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Full text of "Berliner entomologische Zeitschrift"

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Berliner  /  . 

Entomolog^ische   Zeitschrift. 

/ 


Herausgegeben 


von   dem 


Entomologisclien  Vereine  in  Berlin. 


Achter  Jahrgang.    (1864.) 

(Mit  3  lithographirten  und  2  Kuplertafelu.) 


Redacteur:  Dr.  G.  Kraatz. 


Berlin,  18G4. 


n.e:.  -     .  J 


In  Cominission  der  Nicolai 'sehen  Verlags-Bucbhandlunf^. 


i'^'^A^-t 


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Vereinsaugelegenheiten. 


w. 


ährend  Heft  I.  uud  II.  bereits  im  Februar  1864  ausgegeben 
wurden,  verzögert  sieb  die  Versendung  des  dritten  und  vierten  Hef- 
tes für  diejenigen,  welcbe  mit  denselben  zugleich  das  Beiheft  er- 
halten, bis  in  das  Jahr  1865. 

Das  Beiheft  enthält  eine  Revision  der  Tenebrioniden-ATten  der 
alten  Welt  aus  den  Lacordaire'scben  Gruppen  der  ErodUdes,  Ten- 
tyriides  (sens.  iat.),  Akisides,  Pimeliides  und  der  europäischen  Ar- 
ten der  Gattung  Zophosis,  deren  exotische  Species  H.  A.  Deyrolle 
gegenwärtig  bearbeitet. 

Mit  Rücksicht  auf  bereits  verschieden  laut  gewor- 
dene Wünsche  ist  der  Preis  für  die  von  der  Buchhand- 
lung zurückgegebenen  ersten  6  Jahrgänge  inclusive  In- 
dex und  Beiheft  zu  Jahrgang  V.  (Stierlin:  Otiorhyn- 
chus)  auf  12  Thlr.  herabgesetzt  worden,  obwohl  sie  mit 
•32  Tafeln  ausgestattet  sind  und  ihr  Ladenpreis  18|  Thlr.  ist. 

Die  Lepidopterologen  sollen  Jahrg.  I — VI,  incl.  Index,  excl. 
Beiheft,  für  10  Thlr.  erhalten,  da  das  Beiheft  für  sie  meist  unnütz  ist. 

Zur  schnelleren  Vergröfserung  der  Bibliothek  hat  sich  die  Mehr- 
zahl der  Berliner  Mitglieder  zu  einer  besonderen  jährlichen  Beisteuer 
bereit  erklärt;  auswärtige  Mitglieder  werden  sich  dem  Verein  durch 
Bücherspenden  (Separata  etc.)  sehr  verpflichten. 

Nachdem  der  Verein  durch  den  Tod  des  Herrn  Prof.  v.  Bä- 
rensprung leider  eines  seiner  Vorstands  -  Mitglieder  verloren  hat, 
welches  sich  seit  der  Gründung  des  Vereins  lebhaft  für  denselben 
iuteressirle  und  die  wenigen  Mufsestunden  gern  seiner  Sammlung  ') 
und  wissenschaftlichen  Arbeiten  im  Gebiete  der  Entomologie  wid- 
mete, wurde  an  Stelle  desselben  in  der  Sitzung  am  1-3.  October 
Herr  Rcgierungsrath  v.  Kiesenwetter  zum  Mitgliede  der  Redac- 
tions-Commission  erwählt,  im  Uebrigeu  der  frühere  Vorstand  wie- 
dergewählt. 


')  Vergl.  über  dieselbe  den  Sleiu'schen  Bericht  auf  S.  383— 384. 


II 

Im  Laufe  des  Jahres  sind  dem  Verein  beigetreten: 
Herr  Emestc  Aliard  in  Paris. 

-  Ed.  Bugnion  in  Lausanne,  gegenvv.  Sind.  phil.  in  Berlin. 
Grandin  de  l'Eprevier,    Major   au    quatrienie  Hussards  in 

Vendome  (Loir  et  Cher). 
Fr.  Hey  er  II.,  Hofgerichls-Advokat  in  Dariusfadt. 
Jan  nicke  in  Frankfurt  a.  M.,  Revisor  an  der  Taunusbahn. 
V.  Kraatz,  Oberst-Lieulenant  in  Münster. 
Conrad  Linck  in  Petersburg. 
Joseph  Müller,  Zuckersiedemeisfer  in   Wrdy  pr.  Caslau  in 

Böhmen. 
L.  Scheffler  in  Blankenburg  am  Harz. 
Ad.  Streckfufs  in  Berlin,  wieder  eingetreten. 
Freiherr  v.  Türckheim,  badescher  Gesandter  in  Berlin. 

Durch  ein  Versehen  wurde  bisher  in   der  Mitglieder-Liste  noch 
nicht  aufgeführt: 

Herr  C.  Kretschmar  in  Berlin. 

Herr  Dr.  Möller  in  Melsungen  ist  nach  brieflicher  Mittheilung  des 
H.  Hauptkassirer  Riehl  im  Januar  1864   verstorben. 

Ihren  Austritt  aus  dem  Verein  erklärten: 
Herr  Dr.  Clasen  in  Rostock  wegen  vorgerückten  Alters. 
Baumeister  Kessler  in  Berlin. 

-  Maler  Mutz  eil  in  Berlin. 

C.  Schönberner  in  Berlin. 

Nach   den  Mittheilungen   des  Herrn   Rendanten   werden  fortan 
als  ausgetreten  betrachtet: 
Herr  Bauführer  Pieper  in  Zeven. 

Lehrer  Wagner  in  Berlin. 

Tischlermeister  Stieber  in  Berlin. 

Schriftenaustausch  wurde   bcscblossen  auf  Wunsch  der  Redac- 
tion  des  .^Zoologischen  Gartens^''  in  Frankfurt  a.  M. 


11 


halt 


Heft  I  und  11.  S.  1  — 170,  i  — iv,  ausgegeben  Anfang  Februar  I8H;3. 
Heft  HI  und  IV.  S.  I  — IV,  171  —  406,  v  — xviir,  1  —  16,  ausgegeben  Ende 

December  1864. 

Seite 

Vereins-Angelegenheiten I  —  II 

Abhandlungen: 

Ueber  die  Artrechte  der  europäischen  Maikäfer  (Me/o/oM?AaFabr.) 

von  Dr.  G.  Kraatz I  —    16 

Uebcr  die  Mundtheile  und  die  Fühlerbildung  der  europäischen 

Xylophagi  sens.  strict.  vom  Oberförster  Eich  ho  ff  in  Hil- 

chenbach.     (Dazu  Taf.  I.) 17 —   46 

Einige  für  Deutschland  neue  Käfer,  aufgezählt  von  Dr.  G.  Kraatz       47  —    48 
Diptera   Americae    septentrionalis    indigena   descripsit   centuria 

quinta  H.  Loew 49—99 

Catalogus  generum  et  specierum  quae  insunt  in  quinque  priniis 

dipterorum  centuriis 100  — 104 

Die  egyptischen  Dytisciden  von  Dr.  H.  Schaum 105  — 108 

Neue  Hydroporen  aus  Europa  und  dem  gemäfsigteu  Asien  von 

Dr.  H.  Schaum       109  —  113 

Beiträge   zur  Kenntnifs   der  Carabicinen  von  Dr.  H.  Schaum. 

(Hierzu  Taf.  II.) 114—126 

Drei   für   Deutschland   neue  Staphylinen^   beschrieben   von  W. 

Scriba,  Pfarrer  in  Oberlais 127  —  129 

Oxypoda  investigatoruni  Kraatz  n    sp 130 

Zur    critischen    Kenntnifs    europäischer    Käfer-Arten.       Erstes 

Stück  ( I  —  .^0).     Von  Dr.  G.  Kraatz 131  —  142 

Zur   critischen  Kenntnifs  europäischer  Carabicinen  von  Dr.  H. 

Schaum 142 — 144 

Ueber  einige  neue  und  wenig  bekannte  sicilianische  Käferarten 

von  Dr.  G.  Stierlin  in  SchafFhausen 145  —  153 

Grundzüge  eines  natürlichen  Systems   der  Rüsselkäfer  von  Dr, 

G.  Kraatz 154  —  170 

Revision  der  Znhroiden  von  H.  Schaum 171 — 194 

Coleopterorum  messis   in   insula  Cypro  et  Asia  minore  ab  Eu- 

genio   Truqui   congregatae   recensitio:    de  Europaeis    notis 

quibusdam  additis.      Auetore  Flaminio  Baudi  a  Selve. 

Pars  prima 195  —  233 

Notiz  über  die  Mantis-kvien  bei  Buenos-Aires   von  Professor 

Burnicister 234  —  238 

Beitrag   zur   Käferfauna  Griechenlands.     Neuntes  Stück.     Cur- 

culiunidae  von  v.  Kiese  avvettcr.     (Hierzu  Taf.  III.,  IV. 

Fig.  1—5). 239  —  294 

Eine  entomologische  Excursiou  in  Krain  und  dem  Küstculande 

im  Jahre  1863  von  H.  v.  Kiescuwctter 295  —  304 


IV 


Ueber  die  zur  Untergattung  Anthodyles  Ksw.  gehörenden  Ar- 
ten der  Gattung  Malachius  von  Dr.  G.  Kraatz  und  H. 
V.  Kiesenwetter.  (Hierzu  Taf.  V.  Fig.  1 — 3.).  .  .  .  305  —  312 
Der  Frafs  des  Kalin-Eichen-Wicklers  {Torfri.t  viridana  Linn.) 
im  Berliner  Tliiergarten  vom  Jahre  1863  von  Max  Wahn- 
schaffe, Lieutenant  a    D.  in  Weferlingen 313  —  317 

Zur  Synonymik  der  europäischen  Coleopteren,  von  Oberlieute- 

uant  L.  v.  Ileyden  in  Frankfurt  a,  M 318  —  328 

Ueber   Molorchus   abhreviatus   Panz.   und   Salicis   Muls.    von 

Demselben      (Hierzu  Taf.  IV.  Fig.  6,  7.) 329-333 

Zur  Kenutnifs  der   deutschen   Heteroneura- \\ien.     Vom  Direk- 
tor Dr.  H.  Loew  in  Mcseritz 334 _ 346 

Die  Arten  der  Gattung  ßalioptera.     Von  Demselben.     .     .     347  —  356 
lieber    die    europäischen    Arten    der    Gattung    Diastal a.  357  —  368 

Zur  Fauna  des  Oberharzes  von  C.  Wilken  in  Hildesheim      .     369  —  373 
Eine  neue  Art  der  Staphylinen-Gattni\g  Homorocerus  beschrie- 
ben von  Hofrath  v.  Öolsky  in  Petersburg.   (Hierzu  Tafel 

IV.  Fig.  8,  9.) 374—376 

Ueber  Necrophoriis  fossur  und  galliciis  von  Pfarrer  W.  Scriba.     377  —  378 

Zwei  neue  Slap/iylinen-Avten,  von  Demselben 379 — 380 

Xi/loteriis    Querciis,   eine   neue   deutsche    Xylophagen-Arl,  be- 
schrieben von  W.  Ei  eh  ho  ff  in  Hilcheubach 381  —  382 

Des  verst.  Professors   v.    Baerensprung   hhiterlassene   Hemipte- 

ren-Öammlung,  von  J.  P.  E.  Frdr.  Stein  in  Berlin  .  .  383  —  384 
Ueber  Glomeris  Dalmatina  Stein  Von  Demselben  .  .  .  385  —  386 
JNeuc  Arten  der  Gattungen  Antidipnis  und  Dasytes   von  H.  v. 

Kiesen  Wetter.  (Hierzu  Taf.  V.  Fig.  7,  8.)  ....  387  —  389 
Clytns  liruckii  Kraatz  nebst  Note  über  Clytns  Heydeni  üticrl. 

(Hierzu  Taf.  IV.  Fig.  I.) 389  —  391 

Kleinere  M  itlheilungen 

Zwei  für  Deutschland  neue  Käfer-Arten.     Von    G.  Kraatz.     .  392 
E.vcnrsion  des  cntomologisclien  Vereins  am   12    Juni.     Referen- 
ten C    Fischer,  Pfützner,  Frdr.  iStein 392—394 

Eine  E.xcursion   nach  Albendorf  in   der   Grafschaft   Glatz,   von 

Baron  v.  Rottenberg  in  Breslau 394—395 

Ueber  Criocephalus  von  H.  Michow 395  —  396 

Ueber  Bostrichus  Inspinus  Ratz,  von  M.   Wahnschaffe   .     .  396  —  397 
Ueber    Doryluinus    7naJalis-La.v\cu,   Gracilia   pyginaea,    Sirex 

gigas  von  R.   Ilartig  in  ßraunschweig 397 

Ueber  Lepidoplcra  von  C.  Kretschmar 397  —  4(Jl 

Ueber  Bostrichus  Curyli      Von   W.   Eichhoff 401 

Kurzer  Bericht  über   die   39ste  Versammlung   deutscher  Natur- 
forscher und  Acrzte  in  Giefsen  von  Dr.  G.  Kraatz  .  402 — 106 


Neuere  Literatur i  —  xvm 

Catalog  der  Dipteren  aus  der  Berliner  Gegend,  gesammelt  von 

Ruthc,  zusammengestellt  von  0.  Ch.  Puls  in  Gaud         .  I  —  14 

Ucborsifht  ülier  die  gogebouon  Abbildungen. 

Kauf-  und  Tausch-An-rclcgcuheitcn.     Öielio  die   Umschläge. 


Berliner 

Entomologische  Zeitschrift. 


Herausgegeben 


von  dem 


Eutomologiscben  Vereine  in  Berlin. 


Achter  Jahrgang.    (1864.) 

Erstes  und  zweites  Vierteljalirsheft. 

(Hierzu  2  Kupfertafeln.) 


Redacteur:  Dr.  G.  Kraatz. 
BerUn,  1864. 

Nicolai 'sehe  Verlagsbuchhandlung 
(in  Commission). 


Inhalt  des  ersten  und  zweiten  Heftes. 


(S.  1  —  170,  I  —  IV,  ausgegeben  Anfang  Februar  1863.) 

Seite 
Abhandlungen: 
Ueber  die  Artrechte  der  europäischen  Maikäfer  (3Je/o/onMa Fabr.) 

von  Dr.  G.  Kraatz 1-16 

Ueber  die  Mundtheile  und  die  Fühlerbildung  der  europäischen 

Xylophagi  sens.  strict.  vom  Oberförster  Eichhoff  in  Hil- 

chenbach.     (Dazu  Taf.  I.) 17—46 

Einige  für  Deutschland  neue  Käfer,  aufgezählt  von  Dr.  G.  Kraatz       47  —    48 
Diptera  Americae    septentrionalis    indigena  descripsit  centuria 

quinta  H.  L  o  e  w 49—99 

Catalogus  genemm  et  specierum  quae  insunt  in  quinque  primis 

dipterorum  centuriis 100  — 104 

Die  egyptischen  Dytisciden  von  Dr.  H.  Schaum 105 — 108 

Neue  Hydroporen  aus  Europa  und  dem  gemäfsigten  Asien  von 

Dr.  H.  Schaum       109-113 

Beiträge  zur  Kenntnifs  der  Carabicinen  von  Dr.  H.  Schaum. 

(Hierzu  Taf.  II.) 114  —  126 

Drei  für  Deutschland  neue  Staphylinen^  beschrieben   von  W. 

Scriba,  Pfarrer  in  Oberlais 127  —  129 

Oxypoda  investigatorum  Kraatz  n.  sp 130 

Zur    critischen    Kenntnifs    europäischer   Käfer -Arten.       Erstes 

Stück  (1  —  50).    Von  Dr.  G.  Kraatz 131-142 

Zur  critischen  Kenntnifs  europäischer  Carabicinen  von  Dr.  H. 

Schaum 142-144 

Ueber  einige  neue  und  wenig  bekannte  sicilianische  Käferarten 

von  Dr.  G.  Stierlin  in  Schaffhausen 145  —  153 

Grundzüge  eines  natürlichen  Systems  der  Rüsselkäfer  von  Dr. 

G.  Kraatz 154-170 

Neuere  Literatur i  —  iv 


lieber  die  Artrechte  der  europäischen 
Maikäfer  (Melolontha  Fabr.)') 


von 
Dr.   G.  Kraut  z. 


V< 


on  den  bekanntesten  beiden  deutschen  Maikäfer -Arten,  welche 
bereits  Fabricius  als  Melolontha  vulgaris  und  hippocastani  ^)  untei'- 
schied,  scheint  die  letzlere  unter  allen  Umständen  an  dem  Ge- 
sammthabitus ,  an  ihrer  meist  kleineren,  etwas  gedrungeneren  Ge- 
stalt, der  plötzlich  verschmälerten,  kürzeren  und  dünneren  After- 
spitze^),  sowie  auffallender  Weise  an  dem  schwarzen  Aufsenrande  *) 
der  Flügeldecken  leicht  kenntlich  zu  bleiben,  obwohl  sie  bald  schwarze 
bald  braunrothe  Beine  hat,  während  die  letzteren  bei  vulgaris  nur 
äufserst  selten  dunkel  werden. 

Bei  der  dritten  deutschen  Art,  welche  in  den  Insekten  Deutsch- 
lands *)  von  Erichson  als  albida  beschrieben  ist,  regen  sich  bereits 


*  )  Dieser  Aufsatz  bildete  die  Grundlage  zu  einem  Vortrage  über  den- 
selben Gegenstand  in  der  zweiten  Sitzung  der  zoologisch-entomologischen 
Section  der  38sten  Versammlung  deutscher  Naturforscher  und  Aerzte  zu 
Stettin. 

2 )  Syst.  Eleuth.  II.  p.  161.  6.  und  p.  162.  7. 

^)  So  nenne  ich  kurz  die  Verlängerung  des  Pygidiums;  nach  Erich- 
son soll  sie  bei  beiden  Geschlechtern  gegen  das  Ende  hin  ein  wenig  er- 
weitert sein,  indessen  ist  die  Erweiterung  hauptsächlich  ein  Attribut  der 
ÄtjJjJocasfa/ii-Männchen,  bei  welchen  auch  die  Spitze  länger  ist;  es  finden 
sich  übrigens  auch  Weibchen  mit  schwach  erweiterter  und  Männchen  mit 
nicht  erweiterter  Afterspitze.  —  Die  von  Erichson  beschriebene  bemer- 
kenswerthe  Varietät  des  $  von  vulgaris  mit  aufiallend  breiter,  am  Ende 
scharf  ausgerandeter  Afterspitze  fing  ich  in  einem  Exemplare  bei  Berlin. 

*)  Nach  einer  mündlichen  Mittheilung  Suffrian's  auf  der  Naturforscher- 
Versammlung  soll  derselbe  bei  den  Exemplaren  aus  der  Gegend  von  Sie- 
gen fehlen. 

')  Naturgesch.  der  Ins.  Deutschi.  III.  p.  672. 

Berl.  Enlom.  Zeitschr.     VJH.  J 


2  G.  Kraalz:  über  die  Arirechie 

Zweifel,  ob  sie  von  der  vulgaris  verschieden  sei,  denn  Redlenba- 
cber  füg!  zn  seiner  kurzen  Charakteristik  derselben  '  )  die  Note 
hinzu:  ,, wahrscheinlich  nur  eine  Abart  der  vulgaris'".  Hiergegen 
wendet  Bach  in  der  Berliner  entomologischen  Zeitschrift  * )  vom 
Jahre  1858  Folgendes  ein:  .,Wenn  Redtenbaeher  a.  a.  O.  die  Ver- 
muthung  ausspricht,  dafs  Mel.  albida  wahrscheinlich  nur  eine  Ab- 
art der  vidgaris  sei,  und  sie  in  seiner  Beschreibung  nur  dui'ch  eine 
sehr  dichte,  lange  Behaarung  unterscheidet,  so  mufs  man  fast  an- 
nehmen, dafs  er  wirklich  die  ächte  albida  nicht  vor  sich  hatte,  de- 
ren Weibchen  beim  ersten  Blick  daran  zu  erkennen  ist,  dafs  ihm 
die  lange  Hinlerleibsspitze  gänzlich  fehlt;  wenigstens  war  dies  bei 
den  20  bis  30  Stücken,  die  ich  von  hier  bis  jetzt,  schon  in  Händen 
hatte,  immer  der  Fall.  Ich  habe  den  Käfer  namentlich  im  Jahre 
1842,  ehe  Mulsant's  Lamellicomes  und  Erichson's  Naturgeschichte 
erschienen  waren,  an  fünf  bis  sechs  der  namhaftesten  Entomologen 
gesandt,  die  einstimmig  der  Ansicht  waren,  dafs  er  sich  von  M. 
vulgaris  sehr  wohl  unterscheide. 

Bach's  Vermuthung,  dafs  Redtenbaeher  nicht  die  ächte  M.  al- 
bida vor  sich  gehabt  habe,  läfst  das  Vorhandensein  einer  u nachten 
albida  voraussetzen,  mit  welcher  wir  uns  zunächst  zu  beschäftigen 
haben,  da  sie  in  der  That  existirt;  es  wird  auch  an  derselben  in 
Oesterreich  nicht  fehlen,  da  sie  bei  Berlin  sogar  häufig  ist,  wenn 
wir  unächte  albida  solche  Exempl.  der  M.  vtdgaris  nennen,  bei  de- 
nen die  Härchen  auf  den  Flügeldecken  so  dicht  stehen,  dafs  sie  die 
Grundfarbe  verdecken  und  fnehr  schuppen-  als  haarförmig  sind,  ohne 
dafs  jedoch  den  Weibchen  die  lange  Hinterleibsspitze  fehlt;  —  die 
Männchen  der  unächten  albida  von  denen  der  ächten  zu  unterschei- 
den, haben  wir  von  Bach  a.  a.  O.  noch  nicht  gelernt. 

Ein  genauerer  Blick  auf  die  eben  beschriebene  unächte  albida 
zeigt  uns,  dafs  fast  sämmtliche  Stücke  derselben  weiblichen  Ge- 
schlechts sind,  während  die  Männchen  die  ächte  vulgaris  bilden, 
d.  h.  feinere,   weniger  dicht  stehende  Härchen  besitzen  '),  welche 


•)  Fauna  austriaca  ed.  II.  p.  454. 

^)  Jahrgang  II.  p.  369 

^)  Ein  höchst  auffallendes  Beispiel  von  der  Verschiedenheit  der 
Haarbildung  bei  den  beiden  Geschlechtern  derselben  Maikäferart  liefert 
uns  Anoxia  scutellaris  Muls,  ein  im  Ganzen  wenig  bekannter  Käfer,  wel- 
cher sich  in  den  Werken  Erichson's  und  Burineisters  noch  nicht  erwähnt 
findet.  Während  bei  den  $  dieser  Art  die  schwarzen  Flügeldecken  ziem- 
lich dicht  mit  gelben  Schüppchen  bedeckt  sind  und  mehr  oder  minder 
graugelb  erscheinen,   finden   sich  bei  den  (^  nur  feine  schwarze  Härchen, 


der  europäischen  Maikäfer.  3 

die  bell  braunrothe  Grundfarbe  nur  sehr  wenig  weifslich  abdämpfen. 
—  Als  der  IVIaikäfer  nocb  das  Spielzeug  unserer  Jugend  '  )  war, 
wufstcn  wir  auch  sehr  genau,  dafs  die  „Müller"  immer  die  trägen 
Weibchen  waren,  aber  die  gealterten  Entomologen,  Erichson  und 
Burmeister  nicht  ausgeschlossen ,  haben  auf  das  verschiedene  Haar- 
kleid der  beiden  Geschlechter  zu  achten  vergessen,  und  sind  dadurch 
in  Irrthümer  verfallen,  auf  die  wir  später  eingehen  werden.  —  Se- 
hen wir  uns  nach  der  unächten  albida  weiter  um,  so  suchen  wir 
sie  vergeblich  unter  40  von  H.  Oberförster  Micklitz  aus  lUyrien  ein- 
gesendeten vulgaris  ^cT,  weil  bei  diesen  die  Flügeldecken  fast  über- 


so  dafs  die  Flügeldecken,  mit  Ausnahme  des  lang  gelb  behaarten  Schild- 
chens, ganz  schwarz  bleiben;  aach  die  gelben  Schuppenzeichnungen  auf 
dem  Halsschilde  des  $  fehlen  dem  (^,  welches  anstatt  dessen  eine  lan^e, 
stellenweise  weifsgraue  Behaarung  besitzt.  Auf  der  vorjährigen  Excursion 
der  Pariser  entomologischen  Gesellschaft  fanden  wir  den  Käfer,  ähnlich 
wie  An.  australis  bei  Cette,  einige  Meilen  von  Perpignan  mehrfach  auf 
Taraarix  -  Sträachern,  und  in  den  Ostpyrenäen  einzeln  auf  der  Excursion 
nach  dem  Canigou  unweit  des  Plat-Cadi,  2000  Fufs  über  dem  Meere  auf 
Fichten.  Mulsant  beschreibt  den  Käfer  als  einen  südfranzösischen,  Kahr 
sammelte  aber  auch  mit  den  meinigen  ganz  übereinstimmende  Stücke  in 
Italien,  und  schon  Dahl  verschickte  Exemplare  von  Pisa  als  alboscutellata. 

Bei  dieser  Gelegenheit  mag  auf  eine  noch  unbeschriebene  Anoxia  aus 
Sicilien  aufmerksam  gemacht  werden,  deren  Männchen  nicht  selten  nur 
halb  so  grofs  als  das  von  An.  scutellaris  ist,  ein  eben  so  lang  wollig  be- 
haartes Schildchen,  ähnlieh  aber  mehr  graulich  behaartes  Halsschild,  ganz 
ähnlich  behaarten  Unterleib,  aber  auf  den  Flügeldecken  kurze,  feine,  gelb- 
liche und  kräftigere  weifse  Härchen  besitzt,  so  dafs  dieselben  fast  wie 
beim  $  von  An.  scutellaris  erscheinen;  nur  haben  sie  mehr  einen  Stich 
ins  Graue  und  meist  eine  Andeutung  von  Streifenzeichnung,  wie  bei  au- 
stralis; sollten  sich  Uebergänge  zu  scutellaris  finden  lassen,  was  mir  sehr 
zweifelhaft  erscheint,  so  wäre  der  Käfer  nur  um  so  interessanter;  seine 
Diagnose  kann  kurz  lauten: 

Anoxia  sicula:  Ano  emarginato ,  pectore  albo-lanato,  ventre  albo- 
villoso,  lateribus  albo-tnaculato,  elytris  maris  inaequaliter  tomentoso  -  sub- 
vittatis,  antennarum  clava  nigra.,  minus  hrevi  {quam  in  An.  pilosaY ah v. 
Er.).  —  Long.  7  —  9  lin. 

Femina  latet. 

Das  Weibchen  ist  mir  unbekannt;  die  Männchen  der  sicula  sind,  wie 
gesagt,  leicht  mit  den  $  der  scutellaris  zu  verwechseln,  so  dafs  z.  B.  auf 
dem  Berliner  Museum  eine,  mit  den  meinigen  ganz  übereinstimmende  si- 
cula zwischen  den  ächten  scutellaris  steckt. 

')  So  nennt  Burmeister  den  Maikäfer  (Handb.  d.  Ent.  IV.). 


4  G.  Kraal?.:  über  die  Artrechte 

einstimmend  hell  braunrofli  sind.  Da  dies  von  der  weniger  dichten 
und  feinen  Behaarung  herrührt,  so  lernen  wir,  dafs  mit  dem  Vor- 
kommen an  einer  bestimmten  Lokalität  eine  bestimmte 
Haarbildung  verbunden  sein  kann. 

Ein  weiterer  Vergleich  der  illyrischen  und  Berliner  Stücke  cr- 
giebt,  dafs  die  ersteren  fast  durchgängig  schmächtiger  und  etwas 
kleiner  sind,  so  dafs  namentlich  die  grofsen,  kräftigen,  weifslichen 
Berliner  Weibchen  einen  auifallenden  Gegensatz  zu  sämmtlichen 
illyrischen  Stücken  bilden,  unter  denen  es  also  an  unächten  atbida 
gänzlich  fehlt. 

Geheu  wir  hierauf  zur  Betrachtung  der  Afterspitze  über,  so 
zeigt  sich  dieselbe  bei  den  illyrischen  vulgaris  in  beiden  Geschlech- 
tern lang,  dabei  aber  von  recht  verschiedener  Gestall;  eine  deui liehe 
Verkürzung  ist  nur  bei  zwei  9,  und  bei  einem  derselben  noch  dazu 
in  Folge  von  Verkrüppelung  vorhanden. 

Bei  den  Berliner  uH/g-aris- Weibchen  (den  unächten  aWida)  tritt 
augenscheinlich  öfter  eine  Verkürzung  der  Afferspitze  ein,  als  bei 
den  illyrischen,  wenn  sie  auch  nur  selten  so  stark  wird,  dafs  das 
Pygidium  einfach  in  eine  stumpfe  Spitze  ausläuft,  ohne  jederseits 
ausgebuchtet  zu  sein;  dabei  bleibt  die  letztere  immer  noch  deutlich 
gestreckter  als  bei  den  ächten  a/Äü/a-Weibchen  aus  der  Rheinge- 
gend, an  welchen  es  somit  bei  Berlin  fehlt.  — 

Erst  nach  diesen  Betrachtungen  wird  es  möglich  ein  Urtheil 
über  die  französische  3Iel.  albida  zu  fällen,  welche  von  Mulsant  ') 
beschrieben  ist  und  eine  cspece  meridionale  sein  soll.  Alle  franzö- 
sischen Stücke,  welche  mir  bis  jetzt  als  albida  vor-  und  zugekom- 
men sind,  gehörten  nicht  zur  ächten  albida,  sondern  stimmten  im 
Wesentlichen  mit  der  unächten  Berliner  albida  überein,  und  zwar 
die  2  meist  mit  denjenigen,  die  eine  kürzere  Afterspitze  zeigen. 
Auf  solche  treffen  auch  Mulsanl's  Worte:  „pygidium  (de  la  femelle) 
termine  par  une  pointe  courte  et  parfois  presque  nulle"  ganz  gut 
zu,  so  dafs  mit  Sicherheit  anzunehmen  ist,  dafs  auch  Mulsant  ähn- 
liche Stücke  bei  der  Beschreibung  seiner  albida  vor  sich  gehabt  hat, 
wie  sie  mir  aus  Südfrankreich  zugekommen  sind.  Ob  die  ächte 
Mel.  albida  namentlich  in  Südfraukreich  vorkommt,  wird  von  den 
französischen  Entomologen  unter  Berücksichtigung  der  hier  aufge- 
stellten Gesichtspunkte  entschieden  werden  können;  Mulsant  be- 
schreibt als  albida  var.  A.  pulverea  ganz  unverkennbar  das  Männ- 
chen seiner  albida. 


')  Lamellicornes  p.  409.  2. 


der  europäischen  Miüküfer.  5 

Uuter  dieser  var.  pulveren  wird  das  Männchen  der  Melolontha 
albiila  de  Castelnaii  (Hist.  ual.  t.  '2.  [).  131.  3.)  citirt,  aufweiche 
auch  Erichson  seine  albida  zurückfiihrf,  da  er  sie  unter  letzterer  ci- 
tirt. Ist  auch  Castelnau's  Beschreibung  schwach  genug,  so  läfst  doch 
die  Valerlaudsangabe  Corfu  und  das  Ci tat  /armoÄa  Parr.  keinen 
Zweifel,  dals  die  albida  Casteln.  die  candicans  Burm.  ist,  unter 
welcher  sich  auch  ausdrücklich  die  farinosa  Parr.  citirl  findet. 

Nach  Bach  wäre  auch  die  Caslelnau'sche  albida  nicht  die  ächte 
(d.  h.  von  Erichson  beschriebene  rheinländische  albida),  indessen 
ist  sie  diejenige  Form,  welche  zuerst  unter  dem  Namen  albida 
von  Casfelnau  in  die  Wisscuschafl  eingeführt  ist;  mithin  also  nur 
für  sie  der  Name  albida  in  Anspruch  zu  nehmen.  Um  Verwirrun- 
gen vorzubeugen,  soll  indessen  die  rheinländische  albida  hier  für  uns 
fernerhin  die  ächte  albida  bleiben,  wenn  sie  auch  nunmelir  ihren 
Namen  mit  dem  von  Bach  gegebenen  rhenana  (Verhandl.  d.  Nat. 
Verein,  d.   preufs.    Rhelnl.   II.  p.  19)    zu   vertauschen   hat. 

Fragen  wir,  wodurch  denn  Mulsaut  nun  seine  albida,  die  wir 
so  eben  für  vulgaris  var.  erklärt  haben,  von  dei-  ächten  vtdgaris 
unterschied,  so  hat  er  dieselbe  ohne  Zweifel  vorzugsweise  auf  vul- 
garis $  mit  kürzerer  Afterspitzc  ')  begründet;  in  den  Art- Diagno- 
sen der  albida  und  vulgaris  setzt  er  ganz  deutlich  das  Haarkleid 
der  wt/g'miÄ- Weibchen  (elytres  couverles  de  poils  d'un  blanc  de  lail 
et  presque  en  forme  de  pelites  ecailletles)  dem  der  mt/garis-Männchen 
(el.  couv.  de  poils  courts  et  ccndrcs)  gegenüber;  zu  a/ÄtV/a- Männ- 
chen wurden  alsdann  ru/g-arts-Männchen  mit  besonders  langer  und 
dichter  Behaarung  des  Halsschildcs  gemacht  (prothorax  densement 
couvert  de  poils  d'un  blanc  cendrc,  im  Gegensatz  zu  vulgaris:  pro- 
thorax peu  densement  herisse  de  poils  cendres,  assez  courts).  An- 
dere ünlerschiede  als  die  hier  berührten  bieten  die  Diagnosen  nicht. 

Drei  serbische  weibliche  Stücke  in  v.  Kiesenwetter's  und  mei- 
ner Saumilung  stimmen  genau  mit  den  Berliner  vtdgaris  überein, 
doch  zeigt  eins  die  abgekürzte  Aflerspilze,  was  v.  Kiesenwetter 
Veranlassung  gab,  sich  dasselbe  als  albida  Muls.  zu  bcslimmcu. 

Von  den  albida  der  Berliner  Königl.  Sammlung  gehören  sämml- 
liche  französischen  Stücke  (2  cT  und  4  2)  zur  unächten  albida,  also 


')  In  der  Theorie;  in  der  Praxis  wurden  v(ui  iliiu  auch  vulifaris  $ 
als  albida  bestimmt  und  vera;el»en,  deren  Pyi:;idium  so  gul  wie  <;ar  nicht 
verkürzt  ist;  ein  Beispiel  iiierlür  lielert  ein  von  Mulsant  stammendes  und 
von  ihm  selbst  bezetteltes  Exemplar  seiner  alldda  in  der  Sammlung  des 
Herrn  Seidlitz. 


6  G.  Kraal z:  über  die  Artrechte 

zu  albida  Muls,;  ob  Erichson  dieselben  bei  der  Beschreibung  sei- 
ner albida  vor  sich  gehabt,  kann  ich  nicht  bestimmt  sagen;  neben 
den  französischen  befindet  sich  auch  ein  rheinländisches,  und  Erich- 
son^s  Vaterlandsangabe  läfst  seine  Beschreibung  beinahe  sicherer  als 
alle  anderen  auf  den  rheinländischen  Käfer  beziehen. 

Kommen  wir  nun  endlich  zu  der  Betrachtung  der  sogenannten 
ächten,  rheinländischen  albida,  so  finden  wir,  dafs  sie  ihren  Namen 
den  dichten,  weifsen,  schuppenartigen  Härchen  verdankt,  mit  denen 
nicht  die  Flügeldecken  dieser  Art,  sondern  der  weiblichen  Exem- 
plare bedeckt  sind.  Das  Haarkleid  der  Flügeldecken  wird  bei  den 
Männchen  immer  noch  von  wirklichen  Härchen  gebildet;  der 
Unterschied  in  der  Stärke  der  Haare  oder  Schuppen  bei  beiden  Ge- 
schlechtern ist  so  bedeutend,  dafs  wohlerhaltene  [Männchen  der  äch- 
ten albida  weniger  weifse  Flügeldecken  besitzen  als  wohlerhallene 
Weibchen  der  unächten  albida. 

Aufser  der  Behaarung  und  der  Afterspitze  des  Weibchens  soll 
sich  albida  aber  nach  Erichson  von  der  vulgaris  nur  noch  durch 
die  schärfer  vortretenden  Hinterecken  des  Halsschildes 
unterscheiden.  Bei  aufmerksamerer  Beobachtung  zeigt  sich,  dafs 
mehr  vorgezogene  Ecken  des  Halsschildes  vorzugsweise 
den  $,  mehr  einfach  stumpfe  Ecken  vorzugsweise  den  d^ 
zukommen;  ferner  dafs  die  Form  des  Halsschildes  und  der  Hin- 
terecken mit  der  Gesammtgestalt  des  Köipers  sogar  bei  den  Indivi- 
duen derselben  Ra<;e  und  von  derselben  Lokalität  nicht  unerheblich 
abändert;  mithin  ist  dies  Merkmal  bei  der  Trennung  von  Arten  mit 
besonderer  Vorsicht,  im  vorliegenden  Falle  so  gut  wie  gar  nicht 
anzuwenden. 

Ueber  die  Beule  an  der  Spitze  der  Flügeldecken,  welche  nach 
Erichson  bei  albida  stärker  als  bei  vtdgaris  und  bei  Aceris  noch 
etwas  stärker  sein  soll,  ist  zu  bemerken,  dafs  sie  durch  eine  der- 
bere oder  dichtere  Behaarung  scheinbar  stärker  hervortritt,  ohne 
wirklich  merklich  stärker  zu  sein;  auch  ist  die  Beule,  so  viel  ich 
bemerkt,  im  Allgemeinen  bei  männlichen  Stücken  stärker,  welche 
Erichson  bei  der  Beschreibung  der  Aceris  wohl  hauptsächlich  im 
Auge  hatte. 

Die  Behaarung  des  Halsschildes  ist  beim  cT  der  ächten 
albida  meist  wesentlich  von  der  des  $  verschieden,  und  zwar  beim 
crsleren  deutlich  länger  und  feiner,  mit  einem  deutlichen  Stich  ins 
Gelbe;  dabei  schimmert  die  schwarze  Grundfarbe  auf  dem  Discus 
deutlich  durch,  weil  sie  von  den  dünnen  Härchen  des  cT  weniger 
verdeckt  wird  als  von  den  kräftigeren  des  2. 


der  europäischeil  Maikäfer.  7 

Erichson  hielt  die  Männchen  mil  langem,  fast  filzig  behaartem 
Halssohild  für  frische  Stücke,  Burraeistcr  sah  in  dieser  Auszeich- 
nung des  Männchens  ein  Merkmal  der  Art;  mit  dem  Fortfallen 
der  Worte  pronoto  piloso  aus  des  Letztern  Diagnose  der  nlbida 
bleibt  in  derselben  kfin  durchgreifender  üiilerschied  zwischen  seiner 
(dbida  und  albicans  ül)rig. 

Mulsanl's  Beschreibung  seiner  albida  var.  A.  putverea:  ,,protho- 
rax  couvert  de  poils  d'un  blanc  sale  ou  cendre,  densement  rassem- 
bles  sur  les  cotes  du  disque  oü  ils  forment  une  bände  toulfue  lon- 
gitudiualement  arquee,  nioins  epais  sur  Ic  reste  de  la  surface  oii  ils 
laissenl  enfrevoir  la  coulcur  du  fond.  Elytres  conime  poudrees  de 
poils  blancs  ou  blanchalres"  würde  recht  gut  auf  das  Männchen  der 
albida  passen,  doch  ist  es  sehr  unwahrscheinlich,  dafs  er  die  ächte 
albida  vor  sich  gehabt,  da  ja  auch  die  Männchen  der  vulgaris  ein 
länger  behaartes  Halsschild  als  die  Weibchen  haben;  nur  werden 
eben  die  Haare  bei  der  ächten  albida  noch  etwas  länger  als  bei  vid- 
garis;  bisweilen  erreichen  sie  aber  auch  bei  der  letzleren  eine  kaum 
geringere  Länge,  so  z.  B.  bei  einem  cf  meiner  Sammlung  aus  den 
Oslpyrenäcn,  dessen  Flügeldecken  keine  kräftige  Behaarung  zeigen, 
die  zum  Theil  abgerieben  ist. 

Während  Erichson  angiebt,  dafs  die  Hinlcrleibsspi tze  des 
Männchens  der  albida  ,,ebenso'"  wie  bei  der  vulgaris  gebildet 
sei,  sagt  Burmeisler:  .,den  Hauptartcharakter  liefert  die  Afterdecke; 
selbige  ist  beim  cf  sehr  schmal  und  auffallend  lang  zugespitzt, 
beim  9  dagegen  ohne  alle  Spitze."  Mnlsanl  läfst  die  Afterspilzc  bei 
seiner  albida  um  ein  Drittel  kürzer  sein  als  bei  der  vulgaris.  Bei 
den  rheinländischen  albida  ist  dieselbe  fast  durchgängig  vcrhältnifs- 
mäfsig  schmäler,  wenn  auch  nur  wenig  kürzer,  nach  hinten  zu  mehr 
verengt,  namentlich  gegen  das  Pygidium  deutlicher  abgesetzt  als  bei 
vulgaris,  und  diese  Bildung  geht  nach  Fufs  bei  allen  Stücken  durch. 

Die  Fühlerkeule  der  albida  cT  ist  oft  etwas  länger  als  bei 
vidgaris,  aber  durchaus  nicht  immer;  Erichson  beschreibt  das  dritte 
Glied  als  „einfach,  an  der  Spitze  wenig  erweitert";  Fufs  giebt  mir 
dagegen  brieflich  an,  es  habe  ebenfalls  den  kleinen  Höcker  der  vul- 
garis., sei  aber  am  Ende  viel  mehr  erweitert;  ich  habe  bei  den  mir 
vorliegenden  Stücken  der  albida  und  der  mit  ihr  verwandten  For- 
men die  Gestalt  und  Jjänge  des  dritten  Fühlergliedcs  so  merkbarem 
Wechsel  unterworfen  gefunden,  dafs  mir  aus  seiner  Beachtung  kein 
sicherer  Gewinn  für  die  Unterscheidung  der  verschiedenen  Formen 
zu  ziehen  schien. 

V\  as  die  geographische  Verbreitung  der  albida  anbetrilTt,  ist  zu- 


8  G.  Kraalz:  über  die  Arir echte 

vörderst  zu  bemerken,  dafs  im  weiteren  Verlauf  die  österreichi- 
sche Aceris  Er.  als  eine  Varietät  der  alhida  angesprochen  wird; 
von  den  albida  2  kaum  zu  unterscheidende  Stücke  sind  bereits  in 
Griechenland  aufgefunden  (vgl.  weiter  unlen).  Drei  aus  Astra- 
can  stammende  if/e/o/on//ja- Weibchen,  welche  auf  der  Berliner  Kö- 
nigl.  Sammlung  molUor  Nob.  bezeticlt  sind,  können  meines  Erach- 
tens  nur  zu  albida  gezogen  werden;  eins  von  ihnen  hat  eine  für 
albida  ziemlich  lange  Afterspitze,  eins  ohne  Fühler  und  Füfse  zeich- 
net sich  durch  besonders  straffe,  gelb  und  welfs  melirte  Behaarung 
des  Thorax  aus. 

Die  neuerdings  von  Herrn  Prömmel  bei  Constantinopel  ge- 
sammelten Melolonthen  zeigen  in  allen  wesentlichen  Merkmalen  die 
gröfste  Uebereinstimmung  mit  albida;  das  Halsschild  ist  fast  noch 
dichter  und  länger  behaart,  die  meist  rothbraune  Grundfarbe  der 
Scheibe  desselben  scheint  nur  wenig  durch,  so  dafs  das  Halsschild 
mehr  gleichmäfsig  dicht  graugelb  behaart  erscheint  als  bei  albida. 
Unter  den  er^vähnlen  Exemplaren  befand  sich  ein  cT  mit  deutlich 
stärkeren  Härchen,  und  ein  $  mit  den  feinen  Härchen  des  cT  auf 
den  Flügeldecken;  letzteres  beobachtete  H.  Fufs  auch  bei  einzelnen 
rheinländischen  Stücken,  ohne  dafs  ihm  jedoch  je  ein  kreidewcifses 
Männchen  zu  Gesicht  gekommen. 

Bleibt  es  uns^,  trotz  der  bisherigen  Ausführungen  und  der  man- 
nigfach abweichenden  Angaben  der  Autoren,  leicht,  die  rheinländi- 
schen albida  2  mit  der  kurzen  Hinterleibsspitze  von  den  vulgaris 
2,  und  allenfalls  die  albida  cT  mit  etwas  mehr  behaartem  Halsschilde 
und  feinerer  Afterspitze  von  den  vulgaris  cT  des  übrigen  Deutsch- 
lands zu  trennen,  so  gcrathen  ^vir  in  wirkliche  Verlegenheit,  zu 
welcher  von  beiden  Arten  vs^ir  einige  Dutzend  griechischer  Maikä- 
fer, Avelche  Krüper  eingesendet  hat,  rechnen  sollen.  Dieselben  sind 
fast  noch  etwas  kräftiger,  namentlich  gedrungener  gebaut  als  die 
Berliner  Stücke,  das  Haarkleid  auf  den  Flügeldecken  ist  meist  ähn- 
lich dem  der  albida,  die  Hinterleibsspitze  des  2  aber,  welche  uns 
diese  Art  so  sicher  erkennen  liefs,  ist  bei  völlig  untereinander  über- 
einstimmenden Stücken  bald  so  lang  wie  bei  vulgaris  cT, 
bald  kürzer,  zuletzt  ebenso  stumpf  wie  bei  albida  2. 
Unzweifelhaft  haben  wir  es  bei  unsern  griechischen  Exemplaren  n)it 
der  candicans  Burm.  zu  thun  (welche  nach  Burmcislcr  die  albida 
im  Osten  vertreten  soll),  obwohl  die  Beschreibung  der  Letzteren 
nur  theilweise  zutrifft;  denn  bei  den  meisten  Krüper'schen  Exem- 
plaren ist  der  rautenförmige  Eindruck  am  Vorderrande  des  Vorder- 
rückens   nicht   gröber   punktirt,   obwohl    hieran    nach  B.   die  Art 


der  europäischen  Maikäfer.  9 

besonders  leicht  zu  erkennen  sein  soll,  und  ebenso  ist  die  Afterdecke 
eben  nur  bei  einigen  9  ohne  vorragende  Spitze,  und  nur  bei  ein- 
zelnen, namentlich  bei  2  Stücken  von  Naxos,  der  Länge  nach  recht 
deutlich  gefurcht,  ein  Merkmal,  welches  Burmeister  ebenfalls  als 
Artcharakter  hervorhebt.  Hiernach  bleibt  für  candicans  kein  ein- 
ziges charakteristisches  ünterscheidungsMerkmal  übrig,  denn  es  fehlt 
weder  an  durchaus  ähnlich  gebauten  gleicbgrofsen  Stücken  der  vul- 
garis in  Deutschland  und  Frankreich ,  noch  darf  die  durchschnitt- 
lich stärkere  "vveifse  Behaarung  als  wesentlicher  Charakter  gelten, 
da  wir  bereits  gesehen,  dafs  dieselbe  nach  der  Lokalität  abändert, 
und  da  aufserdem  bei  einzelnen,  sogar  weiblichen  griechischen  Stük- 
ken  die  Behaarung  derartig  in  die  der  norddeutschen  vtdgaris  zu- 
rückfällt, dafs  sie  deutlich  feinere  Haare  zeigen  und  somit  weniger 
weifs  erscheinen  als  diese. 

Soll  von  der  Form  der  Afterspilze  des  d'  im  Allgemeinen  ge- 
sprochen werden,  so  liefse  sich  allenfalls  sagen,  dafs  der  Schnitt 
derselben  an  die  von  albida  Er.  erinnert,  dafs  das  Pygidium  aber 
ebenso  kräftig  wie  bei  vulgaris  entwickelt  ist,  der  ganze  Unter- 
schied also  darin  besteht,  dafs  das  Pygidium  an  der  Basis  der  Af- 
terspitze sich  et^vas  mehr  verengt. 

Die  Behaarung  des  Halsschildes  ist  bei  den  cT  in  der  Regel 
ähnlich  der  der  vtdgaris,  bisweilen  nur  wenig  kürzer  und  fast  eben 
so  wollig  wie  bei  atbida  cf . 

Die  Fühlerkeule  ist  etwas  länger  als  bei  vulgaris,  doch  hat 
Burmeister  dies  nicht  einmal  irgendw^ie  in  Anschlag  gebracht. 

Nach  alledem  kann  meines  Erachtens  Mel.  caudicans  jedenfalls 
nur  als  die  griechische  Ra^e  der  Mel.  vtdgaris  beti'achtet  werden, 
bei  welcher  sich  die  Eigenthümlichkcit  findet,  dafs  die  Afterspitze 
des  $  bald  genau  so  wie  bei  Mel.  vtdgaris,  bald  ganz  ähnlich  wie 
bei  albida  gebildet  ist.  Haben  wir  aber  einmal  vulgaris-W eihchen 
ohne  Afterspitze  kennen  gelernt,  so  dürfen  wir  dies  den  albida- 
Weibchen  vis-ä-vis  nicht  unbeachtet  lassen,  und  es  tritt  unwillkür- 
lich an  uns  die  Frage  heran,  ob  wir  es  nicht  in  der  albida 
mit  einer  Ra§e  zu  thun  haben  könnten,  bei  der  die  $ 
immer  ohne  Afterspitze  sind,  wie  sie  es  in  Griechenland 
häufig  sind?  Spricht  es  durchaus  dagegen,  dafs  die  Afterspitze 
der  a/6«c/a- Männchen  auch  dünner  ist  als  die  der  i'u/g-ari«  -  Männ- 
chen, oder  könnte  man  es  sich  vielleicht  eher  für  eine  Ra§en-  als 
specifische  Eigenthümlichkeit  erklären,  dafs  die  Afterspitze  bei  den 
cT  der  Form  schwächer  it.t,  deren  Weibchen  ohne  dieselbe  sind? 
spricht  es  gegen  Letzteres,  wenn  die  Afterspitze  bei  den  griechischen 


10  G.  Kraatz:  über  die  Artrechte 

cT,  wo  die  9  bald  mit  bald  ohne  Afterspitze  sind,  in  ihrer  Ent- 
wickeluiig  förmlich  die  Form  der  vulgaris  mit  der  albida  vermit- 
telt? Es  kann  aufserdem  der  Gedanke  nicht  fern  liegen,  ob  nicht 
etwa  candicans  und  albida  Formen  einer,  von  vulgaris  ver- 
schiedenen Art  wären,  da  beiden  etwas  schlankere  Fühler  und  das 
besonders  weifse  ^>chuppcnkIoid  der  $  gemein  sind?  D;mn  würden 
aber  die  Gestalt  der  Afterspilze  der  d"  und  das  etwas  wolliger  be- 
haarte Halsschild  desselben  den  Charakter  specifischer  Merkmale  ver- 
lieren müssen!  auch  würde  es  uns  dabei  jedenfalls  noch  immer  an 
Unicrschieden  zwischen  vulgaris  und  candicans  fehlen.  Da  aber 
Alles  dafür  spricht,  dafs  diese  eine  und  dieselbe  Art  bilden,  so 
bleiben  für  albida  als  einzige  charakterische  Merkmale  übrig,  dafs  die 
Afterspitze  des  $  stets  kurz,  die  des  cT  dünn,  und  dafs  sein  Tho- 
rax etwas  länger  behaart  ist. 

Auf  griechischem  Boden  sehen  wir  den  deutschen  Lncanns 
cervns  mit  4gliedrigcr  Fühlerkeule,  den  französischen  penlaphyllus 
mit  Sgliedriger  und  den  furcicus  mit  ßgliedriger  unverkennbar  als 
Formen  einer  und  derselben  Hi  rschkäfer- Art  vereiuijit  vorkom- 
men, im  vorliegenden  Falle  nimmt  auch  der  Maikäfer  (M.  i>?t/- 
garis)  dort  eine  Gestalt  an,  welche  es  fast  unmöglich  macht,  ihn 
mit  der  gehörigen  Schärfe  von  der  albida  der  Hheinlande  zu  tren- 
nen; dabei  darf  aber  hier  nicht  vergessen  werden,  dafs  neben 
dieser  letzteren  und  mit  ihr  zugleich  in  den  Rheinlanden  die  typi- 
sche tmlgaris  anscheinend  scharf  getrennt  vorkommt;  ob  die  Gränze 
zwischen  beiden  so  scharf  zu  ziehen,  wie  bisher  von  den  rhcinlän- 
dischen  Entomologen  angenommen,  bleibt  durch  erneuerte  sorgfäl- 
tige Untersuchungen  festzustellen;  ebenso  ob  die  griechischen  Stücke 
zum  Theil  zu  candidans,  zum  Theil  zu  albida  zu  ziehen  sind;  im 
letzleren  Falle  wäre  ein  $  bei  v.  Kiesenwetter  aus  Aetolicn  mit 
albida  zu  vereinigen,  obwohl  seiu  Ilalsschild  kürzer  behaart  ist;  die 
Krüper'schcn  Exemplare  der  candicans  können  aber  jedenfalls  nicht 
von  vtdgaris  specifisch  getrennt  werden. 

Unter  der  candicans  Burm.  sind  übrigens  zwei  Hauptformen 
zu  unterscheiden,  die  griechische  und  die  türkisch-syrische;  bei  der 
letzteren  namenilich  fällt  die  Grundfarbe  an  den  hellen  Körperthei- 
len  mehr  ins  Gelbe,  die  Behaarung  auf  den  Flügeldecken  wird  nicht 
selten  gelblich,  es  ist  öfters  eine  Längsfurche  auf  dem  After  vor- 
handen, und  es  zeigen  sich  oft  hinter  dem  Vorderrandc  des  Hals- 
schildes jederseits  neben  dem  mittleren  Längseindruck  zwei  läng- 
liche, dichter  weifs  behaarte  Flecken.  Dieselben  fehlen  bei  fast 
sämnit liehen   griechischen    Krüper'schcn   Stücken    ganz,    und   treten 


der  europäischen  Maihäfer.  11 

uns  deutlich  bei  zwei  auf  Naxos  vou  ihm  gesammelten  Exemplaren 
hervor.  Die  letzteren  haben  einen  besonders  stumpfen  After  und, 
im  Gegensatz  zu  der  vorherrschend  rolhen  Farbe,  ein  schwarzbrau- 
nes Halsschild;  dafs  bei  ihnen  auch  die  Flügeldecken  und  Beine 
pechbraun  sind,  mufs  besonders  auflallen,  da  mir  letzteres  bei  den 
nordischen  Stücken  nie  vorgekommen  ist.  ') 

Die  griechische  Melolontha  ist  von  Parreyfs  seiner  Zeit  unter 
dem  Namen  farinosa  versendet  und  von  Caslelnau  als  alblda  be- 
schrieben worden,  welcher  Name  also  für  die  interessante  Form  auf- 
recht zu  erhalten  ist;  sie  läfst  sich  kurz  so  diagnosticiren: 

Melolontha  vulgaris  var.  alblda  Casteln.  ^)  (J'arluosa 
Parr.  i.  litt.).  Corpore  breviore,  magis  robuslo^  Ihorace  elylrlsque 
plerumque  rtifo-testaceis,  hls  densius  albldo  •  pubescentlbiis,  pygldlo 
maris  elongato  acutluscido,  feminae  nunc  elonguto,  nunc  trigono.  — 
Long.  12  lin. 

Die  türkisch-syrische  Form  bildet  die  typische  candlcans  Friv. 
und  ist  der  vorigen  etwa  so  gegenüber  zu  stellen: 

Melolontha  vulgaris  var.  candicans  (Friv.)  Burm.  ex 
parte.  Corpore  breviore,  jnagls  robtisto,  thorace  elyfrisque  testa- 
ceis^  hls  densius  testaceo-  (seu  albldo-)  pilosis,  illo  medlo  aplce  ple- 
rumque bimacidafo,  pygldlo  marls  elongato,  acutiusculo ,  feminae 
trigono,  Inferdum  elongato.  —  Long.   12  lin. 

Da  es  von  grofsem  Interesse  sein  raufste,  zu  erfahren,  was  für 
Melolonthen  v.  Kiesenwetler  in  der  Käferfauna  Griechenlands  in  der 
Berliner  entomol.  Zeitschrift  ^  )  als  3Iel.  vtdgaris,  candlcans  und 
Aceris  aufzählt,  so  war  mir  die  freundliche  Mittheilung  seiner  Ex- 
emplare besonders  erfreulich;  v.  Kiesen welter's  Bestimmungen  wa- 
ren von  der  ausdrücklichen  Bemerkung  begleitet,  dafs  ,.die  Beschrei- 
bungen der  Schriftsteller  zu  seinen  Exemplaren  nie  ganz,  immer  nur 
annähernd  hatten  passen  wollen,  dafs  ihm  aber  andererseits  noch 
keine  überzeugende  üebergänge  zwischen  den  einzelnen  Arten  vor- 
gelegen hätten." 


')  Erichson  erwähnt  bereits  eine  seltene  Abänderung  der  vulgarig, 
bei  der  die  Flügeldecken  ganz  oder  gröfstenlheils  schwarz  sind ;  ein  Stück 
dieser  Art  mit  schwarzbraunen  Flügeldecken  und  Füfseu  erhielt  ich  aus 
Paris;  es  bildet  die  var.  A.  lugubris  Muls.,  und  sieht  einer  var.  der  hip- 
pocailani  täuschend  ähnlich,  welche  von  Erichsou  unter  pecloralis  Meg. 
besprochen  wird. 

^)  Jahrgang  H.  p.  237. 

^)  Der  Kürze  halber  mag  im  Uebrigen  die  griechische  Mel.  vulgaris 
hier  candicans  fortgenannt  werden. 


12  G.  Kraal z:  über  die  Arirechle 

Naclidem  die  von  Krüper  in  Griechenland  gesammellen  Meto- 
lonlha  bereits  ein  so  klares  Bild  von  der  dort  einheimischen  Form 
gegeben,  ist  über  die  Kieseuvvelter'schen  Stücke  zu  bemerken,  dafs 
sie  mit  einer  Ausnahme  unzweifelhaft  derselben  Ra^e  angehören, 
die  Krüper  gesammelt  hat,  und  dafs  v.  Kiesenwelter  die  beiden 
männlichen  Exemplare  von  Aetolien  einfach  als  vulgaris  var.  be- 
stimmte und  beschrieb  ' ),  weil  er  sie  eben  nicht  von  vulgaris  spe- 
cifisch  zu  unterscheiden  vermochte;  drei  weibliche  Stücke  mit  ei- 
ner kurzen  aber  deutlichen  Afterspitze  vom  Parnes  (Gen.  Parnctis, 
ein  Gebirgszug  bei  Athen,  nicht  der  berühmte  Dichlerberg  Parnassus 
bei  Delphi)  scheinen  von  ihm  als  Aceris  aufgefafst  zu  sein,  weil  sie 
eine  mehr  gelbliche  Behaarung  und  kurze  Afterspitze  besitzen,  stim- 
men aber  in  der  Gröfse  durchaus  nicht  mit  Erichson's  Beschreibung 
überein;  ein  9  von  den  Aelolischen  Alpen  ist  als  candicans  be- 
stimmt, wegen  seiner  weifsen  Behaarung  und  seiner  grofsen  Ueber- 
einslimmung  mit  den  vier  rheinländischen  Stücken  (2  (^  und  2  $) 
der  ächten  albida,  welche  sich  v.  Kiesen  weller  als  albicans  bestimmt 
hatte.  Die  Aehnlichkeit  in  der  Figur  und  Färbung,  sowie  in  der 
Form  der  Afterspitze  zwischen  diesem  ätulischen  Stücke  und  den 
rheinländischen  ist  so  grofs,  dafs  die  etwas  kürzere  Behaarung  des 
Thorax  des  erstercn  (aufser  der  röthlichen  Farbe  desselben)  der  ein- 
zige Unterschied  zwischen  ihm  und  albida  $  bleibt;  dazu  kommt, 
dafs  ein  noch  nicht  erwähntes  viertes  Weibchen  vom  Parnes,  auf 
welches  wir  noch  unter  Aceris  zurückkommen,  das  Halsschild  kaum 
anders  als  albida  $  behaart  hat,  aber  es  zeigt  eine  deul liehe,  wenn 
auch  kurze  Aftcrs[)ilze;  diese  Stücke  machen  es  besonders  schwer, 
scharfe  Gränzcn  zwischen  vulgaris  var.  candicans  und  albida  Er. 
festzuhalten.  — 

Eine  vierte  deutsche  Art  ist  ßlel.  Aceris  Er.,  welche  nach 
Erichson  in  Oeslerreich  vorkommt,  nach  Burmeister  auch  in  Ungarn 
bis  nach  Vorderasien,  nach  v.  Kiesenwetter  in  Griechenland  heimisch 
sein   soll. 

Dieser  Käfer  ist  nach  meinen  Untersuchungen  durchaus  nicht 
von  albida  zu  trennen,  mit  welcher  er  in  der  Form  der  Hinterleibs- 
spilze  des  ^5*  und  ?  und  in  der  Behaarung  des  Ilalsscbildes  beim  (^ 
übereinstimmt,  d.  h.  in  den  wenigen  charakteristischen  Merkmalen, 
welche  uns  für  albida  bekannt  sind;  zu  den  letzlercn  darf  die  dichte, 
weifse  Behaarung   der  Flügeldecken    nicht   gerechnet   werden,  weil 


')  Vgl.  licrl.  Eilt.  Ztsclir.  II.  p.  237;  von  einer  wirklichen  Verwaiidt- 
scliafl  mit  extorria  isl  bei  ihnen  keine  Rede. 


dei'  europäischen  Maikäfer.  13 

wir  ebenso  grofse  imd  gröfsere  Differenzen  in  der  Stärke  der  Haare 
bei  Exemplaren  der  vulgaris  aus  verscbiedenen  Punkten  Deutsch- 
lands begegnen. 

Die  Beschreibung  der  längeren  und  etwas  zotligen  Behaarung 
des  Halsscbildes  dieser  Art  bei  Erichson  ist  hauptsächlich  den  Männ- 
chen entnommen,  wie  bei  der  albida  von  Burmeister;  die  stumpfen 
Hintcrecken  des  Halsschildes,  die  Erichson  anführt,  sind  ebenfalls 
nur  hauptsächlich  den  (/  eigen,  nicht  der  Art  im  Gegensatz  zu  vul- 
garis-. Germar  sagt  (unter  pectoralis  si6i  =  Aceris  Er.)  „thorax  stru- 
ctura  omnino  ut  in  M.  vulgari,  sed  densius  villosus".  Der  Bau 
der  Hinterleibsspitze  der  österreichischen  Aceris  ist  vollständig  ana- 
log mit  dem  der  typischen  albida  vom  Laacher  See.  Die  österrei- 
chischen Aceris  sind  in  der  Regel  etwas  kleiner  als  die  rheinländi- 
schen  albida^  und  diese  etwas  kleiner  als  die  gewöhnlichen  vulga- 
ris; dennoch  bleibt  Erichson's  Gröfsenangabe  halb  so  grofs  als  vul- 
garis etwas  stark,  Burmeister  und  Germar  (in  der  Beschreibung  der 
pectoralis,  vergl.  weiter  hinten )  nennen  den  Käfer  einfach  kleiner 
als  vulgaris. 

Will  man  nun  die  Mel.  Aceris  nicht  etwa  lediglich  ihrer  Be- 
haarung wegen,  die  „dichter  als  bei  vulgaris''^  imd  ^veniger  kräftig 
als  bei  albida  ist,  von  albida  trennen,  so  mufs  sie  unbedingt  mit 
dieser  vereinigt  werden. 

Bei  dem  hiernach  constatirten  Vorkommen  eines  zu  albida  ge- 
hörigen Maikäfers  ohne  dessen  kräftige  Pubescenz  bleibt  für  die  Spe- 
cies  albida  also  nur  die  Afterbildung  beim  $  und  die  etwas  län- 
gere Behaarung  des  Halsschildes  beim  (^  übrig.  Die  Aceris  der 
Sammlungen  stammen  wohl  gröfstentheils  von  Ziegler;  Redten- 
bacher  nennt  Aceris  sehr  selten;  von  den  neun  österreichischen 
Stücken  auf  der  Berliner  Königl.  Sammlung  unterscheiden  sich  die 
beiden  letzten  Weibchen  in  der  Behaarung  und  Gestalt  geradezu  in 
Nichts  von  kleinen  albida  $.  "Wie  verwandt  übrigens  die  beiden 
Formen  sind,  geht  auch  daraus  auffallend  hervor,  dafs  Erichson  die 
österreichische  pectoralis  Germar  unter  albida  citirt,  obwohl 
sie  unzweifelhaft  mit  seiner  Aceris  identisch  ist,  so  dafs  dieser  Name 
dem  von  Germar  weichen  mufs.  Die  Charakteristik,  die  Letzterer 
giebt,  ist  klassisch,  und  obwohl  sie  es  ist,  mufs  fast  lediglich  aus 
der  Gröfsenangabe  {Mel.  vulgari  paullo  minor)  und  der  Vaterlands- 
bezeichnung gefolgert  werden,  dafs  er  Aceris  und  nicht  albida  vor 
sich  gehabt  hat. 

Auf  ein  mit  gröfseren  Exemplaren  der  candicans  auf  dem  Par- 
ncs  zusammen  gefangenes  und  unbedingt  zu  ihr  gehöriges  Exemplar 


14  G.  Kraatx:  über  die  Artrechle 

passen  ungefähr  die  Merkmale,  welche  Erichson  für  Aceris  angiehl. 
nur  hat  es  statt  der  weifslichen,  gelbliche  Härchen.  Nach  Burmei- 
ster kommt  der  Käfer  auch  in  Ungarn  bis  nach  Vorderasien  vor. 
ehe  aber  seine  Charaktere  nicht  in  anderer  Weise  festgestellt  wa- 
ren als  bisher,  hinderte  nichts,  dafs  kleine  Weibchen  von  vulgaris 
oder  candicans  mit  kurzer  Hinterleibsspitze  als  Aceris  bestimmt 
wurden;  Burmeister  nennt  Aceris  bereits  relativ  breiter  als  vulga- 
ris, was  auf  die  österreichischen  Stücke,  die  ich  gesehen,  durchaus 
nicht  pafst;  ebenso  wenig  stimmt  seine  Angabe,  dafs  die  Afterspitze 
sich  beim  cf  etwas  erweitern  soll,  mit  Erichson's  Beschreibung  und 
der  Bildung  der  von  mir  verglichenen  Aceris  überein. 

Nachdem  Erichson  am  Schlüsse  der  deutschen  Melolonthen  ') 
die  europäischen  Arten  aufgezählt  hat,  sagt  er:  „eine  der  vulgaris 
näher  verwandte  Art  scheint  noch  in  Rufslaud  vorzukommen  und 
bis  jetzt  unbeachtet  geblieben  zu  sein.  Sie  ist  kleiner  als  M.  vul- 
garis, die  Afterspitze  ist  im  Verhältnifs  ebenso  lang,  aber  schmä- 
ler, das  dritte  Fühlerglied  ist  auffallend  kürzer  als  bei  den  von  mir 
beschriebenen  Arten,  fast  kreiseiförmig,  die  Fühlerkeule  dagegen  ist 
im  Verhältnifs  länger.  Zwei  Männchen  wurden  von  Herrn  Schüp- 
pel  der  Königl.  Sammlung  mitgetheilt,  ^vo  ich  sie  mit  dem  Namen 
exiorris  bezeichnet  habe."' 

Ich  vermag  in  diesen  beiden  Stücken  entschieden  nur  Stücke 
der  vulgaris  zu  erkennen,  bei  denen  das  drifte  Fühlerglied  kürzer 
als  gewöhnlich  ist;  dafs  aber  daraus  kein  Artcharakter  zu  entneh- 
men ist,  beweisen  mir  die  bedeutenden  Unterschiede  in  der  Länge 
und  Breite  des  erwähnten  Gliedes  bei  verschiedenen  Exemplaren 
der  iJ/.  candicans  und  papposa.  Hätte  Erichson  neben  den  beson- 
ders  kräftigen  Berliner  eine  Anzahl  illyrischer  Stücke  vor  sich  ge- 
habt, so  würde  er  wohl  kaum  zu  der  Aufstellung  der  Art  geschrit- 
ten sein,  zu  deren  Aufrechterhaltung  für  mich  vorläufig  kein  Grund 
vorhanden  ist,  es  müfste  denn  die  Gestalt  der  Afterspitze,  welche 
bei  jedem  Exemplare  der  vulgaris  fast  anders  aussieht,  für  die  bei- 
den Exemplare  der  exiorris  einen  Artcharakter  abgeben.  Uebrigens 
besitze  ich  auch  eine  vulgaris  von  Berlin,  welche  sowohl  den  bei- 
den Stücken  der  exiorris  in  Gröfse,  Behaarung  und  Färbimg  täu- 
schend ähnlich  siebt,  als  auch  ein  ähnlich  gebildetes  drittes  Fühler- 
glied besitzt. 


')  Insekten  Deutschl.  III.  p.  67S. 


der  europäischen  Maikäfer.  15 

Ericlison's  und  Biirnieister''s  Eintlieilung  der  aufserdeutschcn 
europäischen  Arien  in  solche,  bei  welchen  bald  nur  das  Weibchen 
(caiidicans  Friv.),  bald  beide  Geschlechier  (papposa  111.,  hybrida 
Charp.  und  praeamhula  Kolenati)  ohne  Afterspitze  sind,  kann, 
wie  oben  ausgeführt,  auf  candicans  nicht  in  der  bisherigen  Weise 
Anwendung  finden,  da  die  Weibchen  dieser  Varietät  der  vulgaris 
bald  mit  bald  ohne  Afterspitze  vorkommen. 

Nach  dem  Materiale  der  Berliner  Königl.  Sammlung  hatte  Erich- 
son  recht,  dem  Männchen  der  andalusischen  papposa  eine  Afler- 
spitze  abzusprechen;  neben  ähnlich  gebauten  Stücken  besitze  ich 
aber  auch  solche,  welche  eine  ganz  deutliche  Afterspitze  zeigen. 
Die  seltenen  Weibchen,  welche  ich  in  seltener  Schönheit  von  Herrn 
Dr.  Staudinger  erhielt,  zeigen  einen  zarten  Seidenglanz  des  Haar- 
kleides, welcher  auch  bei  den  besterhallenen  Männchen  nicht  vor- 
handen ist. 

Aeljnlich  schöne  Stücke  von  der  M.  hybrida  Charp.  aus  Gal- 
lizien  (von  Herrn  Gougelet  in  Paris)  haben  die  von  Burmeister  be- 
schriebene Gröfse,  kürzere  Fühlerkeule,  aber  im  Gegensalz  zu  den 
Angaben  dieses  Autors,  eher  eine  kräftigere,  straffere  Behaarung,  so 
dafs  dem  Weibchen  der  Seidenglanz  ganz  abgeht;  bei  einem  typi- 
schen Exemplare  der  hybrida,  welches  mir  der  verstorbene  Klug 
aus  Charpentier's  Sammlung  gab ,  sind  die  Haare  wirklich  feiner. 
Die  angegebene  verschiedene  Bildung  der  Hinterschienen  {hybrida 
soll  eine  erhabene  Querkante  zeigen)  kann  ich  nicht  deutlich  her- 
ausfinden. 

Da  Mel.  papposa  wenigstens  in  soweit  in  der  Länge  der  Füb- 
lerkeule  variirt,  dafs  die  Keule  einzelner  Exemplare  in  der  Gröfse 
ziemlich  genau  die  Mitte  hält  zwischen  der  anderer  papposa  und 
meinen  Stücken  der  hybrida,  so  scheint  es  mir  wohl  möglich,  dafs 
sich  die  hybrida  als  lokale  Rage  der  papposa  herausstellt,  als  wel- 
che sie  Illiger  bereits  betrachtet  hat;  der  Käfer  würde  dann  eben 
nach  dem  Norden  zu  kleiner,  kräftiger  behaart,  seine  Fühlerkeule 
schwächer  werden;  zu  einer  bestimmten  Entscheidung  reicht  mein 
Material  nicht  hin. 

Von  der  Melolontha  praeambula  Kolenaü  '),  von  der  Bur- 
meister vermulhet,  sie  könne  eine  der  papposa  ähnliche  Art  sein, 
befinden  sich  einige  männliche  Exemplare  aus  Tiflis,  darunter  ein 
typisches,  auf  der  Königl.  vSammlung.  Die  Art  hat  Aehnlichkeit  mit 
M.  hippocastani ,   ist  aber    durch  die  ganz  schwarze,  kräftige  Füh- 


')  Meletemata  entom.  V.  (1846). 


16  G.  Kraatz:  über  die  Artrechte  der  europ.  Maikäfer. 

lerkcule  des  cT  und  den  an  der  Spitze  völlig  abgerundeten  Hinter- 
leib desselben  sehr  ausgezeichnet. 

Erichson  rechnet  die  Art  zu  den  europäischen,  sie  ist  aber  aus 
den  Catalogen  der  europäischen  Arten  ausgeschlossen,  sobald  man, 
wie  Schaum,  den  Lauf  des  Kuban  und  Terek  als  südöstliche  Gränz- 
linien  betrachtet. 

Nach  dem  Gesagten  ist  die  Synonymie  der  deutschen  Maikäfer- 
Arten  und  der  zu  ihnen  gehörigen  Formen  folgende: 
Melolontha  vulgaris  Fabr. 

var.  albida  Redt German. 

var.  albida  Muls Germ.,  Gallia. 

var.  albida  Gast  ein Graecia. 

candicans  Burm.    ...  Graec,  Syria. 

var.  exlorris  Er Ross.  mer. 

pectoralis  Germ. 

Aceris  Er Austria. 

var.  rhenana  Bach    ...  Rhenan.  Türe. 
albida  Er. 
hippocastani  Fahr Europa. 

Es  bleibt  mir  noch  Raum  übrig  um  eine  kurze  Bemerkung  über 
die  rheinländische  Mel.  vulgaris  nachzutragen,  von  welcher  mir  Herr 
Fufs  mehrere  Exemplare  von  Ahrweiler  mitgetheilt  hat;  dieselben 
stimmen  fast  ganz  mit  der  von  mir  besprochenen  illyrischen  Form 
der  vtdgaris  überein ,  sind  aber  nicht  so  kräftig  entwickelt  wie 
diese;  sehr  interessant  ist  ein  Weibchen,  welches  Herrn  Fufs  sofort 
wegen  seiner  kürzeren  Hinterleibsspitze  besonders  aufgefallen  ist  und 
jedenfalls  noch  zu  vulgaris  gehört,  aber  mit  der  kürzeren  Afterspitze 
zugleich  eine  kräftigere  Behaarung  als  die  übrigen  Exemplare  aus 
der  dortigen  Gegend  zeigt;  im  Gesammthabitus  stimmt  es  am  mei- 
sten mit  den  griechischen  Stücken  der  vtdgaris  überein,  welche  meist 
gedrungener  sind  als  die  bei  Berlin  vorkommenden. 


lieber  die  Mundtheile  und  die  Fühlerbildung 
der  europäischen  Xylophagi  sens.  strict. 

vom 

Obcrförsler  Eichhoff  in  Hilchenbach. 

(Dazu  Taf.  I.) 


▼  ▼  idersprüche  und  Ungenauigkeiten ,  welche  in  den  besten  und 
neuesten  über  die  ächten  Xylophagen  sich  ausdehnenden  Schriften  zu 
finden  sind,  liefern  den  Beweis,  dafs  die  Mundtheile  und  die  Fühler- 
bildung dieser  Käferfamilie  bis  jetzt  noch  nicht  hinreichend  unter- 
sucht sind.  Ein  langjähriges  Interesse  für  diese  in  ihrer  Lebensweise  so 
eigenthümliche  und  bei  uns  Forstleuten  leider  so  berüchtigte  Wald- 
verwüster- Rotte  hat  mir  Veranlassung  gegeben,  die  meisten  deut- 
schen und  theilweise  auch  die  aufserdeutschen  europäischen  Xylo- 
phagen in  Bezug  auf  die  erwähnten  Theile  mikroskopisch  zu  unter- 
suclien.  Gern  werde  ich  auch  die  exotischen  Arten  und  Genera  in 
das  Bereich  meiner  Untersuchung  ziehen  und  denen  sehr  dankbar 
sein,  welche  mich  irgendwie  durch  Mittheilung  von  Material  hier- 
zu in  den  Stand  setzen,  oder  mir  einige  von  den  noch  unbekannt 
gebliebenen  Xylophagen  abgeben  könnten. 

Benutzt  wurden  bei  dieser  Arbeit: 
Hatzeburg's  Forstinsecten  Theil  I.,  Iste  Auflage. 
Redteubach er's  F'auna  Austriaca  2te  Auflage,  und 
Bach 's  Käferfauna,    Theil  II,    welches   letztere  Werk  jedoch   von 

den  beiden  vorigen  bei  den  Xylophagen  nur  sehr  unwesentlich 

abweicht. 

Xylophagi  (genuini^  Ratzeburg. 

Caput  globosum,  non  roslratum,  labro  plerumque  de/iciente. 
Antennae  brevefi,  geniculalae,  clava  inaximu. 
Pedes   breves^    iarsis   subttis  haud  spongiosis  psettdotelrameriSj 
tibiis  exlus  plerumque  denticulafis,  seu  transversim  carinatis. 
Maxillamm  mala  unica,  ciliata. 
Palpi  omnes  breves,  plerumque  conici,  triarticulali. 
Wie  schon   Ratzeburg  (I.  c.  I,  pag.   129)   hervorgehoben   hat, 

Berl.  Entomol.  Zeitschr.    VIII.  2 


18  Eichhoff:  Mundtheile 

ist  der  systematische  Charakter  für  die  Familie  der  Xylophagi  so 
kurz  lind  allgemeiu.  wie  es  bei  vielen  anderen  Familien  möglich  ist. 
gar  nicht  darzulegen.  Sie  sind  eben,  wie  Halzeburg  sogt,  weder 
Rüssel-,  Bock-  noch  HlatlkälVr.  Mit  letzteren  beiden  Familien  ha- 
ben sie  eigentlich  wenig  mehr  als  die  pseudo-telramerische  F'ufsglie- 
derbildung  gemein,  den  meisten  Gruppen  der  Curcidioniden  dagegen, 
uamentlicb  den  Co.ssonkicn,  stehen  sie  sehr  nahe.  Bezeichnend  sind 
von  äulseren  Theilen  für  die  Xylophagi  der  fast  kugelige  nie  rüssel- 
artig verlängerte  Kopf,  der  Mangel  der  (nur  bei  Plalypus  deutlich 
vorhandenen)  Oberlippe,  die  geknielen  kurzen  Fühler,  mit  sehr  gro- 
fsem,  nur  ganz  ausnahmsweise  {Vldoeotrihus  und  Phloeophthortis) 
in  deutliche  Glieder  getrenntem,  vielmehr  meist  nur  geringeltem 
oder  ganz  derbem  Endknopf,  und  die  pseudotctrameriscben,  unten 
nicht  schwammigen  Fufsglieder.  Von  inneren  Theilen  sind  die  ein- 
fache, nicht  getbeiltc,  innen  meist  S-förmig  geschwungene  Maxillar- 
ladc,  die  dreieckig-herzförmige,  seilen  länglich  ovale  Lippe,  die  ke- 
gelförmigen, nur  ausnahmsweise  (bei  Piatypus)  wenig  geknieten, 
nach  meinen  Untersuchungen  durchweg  nur  dreigliederigen ')  Kiefer- 
und  Lippentaster  eigenthümlich. 

Da  es   hier  hauptsächlich   nur  um   diejenigen  Unterschiede  zu 

')  In  allen  mir  bekannten  einschlägigen  Schriften  werden  die  Kiefer- 
taster der  ächten  Xylophagen  und  der  ihnen  am  nächsten  stehenden  Cur- 
culioniden  als  viergliederig  bezeichnet.  Kalzeburg  (1.  c  taf.  VII  Ic,  taf  X, 
4c  taf.  XII  d)  bildet  sie  auch  überall  als  viergliederig  ab.  An  mehr  als 
Hunderten  von  Exemplaren,  die  ich  aufs  sorgfältigste  zergliedert  und  mit 
einem  vorzüglichen  Mikroskop  unter  Anwendung  von  50-  bis  700  fachen 
Vergröfserungen  untersucht  habe,  konnte  ich  nicht  zu  der  Ueberzeugung 
von  der  Richtigkeit  dieser  Angaben  kommen.  Vielmehr  halte  ich  dafür, 
dafs  die  Maxillartaster,  sowohl  bei  den  Xylophagi,  als  bei  vielen  von  mir 
untersuchten  CMrc?f/»oH»rfen  nur  dreigliederig  seien.  Allerdings  befindet 
sich  an  der  Basis  des  ersten  Gliedes  ein  äufserst  feines,  kaum  den  zehn- 
ten Theil  des  Gliedes  einnehmendes,  etwas  verdicktes  und  deshalb  dunk- 
leres Rändchen,  welches  allenfalls  als  ein  besonderes  Glied  angesprochen 
werden  könnte.  Ratzeburg  bildet  aber  das  ßasalglied  als  halb  so  lang  wie 
das  folgende  ab,  Redtenbacher  1.  c.  beschreibt  es  überall  nur  als  sehr 
klein  schwer  sichtbar,  ohne  ein  Längenverhältnifs  dafür  anzugeben.  Was 
dort  und  wohl  bei  allen  anderen  Schriftstellern,  für  das  Basalglied  gehal- 
ten und  abgebildet  wurde,  ist  sicher  weiter  nichts  als  die  von  der  Gelenk- 
haut zwischen  squama  palpigera  und  Taster  bedeckte  Basis  des  wirkli- 
chen ersten  Tastergliedes  (vide  Taf.  I  Fig.  6  und  26).  Bringt  man  zwischen 
die  Prefsgläser  ziemlich  viel  Wasser,  dann  kann  man  bei  leiserem  nnd 
stärkerem  Druck  ein  Zusammenziehen  und  Ausrecken  des  Tasters  und  da- 


(1er  europäischen  Xylophagen.  19 

thun  ist,  welche  an  Fühlern  und  Frefswerkzeugen  bemerkbar  sind, 
so  werden  nachstehend  andere  Unterschiede  nur  beiläufig  und  in 
ganz  einzelnen  Fällen  erwähnt,  wenn  sie  nämlich  entweder  charak- 
teristisch für  eine  Gattung  oder  nach  meiner  Meinung  bisher  noch 
nicht  anderswo  hervorgehoben  worden  sind. 

Die  Fühler  stehen  auf  den,  mehr  oder  weniger  in  die  Augen 
erweiterten,  sie  auch  wohl  in  zwei  Theile  spaltenden,  Wangen  und 
zwar  meist  dicht  bei  den  Hinterwinkeln  der  Mandibeln  eingelenkt. 
Selten  stehen  sie  unterhalb  des  Stirnrandes  mehr  oder  weniger  auf 
der  Vorderseite  des  Kopfes,  wie  bei  Plalypus  und  Phloeotribus. 
Sie  sind  gekniet.  Der  Schaft  ist  besonders  nach  der  Basis  zu  mehr 
oder  weniger  gebogen,  nach  vorne  keulenförmig  verdickt,  meist  län- 
ger,  selten  kürzer  (Eccoptogaster)  als  die  Geisel.  Diese  besteht 
bei  denjenigen  einheimischen  Arten ,  welche  ein  einfaches  drittes 
Fufsglied  haben,  aus  zwei  bis  fünf,  bei  denen,  welche  dies  Glied 
herzförmig  oder  zweilappig  haben,  aus  fünf  bis  sieben  Gliedern. 
Das  erste  Geiselglied  ist  allemal  stark  verdickt,  kugelig  oder  birn- 
förmig,  das  zweite  viel  schmälere  verkehrt  kegelförmig,  die  folgen- 
den bis  zur  Keule  kurz,  meist  viel  breiter  als  lang  und  nach  der 
Keule  zu  an  Breite  zunehmend.  Unter  denen  mit  herzförmigem  drit- 
ten Fufsglied  sind  es  namentlich  die  Gattungen  Hylesimis  und  Bla- 
slopliagus,  unter  denen  mit  einfachem  dritten  Fufsglied  die  Gattung 
Thamiiurgus.  welche  dadurch  eine  Ausnahme  machen,  dafs  die  Glie- 
der vom  zweiten  Geiselgliede  an  fast  so  lang  wie  breit  und  an 
Breite  unter  sich  nur  wenig  verschieden  sind.    Die  Fühlerkeule  ist 


mit  ein  Vor-  und  Zurückschieben  dieses  Gelenkhautrandes  deutlich  wahr- 
nehmen. Und  gelingt  es,  was  bei  den  gröfseren  Arten  nicht  gar  schwer 
ist,  den  ganzen  Taster  von  der  squama  loszulösen,  dann  verschwindet  der 
Rand  der  Gelenkbaut  und  mit  ihm  das  vermeintliche  erste  Glied  ganz. 
Wollte  man  aber  den  an  der  Basis  des  ersten  Gliedes  sichtbaren,  äufserst 
schmalen,  durch  keine  Gelenkhaut,  sondern  innig  mit  dem  Gliede  verbun- 
denen dunkleren  Randstreifen  als  ein  besonderes  (Basal-)  Glied  (vergl. 
Taf  I  Fig.  6  und  26)  ansehen,  dann  wären  die  Maxillartaster  sechsgliedrig, 
was  doch  Niemand  wird  behaupten  wollen.  Denn  an  jedem  der  folgenden 
beiden  Glieder  ist  bei  gehöriger  Beleuchtung  ein  gleicher  dunkler  Rand 
wie  am  ersten  Gliede  bemerkbar.  In  Nachstehendem  ist  daher  überall 
von  der  Ansicht  ausgegangen,  dafs  die  Maxillartaster  nur  dreigiiederig 
seien. 

Ganz  ebenso  verhält  es  sich,  wie  schon  gesagt,  bei  vielen  von  mir 
untersuchten  Curculioniden.  Auch  hier  kann  ich  nur  drei  Glieder  an  den 
dlaxillartastern  wahrnehmen. 

2* 


20  Eichhoff:  Mtmdlheile 

sehr  grofs,  meist  ein  f)rillel  iiud  mehr  (Plalypus)  der  ganzen  Füli- 
lerlänge  einnehmend  und  die  (Geisel  um  das  Mehrfache  an  ßreil«^ 
übertreffend,  meist  oben  und  unten  etwas  zusammengedrückl.  um 
selten  in  drei  deutlich  gelrennte  Glieder  getheilt,  sondern  meist  mit 
undeutlichen  kaum  abgesetzten  Ringen  versehen,  zuweilen  (Cryplvi- 
gus ,  Xylolerus)  auch  ganz  deib.  Dem  Umfang  nach  ist  sie  meist 
rundlich  eiförmig,  selten  lang-eiförmig  zugespitzt  fllijleshiusj.  Eine 
Lefze  ist  nur  bei  Plalypus  deutlich  vorbanden,  sonst  fehlt  sie  ganz 
Der  Kopfschildrand  ist  vorne  entweder  gerade  oder  sehr  wenig  aus- 
gebuchtet, manchmal  auch  (Phloeophlhoms.  Hylesinus)  springt  er 
in  der  Mitte  dreieckig  hervor. 

Alle  Mu  ndtheile  sind,  wie  der  ganze  Körperbau,  kräftig  ent- 
wickelt. Die  Mandibeln,  bei  den  verschiedenen  Gattungen  und 
Arten  von  sehr  übereinstimmender  Form,  sind  hornig,  fest,  gewöhn- 
lich gleichseitig-,  seltener  gleichschenkelig-  (Dryocoetus)  dreieckig, 
vorne  stumpf  zugespitzt,  am  Innenrand,  der  Kaukante,  auf  der  vor- 
deren Hälfte  meist  zweimal  sanft  eingekerbt,  wodurch  ein  gröfseres 
oder  kleineres  Zähnchen  hervortritt.  Es  passen  die  beiden  Kaukan- 
ten der  Mandibeln  genau  aufeinander  und  greifen  nie  übereinander, 
ragen  daher  etwas  vor.  Auf  der  unteren  Seite  sind  sie  innen  etwas 
ausgehöhlt,  oben  dagegen  gewölbt,  wodurch  die  Kaukante  scharf 
hervortritt.  Von  Behaarung  ist  daran  nichts  bemerkbar.  Selten 
sind  die  Innenränder  (Piatypus)  ganzrandig  oder  (bei  Eccoptogaster) 
äufserst  fein,  kaum  sichtbar  gokerbt.  Zuweilen  auch  zeigt  sich  vor 
der  Basis  noch  eine  sehr  starke  Ausbuchtung.  Doch  scheint  diese 
weder  generischer  noch  auch  specifischer  (vielleicht  aber  sexueller) 
Bedeutung  zu  sein,  indem  ich  sie  bei  verschiedenen  Individuen  ein 
und  derselben  Species  (D.  aiUographus)  an  beiden  Mandibeln  deut- 
lich und  wiederholt  bemerkt  habe,  während  sie  bei  anderen  Stük- 
ken  derselben  Art  ganz  fehlte. 

Die  MaxiUen,  gleichfalls  von  kräftiger  Consiruction,  zeigen 
meist  sehr  übereinstimmende  Formen.  Nur  die  Gattung  Plalypxts 
weicht  nicht  unwesentlich  von  der  gewöhnlichen  Form  ab.  Bei  den 
gröfseren  Arten  sind  sie  von  roth-brauuer,  hornartiger.  bei  den  klei- 
neren von  blafsgelber,  mehr  pergameut-  und  am  Innenrand  meist 
von  hautartiger  Beschalleuheit.  Die  Angel  ist  nach  vorne  stark  ver- 
breitert, und  trägt  auf  dem  geraden  Vorderrande  die  eigentliche 
Maxille.  An  dieser  sind  siipes,  fulcrum  und  mala  innig  mit  einan- 
der verwachsen  und  deren  Scheidelinien  selten  bemerkbar.  Stipes 
und  fulcrum  bilden  zusammen  ein  längliches  Viereck,  an  dessen  in- 
nerer Seite  sich   der  Lappen  innig   anschliefst,   und  dessen  vordere 


lief  europäischen  Xylophagen.  21 

Seite  den  Maxillaitasier  IrJigf.  Der  Lappen  ist  ungetheilt ,  nach 
vorn  allniälilic]i  verschiuälcrt.  und  mehr  oder  weniger  zugespitzt 
oder  abgerundet,  am  Inneurande  mehr  oder  minder  Sförmig  ge- 
jichwimgcn.  Bei  denjenigen  Arten,  welche  lief  ins  Holz  gehen  (Xy- 
loterus ,  Xijleborus)  ist  der  Innenrand  meist  sehr  dicht  mit  sichel- 
förmig gebogenen ,  feinen  Haarborsten ,  bei  den  übrigen ,  nur  in  der 
Kinde  oder  in  iirautarligen  (Gewachsen  hausenden  Arten  mit  perga- 
mentarligen.  kräftigen,  zugespitzten  Stachelborsten  oder  Borslenzäh- 
nen  mehr  eiuzehi  gewimpert.  Diese  Bewimperung  ist  oft  an  der 
Spitze  des  Lappens  dichter  und  wird  nach  unten  allmählig  loser. 
Bei  Viatypus,  welcher  in  so  vielen  Beziehungen,  so  auch  hier,  als 
Ilolzfiesser  wieder  eine  Ansnabme  macht,  ist  der  Lappen  nach  vorne 
schmal,  fast  linear  verlängert  und  trägt  an  der  abgestutzten  Spitze 
8  bis  10  dicht  siebende,  kurze,  gerade  abgeschnittene  und  aufser- 
dem  am  ganzen  Innenrande  längere,  zugespitzte  und  einzeln  stehende 
Borstenhaare. 

Die  MaxiUa  r  tas  ler  sind,  wie  gesagt,  immer  nur  dreigliede- 
rig,  meist  kegelförn)ig  kaum  nach  Innen  gekrümmt.  Das  erste  Glied 
ist  stets  am  grölsten,  die  beiden  folgenden  meist  gleichmälsig  klei- 
ner werdend.  Seilen  ist  das  letzte  (ilied  abgestutzt  kegelförmig 
(Xijleborus)  und  deiiilich  länger  als  das  vorletzte.  Bei  Plalypus 
sind  sie  deutiicb  gekniet  und  üi)erhaupt  von  etwas  unregelmäfsi- 
gem  Bau. 

Gröfsere  Verscbiedenheiten  als  an  den  Maxillen  zeigen  sich  bei 
der  Unterlippe  ').  Das  Kinn  ist  weiter  oder  enger  ausgerandet, 
in  der  Mitte  ohne  zabnartige  Vorsprünge,  dagegen  au  den  Seiten  oft 
mit  scbarfen  Ecken  versehen.  Off  tritt  dasselbe  so  zurück,  dafs  es 
gar  niclil  bemerkbar  ist.  Da  wo  es  sicbibai'  ist,  hat  es  meist  eine 
bornartige,  braune,  zuweilen  auch  (Xyleborus)  eine  blafsgelbe,  durch- 
scheinende, pergament-  oder  selbst  hautarlige  Beschaffenheit. 

Die  Ijippe  (pars  fulcralis)  neigt  sicli  im  Allgemeinen  zur  Drei- 
ecks- oder  Herz- Form.  Sie  ist  sehr  lang  gestreckt,  schmal,  gleich 
hinter  der  [Mitte  verengt,  und  hier  am  scbmälsten  bei  Boslrichus; 
{Tai-  I  Fig.  24  und  25);  mehr  länglich  eiförmig,  also  nach  vorne  und 
hinten  verengt,  und  nahe  der  Mitte  am  breitesten  bei  Blastophagus 
(Taf.  I  Fig.  4);  bei  der  Basis  der  Lippentaster,  also  vorne  am  brei- 
testen und  ziemlich  gleichmäfsig  bis  zur  Basis  verschmälert,  in  den 


')  Der  Kürze  halber  wird  iiacbsicliend  die  jiars  fulcralis  mit  »Lippe« 
und  der  im  Innern  derselben  sitzende  baulartige  Lappen,  die  eigentliche 
lignla.  mit  "Zunn;e«   bezeichnet. 


22  Eichhoff:  Mundlheile 

meisten  Fällen.  LcfÄterenfalls  sind  entweder  die  Seifen  ziem- 
lich gerade,  oder  sie  sind,  wie  bei  Hylurgus  (Taf.  I,  Fig.  3),  Dryo- 
coelus  (Taf.  I,  Fig.  18)  und  Piatypus,  in  starkem  Bogen  abgerundet 
fast  viereckig;  sebr  wenig  nach  der  Basis  verschmälert,  ist  sie  bei 
Polygraphus.  An  den  vorderen  Aufsenecken  und  am  Vorderrande 
ist  sie  meist  sanft  abgerundet  oder  stumpf  zugespitzt.  Paraglossen 
sind  nirgends  bemerkbar.  An  ihrer  Stelle  beOnden  sich  öfter  aufsen 
neben  der  Basis  der  Lippentaster  längere  kräftigere  Borstenhaare. 

Die  Zunge  ist  meist  deutlich  zu  erkennen  und  felilt  aucli, 
zuwider  der  Behauptung  Ratzeburgs  (1.  c.  pag.  130),  bei  Eccoplu- 
gasler  (Taf.  I,  Fig.  27)  nicht.  Sie  ist  meist  zwischen  Basis  und 
Mitte  der  Lippe  angeheftet  und  ist  als  zungenförmiges  Läppchen 
meist  bis  über  die  Basis  der  ersten  Lippentasterglieder  verlängert. 
Selten  haftet  sie  vor  der  Mitte  oder  ist,  wie  bei  Bostrichus  und 
Blaslophagus^  so  breit  wie  die  Lippe,  und  es  erscheint  dieselbe,  bei 
richtiger  Lage  von  oben  durchs  Mikroskop  gesehen,  wie  eine  blofse 
Verlängerung  der  Lippe,  indem  die  Seitenränder  der  letzteren  genau 
öiit  denen  der  Zunge  zusammentreffen  oder  wohl  gar  erstere  von 
letzleren  überragt  werden.  Meist  dagegen  beträgt  ihre  Breite  nur 
\  bis  \  der  Lippenbreite  und  sie  ragt  als  kleines,  vorne  abgerun- 
detes oder  mehr  dreieckig  zugespitztes  Läppchen  hervor.  Stets  ist 
sie  auf  der  Innenseite  behaart,  zuweilen  mit  so  dichten  pinsclarlig 
zusammengedrängten  Borsten  (Hylurgus)  versehen,  dafs  die  wirk- 
liche Form  des  Hautläppchens  schwer  zu  erkennen  ist.  Besonders 
weit  hervorragend  ist  sie  bei  Bostrichus^  wo  sie  fast  bis  zur  Mitte 
des  zweiten  Lippentastergliedes  ragt;  kurz  und  kaum  über  die  Ba- 
sis des  ersten  Tastergliedes  ragend  bei  Blast ophagus;  besonders 
deutlich  über  den  vorne  gerade  abgeschnittenen  Rand  der  Lippe 
dreieckig  vorragend  bei  Xylehorus. 

Die  Lippentaster,  wie  bei  den  meisten  Käfern,  und  hier, 
übereinstimmend  mit  den  Maxillartastern,  dreigliederig  und  kegel- 
förmig, zeigen  bei  den  verschiedenen  Gattungen  nicht  unwesentliche 
Verschiedenheiten  nach  Form  und  Gröfsen Verhältnissen.  Sehr  lang, 
länger  als  die  Lippe  sind  sie  bei  Eccoptogaster:  am  kürzesten  und 
nur  halb  so  lang  als  die  Lippe  bei  Bostrichus.  In  den  meisten  Fäl- 
len ist  das  erste  Glied  am  gröfsten  und  die  beiden  folgenden  neh- 
men ziemlich  gleichmäfsig  an  Gröfse  und  Länge  ab.  Auffallend  grols, 
blasenförmig  aufgetrieben  und  mit  einem  flauscbartigen  Barte  ver- 
sehen, ist  das  erste  Glied  bei  Xylehorus,  während  die  beiden  fol- 
genden im  Vergleich  mit  ihm  sehr  klein  erscheinen.  Bei  den  Gat- 
tungen   Boslriclms    und   Thumnui'gtis   ist   das   zweite  Glied    gröfser 


<ler  europäischen  Xylophagen.  23 

als  das  erste  und  beide  sind  wie  bei  Dendroctonns  und  Eccoptoga- 
sler  nach  der  Basis  zu  verschmälert.  Das  letzte  Glied  ist,  wenn 
auch  nicht  allemal  am  kürzesten  so  doch  stets  am  schmälsten.  Fast 
breiter  als  lang  und  an  der  Spitze  stumpf  abgerundet  ist  es  bei  Xy- 
lo/erus,  abgestutzt  kegelförmig  und  länger  als  breit  unter  anderen 
bei  Drijocoeies. 

In  der  am  Schlufs  folgenden  analytischen  ßestimmungstabelle  ist 
die  Verschiedenheit  der  Mund-  und  Fühler-Bildung  möglichst  berück- 
sichtigt. Die  sämmtlicheu  Genera  lediglich  nach  den  Mundtheilcn 
zu  unterscheiden  ist  mir  nicht  gelungen. 

A.  Kopf  klein,  kugelig,  gröfs  t  en  t  heils  in  den  Hals- 
schild eingefügt.  Lefze  fehlend.  Ma  xillarlappen  nach 
vorn  allmählich  verschmälert,  innen  Sförmig  geschwun- 
gen. Maxil  lartaster  kegelförmig.  Tarsen  kräftig,  er- 
weitert, kürzer  als  die  Schienen. 

I.    Drittes  Fufsglied  zweilappig  oder  herzförmig. 

I.  Gattung  Hylastes  Erichs. 

Tarsorum  arllculo  tertio  cordato. 

Anlennarum  funicido  7-articidalo,  arlicidis  ctavam  versus  lati- 
tudine  cresceniibus,  haec  subrotundala^  anmdaia. 

Die  Geisel  der  etwas  entfernt  vor  den  Augen  eingelenkten  Füh- 
ler siebengliedcrig.  Erstes  Geiselglied  grofs,  kugel-  oder  birnförmig, 
2  verkehrt  kegelförmig,  länger  als  breit,  die  folgenden  quer,  gleich 
lang,  doch  nach  der  Keule  zu  allmählich  breiter  werdend,  so  dafs 
das  letzte,  zunächst  der  Keule  befindliche  Glied  fast  dreimal  so  breit 
als  das  2te  Geiselglied  ist.  Keule  kugelig  eiförmig,  kaum  länger  als 
dick,  mit  stumpfer  Spitze  und  vier  deutlich  abgesetzten  Ringen. 
Unterkieferlappen  vorn  abgerundet,  zugespitzt,  am  Innenrande  mit 
starken  pergamenlartigen  Stachelzähnen  und  aufserdem  mit  feinen 
Haarborslen  strahlenförmig  gewimpert.  welche  an  der  Spitze  etwas 
dichter  stehen  und  nach  der  Basis  an  Länge  und  Zahl  allmählig  ab- 
nehmen. Kieferfasler  fast  so  lang  wie  der  Lappen.  Glied  l  länger 
als  2  und  3  zusammengenommen.  Glied  3  am  kleinsten,  cylindrisch. 
Lippe  (Taf.  I  Fig.  1  von  der  Seile,  2  von  Innen)  fast  herzförmig, 
zwei  Dritlheil  so  breit  wie  lang,  nach  der  Basis  mit  nach  aufsen 
erweitertem  Bogen  vcrsclunälerl.  Zungenspitze  schmal,  kaimi  \  so 
breit  wie  die  Lippe,  zwi^clien  den  Uppciiliistern  als  abgerundetes 
behaartes  Läppchen  bis  zum  ersten  Drillcl  des  Basalgliedcs  der  Lip- 


M  Eichhoff:  Mundlheile 

pentaster  vorragend.  Letztere  kegelförmig.  Glied  1  grofs,  eiförmig, 
länger  als  2  und  3  zusammengenommen.  Kinn  hornig,  kurz  quer, 
vorne  tief  ausgerandet,  mit  scharf  vorspringenden  Eckzähnen.  Man- 
dibeln  von  der  gewöhnlichen  Bildung,  gleichseilig  dreieckig,  unter 
der  Spitze  schwach  gezähnt. 

Hierher  gehören : 

o)  mit  zwischen  den  Miltelhüften  nicht  knopiförmig  hervorra- 
gender Mittelbrust: 

//.  brunneus  Er.^  ater  Payk. ,  cnnicularius  Er.,  variolo- 
sus  Perr.,  attenuatus  Er.,  angustatus  Hbst.,  opacus  Er. 

h)  mit  zwischen  den  IVIittelhiiften  knopfartig  hervorragender 
Mittelbrust: 

H.  decumunus  Er.,  palliatiis  Gyl.,   Irifolii  Müll. 

Die  übrigen  europäischen  Arien  sind  mir  noch  nicht  vorgekom- 
men. Es  ist  mir  nicht  gelungen,  an  den  Mundtheilen  für  die  bei- 
den in  ihrer  äufseren  Gestalt  nicht  unwesentlich  abv^'eichendcii 
Gruppen  wesentliche  Unterschiede  zu  finden.  Bei  Gruppe  a  scheint 
die  Lippe  mehr  eiförmig,  bei  Gruppe  h  dagegen  mehr  herzförmig 
zu  sein. 

IL  Gatt.  Hylurgus  Latr. 

Tarsorum  articuhis  tertius  cordatus. 

Antennarum  fiiniculo  6-articulato,  articulis  ctavam  versus  lali- 
iudine  crescentibus^  clava  subglobosa. 

Ligula  parle  cordiformi  fulcrati  mnllo  angustior. 

Durch  die  Form  der  Zunge  und  Lippe  und  des  dritten  Fufs- 
gliedes,  sowie  der  Fühlerkeule,  von  der  folgenden  Gattung  abwei- 
chend. 

Die  Lippe  (Taf.  I  Fig.  3  von  //.  ligniperda)  breit  herzförmig, 
kaum  länger  als  breit,  kurz  unter  der  Einheflung  der  Lippentaster 
am  breitesten  und  beiderseits  backenartig  erweitert,  nach  unten  stark 
verengt,  an  den  vorderen  abgerundeten  Seitenecken  mit  einzelnen, 
starken,  fast  bis  zum  zweiten  LIppcntasterglied  reichenden  Haarbor- 
sten. Zunge  kaum  zwei  Drittel  so  breit  wie  die  Lippe,  doch  etwa 
bis  zur  Hälfte  des  sehr  gestreckten  ersten  Gliedes  der  Lippentaster 
reichend,  vorn  abgeiundet,  sehr  dicht  mit  langen  pinselarlig  ziisam- 
mengedrängten  ziemlich  feinen  Haarhorsten  besetzt.  An  den  Lip- 
pentaslern  Glied  1  fast  doppelt  so  lang  als  2  und  3  zusaninienge- 
nommen,  mit  einzelnen  bis  über  die  Spitze  des  letzten  Gliedes  ra- 
genden Borstenhaaren.  Maxillarlappen  oben  stumpf  zuge.>ipifzt,  aufsen 
dünnhornig,    am    pergamentarligon  Innenrande  mit  sanft  gebogenen, 


der  europäischen  Xylophagen.  25 

kräftigen,  ziemlich  gleich  langen  Stachelzähnen  und  aufserdem  mit 
steifen  geraden  Borstenhaaren  strahlenartig  besetzt,  -welche  an  der 
Spitze  am  dichtesten,  nach  unten  zu  allmählig  einzelner  stehen. 
Kiefertasfer,  IMandibeln  und  Kinn  von  denen  der  vorigen  Gattung 
kaum  verschieden.  Fühlergeisel  6-gliederig,  Glied  1  grofs  birnför- 
mig,  2  verkehrt  kegelförmig,  länger  als  breit,  die  folgenden  ziem- 
licli  gleichlang,  aber  bis  zur  Keule  stark  breiler  werdend.  Letztere 
kugelig,  kaum  länger  als  breit,  mit  4  deutlich  abgesetzten  Ringen 
und  stumpfer  Spitze. 

Hierher  H.  ligniperJa  Fbr. 

III.  Gatt.  Blastophagus. 

Tarsorum  articulus  lerllus  b Holms. 

Antennarum  funicnlo  6-articulnlo,  articttlis  clavam  versus  lati- 
tud'ine  subaequalibiis^  clava  oblotigoovuta^  annulaln. 

Ligulae  fulcrum  ovale,  Uta  huud  latius. 

Abgesehen  von  der  Abweicimng  in  der  Bildung  des  3ten  Fufs- 
gliedes,  worauf  schon  College  Wissmann  (Stetliner  entomolog.  Zei- 
tung, Jahrgang  VII  pag.  24)  aufmerksam  gemacht  hat,  von  der  vo- 
rigen Gattung  unterschieden  durch  die  fast  doppelt  so  lange  als 
breite  Lippe,  welche  kurz  vor  der  Mitte  am  breitesten,  nach  vorn 
und  hinten  fast  gleichmäfsig  verschmälert,  also  nicht  breit -herzför- 
mig, sondern  länglich  eiförmig  ist,  ferner  durcli  die  Form  der  Zunge, 
welche  so  breit  wie  die  Lippe  (Taf.  I  Fig.  4  von  Bl.  piniperda)  ist 
und  endlich  durch  die  Bildung  der  Fühler.  Von  Dendröcloiins,  wo- 
zu die  hiL-rher  gehörigen  Arten  von  Erichson  und  Ratzeburg  gestellt 
wurden,,  durch  die  Zahl  der  Geiselglieder  abweichend.  Zunge  kür- 
zer als  bei  IJylurgus,  kaum  über  die  Basis  des  ersten  Lippenfaster- 
giiedes  ragend,  und  fast  breiter  als  die  Lippe.  Die  Behaarung  we- 
niger dicht,  doch  die  Borsien  stärker,  kürzer;  die  Haarborsten  an 
den  vorderen  Ecken  der  Lippe  kaum  bis  zur  Basis  des  ersten  Taster- 
gliedes reichend,  nicht  dicht  pinselartig,  sondern  mehr  vereinzelt 
stehend.  Maxillarlappen  dünuhornig,  vorne  abgerundet,  am  hautarti- 
gen Innenrande  mit  ungefähr  12  fast  geraden  Staehelborsten  und 
aufserdem  mit  feinen,  an  der  Spitze  dichter,  nach  der  Basis  allmäh- 
lig einzelner  stehenden  Borstenhäreheii  strahlig  besetzt.  An  den 
Maxillartastern  Glied  1  so  l.ing  wie  2  und  .3  zusammengenommen, 
diese  an  Länge  kaum  verschieden,  Glied  3  abgestutzt.  Kinn  wie 
bei  Hylurgns.  Fühlergeisel  0- gliederig,  Glied  1  derselben  birnför- 
niig,  grofs  Glied  2  fast  dreimal  so  lang  als  breit,  3  und  4  kaum 
breiter  als  lang,  fast  quadratisch,  5  und  6  transversal,  die  einzelnen 


^26  Eichhoff:   Mundtheüe 

Gcisclglieder  vom  2ten  an  bis  zur  Keule  weni  an  Breite  zuneh- 
mend. Keule  eichelförniig,  doppell  so  lang  als  breit,  mit  4  deutli. 
eben  Ringen  und  abgerundeter  Spitze. 

Hierher  gehören  H.  piniperda  L.  und  minor  Hart,  und 
wahrscheinlich  auch  hederae  Schmidt.  Letzterer  bat.  wenn  das 
in  meinem  Besitz  helindliche  Exemplar  der  ächte  hederae  Schm.  isl, 
ebenfalls  6- gliederige  Fühlergeisel,  deren  erstes  Glied  kugelförmig, 
die  folgenden  fünf  von  gleicher  Bieile.  Die  Keule  ist  eiförmig, 
slumpf  zugespitzt  mit  4  deutlich  abgesetzten  Ringen.  In  keinem 
Falle  gehört  die  Art  zu  Ilylastes,  wie  Redtenbacher  (Faun.  anal.  II, 
826)  und  ebenso  wenig  zu  Uylesimis,  wie  Bach  (Käferfauna  II,  143) 
und  der  Catalogos  col.  Europ.  de  1S62  von  Schaum  meinen.  Lei- 
der besitze  ich  nur  ein  Exemplar  von  hederae  und  mochte  defshalb 
die  IVIuudtheile  nicht  untersuchen. 

IV.  Gatt.  Dendroctonus  Erichs. 

Tarsi  arliculo  priino  majore,    iertio  bilobo. 

Antennaruvi  funiculo  5-articulato,  clava  stdjorhicxdata,  annulala. 

Pulpi  labiales  artictdo  primo  basi7i  versits  atigiisialo,  elongalo, 
se^jjnentibus  muUo  longiore. 

F'ühlergeisel  5-gliederig,  Gciselglied  1  nicht  auffallend  grofs,  ku- 
gelig, 2  verkehrt  kegelförmig,  doppelt  so  lang  als  breit,  die  folgen- 
den kurz,  quer  und  bis  zur  Keule  an  Länge  kaum  ab-,  aber  an 
Breite  stark  zunehmend,  so  dafs  das  Glied  zunächst  der  Keule  dop- 
pelt so  breit  als  das  erste  und  wohl  dreimal  so  breit  als  das  zweite 
Geiselglied  ist.  Keule  zusammengedrückt,  schief  und  sehr  kurz  ei- 
förmig mit  4  eng  an  einander  schliefsenden  Ringen.  Erstes  Tarsen- 
glied  (Taf.  I  Fii;.  5)  fast  so  lang  als  2  und  .3  zusammengenommen, 
letzteres  am  kürzesten,  zweilappig.  iVlaxillarlappen  (Taf.  I  Fig.  6) 
grofs,  nach  vorne  allmählig  verschmälert  und  stumpf  zugespitzt,  der 
wenig  gebogene  Innenrand  mit  etwa  16  langen,  starken  einzelste- 
licnden  Stachelzälinen  und  aufserdem  mit  einzelnen,  an  der  Spitze 
jedoch  gcdtängler  siebenden,  feinen  Haarbörstchen  gewimpert.  An 
den  Maxillartastern  ist  Glied  1  nach  der  Basis  etwas  verschmälert 
und  länger  als  2  und  3  zusammengenommen,  .3  am  kürzesten.  Lippe 
(Taf.  I  Fig.  7)  laug -eiförmig,  nach  der  Basis  etwas  verengt.  Die 
auf  der  Innenseile  stark  angeschwollene  und  langborslig  pinsciartig 
behaarte  Zunge  ragt  bis  zur  Mitte  des  ersten  Lippentastergliedes, 
isl  vorne  etwas  erweitert  und  abgestutzt  ').    Au  den  Lippentastern 


')  Dadurch,  dafs  die  Zunge  sehr  stark  angeschvvoUeu  isl,  schicbl  sie 


der   europäischen  Xylophagen.  27 

welche  auffallend  weit  von  einander  entfernt,  eingeheftet  sind,  ist 
Glied  1  sehr  gesf reckt,  mehr  wie  2^  mal  so  lang  wie  vorne  breit, 
nach  vorne  fast  keulenförmig  erweitert,  so  dafs  es  an  der  Basis  fast 
nur  halb  so  breit  als  vor  der  Spitze  ist.  Es  ist  1:^  mal  so  lang  als 
die  beiden  folgenden  zusammengenommen,  von  denen  das  letzte  am 
kürzesten  ist.  Das  Kinn  ist  hornig,  tief  ausgerandet,  mit  dornarlig 
vorspringenden  Ecken. 

Hierher   die   einzige  bekannte  europäische  Art  D.  micans  Kug. 

V.  Gatt.   Carphohorus. 

1'arsi  arlicuto  primo  minuto,  secundo  majore^  teriio  cordato. 

AnlennaruKi  funiculo  b  articulato^  clava  ovalis,  anmdata. 

Palpi  labiales  artictdo  primo  subquadralo,  hoc  secundo  vix 
longiore. 

Von  Dondroclonus  wie  überhaupt  von  allen  Verwandten  durch 
das  sehr  kurze  erste  Tarscnglied  und  von  erslerer  Gattung  noch  durch 
die  Form  der  Lippentaster  unterschieden.  Das  erste  Tarsenglied  (Taf.  I 
Fig.  8)  von  C.  minimus  ist  kaum  mehr  als  \  so  lang  wie  das  zweite, 
welches  unter  den  3  ersten  Gliedern  am  längsten  ist.  Glied  3  schwach 
herzförmig.  Fühlergeisel  5-gliederig,  daran  Glied  1  kugelig,  grofs,  2 
verkehrt  kegelförmig,  fast  breiter  als  lang,  die  beiden  folgenden 
quer  und  nicht  breiter  als  2.  Das  letzte  Glied  merklich  breiler  als 
die  drei  vorhergehenden,  doch  kaum  von  der  Breite  des  ersten  Gei- 
selgliedes. Keule  oval  mit  vier  deutlich  abgesetzten  Ringen,  Zunge 
als  vorne  halbkreisförmig  abgerundetes  Läppchen  bis  etwa  zur  Hälfte 
des  ersten  Lippeutastergliedes  hervorragend.  Lippe  herzföimig  drei- 
eckig, mit  gerundet  erweiterten  Seiten.  An  den  dicht  zusammen  ste- 
henden Lippentastern  ist  Glied  1  kaum  länger  als  2,  fast  quadra- 
tisch. Glied  3  länger  als  2,  abgestutzt  kegelförmig.  Maxillarlappen 
bautartig  kurz,  am  Innenrand  fast  halbkreisförmig  gebogen,  vorne 
abgerundet  und  mit  8  bis  10  geraden  Stachelborsten  ziemlich  gleich- 
mäfsig  gewimpert.  Kiefortaster  kegelförmig,  Glied  1  querquadra- 
lisch,  2  kurz,  breiter  wie  lang;  3  so  lang  wie  1.  Kinn  bautartig, 
kurz,  querviereckig,  vorne  schwach  ausgerandet,  die  Ecken  nicht 
vorspringend. 

Hierher  gehört  minimns  Fbr.  und  aufserdem  wenigstens  der 
Zahl  der  Fühlergciselglieder  nach  auch />«7o«?t«  Ratz. 

sich  zwischen  den  Prersgliiserii  meist  zur  Seite,  und  da  mir  nur  ein  Exem- 
plar von  D.  micans  zum  Zer^lipdenl  zu  Gebole  stand,  bin  ich  nicht  ganz 
sicher,  ob  die  Zunge  liier  liclilig  beschrieben   ist. 


26  •  Eichhof:  Mundlheile 

VI.  Gatt.  Phloeophthorus  WoU. 

(nach  dem  Cat.  Coleop.  Eiiroji.   von  Schauiu  de  1862)  '). 

Die  Fühler  (Taf.  I  Fig.  9  von  Phl.  sparlii),  wie  bei  der  fol{?cii- 
deii  («atluiig  auf  dem  Slinirand  oberhalb  der  Mandibelu  eingefiigl. 
9- gliederig,  wovon  die  Geisel  5,  die  Keule  3  Glieder  einnehmen, 
das  lelzte  Keuleiiglied  an  der  Spiixe  noch  einmal  kaum  sichlb.'ir 
geringelt.  Glied  1  der  Geisel  groi's,  kugelig,  2  verkehrt  kegelförniig, 
so  breil  wie  lang,  die  folgenden  an  Länge  und  Breite  wenig  ver- 
schieden. Die  Keule  besteht  aus  drei  lose  und  etwas  scliief  mit  ein- 
ander verbundenen  Gliedern,  welche  nach  Innen  kaum  merklich  er- 
weitert sind.  Die  beiden  ersten  Glieder  sind  becherförmig,  das  leixlc 
lang  eiförmig.  Glied  1  am  gröfsten,  3  am  kleinsten.  Der  Ko()f- 
schildrand  in  der  Älifte  mit  einem  abgeslumpft  dreieckigen  Vor- 
sprung wie  bei  P hloeolribus  vortretend.  Lippe  oval  herzförmig, 
nach  der  Basis  in  bauchig  erweitertem  Bogen  verschmälert,  kaum 
länger  als  breit.  Die  Zunge  ragt  als  gleichseitig  dreieckiges  vorn 
etwas  abgerundetes  Läppchen  etwa  bis  zur  Spitze  des  ersten  Lip- 
pentastergliedes,  ist  etwa  halb  so  breit  wie  die  Lippe  und  läfst  sich 
abwärts  bis  in  die  Hallte  der  letzteren  deutlich  erkennen.  An  den 
Lippentastern  Glied  1  so  lang  wie  2  und  3  zusammen.  2  breifei-, 
aber  kürzer  als  .3;  dieses  abgestutzt  kegelförmig,  doppelt  so  lang 
wie  breit.  Maxillarlappen  am  Innenrande  n)il  etwa  12  geraden  stei- 
fen scharf  zugespitzten  Haarborsleu  einzeln  gewiniperf.  An  den 
Kiefertastern  Glied  2  kürzer  als  die  etwa  gleichlangen  einschliefsen- 
den; Glied  3  doj)pell  so  lang  als  breit,  cylindrisch.  Kinn  perga. 
mentartig,  kurz,  quer  mit  zahnartig  vorspringenden  Ecken. 

Nach  der  äufseren  Gestalt  der  hierher  gehörigen  Arten  schliefst 
sich  die  Gattung  Phloeophthorus  am  mt-istcn  der  Gattung  Carpho- 
borus  an,  und  bildet  durch  die  langgestreckte  zugespitzte  Fühlcr- 
kcule  mit  der  Gattung  Phloeolrihns  den  Uebergang  zur  Gattung 
Hylesiniis. 

Hierbei-  g»'hören  P h.  spurlii  Noerdl.  2)  (=  tarsalis  Foersler) 
und  rho(io,Uavl  tjlus  ftlarsh. 

')  Die  Wollaslon'sche  Arbeil,  worin  die  Galtung  Phloeophthorus  zu- 
ersl  aulgestelll  ist,  isl  mir  nir.lil  bekannt,  der  Gattungsname  daher  aus 
dem  neuesten  Cal    Col.  Europ.  von  Scliauni  entnommen. 

-)  Ein  von  Ilcrrn  Dr  Kraalz  als  Hyles.  serralicor/nit  Hey  i.  I.  einge- 
sendetes Stück  und  ebenso  «-in  von  Herrn  Dr.  Kosenliauer  IVülier  als  be- 
tulae  Clievr.  bezogenes  verm.ig  ich  von  spart ii  Noerdl  nicht  zu  unter- 
scheiden. Höchstens  weicht  serrafironiis  in  der  weifsen  Farbe  der  Behaa- 
rung, welche  bei  spartii  goldgelb  zu  sein  pilegl,  unwesentlich  ab. 


der  europäischen  Xylophagen.  29 

Vn.  Gatt.  Phloeotribus  Latr. 

Tai'sorum  arficulus  terlius  corclatus. 

Antennnrtim  funiculo  5-ariictdato,  clava  tamellis  tribus  elonga- 
fis  imfructo. 

Die  Fühler  sind  bei  dieser  und  der  folgenden  Gatlung  nicht 
zwischen  Augen  und  dem  hinleren  Mundwinkel,  sondern  mehr  auf 
dem  Stirnrand  oberhalb  der  Mandibeln  eingefügt,  und  deutlich  9- 
gliederig.  Der  Schaft  an  der  Basis  hakenförmig  gekrümmt  und  sehr 
lang,  das  erste  Glied  der  5 -gliederigen  Geisel  so  lang  und  wenig 
breiter  als  die  4  folgenden,  von  denen  das  erste  verkehrt  kegelför- 
mig, die  folgenden  breiter  als  lang  und  gleich  breit  sind.  Die  Keule 
in  3  blätterartige  Seitenlamellen,  welche  ungefähr  so  lang  wie  der 
ganze  Fühler  sind,  erweitert.  Der  Kopfschildrand,  welcher  bei  den 
anderen  Gattungen  vorne  mehr  oder  minder  gerade  abgeschnitten  ist, 
tritt  hier  wie  bei  der  vorigen  und  der  folgenden  Gattung  in  der  Mitte 
mit  einem  abgestumpft  dreieckigen  Vorsprung  hervor,  gewissermaa- 
fsen  als  Stellvertreter  der  fehlenden  Lefze.  Die  Zunge  ragt  als 
dreieckiges  vorne  abgerundetes  Läppchen  fast  bis  zur  Spitze  des  er- 
sten Lippentastergliedes  hervor  und  läfst  sich  bis  beinahe  zur  Basis 
der  Lippe  an  ihren  fast  parallelen  Seitenräudern  erkennen.  Sie  ist 
etwa  halb  so  breit  als  die  fast  gleichseitig  dreieckige,  nach  der  Basis 
stark  verschmälerte  Lippe,  An  den  Lippentastern  Glied  1  länger 
als  die  beiden  folgenden  zusammen,  von  welchen  das  letzte  dünnere 
am  längsten  ist.  Die  Maxillen  von  gewöhnlicher  Bildung,  am  In- 
nenrande mit  etwa  12  steifen  geraden  Stachelborsten  gewimpert, 
welche  an  der  abgerundeten  Spitze  kaum  dichter  als  nach  unten 
stehen.  An  den  Kiefertastern  nehmen  die  drei  Glieder  allmählich  an 
Stärke  ab.  Kinn  hornig,  kurz,  breiter  wie  lang,  vorne  tief  ausge- 
randet  mit  sehr  stark  vorspringenden  Ecken. 

Hierher  Phl.  olene  F.,  welcher  durch  seinen  äufseren  Körper- 
umrifs  sehr  an  die  zui-  Gattung  Hylesinus  gehörigen  Arten  Oteiperda 
und  Verwandte  erinnert. 

VIII.  Gatt.  Hylesinus  Fabr. 

Tarsorum  arliculus  lertius  cordatus^iibiis  omnibtis  extus  serralis, 

Antennarum  funiculo  1  -articulato,  arliculis  latitudine  inter  se 
subaequnlihis,  clava  elongata  accuminata^  annulata. 

Abdomen  simplex,   elylra  apice  declivia. 

Fühlergeisel  wie  bei  Uylasles  und  Eccoptogaster  7 -gliederig, 
aber  durch  die  Form  der  Keule  und  die  gleiche  Breite  der  Geiselgliedcr 


30  Eichhoff:  MuniUheile 

von  jener,  diircli  gczähnle  Vorderschienen  und  die  Bildung  des  Hin- 
terleibs und  der  Flügeldecken  von  dieser  Gattung  gut  unferscliieden. 
An  der  Fühlergeisel  ist  Glied  1  birnförmig,  etwas  länger  als  2  und 
3  zusammen  und  nicht  viel  breiter  als  dieselben.  Glied  2  bis  7  fast 
gleich  grofs  und  an  Breite  kaum  verschieden.  Keule  lang  eiförmig, 
zugespitzt,  dicht  behaart  und  mit  4  deutlich  abgesetzten  Ringen. 
Zunge  I  bis  |  so  breit  wie  die  Lippe,  vorne  abgerundet,  bis  etwa 
zur  Hälfte  des  ersten  Lippentastergliedes  ragend.  Lippe  herzförmig, 
gegen  die  Basis  stark  verschmälert.  An  den  Lippentasteru  ist  Glied  l 
gestreckt,  länger  als  2  und  3  zusammen,  diese  an  Länge  kaum  ver- 
schieden. Maxillen  von  der  gewöhnlichen  Bildung,  am  Innenrand 
des  stumpf  zugespitzten  Lappens  mit  10  bis  12  geraden  lang  zuge- 
spitzten pergamentartigen  Stachelborsten  und  feinen  nach  unten 
längeren  Haarborsten  gewimpert.  Kopfschild  in  der  Mitte  breit  drei- 
eckig vorspringend. 

Durch  die  an  der  Spitze  weniger  als  hei  den  verwandten  Gat- 
tungen abwärts  gewölbten  Flügeldecken  und  den  hier  wirklich  vom 
zweiten  Ring  gegen  die  Afterspilze  merklich  aufsteigenden  Hinter- 
leib, scheint  mir  die  Gattung  Hylesinus  sich  der  Gattung  Eccopio- 
gasler  am  meisten  zu  nähern.  Den  beiden  vorigen  Gal langen  steht 
sie  durch  die  lang  gestreckte  und  deutliche,  fast  lose  gegliederte 
Fühlerkeule  ziemlich  nahe. 

Hierher  gehören  H.  crenaius  F.;  oleiperda  F.;  Thuyac  Pen-.;  An- 
bei Perr.  (die  letzteren  3  Arten  habe  ich  nicht  auf  die  lM(mdlheilc 
untersucht),  ferner  Fraxi7ii  F.,  vittalus  F.  und  die  nachstehend  be- 
schriebene neue  Species: 

Hyl.  Kraatzii. 

Elongata^  nigra^  antennis  pedibusqtie  ferrugineis^  subtns  leviter, 
supra  dense  varioloso  squamosa,  elylris  profunde  punctato-striatis, 
inlerslitio  primo  tertioqtie  apice  subelevalis,  secundo  ante  apiceni 
ahbreviato  Long.  \  Lin. 

Dem  vUlalus  sehr  ähnlich,  aber  merklich  kleiner  und  gestreck- 
ter. Die  scheckige  Färbung  auf  der  Oberseite  ist  dunkler,  und  min- 
der regelmäfsig,  die  einzelnen  Schuppen  sind  deutlich  gröfser.  Der 
Halsschild  ist  merklich  länger  und  vorne  weniger  eingeschnürt,  die 
Punktstreifen  der  Flügeldecken  sind  viel  tiefer,  die  Punkte  gröber, 
der  erste  Zwischenraum  zunächst  der  Naht  und  der  drille  sind  an 
der  abschüssigen  Stelle  durch  stärkere  Schuppenhärchen  erhaben, 
der  zweite  vor  der  Spitze  abgekürzt,  indem  die  erste  und  zweite 
Punktreihe  sich  vereinigen. 


der  europiUschen  Xylophagen.  31 

5  Stücke  wurden  von  Herrn  Dr.  Kraatz  an  der  Mauer  des 
Nationalmuseums  zu  Peslli  aufgefunden  und  mir  davon  2  zur  Beschrei- 
bung gütigst  mitgetlieilt  '). 

In  keinem  Falle  gehört  zur  Gattung  Hylesimts  F.  hederae 
Schmidt,  wie  der  Cal.  Col.  Europ.  von  Schaum  de  1862  meint,  da 
dieser  6 -gliederige  Fühleigeiscl  hat  (cfr.  bei  Blastophagus). 

IX.  Gatt.  Scolytus  Geoffr.  =  Eccoptogaster  Hrbst. 

Tarsoriim  arliculns  terlius  bilobus^  tibiis  anticis  inctirvis,  extus 
iniegrls. 

Antennarrim  funiculo  1  -articulalo ,  clava  stibsolida,  undatim 
rix  annulala. 

Elytris  apice  haud  decUvibus,  abdomine  versus  anum  stirsuni 
ascendenle. 

Durch  7-gliederige  Fühlergeisel,  nicht  gezähnten  Aufsenrand 
der  stark  gekrümmten  Vorderschienen  und  besonders  durch  die  Bil- 
dung des  Hinterleibes  ist  die  Gattung  charakterisirt.  Fühlerschaft 
verhältnifsmäfsig  kurz,  stark  gekrümmt.  Geisel  7 -gliederig  ^),  die 
Glieder  vom  zweiten  an  seiir  eng  aneinander  gedrängt  und  vom 
dritten  an  viel  breiter  als  lang,  wenig  au  Länge  ab-  und  an  Breite 
zunehmend.  Keule  oval  oder  verkehrt  eiförmig.  Die  4  Ringel  der 
letzteren  laufen  nicht  in  regelmäfsigen  ringförmigen  Kreisen,  sondern 
in  wellenförmig  geschwungenen  Wülsten  um  die  Füblerkeule.  Sie 
sind  sehr  eng  aneinander  gedrängt  und  geben  so  der  Keule  ein  festes 
fast  derbes  Anseben.  Kinn  hornig,  breiter  wie  lang,  vorne  schwach 
ausgerandet.  Lippe  (Taf.  I  Fig.  27  von  Ecc.  scolytus  Ratz.)  gleich- 
seitig dreieckig,  nach  der  Basis  stark  verschmälert.  Die  Zunge,  wel- 
che nach  Ratzeburg  (1.  c.  pag.  130  Taf.  X.  4d)  fehlen  soll,  ist  deut- 
lich als  ovales,  vorne  stumpf  zugespitztes,  bis  fast  zur  Basis  des 
zweiten  Lippentaslergliedes  reichendes  Läppchen  von  -^  der  Lippen- 
breite erkennbar.  Von  den  drei  Gliedern  der  Lippentaster  ist  das 
erste  so  lang  als  2  und  3  zusammengenommen,  fast  verkehrt  kegel- 
förmig, also  nach  der  Basis  stark  verschmälert,  Glied  2  fast  quadra- 
tisch, 3  cylindrisch.    Maxillarlappen  kurz,  am  Innenrand  mit  12 — 14 


')  Hylesiiius  vestitus  Key  Opuscul.  entomol.  XII  p.  89,  dem  variui 
und  vittatus  in  der  Zeichnung  ziemlich  ähnlich,  aber  viel  schlanker,  bei 
Hyferes  auf  dem  wilden  Oelbaura,  auch  bei  St.  Raphael  an  den  iVlastix- 
bäumen,  ist  auf  diese  Art  nicht  zu  beziehen.  G.  Kraatz. 

*)  Ratzeburg  (1.  c.  pag.  184  Taf.  X  4e)  beschreibt  und  bildet  die 
Fühler  ab  mit  6-gliederiger  Geisel.  Ebenso  beschreiben  sie  Redtenbacher 
(1.  c.  837)  und  Bach  (1.  c.  139).    Ich  habe  überall  7  Glieder  gezählt. 


32  Eichhoff:  Mundtheile 

lang  zugespilzlen  Stachelborsten  und  aufserdem  mit  feinen  Borsten- 
haaren gewimpert.  Die  Kiefertaster  sind  bei  dieser  Gattung  beson- 
ders deutlich  nur  ais  3 gliederig  zu  erkennen,  dadurch  dafs  die  bei- 
den ersten  Glieder,  gleich  dem  Basalglied  der  Lippentaster,  nach 
der  Basis  stark  verschmälert  sind,  wodurch  die  Scheidelinien  zwi- 
schen je  zwei  Gliedern  scharf  hervortreten. 

Hierher  gehören  wohl  alle  im  Calal.  Col.  Europ.  von  Schaum 
aufgeführten  Arten,  von  denen  ich  scolyius  F.  Ratz.,  muUistriatus 
Marsh.,  pruni  Ratzeb.,  rugulostis  Ratzeb.  und  inlricalus  Ratzeb.  un- 
teisucht  und  übereinstimmend  in  Fühlern  und  Mundtheilen  gefun-. 
den  habe. 

II.    Drittes  Fufsglied  einfach. 

X.  Gatt.  Polygraphus  Er. 

Tarsorum  articulus  teriius  simplex. 

Oculis  bipartilis. 

Anlennaruin  funiculus  b-articxilatus.  clava  soltda. 

Ligtilne  Jitlcrum  oblongo  -quadratum. 

Die  Fülllergeisel  ist  nicht,  wie  Ratzeburg  (1.  c.  pag.  182)  Red- 
tenbacher  (1.  c.  829)  und  ihnen  folgend  Bach  (1.  c.  pag.  142)  an- 
geben, 4-,  sondern  deutlich  5 -gliederig.  Geiselglied  i  grofs,  birn- 
förmig,  2  verkehrt  kegelförmig,  doppelt  so  lang  als  breit,  und  fast 
länger  als  die  beiden  folgenden  zusammen.  Diese  und  das  letzte 
sind  viel  breiter  als  lang,  merklich  nach  der  Keule  hin  breiter  wer- 
dend. Keule  nicht  geringelt,  derb  schief  lang  eiförmig  zugespitzt. 
Zunge  schwer  zu  erkennen,  indem  sie  mit  ihrer  eiförmig  zugespitz- 
ten Spitze  kaum  über  die  Basis  des  ersten  Lippentastergliedes  her- 
,vorragt.  Die  Lippe,  an  der  ich  die  von  Redtenbacher  (1.  c.)  er- 
wähnte Ausrandung  an  der  Spitze  durchaus  nicht  erkennen  konnte, 
ist  lang  viereckig ,  mehr  als  doppelt  so  lang  wie  breit,  mit  paralle- 
len Seiten  und  verschmälert  sich  erst  km-z  vor  ihrer  Basis  in  kur- 
zen Bogen.  Die  drei  Glieder  der  Lippentaster  nehmen  an  Gröfse 
allmählich  ab.  Maxillen  von  gewöhnlicher  Bildung,  am  Innenrand 
des  Lappens  mit  12  bis  14  ^venig  gebogenen  Stachelborsten.  Das 
Basalglied  der  nach  vorn  gleichraäfsig  schmäler  und  kleiner  wer- 
denden Kiefertaster,  nach  der  Basis  verschmälert.  Das  dritte  Fufs- 
glied  ist,  wie  schon  Redtenbacher  1.  c.  richtig  hervorgehoben  hat, 
einfach,  weder  herzförmig  noch  zweilappig.  Hierdurch  und  durch 
die  in  je  zwei  Hälften  getheilten  Augen,  sowie  durch  die  derbe  Füh- 
lerkeule nähert  sich  die  Gattung  Polygraphus  mehr  den  Bostrichi- 


der  europäischen  Xylophagen,  33 

den,  namentlich  der  folgenden  Gaitung,  als  den  Hylesiniden,  mit 
welchen  leixteren  sie  allerdings  in  der  ganzen  Körperform  mehr 
übereinstimmt. 

Die  einzige  bekannte  einheimische  Art  ist  P.  pubescens  Er. 

XL  Gatt.  Crypturgus  Er. 

Tarsorttm  arliculis  tribus  pj-imis  subaequallbus^  simplicibus, 

Anlennartim  jfunicuto  "l-articidato,  clava  solida. 

Fühler  (Taf.  I  Fig.  12,  700 fache  Vergröfserung)  mit  zweigliede- 
riger ' )  Geisel  und  derbem,  nicht  geringeltem,  eiförmigen  Endknopf. 
Schaft  keulenförmig  verdickt.  An  der  Geisel  ist  Glied  1  schief 
birnförmig,  vorn  abgestutzt,  sehr  grofs,  2  verkehrt  kegelförmig, 
kaum  breiter  wie  lang,  an  der  Spitze  in  kurzem  Bogen  verengt, 
und  so  ebenfalls  fast  birnförmig.  Keule  schief  eiförmig,  zusammen- 
gedrückt, sehr  grofs,  fast  die  Hälfte  der  ganzen  Fühlerlänge  einneh- 
mend. Unterkieferlappen  kurz,  am  oberen  Innenrand  mit  etwa  12 
ziemlich  gleichmäfsig  vert heilten  pergamentarligen  Stachelborsten 
gewimpert.  Die  drei  Glieder  der  Kieferlasier  nehmen  an  Länge 
und  Breite  gleichmäfsig  ab.  Kinn  kurz,  quer,  vorne  ziemlich  tief 
ausgerandet.  Lippe  gleichschenkelig  dreieckig  und  nicht,  wie  Red- 
tenbacher  (I.  c.  pag.  830)  und  nach  ihm  auch  Bach  (pag.  137)  sa- 
gen gleichbreit,  sondern  bei  der  Tasterbasis  am  breitesten,  nach  der 
Basis  gleichmäfsig  in  schwachem,  aufsen  convexem  Bogen  deutlich 
verschmälert.  Die  Zunge  dreieckig  bis  zur  Basis  des  zweiten  Lip- 
pentastergliedes  vorragend,  vorn  etwas  abgerundet  und  etwa  ^  so 
breit  wie  die  Lippe.  Die  drei  Glieder  der  Lippentaster  nehmen  an 
Länge  und  Breite  gleichmäfsig  ab,  das  letzte  ist  stumpf  zugespitzt. 

Hierher  gehören  Cr.  pusillus  Gyl.  und  cinereus  Hbst.  *) 


')  Nach  Ratzeburg  (1.  c.  pag  139  und  Taf.  XIII  a )  soll  die  Fiihler- 
geisel  bei  Crypturgus  (pusillus)  4 -gliederig  sein.  Selbst  eine  700 fache 
Vergröfserung  eines  vorzüglichen  Mikroskops  vermochte  mir  nicht  das 
zweite  Geiselglied  in  drei  einzelne  Glieder  aufzulösen.  Was  dort  für  ein- 
zelne Glieder  gehalten  zu  sein  scheint,  resp.  abgebildet  isl,  sind  parallele 
Gelenkstreifen,  wie  sie  sich  auch  bei  anderen  Gattungen  an  der  Basis 
einzelner  Fühlerglieder,  und  hier  besonders  im  Innern  des  zweiten  Geisel- 
gliedes zeigen.  Ba.li's  Angabe,  dafs  die  Geisel  4 -gliederig  sei  (I.  c.  Be- 
stimmungslabelle pag.  120)  ist  also  auch  nicht  richtig,  widerspricht  auch 
seiner  Angabe  auf  pag.  137. 

^)  Exemplare  aus  Südeuropa,  welche  Herr  Dr.  Kraalz  zur  Ansicht 
eingesendet  hat,  und  deren  auch  zwei  Stück  aus  Dalmalien  sich  in  mei- 
ner Sammlung  beiinden,  weichen  von  unserer  norddeutschen  typischen 
Berl.  Eulom.  Zeitschr.     Vlll.  3 


;<M  Eichhoff:  Muiutlheile 

XII.  Gatt.  Hypothenemus  Westvv. 

Tarsorum  arliculo  ierlio  simplice. 

Antennarum  funiculo  3-arlicnlato,  clavu  annulaia. 

Die  hierher  gehörige  (wohl  kaum  einheimisclie,  sondern  nur 
zufällig  eingewanderte)  Art  H.  erudilus  Westw.  ist  mir  unhekannt. 
ich  gebe  daher  die  Diagnose  und  die  Beschreibung  der  Mundtheile 
und  Fühler  nach  Redtenbacher  (1.  c.  pag.  831).  hanach  haben  die 
Fühler  einen  ovalen  undeutlich  geringelten  Endknopf  und  eine  nur 
3-gliederige  Geisel,  das  erste  Glied  derselben  sehr  grofs.  Unter- 
kiefer mit  einem  hornigen,  am  inneren  Rande  siralilenartig  mit  Bor- 
sien besetzten  Lappen.  Kiefertaster  klein,  kegelförmig;  Lippentaster 
kegelförmig. 

XIII.  Gatt.  Cryphalus  Er. 

Tarsorum  articulis  Iribus  primis  snbaeyualibus.  shnplicibus. 

Anlennarum  funiculo  A-arliculalo^  clnva  ointli,  inciso-annulata. 

Fühlergeisel  mit  4  Gliedern,  deren  Glied  1  grofs.  zAviebelför- 
mig.  vorn  etwas  abgestutzt,  die  folgenden  klein,  an  Breite  nur  we- 
nig verschieden.  Keule  grofs,  oval,  mit  4  deutlichen,  an  ihrer  Ver- 
bindung eingekerbten  Ringeln,  mäfsig  stark  behaait.  Kinn  kuiz. 
quer,  vorne  ziemlich  stark  ausgerandel.  Der  kurze  üuterkiefcrlap- 
pen  am  oberen  Innenrande  mit  etwa  10  bis  12  geraden,  gleiohmä- 
fsig  verfheiÜen,  steifen  Stachelborsten  sirahlenartig  besetzt.  Kiefer- 
taster kegelförmig,  Glied  1  und  2  kurz,  fast  doppejt  so  breit  als 
lang,  Glied  3  am  längsten  ' ).  Lippe  ziemlich  langgestreckt,  gleich- 
schenkelig  dreieckig,  nach  der  Basis  mit  fast  geraden  Seifenrändern 

Form  des  cinereus  Hbst.  Ratz,  durch  gedrungenere,  kürzere  Form,  dicli- 
lere  Punktirung  des  Halsschildes  und  etwas  breitere  Punktreihen  der  Flu 
geldecken  ab.  Eine  neue  Species  wage  ich  jedoch  niclit  darin  zu  erkennen. 
•)  Redtenbacher  (1  c.  pag.  83)  beschreibt  die  Kiefertaster,  %vie  die 
aller  Xylophagen,  irrtliümlich  als  4-gliederig;  die  ersten  2  Glieder  sollen 
schwer  sichtbar  sein,  das  dritte  grofs,  walzenlörniig,  das  vierte  klein.  Ich 
habe  von  den  meisten  hierher  gehörigen  Arten  eine  grofse  Zahl  von  In- 
dividuen untersucht  und  überall  das  erste  Glied  (wnhl  bei  Redtenbacher 
Gl  1  u.  2)  ebenso  deutlich  sichtbar  und  länger  als  das  2te,  das  3te  (Gl.  4 
bei  R.)  dagegen  stets  am  längsten  gefunden.  Es  ist  überhaupt  schwierig, 
die  Länge  der  Kiefertasterglieder  bei  den  kleineren  Arten  genau  lestzu- 
slellen,  da  sie  sich  meist  stark  ineinander  verschieben,  besonders  wenn 
sie,  was  ich  bei  Redtenbacher  vermuthe,  in  eingetrocknetem  Zustande,  mit 
Balsam  präparirt.  untersucht  werden. 


der  europäischen  Xylophagen.  35 

und  gleichmäfsig  verscIimälerL  Zunge  vorn  etwas  schmaler  als  die 
Lippe  und  abgerundet,  bis  über  die  Basis  des  zweiten  Lippentaster- 
gliedes  ragend.  Lippentaster  kegelförmig,  die  '6  Glieder  gleichmäfsig 
kleiner  werdend. 

Hierher  gehören  Cr.  fagi  Noerdl. '),  asperatus  Gy\.^  abie- 
tis  Ratz,  (von  den  Artrechlen  des  letzteren  bin  ich  nicht  ganz  über- 
zeugt), piceae  Ratz.,  binodulus  Ratzb.,  Tiliae  Fabr.  und  wohl 
auch  der  mir  noch  unbekannte  granulatus  Ratz.  Sämmtliche 
Arten  sind  auf  dem  ganzen  Körper  mit  mehr  oder  minder  schup- 
penförmigen  Härchen  bekleidet. 

XIV.  Gatt.  Hypoborus  Er. 

Tarsorum  arlictdo  lertio  simplici,  antecedentibus  longiore. 

Antennarum  funiculo  5-arlicidaio,  clava  ovali,  annulata. 

Oculis  simplicibus. 

H.  ficus  Erichs.,  stimmt  mit  den  Gattungen  Xyloterus  und 
den  nachfolgenden  unter  dem  gemeinsamen  Nameu  Boslrichus  bis- 
her zusammengefafsten  Gallnngeu  in  der  Zahl  der  Fühlergeiselglie- 
der, deren  5  vorhanden  sind,  überein;  unterscheidet  sich  aber  von 
Xylolerus  durch  einfache  Augen  und  geringelte  Fühlerkeulc  und  von 
den  übrigen  fiadurch,  dafs  das  dritte  Tarsenglied  länger  als  die  vor- 
hergehenden Glieder  ist.  An  der  Geisel  ist  Glied  1  grofs,  kugel- 
förmig, die  folgenden  4  ziemlich  gleich  lang,  aber  abwechselnd  brei- 
ter und  schmäler,  so  dafs  die  Geiselglieder  1,  3  und  5  breiter  als 
2  und  4  sind.  Die  Keule  ist  oval  und  wie  die  Geiselglieder  1,  3 
und  5  mit  sehr  feinen,  langen  Haarbörstchen  einzeln  besetzt.  Die 
4  Ringe  an  der  Keule  sind  undeutlich.  Die  Mundtheile  konnte  ich 
wegen  Mangels  an  hinreichendem  Material  nicht  untersuchen.  Sie 
scheinen  nach  Redtenbacher  (1.  c.  pag.  883)  eine  besondere  Eigen- 
thümlichkeit  nicht  zu  bieten;  doch  soll  die  Zunge  (wohl  die  Lippe) 
oval  und  vorne  zugespitzt  (wohl  die  hervorragende  Zungenspitze?) 
sein. 

Hierher  gehört  aufser  Hyp.  ficus  Er.  der  in  neuester  Zeit 
entdeckte  und  von  Aube  (Ann.  de  1.  soc  entom.)  beschriebene  H. 
mori  und  unzweifelhaft  auch  der  mir  unbekannte  genistae  Aub. 

')  Bacli  (Käferfauna  II,  pag.  l.'33j  Iicliauptel,  dafs  fagi  Noerdl.  ein 
ächter  Bostrichus  sei,  d.  Ii  .  dafs  er  .S- gliederige  Fülllergeisel  habe.  Dies 
ist  entschieden  nicht  richtig.  Vermuthlich  beruht  der  Irrfhum  darauf,  dafs 
Bach  bei  der  Untersuchung  der  Art,  die  er  mir  richtig  bestimmt  mittheilte, 
eine  Itlofse  Loupe  und  kein  zusammengesetztes  I^Iikroskop  angewendet  hat. 

3* 


36  Eichhoff:  MnniUheile 

XV.  Gatt.  Xyloterus  Er. 

Tarsoriim  arliculus  tertius  sunplex. 
Anieiinarum  fnniculo  i-artindato,  clnra  solida. 
Octdis  bipariitis. 

Füljler  mit  keulenförmig  verdicktem  Scliaft,  4 -gliederiger  Gei- 
sel und  derbem,  nicht  geringeltem,  breit  gedrücktem  Endknopf.    Von 
den  Geisclgliedern  ist  das  erste  d-ick,   zwiebeiförmig,  so  lang  als  2 
und  .3   zusammengenommen,   2  verkehrt    kcgellörmig,   kaum  länger 
als  breit,  3  und  4  viel  breiter  als  lang,  die  Glieder  vom  dritten  an 
bis  zur  Keule  allmählich  breiter  werdend.    Letztere  ist  verkehrt  ei- 
förmig,  an    der   breileren  Spitze   ent^veder   gleichmäfsig  abgerundet 
(lineai^is)  oder  auf  der  Innenseite  etwas  zugespitzt  (domesticus).    Die 
Lippe  ist  (bei  domeslicus  Taf.  I  Fig.   10)  lang  dreieckig,   nach  der 
Basis  mit  fast  geraden  Seiten  ziemlich  stark  verengt,   oder  (bei  li- 
nealus  Taf.  I  Fig.  II)  länglich  viereckig  (ähnlich  wie  bei  Polygra- 
phiis)  mit  fast  parallelen  Seiten,   kurz  vor  der  Basis  rasch  verengt. 
Zunge   vorne   dreieckig    zugespitzt ,    fast   bis   zur   Spitze   des   ersten 
Lippentastergliedes  reichend,  fast  halb  so  breit  wie  die  Lippe.     An 
den  Lippentastern  Glied   1  kurz,  wenig  gestreckt,  merklich  gröfser 
als  2;   3   am    kleinsten,    kürzer  als  breit,    mit  abgerundeter  Spitze. 
Die   beiden  ersten  Glieder  tragen  eine  flauscharlige  Behaarung  und 
erinnern  hierdurch  wie  durch  die  Bcvvimperung  der  Unterkiefer  an 
die,  wie  Xylolertts^  tief  ins  Holz  gehende   Gattung  Xylebortis.    Der 
Innenrand  der  Maxillarlappen  ist  nicht  mit  Borstenzähnen,  sondern 
mit  25  bis  30   an    der  Spitze  sehr  dicht,  nach  unten  mehr  einzeln 
stehenden,  sichelförmig  gebogenen  Haarborsten  gewimpert.    An  den 
Maxillarlastern  Glied  1  und  2  kurz,  fast  doppelt  so  breit  wie  lang, 
3  am  längsten,  so  lang  wie  breit,  vorne  stuntpf  abgerundet.    Kinn 
kurz,   quer  pergamenlarlig,    vorne  ausgerandet,   mit  vorspringenden 
Ecken.     Die  Schienen    sind   aufsen    im    Bogen   erweitert,    welcher 
ziemlich    gleichmäfsig  bis  zu  dem  Zahn  an  der  inneren  Vorderecke 
verläuft,  ohne  dafs,  wie  sonst,  die  vordere  Aufsenecke  winkelig  oder 
dornartig  vorspringt.    Die  Schenkel  sind  an  dem  vorderen  Ende  des 
Innenrandes   bei   der  Schienenbasis  in   einen   deutlichen  dreieckigen 
Lappen    erweitert,    welcher   bei    den    verwandten   Gattungen   kaum 
bemerkbar  ist. 

Die  Gattung  Xylolerus  scheint  mir  sowohl  nach  der  Gestalt 
der  hierher  gehörigen  Arten  als  auch  nach  der  Bildung  der  Maxillen 
und  der  Lippe  sich  am  meisten  der  Gattung  Xyleborus  zu  nähern. 
Durch  die  Form  der  Augen  nähert  sie  sich  der  Gattung  Polygraphus. 


dei-  europäischen  Xylophagen.  37 

Hierher  gehören  X.  dornest icus  L.  und  lineatus  Ol.,  wel- 
che wegen  ihrer  verschiedenartigen  Fühler-  und  Lippenbildung  wohl 
füglich  jeder  eine  besondere  Gattung  bilden  könnten.  Bachs  (1.  c. 
pag.  120)  Angabe  in  der  Bestimmungslabelle,  wonach  die  Geisel 
5-gliederig  sein  soll,  beruht  wohl  auf  einem  Schreibfehler.  Dieser 
widerspricht  seiner  richtigen  Angabe  auf  pag.  138. 

XVI.  Gatt.  Xyleborus. 

Yarsorum  arlicutis  tr'ibus  jirimis  subaequalibus,  simplicihxis. 

Anlennunim  funicido  5-urlicidalo,  clava  subglobosa,  subannu- 
lata. 

Ligula  parte  fidcrali  multo  angustlor. 

Palpi  labiales  articulo  primo  inaximo,  injlalo^  villoso-barbuto. 

Maxillurum  mala  intus  pilis  J'alcatis  dense  ciliata^  artictdo 
ultimo  palporum  antecedentibus  longiore. 

Diese  mit  den  4  nächstfolgenden  bislier  unter  dem  gemeinsamen 
Namen  Bostrichus  verbundene  Gattung  zeichnet  sich  vor  allen 
übrigen  Xylophagen  durch  das  sehr  grofse,  blasenförmig  aufgetrie- 
bene, flauscharfig  behaarte  erste  Glied  der  Lippentaster  und  durch 
die  nur  bei  Xylolerjis  annähernd  sich  wiederfindende,  ganz  cigen- 
thümlichc  Bcwimperung  der  Maxillarlappen  aus. 

Die  Zungenspitze  tritt  als  scharf  dreieckiges  Läppchen  zwischen 
den  Lippentastern  bis  etwa  zur  Hälfte  des  ersten  Gliedes  derselben 
sehr  «leutlich  hervor  und  ist  einzeln  mit  kurzen  Börsichen  versehen. 
Das  erste  Glied  der  Lippentaster  auffallend  grofs,  besonders  nach 
Aufsen  blasenförmig  aufgetrieben  und  mit  einem  von  der  Zunge 
schief  nach  Aufsen  und  Oben  sich  ziehenden  nauschartigen,  dichten 
Barte  versehen.  An  Grölse  übertiilft  es  die  beiden  folgeudeu  sehr 
kleinen  Glieder  um  das  4-  bis  6- fache.  Glied  2  ist  breiler  als  lang, 
3  etwas  länger  als  breit,  abgestutzt  kegelförmig.  Die  Lippe  (  Taf.  I 
Fig.  13  von  Innen;  Fig.  14  von  Aufsen;  Fig.  15  Kinn  und  Lippe 
ohne  Lippcnlaster)  ist  mehr  oder  minder  gleichschenkclig  dreieckig, 
nach  der  Basis  verschmälert,  vorne,  bei  abgelösien  Lippentastern 
meist  scharf  abgeschnitten,  so  dafs  der  Vorderrand  mit  den  Seiten- 
rändern etwas  spitze,  scharfe  Winkel  bildet  (Fig.  15).  Die  Seiten- 
ränder, welche  nach  unten  etwas  convergiren  sind  gewöhnlich  hin- 
ter der  Mitte  sehr  schwach  eingebogen  und  vor  der  Basis  wieder 
kaum  erweitert,  so  dafs  sie  etwas  geschwungen  erscheinen.  Das 
Kinn  (Fig.  15«)  ist  durchsichtig,  fast  hautarlig,  länger  als  breit,  vier- 
eckig, nach  vorne  etwas  verengt  und  am  Vorderrande  stark  ausge- 
bucblel,   so   dafs   die  Ecken    scharf  hervorspringen.    An  den  Unter- 


^  Eichhoff:  Mundlheile 

kiefcin  (T.if.  I  Fig.  16  von  dispcni  Fig.  17  von  dryngraphus)  ist  der 
Lappen  ziemlich  grofs,  oben  abgerundet  und  am  ganzen  Innenrande 
mit  30  bis  40  sichelförmig  gebogenen  feinen  Ilaarborsten  bewim- 
pert, welche  an  der  Spitze  des  Lappens  äufserst  dicht,  büschelarlig, 
nach  unten  allmählich  einzelner  stehen.  An  den  Kiefertastern  ist 
Glied  1  breiter  als  lang,  2  fast  quadratisch,  kurz,  3  Jibgeslutzt- ke- 
gelförmig und  so  lang  als  die  beiden  vorhergehenden  zusammenge- 
nommen. Es  verdient  wohl  Beachtung,  dafs  die  Bewimperung  der 
Maxillarlappen  und  die  flauschartige  Behaarung  des  ersten  Lippen- 
tastergliedes  sich  bei  Xyloterus,  welche  Gattung,  wie  sämmf liehe 
hierher  gehörige  Arten,  nicht  in  der  Rinde,  sondern  im  eigenilichen 
Holzkörper  der  Bäume  lebt,  wieder  findet.  Die  Fülilergeisel  ist 
ögliederig,  Glied  1  derselben  grofs  birnförmig,  2  verkehrt-kegelför- 
mig, fast  so  breit  wie  lang,  die  folgenden  viel  breiter  als  lang  und 
nach  der  Keule  zu  an  Länge  wenig,  aber  an  Breite  deutlich  zuneh- 
mend. Keule  kurz  eiförmig,  etwas  schief,  mit  4  wenig  deutlichen 
nicht  abgesetzten  Ringen. 

Hierher  gehören  dispar  F. ,  monogrnphus  P\,  dryographus  Er., 
Sojcesenii  Ratz.,  eiirygraphus  Ratz,  und  Pfeilii  Ratz.  Die  Bewim- 
perung der  Maxillen  und  die  Form  der  Lippe  bei  dispar  einerseits 
und  bei  monographus  und  Verwandten  andererseits  stimmen  nicht 
genau  mit  einander  überein,  so  dafs  möglicherweise  später  noch  ein- 
mal eine  Trennung  in  2  Gattungen  nöthig  werden  dürfte. 

XVIL  Gattung.     Dryocoetes. 

Tarsorum  articulis  Iribus  primis  subaequalibus,  simplicibus. 

Anlennarum  ftmiculo  5-articulo,  ctava  subglobosa  subunnidala. 

Ligida  subovalis.  parte  lale  subcordala  fulcrali  midlo  angtislior. 

Palporum  arliculo  primo  majore. 

Maxillarum  mala  spinulis  rigidis  cdiata. 

Fühlergeisel  fünfgliedrig,  Glied  l  derselben  zwiebeiförmig,  mit 
gerade  abgestutzter  Spitze,  länger  als  breit,  und  so  lang  wie  2  und 
3  zusammengenommen.  Glied  2  verkehrt  -  kegelförmig,  länger  als 
breit,  die  folgenden  kurz,  breit,  nach  der  Keule  hin  an  Breite  stark 
zunehmend.  Keule  kugelig-eiförnng.  mit  nicht  abgesetzten  undeut- 
lichen Ringeln.  iJppe  (Taf.  1  Fig.  18)  breit,  berzförmig- dreieckig, 
nach  der  Basis  zu  mit  bauchig  erweiterten  Seitenrändern  stark  ver- 
schmälert, so  dafs  die  gröfste  Breite  an  der  Einheftung  der  Lippen- 
taster ist  Zunge  klein,  oval,  der  der  vorigen  Gattung  ähnlich,  doch 
mit  mehr  abgerundeter  Spitze,  kaum  ein  Drittel  so  breit  wie  die 
Lippe      An  den  Lippenlastcrn  Glied  1  am  gröfsten,  fast  doppelt  so 


der  europüiscfieii  Ätflophagen.  39 

breit,  wie  2  und  fast  länger  als  2  und  3  zusammengenommen,  wel- 
ches letztere  am  kleinsten  und  abgestiilzt  kegelförmig.  Die  schma- 
len Maxillarlappen  mit  ungefähr  12  staiken  pergamenlartigen,  stumpf 
zugespitzten  geraden  Stachelzähnen,  welche  an  der  Spitze  des  Lap- 
pens wenig  dichter  stehen,  gewimpert.     An  den  Kiefertaslcrn  Gljed 

1  am  gröfsten,  fast  so  lang  als  2  und  3  zusammengenommen,  Glied 

2  am  kürzesten.  Kinn  hornig,  sehr  kurz,  viel  breiter  als  lang,  vorn 
tief  ausgerandet,  mit  stark  vorspringenden  Seitenecken.  Die  (Vlan- 
dibeln  sind  hier  etwas  länger  als  gewöhnlich,  mehr  gleichschenklig- 
(laug-)  als  gleichscilig-(kurz-)  dreieckig.  Zwischen  Mitte  und  Spitze 
der  Kaukante  helinden  sich  zwei  ziemlich  deutliche  Einkerbungen, 
und  unter  denselben  eine,  doch  nur  hei  einzelnen  Individuen  des 
auiographus  wiederholt  beobachtete,  zuweilen  aulTallend  tiefe  Aus- 
buchtung (Taf.  I  Fig.  19),  welche  möglicherweise  sexueller  Natur 
ist.  Unter  einigen  zvranzig  Individuen  war  sie  nur  bei  dreien,  aber 
in  ganz  übereinstimmender  Form  zu  bemerken. 

Hierher  gehören  B.  auiographus  Ralzb.,  crytographus  Ratzb., 
dactyliperda  F.,  ihUosus  Fbr. ,  auch  ein  von  Herrn  Dr.  Kraatz  zur 
Ansicht  mitgelheilfes  Stück  von  alni  Georg,  und  wahi scheinlich 
auch  bicolor  llbst  (den  ich  nicht  ganz  mit  den  übrigen  Arten  über- 
einstimmend gefunden  habe). 

XVIII.  Gattung.     Pityophthorus. 

larsorum  articidis  tribus  primis  subaequalibus^   simpticibus. 

Antennarum  funiculo  5-arliculo,  clava  ovuta.  inciso  anmdala. 

lAgula  subacuminala^  parle  fnlcral'i  ariguslior,  haec  basin  ver- 
sus sensim  angustala,  elongala. 

Patpi  labiales  arlicido  primo  majore. 

Maxillarum  mala  brevis,  spimdis  rigidis  ciliala. 

Habitus  und  Form  der  Mundtheile  erinnern  sehr  an  Cryptur- 
gus,  weshalb  die  hierher  gehörigen  Arten  aucii  früher  meist  dazu 
gestellt  wurden.  Soviel  mir  bekannt,  war  es  zuerst  Bach  {Käfer- 
fauna II.  p.  133  bei  fagi  Nördl.),  welcher,  durch  mich  veraiilafst, 
die  betreffenden  Arien  wegen  ihrer  Sgliedrigen  Fühlergeisel  unter 
die  Gattung  Boslrichus  gebracht  hat.  (Den  schon  unter  Cryphalus 
besprochenen  Faux-pas  in  Betrefl  Aes  fagi  Nördl.  hat  Bach  ohne 
mein  Verschulden  allein  gemacht.)  Von  Boslrichxis  weicht  die  Gat- 
tung ab  in  der  P'orm  der  Lippe,  der  Lippentaster,  der  Zunge  nhd 
nicht  minder  der  Fühlerkeule,  von  Cryplurgus,  wie  gesagt,  durch 
die  Gliederzahl  in  dei  Fühlergeisel,  von  Dryocoetes  durch  die  schmale 
lang  gestrccklc  Lippe,    von  Xyleborus  in  der  Bildung  der  Maxillen 


40  Eichhoff:  Mundlheile 

und  dei'Lippeutaslcr.  Vou  den  fünf  Gliedern  der  Fülilergeisel  (Taf.  I 
Fig.  20)  ist  Glied  1  grofs,  zwicbelförmig,  vorn  gerade  abgestutzt, 
breiter  als  lang,  die  folgenden  viel  breiter  als  lang  und  bis  zur  Keule 
merklich  breiter  werdend.  Letzlere  ist  oval,  und  hat,  wie  bei  Crtj- 
phalus,  vier  deutlich  durch  Einschnitte  erkennbare,  ziemlich  stark, 
besonders  an  den  Rändern,  behaarte  Ringe.  Lippe  (Taf.  I  Fig.  21) 
gleichschenkelig,  langgestreckt-dreieckig,  mit  fast  geraden  Seilen 
nach  der  Basis  verschmälert,  mehr  als  dreimal  so  lang,  wie  vorn, 
wo  sie  am  breitesten,  breit.  Zunge  klein,  als  vorn  slumpf  zuge- 
spitztes Läppchen  zwischen  den  ßasalgliedern  der  Lippentasler  her- 
vorragend und  nach  hinten  bis  zur  Mitle  des  Seitenrandes  der  Lippe 
sich  verbreiteind.  An  den  Lippentaslern  Glied  1  mehr  als  die  halbe 
Länge  der  ganzen  Taster  einnehmend,  2  kürzer  als  die  einschlies- 
senden.  Maxillarlappen  ziemlich  kurz,  schmal,  mit  geraden,  steifen, 
oben  etwas  kürzeren,  nach  unten  allmählig  länger  werdenden  Zahn- 
borsten gewimpert.  An  den  Kiefertastern  Glied  1  etwas  breiter  als 
lang;  2  kurz,  3  cylindrisch  und  fast  so  lang  wie  1  und  2  zusam- 
mengenommen. 

Unter  den  verwandten  Gattungen  steht  Pilyophlhorus  der  Gal- 
tung Bosirichus  am  nächsten  durch  die  langgestreckte,  doch  in  der 
Mitte  nicht  eingeengte  Lippe,  unterscheidet  sich  aber  durch  die 
schmale  Zunge  und  das  kleine  zweite  Glied  der  Lippentaster. 

Hierher  gehören  Lichtensleiiäi  Ratz.,  micrographus  Gyll.  (pi- 
Itjographus  Ratz.  ')  und  jedenfalls  auch  der  mir  unbekannte  exscul- 
pttts  Ratz. 

XIX.  Gattung.     Thamnurgus. 

Tursorum  ariiculis  trihus  primis  subaequallhus,  simplicibus. 

Antennarum  fimiculo  5-arlicitlo,  clava  parva  ^  orbiculala,  sub- 
annuldla. 

lAgnla  parle  fulcrnli  mullo  unguslior^  haec  cordata,  busin  ver- 
sus altenuala 

Palpi  labiales  arliculo  secundo  majore,  primo  et  terlio  mino- 
ribus. 

ßlaxillarum  mala  inltts  spiniilis  rigidis  ciliata. 

Von  der  Gattung  Bosirichus  durch  die  Form  der  Lippe  und 
die  schmale  Zunge,  von  allen  übrigen  durch  die  Gröfse  des  zweiten 
Gliedes  an  den  Lippentaslern,  welches  gröfser  als  das  erste  ist,  ver- 


')  Zwei  von  Herrn  Kraatz  cinprangene.  Stücke  des  B.ramulorum  Perr. 
vermag  ich  niclit  von  pityograyhus  Katz.  zu  uuterscheiden. 


1 


der  europäischen  Xylophagen.  41 

schieden.  Auch  weichen  die  Arten,  auf  welche  die  Gattung  gegriin- 
dei  ist,  von  allen  übrigen  verwandten  dadurch  ab,  dafs  die  Fühler- 
geisel autTallend  gesirecki,  die  einzelnen  Glieder  fast  länger  als  breit, 
die  Kenle  dagegen  autrallend  klein  ist,  so  dafs  lel/Jere  kürzer  als 
die  Geisel  erscheint.  An  der  Fühlergeisel  (Taf.  I  Fig.  22),  welche 
fünfgliederig,  ist  Glied  1  grols,  zwiebeiförmig,  2  verkehrt-kegelför- 
mig und  wie  die  folgenden  bis  zur  Keule  merklich  länger  wie  breit. 
Die  Breite  der  Geisel  nimmt  nach  der  Keule  hin  kaum  zu.  Letz- 
tere ist  kugelig-eiförmig,  undeutlich  gewimpert,  so  lang  wie  die  4 
letzten  Geiselglieder.  Lippe  breit-herzförmig,  nach  der  Basis  mit  fast 
geraden  Seiten,  stark  und  gleichmäfsig  verengt.  Zunge  klein,  oval, 
etwa  i  so  breit  wie  die  Lippe  (Taf.  I  Fig.  23)  unterhalb  der  Taster- 
basis. An  den  Lippentastern  Glied  2  am  längsten,  doch  schmäler 
als  1.  Maxillarlappen  innen  mit  etwa  12  gleichmäfsig  vertheilten, 
lang  zugespitzten  geraden  Stachelborsten  gewimpert. 

Hierher  B.  Kaltenbaclüi  Bach  vinA  Etiphorbiae  Handsch.  bei 
Küster,  und,  wenigstens  dem  äufsern  Habitus  nach,  auch  ein  von 
Herrn  Dr.  Kraatz  zur  Ansicht  eingesendetes  Stück  von  Coryli  Perr. 

XX.  Gatt.     Bostrichus  Fab. 

Tarsorum  articuUs  tribus  primis  subaequalibus,  simplicibus. 

AntennarumJ'uniculo  5-articutaio,  clava  anntilala,  stiborbicnlala. 

Ligtiln  lala,  parle  fulcrall  haud  anguslior,  haec  valde  elongala, 
pone  medium  stiba7igusl€ila. 

Valpi  labiales  arliculo  secundo  majore,  lerlio  minulo. 

Maxillarum  mala  spinulis  rigidis  ciliala. 

Diese  Gattung,  wofür  der  alte  Fabricische  Name  beibehalten 
ist,  ist  besonders  durch  die  sehr  gestreckte,  gleich  hinter  der  Mitte 
verengte  und  dann  vor  der  Basis  wieder  deutlich,  fast  kugelig  er- 
weiterte, schmale  Lippe  ausgezeichnet.  Glied  2  der  verhällnifsmäs- 
sig  kurzen  l^ippentaster  übertrifft  hier  das  erste  noch  mehr  an  Gröfse 
wie  bei  der  vorigen  Gattung  An  der  5gliederigen  F'ühlergeisel  ist 
Glied  1  birnförmig,  anderthalb  Mal  so  lang  wie  breit,  und  fast  so 
lang  als  2  und  3  zusammengenommen.  Glied  2  verkehit-kegelför- 
mig,  deutlich  länger  als  breit,  die  folgenden  breiter  als  lang  und 
deutlich  gegen  die  Keule  an  Breite  zunehmend,  diese  ist  kurz-,  fast 
kugelig- eiförmig  mit  4  an  ihren  Verbindungsstellen  nicht  abgesetz- 
ten Ringeln.  Zunge  (Taf  I  Fig.  24  Lippe  von  Aufseo  und  Fig.  25 
von  der  Seite)  mit  ihrer  vorn  abgerundeten  Spitze  Ins  etwa  zur 
Mitte  des  zweiten  Lippentaslergliedes  reichend.  Unter  der  Spitze 
erweitert  sie  sich  rasch  bis  zur  Breite  der  Lippe,   ist  nicht  schmä- 


42  Eichhoff:  MumUheile 

1er,  Äuweilori  last  breiler  als  diese,  so  dafs  die  ßasis  der  Lij)penla- 
ster  durch  die  Zunge  ganz  bedeckt  ist  und  die  Seitenränder  der 
letzteren  mit  denen  der  Lippe  zusaninienrallen.  Die  letzlere  ist  sehr 
schmal,  klein,  fast  viermal  so  lang  als  breit,  gleich  hinter  der  Mitte 
so  eingeschnürt,  dafs  sie  hier  ihre  geringste  Breite  hat,  und  sich  vor  , 
der  Basis  wieder  fast  kugelig  erweitert.  An  den  Lippenlastern  ist 
Glied  2  deutlich  gröfser  als  l.  Beide  Glieder  sind  an  ihrer  Basis 
schmäler  als  am  Vorderrande,  also  verkehrt  -  kegelförmig.  Glied  3 
viel  kürzer  und  schmäler  als  die  vorhergehenden.  Der  nach  unten 
erweiterte  Maxillarlappen  (Taf.  I  Fig.  26)  am  Sförmig  geschwunge- 
uen  Inuenrande  mit  14  bis  16  starken  kaum  gebogenen  Stachelzäh- 
nen und  langen,  an  der  stumpf  abgerundeten  Spitze  wenig  dichter 
stehenden  feinen  Borstenhaaren  ziemlich  gleichmäfsig  und  lose  ge- 
wimpert.  Kiefertaster  dreigliedrig,  kegelförmig,  (ilied  1  kaum  kür- 
zer als  2  und  3  zusammen;  3  am  kürzesten,  abgeslutzl-kegelförmig. 
Kinn  pergamentartig,  quadratisch,  vorn  leicht  ausgerandet  mit  kaum 
vorspringenden  Ecken. 

Hierher   gehören    B.   typographus  L.,    cembrae   Heer,   slenogrU'     i 
phus  Dftsch.,  larlcis   F.,   riirvidens  Germ.,   stiluralis  Gyll.   (^nigrilus     ^ 
Gyll.  und  wohl  nicht  blofse  Varietät  von  /aric/«?),  ucuminalus  Gyll., 
chalcographus  L. ,    bidens  F.,   bispinus  Ratz.   (?) ,    lauter  Arten    mit, 
beim  cT,  eingedrückter,   mehr  oder  weniger  stark  gezähnter  Flügel- 
deckenspitze.    Aufserdem    wohl   auch    noch    duplicattis   Sahlb. ,   der     j 
mir  unbekannt  ist. 

B.  Kopf  frei,  breiter  als  das  Halsschild;  Lefze  deut- 
lich vorhanden;  M a x i 1 1  a r 1 a  p p e n  nach  vorn  linear  ver- 
längert; Maxillartaster  gekniet;  Tarsen  fadenförmig, 
dreh  rund,  länger  als  die  Schiene. 

XXI.  Gattung.     Piatypus  Hrbst. 

Tarsi  filiformes,  arliculo  primo  longissimo,  ierlio  simplici.  ii- 
biis  exttis  iratisvershn  cnrinatis.  i 

Anleimarum  funiculo  4-ariicnlalo,  clava  ovalis  maxima  solida.     " 

Maxillarum  mala  anlice  valde  elongata  sublinearis ,  apice  sub- 
iruncala  et  hie  spinutis  rigidis,  margine  inferiore  pilis  longioribiis 
ciliata. 

Die  fast  vollkommen  walzenförmige  Gestalt,  der  aus  dem  Hals-    j 
Schilde   hervorragende   und   letzteren    an   Breite   Übertretlende  Kopf,     ' 
runde  Augen,  sehr  kurze  Fühler,   der  beiderseits  zur  Aufnahme  der 
Vorderscheukel  ausgebuchtete  Halsschild,    die   aufsen  mit   gekerbten 
(Querleisten    versehenen  vSchienen    und    die  linienförmig  gestreckten. 


der  europäischen  Xtftophagen.  43 

zarten  und  deshalb  sehr  zerbrechlichen  Tarsen  geben  der  Galtiuig  ein 
ganz  eigenthümliches,  nur  bei  exotischen  Arten  {Tesserocertis  Spin.) 
annähernd  sich  wiederholendes  Ansehen.  Nicht  minder  zeigen  die 
Mundtheile  in  vieler  Bezieliuiig  abweichende  Formen.  Die  Maxülen 
sind  fast  gleichschenkelig  lang-dreieckig,  slipes.  fulcrum  und  mala 
sind  selir  innig  mit  einander  verwachsen.  Der  Lappen  nach  vorn 
fast  linear  verlängert,  an  der  Spilxe  abgestutzt,  und  hier  mit  8  bis 
10  kurzen,  steifen  und  abgestumpften  Borstenzäbnen  sehr  dicht  und 
aufserdem  am  fast  geraden  Iimenrande  mit  14  bis  16  lang  zugespitz- 
ten Borstenhaaren  einzeln  besetzt.  Die  Kiefertaster  sind  gekniet, 
Glied  I  verkehrt-kegelförmig,  schief,  Glied  2  fast  schief- dreieckig, 
das  letzte  kleinste  schief  eiförmige  und  fein  strahlenartig  geriefte 
Glied  grofsentheils  auf  der  einen  Dreiecksseite  umschlossen  haltend. 
Lippe  breit  -  herzförmig,  hinter  der  Mitte  rasch  verengt,  vor  der 
Mitte  bauchig  erweitert,  einzeln  mit  sehr  langen  Haarbörsteben  be- 
setzt. Zunge  klein,  schwer  sichtbar,  vorn  als  stumpf  zugespitztes, 
dreieckiges  Läppchen  kaum  bis  zum  ersten  Viertel  des  ersten  Lip- 
penlaslergliedes  vorragend.  Lippentaster  fast  walzenförmig,  wenig 
nach  vorn  verschmälert.  Glied  "2  kürzer  als  die  einschliefsenden, 
3  fast  so  lang  als  l  und  2  zusammengenommen,  Lefze  deutlich 
vorhanden,  etwa  viermal  so  breit  wie  lang,  vorn  merklich  ausge- 
randet  und  mit  Ilaarborsten  dicht  besetzt.  Fühlerschaft  breit,  vor 
der  Basis  stark  eingeschnürt  Geisel  viergliederig,  die  drei  letzten 
Glieder  nach  der  Keule  zu  deutlich  breiter  werdend.  Glied  1  (der 
Geisel)  kugelig,  fast  so  lang  wie  die  3  folgenden  zusammenge- 
nommen; 2  verkehrt  -  kegelförmig,  die  beiden  folgenden  viel  brei- 
ter als  lang.  Keule  sehr  grofs,  fast  die  Hälfte  der  ganzen  Fühler- 
länge einnehmend,  oval,  derb  ')  einzeln  und  kurz  behaart. 

Hierher  PL  cylindrus  F.    und   oxyiiriis  Du  f.,   letzterer    ist    mir 
nicht  bekannt. 


' )  Redtenbachers  Angabe  in  der  Bestimmungstabelle  (I.  c.  pag  CXX V.  8), 
dafs  die  Keule  geringelt  sei,  beruht  wohl  auf  einem  lapsiis  digiti,  da  er 
sie  auf  pag.  833  ausdrücklich  als  nicht  geringelt  bezeichnet.  Die  Keule 
ist  ähnlich  wie  bei  Ercopfogaster  mit  einisen  vvellenrörmisen  Wülslen 
welche  jedoch  nicht  wohl  Ringe  genannt  werden  dürfen,  versehen.  Die 
Abbildung  des  Fühlers  bei  Ratzehurg  (I  c  Taf  X  13e)  ist  besonders,  was 
das  erste  Geiselglied  betrifft,  nicht  ganz  gelungen.  Auch  die  Maxillen 
(ibid  I3f)  lassen  wohl  etwas  zu  wünschen  übrig.  Die  Form  der  beiden 
letzten  Kielerlaslerglieder  ist  überhaupt  sehr  schwer  zu  erkennen  und  wie- 
derzuiieben. 


44 


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46 


Kichhoff':    .\Iutitlflieile  iln-  mrojtUischeii    X^lophaü^en. 


Verzeichnii's   der   europäischen  Xylophagi  nach  vorstehendem 

System. 

|Ein  X  hinter  dem  Artuamen  bedeutet,    dafs  die  betreffende  Art  mir   unbe- 
kannt, ein  ?  dal's  ihre  Stellung  unter  der  Gattung  mir  noch  fraglich  ist.] 


Hylastes  Erichson. 
ater  Payk. 
glabratus  Zettst.  x 
brunneus  Er. 
cunicularius  Er. 

■?tenebrosus  Sahll).  x 
linearis  Er. 
corticiperda  Er.  x 
variolosus  Perris. 
attenuatus  Er. 
angnstatus  Hbst. 
opacus  Er. 
decumanus  Er. 
palliatus  Gyll. 
Trifolii  Müll. 

?crenatuhis  Duft 

HylurgUS  Latreille. 
liguiperda  Fabr. 

Blastopbagus  Eichhoff. 

piniperda  Lin. 
minor   Hart, 
hcderae  Schmidt.  ? 

DendrOCtonas  Erichson. 
niicans  Kug. 

Carphoborus  EidiholT. 

minimus  Fbr. 
pilosus   Rtzh. 

Phloeophthorus 

Wollastou. 
rhododactylus  Marsh, 
spartii  Nördl. 

serralicornis  (Mnls  ) 

Phloeotribas  Latreille 
oleac  Fabr. 

HylesinUS  Fabricius. 

crenalus  Fnbr. 
oleiperda  Fabr. 
'i'huyae   Perris. 
Junipcri   Nördl. 


Anbei  Perris. 

■?bicolor  Bruil.  x 
Fraxini  Fabr. 

var.  varius  Fabr.   x 
vittatus  Fabr. 
Kraatzii  Eichh. 

ricinus  Comolli.  x 

EcCOptOgaster  Geoffroy. 
(Wie  früher.) 

CrypturgUS  Erichs. 
cincreus  Herbst. 

?tenerrimus    Sahlb.   x 
pnsillus  Gyll. 

Hypothenemus  Westw. 
erudilus  Westw.  x 

Crypbalus  Erichson. 

Fagi  Nördl.  Fabr. 

Abietis  Rtzb. 

asperatus  Gyll. 

Piceae  Rtzb. 
j  binodulus  Rtzb. 
I  granulatus  Rtzb. 

tiliae  Fabr. 

HypoboruS  Erichson.     | 

ficus  Er. 
mori  Aube. 
genistae  Aube.  x 

Xyloterus  Erichs. 

domcsticus  Lin. 
lineatus  Oliv 

Xyleborus  Eichhoff. 

dispar  Fabr. 
nionographus  Fabr. 
dryographus  Er. 
Saxesenii  Rtzb. 
decolor  Boield    x 
eurygraphns  Rtzb. 


Pfeilii  Rtzb. 
longicoUis  Gyll.  x 

Dryocoetes  Eichhoff, 
autographus  Rtzb. 
villosus  Fabr. 
alni  Geory. 
cryptographus  Kug. 
dactyliperda   Fabr. 
bicolor  Hrbst.  ? 
fuscus  Marsh. 

Pityophthorus  Eichh. 

Lichtensteinii  Rtzb. 
pityographus  Rtzb. 
ramulorum   Muls. 
exsciilptus  Rtzb. 

Thamnurgus  Eichhoff. 

Kalteubachii   Bach. 
Euphorbiae  Küst. 
coiyli  Perris    ? 

Bostrichus   Fabricius. 
typographus   Lin. 
cembrae  Heer. 
stenographus  Dft. 
duplicatus  Sahlb.  x 
acuminatus  Gyll. 
curvidens  Germ, 
laricis  Fabr. 

V.?  suturalis  Dej. 

V.?  nigritus  Gyll. 
geminatus  Zettst.  x 
chalcographus  Lin. 
bidens  Fbr. 

V  ■?  4-den8  Hart. 

V,?  trepanatus  Nördl. 
bispinus  Rtzb.  ? 

Delphinii  Rosenh.  x 
Victoris  Muls.  x 
tachygraphus  Sahlb.  x 

Piatypus  Herbst, 
cylindrus  Fabr. 
oxyurus  Dufour. 


1 


Einige  für  Deutschland  neue  Käfer 

aufgezählt  von 

Dr.  G.  Kraatz. 


1.  Cercyon  marinum  Tlioms.  Scand.  Col,  IL  p.  105  (=  ter- 
minaittm  Zelt  =  aqunticum  var.  B.  Muls.  Palp.  174.  10.):  .,Sla- 
fura  omnino  C  Jliwipedis ,  nigrum^  elyh'is  ungiilo  stiturali  apicati 
reclo  {hatid  acuminaio  deßexo)  epipleuris  macularjue  apicali  deter- 
minula  teslaceis'"'  kommt  bei  Beilin  vor  (4  Stück  in  meiner  Samm- 
lung, mit  einem  typischen  Exemplare  verglichen). 

2.  Homulola  nud iuscnla  Thoms.  a.  a.  O.  III.  p.  83  (=  im- 
mundn  Brisoijf)  ztieist  aus  Srhweden,  dann  ans  Paris  beschrieben, 
isl  von  H.  Foistrath  Kellner  in  Tliüringen  in  mehreren  Exemplaren 
aufgefunden.  Der  Käfer  verbindet  die  gedrungenere  Gestalt  der 
fungicola  mit  den  schlankeren  Fühlern  der  Arten  meiner  Sectio  11. 
A.,  denen  er  sich  anzuschliefsen  hat.  Die  Flügeldecken  sind  ähn- 
lich vpie  bei  subrugosa  (welche  gröfser  und  dunkler  isl)  .,evidenter 
punctata'%  aber  meist  mehr  braun  als  „nigra",  wie  Thomson  angiebt. 
Die  antennae  sind  totae  nigrae,  art.  4 — 10  subquadratis. 

3.  Homatota  {Al heia)  Ihinobla  Thoms.  a.  a.  O.  III.  p.  73 
ist  von  H.  WahnschalTe  boi  Sülldorf  aufgefunden,  und  Berl.  Ent. 
Zeitschr.  V.  p.  186  als  meridionalis  aufgeführt  oder  vielleicht  mit 
ihr  zugleich  angetroirei).  Die  Art  ist  flacher,  einer  kleinen  debihs 
ähnlich,  die  Flügeldecken  kürzer,  kräftiger  puuktirt;  der  Hinlerleib 
an  der  Spitze,  die  Fühler  und  Beine  gelb. 

4.  Von  Necrophorus  microcephalus  Thoms  a  a.  O.  IV 
p.  9:  ..ruspaiori  simillimus,  temporibxis  minus  tumidis,  Irorhanleritm 
apice  hatid  recurvo  clypeoque  maris  ad  medium  (haud  profunde) 
membranaceo-depresso  dislinclus''^  habe  ich  ein  Exemplar  bei  Berlin 
gefangen,  welches  Thomson  selbst  für  seinen  microcepfmlus  erklärt 
hat,  der  eine  gute  Art  ist,  das  cT  kleiner  als  rttspalor ,  mit  kleine- 
rem Kopf. 

5.  Colon  Delarouzei  (Kraiilz  i.  I.)  Tournier  Ann.  soc.  ent. 
France  1863.  p.  152  stammt  nicht,  wie  Tournier  angiebt.  aus  der 
Berliner  Gegend,  sondern  ist  fast   ausschliefslich  von  Zebe  in  Sohle- 


48  G.   Krnnlz:  einige  für  Deulschlanii  neue   K'dfer. 

sien  gefunden  worden;  es  ist  dem  C  latnm  mihi  selir  ähnlich,  aber 
schmäler,  vorn  weniger  breit,  ganz  ähnlich  aber  noch  feiner  punk- 
tirt,  die  Hinterschenkel  des  cT  unten  in  der  Mitte  mit  einem  klei- 
nen Zähnchen.  Ich  habe  vorgeschlagen  es  zu  Ehren  des  für  die 
Wissenschaft  zu  früh  verstorbenen  Pariser  Entomologen  Delarouzei 
zu  benennen. 

6.  Colon  serripes  var.  Kraalzii  Tourn.  a.  a.  O.  p.  139, 
nach  einem  cf  niit  kräftigem,  vorstehenden  Zahne  an  den  Hinler- 
schenkeln und  gleichmäfsig  punklirten  Halsschilde,  kommt  unter  der 
Stammform  mit  wenig  vorstehendem  Zähnchen  auch  einzeln  bei  Ber- 
lin vor.  Nach  Exemplaren  mit  fast  ganz  geschwundenem  Zahne  und 
kaum  bemerkbar  crenulirten  Hinterschienen  des  ^  ist  wohl  be- 
schrieben : 

7.  Colon  Simplex  Thoms.  Scand.  Col.,  w^elches  von  mir  nicht 
als  2  des  serripes  betrachtet  oder  beschrieben  ist ,  wie  Thomson'» 
Cilat  angiebt. 

8.  Von  Stenus  puncf  ipennis  Thoms.  (Scand.  Co!.  II.  p.  214) 
glaube  ich  ein  weibliches  Exemplar,  welches  aus  der  Berliner  Ge- 
gend stammt,  zu  besitzen,  weil  es  mit  dem  typischen  Exemplare 
ganz  wohl  übereinstimmt.  Thomson  kennt  den  cT  noch  nicht;  der 
Käfer  ist  dem  ater  ,.simillimus,  parcius  et  tenuiter  albido-[)ubescens, 
punctura  abdominis  fortiori". 

9.  Mit  Stenus  ')  tongiiarsis  Thoms  (Scand.  Coi.  II.  p.  213) 
Typ.  zeigte  sich  ein  einzelnes,  von  mir  bei  Berlin  gefangenes  Stück 
identisch;  die  Art  ist  et^vas  kleiner  als  ater  und  ilim  sehr  ähnlich, 
aber  durch  den  weit  schmäleren  Kopf  sehr  deutlich  veischieden. 

10.  Mit  Coryphium  foveolatum  Thoms.  (a.a.O.  III.  186): 
„C.  anguslicolli  similtimiim^  colore  dilutiore  prothoraceqne  bifoveo- 
lalo  forsilan  distinctum''  zeigten  sich  ein  paar  von  Roger  auf  dem 
schlesischen  Altvater  gesammelte  Stücke  recht  übereinstimmend;  dafs 
dieselben  etwas  Anderes  als  frische  Stücke  des  anguslicolle  sind, 
scheint  mir  kaum  wahrscheinlich. 

11.  Oxytelus  (Anot ylus)  marit imus  Thoms.  (Scand.  Col. 
III.  p.  131)  dem  inustus  ähnlich,  aber  etwas  kleiner,  das  Halsschild 
schwächer  gerunzelt,  mit  weilläufigen  starken,  tiefen  Punkten,  dürfte 
an  den  deutschen  Meeresküsten  kaum  fehlen. 


')  Stenus  flavipalpis  Thoms.  Typ.  (a.  a.  0.  II.  p.  237)  ist  dem 
impressus  der  Deutschen  täuschend  ähnlich,  das  Halsschild  etwas  schmä- 
ler; oh  eigene  Art? 


Diptera  Americae  septentrionalis  indigena. 


Descripsit 
H.     L  o  e  w. 


Centuria 

t  quinta. 

1. 

Chasmatonotus  unimacutatus. 

28. 

Pachyrrhina  imimaculata. 

2. 

Bibio 

hirtus. 

29. 

sodalis. 

3. 

- 

inaecjualis. 

30. 

occipitalis. 

4. 

- 

nervosus. 

31. 

xanthosligma 

5. 

- 

obscurtis. 

32. 

gracilicornis. 

6. 

- 

lugens. 

33. 

Spilomyia  hamifera. 

7. 

- 

variabilis. 

34. 

fusca. 

8. 

- 

Jralernus. 

35. 

Temnostoma  obscura. 

9. 

- 

abbrevialus. 

36. 

aequalis. 

10. 

- 

nigripilus. 

37. 

alternans. 

11. 

- 

basalis. 

38. 

Lepidomyia  calopus. 

12. 

- 

longipes. 

39. 

Xylola  bicolor. 

13. 

Scatopse  pygmaea. 

40. 

barbala. 

14. 

Tipul 

a  fraterna. 

41. 

fraudtilosa. 

15. 

- 

iernaria. 

42. 

Chrysoioxum  laterale. 

16. 

- 

pubera. 

43. 

pubescens. 

17. 

- 

macrolabis. 

44. 

vetitricosutn. 

18. 

- 

serrulata. 

45. 

Microdon  tristis. 

19. 

- 

canadensis. 

46. 

laetus. 

20. 

- 

latipennis. 

47. 

coarctatus. 

21. 

- 

centralis. 

48. 

Ceria  abbreviala. 

22. 

- 

angulata. 

49. 

Empis  laevigata. 

23. 

- 

tephrocephala. 

50. 

slenoplera. 

24. 

Pachyrrhina  nobilis. 

51. 

longipes. 

25. 

virescens. 

52. 

rufescens. 

26. 

lugens. 

53. 

Rhamphomyia  umbrosa. 

27. 

viliula. 

54. 

basalis. 

Berl.  Kiitomol.  Zeitschr.    Vlll. 

4 

l 


50 


//.  IdOew:   Dipl  er  a 


55. 

Rhamphomyia  macilenta. 

78. 

66. 

rusticn. 

79. 

57. 

luteiventris. 

80. 

58. 

nigricans. 

81. 

59. 

hirlipes. 

82. 

60. 

irregularis. 

83 

61. 

candicans. 

84 

62. 

Hilara  trist  is. 

85 

63. 

seriala. 

86 

64. 

lestucea. 

87 

65. 

Hormopeza  brevicornis. 

88 

66. 

nigricans 

89 

67. 

Gloma  rnfa. 

90 

68. 

obscttra. 

91 

69. 

Cyrtoma  femorata. 

92 

70. 

procera. 

93 

71. 

Tachypeza  rapax. 

94 

72. 

rosiraia. 

95 

73. 

clavipes. 

96 

74. 

pusilla. 

97 

75. 

Platypalpns  uer/ualis. 

98 

76. 

trivialis. 

99 

77. 

pachycnemus. 

100 

Plalypnlpus  lateralis, 
apicalis. 
ßftvirostris. 
loetiis. 
Dolichopus  splenfliclultts. 

(juadrilumeltaliis. 
palaestricus. 
florycerus. 
melanncerus. 
Gijmnopleriius  coxalis. 

nieniscus. 
Petastoneurus  ahbreviatns. 
lamellntus. 
alternans. 
Porphyrops  longipes. 
Cordylura  praeusta. 

nana. 
Tetanocera  ambigtia. 
Snpromyzn  decora. 
Heteronetira   inelanostoma. 
Opomyzu  lurida. 
Ephydra  subopaca. 
Caenia  spinosa. 


1.  Chasmaionotns  unimacnlatus.  nov.  sp.  (^  et  9.  Aler, 
alis  concoloribus ,  maculd  marginis  posfici  Candida.  —  Long.  corp. 
ii  lin.,  Long.  al.  1  lin. 

Caput  airnm,  ocuiis  in  utroqtic  sexu  per  frontem  latam  niti- 
dam  separalis.  Proboscis  brevis  ni^ra;  palpi  concolores.  quadri- 
articulati ;  arliculus  primus  brevis;  articuli  sequcnles  duo  medioores. 
aequalcs,  sccuiidus  clavatus.  tertio  crassior;  articnlus  qiiartns  line- 
aris, praecedenli  pauIo  longior.  Antennae  nigro-fuscae,  breves .  in 
utroquc  sexu  aequalcs;  ariiculus  basalis  globosus;  articuli  flagelli 
quinque  breviter  pilosi,  primiis  cylindricus,  scquentes  Ires  roluudafo- 
ovati,  quintus  ovatus.  Thorax  ater,  dorso  oilido,  pleuris  opacis.  | 
Scutellum  concolor.  Abdomen  nigrum,  subopacum.  priniis  segmciitis 
in  foemina  luridis;  hvpopygiiim  niaris  globosum.  concolor.  Pcdc> 
nigri,  femorum  basi  sordide  lufesccnte  farsisque  in  spcciniinihiis 
imniaturis  cinercis     Ilalleres  nigri.     Alae  airae,  maculä  Candida  sub- 


Americae  sepienfrionalis.  51 

triangulär!,   a  margine  postico  u.sque  ad    venam    lertiam   pertinente 

ornaiae.  —  (New  Ilampsliiie;  Osten -Sacken). 

Nota.  Chasmatonotus,  artä  propinquilatc  cum  Hydrobaeno  con- 
junctus,  diftert  tarnen  palpis  longioribus  et  antennarum  flagello 
in  utroque  scxu  ex  articnlis  quinque  coniposito;  ihoracis  dor- 
sum  rimä  lenni,  poslice  in  l'oveolam  dilalaiä  fissum  est,  unde 
nomen. 

2.  Bibio  hirlus,  nov.  sp.  cT  et  $.  Totus  niger,  pilis  longis 
sordide  albicantihis  villosus ,  atls  subalbidis,  venis  validissimis  fu- 
scis,  coslae  propinquis,  costd  ipsä  et  stigmale  nigris. 

r^.  capite  pedibuscfue  fere  totis  semper.^  ihoracis  dorso  et  scti- 
tello  interdum  nigro  -  viltosis. 

'^.fronte ,  palpis  pedibuscjue  fere  totis  nigro -pilosis^  tibiarum 
posiicarum  calcaribus  lamelliformibus. 

Long.  corp.  4  —  4^  lin..  Long.  al.  3|  —  3yi  lin. 

Mas:  Niger,  uitens,  pilis  longis,  sordide  albicantibus  villosus. 
Caput  pilis  longis  nigris  veslitum.  Thoracis  dorsum  et  scutellum 
plerumqne  pilis  pallidis.  interdnm  nigricantibus  vel  nigris  villosa. 
Ultima  abdominis  segmenta  nonnumquam  praeter  pilos  pallidos  ali- 
quot nigris  insfructa.  Pedes  nigri ,  in  speoiminibus  quibusdam  fere 
toti  nigro -pilosi .  in  plerisque  femora  anteriora  supra  et  poslica  in 
basi  pallide  villosa.  Calcaria  tibiarum  anlicarum  valde  inaequalia, 
poslicarnm  brevia  et  valida.  Alae  albicantes,  venis  validissimis 
nigro-fuscis,  costae  propinquis,  costa  ipsa  et  stigmate  nigris. 

Focm.:   Mari  simillima,    sed  brevius  pilosa,    pilis  palporum  et 

frontis  nigris,  tboracis,  scutelli  abdominisque  pallidis;  pedum  pili  ut 

in  mare  colorati  sunt,  sed  multo  breviores.     Calcaria  tibiarum  posti- 

carum  compressa,  lamolliformia,  obtusa.  —  (California;  Agassiz). 

Nota.     Bibioni    albipenni    Say   affinis,    sed    pilis    totius  corporis 

confertioribus  et  multo  longioribus  alisque   foeminae  non  cine- 

reis  facile  dislinguitur.  — 

3.  Bibio  innecjrialis  nov.  sp.  $.  Ex  badio  teslaceus,  capite 
nigro.  pedibus  testaceis ,  calcari  interiore  tibiarum  anticarum  hre- 
vissimo,  alis  aequaliter  ex  lutea  snbfuscis.  —  Long,  coj'p.  3f  lin., 
Long.  al.  4  lin. 

Ex  badio  leslacens,  pilis  brcvibus  pallidis  vestilus.  Caput  ni- 
grum.  antennis  palpisque  concoloribus.  Metanotum  nigro -fuscum. 
Venter  ochraceus,  postico  segmeutorum  singulorum  margine  fusco. 
Pedes  lestarei.    tarsis   anterioribus    inde  ab  arliculi    primi,    posticis 

4* 


52  //.    I.ocw:    l)ii>lera 

iude  ab  secuutli  apice  fusco-nigris,  calcari  iuleriore  tibiaiuni  anti- 
caruin  oninium  brcvissiino.  Alae  lotue  aequalHer  ex  luleo  sub- 
fuscae.  venis  posticrs  concoloribus,  anticis  cum  coslä  cl  sligmate 
subfuscis    —  (Sitka;  Kolenati ). 

4.  Bibio  nervostts  nov.  sp.  $.  JVlger^  roxts  pedihnsqiie 
rti/is,  irochanteribus.  genibus,  iibiis  primistfue  dnobus  lorsortim  ar- 
ticnlis  in  apice ^  relitpiis  tarsortim  arliculis  totis  ni^ris,  cnlcaribtis 
iarsoruni  anticorum  valde  inaequ(dibus\,  alue  ex  suhfusco  cinereae, 
t^enis  validis  fuscis,  coslae  propinquis,  tosld  ipsä  et  .sligtnale  nigro- 
fiiscis.  —  Long.  corp.  3^  lin.,  Long.  al.  4  lin. 

Niger,  venire  et  capite  coucoloribns,  pilis  brevibus  pallitlls  ve- 
slltus.  Pedes  cum  coxis  rufi;  genua  nigra;  libiae  anlicae  praeter 
annulum  medium  nigrae,  calcaribus  valde  inaeqnalibus;  libiae  po- 
steriores et  primi  duo  tarsoruni  arliculi  in  apice.  arlicnli  larsornni 
reliqui  toti  nigri,  iniä  tertii  basi  tarnen  excepla;  calcaria  tibiarum 
posticarum  mediocria.  Alae  totae  aeqiialiler  ex  fusco  cinereae, 
venis  fuscis.  stigmafe,  coslä  et  venis  cosfae  prop'nquis  t)igro-fuscis. 
—  (California;  Agassiz). 

Nota.     Proxime    affiiiis    est    Bibioni    xantliopo  Wied.,    sed    aus 

alarumque   venis   tibiarumque   aulicoruni    culcari    iuleriore   lon- 

giore  diversus.  — 

5.  Bibio  obscurus  nov.  sp.  9.  Nigei\  nitidus,  venire  coxis- 
aue  concoloribus^  pedibtis  rujis.,  tibiarum  ant icarum  calraribiis  imlde 
inaemialibus,  alis  dilutissime  subjuscis,  coslä  cum  renis  coslae  pro- 
pinrjuis  et  cum  sligmale  aiigusto  subfuscis  —  Long  corp.  4~  lin.. 
Long.  al.  3y\  lin. 

Niger,  nitidus,  ventre  coxisque  concoloribus,  pilis  pallidls  vc- 
stitus.  Pedes  rufi  vel  rufo -testacei ,  genibus  nigris,  tarsis  apicen« 
versus  fusco-nigris;  calcaria  tibiarum  anlicarum  valde  inaeqiialia. 
posticarum  parva.  Alae  inaequaliler,  sed  dilutissime  subfuscae,  venis 
posticis  paulo  obscurioribus,  anticis  cum  coslä  et  stigmale  angusto 
subfuscis.    —   (Hudsons  IJay  Territory;  Kennicot). 

Nota.      A    Bibione    xantbopo   Wied.    coxis    nigris,    tibiis   anticis 

minus  latis,   venis   posticis   alarum  diiulioribus  et  stigmate  an- 

gustiore  dilTert. 

6.  Bibio  lugens  nov.  sp.  9.  Niger,  nilens ,  ventre  conco- 
lore.  coxis  pedibnsque  rußs ,  tibiarum  anlicarum  calcaribus  valde 
inaequalibus ,    alis  nigro- fuscis  adversns  coslam  obscurioribus,    imä 


I 


Aincricilc  sepleiitriondlis.  53 

basi   sordide   albicanle,    siigmale    nigra.    —    Long.   corp.    S-~   liii., 
Long.  al.  3^^  lin. 

Niger,  modice  nitens,  venire  concolore,  pilis  pallidis  vestitus. 
Pcdes  cum  coxis  rufi.  apice  tibiarum  anticarum  latc,  reliqiiariun 
angnsle  nigio,  tarsis  nigiis,  articiilo  primo  pr.icter  basim  et  ailiculi 
seciindi  basi  rufis;  calcaria  tibiarum  anlicarum  valde  inaequalia, 
poslicariim  mediocria.  Alae  nigro-fuscae,  adversus  costam  obscurio- 
res,  in  imä,  basi  sordide  albicantes;  venae  validae,  posticae  fuscae, 
anlicae  cum  coslä  et  cum  sligmalc  fusco-uigrae  vel  nigrae;  ultimum 
venae  qiiarlac  scgmentum  recluu).  —  (VVinnipeg;  Kennicot). 

Nota.     Bibioni  basali  valde  propinquus,   sed    calcaribus  tibiarum 

anticarum  admodum  inaequalibus,  posticarum  brevroribus,  basi 

alarum  obsoletius   albicante   et    ultimo   venae  quartae  segmenfo 

recto  diversus.  — 

7.  Bibio  variabilis  nov.  sp.  cT  et  $.  Niger,  tiilens,  cal- 
caribus tihinriim  anticarum   s^ibaefpialibus,  poslicnrum   7nnjusciiUs. 

cf.  raro  loltis  nigra  -  pilosiis .  plerumqiie  ubdomine  vel  toto  vel 
praeter  basim  pallide  pilosn ;  iihiae  picea -rnfae,  apicem  versus  ni- 
grac :  pritni  tarsoruni  arliculi  in  apice^  reliqui  toti  nigri ;  alae  pure 
hyalinae,  venis  poslicis  pallidis.,  aulicis  cum  cosld  et  stigmale  iiigra- 
yiiscis. 

2  pilis  brevibus  pallidis  veslilu;  coxae  rnfae,  poslicae  plernm- 
que  ex  parle  obscuriores :  pedes  ruji ,  geiiibus,  tibiarum  apice  tar- 
sisqne  nigris,  primis  tribus  tarnen  tarsorum  articulis  praeter  api- 
cem rv/Is:,  alae  snb fuscae,  adversus  costatn  abscuriares,  venis  poslicis 
siibfuscis,  aulicis  cum   costd  et   sligmate  nigro-jfuscis. 

Long.  corp.  3  —  3|  lin.,   Long.  3 J — 3|   lin. 

Mas:  Niger,  nitidus,  coxis  femoribusque  concoloribus,  tibiis 
anJicis  plerumque  piceis,  ante  apicem  nigricantibus ,  posterioribus 
piccorufis,  apicem  versus  fusco-nigris,  tarsoruni  articulis  primis  fri- 
bus  in  apice,  sequeutibus  tolis  nigris.  Raro  totus  nigro-pilosns, 
plerumque  abdomen  vel  totum  vel  praeter  segmenta  prima  pallide 
pilosum,  iulerdum  pleurae  et  coxae  etiam  pallide  pilosae.  Alae 
pure  byalinne,  venis  poslicis  pallidis,  anticis  cum  costä  et  stigmaie 
nigro-fuscis. 

Foem  :  Nigra,  modice  nitens,  pilis  brevibus  pallidis  vcstita. 
Coxae  rufae,  poslicae  plerumque  ex  parte  obscuriores;  pedes  rufi, 
genibus  et  extremo  tibiarum  posteriorum  apice  ex  fusco  nigris,  tibiis 
anticis  in  basi  et  ante  apicem  fuscis  vel  fusco-nigris,  tarsorum  arti- 
culis primis  tribus  in  apice,  reliquis    tolis    fusco-nigris.     Alae   sub- 


§4  //.   Loew:  Diptera 

fuscae,  adversus  basiin  et  anguluni  axillateni  (iiliiliores,  ad\ersus 
cosfam  obscuriores ,  venis  posticis  subfuscis,  anlicis  cum  costä  et 
stigmate  ni^ro-fuscis.  —  (Sitka;  Kolenati,  Sahlberg.  —  New  Hamp- 
shire; Osten-Sacken). 

8.  Bibio  fralertms  nov.  sp.  cf  et  $.  Niger,  pedibus  rujis, 
tibiarum  anlicnrtim  calcaribus  stibaeqiialifms ,  tongiliidine  Intsorutn 
poslicorum   ordhiariä. 

cT.  corpore^  praeter  uctilos  et  pcdpos,  albido-piloso,  coxis  nigris^ 
idis  diUttissiTne  cinereo-liyalinis. 

$.  pilis  brevibus  pullidis  veslila,  Ihoracis  dorso  coxistjue  rnjis, 
alis  subjitscis. 

Long.  corp.  li   lin..  Long    al.   li  —  ly'^   !'"• 

Mas  :  Niger,  nitcns,  pilis  ioiigiusculis  pallidis  vestitus,  pilis 
tarnen  oculorum ,  genarum  palporumque  nigiis.  Coxae  concoloies. 
Pedes  ex  leslaceo  rufi,  geuibus,  tibiis  auticis  in  apice  et  basi  poste- 
rioribusque  in  extremo  apice  nigris.  primis  duobus  tarsorum  ailiculis 
in  apice,  reliquis  totis  nigris;  calcaria  tibiarum  anticaruuj  subaequalia, 
posticaium  mediocria;  tarsi  postiri  non  brcviorcs  quam  in  spccic- 
bus  plerisque.  Alae  dilutissime  cinereo-byalinae,  venis  dilutc  sub- 
fuscis, stigmate  saturaie  fusco.  —  ( Districl  Columbia;  Osten- 
Sackcn ). 

Focm.:  Nigra,  thoracis  dorso  rufo,  pilis  brevibus  pallidis  vc- 
slita.  Coxae  rufae.  posticae  anterioribus  obscuriores.  Pedes  ex 
leslaceo  rufi,  notis  iisdem  nigris,  quas  pedes  maris  habent,  tibiis 
tarnen  anlicis  interduni  praeter  annulum  medium  obscure  rufum 
totis  nigris.  Alae  ex  ciuereo  subfuscae,  adversus  costam  saturalius 
subfuscae,  venis  posticis  subfuscis,  anlicis  cum  coslä  et  stigmate 
nigio-fuscis. —  (District  Columbia;  Osten-Sacken). 

Nota.     Foemina    interdum    tlioracis    dorsum   nigro    bimaculatum 

habet. 

9.  Bibio  abbrevialus  nov.  sp.  ^T  et  9.  Niger,  pedibus 
rit/is ,  libiarum  anlicarum  calcaribus  subaeqnalibus .  larsis  posficis 
brevioribns  (juam  in  speciebus  nfßnibns. 

cf  corpore  praeter  caput  totnm  alhido  piloso.  coxis  nigris,  alis 
pure  byalinis.  venis  posticis  sine  colore.  anlicis  et  costd  fuscis,  sti- 
gmate  nigro  -  fusco 

2.  pilis  brevibus  pallidis  vestita,  t/ioiacis  dorso  coxistjue  rujis, 
alis  subfuscis. 

Long.  oorp.   |i   lin.,   Long.   al.    1^  —  \~^   lin. 


Aiuericae  ^epleiitriotutlis.  55 

Bibioni  fiateriio  siiiiillimus,  sed  larsis  posticis  brevioribus  ccito 
disliiiclus.  Mas  caput  tolurn  nigro  pilosuni,  alas  pure  1»)  aliuas  el 
tibias  posticas  breviüics  et  paulo  laliores  quam  Bibio  fraternus  habet, 
rum  quo  in  reliquis  noiis  oniiiibus  plane  congruit.  Foemina  praeter 
taisos  poslicos  breviores  a  Bibionis  fralcrni  foemina  non  diilcrl.  — 
(l)istiict  Columbia;  Osteu-Sackeu). 

10.  Bibio  nigripilus  nov.  sp.  cf.  Niger,  nigro-pilosus^ 
coxis  concolovibus,  pedibus  rii/is,  libiaruiii  (inti<  uruiii  valcaribus  sub- 
aecjiinhbua ,  loiigiliuline  tarsorum  po-slicoi  nnt  (ndiiiaiiä.,  alae  pure 
hijnlinae.  venis  posticis  sine  cnlore.  anlicis  el  cosld  fiiscis,  sligmate 
nigro- ftisco.  —   Long.   corp.    \\  lin.,  Long.  al.    li  lin. 

[nlef  Bib.  fialeinum  el  abbieviatum  quasi  intermedius,  larsos 
posticos  loiigioros  illiu'^  cum  aus  byalinis  bujus  conjungens,  cum 
ulroque  ror{)oiis  pediiniquc  pictuiä  conginit,  sed  pilis  totius  cor- 
poris nigiis  ab  utroquo  diffeit.  —  (Winnipeg;  Kennicot) 

Nota.     Dilopbus    articulatus    Say    in    viciniain    üilopb.   fralerni, 

abbreviali  et  nigropili  refereiidus  videtur;  sed  el  Sayi  et  Wie- 

demanni    desciiptio   nimis    inceila   et   ambigua  est,    ul    judicari 

possit,  ad  quem  eorum  peitineat. 

11.  Bibio  basalis  nov.  sp.  $.  Niger,  coxis  pedibusque  ru- 
Jis,  calcaribus  libiarum  anticarum  subaecfitalibiis ,    alis  nigro- fuscis 

adversus  coslam  obscurioribus,  basi  albidä,  sligmate  et  venis  nigro- 
/uscis    —  Long.  corp.  3  lin.,  Long,  -i-j  lin. 

Niger,  nitidus,  oapiie  el  Iboiacis  dorso  subopacis,  pilis  brevi- 
bus  pallidis,  adversus  apicem  abdominis  nigiis  vestitus.  Pedes  cum 
coxis  rufi.  nigro -piiosuli,  genibus  et  tibiarum  apice  nigris,  libiarum 
anticarum  calcaribus  subaequalibus,  taisis  iiigris,  articulis  prinn's 
duobus  praeter  apicem  ruüs.  Alac  nigro  -  fuscae,  adversus  coslam 
obscuriores,  b.isi  albidä.  venis  omnibus  el  stigmale  nigro -fuscis.  — 
(New  Hampsbire;  Oslen -Sarken). 

12.  Bibio  Iniigipes  nov.  sp  (^  el  5-  Maccr,  niger,  niti- 
dus,  calcaribus   libiarum  anticarum   valde   inaequalibns. 

cf.  coxae  el  pedes  conrotores .,  capnt  pilis  iiigris,  relirpiuin  cor- 
pus pallidis  vesliltiin;  pedes  postici  elongati,  libiis  clavatis  tarso- 
riimnne  articulis  valde  incrassatis ;  alae  liyalinae,  venis  posticis  di- 
lulissime  cinercis,  auticis  cum  cosld  el  stigmale  7iigro- fuscis. 

Q.  pilis  brcvibiis  pallidis  veslila;  thorax  leslaceo-rufus,  pleruin- 
(fue  nigra -maculalus:  pedes  cum   coxis  leslaceo-rii/i.  genibus.   tibi- 


56  //■  Loeiv:  Diptera 

artim  npice  larsisque  (ardculi  primi  basi  tarnen  exceptü)  tiigris\ 
alae  dilule  suLc'nierascentes ,  venis  posticis  dihite  subfuscis ,  anticis 
cum  costä  et  stigmate  ex  fusco  nis;ris. 

Long.  corp.  2^  —  2^'^  lin.,  Long.  al.  2\ — 2j\  lin. 

Mas:  ßibionis  gracilis  niari  sinüllimus,  tarsorum  posticorum 
articulos  singulos  crassiores  et  alas  non  cinereas,  sed  pure  hyalinas, 
venis  poslicis  dilntioribus  instruclas  habet;  praeterca  pili  thoracis 
et  scutelli,  quos  Bibio  gracilis  nigros  habere  solet,  in  hoc  nostro 
Bibione  longipcde  semper  pallidi  sunl.  —  Foemina  a  Bibionis  gra 
cilis  foemina  pedibus  poslicis  brevioribus,  alls  non  ex  cinereo  sub- 
fuscis,  sed  dilutissime  subcinerasceulibus  venisqne  poslicis  dilutiori- 
bus  differt.  —  (District  Columbia;  Osfen-Sacken). 

13.  Scatopse  pygmaea  nov.  sp.  9-  J\igra.  modice  tiitens, 
alis  liyalinis ,  venä  totigiludinali  secinidä  brevi^  furcä  lertiae  me- 
diocri,  basim  versus  angnsfissimd,  apicem  verstis  subito  dilatutd.  — 
Long.  corp.  —  lin.,  Long.  al.  \  lin. 

Nigra,  modice  nitens,  tarsis  sordide  albicantibus  vel  subfiiscis. 
Antennae  breves,  crassiusculae.  Alao  albido  hyalinae,  venis  primis 
duabus  et  coslä  inde  a  basi  usque  ad  venae  secund.'ie  finem  sub- 
ciuerascentibus,  reliquis  sine  colore;  vena  secunda,  primam  longi- 
tudine  paulo  superans,  dimidiä  alä  brevior  est;  venae  terliae  furca 
mediocris,  sed  pedunculo  multo  brevior.,  ramis  prope  basim  valde 
approximatis,  apicem  versus  subito  divergentibus,  anteriore  recurvo, 
posteriore  incurvo.  —  (District  Columbia;  Osteu-Sacken). 

14.  Tipula  fralerna  nov.  sp.  $.  Antennae  ochraceae,  api- 
cem versus  suhfuscae ,  ßagelli  articulis  in  basi  atris;  alae  vittatae^ 
limbis  venae  cjuintae  nngustius  obscuriusque ,  costae  tat  ins  et  paulo 
dilutius  yuscis,  vittd  media  cinerascente  ustjue  ad  cellularum  basa- 
lium  Jinem  pertinente  et  fascia  irregulari  ulbidä  a  costä  per  cel- 
lulae  discoidalis  basim  prope  ad  marginem  posticum  ductd.  —  Long, 
corp    6^  lin.,   Long.  al.  Sy'y  lin. 

Caput  ex  fusco  cinereum,  lincä  media  fronlis  el  occipitis  fusca. 
Roslrum  ochraceum,  lalcribus  infiiscalis;  palpi  subfusci.  Aniennae 
laele  ocbraceae,  apicem  versus  ex  ochraceo  subfuscae,  llagelli  arli- 
culis  inde  ab  secuiido  in  basi  alris.  Thoracis  dorsuin  cincrascens, 
villis  fusco-cinereis,  subobsoiete  fusco  marginatis,  media  per  lineam 
nigro-fuscam  dissectä.  Abdominis  lalera  praeter  basim  lale  infuscata. 
Exlremus  femorum  apex  fuscus.  Alae  vitlalae,  limbis  costae  et 
venae   quintae    fuscis,    ilio   laliore,   sed    extra   cellulam   subcostalem 


Americae  septentrionalis.  57 

dlluiiore,  viltä  media  subcinerascente  usque  ad  venulitm  transver- 
sam  niediam  ductä;  fascia  irregularis  albida,  ante  sligma  costani 
atlingen«:,  per  cellulam  discoidalem,  per  cellulae  posterioiis  quartae 
basim  ef  per  cellulam  posteriorem  quintam  fere  ad  posticiim  usque 
alae  marginem  extenditur.   —  (Dislrirt  Columbia;  Osten-Sacken). 

15.  Tipula  ternaria  nov.  sp.  ^.  Cinereo -nigra,  poslicls 
segincnloriim  abdomiiialiuin  shigulorum  marginiLus  appendicibuscftie 
hypopygii  hUeis^  aniennis  pulpisque  nigris-,  alae  macutalae.  maculä 
obsciird  itisigni  in  cellulurum  busaliiim  inilio.  —  Long.  corp.  6^  lin., 
Loug.  al.  7  lin. 

Cinereo-nigra,  opaca.  Capul  concolor,  roslro  cum  palpis  nigro. 
Antennae  breve.«',  nigrae,  secundo  flagelli  articulo  badio.  Dorsales 
tboracis  villae  nigrae.  media  e  viliis  duabus  et  linca  composita. 
Sculelluni  nigrum,  lateribus  albido-pollinosis;  metanotum  cinerco- 
nigrum.  Pleurae  cinereae.  Abdomen  cinereo  -  nigrum  ,  margine  se- 
gmentorum  singulorum  posMco  ex  luleo  ocbraceo.  Hypopygium 
magnuni  ,  nigro-fusoum,  lamellä  supremä  nigra,  latioie  quam  lon- 
giore.  appeiidicibus  luleis.  Pedes  uigri,  l'enjoribus  praeler  apicem 
luteis,  tibiarum  basi  ex  fusco  lutea.  Alae  ex  fusco  cinereae,  ma- 
culis  nigricanlibus  tribus,  piimä  cellularum  basalium  initium  tegente, 
maculisque  albidis  compluribus  variegatae;  cellulae  posteriores  prae- 
ter albidam  primae  et  quartae  basim  inimaculalae  et  maculae  albidae 
in  poslico  alarum  margine  nullae.  —  (Hudsons  Bay  Territory; 
Kcnnicot). 

16.  Tipula  pubern  nov.  sp.  (^.  Testacea,  viliis  ihoracis 
pauto   obscurioribus ,,    corpore    toto  pitis   solitis    longioribjis    veslito; 

Jlagellum  antennarum  fusco- nigrum:,  alae  maculatae,  cellulis  posle- 
rioribtis  omnibus  albido-inurginatis.  venae  lo7igituilinalis  secundae 
ramulo  anteriore  abbreviato.  —  Long.  corp.  9  lin.,  Long.  al.  10  lin. 

Ex  luteo  testacea  vel  ocbracea,  opaca,  pilis  longioribus,  in 
vertice,  rostro  et  palpis  nigricanlibus,  in  reliquo  corpore  pallidis 
vestita.  Caput  totum  concolor,  ultimo  palporum  articulo  antenna- 
rumque  flagello  fuscis,  primo  tarnen  bujus  articulo  dilutiore.  Vittae 
tboracis  reliqui  corporis  colorc,  paulo  lamen  saturaliore  tinctae. 
Scutellum  et  metanotum  immaculata.  Abdomen  linoae  mediae  sub- 
fuscae  vestigium  et  utriiique  lincam  subfuscam  liabet.  Hypopygium 
permagnum,  concolor,  lamellä  inliuiä  magna,  in  margine  apicali  pilis 
confertissimis  subaureis  babata.  Pedes  ex  luteo  subfnsci,  fcmorum 
tibiaruujque   apice   et   ullimis  tarsorum  articulis  uigro- fuscis.     Alae 


58  '^-   i^oew:  Diplera 

ex  ciocrco  fuscae,  inaculatae,  vcnae  secundae  ramulo  anteriore  ab- 
brevi;ifo;  niaciila  obscura  inajdr  in  cellularum  basaliuni  Initio  nulla; 
stijrina  luscum:  basis  venae  secundae.  vcnae  transversales,  veiia  lon- 
gitudinalis  quinia  lola  venarumque  rcliquarum  apices  fusco-limbatae; 
cellulae  posteriores  albido  marginatae;  ccilulae  axillaris  primae  inargo 
niacula  et  sirigiilä  albidis  noiatns.  —  (Californi;i;  Agassiz). 

17.  Tipnla  mncrolabis  nov.  sp.  cT  et  $.  Teslacea.  Iho- 
racis  dor.so  rinereo.  fitsco-villalo^  viltd  media  per  lineam  cineream 
disseclci:  nlae  inaculalae ,  mnndd  obscura  majore  in  celhifnrum  ha- 
saliiiin  iiiilio  nulla.  prope  mnrgi7ieni  anlicum  inacutis  obscuris  Iri- 
bus ,  adjecfd  qunrld  obsoleliore .  maculis  ulbiccnilibus  comphiribus 
sparsis,  celluld  posteriore  prima  prope  margiiiem  atbido-liluralä.  — 
Long.  corp.  6J — 6^   lin.,  Long.  al.  7—  — 7:^  lin. 

Testacca,  tborace  vel  tolo  cincreo,  vcl  ex  flavo  cinereo,  seu- 
leilo,  nielanoto  pleurisque  flavicantibus.  Caput  cinereum,  lineä  oc- 
cipitis  cl  frontis  fuscä.  Ho4inrn  ex  fusco  teslacenin  vel  fuscum; 
palpi  ex  fusco  nigri,  basi  fiisca.  Scapus  antennarum  luleus.  flagol- 
luiu  ex  luleo  subluscum  vcl  riiscuin.  basi  aiticuloruin  singulorum 
nigra.  Viltac  Iboracis  saluiafe  fuscae,  media  per  lineam  latiusculani 
cineream  Hissecia.  Abdomen  maris  ex  luteo  tcsiaceum,  subfiisco 
trilineatum.  Abdomen  foominae  mullo  obscurius  colorem  post  m  )r- 
tem  niutavisse  videlur.  Uypopygium  maris  permagnum,  reliquo 
corpore  obscurius.  subbadiinn ,  lamcllis  lateralibus  valde  elongalis, 
lincarii)us.  arcualis  et  forcipis  speciem  efficientibus.  Terebra  foo- 
minae mcdiocti>;.  segmonto  basaÜ  brevi,  ex  basi  lalä  subito  attenuaio, 
lameliis  tonuibus  aculis.  —  Pedes  lulei,  feniorum  tibiarumque  apice 
et  tarsis  praeter  basim  fuscis.  Alae  maculatae,  maculä  obscura  ma- 
jore in  cellularum  basalium  initio  nulla;  maculae  fusco-nigrae  sub- 
quatuor  prope  margincm  anlicum.  primae  duae  quadrangulae  in  cci- 
liilä  basali  prima  sitae,  lerlia  irregularis  cum  stigniale  contigua, 
quarta  pracccdentibus  ol)solctior  suhapicalis:  marulae  albidae  com- 
plures;  ccllubnum  posfcriorum  margines  elutae.  quarlae  el  quinlae 
ex  parte  albidae;  ccllula  axillaris  prima  prope  margincm  liiur.'un 
vel  maculam  albidam,  inlerdum  obsoictam  babet. —  (Fliidsons  Bay 
Territory;  Kennicot). 

18.  Tipulli  scrrnlul a  nov.  sp.  $.  Thoraris  villae  dorsnU's 
fusco -marginalue\  nlae  marutniae.  worulis  fusco -nigris  dunbiis, 
altera  minore  venae  secundae  A«.s?m  fegente,  altera  cum  stigmale 
conliguä.  maculis  nlbidis  rompluribus  difftisis.  nullis  lamen  in  mar- 


Americne  sepleiilrionulis-  59 

t 

gine  fioiiico;   lamellae  (erehrae  infra  serrnlnlae.  —   Long.  corp.  lOj 
lin.,  Long    al.  9^  liii. 

Tesiacca,  Ihoracis  colorc  in  cineieum  vergeiile.  Caput  con- 
color,  palpo?'um  apire  fusco.  Scapus  antennarum  iestaceus  (flagel- 
lum  dcesf).  Tlioracis  viltae  dorsali's  ex  teslaceo  fiiscae,  angiiste 
fiisco  -  inargiiialae,  iiicdia  per  lineam  obsoleliorem  fuscam  tlissecta. 
Scufelluin  cl  inelanotum  immaculala.  Abdoinen  vitlis  Iribus  aii- 
gustis  fu>.ris  picliini.  Lamellae  terebrae  latiusculae,  lenilei  lecurvae, 
iniVa  serrulatae.  Femora  lutea,  apice  subfiisco;  (ibiae  et  taisi  ex 
luteo  subfiisci.  apice  illarum  et  ulliniis  Iioriini  articiilis  fusco-nigris. 
Alac  fusco-ciaereac,  maculalac,  maculis  fuscis  diiabus,  altera  minore 
in  venne  secundae  basi  süä,  altera  iiregnlari  rini)  sligmate  conco- 
lore  in  unam  oonnalA.  maculis  albidis  compluribns  düTiisis,  in  niar- 
ginc  postico  tarnen  nnllis;  ocllulariini  posferiorum  prima  in  basi  al- 
bida.  quarla  et  qninta  in  basi  et  marginibus  adversis  elulae,  reli- 
quae  immaculatae.  —   (Hudsons   Bay  Territory;   Kennicot). 

Nota.  Foeminam  nnicam  Tipulae  serrnlatae,  Sordidam  et  inuii- 
lalani  desrripsi;  a  Tipula  tessellatä.  cui  proxima.  corpore  minus 
lobusto,  alis  dilntius  et  parcius  maculatis,  macula  obscura  ma- 
jore in  cellularum  basalinm  initio  destilulis  et  pedibus  longiori- 
bus  gracilioribusquc  certe  difTerl. 

19.  Tipula  canadensis  nov.  sp.  cf.  Thorax  ex  reivino  ci- 
nereus.  vUlis  cinereis  fnsco-marginulis.,  media  per  i>iHulam  fuscam 
sub/usi/ormem  dissectä;  alue  siibfuscne  macidis  siibffualitor  ulbidis 
Varietät ae .  celtulis  posterior ibxis  praeter  albidain  primae  et  (jtiartae 
basim  immartdatix.  —  Long    corp.  6  lin.,  Long.  al.  7   lin. 

Ex  luteo  lestacea.  Caput  cinereum,  rostro  luteo.  siipra  snb- 
fus'o.  Palpi  ex  fusco  nigri.  Antennarum  scapus  luleus.  flagclium 
ex  ocbraceo  subfuscnm.  arliculis  praeter  primum  infra  excisis.  in 
basi  nigris.  Tlioracis  dorsuni  ex  cervino  cineieum,  vitlis  cinereis 
fusco-margiiiatis;  vitia  media  per  vitlulam  subfusiformem  fiiscani 
dividiinr.  l^leurae  ex  fusco  cinereae.  Scutellum  et  metanolum  ex 
fusco  cinerea.  Abdomen  ex  luteo  teslaceum,  viltis  tribus  aequali- 
bus  fuscis,  segnientis  ultimis  fere  totis  nigro-fuscis  Hypopygiuin 
parvum  lamellis  superiorihus  minutissimis.  rotuiidato- ovatis.  Pedes 
fusci.  femoribus  adversiis  basim  luteis.  Alae  subfuscae.  adversus 
coslani  ohsolele  Mil)lutc>cenles,  maculis  subquatuor  albidis  varie- 
galae;  macula  niinuta  in  veiiac  secundae  basi  et  stigma  fusca;  cel- 
lularum po^teriorum  prima  et  quarla  in  basi  albicanles.  reliquae 
immaculatae.   —  (Hudsons  IJay  Territory;    Kennicot). 


60  //•    Loew:  Diplera 

Nola.  Tipula  canadensis,  Tipulae  balioplerae  proxluia,  antennas 
obscuriores,  villam  thoracis  mediain  viltulä  fuscä  integrä  dis- 
seclam,  apicem  abdomiiiis  jiixta  hypopygium  non  excavatmn 
et  superiores  hypopygii  lamellas  mullo  breviores  habet. 

20.  Tipula  latipennis  nov.  sp.  cT-  Pfillhla,  antemiis  nigro- 
anntäaiis,  ilioracis  doiso  ex  ftisro  ochrnceo^  villis  concoloiibus  fttsco- 
marghialis;  ulae  Inlae.  ex  lutea  dilule  suhfuscue^  murulis  alujnot 
fuscis  albidisque  pluribus  variegntae,  maculä  ohscurä  majore  in 
cellularum  hasalhim  inilio  nulhU  relhdis  posfej-inriötis  praeter  albi- 
dam  primae  basim  celhdiscjue  axillaribus  immaculatis-,  lamellu  hy- 
popygii suprema  nigra,  non  longior  cjuam  latior.  —  Long.  corp.  SJ 
lin.,  Long.  al.  7^  lin. 

Pallida  vel  dilule  ocluacea.  Caput  concolor,  vertice  subcincra- 
ecente.  Anlennae  ochraceae.  apicem  versus  obscuriores,  ailiculis 
flagelli  sinipliribus,  basi  piimi  nigricanle,  reliquorum  nigra.  Rostruni 
luteum,  lateribus  obscurioribus.  Palpi  ochracei  vel  ex  fusco  ochracei, 
basi  fusca.  Thoracis  dorsum  fusco  oehraccum;  vittae  concolores, 
fuseo-marginatae;  margiiies  vitlarum  laleralium  aequales,  viliae  me- 
diae  poslice  altenuati,  aiilice  valde  diialali.  Pieurae  ex  ttavo  ob- 
solete cinerasccntes.  immaoulalae.  Alxionien  fusco  iiniviltatum.  Hy- 
popygium magiium,  appendi(il)us  pendulis  iiuüis  instructum,  lamella 
suprema  rotunda,  nigra.  Femorum  apex  fuscus.  Alac  lalae,  ex 
luleo  dilule  subfuscae,  advcrsus  cosfam  lulescentes,  niaculis  salura- 
lioribiis  paucis,  albidis  pluribus  variogalae;  basis  venae  secundae 
fusco- marginata;  stigma  l'uscum;  cclliiiarum  posteriorum  prima  in 
basi  albicans,  reliquac  immaculalae;  maculae  alhidae  in  celiulis  axil- 
laribus oninino  nullae;  vcnulae  transversales  basi  alarum  proximae 
infuscaiae,  sed  niacula  obscura  major  in  cellularum  basalium  inilio 
nulia.  —  (New  Hampshire;  Oslen-Sacken). 

Nota.  A  Tipula  hebete  alis  lalioribus,  antennarura  apice  ob- 
scuriorc,  plenris  oniuino  immaciilalis  et  abdomine  fusco  vittato 
diüert;  hypopygium  minus,  appendicibus  pendulis  vel  inllexis 
destitulum,  lamella  snptema  non  oblonga  et  lutea,  sed  rotunda 
et  nigra  instructum  diversilaleni  maris  aperte  demonstrat. 

21.  Tiputa  centralis  nov.  sp.  cT-  Ohscwe  cinerea,  vUlis 
tlioracis  cuncolorihus  obsolete  et  subliliter  fusco  marginal is,  abdo- 
mine sordide  lestaceo,  viltis  tribus  et  segmenti.s  ultimis  duobuft 
nigris;  ulae  ex  cinerea  fuscae ,  stigmate  et  macxdd  in  x^enae  se- 
cundae basi  nigro-fuscis,  maculä  minuld  cenlrali  cellxdisque  discoi- 


Anierirae  sepieiitrionalis.  61 

dali  et  posteriore  cjuarlä  in  6asi  atbidis;  hypopygium  parvum,  la- 
inellis  siiperioribus  brevibus,  trtmcatis.  —  Long.  corp.  7  lin.,  Long, 
al.  8  liu. 

Caput  obscure  cineieum,  Ilnea  tenui  occipitis  et  fronlis  fuscä, 
latcribiis  rostri  nigris.  Palpi  nigri.  Scapus  anlennanini  lulcus, 
basi  aiticuli  prinii  fiisca;  primiis  flagclli  articulus  luleus,  basini  ver- 
sus nigricans,  reliqnuni  flagelliim  fnscum,  apiccm  versus  nigrum, 
basi  articulonim  singulonnn  alra.  Thoraois  dorsum  obscure  cine- 
reum,  vitlis  concoloribus,  subtiliter  et  obsolete  fusco-marginalis,  media 
per  lineam  dilutius  cineream  divisa.  Abdomen  sordide  teslaceum, 
vitlä  media,  vittis  latcralibiis  obsoletioribus  ultimisque  duobus  se- 
gmenlis  fusco-nigris,  margine  lalerali  ipso  subalbicanle.  Ilypopy- 
gium  paivum,  lamella  suprenia.  nigra,  reniformi,  lamellis  superiori- 
bus  parvis  truncatis.  Pedes  fusco- nigri,  femoribus  ad  versus  basim 
luteis,  tibiaruni  basi  fuscä.  Alae  ex  cinereo  fuscae,  stigniate,  ma- 
cula  obsoleta.  coiitiguä  et  maculä  altera  venae  secundac  basim  te- 
genle  saturate  fiiscis,  niatmlä  parva  albidä  in  cellulae  basalis  se- 
cundae  margine  postico,  basi  venae  secundae  oppositä,  ceHulis  dis- 
coidali  et  posteriore  quartä  in  basi  obsolete  albicanlibus.  —  (Hud- 
sons Bay  Territory  5  Kennicot), 

22.  Tipula  angulata  nov.  sp.  cT  ei  $  Lutea,  ilioracis 
dorso  ex  ßavo  cinereo,  vHlis  cinereis,  media  postice  vulde  alte- 
nnatä  et  per  lineam  ex  ßavo  cineream  divisa;  antennae  tuleae,  ur- 
ticulis  Jlagclli  in  basi  nigris:  alae  mactdatae,  J'asciä  albidä  suh- 
apicati  integrä,  angulatä.   Long.  corp.  fi — 6^  lin  ,  Long.  al.  8  lin. 

Caput  ex  luteo  cinereuni,  linea  occipitis  et  frontis  tenuissimä 
fuscä.  rostro  luteo.  Palpi  fusei  vel  ex  luteo  fusci,  basi  lutea.  An- 
tennae ex  lulco  ocliraceae,  articulis  flagelli  praeter  primum  in  basi 
nigris.  Tboracis  dorsum  ex  flavo  cinereum,  vittis  cinereis|,  media 
postice  valde  altcnuatä  et  per  lineam  dilute  cineream  disseclä.  Scu- 
lellum,  metanotum  et  pleurae  flavae.  Abdomen  luteum,  viftä  media 
fuscä.  Hypopygium  mediocre,  concolor,  lamella  supremä  nigro- fuscä. 
Terebra  teslacea,  lamellis  tenuibus  acutis.  Pedes  lutei,  femorum  apicc, 
iibiis  apicem  versus  tarsisque  nigro-f'uscis.  Alae  longae,  fusco-cinereae, 
basim  versus  dilutiores,  ante  apicem  fasciä  albidä  integrä  angulalä 
ornatae;  macula  fusca  majuscula  cellularum  basalium  initium  explet. 
—  (Massachusets). 

Nota.    Foeminam  possidco  nuper  exclusam,  5f  lin.  longam,  quae 

antennarum  articulos  in  basi  levissime  lantum  nigricanles,  venae 

secundae  ramulum   anteriorem   valde   abbreviatum   et   maculam 


C2  //.   Loetv:    Dipleru 

fuscaiu  in  collulaniin  hasaliiini  inilio  silain  valde  niiiiiilam  habet. 
Uli  um  vaiietas  Tipulae  aiigulalae.  an  specics  diversa  sit,  du- 
hilo.   —  (iNevv   Ilariipsliire;  Osten-Sackcn). 

23.  Tipula  tephrorepitula  nov.  sp.  cf.  Lutea  ^  capite 
supra  albido  -  cineieo  ^  cnilennurum  Jlugello  nigro,  busi  arlicnlorum 
shiguloi'um  pnllhlä;  alac  cinereo-lnjaliuap,  celluld  costali  lutea.,  stl- 
gmafe  ftisro.  tnaculä  cum  stigmatis  Lusi  cohaereule  albidä.  —  Long, 
corp.  6j  liii.,  I^oiig.  al.  7}  lin. 

Lutea.  Caput  supra  albido-cinercum.  Palpi  subfusci.  Anten- 
iiaium  sca|)us  luteus,  llagellum  ex  fusco  luteum,  aitioulo  priino 
praeter  apicein,  reliquis  in  basi  luleis.  Vittae  dorsales  tlioracis 
ocbraceae,  laterales  anyusiae.  media  e  vitlis  duabus  anguslis,  inter- 
^alio  lato  separatis  coniposila.  Abdoininis  sogmenta  sitjgula  prope 
marginem  posticum  liueam  trausversam  fuscam  habent,  ultima  fere 
tota  fusca  suut.  Flypopygium  parvum  couipressum.  Pedcs  lutci, 
fcmorum  tibiarumque  apicc  et  tarsis  praeter  basim  fusco  -  nigris. 
Alae  ciuerco  Iiyalinae,  basi  et  cellula  coslali  lulesccnlibus.  sligmate 
fusco,  macula  albida  cum  siigmal.is  basi  coutigua,  inlerdunj  usque 
ad  cellulae  discoidalis  basiiii  exlensä.  —  (New  Hampshiie;  Oslen- 
{Sackeii). 

24.  P uchijrrhina  nobilis  hov.  sp.  $.  Flava,  vitlis  thoracis 
atris  tiilidis.  scvtello  et  tnetanoto  immaculalis ,  ubdomine  serie  me- 
dia mrtcnlnrtim  nigrarum.  maciüisqiie  laleralibus  cmidido-  micantibus 
ornaio.  terebrti  brevissimä  oblusä.  —  Long.  corp.  -1|  lin.,  Long, 
äl.  6  lin 

Caput  llavum,  opacuin ,  rostro  el  scapo  antcnoarum  concolori- 
bus,  flagello  antennarum  nigro- fusco.  Thoiax  llavus,  picuris,  scu- 
tello  et  mctanolo  concoloribus,  immaculatis,  vitlis  dorsalil>us  atris, 
nitidis.  Abdomen  tlavum,  serie  media  macularum  nigro-fuscaruni 
niaculisquc  lateialilins  candido -micantibus:  venter  flavus,  segmen- 
torum  anliroriim  margine  postico  et  segmentis  posticis  fere  tolis 
candido-niicantibus  Terebra  flava,  brevissimä,  obtusa.  Pedes  flavi, 
femoruni  tibiarumque  apicc  et  tarsis  totis  fusco-uigris.  Alae  lute- 
scenles.  limbo  apicis  venarunique  transversaliuni  limbis  nigricanti- 
bus.  Stigmata  fusco.  —  (New  Uampsbire;  Osten  Sacken). 

25.  V  achxjvrh  ina  viresceiis  nov.  sp.  cT-  Flava,  capite 
convolore  immaculato.  tltorace  in  murtud  e.v  viridi  /lavo,  in  vivä 
viridi ,   pleuris    et    melanoto    immandatis ,    vitlis  dorsalibus  nigra  el 


Americne  septenlrionalis.  63 

badio    variis.    laleralium    parle    anteriore    ext  er  ms    incisd.  —   Long, 
corp.  4§   liu.,  Long.  al.  AI  lin. 

Caput  auranliacuni,  opacum,  iinmaculaliiin,  rostro  pauIo  dilu- 
liore.  Scapus  antennaruni  et  primus  flagelli  arliculus  flavi,  articuli 
reliqui  iiigri,  longiusouli,  infia  escisi.  Tliorax  in  viva  viridis  post 
nioitem  flavescit;  viltae  dorsales  nigro  et  badio  variae,  prope  la- 
terales dor.si  niargines  opaeae,  in  roliquo  dorso  nitidae;  vitia 
media  aiitice  subito  dilatafa ;  strigiila  flava  inde  a  marginc  laferali 
Ihoracis  in  anteriorem  vittarum  lateraliiim  paifem  ducitur.  Pleurae 
immaculatae  Abdomen  flavum.  serie  media  macnlaium  fuscarum. 
Hypopygium  flavum,  lamellis  supremis  lanceolatis.  Pedes  flavi,  fc- 
moruni  tibiarumque  apice  et  tarsis  totis  ex  fusco  nigris.  Alae 
cinereo-liyalinae,  sligmate  subfuM'o.  —  (Dislrict  Columbia;  Osten- 
Sacken). 

26.  P ac hxjrrhina  higens  nov.  sp.  $.  Atro  et  aurantiaco 
varia,  fronte  atrobipunctatä  et  meianofo  afro-vitlato;  alae  infu- 
scatae\  tercbra  acuta.  —   Long.   corp.   5\  lin..   Long.  al.  4|^  lin. 

Caput  auranliacuni;  frons  opaca,  utrinque  puncto  atro  ornala; 
triangulum  occipifale  atrum,  subnilens,  latnm,  angulo  aniii  o  acumi- 
nalo;  facies  anranliaca.  infra  antennas  punctum  quadrangulare  atrum 
geieu»;  rostrum  auiantiacum,  nitens.  siipra  (margine  anlico  tarnen 
excepto)  atrum,  in  lateribus  nigro-fuscum;  palpi  et  anleimae  nigrae. 
CoUare  aurantiacum.  laieribus  nigris.  Thoracis  vitlae  dorsales  la- 
lissimae,  aliae,  nitidae.  Pleurae  alrae,  subnitidae,  auranliaco  ma- 
culatae.  Scutellum  atrum;  metanotum  aurantiacum,  viltä  media  el 
maculä  posticä  atris.  Abdomen  aurantiacum;  segmentum  primum 
alrum;  segmenta  scquentia  qualuor  singula  fasciä  posticä  atra  opacä 
oriianlur,  quae  latcra  versus  attenuata  est  et  in  mcdio  abdominc 
ito  dilatatur,  ut  cuu)  fasciä  segmenti  pracccdentis  cobacreat;  se- 
gmenta sextum  et  septimnm  aurantiaca,  octavum  excepto  margine 
poslico  atrum,  nitidum.  Terebra  atra.  apiccm  versus  picea,  Jamellis 
lenuibus  aculis.  Coxae  alrae;  Irochanteres  et  femora  lutea,  haec 
apicem  versus  nigra :  tibiae  nigro-fuscae,  apiccm  versus  nigrae;  pedes 
loti  nigri.  Alae  infuscatae,  Iriente  apicali  dilutiore,  cellulä  costali 
lutea,  stigmatc  et  vcnis  nigris,  limbo  apicis  venarumqnc  trimsver- 
saiium  limbis  nigricanlibus.  —  (New  Hainpsbirc;  Osten-Sacken). 

27.  Pachyrrhina  vittnlu  c?.  Frons  post ica  et  occiput  snb- 
tülida.  vitld  media  nigra:  thoraris  vitlae  dorsales  nigrae.  pleurae 
nigro-maculatae ;  abdomen  nigro  trivillatum.  villis  lateralibus  tenui- 


64  //.    l-oew:   Diptera 

lus    inlerruptis:   alae    cmereae .    sHgmate    sub/usco.  —  Lonp.  corp. 
5i  liD.,  Long.  al.  6,'2   Hn. 

Caput  flavum;  fions  postice  et  occiput  niodice  nitida,  vitiä 
media  usque  ad  marginem  anticum  frontis  producta  punclisque  duo- 
bus  frontalibus  nigris;  rostrum  concolor,  fusco  quadrivittalura; 
palpi  flavi;  scapus  antennarum  flavus,  flagellum  nigrum,  articulis 
singulis  infra  leviter  excisis.  Collare  utrinque  nigro  -  maculatum; 
villae  dorsales  nigrae,  nitidae,  media  anlice  modice  dilalata.  Pleurae 
maculis  fusco-nigris  variegatae.  Scutcllum  luteum.  Metanotum  lineä 
media  fuscä  el  macula  posJicä  lutea  pictum.  Abdomen  nigro  -  tri- 
vittatum,  viltä  media  integrä,  viftis  lateralibus  tenuibus  et  inter- 
ruptis.  Ilypopygium  mediocre,  laminä  supremä  totä  et  infimae 
basi  nigris,  appendieibus  flavis,  supremis  lanceolalis.  Pedes  lutei, 
femorum  libiarumque  apice  et  larsis  totis  ex  fusco  nigris.  Alae 
cinereae,  stigmate  subfusco.  —  (Hudsons  Bay  Territory;  Kennicot). 

28.  P achyrrhina  unimaculaia  nov.  sp.  d"-  Lutescens, 
capile  thoraceqtie  opacis,  vUlis  hnjus  subocltvaceis  et  snbfusco-mar- 
ginalis;  anteniiae  liiieae,  artindis  /lagelli  longhisculis^  inde  a  se- 
cundo  in  basi.  tdlimis  totis  nigris;  alae  subtutescenles ,  stigmate 
Jtisco.  —  Long.  corp.  4\  lin.,  Long.  al.  5j  lin. 

Luleola,  lateralibus  tboracis  marginibus  plcurisque  flavis.  Caput 
opatum  immaculatum.  rostro  concolore.  Palpi  nigro-fusei,  articulo 
primo  in  basi,  arliculis  reliquis  in  apice  luteis.  Aulennae  dilute 
lufeae,  arliculis  flagelli  longis ,  basi  secundi  ei  sequentium  leviter 
incrassalä  nigra,  ultimis  tolis  nigris.  Tboracis  dorsum  opacum,  vittis 
obsoltlioribus  subocbraceis,  subfusco  marginatis  et  media  per  lineas 
duas  subfuscas  divisA.  Scutellum  et  metanotum  immaculata.  Ab- 
domen luteolum,  nitidum,  lateralibus  segmenlorum  marginibus  in- 
aequalitcr  infuscatis.  Hypopygium  concolor.  (Pedes  desunt).  Alae 
ex  cinereo  lutescentes,  stigmate  nigro-fusco.  —  (New  York;  Oslen- 
Sacken). 

29.  Pac/iyrrhinn  sodalis  nov.  sp.  9.  Caput  praeter  fa- 
dem et  margines  laterales  frontis  nitidum;  antennarum  flagelhtm 
nigrum,  articidis  primis  ex  fusco  rttfis;  thorncis  dorsum  nitidum^ 
vittis  ex  orhraceo  Jiiscis ;  abdomen  vitta  media  fuscä  et  tdrinque 
Serie  strigidartim  nigrarum  variegattim;  alae  ex  cinereo  lutescentes, 
stigmate  luteo.   —  Long.  corp.  8f  lin.,  Long.  al.  7^r  lin. 

Caput  auranliacum,  praeter  facieni  et  praeter  marginem  anti- 
cum et  latera  frontis  nitidum.    Rostrum  concolor,  in  lateribus  fusco- 


Amtricae  sepleiitrionalis.  65 

iiigrum;  palpi  sultfusci,  nrticulo  quarto  praeter  basiin  lutescente. 
Antennae  nij^rac,  scapo  ochraceo,  priino  vel  primis  diiobus  flagelli 
articulis  ex  l'usco  rufis.  Tlioracis  dorsuni  nitidum.  vittis  latis  ex 
fusco  ochraeeis,  suturä  latera  versus  nigra.  Sciitellum  et  nietano- 
liim  ochracea,  iinmaculafa.  Plciirae  flavo  et  ochraceo  variae.  Ab- 
«lomen  viltä  media  aequaii  fusca  et  utrinque  serie  laterali  sJrigula- 
rum  nigrarum  variegatuni,  segmento  ultimo  lere  toto  nigro.  Tere- 
bra  badia,  lamellis  teuuibus  acutis.  (Pedes  desuiit.)  Alae  ex  cine- 
reo  lutescentes,  cellula  costali  et  stigmale  luteis.  —  (Connecticut.) 

30.  P achyrr/iina  occipilalis.  nov.  sp.  $.  Occipnl  subni- 
teils,  nigra- fasciatnm :  faitennariim  JIngeltum  iiigrum;  thoracis  dor- 
suni nitidum,  vittis  ex  ochraceo  Juscis;  abdomen  vittd  media  et  utrin- 
cjue  strigulis  snbobsotetis  fuscis  variegatiim ;  alae  ex  cinerea  lute- 
scentes, stigmale  lutea.  —    Long.  corp.  6|  lin.,  Long.  al.  6|  lin. 

Caput  flavum,  opacum,  occipite  subnitente,  nigro-vittato.  Ro- 
slrum  concolor.  lateribus  infuscalis.  Scapus  anlennarum  llavus,  fla- 
gellum  nigrum,  imä  articuli  primi  basi  flavicanto.  Thoracis  dorsum 
nilidum,  vittis  niodice  latis  ex  ochraceo  fuscis.  Scutellum  ochra- 
ceum;  metauotum  obsolete  ocliraceo  vel  subfusco  vittatum.  Pleurae 
flavo  et  ochraceo  variae.  Abdomen  vitia  media  et  utrinque  strigulis 
lateralibus  subobsoletis  ex  nigro  fuscis  pictum.  Terebra  ex  luteo 
testacea,  lamellis  tenuibus  acutis.  Pedes  lulei,  femoribus  apicem 
versus  fuscis,  tibiis  tarsisque  fusco-nigris.  Alae  ex  cinereo  lutescen- 
tes, cellula  costali  et  stigmale  luteis.  —  (Hudsons  Bay  Territory; 
Kennicot.) 

Nota.     Pachyrrhinae  sodali  simiilima,   sed  fronte  et  occipite  ni- 

gro-fasciatis  diversa. 

31.  Pachyrrhina  xanl  hast  igma,  nov.  sp.  cT  -^  2-  Occi- 
pul  totum  nitens,  imniaculalum;  aufennae  Jlavae,  adversns  apicem 
obsciiriores.  articidis  /lagelli  praeter  primnm  in  Last  nigr-is:  thora- 
cis dorsutn  7iitidtim,  vittis  ochraeeis-,  abdtnnen  vittä  media  tenui, 
inlerrupld,  fuscä  et  utrint/ue  strigulis  lateralibus  nigris  variegalnm', 
alae  ex  cinerea  subhttescenles,  stigmale  luleo.  —  Long.  corp.  61 — 
S  lin.,  Long.  al.  6y  —  7  lin. 

Caput  flavum,  occipite  coucolore,  nitido,  immaculalo.  Rostrum 
concolor,  nitidum,  lafciibus  fuscis;  palpi  flavi  Antennae  m.iris  me- 
diocres,  articulis  flagelli  iiifia  modice  excisis;  scapus  et  priiuus  fla- 
gelli articulus  flavi ,  reliquum  flagellum  ochraceum  vel  ex  ochraceo 
subfuscum,  basi  articulorum  singulorum  nigra.    Thoracis  dorsum  ni- 

Berl,  Entomol.  Zeitscbr.   VIII.  5 


66  //.  ijocw:   Diplern 

lidiim,  viltis  dilute  ocliraceis,  sutiirii  ulrinqne  in  .strigulam  uigram 
excurrente.  Abdomen  vitla  media  tenui,  interruptä,  fuscA ,  in  foe- 
minä  valde  obsoletä  et  slrigulis  lateralibus  nigris  pictura  Pedes 
flavi,  extrerao  tibiarum  apice  tarsisque  apicem  versus  ex  fusco  ni- 
gris. Alae  ex  cinereo  lutescentes.  cellulA  coslali  et  stigmale  lu- 
ieis.  —  (Illinois.) 

32.  Pach  yrrhina  gracilicornis.  nov,  spec.  cf  &  $.  Occi- 
put  subopactun,  itnmaculaltim ;  anlennue  tenues,  mediocres^  in  nlro- 
tjiie  sexu  accjuales,  fuscne,  scapo  primiscpie  yiugetli  arlicnlis  Jlavis', 
ihoracis  dorsum  nilidum^  vlllis  ex  fusco  ochraceis',  abdoinen  vilfd 
media  fuscä  et  utrintjue  slrigulis  lateralibus  nigris  vuriegatum; 
alae  ex  cinereo  lutescentes,  st igmate  fusco.  —  Long.  corp.  5|  —  1^ 
lin.,  Long.  aL  6-~  —  6^  lin. 

Caput  flavum,  opacum,  occipite  subopaco,  immaculato.  Rostrum 
concolor,  nitidum,  lateribus  fiiscis;  palpi  subfusei,  arliculo  ultimo 
fere  toto  ef  extrenio  praecedentium  apice  ochraceis.  Antennae  te- 
nues,  mediocres,  in  ulroque  sexu  aequales,  fuscae,  prinio  vel  primis 
flagcUi  articulis  et  scapo  flavis.  Thoracis  dorsum  nitidum,  vittis  ex 
fusco  ochraceis,  media  per  lineam  flavicantem  disseclä.  Scutellum 
lutescens;  metauotum  obsoleiissime  sublufeo  viltatum.  Abdomen 
vHtä  media  integra  fuscä  et  ulrinque  strigulis  lateralibus  nigris  va- 
riegalum.  Lameila  hypopygii  suprema  et  iniiniae  basis  nigrae,  ap- 
pendices  flavae.  Terebra  lutea,  apicem  versus  badia,  lamellis  tenui- 
bus,  acutis.  Pedes  lulei,  extremo  femorum  libiarumque  apice  in- 
fuscato,  tarsis  ex  luteo  fuscis,  apicem  versus  nigro-fuscis.  Alae  ex 
cinereo  lutescentes,  cellulä  coslali  lutea,  stigmale  fusco. 

Nota.     A  PacLyrrh.  sodali   et   occipitali  stigmate  non  luieo,   sed 
fusco  dislinguitur. 

33.  Spilomyia  haniifera,  nov.  sp.  $.  Thorace  tiigro  et 
flavo  vario,  ahdomine  ßavo ,  mavtdä  Lasuli  snbtjuadratd  fasciisque 
segmentorum  singulorum  binis  nigris,  altera  basali  et  integra,  al- 
tera media  et  interruptä.   —    Long,  corp,  1-^ — 8  lin.,  Long.  al.  7  lin. 

Caput  lacte  (lavum,  fronte  et  l'acie  anguste  nigro-viltafis;  genae 
villulä  fusco-nigrä  noiatae;  antennae  fuscae,  in  junioribus  testaceae, 
margine  articuli  tertii  fusco.  Vertex  niger;  occiput  nigricans,  orbitä 
polline  subalbido  conspersä.  Thorax  niger,  llavo-varius;  dorsum  in 
margine  anlico  maculas  quatuor,  in  dimidio  posteriore  vittulas  duas 
hamatas,  inde  ab  angulis  posticis  usque  ad  suturam  pertinentes  et 
lituras   duas  aiinulas.    invcrsam  literae  V  foi'Uiam  efficientes.   colore 


Americae  seplentrionalis.  67 

flavo  pictas  oslendit;  in  pleiiris  praeler  humerum  maculae  tres  laefe 
flavae  cerniinliir,  quarum  ea ,  quae  prope  coxam  anticam  sita  est, 
plerumque  obsolescit.  Sculellum  flavum,  margine  basali  inlerdum 
l'usco  vel  iiigro.  Metanotiim  riigrum  utiinque  maculam  flavam  ha- 
bet Abdomen  flavum;  segmentum  primum  praeter  angiilos  laterales 
nigrum;  segmeula  sequcnlia  singula  fascias  binas  aiigustas  nigras  ha- 
bent,  alleram  margini  anfico  contiguam  et  infegram,  alteram  me- 
(liam  et  inlerruptam.  Veuter  niger,  margine  segmentorum  singulo- 
riini  postico  flavo.  Pedcs  flavi,  (ibiis  tarsisque  anticis  nigris.  Ala- 
nmi  diniidlum  anterius  fuscum.  posterius  hyalinum.  —  (Pennsylva- 
nia; Oslcn-Sacken.) 

Nola.     Spilomyiae  genus  cellulä  marginali  clausa  a  Milesiis,    fe- 
moribus  poslicis  dentalis  a  Temiioslomis  disfinguitur. 

34.  Spitomyia  fusca,  nov.  sp.  cT  et  9.  JVigro-fusca^  fa- 
cie ,  l/ioracis  mnculln  viilulisque,  scutelli  margine  et  fasciis  in  ab- 
tiorninis  apice  Iribxis  dituie  sulphureis.  —  Long.  corp.  6j — 7  lin., 
Long.  al.  5^ — a^i  !'"• 

Caput  dilute  sulphureum,  vertice.  viltulä  faciei  incompletä  et 
vittulä  frontali  supra  abbreviata  nigro-fuscis;  antennae  fuscae,  arti- 
culis  duobus  primis  saepe  nigris;  occiput  nigrum,  orbitä  albopolli- 
nosa.  Thorax  ex  nigro  fuscus;  dorsum  in  margine  antico  maculas 
quatuor,  in  dimidio  posteriore  liueas  duas  hamatas,  inde  ab  angulis 
poslicis  usquc  ad  suturam  perlincntes,  et  stiigulas  duas  dimidiam 
circuli  formam  efficientes,  colore  dilute  sulphureo  pictas  habet;  in 
pleuris  maculae  tres  dilute  sulpbureae  cernuutur.  Scutellum  nigro- 
fuscum,  margine  postico  dilute  sulphureo.  Abdomen  nigro-fuscum, 
breviter  nigro-pilosum;  segmenti  secundi  margo  posticus  angustissime 
flavescil;  segmentum  tertinm  limbnm  margiuis  postici  aequalem  et 
utrinque  fasciae  medlae  inilium  breve  dilute  sulphurea  ostendit; 
segmentum  quartum  fasciam  anguste  interruptam  el  limbum  margi- 
nis  poslici  latiusculum  sulphureos  habet.  Hypopygium  maris  iotum 
sulphureum.  Venter  ex  nigro  fuscus,  incisuris  dilute  flavescentibus. 
Femora  fusca,  testaceo  et  sulphureo  varia;  tibiae  anlicae  praeler  ba- 
sim  sulphuream  fuscae,  posteriores  sulpbureae.  apice  tarnen  ochra- 
ceo;  tarsi  antici  fusci,  posteriores  ochracei.  Alae  subhyalinae,  in 
dimidio  anteriore  fusco-literatae.  —  (Pennsylvania;  Osteu-Sacken.) 

35.  Te  mnostoina  obscura,  nov.  sp.  cT-  Nigra,  abdominis 
segmentis  singnlis  ßavo  nnifasciatis^  facie  stibtuberctdatä.  —  Long, 
corp.  4||  lin.,  Long.  al.  4j  lin. 

5* 


68  //.  t.oew:  Dipl  er  a 

Caput  fomenlo  subaurco  ortialum,  vertice.  niaculä  triangulär! 
supra  antciinas,  villä  lala  faciei  geiüsqiie  atris,  antciinis  fiiscis.  Tho- 
rax ater,  hunieris,  sulurä,  puncto  ulrinque  snpraalari  miiiutissimo 
plciiranimque  strigula  flavo-poUinosis.  Sciilellum  piceo-nigruin,  sub- 
opacuni.  Abdomen  alnim,  niodicc  nilcns.  sogmentis  singuüs  praeter 
primum  fasciam  aeqiialem,  iiilegram.  modice  arcuatam.  flavo-poUi- 
nosam,  utriuque  colore  atro  opaco  limbatam  gerenlibus.  Hypopy- 
gium  atriim,  niiens.  Pedes  antici  nigri,  gcnibus  lufeis;  pedes  iuler- 
medii  lutei,  femoribus  praeter  apicetn  nigris,  libiariim  apice  obso- 
lete subfiisco,  ultimis  Iribus  tarsorum  arliculis  fuscis;  podes  poslici 
lutei,  femoribus  praeter  apicem  et  imam  basim  nigris,  libiarum  di- 
midio  apicali  et  ullimis  tribiis  tarsorum  articulis  fuscis.  Alae  cine- 
veae,  obsolete  subliluratae.  —   (Saskalchevan;   Kcnnicot.) 

Nota.     A  Terauoslomä  borabylanti,  cui  simiilima,  faciei  tuberculo 
minuto  quidem,  sed  manifesto  dilfert. 

36.  Temnosloma  aeffualis^  nov.  sp.  cT.  Nigro  et  Jlavo  va- 
ria,  segmenlis  abdoniinulibus  singnlis  Jlavo  bifasciatis^  fascla  inter- 
jectd  nigra  in  tiltimo  segmento  angusle  inlerrrtptd ,  pedibtts  anticis 
posterioriimtfne  femoribus  nigris.  —  Long.  corp.  5^  lin.,  Long.  al. 
5  lin. 

Caput  tomento  subaurco  veslitum,  [incii  frontali,  vitta  faciali 
genisque  atris,  antennis  subfuscis;  triangulum  verticale  nigrum,  infra 
flavo-poUinosum.  Thorax  aler,  humcris,  suturji,  puncto  supraalari 
ulrinque  et  vittulä  pleurarum  flavo-poUiiiosis.  Sciilellum  nigro-ae- 
neum,  niliduni.  Abdomen  nigrum.  modice  nitens,  segmentis  singulis 
praeter  primum  fascias  binas  flavo-pollinosas,  integras  et  in  laterali 
abdominis  margine  non  contiguas  gerenlibus;  fascia  anterior  segraen- 
torum  singulorum  a  margine  antico  intervallo  atro  opaco  separatur 
et  postice  limbum  atrum  opacum  habet;  fasciae  segmenti  quaiti  per 
viltulam  mediam  flavo-poilinosam  conjiinguntur.  Hypopygium  pi- 
ceum.  Pedes  aniici  nigri,  genibus  luteis;  pedes  posteriores  lutei, 
femoribus  praeter  apicem  nigris,  ultimo  tarsorum  articulo  fusco. 
Alae  cinereae,  obsoletissime  lituratae.  —  (English  River;  Kennicot.) 

37.  Temuostoma  alt ernans.  nov.  spec.  cT  et  $.  Nigro  et 
Jlavo  vnria,  srgmentis  abdominalibus  sifigidis  Jlavo  bifasciatis^i  fasciä 

interjecfn  nigra  in  ultimo  foeminae  et  in  duobus  nilimis  maris  seg- 
mentis in  marnlas  t7'es  dissectä.  femorum  anteriorum  basi.  tibiis 
tarsisfjHe  anticis  nigris.  —  Long.  corp.  6-^  —  7ylin.,  Long.  al.  5y 
—  61  lin. 


Americae  sepleiitrionalis.  69 

Caput  lonienio  subaiireo  veslitum,  vcrticc,  vittä  frontali  infra 
abbrevialji,  vitlä  faciei  infegra  genisquc  alris,  antennis  luteis.  Tho- 
rax niger,  hiinieris,  maciilis  ulriiique  binis  in  sulurä  sifis,  viltulä 
utrinque  laterali  inde  ab  augulo  postico  nsqiie  ad  siitnraai  pertiuente 
et  niaculä  postioä  triangdiä  tomento  llavo  tcolis.  Pleurae  maculä 
inagii;i  flavo-pollinosa  noiafae.  Scuielliim  iiigro- aeueiim,  nilldum. 
Abdomeu  alriim,  opacimi,  segmciilis  singulis  praeter  primum  fascias 
binas  laete  flavas,  ad  latera  abdoniinis  coujunctas  gerentibus;  se- 
gmenlum  secundiiin  iilriiisqiie  sexiis  fascias  anteriorem  angusle,  po- 
stcrioroni  lale  inlemipfas  habet;  fascia  anterior  segnienli  tertii  in 
ntroqiic  sexu  angiiste  interrupla  est;  posteriorem,  qiiae  in  foeminä 
anguste  interrupta  cernitur,  mas  integram  et  praeter  latera  cum  an- 
teriore bis  conjunclani  liabet;  segmenluni  qiiartuui  foeminae  fasciam 
anleriorem  angusle  interruplam,  posteriorem  cmarginalam  habet; 
in  niare  hae  fasciae  latiores  et  praeter  latera  bis  conjunctae  sunt, 
ita  ut  fascia  intcrjecta  atra  in  maculas  tres  dissolvalur;  segmentum 
<[iiintum  foeminae  similem  picturam  quam  quartum  maris  habet. 
Hypopygium  lulcum.  Pedes  lulei,  femornm  anteriorum  basi  ex  fusco 
nigra,  tibiis  anticis  praetei'  ba:-im  tarsisque  anticis  lolis  nigris.  Alac 
in  dimidio  anteriore  subfusco  litnratae.   —  (Philadelphia.) 

38.  Lepidomijia  calopus^  nov.  sp.  9.  Nigra,  squanmiis  al- 
bidis  rare  aspersa,  bnsi  libiarum  larsoriniifjue  urticulis  primis  duo- 
bus    albls,    alis   nigro-muczilatis.  —  Long.   corp.  2|   lin..    Long.  al. 

Nigra,  nudiuscula,  subnitida.  Frons  plana,  infra  lalior,  lineä 
media  impressä  subobsolelä  et  utrinque  maculis  binis  albido-polli- 
nosis  iustrncta.  Antennae  angustae,  faciei  subaequales;  articuli  primi 
duo  testacei,  secundus  primo  paulo  longior  et  supra  fuscus;  articu- 
lus  tertius  elongatus,  niger,  basi  infra  testaceä,  setä  basali,  nudä, 
fuscä.  Thorax  cum  sculello  et  pleuris  squamulis  minutis  albidis 
rare,  sed  aequaliler  aspersus.  Abdomen  planum,  latcribus  et  apice 
albo-squamulosis,  disco  squamulis  desliluto.  Pedes  airi,  nitidi,  sub- 
cyanescenles,  tibiarum  basi  primisque  duobus  tarsorum  articulis  al- 
bis;  femora  omnia  crassa,  infra  duplici  serie  spinularum  nigrarum 
armata;  tibiac  subchivatae,  posficac  niodicc  arcuatae,  Alae  hyalinae, 
nigro-maculatae.     (Cuba;  Gundlach.) 

Nota.  Principalcs  gencris  Lepidomyiae  notae  hae  sunt:  Corpus 
pro  portione  breviuscuhun  et  latiusculum,  nudura,  squamulis 
minutis  aspcrsum.  Facies  in  mcdio  tuberculata.  Antennae  fa- 
ciei aequales,  arliculo  terlio  duobus  praecedentibus  simul  sumlis 


70  II-  Loew:  Diplera 

duplo  longiore,  aequali,  setä  basali  tennissimä,  imdä.  Feniora 
oinnia  valde  incrassata  et  infra  spinosa;  Hbiae  et  tarsi  crassi. 
Cellula  alarum  marginalis  aperta;  vetmla  Iransversa  media  sub- 
normalis;  margo  apicalis  cellulae  posteriores  primae  in  medio 
siniiatiis,  aiigulo  postico  rotmidato,  anlico  acuto  et  prope  ad 
marginem  alae  diicio. 

39.  Xylota  bicolor  nov.  sp  cf.  Nigra,  albido-puiescens,  ab- 
domine  praeter  segmenlum  primum  toto  rufo,  tibiarum  anteriorum 
basi f  primo  tarsorum  anl'icorxim  pritnisque  duobus  httermeJiorum 
arlictdis  albidis.  —  Long.  corp.  5\  lin.,  Long.  al.  4  lin. 

Caput  nigrum,  albo -pollinosum,  fronte  valde  projpclä.  Anten- 
nae  nigrae,  articulo  terlio  rotundato  ovato,  panio  longiore  quam  la- 
tiore,  setä  dihite  ferriigineä,  apiceni  versus  fusca.  Triangulum  ver- 
ticale  nigrum  nitidum,  pilis  albidis  vcl  ex  flavo  albidis  vestitum. 
Thorax  niger,  obsoletissime  aenescens.  pube  dorsi  subllavicante,  pieu- 
rarum  albidä.  Scutellum  Ihoraci  concolor.  pube  exalbida  vestitum. 
Primum  abdominis  segmenlum  nigrum,  reliquum  abilomen  tolum 
rufum,  fulvo-pubescens.  Hypopygium  concolor,  fulvo-pilosum.  Ven- 
ter  rufus,  primo  scgmento  tamen  nigro.  Pedes  nigri,  albido-pilosidi, 
coxis  poslicis  iiiermibus,  femoribus  posticis  modice  crassis,  libiarum 
anticarum  basi,  primo  larsorum  anlicorum  primisque  duobus  inter- 
niediorum  articulis  albidis.  Alae  ciuereae,  dimidio  basali  hyaline, 
stigmale  fusco.  —  (Illinois;  Osten-Sackeu.) 

Nota.  Xylota  bicolor  a  Xylota  hacmalode  Wied. ,  quam  ean- 
dem  ac  Xylotam  pigram  Fabr.  esse  persuasum  habeo,  oculis 
longius  contiguis,  pube  tolius  corporis  longiore.  secundo  abdo- 
minis segmento  immaculato,  hypopygio  non  piceo,  sed  rufo,  fe- 
moribus posticis  minus  incrassatis,  tibiarum  denique  anticarum 
basi,  primo  larsorum  auticorum  primisque  duobus  iutermedio- 
rum  articulis  albidis  differt. 

40.  Xylota  barbuia  nov.  sp.  $.  Laliusctda,  thorace  cupreo- 
aeneo,  ubdomine  cyaneo-nigro,  nigro- pUosulo,  segmenlo  primo  seg- 
meniorumque  sequenlium  singtdorum  fascid  chalybed,  nitida ,  albo- 
pilosä,  pedibns  nigris,  libiarum  posteriorum  basi,  tibiis  a7iticis  fere 
tolis  primisque  tarsorum  anticorum  articulis  ex  fiisco  teslaceis.  — 
Long.  corp.  öyV  Ha.,  Long.  al.  5|  lin. 

Caput  latum,  nigrum.  Frons  modice  projeeta,  nigro-pilosa.  Primi 
duo  antennarum  articuli  nigri,  tertius  nigro  fuscus,  subrotundus, 
setä   nigra.     Facies   mediocriter  excavata,  albido-pollinosa.     Barba 


Americae  seplenlrionalis.  71 

albida,  pauIo  lougior  quam  in  Xylotis  plerisque.  Thoracis  dorsum 
obscure  cupreo-aeneum .  niodice  uitens,  albido-pilosum;  pleurae  ae- 
neo-nigrae,  nitidae,  albo-pilosae.  Scutellum  viridi  aeuciim,  albo-pi- 
losuiii.  Abdomen  latiusculum,  cyaneo-nigrum,  subopacum,  pilis  bre- 
vissimis  nigris  veslitiium,  segmeiito  primo  tolo  chalybeo,  nitido, 
albo-piloso;  segnienlum  secundum  fasciam  chalybeam,  nitidam,  la- 
tissimam,  subintegrain ,  pilis  albis  veslitani  habet;  segmenta  se- 
queulia  duo  singula  prope  marginem  anticum  fasciam  similem,  sed 
inlerruptam  et  minus  latam  gerunt.  Pedes  nigri,  albido-pilosi;  fe- 
niora  in  apice  nigro-pilosuia.  poslica  non  iiiciassata;  libiae  anticae 
ex  fusco  tesfaceae,  tomento  lateris  antici  subfulvo;  tibiarum  poste- 
riorum  basis  et  piimi  duo  tarsorum  auticorum  articuli  ex  fusco  te- 
stacei,  tarsi  omnes  iufra  fulvo-tomentosi.  Alae  cinereae,  dimidio 
basali  hyalino,  sligmate  nigro-fusco,  venis  nigris.   —  (Sitka.) 

41.  Xylota  fraudulosa  nov.  sp.  cT  et  9.  Nigro-viridis,  ab- 
domine  yiavo-quadriniaculalo ,  coxis  posticis  maris  nee  denlatis  nee 
tuberculatis.  —   Long.  coip.  3f  liu.,  Long.  al.  3  lin. 

Caput  nigrum,  fronte  foemiuae  aeneo- viridi;  antennae  fuscae, 
articulis  primis  duobus  ex  fusco  nigris,  basi  setae  nigricanlis  lutea; 
frons  modice  prominens  et  facies  modice  excavala.  Thorax  aeneo- 
viridis,  nitens,  vittis  quatuor  dorsalibus  ex  cupreo  scoriaceis.  Scu- 
tellum cum  thorace  concolor.  Primum  abdominis  segmentum  niti- 
dum,  subaeneum;  sequentia  duo  atra,  praeter  margines  laterales 
opaca,  utiumque  maculis  binis  flavis  quadratis  ornatum,  quae  ma- 
culae  in  mare  cum  marginibus  lateralibus  cohaerere,  in  foeminä  ab 
bis  separatae  esse  solenl;  segmentum  quarlum  aeneo-vii-ide,  nltidum, 
in  foeminä  interdum  ex  viridi  scoriaceum;  segmentum  quintum  foe- 
minae  et  hypopygium  maris  cum  segmento  praecedente  concolora. 
Venter  flavus,  segmento  quarto  ex  nigro  fusco.  Pedes  nigri,  sub- 
virescentes,  genibus,  tibiarum  anteriorum  basi,  primis  duobus  vel 
tribus  tarsorum  anticorum  tribusque  intermediorum  articulis  dilute 
flavicantibus,  intermediis  tarsorum  posticorum  articulis  Iiaud  raro 
fuscis  vel  subfuscis;  femora  postica  valde  incrassata;  coxae  posticae 
in  utroque  sexu  inermes.  Alae  subhyaliriac,  ex  fusco  cinereae,  sti- 
gmate  subfusco.  —  (Illinois,  Wisconsin;  Osten-Sacken.) 

Nota.     Xylotae  bifasciatae  Meig.  simillima,    at  paulo  minor  et 

pube  breviore  vestita  est,  nee  setam  antennarum  tolam  nigram, 

sed  in  basi  luteam  habet. 


72  //.  Loew:  Diptera 

42.  Chrysotoxum  laterale  nov.  sp.  cT.  Pedibtis  iolis ßa- 
vis,  alarum  Ihnbo  costali  fusco^  aerjuali.  —  Long.  corp.  5y  liu.,  Long, 
al.  5}  lin. 

Antennarum  articulus  secundiis  primo  longior,  niarglnc  apicali 
testaceo;  articulus  tcriius  praecedenlibus  simul  sumfis  pauio  longior. 
Oculi  hirti.  Laterales  thoracis  vittae  subintegrae,  vittulae  albido- 
pollinosae  conspicuae.  Scutellum  flavum,  fasciolä  disci  nigricante. 
Flavae  abdomiiiis  fasciae  mediocrcs,  arcualae,  angustissime  iuter- 
ruptae,  cum  limbo  flavo  inarginis  lateralis  conncxac;  margo  seg- 
mentorum  singulonim  posticus  flavus,  scgraenti  piimi  angustiis, 
tertii  latus,  quarti  valdc  dilalalus,  quinti  in  iiiaculam  oblongan» 
productus,  ita  ut  inter  lianc  maculam  et  fasciain  Y  invcrsuni 
colore  nigrum  pictiim  sit.  Hypopygium  flavum.  IMedia  ventris  se- 
gmenta  singula  fasciam  arcuatam  anguste  interruptam  et  niarginem 
posticum  flavos  liabcnt.  Pedes  toti  flavi.  Alae  cinereo-hyaliriae, 
fusco  costac  limbo  anguslo  et  aequali.  —  ^Nebraska.) 

Nota.     A  Chrysotoxo  derivato  Walk.,    cui   affme,   vitlä  Ihoracis 

lalerali  latiore,  margine  abdominis  flavo,  piciurä  ventris  laeliore 

pedibusque  totis  flavis  facile  distinguitur. 

43.  Chrysnt ojcum  piihescens  Loew  cT  et  $.  Pedihus  fo- 
iis  Jlavis,  alis  nJversus  coslam  lulescentibus.  —  Long  corp.  6  lin., 
Long.  al.  ö^V  lin. 

Syn.  C/irysoloxinn  pubescens  Loew,  Wien.  Monatschr.  IV,  84. 
Secundus  anlennarum  arliculus  primo  longior,  tertius  duobus 
praecedenlibus  siniu!  sumlis  in  foeminä  subaequalis,  in  mare  lon- 
gior. Oculi  hirti.  Laterales  thoracis  vittae  interruplae,  vittulae  al- 
bido-poUinosae  conspicuae.  Scutellum  flavum,  disco  nigro.  Flavae 
al)dominis  fasciae  mediocres,  arcuatae,  interruptae,  in  angulis  segmen- 
torum  posticis  cum  limbo  margiuis  postici  connexae;  hi  linbi  in  se- 
gmcntis  posicrioribus  latioros  sunt  quam  in  praecedentibus;  limbus 
segmenli  ultimi  iu  maculam  triangulam  dilatatur,  ita  ut  inter  haue 
maculam  et  fasciam  V  inversum  colore  nigro  inscriptum  sit.  Ven- 
ier  niger,  scgmeutis  poslicc  flavo-marginatis,  duobus  intermediis  in 
marc,  ullimis  trihus  in  foeminä  maculas  binas  ovatas  gereutibus. 
Hypopygium  flavum.  Pedes  flavi.  Alae  cinereo-hyalinae,  adversus 
costam  lulescentes.  —  (Illinois;  Oslen-Sacken.) 

44.  Chrysoioxuin  ijentricoftiitn  nov.  sp.  2.  Octtlis  hhiis. 
scnlello  iolo  Jlm-u,  abdominis  globosi  fasciis  mediocribus,  modice 
arcualis,   a  margine   lalerali   et   marginis  postici  limbo  anguste  se- 


Ainericae  seplentrionnlis.  73 

jiarulis  vel  suhseparatis,  femorum  cnUeriorum  basi  femorihusque  po- 
sticis  praeter  apicem  nigris,  —  Long.  corp.   5  lin.,  Long.  al.  5^-  lin. 

Terlius  antennarum  articulis  tluobus  praecedcntibiis  sinuil  sum- 
lis  paulo  longior.  Oculi  hirli.  Laterales  Ihoracis  viHac  inlcrruptae. 
Scutcllum  totum  llavuni.  Abdomen  globosuni,  fasciis  mcdiocribiis, 
niodice  arciialis,  angiisic  inicrruptis,  a  maigine  laterali  et  a  limbo 
marginis  poslici  plerumque  separatis,  interdum  per  niaculam  luleam 
in  poslico  segmenli  augulo  silam  cum  ulroque  conjunclis;  posficus 
segmenti  primi  margo  limbum  flavum  aut  nulluni  aut  angustissimum 
habet;  limbi  scgmentorum  sequeniium  mediocres,  ullimi  in  macu- 
lam  triangulam  dilatatus,  per  Y  nigrum  inversuni  a  fasciä  separatam. 
Ullima  Iria  ventris  segmenta  singula  fasciam  mediocrem,  lalissime 
interrnplam  et  limbum  posticum  flavos  habent.  Pcdes  flavi,  basi 
femorum  anteriorum  femoribusqne  posticis  excepto  apice  nigris.  Alae 
cinercae,  fiisco  cosiac  limbo  acquali.  —  (Washington.) 

Nota.   Chrysoloxum   veniricosum   a  foeminä   Chrysoioxi   arcuaü 

Linn.  (Iiorlensis  Meig.),    cui  simillimum,   basi  abdomiuis  nigro- 

pilosa  facile  distinguifur. 

45.  Micro  (Ion  trisiis  nov.  sp.  9.  Niger,  pallide  pllosns^ 
anteniiis  longis  fnsco-nigris,  fronte  latissimä,  scxitello  birlenlnlo^  ab- 
flominls  oblongo-ovali  segmenio  paemdlimo  finobus  praecedentibus 
simul  sumlis  suhaequall.   —   Long.  corp.  4y  lin.,  Long.  al.  3~  lin. 

Caput  aeneum  nigrum,  pilis  ex  flavo  albidis  veslilum.  fronte  la- 
lissima,  aequali.  Anlennae  clongalae,  nigro-fuscae,  arficulo  primo 
lineari,  terlio  subaequali.  in  basi  iestaceo.  Thorax  aeneo-niger,  ob- 
solete cupreo-lineaJus,  pilis  flavescentibus  vestitus.  Scutellum  viridi- 
nigrum,  albido-pilosum,  planiusculum,  apice  emarginalo  et  ulrinque 
dcnfe  minufo  concolore  armatnm.  Abdomen  oblongo-ovafum,  pun- 
clatiim,  nigrum,  segmento  pacnultimo  duobus  praecedentibus  simul 
sumtis  subaequali,  basi  marginibusque  lateralibus  flavo-pilosis  pilis- 
que  albidis  in  disco  ita  dispositis,  ut  fascia  late  interrupta  in  postico 
segmenti  tertii  margine,  plagae  duae  magnae  separatae  in  segmento 
quarto  duacqiie  minores  subcontiguae  in  segmento  quinio  [)iHs  albi- 
dis vestitae  appareant.  Veuter  flavo-pilosus.  nigro-piceus,  margini- 
bus  posticis  segmentorum  singulorum  dilule  llavicantibus.  Pedes  ni- 
gro-picci,  fcmorum-basi,  genibus  et  basal!  tibiarum  poslicarum  di- 
midio  dilute  testaeeis;  larsi  ncc  dilatati  ncc  incrassati.  Alae  cine- 
reae,  limbis  venarum  transversalium  nigricantibus  anguslis,  angulis 
posticis  cellularum  postcrioris  primae  et  discoidalis  rolundalis,  non 
appendiculalis.  —  (Virginia) 


74  "•  Locw:  Diptera 

46.  Microdon  laelus  nov.  sp.  cT  el  2.  Laete  viridis,  cha- 
lybeo  et  violaceo  splendens,  ocnlis  hirlis.  fronte  et  fuvie  angustis, 
ocellis  a  verlice  remolis^  antennis  brevilnis  nigris ,  lifjiis  maris  Jla- 
vis,  /'oeininae  iiigricaHtibus.  —  Long   corp.  4  lin.,  Long.  al.  3j  lin. 

Corpus  giacilc,  lade  vjride,  iiilidiiin.  Caput  chaljbeiini;  facies 
angusta,  acqualis,  pilis  dilulissime  flavis,  prope  aiilennas  pilis  nigris 
veslita.  Aiilennae  capite  breviores,  uigiae,  articulo  tcrtio  primi  lon- 
gitudinem  paulo  exccdeule.  Froiis  angusta,  nigro-pilosa,  in  niare 
supra  anteiiuas  coarctata,  in  foeniinä  aequalis;  ocelli  in  ulroque  sexu 
a  verlice  renioli.  Thoracis  dorsum  chalybeo  et  cupreo  splendens, 
plagä  discoidali  cupreo- circumscripta  orualum,  iiigro-pilosum,  mar- 
gine  antico  angtilisque  poslicis  tarnen  pallide  pilosis.  Scutellum  ni- 
gropilosum,  subconvexuni,  apice  emarginalo  et  ulrinque  denticulum 
nigruni  gereute.  Abdomen  maris  cylindricum,  adversus  apicem  cha- 
lybescens;  abdomen  foeminae  minus  convexum,  praeter  margines 
fere  toi  um  violaceum.  Femora  chalybea;  tibiae  maris  descripti  fla- 
vae,  foeminae  nigricaules  et  chalybeo  micantes;  tarsi  utriiisque  sexus 
nigri  Alae  cinereae,  limbis  nigricanlibiis' venarum  transversalium 
angustis,  subobsoletis,  angulis  poslicis  cellularum  posicrioris  primae 
et  discoidalis  rotundatis,  non  appendiculalis.  —  (Cuba;  Gundlach.) 
Noia.     Microdon  laelus  Microdonti  brevicorni  Lvv.  similis  et  af- 

fiuis  est,  sed  ocnlis  hirlis,  abdomine  minus  lato  et  tibiis  multo 

gracilioiibus  differt. 

47.  M icrodon  coar ciaius  nov.  sp.  cT  et  2.  Gracitis,  chaty- 
beoviridis,  modice  nitens,  ocnlis  subnudis^  fronte  el  facie  angustis, 
ocellis  a  vertice  remolis.  atiiennis  brevibus  nigris,  segnienti  abdomi- 
nalis secnndi  marginibus  tumidis.  —  Long.  corp.  3^  —  4  lin.,  Long, 
al.  3  lin. 

Gracillimus.  chalybeo -viridis,  modice  nitens,  albido-pubescens. 
Frons  aequalis,  angusta,  foeminae  paulo  latior  quam  maris,  ocellis  a 
verlice  remolis.  Anlennae  nigrae,  breves,  articulo  terlio  praeceden- 
tibus  simul  sumtis  paulo  longiore.  Thoracis  dorsum  aeneo-viride, 
subtilissime  punctulalum  et  Iransversim  aciculalum,  vittis  quatuor 
obscure  cupreis.  Scutellum  ex  viridi  nigrum,  apice  emarginato  et 
utrinque  dcnticulo  nigro  instruclo.  Abdomen  maris  cylindricum, 
obtusum,  foeminae  acutum;  segmenlum  secundem  paulo  latius  quam 
sequentia,  disco  deprcsso,  marginibus  lateralibus  quasi  tumidis.  Alae 
cinereo-hyalinae,  venarum  transversalium  limbis  nigris,  angulis  po- 
slicis cellularum  posterioris  primae  et  discoidalis  rotundatis,  brevis- 
sime  appendiculalis.  —  (l)islricl  Columbia;  Oslcn-Sackcu.) 


yimcricae  .sc/ilentrionalis.  75 

48.  Ceria  abbrev  lata  iiov.  sp.  cT-  Nigra^  ßavo  varia,  pe- 
dunculo  nnleiinarum  longo,  abdominis  cylindrici  segmenlis  primis 
duofnis  soitlo  hrevioribiis .  costali  ularum  dimidio  Jtisco.  —  Long, 
corp    4|  —  4|  lin.,  Long.  al.  3i — 4  liii. 

Ceriac  conopsoidi  simillima.  Nigra  siibopaca.  Occipiit  iiigrum; 
Vertex  praeter  angulum  ocelliferum  flavus;  frons  flava,  viflä  nigra; 
t'acies  flava,  vitlä  tenui,  lineä  transversa  genisque  nigris.  Antennae 
nigrae,  pedimcnlo  fusco,  elongalo.  Thorax  niger,  punctafus,  hume- 
ris,  niacula  ulrinque  laterali  minulä  plcurarumque  maculä  didj'mä 
flavis.  Scntellum  flavnm,  basi  nigra,  margine  apicali  fnsco.  Abdo- 
men eylindricnm,  praeter  poslicos  segnientornm  margines  scrobicii- 
latum,  atrum,  laieribus  segmenti  primi  marginibusque  poslicis  se- 
gmenioruin  secundi  et  quarti  latius,  terlii  angustius  flavis.  Hypo- 
pygium  atrum.  Pedes  interdiim  nigri,  femorum  basi  fuscä,  genibus 
et  imä  tibiarura  basi  flavis,  saepius  nigro-fusei  inveniuntur,  femo- 
rum basi  et  apice  libiarum  tarsisque  anterioribus  lestaceis  vel  ex 
fusco  lestaceis.  genibus  tibiarumque  basi  flavis.  Alae  byalinae,  di- 
midio coslali  adversus  basim  dilulius,  adversus  apiceni  saluralius 
fusco.  —  (Pennsylvania.) 

Nota.     Ceria  abbreviata  sfcundum  abdominis  segmenluni  malto 

breviijs  quam  Ceria  conopsoidcs  habet. 

4y.  Em})is  taevigala  uov.  ^}.  (J'.  ISitlda,  iola  alra,  7i(gro- 
pilosa;  oculi  contigul;  ludlerxim  capilxdum  ßavesreus,,  alae  dilute 
sidj/tisrae,  sligmale  pnulo  scituraliore,  subosoleto\  htjpopxjgium  clau- 
suni, Jilamenlo  (entrali  obleclo;  veiUer  ante  /lypopyghiin  apop/njsi- 
btts  duabus  aduncis  histrucius.  —  Long.  corp.  S^  lin.,  Long.  al.  3^  lin. 

Tola  a'ra,  nitida,  nigro-pilosa.  Oculi  contigui.  Antennae  te- 
nues,  nigrae.  Proboscis  nigra,  supra  ex  parte  fusca,  tibiis  anlicis 
loiigior.  Thoracis  dorsuu)  nigro-pilosum,  poUiiie  cincrascenle  obso- 
letissime  aspersum.  Scutellum  convexum,  praeter  setas  marginales 
sex  nudum.  Pleurae  et  coxae  cinereo-pollinosae,  subopacae.  Ab- 
domen nigro-pilosum.  Hypopygium  deflexum,  clausuni,  iilamento 
centrali  obteclo.  Venter  ante  hypopygium  apophyses  duas  iiicui'- 
vas,  pilis  uigris  barbatas  habet.  Pedes  simplices,  tenues,  pilis  bre- 
vibus  setisque  lenuibus  nigris  vestiti.  Ilalteruui  capilulum  flave- 
soeus.  Alae  dilute  subfuscae,  sligmale  subfusco ,  vcnis  fuscis.  — 
(New  Hampshire j  Osten-Sacken.) 

50.  LJmpis  s( enopl cra,  nov.  sp.  r^  cl  9.  Tennis,  nudiu- 
scula.   optica^  ex  alba  cinerascens.  vitlis  (jualuor  Ihoracis  sub/'uscis; 


76  II-  L,ocw:   Uiplern 

untennae  nigrae;  proboscis  brevis;  pedes  graciles^  fusci,  femorum 
liiiarinnque  busi  hifec'u  tursis  iiigri.s:  nlne  angti.slne,  cinereo-hyali- 
nae,  renis  ingro-futicis^  .sligmnfe  obsolet o.  —  Long.  corp.  ly^  lin., 
Long.  al.   2/2  liii. 

Tenuis,  niidiiisciila,  opaca,  ex  albo  cinerascens.  alxlomiiie  foe- 
niiuae  minus  albicaiiU>.  Caput  coiicolor.  Ociili  uiaris  scparaü.  Au- 
tennae  tcnnissimae,  nigrae.  Proboscis  nigra,  capite  longior,  sed  fe- 
moribus  anticis  brcvior.  Thoracis  dorsiim  subfusco  qnadrivitlaluui, 
viHis  inlermediis  poslice,  lateralibus  antice  valde  abbrevialis.  Hy- 
popygiiun  niaris  clausum,  nigrum.  laincllis  inferis  Jesfaceis,  filamcnfo 
ceutrali  oblecto.  Coxae  albido-cinereae,  apicem  versus  dilulc  lute- 
scentcs.  Pedes  graciles.  fusci,  femorum  basi  el  lalcre  infero  libia- 
runique  basi  luleis,  tibiis  apicem  versus  iarsisque  tolis  nigris.  Hal- 
teres  dilulc  llavesccnlos.  Alae  auguslac.  ciuereo-liyalinae,  sligmale 
obsoleto,  venis  fuscis.  —  (New  Hampshire;  Osteo-Sacken.) 

51.  Emj)is  longipes  uov.  sp.  ci^.  Flava,  milennis  gracilibiis 
tiigris,  capite  et  dorso  tboracis  chiereis,  hoc  fiisco-  (piadrivittatn, 
abdoinlnis  lutld  media  segmentorimupie  siiignlorum  margiuibus  po- 
sticia  iiigricantibtis  f  tarsis  itigris;  Injpopygium  Jlavum ,  Jilamenlo 
centrali  crassissimo^  praeter  basim  obtecto;  alae  e.v  tuten  cinereae. 
stigmate  concolore,  obsolet issivto.  —  Long.  coip.  2^  lin..  Long.  al. 
3|  lin. 

Tennis,  nudiuscula,  flavicans,  supra  obscurior.  Capul  nigrum, 
poUine  albo  cinereum.  Frons  angustissiina.  Antennae  tenuissimae, 
nigrae,  slylo  lerniinali  mediocri  Proboscis  primis  duobus  iarsoium 
anticorum  articulis  simul  sumlis  subaequalis.  Thorax  lulcsccns; 
dorsnm  cinereum,  opacum.  viltis  quatuor  angustis  fuscis,  intcrme- 
diis  poslice,  lateralibus  anlice  valde  abbrevialis.  pilis  miuutis  setis- 
quc  nigris  rarissimis.  Sculclluni  lutescens.  Abdomen  nilidum,  lu- 
teum, vilta  media  segmenlorumque  singuloriim  marginibus  posticis 
nigiicanlibus.  Hypopygium  nicdiocre,  flavum.  ringens,  apicc  nigro- 
barbalo,  filamcnlo  centrali  crassissimo,  concolore,  praeter  basim  ob- 
tecto. Pedes  longi,  graciles,  flavi,  breviter  nigro-pilosuli,  tarsis  ex 
Digro  fuscis,  arliculis  primis  in  apice,  rcliquis  lotis  nigris.  Alae  ex 
luteo  cinereae,  venis  ex  fusco  luleis,  stigmate  concolore,  obsolctis- 
simo.  —  (Lake  George  N.  Y.;  Oslen-Sacken.) 

52.  Kmpis  ruj'esceiis  nov.  sp.  i5^.  Flava,  suprn  riifesceus, 
capite  cinereo,  jn-imis  tarsorum  artiadis  in  apice,  relitpiis  totis  ni- 
gris;   uculi  subconligni;   hypopygium  longiusctdnm.   ascendens,  Jila- 


Americae  septentrlonalis .  11 

menlo   centrali  longo,  exserto;    alae  ex  luieo  cinereae ,  stigmate  di- 
Inlissime  subfnsco.   —  Long.  corp.  3^',  lin.,  Long.  al.  3y  lin. 

Flava,  supra  rtifcscens.  Tliorax  snbopacus,  abdomen  nilidum. 
Caput  nigrum,  pollinc  albo  cinereum.  Oculi  in  fronte  siibcontigui. 
Antennae  nirtlionps.  validiusculae,  articnlis  priniis  {luol)ns  infis,  iertio 
nigro.  slylo  Iciniinali  mediocri.  Proboscis  flava,  libiis  anlicis  longior. 
Tboracis  doisum  pilis  selisque  lails  nigris  iii.slructnm.  Hypopygiuui 
flavuni,  longinsculum,  ascendens,  clausuni,  lamcllis  inferis  elongalis, 
siiperis  parvis,  breviter  ovatis,  lilamento  cenirali  exserto,  infero,  t.e- 
nui.  arciiato,  flavo.  Pedes  graciles,  pilis  setuli.sque  bievibus  nigris 
vestiti,  flavi,  aiiiculis  tarsoriKn  primis  dnobus  in  apice,  ultimis  tri- 
bus  tolis  nigris.  Alae  ex  luteo  cinorcae.  venis  fuscis,  adversus  co- 
stam  et  basim  ex  fusro  luleis,  stigmate  dilutissime  subfusco.  —  (New 
Hampshire^  Oslen-Sacken.) 

53.  Rham ph  oniy  ia  umhrosa  nov.  sp.  ^  et  $.  Nigra,  ni- 
gro-fjii'of>a;  fujfjopyghim  parinim ,  ascendens ,  apice  biidio,  Jilamenlo 
centrali  mite  incrassato,  atro,  praeter  6asim  obtecto:  alae  ex  f^isco 
nigrae,  Lasi  lufescenle.  —  Long.  coip.  2|  lin..  Long   al.  3 — 3 ,'5- lin. 

Tota  nigra,  nigro -pilosa,  supra  pollinc  cincreo  leviter  aspersa. 
Oculi  conligni.  Antennae  mediocres,  nigrae,  arliculi  secundi  niar- 
gine  apicali  obsolete  fusco,  articulo  fertio  oblongo-lanceolato,  slylo 
terminali  brevissimo.  Proboscis  nigra,  femoribus  anticis  aequalis; 
palpi  concolorcs.  Abdomen  compressum;  bypopygium  parvum,  ascen- 
den.«*,  claiisum,  nigrum,  apiccm  versus  badium;  filamentum  centrale 
inferum^  crassissimum,  alrum,  nilidum,  praeter  basim  obleclum.  Pe- 
des simplices,  pilis  selisque  nigris  instructi.  Halleres  ex  luteo  sub- 
fusci.  Alae  ex  fusco  nigrae,  basi  lutescente,  stigmate  nigro;  alae 
foeminae  modice  dilatatae.  —  (New  Hampshire;  Osten-Sacken.) 

54.  Rhumphomyia  basulis  nov.  sp.  $.  Cinerea,  xientre, 
coxis  pedibuscpie  dilnle  Infescendbus,  iibiis  apicem  tJersus  tarsisque 
iotis  ex  nigro  ftiscis,  tibiis  posticis  breviter  syuumalo-ciliatis ;  alae 
dilatatae,  nigrae,  basi  hyalind.  —  Long  corp.  2  —  2y2  lin.,  Long, 
al.  2|  lin. 

Cinerea,  opaca.  Caput  ex  albo  cinereum;  antennae  nigrae,  lon- 
giusculae,  angustae,  articulis  primis  duobus  breviter  nigro-pilosis,  ar- 
ticulo lerlio  oblongo-lanceolato,  stylo  terminali  mediocri.  Probo- 
scis fusca,  femoribus  anticis  paulo  brevior.  Tboracis  dorsum  sub- 
fusco obsolete  trivittalnm,  pilis  brevibus  setulisque  raris  nigris  in- 
slruclum.     Abdomen  ex  fusco  cinereum,  8ubnitens,  ventre  fere  toto 


78  H   hoeiv:   Diplera 

pallido;  slylianales  longiuscuH,  lineares.  Coxae  el  pedes  dihilc  lu- 
iesccnles;  femora  apiceni  versus  ohsolelc  siihfiisca;  libiac  adversus 
apicem  nigro-fuscae,  posticae  leviter  compressae,  utrinque  pilis  nigris 
modice  dilatatis  cilialae.  Halleres  cxalbidi.  Alae  valdc  dilalalae, 
nigrae,  basi  liyalinä,  stigniate  obsolclissimo  —  (New  Hampshire; 
Osten-Sacken.) 

55.  Rhamphomyia  macilenla  nov.  sp.  J*.  —  Cinerea,  npaca^ 
thorace  ohsoletissime  villato,  abdumine  nigro,  nitido^  hypopygio  parvo 
concolore.  Jilamenio  cenirnli  crasso.  praeter  bastm  ohierlo;  oculi  se- 
paratio antennae  longae.  nigrae-^  pedes  lutei^  exlremo  libiarum  upice 
infuscuto ,  tarsis  ex  fusco  nigris,  femoribus  infra  nigro-selutosis; 
hallerum  capitidntn  albicans-^  alae  angustae^  cinerea- hyalinae,  sli- 
gtnale  sub/nsro,  venis  fuscis.  —  Long.  corp.  2y'^  lin.,  Long.  al. 
2t\  lin. 

Macra,  cinerea,  opaca,  nudiuscula.  Caput  concolor,  oculis  per 
fronicm  lalam  separalis.  Antennae  longae,  tenues.  nigrae,  arliculis 
primis  diiobus  breviter  nigro-pilosis,  lerlio  sublineari,  style  termi- 
nal! mediocri.  Proboscis  fusca,  femoribiis  anticis  brevior;  palpi  lu- 
tei,  apice  fusco.  Tboracis  dorsum  vittis  obscuriori])iis  obsolelissi- 
mis  vel  niillis,  pilis  setisqne  nigris  brevibus  et  ratis.  Abdomen  ni- 
grum,  nilidiim.  supra  pilis  nigris,  utrinque  et  infia  pallidis  veslilum. 
Hypopygium  nigrum,  parvum,  lamellis  omnibus  brevibus.  ovatis, 
breviter  nigropilosis,  filamento  centrali  crassissimo,  prater  basini  ob- 
tecto.  Coxae  luteae,  anticae  basim  versus  subfuscae.  Pedes  lulei, 
breviter  nigro-pilosi,  femoribus  infra  nigro-selulosis,  extremo  libia- 
rum apice  infuscato,  tarsis  ex  fusco  nigris.  —  Alae  angustae,  cine- 
reo-byalinae.  stigmale  subfusco,  vcnis  fuscis,  basim  versus  lutescen- 
tibus.  —  (New  llampsliire;  Osfen-Sarken.) 

Nota.  Focmiuam  unam  possideo,  quae  forlasse  uxor  Khampho- 
myiae  macilentae  est,  sed  a  uiare,  quem  descripsi,  differt  vittis 
dorsalibus  tribus  distinclis  et  capilulo  halterum  fusco.  Altera 
foemina  cum  hac  congruit  quidem,  sed  et  coxas  omnes  praeter 
apicem  infuscatas  et  femorum  apicem  fuscum  habet;  tibiarum 
color  jam  inde  a  medio  in  fuscum  abit.  Pili  pedum  utriusque 
foeminae  non  diiferunt,  nee  alii  sunt,  quam  quales  in  foemina 
ejus  modi  maris  expeclaveris.  Duae  aliae  foeminae  ab  eä,  quam 
altero  loco  uotavi,  non  recedunt  nisi  alis  niagis  obscuratis  pal- 
pisque  nigro-fuscis. 


Americne  seplenlrionalis  19 

5G.  R  finm  fjftotny  ia  riistica  nov.  sp.  (^  et  $.  Capite^  t/io- 
race  non  v'älato  sculellofjne  ciiiereis,  abdomine  lulescenle,  segmentis 
vel  posticis  vel  omnihtts  praeter  marginem  posticum  picels  vel  ni- 
gris:  anteniiae  /lavae ,  arllcido  tertio  piaeter  baslm  iiigro;  coxae 
lutesceiiies^  rarius  excepto  anlicorum  aptce  picenc;  pedes  anllci  tu- 
iei,  tarsis  nigris;  pedes  postici  in  specimiuibns  inaluris  toli  nigrl^ 
in  imiuutinis  ex  parte,  interdum  maximä  ex  parte  dilute  lutescentes. 

cf.  oculi  roniigui;  Jllamentum.  centrale  hypupygii  Jlexuosum^ 
prope  basini  fractuni. 

$.  styli  anales  lo7iginsculi,  lineares. 

Long.  corp.  21 — 2|  liu.,  Long.  al.  2yV — 2y^2  lin. 

Caput  obscure  cinereum,  nigro-pilosum,  oculis  inaris  coniiguis. 
Anlennae  graciliores,  dilufe  flavescenles,  articulo  ferlio  praeler  ba- 
sini nigro,  stylo  terminali  mediocri.  Proboscis  fusca,  coxis  anticis 
paiilo  longior;  palpi  lulei,  apice  obscure  fusco,  interdum  toii  fusci. 
Thorax  cinereus,  viltis  obscurioribus  nnllis,  pilis  selisque  rarivS  ni- 
gris. Scutellum  concolor.  Abdomen  in  speciniinibus  nuper  exclusis 
luieolum,  segmenlis  ullimis  praeter  marginem  posticum  piceis;  spe- 
eimina  matura  praeter  margines  segmentorum  singulorutn  posticos 
totuin  abdomen  nigrum  habent.  Coxae  plerumqiie  lutescentes.  non 
nunquam  solo  anlicarum  apice  excepto  piceae;  pedes  antici  lute- 
scentes, femoram  basi,  tibiarumque  apice  interdum  infuscatis,  tarsis 
semper  nigris;  pedes  posticos  specimiua  matura  tolos  nigros,  inima- 
tura  saepe  maximä  ex  parle  lutescentes  habent,  libiarum  apice  ta- 
rnen larsisque  sen)per  obscuris.  Kälteres  dilute  flavescentes.  Alae 
cinereo-hyalinae  vel  ciiiereae,  venis  fuscis  et  stigmate  subfusco;  ba- 
sis  venae  tertiae  plerumque  umbrä  subfuscä  circumfusa  est.  —  (New 
Hampshire;  Osten-Sacken.) 

57.  Rhamphomy  ia  tut  e  iventr  is,  nov.  sp.  (^.  Cinerea,  vil- 
tis ihoracis  tribus  nigricantibus ,  abdomine  supra  nigro,  infra  di- 
lute Jlavicante,  coxis  pedibuscfue  Jlnvicantibus,  tibiis  atiterioribus  in 
apice  subftiscis,  posticis  excepta  basi  tarsisque  omnibus  nigris;  oculi 
contigui;  antennae  nigrae,  articulo  secundo  fusco;  proboscis  coxis 
anticis  paulo  longior;  hypopygium  nigrum,  lamellis  intermediis  sub- 
ovatis^  superis  lanceolatis,  porreclis,  Jilamento  cenlruli  Jlexuosoi 
alae  cinereo-hyalinae.  —  Long.  corp.  2~  lin.,  Long.  al.  2{  lin. 

Caput  obscure  cinereum,  oculis  contiguis.  Antennae  graciles, 
nigrae,  articulis  primis  duobus  breviter  nigro-pilosis,  secundo  praeter 
basim  fusco,  stylo  terminali  breviusculo.  Proboscis  fusca,  coxis  an- 
ticis  paulo   longior.     Thorax   cinereus,  opacus,   vitlis   tribus  nigris 


80  //.  Loeiv:   Dipl  cm 

subobsololis,  pilis  sciisque  raris  nigiis.  Sculelluin  ooncolttr.  Ab- 
domen supra  iiigrum,  iiilidiim.  ulriiiquc  et  infra  dilule  na\escens. 
Hypopygium  inediocre,  nigruin,  rliigeiis,  laiiiellis  iulermcdiis  subova- 
lis.  obtnsis,  supeiis  lanceolatis,  porrectis,  omnibiis  nigro-pilosis,  fila- 
nienlo  centiali  liiteo,  leniii.  flexuoso.  prope  basim  non  fracto.  Pe- 
des  cum  coxis  dilule  navicantcs,  iiigro-pilosi;  tibiae  anteriores  in 
apice  nonnihil  fuscesciint ;  libiae  poslicae  praeter  basim  et  tarsi  om- 
nes  nigri.  Haileres  dilule  llavicanles.  Alae  cinereae,  venis  fuscis, 
stigmale  subfusco.  —  (New  Hampshire;  Oslen-SackenJ 

Nota.     A  Rbamphomyia  mutabili  venire  pallido,  coxis  dilutiori- 
bus  el  ociilis  maris  conJigtiis  diirert. 

58.  Rhampliomyia  nigrica7is  nov.  sp.  j".  Tola  nigra, 
opaca,  nigra  pHosula,  titorace  et  abdomine  polline  alhido  cinerascen- 
tibus;  oculi  conligtti',  prohoscis  mediocris;  alae  hyaliiiae,  venis  te- 
nuibus  yuscis,  stigmale  subobsoleto :  hypopygium  nigro-pilosum,  Ji~ 
lamenlo  cenlrali  ßexnoso.  —  Long.  corp.   1^  lin.,  Long.  al.   \\  lin. 

Tola  nigra,  antennis,  proboscidc,  palpis,  halleribus  pedibusque 
concoloribiis.  Caput  nigro-pilosuin;  oculi  coutigui;  antcnnae  lenues; 
proboscis  coxis  anlicis  longior.  Thorax  polliuc  raro  albido  sid)ci- 
nerasccns,  vitlis  tribus  obscurioribus  obsoletis.  nigro-pilosus.  Scu- 
lellum  concolor.  Abdomen  polline  conforliorc  albido  aspersum,  ob- 
seure  cinerasccns,  nigro-pilosura.  Hypopygium  nigrum,  nigro-pilo- 
sum,  filamenlo  cenli'ali  concolore,  tcnui,  flexuoso.  Pedes  simplices, 
pilis  selisque  tenuibus  nigris  vestiti.  Kälteres  nigri.  Alae  hyalinae, 
Costa  venisque  coslae  vicinis  nigris,  venis  reliquis  obscure  fuscis, 
stigmale  cinerascenlc,  subobsoleto.  —  (New  Hampshire;  Osten- 
Sacken.) 

59.  Rhumphomyia  hirlipes  ^.  Nigra  opaca,  anlennis, 
proboscide  mediocri,  halleribus,  hypopygio  pedibusque  coucoloribus; 
alae  hyalinae.  venis  tentiihus  fuscis,  stigmale  subobsoleto;  pili  el 
selulae  corporis  nigrue,  pili  breviuscidi  in  laleribus  abdominis  et 
venire  dihitissime  lutescentes,  pili  longinscidi  in  hypopygio  et  in 
tibiis  posticis  (harum  basulibus  tarnen  exceptis)  paulo  saturalius  lu- 
teoli.  —  Long.  corp.  Ij  lin..  Long.  al.   \j  lin. 

Minuta,  nigra,  opaca  pilosula.  Caput  concolor.  nigro-pilosum, 
oculis  separalis.  Antennac  mediocrcs,  nigrae;  proboscis  nigra,  coxis 
anticis  paulo  longior;  palpi  nigri.  Thorax  nigro-pilosus,  vittis  tri- 
bus obscurioribus  obsoletis,  pleuris  levissime  albido-poUinosis.  Ab- 
domen  opacum,  pilis   dorsalibus  nigricantibus,  lateralibus  ventrali- 


Americae  sepienirionalis .  81 

pilis  dorsalibiis  nigricanlibus.  lateralibiis  ventralibusque  dilntissime 
luteseeniibiis.  Hypopygimii  concolor.  snbglobosuni,  pilis  longinsculis 
luteolis  insiruclum.  filaniento  centrali  obscnro,  tenui,  arcuaio.  Pedes 
toti  nigri,  pilis  longioribiis  el  confei-tioribns  nigris  vestiti;  pili  tibi- 
arum  posticanim  reliquis  longiores,  ])rope  libiariim  basim  nigri,  in 
tibiis  reliquis  sordide  lulcoli.  Kälteres  nigri.  Alae  hyalinae.  costä 
venisque  primis  nigris,  reliquis  ex  nigro  fuscis,  stigmale  cinereo, 
subobsoleto.  —  (New  Hampsbire;  Osten  Sacken). 

60.  Rhamphomyia  irregiilaris  nov.  sp.  2.  Albo  - polli- 
nosa,  thorace  obsolete  bivUtato^  abdomine  candido  micante,  pedibus 
lotia  nigris,  alis  albidis,  rellulä  discoidali  maximä.  —  Long.  corp. 
Ij^-  lin.,  Long.  al.  If  lin. 

Nigricans,  confertiin  albo-pollinosa,  nudiuscula.  Caput  con- 
color, antennis  brevibus  nigiis.  Pioboscis  nigra,  coxis  anlicis  paulo 
longior.  Tboracis  dorsuni  obsolete  cinereo  bivillafuni;  pilis  sefulis- 
qiie  rarissimis  nigris.  Scutellum  concolor.  Abdomen  candido-nii- 
cans,  praeter  basim  albido-pilosam  subnudum,  extrenio  apice  cum 
stylis  analibus  nigro.  Pedes  cum  coxis  nigri,  brevissinie  nigro- 
pilosuli.  Halteies  albi.  Alae  albidae,^  venis  validiusculis  dilutissime 
flavicantibus.  apiceni  versus  paulo  obscurioribus,  costä  et  venae 
primae  apice  atris,  stigmate  subobsoleto;  cellula  discoidalis  elon- 
gata,  permagna;  cellulae  posteriores  secunda  et  terlia  parvae.  — 
(New  Hampsbire;  Osten-Sacken). 

Nota.    Rbampbomyiam  irregulärem  leucopterae  uxorcm  esse  cre- 

derem,    nisi  pili  omnes  multo  breviores,  pili  abdominis  omncs 

albidi  alarumque  venae  crasslores  essenl. 

61.  Rhamphomyia  caiidi cutis  nov.  sp.  2.  Ex  cinereo  al- 
bicans, antennis  nigris.  proboscide  brevi,  coxis  pedibusque  JlaviSf 
tibiis  anterioribus  adversns  apicem,  posticis  praeter  basim  tarsiscjue 
Omnibus  ex  fiisco  nigris:  alae  exalbidae.  sligmate  obsoleto.  —  Long, 
corp.  2  lin.,  Long.  al.  1^^  lin. 

Ex  cinereo  albicans,  opaca,  nudiuscula.  Caput  concolor,  an- 
tennis mediocribus  nigris.  Proboscis  nigra,  coxis  anticis  longior, 
femoribus  brevior.  Tborax  non  vittatus,  pilis  setulisque  minutis, 
raris,  nigris.  vScutellum  concolor.  Abdomen  albido-pilosum,  ad- 
versus  apicem  subnudum.  Coxac  flavicantes,  posticarum  basi  ci- 
nerea. Pedes  flavicantes,  nigro-pilosuli  setulisque  nigris  rare  aspersi, 
tibiaruni  aiiteriorum  apice  infuscalo,  tibiis  posticis  tarsisque  Omni- 
bus ex  fusco  nigris.     Halteres  albidi.     Alae  albidae,   venis  concolo- 

Berl.  Entomo).  Zeitschr.    VIII.  " 


82  H.  Loew:  Dipl  er  a 

ribus,   coslä   et  venae    primae   apiec   nigris,    stigmale  obsoleto.  — 
(New  Fianipsliire;  Osten-Sacken). 

62.  Hilara  trist is  uov.  sp.  (5^  et  $.  Nigra,  opaca,  nigro- 
pilosa,  halteribns  pedibuscjue  concoloribus ,  genibus  testaceis,  alis 
nigricantibiis ,  inetalarso  antico  tnaris  modice  incrassalo.  —  Long, 
corp.  2  lin..  Long.  al.  2-^  lin. 

Tota  nigra,  nigro-pilosa.  opaca,  antennis,  capile.  hypopygio, 
balteribus  pedibusque  coucoloribus,  halterum  pcduncnlo  genibusque 
testaceis.  Frons  tota  velutiiia.  Tboracis  dorsum  polline  rarissimo, 
dilute  cincreo  aspersum.  villis  tribus  obscurioribus  snbobsoletis. 
Pedes  gracilcs,  pilis  brevibus  selisqiie  raiis  nigris  vcsliti,  melalarso 
maris  antico  modice  incrassato,  oblongo,  praetor  pilos  ordinarios 
supra  setulas  Ires  vel  quatuor  gerente.  Alae  nigricanles,  stigmate 
nigro.  —  (New  Hampsbire;  Osten-Sacken). 

63.  Hilara  seriata  nov.  sp.  cT-  Cinerea,  nigro-pilosa.  ab- 
domine  nigro,  antennis  nigris,  palpis ,  halteribns,  coxis  pedibusque 
testaceis,  tibiis  anticis  adversus  apicem,  reliquis  praeter  basim  J'u- 
scis ,  tarsis  ex  fusco  nigris;  primus  tarsorum  anticorum  articulus 
incrassattis ;  tibiae  intermediae  pilis  longioribns  erectis  hirlae;  alae 
cinereae,  stigmate  subnigricanle. —  Long.  corp.  l^Iin.,  Long.  al.  If  lin. 

Frons  atra,  vittnlä  ab  antennis  ascendente  nigra.  Antennac 
nigrae;  palpi  testacei.  Tborax  cinereiis,  opacus,  vittis  nullis.  pilis 
setulisque  nigris  in  scries  reguläres  dispositis.  Scutellum  concolor. 
Abdomen  nigrura,  modice  nitens,  nigro -pilosum.  Pedes  cum  coxis 
testacei,  tibiis  anticis  adversus  apicem,  posterioribus  praeter  basim 
fuscis,  tarsis  omnibns  ex  fusco  nigris;  metatarsus  anticus  incras- 
satus,  ovatus;  tibiae  intermediae  pilis  erectis  et  panio  longioribns 
birtae.  Kälteres  testacei.  Alae  cinereae.  stigmate  ex  cinereo  sub- 
nigricante.  —  (New  Hampsbire;  Osten-Sacken). 

Nota.  Simillima  Hilarae  gracili.  sed  pili  tboracis  in  series  re- 
guläres dispositi  tibiarunique  intermcdiaruni  hirsulics  dilleren- 
tiam  demonstrant. 

64.  Hilara  testacea  nov.  sp.  cT-  Obscure  lutea,  opaca,  ca- 
pite,  abdominis  fasciis,  hypopygio  et  tarsis  nigricant ibus .  breviter 
et  rare  nigro-pilosa.  tibiis  intermediis  tarnen  infra  pilos  longiores 
serentibusx  metatarsus  anticus  incrassatus •.  alae  cinereae,  adversus 
coslam  httescentes.  stigmate  subfusco.  —  Long.  corp.  I| — l^',  lin.. 
Long.  al.  2  lin 


Americae  septenlrionalis.  83 

Obscure  lutea,  opaca,  pilis  nigris  brevioribus  rarioribusque  ve- 
slita.  Caput  uigrum,  polline  albido  cinerascens.  Anteuuarum  arti- 
culi  basales  ex  fusco  lutei,  tcrlius  cum  stylo  niger.  Palpi  lutei. 
Abdomen  fasciis  basalibus  scgmenlorum  singulorum  nigricantibus,  in 
segmenfis  primis  plerumque  obsoletis,  cingulatum.  Pedes  reliquo 
corpore  pauIo  dilutiores,  larsis  tolis  fuscis,  tibiarum  posticarum 
apice  interdum  iufuscato;  metatarsus  anlicus  incrassatus;  tibiae 
inlermcdiac  infia  pilis  longis  instructae.  Haltei^es  lutescenles.  Alae 
cinereae,  adversus  costam  lulescenles,  stigmate  subfusco.  —  (New 
Hampshire;  Osten  -Sacken). 

Nota.     Cavendum  ne  cum  Uilarä  lutea  commisceatur,  quae  alas 

minus  cinereas  tibiasque  intermedias  infra  breviter  pilosas  habet. 

65.  Hormopeza  hrevicornis  nov.  sp.  cT  et  $.  Obscura, 
lursorum  anticorum  articiilis  obloiigls ,  longitudiue  decrescentibus^ 
ierllo  untennarum  arlimlo  globoso,  alis  exalbidis.  sligmale  nullo.  — 
Long.  corp.  1| — If  lin.,  Long.  al.  1|  lin. 

Caput  nigrum,  oculis  maris  contiguis.  Frons  siipra  antennas 
niiida.  Anlennae  brevissimae;  articuli  primi  duo  breves,  flavi- 
canles;  articulus  tcrtius  globosus,  niger;  slylus  terminalis  brevis, 
niger,  articulo  basali  crasso,  apicali  tenui.  Proboscis  brevissima, 
crassa.  obtusa,  nigro-fusca;  palpi  minnti,  recurvi,  sordide  albicantes. 
Thorax  niger,  cinereo-pollinosus,  opacus,  pilis  pallidis  veslilus.  Scu- 
tellum  concolor.  Abdomen  nigrum,  nitidum,  pallide  pilosum,  hy- 
popygio  concolore.  Pedes  fusei,  coxarum  apice,  imä  feraorum  basi 
genibusque  plerumque  luleis.  Halterum  capitulum  subfuscum.  Alae 
exalbidae,  venis  pallidis,  stigmate  nullo.  —  (Ynkon  River;  Ken- 
nicol). 

66.  Hormopeza  nigricans  nov.  sp.  cT.  Nigra,  tarsorum 
anticorum  arlicidis  obloiigis ,  longitudiue  decresceniibus ,  terlio  an- 
tennarum  articulo  ovali.  alis  cinerea -hyalinis,  stigmate  fusco.  — 
Long.  corp.  2~  lin.,  Long.  al.  'i.-^  lin. 

Tota  nigra,  pallide  pilosa.  Caput  concolor,  oculis  contiguis. 
Antennae  breves,  nigrae,  articulo  tertio  ovali,  styli  brevis  articulo 
basali  crasso.  apicali  tcnui.  Proboscis  !)revissima.  crassa,  obtusa. 
ex  fusco  nigra:  palpi  minnti,  recurvi.  sordide  albidi.  Thorax  cinereo- 
pollinosus.  opacus.  Scutellum  concolor.  Abdomen  nigrum,  niti- 
dum, hypopygio  concolore.  Pedes  nigri.  coxarum  apice  genibus- 
que extremis  luteis.  Hallerum  capitulum  ex  fusco  nigrum.  Alae 
cinereo  -  hyalinae,  stigmate  venisque  fuscis.  —  (Yukon  River; 
K!ennicot). 


84  tl.  Loew:   Dipleru 

Nota.  Hormopexae  brevicornis  et  nigricans  ab  Horniopezä  ob- 
liierala  distinguiiiitur  tarsoriiiii  anticorum  struclinä.  qiios  Zettcr- 
stedtius  in  Horniopezä  oblilerata  moniliformes  esse  affirmat. 
quum  illae  articulos  eoruni  oblongos  habeant.  Celeras  noias, 
quas  Zetterstedtius  geueri  Hormopezae  tribnit,  iis  esse  constat, 
unde  dubilatio  nulia.  quin  in  hoc  genere  poneiidae  sint. 

67.  Gloma  rufa  nov.  sp.  $.  Flava,  stipra  ru/'escens.  capite 
cinereo,  antennarum  articulo  ierminall  et  seid  ttigris,  iarsis  apicem 
versus  fuscis.  —   Long.  corp.  2^   iin.,  Long.  al.  -3  lin. 

Flava,  supra  rufescens,  nigro-pilosa.  Caput  nigruni,  polline 
albo  cinereum,  facie  fere  lolä,  proboscide  palpisqiie  flavis.  Primi 
duo  antennarum  articuli  breviusculi,  flavi ,  nigro-pilosi;  articulus 
lerlius  niger,  ovattis,  apicc  subacuto,  setä  crassiusculä  concolore. 
Tarsi  apicem  versus  fusci.  Alae  ex  cinereo  lutescentes,  stigmate 
pauIo  saturatius  tlncto,  venis  ex  fusco  luteis,  adversus  basim  et 
costam  luteis.  —  (New  Hampshire;  Osten-Sackcn). 

68.  Gloma  obscura  nov.  sp.  c/*.  Nigru^  halteribus,  ahdo- 
minis  basi  pedibusque  ex  testaceo  Jlavis,  xdtlmis  duobus  tarsorum 
articidis  nigris.  —  Long.  corp.  '2j^^   lin..  Long.  al.  2^-^  lin. 

Nigra,  nigro-pilosa.  Caput  concoior,  proboscide  fuscä,  palpis 
nigricanlibus.  Autennae  nigrae,  arficulls  primis  duobus  breviusculis. 
nigro-pilosis,  terlio  breviter  ovato,  seta  crassiusculä  concolore.  Ab- 
domen nitidum,  nigrum  \el  fusco-nigrum,  basi  utrinquc  ex  lestaceo 
flava,  subpellucidä.  Coxae  et  pedes  flavicanles,  femoribus  tibiisque 
posticorum  apicem  versus  infuscatis.  uHimis  duobus  tarsorum  arti- 
culis  nigris.  Halleres  flavesceufes.  Alae  ex  cinereo  subfuscae,  sti- 
gmate paulo  obscuriore,  venis  fuscis.  —  (New  Hampshire:  Oslen- 
Sacken). 

69.  Cyrtoma  femorata  nov.  sp.  2.  Aira,  ihoruce  ctuereo- 
poUinoso.  iibiis  posticis  luteis,  apicem  versus  alris ,  terlio  antenna- 
rum, articulo  lanceolato ,  femoribus  posticis  incrassatis.  —  Long, 
corp.   l-^~  lin.,  Long.  al.  2  lin. 

'Alra,  antennis  concoloribus,  articulo  lertio  lanceolato.  Thorax 
cinereo- poUinosus,  subopacus;  scutellum  concoior.  Pili  thoracis  et 
scutelii  rari,  nigri.  Abdomen  nitidum,  pilis  raris  albidis  aspersum, 
segmentis  singulis  in  dimidio  anteriore  obsolete  cinereo -pollinosis. 
Pedes  longi,  atri,  nigro-pilosi,  cxlremo  coxarum  apice  gcnibusque 
extremis   testaceis;  femora  poslica  incrassata;  tibiae  anticae  validi- 


Amerlcae  seplentrlonalis.  85 

usculae,  prope  b.nsim  crassiores;  tibiac  posticae  crassae,  oblique 
truncatae,  liiteae,  apicem  versus  iiigrae.  Haileres  sordide  albicanies. 
Alae  es  fusco  cinereae,  venis  fuscis,  sligmate  obsoletiore  subfusco. 
—  (New  Hampshire;  Osten  Sacken). 

Nota.  Nomeu  generis  apud  Graecos  iientruin  est.  sed  ab  usu, 
qui  adhuc  obtinuit  apud  dipterologos,  nunc  quidem  cedere 
nolui. 

70.  Cyrloma  procera  nov.  sp.  9.  Aira,  thorace  chiereo- 
potliiioso,  tibiis  posticis  luteis,  apicem  versus  atris,  lertio  anlenna- 
rum  arliculo  lanceotalo .  J'emoribus  posticis  incrassalis.  —  Long, 
corp.  '2il  lin.,  Long.  al.  2^  lin. 

Atra,  antennis  concoloribus,  articuli  tertii  diniidio  basali  la- 
tiusculo  et  ovato,  apicali  tenui  et  subulalo.  Thorax  leviter  cinereo- 
poUinosus;  scutellum  concolor.  Pili  thoracis  et  scutelli  nigri.  Ab- 
domen niJidum,  pilis  albidis  aspersum.  Pedes  longi,  atri,  nigro- 
pilosi,  coxaruni  apice  genibusque  luieis;  femora  postica  iucrassala; 
tibiae  anticae  validiusculae,  basim  versus  vix  crassiores;  libiae  po- 
sticae crassae,  oblique  truncatae,  luteae,  apicem  versus  nigrae.  Hai- 
teres  sordide  albicantes.  Alae  ex  fusco  cinereae,  venis  fuscis.  sti- 
gmate  obsoletiore  subfusco.  —  (Sitka;  Kolenati). 

Nota.     Speciei    praecedenti    similis,    sed    major    antennarumque 

figurä  diversa. 

7L  Tachypeza  rapax  nov.  sp.  (^.  JVigra',  alae  sub/tiscae, 
in  basi  albae,  venulä  transversa  basali  posteriore  instructae;  femora 
antica  nigra -maculata,  iiifra  pilis  palliclis  ciliata^  tibiae  inter- 
mediae  infra  prope  apicem  breviier  excisae.  —  Long.  corp.  1~  'in., 
Long.  al.  1~2   lin. 

Simillima  Tachypezae  truncorum.  Caput  nigruni,  subcinera- 
scens;  antennae  flavae,  articulo  tertio  saepe  fusco;  palpi  albi;  pro- 
boscis  nigra.  Thorax  niger,  dorso  et  scutello  subopacis,  pleuris  ni- 
lidis.  Abdomen  plerumque  ex  fusco  nigrum,  in  speciminibus  ira- 
raaturis  adversus  basim  sordide  lutescens.  Venter  concolor,  mar- 
gine  poslico  segmenti  ullimi  pilis  longiusculis  nigris  ciliato.  Hypo- 
pygium  nigrum  nilidum,  siipra  pilis  brcvissimis  hirlum.  Coxae 
tlavae,  anticae  prope  apicem  raacula  rotundA,  nigra  notalac.  Tro- 
chanteres  anfiel  tlavi.  infra  nigri.  Femora  antica  crassissima,  flava, 
in  latere  posteriore  prope  apicem  puncto  et  atomo,  in  lafero  anteriore 
macula  triangulä  ba<ali,  lineolis  snbtribus  iutcrmediis  per  |)uncta  con- 
junctis  et  puncto  subapit^ali,  omnibus  nigris  varicgata,  infra  pilis  pal- 


^  H.  Loew:  Diplera 

lidis,  tenuibus  et  longiusculis  ciliata.  Femora  iiiicrmcdia  crassa. 
flava.  Femora  postica  fusca  vel  nigro-fusca.  basi  flava,  latere  supero 
ex  Uavo  testaceo.  Tibiae  anticae  crassae,  fuscae.  sed  latere  supero 
toto  et  infero  praeter  apicem  dilutissime  flavieanlibus.  Tibiae  inter- 
mediae  fuscae  vel  subfuscae,  supra  et  infra  praeter  apicem  diliite 
flavicantes,  ante  apicem  iniVa  leviter  excisae.  Tibiae  posticae  dilute 
flavicantes,  triente  apicali  iiigro.  Tarsi  antici  dilute  flavicantes,  ar- 
ticulo  primo  infra  fusco ,  ultimis  diiobus  nigris.  -Tarsi  iiitermcdii 
pallide  flavicantes,  articulis  ultimis  duobus  uigro-fuscis.  Tarsi  po- 
stici  ex  nigro  fusci- articulis  primis  duobus  praeter  apicem  nigri- 
cantem  exalbidis.  Alae  infuscalae,  basi  albidä  et  venulä  transversa 
basali  posteriore  manifestä;  cellula  posterior  prima  submarginali 
pauIo  latior;  venae  longitudinales  terlia  et  quarla  subparallelae, 
quartae  apice  tarnen  paulo  recurvo.  —  (Illinois.  Le  Baron). 

Nota.  Foeminam  possideo  in  marium  supra  descriptorum  socie- 
tafe  captam,  quae  coxas  anticas  immaculatas,  femora  antica 
tola  flavicantia  utrinque  atomo  subapicali  nigro  nofata,  femora 
intermedia  minus  crassa  et  fuscuni  posticorum  colorem  minus 
extensum  habet  quam  mas,  quocum  in  reliquis  notis  congruit. 

72.  Tachypeza  rostrala  nov.  sp.  c5^.  Nigra,  proboscide 
pedibusque  yiavis,  femorihus  posticis  libilsqtie  Omnibus  ex  parle 
/Javis^  harum  inlermediis  iiifra  prope  apicem  leviter  excisis;  alae 
subjuscae,  in  basi  albae,  venulä  basali  posteriore  instruclae.  —  Long. 
corp.  1^  lin.,  Long.  al.   ly^   lin. 

Caput  nigrum;  antennae  flavicantes,  articuto  tcrtio  subfusco; 
palpi  albi;  proboscis  flava,  extremo  apice  nigro.  Tboracis  dorsum 
et  scutellum  nigra,  subopaca;  pleurae  nigrae,  nitidae.  Abdomen  ex 
fusco  nigrum,  basi  dilutiore,  bypopygio  nigro,  nitido,  pilis  longiori- 
bus  non  instructo.  Pedes  cum  coxis  flavi.  Femora  antica  valde 
incrassata;  intermedia  crassa;  postica  tenuia  et  praeter  apicem  et 
basim  fusca.  Tibiae  anticae  modice  crassae,  supra  et  infra  flavi- 
cantes, utrinque  subfuscae;  tibiae  intermediae  utrinque  fuscae,  supra 
flavicantes,  infra  subfuscae  vel  flavicantes  et  prope  apicem  levissime 
excisae;  tibiae  posticae  basi  lanlum  extrema  exceptä  fusco-nigrae. 
Tarsi  dilute  flavicantes,  adversus  apicem  ex  fusco  nigri.  Alae  praeter 
basim  albidam  infuscatae,  venulii  transversa  basali  posteriore  mani- 
fcsta  sed  brevi,  venis  longitudinalibus  tertiä  et  quarta  subparallelis. 
quartae  apice  tamen  leviter  rerurvo.  —  (New  Hampshire). 

73.  Tachypeza  clavipes  nov.  sp.  cT.  Atra.  nilifla,  pedi- 
btis  concotoribus .    tibiarnm   anlicarum   apice   valde   incrassato;   alae 


Americae  sepienlrionalis.  87 

praeter  basim  albidam   nlgricanles,   ventilä  transversa  basali  poste- 
riore insiructae.  —  Long.  corp.  ly  lin.,  Long.  al.  Ij  lin. 

Caput  nigruni;  anteunae  uigro-fuscae;  proboscis  nigra;  palpi 
albi.  Thorax  ater,  nitidus,  lineä  dorsi  media  cinereo-pollinosä.  Ab- 
domen fusco-nigrum,  hypopygio  atro,  supra  pilis  brevibus  uigris 
hirto.  Coxae  alrae,  extrenio  apice  piceo,  auticae  albo-poUiuosae. 
Pedes  atri,  nitidi,  tibiis  anticis  supra  piceis  tarsorumque  posterio- 
runi  basi  testaceä.  Femora  antica  niodice  incrassata,  infra  pilis 
longiusculis  albis  ciliata;  tibiarum  anticarum  apex  valde  iuerassatus. 
Feuiora  intermedia  posticis  paulo  crassiora,  infra  prope  basim  se- 
tulis  aliquot  nigris  praedita;  tibiae  intermediae  simplices.  Flaueres 
albi.  Alae  venulä  transversa  basali  posteriore  instruciae,  praeter 
basim  albidam  nigricantes .  liturä  obsoleta  cinerascente  inde  a  basi 
usque  in  cellulam  posteriorem  seeundam  perlinente;  veuae  lougi- 
tudiuales  tertia  et  quarta  subparallelae,  apice  quartae  obsolete  re- 
curvo.  —  (Illinois;  Le  Baron). 

Nota.  Foeminae  duae,  unä  cum  mare  descripto  captae,  eandem 
alarum  picturam  eundemque  venarum  cursum  ostendunt,  sed 
antenuis  praeter  apicem  infuscatum  flavis,  tboracis  dorso  toto 
polline  cincreo  leviter  asperso  et  minus  nitido,  coxis  omnibus 
dilute  flavicantibus.  femoiibus  anterioribus  infra  et  antice  flavis, 
tibiis  anterioribus  fuscis  supra  flavicantibus,  tibiis  posticis 
praeter  apicem  nigruni  et  basim  subfuscam  flavicantibus,  et 
tarsis  anterioribus  praeter  apicem  pallidis  discrepant.  —  In- 
certum  est,  utrum  eadem  alarum  pictura  eademque  venarum 
configuratio  bas  foemiuas  cum  mare  congregari  jubeaut,  an 
valeat  notarum  reliquarum  diversitas 

74.  Tachypeza  pusilla  nov.  sp,  $.  Nitida,  atra,  proho- 
scide  pulpisque  concoloribus ,  pleurarum  maculd  albicante  nidlä,  pe- 
dibus  luteo  ei  nigro  variis;  alae  ciiiereae,  dimidio  coslali  inde  a 
venae  tertiae  origine  usque  ad  apicem  iii/uscato^  venuld  transversa 
basali  posteriore  nullä.  —  Long.  copp.  \\ — 1  lin.,  Long.  al.  l   lin. 

Minula,  atra,  nitida.  Caput  atruni,  proboscide  et  palpis  con- 
coloribus. Primi  duo  antennarum  articuli  fusci;  articulus  tertius  in 
specimiuibus  dcscriptis  deest.  Thorax  totus  ater,  nitidus,  sculello 
coucolore.  picuris  immaculatis.  Abdomen  latinsculum,  atrum,  niti- 
dum.  Coxae  luleae.  Pedes  anlici  lutei,  femoiibus  libiisque  supra, 
tarsis  totis  nigro -fuscis.  Pedes  interniedii  cum  anticis  concolores, 
tibiis  tolis  lamcu  fusco-nigiis,  femoiibus  infra  nigro-sclulosis.  Pedes 
postici   praeter   lulcam    fcmorum    basim    fusco-nigri,   ima   tarsorum 


88  II-  Loew:  Dipteru 

basi  rurius  lutea.    Hallei-es  albidi.     Alac  latiusculae,  subciuerasceulcs., 
(liniidio   costali   inde    a    veiiae    lertiac    basi    usque    ad    apicem   iiifu- 
scatu,  venis  longitudinalibus  terliä  et  quartä  parallelis,  venulä  trans- 
versa basal!  posteriore  nullä.  —  (Illinois;  Le  Barou). 
Nota.     Variat  femoribus  anticis  supra  minus  infuscalis. 

75.  Plalypalpus  aecjualis  iiov.  sp.  </  et  V.  J\iger,  nUi- 
dus,  Ihvrucis  dorso  poUine  cinereo,  pleuris  praeter  plagam  inferam 
polllne  ulbido  opncis,  pedibits  Jluvis ,  siiigidis  iarsurttni  arlicidis  in 
apice  nigris;  anlennae  iiigrae ,  arlicido  lerfio  lanceolulo;  palpi  te- 
slacei;  celhdae  alaruin  basales  prima  et  secutida  ue(juales\  venu  lon- 
gitudinulis  seata  basiiu  versus  ubbreviata.  —  Long.  corp.  I^  lin., 
Long.  al.  1  -^   lin. 

Caput  ciuereun),  fronte  et  facie  albidioribus.  Anlennae  uigrae 
vel  fusco-nigrae,  articulo  tertio  lanceolato.  Palpi  testacci,  vel  sub- 
fusci;  proboscis  nigra.  Tboracis  dorsuni  et  scutellum  polline  cinereo 
opaca.  Pleurae  praeter  plagam  uigram  inferam,  inter  coxas  anticas 
et  intcrmedias  sitam,  polline  ex  cinereo  albido  aspcrsae.  Abdomen 
nigrum,  nitidum,  venire  maris  plerumque  lolo  concolore,  foeminae 
luteo,  apicem  versus  nigro;  Iiypopyginm  nigrum  nitidum.  Pedes 
cum  coxis  ilavi,  articulis  singulis  tarsorum  in  apice  nigris,  articulo 
ultimo  toto  nigro;  femora  antica  valde  incrassata,  intern)edia  an- 
ticis crassiora,  infra  praeter  pilos  longiores  flavicantes  setulis  nigris 
ciliala;  dens  apicalis  tibiarum  intermediarum  magnus.  Alae  ex  ci- 
nereo sublutescentes,  venis  luteis,  apicem  versus  paulo  obscuriori- 
bus,  longitudinali  tertiä  apicem  versus  vix  levissime  incurva,  quartae 
subparallelä;  cellulae  basales  prima  et  secuuda  aequales;  vcnula 
transversa  basalis  posterior  integra,  sed  adversus  finem  posteriorem 
tenuior;  vena  longitudinalis  sexta  adversus  basim  abbreviala.  — 
(Illinois;  Le  Baron). 

76.  Plalypalpus  trivialis  nov.  sp.  $.  Niger,  nitidus,  tho- 
racis  dorso  polline  cinereo,  pleuris  praeter  plagam  inferam  polline 
albido  opacis,  pedibtis  ßavis ,  siugtdis  tarsortim  urticidis  in  apice 
nigris;  antennae  nigrae,  arlicido  tertio  breviter  ovato:  palpi  Jlavi: 
alarum  cellula  basalis  prima  brevior  cjumn  secunda;  vena  longitu- 
dinalis sexta  basim  versus  non  ubbreviata.  —  Long.  corp.  I|  lin.. 
Long.  al.  2  lin. 

Caput  ciuereura,  facie  confertim  albo  -  pollinosä.  Antennae 
nigrae,  articulo  tertio  breviter  ovato.  Palpi  flavi;  proboscis  nigra. 
Tboracis  dorsum  et  scutellum  polline  cinereo  opaca.     Pleurae  prae- 


Americae  septentriomdis.  89 

ter  plagam  iiigram  nitidani,  inter  coxas  anlicas  et  intermedias  sitam 
polline  albido  aspersae.  Abdomen  nigrum,  nitiduni,  veotre  conco- 
lore.  Pedes  cum  coxis  llavi,  arliculis  singulis  tarsorum  in  apice 
nigris;  femora  antica  modice,  intermedia  valde  iucrassata  et  infra 
praeter  pllos  longiores  flavicantes  setulis  nigris  cillata;  dens  apicalis 
tibiarum  intermediariini  niagnus.  Alae  ciriereo-byalinae,  veiiis  va- 
lidis  subfuscis,  basini  versus  ex  i'usco  lulescentibus,  longitudinali 
tertiä  apicem  versus  ineurvä  et  cum  quartä  convergente;  cellularum 
basaliuni  prima  brevior  quam  secunda;  venula  transversa  basalis 
posterior  recfa,  integra  et  vena  longitudinalis  sexta  basiin  versus 
non  abbreviala.  —  (Maine,  District  Columbia;  Osten-Sacken). 

77.  1' laiypulpns  pachycnemus  nov.  sp.  d".  Niger,  niti- 
dus, Ihoracis  dorso  et  scuiello  polline  cinerea  opacis;  antennae  fu- 
scae,  arlictdo  tertio  breviler  ovalo;  pedes  fusco  et  testaceo  varii, 
tibiis  unticis  incrassalis;  alae  cinereae ,  venä  longitudinali  iertid 
ineurvä,  celluld  basali  primä  longiore  quam  secunda.  —  Long.  corp. 
IJ   lin.,  Long.  al.  If  lin. 

Caput  ex  nigro  ciiiereum,  facie  confertim  albo-pollinosä.  An- 
tennae saturate  fuscae,  articulo  tertio  breviter  ovato.  Pi'oboscis 
nigra;  palpi  fusci,  albicantes.  Thoracis  dorsum  polline  cinereo  le- 
viter  aspersum,  subopacum,  paliido-pilosulum.  Sculellum  concolor. 
Pleurae  praeter  plagam  nitidam  inferam  albido-poUinosae.  Abdomen 
totum  nigrum,  nilidum,  ventre  et  hypopygio  concoloribus.  Coxae 
dilute  testaceae,  basim  versus  fuscae.  Femora  nigro -fusca,  apice 
omnium  posticorumque  latere  supero  dilute  testaceis;  femora  antica 
leviter,  intermedia  valde  incrassata.  Tibiae  anticae  incrassatae,  fu- 
scae, in  basi  et  infra  dilute  testaceae;  interraediae  totae  fuscae, 
dente  apicali  magno;  posticae  ex  testaceo  flavescentes,  extremo  apice 
infuscato.  Primus  tarsorum  anticorum  articulus  nigro-fuscus,  reliqui 
testacei,  apice  singulorum  fusco;  tarsi  intermedii  toti  nigro -fusci; 
postici  dilute  testacei,  articulis  primis  duobus  in  apice,  sequentibus 
fere  totis  vel  totis  fuscis.  Alae  cinereae,  venis  validis  fuscis,  in 
basi  alarum  lutescentibus,  longitudinali  tertiä  adversus  finem  in- 
eurvä et  cum  quartä  convergente,  cellulä  basali  primä  quam  se- 
cunda breviore;  venula  transversa  basalis  posterior  complela;  venae 
longitudinalis  sextae  segmentum  primum  subobsoletum.  —  (District 
Columbia;  Osten-Sacken). 

78.  Vlatypalpus  lateralis  nov.  sp.  cT  et  9.  Jiter,  nitidtis, 
Ihoracis    marginibus   luteralibtis   pleurisqne   albo  - poUinosis ,   pedibus 


90  //.  Loew:  Diplera 

Jlavis^  nllimis  lar.sorutn  urlictdis  in  apice  nigi'is;  alae  hyatinae, 
cellulurnm  basuliutn  priiiui  el  sectmdä  aeipialibtis.  —  Long,  coi'j). 
li  lin.,  Long.  al.  I|  liii. 

Alcr,  iiilidus.  Capul  ex  nigro  cinercum,  subopacuin.  Anteuuae 
iiigrac,  arliculo  lerlio  brevitcr  lanceolalo,  iu  basi  llavo.  Proboscis 
alra;  palpi  albi.  Margines  Iboracis  laterales  ei  pleurae  praeter  ina- 
culam  inferam  nilidam  poUiue  confcrto  aibido  opacac.  Scutellum 
polline  aibido  rariore  aspersum.  Abdomen  atruni,  iiitiduni,  se- 
gmenlis  ullimis  in  foemina  valde  elongalis  et  minus  atlcnualis  quam 
in  Platypalpis  pleiisque.  Pedes  cum  coxis  llavi .  primis  larsorum 
articulis  in  apice  subl'uscis,  sequentibus  fuscis,  ultimo  fere  loto  ni- 
gro; femora  antica  subincrassata,  intermedia  crassa,  infra  setulis  ni- 
gris  rarioribus  ciliata;  deiis  apicalis  tibiarum  intermediarum  parvus 
Alac  byalinae,  veuis  fuscis,  adversus  basim  alarum  lutesceniibus, 
lougiludinalibus  teriiä  et  quarta  apicem  versus  parallclis  vel  sub- 
parallelis;  cellulae  basales  prima  et  secunda  aequalcs;  venula  trans- 
versa basalis  posterior  siibinlcgra,  postice  tenuior;  vena  longitudi- 
ualis  sexta  adversus  basim  non  abbreviata.  —  (New  Hampsbirc; 
Osten -Sacken). 

79.  Plalypalpus  apicalis  nov.  sp.  §.  Ater,  nitidus,  tho- 
racis  marginibtts  laleralibtts  pteurisque  obsolelissime  albido-poUinosis. 
pedibus  /lavis,  femoruin  atäicorum  posticorumqne  apice  supra  viu- 
culd  oblongä  nigra  nolalis,  ultimo  tarsoi'um  articulo  nigro;  alae 
hyalinae;  cellidae  basales  prima  et  secunda  aequales.  —  Long.  corp. 
lj'2   lin.,  Long.  al.  If  lin. 

Ater,  nitidus.  Caput  minus  nitens,  facic  confertim  albo-polli- 
uosa.  Antennae  nigrae,  articulo  teilio  brcviter  ovato,  basi  angusle 
lutea.  Proboscis  nigra;  palpi  albidi.  Tboracis  margincs  laterales 
et  pleurae  polline  aibido -cinerco  obsoletissime  aspersae,  modicc  ni- 
lentes.  Abdomen  nitidum.  Pedcs  cum  coxis  flavi,  ultimo  tarso- 
rum  articulo  nigro,  femoribus  anticis  posticisque  in  apice  supra  ma- 
culä  ovatä  nigra  notatis;  femora  antica  niodice  incrassala ,  inter- 
media anticis  paulo  crassiora,  infra  brcviter  nigro -ciliata;  dens  api- 
calis tibiarum  intermediarum  brevis.  Alac  byalinae,  venis  fuscis, 
in  basi  luleis,  longitudinalibus  tcrliä  et  (piarta  parallclis;  cellulae 
basalis  prima  sccundac  accjualis  vel  paulo  longior;  veimla  trans- 
versa basalis  posterior  complela;  vena  longitudinalis  sexta  basim 
versus  abbreviata.  —  (Pennsylvania;  Osten -Sacken). 

hü.  Plat ypalpns  flaviroslris  nov.  sp.  cj*.  Flavus,  supra 
ru/escens,  nitens,  capile  cinerea,  proboscide  ßavd,  ultimo  anlenna- 


Americae  septentrionalis.  91 

rwiii  artictäo  nigro^  ultimo  tarsorum  articulo  praeter  basim  Jusco, 
deute  apicali  tibinrum  intermediarnm  parvo.  —  Long.  corp.  \\  lin., 
Long.  al.  2y'^  lin. 

Flavus,  supia  riifescens.  nitens,  breviler  llavo-pilosulns.  Caput 
cinereum,  f'acie  albido  -  cinerea.  Piimi  dno  anteunaruni  articuli 
llavi;  arliculus  tertins  parvus,  breviter  ovatus,  niger,  setä  conco- 
lore.  Palpi  dilute  flavicantes;  proboscis  longiiiscula ,  lutea,  apice 
nigricanJe.  Pieurae  supra  polline  albo  rarissinio  levifer  aspersae, 
infra  maxinia  ex  parte  nudae.  Abdomen  supra  subfuscum,  hypo- 
pygio  nigro.  Feuiora  antica  non  incrassata,  inlerinedia  valde  in- 
crassata ,  infra  selulis  nigris  ciliata;  tibiaruni  interrnediarum  dens 
apicalis  parvus;  articulus  ullinius  tarsorum  omnium  praeter  basim 
infuscalus.  Aiae  sublutescenles,  venis  dilule  luteis,  longiludinali 
lertia  apicem  versus  levissiine  ineurva  et  cum  quarta  subconver- 
gente.  cellulis  basallbus  prima  et  secundä  aequalibus,  venula  trans- 
versa basali  posteriore  incurvä  et  postice  abbreviatä,  venae  longi- 
tudinalis  sextae  basi  non  obsolet ä.  —  (New  Hampshire;  Osten- 
Sacken). 

81.  P latypalpns  laetus  nov.  sp.  2.  Flavus,  nitens.  capite 
cinereo^i  proboscide  Jiigrd,  articulo  idthno  antennarum  et  tarsorum 
nigricante.)  dente  apicali  tibiaruni  intermediär  um  mujuscido.  —  Long, 
coip.  ly'j   lin.,  Long.  al.  1|  lin. 

Flavus,  nitens,  breviter  flavo-pilosulus.  Caput  cinereum,  fronte 
et  facie  coufertim  albo-poUinosis.  Primi  duo  antennarum  articuli 
llavi;  articulus  terlius  parvus,  breviler  ovatus,  fusco- niger,  seta 
nigra.  Proboscis  brevis,  Iota  nigra;  palpi  albidi.  Pieurae  supra 
polline  albo  rarissimo  leviter  aspeisae,  infra  maximii  ex  parte  nu- 
dae. Styli  anales  nigro-fusci.  Feraora  antica  modire  incrassata, 
intermedia  crassissima,  infra  setulis  nigris  ciliata;  tibiarum  inter- 
rnediarum dens  apicalis  majusculus;  articulus  ultimus  tarsorum 
omnium  nigricans.  Alae  sublutescentes,  venis  luteis,  longiludinali 
tcrtiä  rectä,  quarta  leviter  rccurvä  et  apicem  versus  cum  tertia 
subconvergenle,  celluiä  basali  prima  quam  secunda  paulo  breviore, 
venula  transversa  basali  posteriore  recta  et  integra,  venae  longi- 
ludiualis  sextae  basi  obsolelä.  —  (New  Hampshire;  Osten-Sacken). 

82.  Dolivhopus  splendidulus  nov.  sp.  cT.  Aeneo- viridis, 
pedibus  ßavis.  coxis  anticis  tibiisque  posticis  totis  concoloribus. 
tarsis  posticis  untennistpie  totis  nigris.  ciliis  oculorum  inferioribtis 
tegularumque  ciliis  Jlavicantibus;  femora  postica  pilis  ßavicantibus 


92  //.   Loew:  Diptera 

ciliala;    uUimtis    tarsotntm    anticorum    artictilus   dilalaius,    aler.  — 
Long.  corp.  2|  lin.,  Long.  al.  "iy'y  lin. 

Aeneo  -  viridis,  nitens.  Facies  ex  aureo  ochracea.  Autcnnae 
lotae  nigrae,  mediocres,  arliculo  lertio  brevi.  Laniellae  hypopygii 
albae,  nigro-limbatae.  Coxae  anticae  iiigro-pilosulac;  feojora  postica 
prope  apicein  sota  soiitaria  instnjcia,  infra  pilis  flavicantibus  rare 
ciliata;  tibiae  posticae  simplices;  tarsorum  anticorum  arliculi  primi 
quatuor  leiiues,  longitudine  decresccntes.  flavi,  subalbicantes,  arti- 
culus  terminalis  comprcssus,  niodice  dilatatus,  ater.  Alae  cinereo- 
hyalitiae,  coslä  ad  exitimi  veiiae  longitudinalis  primae  breviter  in- 
crassalä,  venä  longitudinali  quarlii  non  fractä.  —  (New  Hampshire; 
Osten -Sacken). 

Nota.     A  Dolichopo  spicndido,   quem    magnitudine   non  aequat, 

dillert:   terlio   aulennarum    aiticulo    breviore .   ultimo   tarsorum 

anticorum  articulo  paulo  minore  ciliisque   femorum  posticorum 

multo  rarioribus. 

83.  Dolichopus  (juadrilaniellattis  cT  et  9-  Aeneo-viri- 
dis,  antennis  brevibiis  nigris,  articido  primo  tarnen  infra  ßavo,  ci- 
liis  oculorum  inferioribxis  albis^  iegxdarum  ciliis  nigris,  coxis  un- 
iicis  pedibusque  pallide  Jlavis ,  iarsis  poslerioi'ibus  inde  ab  arliculi 
primi  apice  nigris,  cdis  cinereo  hyalinis,  vetiä  longiludinati  quartä 
non  fraclä. 

d".  tarsorum  aiiticorum  articidis  decrescentibus ,  primis  tribus 
tenuibus  et  diliite  Jlavis ,  duobus  ullimis  depressis.  modice  ditatatis 
et  atris. 

2.  tarsis  anticis  simpiicibus^  inde  ab  articidi  primi  apice 
nigris. 

Long.  corp.  3  —  3—  lin.,  Long.  al.  2|-i  —  3  lin. 

Laetc  aeneo-viridis,  niteus.  Facies  alba,  in  mare  latiuscula,  in 
foeminä  lata.  Antennae  breves,  atrae,  articulo  primo  praeter  mar- 
gineim  superum  flavo.  Laraellae  hypopygii  luteae,  lobatae  et  redu- 
plicalae,  ita  ut  duplices  esse  videautur,  lobi  secundi  margiue  ad- 
usto,  setulis  aliquot  incurvis  nigris  pilisque  subtilibus  albidis  vestito. 
Coxae  anticae  flavae,  nigro-pilosulae;  femora  postica  prope  apicem 
setam  solitariam  gerentia;  tibiae  posticae  in  utroque  sexu  simplices. 
—  (New  York.  Osten -Sacken). 

84.  Dolicliopus  palaest  ricus  nov.  sp.  cT-  Aeneo-viridis., 
pedibus  flavis,  coxis  anticis  tibiistjtie  posticis  totis  coricoloribus.,  an- 
tennis  tarsisque  posticis    totis   nigris.    ciliis    ocxdorum   inferioribus 


Americae  septenirionalis.  93 

leguluriimcjue  citiis  flavicanlibus,   maris  ultimo  tarsorum  anticorum 
articulo  imlde  dilntato.  —  Long.  corp.  2^   lin.,   Long,  al,  2j  lin. 

Facies  niaris  angusta.  ex  aureo  ochracea,  foeminae  lata,  dilu- 
tius  ochracea.  Coxae  anlicae  fotae  flavae,  nigro-pilosulae;  coxae 
posteriores  cinereae.  Lamellae  liypopygii  albae.  limbo  marginali 
latiusculo,  nigro.  Pedes  flavi;  feniora  postica  prope  apicem  setä 
solitariä,  infra  ciliis  flavicanlibus  instructa;  tibiae  posticae  crassiu- 
sculae,  in  latere  postico  praeter  trientem  apicalem  denudatae;  tar- 
sorum anticorum  articuli  primi  qualuor  flavi,  longifudine  decre- 
scentes,  articulus  uliimus  duobus  praecedenlibus  simul  sumptis  lon- 
gior,  compressus  et  eximie  dilatatus,  ater,  in  latere  posteriore  can- 
dido-micans.  Alae  hyalinae,  costä  ad  venae  primae  exituni  non- 
nihil  incrassatä,  vena  longitudinali  quartä  non  fractä.  —  (New  Hamp- 
shire; Osten  Sacken). 

Nota    l.     A  Dolichopo    hatillifero   differt:    ciliis    femorum   posti- 

cornm  rarioribus    tibiis    posticis    minus   incrassalis   et   in    latere 

posteriore  longius  denudatis,  tarsis  denique  posticis  totis  nigris. 
Nota  2.    Foeminam  possideo,  alis  subinfuscatis  instructam,  quam 

iegitimam  Dolichopi  palaestrici  uxorem  esse  suspicor. 

85.  Dolichopus  florycertis  nov.  sp.  (^.  Firidi  -  aeneus, 
cupreo-micans,  anlennis  praeter  articidum  primum  nigris  et  setä 
lamelliferä  instrticfis,  citiis  octdorum  tegidarumque  nigris,  pedibus 
luteis,  tarsis  praeter  basim  nigris,  ultimis  (jtiatuor  antidhrum  arti- 
culis  brevibus  et  valde  dilatatis.  —  Long,  corp  3  lin.,  Long.  al. 
2|  lin. 

Facies  ex  fusco  ochracea.  Antennae  breves,  articulo  primo 
flavo,  secundo  subobsoleto,  tertio  rainuto  nigro,  setä  tenui,  lamel- 
lam  ellipticam  ferente.  Lamellae  bypopygii  mediocres,  sordide  albidae. 
latius  nigro-limbatae.  Coxae  anticae  luteae,  nigro-pilosae,  posteriores 
nigrae.  Pedes  lutei;  femora  postica  prope  apicem  setis  binis  armata; 
tibiae  simplices,  posticae  non  incrassatae,  in  latere  posteriore  maculis 
duabus  ex  nigro  fuscis,  altera  subbasali,  altera  apicali  notatae;  primus 
tarsorum  anticorum  articulus  praeter  apicem  luteus,  reliquis  simul 
sumtis  longior.  articuli  sequentes  perbreves,  dilatati.  atri;  tarsi  po- 
steriores inde  ab  articuli  primi  apice  nigri.  Alae  ex  cinereo  hya- 
linae, adversus  costam  sublutescentes,  angulo  postico  bilobo,  venä 
longitudinali  quartä  non  fractä  et  costä  ad  venae  primae  cxitum  le- 
viter  incrassatä.  —    (New  Hampshire;  Osten-Sacken). 

86.  Dolichopus  mel anocerus  nov.  sp.  cT  «"'  2.  Viridis, 
aniennis  nigris,  ciliis  oculorum  inferioribus  albidis,  iegxdarum  ciliis 


94  //.   Loew:    Dipleru 

nigi'is,  coxis  anticis  pedibtisque  flavis,  tarsis  anterioribns  inde  ab 
arliculi  prinii  apice .  poftfiris  foli.s  tlbiaruitHjUP  po.stirarnnt  apice 
nigris,  venu  longidtdinali  ainrnm  tjuarld  7wn  fractä. 

cf.  facie  ochraced,  femoribus  posHcis  cUiatis. 

9.  facie  ex  albo  ochraceä.  femoribus  posticis  non  ciliatis. 

Long.  corp.  2j\  lin..  Long.  al.  2|  lin. 

Antennae  lotac  nigrae.  articulo  tcriio  inaris  obloogo  -  ovalo. 
foemiuae  breviore.  Lamellac  hypojiygii  albae,  angusie  nigro  mar- 
ginatae.  Coxae  anlicae  nigro -pilosae  et  in  basi  nigiicantes,  poste- 
riores ex  nigro  cinereae.  Feuiora  niaris  poslica  infra  pilis  rariori- 
bus  flavicantibus  ciliata;  libiae  niaris  poslicae  in  latere  posteriore 
ex  parte  p'lis  destilulae.  Alae  cinereo-hyalinae,  venä  longitudinali 
quarta  non  fractä:  nias  coslam  propc  venae  primae  exituai  noda- 
tam  habet.  —  (Canada:  Coupcr). 

87.  Gymnopt erniis  coxalis  nov.  sp.  r^.  Aeneo  -  viridis, 
antennis  lotis  nigris^  lamellis  hypopygii  hinaus,  Jlavicantibus.  coxis 
nigris ,  unlicovum  dimidio  apivali  pedibiisijue  Jlavis,  tarsis  inde  ab 
arliculi  primi  apice  nigris.  idlimo  anlicorum  arlicidn  nun  depresso. 
—  Long,  corp    1^  !in..  Long.  al.  1^-  lin. 

Facies  albida.  iuterdum  dilulissinie  flavescens  vel  ox  albo  ci- 
nerascens.  Frons  albido-polliuosa.  Lauiellac  hypopygii  flavesceutes. 
lutialae,  angulo  siipero  aculo.  ciliis  brevibus  nigris.  Tegulae  nigro- 
ciliatae.  Ordinariae  tibiarum  anticarum  setulae  apiceni  versus  bre- 
vissimae.     Alae  cinereae.  —  (New  Yoi'k,  Osteo-Sacken). 

88.  Gymnopt ernus  meiiisc%is  nov.  sp.  cT  et  $  Aeneo- 
viridis^  antennis  totis  nigris.  lamellis  hypopygii  lunalis.  flavicanti- 
bus. coxis  anticis  pedibnsqnc  flaris ,  imd  illarum  basi  nigra,  tarsis 
anticis  apiccni  versus  sub/nscis,  posterioribns  inde  ab  articuli  primi 
apice  fuscis.  —  Long.  corp.  ly'^   ''"-r  Long.  al.  l~  iiu. 

A  Gymnopterno  coxali,  cui  simillinuis,.  differt  magnitudine. 
coxis  anticis  praeter  iniani  basim  flavis  tarsisqne  dilutioribus.  — 
(District  Columbia;  Osten-Sackcn). 

89.  Pelasloncurus  abbrevialus  nov.  sp.  (5^  et  $.  Obscure 
viridis,  setä  antennarum  breviter  plumatä.  ciliis  oculorum  inferiori- 
bus  nigris.  pedibus  ex  testaceo  flavis.  femoribus  anterioribns  inter- 
dum  basim  versus  infuscatis ,  coxis  otnnibus  nigris,  lamellis  hypo- 
pygii brevissimis.  nigris.  —  Long.  corp.  H  lin..  Long.  al.  5j\  lin. 

Antennae  infae.  apicem  versus  ex  fusco  nigrae,  seta  breviter 
plumatä.    Facies  inaris  albicans,  foeminae  obscure  cinerea,  supra  et 


Americae  septentrionalis.  95 

adversiis  latera  obsolole  albicans.  Thoiacis  doisum  polline  siibfusco 
leviter  aspersum,  adversus  niarginem  posticnni  minus  opacum.  Scu- 
tellum  ex  viridi  chalybescens.  Tegulae  aibidae.  nigro-ciliatae.  La- 
uiellae  hypopygii  perbreves.  sublunatae,  nigrae.  Coxae  nigrae. 
Pedes  llavi  vel  ex  testaceo  flavi ,  femoruni  posficorum  apice  uigro; 
tarsi  posteriores  praeter  basini  uigri.  autici  apicem  versus  fusci.  Alae 
obscure  cinereae,  subnigricantes.  —   (New  York.  Osten-Sacken). 

90.  P elastoneurtis  lamellalus  nov.  sp.  cT.  Obscure  vi- 
ridis^ poslicä  thoracis  parte  et  scutello  r'wlaceis .  setä  antennarum 
longe  plumata,  ciliis  oculorum  inferioribus  7iigris,  pedibtis  flavis, 
coxis  anlicis  concoloribus  ^  basim  versus  nigricantibus .  lamellis  hy- 
popygii brevissimis  iiigris.  —  Long.  corp.  |J  lin.,  Long.  al.  ly^  lin, 

Antennae  rufae.  apicem  versus  ex  fusco  nigrae,  sela.  longc  plu- 
mata.  Facies  albo-micans.  Thoracis  dorsuni  polline  subfusco  le- 
viter asporsum,  adversus  niarginem  posticum  obscure  violaceum. 
Scutelhim  concolor.  Tegulae  aibidae,  nigro-ciliatae.  Lamellae  hy. 
popygii  perbreves,  sublunatae,  nigrae.  Coxae  anticae  flavae,  albo- 
micantes,  adversus  basim  late  nigricantes.  Pedes  flavi,  apice  femo- 
runi posticoruni  nigro;  tarsi  posteriores  praeter  basim  nigri,  antici 
apicem  versus  fusci.  Alae  obscure  cinereae,  subnigricantes.  —  (New 
York,  Ostcn-Sacken). 

Nota.     A    Pelastoneuro    abbreviato   distinguitur:    colore   thoracis 

et  scntelli.  sela  antennarum  longius  plamala.  coxis  anticis  magna 

ex  parte  flavis  et  venis  longitudinalibus  alaruni  tertia  et  quarta. 

inlervallo  latiore  separatis. 

91.  Pelastoneurus  all ernans  nov.  sp.  9-  Obscure  viridis, 
riltis  thoracis  alternis  aeneis  et  e.r  cneruleo  viridibus^  setä  anten- 
narum hreviter  pubescente.  ciliis  oculorum  itiferioribns  albidis.  coxis 
anticis  pedibusque  flavis,  —  Long.  corp.  ly'^  lin..  Long.  al.  Ü  lin. 

Antennae  rufae,  apicem  versus  nigrae.  sela  breviter  pubescente. 
Facies  quam  in  reliquis  speciebus  angustior,  obscure  cinerea.  Te- 
gulae aibidae.  nigro-ciliatae.  Coxae  anticae  totae  flavae,  nigro- 
pilosae,  vix  obsolelissime  albicantes.  Tarsi  inde  ab  articiili  primi 
apice  ex  fusco  nigri.  Alae  obscure  cinereae.  subnigricantes.  — 
(New  York,  Osten-Sacken). 

92.  Porphyr ops  longipes  uov.  sp.  <J.  l'iridis.  facie  alba, 
coxis  ex  viridi  nigris .  pedibus  anterioribus  flnvis .  articulis  tarso- 
rum  tittimis   duobiis   nigris,   pedibus  posticis   nigris ,  femorum    hasi 


96  //.   Loew:   Diplera 

iibiiscjne  supra  (basi  tarnen  excepta)  leslaceis,  tibiarum  apice  tarsis- 
que  ftiscis,  e.rterioribns  Jiypopygii  appendicibus  Jiliformibus .  bipor- 
i'Uis.  —  Long.  corp.  2~  lin.,  Long.  al.  2^^  liii. 

Obscure  viridis,  nitens,  lineis  ihoracis  duobus  obscurioribus. 
Facies  angusta,  alba.  Antennae  nigrae,  arliculo  tertio  lanceolato. 
setä  antennis  paulo  longiore.  Occiput  infra  pilis  confertis  albis 
vesticum.  Tegulae  albido-cilialae.  Appendices  exteriorcs  hypopygii 
testaceae,  filiformes,  bipartitae,  pilis  albidis  subüliter  ciliatae.  Coxae 
ex  viridi  nigrae,  intermediae  pilorum  nigrorum  fasciculo  rigide  ar- 
matae.  Pedes  antici  dilute  flavi,  ultimis  duobus  tarsorum  articulis 
nigris,  primo  reliquis  siniul  suniptis  fere  longiore,  in  apice  infra 
subdilatato.  Pedes  inlermedii  graciles  dilute  flavi,  ultimis  duobus 
tarsorum  articulis  nigris.  Femora  poslica  non  incrassafa,  nigra,  basi 
tarnen  feslaceä;  libiae  posticae  crassiusculae,  nigrae.  apiceni  versus 
fuscae  et  supra  praeter  basim  dilute  testaceae  vel  flavac;  tarsi  po- 
stici  crassiusculi,  fusci,  articulis  ultimis  duobus  nigris.  Alae  cinereo- 
hyalinae,  venä  longitodinali  tertiä  apicem  versus  leniter  lecurvä, 
quartä  leniter  flexä.  —  (New  Hampshire;  Dsten-Sacken). 

93,  Cor dy  Iura  praensl  a  nov.  sp.  cT.  Dilute  flavescens. 
fronte  et  dorso  saturatioribus,  singtdis  abdominis  scgmentis  an- 
gusle  J'usco  marginatis^  seid  anfennarum  nigro - plumosä ,  alarum 
apice  et  venä  transversa  posteriore  yusco-limbatis.  —  Long.  corp. 
Sj'ä  lin.,  Long.  al.  2f  lin. 

Dilute  flavescens,  nitida,  pilis  plerisque  et  setis  omnibus  nigris. 
Caput  concolor,  fronte  ochraceä,  albo-poUinosa,  opacä,  facie  praeter 
laiera  exalbidä,  setä  mystacinä  ufrinque  unä.  Antennae  flavicantes. 
breviores,  articulo  tertio  obtiiso,  setä  nigra  et  pilis  nigris  plumatä. 
ScutoUum  setis  duabus  longis  pilisque  duobus  minulis  nigris  in- 
structum.  Abdomen  supra  nigro-pilosum,  ufrinque  et  infra  pilis 
tenuibus  pallidis  vestitura,  segmentis  singulis  postice  subliliter  fusco 
marginatis.  Pedes  dilute  flavescentes,  pilis  omnibus  sctisque  raris 
nigris.  Alae  ex  cincreo  sublutescentes,  apjce  late,  venä  transversa 
posteriore  anguste  fusco-limbatis.  —  (Canada;  Couper). 

94.  Cordylura  nana  nov.  sp.  2.  Atra.  ■nitida,  thoracis 
marginibus  latcralibus  el  vittu  media  latissimä  cinerea -polUnosis, 
capite  praeter  superitts  occipitis  dimidium  pedibusque  flavis ,  setä 
antennarum  nudä.  alis  odversus  rostam  nigricantibiis.  —  Long.  corp. 
2  lin.,  Long.  al.  1^  lin. 

Caput  llavuni;  antennae  concolores,  artieulo  tertio  obtuso,  setä 


Amrricne    septentrionalis.  91 

tf'iini  siihnudA.  Pi-oboscis  cum  palpis  pailida.  Siiperius  occipilis 
diinidium  nigrtim:  vertex  concolor,  maculä  gemina  polline  albido 
aspersa.  Thorax  afer,  nilidiis;  dorsi  vitta  lalissima  polline  cinereo 
opaca,  niargines  laterales  polline  albido-einereo  aspersi;  pleurae  in- 
fra  polline  albido  cinereae.  Abdomen  atrum  .  nitidum.  venire  pal- 
lido.  Pedes  cum  coxis  flavi,  extremis  posticorum  genibus  nigris. 
Alae  cinereo- by;ilinae,  adversus  costam  ex  cinereo  nigricantes.  ila 
ul  cellnla  marginalis  inde  a  venae  primae  fine  reliqua  alä  obscurior 
sit.  —  (Canada;  Coiiper.) 

95.  Telanoceru  ambigna  nov.  sp.  cf.  Anlennae  elonga- 
tae^  tenties,  arliculis  uUimis  duobus  subaequalibus .  seid  albo  •  phi- 
mosä :  ulae  nigrorellculalae ,  limbo  costae  et  apicis  nigro.  —  Long, 
corp.  'Ij\  lin.,  Long.  al.  '1\  lin. 

Corporis  forma  ac  iigura  omnino  Tetanocerae.  sed  caput  et  an- 
tennae  Sepedontis.  ila  ut  quasi  intermedia  inter  utiumque  genns 
appareat.  Ex  fusco  testacea ,  thorace  et  abdomine  fusco  punctula- 
tis.  Frons  utriuque  maculas  binas  nigras  habet,  quarum  inferior 
juxta  antennas  sita  est.  Anfennae  longae,  tenues,  teslaceae,  apicem 
versus  nigrae;  articulus  secundus  tertio  subaequalis,  pilis  rarioribus 
nigris  instrucliis;  articulns  tertius  obtusus;  sela  alba,  basini  versus 
lutea,  albo-plumosa.  Facies  prope  antennas  tuberculun)  laevigatuni 
badium  habet.  Pedes  testacei,  tibiis  anlieis  praeter  basim,  reliquis 
in  apice  nigris.  Alae  breviusculae,  nigro  -  reticulalae,  gullulis  mar- 
ginalibus  nuUis  ita  ut  limbus  costae  et  apicis  niger,  marginis  posiici 
ex  nigro  cinereus  sit;  vena  transversa  posterior  valde  arcuata,  — ■ 
(Maine.) 

96.  Saprom  ij  za  decora  nov.  sp.  $.  Ftavescens,  maculis  ni- 
gris variegata.  alis  ftisco-retictdatis.  —  Long.  corp.  2^  lin.,  Long, 
al.  '2i  lin. 

Dilnte  flavescens.  infra  pallidior.     Tertius  antennarum  ariiculns 
triangulus.  supra  leviler  excisiis,  sela  nigro  plumata.     Frons  praeter 
margines  nigro-maculalos  convexa.  nitida,  macnlam  geminani  atrani 
gerens.     Genae  et  occipul  fusco-macnlata.     Thorax  et  abdomrn  ma- 
culis nigris.  soiiatirn   dispositis  ornata.      Femora  singuhi  infra  macula 
nigra  notata.    Alae  fnsco-iolicnlatae.  costa  et  apice  radiatis,  disco  et 
margine  poslico  gulialis.   —  (Lake  George  N.   Y.;  Osten-Sacken.) 
Nota.     Capitis  tornia  el   praccipue  antennarum  simillima  quibus- 
dam  Tetanoccris;   hoc  et  peculiaris  frontis  figura  causam  prae- 
beut  eximiam,  ut  haec  species  pro  typo  habeatur  unius  corum 
generum,  in  quae  Saproniyzae  discerpendae  sunt. 

Berl.  Kntomol.  Zeitschr.    VIH.  7 


98  H.  Loeiv.   Diptern 

91.  lief  eroneurn  melanoslomn  nov.  sp.  cT-  Dilutissime 
flavescens^  facie  ei  ahdomine  nigris^  setä  aniennarum  subnudd,  »'<?- 
w?«  transversis  alarum  approjciniatis  —  Long.  coip.  I^V  ^''i-?  Long, 
al.  1-rV  Hn. 

Dilutissime  flavescens,  pedibus  tolis  concoloribus.  Facies  ni- 
gra, opaca,  supra  dilutc  flavescens.  Sela  antennnrum  subiiuHa.  Tho- 
racis  dorsum  paulo  saturatius  flavescens,  utrinque  albo  marginatum 
Pleiirae  dilute  ttavescentes,  supra  obsolet  ins  fiism  -  vittatae.  Abdo 
men  nigruni,  nitidum.  Alac  liyalinae,  plaga  apicali  nigra;  venae 
transversae  approximatae  ita  ut  anterior  a  celiulae  discoidalis  basi 
intervallo  fere  duplo  latiore  quam  ab  apice  distet.  —  (New  Hamp- 
shire; Osten-Sacken.) 

Nota.     Ab  Heteroneura  albimanä,  cui  propinqua,  pedibus  anticis 
totis  flavis  facile  distinguilur. 

98.  Opomyza  lurida  nov.  sp.  cT  et  9.  Lutea,  melanoto  pleit- 
risque  ex  nigro  fuscis,  abdom'me  nigro,  pedibus  dilute  luteis,  femo- 
rum  posticornm  annulo  subapicuU  obsolet issime  subfitsco;  cT-  bypo- 
pygio  nigro;  2.  abdominis  apice  lutea.  —  Long.  corp.  l^ — 1|  lin.. 
Long.  al.  1|  lin. 

Lutea.  Caput  concolor,  occipite  et  supcriore  frontis  dimidio 
fuscis,  inferiore  frontis  dimidio  et  antennis  ocbracois.  Thoracis  dor- 
sum sordide  luteum,  ad  versus  latera  subfuscum;  color  scutelli  ex  lu- 
teo  in  fuscum  vergens;  plcnrae  obscnre  fuscae;  metanoliim  ex  fusen 
nigrum:  abdomen  nigrum,  hypopygio  maris  concolore,  summo  apice 
in  foeminä  luteo.  Pedes  dilute  lutei,  femoribus  posticis  ante  apiceni 
colore  dilute  subfusco  obsolete  annnlatis,  tibiis  posticis  praeter  me- 
diara  parlem  saepe  subfdscis.  Alae  subhyalinae,  maculä  apicali  an- 
gustisque  venularum  transversaliuin  limbis  ex  fusco  nigris.  —  (Sitka; 
Sahlberg.) 

Nota.     Variat  frontis  dimidio  superiore,  occipite,  metanoto  pleu- 

risque  ex  ferrugineo  rufis. 

99.  Ephydra  subopaca  nov.  sp.  cT  et  9.  Viridi-aenea,  pol- 
line  fusco-cinereo  subopaca,  pedibus  testaceis;  peristomium  foeminae 
setis  longis,  maris  brevioribus  et  rariorihus  cilialum;  hypopygitim 
oblongum^  convexum,  subtilissime  carinatum.  — Long.  corp.  l-^  —  2 
lin.,  Long.  al.  l^V — If  li"- 

Viridi-aenea,  thoracis  dorso  et  scutello  interdum  cupreis,  polline 
ox  fusco  cinereo  vel  es  fusco  ochraceo  subopaca.  Frons  praeter 
margines  laterales  nitida.  Antennae  nigrae,  pilo  laterali  arliculi  ter- 
tii  nuUo.  sela,  brcvitcr  pectinata.     Facies  maris  descripti  polline  con- 


Americae   seplenfrionalls.  99 

i'erlo  oclirareo .    ioeniinariim    olbo  fecla.     Latera   peristomii  foemina 

setis  longis  nigris,  mas  bievioribus  et  ranoribus  ciliata  habet.     Hy- 

popygiuni  oblongum.  convexum,   carinula  media  lineari.     Coxae  te- 

staceae  et  cinerascentes,  vcl  cinereae.     Pedes  testacei,  libiarum  apice 

fusco.    iarsis    ex   fusco   nigris;   femora   interdum    supra    ex    cinereo 

glaiica;  femora  poslica  in  latere  posteriore  viltam  denudatam,  niti- 

dam,  badiam   vel  fnscam  habenl;  tibiae  posticae,   supra  selosulae,  in 

trieiite  apicali  lineolä  laevigatä,  badiä  vel  fuscä  nofantur.     Alae  ci- 

uereae  vel  fusco-cioereae,  venis  fuscis.  —  (Connecticut;  Osten-Sacken.) 

Noia.     Colon  pollinis  faciei,  quem  in  foeminis  duabus  albuni,  in 

mare  uno  ochraceum  observavi,  variabilis  esse  videtur;  alterum 

sextim  faciem  semper  polline  ochraceo,  alterum  albo  aspersam 

habere,  veri  simile  non  est. 

100.  Caenia  spinosa  nov.  sp.  9.  Aeneo-viridis,  pedibus  Jitsco- 
leslaceis,  alarum  nlgricanl htm  costd  nigro  -  selosä  ^  abdomine  infra 
{niuin  spinis  duabus  recurvis  armato.  —  Long.  corp.  2~  lin.,  Long. 
al.  -ii  lin. 

Aeneo-viridis.  Frons  praeter  latera  et  superius  faciei  dimidium 
nitida;  dimidium  faciei  inferius  .ocliraceo-pollinosuin,  pilis  nigris  ve- 
stitum,  perisfomio  selis  longis  nigris  ciliato.  Thoracis  dorsum  et 
scutellum  polline  subfusco  aspersa,  subnilida.  Pleurae  supra  polline 
ex  ochraceo  fusco,  intra  cinereo  opacae.  Singula  abdominis  se- 
gmenta  in  dimidio  posteriore  glaucesceutia;  infra  anum  Spinae  duae 
tenues,  leviter  recurvae  conspiciunlur.  Coxae  polline  albido  cine- 
reae. Pedes  fusco  -  testacei,  apicem  versus  fusci.  Alae  nigricantes, 
costä  setis  validiusculis  nigris  armatä.  —  (Massachusets;  Sanborn  ) 


Ad  calcem  hujus  centuriae  liceat  pauca  a  me  errata  emendarc 
et  tabulam  secuiidum  systematis  ordinem  dispositam  earum  specie- 
rum  addere,  quas  quinque  hae   centuriae  complectuntur. 

Species,  quam  Empidis  pictae  nomine  (Cent.  III.  28.)  descripsi, 
jam  a  Wiedemannio  Empidis  spiloplerae  nomine  descripta  est.  — 
Nonnullis  speciebus  locus  additus  est  „New  Wisconsin",  qui  „Nor- 
thern Wisconsin*'  esse  debebat. 


//.    Loew:    üipleru 


Catalogus  generum  et  specierum,  quae  insunt  in  quinque 
primis  dipterorum  centnriis. 


Culicidae. 


Corethra. 
trivittata 


II.  1. 


Chironomidae. 


Chasmatouotus. 

unimaculatus  .  . 
Tanypus. 

flavicinctus 

pinguis  .  . 

tricolor  .  . 
Ceratopogou 

albiventris 

argentatus 

biiiiaculatus 

festivus  .  . 

longipennis 

opacus    .  . 

plebejus    . 

rafiis    .  .  . 

setulosus  . 

trivialis  .  . 


V.  1. 

1.2. 
I.  1. 

1.3. 

I.  7. 

1.5. 

1.6. 
I.  13. 
I.  10. 

I.  9. 
I.  11. 
I.  12. 


1.8. 
1.4. 


Blepharopteridae, 

Blepharoptcra. 

capitata  ....  IV.  43. 

Tipulidae. 

Dixa. 

centralis    .  .  .    III.  3. 

fusca III-  5. 

marginata.  .  .    III.  1. 

iiotata III.  4. 

terna III-  2. 

Holorusia. 

rubiginosa  .  .  IV.  1. 
Tipula. 

angiilata    ...    V.  22. 

angustipeniiis.  IV.  19. 

apicalis  ....    IV.  2. 

appeiidiculata.  IV.  20. 

baiioptera  .  .  .  IV.  15 


bella.  .  . 
caloptera 
canadensis 
casta  .  . 
centralis 
cincta  .  . 
discolor  . 
eluta  .  . 
fallax  .  . 
fasciata  . 
fragilis  . 
fraterna  . 
grata  .  . 
hebes  .  . 
infuscata 
ignobilis 
latipennis 
longiventris  .  . 
macrolabis  .  . 
pallida  .  .  .  . 
pubera  .  .  .  . 
septentrionalis 
serrulata    .  .  . 

serta    

speciosa  .  .  . 
strepens  .  .  . 
subfasciata  .  . 
submaculata  . 
suspecta  .  .  . 
tephrocephala . 
ternaria  .  .  .  . 
tessellata  .  .  . 
nmbrosa    .   .  . 

valida 

versicolor  .  .  . 
Pachyrrhina. 
abbreviata  .  . 
circumscripta  . 
eucera  .  .  .  . 
gracilicornis  . 
incurva  .  .  .  . 
lugens  .  .  .  . 
nobilis  .... 
occipitalis .  .  . 


IV.  2'J. 
IV.  30. 

V.  19. 
IV.  25. 

V.  21. 
IV.  24. 
IV.  12. 
IV.  27. 
IV.  10. 

IV.  6. 

IV.  7. 

V.  14. 
IV.  11. 
IV.  18. 
IV.  26. 

IV.  9. 

V.  20. 

IV.  5. 

V.  17. 
IV.  16. 

V.  16. 

IV.  4. 

V.  18. 
IV.  14. 
IV.  22. 
IV.  28. 
IV.  13. 
IV.  23. 

IV.  8. 

V.  23. 
V.  15. 

IV.  3. 
IV.  31. 
IV.  21. 
IV.  17. 

IV.  36. 
IV.  38. 
IV.  39. 

V.  32. 
IV.  32. 

V.  26. 
V.  24. 
V.  30. 


pedunculata . 
polymera  . 
punctum  .  . 
sodalis  .  .  . 
suturalis  .  . 
tenuis  .... 
unifasciata  . 
unimaculata . 
virescens  .  . 
vittula  .... 
xanthostigma 
Stygeropis. 
sordida   .  .  . 


IV.  33. 
IV.  40. 
IV.  34. 

V.  29. 
IV.  37. 
IV.  41. 
IV.  35. 

V.  28. 

V.  25. 


IV.  42. 


Simulidae. 


Simulium. 

quadrivittatuni 

II.  2 

Sibionidae. 

Bibio. 

abbreviatus  .  . 

V.  9 

basalis    .... 

V.  11 

fraternus    .  .  . 

V.  8 

hirtus  

V.  2 

inaequalis  .  .  . 

V.3 

longipes  .... 

V.  12 

lugens 

V.  6 

nervosus    .  .  . 

V.  4. 

nigripilus  .  .  . 

V.  10 

obscurus    .  .  . 

V.  5. 

variabilis  .  .  . 

V.  7. 

D  i  1 0  p  h  u  s. 

longiceps  .  .  . 

I.  14 

serotinus   .  .  . 

I.  15 

Scatopse. 

pygmaea    .  .  . 

V.  13 

Xylophagid 

ae. 

Rachiccrus. 

obscuripennis . 

III.  6. 

varipes   .... 

III.  7. 

Xylophagus. 

lugens    .... 

III.  8. 

.4«! erirae  seiitenlrionatis. 


101 


S  u  b  n  1  a. 

pallipes  .  .  . 
Arthropeas. 

americana .  , 
B  0 1  b  0  m  y  i  a. 

nana  .... 


III.  9. 
I.  IG. 
11.5. 


Stratiomyidae. 

P  a  c  h  y  g  a  s  t  e  r. 

pulcher  .  .  . 

.m. 

1(3 

Nemotelus. 

acutirostris  . 

III. 

13 

canadensis    . 

III. 

12 

crassns  .  .  . 

III. 

10 

unicolor.  .  . 

III. 

11 

0  .\  y  c  e  r  a. 

centralis    .  . 

III. 

14 

nnifasciata    . 

III. 

15 

M  e  1 0  p  0  n  i  a. 

oh.'icnriventris 

IV. 

45 

similis.  .  .  . 

.IV. 

44 

Leptidae. 

Chrysopi  la. 

foeda   .... 

rotundipennis 

vehitina  .  .  . 
Leptib. 

costata   .  .  . 

dimidiata  .  . 

hirta 

ochracea    .  . 

terniinalis  .  . 
'  scapularis .  . 


I.  IS. 
I.  11). 

I.  17. 

II.  4. 
III.  17. 

I.  21. 

II.  3. 
1.20. 
1.22. 


Asilidae. 

Lcptogaster. 
hadins    .  . 
favillaceus 
flavipes  .  . 
incisuralis 
murinus  .  , 
ob,scuripes 
pictipes  .  . 
teiiuipes. 
testaceus 
varipes   .  , 


II.  6. 
II.  12. 
II.  15. 
II.  11. 

II.  9. 
II.  13. 

II.  7. 
II.  14. 
II.  10. 

II.  8. 


Bombylidae. 

B  0  ni  b  y  1  i  u  s. 

atrireps  ....  IV.  49. 
haemorrlioicu.s  IV.  4fi. 
pulcbellus.  .  .  IV.  47. 


ravns   .  .  . 

validus    .  . 
Systoeclius. 

candidnlus 

vulgaris  .  . 
Lordotns. 

gibbiis    .   . 
Phthiria. 

iiotata  .  .  .  , 

sulphurea  .  . 
Geron. 

calvn.s  .  .  . 

subauratus   . 
S  y  stropu  s. 

macer  .  .  . 


.  IV.  50. 

.  IV.  48. 

.  IV.  51. 
.  IV.  52. 

.  IV.  53. 

.  III.  19. 
.  III.  18. 

.  IV.  54. 
.  IV.  55. 

.  IV.  56. 


Syrphidae. 


T  e  m  n  0  c  e  r  a. 

megacepbala 
L  e  p  i  d  0  m  y  i  a. 

calopus  .  .  . 
Sericon]  yia. 

chalcopyga  . 
S  p  i  1 0  m  y  i  a. 

fusca    .... 

liaraii'era  .  . 
Tem  nostoma. 

aequalis  .  .  . 

alternans   .  . 

obscura  .  .  . 
Tropidia. 

raamillata  .  . 
Didea. 

fuscipes  .  .  . 
Sphegina. 

infuscata   .  . 

lobata  .... 

rufiventris .  . 
Baccha. 

capitata  .  .   . 

cognata  .  .  . 

Ingens.  .  .  . 

obscuricornis 
Doros. 

aequalis  .  .  . 

flavipes  .  .  . 
Chrysochlara 

buccata  .  .  . 
Chilosia. 

capillata    .  . 

comosa  .  .  . 

cyancscens  . 

leucoparea    . 

pallipes  .  .  . 


.  IV.  57. 

.    V.  38. 

.  III.  20. 

.  V.  34. 
.   V.  33. 

.  V.  36. 
.  V.  37. 
.   V.  35. 

.     I.  68. 

.  IV.  82. 

.  III.  23. 
.  III.  21. 
.  lU.  22. 

.  III.  25. 
.  III.  27. 
.  111.24. 
.  III.  26. 

.  IV.  84. 
.  IV.  83. 

ys- 

.  IV.  72. 

.  IV.  65. 
.  IV.  66. 
.  IV.  67. 
.  IV.  69. 
.  IV.  70. 


plumata  .  .  . 

tristis  .... 
Chrysogaster 

latus    .... 

nigripes  .  .  .  , 
Orthoneura. 

pictipennis   . 
Triglyphus. 

modestus  .  . 

pubescens.  .  . 
Paragus. 

angustifrons    . 

dimidiatus    .  . 
Xylota. 

barbata  .  .  .  . 

bicolor    ... 

fraudulosa    .  . 
Ptcralastes. 

lituratus    .  •  . 

thoraeicus    .  . 
Helophilus. 

divisus    .  .  .  . 

hamatus .  .  .  . 

laetus  

latifrons.  .  .  . 

integer    .  .  .  . 

obscurus    .  .  . 

obsoletus  .  .  . 
Chrysotoxuui. 

laterale   .  .  .  . 

pubescens .  .  . 

ventricosum.    . 
Microdon. 

coarctatus .  .  . 

laetus  

tristis 

C  e  r  i  a. 

abbreviata     .  . 


IV.  68. 

IV.  71. 

IV.  59. 
IV.  60. 

IV.  58. 

IV.  62. 
IV.  61. 

IV.  64. 
IV.  63. 

V.  40. 
V.  39. 
V.  41. 

IV.  81. 
IV.  80. 

IV.  78. 
IV.  79. 
IV.  77. 
IV.  73. 
IV.  76. 
IV.  74. 
IV.  75. 

V.  42. 
V.  43. 
V.  44. 

V.  47. 

V.  46. 
V.  45. 


V.  48. 


Hybotidae. 

1  j  r  a  c  h  y  s  1 0  m  a 

binummus.  . 

nigrimana.  . 

serrulata  .  . 
Syneches. 

albonotatus  . 

pusillus  .  .  . 

ruf  US  .... 
Sy  ndyas. 

dorsalis  .  .  . 

polita   .... 

Empidae. 

Empis. 

armipes  .... 


II.  16. 

II.  17. 

1.23. 

II.  18. 
1.25. 
1.24. 

I.  26. 

I.  27. 


I.  32. 


10^ 


//.   Loew:  Diplera 


barbata  .  .  . 

II.  19. 

pectinata  .  . 

.     I.  49.  i 

Platypalpus. 

labiata    .  .  . 

1.33. 

polita  .  .  .  . 

.   II.  29. 

aequalis  .... 

V.  75. 

laevigata    .  . 

V.  49. 

priapulus   .  . 

.     I.  54.  ! 

apicalis  .... 

V.  79. 

leptogastra  . 

III.  30. 

pulchra  .  .  . 

.     I.  40. 

debilis    .... 

III.  37. 

lougipes .  .  . 

V.  51. 

pulla    .  .  .  . 

.     1.44. 

discifer   .... 

III.  36. 

nuda 

II.  20. 

pusio    .  .  .  . 

.     I.  63. 

Havirostris    .  . 

V.  80. 

obesa  .... 

1.28. 

rava 

.    11.25. 

laetus  

V.  81. 

pallida    .  .  . 

.     1.30. 

rustica    .  . 

.   V.  56. 

lateralis  .... 

V.  78. 

picta 

III.  28. 

sellata     .  . 

.     1.42. 

mesogrammus 

III.  38. 

poeciloptera . 

.     1.31. 

soccata  .  . 

.     1.67. 

pachycnemus  . 

V.  77. 

Poplitea  .  .  . 

III.  29. 

sordida   .  . 

.     1.58. 

trivialis  .... 

V.  76. 

rufescens  .  . 

.   V.  52. 

testacea  .  . 

.   11.24. 

Phoneutisca. 

sordida   .  .  . 

.     1.29. 

umbilicata. 

.     I.  65. 

bimaculata    . 

III.  35. 

spectabilis    . 

II.  21. 

umbrosa.  . 

.   V.  53. 

Tachypeza. 

stenoptera    . 

.   V.  50. 

uugulata    . 

.     I.  66. 

clavipes  .... 

V.  73. 

varipes   .  .  . 

I.  34. 

unimaciilata. 

.   11.33. 

pusilla    .... 

Y.  74. 

achymeria. 

vara  .... 

.     I.  57. 

rapax   

V.  71. 

brevis  .... 

II.  22. 

vittata  .  .  . 

.   11.23. 

rostrata  .  .  . 

V.  72. 

pudica.    .  .  . 

.     I.  35. 

Hilara. 

Synamphotera. 

hamphomyia. 

atra  .... 

.   11.42. 

bicolor    .... 

III.  34. 

angustipennis 

.     I.  55. 

basalis    .  . 

.   11.45. 

H  e  m  e  r  0  d  r  0  m  i  a. 

aperta  .... 

.   11.27. 

brevipila    . 

.    11.41. 

defecta    .  .  . 

II.  55. 

basalis    .  .  . 

.   V.  54. 

femorata    . 

.   11.35. 

notata  .... 

IL  53. 

brevis  .... 

.     I.  52. 

gracilis  .  . 

.  .    11.44. 

obsoleta  .  .  . 

II.  52. 

candicans  .  . 

.   V.  61. 

leucoptera. 

.    n.43. 

scapuhiris  .  . 

II.  54. 

clavigera   .  . 

.     I.  53. 

lutea    .  .  . 

.  III.  33. 

valida  .... 

II.  51. 

conjuncta  .  . 

.     I.  56. 

macroptera 

.  III.  32. 

vittata.   .  .  . 

II.  56. 

corvina  .  .  . 

.     I.  51. 

mutabilis  . 

.   II.  40. 

C 1  i  n  0  c  e  r  a. 

crassinervis . 

.     I.  59. 

nigriventris 

.   11.38. 

lineata     .  .  . 

.   11.50. 

debilis     .  .  . 

.     I.  45. 

seriata    .  . 

.   V.  63. 

Simplex  .  .  . 

.   11.49. 

dimidiata  .  . 

.     1.36. 

testacea  .  . 

.  .   V.  64. 

exigua    .  .  . 

.   11.32. 

tristis  .  .  . 

.   V.  62. 

Dolichopodidae. 

frontalis.  .  . 

.   II.  28. 

trivittata    . 

.    11.39. 

fumosa    .  .  . 

.    1.39. 

umbrosa     . 

.  .   11.34. 

Dolichopu  s. 

gilvipes  .  .  . 

.     1.48. 

unicolor .  . 

.   II.  37. 

albiciliatas    . 

.   11.59. 

glabra  .... 

.     1.41. 

velutiua  .  . 

.  .   11.36. 

dorycerus  .  . 

.   V.  85. 

gracilis   .  .  . 

.     I.  43. 

Hormopeza. 

fulvipes  .  .  . 

.   11.61. 

hirtipes  .  .  . 

.  V.  59. 

brevicornis 

.  .   V.  65. 

melanocerus 

.   V.  86. 

impedita    .  . 

.   II.  31. 

nigricans  . 

.  .    V.  66. 

palaestricus  . 

V.  84. 

iucompleta  . 

.  III.  31. 

Gloma. 

praeustus  .  . 

.   11.62. 

irregularis    . 

.   V.  60. 

obscura  .  . 

.  .   V.  68. 

quadrilamellatus  V.  83. 

laevigata    .  . 

.     I.  37. 

nifa  .... 

.  .   V.  67. 

setosus   .  .  . 

.   11.63. 

leucoptera.  . 

.     I.  G2. 

C  y  r  1 0  ni  a. 

socius  .... 

.   11.60. 

limbata  .  .  . 

.     I.  60. 

femorata    . 

.  .    V.  69. 

splendidulus 

.   V.  82. 

liturata   .  .  . 

.     1.61. 

halteralis   . 

.  .   11.46. 

Tachytrechut 

longicauda    . 

.     1.38. 

longipes .  . 

.  .   11.47. 

angustipennis 

.'  11.64. 

longicornis  . 

I.  47. 

])ilipes  .  .  . 

.  .   11.48. 

Gymnopternus. 

longipennis  . 

.     I.  46. 

procera  .  . 

.  .    V.  70. 

coxalis    .  .  . 

.   V.  87. 

luctifera .  .   . 

.     I.  50. 

meniscus   .  . 

.   V.  88. 

lugens.  .  .  . 
hiteiventris  . 

.    II.  30. 
.    V.  57. 

Tachydro] 

nidae. 

Pelastoncuru  s. 

abbreviatus  .  .    V.  89. 

macilenta  .  . 

.    V.  55. 

Stilpon. 

alternans   .  . 

.   V.  91. 

lautabilis    .  . 

.   11.26. 

varipes    .  . 

.  .   11.58. 

lamellatus  .  . 

.   V.  90. 

nana     .... 

.     1.64. 

Drapetis. 

Porphyrops. 

nigricans  .  . 

.   V.  58. 

pubescens  . 

.  .   11.57. 

longipes .  .  . 

.   V.  92. 

Americae  seplentrionnlis. 


103 


Chrysotils. 

cornutus    .  .  . 

picticornis  .  . 
Sympycuus. 

nodatus  .... 
Hydrophorus. 

parvHS 

Psilopus. 

dimidiatus     .  , 

melampus  .  .  . 

teuer    .  .  .  .  , 

Tachinidae. 

Wahlbergia. 

brevipennis 
llyaloinyia. 

triangulifera 
Xysta. 

didyma  .  . 
II  i  in  a  u  1 0  s  1 0  m  a. 

sugens    .  .  . 
Cistogaster. 

divisa  .... 
Trichopoda. 

radiata    .  .  . 

trifasciata.    . 


II.  6.5. 
II.  ÜG. 

II.  08. 

II.  67. 

II.  70. 
II.  69. 
11.71. 


IV.  91. 
IV.  85. 
IV.  86. 
IV.  87. 

IV.  88. 


IV.  89. 
IV.  90. 


Anthomyidae. 


Lispe. 
sociabilis 


11.72. 


Cordyluridae. 


Cordylura. 

adusta .  .  .  . 

aiigustifrons 

bimaciihita   . 

cincta  .  .  .  . 

confiisa  .  .   . 

coniuta  .  .  . 

flavipes  .  .  . 

gilvipes  .  .  . 

nana .  .  .  .  , 

pleuritica  .  . 

praeusta    . 

setosa  ... 

terminalis  .  , 
11  y  d  r  0  m  y  z  a. 

confluens  .  , 


III.  41. 

III.  45. 

in.  40. 

111.47. 

III.  43. 

III.  48. 

III.  46. 

III.  49. 
,   V.  94. 

III.  42. 
,  V.  93. 
,111.44. 
,  III.  39. 


111.  .50. 


Helomyzidae. 


Uelo  111  y  za. 
apicalis  .  . 
assimilis 


latericia  ... 

longipennis  . 

phimata  .  .  .  . 
Scoliocentra. 

fraterna  .  .  .  . 

helvola  .  .  .  . 
A  n  0  r  0  s  1 0  m  a. 

marginata .  .  . 
A 1 1 0  p  h  y  1  a. 

laevis 

B 1  e  p  h  a  r  0  p  t  e  r : 

armipes  .  .  .  . 

leucostoraa  .  . 

lutea 

pubescens     .  . 

tristis  


II.  89. 
II.  90. 

II.  88. 

III.  51. 
II.  80. 

11.81. 

II.  85. 

'  II.  83. 
III.  53. 
III.  52. 

II.  82. 

II.  84. 


Sciomyzidae. 

Tetauocera. 

ambigua.  ...  V.  95. 

rotundicoruis  .  I.  70. 

triaugularis  .  .  I.  69. 
S  c  i  0  m  y  z  a. 

luctifera  ....  I.  71. 

Trypetidae. 

Trypeta. 

abstersa ....  II.  77. 

alba 1.72. 

albidipeuuis  .  .  I.  73. 

atra 11.74, 

fiualis 11.78. 

gemiuata    ...  11.  75. 

sarcinata    ...  II.  73. 

timida IL  76. 

vernoniae  ...  I.  74. 


Lonchaeidae. 


P  a  11 0  p  t  e  r  a. 
jucunda  .  . 
superba  .  . 
terminalis  . 


111.  55. 

I.  75. 

III.  54. 


Sapromyzidae. 


11.86. 
II.  87. 


Saprorayza. 
bispina  .  .  . 
cincta  .... 
corapedita .  . 
dccora  .... 
fraterna  .  .  . 
quadrilincata 
rotundicoruis 
stictica   .  .  . 


I.  79. 

1.81. 

1.76. 
V.  96. 

1.77. 

1.78. 
111.56. 
111.58. 


tefluispina .  . 

umbrosa.  .  . 

Pachycörina. 

verticalis  .  . 
L  a  u  X  a  u  i  a. 
albovittata  . 
femoralis  .  . 
gracilipes  .  . 
manuleata .  . 
niuscaria  .  . 
obscura  .  .  . 
opaca  .  .  .  . 
trivittata  .  . 
variagata   .  . 


1.80. 
III.  57. 

1.82. 

II.  79. 
1.89. 
1.85. 
1.88. 
1.87. 
1.86. 
1.84. 
1.90. 
1.83. 


Heteroneuridae. 


Heteroneura. 

melanostoma  . 

latifrons .  .  .  . 

spectabilis  .  . 
Anthophiliua. 

tenuis  .  .  .  .  , 

terminalis  .  .  , 

variegata  .  .  . 
Ischnomyia. 

vittata 


V.  97. 
IV.  93. 
IV.  92. 

IV.  95. 
IV.  94. 
IV.  96. 


IV.  97. 


Opomyzidae. 


Opomyza. 
lurida  .  . 


V.  98. 


Ephydridae. 

Psilopa. 

nobilis . 
Discocerina 

leucoprocta 

Orbitalis .  . 

Simplex  .  . 
Ilydrellia. 

formosa  .  . 
Philygria. 

debilis  .  .  . 

opposita .  . 
Hyadina. 

gravida  .  . 
P  a  r  y  d  r  a. 

abbreviata . 


varia  .  . 
Ephydra. 

subopaca 
Ö  c  a  t  c  1 1  a. 

obsoleta . 

scjuncta . 


II.  92. 

1.93. 
I.  91. 
1. 92. 

1.94. 

1.96. 
1.95. 


.  IV.  98. 

.     1. 97. 
.IV.IOO. 

.    V.  99. 

.     1.98. 
.  IV.  99. 


14)4 


H.  Loeiv:  Diptera  Americae  septentrionalis. 


Caenia. 
spinosa 


V.  100. 


Geomyzidae. 


Diastata. 

eluta    

III.  59. 

pulchra  .... 

I.IOO. 

Diplocentra. 

helva 

11.91. 

Drosophilid 

ae. 

Atniota. 

humeralis  .  .  . 

II.  93. 

leucostoma  .  . 

IL  94. 

Drosophila. 

adusta 

11.98 

amoena  .... 

11.96 

ampelophila .  . 
dimidiata  .  .  . 

11.99 
II.  95. 

punctulata.  .  . 
terminalis  .  .  . 

11.100 
III.  60 

tripunctata   .  . 

11.97 

Oscinidae. 

Crassiseta. 

costata 


III.  62. 


formosa  .  . 
longula  .  . 
nigriceps  . 
nigricornis 

Gaurax. 
festivus  .  . 

Hippelates. 
nobilis     . 
plebejus . 

Oscinis. 
atriceps  . 
decipiens 
dorsalis  . 
flaviceps 
hirta .  .  . 
longipes 
nudiuscula 
pallipes  . 
subvittata 
trigramma 
umbrosa 
variabilis 

Siphonella 
cinerea 

Chlorops 
crocota 


III.  61. 
III.  64. 
III.  63. 
III.  65. 

III.  66. 

III.  67. 
III.  68. 

III.  74. 
,  III.  76. 
,  III.  72. 

III.  71. 
.  III.  75. 
.  III.  77. 
.  III.  70. 
.  III.  69. 
.  III.  78. 
.  III.  80. 
.  III.  73. 
.  III.  79. 

.  III.  81. 

.  III.  89. 
.  III.  85. 


fossulata    .  .  . 

grata    

melanocera  .  . 
obscuricornis  . 
producta  .  .  . 
pubescens  .  . 
quinquepuu- 

ctata 
Sahlbergi  .  .  . 
sanguiuolenta . 
sulphurea  .  .  . 
trivialis  .  .  .  . 
unicolor  .  .  .  . 
variceps  .  .  .  . 
versicolor  .  .  . 


III.  82. 
III.  92. 
III.  91. 
III.  90. 
III.  96. 
III.  88. 

III.  94. 
III.  95. 
III.  84. 
III.  83. 
III.  87. 
III.  93. 
III.  86. 
III.  97. 


Agromyzidae. 


Milichia. 

picta .... 
Odontocera. 

dorsalis  .  . 


1.99. 
III.  98. 


Phytomyzidae. 


Phyto  in  yza. 
Clematidis  . 
Ilicis  .  .  .  . 


III.  100. 
III.  99. 


Die  egyptischen  Dytisciden 


von 
Dr.    H.   Schaui 


X  rotz  der  nur  kleinen  Zahl  der  bisher  im  untern  Nilgebiete 
(nördlich  von  den  Tropen)  beobachtelen  Dytisciden  gebe  ich  hier 
eine  Zusammenstellung  derselben,  um  auf  einige  neue,  dort  von  mir 
gesammelte  Arten  aufmerksam  zu  machen.  Hei  der  monotonen  Be- 
schalFenheit  des  ziemlich  gut  durchforschten  Landes  dürfte  ein  er- 
heblicher Zuwachs  der  Liste  auch   kaum  zu  erwarten  sein. 

1.  Haliplns  maculipennis  n.  sp.  s.  u. 

2.  Cybister  Roeselii  —  nach  Aube,  mir  ist  diese  Art  nicht 
vorgekommen. 

3  Cyb.  africanus  Lap.  {meridioualis  Gene),  mit  dem 
Cyb.  aegyptiacus  Peyron  (Ann.  soc.  ent  1856.  722.)  synonym 
ist,  und  der  meiner  Meinung  nach  nicht  von  dem  indischen  Cyb. 
Iripunclulus  Ol.  {lateralis  Fabr.)  getrennt  werden  kann. 

4.  Cyb.  Reichei  Aube.  Diese  kleine,  nach  Aube  am  Sene- 
gal vorkommende,  durch  breiten  rothen  Vorder-  und  Seitenrand  des 
Halsschildes  ausgezeichnete  Art  glaube  ich  in  einigen  bei  Cairo  ge- 
sammelten Exemplaren  vor  mir  zu  liaben.  Im  Berliner  Museum 
befindet  sich  ein  mit  den  letztern  ganz  übereinstimmendes  Stück 
vom  Cap. 

5.  Eunectes  sticticus  et  var.  griseus.  Sehr  gemein.  Die 
beiden  von  Klug  aufgestellten,  von  sticticus  wohl  unterschiedenen 
und  im  tropischen  Afrika  weit  verbreiteten  Arten:  E.  helvolus  und 
s%i,ccinctus  (Syrab.  phys  tb.  33.  f.  3.  und  4.)  kommen  zwar  in 
Nubien,  aber  soviel  mir  bekannt  nicht  in  Egypten  vor. 

6.  Hydatictts  Leander  Hossi,  ähnlich  wie  Cybister  Iri- 
punctatus  über  Südeuropa,  ganz  Afrika  und  das  tropische  Asien 
verbreitet,  indem  der  indische  //.  rufulus  Äub.  (=  D.  varius 
Fabr.  Syst.  El.  =  Fabricii  Mac  Leay  r:::  //.  confusus  Bohcm.) 
von  demselben  keine  wesentlichen  Unterschiede  darbietet. 

7.  Colymbetes  pnlverosus  St.  Eine  ebenfalls  weit  vcrbrei- 
lele  Art.  die  sogar  nach  Australien  importirt  zu  sein  scheint;  iuso- 


106  //.  Schaum: 

fern  der  von  dort  slammcndc  C.  niist  raiis  Aub.  keinen  Unter- 
schied (hiihietet. 

S.  IJydrocanl hus  notiilu  Erichs.  (Arch.  1843)  i^  diopb- 
t/ialmtis  Reiche  (Ann.  soc.  cnloin.  1833.  641.  pl.  22.  f.  II.).  In 
Afrik;»  weit   verbreitet,  auch  in  Syrien. 

9    Laccopli  Uu.s  Inridus   ni.   n.  sp.  s.   u. 

10.  La  er.  poecilus   Klug  (Syinb.  phys.). 

11.  /fyphijdrus  giandis  Lap.  Aub.  In  iVlitlcl-  und  Unter- 
cgyptcn  niclit  selten. 

12.  Ilydruporns  musicus  Klug  Aube. 

13.  Hydrop.  Ixtrgidus  Erichs.  (Arch.  1843.)  Ericfison's  Ex- 
cn»plare  stammten   von  der   \^eslkü.sle  von   Afrika,   von   Hengnela. 

14.  Uijdrop.  ciispidalus  Cierm  Ein  von  mir  l)ei  Cairo  ge- 
sammeltes Exemplar  %'\ei<;i)t  durch  elvv  is  feinere  und  dichtere  Punk- 
tirung  von  den  europäischen  ab,  aiud»  sind  die  Flügeldecken  fast 
einfarbig  braun.  Ein  anderes  egyptisclies  Exemplar  mit  braunen 
Flügeldecken  im  Berliner  IMiisouni  hat   die  normale  Sculptur. 

15.  Uydrop.   cri/rfosiis   m.    u.  sp.   s.    u. 

16  llkjdrop.  Soller i  Aiibe.  In  Mittel-  und  Unteregyplen  in 
Seen  niclit  seilen.  Die  schwarzen  Linien  der  Flügeldecken  beste- 
hen nicht  seilen  nur  in  kurzen  Strichen  auf  dem  hintern  Drillhcil 
derselben. 

17.  IJydrop.  porcalus  Klug  Synd).  phys.  tb.  34.  f.  5.  In 
Oberegypleu  in  den  beim  Zurücktielen  des  Nils  sich  bildenden 
Pfützen  in  grofser  Menge. 

18.  IJydrop.  confusus  Klug  Synib.  phys.  ib.  .34.  f.  4.,  den 
ich  nicht  von  geminns  zu  trennen  vermag,  allenthalben  sehr  häuHg. 

IJ).   //  ydrop.  p  eni  ngrammus  m.   n.  sp.  s.   u. 

20.  Ilydrop.  signatethis  Klug  Syinb.  phys.  tb.  34.  f.  3.,  mit 
den  beiden  vorigen,  aber  seltener. 

21.  Ilydrop.  Ceresyi  Aube.  Ein  von  mir  bei  Cairo  gesam- 
meltes Exemplar  hat  nicht  imr  etwas  breitere  schwarze  Linien  der 
Flügeldecken,  von  denen  die  erste  und  dritte  fast  ebenso  weil  nach 
vorn  reichen  als  <lie  zweite,  sondern  auch  einen  schwarzen  Längsstrich 
auf  der  vSchuIter.  und  deiil liebere  schwarze  Basalfleckc  des  Ilals- 
schildes  als  die  südcuropiiischen  Slücke. 

Von  den  übrigen  in  den  Symb.  phys.  von  Klug  abgebildeten 
Dijüsviden  ist  II ydroporus  angularis  aus  Nubien,  II ydiilicus 
deiorus.,  Colyinheles  piceus,  Agabus  pulclielttis,  llyphy- 
drus  piclus  und  II ydroporus  insi gu  is  vom  Sinai  und  Cybi- 
sler  vulneralus  aus  Arabien;  keiner  derselben  ist  bisher  in  Egyp- 
Icn  gesammelt   worden. 


i 


die  egyplische7i  Dytisciden.  107 

Hai.  maculipennis:  Ovatis,  rufo-teslaceus  ^  prolhorace  toio 
punctato^  elylrorum  prmclis  seriatis  maguis,  inlersliliis  punctis  mi- 
nimis  raris ,  disco  macutis(jue  ctim  sulurn  confluenlibus  nigris.  — 
Long.   1|  lin. 

Dem  //.  variegatus  ähnlich,  aher  etwas  gröfser,  merklich  hrei- 
ter  und  auf  den  Rücken  der  Flügeldecken  elwas  abgeflacht.  Kopf 
und  Halsschild  rothgelb,  ersterer  fein  piinktirt.  auf  dem  Scheitel 
leicht  gebräunt;  letzteres  auf  der  ganzen  Oberlläche  punktirt,  mit 
zwei  Querreihen  gröfserer  Punkte  längs  des  Hinterrandes,  am  Vor- 
derrande etwas  bräunlich.  Flügeldecken  vorn  genau  so  breit  wie 
die  Basis  des  Halsschildes,  dessen  Seiten  sich  ohne  Winkel  in  die 
der  Flügeldecken  fortsetzen,  vor  der  Mitte  ziemlich  stark  erweitert, 
hinten  allmälig  zugespitzt,  auf  dem  Rücken  vorn  etwas  abgeflacht, 
die  acht  ersten  Punktreihen  von  grofsen  weitläufig  stehenden,  die 
neunte  sehr  regelmäfsig  von  etwas  kleinern,  sehr  dicht  aneinander 
gerückten  Punkten  gebildet,  die  Zwischenräume  mit  einzelnen  sehr 
kleinen  Punkten  besetzt,  die  braunen  Zeichnungen  sind  scharf  be- 
gränzl  und  bestehen,  ^vie  bei  variegatiis ,  aus  einem  Fleck  an  der 
Basis,  einem  zweiten  aufsen  am  ersten  Viertel,  einem  dritten  nach 
innen  und  hinten  von  dem  zweiten,  der  sich  in  die  braune  Naht 
verliert,  und  zwei  andern  auf  der  hintern  Hälfte,  von  denen  der  in- 
nere hintere  ebenfalls  mit  der  Naht  zusammenflicfst.  Unterseite 
rothgelb. 

In  Mittelegypten. 

Lacco p hihis  Itiridus:  Ovalis.  apice  täte  rotundatus^  lesta - 
ceus,  protfioracis  basi  media  brevissiine  acute  producta.,  angulis  an- 
lic  productis,  elytris  luridis,  immactdatis.  —  Long.  2^  lin. 

Dem  L.  testaceus  sehr  ähnlich,  aber  conslant  beträchtlich  grö- 
fser,  minder  kurz  und  etwas  flacher.  Kopf  und  Halsschild  sind  gelb, 
die  Vorderecken  des  letztern  schärfer  vom  Vordcrr;inde  abgesetzt 
und  mehr  vortretend  als  bei  testaceus.  Die  Flügeldecken  schmutzig 
braungelb,  ungefleckt  oder  mit  ganz  undeutlichen  Zeichnungen.  Die 
ganze  Oberfläche  erscheint  unter  starker  Vergröfserung  äufserst  fein 
lederartig  gewirkt  und  hat  daher  einen  etwas  gedämpfleren  Glanz 
als  die  des  L.  testaceus. 

In  Mittel-  und  ünteregypten. 

Hydroporits  cribrosiis:  Breviter  uvalis,  convexiuscidus^  te- 
staceus. capile  aulice  marginalo,  pnnclululo^  vertice  laevi  linea  se- 
parato,  pvotltorace  Ijasi  ulrinrjtie  slriola  örevi  in  elytris  continuata 
impresso^  his  J^uspo-griseis.,    creberrime  punrlatis.   —    Long.    I   lin. 

Eine  sehr  ausgezeichnete  Art,  welche  mit  den  Charakteren  der 


108  H.  Schaum: 

erslcn  (iruppc  (dem  knr/.  clförtnit^eii  Körper  und  gerandelen«  Kopf) 
ein  eiiii^egralienes  Slrichelclien  auf  diT  Basis  des  Ilalsschildes  und 
der  Flügeldecken  vcrhindct,  wie  es  sich  in  <ler  (»rn|)pe  der  niil  ge- 
minus  verwandten  Aifer«  lindet;  auch  (itircli  die  selii'  dichte  gleicli- 
inäfsige  Punktinnig  der  Fliigeldecken  sehr  ausgezeichnet.  Von  der 
Form  des  //.  ilecomlu.s .  hell  rolligelb.  die  Kliigeldecken  hell  grau- 
brau. Ko[)f  voin  gcrandcl .  fein  und  ziemlich  dicht  punktirl,  der 
Scheitel  durch  eine  feine  Qiierlinie  von  den  übrigen  Kopfe  abge- 
setzt, glatt.  Ilalssihüd  nach  vorn  etwas  verengt  mit  fast  geradli- 
nigen Seilen  und  staik  vorgezogenen,  durch  einen  kleinen  Eindruck 
vom  Vorderrande  abgesetzten  Vorderecken.  äufsersi  fein  und  schwach 
punktirl,  jederseits  ander  Basis  mit  einem  kurzen  feinen  eingegra- 
benen Strich  versehen,  der  llinterrand  z^vist•hen  den  beiden  Shichen 
seh  würz  lieh.  Flügeldecken  bräunlich  grau,  der'  innere  riicil  dei- 
Basis,  die  (iegcnd  ums  Schildchen  und  die  Naht  dunkler,  fast 
schwärzlich,  der  durch  eirre  feine  erhöhte  Linie  nbgesetzle  Seiten- 
rand von  der  F'arbe  iIcs  Kopfes  und  ll.ilsschildes,  die  garjze  Obei- 
lläche  sehr  dicht  und  ziendich  stark  punktirl,  mit  einem  sehr  fei- 
nen eingegrabenen  Striidi.  der  den  des  Malsschildes  fortsetzt  und 
kaum  bis  zum  zweiten  Viertel  reicht.  Unterseite.  Beine,  Fühler 
und  Taster  hell  rothgclb. 

Nur  einmal  von  mir  bei  Cairo  gefangen. 

//.  peiilngrammus:  TeslaceHS .  prolhorace  basi  ulriiKfUe 
slriola  brevi  in  elyfris  pmillum  continuata  impresso,  basi  media  ni- 
gra, elylris  siUnra  lineisfpie  duabus  tongitiulinalibtis  poslice  cmi- 
nexis  nigris.  abdomitie  infuscato.   —   Long.   \   lin. 

Etwas  kleiner  als  gemimis,  an  der  Zeichnung  der  Flügeldecken 
leicht  kenntlich.  Blafsgelb,  inäfsig  gläirzcnd.  Kopf  und  Ilalsschild 
fast  glatt,  letzteres  auf  der  Basis  jederseits  mit  einem  kurzen  und 
tief  eingegrabenen  Strich,  der  Hinterr-and  zwischen  den  beiden  Stri- 
chen schwärzlich.  Flügeldecken  kaum  erkennbar  pnnklirt,  neben 
der  Naht  mit  einem  tiefen  bis  zur  Spitze  reicheirden  Streifen,  an 
der  Basis  jederseits  mit  einem  sehr  kurzen  aber  ziemlich  liefen 
Strich,  der  den  des  Malsschildes  fortsetzt;  die  Naht  und  zwei  Längs- 
linien, die  sich  vor  der  Spitze  vereinigen,  und  von  derrcn  die  innere 
bis  zur  Basis  leichl,  die  äufsere  vorn  etwas  abgekürzt  isl ,  sind 
schwarz.  Unten  ist  der  Hinterleib  mit  Ausnahme  der  Spitze  und 
öfters  auch  die  Minterbrust  an  den  Seiten  braun. 

In  Pfützen  in  IVliltcI-  und  Obercgyplen  häufig. 


Neue  Hydroporen  aus  Europa  uucl  dem 
gemäfsigteu  Asieu 


von 
Dr.    H.   Srhnu, 


Hydroporus  {Coelambtis  ')  rnrpulenl%is:  Ovults.  con- 
vexiis.  parce  pimrlaltis,  stipra  testaceiis  ^  infra  Jiiger,  fronte  juxla 
oc.nlos  prol horucisijue  puncto  medio  nigro-J'uscis.  elyfris  praeter  sti- 
turnm  lineis  <juatuor^  secunda  quartatjue  hasin  attingente  lineolisfjue 
exlernis  lennibns  nigris.  —  Long.   2{-  lin. 

H   saginntits  var    Schaum   Berl.  Zeilschr.   I.    154. 

Dem  //.  saginatus  aiifserordenllicli  ähnlich  und  früher  von  mir 
als  V'arieiät  desselben  belrachlet;  er  uuferscheidel  sich  von  demsel- 
ben aber  dnich  viel  zerstreulere  und  nicht  so  liefe  Punktirun|i;  der 
Flügeldecken,  durch  das  nach  vorn  mehr  verengte  Halsschild  und 
den  schmälern  Kopf,  der  nicht  hios  wie  hei  saginatus  am  Flinler- 
rande,  sondern  auch  neben  den  Augen  schv\'arz  ist,  und  durch  die 
schwarzen  Linien  der  Flügeldecken,  von  denen  die  zweite  und  vierte 
ganz  bis  zur  Basis,  die  erste  und  dritte  bis  nahe  an  die  Basis  rei- 
chen, während  bei  signai^ls  nur  die  zweite  bis  zur  Basis  reicht, 
die  Iste,  3te  und  4tc  schon  in  einiger  Entfernung  von  derselben 
aufhören;  die  äufsern  schwarzen  Längssiriche  sind  sehr  schmal.  Die 
ganze  Färbung  der  Olierseile  ist   etwas  lichter  gelb. 

Ich  habe  nur  zwei  männliche  Exemplare  vor  mir,  die  aus  der 
Krim  slamnien. 

//.  b  aet  icus:  l^longato-ovalis.  depressiusculns.  supra  pallido- 
testare%is.  prothoracis  laleribus  subrectis.  basi  nigro  bimaculata^  ely- 
iris  lineis  quinque  lineolaqne  externa  hinc  iiide  coii/luentibus.  — 
Lon«.   14  li". 


')  Die  von  Thoinsou  (Scand.  Col.  II.  p.  13.)  aufgestellte  Galtung 
Coelamhus  umfafst  diejenigen  Arten  von  Hydroporiia  mit  ungerandelein 
Kopfschild,  bei  denen  der  umgeschlagene  Rand  der  Flügeldecken  an  der 
Schulter  eine  von  einem  UanJe  begränzte  Grube  hat,  in  die  die  Spitze 
der  Mittelschenkel  eingelegt  wird   (H.  picipes  Mnrklini,  conßneus  etc.). 


110  //.  Schaum:  vJ)er 

Dem  //.  Ceresyi  sehr  iihnlicli,  aber  viel  kleiner  und  diircli  die 
Form  des  Halsscliildes  wohl  unterschieden.  Dasselbe  isi  weniger 
nach  vorn  verschmälert  und  die  Seilen  sind  fast  gerade,  nur  vorn 
sehr  sch^vach  gerundet  ,  der  Winkel,  den  dieselben  mit  den  Sei- 
ten der  Flügeldecken  bilden,  ist  gröfser.  Farbe  und  Zeichnung  ganz 
wie  bei  Ceresyi.  nur  lliefsen  die  beiden  innern  schwarzen  Linien 
an  mehreren  Stellen  zusammen  und  auch  die  fünfte  nur  wenig  un- 
terbrochene ist  nicht  blos  in  der  Mitte,  sondern  auch  hinten  mit  dem 
Randsl  rieh  und  hinten  auch  niit  der  vierten  Linie  vereinigt,  die 
schwarze  Naht  ist  vor  der  Spitze  erweitert.  Das  Halsschild  hat 
hinten  zwei  schwärzliche  Flecke,  die  mehr  in  die  Augen  fallen  als 
bei  Ceresyi.     Brust  und  iJinterleib   schwarz. 

In  Andalusien. 

//.  scythus:  Elongulus,  supra  leslaceiis,  nilidulus,  prothora- 
cis  Uderibus  stibrotundnlis,  elylris  lineis  (juaitior  lineoUsque  cvlernis 
fnsco-nigris,  confluenlihus.    —   Long.    If  —  2  lin. 

Ebenfalls  dem  //.  Ceresyi  nahe  stehend,  aber  schmäler,  mehr 
glcichbreit,  stärker  glänzend  und  mit  zusammenfliefsenden  Linien 
der  Flügeldecken.  Kopf  breit  und  ebenso  wie  das  Halsschild  ganz 
rolhgelb,  sehr  fein  und  weitläufig  punktirt.  das  letztere  vorn  wenig 
schmäler  als  hinten,  an  den  Seilen  sanft  gerundet,  schwach  gewölbt. 
hinten  gar  nicht  niedergedrückt.  Flügeldecken  lang  gestreckt,  vorn 
nicht  breiter  als  das  Halsschild,  hinter  der  Basis  kaunt  erweitert, 
daher  fast  gleichbreit,  hinten  allmälig  zugespitzt,  etwas  heller  gelb 
als  Kopf  und  Halsschild,  mit  vier  schwärzlichen  Linien  und  ein 
Paar  äufscrn  Strichen,  wie  bei  Ceresyi,  aber  die  Linien  lliefsen  fast 
in  ihrer  ganzen  Ausdehnung  zusammen.  Unterseite  und  Beine 
rothgelb. 

Aus  der  Kirgisensteppe. 

H.  nigriceps:  Ovalus ,  crebre  subiilissime  punctulatus,  ptibe- 
scens,  capite  prothoraceque  nigris.  elytris  nigro-brnnneis,  basi  lala 
denlata,  marghie  anteriore  guttisque  disci  el  apicis  teslaceis.  — 
Long.  2  lin. 

Dem  H.  limbahis  Aub.  sehr  ähnlich  und  kaum  kleiner,  aber 
ein  wenig  bauchiger  in  den  Flügeldecken,  und  durch  ganz  sch^var- 
zen  Kopf  und  schwarzes  Halsschild  und  sehr  viel  feiner  und  dich- 
ter punktirte  Flügeldecken  unterschieden.  Die  Flügeldecken  sind 
ähnlich  w^ic  bei  limbaltis  und  marginalus  gezeichnet,  aber  der  Sei- 
tenrand ist  in  der  hintern  Hälfte  schwarz:  die  Basis  breit  gelb,  hin- 


neue  Hydroporen.  1 1 1 

lei»  gezackt,  aufserdem    sind  kleine  £;elbe  Flecke  in  der  Mille  Lin- 
ten  neben  dem  Aufsenninde  nnd  auf  der  Spilzc  vorhanden. 
Bei  Malaga  in  Spanien  von  Rev.  H.  Clark  gesamnielt. 

//.  b Icost alus:  Siibovalis.  subdepressus.  nigro-piceus,  subti- 
lissime  relicitlatus^  crebre  grosse  punclaliis ,  oparus^  protlwrace  la- 
teribus  snbrotunda(o,  elexHito^  ely/ris  dorso  bicoslatis,  anlennis  pe- 
dibus(jne  ferrugineis.  —   Long.  2   lin. 

In  die  Gruppe  der  mit  //.  platynolns  verv\'andlcn  Arien  gehö- 
rig, durch  aufgebogene  Seiten  des  Halsscbildes  nnd  die  beiden  Rip- 
pen der  Flügeldecken  sehr  ausgezeichnet.  Der  Körper  ist  schmäler 
als  bei  //.  Anbei,  minder  eiförmig,  indem  die  Seiten  des  Halsscbil- 
des  mit  den  Seiten  der  Flügeldecken  einen  deutlichen  Winkel  bil- 
den, ziemlich  flach,  pechschwarz,  etwas  ins  Rölhliche  übergehend, 
oben  sehr  fein  reticnlirt  und  daher  matt,  und  aufserdem  auf  Hals- 
schild und  Flügeldecken  mit  grofsen  aber  nicht  tiefen  Punkten  ziem- 
lich dicht  bedeckt.  Fühler,  Taster  und  Beine  sind  roth.  Der  Kopf 
ist  grofs,  breit,  sehr  dicht  und  fein  punklirt.  Das  Halsschild  ist 
quer,  zwei  und  ein  halbmal  so  breit  als  lang,  an  den  Seiten  hinten 
fast  gerade,  von  der  Mitte  ab  etwas  gerundet  und  daher  vor  der 
Mitte  fast  etwas  breiter  als  an  der  Basis,  die  Seiten  sind  etwas 
aufgebogen  und  durch  eine  flache  undeul liehe  Längsverliefung  je- 
derseits  von  der  Mitte  abgesetzt.  Die  Flügeldecken  sind  an  der 
Basis  so  breit  wie  die  Basis  des  Halsschildes,  bilden  aber  doch,  in- 
dem sie  sich  bald  etwas  erweitern,  einen  Winkel  mit  den  Seiten 
desselben;  sie  sind  an  den  Seiten  nur  wenig  gerundet  und  ver- 
schmälern sich  erst  hinter  der  Mitte;  auf  dem  Rücken  jeder  Flügel- 
decke bemerkt  man  zwei  erhöhte  Längsrippen,  von  denen  die  in- 
nere die  schärfere  ist  und  etwas  nach  innen  von  der  Mitte  von  der 
Wurzel  bis  zur  Spitze  reicht,  die  zweite  am  hintern  Drittheil  er- 
lischt; auch  längs  des  ganzen  Aufsenrandes  verläuft  eine  sehr  schwa- 
che Rippe,  die  man  aber  nur  bei  der  Betrachtung  von  der  Seite 
wahrnimmt.  Der  Raum  zwischen  der  ersten  Rippe  und  der  Naht 
ist  ausgeflacht,  die  Naht  nicht  erhöht. 

In  Guadarrama  (Escurial)  von  H.  G.  Seidlitz  in  einigen  Exem- 
plaren gesammelt. 

Diese  Art  steht  ohne  Zweifel  dem  //.  depressicollis  liosenh.. 
der  mir  nur  aus  der  Beschreibung  bekannt  ist,  sehr  nahe,  ist  aber, 
wenn  Rosenhauer's  Beschreibung,  wie  wohl  anzunehmen,  richtig 
ist,  bestimmt  verschieden.  Rosenhauer  sagt  von  H.  depressicollis 
.,auf  jeder  Flügeldecke  bemerkt   man  drei  Läugsrippen,  von  denen 


112  W.  Schaum:  über 

die  innersle  die  sJärksle  und  längste,  die  beiden  iiufsern  kürzer  und 
nndentliclier  sind,  die  Nalit  ist  eltenfidls  deiitlicli  erlial>en'\  Bei  H. 
fiicnslalns  isl  die  Naiit  nicht  erhaben,  und  die  dritte  Rippe,  wenn 
damit  die  schwache  Rippe  am  Seitenrandc  und  nicht  eine  dritte  auf 
dem  Rücken  gemeint  wäre,  ist  zwar  schwächer  aber  nicht  kürzer 
als  die  ersle. 

Die  mit  /i  plaiynolvs  verwandten  Arten  bilden  eine  besondere 
Ciruppe  von  Hydroporen^  insofern  sie  alle  eine  sehr  fein  reticnlirte 
Oberlläche  haben  und  daher  mehr  oder  weniger  matt  sind  und  aus- 
serdem auf  Halsschild  und  Flügeldecken  mehr  oder  weniger  dicht 
mit  gröfscrn  nicht  eben  tiefen  Punkten  bedeckt  sind.  Die  Arten 
dieser  (Jiuppe  sind : 

1.  //.  latus  Steph.,  Curt.,  ovalus  St.  Er.  Aub.,  caslaneus  Heer. 

2.  //.  platynotus  Germ,   murinus  St. 

3.  H.  depressicollis  Rosenh.  —  4.  H.  bicoslatus  Schaum. 

5.  //.  Aubei  Muls.  et  var.  //.  «eHiJrit/i/Ä  (jcrm.  (Italien)  et  var. 
//.  Detarouzei  DuVal.  —  Die  Exemplare  aus  den  Pyrenäen  sind 
bald  roth  bald  schwarz  (Delnrouzei  Duv.).  und  die  Flügeldecken 
sind  meist  hinter  den  Schultcreckcn  stärker  ausgeschnitten  als  bei 
den  piemonlesischen  Stücken. 

6.  H.  Lnreynii  Fairm.,  roarrlicoUis  Reiche.  H.  Reiche  un- 
terscheidet zwar  seinen  coarclirnllis  von  Lareyitli .  «las  mir  niitge- 
theilte  Exemplar  des.«elben  ist  aber,  wie  sich  auch  H.  Aube  über- 
zeugt  hat.  mit  dem  Typus  von    Lureynii  völlig  einerlei. 

7.  //.  opntrinus  Genn.,  Aub.,  //.  vesfUus  Faii'in.  und  H. 
moesius  Fairm.  —  Die  Art  variirt  nicht  unerheblich  in  der  Zahl 
der  gröfscrn  Punkte.  H.  vestHus  Fairm.  ist  auf  Exemplare  mit 
wohlerhaltener  Pubescenz.  //.  tnoeslus  auf  Exemplare  mit  abge- 
riebener Pubesccnz  und  wenigen  Punkten  gegründet.  Ich  habe  die 
Fairmaire'schen  Exemplare  selbst  verglichen.  H.  Aube,  der  sie  auf 
mein  Ersuchen  ebenfalls  untersucht  hat,  pflichtet  mir  darin  bei,  dafs 
sie  mit  opairinns  identisch  sind. 

8.  //.  Itispanicus  Rosenh..  gröfser  aU  opalrhms.  mit  dem  er 
oft  verwechselt  wird,  von  dem  er  sich  aber  durch  das  vor  der 
Mitte  stark  gerundete,  hinten  mehr  verengte  Halsschild  unter- 
scheidet. 

Dieser  Gruppe  schliefst  sieh  auch  die  folgende  Art  noch  am 
ersten  an: 

//.  purvicollis:  Fusco-niger .  opacus,  subfilUcr  obsolete  pun- 
clnlalus,  tenue  puhesrens,  prothorncc  Interibus  valde  marginato.  ro- 
iundalo.,   postice  sinuaio.    nugulis    postiris    (icutiusrulis,   ante  basin 


7iene  Ilyilroporen.  113 

mantlis  Jiiabus  rufis.  coleopleris  oblojigo  -  ovaiis.  prothoracis  hasi 
multo  lalioribns,  anleiinis  pedibusque  ferrughieis.  —   Long.  2^  liii. 

Eine  durch  das  hinlen  stark  eingezogene  Flalsschild  nnd  die  in 
Folge  davon  weit  und  frei  vorstehenden  Schullein  sehr  ausgezeich- 
nete Art.  am  meisten  noch  mit  H.  hispanicus  Rosenh.  verwandt, 
oben  sehr  undeutlich  reticulirt  und  daher  matt,  mit  sehr  schwachen 
und  undeutlichen  Punkten  sparsam  bedeckt,  schwach  und  kurz  be- 
haart, wie  bereift,  braunschwarz,  etwas  ins  Röthliche  übergehend, 
der  Vorder-  und  Hinterrand  des  Kopfes,  zwei  gröfsere  unbestimmte 
Flecke  auf  dem  Halsschild  vor  der  Basis,  Fühler,  Taster  und  Beine 
sind  braunroth.  Der  Kopf  ist  ziemlich  breit,  dicht  und  fein  puuk- 
tirt.  Das  Halsschild  ist  vcrhältnifsmäfsig  klein,  an  den  Seiten  stark 
gerundet,  vor  der  Mitte  am  breitesten,  nach  hinten  eben  so  stark 
als  nach  vorn  verschmälert,  vor  der  Basis  ausgebuchtel  mit  stark 
ausgebildeten  fast  spitzwinkligen  Hinterecken,  der  Seitenrand  selbst 
ist  stärker  als  bei  irgend  einer  mir  bekannten  Art  aufgebogen,  aber 
die  Seiten  nicht  durch  eine  Längsvertiefung  wie  bei  opulrimts  und 
verwandten  Arten  abgesetzt,  die  Oberfläche  schwach  und  nur  am 
Hinterrande  deutlich  punktirl.  Die  Flügeldecken  sind  an  der  Basis 
viel  breiter  als  das  Halsschild,  so  dafs  die  abgerundeten  Schultern 
weit  vorstehen,  länglich  eiförmig,  an  den  Seiten  mäfsig  gerundet, 
hinten  allmälig  verschmälert,  schwach  und  undeutlich  punktirt,  mit 
einer  schwach  angedeuteten  Längsrippe  am  innern  Drittheil;  der 
umgeschlagene  Rand  der  Flügeldecken   braunroth. 

Aus  Kleinasien.  Ich  besitze  nur  ein  von  Prof.  Loew  in  Ana- 
tolien  gesammeltes  Stück. 

Die  rolhen  Flecke  auf  dem  Halsschild  sind  so  unbestimmt,  dafs 
sie  gewifs  bei  andern  Exemplaren  verschwinden  werden. 


Berl.  Entom.  Zeitschr.    VUI. 


Beiträge  zur  Kenntnifs  der  Carabicineii 

von 
Dr.   H.  Schaum. 

(Hierzu  Tnf.  II  ) 


I.     Drei  neue  Carafticmew-Larven. 
1.     Die  Larve  von   Procerus  scabrosns    (Taf.  IF.  Fig.  4  a,  b.) 

Es  liegen  mir  von  dieser  Larve  zwei  von  Mann  bei  Brussa  ge- 
sammelte, von  Redtenbaclier  und  Lederer  mitgefheilte  Exemplare  vor, 
die  eine  Länge  von  15  und  16  Linien  und  eine  Breite  von  5^  Li- 
nien baben,  und  die  daher  noeb  nicht  ausgewachsen  sind.  Sie 
stimmen  in  den  Struclurverhältnissen  mit  den  Larven  der  Gattung 
Caraltus  übercin,  zeichnen  sich  aber  eben  so  sehr  durch  grofse 
Breite  des  Körpers,  namentlich  der  Rückenbalbringe  des  Hinter- 
leibs, die  in  einen  breiten  Rand  erweitert  sind,  als  durch  die,  wie 
bei  dem  ausgebildeten  Käfer  prachtvoll  violett  blaue  Färbung  aus. 

Die  ganze  Körperbedeckung  ist  von  sehr  harter  horniger  Be- 
schatFenheit  und  oben  mit  feinen  Körnchen  dicht  besäet.  Der  Kopf 
ist  oben  ausgehöhlt  und  grob  gerunzelt,  die  Stirn  ohne  Höcker,  das 
Kopfschild  hat  vorn  in  der  Mitte  einen  kleinen  Vorsprung,  der  durch 
eine  Längsfurche  in  z^vei  kleine  Zähne  getheilt  ist;  die  Unterseite 
des  Kopfes  ist  ziemlich  gewölbt,  aber  in  der  Mitte  von  einer  tiefen 
Längsrinne,  die  sich  vorn  gabiig-  I heilt  und  das  Kinn  umfafst,  durch- 
zogen. Ocellen,  Fühler  und  Mundtheile  wie  bei  Carabus  und  Ca- 
losoma.  Der  Prothorax  ist  hinten  doppelt  so  breit  als  der  Kopf, 
nach  vorn  stark  verengt  mit  scbw.ich  gerundeten  Seiten;  Mcso-  und 
Metathorax  sind  gleichbrcit  und  etwas  kürzer  als  der  Prothorax. 
Die  Rückenhalbriuge  des  Hinterleibs  sind  nur  halb  so  lang  als  einer 
der  beiden  letzten  Tlioraxringe,  in  der  Mitte  gewölbt  und  haben 
abgeflachte,  nach  hinten  ausgezogene  Seiten,  die  einen  breiten  plat- 
ten, weit  über  die  Bauchhalbringe  binausreichenden  Rand  bilden, 
so  dafs  die  Verbindungshaut  mit  den  letztern  und  die  in  dieser  ge- 
legenen grofsen  Stigmen  nicht  an  den  Seiten,  sondern  au  der  Un- 
terseile des  Körpers  in  ziemlicher  Eutferiunig  vom  Rande  gelegen 
sind.     Der  lelzte  Rückenhalbring  ist    mit  zwei  laugen  scharfen,  et- 


H.  Schaum:    Beiträge  zur  Kenntniß  der  Carabicinen.       115 

was  nach  oben  gerichtelen  Stacheln  bewaffnet,  die  oben  an  der 
Wurzel  einen  kleinen,  nach  oben  gekrümmten  Haken  und  aufsen 
von  demselben  einen  kleinen  Zahn  besitzen. 

lieber  die  Mitte  der  Thorax-  und  Hinterleibsscgmente  verläuft 
wie  gewöhnlich  eine  feine  eingedrückte  Längslinie. 

Die  einzelnen  Theile  der  Beine  sind  wie  bei  Carabus  sehr  aus- 
gebildet, der  Fafs  mit  zwei  grofsen  scharfen  Klauen  besetzt. 

2.  Die  Larve  von  Eurygnat hxis  Latreillei  Lap 
Mehrere  Exemplare  dieser  Larve  wurden  von  WoUaston  auf 
Madeira  in  Gesellschaft  des  Käfers  gesammeU ;  die  gröfste  derselben 
hat  eine  Länge  von  10  Linien,  ist  also  noch  nicht  völlig  ausgewach- 
sen. An  der  richtigen  Bestimmung  der  Larve  ist  nicht  zu  zwei- 
feln, da  in  Madeira  kein  anderer  Carabic'm  vorkommt,  auf  den  sie 
bezogen  werden  könnte,  und  da  sie  einen  ungewöhnlich  klei- 
nen Kopf  und  seitliche  Anhänge  an  den  Segmenten  des  Hinter- 
leibs, wie  die  Larven  von  Dicaelus  und  Chlaenius^  besitzt,  Gat- 
tungen mit  denen  Enrygnatims  auch  im  ausgebildeten  Zustande 
nahe  verwandt  ist. 

Die  Larve  ist  nach  vorn  und  hinten  verschmälert,  oben  glän- 
zend schwarz,  kahl,  unten  braunschwarz.  Der  Kopf  ist  aufser- 
ordentlich  klein ,  oben  flach .  und  hat  hinten  in  der  Mitte  eine 
schwache  Längsleiste.  Ocellen  und  Fühler  wie  bei  den  andern 
Carabicinen  -  Larven.  Die  Mandibelu  sind  sichelförmig  mit  einem 
grofsen,  scharfeu,  hakenförmigen  Zahn  in  der  Mitte.  Die  Maxillen 
haben  einen  ziemlich  langen,  dicken,  innen  behaarten  Tasterslamm, 
der  wie  gewöhnlich  einen  4gliedrigen  Taster,  eine  2gliedrige  äus- 
sere und  eine  zugespitzte  innere  Lade  trägt.  Die  Kinnplaltc  ist  sehr 
lang,  sie  reicht  hinten  bis  fast  zum  Hinterrande  des  Kopfes,  und 
wird  von  zwei  tiefen,  hinten  convergirenden  Furchen  eingefafst; 
die  verwachsenen  tastertragenden  Stücke  der  Unterlippe"  convergi- 
ren  etw^as  nach  vorn  und  tragen  kleine  zweigliedrige  Lippentaster. 
Der  Prothorax  bildet  ein  uuregelmälsiges  Sechseck,  indem  er  hin- 
ten jederseits  eckig  erweitert  und  nach  vorn  stark  verschmälert  ist. 
Meso-  und  Metafhorax  sind  viel  kürzer  als  der  Protliorax,  aber  brei- 
ter, hinten  zwar  ebenfalls  eckig  erweitert,  aber  nach  vorn  nur  we- 
nig verschmälert,  die  Rückenhalbringe  des  Hinterleibs  nehmen  an 
Breite  gegen  die  Mitte  hin  etwas  zu,  von  da  ab  gegen  die  Spitze 
hin  wieder  ab,  sie  haben  jederseits  einen  langen  Anhang,  welcher 
der  sonst  vorhandenen  Hornschwiele  an  den  Seiten  des  Bauchhalb- 
ringes   entspricht,    aber   mit    seiner   nach   hinten   gerichteten   freien 

8* 


116  H.   Schaum:    Beiträge 

Spitze  bis  zur  [VliUc  des  folgenden  Segments  reiclit.  Die  Baucb- 
halbringe  haben  jederseits  "i)eben  dem  Anliange  noch  eine  Horn- 
schwiele.  Das  letzte  Segment  hnt  zwei  sehr  lange,  schwach  gebo- 
gene einfache  Anhänge,  die  etwa  die  Länge  von  5  Hinterleibsringen 
haben.  Der  Nachschieber  bildet  einen  hornigen  Cylinder,  der  halb 
die  Länge  der  Anliänge  hat.  Die  Stign)en  liegen  zwischen  den 
Rückenschienen    nnd    dem   seitlichen  Anhange. 

Die  Beine  endigen  mit   zwei  kräftigen   Klauen. 

Ueber  die  Mitte  der  Körpersegmente  läuft  wie  gewöhnlich  eine 
Längslinie. 

3.     Die  Larve  von  Acant liogenhis  piceus  Schaum 
(Creagris  lahrosa  Nietn.  *). 

Ich  verdanke  die  Larve  H.  Nietner,  der  sie  in  Ceylon  gesam- 
melt und  mir  unter  obiger  Bestimmung  mitgetheilt  hat.  Sie  gehört 
einer  Gruppe  der  Carabirhien  au,  aus  der  bisher  noch  keine  Larve 
bekannt  war,  und  ist  besonders  durch  sehr  kurze,  kleine  Beine  aus- 
gezeichnet. 

Das  mir  vorliegende  Exemplar  hat  nur  5  Linien  Länge  bei  ei- 
ner Breite  von  I  Linie,  und  ist  daher  nicht  ausgewachsen.  Die 
Farbe  ist  weifslich  blafs,  oben  fast  braun  Der  Kopf  ist  von  mas- 
siger Gröfse,  fast  viereckiger  F'orm  nnd  ziemlich  heller  Farbe,  und 
hat  auf  dem  Scheitel  einen  winkligen  Eindruck,  mit  nach  hinten 
gerichteter  Spitze  des  Winkels. 

Das  Kopfschild  ist  vorn  zweimal  schwach  ausgebuchtet.  Ocel- 
len  und  Fühler  wie  gewöhnlich.  Mandibeln  sind  sehr  kurz,  kaum 
über  das  Kopfschild  vorragend  Unterkiefer  und  Unterlippe  eben- 
falls in  ihren  Theilen  sehr  wenig  entwickelt.  Die  drei  Thoraxringe 
sind  etwas  breiter  als  der  Kopf,  oben  stark  verhornt  und  braun, 
der  Prothorax  weniger  länger  als  die  folgenden  Ringe. 

Die  Hinterleibssegmente  sind  ziemlich  gleichbreit,  die  hintern 
wenig  schmäler,  jedes  auf  dem  Rücken  mit  einem  braunen  Schilde 
bedeckt,  an  der  Seite  mit  einer  Hornschwiele  versehen,  und  hat 
auch  am  Bauche  jederseils  eine  kleinere  Hornschwiele.  Das  letzte 
Segment  endet  in  zwei  spitze  Fortsätze,  die  wenig  länger  sind  als 
das  vorhergehende  Segment.  Zahl  und  Lage  der  Stigmen  wie  ge- 
wöhnlich. 

Die  Beine  sind  in  allen  Theilen  sehr  kurz  und  endigen  mit 
zwei  sehr  kleinen  Klauen. 


')  S.  Berl    Zeilschr.  1863.  p.  80. 


ztir  Kennliiijs  ilev  Carabiciiien.  117 

öeber  die  Mitte  der  Körperseguicnle  lauft  wie  gewöhnlich  eine 
Liingslinie. 

II.     Physea  latipes  n.  sp.  e  stirpe  Ozaenidum. 

Ru/o  -  testacea,  prothuruce  siiblratisverso  ,  poslice  angusliore, 
laleribtis  deplanatis  re/le.vis,  elytiis  glubris^  laevibus,  hiberculis  non- 
iitdlis  mimilissimis  obsitis,  tibiis  valde  conipressls. 

Hübitat  in  Mexico.     Mus    Riehl. 

Der  Ph.  testudinea  äliniich,  aber  mit  viel  schmälerem,  hinten 
mehr  verengten  HalsschihI  und  mit  einzelnen  sehr  kleinen  Höcker- 
cheu  auf  den  Flügeldecken.  Hellbraunrolh,  glatt,  nirgends  punktirt 
oder  gestreift.  Der  Kopf  ist  wie  bei  testndlneu  vor  den  Augen  je- 
derseits  in  eine  abgerundete  Platte  erweitert,  welche  die  Insertion 
der  Fühler  bedeckt,  und  deren  Rand  etwas  aufgebogen  ist.  F^as 
Halsscliilii  ist  vorn,  wo  es  am  breitesten  ist,  doppelt  so  breit  als 
lang,  und  hier  merklich  schmäler  als  die  Flijji;eldecken,  nach  hinten 
etwas  verengt,  au  den  Seiten  nachgedrückt  aber  weniger  erweitert 
als  bei  teslud'meu^  die  vSeilen  breit  aufgebogen,  die  Scheibe  wenig 
gewölbl,  die  lünterecken  abgerundet.  Die  Flügeldecken  sind  mehr 
als  dreimal  so  lang  als  das  Halsschild,  gleichbreit,  mit  einzelnen  sehr 
kleinen  Höckerchen  heselzt,  von  denen  mehrere  an  der  Basis  und 
einige  an  der  Spitze  stehen,  andere  in  zwei  Reihen  (und  zwar  so. 
dafs  etwa  sechs  Höckerchen  eine  Reihe  bilden)  längs  der  Naht  an- 
geordnet sind,  einer  vorn  auf  dem  miltlern  Theile  der  Flügeldek- 
ken.  und  drei  wieder  in  einer  Reihe  stehende  vorn  auf  dem  seilli- 
chen Driltheil  der  Flügeldecken  sich  belinden.  Die  Schienen  sind 
noch  breiter  zusammengedrückt  und  kürzer  als  hei  testudinea^  die 
Vorderschieuen  mit  deutlicher  gewimperter  Ausrandung,  aber  ohne 
Sporen.     Die  Schenkel  wie  hei  lestudhieu  unten  ausgehöhlt. 

Es  sind  bisher  nur  drei  Arten  dieser  in  den  Sammlungen  über- 
aus seltenen  Gattung  bekannt  geworden:  1.  P.  testudinea 
{^Ozaena  lest.  Klug  :n  Tra  chelizus  ru/'us  Sol.)  aus  Brasi- 
lien. 2.  P.  tomentosa  Chaud.  (Bull.  d.  Mose.  1854.  65)  aus  Cay- 
enne.  3.  P.  Itirta  LeC.  (Trans.  Am.  Phil.  Soc.  X.  393)  aus 
Mexico.  Die  letztere  weicht  der  Beschreibung  nach  durch  ein  sehr 
queres  Halsschild  mit  concaven  Rändern  und  durch  behaarte,  schwach 
gekörnt  punktirte  und  mit  Reihen  gröfserer  Körner  versehene  Flü- 
geldecken ah. 

Die  Galtung  Physea  hat,  wie  LeConte  ^Col.  of  JN.  Am.  p.  14) 
richtig  hervorhebt,  eine  grofse  habituelle  Aehnlichkeit  mit  den  Pseu- 
dotnorpbiden ,   mit    denen   sie    namentlich   die   seitliche   Erweiterung 


IflB  H.  Schmim:  Beilräse 


6* 


der  Slirn  und  die  ausgehöhlten  Schenkel  gemein  hal.  Da  aber 
nach  der  Bildung  der  Epiineien  des  Mesotliorax  die  Ozaeniden  in 
die  eine  (epimeris  coxas  altingcntibus).  \\\c  l'setulomorphiden  in  die 
andere  Hauptabtheilung  (epimeris  coxas  non  allingentibus)  gehören, 
so  schlägt  LeConte.  um  der  Vervvandlsclialt  der  beiden  Gruppen  im 
Systeme  Ausdruck  zu  geben,  vor.  die  Ozueniden  und  Pseudomor- 
phiden  in  erster  Linie  von  den  übrigen  Curabicinen  abzusondern  und 
erst  den  Rest  der  Carabidnen  nach  der  Bildung  der  Epimeren  zu 
trennen.  Das  bei  den  Pseudomorphiden  wie  bei  den  Ozaeiiideu 
zwischen  den  Mittelbüflen  geschwundene  IMesosleruum  dient  ihm 
dazu,  sie  den  übrigen  Curabicinen  gegenüberzustellen  Eine  drille 
mit  den  Ozaeniden  nahe  verwandte  Gruppe  dieser  Abtheilung  mit 
geschwundenem  Mesosternum  bildet  die  von  mir  in  Fascoe's  Journ. 
of  Entom.  Vol.  II.  Taf.  IV.  aufgestellte  Gattung  Tylonotus. 

Es  macht  übrigens  der  Unterschied  in  der  Ausdehnung  der  Epi- 
meren des  Mesothorax  auch  in  einem  andern  Falle  eine  widernatür- 
liche Trennung  sonst  verwandter  und  eine  künstliche  Vereinigung 
sehr  abweichender  Formen  nöthig.  Dieser  Fall  betritl't  die  Gattung 
Mormolyce.  Es  kann  ebenso  wenig  in  Abrede  gestellt  -werden, 
dafs  sie  von  allen  Carabidnen  zu  den  Tlnji-eopteren  (namentlich  zu 
Arten  wie  Th.  gnltiger  Schaum),  frotx  der  verschiedenen  Aus- 
dehnung der  Epimeren,  die  meisten  und  nächsten  Bcxiehiingen  hat, 
als  dafs  sie  in  der  Abtheilung  ,, epimeris  coxis  attingentibus''  eine  völ- 
lig isolirle  und  namentlich  durch  abgekürzte  Flügeldecken  abwei- 
chende Form  bildet.  Es  dürfte  sich  aus  diesen  Fällen  ergeben,  dafs 
der  von  Schiödle  hervorgehobene  Unterschied  in  der  Ausdehnung 
der  Epimeren  doch  nicht  ganz  die  Bedeutung  für  die  Systematik 
der  Carabicinen  hat,  die  ihm  bisher  beigelegt  wurde. 

III.   Ueber  einige  caucasische  Carahen  der  P/ecies-Gruppe. 

C.  protensus  n.  sp.  Deplunatus,  supra  ctjaneo-violucens^  vel 
aeneus,  capite  protltorace(jue  laevibus,  hoc  subffuadrulo.  laieiibus  prae- 
serliin  postice  rejle.ris ,  etylvis  elongalis.  el^'valo-linealis.  luberculis 
oblongis  (riplici  serie.  —   Long.  cT   14,  2   16^  lin. 

Eine  durch  Gröfse  und  Form  gleich  ausgezeichnete  Art.  Sie 
gehört  zu  den  platten  Curaben  (Plecles  Fisch  )  und  stimmt  mit  C. 
ibericus  Fisch,  und  Lafertei  Chaud.  in  der  Gröfse  und  den  breit 
aufgebogenen  Kändern  des  llalsscbildes  überein ,  unterscheidet  sich 
aber  durch  glatten  Kopf  und  glatles  Halsschild,  durch  tiefe  und 
lange  Eindrücke  zwischen  den  Fühlern,  sowie  durch  etwas  längere, 
anders  sculpirle,  hinten   deutlich  ausgcrandelc   Flügeldecken.      Die 


zur  Keniilniß  der  Carabicinen,  119 

Oberseite  ist  blau  violett,  oder  bronzefarben  mit  etwas  Kupferglanz. 
Der  Kopf  ist  lang,  glatt  oder  docb  nur  undeutlich  rissig,  und  hat 
zwei  tiefe  Längsgruben  zwischen  den  Fühlern;  die  letztern  haben 
die  halbe  Länge  des  Körpers.  Das  Halsschild  ist  verhallnifsmäfsig 
klein,  fast  viereckig,  hinten  wenig  schmäler  als  vorn,  an  den  Sei- 
ten wenig  geiundet,  oben  flach,  glatt,  die  Seiten  besonders  hinten 
breit  aufgebogen,  die  Hinlerecken  wenig  vorgezogen  und  abgerun- 
det. Die  Flügeldecken  sind  reictilich  dreimal  so  lang  als  das  Hals- 
schild, oben  üacli,  an  den  Seiten  wenig  gerundet,  beim  Weibchen 
fast  gleichbreif,  hinten  deutlich  (beim  Weibchen  stark)  ausgerandct 
mit  zahnartig  vortretender  Aufsenecke  der  Ausraudung;  jede  hat 
drei  Reihen  langer  mäfsig  hoher  Höcker  und  zwei  ebenfalls  mäfsig 
hohe,  nicht  unterbrochene  Längsrippen  zwischen  den  HöckerreiÜcn, 
der  Grund  ist  runzlig  punklirt  und  erhebt  sich  zu  sehr  schwachen, 
stellenweise  wenig  erkennbaren  Längslinicn,  und  zwar  bildet  sich 
zwischen  jeder  Höckerreilie  und  jeder  Längsrippe  eine  Längslinie 
aus,  während  zwei  neben  der  Naht ,  von  denen  die  innere  stärker 
ausgebildet  ist  und  ebenfalls  zwei  aufsen  von  der  dritten  Höcker- 
reihe, von  denen  die  äufsere  die  stärkere  ist,  verlaufen;  der  Seiten- 
raud  ist  runzlig.     Unterseite,  Fühler  und  ßeine  sind  schwarz. 

Einige  Exemplare  dieser  sein-  schönen  Art  erhielt  H.  Lederer 
aus  der  Nähe  von  Kutais  am  Südabhange  des  Caucasus. 

Carnbus  1^  eifert  et  und  reftilgeus  Chaud.  (Car.  d.  Cauc. 
91  u.  95),  die  in  den  Bergen  bei  Abbastouman  in  einer  Höhe  von 
4  —  5000  Fufs  ')  gesammelt  wurden,  werdeu  jetzt  von  Chaudoir 
selbst  (Guer.  Rev.  et  Mag.  d.  Zool.  1863.  Mars  et  Avril)  als  Va- 
rietäten einer  Art  bezeichnet,  während  der  sehr  ähnliche  Ca?-,  ibe- 
ricus  Fisch,  aus  der  Centralkette  des  Caucasus  *)  von  ihm  noch 
als  besondere  Art  betrachtet  wird.  Ein  mir  von  Lederer  mitge- 
theilfer,  in  derselben  Localilät  wie  C.  proleusus  (bei  Kutais)  und 
in  geringer  Entfernung  von  dem  Fundorte  des  Laferlei  gefangener 
Carabus  ist  wohl  ohne  Zweifel  eine  Varietät  des  Laferlei,  weicht 
von  den  bisher  bekannt  gewordenen  Formen  dieser  Art  aber  doch 
so  sehr  ab,  dal's  er  eine  besondere  Erwähnung  verdient. 

Car.  Lafertei  hat  auf  den  Flügeldecken  drei  Reihen  längli- 
cher Höcker  imd  zwischen  denselben  zwei  lieihen  kleinerer,  durch 


')  Nicht  in  4  —  500  F.  Höhe,  wie  in  Giierin's  Revue  gedruckt  ist. 

^)  Steven  fand  ihn  aber  auch  in  der  K«'lte,  die  die  Berge  von  Akhul- 
tzik  mit  dem  Caucasus  verbinden  (Chaud  Car.  d.  Cauc.  p.  VI),  also  gar 
niciit  weit  von  Kutais  und   Abbastouman 


120  //.  Schaum:  Beiträge 

grofse  Punkte  getrennter  Höcker,  also  im  Ganzen  fünf  Reihen  von 
Höckern,  die  von  einander  durch  einen  doppelten  pnnktirlcn  Streif 
getrennt  vrerden;  aufsen  von  der  dritten  Reihe  länglicher  Höcker 
bemerkt  man  noch  zwei  pnnktirle  Streifen.  Der  Käfer  hat  glän- 
zend kupferrothe  Flügehlecken  und  ein  dunkel  kupfriges  Halsschild. 
(Car.  d.  Cauc.  p.  95.)  Bei  Car.  re/'ulgen.s,  eineui  kupiVig  grü- 
nen Thiere,  zeigen  die  Flügeldecken  13  fein  gekerbte  Streifen,  de- 
ren Zwischenräume  abwechselnd  durch  grofse  Punkte  unterbrochen 
und  in  Reihen  kleiner  Höcker  aufgelöst  sind.  Diese  Skulptur  läfsl 
sich  in  der  Weise  auf  die  des  Laferlei  zurückführen  .  dafs  fünf  in 
Höckerreihen  aufgelöste  Zwischenräume  den  fünf  Höckerreiheu  des 
Laferlei  entsprechen,  und  dafs  die  andern  nicht  unterbrochenen 
Zwischenräume  die  Zwischeuräinne  der  doppellen  Punktslreifen 
zwischen  den  Höckerreihen  (4)  neben  der  Naht  und  aufsen  von 
der  5ten  Höckerreihe   darstellen. 

Der  Lederer'sche  Carahns  hat  eine  bronzegrünc  Farbe  und  fünf 
Reihen  von  Höckern,  die  durch  eingestochene  Punkte  getrennt  sind 
und  die  noch  ziemlich  deutlich  sich  in  drei  Reihen  längerer  und  in 
zwei  Reihen  kleinerer  Höcker  scheiden;  zwischen  je  zwei  Reihen 
hat  er  eine  nicht  unterbrochene  erhöhte  Längslinie,  also  4  zwischen 
allen  Höckerreiheu,  die  den  Zwischenräumen  der  doppelten  zwi- 
schen den  Höckerreihen  gelegenen  Punktstreifen  bei  Laferlei  und 
refulgens  entsprechen,  ferner  zwei  erhöhte  Linien  zwischen  Naht  und 
der  ersten  Höckerreihe,  von  denen  die  äufsere  liinten  erlischt,  und 
zwei  erhöhte  Längslinien  aufsen  von  der  5ten  Höckerreihe  Die 
Skulptur  weicht  also  von  der  des  Laferlei  darin  ah,  dafs  die  Punki- 
streifen hier  mehr  gegen  die  zu  Längslinien  erhöhten  Zwischen- 
räume zurücktreten,  von  der  des  refulgens  durch  die  Trennung 
der  Höckerreiheu  in  drei  Reihen  langer  und  zwei  Reihen  kürzerer 
Höcker. 

Charakteristisch  für  die  Art  als  solche  ist  der  grobrunzlige 
Kopf,  der  nur  zwei  schwache  kurze  Eindrücke  zwischen  den  Füh- 
lern hat.  das  runzlige  Halsschild  und  die  hinten  auch  im  weiblichen 
Geschlechle  kaum  ausgerandeten  Flügeldecken. 

Gelegentlich  sei  hier  in  Bezug  auf  andere  Curaben  der  Flecles- 
Gruppe  bemerkt,  dafs 

1.  der  von  Chaudoir  kürzlich  in  Guerin's  Rev.  et  Mag.  d.  Zool. 
aufgestellte  Car.  invictus  von  Hampe  schon  früher  im  Anhange 
zum  Reisewerk  von  M.  Wagner  über  den  Caucasus  als  Car.  Scha- 
viylii  beschrieben  und  unter  diesem  Namen  den  deutschen  Ento- 
mologen wohl  bekannt  war; 


SM?'  Kennlnijs  der  Carubicinen.  121 

2.  der  Car.  Stevenii  Men.  Fald.,  wie  schon  von  Falderniann 
verrauthet  wurde.  =:  Cor.  Mussini  Germ.,  und  wohl  ohne  Zwei- 
fel als  Varietäl  mit  osselicus  zu  verbinden  ist,  mit  dem  er  in  der 
Skulptur  ganz  übereinslimral,  und  von  dem  er  sich  nur  durch  das 
vorn  etwas  schmälere  Halsschild  unterscheidet.  Ganz  in  derselben 
Weise,  nur  noch  in  viel  höherem  Grade  weichen  die  verschiedenen 
Formen  des  Car.  depressus  von  einander  ab. 

IV.    Disphaericus  Waterh.   und  Dy chiridium  Chaud. 

Disphuericus  gambianus  VValerli.  vom  Gambia  (Trans. 
Ent.  Soc.  III.  210.  tb.  XII.  flg.  2.)  und  Dycltir  idium  eöeninum 
Chaud.  von  Port  Natal  (Berl.  Enlom.  Zeitschr.  V.  p.  130)  stimmen 
in  allen  Strukturverhältnissen  so  vollständig  überein,  dafs  man  sie 
füglicii  als  zwei  Arten  derselben  Gattimg  betrachten  kann;  ich  be- 
sitze die  zweite  selbst  und  habe  die  erste  in  Westermann's  Samm- 
lung untersucht,  so  dals  ich  die  Angaben  von  Waterhousc  in  eini- 
gen für  die  systematische  Stelluni;  wichtigen  Punkten  ergänzen 
kauu.  Aulserdem  erhielt  ich  von  H.  Weslermann  eine  dritte  Art 
aus  Trauquebar,  die  zwar  durch  fein  gerandefes  Halsschild  von  den 
beiden  aadei'n  abweicht,  aber  sonst  dem  gambianus  sehr  ähnlich 
ist  und  in  den  Galtungscharakteren  ganz  mit  ihm  übereinstimmt. 

Das  Exemplar  des  D.  gambiarms  in  Westermann's  Sammlung, 
das  kaum  6  Linien  lang  ist,  weist  sich  durch  vier  erweiterte  Fufs- 
glieder  an  den  Vorder-  und  IVl i 1 1 e  1  füfseu  als  ein  Männchen  aus. 
An  den  Vorderfüfsen  sind  die  Glieder  stark,  an  den  IMittelfüfsen 
mäfsig  erweitert,  das  vierte  Glied  ist  zweilappig,  die  Sohle  der  er- 
weiterten Glieder  schwammig,  die  einzelnen  Glieder  an  den  Seilen 
mit  langen  röthlichen  Borstenhaaren  besetzt,  die  besonders  an  den 
Lappen  des  4ten  Gliedes  lange  Zipfel  bilden. 

Die  Angaben  von  Waterhouse,  dals  sein  8  Linien  langes  E.\- 
emplar  mit  schwach  erweiterten  Vorderfüfsen  ein  Männchen  sei,  er- 
weist sich  hierdurch  als  unrichtig.  Der  von  W.  gegebenen  Be- 
schreibung des  Kopfes  und  seiner  Theile  habe  ich  Nichts  zuzusetzen, 
der  des  Prothorax  nur,  dafs  das  Prosternum  tief  ausgehöhlt,  und 
dafs  die  Episternen  durch  sehr  tiefe  Längsfurchen  von  demselben 
getreimt  sind.  Die  Gränzen  der  Episternen  von  dem  Pronolum, 
die  ebenfalls  dinch  Furchen  bezeichnet  werden,  sind  auf  der  obern 
Fläche  da  gelegen,  wo  sonst  der  aufgebogene  Rand  des  Pronolum 
sich  befindet. 

Das  Mesosternum  ist  jederseits  durch  eine  tiefe  Längsfmche  von 
den  Seitenstücken  des  Mesothorax  gelrennt,    die   aber  nicht  bis  au 


122  //.  Schaum:  Beiträge 

dea  hinlerii  Hand  des  Mcsotliorax  reicht,  so  dafs  das  Mesoslernum 
liiiileii  mil  den  Seiteiislücken  vcrschniilzl ;  die  SeHenstückc  werden 
nur  von  den  Episternen  gebiidcl,  das  Epimcron  ist  eiilweder 
eingegangen  oder  vollständig  mit  dem  Episternum  verschmolaeu. 
Die  Episternen  des  Rlelatliorax  sind  etwas  breiter  als  lang,  von  ei- 
nem stark  erhöhten  liande  eingcfalst  und  neben  dem  Rande  ver- 
tieft, das  Epimeron  fest  mit  dem  Episicrnum  verwachsen,  die  Gvänie 
desselben  unten  nnr  durch  eine  sehr  feine  eingedrückte  Linie  an- 
gedeutet. ')  Die  einzelnen  Hinterleibsringe  sind  stark  gewölbt,  je- 
der hat  vor  dem  Hinicrrand  2  eingeslochene  Punkte,  die  -i  letzten 
sind  am  Vorderrande  lief  eingedrückt.  Die  Schenkel  sind  sehr  dick 
und  kahl;  die  breiten  Schienen  und  die  Füfse  mit  Borstenhaaren 
besetzt.  In  allen  den  hier  erörterten  Charakteren  so  wie  in  der 
Bildung  des  Kopfes,  der  Mundtheile  und  Fühler  stimmt  Dijchirid'mm^ 
wie  sich  auch  aus  Chaudoir's  Beschreibung  ergiebt,  völlig  mit  D/«- 
pfiatricus  überein.  Die  (»attung  steht,  wie  Chaudoir  ganz  richtig 
hervorhebt,  in  der  allernäehsten  Verwandtschaft   mit  P elecium. 

Bei  ütjc/i.  ebeniiium  haben  die  Flügeldecken  nur  eine  tiefe  F^ur- 
chc  neben  der  Naht,  bei  Disph.  gambianus  haben  sie  acht  tiefe  im 
Grunde  gekerbte  Streifen,  die  alle  vorn  etwas  abgekürzt  sind;  hin- 
ten vereinigt  sich  der  3te  mit  dem  6ten,  und  der  4te  mil  dem  5ten, 
die  letztern  sind  daher  etwas  kürzer,  der  2te  Streif  endet  vorn  in 
einigen  gröfsern  punktförmigen  Gruben,  am  Sten  Streifen  ziemlich 
weit  vom  Rande  sieht  eine  Reihe  grofser  Augenpunkte,  die  Zwi- 
schenräume sind  hoch  gewölbt,  im  4len  und  7ten  stehen  vorn  ei- 
nige Punkte.  —  Die  drille  Art  der  Gattung  von  Trankebar  läfst 
sich  in  folgender  Weise  charakterisircu: 

D.  marginicollis:  Aier,  nitidus,  prothorace  utrinque  subti- 
liier  marij^^itialo,  efytris  sfriis  oclo  pro/undis  crenatis.    Long.  1^  lin. 

Dem  gumbianus  sehr  ähnlich,  aber  kleiner,  mit  seillich  geran- 
detcm   Halsschilde    und    anderer  Skulptur    der   F'lügeldecken.     Der 


')  Ich  hall»'  Schiödte  früher  inifsverstanden,  als  ich  annahm  (Berl. 
Zeilsclir.  IV.  S.  164),  er  habe  den  Terminus  Epimera  melatlioracis  lür  die 
Episternen  gebraucht.  In  seiner  Angabe  „epimera  metalhoracis  ajipendice 
instrucla"  ist  mit  demselben  das  wirkliche  Epimeron,  das  neben  und  über 
dem  Epislenium  liegt  inid  vom  umgeschlagenen  Rande  der  riügeldecken 
bedeckt  wird  und  mil  dem  Ausdrucke  appendix  der  liintere  Tlieil  dessel- 
ben bezeichnet,  der  bei  den  Carahicinen  unten  hinter  dem  Epislernuui 
sichlbar  wird,  und  den  man  gewöhnlich  allein  ins  Auge  fafst.  wenn  man 
von  dem  Epimeron  metalhoracis  spricht. 


zur  Kennlni/s  der  Carabicinen.  123 

Kopf  ist  liinter  den  Augeu  stark  eingeschnürt,  kleiner  als  bei  gam- 
bianus^  aber  ebenso  eigenthümlich  wie  bei  diesem  skulpirt,  mit  2 
nacli  vorn  convergirenden  Furchen  der  Stirn  und  mit  2  nach  hin- 
ten convergirenden  Gruben  des  Kopftchildes.  Die  Mundtheilc  wie 
bei  gambianus.  Das  Halsschild  ist  fast  kuglig,  etwas  länger  als 
breit,  hoch  gewölbt,  hinten  eingeschnürt,  mit  einer  sehr  tiefen  Mit- 
telrinnc  und  einem  feinen,  durch  eine  tief  eingedrückte  Linie  abge- 
setzten Rande  jederseits;  innen  am  Rande,  in  der  Mitte  seiner  Länge, 
ist  ein  gröfserer  Punkt  eingestochen;  die  Nähte  der  Episternen  mit 
dem  Pronotum  verlaufen  unterhalb  des  Randes  und  parallel  mit  ihm  an 
der  äufsern  Seite  des  kugelförmigen  Halsschildes.  Das  Prosternum 
ist  tief  ausgehöhlt.  Die  gewölbten  Flügeldecken  haben  acht  sehr 
tiefe,  stark  gekerbte  Streiten,  die  alle  vorn  etwas  abgekürzt  sind, 
der  achte  verläuft  hart  neben  dem  aufgebogenen  Seilenrand  und  ist 
ohne  gröfsere  Augenpunkte,  der  2te  Streif  vereinigt  sich  hinten  mit 
dem  7len,  der  3t e  mit  dem  4ten  und  der  5te  mit  dem  6ten,  die 
letztern  sind  daher  die  kürzesten;  die  Zwischenräume  sind  hoch- 
gewölbt und  glatt,  im  3ten  steht  vorn  am  Anfange  des  3ten  Strei- 
fen ein  gröfserer  grubcnförmiger  Punkt;  die  umgeschlagenen  Sei- 
ten haben  noch  einen  weitläufiger  punktirten  Streifen  dicht  am 
Rande.  Die  Fühler,  mit  Ausnahme  des  VVurzelgliedcs ,  die  Taster, 
Schienen  und  Füfse  sind  pechfarbig. 

Das  bescliriebeue  Exemplar  hat  eine  gröfsere  Anzahl  unregel- 
niäfsiger  Punkte  auf  dem  letzten  Hinterleibssegmente,  und  ist  daher 
ein  Weibchen.  Die  Vorderfüfse  desselben  sind  ziemlich  breit;  alle 
Füfse  dicht  und  lang  behaart. 

V.     Promecognathus  Chaudoir. 

Die  auf  den  californischen  Eripus  laevissitnus  (Eschsch.) 
Dej.  gegründete  Gattung  war  von  mir  (Käfer  Deutschi.  l.  S.  353) 
zu  den  Brosciden  gestellt  worden,  indem  sie,  die  besondern  Cha- 
raktere dieser  Gruppe  besitzend,  mir  nach  der  Ausdehnung  der  Epi- 
meren  des  Mesothorax  der  zweiten  Hauplabthcilung  der  Carabici- 
nen (epimeris  mes.  coxas  non  attingentibns)  anzugehören  schien. 

Es  ist  in  diesem  Falle  aber  äufserst  schwierig,  die  .Ausdehnung 
der  Epimeren  zu  ermitteln,  da  die  einzelnen  Stücke  an  der  untern 
Fläche  des  Mesothorax  sehr  fest  mit  einander  verwachsen  sind,  und 
die  INähte  derselben  nicht  deutlich  veifolgt  werden  können.  Da 
meine  au  einem  einzelnen  Exemplare  angestellten  Reobachtungen 
mir  kein  recht  sicheres  Resultat  ergeben  hatten,  so  nahm  ich  spä- 
ter keinen  Anstand,   die  Angabc   LcContc's,   dafs   die  Scilcnstückc 


124  //.  Schaum:   Beiträge 

des  Mesothorax  diagonal  i:;etlieill  seien  und  die  Epimcren  bis  zu 
den  Ilüflcn  leichen  (Col.  of  N.  Anier.  p.  11),  für  beü,ründel  zu  hal- 
ten, und  darauf  hin  der  Galtnny  einen  Platz  in  der  Isten  Haupt- 
abtlieilung  anzuweisen,  wie  es  LeContc  und  Chaudoir  (Bull,  de 
Mose.  18()l.  n.  IV.  270.)  Ihaten.  Freilich  stand  sie  hier  so  isolirt, 
dafs  man  mit  derselben   eine  besondere  Gruppe  bilden  mufsic. 

Die  Richtigkeit  von  LeConte's  Angabe  in  Belrelf  der  Epiniercu 
des  Mesothorax  ist  mir  aber  jetzt  im  höchsten  Grade  zweifelhaft, 
seit  ich  Gelegenheit  halte,  mehrere  Exemplaie  von  Promecogjwl/ius 
zu  untersuchen.  Bei  einem  von  Eschscholtz  selbst  ges;m)raelten, 
mir  von  Weslermanu  niitgetheilteu,  das  nur  4  Linien  l^iingc  hat, 
sind  die  Seilenslücke  des  Me>othorax  völlig  ungetheilt  und  so 
vollständig  mit  dem  Mesosternum  verwachsen,  dafs  hier  weder  eine 
Naht  noch  ein  Eindruck,  der  die  Gränze  der  Stücke  bezeichneu 
könnte,  zu  beobachten  ist.  Bei  Exemplaren  von  5  —  (»Linien  linde 
ich  allerdings  einen  Eindruck,  durch  den  die  Seilen  des  Mesolhorax 
diagonal  gelheilt  werden,  und  den  LeConle  ohne  Zweifel  als  die 
Gränze  zwischen  Epislernum  und  Epimcron  belrachlet  hat;  dieser 
Eindruck  läfst  sich  aber  weder  nach  aufsen  bis  zum  Kande  der 
Flügeldecken,  noch  nach  innen  bis  zu  den  Hüften  verfolgen:  es  ist 
daher  im  hohen  Grade  wahrsciieinlich,  dafs  er  gar  nicht  eine  Ver- 
wachsung audeulet,  sondern  nur  eine  Skulptur  ist.  Diese  Wahr- 
scheinlichkeit wird  fast  zur  Gewifsheil,  wenn  man  den  Mesothorax 
der  Galluu^  Disp  hu  er  icus  ,  die  in  vielen  Beziehungen  (Einschnü- 
rung des  Kopfes,  Stiel  des  Mesothorax,  Maugel  des  Scutellarstrei- 
fen)  Fromecogiial Iltis  nahe  steht,  vergleicht,  und  dort  ebenfalls  die 
Seitenstücke  des  Mesolhorax  ungelheill.  das  Epimeron  eingegangen 
oder  nur  durch  eine  sehr  feine  hart  am  Hinterrande  des  Epislernum 
verlaufende  Linie  angedeulet  findet.  Wir  können  daher  Prome- 
cogiiulhus  auch  mit  Kücksichl  auf  die  Seiteiistücke  des  Mesothorax 
als  eine  mit  Disphaericus  verwandte  Galtung  bezeichnen.  Der  Zwei- 
fel über  die  Stellung  von  Disphaericus,  zu  dem  die  Verschmelzung 
der  stcrnalen  Stücke  des  Mesolhorax  etwa  Anlafs  geben  könnte, 
wird  aber  durcii  die  nahen  Beziehungen  der  Gattung  zu  Velecium 
beseitigt,  bei  dem  das  Epimeron  des  Mesolhorax  unten  ein  sehr 
schmales,  imr  durch  eine  feine  Linie  vom  Epislernum  getrenntes, 
die  Mitlelhüftcn  nicht  erreichendes  Stück  bildet. 

Eine  Millelform  zwischen  V romecognuthus  und  Disphae- 
ricus ist  die  mir  in  Natura  unbekannte  Gattung  Axinidium 
Sturm;  an  Disphaericus  reihi  sich  Fvlecium  an.  Ich  glaube  jetzt 
diese  vier  einander  nahe  verwandten  Gattungen,   wie  früher  Pro- 


zur  Kenntniß  der  Carabicinen.  125 

ynecoii;  nnl hiis  und  A.vhiidhim^  zu  den  Brosciden  stellen  zu 
müssen,  \veil  sie  alle  in  ausgczeiclineleni  Grade  den  vordem  Stiel 
des  Mesotliorax  besitzen,  der  diese  Gruppe  ciiarakterisirt.  Auch  bei 
Pelecium  ist  dieser  Stiel  vorhanden,  bei  /*.  ryanipes  und  ähnli- 
chen Arten  wird  er  allerdings  oben  von  dem  hinten  verlängerten 
Pronolum  verdcckf,  ist  dniiegcn  auf  der  Unterseite  deutlich  sichlbar 

VI.     Phytnatocephahis. 
Genus  novuni  e  slirjie  Ihiipalinoriim. 

Caput  crassum. 

Prothorax  transversus^  poslice  angttstalus,  angulis  posticis 
otmihio  rolniidatis. 

La6r%im  profunde  emarginatum. 

Matidiönlae  majusculue. 

Tihiarum  nnticariim  calcar  superum  elongatum. 

Tarsi  antici  articuli  primi  dilalati  secundi  iertiique  angulis 
productis. 

Eine  ausgezeichnete  neue  Form  aus  der  Gruppe  der  Dapti,  im 
Habitus  sehr  an  Acinoptis  erinnernd,  aber  mit  längeren  Mandibeln 
und  ganz  abgerundeten  Hinterecken  des  kurzen,  hinten  sfark  ver- 
schmälerten Halsschildes. 

Der  Kopf  so  grofs  und  dick  w^ie  bei  Ditomus  cephalotes.  Die 
Stirn  mit  zwei  tiefen  bogenförmigen  Furchen  zwischen  den  Augen 
und  jederseits  neben  der  Furche  polsterförmig  erhöht,  vor  den 
Augen  nicht  erweitert  und  darin  ebenso  wie  die  andern  Harpa- 
linen  von  den  Ditomen  abweichend.  Fühler  wie  die  von  Acino- 
pus.  Oberlippe  etwas  breiter  als  lang,  nach  vorn  nicht  verengt, 
vorn  tief  ausgerandet.  Oberkiefer  lang,  mit  scharfer  Spitze,  oben 
gestrichelt.  Kinn  ohne  mittlem  Zahn;  Taster  feiner  und  länger  wie 
bei  Acinopus,  das  Verhältnifs  der  einzelnen  Glieder  aber  dasselbe 
wie  bei  diesem.  Halsscbild  kurz,  doppelt  so  breit  als  lang,  hinten 
stark  verengt  mit  vollkommenen  abgerundeten  Hinferecken.  Flü- 
geldecken mehr  als  doppelt  so  lang  wie  das  Halsschild,  gestreift, 
und  wie  bei  Acinopus  mit  einem  langen  Scutellarsl reifen  versehen. 
Beine  schmächtiger  als  bei  Acinoptis.  l)esonders  die  Schienen.  Vor- 
derscliienen  mit  langem  Sporn  über  der  Ausrandung,  das  erste  Glied 
der  Vorderfüfse  breiler  als  die  folgenden,  die  Ecken  desselben,  be- 
sonders die  innern  und  in  abnehmenden  Grade  auch  die  der  beiden 
folgenden  Glieder  lang  ausgezogen.  An  den  Hinterfüfscn  nimmt 
wie  bei  Acinopus  das  Isle  bis  4te  Glied  an   Länge  ab. 


12fi        //.  Schattm:  Beiträge  ziir  Kennlnifs  der  Carabicinen. 

Ph.   Riehlii:  Nigro-piceus,  pedi/ms  rtifo-piceis,  elytris  Stria- 
tis,  slriis  laevihus.   —  Long.   8  lin. 
Aus  Mexico  in  RiehPs  Saiumluns. 


Erklärung  der  Abbildungen  auf  Tafel  IL 

Fig.   1 .     Carabus  protensus. 

la.  Flügeldecke  desselben. 

2.  Flügeldecke  von  Carabus  Laferlei  var. 

3.  Disphaericus  marginicollis. 

4.  Larve  von   Frocerus  scabrosus. 

-  4a.  Der  Kopf  der  Larve  von  Procerus  von  oben. 
ib.  Der  Kopf  der  Larve  von  Procerus  von  unten. 

-  5a.  Der  Kopf  der  Larve  von  Eurygnathns  von  oben. 
bb.   Der  Kopf  der  Larve  von  Eurygnnlhus  von  unten. 

-  6.     Larve  von   Acanlhogenius  piceus. 


Drei  für  Deutschland  neue  Staphylinen 

beschrieben  von 
IV.  Scriba,  Pfarrer  in  Oberlais. 


Hoinalola  alpestris  Heer.  Linearis,  nigra,  nilidula,  an- 
lennarum  basi  elylris(^ue  fuscis,  peclibus  brunneo-teslaceis ,  thorace 
subcjuadrato,  subtiliter  minus  dense  punctato,  elylris  thorace  longio- 
rihtts  conferlim  ptmclalis,  abdomine  supra  seginentis  (2 — 4)  ante- 
rior ibiis  initnis  crebre  punctatis ,  posterioribus  fere  laevigatis.  — 
Long.  If  lin. 

Honialota  alpestris  Heer  Faun.  Col.  Helv.  I.  p.  330. 

Der  Hom.  tibialis  nicht  ganz  unähnlich,  doch  fast  doppelt  so 
grofs,  von  ihr  durch  stärkere  Fühler  und  längere  Flügeldecken 
leicht  zu  unterscheiden,  wegen  letzterer  zur  Gruppe  der  Hom. 
occnlta  (Gruppe  3)  gehörig.  Die  Fühler  sind  kräftig,  länger  als 
Kopf  und  Halsschild,  schwarz,  das  erste  Glied  dunkelbraun,  Glied 
3  um  die  Hälfte  länger  und  etwas  schlanker  als  2;  Glied  4  quadra- 
tisch, die  folgenden  nur  wenig  breiter  werdend,  daher  die  vorletz- 
ten nur  schwach  transversal;  Glied  II  ist  ein  und  einhalbmal  so 
lang  als  das  vorhergehende,  sanft  zugespitzt.  Der  Kopf  ist  schmä- 
ler .ils  das  Halsschild,  einzeln  und  fein  punktirt.  Das  Halsschild  ist 
etwas  schmäler  als  die  Flügeldecken,  um  ein  Drittel  breiter  als  lang, 
an  den  Seiten  wenig,  die  Hinterecken  stark  gerundet,  oben  flach 
ge^völbt,  am  Grunde  in  der  IMitte  mit  einem  schwachen  queren  Ein- 
druck, nicht  dicht  und  fein  punktirt.  Die  Flügeldecken  sind  etwas 
länger  als  das  Halsschild,  dunkelbraan,  fein,  aber  viel  dicbter  als 
das  Halsschild  punktirt.  Der  Hinlerleib  ist  gestreckt,  glänzend 
schwarz.  Segment  2  —  4  oben  ziemlich  einzeln  punktirt.  5  und  6 
glatt.     Die  Beine  sind  bränlichgelb. 

Herr  Ober-Lieutenant  v.  Heyden  zu  Frankfurt  hat  im  Engadin 
(St.  Moritz^  einige  Stücke  gefunden,  die  mit  einem  Exemplar  vom 
Splügen  übereinstimmen,  welches  Dr.  Kraal z  seiner  Zeit  (vgl.  Berl. 


128  ^^    Scriha: 

Enloni.  Zlsclir.  V.  p.  407)  mil  der  typisclien  Ilom.  al/iestris  Heer 
verglicilcii  Iial.  Die  Art  (lürlle  in  den  östeneicbisrlHMi  Alpen  kaum 
fehlen,  indessen  sind  einige  von  dort  stammende  ähnliehe  Stücke  bis 
jetzt  nicht  ganz  sicher  auf  sie  zu  beziehen. 

Qtiedius  (jicipeniiis  Heer.  Piceus^  Ihorace,  antennis  jjedi- 
hnsque  riifo  -  teslaceis^  tihlis  poslicis  inedio  infusculis^  elytris  Iho- 
race fere  breviorifjus  abdomineque  dense  ßavo  -  pxihescentihus-  — 
Long.  2^  lin. 

F/iilunt Iltis  pivipennis  Heer  Fjmn.  Col  Helv.  I.  p.  "279 
Von  der  gestreckten  (jJeslalt  des  Quedius  ufleuuatus ,  aber  et- 
was kleinei-  mit  kürzeren  Flügeldecken,  durch  die  dichte  Behaarung 
der  Flügeldecken  und  des  Hinterleibs  ausgezeichnet.  Die  Fühler 
sind  rolhgelb,  schlank,  das  2te  und  .'ite  Glied  gleichlang,  die  vor- 
letzten so  lang  als  breit.  Der  Kopf  ist  dunkel  pechbraun,  etwas 
schmäler  als  das  Halsschild,  die  Augen  grofs,  doch  nicht  stark  vor- 
tretend, daher  der  Kopf  etwas  länglich,  mit  einem  Punkte  am  In- 
nenrande der  Augen  und  drei  Pimkten  oberhalb  derselben.  Das 
Halsschild  ist  von  der  Breite  der  Flügeldecken,  gelblich  roth,  so 
lang  als  breit,  nach  vorn  verschmälert,  an  den  Seilen  leicht,  am 
Grunde  und  an  den  Hinterecken  stark  gerandet,  die  drei  Punkte 
der  Rückenreihen  und  je  z^vei  aufserhalb  derselben  ziemlich  kräf- 
tig. Das  vSchihlchen  ist  glatt.  Die  Flügeldecken  sind  etwas  kür- 
zer als  das  Halsschild,  hinten  in  einem  Bogen  ausgerandet,  braun, 
ziemlich  dicht  und  fein  punktirt,  dicht  mil  röthlich  gelben,  nieder- 
liegenden, ziemlich  langen  Haaren  besetzt,  wodurch  ihr  Glanz  sehr 
gedämpft  wird.  Der  Hinterleib  ist  noch  dichter  als  die  Flügeldek- 
ken  behaart  und  deshalb  ohne  Glanz.  Die  Beine  mit  Einschlufs 
der  Vorderhüflen  sind  gelb. 

In  den  österreichischen  Alpen  von  Miller  gesammelt. 
Anmerkung  der  Red.  Die  Beschreibung  des  Käfers,  der  mir 
bei  der  Bearbeitung  der  deutschen  Sinphylijien  noch  unbekannt 
war,  wurde  als  die  einer  neuen  Art  eingesendet;  es  ist  jedoch 
kein  Zweifel,  dafs  er  der  ächte  Q.  picipennis  Heer  ist.  Herr 
G.  Schreitter  hat  ihn  auch  in  Tyrol  aufgefunden.     G.  Kraatz. 

Slenus  lojigitarsis  Thoms.  Niger,  nitidus,  confertim  pun- 
ctalus,  palpis  nrliculo  primo  l est areo ,  fronte  excaimto,  obsolete  bi- 
sulcato,  ihorace  etongato,  basi  angustato,  canalicida  abbreviata;  ab- 
dominis  segmenlis  1  —  4  fortius  et  minus  crebre.  5  —  7  densius  et 
subtilius  puncialis.  —  Long.   2  lin. 


drei  neue  Slaphylinen.  129 

Dem  Slenus  aler  Mannerh.  äiifserst  nahe  verwandt,  durch 
schlankere  Gestalt,  stärker  eingedrückte  Stirn,  etwas  kürzeres  Hals- 
schild, stärkere  Punktirung  des  Hinterleibs  und  besonders  durch  die 
Gescblechtsauszeichnung  des  Männchens  unterschieden.  Die  Taster 
schwarz,  Glied  1  ganz  und  die  Wurzel  des  ZAveiten  Gliedes  nur  in 
ganz  geringer  Ausdehnung  gelb.  Die  Fühler  sind  schlank,  Glied  3 
um  die  Hälfte  länger  als  4,  während  bei  aler  Glied  3  doppelt  so 
lang  ist.  Glied  4  und  5  gleich  lang,  im  Verhällnifs  schlanker,  als 
dieselben  Glieder  bei  aler.  Der  Kopf  ist  stärker  vertieft,  als  bei 
aler,  fast  ausgehöhlt,  der  Zwischenraum  wenig  erhaben.  Das  Hals- 
schild ist  länger  als  vor  der  Mitte  breit,  etwas  kürzer  als  bei  aler, 
vor  der  Mitte  mehr  erweitert,  nach  der  Basis  zu  mehr  verengt, 
dicht  und  stark  punktirt,  die  Längsrinne  sehr  deutlich,  jedoch  nicht 
so  weit  zum  Hinterrand  hinziehend.  Die  Flügeldecken  sind  um  die 
Hälfte  breiter  und  ein  wenig  länger  als  das  Halsschild,  dicht  und 
stark,  etAvas  runzlig  punktirt;  vor  der  Mitte  neben  der  Naht  beu- 
lenarlig  aufgetrieben  und  auf  diesen  Beulen  weniger  dicht  punktirt, 
daher  glänzendei".  Der  Hinterleib  ist  oben  auf  den  4  ersten  Se- 
gmenten nicht  dicht,  aber  stark,  auf  den  letzten  fein  punktirt,  wäh- 
rend bei  St.  aler  die  Punktirung  schon  auf  dem  3len  Segment  all- 
mälig  feiner  wird.     Die  Beine  sind  schlank,  schwarz. 

Beim  Männchen  hat  das  untere  fünfte  Hinterleibssegment  einen 
von  scharfen  Seitenrändern  begränzten,  dreieckigen,  vertieften  Ein- 
druck, dessen  Vertiefung  glatt  und  glänzend  ist  und  dessen  Seifen- 
ränder nach  der  Basis  convergiren.  Das  6te  Segment  ist  ähnlich 
wie  bei  Sl.  aler,  hinten  leicht  ausgerandet,  in  der  Mitte  der  Länge 
nach  ausgehöhlt,  doch  weniger  tief  als  bei  aler,  und  die  scharfen 
Seitenränder  springen  hier  nach  hinten  kaum  als  Zähnchen  vor; 
auch  fehlen  die  langen  goldgelben  Haare  auf  den  Seiten.  Das  7te 
Segment  ist  dicht  und  fein  punktirt,  an  der  Spitze  dreieckig  aus- 
geschnitten. 

Bei  Ober-Lais  an  einem  ausgetrockneten  Waldbach. 
Anmerk.  der  Red.     Die   hier  beschriebene   Art  ist   unzweifel- 
haft der  longilarsis  Thoms. .  welchen  H.  Pfarrer  Scriba  auch 
in  ihr  vermulhete.  G.  Kraatz. 


Berl.  Bntoraol.  Zeitschr.    VIII. 


Oxypoda  invesligatornm  nov.  sp. 

beschriebi'n  von  G.  Kraut s. 

Fusco-nigra,  nilidnln^  cinereo-sericea,  antennarum  basi  pedibim- 
nue  fusco-testaceis ,  ihorace  traiisverso.  leviter  convexo,  coleopteris 
hoc  fere  longioribns,  abdomine  opicem  versus  attenualo.  crebre  vii- 
nus  subtililer  sribrugutoso-punctato,  segmento  6-to  minus  crebre  pun- 
dato  pilis  nigris  longioribus  ^  in  maribtts  disfantibus  mttnito.  — 
Long.  I  lin. 

Im  Habitus  der  Homalola  pygmaea  sehr  ähnlich,  aber  nur  halb 
so  groTs,  dunkler,  noch  feiner  punktirt,  daher  mit  noch  etwas  deut- 
licherem Seidenglanz,  die  Fühler  kürzer,  nach  der  Spitze  zu  mehr 
verdickt,  die  vorletzten  Glieder  beim  </  stark  transversal,  beim  $ 
etwas  weniger.  Die  Fühler  sind  bräunlich,  die  drei  ersten  Gtieder 
heller,  die  beiden  ersten  erscheinen  dadurch  um  so  gröfser,  dafs  das 
dritte  deutlich  kürzer  als  das  zweite  ist;  Glied  4  ist  etwa  so  breit 
als  lang;  die  folgenden  werden  allmälig  etwas  breiter;  das  Endglied 
ist  kräftig,  fast  so  lang  als  die  beiden  vorhergehenden  zusammenge- 
nommen. Kopf  und  Halsschild  sind  ganz  ähnlich  denen  der  erwähn- 
ten Homalota  gebaut,  nur  etwas  gewölbter,  der  erstere  etwas  tiefer 
ia  das  Halsschild  eingesenkt,  dicht,  sehr  fein  punktirt.  Die  Taster 
sind  braun.  Die  Flügeldecken  sind  deutlich  so  lang  als  das  Hals- 
schild und  erscheinen  fast  etwas  länger;  die  Punktirung  etwas  kräf- 
tiger, der  durch  die  feine  Behaarung  hervorj^ebrachte  Fettglanz  eben 
so  deutlich,  an  den  der  Myllaenen  erinnernd.  Der  Hinterleib  ist 
nach  der  Spitze  zu  stark  verschmälert,  dicht  und  verhältnifsmäfsig 
stark,  rauh  punktirt,  mit  längeren  Haaren  besetzt;  der  6te  Ring 
ist  oben  weniger  dicht  punktirt,  beim  9  mit  längeren  niederliegen- 
den, beim  cT  mit  längeren  abstehenden  schwarzen  Haaren  besetzt. 
Die  Beine  sind  heller  öder  dunkler  gelbbraun. 

Oxypoda  exigua^  mit  der  der  Käfer  zunächst  verwand!  ist,  ist 
kleiner,  weniger  zugespitzt,  ihr  Halsschild  länger,  die  Flügeldecken 
deutlich  kürzer  als  dasselbe. 

Von  dieser  zierlichen  neuen  Art,  welche  im  Leben  noch  mehr 
an  Myltaena  erinnert,  als  nach  dem  Tode,  sammelte  ich  4  Exem- 
plare am  Strande  von  Swinemünde  auf  der  Excursion,  welche  am 
20.  September  von  der  Naturforscher-Versammlung  dahin  unternom- 
men wurde.  Der  kleine  Staphylin  lief  zwischen  den  Dünengräsern 
herum  und  hätte,  wäre  die  Zeit  weniger  beschränkt  gewesen,  in 
ziemlicher  Anzahl  gesammelt  werden  können;  er  mag  seinen  Namen 
zum  Andenken  an  jene  Versammlung  führen. 


4 


Zur  kritischen  Kenntnifs  europäischer 
Käferarten 


Dr.  G.  Kr a atz. 
Erstes  Stuck.     (1—50.) 


,.  u„, 


iter  einer  Anzahl  von  Fufs  bei  Ahrweiler  gesammelter 
Amara  fusca  befinden  sich  einzelne  Stucke,  welche  genau  den 
spitzen  Winke!  an  der  Hinterecke  des  Halsschildes  zeigen,  der 
das  Hauptkennzeichen  der  Amara  cursitans  Zimmerm.  (vgl.  Na- 
lurgesch.  der  Ins.  Deutschi.  I.  p.  539)  bildet.  Dieselbe  soll  sich 
zwar  auch  durch  etwas  stärkere  Streifen  der  Flügeldecken  von  der 
vorwiegend  südeuropäischen  fusca  unterscheiden,  indessen  sind  die 
Punktstreifen  bei  einer  von  Apelz  in  Spanien  gesammelten  fusca 
merklich  stärker  als  bei  allen  meinen  übrigen  /««co  und  cursitans. 
Dafs  die  Ahrweiler -Stücke  einer  Art  angehören,  steht  für  mich 
aufser  Zweifel,  und  ebenso,  dafs  sich  die  Am.  cursitans  nach  den 
bisher  angegebenen  Merkmalen  nicht  mehr  von  der  fusca  scheiden 
läfst;  vielmehr  dürfte  sich  nunmehr  ungezwungen  herausstellen,  dafs 
als  cursitans  cT  solche  Männchen  der  fusca  betrachtet  wurden, 
bei  denen  die  Hinlerwinkel  des  Halsschildes  besonders  deutlich 
spitzig  vortreten.  Wenn  die  fusca  in  Deutschland  dunkler  erzfar- 
big erscheint  als  im  südlichen  Europa,  so  ist  dies  eben  so  natürlich 
als  es  dazu  beitragen  niufste,  den  deutschen  Exemplaren  ein  von  der 
fusca  scheinbar  verschiedenes  Ansehen  zu  geben;  nachdem  die  ver- 
schiedenen Formen  zum  ersten  Mal  zusammen  beobachtet  worden 
sind,  wird  es  zugleich  um  so  sicherer,  dafs  die  von  Schaum  bereits 
zu  cursitans  gezogenen  Zimmermann'schen  Arten  in  der  That  da- 
hin gehören. 

2.  Von  Perctts  operosus  Chaudoir  (Stelt.  Ent.  Zeit.  1859. 
p.  123)  aus  Corsica  (nicht  Rufsland,  wie  de  Marseul's  neuester  Ca- 
talog  angicbl)  liegen  mir  durch  die  zuvorkommende  Gefälligkeit  des 
Herrn  Autors  2  Exemplare  (von  den  3  typischen)  vor.  Bei  der 
grofsen  Veränderlichkeit  in  der  Gröfse  und  Gestalt  der  Percus-Ar- 
ten  möchte  ich  in  den  beiden  Stücken   eher  verkümmerte  lacerto- 

9* 


132  G.   Krauiz:   über 

8US  als  eine  eigene  Arl  vermulhen,  weitere  Bemerkungen  aber  erst 
an  ein  reicheres  Material  knüpfen;  das  kleinere  $  ist  besonders 
dnrcb  die  Reihe  kräftiger  Pnnktc  auf  den  Flügeldecken  neben  dem 
Aufsenrande  (jedoch  nicht  nnmittelbar  an  demselben)  ausgezeichnet. 
Chaudoir  spricht  am  Schlüsse  des  Artikels  über  Percus  von 
„Kraatz's  Behauptung,  dafs  P.  PnykuUii  und  Dejeanii  zu  einer  und 
derselben  Art  gehören''.  Wer  in  der  Wiener  ent.  Mouatschr.  185S 
p.  167  und  die  Liste  der  Arten  p.  170  nachliest,  wird  finden,  dafs 
mir  damit  (ähnlich  wie  von  Dohrn  und  SulTrian)  in  der  Sietliner 
Zeitung  eine  Ansicht  zugeschrieben  ist,  die  ich  nicht  vertreten  habe. 

3.  Oxypocla  fort  icornis  Fairm.  et  Ch.  ßrisout  *)  (Annal. 
soc.  ent.  France  1859.  p.  37),  welche  mir  von  H  Brisout  mitge- 
theilt  wurde,  vermag  ich  nicht  von  der  bekannten  Ox.  haemorrhoa 
Sah  Ib.  {promiscua  Er.)  zu  unterscheiden,  von  w^elcher  sie  ancli 
wohl  nicht  verschieden  sein  wird. 

4.  Homalola  immunda  Brisout  (Anunl.  de  la  soc.  ent.  de 
France  1860.  p.  342)  kann  ich  für  identisch  mit  Homalota  nndius- 
cula  Thoms.  (Öfv.  af  Vet.  Ak.  Förh.  1856.  100.  21.)  erklären, 
nachdem  ich  typische  Exemplare  beider  Arten  genau  miteinander 
verglichen  habe.     (S.  auch  wS.  47.) 

5.  Homalota  islandira  Kraatz  (Stett.  Entomol.  Zeit.  1857. 
p.  284)  ist  identisch  mit  Ilom.  ojr/ica  Thoms.  (a.  a  O.  1856.91. 
2.)?  wie  sich  aus  dem  Vergleich  eines  Original-Exemplars  der  letz- 
tern sicher  für  mich  ergeben  hat. 

6.  Homalota  laticeps  Thoms.  ')  (a.  a.  O.  104.  31.)  ist  mit 
H.  pumila  mihi  (Naturg.  d.  Ins.  Deulschl.  II.  p.  258)  identisch;  ein 
typisches  Exemplar  des  Thomson'schen  Käfers  lag  mir,  wie  in  den 
vorhergehenden  Fällen,  durch  Schaum's  freundliche  Vermittelung  vor. 

7.  Quedius  f  oment  os  o  -  macnlat  ns  Cornelius  (Sielf.  Eni. 
Zeit.  1863.  p.  130)  von  Elberfeld  ist  mit  Q.  ntiricomus  Ksw.  iden- 
tisch; das  Vorkomme*!  des  Käfers  in  Deutschland  ist  bereits  in  die- 
ser Zeitschrift  (1863.  p.  232)  erwähnt. 


')  Gegen  die  Anführung  zweier  Autoren  inufs  ich  mich  hier  von 
Neuem  aussprechen,  da  der  lN.Ttur  der  Sache  nach  nur  eine  Person  einen 
Käfer  beschreiben  kann. 

^)  Hoin.  latiuscida  Thoms.,  die  mir  ebenfalls  eingesendet  war,  isl 
eine  mir  aus  Deutschland  nicht  bekannt  gewordene  Arl;  Homalota 
nigritula  Gyll.  Tboms.  =  nis^rifiila  Gvav.;  Sienus  grandiceps  ist  eine 
eigentliümliche  Art,  welche  Gröfse  und  Kopfbildung  des  aemu/ux  hat,  aber 
viel  feiner  punklirt  und  flaclicr  ist. 


europäische  Käferarien.  133 

8.  Catops  pilicornis  Thoms.  (Scandin.  Col.  IV.  p.  61)  hat 
der  Aulor  für  identisch  mit  Calops  longulns  Kellner  erklärt,  von 
dem  ich  ihm  ein  typisches  Exemplar  zum  Vergleich  eingesendet. 

9.  Silvunus  yagi  Guer.  vermag  ich  nach  dem  als  solchen 
mir  von  H.  Reiche  milgetheilten  Exemplare  nicht  von  <S.  similis  Er. 
zu  unterscheiden. 

10.  Dafs  Cylilus  pnlcheUus  Ileer  (elytris  obscure  nigro-ae- 
neis,  inicrstitiis  altcrnis  vix  nitidioribus)  bestimmt  nur  eine  Varie- 
tät des  varius  ist,  bat  H.  L.  v.  Heyden  in  seinem  interessanten  und 
sorgfältig  gearbeiteten  „Beitrage  zur  Coleopleren  -  Fauna  des  Ober- 
Eugadin,  insbesondere  der  Umgegend  von  St.  Moritz"  ausgeführt. 
Seine  Angabe  wird  hier  wiederholt,  weil  sie  dadurch  weniger  leicht 
verloren  geht,  und  um  auf  die  hübsche  Arbeit  aufmerksam  zu 
machen. 

11.  Von  Aphodius  siculus  Harold  (Berlin.  Ent.  Zeit.  1862. 
p.  395,  1863.  p.  388)  habe  ich  ein  Pärchen  aus  Sicilien  von  H.  Dr. 
Stierlin  erhalten  und  würde,  bei  der  grofsen  Uebereinslimmung  die- 
ses Käfers  mit  dem  Aph.  carpelanus  meinerseits  keinen  Grund  zu 
einer  specifischen  Abtrennung  dieses  Käfers  sehen,  selbst  wenn  die 
von  H.  V.  Harold  angegebenen  geringen  Unterschiede  constanl  wären. 

12.  Uelerocerus  mimitus  Kicsw.  (in  Germ.  Zeitschr.  IV. 
p,  213).  Unausgefärble  Stücke  dieser  Art  aus  Andalusien  (mit  aus- 
gefärbten zusammen  gefangen)  zeigen  keinen  wesentlichen  Unter- 
schied von  meinem  Exemplare  des  Hei.  ßavidus  Rossi  (aus  der 
Lombardei).  Da  v.  Kiesenwettcr  vom  flavklus  aufser  der  Färbung 
kein  Merkmal  angiebt.  welches  ihn  scharf  vom  minulus  unterschei- 
den läfst,  andererseits  bei  beiden  von  einer  verbälinifsmäfsig  kräf- 
tigen Pubescenz  spricht,  scheint  mir  eine  specifiscbe  Verschieden- 
heit des  italiänischen  und  südfranzösisch-andalusischeu  Käfers  nicht 
anzunehmen. 

13.  Von  Anihrenus  gravidus  Küst.  ( Käf.  Eur.  XIII.  37) 
aus  Dalmatien  liegt  mir  eine  Anzahl  von  Kahr  in  Dalmatien  ge- 
sammelter Stücke  vor,  welche  meines  Erachiens  nicht  eine  eigene 
Art,  sondern  nur  eine  Varietät  des  A.  scrophulariae  bilden.  Nach 
Küster  „kommen  die  gröfslen  Stücke  des  gravidus  erst  den  klein- 
sten von  scrophtdariae  gleich'';  mein  gröfslcs  Exenipl.  von  gravidus 
ist  aber  gröfser  als  mein  gröfstcr  scrophulariae;  die  schwarzen 
Flecke  neben  dem  Scbildchen,  die  bei  Küstcr's  Exemplaren  fehlten, 
sind  bei  den  meinigen  fast  immer  ganz  deutlich.  Das  charakteri- 
stische Merkmal  dieser  Varietät  bilden   ein  paar  mehr  oder  minder 


134  G.  Kraatx:  über 

deutliche  Längssl  reifen  von  helleren  Schüppchen  zwischen  den  bei- 
den Binden  auf  jeder  Flügeldecke. 

Nachdem  ich  den  gravidus  Küst.  kennen  gelernt,  erscheint  es 
mir  nicht  unwahrscheinlich,  dafs  er  eine  Zwischenstufe  zwischen 
meinem  Anthr.  Proteus  (Berl.  Ent.  Zeilschr.  1847.  p.  58)  und  dem 
scrophulariae  bildet,  so  dafs  schliefslich  die  von  mir  sene.r  benannte 
Varietät  des  Proteus  nichts  als  ein  ganz  weifs  beschupp!  er  scro- 
phulariae wäre. 

14.  Von  Malachius  graecus  Kraatz  (Berl.  Entom.  Ztschr. 
1862.  p.  122)  glaubt  v.  Kiesenwetter  (Ins.  Deutschi.  IV.  p.  583), 
dafs  er  möglicherweise  nur  Varietät  von  bipustulatus  sein  könne; 
da  die  Fühlerbildung  des  graecus  cT  ganz  verschieden  von  der  der 
bipustulatus  cT  ist,  und  beide  Bildungen  auch  in  keiner  Weise 
etwa  auf  einander  zurückzuführen  sind,  so  kann  graecus  unmög- 
lich eine  Varietät  des  bipustulatus  sein. 

15.  Vom  Malachius  lusitanicus  Er.  glaubt  v.  Kiesenwet- 
ter a.  a.  O.  ebenfalls,  dafs  er  vielleicht  nur  Varietät  des  bipustula- 
tus sei;  mir  scheint  es  wahrscheinlicher,  dafs  öfters  bläuliche  Stücke 
der  letzteren  Art  als  bipustulatus  angesprochen  werden,  und  dafs 
sich  durch  die  den  Fühlern  des  cT  entnommenen  Charaktere  doch 
wohl  Artrechte  begründen  lassen;  der  Käfer  scheint  aber  sehr  sel- 
ten, da  er  mir  noch  nicht  zugekommen  ist  und  ich  nur  die  Exem- 
plare der  Königl.  Sammlung  vergleichen  konnte. 

16.  Malachius  armifrons  Kraatz  (Berl.  Eni.  Ztschr.  1862. 
p.  269)  aus  Serbien  ist  nicht,  wie  v.  Kiesen wetter  (Ins  Deutschi. 
II.  p.  592  Note  1)  citirt,  das  Männchen  des  sardinischen  Anthodytes 
loiigicollis  Er.,  was  bei  einer  Revision  der  Anthodytes-hvVGn  näher 
begründet  werden  soll. 

17.  Attalus  (Acanthocomus)  jocosus  Er.  soll  von  mir 
(Berl.  Ent.  Zeitschr.  1862.  p.  299)  mit  Unrecht  zum  lateralis  Er. 
gezogen  sein  (v.  Kiesenwetter  Ins.  Deutschi.  IV.  p.  602  Note  2). 
Ich  mufs  jedoch  nach  nochmaligem  sorgfälligen  Vergleich  des  ty- 
pischen Exemplars  meine  früher  ausgesprochene  Ansicht  aufrecht 
halten,  dafs  Erichson's  jocostts  nur  eine  Varietät  des  lateralis  ohne 
gelben  Seitenfleck  der  Flügeldecken  ist;  der,  durch  plumpere  Ge- 
stalt und  andere  Färbung  vom  lateralis  specifisch  verschiedene  Kie- 
senwetter'sche  jocosus  wird  eben  einer  andern  Art  angehören,  auf 
welche  Erichson's  Beschreibung  ungefähr  zutrifft. 

18.  Ptinus  coarcticoUis  Slurm  (Ins.  Deutsehl.  XII.  p.  77. 
t.  CCLVII.),  welcher  von  Boieldieu  mit  einer  Varietät  des  Pt.  ger- 
ganus  Fabr.  (palliatus  Perris)  vereinigt  wird,  die  er  debilicomis 


europäische  Käferarien.  135 

nenut,  ist  eine  vom  pnltiaius  Perris  ganz  verschiedene,  wie  es 
scheint,  in  Deutschland  äufserst  seltene  Art;  Sturm  kannte  nur  Männ- 
chen, ich  besitze  ebenfalls  nur  solche:  ein  aus  Sachsen  von  Märkel 
stammendes  und  ein  in  Oberschlesien  in  einem  Neste  der  Form, 
rufa  von  meinem  Freunde  Roger  aufgefundenes.  Der  ächte  coar- 
cticoUis  ist  noch  zierlicher  gebaut  als  für,  fast  so  dunkel  metallisch 
wie  nil'uhis;  Sturm  nennt  ihn  schwarzbraun,  giebt  der  Abbildung 
aber  auÜallender  Weise  eine  ganz  andere,  viel  hellere  Färbung;  das 
stark  eingeschnürte  Halsscbild  mit  4  schwachen  weifsen  Fleckchen 
und  die  sparsam  weifs  gesprenkelten  Flügeldecken  lassen  die  Art 
leicht  und  sicher  erkennen. 

19.  Ptinus  raplor  Sturm  ')  wird  von  Boieldieu  unter  sei- 
nem hidens  Ol.  citirt,  indessen  ist  der  bidens  Boield.  eine  ganz 
andere  als  die  Sturm'sche  deutsche  Art,  von  derselben  durch  klei- 
nere, gedrungenere  Gestalt  und  stärkeres  Toment  auf  dem  Hals- 
schilde unterschieden,  welches  sich  weiter  nach  vorn  erstreckt. 
Deutsche  Exemplare  des  bidens  Boield.  sind  mir  noch  nicht  vor- 
gekommen. 

20.  Als  Isomira  melanopht halma  Lucas  hat  H.  v.  Heyden 
(nach  seiner  brieflieben  Mitfheiluiig)  von  Tarnier  algierische  Stücke 
erhalten,  welche  sich  mit  einem  von  mir  eingesendeten  sardinischen 
Exemplare  der /«om./errMg'ineo  Küster  und  sicilianiscben  Stücken 
von  Zeller  vollständig  übereinstimmend  zeigten,  wodurch  v.  Kie- 
senwetter's  Vermuthung  (Berl.  Ent.  Zeitschr.  1863.  p.  425)  bestä- 
tigt wird,  dafs  die  genannten  Arten  identisch  sind. 

21.  Oedemera  brevicornis  Schmidt  (Linnaea  ent.  I.  p.  78) 
soll  sich  namentlich  durch  kurze  Fühler  auszeichnen,  an  denen  (ob 
nur  bei  dem  cT?  setzt  Schmidt  hinzu)  das  dritte  Glied  in  einen  Bo- 
gen gekrümmt  ist.  Die  Untersuchung  des  typischen  Stückes  in  der 
Schaum'schen  Sammlung  bestätigte  meine  Vermuthung,  dafs  die 
Krümmung  in  Folge  einer  Verkrüppelung  eingetreten  und  kein  spe- 
cifisches  Merkmal  sei ;  dies  zeigt  sich  auch  gleich  dadurch  ganz  deut- 
lich, dafs  das  Glied  des  linken  Fühlers" ziemlich  stark  (fast  geknickt), 


')  Ptinus  exulans  Er  ,  eine  ganz  prächtige  Art  aus  Neuholland  (feuer- 
roth  mit  zwei  schneeweifsen  Pünktchen  auf  dem  Thorax,  einem  in  der 
Schultcrecke  und  zwei  hinter  der  Milte  jeder  Flügeldecke),  welche  schon 
öfter  in  Paris  und  neuerdings  in  Hamburg  von  H.  Thorey  in  Dlehrzahl  le- 
bend angetroffen  ist,  könnte  wohl  als  eingeführte  Art  in  den  Catalogen 
der  europäischen  Käfer  aufgenommen  werden,  um  häufiger  die  europäi- 
schen Samndunaeu  zieren  zu  dürfen. 


136  G.  Kraalz:  über 

das  des  rechten  Fühlers  nur  leicht  gekrümnil  ist.  Die  scliniutzigc 
gelbe  Farbe  der  3  ersten  F'ühlcrglieder  rührt  davon  her.  dafs  das 
Thier  frisch  entwickelt  ist,  was  sich  an  der  Färbung  und  schlech- 
ten FaQon  der  HinferschenUcl  noch  viel  deutlicher  erkennen  läfst; 
hiermit  hängt  auch  zusammen,  dafs  der  Käfer  weniger  nictallglän- 
zend  als  cyanescens  ist,  von  der  er  meines  Erachtens  nicht  speci- 
fisch  gelrennt  werden  kann. 

22.  Oedetnera  sarmal ica  [Moraw.  (Bull.  d.  Mose.  1S61.  I. 
11.  p.  292),  welche  sich  von  der  croceicotlis  Sahlb.  durch  die  tie- 
feren Grübchen  des  Halsschildes  und  die  rolhe  Ilinterleibsspitze  des 
2  unterscheiden  soll,  ist  nur  eine  Varietät  der  genannten  Art,  da 
ich  Stücke  von  Berlin  besitze,  deren  Grübchen  tiefer  als  die  der 
Sareptaner  sind,  und  weil  die  Färbung  des  Hinlerleibs  gerade  bei 
den  $  sehr  variirt  (man  vergleiche  z.  B.  nur  iMulsaut's  Varietäten 
der  podagrariae,  Angustip.  p.  108  u.  109). 

23.  Anthicus  lateralis  Küster  (Käf.  Eui.  XVI.  77)  aus  Dal- 
matieu,  ist  jedenfalls  nach  solchen  Exemplaren  des  Anlh.  minu- 
tus  Laf.  beschrieben,  bei  denen  die  Flügeldecken  dunkelbraun,  am 
Grunde  und  an  der  Nath  röthlich  sind,  wodurch  die  Zeichnung  ent- 
steht, auf  die  sich  der  Artname  bezieht.  Ich  besitze  dieselbe  Va- 
rietät aus  Dalmatien  und  auch  aus  Andalusien. 

24.  Anthicus  Schauniii  Woll.,  welcher  im  Schaum'schen 
Catalog  als  eigene  Art,  jedoch  mit  dem  Zusatz  aufgeführt  ist,  dafs 
Laferte  ihn  für  eine  Varietät  des  tristis  Schmidt  halte,  ist  nach 
meinem  und  auch  v.  Kiesen  weit  er's  Dafürhallen  nur  eine  Varietät 
des  tristis,  bei  der  die  gelbliche  Binde  fehlt.  Stücke  aus  der  Pa- 
riser Gegend,  welche  mit  typischen  Schunmii  Woll.  in  Schaum's 
Sammlung  genau  übereinstimmen,  erhielt  ich  einmal  als  httmilis. 

2.5.  Von  Anthicus  nigr  iceps  Mannh.,  welcher  Laferte  un- 
bekannt geblieben,  liegt  mir  ein  typisches  Exemplar  aus  der  Schaum- 
schcn  Sammlung  vor;  dasselbe  gehört,  wie  sich  dies  auch  aus  der 
im  Lafertc'schen  Werke  p.  278  abgedruckten  Beschreibung,  wenn 
man  von  dem  ersten  Satze  absieht,  ganz  wohl  ergiebt,  sicher  noch 
zum  Anthicus  ßavipes  Laf.  (Mon.   p.  223). 

26.  Anthicus  posticus  Laf.  (IMon.  d.  Anth.  p.  256)  kannte 
Laferte  nur  in  dem  einzigen  andalusiscben  Exemplare,  welches  er 
vom  Berliner  Museum  zur  Ansicht  erhalten  halte;  zwei  wohlerhal- 
tene Stücke,  welche  Dr.  Staudinger  aus  Andalusien  mitgebracht, 
erkenne  ich  mit  Bestimmtheil  als  eine  Varietät  einer,  dem  Anth. 
olivacetts  Laf.  ähnlich  gefärbten,  durch  kürzeres  Halsschild  unter- 
schiedeneu Art,  bei  welcher  also   die  Spitze  der  Flügeldecken  bis- 


europäische  Käferarten.  137 

weilen  eine  gelbe  Farbe  annimmt.  Bei  drei  andern  Exemplaren 
sind  die  ganzen  Flügeldecken  gelblich,  dies  Halsscbild  röthlich  und 
nur  der  Kopf  bleibt  schwarz.  Diese  schöne  Varicläl  ist  einem  An- 
thicus  aus  Sarepla  sehr  ähnlich,  bei  welchem  auch  bisweilen  der 
Kopf  gelb  wird;  dieselbe  scheint  nicht  beschrieben  zu  sein. 

27.  Ant hicus  tiblalis  Walll.  Man  könnte  versucht  sein,  die 
dunkle  Form  des  posticns  auf  den  tibialis  zu  beliehen,  und  es  ist 
auch  geschehen.  Obwohl  bereits  Laferle  darauf  aufmerksam  ge- 
macht hat,  dafs  der  Anlhicus  olivaceiis  unmöglich  auf  tibialis 
Wald  bezogen  werden  kann,  mag  gewifs  auch  jener  nicht  seilen 
so  benannt  werden.  Laferle  vermochte  keinen  andalusischen  An- 
i/iictis  aiii  l  ibialis  Waltl  zu  deuten,  obwohl  es  nicht  fern  lag 
darauf  einen  yeneslratus  Schmidt  ohne  gelben  Schultcrlleck  zu  be- 
ziehen: ein  solcher  hat  beinahe  die  charakteristische  Färbung,  die 
Gestalt  und  Punktirung  des  Halsschildes,  welche  tibialis  zeigen  soll. 
Ich  besitze  indessen  (wie  Rosenhauer)  ein  Exemplar  von  einem  an- 
dalusischen Anthicus^  welcher  von  Laferle  nicht  beschrieben,  der 
fenestratus  var.  sehr  ähnlich,  länglicher,  auf  den  Flügeldecken  stär- 
ker punktirt  und  sonach  mit  gröfster  Wahrscheinlichkeit  der  ächte 
tibialis  Waltl  ist. 

28.  Anthicus  zonatus  Laf  Ein  von  meinem  Freunde  de 
IJonvouloir  mitgetheilles  typisches  Stück  (aus  Sardinien)  stimmt 
vollkommen  mit  einem  südfranzösischen  überein,  welches  ich  mit 
einigen  andern  zusammen  von  H.  Grenier  erhielt;  wenn,  wie  ich 
kaum  zweifele,  die  Grenier'schen  Stücke  auf  ^en  fasciatus  Laf.  zu 
beziehen  sind,  so  würde  also  der  zonatus  nur  nach  flachen  männli- 
chen Stücken  des  fasciatus  beschrieben  sein. 

29.  Von  Anthicus  vespert inus  Rosenh.  (Thiere  Andalus. 
p.  224)  liegen  mir  ein  typisches  Exemplar  aus  Schaum's  Sammlung 
und  mehrere  damit  übereinstimmende,  von  Slaudinger  in  Andalusien 
gesammelte  Exemplare  vor,  welche  ohne  Zweifel  nur  eine  röthliche 
Varietät  des  weitverbreiteten  Anth.  sanguinicollis  Laf.  ')  sind.  Die- 
selbe Varietät  findet  sich  auch,  obwohl  nur  einzeln,  in  Griechen- 
land.    Das  von  Rosenhauer  erwähnte  sogenannte  Zähnchen  am  Ende 

')  Anthicus  mylabrinux,  Dejeanii  und  corsicits  Laf.,  von  denen  mir 
durch  de  Bonvouloir's  Güte  typische  Exemplare  vorgelebten  haben,  scliei- 
neu  nur  auf  Sardinien  und  Corsica  vorzukounnen;  sie  unlersclieiden  sich 
von  den  oft  sehr  ähnlichen  VarieUiten  des  sanguinicullis  durch  die  äus- 
serst dichte  und  feine  Punktirung  (La  Ferle  nernil  dieselbe  nur  imper- 
ceptible). 


138  ^.  Kraal z:  über 

der  Flügeldecken  ist  nicht  immer  gleich  deutlich,  kann  leicht  über- 
sehen werden  und  fehlt  natürlich  auch  bei  der  Slammari   nicht. 

30.  Auf  Anthicus  agilis  Küst.  (Käfer  Europ.  XVI.  75.)  aus 
Daimaticn  glaube  ich  mit  Sicherheil  ähnlich  gefärbte  Stücke  des 
Atith.  inslabilis  hai.  beziehen  zu  können,  wie  sie  auch  in  Griechen- 
land nicht  selten  vorkommen.  Dieselben  zeichnen  sich  «lurch  be- 
sonders dichte  Punktirung  aus,  haben  einen  rothbraunen  Kopf,  blul- 
rölhliohes  Ilalsschild  und  dunkle  Flügeldecken,  mit  einem  gemein- 
schaftlichen rölhlichen  Querllcck  an  der  Spitze,  und  einer  breiten, 
sich  zu  den  Schullern  hinaufziehenden  Binde  an  der  Basis,  welche 
jedoch  die  Naht  nicht  erreicht,  alles  Merkmale  des  ^.  ag'//»«  Küst. 

31.  Silones  oceltatus  Küst.  (Käf.  Eur.  XVII.  69.)  von  Car- 
thagena  ist  mit  Ä.  gemellalus  Schh.  identisch. 

32.  Silones  veslitus  Waltl  (Reise  nach  Andalus.  p.  79)  ist 
nach  Exemplaren  des  variegutus  Schh.  mit  abwechselnd  weifseu 
und  braunen  Streifen  der  Flügeldecken  beschrieben,  welche  von  den 
Stücken,  bei  denen  die  weifsliche  Färbung  vorherrscht,  recht  ver- 
schieden aussehen;  nach  einem  solclien  ist   woid  aufgestellt: 

33.  Silones  cachecla  Schh. 

34.  Sciaphilus  meridionalis  Bohem.  (in  Schönh.  V.  914.), 
von  dem  ich  ein  typisches  Exemplar  in  Chevrolat's  Sammlung  ver- 
gleichen konnte,  ist  das  Weibchen  von  Chiloneus  sicuhis. 

35.  Pliylonomus  signatus  Schönh.  (Curcul.  II.  pag.  378). 
Meine  andalusischen  Exemplare  dieses  Käfers,  welche  mit  den  al- 
gierischen in  Chevrolal's  Sammlung  sich  übereinstimmend  zeigten, 
vermag  ich  nicht  von  dem  typischen  Fhyl.  melurhynchus  Ol., 
welcher  mir  von  Chevrolat  gegeben  wurde,  zu  unterscheiden.  Che- 
vrolal's Stücke  sind  nur  ein  wenig  schlanker  als  die  Andalusier, 
ohne  einen  weilern  Unterschied  zu  zeigen;  letztere  sind  nicht  sel- 
ten grün  beschuppt  und  haben  alsdann  ein  ganz  anderes,  dem  ni- 
griroxlris  sehr  ähnliches  Ansehen.  Im  Schönherr  werden  die  Schup- 
pen grau  genannt,  sie  sind  aber  bei  frischen  Stücken  mehr  gelb- 
licli,  wodurch  der  Käfer  einen  goldigen  Anflug  erhält,  welcher  auch 
Veranlassung  gab  zur  Benenimng  des 

36.  P hylonomus  aurifliius  Waltl  (Reise  nach  Andalusien 
p.  78),  dessen  Beschreibung  unzweifelhaft  ani  melarhynchns  0\.  (»i- 
gnalus  Schli.)  zu  beziehen  ist. 

37.  Phylotiomus  baltealus  Chevrol.  ist  in  Schaum's  Cat. 
Col.  Europ.  als  Varietät  des  Phyl.  variabilis  Schh.  aufgeführt. 
Meine  andalusisclien  Exemplare  dieses  Käfers,  welche  mir  Chevro- 
lat selbst  als  ballealus  bestimmt  hat.  sind  aber  durch  kürzere,  brei- 


europäische  Käferarien.  139 

tere  und  gewölbtere  Gestalt,  mehr  abstehende  deutlichere  schwarze 
Härchen  auf  den  Flugeidecken  etc.  von  variahilis  unterschieden. 
Rosenhauer  führt  beide  Käfer  als  verschiedene  Arten  auf  und  Che- 
vrolat  selbst  will  seinen  balleatus  mit  Bestimmtheit  von  variahilis 
getrennt  wissen. 

38.  Tychitis  stituratis  Brisout  (Ann.  de  la  Soc.  ent.  France 
1861.  p.  605)  ist  jedenfalls  mit  dem  10  Jahr  früher  beschriebenen 
Tychius  cinnamometis  Kiesenw.  (Ann.  de  France  1851.  p.  639) 
identisch.  Die  Beschreibungen  beider  Autoren  sind  so  vortrefflich, 
dafs  über  die  Identität  der  genannten  Arien  kein  Zweifel  bleiben 
kann^  v.  Kiesenwetter  hatte  die  dunklere  Varietät  vor  sich,  welche 
auffallend  von  den  hellen  Stücken  abweicht,  aber  Brisout  wohl  be- 
kannt ist;  sie  kommt  mit  der  hellen  zusammen  vor;  meine  Exem- 
plare stammen  aus  Andalusien  (von  Slaudinger)  und  sind  mit  einem 
typischen  Exemplare  des  cinnamomeus  Ksw.  verglichen. 

Der  Tychius  cref accus  Kiesenw.,  welcher  zngleich  mit  dem 
cinnamomeus  Ksw.  auf  dem  IVlt.  Serrat  entdeckt  wurde,  lindct  sich 
ebenfalls  in  Andalusien. 

39.  Tychius  (Microlrogus)  procerulus  Ksw.  (Ann.  de 
la  soc.  ent.  de  France  1851.  p.  641)  ist  von  Tychius  (Micr.)  cu- 
pri/er  Pz.  nicht  verschieden,  und  v.  Kiesenwetter  seiner  Zeit  wohl 
dadurch  zur  Aufstellung  einer  eigenen  Art  veranlafst  worden,  dafs 
er  die  Weibchen  des  cuprifer^  von  dem  er  nur  Männchen  besafs, 
für  eine  andere  Species  hielt. 

40.  Dichotracheliis  bigorrensis  de  Bonvoul.  (Annal.  soc. 
ent.  France  1861.  p.  569  t.  16.  fig.  3.).  Unter  Käfern  vom  Berge 
Canigou  erhielt  ich  auch  den  ansehnlichen  Dichotracheliis  Linderi, 
welchen  Fairmaire  an  der  Spitze  seiner  Uebersicht  der  Dicholra- 
chelus-Ar[en  (Annal.  d.  France  1861.  p.  585)  aufzählt  und  früher  als 
einen  Hhytyrhinus  beschrieben  hatte  (a.  a.  O.  185'i.  p.  87).  Bei 
dem  Vergleiche  der  einzelnen  Stücke  untereinander  und  mit  dem 
typischen  Exemplare  des  Dich,  bigorrensis  in  Bonvouloir's  Samm- 
lung fand  sich,  dafs  von  den  zusammen  gefangenen,  offenbar  der- 
selben Species  angehörigen  Exemplaren  eine  Anzahl  die  stärker  er- 
hobenen Zwischenräume,  das  mehr  octogonale  Halsschild,  6  Bauch- 
ringe und  den  ebenen  5ten  Ring  zeigten,  welche  hauptsächlich  den 
bigorrensis  vom  Lindert  unterscheiden  sollen.  Hieraus  ergiebt  sich 
für  mich,  dafs  die  genannten  beiden  Käfer  nur  die  beiden  Ge- 
schlechter einer  Art  sind;  dafs  das  Hervortreten  eines  sechsten 
ßauchsegmcnts  wohl  Geschlechtscharaktcr  sein  könne,  vermulhete 
auch  schon  de  Bonvouloir. 


140  (il.  Kraalz:  über 

41.  Styphltis  verrucosus  Kiesenw.  (Annal.  soc.  eulom.  de 
France  IS51.  p.  646)  aus  den  Ost-P3^fenäen  gehört  nicht  nur  sehr 
wahrscheinlich,  wie  Fairmaire  incinl,  sundern  beslimml  zur  Gattung 
Dicholruc/ielus ,  und  verdienl  wohl  noch  ein  Mal  genauer  mit  D. 
tmiscorum  Fairm.  verglichen  au  werden,  da  er  möglicher  Weise 
doch  n)it  ihm  eine  Art  bilden  könulc.  Die  ,,toutre  de  poils  squa- 
meux  tres  serrcs  sur  les  epaulcs",  welche  v.  Kiesenwetter  bei  sei- 
nem verrucosus  nicht  findet,  scheint  nur  bei  den  $  deutlich  her- 
vorzutrelen,  bei  den  cf  viel  schwächer  zu  sein;  die  points  enfonces 
du  muscorum,  welche  v.  Kiesenwetler  beim  verrucosus  vermifst? 
dürften  bei  etwas  abgeriebenen  Stücken  beider  Arien  bemerkbar 
sein,  bei  frischen  Stücken  nicht;  dafs  muscorum  immer  taches  fer- 
rugineiises  zeigt,  scheint  mir  sehr  zweifelhaft 

42.  Trachyphloeus  Larraldi  Perris  (Ann.  Soc.  Lin.  Lyon 
nouv.  scr.  tom.  IV.)  gehört  zur  Galttmg  Caenopsis  BacJi. 

43.  Auf  Uylustes  lenebrosus  Sahlb.  (Ins.  Faun.  II.  p.  139) 
scheint  mir  ganz  wohl  Ilyl.  cunicularius  Er.  bezo^en  werden  zu 
können,  da  diese  Art,  wie  Sahlberg  von  seinem  tenebrosus  angicbt, 
sich  von  ater  durch  breitere  Gestalt  und  kürzeres  Ilalsschild  unter- 
scheidet, welches  nicht  selten  eine  deutliche,  vorn  verlöschende 
Linie  zeigt. 

44.  Deudroclonus  juniperi  iNördl.  Döbner  (Coli.  Schaum) 
scheint  mir  IJ ylesinus  Thuyae  Penis  sehr  nahe  verwandt,  wahr- 
scheinlich identisch. 

45.  Callidium  macropns  Gcrmar  (Nov.  spec.  ins.  p.  514) 
ist  mit  C.  mucropus  Ziiei^l.  identisch,  von  welchem  Redtenbacher 
(Faun,  austr.  ed.  II.  p.  848  Note)  angicbt,  dafs  in  den  Samuilungeu 
meist  kleine  Individuen  des  Call,  clavipes  darauf  beiogen  würden. 
Ob  dies  wirklich  der  Fall  ist,  wcils  ich  nicht:  jedenfalls  aber  ist 
das  von  Germar  als  Call,  luacropus  Ziegler i  beschriebene  Insekt 
identisch  mit  viacropus  Ziegl.  und  nicht  eine  kleine  Form  des  C. 
clavipes,  sondern  eine  Varietät  des  C.  femorahim  Linne  mit 
ganz  schwarzen  Beinen. 

46.  Callidium  cupripeiine  Kriechbaumei'  (Stettin.  Entom. 
Zeit.  18(J2  p.  208  t.  I.  fig.  4  a.),  in  der  Nähe  des  Dorfes  Kreuth  auf- 
gefunden, ist  ein  C.  coriaceum,  dessen  Schenkel  anstatt  schwarz  zu 
sein,  rolh  (mit  Ausnahme  der  Wurzel  und  Spitze)  sind.  Ich  be- 
sitze ein,  von  11.  llofgärtner  (Mayer  vor'  mehreren  Jahren  bei  Kreuth 
gefangenes  Exemplar  des  typischen  Call,  coriuceum,  sowie  eine  An- 
zahl Exempl.ue  mit  rothen  und  schwiirzen  Schenkeln,  welche  von 
H.  Mühl    in    Oslprcufsen   zusammen   gefangen   wurden.     Wie   nicht 


enropiiische  Käferarien.  141 

selien,  würde  der  Käfer  gerade  durcli  die  Abbildung  schwerer  zu 
erkennen  sein  als  ohne  dieselbe,  da  sein  zweites  Fiihlerglied  nicht 
viel  kürzer  als  das  zweite  gezeichnet  ist,  wäre  nicht  in  der  Be- 
schreibung das  richtige  Verhältnifs  angegeben:  „das  zweite  Glied 
kaum  kürzer  als  die  Hälfte  des  dritten".  Dies  Iritn  aber  nur  auf 
die  Weibchen  zu,  da  es  bei  den  Männchen  deutlich  kürzer  ist,  und 
etwa  nur  ein  Dritlheil  der  Länge  des  dritten  hat. 

47.  Slrangalia  tjuinques  ignal  a  Küst.  ( Käf.  Eur.  VI.  94. 
Slenttra),  aus  Ragusa,  von  der  l-signala  durch  ilen  dreieckigen 
(nicht  länglichen)  schwarzen  Fleck  hinler  dem  Scbildchen,  und  zwei 
breite  schwarze  Querbinden  der  Flügeldecken  (statt  der  beiden  letz- 
ten Fleckenpaare)  unterschieden,  ist  jedenfalls  nicht  eine  eigene  Art. 
sondern  eine  Form  der  l-signala,  bei  welcher  die  schwarze  Fär- 
bung zunimmt;  die  Beständigkeit  der  Färbung  bei  den  zahlreichen 
Exemplaren,  die  Küster  vorgelegen,  spricht  keineswegs  für  die  Be- 
rechtigung derselben  eine  besondere  Art  zu  bilden. 

Viel  mehr  verschieden  von  der  l-signata  erscheint  mir  die 
Form,  bei  welcher  das  ganze  Halsschild  schwarz  gefärbt  ist;  sie  fin- 
det sich  bei  Fiume  und  Conslantinopel,  \vährend  die  griechischen 
Stücke  von  Krüper  mehr  Aehnlichkeit  mit  der  5-signata  besitzen. 
Trotz  der  ganz  schwarzen  Färbung  des  Halsschildes  können  die 
schwarzen  Punkte  auf  den  Flügeldecken  kleiner  sein  als  bei  der 
b-punclata.  Treten  dieselben  deutlicher  hervor,  so  zeigt  sich  auch 
bald  ein  Fleck  jederseits  am  Aufsenrande  in  einer  Linie  mit  dem 
Fleck  hinter  dem  Scutellum,  zugleich  wird  auch  die  Nalh  schwärz- 
lich; dann  haben   wir  vor  uns  die: 

48.  Slrangalia  snlurala  Reiche  (Annal.  soc.  ent.  France) 
vom  Peloponnes. 

Nimmt  die  schwarze  Färbung  weiter  zu,  so  verbindet  sich  der 
Fleck  hinter  dem  Schildchen  mit  dem  Aufsenfleck  und  der  schwar- 
zen Binde  vor  (nicht  an)  der  Spitze  der  Flügeldecken;  bei  weiter 
zunehmendem  Schwarz  wird  zuletzt  eine  sehr  hübsche  Zeichnung 
hervorgebracht,  welche  der  der  Pachyta  borealis  ähnlich  ist,  und 
sich  bei  türkischen  Exemplaren  meiner  Sammlung  zeigt. 

Der  Habitus  bei  allen  den  erwähnten  Formen,  von  welchen 
zwei  fast  ausschliefslich  nach  dem  Colorit  als  Arten  aufgeführt  sind, 
ändert  wenig  ab,  wenn  man  beim  Vergleich  den  verschiedenen  Bau 
der  beiden  Geschlechter  in  Betracht  zieht  (die  Weibchen  sind  oft 
viel  plumper). 

49.  Pachyta  erylhrura  Küster  (Käfer  Europ.  XV.  90.)  ist 
nach  Exemplaren  (von  Conslantinopel)  der  sex-maculata  Linne  be- 


142  //.  Schaum:  über 

schrieben,  bei  welcher  die  grofse  schwarze  Binde  an  der  Spitze 
der  Flügehlecken  gleichsam  ausgebleichl  ist,  von  den  andern  Bin- 
den nur  im  Ganzen  5  Flecke  (3,  2)  übrig  geblieben  sind;  bei  sol- 
chen Exemplaren  wird  auch  der  Afler  rolh.  Da  sich  mit  ihnen 
zusammen  auch  se.r-maculata  mit  ähnlicher  Zeichnung,  aber  sch^var- 
zer  Spitze,  und  mit  den  gewöhnlichen  Binden  der  nordischen  Form 
finden,  so  ist  kein  Zweifel  an  ihrer  Zusanmiengehörigkeit.  Auch 
unter  den  serbischen  Stücken  der  sex-maculaia  fanden  sich  ery- 
thrura  und  die  Uebergänge  dazu. 

50.  In  Pachyla  1-signata  Küst.  (Käf.  Eur.  XV.  89.)  aus 
der  südlichen  Türkei:  ,, schlanker,  meist  auch  kleiner  als  6-macu- 
lata,  aber  unten  mit  rein  silberglänzender  Behaarung,  die  Taster 
fast  schwarz  und  die  Haare  des  Kopfs  so  kurz  und  dünn,  dafs  der- 
selbe fast  kahl  erscheint",  dürften  wir  es  kaum  mit  einer  eigenen 
Art  zu  thun  haben,  da  die  6-maciilala  aus  dem  südöstlichen  Europa 
sich  überhaupt  gegen  die  des  Nordens  durch  mehr  silberglänzende 
Behaarung  und  dunkle  Taster  auszeichnen. 

Hier  mögen  sich  sofort  anschliefsen  die  Beiträge 

Zur  kritischen  Kenntnifs  europäischer  Carabicinen 

von 
Dr.   H.  Schaum. 


Durch  die  zuvorkommende  Güte  des  H.  Baron  von  Chaudoir  habe 
ich  die  Original  -  Exemplare  einer  Anzahl  mir  bisher  unbekannter 
europäischer  Carabicinen- Avicn  erhallen,  über  die  ich  nunmehr  fol- 
gende Bemerkungen  zu  machen  habe. 

1.  Procrustes  obtritus  Chaud.  ')  aus  Griechenland  ist  auf 
stark  gewölbte  Exemplare  des  P.  Foudrasii  Dej.  mit  grofsen 
Grübchen  der  Flügeldecken  aufgestellt. 

2.  Carabus  accuralus  Chaud.  aus  Südrufsland  ist  auf  eine 
grofse,  breite  Varietät  des  Esireicheri  mit  violettem  Seitenrande 
gegründet. 

.3.  Apiinus  cordicollis  Chaud.,  angeblich  aus  der  nördli- 
clien  Türkei,  halte  ich  nach  nochmaliger  Prüfung  der  Originale  für 
identisch  mit  A.  pyrenaeus.  Dr.  Kraatz  pflichtet  mir  darin  bei. 
Die  Vaterlandsangabe  des  A.  cordicollis  mufs  vorläufig  als  irrthüm- 
lich  betrachtet  werden. 


*)  Für  die  nähern  Citate  verweise  ich  auf  Marseul's  Catalog. 


europäische  Carabicinen.  143 

4.  Brachinns  betlicosus  Duf.  (jactilans  Dej. ),  italicus 
Dej.,  baeticus  Ramb.  und  hispalensis  Hatnb.  sind  auf  ganz  ge- 
ringfügige Modifikafionen  einer  Art  aufgestellt.  Es  ist  mir  nach 
Untersuchung  der  Originale  nicht  möglich,  Charaktere  für  dieselben 
anzugeben,  durch  die  sie  auch  nur  als  Varietäten  sicher  auseinan- 
der gehalten  werden  könnlen. 

5.  Brachinus  graecns  Dej.  ist  ^^  ejactilans  Fisch,  und 
Varieläl   von  B.  immaculicornis  Dej. 

6.  Licinus  angustus  Chevr.  ist  =  aequaius  Dej. 

7.  Feronia  aeraria  Coquerel  et  Fairm.  =  Fer.  niaurita- 
nica  Dej. 

8.  Feronia  crenal ipennis  Chaud.  (Stett.  Ent.  Zeil.  1859. 
113)  ist  nicht  die  ächte  F.  crenalipennis  DuV.,  welche,  wie 
ich  angegeben  habe,  =  decipiens  Waltl  ist,  sondern  eine  Varie- 
tät der  F.  baetica  Ramb. 

9.  Fer.  ptirpurascens  Dej.  und  cupripennis  Fairm.  (grata 
Chaud.)  sind,  wie  ich  früher  schon  angegeben  habe  und  jetzt  nach 
Untersuchung  der  Originale  nochmals  bestätigen  kann,  nur  zwei 
etwas  in  der  Gröfse  verschiedene  Formen  derselben  Art.  Fair- 
maire's  Widerspruch  wird  nicht  durch  Angabe  eines  Unterschiedes 
begründet. 

10.  Feronia  lyrodera  Chaud.  ist  eine  interessante,  mir  nicht 
weiter  bekannte  Art  der  Adelosia-Gvuppe. 

11.  Fer.  cognaia  Dej.  ist  nicht,  wie  allgemein  und  auch 
von  mir  (Käf.  Deutschi.  S.  484)  angenommen  wurde,  eine  in  Krain 
vorkommende  Art,  die  lange  üh  Schmidlii  Kunze  bekannt  war  und 
von  Rosenhauer  als  Pier,  placidus  beschrieben  ist,  sondern  das 
Männchen  der  Fer.  e.rt  ensaDe] .  die  von  Dejean  unmittelbar  hin- 
ter cognaia  gestellt  uod  fast  wörtlich  in  derselben  Weise  beschrieben 
wird.  Das  verschiedene  Vaterland  (Ungarn?  bei  cognaia,  die  jonischen 
Inseln  bei  exiensa)  und  die  dunklere  Farbe  der  cognaia  scheinen  De- 
jean zur  Trennung  verheilet  zu  haben. 

12.  Fer.  (Arguior)  difficilis  Chaud.  aus  dem  Caucasus 
kann  ich  nicht  von  Fer.  siremta  Dej.  (Pier,  pygmaeus  Er.)  un- 
terscheiden. 

13.  Fer.  (Arguior)  maeoiica  Chaud.  halte  ich  für  ein 
grofses  Weibchen  von  diligens  Sturm. 

14.  Fer.  acrogona  Chaud.  ist  eine  mir  nicht  weiter  bekannte 
Art  der  Hapioderus-Grnppe. 

15.  Pierosiichus  pyrenaeus  Chaud.  \»t  ■=:  Lasserrei.  Die 
Vaterlandsangabe  (Pyrenäen)  ist  gewifs  irrthümlicb. 


144  //.  Schaum:  über  europäische  Carabt einen. 

16.  Pier,   italicits  Chaild.   ist   =  l  rnnsversalis. 

17.  Fer.  validiuscula  Chanel,  liallc  icl»  für  ein  grofses  $ 
von    1^11  an  ii. 

18.  Fer.  Iranssylvanica  Chaud.  aus  Siebenbürgen  steht  dem 
Kokeilii  sehr  nahe,  hat  aber  zwei  deutliche  getrennte  Striche  auf 
jeder  Seile  der  Flalsschildbasis. 

19.  Fer.  dissimHisWWa  stell!  dem  Pier,  inet allicus  var. 
baldensis  Schaum  aufserordentlich  nahe,  und  ist  kaum  anders  als 
durch  schwarze  Farbe  und  stärkere  Streifen  der  Flügeldecken  un- 
terschieden. Pt.  baldensis  ist  wahrscheinlich  der  von  Sturm  ab- 
gebildete Pi.  obtusus  tb.  108.  flg.  a.  A.,  den  ich  früher,  weil  ich 
ihn  gar  nicht  anders  zu  deuten  wufsle,  mit  Mühlfeldii  verband. 

20.  Fer.  (Molops)  longipennis  Dej.  ist  nicht,  wie  Berl. 
Ent.  Ztschr.  VI.  431.  angegeben  wurde,  mit  Pt.  (Molops)  spar- 
tanus  Schaum  identisch,  sondern  durch  das,  hinten  wie  bei  terri- 
cola  eingeschnürte  (nicht  wie  bei  spartanus  allmälig  verengle)  Hals- 
schild mit  weit  stärker  vorstehenden  Hinferecken  unterschieden. 
Eher  könnle  spartanus  eine  kleine  P'oi-m  des  bucephalus  sein. 

21.  Jlurpalus  annulatus  Chaud.,  mit  dem  nach  Chaudoir 
selbst  //.  comiexicollis  Menetr.  identisch  ist,  weicht  nicht  von 
//.  cribricotlis  Dej.  ab,  der  nach  Dejeaii  (V.  836.)  ebenfalls  in 
der  Krim  vorkommt. 

22.  Von  //.  palruelis^  J'astiditus.  contemtus  und  in- 
certus  Dej.  habe  ich  nochmals  die  Dejean'schen  Exemplare  ver- 
glichen und  halle  sie  alle  für  eine  Art.  //.  incertus  hat  sehr 
schwache  kleine  Punkte  auf  der  Oberfläche  des  Halsschildes,  die 
aber  bei  andern  Exemplaren  undeutlich  werden. 

23.  Von  Dyschirius  mimitus  Pulz.  ist,  wie  Chaudoir  mit 
Recht  bemerkt,  Dysch.  misetlus  Schaum  nicht  verschieden.  Die 
Angabe,  dafs  bei  dem  erstem  die  Streifen  der  Flügeldecken  an  der 
Spitze  so  tief  sind  als  vorn,  und  die  Stellung  in  der  Gruppe  ß.  a. 
(Deulschl.  Car.  201)  ist  unrichtig. 

24.  Dyschirius  chalybaeus  Putz,  halte  ich  nach  erneuter 
Untersuchung  eines  Originals  für  Farbenabänderung  von  D.  aeneus. 


d 


lieber  einige  neue  und  wenig  bekannte 
sicilianische  Käferarten 

von 
Dr.  St i erlin  in  Schaffhausen. 


X^s  sind  in  den  letzten  Jahrgängen  der  französischen  Annalen,  na- 
mentlich durch  die  Herren  Reiche  und  Fairmaire  in  Paris  eine 
Reihe  neuer  Arten  sicilischer  Coleopteren  beschrieben  worden;  auch 
hat  Herr  Reiche  (Amial.  de  la  soc.  ent.  de  France  1860.  p.  717  ff.) 
eine  Aufzählung  der  von  Bellier  de  la  Chavignerie  in  Sicilien  ge- 
sammeHeu  Species  gegeben  nebst  Beschreibung  von  10  neuen  Arten. 

Durch  die  Güte  meines  lieben  Freundes  Friedr.  Pfister  in  Nea- 
pel habe  ich  seit  mehreren  Jahren  reiche  Sammlungen  sicilischer 
Käfer  erhalten;  dieselben  sind  vorzugsweise  in  der  Gegend  von  Pa- 
lermo, aber  auch  in  andern  Theilen  der  Insel  gesammelt. 

Es  bcGnden  sich  dabei  freilich  sehr  viele  Arten,  die  in  dem 
oben  genannten  Verzeichnisse  Reiche's  nicht  enthalten  sind,  auch 
eine  Anzahl  neuer  Arten  und  bis  jetzt  nicht  beschriebener  interes- 
santer Varietäten. 

Ich  beabsichtigte  Anfangs  ein  vollständiges  Verzeichnifs  aller 
Arten  und  Varietäten  zu  geben,  die  in  jener  Sammlung  enthalten 
waren,  habe  mich  aber  später  entschlossen,  mich  auf  die  Beschrei- 
bung neuer  Arten  und  Varietäten  zu  beschränken. 

Die  Käfer-Fauna  von  Sicilien  bietet  im  Allgemeinen  eine  kleine 
Zahl  ihr  eigenthümlicher  Arten  und  offenbar  eine  geringere  als  die 
Inseln  Corsica  und  Sardinien.  Am  meisten  ücbereinstinunnug  zeigt 
sie  natürlich  mit  Unter-Italien,  dann  mit  Sardinien,  Corsica  und 
Südfrankreich,  sowie  mit  der  gegenüberliegenden  Küste  Afrika's. 
Viel  weiter  entfcj'nt  sie  sich  von  der  griechischen  und  dahnatischen 
Fauna,  ja  fast  weiter  als  von  der  spanischen.  Viele  der  siciliscben 
Berg-Gegenden  angehörenden  Formen  linden  sieh  in  den  Pyrenäen 
wieder. 

Berl.  Kiitomol.  Zeitschr.   VIII.  \Q 


146  Stierlin:  über 

Auch  mit  unserer  Fauna  hat,  Sicilien  eine  Reihe  von  Arten  ge- 
mein, doch  zeigt  sich  fast  immer  ein,  wenn  auch  kleiner,  con- 
stanter  Unterschied,  sei  es  in  der  Gröfse  und  im  Umrifs,  oder  in 
Farbe  und  Skulptur.  Dafs  hier  nur  auftallende,  von  der  Norm  sich 
weiter  entfernende  Varietäten  Erwähnung  finden,  versteht  sich  von 
selbst. 

Anchomemis  albipes  var. 
Thorace   laiiore,   laleribus  forims  rolundalo^  basi  laliore^  an- 
gulis  posticls  aculius  productis.  elytris  laiioribus  et  planioribtis.   — 
Long.  3|  —  4  lin.,  Lat.  1|  lin. 

Atuara  nitida  var.  cr9. 

Thorace  iitrinque  slriato  punctatoque.  ehjtris  punctalo-striatis. 
slriis  antice  posliceque  aeque  profundis.  —  Long.  3^  lin. 

Diese  Form  ist  sehr  schwierig  zu  deuten;  sie  weicht  von  A. 
Irivialis  ab  durch  hinten  punktirtes  Halsschild  und  viel  tiefere  Strei- 
fen der  Flügeldecken,  von  A.  cotnmunis  durch  viel  weniger  nach 
vorn  vortretende  Vorderwinkel  des  Halsschildes,  vorn  und  hinten 
gleich  tiefe  Streifen  der  Flügeldecken  und  dadurch,  dafs  das  $  am 
Aftersegment  jederseits  2  borstentragende  Punkte  hat. 

Bembidium  ptmctiilatum  var. 

Brevius^  lalius,  thorace  praeserdm  breviore  et  latiore. 

Es  sieht  dieses  Bemb.  dem  B.  slriattim  fast  ähnlicher  als  dem 
punctulatum  in  Form  und  Umrifs,  hat  aber  nur  7  deutliche  Strei- 
fen jederseits  auf  den  Flügeldecken. 

Agabus  bipustulatus  var. 

Major,  planior^  posiice  magis  rotundatus^  thorace  breviore^ 
basi  utrinque  levitis  sinuato,  angulis  posticis  minus  produdis,  sub- 
/««,  pedibus  palpisque  obscnrioribus.  —  Long.  5  lin.,  Lat.  3  lin. 

Ich  hielt  diese  Form  erst  für  eine  eigene  Art,  ihrer  beträchtli- 
cheren Gröfse  und  namentlich  der  nach  hinten  viel  weniger  ver- 
schmälerten Flügeldecken  wegen,  überzeugte  mich  aber  durch  Zwi- 
schenstufen und  Uebergänge  aus  denselben  Lokalitäten,  dafs  sie  den- 
noch nur  als  Var.  von  A.  bipustulatus  zu  betrachten  sei.  Es  scheint 
diese  Form  im  Süden  Europas  weifer  verbreitet;  ganz  ähnliche 
Stücke  finden  sich  in  der  Nähe  von  Constantinopel. 

Ocypus  siculus  nov.  sp. 
Alatns,  niger,  sub-opncus.  antennis  apice  rufo-brunneis.  linea- 
ris, capite  thoraceque  conjerlim  evidenter  ptmctatis,  linea  longitudi- 
nali  laeri.  elylris  longitudiue    thoraris.   —  Long.  6^,  Lat.  1^  lin. 


sicilisc/ie  Käfer.  147 

O.  morioni  prox'inms,  sed  minor,  praesertim  angustior,  anlen- 
nis  brevioribus  et  tenuioribus,  Ihorace  magis  parallelo,  ab  O.  cerdo 
punclura  foriiore  differt. 

Schwarz,  die  Fühler  gegen  die  Spitze  bräunlich;  schmal  und 
gleichbreit,  Kopf  gerundet-viereckig,  ziemlich  dicht  und  derb  punk- 
tirt,  mit  glatter  Mittellinie,  Halsschild  gleichbreit,  schmal,  noch  et- 
was dichter  und  eben  so  derb  als  der  Kopf  punktirt.  Flügeldecken 
so  lang  als  das  Halsschild. 

Die  Mandibeln  haben  in  der  Mitte  keinen  Zahn  Die  Vorder- 
tarsen  sind  beim  cT  stark  verbreitert, 

Silvanus  siculus  n.  sp.  (fortasse  varietas  L.  unideniali.) 
Linearis,  depressus,  ferrugineus,   sub-pubescens,  capile  utrinque 

pone  ocidos  denticulaio ,  prothorace   elongato,    apicem  versus  angn- 

staio,    angtdis   anterior ibus  subspinosis,    posterior ibus    denliculatis; 

elylris  confertissime  subtiliter  punctato-striatis.  —   Long,   ly  Hn. 
iS.  nnidentato  simitlimus,   patdo  angtistior,  elytris  densius  sub- 

tiliusque  punctato-striatis. 

Dorcus  parallelopipedus  var. 

cT  capite  laliore,  ihorace  antice  dilatalo.  mandibulis  fortioribus. 

9  differt  praesertim  ihorace  rarius  punctalo,  et  inde  nilidiore, 
punclura  elylrorum  densiore,  punctis  inierdum  seriaiis. 

Die  Punkte  der  Flügeldecken  stehen  so  dicht  gedrängt  und  bis- 
weilen so  regelmäfsig  in  Reihen  gestellt,  dafs  diese  fast  gestreift  er- 
scheinen.   Es  bildet  diese  Form  eine  Art  Uebergang  zu  D.  Musimom. 

Hhizotrogus  (Amphimallus)  Javeti  n.  sp. 

Testaceus,  fulvo  villosus,  ctypeo  Ihoraceque  antice,  iibiisque  ex- 
terne nigra  marginatis ,  pygidio  pallide  testaceo,  glabro,  laevi  vel 
obsolete  punctato,  abdomine  parce  Jlavo  villoso,  tibiis  anticis  obtuse 
dentatis.  —  Long.  7  —  8  lin.,  Lat.  3|  lin. 

Differt  ah  Rh.  solstiiiali  capite  thoraceqtte  unicoloribus ,  fulvo 
viltosis,  pygidio  glabro.,  tibiis  anticis  obtuse  dentatis. 

Ganz  röthlich  gelb,  das  Pygidium  blafs  gelb,  der  Bauch  kaum 
dunkler,  mit  gelbrother  zottiger  Behaarung,  die  auf  Kopf,  Halsschild 
und  Brust  dicht,  auf  Flügeldecken  und  Bauch  spärlich  vorhanden, 
überall  ganz  von  derselben  Färbung,  das  Pygidium  ist  kahl.  Der 
Vorderrand  des  Kopfes  und  Halsschildes  und  der  Aufsenrand  der 
Vorderschienen  sind  schwarz.  Die  Naht  zeigt  kaum  eine  Spur  von 
dunklerer  Färbung.  Kopf  dicht  punktirt  mit  ziemlich  starker  Quer- 
leiste, vorn  gerade  abgestutzt  und  fein  schwarz  gerandel.     Halsschild 

10* 


148  Stierlin:  über 

ziemlich  dicht  und  mäfsig  stark  punklirt,  ziemlicli  dicht  und  lang 
zotfig  behaart,  einfarbig  und  nur  am  Vorderrand  fein  schwarz  ge- 
randet,  dessen  Seitenrand  gleichmäfsiger  gerundet  als  bei  R.  solsti- 
iialis,  die  Hiuterecken  einen  weniger  stumpfen  Winkel  bildend, 
aber  an  der  Spitze  abgerundet.  Schildchen  dreieckig,  mit  abgerun- 
deter Spitze,  punktirt,  Flügeldecken  mit  schwachen  Längsrippen, 
sparsam  und  undeutlich  punktirt,  ganz  gleichfarbig;  die  Naht  zeigt 
nur  bisweilen  eine  Spur  eines  feinen,  dunkleren  l^audes.  Das  Py- 
gidium  ist  blafsgelb,  kahl,  entweder  ganz  glatt  oder  undeutlich  ge- 
runzelt und  punklirt.  Die  Brust  ist  dicht  zottig,  der  Bauch  spär- 
lich mit  röthlichen,  abstehenden  Haaren  besetzt,  letzterer  schwach 
runzlig  punktirt,  seine  Färbung  meist  etwas  bräunlicher  roth  als  auf 
der  Oberseite.  Beine  rothgelb,  die  Vorderschienen  am  Aufsenrande, 
mitunter  auch  die  Kniee  aller  Beine  schwärzlich,  erstere  mit  einem 
stumpfen  Zahne  am  Aufsenrande  und  meist  mit  schwacher  Andeu- 
tung eines  zweiten  oberhalb  des  erstem.  Diese  Zähne  sind  beim 
$  etwas  entwickelt. 

Microrhagus  Chevrolat  i  n.  sp. 

Niger ^  nitidus^  vix  pubescens ,  aniennis  apicem  versus  dilutio- 
ribtis,  tibiis  tarsisqtie  rußs,  capile  int  er  antennas  profunde  foveo- 
lalo.  Ihorace  conve.10  subiililer  parcitis  punclaio,  nitido^  utrinijue 
oblique  impresso,  elyiris  serialim  punctatis,  serie  prima  et  secunda 
postice  profundioribus.  —  Long.  2f  lin. 

cf  antennis  lange  peclinatis. 

$  antennis  acute  serralis. 

M.  clypeato  proximus,  capite  int  er  antennas  foveolato ,  elytris 
noii  rugoso  -  punctatis  antennarumque  formatione.  ab  IM.  lepido 
Rosh.  thorace  parcius  punctalo,  ab  M.  pygmaeo  ihorace  parcius 
punctata,  postice  nan  carinuto  differt. 

Die  langen  Fortsätze  der  Fühlerglieder  beim  d  sind  beim  ■iten 
und  4ten  Glicdc  in  der  Mitte,  bei  den  folgenden  Gliedern  an  der 
Spitze  des  Gliedes  inserirt. 

Schwarz,  glänzend,  kaum  behaart,  die  Fühler  nach  aufsen  hel- 
ler gefärbt,  Schienen  und  Füfse  roth,  Kopf  zwischen  den  Augen  mit 
einem  tiefen  Grübchen,  nach  hinten  leicht  gekielt,  ziemlich  dicht 
und  fein  punklirt.  Halsschild  breiter  als  lang,  gewölbt,  glänzend, 
Hinterecken  spitz  und  stark  nach  hinten  vorgezogen,  fein  zerstreut 
punktirt,  in  der  Mitte  vor  dem  Schildchcn  ein  leichter  Quercin- 
druck,  zwei  schiefe  Eindrücke  mit  diesem  zusammenhängend  und 
zwei    schiefe   Eindrücke    vor    den    Hinlereckcn.     Die    Flügeldecken 


,sicilisc/ie  Käfer.  149 

sind  gereiht  puuklirt,  oder  schwach  punktiii- gestreift,  die  Streifen 
aber  nach  aufsen  undeutlich  werdend,  der  Isfe  und  "ite  hinten  stark 
vertieft.     Unterseite  schwarz,  Schienen  und   Püfse  roth. 

üiacanthus  ueneus  var. 
Thorace  latiore,  luteribus  fortius  rolundato ,  densius  pujictato, 
angulis  posticis  fortius  divaricatis. 

Athous  robttsttts  n.  sp. 

Ferrugineus,  griseo-pubescens,  thorace  latitudine  panlo  longlore^ 
crebre,  lateribus  crebrius  punctata,  linea  longitudinali  sub-elevata 
luevi,  angulis  posticis  vix  divaricatis,  subtiliter  carinatis,  clytris 
subtiliter  striatis,  striis  obsolete  punctatis ,  interstitiis  subconvexis, 
punctatis.  Anlennis  dental is,  articulo  tertio  quarto  subaequali,  tri- 
angido,  tarsorum  articulo  rpiarto  mimUo.  —  Long.  9 — II  lin.,  Lat, 
2i  lin. 

Die  genauere  Beschreibung  dieses  prächtigen  Athous  s.  Mitthei- 
luugen  der  Schweiz,  entom.  Gesellsch.  No.  4.  p.  91. 

Melanotus  Candezi  n.  sp. 
Angusttis ,  niger,  nitidus,  cinerco-puhescens,  thorace  latitudine 
paulo  longiore,  conico,  rüde  punctato,  postice  ante  sctdellum  longi- 
ttidinaliter  impresso,  elytris  fortiter  punctato  -  striatis ,  interstitiis 
convexis,  obsolete  serialini  punctulalis,  tarsis  piceis.  —  Long.  G  lin.. 
Lat.  2i  — 3  lin. 

Melanoto  rujipedi  et  aemulo  proximus,  thorace  longiore,  augu- 
sliore,  profundius  punctato^  elytrorwn  interstitiis  seriatirn  puncta- 
tis differt. 

Von  allen  bekannten  Arten  wohl  verhältnifsmäfsig  die  schmälste, 
uanienllich  das  Halsschild  schmal  und  laug,  dabei  dicht  und  grob 
punktirt;  die  eingedrückte  Mittellinie  reicht  von  der  Wurzel  bis  auf 
ein  Drittel  der  Länge.  Die  Flügeldecken  sind  reichlich  3mal  so 
lang  als  das  Halsschild,  ziemlich  grob  punktirt  -  gestreift,  die  Zwi- 
schenräume schmal,  gewölbt,  glänzend,  mit  einer  nicht  überall  deut- 
lichen Reihe  feiner  Punkte  besetzt.  Die  Beine  sind  schwarz,  die 
Tarsen  etwas  heller,  das  Afterglied  von  gewöhnlicher  Bildung. 

Pimelia  angulata  F.  bisher  nicht  in  Europa  gefunden.  Das 
einzige  sicilische  Stück  slinmil  mit  den  ägyptischen  Stücken  übcrcin. 

Oedemera  melanopyga  Kunze  var. 
Tibiis  anticis  obscuris  uti  pedes   omnino,   ubdomine  non  soltim 
apice  nigro,  sed  segmenlibus  omnibus  utrinque  nigro-macululis . 


150  Stier Un:  über 

Oedemera  flavipes  var. 
Major,  aenea,  Ihorace  forlius  punctata. 

Metallites  modestus. 
■  Teslaceus,  capite  abdomineque  obscttrioribns.  pectore  7iigro.  sqtta- 
mulis  pUiformibus  griseis,  inlerdum  aeneo-micantibus  parce  obsilus, 
rostro   piano.,    thorace   longiludine   paulo    laliore,    elylrls   punctato- 
striatis.,  interslHiis  subconvexis,  femoribxis  muticis.  —  Loiiü;.  2  lin. 

JM.  atotnario  proximtis,  minor,  thorace  breviore,  sculello  majore. 

Das  ganze  Thier  ist  gelbbraun,  der  Kopf  und  der  Bauch  etwas 
dunkler,  mit  anliegenden  grauen,  mitunter  melallglänzenden,  haar- 
förmigen  Schüppchen  nicht  dicht  besetzt.  Kopf  beinahe  ganz  eben, 
mit  Stirngrübchen,  dicht  punklirt,  die  Augen  ziemlich  stark  vorra- 
gend, Fühler  von  der  Farbe  des  Körpers,  ziemlich  kurz  und  kräf- 
tig, alle  Geiselglieder  vom  2ten  an  breiter  als  lang.  Halsschild  et- 
was breiter  als  lang,  in  der  Miltc  am  breitesten,  seitlich  wenig  ge- 
rundet, oben  dicht  punktirt.  Flügeldecken  vorn  ziemlich  breiter 
als  das  Halsschild,  fast  gleichbreit,  nur  sehr  wenig  bis  hinter  die 
Mitte  verschmälert,  hinten  etwas  spitz  zulaufend.  Oben  mäfsig  ge- 
wölbt, grob  punktirt-gestreift,  die  Zwischenräume  gewölbt,  sehr  un- 
deutlich reihenweise  punktirt  oder  ganz  glatt.  Die  Beine  ziemlicli 
stark,  die  Schenkel  ungezähnt. 

Cat hormiocerus  Pfisteri  n.  sp. 

Niger,  squanudis  griseis  brunneisque  dense  tectus  et  variega- 
iiM,  rostro  longiludine  capitis,  long itudinal Her  impresso,  pterygiis 
divaricatis,  antennis  breviusctdis,  articulo  prima  crassiore,  secundo 
primo  paulo  angustiore  et  latitudine  rix  longiore,  reliquis  brevibus, 
stdj-transversis,  clava  sub-orbiculata,  ocutis  parum  prominulis,  tho- 
race longittidine  latiore,  lateribus  paulo  rotundato,  remote  punctato, 
elyiris  ovalis  pone  basin  forliter  dilatatis.,  apice  conjtmctim  rotun- 
datis,  punclato-striaiis,  interstitiis  planis,  seriatim  setosis,  femori- 
hus  muticis,  tmguicidis  basi  connutis.  —  Loug.    Ij  lin.,  Lat.  ^  lin. 

Wären  die  Klauen  an  den  Wurzeln  nicht  verwachsen,  so 
könnte  man  dieses  Thierchen  als  einen  kleinen,  zur  Rotte  des  O. 
hirticornis  gehörenden  Oliorhijnchus  ansehen,  die  Form  und  Punk- 
tirung  des  Halsschildes  hat  damit  grofse  Aehnlichkeit;  die  Flügel- 
decken sind  oben  mehr  gicichbreit,  überhaupt  das  ganze  Thier  ge- 
drungener, als  jene  Ot iorhynchus-ArlGa  zu  sein  pflegen. 

Larinus  longirostris  n.  sp. 
Oblongns,  niger,  griseo-pubescens,   antennarum   basi  tarsisque 
piceis,  rostro  capite  citm  thorace  longiore,  terete,  basi  carinato,  ru- 


sicitische  Käfer.  151 

goso-punctalo,  capite  carhialo^  thorace  loiigiludine  vix  dimidio  la- 
tiore,  laleribus  modice  rotundato,  intra  apicetn  leviler  conslrictoi 
subtilissime  densissitne  punctulato^  punctisque  majoribtis  sat  dense 
obsilo;  elytris  oblongo  -  ovatis,  punctato  -  siriatis,  inlersliliis  planis, 
subliliter  coriaceis.  —  Long,  (rostro  excepto)  Si  liii.,  Lat.  ly  lin., 
Long,  roslii  1-|-  lin. 

Habitus  S.  carlinae,  rostro  longo,  ienui,  basi  carinato  distin- 
gtiendus. 

Tychius  bicolor  n.  sp. 

Niger,  rostro,  antennis  pedibuscjue  rtifo-piceis,  femoribus  ob- 
scnrioribus,  dense  cretaceo-st/uamostis ,  thoracis  macula  magna,  po- 
stice  biloba  fusca,  antennarum  funictdo  septem-articulato,  femoribus 
dentatis.  —  Long.   \\  lin. 

Var.  a)  inlerstitio  elytrorum  secundo  fusco-sqnamoso. 

Miccotrogo  capucino  similis,  sed  antennarum  ftmictdo  1-urti- 
cnlafo  et  thorace  aliler  colorato. 

Schwarz,  der  Rüssel,  die  Fühler  und  Beine  roth,  die  niiltlern 
Glieder  der  Fühlergeisel  und  die  Schenkel  dunkler.  Dicht  kreide- 
weifs  beschuppt,  ein  scharf  begränzter  Fleck  des  Halsschildes  dun- 
kelbraun; dieser  nimmt  die  ganze  vordere  Hälfte  des  Halsschildes 
ein,  so  weit  solche  von  oben  sichtbar  ist  und  schickt  jederseits  ei- 
nen breiten  Ast  nach  rückwärts  bis  zur  Wurzel  des  Halsschildes; 
es  erscheint  so  die  ganze  Oberseite  des  Halsschildes  schwarzbraun 
mit  Ausnahme  eines  grofsen,  bis  zur  Mitte  reichenden  Fleckes  vor 
dem  Schildchen  und  einem  ähnlichen  jederseits  am  Seitenrand.  Die 
Mittellinie  des  Halsschildes  zeigt  auf  der  vordem  Hälfte  mitunter 
einige  hellbräunliche  Schuppen.  Manchmal  zeigt  auch  der  2tc  Zwi- 
schenraum der  Flügeldecken  eine  dunkelbraune  Beschuppung  in 
gröfserer  oder  kleinerer  Ausdehnung,  stets  aber  ist  auch  dieser  2te 
Zwischenraum  an  der  Wurzel  und  Spitze  weifs  beschuppt.  Die 
Unterseite  ist  ebenfalls  dicht  kreideweifs  beschuppt,  sowie  die  sonst 
röthlichen  Beine.  Die  Schenkel  sind  ziemlich  dick,  an  den  Vorder- 
und  Millclbeiuen  mit  einem  kleinen,  an  den  hinlern  mit  einem  ziem- 
lich grofsen,  dreieckigen  Zahne  bewaffnet. 

Acaltes  dent icollis  var. 

A.  denticolti  plus  duplo  major,  thorace  antice  fortius  rotun- 
dato, elytris  in  stdcis  pro/undius  subremote  punctatis. 

Trotz  der  grofsen  Aehnlichkelt  dieser  Form  bin  ich  doch  nicht 
überzeugt,  ob  sie  nicht  von  A.  denticollis  specifisch  verschieden  ist; 
sie  ist  2|  bis  3  Linien  lang,  wobei  namentlich  die  stärkere  Rundung 


152  Slierlin:  über 

des  Halssclilldes   und   die   tiefen,  mit  grofsen  Punkten  enifernt  be- 
setzten Furchen  der  Flügeldecken  ins  Gewicht  fallen. 

Hammalichertis  Pfisteri  n.  sp. 

Piceo-niger,  elytris  apice  brunneis,  thorace  iransversim  rugoso, 
elytris  apice  rottindalts,  sulura  denliculo  terminala. 

cT  nntennis  corpore  fere  duplo  longioribtis  —  Long.  22  —  24 
lin.,  Lat.  6  lin. 

$  anlennis  longilndine  corporis.  — Long.  16-  18  lin., Lat.  54^ -6  lin. 

ßlagniiudo,  habilus  et  color  //.  herois,  thorace  Iransversim  ru- 
goso  uti  in  H.  milili,  sed  sutura  apice  denticulala,  antennis  cf  cor- 
pore longioribtis. 

Schwarzbraun,  nur  die  Spitze  der  Flügeldecken  heller  braun 
gefärbt.  Die  Fühler  sehr  schlank,  das  dritle  Glied  mehr  als  2  Mal 
so  lang  als  breit,  ähnlich  wie  bei  //.  Heros.  Das  Halsschild  ist  brei- 
ter als  lang,  seitlich  mit  einem  spitzen  Dorn  bewaffnet,  oben  mit 
starken  Querrunzeln-,  ungefähr  wie  bei  H.  miles;  die  Flügeldecken 
sind  an  der  Wurzel  breit,  doch  nicht  ganz  doppelt  so  breit  als  die 
Wurzel  des  Halsschildes,  von  da  nach  hinten  ziemlich  stark  verengt, 
an  der  Spitze  selbst  gerundet  und  die  Naht  mit  einem  Zähnchen  be- 
waffnet, wie  bei  H.  Heros.  Beim  d"  sind  die  Fühler  fast  doppelt 
so  lang  als  der  Körper,  beim  $  kaum  so  lang  als  derselbe. 

Hamm,  cerdo  var.,  thorace  evidenter  transversim  rugoso. 
Callidium  sictilum  n.  sp. 

IVigrum,  elytris  nigro  -  viridibtis.,  thorace  transverso.,  lateribus 
angulato,  confertim  evidenter  panctalo,  elytris  postice  dilatatis^  pla- 
nis,  anterius  evidenter,  posterius  subtiliter  subrugoso  -  punctatis.  — 
Long.  8  —  10  lin. 

Magnitiido  et  statura  C  hungarici  et  insubrici,  differt  thorace 
ioto  confertim  punctalo ,  vet  sobint  ante  sculelltim  paulo  laevigato. 

Schwär?,  die  Flügeldecken  mit  grünlichem  Schimmer,  breit, 
oben  flach,  Halsschild  breit,  wie  bei  C.  htmgaricum  seif  lieh  stark 
hervortretend,  dicht  und  grob  punktirt,  beim  2  vor  dem  Schildchen 
eine  ganz  kurze,  glatte  Mittellinie.  Die  Flügeldecken  wie  bei  Call, 
hungaricnm  vorn  dicht  und  grob,  hinten  viel  feiner  runzlig-punktirt. 
CAytus  Heydeni  n.   sp.  cTS. 

Niger,  sub-opacus,  antennis  tibiis  tarsi.s<^ue  testaceis,  femoribus 
elytris  testaceo-brunneis.,  his  nitidis,  testaceo-ifuadrifasciatis,  aerjua- 
liier  griseo-pnbescentibus,  capitis  lincis  dimbus,  thoracis  margine  an- 
tico  lateribus  maculisque  duabtts  basalibtis  abdominisqne  fasciis  sul- 
phuris,  thorace  rugoso,  pone  medhim  sub-angnlato.  —  Long.  7^  lin. 


sicilische  Käfer.  153 

J^agniludo,  statura,  ihorax  et  forma  fasciarum  eltftrorttm  fere 
nl  in  C.  arvicola.  differl  ab  Omnibus  pubescentia  elylroriim  aecftia- 
lis  grisea. 

Der  Kopf  des  Halsschildes,  Fühler,  Beine  und  Unterseite  fast 
ganz  wie  bei  Clylus  arvicola^  doch  etwas  kräftiger,  namentlich  brei- 
ter, das  Halsschild  gröber  gerunzelt,  vorn  etwas  schmäler  und  in 
der  Mitte  höher  gewölbt,  die  Flügeldecken  glänzend,  viel 
sparsamer  und  gröber  puuktirt  und  die  Behaarung  der- 
selben ziemlich  gleichmäfsig  in  Dichtigkeit,  Richtung 
und  Farbe  der  Haare,  mithin  keine  Spur  von  kräftigeren,  gelbli- 
chen Härchen  auf  den  Flügeldecken-Zeichnungen. 

An  merk.  Herr  Dr.  Kraatz  erklärte  diese  Form  als  einen  Cl. 
auvlcola  mit  krankhafter  Haarbildung  (!);  aber  abgesehen  davon, 
dafs  schwerlich  gerade  ein  Pärchen  dieselbe  krankhafte  Haarbildung 
zeigen  dürfte,  kann  ich  dieser  Meinung  durchaus  nicht  beitreten,  da 
sich  noch  andere,  in  beiden  Stücken  ganz  übereinstimmende  Unter- 
schiede zeigen,  namentlich  kräftigere  Statur,  stärkeres,  vorn  schma- 
leres und  buckligeres,  stärker  gerunzelteres  Halsschild  und  glän- 
zende, viel  gröber  und  sparsamer  punktirte  Flügeldecken. 

An  merk.  Da  die  Behaarung  bei  den  beiden  Exemplaren  nicht 
dieselbe  ist,  könnte  ich  meine  Ansicht  erst  nach  dem  Bekanntwer- 
den einer  gröfsern  Stückzahl  als  eine  irrige  aufgeben.     G.  Kraatz. 

Strangalla  arm  ata  var.  nigricornis. 

(^  atitennis  pedibusque  posticis  nigris. 

An  den  Hinterbeinen  ist  nur  die  Wurzel  der  Schenkel  hell  ge. 
färbt,  an  den  4  Vorderbeinen  sind  die  Spitzen  der  Schienen  und 
die  Tarsen  schwarz.  Die  Zeichnung  der  Flügeldecken  ist  gewöhn- 
lich heller,  die  vorderste  Binde  ist  in  3  kleine  Pünktchen  aufgelöst, 
die  mittlere  beschränkt  sich  auf  einen  kleinen  Randfleck. 

Obgleich  diese  veränderte  Färbung  sehr  konstant  ist,  halle  ich 
diese  Form  doch  nur  für  eine  Var.  von  Str.  armala.,  da  sie  aufser 
der  Färbung  in  allen   Punkten  mit  dieser  übereinstimmt. 

Leplnra  hastata. 
Var.  o)   Etytrvrum  mucula  obsoleta. 
li)  Elytris  totis  rxifls. 


Grundzüge  eines  natürlichen  Systems  der 
Rüsselkäfer 


von 
Dr.    G.    Kraal z. 


JLieider  isl  mir  der  von  den  Coleoplerologen  allgemein  und  lang 
ersehnte  sechste  Theil  von  Lacordaire's  Genera  des  Coleopferes  so 
spät  zugekommen,  dafs  für  die  Abfassung  dieses  kleinen  Artikels  nui- 
kurze  Zeit  übrig  blieb.  Er  gehört  zu  den  Erstlings  -  Früchten,  die 
der  neue  Band  des  grofsartig  angelegten  Werkes  für  die  Rüsselkä- 
fer-Kunde bringt,  welche  nunmehr  einen  neuen,  von  Vielen  unge- 
ahnten Aufschwung  nehmen  wird.  Unter  dem  Drucke  des  Schön- 
herr'schen  Systems,  welches  ein  fast  ganz  verunglücktes  zu  nennen 
war,  wollten  sich  die  Enlomologen  mit  den  Rüsslern  nicht  recht 
befreunden,  wenn  auch  die  Zahl  der  in  den  Sammlungen  vorhan- 
denen Arien  fast  die  vierfache  von  der  sein  mag,  welche  Schönherr 
beschrieben  hat  (gegen  7000);  der  Zuwachs  an  beschriebenen  Spe- 
cies  in  den  nächsten  Jahrzehnten  wird  über  die  Richtigkeit  meiner 
Ansichten  entscheiden. 

Schon  vor  Jahr  und  Tag  zeigten  mir  die  Untersuchungen,  wel- 
che ich  an  den  europäischen  Rüsselkäfern  aiislollfe,  wie  schnell  und 
leicht  Scliönherr's  System  in  seinen  (Grundfesten  zu  erschüttern  sein 
würde,  indessen  schien  es  mir  vermessen,  Lacordaire  vorzugreifen, 
dessen  Berücksichtigung  der  exotischen  Formen  Resultate  erwarten 
liefs,  welche  meine  systematischen  Versuche  vollständig  in  den 
Schatten  stellen  würden.  Dennoch  scheint  es  mir  noch  heute,  dafs 
ich  damals  z,u  Gesichtspunkten  gelangt  bin,  welche  wohl  darauf 
Anspruch  machen  dürfen,  auch  jetzt  noch  zur  Kennfnifs  des  ento- 
mologlschen  Publikums  gebracht  zu  werden.  Gerade  bei  der  An- 
regung, welche  durch  Lacordaire's  Werk  gegeben  wird,  lasse  ich 
dies  möglichst  schnell  geschehen,  damit  meine  Ansichten  auch  von 
Andern  als  Stützen  bei  dem  weitem  Ausbau  des  Systems  beimtzt 
werden  können. 


G.  Kraatz:  über  Rüsselkäfer.  155 

Der  vortrefflichen  Darstellung  Lacordaire's  ist  es  hauptsächlich 
zu  danken,  dafs  Reformen,  die  bei  seinem  Systeme  zum  Theil  wohl 
wirklich  nothwcndig  sind,  überhaupt  schnell  und  in  einigermafsen 
befriedigender  Weise  hier  mitgefheilt  Avcrden  können.  Wenn  ich 
es  ausspreche,  dafs  der  systematische  Theil  des  Lacordaire'schen 
Werkes  bei  eingehendem  Studium  nicht  selten  Schwächen  zeigt  und 
selbst  in  solchen  Fragen  keinen  endgültigen  Abschlufs  bringt,  wo 
es  bei  dem  reich  vorhandenen  Materiale  möglich  und  allenfalls  zu 
erwarten  war,  so  glaube  ich  eher  Lob  als  Tadel  zu  spenden.  Un- 
streitig würde  Lacordaire  auf  systematischem  Gebiete  noch  Bedeu- 
tenderes leisten,  wenn  er  in  ein  Detail-Studium  einginge;  dann  wür- 
den wir  aber  nicht  hoffen  dürfen,  sein  überaus  nützliches  und  mü- 
hevolles Werk  von  ihm  zum  Abschlufs  gebracht  zu  sehen.  Das 
Bild  welches  er  uns  von  dem  jedesmaligen  Stande  der  Wissenschalt 
in  den  betretfenden  Gebieten  entwirft,  ist  ein  meisterhaftes;  mei- 
sterhaft auch  da,  wo  es  nur  ein  treuer  Spiegel  der  vorhandenen  Un- 
vollkommenheiten  bleibt.  — 

Dafs  derjenige  Theil,  welchen  ich  für  die  natürliche  Systema- 
tik wenigstens  in  erster  Linie  mit  berücksichtigt  wissen  möchte  '), 
dies  wirklich  verdient,  glaube  ich  darum,  weil  das  von  ihm  ent- 
nommene Merkmal  bei  den  europäischen  Gattungen  der  ganzen  er- 
sten von  den  beiden  grofsen  Legionen  auftritt,  in  welche  Lacordaire 
die  Rüsselkäfer  eintheilt.  Eine  Ausnahme  bildet  nur  die  Gattung 
Brachycerus  *),  deren  Mandibeln  genau  mit  denen  der  ersten  Gruppe 
der  zweiten  Legion  übereinstimmen.  ^)  Nun  ist  aber  Lacordaire's 
Haupteintheilung  der  Rüsselkäfer  auf  die  Bildung  der  Mundtheile, 
und  zwar  darauf  basirt,  ob  die  Unterkiefer  ganz  oder  grofsentheils 
vom  Kinn  verdeckt  sind  (Curcul.  Adelognathes),   oder  nicht  (Cure. 


>)  Die  Ansicht  (Stell.  Zeilg.  1863.  p  381),  dafs  „bei  der  SchalTun- 
eines  jeden  Systems  die  Individualität  unverkennbaren  Einflufs  hat", 
scheint  ebenso  unbestreitbar,  als  die  Individualität  unverkennbar,  die  diese 
Ansicht  einfliefsen  läfst.  Aufser  den  Wünschen,  die  überhaupt  nie  bei 
einer  linearen  Aufstellung  erfüllt  werden  können  und  daher  auch  nicht  in 
Betracht  zu  ziehen  waren,  giebt  es  aber  auch  berechtigte,  wissenschaftlich 
begründete,  von  denen  a.  a.  O.  nicht  die  Rede  ist. 

^)  Unter  den  Exoten  aufserdem  die  Microceriden  Gruppe  (mit  nur  2 
bis  .3  Gallungen),  welche  sogar  an  der  Spitze  Aller  steht,  aber  nichts- 
destoweniger mit  lirachyccrua  verwandt  ist  und  noch  weiterhin  bespro- 
chen wird. 

^)  S.  283.  Cest  exactement  la  forme  que  les  mandibules  affectent  dnus 
les  Premiers  groupes  de  la  Legion  suivanle. 


156  O.  Kraulz:  über 

Phanerognalhes).  „L'examen  de  ces  parlies  iie  soutTre  pas  de  dif- 
ficulle  (lieifst  es  p.  5  Note);  je  iic  preteuds  pas,  du  resle,  qu'il 
n"y  ait  pas  quelques  genres  qui  laissent  dans  riocertitude.""  Die- 
ser Ausspruch  m;ig  ciliit  werden,  weil  ich  ihn  auch  für  mich 
denjenigen  gegeniiher  in  Anspruch  nehmen  würde  '),  welche  etwa 
sophistisch  meinen  weitern  Ausführungen  gegenühertreteu,  anderer- 
seits um  es  weniger  auffallend  erscheinen  zu  lassen,  wenn  im  wei- 
tem Verlaufe  Gattungen  aus  Lacordaircs  Phanerognathen  von  mir 
mit  den  Adclognuthen  verbunden  werden,  ohne  dafs  ich  ihre  Mund- 
theile  einer  weitem  Prüfung  unterwerfe. 

Anstalt  der  verdeckten  oder  freien  Maxillen  fasse  ich  bei  der 
systematischen  Eintheilung  vorzugsweise  die  Länge  des  Fühlerschaf- 
tes in  einer  Weise  ins  Auge,  wie  dies  bisher  noch  nicht  geschehen, 
wenn  auch  natürlicher  Weise  die  verschiedene  Länge  des  Schaftes 
nicht  mibeaclitet  geblieben  ist;  aber  Lacordaire,  um  mich  eines  von 
ihm  gegenüber  Schönherr  gebrauchten  Ausdrucks  zu  bedienen  (vgl. 
p.  9  Note  2),  n'en  a  pas  saisi  la  valeur.  Es  scheint  mir  nämlich 
von  durchgreifender  Wichtigkeit  zu  beachten,  ob  der  Fühlerschafl 
bis  zu  dem  Vorderrande  der  Augen  reicht,  oder  über  denselben 
hinausragt.  Ob  dies  der  Fall  ist,  oder  nicht,  mag  zuersi  sehr  un- 
wichtig erscheinen;  es  daif  aber  nicht  vergessen  werden,  dafs  die 
verschiedene  Lauge  des  Scluifles  im  nothwcndigen  Zusammenhange 
mit  der  Bildung  der  Rüsselfurchen  stehen  mufs,  welche  bei  der  ge- 
nerischen  Abgrenzung  eine  grofsc  Rolle  spielt.  Reicht  der  Schaft 
nämlich  über  den  Vorderrand  der  Augen  hinaus,  so  wird  es  an  je- 
nen Furchen,  in  die  er  der  ganzen  Länge  nach  eingelegt  werden 
kann,  fehlen,  er  wird  nur  zum  Theil  oder  gar  nicht  einlegbar,  oder 
zurücklegbar  sein.  Dadurch  müssen  die  Bewegungen  des  ganzen 
Fühlers,  eine  der  wesentlichsten  Lcbensäufserungen  des  Thieres,  be- 
eindufst  werdeu  etc.  Und  so  finden  wir  denn,  dafs  bei  allen  euro- 
päischen Adelognalhen  (aufser  Brachycerus)  der  Schaft  deutlich  über 
i\cn  Vorderrand  der  Augen  forfragt,  im  äufserslen  Falle  bis  zur  Mitte 
des  Halsschildes,  bei  den  Exoten  bisweilen  sogar  bis  zur  Mitte  des 
Körpers. 

Nicht  anders  wird  es  bei  den  exotischen  Adelognalhen  (excl. 
Microceriden  und   Brachyceriden)  sein.  ^) 


')  Die  den  Adelognat/ien  eigenlhümliche  Fühlcrscbaftbildung  tritt,  ne- 
benbei bemerkt,  bei  jillen  europäischen  Gütlungeii  deutlich  erkennbar  auf 

^)  Natürlich  bedarf  es  einer  scliäriern  Untersuchung  der  Scbaillänge 
und  genauerer  Angaben  über  dieselbe  als  bisher;    wenn  Lacordaire  gleicii 


Rüsselkäfer .  157 

Nennen  wir  fortan  jene  Rüsselkäfer,  bei  welcben  der  Schaft 
über  den  Vorderrand  der  Augen  fortragt.  langscbaftige,  so  wer- 
den wir  im  Gegensatze  zu  ihnen  als  kurzschaft  ige  alle  diejeni- 
gen zu  bezeichnen  haben,  bei  denen  der  Schaft  nur  bis  zum  Vor- 
derrande der  Augen,  oder  nicht  einmal  bis  dahin  reicht.  Wenn  nun 
auch  die  langen  Fühlerschäfte  bei  Lacordaire's  Adelognathen  nicht 
allein  vorkommen  '),  so  bleibt  die  Betrachtung  des  Schaftes  kaum 
weniger  für  die  Systematik  von  Bedeutung.  Wo  bei  Lacordaire's 
Phanerognathen  langscbaftige  Gattungen  auftreten,  finden  wir  in 
der  Regel,  dafs  entweder  der  Schaft  nur  wenig  über  den  Hinter- 
rand der  Augen  fortragt,  oder  dafs,  wo  er  merklich  weiter  fort- 
ragt, die  Gattung  bald  Verwandtschaft  mit  den  Adelognathen  zeigt, 
bald  augenscheinlich  unnatürlich  von  ihnen  getrennt  wurde.  Ein 
auffallendes  Beispiel  liefert  in  dieser  Beziehung  unter  den  Euro- 
päern die  Gattung  Scyt hropus.  Dieselbe  steht  bei  Lacordaire 
in  der  Scytfiroplden-Tr'ihas,  d.  h.  an  der  Spitze  der  Sectio  B.  der 
ersten  Phalanx  der  ersten  Cohorte  der  Phanerognathen.  Diese  Co- 
horle  wird  von  den  Phanerogn.  synmerides  (mit  aneinanderstofsen- 
den  oder  schwach  getrennten  Vorderhüflen)  gebildet,  welche  ihrer- 
seits in  zwei  Phalangen  zerfallen,  in  deren  erster  ein  verdecktes,  in 


unter  den  ersten  Brackyderiden  -  Gattungen  bei  Dactylolus  S.  31  angiebt: 
scape  atteignant  le  bord  anlerieur  des  yeux,  so  lehrt  der  Augenschein, 
dafs  der  Schaft  deutlich  bis  zum  Hinterrande  der  Augen  reicht.  Weil 
in  dem  beregten  Punkte  noch  nicht  auf  genaue  Angaben  gehalten  ist,  habe 
ich  auch  weiter  nicht  nach  etwaigen  kurzschaftigen  Adelognathen  unter 
den  Exoten  gesucht. 

')  Unter  den  europäischen  Phanerognathen  finden  sie  sich  bei  Phy- 
tonomus  und  Magdalinus,  ferner  bei  den  Calandra-  und  Cossowws-artigen 
Gattungen,  welche  einen  überhaupt  verschiedenen  Organisations-Typus  re- 
präsentiren.  Die  Schwierigkeiten,  welche  die  systematische  Stellung  der- 
selben bietet,  sind  auch  durch  Lacordaire  für  die  Gattung  Magdalinus 
wohl  nicht  in  befriedigender  Weise  überwunden,  die  bei  ihm  zwi sollen 
Erirhinus  und  Balaninus  einen  Platz  gefunden  hat  Wahrscheinlich  wird 
sich  eine  natürliche  Verwandtschaft  zwischen  den  Magdaliniden  und  den 
exotischen  Beliden  nachweisen  lassen,  welche  geradfühlerig  sind. 

Gegen  die  Vereinigung  von  Phytonomus,  Coniatus  und  Alophus  zu 
derselben  Tribus  spricht  für  mich,  dafs  Alophus  zu  den  kurzschaftigen 
Gattungen  gehört  und  weniger  ins  Auge  springende  Analogien  mit  Phyto- 
nomus  besitzt;  die  beiden  exotischen  Gattungen,  welche  zwischen  Alo- 
phus und  Phytonomus  gestellt  sind,  stehen  in  nächster  Beziehung  zur  letz- 
teren. Die  Verwandtschaft  von  Alophus  mit  Lepyrus  und  von  den  Hy- 
lobiiden  mit  den  Molytiden  zu  beleuchten  würde  für  jetzt  zu  weit  führen. 


158  &'•  f^raalz:  über 

(leren  zweiter  ein  freies  Pygidiuni  in  Verbindung  mit  andern  Merk- 
malen aufirilt.  Oline  dieselben  zu  mustern,  genüge  es  anzugeben, 
dafs  Lacordaire  mit  ihrer  Hülfe  dabin  gelangte,  Scifl/tropus  unter 
den  Europäern  zwischen  I'lhil/nis  und  Alop/ms  zu  stellen.  Nun 
halle  man  einen  Scyl/iropus,  anstatt  zwischen  diese  beiden  Gattun- 
gen, zwischen  Brachyderes  und  MetallUes^  und  beantworte  sich 
selbst  die  Frage,  ob  hier  die  einfache  Berücksichtigung  der  Länge 
des  Fühlerschafles  bei  der  systematischen  Stellung  den  Ausschlag 
geben  mufs  oder  Lacordaire's  Verwerlhung  der  [\luudtheile.  Letz- 
tere führt  zu  der  angegebenen  Stellung  der  Scythropuhn,  obwohl 
dieselben  ,,la  plus  intime  analogie  avec  les  Ischnotrachelus  du 
groupe  des  Naupactides"  (Adelognalhen)  haben  und  gar  keine  mit 
der  gleich  folgenden  Fromcco^irfen- Gruppe  (lauter  kurzschaflige  Gat- 
tungen). Eine  genauere  Prüfung  der  besonders  langschaftigen  exo- 
tischen PAa/terog-na/Aeji-Gattungen  mufs  noch  öfter  zu  dem  Resul- 
tate führen,  in  ihnen  natürliche  Verwandte  der  Adelognalhen  zu 
erkennen  '),  wenn  wir  uns  nicht  durch  das  Wort  Phane- 
rognathe  beirren  lassen. 

Als  Beispiel  wie  ungefähr  die  kurzschafligen  und  lang- 
schaftigen Galtungen  unter  die  Fhanerognal/ien  Lacordaire's  vcr- 
theilt  sind,  erwähnen  wir,  dafs  bei  den  Dinomorphlden  der  Schaft 
kanm,  bei  den  Byrsopsiden  höchstens  die  Augen  erreicht;  bei 
den  Amycteriden^  die  ihnen  nnmillelbar  folgen,  ragt  er  über  die 
Augen  fort  (Ablh.  I.)  oder  slöfst  auf  sie  *)  (Abth.  II.  Euotniden). 
Eine  Ausscheidung  der  exotischen  langschaftigen  Phanerognathen- 
Gattungen,  welche  mit  den  Adelognalhen  Lacordaire's  zu  verbinden 
sind,  wäre  im  Augenblick  weder  am  Orte,  noch  aus  den  in  der  Note  2 
auf  S.  156  angegebenen  Gründen  möglich.  Im  Allgemeinen  ist  über 
die  langschaftigen  P haner ognathen  zu  bemerken,  dafs  es  deren 


')  Wir  werden  selbst  noch  später  auf  einige  derselben  geführt 
werden. 

^)  In  der  Gruppenübersicht  äer  Eiiomiden  aui  S.  309  hcifst  es:  scape 
empielant  au  plus  un  peu  sur  les  yeux;  in  der  Gruppenübersicht  auf  S. 
315  dagegen:  scape  atteignant  au  plus  le  bord  anlerieur  des  yeux;  unter 
den  4  Gattungen  ist  bei  zweien  über  die  Länge  des  Schaftes  nichts  ange- 
geben, bei  Mylhites:  scape  n'atteignant  pas,  bei  Amorphorinus:  scape  at- 
teignant les  yeux.  Wenn  ich  einpieler  mit  ein  wenig  auf  den  Augen  auf- 
liegen übersetze,  so  ist  ein  scape  empielant  für  mich  grundverschieden  von 
einem  scape  atteignant.  üa  Lacordaire  die  angedeutete  Verschiedenheit 
nicht  als  eine  Grundverschiedenheit  erkannt  hat.  so  scheint  er  beide  Aus- 
drücke für  dieselbe  Bildun«;  anzuwenden. 


Rüsselkäfer.  159 

unler  den  Exoten  allerdings  eine  ganze  Anzahl  giebt,  unter  den  Eu- 
ropäern nur  sehr  wenige;  der  Schaft  ragt  selten  (fast  gar  nicht 
bei  den  Europäern)  über  den  Hinterrand  der  Augen  fort,  oft  kaum 
bis  zu  demselben.  An  Merkmalen  (und  hier  mag  die  Berücksichti- 
i;uug  der  Mundtheile  am  Orte  sein)  welche  unter  den  langschafti- 
gen  F Itaner ognathen  eigene,  von  den  stets  langschafligen  Adelogna- 
ihen  verschiedene  Gruppen  erkennen  lassen,  fehlt  es  nicht;  indessen 
zeigen  von  allen  Phanerognathen  die  langschaftigen  die  meisten  und 
vielfache  Analogien  mit  den  Adelognathen. 

In  der  Sectio  A.  der  Phalanx  I.  der  synraeriden  Phanerogna- 
Ihen  ßnden  wir  den  Schaft  namentlich  sehr  entwickelt  bei  den  Amy- 
cterides  vrais  (S.  309),  bei  den  Somatotiden  (3  Gattungen)  und 
bei  den  IJipporhiniden.  Unter  diesen  Gruppen  ist  es,  wo  wir  von 
einem  scape  de  longeur  variable  (Uipporhinus  S.  325)  lesen,  dessen 
wirkliches  Vorhandensein  wohl  im  Stande  wäre  die  Verwerthung 
des  Schaftes  für  die  natürliche  Systematik  zu  beeinträchtigen.  ') 
Lacordaire  giebt  aber  unter  Uipporhinus  (S.  326)  ausdrücklich  an, 
die  Gattung  könne  unmöglich  in  den  bisherigen  Gränzen  verbleiben. 

Dafs  die  Länge  des  Schaftes  hei  den  Gattungen  einer  natürli- 
chen Gruppe  verschieden  sein  könne,  will  ich  nicht  in  Abrede  stel- 
len; es  zeigt  sich  indessen,  dafs  die  Verwandtschaft  zwischen  den 
Gattungen,  wo  der  Schaft  bis  oder  nicht  bis  zu  den  Augen  reicht, 
sehr  grofs  sein  kann,  aber  zwischen  solchen  mindestens  gelheilt  ist, 
wo  der  Schaft  bei  der  einen  bis  zum  Auge,  bei  der  andern  auch 
nur  ein  wenig  über  dessen  Vorderrand  fortragt.  Dies  hat  man 
aber  bisher  oft  für  einen  sehr  geringfügigen  Umstand  ge- 
halten. 

Ich  erinnere  unter  den  Europäern  an  Styphlus  und  Dicholra- 
ctelus.  die  bei  Lacordaiie  unter  den  Rhyparosomides  vrais  neben 
einander  stehen. 

Einen  typischen  kurzen  Schaft,  der  nur  bis  zum  Vor- 
derrande der  Augen  oder  nicht  einmal  bis  dahin  reicht, 
haben  sämmtliche  Gattungen  der  natürlichen  Tribus  der  Byrsopsi- 
den  (mit  den  europäischen  Minyops,  Rhytirhinus ,  Gronops)^  die 
Lilhiniden  und  die  sämnithchen  Molytiden  (mit  den  europäischen 
Trysibius,  Molytes,  Leiosomus,  Plinthus^  Adexius,  Trachodes).  Bei 
diesen  kurzschaftigen   Gruppen  sind   nur  noch   selten   Beziehungen 


')  Dafs  übrigens  ein  Charakter  von  systematischer  Wichtigkeit  in 
sehr  artenreichen,  natürlichen  Gattungen  oft  überraschende  Modifikationen 
erleidet,  ist  für  den  Systematiker  Tbatsache. 


160  G.  Kraatz:  über 

zu  den  Adelognalhen  xu  finden.  Dagegen  ist  die  VcrwandlschafI 
zwischen  den  Byrsopsiden  und  Brachycertis  so  augenschcinlicb,  dafs 
^vir  nothwendig  veranlafst  sind,  dieselben  nebeneinander  zu  stel- 
len; wie  werden  dadurch  über  die  Schwierigkeiten  hinweggesetzt, 
welche  uns  vielleicht  die  merkwürdige  Fühlerbildung  von  Brachy- 
certis geboten  hätte,  wenn  sie  sich  bei  einer  andern  Galtung  voi- 
fände.  Dieselbe  beruht  zum  Theil  in  dem  besonders  kurzen  Schafte 
von  Brachycerus.  Mir  scheint  nun  unbedingt  eine  Classification  den 
Vorzug  zu  verdienen,  welche  nicht  die  sehr  kurzschaftigen  Brachy- 
cerus mit  den  stets  langschaftigen  Adelognalhen  zu  einer  Haupt- 
Legion  vereinigt,  sondern  welche  die  letzteren  als  die  erste  Haupt- 
Legiou  hinstellt,  und  Brachycerus  in  die  zweite  Haupt-Legion  bringt; 
diese  Gattung  zeigt  nicht  nur  die  bei  den  Phatierognalhen  vorherr- 
schende Schaftbildung  in  erhöhtem  Maafse,  sondern  auch  genau  die- 
selben Mandibeln,  wie  schon  oben  hervorgehobeu  ');  es  treten  so- 
mit wieder  ähnliche  Schafte  und  Mundlheile  gemeinsam  auf. 

Im  schärfsten  Gegensatz  zu  einem  Schafte,  welcher  den  Vor- 
derrand der  Augen  überragt,  scheint  ein  solcher  zu  stehen,  welcher 
möglichst  weit  von  denselben  entfernt  bleibt,  also  z.  B.  der  Schaft 
eines  Lepyrus;  faktisch  besteht  aber  eine  gröfsere  Kluft  zwischen 
den  langschaftigen  und  denjenigen,  bei  denen  der  Schaft  bis  unmit- 
telbar an  den  Vorderrand  der  Augen  reicht,  und  besonders  häufig 
in  eine  gerade  Rüsselfurche  eingelegt  werden  kann  (wie  bei  Eri- 
rhinus,  Balaninus).     Bei  den  natürlichen  Verwandten  der  letzteren 


■)  Trotz  der  Verschiedenheit  des  EinUieilungsprincips  stimmt  in  mei- 
ner früher  vorgenommenen  Aufstellung  hier  noch  die  Reihenfolge  der  en- 
ropäisclien  Gattungen  mit  der  Lacordaire'schen  überein,  indem  ich  an  die 
Spitze  der  kurzschaftigen  die  Gattungen  mit  einfachem  dritten  Fufsgliede 
gebracht  hatte:  Brachycerus,  Gronops,  Rhytyrhinits,  Minyops.  Auf  diese 
liefs  ich  folgen  Gattungen  mit  gespaltenem  dritten  Fufsglied:  Anisorhyn- 
chns,  Trysihius,  Molylat,  Leiosomus,  Hy/ohius,  Plinthux,  Styphlus,  Adr- 
xiiis,  Alophus,  Lepyrus;  an  diese  reihten  sich  Gattungen  mit  genäherten 
Fufskrallen,  Fühler  meist  nahe  der  Spitze  des  Küsseis  eingefügt:  C/eonux, 
Rhinocyllus,  Lixus,  Larinus,  Baridius,  Mccinus,  Gymnetron,  Cioiius^  A<i- 
nophycs.  Hierauf  folgten  Gattungen  mit  einfachen  oder  gedoppelten  Kral- 
len, also  Balanini^  Erirhini  etc.  Bei  einer  Bearbeitung  der  europäischen 
Rüsselkäfer  wäre  vielleiclit  doch  noch  zu  prüfen,  oh  Lacordaire  die  Cleo- 
niden  natürlicii  zwischen  die  Molytiden  und  Hyhliidcn  bringt,  während 
icli  die  Molytiden  durcii  die  Hylubiden  zu  den  Cleunidcn  überfüinle,  und 
von  ihnen  einen  Durciigangspunkt  zu  den  Erirhiniden  in  den  Balaniniden 
zu  finden  slaubte. 


Rüsselkäfer-  161 

treten  auch  nur  selten  oder  gar  nicht  Analogien  mit  den  Brachy- 
deriden  auf.  Dagegen  Hnden  augenscheinlich  Analogien  und  Ver- 
wandtschaften zwischen  den  besonders  kurzschaftigen  und  den  lang- 
schafligen  Phcmerognathen-Grupj)cn  statt.  Die  Beziehungen  der  eu- 
ropäischeu  3Iolyttden  und  Verwandten  zu  den  typisch  kurzschafti- 
gen Byrsopsiden  auf  der  einen  und  zu  den  Hylobiden  auf  der  an- 
dern Seite  scheinen  mir  unverkennbar;  die  schwierigen  Verwandt- 
schafts-Verhältnisse der  kurzschaftigen  P haner ognalhen  können  in- 
dessen hier  keine  Erörterung  finden,  und  Lacordaire's  Anordnungen 
müssen  daher  vorläufig  maafsgebend  bleiben,  soweit  sie  eben  nicht 
durch  die  folgende  Darstellung  berührt  werden.  In  derselben  kom- 
men wir  zu  der  Entscheidung  der  Hauptfrage,  deren  Beantwortung 
durch  das  Vorhergehende  mit  hat  vorbereitet  werden  sollen: 

Haben  die  Apioniden-^  Allelahiden-  und  Rhinomaceriden-T ri- 
bus  durch  Lacordaire  ihren  richtigen,  d.  h.  natürlichen 
Platz  zwischen  den  Erirhiniden  und  Balaniniden  gefunden? 
soll,  um  auch  dem  Laien  recht  verständlich  zu  sprechen,  er  seine 
Rhynchites,  Rhinomacer  elc  zwischen  Erirhinus  und  Balanmus 
einordnen? 

Bei  dieser  Frage  sind  wir  zugleich  zu  den  Rüsselkäfern  gekom- 
men, welche  weder  lang-,  noch  kurzschaftig,  sondern 
schaftlos,  geradfühlerig,  Orthoceren  sind.  Schaftlosigkeit 
tritt  bei  diesen  Gruppen  darum  ein,  weil  man  bei  einem  geraden 
Fühler  das  erste  Glied  nicht  mehr  als  einen  Schaft  zu  bezeichnen 
pflegt,  und  zwar  um  so  weniger,  je  kürzer  der  Fühler  ist. 

Nach  Lacordaire  gehören  die  Apionidae  zur  ersten  Phalanx  der 
synmeriden  Phanerognathen,  weil  sie  ein  bedecktes  Pygidiura  ha- 
ben, die  Allelahiden  und  Rhinomaceriden  dagegen  zur  zweiten  Pha- 
lanx, welche  so  begründet  ist: 

pygidium  plus  ou  moins  decouvert,  ou,  ä  defaut,  les  crochets 
des  tarses  appendicules,  fendus  ou  denies;  ces  denx  caracteres  exi- 
stant  souvent  a  la  fois. 

Den  bisherigen  Ausführungen  zufolge  müssen  wir  durchaus  an- 
nehmen, dafs  Erirhinus  und  Balaninus  in  Folge  ihrer  gleichartigen 
Schaft bildung  nahe  Verwandte  sind,  zwischen  welche  sich  eher 
alle  anderen  als  gerade  Gattungen  ohne  FühlcrschafI  einreihen  las- 
sen. Wenn  nun  auch  somit  für  uns  von  vorn  herein  die  Unmög- 
fichkeit  ausgesprochen  ist,  die  schaftlosen  Tribus  zwischen  die  ge- 
nannten Gattungen  zu  bringen,  so  wird  die  erste  unbefangene  Ent- 
gegnung sein,  dafs  wohl  das  Studium  der  exotischen  Formen  hier 
die  belehrenden  Uebergänge  zwischen  den  Allelahiden  und  Balani- 

Berl.  Entom.  Zeitschr.    VUI.  11 


162  G.   Kraatz:  über 

niden,  welche  einer  Phalange  angehören,  liefern  werde  Dafs  dies 
nicht  der  Fall  ist,  läfsl  sich  durch  Lacordaire's  Angaben  ganz  deut- 
lich beweisen,  ohne  dafs  man  die  exotischen  Gallungen  sämmllich 
in  natura  zu  kennen  braucht ,  welche  zwischen  die  Attelablden 
(-|-  Rhinomaceriden)  und  BaUininiden  gestellt  sind. 

Es  sind  im  Ganzen  5  Tribus  mit  nur  6  Gattungen. 

1.  Ectemnorhinus  hat  einen  „scape  depassant  fortemeni  les 
yeux  en  arriere,  parait  appartenir  au  premier  coup-d'oeil  aux  Phyl- 
lobiides  de  Schönherr;  aussi  est  ce  parmi  ces  derniers  que  l'a  place  le 
savant  enlomologiste  Waterhouse  (crealeur  du  genre).  Mais  en  l'exa- 
minant  de  pres,  on  voit  qu  ä  l'organisation  des  Phyllobiides  il  reu- 
nit  des  miichoires  decouverles  et  relativeraent  robustes,  un  pygi- 
dium  completement  libre  et  un  melathorax  d'une  extreme  brievete. 
Des  lors,  dans  la  methode  que  je  suis,  il  ne  peut  y  avoir  de  doute 
sur  la  place  a  lui  assigner.'' 

Nach  der  Methode  welche  ich  folge,  hat  die  Gattung,  ihres 
Fühlerschaftes  wegen,  unzweifelhaft  ihren  richtigen  Platz  von  Wa- 
terhouse bei  den  Phyllobiiden  erhalten,  und  wenn  Lacordaire  sie 
zwischen  Altetabus  und  Balanlnus  stellt,  weil  sie  ein  sogenannter 
P haner ognat he  ist  und  ein  freies  Pygidium  etc.  zeigt,  so  beweist 
dies  die  völlige  Küiistlichkeit  einer  Gruppirung,  welche  dahin  ge- 
langen kann,  einen  offenbaren  Phyllobiiden  zwischen  Attelabus  und 
BaUininus  einzuschieben. 

2.  Bei  Mesoplilus  „ont  les  autenues  une  analogie  reelle  avec 
ceux  des  Belides;  le  genre  sc  rapproche  sous  le  rappori  du  facies 
et  de  la  livree  plus  des  Homalocerus  et  Rhinotia  que  de  toutes  les 
autres  especes  de  la  famille,  mais  —  les  pattes  ressemblent  com- 
pletement ä  Celles  des  Hylobiides  normaux.""'  —  Imhoff  hat  die  Gat- 
tung zu  den  Rhinomaceriden  gebracht,  „ou  eile  ne  peut  pas  rester 
n'ayaut  pas  les  antennes  droites''.  D'apres  cela  cet  insecte  consti- 
tue  manifest emcnt  un  type  a  part'',  welcher  zwischen  AUelabns 
und  Balaninus  gestellt  wird,  weil  —  er  freies  Pygidiimi  hat  und 
Phanerognalhe  ist.  Mir  scheint  dies  ebenso  wenig  die  vorgenom- 
mene Trennung  von  der  Beliden-Trihyis  zu  rechtfertigen,  als  hier- 
nach bei  Mesoplilus  von  einer  Zwischenform  zwischen  Rhinomace- 
riden und  Balaniniden  die  Rede  sein  kann. 

3.  Scoloplerus  „ayant  a  la  fois  les  crochets  des  tarses  simples 
et  le  pygidium  rccouvert  par  les  elytres,  n'apartient  pas,  h  propre- 
ment  parier  a  la  Phalange  actuelle.  mais  u.  s.  ■w."  „C'est  une  de 
ces  exceptions  qu'on  est  oblige  d'admettre  dans  la  Famille,  sans  quoi 
un  arrangemcnl  nalurel  de  ce  genre  devient  impossible." 


Rüsselkäfer.  16-^ 

Hat  der  liochvcrchrle  Autor  hier  wirklich  eine  Ausnahme  zu 
Gunsten  der  Natürlichkeit  statuirt  oder  ist  der  natürliche  Platz  der 
Gattung  Scoloplerus,  bei  welcher  der  scape  depasse  un  peu  le  bord 
posterieur  des  yeux,  bei  Gattungen  mit  ähnlichem  Fühierschafte, 
d.  h.  unter  den  Adelognalhenl  Le  rostre  un  peu  plus  etroit  et  plus 
long  que  la  tete,  les  scrobes  obliques  diriges  sous  le  rostre  schei- 
nen ebenfalls  dafür  zu  sprechen.  Von  einer  äufsern  Aehnlichkeit, 
der  Gattung  mit  den  Hhinomaceriden  oder  Balaniniden  ist  hier  nicht 
die  Rede. 

4.  Erodiscides  (2  Gattungen).  „La  longuer  du  prosternum  et  le 
recouvrenient  du  pygidium  separent  ce  groupe  tres  fortement  des 
Balaninus,  dont  ses  especes  ont  le  rostre  tres-allonge  et  tres  grele.'* 
Also  plötzlich  eine  Gattung  mit  einem  Balaninus-Rüssel,  zu  w^el- 
chem  sich  ein  bedecktes  Pygidium  gesellt.  Hiernach  tindet  mit 
den  AUelabiden  nicht  die  mindeste  Verwandtschaft  statt. 

5.  Die  Olidocephalides  (1  Gallung)  „sont  intermediaires  entre 
les  Erodiscides  et  Authononiides." 

Wenn  hiernach  von  den  Tribus,  welche  zwischen  die  Atte- 
labiden  und  Balaniniden  gestellt  sind,  die  Mesoptiliden  in  ausge- 
sprochener Verwandtschaft  zu  den  Beliden  stehen,  die  Erodisciden 
den  Rüssel  der  Balanhien  haben,  die  Olidocephaliden  zwischen  diese 
und  die  Anthonomiden  gehören,  Eclemnorhinus  und  Scoloplerus  aber 
muthmafsliche  Adelognalhen  sind,  so  kann  hieraus  nur  der  Schlafs 
gezogen  werden,  dafs  Analogien  zwischen  den  Attela- 
hiden  und  Adelognalhen  bestehen,  welchen  Lacordaire 
unbewufst  dadurch  Rechnung  trägt,  dafs  er  auf  die  AUela- 
biden ein  Paar  ^rfe/ogwa/Aen- Galtungen  ')  folgen  läfst. 

Sind  nun  keine  exotischen  Formen  vorhanden,  welche  eine  na- 
türliche Verwandtschaft  zwischen  AUelabiden  und  Balaniniden  ver- 
mitteln, so  wäre  eine  zweite  Möglichkeit,  dafs  zwischen  den  At- 
telabiden  und  lirJrAmit/en  Uebergänge  unter  den  Exoten  stattfänden; 
dieselben  sind  zuvörderst  bei  Lacordaire  Glieder  zweier  verschiede- 
nen Phalangen,  und  zwar  sieben  die  Erirhiniden  fast  in  der  Mitte 
der  Tribus,  welche  die  Sectio  B.  der  ersten  Phanerognathen  -  Pha- 
lange  bilden.  An  der  Spitze  dieser  Section  haben  wir  schon  vor- 
her auffallender  Weise  die  langschaflige  Scytropiden  -  Tribus  ge- 
funden. 


')  Es  ist  selbstverständlich,  dafs  ich  hier  und  in  ähnlichen  Fällen  un- 
ter Adelognalhen  den  grofsen  Coniplex  der  zugehörigen  langschafligen  Gal- 
tungen, ohne  Rücksicht  auf  die  Bildung  der  Mundtheilc  verstehe. 

11* 


164  ('.  fCraatz:  über 

Zwischen  den  ErirhbiUlen  und  Altelahiden  stehen  9  Trihus. 
In  den  ersten  4  Gruppen  der  Erirhiniden-'Yr\\)\is  ist  die  Länge  des 
Schaftes  nur  in  einzchien  Fällen  erwähnt,  der  Schaft  reicht  aber  in  den 
'20  andern  wahrscheinlich,  ähnlich  wie  bei  Erirhinus^  bis  zu  den  Au- 
gen; bei  Smicronyx  bleibt  seine  Spitze  ziemlich  ^veit  von  ihnen  ent- 
fernt. Von  der  letzten  Gattung  der  4ten  Gruppe  Mon'ms  (p.  499) 
heifst  es:  genre  tres  -  tranche,  le  scape  enipiete  fortement  sur  ies 
yeux.  Ce  dernier  caractere  a  unc  grande  imporlance  chez  Ies  Eri- 
rhines,  vu  sa  varete.  Meines  Erachlens  läfst  dies  auf  eine  künstli- 
che Vereinigung  der  Gattung  mit  den  Erirhlniden  schliefsen.  In  der 
5ten  und  letzten  Gruppe  derselben,  den  Eugnomiden.  werden  die 
Gattungen  mit  scape  empietant  sur  Ies  yeux  und  n'atteignant  pas 
Ies  yeux  gegenübergestellt;  mit  diesem  verlängerten  Fühlerschaft 
tritt  aber  auch  sofort  eine  solche  Verlängerung  des  Kopfes  etc.  auf, 
„qu'en  Ies  voyant,  l'idee  d'un  type  special  nait  immedial ement."  Der 
einzige  Repräsentant  der  Eugnomiden  in  Europa  ist  die  Gattung 
Brachonyx. 

Finden  wir  schon  in  der  letzten  Erirhiniden-Gvn^\iG  entschie- 
den fremdartige  Elemente,  so  ist  dies  bei  den  folgenden  Tribus  in 
noch  weit  höherem  Maafse  der  Fall.  Gleich  bei  der  ersten  dersel- 
ben sagt  Lacordaire  p.  507:  „A  partir  de  cette  Tribu,  il  ny  a  plus, 
dans  la  secliou  acluelle  (der  Phalanx  I,  der  cohors  I.  der  legio  II) 
que  des  groupes  prcseutant  un  ou  plusieurs  caracteres  exceptionels."" 

Bei  den  Amalactiden  mit  rosfre  et  scrobes  variables  ist  über 
die  Länge  des  Schaftes  gar  nichts  augegeben. 

Unter  den  Ambatiden  heifst  es:  „Ies  genres  qui  composent  cette 
Tribu  ont  tous  une  physiognomie  parliculiere  et  represenlent  d'une 
maniere  frappante  autant  de  genres  appartemant  ä  la  section  acluelle 
ou  ä  la  phalange  suivante."  Das  liefert  für  mich  im  vorliegenden 
Falle  den  Beweis,  dafs  zwischen  den  Gruppen,  welchen  die  ähnli- 
chen Gattungen  angehören,  eine  grofse  natürliche  Verwandtschaff 
besteht,  welche  bei  Lacordaire  dadurch,  dafs  dieselben  verschie- 
denen Phalangen  eingereiht  sind,  gerade  keine  Berücksichtigung 
findet.  Durch  die  Benutzung  des  freien  Pygitlium  für  die  natürli- 
che Systematik  sind  hier  wohl  natürlich  zusammengehörende  Gruppen 
von  einander  getrennt. 

Jene  Gattungen  sind:  Ambales  (ähnlich  Ueilipns),  Pleracan- 
ihtis  (ähnlich  Centrinus),  Phacemasfyx  (ähnlich  Bariditis),  Synop/i- 
thulmus  (ähnlich  Zygops). 

Bei  den  Pelalochiliden,  wo  es  wegen  der  Bildung  der  Rüssel- 
furchen („scrobes   aussi   completes   on   avant   que   chez   Ies   Brachy- 


Rüsselkäfer.  165 

rhynchus")  doppeU  interessant  gewesen  wäre,  etwas  über  die  Länge 
des  Schaftes  zu  liören,  ist  über  dieselbe  nichts  gesagt.  Die  Arten 
aus  der  letzten  von  den  3  Petalochilidefi ■  Gnttungen  {Anchytorhyn- 
chus)  erinnern  nach  Scliöuherr  mehr  an  Mycterus  und  Gaterucu^ 
als  an  Rüsselkäfer:  das  deutet  Alles  mehr  auf  Verwandtschaft  mit 
den  Adelognalhen  und  den  Familien  die  vor  ihnen  stehen,  als  mit 
den   Erirldniden. 

Bei  den  Oxycoryniden ^  Beliden,  Eurynchiden,  Cyladen,  Ap'io- 
lüden  treten  plötzlich  gerade  Fühler  ')  auf.  Diese  linden  sich 
aufserdem  auch  bei  der  5len  von  den  18  Tribus  der  Sectio  B.,  näm- 
lich bei  der  Gattung  Ithycerns  (p.  405).  Bei  derselben  ist  wieder 
nichts  über  die  Länge  des  Schaftes  angegeben ;  wäre  hier  z.  B.  ge- 
sagt, dafs  er  den  Vorderrand  der  Augen  ein  wenig  überragt,  so 
würde  ich  glauben,  dafs  Imhoff  der  Gattung  bei  Sitones  den  richti- 
gen Platz  angewiesen  hat. 

Schönberr  stellte  die  Gattung  zu  seinen  Gonoloceies;  für  La- 
cordaire,  welcher  die  Fühlerbildung  auch  hier  nicht  in  Betracht 
zieht,  bleibt  die  Gattung  eben  nur  ,,uu  Curculiouide  phanerognathc 
synmeride""  mit  ziemlich  langem  Metathorax. 

Nachdem  so  der  Vollständigkeit  halber  die  geradfühlerige  Gat- 
tung Ithycerns  mit  besprochen  ist,  ergiebt  sich  für  die  fünf  genann- 
ten gcradfühlerigen  Gruppen    neben  den  Apionen: 

1.  Die  Oxycoriniden  zeigen  Analogien  mit  den  Catandriden  und 
Aehnlicbkeit  mit  der  PelalochilidenGaWuiig,  Anchylorhynchus, 

2.  die  Bellden,  welche  Schönherr  mit  den  Rhinomacerlden  ver- 
einigt hatte,  können  nach  Lacordaire  nicht  mit  ihnen  vereinigt 
bleiben,  weil  sie  zur  z^veiten  Phalanx  gehören,  d.  h.  kein  freies 
Pygidium  haben. 

3.  die  Eurhynchiden  scheinen  Lacordaire  näher  mit  den  Cyladen 


')  Sollte  es  ganz  zulälHg  sein,  dafs  Lacordaire  sich  gerade  an  der 
Spitze  der  Section,  welclie  die  eingesciiobeoen  scliafllosen  geradliililerigeri 
Gattungen  entliält  (S  378),  noch  eiunial  gegen  Scliönlierr's  Orfhoceren- 
Gruppe  mit  Lebhaftigkeit  ausspricht:  ,,La  separatio«  et  la  dispersion  de 
ces  insectes  cesseront  de  paraitre  cbotpiantes  lorstpx'on  aura  secoue  le 
joug  d'une  loiigue  habitude  "  Fühlte  Lacordaire  vielleiclit  den  Druck  des 
neuen  Jochs,  und  wollte  er  es  annehmbarer  dadurch  ersclieinen  lassen, 
dafs  er  auf  das  alle  hitisvies?  Schönlierr  lintle  uriler  seinen  Orthoceren  in 
so  augenfälliger  Weise  ganz  lielerogcne  Elemente  zusammengemengt,  dafs 
sich  L  wohl  kaum  auf  Jekel  zu  berufen  brauchte,  der  ihm  bei  der  denio- 
lition  dejä  bien  avancce  dieser  Gruppe  bereits  vorangegangen  sei. 


166  C  Kraal x:   über 

als  mil  Apion  verwandt,  welche  ihrerseits  „insecles  inlerme- 
diaires  entre  los  Eurhyndildes  et  les  Apiooidcs'*  sind. 

Zu  den  Apionen  stehen  ferner  die  Cybebides^  welche  Lacordaire 
an  die  Spitze  der  2ten  Phahnige  stellt,  ollenbar  in  nächster  Ver- 
wandtschaft und  in  gar  keiner  zu  den  JErtrÄ/ntw-artigen  Gattun- 
gen oder  zu  den  Altetabiden,  die  auf  sie  folgen. 

Mithin  ist  von  einer  Verwandtschaft  der  Beliden  mit  den  Eri- 
rhinidcn  eigentlich  gar  nicht  die  Rede;  sie  und  die  übrigen  durch- 
gesprochenen Galtungen  sind  eben  nur  in  der  Sectio  B.  zusammen- 
gestellt worden,  und  wenn  Lacordaire  von  derselben  selbst  sagt 
(p.  377),  sie  sei  diejenige,  deren  arrangement  systematiquc  die  mei- 
sten Schwierigkeiten  biete,  und  fortfährt:  ,.il  est  meme  impossible 
de  donner  une  definifion  rigoureusement  exacte  de  leur  ensenible", 
so  kann  wohl  mit  Recht  gesagt  werden,  dal's  eine  natürliche 
Aneinanderreihung  der  Gattungen  hier  überhaupt  nicht  stattge- 
funden hat.  Inwieweit  sich  diejenigen,  welche  ein  reiches  exo- 
tisches Material  und  die  Befähigung  besitzen  bei  systematischen  Fra- 
gen mitzusprechen,  an  dieses  Arrangement  gebunden  erachten  wer- 
den, ist  abzuwarten.  Für  unsere  europäische  Käfer -Fauna  nehme 
ich  schon  heut  das  Recht  in  Anspruch,  in  Catalogen,  welche  uns 
ein  nach  systematischen  Principien  entworfenes  Bild  derselben  ge- 
ben sollen,  die  Apioniden,  Allelabiden  und  Rhinomaceriden  nicht 
zwischen  Erirhinus  und  ßalaninus  zu  stellen. 

Ist  der  Versuch,  den  Schönherr  mit  der  Verwerthung  der  Füh- 
lerbildung für  die  Errichtung  einer  6'ona/ocer«»i-Gruppe  gemacht  hat, 
auch  ungeschickt  genug  ausgefallen,  so  verfallt  Lacordaire  in  den 
umgekehrten  Fehler,  der  Fülllerbildung  entschieden  zu  wenig  Rech- 
nung zu  tragen.  Dennoch  ist  Lacordaire's  Widerspruch  dagegen 
(S.  379),  dafs  Jekel  (Ins.  Saunders  Col.  II.  p.  156)  die  Allelabides, 
Rhinomacerides,  Apionides^  lanaonides,  Oxycorinides  und  Antfdia- 
rhinides  in  eine  Allelabiden-Gru[)[i(i  bringen  will,  gerechtfertigt,  denn 
dies  scheint  mir  eine  gewaltsame  Vereinigung.  Dagegen  ist  es 
etwas  Anderes,  wenn  eine  Anzahl  dieser  Gruppen  nebeneinander 
gestellt  werden,  und  insofern  sich  dies  als  Jekel's  Wunsch  in  der 
von  ihm  vorgenommenen  Vereinigung  ausspricht,  scheint  er  mir  al- 
lerdings beachtenswert h.  Thomson,  welcher  wohl  im  Allgemeinen 
für  die  natürliche  Systematik  gerade  keine  bedeutenden  Resultate 
erzielen  wird,  sich  aber  immerhin  auf  dem  Boden  selbstständiger 
und  im  Detail  höchst  werihvoller  Beobachtungen  bewegt,  stellt  seine, 
aus  den  All  clubinen-  und  7?/(i/nrAi/tne«-Tribus  zusammengesetzten 
Allelabiden  zwischen    die  Anlhribiden  in  spec.    und    die  Apioniden. 


RüsselA'äJ'er.  167 

welche  zusammen,  nebsl  den  Urodontides,  seine  Familie  der  An- 
t/iribidae  vor  der  der  Curiäionidae  bilden.  Auch  hier  ist  die  Ver- 
einigung der  4  genannten  Subfamilien  zur  Anihrlbiden-Funülie  mei- 
nerseits keineswegs  zu  billigen,  aber  es  bleibt  zu  constatiren,  dafs 
auch  Thomson  nicht  entfernt  daran  gedacht  hal,  die -4;:;to?t  etc.  zwi- 
schen liulanimis  und  Erirhinus  einzuschalten. 

Diesen  gegenüber  steht  Lacordaire's  Anordnung  mit  dem  Gc- 
sländnifs  an  der  Spitze,  dafs  ihm  eigenilich  ein  wirkliches  Band, 
welches  die  Gattungen  naliirlich  verknüpft,  fehlt.  Meine  eigene  An- 
sicht über  die  genannten  Gruppen  ist  die,  dafs  die  Allelublden  und 
Rhinomaceriden  zwischen  den  Anlhribiden  und  den  langschaftigen 
Adetognathen  einzuschalten  sind,  ' )  Die  Apioniden  mögen  einst- 
weilen ebendahin  gestellt  werden,  nur  nicht  etwa  als  Glieder  einer 
gemeinschaftlichen  höheren  Gruppe,  zu  welcher  die  Altelabiden  ge- 
hörten. 

lieber  die  schaftlosen  Exoten  wäre  zum  Schlufs  zu  bemerken, 
dafs  die  Beliden,  welche  Schönherr  mit  den  Rhinomaceriden  ver- 
einigt hatte,  mir  in  der  Nabe  derselben  ganz  wohl  placirt  schei- 
nen würden.  Ihnen  reiben  sich  bei  Lacordaire  Eurhynchiden,  Ctj- 
laden  und  Apioniden  natürlich  au.  Oxycorinus  ( mir  unbekannt ) 
liefse  sich  vielleicht  zu  den  Calandriden  ziehen.  Ueber  die  Peta- 
tochiliden  und  Ilhycerus  ist  schon  gesprochen. 

Die  besprochenen  Verschiedenheiten  in  Lacordaire's  und  meiner 
Anordnung  (vergl.  auch  den  Anbang)  mögen  die  beiden  folgenden 
Uebersichlen  zum  Schlufs  kurz  andeuten. 

L  a  c  o  r  d  a  i  r  e's  Anordnung. 
Cnrculionidum  Legio  I.  Adelognatfies. 
Coh.   1.     Cyclophtlicdmes.  Coh.  IL    Oxyop/dhcdmes. 

Trib.  I.     Microcerides.  Trib.  I.    Eremnides. 

-     IL     Brachiderides.  -     IL     Leplopsides. 

•  III.     Oliorhynchides.  -  HL     Brachycerides. 

Curcidionidum  Legio  IL  P haner ognathes. 
Enthalten  a.  a.  O.    zerstreut   die   Tribus,    welche    bei    mir   vor  und 
zwischen  den  Adetognathen  sieheu. 


')  Es  dürfte  gefragt  vt'crden,  weshalb  icli  die  schaftlosen  Rüsselkäfer 
gerade  neben  die  langscliafligen,  und  nicht  ans  Ende  hinter  die  kurzschafli- 
gen  bringe?  Die  langschaftigen  und  schaftlosen  Fühler  haben  in  meinen 
Augen  aber  die  freiere  Beweglichkeit  des  Schaftes  gemein,  welche  heim 
kurzschaftigen  Fühler  durch  die  Rüsselfurchc  gewisserraafsen  als  beein- 
trächtigt anzunehmen  ist. 


168  G.  Kraal  z:  über 

Meine  Anordnung. 

Schafllose  (geradfühlerige)  Rüsselkäfer. 

Cybehides  Lac.  Cure,  plian.  synin.  Phal.  IL  sect.  A.  S.  539. 

Attelabides  Lac.    -  -  .  .       .       .       .    S.  543. 

Rhinomacerides  Lac.        -  -  -        -        -        -    S.  551. 

Belides  Lac Phal.  L  sect.  B.  II.  S.  522. 

Ilhycerides  Lac PhaL  I.  sect.  B.  I.  S.  405. 

IMagdaUnides  Lac Phal.  II.  sect.  A.     S.  570. 

Eurhynchides  Lac Phal.  I.  sect.  B.  II.  S.  527. 

Cylades  Lac Phal.  I.  sect.  B.  II.  S.  529. 

Apionides  Lac Phal.  I.  sect.  ß.  II.  S.  531. 

Langschaf I  ige,  verdeckt-kieferige. 
jyiyorhinides  Lac. 

Oliorhynchides  Lac.   -f~    Oichotrachelus. 
Bruchyderides  Lac.  -(-  Scylhropus. 
Eremnides  Lac. 
Leptopsides  Lac. 

Kurzschaftige,  freikieferige,   mit  einfachem  dritten  Fufsglied. 
Microcerides  Lac. 
Brachycerides   Lac. 

Anhang. 

Üeber   die  Cohorte   der   Curculionides  Adelognalhides 
Cyclophthalmes. 

Ein  Blick  auf  die  Reihenfolge  der  europäischen  Brachyderiden 
und  Otiorhynchiden  und  diese  selbst,  läfst  es  nicht  natürlich  er- 
scheinen, dafs  die  Brachyderiden  voran  gehen,  sondern  vielmehr  das 
Umgekehrte.     Warum? 

Dem  längeren  Fühlcrschafle  der  Otiorhynchiden  ist  eine  freiere 
Bewegung  durch  die  Bildung  des  Rüssels  gesichert.  Nach  der 
Gestalt  der  Rüsselfurchen  scheidet  Lacordaire  die  Brachyderiden 
von  den  Otiorhynchiden',  erstere  haben:  scrobcs  rostrales  lineai- 
res,  dirigees  iriferieurement,  Icixtere:  scrob.  rostr.  variables,  jamais 
a  la  foi  rcgulieres  et  dirigees  cn  dessous.  Die  Berücksichtigung  des 
vSchafles,  welche  mit  diesen  systematisch  wichtigen  Rüsselfurchen 
im  engen  Zusammenhange  steht,  erweist  sich  damit  gewifs  nicht  als 
unwichtig.  Nun  mufs  diejenige  Gruppe,  bei  der  die  typische  Bil- 
dung sich  in  den  längsten  Schäften  mit  undeutlichen  Rüsselfurchen 
zeigt,  nothwendig  weniger  Beziehungen  zu  allen  später  folgenden 


Rüsselkäfer.  169 

Gruppen  mit  kürzeren  Schäften  und  ausgebildeten  Rüsselfurchen  ha- 
ben, als  die  Gruppe  der  Brachyderiden  (mit  kürzerem  Schaffe  und 
vorherrschend  deutlichen  Rüsselfurchen);  folglich  ist  es  nur  natur- 
gemäfs,  die  Otiorhynchiden  an  die  Spitze  zu  stellen  ');  dabei  kann 
einerseits  den  vielfachen  Analogien  derselben  mit  den  Brachyderi- 
den ebenso  ungestört  Rechnung  getragen  werden  *),  andrerseits 
aber  auch  noch  denen  der  Brachyderiden  und  den  Gattungen  der 
Sectio  A.  der  ersten  P haner ognathen-VhnAdiü^.  ') 

Ueber  die  i^/tcroceriden- Gruppe. 
Vor  den  Brachyderiden  und  Otiorhynchiden,  also  an  der  Spitze 
der  Rüsselkäfer,  stehl  bei  Lacordaire  die  Gruppe  der  Microceriden, 
welche  aber  nur  3  Gattungen  enthält;  davon  ist  die  Stellung  der 
letzten  Lacordaire  zweifelhaft.  Nach  Schönherr  hat  sie  Aehnlich- 
keit  mit  äer  Byrsopsiden-Gallun^  Spartecerus;  Microcerus  hat  ,.sous 
le  rapport  de  la  forme  generale  une  ressemblance  prouoncee  avec 
les  Episus  (die  erste  Gattung  der  Microc.y'  und  ist  von  Schönherr 
zu  den  orthoceren  Uloceriden  gestellt,  während  er  Episiis  zu  den 
Brachyceriden  brachte,  ,,mais  ces  insectes  (die  JEpisus)  n'ont  que 
des  rapports  generaux  avec  les  Brachycerus,  qui  appartiennent  ä  la 
cohorte  suivante*'.  Will  Lacordaire  bei  seinem  Sj^sfeme  streng  be- 
harren, so  sollte  er  der  Natürlichkeit  zur  Liebe  wenigstens  die  Mi- 
croceriden  als  aberrante  Oxyophthalmen  an  deren  Ende  versetzen, 
dann  bilden  seine  übrigen  Cyclophthalmen  ein  hübsches  natürliches 
Ganze.  Nach  dem  Antennal-System  stelle  ich  die  Microceriden  als 
kurzschaftige  neben  den  Brachyceriden,  mit  denen,  sowie  mit  den 
europäischen  Brysopsiden,  sie  das  einfache  vierte  Fufsglied  ge- 
mein haben. 


')  Mit  Sficrlin's  Bearbeitung  der  Gattung  Otiorhynchus  ist  somit  für 
die  Europäer  der  richtigste  Anfang  gemacht. 

*)  Wie  interessant  sind  die  Beziehungen  zwischen  Polydrttsus  und 
J'hyllobius,  Foucnrtia  und  Oinias,  Brackyderes  und  Lnparocerus  etc.  etc. 
Das  Vorhandensein  ähnlicher  Parallelen,  von  denen  auch  Lacordaire  spricht, 
ist  meist  auch  als  ein  Zeichen  natürlicher  Verwandtschaft  zu  betrachten, 
welche  der  Systematiicer  bei  der  Gruppeneintbeilung  zu  beachten  hat. 
Vergl.  S.  164 

')  Dafs  zwischen  den  Brachyderiden  und  den  citirten  Vhnnerognalhen 
sehr  viele,  dagegen  zwischen  diesen  und  den  Otiorhynchiden  sehr  we- 
nige natürliche  Beziehungen  bestehen,  wird  der  Kenner  von  Exoten  viel 
besser  bestätigen  können,  als  der  Kenner  von  Europäern.  Warum  also 
die  Otiorhynchiden  zwischen  die  Brachyderiden  und  Phanerognathen 
stellen? 


170  G.  Kraatz:   über 

Ueber  die  Stellung  von  Dichotrachelus. 

Slierlin,  der  Aiitoi*  dieser  Gallung,  hat  sie  zuerst  zu  den  Olio- 
rhyiic/nden  gestellt,  später  (lierl.  Entom.  Zlsclir.  III.  p.  269)  schien 
ihm  die  richtige  Slelhmg  vor  der  Gattung  Styphlus  zu  sein.  Der 
Schaft,  welcher  hei  Slyplihis  nur  bis  zum  Vorderrande  der  Augen, 
bei  Dichotrachelus  deutlich  über  denselben  hinausragt,  bedingt  für 
mich  eine  Grundverschiedenheit  beider  Gattungen,  die  Fairmaire  so- 
gar schwer  zu  unterscheiden  schienen  (Ann.  de  Fr.  1S61.  p.  5S4). 
Lacordaire  hebt  mit  Recht  die  verschiedene  Bildung  der  Tarsen  bei 
beiden  hervor.  Aber  aiicli  die  Bildung  der  Schienen  ist  bei  Sly- 
pfiius  eiue  ganz  andere;  es  fehlen  den  Dichotrachelus  die  charakte- 
ristischen Enddornen,  welche  Styphlus  mit  den  kurzschaftigen  Gal- 
tungen gemein  hat.  Dagegen  finden  wir  bei  Dichotrachelus  neben 
dem  langen  Fühlerschaflc  die  Schienen  vieler  Otiorhynchiden  und 
einen  Rüssel  ohne  deutliche  Furche  wieder,  also  eine  Summe  von 
Merkmalen,  welche  die  Stellung  der  Galtung  zu  den  Otiorhynchi- 
den belürwortct  und  wohl  kaiun  din'ch  Lacordaire's  systematische 
(xesichtspunklc  aufgewogen  wird. 

Der  von  Lacordaire  iu  Note  1  zu  Dichotrachelus  (auf  p.  -i'-ib) 
augeregte  Zweifel  über  die  Zahl  der  Hinterleibssegmente  von  Dich, 
öigorrensis  findet  durch  mich  auf  p.  139.  seine  Erledigung. 

Die  Stellung  von  Myorhinus. 

Die  Gattung  Myorhinus  steht  bei  Lacordaire  iu  der  Myorhini- 
f/tn-Gruppe,  diese  zwischen  den  Tanyrhynchiden  in  spec.  und  den 
Synoptonyciden.  welche  mit  ihr  zusammen  die  Tanyrhynchiden-Tri- 
bus  ausmachen.  Dicsclhc  findet  sich  am  Schlufs  einer  gröfsern  Sek- 
tion, au  welchen  Lacordaire  nicht  ungern  Formen  hinstellt,  die  in 
das  (iros  der  Gruppe  nicht  recht  hineinpassen;  am  Schlufs  der  Ta- 
nyrhynchiden (vgl.  S.  .373  Note)  bringt  er  z  ß.  3  Gattungen,  die 
er  erst  wohl  zu  ihnen  hatte  stellen  wollen,  nachträglich  zu  den 
Molytiden. 

Ohne  Zweifel  giebt  die  Länge  des  Fühlerschaftes  den  richtigen 
Ausschlag  zu  Gunsten  der  natürlichen  Verbindung  der  merkwürdi- 
gen Galtung  Myorhinus  mit  den  Oliorhynchiden;  dazu  vergleiche 
man  ihr  Kleid,  die  Schienen,  Tarsen  etc.  Der  lange  Fühlerschaft 
läfst  uns  so  klar  sehen,  als  der  lange  Rüssel  confiis  macht.  Stellen 
wir,  wie  Lacordaire  will,  meine  wunderbare  Gattung  Metacinops 
zu  den  Phyllobiiden,  so  fehlt  es  unter  den  Otiorhynchiden  auch  nicht 
an  (Ballungen  mit  langem  Rüssel;  die  Kopfbildnng  allerdings  ist  bei 
Myorhinus  und  Metacinops  durchaus  verschieden. 


Durch  den   Verein  sind  lu  hcxielien: 

Revision    der   europäischen    Arien    der   fraltung  Otiorhynchus.   von 

Dr.  G.  Stierlin.  l  Thlr.  15  Sgr. 

Catalogus    Coleopterorum    Europoe    anc).     H.   Schaum.      Editio  II. 

Berol.  1862.  (slalt  20  Sgr. )     1.5  Sgr. 

Calalogus   Hemipferorum  Europae   aucl.   Dr.  F.  de  Bärensprung; 

wird  gegen  fraukirte  Einsendung  von  5  Sgr.  franco  zugesandt. 
Inhaltsverzeichnifs  von  Bd.  I  —  VI.  der  Berliner  entoniol.  Zeitschriff 

von  L.  Wahn  schaffe;   wird    gegen  frankirle  Einsendung  von 

10  Sgr.  franco  zugesendet. 
Lithographien  von  Ruthe,  Märkel,  Sturm,  grofses  Formal  15  Sgr.. 

kleines  Format  10  Sgr. 

Exemplare  der  von  Herrn  Thomson  in  Paris  herausgegebenen 
Werke  und  von  Jaquelin  du  Val's  Genera  des  Coteopieres  tl'En- 
rope  bis  zu  den  neusten  Heften  sind  meistentheils  bei  der  Redaction 
deponirt  und  für  den  Pariser  Originalpreis  zu  erhalten,  es  sind: 
Jaquelin  du  Val  Genera  des  Coleopteres  vol.  I  — III.     56  Thlr. 

Curculionides     6  Thlr. 
Monographie  de  la  famille  des  Cicindelides,  par  M.  J    Thomson.     I  voJ. 

in-4°  avec  11  planches.   Avec  planches  coloriees,  prix:  8  Thlr.;  avec 

planches  noires,  prix:  6  Thlr.  13  Sgr. 
Archive»  entomologigues,  par  M.  J.  Thomson.  2  vol.  in-S",  avec  planches 

coloriees,  prix:  20  Thlr. ;  avec  planches  noires,  prix:   16  Thlr. 
Arcana  Natur ae,  par  M.  J.  Thomson.  1  vol.  grand  in-folio,  avec  planches 

coloriees,  prix:  20  Thlr.;  avec  planches  noires,  prix:  16  Thlr. 
Miisee  Scientifique  ou  Recueil  d'Histoire  naturelle,  par  M.  J.  Thomson. 

Avec   planches    coloriees   ou   noires.     Les  livraisons  1  ä  3  ont  paru. 

Prix  des   trois   livraisons   avec   planches   coloriees:    3  Thlr.   10  Sgr. ; 

avec  planches  noires :  3  Thlr. 
Essai    d'une   Classification    de    la  famille    des   Ceravibycides,    par  M.   J. 

Thomson.    1  vol.  grand  in-8",  avec  3  planches  noires,  prix:  8  Thlr. 
Fairmaire    et  Lahoulbene,  Faune  Entomologique  Frangaise   (Coleopteres) 

livr.  I-III.     4  Thlr. 

Aus  einer  gut  gehalf eneu  Bibliothek  sind  abzugeben: 

Sturm,  Deutschlands  Fauna.     Käfer.     Vol.  I— XIII    (geb.)     15  Thlr. 
Dejean,  Catalogue  des  Coleopteres.     2°"  ed.     2  Thlr. 
Dr.  Kaiser,  Deutschlands  Schmetterlinge,  2  Bände,  halb  franz.  geb.  ganz 
neu,  8  Thlr. 

Dr.  G.  Kraatz. 


ß 


w 


Vorstand  des  Vereins. 

Vorsitzender,  Dr.  G.  Kraatz,  Oberwasserstrafse  11. 

Stellvertreter,  Prof.  H.  Schaum.  Obcrwallstrafse  3. 

Schriftführer,  Dr.  Friedrich   Stein,  Köpenickerstrafse  75. 

Rechnungsführer,  Walde  mar  Fuchs.  Unter  den  Linden  8. 

(In  Stellvertretung  des  Herrn  H.  Scliirmer.) 
Bibliothekar,  Dr.   Friedrich  Stein,  Köpenickerstrafse  75. 


Auszug  aus  den  Statuten. 

Der  Zweck  des  Berliner  entomologischen  Vereins  ist:  durch 
die  Herausgabc  einer  periodischen  Zeitschrift  die  wissenschaftliche 
Kenntnifs  der  Entomologie  zu  fördern  und  durch  wöchentliche  Zu- 
sammenkünfte der  Berliner  Mitglieder  einen  regen  Verkehr  zwischen 
denselben  zu  erhalten.  —  Die  Anlegung  einer  Vereinssammlung  von 
Insecten  findet  nicht  statt. 

Auswärtiges  Mitglied  des  Vereins  kann  ein  jeder  werden, 
welcher  sich  für  die  Förderung  der  Entomologie  interessirt  und  sich 
bereit  erklärt  die  Vereinsschrift  zu  halten ;  die  Aufnahme  Auswärtiger 
erfolgt,  sobald  dieselben  dem  Vorsitzenden  oder  einem  der  Berliner 
Mitglieder  ihre  Geneigtheit  zum  Beitritt  und  zum  Halten  der  Vereins- 
schrift mitgetheilt  haben  und  alsdann  in  einer  der  Sitzungen  des 
Vereins  zum  Mitglicde  vorgeschlagen  sind,  ohne  Einspruch  von  Seiten 
der  Majorität  der  Versammlung. 

Für  die  Ausfertigung  des  Diplo  ms  sind   10  Sgr.  zu  entrichten. 

Für  die  auswärtigen  Mitglieder  des  Vereins  innerhalb  des 
deutsch  -  österreichischen  Postverbandes  beträgt  der  Jahresbeitrag 
2  Thlr.  10  Sgr.,  wofür  denselben  die  Zeitschrift  franco  zugesendet 
wird.  Da  die  Uebersendung  dieser  Summe  vielleicht  für  Manchen 
weniger  bequem  ist,  wird  der  Beitrag  von  denjenigen  Herren  mittelst 
Nachnahme  von  der  Post  eingezogen,  die  ihn  für  das  laufende  Jahr 
nicht  praenumerando  eingesandt  haben. 

Für  die  französischen  Mitglieder  beträgt  der  Jahresbeitrag  9  francs, 
wofür  die  Hefte  franco  nach  Paris  gesendet  werden. 

Der  Preis  der  durch  den  Buchhandel  zu  beziehenden  Exemplare 
der  Zeitschrift  beträgt  3  Thlr.  für  den  Jahrgang;  die  früheren 
Jahrgänge  werden  vom  Vereine  für  den  Preis  von  2  Thlr.,  das  Beiheft 
zum  5ten  Jahrgang  (enth.  Revision  der  europäischen  Otiorhynchus- 
Arten  von  Dr.  Stierlin)  für  1^  Thlr.  abgiegeben. 


ys 


Gedruckt  bei  A.  W.  Schade  in  Berliu  .  Stallschreiberstr.  47. 


^ 

Berliner 

Entomolog^ische  Zeitschrift. 


Herausgegeben 


von  dem 


Entomologiscben  Vereine  in  Berlin. 


/ 


Achter  Jahrgang.    (1864.) 

Drittes  und  viertes  Vierteljahrsheft. 
(Hierzu   3  lithographirte  Tafeln.) 


Redacteur:  Dr.  G.  Kraatz. 

Berlin,  1864. 

Nicolai'  sehe  VorJagsbuchhnndlurig 

(in   Commission). 


Der  Unterzeichnete  wünscht  seine,  in  3  Schränken,  zusammen  mit  86 
Schubladen  aufgestellte,  gut  gehaltene  Käfersammlung  nebst  Dubletten, 
zusammen  6400  Arten,  in  circa  25000  Exemplaren  zu  verkaufen;  nähere 
Mittheilungen  und  Catalog  durch  Dr.  Kraatz  und 

Dr.  Nebel  in  Friedberg  (Gr. -Herzogt.  Hessen). 

Eine  gut  erhaltene  Sammlung  von  4000  europäischen  Käferarteu 
(die  schwerer  bestimmbaren  Micro  -  Coleoplera  vorherrschend  und  vom  Un- 
terzeichneten revidirt)  soll  im  Ganzen  für  200  Tlilr.  fortgegeben,  oder,  falls 
sich  sofort  kein  Liebhaber  findet,  nach  Familien,  Gattungen  und  Arten  ver- 
kauft werden;  letzteres  in  der  Weise,  dafs,  nach  Einsicht  des  Sammlungs- 
Catalogs  der  Reflectirenden ,  ein  Durschnittspreis  für  das  Hundert  neuer 
Arten  gestellt  wird.  Besonders  reich  sind  die  Rüsselkäfer;  100  Apion-, 
100  Otiorhynchus-,  50  Bruchus-,  27  Gymnetroti- Arten  etc.  Aus  den  Du- 
plis  sollen  80  Otiorhynchus  (150  Ex.)  für  5  Thlr.,  SO  Apion-  (160  Ex.)  für 
3Thlr.,  40  Bruchus  (90  Ex.)  für  3 Thlr.,  12  Sitones  (30  Ex.)  für  f  Thlr. 
abgegeben  werden.  Weitere  Mittheilungen  giebt  Dr.  G.  Kraatz. 

Europäische,  namentlich  griechische  und  Pyrenäen -Käfer  (»35  —  70 
meist  seltenere  Arten  in  100-120  Ex.  für  3—4  Thlr.,  90  Arten  in  170—190 
Ex.  für  7  Thlr.,  sind  preiswürdig  abzugeben  bei 

H.  Tieffenbach  in  Berlin,  Elisabeth -Ufer  35. 
Europäische  Käfer  sind  bei  dem  Gefertigten  sowohl  im  Tausche  als 
gegen  ßaarzahlung  billigst  zu  beziehen.      Die  Bestimmung  ist  richtig,   die 
Conservation  vorzüglich. 

L.  Miller  in  Wien, 
Laudstrafse,  Gärtnergasse  No.  20. 

Eine  gut  erhaltene  Sammlung  europäischer  Schmetterlinge  von 
2146  Arten  und  8322  Exemplaren,  auf  das  sorgfältigste  behandelt,  in  vier 
schönen  Schränken  mit  93  Kästen  ist  zu  verkaufen.  Nähere  Auskunft  er- 
theilen  F.  Schmidt  &  Co.  in  Gera. 

Eine  bedeutende  Anzahl  brasilianischer  Schmetterlinge  sind  sowohl  ein- 
zeln, als  auch  in  kleineren  Abtheilungen  zu  verkaufen  bei  G.  Abich  in 
Dransfeld  (Hannover).     Näheres  durch  Oberlehrer  Dickore  in  Giefsen. 

L.  F.  Maske's  Antiquariat  in  Breslau  ist  beauftragt,  gegen  Ein- 
Sendung  des  Betrages  zu  verkaufen: 

Stettiner  entomologische  Zeitung.  Jahrg.  1—25.  (1840  —  64.)  1—23 
in  Halbleinwand  gebd.     Ladenpreis  75  Thlr.  für  40  Thlr. 

The  entomologist's  annual  for  1855,  56,  57,  59,  60.  Mit  col.  Kupfern. 
Cart.  für  2^  Thlr. 


Die  Vereinsbeiträge  etc.  können  seit  Januar  d.  J.  von  allen 
preufsischen  Postanstalten  durch  Posteinzahlung,  für  welche 
nur  ]  Sgr.  zu  entrichten  ist,  demVereine  übermittelt  werden; 
ein  Begleitbrief  ist  weder  nöthig,  noch  zu  bezahlen. 


Revision  der  Zabroideii 


von 
H.     S  c  h  a  u  m. 


k^eit  (lern  Erscheinen  von  Zimmermann's  klassischer  Monographie 
im  Jahre  1831  liat  die  Gruppe  der  Zahroiden  einen  so  erhebli- 
chen Zuwachs  an  Arten  erhalten,  dafs  eine  neue  Revision  des  ge- 
samnilen  Materials  wünschenswerth  erscheint.  Ich  habe  für  diese 
Arbeit  aufser  meiner  eigenen  und  der  Königlichen  Sammlung  in 
Berlin,  welche  die  Zimmermann'schen  Typen  enthält,  auch  die  sehr 
reiche  Sammlung  des  H.  Baron  v.  Chaudoir  benutzen  können,  und 
durch  die  Mittheilungen  der  H.  Reiche,  Fairmaire  und  Bonvouloir 
die  in  Algier  entdeckten  Arten  kennen  gelernt,  so  dafs  ich  mit  Aus- 
nahme von  Eutrocles  congener  Zimm.  und  Zabrus  rolunda- 
tus  Ramb.  sämmiliche  bisher  bekannt  gewordene  Zahroiden  selbst 
untersuchen  konnte. 

Zimmermann  unterscheidet  unter  den  Zahroiden  bekanntlich  5 
GaUungen:  Eutrocles^  Zabrus^  Pelor,  Polysitus  und  ^co- 
rius,  und  innerhalb  der  Gattung  Zahrus  wieder  sieben  Gruppen 
(conf.  Lacord.  Gen.  d.  Col.  I.  S.  331  Note).  Eutroctes  ist  durch 
die  Sculptur  der  Flügeldecken,  die  keine  regelmäfsigen  Streifen  oder 
Punkireihen  haben,  und  durch  den  einwärts  gebogenen  Zahn  an  der 
Spitze  der  vier  hintern  Schienen  beim  Männchen  charakterisirt.  In 
neuern  Schriflen  wird  für  dieselbe  öfters  der  Name  P e lobalus 
Fisch,  gebraucht,  Fischer  hat  aber  unter  diesem  Namen  Peloba- 
ius  Stevenii  {=z  P elor  hlapuides)^  P.  Trinii  {Zahrus)^  P, 
Adamsii  und  P.  Fussii  {Eulr.  aurichalceus  cf  et  $)  verei- 
nigt, so  dafs  Pelobatns  nicht  speciell  Eutroctes^  sondern  der  alten 
Gattung  Zabrus  Clairville  entspricht,  und  als  Synonym  von  die- 
ser zu  betrachten  ist. 

Zimmermann  kennt  2  Arten  von  Eutroctes:  aurichalceus 
{Blaps  aur.  Ad.)    und  congener  n.  spec.  —  Seitdem  sind  viele 

Berl.  Entomol.  Zeitschr.    VIII.  |2 


172  Schaum: 

neue  hinzugefügt:  Pelob.  heros.  cosl  ipennis^  ckalcetts .  an- 
reohis,  higubi'is  durcli  Fal  d  c  rman  n,  Etitr.  oxygonns,  pun- 
ciipennis  \i\\i\  laevigattis  durch  Ch  a  iidoi  r,  E.moeslus  durch 
Küster.  ')  Ich  habe  gegenwärtig  gegen  40  Stück  Eulrortes  vor 
mir,  und  darunter,  mit  Ausnahme  des  E.  congener  Zinim.,  typi- 
sche Exemphire  von  allen  aufgestellten  Arten;  die  Untersuchung 
derselben  ergab,  dafs  P.  aureolus^  lugubris ,  chalceiis  und  co- 
stipennis  Fald.  nur  auf  Farben,  Geschlechts-  und  ganz  geringfü- 
gige Sculpturvcrschiedenheiten  einer  Art  gegründet  sind.  Bei  die- 
ser Art,  für  die  ich  den  Namen  chalcens  beibehalte,  sind  die  Flü- 
geldecken grob  und  verworren  gerunzelt,  und  grob  und  unregclmäs- 
sig  punktirt.  Die  Runzeln  bilden  gewöhnlich  2  —  3,  besonders  bei 
den  matteren  Weibcbcn  deutliche  hervortretende  Längskiele,  und 
die  zwischen  den  Runzeln  befindlichen  Punkte  fliefsen  auch  stellen- 
weise zu  Längslinien  zusammen.  Das  Halsschild  ist  an  den  Seiten 
nur  wenig  gerundet,  nach  vorn  wenig  mehr  als  nach  hinten  ver- 
engt, mit  zwar  wenig  vorstehenden,  aber  etwas  spitzen  Vorderecken. 
Die  Flügeldecken  sind  vorn  merklich  breiter  als  das  Halsschild, 
bauchig  und  hochgewölbt,  die  Exemplare  messen  alle  9  —  9^  Lin. 
P.  aureolus  ist  auf  dunkelbronzefarbene  Männchen,  P.  costipen- 
nis  auf  eben  solchen  Weibchen,  P.  lugubris  auf  schwarze  Ex- 
emplare mit  sehr  verworrener  und  P.  chalcens  auf  eben  solche 
mit  minder  verworrener  Sculptur  aufgestellt.  Die  Art  scheint  nur 
am  Südabhange  des  Caucasus  vorzukommen. 

Die  übrigen  Eulrocten  haben  Punkte  auf  den  Flügeldecken,  die 
sich  mehr  oder  weniger  deutlich  in  Reihen  ordnen,  und  der  Grund 
ist  nur  schwach  oder  gar  nicht  gerunzelt.  Ich  unterscheide  unter 
denselben  vier  Arten. 

Eutroci es  o.rijgonus  Chaudoir  durch  die  lang  vorge- 
zogenen Vorderecken  des  Halsschildes  von  allen  Eulrocten 
unterschieden.  Das  Halsschild  ist  etwas  länger  als  bei  den  folgen- 
den Arten,  an  den  Seiten  nur  wenig  gerundet,  nach  vorn  nur  we- 
nig verengt.  Die  Flügeldecken  sind  vorn  wie  bei  chalcens  merk- 
lich breiter  als  das  Halsschild,  etwas  minder  bauchig  und  mit  Punk- 
ten bedeckt,  die  sich  ziemlich  deutlich  in  Reihen  ordnen.  9  Linien 
lang,  bei  Kuiais  am  Südabhange  des  Caucasus  von  Chaudoir  ge- 
sammelt. 

E.  heros  (Pel.  heros  Fald.)  hat  in  beiden  Geschlechtern  eine 


'  )   Für   die    näheren    Citale   kann    auf  Marseul's    Catalog    verwiesen 
werden. 


Revision  der  Zahroiden.  173 

gestrecktere  Gestalt,  namentlich  längere  Flügeldecken  als  chalceus, 
das  Halsschild  ist  an  den  Seiten  mehr  gerundet,  vorn  etwas  schmä- 
ler als  hinten,  und  hat  ganz  ahgerundete  Vorderecken,  die 
Oberfläche  desselben  ist  auf  der  Milte  rissig,  aber  kaum  punktirt. 
Die  Flügeldecken  sind  vorn  wenig  breiler  als  das  Halsschild  und 
haben  einsehr  kleines  vors  tehen  des  Zahn  eben  an  der  Schul- 
terecke; sie  sind  dicht  punktirt,  die  Punkte  verworren  und  der 
Grund  schwach  runzlig;  auch  beim  Weibchen  ohne  erhöhte  Linien. 
Die  beiden  mir  vorliegenden  typischen  ExemJ^are  sind  tief  schwarz 
und  messen   10  Linien. 

E.  aurichalceus  (Blaps  atiric/i.  Adams,  ^  Pel.Adüm- 
sii  Fisch.,  $  Pel.  Fnssii  Fisch  ),  die  bekannteste,  und  eine,  wie 
es  scheint,  über  den  ganzen  Caucasus  verbreitete  Art,  hat  ein  nach 
vorn  deutlich  verengtes  Halsschild  mit  abgerundeten  Vorder- 
ecken. Die  Flügeldecken  sind  vorn  nur  wenig  breiter  als  das  Hals- 
schild, erweitern  sich  aber  etwas  nach  hinten;  sie  sind  mit  Punk- 
ten bedeckt,  die  sich  ziemlich  deutlich  in  Reihen  ordnen,  und  zei- 
gen beim  Weibchen  meist  drei  schwach  erhabene  Längslinien.  Von 
dieser  Art  vermag  ich  weder  den  E.  moest^is  Küsl.,  von  dem  ich 
vier  von  M.  Wagner  gesammelte  Exemplare  besitze,  noch  den  E. 
punctipennis  Chaud.  genügend  zu  unterscheiden.  Die  Punkti- 
rnng  der  Flügeldecken  ist  bei  beiden,  besonders  aber  beim  zweiten, 
feiner,  die  Flügeldecken  sind  ein  wenig  gewölbter,  die  drei  Längs- 
linien auch  beim  Weibchen  kaum  erkennbar;  irgend  einen  positi- 
ven plastiscben  Unterschied  vermag  ich  aber  nicht  aufzufinden.  Die 
Gröfse  schwankt  zwischen  7  —  8y  Linien.  Der  mir  unbekannte  E. 
congener  Zimm.  ist  vielleicht  eine  ebenfalls  hierher  gehörige  Form, 
da  ihn  Zimmermann  selbst  (S.  66)  für  identisch  mit  Pel.  Adam- 
sii  Fisch,  hielt,  der  meiner  Meinung  nach  das  Männchen  von  auri- 
chalceus ist.  Chaudoir  (Car.  de  Cauc.  152)  verbindet  ihn  mit  E. 
heros;  keinenfalls  ist  er,  wie  Lacordaire  angiebt,  mit  cosiipen- 
nis  Fald.  einerlei. 

Bei  E.  laevigatus  Chaud.,  den  ich,  weil  der  Name  schon  an 
einen  Zabrus  vergeben  war,  aciculalus  nenne,  sind  die  Flügel- 
decken im  männlichen  Geschlechte  viel  glatter  als  bei  anrichalreus, 
und  die  Sculptur  derselben  besteht  nicht  in  deutlichen,  dicht  ste- 
henden Punkten,  sondern  in  kleinen,  kurzen  Rissen,  die  sich  beson- 
ders innen  zu  Längsreiben  ordnen;  bei  den  Weibchen  sind  drei 
Längskiele  wie  gewöhnlich  beim  Weibchen  von  qurichalceus  vor- 
handen, die  Zwischenräume  sind  aber  nicht  regelmäfsig  punktirt, 
sondern  bilden  verworrene,  wenig  zahlreiche  Runzeln,  die  sich  hier 

12* 


174  Schaum  : 

und  da  zu  zwei  unregelmäfsigcn  Linien  ordnen.  Trotz  dieser  nicht 
unerheblichen  Verschiedenheit  der  Scniplur  und  der  meist  geringe- 
ren Gröfse  von  nur  7  Linien  ist  E.  acicnlatus  doch  vielleicht 
auch  nur  Varietät  von  mirirhalcens,  worüber  weitere  Beobachtun- 
gen zu  entscheiden  haben.  E.  aciculatus  ist  von  Chaudoir  in 
Menge  in  Inieritien   gesammeil  worden. 

L  Die  erste  Gruppe  von  Zahrus  charakterisirt  Z.  durch  ein 
hinten  tief  ausgerandetes  Halssehild  mit  -weit  hinausragenden  Hin- 
tereckeu;  die  Arten  derselben  sind  alle  im  südwestlichen  Europa 
einheimisch.  Z.  kannte  deren  6,  vier  mit  abgerundeten  Hinterecken 
des  Halsschildes:  Z.  obesus  Dej.,  Z.  gravis  T)ej  ,  Z.  dentipes 
2j.  (=  silphoides  Dej.).  Z.  murgiiiicollis  Dej.,  und  zwei  mit 
spitzen  Hinterecken:  Z.  in  flatus  Dej.  und  curlus  Dej.  —  Von 
den  Arten  mit  abgerundeten  Hinterecken  ist  der  in  den  Pyrenäen 
einheimische  Z.  ohesus  die  bekannteste;  Z.  marginicollis^  zur 
Zeit  in  den  Sammlungen  noch  sehr  seilen,  ist  durch  breit  und  lioch 
aufgebogenen  Seitenrand  des  Halsschildes  und  die  weil  über  die 
ausgerandele  Basis  hinausragenden  Hinterecken  desselben  sehr  aus- 
gezeichnet, Z.  gravis  und  silp hoides,  beide  aus  dem  centralen 
Spanien,  sind  einander  aufserordentlich  ähnlich;  die  wein'gen  mir 
vorliegenden  Exemplare  des  letzteren  weichen  allerdings  durch  ge- 
ringere Gröfse  und  etwas  kürzere  und  schwächer  gestreifte  Flügel- 
decken von  gravis  ab,  zur  Entscheidung,  ob  dies  specifische  oder 
individuelle  Unterschiede  sind,  ist  aber  ein  gröfsercs  Material  als  das 
mir  vorliegende,  und  nähere  Angaben  über  das  Vorkommen  der  bei- 
den Thiere  erforderlich. 

An  die  Arten  dieser  Gruppe  mit  abgerundeten  Hinterecken  des 
Halsschildes  reihen  sich  die  von  Rambur  beschriebenen,  in  Andalu- 
sien einheimischen  Z.  rolundalus,  Z.  rotundicollis^  den  ich, 
weil  der  Name  schon  früher  von  Menetries  vergeben  war,  crepi- 
doderus  nenne,  und  Z.  ambignus,  bei  denen  aber  die  Basis  des 
Halsschildes  kaum  noch  ausgerandet  ist  und  die  Hinterecken  nur 
sehr  w^enig  vortreten.  Z.  ambiguus  weicht  von  crepidoderus 
nur  durch  etwas  breiteres  und  hinten  weniger  verengtes  Halsschild 
und  die  etwas  weniger  aufgebogenen  Seiten  desselben  ab;  die 
Selbstständigkeit  der  Art  ist  damit  noch  nicht  genügend  festge- 
stellt; Z.  roftmdalus,  der  mir  unbekannt  ist,  wird  von  Rambur 
selbst  als  eine  zweifelhafte  Art  bezeichnet.  Es  sind  daher  weitere 
Nachforschungen  in  Andalusien  anzustellen,  um  zu  entscheiden,  ob 
die  dort  vorkommenden  Zabren  mit  abgerundeten  Hinterecken  drei, 
zwei  oder  eine  Art  bilden. 


Revision  der  j£a6roiden.  175 

Den  Arten  mit  spitzen  Hinterecken  (Z.  in  flatus  Dej.  und 
curtus  Dej.)  ist  eine  neue  Art  aus  Guadarama,  Z.  neglectus, 
hinzuzufügen,  die  dem  Z.  curlus  zwar  sehr  ähnlich,  aber  durch 
deutlich  vortretende  Vorderecken  und  kürzere  Flügeldecken  unter- 
schieden ist.  Dagegen  ist  weder  Z.  curl oides  Chaud.  (Bull,  de 
Mose.  1837)  noch  der  auf  ein  einzelnes  Weibchen  gegründete  Z. 
pyrenaeus  Fairm.  et  Lab.  (Faun,  frauc.)  von  curtus  verschieden. 

Z.  neglectus:  prothorace  subquadruto^  postice  utrintjue  obso- 
lete impresso  laleribustjue  punctato,  prolhoracis  angulis  anticis  sub- 
porrectis,  posticis  porrectis   acutis.  —  Long.  5  liu. 

Dem  Z.  curtus  Dej.  sehr  ähnlich  und  von  Dejean  mit  ihm 
vermengt.  Es  genügt,  hier  die  Unterschiede  anzugeben.  Die  Quer- 
naht, die  das  Kopfschild  von  der  Stirn  trennt,  ist  nicht  so  tief,  die 
Eindrücke  zwischen  den  Augen  sind  noch  kleiner,  das  Halsschild 
ist  nach  vorn  etwas  weniger  gerundet,  vorn  etwas  mehr  ausgeraa-. 
det,  die  Vorderecken  treten  viel  stärker  vor  und  sind  weniger  ab-, 
gerundet,  die  Hinterecken  ragen  noch  etwas  mehr  hervor,  die  Ober- 
seite ist  hinten  stärker  der  Quere  nach  niedergedrückt  und  jeder- 
seits  mit  einem  deutlichen  Grübchen  versehen,  hinten  und  an  den 
Seiten  etwas  stärker  punktirt.  Die  Flügeldecken  sind  ein  wenig 
kürzer,  die  Schultern  stehen  etv\'as  mehr  vor  und  bilden  eine  schär- 
fere Ecke.     Alles  Uebrige  wie  hei  curtus. 

In  Guadarama.  Die  von  Dejean  erwähnten  spanischen  Exem- 
plare des  curtus  gehören  zu  dieser  Art. 

Aufserdem  sind  aber  noch,  insofern  sie  eine  ausgerandete  Basis 
und  spitze  Hinterecken  des  Halsschildes  haben,  zwei  in  Spanien  oin- 
heimische  Arten,  Z.  angustatus  Rambur  und  Z.  co7istrictns 
Graells  hier  einzureihen,  obwohl  sie  im  Habitus  sehr  erheblich  so- 
wohl von  den  typischen  Arten  der  Gruppe  als  unter  sich  ab- 
weichen. 

Bei  Z.  tmgttstatus,  der  in  Andalusien  vorkommt,  ist  das 
Halsschild  hinten  stark  verengt,  und  bat  ebenso  wie  die  gestreck- 
ten, wenig  gewölbten  Flügeldecken  nur  einen  sehr  schmalen  seitli- 
chen Rand;  übcrdcm  ist  der  Hinterrand  des  Halsschildes  fast  ge- 
rade, die  Hinterecken  desselben  sind  zwar  spitz,  ragen  aber  kaum 
über  den  Hinterrand  hinaus. 

Z.  constric lus  Graells  aus  Guadarama,  der  ein  hinten  deut- 
lich ausgerandeles  Halsschild  mit  spitzen  über  die  Basis  hinausrei- 
chenden Hinlerecken  besitzt,  erhält  durch  seinen  flachen  Körper, 
das  an  den  Seiten  vorn  gerundete,  hinten  verengte  Halsschild,  und 
die  weit  vortretenden,  wenn  schon  abgerundeten  Vorderecken  ein 
von  den  andern  Arten  sehr  abweichendes  Aussehen. 


176  Schaum : 

II.  Alle  folgenden  Gruppen  üaben  ein  iiinteu  abgestutztes  Hals- 
schild. Die  zweite  wird  dui'cli  einen  vortretenden  Zahn  der  Scliul- 
terecke  von  der  4ten  Gruppe  unterschieden,  mit  der  sie  ein  hinleii 
nicht  verengtes  Halsschild  gemein  hat;  sie  enthält  bei  Z.  nur  Z. 
crassus  Dej.  und  laevigalus  Zimni.  aus  Teneriffa,  erhält  aber 
einen  erheblichen  Zuwachs  durch  eine  Anzahl  in  Algier  enldeckter 
Arten,  die  zum  Theil  auch  habituell  denen  von  Teneriffa  sehr  ähn- 
lich sind  (Z.  laevicollis  m.  dem  laevigatus)^  zum  Theil  aber 
durch  ihren  kurzen  gewölbten  Körper  sehr  den  Arten  der  vierten 
Gruppe  (graecus,  Fonienayi  etc.)  gleichen.  Diese  algierscheu  Ar- 
ten sind: 

Z.  semipunctalus  Fairm.  (Annal.  de  la  soc.  ent.  de  France 
1858.  p.  773),  5  —  6  Linien  lang,  von  kurzer  gewölbter  Form,  wie 
Z.  graecus,  mit  ganz  punklirlem  Kopf  und  Halsschild,  und  noch 
4)esonders  dadurch  ausgezeichnel ,  dafs  das  Halsschild  vor  der  Mitte 
noch  völlig  so  breit  ist  als  hinten. 

Z.  dislinctus  Lucas  (Expl.  de  l'Alg.  p.  63)  =:  Z.  rofnndi- 
coltis  Fairm.  (Annal.  de  la  soc.  ent.  1S5S.  S.  773),  ebenfalls  von 
kurzer  und  gewölbter  Form,  das  Halsschild  ist  hinten  niclit 
breiter  als  die  Basis  der  Flügeldecken,  die  Seiten  dessel- 
ben sind  hinten  ein  wenig  abgellacht,  die  Hinterecken  scharf  recht- 
winklig, die  Scheibe  glatt,  die  Basis  ziemlich  dicht  punktirl,  auch 
am  Vorderrande  stehen  einige  feine  Punkte,  längs  des  Vorder- 
randes verläuft  eine  ziemlich  tief  eingedrückte,  in  der 
Mitte  nicht  unterbrochene  Linie. 

Z.  contractus  Fairm.  (a.  a.  O.  S.  774),  dem  vorigen  aufser- 
ordenllich  ähnlich,  aber  gewölbter,  namentlich  hinten,  und  etwas 
kürzer,  die  Flügeldecken  sind  stärker  gestreift.  Das  Halsschild  wie 
beim  vorigen.  Die  Selbsisländigkeit  der  Art  ist  nicht  ganz  ver- 
bürgt, ich  konnte  nur  ein  Pärchen  in  der  Sammlung  des  H.  Reiche 
vergleichen. 

Z.  ovalis  Fairm.  (a.  a.  O.  S,  775),  dem  distinclus  ähnlich, 
aber  das  Halsschild  ist  länger,  hinten  breiter  als  die  Basis  der 
Flügeldecken,  an  den  Seiten  weniger  abgellacht  und  hat  mehr 
abgerundete  Hinterecken,  die  eingedrückte  Linie  längs  des 
Vorderrandes  ist  in  der  Mitte  ganz  erloschen. 

Z.  laevicollis  m.  (Z.  laevigalus  Reiche  Ann.  de  la  soc. 
cntoni.  1861.  363),  4^  Lin.  lang,  durch  ganz  glattes  Halsschild  aus- 
gezeichnet, im  Habitus  dem  Z.  laevigalus  Zimm.  aus  Teneriffa  am 
ähnlichsten. 


Revision  der  Zabroiden.  177 

Ferner  gehört  in  diese  Gruppe  Z.  flavangulus  Chcvr.  :=  sil- 
phoides  Zimni.  aus  Portugal   (s.  u.  No.  7.) 

Einen  sehr  deutlich  vorlretcuden  Zahn  au  der  Schuiterecke  und 
ein  hinten  nicht  verengtes  Halsschild  besitzt  auch  Z.  sublaevis 
!\lenetr.  (Ins.  rec.  au  Balcan)  aus  der  asiatischen  Türkei,  den  ich 
deshalb  hier  auschliefse,  obwohl  er  durch  seinen  flachen  Körper  und 
seine  Sculplur  sehr  erheblich  von  den  vorhergehenden  Arten  ab- 
weicht. Das  Halsschild  ist  am  Hinterrande  völlig  so  breit  als  in 
der  Mitte,  und  von  der  Mitte  ab  nur  schwach  nach  vorn  verschmä- 
lert; es  isl  flach  und  auf  der  ganzen  Oberfläche  punklirt,  hat  einen 
feinen  Seileni'and,  ohne  Abflachung  der  Seiten  und  rechtwinklige 
Hinterecken;  die  Flügeldecken  sind  vorn  genau  so  breit  wie  die 
Basis  des  Halsschildes,  fast  gleichbreit,  sehr  flach  und  nicht  von 
Streifen,  sondern  von  Reihen  sehr  feiner,  dicht  aneinander  gerück- 
ter Punkte  durchzogen;  die  Schullern  sind  rechtwinklig  mit  einem 
kleineu  Vorsprung,  der  ein  wenig  neben  den  Hinterecken  des  Hals- 
schildes hervortritt. 

in.  Die  dritte  Gruppe  ist  von  Z.  auf  Z.  pinguis  (Hoffmsg.) 
Dej.  aus  Portugal  errichtet,  und  wird  durch  weit  vorspringende 
spitze  Vorderecken  des  Halsschildes  charakterisirt.  Wir  haben  in- 
dessen jetzt  auch  in  der  ersten  Gruppe  Arten  nnt  vortretenden, 
wenn  auch  nicht  geradezu  spitzen  Vorderecken  {Z.  neglecltts  und 
(  onslricttis)  kennen  gelernt,  so  dafs  die  dritte  Gruppe  in  dieser 
Beziehung  nicht  so  bestimmt  abgegränzt  ist,  als  Z.  annahm.  Eine 
neue  Art,  die  wie  pifiguis  spitz  vortretende  Vorderecken  des  Hals- 
schildes, aber  eine  gestrecktere  Form  als  dieser  hat,  ist: 

Z.  Seidlitii:  aler,  parum  convexus ^  prolhorace  elylrisque 
valde  marginal is,  iltiiis  angtdis  posticis  reclis.  —  Long.  6^^  —  7  lin. 

Schwarz,  das  Männchen  glänzend,  das  Weibchen  malt.  Der 
Kopf  ist  breit,  glatt  und  hat  zwei  punktförmige  Eindrücke  zwischen 
den  Augen.  Das  Halsschild  ist  fast  doppelt  so  breit  als  lang,  vorn 
gerade  abgestutzt  mit  stark  vortretenden,  aber  wenig  scharfen  Vor- 
derecken, an  den  Seilen  nach  vorn  zu  etwas  verengt,  vor  den  Hin- 
lerecken sehr  schwach  ausgeschweift,  die  letztern  fast  etwas  spitz- 
winklig, der  Hilllerrand  leicht  ausgerandct,  die  Oberfläche  ziemlich 
gewölbt,  vorn  und  besonders  hinten  der  Quere  nach  deutlich  ein- 
gedrückt, der  Seilenrand  durch  eine  flache  Vertiefung  von  der  ge- 
wölbten Mitte  abgesetzt  und  stark  aufgebogen;  die  Mitte  isl  glalt, 
von  einer  deutlichen  Längslinie  durchzogen,  die  abgeflachten  und 
etwas  vertieften  Seiten  sind  fein  und  dicht  punklirt,  der  Uinlcrrand 


178  Schaum: 

und  in  geringerem  Grade  auch  der  Vorderrand  in  der  Mitte  mit 
feinen  Längsrissen  bedeckt,  die  Flügeldecken  sind  kaum  breifer  als 
das  Halsscbild,  wonig  gewölbt,  liaben  scharfe  Schulterecken  und  ei- 
nen breiten,  stark  aufgebogenen  Seitenrand,  die  Streifen  sind  mas- 
sig stark,  schwach  punktirt;  am  9ten  Streifen  stehen  zahlreiche 
kleine,  wenig  tiefe  Augenpunkte.  Die  Unterseite  ist  glatt,  nur  die 
Seilen  des  Bauches  etwas  runzlig,  das  Analsegment  hat  in  beiden 
Geschlechtern  jederseits  zwei  eingestochene  Punkte. 

Die  Art  ist  in  Guadarrama  einheimisch  und  von  H.  G.  Seidlitz 
in  Mehrzahl  gesammelt;  sie  ist  in  manchen  Sammlungen  als  margi- 
nicoUis  Dej.  bestimmt,  mit  dem  sie  aber  gar  keine  Aehnlichkeit  hat. 

IV.  Zimmermann's  vierte  Gruppe  entliält  eine  Anzahl  nahe 
verwandter  hochge^völbter  Arten  aus  dem  Südosten  von  Europa, 
bei  denen  das  Halsschild  an  der  Basis  erweitert  ist  und  ziemlich 
die  Breite  der  Flügeldecken  hat,  und  bei  denen  der  Seitenrand  der 
Flügeldecken  mit  dem  Basalsaume  eine  scharfe  rechtwinklige  Schul- 
lerccke,  aber  kein  vorspringendes  Zähncheii,  wie  in  der  2ten  Gruppe, 
bildet.  Zimmermann  unterschied  5  Arten:  Z.  giaecus  Dej.  (mit 
dem  Z.  puncticollis  ]lra\\i  einerlei  ist),  Z.  intermedius  7j'\mm., 
Z.  convexus  Z.,  Z.  incraasalus  Germ..  Z.  rohustus  Ziram. 
(==  Fontenayi   Dej.). 

Nach  Vcrgleichung  eines  sehr  reichen  Materials  vermag  ich  aber 
Z.  intermedius  und  convexus  nicht  für  besondere  Arten,  son- 
dern nur  für  Varietäten  des  graecus  zu  halten.  Z.  inl ermedius 
weicht  nach  Z.  selbst  nur  durch  rothbraane  Beine  und  die  in  der 
Mitte  auf  eine  weitere  Strecke  unierbrochene  Reihe  der  Augenpunkte 
am  9ten  Streifen  ab.  Ich  finde  den  letzteren  Unterschied  nicht  con- 
stant,  dagegen  sind  alle  meine  Stücke  des  intermedius  kaum  6  Li- 
nien lang,  während  Z.  graecus  7  Linien  rnifst.  Z.  intermedius  bil- 
det den  Uebeigang  zu  convexus  Zimm.,  der  5  —  6  Linien  lang  und 
aufser  rölhlichen  Beinen  auch  einen  röthlichen  durchscheinenden 
Seitenrand  des  Ilalsschildcs  hat.  Z.  convexus  macht  allerdings 
einen  eigentliümlichen  Eindruck  und  variirl  auch  seinerseits  stärker 
als  die  Stammform  des  graecus  in  der  Zahl  der  Punkte  auf  dem 
Ilalsschilde,  in  der  Stärke  und  Punkliiung  der  Streifen  auf  den  Flü- 
geldecken und  selbst  etwas  in  der  Breite  des  Halsschildes,  es  ist 
mir  aber  nicht  gelungen,  irgend  einen  [)osiliven  Unterschied  von 
graecus  zu  ermitteln.  Ich  belrachle  jetzt  auch  den  durch  sehr 
feine  Streifen  ausgezeichneten  Z.  sublilis  Schaum  (Berl.  Entom. 
Zeitschr.  1862.  108)  als  eine  Abänderung  des  cotwexus,  da  ich  alle 
Uebergänge  zu  dem  stark  gestreiften  typischen  Stücke  vor  mir  habe. 


Revisioji  der  Zabroiden.  179 

Z.  conve.vus  kommt  vorzugsweise  auf  den  griechischen  Inseln  vor, 
und  z^var  scheinen  die  verschiedenen  Insehi  ihre  besondere  Formen 
zu  haben.  Die  Exemplare  von  Corfu  sind  meistens  stark  punktirt- 
gestreift,  die  von  Kreta  ziemlich  stark  gestreift  aber  fast  ohne  Punkte 
in  den  Streifen,  die  von  Naxos  haben  schwache  Punkt  streifen,  fast 
wie  snbtitis,  und  es  sind  hei  ihnen  nicht  blos  die  Seilen,  sondern 
auch  der  Vorder-  und  Ilinterrand  des  Halsschildes  roth.  Exemplare 
von  Euboea  und  Rhodus  haben  ein  ungewöhnlich  breites  Halsschild 
und  die  Flügeldecken  sind  etwas  mehr  nach  hinten  verschmälert, 
die  von  Euboea  haben  kaum  5,  die  von  Rhodus  6  Linien  Länge. 

Mit  Z.  gi'aecus  nahe  verwandt,  aber  specifisch  verschieden 
ist  dagegen  Z.  validus  Schaum  (Berl.  Ztschr.  1862.  107).  Er  ist 
7  —  8  Linien  lang,  der  aufgebogene  Seitenrand  des  Halsschildes  ver- 
schwindet hinten  ganz  und  die  Hinterecken  desselben  sind  abgerun- 
det. Die  Flügeldecken  haben  einen  schmälern  Seitenrand,  der  vorn 
nach  oben  emporsteigt  und  mit  dem  Basalrande  eine  fast  in  Form 
eines  Zähnchens  vortretende  Schulterecke  bildet,  während  der  ziem- 
lich breite  Seitenrand  des  grnecus  vorn  nicht  nach  oben  emporsteigt, 
und  mit  dem  Basalrande  eine  scharf  recht  winklige  Schulterecke  bil- 
det. Während  sich  daher  bei  graecus  die  scharfen  Schullerecken 
(licht  an  die  rechtwinkligen  Hinterecken  des  Halsschildes  anlegen, 
ist  bei  validus  ein  kleiner  Winkel  zwischen  den  Schultern  und  den 
abgerundeten  Hinterecken  des  Halsschildes  sichtbar. 

Zwei  mit  Z.  graecus  ver^vandle  und  wie  dieser  hochgewölbte 
aber  länger  gestreckte  Arten  der  4len  Gruppe  sind  ferner  noch  Z. 
punct iventris  nov.  spec.  aus  Griechenland  und  Z.  damascenus 
Reiche  aus  Syrien. 

Z.  puncl  Ivenir  is:  supra  picens,  suklits  J'errugineus,  prolfto- 
race  öasi  apiceque  piinclaio,  sublilUer  murginalo,  coleopteris  suhcy- 
lindricis,  punclalo- slriatis,  abdominis  segmenlis  3o,  4o  et  5o  serle 
punciorum  mullorum  piligerorum  transversa.  —   Long.   6 — 7  lin. 

Viel  schmäler  als  Z.  graecus^  an  dem  feinen  Seitenrande  des 
Halsschildes  und  den  Querreihen  zahlreicher  borstentragender  Punkte 
auf  den  Hiulerleibsringen  leicht  kennilich.  Die  Oberseile  ist  pech- 
braun mit  etwas  Bronzeglanz,  die  Unterseite,  die  Oberlippe,  die 
Taster,  die  Fühler  imd  die  Beine  sind  rothbraun.  Der  Kopf 
ist  glatt,  die  Eindrücke  zwischen  den  Augen  sehr  klein  und 
schwach.  Das  Halsschild  ist  schmäler  als  bei  graecus,  nach  vorn 
weni-cr  verengt  als  bei  diesem,  und  hat  abgerundele  Vorder-  und 
abgerundete  rechtwinklige  Hinlerei^ken,  die  Oberfläche  ist  am  Hin- 
terrande, an  den  Seiter»  und  am  V^orderraude  punktirt,  an  der  Basis 


180  Schaum: 

jederseits  mit  ciiieiii  sehr  schwaclicu  Eiiiiiriicke  verschon,  der  auf- 
gebogene Seileniand  ist  fein  und  schmal.  Die  Flügeldecken  sind 
schmäler  als  die  des  graectis,  und  daher  minder  kurz,  vorn  so  breit 
als  die  Flügeldecken,  fast  gleichbrcit,  slark  gewölbt,  tief  geslrcift, 
in  den  Streifen  mehr  oder  weniger  deutlich  punktirt,  der  abgckürzle 
Sculellarslreif  ist  ziemlich  long,  die  Augenpunkie  am  91eu  Streifen 
stehen  in  der  Mitte  weitläufig,  der  Seilenrand  wird  vorn  schmäler 
und  bildet  mit  dem  Basalrande  eine  fast  rechtwinklige  Schulterecke, 
l^as  Prostcrnum  ist  glatt.  Die  ersten  Ilinlerleibsringc  sind  an  den 
Seiten  runzlig,  der  3te,  4te  und  öle  führt  eine  Querreihe  von  8 — 
12  borsteniragenden  Punkten,  wie  sie  sonst  bei  den  Arten  der  6ten 
Gruppe  und  bei  Volysilus  furclus  Z.,  aber  nicht  in  der  4ten  Gruppe 
angelrolfcn  wird.  Das  letzte  Segment  hat  beim  Männchen  jeder- 
seits mehrere,  meist  nicht  ganz  rcgelmäfsige,  dicht  aneinander  ge- 
rückte, beim  VV^ei heben  zwei  nahe  bei  einander  stehende  Punkte  je- 
derseits. 

In  Griechenland  von  Dr.  Knieper  entdeckt. 

Z.  damascenus  Reiche  (Ann.  de  la  soc.  eulom.  1S56.  S,  64) 
ist  dem  punctiventris  in  Gröfse,  Form  und  Färbung  sehr  ähnlich, 
das  Ualsschild  ist  aber  mehr  nach  vorn  verengt,  der  Seitenrand  des- 
selben viel  stärker  und  durch  eine  tiefere  Rinne  abgesetzt,  die  Uin- 
lerwinkel  sind  rechtwinklig  und  kaum  abgerundet,  die  Oberlläche 
hinten  nicht  gerade  dicht  punktirt,  mit  einem  deutlichen  Grübchen 
jcderseils,  vorn  fast  glatt,  l^ie  Flügeldecken  sind  vorn  etwas  breiter 
als  die  Rasis  des  Halsschildes,  reichlich  doppelt  so  lang  als  dieses, 
gewölbt,  lief  gestreift,  in  den  Streifen  aber  nicht  eben  deutlich 
punktirt,  der  abgekürzte  Scutcllarsfreif  ist  nur  halb  so  lang  als  bei 
jmnclivenfris,  der  aufgebogene  röt bliche  Seitenrand  wird  vorn  nicht 
schmäler,  und  bildet  mit  dem  Basalsaume  eine  scharf  rechtwinklige, 
neben  den  Hlntcrecken  des  llalsschildes  vortretende  Schulterccke. 
Das  dritte  bis  fünfte  Hintericibssegmcnt  hat  nur  vier  Punkte, 
das  letzte  beim  Männchen  jederseits  einen,  beim  Weibchen  zwei 
weit  auseinander  stehende  Punkte.  Die  Diagnose  der  Art  wäre 
so  zu  fassen:  snpra  piceus,  suöltis  ferrugineus^  prolftorace  anlice 
laevi ,  forlius  marginato,  coleopletis  snbciflindricis,  punclato-strla- 
lis,  abdominis  Segment is  So,  4o  et  5o  piinctis  paticis  ptligeris.  — 
Long.  6|  —  7  lin. —  Aus  Syrien. 

Z.  helopioides  Reiche  (a.  a.  O.  S.  65),  auf  ein  einzelnes 
Weibchen  aus  derselben  Gegend  gegründet,  stimmt  in  allen  Rezie- 
hungcn  mit  damascenus  übercin,  imr  sind  die  llinterecken  des  llals- 
schildes etwas  mehr  abgerundet  als  bei  einem  andern  mir  vorliegeu- 


JRevision  der  Zabroiden.  181 

den  Weibchen  des  damuscenus.  so  dafs  das  Halsschild  etwas  ver- 
engt erscheint.  Ich  kann  in  diesem  Stücke  nur  eine  individuelle 
Abweichung  erblicken,  zumal  da  ich  ähnliche  Abweicliungen  in  der 
Form  des  Halsschildes  bei  den  Weibchen  von  segnis  beobachtet  habe. 

In  der  Bildung  des  Halsschildes  und  der  Schultercckcn  schliefst 
sich  noch  eine  neue  Art,  Z.  seriutoportts^  der  vierten  Gruppe 
an,  die  aber  durch  ihren  Ilachen  Körper  und  ihre  Scuptur  einen 
von  den  typischen  Arien  derselben  sehr  verschiedenen  Habitus 
erhält. 

Z.  seriat oporus:  niger^  prolhorace  anlroi-suni  subatigtistalo, 
angidis  posdcis  reciis,  elytris  plerumque  ctipreo-aeneis,  paruni  con- 
vexis,  serialim  foveolulis.  —  Long.  6  lin. 

Schwarx,  niäfsig  glänzend,  die  Flügeldecken  meist  ganz  oder 
doch  am  Rande  bronzefarben ,  wie  bei  den  Enlroclen.  Der  Kopf 
ist  glatt,  die  Eindrücke  zwischen  den  Augen  sind  klein  und  rund- 
lich; die  Augen  ziemlich  flach.  Das  Halsschild  ist  an  den  Seiten 
hinten  fast  gerade,  von  der  Mitte  ab  etwas  nach  vorn  verengt,  die 
Vordereoken  treten  ein  wenig  vor,  die  Hinlerccken  ziemlich  scharf 
i'cchtwinklig,  der  Seilenrand  ziemlich  dick,  die  Oberfläche  wenig 
gewölbt,  am  Vorderrande  und  in  der  Mille  des  Hinterrandes  schwach, 
an  den  Seiten  dichter  und  runzlig  punktirt  mit  schwach  angedeu- 
teter Millellinie.  Die  Flügeldecken  sind  etwas  breiter  als  das  Hals- 
schild, haben  eckige  Schultern  und  sind  bis  zum  hintern  Drittel 
gleichbreit,  sie  sind  wenig  gewölbt  und  haben  7  Reihen  grübchen- 
förmiger  Punkte,  von  etwas  ungleicher  Gröfse,  eine  achte  Reibe  klei- 
nerer schwächerer  Punkte  verläuft  nahe  dem  Seitenrande,  zwischen 
dieser  und  dem  Rande  steht  an  der  Schulter  und  von  der  Mitte  ab 
bis  zur  Spitze  eine  Reibe  tiefer,  länglicher,  züsammenfliefsendcr 
Punkte,  die  den  Augenpunkten  der  andern  Arten  entsprechen.  Der 
Grund  der  Flügeldecken  ist  besonders  hinten  etAvas  lederartig.  Die 
Unterseile  ist  glatt. 

In  Armenien,  von  H.  v.  Chaudoir  und  Fairniaire  mifgetheilt. 
Ich  kenne  nur  das  Weibchen. 

V.  In  der  5ten  Gruppe  Zimmermanns  ist  das  Halsschild  hin- 
ten verengt.  Z.  kannte  aus  eigener  Anschauung  nur  eine  Art:  Z. 
caucasiciis  Z.,  die  ein  viereckiges,  hinten  wenig  verengtes  Ilals- 
schild  mit  rechtwinkligen  Hinlerccken  und  cylindrische  Flügeldek- 
ken  mit  deutlichen  scharfen  Schulterecken  hat,  verband  mit  dersel- 
ben aber  nach  Dejean's  Beschreibung  den  Z.  femomlus  Dej.  aus 
Griecbenland,  der  ein  an  den  Seilen  stark  gerundetes  Ilalsschild  mit 


182  Schaum: 

slumpfen  abgerundeten  Hinlerecken  besitzt,  und  bei  dem  der  Ba- 
siilsaum  der  nacli  vorn  sich  verschmälernden  Flügeldecken  ein  klei- 
nes, über  den  Seilenrand  vorlrelendes  Zähnohen  bildet.  Diese 
Gruppe  hat  einen  besonders  greisen  Zuwachs  an  Arien  erhallen,  die 
alle  in  Grieclienlaiid  und  Vorderasien  einheimisch  sind,  und  die  iu 
der  Form  des  Haisschildas  sich  bald  mehr  tlem  femoraltis,  bald  mehr 
dem  caucasicus  auschliefsen,  bald  in  der  Mitte  zwischen  beiden  ste- 
hen, die  sich  aber  ziemlich  heslimml  in  zwei  Reihen  sondern,  je 
nachdem  der  Basalsaum  der  Flügeldecken  ein  vortretendes  Zähnchen 
bildet  oder  nicht.  Die  Arien  mit  an  der  Schulter  vortretenden  Ba- 
salsaum ')  sind:  Z.JemoratnsY)e].^  Z.  asiat  i  cus  (F  elor  asia- 
ticus  Lap.  :zr  Pelor  ovipennis  Chaud.  *),  nicht  zu  verwechseln 
mit  Zaörus  ovipennis  Chaud.),  die  beide  im  Habitus  der  Pelor- 
Gruppc  sehr  ähnlich  sind,  Z.  tum  i  Jus  Reiche,  der  eine  grofse 
Aehnlichkeil  mit  Z.  robuslus  der  vierlen  Giuppe  hat,  Z.  reflexus 
Schaum  und  Z.  hrevicoUis  Schaum,  Bei  dem  letzfern  ist  der 
Zahn  fieilich  nur  iu  äufserst  geringem  Grade  ausgebildet,  und  man 
mufs  denselben  bei  den  andern  Arten  beobachtet  haben,  uui  ihn  hier 
zu  erkennen.  Alle  Arten  dieser  Reihe  haben  fein  gesireifte  F'lügel- 
decken,  die  sich  nach  vorn  etwas  verschniälern  und  ein  seillich  ge- 
rundetes Halsscliild  mit  stumpfwinkligen  abgerundeten  Hinterecken. 

Die  Arten  der  zweiten  Reihe,  bei  denen  der  Basalsaum  der 
Flügeldecken  nicht  über  den  Seitenrand  vortritt,  lassen  sich  in  fol- 
gender Weise  anordnen. 

a.     Das   Halsschild    an    den  Seilen    gerundet,    hinten    deutlich 
schmäler  als  in  der  Mitte,  mit  abgerundeten   stumpfwinkligen  Hin- 
terecken.    Flügeldecken  mit  abgerundeter  Schulterecke. 
Hierher   gehöien: 

Z.  rotutidicollis  Men.  {=  Cur amuniae  Peyron  sec.  typ.) 
aus  Vorderasien  und  drei  neue  Arten.  Z.  rotundicollis  hat  in 
der  Form  des  Halsschildes  einige  Aehulichkeit  mit  den  Arten  der 
ersten  Gruppe,  die  noch  dadurch  erhöht  wird,  dal's  die  Hiuterecken 
des  Halsschildes  ein  wenig  über  den  Hinterrand  hinausragen.  Die 
neuen  Arten  sind : 

Z.  corpulenliis:  convexus,  piceus^  sublus  ferrugineus.  pro- 
ihorace  laleriins  rolundalo,  angidis  poslicis  oblusis^  antice  poslice- 


')  Zimmermann  kannte,  keine  dieser  Arten,  und  konnte  deshalb  seine 
zweite  Gruppe  lilos  durch  das  vortretende  Scluilterzähnchen  unter- 
scheiden. 

')  cl'.  Berl.  Ztschr.  I.  141. 


Revision  der  ZalroiJen.  183 

(jjue  pttnclalo,  poslice  tilrin^ue  impresso,  ebjlris  amptis.  slrinlis,  striis 
laevibiis.  humeris  rotundnlis.   —   Long.  6  lin. 

Dem  Z.  rohindicoUis  nahe  verwaudf,  aber  eiwas  gröfser,  iu 
den  Flügeldecken  breiter  (namentlich  im  männlichen  Geschlechl) 
mit  stumpfem  Hinferecken,  weniger  aufgebogenem  Seitenrande  und 
liefen  Basaleindrücken  des  Halsschildes.  Oben  pechbraun,  das  Weib- 
chen weniger  glänzend  als  das  Männchen,  Unterseite,  Oberlippe, 
Taster,  Fühler  und  Beine  braunroth.  Der  Kopf  ist  dick,  schwach 
rissig,  die  Eindrücke  zwischen  den  Augen  klein  und  wenig  tief. 
Das  Halsschild  ist  quer,  an  den  Seiten  gerundet,  hinten  nicht  so 
stark  wie  bei  rotnndicollis  verschmälert,  sondern  etwas  breiter  als 
vorn,  die  Hinterecken  stumpfwinklig  abgerundet,  die  Oberfläche 
niäfsig  gewölbt,  am  Vorder-  und  Hinterrande  punktirt,  mit  einem 
schwachen  hinlern  Qnereindruck  und  einem  tiefern  Längseindrnck 
jederseits,  der  Seitenrand  schmal,  hinten  nicht  stärker  aufgebogen 
und  nicht  mehr  abgeflacht.  Die  Flügeldecken  sind  vorn  viel  brei- 
ter als  das  Halsscbild,  kurz,  erst  hinter  der  Mitte  etwas  erwei- 
tert, gewölbt,  haben  einen  feinen  Seitenrand  und  abgerundete 
Schulterecken;  sie  sind  oben  beim  Männchen  tief,  beim  Weib- 
chen schwächer  gestreift,  ohne  deutliche  Punkte  in  den  Streifen, 
die  Zwischenräume  bei  den  Männchen  gewölbt,  beim  Weibchen 
flach.  Die  Seiten  der  ersten  Hinterleibsringe  sind  sehr  schwach 
punktirt.  Das  Analsegmenl  hat  wie  bei  rolundicoltis  im  männli- 
chen Geschlechte  jederseits  drei,  im  weiblichen  zwei  borstentra- 
gende Punkte. 

Ein  Pärchen  dieser  Art  wurde  mir  von  Lederer  mitget heilt. 
Es  ist  von  Kindermann  entweder  in  Vorderasien,  Syrien  oder  Rho-' 
dus  gesammelt  worden. 

Z.  rufipatpis:  convextts ,  nigro-piceus^  palpis  rri/is ,  protho- 
race  iranstjerso,  luteribiis  roiundato,  suhtiliter  marginaio,  atigulis  po- 
slicis  subrotimdal is ,  6asi  sola  parcius  punctata,  elytrls  proftmde 
strialis,  suhtiliter  inarginatis.  —  Long.   6  lin. 

Ebenfalls  dem  Z.  rotundlcollis  ähnlich,  aber  gröfser,  das  Hals- 
schild ist  hinten  weniger  verengt,  die  Flügeldecken  des  Männchens 
sind  so  bauchig  wie  die  des  Weibchens  von  rotundicollis.  Der 
Kopf  ist  glatt  und  hat  zwei  tiefe  Grübchen  zwischen  den  Augen. 
Die  Taster  sind  rostroth,  die  Fühler  pechschwarz.  Das  Halsschild 
ist  an  den  Seiten  gerundet,  hinten  nur  wenig  breiter  als  vorn,  die 
Hinterecken  ziemlich  abgerundet,  und  ragen  wie  bei  rottindicollis 
ein  wenig  über  die  Mitte  des  Hinterrandes  hinaus,  der  Seitenrand 
ist   sehr    fein    und    kaum   aufgebogen.     Die  Oberfläche  zeigt  einea 


184  Schaum : 

sehr  schwachen  vordem  und  liintern  Quereindruck,  der  vordere 
liegt  etwas  vor  der  Mitle,  und  der  von  demselben  begränzte  vor- 
dere Theil  der  Oberfläche  ist  ziemlich  gewölbt  und  fast  glalt,  die 
Mitte  der  Basis  hinter  dem  hintern  Quereindruck  ist  ebenfalls  etwas 
gewölbt,  nur  sparsam  und  fein  punklirt,  die  Seiten  der  Basis  sind 
schwach  ausgehöhlt,  aber  ohne  deutlichen  Läugseindruck,  und 
schwach  runzlig  punktirt.  Die  Flügeldecken  sind  vorn  nur  we- 
nig breiter  als  die  Basis  des  Halsschildes,  fangen  aber  gleich  hin- 
ter den  Schultern  an  sich  zu  erweitern,  die  Streifen  sind  (beim 
Männchen)  sehr  tief,  glalt,  die  Zwischenräume  gewölbt,  der  Seiten- 
rand ist  sehr  schmal  und  die  Schulterecken  sind  nicht  so  abgerun- 
det wie  bei  rohmdicollis  und  corpulenlus.  Die  Unterseite  und  die 
Beine  sind  pechschwarz,  die  Episternen  des  Prosternum  haben  ei- 
nige schwache  Risse,  die  Seilen  der  Brust  und  der  ersten  Hinter- 
leibsringe sind  sehr  schwach  und  zerstreut  punklirt,  der  letzte  Hin- 
terleibsring hat  bei  dem  einzelnen  Männchen  unsymmetrische  Punkte, 
einen  auf  der  einen,  zwei  auf  der  andern  Seite. 

Ein  einzelnes  Männchen  aus  Griechenland. 

Z.  melancholicus:  siipra  niger,  subtus  piceus,  anlennis  pal- 
pis  pedihuscjne  feeruglneis ,  prothorace  poslice  subangusliore^  angu- 
tis  posiicis  oblusis  rotundatis,  elylris  subliliter  punctato-striatis.  — 
Long.  6 — 6^  lin. 

Oben  schwarz,  das  Weibchen  ganz  matt,  unten  pechfarbig,  et- 
was rölhlich,  Taster,  Fühler  und  Beine  roihbraun.  Der  Kopf  ist 
glatt,  die  Eindrücke  zwischen  den  Augen  klein.  Das  Halsschild  ist 
an  den  Seilen  gerundet,  vorn  wenig  verengt,  hinten  fast  etwas 
schmäler  als  vorn,  mit  stumpfwinkligen  abgerundeten  Hinterecken, 
oben  ziemlich  gewölbt,  fast  ohne  Quereindrücke,  hinten  schwach, 
vorn  fast  gar  nicht  punktirt,  der  Seitenrand  schmal,  an  den  Hin- 
lerecken etwas  mehr  aufgebogen.  Die  Flügeldecken  sind  vorn  merk- 
lich breiter  als  das  Halsschild,  doppelt  so  lang  als  zusammen  breit, 
an  den  Seiten  schwach  gerundet,  fein  punklirt-gestreift,  der  achte 
Streif  ist  hinten  nur  wenig  vertieft,  der  Seileurand  schmal,  die 
Schulterecken  abgerundet.  Unten  sind  die  Seiten  der  ersten  Hin- 
terleibsringe  nur  sehr  schwach  punktirt. 

In  der  dunkeln  Färbung  und  den  feinen  Streifen  mit  Z.  segnis 
übereinstimmend,  aber  kleiner,  viel  schmäler,  und  durch  das  hin- 
ten stark  verengte  Halsschild  unterschieden.  Ich  kenne  nur  das 
Weibchen. 

Im  Orient,  entweder  in  Vorderasien,  in  Rhodiis  oder  Syrien  ein- 
heimisch, und  von  Lederer  mitgetheilt. 


Revisio7i  der  Zahroiden.  W^ 

h.  Das  Halsscliild  fasi  viereckig,  an  den  Seilen  schwach  ge- 
rundet, mit  rechtwinkligen  oder  fast  rechtwinkligen  Hinterecken. 

«.  mit  abgerundeten  Schullerecken. 

Z.  segnis  nov,  sp. :  niger,  sribfus  piceus.  prolhorace  suhqtia- 
drato,  laterihtis  subrotundato,  basi  punclnlato,  angidis  posticis  sub- 
reclLs.  eli/tris  subtililer  shiatls,  angiilo  /nimeruli  rotundato.  —  Lonc;. 
7  lin. 

Z.  segnis  Er.  in  Blas.  her.  —   Z.  turcicus  Friv.  ined. 

Eine  ziemlich  breite,  wenig  gewölbte  Art,  oben  schwarz,  das 
Männchen  glänzend,  das  Weibchen  malt.  Der  Kopf  hat  nur  sehr 
schwache,  bisweilen  kaum  angedeutete,  bisweilen  etwas  rissige  Ein- 
drücke. Die  Fühler  sind  pechbraun,  die  Taster  röthlich  pechfarbig. 
Das  Halsschild  ziemlich  viereckig,  an  den  Seilen  mäfsig  gerundet, 
nach  hinten  und  vorn  wenig  und  fast  gleichmäf!>ig  verengt,  mit  fasl 
rechtwinkligen  oder  etwas  stumpfwinkligen,  wenig  abgerundeten 
Hinlerecken,  der  Seitenrand  fein  und  die  Seiten  etwas  aufirebogen. 
Die  Oberfläche  wenig  gewölbt,  ohne  Quereindrücke,  vorn  fast  glatt, 
hinten  fein  und  verworren  punktirt,  in  der  Mitte  des  Hinterrandes 
mit  einigen  schwachen  Längsrissen.  Die  Flügeldecken  sind  wenig 
breiter  als  das  Halsschild,  au  den  Seiten  sanft  gerundet,  haben  ei- 
nen schmalen  Seitenrand  und  eine  abgerundete  Schulferecke;  sie 
sind  oben  wenig  gewölbt,  fein  gestreift,  fast  ohne  Spur  von  Punk- 
ten in  den  Streifen.  Die  Seiten  des  Mesothorax  und  die  der  er- 
sten Hinterleibsringe  schwach  punktirt.  Das  letzte  Segment  jeder- 
seits  beim  Männchen  mit  einem,  beim  Weibchen  mit  zwei  borsten- 
tragenden Punkten. 

In  Kleinasien  (bei  Brussa). 

Z.  ovipennis  Chaud.  (Bull,  de  Mose.  1844.  427)  aus  Persien 
(nicht  zu  verwechseln  mit  Pelor  ovipennis  Chaud.  ibid.  p.  444 
=  Zabrns  asiaiictis  s.  ob.),  eine  der  kleinern  Arten,  nur  5\ 
Linien  lang;  die  Stirneindrücke  sind  schwach,  das  Halsschild  vorn 
fast  glalt,  an  der  Basis  punktirt  und  jederseits  mit  einem  Grübchen 
versehen.  Die  Flügeldecken  wenig  breiter  als  das  Halsschild,  ziem- 
lich kurz,  an  den  Seiten  schwach  gerundet,  fein  gestreift,  die  Zwi- 
schenräume ganz  glatt. 

ß.  mit  scharfen  Schultereckcn. 

Z.  Trinii  Fisch.  =  caucasicus  Ziuim.  aus  dem  Caucasus 
und  Persien. 

Z.  iransftiga  n.  sp. :   niger,  prolhorace  stuhqtiadraio,  posiice 


186  Schaum: 

vix  anguslato,  hasi  apiceque  punctato,  angnlLs  poslicls  subreclis,  ely- 
iris  jnmclaloslrialis.  humeris  sulrecHs.  —   Long.   5  —  5|   lin. 

Dem  Z.  Trinii  sehr  ähnlich,  so  dafs  es  genügen  wird  die  Un- 
terschiede anzugehen.  Er  ist  kleiner,  das  Halsschild  hinten  wenig 
verengt,  die  Hinlerecken  nicht  ganz  rechtwinklig  und  daher  nicht 
so  scharf  und  so  spitz  vortretend,  wie  hei  Trinii^  hei  dem  das  hin-- 
ten  etwas  verengte  Hnlsschild  vor  den  Hinterecken  etwas  ausge- 
schweift ist.  Die  Basis  der  Flügeldecken  ist,  weil  das  Halsschild 
hinten  weniger  verengt  ist,  nur  wenig  breiter  als  die  Basis  des 
letztem,  die  Schulterecken  sind  ziemlich  scharf.  Alles  Andere  wie 
bei   Trinii. 

Ein  Pärchen  aus  dem  russischen  Armenien  in  Chaudoir's 
Sammlung. 

Z.  a dolus  n.  sp. :  piceus,  siiUus  dilutior.,  antennis  palpis  pe- 
dibusque  ferriigineis.,  proihorare  subcfuadrnlo,  lateribus  subrotundato., 
angulis  poslicis  stibreriis.,  basi  apiceque  punctata.,  coleopleris  aubcy- 
lindricis,  punctalo-slrial is ,   humeris  rectangulis.   —  Long.  6  lin. 

Ebenfalls  dem  Trinii  nahe  verwandt,  aber  das  Hülsschild  ist 
an  den  Seiten  mehr  gerundet,  hinten  weniger  verengt,  und  hat 
stumpfere  Hinlerecken,  auch  sind  die  Streifen  der  Flügeldecken 
tiefer.  Oben  pechbraun  oder  pechschwarz,  die  Ränder  des  Hals- 
schildes, der  Flügeldecken,  Oberlippe,  Taster,  Fühler  und  Beine 
rolhbraun.  Der  Kopf  ist  glatt  und  hat  tiefe  Eindrücke  zwischen 
den  Augen.  Das  Halsschild  ist  fast  viereckig,  an  den  Seiten  sanft 
gerundet,  nach  vorn  und  hinten  gleichmäfsig  verengt,  der  Seiten- 
rand durch  eine  breite  Rinne  abgeselzt,  hinten  sich  erweiternd,  die 
Hinterecken  etwas  breiter  aufgebogen,  fast  rechtwinklig,  aber  we- 
nig scharf,  die  Oberseile  ohne  quere  Eindrücke,  vorn  und  hinten 
dicht  punktirt,  die  gewölbte  Mille  glalt,  von  einer  deutlichen 
Längslinie  durchzogen,  an  deren  Seiten  man  öfters  noch  einige 
Punkte  bemerkt.  Die  Flügeldecken  sind  merklich  breiler  als  das 
Halsschild,  beim  Männchen  ziemlich  walzenförmig,  beim  Weibchen 
ein  wenig  nach  hinten  erweitert,  die  Streifen  sind  tief,  deutlich 
punklirt.  Die  Zwischenräume  ganz  glatt,  ohne  Querrisse,  wie  bei 
caucasicus.  Die  Seilen  der  Brust  sind  tief  punktirt,  die  des  Hin- 
terleibs zugleich  geruuzelt.  Das  Analsegment  hat  beim  Männchen 
einen,  beim  Weibchen  zwei  borstentragende  Punkte  jederseits. 

In  Griechenland  (am  Velucchi)  von  Dr.  Krueper  gesammelt. 


Retnsion  der  ZahroiJen,  187 

Z.  so  Cialis  n.  spec. :    Picetis,  anlennis  palpisque  ferrugineis^ 
prothorace  Iransverso,  poslice  rix  angustiore,  basi  puncialo,  angu- 
lis  posticis  reciis,  elylris  convexis,  poslice  paulo  latioribus,  punclalo- 
slriatis,  humeris  rectis.  —  Long.  5  lin. 
Zabr.  soctalis  Friv.  ined. 

Die  kleinste  Art  dieser  Gruppe,  durch  queres,  hinten  kaum 
verengtes  Halsschild  und  durch  gewölbte,  hinten  etwas  erweiterte 
Flügeldecken  ausgezeichnet;  oben  pechbraun  Der  Kopf  ist  glatt  und 
hat  flache  Eindrücke  zwischen  den  Augen,  Taster  und  Fühler  sind 
roslroth.  Das  Halsschild  ist  quer,  an  den  Seiten  sehr  schwach  ge- 
rundet, nach  vorn  sehr  wenig  und  nach  hinten  kaum  verengt,  mit 
feinem,  hinten  breiter  abgesetzten  Seitenrande  und  scharf  rechtwink- 
ligen Hinterecken,  oben  ohne  Quereindrücke,  vorn  fast  glatt,  hin- 
ten fein  punktirt.  Die  Flügeldecken  sind  vorn  etwas  breiter  als 
das  Halsschild  und  verbreitern  sich  etwas  nach  hinten,  sie  sind  be- 
sonders nach  hinten  zu  gewölbt,  punktirt- gestreift  und  haben  eine 
scharfe  rechtwinklige  Schulterecke.  Die  Unterseite  und  die  Beine 
sind  röthlich  pecbbraun,  die 'Seiten  der  Brust  und  des  Hinterleibes 
fast  glatt.  Das  Männchen  hat  jederseits  einen,  das  Weibchen  zwei 
borstentragende  Punkte  auf  dem  Analsegmente. 
Aus  Kleinasien  (von  Brussa). 

VI  Die  sechste  Gruppe  Z.'s  enthält  drei  geflügelte  Arten:  Z. 
gibbosus  (=  gibbosus  Men  ,  Fald.  =:  g ibbosus  Gory  Anual. 
ent.  I.),  Z.  gibbus  Fabr.  und  Z.  piger  Dej. ,  die  einen  gestreck- 
ten Körper,  einen  langen  Scutellarstreifen  und  eckige,  zugleich  mit 
einem  scharfen  Zahne  versehene  Schultern  haben.  Abänderungen 
des  Z.  gibbosus  sind:  Z.  morio  Men.,  Fald.  und  Z.  rufomar- 
ginatus  Men.,  Chaud  (Car.  de  Cauc.  p.  255),  Z.  vicinus  und 
Z.  propinfjuiis  Chaud.,  deren  Originale  ich  selbst  verglichen  habe. 
AI.«  eine  Varietät  des  gibbus  wird  von  Chaudoir  (Car.  de  Cauc, 
256)  Z.  elongnlus  Min.  verzeichnet,  und  es  ist  auch  in  der  That 
ein  mir  unter  diesem  Namen  vorliegendes  Exemplar  aus  dem  Cau- 
casus  nichts  Anderes,  als  ein  etwas  langgestreckter  gibbus.  Auf 
eben  solche  langgestreckte  Exemplare  des  gibbus  sind  auch  Z.  elon- 
galus  Costa  aus  Südilalicn  und  Z.  longulus  Reiche  aus  Morea 
aufgestellt.  —  Eine  vierte  geflügelte  Art  der  Gruppe  ist  Z.  cogna- 
lus  Chaud.  (Car.  de  Cauc.  p.  155)  aus  Armenien,  5|  Linien  lang, 
dessen  Flügeldecken  bedeutend  kürzer  sind  a-ls  bei  den  andern  Ar- 
ten. Zu  dieser  Gruppe  gehört  aber  auch  nach  der  Bildung  des  Hals- 
schildcs  und  der  Flügeldecken,  sowie  nach  der  Länge  des  Scutellar- 

Berl.  Entomol.  Zeitscbr.   VIFF.  J^ 


188  Schaum: 

streifen  der  ungefl  ii  gelte  Z.  Orsinii  Dej.,  so  dals  ;>lso  der  Besitz 
von  Flügeln  für  die  Gruppe  /-war  charakterisliscli,  insofern  alle  ge- 
flügelte Arien  derselben  angehören,  aber  nicht  wesentlich  ist.  inso- 
fern es  in  derselben  eine  ungeflügelte  giebt. 

VII.  Die  siebente  Gruppe  ist  auf  den  Z.  sitpholdes  Zimm 
aus  Portugal  (nicht  zu  verwechseln  mit  silphoides  Dej.)  gegrün- 
det, dem  von  Z.  doppelle  Schullern  zugeschrieben  werden.  Zu  die- 
sem Ausdrucke  hat  aber  eine  monströse  Bildung  des  einzelnen  im 
Berliner  Museum  befindlichen  Stückes  Veranlassung  gegeben,  wel- 
ches hinter  der  zahnarlig  vortretenden  Schullerccke  eine  durch  ei- 
nen liefen  Einschnitt  gelrennte,  abgerundete  Schulter  hat.  Bei  nor- 
malen Exemplaren  der  Art,  und  zwar  in  beiden  Gesclilechlern? 
tritt  zwar  der  Schulterzahn  weit  über  den  nach  oben  emporstei- 
genden Seitenrand  der  Flügeldecken  vor,  eine  besondere  abgerun- 
dete und  durch  einen  Einschnitt  getrennte  Schulter  ist  aber  nicht 
vorhanden.  Die  siebente  Gruppe  ist  daher  ganz  zu  unterdrücken 
und  die  dahin  gestellte  Art  der  zweiten  einzureihen,  mit  der  sie 
auch  in  der  Form  des  Ilalsschildes  übereinstimmt.  Z.  silphoides 
Zinun.  ist  später  von  Chevrolat  nochmals  als  Z.flavangulus  be- 
schrieben ;  dieser  Name  hat  aber  zu  gelten,  da  der  von  Zimmermann 
gebrauchte  mit  dem  altern  silphoides  Dej.  collidirt. 


Pelor  unterscheidet  sich  durch  zweispitzigen  Kinnzahn  von 
den  echten  Zabren,  ist  aber  bei  der  grofsen  habituellen  Aehn- 
lichkeit  von  Z.  femoralus  und  asiaticus  mit  P.  blapoides  als  Gat- 
tung kaum  haltbar.  Varietäten  von  P.  blapoides  sind  Peloba- 
fus  Stei^eni  Fisch.  =  P elor  tatiricus  Chaud.  aus  der  Krim  und 
P.  riigostis  Men.  aus  dem  Caucasus,  den  schon  Z.  mil  blapoides 
verbunden  hat. 

Eine  neue  Art  mit  zweispitzigem  (wenigstens  an  der  Spitze 
deutlich  getheilten)  Kinnzahn,  die  trotz  der  geringern  Gröfse,  des 
hinten  mehr  erweiterten  Halsschildes  und  der  Reihen  liefer  Gruben 
auf  den  Flügeldecken  eine  grofse  habituelle  Aehnlichkeil  mit  P.  bla- 
poides hat,  ist: 

P.  foveolaius:  Ater.  prolhorace  Iransverso,  pone  medium  la- 
tiore.  elytris  eonvexis  rugalis.  serialim  foveoUüis.  —  Long,  fi  lin. 

Rein  schwarz,  mäfsig  glänzend.  Der  dicke  kurze  Kopf  ist  mil 
einzelnen  feinen  Punkten  bestreut,  und  hat  ziemlieh  liefe,  aber  kleine 
Eindrücke  zwischen  den  Augen.  Das  Halsschild  ist  doppelt  so 
breit  als  lang,  hinter  der  Mitte  am  breitesten,  an  den  Seilen  gerun- 
det, nach  vorn  stärker  als  nach  hinten  verengt,  vorn   ausgerandet 


Revision  der  Zahroiden.  189 

mit  ziemlich  scharfen  Vordereckco,  hinlen  gerade,  mit  wenig  abge- 
rundeten etwas  stumpfwinkligen  Hinleieckcn;  die  Oberseile  ist  ge- 
wölbt, neben  dem  Seitenrand  und  hinten  etwas  abj;eflücht,  ohne 
Quereindrücke,  in  der  Mitte  fast  glatt,  vorn  und  hinten  punktirt, 
an  den  Seiten  etwas  quergerunzell.  Die  Flügeldecken  sind  vorn 
breiter  als  die  Basis  des  Halsscliildes ,  in  der  Mitte  bauchig  erwei- 
tert, lind  haben  einen  sclimalen  Seiienrand  und  abgerundete  Schul- 
terecken, sie  sind  hoch  gewölbt,  grob  umcgolmäfsig  gerunzelt  und 
dadurch  et\vas  uneben  und  von  neun  Reihen  fast  grübchenartiger 
Punkte  durchzogen,  der  abgekürzte  Streif  besteht  nur  in  ein  Paar 
Punkten;  die  Augenpunkte  am  Rande  sind  klein  und  die  Reihe 
derselben  in  der  Mitte  weit  unterbrochen.  Die  Seiten  der  Mittel- 
und  Hinlerbrust  sind  fast  glatt,  die  der  Ilinterleibssegmente  dicht 
und  fein  punktirt.  Das  Analsegment  hat  beim  Männchen  jederseits 
einen  borstentragenden  Punkt. 

In  Armenien;  ein  einzelnes  Männchen  dieser  ausgezeichneten, 
in  der  Sculptur  der  Flügeldecken  au  Z.  seriatoporiis  erinnernden 
Art  befindet  sich  in  H.  v.  Chaudoir's  Sammlung. 

Potysit^is  enthält  bei  Z.  2  Arten  P.  farctus  {=z  Zabr. 
ptinct icollis  Dej.  =  Z.  globostis  Gory  Annal.  entomol.  1833. 
p.  225)  aus  Algier  und  P.  venlricosus  aus  Egypten,  und  wird 
als  Gattung  durch  die  in  beiden  Geschlechtern  dreieckigen  Glieder 
der  Vorderfüfse,  die  bei  Zabrus  breit  herzförmig  und  vorn  ausge- 
randet  sind,  charakterisirt.  Die  vordere  Ausrandung  ist  aber  bei 
manchen  Zabren  (namentlich  der  2ten  Gruppe)  so  geringfügig,  dafs 
ein  Unterschied  kaum  noch  oder  gar  nicht  mehr  zu  bemerken  ist. 
Das  Halsschild  ist  bei  den  Polysilen  hinten  verengt,  und  die  F'lü- 
geldecken  haben  deutliche,  in  ein  sehr  kleines  Zähnchen  auslaufende 
Schulterecken,  wie  bei  denjenigen  Arten  von  Zabrus,  welche  die 
erste  Reihe  der  5ten  Gruppe  bilden. 

P  olysittis  ist  daher  weniger  als  andere  Gruppen  von  Zabrus 
durch  bestimmte  Charaktere  ausgezeichnet.  ')  Zwei  neue  nordafri- 
kanische Arten  dieser  Gruppe  sind: 

Z.  innroccunus:  Niger,  capile  prothoraceque  punctalis,  hoc 
siiblraiisverso.  lateribus  suhrolundato.  nngulis  omnino  rolundatis,  ely- 


')  Zimmermann  hält  auch  die  queren  Reihen  vieler  borsientragender 
Punkte  auf  dem  oten  bis  .5teii  Hinterleibsriiij^e  für  einen  Charakter  von 
Polysittis,  die  nachstehend  beschriebenen  Arten  haben  aber  nur  wenige 
Punkte  auf  diesen  Ringen. 

13* 


190  Srhnnm: 

Iris  subcylindricis,  profunde  slriatis,  siriis  punclatis^  siriola  scutel- 
lari  siU  longa,  aödominis  segmentis  sublilUcr  pnncintis.  —  Long. 
i\   lin. 

Schwarz,  unten  pechbr.iun.  Der  Kopf  ist  dicht  punktirt.  die 
Slirngrübchen  sind  kaum  angedeutet.  Die  Fühler  und  Taster  hell 
rothbraun.  Das  Halsschild  ist  breiter  als  lang,  viereckig,  an  den 
Seiten  etwas  gerundet,  hinten  nicht  schmäler  als  vorn,  die  Vorder- 
uud  Hinterecken  völlig  abgerundet,  die  Oberfläche  mäfsig  gewölbt, 
dicht  punktirt,  an  den  Seilen  und  hinten  nicht  abgeflacht,  der  Sei- 
tenrand schmal.  Die  Flügeldecken  sind  vorn  so  breit  wie  die  Ba- 
sis des  Halsschildes,  fast  walzenförmig,  hinten  kaum  breiter,  ziem- 
lich stark  gewölbt,  tief  gestreift,  in  den  Streifen  deutlich  punktirt, 
der  abgekürzte  Scutellarstreif  ziemlich  lang,  der  Seitenrand  schmal, 
die  Schulterecke  mit  einem  sehr  kleinen  Zahne.  Unten  sind  die 
Mittel-  und  Hinterbrust  ziemlich  stark  punktirt,  die  einzelnen  Hin- 
lerleibsringe,  mit  Ausnahme  des  Hinlerrandes,  ziemlich  dicht  punk- 
tirt und  mit  zwei  gröfseren  Punkten  versehen.  Das  Männchen  hat 
einen  Analpunkt  jederseits.     Das  Weibchen  ist  mir  unbekannt. 

Aus  Marocco.     In  den  Sammlungen  von  Reiche  und  Fairniairc. 

Z.  punclice.ps  n.  sp.:  P.iceus,  cupite  prolltoracecjue  ioto  pun- 
clalis,  hoc  subquadrato  posiice  snbangustalo,  angulis  posticis  sub- 
reclis,  elylris  striatis,  htimeris  aculiuscidis.  —  Long.  5  lin. 

Von  der  Gröfse  des  P.farchis^  oben  pechbraun,  unten  röth- 
lich  pechfarbig,  Taster,  Fühler  und  Beine  braunroth.  Der  ganze 
Kopf  ist  oben  ziemlich  dicht  mit  feinen  Punkten  bedeckt,  die  noch 
deutlicher  sind  als  bei  P.  farclus^  die  Grübchen  zwischen  den  Au- 
gen sind  mäfsig  tief.  Das  Halsschild  ist  doppelt  so  breit  als  der 
Kopf,  fast  viereckig,  an  deu  Seiten  etwas  gerundet,  nach  hinten 
schwach  verengt,  mit  etwas  stumpfwinkligen  Hinterecken;  es  ist 
ringsum  gerandet,  der  Seilenraud  schmal  und  fein;  die  Oberfläche 
ist  gewölbt,  an  deu  Seiten  nicht  abgeflacht,  aber  hinten  etwas  nie- 
dergedrückt, überall  mit  Punkten  bedeckt,  die  auf  der  Mitte  feiner 
sind  und  etwas  zerstreuter  stehen  als  an  den  Rändern,  die  Mittel- 
linie ist  fein.  Die  Flügeldecken  sind  vorn  etwas  breiter  als  die 
Basis  des  Halsschildcs,  an  den  Seiten  wenig  gerundet,  oben  gewölbt 
und  haben  eine  scharfe  Schulterecke  mit  einem  etwas  vortretenden 
Basalsaume,  die  Streifen  sind  fein,  nicht  merklich  punktirt  und  wer- 
den hinten  etwas  liefer,  die  Zwischenräume  sind  eben.  Die  Seiten 
des  Mesothorax  und  der  vordem  Hinterleibsringe  haben  einige 
schwache  Punkte,  auf  dem  .3ten  bis  5ten  Baucln-inge  stehen  nur  2 


Revision  der  Zabroiden.  191 

bis  4  borstentragende  Puukie.  Der  letzte  Riug  ist  am  Ende  grob 
quergcidiixeÜ. 

Ein  einzelnes  Männchen  aus  Algier  in  Chaudoir's  Sammlung. 
Die  Art  stimmt  in  vielen  Beziehungen,  namentlich  in  der  Sculptur 
und  in  dem  ringsum  gerandelen  Ilalsschilde  mit  P.  furctus  überein, 
erhält  aber  doch  durcli  die  viel  weniger  runde  Form  des  gerande- 
ten  Ilalsschildes  und  der  Flügeldecken  ein  recht  abweichendes 
Aussehen. 

Acoritis  Zimm.  enlhiell  bis  jelzt  nur  eine  Art,  A.  metalle- 
scens  {Amaia  mel.  Dej.),  die  ganz  die  Gestalt  einer  ^4  in  ara  und 
eine  grofse  Aehulichkeit  mit  A.  dalmatina  Dej.  hat,  aber  die  drei 
Endsporen  der  Zabroiden  an  den  Vorderschienen  besitzt.  In  dem 
nachfolgenden  Aufsatze  von  Baudi  wird  aber  eine  zweite,  A.  Ghi- 
lianil  aus  Spanien  beschrieben. 


Es  lassen  sich  also  auch  gegenwärtig  noch  die  Zimmermann- 
schen  Gruppen  im  Wesentlichen  festhalten,  wenn  auch  nicht  mehr 
in  so  scharfer  Weise  wie  früher  unterscheiden  und  gegen  einander 
abgränzen.  Namentlich  beiuht  der  Unterschied  der  2ten  und  4len 
Gruppe,  deren  Arten  sieh  zum  Theil  habituell  sehr  ähnlich  sind, 
{Z.  dislincltis,  semipimclaliis,  graectis,  conve.itis) ,  nur  noch  darin, 
dals  die  erste  ein  Zähnchen  an  der  Schulter  besitzt,  während  die 
Schulterecke  der  letztern  ohne  Zähnchen  ist.  Denselben  Unterschied 
zeigen  die  Arten  der  ersten  und  zweiten  Reihe  innerhalb  der  fünf- 
ten Gruppe,  mit  denen  man  daher  zwei  Gruppen  zu  bilden  hätte, 
wenn  das  Zähnchen  nicht  bei  Z.  brevicollis  fast  ganz  geschwunden 
wäre. 

Auch  ist  bei  manchen  Arten  der  fünften  Gruppe  das  Halsschild 
hinten  kaum  verengt  {Z.  tumidus^  ovipennis ,  Irans/uga),  so  dafs 
der  Unterschied  zwischen  der  5ten  und  Jlen  Gruppe  hier  auf  ein 
sehr  geringes  Maafs  reducirt  ist.  Mit  wenigen  Ausnahmen  enthal- 
ten die  einzelnen  Gruppen  nur  habituell  übereinstimmende  Arten. 
Solche  Ausnahmen  sind  in  der  ersten  Gruppe  Z.  angtistnius  und 
conslriclus,  in  der  zweiten  Z.  sublaevis,  in  der  vierten  Z.  se- 
riul oporus.  Auch  sind  die  einzelneu  Gruppen  auf  ein  geographi- 
sches Gebiet  von  geringer  Ausdehnung  und  übereinstimmendem  Cha- 
rakter beschränkt,  die  Istc  auf  das  südwestliche  Europa,  die  2te, 
abgesehen  von  dem  aucli  habituell  abweichenden  Z.  sublaevis  aus 
Vorderasien,  auf  die  canarischcn  Inseln,  Portugal  und  Nordafrika, 
die  3te  auf  die  iberische  Halbinsel,  die  4le  und  5te  auf  den  Süd- 
osten von  Europa  und  Vorderasien,    l*elor  auf  das   südöstliche  Eu- 


192  Srhantn  : 

ropa  und  Vorderasien,  FolysUus  auf  Nordafrika.  Nur  die  sechste, 
welche  die  geflügelten  Arten  enthält,  hat  eine  gröfsere  geographi- 
sche Verbreitung. 

Die  Liste  der  bekannten  Zabroiden  isl  demnach  wie  folgt: 

1.  Eutrocles  chalceus^  Pelobates  c/ialceus,  Fald.,  P.  aureolus 
Fald.,  Pel.  Ingubris  Fald.,  Pel.  costipennis  Fald.  (varr.)  — 
Caucas.  merid. 

2.  Eutr.  heros.   Pelobates  h.   Fald.   —  Caucas.  merid. 

3.  Eutr.  oxygonus  Chaud.  —  Caucas.  merid. 

4.  Eutr.,  aurichalceus  Zimm.,  Blaps  aurichutcea  Adams,  Xa- 
brus  auricfi.  Dej.,  Pelobatus  Ailamsil  Fischer  cT,  Pelob.  Fus- 
sii  Fisch.  9,  Eutr.  rnoesttis  Küsi.  (var.),  Eittr.  punclipennis 
Chaud.  Carab.  d.  Caucas.  (var.),  Eutr.  congener  Zinini.?  — 
Caucasus. 

5.  Eutr.  aciculatus  Schaum,  Eutr.  laevigattis  Chaud.  Car.  d. 
Cauc.  —  Armen. 

1* 

6.  Zabrtis  obesus  Dej.,  Zimm.   —  Pyren. 

7.  Zabr.  marginicollis  Dej.   —  Hispaii. 

8.  Zabr.  gravis  Dej.,  Zimm.  —  Hispan. 

9.  Zabr.  silphoides  Dej.,  Z.  detitipes  Zimm.  —  Hispan. 

10.  Zabr.  crepidoderus  Schaum,   Z.  rotundicolUs  Rnmb.  —  Hisj>. 

11.  Zabr.  ambig^itts  Hamb.  —  Hispan. 

12.  Zabr.  rotundatus  Ramb.  —  Hispan. 

1  *  * 

13.  Zahr.  curtus  Dej.,  Zimm  ,  Zabr.  curtoides  Chaud.  (9),  Zabr. 
pyrenaeus  Fairm.  el  Lab.  ($)  —  Gallia. 

14.  Zabr.  neglectus  Schaum.  —  Hispania. 

15.  Zabr.  inf latus  Dej.,  Zimm.  —  Gall.  occ. 

16.  Zabr.  angttstatus  Ramb.  —  Hispan.  (Andalus.) 


17.  Zabr.  constrictus  Graells.  —  Hispan.  (Guadarama.) 

2. 

18.  Zabr.  crassus  Dej.,  Zimm.  —  Teneriffa. 

19.  Zabr.  laevigatus  Zimm.  —  Teneriffa. 

20.  Zabr.  flavangulus  Chevr.,  Z.  silphoides  Zimm.  —   Lusilan. 

21.  Zabr.  laevicollis  Schaum,  Z.  laevigatus  Reiche.  —  Barbar. 
(Alger.) 

22.  Zabr.  distinclus  Lucas,  Z.  rolundipennis  Fairni.  —   Barbar. 
(Alger.) 


Revision  der  Zabroiden. 

23.  Zabr.  conlr actus  Fainii.  —  Barbar.  (Alger.) 

24.  Zabr.  ovalis  Fairm.   —  Barbar.  (Alger.) 

25.  Zabr.  semipunciattis  Fairni.  —  Barbar.   (Alger.) 

26.  Zabr.  sublaevis  Meuelr.,  Schaum.  —  Anatolia. 

:i. 

27.  Zabr.  ftingiiis  Dej.,  Zimni.   —  Lusitan. 

28.  Zabr.  Seidlilii  Scbauiu.  —  Hispan.  (Guadarama.) 

4 

29.  Zabr.   incrassatus  Dej.,  Zinim.,  Carabtis  incrassalus  Germ. 

—  Dalm.,  Graecia. 

30.  Zabr.  graecus  Dej.,  Zimm.,  Z.  punclicoUis  Brülle.  —  Graecia. 

var.  Z.  inlermedius  Zimm. 
var.  Z.  convexus  Zimm. 
var.  Z.  stibtitis  Schaum. 

31.  Zabr.  valiilus  Schaum.  —  Graecia. 

.32.  Zabr.  robuslus  Zimm.,  Z.  Fontenuyi  Dej.  —  Graecia. 

33.  Zabr.  punct  iventris  Schaum.   —   Graecia. 

34.  Zabr.  damascentis  Reiche,  Z.  helopioides  Keiche  (2   var.). 

—  Syria. 

•ib.  Zabr.  seriafoporus  Schauui.  —  Armenia. 

5  * 
36.  Zabr.  femoratus  Dej.  —  Graecia. 
.37.  Zabr.    asiat  ictis.       Pelor    asiaticus    Lap. ,     Pelor    ovipennis 

Chaud.  —  Asia  miuor. 
38.  Zabr.  lumidus  Reiche.  —  Graecia. 

40.  Zabr.  brevicollis  Schaum.  —  Graecia. 

5  *  * 

41.  Zabr.    rotundicollis    Meuelr.,    Z.   Caramaniae    Peyron.  — 
Auatol.,  Caramau. 

42.  Zabr.  corpulentus  Schaum.  —  Oriens. 

43.  Zabr.  rufipalpis  Schaum.  —  Graecia. 
4-1.  Zabr.  me lanc/iolicns  Schaum.  —  Oriens. 

45.  Zabr.  segnis  Schaum.  —  Asia  minor. 

46.  Zabr.  ovipennis  Chaud.  Schaum.  —  Persia. 

47.  Zabr.   Trinii    Fisch.,    Zabr.    caticasicus  Zimm.  —  Caucasus, 
Persia. 

48.  Zabr.  transj'uga  Schaum.  —  Persia. 

49.  Zabr.  aelotus  Schaum.  —   Graecia. 

50.  Zabr.  socialis  Schaum.  —  Asia  minor  (ßrussa). 


194  Schaum:  Revision  der  Zabroiden. 

6. 

51.  Zahr.  gibbosus  Zimni.,  Menelr.,  Fald  ,  Gory  (Annal.  1833), 
Z.  morio  Mcn.,  Fald.,  Z.  rtifomarginatus  Men.,  Z.  vicintis 
Chaud,  Z.  propinquus  Chaud.  —  Caucas.,  Armen. 

52.  Zabr.  cognatus  Chaud.,  Schaum    —   Armen. 

53.  Zabr.  gibbus  Clairv.,  Slurm,  Dej.,  Zimm.  etc.,  Car.  gibbus 
Fabr.  (v.  Syn  Schaum  Käf.  Deutschlands  I.  553),  Z.  elongaius 
Men.  (var.),  Z.  elongaius  Costa  (var.),  Z.  longulus  Reiche 
(var.).  —  Europa. 

54.  Zabr.  piger  Dej.,  Zimm.  —  Eur.  austr. 

55.  Zabr.  Orsinii  Dej.  —  Ital.  austr. 

56.  Pelor  blapoides  Dej.,  Zimm.,  Cor.  blaptoides  Creut*  (v. 
Syn.  Schaum  Käf.  Deutschi.  I.  554),  Pelor  tauricus  Chaud., 
Pelor  rugosus  Men.  (var.)  —  Eur.  Orient. 

57.  Pelor  foveolatus  Schaum.  —  Armenia. 

* 

58.  Polysilus  farctus  Zimm.,  Zabrus  puncticollis  Dej.,  Zabr. 
globosus  Gory.  —  Barbar.  (Alger.) 

59.  Pol.  maroccanus  Schaum.  —  Barbar.  (Marocco.) 

60.  Pol.  puncticeps  Schaum.  —  Barbar.  (Alger.) 

61.  Pol.  ventricosus  Zimm.  —  Egypt. 

* 

62.  Acorius  metallescens  Zimm.,  Amara  metallescens  Dej.  — 
Sardin.,  Egypt. 

63.  Acorius  Ghilianii  Baudi  (v.   infra).  —  Hispan. 


Coleopteroruni  messis  in  insula  Cypro  et  Asia 

minore  ab  Eugenio  Truqni  congregatae 

recensitio: 

de  Europaeis  notis  quibusdam  additis. 

Auetore 

Flaniinio  Baudi  a  Selve. 

Pars  prima.  *) 

(Augustae  Taurinorum-  mense  Majo  anni  1864.) 


CICINDELIDAE. 

Tetracha  euphratica  Dej.,  haud  rara. 

Cicindela  concolor  Dej.,  haud  rara. 

C  campestris  var.  herbaceu  Klug  sec.  Schaum  (Wiener 
Ent.  Monat.  II,  p.  264),  ab  Europae  centralis  individuis  discedit  sta- 
tura  minore,  elytrorura  macula  laterali  albida  in  arcum  tenueni  in- 
curvata,  discalem  non  attingente,  apice  recurva,  tenui,  medio  saepius 
interrupta. 

C.  littorea  Forsk.,  unicum  Individuum.  —  C  aegyptiaca 
Klug,  rara.  —  C.  Fischer i  Adams.,  sat  frequens. 

C.  littoralis  Fabr.  var.  nemoralis  Oliv.,  haud  rara. 

var. -4p/irorf<«  ja  Truqui,  A,  »temora/i  Oliv.,  cui  statura  va- 
lida  et  maculis  elytrorum  diffusis  affinis  est,  discedit  thorace  utrin- 
que  minus  declivi,  lateribus  minus  rotundatis,  in  foemina  ferc 
rectis:  caput  et  tborax  virescenti-cuprea,  elytra  nigra,  basi  virc- 
scentia,  sutura  cuprea,  maculis  albidis  magnis,  laterali  secunda 
cum  respondente  discali  saepissimc  confluente.  Ultra  sexaginta 
exemplaria. 

Noiiophilus  geminatus  Dej.,  vulgaris  •). 


*)  Zur  Abkürzung   ist  bisweilen  r.  statt  rarus   und   v.  statt  vulgaris 
gesetzt.  D.  Red. 

'  )  Notiophili  aquatici  Lin.,  in  summis  Apenninorum  monliuni 


196  Baudi  a  Setve: 


CARABIDAE. 


Procerus  syriacns  Redt.,  unus  in  Monte  Libauo. 

Procrustes  impressus  Klug,   unus  Beryto. 

Procrusies  analolicus  Chaud.  (Sfett.  Ent.  Zeil.  1857):  JSi- 
gro-piceus ,  niluhis^  capiie  Ihoracecjue  sublUiler  vage  rngutosis,  ely- 
Iris  sublUiler  punclatis,  intersliiiis  dorso  rugosis,  sensitn  poslerius 
usperalis,  seriebus  Iribus  puncloriim  inajuruui  itnpress'is;  Ihorace 
Iransverso,  laleribus  ulrliKjue  amplialis^  elevalis,  basi  media  rede 
truncalo,  tUrinque  profunde  abruple  sinuato^  aiigulis  poslicis  ru~ 
iundalo-productis.     Long.   10 — 11  lin. 

Ultra   12  exemplaria  in  ins.  Cypro*). 


jugis  ad  nivem  deliquescentem  hinc  inde  varielas  occurrit  statura 
minore,  antennarum  articulis  quatuor  primis  tibiisque  testaceis,  ely- 
tris  cquideni  nilidis,  at,  pracsertim  posterius,  sublilissime  corrugalis: 
frontis  thoracisque  structura  ornnino  ul  in  aqualico. 

N.  slrigifions:  Aeneiis,  palpis  antennisque  basi  leslaceis^ 
fronte  sublUiler  slriolala,  ihorace  laleribus  oblifjuis^  slriis  etylrorum 
punclalis,  poslice  obsolelis,  inlersliliis  ptauis.     Long.  If  lin. 

Rarus  in  Pcdenioulanis  alpibus. 

Europaconim  in  lioc  gencre  minimus,  N.  aquatici  habitu,  ca 
pitis  praecipuc  sfruclura  distinctus,  illo  niullo  minor,  capite  breviore 
usque  ad  oculos  pronolo  reccpto,  inter  oculos  transversim  valde  de- 
presso,  fronte  carinulis  quinque  minulis  acutisque,  supra  occiput 
longius  productis,  relicto  nnnore  spatio  opaco,  fere  impunclato;  ca- 
rinulis flexuosis,  singula  cxlerioribus  praesertini,  utroquc  apice  po- 
sterius longius,  anlerius  brcvius  bifida,  ejusraodi  ut  frontis  niargo 
anticus  quasi  decemcarinulatus  videatur:  clypeus  ut  in  aqualico.  An- 
tennae  articulis  secundo  et  quarto  longiludine  subaequalibus,  tertio 
bis  sesqui  fere  longiore  (in  acjualico  arliculus  secundus  quarto  di- 
stincte  brevior,  Icrtius  illo  sesqui  prope  longior)  articulis  quatuor 
primis  testaceis,  supra  parum  infuscatis:  palpi  testacei,  articulo  pen- 
ultimo  apice,  ultimo  fere  toto  fuscis.  Tborax  fere  ut  in  aqualico, 
lateribus  tarnen  posterius  magis  obliquis,  vix  ante  basin  sinuatis. 
Eiytra  ejusdeni  structurac,  seriebus  punctorum  externis  paulo  di- 
stinctius  quam  in  illo  impressis.  Pedcs  nigri;  prostcrni  scuto  an- 
gustiore,  oblongo-ovalo. 

*)  Der  Verf.  Iiatlc  diese  Ar!  für  neu  geballen  und  als  Pi'ocr. 
exsul  Truqui  bescbricben,  Cliaudoir  bat   mir  aber  selbst  den  in  Cy- 


Coleopl.  in  ins.  Cypro.  197 

Pr.  Banonii  l)ej.  babitu  similliinus,  clytris  lamcii  apicem 
versus  inagis  alfenualis:  flislinctus  insuper  tboracc  latcribiis  magis 
fere  ampliatis,  basi  recte  Iruncato,  ulrinque  intra  angulos  posticos 
profundius  abrupte  siiiualo,  bis  apice  aequaliter  rotuudalis;  elytra 
iion  ul  in  illo  rugosa,  at  crebre  subtililer  punctata,  intersiitiis  dorso 
nilidulis,  subrugosis,  seriatim  secus  niargiiics,  sensini  forlius  poste- 
rius asperatis,  seriebus  insuper  tribus  punctorum  miijorum ,  qui  ca- 
rinula  fenui  longitudinaliter  juncti  videntur,  impressa:  labrum  in 
Pr.  Banonii  apice  Iruncatum,  in  bac  specie  lobo  medio  lolunda- 
tim  producto  insignc,  vehili  in  Pr.  asperato  Muls.:  iioc  cbarac- 
icre,  nee  non  rcliqui  capitis  structura,  buic  speciei  affinis,  tboracis 
forma  tarnen  elytrorumque  sculptura  longe  discedit.  A  Pr.  Mop- 
sucrenae  Peyron.  tborace  band  cordiformi,  vix  in  masculis  qui- 
busdani  posterius  paullulum  angusliore,  nee  non  elytris  non  modo 
rugulosis  et  posterius  asperatis,  al  etiam  crebre  punctatis  distinctus 
videtur.  A  Pr.  pisidico  Peyron  denuim,  cui  forma  admodum  af- 
iinis,  capile  utrinque,  nee  non  labro  medio  impressis,  laevi,  verlice 
solo  sparsim  subliliter  punctato  et  transversim  rugato,  iborace  band 
conspicue  punctato,  corpore  sublus  fere  laevi,  vix  meso-  et  mcta- 
sterni  epiraeris  plagialim  asperato-punctatis  ^). 

Prosternum  in  bac  specie  apice  late  subtruncatum,  supra  cx- 
planatura;  in  Pr.  Banonii  paulo  longius,  apicem  versus  leviter  attc- 
uuatum,  apice  rotundatum,  supra  longitudinaliter  foveatum. 

Carabus  Hemprichii  Klug,  Syria.      Tria  specimina.  ^) 


pern  einbeimiscben  Procrnsles.,  den  icb  als  olympius  Koll.  i. 
lit.  besafs,  als  seinen  Procr.  anatolicus  bestimmt.     (Scbaum.) 

')  Minus  recte  D.  Peyron  in  postremo  Pr.  pisidici  descri- 
ptionis  periodo  subjungit  Pr.  exsul  Truqui  utpote  a  nobis  cdi- 
tum;  manuscripto  equidem  amici  carissimi,  adverso  casu  deperdilo, 
consignatus,  minime  typis  traditus  fuit. 

^)  Carabus  depressns  Bon.  var.  cychroides  m.  Speciei  ab- 
erratioDcm  admodum  singularem  in  Alpibus  Pedemontii,  ad  Montem 
Albergiam  dictum,  foemincum  unicum  Individuum  D.  Gbiliani  inve- 
nit,  quod  primo  intuitu  adeo  a  congencribus  discedere  videtur,  ut 
peculiarem  sectioucm  distiuctamque  speciem  constituere  debeat;  at- 
tamen  affinilatibus  accurate  perpensis,  individuum  pluribus  ab  binc 
annis  Iccluni,  neque,  dcinde  iisdem  frustra  pluries  perlustratis  rogio- 
nibus,  amplius  inventum,  nonnisi  fortuitam  aberralionem  conside- 
randum  suadent  et  C.  depressi  variclatem  babcndum.    Ei  pictura 


19S  Baudi  a  Selve: 

Carabus  trojanus  Dej.,  (luo  ex  insiila  Khodo. 

Curabus  Ehretibergii  Klug,  tria  speciniina. 

Calosoma  sericeum  Fabr.  Variefas  statura  parum  majore, 
elytrorutn  iuterslitiis  obsoletius  transversim  strigosis.    Haud  ramm. 

Nebriu  andalusica  Rambiir,    plura  iridividua. 

Lelstus  spinibarbis  var.  rufipes  Chaud.  A  iiosiratibus 
differt  corpore  supra  nigro-piceo,  band  caerulescenfe,  siatura  mi- 
nore; abdominali  Reiche  propiiiquus,  at  abdomine  picco,  iion  le- 
staceo.     Plura  iiidividua. 

Scaril  es  JEiirytus  Fischer  =  exaspcratus  Klug  etc.  Haud 
rarus  in  ins.  Cypro  *). 

Scarites  saxicola  Bon.  (Truqui).  Septem  Cypro  lectis  spe- 
ciminii)us  accurate  cum  hesperico  Dej.,  e  meridionali  Hispania  a 
D.  Gbiliani  relato  examinatis  conferlisque,  nulluni  discrimen  in  ve- 
nire potui,  quam  dentium  numerum  quibus  libiae  anticae  extus  ar- 
matac  sunt,  in  hesperico  quatuor,  interdum  quiiique,  in  saxi- 
cola ut  plurinmm  Ires,  raro  qualuor;  variabilis  admodum  cbarac- 
ter,  neque  in  codem  insecto  utraque  tibia  conslanter  conformis. 

Scarites  subcylindrictis  Chaud.,  S.  arenario  Bon.  Valdc 
affiiiis,  sardois  pracsertim  speciminibus;  al  differt  corpore  augusliore, 


et  scniptura  similis,  at  paulo  convexior,  capiJe,  fere  ut  in  Cychro 
ojtgus/a/o,  elongato,  cum  mandibulis  thorace  longiore,  bis  haud 
falcatis,  apice  summo  lantum  iucurvis,  acuminatis;  cl}  peo  apicc 
profundius  emarginato,  lobis  vix  divergenlibtis,  fronte  ulrinque  paulo 
inferius  ab  antennarum  insertione  profundius  late  foveolala;  mento 
concavo,  margine  postico  arcuato,  dcnte  medio  minuto;  maxillis 
basi  cxtrorsum  angulatim  magis  prominent! bus.  Thorax  dorso  con- 
vexior, latitudine  ejus  summa  paulo  ante  medium,  eaque  lere  bre- 
vior,  anterius  multo  magis  quam  poslice  attenuatus,  lateribus  rotuu- 
dalis,  paulo  ante  basiu  obsoletissime  siuualis,  angulis  posticis  rectis, 
anticis  oblusis.  Sculellum  transversum,  lateribus  arcuatis.  Elytra 
lateribus,  praesertim  posterius,  forlius  rotuudala,  utrinque  et  apice 
magis  declivia,  humeris  eliam  magis  rotundatis.  Pedes  nigri  in  in- 
tegrum, tarsis  solis  apice  unguiculisque  obscure  rufo-piceis.  Caefc- 
rum  animalculum  tegumentis  omniuo  solidis  el  omni  parte  perfectc 
explicalum. 

*)  Scariles  Eurylus  europaeis  adscribendus,  duo  enim  in 
collectione  K.  Musei  Taurinensis  spccimina  asservantur,  quac  D.  Gbi- 
liani in  Sardiuia  legil,  nomine  S.  siriatus  Dej.  inscripta. 


Coleopf..  in  ins.   Cypro.  \99 

subcylindrico,  convexiorc;  capitis  rugis  verticequc  cvidenlius  pun- 
etatis;  elylronini  striis  profimdioribiis,  interstitiis  magis  convexis; 
tibiis  anticis  extus  saepius  tridenticnlatis.     Vulgaris. 

Scarites  pnnciatostriattis  Redt.,  S.  plani  Bon.,  siculis 
praeserlim  individuis  siinilis,  varietas  minor  videtur,  elytris  paullu- 
lum  cvidenfius  striatis.     Vulgaris  *). 

Clivina  ypsylon  Dej.  ■').     Quahior  spccimina. 

Clivinä  lernaea  Scbaum  =  subcylindrica  Peyron  **).  Ni- 
gro-picca,  ore,  genis,  antennis  pedibusqiie  rufis,  niaiidibulis  piceis, 
niento  cariiia  basali  trifida,  utrinque  profunde  foveolato,  dente  medio 
lato,  apice  subrotundnto.  lateralibus  breviore,  bis  divaricatis,  extus 
lateribus  subrectis,  intus  subrotundatis,  angulo  exteriore  acuminatis; 
labro  subtruncato;  epistoniate  transversini  subquadrato,  nitido,  prope 
angulos  posticos  utrinque  tubercido  minuto,  elevato  nofato,  a  fronte 
sulcnlo  transverso  profundo  nitido  sejuncto,  utrinque  et  apice  raar- 
ginato,  lobis  ante  genas  subrotundatis,  scntiformibus,  prostanlibus, 
uti  et  genae  sat  expansae  nitidissiniis,  rufo-piceis:  frons  supra  ac- 
qualis.  nitida,  obsolefissinie  vix  [)erspicue  remotius  puncticulata,  ob- 
conico-lruncata,  utrinque  carinula  triarcuafim  interrupla,  apicem  non 
altingente  notata,  occipile  a  coUo  depressione  transversa  integra  di- 
stinclo :  fossulae  longitudinales  utrinque  ad  oculos  et  genas  sat  pro- 
fundae.  irreguläres,  punetato-subrugosae,  foveolis  quibusdam  pilige- 
ris  iqipressae:  colluni  supra  laleribusque  fortius  punctato-ocellatum, 
spatio  parvo  dorsali  utrinque  nitido,  sublus  sublilius  confuse  pun- 
ctalum.  Thorax  subelongato-quadratus,  anterius  rede  truncatus,  an- 
£,ulis  nullomodo  pioductis,  utrinque  parallelus,  lateribus  subrectis 
denliculo  minuto  terminatis,  inde  ad  basin  oblique  attenuatus,  limbo 
basali  emarginato,  supra  niodice  convexus,  impressione  transversa 
anlica  intus  punctata  longitudinalique  media  integra  laevi,  latiuscu- 


*)  Scarites  puncl alostr latus  Redt.  =  planus  var.  t. 
Chaud.  Bull.  Mose.   1855.  p.  97.     (Scbaum.) 

')  Idem  de  Clivinn  scripta  Putzeys,  ab  ypsilon  bene  di- 
stincta,  in  Sardinia  a  D.  Ghiliani  lecta  ibidem  prostat. 

**)  Der  Verf.  batte  diese  Art  als  Ctiv.  rugicotlis  Truqui 
bescbrieben,  es  konnte  aber  durch  eingesandte  Exemplare  die  Iden- 
tität mit  Cl.  lernaea  festgesicllt  werden.  Die  Beschreibung  des 
Verf.  ist  hier  vollständig  abgedruckt,  weil  sie  die  früher  von  ler- 
naea gegebene,  nach  einem  einzelnen  Exemplar  entworfene,  in  we- 
sentlichen Punkten  ergänzt.      (Schaum) 


200  Bamli  a  Sehe: 

lis,  jjfofiinde  impressis;  disco  nitidus,  spatio  ulriiiquc  ponc  medium 
irregulari,  longiUidinaliler  suhaiinalo,  puiiciis  minulis  dctisisque  coir- 
sperso;  basi  snbregularitcr  transversim  cvidcnicr  rugatus,  ulrinque 
ad  mai'ginis  lateralis  leriium  aiiticum  foveola  piligera  niinuta,  altera- 
que  ad  aiiguli  postcrioris  denliculuin  evidentiore  impressus.  Elytra 
elongata.  subparallela,  iboracis  longitudinem  ter  fere  aequantia,  su- 
pra  niodice  convexa,  slriato-punctata,  striis,  suturali  septimaque  ex- 
ceptis,  apicciii  uon  attingentibus,  interstitiis  convexis,  tertio  puuclis 
quatuor  majoribus,  anlerioribus  ad  niarginem  internum,  posterioribus 
ad  exlernum  posifis,  slria  inargiiiali  supera,  ])oc  est  humerali,  la- 
liuscnla,  basi  a  quarta  stria  iucipicnle  apicem  usque  continuala,  anle 
bumeros  carinnlata,  sensim  apicem  versus  latiore  et  profundiore,  ob- 
solete inegulariter  punctata:  clytrorum  apex  nitidior,  plerumque 
rufescens.  Pedes  fenuginei,  tibiis  anlicis  extus  valide  bispinosis 
dcnteque  minuto  mutico  armatis;  interniediis  extus  setulosis,  ecalca- 
ratis.  Piostcrni  structura  fere  ut  in  Clivina  ai'enaria^).  In 
ins.  Cypro;  quinque  specimina. 


®)  Clivina  terneae  Kiesw.  proxima  nova  species: 
Clivina  sicnla  m.:  Ferruginea  palpis,  anlennis  pedibusque  po- 
sterioribns  rufo-teslaceis.  Caput,  epislomate  apicc  emarginato,  margine 
ufrinque  acute  ultra  lobos  laterales  producto,  bis  obovatis,  excisura  sai 
profunda  utrinque,  sive  ab  epistomatis  limbo  antico,  sive  a  genis 
sejunctis;  hae  extus  rolundatae,  marginr^tae.  scutifornies;  supra  in- 
aequali,  subtransvcrso-quadrato,  a  fronte  imprcssione  transversa  pa- 
riim  profunda  distincto:  fronte  nitida,  medio  foveola  breviter  ovala, 
sat  profunde  impressa,  utrinque  anterius  inter  oculos  brevi  spatio 
arcualim  marginata,  supra  nitidissima;  occipite  utrinque  a  collo  le- 
viler  clevato  medio  aequali;  collo  nitido  punctorum  serie  transversa 
medio  interrupta,  lateribus  poue  oculos  subtusque  densc,  profunde 
subrngosc  punctato.  Labrum  basi  utrinque  bifoveatum,  apice  bis 
triangulariter  sinuatum ,  lobo- medio  supra  longitudinaliler  acute 
carinato,  utrinque  deplanatim  declivi.  apice  angulatim  acuminato. 
lobis  laleralibus  paulo  breviore;  bis  apice  intus  quasi  rotundatis. 
extus  rectis.  Thorax  oblongo-  subquadratus,  anterius  recte  trunca- 
tus,  angulis  band  prominulis,  licet  margine  lateral!  tenui  ad  angulos 
anticos  in  denticulum  quasi  terminato;  lateribus  subparallelis  ante 
medium  vix  sinuatis  et  ad  denticubuii  poslicum  prominulum  levis- 
sime  rotundalis.  inde  ad  basin  subrecte  obliquis;  basi  subtruncatus, 
n)inus  subtiiiter  marginatus,  marginis  fundo  punctulato;  dorso,  prae- 


Coleopt.   in  ins.  Cypro.  201 

Dyscfiirius  nnmidiciis  Piilz.     Rarus. 

D.  bacillus  Scliaum  (filum  Tr.  in  litt.).     Minus  frequens. 

D.  salimis  Schaum.     Minus  frequens. 

D.  punct atus  Dej.     Haud  frequens. 

D.  cylindricus  Dej.     Rarus. 

Dyschirins  c ar in  i c ep s  (Truqui):  Aeneus.,  rlypeo  valiile  bi- 
ilentafo.  frontem  versus  carinato,  thorace  subgloboso,  elylris  oblongo- 
ovatis,  slriato-punctulis.  sti-iis  apice  eimnescenlibus^  mai^ginati  ultra 
bumeros  sculeltum  iiersus  co?ilinuala,  ba.si  juxla  sulurnm  non  fo~ 
veolalis.  tibiis  anlicis  ea'tus  acute  bidenliculatis.      Long.   1^  lin. 

Dyschirio  aeneo  Dej.  slalura  proximus,  olypeo  niargine 
anteriore  medio  truncato,  utrinquc  valide  denticulato,  denticulis 
acutis;  veluti  in  ülo  triangulariter  modice  elevato,  at  carinula  lon- 
gius  in  frontem  producta.  Thorax  subglobosus,  apicem  versus  paul- 
lulum  afteuuatus,  dorso  nitidus,  impressione  antica  transversa  iinea- 
que  longitudinali  media  subtilibus,  modice  impressis.  Elytra  fere 
ut  in  D.  aeneo,  at  posterius  minus  attenuata,  dorso  sal  profunde 
sfriato-,  extus  seriato-punctata,  punctis  apicem  versus  extusque  sen- 
sim  obsolescenlibus,  apice  laevigafa  saepiusque  dihitiora;  stria  mar- 
ginali  secus  humeros  scutellum  versus  contiuuata,  relicto  spatio  ba- 
sali  sat   lato    uilidissimo,   laevi:   ad   scutelli  lalera   foveolae  uullae. 


sertim  posterius,  sat  convexus,  impressione  apicali  transversa  tenui 
subpuncticulata  longitudinaliquc  media  profunda  upicalem  paulo  su- 
perante;  caeterum  nitidus,  laevis,  lineolis  transversis  quibusdam  ir- 
regulariter  obsoletissime  impressus,  foveolis  piligeris,  praesertim  po- 
sticis,  sat  profundis.  Elyira  thorace  plus  duplo  longiora,  lateribus 
parallela ,  ut  in  Cl.  arenaria  punclato-siriata,  paulo  tarnen  eon- 
vexiora.  Prosternum  coxas  anticas  versus  sensim  attenuatum,  ca- 
rinulis  duabus  parallelis,  tenuibus,  foveolam  lougitudinalem  inclu- 
dentibus  si^uato,  ab  inde  plaga  fere  pyriformi  basi  acuminafa  me- 
dioque  impressa,  apice  rolundata,  nitida  terminatum.  Pedes  anlici 
rufo-picci,  libüs  exlrorsuni  spinis  duabus  longiusculis,  incurvis  alia- 
quc  ponc  medium  denliformi,  acuta  arm.Uis,  intcrnicdii  et  postici 
rufo-testacci.  illi  tibiis  extus  setulosis,  ultra  medium  calcare  subcy- 
lindrico  ante  apicem  oblique  truncato  et  spinula  acuta  lerminato, 
setula  insuper  sj)inulae  longitudine  subacquali  instructi. 

ünicum  exemplar  a  D.  Villa  c  Sicilia  jam  diu  datum,  corpore 
magis  convexo  tlioracisijue  forma  [)iiu)o  intuitu  ab  arenaria,  epi- 
stomatis  et  prostcrni  structura  ab  oa  et  aftinibus  opprime  distinttun». 


202  Baudi  a  Sehe: 

Antennae  basi  pedesque  riifo-feiTuginci.  anlici  tibiis  cxliis  ante  api- 
ceni  dciiticulo  parvo  alioqiic  metliano  obsolelo  armalis.  spiniila  api- 
cali  interiore  externnm  longitudine  ferc  acquante. 

Ultra  decem  specimina  in  ins.  Cypro. 

Dtfschirio  misello  Schaum  etiam  vicinus,  at  clypeo  in  fron- 
ten! longius  producto,  marginc  ejus  antico  valide  denticulato,  nco 
non  statura  paulo  majore  dislincius  videtur. 

Siugonu  longula  Reiche.  Tria  specimina.  —  S.  enropaen 
Dej.  et  var.  Oberleilneri  Dej.     Haud  rara. 

Brachinus  Bayardi  Dej.     Minus  frequens. 

B.  caspicus   Dej.  =  hebraicus  Reiche.     Duo  individua. 

B.  bombarda  Dej.  v.  —  psophia  Dej.  v.  —  explodcns 
Dnfl.  et  var.  nilidulus  Muls.  v. 

B.  sichemita  Reiche.     Berylo  haud  rarus. 

B.  efflans  Dej.     Non  frequens. 

B.  berylensis  Reiche.     Unicum  exeniplar  Beryto*). 

B.  graecus  Dej.  r.,  immaciilicornis  Dej.   v. 

Drypta  denlata  Rossi.     Haud  frequens. 

Dromius  bifascialus  Dej.     Unicum  exeniplar. 

Blechrus  tener  Coquerel.     Unicum  exeniplar. 

B.  glabratus  Duft.     Hand  rarus. 

var.  int  erst  itialis¥,.vis\.    Duo  individua. 

B.  m  mir  IIS  Sturm.     Vulgaris. 

Blechrus  strict  icoUis  in.:  Nigrosnbaeneus,  palportim  apire 
pedibusque  piceo-iestaceis,  fronte  tineola  transversa  sigiiata.  l/iorare 
posterms  fortiter  angtistalo,  elytris  subparallelis,  obsoletissime  sub- 
striatis,  abdomine  brevioribus.      Long.   1  lin. 

Blechro  mauro  St.  affinis,  at  sfatura  minore,  capite  paulo 
majore,  pro  proportione  fere  ut  in  glabrato,  clypeo  a  fronte  lineola 
transversa  distincta  (ejus  rudimenta  interdum  in  manro^  nunquam 
in  glabrato  conspexi)  mandibulis  palpisque  apice  late  testaceis  vel 
rufo-testaceis;  bis  apice  truncatis;  antennis  piceis,  articulis  basali- 
bns  inferius  dilulioribus.  Thorax  anterius  capite  cum  oculis  latilu- 
diue  minor,  basin  versus  valde  anguslatus,  sulculo  medio  longihidi- 
nali  distincte  subaequaliter  impresso,  foveolis  utrinque  baseos  me- 
driocribns.  Elytra  deplanata.  subparallela,  lateribus  obsolete  rotun- 
data.  apice  truncata,  dorso  obsoletissime  regulariter,  secus  suturani 
paulo  tarnen  evidentius,  striata,  saepius  obscure  piceo-testacea.    Pe- 


*)  Brach,  berylensis  ^e\c\\c  =  bombarda  \tir.    (Schaum.) 


Coleopt.  in  ins.  Cypro.  203 

des  cum  trochanteribus  anticis,  tibiis  tarsisque  testaceis,  femoribus 
plus  minusve  infuscatis:  tarsi  antici  maris  articulis  tribus  primis 
paruiB  dilatatis,  omnibus  iu  utroque  sexu  gracilioribus  quam  in 
tnauro.     Decem  specimina  ex  insula  Cypro  examinavi. 

Blechrus  vit latus  m,:  Nigro-piceus,  capile  thoraceque  pa- 
rum  nitidis,  nigris;  anlennis  basi  Juscis;  pedibus  elylrorumque  vitla 
discoidali  longiuscula  testaceis.     Long,  f  lin. 

Statura  fere  praecedentis,  capile  parum  nitido,  clypeo  a  fronte 
lineola  transversa  tenuissima  distincta,  mandibulis  apice  late  rufe- 
scentibus,  palpis  piceo- testaceis,  articulo  ultimo  fere  toto-testaceo, 
apice  acuminato ;  antennis  testaceis  articulis  duobus  primis  infusca- 
tis. Thorax  cum  capite  eandem  proportionem  referens  ac  in  mauro 
itidemque  fere  constructus,  posterius  attamen  paullisper  magis  atte- 
nuatus,  linea  longitudinali  media  tenui,  inaequali,  ante  medium  et 
basi  profundius  impressa.  Elytra  depressiuscula,  subparallela,  lateri- 
busque  vix  rotundata,  apice  rede  truncata,  abdoraine  breviora,  ae- 
qualia,  solummodo  secus  suturam  obsolete  striata,  nitidiuscula,  ni- 
gro-picea,  vilta  longitudinali  oblonga,  ab  humeris  usque  prope  qua- 
drantem  ab  apice  producta,  testacea  singulo  signato;  vitta  haec  ex- 
tus  obliquans  parum  determinata,  intus,  relicto  spatio  lato  triangu- 
lari  baseos,  nitide  longitudinaliter  suturam  secus  et  paulo  ab  ea  pro- 
cul  definita.  Corpus  inferius  piceum,  pectore  dilutiore;  prosternum 
apice  dilutius,  inter  coxas  anticas  paulo  magis,  quam  in  affinibus  ele- 
vatum. Pedes  omnino  laele  testacei,  tarsis  gracilibus,  anticis  maris 
articulis  tribus  primis  parum  dilatatis. 

A  Blechro  plagiato  Duft,  praeter  pedum  antennarumque 
picturam,  capite  thoraceque  minus  nitidis,  elytrorum  vitta  longiore, 
nee  non  statura  sesqui  minore  abunde  distinctus. 

Blechrus  plagiatus  Duft.     Karo  occurrit. 

Metabletus  e.vclamat ionis  Men.  =  virgatus  Reiche. 
Haud  infrequens. 

Metabletus  foveolatus  Dej.  ').     Quaedam  specimina. 

Lionychus  quadrillum  Duft.     Non  rarus. 

Apristus  subaeneus  Chaud.     Specimina  duo  e  Syria. 


')  Melableti  foveolae  Dej.  varietatem  in  Sardiuia  reperi,  trun- 
catelli  Lin.  statura,  capite  elytrisque  cupreo-,  thorace  coeruleo-mi- 
cantibus,  multo  evidentius  subtilissime  corrugatis,  elytris  magis,  prae- 
sertim  posterius,  utrinque  rotundatis. 

Berl.  Entomol.  Zeitscbr.    VIII  14 


204  Bmiili  a  Selve: 

Apristns  opacns  Schaum  (Nomine  Crepnos  balytlua  Tr. ). 
Tria  specimina.  *) 

Lehia  cyanocephala  Lin.  et  var.  geniculata  Men.  =  femo- 
ralis  Chaud.     Non  infrequens. 

L.  cyathigera  Rossi.  fr.,  lepida  Brülle.     Beryto  vulgaris. 

Plaiytartis  Famin  ii  üej.     Haud  rarus. 

Trichis  maculata  Klug.     Duo  in  ins.  Cypro. 

Cymindis  discoidea  Dcj  vnv.  Andreae  Men.  Quaedam  spe- 
cimina. **) 

C  confusa  Peyron  ').     Unicum  specimen  in  Cypro. 


*)  Apr.  opacus  mufs  eine  eigene  Gattung  bilden,  der  Chau- 
doir  den  Namen  Microdacctis  gegeben  hat.  Sie  weicht  von 
AptHslus  durch  matte  Oberfläche,  längere  Flügeldecken,  hinten  brei- 
ter aufgebogenen  Rand  des  Halsschildes  und  in  der  Bildung  der 
Mundtheile  ab.  Die  Mandibeln  sind .  breit  und  haben  (wenigstens 
die  linke,  die  rechte  ist  an  dem  untersuchten  Exemplare  verstüm- 
melt) vor  der  einwärts  gekrüuimten  Spitze  einen  ziemlich  starken 
Zahn.  Die  Taster  sind  ziemlich  dick,  das  letzte  Glied  der  Kiefer- 
taster eiförmig  zugespitzt,  das  der  Lippentaster  abgestutzt;  das 
Kinn  ohne  Zahn;  die  Klauen  glatt.  Eine  zweite  sehr  hübsch  ge- 
färbte Art  dieser  Gattung  ist  M.  pulchellus  m.  aus  Palästina: 
aier,  antennis,  palpls.  pedibus  elylrisque  tiUra  medium  rttfo-testaceis. 
—  Long.  1|  Lin.  In  der  Gesammtform  und  in  der  Bilduug  der 
einzelnen  Theile  ist  sie  dem  opactis  sehr  ähnlich,  die  Augen  treten 
aber  weniger  vor,  auch  sind  die  Fühler  etwas  länger.    (Schaum.) 

**)  Die  hier  gemeinte  Cymindis  ist  Andreae  Men.,  von  der 
meiner  Meinung  nach  die  auf  den  canarischen  Inseln  und  in  Spanien 
vorkommende  C.  discoidea  Dej.  verschieden  ist.        (Schaum.) 

* )  Hujus  speciei  quatuor  individua  ab  auctore  e  Caramania 
D.  Truqui  data,  opprime  conveniunt  cum  typico  exemplari  C.  Ser- 
vitlei  a  D.  Solier  jamprideni  hoc  nomine  donato,  patria  Neapoli, 
quae  omnia  descriptioni  ab  eodem  (in  Ann.  Soc.  Ent.  Gall.)  editae 
omnino  conferunt;  qua-propter  C.  conftisam  Peyron,  C.  Servillei 
Sol.  pro  synonymo  subjuugondam  pufarem.  A  C.  humerali  Fabr. 
meo  judicio  distincta  species,  pracscrtini  thorace  latiore.  poslice  mi- 
nus attenuato,  disco  evidentius  et  minus  remote  punctulato,  margine 
basali  medio  minus  producto  proindeque  latius  arcuato,  in  indivi- 
duis  etiam  maturis  rufo-piceo:  elytris,  basi  praecipue,  densius  pro- 
fundiusque  punctulatis,  punctorum  seriebus  in  singulo  interstitio  plu- 


Coleopt.  in  ins.  Cypro.  205 

Cymindis  seriepunctata  Redt.  ^)  '").     Minus  frequens.  *) 
Masoreus    IVellerhallii  Gyll.  var.  afßnis  Küst.     r. 
M.  ruficornis  Chaud.     Pluriraa  specimina. 


ribus  plus  minusve  confusis;  saepius  limbo  laterali  et  apicali  lufo- 
testaceis,  modo  laterali  lantum  postice  plus  minusve  concolore,  ma- 
cula  humerali  rufo-testacea,  modo  majore  cum  laterali  limbo  con- 
fusa,  modo  minore  ab  eo  separala,  modo  etiam  oblique  elytrorum 
medium  usque  procurrente.  Palporum  labialium  articulo  ultimo  for- 
titer  semiformi  in  mare,  foeminae  eodem  obeonico  -  truncato,  apice 
tarnen  paulo  magis  quam  in  humerali  latiore  et  validiore. 

')  A  cypriis  hujus  speciei  individuis  et  hoc  nomine  a  D.  Truqui 
designatis  nonnulla  in  Hispania  a  D.  Ghiliani  reperta,  quae  in  coli. 
R.  M.  Taurinensis  et  mea  prostant  adamussim  congrua,  specie  se- 
parari  nequeunt.  Palpi  labiales  utpote  in  humerali  constructi. 
DifTerunt  a  C.  Servillei  Sol.  praeserlim  statura  minore,  corpore  ma- 
gis depresso  et  elytrorum  interstitiis  distincte  uniseriatim  punctatis; 
nee  non  colore  dilutius  rufo-piceo. 

»»)  Vulgaris  in  Alpibus  C.  axillaris  F.  summopere  variabilis 
species,  non  modo  thoracis  pictura,  saepius  rufo-piceo,  interdum 
piceo,  quandoque  etiam  disco  piceo  limbo  omni  laete  rufescente, 
a  varietate  meridionali  Dej.  statura  multo  minore  dislincta,  tho- 
raceque  posterius  paulo  magis  angustato;  hujus  etiam  punctura' 
plus  minusve  conspicua  crebraque,  angulis  posticis  denticulo  plus 
minusve  porrecto,  quandoque  obsoleto  munitis;  elytrorum  pun- 
ctura et  striarum  profunditas  aeque  sat  inconstantes,  prout  mi- 
nus matura,  adulta,  vel  delrita  occurrunt  individua:  quaedam  ete- 
nim  in  Alpium  summis  jugis  commorantes  saepius  praecoci  hiberno 
rigore  correpfa,  sub  nive  adhuc  torpida  primo  vere  reperiuntur.  Ha- 
rum  notanda  haud  infrequens  alpina  varietas,  cujus  specimina  ex  Al- 
pibus Galliae  a  D.  Solier  etiam  eodem  nomine  tradita  fuere,  ely- 
tris  penitus  concoloribus.  Nulluni  attamen  in  nostris  colleciionibus 
contentum  vidi,  quod  coujunclim  adeo  explicatos  praebeat  chara- 
cteres,  qui  I>.  Reiche  C  cribricollis  descriptioni  argumentum  fuere; 
aberrans  fortasse  forma  Pedemontii  regionum,  thorace  fortius,  grosse 
profundeque  punctato,  distincto  gallico  scriptori  subjecia  fuit.  Baudi. 
(Ci/wi.  criirico//i«  Reiche  ist  =  e/rwsca  Bassi    Schaum.) 

*)   Cym.   seriepunctata    Redtb.   =   axillaris   Fabr.   (Äo- 
magrica  Duft.)  var.  (Schaum.) 

14* 


206  Baudi  a  Sehe: 

Epomia  Dejeanii  Dej.     Minus  frequens. 

Chlaenius  festivus  Fabr.  v.,  —  spo/ia/u«  Hossi  r.,  —  pa- 
taestinus  Reiche  (duo  e  Syria),  — veslilus  Payk.  v. 

Chlaenius  aeneocephalus  Dej.  Frequens;  var.  gracilis 
Dej.    r. 

C.  Douei  Peyron.  UDicum  specimen  Cypro  lectum,  dififerl  ca- 
pile  laete  viridi-aeneo,  veluti  in  melanocorni  Dej.  construcio  et  co- 
lorato;  thorace  densius  subtiiiusque  quam  in  holosericeo  Fabr.  ru- 
goso,  obscure  virescente,  elylra  quemadmodum  in  melanocorni  sub- 
tiliter  densissime  punctulata,  at  nigrescentia;  tarsis  vix  apice  infu- 
scatis  thoracisque  lateribus  anferius  posliceque  leviter  plicalo-eleva- 
tis  a  yuscilarsi  Schaum  distinctus.  Corporis  inferius  structura  me- 
lanocorni potius  quam  holosericeo  referendus,  intermedia  nihilo- 
minus  inter  utramque  speciera. 

Dinodes  cruralis  Fisch,  et  var.  Maillei  Dej.  Minus  fre- 
quens. ' ') 

Jjicinus  hierichonticus  Reiche  v.  *) 

Broscus  nobilis  Dej.    v. 

Pogonus  Orientalis  Dej.    v. 

P.  gilvipes  Dej.     Unicum  exemplar. 

P.  viridimicatis  Fairm.  Licet  saepius  saturate  aeneo  -  vire- 
scens,  huic  referendus  videtur;  thorace  basi  minore,  dense  fortius 
punctulato  ab  affinibus  bene  distinctus.     Plurima  specimina.  **) 

P.  rufo-aeneus   Dej.  v. 

Pogonus  fulvus  m.:  elongatus^  suhcylindricus ,  rufo-testa- 
eeus,  elytris  pallidis,  aequaliler  striaiis,  interstitiis  convexis.  Long. 
2\  lin.,  lat.  vix  \  lin. 

Pogoni  ßliformis  Dej.  habitu ,  ejus  in  Sardinia  ad  salinas  co- 
piosissimi,  minimis  etiam  individuis  minor  et  multo  gracilior;  r%ifo- 
aeneo  Dej.  etiam   affinis,   at   multo  magis  elongatus  et  cylindricus; 


•')  Atranus  coUaris  Men.  in  Apenninis  montibus  anno 
elapso  etiam  lectus  fuit. 

*)  Licinus  hierichonticus  Reiche  =  aegyptiacus  Dej. 
t.  Chaudoir.  (Schaum.) 

*')  Pogonus  viridimicans  Fairm.  Die  Bestimmung  dieser 
Art  erscheint  zweifelhaft,  da  der  spanische  P.  viridimicans  = 
amaragdinus  Waltl  eine  sehr  ausgezeichnete  Art  ist,  und  sich  in 
anderer  Weise,  als  hier  angegeben  ist,  unterscheidet. 

(Schaum.) 


Coleopt.  in  ins.  Cypro.  207 

ab  his  et  testaceo  Dej.  ihorace  posterius  fortius  attenuato  et  elytro- 
rura  striis  profundioribus  primo  visu  distinctus.  Caput  nitidum  ful- 
vum,  anterius  parum  altenuatum,  clypeo  a  fronte  lineola  transversa 
diviso,  utrinque  ieviter  foveolato;  fronte  utrinque  foveola  oblonga 
notata ,  marginibus  utrinque  anterius  sat  elevatis  sulculoque  juxla 
oculari,  uti  in  affinibus,  inter  antennas  obsoielo  et  in  raandibulis 
continuato,  puncto  infra  oculos  majore  impressa:  mandibulae  saepis- 
sime  apice  infuscatae.  Tborax  latiludine  parum  longior,  apice  reete, 
basi  subsinuatim  truncatus,  lateribus  ante  medium  rolundalis,  basin 
versus  sinuatis,  angulis  posticis  rectis,  basi  latitudine  sua  summa  qua- 
drante  angustior,  disco  modice  elevato,  nitidissimus,  fulvus,  impres- 
sione  transversa  antica  obsolela,  linea  media  longitudinali  sensim 
basin  versus  profundiuscula,  basi  late  transversim  subdepressus,  ibi- 
que  parum  crebre  subaequaliter  punclatus,  foveola  mediocri  lineo- 
iaque  tenui  recta  juxta  niarginem  lateralem  utrinque  excavatus.  Scu- 
telium  minutum,  nitidissimum,  planum.  Elytra  thoracis  latitudine 
eoque  plus  duplo  longiora,  striis  vix  perspicue  punefatis,  suturali 
tarnen  basi  disHnetius,  interstiliis  sat  convexis;  pleurisque  reliquo 
corpore  pallidiora.  Pedes  rufo-tesfacei,  tarsis  anticis  in  mare  arti- 
culis  duobus  primis,  uti  in  affinibus,  oblique  Ieviter  dilatatis. 

Ultra  triginta  hujus  speciei  individua  examinavi,  quae  vulgaris 
Cypro  ad  salinas  videtur.  *) 

Sphodrus  leucopht hal mus  Lin.     Haud  rarus. 

Sphodrus  cordicollis  Chaiid.  =:  nig rat us  Reiche.  Quae- 
dam  specimina  Cypro  lecta  tibiis  anticis  in  mare  bifariam  arcuatis, 
nee  non  elytrorunj  margine  ante  humeros  acute  prominente,  praeter 
reliqua,  dubilantem  nee  sistant  aure  eadem  species,  quae  a  D.  Fair- 
maire  nomine  melUensis  descripta.  **) 

Sphodrus  quadricollis  Redtenb.  ■=■  planicotlis  Chevrol. 
Haud  rarus. 

Calaihus  graecus  Dej.  v.,  —  melanocephalus  Lin.  v., — 
micropterus  Duft.    r. 

Anchomenus  prasimts  Thunb.  et  infuscattis  Reiche,  qui  " 
ejusdem  varielas  mihi  videfur,  vulgares. 

A.  marginatus  Lin.  v.,  —  A.  pusillus  (Dahl)  Schaum,  v. 


*)  Ich  habe  Pog.  fulvus  in  einigen  Exemplaren  am  Meeres- 
strande bei  Suez  gesammelt.  (Schaum.) 

**)  Sphodrus  cordicollis  Chaud.  Mit  dieser  Art  ist  Doli- 
chus  corda/u»  Chevr.  Rev.  Zool.  1854.  392.  einerlei.  (Schaum.) 


208  Baudi  a  Sehe: 

Olisthopus  glabricoUis  Germ.  var.  orienlalis  Reiche,    v, 

O.  minor  Reiche.     Quaedam  exemplaria. 

Platyderus  puncliger  Reiche.     Unicum. 

Feronia  cyanella  Reiche.    Communis. 

F.  Reicheana  Peyron.  Quatuoi*  specimina;  forsan  a  D.  Pey- 
ron  e  Caramania? 

JP.  Bonvoisinii  Reiche.     Unicum  e  Palaestina. 

F.  crenala  Dej.     Duo  e  Cypro. 

F.  pertusa  Schaum.  Unum  e  Cypro,  alterum  e  Cararaauia  a 
D.  Peyron  '*),  nomine  F.  curticollis  Peyron.*) 

F.  longula  Reiche  v.,  —  F.  fuscicornis  Reiche  v. 

JP.  Duponchelii  Dej.  =  protensa  Schaum:  Iria  specimina 
ex  insula  Rhodo  a  D.  Hedembourg.  "). 


• ')  Hujus  Feroniae  exemphir  jampridem  a  D.  Passerini  pro 
Etruriae  incola  datum,  et  nomine  crenato-siriala  Chaud.  a  D.  Tru- 
qui  in  coUectione  mea  consignatum,  F.  perlusae  Schaum  descripHone 
(Wiener  Ent.  Monalschr.  II.  p.  272)  admodum  congruit,  cyprico  et 
anatolico  speciminibus  identicum. 

*)  halle  ich  jetzt  für  F.  crenata  var.  (Schaum.) 

'^)  Huc  liceat  mihi  quaedam  animadvertere  de  Feronia  Ober- 
ieitneri  Dej.  et  de  slricla  Dej.  =  angustiformi  Sol.  Clarissimus 
D.  KraatK  in  sua  Perci  generis  disquisitione  (Wiener  Entom.  Mo- 
natsschr.  II,  p.  168)  Feroniae  Oberleitneri  Dej,  utpote  variefates 
strictam  Dej.  et  angusliformem  Sol.  habendas  censet:  copiosis  spe- 
ciminibus comparatis  a  me  ipso  in  Sardinia  leclis,  nee  non  typicis 
exemplaribus  e  Dejeaniana  collectione  in  R.  Museo  Taurinensi  as- 
servalis,  vel  a  D.  Solier  ipso  receptis,  suasum  mihi  species  duas  di- 
scrirainandas.  Individuum  etenim  a  D.  Solier  e  Corsica  datum  no- 
mine angusliformis,  centenis  a  me  in  Sardiniae  borealis  montibus 
lectis  omnino  conforme,  a  F.  Oberleitneri  Dej.  ejusque  varietatibus 
•plus  minusve  explicalis,  operosus,  norax  et  apricans  Gene,  quac  per 
totam  littoralem  Sardiniam,  nunquam  valde  procul  a  mari  vel  a  sal- 
sis  emanationibus  sub  Cacli  Opuntiae  praesertim  foliis  putrescenti- 
bus  vivunt,  distinctum  conslantcsque  notas  praebet.  In  JP.  Oberleit- 
neri, ejusque  minoribus  etiam  individuis,  corpus  medio  quasi  con- 
striclura,  thorax  fere  subcordiformis,  anterius  nempe  dilatalus,  po- 
sterius altenuatus,  lateribus  pone  medium  sat  sinuatis,  forma  adeo 
a  slricla  discedit,  ut  ejus  etiam  plurimis  commixtis  individuis,  primo 


Coleopt.  in  ins.  Cypro. 

Amura  (Leiocnemis)  dalmalina  Dej.  Quaedam  specimina. 

A.  (Celia)  erratica  Duft.  r.  —  A,  bifrons  111.  r. 

Amara  (Cetia)  aberrans  m. :  A.  bifronti  proxima,  minor, 
obovala,  J'erruginea,  supra  parce  melallescens,  aiitennis  femoribus- 
que  rtifo-  lestaceis^  thorace  subquadrato,  laier ibus  anlerius  parum 
rotundalis,  indeque  reclis,  angidis  posticis  rectisx,  supra  inodice  con- 
vexo,  nitido^  posterius  profunde  sparsim  punctata^  foveolis  basali- 
hus  minutis,  subtinearibus.  Elylra  fere  ut  in  A.  bifronte,  at  paulo 
breviora,  laleribus  parun^  rotundala.  supra  convexa,  lenuHer  at  di- 
stincte  striata,  striis  fere  impunclatis.     Menlum  dente  medio  apice 


visu  oculoque  non  armato  secerni  facile  queat;  insuper  in  F.  Ober- 
leitneri  ihoracis  maigo  aiilicus  snbaequaliler  trisinuatus,  elytra  late- 
ribus  niagis  arcuata,  sensini  apicem  versus  ampliata,  margine  basali 
supra  humeros  utrinque  obliquo,  sat  arcuato,  denticulo  humeraii  ex- 
trorsum  fortius  proemineute.  F.  strictae  contra  corpus  subparal- 
leluni,  elytris  basi  thoracis  laliludinem  anticam  subaequantibus,  hoc 
ibidem  paulo  quam  basi  latiorc,  margine  antico  sat  profunde  angu- 
latim  eraarginato,  utrinque  fere  recto,  ad  angulos  anticos  obsolete 
sinuato:  hi,  licet  saepius  tenuiter  niarginati,  extus  minus  rotundati, 
acutius  oculos  versus  fere  porrecli:  linea  longitudinali  media  saepis- 
sime  apice  abbreviata:  elytra  subparallela,  lateribus  parum  rotundata, 
vix  in  quibusdam  maxime  explicatis  foeminis  posterius  leviter  am- 
pliata, basi  summa  supra  bumeros  utrinque  subrecte  truncata,  bu- 
nieri  denticulo  vix  proeminente;  juxla  suluram  longius  subdeplanata, 
apice  brevius  dcclivia.  Foeminea  individua  Oberleitneri  abdominis 
segmento  anali  punctis  quatuor  aequidistantibus  notata;  strictae  ea- 
dem  punctis  intermediis  minus  iuter  se,  quam  singulo  ab  exteriore 
distantibus.  f) 

t)  Die  von  H.  Baudi  angegebenen  Eigenthümlicbkeiten  des  P. 
angustiformis  sind  mir  nicht  entgangen,  doch  bleiben  trotz  dersel- 
ben einzelne  Stücke  des  Oberleitneri  kaum  vom  angustiformis  zu 
trennen;  ich  würde  von  der  specifisclien  Verschiedenheit  beider  Kä- 
fer sofort  überzeugt  sein,  wenn  z.  B.  die  Punkte  auf  dem  Hinter- 
leibe constant  die  von  Baudi  angegebene  I^age  hätten;  ich  besitze 
aber  von  beiden  Käfern  Stücke,  bei  denen  gerade  das  umgekehrte 
Verhältnifs  im  Abstände  der  Punkte  stattfindet;  interessant  wäre 
die  Angabe,  ob  der  angustiformis  in  Corsica  an  der  Küste  vor- 
kommt oder  ebenfalls  nur  montan.  (G.  Kraatz. ) 


210  BatuU  a  Sehe: 

polius  leviter  medio  impresso,  quam  bidentato.  Tarsortim  articuli 
maris  ut  in  suhgenere  Celia.  —  Long.  2j  lin. 

Non  rara  in  Cypro  videlur. 

Amara  acuminala  Payk.  v.,  —  trivialis  Gyll.  v.  '*) 

A.  (Triaena)  iricuspidat  a  Dej.     Minus  frequens. 

A.  (Amathitis  menti  dente  inedio  integro)  aegyptial  Zimm. 
Duo  ufriusque  sexus  specimina  Cypro.  *) 


'  *)  Amara  palustris  (Gene):  Ovaia^  obscnre  viridi - aenea^ 
antennarum  arliculis  basalibus  tribus  rufo-testaceis^  tibiis  iarsisque 
ferrugineis'^  thorace  anlerius  allennafa,  laier Ibus  postea  rectis,  basi 
bistrialo,  elytris  striatis,  slriis  poslice  profundioribus.  Long.  3  J-  lin. 

In  Sardinia  sat  frequens,  hoc  nomine  in  coUeclione  R.  Musei 
Taurinensis  a  Prof.  Gene  inscripta. 

A.  iricuspidatae  facie  quodammodo  similis,  lunicolli  forma 
proxima,  corpore,  praesertim  poslice,  latiore,  minus  convcxo,  tho- 
race laleribus  dimidio  postico  parallelis,  slriola  basal!  longiore  et 
profundius  impressa  dislincta,  inter  commnnem  et  nilidam  systema- 
tice  collocanda;  pedum  structura  ut  in  hisce,  maris  tibiis  interme- 
diis  paulo  fortius  arcuatis;  abdominis  segmenlo  anali  utrinque  uni- 
punctato,  foeminae  bipunctato.  Corpus  supra  in  ulroque  sexu  niti- 
duluni,  oblongo-ovatum,  posterius  paulo  crassiusculum.  Caput  fere 
ut  in  lunicolle,  lineola  transversa  inter  oculos  tenuissima;  antennis 
piceis  articulis  tribus  primis  quartoque  basi  rufo-testaceis;  palpis  te- 
staceis,  articulo  ultimo  infuscato.  Thorax  iransversim  subquadratus, 
latitudine  baseos  triente  fere  brevior,  anterius  altenuatus,  lateribus 
dimidio  postico  rectis,  basi  recte,  vix  subbisiuuatim  Iruncatus,  an- 
gulis  posticis  omnino  rectis,  utrinque  striola  longiuscula  pauUisper 
obliqua  et  loveolae  parvae  prope  angulos  posticos  rudimento  im- 
pressus,  in  impressionibus  parce  et  plus  minusve  disliucte  punctatus. 
Elytra  basi  thoracis  latitudine,  ad  ejus  depressiones  posticas  interio- 
res  late  et  oblique  impressa,  lateribus  modice  rotundala,  earum  la- 
titudine maxiraa  pone  medium;  margine  laterali  poslice  ulrinque, 
veluti  in  A.  slriatopunctata,  emarginato;  sat  profunde  striata,  striis 
poslice  profundiusculis,  interstitiis  planis,  internis  apice  convexiuscu- 
lis.  Corpus  subtus  nigro-piceum,  pedibus  rufo-ferrugineis,  femoribus 
obscurioribus. 

*)  Amara  (Amathitis)  aegyptia  Zimm.  z=  Harpalus 
rufescens  Dej.  sec.  typ.  (Schaum.) 


Coleopt.  in  ins.  Cypro.  211 

Zahrus  Car amaniae  Peyron.     Rarus  Cypro.  '') 

Z.  longulus  Reiche  v.  '^) 

Morio  olympius  Redt.     Copiose  lectus. 

Cymbionottim  m.  nov.  gen.     (A  cymbios,  poculum  et  notos, 


")  Zabrns  puncticollis  Dej.  curopaeis  adscribendum,  enini- 
vero  exemplar  in  collecüone  mea  ex  Hispania,  aliudque  e  Sicilia  in 
collectione  R.  Musei  Taurinensis,  cum  algiricis  speciminibus,  quae  in 
eodeni  Museo  asservantur,  alioque  mihi  a  Prof.  ßellardi  ipso  in  Al- 
giria  lecto  omnino   congruunt. 

•«)  Acorio  metallescentiDe].  Sardiniae,  altera  subjungenda 
hispanica  species: 

^J  cor  jus  Ghilianiim.:  Oblongtis,  convexus,  ntfo-piceus,  niti- 
dus^ Ihoruce  lateribus  postice  leviter  sinuatis,  basi  crebre  profunde 
punclato,  etylris  strialis,  striis  punclalis,  margine  inßexo  pedibus- 
que  ßavis.  —   Long.   3y  lin. 

Hab.  in  Hispania  a  D.  Ghiliani  invcnlus,  in  coli.  R.  Musei  nom. 
Amarae  rufescentis  Laf. 

A.  metallescenlis  stalura,  at  gracilior,  mas  subparallelus,  Ama- 
rae apricariae  faciem  potius  referens,  foemina  elytris  medio  ainplia- 
tis,  subovalibus;  corpore  rufo-piceo,  metallico  nitcnte,  nilidissimo, 
focniina  tarnen  elytris  paulo  minus  nitens;  antennis,  palpis  abdomi- 
neque  apice  dilutioribus;  elytroruni  margine  inflexo  pedibusque  fla- 
vis.  bis  coxis,  trochanteribus  geniculisque  infuscatis.  Caput  robu- 
stum,  anlerius  minus  altenuatum  suturaque  frontali  minus  impressa, 
quam  in  A.  metallescenie:  palpis  labialibus  paulo  crassioribus;  cae- 
tera ut  in  illo,  fronte  ulrinque  punctis  binis  piligeris  supra  oculos 
notala.  Thorax  convexior,  posterius  paulo  magis  attenuatus,  lalitu- 
dine  ejus  summa  paulo  ante  mediana,  lateribus  rotundatis,  posterius 
leviter  sinualis,  angulis  poslicis  minus  obtusis,  limbo  extus  fere  acute 
paullulum  prominente;  infra  marginem  anticum  leviter  punctulalus, 
basi  crebre  profundiusque  punctatus,  depressione  transversa  et  fo- 
veolis  basalibus  ut  in  illo.  Elytra  subtiliter  at  profunde  striata, 
striis  evidentius,  interioribus  basi  praesertim  punctatis,  intcrstiliis 
planis  absque  punctis  impressis.  Pedes  antici  tibiis  paulo  longiori- 
bus  et  paulo  minus  apicem  versus  incrassatis.  emarginationis  calcare 
ab  apice  paulo  remotiore,  spinulis  apicalibus  internis  duabus,  qua- 
rum  superiore  longa,  valida,  obscure  rufo- picea,  inferiore  breviore, 
tenui,  apice  mutica.  dum  in  metallescenie  longior  et  acuta  est;  tarsi 


212  Baudi  a  Selve: 

dorsum.)  Menlum  sutura  transversa  elevata,  submentum  arlicula- 
tum,  breve,  excavatum,  lobo  medio  parvo,  apicc  bidentalo;  ligula 
coriacea,  apjce  dilatafa,  medio  angulata:  maodibulae  validae,  apice 
incurvae,  acuminalae,  dextra  intus  acuta,  laeva  acute  bidentata, 
dente  anteriore  minuto,  infero  valido:  labrum  a  clypeo  parum  pro- 
minens, parvum,  apicc  emarginatum;  palpi  arliculo  ultimo  oblongo- 
ovato,  apice  truncato;  antennae  moniliformes,  in  scrobe  lalerali  mo- 
dice  profundo,  oblonga,  sat  procul  ab  oculis  insertae.  Corpus  de- 
planatum;  Iborace  calicifornii,  basi  elytrorum  pedunculum  ample- 
ctente,  et  ab  eis  remoto;  margine  inflexo  basi  intus  producto,  epi- 
mera  extus  obtegenle:  elytra  apice  utrinque  sinuata,  angulo  sutu- 
rali  producto.  Pedes  femoribus  crassiuscuiis,  intus  apice  leviter  ca- 
naliculatis;  tibiis  anticis  extus  dilatatis;  intermedii  basi  aeque  ac 
antici  inter  se  distautes:  tarsi  (in  unico  exemplari)  simplices  arti- 
culis  quatuor  piimis  sensim  minoribus,  ultimo  simul  sumtis  fere  bre- 
vioribus,  unguiculis  siniplicibus. 

Ad  sectionem  tertiam  legionis  seeundae  Carabicorum,  secundum 
Professoren!  Lacordaire.  in  opere  suo  Genera  des  Coleopteres  forao  1. 
p.  154,  Carabicorum  dispositioncm  metbodicam,  gcnus  hoc  pertinere 
videtur,  ad  Ditomidum  tribo  propius  acccdens  prope  Melaenus  et 
Coscinia:  ab  bis  elytris  apice  utrinque  sinuatis  ei  productis  distal. 
Corpore  deplanato  minorem  Siagonam  simulat.  *) 


antici  maris  ut  in  illo,  foemina  articulo  primo  in  metallescente  la- 
terc  inlerno  trispinoso,  in  bac  specic  quinque  denticulato. 

D.  Victore  Ghiliani  oculatissimo  naturae  scrutatore,  in  R.  Tau- 
rinensi  Museo  classis  zoologicae  coadjutore,  qui  maxima  erga  nie 
bencvolcnlia  et  R.  Musei  typis  lubenter  communicalis  summo  auxi- 
lio  fuit,  grati  animi  sensu  speciem  ab  ipso  in  Hispania  aucupatum, 
dicere  mihi  gralum  munus. 

*)  Ich  halte  die  Gattung  Cymbionotum  nach  Ansicht  des 
Originals  unbedenklich  für  einerlei  mit  Coscinia,  die  H.  Baudi 
nicht  in  natura  bekannt  ist.  Die  Angaben  Dejean's  (mandibules 
non  dentees  interieuremcnt,  menton  sans  dent  visible  au  milieu  de 
son  echaucrure),  die  II.  Baudi  veranlafst  haben,  in  Cymbionotum 
collare  eine  besondere  Galtung  zu  erblicken,  dürften  auf  unrichtigen 
Beobachtungen  beruhen.  Die  Flügeldecken  sind  hinten  auch  bei 
Coscinia  Schüppelii  Dcj.  und  C.  Semelederi  Chaud.  in  eine 
Spitze  ausgezogen.  Der  untere  Seitenrand  des  Pronot  um  verhält 
sich  bei  allen  Coscinien  wie  bei  Cym6.  collare.  (Schaum.) 


Coteopl.  in  ins.  Cypro.  213 

Cymbionotum  cotlare  m.:  Elongalum,  depressum ,  rufo-ie- 
staceuni^  nilidum ,  minus  crebre  punclatum  et  fidvo-pilosum,  capile 
antennisijue  yerrugineis,  elytris  piceo-teslaceis,  Siibstriutis,  abdomine 
pedibusque  ieslaceis.  —  Long.   3^  lin. 

Unicurn  exemplar  in  insiila  Cypro  a  D.  Truqui  lectum. 

Corpus  deplanatum,  nitidum,  subaequaliter  minus  crebre  pun- 
ctatum,  puncto  singulo  setulifero,  capite  thoraceque  sparsim,  elytris 
subregulariler,  pectore,  mesoslerno  excepto.  abdomineque  parcius  et 
obsoletius.  Caput  basi  pronolo  reeeptum,  subquadratuni ,  anicrius 
paulo  angustatum,  utrinque  ad  oculos  longiludinaliter  canaliculatum, 
canaliculae  margine  inferiore  cariniformi,  apice  supra  antennas  ex- 
trorsum  paulo  dilafato  rotundatoque;  carinula  quasi  super  mandi- 
bulas  continuaia:  labrum  parum  a  clypeo  exsertuni,  parvum,  apice 
arcuato  -  emarginatum ,  margine  subdenticulato;  clypeus  linea  tenui 
semicirculari,  infra-antennaria,  a  fronte  disiinctus,  apice  utrinque  le- 
viter  impressus,  apice  ipso  subtruncalo  et  medio  denfe  obtuso  ele- 
vato  armato;  frons  disco  medio  remolius  punctata.  Oculi  modice 
prominuli,  scrobes  antennarias  posfice  exacle  percludcntes.  Anten- 
nae  capitis  cum  thorace,  id  est  dimidii  corporis,  longitudinem  me- 
tiuntur,  basi  crassiusculae,. apiccm  versus  sensini  leviter  altenuatae, 
articulo  primo  elongato,  subcylindrico,  secundo  brevi  globoso,  tcrtio 
quartoque  subaequalibus  latitudine  summa  duplo  fere  longioribus,  se- 
quentibus  vix  brevioribus,  5  — 10  longitudine  subaequalibus,  crassi- 
tie  basi,  non  autem  apice  decrescentibus,  ita  ut  inferius  antennae 
quasi  obtuso-serratae  videanlur:  singularis  cujusque  articuli  forma, 
quasi  cucumis  instar,  basi  oblique  truncatus  apiceque  rotundalus, 
apiee  validier,  basi  tenuior,  ante  medium  constrictus;  forma  haec 
a  tertio  ad  dccinmni  arliculum  sensim  minus  expliclta;  articulo  ul- 
timo praecedente  paulo  longiorc,  oblongo  -  ovato,  apice  acuminato. 
Mentum,  praeter  supra  allatas  genericas  notas,  lobis  lateralibus  va- 
lidis,  extus  rotundatis,  apice  acuminatis,  lobi  medii  denticulis  minu- 
tis,  divergcntibus;  palporum  maxillarium  scrobes  carinula  lobis  late- 
ralibus mentl  parallele  circumducta  inclusae;  palpi  omnes  breviu- 
sculi.  tenues,  articulo  ultimo  elongato -ovato,  apice  truncato,  rufo- 
testacei,  apice  dilutiores;  gulae  depressio  medio  transversim  rugata, 
anterius  dilatata,  posterius  angustiorc,  canaliculis  eam  definientibus 
in  coUo  continuatis;  boc  inferius  crassum,  nitidum.  laeve.  Thorax 
Caput  amplecteus,  latiludinc  summa  vix  longior,  basi  dimidiae  api- 
calis  latiludinis,  basi  apiceque  rede  truncatus,  lateribus  marginafus, 
ante  medium  brevi  tractu  parallclus,  indeque  basin  versus  fortius 
rotundato-attenuatus,  prope  basin  sinuatus  et  rectangulariter  ad  ba- 


214  Baudi  a  Sehe: 

sin  ipsani  truncatus,  iinde  caliciforniis  videtur:  margo  lateralis  tenuis, 
apicc  ultra  limbum  anticum  in  angulum  acutiusculum  prominens? 
ante  basin  interruplus,  ejusque  loco  insinuatura  laterali  posteriore 
deuliculo  brevi,  compresso,  acuminato,  pilifero  instruclus:  thorax 
dorso  depressus,  lateribus  paruni  declivis,  linea  longitudinali  media 
tenuissima,  nee  basin  neque  apiccm  attingenle  notatus.  Scutellum 
trianguläre,  rufo-leslaceum,  nitidissimum.  Elylra  basi  summa  in  pe- 
dunculum  constricta,  basi  a  tliorace  discreta  et  recte  truncata,  an- 
gulo  humerali  recto  apice  rotundato,  tboracis  cum  capite  longifu. 
dine,  lateribus  parallela,  ad  trientem  posticum  apicem  versus  sensim 
rotundatim  altenuata,  apice  utrinque  leviter  emarginato-sinuata,  ad 
angulum  suturalem  producta,  boc  acuminato;  margine  laterali  exi- 
guo,  Stria  marginali  tenui  ab  liumeris  descendente,  integra ,  paulo 
ante  apicem  abbreviata;  dorso  depressa,  juxta  suturam  obsolete 
striata,  striis  reliquis  obsoletissimis,  fere  indisiinctis,  punctura  polius 
longitudiualiter  subseriata  seu  simulante.  Tboracis  margo  inflexus 
explanatus,  fere  usque  ad  basin  latitudine  aequalis,  paulo  ante  basin 
intus  incurvus  et  in  angulum  acutum,  epimerum  latum  exterum  ob- 
tegendo  productus,  subnitidus,  obsolete  punclulatus.  Prosterno  et 
epislernis  aeque  ac  Iborace  dorso  punctulatis:  illo  margine  anfico 
utrinque  sinuato,  medio  rotundatim  os  versus  prominente,  flavoci- 
liato;  medio  longitudiualiter  canaliculato,  canalicula  utrinque  abbre- 
viata,  basi  latiore  apicem  versus  sensim  altenuata  et  profundiore, 
plaga  insuper  inter  coxas  anticas  nitida,  anterius  biloba,  posterius 
deflexa,  rotundata  munito:  epimeris  parvis  coxas  anticas  latere  in- 
terna amplectentibus,  prosternum  superius  attingentibus,  inferius  at- 
tenualis,  nitidis,  glabris  transversim  pro  femorum  libera  actione  im- 
pressis.  Mesosterno  subbexagono,  punclato,  latere  postico  inter 
coxas  intcrmedias  emarginato.  Pedes  femoribus  medio  crassiusculis, 
intus  apice  leviter  canaliculati,  posticis  basi  paullulura  incurvis, 
tibiis  anlicis  validis,  extus  leviter  arcuatis,  intus  medium  usque  di- 
latatis  ibique  calcare  spiniformi  armatis,  inde  emarginalis,  apice  ro- 
tundalis  dcnsequc  fulvo-cilialis;  posterioribus  gracilibus  apicem  ver- 
sus pauUulum  vaiidiusculis,  omnibus  spinulis  quibusdam  apicalibus 
ruinutis;  tarsis  simplicibus,  articulis  quatuor  primis  crassitie  et  lon- 
giludine  sensim  decrescenlibus,  simul  sumtis  ultimo  longitudine  fere 
aequalibus:  unguiculis  simplicibus.  Meso-  et  metasternum  abdomen- 
que  parcius  obsoleteque  punctata,  nitida. 

Non  omnino  maturum,  licet  recte  explicatum,  Individuum  vide- 
tur: normale  forsau  pecforc  abdomineque  rufo  -  testaceis  elytrisquc 
piceis  depictum  fovet. 


Coleopl.  in  ins.  Cypro.  215 

Aristus  capilo  Dej.  r..  —  obscurus  Dej.  v. 

A.  eremita  Dej.     Haud  infrequens. 

A.  nitidulus  Dej.  =z  perforatus  Reiche    v. 

Ditomus  calydoniusl^ossi  v.,  —  Samson  Reiche.  Haud  r. 

D.  bucidus  Reiche  (=  cephalotes"!  De].).     Minus  frequena. 

D.  cribratus  Reiche,    r. 

D.  rufipes  Chaud.  Quaedam  speciniina  hoc  nomine  etiam  in 
collectione  a  D.  Truqui  designata  a  fulvipede  Latr.  disfincta  vi- 
dentur.  ' ') 

D.  fulvipes  Latr.,  pilosus  Dej.     Minus  frequens. 

Apotomus  rufithorax  Pecchioli.  Duo  individua.  Cypro 
lecta. 

Daptus  vit latus  Fischer  cum  minus  frequente  var.  Komi- 
neckii  Bielz  v. 

Acinopus  tnegacephalus  Rossi  v.,  —  tenebrioides  Duft. 
Quaed.  spec. 

Anisodactylus  intermedius  Dej.     Haud  fr. 

A.  pseudoaenens  Dej.     Sat  fr. 

Oichirotrichus  obsoletus  Dej.,  —  pallidus  Dej.  r. 

D.  syriacus  Dej.     Haud  rarus. 

Harpalus  (Ophonus)  sabulicotaPauz.  r.,  diffinis  Dej., 
rotundicoUis  Fairm.  r.,  similis  Dej.  haud  r.,  cordicollis  De). 
1,  cribratus  Reiche  2,  subqiiadratus  Dej.  v.,  complanatus 
Dej.  V. 

Harpalus  (in  sp.)  Phariseus  Reiche  v.,  griseus  Panz.  v. 
distinguendus  Duft.,  ignavus  T)uit.  Minus  fr.,  conserit  aneus 
Dej.  Sat.  fr.,   discoideus  Fabr.    r.,  punciatostriatus  Dej.    v. 

Harpalus  rubripes  Duft.    var.  sobrinus  Dej.    Minus  fr. 

H.  tenebrosus  Dej.  Sat  fr.,  —  litigiosus  Dej.  r. 

Slenolophus  teutonus  Schrank  v. 

S.  abdominalis  Gene  et  var.  persicus  Mannh.  v. 

S.  marginatus  Dej.  v. 

S.  elegans  De],  war.  ephippium  De],  v. ;  saepissime  colore  tote 
testaceo  variat. 

S.  (Acupalpus)  dorsalis  Fabr.    Sat  rarus.  '*) 


•')  Duo  hujus  speciei  exemplaria  D.  Frivaldsky  e  Turcia  de- 
dit  nom.  Carterus  J'uscicornis  Klug. 

'^)  Hujus  speciei  aberrationem  insignem,  e  Sardinia  in  salinis 
frequentem,  nomine  salini  m.    in  collectione   pro  peculiari  specie 


216  Bmuli  a  Selve: 

Brndycellus  dist hiclus  Dej.     Haud   rarus. 

Amblystomus  metallescens  Dej.    Sat  vulgaris.  '') 

A.  piciniis  m.:  IVigro-piceus,  vix  melallescens ,  thorace  basi 
nlrinque  lale  obsoleletjue  foveolalo  ^  angulis  poslicis  oblusis,  elylris 
slriis  diiabus  suluram  secus  evidenter  impressis ,  reliquis  obsoletis, 
a7ilennarinn  arllcido  primo  pedibusque  rufo-piceis,,  femoribus  anti- 
cis  injuscaiis.   —  Long,   l-i  lin. 

Ab  A.  nigro  Heer  statura  minore,  thoracisque  forma  distinctus. 
Caput  clypei  margine  antico  late  modiceque  emarginato,  a  fronte 
linea  transversa  subfili,  foveola  minula  profundiuscula  utriuque  ter- 
rainata  dislincto:  antennis  pieeis,  articulo  primo  lacte  teslaceo;  pal- 
pis  pieeis,  apice  dilute  lestaceis.  Thorax  transversus,  latiludine. 
summa  tertia  parte  fere  brevior,  lateribus  ante  medium  modice  ro- 
tundatis,  inde  basin  versus  subrecte  attenuatus,  basi  medio  latius 
subrecte  truncatus,  utrinque  brevius  ad  angulos  posticos  rotundatus 
(in  metallescenle  thorax  basi  regulariler  fere  rotundatus,  lafius  porro 
utrinque  cum  angulis  poslicis),  supra  modice  convexus,  ante  basin 
trausvcrsim  leviler  imprcssus,  foveolis  utrinque  latiusculis  obsoletis, 
minus  nitidis.  Elytra  elongata,  subparallela,  abdomine  paullulum 
breviora,  omnium  subtilissime  rugulosa,  striis  duabus  suturam  secus 
evidenlibus  impressa,  reliquis  obsoletissimis;  singnlo  apice  leviter 
oblique  truncato,  angulo  suturali  subacuto.     Thoracis  margo  anticus 


designavcram ;  plures  characteristicae  notae  me  dubitantem  adhuc 
retinebant  quo  minus  dorsali  conjungerem,  at  communis  habitatio, 
et  variabilis  admodum  speciei  pictura  pro  varielate  potius  habendam 
suadent.  Statura  ejus  dorsali  F.  minor  (Long,  vix  1^  lin.),  corpus 
nigrum,  nitidum,  antennis  obscure  brunneis,  articulo  primo  pedibus- 
que  rufo- lestaceis:  thoracis  limbo  marginali  angusto,  basi  apiceque 
medio  lalius  rufo-piceo;  foveolis  posticis  obsolete  imprcssis,  vix 
conspicue  punctatis,  impressione  transversa  antica  obsoleta,  postica 
uuUa.  Elytra  breviora,  eodem  modo  striata,  at  longe  aliler  depicta: 
sunt  nempe  nigra  macula  pone  humeros  utrinque  triangulari,  extus 
latiore,  intus  attenuata,  aliaque  penes  angulos  posteriores  oblonge, 
recurva,  suturae  medio  poslico,  apice,  nee  non  limbo  marginali,  hu- 
meris  cxccptis,  rufo-teslaccis. 

Ejus  socium  iisdem  löcis,  Acupalpum  notalum  Muls.  (scurrula 
m.  in  litt,  olim)  in  Sardinia  copiose  legi. 

")  Amblystomus  metallescens  Dej.  in  Sardinia  minus 
frequeus,  var.  niger  Heer  haud  raro  in  Pedeaionlio  mihi  occurrit. 


Coleopl.  in  ins.  Cypro.  217 

inferus  iitrinque  levilcr  sinuatus,  medio  regularlter  levitcr  rotuuda- 
lus.  Pedes  mfo-teslacci,  femoribus  anticis  medio  leviter  infuscatis. 
In  A.  metallescente  clypeus  apice  sat  profunde  emarginatus  thora- 
cisque  niargo  anlicus  inferus  medio  angulatim  rotundalus,  ulrinque 
subrecle  procedens.  *')     Quacdam  specimina   ex  ins.  Cypro. 

Trechus  minutus  Fabr.  —  obtusus  Er.    v. 

Perileptus  areo latus  var.  angustior,  elytris  rufo-castaneis, 
unicoloribus.     Non  infrequens. 

Tachys  Fockii  Hummel.     Duo  specimina. 

Tachys  globosus  Cbaud.  Car.  de  Cauc.  r=  Elaphropus 
carahoides  Motsch.:  Obovatus,  ruj'o-lesiaceus,  valde  convexus.,  an- 
iennarum  basi,  ore  pedibtisque  testaceis,  elytris  laevigatis,  stria  ««- 
turali  pone  basin  punctata,  integra,  seriebus  duabus  punctorum  disco 
utrinque  impressis.  —  Long,  f  —  \  lin. 


"*)  Amblystomtis  sardotts  m.:  Nigro  -  virescenli  aeneus, 
convexiusculus.,  tibiis  tarsisque  piceo-testaceis,  thorace  basi  ntrinque 
obsolete  J'oveolato^  angulis  posticis  obtusis,  elytris  suturam  secus  ob- 
solete bistriatis,  striis  reliquis  obsolet issimis.  —  Long.   1  lin. 

A.  metallescenti  facie  similis,  at  duplo  minor,  nitida  vircscenii- 
aeneus,  interdum  virescenle-piceus ,  corpore  convexiusculo  et  thora- 
cis  forma  praecipue  ab  affinibus  distinctus.  Caput  clypeo,  ut  in  A. 
picino,  late  aequaliter  emarginafo,  at  posterius  paullulum  elevato,  a 
fronte  lineola  tenui  transversa  distincto,  ibidemque  utrinque  obsole- 
lissime  foveolato;  antennae  nigro-piceae;  palpi  picei  articulo  ultimo 
apice  dilutiore,  acuminalo.  Thorax  subtransversus,  laliludine  summa 
paulo  brevior,  lateribus  modice  rotundatus,  latitudine  ejus  summa 
paulo  ante  medium,  basiu  versus  angustatus,  basi  ipsa  obsoletissime 
rotundalus.  fere  subrectc  Iruncatus,  angulis  posticis  obtusis,  subpro- 
minulis,  supra  modice  convexus,  ante  basin  medio  impressione  trans- 
versa ad  lineac  longitudinalis  modice  obsoletae  conjunctionem  pro- 
fundiuscula  foveola  insuper  parva,  nitida  obsolete  notatus.  Elytra 
elongata,  subparallela,  abdomine  paulo  breviora,  striis  duabus  juxta 
suturam  conspicuis,  reliquis  obsoletissimis,  singulo  apice  subrotun- 
datim  truncato,  angulo  suturali  recto.  Thorax  inferus  margine  an- 
tico  subrecto.  Pedes  cum  trochanteribus  rufo  -  teslacei,  femoribus 
Omnibus  infuscatis:  antici  maris  tarsorum  arliculis  quatuor  primis 
leviler  dilatatis,.  subtus  biseriatim  spongiosis.  Plurima  specimina  in 
Sardinia  legi.  Thorace  haud  cordato  elylrisque  evidenter  bistriatis 
ab  Ambl.  Raymondi  Gauthier  distinctus  videtur. 


218  Bauüi  a  Selve: 

T.  Fockii  Humni.  proxiraus,  at  multo  minor,  elytris  praeser- 
tim  apice  multo  magis  convexis,  nitidissimis,  parcius  striatis  puncta- 
tisque  discedens,  haemorrhoidalis  potius  formam  quodammodo  refe- 
rens,  varietali  praecipue  decoloratae  (vide  Peyron,  Annal.  Soc. 
Eni.  Fr.  1858.  p.  369),  Cypri  etiam  incolae.  facie  similis,  at  bre- 
vior,  raagis  convexus.  Corpus  nilidissinium,  capile  parvo,  rufo- 
ferrugineo,  labro  testaceo,  anterius  lale  subrotuudato:  clypeo  apice 
emarginato  et  transversim  late  depresso,  posterius  subelevalo,  medio 
utrinque  puncto  notato,  nitidissimo:  fronte  anterius  ad  clypei  basin 
sulculo  subarcuato.  utrinque  inter  oculos  foveola  recurva  sulculo 
antico  apice  connexa  determinala,  intus  transversim  substrigosa:  an- 
tennae  arliculis  tribus  primis  quarloque  basi  Jestaceis,  reliquis  rufe- 
scentibus,  saepius  infuscatis:  palpi  testacei,  maxillarium  articulo  ul- 
timo minus  incrassato.  Prosternum  integrum  (in  haemorrhoidali  hoc 
longitudinaliter  sulcatum,  frontis  sulculi  laterales  in  clypeo  prolon- 
gati,  labrum  transversum  apice  emarginatum,  subdenticulaium).  Tho- 
rax transversus,  longitudine  duplo  latior,  supra  et  convexus,  ante- 
rius parum,  postice  paullulum  magis  attenuatus.  laleribus  rotunda- 
tis,  tenuiter  marginatus,  apice  truncatus,  utrinque  pone  oculos  com- 
presso-subsinuafus.  angulis  anticis  subrotundaiis,  leviter  prominulis, 
basi  subsinualim  truncatus,  angulis  posticis  rectis,  foveolis  basalibus 
parum  profundis  utrinque  notatus,  impressione  inter  has  tnmsversa, 
arcuata,  profundiuscula  seriatim,  remote  obsoleteque  punctata,  inter- 
dum  punctis  duobus  mediis  ut  in  T.  globulo  profundioribus,  mar- 
gine  ipso  ante  scutellum  crassiusculo:  linea  longitudinali  media  te- 
nuissima  utrinque  abbreviata  exaratus;  nilidissimus,  rufo-teslaceus, 
capite  dilutior.  Scutellum  nitidissimura.  Elytra  crassiuscula,  tho- 
race  valde  latiora,  lateribus  et  posterius  sat  convexa,  stria  suturali 
paulo  pone  scutellum  punctis  remotis  inipressa,  apicem  usque  nitide 
procurrens,  exinde  utrinque  retrorsum  brevius  recurvata  arcualira- 
que  suturae  ipsae,  fere  ut  in  haemorrhoidali,  parallela;  series  prae- 
terea  punctorum  utrinque  duae,  quarum  prima  inferius  a  basi  pun- 
ctis remotis  incboata  qui  disco  sensim  in  striolam  obsolete  confun- 
duntur,  circa  tertium  poslicum  evanescit;  altera  punctis  minutis  qui- 
busdam  brevius  obsolete  iudicata;  basi  utrinque  ad  scutelli  latera 
tuberculo  minuto,  ocelliformi  ornata;  lateribus  striola  submarginali 
posterius  profundius  impressa,  ante  medium  abbreviata,  marginal! 
pone  humeros  punctis  quibusdam  tuberculiformibus  exarata;  cae- 
terum  nitidissima,  rufo-testacea,  in  maxime  maturis  individuis  mar- 
gine  inferius  apiceque  obscurius  ferruginea,  singulo  macula  ante  api- 
cem obliqua,  ovali,  dilutiorc  inde  termiuataque  depicta.     Corpus  sub- 


Coleopt.  in  ins.  Cypro.  219 

tiis  rufo-testaceum,  pedibus  dilulioribus,  tarsis  anticis  maris  articulo 
primo  oblonge  subqundralo,  leviter  dilalato,  unguiculis  omnibus  sub- 
tiliter  intus  denticulalis. 

A  Bembidio  globulo  Dej.  palpis  apice  dilulioribus,  thorace 
in  mare  praescilim,  anterius  fortius  rotundato  et  posterius  paulo  ma- 
gis  attenuato,  elytroruni  slria  suturali  basi  punctata,  secunda  tertia- 
que  punclis  consila,  illa  vix  impressa.  bac  breviuscnla,  quarta  nulla: 
interslitii  lertii  puncto  deficiente.  Ultra  quadraginia  «pecimina  ex 
ins.  Cypro. 

Tachys  haemorrhoiilalis  Dej.     Haud  rarus. 

T.   quadr  isigiiaius   Duft.    v. 

T.  sexstriatus  var.  diubrachys  Kolen.  Variabilis  admodum 
species  primo  intuitu  a  T.  sexstriato  Duft,  distincta,  typi  elytris 
unicoloribus  Cypro  non  inventi  repraesenlator,  modo  elytris  nitidis- 
simis,  macula  bumerali  magna,  aliaque  rolundata  posteriore  bene  de- 
terminalis,  laele  testaceis,  striis,  praeter  suturalem,  duabus  in  sin- 
giilo  punclis  remotis  confecta.  utrinque  valde  abbreviata,  modo  ter- 
tiae  eliam  rudimenio  conspicno:  inicrdum  elytra  non  adeo  nitida, 
maculis  minus  definilis  minoribus.  Striae  etiam  quarlae  rudimenio 
conspicuo:  demum  rarius  minus  matura  individua  statura  majore, 
thorace  elylrisque  obscure  ferrugincis,  bis  maculis  masimis  indeler- 
minalis  rnfo- lestaceis ,  striis  in  singnio  longioribus  impressis  disliii- 
cteque  punclalis,  quinlae  eliam  rudimcnlum  exbibenlia:  posireniao 
liuic  formae  sat  apte  T.  decolorans  Ciiaud.  (Bull,  de  Mose.  1850.  7.) 
convenirc  videlur.      Vulgatissimus  Cypro  et   Beryto.  *') 

Tachys  Lucasii  Duval  :rr  gültiger  Reiche,  —  pullu.i 
Duval,  —  nanus  Gyll.  v. 

Tachys  algir icns  Lucas.  Haud  infrequens,  —  bistriattis 
Dufl.,  —  sculellarls  Germ.,  — fulvicoUis  Dej.    Min.  fr.  *-) 


*')  T.  diabrachys  Kolen.  macula  sola  bumerali  rarius  in  Pe- 
demonlio  occurril. 

**)  Huc  observarc  concessum  sil  Bembidium  inuslum  Duval, 
polius  ({uam  inier  Peryphos,  Lymnaeo  generi  adscribenduni;  corpo- 
ris enim  babilu  Jj.  nigropiceo  Marsh,  affine,  a  Bembidio  disccdil 
larsorum  auticorum  articulis  duobus  primis  in  mare  apice  intus  in 
dentem  acutum  porrectis  nee  non  palporum  maxillarium  intcriorum 
articulo  secundo  |)rimo  lot)giorc:  intcrniediinn  quasi,  a  Lymn;ieo, 
corpore  alalo  abscedcns,  elylrorum  siriola  jiixla  sculcllari  conspicua 
et  tarsis  solis    anlicis    arliculo    quarto    spiniila   lenui  apicali  munitis: 

Berl.  Entomol.  Zeitschr.   VIII.  |5 


220  Baudi  a  Sehe: 

Bembidium  vicinnm  Lucas.     Hand  infrcqiiens. 

B.  hignt  iatu7n  Fabr.  var.  vulneraf  um  Dej.  Min.  frequens; 
ideni  ac  var.?  inoptaium  Scliaum. 

B.  nilot icum  Dej.     Uiuim  specimen. 

B.  qundri g'iilt atnin  Fabr.     Hand  frequens. 

B.  normanmim  Dej.     r. 

B.  cxirlulum  Duval  v.,  var.  rngicolle  Reicbe  rarius. 

B.  cjtiadri fossulatum  Scbaum.      Minus  frequens. 

B.  decortim  Panzer*),  —  praetislnm  Dej.**),  —  tnariii- 
tnnm  Küster,  —  fastidiosnm  Duval    r. 

B.  nitidnlum  Marsb.  vulg.,  var.  delelnm  Dej    rarius. 

B.  iibiale  Duft.     Unum. 

B.  combusltim  Menetr.     Minus  rarum. 

B.  Andreae  Fabr.  Vulgatissinia  Cypro  species  variat  siatura 
minore  et  depressiuscula,  antennarum  articulis  quaiuor  primis  c\y- 
Irorunique  maculis  rufo-testaceis;  bis  basi  subrecte  truncatis,  lalcri- 
bus  parallelis,  sIriis  minus  profunde  impressis,  septima  punctis  lan- 
tum  quibusdam  niinulissimis  pone  basin  indicata:  ei  forsan  referen- 
dum  B.  paUidipenne  Cbaud.  (Bull,  de  Moscou  1S50.  p.   124.    15.) 

B.   litt  orale  Oliv.     v. 

B.  albipes  Sturm.    Minus  frequens. 

Tachypus  flavipes  Linn.    v. 

DYTISCIDAE. 

Ilydroporus  geminus  Fabr.  v,  —  m  iniii  iss  imus  Germ. 
Sat  frequens. 

//.  exornatus  Keicbe.     Duo  specimina.  ^^) 
//.  laeviventris  Reiche    v. 

//.  saginaius  Scbaum  =  Mul.santi  Pcyron    r. 
//.  planus  Fabr.     v. 


caeleris  notis,  praescriim  palporum  struclura  et  facie  huic  proj)ius 
accedit. 

*)  Wahrscheinlich  ist  die  Art  nicht  decorum,  sondern  B.  sicu- 
lum  Dej.  (Schaum.) 

**)  Bembidium  LaJ'ertei  Duval  =  B.  praeusluni  Dej.  =  sicu- 
lum  var.  (Schaum.) 

^*)  //.  e.xoi'ualus  Reiche  Sardiniac  eliam  incola  a  rne  ipso 
lecfus  fuit,  cypiius  omnrno  idcnlicus. 


Coleopl.  in  ins.  Cypro.  221 

//.  htunilisl  Klug  (an  xanihopi  Steph.  =:  liturati  Aube  va- 
rielas?).     Sat  freqiiens. 

//.  oOsoletus  Aube.     Minus  frequens. 

Hydrocanihns  notula  Er.  =  diophthalmns  Reiche.  Unus 
ex  Asia  minore? 

Laccophilus  v  ariegatus  Aube.     Haud  rarus. 

Agabus  hipiinct atus  Fabr.    v. 

A.fontinalis  Stepb.  {melas  Axihe)  v.,  var.  «jgrico//**  Zoubk. 
Novetn  specimina  omnes  foeminea. 

A.  conspersus  Aube,  —  dilatatus  Br.  r. 

A.  Goryi  Aube.     Minus  frequens. 

A.  bipustulatus  Linn.    v. 

Cybisier  Roesetii  Fabr.    Minus  frequens.  ^*) 

GYRINIDAE. 

Gyrinus  coticinnus  Klug    v. 

G.  bicolor  Payk.  var.  angustains  Aube.     Haud  rarus. 

G.  colymbus  Er.     Sat  frequens. 

G.  Dejeanii  Br.    v. 

Ore ctochihis  vitlosus  Fabr.     r. 

Dineutes  australis  Aube.     Duo  specimina  ex  Asia  minore. 

PALP-ICORNIA.  '') 
Ilydrous  caraboides  Linn.     Haud  rarus. 


'*)  In  Sardiniae  centralis  rivulo  Cybistri  specimina  tria  utrius- 
quc  sexus  legi,  quae  duobus  e  Senegallia  in  collectione  R.  Musei 
Taurinensis  nomine  senegalensis  Aube  inscriptis,  nonnisi  corpore  po- 
sterius paulisper  latiore  discedunt,  caeterum  iis,  nee  non  speciei  de- 
signationi  Clarissimi  D.  Aube.  corporis  paginae  inferioris  praesertim 
babita  rationc,  omnino  conveniunt:  neque  mirum,  species  enimvero 
in  boreali  Africa  equidem  reperta  fuit. 

**)  Hujus  familiae  inseclum  pluribus  ab  hinc  annis  nomine  //«/- 
droi  graeci,  a  I).  Stentz  ufpote  Graeciae  incola  raissum,  absque 
dubio  Tropisterno  generi  adscribendum,  specic  apicipalpis  Chevrol. 
quatenus  a  D.  Mulsant  (Opusc  Entom.  7.  p.  169)  descripta,  magni 
cqnidcm  momcnti  notis  discedit.  Palpi  niaxillnres  aiticulo  ultimo 
apicc  tanluin  lueviiis  nigro;    tborax    duplici   notalus   punclorum  se- 

15* 


222  Baudi  a  Sehe: 

Hydrobius  fuscipes  Linn.      IVIimis  freqiicns    *'^) 

H.  globostis  Payk.    v. 

P hilhydnis  melanocephulus  Fabr.     Sat  frequens. 

Ph.  polllus  Küster    r. 

IJe lochares  lividiis  Förster    r. 

Laccobitis  minutus  Linn.     v.  '^) 


rie,  Ulla  ante  medium  sat  incurva,  discum  versus  profundiore,  altera 
pone  medium,  uli  gallicus  Auctor  referl:  elytra  punctorum  seriebus 
in  utroque  tribus,  inlernis  evldentioribus;  abdominis  segmentum 
quiiitiun  nmticum;  femora  omnino  glabra,  tibiae  intermediae  tarso- 
rum  articulis  tribus  priniis  simul  sumtis  longitudine  aequales.  Cae- 
tera ul  in  Tropisterno  apiripalpi.  Maxime  allamcn  mihi  dubium 
anne  D.  Stenlz  pro  Graeciae  incola,  americanum  forlasse  confun- 
derit  insectum,  eo  magis  quod  de  specie  in  Graecia  reperta  hucus- 
que  nuUo  modo  mihi  noium.  imo  nonnisi  quam  cruce  dubitalio  eu- 
ropaeis genus  in  Catalogo  Prof   Scbaum  adscripfum. 

2^)  Hydrobius  fiiscipes  var.  arcndius  Rr.  nee  non  //.  ovaliis 
Reiche  ambo  Sardiniae  incolae,  ille  rariis,  isfe  sat  frequens.  Ibidem 
ctiam  H.  scutellnrem  Rosb.  legi,  quod  pariler  ac  individuum  e  Gal- 
lio  meridionali  a  D.  Kairmaire  donatum  a  1).  Rosenbauer  descri- 
plione  difl'erunt  solum  modo  paginae  superioiis  colore  non  nigro, 
sed  sal  laete  nigro-aeneo. 

^')  Laccohius  globosus  Heer.  Ejiismodi  uli  recentius  Enlomo- 
logi  quidam  scripserunt  in  alpinis  IhcrmaUbus  fontibtis  (ultra  -j-Ao" 
Reaumur),  prope  Valdieri,  vitam  degit:  buic  subjuridenda  nova 
species: 

Jj.  snrdeiis  m.:  Orntus.  convexus,  nllidtts,  niger.,  (horncis 
i'imbo  Internli.  ehjirnrum  ninrgine  et  lalius  apire  detcrminate,  palpis 
pedihusqiie  /lavis;  rapile  thoraceque  minus  dense,  elylris  seriaiim 
sublililer  punrfalis;  palporum  maxittnrium  ariiculo  ultimo  apice  sub- 
Irunrato.  —   [.,ong.   1    iin. 

In  frigidiusculo  Sardiniae  boroalis  rivulo.  una  vice  copiose  legi. 

/>.  minuti  minimis  individuis,  L.  globoso  Heer  statura  proximus: 
ovalis,  valdc  convexus,  nitidus,  supra  niger,  vix  melallescente  mi- 
cans,  capite  thoraceque  minus  dcnse,  subtiliter  punctatis:  illo  anic 
oculos  obsolelc  flavesccnte.  aiifenuis  et  palpis  flavis,  maxilluibus 
apice  infuscafis.  Thorax  niger,  iimbo  laterali  angulisque  postiris 
albido-flavescentibus,  pelbicidis.  latcrlbus  magis.  angulis  postiris  la- 
lius,   quam    in  ginboso  rolundalis.     Elvlra  margine  laterali,    saepius 


Coleopt.   in  ins.  Cypro.  223 

Berosns  bispina  Reiche.     Rarus. 

Limnebius  Iruncalellus  TLunb.     Minus  frequens. 

L.  munclus  m.:  Niger,  nitidus,  modice  convexus,  subliliter 
partim  crehre  ptmctalus  parceqtie  pubescens;  thorace  anlerius  atle- 
nuato,  luteribns  purum  rotundalis;  etylris  basi  ihorace  fere  latio- 
ribus,  posterius  sensim  allenualis ,  apice  rotundalis,  vel  subacumi- 
nato-productis ;  pedibus  piceo-testaceis.     Long,  f  —  f  lin. 

Mas  statura  minore;  elylris  abdomine  paiilo  brevioribus,  apice 
roluadato-subtruncatis;  laisoium  anlicorum  articulo  piiiiio  leviter 
dilatato:  foeniina  slalura  paulo  majore;  elytris  abdomine  longiori- 
bus,  apice  subacuminatis;  larsis  omnibus  simplicibus. 

Decem  ulriusque  sexus  speciinina  vidi  Cypro  lecla. 

L.  atomo  Dufl.  zz:  picino  Marsh,  proximus,  al  paulo  lon- 
gior,  anguslior  et  minus  convexus:  thorace  laleribns  minus  rotun- 
dalis, uec  uon  elytrorum  siructura  longe  discedens:  L.  sericanti 
Muls.  propius  pluribus  noiis  accedere  videtur,  ab  eo  tanien  capite 
thoraceque  evidenter  punclalis,  pubescentia  parca,  scufello  sat  con- 
spicuo,  pro  genere  fere  magno,  nee  non  elytrorum  apice  in  alleru- 
iro  sexu  dispari  praecipue  dilfert.  Corpus  oblongo-ovaluni,  modice 
convexum,  nitidum,  parce  villosulum,  villosilale  tenuissima  facilli- 
meque  caduca  ut  piurimum  fere  glabrum;  capife  thoraceque  spar- 
sim  disliucle  punctatis,  hoc  praecipue  in  foemina  paulo  profundius 
utrinquc  secus  margiiiem  anticum;  in  elylris  obsolelius  densiusque 
puncliculaium :  nigrum,  tlioracis  margine  basali  raro  in  mare,  sae- 
pius  in  foemina  rufo-piceo,  pellucido,  elytris  interdum  obscure  piceis 
latere  apicali  dilulioribus.  Caput  anterius  attenuatum,  labro  brevi, 
apice  triangularitcr  parum  profunde  exciso,  epistomate  magno,  apice 
leviler  late  emarginato,  lineola  tenuissima  transversa  a  fronte  di- 
stincto.  Thorax  anterius  angustior,  ibi  capite  cum  oculis  paulo  la- 
tior  et  latitudiue  sua  baseos  quadrante  fere  minor,  lateribus  obli- 
quis,  subaequaliter  leviter  arcuatis,  apice  subrecle,  basi  subbisiuua- 


post  medium  interrupte,  apiceque  plus  minusve  late,  at  determiuatim 
flavis,  sutura  ibidem  angusta  nigra:  subtiliter  regulariter  seriatim 
punctata,  punciis  posticc  confusis,  interstitiis  laevibus.  Corpus  sub- 
lus  nigro-piceum,  pedibus  flavis,  femoribus  basi  infuscaüs.  Ab  af- 
finibus  dislinctus  insuper  palpis  maxiilaribus  brevioribus,  arliculo  ul- 
timo compresso,  apice  obtuse  rolnndato,  sublruncato.  A.  L.  sinuaio 
Motsch.  statura  longe  minore  et  breviore,  thorace  lateribus  antice 
uon  sinuato,  praeter  alia,  discedere  videtur. 


224  Bandi  a  Selve: 

tim  fcre  truncatus,  angulis  posticis  muticis,  sabrolundalis.  Scutel- 
lum  sat  validum,  triangulnic,  nilidissimum.  Elytra  basl  tlioracis 
summa  latitudine  paullulum  laliora  eodemque  in  mare  vix  triplo,  in 
foemina  paulo  ultra  Iripliim  longiora,  lateribus  praesertim  pone  me- 
dium, leviter  arcuala,  apicem  versus  aifenuata,  apice  in  mare  ro- 
lundato-subtruncafa,  abdomine  paulo  breviora,  in  foemina  paulo  acu- 
minatim  producta,  abdomen  excedenlia;  angulo  suturali  in  ufroque 
sexu  mulico.  Palpi  et  pedes  piceo-testacei,  bi  femoribus  posteriori- 
bus  infuscatis.  Abdomen  in  utroque  sexu  inerme,  parum  nitidum, 
villosulum,  segmentis  duobus  ultimis  nitidiusculis. 

L.  mundo  proximum,  Cypri  etiam  incola,  foemiueum  indi- 
viduum,  districatu  difficile  fuit.  illo  corpore  obovato,  minus  convexo, 
capitis  scutellique  structura  affine,  at  pagina  corporis  superiore  gla- 
bra  impunclata,  capite  tboraceque  nitidissimis,  clytris  omiiium  sub- 
Ulissime  coriaceis,  subnitidis  discedens.  Thorax,  etsi  minus  con- 
vexus,  fere  ut  in  L.  alomo  Duft,  constructus,  piceus,  lateribus  mo- 
dice,  anterius  fortius  rotundatis,  basi  sat  dislincte  subbisinualim  Irun- 
catus,  angulis  posticis  fere  obtusis,  apice  iiaud  rotundatis.  Elytra 
ad  bumcros  tlioracis  basi  baud  laliora  picea,  apice  paullulum  dilu- 
tiora;  lateribus  levissime  arcuatis,  apice  cxtus  rotundatis,  simul  apice 
ipso  subtruncatis,  angulo  suturali  mutico,  Iboracis  vix  tri|)lae  lon- 
giludinis,  abdomen  excedentia;  sutura  a  quadrante  pone  scutcllum 
inde  integra,  elevata,  tertio  ejus  poslico  siriola  subtili.  sat  distincla 
ulrinque  impressa. 

A  sericante  Muls.  slatura  dimidio  minore  (Long.  \  lin.),  bu- 
meris  thorace  non  latioribus,  et  corpore  glabro  praecipue  distingui- 
tur:  a  L.  alomo  Duft.,  cui  piclura  affinis,  slatura  paulo  minore,  cor- 
pore multo  angustiore,  minus  convexo  elytrisqiie  longioribus  prae- 
sertim sejungendum.  Anne  ad  L.  gronuhim  Mofsch,  cujus  descri- 
plio  mihi  baud  patet,  refcrendum'.'  Specimen  individuo  unico  pro 
uovo  describere  non  ausus,  in  collectione  nomine  cassidioidis  dc- 
signavi. 

CJiaelarthr ia  seminuhim  Payk.     Vulgaris. 

Helophorus  acutipalpis  Muls.     Sat  frequens. 

//.  aqualicus  L.  var.  grundis  III.     Minus  frequens. 

//.  gr anularis  Lin.     Ilaud   rarus. 

Ochthebius  crenulatus  Muls.     Duo  specimina. 

O.  bi  Colon  Germar.      Vulgaris. 

O.  viridis  Peyron  et  pallidipennis  Heiclie:  minus  frequen- 
les,  at  varietates  O.  difßciUs  Muls.  mihi  videntur. 

O.  lanuginosus  Reiche.     Minus  frequens. 


Coleopt.   in  ins.  Cypro.  225 

Calobitis  {Calamobius  sec.  Marseul  lat.)  hrevicollis  m.;  Ob- 
longo-ovalns.  pariim  convexiis,  virescenli-aeneus.,  nitidttlus,  antennis 
basi  teslaceis.  palpis  pedibusfjne  piceis,  lahro  profunde  inciso  cly- 
peocjue  convexiusctdis,  fronte  bifoveolata;  Ihorace  transverso^i  inae- 
quali,  basi  cum  angidis  poslicis  rolundato:  elylris  obsolete  seriatim 
punclato-substriatis .     Long.  \  lin. 

C.  quadr  icolli  Muls.  Stalura  minor,  clypeo  et  labro  cou- 
vexioribus,  thoraceque  breviore,  aliter  conslructo  praecipue  di- 
stinctus.  Corpus  parum  convexuai,  supra  viridi-aeneo  metallescens, 
subtns  nigrum,  oninium  siibtilissime  rugulosum,  at,  thoracis  disco 
praeserlim,  nitidiiisculum;  labro  parce,  elytris  seriatim  plus  minusve 
evidenter  albido-villosis.  Caput  oculis  magnis,  prominiilis,  fronte 
latiuscula,  foveolis  diiabus  obliqne  positis  impressa :  clypeus  fronte 
angustior,  ab  ea  lineola  leviler  arcnata  in  fundo  impressionis  trans- 
versae  dislinclus,  apicem  versus  leviter  angustatus,  apice  truncatus, 
disco  modice  elevafo-convexus:  genae  interdum,  uti  in  quadricolti, 
utrinque  elevatac  ad  clypei  et  labii  latera  proslant:  labrum  elon- 
gatum,  apice  medio  profunde  incisum,  marginibus  leviter  elevatis. 
Antennae  octo  -  articulalae,  prout  mihi  patuit,  articulo  prinio  elon- 
galo.  tolius  antennae  dimidiam  longitudinem  superante,  arcuato,  basi 
tenui  posleaque  modice  incrassato,  ad  longiludinis  suae  quadrantem 
ab  apice  subito  consiricto,  unde  sub  lenle  quasi  in  duos  divisus  vi- 
detur:  attamen  microscopio  inspectus  flavo- pellucidus  diclo  loco 
sutura  transversa  quasi  arliculis  duobus  solidalis  exarticulatus  adpa- 
ret;  articulo  secundo  aeque  flavo-pellucido,  minuto,  basi  tenui,  apice 
incrassato,  fere  pyriformi;  tertio — septimo  fransversis,  illo  angusliore 
reliquis  subaequalibus  cum  octavo  validiore  dense  villosis,  clavam 
piceam  formantibus.  Palpi  ut  in  quadricolli.  Thorax  basi  apiceque 
membrana  tenui,  peliucida  svdjaequaliler  ornatus,  apice  capite  cum 
oculis  paulo  angustior,  basin  versus  pauUulum  augustalus,  latitu- 
dine  summa  sua  sesqui  brevior,  laleribus  parum  rotundatis,  pone 
medium  cum  angulis  posticis  rotundatus  basique  leviter  arcuatus; 
depressione  flexuosa  longitudinali,  fundu  granulosa  utrinque  impres- 
sus,  disco  modice  convexo,  in  uno  sexu  aequali,  linea  longitudinali 
media  integra,  profundiuscula  exarato,  hac  in  allero  sexu,  praeser- 
lim medio,  obsoleta,  et  utrinque  ante  basin  fovcola  obliqua  plus 
minusve  evidenli  impresso.  Scutellum  miimlum,  nigrum.  Elytra 
oblongo-ovata,  posterius  paullulum  latiora,  margine  laterali  angusto 
leviter  reflexo,  posterius  obsoleto,  apice  singulalim  rotundata,  obso- 
lete seriatim  punctato-substriata,  sutura  posterius  evidentius  elevata, 
utrinque   sulculo   profundiusculo   a   medio    inde  concomitata;  in  eo 


226  Baudi  a  Sehe: 

sexu,  quo  thorax  disco  bifoveolatus,  evidenlius  seriatim  albidopi- 
losa;  in  eodem  insuper  abdoinen,  ano  pygidio  decumbenle  qiiodam- 
modo  absciso,  elytris  omnino  obicgilur,  dum  in  alleio  abdoinen  py- 
gidio  saepius  explanato  elytra  excedit.  Pcdes  picei,  fcmoiibus  in- 
feiius  tibiisque  dilutioribns,  nt  in  quadrlcolli  consirucli.  Oclodecim 
specimina  cypiica   prae  oculis  babui. 

Ilydraena  riparia  Kugel.     Rara'®). 

Cyc lonoliim  dulmutinum  Kiist.     Duo  individna. 

Daclylosternum  nb  dorn  hiale  Fabr.     Haud  rarum. 

Sphaeriditim  scar abaeoides  Lin.,  —  bi pnstulalum  Fbr. 
Vulgare. 

Cercyon  flavipes  Fabr.  Vulgares  sunt  varietales  elylriö  ca- 
slaneis,  nigro-crucialis,  et  dilutius  rufü-lestaceis. 

C.  flavipenne  Küst,     Sat  frequens. 

C.  erythroplerum  Küst.     Karnm. 

C.  terminatum  Marsh.     Vulgare. 

C.  nigriceps  Marsh.  Vulgaris  vaiietas  elytris  plus  miimsve 
immaculatis. 

ßlegasterniim  obscnrum  Marsii.  Fiequentius  varial  dilule 
rufo-testaceum,  supra  obsoletius  punctalum,  elytroruni  striis  obsole- 
tioribus,  abdominis  segmeuto  priino  longiorc. 

SILPHALES. 

C/ioleva  amplicollis  f )  m. :  Ovalis,  picea;  fulvu  pubescens, 
ore,  a«/fjmjs  }>edibns(^ue  tnifo-tesfaceis,  thoruce  liansverso,  posferius 
uirinqne  ampllnto.  sublilissime  purum  crebre  pnjictafv,  laleribus  ely- 
Irisqiie  sttbsliintis^  ferrugineis^  his  «i//«ro  api(e(jue  hifuscatis.  Long. 
2i  lin. 

Mas  abdominis  segmento  ventrali  quinlo  integro,  sexlo  apice 
cniarginato,  ferrugineo,  villoso;  tarsorum  anticorum  arliculis  tribus 
primis  dilataiis,  ferc  cordiformibns,  singulo  praecedeule  sensim  di- 
midio  minore,  tibüs  intermediis  femoribusquc  posterioribus  incurvis, 


**)  Hydraenn  riparia  Kugel  in  Pedemonlio  sat  frequens, 
rarius,  acque  ac  speeimen  c  Silesia  a  1).  Kraat/,  missum,  et  duo  Cy- 
pro  lecla,  variat  statura  majore.  Iboracis  limbo  arlico  poslerioque  fer- 
rugineis,  et  fronle  parcius  punctata. 

f )  Specimin.'i  in  umseo  Regio  Monaci  a  Dom.  Ruib  prope  Hie- 
rosolyma  lecta  a  me  Chol,  piclicollis  nominata  sunt.    (G.  Kraalz.) 


Coleopt.  in  ins.  Cypro.  227 

Iroclianteribus  posiicis  inermibus,  apice  paulliilum  elongalo-subin- 
cuivis,  Foernina  abdominis  segmenio  ventiMÜ  quinio  apice  lale,  at 
profunde  emarginato,  sexto  fciruginco  subintegio:  taisis  tiochanle- 
ribusquc  simplicibus.  Catopi  Inimerali  ßr.  ref'erendam  spcciem  cum 
dubio  in  primis  putavi,  auctoris  attamen  sane  consulta  desniplione 
ab  ea  disccdenlesn  ceusui,  antennis  folis  feiiugineis,  abdoiuiiie  se- 
gmentis  unicoloiibus,  elylris  modo  siriatis  nori  autem  punctalo  slria- 
tis;  tboiacis  angulis  posiicis  haud  elevafis;  ejus  poiro  stiticlui-a  ab 
affinibus  omniuo  dislincta  Slalura  Calopi  chrysomeloidl  Panz. 
proxima,  capiie  tboraceqne  subtus  rufo-ferrugincis,  supra  subnitidis. 
parce  subtiiiterque  punclalis  parceque  fulvopubesccutibus.  iUo  epi- 
stomatis  margine  anlico,  boc  lalcribus  late  ferrugineis.  Antennac 
elongalae,  dimidii  fere  corporis  longitudine,  articulo  octavo  conli- 
guis  dimidio  fere  breviore  et  crassitie  paulo  minore,  ultimo  acu- 
minato,  rufo-lestaceae  uti  et  oris  partes:  epistoma  et  labrum  apice 
subtruncala  levilcrquc  cmarginafa.  Tborax  trans\ersus,  apicem  ver- 
sus anguslalus,  lateribus  pone  medium  ampliatus,  angulis  omuibus 
lale  rotundatis,  Iransversim  parum  convexus,  disco  medio  postico 
fere  deplanatus,  margine  antico  subrecto,  poslico  leviter  arcuato, 
ante  scutellum  late  emarginalo.  Sculellum  nigro-piceum,  ouiuiura 
deuse  sublililer  alutaceum  fulvo-que  pubescens.  Elytra  anle  medium 
thoracis  summam  latitudinem  paulo  superaulia,  margine  utrinque 
validoi  lateribus  anterius  subrolundala,  posterius  modice  rotundata, 
apice  in  mare  truncata,  angulo  sulurali  subrecto,  in  foeuiina  obliipic 
rotundata,  ad  apicem  leviter  sinuata,  angulo  sulurali  aculo,  subspi- 
uoso:  supra  modice  convexa,  longitudinnliter  slriala,  dense  subtili- 
ler  aequalilerqne  aciculalo-punctata  denseque  fulvo-pubescentia,  ul 
plurinmm  parum  nilida,  cum  margine  inflexo  ferruginea ,  macula 
magna  communi,  confusa,  posteriore,  juxla  suluram  scutellum  ver- 
sus plus  minusve  adscendenle,  fusca  noiata;  interdum  picea,  macula 
oblonga  bumeiali  magna  margineque  inflexo  rufo-fcrrugineis.  Pectus 
nigrum,  subnitidum,  parum  ciebre  punctalum:  abdomen  nigro-pi- 
ceum, dense  aequaliter  punctulafum,  pube  brevi,  fusca,  deusa  obsi- 
tum.  Pedes  rufo-ferruginei.  Deccm  et  ultra  individua  vidi  ex  ins. 
Cypro. 

Cholera  notaiicollis  m.:  Elongalo-ovula,  fnsca^  dense 
fulvo-pubescens  et  suhlHissime  puticlulata,  ihorace,  plaga  discoidali 
excepta.  pedibus  et  antennis  elongntis  rufo-testaceis.  Mas  tarsorum 
anticorum  arliculis  qtialuor  primis  dilalatis,  apice  triatigulariter 
excisis,  latiludine  seiisim  decrescentibus,  subins  fulvo-spongiosis ,  po- 
steriores Uli  in  foeniina  simplices.     Long-   If  lin. 


228  Saudi  a  Selve: 

Ch.  IVatsoni  Spence  babitu  affinis,  at.  niagis  elongata,  tbo- 
race  elyliisque  sublilissime  dense  punctiilalis,  parum  nitidis,  subtilissi- 
meque  dense  fulvo-pubescenlibus;  capite  minus  dcnse  punctato  el 
puboscente,  nitidiusculo,  piceo,  iuterdum  rufo-piceo:  oculis  parum 
proniincntibus,  oris  parHbus  testaceis:  epistomate  a  froute  lineola 
recta  distincto,  apice  truncato-subemargiiiato,  labro  apice  membra- 
iiaceo,  subrecle  Iruncato.  Antennae  lenucs,  capite  thoraceque  paulo 
longiores,  arliculis  primo — sexto  elongalis,  longitudine  sensim  fere  de- 
crescenlibus,  7"  obconico,  praecedente  paulo  longiore,  &"  conico,  se- 
ptimo  teitia  parte  breviore,  codemque  paulo  tenuiore,  9 — II  ma- 
gnis,  subcompressis,  longiludine  inter  se  fcre  aequalibus  eaque  siu- 
gulo  vix  crassiore,  ultimo  apice  oblique  truucalo,  acumiiialo.  Tbo- 
rax  modice  convexus.  lalitudine  simiuia  sesqui  fere  brevior,  apicem 
versus  attenualus,  laleribus  modice  rotundatus,  summa  ejus  latitu- 
dine  pone  medium,  apice  subrecte  truncatus,  angulis  anticis  obtuse 
rolundatis,  basi  subbisinuatus,  angulis  posticis  introrsum  leviter  ver- 
gentibus,  subreclis;  rufo-teslaceus,  plaga  media  longitudinali,  poste- 
rius saepe  dilataJa,  ut  plurinmm  neque  basin  neque  apicem  atliu- 
gente,  fusca  notatus.  Scutellum,  eliam  in  dilutioribus  individuis,  fu- 
scum.  Elytra  tboracis  latitudine,  latitudine  baseos  fere  duplo  lon- 
giora,  apicem  versus  sensim  attenuala,  apice  subtruncata,  striola  su- 
lurali  sola  conspicua,  anterius  abbreviaia,  medio  a  sutura  paullulum 
discreta,  posterius  cum  margine  ipso  suturali  leviter  elevalo  confusa; 
elytra  pictura  admodum  variant,  modo  in  integrum  fusco-picea,  modo 
picea,  vel  fusco-ferruginea,  basi  lateribusque  dilutiora.  modo  rufo-te- 
stacea  plaga  indeterminaia  communi  media  fusca.  Peclus  subniti- 
dum  abdomenque  villosum  plus  minusve  fusco-picea;  tliorax  con- 
tra subtus  cum  pedibus  anticis  rufo- tesfaceus  vel  testaceus:  meso- 
slernum  haud  carinalum;  pedes  posteriores  rufo-testacei  vel  testacei, 
femoribus  supra  iuterdum  infuscatls,  compressis,  in  utroquc  sexu 
modice  incurvis,  tibiis  tarsisque  gracilibus;  trocbanteres  in  omnibus 
siniplices. 

Triginta  et  ultra  bujus  speciei  iudividua  cyprica  cxaminavi; 
raares  foeminis  ut  plurimum  diluliores:  unicuni,  foeminam,  immatu- 
rum,  scutello  etiam  rufo-lestaceo,  capite  Iboracisque  plaga  parva  di- 
scoidali  brunneis.  Tarsorum  anlicorum  in  mare  structura  nee  uon 
antennarum  forma  Cholevae  generi,  prout  in  recenliore  Col.  Eur. 
Prof.  Scbaum  catalogo  familia  baecce  disposita  est,  adscribeuda  spe- 
cies,  primam  quasi  inter  secliouem  corpore  elongato,  alleramve  eo- 
dem  ovato  medio:  antennae  efsi  sat  elongatae,  articulis  tarnen  non 
adeo  dissitis  ut  in  C/i.  angtistata  affinibusque,  neque  arcte  connexis 


Coleopt.  in  ins.  Cypro.  229 

ut  in  Catopomorphis:  earnnfleni  sirucfura  propius  ad  velocem  Sp. 
atlinet  et  affines,  qnibiis  eliam  m;ircs  farsornm  anticorum  ailiculis 
qiialuor  primis  dilatatls  gaudenf. 

Choleva  aiiomala  m.  EloJigulo-ovala^  posterius  uttenuata, 
fusco-yerrvginen,  capite  piceo  parce ,  (horare  ely(ris(/ue  sat  clense 
Jlavo-pubescenfibits;  liis  Iransversim  subliliter  slrigosis:  ore^  anten- 
nis  lo7igiusculis  pedibtisque  teslaceis,  thoracis  marginc  Inlerali  ely- 
trisqiie  circa  6asin  ferrngineis.      Long.   14^  lin. 

Mas  tarsoruui  anticorum  ailiculis  tiibus  primis,  interniediornm 
duobus  modice  dilaialis.  Unicum  cf  Cypro.  Praecedenti  admodun) 
affinis  f ),  corpore  graciüore,  pube  minus  tenui  obtecfo,  posterius  nia- 
gis  attenuato,  tboracc  clylrisque  sublilissime  transversim  strigosis  prae- 
cipue  distincta.  Caput  piceum.  sublilissime  sat  crebre  punctul;itum, 
parum  dense  pubescens,  epistomafe  linea  sat  impressa,  arcuata  a 
fronte  distiucio,  apice  ferruginco:  oiis  partes  testaceae,  maudibulis 
ferrugineis:  oculi  parnm  [)roniinuIi;  labruni,  in  unico  iudividuo  sub 
epistomate  retractum,  apice  truucatuni  visiim  est.  Antennae  ferru- 
gineae  dense  pubescentes,  graciles,  capite  cum  thorace  longiores, 
carundem  arliculo  8"  tboracis  aiigulos  posticos  excedente:  articulis 
prirao-sexto  cylindrico-obconicis,  primis  tribus  longitudiue  subaeqiia- 
libus,  quarto-sexto  eadem  scnsim  decrescentibus,  seplimo  praece- 
dente  paulo  longiore,  crassiusculo,  oclavo  septimi  trientc  breviore 
dimidioque  augustiore,  conico,  tribus  ultimis  majoribus,  validis,  cras- 
silie  scsqui  lougioribus,  liorum  ultimo  apice  abrupte  acnmiriato.  Tbo- 
rax  modice  couvexus,  transvcrsus,  lalitudiue  summa,  quac  ponc  me- 
dium est,  sesqui  brevior,  apiccm  versus  attcnualus,  lateribus  ante- 
rius  medium  usque  parum,  inde  ad  basin  valde  rotundalis,  apice 
truncato-emarginatus,  angulis  anticis  late  rotundalis,  basi  subtrunca- 
tus  et  ante  scutellum  emarginatus,  angulis  posticis  oblusis.  dorso 
fusco-ferruginciis,  lateribus  dilutior,  sat  dense  flavo-pilosus,  subtiüs- 
sime  crebre  punclulalus,  fere  transversim  strigosus.  Scutellum  fu- 
scum,  sat  crebre  punctatum,  dense  flavo-pilosum.  Elyira  basi  tbo- 
racis fere  lalitudine,  lateribus  medium  usque  parallelis,  indeque  api- 
cem  usque  curvatim  convergentibus,  latitudine  summa  plus  quam 
duplo  longiora,  apice  subiruncata,  siria  sulurali  fere  a  basi  exorienle 
usque  pone  medium  parallel;»  posleaque  convergenic,  apice  cum  su- 
tura  confusa  et  sat  impressa:  sublilissime  dense  transversim  strigosa, 


f )  Maxime  autem  Cliolevae  aciculari  mihi  ex  Sicilia,  altamen 
angustior,  paullo  minor,  dilutior.  (G.  Kraatz. ) 


230  Baudi  a  Sehe: 

dense  pubcscenlia,  pube  per  vittas  longiludinales  disposita  ejusmodi 
ui  elylra  quasi  laeviter  striata  virleantur.  Pectiis  et  abdomen  pi- 
cea, thoracis  margo  iiiflcxus  et  pedes  villosuli,  lestacci.  Mesostcr- 
num  hand  carinalum  Pedes  femoribus  validis,  posticis  subcompres- 
sis,  subincurvis,  troehanlcribus  simplicibus,  tibiis  gracilibus,  tarsis 
anticis  artioulis  iribus  primis  modice  dilalalis,  subtiis  fulvo-spon- 
giosis,  apice  trriangulariter  excisis,  longitudine  et  crassifie  sensini 
decrescenlibiis.  quarto  obeonico  praecedentc  lotigiore:  intermediis 
artiiMilis  diiobus  ()rimis  leviler  dilalatis,  subcompiessis,  apice  oblique 
Iruiicalis,  seciuido  primo  diinidio  breviore.  reliquis  cum  posticis  te- 
iiuibus,  gracilibus.  Post  praccedenlem  systeniatice  collocanda  vidc- 
tur,  antcnnarum  gracilitalc  primae  sectionis  Cbolevis,  tarsorum 
vero  strucfura  Catopibiis  affmis  inicr  eos  noxum  fere  diicil.  C.  ruji- 
penni  Lucas  corporis  picfura  quadamiDodo  similis;  verumtamen  Gal- 
lici  scriploris  verba :  les  cötes  sonl  arrondis  ahisi  que  les  angtes  de 
chaqne  cole  de  la  Läse  praeter  plurima  aüa  cyprico  insecto  sesqui 
majori  conveiiire  nequeunt. 

Sil p ha  sinuata  Fabr.     Minus  frequens. 

S.  gibba  Br.     Sat  frequens. 

Anisotoma  picta  Reiche.  Unicum  foemineuni  specimen,  non 
omnino  maturum,  elytris  pedibusquc  testaceis,  cacterum  descriptioni 
Cl.  Reiche  satapte  congruens. 

Agalhidixim  laeiugalum  Er.     Minus  frequens. 

Clambus  pnnclultim  GvU.     Minus  frequens. 

Arthrolips  obsciirtis  Sahlberg.     Rarus. 

A.  riifil horax  Duval.     Duo  specimina. 

Sericodertis  lateralis  Gyll.  Sat  frequens  praeserlim  va- 
rielas  dilulior. 

1*  eltinus  vclatus  Muls.     Quinquc  individua  * '). 

TRICHOPTERYGIA. 

P l enidium   corptilenium  Lucas.     Minus  frequens. 

P.  apicale  Er.     Copiose  lectum. 

P.  ftiscicorne  Er.     Unicum  specimen 


*^)  Moronillus  ruficollisDnsvA^  et  Orthoperus  coria- 
ceus  Muls.  apud  nos  in  Padi  alluvionibus  sat  frequentcs  cum  Co- 
rytnpho  cassidioide,  Sericodero  lalerali.  et  Clambis  Armadillo  et  pu- 
bcscenle^  iste  porro  saepissime  fere  dcpilis. 


Celeopt.  in  ins.  Cypro.  231 


P.  pusillum  Gyll.     Unicum  sp. 
Micrus  pulchellusl  Gillm,     Unicum  sp. 
Trichopt eryx  sericans  Heer.     Unicum  sp. 

SCAPHIDILIA. 

Scaphium  immactilalum.     Minus  frequens. 
Scaphisoma  limbatum.     Sat   frequens. 

HISTERIDAE. 

Plaiysoma  cornix  Mars.     Rarum^'). 
F.  lineare  Er.     Haud   frequens. 
Hister  major  Lin.     Sat  frequens^'). 


^•)  Plafysoma  laeiiicolle  Küster  idem  ac  algiricum  Lucas 
=  {ebenum  Gene  in  coli.  mus.  R.  Taur.)  esse  censeo,  ambae  enim 
descripliones  cum  plurimis  sardois  individuis,  quae  in  colleclioni- 
bus  nostris  exslani,  apprime  conferre  palent,  D.  Küster  verum  la- 
men  ad  reclam  ditionem  dcscripfione  reddita,  qua  insecto  non  qua- 
tuor,  scd  tres  inlegrae  elyfroruni  siriae  tribuanlur;  enim  vero,  si  qua- 
tuor  inlelligas,  bis  cum  duobus  abbreviatis  suluralique  in  textu  ci- 
tatis  Septem,  pro  norinali  sex  striarum  numero,  haberenfur. 

P.  frontalis  Payk.  band  infrcquens  in  Sardinia  occurrit  va- 
rietas,  quam  nomine  P.  delali  in  collectione  Prof.  Gene  donave- 
ral,  corpore  pauliulum  longiore,  Iboracis  lateribus  minus  fortiter  el 
angusliori  spatio  punclulatis,  elylrorum  stria  inferiore  tertia  sae- 
pius  inlerrupfa,  quarla  quiutaquc  brcvissimis,  sulurali  nuUa;  pro- 
sterno    vix    conspicue   bistriato;  pedibus  nigris,  tarsis  ferrugineis. 

P.  Anbei  Mars,  non  modo  Aigiriae,  sed  et  Hispaniae  meri- 
dionalis  iucola  a  D.  Gbiliani  rcpertum. 

P.  filiforme  Er.  snb  Pini  nigrae  cortice  apud  nos  copiose 
lectum,  variat  interdum  elytris  multo  evideniins  punclulalis,  siria 
sulurali  obsolela. 

'')  //.  puslnlosi  Gene  specimen  in  Sardinia  legi  elytrorum 
maculis  vix  conspicuis,  thoracis  disco  omni  tenuissime  piinclulalo, 
basi  punclis  majoribus  copiose  impresso,  stria  laterali  externa  lon- 
gius  fere  basin  usque  producta;  propygidio  in  integrum  ferc  puii- 
ctnlato,  punclis  omnibus  distinctis,  basi  densioribiis. 


232  Baudi  a  Selve: 

II.  cadniierintis  Ent.  Hefte.     Rarus^*). 

//.  smyrnneusl  Mars.  Noniiisi  quam  dubiose  hnio  speole'i 
sepicm  Cyprica  individua  refofo,  quao  a  1).  Mnrseul  descriptione  an- 
icjiiiis  ferrugincis,  Ihoraris  siiia  externa  in  omnibus  abbreviata,  la- 
lei'iim  dimidlani  solunuuodo  longitudinem  altingente,  discedunt;  in 
caeteris  cum  simjrnaeo  convcniunt. 

//.  graecus  Br.     Minus  frequcns. 

II.  ruficornis  Grimm.     Unicum  e  Syria. 

H.  bipunciatus  Payk.     Minus  frequens. 

H.  higubris  Tiuqul.  Speeimcn  unicum  a  pedemontanis  indi- 
viduis  forma  paulo  magis  orbiculari  varians,  corporis  pagina  supe- 
riorc  fere  opaca,  elytrorum  striis  omnibus  longa  subtilioribus,  ctsi 
aeque  ac  in  bis  profunde  impressis;  elytris  stria  sulurali  quintaque 
dorsali  distincte  integris,  basin  versus  in  arcu  acuto  simul  conve- 
nientibus:  hujus  striarum  dispositionis  exemplar  in  pedemonlano 
etiam  individuo  observavi. 

//.  scnlellaris  Er.  var.  foveicollis  Reicbe.  Unicum  speci- 
alen elytris  concoloribus. 

H.  bimaculaius  Oliv.  Frequens,  praeserlim  elytris  inima- 
culatis. 

H.  l2-striatns  Scbrank,  var.  ]4-sfriatns  Gyll.    Haud  r.  ^  ^). 

Carcinops  pumilio  Er.     Minus  frequens. 

Tribalus  scaphidiformis  lUig.   v. 

Saprinns  macitlatus  Rossi.     Varielates  a  et  b.     Mars. 

S.  semipunciatus  Fabr.   v. 

S.  concinnus  Motscb.     Unicum  specimen. 

S.  gangeticus  Motsch.     Unicum  e  M.  Libano. 

S.  nitidulus  Payk.     Permultae  varietales.  v.^*). 


3  2)  //.  cadaverini  varieiatem  in  Pedementio  repcri  tboracis 
Stria  interna  latiorc,  punctata,  elylrorum  striis  forlius  punclatis,  su- 
turali  longiore,  quiuta  basi  apiceque  notala:  altcrum  insupcr  in  Al- 
pibus  maritimis,  capitis  sulculo  frontali  medio  acute  sinuato,  ely- 
trorum striis  suturali  et  doisali  quinta  medium  usque  produclis. 

33)  Phelister  haemorrhorts  Mars,  in  Sardinia  a  1).  Giu- 
liani et  a  nie  ipso  sub  Quercus  subcris  cortieibus  a  Formicis  invasis 
band  raro  lectus,  sub  nomine  Pnromnli  fnlviconiis  Payk.  jampri- 
dem  Entomologis  a  me  missus. 

3*)  Formam  huic  speciei  admodum  proximam,  S.  plnniuscnli 
Motscb.  dcscriplioni  sat  congruam   1).  Truqui   in  insula  Melita,  ipsc- 


Coleopt.  in  ins.  Cypro.  233 

S.  Pharao  Mars.     Unicum  specimen. 

S.  Godeti  Br.,   —  snbnil idus  Mars.  r. 

S.  dubitis  Motsch  =  georgicus  Mars.     Haud  frequens. 

S.  algericus  Payk.     Unicum  spec. 

S.  aenens  Fabr.,  —  prasinus  Er.,   —   er ibellatus  Mars.    v. 

S.  chalc it  es  111.     Vulgaris,  statura  admodum  varians. 

S.  stibvirescens  Fald.  v. 

S.  Blanchei  Mars.     Sat  frequens." 

«S.  t auricus'l  Mars.     Unicum  specimen. 

S.  praecox  Mars.  r. 

«S.  mei allescens  Er.     Haud   frequens. 

S.  sicanus  Mars.,  var.  cribellalicollis  Duval.     Rarus. 

S.  rufipes  Payk.     Minus  frequens. 

S.  granarius  Er.     Sat  rarus. 

S.  conjungens  Payk.     Frequens. 

S.  apricarius  Er.  r. 

Gnathoncns  rotundatus  111.  v. 

G.  punclitlatzis  Thoms.     Non  infrequens  ^ '). 

Teretrius  Mulsanti   Mars.   v.  ^^). 

Plegaderus  vulneratus  Panz.  v. 

P.  s  anal  US  Truq.     Minus  frequens. 

Onthophilus  striatus  Siepli.     Haud   rarus. 

Abr actis  globulus  Creutz.     Ultra  40  speciraina. 

Acritus  minutus  F.    v. 


nieJ  in  Pedemonlio  et  Alpibus  maiiümis  passim  legimus;  Stria  fron- 
tali  integra,  elyJrorum  suturali  tertiaque  dorsali  brevissimis;  elytris 
dimidio  poslico  punclulatis,  corporeque  magis  rolundalo  a  S.  niti- 
fhäo  discedit. 

'^)  Gnathoncus  punctulalus  Thoms.  hiuc  inde  in  Pcde- 
niontiü  passim  occurrit. 

^^)  Teretrius  parasifa  Mars,  europaeis  adscribendus,  ejus 
efenim  specimina  duo  in  coUeclione  R.  Miisei  taurinensis  iu  Sar- 
dinia  lecta  proslant,  quae  hujus  specici  descriptioni  apprime  con- 
veniunt. 


Notiz  über  die  Mantis-Arten  bei  Buenos- 

Aires 


von 
Prof.   Burmeister. 


I 


m  zweiten  Bande  meines  Handbuches  der  Entomologie  liabe 
ich  (S.  588  38  1838.  8  )  bei  Gelegenheit  der  Manlis  Carolina  Stell 
eine  Notiz  über  die  Lebensweise  dieser  Art  in  ihrem  Vaterlande 
von  Zimmermann  miti:,el heilt,  worin  er  mir  schrieb,  dafs  ein  le- 
bend von  ihm  in  einem  Glase  gehaltenes  Weibchea  nicht  blos  Flie- 
gen und  Heuschrecken,  sondern  nach  und  nacli  kleine  Frösche  und 
selbst  eine  Eidechse  von  der  gestreiften  Art  (ein  Scincoide.  und 
walirscheinlicli  Gougylus  5-linealiis)  verzehrt  habe.  FJiese  allerdings 
auflallige  Bemerkung  erregte  die  kritische  Schadenfreude  Erich- 
son's,  und  bei  Gelegenheit  der  Anzeige  meines  Buches  im  nächsten 
Jahresbericht  ( Arcliiv  183t).  H  347.)  machte  er  sich  über  meine 
IMystification  durch  Zi  m  m  ermann  lustig,  worauf  derselbe  sich  ver- 
anlafst  sah,  darüber  an  Erich  sou  zu  schreiben  und  das  Faktum 
als  eine  wahiiiaftige  Tbafsache  zu  documentiren.  Ich  glaube,  Erich- 
son  hat  diese  Berichtigung  Zimmermaiin's  auch  in  seinem  näch- 
sten .Tabresberichte  berührt.  — 

Eingedenk  dieser  Begebenheit  gewährt  es  mir  eine  nicht  ge- 
ringe Befriedigung,  gegenwärtig  eine  ähnliche,  aber  noch  viel  über- 
raschendere Beobncbtiing  mittheilen  zu  können,  welche  hier  im 
Laufe  des  Sommers  von  einem  völlig  wahrhaftigen,  unbefangenen 
[Manne  gemacht  worden  ist  Derselbe,  ein  Engländer  von  Geburt 
und  in  höheren  Jahren  siebend  (sein  Name  ist  Robert  Hudson), 
kam  zu  mir  und  brachte  mir  das  lebende  Weibchen  der  gröfstcn 
hiesigen  Mauiis,  welche  ich  später  als  M.  argenlina  beschieiben 
werde,  nebst  einem  frisch  golödletcn  Vögelchen,  der  Serpophaga 
snhrrislala  Vi  ei  11.  (Azara  No.  160),  und  cizählte  mir  dabei  Fol- 
gendes: 

Am  Altend  vorher,  zwischen   7  und  S  Uhr,  wie  es  schon   mäs- 


Burmeister:  über  Manth- Arten.  235 

sig  dunkel  gewesen,  habe  er  vor  der  Tliür  seines  Hauses,  einer 
Quinta  in  der  Nähe  von  Buenos  Aires,  gesessen,  als  plötzlich  das 
laute  Gekreisch  eines  kleinen  Vogels  vom  Baum  herunter,  der  in 
der  Nähe  sieht,  gekommen  sei  und  ihn  aufmerksam  gemacht  habe. 
Er  sei  hingegangen  und  habe  nun  zu  seinem  Erstaunen  gesehen, 
wie  dies  kleine  Vögelchen,  das  er  mir  bringe,  an  einem  Zweige 
wie  angeklebt  gewesen,  mit  den  Flügeln  geflalterf  habe,  aber  nicht 
im  Stande  gewesen  sich  los  zu  machen.  Aufmerksam  den  Gegen- 
stand betraclitend  habe  er  bemerkt,  dafs  irgend  ein  anderes  Wesen 
mit  dem  Vögelchcn  ringe,  dasselbe  umklammert  halte,  und  letzte- 
res in  Folge  der  Anstrengung,  sich  zu  befreien,  zu  ermatten  scheine 
unter  den  Umarmungen  seines  Gegners.  Bald  sei  der  Vogel  auch 
wirklich  zusammengesunken,  sein  Gekreisch  verstummt,  und  er  of- 
fenbar dem  Tode  verfallen  ,  dabei  aber  an  derselben  Stelle  verblie- 
ben, wo  er  ihn  zuerst  gesehen.  Jetzt  habe  er  eine  Leiter  geholt, 
sie  an  den  Baum  gelehnt  und  sei  hinaufgestiegen,  um  die  Erschei- 
nung näher  zu  uni ersuchen.  Zu  seinem  nicht  geringen  Erstaunen 
habe  er  nun  dies  Insekt,  was  er  mir  lebend  vorlegte,  mit  seineu 
vier  hinleren  Beinen  fest  an  den  Zweig  angeklammert  gefunden, 
während  die  beiden  vorderen  das  Vögelchen  gepackt  gehalten  und 
so  an  den  Mund  des  Thicres  gezogen  hätten,  dafs  der  Kopf  des 
Vogels  vor  dem  Maule  sich  befunden  habe,  und  an  diesem  hätte 
das  Insekt  genagt.  In  der  Thal  war  auf  der  höchsten  Stelle  des 
Scheitels  die  Kopfhaut  herunter  gezogen,  in  Fetzen  zerrissen  und 
die  harte  Gehirnkapsel  des  Schädels  selbst  bereits  angenagt,  was  ich 
zu  meiner  gröfslen  Verwunderung,  bei  genauer  Untersuchung,  be- 
stätigt fand.  Hier  ist  nun  an  eine  absichtliche  Mystification  auf 
keine  Weise  zu  denken;  der  ältliche  Mann  ist  das  treue  Sirmbild 
der  biedern  Odenherzigkeit  seiner  Nation  und,  wie  viele  Engländer, 
für  Naturbeobachtung  interessirt,  was  schon  seine  Wohnung  auf 
der  Quinta  im  Freien  unter  ländlicher  Beschäftigung  beweist.  Er 
wufsle  nichts  von  der  Art  beider  in  Rede  stehemlcn  Geschöpfe  und 
meinte,  es  sei  doch  höchst  überraschend,  einen  Vogel  mit  vollstän- 
digen Flügeln  in  die  Gewalt  eines  nicht  einmal  gröfseren.  ganz  un- 
geflügellen  Insektes  fallen  zu  sehen;  eine  allerdings  ganz  richtige, 
von  klarer  Auffassung  Zeugnifs  ablegende  Bemerkung. 

Demnach  steht  es  durch  dies  zweite  Zeugnifs  fest,  dafs  die 
weiblichen  Munlis  sehr  kühne  und  gefräfsige  Thiere  sind;  dafs  sie 
selbst  auf  Rückgratthiere  losgehen  und  Individuen  bezwingen,  die 
räumlich  wie  materiell  mehr  Inhalt  haben,  als  sie  selbst.  Man 
sollte  denken,  ein  Scbnabelsticb    der  Serpophaga    hätte  die  Manlis 

Berl.  Entoraol.  Zeitschr.    Vli:.  Iß 


236  Burmeisler: 

tödten  müssen,  und  gewifs  auch  können,  wenn  der  Vogel  diese 
Veilheidigung  angewandt  hätte;  ahcr  er  war  von  dem  üherniiithi- 
gen  Angriir  des  Insekts,  das  ihn  mit  seinen  vordersten  Raubfülsen 
sicher  gepackt  hatte,  so  üherraschl,  dafs  er  nicht  an  Vertheidigung 
dachte,  sondern  nur  durch  lautes  (jJekreisch  sich  zu  reiten  suclife. 
Aber  die  Manlis  iiefs  nicht  los,  sie  wartete  ruhig  bis  sie  mit  iliren 
fest  schliefseuden  Klammerorganen  den  Vogel  erwürgt  hatte,  und 
machte  sicli  demnächst  behaglich  au  den  Schmaufs  ihrer  Beute, 
sich  klug  das  Beste  und  am  leiclilesleu  unter  (lern  dichten  Gefieder 
zugängliche  Stück,  den  Scheitel  mit  dem  Gehirn,  zuerst  zum  Frais 
erkiesend;  offenbar  ein  Verfahren,  welches  zelgl,  dafs  das  Tiiier  mit 
Bewufsisein  seiner  That  \  erfuhr  und  gleichsam  darauf  ausgelernt 
ist,  kleine  Vögelchen  im  Schlafe  zu  überfallen  und  zu  überwinden. 
—  Ich  ergreife  diese  Gelegenheit ,  die  liier  im  Lande  vorkommenden 
Manlis-Arlen  weiter  zu  besprechen,  zumal  als  die  eine  nächst- 
giöfste,  um  welche  es  sich  hier  handelt,  noch  unbeschrieben  ist. 
Alle  Arten  stehen  hier  im  liufc,  sich  aufs  Läuseessen  zu  legen,  und 
werden  deshalb  vom  Volke  Come  pioje  genannt;  sie  bilden  ein 
Spielzeug  der  Kinder  auf  dem  Lande,  welche  sie  an  Zwirnfäden 
binden  und  lange  Zeit  halten,  sie  mil  den  Lieblingsbissen  des  In- 
sekts, der  Laus  ihres  Kopfhaares,  ernährend. 

Bis  jetzt  habe  ich  in  den  von  mir  bereisten  Gegenden  der  Ar- 
gentinischen Provinzen  folgende  Arten  angelrolfen: 

A.  Die  meisten  Arten  haben  Flügel  in  beiden  Geschlechicrn, 
aber  die  der  Männchen  sind  stcis  länger,  schlanker  und  dinchsich- 
tiger  als  die  der  Weibchen     Hierher  gehören; 

1.   M.  praecaria  aucl.    Burm.    Haiidb.    d.   Eni.  II.   539.   40.   — 
Servill.  H.  n.  des  Orthopt.   181.  7. 

Diese  Art,  die  gröfste  von  allen  des  Landes,  ist  mir  öfters  in 
den  nördlichen  Provinzen  von  Tucuman  und  Calamarca  vorgekom- 
men, aber  dort  stets  kleiner,  als  die  Individuen,  welche  man  aus 
der  Tropenzone  Brasiliens  erhält;  nur  2  —  'I\  Zoll  lang,  während 
letzte  3  —  3^  Zoll  grofs  voikoinmcn.  Serville  giebt  auch  Buenos- 
Aiics  als  Vaterland  an,  aber  südlicher  als  bis  Rosario  habe  ich  die 
Art  noch  nicht  gefunden.  — 

Das  Männchen  ist  auch  bei  dieser  Art,  wie  bei  den  meisten 
Manlis^  kleiner  und  schmächtiger  gebaut,  namentlich  im  Protho- 
rax; seine  Oberllügel  sind  länger,  nach  Verhältnifs  schmäler  und 
am  canzen   Innenrandc  vvasseiklar,    mit    einigen    lioini"   erweiterten 


über  Manlis-Arlen.  237 

Qaeraderu  in  der  Gegend,   wo  die  liäutige  Parlie  iu  die  lederaitige 
ühergelit. 

Der  Augerifleck  in  der  Milte  der  Oberflügel  ist  sehr  variabel, 
und  fehlt  miluiiler  ganz.  Die  Individuen  von  liier,  welche  ich  bis 
jetzt  gesehen  habt',  zeigen  diesen  Fleck  sehr  vollständig,  und  haben 
nichl  blos  vor  dem  weifsen  Halbmond  einen  biaunen  Saum,  son- 
dern auch  hinler  demselben  einen  andern  Bogen,  der  mit  dem  vor- 
dem einen  förmli<  ben  Kreis  bildet  und  noch  einen  helleren  gelbli- 
chen Aufsenrand  zu  haben  pflegt. 

2.   M.  (limidiata  Burm.  Handb.  d.  Entom.  II.  539.  39. 
M.  cuticiilaris  Serv.  H.  n.  d.  Ortli.   189.  18. 

Mas  alis  elongalis,  femina  ulis  brevibus,  abdomine  breviorifms. 
Im  ganzen  Gebiet;  Banda  orienlal,   Buenos-Aires,  Rosario,  Men- 
doza.  — 

Kommt  in  zwei  Varietäten  vor,  nämlich  grün  und  grau. 

Die  grüne  Varietät  fing  ich  nur  in  der  Banda  orieutal;  sie  ist 
im  männlichen  Geschlecht  ganz  einfarbig  blafsgelbgrün.  mit  glashel- 
len Ober-  und  Unterflügeln,  im  weiblichen  grasgrün,  mit  lederarti- 
gen Oberflügeln,  worin  ein  schwarzer  Fleck  hinter  der  Hauptader, 
und  bräunlichen  Unterflügeln;  beide  kürzer  als  der  Hinterleib.  In 
dieser  Varietät  gloichl  sie  sehr  der  M.  Carolina^  wohin  v.  Char- 
pentier  meine  M.  dimidiala  desbalb  auch  bringen  will.  Germar 
Ztscbr.  HI.  292.  23 

Die  graue  Varietät  beschreibt  Ser  ville  ausführlich  (a.  a.  O.); 
sie  ist  bei  Buenos-Aires  die  häufigere  Form;  denn  die  grüne  fand 
ich  weder  hier  noch  bei  Mendoza. 

Das  [Männchen  ist  fein  und  gestreckt  gebaut,  der  Prothorax  an 
den  Rändern  kaum  etwas  gezähnell,  aber  die  Hüften  der  Vorder- 
beine haben  deutliche  Zähnchen;  sie  und  ihre  Schenkel  sind  inwen- 
dig nicht  gefleckt.  Die  laugen  Flügel  völlig  häutig,  die  oberen  ganz 
klar,  die  unleren  nufsbraun  mit  weifslichen  Adern.  Das  Weibclieu 
hat  stärkere  Zähne  am  Rande  des  Prothorax,  wie  an  den  Hüften, 
und  lederartige  Oberflügel.  mit  einem  hornigen  Fleck  hinter  der 
Hauplader.  V'erhältnifs  beider  Geschlechter  zu  einander  übrigens 
wie  bei  der  vorigen  Art,  aber  die  Oberflügel  des  Weibchens  nach 
Veihältnifs  kürzer,  selbst  kürzer  als  der  Hinterleib,  und  die  Uiiter- 
llügel,  wenn  gespannt,  kürzer  als  die  oberen;  in  der  Ruhe  daher 
beide  von  gleicher  Länge   erscheinend. 


16 


238  Burmeister:  über  Mantis- Arien. 

.3.  M.  nnipunclnla  Rurm.  Handbuch  d.  Entuin.  I    540    43.  — 
V.  Cliii  rpen  li  ci'  Genn.  Ztsclir.   III.  29-3 

M.  flavogiittfita   Seiv.   H.   n.   d.   Orlli.    VHK    10. 

Es  ist  die  liimfigsle  Art  hei  Buenos-Aires;  man  findet  beide  Ge- 
sclilcchler  nidit  seilen  in  den  Blumengärten  auf  den  Höfen  der  Häu- 
ser in  der  SladI,  nehsl  Eiorgruppen  und  Larven.  Sie  ist  ganz  grün, 
die  Innenseile  der  Vorderschenkel  orange  und  die  untere  Hälfte  der- 
selben Seile  ihrer  Hüften  schwarz.  —  Das  Männchen  hat  ganz  häu- 
tii:;e,  glashelle  Flügel,  doch  ist  das  Anfangs  breite,  hernach  schmale 
Randfeld  dci-  Obcrflügel  Icderarlig  und  grün  gefärbt.  Das  Weibchen 
besilzl  etwas  kürzere,  aber  auch  etwas  breitere  Oberflügel  von  le- 
dorarllger  Beschairenheii  mil  häutigem,  iimeren  glashellen  Saum  am 
Innenrande  und  kleinem  solchen  Flecken  in  der  Mitte;  neben  der 
Hauptader  steht  nach  irmen  ein  rothbiauncr  Fleck.  Die  Unterflügel 
siinl  am  Vorderrande  grün,  ani  («runde  gelb,  dann  glashell,  mil 
breit  gelben  Queradcru.  Länge  beider  Geschlechler  im  Rumpf  2  Z(dl. 

B.  Eine  Art  hat  nur  im  männlichen  Geschlecht  vollständige 
Flügel;  im  weiblichen  fehlen  die  Unleiflügel  ganz  und  die  oberen 
reichen  nur  bis  auf  den  Anfang  des  Hinterleibes. 

4.   M.  ar  geilt  ina   Nob.  lola  viridis^   immnculatn.  —  Long. -3  Zoll. 

Mas  nlis  perjeclis  hyalinis,  superiortim  cosla  membranacen, 
Vena  radiati   incraxsata,  fluvescente. 

Fem.   apfera,  elylris  brevisslmis  coriareis,  reliculatis. 

Im  südlichen  Gebiet  der  Argentinischen  Conföderatlon,  von 
Buenos-Aires  bis  Mendoza 

Ein  starkes,  kräftiges  Thier,  doch  das  Männchen  wie  gewöhn- 
lich, viel  schlanker  und  schmächtiger  als  das  Weibclien;  ganz  hell 
grasgrün  gefärbt,  die  Flügel  der  Männchen  glashell  mit  grünen 
Adern,  die  starke  Haupfader  der  oberen  gelblich.  Fühler  der  Männ- 
chen etwas  stärker,  2  Zoll  lang,  der  Weibchen  feiner,  nur  1  Zoll 
lang.  Vor  dem  Brustring  10  Lin.  heim  c/^ ,  11  Lin.  beim  9,  über 
den  Hüften  etwas  breiter,  mit  erhabener  feiner  Längsleisle  und  klei- 
nen, beim  cT  sehr  schwachen  Zähnen  am  Rande.  Vorderhüflen  un- 
gefleckl,  an  den  Kanten  gczähncil;  Schenkel  dick,  ohne  Flecke, 
mit  schwarzen  Spitzen  der  Zähne,  wie  an  den  Schienen.  Flügel 
der  Männchen  etwas  länger  als  der  Hinleileib,  die  unteren  gespannt, 
ebenso  lang  wie  die  oberen.  Weibchen  mit  kleinen  ovalen  Flügel- 
decken von  lederartiger  BeschalTenheit.  aber  mit  vortretenden  netz- 
förmigen Adern,  welche  nur  bis  zum  Endrande  des  kurzen  ersten 
Hinterleibsringes  reichen.  Flügel  gänzlich  fehlend.  Rippe  bei  bei- 
den Geschlechtern  ziemlich  dick,  etwas  kurz  (IJ — 2  Lin.)  pfrie- 
menförmig,  siebend  behaart. 


Beitrag  zur  Käferfauna  Griechenlands. 


(Neuntes    Stück.) 
Curculionidae 

von 
H.    V.     Kiesen  wette  r. 


v^bgleich  Lacoidaire's  höchst  dankensAveithes  Uniernehmen,  die 
grofse  Familie  dci'  Curculionen  nach  neuen  Gesichtspunkten  zu  ord- 
nen, \\\\  Bande  VI.  der  Gen.  des  Col.  noch  nicht  ganz  vollsländig 
abgeschlossen  vorliegt,  so  bildet  doch  schon  das  bisher  Erschienene 
einen  so  wesentlichen  ForlscbritI  gegen  Scliöi)herr's  System,  dafs 
ich  keinen  Anstand  genonimen  habe,  in  der  nachstellenden  Aufzäh- 
Ijjng  der  neuen  Anordnung  in  der  Hauptsache  zu  folgen.  Einzelne 
Abweichungen  sciiienen  mir  aber  uncriärslich  und  um  so  nnbedenk- 
licher,  als  Lacordaire's  System,  weil  es  ganz  neu  ist,  sich  noch 
nicht  in  dem  Grade  hat  einbürgern  können,  dals  seine  traditionelle 
Geltung  selbst  gegen  die  eigene  Ueberzeugung  aus  praktischen  Grün- 
den überwiegen  müfste.  Auch  ist  die  Zahl  der  griechischen  Rüs- 
selkäfer nicht  so  grofs,  dafs  man  mit  der  Reihenfolge  der  Arten  bei 
ihrer  Verzeichnung  allzu  ängstlich  sein  müssle. 

Eine  tiefer  eingehende  Erörterung  des  Lacordaire'schen  Syste- 
mes  würde  von  dem  Zwecke  des  gegenwärtigen  Aufsalzes  zu  weit 
abführen,  auch  hat  Dr.  Kraalz  bereits  in  dieser  Zeitschrift  1864 
p.  154  IT.  sehr  beaclitenswerihe  Bemerknngen  dazu  gemacht.  Ei- 
nige Punkte  mufs  i<h  aber  doch  in  möglichster  Küize  besprechen, 
um  gewisse  Abweichungen  von  Lacordaire's  System  nicht  ohne  jede 
Motivirung  zu  lassen. 

Bekanntlich  zerfällt  Lacordaire  die  CwrcM/jonirfen  in  zwei  grofse 
Hauptablhcilungen,  Adelognnlfien,  mit  vom  Kinne  vordockten,  und 
Phanerognatlicn,  mit  frei  neben  dem  Kinne  liegenden  Maxillen  und 


240  V.  Kiesetiivetler :  Beitrag  zur 

fincr  melir  oder  weniger  ansehnlichen  Verlängerung  des  miltleren 
Theiles  der  Kehle  vor  dem  Kinne.  Lacordaire  nennt  diesen  Theil, 
welcher  der  partie  prehasilairc  J.  Duval's  und  dem  Submcntuni  Ne^v- 
porf's  entspricht,  pedoncule,  und  macht  mit  Recht  aus  seinem  Vor- 
handensein mit  ein  Kennzeichen  der  eigentlichen  P haner ognathcn. 
Es  finden  sich  nämlich  unter  den  Brachxjderiden  Lacordaire's,  also 
unter  den  Adelognulhen,  nicht  wenige  Gattungen  und  Arten,  bei 
denen  die  Maxillen  frei  neben  dem  Kinne  liegen.  Namentlich  ist 
dies  der  Fall  bei  Sitones.  z.  B.  S.  gressorius,  hei  welchem  man 
Cardo  und  Stipes  der  Maxille  sehr  deutlich  wahrnehmen  kann,  so- 
wie bei  allen  eigentlichen  Polydrosen,  z.  B.  P.  pfcrygomalis  und 
ßavovirens.  In  allen  diesen  Fällen  ist  aber  öev  Vorderrand  der 
Kehle  flach  ausgerandet  oder  doch  in  der  Mitte  nur  unmerklich 
vorgezogen,  ohne  deullidi  vortretendes  Submentum.  Ebenso  ver- 
hält es  sich  auch  mit  Sryfhropiis  und  die  von  Lacordaire  vorge- 
nommene Entfernung  dieser  Galtung  von  ihren  natürlichen  Ver- 
wandten, wogegen  sich  Kraatz  ausgesprochen  hat,  rechtfertigt  sich 
also  auch  nicht  durch  die  Bildung  ihrer  Mundtheile. 

Ohne  übrigens  den  Werth  des  schon  von  Latreille  aufgefunde- 
nen und  von  Lacordaire  benutzten  Merkmales  unterschätzen  zu  wol- 
len, wird  man  dasselbe  doch  nur  in  Veibinduug  und  unter  voller 
Berücksichtigung  der  übrigen   Verhältnisse  ver%venden  dürfen. 

Da  das  wesentlichste  natürliche  Kennzeichen  der  Curculioniden 
der  Rüssel  ist,  der  ihre  morphologischen  und  systematischen  Eigeu- 
thümliclikeiten  von  Gruud  aus  bedingt ,  so  ist  es  an  sich  durchaus 
gerechtfertigt,  wenn  man  bei  der  Einlheilung  dieser  Käfer  ihn  zu- 
nächst in  Betracht  zieht. 

Die  alte  Eintheilung  in  Kurzrüfsler,  bei  welchem  der  Rüssel- 
käfertypus noch  nicht  zur  völligen  Entwicklung  gelangt  ist,  und  in 
Langrüfsler,  bei  welchem  dies  in  höherem  oder  geringerem  Grade 
der  Fall  ist,  scheint  mir  daher  ganz  naturgemäfs,  nur  dafs  eine 
grofse  Menge  von  Zwischenformen  existiren,  bei  welchen  die  Ent- 
scheidung, ob  mau  einen  langen  oder  einen  kurzen  Rüssel  anzuneh- 
men habe,  zweifelhaft  und  wilikührlich  wird. 

Es  kommt  also  darauf  an,  für  diese  Frage  eine  Entscheidungs- 
norm zu  finden,  die  nicht  nur  auf  naturgcniäfse  Gruppirung  der 
Gattungen  führt,  sondern  auch  praktisch  brauchbar  ist,  gewisser- 
mafsen  einen  Maafsstab  abgiebl,  an  welchem  wir  im  Zweifelsfalle 
die  Länge  des  Rüssels  messen  können.  IMan  kann  die  Mundthcil- 
bildung  hierzu  recht  gut  benutzen,  und  als  Kurzrüfsler  diejenigen 
betrachten,  bei  denen  ein  deullichcs  Submentum  —  Kehlenfortsatz 


Käferftmna  Griechenlands.  241 

zwischen  den  Maxillen  —  nicht  vorhanden  ist;  als  Langiüssler  die, 
wo  wir  es  denilich  zv\'ischen  den  freiliegenden  Maxillen  wahrneh- 
men. Einen  w^eiteren,  nicht  weniger  branchbaren  Maafsslab  im  vor- 
stehenden Sinne  hat  Kraatz  in  dieser  Zeitschrift  1864  p.  156  an  die 
Hand  gegeben,  indem  er  die  Beachtung  des  Umstandes  enipfiehlt, 
ob  das  erste  Fühlerglied,  Schaft  der  Fühler,  bis  zum  Vorderrand 
der  Augen  oiJer  darüber  hinausragt.  Man  bat  hiernach  einen  Rüs- 
sel für  kurz  gelten  zu  lassen,  wenn  seine  Länge  nicht  ausreicht,  um 
den  Vorderrand  des  Auges  aus  der  Fühlung  des  Schaftes  hinauszu- 
rücken. 

Kra.'itz  hat  die  Länge  des  ersten  Füblergliedes  nicht  sowohl 
mit  der  Länge  des  Rüssels  als  vielmehr  mit  dem  Vorhandensein 
oder  der  Ai)wesenheit  der  Fühlergruben  am  Rüssel  in  Beziehung 
gebracht.  Doch  darf  man.  wie  ich  glaube,  die  Wichtigkeit  dieser 
letzteren  für  die  Systematik  nicht  überschätzen;  denn  die  Entschei- 
dung, ob  in  einem  gegebenen  Falle  Rüsselfnrchen  als  vorhanden  an- 
zunehmen und  welche  Gestalt  dieselben  haben,  ist  nicht  immer 
leicht,  und  die  Schriftsteller  veifahren  dabei  nicht  seilen  ziemlich 
willkührlich.  Folijdrosus  ßavipes  ')  wird  von  Schönherr  ohne  Be- 
denken zu  Polijchosus  gebracht,  während  die  Fühlergruben  dessel- 
ben von  der  für  diese  Gattung  charakteristischen  Form  wesentlich 
abweichen  und  sich  der  bei  Phyllobius  gewöhnlichen  nähern.  (Vgl. 

Thomson  Scand.  Col.  L  p.  131   „Euslolus sulci  antennarii  band 

deflexi,  abrupti"  und  Lacord.  Gen.  Col.  VL  p  79  not.  .3.)  Bei  Po- 
lydrosus  werden  die  Fühler  in  der  Ruhe  unterhalb  der  Augen  her- 
abgebogen, indem  sie  sich  an  die  Seilen  des  Rüssels  anlegen,  und 
zwar  um  so  fester,  je  schäifer  die  Fühlerfurchen  eingeschnitten  sind; 
bei  Phytlobius  dagegen  sind  die  Fühler  mehr  auf  der  Oberseite  des 
Rüssels  eingefügt,  und  legen  sich  in  der  Ruhe  minder  nahe  an  den- 
selben an,  und  biegen  sich  namentlich  nicht  auf  die  Unterseite 
herab.  Zudem  pflegt  der  Rüssel  bei  den  echten  Polydrosen  dicker 
und  kürzer  zu  sein  als  bei  P/iyllobhis,  und  die  Fühler  sind  zarter 
und  schlanker.  Man  mufs  sich  da,  wo  die  von  den  Füblergruben 
hergcnonmienen  Merkmale  nicht  weiter  wSticb  h;dten,  nach  den  eben 
angegebenen  Unterschieden  richten,  d.  h.  sich  mehr  oder  weniger 
von  einem  kaum  recht  scharf  definirbaren  Habitus   leiten  lassen. 

Was  die  Allelublden  und  Apioniden  anlangt,  so  halte  auch  ich 
den  Platz,  welchen  ihnen  Lacordaire  angewiesen  hat,  nicht  für  na- 


')  Beiläufig   bemerkt,   »'in    in  Deutschland,   wie   es  scheint,    seltener 
und  vielfach  verkannter  Käfrr. 


242  V.  Kiesinweüer :  Beitrag  zur 

turgemäfs.  Sie  schliefsen  sich  unverkennbar  durch  Bhinomacer  und 
manche  RhynchUen- Formen  den  Salp'mgiden  an,  und  man  könnle, 
wolllc  man  auf  diese  Verwandtschaft  das  Hauptgewicht  legen,  die 
Reihe  der  Curculioniden-Gi\l[nn^cn  mit  ihnen  eröffnen.  Das  würde 
aber  wieder  in  anderen  Beziehungen  eine  unzweckmäfsige  Anord- 
nung veranlassen.  Die  fraglichen  Käfer  sind  in  jeder  Beziehung 
Langrüssler  oder  Phancrognathen^  indem  ihi'  langer  dünner  Rüssel 
ein  deutlich  vortretendes  Suhmentun»  und  freiliegende  IMaxillen  bat? 
und  indem  das  hier  übrigens  besonders  kurze,  erste  Fühlerglied 
den  Vorderrand  der  Augen  nicht  crreichl.  Ich  vermag  die  Tbiere 
also  den  Adelognalhen  nicht  anzuschliefscn.  und  habe  sie  an  das 
Ende  der  Phanerognuthi  symmeridae  vor  die  Aposlashneriden  ge- 
stellt, nicht  sowohl  weil  dieser  Plalz  ihre  natürlichen  Verwandt- 
schaffen evident  macht,  als  weil  auf  diet^c  Weise  andere  nach  mei- 
ner üeberzeugung  zusammengehörende  Gattungen  nicht  von  einan- 
der getrennt  werden.    — 

Im  Verliällnifs  zur  griechischen  Rüsselkäfer-Fauna  ist  das  nach- 
stehende Verzeichnifs,  obschon  es  in  manchen  Gattungen  schon  an- 
sehnliche Reihen  von  Arten  aulführt,  jedenfalls  noch  sehr  arm. 
Eine  grol'se  Rolle  spielen  z.  B.  in  Griechenland  die  Lärmen,  wel- 
che in  den  Blüthen  und  Samenkapseln  der  zahlreichen  Disteln  un- 
glaubliche Verwüstungen  anrichten,  die  nur  deswegen  wenig  auf- 
fallen, weil  das  Interesse  griechischer  Landwirthe  davon  unberührt 
bleibt.  Herr  v.  Heldreich  in  Athen  versicherte  mich,  dafs  es  zu 
Zeiten  schwer  oder  unmöglich  sei,  für  die  Zwecke  botanischer 
Gärten  auch  nur  wenige  von  den  Lcirlnen  unversehrte  Blütheuköpfe 
oder  Samen  von  ganz  geraeinen  Distelarlon  aufzufinden.  Nun  setzt 
das  allerdings  zunächst  vorzugsweise  zahlreiche  Individuen,  nicht 
aber  unbedingt  einen  grofsen  Arlenreichthum  voraus.  Man  darf 
aber  wohl  auch  auf  diesen  schliefsen,  wenn  man  die  Mannigfaltig- 
keit der  distelartigen  Pflanzen  in  Griechenland  in  Betracht  zieht. 
Trotzdem  können  wir  nachstehend  verhältnifsmäfsig  wenig  Larinen 
aufführen,  und  so  wie  mit  diesen  Rüs.>elkäfern  mag  es  sich  mit  vie- 
len andern  verbalten. 

Um  dem  Verzeichnisse  einen  gröfscren  praktischen  Werth  zu 
geben,  sind  von  siimmtlichen  nicht  in  Schönherr's  Monographie  ent- 
haltenen Rüsselkäfern  wenigstens  die  Diagnosen  mitgetheilt  worden. 


Käferfanna  Griechenlands.  243 

ADELOGNATHI. 
Bracliy(lerl<lae. 

Strophosomus  hispidus  Sclih.   —  Attica ,  Aetolien   (Ksw.) 

S.  S2ibs7tlrnius  vSchli.  —  Nach  Vlai-seuTs  Cat.  Col.  Eur.  Ed. 
If.  p   207  in  Griechenland. 

Strophosomns  albarius  Rciclie  et  Saulcy  (Ann.  Soc  ent. 
1857.  p  668.  206.  Siroph.  hispido  affinis.  oblongns.  niger,  sqnanni- 
lis  albidis  vesHtus.  albopilosnlus.  Caput  laluni.  vix  convexum.  ocu- 
lis  ovalibus  vix  prominulis;  rosiro  bievi,  capiie  paulo  angustiore,  an- 
tennis  gracilibus,  thoracis  l)asi  (soll  bcifsen  ., basin'')  superantibiis, 
ferrugineis.  Thorax  capife  duplo  lalior,  latitndine  ninlto  brevior, 
n  lalere  (soll  wahrscheinlich  bedeuten  laleribus)  rolundalim  dilata- 
tus,  antice  magis.  postice  parum  angustalus.  Elytra  oblongo-ovata, 
tliovace  dimidio  latiora,  fere  triplo  longiora.  punctato  striata:  inter- 
stifiis  planis;  corpus  sublus  fusco  -  picenm,  squamulis  albis  tectum. 
abdonnne  excepto  albo-pilosulo.  —  Long.  3|  lin.  (Heiclie.)  Athen 
(Ksw.).  Peloponnes  (Keiche  und  Saulcy)  Eine  leicht  kemitliche  Art. 
die  sich  von  dem  verwandten  S.  hispidus  durch  das  iv.tch  hinten 
mehr  gerundete  Halsschild  und  vorzüglich  durch  die  viel  kürzere 
Hebaarung  unterscheidet,  die  bei  S.  hisp  in  längeren  borstenartig  ab- 
stehenden Haaren,  hier  aber  in  einem  kurzen,  weifsen  Haarüber/uge 
besteht.  Reiche's  Angaben  stimmen  im  Allgemeinen  so  gut.  dafs 
die  Richtigkeit  meiner  Bestimmung  keinem  Zweifel  unterliegt;  die 
Augen,  die  Reiche  ..vix  promiiiuli"  nennt,  sind  zwar  ziemlich  stark 
gewölbt,  aber  doch  weniger  spitz  vorragend  als  bei  den  übrigen 
x\rten  der  Gattung  Slrophosomus. 

Slrophosomus  obsolet  e-his  pi  dus  Lucas  (Guer.  IMag.  54. 
p.  .36:  rostro  brevi,  cinerascenti-squamoso,  longitudinaliler  impresso, 
antennis  subrufescentibus,  thorace  fusco,  angusto,  minus  gibboso, 
quam  vS.  Pini.  cinereo-.«quanioso.  fusco-trivittato,  vitta  media  vix  con- 
spicua,  elytrls  fuscis.  brevibus,  cinerascente-squamosis.  fuscoque  tri- 
maculatis,  striatis,  slriis  subtilitcr  punctalis  interstiliisque  obsolete 
squamoso-hispidis,  corj)ore  infra  nigro,  albicante-squainoso;  pedibus 
fuscis.  albido-sqnamoso-pilosis  —  I..ong  5j  mill.  Jjucas.)  Creta 
Der  Käfer  ist  mir  unbekannt  geblieben.  Lucas  giebt  a.  a.  ().  noch 
eine  ausführliche  Beschreibung,  in  welcher  die  Vergleichung  mit 
Siroph.  Pini  wiederholt  wird.  Eine  Art  dieses  Namens  existirt  aber 
nicht,  vielleicht  ist  Canlostrophus  Delarouzei.  der  vielfach  unter  dem 
Namen  Brachyderus  Pini  in  den  Sammlungen  verbreitet  ist,  gemeint. 


24  I  V.  Kiesenwetter:  Beitrag  zur 

Foxirnrtia  elegans  Kraatz  (Beil.  cnt.  Zlsclir.  1859.  p.  77). 
—   Crela  (Zobe). 

F.  chtoris:  Fusca.  sijuamulis  albiclo-viricUbus .  opacis  dense 
ohfecla,  elytris  subtilissime  alfjo-subpilosis,  subiililer  striato-pnncla- 
tis.  anfennis  pedibusqne  festaceis .  J'emorihus  media  infuscatis^  pro- 
Ihorare  sublransverso ,   laterihus  rolnndatis.   —   Long.   4|  lin. 

F.  eli^ganii  affinis,  sed  antonnae  validiores,  scrobes  rostrales  mi- 
nus distinciae.  prothorax  major,  longior.  lateribiis  magis  rolundatus, 
coleoptei'is  dimidio  angustior.  Elyira  laferibus  magis  rotuiidafa, 
protboraco  vix  triplo  longiora.  pilis  albldis  decumbentibus  vix  con- 
spicuis.     Cetera  ut  ia  F.  elegante. 

Der  [Mangel  abstebender  Borstenbärcben  auf  Kopf  und  Hals- 
scbild  und  die  Feinbcit  derselben  auf  den  Flügeldecken  macbt  diese 
Art  leiclit  kenntlirb.  —  Um  Atben  von  mir  selbst  in  zwei  Stücken 
gesammelt. 

Scinphilns  corpxilentus:  Brevis^  convexns,  niger,  sfjuamu- 
lis  densis  rotundnlis  grisetis,  anfennis  brevibus,  scapo  oadorum  mar- 
ginem  posteriorem  vix  attingente  pedibusque  piceis ,  prothorace 
Irnnsverso^  ctjlindrico^  lateribus  leviler  roiundatis  ^  elytris  subiililer 
slriaio-ptincfntis,  breviter  ovalis^  talitudine  summa  vix  longioribus, 
humeris  laleribusque  rolnndatis.  apice  valde  declivibus  et  obtuse  ro- 
stralo-productis.   —  Long    2  lin. 

Obesus,  convexus,  babitu  Strophosomum  vel  Peritelum  simu- 
lans.  Caput  angustius,  convexum,  oculis  prominulis  rotundis,  ro- 
sfruni  capite  angustius,  breve,  supra  planum,  antennae  crassiusculac, 
breves,  rufo-piceae,  scapo  longiludine  artirulis  tribus  sequentibus  si- 
mul  sumtis  aequante,  articulo  ultimo  fuuiculi  subtransverso,  clava 
ovala.  Protborax  capite  multo  lalior,  transversus,  cylindricus,  la- 
teribus rolnndatis,  antrorsum  magis,  basin  versus  minus  angustatus. 
Scutelium  transversura,  nigrum  denudatum.  Coleoptera  protboracis 
basi  distincte  latiora,  bumeiis  prominent ibus,  sed  rotundatis,  gibboso- 
rotundata,  apice  leviter  rostrato  -  producta,  valde  declivia,  tenuiter 
striato-punctata,  interstiliis  planis,  squamulis  rotundatis,  griseis,  hinc 
inde  n\elallico  -  micantibus  adpressis  aliisque  paucis  erectis  obtecta. 
Corpus  subtns  parcius  squ.'^mosum,  squamulis  femorum  longiusculis, 
tibiis  tarsisque  band  squamosis,  griseo-pubescentibus,  femoribus  an- 
terioribus  subclavatis  angulatis,  posticis  aculius  dentatis. 

Von  Dr.  Krüper  in  Giiccbenland  gesammelt  und  mir  von  Dr. 
Kraatz  zur  Besohieibung  mitgetbeilt. 

Die  systematische  Stellung  des  Käfers  giebt  zu  Zweifeln  An- 
lafs.     Zu  den  Oliorhynchiden  kann  er  nacb  der  Bildung  der  Fühler- 


Käferfauna  Griechenlands.  245 

gruben,  die  recht  deutlicl)  vorlianden  und  unter  die  Augen  herab- 
gebogen  sind,  nicht  gebraclit  werden.  Unter  den  Bruchtjderiden, 
die  somit  allein  noch  in  Frage  sind,  kommen  aber  nur  die  eigent- 
lichen Brachyderiden  und  die  Nanpactiden  in  Betcarht,  Gruppen, 
welche  von  Lacordaire  durch  gröfsere  oder  geringere  Breite  der 
Flügelderkenbasis  im  Verhälinirs  zum  Halsschilde  und  mehr  oder 
weniger  gerundete  Schultern  kaum  genügend  auseinander  geliallen 
werden.  Mindestens  Infst  sich  der  gegenwärtige  Käfer  fast  mit  dem- 
selben Rechte  zu  einer  jeden  der  genannten  Galtungsgnippen  brin- 
gen,  und  zwar  entweder  zu  Sciaphilus  oder  zu  Polydrosus  incl. 
Meiallites.  Den  wesenilichen  Unterschied  zwischen  den  genannten 
Gattungen  suche  ich  aber  darin,  dafs  erstere  Gattung  entschieden 
adclognath  ist,  Polydrosus  und  MelallHes  aber  nur  insofern,  als  ih- 
nen der  mittlere  Fortsatz  der  Kehle  vor  dem  Kirme  fehlt,  während 
die  Maxillen  frei  neben  demselben  liegen.  Nach  diesem  Criteiium 
gehört  der  gegenwärtige  Käfer  zu  Sciaphilus.,  und  diese  Gattung 
muls  auch  noch  durch  mehrere  Polydrusen.  nämlich  Polydi-usus  vil- 
tatns,  der  ohnehin  im  Habitus  ganz  mit  den  grünen  Sriaphihn  über- 
einstimmt, sosvie  durch  die  von  Thomson  zur  Gattung  Eudipmis 
gerechneten  Arten  (P.  rnicans,  sytialidiis  und  einige  nachstehend  neu 
beschriebene  Species)  vermehrt  werden. 

Sc.  cfirr'}ferae  '):  Niger,  stjuamulis  parvis,  oblongis,  metnl- 
licis  dense  indultis,  nnlennis  arlicido  lerllo  secundo  duplo  fere  lon- 
giore,  breviuscidis  pedibnsfjue  validioiibus  rii/is ,  octdis  partim  con- 
vexis.,  elytris  sublilius  punclato- striatis  .,  apice  subncuminutis.^  pro- 
thorace  Iriplo  longioribus    —   F^ong.   2:^^ — 3  lin. 

Var.   a.  Indumento  cupreo-micante. 

Var.  b.   Indumento  viridi-micante. 

Var.  c.  Indumento  ochraceo-submetalUco^  clylrorum  sufura  la- 
ieribuscjue  dilutioribus. 


')  Ueberaus  nalip  verwandt  mit  dit'spm  Käfer  ist  eine  inir  aus  Oal- 
inatien   in  3  Exemplaren  vorliegende  Art: 

Sc.  hrevipes:  Piceits,  .tquajnidis  piliformihus  cupreo-melallicis  indu- 
tus.,  antennis  artictilo  lertio  secundo  katid  longiure  breviusculis,  pedibus- 
que  validioribus  rufis,  oculis  convexiuscidis,  elytris  piinctis  majoribus  sub- 
quadralis  striatis,  apice  stiliacuminatis ,  protkorace  triplo  longioribus.  — 
Long.  2  lin. 

Viel  kleiner  als  .Sc.  cucciferae.,  durch  stärker  gewölbte  Augen, 
gröber  punktirte,  weniger  dicht,  aber  länger  und  gröber  beschuppte  t  lü- 
geldeckcn,  und  vor  Allem  durch  die  Yerliälfiiisse  der  Fühlerglieder  ver- 
schieden. 


246  V.  Kiesenwetter:   Beitrag  zur 

Caput  majus,  squamiilis  angustis  subpiliformibus  dense  obsiium, 
fronte  inier  oculüs  leviter  impressa.  Rostruni  capite  vix  angustius, 
basi  haud  conslricliira,  oculi  parum  prominuli.  Antennae  breves 
ferrugineae,  ariiculo  secundo  funiculi  primo  duplo  fere  longiore,  ul- 
timis  brevisshne  obconicis.  Prothorax  latitudiiie  brevior,  basi  api- 
ceqiie  tiuucatus,  anfrorsum  magis,  basin  versus  minus  angustatus,  la- 
leribus  subrotundatis,  aiile  apicem  leviter  constrictus,  parum  con- 
vexus,  squaiuulis  melallicis.  transversim  disposilis  aequaliter  veslilus. 
Coleoptera  basi  prolhorace  latiora,  hiimeris  obliquis  parum  pronii- 
uulis,  apicem  versus  in  mare  subaltenuata,  in  femina  vix  vel  ne  vix 
quidem  ampHata ,  lateribus  subreclis,  apice  singulafim  acuminata, 
convexa  subtilius  puucfalo-striata,  intersfitiis  planis  vel  basin  versus 
subconvexis,  nigra,  squamulis  angustis,  parvis  dense  obtecta.  Cor- 
pus subtus  griseo-squamosum.  Pedes  validi,  piceo  ferruginei,  femo- 
ribus  clavatis,  haud  vel  obsolefissime  dentatis,  tibiis  anlicis  inlus  bi- 
sinuatis,  maris  apice  breviter  spinosis. 

Ganz  Griechenland;  um  Nauplia,  Athen,  Missolungbi  von  mir 
selbst,  auf  ^uercus  coccifera,  von  Zebe  auf  Greta  gesammelt.  Sämmt- 
liche  Exemplare  von  der  letzteren  Localität  gehören  der  Var.  c.  an 
und  zeichnen  sich  durch  gröfsere,  vollere  Gestalt  aus.  Ich  habe  sie 
früher  als  eigene  Arl  angesehen  und  Polydr.  creticus  genannt. 

Eine  schöne,  dem  Sc.  micans  und  sffualidus  (Polydrosus  mi- 
cans  und  sqtialidus  Schh)  verwandte  Arl,  von  letzterem  durch  die 
ganz  andere  Form  der  Flügeldecken  und  die  länglichen,  beinahe 
haarförmigen  Schuppen  der  Flügeldecken;  von  I*.  micans  durch  die 
Anordnung  der  Schuppen  des  Halsscliildes,  welche  nicht  wie  bei 
P.  micans  von  verschiedenen  Seiten  her  in  der  Mitte  strahlig  con- 
vergiren,  sondern  alle  in  querer  Richtung  stehen,  von  beiden  Arten 
durch  flachere  Augen  unterschieden. 

Sc.  micans  Linn.' —  (Polydrosns  micatis  Schh.,  Eudlpnus 
micans  Thonis.)  —  Griechenland  (Reiche  und  Saulcy).  Die  Angabe 
über  das  Vorkommen  dieser  Art  in  Griechenland  könnte  möglicher- 
weise auf  einer  Verwechselung  mit  dem  nahe  verwandten  P.  coc- 
ciferac  beruhen.  —  Thomson  hat  seine  bereits  mehrfach  erwähnte 
Gattung  Eudipnns  durch  die  Längenverhältnisse  der  Geifselglieder, 
eiiiestheils,  und  durch  die  scharfen  Kanten  der  Schienen,  andern- 
theils,  charakterisirl;  beides  Merkmale,  die  bei  der  einzigen  hierher 
gehörenden  schwedischen  Ait,  die  Thomson  als  typisch  bezeichnet, 
nämlich  Sc.  micans,  deutlich  hervortreten,  die  sich  aber  bei  Ver- 
gleichung  gröfserer  Artenreihen  verwischen.  Schon  cocciferae  zeigt 
weniger  scharf  dreikantige  Schienen  und  eben  so  Sc.  srpialidus,  wäh- 


Käfer fauna  Griechenlands.  247 

rend  man  beide  oder  wenij^siens  don  ersteren  doch  ihrem  Habitus  und 
den  Verliälliiissen  der  Fühlerglicder  nach  unbedinj;t  mit  P.  micuns 
ziisomnieusiellen  ninfs.  Sr.  breinpes,  der  in  jeder  andern  Beziehung 
dem  Sc.  cor.ciferae  täuschend  ähnlich  sieht,  hat  die  ersten  beiden 
Geifselgh'eder  gleich  grofs  oder  sogar  das  erste  ein  wenig  länger  als 
das  zweite.  Die  Gründe,  weshalb  ich  die  hier  in  Rede  stehenden 
Thiere  von  Polydrosus  trennen  zu  müssen  glaube,  sind  oben  bereits 
angegeben.  Sie  entfernen  sich  habituell  einigermafsen  von  Sciaphi- 
lus.  können  aber  wohl  ohne  Zwang  dieser  Gattung  eingeordnet 
werden. 

Chilonens  siculus  Schh.  —  Aus  Rumelien  von  Frivaldsky 
mitgelheilt. 

Ch.  jonirns  Kraatz  (Berl.  ent.  Zeitschr.  1859.  p.  56).  —  Von 
Dr.  Krüper  auf  der  Insel  Cephalonia  unweit  Argostoli  auf  einem 
Berge  zwisrhen  den  Wurzelblättern  von  Scilla  maritima  in  mehre- 
ren Stücken  aufgefunden 

Eusomtis  ang7istns  Lucas  (Guer.  Magaz.  Zool.  1S54.  p.  .38. 
No.  102.  E.  angustus,  sqiiamo-^o-viridi-micans;  rostro  brevi.  ad  ba- 
sin non  angustato,  antennis  rufescentibus,  primo  articulo  anlice  ela- 
vaque  fuscis;  Ihorace  elongatiore,  lateribus  promincntibus,  rolunda- 
lisque,  elytris  angustis.  elongalis.  subtiliter  strialo  punclatis  hume- 
lisque  proniinentihus.  pedibus  nigris  tarsisquc  rufescentibtis.  —  Long. 
5}  niill.,  lat.  l|  niill.  Lucas).  Creta,  auf  dem  Berge  Ida.  Nach 
Lucas  viel  schmäler  als  otmlnm.,  neben  ^velchem  er  im  System  zu 
stellen  wäre.  Mir  liegt  aus  Creta  keine  Art  vor,  auf  welche  ich 
die  Beschreibung  mit  Sicherheit  deuten  könnte  Den  von  mir  un- 
ten als  P.  virens  beschriebenen  Käfen  kann  man  zu  Etisomus  we- 
nigstens dann  nicht  reclinen,  wenn  man  sich  für  diese  Gattung  an 
die  Charakteristik  Schönherrs  hält.  Ich  habe  indessen,  da  manche 
Angaben  stimmen,  Lucas  unter  P.  ijirens  fraglich  citirt. 

E.  anguslirollis  Lucas  (eod.  p  39.  103.  E.  squamoso  -  viri- 
dis; rostro  brevi,  ad  basin  non  angustato;  antennis  rufescentibus, 
primo  articulo  antice  clavaque  nigricanlibus,  thorace  angusfiore  quam 
in  E.  ovulo  et  angusto,  lateribus  vix  promincntibus.  —  Long.  4| 
mill.,  lat.    I|  mill.  —  Ebenfalls  von  Creta  und  mir  unbekannt. 

Achradidius  crelictts.  —   Creta  (Zcbr). 

Achradi dius  novum  genus. 
Jugulum   processu  medio  nullo,  maxillae  subobtectae.     Anten- 
nae  graciles,  elongatae,  scapo  prothoracis  marginem  anteriorem  su- 
perante,  articulis  funiculi  primo  et  secundo  elongatis,  snbaequalibus. 


248  V.  Kiesenwelter:  Beitrag  zur 

Oculi  ovales,  parum  prominuli,  levilcr  convexi.  Rosirum  breve, 
capitc  vix  angustius.  Scr(»ljcs  rostrales  breves,  abrupli.  Coleopleia 
basi  prolboiace  vix  lallota,  iiuiiicris  iiullis.  Tibiae  oniiies  apice  siin- 
plices,  spinuloso-cilialae,  hatid  truucolo-cavernosae. 

(jenus  Biachydcio  alTiiic,  babilu  t-l  aiilciinaruai  arficulis  secuiido 
leilioqiie  suljaeipialibus.  iiiio  srnirido  lerlio  paulo  longiore  diversntn. 

Im  Habitus  erinnert  AchrudiJhis  an  Slrophosomus,  weicht  aber 
durch  die  flacheren  Augen  und  andere  Merkmale  ab,  mehr  noch 
stimmt  er  mit  Cneorlmms  übercin,  unterscheidet  sich  aber  scharf 
durch  die  Schienenbildung;  die  Aufsenseite  der  Tibieo  ist  nämlich 
nicht,  wie  bei  Cneorlnnns^  mit  einer  abgeschrä:;ten,  schwach  ausge- 
höhlten Fläche  abgestützt,  sondern  endet  mit  einer  scharfen  Kanle. 

A.  creficus:  Oblongo  -  ohovaius^  iiiger ,  squannilis  rolundnlis 
piircioiibtis  gi  iseo  -  cupreis  budius,  clylris  slriato  -  punclaiis,  inter- 
stiliis  plaiiis,  maridis  pmvis  griseis  suhlessellulis,  prothorace  lalilu- 
dine  longiore,  anlrorsum  unguitalo^  femorihus  omnibus  mulicis.  — 
Long.   4}  lin. 

Caput  prolhorace  angustius,  parum  convexum,  oculis  ovalibus 
modice  convexis,  nigris,  rostrum  capite  parum  angustius,  subquadra- 
tum,  antice  triangularitcr  excisum,  supra  planum.  Antennae  capite 
prothoraceque  paiilo  longiores,  graciliores  piceo-rufae,  scapo  elon- 
gato,  apice  paulo  incrassalo,  oculoruni  marginem  posteriorem,  imo 
prothoracis  apicem  superante,  arliculis  funiculi  primo  et  secundo 
eloijgalis,  subaequalibiis,  tertio  secundo  dimidio  i)reviore,  quarto 
lerlio  subaequali,  quinto  longiore,  sexto  quiuto  breviore,  septinjo 
lerlio  subaequali,  reliquis  clavam  elongafam,  parum  incrassalam, 
apice  acuminalarn  formanlibus.  Piothorax  subconicus,  dorso  paulo 
couvexus,  latitudine  longior,  antrorsum  angustatus,  lateribus  parum 
curvatis,  anle  basin  levitcr  sinuatis,  angulis  posticis  acute  rcctis,  le- 
vilcr extrorsum  vcigentibus.  Sculellum  nigrum,  medium,  parvum, 
trianguläre.  Coleoptcra  basi  prolhorace  haud  laliora,  illi  arcte  ap- 
plicala,  angulo  humerali  nuUo,  oblongo-ovalia ,  summa  laliludine  in 
medio,  lateribus  aequaliter  subrotundalis,  convexa,  apice  leviter  ro- 
stralo-producta,  declivia,  slriato-puiiclata,  interstitiis  planis,  squamu- 
lis  parvis,  rotundatis,  griseo  -  cupreis  aliisque  griseis,  sublessellalis 
parcius  adspersa.  Corpus  subtus  cum  pedibus  parcius  squamosum, 
femoribus  apicem  versus  squamulis  condeusatis  subannulalis,  simpli- 
cibus,  moilicc  incrassatis. 

Von  Zehe  auf  Creta  gesammelt,  es  liegt  mir  ein  einziges,  niei- 
uer  Samndiing  angehörendes  Stück   vor. 


Käferfauna  Griechenlands.  219 

Cauloslrophua  ottomanus  Fainn.  (Äonal.  Fr.  1859.  Bull. 
CIV.  2.  Oblongus,  sat  angustus,  fusco  -  iiiger,  indumento  griseo-lii- 
toso  tectus;  capitt;  grosso,  truncalo,  crucialiiu  sulcafo;  prolliorace 
transverso.  laleiibus  rotundato;  elylris  prothorace  paulo  latioribus, 
liuniciis  ohliquis,  sirialo-punrtati«.  interslitiis  leviler  convexis,  spar- 
sim   hispidis.     Long.  6  mill.) 

Fairmai  IC  unlersclieidel  den  Käfer  von  Cuuloslr.  Delaroiizei, 
abgesehen  von  der  Färbung,  durch  breiteien,  nach  vorn  nicht  ver- 
schmälerten Rüssel,  jederseits  mit  einem  Eindruck  versehenes  Hals- 
schild und  kürzere  Flügeldecken.  —  Auf  dem  Parnes  bei  Athen 
habe  ich  auf  Aleppokieferu,  also  noch  unterhalb  der  subalpinen  Re- 
gion, einen  Käfer  in  einiger  Anzahl  gcjammelf,  auf  den  diese  etwas 
spärlichen  Angaben  Fairmaire's  recht  gut  passen.  Das  „indumen- 
tum  griseo-luteum"  besteht  aus  kleinen,  runden,  dicht  gedrängten, 
fest  aufliegenden  Schuppen,  und  frische  charakteristische  Stücke 
lassen  auf  dem  Halsschilde  zwei  hellere  Längssfreifen  und  auf  der 
Naht  der  Flügeldecken  einen  dergleichen  erkennen.  Dafs  das  Hals- 
schild weniger  gewölbt  und  die  Augen  minder  vortretend  wären, 
vermag  ich  nicht  zu  bestätigen,  ein  von  P^airmaire  nicht  hervorge- 
liobcner  Unterschied  besteht  aber  darin,  dafs  die  abstehenden  Scbup- 
penhärcheu  der  Flügeldecken  bei  C'.  ollomanus  feiner  und  kürzer 
sind   als  bei  Detarouzei. 

Silones  gressorius  Fabr.   —  Creta  (Zebe). 

iS.  griseus  Fabr.  —  Attica,  Peloponnes  (Ksw.),  Cieta  (Zebe). 

S.  einer ascens  Schh.  —  Creia  (Zebe). 

<S.  maurit  anicus  Schh.  (m  fjisphaericiis  Reiche  et  S.  (Ann. 
soc.  ent.   Fr,   1857.  p.  274.  —  Zante,  Athen  (Ksw.). 

S.  chlor oloma  Schh.  —  Aetolien  (Ksw.). 

S.  crinilus  Oliv.  —  Attica  (Ksw.). 

S.  yiavescens  !\larsh.  (oclopuncialtis  Schh.).  —  Aelolion 
(Ksw.). 

S.  hispidulus  Fabr.   —  Griechenland  (Brülle). 

S.  lateralis  Schh.  —  Nauplia  (Ksw.). 

S.  humeralis  Stepli.,  Schh.  —  Athen  (Ksw.) 

S.  linealus  Linn.  —  Nauplia  (Ksw.). 

S.  longicollis  Schh.  —  Griechenland. 

S.  iibiellus  Schh.  —  Attica  (Ksw.). 

Meiallit es  cylindricoll is  Schh.  —  In  den  Sümpfen  von 
Nauplia  und  in  Aclolicn  von  mir  nicht  selten  gesammelt. 

M.  l'istaciae:  Oblongus,  ferrugineus^  sqtianmlis  angustis  gri- 
seo-albidis   oblectus ,   anlennis  pedibus<jue  tesiaceis,   prothorace  sub- 


250  V.  Kiesenweiler:  Beilrag  zur 

(fuaJrnlo,  subcylindrico,  lüleribus  vix  rotundatis,  elylris  Jorliler  pun- 
clato  -  slrialis,  inlersliliis  leviler  convexis:  J'emoribus  mulicis.  — 
Long.  2  lin. 

Caput  lututn,  subquadintuni,  punclatum,  iiigro-piceuiii.  dense 
squomosiim;  oculi  l;>liiis  dislanles,  couvexi,  nigri,  loslrum  capite 
panlo  aiigustius,  hrevo,  supia  plonum;  anlemiae  crassiusculae.  riifae, 
clava  abrupte  majore  breviler  ovala,  apice  parum  acuminata.  Pro- 
iliurax  subcyliüdricus,  laiitudine  vix  ac  ne  vix  qiiideni  longior,  la- 
tcribus  parum  rotundatus,  autrorsum  parum  basin  versus  vix  angu- 
status,  rugoso-punciatus  Scutellum  breviter  ovatum  albido-pube- 
scens  Coleoptera  basi  prolboiace  plus  dimidio  laliora,  bumerls  ob- 
lique promineiitibus,  lateribus  subrectis,  apicem  versus  pauIo  am- 
pliala,  apice  conjunclini  acuniinalo-rotundata.  Corpus  sublus  piceum 
vel  rufo-piceuiu.  albido-squaiuosum,  venire  parciiis  squamulalo.  Pe- 
des  ferruginei,  femoribus  omnibus  levitcr  clavatis,  nmticis. 

Am  Fufse  des  Paines  bei  Atbea  auf  Pistacia  lenliscus  eiiiige- 
male  von  Heldreicb   und  mir  gesammelt. 

Die  Art  sieht,  dem  M.  atomarius  am  näcbsten,  und  könnte  mit 
unausgefäiblcn  Exemplaren  desselben  verwechselt  werden,  allein  sie 
ist  kleinei',  der  Rüssel  ist  kürzer  und  breiler,  die  Augen  stehen  wei- 
ter auseinander,  die  Keule  der  Fühler  ist  schärfer  abgesetzt  und 
kürzer,  das  Halsschild  an  den  Seiton  weniger  gerundet,  daher  nach 
vorn  und  hinlen  weniger  verengt  u.  s.  w.  Schönherr's  Beschrei- 
bung von  M.  elegantxdus^  der  mir  in  Naiur  nicht  mit  Sichorheil 
bekannt  isl,  pafst  in  jeder  Beziehung  auf  den  vorliegenden  Käfer, 
nur  hat  letzterer  keine  Spur  der  ,.p'aga  magna  basalis"  und  „ma- 
eula  disei  subquadrata  magis  dcnudala-'.  Sollten  die  von  Schönherr 
erwähnten  Zeichnungen  etwa  nur  durch  zufällig  abgeriebene  Stel- 
len  herbeigeführt  sein? 

Auchm  ere  slhes  Kiesenwetleri  Kraatz  (Berl  Ent.  Ztschr. 
1862.  p.  119).  —  Aetolien  (Ksw.),  Cephalonia  (Miller). 

Pol ydrttsus  (irmipes  Brülle  (Exped.  sc.  Mor.  p.  237.  T.  42. 
f.  2.  =  chrysocephulus  Chevr.  Gucr.  Rev.  185.9.  298  aus  Algier 
nach  einem  mir  von  Chevrolat  selbst  milgetheilten  Exemplare)  — 
Isthmus,  Aelolien  (Ksw.),  Atlica  (Ileldr),  Creta  (Zebe).  —  Duich 
malte,  schön  gelbgrünc,  auf  Kopf,  vorderem  Theile  des  Halsschil- 
dcs  und  der  Unterselfe,  kupferrölhliche  Beschuppung  und  gelbe 
Beine  mit  sehr  deutlich  gezähnten  Schenkeln  unter  den  zu  Scliön- 
lierr's  Slirps  2  gehörenden  Arten  (scapo  anfennarum  pone  oculos 
sese  erigente,  arliculis  3  —  7  obconicis)  in  typischen  Exemplaren 
leicht   kenntlich.     Die  Art  varürt   aber  nicht    unerheblich   in  der  Fär- 


Küferfatma  Griechenlands.  251 

bung,  indem  das  schöne  Kupferioth  auf  Kopf  und  Halssclnld  ver- 
schwindet und  der  Käfer  einfarbig  grün,  häufig  auch,  anstatt  leb- 
haft gelbgrün,  trüb  oder  sclimutzig  hellgrün  wird.  Dergleichen  Ex- 
emplare beschreibt  Schönherr  Cure.  II.  p.  139.  8.  als  armipes.  Bei 
andern  Exemplaren  färben  sich  die  Schenkel  dunkel  und  tritt  dann 
ihre  röthliche  oder  grünliche  Schuppenbekleidung  deutlicher  her- 
vor. Eine  schöne  Varietät  mit  einfarbig  röthlich  gelber  Schuppen- 
bekleidung wurde  von  Zebe  in  Creta  gesammelt. 

P.  lateralis  Schh.  —  Jonische  Inseln. 

P.  t halassinus  Schh.  var.  pedibus  totis  testaceis  Po/.  jr«cu»t- 
dus  Miller  Wien.  Ent.  31.  1862.  p.  349.  Auf  Cephalonia  von  Miller 
gesammelt.  —  Miller  unterscheidet  seinen  P.  jucundiis  vom  P.  se- 
ricetis  hauptsächlich  durch  kürzere  gedrungene  Gestalt  und  weniger 
schlanke  ganz  gelbe  Fühler,  das  sind  aber  beinahe  ganz  dieselben 
Merkmale,  durch  die  Schönherr  seinen  thalassinus  vom  sericens 
trennt.  Auf  den  stärkeren  oder  geringereu  Glanz  der  ßeschuppung 
scheint  bei  den  vorliegenden  Arten  weniger  anzukommen,  die  fein 
gezähnten  Hinlerschenkel,  die  jucundus  ')  haben  soll,  sind  ebenfalls 
für  thalassinus  charakteristisch,  und  Exemplare  des  letzteren  in  mei- 
ner Sammlung  sind  beinahe  ebenso  rein  grün  gefärbt  wie  Stücke 
des  P.  sericens.  Miller^s  Bedenken  gegen  die  Vereinigung  seines 
jucundus  mit  dem  ihm  unbekannten  Schönherr'schen  P.  thalassi- 
nus scheinen  sich  hierdurch  zu  erledigen;  denn  die  hellere  Färbung 
der  Schenkel  darf  man  bei  der  sonstigen  Uebereinstimmung  wohl 
als  blofse  Abänderung  auffassen. 

P.  bellus  Kraatz  (Bcrl.  Ent.  Ztschr.  1859.  78.  T.  I!I.  Fg.  10. 
Foucartia  bella).  —  Aetolien  (Ksw.),  Griechenland  (Krüper).  Der 
sehr  zierliche  Käfer  ist  von  Kraatz  in  der  Gattung  Foucartia  un- 
tergebracht worden,  welcher  er  allerdings  durch  den  kurzen  ge- 
wölbten Kopf  nahe  sieht.  Die  länger  gestreckten,  an  der  Basis  mit 
deutlichen  vortretenden  Schultern  gegen  das  schmälere  Halsschild 
abgesetzten  Flügeldecken  sprechen  aber  gegen  diese  Stellung  und 
verweisen  den  Käfer  zu  den  Polydrusen.  Derselbe  hat  übrigens 
auch  mit  manchen  Phyllobien  grofse  Aehnlichkeit,  und  stimmt,  na- 
mentlich was  die  Zeichnung  anlangt,  mit  Phyllobius  mus  sehr  über- 
ein. Auch  zu  Silones  könnte  man  versucht  sein,  ihn  zu  bringen, 
wenn  nicht  die  Klauenbildung  entgegenstände. 


')  In  der  Diagnose  steht  olTenbar  durch  ein  blofses  Versehen  libiis 
posticis  anstatt  fenioribus  poslicis. 

Berl.  Entoniol.  Zeitschr.    VlII.  17 


252  V.  Kiesenwetler:  Beitrag  zur 

P.  virens:  Oblongtis ^  niger,  tenuiter  griseo-pubescens ,  viridi- 
sqiuirnosus.  pxinctis  parvis  denudatis  crebre  adspersns,  anlennis  gra- 
cilibus  elongutis,  tarsisque  teslaceis^  oculis  ovalis,  magnis  planiu- 
sculis.  —  Long.  2  lin. 

Eusomus  angustus  Lucas  in  Gu^r.  Mag.  Zool.  18.i4.  p.  37.  no. 
102.  forte. 

Caput  rostrumque  brevia,  frons  leviter  convexa,  rostrum  cari- 
natiim  antice  rotundatim  profunde  erosum,  oculi  magui  oblongo- 
ovali,  parum  convexi,  subplani.  Antennae  graciles  elongatae,  scapo 
prolboracis  apicem  superanle,  apice  infuscato,  funiculi  articulo  primo 
elongato,  secundo  illo  breviore,  pauIo  graciliore,  articulo  terfio  se- 
cundo  duplo  breviore,  sequentibus  sensim  brcvioribus,  clava  infu- 
scala,  oblonga,  apice  acuminata.  Prolborax  subcylindricus,  latitu- 
dine  vix  brevior,  ialeribus  parum  rolundatus,  obsolete  punctulatus. 
Colcoptera  lalitudine  plus  duplo  vel  in  mare  triplo  longiora,  bu- 
meris  leviter  prorainentibus,  subpaiallela  vel  Ialeribus  vix  rofundata, 
subtililer  striato-punclata,  squamulis  parvis  rotuiidatis,  viridi  mican- 
tibus  oblecfa  punctisque  parvis  denudatis  nigris,  numerosis  adspersa. 
Pedes  mutici,  nigri,  viridi-squamosi,  tarsis  rufcscenlibus.  — 

In  Griechenland  und  auf  Creta  nicht  selten. 

Die  Beschreibung,  die  Lucas  von  seinem  Eusomus  angtistus 
giebt.  pafst  recht  gut  auf  unsere  Art,  während  der  Umstand,  dafs 
Lucas  seinen  Käfer  zu  Etisomus  gebracht  hat,  mir  wieder  erhebli- 
che Zweifel  macht,  denn  der  kurze,  dicke,  vom  Kopfe  gar  nicht 
oder  kaum  abgeschnürte  Rüssel,  und  die  Ilachen  Augen  stehen  mit 
der  Gattungscharakteristik,  die  Schönherr  gegeben  hat,  doch  zu  sehr 
im  Widerspruch.  Würde  man  sich  lediglich  an  Lacordaire's  Defi- 
nition der  Gattungen  Phyllobius  und  Polydrusus  halfen,  so  wäre 
die  gegenwärtige  Art  zu  Phyllobius  zu  bringen,  denn  es  lassen  sich 
an  ihr  in  der  That  keine  herabgebogenen  Fühlergruben  nachweisen. 
Dagegen  sieht  sie  mit  mehreren  Polydrusus- Arien,  an  welchen  diese 
mehr  oder  weniger  deutlich  vorhanden  sind,  in  so  naher  Verwandt- 
schaft, dafs  man  sie  ohne  Zwang  nicht  von  denselben  entfernen 
kann,  dafs  man  sie  im  Gcgciilheil  als  ein  Beispiel  der  grofsen  Ver- 
änderlichkeit dieser  Bildungen  innerhalb  der  Galtung  Polydrusus 
anzusehen  hat.  Sic  stimmt  auch  mit  den  Arten  dieser  Gattung  nicht 
nur  in  dem  besonders  kurzen  dicken  Rüssel  und  den  zarten  schlan- 
ken Fühlern,  sondern  hauplsächlich  auch  darin  übercin,  dafs  die 
Maxillen  frei  neben  dem  Kinne  liegen,  während  dieselben  bei  Phyl- 
lobius völlig  von  demselben  bedeckt  sind.  Man  könnte  mit  Rück- 
sicht auf  diesen  Umstand,  sowie  auf  die  undeullichcn  Fühlergruben 


Küferfauna   driechenlands.  253 

UDsern  Käfer  füglich  zu  Scylhropus  bringen,  indessen  scheint  mir 
dadurch  für  eine  naturgemäfse  Gruppiruug  wenig  gewonnen,  viel- 
mehr läfst  sich  fragen,  ob  nicht  vielleicht  die  Gattung  Scythroptif: 
überhaupt  besser  mit  Polydrnstm  vereinigt  würde. 

P.  gracilicornis:  Oütongns,  niger,  griseo  pubescens,  viridi- 
squamosus,  punclis  pai'vis  denudatis  crebre  adsperstis,  anlennis  gra- 
cilibus  eloiigatis.  scapo  prothoracis  apicem  superunle,  pedibusque  te- 
staceis.  ocutis  roiimdatis  leviler  cutivexis.  —  Long.   1^  lin. 

Caput  rostrumque  brevia,  fronte  aequali,  subconvexa,  rostrum 
obsolete  carinatum,  capite  paulo  angustius,  antice  rotundatim  ero- 
sum;  oculi  satis  magni  rotundati,  vix  subovales,  convexiusculi,  mo- 
dice  prominentes.  Antennae  testaceae  apice  vix  infuscatae,  scapo 
elongato  leviter  curvato,  apicem  versus  subincrassato,  funiculi  arti- 
culo  primo  elongato,  secundo  illo  breviore,  paulo  graciliore,  articulo 
terlio  secundo  plus  duplo  breviore,  quarto  tertio  dimidio  longiore, 
reliquis  subaequalibus,  clava  oblonga ,  apice  acuminata.  Protho- 
rax subcylindricus,  subquadratus,  lateribus  parum  rolundatus,  obso- 
lete punclulatus.  Coleoptera  latitudine  plus  duplo  vel  in  mare  tri- 
plo  longiora,  humeris  leviter  prominenlibus,  subparallela,  siibtili- 
ter  sh'iato-punctata ,  squamulis  parvis  rotundatis,  viridi  micanlibus 
obtecta  punctisque  denudatis,  parvis  hinc  inde  obsoletius  adspersa., 
pube  grisea,  longiore  induta.     Pcdes  mutici,  testacei. 

Dem  vorhergehenden  nahe  verwandt,  aber  durch  gelbe  Färbung 
der  Beine  und  runde,  stärker  vortretende  Äugen,  etwas  andere  Ver- 
hältnisse der  Fühlerglieder,  abgesehen  von  anderen  Merkmalen,  die 
sich  aus  der  vorstehenden  Beschreibung  ergeben ,  leicht  zu  unter- 
scheiden. 

Von  Zebe  auf  Creta  gesammelt  (Ksw.),  von  Kraatz  mir  auch, 
als  in  Griechenland  gesammelt,  mitgetheilt. 

P.  niarcidus:  Oblongus ,  brunneus,  griseo-pubescens ,  albido 
squamoso-variegatus,  anlennis  gracilibus,  stibelongnt is^  scapo  protho- 
racis apicem  superante  pedibusque  teslaceis ,  octdis  rotundato-ovali- 
6us,  leviter  convexis,  sulcis  anlennalibus  obsolet ioribus  abrupt is.  — 
Long.  1^  lin- 

Caput  rostrumque  brevia,  fronte  aequali,  subconvexa,  rosirum 
obsolete  carinatum,  apice  triangulariter  emarginatum;  oculi  satis 
magni,  rotundato-ovales,  modice  prominentes.  Antennae  testaceae, 
scapo  prothoracis  apicem  superante,  leviter  curvato,  apicem  versus 
parum  incrassato,  articulis  funiculi  primo  et  secundo  eloiigatis  sid)- 
aequalibus,  illo  paulo  longiore,  tertio  praecedentc  duplo  breviore, 
quarto  tertio  dimidio  longiore,  reliquis  subaequalibus,  clava  oblonga, 

17* 


254  V.  Kiesentveit  er:  Beilrag  zur 

parum  incrassafa.  Protliorax  subcylindricus,  basi  levilcr  anguslatiis, 
lalcribus  modice  rolundatus.  Coleoptera  prothorace  basi  vix  duplo 
latiora,  subparallela,  apicem  versus  levilcr  diiafafa,  laliiudine  duplo 
longioia,  punclato -striata,  apice  obfuse  aeuminata.  Pedes  mutici, 
testacei. 

Aus  Griechenland  (Krüper)  von  Kraatz  mitgetbeilt. 

Thylaciles  fril illum  Panz.  —  Von  Heldreich  um  Athen 
mehrfach  gefunden. 

Phaenognat hus  t halassi7ins  Schh.  (Dohrnii  Küster).  — 
Von  Heldreich  in  Attica  nicht  selten  gesammelt. 

Tanymecus  di  lal  icollis  Schh.  {dilululus  Schaufufs  Ann. 
soc.  ent.  Fr.  1862.  p.  311.  8.)  —  Aetolien  (Ksw.),  Creta  (Zebe), 
Griechenland  (Krüper). 

Die  von  Schaufufs  gegebene  Diagnose  des  T.  dilalalns  und  die 
ausführliche  vergleichende  Beschreibung  in  den  Sitzungsberichten 
der  „Isis"  zu  Dresden  vom  Jahre  1863.  p.  32  flg  ergeben  keinen 
überzeugenden  Unterschied  von  T.  dilnlicollis.  Beide  Formen  lie- 
gen mir  in  mehreren  Exemplaren  vor,  und  zwar  mesopolamische 
Stücke,  auf  welche  die  Schaufufs'schen  Angaben  über  dUalicollis 
genau  zutreffen,  andere  von  derselben  Lokalität,  die  beträchtlich 
gröi'ser  sind,  ja  sogar  griechische  Stücke,  die  zu  dilalalns  gebracht 
werden  müssen,  an  Cröfse  übertreffen.  Umgekehrt  zeigt  ein  äloli- 
sches  Exemplar  von  belräclilliche  Gröfse  die  bräunliche  Beschup- 
pung, die  für  dUalicollis  charakteristisch  sein  soll.  Das  Schuppen- 
kleid besieht  übrigens  bei  allen  diesen  verschiedenen  Exemplaren 
einestlieils  aus  rundlichen,  auf  den  Flügeldecken  fest  anliegenden, 
andernlheils  aus  etwas  abstehenden,  rückwärts  gerichteten,  längli- 
chen, beinahe  haarähnlichen  Schuppen.  Die  mesopotamischen  Stücke 
scheinen  allerdings  im  Allgemeinen  dichter  beschuppt  zu  sein,  doch 
kann  dies  leicht  durch  Zufälligkeiten,  z.  B.  dinch  Tödtung  der  Thiere 
in  minder  gutem  Spiritus,  wodurch  das  Haar-  oder  Schuppenkleid 
verunreinigt  oder  verklebt  wird,  herbeigeführt  sein.  Wie  dem  aber 
auch  sei,  nach  den  mir  vorliegenden  Exemplaren,  die  übrigens  auch 
in  Bezug  auf  die  vSchärfe  des  Kiels  auf  dem  Rüssel,  sowie  in  der 
Form  des  Schildchens  abändern ,  ist  mir  eine  Unterscheidung  der 
beiden  in  Bede  stehenden  Arten  unmöglich. 

P salidium  sculpluratum  Schh.  —  Griechenland  (Kraatz), 
Creta  (Zebe). 

P.  spinimanum  Reiche  Wiener  ent.  Mon.  V.  p.  7.  Oblon 
gum.  fusco-picenm.  squamulis   aureis  dense  vestilum.  nitidum.     Ca- 


Küfer fauna   filriechenlands.  255 

put  subglobosum,  scoriaceum  ' ),  piinclulattiin;  oculis  subglobosis, 
parum  prominulis;  rostro  crasso,  brevi,  basi  longitudinaliter  eroso, 
niedio  irregulariter  foveato,  apicem  versus  vage  punctato,  tomen- 
toso;  maiulibulis  crassis,  parum  prominulis;  antcnnis  subtenuibus, 
Ihoiacis  basi(n)  vix  altiiigeiitibus.  Tliorax  subglobosus,  tumidulus, 
capite  plus  duplo  latior,  laiitudinc  haud  brevior,  a  latere  roiunda- 
tus,  aulice  coarctalus,  et  supra  impressus,  postice  latior,  crebre  puu- 
ctatus,  baud  scoriaceus  ').  Sculeilum  scoriaceum ')  vage  punclatum. 
Elyira  basi  tborace  paulo  latiora,  medio  ampliora.  apice  rotuiidalim 
atteiuiata,  suboval a,  profunde  strialo-punclata,  apicem  versus  toraen- 
tosa;  iniersliliis  subconvexis,  scoriaceis,  vage  puuetalis.  Subtus  pe- 
ctore  abdomincque  appresso  tomentosis;  pedibus  rufescentibus,  to- 
mentosis;  femoiibus  modice  clavalis;  tibiis  teretibus,  rectis,  apicc 
ampliatis,  intus  uncinalis,  anticis  intus  quinque  vel  sex  spinosis. 

Psalidio  maxilloso  staliira  et  facie  simillimum,  at  vestimento, 
tborace  tumidulo  liaud  scoriaceo,  tibiis  aulicis  intus  spinosis  facile 
distingucndum.     (Reiche.) 

Nacli  Reiche  von  Krüpcr  auf  Crola  aufgefunden.  Krüpcr  hat 
aber  meines  Wissens  nie  auf  dieser  lusel  gesammeil,  und  Reiche 
scheint  eine  von  Zebe  in  ziemlicher  Anzahl  auf  Syra  erbeutete  Art 
zu  meinen,  auf  welche  die  meisten  Auiraben  der  vorstehenden  Be- 
schreibung recht  gut  zutrelTcn,  nur  dafs  das  Schuppenklcid  nicht 
dicht  genannt  werden  kann.  Die  Angabe  „rostro  basi  longitudina- 
liter eroso"  ist  mir  nicht  rech!   versländlich. 

P.  anat olicum  Schh.  —  Von  Kraatz  aus  Griechenland  ein- 
geseudet.  —  In  Marseul's  Calalog  Ed.  II.  wird  dieser  Käfer  als  Sy- 
nonym zu  Ps.  inlerstitiale  gestellt.  Das  letzlere  kenne  ich  zwar 
nicht  in  Natur,  da  aber  P.  unaloUcum  vor  allen  andern  Arten  durch 
die  feine,  dichte  und  ziemlich  gleicbmäfsige  Punklirung  des  Hals- 
schildes ausgezeichnet  ist,  wählend  Ps.  inlerstitiale  einen  ,.thorax 
punctis  sat  profundis  remolis  impressus"  haben  soll,  so  scheint  mir 
die  Vereinigung  der  beiden   in  Rede  stehenden  Arien  unmöglich. 

Otiorhtjnchus  Orient alis  Schh.  —  Auf  den  Inseln  des  grie- 
chischen Archipels  (Schh.,  Slierlin). 


')  Scoriaceinii,  von  scoria,  die  Schlacke  abgeleitet,  bezeichnet  sowohl 
nach  der  sprachlichen  Bedeutung  an  sich  als  auch  nach  Illiger's  Termi- 
nologie p.  88.  öl 7.  eine  ins  Graue  übergehende  blaue  Farbe.  Reiche  hat 
wohl  ebenso  wie  weiterhin  bei  der  ßesclneibung  dieses  und  anderer  Paa- 
lidien  „coriaceum'\  lederartig,  schreiben  wollen. 


256  V.  Kiesenwetler:   Beitrag  ztir 

O.  civis  Slierlin.  —  Griechenland  (Chevrolat). 

O.  unicolor  Herbst.  —  Nördüches  Griechenland. 

O.  bicostatus  Schh.  —  Häufig  und  in  zahlreichen  Varietäten 
in  Griechenland. 

O.  s(/uamifer  Schh.  —  Griechenland  (Chevrolat). 

O.  picimafius  Stierlin    —  Cephalonia  (Kraatz,). 

O.  giraffa  Germ.  —  Griechenland. 

O.  ar malus  Schh.  ■ —  Cephalonia  (Miller),  Janina  (Stierlin), 
unmittelbar  an  der  Grenze  von  Griechenland. 

O.  ohesus  Stierlin.  —  Crela  (Zebe). 

O.  scilus  Schh.  {Tarnieri  Stierl.).  —  Griechenland,  beson- 
ders von  Herrn  v.  Heldrcich  ziemlich  zahlreich  gesammelt. 

O.  graecus  Stierl.  —  Patras  (Ksw.). 

O.  longipennis  Stierl.  —  Griechenland  (Krüper). 

O.  Schlaf lini  Stierl.  —  Janina  (Stierl.). 

O.  prolongatus  Stierl.  —  Griechenland,  auf  dem  Parnes  bei 
Athen  von  blühenden  Apollotannen  geklopft.  Es  beruht  auf  einer 
Verwechselung,  dafs  Stierlin  den  Parnafs  als  Fangort  angiebt,  in- 
dessen wird  der  Kjifer  auf  diesem  Gebirge  wahrscheinlich  auch  vor- 
kommen. 

O.  Jovis  Miller  (Wiener  entom.  Mon.  1862.  p.  352.  Elonga- 
tus,  augustatus,  piceus  squamulis  cupreis,  in  elytris  maculatim  ad- 
spersus,  anlennis  articulis  duobus  primis  funiculi  longitudine  aequa- 
übus,  reliquis  obconicis;  Ihorace  medio  vage  punctato,  lateribus  tu- 
berculato;  elytris  elongatis,  subtiliter  punctato  -  striatis,  interstitiis 
planis;  fenioribus  omnibus  dentatis,  tibiis  anticis  intus  denticulatis. 
—  Long.  4  lin.  Miller).  —  Cephalonia ;  auf  dem  M.  nero  einige 
Stücke  von  Tannen  abgeklopft. 

O.  petiginosus  Slierl.  —  Einen  mir  von  Kraatz  mitgetheil- 
ten  Oliorhynchtts  aus  Griechenland  glaube  ich  auf  diese  Art  bezie- 
hen zu  können. 

O.  Kiesenwelleri  Stierl.  —  Auf  dem  Parnafs  von  üeidrcich 
gesammelt. 

O.  lugens  Germ.  —  Häutig  in  ganz  Griechenland,  den  joni- 
scben  Inseln,  Creta  u.  s.  w..  namentlich  auf  Wein.  Der  Käfer  wird 
den  Weinkulturcn  gewifs  zu  Zeilen  schädlicb.  O.  impressipen- 
nls  Brülle  Exp.  sc.  Mor.  Zool.  p.  239.  424.  scheint  dieser  Art  an- 
zugehören. Die  Beschreibung  enthält  nichts  was  dieser  Annahme 
widerspräche,  und  der  Käfer  ist  so  häufig  in  Griechenland,  dafs 
mau  die  einzige,  von  Brülle  aufgeführte  Ol iorhynchus- Art  von  vorn 
herein  in  demselben  vermuthen  darf. 


Käferfauna  Griechenlands.  257 

O.  creticus  Slierl.  —  Creta  (Frivaldsky). 

O.  comparabilis  Slierl.  —  Jonische  Inseln  (v.  Heyden),  Ja- 
uina  (Stierl.). 

O.  chrysopterus  Stierl.  —  Parucs  auf  blübeuden  Tannen 
nicht  selten  von  mir  selbst  gesammelt. 

O.  formicarius  Stierl.  — ■  Patras  (Ksw.). 

O.  anadolicus  Schh.  —  Griechenland,  Athen  (Ksw.),  Cepha- 
lonia  (Miller). 

O.  ovalipennis  Schh.  —  Griechenland,  Athen  (v.  Heldreich), 
Cephalonia  (Miller). 

O.  fraler  Stierl.  —  Griechenland  (Kraatz). 

O.  bisphaericus  Reiche  et  Saulcy.  —  Griechenland,  beson- 
ders Athen,  von  mir  z.  B.  innerhalb  der  Säulenreihen  des  Parthe- 
nons gesammelt. 

O.  asiaticiis  Stierl.  —  Syra  (Chevrolal). 

O.  nitidus  Reiche  et  Saulcy.  —  Griechenland,  nicht  selten. 

ü.  (Slomodes)  toiuiarius  Schh.  —  Griechenland  (Kraatz). 

jt.vyraetis  Kraut zii.  —  Crela  (Zebe). 

A.vyraeus   ')  novum  genus. 

Juguluni  processu  medio  nullo,  maxillae  a  menfo  obtecfae.  Au- 
tennae  breves,  validae,  scapo  oculorum  marginem  posticum  supe- 
rante,  articulis  funiculi  primo  obconico,  reliquis  moniliatis.  Oculi 
parvi,  rolundati,  convexi.  Rostrum  breve,  supra  planum,  subeleva- 
tum,  a  fronte  linea  transversa  sejunctum.  Scrobes  rostrales  antice 
profunde  incisae,  postice  apertae,  abruptae,  haud  deorsum  curvatae. 
Prothorax  magnus,  rotuudatus  vel  subovatus,  parum  convexus.  Co- 
leoptera  basi  prothorace  vis  latiora,  humeris  rotundalis.  Coxae  po- 
stice latissime  distantes,  tibiae  omnes  apice  dilatatae,  spinulis  cilia- 
tae,  poslicae  marginc  externo  apicali  oblique  retuso.  Unguiculi  tar- 
sorum  bini,  liberi. 

Die  angegebenen  Merkmale  genügen,  um  den  Käfer  von  allen 
bekannten  Rüsselkäfer-Gattungen  zu  unterscheiden.  Er  gehört  nach 
der  Bildung  der  Mundlheile  und  Fühler  zu  den  Adelognalhen  La- 
cordaire's,  d.  h.  zu  den  eigentlichen  Kurzrüsslern,  und  kann  nach 
der  Form  der  Fühlergruben  nicht  wohl  zu  den  Brachyderiden  ge- 
bracht werden,  würde  aber,  wenn  man  diese  nicht  als  mafsgebend 
betrachtet,  neben  Mesa^roicus  zu  stellen  sein.  Der  eigentliche  Platz 
ist  indessen  wohl  bei  den  Oliorhynchiden.     Bringt  man  (mit  Stierlln 


')  Von  Iroatot  toiisus  und   dem  d  privativum. 


258  V.  Kiesenwetler :  Beilrag  zur 

und  Kraatz)  die  Gattung  Dickolrachelus  zu  diesen  letzteren,  so  stellt 
sie  sich  als  nächster  Verwandter  von  Axyraeus  dar.  Doch  unter- 
scheidet derscihe  sicii  sogleich  durch  die  mit  einer  abgeschrägten, 
schwach  ausgehöhlten  Fläche  ')  endende  Aufsenseite  der  Hinter- 
schienen. 

A.  Kraut  zii:  Oblongus,  fusciis,  squnmostis .  pilis  minus  den- 
sis  sul)villosus,  prot/iorace  suborbicululo ^  hasi  apireque  sublruncuio, 
rugoso-pmiclalo,  coleopteris  ovalibus,  latitudine  vix  dimidio  langio- 
ribus,  pnnctalo-sfriatis.  —  Long.  2J   lin.  (Taf.  III.) 

Caput  convexuni.  subtililer  punctaluni.  vix  squamosum.  fere 
glabrum,  oculis  lateralibus,  parvis,  rotundatis.  parum  convexis;  ro- 
strum  crassuni,  oblongo-quadratum,  anlrorsuni  haud  angustatum,  su- 
pra  pilis  erectis  villosulum,  apice  squamniis  albidis,  submetallico 
vel  viridi  micanlibus  adspersuni,  planum,  fronlem  versus  truncato- 
elevaluni,  lateribus  abrupte  declivibus,  scrobibus  antcnnalibus  antice 
profunde  incisis,  posticc  latc  apertis.  Anlennae  apicem  versus  late- 
ribus insertae,  breviores,  validiusculae,  piceae,  scapo  apicem  versus 
paium  incrassalo,  prolhoracis  apicem  altingeiite  vel  paulo  superante, 
articiilo  primo  funiculi  obconico,  latitudine  duplo  longiore,  reliquis 
submoniliatis,  sensim  paulo  brevioribus,  et  latioribus,  ultimis  tribus 
transvcrsis,  clava  oblonga.  apice  subacuminafa.  Prothorax  latitudine 
paulo  longior,  basi  apiccquc  subtruncatus,  lateribus  et  angulis  Omni- 
bus rotundatis,  suborbiculalus,  supra  planiusculus,  lateribus  declivi- 
bus, haud  marginatis,  parce  punctalo-rugosus,  pilis  satis  densis  ere- 
ctis hirsulus  vel  villosnliis  Colcoptera  latitudine  plus  dimidio  lon- 
giora;  ovata,  basi  Iruncata,  imo  late  emnrginala,  lateribus  leviter 
rotuudala,  undique  pilis  erectis,  retrorsum  spectanlibus  satis  dense 
vesfila,  punctato  -  striata,  striis  squamositate  subvelatis,  interstitiis 
convexiusculis,  lateribus  punctorum  serie  ornafis.  Corpus  subtus 
dense  squamosum.  Pedes  breviusculi  squamosi,  squamulis  ex  parte 
albido  metallicis.  pilosuli,   femoribus  parum  incrassatis,   muticis,  ti- 


')  Da  der  wissenscliaftliclie  Begriff  Fläche  sowohl  unebene  als  ebene 
Flächen  uinf.ifst,  so  liegt  in  dein  Ausdrucke  ,, ausgehöhlte  Fläche"  durch- 
aus nicht  der  Widerspruch,  den  Lederer  Wien,  entom.  Monatschr.  1864 
p.  202  darin  finden  will.  Die  nalurwissenschallliche  und  insbesondere  die 
entomologische  Terminologie  hat  von  jeher  zwischen  den  BegrifFen  „Ebene" 
und  ,, Fläche,"  unterschieden,  und  mit  vollem  Hechte  gewölbte,  ausgehöhlte, 
bucklige  und  sonst  unebene  Flächen  slatuirt.  (Vergl.  z.  B.  Illiger  Ter- 
minologie p.  21  §.  25.  und  Redtenbacher  Faun.  Austr.  Ed.  II.  Einleitung 
p.  XXVI  §.  33  ) 


Kiiferfmma   Criechenlands.  259 

biis  apice  dilaiatis,  spinulis  cilialis,  posticis  truocato-caveruosis.  Tarsi 
articulis  primis  Icviter  dilatatis,  inlermediis  bilobalis,  unguiculis  bi- 
nis  simplicibus. 

Es  liegen  mir  von  Zebe  in  Creta  gesammelte  Exemplare  dieses 
Käfers,  das  eine  aus  meiner,  das  andere  aus  der  Sammlung  des  Dr. 
Kraatz,  vor. 

Omias  indutits:  Breviier  ovattis^  siibglobosus.  nigro-aeneus^ 
Sfjuatmdis  densis  piliformibus  griseis  et  vir'ulihns  variegato-incanus^ 
subvillosidus ,  aniennis  pedibustfue  feirughieis ,  femoribus  injiiscolis^ 
prot/torace  trimsverso.  laterlbus  roltmdalo,  anlrorsum  purum  angu- 
sialo.  coleopleris  globosls,  striaio-punclatis.   —  Long.   1^  lin. 

Mas  feinoribus  omnibus  apicem  versus  acute  dental is. 

Femina  feinoribus  mulicis. 

Caput  leviter  convexum,  oculis  parvis,  rotundatis,  convexiuscu 
lis,  rostrum  crassum,  antrorsum  angustatum,  antennis  apicem  versus 
superne  insertis.  ferrugineis,  gracilioribus,  prothoracis  marginem  an- 
teriorem superanlibus,  articulo  primo  elongato,  apice  incrassato,  ar- 
ticulis primo  et  secundo  funiculi  elongatis,  primo  longiore,  lertio 
secundo  dupio  breviore,  quarlo  et  quinto  rotundatis,  sexlo  et  se- 
ptimo  transversis,  clava  ovata,  apice  acnminala.  Protborax  Irans- 
versixs ,  longitudine  duplo  lalior,  lateribus  Icviter  rotundatis,  linea 
media  longitudinali  squamulis  denudata.  Elytra  aenea,  ovato-rotim- 
däia,  valde  convexa,  striato-punclata,  punctis  modice  impressis.  Fe- 
mora  subclavata ,  antica  maris  acute,  intermedia  obsolefius,  postica 
distincte  dentata,  medio  plus  minusve  infuscata,  squamulis  pilifor- 
mibus viridi-micantibus  induta,  tibiae  anticae  rectae,  margine  interno 
basi  leviter  dilatatac  deinde  sinuatim  subemarginatae. 

Creta.  —  Es  liegen  mir  nur  zwei,  von  Zebe  auf  Creta  gesam- 
melte Exemplare  vor,  ein  Männchen  in  der  Kraatz'schen,  ein  Weib- 
eben  in  meiner  eigenen  Sammlung. 

Diese  Art  mufs  dem  Mylacus  murintis  ähnlich  sein,  und  könnte 
vielleicht  zu  dieser  —  mir  in  Natur  nicht  bekannten  und,  wie  es 
scheint,  auf  wenig  erheblichen  Unterschieden  beruhenden  —  Gat- 
tung gebracht  werden.  Die  Fühlerkeule  soll  bei  Mylacus  besonders 
spitz  sein,  weicht  aber  bei  der  gegenwärtigen  Art  nicht  sehr  von 
der  bei  Omias  gewöhnlichen  Bildung  ab. 

Die  Verschiedenheil  in  der  Bewaffnung  der  Schenkel  nach  den 
Geschlechtern  könnte  zur  Annahme  von  zwei  Arten  verleiten,  allein 
dieselbe  Geschlechtsvcrschiedenheit  findet  sich  auch  bei  andein  Ar- 
ten der  ersten  Schönherr'schen  Omjas-Gruppe,  z.  B.  hat  Omias  se- 
minulum   nur  im   Mäiinciien   gezähnte,   beim  Weibchen   aber  ungc- 


260  V.  Kiesenweiler:   Beitrug  zur 

zahnte  Hiuterschenkel,  uud  liöchst  vvalirscheinlich  sind  die  beiden 
Arten  O.  glomtthts  Mcneir.  mit  bcwatfneten  Schenkeln,  das  Männ- 
chen, und  glotneralus  Schh.,,  mit  ungezähnten  Schenkeln,  das  Weib- 
chen einer  und  derselben  Art. 

Ebenso  verhält  es  sich  mit  einer  von  Prönimel  in  Mehrzahl  in 
beiden  Geschlechtern  um  IJrussa  in  Kleinasien  gesammelten  Art,  die 
ich  unbedenklich  für  glomulus  Schh.  halten  würde,  wenn  diese 
letztere  Art  nicht  sowohl  nach  Schönherr  Cure.  U.  p.  498  und  499 
als  nach  Menelries  Catal.  rais.  p.  219  no.  984  dunkelblaue  Flügcl- 
geldecken  haben  sollte,  während  sie  bei  der  Prömmerscheu  Art  be- 
ständig dunkel  messiiigfarben  sind.  —  Dagegen  haben  der  bei  Wien 
häutige  und  noch  bei  Dresden,  wenn  auch  ziemlich  selten,  vorkom- 
mende O.  rotundalus.  sowie  der  von  Becker  aus  Sarepla  eingesen- 
dete O.  sphaericns  in  beiden  Geschlechtern  ungezähnte  Schenkel. 

Lacordaire  hat  gewifs  Recht,  wenn  er  Omias  als  eigene,  von 
Oliorhynchus  getrennte  Gattung  anfrecht  erhält.  Wenn  auch  die 
Verschiedenheit  in  der  Klanenbildung  unler  den  Curcidioniden  nicht 
in  allen  Fällen  gencrische  Bedeutung  beanspruchen  kann,  z.  ß.  un- 
ter den  Nanophyen,  so  vereinigt  sie  sich  doch  im  gegenwärtigen 
Falle  nicht  nur  mit  unverkennbaren  liabiluellen  Unterschieden,  son- 
dern sie  zeigt  sich  auch  durch  die  ungeheure  Reihe  der  Oliorhyn- 
cA'MS-Arten  constant. 

Dagegen  scheint  es  nach  dem  mir  vorliegenden  Materiale  un- 
möglicii,  die  kurzen,  kugeligen  Omms-Arten  von  den  übrigen  Arten 
gcnerisch  zu  unterscheiden,  was  F^acordaire  zur  Erwägung  stellt. 
Es  scheinen  mir  alle  Uebergänge  vorzuliegen. 

Phyllobius  Apollinis  Miller  (Wien.  Ent.  Mon.  1862.  p.  350. 
Nigro-piceus,  antennis,  tibiis  tarsisque  teslaceis,  squamulis  subaeneis, 
pilil'ormibus  minus  dense  teclus,  elytris  nigro-piloscllis,  plaga  magna 
longitudinali,  dense  viridi-squamosa  ornatis,  femoribus  clavatis,  acute 
dentatis.  —  Varrat,  elytris  obsolctissime  squamulatis,  plaga  viridi- 
squamosa  deficicntc.  —  Long.  2 — 3  lin  )  —  Diese  schöne,  zu  Man. 
I.  St.  I.  Schönherr's  gehörige,  Art  ist  von  mir  auf  dem  Farnes  bei 
Athen  auf  blühenden  Apollotannen  in  ungeheuren  Massen,  später 
auch  in  den  älolischcn  (»ebirgen  gesammelt,  und  von  Miller,  der 
sie  beschrieben  hat,  am  Monte  Nero  auf  Cephalonia  wiedcrgeftm- 
den  worden. 

P/«.  pinicola:  Niger,  iiigro  pxtbescens,  parcitis  viridi  vel  rn- 
preo  -  stfuamosus ,  elylris  subvillalis,  antennis  tibiis  tarsisqrie  tesla- 
leis.  antennis  prulltoracis  basin  vatde  excedenlibtis,  validioribus,  fe- 
moribus subincrassatis,  dentatis.  —  Long.  2 — 3  lin. 


Käferfunnu   Griechenlands.  261 

Pli.  Apollinis  affinis,  Man.  I.  Stirpis  I.  Schönherri  adnuraeran- 
dus.  Caput  punclato  -  rugosum,  nigrum,  squamulis  viridi-  vel  cu- 
preo  -  micanlibiis  parce  obleclum.  Koslrum  breve,  apice  glabrum, 
nitiduni.  Oculi  rotundati,  parum  prominuli.  Antennae  prothoracis 
basio  valde  superanles,  validae,  clava  iucrassata,  apice  subacuniinata. 
Prolborax  longiludine  latior,  ante  apicem  constrictus,  laferibus  foi- 
titer  rotuiidatus,  apice  magis,  basin  versus  minus  angustatus,  pun- 
ctaliis,  et  rugosulus,  squamulis  parcis  viridibus  vel  cuprcis.  Scutel- 
lum  nigrum.  Coleoptera  elongata,  prothorace  modice  latiora,  femi- 
nae  apicem  versus  leviter  ampliata,  punclato-striata,  interstitiis  pla- 
uis,  pilis  nigris  reclinatis,  squamulisque  angustis,  ad  suturam  aut 
rarioribus  aut  deficientibus  minus  dense  vestita,  singulis  interstitiis 
iuterdum  squamulis  densioribus  et  minus  densis  alternantibus.  Cor- 
pus subtus  parce  squamosum.  Pedes  picei,  tibiis  larsisque  rufescen- 
libus  vel  ferrugineis,  femoribus  omnibus  dentatis. 

Auf  Fichten  in  den  Hochgebirgen  Aetoliens  nicht  so  häufig  als 
Apollinis  und  nicht  in  Gesellschaft   mit  demselben. 

Durch  stärkere,  längere  Fühler,  stärker  gerundete  Seiten  des 
Halsschildes,  gröbere  Beschuppung  der  Flügeldecken  und  andere 
Zeichnung  derselben  von  Ph.  Apollinis  verschieden,  mit  dem  diese 
Art  in  der  Lebensweise  oder  doch  in  der  Art  des  Vorkommens 
übereinstimmt. 

Ph.  cupr eo-aureus  Stierlin  (Wien.  Ent.  Mon.  1861.  p.  222. 
Oblongus,  niger,  pilis  erectis  fuscis,  squamulisque  piliformibus  cu- 
preo-aureis  tectus,  scutello  dense  albido-squamoso,  antenuis  rufo-fer- 
rugineis  excepta  scapi  apice  clavaque,  rosiro  capite  paulo  breviore, 
obsolete  sulcato,  autennaruni  arliculis  omnibus  latitudine  longiori- 
bus,  tborace  longitudine  paulo  latiore,  antice  sat  profunde  emargi- 
nalo,  lateribus  modice  convexo,  elytris  oblongo  -  ovalis,  punctato- 
striatis,  interstitiis  fere  planis,  pedibus  nigris,  femoribus  dente  va- 
lido  armatis.  —  Long.  3 — 3^  lin.) 

Der  Käfer  ist  mir  in  Natur  nicht  bekannt.  Da  ihn  Stierlin 
von  Janina,  also  von  der  Gränz,e  Griechenlands  her  erhalten  hat, 
so  ist  das  Vorkommen  in  diesem  Lande  selbst  oder  auf  den  joni- 
schen Inseln  kaum  zu  bezweifeln. 

Ph.  celudonius  Brülle  (Exped.  sc.  Mor.  Zool.  p.  238.  431. 
T.  42.  F.  3.  Squamulis  numerosissimis  viridi  -  uitidissimis  vestilus, 
pube  flavescenti  subrigida  hirtus;  antennis  pedibusque  ilavis;  thorace 
subgloboso,  antice  emarginato;  elytris  ad  apicem  altenuatis.  —  Long. 
5  mill.,  lat.  1|  mill).  —  Morea  (Brülle). 

Auf  diesen  Käfer  glaube  ich  eine  dem  Ph-  argeulaliis  sehr  nahe 


262  V.  Kiesenwetler :  Beitrag  zur 

stehende,  und  von  demselben  durch  kürzere  Fühler,  viel  kürzere, 
länger,  aber  et^vas  sparsamer  behaarle  Flügeldecken,  stärkere  Wöl- 
bung des  ganzen  Körpers,  lebhafter  rolhgelb  gefärbte  Fühler  und 
Beine  gut  unterschiedene  Art  beziehen  zu  können,  die  ich  weder 
von  Schönherr  noch  von  einem  späteren  Schriftsteller  beschrieben 
finde.  Dabei  mufs  man  freilich  annehmen,  dafs  IJrulle  unter  den 
tiefen  eingedrückten  Punkten,  welche  reihenweise  zwischen  den  ei- 
gentlichen Punkistreifen  stehen  sollen,  die  schwarzen  von  Pubescenz 
entblöfsten  Punkte  versfanden  hat,  die  bei  argenlaius  und  bei  der 
mir  vorliegenden  Art  bald  mehr  bald  minder  deutlich  wahrnehm- 
bar, aber  durchaus  nicht  eingedrückt  oder  eingestochen  sind. 

Ph.  smaragdifer:  Niger,  antennis  mediis  obscure  testaceis, 
f)uhe  ulhida  hirtus.  prothoracis,  elylrortim  periorisque  lateribus  scfua- 
nitdis  laete  viridi  nrgenleis  maculalitn  ornaiis.  antennis  prothoracis 
basin  vix  super antibus,  femoribus  omnibus  dentatis.  —  Long.  If  — 
2  lin. 

Mas:  protliorace  lateribus  magis  rotundato.  J'emoribus  incras- 
sato  clavatis  valide  dentatis,  coleopteris  elongalis  paraUelis. 

F hyllobitis  lateralis  Reiche  Ann.  soc.  cnt.  de  Fr.  1857. 
p.  682.  217.  —  Forte. 

Caput  oblongo  quadralum,  supra  modice  convexum,  confcrlini 
ruguloso-punclatum,  nigium,  opacum,  hie  illic  squamulis  viridi  mi- 
caufibus  adspersum,  ienuiter  griseo-pubesccns,  oculi  laterales,  rotun- 
dati,  j)rominuli,  rosirum  capite  brevius  et  angnstins,  sulcatum.  An- 
tennae  prothoracis  basin  attingentes,  imo  pauIo  longiores,  validiu- 
sculae,  ferrugineae,  scapo  apicc  clavaque  infuscatis,  funiculi  articu- 
lis  primo  et  secundo  subelongatis,  aequalibus.  tertio  et  quarto  lati- 
tudine  paulo  longioribus,  obconicis,  reliquis  rotundatis  subtransver- 
sis.  Protborax  cylindricus,  latitudine  summa  brevior,  lateribus  ro- 
tundalus,  ante  apicem  leviter  constrictus,  supra  paulo  convesus, 
confertissime  fortius  rugoso  -  punctatus,  niger  opacus,  undique  pube 
tenuiore  grisea  obsitus,  lateribus  utrinque  macula  squamularum  pul- 
chre  viridi  -  aureo  -  micantium  ornatus.  Scutellum  nigrum,  obsolete 
punctatum.  Coleoptera  antice  leviter  emarginata,  prothoracis  basi 
duplo  fere  latiora,  humcris  elevatis,  callosis,  obtusis,  maris  parallela, 
feminae  ultra  medium  ampliata,  apice  conjunctim  rotundata,  pro- 
thorace  triplo  vel  quadruplo  longiora,  supra  modice  convesa,  pun- 
clato-striata,  interslitiis  basi  transversim  rugosis,  apicem  versus  lae- 
vibus,  subconvexis,  nigra,  subnitida,  pube  longiore,  minus  densa, 
grisea  hirla,  lateribus  squamulis  laete  viridibus,  roluudatis  limbala. 
Corpus  subtus  nigrum,  obsolete  crebre  punclalum,  pcclore  et  coxis 


Kiiferfauna   Griechenlands.  263 

anticis  ex  parte  viridi  -  aureo  -  squamosis,  ventre  griseo-pubesceote. 
Pedes  nigri,  nitidi,  tarsis  obscure  ferrugiiieis,  hinc  inde  squainulis 
viridi-micantibus  adspersi,  femoribus  omnibus  dentatis,  in  niare  va- 
lide  clavatis,  nitidis,  denie  valido  armatis,  tibiis  anticis  leviter  com- 
pressis,  subdilalatis.  apice  curvafis. 

Aetolien  im  Hochgebirge  auf  Crataegus.  (Ksw.) 
Der  Käfer  ist  dem  Ph.  belulae  nahe  verwandt,  aber  durch  be- 
trächllich  längere  Gestalt,  besonders  längere  Flügeldecken,  tiefere 
Punklslreifen  derselben,  dunkle  Schienen,  kräftiger  verdickte  Vor- 
derscbenkel.  breilere  Vorderschiene  des  Männchens,  sowie  dadurch 
unterschieden,  dafs  beide  Geschlechter  in  der  sparsamen  auf  einzelne 
Stellen  beschränkten  Schuppcnbekleidung  übereinstimmen,  während 
bei  Ph.  belulae  das  Männchen,  so  lange  es  wohlerhalten,  eine  gleich- 
mäfsig  über  die  Oberfläche  verbreitete  erzgrüne  oder  grüne  Beschup- 
pung hat. 

Vielleicht  hat  Reiche  mit  seinem  Ph.  lateralis  das  Weibchen 
der  gegenwärtigen  Art  gemeint,  Avenigstens  passen  viele  Angaben 
genau.  Da  er  seinen  Käfer  aber  nicht  mit  belulae  vergleicht,  mit 
welchen  smaragdifer  in  der  nächsten  VerwandlschafI  steht,  sondex'n 
mit  varm«  Brülle,  mit  welchem  gegenwärtige  Art  sehr  wenig  ge- 
mein hat,  da  ferner  nicht  angegeben  wird,  ob  Ph.  laleralis  gezähnte 
oder  einfache  Schenkel  hat,  da  endlich  Reiche  die  fünf  letzten 
Geifselglieder  kürzer  als  breit  nennt,  so  kann  Za/era//«  Reiche  hier 
nur  mit  erheblichen  Zweifeln   citirt  werden. 

P h.  belulae  F.  —  Nach  Brülle  in  Griechenland.  Vielleicht 
mit  der  vorhergehenden  Art  verwechselt. 

Ph.  auri/er  Schh.  —  Griechenland  (Sclih.),  Janina  (Stier).). 
Die  x4rt  ist  mir  unbekannt. 

Ph.  incanus  Schh.  —  Aetolien  (Ksw.). 

Ph.  pictus  Schh.  —  In  den  griechischen  Hochgebirgen,  wie 
es  scheint,  nicht  selten.  Ich  vermiithe,  dafs  zu  dieser  Art  Phyll. 
varius  Brülle  (Exp.  sc.  Mor.  Zool.  p.  2S8.  433:  Obscure  fuscus, 
crebre  punctatus,  pube  cinereo-flavescente  hirtus;  thoracis  laferibus 
scutello  et  elytrorum  maculis  transversis  vix  distinctis  aibicantibus; 
pcctore  subtus  squamulis  viridi-micantibus  vestilo;  tibiis  tarsisque  et 
autennis  omnino,  nisi  clava  et  articuli  primi  apice,  fulvis.  —  Long. 
4|  mill.,  lat.  If )  gehört ,  wenn  auch  keines  der  mir  vorliegenden 
Exemplare  des  Ph.  pictus  auf  der  Unterseite  grüne  Schuppen  hat 
und  die  Fleckenzeichnung  der  Flügeldecken  kaum  mit  „maculis  vix 
distinctis''  beschrieben  werden  kann.     Bei  diesen  Zweifeln  habe  ich 


264  J'.   Kiesemveller:  Beitrag  zur 

den  Scbönherr'schen  Namen,  obgleich  er  jünger  ist  als  der  ßrulle- 
sche,  beibehält en. 

P.  monlamis  Miller  (Wien.  ent.  Mon.  1859.  p.  351.  Niger, 
ferrugineo  squamosus,  thoracis  lateribus  maculisque  elytroriim  cine- 
reo-albido  squamulosis,  antennis  thoracis  basin  superantibus,  tibiis 
tarsisque  tcstaceis,  femoribus  dentatis.  —  Long.  2  —  2^  lin.).  Sei- 
len, auf  dem  Parnes  bei  Athen  (Ksw.),  am  Monte  nero  auf  Cepha- 
lonia  von  Miller,  in  Dalmatien  von  Stenz  gesammelt.  —  Ich  habe 
den  Käfer  früher  als  Ph.  iessetlaitts  Ksw.  ined.  vielfach  versendet, 
da  die  Zeichnung  der  Flügeldecken  mehr  oder  weniger  deutliche 
gewürfelte  Flecke  zu  zeigen  pflegt. 

Bracltycei*if1ae. 

Brochycerus  rnaurif anicus  Oliv,  (pierygomalis  S C h h.)  — 
Griechenland  (Reiche  und  Saulcy). 

B.  uiidalus  Fabr.  —  Morea  (Brülle),  Griechenland  (Kraatz). 

B.  sinnalus  Oliv.  (Bessert  Schh.)  —  Häufig  in  Griechen- 
land, namentlich  um  Athen.  Von  Zebe,  Heldreich  und  mir  sowie 
von  Saulcy  in  Griechenland  gesammelt.  Wahrscheinlich  meint 
Brülle  mit  seinem  Br.  jnnix  Herbst  diese  Art,  die  den  Sammlern 
der  Exped.  sc.  de  Moree,  als  der  gemeinste  der  griechischen  Bra- 
chyceren  wohl  nicht  entgangen  sein  wird.  Herbst's  kurze  Diagnose 
(Käfer  VII.  p.  88.  11.)  pafst  gut  auf  unscrn  Käfer,  jedenfalls  wenig- 
stens besser  als  auf  Br.  lutulentus  Schh.,  für  den  ihn  Steven  nach 
Schönherr's  Notiz  (Cure.  VII.  p.  657.  73.)  erklärt  hat. 

B.  siculus  Schh.   —  Syra,  Greta  (Zebe),  Griechenl.  (Krnper). 

B.  Itilosus  Schh.  —  Griechenland  (Reiche  und  Saulcy). 


PHANEROGNATHI. 
Synniei'idae. 

Minyops  carinalus  Lin.  —  Athen  (Heldr.). 

Rhytirliinus  de/ormis  Reiche  und  Saulcy  (Ann.  soc.  ent. 
Fr.  1857.  p  289.  R.  horridus).  —  Athen  (Reiche  und  Saulcy,  Krü- 
per).  Nach  Reiche  unterscheidet  sich  diese  Art  von  ihren  europäi- 
schen Galtungsgcnossen  durch  die  starken  Beulen,  die  sich  auf  den 
Flügeldecken  belinden. 

Rh.  niticns  Reiche  u.  S.  (Ann.  soc.  ent.  Fr.  Iä57.  p.  291). 
—  Athen  (Reiche  u.  S.).     Da  beide  Arten  unter  einander  vorkom- 


Käferfauna  Griechenlands.  265 

nien,  wie  Reiche  u.  S.  berichten,  und  viel  Aehnliches  mit  einander 
haben,  so  fragt  es  sich,  ob  sie  nicht,  der  angegebenen  Unterschiede 
ungeachtet,  als  zusammengehörig  werden  erkannt  werden,  \venn 
sich  bei  reichlicherem  Materiale  Uebergangsformen  finden.  Ich  be- 
schränke mich  darauf,  die  Reiche'sche  Diagnose  der  letzteren  Art 
hier  wiederzugeben: 

Oblongus,  piceus,  indumenlo  argillaceo  vestitus;  antennis  rufe- 
scentibus.  Caput  breve,  parum  convexum,  punctafum,  ulrinque  su- 
pra  oculos  valde  tuberculatum,  oculis  ovalibus,  subplanis;  rostro 
crasso,  capite  duplo  fere  longiore,  parum  arcuato,  late  sed  non  pro- 
funde canaliculato;  antennis  brevioribus,  funiculo  subsexarliculato; 
articulo  prinio  apice  incrassalo,  scapo  valde  clavato.  Thorax  capite 
duplo  latior,  latitudine  tertia  parte  brevior,  antice  valde  angustatus 
et  supra  rotundatini  pioductus,  mediolate  dilatatus;  dilatatione  emar- 
ginata;  postice  minus  attenualus;  disco  inaequali ,  late  canaliculato, 
medium  versus  transversim  subimpresso,  irregulariter  utrinqne  sul- 
cato;  interstiliis  tuberculatim  elevatis.  Elyira  thorace  vix  latiora, 
ad  humeros  ampliora ,  oblonga,  apicem  versus  declivia,  punctato- 
striata,  tricostata;  costis  tuberculatis;  sutura  band  elevata. 

Trysibius  punct  ipennis  Brülle,  Schönb.  Nicht  selten  um 
Athen  von  mir  selbst  unter  Steinen  gesammelt.  Trysib.  graecus 
Brülle  Exp.  scieat.  Moree  Zool.  43().  gehört  sicher  als  Varietät  zu 
dieser  Art,  die  ganz  aufserordenllich  variirt,  so  dafs  sich  die  un- 
merklichsten Uebergänge  von  Exemplaren  mit  grübchenartig  punk- 
tirten  und  ganz  glatten  Flügeldecken  vorfinden.  Es  scheint  mir  so- 
gar wahrscheinlich,  dafs  punctipennis  Brülle  seinerseits  von  iene- 
brioiJes  Pallas  nicht  verschieden  ist. 


Jflyorliliiidae. 

Mxjorhinus  lepidus:  BrevUer  ovaitis,  niger^  stfiiamulis  den- 
sis  viridibus,  vel  cupreo  cinereis  aequaUler  obteclus,  hatid  pubescen- 
tibtis,  antennis  pedibnsqiie  femigineis  Ulis  clava  /usca,  proihoracis 
disco  ruguloso  -  punclalo,  elytris  punclato-slrialis^  interstiliis  sub- 
convexis.  —  Long.  1^ — l^  lin. 

Brülle  Exp.  sc.  Mor.  Zool.  p.  246. 

Von  Zebe  häufig  auf  Creta  auf  Getreidefeldern  gesammelt.  Von 
dem  M.  albolineatus  unterscheidet  sieb  die  gegenwärtige  Art,  ab- 
gesehen von  andern  Merkmalen,  leicht  durch  den  Mangel  abstehen- 
der Borstenhärchen.  Myorhinns  siculus  Kraatz  Berliner  Entom. 
Zeitschrift  1859.  p.  56  steht  ihr  nahe,  und  ist  von  dem  Autor  mit 


266  V.  Kiesenweiler:   Beitrag  %%ir 

ihr  vergliclicn,  wobei  nur  in  Folge  eines  Schreibfehlers  anstatt  M. 
lepidus,  M.  Brullei  gesetzt  worden  ist. 


Hype  rill  ae. 

Hypera  (Phytonomus  Schönh.)  punctata  Fabr.  —  Ziem- 
lich häufig  in  ganz  Griechenland  und  auf  den  jonischen  Inseln. 

U.  fasciculula  Herbst.  —  Griechenland  (Reiche  u.  S.). 

H.  lunata  Wollastou.  —  Creta  (Zebe).  Es  liegt  mir  ein  ein- 
ziges Stück  von  dieser  Lokalität  vor. 

//.  viennensis  Schönh.  —  Morea  (Reiche  u.  S.). 

H.  variegala  Brülle  (Exp.  sc.  Mor.  Zool.  p.  241.  437.  Phy- 
ionomtis  variegatus:  Leviter  punctatus;  antennis  pallide  ferru- 
gineis;  thorace  cinereo  trivittato;  elytris  profunde  punctato-striaiis, 
niaculis  nigricantibus  in  interstitiis  allernis  striatim  disposiüs.  Long. 
8  mill.)-  —  Morea  (Brülle),  Aetolien ,  Zante  (Ksw.).  Li  der  Ent. 
Ztschr.  1862.  p.  300  wird  P/iytonomus  variegatus  Brülle  als  iden- 
tisch mit  intermedius  Schönh.  (w^elcher  Cure.  VL  p.  352.  18.  im 
Jahre  1842,  also  10  Jahre  später  als  variegatus  Br.  beschrieben  ist, 
und  somit  nicht,  wie  in  Marseul's  Cataloge  p.  224,  den  Vorrang  zu 
erhalten  haben  würde)  bezeichnet.  Mir  scheint  dieses  Cilat  noch 
etwas  zvvcifelbaft,  denn  //.  intermedia  soll  ein  breites  Halsschild  ha- 
ben, das  kürzer  ist  als  an  der  Basis  breit,  das  pafst  nicht  auf  die 
griechischen  Käfer,  welche  ich  als  variegata  Bv alle  bestimmt  habe 
und  die  auch  in  andern  Beziehungen  weniger  gut  auf  Schönherr''s 
als  auf  BruUc's  Angaben  zutreffen.  Weit  eher  würde  ich  Phyto- 
nomus velulinus  Schönh.  eod.  p.  353.  19.  auf  unsern  Käfer  bezie- 
hen, allein  auch  dieser  Name  ist  um  10  Jahre  jünger  als  der  Brulle- 
sche.  Hypera  maculata  W.  Redtenbacher,  Col.  Äustr.  p.  19.  16,  L. 
Redt.  Faun.  Austr.  Ed.  H.  p.  726.  4.  wird  in  der  Berl.  Ent.  Ztschr. 
a.  a.  O.  ebenfalls  mit  variegala  vereinigt.  Nach  den  mir  vorliegen- 
den Original-Exemplaren  Redtenbacher's  ist  sie  aber  davon  verschie- 
den. Die  Bekleidung  der  Flügeldecken  bei  variegala  besteht  näm- 
lieh  in  anliegenden  einfaclien  Härchen,  die  nur  bei  sehr  starker  und 
scharfer  Vergröfserung  sich  ein  wenig  llacb  gedrückt  und  insofern 
schuppenarlig  darstellen.  Bei  //.  maculata  dagegen  sind  die  Flügel- 
decken mit  schmalen,  in  zwei  scharfe  Spitzen  gabiig  gespaltenen 
Schuppen  besetzt.  ') 


')  Die   Beaclitunn;    tlor  Bildiin2;   der   einzelnen  Iliirciion    odrr  Scliiipp- 
chen,  mit  denen  die  Hyperen  bekleidet  sind,  kann  die  Unterscheidung  der 


Kliferfaxma   (wrierhenlands.  267 

H.  turbatn  Schh.  —  Attica  (Heldr.).  —  Das  breite,  narh  vorn 
slark  erweiterte  Halsschild,  das  diese  Art  anszeiclinet,  erscLeint  bei 
Varietäten,  besonders  des  Weibchens,  minder  auffallend.  Die  mir 
vorliegenden  griechischen  Stücke  gehören  sämnitlich  zu  den  letzte- 
ren und  scheinen  mit  Hypera  Cypris  Reiche  u.  S.  Aehnlichkeit 
zu  haben.  Eine  besondere  Art  vermag  ich  in  ihnen  nicht  zu  er- 
kennen. Beim  Männchen  der  Hypera  iurbata  sind  die  Vorderschie- 
nen an  der  Aufseiiseile  scharfkantig,  an  der  Innenseite  vor  der  Spitze 
flach,  aber  deutlich  aiisgerandet,  und  die  Ausrandung  durch  vorste- 
hende Körnchen  schartig,  aufserdem  mit  einer  Reihe  derber  Borsten 
besetzt,  die  sich  auch  an  den  mitlcln  und  hintern  Schienen,  sowie 
beim  Weibchen  wiederfindet. 

H.  criniia  Schönh.  —  Cephalonia   (MiUer). 

H.  Visnagae  Oliv,  {hispidulus  Schh.).  —  Aelolion,  Zante. 
Athen  (Ksw.).     Auch  von  Krüper  aus  Griechenland  eingesendet. 

//.  socialis  Schönh.  —  Griechenland  (Reiche  u.  S.). 

//.  contaminata  Herbst.  —  Griechenland  (Krüper). 

//.  Rumicis  Linn.  —  Nauplia  (Ksw.). 

//.  Pol  lux  Fabr.  —  Corfu  (Miller). 

//.  stispiciosa  Herbst.  —  Griechenland  (Reiche  u.  Saulcy). 

H.  Pastinacae  Rossi.  —  Nauplia,  Zante  (Ksw.),  Creta  (Zebe). 
Griechenland  (Reiche  u.  Saulcy). 

H.  mnrina  Fabr.  —  Cephalonia  (Miller). 

//.  variabilis  Herbst.    —  Griechenland  (Reiche  u    S.) 

H.  Polygoni  Fabr.  —  Griechenland  (Reiche  u.  S  ). 

H.  Meles  Fabr.  —  Nauplia  (Ksw). 


verschiedenen  Arten   vvesenlllch   erleichtern.     Es   lassen    sich  3  Gruppen 
unterscheiden: 

1.  Flügeldecken   mit    einfachen    anliegenden   Härchen   oder  Scliuppen- 
härchen : 

H.  viennensis,  cyrta,  tiirbata,  Sahiae,   elegans,  pahimharia,  romata, 
variegala. 

2.  Flügeldecken  mit  gabiig  getheilten  Schuppen: 

H.  fnscata,  contaminata,  elongata.,  tigrina,  striata,  Meles,  ronstans. 
nigrirostris,  variabilis,  Vuhjgoni. 

3.  Flügeldecken  mit  runillichen  Schuppen: 

H.  crinita,  circuinvagn,  punctatu,  philantkus,  liinata,  arundinis,  Ru- 
micis, Kiinzei,   Visnagae. 

Uebergangsformen    .steilen    //.  susfririosa,   J'ieiae  und   Pastinacae  dar, 
bei  denen  die  Schuppen  rundli<;li   und  am  Ende  in  zwei  mehr  oder  weni- 
ger deulliclie  Spitzen   ausgezogen   sind. 
Berl.  Entomol.  Zeitschr.   Vltl.  |g 


268  »'.  Kiesenwell  er:  Beilrag  zur 

Limobitis  dissimilis  Herbst.  —  Zonte  (Ksw.). 

L.  gtobicotlis  Reiche  u.  Saulcy  (Annal.  soc.  enl.  Fr.  1857. 
p.  680.  216.  Affinis  Limob.  mixto  et  assimilc  (soll  heifscn  dissi- 
mili),  at  forma  breviore,  ihorace  globoso,  feinoribiisque  nigro-piceis 
praecipue  dislinctus.  Brevior,  oblongus,  ater,  s([iiainis  piliformibus 
albidis  fusco  variegalis  veslitus.  Caput  luediocre,  subroluiidimi,  cre- 
bre  punctulalutu,  inter  oculos  foveolatum;  oculis  iufere  laleralibus, 
ovalibus  vix  convexis;  rostro  capite  dimidio  longiore,  snbcylindrico, 
paruin  inciirvato,  longitudinaliler  rugato;  antennis  inediocribus,  un- 
decim  articulalis,  ferrugineis,  clava  fuscescenti.  Thorax  capite  vix 
diraidio  latior,  latitudine  lerlia  parte  brevior,  subj:,lobosus,  a  laterc 
valde  rofiindafus,  crebre  punclulatus.  Elytra  ')  thorace  dimidio  la- 
liora,  ponc  humeros  ampliora,  subovata  rugosa,  striato-punctaia,  si- 
cut  in  thorace  albido  fuscoque  variegata;  sulura  ante  apiccm  albo 
lineolata.  Subtus  cinereo-piibesceus;  femoribus  pieeis,  illis  basi  ti- 
biisque  |ferrugineis.  Reiche).  —  Griechenland  (Reiche  u.  Saulcy). 
Die  Art  ist  mir  unbekannt,  sie  unterscheidet  sich  nach  Reiche  von 
ihren  Gallungsgenossen  durch  kleinere  Gestalt,  fast  kugeliges  Hals- 
schild, und  dunkle  Schienen. 

Coniatiis  laniarisci  Fabr.  (ir:  Conialus  Mimonli  Boiel- 
dieu  Annal.  soc.  ent.  Fr.  1859.  p.  474.  12.  T.  8.  F.  8)  —  Athen, 
am  Pyräus  auf  Tamarisken  (Ksw.),  Creta  (Zebe).  Boieldieu's  Be- 
schreibung des  C.  Mimonti  ergiebt  ebensowenig,  wie  die  Abbildung 
einen  Unterschied  von  Conialus  lamarisci,  vielmehr  ist  letztere  ge- 
rade für  unsern  Käfer  besonders  charakteristisch.  Dagegen  kommen 
im  südlichen  Frankreich  Varietäten  des  C.  repandus  vor,  die  sich 
in  der  Färbung  dem  C.  lamarisci  in  hohem  Grade  nähern,  und  nur 
durch  gröfsere  Breite,  gerini^ere  Wölbung,  etwas  kürzeres  Halsschild 
und  den  Mangel  des  breiten,  bis  über  die  IMitte  der  Flügeldecken 
hinabreichenden  grünen  Nathsireifens  unterschieden  sind.  Vermuth- 
lich  hat  ßoieldieu  solche  Stücke  für  den  echten  C.  lamarisci  ange- 
sehen, denn  dieser  weicht  von  ihnen  gerade  durch  die  von  Boiel- 
dieu  angegebenen   Uiiterscliicdo  ab. 

C.  caspictis  Schh.  —  In  meiner  Sammlung  befindet  sich  ein 
Stück  dieser  Art  aus  Griechenland. 

C.  splendidnlns  Schh.  —  .\ttica  (Ksw.),  Creta  (Zebe).     Die 


')  Da  Ufiche  ofTenbnr  nicl)t  meint,  dafs  jrdo  einzelne  Flügeldecke 
breiler  ist  als  das  Halsscliild  etc.,  so  wäre  anstatt  elytra  besser  coleoptera 
zu  sa<;en  gewesen,  denn  mit  diesem  letzleren  Ausdrucke  bezeiclinet  man 
die  Flügeldecken  zusammengenommen.     (Vgl.  Illiger  Tcrminol.) 


Käferfmma  Grlec/ienlancls.  269 

mir  vorliegenden  Exemplare  sind  besonders  klein,  langgestreckt,  und 
durch  röfhliche  Färbung  mit  wenig  ausgeprägter  Zeichnung  von  den 
normalen  Stücken,  wie  sie  mir  ausSarepta  vorliegen,  abweichend. 


Cleonldae. 

Cleomis  i^iltiger  Schh.  —  Griechenland,  nach  einem  Exem- 
plare meiner  Sammlung. 

C.  obliquus  Fabr.  —  Griechenland. 

C.  tabidus  Oliv.  —  Aüica  (Heldr.). 

C  excorialtis  Schh.  —  Griechenland  (Reiche  u.  Saulcy). 

C  grammicus  Panz.  —  Creta  (Zebe), 

C.  costatus  Fabr.  —  Griechenland  (Kraalz). 

C.  cinereus  Schrank.  —  Zante  (Ksw.). 

C.  alternans  Oliv.  —  Griechenland  (Kraatz). 

C.  scutellatus  Schh.  —  Zante,  Nauplia  (Ksw.). 

Rhytideres  pticatus  Oliv,  —  Griechenland  (Reiche  u.  S.). 

Rhinocyllus  ant iodontalgicus  Gerbi,  Redt. —  Griechen- 
land, allenthalben  ziemlich  häufig. 

Rh.  planifrons  Brülle  Exp.  scient.  Mor.  Zool.  p.  244.  449. 
Ebenfalls  an  verschiedenen  Punkten  Griechenlands. 

Redtenbacher  hat  iu  seiner  Fauna  Austr.  Ed.  II.  p.  755  auf  den 
merkwürdigen  Unterschied  in  der  Bildung  der  Brust  von  Rh.  antio' 
dontalgicus  und  planifrons  aufmerksam  gemacht.  Erstere  Art  ist 
aufserdem  durch  flachgewölbten,  auf  der  Oberseite  kaum  merklich 
eingedrückten,  mit  einer  undeutlichen  I^ängsschwiele  versehenen,  am 
Ende  merklich  zugespitzten  Rüssel  ausgezeichnet.  Rh.  planifrons 
ändert  in  der  Gröfse,  der  verhältnifsmäfsigen  Breite  des  Körpers 
und  in  den  mehr  oder  minder  liefen  Eindrücken  des  Rüssels  ab, 
ohne  dafs  es  mir,  wenigstens  unter  den  griechischen  Stücken,  glücken 
will,  mehrere  bestimmte  Arten  zu  unterscheiden. 

Larinus  costirostr Is  Seh.  —  Janina  (Slierl.). 

L.  Cardui  Rossi.  Hierhergehört  wohl  L.  subcostalus  Brulie 
Exped.  Mor.  p.  244.  450.  Taf.  42  Fig.  10.  —  Athen  (Ksw.),  Creta 
<Zebe),  Cephalonia  (Miller). 

L.  Cirsii  Schh.  —  Janina  (Stierlin). 

L.  maculosus  Schh.  —  Janina  (Stierlin). 

L.  buccinator  Schh.  —  ('rela  (Zehe). 

L.  flavescens  Schh.  —  Cephalonia  (Miller). 

L.  virescens  Schh.  —  Athen  (Ksw,). 

]j.  Slurnus  Schallcr.  —  Janina  (Stierl.). 

18* 


270  V.  Kiesenwelter:  Beitrag  ztir 

L.  conspcrsHS  Sclili.  —  Janinn  (Slicrlin). 

L.  carinirosiris  Sclili.  —  Griechenland  (Schönb.),  Janina 
(Slicrlin). 

L.  Jaceae  F.  —  Ceplialonia  (Miller). 

L.  rust  icanus  Sclili.   —  Griechenland   (Schh.). 

L.   immilis  Schh.   —  Alhen  (Ksvv.). 

/y.  obttisus  Schh.  —  Aclolien,  Patras  (Ksvv.). 

L.  Ursus  Fahr.  —  Griechenland  (Reiche  u.  Sanicy),  Cephalo 
nia  (Miller). 

L.  Genei  Schh.  —  (»rieclienland  (Reiche  u.  S.). 

L.  senilis  Schh.  —  Athen  (Ksvv.). 

L.  Tournieri  Stierl.  Wien.  Enf.  Mon.  1861.  p.  223.  Ovatus. 
niger,  ioniento  griseo  varicgatus,  rosiro  longissinio  tereli.  fenui,  ni- 
lido,  subtilissinie  remote  punctulato,  Ihorace  subtransverso,  anticc 
profunde  conslricto,  conferlissime  punctulato,  punciisque  majoribus, 
remotis  obsito,  elytris  ovatis,  punctato  -  striatis,  interstitiis  planis, 
confertissimc  rugoso-punctiilalis,  tribus  primis  apiceque  densius  to- 
mentosis.  —  Long,  (rostro  exe.)  4f  lin.,  lat.  2|  lin.  —  Janina  auf 
Disteln.  —  Ich  kenne  den  Käfer  nicht  in  Natur;  nach  der  Beschrei- 
bung aber  läfst  sich  fragen,  ob  er  nicht  etwa  Irotx  mehrerer  Ab- 
weichungen in  den  beireirendcn  Angaben,  dennoch  zu  L.  loiigiro- 
slris  Schh.  gehören  könnte. 

Lixus  turbatus  Schh.  —  Nauplia,  auf  Sumpfwiesen  ziemlich 
häufig  (Ksw.). 

L.  niucronatus  Latr.  (=  venustulus  Schh.).  Mit  dem  vo- 
rigen, aber  seltener  (Ksw.). 

L.  Junci  Schh.  —  Athen,  Nauplia  (Ksw.),  Griechenland  ohne 
nähere  Bezeichnung  (Kraalz). 

Dahl,  auf  dessen  Namengebung  Schönherr  Bezug  nimml,  hat 
Jtmci  (von  Juncus^  die  Binse)  geschrieben.  Schönherr's  Schreibvveise 
L.  Juticii,  die  absolut  keinen  Sinn  hat,  ist  also  ganz  unzweifelhaft 
ein  blofses  Versehen,  das  s[)älere  Schriftsteller,  wie  Redtenbacher 
Faun.  Austr.  und  Schaum  im  Cal.  Col.  Eur.  mit  Recht  corrigirt, 
Grenier  und  Marseul  in  ihren  Catalogcn  leider  wieder  hervorgesucht 
haben.  —  Schönherr  vergleicht  den  Käfer  mit  L.  cribricoUis,  wäh- 
rend er  unverkennbar  bei  weitem  mehr  an  />.  Ascanii  erinnert, 
mit  welchem  er  die  feine  Ilaarschuppcnbekleidung  und  den  breiten 
hellen  Saum  au  Ilalsschild  und  Flügeldecken  gemein  hat.  Zwar 
stehen  beide  Arten  in  verschiedenen  Abtheilungen,  indem  Ascanii 
einzeln  zugespitzte,  jtmci  gemeinsam  abgerundete  Flügeldecken  ha- 
ben soll;   diese  Verschiedenheil   verwischt  sich  aber  durch  viele  all- 


Käferfauna  Griechenlands.  271 

mähligc  Ucbergäugc  gerade  bei  den  beiden  vorliegenden  Alien  bc- 
(räclitlich.  Dagegen  ist  L.  Junci  durch  längere  (JestaU,  ein  kleines 
aber  deutliclies  Grübchen  auf  der  Stirn,  dichter  und  etwas  feiner 
punktiiles  Halsschild  und  gleichaiäfsige,  nur  in  der  Mitte  des  Hin- 
terleibes schwächere  Behaarung  der  Unterseite  von  L.  Ascanii,  der 
unten  zahlreiche  schwarze  kahle  Punkte  zeigt,  leicht  zu  unter- 
scheiden. 

L.  Myagri  Oliv.  —  Cephalonia  (Miller). 

L.  anguslatus  Fabr.  —  Eine  der  häufigsten  Arten  in  Grie- 
chenland. 

L.  cribricoUis  Schh.   —  Nauplia  (Ksw.). 

L.  hicolor  Oliv.  —  Athen  (Ksw),  Griechenland  (Reiche  und 
Saulcy). 

L.  pollinosus  Germar.  —  Nauplia  (Kicseuw.),  Cephalouia 
(Miller). 

L.  filiformis  Fabr.   —   Nauplia   (Ksw.). 

L.  Scolopux  Schh.  —  Pairas,  Nauplia  (Ksw.),  Cicta  (Zebe). 

L.  rufulus  Schh.  —  Nach  Schönherr  in  Griechenland.  Cur- 
culio  bicolor  Panz.  Faun.  Gcrni.  18.  4.  wird  von  Schönherr  auf 
Germar's  Autorität  hin  als  Varietät  zu  L.  Ascanii  gebracht.  Viel- 
leicht ist  er  aber  richtiger  auf  die  gegenwärtige  Ali  zu  beziehen, 
mit  welche  die  plumpe  Gestalt  und  auch  die  Färbung  übereinstimmt, 
wenn  man  <lie  Stücke,  bei  denen  die  hellere  Farbe  der  Seilen  be- 
sonders lebhaft  ist,  vergleicht.  Die  Angabe  Panzer's  .,Margo  thora- 
eis  elytrorumque  atoniis  sulphuieis  adspcrsiis'""  verträgt  sich  nicht 
recht  mit  der  Gcrmar'schen  Deutung.  In  den  deutscheu  Sammlun- 
gen habe  ich  d;is  Thier  vielfach,  aber  wohl  mit  Unrecht,  als  L.  lu 
^eralis  Panz.  bestimmt  gesehen. 

Hylobidae. 

Hylobius  Alpheus  Reiche  et  Saulcy  (Ann.  soc.  ent.  France 
1857.  675.  213.  Oblongus,  totus,  ater,  band  nitidus.  Caput  latum, 
convcxum,  crebre  punclalum,  inter  oeulos,  profunde  foveolato-pun- 
ctatum;  oculis  ovalibus,  fere  rcniformis,  paruni  convexis;  rostro  ca- 
pite  dimidio  longiore,  subcylindrico,  apicc  dilatato,  fere  recto,  pun- 
ctis  profundis  confluentibus  exarato,  medio  carinato;  epistomo  emar- 
ginato;  antennis  piceis,  capilnlo  griseo-loinentoso,  acuminalo.  Tho- 
rax medio  capllc  dimidio  latior,  lalitiidinc  liaud  brcvior,  anticc  co- 
arctalus,  medio  latere  pariim  rotundatus,  crebre  ac  grosse  punctatus, 
subcariuatus  basi  medio  fovcolalus.     Scutclluui  subtriaugulare.  puu- 


272  c.  KiesenweUei' :  Beitrag  zur 

ctato  rugatum.  Elytra  basi  thorace  pauIo  latiora,  paalo  post  basin 
ampliora,  subparallela,  pone  medium  parum  dilalata,  apice  conjun- 
ctim  rolnndata,  profunde  punctato- striata,  interstitiis  valde  rugosis. 
Subtus  nitidior;  abdomine  crebre  punctato;  segmentis  primis  duo- 
bus  lale  impressis;  pedibus  validis,  femoribus  ante  apicem  denle  va- 
lido  arraatis,  tibiis  basi  coarclatis.  —  F^ong.  rostro  exci.  19  mill., 
lat.  18  mill.     Fig.  .3.  Taf.  1.  1858.)  —  Peloponnes  (Reicbe  u.  S.). 

Griechenland  (1  Exemplar  von  Krüper  aufgefunden,  in  der  Samm- 
lung von  Kraatz). 

Pissodes  Gyllenhalli  Schh.  —  Ein  einzelnes  Stück  vom 
Parnes,  das  mir  von  der  Scbönberr'schen  Art  nicht  wesentlich  ver- 
schieden zu  sein  scheint. 

Erlrliliiidae. 

Erirhinus  piltumnus  Schh.  —  Nauplia  (Ksw.). 
JE.  acridulus  Linn.  —  Griechenland   (Kraatz). 
Procas  Stevenii  Schh.  —  Griechenland  (Kraatz). 
Uypoglyptns  pictus  Gerstäcker  Statt,  entomol.  Zeit.   1855. 
p.  172.  —  Corfu  (Gerst.,  Kraatz). 

H.  gracilis  nov.  sp.  —  Aetolien  (Ksw.). 

Hypoglyplus.  ') 

Jugulum  proccssu  medio  distincto,  maxillae  aperlae.  Antennae 
scapo  oculorum  marginem  anticum  haud  attingentc,  articulis  funi- 
culi  Septem,  primo  et  secundo  obconicis,  reliquis  moniliafis.  clava 
oblonga.  Oculi  rotundati,  plani.  Rostrum  fenue.  elongatum,  cur- 
vatum,  supra  lineis  elevatis  carinulatum,  scrobes  antennalcs  deorsum 
curvatae  in  rostri  pagina  inferiore  excavata  conjunctae.  Coxae  an- 
ticae  a  prosterni  niarginc  antico  remotac,  mcdiae  approxiniatae,  po- 
sticae  distantes.  Femora  omriia  validc  dcntafa,  tibiae  compressae, 
basi  intus  sinualim  emarginatae,  angulo  apicali  intcrno  obtuse  den 
tato,  submutico  (unco  curvato  destituto),  posticarum  margine  apicali 
oblique  truncato.     Unguiculi  bini,  simplices. 

Kopf  gewölbt,  lief  in  da.s  Ilalsschild  eingesenkt,  mit  ovalen, 
flachen,  dem  Rüssel  stark  genäherten  Augen.  Rüssel  ziemlich  schlank, 
nach  der  Spitze   hin   kaum  verdünnt,   an    der  Basis  stark  gebogen, 

•)  Die  zweite  von  mir  enldeckle  Art  der  interessanten  Gattung  weicht 
in  einigen  Punkten,  denen  man  generelle  Bedeutung  beizulegen  versucht 
sein  könnte,  von  H.  pictus  ah,  so  dafs  die  Gattung  unter  Berücksichtigung 
dieser  zweiten  Art  hier  nochmals  btscli rieben  wird. 


Käjerfauna  Grieclienlunds .  273^ 

auf  der  Oberseile  in  der  Mitle  mit  einer  von  der  Basis  bis  über 
die  Mitte  biiiabieiclienden  und  hier  sich  verbreilernden  und  gleich- 
zeitig vcrJlaclicndeii,  jederseits  von  einer  etwas  schwächeren  erha- 
benen Linie  bes,leiteteiJ  Längsleisle,  die  durch  dieselben  entstehen- 
den Längsrinncu  sind  im  Grunde  dicht  und  niäfsig  stark  punktirt. 
Die  Fühler  sind  ziemlich  kurz,  der  Schaft  gerade,  am  Ende  ver- 
dickt, die  Fühiergeifsel  siebcngliedrig,  das  erste  Glied  verkehrt  ke- 
gelförmig, das  zweite  ebenfalls,  aber  merklich  kürzer  als  das  erste, 
die  folgenden  sind  kugelig,  kaum  so  lang  als  dick,  die  Keule  mäfsig 
grofs  und  dick,  am  Ende  zugespilzt,  deullicli  aus  4  eng  miteinander 
verwachsenen  Gliedern  zusannuengeselzt.  Die  Fühler  sind  ziemlich 
weit  von  der  Küsselspitze  enlfernl,  aber  vor  der  Mitte  des  Rüssels 
inserirt,  die  F'ühlergruben  sind  scharf  eingeschnitten  und  biegen  sich 
schnell  abwärts,  so  dafs  sie  unmittelbar  hinler  der  Mitte  des  Rüs- 
sels sich  bereils  auf  dessen  Unterseile  befinden,  und  hier  nach  der 
Rüssel  Wurzel  zu  in  einer  gemeinsamen  Aushöhlung  zusammenflie- 
fsen,  indem  hier  kaum  eine  zarle  erhabene  Linie  zwischen  ihnen 
übrig  bleibt.  Das  Halsscliild  ist  länger  als  breit,  an  den  Seiten 
stärker,  auf  der  Oberseile  schwächer  gewölbl,  die  gröfsle  Breite  be- 
trächtlich vor  der  Mitte,  vor  der  Spitze  undeutlich  eingeschnürt, 
nach  der  Basis  hiii  allmählig  verengt,  mit  undeiillich  vortretenden 
Hinlerecken,  stark  und  dicht  runzlig  punktiit.  mit  einer  undeulli- 
chen  erhabenen  Längslinie.  Die  Flügeldecken  an  der  Basis  belrächt- 
lich  breiler  als  das  Halsschild,  mit  vortretenden,  etwas  nach  vorn 
gerichlelen  Schullern,  und  parallelen,  erst  im  letzten  Driltheile  in 
flachem  Bogen  einander  zugeneigten  Seiten,  länger  als  zusammen 
breit,  mit  Reihen  tief  eingeslocliener  viereckiger  Punkte,  und  in  den 
Zwischenräumen  durch  feinere  Punkte  und  Runzeln  uneben.  Die 
Vorderhüften  wie  bei  //y/oi/jts  weit  nach  hinten  gerückt  und  an- 
einanderstofsend,  die  Miltelhüften  ein  wenig,  die  Hinlerhüften  weit 
von  einander  entfernt.  Die  Schenkel  keulenförmig  verdickt,  entwe- 
der einfach  oder  mit  einem  hinter  der  Mitte  belindlicben  kräftigen 
Zahne;  die  Schienen  an  der  Basis  nach  aufsen  gekrümmt,  seillich 
ein  wenig  zusammengedrückt,  schwach  erweitert,  nach  der  Basis 
hin  mit  einer  mäfsig  starken  Ausbuchtung,  an  der  Spitze  ohne  deut- 
lichen Uakenfortsatz,  nur  mit  leicht  zahnarlig  ausgezogener  Innen- 
ecke. Die  Aufsenwand  der  Schienen ,  insbesondere  auch  die  der 
Hinlerschienen  endet  mit  einer  abgeschrägten,  schwach  ausgehöhl- 
ten Fläche,  der  obere  Rand  ist  mit  einer  kleinen  Borsteureihe  ver- 
sehen. Das  letzte  Fufsglicd  hat  zwei  einfache,  von  einander  ge- 
trennte Klauen. 

Der  Käfer  steht  zwischen  IJylobhis  und  Evirhimis  in  der  Mitte, 


274  V.  Kiesenwelter:  Beitrag  zur 

und  unterscheidet  sich  von  beiden  durch  die  auf  die  Unterseite  des 
Rüssels  herabgebogenen  und  hier  mit  einander  verbundenen  Fühlcr- 
gruben. 

H.  gracitis:  Eiongalus,  purallelus^  suödepressus^  nigro-picetts, 
opacus,  rtigoso-punclalus^  roslro  muUicurinalo,  elylrls  forliler  pun- 
clato-striatis,  parce  ßavido  s(]uamosis,  submacuUUis.  —  Long.  3^  lin. 
Taf.  IV.  Fig.  1. 

Caput  convexuni,  punctatum,  nudum,  rostrum  capile  cum  pro- 
tborace  paulo  longius,  basi  obsolete  pubescens,  carinulis  quinquc 
ante  apicera  evanescentibus,  media  niagis  elevata  usque  ad  oculos 
pertingente,  lateratibus  ante  rostri  basin  abbreviatis,  inlerstitiis  pun- 
ctalis.  Anlennae  piceae.  Prolborax  latiludine  longior,  lateribus  an- 
trorsum  rotundatus,  basin  versus  subrectis,  convergentibus,  ante  api- 
cem  leviter  coarctatus,  rugoso-punclatus,  subgranulatus,  medio  obso- 
lete carinatus,  squamulis  piliformibus  tlavidis  parce  adspersus.  Co- 
leoplera  prothorace  duplo  latiora,  latitudine  vix  triplo  longiora,  hu- 
meris  prouiinulis,  antrorsum  productis,  basi  leviter  emarginata,  late- 
ribus subrectis,  parallelis,  apice  rotundato  -  acuniinalis,  subdepressa, 
punctis  profundis,  subquadratis  striata,  inlerstitiis  subtilius  puncta- 
tis,  vix  rugulosis,  parce  flavido  -  squamosis,  squamulis  oblongis  pili- 
formibus, macula  parva  humerali,  transversa,  laterali  pone  medium 
et  subrolundala  ante  apicein  e  squamulis  majoribus,  magis  conden- 
satis  formatis.  Corpus  subtus  forliler  purictatus,  punctis  setiferis. 
Pedes  picei,  punclati,  femoribus  clavatis,  forliter  dentatis. 

Ich  habe  ein  einzelnes  mäinilichcs  Stück  dieses  Käfers  in  Aeto- 
lien  gesammelt. 

Mecinus  pyrasler  Herbst.  —  Zanle  (Ksvv. ).  Die  beiden 
von  mir  gesaiimielten  Stücke  sind  etwas  kleiner  und  gewölbter  als 
die  im  Norden  von  Europa,  auch  merklich  gröber  punktirt. 

M.  circulalus  Marsh.  —  Farnes  bei  Alben  (Ksw.).  Nur  ein 
auflallend  kleines  Stück. 

HI.  seiosus:  Eiongalus,  niger,  opacus^  griseo -pubescens^  an- 
lennis  tibiis  tarsis(fue  teslaceis^  elytronim  margine  lale  vUlatfue  ba- 
sin non  allingente  ferrugineis  ^  fronte  et  prothoracis  linea  media 
albido-subviUosiSi  elytris  serialim  atbido  -  setosis^  striata  -  punctatis, 
prothorace  punctato.  —  Long,    ly  lin. 

Mecino  circulato  affinis.  Caput  in  fronte  albido  pubescens,  ro- 
strum breve,  crassiusculum,  pubescens,  tcnue  sed  distincte  sulcatum. 
Antennae  breves,  rufo-testaceae.  Prothorax  longitndine  haud  latior, 
anlicc  truncatiis,  lateribus  rotundatus,  antrorsum  angiislatus,  con- 
vexiusculus,  subtilius  dcnsius  puuctatus ,   pubc  albida  et  obscura  ex 


Kiiferfauna  Griechenlands.  IIb 

parte  adprcssa,  ex  parle  erecta  satis  longa  variegatus,  medio  vitta 
longitudinali  albida  ornata.  Sculellum  parvuiii  albido  pubesceiis. 
Coleoptera  cylindrica,  prolhoracc  parum  latiora  et  vix  duplo  lon- 
giora,  lateribus  saiis  rectis,  apicem  versus  rolundalis,  modice  con- 
vexa,  subliliter  punctato-slriata,  iiiterstitiis  planis,  opaca,  nigra,  apice 
late,  lateribus  vitfaque  ad  suturam  ante  basin  abbreviata,  obscurc 
rufls,  griseo  pubescentia  setulis  albidis  scrialim  bispida.  Corpus  sub- 
tus  oigruni,  pube  brevi  albida  dense  veslitum.  Pedes  testacci,  fe- 
moribus  nigris,  subincrassatis  uiargine  interno  subangulatis. 

Der  Käfer  unterscheidet  sich  durch  verschiedene  Färbung  und 
Behaarung  vom  M.  circulatus,  dem  er  in  der  Form  einigermafsen 
gleicht.  Auch  zu  cohio«u«  Sc hh.  kann  er  der  Beschreibung  Schön- 
herr's  zufolge  nicht  gebracht  werden. 

Zwei  Stücke  von  mir  auf  Zante  gesammelt. 

Bagous  biimpresstts  Sch.\\.  —  Nauplia  (Ksw.),  Creta  (Zehe). 

B.  robiistus  Brisout  de  Barncville  (Ann.  soc.  ent.  Fr.  1863. 
p.  513.  19.  —  Oblongus,  niger,  squamulis  cinereis  inaequalitcr  tc- 
ctus;  rostro  valido,  crassiusculo;  antennis  pedibusque  obscure  ferru- 
gineis;  thorace  lateribus  leviter  ampliato,  crebre,  sat  distincte  gra- 
nulalo,  tenuiter  canaliculato;  elylris  tenuiter  punclato-striatis,  late- 
ribus non  ampliatis,  ante  apicem  obtuse  callosis,  macula  didyma  al- 
bida uotalis,  interstitiis  planis,  alternis  vix  elevatis;  tarsis  brevibus, 
penultimo  articulo  forliter  dilaialo,  bilobo.  —  Long.  4^- — -S^  mill.). 
—  Zante  (Ksw.),  Crela  (Zebe),  Griechenland  (Kraatz). 

Smicronyx  cyaneus  Schh.  —  Zante  (Ksw.),  Creta  (Zebe). 

Sm.  fulvipes  Reiche  u.  S.  (Ann.  soc.  ent.  Fr.  1858.  p.  10. 
227.  Ovatus,  niger,  nitidus.  Capnt  breve,  convexum,  vix  puncta- 
lum,  linea  valde  impressa  rosiro  abrupte  separatum;  oculis  infcro- 
lateralibus,  ovatis,  depressis;  rostro  capitis  cum  thorace  longitudine, 
valido,  arcuato,  subsulcafo,  rugoso;  antennis  fuscis,  sat  crassis,  pilo- 
sis.  Thorax  medio  capitc  fere  duplo  latior,  latitudine  haud  longior, 
antice  valde  postice  vix  atlenuatus;  lateribus  rolundatis;  disco  valde 
punclato,  punctis  oblongis,  a  basi  medio  subradiantibus,  medio  linea 
longitudinali  sublaevigata  squamis  albidis  veslila.  Elytra  ampla,  an- 
tice thoracis  basi  multo  latiora;  humeris  obtuse  angulatis;  valde  con- 
vexa  puuctato  -  striata,  punctis  remotis,  oblongis;  interstitiis  planis 
laevibus;  basi  ulrinque  macula  subaicuata  squamis  fulvis  composila. 
Subtus  abdomine  laevigato;  pedibus  fulvis,  griseo  tomenlosis,  femo- 
ribus  ante  apicem  dente  acuto  armatis.  —  Long,  roslr.  cxcl.  3| 
mill.  Reiche).  —  Umgegend  von  Athen   (Reiche  u.  S.). 

Sin.  Jtingermanniac  Reich  var. ?  —  Auf  .Wiesen  um   Nau- 


276  V.  Kiesenweder:   Beitrag  zur 

plia  von  mir  gcsummell.  Ein  einzelnes  Stück,  das  vom  Typus  ei- 
ni{:;crni;irsen  al)wciclit,  die  Fühlcrkcule,  iiiclil  die  Fühlerbasis  ist 
gelb,  das  Ilalsschild  vor  der  Spitze  deullicli  eiiigeschuüii,  die  Flü- 
geldecken länger  und  mehr  gleicIibreiL 

Sm.  Reichii  Schli.  —   Nauplia  (Ksw). 

Sm.  rufipes:  Obhiigus,  nigro-picens,  eUjtrorum  mticula  obso- 
leta  feu\oribus(jUe  ni/is^  prolhoruce  Uüiludine  longlore,  subcyliTidrico, 
subaequaliler  minus  densc  sijunmulalus,  s(junmutis  elougatis.  albidis. 
—  Long,  i  lin. 

Species  minima.  Caput  obsolete  pimctalum.  nigrnni,  glabrum, 
oculis  planis.  Kostruni  eapile  prothoraeeque  longius,  teruie,  parum 
curvatum,  punctaluni,  griseo  squamosum.  Antennae  piceae,  griseo 
pubescentes.  Thorax  latiludine  longius,  autrorsuni  magis,  basin  ver- 
sus minus  aiigusiafus,  laleribus  parum  rotundatis,  modice  convexus, 
cylindriciis,  punclalus,  niger  vel  nigro-piceus,  squamulis  auguslis  sub- 
piiiformibus  densins  vestilus,  linea  media  longitudiuali  squamulis  ma- 
gis condensalis.  Sculelluni  vix  conspicuum.  Coleoptera  prothorace 
niullo  latiora.  humeris  reclis,  proniincutibus,  subovala,  lateribus 
paulo  rotundatis,  prothoiace  vix  triplo  loogiora,  subconvexa,  pun- 
clalo  -  striata,  squamulis  angustis  albidis  paree  subaequalifer  ve- 
stifa,  nigra,  lateribus  subrufescentibus.  Pedcs  ferruginei,  tarsis  pi- 
ccis.  —  Zante  (Ksw  ). 

S  vuriegalust  Schh.  var.  —  Zaulc  (Ksw.).  Der  Käfer  ist 
länger,  mehr  gleichbreit,  weniger  gewölbt,  namentlich  im  Halsschilde, 
als  die  gewöhnliche  Form.  Es  scheinen  jedoch  Uebergänge  zu  der 
letzteren  zu  existiren. 


ITIagilaliitidae. 

Mngdulimis  longicoruis:  Etongatus ,  ater,  oftacus,  pro- 
thorace grumdalo.  suhfjuudrato^  apice  cotistricto,  utriiupie  ante  api- 
cein  gibboso,  angtdis  posticis  prontinulis ,  ucuminaiis,  elylris  pro- 
funde pttnrtato-slriatis,  intcrstitii.s  rugosis^  femoribus  stibdentatis. 
—  Long.  2  lin. 

Mas:  antennis  pubescenlibus,  clava  longissima  apice  aciiminata. 

Fem.:  lalel. 

Caput  subcylindricum,  anirorsum  parum  angustatuu),  oculis 
maximis  in  fronte  valde  approximatis.  fere  contiguis,  parum  convexis; 
rostriim  capitc  paulo  longius,  planiusculum,  antrorsum  ampliatuni, 
medio  subcarinatum ,  longilndinaliter  subrngidosum.  Antennae  ni- 
grac.  prothoracis-  basin  fere  altingenfes,  ab  arliculo  terlio  inde  pube 


Käferfauna  Griechenlands.  277 

grisea,  rigida  deuse  lanuginosis,  articulo  primo  modice  elougato, 
oculorum  niarginem  anteriorem  superanle,  articulis  fiiniculi  1 — 3 
subrolundatis,  4 — -7  transversis,  articulis  9  — 11  clavam  solidam, 
elongatam,  funiculo  longiorem,  apice  incurvam.  subacuminatam  con- 
stiluenfibus.  Protborax  nigoso-granulalus,  subquadratus,  apice  coa- 
striclus,  utrinquc  ante  angulos  anlicos  gibbosiis,  lateribus  Icviler  ro- 
tundatis,  antrorsum  subcrenulatus  ad  basin  sinualus,  angiilis  posticis 
prominentibus  acuminatis.  Coleoptera  elongata,  subcylindrica,  po- 
stice  leviler  ampliata,  protborace  qnadruplo  longiora,  striata,  in  sIriis 
obsoletius  punctata,  interstitiis  convexis,  rugulosis.  Pedes  nigri,  fe- 
moribus  parum  iucrassatis,  dente  parvo  armatis. 

Aelolien  (Ksw.).  Es  liegt  mir  ein  einzelnes  Männchen  dieser 
ausgezeiclineten  Art  vor. 

Der  Käfer  ist  durch  die  Fühlerbildung,  womit  er  sich  dem  M. 
barbicornis  nähert,  sehr  leicht  kenntlich,  und  unteiscbeidet  sich  von 
der  genannten  ArJ,  abgesehen  von  zahlrcicben  anderen  Merkmalen, 
sogleich  durch  die  gezähnten  Scbenkel.  M.  exaralus  Brisout  de 
Barneville  ist  beträchilicb  i<Ieiner,  kürzer,  mit  kürzeren  Füblern. 
M.  ctaviger  Küster,  den  man  unter  der  gegenwärtigen  Art  ver- 
muthen  könnte,  gehört  nicbt  zu  ibr,  sondern,  wie  ich  bestimmt 
glaube,  zu  M.  barbicornis.  Wenigstens  passen  Küsler^s  Angaben 
durchaus  auf  ein  männliches  Stück  dieses  Käfers  mit  dunklerer  Füh- 
lerkeule, und  Küster  giebt  keine  Unterschiede  zwiscben  seiner  Art 
und  dem  M.  barbicornis  an,  mit  welchem  er  ibn  mindestens  hätte 
vergleichen  müssen. 

Balaiiinidae. 

B alaninus  elephas  Schh.  —  Griechenland  (Kraatz). 

B.  iurbutus  Schh.  —  Aelolien  (Ksw.). 

B.  (Balanobius)  troglodtjtes  Jekel  (Journ.  of  entomol. 
I.  p.  268.  Anguslc  ovato-ellipticus,  uiger  nilidiusculus,  thorace  snb- 
tus,  lateribus  pectoris  abdomineque  fere  onmino  tenuiter  albo-squa- 
mosis;  antennis  flavis  cum  clava  picea;  thorace  augusto ,  subcylia- 
drico  rüde  punctato-rugoso;  elylris  profunde  punctato-strialis.  inter- 
stitiis convexis  punctis  profundis  dislantibus  pilis  albidis  biseriatis 
repletis;  femoribus  anticis  obtusissime,  posticis  obluse  dentatis.)  — 
Long.  rost.  excl.  Ij^^  mill. 

Der  Käfer,  den  Jekel  aus  Kleinasien  erhalten  hat,  ist  mit  Si- 
cherheit noch  nicht  als  griechisches  Insekt  nachgewiesen,  doch  vcr- 
muthet  der  genannte  Schriftsteller  wohl  nicht  ohne  Grund,  dafs  er 


278  •'.  Kiesenwetter:   Beitrag  zur 

dort  vurkoiiinit.  leb  glaube  iu  einem  Stücke  aus  Catalouieu  diese 
Ali  N\ Jeder  z,u  erkennen,  und  bicrnacli  wäre  das  Tbier  iiu  Süden 
von  Europa  weiter  verbreitet. 


Aiithonomldae. 

Anlhonomus  ornatus  Reiche  (Ann.  soc.  ent.  Fr.  1860.  732. 
Oblongus,  fuscus,  ferruginco  -  variegalus ,  lomentoso  albido  sparsim 
vestilus.  Caput  medipere,  subdeprcssuni,  albo  tomentosuin,  inicr 
oculos  imprcssuni;  rostro  longinsculo,  arcuato,  confertini  pnnctalo 
et  striato;  antennac  ad  tboracis  medium  attingenies,  tenues  ferrugi- 
neae,  ciava  picea.  Tborax  subcunicus,  latitudinc  brevior,  antice 
coarclatus^  lateribus  rolundatis^  basi  baud-  angustior,  reclc  trunca- 
tus,  crebrc  et  profunde  punctalus;  linea  lata,  niedio  dilatata,  aibidu 
tomentosa  in  medio  vcslilus.  Scutellum  uiveo  lomentosum,  rotuu- 
daium.  Elyira  prolborace  plus  dimidio  latiora;  bumeris  sal  qua- 
dratis  fcrrugincis;  parallcla,  apice  coujunclim  lotundata,  pubc  al- 
bida  vestila,  fasciis  duabus  dcnudalis  decorata,  prima  mediana  ad 
suiuram  intcrrupta,  secunda  ante  apiccni  utriuque  arcuala;  maenlis 
parvis  denudalis  a  lalcre  postieequc  nofaia.  Sublus  piceo  fuscus; 
fcmoribus  omuibus  denlalis  libiisque  basi  et  apice  fcrrugineis.  — 
Long.  3|  —  4|  Miill.).  —  Auf  Zante  und  um  Nauplia  auf  Mandel- 
sträucbern,  in  mebreren  Excn)plaren  von  mir  gesammelt,  darunter 
nicbt  selten  bell  rötblicb  gelbe  Stücke,  die  vielleicht  noch  uicbt 
ganz  ausgefärbt  sind. 

A.  pomorttm  Linu.  —  Auf  blühendem  Weifsdoru  iu  Aetolieu. 

Orchestes  hirtellus  Miller  (Wien.  ent.  Mou.  1862.  p.  353. 
Rufo-ferrugineus,  pectore  abdominisquc  basi  nigris,  squanmlis  fulvis 
iu  elytris  fasciatim  adspersus  pilisque  nigris  hirtellus.  —  Long.  \\ 
lin.).  —  Ccphalouia  auf  Tannen  am  Monte  nero  (Miller),  Athen 
(Heldreich). 

O.  pratensis  Germ.   —  Nauplia  (Ksvv.). 

O.  ru/itarsis  Germar  {O.  Jtdvitarsis  Brülle).  —  Morea 
(Brülle). 

Coryssoiiierldae* 

Cortfssomerus  cupucinn.s  Beck.  —  Grieehenlaud  (Reiche 
und  Saulcy). 


Kiiferfatma  Griechenlands.  279 

Sibliiladae* 

Tychius  (juincjuepuncl atiis  Llnii.  —  Nauplia  (Kstr.),  (Grie- 
chenland (Kraalz).  Die  vorliegenden  Exemplare  gehören  siimmllich 
zu  der  bereits  in  Schünherr's  Werke  erwähnten  blassen  Varietät 
und  machen  auf  den  ersten  Blick  ganz  den  Eindruck  einer  beson- 
deren. Art. 

T.  ^raectis:  Ovnlus,  niger,  sqnanmlis  densis  ovnlibns,  in  in- 
ierslitiis  elylrorum  serintis  piliformibus,  jtallitlus,  rostro  prot/mrace 
longiore,  lincari,  apicetn  verstis  vix  atlenuato,  ferrtigineo.  antennis, 
tibiis  {arsis(jue  lestaceis^  femoribus  poslicis  denlatis.  —  Long,  l^lin. 

Tychio  quinquepunctaio  minor,  undique  squamulis  ovalibus  fla- 
vescentibus  densissime  indulus.  Oculi  rolundati,  leviler  proniinuli. 
Roslrum  prothorace  multo  longius,  curvatum,  lineare,  apiceni  ver- 
sus vix  attenuatuDi,  excepta  basi  nudum,  politum,  utrinque  sulca- 
tum,  rufo-piceum.  Antennae  graciliores,  prothoracis  medium  attin- 
gentes,  ferrugineae,  articulo  primo  secundo  duplo  longiore,  clava  ob- 
longa.  Prothorax  transversus,  coleopteris  modicc  angustior,  con- 
vexus,  lateribus  rotundatus,  antrorsum  magis,  basin  versus  minus 
angustalus,  ante  apicem  constrictus.  Coleoptera  prothoracis  basi  la- 
tiora,  humeris  rotundatim  prominulis,  latitudine  plus  dimidio  lon- 
giora,  apice  conjunctim,  lateribus  leviter  rotundata,  apieem  versus 
attenuata,  squarais  oblougo-ovalibus  dense  obtecta,  obsoletius  striata, 
in  striis  squamulis  piliformibus  seriatis  interdum  minus  dislinctis 
ornata.  Pedes  validiusculi,  femoribus  posticis  dente  parvo  squamu- 
lis fasciculato. 

Durch  den  langen,  in  der  ganzen  Länge  fast  gleich  starken,  an 
der  Basis  kaum  verdickten,  stark  gekrümmten  Rüssel  und  die  schwach, 
aber  deutlich  gezähnten  Hinterschenkel,  sowie  durch  die  Beschup- 
pung der  Flügeldecken  von  allen  mir  in  Natur  oder  aus  Beschrei- 
bungen bekannten  Arten  leicht  zu  unterscheiden,  von  T.  genist ae  ') 
namentlich  durch  breiteres,   stärker  gewölbtes  Halsschild,   und  den 


')  Brisout  de  Barneville  vennulhet  Ann.  soc.  ent.  Fr.  1862.  p.  767 
in  T.  genistae  eine  Varietät  von  T.  venustus.  Allein  ersterer  hat  ein  viel 
breiteres,  stärker  gewölbtes  Halsscliild  und  auf  den  Flügeldecken  rundlich 
ovale  Schuppen,  zwischen  denen  reihenweise  einzelne  haarförraige  Schup- 
pen stehen,  während  T.  venustus  auf  den  Flügeldecken  streifenweise  ab- 
wechselnd ovale  hellere  und  stark  längliche,  fast  haarförmige  dunklere 
Schuppen  besitzt.  Beide  Arten  sind  gut  von  einander  verschieden  und 
Brisout  hat  wohl  den  echten  gcnislae  jedenfalls  nicht  vor  sich  gehabt. 


280  V.   Kiesenweller:  Beilrag  zur 

bis  fast  an  die  Basis  nackten,  viel  längeren,  jederseits  gefurchten 
Rüssel,  sowie  durch  die  cigenthüniliche  Beschuppung  der  Flügel- 
decken. 

Patras  (Ksw.). 

T.  strigostcs  Reiche  et  S.  (Ann.  soc.  enfom.  Fr.  .1858.  p.  8 
no.  226.  Oblongus,  piceus;  pilis  sal  longis,  fulvescentibus  dense  ve- 
stitus.  Caput  parvum,  subglobosum,  punctatum;  oculis  rotundatis, 
proniinulis;  roslro  capilis  cum  thorace  fere  longiludine,  deflexo,  ar- 
cualo,  basi  parum  incrassalo,  subcylindrieo,  subsulcato,  apice  ferru- 
gineo;  antennis  rufescenlibus,  olava  fusca;  albido  tomentosis,  funi- 
culo  Septem  articulato.  Thorax  Iransversus,  capile  plus  duplo  la- 
tior,  latitudine  media  multo  brevior,  antice  vaide  postice  parum  an- 
gustatus,  latcre  ampliato  rolundatus,  medio  longitudinaliter  pallidc 
linealus.  Scutelluni  parvum  rotundatum.  Elytra  thoracis  latitu- 
dine, basi  conjunctim  parum  emarginata,  pone  medium  usque  ad 
apicem  parum  atteuuata,  apice  rotundata,  punctato-striata;  striis  nu- 
dis.  Subtus  pilis  squamiformibus  pallidioribus  veslilus,  femoribus 
infra  ante  apicem  dente  acuto  armatis.  —  Long.  4  mill.,  If  lin. 
Reiche).  —  Griechenland  (Reiche  und  S.)  Die  Art  scheint  einige 
Aehnlichkeit  mit  der  vorliergeliendcn  zu  haben,  unterscheidet  sich 
aber  von  ihr  und  von  den  übrigen  Tychien  dieser  Abtheilung,  wie 
Reiche  ausdrücklich  hervorhebt,  durch  die  aus  langen  seidenartigen 
Haaren,  nicht  aber  aus  Schuppen   bestehende  Bekleidung. 

T.  l /loracicus  Schh.  —  Creta   (Zebe). 

T.  bicolor  Ch.  Brisoiit  de  Barneville  (Ann.  soc.  ent.  de  Fr. 
1862.  p.  772.  Subelliplicus,  nigro- piceus,  depressus,  subtus  dense 
albido-squamulosus,  supra  squamulis  oblongis,  ilavo  luteis  sat  dense 
vestitus;  rostro  atfenuato,  antennis,  rostri  apice,  tibiis  tarsisque  fer- 
rugineis;  thorace  lateribus  leviter  rotundato;  elytris  subtiliter  pun- 
ciulato-striatis,  ferrugineis,  basi  nigro-piceis.  —  Long.  1^  —  2}  mill. 
Bris,  de  B.).  —  Nauplia,  nicht  gerade  selten  (Ksw.). 

T.  argenl alus  Chevrolat  (in  Guer.  Rev.  Zool.  1859.  XI.  p. 
302.  Albidus,  indumento  argenteo  seu  aurato,  micante  vestitus; 
rostro  arcualo,  longitudine  thoracis,  ad  apicem  rufo;  antennis  ferru- 
gineis; oculis  nigris;  thorace  globoso,  vaide  sericeo;  elytris  vilta 
sublaferali  albida,  sfriis  quinque  dorsaiibus  angustis.  —  Long.  25 
mill.  Chevrol.).  —  Creta  (Zebe),  Zante  (Ksw.). 

T.  longicollis  Ch.,  Bris,  de  Barn,  (Ann.  soc.  ent.  Fr.  1862. 
778.  EUipficus,  nigro -piceus,  sat  convexus,  squamulis  cinercis  an- 
gustis piliformibus,  sat  dense  vestitus;  rostri  apice  leviter  angustato: 
antennis  basi,  rostri  apice  pedibusque  ferrugineis;  thorace  longiore, 


Käferfaima  Griechenlands.  281 

lateribus  niodice  rotundaio;  elytris  dislincfc  punctulato-strialis;  fe- 
moribus  crassis  mulicis.  —  Long.  2  inill.  Cli.,  Bris.)  —  Patras  (Ksw.). 

T.  (Miccolrogus)  cuprifer  Paaz.  —  Nauplia  (Ksw.). 

T.  (3Iiccotrogus)  ronspulus:  Oi)longus.  piceus ,  snblus 
alöo-s<jitiumosus ,  sqiiamnlis  piliformibus  paucisnue  iuimixlis  ovalibut» 
brunneo  ulbotjue  variegalus;  i'oslri  apice,  antennis,  tibiis  larslstfue 
ferrugineis  ^  roslro  basi  incrassalo,  apicem  versus  riltenualo  ^  stib- 
fusiformi,  prolhorace  vix  Iransverso.  apice  forlius,  basin  versus  uiar 
angustaio,  coleopteris  prolhorace  paulo  latioribus,  plus  duplo  Ion- 
gioribus,  femoribtis  poslicis  obluse  dental is  vel  angulalis.  —  Long. 
H  lin. 

Mas:  tibiis  anticis  margiiie  int  erno  basin  versus  acute  dental  is. 

Caput  rotundatum,  excepto  apice,  piloso  squaniosum,  oculis  ro- 
tundatis,  parum  convexis,  rosdo  prolhorace  paulo  vel  vix  breviore. 
basi  crassiusculo,  apicem  versus  attcnuato,  acuminato,  subfusiformi. 
piceo,  apice  ferrugineo,  glabro.  Antennae  ferrugineae,  bi'eviusculae. 
articulo  primo  funiculi  paulo  elongato  et  incrassalo,  clava  ovata. 
apice  acuminaia.  Prothoiax  longifudine  parum  latior,  lateribus  mo- 
dice  rotundatis,  apicem  versus  magis,  basin  versus  minus  angusta- 
tus,  ante  apicem  leviter  constrictus,  supra  squamulis  piliformibus 
subtus  ovalibus  indutus.  Coleoptera  prothoracis  basi  latiora,  liume- 
ris  oblique  obtusis,  latitudine  duplo  vel  plus  duplo  longiora,  subpa- 
rallela,  lateribus  haud  rotundata,  apicem  versus  interdum  paulo  an- 
gustala,  subtiliter  punctato  -  striata,  squamulis  ad  suluram  densalis. 
rotundato-ovalibus,  reliquis  piliformibus  brunneis  albidisque,  paucis 
rotundato-ovalibus  inlerjectis,  consputo-variegata,  in  interstitiis  sub- 
tiliter albo-pilosa.  Femora  postica  obsolete  denlata,  anteriora  sub- 
clavala.  Tibiae  anticae  maris  margine  interiore  basin  versus  denle 
subtili,  acuto  armatae. 

Durch  die  Schienenbildung  mit  T.  cuprirostris  verwandt,  aber 
durch  andere  Färbung,  Zeichnung  und  Beschuppung,  breitere  fla- 
chere Gestalt,  kürzere  ganz  rothe  Fühler  u.  s.  w.  leicht  zu  unter- 
scheiden. 

Creta,  Syra  (Zehe),  Nauplia  (Ksw.). 

Pachytychius  latus  Jekel  (Journ.  of  ent.  l.  p.  273.  Brevi- 
ter  ovatus,  nigro-piceus,  subopacus,  capile  cum  rostro,  tibiis  tarsis- 
que  rufescenlibus;  antennis  dilulioribus;  linea  media  thoracis,  plaga 
lata  latero-dorsali  elytrorum,  corpore  subtus  pedibusque  leviler  gri- 
seo-albescentc  squamosis;  rostro  longo,  lincari,  arcuato,  piinctato- 
striato;  thorace  late  transverso,  subquadrato,  punctato-rugoso;  ely- 
tris breviusculis,  tenuiter  punctato-siriatis,  interstitiis  rugulosis;  fe- 


282  f.  KieseiiwcUcr:  Beilrag  zur 

moribiis  anticis  ohiusissimc,  posficis  acute  dcnlaiis;  tibiis  omnibus 
infra  pone  basin  angularitcr  ampliatis.  —  Long,  (rostr.  exci.)  5  lat. 
med.  Ihor.  et  basi  elytr.  2j\  mill.  long.  Jekel).  —  Nach  Jekel  auf 
Corfu.  von  mir  selbst  um  Pal  ras  gesammelt,  von  Schrader  auf  Euboea. 

Barytychitts  hordei  ßruüe  (Exped.  sc.  Mor.  Zool.  p.  246. 
Tychius  squamosus  Schh.  Tychius).  —  In  ganz  Griechenland  und 
auf  den  jonischen  Inseln.  Der  Käfer  variirt  ganz  aufserordentiich, 
so  dafs  die  Versuchung,  verschiedene  Arten  anzunehmen,  nahe  liegt. 
Indessen  ist  es  auch  mir  nicht  geglückt,  stichhaltige  Unterschiede 
zwischen  den  verschiedenen  lokalen  Varietäten  aufzufinden.  Jekel 
hat  Journ.  of  ent.  I.  p.  273  u.  274  darüber  Bemerkungen  gemacht, 
denen  ich  durchaus  beipflichte. 

Die  beiden  Gattungen  Pachylychms  und  Barylychius  sind  von 
Jekel  mit  grofsem  Rechte  von  TycJdus  abgetrennt  worden.  Sie  un- 
terscheiden sich  von  demselben  nicht  nur  durch  feste  Merkmale, 
sondern  auch  durch  einen  recht  bestimmt  abweichenden  Habitus. 
Es  ist  mir  nicht  recht  einleuchtend,  warum  sie  von  Lacordaire  nicht 
als  vollgültige  Gattungen  acceptirt  werden. 

Sibylles  attalicus  Schh.  —  Griechenland  (Reiche  u.  S.). 

S.  Arenariae  Stephens.  —  Bei  Athen  auf  Salzboden  unter 
den  Blättern  einer  Salicornie  in  einer  Anzahl  von  Exemplaren  ge- 
sammelt. Ich  glaube  in  der  Bestimmung  nicht  zu  irren,  wenn  auch 
einzelne  Punkte  der  Beschreibung  in  Schönherr's  Gen.  et  sp.  Cure. 
VII.  pars  II.  p.  323.  21.  nicht  ganz  zutreffen.  Der  Rüssel  bei  der 
mir  vorliegenden  Art  ist  nämlich  nicht  „minus  tenue'',  sondern  „te- 
nue'"  zu  nennen,  das  Halsschild  ist  wenig  gerundet  und  nicht  „plaga 
magna  longitudinali  dorsali*'  gezeichnet,  sondern  zeigt  zwei  stark 
wellenförmig  gebogene,  nach  vorn  convergirende  Binden  metallisch 
brauner  Schuppen,  ist  auch  nicht  seilen  ganz  einfarbig.  Der  von 
den  mittleren  Punktstreifen  eingeschlossene  Raum  der  Flügeldecken 
ist  vor  der  Spitze  deutlich  beulenförmig  erhoben,  wie  bei  manchen 
ErirJdnen.  lieber  letzteren  Umstand  kann  der  Beschreiber  leicht 
weggegangen  sein,  da  dieselbe  Eigenthümlichkeit  den  verwandten 
Arten  S.  primitus  und  phuleralus  ebenfalls,  wenn  auch  minder  ent- 
wickelt, zukommt. 

S.  primitus  Herbst.  —  Ein  einzelnes  Stück  in  der  Ebene  von 
Nauplia. 

S.  sodalis  Germ.  —  Um  Athen  auf  Blumen,  namentlich  in 
der  Nähe  des  Meeres  häufig. 

Die  Gattung  Sibyties  wird  sich  kaum  von  Tychius  getrennt 
crhalteu  lassen,   wenn   man   nicht   bessere  Merkmale   als  die  bisher 


Käferfmma   fn'riechcntands.  283 

aufgefundenen   entdecken    lassen    oder   eine    andere  Begrenz,ung   der 
beiden  Gattungen  eintritt. 


Cioni«lae. 

Ciumis  Olivieri  Nchh.  —   Athen  (v.   Heldr.). 

C.  thapsus  Fabr.  —  Nauplia  (Ksvv.),  Morea  (Brülle). 

C.  Gebier i  Schb.  —  Zwei  Stück  eines  von  mir  bei  Nanplia 
gesammelten  Cionus  glaube  ich  wegen  der  Färbung  von  Rüssel, 
Fülllern  und  Beinen  zu  der  Schönbcrr'scben  Art,  die  mir  in  Natur 
nicht  bekannt  ist,  bringen  zu  können. 

C.  piih)erosns  8chb.  —  Griechenland  (Schb.).  Schönherr 
nennt  den  Käfer  Cure.  IV.  p.  73-1.  12.  pnlvei'osus,  und  dieser  Name 
hat  die  Priorität  vor  dem,  in  demselben  Werke  VIII.  II.  p.  179.  12., 
jedenfalls  nur  in  Folge  eines  Schreibfehlers,  an  seine  Stelle  getrete- 
nen Namen  pulvereiis ,  der  mit  Unrecht  in  den  neueren  Catalogen 
von  Schaum,  Grcnier  und  Marseul  recipirt  worden  ist. 

C.  Solan  i  Fabr.   —   Athen  (Ksw.),  Creta  (Zehe). 

C.  (Slereonyclins)  Fraxini  Degeer.  —  Griechenl.  (Kraatz). 

C.  (Stereonychus)  G lobular iae:  Ovaltis.  fusnts.  squnmo- 
silate  parca,  grlsea  subvarleguhts,  humeris  sciitellof/iie  albidis,  pro- 
ihorace  transverso,  anirorsum  magis^  basin  versus  minus  nngnsla- 
ius.  luleribns  rotundalis.   —  Long.    I^  lin.    Taf.  IV.    Fig.  3. 

Caput  punclalum,  parce  grisco  squamosum.  Roslrum  vix  ca- 
pitis cum  prothorace  lougitudine,  crassiusculurn,  paulo  arcnatum,  ru- 
gulosum.  Anlennae  breviusculac  fuscae.  Prothornx  lalHudine  ba- 
seos  duplo  brcvior,  laterlbus  rotundatis,  antrorsum  et  basin  versus 
angustatus,  ante  apicem  vix  coarclatus.  Scutellum  albido  squamo- 
sum. Coleoptera  prolhorace  dimidio  latiora,  quadruple  longiora, 
lateribus  subparallelis,  apice  rotundata,  humeris  prominulis  rectan- 
gulis,  irrcgulariter  obsolelius  punctata,  siiüs  band  conspicuis,  hume- 
ris macnla  magis  distincta  albo-sqiiamosa  signalis.  Corpus  sublus 
cum  pedibus  grisco  subaeqnaliter  pubesceiis.  Pedes  fcmoribus  levi- 
ter  incrassalis,  sublilius  denfalis,  tibiis  brunneis  diliitioribiis. 

Auf  Slaticc  globularia  am  Meercsstrande  bei  Alben  von  Herrn 
von  lleldreich  gosanimell. 

Durch  die  Form  des  Ilalsscliildes,  das  nach  der  Basis  deutlich 
verengt  und  an  den  Seilen  bcirächtlich  gerundet  ist,  auf  den  ersten 
Blick  von  C.  fraxini^  mit  dem  der  Käfer  Aebniichkeit  bat,  zu  un- 
terscheiden. 

C.  (Slereonyc/tus)  gibhifrons  Ksw.  (Ann.  soc.  ent.  Fr. 
Berl.  Entomol.  Zeitschr.   VlII.  |9 


284  »'.  Kiesenwell  er:  Jieilrag  zur 

1851.  ().  617.  Oblongo-ovalus,  parum  convcxus,  Icstacco-briinncus^ 
capilc  clylrisquc  dorso  late  infuscaiis,  squamulis  i^riseis  parcc  vesli- 
tus,  submaculatus;  capite  subgloboso;  fronte  f;ibbosa.  —  Lung.  1 
lin.   Kicseiiw. ).  —  Griechenland  (Kraalz). 


ÜTanopliyeSt 

Die  Gattung  zerfällt  in  mehrere  natürliche  Gruppen  oder  Un- 
tergattungen: 

I.  Tarsen  mit  einer  einzigen  Klaue.     (Subg.  Na7io(Uscus.) 

N.  transversus  Aube  Annal.  soc.  ent.  Fr.  1850.  p.  346.  — 
Diese  prachtvolle  grofse  Art  ist  dem  Anlhonomus  druparum  iu  der 
Form  und  Farbe,  kleineren  Exemplaren  desselben  auch  in  der  Gröl'se 
ähnlich.  Die  Stirn  ist  mit  den  Augen  gewölbt  und  erscheint  da- 
durch gegen  den  Rüssel  abgesetzt.  N.  cunealus  Ksw.  Annal.  soc. 
eut.  Fr.  1851.  p.  650  ist  eine  kleinere  Varietät  dieses  Käfers  mit 
auffallend  sparsamer  Behaarung  und  gänzlich  mangelnder  Zeichnung. 
Es  liegen  mir  Uebergangsexeraplare  vor,  die  das  Zusammengehören 
der  auf  den  ersten  Blick  völlig  verschieden  erscheinenden  Thiere 
nachweisen.  —  Der  Käfer  wurde  von  mir  bei  Corynth  auf  Juni- 
perus phoenicea,  im  botanischen  Garten  zu  Athen  auf  Thuja  gefun- 
den. Sein  Vorkommen  in  Südfrankreich  hat  Aube  nachgewiesen; 
auch  in  Sicilien  soll  er  aufgefunden  worden  sein. 

II.  Klauen  zum  gröfsten  Theilc  mit  einander  verwachsen,  nur 
an  der  Spitze  getrennt.  ')  Stirn  nur  wenig  gewölbt,  gegen  den 
Rüssel  nicht  oder  nur  wenig  abgesetzt.  Fühlerkeule  mit  .3  deutlich 
von  einander  abgesetzten  Gliedern,  Fühlergeifsel  mit  5  Gliedern. 
(Subg.  Sphaerttla.) 

N.  Siculns  Schh.  —  Greta  (Zebe). 

N.  aniiulatus  Schh.  —  Aetolien  (Ksw.). 

N.  globij'ormis:  Breviler  ovatus,  J'errughieus^  capile  «ijgTO, 
plagiathn  pallido  pubescens^  prothorace  breviore,  subconico^  elylris 
punclato-slriutis,  interslitiis  subconvexis ,  fascia  obliqua  mactiUsque 
longitudinalibus  palUdis,  femoribiis  parum  cfuvalis,  mulicis.  Long. 
1—1   lin. 

Caput  antrorsum  anguslalum  ,  fronte  parum  convexa ,  nigrum, 
oculis  subplanis.     Rostrum   capite  prollioraceque  in  mare  distincle, 

')  Aufser  den  oben  angeführten  Arten  gehören  hierher  an  Europäern; 
hemisphaerieusy  Lythri,  Vlmi,  Sahlbergi. 


Käferfauna  Griechenlands.  285 

in  fcinina  multo  longiiis ,  tcuue,  parum  curvalum,  longitiuHnaliter 
striatuni,  piceuni  vel  rufo-piceum.  Antennae  graciles,  clava  oblonga, 
modice  incrassata,  funiculo  longitudinc  acquali,  tcslaccae,  apiccm  ver- 
sus obscuriores.  Prothorax  basi  longiludine  multo  latior,  aiitrorsum 
angustalus,  lateribus  reclis  vel  vix  rotundatis,  nitidus  vix  puncta- 
tus,  griseo-pubescens.  Coleoptera  brcviler  ovata,  summa  latitudine 
atite  medium,  prothoracis  basi  distincle  latiora. 

Dem  N.  hrems  nahe  verwandt,  aber  durch  ansehnlichere  Gröfse, 
entschieden  längeren  und  dünneren  Rüssel,  vcrhältnifsmäfsig  etwas 
kürzeres  üalsschild  und  die  Behaarung  der  Flügeldecken  unterschie- 
den, welche  aufser  einer  breiten,  schrägen,  von  dem  Schulterwin- 
kel bis  an  die  Naht  reichenden  Binde  noch  am  Schildchen  und  an 
der  Spitze  mehrere  deutliche,  aus  gelber  Pubescenz  gebildete  Längs- 
slriche  erkennen  läfst.  ') 

Auf  Sumpfwiesen  bei  Nauplia  ziemlich  selten,  auch  im  südli- 
chen Frankreich  einheimisch,  von  wo  ich  das  Thier  unter  dem  Na- 
men N.  brevis  erhalten  habe.  — 

N.  geniculafus:  Oblongo  -  ovalus ^  convexus ,  niger^  nitidus., 
parcius  inaequatiler  griseo-pubescens,  etytrornm  disco,  antennis  ex 
parte  pedibusque  testaceis,  /üs  genicxdis  nigris,  femoribus  denticu- 
latis.  —  Long.  ^  —  |  lin. 

N.  hemisphaerico  similis,  minor,  angustior,  obscurior.  Caput 
cum  rostro,  prothorax,  elytrorum  macula  basalis  oblique  ad  suturam 
descendens  et  margo,  corpusque  totum  subtus  nigra.  Pedes  tesla- 
cei,  femoribus  apicc  nigris,  clavalis,  anticis  acute  posterioribus  ob- 


')  N.  hrevicollis  Ch.  Brisout  und  brevis  Sclih.  Gren.  Cat.  p.  112 
no.  137.  untersclieiilen  sich  von  globiformis  durch  dieselhen  Merkmale 
und  sind  wahrscheinlich  identisch,  indem  Brisout  den  globifonnis  für  den 
echten  brevis  angesehen  hat.  Letzterer  liegt  mir  aber  in  Exemplaren  vor, 
die  aus  derselben  Quelle,  wie  die  von  Schönherr  beschriebenen,  nämlich 
von  Clievrier  in  Genf  stammen,  und  er  hat  (wie  auch  Schönherr's  Be- 
schreibung augiebt)  den  kurzen  Rüssel,  die  geringere  Gröfse,  die  noch  ge- 
rundetere  Form  und  dunklere  Färbung.  Die  Flügeideckenstreifen  würde 
icli  zwar  kaum  schwächer  als  bei  globifonnis  nennen,  indessen  ist  auf 
diesen  Umstand  kein  grofses  Gevviciit  zu  legen.  Zudem  scheint  N.  globi- 
formis  dem  eigentlichen  Süden  Europa's  anzugehören,  während  A'.  brevis 
hei  Genf  vorkommt,  das  im  Klima  mehr  mit  Paris  als  mit  Südfiankreich 
und  Griechenland  übereinstimmt.  —  Die  Bestätigung  meiner  Vernnitliung 
oder  ihre  Widerlegung  haben  wir  von  Herrn  Brisout,  der  vielleicht  in 
Auhe's  Sammlung  Genfer  Exemplare  des  echten  N.  brevis  Schh.  verglei- 
chen kann,  zu  erwarten. 

19* 


286  V.   Kiesenwetter:   Beilrag  zw 

soletius  bidontalis,  spinula  inIcrn.T  majore,  cxtcriorc  miilfo  minore. 
Elyfra  |>lai;inlim  j;risco  |nil(csr,oniia. 

Dem  i\ .  Lylhri  auf  den  ersten  Blick  sehr  äluilicli.  ober  durch 
dickere,  deutlich  geKÜlinlc  Schenkel  leicht  zu  unterscheiden.  In  der 
Färbung;  der  Flügeldecken  mehr  dunklen  Exemplaren  des  JS.  hemi- 
sphaericus  ähnlich,  da  mit  Ausnahme  der  breit  schwarzen  Basis  nur 
der  Rand  der  Flügeldecken  schwarz,,  der  gröfste  Theil  derselben 
aber  einfarbig  gelb  ist.  Der  mir  in  Natur  nicht  bekannte  iV.  nigri- 
iursis  Aube  mufs  der  gegenwärtigen  Art  nahe  stehen,  kann  aber 
nicht  füglich  darauf  bezogen  werden,  weil  er  eine  andere  Farben- 
vertheilung,  insbesondere  helle  Schenkelspitzen  und  mit  Ausnahme 
des  Basaltheiles  dunkle  Tarsen  hat. 

Crela  (Zebe). 

N.  Chevrierii  Schönh.  (—  gracilis  Redtenb.  Faun.  Austr. 
Ed.  II.  p  819.  1.  =  spreius  J.  Duv.  Gen.  Col.  Europ.  p.  66).  — 
Um  Nauplia  häufig. 

Die  griechischen  Stücke  weichen  von  den  mir  früher  von  Che- 
vrier  in  Genf  mitgetheilten  Exemplaren  durch  schwächere  Behaa- 
rung und  minder  bunte  Färbung  ab,  indem  die  dunkleren  Stellen 
des  Körpers  nicht  schwarz,  sondern  nur  braunrolh  oder  bräunlich 
sind.  Aube  hat  schon  Ann.  soc.  ent.  Fr.  1862.  p.  73  auf  die  Identi- 
tät  von  N.  spreius  mit  Chevrierii  aufmerksam  gemacht. 

III.  Tarsen  mit  zwei  einfachen,  bis  zur  Basis  von  einander  ge- 
trennten freien  Klauen.  Stirn  stark  gewölbt,  gegen  die  Basis  des 
Rüssels  abgesetzt.  Fühlerkeiile  aus  .3  eng  aneinander  geschobenen 
oder  verwachsenen  Gliedern.  (Nanophyes  in  sp.) 

u.  Fühlcrgeifsel  mit  5  Gliedern.  ') 
N.  pallidus  Oliv,    (stigmalicus  Ksw.    Ann.    soc.  ent.  de  Fr. 
1851.  p  649)    —  Athen  auf  Tamarisken. 

/).  Fühlcrgeifsel  mit  4   Gliedern.  '^) 
N.  sexpunclatus:    Obtongo-ovatus,    convexus,    pallide  tesla- 
ceus,  albido  pnbescens^  rapile  abdomineque  ex  parle  punclisque  duo- 


')  Hierher  gehören  aufser  iV.  pallidus  noch: 

N.  tainarisci,  languidus,  uitidulus,    telrnatigina  Aub»'  (Grenier 

Cal.  p.   113.   138). 
^)  Hierher  gehören  aufserdem: 

N.  palUdulus  und  posticus. 


Kiiferfuunu  Griechenlands.  287 

biis  prolhoracis  et  dtiobus  elytrortim  nigris.,  femoribus  omnibiis  in- 
crassnlis  subliliter  nntsphwsis.  —  Long,   i  —  ^  lin. 

\ar.   u.     Pallidtis.  paulo  niajoi\  elylris  brevloribus. 

N.  pallidulo  var.  sligmatico  et  niagis  eliam  N.  ielrasliguiali 
Aiibe  similis,  anlennarum  fuiiiculo  (luadriarliculalo  facilc  dignosccii- 
diis.  Capul  iiigium.  piceum  vcl  rufo-piccuin  aiilice  dilutius,  rostiuni 
fciTugineo  -  piceum ,  vix  capitis  prothoracisque  longitudiiie,  rectum, 
basi  strialum.  Piothorax  antrorsum  valdc  angustalus,  conicus,  an- 
ticc  truiicalus,  ba^i  rotundatus,  l'crriigineus.  ulrinque  in  disco  puncto 
vel  luacula  parva  rotundata  nigra.  Coleoptcra  ovata,  basi  prolho- 
racis basI  vix  latiora,  latiiudinc  summa  in  medio,  punctato-striata, 
iuterstitiis  couvexis,  flavo-teslacea,  in  disco  punctis  vel  striolis  duo- 
bus,  altcro  in  lerlio  intcrslitio,  allero  niagis  apicem  versus  in  qninto 
inlerstilio  positis.  Meso-  et  niclasteruo  nigris.  Pedcs  lestacei,  un- 
guiculis  nigris,  femoribus  clavato-iucrassaiis,  tenue  denticulatis. 

Creta. 

Der  Käfer  sieht  täuscliend  dem  N.  telrastigma  Aube  ähnh'eh, 
nulerscheidet  sich  aber,  abgesehen  von  anderen  minder  wcscnllicheu 
Unterschieden  durch  die  mindere  Zahl  der  Fühlerglieder. 

Die  von  mir  erwähnte  Varietät  n  habe  ich  bei  Ancona  gcsam- 
sammelt.  IVlögUch  dafs  sie  sogar  eine  besondere  Art  bildet;  es  lie- 
gen mir  aber  zu  w/cnig  Exemplare  vor.  um  bei  der  Uebcreinstim- 
muug  in  anderen  wesentlichen  Merkmale  eine  solche  aufzustellen. 


Apion  ocbropns  Germ.  —  Zantc  (Ksw.). 

A.  sl  otiihim  (jcrm.  —  Attica  (Ksw.). 

A.  Cardtiorum  Kirby.  —  Zante  (Ksw.),  Griechenl.  (Kraalz). 

A.  basicorne  Schh.  —  Parnes  (Ksw.). 

A.  confluens  Kirby.  —  Griechenland  (Kraatz). 

A.  radiolus  Kirby.   —  Griechenland  (Keiche  et   Sanicy). 

A.  tongiroslre  Oliv.   —  Zanle,  Creta  (Ksw.). 

A.  semivitl  atuni  Schh.  ^=  paUidachjhun  Schh.  z=.  fiermarl 
Walton.  —  Zanle,  Nauplia  (Ksw.).  —  A.  paüidaclylum  (Schh.  V. 
p.  100.  82.)  wird  von  Schaum  (Siett.  Ent.  Ztschr.  1845.  p.  146), 
wenn  auch  mit  der  ausdrücklichen  IJemerkung,  dafs  die  Angabe 
noch  der  Bestätigung  be<lürfe,  als  Synonym  zu  A,  vernidc  gebracht, 
uud  wird  seitdem  in  den  Catalogen  ohne  weitere  Bedenken  bei  die 
ser  Art  aufgeführt.  Schönherr's  Beschreibung  stimmt  aber  nicht, 
[)afst  vielmehr  auf  abgeiiebeue  Stücke  der  gegenwärtigen  Art,  und 
zu  dieser  gehört  auch  ein  mir  von  Chevrolat  mitgcfheiltes  Stück 
des  Käfei's,  der  bekanntlich  von  Schönhcrr  aus  Chevrolal's  Samm- 
lung beschrieben  worden  ist.     Wallou's  Beschreibung,   welche  sich 


V.  Kiesenweif  er:  Beitrag  zur 

Stett.  Ent.  Zeitschr.  1845,  p.  258.  32.  übersetzt  findet,  ist  sehr  gut, 
die  von  semivHtalum  Sclih.  kenntlich  genuj;,  nm  die  Bestimmung 
aufser  Zweifel  zu  siellen. 

A.  Genist ae  Kirby.  —  Zante. 

A.  crocei femoratum  Sdih.  —  Zanlc.  Nauplia  (Ksvv.).  Creta 
(Zehe).     Nicht  gerade  selten. 

Der  Käfer  ist  in  Schönherr's  Werke  nicht  kenntlich  beschrie- 
ben, die  Angabe  .,fcre  glabrum"  bezieht  sich  offenbar  auf  ganz  ab- 
geriebene Stücke.  Noch  mehr  führt  die  Vergleichung  des  Käfers 
mit  Apion  sorbi  9,  anstatt  mit  ßavofemoraltim^  irre.  Denn  mit  dem 
ersteren  hat  er  nichts  gemein,  mit  dem  letzteren  aber  ist  er  so  nahe 
verwandt,  dafs  er  in  Marseul's  Catalog  sogar  als  Varietät  da/.u  ge- 
zogen wird.  Doch  scheint  er  sich,  abgcselien  von  der  in  der  Re- 
gel doppellen  Gröfse,  durch  etwas  kürzeres,  viel  feiner  punktirtes 
Halsschild,  minder  grob  gestreifte  und  punktirte  Flügeidecken  und 
dichtere  bleigraiie  Behaarung  als  selbstständige  Art  zu  unterschei- 
den. In  Griechenland  ist  mir  flavofemoratum  nie  vorgekommen, 
ich  besitze  es  aber  aus  verschiedenen  Gegenden  Europas,  Millel- 
deutschland,  Südfrankreich  und  Sicilieu. 

A.  radiolus  Kirby.  —  Creta  (Zehe). 

A.  Malvae  Fabr.  —  Creta  (Zebe). 

A.  rnfescens  Schh.  —  Creta  (Zebe). 

A.  dif forme  Germ.  —  Zante  (Ksw.),  Creta  (Zebe). 

A.  Ononidis  Schh.  —  Creta  (Zebe). 

A.  burdigalense  Wenckcr  (Annal.  soc.  ent.  Fr.  1858.  Bull. 
237.  Ovale,  nigrum.  Antennae  in  medio  rostro  insertae,  nigrae: 
articulo  primo  parum  clongato.  Caput  parce  punctatum;  oculi  pro- 
minentes. Prothorax  longitudine  vix  latior,  margine  antico  Icviter 
elevato,  parcius  sublililer  punctalus,  ante  scutellum  vix  couspicuum 
longitudinalitcr  impressus.  Coleoptera  prothorace  latiora,  nielallico- 
coerulea,  subtiliter  striato-punclata,  postice  vix  ampliata;  pcdes  ni- 
gri.  —  Long,  li  mill,).  —  Griechenland  (Kraatz). 

A.  pubescens  Kirby.  —  Griechenland  (Kraatz). 

A.  atomarium  Kirby.   —   Griechenland  (Kraatz). 

A.  Fagi  Linn.  =:  apricans  Herbst.  —  Creta  (Zebe). 

A.  Trifolii  Linn.  —   Griechenland  (Kraatz). 

A.  laevicolle  Kirby.  —  Griechenland  (Reiche  u.  S.). 

A.  minialtim  Schh.  —  Griechenland  (Reiche  u.  S.). 

A.  seniculus  Kirby.  —  Griechenland  (Ksw.). 

A.  simile  =  sziperciliosiim  Gyll.  —  Um  Athen  und  auf  dem 
Farnes  nicht  selten  (Ksw.)- 


Käferfmina  Griechenlands.  289 

A.  tubiferum  Schh.  —  Aitica  (Ksw.) 

A.  Ononis  Kirhy.  —  Parues  (Ksw.),  Giicchcnl.  (Kraalz/ 

A.  Er  vi  Kirby.  —  Naiiplia  (Ksw.). 

A.  aethiops  Herbst.  —  Pariies  (Ksw.). 

A.  puncli^eruvi  Genn.  —  Griccheulaiid  (Kraatz). 

A.  livesceruni  Schh.  —  Parnes  (Ksw.). 

A.  vorax  Herbst.  —  Parues  (Ksw.),  Crela  (Zehe). 

A.  Pisi  Fabr.  —  Parues  (Ksw.),  Griechenland  (Kraalz). 

A.  Sorbi  Herbst.  —  Aetolien  (Ksw.). 

A.  dispar  Germ.  —  Parnes  (Ksw.). 

A.  glaöratum:  GHaöriim,  subnilidtun.,  nigruni^  elylris  nigio- 
coeruleis;  rostro  cylindrico,  valido^  breviore,  antennis  apicem  versus 
insertis;  prothorace  cylindrico,  ante  apicem  coarclalo,  laliludine 
hand  longiore ,  parce  siibliliter  obsoletetpie  punctata,  basi  longitudi- 
naliter  impresso,  coleopleris  subovalibus,  punctato-slrialis.  —  Loug. 
f  lin. 

Rostrum  cylindricum,  crassiusculum ,  maris  paulo,  femioae  di- 
stincte  longius  quam  caput,  dense  subtiliterque  lougitudinaliter  puo- 
clalum,  fronte  aequali.  Oculi  modice  proniinuli.  Antenuae  poue 
rostri  medium  apicem  versus  insertae,  salis  tenues,  breviusculae, 
prothoracis  marginem  anticum  paulo  superantes.  Prothorax  cylin- 
dricus,  latitudinc  basali  vix  longior,  a  basi  ad  medium  vix,  a  medio 
inde  ad  apicem  fortiter  angustalus,  ante  marginem  anticum  leviler  co- 
arctatus,  supra  glabratus,  subtililer  minus  dense  saepius  obsolete 
punctatus,  ante  scutellum  leviter  sulcatus.  Coleoptcra  ovalia,  lateri- 
bus  modice  rotundata,  punctato-striata,  nigro-coerulea,  interdum  vi- 
rescenlia  vel  aenesceutia. 

Der  Käfer  hat  ein  eigenthümlich  glattes  Ansehen,  welches  an 
A.  brtiniiipes  erinnert,  er  weicht  indessen  im  Ucbrigen  von  dieser 
Art  sehr  erheblich  ab.  Näher  verwandt  scheinen  A.  Schmidtii  und 
das  mir  in  Natur  nicht  bekannte  A.  amethystinum  Miller.  Von 
ersterem  weicht  aber  A.  glabratum  durch  kürzeren,  dickeren  Rüs- 
sel, nach  vorn  weniger  gleichmäfsig  verengtes  Halsschihl,  mit  schwä- 
cherer Längsfurche  vor  dem  Schildchen,  gröfsercn  Glanz  u.  s.  w. 
ganx  ab,  und  auch  zu  letzteren  kann  es  nach  der  von  Miller  Wie- 
ner Ent.  Mon.  1857  p.  23  gegebenen  Beschreibung  nicht  gebracht 
werden. 

Auf  dem  Parnes  bei  Athen  von  blühenden  Apollotauneu  in  ei- 
niger Anzahl  von  mir  abgeklopft. 


290  V,  Kiesenwetler:    Beitrag  zur 

Rhynchites  hiingnricus  F.   —  Griechenland. 

Rh.  aefjualux  Linn.   —   ActoHen,  auf  bliihcnrlem   Weifsdorn. 

Rh.  cnpreus  Linn.  —   Weit  verbreitet  und   nicht  selten. 

Rh.  parelllnn.s  nnd  gcrm «yttc«s  Herbst.  —  Atiica  (Hcldr.). 

Rh.  praenslns  Sclih.  ' —  Griecbcnland   (Kraalz). 

Rh.   Beltilue  Linn.  —  Griechenland   (Keicbc  n.  Saulcy). 

Alltel  es  poliltis  vSchh.  (=  Aul.  Iliris  Gene  Ins.  Sard.  IL 
p.  36).  —  Vom  Parnes  bei  Athen  (Ksw.),  Griechenland  (Kraatz). 
Nach  Gene  lebt  der  Käfer  auf  den  Blaltknospen  und  junj;  cnlwik- 
kelten  Blällern  der  Eiche.  Er  liegt  mir  in  sardiniselicn  und  grie- 
chischen Exemplaren  vor.  Gene  hat  wohl  nur  darum  die  Identität 
beider  Arten  bezweifelt,  weil  Scbönherr  seinen  polUus  ursprünglich 
zu  Rhynchiles  gestellt  hatte.  Später  hat  er  den  Käfer  aber  selbst 
zu  Auleies  gebracht. 

A.  pubescens  Kiesenw.  (Ann.  soc.  ent.  de  Fr.  1851.  p.  627 
rr  cisticola  Fairm.  Ann.  soc.  ent.  Fr.  1859.  Bull.  p.  163).  —  Auf 
dem  M.  Scapo  bei  der  Stadt  Zante  und  auf  dem  Parnes  bei  Athen 
(Ksw.).  Die  von  Gantier  des  Gottes  (Ann.  soc.  ent.  France  186L 
p.  3)  behauptete  Identität  der  F'airmaire'sclien  Art  und  des  Subplum- 
heus  Chevrol.  Guer.  Rev.  zool.  1860.  p.  129  bezweifelt  Fairmaire 
zwar,  indessen  passen  die  Beschreibungen  und  die  mir  aus  dem  süd- 
lichen Frankreich  als  Auleies  cisticola  zugegangenen  Stücke  mit  den 
Originalexemplaren  des  pubescens.  A  subplumbetis  Chevr.  Guer. 
Magaz.  (1860.  p.  129)  kann  ich  in  Natur  nicht  vergleichen,  doch 
scheint  auch  er  wirklich   mit  pubescens  identisch. 

Apostasiineriilae. 

Baridius  nilens  Fabr.  —  Zante.  Athen.  Nauplia  (Kiesw,). 
Jedenfalls  in  ganz  Griechenland  verbreitet   und  hier  niigends  selten. 

R.  spolialus  Schh.  —  Athen  (Ksw.). 

R.  opiparis  J.  Duval  (Ann.  soc.  ent.  Fr.  1852.  p.  715.  Ob- 
longus,  picens,  subnitidus.  rostro  arcuato,  prothorace  subquadrato, 
antice  angustato,  clytris  subtiliter  punctato-striatis,  interslitiis  subti- 
liter  reticiilafis,  squamulis  albis  rotundatis  snpra  macnlatim,  subtus 
undique  aequaliter  indutus.  —  Long.  2  lin.  Kiesenw.).  —  Nauplia 
(Ksw.).  Der  Käfer  scheint  einigermafsen  zu  variircii,  ich  habe  hier 
eine  nach  den  mir  vorliegenden  griechischen  Exemplaren  entwor- 
fene Diagnose  milgethcill. 

R.  analis  Oliv.  —  Nauplia   (Ksw.). 

R.   vire.scens  Brülle  (Exp.  sc.  Mor.  Zool.  p.  249.  461.     Sub- 


Käferfauna  (Griechenlands.  291 

elongatus,  obscure  viridis;  capife  pedibusque  nigris;  clytris  slriatis. 
inierslitiis  stiianim  scrie  duplici  piinclornm  niinimoriim  notalis.  — 
Long  4^  niill.,  \\\.  If).  Morca  ßriillö  Reiclie  et  S.  Ann.  soc.  ciit. 
de  France  1858.  p.  12.  Es  liegt  mir  ein  von  Kraatz  znr  Ansicbl 
niiJgetbeiltes  Slück  dieser  Art,  die  mit  B.  jmnctatus  sehr  nahe  ver- 
wandt ist.  vor.  Reiche  giebt  a.  a.  O.  an,  dafs  der  Käfer  kleiner, 
verhältnifsmälsig  breiter  und  nach  liinten  weniger  verschmälert  sei 
als  dieser,  mit  kürzerem,  stärker  pnnktirtcm,  mit  flacher  Längser- 
habenheit versehenem  (subrarene)  Halsschilde.  Ob  der  Käfer  von 
ß.  punctatus  -svirklich  sperifisch  verschieden,  oder  ob  er  nur  eine 
Varietät,  wage  ich  nach  einem  einzelneu  Stücke  nicht  zu  ent- 
scheiden. 

B.  angusliis  Brülle  (Exped.  sc  Mor.  Zool.  p.  248.  460  (Ao. 
1832)  violaceus  Schh.  Cure.  III.  p.  708.  77  (Ao.  1836).  —  Mo- 
rea  (Brülle),  Nanplia  nicht  selten  (Ksw.).  —  Der  Käfer  ist  in  der 
Gröfse  sehr  veränderlich,  auch  pflegen  die  kleineren  Exemplare  be- 
sonders schlank  zu  sein.  Die  von  Brnlle  gegebene  Beschreibung 
macht  das  Thier  sehr  kenntlich,  und  ticbt  nanieutlicli  die  für  das- 
selbe charakteristische  feine  Beliaaiung  hervor. 

B.  chloris  Panz  (Faun.  Germ.  18.  Tab.  8.  Ao.  1794.  Fabr. 
Eut.  syst,  suppl.  p.  166.  46 — 47  Ao.  1798.  Also  ist  nicht  Fabricius, 
wie  Schönherr  und  die  neueren  Cataloge  thun,  sondern  Panzer  als 
Autor  zu  dieser  Art  zu  citiren.)  Nach  Reiche  et  S.  in  Griechen- 
land, nach  Brülle  in  Morea. 

B.  Villae  Schh.  —  Nauplia  (Ksw  ).  —  Redtenb.  Faun.  Austr. 
Ed.  II.  p.  785  not.  bezweifelt  die  Verschiedenheit  dieser  Art  von 
B.  chloricans  mit  Unrecht.  Der  Käfer  ist  kleiner,  das  Halsschild 
im  Verhältnifs  zu  den  Flügeldecken  etwas  schmäler  und  mehr  cy- 
lindrisch,  viel  dichter,  gröber  und  namcntli(;h  flacher  puuktirt,  die 
Flügeldecken  tiefer  gestreift  u.  s.  w.  Dafs  Schönheir  den  Käfer  an- 
statt mit  chloris  mit  B.  picinus  vergleicht,  macht  die  Bestimmung 
schwierig.  Es  liegt  mir  aber  ein  von  Chcvrier  mitgetheiltes  italie- 
nisches Exemplar  des  Käfers  vor.  das  als  typisch  gelten  kann,  da 
Scbönherr  den  genannten  Entomologen  bei  der  Beschreibung  citirt. 

B.  perltisus:  Oblongtis,  nigro  -  coeruleus ,  subnilidus,  glaber^ 
capHe,  roslro.  antennis  pediLustjue  nigrts^  roslro  longiore^  lineari, 
curvato,  prothorace  summa  latHudine  lotig iore .  subconico^  pertmam 
forliler  pimclalo,  punclis  in  disco  majoribus,  versus  lalera  minori- 
bus,  elxftris  simpliciler  profunde  striatis,  striis  haud  ptinclululis,  in- 
ierslitiis subpUniis,  obsolete  punclulalis.  —  Long.  1^  lin. 

ßaridio  Villae  affinis.    Caput  parvum,  subrotundalum,  convexum, 


292  V.  Kiesenweiter :  Beitrug  zur 

uigiHini,  nitidum,  glabrum,  oculi  dcprcssi,  nigri;  roslrum  longiludine 
prolhoraois  cum  capilo,  lineare,  valdc  arciiatum,  sublillssinic  crebre 
punctulafum.  Antcnnac  brcviusciilae,  nigrac,  Icnuitcr  pilosac,  clava 
ovata,  acuminata.  Prolborax  subcoiiicus,  latiludiiic  summa  paulo 
longior,  apice  Iruiicalus,  lateribus  leviler  rotundalis.  a  medio  iadc 
apicem  versus  attenuatis,  intra  apicem  leviler  constrictus,  basi  trun- 
catus,  supra  paulo  convcxus,  parcius  profunde  puuctatus,  punctis  in 
disco  magnis,  latera  ei  apicem  versus  sublilioribus,  nitidus,  glaber. 
Elytra  prolboracis  basi  latiora,  callo  humerali  vix  elevato,  rolun- 
dalo,  laicribus  leviter  rotundata,  perparum  ampliata,  ponc  medium 
apicem  versus  sensim  angustata  ibiquc  rolundata,  proiborace  vix 
duplo  lougiora,  supra  paulo  convexa ,  regulariter  profuudius  striata, 
slriis  exceptis  7™"  et  8^°,  baud  puncfatis,  interstiliis  subplanis,  su- 
turalibus  apice  couvexis,  obsoletissimc  punctiilatis,  coerulea,  uitida, 
glabra.  Pygidium  dense  punctulafum,  nigrum.  Corpus  subtus  ni- 
grum,  protborace  et  pectore  profundius  ventre  subtiliter  puuctula-  * 
tis.  Pcdes  brcviusculi  validi,  crebre  punctati,  nigri,  parce  cinereo 
squamulosi;  icmoribus  parum  clavatis,  mulicis,  tibiis  lerctibus,  re- 
otis,  tarsis  dilatatis,  subtus  cinereo  spongiosis. 

Von  B.  Villae  und  allen  mir  bekannten  Arten  durcli  das  aus- 
serordentlicb  stark  punktirte  Halsschild  unterscbieden. 

B.  crihellalus:  Obtongtis.  virescens,  glaber.  jiitidus,  capile^ 
roslro,  aniennis  pedibtiscjue  nigris,  prothornce  subquadrato^  leviler 
trnnsverso^  ante  apicem  tilrin(jue  forliler  xlepresso,  dorso  minus  cre- 
bre forliler  ptmciato,  lateribus  proftmde  rugosis ,  elylris  striutis, 
slriis  basi  fort  Her  impressis,  inlerstiliis  sublilissime  obsolete  punctu- 
latis.  —  Long.   1|  lin. 

B.  cblorodio  affinis.  Caput  parvum,  rotundatum,  convexum, 
glabrum.  Oculi  depressi.  Rostrum  prothoracis  longitudine,  arcua- 
tum,  inflexum,  crebre  punctulatum.  Antennae  crassae,  nigrae.  Pro- 
tliorax  latitudine  baseos  vix  brevior,  apice  subtruncatus,  ante  api- 
cem utrinque  cum  angulis  anterioribus  valde  depressus,  subconstri- 
ctus,  ante  medium  rotundato-amplialus,  basiu  versus  vix  angustatus, 
lateribus  subreciis,  basi  leviter  bisinualus,  supra  parum  couvexus, 
dorso  parcius  grosse  punclalus.  punctis  ad  angulos  posteriores  sub- 
lilioribus,  linca  media  lacvi  nulla,  lateribus  subtus  crebre  profunde 
rugosis,  vcl  exaralis,  vircsccn.s,  nitidus,  glaber.  Elytra  oblonga,  pro- 
tborace paulo  latiora,  callo  humerali  elevato,  a  medio  apicem  ver- 
sus sensim  angustata,  apice  conjunctim  obluse  rotundata,  protborace 
plus  duplo  longiora,  supra  modice  convexa,  siniplicitcr  tcnue  striata, 
striis  cxternis  a  basi  apicem  versus   cvaucsccntibus.  interstiliis  pla- 


Käfer fatina   Griechenlands.  293 

nis,  glabris.  Pygidium  crcbrc  punctulatum  nigriini.  Corpus  subtus 
nigruui ,  nilidiihim,  inacqualiter  punclatum.  Pedos  punclati,  parcc 
ciiiereo  pubescentes,  tarsis  sublus  griseo  spongiosis. 

Parnes  bei  Athen. 

Vom  B.  chlorodius  durch  dunklere  Färbung,  breitere  Gestall, 
anders  gcfornifes,  in  der  Mitte  stark  punktirtes,  nicht  wie  bei  je- 
nem geglättetes  Halsschild. 

Acalles  denticollis  Germ.  —  Griechenland    (Reiche  u.  S.). 

A.  Anbei  Schh.  —  Griechenland  (Reiche  u.  S.). 

Ceulorhynchus  albovittatus  Germ.  —  Nauplia,  Athen  auf 
Mohn  (Ksw.). 

C.  assimilis  Payk.  —  Athen  (Ksw.). 

C.  Erysimi  Fabr.  —  Griechenland  (Reiche  u.  S.). 

C.  Echii  Fabr.  —  Nauplia  (Ksw.). 

C.  horridus  Panz.  —  Athen  (Ksw.).  Creta  (Zebe). 

C  lineatus  Schh.  —  Griechenland  (Kraatz). 

C.  Anbei  Schh.   —  Aetolien  (Ksw.) 

C.  trimaculatus  Fabr.  —  Athen  (Ksw.). 

C.  (juadridens  Panz.  —  Griechenland  (Reiche  u.  S.). 

C.  dent iculatus  Schrank.  —  Nauplia  (Ksw.). 

C.  cyanipennis  Germ.  —  Zantc  (Ksw.). 

Bhinoncus  t opiarius  Germ.  —  Athen  (Ksw.). 

Gymnetron  ictericus  Schh.  —  Zante  (Ksw.). 

G.  labilis  Herbst.  —  Griechenland   (Brülle). 

G.  sangninipes  Chevrolat  (in  Guer.  Rev.  zool.  1859.  p.  389. 
21.  Niger,  angustus  selis  albidis  seriatim  indulus,  elytris  pcdibus- 
que  sanguiueis,  margine  laterali,  vitta  postica  longitudinali  in  singulo 
elytro,  sutura  antica  nigris;  Ihorace  lateribus  rotuudato,  sal  con- 
vexo;  femoribus  muticis.  —  Long.  1^  — 1|  mill.  H.  ßrisout  de 
Barn.  Ann.  soc.  ent.  Fr.  1862.  p.  6-35.  8.).  —  Zante  (Ksw.). 

G.  Bcccabungae  Linn.  —  Griechenland  (Kraatz). 

G.  teler  Fabr.  var.  —  Griechenland  (Kraatz), 

G.  amictus  Germ.  —  Griechenland  (Kraatz). 

6?.  Campanulae  Liune.  —  Griechenland  (Kraatz). 


Uebersicht  der  hierher  gehörigen  Abbildungen  von 
griechischen  Rüsselkäfern. 


Tafel  III. 


Fig.   1.   Nanophyes  Iransversus. 

a.  Nalürliche  Gröfsc. 

b.  Kopf  im  Profil. 

c.  Tarsc. 

Fig.  2.   JSanophyes  globiformis. 

a.  Natürliche  Gröfse. 

b.  Kopf  im  Profil, 
f.   Tarse. 


F 


Fig.  3.  Nanophyes  sexptinclalus. 

a.  Natürliche  tlröfse. 

b.  Kopf  im  Profil. 

c.  Tarsc. 

4.  Axyraetis  Kraalzii. 

a.  Natürliche  Gröfse. 

b.  Kopf  im  Profil. 

5.  AchradifUus  crelicus. 


Fig. 


Fl 


Fig.  6    Polydrusus  virens. 


Tafel  IV. 

I  Fig. 


I.    Ilypoglypltis  gracilis. 

i  u.  Natürliche  Gröfse. 

Ib.   Koj)f  lind  Rüssel.  Fig. 

Fig.  2.   Mngflatinus  tongicomis. 

2a.  Natürliche  Gröfse. 
Fig.  3.  Clonus   Globulariae.  \   Fij 


3a.  Natürliche  Gröfse 
3Ä.  Kopf  und  Rü.ssel. 

4.  Cionus  Fraxini. 
4«.  Naiürliche  Gröfse. 
4b.   Kopf  und  Rüssel. 

5.  Cionus  gibbifrons. 


Eine  entomolo2;ische  Excursion  in  Krain  nnd 
dem  Küstenlande  im  Jahre  1863 


von 
H.    V.     Kiesenwetter. 


JL^ie  Reihe  meiner  gröfseren  entomologischen  Reisen  habe  icli  in 
Laibach  begonnen.  Ich  betrat  es  zum  ersten  Male  im  Augnsl  1845 
in  Gesellschaft  des  rühmlichst  bekannten  dänischen  Entomologen 
Schiödtc,  so  voll  von  hochfliegendeu  Erwartinigen,  wie  sie  ein  jun- 
ger entomologischcr  Sammler  nur  immer  hegen  mag.  Freilich  war 
es  keine  günstige  Jahreszeit  für  einen  so  warm  gelegenen  Ort,  und 
nur  die  zieilichen  Cryptocephatus- Arien  connexus^  slrigosus,  tessel- 
latus  fielen  nebst  andern  gemeineren  Bewohnern  trockener  sonni- 
ger Abhänge  als  Spätlinge  des  scheidenden  Sommers  in  unsere  Köl- 
scher. Allein  der  Rosenthaler  Berg  mit  seinen  feuchten,  tief  ein- 
geschnittenen Schluchten  voll  Moos  und  abgefallenem  Laube  bot 
dem  Siebe,  das  ich  damals  zum  ersten  Male  unter  Schiödte's  An- 
leitung anwenden  und  schätzen  lernte,  eine  reichliche  Ausbeute  an 
Scydmaenen ,  Pselaphen^  Staphylincn  und  dergl.,  darunter  so  man- 
che, damals  für  die  Wissenschaft  neue  Art. 

Unmittelbar  an  den  Abhängen  dieses  Berges  befindet  sich  das 
Wohnhaus  des  um  die  Krainer  Entomologie  so  hochverdienten 
Kaufmanns  Ferdinand  Schmidt,  das  in  seiner  für  entomologisches 
Sammeln  günstigen  Lage  kaum  von  der  Märkelschen  Wohnung  in 
Wehlen,  unmittelbar  am  Ausgange  der  Felsenschluchfen  des  Otte- 
walder  Grundes,  übert rollen  wird.  Wir  suchten  Schmidt  natürlich 
ohne  Säumen  auf,  und  forschten  in  seiner  Sammlung  mit  besonde- 
rer Spannung  vor  Allem  nach  Leptodirus  Hohenwarlhii,  der  im 
Jahre  1845  noch  ein  halbfabelhaftes  Geschöpf  war,  nur  bekannt 
durch  eine  dürftige  Beschreibung  Schmidt's  und  eine  Abbildung, 
die  zwar  etwas  roh,  aber  doch  weniger  verfehlt  war,  als  man  es 


296  V.  K'icsemveller:  Excursion 

bei  den  abcnJhcucrlichen  Formen,  die  sie  darslclllc,  vorausselztc. 
Das  einzige  Exemplar,  das  Sclimidl  besessen  batle.  war  indessen 
seit  Jahren  durch  einen  unglücklichen  Zufall  zu  Grunde  gegangen, 
und  unsere  Neugierde  mufsle  sich  gedulden,  bis  wir  später  so  glück- 
lich waren,  den  merkwürdigen,  noch  beinahe  unbekannten  Höhlen- 
käfer in  der  Adelsberger-  und  Magdalenen  -  Grotte,  sowie  in  der 
Grotte  von  Cornealc  bei  Triest  mit  manchen  andern  interessanten 
Insekten  wieder  aufzufinden  und  gcwissermafsen  von  Neuem  zu 
entdecken.  ') 

Ausflüge  nach  Veldes  mit  seinem  schönen  kleinen  See  in  den 
Vorbergen  der  Julischen  Alpen,  nach  dem  Ursprünge  der  Savitza 
in  der  Wochein,  auf  die  Alpen  von  Lipanza,  dem  Terglou  gegen- 
über, gewährten  weitere  Ausbeute,  namentlich  die  für  die  deutsche 
Fauna  neue  Galtung  Adelops,  eine  Anzahl  neuer  Bylhinen,  den  zier- 
lichen Dyschirius  rolundipennis  und  eine  grofse  Reihe  für  die  Samm- 
lung eines  Anfängers  neue  und  werlhvolle  Alpenkäfer. 

Zum  zweiten  Male  berüluie  ich  Laibach  im  April  1852  auf 
dem  Wege  nach  Griechenland.  Ich  dachte  damals  zwar  voll  drän- 
gender Reiselust  nicht  an  ein  Sammeln  im  Krainer  Laude,  doch 
traf  ich  zu  meiner  freudigen  Ueberraschung  bei  Herrn  F.  Schmidt 
mit  Dr.  Schaum  zusammen,  der  eben  mit  entonjologischer  Beule 
beladen  aus  Syrien  und  Acgypten  nach  der  Heimalh  zurückkehrte, 
und  verlebte  mit  ihm  in  dem  Schmidt'schen  Hause  einen  Tag  voll 
der  reichsten  und  anregendsten  entomologischen  Genüsse.  Der  Rück- 
weg aus  Griechenland  führte  mich  dann  vier  Monate  später  wieder 
nach  Laibach,  und  ich  benutzte  diese  Gelegenheit,  uuter  der  freund- 
lichen Führung  Schmidt's,  den  Kumberg  an  der  Save,  unterhalb 
Laibach,  zu  besteigen  und  die  Fauna  der  subalpinen  Region  dieses 
Theiles  von  Krain  kennen  zu  lernen. 

So  bcgrüfstc  ich  Laibach,  als  ich  am  Morgen  des  28.  Juni  1S63 
hier  anlangte,  als  einen  Bekannten,  den  alle  Erinnerungen  werlh 
machen.  Die  hellen  Iläusergruppen  und  Thürme  der  Stadt,  der 
aus  denselben  emporragende  Schloisbcrg,  die  schattigen  Spazier- 
gänge nach  Schischka  zu,  der  buschige  Rosentlialer  Hügel,  die  wohl- 
bekannten Pappeln  vor  dem  Schmidt'schcn  Hause  niuthcten  mich 
hcimathlich  an  und  die  ausgezackte  blaue  Wand  der  Steiner  Alpen 
im  Norden  der  Stadt  rief  alles  Entzücken  in  mir  wach,  das  ich 
empfunden  halte,  als  ich  ihre  Gipfel  vor  beinahe  20  Jahren  zuerst 


')  Vgl.  über  diese   Entdeckungen  Schiödte,  Speciraen  faunae  subter- 
raneae. 


in  Krain  nnd  dem  Kihtenlaniie.  297 

sab,  und  damit  auch  zum  ersten  Male  den  vollen  Anblick  einer 
Alpenkeüc  halle. 

Freund  Schmidt,  der  noch  immer  rege  Nestor  der  Krainer  En- 
tomologen, zeigte  mir  den  gewaltigen  Zuwachs,  den  seine  Samm- 
lung inzwischen  an  Krainer  Ilöhlenkäfern  gehabt  hatte.  Diese  un- 
terirdische Fauna  prangt  hier  in  seltener  Vollständigkeit,  aber  ihre 
kostbaren  Schätze  sind  jetzt  durch  die  Bemühungen  Schmidt's  und 
anderer  Entomologen,  namentlich  auch  durch  den  Sammler  HolT- 
mann  in  Laihach,  der  aus  der  Jagd  der  Höhlenkäfer  seine  Speciali- 
tät  macht,  in  den  Sammlungen  minder  selten  geworden,  und  die 
Grotten  in  den  Pyrenäen  wetteifern  mit  denen  Krains  um  den  Preis 
iu  Beherbergen  ausgezeichneter  Insektenformen. 

Mein  Reisegefährte  am  Mont  Rosa  im  Jahre  1S61,  Herr  V.  von 
Gautard,  war  besprochencrmafsen  von  Vevoy  über  Italien  nach  Lai- 
bach gekommen,  wir  trafen  uns  pünktlich  auf  dem  Hofe  des  Posf- 
gebäudes,  und  bald  fand  sich  zu  uns  auch  Herr  vom  Brück,  der 
nur  zu  unserm  Bedauern  seine  Excursionen,  die  wir  begonnen, 
schon  beschlossen  hatte,  und  mit  seiner  Gallin,  ebenfalls  einer  fleis- 
sigen  Sammlerin,  auf  der  Heimreise  aus  Toscana  begriffen  ^var. 

Nach  einer  ziemlich  resullatlosen  Excursion  in  den  nächsten 
Umgebungen  von  Laibach  führte  uns  die  Eisenbahn  am  29.  Juni 
nach  Adelsberg.  Wir  fanden  Bahnhof  und  Sladt  von  einer  Masse 
von  Rlenscheu  überfüllt.  Mehrere  Extrazüge  hatten  sich  über  Adels- 
berg entladen.  Kränze,  Guirlanden,  Fahnen,  Fähnchen  und  aller 
sonstiger  Apparat  eines  modernen  Völkerfestes  machte  sich  breit, 
und  von  einer  entomologischen  Exploration  der  Grotte  konnte  un- 
ter solchen  Umständen  kaum  die  Rede  sein.  Dagegen  wurden  wir 
bald  als  Naturforscher  bekannt,  und  die  kleinen  Industriellen  des 
Orles  belagerten  uns  mit  Anerbietungen  von  Proleus  anguinens  und 
aufserordentlich  seltenen  Höhlenkäfern,  die  der  Beschreibung  und 
den  gestellten  Preisen  nach  jedesmal  Leplodiren  sein  mufsten  und 
sich  in  der  Wirklichkeit  jederzeit  als  Sphodrus  Schreibersil  auswie- 
sen. Nur  mit  Mühe  erlangten  wir  einen  Wagen  nach  Prevvald. 
Das  Gepäck,  namentlich  die  leeren  Käferkasten,  die  ihrer  Füllung 
entgegensahen,  wurden  hinter  uns  und  um  uns  aufgebaut,  grofse 
und  kleine  Kinder  umstanden  uns  galTend  und  schwatzend;  dann 
rasselte  der  leichte  Wagen  hinaus  ins  Freie.  Wir  athmcten  tief 
auf,  denn  nach  der  drückenden  Hitze  des  Tages  in  den  gepolsterten 
Eiseubahn-Coupees  wehten  uns  jetzt  erquickende  Abendlüfte  an,  der 
Wagen  rollte  auf  der  glatten  Strafse  dem  verheifsungsvoll  vor  uns 
aufsteigcuden  Nanos-Gebirgc  entgegen,  und  mit  jeder  Minute  wurde 


29S  V.   Kiesnnvellcr:   EAcumioii 

die  Gogond  anmnthigcr,  indem  ansialt  des  öden  Karstbodens  mit 
seinen  unfruchlharcn  grauen  Slciugeschicben  Getreidefelder,  saftige 
Wiesen  und  bewaldete  Hügel  siel»  vor  uns  aufthalcn.  So  kamen 
wir  kurz  vor  Sonnenuntergang  in  Prewald  an  und  fanden  in  einem 
bescheidenen  Gasthofe  ein  leidliclics  Uulerkommou.  Noch  an  dem- 
selben Abende,  obgleich  die  Sonne  bereits  im  Sinken  war,  eilten 
wir  auf  die  benaciibarten  Wiesen,  um  für  den  unerwünschten  Fall 
eines  morgigen  Regens  wenigstens  einige  entomologische  Beschäfti- 
gung zu  haben,  fanden  aber  eben  nur  die  Zeit,  uns  von  der  Ergie- 
bigkeit der  Gegend,  die  v\ir  die  folgenden  Tage  gründlicher  durch- 
forschen wollten,  vorläufig  zu  überzeugen  und  dann  in  der  Däm- 
merung nach  Hause  zurückzukehren. 

So  wenig  der  Nanos  bei  den  norddeutschen  Entomologen  heut- 
zutage bekannt  zu  sein  scheint,  so  viel  hatte  ich  in  früheren  Zeiten, 
namentlich  bei  den  sonntäglichen  Entomologen- Versammlungen  bei 
Professor  Kunze  in  Leipzig,  die  eigenthümliche  und  reiche  Fauna 
dieses  südkrainer  Berges  rühmen  hüren,  und  seil  jenen  Tagen  war 
es  schon  immer  meine  Absicht  gewesen,  ihn  einmal  selbst  entomo- 
logiscli  zu  exploriren.  Zwar  hatte  ich  durch  manche  inzwischen 
gemachte  Erfahrung  gelernt,  mich  auf  Enttäuschungen  in  BclrelV  an- 
gepriesener Lokalitäten  gefafst  zu  machen,  denn  Jahreszeit.  Welter 
und  unendlich  viel  andere  Umstände  können  die  berechtigtsten  Er- 
wartungen zu  Schanden  machen,  auch  sahen  die  kahlen,  nur  theil- 
weisc  von  dürftigem  Gestrüpp  bekleideten  Abfäiic  des  lierges  in 
der  That  nicht  gerade  vielversprechend  aus,  und  doch  war  ich  in 
hohem  Grade  gespannt  auf  das  Ergebnifs  der  Excursion,  als  wir  uns 
am  30.  Juni  früh  bei  guter  Zeil  auf  den  Weg  machten.  Wir 
durchschritten  zuerst  reiche  Wiesen,  die  indessen  nichts  besonders 
Interessantes  enthielten,  dann  ging  es  aufwärts  über  steile  Lehnen, 
von  denen  herab  man  in  das  tief  eingeschnittene,  nach  Wippach 
führende  Thal  von  St.  Veit  blickt.  Auf  einem  terrassenartigen  Pla- 
teau lagen  zahlreiche  Steine  umiicr.  und  unter  ihnen  fand  sich 
Chrysomelu  cerentis  var.  m/.r/a,  sowie  Otiorhxjiiclius  viastix  in  vor- 
züglich schönen  Exemplaren  in  grofser  Zahl.  Auch  der  gewöhnli- 
che Scorpion  war  hier  in  allen  Altersstufen  häufig  zu  fiiulen.  Sel- 
tener war  J*e(lhius  femorulis  und  Olior/iynchus  tiimidipes.  Dann 
führte  der  Weg  wieder  ziemlich  steil  aufwärts  durch  mäfsig  dich- 
tes (iebüsch,  worauf  wir  mancherlei  interessante  Ausbeute,  vor  al- 
lem Malllihms  ilemisstis  in  einigen  Exemplaren  und  Cistela  nmhel- 
lalarum  auf  blühenden  Schiiniblumen   in  Massen  antrafen. 

Eine  kleine  Kapelle  bezeichnet  das  Ende  des  eigentlichen  Stei- 


hl  Krain  und  dem   Küstenlande.  299 

gens.  Nur  noch  eine  kleine  Anhöhe  und  an  die  Stelle  der  sterilen 
steilen  Lehnen  tritt  ein  welliges,  busch-,  wald-  und  wiesenreiches 
Land  voll  des  üppigsten  Pflanzenwuchses.  Das  mächtig  hohe,  thau- 
nasse  Gras  erlauhfe  kaum  den  Kölscher  zu  brauchen,  aber  mit  Ver- 
wunderung sahen  wir  die  Wiesengründe  sich  zwischen  bewaldeten 
Höhenzügen  nnd  parkähnlichen  Busch-  und  Baumparlien  weithin 
ausdehnen.  Wie  Schade,  dafs  dieser  reichen  Vegetation  nirgends 
ein  rauschender  Bach  oder  auch  nur  eine  kleine  Quelle  beigegeben 
ist.  Unwillkürlich 'erwartet  man  in  jeder  Terrainvertiefung  ein  Was- 
ser, aber  immei-  vergebens;  denn  der  Kalkfels  verschlingt  jeden  at- 
mosphärischen Niederschlag  und  läfst  ihn  erst  unten  am  Fufse  des 
Berges  in  starken  Quellen  zu  Tage  treten.  Auf  einem  prachtvollen 
Wiesenplane  im  Schatten  einer  alten  Buche  machten  wir  Halt.  Der 
Führer  breitete  seine  mitgenommenen  Vorräthe  an  Essen  und  Trin- 
ken aus,  und  neugestärkl  begannen  wir  nun  rings  herum  ein  emsi- 
ges Sammeln.  Vor  allem  kamen  Alhous  pallens  und  Cantharis  ni- 
griceps  hier  häufig  vor.  Das  Interessanteste  war  aber  für  mich  ein 
schöner,  grofser  Omias,  der  wohl  noch  neu  für  die  Wissenschaft  ist 
und  der  hier  in  mehreren  Stücken  erbeutet  wurde.  Die  Lokalitä- 
ten für  das  Sammeln  mit  dem  Kölscher  scheinen  hier  oben  uner- 
schöpflich, denn  Thal  reiht  sich  an  Thal,  Waldwiese  an  Waldwiese 
in  ununterbrochener  Folge,  bis  man  irgendwo  an  die  steilen  Ab- 
stürze des  Berges  gelangt,  wo  dann  das  Sammeln  aufhört  und  nur 
der  Blick  weil  über  das  Land  bis  zum  adriatischen  Meere,  das  den 
südlichen  Horizont  säumt,  hinschweift.  Abends  bei  guter  Zeit  wa- 
ren wir  wieder  in  Prewald.  Der  Ort  bietet  nach  mehreren  Rich- 
tungen hin  irtinlicbe  Verhältnisse,  und  kann  zu  einem  Standquar- 
tiere empfohlen  werden.  Wir  haben  die  Gegend  im  weitern  Um- 
kreise, besonders  bei  dem  Besuche  einer  etwa  3  Stunden  von  Pre- 
wald entfernten  Tropfsteinhöhle  kennen  gelernt.  Da  wir  etwas  zu 
spät  am  Tage  aufgebrochen  waren,  so  hatten  wir  unterwegs  nicht 
die  Zeil  zum  Sammeln,  und  auch  die  Höhle  lieferte  bei  ziemlich 
flüchtiger  Durchsuchung  aufscr  einem  Exemplare  von  Blolhriis  spe- 
laeus  keine  Ausbeute,  sie  soll  aber,  wie  man  uns  später  vcisicherlo. 
Grotlenkäfer,  namentlich   eine  Leptodirus-Art  enthalten. 

Am  3.  Mai  fuhren  wir  nach  Wippach.  Der  Weg  dahin  führt 
über  St.  V^eit.  Heiligenkreuz  und  andere  Ortschaflen  so  schnell 
bergab,  dafs  sich  mit  jeder  neuen  Senkung  der  Charakter  der  Ve- 
getation niil  der  zunehmenden  Wärme  zusehends  verändert.  In 
Wippach  selbst  ist  er  bercils  völlig  nordilalienisch.  Zwar  sind  die 
flachen  Dächer  der  Häuser  zum  Schulze  gegen  die  gelurclilele  Bora 

Beil.  Eiilom.  Zeitschr.     VUI.  20 


300  V.  Kiesenwetter:  Excursion 

mit  schweren  Steinen  belastet,  aber  statt  der  Wiesen  und  Bucben- 
vvälder  Piew;ilds  iinden  sich  hier  Maisfelder.  Weingärten.  Obslpflan- 
zungen,  in  denen  vor/.üglich  viel  Aprikosen  gezogen  werden,  einige 
Oel-  und  überaus  zabh-eiebe  iVl aulbeer oäume,  die  zum  Zwecke  des 
hier  lebhaft  betriebenen  Seidenbaues  so  gründlich  ausgenutzt  wer- 
den, dals  ihre  aller  Zweige  beraubten  Aeste  wunderliche  Gestalten 
annehmen,  die  gerade  nicht  zum  Schmuck  der  Gegend  gereichen. 
Die  Luft  schwirrt  von  den  gellenden  Stimmen  zahlloser  Cicaden, 
die,  an  den  Stämmen  der  Maulbeerbäume  oaer  an  Weinpfählen 
sitzend,  unermüdlich  zirpen  und  sich  bei  einiger  Vorsicht  leicht  fan- 
gen lassen.  Es  kommen  hier  mehrere  Arten  vor,  C.  orni  und  ple- 
beja  glaube  ich  bemerkt  zu  haben.  Die  Gegend  von  Wippach  stellt 
ein  weites,  reich  bevölkertes  und  sorgfältig  angebautos  Thal  dar, 
das  der  Wippachflufs  durchströmt,  und  dessen  Gärten  im  Gegen- 
satze zu  den  umgebenden  Gebirgszügen  doppelt  frisch  und  grün  er- 
scheinen. Letztere  sind  steile  Kalkberge,  die  sich  bis  über  5000 
Fufs  erheben  und  mit  ihren  grauen,  kahlen  Abhängen  furchtbar  öde 
und  trostlos  aussehen.  Sie  gehören  der  durch  Unfruchtbarkeit  be- 
rüchtigten Karslformation  an,  haben  aber  doch  in  mauchen  Schluch- 
ten und  Winkeln,  sowie  zum  Theii  auf  ihren  Kammhöheu  reiche 
Vegetation,  und  beherbergen  dann  auch  eine  vorzüglich  interessante 
Insektenwelt.  In  einer  dieser  Schluchten ,  da  wo  der  Nauos  mit 
den  Ausläufern  des  Birnbaumer  Waldes  sich  verbindet,  liegt  das 
Dörfchen  Sanabor.  dessen  Wiesen  und  Wälder  an  den  kahlen,  stei- 
nigen Abhängen  des  Nanos  eine  reizende  Oase  bilden.  Hier  soll 
Procerus  glgas,  der  Riese  unter  den  europäischen  Caraben,  nicht 
selten  vorkommen,  doch  ist  es  uns  nicht  geglückt  Ihn  zu  linden, 
während  eine  Menge  anderer  seltener  Insekten,  namentlich  eine  aus- 
serordentlich schöne  Hymenopleren-Fauna,  die  sich  auf  den  Blüthen 
einer  Ferula  tummelte,  und  eine  Zahl  interessanter  Coleopteren,  dar- 
unter der  seltene  Mallhodes  lautus^  uns  reichlich  entschädigte.  Ei- 
nige hundert  Fufs  oberhalb  Sanabor  liegt  der  kleine  Ort  Zoll,  in 
dessen  Umgebungen  wir  eine  reiche  Erndte  schöner  Otiorhynchen 
hielten,  und  namentlich  den  gröfslen  der  deutschen  Otiorhynchen, 
den  schönen  O.  goerzensis ,  gar  nicht  seilen  von  Haselsträuchern 
herabklopflen.  Eine  von  Zoll  aus  am  7.  Juli  unternommene  Excur- 
sion auf  die  nächsten  Höhen  des  Birnbaumer  Waldes  lieferte,  nur 
leider  in  einem  einzigen  Exemplare,  den  durch  seinen  breiten  Kopf 
auflallenden  Troglops  corniger,  den  ich  seitdem  in  den  Nachträgen 
zu  den  Insekten  Deutschlands  beschrieben  habe,  entsprach  aber  sonst 
nicht  ganz  unsern  Erwartungen,  wenn  auch  Zeit   und  Arbeit  durch 


in   Krain  und  dem   Kiistenlande.  301 

mancherlei  südkrainer  Inseklen,  namentlich  Stenaxis  unnidala.  Mal- 
tliodes  sprelus  u.  dgl.  immerhin  noch  ausreichend  entschädigt  wur- 
den. Die  nächste  Umgebung  von  Wippach  bietet  viel  gute  Loka- 
litäten zum  Sammeln,  namentlich  sammelt  man  auf  den  Hecken, 
womit  hier  die  Wege  oingefaist  zu  sein  pflegen,  eine  ganze  Keihe 
von  AgrHus- Arien ,  darunter  den  bisher  als  deutsches  Insekt  noch 
nicht  bekannten  Agrihis  rosrklus  und  reichliche  Oliorftynchen,  be- 
sonders  O.  giruffu^  sidphurifer  u.   s.   w. 

Das  Unterkommen,  das  -wir  im  Gasthofe  zu  Wippach  fanden, 
war  in  jeder  Beziehung  zu  loben,  und  ich  empfehle  daher  den  Ort 
aus  voller  Ueberzeugung  als  Ziel  einer  entomologischen  Heise.  Na- 
türlich würde  eine  frühere  Jahreszeit,  etwa  Ende  Mai  und  Anfang 
Juni,  der  geeignetste  Zeitpunkt  sein,  Prewald  müfste  dann  folgen, 
während  wir  nach  dem  Plane  unserer  Reise  mit  dem  letzteren  be- 
gonnen haben. 

Am  VI.  Juli  kamen  wir  nach  Görz,  und  machten  hier  die  Be- 
kanntschaft zweier  Entomologen,  der  Herren  Oberförster  Micklitz 
und  Prof.  Dr.  Schreiber,  in  deren  Sammlungen  wir  einen  recht  in- 
teressanten Ueberblick  der  Fauna  von  Görz  halten.  Italienische  und 
deutsche  Vorkommnisse  mischen  sich  hier,  und  sie  ist  daher  von 
besonderem  Interesse.  Die  Zeit  zum  Sammeln  in  diesem  warmen 
Gebiete  w^ar  bereits  vorbei,  wir  machten  nur  eine  kleine  abendli- 
che Excursion,  und  brachen  am  andern  Morgen  auf,  um  in  Gesell- 
schaft der  genannten  Görzer  Freunde ,  die  sich  zu  unserer  gros- 
sen Freude  anschlössen,  die  südlichen  Ausläufer  der  Julischcn  Al- 
pen zu  exploriren. 

Der  Weg  steigt  allmälig  am  Ufer  des  Isonzo  aufwärts,  an- 
fangs zum  Theil  durch  öderes  Karstgebiet,  bald  aber  durch  freund- 
lichere Landschaften  von  halb  italienischem  Charakter,  wie  sie  etwa 
Claude  le  Lorrain  malt,  bald  durch  mächtiger  aufsteigende  Thal- 
wände. Der  Isonzo  selber  mit  präciitig  blaugrünen,  weifsschäumcn- 
den  W^assern  isl;  immer  der  schönste  Schmuck  der  mannichfacb  ab- 
wechselnden Landschaftsbilder.  Eniilich  eiieichten  wir  Tolmein. 
das  in  einer  Thalweiterung  anmuthig  gelegen  ist,  während  sich  hin- 
ter dem  Orte  die  Häupter  dei-  nächsten  Alj)cn  schon  drohend  eni- 
porthürmen.  Hier  wtnde  Mittag  gemacht  und  unsere  Heisegesell- 
schaft durch  3  Personen  ansehnlich  vermehrt,  indem  ein  Forsibe- 
diensteter,  der  den  Oberförster  Micklitz  bei  dessen  früheren  Excur- 
sionea  in  dieser  Gegend  vielfa»;li  begleitet  und  von  ihm  Insekten 
sammeln  und  auch  Iheihveise  kennen  gelernt  hatte,  als  entomologi- 
scher Beistand  hinzukam,   während    zwei  Träger  mit  allerhand  Le- 

20* 


302  V.  Kiesenwetter:  Excttrsion 

bensmitlelii  und  sonstigen  Nothvvendigkeilen  einer  nichilägigen  Ex- 
cursion  beladen  wurden.  Ein  starker  Gewillergufs  ging  glücklieb 
vorüber,  der  Himmel  wurde  wieder  bell  und  der  stalllicbe  Zug 
setzte  sieb  Nacbiniltags  2  Uhr  in  Bewegung.  Nur  zu  Anfang  war 
eine  steile  Wand  zu  erklimmen,  die  uns  bei  dem  beifsen  Sonuen- 
scbein  mancben  Schweilsl rupfen  kosfeie,  dann  ging  es  mit  mäfsiger 
Steigung  im  Scbatten  vorwärts,  entweder  duicb  buscbiges  Terrain, 
von  dessen  Gesträuclien  niancberlei  Oliorhynchen^  namentlich  O. 
bisulcatus,  plumipes  und  ohsUtis  abgeklopft  wurden,  oder  über  Wie- 
seuabhänge  mit  zahlreichen  Dolden,  auf  denen  wir  Slenaxis  annu- 
laia^  olTenbar  einen  für  Krain  besonders  charakteristischen  Käfer, 
ablasen.  An  den  Stämmen  alter  Buchen  safs  in  Prachtexemplaren 
Rosalia  alphia ,  deren  prächtiges  Kleid  mit  der  Rindenfarbe  des 
Baumes  recht  leidlich  übereinstimmt,  und  die  man  deshalb  bei  min- 
der ansehnlicher  Gröfse  leicht  übersehen   würde. 

Es  dunkelte  bereits,  als  wir  bei  einer  Alpenwirthschaft  anlang- 
ten, die  zum  Nachtquartier  ausersehen  war.  In  der  warmen  Abend- 
luft flogen  hier  auf  den  Wiesen  zwei  Arten  von  Leuchtkäfern, 
hampyris  splendidula  und  Luciolu  ilalica  durcheinander.  Erstere 
hat  einen  bläulichen,  letztere  einen  röthlichen  Lichtglanz,  so  dafs 
man  sie  beim  Fliegen  leicht  unterscheiden  kann.  Die  zahlreichen, 
verschieden  gefärbten  Feuerfunken  gewährten  ein  anziehendes  Schau- 
spiel. 

Wir  übernachteten  in  einem  Heuschuppen,  durch  dessen  einen 
Giebel  der  Nachthimmel  hineinschaute,  aber  das  paiste  vortrefflich 
hinein  in  die  wilde  Berguatur,  in  der  w'w  uns  befanden,  und  wir 
brachen  nach  einem  reichlichen  Frühstücke,  das  die  mitgenomme- 
nen Vorräthe  ermöglichten,  in  der  vergnügtesten  Excursionslaune, 
ja  in  ausgelassener,  heiterer  Stimmung  am  frühen  Morgen  nach  dem 
eigentlichen  Hochgebirge  auf.  Erst  wenn  wir  in  der  alpinen  Re- 
gion angelangt  sein  würden,  sollte  das  Sammeln  beginnen,  so  war 
es  beschlossen,  um  die  uns  zugemessene  Zeit  nicht  nach  Art  unge- 
schuller  Sammler  zu  verzetteln,  sondern  so  zweckmäfsig  als  mög- 
lich auszunutzen,  und  wir  schritten  also  ohne  Aufenthalt  vorwärts, 
indem  wir  kaum  den  zahlreicben  Stücken  von  Chrysochus  prelio- 
sus,  die  uns  auf  Cynanchum  vincetoxicum  begegneten,  eine  flüch- 
tige Beachtung  schenkten.  So  gelangten  wir  bei  etwa  5000  Fufs 
Meereshöhe  bei  einer  mit  zahlreichem  Steingeröll  überschütteten 
grasigen  Schlucht  an,  die  von  den  Felsenwändcn  des  Berges  Kern 
herabsteigt.  Während  ich  die  grasbewachsenen  Lehnen  abköt- 
scherte  und  mich  der  Hoffnung  hingab,   in   mehreren  hier  vorkom- 


in  Kraiii  und  dem  Küslenlunde.  303 

inenden  Mallhoden  neue  Arien  zu  entdecken,  vertheilten  sich  die 
übrigen  4  Entomologen  unserer  Gesellschaft  regelrecht  in  eine  in 
horizontaler  Front  vorrückenden  Linie,  und  sogleich  begann  es  in 
der  einsamen  Schlucht  laut  zu  werden,  denn  die  von  den  sanunel- 
begierigen  Händen  umgewendeten  Steine  rollten  und  sprangen  mit 
donnerndem  Krachen  die  Abhänge  hinab,  während  lauter  Zuruf  theils 
die  Innehaltung  der  gefahrabwendenden  Horizonlallinie  forderte, 
theils  glückliche  Grille  verkündete,  die  immer  häufiger  und  häufiger 
gemacht  wurden.  ,,C'i/c7(j'itÄ-  SchmidllL  zwei  unter  einem  und  dem- 
selben Steine.  Carabus  Crenlzeri  häufig,  Plerostichus  Zie^leri  und 
Beckenhcniplii,  immer  wieder  Pterostichns  Ziegleril'-''  so  tönte  der 
lustige  Lärm  zu  mir  herauf  oder  ein  lauterei'  Juhelruf  verkündete 
wohl  gar  den  Fang  des  auch  hier  seltenen  J*l.  planipennis.  Auch 
ich  konnte  bald  mit  lauter  Stimme  einen  Fang  verkünden,  der  selbst 
den  des  Pl.  plnnipennis  in  meinen  Augen  bei  weitem  überwog, 
nämlich  den  einer  Podislrn.  Wir  befanden  uns  hier  auf  dem  Platze, 
wo  sie  unser  freundlicher  Führer.  Herr  Micklitz,  schon  vor  mehre- 
ren Jahren  entdeckt  hatte,  und  es  war  verabredet,  dafs  die  Wieder- 
auffindung des  Thieres  sofort  verkündet  werden  sollte.  Mir  war 
es  geglückt,  dasselbe  mit  dem  Kölscher  zu  erbeuten.  Indessen  war 
es  mir  nicht  möglich,  mehr  als  zwei  Stücke  im  Ganzen  auf  diese 
Weise  zu  fangen,  während  später  an  dem  Kalkfelsen  mehr  Exem- 
plare gesammelt  wurden.  Besonders  reich  zeigte  sich  eine  Felsen- 
gruppe, an  welcher  H.  Micklitz  nach  und  nach  eine  ganze  Anzahl 
ablas.  Das  Thier  lief  auf  der  Oberfläche  des  weifsen  Kalksteins 
ziemlich  langsam  herum,  ohne  dafs  es  uns  glückte,  zu  ermitteln,  wie 
es  eigentlich  dahin  kam  und  was  es  da  zu  schafTen  hatte.  Sollte 
es  wirklich  nur  durch  die  helle  Farbe  des  Gesteins  angezogen  wor- 
den sein,  so  wie  man  etwa,  namentlich  im  Frühjahr,  an  weifsge- 
liinchten  Wänden  ')  mancherlei  Insekten  fangen  kann? 

So  gelangten  wir  allmählig  höher  hinauf  bis  auf  eine  Pafshöhe 
rait  einem  kleinen  Gebirgssee,  in  dessen  krystallklarer  Flulh  ^ffa- 
bus  Solieri  sich  massenweise  umhertummclte  und  leicht  gefangen 
wurde,  indem  man  Partien  von  Wasserpflanzen  ans  Ufer  zog.  Lei- 
der war  das  Wetter  inzwischen  ungünstig  geworden,  ein  feiner  Ne- 
belregen machte  dem  Sammeln  mit  dem  Kölscher,  wozu  hin  und 
wieder    sich    günstige  Gelegenheiten    darboten,    ein  Ende   und    bc- 


')  In  ähnlicher  Weise  pfleglr  iyiärk<'l  zahlrt'iclic  /^/eViCH,  Pselaplieu  iwd 
itndpr«'  kleine  Küfer  zu  sammeln,  indem  er  Abends  IJetten  mit  ueifsen  Tü- 
chern in  den  Sonnenschein  lezte  und  die  darauf  fliesrenden  Thiere  ablas. 


304     V.  Kiesenweiier :   Kvruision  iiL  Kinhi  vnd  dem  Küstenlande. 

schränkte  auch  mich  auf  das  Umwenden  von  Steinen.  Unter  einem 
überhängenden  Felsen  fanden  wir  einen  ziemlich  knapp  bemessenen 
Sitz,  zu  dem  wir  hin;mfkleltcrlen  und  hier,  eng  zusammengedrängt, 
aber  vor  dem  Regen  leidlich  geschützt  unser  Miilagsmal  hielten. 
Glücklicherweise  besserte  sich  das  Wetter  wieder  cinigernsafsen. 
und  w^ir  konnten  noch  mancherlei,  darunter  namentlich  Trecfms  lae- 
vipennis  und  ('rypfn/njpnus  frigidns  sammeln.  So  imposant  sich  am 
Abend  unsere  Ausbeute  aber  auch  herausstellte,  als  die  von  so  viel 
eifrig  sammelnden  Händen  erbeuteten  Thiere  gemustert  wurden,  und 
ganze  Schaaren  von  seltenen  Carabicinen  zu  Tage  kamen,  so  be- 
dauere ich  doch  auf  das  Lebhafteste,  dafs  uns  den  gröfsten  Theil 
des  Tages  über  der  Gebrauch  des  Kutschers  unmöglich  gemacht 
war.  Es  würde  mit  seiner  Hülfe  noch  manches  Interessante  zu  er- 
beuten gewesen  sein. 

Nachdem  wir  in  demselben  Räume  wie  die  Nacht  zuvor  über- 
nachtet hatten,  kehrten  wir  bei  regnerischem  Wetter  am  nächsten 
Morgen  über  nasse  Wiesen  nach  Tolmein  zurück,  und  sammelten 
hier  noch  Abends  am  Isonzo  den  zierlichen  Heterocerus  murinus  und 
einige  andere  Käfer. 

Die  Rückreise  führte  uns  zunächst  nach  Görz  und  dann  nach 
Triest,  da  wir  uns  den  kleinen  Abstecher  von  Nabresina  aus  nicht 
versagen  konnten.  Wir  sammelten  ein  wenig  am  Meeresufer,  doch 
fand  sich  zu  dieser  Jahreszeit,  wie  wir  es  auch  kaum  anders  erwar- 
tet hatten,  wenig  Bemerkenswerthes.  Dagegen  lernten  wir  in  der 
Stadt  an  Herrn  J.  v.  Meiller  einen  lleifsigen  Sammler  kennen,  der 
um  Triest  so  manche  schöne  Art  aufgefunden  und  beziehendlich  ent- 
deckt hat.  Namentlich  den  schönen  Myas  chulxjbens^  ThrjlacUes  fri- 
tillum,  mancherlei  hübsche  Agrilen  und  einen  noch  unbeschriebe- 
nen Dasyten  fanden  wir  unter  seinen  reichen  Doublettenvorräthen. 
und  wollen  nicht  unterlassen  ihm  für  seine  Freundlichkeit  während 
unseres  Triestiner  Aufeulhaltes  und  seine  reichlichen  Spenden  au 
schönen  Käfern  hiermit  öffentlich  unsern  Dank  auszusprechen. 


lieber  die  zur  Untergattung  Anthodytes  Ksw. 
gehörenden  Arten  der  Gattung  Malachius 

von 
Dr.   G.   Kraal  z  und  H.  v.  Kieseniveller. 


Di 


ie  zierliche»  Arten,  welche  in  Erichsou's  Monographie  die  Ma- 
/ac'Aius-Gruppe  (l  ***,  in  Kiesen welter's  Ins.  Deutschi.  (iV.  p.  591) 
die  Unteri^attung  Anlhodyles  bilden,  zeichnen  sich  durch  ihren  ei- 
genthünilichen  tJabilus  so  auJl'allend  unter  den  übrigen  Malachius- 
Arten  aus,  dafs  wenig  dagegen  einzuwenden  sein  wird,  wenn  mau 
dieselben,  sei  es  auch  nur  nach  dem  Linne'schen  Grundsätze  „Ge- 
nus facit  characterem",  als  vollwerlhige  Gattung  betrachtet.  In  den 
Insekten  Deutschlands  ist  dies  deshalb  nicht  geschehen,  weil  eines- 
theils  in  den  Mundtheilen  und  Tarsen,  deren  Eigenthümlichkei- 
ten  bei  der  systematischen  Eintheilung  der  Malachien  vorzugsweise 
wichtig  sind,  keine  recht  entscheidenden  Unterschiede  aufzufinden 
waren,  und  weil  aufserdem  in  mehreren  üia/ocAtMs- Gattungen  die 
Erscheinung,  dafs  sich  die  Arten  nach  der  Form  des  Halsschildes 
und  der  weiblichen  Flügeldecken  mehr  oder  weniger  bestimmt  in 
zwei  habituell  von  einander  verschiedene  Gruppen  sondern,  wieder- 
kehrt, z.  B.  unter  der  Gattung  Altalus  bei  A.  lolatus  im  Gegen- 
satze zu  A.  lutcralis.  Allerdings  ist  der  Gegensatz  nirgends  so  scharf 
ausgeprägt  und  so  wenig  durch  den! liehe  Uebergänge  vermittelt  als 
bei  den  echten  Malachius^  auf  der  einen  und  den  Ant/iodyten,  auf 
der  andern  Seite,  ganz  mangelt  es  indessen  doch  nicht  an  Zwischen- 
formen, denn  3Ial.  inonialus  $  hat  die  Flügeldecken  kaum  weniger 
bauchig  aufgetrieben  als  manche  Exemplare  des  iV/.  ci/on//>«?nn««;  die 
Halsschildform  von  Malachius  Jlavilabris  cT  fängt  an,  sich  der  bei 
den  echten  Malachien  gewöhnlichen  zu  nähern;  die  Beule  auf  der 
Stirn  der  ^4n/Ao</y/«n  -  Männchen  ist  bei  M.  cormitus^  denlifron-s. 
coccineus  ebenfalls   vorhanden,    und  endlich  ist  die  Modilikalionsfä- 


306  lieber  Anlhodyles: 

higkeit  der  Fühler  eine  Eigenthümlichkeit,  welche  die  echten  Mu- 
lachien  mil  den  Anthodyten  gemein  haben  und  die  nicht  gering  an- 
zuschlagen ist. 

Das  bei  der  Bearbeitung  {\ev  Malachien  für  die  Insekten  Deutsch- 
lands vorliegende  Malerial  war  noch  sehr  unvollsliindig.  auch  lag 
nach  dem  Plane  des  Werkes  keine  Veranlassung  vor,  auf  die  ein- 
zelnen, dem  deutschen  Faunengebiele  fremden  Arten  näher  einzuge- 
hen. Nachdem  sich  aber  inzwischen  die  Zahl  der  uns  bekannten 
Anthodyten  anseht)lich  vermehrt  hat,  haben  wir  es  in  der  gegen- 
wärtigen gemeinschaftlichen  Arbeit  versucht,  die  Arten  einmal  über- 
sichtlich zusammenzustellen  und  im  Zusammenhange  zu  besprechen. ') 

Die  Anthodyten  zerfallen  von  selbst  in  zwei  natürliche,  deut- 
lich  von  einander  gesonderte  Gruppen: 

o.  Elytra  in   ntroque  sexu  apice  rotundata. 
1 .   Anlhodyt  es  cyanipennis:    Nigra  -  coerideus ,   prothorace 
obloiigo,  rubro^  vitta  longitudlnali  nigra,  elytris  maris   macida  api- 
call  testacea,  feininae  immacidalis.  —   Long.    \\  lin. 

Mas:   anlennartim  articido  primo  tertioque  leviter^  secnndo  for- 
iiter  iiicrassatis,  hoc  infra  ungulatini  prominente. 
Fem.:   Eiylris  posterius  dilatatis. 

Malachius  cyauipennis  Ericlis.  Entoiu.  I.  p.  86.  39.   —   J.  üuv. 

Gen.  Col.  Eur.  Taf.  42    Fig.  208. 
Mal.  (Anth.)  cyanipennis  Klcsw.  Naturg.  d.  Insekten  Deutsch- 
lands IV.  p.  .^91.  13. 
Portugal,  Spanien,  Südfrankreich,  Italien  (Nizza). 
Redtenbacher's  M.  cyanipennis  Faun.  Austr.  Ed.  II.   p.  537.  3. 
kann   zwar   nach   der    Angabe    „Spitze   der   Flügeldecken  in  beiden 
Geschlechtern  einfach"  nur   auf  cyanipennis  Erichs,   bezogen  wer- 
den, und  ist  daher  auch   von  Kiesenwetler   ohne  Bedenken  bei  der 
Erichson'schen    Art   citirt    worden.      Nach    den    von    Redtcnbacher 


•)  Der  Name  Cyrtosus  Moischulsky,  auf  den  Reiche  Ann. 
soc.  entom.  Fr.  1863.  pag.  131  aufmerksam  macht,  bezeichnet  eine 
andere  Artgruppe  unter  den  Malachiern  als  Anthodytes,  denn  Cyr- 
tosus soll  beim  Wännchen  einfache  Spitze  der  Flügeldecken  und 
stark  erweitertes  zweites  Fühlerglied  haben,  so  dafs  M.  ovulis  und 
dispar.  welche  Reiche  gleichfalls  zu  Cyrtosus  bringt,  und  überhaupt 
alle  Arten  der  in  der  gegenwärtigen  Arbeit  statuirten  zweiten  Ab- 
theilung ausgeschlossen  werden. 


von  Kraalz  xind  v.  Kiesenweller.  307 

freundlichst  mitgetheillcu  Original  -  Exemplaren  hat  aber  Redteuba- 
cber  eine  andere  Art,  und  zwar  den  nachstehend  aufgeführten  M. 
ovalis  Ca  stein,  vor  sich  gehabt.  ')  M.  cyanipennis  ist  also  bis 
auf  Weiteres  als  deutscher  Käfer  zu  streichen.  Während  die  von 
Erichson  beschriebenen  Exemplare  aus  Spanien  und  Italien,  und 
ebenso  die  von  dort  slammeuden  Stücke  in  v.  Kiesenwelter's  Samm- 
lung in  beiden  Geschlechtern  einfarbige  Schienen  zeigen,  zeichnen 
sich  die  von  Staadinger  in  Andalusien  gesamuielfen  Weibchen  der 
Kraaiz'schen  Sammlung  dadurch  aus,  dafs  die  Tarsen  an  den  4  Vor- 
derbeinen ganz  und  die  Schienen  bis  über  die  Mitte  hinauf  rothgclb 
sind;  zu  gleicher  Zeit  ist  aber  auch  der  Seiten-  und  Vorderrand  des 
Halsschildes  breiler  rölhlich  als  bei  der  Stammform,  die  Fühlerwur- 
zel ganz  rothgelb;  das  2te  Fülilerglied  ist  bei  allen  3  deutlich  kür- 
zer als  das  3te,  bei  der  Stammform  in  der  Regel  fast  ebenso  lang; 
dennoch  ist  eine  Artverschiedenheit  hier  nicht  wohl  anzunehmen. 

2.  Anthodytes  flavilabris: 

cT    Viridi  -  aeneus ,  labro^  clypeo,  antennarum  arliculis  2  primis 

subtus^  3tio  Atoque  lotis  elylt  isque  subparallells    apice  lesiaceis,  ar- 

licxdo  2do  exttis  dilatato,    bnsi    in  ferne    subdentalo.    (juarlo    apicem 

versus   fort  ins    dilatato^    iarsis    anterioribits    basi  Jiiscis.   —   Long. 

U-li  lin. 

$  Nigro-coernleus,  labro ,  clypeo  et  antennis  basi  tit  in  maribus 
teslaceis,  farsis  anlicis  vel  antei  ioribus  arlicidis  4  primis  testaceis^ 
elylris  concoloribus  posterius  dilatulis.   —   Long.    1^  — 1|   lin. 

5  Malach  flavilabris  Waltl  Reise  ii.  d.  südlichen  Spanien.  — 

Erichs.  Entomogr.   p.  87. 
$   Malach.  (Ehaeus)  tristis  Luc.  Expl.  sc.  II    p.  193.  t.  19.  f.  o. 

Die  Beschreibung  des  Männchens,  welches  Erichson  unbekannt 
geblieben,  ist  hier  nach  Exemplaren  gegeben,  welche  Dr.  Slaudin- 
ger  mit  den  $  zusammen  in  Andalusien  gefangen.  Die  Fühler  sind 
schlanker  als  beim  cyanipennis  cT,  das  zweite  Glied  ist  ähnlich  stark 
erweitert,  nach  unten  und  aufsen  stärker  zahnartig  vortretend,  3 
ganz  ähnlich,   mindestens   doppelt  so  lang  als  breit,  4  auf  der  Un- 


')  Redtenbacher  schreibt  darüber:  „Das  Männchen  erhielt  ich 
vor  Herausgabe  meiner  2ten  Auflage  von  Herrn  Ullrich  als  einen 
Käfer  der  Wiener  Gegend  und  als  cyanipennis  Er.,  und  habe  diese 
Art  ohne  weitere  genaue  Untersuchung  der  GeschlechlsditTereuzcn 
nach  Erichson's  Angaben  aufgenommen  etc." 


308  Leier   Anlhoiltite.s: 

lerseifc  vou  der  Milte  ab  stark  erweiterl;  die  Farbe  ändert  etwas 
ab;  nicht  selten  ist  auch  Glied  5  und  6  gelblich. 

Das  Weibchen  dieser  Art  besclircibt  Lucas  als  Ebueus  Irislis: 
der  Käfer  bat  in  der  Abbildung  schwarze  Fühler;  dagegen  heifst  es 
richtig  in  <ler  Beschreibung:  6  premicrs  articles  d'un  jaune  orange, 
dessus  du  premier  et  du  second  article  tache  de  bleu. 

Lucas  erhielt  den  Käfer  vom  Oberst  Levaillant,  der  ihn  bei 
Oran  gesammelt.  Kraatz  kaufte  ein  Pärchen  des  e.e.\i\(i\\  ßav'dabris 
aus  Algier  von  H.  Gougelet,  und  zwar  das  $  als  pilipennis. 

3.  Anthodytes  matirif anicus: 

O  Cyaneus  vel  viridi-cyaiieus,  ore^  antennis  basi,  thorucis  mur- 
gine  magis  mtnusve^  elylris  apice,  tarsisque  4  anterioribus  flavo- 
attranliacis,  elylris  subparallelis.   —   Long.   1^ — If  lin. 

9  Nigro-cyanens,  elylris  concoloribtis,  poslerhis  dilatalls. 

Malach.  mauritanicus  Luc.  Expl   sc.  d.  l'Alg  II.  p.  192.  l.  18.  f.  9. 
Malach.  angusticollis  Luc.  Expl.  sc  d.  TAlg.  II,  p.  192.  t.  18.  f.  10. 

Dieser  Käfer  ist  jedenfalls  eine  dem  maurilanicus  nahe  ste- 
hende, mehr  matt  bläuliche  Anthodytes- \vi:,  beim  Männchen  ist  Füh- 
lerglied I — 6  gelblicb,  1 — 4  oben  bläulich  sch-warz,  an  der  Spitze 
erweitert  (gibbeux  h.  leur  sommet),  in  der  Abbildung  namentlich 
das  zweite  ähnlich  wie  bei  Jlavilabris. 

IMit  der  base  de  la  töte  d'un  jaune  orange  scheint  die  Stirn  ge- 
meint zu  sein.  Obwohl  das  Halsschild  auch  in  der  Beschreibung 
bei  beiden  Geschlechtern  mit  einem  leichten  gelben  Saum  versehen 
genannt  wird,  zeigt  es  einen  solchen  in  der  Abbildung  doch  nui' 
am  Hinterwinkel;  diese  Färbung  möchte  eher  die  häufigere  sein; 
von  den  beiden  vorliegenden  $  stinuut  eins  mit  Lucas'  Abbil- 
dung, das  andere  mit  der  Beschreibung  überein;  das  Männchen  be- 
sitze ich  nicht. 

4.  Anthodytes  cornicutaltis:  Viridi-aeneus.,  minus  nitidus 
pube  subtilissima  grisescens,  nntennarum  basi,  capite  antico,  elytris 
apice,  femoribus  4  unlerioribxis  apice  tibiartimijue  tertia  parte  basali 

Jlavo-testaceis.  untennis  apicem  versus  fusco-testaceis.  —  Long.  1[  lin. 
(Kraatz.) 

Mas:  anlennis  basi  partim  incrassatis.i  fronte  inier  ocidos  utrin- 
r/tie  impressa,  inter  antenna,s  triangtdariter  elevato-producta^i  summa 
apice  cornula^  parte  impressa   produclaque  ßavo-marginatis. 

Fem.:  latet. 

Habitat  in  Graecia. 


von  Kraal  z   und  v.   Kiesenweiler.  309 

Fast  von  der  Gestalt  und  Förbiing  des  Charopus  saginalus  und 
apicalis,  aber  doppell  so  grol's,  die  gelbe  Spitze  der  Flügeldecken 
nicht  gegipfelt,  der  Kopf  ganz  verschieden  gebildet,  indem  die  Stirn 
zwischen  den  Fühlern  dreieckig  vorragt  und  in  der  Mitte  an  der 
Spitze  in  ein  kleines  Hern  ausgezogen  ist.  Die  Fühler  sind  lang 
und  kräftig,  Glied  1  etwa  so  lang  als  4,  aber  mehr  verdickt,  2  viel 
kleiner,  3  deutlich  länger  als  2,  und  deutlich  kürzer  als  4,  dieses 
kaum  länger  aber  kräftiger  als  5,  die  folgenden  7  allmählig  kaum 
merklich  kürzer  werdend,  bräunlich  gelb,  die  4  ersten  hellgelb.  Die 
gelbe  Farbe  des  Mundes  und  der  Vorderstirn  zieht  sich  als  ein 
schmaler  Saum  fast  den  ganzen  Innenrand  der  Angen  entlang. 

b.  Elytra  maris  apice  intrusa-  iaciniata. 

5.  Anihodyles  ovalis:  Nigro-coerideus,  vel  siibviridis,  pro- 
thorace  oblongo  rubra ^  vitla  longiludlnali  nigra,  antennarum  basi, 
libiis  apicem  versus  Inrs'iscjne  testaceis.  elylris  maris  apice  testaceo- 
rnaculatis,  fetninae  immacidalis. 

Mas:  Jronle  dentala,  antennis  arlicidis  basalibus,  excepto  se- 
cundo  parvo  rotundalo,  leviler  incrassatis,  quinto  Iriungtdari  apice 
oblique  iruncalo,  sexlo  apice  hamalo. 

Fem.:   Elylris  apice  posterius  dilalatis. 

Malachius  ovalis  Laporte  de  Casteln.  in  Siiberm.  Revue  en- 
tora.  IV.  p.  28. 

Es  bedarf  keiner  weiteren  Auseinandersetzung  der  Unterschiede 
dieser  Ait  was  die  Männchen  anlangt;  die  Weibchen  sind  von  cya- 
nipennis  durch  schwächeren  Glanz,  nach  hinten  stärker  erweiterte 
Flügeldecken  und  die  Färbung  der  Schienen  leicht  zu  unterschei- 
den, indem  die  der  beiden  vorderen  Fufspaare  bis  auf  etwa  ein 
Drittheil  ihrer  Länge,  die  der  Hinterbeine  an  der  Spitze  lebhaft 
gelb  sind.  Die  gelbe  Färbung  ist  namentlich  an  den  vorderen  und 
mittleren  Schienen  sehr  bestimmt  gegen  die  grüne  abgesetzt. 

Toscana  (v.  ßruck),  Italien  (Casteln.),  Rom  (Mus.   ßerol.). 

Dafs  Redtenbacher  bei  der  Beschreibung  seines  M.  cyanipennis 
diese  Art  vor  sich  gehabt  hat,  wurde  schon  oben  erwähnt.  Gleich- 
wohl scheint  das  Vorkommen  des  Käfers  bei  Wien,  da  er  inzwi- 
schen von  keinem  der  eifrigen  Wiener  Entomologen  wieder  aufge- 
funden worden  ist,  nicht  recht  wahrscheinlich.  Sollte  nicht  Ull- 
rich, den  Redtenbacher  als  seinen  Gewährsmann  nennt,  hier  (wie 
in  mehreren  andern  Fällen,  z.  ß.  bei  Cantlmris  livida  var.  scapida- 
ris  Redt.)  oberitalienische  Vorkommnisse  irrthümlich  für  Bewoh- 
ner der  Wiener  Umgegend  ausgegeben  haben? 


310  lieber  Anthodyles: 

Die  Beschreibung  des  ßlatuchhis  ovalis  Laporte,  die  sich  bis 
jetzt  der  Aufmerksamkeit  der  deutschen  Entomologen  entzogen  hatte, 
lautet : 

jyialachlus  ovalis:  Verl  assez  brillant,  avec  les  bords  la- 
leraux  du  corselet,  la  base  des  antennes^  l'extremite  des  jambes^  les 
tarses  et  le  venire  rougeätres.  Bourhe  jnnne.  Corselet  elargi  an- 
ierieuremenl.  Elylres  dilalees  et  arrondies  a  Vexlremile^  assez  con- 
vexes.  —  Long.  1  —  IJ   Ü^  .  Larg.  ^  lig.   —  Italic. 

Castelnau  in  Silberm.  Rev.  Entoin.  IV.  p.  28. 
und  kann,  da  ausdrücklich  von  den  nach  der  Spitze  hin  gelben 
Schienen  die  Rede  ist,  nicht  wohl  auf  ci/atu/>enni,9  Er.  bezogen  wer- 
den, wie  J.  Duval  Glan.  ent.  I.  p.  58  und  Reiche  Ann.  soc.  ent. 
Fr.  1863.  p.  131  es  wollen,  bezeichnet  vielmehr  eher  ein  Weibchen 
der  gegenwärtigen  Art,  die  in  Italien  vorzugsweise  heimisch 
zu  sein  scheint. 

6.  Anthodytes  armifrons:  Viridis,  nitididus,  getiis,  clypeo 
labroqne  cum  ore,  thorace,  elylris  nigro-pilosellis  in  maribus  apice, 
anlennis  (arliculis  5-/o,  6-lo,  10-mo,  1 1-wo  exceptis)  libiarum  an- 
teriorum  dimidia  parle  anteriore  tarsiscjue  {articulo  ultimo  excepto) 
rufo-testaceis.  —  Long.    1^  lin. 

Mas:  fronte  dentata,  anlennis  articulo  qtiinto  triatigidari,  apice 
oblique  tj'uncato,  sexlo  apice  unco  temd,  longiore,  hatid  recurvo 
armuto. 

F  e  m. :   Elylris  concoloribus. 

Malachius  armifrons  Kraatz  Berl.  Ent.  Ztschr.   1862.  p.  270. 

Habilat  in  Servia  (Zehe),  Graecia  (Krüper),  Turcia  (prope  Con- 
stautinopolim,  Prömmel). 

Das  Männchen  des  Anthod.  armifrons  zeigt  sehr  grofse  Ueber- 
einstimmung  mit  ovalis  (f;  der  Fühlerbau  ist  ganz  ähnlich,  nur  sind 
bei  letzterem  Glied  3  und  4  grün,  bei  ersterem  rothgelb;  auch  ist 
armifrons  etwas  kleiner,  das  Halsschild  bei  einigen  Stücken  von 
Constanlinopel  ohne  grünen  Mitlelstreif,  also  ganz  roth,  der  Körper 
länger,  in  der  Mitte  schmäler,  die  Flügeldecken  weniger  matt,  auch 
etwas  anders  behaart.  Dieses  Alles  läfst  v.  Kiesenwetter  nicht  zwei- 
feln, dafs  ^vir  es  in  dem  armifrons  mit  einer  von  ovalis  verschiede- 
nen Art  zu  thun  haben,  während  Kraatz  eine  Identität  beider  Arten, 
einmal  wegen  der  Uebereinstimmung  der  Fühler  des  cT  und  auch 
darum  für  möglich  hält,  weil  z.  IJ.  beim  Atlalus  lateralis  u.  A. 
Exemplare  mit  ganz  rothem  und  schwarzgeflecklem  Halsschilde  vor- 
kommen. 


von  Kraal z  und  v.  Kiesenweiler.  311 

(v.  Kiesenwetter  [Ins.  Dentschl.  IV.  p.  592  Note  1]  zieht  den 
Mal.  armifrons  als  Männchen  zum  Mal.  longicollis  Er.  aus  Sar- 
dinien. Da  das  einzige  weibliche  Exemplar,  welches  von  dem  letz- 
teren bekannt  ist,  einen  rothen  Thorax,  vorherrschend  schwarze 
Fühler  und  ganz  schwarze  Beine  besitzt,  ein  gewisser  Zusammen- 
hang in  der  Farbe  des  Thorax  und  der  Beine  aber,  welcher  in  der 
Regel  stattfindet,  hier  fehlt,  so  glaube  ich,  dafs  für  v.  Kiesenwet- 
ter kein  hinreichender  (irund  vorhanden  ist,  meinen  armifrons 
als  das  andere  Geschlecht  des  longicollis  zu  betrachten,  wogegen 
ich  mich  auch  schon  auf  p.  134  ausgesprochen.   ')    Kraatz. ) 

7.  Anthodytes  dispar:  f^iridi-cyanescens ,  vi.t  nitidus^  le- 
nuiter  griseo-pubesceris,  capite  medio  impresso,  lahro  pallido,  (^  fere 
parallelits^  antennaruni  arlicidis  G  primis  intns  d Halalis,  apice 
flavis;  elytris  angido  suturali  rnhro  apice  re/lexo,  spinoso;  $  an- 
tennis  simplicibus.  elytris  nnicoloribus,  poslice  valde  dilatatis,  apice 
rolundatis,  hispidis.  —  Long.  2^  —  3  mill.  (Fairm.  1.  c.) 

Charopus  dispar  Fairm.  Annal.  de  la  soc.  entom.  de  Fr.   1859. 
j).  277. 

Von  Bonifacio.  * 

Ich  glaube  ein  Anlhodyt es-Weihchen  aus  Corsica  auf  den  Cha- 
ropus dispar  Fairm.  beziehen  zu  müssen,  obwohl  v.  Kiesenwelfer 


')  Der  Umstand,  dafs  M.  longicollis  und  M.  armifrons  Kr a alz 
beide  zur  Untergattung  Anihodyles  gehören,  beide  ein  einfarbig  ro- 
thes  Halsschild  haben  und  in  den  Formvcrhäitnissen  übereinstim- 
men, hat  mich  zu  der  Ansicht  geführt,  dafs  sie  als  die  veischie- 
denen  Geschlechter  einer  und  derselben  Art  zusammengehören,  zu- 
mal ich  auf  die  gröfsere  oder  geringere  Ausdehnung  der  rothen  Fär- 
bung an  den  Fühlern  und  Beinen  kein  grofses  Gewicht  legen  zu 
müssen  glaubte.  So  lange  das  Männchen  von  M.  longicollis  Er. 
nicht  mit  Sicherheit  bekannt  ist,  läfst  sich  kaum  endgültig  entschei- 
den, ob  meine  Vermuthung  richtig  ist  oder  ob  ich  mich  irrte.  Je- 
denfalls ist  mir  nicht  klar,  wie  Dr.  Kraatz  ans  der  Uebereinstim- 
mung  in  der  Halsschildfärbung  der  in  Rede  stehenden  Käfer  einen 
Grund  gegen  ihre  Zusammengehörigkeit  entnehmen  will  und  wel- 
cher Zusammenhang  in  der  Färbung  des  Thorax  und  der  Beine  bei 
den  Anthodylen  bestehen  soll,  da  die  beiden  häufigsten  Arten  cya- 
nipennis  und  ovalis  bei  gleichgefärbtem  Thorax  verschieden  gefärbte 
Beine  haben.  Ksw. 


312  lieber  Anlhodyles:  von  Kraalz  und  v.   Kiesenwetter. 

(Ins.  Dcutsclil.  IV.  p.  616)  diese  Art  zu  seiuein  Charopus  suglnatus 
gezogen  hat.')  Abgesehen  davon,  dafs  Fairmaire  seinem  Käfer  eine 
ansehnliche  Gröfsc  giebt,  und  die  Fühlergliedcr  3  —  6  in  eine  mehr 
oder  weniger  stumpfe  Spitze  erweitert  nennt,  während  diese  (alie- 
der  bei  Charofms  cf  "ur  wenig  dicker  zu  sein  pflegen  als  beim 
Weibchen,  so  berichtet  Fairmaire  die  FlQgeklecken  als  ,,un  peu  ru- 
gueuses,  a  poils  herisses"',  was  auf  Charopus  saginatus  2  nicht  reclit 
zulriiTt,  da  dasselbe  kaum  bemerkbare  längere  Härchen  zeigt,  die 
Fairmaire  gewifs  unbeachtet  gelassen  haben  würde.  Dagegen  liat 
mein  muthmafsliclier  dispnr  $  die  längeren  abstehenden  Haare, 
welche  die  verwandten  Arten  zeigen;  seine  P'ühler  sind  kräftiger, 
auch  wohl  etwas  kürzer  als  bei  cyanipennis;  ob  ein  kleiner  Höcker 
in  Mitten  einer  fast  kreisförmigen  schwaclien  Verliefung  oberhalb 
der  Fühler  constant  ist,  bleibt  weiterer  Untersuchung  überlassen; 
Fairmaire  ertheiil  beiden  Geschlechtern  ein  raput  medio  Impressum. 
Dafs  bei  meinem  dispnr  9  nur  Glied  2 — 4  an  der  Spitze  gelb  sind, 
fällt  wohl  nicht  schwer  ins  Gewicht.    (Kraatz.) 

c.  Species  iucertae  sedis. 

8.  Anthodytes  longicollis:  JXigro-coeruleus,  pedihus  meso- 
ihoracisütie  epimeris  concoloribus ^  aiiieimis  ariicutis  5  priinis  npice 
inferiore^  chjpeo;  mandibidisfjiue  riifo-piceis,  tborave  oblongo,  riifo. 
immaculato,  elytris  cyaneis,  posterius   ventricosis. 

Mas:  lalei' 

Fem.:  Elytris  posterius  ventricosis. 

Malachiiis  longicollis  Erichs.  Entoraogr.  p.  86    n.  31. 

Habitat  in  Sardinia. 

Diese  Art  ist  bereits  unter  No.  6.  auf  p.  311   oben  besprochen. 


')  Meine  Deutung  der  Fairmaire'schen  Art  beruhte  auf  der  Vor- 
aussetzung, dafs  Fairmaire  die  Gattung  richtig  erkannt  habe.     Ksw. 


Erklärung  der  hierher  gehörigen  Abbildungen. 
Fig.  1.   Anlhodyles  cornicidalus   Kraatz  cT  vergr. 

2.   Anthodytes  cyanipennis  Er.   cf  vergr.,  a   Füiiler. 
.3.  Anlhodyles  ovalis  Cast.  cf  vergr.,  «   Fühler. 

Die  übrigen  Figuren  der  Tafel  stellen  dar: 
Fig.  4.    Troglops  corniger   Ks%v.   vergr. 
5.    Troglops  cruentus  Ksw.  vergr. 

-  6.   Troglops  silo  Er.  Halsschild   vergr. 
7.   Antidipnis  maculalns  Ksw.    vergr. 

-  8.  Antidipnis  gatbtda  Ksw.  vergr. 


Der   Frafs  des  Kahn-Eichen- Wicklers  (Tor- 

trix  viridana  Linne)  im  Berliner  Thiergarten 

vom  Jahre  1863 


Max   VVahnscha/fe,   Lieutenant  a.  I).  in  Weferlingcu. 


0, 


"bwohl  die  Naturgeschichte  dieses  bekannten  schädlichen  Forst- 
Insekts  im  2ten  Theile  der  „Forst-Insekten  von  Hrn.  G.-R.  Prof.  Dr. 
Ratzeburg  von  p.  232— 234  nebst  Tafel  XIV.  Fig.  8."  bekannt  ge- 
macht ist,  dürfte  es  nicht  unwichtig  sein,  meine  am  genannten  Orte 
gemachten  Beobachtungen  über  einen  Insckienfrafs  mitzutheilen. 
welcher  seiner  Zeit  die  allgemeine  Aufmerksamkeil  auf  sich  zog. 

Der  Vollständigkeit  wegen  folgt  hier  die  Diagnose  des  Insekts 
und  die  Generation  nach  Ratzeburg,  über  alles  Uebrige  siehe  das 
beregte  Citat: 

„Charakteristik.  Der  Falter  hat  oft  über  9  Linien  Flügel- 
spannung. Die  Schultern  der  Vorderflügel  treten  ziemlich  stark 
hervor.  Fühler  und  Taster  sind  gelbgrau.  Kopf,  Halsschild  und 
Vorderflügel  schön  apfeli^rün,  ersterer  etwas  blasser,  letztere  am 
Vorderrande  mit  feiner  gelblicher  Linie,  welche  in  den  gelblichweis- 
sen  Franzensaum  übergeht  und  sich  auch  noch  auf  den  Innenrand 
als  feine  Linie  fortpüanzf.  Hinferflügel  hellgrau  mit  grauweifsem 
Franzensaume.  Die  Unterseite  Aveilsgrau,  auf  den  Vorderflügeln  et- 
w^as  dunkler  und  ins  Grünliche  spielend.''' 

,,Die  voll  wüchsige  Raupe  bis  über  6  Linien  lang,  gestreckt. 
am  Ende  etwas  verschmälert,  mit  grofsen,  slorre  Haare  tragenden 
Wärzchen.  Die  des  Titen  Ringes  in  der  Mille  des  Rückens  un- 
paarig. Afterborsten  vorhanden.  Kopf,  Brustfüfse,  Ränder  des 
Nackenschildes,  Wärzchen  und  Afterklappenschild  schwarz.  Die 
Haare  bräunlich,  der  Körper  ziemlich  schmutzig,  dunkel  gelblich- 
grün.    Das  junge,  kaum    I   Linie   lange  Käupchen  ist  grünlichgrau, 


314  IVahnsclKiffe:  über 

nur   in    der  Mittellinie    des   Rückens   etwas    dunkler,    mit   glänzend 
schwarzen  Brustfiifsen,  Kopf  und  Nackenschilde.'" 

„Die  Puppe  bis  5  Linien  lang,  gestreckt,  braunschwarz,  hier 
und  da  schön  ins  Rothe  stechend,  ausgezeichnet  dadurch,  dafs  die 
schwach  gezähnelle  und  bewimperte  Aflerwulsl  gradlinig  begrenzt 
hervortritt.     Stachelkränze  des  Rückens  vorhanden." 

Generation:  einjährig.  ') 
Ei:  Von  Juli  bis  Mai. 

Raupe:  Im  Mai,  beim  Ausbruch  der  Knospen. 
Puppe:  Nach  circa  3  Wochen,  Ende  Mai;  Anfang  Juni  in 

Blättern,  Knospen  und  am  Stamme. 
Imago:  Ende  Juni  bis  Anfang  Juli. 

Ich  habe  zuerst  im  Mai  und  Juni  1848  einen  Frafs  dieses  Wick- 
lers im  Grofsen  auf  einem  Terrain  von  c.  120  Morgen  in  100-  bis 
120jährigem  Eichen-Hochwalde  ohne  jeden  Unterwuchs  bei  Wefer- 
lingen  (Kreis  Gardelegen)  in  dem  nunmehr  ausgei'odeten  Gemeinde- 
Forstorte  Zangenberg  wahrgenommen  und  alle  Vorkommnisse  dabei 
ganz  so  gefunden,  wie  sie  Herr  Geh.-Rath  Ratzeburg  angegeben  und 
wie  sie  sich  auch  wieder  bei  dem  hiesigen  Frafse  zeigten.  Bemer- 
kenswerth  vfav  dabei  etwa  noch,  wie  mir  nach  des  Ortschroniken- 
schreibers Lolise  Bemerkungen  von  Herrn  Lehrer  Sachse  mitgetheilt 
wurde,  dafs  ein  östlich  von  dieser  Waldparcelle  belegener,  durch 
eine  100  Schritt  breite  Wiese  getrennter  und  verschieden  allriger 
Eichenbestand  „das  Bruch"  gar  nicht  von  dem  Wickler  angegrif- 
fen wurde,  und  dafs  sich  zur  Zeit  des  stärksten  Frafses  und  der 
Verpuppung  zahlreiche  Krähenschaaren  einfanden  um  die  Raupen 
und  Puppen  zu  vertilgen.  Auch  der  Pirol,  Oriolus  galbula.  war 
an  diesem  Orte  zu  jener  Zeit  sehr  häufig.  — 

Schon  im  Anfang  des  Juni  1862  llogen  an  der  Thiergar  t  en- 
strafse  auf  den  am  Mittagsrande  befindlichen,  hin  und  wieder  krän- 
kelnden und  eingestutzten.  150  —  200  Jahr  alten  Eichen  die  Schmet- 
terlinge, und  zwar  pro  Stamm   (unten)  c.  2  —  -3  Stück. 

Die  ersten  Spuren  des  Insekts,  welches  überhaupt  in  allen  Ei- 
chenwäldern, aufser  vielleicht  in  den  osipreulsischen,  nicht  selten 
vorkommt,  auch  von  mir  in  den  Beständen  an  der  Elbe,  ohne  dafs 
es  besonders  schädlich  geworden  wäre,  angetrollen  wurde,  bemerkte 
ich  im  Jahre  1863  am  8.  Mai  auf  einem  Spaziergange  hinter  dem 
Hofjäger-Etablissement  namentlich  an  solchen  Bäumen,  deren  Zweige 

')  Siehe  ferner  dio  Mitlhciluii^pii  des  Ilturii  v.  Meyerinck  in  Pleil's 
krit.  Blättern  Bd.  10.   I83S  p.  108-109  und  Bd.  11.  IS-iT  p.  72. 


ileii  Fraß  des  Kahn-Eichen-lVicklers.  315 

sehr  niedrig  zur  Erde  hingen  und  der  Sonne  den  ganzen  Tag  über 
ausgesetzt  •waren.  Die  Gespinnste  der  Raupen  machten  den  schäd- 
lichen Wickler  leicht  kenntlich;  noch  schien  derselbe  aber  hier 
sporadisch  schädlich  aufzutreten,  weil  dieser  Fundort  ziemlich 
weit  von  der  Thiergartenstrafse,  wo  sich  im  vorigen  Jahre  nur  die 
Wickler  häufig  zeigten,  entfernt  gelegen  ist.  Indessen  schon  nach 
etwa  14  Tagen  waren  fast  alle  Eichen  hefressen,  und  nur  einzelne 
Ausnahmen,  worunter  auch  Steineichen,  Quercus  robur  L.  (Q.  ses- 
siliflora  Smith),  in  der  Thiergarlenstrafse  und  am  grofsen  Stern,  fan- 
den sich  vor.  Das  kleine  Thier  hatte  unglaublich  schnell  sein  Ver- 
tilgungswerk unter  dem  Schulze  eines  warmen,  wenig  regenreichen 
Wetters  vollbracht.  Die  langen,  dichten  Gespinnste  bedeckten  die 
Erde  und  zogen  sich  aufwärts  den  Stamm  entlang,  und  dann  von 
Zweig  zu  Zweig  bis  in  die  obersten  Kronen  der  Eichen  hinein; 
auch  von  oben  auf  noch  unbefressene  Zweige  und  Bäume  an  ihrem 
Schirme  hatte  sieh  der  Wickler  hernieder  gelassen.  Der  ganze 
Thiergarten  war  seines  Eichenschmucks  fast  beraubt;  die  gefrafsige 
Raupe  hatte,  wo  ihr  des  Futters  nicht  genug  zu  sein  schien,  sogar 
die  Hainbuche  (Carpinus  betulus),  Linde  und  andere  Laubhölzer  an- 
genommen. 

Am  8.  Mai  also  ungefähr  erschienen  die  Raupen  an  den  frischen 
Trieben. 

Am  29.  Mai  fand  ich  die  erste  Puppe  in  die  zusammengeroll- 
ten Blätter  eingewickelt  (auch  in  den  Laubkuospen  und  am  Stamme 
geschieht  es  hier). 

Vom  11.  nach  Herrn  Neubauer's,  und  vom  19.  Juni  ab  nach 
meinen  Beobachtungen  flogen  die  ersten  Schmetterlinge  und  erfolgte 
die  Begattung.  Dies  dauerte  bis  zum  27.  dess.  Monats.  Dann  war 
der  Schmetterling,  wahrscheinlich  gestört  durch  den  heftigen,  24stün- 
digen  Regen  vom  20.  bis  21.  dess.  Mts.,  gänzlich  verschwunden. 

Ende  Mai  war  die  Verpuppung  fast  beendet,  und  Anfang  Juni, 
wo  die  Eiche  iln-cn  2ten  Trieb  macht,  der  diesmal  sich  etwas  ver- 
frühte, belaubte  sich  von  Neuem  der  Thiergarten,  wie  %vir  es  dies 
Jahr  .Anfangs  IMai  gesehen  hatten,  und  nach  wenig  Tagen  zau- 
berte die  Natur  durcij  die  den  starren  Eichen  gegebene  Anregung  dem 
Auge  wiederum  den  Anblick  eines  frischen,  hellgrünen  Laubvvaldes. 
Selbst  die  zusammengespoiuicnen  Blätter  schienen  sich  neu  zu  be- 
leben imd  das  Harmonische  eines  guten  Baiimschlags  wieder  herzu- 
stellen; einige  ältere  Eichen  sogar  machten,  wie  dies  bei  kralligen 
und  Jüngern    nicht   ungewöhnlich    ist .   einen    dritten  Trieb  im  .luli, 

Berl.  Eutoiuül.  Zeitsclir.    VIII.  21 


316  Wnhnschnffc:  über 

dessen  Ursache  sonach  auch  dem  Wicklerfrafse  zuzuschreiben  sein 
dürfte. 

Aufscr  der  besprochenen  fanden  sich  neben  einigen  andern 
schädlichen  Kaupen  (J?.  aurijlua,  neusiria,  dispar.  einige  Span- 
ner so  wie  Wickler  der  Eiche)  wie  es  mir  vorkam,  häufiger  als 
sonst,  Ichneumonen  als  Feinde  ein.  Cnloso7na  inquiftUor  L. 
zeigte  sich  auch  adf  Bäumen  jai:;end;  Wanzen.  Ohrwürmer  und  Spin- 
nen waren  sehr  thätig  heim  Aufsuchen  ihrer  Beute.  Das  Auftre- 
ten vieler  Vögel  zur  Zeit,  wo  sie  Junge  haben,  und  an  denen  der 
Thiergarten  ziemlich  reich  ist,  darunter  nanienflich  Krähen.  Doh- 
len, Staarc.  Drosseln,  Sperlinge,  Finken,  Meisen.  Spechtmeisen  und 
Spechte,  welche  letztere  öfter  um  ihren  Schnabel  ganxe  Gespinnst- 
ballen  trugen,  mag  Ursache  sein,  dafs  es  mir  zur  Zeit  des  Puppen- 
zustandes  schwer  hielt,  an  den  untern  erreichbaren  Zweigen  ver- 
hält nifsmäfsig  viele  dergleichen  aufzufinden.  Bei  einer  am  23.  Juni 
mit  Herrn  Dr.  Gerstäcker  angestelllcn  Recherche  an  Ausschlägen 
älterer  Eichen  fanden  sich  an  einigen  Lokalitäten  in  den  Knospen 
und  Blättern  zwar  viel  mehr  Puppen  vor,  als  ich  an  den  Zweigen 
bemerkt  hatte,  indefs  scheint  mir  selbst  diese  Zahl  eine  bedeutend 
verminderte,  wenn  man  die  kolossale  Menge  der  Raupen  dagegen 
in  Rechnung  bringt. 

Als  der  Heerd  des  Frafses  waren  zu  betrachten  die  ge- 
schützten mittäglichen  Partien  des  Thiergartens  an  der  nach  ihm 
benannten  Strafse,  von  der  neuen  Statue  der  Diana  an  bis  zum  Odeum 
ungefähr;  dort  sah  ich  auch  im  vorigen  Jahre  die  meisten  Falter. 
An  dem  Rande  längs  der  Stadtmauer,  vom  Brandenburger  Thore  bis 
zur  Schulgartenstrafse  zeigte  sich  weniger  Frafs,  und  die  nördlichen 
Gegenden  litten  nur  in  einzelnen  Horsten  so  viel  als  die  südlichen 
und  westlichen.  Der  Wickler  scheint  demnach  von  der  Thiergar- 
tenslrafse  bis  el\va  zur  Hofjäger-Allee  und  darüber  hinaus  geflogen 
zu  sein,  und  dann  sich  wegen  der  herrschenden  Windrichtung  west- 
östlich an  der  südlichen  linken  Seite  der  Charlottenburger  Chaussee 
namentlich  ausgebreitet  zu  haben,  ohne  indefs  die  Eichen  von  Bei- 
levue  und  die  rechts  jener  Strafse  belegenen  Theile  zu  verschonen. 

Aus  der  Flugweise  des  Wicklers,  welcher  nur  jedesmal  kurze 
Strecken  zurücklegt,  erklärt  es  sich,  dafs  er  in  der  Umgebung  Ber- 
lins, im  Spandauer  und  Falkenhagner  Forste,  in  Schönhausen,  in 
Friedrichsfelde  im  Ganzen  nur  wenig  wahrzunehmen  gewesen; 
er  hat  also  nur  auf  besonderen,  ihm  zusagenden  Rayons  die  Eiche 
bis  auf  ihre  Blattstümpfe  gänzlich  entkleidet  und  dort  jeden  etwa 
zu  erwartenden  Mast-Ertrag  verhindert. 


den  Fraß  des  Kahn-Eichen-lVicMers.  317 

Vorschläge  zur  Vorbauung  und  Vertilgung  dürften  kaum 
zu  machen  sein;  das  Suchen  der  Puppe  mit  nur  einigermafsen  Er- 
folge ist  zweifelhaft,  wenigstens  in  Beständen  ohne  Unterwachs; 
Todtschlagen  der  Schmetterlinge  zur  Zeit  der  Begattung  am  Baume 
und  das  Einsammeln  der  Raupen  ist  kaum  durchzuführen,  da  die 
Wickler  oft  hoch  an  die  Bäume  lliegen  und  dort  sitzen,  auch 
nach  Regentagen  die  Gebüsche  aufsuchen  und  die  Raupen  sehr 
klein  sind. 

Schutz  der  Vögel,  direkt  oder  indirekt  durch  die  Erhaltung 
ihrer  Fulterplätze  an  alten,  absterbenden  Waldbäumen,  kann  auch 
hier  nicht  genug  empfohlen  werden;  zu  demselben  trägt  auch  das 
jetzt  schon  mehr  inhibirte  Wegnehmen  des  abgefallenen  Laubes  bei, 
unter  welchem  sehr  viele  für  Vögel  Nahrung  gebende  Insekten-Lar- 
ven sich  aufhalten;  so  dürfte  in  dieser  Beziehung  zur  Vorbauung 
der  Insektenschäden  in  dem  zur  Annehmlichkeit  unserer  Residenz 
so  wesentlich  beitragenden  Thiergarten  das  Mögliche  geleistet  sein. 


21* 


Zur  Synonymik  der  europäischen  Coleopteren 


von 
Ober-Lieutenant  L.  v.  Hey  den 

in  Frankfurt  a.  M. 


,.u. 


eber  Sisyphus  alhiventris  Dahl,  Tauscheri  Fisch, 
und  JBoschnaki  Fischer. 

Sisyphus  alhiventris  Dahi  kommt  mit  weifsen  Körper- 
seiten nach  Stentz  nur  in  solchen  Gegenden  im  Menschenkolh 
vor,  wo  die  Bevölkerung  sich  von  Mais  oder  Welschkorn  uälirl. 
Dieser  Kolh  soll  schneeweifs  sein.  Von  weifser,  staubartiger 
Färbung  sind:  Seitenrand  des  Halsschildes  und  der  Flügeldek- 
ken,  die  Seiten  des  ganzen  Hinterkörpers  und  des  Pygidium.  An 
der  Ober-  und  Bauchseite  scheint  die  weifse  Farbe  sich  leicht  ab- 
zuwischen. 

Meine  Exemplare  stammen  aus  Ragusa  (Dahl),  Caucasus  (Ko- 
lenati),  Ungarn  und  Türkei  (Dr.  Michahelles),  Krim  und  Jonische 
Inseln  (Parreyfs). 

S.  Tauscheri  Fisch,  ist  nur  eine  südliche  Varietät  des  S. 
Schuefferi.  Meine  türkischen  Exemplare  haben  alle  einen  mehr  oder 
minderen  Metallglanz.  Parreyfs  schickte  als  Tauscheri  aus  der  Krim 
ein  Exemplar,  auf  das  alle  Angaben  Fischer's  (S.  uter^  subaeneus, 
clypeo  angusle  exciso,  etylris  sul/nilidis.  striatis,  poslice  valde  gib- 
bis)  passen.  Fischer  giebt  in  der  Entomogr.  imper.  Boss.  l\.  p.  209 
gleichfalls  Südrufsland  als  Vaterland  an. 

S.  Boschnaki  Fisch.  (1.  c.  p.  200)  ist  nach  Exemplaren  auf- 
gestellt, bei  denen  sich  die  rothgclbe,  sehr  kurze  Behaarung  des 
Halsschildes  gut  erhalten  hat.  Ich  besitze  solche  Exemplare  aus 
vielen  südlichen  Ländern  Europas.  Menetries  führt  in  seinem  Ca- 
talogue  raisonne  als  Synonym  den  albivenlris  Ziegl.  an. 


V.  Heijden:   über  europäische  Coleoptera.  319 

*i.  Ouitis  pugil  Costa  ist  nach  der  Abbildung  /«rci/er  cf  mit 
sehr  grofsen  Sclieiikelai)hängeu. 

Onilis  irroratus  Kossi  bei  Costa  ist  die  Kossi'scLe  Art. 

Onilis  ftircifer  Rossi  bei  Costa  =  himgaricus  Wvhsi.  =z  nie- 
lybaeus  Muls. 

3.  Onlh  opha gus  Iruchmenus  Kolen.  ist  (nach  zwei  Ori- 
ginalen) von  maurus  Luc.  durch  enger  punktirtes  Halsschild  unter- 
schieden; dagegen  ist  nicht  von  trxichmenus  zu  trennen: 

Ontit.  marmoralus  Faldni.  (nach  zwei  Kolenati'schen  Stücken). 

4.  Onihophagus  inaiirus  Luc.  :=  marginalis  Gehl.  =:an- 
(lalnsiciis  WalfL  Von  marginalis  besitze  ich  ein  von  Faldermann 
geschicktes  sibirisclies  Exeniphu-,  von  andalnsicus  3  Typen. 

5.  Onihophagus  trochiscobius  Kolen.     nach    einem    Typ. 
sehr   nahe   mit   aleppensis  Redt,    verwandt.     Der   letztere  ist  aber 
ohne  Melallglanz  und  das  Halsschild  weiiläulig  und  nicht  tief  punk- 
lirl.     Bei   trochiscobius   ist    das   Halsschild    grünlich    glänzend,    die. 
Punktirung  viel  enger  und  tiefer. 

6.  Aphodizis  suturalis  Faldni.  nach  zwei  Kolenati'schen 
Stücken  =  grunarius  mit  rothbrauueu  Flügeldeckoi;  die  Ränder 
und  besonders  die  Naht  sind  dunkler.  Diese  Varietät  ist  nahe  ver- 
wandt mit  A.  trucidatus  Uavold  (Berl.  Ent.  Ztschr.  1863.  p.  351), 

7.  Aphodius  rhenonum  Zelterst.  in  meiner  Sammlung,  aus 
Schweden  von  Sturm  geschickt  ist  2,  hat  gerandete  Basis  des  Hals- 
schildcs  und  gehört  demnach  zu  lapponum  (s.  Harold  Berl.  Entom. 
Ztst;hr.  1863.  p  372).  Zwei  Exemplare,  welche  Staudinger  aus  Is- 
land mitbrachte,  haben  ebenfalls  ein  hinten  gcrandetes  Halsschild. 

8.  Aphodius  exclumalionis  Motsch.  aus  Carthagena  in 
Spanien  =  exclamalionis  Motsch.  aus  der  Mongolei.  Meine  und 
die  Molschulsky'schen  Exemplare  stammen  aus  derselben  Gegend, 
nämlich  aus  Carthagena  in  Spanien,  und  wurden  von  Haudschuch 
gesammelt;  ein  mongolisches  Stück  schickte  Graf  Mannerheim  an 
meinen   Vater. 

9.  Iloplia  canescens  Motsch  i.  1.  (unter  diesem  Namen  öf- 
ter aus  Hufsland  verschickt)  ist  nach  einem  typ.  Exemplare  =  pi- 
licollis  Er. 

10.  Pohjphyllu  fullo  L.  var.  Boryi  Brülle  =  caucasica 
Kolen.  (nach  Typ.)  Das  S'  unterscheidet  sich  leicht  von  der  Stamm- 


32Ö  »'.   Hey  den:  über 

avt  fullo  dadurch,  dafs  der  Clypeus  vorn  beiderseits  in  2  scharfe 
Zäbuchen  ausgezogen  ist,  während  er  bei  fnllo  abgernndei  ist.  Bei 
Boryi  $  ist  der  Clypeus  vorn  mehr  aufgeworfen .  und  bildet  vorn 
beiderseits  einen  stumpfen  Winkel,  welcher  bei  fullo  9  abgerundet 
ist,  auch  ist  er  in  der  Miltc  sfäiker  seitlich  zusammengedrückt.  Der 
Raum  zwischen  den  grofsen  weilscn  Flecken  der  Flügeldecken  ist 
bei  meinen  Exemplaren  aus  dem  Caucasus  und  der  Türkei  mit  weis- 
sen Schüppchen  besprengt;  sehr  selten  findet  sich  dies  bei  Exem- 
plaren, besonders  9  der  ecbten  fulto.  —  Burmeisfer  und  v.  Kiesen- 
wetter ziehen  Boryi  mit  Recht  zu  fullo^  der  ersicre  giebt  aber 
nicht  die  genauere  Beschreibung  des  Clypeus,  sondern  sagt  nur: 
„hat  ein  stärker  entwickeltes  Kopfschild".  Die  Kopfbildung  beini 
2  hat  nicht  immer  die  scharf  ausgepräglen  Charaktere,  und  es  ist 
oft  unmöglich  aus  einer  Anzahl  südlicher  Exemplare  die  2  lufullo 
und  Boryi.  herauszufinden.  In  der  Sammlung  des  Herrn  Dr.  Haag 
befindet  sich  ein  Exemplar  (]es  fullo  9  aus  Scheveningen.  welches 
die  ausgeprägte  Clypeus-Bildung  der  südlichen  Exemplare  besitzt. 

11.  Homaloplia  pruinosa  Küst.  und  allernata  Küst.  sind 
Varietäten  von  ruricola. 

Von  der  ersteren  Art  liegen  mir  Originale  vor.  Sie  wurde  von 
Küster  1S49  aufgestellt  und  durch  den  über  die  ganze  Oberfläche 
verbreiteten  Reifschimmer,  das  feiner  punktirle  Brustschild  und  durch 
Zwiscbenräunie  der  Flügeldecken,  welche  abwechselnd  et^vas  brei- 
ter und  zerstreut  punktirt  sind,  von  ruricola  unterschieden.  Die 
Behaarung  soll  bei  dem  d"  schwarz  und  dünn,  bei  dem  9  greis  sein. 
Burnieistcr  giebt  dieselbe  Haarfarbe  bei  ruricola  cj'^  an;  auch  er- 
wähnt derselbe  den  reifartigen  Uebcrzug  bei  gröfseren  südli- 
chen Exemplaren;  selbst  bei  den  Frankfurter  Stücken  ist  er  mit- 
unter recht  sichtbar.  Dafs  die  Zwischenräume  abwechselnd  breiter 
sein  sollen,  trifft  nur  bei  einem  meiner  Original-Exemplare  zu,  und 
zwar  ebenso  unbedeutend,  wie  bei  einem  9  aus  hiesiger  Gegend. 
Die  angeblichen  Unterschiede  des  Kopfes  kann  ich  bei  meinen  Ori- 
ginalen nicht  herausfinden. 

Küsier's  Angaben  über  seine  Homaloplia  ulternala  aus 
der  Türkei  sind  auf  den  ersten  Blick  durch  die  glatten,  abwech- 
selnd höheren  Zwischenräume  der  Flügeldeckensl reifen  von  prui- 
nosa zu  unterscheiden  und  passen  vollkommen  auf  eine  Anzahl  von 
Dr.  Michahelles  erhaltener  türkischer  Exemplare.  Die  Erhöbungen 
sind  nicht  so  bedeutend,  wie  sie  Küster  angiebt;  meine  .3  Exem- 
plare zeigen  darin  Uebergäuge;  auch  ein  südfranzösisches  Exemplar 


europaische  Coleoplcra.  321 

zeigt  dieselbe  Flügeldeckenbildung.  (Vlalsiuil  neunl  die  Zvvischeu- 
räauie  bei  rnricola  ,,subdcpriinces".  Die  Angabc  Küsler's,  dafs  al- 
ternuia  glatte  Zwisclienräumc  haben  soll,  siiinnil  nicht  mit  seiner 
HauplbeschreibuDg.  wo  er  dies  gar  nicht  erwähnt. 

12.  Anoinala  tiinata  Faldern«.  =.  arcunla  Gebl.  Blanch. 
Die  eiste  wurde  nach  gelbbeinigen  Exemplaren  mit  schmaler, 
mondförniiger,  von  der  Mitte  der  Flügeldecken  nach  den  Schultern 
sich  hinziehender  brauner  Binde  aufgestellt;  arctuUa  ist  ganz  schwarz, 
nur  die  Flügeldecken  sind  gelbbraun,  mit  dunkler,  ebenso  wie  bei 
lunala  gebildeter,  aber  breiler  Binde.  Die  Farbe  der  Fühler  ist 
bei  beiden  gelb. 

Wer  die  Arten  vor  sich  hat,  kann  über  die  Identität  nicht 
mehr  in  Zweifel  sein. 

13.  Cardiophorus  rultiiidicotlis  Fiiv.  Typische  Stücke  aus 
Candia  in  meiner  Sammlung  passen  vollkommen  auf  die  Beschrei- 
bung von  lurgidtis  Er. 

14.  T/ianasimus  ruflpes  Brahm.  Diese  seltene  Art  zog 
mein  Vater  öfter  aus  Kiefernbolz  aus  dem  Frankfiu'ler  Wald.  Er 
wird  oft  mit  TA.  suhstriatns  Gebl.  verwechselt,  welcher  nur  zum 
Theil  rölblich  gefärbte  Beine  besitzt.  Bei  Th.  rti/ipes  Brahm  sind 
das  erste  Drillheil  der  Flügeldecken,  das  Malsschild  und  die  ganzen 
Beine  von  röthlicligrlber  Färbung.  Er  scheint  sehr  wenig  bekannt 
und  von  allen  Schriftstellern  bis  auf  Brahm,  Bach  und  Bosc  mit 
subslriuUts,  der  mit  fovmicurius  L.  nahe  verwandt  ist,  verwechselt 
worden  zu  sein. 

Brahm  giebt  von  ihm  folgende  Diagnose: 

,^Cterus  rujipes:  izifiis,  elylris  ultra  d'miidium  iiigris ,  J'asciis 
duabus  (dbis ,  prima  nigredinem  lerminanie.  Ct.  formicario  plua 
auatn  triplo  minor.     Caput  Ihoracisque  margo  anterior  nigra. 

Habitat  Aschalfenburgi  ad  truncos  arborurn.'' 

Er  ist  viel  kleiner  und  heller  wie  die  beiden  andern  Arien; 
vor  der  erslen  weifsen  Binde  belindct  sich  „nie"  ein  schwarzer 
Querstreif,  der  bei  Jhrmicarius  und  substriatus  nur  sehr  selten  fehlt. 
Ich  kenne  nur  ein  Stück  von  suLsiriatus  aus  dem  Schwarzwald, 
bei  dem  der  vor  der  ersten  weifsen  Binde  belindliche  schwarze 
Qucrslreif  seillich  beiderseils  bis  auf  einen  schwarzen  Punkt  ver- 
schwunden ist. 

Zum  Vergleich  gebe  ich  hioi   für  die  3  Arien  neue  Diagnosen; 


322  1'     Herjdcn :  über 

1.  Thanasimiis  formicariu.s  L.:  Rufiis .  capile  fhoracis 
margine  (muco,  pedihns  nigris:  ntiteniiis  piceis^  articulo  uUimo 
flavo\  elytris  nigris.  fasriit,  dunhus  oblicjuis  alhiciis.  anliris  rnjis : 
ante  fasciam  nlbidam  primam  vitla  nigra,  subitis  Intns  rufus. 
Thorax  fort  Her  rugoso-pnnctatns. 

Variat  larsis  plus  minnsve  riifls.   —    Long.   2y  —  4^   lin. 
Tota  Europa. 

2.  Thanasimus  substr latus  Gebl.:  Rufus ^  capile  tlioracis 
maj'giiie  antico  nigro-,  antennis  piceis,  arlicido  ultimo  Jlavo:  pedi- 
bus  ru/is,  femornm  apice  late,  tibiisque  plus  minusve  infuscalis: 
elytris  tit  in  priori;  subtus  rufus,  pectore  nigra.  Thorace  vage 
punctato.  — ■  Long.  3i  —  4   lin. 

Habitat  in  regionibus  nionianis:  Suecia.  Charaouny,  Schwarz- 
wald,  Lapponia. 

3.  Thanasimiis  rufipes  Bralun:  Corpore  pedibusque  totis 
flavo-rufis',  capile,  thoracis  margine  antico,  pectore  nigro:  ely- 
tris nigris  fasciis  duabus  albidis.  antice  usque  ad  fasciam  primam 
alhidam  ßavo-ru/is.  —  Long.  2^  —  3  lin. 

Habitat  in  Germania  media. 

Die   ziemlich  verwickelte  Synonymie  verfhcili  sich  wie  folgt: 

1.  Thanasimus  formicariiia   L. 

Attelabtis  foriuicariun  Liiin.    Syst    iSat.  II.  628.  8. 

Cleriis  forjnicariiis  Fabr.   Syst.  Eleulli.  L  280.  5.   —   Panz. 

Fauna  Ins.  Eur.   t.  4.    f.  8.   —  Herbst  Col.  7.  208.  2.  tab. 

109.  f.  2.  —  Gyllenhal  Ins.  Suec.   I.    310.  1.  —  Sturm 

Deutschi.  Faun,   XI    32.  t.  231.  —  Ratzeburg  Forstins.  I. 

p.  33.  tab.  1.  f.  17.   —  Spinola  Essai  monograph.  Clcr.  a. 

p.  188.  —  Klug  Versuch  einer  systeiuat.  Bestimmung  etc. 

p.  31.  6.  —  Redtb.  Fauna  austr.  ed.  II.  p.  550.   —   Bach 

Käferfauna  II.  p.  91.  —   Böse  Käfer  Deulschl.  p.  393. 

2.  Thanasimus  substriafus  Gebl.  Notice  sur  1.  Colropt.  Mem.  Mose. 

T.  II.  p.  471.  -  Gyllenhal  I.  c.  var.  b,  T.  IV.  .3-34.  var. 
b,  c,  d.  —  Sturm  1.  c.  p.  34.  3.  (ausführliche  Beschrei- 
bung). 

femoralis  Dej.  Cat    p.  41.   —  Klug  1.  c.  (var.)  p.  36.  6. 

tformicarius  Spin.  ')  loc.  cit.  a.  p.  189.  —  Zett.  Ins.  Läpp, 
p.  88.  2  ,  Fauna  Ins.  Läpp,  I.   122    2. 

irußpes  Klug  1.  c.  p.  36.  7. 


')  sämmtliche  von  Spinola  angegebenen  Varietäten  mit  hellgefärbten 
Beinen  scheinen  hierher  zu  gehören;  er  giebt  aber  bei  keiner  eine  schwarze 
Färbung  der  Brust  an. 


europäische  Coleoptera.  .  323 

•3.  Thanasimus  ritfipes  Bralim  Hoppe  Entom.  Taschenbuch  für 
1797.  p.  136.  3.  —  Bach  Käferfauna  II.  p.  91.  (ohne  Sy- 
nonyme).  —   Böse  Käfer   Ueutsclil.  p.  393. 

15.  Pseudocliina  tcslacea  Duflsclim.  und  Ps.  laevis  III. 
=z   Red lenha  eher  i   Bach. 

Beide  Arien  werden  oft  mit  einander  verwechselt.  Die  klei- 
nere, sehr  häufige  Art  von  1  —  1^  Linie  (die  eigentliciie  testaceu 
Duit)  ist  durch  den  Handel  über  die  ganze  Erde  verbreitet,  und 
findet  sich  in  Insekiensammlungen,  Herbarien  und  amerikanischen  Ta- 
baksrollen etc.  J)ic  viel  gröfsere /«eris  III.  {Redlenbacheri  ^Vk  c\\) 
von  \~  bis  2J  Linien  lebt  nach  Exemplaren,  die  Superintendent 
Schmidt  in  Mainz  fing  und  als  serralicornis  verschickte,  auf  Di- 
steln. Auf  diese  Lebensweise  deutet  auch  das  Synonym  Cardui 
Dej.  Catal.  Als  sonstige  Fundorte  sind  mir  bekannt:  Oesterreich 
(Redtenbacher  und  meine  Sammlung),  Portugal  und  Ungarn  (Illi- 
ger),  Darmstadt  (nach  Bach  von   Klingelhöfter  gefunden). 

Ps.  torqunta  Chevr.  aus  Algier  (Allard)  ist  nahe  verwandt, 
aber  eine  gute  Art  mit  weniger  gewölliten,  gleichbreiteu  und  län- 
geren Flügeldecken. 

Ob  Plinus  serricornis  F.  (Entomol.  syst.  L  i.  p.  241.  9.)  in 
diese  Gattung  gehört,  darüber  könnte  nur  das  Fabricius'schc  Origi- 
nal Aufschluls  geben.  Die  Beschreibung:  „Tliorace  gibbo,  deflexo, 
testaceus.  antennis  serratis.  Habitat  in  Americae  planus  siccatis. 
Parvus  totus  testaceus.  parum  villosus.  Antennae  filiformes,  serra- 
tae.  Caput  tesfaceum  oculis  globosis,  atris.  Elytra  laevia ,  imma- 
culata"  und  die  Lebensweise  in  getrockneten  Pllanzen  spricht  für 
Pseudochina  teslacea^  welche  z.  B.  nach  Frankfurt  mit  Pflanzensen- 
dungen Rüppell's  aus  Abyssinien  kam.  Anohium  mhiuhan  und  pu- 
niceum  werden  kurz  vorher  von  Fabricius  beschrieben.  Sollte  es 
sich  bei  Vergleich  der  Fabricius'schen  Sammlung  herausstellen,  dafs 
Pl.  serricornis  in  diese  Gattung  gehört,  so  gebührt  diesem  Namen 
nur  etwa  aus  Pietäls-Rücksichten  der  Vorrang;  da  aber  die  Art  so 
unkenntlich  beschrieben  ist,  dafs  die  gleich  nachfolgenden  älteren 
Schriftsteller  selbst  das  Thier  nicht  mehr  deuten  konnten,  so  ist 
doch  wohl  dem  Duftschmidt'schen  Namen  lestaceus  der  Vorzug  zu 
geben.  Was  Waltl  als  serricornis  F.  (ligniperda  Waltl  i.  I.)  aus 
Andalusien  mitbrachte,  ist  nach  zwei  Originalen  in  meiner  Samm- 
lung =  teslacen. 

Die  Synonymie  beider  Arten  ist  folgende: 
1.   Pseudochina  laeois  III.  Mag.   VI.  p.  17. 

Xijlet.  testaceus  Redt.  Faun    austr.   ed.   II    p.  .S60. 


324  •  V.   Ileyden:   über 

Redlenbacheri  Bach  Käfuilauiia  II.   p.  115.  4. 

tcslaccnx  liose  Käl".  Deulschl.  p.  402.  4. 

ofhraceus  Sturm  C;it    (1843)  |».  84. 

Cardui  Dej.,  laevis  Duft.  Di-jean  Cat.  (1837.)  p.  129. 

2.  Pseudockina  testacea   Dutt.   Fauna    auslr.    IM.    p.  46.  VII.   — 
Sturm  Deutsclil     Fauna  XI.    p.  89.   tab    237.  f.  p.  9.  — 
Bach  Käferlauna  II.  p.  116.  5. 
?serriconiis  F.  Entom.  Syst.  I.   p.  240.  8  ;   Syst   Eleulb.  I. 
326.   II. 

lö.  Best ä  t igu  H gen  zu  Ki csen  vvctter's  Aufsatz  über 
Isont  iru-  Ar  {  cn. 

a.  Isomira  ochropus  Küst.  ist  nach  zwei  Originalen  in  mei- 
ner Sammlung  (ein  Exemplar  isl  ganx  dunkel,  das  andere  liat  braune 
Flügeldeeken)  Varietät  von  wufrma,  wie  Kiesen  weiter  ganz  riehlig 
angiebt.  iNur  niufs  es  Berl.  Ent  Zeitscbr.  18G3.  p.  424  letzte  Zeile 
heifseii  ochropus  statt  obloti^a,  p.  426  Zeile  6  von  unten  ist  oblonga 
riclilig. 

b.  T)afs  /.  hypocritn  Muls.  auch  im  Engadin  viel  häufiger 
mit  dunkeln  als  mit  hellen  Flüi:eldeckcn  vorkommt,  habe  ieh  eben- 
falls in  meinem  Aufsalz:  ,. Beilrag  zur  Coleopteren-Fauna  des  Ober- 
Eiigadius"  (Jahresbericht  der  naturf.  Gesollschaft.  Graubünd.  1863. 
p.  ••!5)  erwähnt. 

r.  /.  icteropa  Kiisl.  Ich  erhielt  ein  kleines  Exemplar  der 
hyporrila  mit  hellen  Flügeldecken  von  Tarnier  aus  der  Provence  als 
.semijhwa.  Das  Thier  pafst  vollkommen  auf  die  Küster'sche  Be- 
schreibung von  icleropu. 

17.   M ifcel  ochares  muurina  Muls. 

Das  d"  wurde  von  Redlenbacher  als  linearis,  das  2  als  morio 
beschrieben.  Diese  Art  darf  nicht  mit  linearis  Panz.  verwechselt 
werden,  welche  das  cT  zu  Lrevis  Gyll.  ist.  —  Maurina  isl  3i^  Lin. 
lang,  das  gröfsle  Exemplar  von  brevis   nur  2^   Lin. 

Das  cT  erhielt  mein  Vater  als  morio  Z leg  1er  aus  Tyrol  von 
Dahl,  <las  9-  als  atra  Da  hl  von  Dahl  aus  Sleyermark  geschickt. 
Redlenbacher  und  Mulsanl  halten  t;anz  richtig  die  beiden  Arten 
maurina  und  barbalu  durch  die  Bildung  der  Vorderbrust  auseinan- 
der. Bei  der  kleineren  Art  bnrbala  Latr.  sind  nändich  die  Hüften 
der  Vorderbeine  durch  eineii  schmalen  Fortsatz  der  Vorderbrusl  ge- 
trennt, was  bei  der  groisen  Art  maurina  nicht  der  Fall  ist.  Die 
iMännchcn   beider  Arten    haben    ziemlich   gleiciibreite    Flügeldecken. 


europäische  Coleoptera.  325 

Wegen  manrina  verweise  icli  auf  die  Redteubachcr'schen  Beschrei- 
bungen von  linearis  und  inorio;  barbaia  ist  die  allgemein  be- 
kannte Art. 

In  den  Synonymen  scheint  noch  einige  Verwirrung  zu  herr- 
schen; nach  genauem  Vergleich  der  verschiedenen  Beschreibungen 
mufs  ich  die  Citalc,  die  Mulsant  für  harhaia  anführt,  für  richtig  er- 
klären, mit  Ausnahme  des  Illiger'schen  Citates:  In  Schneider's  IMa- 
gaz.  p.  fi07.  13.  Die  Beschreibinig  und  Gröfse  (3|  Linien)  passen 
vollkommen  zu  mfiurina.  Vielleicht  hat  Mulsant  die  Illiger'sche  Be- 
schreibung in  natura  gar  nicht  gekannt,  da  das  Werk  jetzt  ziem- 
lich selten  ist.  Mulsant  w^ar  übrigens  selbst  zweifelhaft,  ob  die  Art 
hierher  gehöre.  Die  Abbildungen  und  Beschreibungen  von  Olivier 
und  Tigny,  die  Mulsant  mit  ?  hierher  zieht,  habe  ich  nachgelesen; 
es  ist  aber  aus  den  kurzen  Angaben  gar  nicht  ins  Reine  zu  kom- 
men, was  beide  Schriftsteller  ah  Jlavipes  (Olivier  mit,  Tigny  ohne 
Abbildung)  vor  sich  gehabt  haben.  Die  Olivier^schc  Abbildung  (ein 
schwarzes  Thier  mit  gelben  Schenkeln)  gleicht  eher  einer  Cistela 
'i  luperns  Herbst  Mycet.  brevis  bei  Illiger  scheint  nach  weibli- 
chen Exemplaren  von  mmirinn  aufgestellt  zu  sein. 

18.  Eryx  melanaria  Germ,  ist  gute  Art.  Meine  Exemplare 
stammen  ziemlich  aus  derselben  Gegend,  woher  Germar  seine  Ori- 
ginale empfing,  nämlich  die  Germar'schen  (und  von  diesem  an  Kü- 
ster mltgelheilt)  ans  der  Lausitz;  meine  aus  Ebersdorf  im  Reufs- 
schen.  Die  Art  wurde  zuerst  von  Germar  (im  Magaz.  der  Entom. 
p.  12."^)  als  Helops  melanarins  Zenker  1813,  von  Küster  unter  dem- 
selben Namen  erst  IbSO  beschrieben.  Küster  erwähnt  nicht  die 
Germar'sche  Beschreibung.  Sie  unterscheidet  sich  von  E.  ulra  L. 
{^Prionxjclnis  aler)  durch  braunschwarze  Farbe,  hellere  Fubesccnz, 
gröfsere  Breite  und  geringere  Wölbung. 

19.  Omophhis  Stier  Uni  Tarnier  i.  1.  r:::  anceps  Mals. 

O.  AumOiiti  Tarnier  in  litt,  rz  abdominalis  Gast  ein  au, 
Küster. 

20.  Dircaea  repanda  (Dej.)  :=  Orchesiu  nndulata  Kraatz. 
Mein  V^ater  erhielt  von  Dahl  (der  mit  Dejean  viel  in  Verkehr  stand) 
ein  Banaler  F^xemplar  unter  dem  Dejean'schen  Nanien. 

21.  Dircaea  l'arreyssii  Dej,  Muls.   =   modeslu  Parreyfs. 
Ich  besitze  ein  Exen)plar  von  Parreyfs  aus  der  Krim.     Mulsant 

giebt  als  fragliches  Vaterland  dieses  äufserst  seltenen  Käfers  Ungarn  an. 


326  V.    Heijtleii:  über 

22.  Epiphaneus  mnlach  i l  icn.s  Schh.  aus  Klciiiasieu  wurde 
von  Kindernianu  öfter  unter  dem  Naaicn  Eiisomus  analoticus  ver- 
schiekl. 

23.  M agdatinus  clavis; er   Küst.   =  bnrbicornis  (^. 

Diese  Arl  ist.  naeh  mätinliclieu  Exemplaren  von  barhicornis 
aui'geslclll.  Küster  veigleielit  die  Arl  mit  Pttmi  und  unterscheidet 
sie  durch  die  Bildutig  der  Fühler  ,,von  aUen  Arten*',  ßl.  Pruni 
hat  in  beiden  Geschlechtern  ähnlich  gebildete  Fühler;  hei  barbicor- 
nis  d"  ist  das  letzte  Fül)lerglied  länger  als  die  drei  voihergehendeu 
zusammen.  Hätte  Küster  seinen  claviger  mit  barbiconiis  (den  er 
wahrscheinlich  gar  nicht  kannte)  verglichen,  so  hätte  er  gewifs  die 
neue  Arl  nicht  aufgestellt.  Ein  Original-Exemplar  in  meiner  Samm- 
lung stimmt  in  allen  Punkten   mit  barbicornis.  ') 

24.  Magdaiinus  langiildus  Schh.  nnifs  aus  den  europäi- 
schen Catalogen  gestrichen  weiden,  da  Schönherr  (Gen.  et  Spec. 
Cureul.  T.  VII.  Pars  II.  p.  143)  Brasilien  als  Vaterland  angiebt. 

25.  li /lopalofjus  mucropus  iierm.  ist  nach  Slurm'schen  und 
DahTschen  vStücken  sicher  nur  Rh.  femoralus  mit  ganz  sch^varzeu 
Beinen.  Dies  nur  zur  Bestätiü:un£;  der  Kraatz'schen  Angaben  in 
dieser  Zeitschrift.  1864.  p.  140. 

26.  Rhopnlopns  huiigaricua  F.Herbst  ist  nach  einem  Par- 
reyfs'schen  Exemplar  aus  Croalien  sicher  nur  Rh.  in/mbrlcus  Germ, 
mit  in  der  Mitte  glattem  und  mehr  rmiy.clig  punktirtem  Halsschild; 
dabei  ist  das  ganze  Thier  etwas  kleiner.  Die  Diagnosen  von  Fa- 
bricins  und  Herbst  sind  sehr  kurz:  thorace  glabro,  subspinoso,  ni- 
grum.  clytris  obscuro-aeneis.  iiiul  es  widerstreitet  keine  Angabe  den 
Käfer  auf  insubricus  zu  bezichen.  Aber  der  Fabricius'sche  Name 
bat  den  Voriang: 

CaUidlum   hiiiigaricuin   F.    1801. 

Callidhcm   instibricnm  Germ.   1824. 
Rh.  iu.subrirn.s  variirt  sehr  in  der  Gröfse  und  Punktirung  des  Hals- 
schildes:  ich   besitze  Exemj)lare  mit   ganz  glattem  Halssehild,  bei  an- 
dern ist  es  Hill'  am   Bande  fein,    bei    einem  sehr  grofsen   lürkischeu 
sehr  eng  punktirl    und  dadurch  glanzlos. 


')   In    aluilichtT  NVeist    hat   sich    bt-reils    v.  Kiesi-iiwcllcr   auf  S.  277 
ausgesprochen. 

D    Ited 


europäische  Coleopiera.  327 

26.  Callidium  glahratum  Charp.  zzz  casianeum  Redtb. 
=  Deltilii  Chcvr.  Cbarpentier  sagt  in  seiner  Beschreibung  (Ho- 
rae  Entoniol.  p.  225):  Dahl  hoc  Callidium  ad  nie  niisil  sub  nomine 
caslanei:  quod  vero  nomeu,  quia  celeberr.  Paykull  jam  alii  inseclo 
imposuit,  aliud  erat  substituendum. 

Mein  Exemplar  erhielt  mein  Vater  ebenfalls  von  Dahl  als  ca- 
staneutn  Meg.  aus  dem  Banat,  auch  stimmt  Charpentier's  Beschrei- 
bung vollkommen  damit  ü berein.  Der  Thorax  hat  uacli  Charpen- 
tier  6  oder  7  glatte  Tuberkeln;  bei  meinem  Exemplare  sind  sie  nur 
sehr  schwach  angedeutet,  und  zwar  an  jeder  Seile  drei.  C.  Del- 
tilii Chevr.  (Guer.  Mag.  Zool.  1856.  p.  435)  stimmt  nach  der  Be- 
schreibung vollkommen  mit  glabratum,  nur  erwähnt  Chevrolat  die 
Unebenheiten  des  Halsschildes  nicht,  sondern  sagt  nur:  grossiere- 
ment  ponetue  sur  le  prothorax.  Redtenbacher's  Angaben  über  ca- 
staneum  passen  ebenfalls.  Bei  allen  drei  Beschreibungen  wird  der 
dunkle  metallisch- glänzende,  verwaschene  Längsvvisch  der  Flügel- 
decken erwähnt,  der  auch  bei  meinem  Exemplar  recht  deutlich  ist. 
Das  Halsschild  scheint,  wie  bei  den  Callidien  überhaupt,  in  der 
Stärke  der  Sculptur  zu  variiren. 

Die  Beschreibung  von  Charpcntier's  Call,  glabrattim  ist  die  äl- 
teste (1825),  C.  casianeum  Redtb.  (1849),  C.  Deltilii  Chevr.  (1856). 

27.  Callidium  similare  Küst.  kann  man  nur  als  eine  der 
vielen  Varietäten  des  C.  variabile  ansehen.  In  der  Beschreibung 
dreht  sich  fast  alles  um  die  Farbe,  die  gerade  hier  so  unendlich  va- 
riirt;  man  betrachte  nur  die  grofse  Masse  der  Mulsant'sehen  Varie- 
täten (nicht  weniger  als  58!),  Küster  giebt  selbst  wieder  zwei  Va- 
rietäten seines  similare  an:  1)  elylris  ochraceis  (normal  chalybaeis), 
2)  elytris  ochruceis,  apice  atro  cacruleis.  Ich  ziehe  die  Stammart 
Küster's  zu  Ph.  nigrinus  Muls.  (Küster  glebl  an,  Mitte  des  Halsschil- 
des schwarz);  zu  welcher  Untervarietät  aber,  kann  ich  nicht  her- 
ausfinden, da  einige  Merkmale  auf  diese,  einige  auf  andere  der  12 
Untervarietäten  passen. 

Var.  «.  Küst.  gehört  zu  Mulsant's  Varietät  nigricolHs. 
Var.  ß.  Küst.  zu  Mulsant's  Varietät  D.  (pmeustus  F.) 

28.  Morimus  verectmdus  Falderm.  aus  dem  Caucasus  kann 
ich  nicht  von  lugubris  F.  unterscheiden.  Faldermann  vergleicht  ihn 
mit  dieser  Art,  aber,  wie  es  scheint,  mit  dunkleren  Exemplaren,  die 
weniger  deutliche  Flecke  haben.  Ich  habe  mehrere  südeuropäi- 
sche lugubris  mit  Faldermann's  Beschreibung  verglichen,  und  Wort 


328  r.   Hey  den:  über 

für  Wort    pafsl    auf  beide   Arten.     Falderraann's   Diagnose   (Faun, 
entom.  Transcauc.  11.  p.  274  No.  489)  ist  folgende: 

JViger,  (lense  cinereo  -  pubescens ;  Ihorace  cylindrico  ,  confertbn 
rugoso',  elylris  oblongo-ovatis,  cinereis,  fusco-irroratis.  singulo  ma- 
cutis  duabus  fusco-nigris  notalis.  —  Long.  9^,  lat.  4  liu. 

29.  Leptura  tesserula  Charp.  wird  von  Kiesenwetter  mit 
Recht  für  idcnlisch  mit  L.  bisignnta  Brülle  erklärt  (Berl.  Entom. 
Zeitschr.  1861.  p.  404),  und  zwar  ist  sie  nach  weiblichen  Exempla- 
ren mit  etwas  viereckigem  Fleck  aufgestellt.  Ich  besitze  2  Dahl- 
sche  Stücke  aus  dem  Banat.  Der  gröfste  Theil  der  Cliarpeotier- 
schen  Arten  aus  Ungarn  rührt  ebenfalls  von  Dahl  her.  Stentz  ver- 
schickt aus  Siebenbürgen  eine  Varietät  iranssylvania  Stentz  i.  1. 
ohne  jede  Spur  einer  runden  Makel,  der  schwarze  Spitzenfleck  der 
Flügeldecken  ist  vorhanden, 

30.  Exochomtis  unicolor  Schaufufs  =  wnico/or  Dahl  i.  1. 
aus  Toscana  ist  gute  Art. 


I 


lieber  Molorchus  abbreviatus  Panz.  und 
Salicis  Mills. 

von 

Oberlieutenant  L.  v.  Hey  den. 

(Hierzu  Taf.  IV.  Fig.  6.  7.) 


D. 


"urch  die  Bereitwilligkeit,  mit  welcher  meine  beiden  Freunde, 
die  Herren  Stern  in  Frankfurt,  mir  ihr  sämmtliches  Material  über 
diese  Arten,  welche  sie  in  Anzahl  zogen,  zur  Untersuchung  anver- 
trauten, bin  ich  in  den  Stand  gesetzt,  über  die  Verwandtschaft  und 
Unterschiede  beider  einen  genügenden  Aufschlufs  zu  geben 

Vor  allem  mufs  hervorgehoben  werden,  dafs  es  zwei  gut  un- 
terschiedene Arten  unter  den  grofsen  Molorchen  giebt.  Linne  war 
der  erste,  welcher  einen  grofsen  Molorchus  unter  dem  Namen  ma- 
jor beschrieb.  Seine  Diagnose  ist  aber  so  kurz,  dafs  nur  zweifel- 
haft angegeben  werden  kann,  -welche  der  beiden  bis  jetzt  bekann- 
ten Arten  er  darunter  verstanden  hat.  Fast  säramtliche  späteren 
Schriftsteller  schreiben  einfach  die  Linne'sche  Diagnose:  elytris  di- 
midiatis.  ferrugineis^  immaculatis,  antennis  brevibus  nach;  zu  diesen 
gehört  auch  Fabricius,  der,  wie  mir  scheint,  ohne  Veranlassung  den 
Linne'schen  Namen  major  in  abbreviatus  abänderte.  Im  System. 
Entomol.,  seinem  ältesten  Werk  über  Käfer,  führt  er  zum  ersten 
Male  den  Namen  abbreviatus  an,  giebt  aber  dazu  die  unveränderte 
Linne'sche  Diagnose,  wie  in  allen  seinen  späteren  Werken.  Linne 
sagt  aber  in  der  kurzen  Beschreibung  (Fauna  Suec.  No.  838)  .... 
antennae  nigrae,  basi  ferrugineae,  ....  abdomen  lougiusculum,  li- 
neare, nigrum;  es  sind  dies  Angaben,  welche  nur  auf  M.  Salicis 
cT^  passen.  Panzer  giebt  gleichfalls  die  Linne'sche  Diagnose,  aber 
mit  dem  Fabricius'schen  Namen;  sein  Thier  ist  sicher  nicht  .Saijcis, 
sondern  die  andere  robustere  Art,  die  zum  ersten  Male  von  ihm 
sehr  kenntlich  abgebildet  wird.  Dieser  Art  gebührt  also  der  Pan- 
zer'sche  Name  abbreviatus.  —  M.  Salicis  Muls.  ist  die  kleinere  Art 


330  L.   V.   lleydcn:  über 

mit  schwarzen  Kniecn,  zu  der  ich  fraghch  den  major  L.  stelle. 
Büttner's  Populi  ist  sicher  nach  kleinen  cT  von  Salicis  aufgestellt. 
Rlulsant  war  der  erste,  welcher  aus  dem  major  eine  eigene  Art  un- 
ter dem  Namen  Salicis  ausschied  und  kenntlich  beschrieb.  Mul- 
saut's  Name  verdient  also  den  Vorzug,  obgleich  eine  grol'se  Anzahl 
Molorchen  älterer  Schriftsteller,  alle  unter  dem  Linne'scheu  Namen 
major,  darauf  bezogen  werden  müssen. 

Molorchus  abbreviatus  lebt  in  Eichen  und  Buchen  (v.  Heyden, 
Stern),  Ulme,  Maulbeerbaum  (Mulsant),   Pappel  (Mulsant)  [?  wenn  . 
keine  Verwechselung  mit  Salicis  vorliegt,  denn  diese  Angabe  rührt 
von  Dupont  her]. 

M.  Salicis  Muls.  lebt  in  Weiden  (v.  Heyden,  Stern,  Redten- 
bacher),  Aspen  (Büttner,  Stein). 

Die  Männchen  beider  Arten  unterscheiden  sich  von  ihren  Weib- 
chen durch  die  Form  des  letzten  Hinlerleibssegmentes;  bei  den  er- 
steren  ist  dieses  verbal tnifsmäfsig  klein  und  das  vorletzte  oben  sehr 
stark  gewölbt;  bei  den  Weibchen  ist  das  letzte  Glied  sehr  lang, 
ziemlich  gleichbreit,  nach  hinten  nur  allmälig  verschmälert,  dabei 
viel  flacher.  Bei  den  Männchen  sind  die  Fühler  nach  der  Spitze 
zu,  vom  5ten   (iliede  anfangend,  gewöhnlich  dunkler. 

1)  Molorchus  abbreviatus  Panz.  ist  gewöhnlich  die  grös- 
sere der  beiden  Arten:  das  gröfstc  mir  bekannte  cT  hat  13^  Linien, 
das  gröfste  2  14 J  Linien.  Die  Fühler  sind  stärker  und  robuster 
gebaut  wie  bei  Salicis,  beim  9  hellbraun,  beim  cT  dunkelbraun,  an 
der  Spitze  am  dunkelsten.  Das  Ha'sschild  ist  beinahe  so  breit  wie 
lang,  der  ganze  Vorder-  und  Hinterrand,  sowie  die  Seiten,  sind 
„sehr'*  stark  goldglänzend  behaart,  so  dafs  an  diesen  Stellen  kaum 
die  schwarze  Grundfarbe  zu  erkennen  ist.  Die  Brust  ist  in  beiden 
Geschlechtern  ebenfalls  sehr  stark  goldglänzend  behaart.  Die  Flü- 
geldecken sind  hinten  fein  schwarz  gerandet.  Die  Innenseite  der 
Mittelschenkcl  hat  in  beiden  Geschlechlein  stets  einen  schwarzen, 
mehr  oder  weniger  starken  Schatten.  Die  schwarze  Binde  der  Hin- 
terschcukel  endigt  ziemlich  weit  ,,vor'*  den  gelben  Kniecn  (bei 
Salicis  sind  die  Kniee  stets  schwarz);  oft  ist  sie  auf  der  Unterseite 
kaum  durch  etwas  dunklere  Färbung  angedeutet;  ein  gleicher 
schwarzer  Fleck  findet  sich  stets,  mehr  oder  weniger  deutlich,  auf 
der  Ober-  und  Aufsenseite  der  Endspitze  der  Hinterschienen.  Bei 
den  cT  sind  das  Iste,  2te,  31  e  Hinterleibsscgment  auf  der  Unterseite 
gelbbraxm  mit  schwarzem  Schatten  in  der  Mitte  des  ersten  Segments; 
der  Rest  des  Hinterleibs  ist  schwarz.  Beim  9  sind  sämmtliche  Se- 
gmente auf  der  Unlerscilc  hinten  gelbbraun,  an  den  ersten  am  brei- 


Molorchtis- Arien.  331 

testen,  bei  einem  Exemplare  auch  das  ganze  Iste  und  2te  Segment 
auf  der  Unterseite,  mit  dunklerem  Schatten  auf  der  Mitte  und  au 
den  Seiten.  Die  Oberseite  der  drei  ersten  Segmente  ist  stets  ganz 
gelbbraun.  Beim  cT  ist  das  vorletzte  Segment  kugelig  gewölbt,  das 
letzte  unter  dem  vorletzten  ziemlich  stark  verborgen,  viel  schmä- 
ler, abschüssig,  an  den  gerandelen  Seilen  und  hinten  abgerundet; 
oben  in  der  Mitte  befindet  sich  eine  kurze,  sehr  deutliche  Falte. 
Das  vorletzte  (beim  cf)  auf  der  Unterseite  sehr  stark  verlieft,  von 
zwei  scharfen,  schräg  nach  vorne  gehenden  Falten  eingefafst.  Beim 
2  ist  das  vorletzte  Segment  von  den  andern  wenig  an  Form  ver- 
schieden, das  letzte  ebenso  lang  wie  das  vorletzte,  nicht  darunter 
verborgen,  wenig  gewölbt,  an  der  Basis  etwas  schmäler  als  das 
vorletzte,  die  abgerundete  Spitze  halb  so  breit  als  vorn,  an  den  Sei- 
ten, besonders  in  der  Mitte,  wulstig  gerandet,  daneben  mit  einem 
länglichen  Eindruck. 

2)  Molorchus  Salicis  Muls.  ist  durchschnittlich  kleiner  (cT 
9\ — 11^  Lin.,  2  10-J-  — 15|  Liu.).  Die  Fühler  sind  graciler,  das 
Halsschild  schmäler,  viel  länger  als  breit,  nur  an  den  Seiten  mit 
goldglänzenden  Haaren  besetzt,  die  an  den  vier  Ecken  dichter  bei- 
sammen stehen.  Die  Flügeldecken  sind  hinten  gleichfarbig,  oder 
mit  etwas  dunklerem  Fleck  an  der  Spitze.  Die  Brust  ist  schwä- 
cher behaart.  Der  schwarze  Fleck  an  der  Innenseite  der  Mittel- 
schenkel ist  nie  vorhanden,  ebenso  fehlt  stets  der  schwarze  Fleck 
an  den  Hinlerschienen.  Der  glänzend  schwarze  Fleck  der  Hiuter- 
schenkel  nimmt  die  ganze  Schenkelverdickung  ein  und  reicht  hin- 
ten bis  an  die  Schienen.  Die  weiblichen  Fühler  sind  gelbbraun 
mit  dunklerer  Spitze;  die  männlichen  schwärzlich,  das  1  —  4  Basal- 
glied und  die  Wurzel  des  5ten  rothbraun.  Bei  dem  cT  sind  auf 
der  Unterseite  die  drei  ersten  Hinterleibsringe  gelbbraun,  der  dritte 
mehr  oder  weniger  gebräunt;  bei  den  $  ist  der  Hinterleib  ganz 
schwarz,  und  nur  die  Seiten  der  zwei  ersten  Segmente  sind  oben 
gelbbraun.  Die  beiden  letzten  Segmente  des  cT  sind  oben  ebenso 
wie  bei  abbreviatus,  nur  fehlt  das  sehr  deutliche  Fältchen  der  Ober- 
seite. Die  Unterseite  des  vorletzten  Segments  ist  an  der  Spitze 
nur  schwach  mondförmig  verlieft.  Beim  9  ist  das  vorletzte  Se- 
gment wenig  von  den  ersten  verschieden,  das  letzte  so  lang  wie 
das  vorletzte,  schmal,  ziemlich  gleichbreit,  hinten  zugerundet,  an 
den  Seiten  wie  bei  major  gewulstet  und  vertieft.  Das  letzte  Drit- 
tel der  Flügel  ist  besonders  beim  9  schwärzlich,  bei  abbreviatus 
befindet  sich  nur  ein  tiefschwarzer,  nach  aufsen  mehr  oder  weni- 
ger verwaschener  Fleck  aui  Spitzenaufsenrand.     Herr  Stern  besitzt 

Berl.  Entomol.  Zeitschr.    VUI.  22 


33SS  V.  Ueyden:  über 

eine  Salicis  var.  cT,    bei    der   die  ganzen  Hinterschenkel   nur  einen 
sehr  schwachen  Schein  von  scliwarzer  Färbung  haben. 

Zu    1.    Molorchus   ahbreviatus    Panzer    gehören    folgende 
Citate: 

1  )  JVf .  ahbreviatus  Panz.  Faun.  Gernian.  ALI.  20.  (nur  die  Abhildan^ 
ist  sicher). 

2)  ?  IVJ.  ahbreviatus  Panz.  Deutschi    Insektenlauna  j)  280. 

3)  M.  major  Guerin  Iconograph.  II.  pl.  44,  8.  scheint  wegjen  der  der- 
ben Fühler  und  des  kurzen  breiten  Halsschilds  sicher  hierher  zu 
gehören.  Dagegen  sprechen  zwar  die  schwarzen  Kniee,  die  ganze 
Figur  ist  aber  flüchtig  gemalt, 

a.  (1840)  Castelnau,  Hist.  natur.  des  Ins.  coleopt.  T.  II.  p.  442.  1. 
pl,  50.  flg.  4.  als  M.  major  (schlechte  Abbildung,  aber  wegen 
des  kurzen  Halsschildes  und  der  dicken  Fühler  sicher  hier- 
her; desgl.  nach  Beschreibung). 

h.  (1843)  Necydalis  major  Boitard  INouv.  Manuel  coinplet  d'En- 
tomol.  T.  IL  p.  287. 

4)  in.  major  Mulsant,  Coleopt.  de  France  I.  p.  IIL 

Zu  2.  Molorchus  Salicis  Muls.  gehört: 

?  1)  (1761)  Necydalis  major  L.  Fauna  suec.  ed.  IL  No.  838. 

? 2)  (1767)  -  -        L.  Syst.  nat.  ed.  XII.  T.I.  parsll.  p.  641    I. 

?3)  (1788-93)    -  -        L.  Syst.  nat.  ed.  Gmelin  p.  1878. 

?4)  (1753)  Musca  cerambyx  major  Schalter,  der  Afterholzbock  p.  5  — 
12.  f.  1 — 5.  scheint  ein  grofses  2  ^O"  Salicis.  Die  Farbeuanga- 
ben  in  den  Abbildungen  sind  ungenau. 
5)  (1764)  Necydalis  primus  Schäffer  Iconogr.  t.  10.  f.  10.  11.  Schäf- 
fer  benannte  die  Arten  nicht,  sondern  nuraerirle  sie  in  den  Gat- 
tungen. Seine  Abhililung  läfst  an  der  zierlichen  Gestalt  des  Kör- 
pers und  der  Fühler  und  den  schwarzen  Knieen  sehr  deutlich 
den  Salicis  erkennen.  Die  vortreffliche  Abbildung  stellt  ein  9 
dar,  mit  dem  charakteristischen  schwarzen  Hinterleib  mit  gelben 
Seiten. 

?6)  (1764)  Gronovius  Enumer.  Insect.  p.  173  INo.  626.  t.  15.  (ohne  ISa- 
men).  Linne'sche  Diagnose;  nach  Abbildung  (^. 

11)  (1781)  Necydalis  icimcumonea  De  Geer  (Geschichte  der  Insekten 
V.  p.  314.  1)  gehört  nach  Abbildung  (sehr  deutlich  die  schwar- 
zen Kniee)  und  Beschreibung  zu  Salicis.  Die  ganze  Abbildung 
flg.  1.  stellt  ganz  richtig  ein  $  vor;  der  abgebildete  Hinterleib 
flg.  2.  gehört,  wie  angegeben,  zu  einem  cf. 

?8)  (1775)  Leptura  ahbreviata  Fabr.    Syst.  Ent.  p.  199.  18. 

?9)  (1781)         -  -  Fabr.  Spec.   Ins.  I.   p.  250.  No.  27. 

?10)  (1787)       -.  -  Fabr.  Mantissa  I.  p.  160.  No.  35. 

?11)  (1792)  Molorchus  ahbreviatus  Fahr.   Ent.  Syst.  I.  IL  p.  3.56. 

?  12)  (1801)  -  -  Fahr.  Syst.  Eieulh.  IL  p.  374. 


Molorrhus- Arien.  333 

13)  (1784)  Neeydalis  major  Laicliarting  (Beschreib,    d.  Tyrol.  Ins. 

II.  p.  173.  1.)  gehört  nach  der  Beschreibung  sicher  zu  Salicis, 
und  zwar  ist  es  nach  der  Hintcrleibsfarbe  ein  ^T. 

14)  (1784)  Neeydalis  major  Harrer  Beschreibungen   etc.    zu  Schäffer 

Iconograph.  p.  241.  INo.  402. 

15)  (1789)  yecydalis  major  Villers  Entom.  I.  p.  277.  Nach  Beschrei- 

bung {(^^),  besonders  der  Hinterleibsfarbe  (maris  abdomen  fer- 
rugineum,  apice  nigrunj,  feminae  nigrum). 

16)  (1789—1808)  Neeydalis  major  Oliv.    (Ent.  IV.  No.  74.  p.  5.  t.  J. 

fig.  1  a.  b  )  gehört  nach  Beschreibung  ....  antennae  nigrae,  basi 
Ferrugineae  ....  abdomen  nigrum  ....  Corselet  presque  cylin- 
drique  ....  sicher  hierher;  ebenso  nach  der  Abbildung,  beson- 
ders der  Gröfse  des  Körpers,  dem  langen  Halsschild  und  dem 
bis  auf  das  Iste  Segment  schwarzen  Hinterleib  (Fig.  l.b  stellt 
ein  $  vor;  Olivier  giebt  dies  zwar' nicht  an,  aber  es  ist  leicht 
an  der  Hinterleibsform  zu  erkennen).  Die  Spitzen  der  Hinter- 
tarsen  sind  zwar  schwarz;  es  kann  dies  aber  vermalt  sein,  da 
alle  Tarsen-  und  Schenkelspitzen  dunkel  gehalten  sind. 

?  17)  (1790)  Leptnra  ahbreviata  Rossi  Faun.  Etrusc.  I.  p.  164.409. 

?18)  (1794)        -  -  Rossi  Faun.  Etrusc.  ed.  Hellwig  T.  I. 

p.  186.  409. 

?  19)  (1798)  Gymnoplerio?i  majus  Schrank  Faun.  boic.  I.  p.  688  schfiint 
nach  der  kurzen  Beschreibung:  Gröfse  von  11  Linien  und  dem 
schwarzen  Punkt  am  Ende  der  Decken,  hierher  zu  gehören. 

?20)  (1800)   Mol.  major  Va^k.Ymn  Suec.  Hl.  p.  129  (gute  Beschreibung). 

?2I)  (1805)  Neeydalis  major  Bechstein  u.  Scharfenberg  Forstins. 
I.  p.  220.  1.  ist  salieis  9  nach  der  Angabe:  am  Ende  der  Flü- 
geldecken manchmal  ein  schwarzer  Punkt,  nach  dem  schwarzen 
Hinterleib  und  den  einfarbig  rothbraunen  Fühlern;  nur  pafsl 
nicht:  Hinterfüfse  schwarz 

22)  (1819)  Mol.  populi  Büttner  Germar  Ent.  3.  p.  245.  No.  12. 

23)  (1827)  Mol.  ahhreviatiis  Gyllenh.   Ins.  Suec.  4.  p.  120.  cf$. 

24)  (18:59)   Mol.  salieis  Mulsant  Coleopt.  de  France  I.  p.  112.  No.  2. 

pl.  4.  fig.  f. 

Mol.  major  Redtenb.  Fauna  austr.  ed.  II.  p.  856. 

25)  (1843)  Necyd.  Salicis  (Dup  )  Boitard  1.  c    p.287.     Die  Boitard- 

schen  Beschreibungen  sind  kurz,  aber  lassen  beide  Arten  («6- 
hreviata  und  Salicis)  genügend  erkennen. 

26)  (1856)  Mol.  major   Bach  Käferfauna  pag.  26.  1.     Bach   vermengt 

beide  Arten,  nach  der  Angabe  der  Lebensweise. 

27)  (1859)   Mol.  major  Böse  Käfer  Deulschl.  p.  .'S80.    I. 


22 


Zur  Kenntnifs  der  deutschen  Heteroneura- 

Arten. 


Vom 

Director  Dr.  H.  Loew  in  Meseritz. 


E 


s  kann  kaum  ein  für  den  Verfasser  einer  entomologischen  Ar- 
beit willkommeneres  Ereignifs  geben,  als  wenn  dieselbe  von  Facb- 
genossen  eine  eingehende  Kritik  erfährt,  welche  die  Irrthümer  der- 
selben berichtigt,  ihre  Lücken  ausfüllt  und  die  noch  übrig  geblie- 
benen Zweifel  hebt.  Die  einzige  Forderung,  welche  der  Verfasser 
meines  Erachfens  an  seinen  Kritiker  zu  stellen  hat,  deren  Erfüllung 
er  aber  auch  nothwendig  von  ihm  verlangen  mufs,  ist  die,  dafs  die- 
ser vor  den  Thatsachen,  seien  es  Thatsachen  der  Natur  oder  That- 
sachen  der  Literatur,  so  viel  Respekt  hat,  dafs  er  sie  gelten  läfst, 
wie  sie  sind,  aber  sie  nicht  entstellt  oder  nach  Laune  und  persön- 
lichen Gelüsten  fälscht.  —  Vielen  meiner  früheren  Arbeiten  ist  in 
Herrn  Schiner  ein  Kritiker  entstanden,  welcher  es  mit  den  That- 
sachen von  beiderlei  Art  nicht  genau  nimmt,  welcher  die  Dinge  in 
der  Natur  nicht  sehen  will,  wie  sie  sind,  sondern  wie  sie  ihm  ge- 
rade passen,  und  welcher  alles  dasjenige  in  den  früheren  Publika- 
tionen, was  seinen  Behauptungen  widerspricht,  entweder  völlig  igno- 
rirt  oder  nach  seinen  Bedürfnissen  umgestaltet.  —  Eine  kleine  Ar- 
beit (Wiener  entom.  Monatsschr.  l.  53),  in  welcher  ich  eine  Aus- 
einandersetzung der  mir  bis  dabin  bekannt  gewordenen  deutschen 
Heteroneura-Arien  versuchte,  hat  unter  Anderem  auch  das  Schick- 
sal gehabt,  von  Herrn  Schiner  (Dipt.  Austr.  II  .37)  in  seiner  Weise 
zurecht  gemacht  und  kritisirt  zu  werden.  Ich  beschrieb  in  dieser 
Arbeit  als  Hei.  alpina  eine  neue  Art,  welche  Herr  Schiner  mit  der 
von  Herrn  Zetterstedt  (Dipt.  Scand.  XII.  4816)  beschriebenen  Het. 
pictipes  vereinigt,  ohne  die  allergeringste  Rücksicht  auf  die  einer 
solchen  Vereinigung  auf  das  aller  entschiedenste  widersprechenden 


H.  Loew:  zur  Kenntnifs  der  deutschen  Heteroneura- Arten.     335 

Beschreibungen  beider  Arten  zu  nehmen.  —  Ich  unterschied  da- 
selbst ferner  zwei  Varietäten  von  Het.  albimana  Meig.  mit  dem 
Bemerken,  dafs  die  Beobachtung  in  der  Natur  entscheiden  müsse, 
ob  sie  wirklich  nur  Farbenvarietäten  derselben  Art  seien,  oder  ob 
man  sie  als  verschiedene  Arten  zu  betrachten  habe.  Herr  Schiner 
beschreibt  die  Männchen  der  einen  derselben  d\s  Hel.pictipesTjQii.^ 
welche  durcb  ganz  andere  Stellung  der  Queradern  und  ganz  an- 
dere Färbung  der  Föfse  von  derselben  völlig  verschieden  ist,  wäh- 
rend er  für  die  andere  Varietät,  zu  denen  er  die  Weibchen  der  er- 
sten wirft,  den  Namen  Het.  albimana  Meig.  beibehält.  Nachdem 
er  so  meine  Het.  alpina  gewaltsam  zur  Het.  pictipes  geprefst  und 
demnächst  dieser  Het.  pictipes  Zelt,  ganz  stillschweigend  das  Männ- 
chen meiner  var.  ß  der  Het  albimana  Meig.  untergeschoben  hat, 
sind  ihm  die  Tliatsachen  so  weit  zurecht  gerückt,  dafs  er  nun  die 
Schaale  seines  Tadels  in  einer  langen  Note  über  mich  ausgiefsea 
und  mir  vorwerfen  kann,  dafs  ich  Exemplare  von  Het.  alpina  mit 
Het.  albimana  vermengt  zu  haben  scheine  u.  s.  vv.  Diese  Note, 
deren  Studium  ich  bestens  empfohlen  haben  will,  ist  die  bitterste 
und  vernichtendste  Kritik,  welche  über  Herrn  Schiner's  logische 
Befähigung  geschrieben  werden  kann. 

Seit  dem  Jahre  1857,  in  welchem  ich  meinen  frühern  Versuch 
über  die  deutschen  Heteroneura- Av\en  schrieb,  ist  meine  Kenntnifs 
derselben  nur  um  2  Arten  gewachsen.  Andere  europäische  Arten 
sind  mir  nicht  bekannt  geworden,  doch  habe  ich  die  mir  damals 
noch  unbekannte  Beschreibung,  welche  Zetterstedt  im  l'iten  Theile 
seiner  Dipt.  Scand.  von  Het.  pictipes  giebt,  kennen  gelernt.  Rei- 
cheren Zuwachs  hat  meine  Kenntnifs  der  exotischen  Arten  erhal- 
ten, namentlich  sind  mir  itjzwischen  mehrere  Arten  der  nordame- 
rikanischen,  wie  der  südamerikanischen  Fauna  bekannt  geworden; 
unter  diesen  nordamerikanischen  Arten  befinden  sich  keine,  welche 
von  unsern  europäischen  Arten  auffallend  abwichen,  während  einige 
der  südamerikanischen  durch  eine  stärkere,  mit  langer  und  dichter 
Behaarung  besetzte  Fiihlerborste  ausgezeichnet  sind. 

Unsere  europäischen  Arten  lassen  sich  nach  der  Anwesenheit 
oder  Abwesenheit  aufgerichteter  Börstchen  vor  dem  Ende  der  Ober- 
seite der  Schienen  in  2  Gruppen  vcrtbeilen  und  die  Arten  jeder 
Gruppe  wieder  nach  der  genäherteren  oder  entfernteren  Stellung 
der  Queradern  in  zwei  Abtheilungen  bringen.  —  Einen  grofsen  sy- 
stematischen Werth  scheint  mir  das  Fehlen  oder  Vorhandensein  des 
aufgerichteten  Borstchcns  vor  dem  Ende  der  Oberseite  der  Schie- 
nen nicht   zu  haben,   da   dieses  liorslchen   bei  einzelnen  exotischen 


336  H.   Loew:  zur  Kenntnifs 

Arten  so  klein  ist,  dafs  man  zweifelhaft  sein  kann,  zu  welcher  von 
beiden  Gruppen  man  sie  stellen  soll,  da  auch  in  beiden  Gruppen 
Arten  mit  sehr  verschiedener  Stellung  der  Queradcin  vorkommen. 
Vergleicht  man  nur  Arten  vv^ie  Hei.  ßnvn  mit  Arien  wie  Hei.  al- 
bimana,  oder  kennt  man  gar  nur  diese  beiden  Arten,  so  erscheint 
ihre  generische  Trennung  höchst  gerechtfertigt,  ja  beinahe  selbst- 
verständlich, da  bei  ihnen  zu  dem  beide  Gruppen  sondernden  Un- 
terschiede auch  noch  ein  grofser  Unterschied  in  der  Stellung  der 
Flügeladern  hinzukömmt.  Dieser  Umstand  hat  Herrn  Hallday  ver- 
aniafst,  für  die  der  ersten  Gruppe  angehörige  Hel.Jlava  den  Gat- 
tungsnamen ..^Clusia'"  in  Vorschlag  zu  bringen,  so  wie  später  Herrn 
Zetterstcdt  auf  dieselbe  Art  seine  Gattung  ^^MacrochirfC''  zu  errich- 
ten. Will  man  die  erste  Gruppe  zu  einer  eigenen  Gattung  erhe- 
ben, so  wird  man  für  dieselbe  doch  weder  den  Namen  „CVusia" 
noch  den  Namen  .,Macrochira'-^  verwenden  dürfen,  da  ersterer  schon 
von  Linne  an  eine  Pflanzengaftung  vergeben  worden  ist,  und  da 
letzterer  mit  den  bereits  früher  verwendeten  Namen  ^.Macrochei- 
r««"  und  ,^!\Iacrochyrns''\  die  beide  nothwendig  in  .^Macrochirus''^ 
berichtigt  werden  müssen,  sich  nicht  verträgt.  Es  bleibt  also  in 
diesem  Falle  nichts  übrig,  als  einen  neuen  Gattungsnamen  zu  wäh- 
len, wozu  ich,  mit  IJeziebung  auf  die  Weite  der  Mundhöhle,  den 
Namen  ^.Stomphasticd'''  vorschlage. 

Die  mir  bekannten  deutschen  Arten  gruppiren  sich  in  folgen- 
der Weise. 

I.  Ohne  Borstchen  vor  dem  Ende  der  Oberseite  der  Schienen. 

A.  Hintere  Querader  mäfsig  weit  vom  Flügelrande  entfernt. 

1.  decora  Lw. 

2.  Jlava  IM  cig. 

B.  Hintere  Querader  sehr  weit  vom  Flügelrande  entfernt. 

3.  nigrimaiia  nov.  sp. 

II.  Mit  einem  Borstchen  vor  dem  Ende  der  Oberseite  der  Schienen. 

A.  Queradern  sehr  genähert. 

4.  atbimana   Meig. 

5.  rxißcoUis  Meig. 

6.  alpina  L  w. 

B.  Queradern  weniger  genähert. 

7.  geomyzina  Fall. 

Wollte  man  der  bis  jetzt  in  Deutschland  noch  nicht  aufgefun- 
denen Het.  piclipes  Zett.  in  dieser  Uebersicht  einen  Platz  anwei- 
sen, so  würde  sie  als  8tc  Art  hinter  Hei.  geomyzina  Fall,  aufzu- 
zählen sein. 


der   deutschen  Heleroneura-Arlen.  337 

Ueber  die  aufgezählteu  Arten  habe  ich  Folgendes  zu  be- 
rnerkeu. 

1.  Heleron.  decora  Lvv.  $.  —  Dilnte  Jlavescens^  alaruin  Um- 
pidartiin  maculis  duabus  {altera  costnli,  altera  discoidali)  arcuque 
apicali  nigris.  —  Long,   corp    3^  lin.,  long.  al.  3*    lin. 

Syn.   Heteroneura  decora  Lw.    Wien.  eut.  Monatschr.   VII.  39. 

Diese  schon  durch  ihre  Flügclzeichnung  höchst  kenntliche  Art 
wurde  vom  Herrn  Dr.  Gersläcker  bei  Kreuth  gefangen  und  von  mir 
nach  einem  Weibchen,  welches  ich  der  gefälligen  Mittheilung  des- 
selben verdanke,  a.  a.  O.  beschrieben. 

2.  Heteron.  flava  Meig.  <S  et  $.  Flava,  ularutn  margine 
subapic(di  lalissime,  sed  latiguide  et  inuequaliter  in/tiscato,  settdis 
tibiarum  praeapicalibus  nullis.  —  Long.  corp.  2^  —  3^^  lin.,  Long, 
al.  2^ — 3  lin. 

S}'ri.    Heleroiityza  ßava  Mcig.  Syst.  Beschr.  VI.  4(i.  2 

Heterutnyza  sptirca  Hai,   Eni.  Maj;.  I.  171. 

Macruchira  flava  Zeit.  Ins.  Lajip.  784.   1.  (excl.  $) 

Matrochira  flava  Zctl.  Dipl.  Scand.  VII.  2683.  1. 

Heteromyza  ßava  Walk.  Dipt.  Br.  II.  163.   I. 

Clusia  flava  Scliin.  Faun.   II.  36. 

Die  Art  ist  in  Deutschland  überall  nicht  gar  selten  und  findet 
sich  auch  in  Skandinavien  und  England.  Sie  ist  an  ihrer  Gröfse, 
an  der  cnifernten  Siellung  der  Qneradern,  an  dem  Mangel  des  Borst- 
cheus  vor  dem  Ende  der  Oberseile  der  Schienen,  an  der  gelben 
Körperfärbung  und  an  dem  schwachen  rauchbräunlichen  Schatten, 
welcher  vor  der  Mündung  der  zweiten  Längsader  beginnt,  auf  dem 
Ende  der  Marginalzellc  am  deutlichsten  ist  und  sich  verwaschen  bis 
zur  Flügelspilze  hin  ausdehnt,  sehr  leicht  kenntlich.  Bei  recht  aus- 
gefärbten Exemplaren  ist  die  hintere  Querader  stets  von  einem  ver- 
waschenen bräunlichen  Schalten  umgeben,  auch  zeigt  sich  hei  den- 
selben zuweilen  oben  an  den  Brnslseiten  die  Spur  einer  bräunlichen 
Längsstriemc  und  auf  dem  Thoraxrücken  die  Spur  zweier  bräunli- 
chen Längslinien.  Das  dritte  Fühlerglied  ist  bei  beiden  Geschlech- 
tern an  der  Insertionsstelle  der  Fühlerborstc  mehr  oder  weniger  ge- 
schwärzt. Bei  dem  Weibchen  ist  die  Spitze  der  Taster  geschwärzt; 
auch  sind  die  Vorderfüfse  desselben  bis  fast  zur  Wurzel  hin  braun 
oder  schwarzbraun  gefärbt,  was  bei  keinen)  der  16  Männchen  mei- 
ner Sammlung  der  Fall  ist. 

Dafs  Mcigen's  Heteromyza  ßava  gegenwärtige  Art  ist,  habe  ich 


338  H.   Loew:   zur  Kennlnifs 

in  der  Schles.  entom.  Zeitg.  XIII.  11.  ausführlicher  nachgewiesen: 
sowohl  Meigen's    Beschreibung,    als    das   von   ihm    als   Heieromyza 
ßava  bestimmte  Exemplar  der  Winthem'.schen  Sammlung  bestätigen 
diese  Bestimmung. 

Herr  Schiner  giebl  in  der  Gattungs-Diagnose  von  Clus'ta^  wel- 
che er  doch  wohl  nur  nach  der  ihm  allein  bekannten  II.  ßava  ge- 
bildet hat,  an,  dafs  die  Taster  des  Weibchens  fast  cylindrisch  seien, 
in  der  Beschreibung  der  Art  nennt  er  sie  gar  vorn  (d.  h.  am  Ende) 
verschmälert.  Das  sind  Merkmale,  welche  sich  nicht  in  der  Natur, 
sondern  nur  in  Herrn  Schinei's  Phantasie  finden.  Die  Taster  des 
Weibchens  von  Il.ßava  sind  ebenso  flach  wie  die  des  Männchens, 
aber  etwas  breiter  und  am  Ende  nicht  verschmälert,  sondern  abge- 
rundet. Wäre  Herr  Schiner  ein  Schriflsteller,  welcher  es  mit  den 
Thalsachen  der  Natur  genau  nimmt,  so  müfste  man  aus  seinen  An- 
gaben schliefsen,  dafs  er  eine  ganz  andere  Art  als  H.ßava  vor  sich 
gehabt  habe;  bei  seiner  Art  die  Dinge  zu  sehen  und  darzustellen, 
läfst  sich  das  nicht  schliefsen.  Wenn  er  sagt,  dafs  die  Borstchen 
an  den  Beinen  überall  kurz  seien,  so  hat  er  dabei  die  Beborstung 
auf  der  Unterseite  der  vordem  Schienen  des  Männchens  unberück- 
sichtigt gelassen.  — 

3.  Heteron.  nigrimana  nov.  sp.  cT-  JVigra^  halleribus  pe- 
dibusque  anticis  praeter  maximam  femorutn  parlem  concoloribus, 
alis  dilutissime  std)ßuscis  prope  upicem  perspicue  infuscatis,  setulis 
tibiarum  praeapicalibus  nullis.  —  Long.  corp.  ly  ling..  Long.  al. 
lA  lin. 

Schwarz,  aufser  an  den  Brustseiten  nur  wenig  glänzend.  Kopf 
schwarz;  die  Seitenränder  der  Stirn,  das  Gesicht  und  die  Backen 
mit  Ausnahme  ihres  hintern  Theils  gelb;  am  vorderen  Augenrande 
zeigt  sich  weifslicher  Schimmer.  Fühler  gelblich,  das  dritte  Glied 
am  Ende  geschwärzt.  Taster  gelblich.  Am  Seitenrande  des  Thorax- 
rückens ist  keine  heller  gefärbte  Seitenstrieme  zu  bemerken.  Vor- 
derhüflen  gelblich;  Mittel-  und  Hinterhüften  schwarz  mit  gelber 
Spitze.  Vorderbeine  tiefschwarz,  die  beiden  ersten  Drittheile  der 
Schenkel  gelblich  und  die  erste  Hälfte  der  Schienen  auf  ihrer  Ober- 
seite braun;  Mittel-  und  Hinterbeine  ganz  gelb,  das  letzte  Glied  der 
Füfse  kaum  etwas  bräunlicher.  Die  Unterseite  der  Vorderschenkel 
mit  borstenförmigen  schwarzen  Haaren  sehr  dicht  besetzt  und  die 
Unterseite  der  Vorderschienen  mit  kurzen,  borstenartigen  Härchen 
liicbt  gewimperf;  an  der  Unterseite  der  Mittelschenkel  und  Mittel- 
scliienen  ist  keine  solche  Behaarung  zu  bemerken.     Vor  dem  Ende 


der  deulschen  fJeteroneura- Arten.  339 

der  Oberseite  der  Schienen  findet  sich  kein  deutliches  aufgerichte- 
tes Borstclien.  Schwinger  geschwärzt.  Flügel  deutlich  graubräun- 
lich getrübt;  schon  ziemlich  weit  vor  der  Mündung  der  2fen  Längs- 
ader beginnt  eine  deutliche  rauchbrauiie  Trübung,  welche  sich  bis 
über  die  3te  Längsader  ausbreitet  und  bis  zur  Flügelspitze  reicht; 
die  hintere  Qucrader  ist  viel  weiter  vom  Flügelrande  entfernt,  als 
bei  Heleron.  ßava.,  und  die  Entfernung  der  Quei  ädern  verhältnifs- 
mäfsig  geringer,  so  dafs  die  kleine  Querader  weiter  jenseits  der  Mitte 
der  Discoidalzelle,  doch  noch  vor  dem  letzten  Drittheile  derselben 
steht;  die  Entfernung  der  hinteren  Querader  vom  Flögelrande  ist 
nicht  ganz  so  grofs  als  bei  Heteron.  albima?ia,  die  Entfernung  der 
Queradern  von  einander  dagegen  etAvas  gröfser;  die  Discoidalzelle 
ist  merklich  länger,  als  der  letzte  Abschnitt   der  5ten  Längsader. 

Ich  fing  diese  ausgezeichnete  Art  bei  Meseritz  im  Juni  an  fau- 
lem Holze.  —  Man  wird  auch  bei  Heier.  nigrimana  auf  das  Vor- 
kommen von  mancherlei  Farbenvarietälen  und  auf  eine  vielleicht 
abweichende  Färbung  des  Weibchens  zu  rechnen  haben.  Es  blei- 
ben indessen  zur  sichern  Unterscheidung  der  Art  auch  in  diesem 
Falle  noch  genug  Merkmale  übrig.  —  Dafs  die  eigenthümliche  wim- 
perartige Behaarung  der  Unterseile  der  Vorderschenkel  und  Vorder- 
schienen nur  ein  Merkmal  des  Männchens  ist,  darf  für  Kenner  der 
Gattung  Heleroneura  nicht  erst  nachgewiesen  werden.  —  Bei  dem 
Männchen  der  Heteron.  ßava  ist  auch  die  Unterseite  der  Mittel- 
schenkel  von  borstenartigen  Haaren  gewimpert;  die  grofse  Ueber- 
einstimmung,  welche  das  Weibchen  der  Heteron.  decora  mit  dem- 
jenigen der  Heteron.  ßava  in  allen  plastischen  Merkmalen  zeigt, 
macht  es  sehr  wahrscheinlich ,  dafs  auch  bei  dem  Männchen  der 
Heleron.  decora  die  Unterseite  der  Vorder-  und  Miltelschenkel  bor- 
stenartig bewimpert  sein  wird;  ist  dies  wirklich  der  Fall,  so  un- 
terscheidet sich  Heleron.  alrimana  von  den  beiden  andern  der  er- 
sten Gruppe  angehörigen  Arten  nicht  nur  durch  das  Flügelgeäder, 
sondern  auch  durch  die  Art  der  Beborstung  der  männlichen  Schen- 
kel, so  dafs  es  einem  Liebhaber  kleiner  Gattungen  nicht  schwer 
werden  wird,  eine  solche  auf  Heteron.  nigrimana   zu  errichten. 

4.  Heleron.  albimnyia  Meig.  d^  et  9.  Setulis  tibiariim  prae- 
apicalibtis  venisque  alarnm  Iransversis  eximie  approximalis  inslrii- 
cta,  arliculis  tarsoritm  anlicorum  idtimis  qualuor  (rarissime  tribus) 
albidis.,  primo  semper  obscuro.  —  Long.  I-^  —  2|  lin.,  long.  al.  l^y  — 
2|  lin. 

Syn.  Heleroneura  alhimana  Loew    Wien.  cul.  Monatschr.  I.  51. 


3<i0  //.  Loew:  zur  Kennlnijs 

a.  var.  pallidior. 

Heteroneura  albimana  Meig.  Syst.  Beschr.   VI.  128.  2. 

Heteroneura  albimana  Zolt.  Dipt.  Scund.   VII.  2790,  3. 

Heteroneura  albimana  Scliiiicr  Fauii;i   II.  38. 
ß.  var.  obscurior. 

Heteroneura  albimana  var.  b.  Zett.  Dipt.  Scand.  XII.  4817. 

Heteroneura  pictipes  Seh  in  er  Fauna  II.  37. 

Heleron.  albimana  scheint  ziemlich  ganz,  Europa  zu  bewohne». 
In  Mitteleuropa  (indel  sie  sich  an  im  Wasser  stehenden  Pfählen,  an 
feuchten  Theileu  von  hölzernen  Brücken  und  an  ähnlichen  Lokali- 
täten oft  in  grofser  Menge.  Kaum  weniger  häufig  scheint  sie  in 
Nordamerika  zu  sein,  von  wo  ich  sie  mehrmals  erhalten  habe.  — 
Trotz  der  grofscn  Veränderlichkeit,  welche  die  Färbung  des  Ko|)fs, 
des  Thorax  und  der  Beine  zeigt ,  ist  sie  doch  an  der  Anwesenheit 
des  Borstchens  vor  dem  Ende  der  Oberseite  der  Schienen,  an  der 
auilallend  starken  Näherung  der  Flügelqueradern  und  an  der  Färbung 
der  Vorderfüi'se,  deren  erstes  Glied  auch  bei  den  blassesten  Varie- 
täten stets  dunkel  gefärbt  ist,  leicht  zu  erkennen.  Die  Flügelzeich- 
nung besteht  aus  einem  sehr  grofsen,  aber  oft  sehr  verwaschenen 
rauchbraunen  Flecke,  welcher  in  ganzer,  von  dem  Vorderrande  bis 
etwas  über  die  vierte  Längsader  hinausreichender  Breite  etwa  auf 
dem  letzten  Drittel  der  Marginalzelle  beginnt,  und  das  Ende  der 
Marginal-,  Submarginal-  und  ersten  HinterrandszcUe  ganz  ausfüllt; 
bei  wenig  ausgefärbten  Exemplaren  ist  die  braune  Färbung  oft  imr 
an  demjenigen  Theile  der  zweiten  und  drillen  Längsader  zu  bemer- 
ken, welcher  in  dem  sonst  von  dem  Flecke  eingenommenen  Theile 
der  Flügcllläche  liegt;  bei  den  unausgefärbtesten  Exemplaren  ist 
von  dem  ganzen  Flecke  nur  eine  schwache  Spur  zu  bemerken.  Aus- 
ser dem  Flecke  zeigt  sich  in  der  Umgebung  der  Queradern  eine 
rauchgraue  oder  mehr  rauchbraune  Trübung,  welche  bei  dunkeicn 
Exemplaren  auch  den  vorletzten  Abschnitt  der  fünften  Längsader 
säumt,  von  welcher  aber  bei  sehr  hellgefärbten  Exemplaren  oft  nur 
wenig  zu  bemerken  ist.  — 

Die  beiden  Varietäten,  welche  ich  hier  unterscheide,  ohne  in- 
dessen der  .Aufrecbthaltung  derselben  besonderen  VVerth  beizulegen, 
habe  ich  bereits  in  der  Wiener  ent.  Monalschr.  aufgestellt.  Varie- 
tät a  unterscheidet  sich  durch  etwas  geringere  (rröfsc,  die  weifsli- 
chcn  Taster  des  Männchens  und  die  viel  geringere  Ausdehnung  der 
schwarzen  Farbe  an  den  Schenkeln  desselben,  besonders  an  den 
Vorderschenkeln,  welche  stets  nin-  an  der  Spitze  geschwärzt  sind, 
während  bei  dem  Männchen  der  Varietät  ^   die  Taster  tiefschwarz 


der  dettlschcn  Ileleroneura- Arien.  S^tl 

und  alle  Schenkel,  mit  alleiniger  Ausnahme  von  Wurzel  und  äus- 
serster  Spitze,  schwarz  oder  doch  braun  gefärbt  sind.  Hei  den 
Weibchen  beider  Varietäten  ist  der  Unterschied  geringer,  doch  sind 
auch  die  Weibchen  der  ersten  etwas  kleiner  und  ihre  Taster  ganz 
weifs,  während  sie  bei  den  Weibchen  der  zweilen  an  der  Spitze 
deutlich  geschwärzt  sind;  ferner  ist  bei  den  Weibclien  der  zweiten 
die  Vorderstirn  gewöhnlich  sehr  verdunkelt  und  die  Milte  des  Un- 
tergesichls  schwarzbraun,  doch  scheinen  mir  diese  Unierscliiede  we- 
niger beständig. 

Ich  sprach  mich  in  der  Wiener  entoni.  Monatschr.  bei  Unter- 
scheidung dieser  beiden  Varietäten  dahin  aus,  dafs  die  Untersuchung 
der  Exemplare  der  Sammlung  eine  specifische  Verschiedenheit  bei- 
der Varietäten  anzudeuten  scheine,  dafs  aber  nur  die  Beobachtung 
des  lebenden  Insekts  darüber  entscheiden  könne,  ob  eine  solche 
wirklich  stattfinde.  Ich  habe  die  Art  seitdem  wiederholt  angetrof- 
fen, und  zwar  fast  jedesmal  Exemplare  beider  Varietäten  zugleich. 
Auch  besitze  ich  jetzt  Exemplare,  welche  einen  vollständigen  Ueber- 
gang  von  einer  dieser  Varietäten  zu  der  andern  bilden,  namentlich: 
1)  Männchen  mit  v»'eifsen,  an  der  Spitze  kaum  etwas  scliwärzlichen 
Tastern,  welche  aber  sonst  den  ausgefärbtesten  Exemplaren  der 
zweilen  Varietät  auf  das  vollständigste  gleichen;  2)  Männchen  mit 
schwarzen  Tastern,  bei  denen  aber  die  Oberseite  des  Thorax  und 
die  Brustseiten  ganz  wie  bei  denen  der  ersten  Varietät  gefärbt  sind, 
auch  die  Schwärzung  der  Schenkel  geringere  Ausdehnung  hat,  als 
dies  bei  den  männlichen  Exemplaren  der  zweiten  Varietät  sonst  der 
Fall  ist.  Unter  solchen  Umständen  scheint  mir  an  der  specifischen 
Zusammengehörigkeit  beider  Varietäten  nicht  zu  zweifeln. 

Die  vermeinllich  selbstständige  Art,  welche  Herr  Schiner  als 
//.  pictipes  Zott.  bcschieibl ,  enthält  nichts  anderes  als  die  Männ- 
chen der  var.  f*.  —  Aus  seiner  Beschreibung  läfsl  sich  das  nicht 
entnehmen,  da  er  die  Füfse  so  beschreibt:  „Tarsen  braun,  die 
hintersten  an  der  Basis  lichter,  die  vordersten  bei  dem 
Männchen  am  Ende  gelblich".  Es  ist  mit  dieser  Angabe  wie 
mit  so  vielen  anderen  Angaben  des  Schiner'schen  Buches,  welche 
nicht  der  Natur  entnommen,  sondern  darauf  zugestutzt  sind,  etwas, 
worüber  der  Verfasser  in  Folge  des  mangelnden  Beweises  selbst  im 
Unklaren  ist  (so  hier  die  Verschiedenheit  seiner  Heleron.  atbimana 
und  piclipes),  anderen  plausibel  zu  machen;  wie  es  mit  obigen  An- 
gaben über  die  Färbung  der  Füfse  steht,  ergiebt  sich  aus  der  merk- 
würdigen Note  auf  p.  38,  wo  es  wörtlich  lautet:  „das  Männchen 
von  pictipes   hat    auch   die   vier  weifslichen  Vorderlar- 


342  //.  Locw:  zur  Kenntnifs 

senglieder."  —  Dafs  Herr  Schiner  von  der  vermeintlichen  und 
nach  seiner  Angabe  nicht  seltenen  Art,  welche  er  als  Heieron. 
piclipes  beschreibt,  nur  Männchen  vor  sich  gehabt  hat,  erhellt  aus 
der  Art,  wie  er  sich  um  jede  Angabe  über  das  Weibchen  herum- 
windet und  dadurch  in  Widersprüche  verwickelt;  die  beiden  oben 
wörtlich  angeführten  Stellen  könnten,  wenn  Herr  Schiner  auch 
Weibchen  gekannt  hätte,  nur  den  Sinn  haben,  dafs  bei  diesen  die 
4  letzten  Glieder  der  Vorderfüfse  nicht  weifslich  seien;  da  es  keine 
zu  den  von  ihm  beschriebenen  Männchen  gehörige  Weibchen  mit 
so  gefärbten  Vorderfüfsen  giebt ,  hat  er  überhaupt  kein  Weibchen 
seiner  Heieron.  piclipes  gekannt.  Es  wird  dies  durch  die  Gröfsen- 
angaben  {piclipes  l-i-,  albimana  1^  —  2  Lin.)  bestätigt:  ebenso  durch 
die  wunderliche  Angabe  über  den  Unterschied  der  Tasterfäibiing 
vou  Heieron  piclipes  und  albimana ,  welcher  sich  in  der  mehrfach 
erwähnten  Note  findet.  Für  Jeden,  der  die  Abänderungen  der 
Heieron.  albimana  kennt,  ist  es  von  vorn  herein  unzweifelhaft,  da 
Hr.  Schiner's  Angaben  über  die  Färbung  des  Thorax  und  besonilers 
diejenigen  über  die  Färbung  der  Schenkel  und  Schienen  nur  auf 
dunkle  Männchen  der  Heieron.  albimana.,  d.  h.  auf  die  Männchen 
von  var.  ß.  passen.  Herr  Schiner  hat  offenbar  gefühlt,  dafs  mit 
dem  Bekennt nifs,  dafs  ihm  von  seiner  „nicht  seltenen''  Heieron. 
piclipes  nur  Männchen  vorgekommen  seien,  seine  dem  Sachverhalte 
nicht  entsprechenden  Behauptungen  sich  iu  ihrer  ganzen  Blöfse  zei- 
gen würden  und  deshalb  vorgezogen,  durch  Verschweigung  dieses 
Umstands  das  Wasser  möglichst  trübe  zu  machen.  Es  ist  wunder- 
lich, dafs  Herr  Schiner  durch  solche  Maneuvres  seine  Behauptungen 
geltend  zu  machen  hoffte.  Die  Logik  der  Thatsachen  wird  sich 
doch  zuletzt  wohl  etwas  stärker  erweisen,  als  die  Logik  des  Herrn 
Schiner. 

Die  Männchen  von  var.  ß.  für  Heieron.  piclipes  Zett.  zu  er- 
klären, wie  es  Herr  Schiner  gethan  hat,  ist  eine  Willkürlichkeit 
sonder  gleichen.  Bei  Heieron.  piclipes  sind  nach  Zetterstedt's  An- 
gabe die  Queradern  noch  etwas  weiter  von  einander  entfernt,  als 
bei  Heieron.  geomyzina  Fall.,  während  bei  Heieron.  albimana  die 
Entfernung  derselben  relativ  sehr  viel  geringer  als  bei  Heieron. 
geomyzina  ist.  Bei  Heieron.  piclipes  sind  ferner  die  Füfse  schwarz, 
aber  die  beiden  ersten  Glieder  oder  doch  das  erste  Glied  der  hin- 
teren Füfse  und  aufserdem  bei  dem  Männchen  noch  die  beiden 
ersten  oder  doch  das  erste  Glied  der  Vorderfüfse  weifs;  bei  Heieron. 
albimana  ist  dagegen  das  erste  oder  höchstens  noch  ein  kleinerer 
oder  gröfserer  Theil  des  zweiten  Gliedes  der  Vorderfüfse  schwarz, 
die  folgenden  Glieder  derselben   aber  sind    weifs  oder   doch  weifs- 


der  deutschen  Hei eroneura- Arten.  343 

lieh  und  die  vier  hinteren  Füfse  sind  gelblich,  nur  bei  besonders 
dunkeln  IVlännchen  das  erste  Glied  der  Miltelfüfse  fast  bis  zur  Spitze 
hin  braun.  Es  scheint  fast,  als  ob  Herr  Schiner  Zetterstedl's  Be- 
schreibung von  Heteron.  pictipes,  aus  welcher  diese  Unterschiede 
klärlich  hervorgehen,  gar  nicht  gelesen  oder  nicht  verstanden  habe.  — 

5.  Heteron.  ruficoUis  Meig.  9.  —  Setulis  tibiarum  prae- 
apicalibus  venisque  alarum  transversis  eximie  approximatls  insirucia, 
pedibus  tolis  Jlavis,  alarum  maculd  magna  apicali  fuscä.  —  Long, 
corp.   \\\  lin  ,  Long.  al.   IJ-^  lin. 

Syn.    Heteroneura  ruficoUis  Meig.,  Syst.  Beschr.  VI.   128.  3. 
Heteroneura  nubila  Meig.,  Syst.  Beschr.   VI.   127.   I. 
Heteroneura  laterella  Zeit.,  Dipt.  Scand.  VII.  2791.  4. 
Heteroneura  ruficoUis  Loew,  Wien.  ent.  Zeitschr.  I.  53. 

Ich  bin  seit  1857  in  der  Kenntnifs  dieser  Art  leider  nicht  wei- 
tergekommen und  kann  deshalb  hier  nur  wiederholen,  was  ich  in 
meiner  früheren  Arbeit  nach  einem  von  Ruthe  bei  Berlin  gefangenen 
und  mir  überlassenen  VVeibchen  über  sie  sagte.  —  Sie  unterscheidet 
sich  von  dem  Weibchen  der  Heteron.  albimana  dadurch,  dafs  das 
dritte  Fühlerglied  etwas  gröfser  ist  und  auch  an  der  Basis  der  Borste 
keine  Schwärzung  zeigt,  dafs  das  Vorderende  des  Thorax  nicht 
schwarz  oder  schwarzbraun  gefärbt  ist,  dafs  die  Flügel  nach  Ver- 
hältnifs  etwas  kürzer  und  ein  wenig  breiter,  die  Beine  aber  ganz 
und  gar  gelblich  sind.  —  Taster  und  Stirn  sind  bei  dem  einzigen 
Weibchen  meiner  Sammlung  gelb;  der  ziemlich  rothgelbe  Hinler- 
kopf hat  an  jeder  Seite  einen  braunen  Fleck;  der  Thorax  ist  sammt 
dem  Schildchen  und  dem  Hinterrücken  ganz  und  gar  rothgelb,  hin- 
ten vor  dem  Scbildchen  hat  er  zwei  braune,  weit  von  einander 
abstehende  Längsstriche;  der  Hinterleib  ist  schwarz;  Flügelgeäder 
wie  bei  Heteroneura  albimana,  nur  die  Zwischenräume  zwischen 
den  Längsadern  etwas  breiter  und  die  zweite  und  dritte  Längsader 
gegen  ihr  Ende  hin  ein  wenig  mehr  divergirend;  der  braune  Fleck 
an  der  Flügelspitze  ebenfalls  wie  bei  Heteron.  albimana,  um  die 
Queradern  aber  keine  Bräunung;  die  Brustseiten  sind  braungelb,  un- 
mittelbar unter  der  weissen  Seitenstrieme  aber  fast  kastanienbraun; 
der  Bau  der  Füfse  ganz  wie  bei  Heteron.  albimana,  der  sie  auch 
in  der  Gröfse  gleichkömmt. 

Die  Unterschiede  zwischen  Heteron.  rußcollis  und  Heteron. 
albimana  sind  etwas  subtiler  Art  und  scheinen  kaum  grofs  genug, 
um  die  Möglichkeit,  dafs  Heteron.  rußcollis  nur  eine  blasseste  Va- 
rietät von  Heteron.  albimana  sei,  mit  vollständiger  Gewifsheit  aus- 
zuschliefsen. 

Heteron.  laterella  Zelt,  kann  nach  den  Angaben,  welche  Herr 


344  H.  Loew:  zur  Kennlni/s 

Zetterstedt  über  ihre  Fiirbung  und  über  die  Stellung  ihrer  Flügel- 
qiieriidcru  macht,  nur  als  Synonymon  von  lleteron.  rußcolUs  Meig. 
belrachtet  werden,  wie  ich  schon  in  meiner  früheren  Arbeit  be- 
merkt habe.  —  Dafs  dagegen  die  von  Herrn  Zefterstedt  als  Heleion. 
rvßcollis  beschriebene  Art,  wegen  der  wie  bei  lleteron.  geomyzina 
gestellten  Queradern  von  Ueleron  rußcollis  Meig.  völlig  verschieden 
ist,  habe  ich  dort  ebenfalls  bereits  bemerkt. 

6.  lleteron.  alpina  Loew,  9.   — Atra,  nitida,  pedibus  lest a- 

ceis,  media  feniorum  parte,  tibiis  praeter  basim  tarsisfjue  totis  ftiscis^ 

alarum    venis  transversis    eximie    approximatis .,    costä  inde  a    venae 

primae  ßne  nigro-limbalä.  —  Long.  corp.  1^^  lin.,  Long.  al.   1|   lin. 

Syii.    Heteroneura  alpina  Loew,  Wien.  ent.  Monatsclir.  1.  53. 

Von  der  Gröfse  und  dem  Körperbau  der  Heteron.  albimana. 
Ganz  und  gar  glänzend  schwarz;  das  Gesicht,  die  Seilenstriemen 
des  Thorax  und  die  Schwinger  vveifslich.  Fühler  bräunlichgelb, 
das  dritte  Glied  am  Spitzenrande  schwärzlich.  Stirn  ziemlich  stark 
gebräunt,  auf  dem  Scheitel  glänzend.  Hinterkopf  tiefschwarz,  nur 
die  Backen  gelblich.  Beine  gelbbraun;  die  Hüften  in  der  Wurzel- 
gegend, die  Schenkel  auf  ihrer  Mille  in  unbestimmter  Ausdehnung, 
die  Schienen  fast  von  der  Wurzel  aus  und  die  ganzen  Füfse  stärker 
gebräunt.  Das  Flügelgeäder  ganz  wie  bei  lleteron.  rii/icotlis,  be- 
züglich der  Stellung  der  Queradern  also  auch  wie  bei  Heteron.  albi- 
mana: sie  sind  von  der  Mündung  der  ersten  Längsader  bis  über  die 
Mündung  der  dritten  Längsader  hinaus  am  Vorderrande  geschwärzt; 
diese  Schwärzung  wird  nach  ihrem  Ende  hin  breiter,  indem  sie 
stufenförmig  erst  die  zweite  und  dann  die  dritte  Längsader  über- 
schreitet. 

Leider  besitze  ich  von  dieser  Art,  welche  sich  unter  den  Arten 
mit  auirallend  stark  genäherten  Qncradern  durch  ihre  sehr  eigen- 
thümliche  Flügelzcichnung  kenntlich  macht,  nur  ein  einziges  in  den 
Alpen  gefangenes  Weibchen.  —  Die  Beine  dieses  Exemplars  schei- 
nen nicht  ganz  ausgefärbt  zu  sein.  —  Ein  anderes  weibliches  Exem- 
plar befindet  sich  in  der  Sammlung  des  Herrn  von  Hcyden. 

Herr  Schiner  zieht  lleteron.  alpina  zu  lleteron.  pictipes  Zett. 
und  beschreibt  als  solche  das  Männchen  meiner  var.  ß.  von  Heteron. 
pictipes,  wie  ich  dies  schon  oben  bemeikle.  Ich  hätte  mich  des- 
halb zur  Abwehr  eigentlich  nach  zwei  Seiten  zu  wenden  und  zu 
zeigen,  dafs  lleteron.  alpina  weder  mit  lleteron.  pictipes  Zeit.,  noch 
mit  der  von  Herrn  Schiner  als  lleteron.  pictipes  beschriebenen  Va- 
rietät der  lleteron.  fdbimana  einerlei  ist;  doch  es  bedarf  in  der  That 
für  jeden,  der  die  Beschreibungen  vergleicht,  eines  solchen  Beweises 


der  dexUschen  Hei eronenra- Arien.  345 

nicht.  Nur  im  Vorbeigehen  will  ich  an  das  erinnern,  was  ich  oben 
über  die  Stellung  der  Queradern  und  die  Färbung  der  Fül'se  von 
Heteron.  pictipes  nach  Zettersledf's  Beschreibung  derselben  referirt 
habe,  und  bitten  auf  den  Unterschied  zu  achten,  welcher  zwischen 
Heteron.  alpina  und  albimana  sowohl  in  der  Flügelzeichnung,  als 
in  der  Färbung  der  Fül'se  vorhanden  ist.  Auch  hier  mufs  man  billig 
zweifeln,  ob  Herr  Schiner  die  Beschreibung  von  Heteron.  alpina 
wirklich  gelesen  hat.  Oder  hat  er  etwa  Exemplare  der  von  ihm 
als  Heteron.  pictipes  Zett.  beschriebenen  Varietät  der  Heteron  albi- 
mana gesehen,  bei  denen  die  ganzen  Füfse  braun  und  der  Vorder- 
rand der  Flügel  von  der  IVlündung  der  ersten  Längsader  an  durch 
einen  schwärzlichen,  erst  die  zweite  und  dann  die  dritte  Längs.ulcr 
stufenförmig  überschreitenden  und  deshalb  gegen  die  F'lügelspitze 
hin  immer  breiter  werdenden,  lleckenförmigen  Saum  eingefafst 
waren?  — 

7.  Heteron.  geomyzina  Fall.  cT  &  9.  —  Nigra^  nitida, 
setulis  tibiarum  praeapicalibus  instrricta,  cellulä  discoidali  brevi,  per 
venulam  transversani  anteriorem  aeqnaliter  divisä.  —  Long.  coro. 
1^ — ly'y  lin.,  Long.  al.  l^-  lin. 

Syn.    Heteroneiira  geomyzina  Fall.  Agrom.  2.  2.  excl.  var.  6. 
Heferoneura  geomyzina  Meig.  Syst.   Besclir.  VI.  129.  4 
Heteroneura  geomyzina  Zett.  Dipl.  Scand.  VII.  2788.  1. 
var.?  Heteroneura  riißcoUis  Zett.  Dipt.  Scand.   VII.  2789.  2. 

Schwarz,  ziemlich  glänzend;  Stirn  rothgelb  oder  braungelb. 
Fühler  gelb.  Gesicht  auf  der  Mitte  gewöhnlich  schwärzlich;  die 
Seiten  desselben  und  die  Hacken  bräunlichgelb,  oft  dunkler.  Hinter- 
kopf schwarz,  gegen  die  Backen  hin  zuweilen  braun  oder  braun- 
gelb. Das  Haar,  welches  zunächst  neben  der  Knebelborsie  steht, 
zeichnet  sich  durch  Länge  und  Stärke  aus,  so  dafs  es  fast  das  An- 
sehen einer  zweiten  kürzeren  Kuebelborste  hat.  Die  Oberseite  des 
Thorax  ist  aufser  auf  ihrem  Vorderende  mit  grauer  Besläubuug  be- 
deckt, so  dafs  sie  von  vorn  beleuchtet  matt  erscheint,  während  bei 
von  hinten  einfallender  Beleuchtung  die  ganze  Oberseite  des  Thoi-ax 
glänzt;  am  Seilenrande  derselben  findet  sich  eine  schmutzig  weifs- 
liche  Längsstrieme.  Das  Schildchen  hat  am  Ende  zwei  lange,  starke 
und  vor  diesen  am  Seitenrande  jederseits  eine  schwache,  kürzere 
Borste.  Hüften  und  Beine  gelblich  oder  braungelblich;  die  Schen- 
kel und  Schienen  sind  nichl  seilen  bei  dem  Mäunchen  mit  Ausnahme 
von  Wurzel  und  Spitze  schwärzhchbrauii  gefärbt;  W^eibchen  mit 
solcher  Färbung  der  Beine  habe  ich  bis  jelzt  noch  nichl  i^esehen. 
Die  Vorder-  und  Mittelschenkel  des  Männchens  sind  auf  der  Unter- 
seite mit  borstenartigen  Haaren   gewimpert.     Die   Discoidalzelle  ist 


346        H.   Fjoew:  zur  Kennlniß  d.  deutschen  Heleron. -Arten. 

kurz,  kaum  1  ^ mal  80  lang  als  der  letzte  Abschnitt  der  fünften 
Längsader;  die  kleine  Querader  sieht  auf  der-  Mitte  derselben,  so 
dafs  der  Abstand  der  beiden  Queradern  in  der  Länge  des  letzten 
Abschnitts  der  vierten  Längsader  etwas  mehr  als  4  mal  enthalfen 
ist.  Die  ganze  Flügelfläche  hat  eine  deutliche  graubräunliche  Trü- 
bung; am  Vorderrande  zeigt  sich  eine  ziemlich  fleckenartige,  aber 
ganz  sanft  verwaschene  schwärzliche  Säumung,  welche  ungefähr  auf 
der  Mitte  der  Marginalzelle  beginnt  und  bis  zur  Mündung  der  dritten 
Längsader  reicht,  auch  gegen  ihr  Ende  hin  die  dritte  Längsader  nur 
wenig  überschreitet.  Wenn  die  grofse  Verwaschenheit  dieser  Säu- 
mung es  auch  schwer  macht,  ihren  Anfang  genau  anzugeben,  so  ist 
sie  doch  bei  keinem  meiner  Exemplare  so  ausgedehnt,  dafs  man 
sagen  könnte,  sie  beginne  schon  an  der  Mündung  der  ersten 
Längsader. 

Aus  der  eben  gegebenen  Beschreibung  ist  ersichtlich,  dafs  die 
Angaben  Fallen's,  Meigen's  und  Zetterstedt's  über  die  Ausdehnung 
der  fleckenförmigen  schwärzlichen  Säumung  des  Vorderrands  der 
Flügel  nicht  ganz  auf  die  von  mir  beschriebenen  deutschen  Exem- 
plare passen,  da  nach  diesen  Autoren  die  schwärzliche  Färbung 
bereits  an  der  Mündung  der  ersten  Längsader  beginnen  soll,  was 
bei  keinem  meiner  Exemplare  der  Fall  ist.  —  Eine  auch  in  der 
Flügelzeichnung  ganz  mit  meinen  Exemplaren  übereinstimmende 
Varietät  der  Heleron.  geomyzina  erwähnt  Zetterstedl ;  er  erhielt  sie 
von  Staeger  als  Heleron.  apicalis  zugesendet  und  vermochte  zwi- 
schen derselben  und  seinen  Exemplaren  der  Heleron.  geomyzina 
keinen  specifischen  Unterschied  wahrzunehmen.  Ich  besitze  durch 
Herrn  Staeger's  Gefälligkeit  ebenfalls  ein  männliches  Exemplar, 
welches  mit  den  deutschen  meiner  Sammlung  völlig  einerlei  ist.  — 
Herr  Zetterstedt  ist  der  einzige  Dipterolog,  welcher  beide  Varietäten 
mit  einander  zu  vergleichen  Gelegenheit  gehabt  hat;  da  ihm  diese 
Vergleichung  keine  specifische  Differenz  erkennen  liefs,  würde  es 
von  mir  voreilig  sein,  eine  solche  voraussetzen  zu  wollen.  Für  den 
Fall,  dafs  umfassendere  Untersuchungen  sie  doch  herausstellen  soll- 
ten, würde  für  die  bei  uns  vorkommende  Art  der  von  Herrn 
Staeger  vorgeschlagene  Name  Heleron.  apicalis  beizubehalten  sein. 

Nach  Herrn  Zetterstedt's  Angabe  finden  sich  zuweilen  pechbraune 
Exemplare.  Diese  Angabe  erweckt  die  Vermuthung,  dass  die  von 
ihm  als  Heleron.  ruficoUia  Meig.  beschriebene,  nach  seiner  Angabe 
im  Flügelgeäder  mit  Heleron.  geomyzina  völlig  übereinstimmende 
Art  vielleicht  nichts  weiter  als  eine  noch  hellere  Varietät  der  letz- 
teren sein  könne. 


Die  Arten  der  Gattung  Balioptera 

vom 
Direclor  Dr.  Loew  in  Meseritz. 


M. 


Leigcn  hat  in  der  Gattung  Opomyza  Arten  zusammengestellt, 
welche  so  wesentliche  plastische  Unterschiede  zeigen,  dafs  ihre  Ver- 
einigung in  eine  einzige  Gattung  völlig  unmöglich  ist.  Behält  man 
für  die  Arien  aus  dem  nächsten  Verwandtschaftskreise  der  Op.JIorum 
und  Op.  germinntionis  nach  Zetterstedt's  Vorgange  den  Gattungs- 
namen Opomyza  bei.  so  bleiben  immer  noch  Arten  übrig,  welche 
sich  nicht  in  eine  Galtung  zusammenfassen  lassen.  Einige  derselben 
gehören  in  die  Gattung  Sciomyza,  andere  in  die  Gattung  Geomyza, 
auf  eine  derselben  ist  die  Gattung  Mycetaulus  begründet  u.  s.  w. 
Der  nach  allen  diesen  bereits  vorgenommenen  Absonderungen  ver 
bleibende  Rest  wartet  noch  der  systematischen  Ordnung.  £s  be- 
finden sich  unter  diesem  Reste  die  4  von  Meigen  unmittelbar  hinter 
einander  beschriebenen  und  einander  in  jeder  Beziehung  äufserst 
nahe  verwandten  Arten:  Op.  combinala,  apicalis ,  vemista  und  tri- 
punctata,  welche  den  Stamm  einer  eigenen  Gattung  bilden,  welche 
ich  Balioptera  nennen  will. 

Die  wesentlichsten  Merkmale  der  Gattung  Balioptera  sind  fol- 
gende. Körperform  schmal  und  gestreckt.  Die  Stirn  trägt  aufser 
den  auf  dem  Scheitel  befindlichen  Borsten  am  oberen  Theile  ihres 
Seilenrands  eine  einzige  aufwärtsgewendele  Borste  von  grofser 
Länge.  Fühler  kurz,  dem  Gesicht  aufliegend;  die  beiden  ersten 
Glieder  sehr  kurz,  das  zweite  auf  der  Oberseile  mit  einem  aufge- 
richteten borstenarligen  Haare,  aber  ohne  vorwärtsgerichtete  Borste; 
das  dritte  Glied  rundlich  oval,  aufser  seiner  ganz  kurzen  mikrosko- 
pischen Pubcscenz  sparsam  mit  etwas  längeren,  schon  bei  mäfsiger 
Vergröfserung  leicht  bemerkbaren  Härchen  besetzt.  Fühlerborste 
kurz  behaart,  auf  ihrer  Oberseite    von    längeren    Haaren    gekämmt. 

Berl.  Eotomol.  Zeitschr.VIII.  23 


348 


H.  Loew:  über 


Augen  gi'ofs,  elw«-»«  unlerlialb  der  Fühler  einander  am  nächsten 
tretend.  Backen  schmal,  mit  Borsten  besetzt,  deren  vorderste  eine 
starke  Knebelborste  darstellt.  Mundöffnuiig,  Taster  und  Rüssel  von 
niäfsigcr  Gröfse.  Thoraxrücken  bis  vorn  hin  beborstet.  Brustseiten 
ohne  Borste  über  den  Vorderhüfleu,  aber  mit  einer  ansehnlichen 
Borste  über  den  Miltelhüften.  Schildchen  an  der  Spitze  mit  zwei 
langen  Borsten,  vor  denen  jederseils  in  der  Nähe  des  Seitenrands 
eine  kürzere  Borste  steht.  Beine  ziemlich  schlank;  Mittelschienen 
deutlich  gespornt;  alle  Schienen  ohne  aufgerichtetes  Borstchen  vor 
dem  Ende  ihrer  Oberseite.  Flügel  schmal,  gegen  die  Basis  hin  zu- 
gespitzt, ohne  vortretenden  Ilinlerwinkel  und  ohne  deutliche  Alula. 
Die  erste  Längsader  sehr  kurz;  nicht  weit  vor  ihrem  Ende  hat  sie 
eine  Brechung,  bis  gegen  welche  hin  sie  von  der  Hülfsader  beglei- 
tet wird,  welche  sich  indessen  nicht  vollständig  mit  ihr  verbindet; 
das  letzte,  kurze  Ende  der  ersten  Längsader  bildet  eine  deutliche, 
mit  ihrer  Concavität  nach  vorn  gerichtete  Curve.  Zweite  Längsader 
auffallend  lang,  an  ihrem  Ende  mit  der  in  die  Flügelspitze  münden- 
den dritten  Längsader  etwas  convergirend.  Die  kleine  Querader 
steht  weit  jenseit  der  Mündung  der  ersten  Längsader  und  die  hin- 
tere Querader  ist  dem  Flügelrande  genähert.  Die  beiden  kleinen 
Wurzelzellen  sind  vorhanden,  doch  ist  das  Vorderendc  der  Querader, 
welche  die  vordere  derselben  von  der  Discoidalzelle  trennt,  völlig 
obliterirt.  Unter  der  Behaarung  des  zweiten  Abschnitts  des  Vorder- 
rands finden  sich  keine  stärkeren  Borstchen. 

Dafs  ein  Zusammenwerfen  der  Baliojtlera-  und  €r'eo?ni/«a- Arten 
völlig  unstatthaft  ist,  ergiebt  nachfolgende  Zusammenstellung  der 
wesentlichsten  Unterschiede  beider  Gattungen  zu  vollster  Genüge. 


BuUoptern. 

Körperbau  sehr  schlank. 

Am  Seitenrande  der  Stirn  eine 

Borste. 
Fühler  niederliegend. 
Fühlerborste  auf  der  Oberseite 

gekämmt. 
Schienen    ohne    aufgerichtetes 

Borstchen    vor   dem  Ende  der 

Oberseite. 
Flügel  gegen  die  Basis  hin  keil 

förmig   zugespitzt,    ohne    vor- 


Geomyza. 

Körperbau  nicht  sehr  schlank. 
Am  Seitenrande  der  Stirn  zwei 

Borsten. 
Fühler  abstehend. 
Fühlcrborste     nur    mit    sehr 

kurzer  Pubescenz. 
Schienen    mit     anfgerichtetem 

Borstchen   vor  dem  Ende  der 

Oberseite. 
Flügel  gegen  die  Basis  hin  nicht 

keilförmig  zugespitzt,  mit  stark 


Balioplera.  349 


tretenden     Hiaterwinkel     und 
ohne  deutliche  Alula. 
Der    zweite    Abschnitt    der 


vorlretendem  Hinterwinkel  und 
mit  grofser  Alula. 
Der    zweite    Abschnitt    der 


Costa   ohne  Borstchen  unler  l       Costa  mit  Borstchen  unter  der 

der  Behaarung.  j        Behaarung. 

Die  zweite  Längsader   unge-      Die    zweite    Längsader    nur 

wohnlich   lang    und   an   ihrem  ;        von   gewöhnlicher  Länge  und 

Ende  zur  dritten  convergirend.  |       an  ihrem  Ende  zur  dritten  di- 

I        vergirend. 
Die  sechste  Längsader  fehlt.      Die    sechste    Längsader     ist 

'        vorhanden. 
Es  ist  kaum  zu   begreifen ,    wie    selbst    noch   in   den   neuesten 
Schriften,  z.   B.  in  Schiner's  Fauna,  so  heterogene  Arten  in  ein  und 
dieselbe  Gattung  haben  gebracht  werden  können. 

Was  nun  die  deutsehen,  zur  Gattung  Balioplera  gehörigen 
Arten  betrüTt,  so  giebt  es  deren  4,  von  welchen  zwei  sehr  gemein, 
die  andern  beiden  aber  ziemlich  gemein  sind.  Nach  dem  Erscheinen 
des  sechsten  Theils  von  Meigen's  systematische."  Beschreibung  hat 
es  wohl  nur  wenig  deutsche  Dipterologen  gegeben,  welche  die  4 
oben  genannten  Meigen'schen  Namen  nicht  ohne  alles  Bedenken 
auf  diese  4  bei  uns  häufigen  Arten  angewendet  hätten.  —  Bai. 
combinata,  venusta  und  tripunclata  sind  in  den  von  Meigen  gegebe- 
nen Beschreibungen,  welche  sich  auf  die  gewöhnlichsten  Varietäten 
derselben  beziehen,  gar  nicht  zu  verkennen.  Die  vierte  Art  unter- 
scheidet sich  von  Bai.  combinata  besonders  durch  die  erheblich 
schmäleren  Flügel  und  durch  den  gröfseren.  die  ganze  Flügelspifze 
einnehmenden  schwarzen  Fleck.  Ganz  durch  dieselben  Merkmale 
unterscheidet  Meigen  aber  seine  Op.  apicalis  von  combinata.  Es 
würde  nun  gar  kein  Bedenken  haben,  diese  vierte  Art  für  die  Mei- 
gen'sche  apicalis  zu  erklären,  wenn  Meigen  in  der  Beschreibung 
von  apicalis  nicht  sagte:  „Die  beiden  Queradern  und  die  ganze 
Spitze  braun".  Es  sind  zwar  bei  der  bei  uns  häufigen  vierten  Art 
beide  Queradern  wirklich  braun,  aber  nur  die  hintere  Querader  ist 
schmal  braun  gesäumt.  Vergleicht  man  Meigen 's  Beschieibung  von 
apicalis  mit  seinen  Beschreibungen  der  andern  drei  x'^rten,  so  ist 
die  am  nächsten  liegende  Interpretation  des  oben  Angeführten  die, 
dass  er  beide  Queradern  als  braungesäumt  habe  bezeichnen  wollen. 
Herr  Zettersledt  hat  sich  dadurch  l)estimmen  lafsen,  eine  auch  bei 
uns  zuweilen  vorkommende  Abänderung  der  Bai.  combinata,  bei 
welcher  sich  die  dunkele  Färbung  der  Flügelspitze  bis  über  die 
Mündung  der  vierten  Längsader  hinaus  erstreckt,  für  apicalis  Meig. 

23* 


//.    Loew:  über 

zu  erklären,  dabei  <iber  oiTenbar  nicht  Gewicht  f!;enug  darauf  gelej^l. 
dafs  Meigen  seiner'  apicalis  schmälere  Flügel,  als  die  der  ßal.  com- 
h'mala  sind,  zuschreibt.  Da  nun  dieses,  keiner  [Mifsdeulung  fähige 
plastische  Merkmal  auf  keine  andere  als  die  mehrfach  erwähnte 
vierte  der  bei  uns  einheimischen  Arien  palst,  da  bei  dieser  Art 
wirklich  stets  die  ganze  Flügclspitze  dunkel  gefärbt  ist  und  da  bei 
ihr  die  kleine  Ouerader.  besonders  wenn  man  sie  mit  derjenigen  der 
Bai.  venusla  vergleicht,  wegen  ihrer  erheblich  gröfseren  Stärke  und 
wegen  ihrer  gröfseren  Dunkelheit  viel  mehr  aulfällt  und  bei  weniger 
genauer  Untersuchung  wohl  für  schmal  dunkelgesäumt  gehallen  wer- 
den kann,  so  habe  icb  kein  Bedenken,  der  Meinung  derjenigen  bei- 
zutreten, welche  unsere  vierle,  durch  ihre  schmalen  Flügel  ausge- 
zeichnete Art  für  die  ächte  Meigen'scbe  apicalis  halten. 

Von  den  späteren  Schriflstellern  hat  keiner  zur  Aufklärung 
über  die  Baliopt er a- Arien  viel  beigetragen.  —  Zuerst  hat  Herr 
Haliday  als  Opom.  Iremula  eine  li aliopt er a- Art  beschrieben,  in 
welcher  die  dunklere  Abänderung  der  von  Meigen  nach  helleren 
Exemplaren  beschriebenen  Bai.  i^enusta  gar  nicht  zu  verkennen 
ist.  —  Herr  Zettersledt  hat.  wie  ich  schon  bemerkte,  irrthümlich 
eine  seltenere  Varietät  der  Bai.  combinata  für  apicalis  Meig.  ge- 
halten, die  wahre  Meigen'sche  apicalis  aber  als  Geom.  iermiiialis 
beschrieben.  —  Auch  Geom.  aiigustipcnnis  Zett.  ist  offenbar  eine 
Balioptera-,  ob  sie  nur  eine  Varietät  der  Bai.  venusla  (worauf  die 
Gestalt  des  dunkeln  Flecks  an  der  Flügelspitze  und  der  Umstand, 
dafs  die  braune  Säumung  der  hinteren  Querader  bei  Bai.  venusla 
oft  sehr  schmal  und  blafs  ist,  hinzudeuten  scheinen),  oder  ob  sie 
eine  selbständige  Art  ist,  müssen  fernere  Beobachtungen  lehren.  — 
Dafs  auch  der  Zetterstedt'schen  Beschreibung  von  Geom.  consohrina 
Exemplare  von  Balioptera-Arien  zu  Grunde  gelegen  haben,  ist 
nicht  zu  bezweifeln;  nach  dem,  was  Herr  Zettersledt  über  die  Ge- 
stalt des  Flecks  an  der  Flügelspitze  sagt  (,.pternm(jue  majuscuta  iotum 
apicein  occupans.,  raro  parva  et  dimidiata^'),  sollte  man  vermuthen, 
dafs  er  mehrere  Arten  mit  einander  vermengt  habe.  Das  Uebrige 
sind  Farbenangaben,  aus  denen  bei  der  grofsen  Veränderlichkeit  der 
Färbung  der  Batiopteia- Arien  nicht  viel  zu  machen  ist;  sie  passen 
noch  am  besleu  auf  helle  Exemplare  der  Bai.  Iriptinclata,  bei  der 
aber  der  Fleck  an  der  Flügelspitze  diese  nie  ganz  einnimmt. 

Aufser  den  4  hei  uns  häufigen  ist  mir  nur  noch  eine  fünfte, 
südeuropäisehe  Balioplera-Art  vorgekommen,  welche  ich  Bai.  ma 
juscula  nennen  will.  Ich  lasse  die  kurze  Gharacteristik  und  Syno- 
nymie  dieser  5  Arten  hieit  folgen. 


Baliopiera.  351 

1.  Baliopl.  combinata  Linii.  cf  »ST  $.  —  Macula  alarum 
apicati  Irigund  liinbisfjue  venarum  transversnliuin  subangusl is  nigris, 
venue  longitudinalis  (fiiarlae  apice  nigro ,  cinereo  -  circumfuso.  — 
Long.  corp.   ly\ — ly'ö  Jin-  'oiig.  al.   l^^ — 1|  liu. 

Synon.?    Musca  combinata  Liiuic',  Sysl.  nat.  XII.  II.  997.  114. 

Miisca  combinata  Fabr.,  Syst.  enl.  705.  65.;    Spec.   Ins.   IL 

451.  84  ;  Eat.  Syst.  IV.  352.   163. 
Tephritis  combinata  Fabr.,  Syst.  Antl.  317.  2. 
Opomijza  combinata  Meig. ,  Syst.  Bescbr.  VI.  109.   18. 
Geomyza  combinata  Zett.,  Ins.  Läpp.  773.    1.;    Dipt.  Scand. 
VI.  2527.  1.  var.  a.   u    b. 

Gelb,  oben  dunkler  gelb;  der  Hinterleib  des  Mäuncliens  ge- 
vvobnlicb  mit  alleiniger  Ausnabmc  seiner  Basis  glänzend  scbwarx; 
der  Hinterleib  des  Wcibcliens  gewöhniieb  mit  vier  ansebniicben 
schwarzen  Querbinden,  welcbe  am  Hinterrande  der  einzelnen  Ab- 
scbiiilte  liegen;  der  verkürzte  letzte  Abscbnitt  desselben  bald  braun- 
gelb, bald  scbwarz.  Beine  gauz  gelb,  die  Basis  der  Hintersebienen 
zuweilen  etwas  bräunlicb.  Die  erste  Längsader  ist  in  der  Gegend 
der  Scbulterquerader  und  oft  aucb  gegen  ihr  Ende  bin,  wie  bei 
den  andern  Arten,  geschwärzt;  die  beiden  Queradern  haben  mäfsig 
breite  schwarze  Säuuiung;  an  der  Flügolspitze  liegt  ein  dreieckiger 
braunscliwarzer  Fleck.  Avelcbor  die  dritte  Längsader  nur  wenig 
übersdireitet;  das  Ende  der  vierten  Längsader  ist  schwarz  gefärbt 
und  von  einer  grauen  oder  melir  scbwärzlichen  Trübung  umgeben; 
zwiscben  dieser  Trübung  und  dem  dreieckigen  Flecke  ist  die  Flügel- 
fläcbc  grauer  gefärbt. 

Der  Hinterleib  des  Männchens  zeigt  zuweilen  die  sonst  bei  dem 
Weibchen  gewöbnliche  Färbung,  während  umgekebrt  bei  dunkel- 
gefärbten Weibchen  zuweilen  der  ganze  Hinterleib  mit  Ausnahme 
der  Basis  glänzend  scbwarz  gefärbt  ist;  bei  hellgefärbten  Weibchen 
feiilt  die  erste  der  schwarzen  Binden  zuweilen  ganz,  oder  es  sind 
auch  Wühl  alle  diese  Binden  nur  kastanienbräunlich  gefärbt.  Die 
Breite  der  Säunmng  der  Queradern  ist  ziemlich  veränderlich,  zu- 
weilen so  gering,  dal's  an  der  kleinen  Querader  kaum  noch  eine 
Spur  derselben  zu  erkennen  ist;  umgekehrt  ist  die  Verdunkelung 
um  die  Mümlung  der  vierten  Längsader  zuweilen  intensiver  und 
durch  eine  grauschwärzliche  Färbung  mit  dem  dreieckigen  Flecke 
verbimden. 

Anmerkung.  Linne's  Diagnose  seiner  Musca  combinata  lau- 
tet: .^Musca  anleiinis  seluriis  pilosa  cinerea^  abdomine  nigro,  atis 
muigiue  Icuuiore  puncto  nigra'",  und  die  Beschreibung:  „Magniludu 


352  H.  Loew:  über 

dupla  Pediculi.  Thorax  cinereus.  Abdomen  nigrum.  Alae  com' 
plicaiae  fasciis  duabus;  posteriore  magis  a/ra,  (juae  orilur  a  puncto 
majusculo  uigro,  ad  marginem  ienuiorem  uiriiisfjue  atae,  versus 
posterioraJ"^  —  Will  man  auch  an  dem  ..Thorax  rinereus"  keinen 
Anstofs  nehmen,  weil  Liniie  mit  „cinereus"  die  verschiedensten  Far- 
ben bezeichnel,  so  mufs  man  iim  doch  billig  an  der  auf  unsere 
Arten  gar  nicht  passenden  Flügelbeschreibung  nehmen  und  bekennen, 
dafs  die  bisher  übliche  Deutung  des  Liime'schen  Namens  durch  seine 
Beschreibung  nicht  legilimirl  ist.  Da  es  bis  jetzt  nicht  gelungen 
ist,  eine  andere  in  Schweden  einheimische  Fliegenart  nachzuweisen, 
auf  welche  die  Liniie'sche  Beschreibung  von  Musca  combinata 
besser  als  auf  gegenwärtige  Art  pafste,  und  da  die  älteren  Autoren 
gar  wohl  uns  unbekannte  Auskünfte  über  Linne's  Musca  combinata 
gehabt  haben  können,  so  mufs  bis  zu  erbrachtem  Gegenbeweise  ihre 
Autorität  für  die  Anwendung  des  Linne'schen  Namens  anf  unsere 
Art  maafsgebend  bleiben. 

2.  Baliopt.  venusta  Meig.  cT  &  V.  —  Macula  alarum  api- 
cali  minutd  Irigonä  venaetjue  transversae  poslerioris  limbo  auguslo 
nigris.  —  Long.  corp.   l^- — IfV  l'i-?  long,  al.  1|  lin. 

Syn.     Opomyza  venusta  Meig.,  Syst.  Beschr.  VI.  110.  20. 

Geomyza  combinata  Zelt.,   Dipl.  Scand.  VI.  2527.   1.  var.  c. 
?   Geumyza  anguslipennis  Zett. ,  Dipt.  Scand    VI.  2529.  2. 
Opomyza  Iremula  Hai.,  Eni.  Mag.  I.  177. 

Kopf  gelb,  nur  bei  sehr  blassen  Exemplaren  die  Fühler  fast 
weifsgelblich;  bei  dunklen  Exemplaren  ist  der  obere  Theil  des 
Scheileldreiecks  und  der  breiten  Seitenleisten  der  Stirn  oft  gebräunt. 
Thorax  bei  blassen  Exemplaren  rothgelb,  bei  dunklen  gelbbraun 
oder  braunschvvärzlich,  doch  bleiben  auch  bei  diesen  der  Vorderrand 
und  die  Hinterecken  der  Oberseite  meist,  und  der  vordere  und  un- 
tere Theil  der  Brustseiten  stets  hellgefärbt.  Das  Schildchen  ist  bei 
hellen  Stücken  gelb  oder  rothgelb,  bei  dunklen  nur  am  Rande  roth, 
sonst  aber  braunschwärzlich  gefärbt.  Hinterleib  glänzend  schwarz, 
höchstens  an  der  alleräufsersten  Basis  schmal  gelbroth;  die  Spitze 
des  letzten  Hinterleibsabschnitts  ist  bei  dem  Weibchen  in  veränder- 
licher Ausdehnung  röthlich  oder  weifslich  gefärbt.  Die  Beine  sind 
bei  sehr  hellen  Exemplaren  ganz  gelb,  nur  die  Hinterschienen  gegen 
die  Wurzel  hin  ganz  schwach  bräunlich;  bei  dunklen  Exemplaren 
sind  dagegen  die  Hinterschieneu  gewöhnlich  bis  fast  zur  Spitze  dun- 
kelbraun gefärbt  und  die  Hinlerschenkel  auf  ihrer  Mitte  in  grofser 
Ausdehnung  stark  gebräunt.     Sehr  kenntlich  ist  die  Art  durch  ihre 


Balioptera.  353 

FIügelzeichnuDg ;  bei  ausgefärbten  Exemplaren  ist  die  Costalzelle 
stets  viel  deutlicher  schwarz  ausgefüllt,  als  bei  allen  andern  mir  be- 
kannten Arten;  die  kleine  Querader  ist  weder  verdickt,  noch  ge- 
schwärzt, noch  dunkel  gesäumt;  der  an  der  Flügelspitze  liegende 
dreieckige  brauuschAvarze  Fleck  ist  klein  und  überschreitet  die  dritte 
Längsader  etwas;  das  Ende  der  vierten  Längsadcr  ist  nie  von  dunk- 
ler Trübung  umgeben  und  die  hintere  Querader  stets  nur  schmal 
braunschwarz  gesäumt.  —  Bei  ganz  hellen  Exemplaren  ist  zuweilen 
die  schwarze  Ausfüllung  der  Costalzelle  minder  vollständig. 

Anmerkung.  In  Haliday's  Beschreibung  von  Opom.  Iremuta 
ist  eine  dunklere  Abänderung  der  Bai.  venusta  meines  Erachtens 
gar  nicht  zu  verkennen.  Wenn  er  die  Flügel  spitzer  als  bei  Bai. 
iripunclala  nennt,  so  meint  er  damit  offenbar  nichts  anderes,  als 
dafs  sie  nach  der  Basis  hin  etwas  mehr  zugespitzt  seien,  was  auch 
w^irklich  der  Fall  ist,  und  wenn  er  die  Flügelzeichnung  mit  der- 
jenigen von  Mycelaulus  bipunciatus  vergleicht,  so  hat  er  dabei  offen- 
bar die  schwarze  Ausfüllung  der  Costalzelle  und  die  Gestalt  des 
Spitzenflecks  im  Auge  gehabt,  welche  wirklich  diese  Vergleichung 
vollständig  rechtfertigen;  dal's  die  bei  Myceiuulus  bipunciatus  nicht 
dunkel  gefärbte  hintere  Querader  bei  seiner  Opom.  iremula  dunkel 
gesäumt  ist,  sagt  er  ausdrücklich.  —  Zetterstedt's  Geom.  combinata 
var.  c.  gehört  olfeiibar  hierher.  Ob  seine  Geom.  angnstipennis  sich, 
wie  ich  vermuthe,  als  eine  Abänderung  gegenwärtiger  Art  oder  ob 
sie  sich  als  selbstständige  Art  ausweisen  werde,  bedarf  noch  der 
Entscheidung;  Grund  zu  meiner  Vermulhung  geben  mir  Exemplare 
der  Bai.  venusla,  bei  denen  die  Säumung  der  hinteren  Querader 
so  geringfügig  ist,  dafs  man  diese  Ader,  anstatt  sie  als  „äufserst 
schmal  schwarz  gesäumt'*  zu  bezeichnen,  fast  ebenso  gut  „blos 
schwarz  gefärbt"  nennen  könnte.  Uebrigens  spricht  sich  Herr  Zet- 
terstedt  selbst  über  die  Arlrcchte  seiner  Geom.  angustipennis  etwas 
zweifelhaft  aus. 

3.  Baliopt.  apicalis  Meig.  cT  &  2.  —  Alarum  angustissi- 
marum  apice  tolo  venaeque  Iransversalis  posticae  limbo  atigusto 
nigris.  —  Long.  corp.   Ij'^  lin.,  long.  al.   1}  lin. 

Syn.     Opomyxa  apicalis  Meig.,  Syst.  Beschr.  VI.   109.  19. 
Tephritis  maculata  Alir. ,  Faun.  lll.  22. 
Geomyza  terminalis  Zeit.,  Dipl.  Scand.  VI.  2533.  8. 

Kopf  und  Thorax  gelb  odei-  gelbrolh;  bei  etwas  dunkleren 
Exemplaren  pHegl  wenigstens  der  obere  Theil  des  Hinterkopfes  und 
der  Hinterrücken  gebräunt  zu  sein,  während   bei  sehr  dunkeln  der 


364  H.  Loew:  über 

oberste  Theil  der  Stirn  und  des  Hinterkopfs,  der  obere  Theil  der 
Brustseiten,  der  ^röfste  Theil  der  Oberseile  des  Thorax  und  das 
Schildchen  schwarzbraun  sind,  der  Hinterrücken  aber  eine  ganz 
schwarze  Färbung  hat.  HinJerleib  glänzend  schwarz,  der  kurze 
erste  Abschnitt  bei  hellen  Exemplaren  rolbgelb,  bei  dunkleren  braun, 
zuweilen  ganz  schwarz;  das  Ende  des  lelzten  Abschnitts  des  weib- 
lichen Hinterleibs  ist,  wie  bei  den  anderen  Arten,  in  verschiedener 
Ausdehnung  rölhlich  oder  weifslicli  gefärbt.  Die  Beine  sind  bei 
bellen  Exemplaren  ganz  gelb;  bei  dunkelen  zeigt  sich  an  der  Wur- 
zel der  Hinterschienen  jenseit  der  Mitte  der  Hiolerschenkel  eine 
deutliche,  zuweilen  ziemlich  dunkele  Bräunung;  zuweilen  sind  die- 
selben Stellen  auch  an  den  Miltelbeinen  gebräunt,  doch  ist  die  Bräu- 
nung derselben  dann  stets  viel  weniger  intensiv.  Die  Flügel  sind 
etwas  kürzer  und  viel  schmäler,  als  bei  den  anderen  Arten;  hin- 
sichtlich der  schwarzen  Ausfüllung  der  Costalzelle  kömmt  diese  Art 
der  Bai.  venusta  am  nächsten;  die  kleine  Querader  ist  ziemlich 
stark  und  hat  eine  dunkelbraune  Färbung,  aber  keine  dunkelbraune 
Säumung;  der  Fleck  an  der  Flügclspilzc  ist  verbältnifsmäfsig  grofs 
und  nimmt  diese  stets  ganz  ein,  so  dafs  die  Mündungen  der  zwei- 
ten, dritten  und  vierten  Längsader  innerhalb  desselben  liegen;  die 
kurze  und  dem  Hinterrande  des  Flügels  noch  mehr  genäherte  hintere 
Querader  hat  eine  schmale  schwarzbraune  Säumung. 

Anmerkung.  Das  Citat  aus  der  Fauna  von  Ahrens  vermag 
ich  augenblicklich  nicht  zu  vergleichen,  kann  also  auch  seine  Kich- 
tigkeit  nicht  verbürgen.  —  Zetterstedt  hat  Meigen's  Opom.  apicalis 
für  eine  zuweilen  vorkommende  Abänderung  der  Bai.  combinata 
gehalten,  bei  welcher  die  graue  Trübung  zwischen  dem  Spitzenflecke 
und  der  die  Mündung  der  vierten  Längsader  umgebenden  Trübung 
intensiver  als  gewöhnlich  auftritt  und  beide  mit  einander  verbindet; 
diese  Deutung  der  Meigen'schcn  Beschreibung  ist  aber  unzulässig, 
weil  Meigen  ausdrücklich  angiebt,  dafs  die  Flügel  seiner  Opom.  api- 
calis schmäler  als  die  seiner  Opom.  combinata  seien.  —  Zetlersledt's 
Angaben  über  seine  Geom.  terminalis  leiden  an  einem  Versehen; 
er  sagt  von  ihrem  Flügelgciidcr:  „«eni  transversi  modice  remoti, 
horum  Ordinarius  ad  marginem  atae  interiorem  retraclus.,  leniter  in- 
fuscatus.)  medius  paullo  pone  nervum  auxiliarem  omnium  brevissimum 
ductus.'''-  Da  die  bierin  enlbalfcnen  Angaben  einander  widersprechen, 
mufs  nothwendig  eine  ders;elbcn  falsch  sein.  Der  Umstand,  dafs  die 
Zelterstedt'sche  Beschreibung  in  allem  Uebrigen  vollständig  auf  ge- 
genwärtige, aber  auf  keine  andere  mir  bekannte  Art  pafst,  berech- 
tigt mich  zu  der  Vermuthung,  dafs  seine  Angabe  über  die  Stellung 


Balioplera.  355 

der  kleinen  Querader  zur  Mündung  der  ersten  Längsader  (nervus 
uuxiliaris  Zett.)  diese  falsche  Angabe  sei;  ist  sie  es,  so  unterliegt 
die  Identität  von  Geom.  terminalis  und  Bai.  apicatis  wohl  keinem 
Zweifel.  — 

4.  Baliopt.  tripunclata  Fall.  cT  &  $.  —  Macula  alaruin 
apicali  trigond,  venarum  traiisversalium  limbis  lalissimin  et  ptmcto 
in  imd  celhdae  sitbmarginalis  basi  nigris. 

Syu.     Geomysa  triyunctata  Fall.,  Geom.  2.  2. 

Opomyza  tripunctala  Meig  ,  Syst.  Beschr.  VI.   HO.  21. 
GeomyZa  tripunctata  Zett.,  Ins.  Läpp.  774.  2.;  Dipt.  Scand. 
2531,  5. 

Sie  ist  eine  in  ihrer  Körperfärhung  ganz  besonders  veränderliche 
Art.  Bei  den  hellsten  Exemplaren  sind  Kopf  und  Thorax  mit  all- 
einiger Ausnahme  des  auch  bei  ihnen  gewöhnlich  braun  gefärbten 
Hinterrückens,  so  wie  der  erste  und  die  Vorderhälffe  des  zweiten 
Hinterleibsabschnittes  gelb  oder  lolhgelb,  der  übrige  Hinterleib 
schwarz  und  die  ganzen  Beine  hellgelb  gefärbt.  Bei  den  dunkelsten 
Exemplaren  sind  dagegen  der  obere  Theil  des  Scheilcldreiecks  und 
der  Seitenleisten  der  Stirn,  der  Hinterkopf  mit  Ausnahme  seines 
Unterrandes,  der  ganze  Thorax  und  der  ganze  Hinterleib  schwarz; 
selbst  der  weifsliche  Fleck,  welcher  sich  auch  bei  dieser  Art  am 
Ende  des  letzten  Abschnitts  des  weiblichen  Hinlerleibs  befindet,  ist 
völlig  verdunkelt  und  nur  an  seiner  hellen  Pubescenz  kenntlich;  die 
ganze  Hinterseite  der  Vorderschenkel,  die  hinteren  Schenkel  mit 
Ausnahme  der  Spitze  und  Wurzel  und  die  Hinterschienen  sind  bei 
ihnen  braun.  Diese  beiden  Extreme  sind  durch  die  alimäligsten 
Uebergänge  mit  einander  verbunden.  Bei  uns  sind  Exemplare  dei 
dunkelsten  Abänderung  sehr  selten,  bei  weitem  am  häufigsten  solche, 
welche  zwischen  beiden  Extremen  die  Mitte  halten,  während  die 
sicilischen,  griechischen  und  kleinasiatischen  Exemplare  meiner 
Sammlung  der  Mehrzahl  nach  zu  den  dunkelsten  Abänderungen  ge- 
hören. —  Trotz  der  grofsen  Veränderlichkeit  in  der  Körperfärbung 
ist  diese  Art  doch,  wie  die  anderen,  an  ihrer  eigenthümlichen  Flü- 
gelzeichnung leicht  zu  erkennen.  Beide  Queradern  haben  nämlich 
eine  äufserst  breite  und  weit  über  die  durch  sie  verbundenen  Längs- 
adern  hinausgreifende  braunschwarze  Säumung,  namentlich  reicht 
die  Säunuing  der  kleinen  Querader  fast  vollständig  von  der  zwei- 
ten bis  zur  fünfton  Längsader;  der  dreieckige,  braunschwarze,  die 
dritte  Längsader  etwas  überschreitende  Spitzenlleck  hat  etwa  die 
Gröfse  und  Gestalt  wie  bei  Bai.  combmala.  die  Mündunir  der  vierten 


356  H.  Jjoew:  über  Batioptern. 

Längsader  ist  aber  vou  keiner  dunkelen  Trübung  umgeben;  sehr 
charakteristisch  ist  eine  braunschwärzliche,  doch  minder  dunkele 
Trübung,  welche  sich  von  der  Spitze  der  Costalzelle  bis  auf  die 
äufserste  Basis  der  Submarginalzelle  hinziclif,  da  sie  bei  keiner  an- 
deren bisher  bekannt  gewordenen  Arl  vorhanden  ist ;  innerhalb  der- 
selben sind  die  zweite  und  drille  Längsader  dunkel  gefärbt. 

5.  Baliopt.  majuscula  nov.  sp.  $.  —  Reliquis  speciebus 
major,  macutd  alarum  apicali  trigonä  venariunque  iransversalium 
limbis  latissimis  nigris.  —  Long.  corp.  2  lin.,  long.  al.   If — If  lin. 

Diese  schöne,  durch  erheblichere  Gröfse  ausgezeichnete  Art 
gleicht  am  meisten  der  Baliopt.  tripunctata.  Ob  sie  in  der  Kör- 
perfärbung ebenso  veränderlich  wie  diese  ist,  vermag  ich  nicht  zu 
sagen.  Bei  meinen  beiden  Weibchen  sind  Kopf  und  Tborax  gelb- 
roth,  nur  der  Hinterrücken  dunkelbraun.  Hinterleib  etwas  breiter 
als  bei  den  anderen  Arten,  glänzend  schwarz,  nur  an  der  aller- 
äufsersten  Basis  mit  der  Spur  von  rother  Färbung;  der  weifsliche 
Fleck  an  der  Spitze  des  letzten  Abschnitts  etwas  undeutlich.  Beino 
gelblich,  nur  die  Basis  der  Hinterschieuen,  obwohl  in  geringer  Aus- 
dehnung, doch  sehr  intensiv  braun.  Spitzenfleck  der  Flügel  und 
die  dunkele  Säumung  der  Queradern  wie  bei  Baliopt.  tripunctata, 
nur  die  Säumung  der  kleinen  Querader  nicht  ganz  so  breit  und 
viel  weniger  über  die  durch  sie  verbundenen  Queradern  hinausgrei- 
fend; von  der  für  Baliopt.  tripunctata  so  charakteristischen,  sich 
von  der  Spitze  der  Costalzelle  auf  die  äufserste  Basis  der  Submar- 
ginalzelle hinziehenden  Trübung  ist  keine  Spur  zu  bemerken. 

Zusatz.  Von  den  bereits  beschriebenen  exotischen  Arten  ge- 
hört Opom.  lurida  Loew  aus  Sitka  zur  (iattung  Balioptera.  Sie 
ähnelt  in  der  Flügelzeichuung  am  meisten  der  Baliopt.  combinata, 
doch  ist  der  Spitzenfleck  etwas  kleiner,  namentlich  auf  seinem  vor- 
deren Theile  weniger  ausgebreitet,  und  der  hinter  der  fünften  Längs- 
ader liegende  Abschnitt  der  Flügelfläche  ist  breiter.  Die  Färbung 
von  Kopf  und  Thorax  scheint  in  derselben  Weise  veränderlich  zu 
sein,  wie  bei  Baliopt.  tripunctata.  Der  Hinlerleib  ist  bei  beiden 
Geschlechtern  glänzend  schwarz  mit  kaum  bemerkbarer  Spur  von 
rother  Färbung  an  seiner  alleräufsersten  Basis  und  bei  dem  Weib- 
chen mit  dem  gewöhnlichen  schmutzig  weifslichen  oder  rolhgelb- 
lichen  Flecke  auf  dem  Ende  des  letzten  Abschnitts.  Vor  dem  Ende 
der  Hinlerschenkel  und  an  der  Wurzel  der  Hinlerschienen  zeigt  sich 
mehr  oder  weniger  deutliche  Bräunung.  Baliopt.  luridu  ist  l~ — l^ 
Linien  lang  und  die  Flügel  messen  1|  Linien,  so  dal's  sie  an  Gröfse 
nur  von  Baliopt.  mujuscnla  übertroffen  wird. 


lieber    die  europäischen  Arten  der  Gattung 

Diastata 


vom 
Director  Dr.  Loew  in  Meserilz. 


M. 


Lan  kann  in  der  Auffassung  der  Galtung  Diastata  entweder 
Meigen  folgen,  oder  man  kann  dieselbe  in  drei  Gattungen  zerlegen, 
wozu  bereits  Rondani  durch  Absonderung  der  Gattung  Thryptochaeta 
den  Anfang  gemacht  hat.  —  Ich  schlage,  um  mich  möglichst  an 
bisher  allgemeiner  Geltendes  anzuschliefsen,  den  ersten  dieser  beiden 
Wege  ein,  bemerke  aber  ausdrücklich,  dafs  ich  die  Nothwendigkeit, 
bei  wachsender  Artenzahl  die  Gattung  Diastata  in  drei  kleinere 
Gattungen  zu  zerlegen,  vollständig  anerkenne. 

Wenn  ich  die  Gattung  Diastata  hier  im  Sinne  Meigen's  an- 
nehme, so  geschieht  dies  doch  natürlich  nur  nach  Ausscheidung  der 
derselben  völlig  fremden  Arten,  wie  z.  B.  Diastata  obscurella^  tu- 
ctuosa,  Icucopeza  u.  s.  w.,  welche  Meigen  irrthümlich  in  dieselbe 
gestellt  hat.  Für  die  übrigbleibenden  Arten  läfst  sich,  soweit 
mir  dieselben  bekannt  sind,  folgender  Gattungscharakter  aufstellen. 

Stirn  aufser  den  langen  Borsten  auf  dem  Scheitel  an  der  Ober- 
hälfte ihres  Seitenrands  mit  einer  langen  und  starken,  vorwärts  ge- 
richteten Borste,  neben  welcher,  weiter  vom  Seitenrande  entfernt, 
eine  oder  zwei  hinter  einander  stehende,  aufwärtsgerichtete  Borsten 
vorhanden  sind.  Knebelborsten  vorbanden.  Augen  viel  höher  als 
breit;  Backen  schmal.  Die  Mitte  des  Thorax  nur  hinten  beborstet. 
Schildcheu  vierborstig.  Alle  Schienen  vor  dem  Ende  der  Oberseite 
mit  einer  aufgerichteten  Borste.  Erste  Längsader  der  Flügel  sehr 
kurz;  die  Hülfsader  läuft  mit  ihrem  Ende  zur  ersten  Längsader  und 
verschmilzt  mit  dieser;  die  kleine  Querader  steht  sehr  weit  vor  der 
Mitte  der  langen  Discoidalzelle;  die  vordere  kleine  Wurzelzelle  von 


358  //.   Loeiv:  über 

der  Discoidalzelle  gelrennt;  die  Analxelle  stets  vorhanden;  die 
sechste  Längsader  ist  entweder  vorhanden  und  ist  dann  dem  Flügel- 
raude  sehr  genälicrt  und  abgekürzt,  oder  sie  fehlt  ganz;  eine  vom 
Ende  der  Analzelle  ausgehende,  die  dritte  Hinlerrandszelle  halbi- 
rende  Falte  des  Flügels  erscheint  bei  obcriläcblicher  Untersuchung 
bei  manchen  Arten  fast  wie  eine  Längsader;  bei  aufmerksamer  Un- 
tersuchung ist  es  unmöglich,  sie  mit  der  stcis  vor  dem  Ende  der 
Analzelle  entspringenden  sechsten  Längsader  zu  verwechseln. 

Die  Merkmale,  welche  die  Gattung  Diaslula  von  Geomyza  un- 
terscheiden, habe  ich  bei  dieser  angegeben. 

Die  drei  Gruppen  der  G^eomyza- Ar ten,  welche  den  Kern 
eigener  Galtungen  zu  bilden  berechtigt  sind,  lafsen  sich  am  leich- 
testen an  der  Bildung  der  Fühler  nnlerscheiden,  doch  zeigen  auch 
die  Beborstung  der  Stirn  und  das  Flügelgeädcr  charakteristische 
Unterschiede. 

Bei  der  ersten,  die  Mehrzahl  der  mir  bekannten  Arten  um- 
fassenden Gruppe,  welcher  deshalb  auch  künftig  der  Namen 
Diaslata  bleiben  mufs,  findet  sich  neben  der  vorwärts  gerichteten 
Borste  am  Seilenrande  der  Stirn  bei  beiden  Geschlechtern  stets  nur 
eine  einzige  aufgerichtete  Borste.  Die  Fühler  sind  nickend;  das 
zweite  Glied  Irägt  aufser  der  gewöhnlichen  aufgerichteten  Borste 
auf  der  Oberseite  an  seinem  Ende  noch  eine  starke,  vorwärts  ge- 
richtete Borste;  das  dritte  Fühlerglied  hat  eine  breite  eiförmige  Ge- 
stalt und  ziemlich  lange  Pubesceiiz.  Die  Behaarung  der  Fühlerborste 
ist  ziemlich  weitläufig,  aber  lang,  auf  der  Oberfläche  länger  und 
abstehender  als  auf  der  Unterseite,  so  dafs  man  sie  wohl  passender 
eine  „oberseits  gekämmte",  als  eine  ,,mäfsig  lang  gefiederte""  nennt. 
Die  sechste  Längsader  der  Flügel  ist  vorhanden,  aber  abgekürzt. 

Bei  den  Arten  der  zweiten  Gruppe,  für  welche  ich.  wenn 
sie  als  eine  eigene  Gattung  behandelt  werden  soll,  den  Namen 
Eulhycliaela  vorschlage,  sind  die  Fühler  ebenfalls  nickend;  das  zweite 
Glied  hat  aufser  der  gewöhnlichen  aufgerichteten  Borste  auf  seiner 
Oberseite  nur  ganz  kurze  Haare,  aber  nichts,  was  einer  nach  vorn 
gerichteten  Borste  ähneile;  das  dritte  Glied  ist  noch  kürzer  eiförmig 
als  bei  den  Arten  der  ersten  Gruppe,  so  dafs  es  nur  bis  etwa  zur 
Mitte  der  Kopfhöhe  herabreicht,  und  ist  mit  kürzerer  Pubescenz 
besetzt;  Fühlerborsle  mit  kurzer  Pubescenz.  Die  Beborstung  der 
Stirn  zeigt  sich  bei  den  Exemplaren  der  einzigen  mir  bekannten 
europäischen  Art  nach  dem  Geschlechle  verschieden;  bei  den  Männ- 
chen steht  neben  der  am  Seitenraude  der  Stirn  befindlichen  vor- 
wärts gerichteten  Borste  nur  ciuc  einzige  aufwärts  gerichtelc  Borste, 


Dlasiata.  359 

wie  bei  den  Arien  der  ersten  Gruppe,  während  bei  dem  Weibchen 
vor  letzterer  noch  eine  zweite  aufwärts  gerichtete  Borste  steht,  wie 
bei  den  Arten  der  dritten  Gruppe;  ob  dies  stets  so  ist,  vermag  ich 
nicht  zu  sagen,  da  ich  nur  zwei  Männchen  und  ein  Weibchen 
besitze.     Die  sechste  Längsader  ist  vorhanden,  aber  abgekürzt. 

Die  Arten  der  d  ril  ten  Gruppe,  für  welche  der  von  Rondani 
gebildete  Name  Thryptochaela  beizubehalten  sein  wird,  haben  in 
beiden  Geschlechtern  neben  der  am  Seitenrande  der  Stirn  befind- 
lichen vorwärts  gerichteten  Borste  stets  zwei  übereinander  stehende 
aufwärts  gerichfele  Borsten.  Die  Fühler  liegen  dem  Gesichte  auf 
und  reichen  bis  ganz  nahe  zum  vorderen  Mundrande  herab;  das 
zweite  Fühlerglied  hat  aufser  der  gewöhnlichen  aufgerichteten 
Borste  auch  eine  nach  vorn  gerichtete  Borste,  welche  aber  kurz 
und  nicht  sehr  stark  ist,  so  dafs  sie  leicht  übersehen  werden  kann; 
das  dritte  Fühlerglied  ist  länglich;  die  Fühlerborste  ist  mit  ziemlich 
kurzer  Pubescenz  besetzt,  welche  indessen  auf  der  Oberseite  der- 
selben doch  nicht  ganz  so  kurz  wie  auf  der  Unterseite  ist;  gewöhn- 
lich ist  das  erste  Glied  derselben  geradeausgestreckt  und  das  zweite, 
an  seiner  Basis  etwas  gebogene  Glied  bildet  damit  einen  stumpfen 
Winkel,  so  dafs  die  Borste  fast  wie  gebrochen  erscheint,  worauf 
sich  der  von  Herrn  Rondani  gewählte  Gattungsname  bezieht.  Die 
sechste  Längsader  fehlt. 

Zu  der  nachfolgenden  Auseinandersetzung  der  mir  bisher  be- 
kannt gewordenen  Arien  habe  ich  nur  zu  bemerken,  dafs  die  latei- 
nischen Diagnosen  lediglich  auf  die  Unterscheidung  von  den  in  die- 
selbe Gruppe  gehörigen  Arien  berechnet  sind,  diejenigen  Merkmale, 
welche  die  Gruppe  charakterisiren,  aber  als  selbstverständlich  vor- 
aussetzen. 

Erste  Gruppe.     (Diastata  sens.  strict.) 

1.  Diast.  nebulosa  Fall,  cj"  &  2-  —  Cinerea,  abdomine  nigro. 
alis  cinereis,  rnaculis  discoidalibus  nigris  dttabus  permagnis  iribtiscjue 
albido-hy aUnis  alternantibus.  —   Long.    corp.   l\ — If  lin.,    long.  al. 

Syn.  Geomyza  nebulo»a  Fall.,  Geom.  3.  4. 

Diastata  ornata  Meig. ,  Syst.  Beschr.  VI.  98.  Jl. 
?  Diastata  nebulosa  Mcig.,  Syst.  Besch.  VL  99.   12. 
Geomyza  obsvurclla  Zeit.,  Ins.  Läpp,  77L  4. 
Diastata  nebulosa  Zelt.,  Dipl.  Scand.  25-36.   1. 

Stirn  dunkelgelb,  bei  recht  ausgefärbten  Exemplaren  zuweilen 


//.   Loew:  über 

gelbbräiiulich;  das  kleine  Scheiteldreieck  und  die  Striemchen,  auf 
welchen  die  langen  Stirnborsten  stehen,  erscheinen  dann  heller  gelb; 
der  unterste  Theil  des  seillichen  Stirnrandes  mit  äufserst  schmalem, 
weifslich  bestäubtem  Saume.  Fühler  dunkelgelb,  das  dritte  Glied 
am  Ober-  und  Endrande  oft  in  ziemlicher  Ausdehnung  gebräunt. 
Das  Gesicht  und  die  schmalen  Backen  weifsgelblich  oder  weifslich. 
Oberseite  des  Thorax  dunkel  braungrau,  am  Vorder-  und  Seitenrande 
mehr  weifslich  aschgrau;  auf  der  Mitte  derselben  finden  sich  zwei 
einander  mäfsig  genäherte  dunkelbraune,  vorn  oft  etwas  abgekürzte 
Längsstriemen,  welche  nie  auffallend,  zuweilen  aber  undeutlich  sind. 
Schildchen  mit  der  Oberseite  des  Thorax  gleichfarbig.  Brustseiten 
und  Hinterrücken  grauschwarz,  letzterer  am  ünterrande  glänzend 
schwarz.  Hinterleib  schwarz,  etwas  glänzend;  von  der  Seite  her 
betrachtet  erscheint  er  matt;  auf  dem  gröfseren  vorderen  Theile 
der  Ringe  schwarzbraun,  auf  dem  kleineren  hinteren  Theile  dersel- 
ben etwas  weifslich  bestäubt.  Hüften  und  Beine  braungelb  oder 
bräunlichgelb,  erstere  und  das  Ende  der  hinteren  Schenkel  oft  stark 
gebräunt;  das  letzte  Fufsglied  geschwärzt;  häufig  sind  auch  Ober- 
und  Hinlerseite  der  Vorderschenkel  braun.  Flügel  schwärzlich  grau; 
die  Costalzelle  geschwärzt;  die  kleine  Querader  liegt  in  einem  sehr 
grofsen  geschwärzten  Flecke,  welcher  vorn  die  zweite  Längsader 
fast  erreicht  und  hinten  von  der  fünften  Längsader  abgeschnitten 
wird;  die  hintere  Querader  liegt  in  einem  noch  gröfseren  geschwärz- 
ten Flecke,  welcher  die  Gestalt  einer  vorn  und  hinten  stark  abge- 
kürzten Querbinde  hat  und  gewöhnlich  von  der  z^veiten  und  fünf- 
ten Längsader  abgeschnitten  wird,  zuweilen  indessen  auch  wohl  et- 
was über  eine  oder  die  andere  dieser  beiden  Adern  hinwegreicbt; 
mit  diesen  zwei  grofsen  geschwärzten  Flecken  alterniren  drei  an- 
sehnliche glashelle  Stellen,  welche  dieselben  noch  augenfälliger 
machen;  die  vor  dem  ersten  geschwärzten  Fleck  liegende  helle 
Stelle  ist  am  kleinsten,  am  wenigsten  scharf  begrenzt  und  am  we- 
nigsten klar,  ja  bei  einzelnen  Exemplaren  ziemlich  undeutlich;  die 
beiden  anderen  Stellen  sind  weifslich  glasartig  und  scharf  begrenzt; 
die  zwischen  den  beiden  geschwärzten  Flecken  liegende  reicht  ge- 
wöhnlich von  der  dritten  bis  zur  fünften  Längsader,  erstreckt  sich 
aber  bei  einzelnen  Stücken  vorn  bis  zur  zweiten  Längsader;  die 
letzte  helle  Stelle  pflegt  ebenfalls  von  der  dritten  bis  zur  fünften 
Längsader  zu  reichen  und  ist  vor  der  vierten  Läugsader  stets  viel 
breiter  als  hinter  derselben;  bei  manchen  Exemplaren  ist  der  zweite 
der  geschwärzten  Flecke  an  seiner  dem  Hinterrande  des  Flügels  zu- 
gekehrten Seite  noch  von  einem  kleinen,  weifslich-glasartigen  Wische 


Dinslata.  361 

begrenzt;  bei  dunkelen  Stücken  zeigen  sich  die  zweite  bis  vierte 
Längsader  an  ihrem  Ende  schwärzlich  gesäumt. 

Im  nördlichen  und  mittleren  Europa  einheimisch;  in  Deutsch- 
land eben  nicht  häufig. 

Anmerkung.  Dafs  gegenwärtige  Art  die  Fallen'sche  Geo- 
myza  nebulosa  ist,  leidet  gar  keinen  Zweifel.  —  Meigen  schreibt 
seiner  Diastaia  nebulosa,  welche  er  für  die  Fallen'sche  Art  hält, 
an  der  Basis  schwarze  Fühler  zu,  welche  sich  bei  gegenwärtiger 
Art  nicht  finden;  diese  Angabe  macht  es  zweifelhaft,  ob  seine  Diast. 
nebulosa  mit  der  Fallen'schen  und  mithin  mit  gegenwärtiger  Art 
einerlei  ist;  der  Umstand,  dafs  bisher  keine  zweite  Diastata  mit 
ähnlicher  Flügelzeichnung  in  Deutschland  gefunden  worden  ist,  er- 
weckt die  Vermuthung,  dafs  er  entweder  eine  sehr  seltene  Varietät 
unserer  Art  beschrieben  haben  möge,  oder  dafs  seine  Angabc  über 
die  Fühlerfärbung  nicht  richtig  sei.  In  Meigen's  Beschreibung 
seiner  Diastata  ornata  ist  dagegen  meines  Erachtens  die  Fallen'sche 
Art  nicht  zu  verkennen.  Ebenso  gewifs  gehört  Diastata  nebulosa 
Zeit,  hierher.  Die  Geomyza  obscurelta  seiner  Ins.  Läpp,  zieht 
Herr  Zelterstedt  theilweis  zu  Geomyza  obsctirella  Fall.,  theilweis 
zu  gegenwärtiger  Art;  es  mag  dies  richtig  sein,  in  so  fern  er  Exem- 
plare beider  Arten  mit  einander  vermengt  gehabt  hat;  die  Beschrei- 
bung, welche  er  in  den  Ins.  Läpp,  als  die  von  Geomyza  obscurella 
giebt,  pafst  aber  nur  auf  gegenwärtige  Art,  zu  der  allein  sie  mithin 
citirt  werden  darf. 

2.  Diast.  ttnipunctat  a  Zelt.  cT  &  9.  —  Ex  fusco  cinerea^ 
abdomine  nigro,  alis  cinereis^  ccllutä  costali  venaeque  transversae 
posterioris  limbo  latissimo  nigris^  pedibus  obscure  luteis  ^  femoribus 
plerumque  maxima  ex  parte  nigris.  —  Long  corp.  1^ — If  lin.,  long. 
aL  U— li  lin. 

Syn.     Diastata  tmipunctata  Zett.,  Dipt.  Scand.  VI.  2537.  2. 

Stirn  gewöhnlich  dunkel  ochergelb.  Fühler  rothgelb,  das  dritte 
Glied  gewöhnlich  zum  gröfsten  Theile  braun.  Gesicht  und  Backen 
mit  ziemlich  weifslicher  Bestäubung  auf  in  der  Regel  fast  schwar- 
zem Grunde.  Oberseite  des  Thorax  bräunlich  aschgrau,  am  Vorder- 
und  Seitenrande  reiner  aschgrau  oder  fast  weifslich  aschgrau;  an 
den  Brustseiten  ist  die  Färbung  mehr  schwarzgrau.  Schildchen  mit 
der  Oberseile  des  Thorax  gleichfarbig  oder  etwas  dunkler.  Hinter- 
leib schwarz,  ziemlich  glänzend;  von  der  Seite  gesehen,  zeigt  er 
eine  Spur  grauer  Bestäubung.     Hüften  braun,   gegen  die  Basis  hin 


362  //.  Loew:  über 

gewöhnlich  schwartbrami.  Schenkel  schwarz,  oft  die  vordersten 
nnd  hintersten  an  der  Basis  und  die  mit  feisten  auf  ihrer  ganzen 
Vorder-  und  Unterseite  braun  oder  braungelb;  doch  finden  sich  auch 
Exemplare,  bei  denen  die  helle  Färbung  der  Schenkel  viel  ausge- 
dehnter ist;  Schienen  und  Füfse  bräunlichgelb;  llinterschienen  oft 
bis  fast  zur  Spitze  dunkelbraun;  Füfse  oft  gegen  das  Ende  hin  stark 
gebräunt,  selten  ganz  braun;  das  Endglied  derselben  ist  geschwärzt 
Flügel  schwärzlich  grau,  um  das  Ende  der  zweiten  und  der  dritten 
Längsader  meist  etwas  gesättigter.  Die  Costalzelle  und  die  aller- 
äufserste  Basis  der  Marginalzellc  schwarz  ausgefüllt ;  die  hintere 
Querader  mit  aufserst  breitem  schwärzlichen  Saume,  welcher  hin- 
ten mit  der  fünften  Längsader  abschneidet,  sich  vorn  aber  bis  etwa 
auf  die  Mitte  der  ersten  Hinterrandszelie  fortsetzt  und  hier  ab- 
rundet. 

Im  nördlichen  und  jnittleren  Europa;  in  Deutschland  niclit 
selten.  — 

3.  Diast.  vagans,  nov.  sp.  cT  &  2.  —  Ex  fusco  cinerea^ 
abdomine  nigro,  alis  cinerets-liyalhiis,  limbis  costae  et  venae  trans- 
versae  poslerioris  mediocribus  nigris,  cellulä  basali  prima  Iota  sub- 
hyalind,  pedibus  lolis  lideis.  —  Long.  corp.  1- — ly'^  ''"•?  long.  al. 
\\—\\  lin. 

Syn.     Diastata   obscurella  Meig.,    Syst.   Beschr.   VI.  96.  Tab.  59. 
flg.   !.=>. 
Diastata  costata  var.  b.  Zelt.,  Dipl.  Scand    VI.  2539. 

Stirn  gelb  oder  dunkelgelb,  und  dann  das  kleine  Scheiteldreieck 
und  die  Striemchen,  auf  welchen  die  Stirnborsten  stehen,  oft  mehr 
graugelblich.  Fühler  gelb,  das  dritte  Glied  nur  selten  am  Ober- 
und  Endrande  etwas  gebräunt.  Gesicht  und  Backen  weifslich. 
Thoraxrücken  bräunlich  grau,  höchstens  mit  der  aufserst  verlosche- 
nen Spur  von  zwei  etwas  dunkleren  Längsstriemen,  am  Vorder-  uud 
Seitenrande  mehr  weifslich  aschgrau.  Brustseiten  mit  \veifslicher 
Bestäubung  auf  braunschwarzem  Grunde.  Schildchen  mit  der  Ober- 
seite des  Thorax  gleichfarbig.  Hinterleib  schwarz,  am  Seitenrande 
mit  einer  Spur  von  braungrauer  Bestäubung.  Hüften  und  Beine 
gelb;  die  Füfse  gegen  das  Ende  hin  gewöhnlich  nur  wenig,  selten 
ziemlich  stark  gebräunt.  Flügel  graulich;  die  Costalzelle  ist  von 
der  Wurzel  der  zweiten  Längsader  bis  zu  ihrem  Ende  schwarz  aus- 
gefüllt und  der  Vorderrand  vom  Ende  derselben  an  bis  zur  Flügel- 
spitze hin  schmal  schwärzlich  gesäumt;  dieser  Saum  läuft  gewöhn- 
lich bis  etwas  über  die  Mündung  der  dritten  Läugsader,   verlischt 


Diastaia.  3iS3 

zwischen  dieser  und  der  Mündung  der  vierten  Längsader  mehr, 
macht  sich  aber  in  der  Umgebung  der  letzleren  nochmals  bemerk- 
lich; die  hintere  Querader  hat  einen  mäfsig  breiten  schwarzen  Saum, 
welcher  vorn  von  der  vierten  und  hinten  von  der  fünften  Längsader 
abgeschnitten  wird,  oder  diese  Adern  doch  nur  fast  unmerklich  über- 
schreitet; die  Basis  der  vordersten  Wurzelzelle  ist  nie  schwärzlich 
gefärbt. 

Dlasl.  vagans  ist  in  Deutschland  ziemlich  häufig,  aber  auch 
über  das  nördliche  Europa  und  nördliche  Asien,  sowie  über  Nord- 
amerika verbreitet;  ich  besitze  sie  sowohl  aus  Sibirien,  als  aus  den 
vereinigten  Staaten. 

Anmerkung  1.  Herr  Zetterstedt  hat  Diast.  vagans  für  Ab- 
änderung von  Diast.  costata  gehalten;  trotz  der  grofsen  Aehnlich- 
keit  beider  Arten  kann  ich  seiner  Meinung  durchaus  nicht  beitreten, 
da  die  gröfsere  Ausdehnung  der  dunkeln  Säumung  der  Costa  und 
die  schwarze  Säumung  der  hintern  Querader  die  Diast.  vagans  als 
die  dunkeler  gefärbte  Abäuderuug  cbarakterisiren  würden,  dieser 
Annahme  aber  der  Umstand  widerspricht,  dafs  bei  ihr  die  Wurzel- 
hälfte  der  vordersten  Basalzelle  nie  die  schwärzliche  Färbung  zeigt, 
welche  sie  bei  Diast.  costata  hat. 

Anmerkung  2.  Meigen 's  Angaben  über  I>ia«<.  oiscwreWa  und 
die  Abbildung,  welche  er  von  ihr  giebt,  uöthigen  zu  der  Annahme, 
dafs  er  bei  der  Beschreibung  derselben  gegenwärtige  Art  vor  sich 
gehabt  habe. 

4.  Diast.  costata  Meig.  cT  «ST  $.  —   £".1'  fnsco   cinerea^   ab- 
domine  nigro^    alis  cinereo-hyalinis ,    cellulä    costali   nigra ,    cellulae 
basalis  primae  dimidio  basali  Umhoque  costae  nigricuntibus.,  pedUnm 
ßavis.  —  Long.  corp.  ly'^  —  \\  lin.,  long.  al.  \\ — I^  lin. 
Syn.     Drosophila  ftiscula  Fall.,  Geora.  7.  8. 

Diaslata  costata  Meig.,  S>'st.  Bescbr.  VI.  96.  4. 
Drosophila  marginella  Zett.,  Ins.  Läpp.  777.  10. 
Diastata  costata  Zett.,  Dipl.  Scand.  VI.  2539.  4.  var.  a. 

Sie  ist  der  vorigen  Art  sehr  ähnlich  und  unterscheidet  sich  von 
ihr  am  leichtesten  an  der  Flügelzeichnung.  Die  Costalzelle  ist  von 
der  Wurzel  der  zweiten  Längsader  bis  zu  ihrem  Ende  hin  schwarz 
ausgefüllt;  der  Vorderrand  hat  einen  schmalen  schwärzlichen  Saum, 
welcher  von  der  Basis  der  Marginalzelle  bis  gegen  das  Ende  dieser 
Zelle  hin  reicht  und  sich  hier  auf  das  aller  allmäligste  verliert; 
die  vorderste  Wurzelzellc  ist  bis  dahin,  wo  die  beiden  kleinen 
Wurzelzellen  endigen,  stels  schwärzlich  ausgefüllt;  in  der  Umgebung 

Berl.  Entomol.  Zeitsclir.   VIII.  24 


364  H.   Loew:  über 

der  hiuleren  Querader  zeigt  sich  nie  die  geringste  Spur  von  dunk- 
ler Trübung.  In  der  Gröfse  kömnii  Diasl.  cosiaia  gewöhnlich  der 
Diast.  vagans  nicht  ganz  gleich. 

In  Mittel-  und  Nordeuropa  gemein. 

Anmerkung  1.  In  der  Beschreibung,  welche  Fallen  von 
seiner  Drosophila  fuscula  giebt,  ist  gegenwärtige  Art  durchaus  nicht 
zu  erkennen;  da  Fallen  ausdrücklich  angiebt,  dafs  er  Dros.  fuscula 
nach  von  Herrn  Zetterstedt  erhaltenen  Exemplaren  beschrieben,  da 
Herr  Zetterstedt  ebenso  bestimmt  versichert,  dafs  die  von  Fallen 
als  Dros.  fuscula  beschriebene  Art  die  Diast.  costala  sei,  und  da 
endlich  die  Fallen'sche  Beschreibung  nichts  dieser  Angabe  Wider- 
sprechendes enthält,  so  mufs  Dros.  fuscula  Fall,  als  sicheres  Sy- 
nonymen gegenwärtiger  Art  anerkannt  werden.  Ein  Recht  auf  Ein- 
führung hat  der  Fallen'sche  Artname,  trotz  seiner  früheren  Erthei- 
lung,  nicht,  da  die  Art  aus  der  von  ihm  gegebenen  Beschreibung 
durchaus  nicht  zu  erkennen  und  überdies  in  einer  Gattung,  welcher 
sie  gar  nicht  angehört,  publicirt  worden  ist.  Herr  Zetterstedt,  der 
dies  richtig  erkannt  hat,  hat  desbalb  den  Fallen'schen  Artnamen 
bereits  fallen  lassen,  worin  ich  ihm  folge. 

Anmerkung  2.  Die  Identifizirung  von  Zetterstedt's  Droso- 
phila marginella  mit  gegenwärtiger  Art  begründet  sich  auf  die  von 
Herrn  Zetterstedt  selbst  in  den  Dipt.  Scand.  hierüber  gemachte  An- 
gabe. —  Dafs  von  Diast.  coslata  der  Dipt.  Scand.  nur  die  var.  a. 
hierher  zu  ziehen,  die  var.  b.  aber  zur  Diasl.  vagans  zu  bringen 
ist,  habe  ich  schon  oben  erwähnt. 

5.  Diast.  inornata,  nov.  sp.  d"  &  9.  —  Ex  Jusco  cinerea., 
abdomine  nigro,  alis  cinereo-hyalinis,  cellulae  costalis  apice  et  basali 
cellulae  basalis  primae  dimidio  nigricaiitibtis,  venu  transversa  poste- 
riore obsolet issime  cinerea  limbatä,    pedibus  Jlavis.    —    Long.  corp. 

Wiederum  den  beiden  vorhergehenden  Arten  so  ähnlich,  dafs 
die  Angabe  der  Unterschiede  sie  genügend  kenntlich  macht.  Das 
dritte  Fühlerglied  ist  am  Ober-  und  Endrande  gewöhnlich  deutlich 
und  oft  in  grofser  Ausdehnung  braun.  Der  letzte  Thcil  der  Costal- 
zelle  und  die  Basis  der  ersten  Wurzelzellc  sind  schwärzlich  ausge- 
füllt; am  Vorderrande  findet  sich  durchaus  keine  Spur  einer  dunkeln 
Säuraung;  die  hintere  Querader  ist  länger  und  dunkler  als  bei  der 
vorigen  Art.    auch    das  Grau    der  Flügelfläche    in    ihrer  Umgebung 


Diaslaia.  365 

etwas  gesättigter,  so  dafs  dieselbe  viel  mehr  in  das  Auge  fällt,  als 
dies  bei  Diast.  costata  der  Fall  ist. 

Ich  habe  die  Art  mehrmal  im  Posenschen  und  in  Schlesien  an- 
getroffen. 


Zweite  Gruppe  (Euthychaeta). 

6.  Diast.  speciabilis,  nov.  sp.  cT  &  2.  —  Obscure  cinerea, 
thoracis  dorso  ex  cinereo  luteo,  Jrontis  nigrae  tnargine  antico  rttfo. 
pedibus  luteis,  alis  iotis  subhyalinis,  dilute  cinerascentibus  vel 
ex  cinereo  Inlescentibus.  —  Long.  corp.  If — 2~  lin.,  long.  al. 
l|i— 2i  lin. 

Stirn  schwärzlich  mit  schmalem,  scharfbegrenztem  und  auffal- 
lendem gelbrothen  Vorderrande;  die  Striemen,  auf  welchen  die 
langen  Stirnborsten  stehen,  sind  länger  und  breiter  als  bei  den  an- 
deren Arten;  sie  und  das  kleine  Scheiteldreieck  sind  ziemlich  dun- 
kel braungrau.  Fühler  gelbroth,  etwas  plump,  nur  wenig  über  die 
Mitte  der  Kopfhöhe  hinabreichend;  die  beiden  ersten  Glieder  auf 
der  Oberseile  etwas  gebräunt;  das  kurz  eiförmige  dritte  Glied  am 
Ober-  und  Endrande  in  ziemlicher  Ausdehnung  dunkelbraun.  Das 
Gesicht  hat  auf  seiner  Mitte  gewöhnlich  eine  ziemlich  dunkele 
Grundfarbe,  während  die  Grundfarbe  seines  Seitenrands  und  der 
Backen  gelblich  ist;  die  Bestäubung  von  Gesicht  und  Backen  ist 
gelblichweifs.  Oberseite  des  Thorax  und  des  Schildchens  matt  grau- 
bräunlich oder  graugelb,  an  den  Kändern  mehr  aschgrau.  Brustsei- 
ten und  Hinterrücken  dunkel  aschgrau,  fast  schwarzgrau,  üeber 
den  Mittelhüflen,  aber  unterhalb  der  Längsnaht  der  Brustseiten  be- 
finden sich  drei  starke  Borsten,  während  sich  bei  den  anderen  Ar- 
ten daselbst  nur  zwei  finden.  Hinterleib  grauschwarz,  malt.  Hüften 
und  Beine  bräunlich  gelb.  Flügel  der  Männclien  meiner  Sammlung 
etwas  graulich  glasartig;  die  Adern  bräunlich,  die  dritte  und  fünfte 
Längsader  schwarzbraun;  bei  dem  einzigen  Weibchen,  welches  ich 
besitze,  zieht  die  Trübung  der  Flügelfläche  vielmehr  in  das  lehm- 
bräunliche,  auch  sind  alle  Adern  mehr  gebräunt,  so  dafs  die  dunk- 
lere Färbung  der  dritten  und  fünften  Längsader  viel  weniger  auffällt. 

Ich  fing  von  dieser  durch  ihre  plastischen  Eigenthümlichkeiten 
ausgezeichneten  Art  zwei  Männclien  im  Juli  in  der  Grafschaft  Glatz 
und  ein  Weibchen  bei  Hosen.  Die  beiden  Männchen  scheinen  frisch 
entwickelte  Stücke  zu  sein.,  während  das  Weibchen  mehr  das  An- 
sehen eines  Exemplars,    welches   schon  länger  gellogen  ist,  hat.  — 

24* 


366  //.  Loew:  über 

Hieraus  mögen  sich  die  Unterscliiede  in  der  Flügelfärbung  erklären; 
an  einen  speeiüschen  Unlerschied  scheint  mir  ganz  und  gar  nichl 
zu  denken  zu  sein,  obwohl  die  schon  oben  crwähnle  V^erschieden- 
beit  in  der  Beborslung  der  Stirn  beider  Geschlechlcr  leicht  die 
Vermufhung  eines  solchen  erwecken  könnte. 


Dritte  Gruppe  (Thryptochaeta). 

7.  Diast,  puiiclum  Rleig.  cT  &  $•  —  Frontis  parle  anticii 
anlennarum^ue  arlicitlis  prinils  duobus  luteis,  extremo  abdominis 
apice  abido,  alis  inaequaliler  ex  fusco  nigris^  plagd  permugnä  sub- 
aplcali  dituiiore,  subhycdind.  —  Long.  corp.  1^ — |.l  Ijn  ,  long.  al. 
IJ^ — 1-*-  lin 

Syn.  Dtastata  punclum  Meig.,  Syst.  Beschr.  VI.  98.  10. 
Diastata  punctum  Zeit.,  Dipt.  Scand.  VI.  2538.  3. 
Thryptochaeta  punctum  Rond.,  Prodr.  I.  134. 

Diese  gemeine  Art  ist  in  der  Körperfärbung  sehr  veränderlich. 
Weniger  reife  Exemplare  sind  ziemlich  hellbräuniich  und  haben  oft 
gelbe  Schulterschwielen  und  ein  zum  gröfslen  Theile  gelb  gefärbtes 
Schildchen,  während  recht  ausgefärbte  Exemplare  ziemlich  dunkel 
graubraun  gefärbt  sind  und  höchstens  der  Hand  des  Schildchens 
gelblich  bleibt.  Man  wird  Diast.  punctum  indessen  stets  leicht  an 
folgenden  Merkmalen  erkennen.  Der  vorderste  Theil  der  Stirn  und 
die  beiden  ersten  Fühlerglieder  sind* lehmgelblich,  oder  die  letzteren 
doch  nur  gelbbräunlich  gefärbt,  während  das  letzte  Fühlerglied  stets 
schwarz  ist.  Der  Thoraxrncken  hat  vier  dunkeler  braune,  ziemlich 
breite  Läugsslriemen,  von  denen  die  seitlichen  indessen  nicht  immer 
deutlich  sind.  Der  Hinterleib  ist  an  der  Basis  gewöhnlich  lehm- 
gelblich gefärbt,  die  äufserste  Spitze  aber  stets  weifslich  und  nur 
der  zwischen  beiden  liegende  Theil  hat  eiae  dunkele  Färbung.  — 
Beine  gelblich,  die  Hinterschenkel  meist  auf  einem  Theile  ihrer  Ober- 
seite gebräunt  oder  geschwärzt;  auf  den  Vorder-  und  Mittelschen- 
keln zeigt  sich  nur  selten  die  Andeutung  einer  solchen  dunkelen 
Färbung.  Flügel  schwärzlich  grau  oder  grau,  bei  verflogenen  Exem- 
plaren mehr  braungrau ;  die  Marginalzclle  fast  von  ihrer  Basis  an, 
die  Submarginalzelle  etwa  von  der  Flügelmitte  an  geschwärzt,  letz- 
tere auf  ihrer  Spitze  und  an  der  dritten  Längsader  entweder  nur 
schwärzlich  oder  schwärzlich  grau;  letztere  Färbung  pflegen  auch 
das  Ende  der  ersteu  und  die  Spitze  der  zweiten  Hinterrandszelle 
zu  haben;  den  gröfsten  Theil  der  zweiten  Hinterrandszelle  und  den 


Diasiala.  367 

darüber  liej^eiideu  Tlieil  der  ersten  Hinterrandszelle  nimmt  eine  sehr 
grofse,  ausgewaschene,  graulich  glasartige  Stelle  ein,  welcher  jede 
bestimmte  Begreuzung  fehlt.  Bei  sehr  wenig  ausgefärbten  Exem- 
plaren ist  nur  der  gröfste  Theil  der  Marginal-  und  Submarginalzelle 
geschwärzt,  die  ganze  übrige  Flügcliläche  aber  fast  ganz  gleichmäs- 
sig  graidich;  es  zeigt  sich  dann  eine  Flügelzeichnuug,  ^vie  sie 
iMeigen  bei  Diast.  apicalls  l)eschrcibt,  welche  möglicher  Weise  eine 
blasse  Varietät  der  Diasl.  ptmclum  sein  könnte. 

Gegenwärtige,  im  nördlichen  und  mittleren  Europa  sehr  ge- 
meine Art  kömmt  auch  in  Italien  vor. 

8.  Diast.  nigricornis ,  nov.  sp.  cT  <^  2-  —  Fronte^  anten- 
nis  et  abdomine  oiimibtis  toiis  iiigi'is,  atis  aequaliler  ex  J'usco  nigris. 
—  Long.  corp.  II  —  1:^  lin.,  long.  al.   l^ — ly^  li"- 

Syn.?  Diastata  fumipennis  Meig.,  Syst.  Beschr.  VI.  97.  6. 

hl  der  Gröfse  mid  in  allen  plastischen  Merkmalen  der  vorigen 
Art  überaus  ähnlich.  Die  Grundfarbe  des  ganzen  Kopfes  schwarz, 
doch  von  grauer  Bestäubung  schwarzgrau.  Fühler  ganz  schwarz, 
die  beiden  ersten  Glieder  nie  heller.  Oberseite  des  Thorax  und 
des  Schrldchens  bräunlichgrau,  erstcrc  ohne  dunklere  Läugsstrie- 
raen.  Brustseiten  dunkel  aschgrau  oder  schwarzgrau.  Hinterleib 
grauschwarz,  nur  wenig  gleifsend,  gegen  die  Spitze  hin  etwas 
dunkler;  die  äufserste  Spitze  desselben  ist  nie  weifslich  gefärbt.  — 
Beine  gewöhnlich  mehr  braungelb,  als  bei  der  vorigen  Art,  auch 
das  Ende  der  Füfse  mehr  gebräunt;  die  Oberseite  der  Hinterschen- 
kel stets  zum  Theil  schwarz;  zuweilen,  wiewohl  selten,  sind  die 
Hinterschenkel  mit  alleiniger  Ausnahme  ihrer  Spitze  schwarz  und 
dann  pflegen  auch  die  Vorder-  und  Mittelschenkel  auf  einem  grös- 
seren oder  kleinereu  Thcile  ihrer  Oberseite  geschwärzt  zu  sein. 
Flügel  gleichmäfsig  braunschwärzlich,  nur  gegen  den  Vorderrand 
hin  allmählig  etwas  dunkler;  bei  ganz  frisch  entwickelten  Exem- 
plaren sind  sie  reiner  schwärzlich  gefärbt. 

In  Deutschland  eben  so  gemein,  als  die  ihr  nahe  verwandte 
Diast.  punctum. 

Anmerkung.  Bei  der  Bestimmung  gegenwärtiger  Art  schei- 
nen mir  nur  Diast.  /mc/uo««  Meig.,  obsciir i peimis  Mei^.  und  fumi- 
pennis Meig.  in  Betracht  kommen  zu  können.  —  Die  Beschreibung 
von  Diast.  tuctuosa  pafst  wegen  der  „hellgelben  Beine  mit  schwärz- 
lichen Schenkeln"  selbst  auf  die  vorher  erwähnte  dunkelste  Varie- 
tät der  Diasl.  nigricornis  gar  nicht  recht;  überdies  ist  das  typische 


368  H.  Loew:  über  Diastala. 

Exemplar  der  in  Paris  befindlichen  Meigen'schen  Sammlung  nach 
einer  brieflichen  Miltheilung  Haliday's,  welcher  dasselbe  untersuchte, 
gar  keine  Diastata,  sondern  eine  Discocerina.  —  Diast.  obscuri- 
pennis  soll  eine  kurzgefiederte  Fühlerborste  haben,  kann  also  unsere 
Art  nicht  sein,  bei  welcher  die  sehr  kurze  Pubescenz  der  Fühler- 
borste selbst  unter  mäfsiger  Vergröfserung  noch  wenig  wahrnehm- 
bar ist.  —  Die  Beschreibung,  welche  Meigen  von  Diast.  obscuri- 
pennis  giebt,  ist  sehr  kurz  und  dürftig;  auf  wohl  erhaltene  Exem- 
plare unserer  Art  pafst  sie  wegen  der  Angabe  schwarzer  Körperfär- 
bung nicht;  dagegen  enthält  sie  nichts,  was  auf  ein  durch  Oelig- 
w^erden  verändertes  Exemplar  gegenwärtiger  Art  nicht  pafste;  eben 
so  wenig  aber  enthält  sie  irgend  eine  Angabe,  welche  unsere  Art 
mit  einiger  Wahrscheinlichkeit  erkennen  liefse.  Da  nun  die  Füh- 
lerbildung der  Diast.  nigricornis  eine  für  eine  Diastata  aufl'allende 
ist,  da  Meigen  bei  der  durch  andere  Merkmale  viel  kenntlicheren 
Diast.  punctum  diese  abweichende  Fühlerbildung  ausdrücklich  er- 
wähnen zu  müssen  geglaubt  hat,  in  der  an  charakteristischen  Merk- 
malen so  armen  Beschreibung  seiner  Diast.  obscuripennis  aber  einer 
solchen  gar  nicht  gedenkt,  so  kann  ich  mich  von  der  Wahrschein- 
lichkeit, dafs  Diast.  obscuripennis  unsere  Art  sei,  durchaus  nicht 
überzeugen. 


Zur  Fauna  des  Oberharzes 

von 
C   Wilken  aus  Hildesbeini. 


E 


ine  ZusainnieustelluDg  der  am  Oberharz  vorkommenden  Käfer 
dürfte,  namentlich  für  die  norddeutschen  Entomologen,  nicht  ganz 
uninteressant  sein.  Wenn  nachfolgendes  Verzeichnifs  auch  weit  ent- 
fernt ist,  einen  Anspruch  auf  Vollständigkeit  zu  machen,  da  (um 
demselben  keine  zu  grofse  Ausdehnung  zu  geben)  die  überall  häu- 
figen Arten  ausgeschlossen  sind  und  Sammelraum  und  Zeit  nur  auf 
ein  geringes  Maafs  beschränkt  waren,  so  wird  dasselbe  doch  manchen 
neuen  Beitrag  zur  Kennt nifs  der  geographischen  Verbreitung  der 
besprochenen  Käferarten  enthalten. 

Dieselben  sind  während  eines  dreiwöchigen  Aufenthaltes  im 
Forsthaus  Oderbrück  (in  westlicher  Richtung  etwa  1|  Stunde  von 
der  Spitze  des  Brockens  entfernt)  in  einer  Höhe  von  2900  F.  im 
Juli  d.  J.  gesammelt.  Der  Brocken,  das  Torfhaus,  der  Rehberger 
Graben  und  die  Achtermannsböhe  begrenzen  den  durchforschten 
Bezirk. 

Carabus  violaceus  var.  ä.  und  c.  (nach  Schaum),  erstere  nur  in 
2  Expl.;  bei  Clausthal  kommt  auch  var.  d.  vor. 

C  catenulalus  u.  nuronitens,  besonders  auf  abgeholzten  Wald- 
plätzen unter  Holzscheiten  und  Steinen. 

C.  glabraius  u.  sylvestris,  in  Fichtenwäldern. 

Cychrns  rostratus,  einzeln  in  faulen  Baumstrünken. 

Patrobus  excavatus,  b.'),  besonders  am  Brocken. 

Calathus  microplerus^  b. 


')  li.  =  häufig,  s.  =  seile»,  g.  =  gemein,  n    =  nicht. 


370  C.   Wilken: 

Pterostichus  (Steropus)  aethiops,  unter  loser  Rinde  an  Slukeu  h. 

Pt.  {Lagarus)  inaequalis,  2  St. 

Pt.  (Argulor)  diligens,  n.  s. 

Amara  famelica,  2  St.,  curla  u.  lunicoUis,  je  2  St. 

Harpalus  laevicolUs,  mit  besonders  starkem  Glänze,  futiginostiS'> 
3  St.,  latus,  h. 

Bradycellus  harpalinus,  an  der  Oder,  unter  faulenden  Vege- 
tabilien. 

Bemhidium  nitidulum,  var.  atpimim,  unter  Moos  an  alten  Fich- 
tenstämmen, 4.  St.,  bruxellense,  an  der  Oder,  1  St. 

Die  Gattung  Hydroporus  war  in  dem  kalten  Wasser  der  Ab- 
zugsgräben gut  verlrelen.  Aufser  den  in  der  Ebene  Läufigen  Arten, 
wie  H.  planus,  pubescens,  palustris  etc.,  die  jedoch  hier  nur  einzeln 
vorkommen,  fanden  sich: 

H.  ovatus,  z.  h. ,  nivalis,  h.,  elongaiulus,  h.  in  stehendem 
Wasser,  iristis,  6  St.,  Victor,  nach  eifrigem  Suchen  10  St.,  nie/o- 
narius,  z.  s., 

Colymbeies  adspersus,  h. 

Ilybiv^  ater  und  subaeneus,  einzeln. 

Agabus  congener,  h.  in  stehendem  Wasser,  A.  gutlatus,  sehr 
h.  Die  cT  haben  deutlich  punktirte  Flügeldecken,  während  die  der 
9  hautartig  gerunzelt  sind.  Nicht  selten  fehlt  der  hintere  Fleck, 
bei  einigen  Stücken  ist  auch  nicht  die  geringste  Spur  eines  Fleckes 
zu  erkennen;  A.  frigidus,  2  St.,  fontinalis,  4  St. 

Hydrobius.  Unter  vielen  Stücken  von  globulus  ein  punctalo- 
striatus. 

Helophorus  aeneipennis,  h.,  nanus,  2  St. 

Cercyon  haemorrhoidale,  h.  unter  faulenden  Vegetabilien.  Da- 
selbst auch  Megasternum  botet ophagicm  u.  Crijptopleurum  atomarium- 

Leptusa  analis  u.  ruficoUis,  unter  Fichtenrinde. 

Aleochara  lanuginosa,  n.  s.  im  Rinderkolh. 

Uomalota  merdaria,  nigritida,  divisa,.  aterrima  u.  pulchra,  letz- 
tere nur  in  2  Exempl. 

Encephalus  complicans,  1  St.  mit  dem  Schöpfer  gefangen. 

Tachyporus  iersus.  2  St. 

Tachinus  pallipes,  h.  bei  faulenden  Vegetabilien,  marginellus, 
nur  einzeln. 

Bolitobius  exolelus  u.  pygmueus,  h.  in  Pilzen. 

Bryoporus  rufus,  mehrfach  mit  dem  Streifsack  an  Wegrändern 
gefangen. 


JFauna  des  Oberharzes.  371 

Myceloporus  ptincius  n.  pronus,  einEeln. 

Quedius  laevigatus,  h.  unter  loser  Fichtenrinde,  impressus, 
1  St.,  J'tdiginostts^  moluchhms  u.  luciduhis,  einzeln. 

Staphtjlinus  fossor  und  eryl/iroplerus^  dieser  nicht  selten  unter 
Steinen. 

Ocypus  fuscatus  u.  cupreus,  einzehi. 

Philonihus  marginalus,  2  St.,  puetla,  2  St.  unter  faulenden 
Vegetabilicn,  laminalus  u.  nigriltdus,  h. 

Xanthollnus  lentus,   1   St..  Iricolor,  h. 

Olhius  melanocephatus,  li. 

Luthrobium  scubricotle,  an  feuchten,  schattigen  Stellen  unter 
Steinen,  fidvipenne^  h. 

Slenus  specutator,  1  St.,  tempestivus,  n.  s.  mit  dem  Streifsack 
gefangen,  bifoveotatus  u.  impressus,  einzeln. 

Anthophagus  armiger ^  2  recht  grofse  Exenipl.,  caraboides  nebst 
der  var.  abbreviatus,  h. 

Geodromicus  plagialus^  an  der  Oder  unter  Steinen  h, 

Arpediuni  brachypteruin^  2  St. 

Omalium  caesiun,  h.,  pusitlum,  2  St.  unter  Fichtenrinde;  con- 
cinnnm  u.  yiorale^  einzeln. 

Anthobium  signutum^  3  St.,  minulum,  g.,  anale,  3  St.,  /«/ei- 
penne  u.  longipenne,  h.,  Sorbi,  2  St. 

Megarthrus  sinuatocollis,  n.  s. 


Catops  alpinus,  2  St. 

Agathidium  atrum  u.  rolundatum,  einzeln. 

Ulster  merdarius,  1  St.,  zeigt  an  den  breiten  Vorderschienen 
keine  Spur  eines  Zahnes. 

Cercus  rußlabris,  an  Wasserpflanzen. 

Epuraea  pygmaea  u.  pusilla,  h.  unter  Fichtenrinde,  angnsluta, 
daselbst,  2  St.,  aeativa  u.  variegata,  mit  dem  Streifsack  einige  St- 
gefangen. 

Thalycra  fervida,  2  St. 

J/j«  ipusttdatus  u.  ferrugineus,  einzeln  unter  Fichtenrindc. 

Rhizophagus  /erritgineus,  depressus  u.  nilidulus,  h.  unter  Fich- 
tenrindc. 

Anlherophugus  pullens,   1  St. 

Aphodius  atrumenlarius ,  im  Rinderkoth  h.,  nemoratis,  im 
Hirschkoth. 


372  C.   Wilken: 

Cortjmbites  Uetjeri,  2  St.,  tessellalus,  h. 

Diacanthus  impressus.  auf  Fichten,  2  St. 

JAotrichus  a/'/inis,  n.  s  ,  Querctis^  h.,  angiislulus.  einige. 

Alhous  niger,  var.  alpinus,  n.  s. 

Pheletes  Brucieri,  h. 

Sericosomus  brunnetis  u.  var.  fugax ^  b. 

EUiler  nigrinus  u.  scro/a,  einzeln. 

Cryplohypntis  riparius,  an  der  Oder  unter  Steinen  li.,  letragra- 
pfms,  mehrfach  im  Ufersande  der  Oder  an  todten  luseclen  fressend 
angetroften;  dermesioides,  an  der  Ohker  vorkommend,  scheint  hier 
zu  fehlen. 

Cantharis  alpina,  n.  s.,  jedoch  nur  Stücke  mit  gelben  Flügel- 
decken. Um  Hildesheini  scheint  diese  Form  zu  fehlen,  dahingegen 
ist  die  Form  mit  schwarzen  Flügeldecken  daselbst  h. ;  C  violacea. 
einzeln,  albomarginata,  2  St.,  pilosa,  n.  s.,  Jigurala^  ziemlich  h. 

Rhagoiiycha  rufescens.  1  St.,  atra^  n.  s.'),  testacea,  h.,  jedoch 
meist  nur  die  var.  mit  ganz  gelben  Beinen. 

Dasytes  obscurus,  2  St.  auf  Fichten. 

Mallhodes  hexacanthus,  h. 

Pthms  subpUosus,  n.  s.  mit  dem  Streifsack  gefangen. 


')  Diese  Art  ist  grofsen  Abweichungen  unterworfen.  —  Sehr 
stark  variirt  die  Länge  des  dritten  Fühlergliedes;  bald  ist  dasselbe 
um  die  Hälfte  länger  als  das  zweite,  bald  doppelt  so  lang,  bald  mit 
dem  zweiten  von  gleicher  Länge.  Was  die  Färbung  der  Beine  und 
Fühler  anbetrifft,  so  lassen  sich  unter  den  Harzer  Stücken  zwei 
Formen  unterscheiden.  Bei  der  ersten  Form  sind  die  Beine  mit 
Ausnahme  der  Kniee  ganz  schwarz,  die  Wurzelglieder  der  Fühler 
meist  nur  auf  der  untern  Seite  röthlich-gelb  und  die  aufgebogenen 
Seiten  des  sehr  kurzen  Halsschildes  bräunlich.  Bei  der  zweiten 
Form  ist  das  Halsschild  ganz  schwarz,  die  beiden  ersten  Fühler- 
glieder (oft  auch  drei),  die  Spitze  der  Schenkel  und  die  ganzen 
Schienen  hell  röthlich  gelb.  Mit  dieser  Form  stimmen  die  um  Hil- 
desheim vorkommenden  Stücke  in  Färbung  der  Fühler  und  Beine 
überein,  weichen  aber  sonst  bedeutend  von  den  Harzer  Stücken  ab. 
Der  ganze  Körper  ist  schmäler,  das  Halsschild  länger,  sein  Vorder- 
rand im  Ilachen  Bogen  gerundet,  seine  Ränder  ringsum  abgesetzt 
und  aufgebogen.  Ich  würde  deshalb  geneigt  sein,  diese  Stücke  für 
elongala  zu  halten,  wenn  Herr  v.  Kiesen  weiter  sie  nicht  selbst  als 
atra  gedeutet  hätte. 


Fattna  r/e«  Oberharzes.  373 

Meloe  violaceus,  1  St. 

Rhinomacer  attelaboides,  mehrfach  von  Sunipfgräsern  abgesireift. 

ßrachytarsus  varius,  auf  Fichten  h. 

Rhynchites  germanictis,  n.  s.,  megacephalus,   1   St. 

Apion  haemalodes,  ßavipes,  htunile,  Fagi  u.  aterrhnutn,  n.  s. 

Polydrosus  conjluens^   1   St.,  umoenus.,  h. 

Barynotus  squatidus,  2  St. 

Liosomus  cribriim^  an  schalligen  Waldstellen  auf  Gräsern,  3  St. 

Oliorhynchus  septentrionis,  n.  s.,  niger,  g.,  fuscipes^  h.,  ienebri- 
cosus,  s.,  maurus,  einzeln;   die  var.   Brucleri  1  St.  am  Brocken. 

Lar'mus  Carlinae,  2  St.   auf  Disteln. 

Rhinocyllus  latirostris,   daselbst,  2  St. 

Pissodes  Harcyniae,  2  St.  in  Fichtenrinde. 

Magdalinus  nitidus  u.  duplicalus,  auf  Fichten,  einzeln. 

Anthonomus  varians,  s. 

Microtrogus  picirostris,  n.  s. 

Bariditis  T.  album,  n.  s.  Die  Stücke  sind  etwas  kleiner,  als 
hiesige,  und  die  Flügeldecken  nur  mit  feinen  Härchen  besetzt,  da- 
rum mehr  glänzend. 

Ceuthorhynchus  Cochleariae,  tjuadridens,  syrites  u.  cyanipenfiis, 
einzeln. 

Cossonus  linearis^  2  St. 

Hylastes  cunicularius  u.  paUiatus,  h. 

Dendroclonus  pilostis,  auf  gefällten  Fichten,  4  St. 

Xyloterus  linealus,  h. 

Boslrychus  typographtis,  chalcographns  u.  autographus^  h. 

Tetropium  fuscum  u.  luridum  mit  seinen  var.,  h. 

Toa:o/«s  Cursor,  n.  s. 

Pachyta  clathrata,  auf  Sorhus  einige  Stücke,  virginea,  s. 

Donacia  discolor,  sericea  mit  var.  Comari,  h.  auf  Sumpigräseru. 

Lema  Erichsonii  u.  punclicollis,  einzeln. 

Eumolpus  obscurus,  h. 

Cryptocephalus  %pustulalus  u.  4-pt*s/Miaf«s,  je  1  St. 

Gonioctena  b-punciata,  s.,  viminalis,  h. 

Luperus  viridipennis  u.  dispar  Kieseuw.,  einige. 

Longitarsxis  4-pustulahis,  auf  Cynoglossum,  einige 

Engis  sanguinicollis,  1   St. 

Coccinella  hiei'oglyphica.  s. 


Eine  neue  Art  der  Staphylinen- Gattung 
Homorocerus 

besehrieben  von 

Hofrath  v.  Solsky  iu  St.  Petersburg. 
(Hierzu  Taf.  IV.,  Fig.  8.  9.) 


Di 


ie  Gattung  Homorocerus  wurde  im  Jahre  1848  von  C  II. 
Bohenian,  in  seinen  „Insecta  CaiTraria"  auf  eine  im  östlichen  Theile 
des  Cafiernlandes  entdeckte  und  //.  rußpennis  benannte  Art  ge- 
gründet und  nebst  der  letzten  ausführlich  characterisirt.  Später,  im 
Jahre  1858  (Berl.  Entom.  Zeitschr.  II.  p.  363),  wurde  eine  zweite, 
aus  Senegambieu  stammende  Arl  derselben  Gattung  von  Kraatz  als 
/f.  punc/ico//ts  bekannt  gemacht,  zugleich  wurden  im  zweiten  Bande 
der  Naturgeschichte  der  Insekten  Deutschlands,  bei  der  allgemeinen 
Charakteristik  der  Gruppe  der  Quediiformes ^  einige  Merkmale  der 
Gattung  besprochen.  Diese  beiden,  eben  erwähnten,  nebst  der  wei- 
ter unten  zu  beschreibenden,  sind  auch  die  einzigen  bis  jetzt  be- 
kannten Arten  der  Gattung,  die  durch  das  ganze  Gebiet  des  heifsen 
Afrika  verbreitet  zu  sein  scheint.  In  keiner  der  früheren  Schriften 
wurde  aber  etwas  über  die  Geschlechtsunterschiede  gesagt.  Mein 
H.  rujipemiis  zeigt  eine  aulTallende  Eigenthümiichkeit  im  Bau  der 
letzten  Hinterleibssegmente,  die  meiner  Ansicht  nach  kaum  anders, 
als  ein  Geschlechtsmerkmal  betrachtet  werden  dürfte.  Der  Hinter- 
rand der  oberen  Platte  des  siebenten  Segmentes  ist  nämlich  in  der 
Mitte  stumpf  dreieckig  vorgezogen  und  daselbst  deutlich  verdickt. 
Der  Hinterrand  desselben  Segments  ist  oben  und  unten,  sowie  auch 
der  Hinterrand  des  sechsten  Bauchsegmentes  scharf  und  tief  gezähnt ; 
zwischen  je  zwei  Zähnen  befindet  sich  ein  flacher,  etwas  breiter, 
die  Spitze  der  Zähne  überragender,  fuchsrother  Dorn  (T.  IV.,F.9).  Das 
oben  dreieckig  vorgezogene  siebente  Segment  weist  wohl  ohne  Zweifel 
auf  das  männliche  Geschlecht  des  beschriebenen  Individuums,  viel- 
leicht könnten  auch  die  gezähnten  Hinterränder  der  Abdominalse- 
gmente als  eine  Eigenthümiichkeit  des  männlichen  Geschlechts  zu 
betrachten  sein.') 


')  Ich  habe  an  dem  von  Hrn.  v.  Solsky  angegebenen  Orte  (p.  364) 
unter  der  nächst  verwandten  Galtung  Glypheslits   ebenfalls   die  An- 


?'.  Sotsky:  über  Homoroeerus.  375 

Hotnorocerus  spinulosus.  Niger,  nitidus,  griseo-pubescens: 
capite  orbiculato  thoraceque  versus  lalera  irregulariter  parcins  pun- 
clatis,  medio  laevibus:  elytris  minus  crebre  forliler  punctatis,  rujis; 
segmenlorum  ventratinm  2 — 5  marginibus  pilis  tojigiusculis  rigidis. 
griseis.  dense  barbalis.  —  Long,   lü — 11   mini..  lat.  2j  mim. 

Langgestreckt,  gloich  breit,  fast  cylindrisch,  glänzend  schwarz 
mit  gelblich  rotlien  Flügeldecken.  Die  Seiten  des  Kopfes  und 
Halsschildes  spärlich,  die  Flügeldecken  und  besonders  der  Hinterleib 
dichter  mit  ziemlich  langen,  gelblichgrauen  Haaren  bedeckt:  aufser 
diesen  befinden  sich  noch  auf  den  Seiten  der  Stirn  und  des  Kopfes, 
sowie  auch  des  Halsschildes  und  Hinterleibes,  besonders  aber  unten 
auf  den  letzten  Bauchsegmenten,  lauge,  abstehende,  schwärzliche 
Borsteuhaare.  Der  Kopf  ist  ziemlich  klein,  kreisrund,  auf  den  Sei- 
ten unregelmäfsig  zerstreut,  ziemlich  stark  und  tief  punktirt,  in  der 
Mitte  der  ganzen  Länge  nach  glatt;  die  Punkte  sind  hinter  den 
Augen  dichter  gedrängt;  die  Mandibeln  schvrarz,  die  übrigen  Mund- 
theile  roth.  Die  Fühler  (Taf.  IV.,  Fig.  8.)  sind  kurz,  den  Vorder- 
rand des  Halsschildes  wenig  überragend,  sehr  kräftig,  keulenförmig, 


sieht  ausgesprochen,  dafs  ,,die  Ausbuchtung  an  den  Seiten  des  sie- 
benten obern  Hinterleibssegments  gewifs  als  generisches  Kennzeichen 
aufzufassen  sei",  mufs  aber  gestehen,  dafs  bei  dem  mir  inzwischen 
zugekommenen  Männchen  des  Homoroeerus  rußpennis  das  genannte 
Segment  gerade  so  gebildet  ist,  wie  beim  Weibchen.  Das  Männchen 
ist  durch  die  ziemlich  tiefe,  dreieckige  Ausbuchtung  in  der  Mitte  des 
siebenten  unteren  Hinterleibssegmentcs  unzweifelhaft  als  solches  cha- 
rakferisirt;  da  Herr  v.  Solsky  von  einer  solchen  nichts  erwähnt, 
wird  also  auch  sein  Hom.  spiimlosus  ein  cT  sein,  falls  nicht  das  cT 
dieser  Art  keine  Ausbuchtung  a.  a.  O.  zeigt,  was  möglich,  aber  un- 
wahrscheinlich ist.  Die  Hinterränder  der  Abdominalsegmente  sind 
bei  den  beiden  Geschlechtern  des  Hom.  rußpennis,  so  weit  ich  zu 
erkennen  vermag  (das  cT  ist  nicht  gut  erhalten),  gleich  gezähnelt; 
somit  kann  die  Zähnelung  nicht  als  Geschlechtskennzeichen  aufge- 
fafst  werden. 

Auf  eine  ähnliche  Bildung  an  allen  Bauchsegmenten  habe  ich 
bei  Glyphestus  (a.  a.  O.  p.  365)  unter  den  Gattungs- Merkmalen 
mit  gesperrter  Schrift  aufmerksam  gemacht;  bei  Homoroeerus  tritt 
sie  nur  am  6ten  und  7ten  Segment  hervor  und  ist  in  der  Beschrei- 
bung von  H.  puncticoUis  nicht  von  mir  erwähnt,  weil  dieselbe  nur 
die  Unterschiede  von  rtßpennis  enthält.  G.  Kraatz. 


376  1'.  Solsky:  über  Homorocerus . 

zusammengedrückt,  gegeu  die  Spitze  allmählig,  aber  stark  verbreitert. 
Glied  1  kurz,  dick,  eckig  angescbwollea,  Glied  2  klein,  schmäler 
und  viel  mehr  als  um  das  Doppelte  kürzer  als  das  erste,  bei  den 
zurückgelegten  Fühlern  fast  völlig  in  der  Einlenkungsgrube  desselben 
versteckt.  Glied  3  mehr  als  um  die  Hälfte  länger  als  Glied  2,  gegen 
die  Spitze  deutlich  breiter;  die  folgenden  sehr  stark  transversal, 
die  letzten  von  ihnen  fast  mehr  als  drei  Mal  so  breit  als  lang;  Glied 
11  wieder  bedeutend  schmäler,  aber  nicht  länger  als  10,  mit  brei- 
ter, abgestutzter  und  etwas  ausgerundefer  Spitze.  Die  ersten  Glie- 
der sind  glänzend  schwarz,  die  übrigen,  durch  eine  kurze  und  dichte 
Pubescenz,  matt.  Das  Halsschild  ist  ein  wenig  breiter  als  der  Kopf, 
ungefähr  so  breit  als  lang,  vorn  gerade  abgeschnitten,  jederseits 
schwach  ausgebuchtet,  fast  gleich  breit,  gegen  die  Basis  kaum  ver- 
engt, der  Hinterrand  mit  den  Ilinterecken  in  einem  Bogen  abge- 
rundet und  fein  gerandet;  auf  den  Seiten  und  jederseits  am  Vorder- 
rande ist  es  unregelmäfsig,  so  wie  der  Kopf,  ziemlich  sparsam 
und  kaum  feiner  punktirt;  der  Rücken  glatt,  jederseits  mit 
einem,  dem  Vorderrande  bedeutend  mehr  als  dem  Hinterrande  ge- 
näherten, gröfseren  Punkte.  Das  Schildchen  ist  dreieckig,  dicht 
punktirt  und  behaart,  schwarz.  Die  gelbrolhen  Flügeldecken  sind 
so  breit  und  ungefähr  auch  so  lang,  als  das  Halsscbild,  am  Hinter- 
rande fast  gerade  abgeschnitten  und  gelblicbgrau  gefranzt;  sie  sind 
nicht  dicht,  etwas  abstehend  behaart,  stark,  wenig  dicht  punktirt, 
die  Punkte  etwas  von  hinten  eingestochen,  darum  etwas  länglich, 
durch  ziemlich  weitläufige  Querrunzeln  untereinander 
verbunden.  Der  Hinterleib  ist  gleich  breit,  cylindrisch,  einfarbig 
schwarz  mit  anliegender,  ziemlich  langer,  gelblich  grauer  Pubescenz 
oben  und  unten  etwas  dicht  bedeckt;  Segment  2 — 5  oben  und  un- 
ten mit  einer  breiten,  aus  dicht  gedrängten,  gleichlangen,  glänzen- 
den, grauen  Borstenhaaren  bestehenden  Franze;  der  Hinterrand  des 
sechsten  Segmentes  oben  glatt  und  sehr  fein  weifslich  gesäumt.  — 
Die  ganze  Oberfläche  ist  mit  langgestreckten,  von  hinten  ein- 
gestochenen Punkten,  deren  Vorderrand  etwas  erhaben  ist,  ziem- 
lich dicht  besetzt  und  dadurch  längsrunzelig  erscheinend;  nur 
die  Hinterränder  der  Segmente  bleiben  mehr  oder  weniger  glatt. 
Die  Beine  sind  sehr  kurz  und  kräftig,  die  Schienen  bedornt  und  wie 
die  Tarsen  dicht  behaart;  die  Vordertarsen  breit,  gegen  die  Spitze 
allmälig  verengt. 

Das  einzige  mir  vorliegende  Exemplar   dieser  Art   stammt  von 
der  Insel  Gorea  an  der  Westküste  von  Afrika. 


lieber  Necrophorus  fossor  und  gallicus 


Pfarrer  fV.  Scriba  in  Seligensladt. 


Be 


'ei  der  Untersuchung  eines  sehr  reichen  Materials  von  Necropho- 
rws-Arten ,  welche  ich  hier  in  eingegrabenen  Töpfen  an  Aas  fing, 
fand  ich,  dafs  bei  einer  grofsen  Anzahl  von  männlichen  Stücken, 
welche  ich  für  N.  fossor  Er.  hielt,  der  Zahn  der  Hinterhüften  zu- 
rückgebogen ist.  Von  Herrn  Dr.  Kraatz  darauf  aufmerksam  ge- 
macht und  nach  Einsicht  von  J.  du  Val's  Beschreibung  seines  N. 
gallicus  in  den  Glanures  entomologiques  p.  139.  zweifele  ich  nicht, 
dafs  jene  Stücke  dieser  Art  angehören,  welche  gewifs  weiter  über 
Deutschland  verbreitet  ist.  Um  die  Aufmerksamkeit  unserer  Ento- 
mologen auf  den  Käfer  zu  richten,  lasse  ich  nachstehend  die  Be- 
schreibung beider  Arten  folgen: 

Necrophorus  fossor.  JViger,  antennarum  clava  elytrorum- 
que  fascils  undatis  duabus  rujis-^  pronoto  glabrato:,  abdomine  flava 
subliliter  pubescenle,  segmenforum  marginibus  flavo-ciliatis:  (ibiis 
posticis  rectis;  viaris  trochanleribus  posticis  apice  excisis,  dente 
itifero  brevi  reclo,  aculo  armatis^  femlnae  trochanleribus  posticis 
apice  vix  excisis,  dente  infero  obtuso.  —  Long.  5 — 8  lin. 

Necrophorus  galliciis.  Niger,  antennarum  clava  elylro- 
runirjue  fasciis  undatis  duabus  rußs\  pronoto  glabrato:,  abdomine 
yiavo  subliliter  pubescente;  segmentorum  marginibus  flavo-ciliatis; 
tibiis  posticis  rectis;  trochanleribus  posticis  apice  emarginatis,  maris 
unco  valido  rectirvo,  feminae  dente  brevi  ^  acuto,  recto  armatis.  — 
Long.  6 — 8  Hn. 

Beide  Arten  sind  durch  die  gelbe  Behaarung  des  Hinterleibs 
und  durch  die  Bewimperung  aller  Hinterleibssegmente  mit  gelb- 
greisen  Haaren  von  den  übrigen  Arien   mil   geraden   Hinterschienen 


378  fV.  Scriba:  über  Necrophorus. 

leicht  zu  unterscheiden.  Was  den  Unterschied  dos  N.  fossor  und 
gallicus  betrilTt,  so  ist  der  letztere  im  Allgemeinen  gröfser  und  auch 
kräftiger  gebaut,  der  Kopf  des  Männchens  dichter,  mit  stärker  ange- 
schwollenen Schläfen;  doch  kommen  auch  kleine  Stücke  vor,  bei 
welchen  diese  Merkmale  nicht  scharf  ausgeprägt  sind  und  von  kräf- 
tigen Stücken  des  N.  fossor  hierdurch  nicht  unterschieden  werden 
können.  Ein  sicheres  und  constantes  Unterscheidungsmerkmal  des 
Männchens  von  iV.  gallictis  bildet  dagegen  der  Zahn  der  Hinter- 
hüflen,  welcher  hier  hakenförmig  zurückgebogen,  während  er  bei 
N.  fossor  klein  und  geradeaus  gerichtet  ist. 

Gröfseren  Schwierigkeiten  unterliegt  hingegen  die  Unterschei- 
dung der  Weibchen  beider  Arten.  J.  du  Val  sagt  1.  c:  „j'ignore 
si  eile  (la  femelle  du  fossor)  ofFre  quelque  particularite  differentielle 
avec  Celle  du  gallicus."  Nach  Untersuchung  einer  grofsen  Anzahl 
weiblicher  Stücke  fand  ich,  dafs  die  grofsen  Exemplare  sämmtlich 
und  auch  ein  Theil  der  minder  grofsen  die  Ilinterhüften  an  der  Spitze 
ausgerandet  haben  und  der  Zahn,  der  dadurch  vor  der  Spitze  ge- 
bildet wird,  zugespitzt  und  geradeaus  gerichtet  ist,  ähnlich  wie  bei 
dem  Männchen  des  N.  fossor.  Bei  den  kleinsten  und  einer  Anzahl 
minder  grofser  Exemplare  fand  ich  dagegen  diese  Ausrandung  sehr 
schwach  und  das  Zähnchen  weniger  ausgebildet  und  fast  stumpf. 
Ich  zweifele  nicht,  dafs  die  ersteren  Stücke  zu  N.  gallictis^  die 
letzteren  zu  N.  ybssor  gehören,  da  die  stärkere  und  geringere  Aus- 
bildung der  Trochantercn  bei  den  Weibchen  derjenigen  bei  den 
Männchen   entspricht. 

Der  dem  N.  ruspator  Er.  sehr  ähnliche  N.  microcephalus 
Thoms. ,  welcher  bei  Berlin  gefunden  (cf.  Berl.  Eutom.  Zeitschrift 
VIII.  pag.  47.),  kommt  auch  in  hiesiger  Gegend  vor  und  ist  gewifs 
weiter  über  Deutschland  verbreitet;  Thomson  giebt  von  demselben 
folgende  Diagnose; 

Necrophortis  microcephalus.  Niger ^  elytrorum  fasciis 
duabtis  antennarumque  clava  aurantiacis:,  abdomine  apice  Jlavo-piloso, 
segmentis  nigro-cilialis^  iemporibus  pone  oculos  sat  ftimidis,  clypeo 
maris  ad  medium  membranaceo-depres.io;  trochanteribns  posticis  apice 
infero  reclo,  snbspinoso.   —  Long.  5 — 81in. 


Zwei  neue  Staphylinen-Arten 

beschrieben  von 
Pfarrer   IV.  Scriba  in  Seligensladt. 


P hilont hus  varipennis.  JViger,  nitidus,  palpis  pedibtisijue 
brunneo-testaceis.  elytris  rxifis  basi  et  sutura  late  nigi'is,  capite  sub- 
(juadrato,  elytris  parce  for litis,  abdomine  crebre  punctatis.  —  Long. 
3i— 4  lin. 

Phil,  placidiis  var.  major.  Erichs.  Gen.  et  spec.  Staphylin.  p.  458. 

Von  der  Gestalt  des  Ph.  sordidus,  aber  gröfser,  durch  die  Fär- 
bung der  Flügeldecken  leicht  kenntlich.  Die  Fühler  sind  schwarz, 
Glied  3  um  die  Hälfte  länger  als  2,  die  vorletzten  Glieder  wenig 
kürzer  als  breit.  Die  Taster  sind  bräunlich  gelb.  Der  Kopf  ist 
bei  dem  Männchen  von  der  Breite  des  Halsschildes,  bei  dem  Weib- 
chen schmäler,  rundlich  viereckig,  die  Punkte  sind  fein.  Das  Hals- 
schild ist  fast  von  der  Breite  der  Flügeldecken,  so  lang  als  breit, 
die  Vorderecken  herabgebogen  und  abgerundet,  die  Seiten  vor  den 
abgerundeten  Hinterecken  ein  wenig  ausgebuchtet,  die  vier  Punkte 
in  den  Rückenreihen  und  je  fünf  aufserhalb  derselben  fein.  Das 
Schildchen  nicht  dicht  punktirt.  Die  Flügeldecken  sind  deutlich 
länger  als  das  Halsschild,  weitläufig  und  ziemlich  stark,  aber  nicht 
tief  punktirt.  roth;  in  der  Mitte  längs  der  Naht  sind  sie  breit  schwarz 
gefärbt,  in  der  Weise,  dafs  die  schwarze  Farbe  an  der  Basis  sich 
fast  bis  zu  den  Schullern  ausbreitet,  nach  der  Spitze  zu  aber  etwas 
schmäler  wird.  Der  Hinterleib  ist  fein  greis  behaart,  dicht  und 
ziemlich  stark  punktirt.  Die  Beine  sind  bräunlich  gelb,  die  Vor- 
derbüften  hellbraun,  die  Schienen  bedornt,  die  Vorderfüfse  bei  bei- 
den Geschlechtern  einfach. 

Von  Herrn  Kriegscommissär  v.  Keller    bei  Mebadia  gesammelt. 

Anmerkung.  Dieser  Käfer  ist  die  von  Erichson  erwähnte 
var.  major  seines  placidus^  von  der  es  mir,  nach  Ansicht  des  ein- 
zigen Exemplars  auf  dem  Berliner  Museum,  bereits  sehr  zweifelhaft 

Berl.  Eiitomol.  Zeitschr.    Vlll.  25 


380  t^V.   Srribn:  über  Sinphylinen- Arten. 

war  (Naturg.  d.  Ins.  Deutschi.  IL,  p.  591  Note),  dafs  sie  zum  pla- 
cidus  gehöre;  die  zur  Ansicht,  freundlichst  eingesendeten  Stücke  be- 
schreibt Scrib;i  mit  Kecht  als  eine  besondere  Art.  von  der  ich  auch 
ein  aus  Ocstieich  stammendes  Exemplar  besitze,  welches  ich  Herrn 
Grafen  v.  Ferrari  verdanke.  G.  Kraatz. 

Stenus  c atcaralus.  IMger ,  partim  iiilidus,  confertim  pro- 
funde  pnnctalus,  palpis  basi  teslaceis,  iliorace  canaticuln  a/jbreviala, 
elytris  depressis,  rtigosis,  Iborace  iioti  longioribiis,  abdomine  densius, 
fortitis  punctato.  —   Long.  2^  lin. 

Eine  ausgezeichnete,  leicht  kenntliche  Art,  reichlich  von  der 
Gröfse  des  .S7.  Juno,  noch  kräftiger  gebaut,  fast  von  der  Gestalt 
des  St.  humilis. 

Die  Taster  sind  schwarz,  das  erste  Glied  und  die  Wurzel  des 
zweiten  gelb.  Die  Fühler  sind  schlanker  als  bei  St.  Juno,  das  3te 
Glied  doppell  so  lang  als  das  4te.  Der  Kopf  ist  breiter  als  das 
Halsschild,  stark  und  tief  punktirt,  die  Stirn  stärker  als  bei  St.  Juno 
vertieft,  mit  zwei  starken  Längsfurchen.  Das  Halsschild  hat  ganz 
die  Form  wie  bei  St.  Juno.,  doch  ist  die  Punktirung  etwas  stärker 
und  weitläutiger  und  die  Längsrinne  vorne  und  hinten  mehr  abge- 
kürzt. Die  Flügeldecken  sind  kaum  breiter  als  die  Mitte  des  Hals- 
schildes, nicht  länger  als  dasselbe,  flach,  die  Punkte  zu  Runzeln  zu- 
sammengeflossen, hinten  gemeinschaftlich  leicht  ausgebuchtet.  Der 
Hinterleib  ist  cylindrisch,  fein  geraudet,  dicht  und  stark,  nach  hin- 
ten allmählig  feiner  punktirt.     Die  Beine  sind  schwarz. 

Beim  Männchen  sind  die  Schenkel  der  hinteren  Beine  leicht 
verdickt  und  an  der  inneren  Seite  mit  langen,  gelblichen  Haaren 
besetzt,  die  Schienen  haben  in  der  Mitte  der  Innenseite  einen  deut- 
lichen abgerundeten  Sporn.  Die  Brust  ist  eingedrückt  und  dicht 
behaart;  das  "ile  bis  4te  untere  Hintericibssegment  ist  in  der  Mitte 
leicht  eingedrückt,  zu  beiden  Seiten  des  Eindruckes  mit  längern, 
gelben  Haaren  bekleidet;  das  fünfte  und  noch  mehr  das  sechste 
Segment  ist  an  der  Spitze  rundlich  ausgebuchtef,  in  der  Mitte  hin- 
ten stark  eingedrückt,  beiderseits  mit  scharfen  Bändern  versehen, 
welche  nach  hinten  in  einen  stumpfen  Zahn  ausgezogen  sind,  der 
scharfe  Seitenrand  dicht  mit  langen,  gelben,  nach  innen  geneigten 
Haaren  besetzt.     Das  siebente  Segment  ist  tief  ausgcrandet. 

Von  Herrn  Kaufmann  Koltze  in  Hamburg  mehrere  Exemplare 
am  Strande  der  Elbe  aufgefunden. 


Xyloterus  Quercus,  eine  neue  deutsche 
Xylophagen-Art, 

beschrieben  von 
If^.  Eichhoff  in  Hilchenbach. 


Cylindricus^  subbrevis^  niger,  anlennis ,  pedibus ,  prolhorace  ex 
parte  elytrisque  brunneo-testaceis,  his  sulura,  margine  exleriore  linea- 
qne  media  nigris,  thorace  iransversim  exasperato,  elytris  punctato- 
striatis,  punctis  subdilalatis^  interstitiis  inde  Iransversim  sttbrugti- 
losis.  unlennarum  clava  magna,  apice  infus  subacuminata.  —  Long. 
If  lin. 

Noch  gedrungener  und  fast  doppelt  so  grofs  als  die  gröfsten 
Stücke  des  ihm  sehr  ähnlichen  X.  lineatus  ^  besonders  durch  die 
Sculptur  der  Flügeldecken  und  die  Form  der  grofsen  Fühlerkeule 
von  ihm  nicht  scliv\Tr  zu  unterscheiden. 

Kopf  schwarz,  Stirn  beim  cT  tief  eingedrückt,  in  der  Mitte  mit 
deutlich  bemerkbaren  Höckerchen,  beim  9  hoch  gewölbt ,  etwas 
weitläufig  und  grober  als  bei  linealus  gekörnt.  Fühler  blafs  röth- 
lich  gelb.  Die  zusammengedrückte  Keule  ist  deutlich  gröfser,  als 
bei  jenem,  erweitert  sich  mehr  nach  vorn  und  es  tritt  der  vordere 
Innenrand,  ähnlich  wie  bei  X.  domesticus,  doch  minder  scharf  zu- 
gespitzt, mehr  stumpfwinkelig  hervor.  Brustschild  blafs  röthlich- 
gelb,  dessen  Vorder-  und  Seilenränder  und  meist  auch  die  Scheibe 
in  gröfserer  oder  geringerer  Ausdehnung  schwarz  oder  schwärzlich 
braun.  Die  Form  desselben  ist  der  des  lineaius  gleich,  also  beim 
cT  querquadratisch  mit  wenig  gebogeneui  Vorderrand,  beim  9  mehr 
kugelig,  nach  vorne  stärker  im  Bogen  erweitert.  Die  höckerartigen 
Querrunzeln  sind  merklich  gröber  und  die  Behaarung  ist  etwas 
dichter  und  länger  als  bei  linealus.  Das  Schildchen  ist  gleichseitig 
dreieckig,  breiter  als  bei  jenem,  mit  ziemlich  scharfer  Spitze  und 
fast  matt.  Flügeldecken  so  breit  wie  das  Ilalsschild,  ziemlich  glän- 
zend, blafs  gelblich  braun.  Die  schwarzen  Zeichnungen  sind  wie 
bei  lineahts,  doch  treten  sie  wegen  der  blasseren  Grundfarbe  deut- 
licher und  mit  schärferen  Rändern  hervor.  Die  mittlere  schwarze 
Linie  reicht  nach  vorn   meist    nur   bis   zur   Mitte   der  Flügeldecken. 

25* 


382  U'.    Eichhoff:  üher  Xyloterns  Quercns. 

Die  Punkte  in  den  Punktreihen  sind  merklich  liefer,  Ireien  aber 
dadurch,  dafs  sie  etwas  in  die  Breite  gezogen  sind,  nicht  scliari 
hervor,  indem  gleichzeitig  die  Zwischenräume  schmäler  und  merk- 
lich querrunzelig  erscheinen.  Die  Flügeldecken  sind  an  der  Spitze 
ohne  merklichen  Eindruck  mit  kaum  hervorragender  Nath  und  nach 
den  Nathwinkeln  nicht  vorgezogen. 

Aufser  den  angegehenen  Gesclilechtsunterschieden  zeichnet  sich 
da«  cT  noch  durch  stärkere,  längere  Behaarung,  welche  an  der 
Kehle  dicht  bürstenartig  hervortritt,  vor  dem  9  aus. 

Diese  interessante  Art.  welche  gleichsam  den  llebergang  des 
X.  lineattis  zu  doinesiicMs  bildet,  und  mit  jenem  mehr  in  der  Ge- 
stalt, mit  diesem  mehr  in  Betreff  der  Holzart  (in  (iaubholz),  in 
welcher  er  brütet,  übereinstimmt,  wurde  im  Monat  März  d.  .1.  zuerst 
von  einem  angehenden,  aber  sehr  gewandten  Sammler,  Herrn  R. 
Becker  von  hier  und  nachher  auch  von  mir  in^beinahe  100  Exem- 
plaren, an  einer  alten,  2  Fufs  dicken  Eiche,  welche  schon  ein  Jahr 
lang  gefällt  ira  Walde  liegt,  gefunden  ') 

Die  Käfer  hatten  ihre  Brutlager  schon  verlassen  und  safsen  zer- 
streut am  Stamme  umher,  mit  Einbohren  in  die  Rinde  begriffen.  — 
Jetzt,  im  Anfang  Mai,  sind  sie  eben  auf  den  Splint  gekommen.  Der 
einzige  Familiengang,  welcher  etwa  ^  Zoll  tief  im  Splint  mit  Käfern 
dicht  angefüllt  sich  vorfand,  war  leider  bei  meinem  Hinzukommen 
bereits  zerstört;  scheint  aber  nach  der  mir  von  Herrn  Becker  ge- 
machten Beschreibung  denen  der  verwandten  Arten  sehr  zu  ähneln. 
Sollte  nicht  das  wiederholt  gemeldete  Vorkommen  des  X.  lineaius 
in  Birken  auf  einer  Verwechselung  mit  dieser  Art  beruhen? 

')  Ich  erhielt  den  gewil's  weit  verbreiteten  und  bisher  nur  mit  linea- 
tus  zusammengeworfenen  Käfer  von  Kahr  aus  Tyrol  oder  Steyermark. 

G.  Kraatz. 


Nachtrag  zu  dem  Verzeichnifs  der  europäischen  Xylophagen 
auf  pag.  46.  Bd.  VIII.  dieser  Zeitschrift. 

Bei  der  Gattung  Xylotervs  ist  zwischen  domesticus  und  tinea- 
his  als  neue  Art  X.  Quercits  Eich,  zu  schreiben. 

Bei  Gattung  Dryocaeles  ist  hinicr Jnscus  Marsh,  die  Art  Coryli 
Perr.  zu  setzen,  letetere  Speeies  aber  bei  der  Gattung  Thamnurgus 
zu  streichen  und  an  deren  Stelle  Delphinii  Ros.  zu  setzen. 

Die  letzten  Berichtigungen  beruhen  auf  der  Ansicht  von  typi- 
schen Exemplaren. 


Des  verst.  Professors  v.  Baerensprung  hinter- 
lassene  Hemipteren-Sammliing, 


von 
J.   P.   E.    Friedr.   Stein. 


J^urch  Venniltelung  des  Heiru  Dr.  Kraatz,  sind  die  von  dem  ver- 
storbenen Mitgliede  unseres  Vereins,  Hrn.  Prof.  v.  Baerensprung,  mit 
grofsem  Fleifse  gesammelten  Wanzen-Arfen  von  der  verwittweten 
Frau  Prof.  v.  Baerensprung  der  zoologischen  Sammlung  hiesiger 
Königl.  Universiiät  geschenkt  worden. 

Die  Sammlung  enthält  nur  europäische  Arten,  aber  in  solcher 
Vollständigkeit,  ilafs  fast  alle  in  Fieber's  neuestem  W^erke  verzeich- 
neten Gattungen  darin  vertreten  sind,  indem  der  Verstorbene  keine 
Kosten  scheute,  um  in  den  Besitz  ihm  noch  fehlender  Arten  zu 
gelangen.  Reiche  Contingente  lieferten  aus  Spanien:  Dr.  Staudinger, 
Dr.  Apetz  und  Keitel;  —  aus  Italien  und  Sardinien:  Ghiliani  in 
Turin;  —  aus  Griechenland:   Dr.   Krüper;   —    aus  Sarepta:  Becker; 

—  aus  der  Schweiz  und  zum  Theil  auch  aus  dem  südlichen  Europa: 
Meyer-Dür;  —  aus  Steiermark  und  Dalmalien:  Kahr;  —  aus  Island, 
Schweden  und  Lappland:  Dr.  Staudinger,  Prof.  Boheman  und  Keilel; 

—  Seltenheiten  aus  hiesiger  Gegend:  Tieffcnbach.  Die  Umgegend 
Berlins  wurde  von  dem  Verstorbenen  persönlich  auf  üemiptereu 
vielfach  durchforscht  und  manche  Art  von  ihm  zuerst  aufgefunden. 

Den  Werth  der  Sammlung  erhöhl  die  sorgfältige  Vaterlands- 
augabe, welche  jedem  Stücke  auf  kleinen,  viereckigen,  verschieden- 
farbigen Zetteln  beigefügt  und  worauf  in  den  meisten  Fällen  auch 
der  Geber  oder  Finder  genannt  ist. 

Natürlich  belinden  sich  in  der  Sammlung  die  Typen  zu  den  in 
dieser  Zeilschril't  von  «lern  Verstorbenen  gelieferten  Beschreibungen 
neuer  Arten.  —  Die  Familie  der  IVlonanlhiden  enthält  46,  die  Gat- 
tung Salda   17,  die  Gattung  Corisa  2(j  Arten. 


384  Sleln:  über  Hemipteren. 

Von  den  vorzugsweise  seltenen  Species  sind  hervorzuheben: 
Acrosternum  Heegeri  Fieb. ,  Holcocranum  Snlureiae  Kolen., 
Gryllocoris  angtist icollis  Baerensp.,  Poltjtoxtis  sanguineus  Gene, 
Pasira  basiplera  S  t  a  I ,  Harpagochares  ßuerensprungü  S  t  a  I ,  Zelus 
Goedelii  Kolen. 

Als  Curiosum  ist  zu  erwähnen,  dafs  die  hübsche  und  nicht  sel- 
tene Wanze  Therapha  (Corizns)  Hyoscyami  Linn.  und  Acanlhia 
lecltilaria  Linn.  nicht  vertreten  sind. 

Im  Ganzen  befinden  sich  in  der  Sammlung  rein  und  wohl  er- 
halten, häufig  in  6 — 8  Stücken,  circa  850  Arten  aus  allen  Län- 
dern Europa's,  worunter  350  die  Berliner  Wanzen-Fauna  darstellen. 
(In  Fieber's  Hemiptera  europaea  sind  ungefähr  1000  Arten  aufgeführt 
und  das  Berliner  Museum  besitzt  etwa  600  europäische  Arien).  — 
Die  systematische  Anordnung  ist  grofsentheils  nach  dem,  von  dem 
Verstorbenen  im  Jahre  1860  herausgegebenen  Catalogus  Hemtpterorum 
Europae  ausgeführt  und  die  schwierige  Familie  der  Phytocoriden 
durchweg  nach  Fieber  bestimmt.  Gegenwärtig  ist  die  Sammlung 
im  zoologischen  Museum  separat  aufgestellt. 


lieber  Glomeris  Dalmatina  Stein 

von 
J.   P.  E.   Friedr.   Stein. 


I 


ni  dritfen  Jahrgänge  dieser  Zeitschrift,  pag.  267,  beschrieb  ich 
eine  von  mir  in  Dahnntien  aufgefundene  Glomeris- A.v\  unter  dem 
Namen  Dalmatina.  lieber  dieselbe  äufsert  sich  der  Verfasser  des 
Berichts  über  die  wissenschaftlichen  Leistungen  im  Gebiete  der  En- 
tomologie während  der  Jahre  1859 — 60,  pag.  342,  dahin:  ,.,Gl.  Dal- 
matina  Stein  ist  identisch  mit  der  von  Brandt  (Recueil  mem.  Ins. 
Myriapodes,  p.  146)  als  Gl.  transalpina  Koch  aufgeführten  und 
näher  characlcrisirlen  Arl,''  obwohl  ich  im  Verlaufe  meiner  Be- 
schreibung hervorgehoben  habe,  dafs  meine  neue  Art  der  transalpina 
Koch  nahe  verwandt  sei.  Damals  hatte  ich  nur  nach  Kochs  An- 
gaben zu  urtheilen  vermocht.  Erst  in  neuester  Zeit,  nachdem  ich 
durch  die  Güte  des  Herrn  Dr.  L.  Koch  in'  Nürnberg  in  den  Stand 
gesetzt  worden  bin,  typische  Exemplare  der  Gl.  pulchra  var.  und 
Gl.  transalpina  Koch  (sen.  -\)  vergleichen  zu  können,  stellt  sich 
nun  mit  Bestimmtheit  heraus,  dafs  Gl.  pulchra  Koch  und  Gl.  trans- 
alpina Koch  zwei  verschiedene,  gute  Arten  sind.  Gl.  pulchra  var. 
Koch  aber  meine  Dalmatina  ist. 

Unter  den  Merkmalen,  wodurch  Koch  seine  Gl.  pulchra  cha- 
rakterisirl,  halte  ich  insbesondere  den  seichten  Ijängseindruck  in 
der  Mitte  des  Halsschildes  und  die  Form  der  rothen,  in  der  Mille 
nach  Innen  spitzwinklig  ausgebuchteten  Binde  an  der  Spitze  des 
letzten  Segments  als  entschieden  von  gröi'sler  Wichtigkeit,  welche 
stets  bei  Dalmatina  (deren  ich  eine  grofse  Zahl  und  in  verschie- 
denen Altersstufen  sammelte)  fehlen;  man  sieht  bei  derselben  auf 
der  Aufsenhälfte  des  letzten  Segments  zwei  nach  Innen  zusammeu- 
stofsende,  runde,  ziemlich  grofse,  orangerothe  Makeln,  welche  auf 
dem  schmalen,  gelben  Segmentrande  ruhen,  aber  keineswegs  zu 
einer,  nach  Aufsen  zerflicfsendcn  Binde  sich  erweitern,  vielmehr 
bei  ausgefärbten,  gut  erhaltenen  Stücken  sogar  vor  dem  gelben 
Aufsenrande  sich  so  scharf  absetzen,  dafs  jederseits  fast  ein  rechter 
Winkel  entsteht. 

Da  nun  aus  Koch's  Beschreibung  hervorgeht,  dafs  auch  ihm 
von  seiner  Gl.  pulchra  mehrere  Stücke  vorlagen  (die  zweifelsohne 
die  beiden  wichtigen  Merkmale  besafsen),  ist  gewifs  der  Schlufs  ge- 


386  stein:  über   Glomerls  Dalmatina. 

rechtfertigt,  dafs  sie  eine  von  der  Dalmatina  constant  verschiedene 
Art  vorstellt. 

Das  typische,  in  Weingeist  befindliche  Stück  der  Gl.  transalpina 
Koch  bildet  eine  eigene  Species,  die  zunächst  durch  die  Art  der 
RandeinfassuDg  jedes  Segments  und  sodann  durch  die  Farbe  der- 
selben sich  bestimmt  und  leicht  von  obigen  beiden  Arten  unter- 
scheiden läfst.  Das  Halsschild-Segmenl  ist  rundherum  rothbraun 
eingefafst  und  vor  dem  äufsersten,  wie  immer  gelblichweifsen  Hiu- 
terrande  jedes  Segments  befindet  sich  eine  ganz  ähnlich  gefärbte 
schmale,  vorn  zweimal  seicht  ausgerandete  Binde.  Auf  dem  letzten 
Segmente  ist  diese  Binde  breiter  und  weiter  berumgehcnd,  als  bei 
Gl.  pulchra  Koch,  und  in  der  Mitte  nur  soicbt  oder  vielmehr 
stumpfwinklich  ausgebuchtet. 

Auf  die  Färbung  der  Segmente  ist  nur  bei  frischen  Stücken, 
oder  solchen,  die  immer  in  Weingeist  aufbewahrt  wurden,  Werth 
zu  legen,  wie  überhaupt  die  Conservirung  der  Stücke  zur  Beurthei- 
lung  von  Färbungsunterschieden  bei  allen  G/o«ifr<s-Arten  in  erster 
Reihe  geprüft  werden  mufs;  denn  icb  bcobaclitote  bei  den  von  mir 
selbst  gefangenen  Exemplaren  meiner  Gl.  Dalmatina.,  dafs  sich  die 
Makeln  auf  den  mittleren  drei  Segmenten  bei  einigen  Stücken  nach 
dem  Austrocknen  theils  veränderten,  theils  ganz  verschwanden;  da- 
gegen auf  dem  Halsschilde  und  dem  Endsegmente  immer  unverän- 
dert blieben. 

Die  Abbildungen  der  Gl.  Dalmatina  m.  {Gl.  pulchra  var.  Koch) 
und  Gl.  transalpina  Koch,  in  C  L.  Koch's  Myriapoden- Werk 
sind  durchaus  naturgetreu  zu  nennen.  —  Wenn  ich  daraus  fol- 
gere, dafs  auch  die  auf  derselben  Tafel  befindliche  Abbildung  (F.  24) 
von  Gl.  pulchra  Koch  mit  den  Original-Exemplaren  stimmt,  so  ist 
dies  meines  Erachtens  ein  Grund  mehr,  diese  Art  von  der  Gl.  Dal- 
matina für  specifisch  verschieden  zu  halten. 

Brandt's  Beschreibung  (I.  c)  von  Gl.  transalpina  Koch  pafst 
am  besten  auf  meine  Gl.  Dalmatina,  woraus  hervorgeht,  dafs  der- 
selbe die  wahre  transalpina  Koch  nicht  kannte. 

Die  Synonymie  der  drei  Arten  ist  sonach  in  Kürze  folgende: 

Gl.  pulchra  Koch,   System  der  Myriapoden,   S.  93,  24.;  Koch,  die 
Myriapoden  etc.   Halle.  Schmidt.  1863  I.  Bd.  p.  28.  Tab.  XIII.,  F.  24. 
Gl.  Dalmatina    Stein,    einij:;e    neue    europäische    Isopoden-Arten,    in 
der  Berliner  entoraol.  Zeitschrit'l,  III.  Jahrg.,  p.  267. 

Gl.  pulchra  var.  Koch,  1.  c,  Tab   XIII.,  F.  25  ,  Gl.  transalpina 

Brandt  (1    c  ) 

Gl.  transalpina  Koch,  Deutschlands  Crustac,  Myriapod.  u.  Arachnid. 

IV.  t.  2.     Koch,  System  der  Myriapoden.  S.  93.  TSo.  23.     Koch, 

die  Myriapoden  etc.  Halle.  Schmidt.  I.  Bd.  p.  30.  Tab.  XIII.,  F.  26. 


Nene  Arten  der  Gattungen  Antidipnis 
und  Dasytes. 


Antidipnis  galbula.  Testaceus,  anteimis  apicem  versus^ 
capite  basi,  proihorace  antrorsnnu  elytris  margine  exlenio,  macula 
magna  luterali  apiceque  leslaceo-pictis,  abdomineque  nigris,  suLti- 
lissime  parce  pubescens,  partim  coiwextis,  npicem  veisus  teviter  diln- 
tatus^  elytris  subtitius  minus  dense  pnnctalis.  —  FjOug.  ^  liii.  — 
Taf.  V.,  Fig.  8. 

Mas:  pnlpis  maxiüaribus  forliter  dilatatis,  difformibus. 

Fem  :   palpis  max.  subjiliformibus. 

Kopf  gelb,  Scheitel  in  gröfseier  oder  geringerer  Ausdehnung 
schwarz.  Fühler  gelb,  nach  der  Spitze  hin  dunkel,  erstes  Glied  be- 
trächilich  verlängert,  beim  Männchen  nach  der  Spitze  hin  etwas 
gekrümmt  und  verdickt.  Erstes  (ilied  der  Maxillarpalpen  klein, 
zweites  stark  verlängert  und  gegen  die  Spitze  hin  leicht  verdickt, 
drittes  viel  dicker  als  das  vorhergehende  und  stark  gegen  dasselbe 
abgesetzt,  rundlich  aufgetrieben,  das  vierte  dem  vorhergehenden 
gleichend,  aber  nach  vorn  zugespitzt.  Ilalsschild  viel  breiter  als 
lang,  der  Vorderrand  massig,  der  Hinterrand  beträchtlich  gerundet, 
die  Seiten  stark  rundlich  erweitert,  sämmtliche  Ecken  verrundet, 
die  gröfste  Breite  vor  der  Mitte,  vorn  schwarz,  hinten  bald  in  gröfsc- 
rer,  bald  in  geringerer  Ausdehnung  gelb.  Flügeldecken  mäfsig  dicht 
punktirt.  mit  ziemlich  graden  Seiten,  nach  hinten  erweitert,  an  der 
Spitze  im  flachen  Bogen  abgestutzt,  schwarz,  ein  länglicher,  drei- 
eckiger Fleck  an  den  Seiten  vor  der  Mitte,  der  Seitenrand  unter- 
halb dieses  Fleckes  und  die  Spitze  g<'lb.  Die  Unterseite  mit  den 
den  Beinen,  Hinterbrust  und  Hinterleib,  sowie  bisweilen  die  Mitte 
der  Schenkel  schwärzlich. 

Durch  flache  Gestalt  und  wenig  gerundete  Seiten  sehr  ausge- 
zeichnet. 

Von  Sarepta. 

Antidipnis  maculatus.  Teslaceus,  untennis  upitem  versus, 
capite  basi,   protliorace  media. ^    elytris  maculis    stutellari  mugiuuiuv 


V.   Kiesenweiler:  über  Anlidipms. 

discoidali^  peclore  ahdomineque  nigris^  sublilissime  parce  ptibescens, 
elytris  ovalis  coiivexinsctdis.  —  Long,  j  liii.     Taf.  5.,  Fig.  7. 

IMas:  anlennnrum  articulo  primo  subdilataio,  palpis  maxillartbus 
dilalat is  difform ibiis. 

Fem.:  palfjis  max.   arlicrdu  nllimo  uvnto^  upice  Iruncato. 

Kopf  gelb,  Sclieifel  in  gröfserer  oder  geringerer  Ausdeliniuig 
gelb.  Halsscbild  kaum  breiler  als  lang,  rundlich,  Vorder-  und  Ilin- 
terrand  mäfsig.  Seitenrand  släiker  gerundet,  Ecken  verruudet.  Die 
Scheibe  bis  zum  Vorderrande  hin  schwärzlich,  der  Seitenrand  ziem- 
lich breit  gelb.  Flügeldecken  oval,  mit  flach  gerundeten  Seiten, 
beim  Weibchen  stärker,  beim  IMännchen  schwächer  gewölbt,  ziem- 
lich stark,  mäfsig  dicht  punktirt.  ein  gemcinsohaftlicher  dreieckiger 
Fleck  um  das  Schildchen  und  ein  grofser  rundlicher  auf  der  Scheibe 
jeder  einzelneu  Flügeldecke  etwas  auf  der  IMittc  schwarz.  Unter- 
seite mit  den  IJeinen  gelb,  die  Hrust  und  der  Hinterleib  schwarz, 
mit  mehr  oder  weniger  gelber  Zeichnung. 

UmSarepta,  von  Becker  gesendet,  scheint  seltener  ah  A.  gaibula. 

V.  Kiesen  Wetter. 


Dasyles  pilicoriiis.  Oblongus  purum  co7ivexus,  obscnre 
tieneus,  parce  subtilius  nigro-pitosus,  parce  pmictalus ,  anlennis  ca- 
pile  prothoracecjiie  loiigioribus.  —  Long.   l\ — 1^   lin.    Taf.  IV.  F.  10. 

Mas;  ocn/is  majoribtis  promhientibxis^  subglobosis^  anlennis  sub- 
Jitiforinibus,  arliculis  6 — 11   cylindricis,  lotige  pdosis. 

Dusyli  plumbeo  hatid  dissimilis,  sed  minor,  brevior,  miims  con- 
vexus,  mas  oculis  minus  quam  in  illo  promimdis.  Anlennae  pilis 
longis  parcius  veslilae,  in  mare  corporis  medium  vix  allingenles. 
J'eminae  breviores.  Vapul  fronle  subimpressa.  parciiis  obsolelius 
punctalum.  Prothorax  subquadralus,  laleribus  subrolundalis,  angu- 
lis  Omnibus  oblusis,  anlrorstim  magis,  basin  verstis  minus  angiislalis, 
obsolelius  parcius  punctalus.  Coleoplera  prolhorare  paido  laliora, 
lalilndine  in  femina  vix  triplo,  in  mare  plus  tripto  longioribus. 
Pedes  concolores,  graciles.  elongali. 

Um  Lyon  und  Paris  aufgefunden. 

Der  zierliche  Käfer  ist  mir  von  Herrn  Rey  in  Lyon  unter  dem 
Namen /jaw/jeiTu/wÄ  La[)orte  d.  Cast.  mitgetheilt  worden,  indessen 
scheint  die  überaus  magere  Beschreibung,  die  dieser  Schriftsteller 
von  seinem  D.  punperctdus  giebl,  nicht  wohl  auf  den  vorliegenden 
Käfer  bezogen  werden  zu    können,    so   dafs   ich    es   vorziehe,    ihm 


V.  Kiesenwetter:  über  Dasytes.  389 

einen  neuen  und  bezeichnenden  Namen  beizulegen.     Die  merkwür- 
dig lange  Behaarung  der  Fühler  zeichnet  das  Thier  sehr  aus. 

Dasytes  monilialus.  Obtoiigus ,  partim  convexus^  tiiger, 
parcius  7iigro-hirlus.  niliihilus.  mimis  dense  pnnclains^  elylris  rugtc- 
losis,  antennis  feniinae  capite  thoracef/ue  stibbrevloribus ^  maris  di- 
stincle  longioribiis .  crassiusczdis,  basi,  iibiis  iaisisi^ue  ex  parte  te- 
staceis.  —  Long.   1  — Ij  lin.  —  Taf.  IV.  Fig.   11. 

Kieseuw.  Ins.  Deulschl.  IV.  p.  633.  not. 

Mas:  antetinis  puhe  brevi  lanughiosis,  abdominis  Segment is  ul- 
timis  simpiicibtis. 

Forma  inter  D.  plutnbeiim  et  nigrum  intermedius^  multo  tarnen 
minor,  niger,  stibfiitidiis,  pilis  ereclis,  nigris  parcius  vestitus.  Ca- 
put cum  octdis  prot horace  angustius,  fortius  minus  dense  pimctatum, 
fronte  tongitudinuliter  biimpressa.  Anlennae  maris  capite  protho- 
raceqtie  longiores,  validiores,  artictdo  prime  subelongato ,  leviter  in- 
crassato,  secundo  breviore,  rotundato,  tertio  praecedente  latiore,  vix 
tarnen  longiore,  sequentibus  triangularibus ,  atigido  antico  interna 
rotundatim  obtuso,  quinio,  septimo  ei  nono  interposilis  majoribus, 
basi,  excepto  articulo  primo,  testaceae  vel  rufescetites,  rarius  riifo- 
piceae.  Prothorax  subquadraius,  laieribtts  subrectis,  angrdis  obtusis. 
purum  convexus,  medio  parce,  lateribus  densius  sat  fortiter  puncla- 
tus.  Coleoptera  prothorace  latiora,  apicem  versus  leviter  ampliata, 
rugulosa,  obsolete  punctata.  Pedes  validiusctdi,  tibiis  totis  tarsisqtte 
subelongatis,  ex  parte  laete  testaceis,  interdum  rufescentibus.  Un- 
guiculis  basi  dentalis. 

Von  Zebe  auf  Crela,  von  Kahr  in  gröfserer  Anzahl  in  Dalma- 
tien  eesammelt.  v.  Kiesenwetter. 


Clytus  Bruckii  n.sp.  Lineari-elongatus,  niger,  subtus  antemiis 
pedibusque  pube  densa  Jlavescente  tectus,  antennis  art.  3 — 8  apice 
nigris,  coleopteris  maculis  rotundis  albidis  sex  circulatim  positis 
et  utrinque  fascia  ad  stUuram  abbreviata  ornatis,  humeris  promi- 
nulis.  —  Long.  6  lin.  —  Taf.  IV.,  Fig.  1. 

Eine  sehr  ausgezeichnete,  an  den  6  im  Ringe  stehenden  runden 
weilslichen  Flecken  auf  den  schwärzlichen  Flügeldecken  leicht  kennt- 
liche Art,  welche  etwa  so  grofs  wie  Cl.  tropicus  wird,  aber  durch 
den  Bau  der  Flügeldecken,  die  schlanken  und  kräftigen  Fühler 
einerseits,    die   kräftigen  Beiuc  andererseits  zunächst   mit  mysiicus 


390  (•.    Kraatz:   über   (,'ttflits   Bruckii. 

verwandt  isi.  Der  Kopf  ist  länger  und  weniger  dicht  grünlich-grau 
behaart  als  die  Unterseile;  eine  ähnliche  Behaarung  z.eigt  sich  jeder- 
scils  am  Hinlerrande,  schwächer  am  Vorderrande  des  Halsschildes, 
welches  deutlich  länger  als  hreil,  vor  dem  Hinteirande  nur  schwach 
eingeschnürt  ist.  Die  Flügeldecken  haben  vcrliällnifsmärsig  scharf 
vorlretendc  Schullerccken,  erscheinen  auch  in  den  Schultern  breit, 
in  der  Mitte  leicht  verengt;  von  den  erwähnten  rundlichen,  weifs- 
liclicn  Flecken  sieht  der  hinlerc  genau  in  der  FWifte,  nahe  der  Nath, 
der  voKlere  zwischen  dem  hinteren  und  der  Basis,  etwas  näher  der 
erstcren,  der  mittlere  zwischen  beiden,  aber  nahe  dem  Aufsenrande, 
mit  welchem  er  sich  verbindet ;  nahe  hinter  der  IVlitte  läuft  eine 
aufsen  etwas  breilere  Schrägbinde,  welche  vor  der  Nath  noch  den 
Aufsenraud  errciclit   und   unieii  leiclil  ausgebuchtet  ist. 

Die  Behaarung  der  Flügeldecken  ist  schwärzlich,  die  der  Flecke 
und  IJinden  ist  kurz  und  weifslich;  hinter  den  Schultern  und  an 
der  Spitze  ist  eine  längere,  schwache,  graugrüne  Behaarung  vor- 
handen. 

Ein  Stück  auf  dem  Olymp  bei  Brussa  von  Herrn  Prömniel  er- 
beutet, in  der  Sammlung  des  Herrn  v.  Brück  in  Crefeld. 

G.  Kraatz. 


lieber  Clytus  Heydeui  Stierl. 

In  einer  Anmerkung  (Berl.  Ent.  Zlsclir.  1854.  p.  153)  habe  ich 
gesagt,  dafs  die  Behaarung  bei  den  beiden  Exemplaren  i\cs  Clytus 
Heyden'u  deren  Haarbildung  ich  für  eine  krankhalte  halte,  nicht  die- 
selbe sei.')  Herr  J.  Lederer  knüplt  in  einer  Note  (Wien.  Eutom. 
iVlonatschr.  1864.  p.  1-35)  Folgendes  an:  „F^in  sicil.  Exemplar  meiner 
Sanunlung  stimmt  mit  Sticriin's  Beschreibung  und  ich  finde  auf 
iler  Stirn  noch  eine,  in  grober,  gelbgrauer  Behaarung  stehende,  oben 
breite,  nach  unten  verschmälerte,  beiderseits  scharfkantige  Längs- 
.scliwiele,  die  der  Käfer  wahrscheiulich  aus  Kränkung  über  seine 
krankhafte  Haarbildung  bekommen."''  —  Bei  richtiger  Betrach- 
tungsweise würde  Herr  Lederer  Stirnschwielen  nur  bei  seinesglei- 
chen als  Folgen  von  Kiänkiingeu  nehmen,  sich  den  Kopf  des  (7i/<us 
(irvicola  angesehen  und  dann  geliuulen  haben,  dafs  gerade  diese 
.Vrl  eine  Kopfbildung  besitzt,  auf  welche  seine  Beschreibung 
sehr  gut  zutriifl;  nur  sind  die  beiden  Kanten  hinten  meist  vereinigt. 

Da  nun  von  den  mit  arvicola  einigerniafsen  verwandten  Arten 
keine  die  von  Herrn  Lederer  bescl)riei)euc  Kopfbildung  besitzt  (sie 
liudet  sich  beim  Ucintus  ähnlich  wieder),  so  spricht  das  Vorhanden- 


f».   Kraatz:  über  Clyliis  Ileydeni.  391 

sein  derselben  jedenfalls  mehr  für.  als  gegen  die  Identiliit  seines 
sicilianischen  Ctytus  niil   dem  arvicola. 

Ich  bezweifele,  dafs  sowohl  Hrn.  Loderer  als  Hrn.  Dr.  Stierlin 
die  Varialionsfähigkoit  der  Chjliis- AvXe^ix  und  besonders  des  arvicola 
so  genau  bekannt  ist,  wie  mir;  wäre  dies  der  Fall,  dann  würde  na- 
mentlich Letzlerer  seine  Beschreibung  anders  eingeleitet  und  Erstc- 
rcr  sich  weniger  sicher  auf  sie  bezoj.'ien  haben.  Die  Runzeln  auf 
dem  Halsschilde  des  anücola  wechseln  so  in  der  Stärke,  dafs  minde- 
stens halte  gesagt  sein  müssen,  ob  die  Runzeln  beim  Heydeni  stär- 
ker als  bei  sch%vach-  oder  als  bei  «/arA'gerunzelten  urvicola  sind. 

Die  Haare  auf  den  Bindenzeichnungen  meiner  corsicanischcn 
arvicola  sind  viel  sch'wächcr  als  bei  unseren  nordischen,  ihre  Flü- 
geldecken auch  bei  einem  glänzend,  gerade  so  sculpirt.  wie  Dr. 
Slierlin  von  seinem  Wei/Jen*'  angiebt,  nur  nicht  so  behaart.  Die 
Verschiedenheit  der  Behaarung  bleibt  das  einzige  fest  greifbare 
Merkmal  für  den  Heydeni^  während  alle  übrigen  Arten  eine 
Summe  von  guten  Unterschieden  bieten. 

Wird  ein  Clytus  in  seiner  Entwickelung  irgendwie  gestöit,  ist 
er,  wie  die  Schmetterlingssammier  sagen,  nicht  gehörig  ausgekom- 
men, so  kann  er  slatt  seiner  gewöhnlichen  Pubescenz  eine  äufsersi 
scbwache,  kaum  bemerkbare  erhallen;  das  ist  z.  B.  bei  dem  Ex.  des  Cl. 
iropicus  der  Fall,  das  von  Sturm,  Dohrn  und  Anderen  für  eine 
neue  Art  erklärt,  von  Bach  als  eine  solche  {KelcUii)  beschrieben, 
von  mir  sofort  als  ein  verkrüppelter  tropicus  erkannt  und  vom  Ent- 
decker (Roger)  als  solcher  anerkannt  wurde. 

Unter  solchen  Umständen  durfte  ich  mir  wohl  eine  Bemerkung 
erlauben,  die  mir  besser  motivirt  erscheint,  als  Dr.  Stierlin's  Aus- 
rufungszeichen. 

Herr  Lederer,  dessen  Notiz  für  die  Neuheit  des  CL  Heydeni 
sprechen  sollte,  hatte  keinen  Grund  zu  seiner  äufserst  schwachen 
Witzelei. 


')  In  einer  Klammer  setzt  Herr  Lederer  hinzu:  „soll  wahrscheinlich 
heifsen:  nicht  ganz  übereinstimme,  denn  von  zwei  Käfern  mufs  doch  selbst- 
verständlich jeder  seine  eigene  Behaarung  haben."  —  Vergl.  dazu  Wien.  ent. 
Monatschr.  186.3.  S.  356.,  wo  Herr  Lederer  unter  der  Gattung  Phly- 
ctaenodes  sagt;  „hat  eine  gewisse  Aehnlichkeit  mit  Ephelis,  dieselbe 
mehlige  Beschuppung. 


Kleinere  Miltheiluiigen. 


Zwei  für  Deutschland  neue  Käfer- A  rten. 

Einige  von  H.  Wilken  an  mich  eingesendete  Stücke  eines 
Brachypterus,  welchen  er  in  mehreren  Exemplaren  bei  Hildesheini 
auf  blühenden  Doldenpflanzen  gefunden  hatte,  erwiesen  sich  mit  Br. 
fulvipes  Er.  identisch,  welcher  bis  jetzt  wohl  noch  nicht  in  Deutsch- 
land beobachtet  ist.  Die  griechischen  Stücke  meiner  Sammlung 
sind  merklich  gröfser  als  die  deutschen;  obwohl  bei  diesen  die  Beine 
und  Fühler  lebhaft  roth  sind,  zeigen  die  Fühler  doch  nach  Herrn 
Wilken's  Mittheilung  stets  eine  schwärzliche  Keule. 

Throscus  carinifrons  de  BonvouL,  bisher  nicht  als 
deutscher  Käfer  bekannt,  durch  den  scharfen,  die  ganze  Breite  des 
Auges  durchsetzenden  Eindruck  sehr  ausgezeichnet,  ist  bei  Ahrwei- 
ler von  Herrn  Fufs,  in  Thüringen  von  Herrn  Kellner  aufgefunden 
worden.  G.  Kr a alz. 

Excursion  des  entomologischen  Vereins')  nach  dem 
Brieselauger  Forste  am   12    Juni. 

a.    Coleoptera. 
(Referent    C.   Fischer.) 

Cychrus  roslratus  v.  elongattis  Hoppe,  Leislus  rtifescens  F.. 
Anchomemis  Krynlckn  Sperr,  u  angusticoUis  F.,  Epaphius  Secaiis 
Payk.  in  einem  Graben  unter  feuchtem  Laube  (Fischer). 

Cnlops  picipes  F. 

Carcinops  pumilio  Er.  in  Baumschwämmen  der  Zitterpappel 
(Fischer). 

Antha.via  aurulenta  F.,  3  St.  auf  trockenen  Buchenzacken,  welclic 
in  Klaftern  aufgestellt  waren  (Kläger). 

Dicerra  Abu,  auf  Buchenklaftern  (Fischer). 

Chrysobolhris  af/inis  F.    ebendaselbst. 

Cardiophoriis  ntgerrimus  E  r.,  von   Birken  geklopft. 

Malthinus  ßaveolus    Payk.,    von   Haselbüschen    geklopft,    im 


')  Ueber  die  gemeinschaftliche  Excursion  der  Mitglieder  des  Vereins, 
welche  jährlich  unternommen  wird,  soll  in  Folge  eines  neueren  Beschlusses 
jedesmal  eine  kurze  Mittheilung  gemacht  werden. 


Kleinere  Mittheihmgen. 


393 


Jahre  vorher  fand  sich  um  dieselbe  Zeit  zugleich  M.  fasciatus  Fall, 
ziemlich  häufig. 

Dribis  pertinattis  Schh.  cf  •  ein  Exemplar  in  einem  feuchten 
Graben  gekölschert   (Kraatz). 

Tomo.xia  bigullata  Gyll.,  finf  alten  abgeschällen  Pappeln. 

Carida  ßextiosa  Payk.,  in  Buchenpüzen. 

Melandrya   canaticulata  F.,  an  Buchenst ämmen  sitzend. 

Rhinomacer  atteluboides  F.,  Uiodyrhynchus  atisiriactis  Schh., 
beide  von  Kiefern  geklopft. 

Apion  Aslragali  Schh.,  auf  einigen  wenigen  Astragalus  -  Pllan- 
zen  über  100  Exemplare  (Kraatz). 

Clytus  inystictis  L. 

lAopus  punclulatus  Payk.,  auf  Buchenzacken  (Fischer). 

Saperda  scalnris  Linu.,   1   Exemplar. 

Saperda  Seydlli  Fröhl.  Mehrere  Dutzend  Exemplare  dieser 
schönen  Art  wurden,  zum  Theil  noch  im  Puppenznstande  befind- 
lich, aus  alten  Zitterpappeln  gestemmt,  zu  welchen  Herr  Kaiisch 
einige  jüngere  Sammler  hingeführt  halte. 

Chrysomela  gratninis  Linn. 

Adimonia  sanguinea  F.,  von  den  Blüthen  des  Crataegus  geklopft, 

Coccinella  labilis  Muls. 

Calvia  decejngullala  Linn. 

Halyzla   \Q-guttala  Linn. 


b.    Macroh 
(Referent 
Polyommatus  Euridice  Rott. ; 

chryseis  S.   V. 
Lycaena  Medon  Hufn.;  Ageslis 

S.  V. 
Lycaena  amanda  Sehn.;  Icarius 

Esp. 
Lycaena  semiargus  Rott.;  Acis 

S.  V. 
MeUtaea  Artemis  S.  V. 
Cinxia  L. 
Dictynna  Esp. 
Argynnis  Uuplirosine  L. 
Nemeophila  rtisstda  L. 
Hepialus  Hectus  L. 


epidoptera. 
Pfützner.) 

Acronycta  Aceris  Tr. 
Mamestra  thalassina  Bkh. 

Genistae  Bkh. 
Dipterygia  pinaslri  Li. 
Trachea   Atriplicis  Li. 
Erastria  bankiana  F.,  argentula 

Hb. 
Erastria  deceptoria  S  C  o  p. ;  atra- 

iula  S.   V. 
Erastria     pygarga    H.ufn.;    fu- 
scula  S.   V, 

Ferner  Raupen  von: 
Thecla  spini  S.  V. 
Thecla  W-album  Knocb. 


I 


394                                  Kleinere  Mitlheilungen. 

Ijijcnena  Querrns  L.  ,  Taeniocampa  ininiosa  S.   V. 

Polyommahis   Hippoffinf  L.  |                 -               slabilis   S.    V. 

Argynnis  Ino  Esp.  1                -          l   incerla  Hufn. 

Ino  Prtini  S.   V.  ]                -           (   inslabilis  S.   V. 

Zygaena  Meliloti  Esp.  Calymnia  Irapezina  Hb. 

V  -nigrum  Esp.  ,  Xantfxia  cHrago  T  r 


^aria 


Lueliu   V-nigrum  Esp.  Asteroscopus  i   Sphinx  Hufn 


Bombyx  Cralaegi  L.  -  (    cassinea  S.   V. 

Populi  L.  Plusia  concha  F. 

Lnsiocnmpn  polaloriu  L.  Calocala  sponsa  L. 
Closlera  ajianloinosis  L.  -  promissa  S.   V. 

Miselia  Oxyacanihae  L. 

c.    Hemiptera. 
(Uef.  Stein.) 
Pygolampis  paliipes   Fabr 

Eine  Excursion  nach  Albendorf  in   der   Grafschaft  Glatz 
von  Baron  v.  l{oltenberg  in  Breslau. 

Im  September  dieses  Jahres  bot  sich  mir  Gelegenlicit,  eine  durch 
ihren  Co/eo/j/erejt-Reichthum  ausgezeichnete  Localität  in  der  Graf- 
schaft Glalz  zu  besuchen.  Dieselbe,  unweit  Albendorf,  dem  be- 
rühmten Wallfahrtsort  gelegen,  besteht  in  einem  Ausläufer  des  Heu- 
scheuergebirges, und  z^var  ist  es  die  nach  Albendorf,  also  nach  Osten 
gelegene  Leime  desselben,  welche  durch  das  Zusammentrelfen  vei- 
schiedener  günsligerUmslände  dcnColeopterologen  eine  überraschende 
Ausbeute  an  interessanten  Arten  gewährt.  Die  schon  ganz  den  Cha- 
rakter der  unteren  Regionen  des  Hochgebirges  tragende  Lehne  ist 
durch  zahlreiche  herabrieselnde  Bäche  bewässert;  aus  der  Zeit,  wo 
man  wegen  des  geringeren  Holzwerthes  die  Stümpfe  der  Bäume 
nicht  ausrodete  und  überhaupt  das  Holz  übersiändig  werden  liefs. 
oder  doch  erst  in  sehr  hohem  Alter  schlug,  stehen  hier  eine  Menge 
alter  Stöcke  von  ungeheurer  Stärke,  während  der  Nachwuchs  noch 
unbedeutend  ist.  Die  Slümpfe  sind  gröfstentheils  vermorscht,  aber 
meist  noch  mil  Borke  bedeckt,  und  au  ihnen  haben  sich  eine  Un- 
zahl von  Pilzen,  theils  harter  consistenter  BaumschAvämme,  Iheiis 
weicher  Blätter-  und  Staubpilze  angesiedelt,  die  ihre  Existens  haupt- 
sächlich wohl  der  Feuchtigkeit  des  Orles  zu  verdanken  haben  und 
welche  eine  Zahl  von  selteneren  Coleopleren  beherbergen.  In  einem 
Zeiträume  von  vier  bis  fünf  Stunden,  bei  sehr  kaltem,  nebeligem 
und  zum  Theil  regnerischem  Wetter,  fand  ich: 


I 


Kleinere  Miltheilungen.  395 

Peltis  grossa  uud  dentata,  in  Baumschwämmen  und  häufiger 
unter  der  Borke  der  FichtensJänime  in  der  Nälie  der  Schwämme. 

Lycoperdina  cruciiUa,  in  morschen  Fichtenstürapfen,  tief  im 
IIolz.e. 

Botilobhis  speciosus.  Icli  laud  ein  Exemplar  dieses  seltenen 
und  ausgezeichneten  Käfers  in  einem  morschen,  mit  Pilzen  durch- 
wachsenen Fichtenslumpf.  So  viel  ich  weifs,  ist  dies  die  zweite 
in  Deutschland  bekannt  gewordene  Fundslelle  des  Thiercs. 

Otophrum  J'uscum,  an  faulen  Blätlerschwämmen.  zusammen  mit 
Calops  vuricornis. 

Anisotoma  chniamomea,  Bolitochara  tucida,  Innulata  und  brevU 
cornis,  Oxytelns  inaxillosus,   an   Blätlerpilzen. 

Plalysoma  depressiun^  an  kleinen  Buchenschwämmen,  die  vou 
verschiedenen  Arten  Cis  {nilidtts,  micans,  elongaiulus)  durchsetzt 
waren. 

Scaphidium  4-HJocn/a/Mm,  an  den  grölseren,  hauptsächlich  von 
Diaperis  Boleti  bewohnten  Buchenschwämmen. 

Adelocera  lepidoplera,  Alhuus  tindidalns ,  unter  der  die  Fich- 
tenslümpfe  lose  bedeckenden  Borke,  zusammen  mit  Uloma  ctdinare^ 
Hypophloeus  caslaneus   und    Tyrus  mucronalus. 

Liodes  glubru  und  caslaneu  und  Agalhidien  in  grofser  Zahl 
auf  der  Schnittfläche  der  Fichtenstämme,  wo  sich  kleine  Staubpilze 
angesiedelt  hatten. 

Elmis  Maugetii  in  den  kleinen,  <iie  Lehne  herabrieseladen 
Bächen. 

Ocypus  mucrocephalus ^  unter  Steinen,  sowie  Car.  Linnei,  Cy- 
chrus  roslralus  u.   nllenuulus,   CaUithus  mirropierns. 


Ueber  Criocephalus. 

In  der  Berliner  Entomol.  Zeitsihr.  1863,  p.  106.  s.  führt  Herr 
Dr.  Kraatz  als  nov.  spcc.  einen  Criocephalus  ferus  ein  und  giebt 
als  dessen  Wohnsitz  Süd-Frankreich,  Andalusien,  Corsica  an.  Nun 
wurde  von  mir  Sommer  1862  unweit  Berlin  ein  Crioceph.  <J  ge- 
funden, der,  verglichen  mit  obiger  Beschreibung  des  Cr.  ferus^  es 
kaum  zweifelhaft  läfst .  dafs  er  nicht  mit  dem  Cr.  rusl.  Linn.  zu- 
sammengehöre, sondern  jener  südeuropäischen  spec.  Cr.  fer.  zuzu- 
stellen sei.  Die  Besichtigung  ergiebl  im  Einzelnen  folgende  Ucber- 
einstimmung  mit  Cr.  ferus:  1.  Ilalsschild  hoch  gewölbt,  fast  rund; 
2.  Flügeldecken  fast  ohne  die  grobe,  liefe  Punktiruug  des  rusl.,  nur 

Berl.  Kntomol.   Zeitschr.  VIII.  26 


396  Kleinere  MiUheilungen. 

vereinzelte  Punkte  der  Wurzel  zu;  deshalb  erscheinen  die  Decken 
sehr  glatt  und,  wohl  von  anderartiger  Behaarung,  wie  von  Fettglanz 
überzogen;  3.  Unterseite  des  Hinterleibes  äufserst  fein,  feiner  und 
dichter  behaart  und  punktirt.  als  rust.  cT ,  daher  mit  starkem  Sei- 
denglanze; 4.  Fühler  sehr  schlank,  besonders  Glied  3  länger,  als 
beim  rust.-^  ebenso  Schenkel  und  Schienen  schlank;  5.  der  mela- 
thorax  stark  seitlich  zusammengedrückt,  wohl  entsprechend  der  cy- 
linderischeu  (reslalt  des  ferus.  —  In  diesen  Punkten  ist  nicht  nur 
die  TJebereinstimmung  meines  Berliner  Stückes  mit  Cr.  fer..  sondern 
auch  seine  (Interschiedenheit  von  meinen  anderen,  norddeutschen 
sowohl  als  südtyroler  Stücken  so  constaut,  dafs  der  einzige  Unter- 
schied meines  in  Rede  stehenden  Crioc.  vom  fertig,  nämlich  seine 
rothbraune  Farbe,  statt  der  schwarzbraunen,  wohl  nur  dem  nörd- 
licheren Fundorte  des  ersteren  zuzuschreiben  sein  dürfte. 

H.  Michow. 

Ueber  Boslrichus  bispinus  Ratzbg. 

Mit  Bezug  auf  die  von  Herrn  Bach  in  der  Slettiner  Entomol. 
Zeitung  1^49,  p.  200,  mitgetheilten  Bemerkungen  über  diesen  Käfer 
erlaube  ich  mir  dieselben  noch  dahin  zu  vervollständigen,  dafs  ich 
Exemplare  davon  vom  20.  November  1863  bis  14.  März  1864  in 
Clematis  vitalba  auch  bei  Weferlingen  angelrollen  habe,  und  zwar 
an  einer  von  dem  gewöhnlichen  Standorte  dieser  Pflanze  etwas  ab- 
weichenden Stelle.  Diese  Pflanze  liebt  auch  hier  gewöhnlich  einen 
trockenen,  flachgründigen ,  etwas  sonnigen  Kalkboden  und  siedelt 
sich  da  allenthalben  an,  wo  sie  Doruen  und  andere  Siräucher  ran- 
kend überziehen  kann;  so  findet  sie  sich  z.  B.  am  Walhecker 
Domberge;  der  erwähnte  Käfer  bewohnte  jedoch  nur  eine  Staude, 
welche  nebst  anderen  und  noch  kräftigeren  im  Foistorte  Rehm  bei 
Eschenrode  an  einer  ziemlich  feuchten,  vor  dem  Windzuge  geschütz- 
ten Senke  des  Kalkgebirges  üppig  gedieh. 

Er  frafs  nur  in  den  abeeslorbeuen  obern  Zwei:;en  der  Pflanze; 
man  erkennt  sein  Dasein  an  den  kleinen,  wie  mit  dem  feinsten 
Schroote  geschossenen  Löchern,  und  traf  ich  ihn  im  Aufang  des 
Winters  einzeln  in  den  gerieften  und  gerippten  Stengeln  unter  der 
Rinde,  oder  auch  in  der  hohlgefresseneu  Markröhre;  im  März  safs 
er  mehr  zu  2  oder  3.  öfter  cT  und  9,  in  den  Quirlen  und  Knoten. 
Um  diese  Zeit  fanden  sich  verhältnissmäfsig  viele  todte  in  der  Nähe 
der  lebenden,  was  ich  geneigt  bin,  der  strengen  Kälte  zuzuschrei- 
ben, welche  die  Käfer  unter  der  sehr  hygroscopischen  Rinde  zerstörte. 
Die  im  Trockenen  gebliebenen,    namentlich    die    in    der   Tiefe  der 


Kleinere  MUtheilungen.  397 

Knoten  sitzenden  waren  alle  noch  lebend.  Die  Gänge  gehen  von 
der  Anbohrungsstelle  auf-  und  abwärts  an  den  Rippen  und  Riefen, 
winden  sich  auch  wohl  wie  eine  Wendeltreppe  um  die  Ranke  und 
sind  mit  Wurmmehl  angefüllt. 

Gröfse  und  Farbe  des  Käfers,  namentlich  des  9,  sind  sehr 
variabel,  erslere  überlrifft  sich  vom  kleinsten  bis  zum  gröfsten  In- 
dividuum oft  um  das  Doppelte  und  letztere  geht  vom  dunkelsten 
Schwarzbraun  durch's  Kastanienbraune  in's  Hellgelbe  über. 

Laemophloeus  Cletnatidis  und  Styphlus  seiiger  (cf.  Redtenb.  II. 
p.  782)  habe  ich  noch  nicht  au  Clematis  vitalba  aufTmden  können. 

Weferlingen,  im  März  1864.  M.  Wahnschaffe. 

Dorytomus  majalis.  —  Im  Jahre  1857  fand  sich  in  der  Um- 
gegend von  Braunschweig  die  Larve  dieses  Käfers  in  so  grofser 
Menge  in  den  Kätzchen  von  Salix  caprea,  cinerea,  aurit.,  rubens, 
nigricans,  purpui  ea  etc.,  dafs  nur  wenige  Blüthen  auf  jeden  Strauch 
zur  ungestörten  Entwickelung  gelangten,  vielmehr  ganz  oder  zur 
Hälfte  im  verkrüppelten  Zustande  abfielen.  Die  Larven  safsen  ein- 
zeln oder  zu  mehreren  an  jedem  Kätzchen  und  frafsen,  zwischen 
den  Schuppen  der  einzelnen  Blülhen  sitzend,  die  Markröhre  aus. 
Am  18  April  war  der  Frafs  ziemlich  beendet.  Die  Larven  waren 
alle  in  den  Boden  gegangen,  wo  sie  bis  zum  12  Mai  als  Larven  in 
kleinen  Höhlungen  lagen. 

Etwa  am  12  Mai  fand  die  Verpuppung  statt  und  die  gröfste 
Zahl  der  Käfer  entwickelte  sich  in  den  lelzlen  Tagen  des  Mai. 

Gracilia  pygmaea.  Anfang  Juli  1859  kamen  eine  gröfsere 
Anzahl  der  Käfer  aus  Eichenzweigen  von  Fingersdicke  aus.  die  schon 
seit  4  Jahren  als  Trittholz  für  ausgestopfte  Thiere  in  dicht  ver- 
schlossenen Glaskästen  sich  befunden  hatten. 

Sir  ex  gigas  beobachtete  ich  wiederholentlich  beim  Anbohren 
der  Weifslannen  und  Ablegen  der  Eier  in  dem  Zeitraum  zwischen 
den  6.  und  14.  August  1860  im  Schwarzwalde.  Es  fand  statt  kurze 
Zeit  nach  Mittag  und  zwar  an  völlig  gesunden,  erst  vor  etwa  ^ — 2 
Stunden  gefällten  Bäumen. 

R.  Hart  ig  in  Braunschweig. 

Nach  Durchsicht  der  Mitlheilungen  der  Schweizerischen  Ge- 
sellschaft 1863.  No.  3.  über  die  Zwitterbildung  bei  den  Bienen,  wie 
auch  bei  anderen  Insecteuarten,  erlaube  ich  mir,  auf  einen  Zwitter  von 
Sattirnia  pavonia  aufmerksam  zu  machen,  welcher  kaum  zum  vier- 
ten Theile  männlich,    im   übrigen   (durchgängig)   weiblich   ist.     Da 

26* 


398  Kleinere  Millheilungen. 

die  Zeichnung  des  IVIäniichens  von  der  dos  Weibchens  (aufser  der 
Fäi'lnmg)  nur  wenij;  verschieden  ist,  so  wird  es  nur  wenij;  bemerk- 
bar. Die  Flügel  beim  VVeibclien  zeigen  oben,  vor  dem  dunkeln 
Aufsenrande  der  weifsen  Einfassung  des  inneren  dunklen  Schattens, 
eine  zwischen  den  Rippen  bogenförmig  nach  innen  gehende  Zeich- 
nung, was  beim  Männchen  nicht  der  Fall  ist.  [Vlein  Exemplar  ist 
mehr  weiblich,  hat  aber  diese  männliche  Zeichnung,  auch  sind  die 
Hinterfliigel  roth  angeflogen  und  die  ^vei^sc  Einlassung  ist  mehr 
braun.  Auf  den  Obcrflügeln ,  an  der  Spitzr.  ist  der  rothe  Binden- 
bogen auffallender  Weise  noch  einmal  so  lang  wie  gewöhnlirli.  Die 
F'ühler  sind  insofern  nicht  ganz  wciblicli,  indem  sie  brauner,  auch 
mit  längeren  Zähnen  versehen  sind  als  gewöhnlich  beim  Weibchen. 

C.   K  r  e  t  s  c  h  m  a  r. 

Ucber  Lepiduptera  von  C.  Kretschmar. 

Als  ich  im  vorigen  Jahrgang  unserer  Zeitschrift  Nonagiia  Spar- 
g'onü-Raupe  nicht  als  grün  bezeichnete,  besal's  ich  noch  keine  grüne 
Raupe,  erzog  jedoch  zugleich  mit  denen  der  Typhae  auch  zwei 
.S^orgoniZ-Schmetterlinge  von  denjenigen  Ti/;:>/jae-Ranpen,  welche 
die  vielen  Längslinien  haben,  undurchsichlig  sind  und  sich  nur  in 
Typha  angnstifolia  linden.  Dieses  Jahr  habe  ich  von  mehreren 
grünen  Raupen  nur  Spnrganü  erzogen,  welche,  wie  in  O.  Wilde 
beschrieben.  4  dunkele  Längsstreifeu  zeigen.  Diese  besitzt  die  Raupe 
von  fraterna  (die  ich  als  eigene  Art  aufstellte)  nicht,  sondern  sie 
ist  einfarbig  blaugrün;  man  findet  sie  gewöhnlich,  sowie  die  der 
Typ/iae,  mit  einigen  Längslinien  gezeichnet,  in  Typha  latifolia. — 
Phragmiles  ist  mir  als  Futterpflanze  der  S^arganü-Raupe,  wie  in 
O.   Wilde  angegeben,  nicht  bekannt,  sondern  nur  Typha. 

In  O.  Wilde,  zweiter  Theil,  ist  die  Raupe  der  Tup'moslola 
fluxa  nicht  beschrieben,  wahrscheinlich  weil  Herr  Schmidt  in  Wis- 
mar die  Beschreibung  von  Herrn  Moritz  bei  Treilschke,  Band  10. 
2.  94.,  für  die  der  Nonagrin  tiexn  hielt;  ich  beziehe  die  Beschrei- 
bung der  nexa  in  ü.  Wilde  jedoch  auf  /"/«.»a,  obwohl  der  Lilastreif 
über  den  Luftlöchern  nicht  angegeben  ist.  Da  nexa  meines  Wissens 
noch  nicht  beschrieben  wurde,  so  soll  dieses  hier  geschehen,  und 
werde  ich  die  Unlerschiede  beider  angeben. 

Die  Raupe  von  Nonagrin  Jiexa  ist  oben  bräunlich  roth  (ohne 
Rückensireifen).  an  der  Seite  und  unten  gelblich  weils.  Luftlöcher 
schwarz  eingefafst:  an  dem  (jliede   vor   der   Schwanzklappe  ist  das 


Kleinere  Mit  l  he  Hunden.  399 

^rökic  Luftloch,  über  »leniselbon  sind  4  schwarze  Punkte,  wovon 
die  hinteren  näher  beisammen  stehen;  iilior  den  anderen  Luftlöchern 
liefindet  sich  nur  ein  solcher  Punkt;  auch  unter  ilen  Luftlöchern, 
jedocli  ein  wcuig  mehr  nach  vorne,  sieht  ein  solcher  Punkt,  wovon 
der  bei  dem  ^rofscn  Luftloch  auch  am  gröfslen  ist;  alle  Pünktchen 
sind  mit  einem  Härchen  besetzt.  An  den  Seiten  ist  die  Haupe  ge- 
wulstet;  der  Kopf  oben  herzförmig  schwarzbraun;  so  auch  die 
Schvvanzklappe,  bei  welche!'  der  Rand  erhöht  ist.  Dieselbe  besitzt 
am  Ende  zwei  kleine  Spitzen  und  ist  ringsherum  mit  feinen  Härchen 
besetzt.  Das  Nackenscliild  ist  i;Iänzend  gclbweifs.  Li  der  Jugend 
sind  der  Kopf,  Nackenschild  und  Schwanzklappc  der  Raupe  glän- 
zend schwarz. 

Die  Puppe  ist  wie  die  von  fliixa.  nur  kräftiger,  ebenfalls  mit 
zwei  kleinen  Spitzen  am  Cremasler  verseilen. 

Die  Raupe  lebt  bis  Ende  Juli,  vorzüglich  in  Poa  aquatica  Linne 
Carex  u.  a.;  sie  mach!  sich  ein  ähnliches  Gespinnsl  wie  Tapino- 
stola  ßxixa. 

Tapinosiola  ßtixa  Raupe  ist  gedrungen,  in  der  Mitte  et- 
was stärker,  gelblich  weifs,  mit  einer  weifseren  Rückenlinie;  neben 
dieser  ein  bläulich-rother  Streifen;  auf  jedem  Gliedein  diesen  Strei- 
fen sind  4  kleine  schwarze  Pünktchen,  wovon  die  vorderen  näher 
zusammen  stehen  An  den  Seilen  über  den  Luftlöchern  entlang  ist 
die  Raupe  lila  und  unten  weifs;  wenn  sie  geht,  bilden  sich  auf  den 
Gliedern  kleine  Falten;  die  Tarsen  der  Bauchfüfse  und  Nachschie- 
ber sind  schwarz,  Luftlöcher  schwarz  mit  gelbem  Kern,  das  letzte 
ist  am  gröfslen;  vor  den  Luftlöchern  bis  an  diesen  scheint  von  innen 
heraus  eine  feine  schwarze  Linie.  Kopf  glänzend  gelb,  oben  herz- 
förmig, an  den  Seiten  eine  hakenförmige  schwarze  Linie.  Nacken- 
schild und  Vorderfüfse  glänzend  blafsgelb. 

Die  Raupe  wird  gegen  einen  Zoll  lang  und  ist  bis  Ende  Juli 
meistens  erwachsen;  sie  verpuppt  sich  alsdann  in  der  Pflanze,  oder 
sucht  sich  eine  vorjährige  öfter  in  der  Tiefe  auf  und  nimmt  zer- 
nagte Stückchen  zu  ihrem  Gespinnst,  welches  nur  sehr  leicht  zu- 
sammen  gesponnen   ist. 

Die  Puppe  ist  gelbbraun,  in  den  Einschnitten  etwas  dunkeler, 
am  Cremaster  mit  zwei  kleinen  Spitzen  besetzt.  Man  findet  die 
Raupe  zu  unterst  in  Juncus  eflusus.  couglomeralns  u.  s.  w.,  Festuca- 
und  Cares- Arien. 

Li  O.  Wilde  ist  Tapinosiola  Elxjmi  Raupe  nicht  beschrieben, 
wohl  aber  in  der  Stcltiner  Entomol.  Zcitschr.    1863;  ich   habe  sie 


k 


400  Kleinere  Mittheitungen. 

bereits  1861   p.  405  in  der  Berliner  Entomoiogischen  Zeitschrift  be- 
kannt gemacht. 

Da  in  dem  genannten  Werke  Tupinostolu  Hellmanni  nocli  nicht 
als  in  Deutschland  vorkoniniende  Art  mit  aufgeführt  ist.  so  sei  noch 
einmal  hen)erkt,  dals  ich  sie  als  solche  in  dieser  Zeitschrift  (1863. 
pag.  440.)  nachgewiesen,  auch  die  ersten  Stände  davon  beschrie- 
ben habe. 

CncuUiaptislulala  Ev.,  welche  II. -Seh.  auch  unter  diesem 
Namen  abgebildet  hat,  ist  ebenfalls  nicht  in  O.  Wilde  mit  ange- 
geben. Dr.  Slaudiuger  zieht  sie  zu  C.  Tuci/uga,  ich  glaube  aber, 
dafs  es  eine  gute  Art  ist;  dieselbe  steht  der  C.  Tanuceti  am  näch- 
sten, erreicht  auch  ihre  Gröfse,  ist  aber  im  Ganzen  dunkeler.  Der 
schwarze  Längssl  rieh,  welcher  im  Oberflügel  bei  Tanaceti  zwischen 
der  Mediana  und  ihrem  ersten  Ast  anfängt,  liegt  bei  der  puslulata 
zwischen  dem  ersten  und  zweiten  Ast  au  der  Mediana  an,  und 
endet  mehr  in  einem  Bogen  nach  oben,  wo  über  dem  oberen  Aste 
der  Mediana  sich  ein  sch%varzer  Querstrich  zeigt,  welcher  nach  dem 
Wurzelfelde  sich  zuneigt.  —  Der  Aufsenrand  ist  mit  schwarzen 
Strichen  zwischen  den  Rippen  versehen.  Bei  Tanaceti  sind  die 
Unterflügel  klarer  weifs,  auch  zeigt  der  Punkt  unten  weniger  eine 
eckige  Verbindungsader,  und  die  auf  dieselbe  stofsende  Ader  fehlt 
ganz.  Dafs  Tanaceti  und  pustulala  nahe  verwandt  sind,  beweist 
bei  beiden  unten  vorne  am  Hinterleib  der  gelbe  Haarschopf. 

Ein  Freund  von  mir,  welcher  sich  vor  3  Jahren  einige  Zeit 
in  Schlesien  aufliielt  um  dort  zu  sammeln,  fand  Ende  Juli  oder 
Anfangs  August  '2  Raupen  an  Epilubium  angustifolium,  aus  denen 
er  im  folgenden  Jahre  C.  puslulata  erzog;  die  Raupen  sahen  nach 
seiner  Aussage  der  C.  7'anare/i-Raupe  sehr  ähnlich. 

Herr  O.  Wilde  hat  in  seiner  Beschreibung  der  in  Deutschland 
vorkommenden  Schmetterlinge  und  deren  Raupen  Hydroecia  lucens 
Frr.  nicht  mit  imgegeben,  da  er  vermuthlich,  wie  viele  andere 
Entomologen,  der  Ansicht  ist,  dafs  diese  Art  nur  H.  nictitans  var. 
ist,  indem  sie  auch  den  ganzen  Habitus  derselben  hat,  nur  ist  nictitans 
kleiner,  die  kleine  runde  Makel  greller,  während  sie  bei  lucens 
die  Farbe  der  Flügel  hat;  so  auch  die  Zapfenmakel,  welche  bei 
lucetis  fast  nicht  hervortritt.  Die  Oberflügel  unten  sind  bis  zum 
Saumfelde  mehr  schwärzlich  angeräuchert,  auf  den  Unterflügeln 
steht  unten  ein  schwarzer  Punkt,    welcher   bei  nictitans  nur  ange- 


Kleinere  Mittheilmigen.  401 

deutel  isl.  Die  Nierenmakel  variirt  bei  beiden  Arten.  //.  nictitans 
findet,  man  gewöbnlicb  nur  in  holier  Waldung,  bei  Tage  an  Karren 
und  auch  Blumen  angeflogen  sitzend,  während  lucens  meistens  an 
Kiefern,  zwischen  den  Nadeln  ruhend,  auf  Torfwiesen  anzutreiTen 
ist,  wo  auch  ihre  Raupe,  vermutlilich  in  den  Grasbüscheln,  lebt. 

Ueber  diese  Raupe,  zu  welcher  man  selten  gelangt,  machte  ich 
mir  schon  im  Jahre  lh38  Notizen ;  in  demselben  war  der  Wasser- 
sland sehr  hoch  und  auf  den  Torfwiesen  ragten  nur  einzelne  Halme 
über  dem  Wasser  hervor,  an  welchen  ich  eine  Wurzelraupe  fand, 
welche  nicht  zu  ihrem  Frafs  gelangen  konnte  (es  war  [Vlitle  Juni 
und  die  Raupe  ziemlich  erwachsen).  Seitdem  war  der  Schmetter- 
ling bis  vor  einigen  Jahren  nicht  zu  finden.  Da  die  Raupe  von 
nictitans  eine  Beschreibung  hat,  welche  auf  die  von  lucens  nicht 
pafst,  so  liefere  ich  hiermit  dieselbe. 

Die  Raupe  ist  gelblich-weifs,  durchsichtig,  man  sieht  sehr  deut- 
lich die  Eingeweide.  Auf  den  ersten  zwei  Gliedern  hinter  dem 
Nackenschilde  stehen  neben  einander  4  schwarze  Wärzchen,  auf  den 
folgenden  auch  4  im  Viereck,  nur  stehen  die  beiden  vorderen  näher 
beisammen;  auf  dem  vor  der  Schwanzklappe  bilden  sie  aber  ziem- 
lich ein  regelmäfsiges  Viereck;  sie  sind  alle  glänzend,  die  Schwanz- 
klappe ist  mehr  schwarz,  der  Kopf  braun,  mit  einzelnen  Härchen 
besetzt.  Das  Nackeuschild  ist  am  Rande  glänzend  schwarz,  nach 
der  Mitte  hin  mehr  von  der  Farbe  des  übrigen  Körpers,  an  dessen 
Seiten  zwei  weil'se  Streifen  beim  Lauf  hervortreten. 

Die  Raupe  hielt  sich  bei  mir  bis  gegen  Ende  Juni  in  einem 
Grasbüschel  verborgen,  Mitte  Juli  fand  ich  in  der  Erde  die  Puppe; 
dieselbe  ist  hellbraun,  die  Augen  schwarz.  Der  Schmetterling  er- 
schien den  28.  Juli  desselben  Jahres. 

Bostrichus  Coryli  Perr. ,  welcher  nicht,  wie  ich  früher  anzu- 
nehmen geneigt  war  (enl.  Zeitschr.  VHI.  41.),  zu  meiner  Gattung 
Thammirgns  coiif.  p.  40,  sondern  zu  Dryocaefes  zu  stellen  ist,  wurde 
auch  an  verschiedenen  Orten  Deutschlands  gefunden.  Bei  Hilchen- 
bach  ist  er  in  zahlreichen  Stücken  in  der  Hasel-  und  in  Weifsbuchen 
und  zwar  in  ganz  weifsfaulendeni  Holze  gefunden.  Aufserdem  be- 
sitze ich  ein  von  mir  gefangenes  Stück  aus  dem  Thüringer  Walde 
und  es  liegt  mir  ein  von  Herrn  Cornelius  in  Elberfeld  eingesandtes 
Stück  vor.  Auch  Herr  Wilken  in  Hildesheim  meldet,  dafs  der 
Käfer  dort  vorkomme.         Oberftirster  Eichbuff  in  Hilchenbach. 


Kurzer  Bericht  über   die  ^9.   Versammlung 
deutscher  Naturforscher  und  Aerzte. 


JL^a  der  Plan  unserei-  Zcitschiift  nur  ein  kurzes  Verweilen  bei  dem 
Gegenstande  verstaticl,  so  sei  im  Allgemeinen  besonders  hervorge- 
hoben, dafs  die  Naturforscher  auch  diesmal  ein  ebenso  uneigennützi- 
ges, als  zum  Theil  wahrhaft  aufopferndes  Entgegenkommen  fanden. 

Harmlos  und  freudig  gab  sich  jeder  Einzelne  den  vielfachen  An- 
regungen einer  anziehenden  Geselligkeit  in  schöner  Natur  hin.  nachdem 
er  das  Asyl  verlassen,  welches  gemüt bliche  Gastfreundschaft  an 
Stelle  unheimlich  theurer  Gasthöfe  ihm  bereitet.  Namentlich  in 
kleineren  Universiläts-Städten  sind  die  Naturforscher-Versammlungen 
wahre  Volksfeste,  wenn  man  einmal  den  Kern  der  gebildeteren  Be- 
völkerung unter  Anschlufs  dei'  Uebrigcn ,  und  nicht  die  Uebrigen 
unter  Ausschlufs  der  ersteren  als  Volk  betrachtet.  Im  Gegensatz  zu 
•Stettin  betheiliglen  sich  in  Gielsen  bei  den  Festzügen  und  Farthien 
nach  Schaumburg,  Nauheim,  Marburg,  Ems  auch  die  Damen  lebhaft, 
wahrscheinlich  weil  diesmal  ihr  aller,  beredter  Verehrer,  Professor 
Nöggerath  nicht  fehlte.  Auf  dem  Festball  liefs  sich  übrigens  die 
Giessener  männliche  Jugend  von  den  Naturforschern  nicht  leicht 
Concurrenz  machen,  und  wird  ihnen  gewifs  dankbar  für  densel- 
ben sein. 

Nachdem  die  Versammlung  durch  den  ersten  Geschäftsführer 
Herrn  Geh.  Medicinalralh  Werner  eröffnet  und  eine  Einladung  zum 
Besuch  des  herrlich  gelegenen  Schlosses  Schaumburg  von  Seiten  Sr. 
K.  K.  Hoheit  des  Erzherzogs  Stephan  von  Oesterreich  milgetheilt 
worden,  waren  die  Zoologen  so  glücklich,  sich  um  die  Person  des 
zweiten  Geschäftsfühicrs,  Herrn  Professor  Leuckart,  sammeln  zu 
können,  w^elcher  als  die  Seele  der  ganzen  Versammlung  zu  betrach- 
ten und  von  rastloser  Thäligkeit  war,  dabei  den  Einzelnen  fast  be- 
vorzugend, nicht  vernachläs.>iigend,  praclisch  im  Anordnen,  ein  Mei- 
ster im  freien  Vortrag,  gemüthlich,  anregend,  immer  und  überall 
auf  dem   Platze. 

Nur  in  der  Kedaction  des  Tageblattes  war  die  Geschäftsführung 
nicht  ausreichend  unterstützt.  Der  lichtige  Abdruck  eines  Namens 
in  den  'rheilnehmerlisten  war  als  eine  Seitenheil  zu  betrachten  und 


G.  Kraaiz:   Bericht  über  d.  Nulnrfv?'srher- Versammlung.      403 

der  Professor  Sclimidl  niufste  z.B.  in  der  Ankündigung  seines  Vor- 
trages über  künstliche  Scliwämme/.uclit  vom  Setzer  seine  Schwämme 
in  Schweine  verw.Tndell  finden. 

Tüchtige  Zoologen  waren  riehen  den  Entomologen  stärker 
verlrelen,  als  in  Stettin;  von  Lelxleren  waren  aufser  den  weiter 
erwähnten  ansvesend:  Professor  Bilimek,  Dickore  (Giessen).  Professor 
Döbner,  W.  Fuchs  (Berlin),  Dr.  Haag,  Senator  v.  Heiden,  Ober- 
Lieulenant  v.  Heyden,  Revisor  Jännicke  (Frankfurt  a.  M.),  Prof. 
Kirsclihaum,  Prof.  v.  La  Valette  f^Bonn),  Riehl,  S.  Scheidet,  Dr. 
Schneider,  A.  Schmidt  (Frankfurt  a.  M.),  Scidlitz  (Dorpal),  Pfarrer 
Scriba,  Schulrath   Sutfrian. 

lieber  die  entomologischen  Vorträge  ist  zu  referiren: 
Erste  Sitzung.     Präsident  Prof.  Troschel. 
H.  Rogen  hof  er  legt  Brauer's  Monographie  über  die  O  es  tri  den 
vor.    Ein  von  Prof.  Schenck  angekündigter  Vortrag   über  die  nas- 
sauischen Hummeln  und  ihre  Schmarotzer  fällt  aus. 
Zweite  Sitzung.     Präsident  Prof.  Kr  aufs. 
Dl'.  Weifsmann  trägt  über  Inseclenenl  vvickelung  vor.    Redner 
zeigt,  dal's  zwei  fundamental  verschiedene  Arten  der  Metamorphose 
bei  den   Insecten  vorkommen,  deren  eine  nur  wenigen  Familien  zu- 
konimt  und  durch  die  Muscidcn  typisch  repräsentirt  wird,  während 
für  die   andere  die  Tipuliden  als  Typus  gelten  können.    Bei  Letzte- 
ren bilden  sich  die  Segmentanhänge  von  der  Hypodermis  der  Larve 
aus,  durch  Ein-  und  Wiederausstülpung  derselben.     In  die  Ausstül- 
pung kommt  ein  Tastnerv  zu  liegen,  von  dessen  Neurilemma  später 
die  Eni  Wickelung  der  inneren  Theile  des  Anhangs    (Muskeln,  Seh- 
nen, Tracheen)  ausgeht.     VVie  in  Entstehung  der  äufseren  Theile,  so 
unterscheidet  sich  die  Metamorphose  der  Tipuliden  auch  in  Um-  und 
Neubildung  der  inneren  Organe  wesentlich    von    der  der  Museiden, 
und  nicht  minder  durch  die  Lebenserscheinungen,  welche  das  Pup- 
penlcben  begleiten.     Die   Puppe   der   Museiden    entbehrt   der   sicht- 
baren Lebensäufserungen,  die  der  Tipuliden  empfindet   und  bewegt 
sich    VN'ie   die  Larve.    Die  embryonale  Entwickeluug  von   Chirono- 
mus  wird  durch  Wachspräparate,   von  F.  Ziegler  angefertigt,  ver- 
deutlicht. 

Dritte  Sitzung.  Präsident  Prof.  Claus. 
Ritter  v.  Frauenfcld  trägt  über  die  Metamorphose  der  In- 
secten vor  und  über  zwei  von  der  zoologisch  botanischen  Gescll- 
schall  herausgegebene  Schriften.  —  v.  Frauenfcld  fand  Auswuchs 
am  Trifolium  prateuse.  zog  daraus  Tychiiis  |)oiylincalus  und  Apion 
cavipes.     Apion   schmarotz!    nur  als  Inquilin  des  durch  Tychius  ver- 


404  G.  Kraut z:  Bericht 

ursachien  Auswuchses.  —  Im  Stengel  von  Stachys  liegt  das  Ei  einer 
ßlattwespe,  welches  vor  der  Euibiyonalentwickelung  wächst.  In 
Di'onlheini  wurde  auf  einer  Weide  gleiches  VVachsthuni  eines  Eies 
einer  Gallwespe  gefunden.  —  An  Chaerophylluni  bulbosnm  wurde 
bei  Eiern  eiues  Rüsselkäfers,  vicileichl  Lixus,  gleichfalls  Wachsthum 
beobachtet.  —  l^edner  legt  eine  Copie  von  Hauiinerschmidt's  Obser- 
vationes  physiologicae-pathologicac  de  planlaiuin  gallarum  ortu  vor. 
—  Das  stärkere  Auftreten  der  Ilessenlliege  wurde  heuer  wieder  be- 
obachtet, es  werden  unter  dem  Namen  verscliiedene  Fliegen  Kusani- 
mengeworfen. 

Dr.  Do  hm  bemerkt  dazwischen,  dafs  nach  Loew  Cecidomyia 
destructor  und  secalina  zusammenfällt. 

Ritter  v.  Frauenfeld  machte  die  Bemerkung ,  dafs  die  Chlo- 
ropiaceen  saugen,  die  Cecidomyien  nagen,  letztere  leben  nahe  der 
Wurzel  der  Pflanze,  erstere  höher.  —  Redner  legt  vor:  Catalogus 
systemalicus  Diplerorum  Europae  von  8chiner. 

Prof.  Pagenst  eclier  bemerkt,  dafs  bei  der  Cecidomyia  ein 
(jcnerationswechsel  besteht.  Unter  Anguilluliden  in  Runkelrüben- 
rückständen  fand  Pagen  stech  er  Cecidomyia  mit  junger  Brut  im 
Innern;  bestätigt  daran  die  Beobachtung  von  Nie.  Waguer;  die 
Art  ist  neu;  Hedner  betrachtet  die  Entstehung  der  Jungen  und 
schildert  den  Verlauf  der  Entwickelung. 

Prof.  Claus  fragt,  ob  der  erste  Ort  der  Neubildung  genauer 
bestimmt  sei,  erinnert  an  die  von  Dr.  Weifsmann  in  voriger 
Sitzung  gemachte  Miltheilung. 

Prof.  Pagen  stech  er  bemerkt,  dafs  zwei  wenig  bedeutende 
Hautungen  an  diesen  Larven  vorkommen,  die  er  schildert;  er  be- 
zeichnet die  Fortpflanzung  nicht  als  parthenogenetisch,  sondern  all- 
gemein als  ungeschlechtlich. 

Prof.  Kcferstein  schildert  das  Herz  von  Perophora  und  das 
Zustandekommen  der  wechselnden  Contractioneu. 

Forstrafh  H  artig  spricht  über  das  Hückengefäfs  der  Insecten, 
und  erläutert  dasselbe  mit  Zeichnungen.  Das  Rückengefäfs  ist  an 
3  Punkten  aufgehängt;  das  wesentliche  Organ  der  Saftaufnahme  bei 
Dipteren  und  Hymenoptercn-Larven  liegt  am  Ende  des  Rücken- 
gefäfses  als  dreilappiges  Organ  mit  Spaltöffnungen  an  den  Zipfeln, 
die  geschlossen  und  eröffnet  werden.  Bei  Ephemera-  und  Hemero- 
biuslarven  findet  eine  Abweichung  statt,  wo  die  Aufnahme  nicht  am 
Zipfelapparate,  sondern  au  der  ersten  Querfalluug  stattfindet,  ein 
Theil  der  Flüssigkeit  strömt  nach  vorn,  der  andere  nach  hinten  iu 
die  Schwanzborsten.   —  Die  Blulkügclchcn   stammen  aus  der  Ce- 


i^er  die  Naturforscher-Versammlung.  405 

webssehicht  unter  dem  Chitin;  es  weiden  kleine  Stückclien  aus 
dieser  Zellschicht  vorgetrieben,  gelöst  und  gelangen  in  den  Kreis- 
lauf, lagern  sich  am  Auinahmeapparate,  und  von  dort  werden  dann 
einzelne  Körner  w^ie  durch  einen  Kauapparat  abgelöst.  —  Der 
Kreislauf  soll  diese  Elemente  in  die  Ausstülpung  der  neubildenden 
Anhänge  treiben. 

Prof.  Claus  bestätigt  den  Kreislauf  in  die  Schwanzborsien  und 
erwähnt  von  hier  arterielle  Gefäfse. 

Forstrath  Hartig  bemerkt,  dafs  die  spindelförmigen  ßlutkügel- 
chen  erst  bei  Berührung  mit  Wasser  sich  abrunden;  sie  scheinen 
von  einer  Schleimhülle  umgeben  zu  sein. 

Forstrath  Hartig  spricht  über  die  Parthenogenesis  der  Cyni- 
piden.  Die  seit  25  Jahren  angestellten  Versuche,  die  Thiere  aus 
Gallen  zu  ziehen,  lieferten  nur  weibliche  Thiere  aus  den  Gattungen 
Cynips  und  Neuroterus;  Männchen  sollen  danach  absolut  fehlen. 
Die  Weibchen  der  unbemannten  Arten  legen  gleich  nach  Vollen- 
dung der  Entwickelung  die  Eier  ab,  die  bemannten  immer  erst  nach 
der  Copula.  —  Redner  beschreibt  den  Geschlechlsapparat  der  be- 
mannten Gattungen,  das  Receptaculum  enthält  nach  der  Copula  (bei 
Spathigaster)  Spermafozoiden.  Das  Receptaculum  findet  sich  auch 
bei  den  mannlosen  Gattungen,  aber  stets  ohne  Samen.  Hedner  giebt 
einen  üeberblick  über  die  Entvvickelung  der  Spermaelemente  der 
Insectcn. 

Reallehrer  Dickore  legt  Zeichnungen  von  brasilischen  Insec- 
ten  vor. 

Vierte  Sitzung.     Präsident  Forstrath  Hartig. 

Im  Anschlufs  an  seinen  Vortrag  vom  vorhergehenden  Tage 
schildert  Herr  Hartig  die  verschiedenen  Spermaelemente  genauer 
und  gehl  sodann  auf  die  Entwickelung  der  Insecten-Eier  über. 

Fünfte  Sitzung.     Präsident  Prof.  Pagen  steche  r. 

Staalsrath  v.  Eichwald  spricht  über  ein  fossiles  fnsect. 
welches  er  für  eine  Ephemera-Larve  hält.  Es  findet  sich  häufig  in 
einem  Kalkslein,  den  Redner  für  der  Juraformalion  angehörig  er- 
klärt.    Die  Gattung  wird  Ephemeropsis  genannt. 

Prof.  Leuckart  spricht  über  die  Zwitter  bei  den  Bienen,  die 
zu  Hunderten  in  einzelnen  Stöcken  vorkommen.  Die  Augen  und 
Muudtheile  sind  mehr  oder  weniger  drohnenartig,  die  Antennen 
bleiben  denen  der  Arheiterbienen  ähnlich;  die  Hinterbeine  verlieren 
vielfach  die  Eigenthümlichkeit  der  der  Arbeilerbieuen,  der  Slachel- 
apparat  geht  allmählig  verloren;  bei  einseitigem  Verschwinden  des 
Stachelapparates   tritt  ein   Penis   daneben   auf.     Die  Erzeugung  der 


406      G.  Kraalz:  Bericht  über  d.  Nalurforscher- Versammlung. 

Zvvilter-Hienen  durcli  die  Königin  isl  erblicii.  soll  sich  jedoch  iii 
dem  folgenden  Gcschlechle  vermindern.  Der  Vortragende  glaubl, 
(hjfs  die  Sanicndüssigkeil  in  der  Samentaschc  der  Königin  durch  un- 
vollsländige  Enlwickelung  der  anhängenden  Drüsen  nicht  vollstän- 
dig bcfruchlungsfähig  werde  und  erklärt  dadurch  das  Aul'trcten  der 
Zwilteibieiien.   — 

Nachdem  am  21.  September  1864  in  der  Sitz-ung  der  zoologi- 
schen Scclion  der  39.  Versammlung  deutscher  Naturforscher  und 
Aerzte  ein  Schreiben  des  Geh.-Ralh  Carus,  als  Präsident  der  Kai- 
serlichen Leopoldino-Carolinischen  deutschen  Academic.  milgetheilt 
worden,  dafs  es  erwünscht  sein  würde,  wenn  die  Versammlung  über 
ein  aligcmoin  für  interessant  erklärtes  Thema  einer  neuen  Frage 
sich  aussprechen  wolle,  welches  an  Stelle  der  Preisaufgabe  „die 
Naturgeschichte  der  Lampyris  splendidula'*  treten  möge,  halte  die 
Section  in  der  Sitzung  vom  22.  September  zur  Beslinnnung  eines 
solchen  Themas  eine  Commission  ernannt,  bestehend  aus  den  Herren 
Dohrn,  Hartig,  Leuckart,  Pagenstecher,  Troschcl, 
welche  sich  für  folgende  Preisfrage  erklärte: 

Die  Acadeniie  fordert: 

Die  Erläuterung  des  Verhältnisses  zwischen  geschlechtlicher 
und  ungeschlechtlicher  Forlpflanzung  der  Insecten  durch  Unter- 
suchung der  Generationsverhältnisse  der  Phytophthiren  (Aphis,  Coc- 
cus,  Chermes).  — 

Der  Dank,  welcher  zum  Schlufs  dem  ,.um  die  ganze  Versamm- 
lung, wie  um  die  Section,  so  ausgezeichnet  verdienten''  Professor 
Leuckart  ausgesprochen  wurde,  möge  hier  aus  vollem  Herzen 
wiederholt  wcrdeu.  G.  Kraatz. 


Neuere  Literatur. 


Catalogue  des  Coleopteres  d'Eiirope  et  du  bassin  de  la  Me- 
diterranee  en  Afrique  et  Asia  par  M.  S.  A.  de  Marseul. 
Paris.    2  edit.     8vo.     300  S.     Preis  1  i  Thlr. 

Der  so  eben  (Deceraber  IS63)  neu  erschienene  Catalog  von  Marseul 
hal  vor  den  von  mir  vor  2  Jabren  herausgegebenen  die  grofsen  Vorzüge 
voraus,  dafs  bei  jeder  Art  ein  Citat.  wo  sie  beschrieben  ist  und  das  Va- 
terland angegeben  wird,  und  dafs  aucli  die  in  den  inediterranischen  Län- 
dern und  im  Caucasus  einheimischen  Arten  ')  verzeichnet  sind.  Diesen 
Vorzügen  stehen  aber  leider  Mängel  gegenüber,  die  den  wissenschaftlichen 
Werth  und  die  praktische  Brauchbarkeit  des  Catalog's  in  hohem  Grade 
beeinträchtigen  und  in  manchen  Gattungen  ganz  in  Frage  stellen.  Einer- 
seits trägt  der  Verfasser  nämlich  ohne  jede  Kritik  eine  grofse  Zahl  von 
Arien  in  den  Catalog  ein,  die  ganz  ungenügend  oder  gar  nicht  charakle- 
risirt  sind  und  daher  selbst  des  Scheines  einer  Begründung  entbehren  ^), 
andererseits  führt    er   viele  Arten  und  Gattungen  ')   wieder   als  verschie- 


')  M.  zählt  aber  auch  oft  transcaucasische  Arten  auf,  so  dafs  eine 
bestimmte  Gräiize  seines  Faunengebiets  in  Asien  nicht  exislirt.  Den  Si- 
nai scheint  der  Verfasser  nach  Syrien  zu  versetzen,  da  er  H ijdroporus 
iitsigiiiH  Klug,  Hydaticics  decorus  Kl.  und  andere  Arten  vom  Sinai 
als  Syrer  verzeichnet. 

')  So  wird  z  B.  Seite  .30  ein  Zahrus  nitidus  Motsch.  aufgeführt, 
dessen  vollständige  Charakteristik  in  den  Worten  besteht  „Ayant  re9n 
dernierement  le  Z.  caucasicus  7i.^  j'ai  trouve,  que  mon  nitidus  est 
une  espcce  differente  et  plus  petite"  Bull.  d.  Mose.  1845  S.  2.5.  Ist 
das  für  irgend  Jemand  eine  Beschreibung?  Und  dabei  ist  dieser 
nitidus  nach   typischen  Exemplaren  mit  caucasicus  völlig  einerlei. 

^)  Die  Gattung  Call isthene s  wird  z.  B.  wieder  von  Calosoma, 
Lionychus  von  Apristus  getrennt,  obwohl  sie  gar  keinen  Unter- 
schied bieten  und  Lionychus  maritimits  sogar  im  Habitus  ein  .^^rt- 
stug  mit  gelbem  Schulterflcck  ist.  Microlestes  und  C'haropferu s 
werden  wenigstens  als  Untergattungen  angenommen,  obwohl  die  erstere 
in  Marseul's  Sinne  gar  nicht  von  Blechrus  (Micr  olesles  femoralis 
Marsh.  S.  13  ist  sogar  dieselbe  Art  wie  Blechrus  glabratus  Dej.  auf 
S.  12.),  die  letztere  gar  nicht  von  Metabletus  abweicht. 


II  Neuere  Literatur. 

deu  auf,  deren  Zusammeiigehürigkeit  bereits  festgestellt  war  und  nicht  zu 
bezweifeln  ist.  ' ) 

Wir  Ilaben  daher  in  vielen  Galtungen,  namentlich  in  solchen,  in 
denen  viele  schlechte  Arten  aufgestellt  sind  (am  meisten  hei  den  Ca- 
rabicinen),  nicht  einen  Catalog  der  wirklichen  Arten,  sondern  eine 
Sammlung  von  Namen  vor  uns,  die  zum  Theil  völlig  bedeutungslos  sind 
und  deren  Entzifferung  ganz  ohne  Interesse  für  die  Wissenschaft  ist.  Das 
mag  freilich  in  den  Augen  solcher  Autoren,  die  selbst  das  Mögliche  in 
der  Aufstellung  unhaltbarer  Arten  oder  in  der  Reproduction  bekannter 
unter  neuen  INameu  leisten,  für  ein  besonders  Verdienst  des  Catalogs  gel- 
ten, aber  im  Interesse  der  Wissenschaft  ist  es  nicht  genug  zu  beklagen, 
dafs  der  literarische  Schund  auf  glei(;he  Linie  mit  wirklichen  Beschrei- 
bungen gestellt  wird,  und  im  Interesse  der  Sammler  Hegt  es  gewifs  auch 
nicht,  dafs  sie  mit  so  vielen  Pseudo-Arten  myslificirt  werden. 

Wenn  wir  Namen,  die  ein  Linne,  Fahricius  und  andere  hervorragende 
Entomologen  einer  frühern  Periode  ertheilt  haben,  soweit  wir  sie  jetzt 
nicht  mehr  deuten  können,  einfach  ad  acta  legen,  wie  das  auch  H.  Mar- 
seul  thut,  wie  können  wir  da  Namen  lebender  Autoren  für  die  Zukunft 
aufspeichern,  die  schon  in  der  Gegenwart  aus  den  beigefügten  Angaben 
schlechterdin«;s   nicht   zu   ermitteln   sind.     Wie   kann   man   verlangen  und 


')  In  der  Galtung  Harpalus  werden  z.  B.  folgende  bereits  festge- 
stellte Synonyma  wieder  als  Arten  aufgeführt:  H.  crassinsculus  Fairm. 
(==  crihricullis  Dej.  t.  DuVal),  H.  nigrilarsis  Sahlb  {=  futigi- 
nosus  Duftschm.  t.  Schaum  Cat.  und  Käf.  Deutschi.),  H.  maxillosus 
Dej.  (=  consentaneus  Dej.  t.  Schaum),  H.  (Micr ödere s)  robustus 
Fald.  (=  H.  (Fangi/s)  brtichypus  Stev.  t.  Morawitz).  Aufserdera  steht 
hier  ein  H.  atricornis  Steph.  als  Art,  der  schon  bei  Anisodact y Ins 
binol at  US  als  Synonym  cilirt  war,  H.  discicollis  Waltl  wird  einmal 
als  Synonym  von  H  rul  ii  ndicoUis  (S.  20),  ein  zweites  Mal  als  Syno- 
nym von  FI.  laevis  (S.  21)  aurgelührl,  H.  breoicollis  Dej.  heifst  ru- 
fibarbis  Fahr,  obgleich  diese  Bestimmung  höchst  zweifelhaft  ist. 

Einige  weitere  Beispiele,  dafs  Synonyme  (die  meist  bereits  in  mei- 
nem Cataloge  eingezogen  waren)  wieder  als  Arten  fungiren,  obwohl  dem 
Verf.  bekannt  sein  konnte,  dafs  die  Identität  derselben  speciell  nach- 
gewiesen und  völlig  unbestritten,  ja  in  manchen  Fällen  sogar  an- 
erkannt war,  sind  unter  den  Caraliicinen:  Chlaenius  Favieri  Luc. 
(=  cya7ieus  Brüll),  Dinodes  lat  icoU  is  Chaud.  {:^  azureus,  mit  dem 
er  von  Chaudoir  selbst  Bull,  d  Mose.  1856  n.  142  verbunden  wird),  Bem- 
bidium  fastidiosum  DuV.  (==hypocrita  Dej),  Bemb.  aereumDvM . 
(=  Grapii  Gyll  )•  Bemb.  per ylex  um  Dej.  (=  modestum).  Pogo- 
nus  ciridimicans  Fairm.  (=  smaragdiiius  Waltl),  ferner  Scyd- 
maenus  m  uscorum  Fairm.  (=  hacmalicus  Fairm.)  und  viele  andere 
mehr. 


Nettere  Lileralnr.  iii 

erwarten,  dafs  ein  ernsthafter  Forscher  Zeit,  Mühe  und  Geld  an  die  Ent- 
zifferung von  Publikationen  setzen  wird,  durch  die,  wenn  sie  einmal  in 
10  Fällen  gelingt,  nicht  das  Mindeste  für  die  bessere  Kenntnifs  des  Ge- 
genstandes gewonnen,  sondern  nur  die  Thatsache,  dafs  es  sich  um  Macu- 
latur  handelte,  festgcslellt  wird?  Wenn  der  Verfasser  aber  glaubt,  selbst 
völlig  unbrauchbaren  Publicationen  der  Gegenwart  Rechnung  tragen  zu 
müssen,  so  fragen  wir  billig,  warum  dann  ein  so  ausgezeichnetes  Werk, 
wie  Thomson's  Skand.  Coleoptera  so  wenig  und  die  englischen  Schriften 
last  gar  nicht  berücksichtigt  sind,  warum  z.  B.  so  viele  Thomson 'sehe 
Gattungen,  die  doch  eine  ganz  andere  Bedeutung  haben  als  die  Mot- 
schulsky'schen  Dromien-  oder  Fischer'schen  Carafie«- Gattungen  nicht  er- 
wähnt werden? 

Die  Zahl  der  neuen  synonymischen  Angaben,  die  richtig  sind,  ist  nur 
gering.  Dagegen  sind  öfters  auf  ältere  Autoritäten  hin  Arten  als  Synonyme 
oder  Varietäten  aufgeführt,  deren  Verschiedenheit,  wie  dem  Verfasser  wohl 
bekannt  sein  konnte,  speciell  nachgewiesen  war.  ') 

Die  neu  eingetragenen  Arten  sind  in  vielen  Fällen  an  unrichtigen 
Stellen  eingeschaltet,  selbst  dann  wenn  der  Autor  die  Verwandtschaft 
richtig  angegeben  hatte.  Dies  ist  in  Gattungen,  für  die  keine  Monographie 
benutzt  werden  konnle,  sehr  zu  entschuldigen,  geschieht  aber  auch  in  so 
durchgearbeiteten  Gattungen  wie  Carabus  ^). 


')  Nebria  Heldreichii  aus  Griechenland  wird  z.  B.  als  Synonym 
zu  IV.  rubicunda  aus  Algier  gezogen,  obwohl  sie  eine  durch  dickere 
Fühler  und  andere  Form  des  Halsschildes  gut  unterschiedene  Art  ist. 
Auch  .\.  Gen  ei  aus  Sardinien,  die  ebenfalls  als  Synonym  von  rubicunda 
citirt  wird,  ist  eigene  Art.  Bembidium  tibiale  und  atrocoeruleum 
(cyancscens  Wesm.)  werden  wieder  nach  DuVal  als  Varietäten  des  fa- 
sciolatum,  B.  obsoletum  als  Varietät  des  scapulare  Dej.  {tricolor 
DuV.),  B.  foramiiiosum  als  Varietät  des  striatum  angeführt,  obgleich 
sich  wohl  Jeder,  der  die  Thiere  selbst  gefangen  oder  in  den  Sammlungen 
verglichen  hat,  von  der  Existenz  und  Beständigkeit  der  Unterschiede  über- 
zeugen wird 

^)  Dafs  gerade  in  den  Gattungen  Carabus  die  verwandtesten  Arten 
oft  durch  10  bis  20  und  mehr  ganze  fremde  getrennt,  die  verschiedensten 
dicht  neben  einander  gestellt  sind,  wird  Jeder  selbst  bemerken,  der  die 
Thiere  besitzt.  Ganz  abgesehen  von  der  erstaunlichen  Menge  der  hier 
aufgeführten  Pseudo-Arten,  giebt  mir  der  Catalog  in  dieser  Gattung  zu 
folgenden  Berichtigungen  Anlafs,  die  der  Verfasser  bei  aufmerksamerer  Be- 
nutzung der  Bücher  hätte  vermeiden  können:  Car.  erythromerus  ge- 
hört nicht  als  Varietät  zu  Scheidler i,  sondern  zu  excellens,  wenn  der 
letztere,  entgegen  der  Ansicht  von  Kraatz  und  mir,  als  eine  von  Scheid- 
leri  verschiedene  Art  beibehalten  wird,  Car.  oblongus  Sturm  ist  nicht 
Varietät  von  monilis.  sondern  von  C.  cancellatus  (Käfer  Deutschi. 
S.  135),    Car.  breviusculus   Mannerh.    ist   ein    Callisthenes   und   als 


IV  Neuere  Lileratur. 

Eine  besondere  Anerkennung  sei  dem  Verfasser  noch  dalVir  gezollt, 
dafs  er  nicht,  einem  falsch  verstandenen  Prioritätsrechte  zu  Liebe.  ;inf 
alte  verschollene  und  oft  genug  zweifelhafte  Namen  Jagd  gemacht,  son- 
dern die  in  den  Monographien  und  gangbarsten  Werken  gebrauchten  bei- 
behalten hat.  Dagegen  kann  ich  es  nicht  gut  heifsen,  dafs  der  Verf  Na- 
men wie  Rothii,  Dahlii,  Gotschii,  Peyronis  in  Rothi,  Dahli,  Gotscfii, 
Peyroni  ändert.  Schaum. 


solcher  S.  9  nochmals  aufgeführt,  Car.  obsoletus  Sturm  und  Dej.  sind 
nicht,  wie  der  Catalog  angicbt,  eine,  sondern  zwei  gänzlich  verschiedene, 
Arten,  obsoletus  Sturm,  eine  deutsche  Art,  zu  der  euckromus  als  Va- 
rietät gehört  (Käf.  Deutschi.  S.  75G),  obsoletus  Dej.  ein  sibirischer  Kä- 
fer (Abänderung  von  Sibiriens  Dej.),  C.  Nordmanni  ist  nicht  von 
Gebier,  sondern  von  Chaudoir  beschrieben,  C.  Chevrolatii  und  assi- 
milis  sind  Procrusten  (Käf.  Deutschi.  S  176),  C.  H umboldtii  Fald- 
ist  mit  trojanus  Dej.,  als  dessen  Synonym  er  citirt  wird,  so  Avi-nig  ei- 
nerlei als  C.  hispanus  mit  glabratus,  C  De  Haanii  Cbaud.  stammt 
nicht  aus  dem  Caucasus,  sondern  aus  Japan,  Car.  Troberti  Kraatz  ist 
nicht  als  Varietät  des  lineatus,  sondern  des  splendens  beschrieben,  Car. 
regularis  Fisch,  ist  =  irregularis  (Berl.  Ent.  Zeitschr.  V.  S.  200), 
Car.  Bieber steinii  ist  eine  schwarzbeinige  Varietät  des  Puschkini 
(Chaud.  Car.  d.  Caucas.  p.  98)  und  Car.  Kol enatii  Chaud.  vielleicht 
ebenfalls  eine  schwarzbeinige  Varietät  des  Puschkini,  aber  nicht,  wie 
angegeben  wird,  das  normale  Weibchen  desselben,  Car.  gemellatus 
Men.  Fald.  ist  kein  Tribacis,  sondern  gehört  in  die  Nähe  von  C  con- 
vexus.  Zu  ähnlichen  Bemerkungen  geben  fast  alle  artenreicheren  Gal- 
tungen der  Carabicinen  Stoff.  L'm  brauchbare  und  correcte  Listen  zu  ge- 
ben, reicht  es  nicht  aus,  dafs  man  Namen  compilirt,  sondern  man  mnis 
sich  entweder  selbst  mit  dem  Gegenstande  beschäftigt  haben  oder  denje- 
nigen folgen,   die  dies  gethan  haben. 


Gedruckt  bei  A.   W.  .Scbade  in  Berlin.  .Stallschrelberstr.  47. 


Neuere   Literatur. 


Bericht  über  die  lebendig  gebährenden  Dipteren-Larven,  welche 
in  den  letzten  Jahren  beobachtet  worden  sind.  Vom  Direc- 
tor  H.  Loew  in  Meseritz. 

Unter  allen  Entdeckungen,  welche  in  den  letzten  Jahren  auf  dem  Ge- 
biete der  Fortpflanzungsgeschichte  der  Insecten  gemacht  worden  sind,  dürfte 
wohl  kaum  eine  zweite  so  viel  Aufsehen  erregt  haben,  als  die  durch  Prof. 
Nie.  Wagner  in  Kasan  gemachte  Entdeckung  einer  Dipterenlarve,  welche 
ihr  selber  vollkommen  ähnliche  junge  Larven  hervorbringt.  Diese  Thal- 
sache ist  so  interessant  und  so  aufserordentlich ,  dafs  ein  kurzer  Bericht 
über  Wagner's  Angaben  und  über  die  bestätigenden  Ulittheilungen,  welche 
denselben  von  anderen  Seiten  gefolgt  sind,  für  die  Leser  dieser  Zeitschrift 
voraussichtlich  nicht  ohne  Interesse  sein  wird. 

hn  Kreise  der  deutschen  Zoologen  wurde  Wagner's  Entdeckung,  über 
welche  er  bereits  im  Jahre  1862  in  den  Schriften  der  Kasaner  Universität 
berichtet  hat,  doch  zuerst  durch  eine  ausführliche,  bereits  im  Jahre  18()l 
verfafste,  aber  erst  gegen  Schlufs  des  Jahres  1863  in  Band  XIII.  von  v. 
Siebobl's  und  Köllikers  Zeitschrift  für  wissenschaftliche  Zoologie  abne- 
druckte,  mit  vortrelilichen  Abbildungen  begleitete  Abhandlung  allgemeiner 
bekannt 

Die  weifslichen,  vollwüchsig  4— 5j  mm  langen  Larven  wurden  im 
August  unter  der  Kinde  einer  abgestorbenen  Ulme  gefunden.  Die  von 
Wagner  gegebene,  höchst  sorgfältige  Beschreibung  und  bildliche  Darstel- 
lung ihres  äufseren  und  inneren  Baues  läfst  keinen  Zweifel  darüber,  dafs 
sie  einem  Dipteron,  und  zwar  einem  aus  der  Familie  der  Cecidomyidae, 
angehören.  Die  Merkmale,  welche  ganz  entschieden  für  diese  Annahme 
sprechen,  sind:  1)  der  Bau  der  3Iundlheile  und  der  Fühler;  2)  die  An- 
wesenheit der  beiden  dem  Supraösophagalganglion  aufliegenden,  mit  diesem 
vor-  und  rückwärts  verschiebbaren,  je  von  einer  Linse  begl«'ite(en  Pigment- 
anhäufungen; 3)  der  peripneustische  Bau  des  Athmungssystems  und  die 
Art,  in  welcher  die  Längsstämme  desselben  mit  einander  verbunden  sind: 
4)  die  Anwesenheit  des  eigenlhümlichen  hornigen,  aus  drei  hinter  einander 
liegenden  Stücken  bestehenden  Apparats  auf  der  Unterseite  des  dritten 
Körpersegments,  auf  dessen  Anwesenheit  bei  der  Mehrzahl  der  vollwüclisi- 
geü  Cecidoiiiyiden-Larveii  zuerst  von  v,  Osten-Sacken  aufmerksam  gemacht 
worden  ist.  —  Wenn  sich  in  einzelnen  Organisalionsverhältnissen  auch 
manclii^rlei  Abweichungen  von  denjenigen  Cecidomyiden-Liiwyen,  welche 
bisher  genauer  beobachtet  worden  sind,  zeigen,  so  sind  sie  doch  nicht  er- 
heblich  genug,    um   Grund    zu   der   Vermuthung  zu   geben,    dafs   die  von 


VI  Neuere  Literahir. 

Wagner  untersuchte  Larve  einer  anderen  Familie  angehören  könne;  sie 
können  ilii-s  um  so  weniger,  da  das  Vorkommen  ähnlicher  Unterscliiede 
im  Kreise  der  Cecidurnyiden -Larven  eine  bereits  bekannte  Thatsache  ist. 
Einige  jener  Abweichungen,  wie  z.  B.  im  Baue  des  vorderen  Theiles  des 
Athmungssystems  und  in  der  Lage  und  Verbindung  des  unpaaren  iNerven 
dürften  vielleicht  auf  Rechnung  nicht  vollkommen  gelungener  Beobachtung 
zu  bringen  sein,  welche  Vermuthung  ich  indcvSsen  nur  mit  grüfster  Reser- 
vation ausspreche,  da  ich  denselben  Gegenstand  zu  uniersuchen  keine  Ge- 
legenheit gehaht  Iiabe  und  mithin  nur  nach  Analogie  urlbeile. 

Ausführlicher  auf  die  von  Wagner  gegebenen  anatomischen  Details 
der  Larve  einzugehen,  ist  hier  nicht  der  Platz,  auch  würden  dieselben  ohne 
Reproduction  seiner  schönen  Abbildungen  kaum  verständlich  zu  machen 
sein.  —  Einige  von  ihm  ermittelte  neue  Thatsachen  mögen  indessen  hier 
eine  Stelle  finden 

Er  fand  am  Vorderende  des  Wagens  zwei  grofse,  mit  einer  dichtge- 
drängten Schicht  heller  Zellen  ausgekleidete  Schläuche,  welche  er  als 
blinddarmförmige  Anhänge  des  Magens  ansieht,  während  sie  wohl  richtiger 
als  die  eigentlichen  Speichelgefäfse  aufgefafst  werden,  wie  dies  bereits 
Prof.  Pagenstecher  ausgesprochen  hat.  Ein  paar  andere,  von  Wagner  als 
Speicheldrüsen  aufgefafste  Organe  liegen  welter  vorn  und  münden,  nach- 
dem sich  ihre  dünnen  Ausführungsgänge  miteinander  vereinigt  haben,  in 
den  Schlund;  sie  sind  wohl  als  Spinndrüsen  anzusehen.  Ferner  spricht 
Wagner  von  einer  besonderen,  von  den  übrigen  Wandungen  unabhängigen 
dünnen  Röhre,  welche  sich  durch  das  ganze  Darmrohr  hinziehe,  ohne  in 
die  blinddarmförmigen  Speichelgefäfse  am  Vorderendc  des  Magens  oder  in 
die  Malpighi'schen  Gefäfse  einzubiegen,  und  welche  im  hinteren  Tlieile  des 
Ma2;eiis  eine  grofse  Anzahl  von  Windungen  (richtiger  wohl  von  Hin-  und 
Herbiegungen)  bilde;  er  vermuthet,  dafs  diese  Röhre  die  Schleimhaut  ver- 
treten möge.  Pagenstecher  hat  der  Wagner'schen  Auffassung  dieser  Röhre 
widersprochen;  er  erkliirt  die  äufsere  hyaline  und  völlig  structurlose 
Schicht  derselben  für  ein  starrgewordenes  Sekret,  vielleicht  das  der  Spei- 
cheldrüsen, welches  continuirlich  die  aufeinander  folgenden,  lauggestreck- 
ten, stabförmigen  Speiseporlionen  umgiebt,  also  mit  diesen  sich  fortschiebt 
und,  sich  hin-  und  herbiegend,  den  Magen  allmählig  immer  mehr  ausfüllt. 
Dafs  Pagenstecher's  Ansicht  die  richtige  ist,  unterliegt  keinem  Zweifel. 

Höchst  wohlgelungen  und  sorgfältig  ist  Wagner's  Darstellung  des 
INervensyslemes.  Statt  eines  einfachen  oberen  Schlundganglions  finden 
sich  deren  zwei  hinter  einander  liegende  und  durch  Commissuren  verbun- 
dene; auf  dem  vorderen  kleineren  liegen  die  Pigmentansamralungen,  und 
aus  ihm  entspringen  die  zu  den  Fühlern  laufenden  INerven.  Auf  das  eben- 
falls doppelte  untere  Schlundganglion  folgen  zunächst  drei  durch  kurze 
Commissuren  verbundene  Nervenknoten,  welche  als  Thoraxganglien  be- 
trachtet werden  können,  und  auf  diese  zuletzt  sieben,  durch  längere  Com- 
missuren verbundene  Abdoujinalganglien. 

In   diesen   merkwürdigen  Larven    bemerkte  Wagner   kleinere   lebende 


Neuere   Liferalur.  vn 

Larven  in  verschiedenen  Stadien  der  Entwickelnng.  Den  sich  ihm,  wie 
gewifs  gar  manchem  Leser  seiner  Abhandlung,  von  selbst  aufdrängenden 
Gedanken,  dafs  dies  parasitische  Larven  seien,  inufste  er  zurückweisen,  da 
die  voUkomnieiie  Aelinlichkeit  dieser  kleinen  Larven  mit  den  gröfseren,  in 
deren  Innerm  sie  lebten,  und  der  Umstand,  dafs  sich  in  den  kleineren  Lar- 
ven selbst  später  in  ganz  gleicher  Weise  junge  Larven  entwickelten,  kei- 
nen Zweifel  darüber  liefsen,  dafs  die  bewohnten  und  die  sie  bewohnenden 
Larven  ein-  und  derselben  Art  ansehören  Diese  Leberzeusung  VVag;nei"'s 
wird  jeder  aufmerksame  Leser  seiner  Abhandlung  mit  ihm  getheilt  haben. 
Die  Cardinalfrage  nach  der  Art  der  ersten  Bildung  und  allmähligen 
Entwickelnng  der  jungen  Larven  beantwortet  Wagner  etwa  in  folgender 
Weise.  —  Die  jungen  Larven  bilden  sich  im  Fettkörper,  welcher  densel- 
ben zur  Nahrung  dient.  Im  erslen  Anfange  zeigen  sich  in  ihm  in  fast 
gleichen  Abständen  kleine,  aus  Körperchen  von  sehr  geringem  Durchmes- 
ser besiehende  Flecke,  welche  bei  auffallendem  Lichte  weifs ,  in  durch- 
gehendem undurchsichtig  erscheinen;  darauf  bekleidet  sich  jede  dieser 
feinkörnigen  Gruppen  mit  einem  dünnen  Häutchen,  welches  auch  die  nächst- 
liegenden Fettkügelchen  umfafst  Der  ganze  Fettkörper  zerfällt  auf  diese 
Weise,  gewöhnlich  nicht  gleichzeitig,  sondern  nach  und  nach,  in  unregel- 
mäfsig  abgerundete  f heile,  Embryonaltheile  Wagner's,  von  0,002  —  0,005 
mm.  Gröfse  (wohl  Druckfehler,  statt  0,02  —  0,05  mm.  Ref),  welche  sich 
einzeln  oder  in  Gruppen  von  dem  Fettkörper  losreifsen  oder  auch  mit 
ihm  verbunden  bleiben.  Bei  der  weiteren  Entwickelnng  wachsen  (?  Ref.) 
diese  Embryonaltheile,  die  Fettkügelchen  derselben  verschwinden  und  au 
ihrer  Stelle  zeigt  sich  eine  trübe  oder  sehr  feinkörnige  Flüssigkeit.  —  Im 
folgenden  Stadium  der  Entwickelung  zerfällt  der  ganze  Inhalt  jedes  Erabryo- 
naltheiles  in  Zellen  mit  deutlichen  Kernen,  welche  sich  zuerst  an  der  Peri- 
pherie desselben  bilden;  zu  gleicher  Zeit  streckt  sich  der  Embroynaltheil  und 
nimmt  die  Gestalt  eines  langen  Ellipsoids  an,  in  dessen  Mitte  die  Ablage- 
rung des  Dotters  beginnt;  sobald  das  Dotter  den  ganzen  Embryonaltheil 
füllt,  fängt  wahrscheinlich  der  Furchungsprozefs  und  demnächst  die  Bil- 
dung des  Embryo  in  der  Mlüe  des  Erabryonaltheiles  an;  bei  weiterer  Ent- 
wickelung bewegt  sich  letzterer  mehr  und  mehr  gegen  die  Peripherie  des 
Embryonaltheiles  hin,  so  dafs  ihn  die  Dottermasse  nur  noch  vorn  und 
hinten  am  Rücken  bedeckt;  dann  wird  auch  die  den  Rücken  bedeckende, 
zuletzt  endlich  der  vorderste  und  hinterste  Theil  der  Dottermasse  ver- 
braucht, so  dafs  vor  und  hinter  der  nun  vollständig  entwickelten  Larve 
leere  Räume  übrig  bleiben,  welche  derselben  eine  ziemlich  freie  Bewegung 
in  der  auch  sonst  nicht  mehr  engansehliefsenden  Hülle  gestatten.  —  Die 
Matterlarve  zeigt  jetzt  nur  noch  Spuren  von  Leben,  welche  allmählig  ganz 
verschwinden.  In  den  ersten  zwei  bis  drei  Tagen  nach  Vollendung  ihrer 
Ausbildung  zerreifsen  die  jungen  Larven  die  sie  umgebende  Hülle  des 
Embryonaltheiles,  bewegen  sich  frei  innerhalb  der  Hülle  der  Mutterlarve, 
von  deren  Innerem  jetzt  nur  noch  die  Tracheen,  der  Magen  mit  seinem 
verhärteten  Inhalte  und  einzelne  Fetltröpfchen  übrig  sind;  dann  zerreifsen 


VIII  Neuere  Literatur. 

sie  «li»"  entweder  trockengewordeno  oder  bereits  in  Zersetzung  übergehende 
Hüllt!  der  Mull«  rl;irve  und  vollenden  so  ilire,  etwa  8  -  10  T;t^e  in  Ansprucli 
nelimende  Enlwickelung  IJereits  in  drei  bis  fünt  Tagen  beginnt  in  ibreiu 
Innern  derselbe   Foripflanzungsprozefs. 

Diese  Darstellung  Wagner's  macht  unwiderbringlich  den  Eindruck, 
als  seien  am  Eingange  derselben  Umänderungen  des  den  Funktionen  des 
eigenen  individuellen  Lebens  der  Jlutterlarve  allmählig  fremdwerdenden 
Fettkörpers  gesrhildcrt,  im  weiteren  Fortgange  dann,  wenn  ich  mich  so 
ausdrücken  darf,  RHckbildungs|iroducle  desselben  mit  ihnen  vielleicht  sehr 
ähnlichen,  in  vorwärtsschreitender  Bildung  begriffenen  Keimen  verwechselt 
und  so  für  den  ganzen  Bildungsprozefs  der  jungen  Brut  ein  völlig  falscher 
Ausgangspunkt  gewonnen  worden  —  Man  legt  Wagners  Abhandlung  mit 
Dank  für  seine,  unser  Wissen  von  den  Propagationsweisen  der  Insecteu 
ganz  unerwartet  bereichernde  Entdeckung  und  voll  Bewunderung  seiner 
meisterhaften  Entwickelung  und  Darstellung  des  anatomischen  Baues  der 
Larve  aus  der  Hand,  zugleich  aber  auch  mit  dem  Wunsche,  dafs  es  dem 
Verfasser  gefallen  möge,  den  zuletzt  besprochenen  Theil  seiner  Arbeit  einer 
nochmaligen  Prüfung  zu  unterziehen. 

Wenn  auch  die  Organisation  der  von  Wagner  entdeckten  viviparen 
üipterenlarve  den  Vermuthungen  über  die  systematische  Stellung  des  zu 
ihr  gehörigen  vollkommenen  Irisects  nur  einen  sehr  engen  Spielraum  läfst. 
so  bleibt  doch  die  Spannung  auf  eine  nähere  Auskunft  über  dasselbe  sehr 
erklärlich.  —  Wagner  ist  so  glücklich  gewesen,  es  zu  erziehi-n  und  die 
geschlechtliche  Fortpflanzung  desselben  zu  beobachten,  wie  von  Baer  der 
Petersburger  Academie  bereits  im  Jahre  Ihö-J  berichtet  hat;  von  Baer's 
Bericht  scheint  seinen  Weg  noch  nicht  bis  nach  Deutschland  gefunden  zu 
haben,  wenigstens  habe  ich  ihn  noch  nicht  erlangen  können.  —  Lm  so 
willkommener  ist  es,  dafs  Dr.  Fr.  Weiiiert  in  Kröyer's  Tidsskrift  III.  Ii. 
III.  1864.  über  einen  Fall  berichtet,  in  welchem  es  ihm  geglückt  ist,  aus 
einer,  der  von  VVagner  entdeckten,  in  jedem  Falle  sehr  ähnlichen  vivipar«'» 
Diplerenlarve  das  vollkonuaene  Insect  zu  erziehen,  dem  er  den  INamen 
Miastor  metraloas  beilegt.  Darüber,  ob  die  im  Juni  unter  der  Rinde 
eines  Buchenstuuipfes  gefundene  Larve  mit  der  von  Wagner  beobachteten 
identiscli  sei,  findet  sich,  wenigstens  in  dem  mir  allein  bekannten  Referate, 
welches  v.  Siebold  In  Bd.  XIV.  seiner  Zeitschrift  über  Meinert's  Publika- 
tion giebt,  keine  genügende  Auskunft  Das  vollkommene  Insect  gehört 
nach  Meinerts  Angabe,  wie  zu  erwarten  war,  zur  Familie  der  Cecidomyidae 
Die  Merkmale,  welche  er   demselben    zuschreibt'),    sind  der  Arl,  dafs  sie 

')  Miastor ,  nov.  gen.  Paliii  biarticulati^  hrevissimi,  Tarsi  \-ar- 
ticulati.  Antennae  iiioniliformes,  \\  arliculatae.  Alae  tricostatae,  Costa 
media  iian  apirein  tiftiiige/ile,  media  integra 

M.  metraloas,  nov.  sp  Orhraceiis,  uccipile,  citlis  Iriha^  inesonoti, 
metanoto  extremo,  segmento  inediali,  marginibus  segmentorum  extremorum 
apiceque  ahdominis  nigrescentibus.  —  Mas:  antennae  corpore  quadruplo 
hreviores.  Genitalia  parva  —  l.ong.  1,25 — 1,75  mm  —  Femina:  antennae 
corpore  quintuplo  breciores.     Ovipositor  brevis.  —   Long.  2  mm. 


Neuere  Literatur.  ix 

zum  Theil,  als  in  der  Familie  der  Cecidoinyidae  bisher  unerhörte,  also 
jedenfalls  ganz  unerwartete,  das  Staunen,  ja  den  Z%veifel  der  Diplerologen 
herausfordern.  So  sollen  die  Taster  zweigliederig  sein ,  während  bisher 
bei  Gnllmücken  nur  vlergliederige  Taster  beobachtet  worden  sind.  Die 
Füfse  (nach  der  Gattungsdiagnose)  oder  doch  die  Vorderfüfse  (nach  einer 
Angabe  in  der  Artbeschreibung)  sollen  nur  vier  Glieder  haben,  während 
bisher  bei  allen  Cecidoiityidae  stets  fünf  Fufsglieder  beobachtet  worden 
sind.  Eine  nochmalige  genaue  Constatirung  dieser  beiden  Merkmale  ist 
sehr  wünschenswerlh.  Dürfte  ich  mir  erlauben,  das  bei  den  meisten  Gat- 
tungen der  Cecidomyidae  sehr  verkürzte  erste  Glied  der  Füfse  für  über- 
sehen und  die  Glieder  der  meist  sehr  kurzen  Taster  für  falsch  gezählt  zu 
halten,  so  würde  ich  glauben,  dafs  Meinert's  Miastor  metraloas  entweder 
der  Gattung  Spauiocera  sehr  nahe  stehe  oder  in  diese  selbst  gehöre,  da 
nur  in  dieser  drei   einfache  Flügeladern  vorhanden  sind. 

Es  ist  ein  besonders  glücklicher  Zufall,  dafs  sich  auch  dem  Professor 
Pagensiecher  in  Heidelberg  Gelegenheil  zur  Untersuchung  lebendig  ge- 
bärender Dipterenlarven  bot,  welclie  er  in  den  halbverdorbenen  Prefsrück- 
ständen  einer  Rübenzuckerfabrik  fand.  Die  Resultate  seiner  Untersuchung 
hat  er  in  Band  XIV.  der  v.  Siebold'schen  Zeitschrift  für  wissenschaftliche 
Zoologie  bekannt  gemacht. 

Die  Miiltorlarven  waren  nur  etwa  halb  so  lang,  als  die  von  ^Vagner 
beobachteten,  und  die  mit  Dörnchen  besetzten  Gürtel  der  Körnerringe 
fanden  sich  nur  auf  der  Unterseite,  während  sie  bei  der  Waguer'schen 
Larve  auf  beiden  Seiten  vorhanden  sind.  Es  unterliegt  demnach  nicht 
dem  geringsten  Zweifel,  dafs  Pagenstecher  es  mit  der  Larve  einer  anderen 
Art  zu  thun  hatte.  Leider  war  das  ihm  zu  Gebote  stehende  Material  et- 
was spärlich  und  der  Untersuchung  -weniger  günstig,  als  das  von  Wagner 
benutzte,  so  dafs  nicht  alle  Verhältnisse  des  anatomisclien  Baues  der  Larve 
mit  vollkommen  derselben  Schärfe,  wie  von  diesem,  ermittelt  werden 
konnten.  Das  Ermittelte  reicht  indessen  mehr  als  vollkommen  aus,  nicht 
nur  die  Larve  als  der  Familie  der  Cecidomyidae  angehörig  zu  erkennen, 
sondern  auch  ihre  nahe  Verwandtschaft  mit  der  Waguer'schen  Larve  ganz 
unzweifelhaft  za  machen. 

Mit  vollem  Rechte  erkennt  Pagenstecher  den  Schwerpunkt  der  ganzen 
Untersuchung  in  der  Erniillelung  der  ersten  Entstehung  der  jungen  Brut. 
Von  den  gröfseren,  sich  bereits  mit  vollkommenster  Deutlichkeit  als  Eier 
charaklerisirenden  Gebilden  ausgehend  und  vorsichtig  vergleichend,  von 
Aehnlichem  zu  Aehnlichem  fortschreitend,  gelangt  er  durch  eine  Reihe  sich 
einander  enganschliefsender  Gebilde  zu  jungen  Eierchen  von  nur  0.0.5  mm. 
Durchmesser.  Diese  jüngsten  Eierchen  fand  er  frei  im  Hinlerende  des 
Körpers  der  Mullerlarve;  sie  bestanden  aus  einer  peripherischen  Schicht 
heller,  kleiner  Kugeln,  welche  weder  Hüllen  noch  Kerne  wahrnehmen 
liefsen,  und  aus  einem  von  diesen  Kügelclien  umschlossenen  Binnenraume, 
in  dessen  homogener  Blasse  einige  stark  contourirte,  mehr  eckige  Fett- 
körnchen und  blasenförmige  Vacuolen  bemerkbar  waren  Ein  Zusammen- 
Berl.  Kiitoniol.  Zeitsclir.    VIII.  27 


l 


X  Nettere  iMerahir. 

hang  zwischen  diesen  kleinsten  Eiern  und  dem  Fellkürper  uar  in  keinem 
einzigen  Falle  zu  enideekeii.  —  Bei  der  nacli  dem  gewöiuiliclien  Typus 
fortschreitenden  Embiyonalenlwickelung  nahmen  die  Eier  in  Folge  der 
lediglich  durch  ihre  Hülle  hindurch  und  ohne  jede  directe  Betheiligung 
des  Fettkörpers  stattfindenden  Ernährung  schnell  an  Gröfse  zu  und  wur- 
den mehr  und  mehr  nach  vorn  hingeschoben  und  unregelmäfsig  zwischen 
die  übrigen  Organe  der  Mutlerlarve  gelagert.  —  Eine  wirkliche  Aelinlicli- 
keit  der  Eier  in  irgend  einem  Stadium  ihrer  Entwickelung  mil  den  hyalin- 
umhüUten  Partien,  in  welche  der  sich  umsetzende  Fettkörper  zerlällt, 
läugnel  Pagenstecher  durchaus,  und  das  gewifs  mit  bestem  Keelite.  — 
Eine  volle  Gewifsheil  über  die  Stelle,  an  welcher  die  allererste  Bildung 
der  Eier  stattfindet,  zu  gewinnen,  gestattete  die  geringe  Anzahl  der  Indi- 
viduen, welche  untersucht  werden  konnten,  vorläufig  noch  nicht;  doch 
macht  Pagensfecher  auf  '■^  Stellen  aulmt'rksam,  welche  durch  die  Anwesen- 
heit ausgezeiclineter  Zellen  der  Vermutliung  Kaum  gel)en,  dal's  wohl  eine 
derselben  die  Rolle  des  Keimstocks  spielen  könne.  Zuerst  umgürtet  eine 
Gruppe  von  Zellen  den  Darm  unterhalb  der  Einmündung  der  Malpighi'schen 
Gefälse,  doch  sind  diese  Zellen  von  feiner  Moleküle  umgeben  und  dürften 
deshalb  eher  als  in  dauernder  Funktion,  als  in  Entstehung  und  Vermeh- 
rung begrifl'en  anzusehen  sein.  Zweitens  findet  sich  eine  starke  Zellen- 
bekleidung an  der  einwärtsgefalteten  Intersegmentalmembran  zwisciien  dem 
vorletzten  und  dem  letzten  Segmente,  welche  in  der  Fläciienansirbt  wie 
ein  in  die  Leibeshöhle  hineinragendes  Träubchen  von  Zellen  erscheint 
—  Endlich  drittens  finden  sich  Häufchen  von  ausgezeichnet  grofsen  und 
hellen  Zellen  in  der  inneren  Zellenlage  des  letzten  Segments  selbst,  durch 
deren  Ablösung  man  sich  wohl  auch  die  freien  Eierchen  entstanden  den- 
ken könnte. 

Die  Arbeit  Pagenstecher's  hat  das  Verdienst,  der  Forschung  nach  dein 
Orte  und  nach  der  Art  der  ersten  Bildung  der  Eikeime  die  richtige  Bahn 
gezeigt  zu  haben.  Sollte  sich  ihm,  ^vie  zu  erwarten  ist,  ein  reicheres 
Material  zur  Erneuerung  der  Untersuchung  bieten,  so  wird  es  ihm  sicher 
gelingen,  dieselbe  bis  zu  ihrem  letzten  Ziele  zu  verfolgen  und  jene  jetzt 
noch  offen  bleibende  Frasie  definitiv  zu  beantworten. 


Beobachtungen   über   die   Arten   der   Blatt-   und   Holzwespen 
von  Brischke  und  Z  ad  dach. 

(Separatabdruck  aus  der  Zeitschrift   der   physicalisch-öconomischen 
Gesellschaft  zu  Königsberg.) 

Es  werden  in  der  mir  vorliegenden  ersten  Lieferung  des  Unlerneh- 
noens  die  Gattung  Cimhex  mit  11  Arten,  die  sich  in  die  bekannten  3  Un- 
tergattungen Ciinbex  i.  sp.,  Trichiosoiiia  und  C'lanellnria  vertheilen.  Abia 
mit  5  Arten  und  Amasis  mit  l  Arten  behandelt.  Die  vorhandene  Litera- 
tur ist  mit  grofser  Vollständigkeit  benutzt,    die   Arten    sind    mit   Sorgfalt 


Neuere   LUcrafnr.  XI 

fi'stüjeslelll  und  da,  wo  zweifellialtc  Fra2;eii  zu  hoanlAVorten  vTaren,  z.  B. 
bei  den  zu  Cimbex  cariabilis  Klug  sn'liorenden  Formen,  unter  denen  vier 
Species  unterscliieden  werden,  auslülnlicli  erörlerl.  Besonders  werthvoU 
sind  die  in  dem  Werke  niedergelegten  Beol)aclilungen  ßrischko's  über  die 
früheren  Stände  einer  Anzahl  von  Arten.  —  Ani  '2  colorirtcn  Steindruck- 
lal'eln  sind  gelungene  Abbildungen  zahlreicher  Larven,  sowie  die  einiger 
vollkommenen   Wespen  gegeben.  v.  Ki  esen weiter. 


Naturgeschichte  der  Insecten  mit  besonderer  Berücksichtigung 
der  bei  uns  einheimischen.  Für  die  gebildete  Jugend  höhe- 
rer Lehranstalten,  sowie  überhaupt  für  Naturfreunde.  Von 
Dr.  L.  Glaser.     Frankfurt  a.  M.   18li4. 

Zur  Behandlung  eines  so  umlasstMulen  Gegenstandes  in  einem  Bäad- 
chen  von  nur  UiO  Oclavseiten  gehört  nicht  nur  Geist,  logische  Schärfe 
und  Talent  für  kurze  prägnante  Darstellung,  sondern  auch  völlige  Beherr- 
schung des  Stoll'es,  wie  sie  nur  allseitiges  Vertraulsein  mit  der  einschla- 
genden Literatur  und  gediegene  seibstständige  Forschung  in  der  INatur 
darbietet.  Daran  mangelt  es  aber  dem  Verfasser  in  bedauerlicher  Weise, 
denn  abgesehen  davon,  dafs  er  seinen  Platz  mit  einer  sehr  uneigentlich 
sogenannten  Insectenflora ,  nämlich  einem  kabbln  Verzeichnisse  deutscher 
Ptlanzennamen  und  mancherlei  unnöthigen,  zum  Iheil  unrichtigen  etymo- 
logischen Erörterungen  verzettelt,  entspricht  er  auch  sonst  nicht  den  be- 
scheidensten Erwartungen,  und  es  ist  so  wenig  abzusehen,  wie  das  Buch 
irgendwie  von  Nutzen  werden  könnte,  so  dafs  es  Pflicht  ist,  eindringlicli 
davor  zu  warnen.  Was  die  Literatur  anlangt,  so  sind  die  Forschungen 
von  Erichson,  Fieber,  Fischer,  Lacordaire,  Lederer,  Loew,  Kedtenbacher, 
mit  einem  \Vorle  geradezu  aller  neueren  Schriftsteller  auf  dem  Gebiete 
der  Entomologie  unbeaciilet  geblieben;  dagegen  prangen  in  den  vom  Ver- 
fasser gegebenen  Autorenlisten  Bücher,  die  für  das  Bedürfniss  des  hier 
Iragliclien  Leserkreises  ohne  jedes  Interesse  sind,  unter  Anderm  etwa 
Preissler's  veraltetes  und  schon  zur  Zeit  seines  Erscheinens  ziemlich  werlh- 
loses   Verzeichnifs  böbmiscber   Insecten. 

Der  Sloir  ist  so  ungleicbmäfsig  behandelt,  dafs  den  Schmetterlingen 
nicht  weniger  als  13>i,  den  Fliegen  nur  17  Seiten  gewidmet  werden;  die 
Beschreibungen  der  Familien -Gattungen  und  Arten  sind  fast  ohne  Aus- 
nahme so  ungenügend,  dafs  es  absolut  unmöglich  ist,  danach  zu  bestimmen; 
der  Verfasser  braucht  sogar  zur  Bezeichnung  der  einzelnen  Körpertheile 
mitunter  ganz  falsche,  irreleitende  Ausdrück«'.  Aufserdem  winnnelt  es  im 
Sjjeciellen  von  groben  Irrthüniern  und  Vei'.sebeii.  Seite  56  behandelt  z. 
B.  C/irysuinelen.  —  \Vas  die  unter  No.  II  aufgefiilirle  Vhr,  violai:ea  sein 
soll,  ist  nicht  zit  «•nträthseln,  j«'denlalls  ist  es  nicht  die  lüolacea  der 
Suffrian'sch(!n  Monographie,  eine  Arbeit,    die  der  Verfasser,    wie  gewöhn- 

27* 


XII  Neuere   lAleratur. 

lieh,  überhaupt  gar  nicht  kennt;  bei  Ch.  varians  (No.  12)  ist  J;is  wich- 
tigste Artkennzeichen,  die  ei^enthiimliche  Punktirun«!  der  Flügeldecken, 
nicht  erwähnt:  gleich  darunter  ist  ein  Chr.  cenlaitrii  (No.  lo)  beschrieben, 
die  von  der  Fabricius'schen  Art  dieses  Namens  (=  varians  var  )  verschie- 
den und  wahrsclieinlicli  Chr.  viularen  Fnz.  isl;  Chrys.  graininia  (INo.  15) 
ist  wieder  nicht  die  Chr.  graininia  der  Schril'lsleller,  sondern  nvoIi!  Chr. 
cerealix;  die  unter  IS  — '20  aufgelülirten  Kit>/tolpits-Arl(;n  gehören  der  Gat- 
tung Cri/plocephalus  an;  der  unter  ISo.  22  aul'gefülirte  Cryplocephalits 
auritiis  dagegen  der  Gattung  Clyihru.  Das  alles  findet  sich  auf  einer  ein- 
zigen Seile  zu  erinnern,  die  als   Beispiel  und  Beweis  dienen  möge. 

Von  der  Bedeutung  der  Insecten,  als  tief  eingreifendes,  beschränkend, 
fördernd,  regulirend  wirkendes  Glied  in  dem  Organismus  des  grofsen  N.ilur- 
haushaltes.  hat  unser  Verfasser  keine  Ahnung:  für  seine  Auffassung  sind 
die  Insecten  schädliches  Lngezieler,  das  den  Menschen  und  „die  ganze 
organisch-materielle  Welt  bedroht."     Vergl.  p.  4. 

L'nd  ein  solches   Buch  erscheint  in  zweiter  Auflage  im  Jahre   18G4! 

V.  Kiesen  w  et  tor. 


Histoire  naturelle  des  Coleopteres  de  France  par  Mulsant 
et  Rey.  —  AngiisticoUes  et  Diversi-palpes.  —  Paris 
18t>3— 1864. 

Der  gegenwärtige  Band  des  Wulsant'schen  Werkes  über  die  Käfer 
Frankreichs  behandelt  in  der  bekannten  gediegenen  Weise,  namentlich 
uuter  fleifsiger  Benutzung  der  Literatur  und  mit  sorgsamer  Auseinander- 
setzung der  Varielätenreiheu,  die  Cleriden,  welche  hier  unter  dem  Namen 
.■IngiislicolffS,  und  die  Lyine.xylidcn,  die  mit  dem  Namen  Diversipalpes 
belegt  werden.  Warum  aber  Mulsant  nicht  lieber  anstatt  solcher  neuen 
Benennungen  von  Insectcnabtlieilungen  die  bereits  vorhandenen,  gangbaren 
und  dem  cnloinologischcu  Publikum  schon  an  und  für  sich  verständlichen 
Bezeichnungen   wählt,  will  uns  nicht  recht  einleuchten. 

Neue  Arten  sind  nicht  aufgestellt  und  es  weicht  die  französische 
Fauna  von  unserer  deutschen  in  der  fraglichen  Beziehung  nicht  in  erheb- 
licher NVeise  ab;  dagegen  ist  unter  den  Curynetiden  aul  die  Arten  Cory- 
iieles  riifipeSy  defancturaai,  bivulur  und  sahulosa  Aecr  (letzteres  eine  kleine, 
dem  Opetiupalpns  scutellaris  älin liehe,  von  Blotschulsky  im  Caucasus  ent- 
deckte Art)  eine  neue  Gattung,  ./icrv/jy/jV/,  errichtet,     v.  Kiesenwe  tler. 


Opuscules  entomologiqiies  par  E.  Mulsant.     XIII. 

lünlhäll    eine    lleihe    von    Besciireibungen    einzelner   neuer    Arten   und 
Gallun'un.    nämlich    unter    den  Culeupteren ,    von:    Seiaria   sericea    (einer 


Neuere  Literatur.  xili 

d«'n  Cryplophagen  verwamlten,  iUt  Art  iiacli  elnein  Cri/plophagiis,  nicht 
Cryptorep/iahiH.  wie  jedenlalis  in  Folj;e  eines  Druckfehlers  gesji^t  ist,  ähn- 
lichen torm)  Meliget/ies  rul/ripes,  picipeiinis ,  Platyccrus  cribrattis  (sollte 
dieser  um  Lyon  vorkommende  Küfer  sich  wirklich  specifisch  von  Platy- 
ccrits  cnrahuides.  der  bekanntlich  in  hohem  Grade  variirt,  unterscheiden?) 
Corae/iiis  aeratiis,  .^grilus  ctirffilus,  elegans,  prasinus.  anticjuiis,  Cylindro- 
inuriilius  gallicits,  Ap/uiiiisliciix  siciihis,  Trachys  ahenata.  Barypeitlies  mc- 
ridiunalis,  Ceranihyx  nudusus,  Callimus  egregius,  IJorcadion  Blanchardi, 
Pelle/i,  i/ilcrritpliim,  sparsinn,  frontale,  segne,  Hanipii,  infernale',  diese 
üorcadien  sind  fast  sämmtlich  aus  dem  südöslliehen  Europa,  namentlich 
aus  Coiislantinopel,  und  es  steht  zu  lürchten.  dafs  manche  derselben  keine 
selbstständigen  Arten,  sondern  nur  Varietäten  von  schon  bekannten  sein 
werden,  wenigstens  zeigen  die  N^eibchen  mehrerer  um  Constantiuopel  in 
gröfserer  Anzahl  gesammelter  Arten  so  überaus  grol'se  Veränderlichkeit, 
dafs  man  gegen  Beschreibungen,  die  auf  Grund  einzelner  weniger  Exem- 
])lare  entworien  zu  sein  scheinen,  nothwendig  Bedenken  hegen  mufs'); 
Leiopiis  cunste/lafus,  pitnctiilafiis,  E.iocentrus  signatas,  Pliytoecia  annu- 
lipes,  manicala,  fuscicornis,  J'esperus  ßaveolus,  ocularis,  Htrangalia  laii- 
ceoluta,  Leptura  montana,  Fallacia  lungicullis  (neue  Gattung  bei  Gram- 
moptera),  Vadonia  grandicoUis,  Grammoplera  auricollis,  —  und  unter  den 
Hemipferen  von  Pentatcma  Baerensprungi.  —  Aufserdem  enthält  das  vor- 
liegende Heft,  als  eine  sehr  wertbvolle  Gabe,  eine  Auseinandersetzung  der 
euro|Ȋischen  Anobiaden  von  Mulsant  und  Key.  Es  werden  eine  Reihe 
von  bereits  bekannten  und  z>vei  neuere  Galtungen  und  zahlreiche  neue 
Arten  übersichtlich  unterschieden  und  gut  beschrieben. 

V.  Kiesen  Wetter. 


Thomson,  Skandinaviens  Coleoptera.    tom.  V.    Lund  1864. 

Das  treffliche  Werk  ist  in  erfreulichem  Fortschreiten  begriffen  und 
^vird  mit  dem  achten  Bande  abgeschlossen  sein.  In  den  Anzei£;en  der 
früheren  Bände  wurden  schon  wiederholt  die  Vorzüge  desselben  hervor- 
gehoben. Die  Artunterscheidung  läfst  nichts  zu  wünschen  übrig  und  zeigt, 
dafs  der  Verfasser  ein  Beobachter  ersten  Hanges  ist.  Auch  für  die  Syste- 
matik sind  viellach  ganz  neue  Gesichtspunkte    aufgestellt,    die   Mundtheile 


')  Der  Bearbeiter  der  französischen  Böcke  sollte  wahrlich  nicht 
solche  Fabrikarbeit  liefern,  wie  die  besprochenen  Dorcadion-Beschreibun- 
gen;  die  Arten  sind  weder  mit  bekannten  verglichen,  noch  ist  angegeben, 
ob  (^  oder  ^  vorgelegen  hat;  wer  8  neue  Dorcadien  beschreibt,  sollte 
doch  die  alten  erst  etwas  sludiren,  dann  würde  er  wahrscheinlich 
nicht  zwei  Weibchen  von  laf/tteatuin  Küst.  als  neue  Arten  (.s/>rtr.sww/  und 
interruptum)  aulstellen  G.  Kraalz. 


aav  Neuere  Literatur. 

aber  slets  mit  Ausiialiinc  der  äurseriich  siclithitreii  Tlicile  (Mandibeln, 
Taster)  von  der  Bctrachtuns;  ausgeschlossen.  Mit  den  Ansichten  des  Ver- 
iassers  vom  GattnngsbegrilT  kann  icli  mich  el)enso\venig  wie  mein  Vor- 
gänger in  der  Besprechung  des  Werkes  belVeuiulen.  Die  von  Gyllenhal 
(Ins.  Snec.)  in  nicht  zu  übertreffender  Weise  bereits  beschriebenen  Arten 
sind  nur  mit  Diagnosen  versehen  worden. 

Der  vorIiegend4'  Band  behandelt  die  [jaineUicornier  ("29  (iatüingen, 
darunter  eine  neue  Caccoliiiis  für  Oiit/iop/Ktgim  Srhreheri,  und  Ö.'S  Arten), 
die  Pldli/aoiiift  Latr.  (Ciiriijides,  f'rostuiiiidae,  Trugosilae),  die  Xyluphagi 
Latr.  (H/ii/xodidae,  Bothrideridae,  Colidiidae,  Syncliitidae,  l*/inid(ie,  Coni- 
poridae,  auf  Cunipurus  Thoms.  ^  .Ispidophorits  (vergebener  Name)  ge- 
gründet, Sphindidae,  Cioidae ,  lioslrichidae  (Apale),  Lycfidae,  ferner  die 
Fungicofti  (Lnthridindae,  Cryplopkagidae.,  Alexiidae.,  Engididae,  Kndu- 
iitycfiidne,  Mycciophagidac).  Besonders  unter  den  Ftinidae  und  Cryplu- 
phngidac  sind  mehrere  neue  Gattungen  aufgesleilt.  Die  Zaiil  der  neuen 
Arten   ist  in  einigen  Eamilien  nicht  unbeträchtlich. 

im  Einzelnen  sei  noch  erwähnt,  «lal's  nacii  Thomson  Geulrupes  piilri- 
diirius  Er.  der  echte  siercorarius  Linn.  und  slercurarins  Er.  Va- 
rietät desselben  ist,  mutator  Marsh,  Er.  dagegen  als  selbstsländige  Art 
anerkannt  wird,  und  dafs  Aphodius  ikenunuin  Zett.  das  Weib  von 
>'apponit7ii,  Aph.  hureaiis  Gyll.  =  putridiis  St.  ist. 

Schaum. 


Scaudiuaviens  Coleoptera  von   C.    G.   Thomson.     Tom.   VI. 
Lund.     Berlin    (Commission   der  Nicolai'schen  Bucbhandl.) 

Schon  mchriach  ist  in  dieser  Zeitschrift  über  das  gegenwärtige,  rasch 
vorwärtssclirritende  Werk  zu  berichten  gewesen.  Wir  freuen  uns  auch 
an  diesem  Bande,  weicher  die  Bearbeitung  der  Buprestiden,  Me/asiden, 
Elateriden ,  Malacodermen  und  Cleriden  (zusammengefafst  als  Serricornes) 
und  der  Hclerumeren  enthält,  die  Vorzüge  wiederzufinden,  die  die  frühe- 
ren Bände  so  vorlheiihaft  auszeichnen.  Zwar  zeigt  sich  in  den  hier  be- 
bandelten Familien  die  schwedische  Fauna  sehr  erheblich  ärmer,  als  un- 
sere deutsche,  indem  viele  mitteleurojiäisciie  Arten  niclit  bis  nach  Schwe- 
den hinaulreichen  und  nur  wenige  bei  uns  fehlende  dagegen  auftreten.  — 
Allein  da  sich  der  Veriasser  nicht  auf  ein  einfaches  Wiedergeben  des  be- 
reits Bekannten  nach  einer  melir  oder  weniger  genauen  iNachprüfung,  oder 
gar  (wie  es  wohl  auch  vorkommt)  auf  ein  blol'ses  Nachschreiben  beschränkt, 
sondern  sell)slständig  und  mit  ebenso  aufsergewöhnlichem  als  glücklichem 
Sciiartblick«'  unlersuciit.  so  bereichert  er  die  Wissenschaft  auch  auf  sol- 
chen Gebieten,  die  schon  mehrfach  l»e.irbeilet  sind,  durch  Aufliuden  oder 
sch.iilere  Präcisirung  von  bisher  übersehenen  oder  mangelhaft  erkannten 
Merkmalen. 


Neuere  Literatur.  xv 

Thomsons  scliwedische  Faiinn  kann  mit  vollem  Rechte  .tls  die  wür- 
dige, den  Foilsclii'illen  der  Entomologie  entsprechende  INachfolgerin  der 
GyllcnhaTschen  Weisterarheit  betrachtet  werden,  der  sie  besonders  in  der 
musterhallen   Genauigkeit  der   Detailuntersuclmngen  gleicht. 

Dafs  Thomson  in  dem  vorliegenden  Bande  mit  der  Aufstellung  neuer 
Gattungen  sparsamer  als  in  den  vorhergehenden  gewesen  ist,  wollen  wir 
mit  besonderer  Anerkennuns;  erwähnen.  v.  Kiesenwetter 


L'abeille,  Meraoires  d'entomologie  par  M.  S.-A.  de  Mar- 
seul,  avec  la  collaboration  de  plusieurs  membres  distingues 
de  la  societe  entomologique  de  France.    I.    April  1864. 

Die  zunehmende  Neigung  für  die  Entomologie  in  Frankreich  und  die 
von  Jahr  zu  Jahr  wachsende  Zahl  der  dortigen  Entomologen  machen  es 
sehr  erklärlich,  dafs  neben  den  Annales  de  la  societe  entomologique  «le 
France,  die  seither  fast  das  alleinige  Organ  der  französischen  Entomologen 
war,  die  Herausgabe  einer  weiteren  entomologischen  Zeitschrift  versucht 
wird.  INach  dem  in  der  Vorrede  mitgetheillen  Plane  des  Unternehmers 
soll  es  vorzugsweise  die  Coleo[)terologie  herücksichtigen  und  ein  Magazin 
für  monographische  Bearbeitungen  der  Käfer-Fauna  Europa's  und  der  Mit- 
telmeerländer bilden,  aufserdem  aber  auch  in  kleineren  Miilheilungen  bio- 
logische JNotizen,  Beschreibungen  neuer  Arten  und  namentlich  auszugs- 
weise gegebene  Berichte  über  neue,  in  ni  cht  französischer  Sprache  er- 
schienene coleopterologische  Arbeiten  bringen.  Letzteres  ist  in  den  vor- 
liegenden 4  Heften  leider  nicht  festgehalten  worden,  vielmehr  finden  sich 
zahlreiche  Auszüge  aus  den  Ann.  de  la  Soc.  ent.  de  Fr.,  die  den  meisten 
Lesern  der.  Abeille  ohnehin  zugänglich  sein  werden,  und  die  russischen 
Arbeiten,  über  die  (1864)  berichtet  wird,  datiren  schon  von  1861,  gehören 
also  nicht  mehr  zu  den  neuen  Erscheinungen. 

Wir  begegnen  in  der  Zeitschrift  bis  jetzt  einer  Monographie  der  eu- 
ropäischen Tefepkoriden,  unter  denen  6  Gattungen  (Podahrus  mit  7,  Tele- 
phorus  (=  Cantharis  Linn.)  mit  79,  Ahsidia  mit  3,  Rhagonyc/ia  mit  50, 
Pygidia  mit  8  und  Silis  mit  5  Arten)  unterschieden  werden,  von  Marseul, 
und  einer  Auseinandersetzung  der  europäischen  Arten  von  Apion  mit  201" 
sorgfältig  unterschiedenen  Arten  von  Wencker.  Leider  sind  in  beiden 
Arbeiten  den  Beschreibungen  keine  Diagnosen  beigefügt.  Mit  besonderer 
Anerkennung  ist  die  Vorsicht  hervorzuheben,  mit  der  Marseul  in  Betrelf 
der  Publikation  von  Einzelbeschreibungen  zu  verfahren  verspricht.  Viel 
weniger  wird  man  sich  mit  den  Ansichten  über  Nomenclatnr  einverstehen 
können,  die  gelegentlich  einer  Besprechung  des  MarseuPschen  Calalogs 
europäischer  Käfer  aufgestellt  werden.  Uiernach  verwirft  der  Verfasser 
Correcturen  nach  den  Regeln  der  lateinischen  Sprache,  nimmt  aber  Cor- 
recturen  richtig  gebildeter  Namen   nach    einem   durchaus  wilikührlich  auf- 


XVI  Neuere  Literatur. 

gestolllrn  unil  jodor  Laliniliit  zinvidcrl.iiilVriili'n  Eiulimsjszwnng  tiir  Goniliv- 
bil(liing«'ii  vor,  uud  ghmht  ilcii  S;ilz  vt-rliftfii  zu  köniioii,  ilal's  jede  Bo- 
sclirciliuiig,  glcirliviel  ob  gut  oder  schlecht.  I'iioritälsn'chlc  hcaii.s|Mucheii 
könne.  Man  kann  sicli  damit  niindeslens  nur  dann  einverstanden  erklären, 
wenn  man  festhält,  dafs  Angaben,  die  das  betreuende  Naturobjecl  absolut 
nicht  kenntlich  machen,  weder  eine  gute,  noch  eine  schlechte  Beschreibung; 
darstellen,  sondern  überhaupt  c;ar  keine  Besehreibun";  sind,  auch  wenn  sie 
der  Autor  dalür  ausgeben  sollte.  v.  Kiesenwe  tter. 


Catalogus  systematicus   Dipterorum  Europae,   auctore  R.  J. 
Schill  er,  Dr.     Wien  1864. 

Der  bekannte  Verfasser  des  grolsen  allgemeinen  Werkes  üher  die 
österreichischen  Dipteren  hat  so  eben  einen,  gewifs  von  vielen  Liebhabern 
der  genannten  Insekten-Ordnung  längst  gewünschten  Calalog  der  europäi- 
schen Fliegen  vollendet  und  auf  Kosten  des  zoologisch-botanischen  Vereins 
in  Wien  herausgegeben. 

Die  Form  diesss  Cataloges  ist  ähnlich  der  des  Catalogus  Coleoptero- 
rum  Enropae.  Jede  Seite  enthält  drei  Spalten  scharfen,  und  wenn  auch 
etwas  compressen,  doch  sehr  deullichen  Druckes;  für  die  Gallnngsnanien 
wäre  vielleicht  ein  wenig  feilere  Schrill  wünsrhenswerth  gewesen.  Den 
letzteren  sind  die  wichtigslen  Synonymen  beigefügt;  ein  Gleiches  ist  bei 
den  Artnamen  beobachtet.  Im  Ganzen  enthält  der  Catalog  incl.  Gatlungs- 
Register  125  Druckseiten. 

Die  systematische  Anordnung  der  Familien  ist  von  der,  in  dem  oben 
erwähnten,  gröfseren  Werke  angenommenen  abweichend  Bei  derselben 
ist  zunächst  ßrauer's  Ansicht  zur  Geltung  gebracht,  wonach  .«ännntliche 
Dipteren  in  z^vei  grofse  Abtheilungen  zerfallen,  nämlich  in  solche,  deren 
Puppen  mit  einem  geraden  Längsrifs  (Diplcra  ortkorhapha),  und  in  solche, 
bei  denen  selbe  mit  einem  Deckel  beim  Austritt  des  reifen  Thieres  auf- 
springen {Diplera  cyclorhapha).  Die  Familien  und  Gattungen  sind  mög- 
lichst ihrer  Verwandtschaft  nach  aneinandergereiht,  werden  jedoch  bei 
späteren,  neuen  Auflagen  des  Cataloges,  wie  der  Verfasser  selbst  in  der 
Vorrede  erwähnt,  noch  manch»  n  Veränderungen  hinsichtlich  ihrer  Stellung 
unterliegen.  Es  sind  677  Gattungen  aufgeführt,  und  die  Zahl  der  Arten 
wird,  einer  überschläglichen  Zählung  nach,   nahe  an   lO.OdO  betragen. 

Die  Diptcra  orthorhapha  machen  den  Anlan;;  und  zerfallen  in  ^etnn- 
tocera,  Pohjneura  und  Brachycera;  in  diese  Abtheilungen  sind  die  Fami- 
lien cinseordnet.  weiche  zum  Theil  noch  wieder  in  kleinere  oder  Unter- 
lamilien  getrennt  erscheinen  Die  Scmntocera  beginnen  mit  den  Cecido- 
myidde.  welche  in  die  Ceridomyinac  nnd  Lestreininae  zerfällt  sind;  —  die 
I'alyiicitra  mit  den  Chironoinidac ^  und  hören  mit  den  Rkyphidae  aul;  — 
die   Uracliyrera  sind  zunächst  wieder  in  Cydocera  und  Orthocera  getheilt; 


Neuere  Liternlnr.  xvii 

die  Cycfocera  beginnen  mit  den  Stratiomyidae  und  srhlielsen  mit  den  To- 
banidae;  die  Ortliocera  fangen  mit  den  Nemestri/iidae  an  und  liören  mit 
den  Dulichopidae  auf.  Die  Diptern  cyclorhap/ia  sind  in  die  beiden  gröfse- 
ren  Abtheilungen  Proboscidea  und  Epruboscidea  gebracht;  die  Pruhoscidea 
zerfallen  in  Hypocera  nnd  Ortliocera;  die  Hypocera  haben  als  einzige  Fa- 
milie die  Phoridae;  —  die  Orfhucera  wieder  als  Unterabtheilungen  die 
Oligoneura  und  Polynenra.  Erstere  beginnen  mit  den  Muscidae  acalyp- 
terae,  worin  die  liorborinae  den  Anfang  machen  und  die  Cordylurinae 
schliefsen.  Bei  den  folgenden  Muscidae  calypterae  bilden  die  Anthomy- 
zinae  die  erste  und  die  Oestridae  die  letzte  Familie.  Darauf  folgen  die 
Polyneura^  deren  erste  Familie  die  Platypezidae  und  die  letzte  die  Cono- 
pidae,  welche  nämlich  auf  die  Syrpkidae  folgt,  repräsentiren.  Die  Epro- 
boscidae  enthalten  nur  die  Familien  Hippoboscidae  und  Nycteribidae.  Dafs 
hieran  als  incertae  sedis  unmittelbar  die  Loiichopteridae  gereiht  sind,  ist 
ebenso,  wie  die  I.  vor  Diptera  cyclorhapha  und  das  ß.  vor  ßrachycera, 
wohl  nur  als  Druckfehler  zu  betrachten;  sodann  aber  werden  die  Loii- 
chopteridae in  einer  neuen  Auflage  vermuthlich  ihren  Standort  nahe  den 
Dolichopidae  erhalten. 

Bei  einer  neuen  Auflage  jedoch  würde  es  wohl  besser  sein,  wie  ich 
dies  bereits  a.  a.  O.  (Zeitung  des  entomolog.  Vereins  zu  Stettin,  Jahrg. 
1855.  p.  282.)  begründete,  alle  Artennamen,  welche  von  Pflanzen-  und 
Thiergattungen  entnommen  sind,  mit  grofsen  Anfangsbuchstaben  zu  schrei- 
ben. Ferner  ist  das  Geschlecht  einiger  Gattungsnamen  tlieils  uurichtig, 
theils  nicht  consequent  beobachtet.  So  sind  die  Gattungen  Spilogaslcr 
und  Labidigaster,  wie  es  wohl  allein  richtig  ist,  gener.  femin.,  dagegen 
Pachygaster,  Sphaerogaster,  Leptogaster,  Cistogaster^  Syntornogaster  und 
Chrysogasler  gener.  masculin.  genommen.  Aehnliches  wird  bei  den  Gat- 
tungen auf  ops  bemerkt;  Selachops,  Chlorops^  Tetanops  und  Lasiops  sind 
richtig  gener.  femin.,  während  Porphyrops^  Chrysops  und  Conops  masculin. 
gener.  gebraucht  sind.  Anthrax  (von  ai'>9^^ai,  die  Kohle)  ist  ebenso  wie 
Mochlonyx  gener.  masculin.;  bei  letzterer  Gattung  steht  übrigens  eine 
Art  als  velutina  Ruthe,  die  andere  als  effoetus  Wlk.  Rhynchocephalus 
Caucasica  W.  ist  wohl  ein  Druckfehler?  Die  Gattungsnamen  Teichomyza 
und  Cleigastra  Macq.  sind,  ohne  dem  Begründer  zu  nahe  zu  treten, 
wie  dies  Loew  bereits  mit  dem  ersteren  gethan,  in  Tichornyza  und  Cli- 
gastra    umzuändern. 

Andere  Seiten  des  Catalogs  zu  beurtheilen,  liegt  hier  nicht  in  der 
Absicht,  und  bleibt  am  Besten  den  Auserwählten  auf  diesem  Felde  der 
INaturwissenschaften  überlassen;  jedenfalls  wird  er  die  erste  Basis  bilden, 
auf  welcher  ein  Weiterbau,  sei  es  durch  Veränderungen,  sei  es  durch  Zu- 
sätze, ermöglicht,  und  sich  so  des  Beifalls  aller  billig  Denkenden  zu  er- 
freuen haben.  Den  Uebrigen  kann  zugegeben  werden,  dafs  sich  über  die 
Stellung  der  Familien,  Gattungen  und  Arten  noch  rechten  läfst,  —  der 
daraus  entstehende  Kampf  bildet  den  Entwickelungsprocefs  in  jeder  Wis- 
senschaft; der  Verfasser  zeigt  sich  in  der  Vorrede  vorbereitet,    denselben 


xvin 

im    Laufe 
machen. 


Neuere  Literalnr. 


(lor    Zeil    für    neue 


Auflafjen    dos   Cilalogs    eich    nutzbar    zu 
,1.  P    E.  Fried r.  Stein, 


Catalogus  specierum  generis  Scolia  (sens.  latiori)  continens 
specierum  diagnoses,  descriptiones  synonymiamque,  additis 
annotationibus  explanatoriis  criticisque.  —  Conscripserunt 
Henricus  de  Saussure  et  Julius  Sichel.  Genevae 
et  Parisiis  1864. 

Der  unter  obigem  Titel  von  den  geschätzten  Herren  Verfassern  her- 
ausgegebene Catalog  enthält  auf  255  Druckseiten  die  Aufführung  und  aus- 
führliche Beschreibung  von  276  Arten  aus  den  Gattungen  Liacos  Guer. , 
Scolia  Fabr.  und  Elis  Fabr.  Am  Schlüsse  befindet  sich  eine  colorirle 
Tafel,  worauf  8  verschiedene  Formen  des  Flügelgeäders  und  Scoli  hadia 
Sauss.,  Sc.  hyalinata  Sich.,  sowie  Elis  xanthia  Saus  s.  (^$  abgebildet 
sind.  Das  Fehlen  eines  Registers  erschwert  das  Aufsuchen  einzelner  Ar- 
ten. Die  Herren  Verfasser  versprechen  in  der  Vorrede,  das  typographisch 
prächtig  ausgestattete  Werk  im  Laufe  der  Zeit  durch  Mittheilung  der  neuen 
Entdeckungen  auf  diesem  Gebiete  mittelst  Supplemente  zu  vervollständi- 
gen. Dasselbe  ist  insbesondere  für  Sammler  der  Exoten  von  Wichtigkeil, 
denn  die  Zahl  der  europäischen  Arten  bildet  die  Minderheit. 

.1.  P.  E.  Fried  r  Siein. 


Catalog  der  Dipteren 

aus   der  Berliner  Gegend 

gesammelt  von  J.  F.  Ruthe 

zusammengestellt 

von 

J.    Ch.    Puls    in  Gand. 


JL/er  vorliegende  Catalog  enthält  eine  Zusammenstellung  der  1359  Fliegen- 
Arten,  welche  der  verstorbene  Ruthe  in  der  Berliner  Gegend  während  der 
Jahre  1826 — 1856  sammelte. 

Bereits  1831  publicirte  derselbe  in  der  Isis  Heft  11.  pag.  1203  —  1222: 
Einige  Bemerkungen  und  Nachträge  zu  Meigen  s  systematischer  Beschrei- 
bung der  europäischen  zweiflügeligen  Insekten. 

1837  bearbeitete  Ruthe  den  entomologischen  Theil  von  Wiedemann's 
Handbuch  der  Zoologie  5te  Auflage,  und  beschäftigte  sich  von  da  ab  vor- 
zugsweise mit  den  Hymenopteren ,  namentlich  den  Braconiden,  ohne  indes- 
sen die  Dipteren  ganz  zu  vernachlässigen. 

Im  Juni  1861  kaufte  ich  sein  reiches  Material  aus  dieser  Ordnung,  so- 
wie aus  den  Apiarien,  Vespiden  und  Chrysiden;  die  Tenthredinen,  Ichneu- 
moniden  und  Braconideü  erstand  das  British  Museum,  in  dem  ich  sie  durch 
H.  Smith's  Freundlichkeit  im  Jahre  1863  aufgestellt  sah. 

Mein  Catalog  ist  keine  Zusammenstellung  der  überhaupt  um  Berlin  auf- 
gefundenen Fliegen  (daher  fehlen  einige  der  Arten,  welche  Meigen  von  Ruthe  er- 
hielt und  beschrieb),  sondern  nur  der  von  Ruthe  gesammelten ;  dem  Anden- 
ken dieses  ausgezeichneten  Entomologen  gewidmet,  dürfte  das  VerzeichnLI's 
bei  der  grofsen  Anzahl  von  Arten  ein  bleibendes  Interesse  bieten. 

Die  Classification  ist  die  des  *Sc/i!w«-'schen  ,, neuen  Systems  der  Dipte- 
ren" in  den  Schriften  des  zoolog.-botan.  Vereins,  Jahrgang  1864  (Sitzung 
vom  6.  April  1864).  *)  Mit  Hülfe  von  Meigen's  ,, europäischen  zweiflügeli- 
gen Insekten",  der  verschiedenen  „Beiträge"  von  Loew  u»d  dessen  neuester 
vortrefflicher  Monographie  der  europäischen  Trypeten"  konnte  ich  die  mei- 
sten zweifelhaften  Arten  sicher  bestimmen ;  der  Rest  derselben  und  eine  An- 
zahl unbestimmter  sollen  später  ein  Supplement  bilden.  J.  Puls. 


*)  Im  Mnscr.  waren  derselben  Schiner's  Diptera  imstriaca  zu  Grunde  ge- 
legt, indessen  glaubte  die  Red.  die  Benutzung  des  Catalogs  für  die  Zukunft  da- 
durch wesentlich  zu  erleiclitem,  dafs  .sie  demselben  das  neuste  System  von 
.Sohiuer  zu   Grunde  legt. 


Cecidomyidae. 

L  a  s  i  0  p  t  e  r  a. 

Eryngii  Giraud. 
Campylomyza. 

lucorum  Rond. 

Mycetophilidae. 

Öciara. 

Thotnae  Linn. 

morio  Fabr. 

bicolor  Meig. 

flavipes  Pz. 

apriliua  Meig. 
Mycetobia. 

pallipes  Meig. 
D  i  1 0  in  y  i  a. 

fasciata  Meig. 
B  0 1  i  1 0  p  h  i  1  a. 

fiisca  Meig. 

cinerea  Meig. 
Macrocera. 

fasciata  Meig. 

lutea  Pz. 
Platy  ura. 

iiKirgiiiata  Meig. 

l^aumhaueri  Meig. 

ocliracoa  Meig. 

discüloria  Meig. 
S  c  i  0  p  ii  i  1  a. 

ornata  Meig. 

fusca  Meig. 
E  ra  p  h  e  r  i  a. 

striata  Meig. 
L  a  s  i  0  s  0 111  a. 

hirtiira  Meig. 

luteum  Mau. 

thoracicum  Winn. 
B  0 1  e  t  i  u  a. 

sciarina  Staeg. 
Gnoristc. 

apicalis  Meig. 


Gl  aphyro])tera. 

Wiuthemii  Lehui. 

fascipennis  Meig. 

bimaculata  Meig. 
Docosia. 

sciariua  Meig. 
Rymosia. 

fenestralis  Meig. 
Allodius. 

crassicoruis  Stau. 

oruaticollis.  Meig. 
Exechia. 

maculipennis  Stan. 

iatersecta  Meig. 

lateralis  Meig. 

pallida  Stan. 
S  c  e  p  1 0  u  i  a. 

nigra  Meig. 
Epicypta. 

punctum  Stau. 
Mycetophila. 

punctata  Meig. 

lineola  Meig. 

lunata  Meig. 

biusta  Meig. 

fulvicollis  Stann. 

arcuata  Meig. 
Dyuatosoma. 

fuscicornis  Meig. 
C  0  r  d  y  1  a. 

crassicorue  Meig. 

flaviceps  Staeg. 

Simulidae. 

S  i  in  u  1  i  a. 
reptans  Liuu. 

Bibionidae. 

Aspistes. 

berolinensis  Meig. 


Scatopse. 

inermis  Ruthe. 

flavicollis  Meig. 

scutellata  Loew. 

brevicornis  Meig. 

pulicaria  Loew. 

notata  Linn. 

picea  Meig. 

nigricornis  Meig. 
Penthetria. 

holosericea  Meig. 
Dilophus. 

vulgaris  Meig. 

femoratus  Meig. 
Bibio. 

pomonae  Fabr. 

Marc!  Linn. 

hortulanus  Linn. 

venosus  Meig. 

reticulatus  Loew. 

nigriventris  Halia. 

Johanuis  Linn. 

clavipes  Meig. 

ferruginatus  Linn. 

laniger  Meig. 

rufitarsis  Meig. 

Chironomidae. 

Ceratopogon. 
bipunctatus  Liuu. 
niger  Winn. 
pulicaris  Linn. 
arcuatus  Winn. 
niveipennis  Meig. 
nitidus  Maux. 
femoratus  Fabr. 
tibialis  Meig. 
fasciatus  Meig. 
lineatus  Meig. 
venustus  Meig. 
signatus  Staeg. 
pallipes  Meig. 
A2 


J.  F.  Ruthe: 


Chironomus. 

flavipes  Meig. 

nubeculosus  Meig. 

flexilis  Linn. 

rufipes  Linn. 

plumosus  Linn. 

annularius  Meig. 

ferrugineo-vittatus  Z. 

riparius  Meig. 

venustus  Meig. 

tendens  Fabr. 

viridis  Meig. 

brevitibialis  Zett. 

pedellus  Deg. 

pusillus  Linn. 

minutus  Zett. 

biciuctus  Meig- 

triciuctus  Meig. 

sylvestris  Fabr, 

motitator  Linn. 

byssinus  Schranii. 

aterrimus  Meig. 
Tanypus. 

punctipennis  Meig. 

signatus  Zett. 

Choreus  Meig. 

nervosus  Meig. 

monilis  Linn. 

varius  Fabr. 


Psychodidae. 

Pericoma. 

nubila  Meig. 
Psychoda. 

sexpunctata  Curtis. 

phalaenoides  Linn. 
Dixa. 

aprilina  Meig. 

aestivalis  Meig. 

maculata  Meig. 

humilis  Ruth. 


Culicidae. 

Mochlonyx. 

velutinus  Ruth. 
C  0  r  e  t  h  r  a. 

pallida  Fabr. 

phimicornis  Fabr. 

fusca  Meig. 
Anophelcs. 

maculipennis  Meig. 

bifurcatus  Linn. 


Culex. 

annulatus  Schrank. 

dorsalis  Meig. 

cantans  Meig. 

annulipes  Meig. 

ornatus  Meig. 

pipiens  Linn. 

nemorosus  Meig. 
Aedes. 

cinereus  Meig. 

Tipulidae. 

Ptychoptera. 

albimana  Fabr. 

scutellaris  Meig. 

contaminata  Meig. 
Gtenophora. 

bimaculata  Linn. 

atrata  Linn. 

pectinicornis  Linn. 

tlaveolata  Fabr. 

ornata  Meig. 

festiva  Meig. 

flavicornis  Meig. 
Nephrotom  a. 

dorsalis  Fabr. 
Pachyrhina. 

scurra  Meig. 

maculosa  Meig. 

histrio  Fabr. 

iridicolor  Schum. 

crocata  Linn. 

imperialis  Meig. 
Tipula. 

gigantea  Schrank. 

vittata  Meig. 

hortensis  Meig, 

varipennis  Meig. 

tenuicornis  Schum. 

vernalis  Meig. 

excisa  Schum. 

caesia  Schum. 

nebuculosa  Meig. 

lateralis  Meig. 

nigra  Linn. 

paludosa  Meig. 

lunata  Linn. 

ochracea  Meig. 

Selene  Meig. 

hortulana  Meig. 
P  e  d  i  c  i  a. 

rivosa  Linn. 
T  r  i  c  y  p  h  0  n  a. 

Immaculata  Meig. 


Anisomera. 

striata  Fabr. 
Gnophomyia. 

pilipes  Fabr. 
Dasyptera. 

varia  Meig. 

distincta  Egg. 
Trichosticha. 

maculata  Meig. 

trivialis  Meig. 

fuscipennis  Meig. 

flavescens   Linn. 
Trioptera. 

appendiculata  Meig. 

atra  Meig. 

obscura  Meig. 
G  0  n  0  m  y  i  a. 

tenella  Meig. 
Symplecta. 

stictica  Meig. 

punctipennis  Meig. 
Trichocera. 

regelationis  Linn. 

annulata  Meig. 

hiemalis  Deg. 

fuscata  Meig. 
I  d  i  0  p  t  e  r  a. 

fasciata   Linn. 

pulchella  Meig. 
Ephelia. 

marmorata  Meig. 
Epiphragina. 

picta  Fabr. 
Poecilostola. 

barbipes  Meig. 

pictipennis  Meig. 

angustipennis  Meig. 
Limnophila. 

nemoralis  Meig. 

discicollis  Meig. 

ferruginea  Meig. 

lineola  Meig. 

nigricoUis  Meig. 
Ramphidia. 

longirostris  Meig. 
Phalacrocera. 

nudicornis  Schum. 
Cylindrotoma. 

glabrata  Meig. 
Rhiphidia. 

maculata  Meig. 
L  i  m  n  0  b  i  a . 

quadrinotata  Meig. 

annuhis   Meig. 

uubeculosa  Meig. 


flavipes  Fabr. 
xanthoptera  Meig. 
tripunctata  Fabr. 
ornata  Meig. 
Chorea  Meig. 
diimetorum  Meig. 
trinotata  Meig. 
modesta  Meig. 
sexpunctata  Fabr. 
aunulata  Liiui. 

Rhyphidae. 

Ryphus. 

fenestralis  Scop. 
punctatus  Fabr. 

Stratiomydae. 

Pachygaster. 

atra  Fabr. 

Leachii  Gurtis. 
Nemotelus. 

pantherinus  Linu. 

uigrinus  Fall. 
Ephippium. 

thoracicum  Schrank. 
Oxycera. 

trilineata  Fabr. 

leonina  Pz. 

formosa  Meig. 
Stratiomys. 

longicornis  Scop. 

furcata  Fabr. 

cenisia  Meig. 

chatoaeleon  Beg. 

equestris  Meig. 
Odontomyia. 

tigrina  Fabr. 

ornata  Meig. 

viridula  Fabr. 

hydroleon  Linn. 
Sargus. 

infuscatus  Meig. 

cuprarius  Linn. 

nubeculosus  Zett. 
Chrysomyia. 

formosa  Scop. 

polita  Linn. 
Beris. 

clavipes  Linn. 

vallata  Forst. 

chalybeata  Forst. 
Actina. 

nitens  Lahr. 


Calalog  der  Dipleren. 

Xylophagidae. 

S  u  b  u  1  a. 

marginata  Meig. 
Xylophagus. 

ater  Fabr. 

cinctus  Deg. 

Coenomyidae. 

C  0  e  n  0  m  y  i  a. 
ferruginea  Meig. 

Tabanidae. 

Tab  an  US. 

micans  Meig. 

Inridiis  Fall. 

tropicus  Linn. 

rusticus  Fabr. 

bovinus  Linn. 

autumnalis  Linn. 
Hexatoma. 

pelluceus  Fabr. 
Haematopota. 

pluvialis  Linn. 
Ghrysops. 

sepulcralis  Fabr. 

caecutiens  Linn. 

rufipes  Meig. 

relictus  Meig. 

quadratns  Meig. 

Bombylidae. 

Lomatia, 

lateralis  Meig. 
Anthrax. 

fenestrata  Fall. 

maura  Fabr. 

morio  Linn. 

Paniscus  Rossi. 

afra  Fabr. 

humilis  Ruth. 

elegans  Wied. 

occulta  Meig. 
Exoprosopa. 

vespertilio  Wied. 

capucina  Fabr. 
B  0  m  b  y  1  i  u  s. 
1        punctatus  Fabr. 
I       ambustus  Wied. 
I        ater  Scop. 
1       pictus  Pz. 
I        discolor  Mik. 


niedius  Linn. 

major  Linn. 

fugax  Wied. 

fulvescens  Meig. 

minor  Linn. 

cinereus  Meig. 

pumilus  Meig. 

cruciatus  Fabr. 

fuliginosus  Pz. 
Systoechus. 

nitidulus  Fabr. 

ctenopterus  Mik. 
PI  oas. 

virescens  Fabr. 
Phthiria 

Gaedii  Meig. 

pulicaria  Mik. 

Acroceridae. 

Ogcodos. 
gibbosus  Linn. 
zonatus  Erichs, 
varius  Latr. 

Scenopinidae. 

Scenopinus.     , 
fenestralis  Linn. 

Therevidae. 

Thereva. 
anilis  Linn. 
nigripes  Loew. 
nobilitata  Fabr. 
fulva  Meig. 
annulata  Fabr. 
plebeja  Fabr. 
marginula  Meig. 
apicalis  Wied. 
eximia  Meig. 
ardea  Fabr. 
subfasciata  Schum. 
bipunctata  Meig. 
lugens  Loew. 

Asilidae. 

Leptogastcr. 

cylindrica  Deg. 
Dioctria. 

longiconiis  Meig. 

Reiiihardi  Wied. 

atricapilla  Meig. 


6 


J.   F.    Rutlie: 


bicincta  Meig. 

oelandica  Linn. 

flavipes  Meig. 
Lasiopogoii. 

pilosclhis  ]joew. 
Uolopogoii. 

iiij^ripeuiiis  Meig. 

fuinipemiis  Meig. 
Oyrtopogoii. 

raaculipeuiii.s  Meig. 

lateralis  Fall. 
Lapliria. 

ephi]j|)imn   Fahr. 

liava  Fabr. 

gibbo.sa  Linn. 

gilva  Linn. 

ignea  ileig. 

marginata  Linn. 
A  n  (1  r  e  u  0  s  0  m  a. 

atniin   Lina. 
Asiliis. 

crabronifonnis  Linn. 

rufinervis   Wied. 

albiceps  Meig. 

germaniciis  Fabr. 

varipes  Meig. 

trifarins  Loew. 

pun,ctipennis  Meig. 

tiigonus  Meig. 

forcipuhi  Zell. 

ruiibarbis  Meig. 

atricapilln.s   Fall. 

rusticus  Meig. 

biunnipes   Fabr. 

pallipcs  Meig. 

tlavieornis  Ruth. 

gcniculatus  Meig. 

cyannrus  Locw. 

ciiignlatus  Fabr. 

setosulus  Zott. 

erythrurus  Meig. 

elougatus  Loew. 

Leptidae. 

Leptis. 

scolopacea  Linn. 

immaculata  Meig. 

lineola  F'abr. 

tringaria  Heg. 

anniilata   I)eg. 
0  b  r  y  s  0  p  i  1  a. 

nubocula  Fall. 

bicolor  Fabr. 


aurea  Meig. 
atrata  Fabr. 
P  t  i  0 1  i  n  a. 

crassicornis  Pz. 


Empidae. 

C  y  r  1 0  m  a. 

sparia   l'all. 
Pterospil  US. 

muscarius  Fabr. 
II  y  b  0  s. 

grossipes  Linn. 

culiciformis  Fal)r. 

femoratus  Mull. 
Microp  hör  US. 

Havipes  Meig. 

clavipes  Meig. 
0  e  dalea. 

hybotina  Fall, 
ü  c  y  d  ]■  0  m  i  a. 

glabricula  Fall. 
L  c  p  1 0  p  e  z  a. 

Havipes  Meig. 

ruficollis  Meig. 
nemerodromia. 

praecatoria  P'all. 

oratoria  Fall. 

albicornis  Meig. 

supplicatoria  Moig. 
Ardo  p  tera. 

irrorata  Fall. 
1*  h  y  1 1 0  d  r  0  m  i  a. 

ali)iseta  Zett. 

Yocatoria  Fall. 
T  r  i  c  h  0  p  e  z  a. 

longicornis  Meig. 
Piatypalp  US. 

Havipes  Fabr. 

bicolor  Fabr. 

cursitans  Fabr. 

fasciatus  Meig. 

uiinutus  Meig. 

aliiocapillatus  Fall. 

pecforalis  F'all. 

intens    Fall. 

niger  Fall. 
T  a  c  h  y  d  r  0  ra  i  a 

conncxa  Meig. 

cimicoides  Fabr. 

annulimana  Meig. 

sabulosa  Meig. 

nervosa  Meig. 

terricola  Zett. 


I   Elaphropeza. 
I        ephipi)iata  Fall. 
j   Drapetis. 
1        exilis  Meig. 
I    Rhain  phomyia. 

l)latyptera  Pz. 
I        Hava  Fall.l 
I        sulcata  F'al. 
I        spinipes  F'all. 

latipennis  Meig. 

nigri))es  Fabr. 

cinerascens  Meig. 
I       pennata  Meig. 
'        tenuirostris  F'all. 
i        plumipos  Fall. 
\       umbrijjennis  Meig. 

gibba  Fall. 

anomalipennis  Meig. 

laevipes  Fall. 
Empis. 

tessellata  Fabr. 

opaca  Fabr. 

borealis  Linn. 

funebris  Meig. 

livida  Linn. 

punctata  F'abr. 

trigramraa  Meig. 

ignota  Meig. 

chioptera  F'all. 

meridionalis  Meig. 

vitripennis  Meig. 

brunnipemüs  Meig. 

pennipes   Linn. 

suicipes  Meig. 

stercorea  Linn. 
Ililara. 

litorea  Fall. 

gallica  Fall. 

fuscipes  Fabr. 

clypeata  Meig. 

chorica  Fall. 

quadrivittata  Meig. 

maura  Fabr. 

tenella  Fall. 

trigramma  Meig. 

Dolichopidae. 

P  s  i  1 0  p  u  s. 

uervosus  Lehm. 

contristans  Wied. 

platypterus  F'abr. 

albifrons  Meig. 
N  e  u  r  i  g  0  n  a. 

quadrifasciata  Fabr. 


Cnlalo^   der   Dipteren. 


Xaiitho  chlor  US. 

tcnellns  Wied. 
Chrysotimus- 

luolliculus  Fall. 
Chrysotils. 

laesiis  Wied. 

iieglectus  Wied. 

gramineus  Fall. 

cupreus  Meig. 
Diaphor  US. 

oculatiis  Fall. 

cyaiiocephalus  Meig. 

distendens  Meig. 
Argyra. 

vestita  Wied. 

argentata  Meig 

diaphana  Fabr. 
Rhaphium. 

caliginosum  Meig 

fasciatiim  Meig. 
Porp  h  y  r  0  p  s 

conmnmis  Meig. 

elegaiitiilus  Meig. 

autonnata  Carl. 

longicornis  Fall. 
Tachytrechus. 

amraobates  Walk. 

siguatus  Meig. 

aeneiis  Beg. 

melanopus  Meig. 
Gy  innopteruus. 

chryzozygos  Wied. 

nobilitatus  Linu. 

germanus  Wied. 

nigriplantis  Stan. 

nigripennis  Fall. 

celer  Meig. 

aerosus  Fall. 

pilicornis  Stan. 

metallicus  Stau. 
Do  lieh  opus. 

atripes  Meig. 

longicornis  Stau. 

aciiticornis  Wied. 

nitidus  Fall. 

Simplex  Meig. 

arbustoruin  Stan. 

brevipennis  Meig. 

Ruthei  Loew. 

punctum  Meig. 

nubilus  Meig. 

Falleni  Loew. 

claviger  Stan. 

discifer  Stan. 

plumipes  Scop. 


Sybistrouia. 

sctosa  Schin. 
Liancalus. 

virens  Scop. 
ny  drophorus. 

balticus  Meig. 

bipunctatus  Lehm. 

nebnlosus  Fall. 
Sympy  cnus. 

aeneicoxa  Meig. 
Campsienemus. 

scambus  Fall. 


Lonchopteridae. 

L  0  n  c  h  0  p  t  e  r  a. 
lutea  Meig. 
lacustris  Meig. 
thoracica  Meig.  ? 


Phoridae. 

Conicera. 

atra  Meig. 
Phora. 

incrassata  Meig. 

mordellaria  Zett, 

femorata  Meig. 

agilis  Meig. 

rufipes  Meig. 

Heracleellae  Bouch. 

pulicaria  Meig. 

ciliata  Zett. 

Giraudii  Egg. 

opaca  Meig. 

thoracica  Meig. 

flava  Fall. 

concinna  Meig. 

erythrocera  Meig 
G  y  m  n  0  p  h  0  r  a. 

arcuata  Meig. 
Trine  ura. 

aterrima  Fabr. 

Muscidae  acaly- 
pterae. 

Cordylurinae. 

C  0  r  d  y  1  u  r  a. 
pubera  Linn. 
ciliata  Meig. 
albilabris  Fabr. 
albipes  Fall. 


rufipes  Meig. 

pallida  Fall. 
Norellia. 

spiuimana  Meig. 
Cleigastra. 

apicalis  Meig. 

punctipes  Meig. 

flavipes  Fall.? 

fasciata  Meig.? 

obscura  Fall. 

nstulata  Zett. 
H  y  d  r  0  m  y  z  a. 

iivens  Fabr. 

fraterna  Meig. 

Fallenii  Schin. 

Scatophagiiiae. 

Scatophaga. 
scybalaria  Linn. 
spurca  Meig. 
lutaria  Fabr. 
inquinata  Meig. 
stercoraria  Linn. 
merdaria  Fabr. 
squalida  Meig. 
lateralis  Meig. 

Thyreoplioi'inae. 

T  h  y  r  e  0  p  h  0  r  a. 
furcata  Fabr. 

Heloniyzinae. 

Helomyza. 

affinis  Meig. 

flava  Meig. 

ustulata  Meig. 

praeusta  Meig. 

similis  Meig. 

testacea  Zett.? 

nemorum  Meig. 

pallida  Fall.? 
Leria. 

fenestralis  Fall. 

longiseta  Meig. 

sylvatica  Meig. 

modesta  Meig. 

caesia  Meig. 
He  teromyza. 

flav  pes  Zett. 

atricornis  Meig. 

Dryomyzinae. 

D  r  y  0  m  y  z  a. 
anilis  Fall. 


J.    F.  Ruf  he: 


flaveola  Fabr. 
Zawadzkii  Schum. 

Sciomyzinae. 

P  h  a  e  0  m  y  i  a. 

nigripennis  Fabr. 
S  c  i  0  ra  y  z  a. 

testacea  Meig. 

lata  Zett. 

Simplex  Fall. 

bifasciella  Fall. 

dorsata  Zett. 

albocostata  Fall. 

obtusa  Fall. 

griseola  Fall. 

atriseta  Loew. 

rufiventris  Meig. 

anuulipes  Zett. 

cinerella  Fall. 

dubia  Fall. 

naua  Fall. 

Schoeuherri  Fall. 

Tetanocerinae. 

Tetanocera. 

data  Fabr. 

laevifioiis  Loew. 

sylvatica  Meig. 

ferruginea  Fall. 

punctata  Fabr. 

reticulata  Fabr. 

umbrarum  Linn. 

punctulata  Scop. 
Limnia. 

marginata  Fabr. 

unguicoruis  Scop. 

obliterata  Fabr. 

stictica  Fabr. 
E 1  g  i  V  a. 

albiseta  Scop. 

dorsalis  Fabr. 

lineata  Fall. 

rufa  Pz. 

cucularia  Linn. 
Sepedon. 

sphegeus  Fabr. 

spinipes  Scop. 

Dorycerinae. 

Trigonoinetopus. 
frontalis  Meig. 

Ortalinae. 

Otites. 

lamed  Schrank. 


Tetanops. 

myopina  Fall. 
Ceroxys. 

crassipennis  Fabr. 
H  e  r  i  n  a. 

palustris  Meig. 

frondescentiae  Linn. 
Rivellia. 

syngenesiae  Fabr. 

Platystominae. 

Platystoma. 
umbrarum  Fabr. 

Ulidinae. 

Myodina. 

vibrans  Linn. 
Chloria. 

demandata  Fabr. 
Ulidia. 

erythropthalma  Meig. 

nigripennis  Loew. 

nitida  Meig. 

Sapromyzinae. 

L  0  n  c  h  a  e  a. 

dasyops  Meig. 

Chorea  Fabr. 

tarsata  Fall. 

pusilla  Meig. 

nigra  Meig.? 
Lauxania. 

cylindricornis  Fabr. 

aenea  Fabr. 

geniculata  Fabr. 
Sapromyza. 

longipennis  Fabr. 

lupulina  Fabr. 

fasciata  Fall. 

plumicornis  Fall. 

decempunctata  Fall. 

multipunctata  Fall. 

uotata  Fall. 

pallidiventris  Fall. 

bipunctata  Meig. 

quadripunctata  Linn. 

sexpunctata  Meig. 

tarsella  Zett 

anisodactyla  Loew. 

Simplex  Loew. 

apicalis  Loew. 

illota  Loew. 

decipiens  Loew. 

rorida  Fall. 


praeusta  Fall. 

pallida  Fall. 
Peplomyza. 

Baumhaueri  Loew. 
Palloptera. 

ustulata  Fall. 

umbellatarum  Fabr. 

trimaculata  Meig. 

Trypetinae. 

Platyparea. 

poeciloptera  Schrank. 
Aciura. 

rotundiventris  Fall. 
Acidia. 

Heraclei  Linn. 

Lychnidis  Fall. 
Spilographa. 

Zoe  Meig. 

Artemisiae  Fabr. 

Cerasi  Linn. 
Trypeta. 

Onotrophes  Loew. 

Tussilaginis  Fabr. 

Lappae  Loew. 

Colon  Meig. 

ruficauda  Fabr. 

Serratulae  Linn. 

virens  Loew. 
Ur  ophora. 

solstitialis  Linn. 

macrura  Loew. 

Cardui  Linn. 

quadrifasciata  Meig. 

aprica  Fall. 

terebrans  Loew. 
Myopites. 

Inulae  Loew. 
E  n  s  i  n  a. 

Sonchi  Linn. 
Carphotricha. 

pupillata  Fall. 
Oxyphora. 

corniculata  Fall. 

miliaria  Schrank. 
Tephritis. 

marginata  Fall. 

pantherina  Fall. 

elongatula  Loew. 

Absynthii  Fabr. 

tessellata  Loew. 


nigricornis 
distincta  Meig. 
Madiza. 
glabra  Fall. 


Calalog  der  Dipteren. 


9 


L  i  s  s  a. 

loxocerina  Fall. 

Tanypezinae. 

Tanypeza. 

longimaua  Fall. 
Calobata. 

ephippium  Fahr 

cibaria  Linn. 
M  i  c  r  0  p  e  z  a. 

corrigiolata  Linn. 

lateralis  Meig. 

Psiliiiae. 

L  0  X  0  c  e  r  a. 

elougata  Meig. 

fulviventris  Meig. 

ichueumonea  Liuu. 

sylvatica  Meig. 
Chyliza. 

annulipes  Meig. 
Psila. 

fimetaria  Linn 

rufa  Meig. 

pallida  Fall. 

bicolor  Meig. 

pectoralis  Meig. 

gracilis  Meig. 

rosae  Fabr. 

uigricornis  Meig. 

nigra  Fall. 

atra  Meig. 

Chloropiiiae. 

Platycephala. 

planifrons  Fabr. 

umbraculata  Fabr. 
Meromyza. 

pratorum  Meig. 

variegata  Meig. 

laeta  Meig. 

saltatrix  Linn. 

nigriventris  Meig. 
Chlorops. 

gracilis  Moig. 

geminata  Meig. 

cingulata  Meig. 

didyma  Zott. 

nasuta  Sehr. 

hypostigma  Meig. 

notata  Meig. 

glabra  Meig. 

circumdata  Meig. 

lineata  Fabr. 

taeuiopus  Meig. 


strigula  Fabr. 

Cereris  Fall. 

messoria  Fall. 

tarsata  Fall. 
Lipara. 

liicens  Meig. 
H  0  m  a  1  u  r  a. 

tarsata  Meig. 
Eurina. 

pubescens  Meig. 
Oscinis. 

albiseta  Meig. 

maura  Fall. 

flavitarsis  Meig. 

frit  Linu. 

plumiger  Meig. 

lineola  Fall. 

viudicata  Meig. 

cincta  Meig. 

frontella  Fall. 

rufipes  Meig. 

albipalpis  Meig. 

fasciola  Meig. 

anthracina  Meig.? 
Siphonella. 

flavella  Zett: 

trilineata  Meig. 

laevigata  Fall. 
Elachiptera. 

brevipennis  Meig. 

cornuta  Fall. 
Mosillus. 

arcuatus  Latr. 

Ephydrinae. 

Dichaeta. 

caudata  Fall. 
Notiphila 

riparia  Meig. 

cinerea  Fall. 
Trimerina. 

madizans  Fall. 
Discomyza. 

incurva  Fall. 
Ephygrobia. 

compta  Meig. 

polita  Meig. 
Athyroglossa. 

glabra  Meig. 
Ilydrellia. 

Rannnculi  Halid. 

griseola  Fall. 

chrysostoma  Meig. 

nigripes  Zett. 


discolor  Stenh. 

viridis  Meig. 
Philygria. 

flavipes  Fall. 

punctato-nervosaFall. 

picta  Fall. 
Axy  sta. 

cesta  Halid. 
Ochthera. 

mantis  Deg. 
Pary  dra. 

coarctata  Fall. 

quadripunctata  Meig. 

litoralis  Meig. 

aquila  Fall. 

pusilla  Meig. 

fossarum  Halid. 
Ephydra. 

riparia  Fall. 

glauca  Meig. 

rufipes  Meig. 
Cerenia 

palustris  Fall. 
Scatella. 

quadrata  Fall. 

stagnalis  Fall. 

leucostoma  Meig. 

Drosoplüliuae. 

Stegana. 

curvipennis  Fall. 

coleoptrata  Meig. 
Gitona. 

distigma  Meig. 
Drosophila. 

glabra  Fall. 

transversa  Fall. 

phalerata  Meig. 

obscura  Fall. 

fuuebris  Fabr. 

confusa  Staeg. 

graminum  Fall. 

flava  Fall. 
Asteia. 

concinna  Meig. 

amoena  Meig. 

Goomyziiiae. 

Leptomyza. 

gracilis  Fall. 
Scyphella. 

lutea  Fall. 

flava  Linn. 

femorella  Fall. 
B 


10 


J.    F.   Ruf  he: 


Opomyza. 

germinationis  Linii. 

Nataliae  Ep^gf. 

floruin  Fabr. 

distiucta  Meig. 

sororcula  Meig. 

atrünana  Meig. 

albimana  Meig. 

uigrimaua  Meig. 
'Geomyza. 

bimaculata  Meig. 

combinata  Linn. 

tripunctata  Fall. 

raargiuella  Fall. 

macuLata  Meig. 

nitida  Meig. 

apicalis  Meig. 
Diastata. 

obscurella  Fall. 

punctum  Meig. 

costata  Meig. 

Ochthlphilinae. 

Acrometopia. 

Wahlbergi  Zett. 
Ochthiphila. 

coronata  Loew. 

elegans  Pz. 

polystigma  Meig. 

geniculata  Zett. 

Juncorum  Fall. 

aridella  Fall. 

litorella  Fall. 
Leueopis. 

griseola  Fall. 

puucticoinis  Meig. 

argentata  Heeg. 

Agromyzinae. 

Agromyza. 

lacteipeunis  Fall, 
obscurella  Fall, 
lutea  Meig. 
flava  Meig. 
pusilla  Meig. 
abiens  Zett. 
capitata  Zett. 
reptaus  Fall, 
uigripes  Meig. 
gyrans  Fall, 
errans  Meig. 
aeneiventris  Fall. 
M-atrum  Meig. 
pulicaria  Meig. 
scutellata  Fall. 


strigata  Meig. 

lateralis  Meig. 

latipes  Meig. 

morosa  Meig. 

anthracina  Meig. 

atra  Meig. 

orboua  Meig. 

pusia  Meig. 

puella  Meig. 

atricornis  Meig. 

ruficornis  Meig. 
L  e  i  0  m  y  z  a. 

laevigata  Meig. 
Ceratomyza. 

acuticornis  Meig. 

denticornis  Pz. 

feraoralis  Meig. 
Phyllomyza. 

securicornis  Fall. 
P  h  y  1 0  m  y  z  a. 

elegans  Meig. 

lateralis  Fall. 

flava  Fall. 

aualis  Zett. 

nigripeunis  Fall. 

flavicornis  Fall. 

pullula  Zett. 

obscurella  Fall. 

affinis  Fall. 

sulphuripes  Meig. 

nigra  Meig. 

atra  Meig. 

notata  Meig. 

tenella  Meig. 

crassiseta  Zett. 

Borborinae. 

Borborus. 

pedestris  Meig. 

suillorum  Ilalifi. 

nitidus  Meig. 

niger  Meig. 

equimis  Fall. 

vitripennis  Meig. 

uervosus  Meig. 

fimetarius  Meig. 
Sphaerocera. 

subsultans  Fabr. 

denticulata  Meig. 

pusilla  Fall, 
L  i  m  0  s  i  n  a. 

tbntinalis  Fall. 

limosa  Fall. 

ochripes  Meig. 


bifrons  Stenh. 
pullula  Zett. 

Muscidae  caly- 

pterae. 

Phasianae. 

Phasia. 

analis  Fabr. 
Alophora 

subcoleoptrata  Meig. 

pusilla  Meig. 

Gymnosominae. 

Gymnosoma- 
rotundatum  Linn. 
costatum  Pz. 

Cistogaster. 
globosa  Fabr. 

Ocyptepinae. 

Ocyptera. 
pusilla  Meig. 
interrupta  Meig. 
brassicaria  Fabr. 

Phaniae. 

Uromyia. 

curvicauda  Fall. 

Tachiniuae. 

Echinomyia. 
ferox  Pz. 
tessellata  Fabr. 
grossa  Linn. 
fera  Linn. 


ursina 
Micropalpus. 

vulpinus  Fall. 

fulgens  Meig. 

haemorrhoidalis  Fall. 

intricatus  Meig. 
Apliria. 

longirostris  Meig. 
Oliviera. 

argyreata  Meig. 
Zophomyia. 

temula  Scop. 
Plagia. 

marginata  Meig. 

trepida  Meig. 

curvinervis  Zett 

ruralis  Fall. 


Catalog  der  Dipteven. 


11 


Peteina. 

erinacea  Fabr. 
Germaria. 

ruliceps  Fall. 
G  0  n  i  a. 

fasciata  Meig. 

trifaria  Zett. 

liebes  Fall. 

melauura  Rob.  Desv. 
N  e  m  0  r  a  c  a. 

pellucida  Meig. 

strenua  Meig. 

nigrithorax  Egg. 

qiiadripustulata  Fabr. 

radicum  Fabr. 

variegata  Meig. 

consobrina  Meig. 

vivida  Zett. 

maculosa  Meig. 
Epicampocera. 

succincta  Meig. 
E  X  0  r  i  s  t  a. 

vulgaris  Meig. 

arvensis  Meig. 

vetula  Meig. 

lucorum  Meig. 

libatrix  Pz. 

Iota  Meig. 

affiuis  Fall. 

festiuaus  Meig. 

dubia  Fall. 

feriua  Meig. 

monostigma  ßouch. 
Meigenia. 

bisiguata  Meig. 

floralis  Meig. 
Tachina. 

larvarum  Liim. 

acuticornis  Meig. 

agilis  Meig. 

devia  Fall. 

tibialis  Fall- 

taeniata  Meig. 

parasita  Meig. 
Masicera. 

sylvatica  Fall. 

pratensis  Meig. 

cinerea  Fall. 
Phorocera. 

concinnata  Meig. 

pumicata  Meig. 

pavida  Meig. 

assimilis  B'all. 

frontosa  Meig. 

unicolor  Fall. 


albiceps  Meig. 

dubia  Zett. 

caesifrous  Meig. 
B  a  u  ra  li  a  u  e  r  i  a. 

goniaeformis  Meig. 

graudis  Egg. 

vertiginosa  Meig. 
Metopia. 

leucocepbala  Pz. 

campestris  Fall. 

argyrocephala  Mei^ 

argentata  Meig. 
M  a  c  r  0  n  y  c  h  i  a. 

signata  Meig. 

cylindrica  Fall. 
II  e  t  e  r  0  p  t  i  n  a. 

stictica  Meig. 

beteroneura  Meig. 
H  i  1  a  r  e  1 1  a. 

sipbonina  Zett. 

Zetterstedtii  Rond. 
M  i  1 1 0  g  r  a  m  m  a. 

iutricata  Meig. 

couica  Fall. 

pilitarsis  Rond. 

Germari  Meig. 

punctata  Meig. 

iiicompta  Meig. 

interrupta  Meig. 

griseola  Fall. 
Myobia. 

longipes  Meig. 
Thryptocera. 

silacea  Meig. 

pilipennis  Fall 

bicolor  Meig. 
Siphona. 

cristata  Fabr. 

geniculata  Deg. 

flavifrons  Staeg. 
Glytia. 

continua  Pz. 

tephra  Meig. 

celer  Meig. 
Macquartia. 

nitida  Zett. 

grisea  Fall. 

nigrita  Fall. 

chalybeata  Meig. 

prolixa  Meig. 
Degeeria. 

blanda  Fall. 

albocingulata  Fall 
S  c  0  p  0 1  i  a. 

carbonaria  Pz. 


costata  Fall. 

lugens  Meig. 
Leucostoma. 

Simplex  Fall. 

phoeoptera  Meig. 
P 1  e  s  i  n  a. 

limbata  Meig. 
Phyto. 

obscuripennis  Meig. 

lepidus  Meig. 

aenescens  Zett. 

genibarbis  Meig. 

Dexinae. 

M  0  r  i  n  i  a. 

melanoptera  Fall. 

fimbriata  Meig. 

nana  Meig. 
Melanophora. 

roralis  Linn. 

pygmaea  Meig. 
Thelaira. 

leucozona  Lian. 
M  e  1  a  n  i  a. 

volvulus  Fabr. 

bifasciata  Meig. 
Mintho. 

compressa  Fabr. 
Dinera. 

grisescens  Fall. 
Prosena. 

siberita  Fabr 
Dexia. 

carinifrons  Fall. 

feriua  Fall. 

vacua  Fall. 

rustica  Fabr. 

canina  Fabr. 
Sy  ntomocera. 

|)icta  Meig. 

Sarcopliaginae. 

S  a  r  c  0  p  h  i  1  a. 

Meigenii  Qchin. 

latifrons  Fall. 

obsoleta  Fall. 
Sarcophaga. 

vagans  Meig. 

striata  Fabr. 

carnaria  Linn. 

haemorrhoidalis  Meig. 

cruentata  Meig. 

hacmorrhoa  Meig. 

liaematodes  Meig. 

dissimilis  Meig. 

B2 


12 


J.  F.   Ktithe: 


nigrivcntris  Meig. 

ruralis  Fall. 

offuscata  Meig. 

affiüis  Fall. 
Cynomyia. 

mortuorum  Linn. 
Onesia. 

floralis  Rob.  Desv. 

Muscinae. 

Stomoxys. 

calcitratis  Linn. 

Stimulans  Meig. 

melanogaster  Meig. 

irritans  Linn. 
Graphorayia. 

maculata  Meig. 
Mesembrina. 

mystacea  Linu. 

meridiana  Linn. 
Calliphora. 

vomitoria  Linn. 

erythrocephala  Meig. 

aziirea  Fall. 
Polleuia. 

vespillo  Fabr. 

rudis  Fabr. 

depressa  Meig. 

obscura  Meig. 
Lucilia. 

regina  Meig. 

Caesar  Linn. 

rufipes  Meig. 

sericata  Meig. 

parvula  Meig. 

spleudida  Meig. 

cornicina  Fabr. 
Pyrellia. 
_  cadaverina  Lina. 

ignita  Rob    Desv. 
M  u  s  c  a. 

domestica  Linn. 

corvina  Fabr. 

phasiaeformis  Meig. 

tempestiva  Fall. 
Cyrtoncura. 

hortorum  Fall. 

stabulans  Fall. 

pabnlorura  Fall. 

pascuorum  Meig. 

Antlioiiiyinae. 

Aricia. 

lucorum  Fall, 
dispar  Fall. 


lardaria  Fabr. 
serva  Meig. 
albolineata  Fall, 
incana  Wied. 
quadrinotata  Meig. 
laeta  Fall, 
signata  Meig. 
perdita  Meig. 
variegata  Meig. 
scutellaris  Fall. 
Populi  Meig. 
Spilogaster. 
quadrum  Fabr. 
duplicata  Meig. 
uotata  Fall, 
vespertina  Fall. 
divisa  Meig. 
uliginosa  Fall. 
fuscata  Fall, 
tetrastigma  Meig. 
impuncta  Fall, 
pagana  Fabr. 
urbana  Meig. 

didyma  Meig. 
fumosa  Meig. 
Hy  drotaea. 

occulta  Meig. 

ciliata  Fabr. 

dentipes  Fabr. 

armipes  Fall. 

meteorica  Linn. 

curvipes  Fall. 

dentimaua  Meig. 

floccosa  Macq.  ? 

glabricula  Fall. 
Lasiops. 

apicalis  Meig, 
0  p  h  y  r  a. 

leucostoraa  Wied. 

authrax  Meig. 
Dry  meia. 

hamata  Fall. 
Limuophora. 

compuncta  Wied. 

quadrimaculata  Fall. 

dia])hana  Wied. 

atraraentaria  Meig. 

tristis  Meig.? 

pacifica  Meig. 

triangula  Fall. 
H  y  1  e  m  y  i  a. 

hilaris  Fall. 

coarctata  Fall. 

fuscula  Fall. 

strigosa  Fabr. 


couica  Wied. 
regens  Meig. 
praepoteus   Wied. 

linogrisea  Meig. 

manda  Meig. 

allotalla  Meig. 

sociata  Meig. 

ruralis  Meig.? 

caesia  Meig. 
Authomyia. 

inanis  Fall. 

mitis  Meig. 

exilis  Meig. 

latitarsis  Zett. 

bicolor  Wied. 

haemorrhoum  Zett. 

buccata  Fall.? 

albesceus  Zett. 

pusilla  Meig.? 

aterrima  Meig. 

tetra  Meig. 

triquetra  Wied. 

pratensis  Meig. 

antiqua  Meig. 

aestiva  Meig. 

muscaria  Fabr. 

ruficeps  Meig. 

radicum  Linn. 

striolata  Fall. 

floralis  Fall. 

albicincta  Fall. 

pluvialis  Linn. 

pratiucola  Pz 

setaria  Meig.? 

dissecta  Meig. 

egens  Meig. 

gibbera  Meig. 

esuriens  Meig. 

versicolor  Meig. 

areuosa  Zett. 
U  0  m  a  1 0  m  y  i  a. 

canicularis  Linn. 

scalaris  Fabr. 

armata  Meig. 

lepida  Fall. 

floricola  Meig. 
Myopina. 

reflexa  Rob.  Desv. 
L  i  s  p  e. 

tentaculata  de  Geer. 

uliginosa  Fall. 

pygmaea  Fall. 
C  0  e  u  0  s  i  a. 

fungorum  Deg. 

tigrina  Fabr. 


Catalog  der  Dipteren. 


13 


mollicula  Fall. 

tricolor  Zett. 

geuiculata  Fall. 

sexuotata  Meig. 

iuterinedia  Fall. 

pallicoruis  Zett. 

verna  Fabr. 

monilis  Meig. 

Immilis  Meig. 

pedella  Fall. 

nigra  Meig. 

perpusilla  Meig. 

atra  Meig. 

piimila  Meig. 

albicoruis  Meig. 

decipieus  Wied. 
Syllegoptera. 

ocypterata  Meig. 
A  t  h  e  r  i  g  0  n  a. 

varia  Meig. 

Oestridae. 

Gastrophilus. 

Equi  Fabr. 

haemorrhoidalis  Linu. 

nasalis  Linn. 
Oestrus. 

Ovis  Linn. 

Platypezidae. 

Callomyia. 

amoena  Meig. 

elegans  Meig. 
Platypeza. 

boletina  Fall. 

atra  Fall. 
Opetia. 

nigra  Meig. 

Pipunculidae. 

Chalarus. 

spurius  Meig. 
Pipuncnlus. 

sylvaticus  Meig. 

rufipes  Meig. 

dentipes  Meig. 

ater  Meig. 

ruralis  Meig. 

pratorum  Meig. 

ilavipes  Meig. 

fulvipes  Meig. 

geniculatus  Meig, 


Syrphidae. 

Microdon. 

mvitabilis  Linu. 

devius  Linn. 
Psarus. 

abdominalis  Fabr. 
Chry  sotoxum. 

intermedium   Meig. 

arcuatum  Linn. 

bicinctnm  Linn. 

fasciolatum  Deg. 
Paragus. 

tibialis  Fall. 

bicolor  Fabr. 
Pizipella. 

virens  Fabr. 
Pipiza. 

quadrimaculata  Pz. 

festiva  Meig. 

noctiluca  Linn. 

uotata  Meig. 

clialybeata  Meig. 

carbonaria  Meig. 

fasciata  Meig. 
Chrysogas  ter. 

splendens  Meig. 

metallina  Fabr. 

coemeteriorum  Linn. 

violacea  Meig. 

vidnata  Linn. 

chalybeata  Meig. 
Orthoneura. 

nobilis  Fall. 
C  h  e  i  1 0  s  i  a. 

variabilis  Pz. 

albitarsis  Meig. 

flavicornis  Fabr. 

grossa  Fall. 

chloris  Meig. 

vernalis  Fall. 
Melano  Stoma. 

hyalinata  Fall. 

barbifrons  Fall. 

nnicolor  Meig. 

melliua  Linn. 
Platychirus. 

albinianus  Fabr. 

peltatns  Meig. 
scutatns  Meig. 
P  y  r  0  p  h  a  e  n  a. 
Ocymi  Fabr. 
Syrphns. 
pyrastri  Linn. 


;  seleniticus  Meig. 

glancius  Linn. 

venustus  Meig. 

lunnlatus  Meig. 

tricinctns  Fall. 

albostriatus  Fall. 

topiarius  Meig. 

corollae  Fabr. 

guttatus  Fall. 

nitidicollis  Meig. 

balteatus  Deg. 

bifasciatus  Fabr. 

Grossnlariae  Meig. 

Ribesii  Linn. 

vitripennis  Meig.  ? 

crenatus  Meig. 
Didea. 

alneti  Fall. 

fasciata  Meig. 
Pelecocera. 

tricincta  Meig. 

scaevoides  Fall. 
Melithreptus. 

scriptus  Linn. 

menthastri  Linn. 

taeniatns  Meig. 

Melissae  Meig. 

analis  Macq.  ? 
Ascia. 

lanceolata  Meig. 

dispar  Meig. 

floralis  Meig. 
Sphegina. 

clnnipes  Fall. 
Baccha. 

elongata  Meig. 
Rhingia. 

rostrata  Linn. 

campestris  Meig. 
V  0 1  u  c  e  1 1  a. 

bombylans  Linn. 

pellucens  Linu. 

zonaria  Poda. 

inanis  Linn. 
Sericomyia. 

borealis  Fall. 
Eristalis. 

sepulcralis  Linn. 
aeneus  Scop. 
apiformis  Fall, 
tenax  Liini. 

iutricariiis   Linn. 
arbiistonuu  Linn. 
rnpium  Fabr. 
horticola  Deg. 


14 


J.   F.   RtUhe:   Calalo^  der  Dipteren. 


pertinax  Scop- 

uemorum  Linu. 
H  e  1 0  p  li  i  1  n  s. 

floreus  Linn. 

pendiüns  Linn. 

trivittatus  Fabr. 

Innnlatus  Meig. 

frutetorum  J'abr. 

lineatns   Fabr. 
Merodon. 

eqnestris  Fabr. 

clavipes  Fabr. 
C  r  i  0  r  h  i  n  a. 

fallax  Linn. 

asilica  Fall. 
Plocota. 

apiforniis  Schrank 
Brachypalpus. 

valgus  Pz. 
Xylota. 

segnis  Linn. 

lenta  Meig. 

ignava  Pz. 

femorata  Linn. 

sylvarum  Linu. 

nemorum  Fabr. 

florum  Fabr. 
Syritta. 

pipiens  Linn. 


E  u  m  e  r  u  s. 

anuulatns  Pz. 

tricolor  Fabr. 

sabulonuin   Fall. 

lunulatus  Meig. 
S  p  i  1 0  m  y  i  a 

diophthalma  Liini. 

bombylans  Fabr. 
Milesia. 

splendida  Rossi. 
Ceria. 

conopsoides  Linn. 

Conopidae. 

C  0  n  0  p  s. 

quadrifasciata  Deg. 

liavipes  Linn. 
Physoccphala. 

riifipes  Linu. 

chrysorhoea  Meig. 

vittatus  Fabr. 
Zodion. 

cinereum  Fabr. 

notatum  Meig. 
Occ  eniyia. 

atra  Fabr. 
G 1 0  s  s  i  g  0  n  a. 

bicolor  Meig. 

pallipes  Meig. 


S  i  c  u  s. 

ferrngineus  Linn. 
Myopa. 

variegata  Meig. 

buccata  Linn. 

testacea  Linn. 

polystigma  Rond. 

occnlta  Meig. 

fasciata  Meig. 

dorsalis  Fabr. 
D  a  1  in  a  n  n  i  a. 

punctata  Fabr. 

flavescens  Meig. 

Hippoboscidae. 

H  i  ])  p  0  b  0  s  c  a. 

equiiia  Linn. 
Ornithomyia. 

avicularia  Linu. 
S  t  e  n  0  p  t  e  r  y  X. 

Hiruudiuis  Linu 
Ocy  pternm. 

pallidum  Leach. 
L  i  p  0  f>  t  e  n  a. 

Cervi  Linn. 
Melophagus. 

ovinus  Liun. 


Gedruckt  bei  A.  W.  Schade  in  Berlin,  Stallschreiberstr.  47. 


Uebersicbt  über  die  gegebenen  Abbildungen. 


Taf.     I.     Vergl.  im  Einzelnen  den  Aufsatz  von  Eichhoff  p.  17  IT. 

-  IF.     Vergl.  S.  118. 

-  III.     Abbildungen  von  griechischen  Rüsselkäfern  vergl.  S.  294. 

-  IV.  Fig.  1  —  5.  ver^l.  S.  294;  Fig.  1.    stellt   aber  nicht  Hijpo- 

glypttis,  sondern  Clytus  Bruckü  dar. 

-  IV.  Fig.  6.     Vorletztes  unleres  Hinterleibssegnient  von  Molor- 

chus  abbreviatus  Panz.,  und  Fig.   7  von  Salicis  IM  als. 

-  IV.  Fig.  8.  Fühler   und  Fig.  9.    Hinterleibsspitze   von    Hontoro- 

cerns  spinulosus  Solsky  vergr.;  vergl.  S.   374. 

-  IV.   Fig.   10.     Dasyles  piticornis  Ksw.   vergr.;  vergl.  S.  388. 

-  IV.  Fig.   11.     Dasytes  m07iiliaius  Ks%v.  vergr. ;  vergl.  S.  389. 

V.  Vergl.  S.  312.  Fig.  2.  u.  3.  sind  9,  nicht  d",  wie  dort  an- 
gegeben; wohl  stellen  aber  Fig.  2  a.  und  3  a.  Fühler  von 
cT  dar. 

Zu  Fig.  4.  Troglops  corniger  cT  Ksw.  vergl.  Ins.  Deutschlands  IV. 
Suppl.  p.  729.  la. 

Zu  Fig.  5.  Troglops  cruenüis  $  Ksw.  vergl.  Ins.  Deutschlands  IV. 
p.  618.  2. 

Zu  Fig.  6.  Antidipnis  macnlata  Ksw.  vergl.  S.  387. 

Zu  Fig.  7.  Antidipnis  galbulu  Ksw.  vergl.  S.  387. 


M<Mi/uv  ^'tt/i'm  .  iti/sf/i/:     /d'^'-^ 


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Berliner  entouv.  Zeitschr.  fS(?'4-. 


Taf.m. 


AiUer 


C  F  Sc?urudt,  l/lA' 


ßerli'nei^  entern.  Zeitschr.  //tf-^. 


Tcif.ß'. 


C.FSdu7udt/2ith/ 


BerluLC/r  entoTTL.Zeitschr.  JSti^. 


Taf.r. 


AMordei 


CF  Schmidt  UiÄ'- 


Durch  den  Verein  sind  zu  beziehen: 
Berliner    Entomologische    Zeilschrift,    Jahrg.  I  — VI  mit  Index  und 

Beiheft,  32  Kupfertafeln  (Ladenpreis  18|  Thlr.)  12  Thlr. 

Revision  der  Tenebrioniden -Arten  der  alten  Welt,  aus  Lacordaires 

Gruppen  der  Erodiides.  Tentyriides  (sens.  lat.),  Akisides.  Pime- 

tiides  von   Dr.   G.  Kraatz.  2  Thlr.  10  Sgr. 

Revision    der   europäischen    Arten    der   Gattung  Otiorhynchus ,   von 

Dr.  G.  Stierlin.  1  Thlr.  15  Sgr. 

Catatogus    Coleopterorum    Europae   auct.     H.   Schaum.      Editio  II. 

Berol.  1862.  (statt  20  Sgr.)     15  Sgr. 

Calalogus  Hemiplerorum   Europae   auct.    Dr.  F.  de  Bärensprung 

wird  gegen  frankirte  Einsendung  von  5  Sgr.  franco  zugesandt. 
Inhaltsverzeichnifs  von  Bd.  I  —  VI.  der  Berliner  entomol.  Zeitschrift 

von  L.  Wahn  seh  äffe;   wird   gegen  frankirte  Einsendung  von 

10  Sgr.  franco  zugesendet. 
Lithographien  von  Ruthe,  Märkel,  Sturm,  grofses  Format  15  Sgr.. 

kleines  Format  10  Sgr. 

Exemplare  der  von  Herrn  Thomson  in  Paris  herausgegebenen 
Werke  und  von  Jaquelin  du  Val's  Genera  des  Coleopt eres  d'Eu- 
rope  bis  zu  den  neusten  Heften  sind  meislentheils  bei  der  Redaction 
deponirt  und  für  den  Pariser  Or  igin  alpreis  zu  erhallen,  es  sind: 
Jaquelin  du  Val  Genera  des  Coleopteres  vol.  I  — III.     56  Thlr. 

Curciilionides     6  Thlr. 
Monographie  de  la  famille  des  Cicindelides,  par  M.  J.  Thomson.     1  vol. 

in-4°   avec   11  planches  coloriees:  8  Thlr. ;  noires :  6  Thlr.  13  Sgr. 
Arckives  eiitomologirjues,  par  öl.  J.  Thomson.  2  vol.  in-8°,  avec  planches 

coloriees:  20  Thlr. ;  avec  planches  noires:   16  Thlr. 
Ariaiia  Naturae,  par  M.  J,  Thomson.  1  vol.  grand  in-folio,  avec  planches 

coloriees:  20  Thlr.;  avec  planches  noires:   16  Thlr. 
yiusee  Scientißque  ou  Recueil  dHistoire  naturelle,  par  M.  J.  Thomson. 

Trois  livraisons  avec  planches  coloriees:  3  Thlr.  10  Sgr.;  avec  planches 

noires:  3  Thlr. 
Essai    d'une    Classification    de    la  famille    des   Cerambycides,    par  M.  J. 

Thomson.    1  vol.  grand  in-S",  avec  3  planches  noires:  8  Thlr. 
Fairmaire    et  Lahoulbene,   Faune  Entomologique  Frangaise   (Coleopteres) 

livr.  I-in.     4  Thlr. 
Grenier,  Catalogue  des  Coleopteres  de  France:  1  Thlr.  10  Sgr. 

Aus  einer  gut  gehaltenen  Bibliothek  sind  abzugeben: 

Sturm,  Deutschlands  Fauna.     Käfer.     Vol.  I  — XIII.  (geb.)     14  Thlr. 
Döjean,  Catalogue  des  Coleopteres.    2"'  ed.    2  Thlr. 


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Vorstand  des  Vereins. 

Vorsitzender,  Dr.  G.  Kraal z,  Oberwasserstrafse  11. 

Slellvertieter,  Prof.  H.  Schaum,  Oberwallstrafse  3. 

Scliriftführer.  Dr.  Friedrich   Stein,  Köpenickerstrafse  75. 

Rechnungsführer,  Waldemar  Fuchs,  Unter  den  Linden  8. 

Bibliothekar,  Dr.   Friedrich  Stein,  Köpenickerstrafse 75. 

Auszug  aus  den  Statuten. 

Der  Zweck  des  Berliner  entomologisciien  Vereins  ist:  durch 
die  Herausgabe  einer  periodischen  Zeitschrift  die  wissenschaftliche 
Kenntnifs  der  Entomologie  zu  fördern  und  durch  wöchentliche  Zu- 
sammenkünfte der  Berliner  Mitglieder  einen  regen  Verkehr  zwischen 
denselben  zu  erhalten.  —  Die  Anlegung  einer  Vereinssammlung  von 
Insecteu  findet  nicht  statt. 

Auswärtiges  Mitglied  des  Vereins  kann  ein  jeder  werden, 
welcher  sich  für  die  Förderung  der  Entomologie  interessirt  und  sich 
bereit  erklärt  die  Vereinsschrifl  zu  halten;  die  Aufnahme  Auswärtiger 
erfolgt,  sobald  dieselben  dem  Vorsitzenden  oder  einem  der  Berliner 
Mitglieder  ihre  Geneigtheit  zum  Beitritt  und  zum  Halten  der  Vereins- 
schrifl milgetheilt  haben  und  alsdann  in  einer  der  Sitzungen  des 
Vereins  zum  Mitgliede  vorgeschlagen  sind,  ohne  Einspruch  von  Seiten 
der  Majorität  der  Versammlung. 

Für  die  Ausfertigung  des  Diplo  ms  sind   10  Sgr.  zu  entrichten. 

Für  die  auswärtigen  Mitglieder  des  Vereins  innerhalb  des 
deutsch -österreichischen  Postverbandes  beträgt  der  Jahresbeitrag 
2  Thlr.  10  Sgr.,  wofür  denselben  die  Zeitschrift  franco  zugesendet 
wird.  Da  die  Uebersendung  dieser  Summe  vielleicht  für  Manchen 
weniger  bequem  ist,  wird  der  Beitrag  von  denjenigen  Herren  mittelst 
Nachnahme  von  der  Post  eingezogen,  die  ihn  für  das  laufende  Jahr 
nicht  praenumerando  eingesandt  haben. 

Für  die  französischen  Mitglieder  beträgt  der  Jahresbeitrag  9  francs, 
wofür  die  Hefte  franco  nach  Paris  gesendet  werden. 

Der  Preis  der  durch  den  Buchhandel  zu  beziehenden  Exem- 
plare der  Zeitschrift  beträgt  3  Thlr.  für  den  Jahrgang;  einzelne 
Jahrgänge  w^erden  vom  Vereine  für  den  Preis  von  2  Thlr. ,  das 
Beiheft  zum  5ten  Jahrgang  (enth.  Revision  der  Otiorhynchus-Arten 
von  Dr.  Stierlin)  für  l^Thlr.,  das  Beiheft  zum  8.  Jahrg.  (Revi- 
sion der  Tenebrichiden  von  Dr.  Kraatz)  für  2\  Thlr.  abgegeben. 

Bei  Geldsendungen  an  den  Herrn  Rendanten  wird  gebeten  auf 
der  Adresse  hinzuzufügen: 
I  Entomologische  Vereins -Angelegenheiten. 


tn 


J¥ 


Gediuckt  bei  A.  W.  Schade  in  Kerliii  ,  Stallscbreil)erstr.  47.