Berliner / .
Entomolog^ische Zeitschrift.
/
Herausgegeben
von dem
Entomologisclien Vereine in Berlin.
Achter Jahrgang. (1864.)
(Mit 3 lithographirten und 2 Kuplertafelu.)
Redacteur: Dr. G. Kraatz.
Berlin, 18G4.
n.e:. - . J
In Cominission der Nicolai 'sehen Verlags-Bucbhandlunf^.
i'^'^A^-t
/v> S -e ci !>
Vereinsaugelegenheiten.
w.
ährend Heft I. uud II. bereits im Februar 1864 ausgegeben
wurden, verzögert sieb die Versendung des dritten und vierten Hef-
tes für diejenigen, welcbe mit denselben zugleich das Beiheft er-
halten, bis in das Jahr 1865.
Das Beiheft enthält eine Revision der Tenebrioniden-ATten der
alten Welt aus den Lacordaire'scben Gruppen der ErodUdes, Ten-
tyriides (sens. iat.), Akisides, Pimeliides und der europäischen Ar-
ten der Gattung Zophosis, deren exotische Species H. A. Deyrolle
gegenwärtig bearbeitet.
Mit Rücksicht auf bereits verschieden laut gewor-
dene Wünsche ist der Preis für die von der Buchhand-
lung zurückgegebenen ersten 6 Jahrgänge inclusive In-
dex und Beiheft zu Jahrgang V. (Stierlin: Otiorhyn-
chus) auf 12 Thlr. herabgesetzt worden, obwohl sie mit
•32 Tafeln ausgestattet sind und ihr Ladenpreis 18| Thlr. ist.
Die Lepidopterologen sollen Jahrg. I — VI, incl. Index, excl.
Beiheft, für 10 Thlr. erhalten, da das Beiheft für sie meist unnütz ist.
Zur schnelleren Vergröfserung der Bibliothek hat sich die Mehr-
zahl der Berliner Mitglieder zu einer besonderen jährlichen Beisteuer
bereit erklärt; auswärtige Mitglieder werden sich dem Verein durch
Bücherspenden (Separata etc.) sehr verpflichten.
Nachdem der Verein durch den Tod des Herrn Prof. v. Bä-
rensprung leider eines seiner Vorstands - Mitglieder verloren hat,
welches sich seit der Gründung des Vereins lebhaft für denselben
iuteressirle und die wenigen Mufsestunden gern seiner Sammlung ')
und wissenschaftlichen Arbeiten im Gebiete der Entomologie wid-
mete, wurde an Stelle desselben in der Sitzung am 1-3. October
Herr Rcgierungsrath v. Kiesenwetter zum Mitgliede der Redac-
tions-Commission erwählt, im Uebrigeu der frühere Vorstand wie-
dergewählt.
') Vergl. über dieselbe den Sleiu'schen Bericht auf S. 383— 384.
II
Im Laufe des Jahres sind dem Verein beigetreten:
Herr Emestc Aliard in Paris.
- Ed. Bugnion in Lausanne, gegenvv. Sind. phil. in Berlin.
Grandin de l'Eprevier, Major au quatrienie Hussards in
Vendome (Loir et Cher).
Fr. Hey er II., Hofgerichls-Advokat in Dariusfadt.
Jan nicke in Frankfurt a. M., Revisor an der Taunusbahn.
V. Kraatz, Oberst-Lieulenant in Münster.
Conrad Linck in Petersburg.
Joseph Müller, Zuckersiedemeisfer in Wrdy pr. Caslau in
Böhmen.
L. Scheffler in Blankenburg am Harz.
Ad. Streckfufs in Berlin, wieder eingetreten.
Freiherr v. Türckheim, badescher Gesandter in Berlin.
Durch ein Versehen wurde bisher in der Mitglieder-Liste noch
nicht aufgeführt:
Herr C. Kretschmar in Berlin.
Herr Dr. Möller in Melsungen ist nach brieflicher Mittheilung des
H. Hauptkassirer Riehl im Januar 1864 verstorben.
Ihren Austritt aus dem Verein erklärten:
Herr Dr. Clasen in Rostock wegen vorgerückten Alters.
Baumeister Kessler in Berlin.
- Maler Mutz eil in Berlin.
C. Schönberner in Berlin.
Nach den Mittheilungen des Herrn Rendanten werden fortan
als ausgetreten betrachtet:
Herr Bauführer Pieper in Zeven.
Lehrer Wagner in Berlin.
Tischlermeister Stieber in Berlin.
Schriftenaustausch wurde bcscblossen auf Wunsch der Redac-
tion des .^Zoologischen Gartens^'' in Frankfurt a. M.
11
halt
Heft I und 11. S. 1 — 170, i — iv, ausgegeben Anfang Februar I8H;3.
Heft HI und IV. S. I — IV, 171 — 406, v — xviir, 1 — 16, ausgegeben Ende
December 1864.
Seite
Vereins-Angelegenheiten I — II
Abhandlungen:
Ueber die Artrechte der europäischen Maikäfer (Me/o/oM?AaFabr.)
von Dr. G. Kraatz I — 16
Uebcr die Mundtheile und die Fühlerbildung der europäischen
Xylophagi sens. strict. vom Oberförster Eich ho ff in Hil-
chenbach. (Dazu Taf. I.) 17 — 46
Einige für Deutschland neue Käfer, aufgezählt von Dr. G. Kraatz 47 — 48
Diptera Americae septentrionalis indigena descripsit centuria
quinta H. Loew 49—99
Catalogus generum et specierum quae insunt in quinque priniis
dipterorum centuriis 100 — 104
Die egyptischen Dytisciden von Dr. H. Schaum 105 — 108
Neue Hydroporen aus Europa und dem gemäfsigteu Asien von
Dr. H. Schaum 109 — 113
Beiträge zur Kenntnifs der Carabicinen von Dr. H. Schaum.
(Hierzu Taf. II.) 114—126
Drei für Deutschland neue Staphylinen^ beschrieben von W.
Scriba, Pfarrer in Oberlais 127 — 129
Oxypoda investigatoruni Kraatz n sp 130
Zur critischen Kenntnifs europäischer Käfer-Arten. Erstes
Stück ( I — .^0). Von Dr. G. Kraatz 131 — 142
Zur critischen Kenntnifs europäischer Carabicinen von Dr. H.
Schaum 142 — 144
Ueber einige neue und wenig bekannte sicilianische Käferarten
von Dr. G. Stierlin in SchafFhausen 145 — 153
Grundzüge eines natürlichen Systems der Rüsselkäfer von Dr,
G. Kraatz 154 — 170
Revision der Znhroiden von H. Schaum 171 — 194
Coleopterorum messis in insula Cypro et Asia minore ab Eu-
genio Truqui congregatae recensitio: de Europaeis notis
quibusdam additis. Auetore Flaminio Baudi a Selve.
Pars prima 195 — 233
Notiz über die Mantis-kvien bei Buenos-Aires von Professor
Burnicister 234 — 238
Beitrag zur Käferfauna Griechenlands. Neuntes Stück. Cur-
culiunidae von v. Kiese avvettcr. (Hierzu Taf. III., IV.
Fig. 1—5). 239 — 294
Eine entomologische Excursiou in Krain und dem Küstculande
im Jahre 1863 von H. v. Kiescuwctter 295 — 304
IV
Ueber die zur Untergattung Anthodyles Ksw. gehörenden Ar-
ten der Gattung Malachius von Dr. G. Kraatz und H.
V. Kiesenwetter. (Hierzu Taf. V. Fig. 1 — 3.). . . . 305 — 312
Der Frafs des Kalin-Eichen-Wicklers {Torfri.t viridana Linn.)
im Berliner Tliiergarten vom Jahre 1863 von Max Wahn-
schaffe, Lieutenant a D. in Weferlingen 313 — 317
Zur Synonymik der europäischen Coleopteren, von Oberlieute-
uant L. v. Ileyden in Frankfurt a, M 318 — 328
Ueber Molorchus abhreviatus Panz. und Salicis Muls. von
Demselben (Hierzu Taf. IV. Fig. 6, 7.) 329-333
Zur Kenutnifs der deutschen Heteroneura- \\ien. Vom Direk-
tor Dr. H. Loew in Mcseritz 334 _ 346
Die Arten der Gattung ßalioptera. Von Demselben. . . 347 — 356
lieber die europäischen Arten der Gattung Diastal a. 357 — 368
Zur Fauna des Oberharzes von C. Wilken in Hildesheim . 369 — 373
Eine neue Art der Staphylinen-Gattni\g Homorocerus beschrie-
ben von Hofrath v. Öolsky in Petersburg. (Hierzu Tafel
IV. Fig. 8, 9.) 374—376
Ueber Necrophoriis fossur und galliciis von Pfarrer W. Scriba. 377 — 378
Zwei neue Slap/iylinen-Avten, von Demselben 379 — 380
Xi/loteriis Querciis, eine neue deutsche Xylophagen-Arl, be-
schrieben von W. Ei eh ho ff in Hilcheubach 381 — 382
Des verst. Professors v. Baerensprung hhiterlassene Hemipte-
ren-Öammlung, von J. P. E. Frdr. Stein in Berlin . . 383 — 384
Ueber Glomeris Dalmatina Stein Von Demselben . . . 385 — 386
JNeuc Arten der Gattungen Antidipnis und Dasytes von H. v.
Kiesen Wetter. (Hierzu Taf. V. Fig. 7, 8.) .... 387 — 389
Clytns liruckii Kraatz nebst Note über Clytns Heydeni üticrl.
(Hierzu Taf. IV. Fig. I.) 389 — 391
Kleinere M itlheilungen
Zwei für Deutschland neue Käfer-Arten. Von G. Kraatz. . 392
E.vcnrsion des cntomologisclien Vereins am 12 Juni. Referen-
ten C Fischer, Pfützner, Frdr. iStein 392—394
Eine E.xcursion nach Albendorf in der Grafschaft Glatz, von
Baron v. Rottenberg in Breslau 394—395
Ueber Criocephalus von H. Michow 395 — 396
Ueber Bostrichus Inspinus Ratz, von M. Wahnschaffe . . 396 — 397
Ueber Doryluinus 7naJalis-La.v\cu, Gracilia pyginaea, Sirex
gigas von R. Ilartig in ßraunschweig 397
Ueber Lepidoplcra von C. Kretschmar 397 — 4(Jl
Ueber Bostrichus Curyli Von W. Eichhoff 401
Kurzer Bericht über die 39ste Versammlung deutscher Natur-
forscher und Acrzte in Giefsen von Dr. G. Kraatz . 402 — 106
Neuere Literatur i — xvm
Catalog der Dipteren aus der Berliner Gegend, gesammelt von
Ruthc, zusammengestellt von 0. Ch. Puls in Gaud . I — 14
Ucborsifht ülier die gogebouon Abbildungen.
Kauf- und Tausch-An-rclcgcuheitcn. Öielio die Umschläge.
Berliner
Entomologische Zeitschrift.
Herausgegeben
von dem
Eutomologiscben Vereine in Berlin.
Achter Jahrgang. (1864.)
Erstes und zweites Vierteljalirsheft.
(Hierzu 2 Kupfertafeln.)
Redacteur: Dr. G. Kraatz.
BerUn, 1864.
Nicolai 'sehe Verlagsbuchhandlung
(in Commission).
Inhalt des ersten und zweiten Heftes.
(S. 1 — 170, I — IV, ausgegeben Anfang Februar 1863.)
Seite
Abhandlungen:
Ueber die Artrechte der europäischen Maikäfer (3Je/o/onMa Fabr.)
von Dr. G. Kraatz 1-16
Ueber die Mundtheile und die Fühlerbildung der europäischen
Xylophagi sens. strict. vom Oberförster Eichhoff in Hil-
chenbach. (Dazu Taf. I.) 17—46
Einige für Deutschland neue Käfer, aufgezählt von Dr. G. Kraatz 47 — 48
Diptera Americae septentrionalis indigena descripsit centuria
quinta H. L o e w 49—99
Catalogus genemm et specierum quae insunt in quinque primis
dipterorum centuriis 100 — 104
Die egyptischen Dytisciden von Dr. H. Schaum 105 — 108
Neue Hydroporen aus Europa und dem gemäfsigten Asien von
Dr. H. Schaum 109-113
Beiträge zur Kenntnifs der Carabicinen von Dr. H. Schaum.
(Hierzu Taf. II.) 114 — 126
Drei für Deutschland neue Staphylinen^ beschrieben von W.
Scriba, Pfarrer in Oberlais 127 — 129
Oxypoda investigatorum Kraatz n. sp 130
Zur critischen Kenntnifs europäischer Käfer -Arten. Erstes
Stück (1 — 50). Von Dr. G. Kraatz 131-142
Zur critischen Kenntnifs europäischer Carabicinen von Dr. H.
Schaum 142-144
Ueber einige neue und wenig bekannte sicilianische Käferarten
von Dr. G. Stierlin in Schaffhausen 145 — 153
Grundzüge eines natürlichen Systems der Rüsselkäfer von Dr.
G. Kraatz 154-170
Neuere Literatur i — iv
lieber die Artrechte der europäischen
Maikäfer (Melolontha Fabr.)')
von
Dr. G. Kraut z.
V<
on den bekanntesten beiden deutschen Maikäfer -Arten, welche
bereits Fabricius als Melolontha vulgaris und hippocastani ^) untei'-
schied, scheint die letzlere unter allen Umständen an dem Ge-
sammthabitus , an ihrer meist kleineren, etwas gedrungeneren Ge-
stalt, der plötzlich verschmälerten, kürzeren und dünneren After-
spitze^), sowie auffallender Weise an dem schwarzen Aufsenrande *)
der Flügeldecken leicht kenntlich zu bleiben, obwohl sie bald schwarze
bald braunrothe Beine hat, während die letzteren bei vulgaris nur
äufserst selten dunkel werden.
Bei der dritten deutschen Art, welche in den Insekten Deutsch-
lands *) von Erichson als albida beschrieben ist, regen sich bereits
* ) Dieser Aufsatz bildete die Grundlage zu einem Vortrage über den-
selben Gegenstand in der zweiten Sitzung der zoologisch-entomologischen
Section der 38sten Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte zu
Stettin.
2 ) Syst. Eleuth. II. p. 161. 6. und p. 162. 7.
^) So nenne ich kurz die Verlängerung des Pygidiums; nach Erich-
son soll sie bei beiden Geschlechtern gegen das Ende hin ein wenig er-
weitert sein, indessen ist die Erweiterung hauptsächlich ein Attribut der
ÄtjJjJocasfa/ii-Männchen, bei welchen auch die Spitze länger ist; es finden
sich übrigens auch Weibchen mit schwach erweiterter und Männchen mit
nicht erweiterter Afterspitze. — Die von Erichson beschriebene bemer-
kenswerthe Varietät des $ von vulgaris mit aufiallend breiter, am Ende
scharf ausgerandeter Afterspitze fing ich in einem Exemplare bei Berlin.
*) Nach einer mündlichen Mittheilung Suffrian's auf der Naturforscher-
Versammlung soll derselbe bei den Exemplaren aus der Gegend von Sie-
gen fehlen.
') Naturgesch. der Ins. Deutschi. III. p. 672.
Berl. Enlom. Zeitschr. VJH. J
2 G. Kraalz: über die Arirechie
Zweifel, ob sie von der vulgaris verschieden sei, denn Redlenba-
cber füg! zn seiner kurzen Charakteristik derselben ' ) die Note
hinzu: ,, wahrscheinlich nur eine Abart der vulgaris'". Hiergegen
wendet Bach in der Berliner entomologischen Zeitschrift * ) vom
Jahre 1858 Folgendes ein: .,Wenn Redtenbaeher a. a. O. die Ver-
muthung ausspricht, dafs Mel. albida wahrscheinlich nur eine Ab-
art der vidgaris sei, und sie in seiner Beschreibung nur dui'ch eine
sehr dichte, lange Behaarung unterscheidet, so mufs man fast an-
nehmen, dafs er wirklich die ächte albida nicht vor sich hatte, de-
ren Weibchen beim ersten Blick daran zu erkennen ist, dafs ihm
die lange Hinlerleibsspitze gänzlich fehlt; wenigstens war dies bei
den 20 bis 30 Stücken, die ich von hier bis jetzt, schon in Händen
hatte, immer der Fall. Ich habe den Käfer namentlich im Jahre
1842, ehe Mulsant's Lamellicomes und Erichson's Naturgeschichte
erschienen waren, an fünf bis sechs der namhaftesten Entomologen
gesandt, die einstimmig der Ansicht waren, dafs er sich von M.
vulgaris sehr wohl unterscheide.
Bach's Vermuthung, dafs Redtenbaeher nicht die ächte M. al-
bida vor sich gehabt habe, läfst das Vorhandensein einer u nachten
albida voraussetzen, mit welcher wir uns zunächst zu beschäftigen
haben, da sie in der That existirt; es wird auch an derselben in
Oesterreich nicht fehlen, da sie bei Berlin sogar häufig ist, wenn
wir unächte albida solche Exempl. der M. vtdgaris nennen, bei de-
nen die Härchen auf den Flügeldecken so dicht stehen, dafs sie die
Grundfarbe verdecken und fnehr schuppen- als haarförmig sind, ohne
dafs jedoch den Weibchen die lange Hinterleibsspitze fehlt; — die
Männchen der unächten albida von denen der ächten zu unterschei-
den, haben wir von Bach a. a. O. noch nicht gelernt.
Ein genauerer Blick auf die eben beschriebene unächte albida
zeigt uns, dafs fast sämmtliche Stücke derselben weiblichen Ge-
schlechts sind, während die Männchen die ächte vulgaris bilden,
d. h. feinere, weniger dicht stehende Härchen besitzen '), welche
•) Fauna austriaca ed. II. p. 454.
^) Jahrgang II. p. 369
^) Ein höchst auffallendes Beispiel von der Verschiedenheit der
Haarbildung bei den beiden Geschlechtern derselben Maikäferart liefert
uns Anoxia scutellaris Muls, ein im Ganzen wenig bekannter Käfer, wel-
cher sich in den Werken Erichson's und Burineisters noch nicht erwähnt
findet. Während bei den $ dieser Art die schwarzen Flügeldecken ziem-
lich dicht mit gelben Schüppchen bedeckt sind und mehr oder minder
graugelb erscheinen, finden sich bei den (^ nur feine schwarze Härchen,
der europäischen Maikäfer. 3
die bell braunrothe Grundfarbe nur sehr wenig weifslich abdämpfen.
— Als der IVIaikäfer nocb das Spielzeug unserer Jugend ' ) war,
wufstcn wir auch sehr genau, dafs die „Müller" immer die trägen
Weibchen waren, aber die gealterten Entomologen, Erichson und
Burmeister nicht ausgeschlossen , haben auf das verschiedene Haar-
kleid der beiden Geschlechter zu achten vergessen, und sind dadurch
in Irrthümer verfallen, auf die wir später eingehen werden. — Se-
hen wir uns nach der unächten albida weiter um, so suchen wir
sie vergeblich unter 40 von H. Oberförster Micklitz aus lUyrien ein-
gesendeten vulgaris ^cT, weil bei diesen die Flügeldecken fast über-
so dafs die Flügeldecken, mit Ausnahme des lang gelb behaarten Schild-
chens, ganz schwarz bleiben; aach die gelben Schuppenzeichnungen auf
dem Halsschilde des $ fehlen dem (^, welches anstatt dessen eine lan^e,
stellenweise weifsgraue Behaarung besitzt. Auf der vorjährigen Excursion
der Pariser entomologischen Gesellschaft fanden wir den Käfer, ähnlich
wie An. australis bei Cette, einige Meilen von Perpignan mehrfach auf
Taraarix - Sträachern, und in den Ostpyrenäen einzeln auf der Excursion
nach dem Canigou unweit des Plat-Cadi, 2000 Fufs über dem Meere auf
Fichten. Mulsant beschreibt den Käfer als einen südfranzösischen, Kahr
sammelte aber auch mit den meinigen ganz übereinstimmende Stücke in
Italien, und schon Dahl verschickte Exemplare von Pisa als alboscutellata.
Bei dieser Gelegenheit mag auf eine noch unbeschriebene Anoxia aus
Sicilien aufmerksam gemacht werden, deren Männchen nicht selten nur
halb so grofs als das von An. scutellaris ist, ein eben so lang wollig be-
haartes Schildchen, ähnlieh aber mehr graulich behaartes Halsschild, ganz
ähnlich behaarten Unterleib, aber auf den Flügeldecken kurze, feine, gelb-
liche und kräftigere weifse Härchen besitzt, so dafs dieselben fast wie
beim $ von An. scutellaris erscheinen; nur haben sie mehr einen Stich
ins Graue und meist eine Andeutung von Streifenzeichnung, wie bei au-
stralis; sollten sich Uebergänge zu scutellaris finden lassen, was mir sehr
zweifelhaft erscheint, so wäre der Käfer nur um so interessanter; seine
Diagnose kann kurz lauten:
Anoxia sicula: Ano emarginato , pectore albo-lanato, ventre albo-
villoso, lateribus albo-tnaculato, elytris maris inaequaliter tomentoso - sub-
vittatis, antennarum clava nigra., minus hrevi {quam in An. pilosaY ah v.
Er.). — Long. 7 — 9 lin.
Femina latet.
Das Weibchen ist mir unbekannt; die Männchen der sicula sind, wie
gesagt, leicht mit den $ der scutellaris zu verwechseln, so dafs z. B. auf
dem Berliner Museum eine, mit den meinigen ganz übereinstimmende si-
cula zwischen den ächten scutellaris steckt.
') So nennt Burmeister den Maikäfer (Handb. d. Ent. IV.).
4 G. Kraal?.: über die Artrechte
einstimmend hell braunrofli sind. Da dies von der weniger dichten
und feinen Behaarung herrührt, so lernen wir, dafs mit dem Vor-
kommen an einer bestimmten Lokalität eine bestimmte
Haarbildung verbunden sein kann.
Ein weiterer Vergleich der illyrischen und Berliner Stücke cr-
giebt, dafs die ersteren fast durchgängig schmächtiger und etwas
kleiner sind, so dafs namentlich die grofsen, kräftigen, weifslichen
Berliner Weibchen einen auifallenden Gegensatz zu sämmtlichen
illyrischen Stücken bilden, unter denen es also an unächten atbida
gänzlich fehlt.
Geheu wir hierauf zur Betrachtung der Afterspitze über, so
zeigt sich dieselbe bei den illyrischen vulgaris in beiden Geschlech-
tern lang, dabei aber von recht verschiedener Gestall; eine deui liehe
Verkürzung ist nur bei zwei 9, und bei einem derselben noch dazu
in Folge von Verkrüppelung vorhanden.
Bei den Berliner uH/g-aris- Weibchen (den unächten aWida) tritt
augenscheinlich öfter eine Verkürzung der Afferspitze ein, als bei
den illyrischen, wenn sie auch nur selten so stark wird, dafs das
Pygidium einfach in eine stumpfe Spitze ausläuft, ohne jederseits
ausgebuchtet zu sein; dabei bleibt die letztere immer noch deutlich
gestreckter als bei den ächten a/Äü/a-Weibchen aus der Rheinge-
gend, an welchen es somit bei Berlin fehlt. —
Erst nach diesen Betrachtungen wird es möglich ein Urtheil
über die französische 3Iel. albida zu fällen, welche von Mulsant ')
beschrieben ist und eine cspece meridionale sein soll. Alle franzö-
sischen Stücke, welche mir bis jetzt als albida vor- und zugekom-
men sind, gehörten nicht zur ächten albida, sondern stimmten im
Wesentlichen mit der unächten Berliner albida überein, und zwar
die 2 meist mit denjenigen, die eine kürzere Afterspitze zeigen.
Auf solche treffen auch Mulsanl's Worte: „pygidium (de la femelle)
termine par une pointe courte et parfois presque nulle" ganz gut
zu, so dafs mit Sicherheit anzunehmen ist, dafs auch Mulsant ähn-
liche Stücke bei der Beschreibung seiner albida vor sich gehabt hat,
wie sie mir aus Südfrankreich zugekommen sind. Ob die ächte
Mel. albida namentlich in Südfraukreich vorkommt, wird von den
französischen Entomologen unter Berücksichtigung der hier aufge-
stellten Gesichtspunkte entschieden werden können; Mulsant be-
schreibt als albida var. A. pulverea ganz unverkennbar das Männ-
chen seiner albida.
') Lamellicornes p. 409. 2.
der europäischen Miüküfer. 5
Uuter dieser var. pulveren wird das Männchen der Melolontha
albiila de Castelnaii (Hist. ual. t. '2. [). 131. 3.) citirt, aufweiche
auch Erichson seine albida zurückfiihrf, da er sie unter letzterer ci-
tirt. Ist auch Castelnau's Beschreibung schwach genug, so läfst doch
die Valerlaudsangabe Corfu und das Ci tat /armoÄa Parr. keinen
Zweifel, dals die albida Casteln. die candicans Burm. ist, unter
welcher sich auch ausdrücklich die farinosa Parr. citirl findet.
Nach Bach wäre auch die Caslelnau'sche albida nicht die ächte
(d. h. von Erichson beschriebene rheinländische albida), indessen
ist sie diejenige Form, welche zuerst unter dem Namen albida
von Casfelnau in die Wisscuschafl eingeführt ist; mithin also nur
für sie der Name albida in Anspruch zu nehmen. Um Verwirrun-
gen vorzubeugen, soll indessen die rheinländische albida hier für uns
fernerhin die ächte albida bleiben, wenn sie auch nunmelir ihren
Namen mit dem von Bach gegebenen rhenana (Verhandl. d. Nat.
Verein, d. preufs. Rhelnl. II. p. 19) zu vertauschen hat.
Fragen wir, wodurch denn Mulsaut nun seine albida, die wir
so eben für vulgaris var. erklärt haben, von dei- ächten vtdgaris
unterschied, so hat er dieselbe ohne Zweifel vorzugsweise auf vul-
garis $ mit kürzerer Afterspitzc ') begründet; in den Art- Diagno-
sen der albida und vulgaris setzt er ganz deutlich das Haarkleid
der wt/g'miÄ- Weibchen (elytres couverles de poils d'un blanc de lail
et presque en forme de pelites ecailletles) dem der mt/garis-Männchen
(el. couv. de poils courts et ccndrcs) gegenüber; zu a/ÄtV/a- Männ-
chen wurden alsdann ru/g-arts-Männchen mit besonders langer und
dichter Behaarung des Halsschildcs gemacht (prothorax densement
couvert de poils d'un blanc cendrc, im Gegensatz zu vulgaris: pro-
thorax peu densement herisse de poils cendres, assez courts). An-
dere ünlerschiede als die hier berührten bieten die Diagnosen nicht.
Drei serbische weibliche Stücke in v. Kiesenwetter's und mei-
ner Saumilung stimmen genau mit den Berliner vtdgaris überein,
doch zeigt eins die abgekürzte Aflerspilze, was v. Kiesenwetter
Veranlassung gab, sich dasselbe als albida Muls. zu bcslimmcu.
Von den albida der Berliner Königl. Sammlung gehören sämml-
liche französischen Stücke (2 cT und 4 2) zur unächten albida, also
') In der Theorie; in der Praxis wurden v(ui iliiu auch vulifaris $
als albida bestimmt und vera;el»en, deren Pyi:;idium so gul wie <;ar nicht
verkürzt ist; ein Beispiel iiierlür lielert ein von Mulsant stammendes und
von ihm selbst bezetteltes Exemplar seiner alldda in der Sammlung des
Herrn Seidlitz.
6 G. Kraal z: über die Artrechte
zu albida Muls,; ob Erichson dieselben bei der Beschreibung sei-
ner albida vor sich gehabt, kann ich nicht bestimmt sagen; neben
den französischen befindet sich auch ein rheinländisches, und Erich-
son^s Vaterlandsangabe läfst seine Beschreibung beinahe sicherer als
alle anderen auf den rheinländischen Käfer beziehen.
Kommen wir nun endlich zu der Betrachtung der sogenannten
ächten, rheinländischen albida, so finden wir, dafs sie ihren Namen
den dichten, weifsen, schuppenartigen Härchen verdankt, mit denen
nicht die Flügeldecken dieser Art, sondern der weiblichen Exem-
plare bedeckt sind. Das Haarkleid der Flügeldecken wird bei den
Männchen immer noch von wirklichen Härchen gebildet; der
Unterschied in der Stärke der Haare oder Schuppen bei beiden Ge-
schlechtern ist so bedeutend, dafs wohlerhaltene [Männchen der äch-
ten albida weniger weifse Flügeldecken besitzen als wohlerhallene
Weibchen der unächten albida.
Aufser der Behaarung und der Afterspitze des Weibchens soll
sich albida aber nach Erichson von der vulgaris nur noch durch
die schärfer vortretenden Hinterecken des Halsschildes
unterscheiden. Bei aufmerksamerer Beobachtung zeigt sich, dafs
mehr vorgezogene Ecken des Halsschildes vorzugsweise
den $, mehr einfach stumpfe Ecken vorzugsweise den d^
zukommen; ferner dafs die Form des Halsschildes und der Hin-
terecken mit der Gesammtgestalt des Köipers sogar bei den Indivi-
duen derselben Ra<;e und von derselben Lokalität nicht unerheblich
abändert; mithin ist dies Merkmal bei der Trennung von Arten mit
besonderer Vorsicht, im vorliegenden Falle so gut wie gar nicht
anzuwenden.
Ueber die Beule an der Spitze der Flügeldecken, welche nach
Erichson bei albida stärker als bei vtdgaris und bei Aceris noch
etwas stärker sein soll, ist zu bemerken, dafs sie durch eine der-
bere oder dichtere Behaarung scheinbar stärker hervortritt, ohne
wirklich merklich stärker zu sein; auch ist die Beule, so viel ich
bemerkt, im Allgemeinen bei männlichen Stücken stärker, welche
Erichson bei der Beschreibung der Aceris wohl hauptsächlich im
Auge hatte.
Die Behaarung des Halsschildes ist beim cT der ächten
albida meist wesentlich von der des $ verschieden, und zwar beim
crsleren deutlich länger und feiner, mit einem deutlichen Stich ins
Gelbe; dabei schimmert die schwarze Grundfarbe auf dem Discus
deutlich durch, weil sie von den dünnen Härchen des cT weniger
verdeckt wird als von den kräftigeren des 2.
der europäischeil Maikäfer. 7
Erichson hielt die Männchen mil langem, fast filzig behaartem
Halssohild für frische Stücke, Burraeistcr sah in dieser Auszeich-
nung des Männchens ein Merkmal der Art; mit dem Fortfallen
der Worte pronoto piloso aus des Letztern Diagnose der nlbida
bleibt in derselben kfin durchgreifender üiilerschied zwischen seiner
(dbida und albicans ül)rig.
Mulsanl's Beschreibung seiner albida var. A. putverea: ,,protho-
rax couvert de poils d'un blanc sale ou cendre, densement rassem-
bles sur les cotes du disque oü ils forment une bände toulfue lon-
gitudiualement arquee, nioins epais sur Ic reste de la surface oii ils
laissenl enfrevoir la coulcur du fond. Elytres conime poudrees de
poils blancs ou blanchalres" würde recht gut auf das Männchen der
albida passen, doch ist es sehr unwahrscheinlich, dafs er die ächte
albida vor sich gehabt, da ja auch die Männchen der vulgaris ein
länger behaartes Halsschild als die Weibchen haben; nur werden
eben die Haare bei der ächten albida noch etwas länger als bei vid-
garis; bisweilen erreichen sie aber auch bei der letzleren eine kaum
geringere Länge, so z. B. bei einem cf meiner Sammlung aus den
Oslpyrenäcn, dessen Flügeldecken keine kräftige Behaarung zeigen,
die zum Theil abgerieben ist.
Während Erichson angiebt, dafs die Hinlcrleibsspi tze des
Männchens der albida ,,ebenso'" wie bei der vulgaris gebildet
sei, sagt Burmeisler: .,den Hauptartcharakter liefert die Afterdecke;
selbige ist beim cf sehr schmal und auffallend lang zugespitzt,
beim 9 dagegen ohne alle Spitze." Mnlsanl läfst die Afterspilzc bei
seiner albida um ein Drittel kürzer sein als bei der vulgaris. Bei
den rheinländischen albida ist dieselbe fast durchgängig vcrhältnifs-
mäfsig schmäler, wenn auch nur wenig kürzer, nach hinten zu mehr
verengt, namentlich gegen das Pygidium deutlicher abgesetzt als bei
vulgaris, und diese Bildung geht nach Fufs bei allen Stücken durch.
Die Fühlerkeule der albida cT ist oft etwas länger als bei
vidgaris, aber durchaus nicht immer; Erichson beschreibt das dritte
Glied als „einfach, an der Spitze wenig erweitert"; Fufs giebt mir
dagegen brieflich an, es habe ebenfalls den kleinen Höcker der vul-
garis., sei aber am Ende viel mehr erweitert; ich habe bei den mir
vorliegenden Stücken der albida und der mit ihr verwandten For-
men die Gestalt und Jjänge des dritten Fühlergliedcs so merkbarem
Wechsel unterworfen gefunden, dafs mir aus seiner Beachtung kein
sicherer Gewinn für die Unterscheidung der verschiedenen Formen
zu ziehen schien.
V\ as die geographische Verbreitung der albida anbetrilTt, ist zu-
8 G. Kraalz: über die Arir echte
vörderst zu bemerken, dafs im weiteren Verlauf die österreichi-
sche Aceris Er. als eine Varietät der alhida angesprochen wird;
von den albida 2 kaum zu unterscheidende Stücke sind bereits in
Griechenland aufgefunden (vgl. weiter unlen). Drei aus Astra-
can stammende if/e/o/on//ja- Weibchen, welche auf der Berliner Kö-
nigl. Sammlung molUor Nob. bezeticlt sind, können meines Erach-
tens nur zu albida gezogen werden; eins von ihnen hat eine für
albida ziemlich lange Afterspitze, eins ohne Fühler und Füfse zeich-
net sich durch besonders straffe, gelb und welfs melirte Behaarung
des Thorax aus.
Die neuerdings von Herrn Prömmel bei Constantinopel ge-
sammelten Melolonthen zeigen in allen wesentlichen Merkmalen die
gröfste Uebereinstimmung mit albida; das Halsschild ist fast noch
dichter und länger behaart, die meist rothbraune Grundfarbe der
Scheibe desselben scheint nur wenig durch, so dafs das Halsschild
mehr gleichmäfsig dicht graugelb behaart erscheint als bei albida.
Unter den er^vähnlen Exemplaren befand sich ein cT mit deutlich
stärkeren Härchen, und ein $ mit den feinen Härchen des cT auf
den Flügeldecken; letzteres beobachtete H. Fufs auch bei einzelnen
rheinländischen Stücken, ohne dafs ihm jedoch je ein kreidewcifses
Männchen zu Gesicht gekommen.
Bleibt es uns^, trotz der bisherigen Ausführungen und der man-
nigfach abweichenden Angaben der Autoren, leicht, die rheinländi-
schen albida 2 mit der kurzen Hinterleibsspitze von den vulgaris
2, und allenfalls die albida cT mit etwas mehr behaartem Halsschilde
und feinerer Afterspitze von den vulgaris cT des übrigen Deutsch-
lands zu trennen, so gcrathen ^vir in wirkliche Verlegenheit, zu
welcher von beiden Arten vs^ir einige Dutzend griechischer Maikä-
fer, Avelche Krüper eingesendet hat, rechnen sollen. Dieselben sind
fast noch etwas kräftiger, namentlich gedrungener gebaut als die
Berliner Stücke, das Haarkleid auf den Flügeldecken ist meist ähn-
lich dem der albida, die Hinterleibsspitze des 2 aber, welche uns
diese Art so sicher erkennen liefs, ist bei völlig untereinander über-
einstimmenden Stücken bald so lang wie bei vulgaris cT,
bald kürzer, zuletzt ebenso stumpf wie bei albida 2.
Unzweifelhaft haben wir es bei unsern griechischen Exemplaren n)it
der candicans Burm. zu thun (welche nach Burmcislcr die albida
im Osten vertreten soll), obwohl die Beschreibung der Letzteren
nur theilweise zutrifft; denn bei den meisten Krüper'schen Exem-
plaren ist der rautenförmige Eindruck am Vorderrande des Vorder-
rückens nicht gröber punktirt, obwohl hieran nach B. die Art
der europäischen Maikäfer. 9
besonders leicht zu erkennen sein soll, und ebenso ist die Afterdecke
eben nur bei einigen 9 ohne vorragende Spitze, und nur bei ein-
zelnen, namentlich bei 2 Stücken von Naxos, der Länge nach recht
deutlich gefurcht, ein Merkmal, welches Burmeister ebenfalls als
Artcharakter hervorhebt. Hiernach bleibt für candicans kein ein-
ziges charakteristisches ünterscheidungsMerkmal übrig, denn es fehlt
weder an durchaus ähnlich gebauten gleicbgrofsen Stücken der vul-
garis in Deutschland und Frankreich , noch darf die durchschnitt-
lich stärkere "vveifse Behaarung als wesentlicher Charakter gelten,
da wir bereits gesehen, dafs dieselbe nach der Lokalität abändert,
und da aufserdem bei einzelnen, sogar weiblichen griechischen Stük-
ken die Behaarung derartig in die der norddeutschen vtdgaris zu-
rückfällt, dafs sie deutlich feinere Haare zeigen und somit weniger
weifs erscheinen als diese.
Soll von der Form der Afterspilze des d' im Allgemeinen ge-
sprochen werden, so liefse sich allenfalls sagen, dafs der Schnitt
derselben an die von albida Er. erinnert, dafs das Pygidium aber
ebenso kräftig wie bei vulgaris entwickelt ist, der ganze Unter-
schied also darin besteht, dafs das Pygidium an der Basis der Af-
terspitze sich et^vas mehr verengt.
Die Behaarung des Halsschildes ist bei den cT in der Regel
ähnlich der der vtdgaris, bisweilen nur wenig kürzer und fast eben
so wollig wie bei atbida cf .
Die Fühlerkeule ist etwas länger als bei vulgaris, doch hat
Burmeister dies nicht einmal irgendw^ie in Anschlag gebracht.
Nach alledem kann meines Erachtens Mel. caudicans jedenfalls
nur als die griechische Ra^e der Mel. vtdgaris beti'achtet werden,
bei welcher sich die Eigenthümlichkcit findet, dafs die Afterspitze
des $ bald genau so wie bei Mel. vtdgaris, bald ganz ähnlich wie
bei albida gebildet ist. Haben wir aber einmal vulgaris-W eihchen
ohne Afterspitze kennen gelernt, so dürfen wir dies den albida-
Weibchen vis-ä-vis nicht unbeachtet lassen, und es tritt unwillkür-
lich an uns die Frage heran, ob wir es nicht in der albida
mit einer Ra§e zu thun haben könnten, bei der die $
immer ohne Afterspitze sind, wie sie es in Griechenland
häufig sind? Spricht es durchaus dagegen, dafs die Afterspitze
der a/6«c/a- Männchen auch dünner ist als die der i'u/g-ari« - Männ-
chen, oder könnte man es sich vielleicht eher für eine Ra§en- als
specifische Eigenthümlichkeit erklären, dafs die Afterspitze bei den
cT der Form schwächer it.t, deren Weibchen ohne dieselbe sind?
spricht es gegen Letzteres, wenn die Afterspitze bei den griechischen
10 G. Kraatz: über die Artrechte
cT, wo die 9 bald mit bald ohne Afterspitze sind, in ihrer Ent-
wickeluiig förmlich die Form der vulgaris mit der albida vermit-
telt? Es kann aufserdem der Gedanke nicht fern liegen, ob nicht
etwa candicans und albida Formen einer, von vulgaris ver-
schiedenen Art wären, da beiden etwas schlankere Fühler und das
besonders weifse ^>chuppcnkIoid der $ gemein sind? D;mn würden
aber die Gestalt der Afterspilze der d" und das etwas wolliger be-
haarte Halsschild desselben den Charakter specifischer Merkmale ver-
lieren müssen! auch würde es uns dabei jedenfalls noch immer an
Unicrschieden zwischen vulgaris und candicans fehlen. Da aber
Alles dafür spricht, dafs diese eine und dieselbe Art bilden, so
bleiben für albida als einzige charakterische Merkmale übrig, dafs die
Afterspitze des $ stets kurz, die des cT dünn, und dafs sein Tho-
rax etwas länger behaart ist.
Auf griechischem Boden sehen wir den deutschen Lncanns
cervns mit 4gliedrigcr Fühlerkeule, den französischen penlaphyllus
mit Sgliedriger und den furcicus mit ßgliedriger unverkennbar als
Formen einer und derselben Hi rschkäfer- Art vereiuijit vorkom-
men, im vorliegenden Falle nimmt auch der Maikäfer (M. i>?t/-
garis) dort eine Gestalt an, welche es fast unmöglich macht, ihn
mit der gehörigen Schärfe von der albida der Hheinlande zu tren-
nen; dabei darf aber hier nicht vergessen werden, dafs neben
dieser letzteren und mit ihr zugleich in den Rheinlanden die typi-
sche tmlgaris anscheinend scharf getrennt vorkommt; ob die Gränze
zwischen beiden so scharf zu ziehen, wie bisher von den rhcinlän-
dischen Entomologen angenommen, bleibt durch erneuerte sorgfäl-
tige Untersuchungen festzustellen; ebenso ob die griechischen Stücke
zum Theil zu candidans, zum Theil zu albida zu ziehen sind; im
letzleren Falle wäre ein $ bei v. Kiesenwetter aus Aetolicn mit
albida zu vereinigen, obwohl seiu Ilalsschild kürzer behaart ist; die
Krüper'schcn Exemplare der candicans können aber jedenfalls nicht
von vtdgaris specifisch getrennt werden.
Unter der candicans Burm. sind übrigens zwei Hauptformen
zu unterscheiden, die griechische und die türkisch-syrische; bei der
letzteren namenilich fällt die Grundfarbe an den hellen Körperthei-
len mehr ins Gelbe, die Behaarung auf den Flügeldecken wird nicht
selten gelblich, es ist öfters eine Längsfurche auf dem After vor-
handen, und es zeigen sich oft hinter dem Vorderrandc des Hals-
schildes jederseits neben dem mittleren Längseindruck zwei läng-
liche, dichter weifs behaarte Flecken. Dieselben fehlen bei fast
sämnit liehen griechischen Krüper'schcn Stücken ganz, und treten
der europäischen Maihäfer. 11
uns deutlich bei zwei auf Naxos vou ihm gesammelten Exemplaren
hervor. Die letzteren haben einen besonders stumpfen After und,
im Gegensatz zu der vorherrschend rolhen Farbe, ein schwarzbrau-
nes Halsschild; dafs bei ihnen auch die Flügeldecken und Beine
pechbraun sind, mufs besonders auflallen, da mir letzteres bei den
nordischen Stücken nie vorgekommen ist. ')
Die griechische Melolontha ist von Parreyfs seiner Zeit unter
dem Namen farinosa versendet und von Caslelnau als alblda be-
schrieben worden, welcher Name also für die interessante Form auf-
recht zu erhalten ist; sie läfst sich kurz so diagnosticiren:
Melolontha vulgaris var. alblda Casteln. ^) (J'arluosa
Parr. i. litt.). Corpore breviore, magis robuslo^ Ihorace elylrlsque
plerumque rtifo-testaceis, hls densius albldo • pubescentlbiis, pygldlo
maris elongato acutluscido, feminae nunc elonguto, nunc trigono. —
Long. 12 lin.
Die türkisch-syrische Form bildet die typische candlcans Friv.
und ist der vorigen etwa so gegenüber zu stellen:
Melolontha vulgaris var. candicans (Friv.) Burm. ex
parte. Corpore breviore, jnagls robtisto, thorace elyfrisque testa-
ceis^ hls densius testaceo- (seu albldo-) pilosis, illo medlo aplce ple-
rumque bimacidafo, pygldlo marls elongato, acutiusculo , feminae
trigono, Inferdum elongato. — Long. 12 lin.
Da es von grofsem Interesse sein raufste, zu erfahren, was für
Melolonthen v. Kiesenwetler in der Käferfauna Griechenlands in der
Berliner entomol. Zeitschrift ^ ) als 3Iel. vtdgaris, candlcans und
Aceris aufzählt, so war mir die freundliche Mittheilung seiner Ex-
emplare besonders erfreulich; v. Kiesen welter's Bestimmungen wa-
ren von der ausdrücklichen Bemerkung begleitet, dafs ,.die Beschrei-
bungen der Schriftsteller zu seinen Exemplaren nie ganz, immer nur
annähernd hatten passen wollen, dafs ihm aber andererseits noch
keine überzeugende üebergänge zwischen den einzelnen Arten vor-
gelegen hätten."
') Erichson erwähnt bereits eine seltene Abänderung der vulgarig,
bei der die Flügeldecken ganz oder gröfstenlheils schwarz sind ; ein Stück
dieser Art mit schwarzbraunen Flügeldecken und Füfseu erhielt ich aus
Paris; es bildet die var. A. lugubris Muls., und sieht einer var. der hip-
pocailani täuschend ähnlich, welche von Erichsou unter pecloralis Meg.
besprochen wird.
^) Jahrgang H. p. 237.
^) Der Kürze halber mag im Uebrigen die griechische Mel. vulgaris
hier candicans fortgenannt werden.
12 G. Kraal z: über die Arirechle
Naclidem die von Krüper in Griechenland gesammellen Meto-
lonlha bereits ein so klares Bild von der dort einheimischen Form
gegeben, ist über die Kieseuvvelter'schen Stücke zu bemerken, dafs
sie mit einer Ausnahme unzweifelhaft derselben Ra^e angehören,
die Krüper gesammelt hat, und dafs v. Kiesenwelter die beiden
männlichen Exemplare von Aetolien einfach als vulgaris var. be-
stimmte und beschrieb ' ), weil er sie eben nicht von vulgaris spe-
cifisch zu unterscheiden vermochte; drei weibliche Stücke mit ei-
ner kurzen aber deutlichen Afterspitze vom Parnes (Gen. Parnctis,
ein Gebirgszug bei Athen, nicht der berühmte Dichlerberg Parnassus
bei Delphi) scheinen von ihm als Aceris aufgefafst zu sein, weil sie
eine mehr gelbliche Behaarung und kurze Afterspitze besitzen, stim-
men aber in der Gröfse durchaus nicht mit Erichson's Beschreibung
überein; ein 9 von den Aelolischen Alpen ist als candicans be-
stimmt, wegen seiner weifsen Behaarung und seiner grofsen Ueber-
einslimmung mit den vier rheinländischen Stücken (2 (^ und 2 $)
der ächten albida, welche sich v. Kiesen weller als albicans bestimmt
hatte. Die Aehnlichkeit in der Figur und Färbung, sowie in der
Form der Afterspitze zwischen diesem ätulischen Stücke und den
rheinländischen ist so grofs, dafs die etwas kürzere Behaarung des
Thorax des erstercn (aufser der röthlichen Farbe desselben) der ein-
zige Unterschied zwischen ihm und albida $ bleibt; dazu kommt,
dafs ein noch nicht erwähntes viertes Weibchen vom Parnes, auf
welches wir noch unter Aceris zurückkommen, das Halsschild kaum
anders als albida $ behaart hat, aber es zeigt eine deul liehe, wenn
auch kurze Aftcrs[)ilze; diese Stücke machen es besonders schwer,
scharfe Gränzcn zwischen vulgaris var. candicans und albida Er.
festzuhalten. —
Eine vierte deutsche Art ist ßlel. Aceris Er., welche nach
Erichson in Oeslerreich vorkommt, nach Burmeister auch in Ungarn
bis nach Vorderasien, nach v. Kiesenwetter in Griechenland heimisch
sein soll.
Dieser Käfer ist nach meinen Untersuchungen durchaus nicht
von albida zu trennen, mit welcher er in der Form der Hinterleibs-
spilze des ^5* und ? und in der Behaarung des Ilalsscbildes beim (^
übereinstimmt, d. h. in den wenigen charakteristischen Merkmalen,
welche uns für albida bekannt sind; zu den letzlercn darf die dichte,
weifse Behaarung der Flügeldecken nicht gerechnet werden, weil
') Vgl. licrl. Eilt. Ztsclir. II. p. 237; von einer wirklichen Verwaiidt-
scliafl mit extorria isl bei ihnen keine Rede.
dei' europäischen Maikäfer. 13
wir ebenso grofse imd gröfsere Differenzen in der Stärke der Haare
bei Exemplaren der vulgaris aus verscbiedenen Punkten Deutsch-
lands begegnen.
Die Beschreibung der längeren und etwas zotligen Behaarung
des Halsscbildes dieser Art bei Erichson ist hauptsächlich den Männ-
chen entnommen, wie bei der albida von Burmeister; die stumpfen
Hintcrecken des Halsschildes, die Erichson anführt, sind ebenfalls
nur hauptsächlich den (/ eigen, nicht der Art im Gegensatz zu vul-
garis-. Germar sagt (unter pectoralis si6i = Aceris Er.) „thorax stru-
ctura omnino ut in M. vulgari, sed densius villosus". Der Bau
der Hinterleibsspitze der österreichischen Aceris ist vollständig ana-
log mit dem der typischen albida vom Laacher See. Die österrei-
chischen Aceris sind in der Regel etwas kleiner als die rheinländi-
schen albida^ und diese etwas kleiner als die gewöhnlichen vulga-
ris; dennoch bleibt Erichson's Gröfsenangabe halb so grofs als vul-
garis etwas stark, Burmeister und Germar (in der Beschreibung der
pectoralis, vergl. weiter hinten ) nennen den Käfer einfach kleiner
als vulgaris.
Will man nun die Mel. Aceris nicht etwa lediglich ihrer Be-
haarung wegen, die „dichter als bei vulgaris''^ imd ^veniger kräftig
als bei albida ist, von albida trennen, so mufs sie unbedingt mit
dieser vereinigt werden.
Bei dem hiernach constatirten Vorkommen eines zu albida ge-
hörigen Maikäfers ohne dessen kräftige Pubescenz bleibt für die Spe-
cies albida also nur die Afterbildung beim $ und die etwas län-
gere Behaarung des Halsschildes beim (^ übrig. Die Aceris der
Sammlungen stammen wohl gröfstentheils von Ziegler; Redten-
bacher nennt Aceris sehr selten; von den neun österreichischen
Stücken auf der Berliner Königl. Sammlung unterscheiden sich die
beiden letzten Weibchen in der Behaarung und Gestalt geradezu in
Nichts von kleinen albida $. "Wie verwandt übrigens die beiden
Formen sind, geht auch daraus auffallend hervor, dafs Erichson die
österreichische pectoralis Germar unter albida citirt, obwohl
sie unzweifelhaft mit seiner Aceris identisch ist, so dafs dieser Name
dem von Germar weichen mufs. Die Charakteristik, die Letzterer
giebt, ist klassisch, und obwohl sie es ist, mufs fast lediglich aus
der Gröfsenangabe {Mel. vulgari paullo minor) und der Vaterlands-
bezeichnung gefolgert werden, dafs er Aceris und nicht albida vor
sich gehabt hat.
Auf ein mit gröfseren Exemplaren der candicans auf dem Par-
ncs zusammen gefangenes und unbedingt zu ihr gehöriges Exemplar
14 G. Kraatx: über die Artrechle
passen ungefähr die Merkmale, welche Erichson für Aceris angiehl.
nur hat es statt der weifslichen, gelbliche Härchen. Nach Burmei-
ster kommt der Käfer auch in Ungarn bis nach Vorderasien vor.
ehe aber seine Charaktere nicht in anderer Weise festgestellt wa-
ren als bisher, hinderte nichts, dafs kleine Weibchen von vulgaris
oder candicans mit kurzer Hinterleibsspitze als Aceris bestimmt
wurden; Burmeister nennt Aceris bereits relativ breiter als vulga-
ris, was auf die österreichischen Stücke, die ich gesehen, durchaus
nicht pafst; ebenso wenig stimmt seine Angabe, dafs die Afterspitze
sich beim cf etwas erweitern soll, mit Erichson's Beschreibung und
der Bildung der von mir verglichenen Aceris überein.
Nachdem Erichson am Schlüsse der deutschen Melolonthen ')
die europäischen Arten aufgezählt hat, sagt er: „eine der vulgaris
näher verwandte Art scheint noch in Rufslaud vorzukommen und
bis jetzt unbeachtet geblieben zu sein. Sie ist kleiner als M. vul-
garis, die Afterspitze ist im Verhältnifs ebenso lang, aber schmä-
ler, das dritte Fühlerglied ist auffallend kürzer als bei den von mir
beschriebenen Arten, fast kreiseiförmig, die Fühlerkeule dagegen ist
im Verhältnifs länger. Zwei Männchen wurden von Herrn Schüp-
pel der Königl. Sammlung mitgetheilt, ^vo ich sie mit dem Namen
exiorris bezeichnet habe."'
Ich vermag in diesen beiden Stücken entschieden nur Stücke
der vulgaris zu erkennen, bei denen das drifte Fühlerglied kürzer
als gewöhnlich ist; dafs aber daraus kein Artcharakter zu entneh-
men ist, beweisen mir die bedeutenden Unterschiede in der Länge
und Breite des erwähnten Gliedes bei verschiedenen Exemplaren
der iJ/. candicans und papposa. Hätte Erichson neben den beson-
ders kräftigen Berliner eine Anzahl illyrischer Stücke vor sich ge-
habt, so würde er wohl kaum zu der Aufstellung der Art geschrit-
ten sein, zu deren Aufrechterhaltung für mich vorläufig kein Grund
vorhanden ist, es müfste denn die Gestalt der Afterspitze, welche
bei jedem Exemplare der vulgaris fast anders aussieht, für die bei-
den Exemplare der exiorris einen Artcharakter abgeben. Uebrigens
besitze ich auch eine vulgaris von Berlin, welche sowohl den bei-
den Stücken der exiorris in Gröfse, Behaarung und Färbimg täu-
schend ähnlich siebt, als auch ein ähnlich gebildetes drittes Fühler-
glied besitzt.
') Insekten Deutschl. III. p. 67S.
der europäischen Maikäfer. 15
Ericlison's und Biirnieister''s Eintlieilung der aufserdeutschcn
europäischen Arien in solche, bei welchen bald nur das Weibchen
(caiidicans Friv.), bald beide Geschlechier (papposa 111., hybrida
Charp. und praeamhula Kolenati) ohne Afterspitze sind, kann,
wie oben ausgeführt, auf candicans nicht in der bisherigen Weise
Anwendung finden, da die Weibchen dieser Varietät der vulgaris
bald mit bald ohne Afterspitze vorkommen.
Nach dem Materiale der Berliner Königl. Sammlung hatte Erich-
son recht, dem Männchen der andalusischen papposa eine Afler-
spitze abzusprechen; neben ähnlich gebauten Stücken besitze ich
aber auch solche, welche eine ganz deutliche Afterspitze zeigen.
Die seltenen Weibchen, welche ich in seltener Schönheit von Herrn
Dr. Staudinger erhielt, zeigen einen zarten Seidenglanz des Haar-
kleides, welcher auch bei den besterhallenen Männchen nicht vor-
handen ist.
Aeljnlich schöne Stücke von der M. hybrida Charp. aus Gal-
lizien (von Herrn Gougelet in Paris) haben die von Burmeister be-
schriebene Gröfse, kürzere Fühlerkeule, aber im Gegensalz zu den
Angaben dieses Autors, eher eine kräftigere, straffere Behaarung, so
dafs dem Weibchen der Seidenglanz ganz abgeht; bei einem typi-
schen Exemplare der hybrida, welches mir der verstorbene Klug
aus Charpentier's Sammlung gab , sind die Haare wirklich feiner.
Die angegebene verschiedene Bildung der Hinterschienen {hybrida
soll eine erhabene Querkante zeigen) kann ich nicht deutlich her-
ausfinden.
Da Mel. papposa wenigstens in soweit in der Länge der Füb-
lerkeule variirt, dafs die Keule einzelner Exemplare in der Gröfse
ziemlich genau die Mitte hält zwischen der anderer papposa und
meinen Stücken der hybrida, so scheint es mir wohl möglich, dafs
sich die hybrida als lokale Rage der papposa herausstellt, als wel-
che sie Illiger bereits betrachtet hat; der Käfer würde dann eben
nach dem Norden zu kleiner, kräftiger behaart, seine Fühlerkeule
schwächer werden; zu einer bestimmten Entscheidung reicht mein
Material nicht hin.
Von der Melolontha praeambula Kolenaü '), von der Bur-
meister vermulhet, sie könne eine der papposa ähnliche Art sein,
befinden sich einige männliche Exemplare aus Tiflis, darunter ein
typisches, auf der Königl. vSammlung. Die Art hat Aehnlichkeit mit
M. hippocastani , ist aber durch die ganz schwarze, kräftige Füh-
') Meletemata entom. V. (1846).
16 G. Kraatz: über die Artrechte der europ. Maikäfer.
lerkcule des cT und den an der Spitze völlig abgerundeten Hinter-
leib desselben sehr ausgezeichnet.
Erichson rechnet die Art zu den europäischen, sie ist aber aus
den Catalogen der europäischen Arten ausgeschlossen, sobald man,
wie Schaum, den Lauf des Kuban und Terek als südöstliche Gränz-
linien betrachtet.
Nach dem Gesagten ist die Synonymie der deutschen Maikäfer-
Arten und der zu ihnen gehörigen Formen folgende:
Melolontha vulgaris Fabr.
var. albida Redt German.
var. albida Muls Germ., Gallia.
var. albida Gast ein Graecia.
candicans Burm. ... Graec, Syria.
var. exlorris Er Ross. mer.
pectoralis Germ.
Aceris Er Austria.
var. rhenana Bach ... Rhenan. Türe.
albida Er.
hippocastani Fahr Europa.
Es bleibt mir noch Raum übrig um eine kurze Bemerkung über
die rheinländische Mel. vulgaris nachzutragen, von welcher mir Herr
Fufs mehrere Exemplare von Ahrweiler mitgetheilt hat; dieselben
stimmen fast ganz mit der von mir besprochenen illyrischen Form
der vtdgaris überein , sind aber nicht so kräftig entwickelt wie
diese; sehr interessant ist ein Weibchen, welches Herrn Fufs sofort
wegen seiner kürzeren Hinterleibsspitze besonders aufgefallen ist und
jedenfalls noch zu vulgaris gehört, aber mit der kürzeren Afterspitze
zugleich eine kräftigere Behaarung als die übrigen Exemplare aus
der dortigen Gegend zeigt; im Gesammthabitus stimmt es am mei-
sten mit den griechischen Stücken der vtdgaris überein, welche meist
gedrungener sind als die bei Berlin vorkommenden.
lieber die Mundtheile und die Fühlerbildung
der europäischen Xylophagi sens. strict.
vom
Obcrförsler Eichhoff in Hilchenbach.
(Dazu Taf. I.)
▼ ▼ idersprüche und Ungenauigkeiten , welche in den besten und
neuesten über die ächten Xylophagen sich ausdehnenden Schriften zu
finden sind, liefern den Beweis, dafs die Mundtheile und die Fühler-
bildung dieser Käferfamilie bis jetzt noch nicht hinreichend unter-
sucht sind. Ein langjähriges Interesse für diese in ihrer Lebensweise so
eigenthümliche und bei uns Forstleuten leider so berüchtigte Wald-
verwüster- Rotte hat mir Veranlassung gegeben, die meisten deut-
schen und theilweise auch die aufserdeutschen europäischen Xylo-
phagen in Bezug auf die erwähnten Theile mikroskopisch zu unter-
suclien. Gern werde ich auch die exotischen Arten und Genera in
das Bereich meiner Untersuchung ziehen und denen sehr dankbar
sein, welche mich irgendwie durch Mittheilung von Material hier-
zu in den Stand setzen, oder mir einige von den noch unbekannt
gebliebenen Xylophagen abgeben könnten.
Benutzt wurden bei dieser Arbeit:
Hatzeburg's Forstinsecten Theil I., Iste Auflage.
Redteubach er's F'auna Austriaca 2te Auflage, und
Bach 's Käferfauna, Theil II, welches letztere Werk jedoch von
den beiden vorigen bei den Xylophagen nur sehr unwesentlich
abweicht.
Xylophagi (genuini^ Ratzeburg.
Caput globosum, non roslratum, labro plerumque de/iciente.
Antennae brevefi, geniculalae, clava inaximu.
Pedes breves^ iarsis subttis haud spongiosis psettdotelrameriSj
tibiis exlus plerumque denticulafis, seu transversim carinatis.
Maxillamm mala unica, ciliata.
Palpi omnes breves, plerumque conici, triarticulali.
Wie schon Ratzeburg (I. c. I, pag. 129) hervorgehoben hat,
Berl. Entomol. Zeitschr. VIII. 2
18 Eichhoff: Mundtheile
ist der systematische Charakter für die Familie der Xylophagi so
kurz lind allgemeiu. wie es bei vielen anderen Familien möglich ist.
gar nicht darzulegen. Sie sind eben, wie Halzeburg sogt, weder
Rüssel-, Bock- noch HlatlkälVr. Mit letzteren beiden Familien ha-
ben sie eigentlich wenig mehr als die pseudo-telramerische F'ufsglie-
derbildung gemein, den meisten Gruppen der Curcidioniden dagegen,
uamentlicb den Co.ssonkicn, stehen sie sehr nahe. Bezeichnend sind
von äulseren Theilen für die Xylophagi der fast kugelige nie rüssel-
artig verlängerte Kopf, der Mangel der (nur bei Plalypus deutlich
vorhandenen) Oberlippe, die geknielen kurzen Fühler, mit sehr gro-
fsem, nur ganz ausnahmsweise {Vldoeotrihus und Phloeophthortis)
in deutliche Glieder getrenntem, vielmehr meist nur geringeltem
oder ganz derbem Endknopf, und die pseudotctrameriscben, unten
nicht schwammigen Fufsglieder. Von inneren Theilen sind die ein-
fache, nicht getbeiltc, innen meist S-förmig geschwungene Maxillar-
ladc, die dreieckig-herzförmige, seilen länglich ovale Lippe, die ke-
gelförmigen, nur ausnahmsweise (bei Piatypus) wenig geknieten,
nach meinen Untersuchungen durchweg nur dreigliederigen ') Kiefer-
und Lippentaster eigenthümlich.
Da es hier hauptsächlich nur um diejenigen Unterschiede zu
') In allen mir bekannten einschlägigen Schriften werden die Kiefer-
taster der ächten Xylophagen und der ihnen am nächsten stehenden Cur-
culioniden als viergliederig bezeichnet. Kalzeburg (1. c taf. VII Ic, taf X,
4c taf. XII d) bildet sie auch überall als viergliederig ab. An mehr als
Hunderten von Exemplaren, die ich aufs sorgfältigste zergliedert und mit
einem vorzüglichen Mikroskop unter Anwendung von 50- bis 700 fachen
Vergröfserungen untersucht habe, konnte ich nicht zu der Ueberzeugung
von der Richtigkeit dieser Angaben kommen. Vielmehr halte ich dafür,
dafs die Maxillartaster, sowohl bei den Xylophagi, als bei vielen von mir
untersuchten CMrc?f/»oH»rfen nur dreigliederig seien. Allerdings befindet
sich an der Basis des ersten Gliedes ein äufserst feines, kaum den zehn-
ten Theil des Gliedes einnehmendes, etwas verdicktes und deshalb dunk-
leres Rändchen, welches allenfalls als ein besonderes Glied angesprochen
werden könnte. Ratzeburg bildet aber das ßasalglied als halb so lang wie
das folgende ab, Redtenbacher 1. c. beschreibt es überall nur als sehr
klein schwer sichtbar, ohne ein Längenverhältnifs dafür anzugeben. Was
dort und wohl bei allen anderen Schriftstellern, für das Basalglied gehal-
ten und abgebildet wurde, ist sicher weiter nichts als die von der Gelenk-
haut zwischen squama palpigera und Taster bedeckte Basis des wirkli-
chen ersten Tastergliedes (vide Taf. I Fig. 6 und 26). Bringt man zwischen
die Prefsgläser ziemlich viel Wasser, dann kann man bei leiserem nnd
stärkerem Druck ein Zusammenziehen und Ausrecken des Tasters und da-
(1er europäischen Xylophagen. 19
thun ist, welche an Fühlern und Frefswerkzeugen bemerkbar sind,
so werden nachstehend andere Unterschiede nur beiläufig und in
ganz einzelnen Fällen erwähnt, wenn sie nämlich entweder charak-
teristisch für eine Gattung oder nach meiner Meinung bisher noch
nicht anderswo hervorgehoben worden sind.
Die Fühler stehen auf den, mehr oder weniger in die Augen
erweiterten, sie auch wohl in zwei Theile spaltenden, Wangen und
zwar meist dicht bei den Hinterwinkeln der Mandibeln eingelenkt.
Selten stehen sie unterhalb des Stirnrandes mehr oder weniger auf
der Vorderseite des Kopfes, wie bei Plalypus und Phloeotribus.
Sie sind gekniet. Der Schaft ist besonders nach der Basis zu mehr
oder weniger gebogen, nach vorne keulenförmig verdickt, meist län-
ger, selten kürzer (Eccoptogaster) als die Geisel. Diese besteht
bei denjenigen einheimischen Arten , welche ein einfaches drittes
Fufsglied haben, aus zwei bis fünf, bei denen, welche dies Glied
herzförmig oder zweilappig haben, aus fünf bis sieben Gliedern.
Das erste Geiselglied ist allemal stark verdickt, kugelig oder birn-
förmig, das zweite viel schmälere verkehrt kegelförmig, die folgen-
den bis zur Keule kurz, meist viel breiter als lang und nach der
Keule zu an Breite zunehmend. Unter denen mit herzförmigem drit-
ten Fufsglied sind es namentlich die Gattungen Hylesimis und Bla-
slopliagus, unter denen mit einfachem dritten Fufsglied die Gattung
Thamiiurgus. welche dadurch eine Ausnahme machen, dafs die Glie-
der vom zweiten Geiselgliede an fast so lang wie breit und an
Breite unter sich nur wenig verschieden sind. Die Fühlerkeule ist
mit ein Vor- und Zurückschieben dieses Gelenkhautrandes deutlich wahr-
nehmen. Und gelingt es, was bei den gröfseren Arten nicht gar schwer
ist, den ganzen Taster von der squama loszulösen, dann verschwindet der
Rand der Gelenkbaut und mit ihm das vermeintliche erste Glied ganz.
Wollte man aber den an der Basis des ersten Gliedes sichtbaren, äufserst
schmalen, durch keine Gelenkhaut, sondern innig mit dem Gliede verbun-
denen dunkleren Randstreifen als ein besonderes (Basal-) Glied (vergl.
Taf I Fig. 6 und 26) ansehen, dann wären die Maxillartaster sechsgliedrig,
was doch Niemand wird behaupten wollen. Denn an jedem der folgenden
beiden Glieder ist bei gehöriger Beleuchtung ein gleicher dunkler Rand
wie am ersten Gliede bemerkbar. In Nachstehendem ist daher überall
von der Ansicht ausgegangen, dafs die Maxillartaster nur dreigiiederig
seien.
Ganz ebenso verhält es sich, wie schon gesagt, bei vielen von mir
untersuchten Curculioniden. Auch hier kann ich nur drei Glieder an den
dlaxillartastern wahrnehmen.
2*
20 Eichhoff: Mtmdlheile
sehr grofs, meist ein f)rillel iiud mehr (Plalypus) der ganzen Füli-
lerlänge einnehmend und die (Geisel um das Mehrfache an ßreil«^
übertreffend, meist oben und unten etwas zusammengedrückl. um
selten in drei deutlich gelrennte Glieder getheilt, sondern meist mit
undeutlichen kaum abgesetzten Ringen versehen, zuweilen (Cryplvi-
gus , Xylolerus) auch ganz deib. Dem Umfang nach ist sie meist
rundlich eiförmig, selten lang-eiförmig zugespitzt fllijleshiusj. Eine
Lefze ist nur bei Plalypus deutlich vorbanden, sonst fehlt sie ganz
Der Kopfschildrand ist vorne entweder gerade oder sehr wenig aus-
gebuchtet, manchmal auch (Phloeophlhoms. Hylesinus) springt er
in der Mitte dreieckig hervor.
Alle Mu ndtheile sind, wie der ganze Körperbau, kräftig ent-
wickelt. Die Mandibeln, bei den verschiedenen Gattungen und
Arten von sehr übereinstimmender Form, sind hornig, fest, gewöhn-
lich gleichseitig-, seltener gleichschenkelig- (Dryocoetus) dreieckig,
vorne stumpf zugespitzt, am Innenrand, der Kaukante, auf der vor-
deren Hälfte meist zweimal sanft eingekerbt, wodurch ein gröfseres
oder kleineres Zähnchen hervortritt. Es passen die beiden Kaukan-
ten der Mandibeln genau aufeinander und greifen nie übereinander,
ragen daher etwas vor. Auf der unteren Seite sind sie innen etwas
ausgehöhlt, oben dagegen gewölbt, wodurch die Kaukante scharf
hervortritt. Von Behaarung ist daran nichts bemerkbar. Selten
sind die Innenränder (Piatypus) ganzrandig oder (bei Eccoptogaster)
äufserst fein, kaum sichtbar gokerbt. Zuweilen auch zeigt sich vor
der Basis noch eine sehr starke Ausbuchtung. Doch scheint diese
weder generischer noch auch specifischer (vielleicht aber sexueller)
Bedeutung zu sein, indem ich sie bei verschiedenen Individuen ein
und derselben Species (D. aiUographus) an beiden Mandibeln deut-
lich und wiederholt bemerkt habe, während sie bei anderen Stük-
ken derselben Art ganz fehlte.
Die MaxiUen, gleichfalls von kräftiger Consiruction, zeigen
meist sehr übereinstimmende Formen. Nur die Gattung Plalypxts
weicht nicht unwesentlich von der gewöhnlichen Form ab. Bei den
gröfseren Arten sind sie von roth-brauuer, hornartiger. bei den klei-
neren von blafsgelber, mehr pergameut- und am Innenrand meist
von hautartiger Beschalleuheit. Die Angel ist nach vorne stark ver-
breitert, und trägt auf dem geraden Vorderrande die eigentliche
Maxille. An dieser sind siipes, fulcrum und mala innig mit einan-
der verwachsen und deren Scheidelinien selten bemerkbar. Stipes
und fulcrum bilden zusammen ein längliches Viereck, an dessen in-
nerer Seite sich der Lappen innig anschliefst, und dessen vordere
lief europäischen Xylophagen. 21
Seite den Maxillaitasier IrJigf. Der Lappen ist ungetheilt , nach
vorn allniälilic]i verschiuälcrt. und mehr oder weniger zugespitzt
oder abgerundet, am Inneurande mehr oder minder Sförmig ge-
jichwimgcn. Bei denjenigen Arten, welche lief ins Holz gehen (Xy-
loterus , Xijleborus) ist der Innenrand meist sehr dicht mit sichel-
förmig gebogenen , feinen Haarborsten , bei den übrigen , nur in der
Kinde oder in iirautarligen (Gewachsen hausenden Arten mit perga-
mentarligen. kräftigen, zugespitzten Stachelborsten oder Borslenzäh-
nen mehr eiuzehi gewimpert. Diese Bewimperung ist oft an der
Spitze des Lappens dichter und wird nach unten allmählig loser.
Bei Viatypus, welcher in so vielen Beziehungen, so auch hier, als
Ilolzfiesser wieder eine Ansnabme macht, ist der Lappen nach vorne
schmal, fast linear verlängert und trägt an der abgestutzten Spitze
8 bis 10 dicht siebende, kurze, gerade abgeschnittene und aufser-
dem am ganzen Innenrande längere, zugespitzte und einzeln stehende
Borstenhaare.
Die MaxiUa r tas ler sind, wie gesagt, immer nur dreigliede-
rig, meist kegelförn)ig kaum nach Innen gekrümmt. Das erste Glied
ist stets am grölsten, die beiden folgenden meist gleichmälsig klei-
ner werdend. Seilen ist das letzte (ilied abgestutzt kegelförmig
(Xijleborus) und deiiilich länger als das vorletzte. Bei Plalypus
sind sie deutiicb gekniet und üi)erhaupt von etwas unregelmäfsi-
gem Bau.
Gröfsere Verscbiedenheiten als an den Maxillen zeigen sich bei
der Unterlippe '). Das Kinn ist weiter oder enger ausgerandet,
in der Mitte ohne zabnartige Vorsprünge, dagegen au den Seiten oft
mit scbarfen Ecken versehen. Off tritt dasselbe so zurück, dafs es
gar niclil bemerkbar ist. Da wo es sicbibai' ist, hat es meist eine
bornartige, braune, zuweilen auch (Xyleborus) eine blafsgelbe, durch-
scheinende, pergament- oder selbst hautarlige Beschaffenheit.
Die Ijippe (pars fulcralis) neigt sicli im Allgemeinen zur Drei-
ecks- oder Herz- Form. Sie ist sehr lang gestreckt, schmal, gleich
hinter der [Mitte verengt, und hier am scbmälsten bei Boslrichus;
{Tai- I Fig. 24 und 25); mehr länglich eiförmig, also nach vorne und
hinten verengt, und nahe der Mitte am breitesten bei Blastophagus
(Taf. I Fig. 4); bei der Basis der Lippentaster, also vorne am brei-
testen und ziemlich gleichmäfsig bis zur Basis verschmälert, in den
') Der Kürze halber wird iiacbsicliend die jiars fulcralis mit »Lippe«
und der im Innern derselben sitzende baulartige Lappen, die eigentliche
lignla. mit "Zunn;e« bezeichnet.
22 Eichhoff: Mundlheile
meisten Fällen. LcfÄterenfalls sind entweder die Seifen ziem-
lich gerade, oder sie sind, wie bei Hylurgus (Taf. I, Fig. 3), Dryo-
coelus (Taf. I, Fig. 18) und Piatypus, in starkem Bogen abgerundet
fast viereckig; sebr wenig nach der Basis verschmälert, ist sie bei
Polygraphus. An den vorderen Aufsenecken und am Vorderrande
ist sie meist sanft abgerundet oder stumpf zugespitzt. Paraglossen
sind nirgends bemerkbar. An ihrer Stelle beOnden sich öfter aufsen
neben der Basis der Lippentaster längere kräftigere Borstenhaare.
Die Zunge ist meist deutlich zu erkennen und felilt aucli,
zuwider der Behauptung Ratzeburgs (1. c. pag. 130), bei Eccoplu-
gasler (Taf. I, Fig. 27) nicht. Sie ist meist zwischen Basis und
Mitte der Lippe angeheftet und ist als zungenförmiges Läppchen
meist bis über die Basis der ersten Lippentasterglieder verlängert.
Selten haftet sie vor der Mitte oder ist, wie bei Bostrichus und
Blaslophagus^ so breit wie die Lippe, und es erscheint dieselbe, bei
richtiger Lage von oben durchs Mikroskop gesehen, wie eine blofse
Verlängerung der Lippe, indem die Seitenränder der letzteren genau
öiit denen der Zunge zusammentreffen oder wohl gar erstere von
letzleren überragt werden. Meist dagegen beträgt ihre Breite nur
\ bis \ der Lippenbreite und sie ragt als kleines, vorne abgerun-
detes oder mehr dreieckig zugespitztes Läppchen hervor. Stets ist
sie auf der Innenseite behaart, zuweilen mit so dichten pinsclarlig
zusammengedrängten Borsten (Hylurgus) versehen, dafs die wirk-
liche Form des Hautläppchens schwer zu erkennen ist. Besonders
weit hervorragend ist sie bei Bostrichus^ wo sie fast bis zur Mitte
des zweiten Lippentastergliedes ragt; kurz und kaum über die Ba-
sis des ersten Tastergliedes ragend bei Blast ophagus; besonders
deutlich über den vorne gerade abgeschnittenen Rand der Lippe
dreieckig vorragend bei Xylehorus.
Die Lippentaster, wie bei den meisten Käfern, und hier,
übereinstimmend mit den Maxillartastern, dreigliederig und kegel-
förmig, zeigen bei den verschiedenen Gattungen nicht unwesentliche
Verschiedenheiten nach Form und Gröfsen Verhältnissen. Sehr lang,
länger als die Lippe sind sie bei Eccoptogaster: am kürzesten und
nur halb so lang als die Lippe bei Bostrichus. In den meisten Fäl-
len ist das erste Glied am gröfsten und die beiden folgenden neh-
men ziemlich gleichmäfsig an Gröfse und Länge ab. Auffallend grols,
blasenförmig aufgetrieben und mit einem flauscbartigen Barte ver-
sehen, ist das erste Glied bei Xylehorus, während die beiden fol-
genden im Vergleich mit ihm sehr klein erscheinen. Bei den Gat-
tungen Boslriclms und Thumnui'gtis ist das zweite Glied gröfser
<ler europäischen Xylophagen. 23
als das erste und beide sind wie bei Dendroctonns und Eccoptoga-
sler nach der Basis zu verschmälert. Das letzte Glied ist, wenn
auch nicht allemal am kürzesten so doch stets am schmälsten. Fast
breiter als lang und an der Spitze stumpf abgerundet ist es bei Xy-
lo/erus, abgestutzt kegelförmig und länger als breit unter anderen
bei Drijocoeies.
In der am Schlufs folgenden analytischen ßestimmungstabelle ist
die Verschiedenheit der Mund- und Fühler-Bildung möglichst berück-
sichtigt. Die sämmtlicheu Genera lediglich nach den Mundtheilcn
zu unterscheiden ist mir nicht gelungen.
A. Kopf klein, kugelig, gröfs t en t heils in den Hals-
schild eingefügt. Lefze fehlend. Ma xillarlappen nach
vorn allmählich verschmälert, innen Sförmig geschwun-
gen. Maxil lartaster kegelförmig. Tarsen kräftig, er-
weitert, kürzer als die Schienen.
I. Drittes Fufsglied zweilappig oder herzförmig.
I. Gattung Hylastes Erichs.
Tarsorum arllculo tertio cordato.
Anlennarum funicido 7-articidalo, arlicidis ctavam versus lati-
tudine cresceniibus, haec subrotundala^ anmdaia.
Die Geisel der etwas entfernt vor den Augen eingelenkten Füh-
ler siebengliedcrig. Erstes Geiselglied grofs, kugel- oder birnförmig,
2 verkehrt kegelförmig, länger als breit, die folgenden quer, gleich
lang, doch nach der Keule zu allmählich breiter werdend, so dafs
das letzte, zunächst der Keule befindliche Glied fast dreimal so breit
als das 2te Geiselglied ist. Keule kugelig eiförmig, kaum länger als
dick, mit stumpfer Spitze und vier deutlich abgesetzten Ringen.
Unterkieferlappen vorn abgerundet, zugespitzt, am Innenrande mit
starken pergamenlartigen Stachelzähnen und aufserdem mit feinen
Haarborslen strahlenförmig gewimpert. welche an der Spitze etwas
dichter stehen und nach der Basis an Länge und Zahl allmählig ab-
nehmen. Kieferfasler fast so lang wie der Lappen. Glied l länger
als 2 und 3 zusammengenommen. Glied 3 am kleinsten, cylindrisch.
Lippe (Taf. I Fig. 1 von der Seile, 2 von Innen) fast herzförmig,
zwei Dritlheil so breit wie lang, nach der Basis mit nach aufsen
erweitertem Bogen vcrsclunälerl. Zungenspitze schmal, kaimi \ so
breit wie die Lippe, zwi^clien den Uppciiliistern als abgerundetes
behaartes Läppchen bis zum ersten Drillcl des Basalgliedcs der Lip-
M Eichhoff: Mundlheile
pentaster vorragend. Letztere kegelförmig. Glied 1 grofs, eiförmig,
länger als 2 und 3 zusammengenommen. Kinn hornig, kurz quer,
vorne tief ausgerandet, mit scharf vorspringenden Eckzähnen. Man-
dibeln von der gewöhnlichen Bildung, gleichseilig dreieckig, unter
der Spitze schwach gezähnt.
Hierher gehören :
o) mit zwischen den Miltelhüften nicht knopiförmig hervorra-
gender Mittelbrust:
//. brunneus Er.^ ater Payk. , cnnicularius Er., variolo-
sus Perr., attenuatus Er., angustatus Hbst., opacus Er.
h) mit zwischen den IVIittelhiiften knopfartig hervorragender
Mittelbrust:
H. decumunus Er., palliatiis Gyl., Irifolii Müll.
Die übrigen europäischen Arien sind mir noch nicht vorgekom-
men. Es ist mir nicht gelungen, an den Mundtheilen für die bei-
den in ihrer äufseren Gestalt nicht unwesentlich abv^'eichendcii
Gruppen wesentliche Unterschiede zu finden. Bei Gruppe a scheint
die Lippe mehr eiförmig, bei Gruppe h dagegen mehr herzförmig
zu sein.
IL Gatt. Hylurgus Latr.
Tarsorum articuhis tertius cordatus.
Antennarum fiiniculo 6-articulato, articulis ctavam versus lali-
iudine crescentibus^ clava subglobosa.
Ligula parle cordiformi fulcrati mnllo angustior.
Durch die Form der Zunge und Lippe und des dritten Fufs-
gliedes, sowie der Fühlerkeule, von der folgenden Gattung abwei-
chend.
Die Lippe (Taf. I Fig. 3 von //. ligniperda) breit herzförmig,
kaum länger als breit, kurz unter der Einheflung der Lippentaster
am breitesten und beiderseits backenartig erweitert, nach unten stark
verengt, an den vorderen abgerundeten Seitenecken mit einzelnen,
starken, fast bis zum zweiten LIppcntasterglied reichenden Haarbor-
sten. Zunge kaum zwei Drittel so breit wie die Lippe, doch etwa
bis zur Hälfte des sehr gestreckten ersten Gliedes der Lippentaster
reichend, vorn abgeiundet, sehr dicht mit langen pinselarlig ziisam-
mengedrängten ziemlich feinen Haarhorsten besetzt. An den Lip-
pentaslern Glied 1 fast doppelt so lang als 2 und 3 zusaninienge-
nommen, mit einzelnen bis über die Spitze des letzten Gliedes ra-
genden Borstenhaaren. Maxillarlappen oben stumpf zuge.>ipifzt, aufsen
dünnhornig, am pergamentarligon Innenrande mit sanft gebogenen,
der europäischen Xylophagen. 25
kräftigen, ziemlich gleich langen Stachelzähnen und aufserdem mit
steifen geraden Borstenhaaren strahlenartig besetzt, -welche an der
Spitze am dichtesten, nach unten zu allmählig einzelner stehen.
Kiefertasfer, IMandibeln und Kinn von denen der vorigen Gattung
kaum verschieden. Fühlergeisel 6-gliederig, Glied 1 grofs birnför-
mig, 2 verkehrt kegelförmig, länger als breit, die folgenden ziem-
licli gleichlang, aber bis zur Keule stark breiler werdend. Letztere
kugelig, kaum länger als breit, mit 4 deutlich abgesetzten Ringen
und stumpfer Spitze.
Hierher H. ligniperJa Fbr.
III. Gatt. Blastophagus.
Tarsorum articulus lerllus b Holms.
Antennarum funicnlo 6-articulnlo, articttlis clavam versus lati-
tud'ine subaequalibiis^ clava oblotigoovuta^ annulaln.
Ligulae fulcrum ovale, Uta huud latius.
Abgesehen von der Abweicimng in der Bildung des 3ten Fufs-
gliedes, worauf schon College Wissmann (Stetliner entomolog. Zei-
tung, Jahrgang VII pag. 24) aufmerksam gemacht hat, von der vo-
rigen Gattung unterschieden durch die fast doppelt so lange als
breite Lippe, welche kurz vor der Mitte am breitesten, nach vorn
und hinten fast gleichmäfsig verschmälert, also nicht breit -herzför-
mig, sondern länglich eiförmig ist, ferner durcli die Form der Zunge,
welche so breit wie die Lippe (Taf. I Fig. 4 von Bl. piniperda) ist
und endlich durch die Bildung der Fühler. Von Dendröcloiins, wo-
zu die hiL-rher gehörigen Arten von Erichson und Ratzeburg gestellt
wurden,, durch die Zahl der Geiselglieder abweichend. Zunge kür-
zer als bei IJylurgus, kaum über die Basis des ersten Lippenfaster-
giiedes ragend, und fast breiter als die Lippe. Die Behaarung we-
niger dicht, doch die Borsien stärker, kürzer; die Haarborsten an
den vorderen Ecken der Lippe kaum bis zur Basis des ersten Taster-
gliedes reichend, nicht dicht pinselartig, sondern mehr vereinzelt
stehend. Maxillarlappen dünuhornig, vorne abgerundet, am hautarti-
gen Innenrande mit ungefähr 12 fast geraden Staehelborsten und
aufserdem mit feinen, an der Spitze dichter, nach der Basis allmäh-
lig einzelner stehenden Borstenhäreheii strahlig besetzt. An den
Maxillartastern Glied 1 so l.ing wie 2 und .3 zusammengenommen,
diese an Länge kaum verschieden, Glied 3 abgestutzt. Kinn wie
bei Hylurgns. Fühlergeisel 0- gliederig, Glied 1 derselben birnför-
niig, grofs Glied 2 fast dreimal so lang als breit, 3 und 4 kaum
breiter als lang, fast quadratisch, 5 und 6 transversal, die einzelnen
^26 Eichhoff: Mundtheüe
Gcisclglieder vom 2ten an bis zur Keule weni an Breite zuneh-
mend. Keule eichelförniig, doppell so lang als breit, mit 4 deutli.
eben Ringen und abgerundeter Spitze.
Hierher gehören H. piniperda L. und minor Hart, und
wahrscheinlich auch hederae Schmidt. Letzterer bat. wenn das
in meinem Besitz helindliche Exemplar der ächte hederae Schm. isl,
ebenfalls 6- gliederige Fühlergeisel, deren erstes Glied kugelförmig,
die folgenden fünf von gleicher Bieile. Die Keule ist eiförmig,
slumpf zugespitzt mit 4 deutlich abgesetzten Ringen. In keinem
Falle gehört die Art zu Ilylastes, wie Redtenbacher (Faun. anal. II,
826) und ebenso wenig zu Uylesimis, wie Bach (Käferfauna II, 143)
und der Catalogos col. Europ. de 1S62 von Schaum meinen. Lei-
der besitze ich nur ein Exemplar von hederae und mochte defshalb
die IVIuudtheile nicht untersuchen.
IV. Gatt. Dendroctonus Erichs.
Tarsi arliculo priino majore, iertio bilobo.
Antennaruvi funiculo 5-articulato, clava stdjorhicxdata, annulala.
Pulpi labiales artictdo primo basi7i versits atigiisialo, elongalo,
se^jjnentibus muUo longiore.
F'ühlergeisel 5-gliederig, Gciselglied 1 nicht auffallend grofs, ku-
gelig, 2 verkehrt kegelförmig, doppelt so lang als breit, die folgen-
den kurz, quer und bis zur Keule an Länge kaum ab-, aber an
Breite stark zunehmend, so dafs das Glied zunächst der Keule dop-
pelt so breit als das erste und wohl dreimal so breit als das zweite
Geiselglied ist. Keule zusammengedrückt, schief und sehr kurz ei-
förmig mit 4 eng an einander schliefsenden Ringen. Erstes Tarsen-
glied (Taf. I Fii;. 5) fast so lang als 2 und .3 zusammengenommen,
letzteres am kürzesten, zweilappig. iVlaxillarlappen (Taf. I Fig. 6)
grofs, nach vorne allmählig verschmälert und stumpf zugespitzt, der
wenig gebogene Innenrand mit etwa 16 langen, starken einzelste-
licnden Stachelzälinen und aufserdem mit einzelnen, an der Spitze
jedoch gcdtängler siebenden, feinen Haarbörstchen gewimpert. An
den Maxillartastern ist Glied 1 nach der Basis etwas verschmälert
und länger als 2 und 3 zusammengenommen, .3 am kürzesten. Lippe
(Taf. I Fig. 7) laug -eiförmig, nach der Basis etwas verengt. Die
auf der Innenseile stark angeschwollene und langborslig pinsciartig
behaarte Zunge ragt bis zur Mitte des ersten Lippentastergliedes,
isl vorne etwas erweitert und abgestutzt '). Au den Lippentastern
') Dadurch, dafs die Zunge sehr stark angeschvvoUeu isl, schicbl sie
der europäischen Xylophagen. 27
welche auffallend weit von einander entfernt, eingeheftet sind, ist
Glied 1 sehr gesf reckt, mehr wie 2^ mal so lang wie vorne breit,
nach vorne fast keulenförmig erweitert, so dafs es an der Basis fast
nur halb so breit als vor der Spitze ist. Es ist 1:^ mal so lang als
die beiden folgenden zusammengenommen, von denen das letzte am
kürzesten ist. Das Kinn ist hornig, tief ausgerandet, mit dornarlig
vorspringenden Ecken.
Hierher die einzige bekannte europäische Art D. micans Kug.
V. Gatt. Carphohorus.
1'arsi arlicuto primo minuto, secundo majore^ teriio cordato.
AnlennaruKi funiculo b articulato^ clava ovalis, anmdata.
Palpi labiales artictdo primo subquadralo, hoc secundo vix
longiore.
Von Dondroclonus wie überhaupt von allen Verwandten durch
das sehr kurze erste Tarscnglied und von erslerer Gattung noch durch
die Form der Lippentaster unterschieden. Das erste Tarsenglied (Taf. I
Fig. 8) von C. minimus ist kaum mehr als \ so lang wie das zweite,
welches unter den 3 ersten Gliedern am längsten ist. Glied 3 schwach
herzförmig. Fühlergeisel 5-gliederig, daran Glied 1 kugelig, grofs, 2
verkehrt kegelförmig, fast breiter als lang, die beiden folgenden
quer und nicht breiter als 2. Das letzte Glied merklich breiler als
die drei vorhergehenden, doch kaum von der Breite des ersten Gei-
selgliedes. Keule oval mit vier deutlich abgesetzten Ringen, Zunge
als vorne halbkreisförmig abgerundetes Läppchen bis etwa zur Hälfte
des ersten Lippeutastergliedes hervorragend. Lippe herzföimig drei-
eckig, mit gerundet erweiterten Seiten. An den dicht zusammen ste-
henden Lippentastern ist Glied 1 kaum länger als 2, fast quadra-
tisch. Glied 3 länger als 2, abgestutzt kegelförmig. Maxillarlappen
bautartig kurz, am Innenrand fast halbkreisförmig gebogen, vorne
abgerundet und mit 8 bis 10 geraden Stachelborsten ziemlich gleich-
mäfsig gewimpert. Kiefortaster kegelförmig, Glied 1 querquadra-
lisch, 2 kurz, breiter wie lang; 3 so lang wie 1. Kinn bautartig,
kurz, querviereckig, vorne schwach ausgerandet, die Ecken nicht
vorspringend.
Hierher gehört minimns Fbr. und aufserdem wenigstens der
Zahl der Fühlergciselglieder nach auch />«7o«?t« Ratz.
sich zwischen den Prersgliiserii meist zur Seite, und da mir nur ein Exem-
plar von D. micans zum Zer^lipdenl zu Gebole stand, bin ich nicht ganz
sicher, ob die Zunge liier liclilig beschrieben ist.
26 • Eichhof: Mundlheile
VI. Gatt. Phloeophthorus WoU.
(nach dem Cat. Coleop. Eiiroji. von Schauiu de 1862) ').
Die Fühler (Taf. I Fig. 9 von Phl. sparlii), wie bei der fol{?cii-
deii («atluiig auf dem Slinirand oberhalb der Mandibelu eingefiigl.
9- gliederig, wovon die Geisel 5, die Keule 3 Glieder einnehmen,
das lelzte Keuleiiglied an der Spiixe noch einmal kaum sichlb.'ir
geringelt. Glied 1 der Geisel groi's, kugelig, 2 verkehrt kegelförniig,
so breil wie lang, die folgenden an Länge und Breite wenig ver-
schieden. Die Keule besteht aus drei lose und etwas scliief mit ein-
ander verbundenen Gliedern, welche nach Innen kaum merklich er-
weitert sind. Die beiden ersten Glieder sind becherförmig, das leixlc
lang eiförmig. Glied 1 am gröfsten, 3 am kleinsten. Der Ko()f-
schildrand in der Älifte mit einem abgeslumpft dreieckigen Vor-
sprung wie bei P hloeolribus vortretend. Lippe oval herzförmig,
nach der Basis in bauchig erweitertem Bogen verschmälert, kaum
länger als breit. Die Zunge ragt als gleichseitig dreieckiges vorn
etwas abgerundetes Läppchen etwa bis zur Spitze des ersten Lip-
pentastergliedes, ist etwa halb so breit wie die Lippe und läfst sich
abwärts bis in die Hallte der letzteren deutlich erkennen. An den
Lippentastern Glied 1 so lang wie 2 und 3 zusammen. 2 breifei-,
aber kürzer als .3; dieses abgestutzt kegelförmig, doppelt so lang
wie breit. Maxillarlappen am Innenrande n)il etwa 12 geraden stei-
fen scharf zugespitzten Haarborsleu einzeln gewiniperf. An den
Kiefertastern Glied 2 kürzer als die etwa gleichlangen einschliefsen-
den; Glied 3 doj)pell so lang als breit, cylindrisch. Kinn perga.
mentartig, kurz, quer mit zahnartig vorspringenden Ecken.
Nach der äufseren Gestalt der hierher gehörigen Arten schliefst
sich die Gattung Phloeophthorus am mt-istcn der Gattung Carpho-
borus an, und bildet durch die langgestreckte zugespitzte Fühlcr-
kcule mit der Gattung Phloeolrihns den Uebergang zur Gattung
Hylesiniis.
Hierbei- g»'hören P h. spurlii Noerdl. 2) (= tarsalis Foersler)
und rho(io,Uavl tjlus ftlarsh.
') Die Wollaslon'sche Arbeil, worin die Galtung Phloeophthorus zu-
ersl aulgestelll ist, isl mir nir.lil bekannt, der Gattungsname daher aus
dem neuesten Cal Col. Europ. von Scliauni entnommen.
-) Ein von Ilcrrn Dr Kraalz als Hyles. serralicor/nit Hey i. I. einge-
sendetes Stück und ebenso «-in von Herrn Dr. Kosenliauer IVülier als be-
tulae Clievr. bezogenes verm.ig ich von spart ii Noerdl nicht zu unter-
scheiden. Höchstens weicht serrafironiis in der weifsen Farbe der Behaa-
rung, welche bei spartii goldgelb zu sein pilegl, unwesentlich ab.
der europäischen Xylophagen. 29
Vn. Gatt. Phloeotribus Latr.
Tai'sorum arficulus terlius corclatus.
Antennnrtim funiculo 5-ariictdato, clava tamellis tribus elonga-
fis imfructo.
Die Fühler sind bei dieser und der folgenden Gatlung nicht
zwischen Augen und dem hinleren Mundwinkel, sondern mehr auf
dem Stirnrand oberhalb der Mandibeln eingefügt, und deutlich 9-
gliederig. Der Schaft an der Basis hakenförmig gekrümmt und sehr
lang, das erste Glied der 5 -gliederigen Geisel so lang und wenig
breiter als die 4 folgenden, von denen das erste verkehrt kegelför-
mig, die folgenden breiter als lang und gleich breit sind. Die Keule
in 3 blätterartige Seitenlamellen, welche ungefähr so lang wie der
ganze Fühler sind, erweitert. Der Kopfschildrand, welcher bei den
anderen Gattungen vorne mehr oder minder gerade abgeschnitten ist,
tritt hier wie bei der vorigen und der folgenden Gattung in der Mitte
mit einem abgestumpft dreieckigen Vorsprung hervor, gewissermaa-
fsen als Stellvertreter der fehlenden Lefze. Die Zunge ragt als
dreieckiges vorne abgerundetes Läppchen fast bis zur Spitze des er-
sten Lippentastergliedes hervor und läfst sich bis beinahe zur Basis
der Lippe an ihren fast parallelen Seitenräudern erkennen. Sie ist
etwa halb so breit als die fast gleichseitig dreieckige, nach der Basis
stark verschmälerte Lippe, An den Lippentastern Glied 1 länger
als die beiden folgenden zusammen, von welchen das letzte dünnere
am längsten ist. Die Maxillen von gewöhnlicher Bildung, am In-
nenrande mit etwa 12 steifen geraden Stachelborsten gewimpert,
welche an der abgerundeten Spitze kaum dichter als nach unten
stehen. An den Kiefertastern nehmen die drei Glieder allmählich an
Stärke ab. Kinn hornig, kurz, breiter wie lang, vorne tief ausge-
randet mit sehr stark vorspringenden Ecken.
Hierher Phl. olene F., welcher durch seinen äufseren Körper-
umrifs sehr an die zui- Gattung Hylesinus gehörigen Arten Oteiperda
und Verwandte erinnert.
VIII. Gatt. Hylesinus Fabr.
Tarsorum arliculus lertius cordatus^iibiis omnibtis extus serralis,
Antennarum funiculo 1 -articulato, arliculis latitudine inter se
subaequnlihis, clava elongata accuminata^ annulata.
Abdomen simplex, elylra apice declivia.
Fühlergeisel wie bei Uylasles und Eccoptogaster 7 -gliederig,
aber durch die Form der Keule und die gleiche Breite der Geiselgliedcr
30 Eichhoff: MuniUheile
von jener, diircli gczähnle Vorderschienen und die Bildung des Hin-
terleibs und der Flügeldecken von dieser Gattung gut unferscliieden.
An der Fühlergeisel ist Glied 1 birnförmig, etwas länger als 2 und
3 zusammen und nicht viel breiter als dieselben. Glied 2 bis 7 fast
gleich grofs und an Breite kaum verschieden. Keule lang eiförmig,
zugespitzt, dicht behaart und mit 4 deutlich abgesetzten Ringen.
Zunge I bis | so breit wie die Lippe, vorne abgerundet, bis etwa
zur Hälfte des ersten Lippentastergliedes ragend. Lippe herzförmig,
gegen die Basis stark verschmälert. An den Lippentasteru ist Glied l
gestreckt, länger als 2 und 3 zusammen, diese an Länge kaum ver-
schieden. Maxillen von der gewöhnlichen Bildung, am Innenrand
des stumpf zugespitzten Lappens mit 10 bis 12 geraden lang zuge-
spitzten pergamentartigen Stachelborsten und feinen nach unten
längeren Haarborsten gewimpert. Kopfschild in der Mitte breit drei-
eckig vorspringend.
Durch die an der Spitze weniger als hei den verwandten Gat-
tungen abwärts gewölbten Flügeldecken und den hier wirklich vom
zweiten Ring gegen die Afterspilze merklich aufsteigenden Hinter-
leib, scheint mir die Gattung Hylesinus sich der Gattung Eccopio-
gasler am meisten zu nähern. Den beiden vorigen Gal langen steht
sie durch die lang gestreckte und deutliche, fast lose gegliederte
Fühlerkeule ziemlich nahe.
Hierher gehören H. crenaius F.; oleiperda F.; Thuyac Pen-.; An-
bei Perr. (die letzteren 3 Arten habe ich nicht auf die lM(mdlheilc
untersucht), ferner Fraxi7ii F., vittalus F. und die nachstehend be-
schriebene neue Species:
Hyl. Kraatzii.
Elongata^ nigra^ antennis pedibusqtie ferrugineis^ subtns leviter,
supra dense varioloso squamosa, elylris profunde punctato-striatis,
inlerslitio primo tertioqtie apice subelevalis, secundo ante apiceni
ahbreviato Long. \ Lin.
Dem vUlalus sehr ähnlich, aber merklich kleiner und gestreck-
ter. Die scheckige Färbung auf der Oberseite ist dunkler, und min-
der regelmäfsig, die einzelnen Schuppen sind deutlich gröfser. Der
Halsschild ist merklich länger und vorne weniger eingeschnürt, die
Punktstreifen der Flügeldecken sind viel tiefer, die Punkte gröber,
der erste Zwischenraum zunächst der Naht und der drille sind an
der abschüssigen Stelle durch stärkere Schuppenhärchen erhaben,
der zweite vor der Spitze abgekürzt, indem die erste und zweite
Punktreihe sich vereinigen.
der europiUschen Xylophagen. 31
5 Stücke wurden von Herrn Dr. Kraatz an der Mauer des
Nationalmuseums zu Peslli aufgefunden und mir davon 2 zur Beschrei-
bung gütigst mitgetlieilt ').
In keinem Falle gehört zur Gattung Hylesimts F. hederae
Schmidt, wie der Cal. Col. Europ. von Schaum de 1862 meint, da
dieser 6 -gliederige Fühleigeiscl hat (cfr. bei Blastophagus).
IX. Gatt. Scolytus Geoffr. = Eccoptogaster Hrbst.
Tarsoriim arliculns terlius bilobus^ tibiis anticis inctirvis, extus
iniegrls.
Antennarrim funiculo 1 -articulalo , clava stibsolida, undatim
rix annulala.
Elytris apice haud decUvibus, abdomine versus anum stirsuni
ascendenle.
Durch 7-gliederige Fühlergeisel, nicht gezähnten Aufsenrand
der stark gekrümmten Vorderschienen und besonders durch die Bil-
dung des Hinterleibes ist die Gattung charakterisirt. Fühlerschaft
verhältnifsmäfsig kurz, stark gekrümmt. Geisel 7 -gliederig ^), die
Glieder vom zweiten an seiir eng aneinander gedrängt und vom
dritten an viel breiter als lang, wenig au Länge ab- und an Breite
zunehmend. Keule oval oder verkehrt eiförmig. Die 4 Ringel der
letzteren laufen nicht in regelmäfsigen ringförmigen Kreisen, sondern
in wellenförmig geschwungenen Wülsten um die Füblerkeule. Sie
sind sehr eng aneinander gedrängt und geben so der Keule ein festes
fast derbes Anseben. Kinn hornig, breiter wie lang, vorne schwach
ausgerandet. Lippe (Taf. I Fig. 27 von Ecc. scolytus Ratz.) gleich-
seitig dreieckig, nach der Basis stark verschmälert. Die Zunge, wel-
che nach Ratzeburg (1. c. pag. 130 Taf. X. 4d) fehlen soll, ist deut-
lich als ovales, vorne stumpf zugespitztes, bis fast zur Basis des
zweiten Lippentaslergliedes reichendes Läppchen von -^ der Lippen-
breite erkennbar. Von den drei Gliedern der Lippentaster ist das
erste so lang als 2 und 3 zusammengenommen, fast verkehrt kegel-
förmig, also nach der Basis stark verschmälert, Glied 2 fast quadra-
tisch, 3 cylindrisch. Maxillarlappen kurz, am Innenrand mit 12 — 14
') Hylesiiius vestitus Key Opuscul. entomol. XII p. 89, dem variui
und vittatus in der Zeichnung ziemlich ähnlich, aber viel schlanker, bei
Hyferes auf dem wilden Oelbaura, auch bei St. Raphael an den iVlastix-
bäumen, ist auf diese Art nicht zu beziehen. G. Kraatz.
*) Ratzeburg (1. c. pag. 184 Taf. X 4e) beschreibt und bildet die
Fühler ab mit 6-gliederiger Geisel. Ebenso beschreiben sie Redtenbacher
(1. c. 837) und Bach (1. c. 139). Ich habe überall 7 Glieder gezählt.
32 Eichhoff: Mundtheile
lang zugespilzlen Stachelborsten und aufserdem mit feinen Borsten-
haaren gewimpert. Die Kiefertaster sind bei dieser Gattung beson-
ders deutlich nur ais 3 gliederig zu erkennen, dadurch dafs die bei-
den ersten Glieder, gleich dem Basalglied der Lippentaster, nach
der Basis stark verschmälert sind, wodurch die Scheidelinien zwi-
schen je zwei Gliedern scharf hervortreten.
Hierher gehören wohl alle im Calal. Col. Europ. von Schaum
aufgeführten Arten, von denen ich scolyius F. Ratz., muUistriatus
Marsh., pruni Ratzeb., rugulostis Ratzeb. und inlricalus Ratzeb. un-
teisucht und übereinstimmend in Fühlern und Mundtheilen gefun-.
den habe.
II. Drittes Fufsglied einfach.
X. Gatt. Polygraphus Er.
Tarsorum articulus teriius simplex.
Oculis bipartilis.
Anlennaruin funiculus b-articxilatus. clava soltda.
Ligtilne Jitlcrum oblongo -quadratum.
Die Fülllergeisel ist nicht, wie Ratzeburg (1. c. pag. 182) Red-
tenbacher (1. c. 829) und ihnen folgend Bach (1. c. pag. 142) an-
geben, 4-, sondern deutlich 5 -gliederig. Geiselglied i grofs, birn-
förmig, 2 verkehrt kegelförmig, doppelt so lang als breit, und fast
länger als die beiden folgenden zusammen. Diese und das letzte
sind viel breiter als lang, merklich nach der Keule hin breiter wer-
dend. Keule nicht geringelt, derb schief lang eiförmig zugespitzt.
Zunge schwer zu erkennen, indem sie mit ihrer eiförmig zugespitz-
ten Spitze kaum über die Basis des ersten Lippentastergliedes her-
,vorragt. Die Lippe, an der ich die von Redtenbacher (1. c.) er-
wähnte Ausrandung an der Spitze durchaus nicht erkennen konnte,
ist lang viereckig , mehr als doppelt so lang wie breit, mit paralle-
len Seiten und verschmälert sich erst km-z vor ihrer Basis in kur-
zen Bogen. Die drei Glieder der Lippentaster nehmen an Gröfse
allmählich ab. Maxillen von gewöhnlicher Bildung, am Innenrand
des Lappens mit 12 bis 14 ^venig gebogenen Stachelborsten. Das
Basalglied der nach vorn gleichraäfsig schmäler und kleiner wer-
denden Kiefertaster, nach der Basis verschmälert. Das dritte Fufs-
glied ist, wie schon Redtenbacher 1. c. richtig hervorgehoben hat,
einfach, weder herzförmig noch zweilappig. Hierdurch und durch
die in je zwei Hälften getheilten Augen, sowie durch die derbe Füh-
lerkeule nähert sich die Gattung Polygraphus mehr den Bostrichi-
der europäischen Xylophagen, 33
den, namentlich der folgenden Gaitung, als den Hylesiniden, mit
welchen leixteren sie allerdings in der ganzen Körperform mehr
übereinstimmt.
Die einzige bekannte einheimische Art ist P. pubescens Er.
XL Gatt. Crypturgus Er.
Tarsorttm arliculis tribus pj-imis subaequallbus^ simplicibus,
Anlennartim jfunicuto "l-articidato, clava solida.
Fühler (Taf. I Fig. 12, 700 fache Vergröfserung) mit zweigliede-
riger ' ) Geisel und derbem, nicht geringeltem, eiförmigen Endknopf.
Schaft keulenförmig verdickt. An der Geisel ist Glied 1 schief
birnförmig, vorn abgestutzt, sehr grofs, 2 verkehrt kegelförmig,
kaum breiter wie lang, an der Spitze in kurzem Bogen verengt,
und so ebenfalls fast birnförmig. Keule schief eiförmig, zusammen-
gedrückt, sehr grofs, fast die Hälfte der ganzen Fühlerlänge einneh-
mend. Unterkieferlappen kurz, am oberen Innenrand mit etwa 12
ziemlich gleichmäfsig vert heilten pergamentarligen Stachelborsten
gewimpert. Die drei Glieder der Kieferlasier nehmen an Länge
und Breite gleichmäfsig ab. Kinn kurz, quer, vorne ziemlich tief
ausgerandet. Lippe gleichschenkelig dreieckig und nicht, wie Red-
tenbacher (I. c. pag. 830) und nach ihm auch Bach (pag. 137) sa-
gen gleichbreit, sondern bei der Tasterbasis am breitesten, nach der
Basis gleichmäfsig in schwachem, aufsen convexem Bogen deutlich
verschmälert. Die Zunge dreieckig bis zur Basis des zweiten Lip-
pentastergliedes vorragend, vorn etwas abgerundet und etwa ^ so
breit wie die Lippe. Die drei Glieder der Lippentaster nehmen an
Länge und Breite gleichmäfsig ab, das letzte ist stumpf zugespitzt.
Hierher gehören Cr. pusillus Gyl. und cinereus Hbst. *)
') Nach Ratzeburg (1. c. pag 139 und Taf. XIII a ) soll die Fiihler-
geisel bei Crypturgus (pusillus) 4 -gliederig sein. Selbst eine 700 fache
Vergröfserung eines vorzüglichen Mikroskops vermochte mir nicht das
zweite Geiselglied in drei einzelne Glieder aufzulösen. Was dort für ein-
zelne Glieder gehalten zu sein scheint, resp. abgebildet isl, sind parallele
Gelenkstreifen, wie sie sich auch bei anderen Gattungen an der Basis
einzelner Fühlerglieder, und hier besonders im Innern des zweiten Geisel-
gliedes zeigen. Ba.li's Angabe, dafs die Geisel 4 -gliederig sei (I. c. Be-
stimmungslabelle pag. 120) ist also auch nicht richtig, widerspricht auch
seiner Angabe auf pag. 137.
^) Exemplare aus Südeuropa, welche Herr Dr. Kraalz zur Ansicht
eingesendet hat, und deren auch zwei Stück aus Dalmalien sich in mei-
ner Sammlung beiinden, weichen von unserer norddeutschen typischen
Berl. Eulom. Zeitschr. Vlll. 3
;<M Eichhoff: Muiutlheile
XII. Gatt. Hypothenemus Westvv.
Tarsorum arliculo ierlio simplice.
Antennarum funiculo 3-arlicnlato, clavu annulaia.
Die hierher gehörige (wohl kaum einheimisclie, sondern nur
zufällig eingewanderte) Art H. erudilus Westw. ist mir unhekannt.
ich gebe daher die Diagnose und die Beschreibung der Mundtheile
und Fühler nach Redtenbacher (1. c. pag. 831). hanach haben die
Fühler einen ovalen undeutlich geringelten Endknopf und eine nur
3-gliederige Geisel, das erste Glied derselben sehr grofs. Unter-
kiefer mit einem hornigen, am inneren Rande siralilenartig mit Bor-
sien besetzten Lappen. Kiefertaster klein, kegelförmig; Lippentaster
kegelförmig.
XIII. Gatt. Cryphalus Er.
Tarsorum articulis Iribus primis snbaeyualibus. shnplicibus.
Anlennarum funiculo A-arliculalo^ clnva ointli, inciso-annulata.
Fühlergeisel mit 4 Gliedern, deren Glied 1 grofs. zAviebelför-
mig. vorn etwas abgestutzt, die folgenden klein, an Breite nur we-
nig verschieden. Keule grofs, oval, mit 4 deutlichen, an ihrer Ver-
bindung eingekerbten Ringeln, mäfsig stark behaait. Kinn kuiz.
quer, vorne ziemlich stark ausgerandel. Der kurze üuterkiefcrlap-
pen am oberen Innenrande mit etwa 10 bis 12 geraden, gleiohmä-
fsig verfheiÜen, steifen Stachelborsten sirahlenartig besetzt. Kiefer-
taster kegelförmig, Glied 1 und 2 kurz, fast doppejt so breit als
lang, Glied 3 am längsten ' ). Lippe ziemlich langgestreckt, gleich-
schenkelig dreieckig, nach der Basis mit fast geraden Seifenrändern
Form des cinereus Hbst. Ratz, durch gedrungenere, kürzere Form, dicli-
lere Punktirung des Halsschildes und etwas breitere Punktreihen der Flu
geldecken ab. Eine neue Species wage ich jedoch niclit darin zu erkennen.
•) Redtenbacher (1 c. pag. 83) beschreibt die Kiefertaster, %vie die
aller Xylophagen, irrtliümlich als 4-gliederig; die ersten 2 Glieder sollen
schwer sichtbar sein, das dritte grofs, walzenlörniig, das vierte klein. Ich
habe von den meisten hierher gehörigen Arten eine grofse Zahl von In-
dividuen untersucht und überall das erste Glied (wnhl bei Redtenbacher
Gl 1 u. 2) ebenso deutlich sichtbar und länger als das 2te, das 3te (Gl. 4
bei R.) dagegen stets am längsten gefunden. Es ist überhaupt schwierig,
die Länge der Kiefertasterglieder bei den kleineren Arten genau lestzu-
slellen, da sie sich meist stark ineinander verschieben, besonders wenn
sie, was ich bei Redtenbacher vermuthe, in eingetrocknetem Zustande, mit
Balsam präparirt. untersucht werden.
der europäischen Xylophagen. 35
und gleichmäfsig verscIimälerL Zunge vorn etwas schmaler als die
Lippe und abgerundet, bis über die Basis des zweiten Lippentaster-
gliedes ragend. Lippentaster kegelförmig, die '6 Glieder gleichmäfsig
kleiner werdend.
Hierher gehören Cr. fagi Noerdl. '), asperatus Gy\.^ abie-
tis Ratz, (von den Artrechlen des letzteren bin ich nicht ganz über-
zeugt), piceae Ratz., binodulus Ratzb., Tiliae Fabr. und wohl
auch der mir noch unbekannte granulatus Ratz. Sämmtliche
Arten sind auf dem ganzen Körper mit mehr oder minder schup-
penförmigen Härchen bekleidet.
XIV. Gatt. Hypoborus Er.
Tarsorum arlictdo lertio simplici, antecedentibus longiore.
Antennarum funiculo 5-arlicidaio, clava ovali, annulata.
Oculis simplicibus.
H. ficus Erichs., stimmt mit den Gattungen Xyloterus und
den nachfolgenden unter dem gemeinsamen Nameu Boslrichus bis-
her zusammengefafsten Gallnngeu in der Zahl der Fühlergeiselglie-
der, deren 5 vorhanden sind, überein; unterscheidet sich aber von
Xylolerus durch einfache Augen und geringelte Fühlerkeulc und von
den übrigen fiadurch, dafs das dritte Tarsenglied länger als die vor-
hergehenden Glieder ist. An der Geisel ist Glied 1 grofs, kugel-
förmig, die folgenden 4 ziemlich gleich lang, aber abwechselnd brei-
ter und schmäler, so dafs die Geiselglieder 1, 3 und 5 breiter als
2 und 4 sind. Die Keule ist oval und wie die Geiselglieder 1, 3
und 5 mit sehr feinen, langen Haarbörstchen einzeln besetzt. Die
4 Ringe an der Keule sind undeutlich. Die Mundtheile konnte ich
wegen Mangels an hinreichendem Material nicht untersuchen. Sie
scheinen nach Redtenbacher (1. c. pag. 883) eine besondere Eigen-
thümlichkeit nicht zu bieten; doch soll die Zunge (wohl die Lippe)
oval und vorne zugespitzt (wohl die hervorragende Zungenspitze?)
sein.
Hierher gehört aufser Hyp. ficus Er. der in neuester Zeit
entdeckte und von Aube (Ann. de 1. soc entom.) beschriebene H.
mori und unzweifelhaft auch der mir unbekannte genistae Aub.
') Bacli (Käferfauna II, pag. l.'33j Iicliauptel, dafs fagi Noerdl. ein
ächter Bostrichus sei, d. Ii . dafs er .S- gliederige Fülllergeisel habe. Dies
ist entschieden nicht richtig. Vermuthlich beruht der Irrfhum darauf, dafs
Bach bei der Untersuchung der Art, die er mir richtig bestimmt mittheilte,
eine Itlofse Loupe und kein zusammengesetztes I^Iikroskop angewendet hat.
3*
36 Eichhoff: MnniUheile
XV. Gatt. Xyloterus Er.
Tarsoriim arliculus tertius sunplex.
Anieiinarum fnniculo i-artindato, clnra solida.
Octdis bipariitis.
Füljler mit keulenförmig verdicktem Scliaft, 4 -gliederiger Gei-
sel und derbem, nicht geringeltem, breit gedrücktem Endknopf. Von
den Geisclgliedern ist das erste d-ick, zwiebeiförmig, so lang als 2
und .3 zusammengenommen, 2 verkehrt kcgellörmig, kaum länger
als breit, 3 und 4 viel breiter als lang, die Glieder vom dritten an
bis zur Keule allmählich breiter werdend. Letztere ist verkehrt ei-
förmig, an der breileren Spitze ent^veder gleichmäfsig abgerundet
(lineai^is) oder auf der Innenseite etwas zugespitzt (domesticus). Die
Lippe ist (bei domeslicus Taf. I Fig. 10) lang dreieckig, nach der
Basis mit fast geraden Seiten ziemlich stark verengt, oder (bei li-
nealus Taf. I Fig. II) länglich viereckig (ähnlich wie bei Polygra-
phiis) mit fast parallelen Seiten, kurz vor der Basis rasch verengt.
Zunge vorne dreieckig zugespitzt , fast bis zur Spitze des ersten
Lippentastergliedes reichend, fast halb so breit wie die Lippe. An
den Lippentastern Glied 1 kurz, wenig gestreckt, merklich gröfser
als 2; 3 am kleinsten, kürzer als breit, mit abgerundeter Spitze.
Die beiden ersten Glieder tragen eine flauscharlige Behaarung und
erinnern hierdurch wie durch die Bcvvimperung der Unterkiefer an
die, wie Xylolertts^ tief ins Holz gehende Gattung Xylebortis. Der
Innenrand der Maxillarlappen ist nicht mit Borstenzähnen, sondern
mit 25 bis 30 an der Spitze sehr dicht, nach unten mehr einzeln
stehenden, sichelförmig gebogenen Haarborsten gewimpert. An den
Maxillarlastern Glied 1 und 2 kurz, fast doppelt so breit wie lang,
3 am längsten, so lang wie breit, vorne stuntpf abgerundet. Kinn
kurz, quer pergamenlarlig, vorne ausgerandet, mit vorspringenden
Ecken. Die Schienen sind aufsen im Bogen erweitert, welcher
ziemlich gleichmäfsig bis zu dem Zahn an der inneren Vorderecke
verläuft, ohne dafs, wie sonst, die vordere Aufsenecke winkelig oder
dornartig vorspringt. Die Schenkel sind an dem vorderen Ende des
Innenrandes bei der Schienenbasis in einen deutlichen dreieckigen
Lappen erweitert, welcher bei den verwandten Gattungen kaum
bemerkbar ist.
Die Gattung Xylolerus scheint mir sowohl nach der Gestalt
der hierher gehörigen Arten als auch nach der Bildung der Maxillen
und der Lippe sich am meisten der Gattung Xyleborus zu nähern.
Durch die Form der Augen nähert sie sich der Gattung Polygraphus.
dei- europäischen Xylophagen. 37
Hierher gehören X. dornest icus L. und lineatus Ol., wel-
che wegen ihrer verschiedenartigen Fühler- und Lippenbildung wohl
füglich jeder eine besondere Gattung bilden könnten. Bachs (1. c.
pag. 120) Angabe in der Bestimmungslabelle, wonach die Geisel
5-gliederig sein soll, beruht wohl auf einem Schreibfehler. Dieser
widerspricht seiner richtigen Angabe auf pag. 138.
XVI. Gatt. Xyleborus.
Yarsorum arlicutis tr'ibus jirimis subaequalibus, simplicihxis.
Anlennunim funicido 5-urlicidalo, clava subglobosa, subannu-
lata.
Ligula parte fidcrali multo angustlor.
Palpi labiales articulo primo inaximo, injlalo^ villoso-barbuto.
Maxillurum mala intus pilis J'alcatis dense ciliata^ artictdo
ultimo palporum antecedentibus longiore.
Diese mit den 4 nächstfolgenden bislier unter dem gemeinsamen
Namen Bostrichus verbundene Gattung zeichnet sich vor allen
übrigen Xylophagen durch das sehr grofse, blasenförmig aufgetrie-
bene, flauscharfig behaarte erste Glied der Lippentaster und durch
die nur bei Xylolerjis annähernd sich wiederfindende, ganz cigen-
thümlichc Bcwimperung der Maxillarlappen aus.
Die Zungenspitze tritt als scharf dreieckiges Läppchen zwischen
den Lippentastern bis etwa zur Hälfte des ersten Gliedes derselben
sehr «leutlich hervor und ist einzeln mit kurzen Börsichen versehen.
Das erste Glied der Lippentaster auffallend grofs, besonders nach
Aufsen blasenförmig aufgetrieben und mit einem von der Zunge
schief nach Aufsen und Oben sich ziehenden nauschartigen, dichten
Barte versehen. An Grölse übertiilft es die beiden folgeudeu sehr
kleinen Glieder um das 4- bis 6- fache. Glied 2 ist breiler als lang,
3 etwas länger als breit, abgestutzt kegelförmig. Die Lippe ( Taf. I
Fig. 13 von Innen; Fig. 14 von Aufsen; Fig. 15 Kinn und Lippe
ohne Lippcnlaster) ist mehr oder minder gleichschenkclig dreieckig,
nach der Basis verschmälert, vorne, bei abgelösien Lippentastern
meist scharf abgeschnitten, so dafs der Vorderrand mit den Seiten-
rändern etwas spitze, scharfe Winkel bildet (Fig. 15). Die Seiten-
ränder, welche nach unten etwas convergiren sind gewöhnlich hin-
ter der Mitte sehr schwach eingebogen und vor der Basis wieder
kaum erweitert, so dafs sie etwas geschwungen erscheinen. Das
Kinn (Fig. 15«) ist durchsichtig, fast hautarlig, länger als breit, vier-
eckig, nach vorne etwas verengt und am Vorderrande stark ausge-
bucblel, so dafs die Ecken scharf hervorspringen. An den Unter-
^ Eichhoff: Mundlheile
kiefcin (T.if. I Fig. 16 von dispcni Fig. 17 von dryngraphus) ist der
Lappen ziemlich grofs, oben abgerundet und am ganzen Innenrande
mit 30 bis 40 sichelförmig gebogenen feinen Ilaarborsten bewim-
pert, welche an der Spitze des Lappens äufserst dicht, büschelarlig,
nach unten allmählich einzelner stehen. An den Kiefertastern ist
Glied 1 breiter als lang, 2 fast quadratisch, kurz, 3 Jibgeslutzt- ke-
gelförmig und so lang als die beiden vorhergehenden zusammenge-
nommen. Es verdient wohl Beachtung, dafs die Bewimperung der
Maxillarlappen und die flauschartige Behaarung des ersten Lippen-
tastergliedes sich bei Xyloterus, welche Gattung, wie sämmf liehe
hierher gehörige Arten, nicht in der Rinde, sondern im eigenilichen
Holzkörper der Bäume lebt, wieder findet. Die Fülilergeisel ist
ögliederig, Glied 1 derselben grofs birnförmig, 2 verkehrt-kegelför-
mig, fast so breit wie lang, die folgenden viel breiter als lang und
nach der Keule zu an Länge wenig, aber an Breite deutlich zuneh-
mend. Keule kurz eiförmig, etwas schief, mit 4 wenig deutlichen
nicht abgesetzten Ringen.
Hierher gehören dispar F. , monogrnphus P\, dryographus Er.,
Sojcesenii Ratz., eiirygraphus Ratz, und Pfeilii Ratz. Die Bewim-
perung der Maxillen und die Form der Lippe bei dispar einerseits
und bei monographus und Verwandten andererseits stimmen nicht
genau mit einander überein, so dafs möglicherweise später noch ein-
mal eine Trennung in 2 Gattungen nöthig werden dürfte.
XVIL Gattung. Dryocoetes.
Tarsorum articulis Iribus primis subaequalibus, simplicibus.
Anlennarum ftmiculo 5-articulo, ctava subglobosa subunnidala.
Ligida subovalis. parte lale subcordala fulcrali midlo angtislior.
Palporum arliculo primo majore.
Maxillarum mala spinulis rigidis cdiata.
Fühlergeisel fünfgliedrig, Glied l derselben zwiebeiförmig, mit
gerade abgestutzter Spitze, länger als breit, und so lang wie 2 und
3 zusammengenommen. Glied 2 verkehrt - kegelförmig, länger als
breit, die folgenden kurz, breit, nach der Keule hin an Breite stark
zunehmend. Keule kugelig-eiförnng. mit nicht abgesetzten undeut-
lichen Ringeln. iJppe (Taf. 1 Fig. 18) breit, berzförmig- dreieckig,
nach der Basis zu mit bauchig erweiterten Seitenrändern stark ver-
schmälert, so dafs die gröfste Breite an der Einheftung der Lippen-
taster ist Zunge klein, oval, der der vorigen Gattung ähnlich, doch
mit mehr abgerundeter Spitze, kaum ein Drittel so breit wie die
Lippe An den Lippenlastcrn Glied 1 am gröfsten, fast doppelt so
der europüiscfieii Ätflophagen. 39
breit, wie 2 und fast länger als 2 und 3 zusammengenommen, wel-
ches letztere am kleinsten und abgestiilzt kegelförmig. Die schma-
len Maxillarlappen mit ungefähr 12 staiken pergamenlartigen, stumpf
zugespitzten geraden Stachelzähnen, welche an der Spitze des Lap-
pens wenig dichter stehen, gewimpert. An den Kiefertaslcrn Gljed
1 am gröfsten, fast so lang als 2 und 3 zusammengenommen, Glied
2 am kürzesten. Kinn hornig, sehr kurz, viel breiter als lang, vorn
tief ausgerandet, mit stark vorspringenden Seitenecken. Die (Vlan-
dibeln sind hier etwas länger als gewöhnlich, mehr gleichschenklig-
(laug-) als gleichscilig-(kurz-) dreieckig. Zwischen Mitte und Spitze
der Kaukante helinden sich zwei ziemlich deutliche Einkerbungen,
und unter denselben eine, doch nur hei einzelnen Individuen des
auiographus wiederholt beobachtete, zuweilen aulTallend tiefe Aus-
buchtung (Taf. I Fig. 19), welche möglicherweise sexueller Natur
ist. Unter einigen zvranzig Individuen war sie nur bei dreien, aber
in ganz übereinstimmender Form zu bemerken.
Hierher gehören B. auiographus Ralzb., crytographus Ratzb.,
dactyliperda F., ihUosus Fbr. , auch ein von Herrn Dr. Kraatz zur
Ansicht mitgelheilfes Stück von alni Georg, und wahi scheinlich
auch bicolor llbst (den ich nicht ganz mit den übrigen Arten über-
einstimmend gefunden habe).
XVIII. Gattung. Pityophthorus.
larsorum articidis tribus primis subaequalibus^ simpticibus.
Antennarum funiculo 5-arliculo, clava ovuta. inciso anmdala.
lAgula subacuminala^ parle fnlcral'i ariguslior, haec basin ver-
sus sensim angustala, elongala.
Patpi labiales arlicido primo majore.
Maxillarum mala brevis, spimdis rigidis ciliala.
Habitus und Form der Mundtheile erinnern sehr an Cryptur-
gus, weshalb die hierher gehörigen Arten aucii früher meist dazu
gestellt wurden. Soviel mir bekannt, war es zuerst Bach {Käfer-
fauna II. p. 133 bei fagi Nördl.), welcher, durch mich veraiilafst,
die betreffenden Arien wegen ihrer Sgliedrigen Fühlergeisel unter
die Gattung Boslrichus gebracht hat. (Den schon unter Cryphalus
besprochenen Faux-pas in Betrefl Aes fagi Nördl. hat Bach ohne
mein Verschulden allein gemacht.) Von Boslrichxis weicht die Gat-
tung ab in der P'orm der Lippe, der Lippentaster, der Zunge nhd
nicht minder der Fühlerkeule, von Cryplurgus, wie gesagt, durch
die Gliederzahl in dei Fühlergeisel, von Dryocoetes durch die schmale
lang gestrccklc Lippe, von Xyleborus in der Bildung der Maxillen
40 Eichhoff: Mundlheile
und dei'Lippeutaslcr. Vou den fünf Gliedern der Fülilergeisel (Taf. I
Fig. 20) ist Glied 1 grofs, zwicbelförmig, vorn gerade abgestutzt,
breiter als lang, die folgenden viel breiter als lang und bis zur Keule
merklich breiter werdend. Letzlere ist oval, und hat, wie bei Crtj-
phalus, vier deutlich durch Einschnitte erkennbare, ziemlich stark,
besonders an den Rändern, behaarte Ringe. Lippe (Taf. I Fig. 21)
gleichschenkelig, langgestreckt-dreieckig, mit fast geraden Seilen
nach der Basis verschmälert, mehr als dreimal so lang, wie vorn,
wo sie am breitesten, breit. Zunge klein, als vorn slumpf zuge-
spitztes Läppchen zwischen den ßasalgliedern der Lippentasler her-
vorragend und nach hinten bis zur Mitle des Seitenrandes der Lippe
sich verbreiteind. An den Lippentaslern Glied 1 mehr als die halbe
Länge der ganzen Taster einnehmend, 2 kürzer als die einschlies-
senden. Maxillarlappen ziemlich kurz, schmal, mit geraden, steifen,
oben etwas kürzeren, nach unten allmählig länger werdenden Zahn-
borsten gewimpert. An den Kiefertastern Glied 1 etwas breiter als
lang; 2 kurz, 3 cylindrisch und fast so lang wie 1 und 2 zusam-
mengenommen.
Unter den verwandten Gattungen steht Pilyophlhorus der Gal-
tung Bosirichus am nächsten durch die langgestreckte, doch in der
Mitte nicht eingeengte Lippe, unterscheidet sich aber durch die
schmale Zunge und das kleine zweite Glied der Lippentaster.
Hierher gehören Lichtensleiiäi Ratz., micrographus Gyll. (pi-
Itjographus Ratz. ') und jedenfalls auch der mir unbekannte exscul-
pttts Ratz.
XIX. Gattung. Thamnurgus.
Tursorum ariiculis trihus primis subaequallhus, simplicibus.
Antennarum fimiculo 5-arlicitlo, clava parva ^ orbiculala, sub-
annuldla.
lAgnla parle fulcrnli mullo unguslior^ haec cordata, busin ver-
sus altenuala
Palpi labiales arliculo secundo majore, primo et terlio mino-
ribus.
ßlaxillarum mala inltts spiniilis rigidis ciliata.
Von der Gattung Bosirichus durch die Form der Lippe und
die schmale Zunge, von allen übrigen durch die Gröfse des zweiten
Gliedes an den Lippentaslern, welches gröfser als das erste ist, ver-
') Zwei von Herrn Kraatz cinprangene. Stücke des B.ramulorum Perr.
vermag ich niclit von pityograyhus Katz. zu uuterscheiden.
1
der europäischen Xylophagen. 41
schieden. Auch weichen die Arten, auf welche die Gattung gegriin-
dei ist, von allen übrigen verwandten dadurch ab, dafs die Fühler-
geisel autTallend gesirecki, die einzelnen Glieder fast länger als breit,
die Kenle dagegen autrallend klein ist, so dafs lel/Jere kürzer als
die Geisel erscheint. An der Fühlergeisel (Taf. I Fig. 22), welche
fünfgliederig, ist Glied 1 grols, zwiebeiförmig, 2 verkehrt-kegelför-
mig und wie die folgenden bis zur Keule merklich länger wie breit.
Die Breite der Geisel nimmt nach der Keule hin kaum zu. Letz-
tere ist kugelig-eiförmig, undeutlich gewimpert, so lang wie die 4
letzten Geiselglieder. Lippe breit-herzförmig, nach der Basis mit fast
geraden Seiten, stark und gleichmäfsig verengt. Zunge klein, oval,
etwa i so breit wie die Lippe (Taf. I Fig. 23) unterhalb der Taster-
basis. An den Lippentastern Glied 2 am längsten, doch schmäler
als 1. Maxillarlappen innen mit etwa 12 gleichmäfsig vertheilten,
lang zugespitzten geraden Stachelborsten gewimpert.
Hierher B. Kaltenbaclüi Bach vinA Etiphorbiae Handsch. bei
Küster, und, wenigstens dem äufsern Habitus nach, auch ein von
Herrn Dr. Kraatz zur Ansicht eingesendetes Stück von Coryli Perr.
XX. Gatt. Bostrichus Fab.
Tarsorum articuUs tribus primis subaequalibus, simplicibus.
AntennarumJ'uniculo 5-articutaio, clava anntilala, stiborbicnlala.
Ligtiln lala, parle fulcrall haud anguslior, haec valde elongala,
pone medium stiba7igusl€ila.
Valpi labiales arliculo secundo majore, lerlio minulo.
Maxillarum mala spinulis rigidis ciliala.
Diese Gattung, wofür der alte Fabricische Name beibehalten
ist, ist besonders durch die sehr gestreckte, gleich hinter der Mitte
verengte und dann vor der Basis wieder deutlich, fast kugelig er-
weiterte, schmale Lippe ausgezeichnet. Glied 2 der verhällnifsmäs-
sig kurzen l^ippentaster übertrifft hier das erste noch mehr an Gröfse
wie bei der vorigen Gattung An der 5gliederigen F'ühlergeisel ist
Glied 1 birnförmig, anderthalb Mal so lang wie breit, und fast so
lang als 2 und 3 zusammengenommen. Glied 2 verkehit-kegelför-
mig, deutlich länger als breit, die folgenden breiter als lang und
deutlich gegen die Keule an Breite zunehmend, diese ist kurz-, fast
kugelig- eiförmig mit 4 an ihren Verbindungsstellen nicht abgesetz-
ten Ringeln. Zunge (Taf I Fig. 24 Lippe von Aufseo und Fig. 25
von der Seite) mit ihrer vorn abgerundeten Spitze Ins etwa zur
Mitte des zweiten Lippentaslergliedes reichend. Unter der Spitze
erweitert sie sich rasch bis zur Breite der Lippe, ist nicht schmä-
42 Eichhoff: MumUheile
1er, Äuweilori last breiler als diese, so dafs die ßasis der Lij)penla-
ster durch die Zunge ganz bedeckt ist und die Seitenränder der
letzteren mit denen der Lippe zusaninienrallen. Die letzlere ist sehr
schmal, klein, fast viermal so lang als breit, gleich hinter der Mitte
so eingeschnürt, dafs sie hier ihre geringste Breite hat, und sich vor ,
der Basis wieder fast kugelig erweitert. An den Lippenlastern ist
Glied 2 deutlich gröfser als l. Beide Glieder sind an ihrer Basis
schmäler als am Vorderrande, also verkehrt - kegelförmig. Glied 3
viel kürzer und schmäler als die vorhergehenden. Der nach unten
erweiterte Maxillarlappen (Taf. I Fig. 26) am Sförmig geschwunge-
uen Inuenrande mit 14 bis 16 starken kaum gebogenen Stachelzäh-
nen und langen, an der stumpf abgerundeten Spitze wenig dichter
stehenden feinen Borstenhaaren ziemlich gleichmäfsig und lose ge-
wimpert. Kiefertaster dreigliedrig, kegelförmig, (ilied 1 kaum kür-
zer als 2 und 3 zusammen; 3 am kürzesten, abgeslutzl-kegelförmig.
Kinn pergamentartig, quadratisch, vorn leicht ausgerandet mit kaum
vorspringenden Ecken.
Hierher gehören B. typographus L., cembrae Heer, slenogrU' i
phus Dftsch., larlcis F., riirvidens Germ., stiluralis Gyll. (^nigrilus ^
Gyll. und wohl nicht blofse Varietät von /aric/«?), ucuminalus Gyll.,
chalcographus L. , bidens F., bispinus Ratz. (?) , lauter Arten mit,
beim cT, eingedrückter, mehr oder weniger stark gezähnter Flügel-
deckenspitze. Aufserdem wohl auch noch duplicattis Sahlb. , der j
mir unbekannt ist.
B. Kopf frei, breiter als das Halsschild; Lefze deut-
lich vorhanden; M a x i 1 1 a r 1 a p p e n nach vorn linear ver-
längert; Maxillartaster gekniet; Tarsen fadenförmig,
dreh rund, länger als die Schiene.
XXI. Gattung. Piatypus Hrbst.
Tarsi filiformes, arliculo primo longissimo, ierlio simplici. ii-
biis exttis iratisvershn cnrinatis. i
Anleimarum funiculo 4-ariicnlalo, clava ovalis maxima solida. "
Maxillarum mala anlice valde elongata sublinearis , apice sub-
iruncala et hie spinutis rigidis, margine inferiore pilis longioribiis
ciliata.
Die fast vollkommen walzenförmige Gestalt, der aus dem Hals- j
Schilde hervorragende und letzteren an Breite Übertretlende Kopf, '
runde Augen, sehr kurze Fühler, der beiderseits zur Aufnahme der
Vorderscheukel ausgebuchtete Halsschild, die aufsen mit gekerbten
(Querleisten versehenen vSchienen und die linienförmig gestreckten.
der europäischen Xtftophagen. 43
zarten und deshalb sehr zerbrechlichen Tarsen geben der Galtiuig ein
ganz eigenthümliches, nur bei exotischen Arten {Tesserocertis Spin.)
annähernd sich wiederholendes Ansehen. Nicht minder zeigen die
Mundtheile in vieler Bezieliuiig abweichende Formen. Die Maxülen
sind fast gleichschenkelig lang-dreieckig, slipes. fulcrum und mala
sind selir innig mit einander verwachsen. Der Lappen nach vorn
fast linear verlängert, an der Spilxe abgestutzt, und hier mit 8 bis
10 kurzen, steifen und abgestumpften Borstenzäbnen sehr dicht und
aufserdem am fast geraden Iimenrande mit 14 bis 16 lang zugespitz-
ten Borstenhaaren einzeln besetzt. Die Kiefertaster sind gekniet,
Glied I verkehrt-kegelförmig, schief, Glied 2 fast schief- dreieckig,
das letzte kleinste schief eiförmige und fein strahlenartig geriefte
Glied grofsentheils auf der einen Dreiecksseite umschlossen haltend.
Lippe breit - herzförmig, hinter der Mitte rasch verengt, vor der
Mitte bauchig erweitert, einzeln mit sehr langen Haarbörsteben be-
setzt. Zunge klein, schwer sichtbar, vorn als stumpf zugespitztes,
dreieckiges Läppchen kaum bis zum ersten Viertel des ersten Lip-
penlaslergliedes vorragend. Lippentaster fast walzenförmig, wenig
nach vorn verschmälert. Glied "2 kürzer als die einschliefsenden,
3 fast so lang als l und 2 zusammengenommen, Lefze deutlich
vorhanden, etwa viermal so breit wie lang, vorn merklich ausge-
randet und mit Ilaarborsten dicht besetzt. Fühlerschaft breit, vor
der Basis stark eingeschnürt Geisel viergliederig, die drei letzten
Glieder nach der Keule zu deutlich breiter werdend. Glied 1 (der
Geisel) kugelig, fast so lang wie die 3 folgenden zusammenge-
nommen; 2 verkehrt - kegelförmig, die beiden folgenden viel brei-
ter als lang. Keule sehr grofs, fast die Hälfte der ganzen Fühler-
länge einnehmend, oval, derb ') einzeln und kurz behaart.
Hierher PL cylindrus F. und oxyiiriis Du f., letzterer ist mir
nicht bekannt.
' ) Redtenbachers Angabe in der Bestimmungstabelle (I. c. pag CXX V. 8),
dafs die Keule geringelt sei, beruht wohl auf einem lapsiis digiti, da er
sie auf pag. 833 ausdrücklich als nicht geringelt bezeichnet. Die Keule
ist ähnlich wie bei Ercopfogaster mit einisen vvellenrörmisen Wülslen
welche jedoch nicht wohl Ringe genannt werden dürfen, versehen. Die
Abbildung des Fühlers bei Ratzehurg (I c Taf X 13e) ist besonders, was
das erste Geiselglied betrifft, nicht ganz gelungen. Auch die Maxillen
(ibid I3f) lassen wohl etwas zu wünschen übrig. Die Form der beiden
letzten Kielerlaslerglieder ist überhaupt sehr schwer zu erkennen und wie-
derzuiieben.
44
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46
Kichhoff': .\Iutitlflieile iln- mrojtUischeii X^lophaü^en.
Verzeichnii's der europäischen Xylophagi nach vorstehendem
System.
|Ein X hinter dem Artuamen bedeutet, dafs die betreffende Art mir unbe-
kannt, ein ? dal's ihre Stellung unter der Gattung mir noch fraglich ist.]
Hylastes Erichson.
ater Payk.
glabratus Zettst. x
brunneus Er.
cunicularius Er.
■?tenebrosus Sahll). x
linearis Er.
corticiperda Er. x
variolosus Perris.
attenuatus Er.
angnstatus Hbst.
opacus Er.
decumanus Er.
palliatus Gyll.
Trifolii Müll.
?crenatuhis Duft
HylurgUS Latreille.
liguiperda Fabr.
Blastopbagus Eichhoff.
piniperda Lin.
minor Hart,
hcderae Schmidt. ?
DendrOCtonas Erichson.
niicans Kug.
Carphoborus EidiholT.
minimus Fbr.
pilosus Rtzh.
Phloeophthorus
Wollastou.
rhododactylus Marsh,
spartii Nördl.
serralicornis (Mnls )
Phloeotribas Latreille
oleac Fabr.
HylesinUS Fabricius.
crenalus Fnbr.
oleiperda Fabr.
'i'huyae Perris.
Junipcri Nördl.
Anbei Perris.
■?bicolor Bruil. x
Fraxini Fabr.
var. varius Fabr. x
vittatus Fabr.
Kraatzii Eichh.
ricinus Comolli. x
EcCOptOgaster Geoffroy.
(Wie früher.)
CrypturgUS Erichs.
cincreus Herbst.
?tenerrimus Sahlb. x
pnsillus Gyll.
Hypothenemus Westw.
erudilus Westw. x
Crypbalus Erichson.
Fagi Nördl. Fabr.
Abietis Rtzb.
asperatus Gyll.
Piceae Rtzb.
j binodulus Rtzb.
I granulatus Rtzb.
tiliae Fabr.
HypoboruS Erichson. |
ficus Er.
mori Aube.
genistae Aube. x
Xyloterus Erichs.
domcsticus Lin.
lineatus Oliv
Xyleborus Eichhoff.
dispar Fabr.
nionographus Fabr.
dryographus Er.
Saxesenii Rtzb.
decolor Boield x
eurygraphns Rtzb.
Pfeilii Rtzb.
longicoUis Gyll. x
Dryocoetes Eichhoff,
autographus Rtzb.
villosus Fabr.
alni Geory.
cryptographus Kug.
dactyliperda Fabr.
bicolor Hrbst. ?
fuscus Marsh.
Pityophthorus Eichh.
Lichtensteinii Rtzb.
pityographus Rtzb.
ramulorum Muls.
exsciilptus Rtzb.
Thamnurgus Eichhoff.
Kalteubachii Bach.
Euphorbiae Küst.
coiyli Perris ?
Bostrichus Fabricius.
typographus Lin.
cembrae Heer.
stenographus Dft.
duplicatus Sahlb. x
acuminatus Gyll.
curvidens Germ,
laricis Fabr.
V.? suturalis Dej.
V.? nigritus Gyll.
geminatus Zettst. x
chalcographus Lin.
bidens Fbr.
V ■? 4-den8 Hart.
V,? trepanatus Nördl.
bispinus Rtzb. ?
Delphinii Rosenh. x
Victoris Muls. x
tachygraphus Sahlb. x
Piatypus Herbst,
cylindrus Fabr.
oxyurus Dufour.
1
Einige für Deutschland neue Käfer
aufgezählt von
Dr. G. Kraatz.
1. Cercyon marinum Tlioms. Scand. Col, IL p. 105 (= ter-
minaittm Zelt = aqunticum var. B. Muls. Palp. 174. 10.): .,Sla-
fura omnino C Jliwipedis , nigrum^ elyh'is ungiilo stiturali apicati
reclo {hatid acuminaio deßexo) epipleuris macularjue apicali deter-
minula teslaceis'"' kommt bei Beilin vor (4 Stück in meiner Samm-
lung, mit einem typischen Exemplare verglichen).
2. Homulola nud iuscnla Thoms. a. a. O. III. p. 83 (= im-
mundn Brisoijf) ztieist aus Srhweden, dann ans Paris beschrieben,
isl von H. Foistrath Kellner in Tliüringen in mehreren Exemplaren
aufgefunden. Der Käfer verbindet die gedrungenere Gestalt der
fungicola mit den schlankeren Fühlern der Arten meiner Sectio 11.
A., denen er sich anzuschliefsen hat. Die Flügeldecken sind ähn-
lich vpie bei subrugosa (welche gröfser und dunkler isl) .,evidenter
punctata'% aber meist mehr braun als „nigra", wie Thomson angiebt.
Die antennae sind totae nigrae, art. 4 — 10 subquadratis.
3. Homatota {Al heia) Ihinobla Thoms. a. a. O. III. p. 73
ist von H. WahnschalTe boi Sülldorf aufgefunden, und Berl. Ent.
Zeitschr. V. p. 186 als meridionalis aufgeführt oder vielleicht mit
ihr zugleich angetroirei). Die Art ist flacher, einer kleinen debihs
ähnlich, die Flügeldecken kürzer, kräftiger puuktirt; der Hinlerleib
an der Spitze, die Fühler und Beine gelb.
4. Von Necrophorus microcephalus Thoms a a. O. IV
p. 9: ..ruspaiori simillimus, temporibxis minus tumidis, Irorhanleritm
apice hatid recurvo clypeoque maris ad medium (haud profunde)
membranaceo-depresso dislinclus''^ habe ich ein Exemplar bei Berlin
gefangen, welches Thomson selbst für seinen microcepfmlus erklärt
hat, der eine gute Art ist, das cT kleiner als rttspalor , mit kleine-
rem Kopf.
5. Colon Delarouzei (Kraiilz i. I.) Tournier Ann. soc. ent.
France 1863. p. 152 stammt nicht, wie Tournier angiebt. aus der
Berliner Gegend, sondern ist fast ausschliefslich von Zebe in Sohle-
48 G. Krnnlz: einige für Deulschlanii neue K'dfer.
sien gefunden worden; es ist dem C latnm mihi selir ähnlich, aber
schmäler, vorn weniger breit, ganz ähnlich aber noch feiner punk-
tirt, die Hinterschenkel des cT unten in der Mitte mit einem klei-
nen Zähnchen. Ich habe vorgeschlagen es zu Ehren des für die
Wissenschaft zu früh verstorbenen Pariser Entomologen Delarouzei
zu benennen.
6. Colon serripes var. Kraalzii Tourn. a. a. O. p. 139,
nach einem cf niit kräftigem, vorstehenden Zahne an den Hinler-
schenkeln und gleichmäfsig punklirten Halsschilde, kommt unter der
Stammform mit wenig vorstehendem Zähnchen auch einzeln bei Ber-
lin vor. Nach Exemplaren mit fast ganz geschwundenem Zahne und
kaum bemerkbar crenulirten Hinterschienen des ^ ist wohl be-
schrieben :
7. Colon Simplex Thoms. Scand. Col., w^elches von mir nicht
als 2 des serripes betrachtet oder beschrieben ist , wie Thomson'»
Cilat angiebt.
8. Von Stenus puncf ipennis Thoms. (Scand. Co!. II. p. 214)
glaube ich ein weibliches Exemplar, welches aus der Berliner Ge-
gend stammt, zu besitzen, weil es mit dem typischen Exemplare
ganz wohl übereinstimmt. Thomson kennt den cT noch nicht; der
Käfer ist dem ater ,.simillimus, parcius et tenuiter albido-[)ubescens,
punctura abdominis fortiori".
9. Mit Stenus ') tongiiarsis Thoms (Scand. Coi. II. p. 213)
Typ. zeigte sich ein einzelnes, von mir bei Berlin gefangenes Stück
identisch; die Art ist et^vas kleiner als ater und ilim sehr ähnlich,
aber durch den weit schmäleren Kopf sehr deutlich veischieden.
10. Mit Coryphium foveolatum Thoms. (a.a.O. III. 186):
„C. anguslicolli similtimiim^ colore dilutiore prothoraceqne bifoveo-
lalo forsilan distinctum'' zeigten sich ein paar von Roger auf dem
schlesischen Altvater gesammelte Stücke recht übereinstimmend; dafs
dieselben etwas Anderes als frische Stücke des anguslicolle sind,
scheint mir kaum wahrscheinlich.
11. Oxytelus (Anot ylus) marit imus Thoms. (Scand. Col.
III. p. 131) dem inustus ähnlich, aber etwas kleiner, das Halsschild
schwächer gerunzelt, mit weilläufigen starken, tiefen Punkten, dürfte
an den deutschen Meeresküsten kaum fehlen.
') Stenus flavipalpis Thoms. Typ. (a. a. 0. II. p. 237) ist dem
impressus der Deutschen täuschend ähnlich, das Halsschild etwas schmä-
ler; oh eigene Art?
Diptera Americae septentrionalis indigena.
Descripsit
H. L o e w.
Centuria
t quinta.
1.
Chasmatonotus unimacutatus.
28.
Pachyrrhina imimaculata.
2.
Bibio
hirtus.
29.
sodalis.
3.
-
inaecjualis.
30.
occipitalis.
4.
-
nervosus.
31.
xanthosligma
5.
-
obscurtis.
32.
gracilicornis.
6.
-
lugens.
33.
Spilomyia hamifera.
7.
-
variabilis.
34.
fusca.
8.
-
Jralernus.
35.
Temnostoma obscura.
9.
-
abbrevialus.
36.
aequalis.
10.
-
nigripilus.
37.
alternans.
11.
-
basalis.
38.
Lepidomyia calopus.
12.
-
longipes.
39.
Xylola bicolor.
13.
Scatopse pygmaea.
40.
barbala.
14.
Tipul
a fraterna.
41.
fraudtilosa.
15.
-
iernaria.
42.
Chrysoioxum laterale.
16.
-
pubera.
43.
pubescens.
17.
-
macrolabis.
44.
vetitricosutn.
18.
-
serrulata.
45.
Microdon tristis.
19.
-
canadensis.
46.
laetus.
20.
-
latipennis.
47.
coarctatus.
21.
-
centralis.
48.
Ceria abbreviala.
22.
-
angulata.
49.
Empis laevigata.
23.
-
tephrocephala.
50.
slenoplera.
24.
Pachyrrhina nobilis.
51.
longipes.
25.
virescens.
52.
rufescens.
26.
lugens.
53.
Rhamphomyia umbrosa.
27.
viliula.
54.
basalis.
Berl. Kiitomol. Zeitschr. Vlll.
4
l
50
//. IdOew: Dipl er a
55.
Rhamphomyia macilenta.
78.
66.
rusticn.
79.
57.
luteiventris.
80.
58.
nigricans.
81.
59.
hirlipes.
82.
60.
irregularis.
83
61.
candicans.
84
62.
Hilara trist is.
85
63.
seriala.
86
64.
lestucea.
87
65.
Hormopeza brevicornis.
88
66.
nigricans
89
67.
Gloma rnfa.
90
68.
obscttra.
91
69.
Cyrtoma femorata.
92
70.
procera.
93
71.
Tachypeza rapax.
94
72.
rosiraia.
95
73.
clavipes.
96
74.
pusilla.
97
75.
Platypalpns uer/ualis.
98
76.
trivialis.
99
77.
pachycnemus.
100
Plalypnlpus lateralis,
apicalis.
ßftvirostris.
loetiis.
Dolichopus splenfliclultts.
(juadrilumeltaliis.
palaestricus.
florycerus.
melanncerus.
Gijmnopleriius coxalis.
nieniscus.
Petastoneurus ahbreviatns.
lamellntus.
alternans.
Porphyrops longipes.
Cordylura praeusta.
nana.
Tetanocera ambigtia.
Snpromyzn decora.
Heteronetira inelanostoma.
Opomyzu lurida.
Ephydra subopaca.
Caenia spinosa.
1. Chasmaionotns unimacnlatus. nov. sp. (^ et 9. Aler,
alis concoloribus , maculd marginis posfici Candida. — Long. corp.
ii lin., Long. al. 1 lin.
Caput airnm, ocuiis in utroqtic sexu per frontem latam niti-
dam separalis. Proboscis brevis ni^ra; palpi concolores. quadri-
articulati ; arliculus primus brevis; articuli sequcnles duo medioores.
aequalcs, sccuiidus clavatus. tertio crassior; articnlus qiiartns line-
aris, praecedenli pauIo longior. Antennae nigro-fuscae, breves . in
utroquc sexu aequalcs; ariiculus basalis globosus; articuli flagelli
quinque breviter pilosi, primiis cylindricus, scquentes Ires roluudafo-
ovati, quintus ovatus. Thorax ater, dorso oilido, pleuris opacis. |
Scutellum concolor. Abdomen nigrum, subopacum. priniis segmciitis
in foemina luridis; hvpopygiiim niaris globosum. concolor. Pcdc>
nigri, femorum basi sordide lufesccnte farsisque in spcciniinihiis
imniaturis cinercis Ilalleres nigri. Alae airae, maculä Candida sub-
Americae sepienfrionalis. 51
triangulär!, a margine postico u.sque ad venam lertiam pertinente
ornaiae. — (New Ilampsliiie; Osten -Sacken).
Nota. Chasmatonotus, artä propinquilatc cum Hydrobaeno con-
junctus, diftert tarnen palpis longioribus et antennarum flagello
in utroque scxu ex articnlis quinque coniposito; ihoracis dor-
sum rimä lenni, poslice in l'oveolam dilalaiä fissum est, unde
nomen.
2. Bibio hirlus, nov. sp. cT et $. Totus niger, pilis longis
sordide albicantihis villosus , atls subalbidis, venis validissimis fu-
scis, coslae propinquis, costd ipsä et stigmale nigris.
r^. capite pedibuscfue fere totis semper.^ ihoracis dorso et scti-
tello interdum nigro - viltosis.
'^.fronte , palpis pedibuscjue fere totis nigro -pilosis^ tibiarum
posiicarum calcaribus lamelliformibus.
Long. corp. 4 — 4^ lin.. Long. al. 3| — 3yi lin.
Mas: Niger, uitens, pilis longis, sordide albicantibus villosus.
Caput pilis longis nigris veslitum. Thoracis dorsum et scutellum
plerumqne pilis pallidis. interdnm nigricantibus vel nigris villosa.
Ultima abdominis segmenta nonnumquam praeter pilos pallidos ali-
quot nigris insfructa. Pedes nigri , in speoiminibus quibusdam fere
toti nigro -pilosi . in plerisque femora anteriora supra et poslica in
basi pallide villosa. Calcaria tibiarum anlicarum valde inaequalia,
poslicarnm brevia et valida. Alae albicantes, venis validissimis
nigro-fuscis, costae propinquis, costa ipsa et stigmate nigris.
Focm.: Mari simillima, sed brevius pilosa, pilis palporum et
frontis nigris, tboracis, scutelli abdominisque pallidis; pedum pili ut
in mare colorati sunt, sed multo breviores. Calcaria tibiarum posti-
carum compressa, lamolliformia, obtusa. — (California; Agassiz).
Nota. Bibioni albipenni Say affinis, sed pilis totius corporis
confertioribus et multo longioribus alisque foeminae non cine-
reis facile dislinguitur. —
3. Bibio innecjrialis nov. sp. $. Ex badio teslaceus, capite
nigro. pedibus testaceis , calcari interiore tibiarum anticarum hre-
vissimo, alis aequaliter ex lutea snbfuscis. — Long, coj'p. 3f lin.,
Long. al. 4 lin.
Ex badio leslacens, pilis brcvibus pallidis vestilus. Caput ni-
grum. antennis palpisque concoloribus. Metanotum nigro -fuscum.
Venter ochraceus, postico segmeutorum singulorum margine fusco.
Pedes lestarei. tarsis anterioribus inde ab arliculi primi, posticis
4*
52 //. I.ocw: l)ii>lera
iude ab secuutli apice fusco-nigris, calcari iuleriore tibiaiuni anti-
caruin oninium brcvissiino. Alae lotue aequalHer ex luleo sub-
fuscae. venis posticrs concoloribus, anticis cum coslä cl sligmate
subfuscis — (Sitka; Kolenati ).
4. Bibio nervostts nov. sp. $. JVlger^ roxts pedihnsqiie
rti/is, irochanteribus. genibus, iibiis primistfue dnobus lorsortim ar-
ticnlis in apice ^ relitpiis tarsortim arliculis totis ni^ris, cnlcaribtis
iarsoruni anticorum valde inaequ(dibus\, alue ex suhfusco cinereae,
t^enis validis fuscis, coslae propinquis, tosld ipsä et .sligtnale nigro-
fiiscis. — Long. corp. 3^ lin., Long. al. 4 lin.
Niger, venire et capite coucoloribns, pilis brevibus pallitlls ve-
slltus. Pedes cum coxis rufi; genua nigra; libiae anlicae praeter
annulum medium nigrae, calcaribus valde inaeqnalibus; libiae po-
steriores et primi duo tarsoruni arliculi in apice. arlicnli larsornni
reliqui toti nigri, iniä tertii basi tarnen excepla; calcaria tibiarum
posticarum mediocria. Alae totae aeqiialiler ex fusco cinereae,
venis fuscis. stigmafe, coslä et venis cosfae prop'nquis t)igro-fuscis.
— (California; Agassiz).
Nota. Proxime affiiiis est Bibioni xantliopo Wied., sed aus
alarumque venis tibiarumque aulicoruni culcari iuleriore lon-
giore diversus. —
5. Bibio obscurus nov. sp. 9. Nigei\ nitidus, venire coxis-
aue concoloribus^ pedibtis rujis., tibiarum ant icarum calraribiis imlde
inaemialibus, alis dilutissime subjuscis, coslä cum renis coslae pro-
pinrjuis et cum sligmale aiigusto subfuscis — Long corp. 4~ lin..
Long. al. 3y\ lin.
Niger, nitidus, ventre coxisque concoloribus, pilis pallidls vc-
stitus. Pedes rufi vel rufo -testacei , genibus nigris, tarsis apicen«
versus fusco-nigris; calcaria tibiarum anlicarum valde inaeqiialia.
posticarum parva. Alae inaequaliler, sed dilutissime subfuscae, venis
posticis paulo obscurioribus, anticis cum coslä et stigmale angusto
subfuscis. — (Hudsons IJay Territory; Kennicot).
Nota. A Bibione xantbopo Wied. coxis nigris, tibiis anticis
minus latis, venis posticis alarum diiulioribus et stigmate an-
gustiore dilTert.
6. Bibio lugens nov. sp. 9. Niger, nilens , ventre conco-
lore. coxis pedibnsque rußs , tibiarum anlicarum calcaribus valde
inaequalibus , alis nigro- fuscis adversns coslam obscurioribus, imä
I
Aincricilc sepleiitriondlis. 53
basi sordide albicanle, siigmale nigra. — Long. corp. S-~ liii.,
Long. al. 3^^ lin.
Niger, modice nitens, venire concolore, pilis pallidis vestitus.
Pcdes cum coxis rufi. apice tibiarum anticarum latc, reliqiiariun
angnsle nigio, tarsis nigiis, articiilo primo pr.icter basim et ailiculi
seciindi basi rufis; calcaria tibiarum anlicarum valde inaequalia,
poslicariim mediocria. Alae nigro-fuscae, adversus costam obscurio-
res, in imä, basi sordide albicantes; venae validae, posticae fuscae,
anlicae cum coslä et cum sligmalc fusco-uigrae vel nigrae; ultimum
venae qiiarlac scgmentum recluu). — (VVinnipeg; Kennicot).
Nota. Bibioni basali valde propinquus, sed calcaribus tibiarum
anticarum admodum inaequalibus, posticarum brevroribus, basi
alarum obsoletius albicante et ultimo venae quartae segmenfo
recto diversus. —
7. Bibio variabilis nov. sp. cT et $. Niger, tiilens, cal-
caribus tihinriim anticarum s^ibaefpialibus, poslicnrum 7nnjusciiUs.
cf. raro loltis nigra - pilosiis . plerumqiie ubdomine vel toto vel
praeter basim pallide pilosn ; iihiae picea -rnfae, apicem versus ni-
grac : pritni tarsoruni arliculi in apice^ reliqui toti nigri ; alae pure
hyalinae, venis poslicis pallidis., aulicis cum cosld et stigmale iiigra-
yiiscis.
2 pilis brevibus pallidis veslilu; coxae rnfae, poslicae plernm-
que ex parle obscuriores : pedes ruji , geiiibus, tibiarum apice tar-
sisqne nigris, primis tribus tarnen tarsorum articulis praeter api-
cem rv/Is:, alae snb fuscae, adversus costatn abscuriares, venis poslicis
siibfuscis, aulicis cum costd et sligmate nigro-jfuscis.
Long. corp. 3 — 3| lin., Long. 3 J — 3| lin.
Mas: Niger, nitidus, coxis femoribusque concoloribus, tibiis
anJicis plerumque piceis, ante apicem nigricantibus , posterioribus
piccorufis, apicem versus fusco-nigris, tarsoruni articulis primis fri-
bus in apice, sequeutibus tolis nigris. Raro totus nigro-pilosns,
plerumque abdomen vel totum vel praeter segmenta prima pallide
pilosum, iulerdum pleurae et coxae etiam pallide pilosae. Alae
pure byalinne, venis poslicis pallidis, anticis cum costä et stigmaie
nigro-fuscis.
Foem : Nigra, modice nitens, pilis brevibus pallidis vcstita.
Coxae rufae, poslicae plerumque ex parte obscuriores; pedes rufi,
genibus et extremo tibiarum posteriorum apice ex fusco nigris, tibiis
anticis in basi et ante apicem fuscis vel fusco-nigris, tarsorum arti-
culis primis tribus in apice, reliquis tolis fusco-nigris. Alae sub-
§4 //. Loew: Diptera
fuscae, adversus basiin et anguluni axillateni (iiliiliores, ad\ersus
cosfam obscuriores , venis posticis subfuscis, anlicis cum costä et
stigmate ni^ro-fuscis. — (Sitka; Kolenati, Sahlberg. — New Hamp-
shire; Osten-Sacken).
8. Bibio fralertms nov. sp. cf et $. Niger, pedibus rujis,
tibiarum anlicnrtim calcaribus stibaeqiialifms , tongiliidine Intsorutn
poslicorum ordhiariä.
cT. corpore^ praeter uctilos et pcdpos, albido-piloso, coxis nigris^
idis diUttissiTne cinereo-liyalinis.
$. pilis brevibus pullidis veslila, Ihoracis dorso coxistjue rnjis,
alis subjitscis.
Long. corp. li lin.. Long al. li — ly'^ !'"•
Mas : Niger, nitcns, pilis ioiigiusculis pallidis vestitus, pilis
tarnen oculorum , genarum palporumque nigiis. Coxae concoloies.
Pedes ex leslaceo rufi, geuibus, tibiis auticis in apice et basi poste-
rioribusque in extremo apice nigris. primis duobus tarsorum ailiculis
in apice, reliquis totis nigris; calcaria tibiarum anticaruuj subaequalia,
posticaium mediocria; tarsi postiri non brcviorcs quam in spccic-
bus plerisque. Alae dilutissime cinereo-byalinae, venis dilutc sub-
fuscis, stigmate saturaie fusco. — ( Districl Columbia; Osten-
Sackcn ).
Focm.: Nigra, thoracis dorso rufo, pilis brevibus pallidis vc-
slita. Coxae rufae. posticae anterioribus obscuriores. Pedes ex
leslaceo rufi, notis iisdem nigris, quas pedes maris habent, tibiis
tarnen anlicis interduni praeter annulum medium obscure rufum
totis nigris. Alae ex ciuereo subfuscae, adversus costam saturalius
subfuscae, venis posticis subfuscis, anlicis cum coslä et stigmate
nigio-fuscis. — (District Columbia; Osten-Sacken).
Nota. Foemina interdum tlioracis dorsum nigro bimaculatum
habet.
9. Bibio abbrevialus nov. sp. ^T et 9. Niger, pedibus
rit/is , libiarum anlicarum calcaribus subaeqnalibus . larsis posficis
brevioribns (juam in speciebus nfßnibns.
cf corpore praeter caput totnm alhido piloso. coxis nigris, alis
pure byalinis. venis posticis sine colore. anlicis et costd fuscis, sti-
gmate nigro - fusco
2. pilis brevibus pallidis vestita, t/ioiacis dorso coxistjue rujis,
alis subfuscis.
Long. oorp. |i lin., Long. al. 1^ — \~^ lin.
Aiuericae ^epleiitriotutlis. 55
Bibioni fiateriio siiiiillimus, sed larsis posticis brevioribus ccito
disliiiclus. Mas caput tolurn nigro pilosuni, alas pure 1») aliuas el
tibias posticas breviüics et paulo laliores quam Bibio fraternus habet,
rum quo in reliquis noiis oniiiibus plane congruit. Foemina praeter
taisos poslicos breviores a Bibionis fralcrni foemina non diilcrl. —
(l)istiict Columbia; Osteu-Sackeu).
10. Bibio nigripilus nov. sp. cf. Niger, nigro-pilosus^
coxis concolovibus, pedibus rii/is, libiaruiii (inti< uruiii valcaribus sub-
aecjiinhbua , loiigiliuline tarsorum po-slicoi nnt (ndiiiaiiä., alae pure
hijnlinae. venis posticis sine cnlore. anlicis el cosld fiiscis, sligmate
nigro- ftisco. — Long. corp. \\ lin., Long. al. li lin.
[nlef Bib. fialeinum el abbieviatum quasi intermedius, larsos
posticos loiigioros illiu'^ cum aus byalinis bujus conjungens, cum
ulroque ror{)oiis pediiniquc pictuiä conginit, sed pilis totius cor-
poris nigiis ab utroquo diffeit. — (Winnipeg; Kennicot)
Nota. Dilopbus articulatus Say in viciniain üilopb. fralerni,
abbreviali et nigropili refereiidus videtur; sed el Sayi et Wie-
demanni desciiptio nimis inceila et ambigua est, ul judicari
possit, ad quem eorum peitineat.
11. Bibio basalis nov. sp. $. Niger, coxis pedibusque ru-
Jis, calcaribus libiarum anticarum subaecfitalibiis , alis nigro- fuscis
adversus coslam obscurioribus, basi albidä, sligmate et venis nigro-
/uscis — Long. corp. 3 lin., Long, -i-j lin.
Niger, nitidus, oapiie el Iboiacis dorso subopacis, pilis brevi-
bus pallidis, adversus apicem abdominis nigiis vestitus. Pedes cum
coxis rufi. nigro -piiosuli, genibus et tibiarum apice nigris, libiarum
anticarum calcaribus subaequalibus, taisis iiigris, articulis prinn's
duobus praeter apicem ruüs. Alac nigro - fuscae, adversus coslam
obscuriores, b.isi albidä. venis omnibus el stigmale nigro -fuscis. —
(New Hampsbire; Oslen -Sarken).
12. Bibio Iniigipes nov. sp (^ el 5- Maccr, niger, niti-
dus, calcaribus libiarum anticarum valde inaequalibns.
cf. coxae el pedes conrotores ., capnt pilis iiigris, relirpiuin cor-
pus pallidis vesliltiin; pedes postici elongati, libiis clavatis tarso-
riimnne articulis valde incrassatis ; alae liyalinae, venis posticis di-
lulissime cinercis, auticis cum cosld el stigmale 7iigro- fuscis.
Q. pilis brcvibiis pallidis veslila; thorax leslaceo-rufus, pleruin-
(fue nigra -maculalus: pedes cum coxis leslaceo-rii/i. genibus. tibi-
56 //■ Loeiv: Diptera
artim npice larsisque (ardculi primi basi tarnen exceptü) tiigris\
alae dilule suLc'nierascentes , venis posticis dihite subfuscis , anticis
cum costä et stigmate ex fusco nis;ris.
Long. corp. 2^ — 2^'^ lin., Long. al. 2\ — 2j\ lin.
Mas: ßibionis gracilis niari sinüllimus, tarsorum posticorum
articulos singulos crassiores et alas non cinereas, sed pure hyalinas,
venis poslicis dilntioribus instruclas habet; praeterca pili thoracis
et scutelli, quos Bibio gracilis nigros habere solet, in hoc nostro
Bibione longipcde semper pallidi sunl. — Foemina a Bibionis gra
cilis foemina pedibus poslicis brevioribus, alls non ex cinereo sub-
fuscis, sed dilutissime subcinerasceulibus venisqne poslicis dilutiori-
bus differt. — (District Columbia; Osfen-Sacken).
13. Scatopse pygmaea nov. sp. 9- J\igra. modice tiitens,
alis liyalinis , venä totigiludinali secinidä brevi^ furcä lertiae me-
diocri, basim versus angnsfissimd, apicem verstis subito dilatutd. —
Long. corp. — lin., Long. al. \ lin.
Nigra, modice nitens, tarsis sordide albicantibus vel subfiiscis.
Antennae breves, crassiusculae. Alao albido hyalinae, venis primis
duabus et coslä inde a basi usque ad venae secund.'ie finem sub-
ciuerascentibus, reliquis sine colore; vena secunda, primam longi-
tudine paulo superans, dimidiä alä brevior est; venae terliae furca
mediocris, sed pedunculo multo brevior., ramis prope basim valde
approximatis, apicem versus subito divergentibus, anteriore recurvo,
posteriore incurvo. — (District Columbia; Osteu-Sacken).
14. Tipula fralerna nov. sp. $. Antennae ochraceae, api-
cem versus suhfuscae , ßagelli articulis in basi atris; alae vittatae^
limbis venae cjuintae nngustius obscuriusque , costae tat ins et paulo
dilutius yuscis, vittd media cinerascente ustjue ad cellularum basa-
lium Jinem pertinente et fascia irregulari ulbidä a costä per cel-
lulae discoidalis basim prope ad marginem posticum ductd. — Long,
corp 6^ lin., Long. al. Sy'y lin.
Caput ex fusco cinereum, lincä media fronlis el occipitis fusca.
Roslrum ochraceum, lalcribus infiiscalis; palpi subfusci. Aniennae
laele ocbraceae, apicem versus ex ochraceo subfuscae, llagelli arli-
culis inde ab secuiido in basi alris. Thoracis dorsuin cincrascens,
villis fusco-cinereis, subobsoiete fusco marginatis, media per lineam
nigro-fuscam dissectä. Abdominis lalera praeter basim lale infuscata.
Exlremus femorum apex fuscus. Alae vitlalae, limbis costae et
venae quintae fuscis, ilio laliore, sed extra cellulam subcostalem
Americae septentrionalis. 57
dlluiiore, viltä media subcinerascente usque ad venulitm transver-
sam niediam ductä; fascia irregularis albida, ante sligma costani
atlingen«:, per cellulam discoidalem, per cellulae posterioiis quartae
basim ef per cellulam posteriorem quintam fere ad posticiim usque
alae marginem extenditur. — (Dislrirt Columbia; Osten-Sacken).
15. Tipula ternaria nov. sp. ^. Cinereo -nigra, poslicls
segincnloriim abdomiiialiuin shigulorum marginiLus appendicibuscftie
hypopygii hUeis^ aniennis pulpisque nigris-, alae macutalae. maculä
obsciird itisigni in cellulurum busaliiim inilio. — Long. corp. 6^ lin.,
Loug. al. 7 lin.
Cinereo-nigra, opaca. Capul concolor, roslro cum palpis nigro.
Antennae breve.«', nigrae, secundo flagelli articulo badio. Dorsales
tboracis villae nigrae. media e viliis duabus et linca composita.
Sculelluni nigrum, lateribus albido-pollinosis; metanotum cinerco-
nigrum. Pleurae cinereae. Abdomen cinereo - nigrum , margine se-
gmentorum singulorum posMco ex luleo ocbraceo. Hypopygium
magnuni , nigro-fusoum, lamellä supremä nigra, latioie quam lon-
giore. appeiidicibus luleis. Pedes uigri, l'enjoribus praeler apicem
luteis, tibiarum basi ex fusco lutea. Alae ex fusco cinereae, ma-
culis nigricanlibus tribus, piimä cellularum basalium initium tegente,
maculisque albidis compluribus variegatae; cellulae posteriores prae-
ter albidam primae et quartae basim inimaculalae et maculae albidae
in poslico alarum margine nullae. — (Hudsons Bay Territory;
Kcnnicot).
16. Tipula pubern nov. sp. (^. Testacea, viliis ihoracis
pauto obscurioribus ,, corpore toto pitis solitis longioribjis veslito;
Jlagellum antennarum fusco- nigrum:, alae maculatae, cellulis posle-
rioribtis omnibus albido-inurginatis. venae lo7igituilinalis secundae
ramulo anteriore abbreviato. — Long. corp. 9 lin., Long. al. 10 lin.
Ex luteo testacea vel ocbracea, opaca, pilis longioribus, in
vertice, rostro et palpis nigricanlibus, in reliquo corpore pallidis
vestita. Caput totum concolor, ultimo palporum articulo antenna-
rumque flagello fuscis, primo tarnen bujus articulo dilutiore. Vittae
tboracis reliqui corporis colorc, paulo lamen saturaliore tinctae.
Scutellum et metanotum immaculata. Abdomen linoae mediae sub-
fuscae vestigium et utriiique lincam subfuscam liabet. Hypopygium
permagnum, concolor, lamellä inliuiä magna, in margine apicali pilis
confertissimis subaureis babata. Pedes ex luteo subfnsci, fcmorum
tibiaruujque apice et ullimis tarsorum articulis uigro- fuscis. Alae
58 '^- i^oew: Diplera
ex ciocrco fuscae, inaculatae, vcnae secundae ramulo anteriore ab-
brevi;ifo; niaciila obscura inajdr in cellularum basaliuni Initio nulla;
stijrina luscum: basis venae secundae. vcnae transversales, veiia lon-
gitudinalis quinia lola venarumque rcliquarum apices fusco-limbatae;
cellulae posteriores albido marginatae; ccilulae axillaris primae inargo
niacula et sirigiilä albidis noiatns. — (Californi;i; Agassiz).
17. Tipnla mncrolabis nov. sp. cT et $. Teslacea. Iho-
racis dor.so rinereo. fitsco-villalo^ viltd media per lineam cineream
disseclci: nlae inaculalae , mnndd obscura majore in celhifnrum ha-
saliiiin iiiilio nulla. prope mnrgi7ieni anlicum inacutis obscuris Iri-
bus , adjecfd qunrld obsoleliore . maculis ulbiccnilibus comphiribus
sparsis, celluld posteriore prima prope margiiiem atbido-liluralä. —
Long. corp. 6J — 6^ lin., Long. al. 7— — 7:^ lin.
Testacca, tborace vel tolo cincreo, vcl ex flavo cinereo, seu-
leilo, nielanoto pleurisque flavicantibus. Caput cinereum, lineä oc-
cipitis cl frontis fuscä. Ho4inrn ex fusco teslacenin vel fuscum;
palpi ex fusco nigri, basi fiisca. Scapus antennarum luleus. flagol-
luiu ex luleo subluscum vcl riiscuin. basi aiticuloruin singulorum
nigra. Viltac Iboracis saluiafe fuscae, media per lineam latiusculani
cineream Hissecia. Abdomen maris ex luteo tcsiaceum, subfiisco
trilineatum. Abdomen foominae mullo obscurius colorem post m )r-
tem niutavisse videlur. Uypopygium maris permagnum, reliquo
corpore obscurius. subbadiinn , lamcllis lateralibus valde elongalis,
lincarii)us. arcualis et forcipis speciem efficientibus. Terebra foo-
minae mcdiocti>;. segmonto basaÜ brevi, ex basi lalä subito attenuaio,
lameliis tonuibus aculis. — Pedes lulei, feniorum tibiarumque apice
et tarsis praeter basim fuscis. Alae maculatae, maculä obscura ma-
jore in cellularum basalium initio nulla; maculae fusco-nigrae sub-
quatuor prope margincm anlicum. primae duae quadrangulae in cci-
liilä basali prima sitae, lerlia irregularis cum stigniale contigua,
quarta pracccdentibus ol)solctior suhapicalis: marulae albidae com-
plures; ccllubnum posfcriorum margines elutae. quarlae el quinlae
ex parte albidae; ccllula axillaris prima prope margincm liiur.'un
vel maculam albidam, inlerdum obsoictam babet. — (Fliidsons Bay
Territory; Kennicot).
18. Tipulli scrrnlul a nov. sp. $. Thoraris villae dorsnU's
fusco -marginalue\ nlae marutniae. worulis fusco -nigris dunbiis,
altera minore venae secundae A«.s?m fegente, altera cum stigmale
conliguä. maculis nlbidis rompluribus difftisis. nullis lamen in mar-
Americne sepleiilrionulis- 59
t
gine fioiiico; lamellae (erehrae infra serrnlnlae. — Long. corp. lOj
lin., Long al. 9^ liii.
Tesiacca, Ihoracis colorc in cineieum vergeiile. Caput con-
color, palpo?'um apire fusco. Scapus antennarum iestaceus (flagel-
lum dcesf). Tlioracis viltae dorsali's ex teslaceo fiiscae, angiiste
fiisco - inargiiialae, iiicdia per lineam obsoleliorem fuscam tlissecta.
Scufelluin cl inelanotum immaculala. Abdoinen vitlis Iribus aii-
gustis fu>.ris picliini. Lamellae terebrae latiusculae, lenilei lecurvae,
iniVa serrulatae. Femora lutea, apice subfiisco; (ibiae et taisi ex
luteo subfiisci. apice illarum et ulliniis Iioriini articiilis fusco-nigris.
Alac fusco-ciaereac, maculalac, maculis fuscis diiabus, altera minore
in venne secundae basi süä, altera iiregnlari rini) sligmate conco-
lore in unam oonnalA. maculis albidis compluribns düTiisis, in niar-
ginc postico tarnen nnllis; ocllulariini posferiorum prima in basi al-
bida. quarla et qninta in basi et marginibus adversis elulae, reli-
quae immaculatae. — (Hudsons Bay Territory; Kennicot).
Nota. Foeminam nnicam Tipulae serrnlatae, Sordidam et inuii-
lalani desrripsi; a Tipula tessellatä. cui proxima. corpore minus
lobusto, alis dilntius et parcius maculatis, macula obscura ma-
jore in cellularum basalinm initio destilulis et pedibus longiori-
bus gracilioribusquc certe difTerl.
19. Tipula canadensis nov. sp. cf. Thorax ex reivino ci-
nereus. vUlis cinereis fnsco-marginulis., media per i>iHulam fuscam
sub/usi/ormem dissectä; alue siibfuscne macidis siibffualitor ulbidis
Varietät ae . celtulis posterior ibxis praeter albidain primae et (jtiartae
basim immartdatix. — Long corp. 6 lin., Long. al. 7 lin.
Ex luteo lestacea. Caput cinereum, rostro luteo. siipra snb-
fus'o. Palpi ex fusco nigri. Antennarum scapus luleus. flagclium
ex ocbraceo subfuscnm. arliculis praeter primum infra excisis. in
basi nigris. Tlioracis dorsuni ex cervino cineieum, vitlis cinereis
fusco-margiiiatis; vitia media per vitlulam subfusiformem fiiscani
dividiinr. l^leurae ex fusco cinereae. Scutellum et metanolum ex
fusco cinerea. Abdomen ex luteo teslaceum, viltis tribus aequali-
bus fuscis, segnientis ultimis fere totis nigro-fuscis Hypopygiuin
parvum lamellis superiorihus minutissimis. rotuiidato- ovatis. Pedes
fusci. femoribus adversiis basim luteis. Alae subfuscae. adversus
coslani ohsolele Mil)lutc>cenles, maculis subquatuor albidis varie-
galae; macula niinuta in veiiac secundae basi et stigma fusca; cel-
lularum po^teriorum prima et quarla in basi albicanles. reliquae
immaculatae. — (Hudsons IJay Territory; Kennicot).
60 //• Loew: Diplera
Nola. Tipula canadensis, Tipulae balioplerae proxluia, antennas
obscuriores, villam thoracis mediain viltulä fuscä integrä dis-
seclam, apicem abdomiiiis jiixta hypopygium non excavatmn
et superiores hypopygii lamellas mullo breviores habet.
20. Tipula latipennis nov. sp. cT- Pfillhla, antemiis nigro-
anntäaiis, ilioracis doiso ex ftisro ochrnceo^ villis concoloiibus fttsco-
marghialis; ulae Inlae. ex lutea dilule suhfuscue^ murulis alujnot
fuscis albidisque pluribus variegntae, maculä ohscurä majore in
cellularum hasalhim inilio nulhU relhdis posfej-inriötis praeter albi-
dam primae basim celhdiscjue axillaribus immaculatis-, lamellu hy-
popygii suprema nigra, non longior cjuam latior. — Long. corp. SJ
lin., Long. al. 7^ lin.
Pallida vel dilule ocluacea. Caput concolor, vertice subcincra-
ecente. Anlennae ochraceae. apicem versus obscuriores, ailiculis
flagelli sinipliribus, basi piimi nigricanle, reliquorum nigra. Rostruni
luteum, lateribus obscurioribus. Palpi ochracei vel ex fusco ochracei,
basi fusca. Thoracis dorsum fusco oehraccum; vittae concolores,
fuseo-marginatae; margiiies vitlarum laleralium aequales, viliae me-
diae poslice altenuati, aiilice valde diialali. Pieurae ex ttavo ob-
solete cinerasccntes. immaoulalae. Alxionien fusco iiniviltatum. Hy-
popygium magiium, appendi(il)us pendulis iiuüis instructum, lamella
suprema rotunda, nigra. Femorum apex fuscus. Alac lalae, ex
luleo dilule subfuscae, advcrsus cosfam lulescentes, niaculis salura-
lioribiis paucis, albidis pluribus variogalae; basis venae secundae
fusco- marginata; stigma l'uscum; cclliiiarum posteriorum prima in
basi albicans, reliquac immaculalae; maculae alhidae in celiulis axil-
laribus oninino nullae; vcnulae transversales basi alarum proximae
infuscaiae, sed niacula obscura major in cellularum basalium inilio
nulia. — (New Hampshire; Oslen-Sacken).
Nota. A Tipula hebete alis lalioribus, antennarura apice ob-
scuriorc, plenris oniuino immaciilalis et abdomine fusco vittato
diüert; hypopygium minus, appendicibus pendulis vel inllexis
destitulum, lamella snptema non oblonga et lutea, sed rotunda
et nigra instructum diversilaleni maris aperte demonstrat.
21. Tiputa centralis nov. sp. cT- Ohscwe cinerea, vUlis
tlioracis cuncolorihus obsolete et subliliter fusco marginal is, abdo-
mine sordide lestaceo, viltis tribus et segmenti.s ultimis duobuft
nigris; ulae ex cinerea fuscae , stigmate et macxdd in x^enae se-
cundae basi nigro-fuscis, maculä minuld cenlrali cellxdisque discoi-
Anierirae sepieiitrionalis. 61
dali et posteriore cjuarlä in 6asi atbidis; hypopygium parvum, la-
inellis siiperioribus brevibus, trtmcatis. — Long. corp. 7 lin., Long,
al. 8 liu.
Caput obscure cineieum, Ilnea tenui occipitis et fronlis fuscä,
latcribiis rostri nigris. Palpi nigri. Scapus anlennanini lulcus,
basi aiticuli prinii fiisca; primiis flagclli articulus luleus, basini ver-
sus nigricans, reliqnuni flagelliim fnscum, apiccm versus nigrum,
basi articulonim singulonnn alra. Thoraois dorsum obscure cine-
reum, vitlis concoloribus, subtiliter et obsolete fusco-marginalis, media
per lineam dilutius cineream divisa. Abdomen sordide teslaceum,
vitlä media, vittis latcralibiis obsoletioribus ultimisque duobus se-
gmenlis fusco-nigris, margine lalerali ipso subalbicanle. Ilypopy-
gium paivum, lamella suprenia. nigra, reniformi, lamellis superiori-
bus parvis truncatis. Pedes fusco- nigri, femoribus ad versus basim
luteis, tibiaruni basi fuscä. Alae ex cinereo fuscae, stigniate, ma-
cula obsoleta. coiitiguä et maculä altera venae secundac basim te-
genle saturate fiiscis, niatmlä parva albidä in cellulae basalis se-
cundae margine postico, basi venae secundae oppositä, ceHulis dis-
coidali et posteriore quartä in basi obsolete albicanlibus. — (Hud-
sons Bay Territory 5 Kennicot),
22. Tipula angulata nov. sp. cT ei $ Lutea, ilioracis
dorso ex ßavo cinereo, vHlis cinereis, media postice vulde alte-
nnatä et per lineam ex ßavo cineream divisa; antennae tuleae, ur-
ticulis Jlagclli in basi nigris: alae mactdatae, J'asciä albidä suh-
apicati integrä, angulatä. Long. corp. fi — 6^ lin , Long. al. 8 lin.
Caput ex luteo cinereuni, linea occipitis et frontis tenuissimä
fuscä. rostro luteo. Palpi fusei vel ex luteo fusci, basi lutea. An-
tennae ex lulco ocliraceae, articulis flagelli praeter primum in basi
nigris. Tboracis dorsum ex flavo cinereum, vittis cinereis|, media
postice valde altcnuatä et per lineam dilute cineream disseclä. Scu-
lellum, metanotum et pleurae flavae. Abdomen luteum, viftä media
fuscä. Hypopygium mediocre, concolor, lamella supremä nigro- fuscä.
Terebra teslacea, lamellis tenuibus acutis. Pedes lutei, femorum apicc,
iibiis apicem versus tarsisque nigro-f'uscis. Alae longae, fusco-cinereae,
basim versus dilutiores, ante apicem fasciä albidä integrä angulalä
ornatae; macula fusca majuscula cellularum basalium initium explet.
— (Massachusets).
Nota. Foeminam possidco nuper exclusam, 5f lin. longam, quae
antennarum articulos in basi levissime lantum nigricanles, venae
secundae ramulum anteriorem valde abbreviatum et maculam
C2 //. Loetv: Dipleru
fuscaiu in collulaniin hasaliiini inilio silain valde niiiiiilam habet.
Uli um vaiietas Tipulae aiigulalae. an specics diversa sit, du-
hilo. — (iNevv Ilariipsliire; Osten-Sackcn).
23. Tipula tephrorepitula nov. sp. cf. Lutea ^ capite
supra albido - cineieo ^ cnilennurum Jlugello nigro, busi arlicnlorum
shiguloi'um pnllhlä; alac cinereo-lnjaliuap, celluld costali lutea., stl-
gmafe ftisro. tnaculä cum stigmatis Lusi cohaereule albidä. — Long,
corp. 6j liii., I^oiig. al. 7} lin.
Lutea. Caput supra albido-cinercum. Palpi subfusci. Anten-
iiaium sca|)us luteus, llagellum ex fusco luteum, aitioulo priino
praeter apicein, reliquis in basi luleis. Vittae dorsales tlioracis
ocbraceae, laterales anyusiae. media e vitlis duabus anguslis, inter-
^alio lato separatis coniposila. Abdoininis sogmenta sitjgula prope
marginem posticum liueam trausversam fuscam habent, ultima fere
tota fusca suut. Flypopygium parvum couipressum. Pedcs lutci,
fcmorum tibiarumque apicc et tarsis praeter basim fusco - nigris.
Alae ciuerco Iiyalinae, basi et cellula coslali lulesccnlibus. sligmate
fusco, macula albida cum siigmal.is basi coutigua, inlerdunj usque
ad cellulae discoidalis basiiii exlensä. — (New Hampshiie; Oslen-
{Sackeii).
24. P uchijrrhina nobilis hov. sp. $. Flava, vitlis thoracis
atris tiilidis. scvtello et tnetanoto immaculalis , ubdomine serie me-
dia mrtcnlnrtim nigrarum. maciüisqiie laleralibus cmidido- micantibus
ornaio. terebrti brevissimä oblusä. — Long. corp. -1| lin., Long,
äl. 6 lin
Caput llavum, opacuin , rostro el scapo antcnoarum concolori-
bus, flagello antennarum nigro- fusco. Thoiax llavus, picuris, scu-
tello et mctanolo concoloribus, immaculatis, vitlis dorsalil>us atris,
nitidis. Abdomen tlavum, serie media macularum nigro-fuscaruni
niaculisquc lateialilins candido -micantibus: venter flavus, segmen-
torum anliroriim margine postico et segmentis posticis fere tolis
candido-niicantibus Terebra flava, brevissimä, obtusa. Pedes flavi,
femoruni tibiarumque apicc et tarsis totis fusco-uigris. Alae lute-
scenles. limbo apicis venarunique transversaliuni limbis nigricanti-
bus. Stigmata fusco. — (New Uampsbire; Osten Sacken).
25. V achxjvrh ina viresceiis nov. sp. cT- Flava, capite
convolore immaculato. tltorace in murtud e.v viridi /lavo, in vivä
viridi , pleuris et melanoto immandatis , vitlis dorsalibus nigra el
Americne septenlrionalis. 63
badio variis. laleralium parle anteriore ext er ms incisd. — Long,
corp. 4§ liu., Long. al. AI lin.
Caput auranliacuni, opacum, iinmaculaliiin, rostro pauIo dilu-
liore. Scapus antennaruni et primus flagelli arliculus flavi, articuli
reliqui iiigri, longiusouli, infia escisi. Tliorax in viva viridis post
nioitem flavescit; viltae dorsales nigro et badio variae, prope la-
terales dor.si niargines opaeae, in roliquo dorso nitidae; vitia
media aiitice subito dilatafa ; strigiila flava inde a marginc laferali
Ihoracis in anteriorem vittarum lateraliiim paifem ducitur. Pleurae
immaculatae Abdomen flavum. serie media macnlaium fuscarum.
Hypopygium flavum, lamellis supremis lanceolatis. Pedes flavi, fc-
moruni tibiarumque apice et tarsis totis ex fusco nigris. Alae
cinereo-liyalinae, sligmate subfuM'o. — (Dislrict Columbia; Osten-
Sacken).
26. P ac hxjrrhina higens nov. sp. $. Atro et aurantiaco
varia, fronte atrobipunctatä et meianofo afro-vitlato; alae infu-
scatae\ tercbra acuta. — Long. corp. 5\ lin.. Long. al. 4|^ lin.
Caput auranliacuni; frons opaca, utrinque puncto atro ornala;
triangulum occipifale atrum, subnilens, latnm, angulo aniii o acumi-
nalo; facies anranliaca. infra antennas punctum quadrangulare atrum
geieu»; rostrum auiantiacum, nitens. siipra (margine anlico tarnen
excepto) atrum, in lateribus nigro-fuscum; palpi et anleimae nigrae.
CoUare aurantiacum. laieribus nigris. Thoracis vitlae dorsales la-
lissimae, aliae, nitidae. Pleurae alrae, subnitidae, auranliaco ma-
culatae. Scutellum atrum; metanotum aurantiacum, viltä media el
maculä posticä atris. Abdomen aurantiacum; segmentum primum
alrum; segmenta scquentia qualuor singula fasciä posticä atra opacä
oriianlur, quae latcra versus attenuata est et in mcdio abdominc
ito dilatatur, ut cuu) fasciä segmenti pracccdentis cobacreat; se-
gmenta sextum et septimnm aurantiaca, octavum excepto margine
poslico atrum, nitidum. Terebra atra. apiccm versus picea, Jamellis
lenuibus aculis. Coxae alrae; Irochanteres et femora lutea, haec
apicem versus nigra : tibiae nigro-fuscae, apiccm versus nigrae; pedes
loti nigri. Alae infuscatae, Iriente apicali dilutiore, cellulä costali
lutea, stigmatc et vcnis nigris, limbo apicis venarumqnc trimsver-
saiium limbis nigricanlibus. — (New Hainpsbirc; Osten-Sacken).
27. Pachyrrhina vittnlu c?. Frons post ica et occiput snb-
tülida. vitld media nigra: thoraris vitlae dorsales nigrae. pleurae
nigro-maculatae ; abdomen nigro trivillatum. villis lateralibus tenui-
64 //. l-oew: Diptera
lus inlerruptis: alae cmereae . sHgmate sub/usco. — Lonp. corp.
5i liD., Long. al. 6,'2 Hn.
Caput flavum; fions postice et occiput niodice nitida, vitiä
media usque ad marginem anticum frontis producta punclisque duo-
bus frontalibus nigris; rostrum concolor, fusco quadrivittalura;
palpi flavi; scapus antennarum flavus, flagellum nigrum, articulis
singulis infra leviter excisis. Collare utrinque nigro - maculatum;
villae dorsales nigrae, nitidae, media anlice modice dilalata. Pleurae
maculis fusco-nigris variegatae. Scutcllum luteum. Metanotum lineä
media fuscä el macula posJicä lutea pictum. Abdomen nigro - tri-
vittatum, viltä media integrä, viftis lateralibus tenuibus et inter-
ruptis. Ilypopygium mediocre, laminä supremä totä et infimae
basi nigris, appendieibus flavis, supremis lanceolalis. Pedes lutei,
femorum libiarumque apice et larsis totis ex fusco nigris. Alae
cinereae, stigmate subfusco. — (Hudsons Bay Territory; Kennicot).
28. P achyrrhina unimaculaia nov. sp. d"- Lutescens,
capile thoraceqtie opacis, vUlis hnjus subocltvaceis et snbfusco-mar-
ginalis; anteniiae liiieae, artindis /lagelli longhisculis^ inde a se-
cundo in basi. tdlimis totis nigris; alae subtutescenles , stigmate
Jtisco. — Long. corp. 4\ lin., Long. al. 5j lin.
Luleola, lateralibus tboracis marginibus plcurisque flavis. Caput
opatum immaculatum. rostro concolore. Palpi nigro-fusei, articulo
primo in basi, arliculis reliquis in apice luteis. Aulennae dilute
lufeae, arliculis flagelli longis , basi secundi ei sequentium leviter
incrassalä nigra, ultimis tolis nigris. Tboracis dorsum opacum, vittis
obsoltlioribus subocbraceis, subfusco marginatis et media per lineas
duas subfuscas divisA. Scutellum et metanotum immaculata. Ab-
domen luteolum, nitidum, lateralibus segmenlorum marginibus in-
aequalitcr infuscatis. Hypopygium concolor. (Pedes desunt). Alae
ex cinereo lutescentes, stigmate nigro-fusco. — (New York; Oslen-
Sacken).
29. Pac/iyrrhinn sodalis nov. sp. 9. Caput praeter fa-
dem et margines laterales frontis nitidum; antennarum flagelhtm
nigrum, articidis primis ex fusco rttfis; thorncis dorsum nitidum^
vittis ex orhraceo Jiiscis ; abdomen vitta media fuscä et tdrinque
Serie strigidartim nigrarum variegattim; alae ex cinereo lutescentes,
stigmate luteo. — Long. corp. 8f lin., Long. al. 7^r lin.
Caput auranliacum, praeter facieni et praeter marginem anti-
cum et latera frontis nitidum. Rostrum concolor, in lateribus fusco-
Amtricae sepleiitrionalis. 65
iiigrum; palpi sultfusci, nrticulo quarto praeter basiin lutescente.
Antennae nij^rac, scapo ochraceo, priino vel primis diiobus flagelli
articulis ex l'usco rufis. Tlioracis dorsuni nitidum. vittis latis ex
fusco ochraeeis, suturä latera versus nigra. Sciitellum et nietano-
liim ochracea, iinmaculafa. Plciirae flavo et ochraceo variae. Ab-
«lomen viltä media aequaii fusca et utrinque serie laterali sJrigula-
rum nigrarum variegatuni, segmento ultimo lere toto nigro. Tere-
bra badia, lamellis teuuibus acutis. (Pedes desuiit.) Alae ex cine-
reo lutescentes, cellula costali et stigmale luteis. — (Connecticut.)
30. P achyrr/iina occipilalis. nov. sp. $. Occipnl subni-
teils, nigra- fasciatnm : faitennariim JIngeltum iiigrum; thoracis dor-
suni nitidum, vittis ex ochraceo Juscis; abdomen vittd media et utrin-
cjue strigulis snbobsotetis fuscis variegatiim ; alae ex cinerea lute-
scentes, stigmale lutea. — Long. corp. 6| lin., Long. al. 6| lin.
Caput flavum, opacum, occipite subnitente, nigro-vittato. Ro-
slrum concolor. lateribus infuscalis. Scapus anlennarum llavus, fla-
gellum nigrum, imä articuli primi basi flavicanto. Thoracis dorsum
nilidum, vittis niodice latis ex ochraceo fuscis. Scutellum ochra-
ceum; metauotum obsolete ocliraceo vel subfusco vittatum. Pleurae
flavo et ochraceo variae. Abdomen vitia media et utrinque strigulis
lateralibus subobsoletis ex nigro fuscis pictum. Terebra ex luteo
testacea, lamellis tenuibus acutis. Pedes lulei, femoribus apicem
versus fuscis, tibiis tarsisque fusco-nigris. Alae ex cinereo lutescen-
tes, cellula costali et stigmale luteis. — (Hudsons Bay Territory;
Kennicot.)
Nota. Pachyrrhinae sodali simiilima, sed fronte et occipite ni-
gro-fasciatis diversa.
31. Pachyrrhina xanl hast igma, nov. sp. cT -^ 2- Occi-
pul totum nitens, imniaculalum; aufennae Jlavae, adversns apicem
obsciiriores. articidis /lagelli praeter primnm in Last nigr-is: thora-
cis dorsutn 7iitidtim, vittis ochraeeis-, abdtnnen vittä media tenui,
inlerrupld, fuscä et utrint/ue strigulis lateralibus nigris variegalnm',
alae ex cinerea subhttescenles, stigmale luleo. — Long. corp. 61 —
S lin., Long. al. 6y — 7 lin.
Caput flavum, occipite coucolore, nitido, immaculalo. Rostrum
concolor, nitidum, lafciibus fuscis; palpi flavi Antennae m.iris me-
diocres, articulis flagelli iiifia modice excisis; scapus et priiuus fla-
gelli articulus flavi , reliquum flagellum ochraceum vel ex ochraceo
subfuscum, basi articulorum singulorum nigra. Thoracis dorsum ni-
Berl, Entomol. Zeitscbr. VIII. 5
66 //. ijocw: Diplern
lidiim, viltis dilute ocliraceis, sutiirii ulrinqne in .strigulam uigram
excurrente. Abdomen vitla media tenui, interruptä, fuscA , in foe-
minä valde obsoletä et slrigulis lateralibus nigris pictura Pedes
flavi, extrerao tibiarum apice tarsisque apicem versus ex fusco ni-
gris. Alae ex cinereo lutescentes. cellulA coslali et stigmale lu-
ieis. — (Illinois.)
32. Pach yrrhina gracilicornis. nov, spec. cf & $. Occi-
put subopactun, itnmaculaltim ; anlennue tenues, mediocres^ in nlro-
tjiie sexu accjuales, fuscne, scapo primiscpie yiugetli arlicnlis Jlavis',
ihoracis dorsum nilidum^ vlllis ex fusco ochraceis', abdoinen vilfd
media fuscä et utrintjue slrigulis lateralibus nigris vuriegatum;
alae ex cinereo lutescentes, st igmate fusco. — Long. corp. 5| — 1^
lin., Long. aL 6-~ — 6^ lin.
Caput flavum, opacum, occipite subopaco, immaculato. Rostrum
concolor, nitidum, lateribus fiiscis; palpi subfusei, arliculo ultimo
fere toto ef extrenio praecedentium apice ochraceis. Antennae te-
nues, mediocres, in ulroque sexu aequales, fuscae, prinio vel primis
flagcUi articulis et scapo flavis. Thoracis dorsum nitidum, vittis ex
fusco ochraceis, media per lineam flavicantem disseclä. Scutellum
lutescens; metauotum obsoleiissime sublufeo viltatum. Abdomen
vHtä media integra fuscä et ulrinque strigulis lateralibus nigris va-
riegalum. Lameila hypopygii suprema et iniiniae basis nigrae, ap-
pendices flavae. Terebra lutea, apicem versus badia, lamellis tenui-
bus, acutis. Pedes lulei, extremo femorum libiarumque apice in-
fuscato, tarsis ex luteo fuscis, apicem versus nigro-fuscis. Alae ex
cinereo lutescentes, cellulä coslali lutea, stigmale fusco.
Nota. A PacLyrrh. sodali et occipitali stigmate non luieo, sed
fusco dislinguitur.
33. Spilomyia haniifera, nov. sp. $. Thorace tiigro et
flavo vario, ahdomine ßavo , mavtdä Lasuli snbtjuadratd fasciisque
segmentorum singulorum binis nigris, altera basali et integra, al-
tera media et interruptä. — Long, corp, 1-^ — 8 lin., Long. al. 7 lin.
Caput lacte (lavum, fronte et l'acie anguste nigro-viltafis; genae
villulä fusco-nigrä noiatae; antennae fuscae, in junioribus testaceae,
margine articuli tertii fusco. Vertex niger; occiput nigricans, orbitä
polline subalbido conspersä. Thorax niger, llavo-varius; dorsum in
margine anlico maculas quatuor, in dimidio posteriore vittulas duas
hamatas, inde ab angulis posticis usque ad suturam pertinentes et
lituras duas aiinulas. invcrsam literae V foi'Uiam efficientes. colore
Americae seplentrionalis. 67
flavo pictas oslendit; in pleiiris praeler humerum maculae tres laefe
flavae cerniinliir, quarum ea , quae prope coxam anticam sita est,
plerumque obsolescit. Sculellum flavum, margine basali inlerdum
l'usco vel iiigro. Metanotiim riigrum utiinque maculam flavam ha-
bet Abdomen flavum; segmentum primum praeter angiilos laterales
nigrum; segmeula sequcnlia singula fascias binas aiigustas nigras ha-
bent, alleram margini anfico contiguam et infegram, alteram me-
(liam et inlerruptam. Veuter niger, margine segmentorum singulo-
riini postico flavo. Pedcs flavi, (ibiis tarsisque anticis nigris. Ala-
nmi diniidlum anterius fuscum. posterius hyalinum. — (Pennsylva-
nia; Oslcn-Sacken.)
Nola. Spilomyiae genus cellulä marginali clausa a Milesiis, fe-
moribus poslicis dentalis a Temiioslomis disfinguitur.
34. Spitomyia fusca, nov. sp. cT et 9. JVigro-fusca^ fa-
cie , l/ioracis mnculln viilulisque, scutelli margine et fasciis in ab-
tiorninis apice Iribxis dituie sulphureis. — Long. corp. 6j — 7 lin.,
Long. al. 5^ — a^i !'"•
Caput dilute sulphureum, vertice. viltulä faciei incompletä et
vittulä frontali supra abbreviata nigro-fuscis; antennae fuscae, arti-
culis duobus primis saepe nigris; occiput nigrum, orbitä albopolli-
nosa. Thorax ex nigro fuscus; dorsum in margine antico maculas
quatuor, in dimidio posteriore liueas duas hamatas, inde ab angulis
poslicis usquc ad suturam perlincntes, et stiigulas duas dimidiam
circuli formam efficientes, colore dilute sulphureo pictas habet; in
pleuris maculae tres dilute sulpbureae cernuutur. Scutellum nigro-
fuscum, margine postico dilute sulphureo. Abdomen nigro-fuscum,
breviter nigro-pilosum; segmenti secundi margo posticus angustissime
flavescil; segmentum tertinm limbnm margiuis postici aequalem et
utrinque fasciae medlae inilium breve dilute sulphurea ostendit;
segmentum quartum fasciam anguste interruptam el limbum margi-
nis poslici latiusculum sulphureos habet. Hypopygium maris iotum
sulphureum. Venter ex nigro fuscus, incisuris dilute flavescentibus.
Femora fusca, testaceo et sulphureo varia; tibiae anlicae praeler ba-
sim sulphuream fuscae, posteriores sulpbureae. apice tarnen ochra-
ceo; tarsi antici fusci, posteriores ochracei. Alae subhyalinae, in
dimidio anteriore fusco-literatae. — (Pennsylvania; Osteu-Sacken.)
35. Te mnostoina obscura, nov. sp. cT- Nigra, abdominis
segmentis singnlis ßavo nnifasciatis^ facie stibtuberctdatä. — Long,
corp. 4|| lin., Long. al. 4j lin.
5*
68 //. t.oew: Dipl er a
Caput fomenlo subaurco ortialum, vertice. niaculä triangulär!
supra antciinas, villä lala faciei geiüsqiie atris, antciinis fiiscis. Tho-
rax ater, hunieris, sulurä, puncto ulrinque snpraalari miiiutissimo
plciiranimque strigula flavo-poUinosis. Sciilellum piceo-nigruin, sub-
opacuni. Abdomen alnim, niodicc nilcns. sogmentis singuüs praeter
primum fasciam aeqiialem, iiilegram. modice arcuatam. flavo-poUi-
nosam, utriuque colore atro opaco limbatam gerenlibus. Hypopy-
gium atriim, niiens. Pedes antici nigri, gcnibus lufeis; pedes iuler-
medii lutei, femoribus praeter apicetn nigris, libiariim apice obso-
lete subfiisco, ultimis Iribus tarsorum arliculis fuscis; podes poslici
lutei, femoribus praeter apicem et imam basim nigris, libiarum di-
midio apicali et ullimis tribiis tarsorum articulis fuscis. Alae cine-
veae, obsolete subliluratae. — (Saskalchevan; Kcnnicot.)
Nota. A Terauoslomä borabylanti, cui simiilima, faciei tuberculo
minuto quidem, sed manifesto dilfert.
36. Temnosloma aeffualis^ nov. sp. cT. Nigro et Jlavo va-
ria, segmenlis abdoniinulibus singnlis Jlavo bifasciatis^ fascla inter-
jectd nigra in tiltimo segmento angusle inlerrrtptd , pedibtts anticis
posterioriimtfne femoribus nigris. — Long. corp. 5^ lin., Long. al.
5 lin.
Caput tomento subaurco veslitum, [incii frontali, vitta faciali
genisque atris, antennis subfuscis; triangulum verticale nigrum, infra
flavo-poUinosum. Thorax aler, humcris, suturji, puncto supraalari
ulrinque et vittulä pleurarum flavo-poUiiiosis. Sciilellum nigro-ae-
neum, niliduni. Abdomen nigrum. modice nitens, segmentis singulis
praeter primum fascias binas flavo-pollinosas, integras et in laterali
abdominis margine non contiguas gerenlibus; fascia anterior segraen-
torum singulorum a margine antico intervallo atro opaco separatur
et postice limbum atrum opacum habet; fasciae segmenti quaiti per
viltulam mediam flavo-poilinosam conjiinguntur. Hypopygium pi-
ceum. Pedes aniici nigri, genibus luteis; pedes posteriores lutei,
femoribus praeter apicem nigris, ultimo tarsorum articulo fusco.
Alae cinereae, obsoletissime lituratae. — (English River; Kennicot.)
37. Temuostoma alt ernans. nov. spec. cT et $. Nigro et
Jlavo vnria, srgmentis abdominalibus sifigidis Jlavo bifasciatis^i fasciä
interjecfn nigra in ultimo foeminae et in duobus nilimis maris seg-
mentis in marnlas t7'es dissectä. femorum anteriorum basi. tibiis
tarsisfjHe anticis nigris. — Long. corp. 6-^ — 7ylin., Long. al. 5y
— 61 lin.
Americae sepleiitrionalis. 69
Caput lonienio subaiireo veslitum, vcrticc, vittä frontali infra
abbrevialji, vitlä faciei infegra genisquc alris, antennis luteis. Tho-
rax niger, hiinieris, maciilis ulriiique binis in sulurä sifis, viltulä
utrinque laterali inde ab augulo postico nsqiie ad siitnraai pertiuente
et niaculä postioä triangdiä tomento llavo tcolis. Pleurae maculä
inagii;i flavo-pollinosa noiafae. Scuielliim iiigro- aeueiim, nilldum.
Abdomeu alriim, opacimi, segmciilis singulis praeter primum fascias
binas laete flavas, ad latera abdoniinis coujunctas gerentibus; se-
gmenlum secundiiin iilriiisqiie sexiis fascias anteriorem angusle, po-
stcrioroni lale inlemipfas habet; fascia anterior segnienli tertii in
ntroqiic sexu angiiste interrupla est; posteriorem, qiiae in foeminä
anguste interrupta cernitur, mas integram et praeter latera cum an-
teriore bis conjunclani liabet; segmenluni qiiartuui foeminae fasciam
anleriorem angusle interruplam, posteriorem cmarginalam habet;
in niare hae fasciae latiores et praeter latera bis conjunctae sunt,
ita ut fascia intcrjecta atra in maculas tres dissolvalur; segmentum
<[iiintum foeminae similem picturam quam quartum maris habet.
Hypopygium lulcum. Pedes lulei, femornm anteriorum basi ex fusco
nigra, tibiis anticis praetei' ba:-im tarsisque anticis lolis nigris. Alac
in dimidio anteriore subfusco litnratae. — (Philadelphia.)
38. Lepidomijia calopus^ nov. sp. 9. Nigra, squanmiis al-
bidis rare aspersa, bnsi libiarum larsoriniifjue urticulis primis duo-
bus albls, alis nigro-muczilatis. — Long. corp. 2| lin.. Long. al.
Nigra, nudiuscula, subnitida. Frons plana, infra lalior, lineä
media impressä subobsolelä et utrinque maculis binis albido-polli-
nosis iustrncta. Antennae angustae, faciei subaequales; articuli primi
duo testacei, secundus primo paulo longior et supra fuscus; articu-
lus tertius elongatus, niger, basi infra testaceä, setä basali, nudä,
fuscä. Thorax cum sculello et pleuris squamulis minutis albidis
rare, sed aequaliler aspersus. Abdomen planum, latcribus et apice
albo-squamulosis, disco squamulis desliluto. Pedes airi, nitidi, sub-
cyanescenles, tibiarum basi primisque duobus tarsorum articulis al-
bis; femora omnia crassa, infra duplici serie spinularum nigrarum
armata; tibiac subchivatae, posficac niodicc arcuatae, Alae hyalinae,
nigro-maculatae. (Cuba; Gundlach.)
Nota. Principalcs gencris Lepidomyiae notae hae sunt: Corpus
pro portione breviuscuhun et latiusculum, nudura, squamulis
minutis aspcrsum. Facies in mcdio tuberculata. Antennae fa-
ciei aequales, arliculo terlio duobus praecedentibus simul sumlis
70 II- Loew: Diplera
duplo longiore, aequali, setä basali tennissimä, imdä. Feniora
oinnia valde incrassata et infra spinosa; Hbiae et tarsi crassi.
Cellula alarum marginalis aperta; vetmla Iransversa media sub-
normalis; margo apicalis cellulae posteriores primae in medio
siniiatiis, aiigulo postico rotmidato, anlico acuto et prope ad
marginem alae diicio.
39. Xylota bicolor nov. sp cf. Nigra, albido-puiescens, ab-
domine praeter segmenlum primum toto rufo, tibiarum anteriorum
basi f primo tarsorum anl'icorxim pritnisque duobus httermeJiorum
arlictdis albidis. — Long. corp. 5\ lin., Long. al. 4 lin.
Caput nigrum, albo -pollinosum, fronte valde projpclä. Anten-
nae nigrae, articulo terlio rotundato ovato, panio longiore quam la-
tiore, setä dihite ferriigineä, apiceni versus fusca. Triangulum ver-
ticale nigrum nitidum, pilis albidis vcl ex flavo albidis vestitum.
Thorax niger, obsoletissime aenescens. pube dorsi subllavicante, pieu-
rarum albidä. Scutellum Ihoraci concolor. pube exalbida vestitum.
Primum abdominis segmenlum nigrum, reliquum abilomen tolum
rufum, fulvo-pubescens. Hypopygium concolor, fulvo-pilosum. Ven-
ter rufus, primo scgmento tamen nigro. Pedes nigri, albido-pilosidi,
coxis poslicis iiiermibus, femoribus posticis modice crassis, libiarum
anticarum basi, primo larsorum anlicorum primisque duobus inter-
niediorum articulis albidis. Alae ciuereae, dimidio basali hyaline,
stigmale fusco. — (Illinois; Osten-Sackeu.)
Nota. Xylota bicolor a Xylota hacmalode Wied. , quam ean-
dem ac Xylotam pigram Fabr. esse persuasum habeo, oculis
longius contiguis, pube tolius corporis longiore. secundo abdo-
minis segmento immaculato, hypopygio non piceo, sed rufo, fe-
moribus posticis minus incrassatis, tibiarum denique anticarum
basi, primo larsorum auticorum primisque duobus iutermedio-
rum articulis albidis differt.
40. Xylota barbuia nov. sp. $. Laliusctda, thorace cupreo-
aeneo, ubdomine cyaneo-nigro, nigro- pUosulo, segmenlo primo seg-
meniorumque sequenlium singtdorum fascid chalybed, nitida , albo-
pilosä, pedibns nigris, libiarum posteriorum basi, tibiis a7iticis fere
tolis primisque tarsorum anticorum articulis ex fiisco teslaceis. —
Long. corp. öyV Ha., Long. al. 5| lin.
Caput latum, nigrum. Frons modice projeeta, nigro-pilosa. Primi
duo antennarum articuli nigri, tertius nigro fuscus, subrotundus,
setä nigra. Facies mediocriter excavata, albido-pollinosa. Barba
Americae seplenlrionalis. 71
albida, pauIo lougior quam in Xylotis plerisque. Thoracis dorsum
obscure cupreo-aeneum . niodice uitens, albido-pilosum; pleurae ae-
neo-nigrae, nitidae, albo-pilosae. Scutellum viridi aeuciim, albo-pi-
losuiii. Abdomen latiusculum, cyaneo-nigrum, subopacum, pilis bre-
vissimis nigris veslitiium, segmeiito primo tolo chalybeo, nitido,
albo-piloso; segnienlum secundum fasciam chalybeam, nitidam, la-
tissimam, subintegrain , pilis albis veslitani habet; segmenta se-
queulia duo singula prope marginem anticum fasciam similem, sed
inlerruptam et minus latam gerunt. Pedes nigri, albido-pilosi; fe-
niora in apice nigro-pilosuia. poslica non iiiciassata; libiae anticae
ex fusco tesfaceae, tomento lateris antici subfulvo; tibiarum poste-
riorum basis et piimi duo tarsorum auticorum articuli ex fusco te-
stacei, tarsi omnes iufra fulvo-tomentosi. Alae cinereae, dimidio
basali hyalino, sligmate nigro-fusco, venis nigris. — (Sitka.)
41. Xylota fraudulosa nov. sp. cT et 9. Nigro-viridis, ab-
domine yiavo-quadriniaculalo , coxis posticis maris nee denlatis nee
tuberculatis. — Long. coip. 3f liu., Long. al. 3 lin.
Caput nigrum, fronte foemiuae aeneo- viridi; antennae fuscae,
articulis primis duobus ex fusco nigris, basi setae nigricanlis lutea;
frons modice prominens et facies modice excavala. Thorax aeneo-
viridis, nitens, vittis quatuor dorsalibus ex cupreo scoriaceis. Scu-
tellum cum thorace concolor. Primum abdominis segmentum niti-
dum, subaeneum; sequentia duo atra, praeter margines laterales
opaca, utiumque maculis binis flavis quadratis ornatum, quae ma-
culae in mare cum marginibus lateralibus cohaerere, in foeminä ab
bis separatae esse solenl; segmentum quarlum aeneo-vii-ide, nltidum,
in foeminä interdum ex viridi scoriaceum; segmentum quintum foe-
minae et hypopygium maris cum segmento praecedente concolora.
Venter flavus, segmento quarto ex nigro fusco. Pedes nigri, sub-
virescentes, genibus, tibiarum anteriorum basi, primis duobus vel
tribus tarsorum anticorum tribusque intermediorum articulis dilute
flavicantibus, intermediis tarsorum posticorum articulis Iiaud raro
fuscis vel subfuscis; femora postica valde incrassata; coxae posticae
in utroque sexu inermes. Alae subhyaliriac, ex fusco cinereae, sti-
gmate subfusco. — (Illinois, Wisconsin; Osten-Sacken.)
Nota. Xylotae bifasciatae Meig. simillima, at paulo minor et
pube breviore vestita est, nee setam antennarum tolam nigram,
sed in basi luteam habet.
72 //. Loew: Diptera
42. Chrysotoxum laterale nov. sp. cT. Pedibtis iolis ßa-
vis, alarum Ihnbo costali fusco^ aerjuali. — Long. corp. 5y liu., Long,
al. 5} lin.
Antennarum articulus secundiis primo longior, niarglnc apicali
testaceo; articulus tcriius praecedenlibus simul sumfis pauio longior.
Oculi hirti. Laterales thoracis vittae subintegrae, vittulae albido-
pollinosae conspicuae. Scutellum flavum, fasciolä disci nigricante.
Flavae abdomiiiis fasciae mediocrcs, arcualae, angustissime iuter-
ruptae, cum limbo flavo inarginis lateralis conncxac; margo seg-
mentorum singulonim posticus flavus, scgraenti piimi angustiis,
tertii latus, quarti valdc dilalalus, quinti in iiiaculam oblongan»
productus, ita ut inter lianc maculam et fasciain Y invcrsuni
colore nigrum pictiim sit. Hypopygium flavum. IMedia ventris se-
gmenta singula fasciam arcuatam anguste interruptam et niarginem
posticum flavos liabcnt. Pedes toti flavi. Alae cinereo-hyaliriae,
fusco costac limbo anguslo et aequali. — ^Nebraska.)
Nota. A Chrysotoxo derivato Walk., cui affme, vitlä Ihoracis
lalerali latiore, margine abdominis flavo, piciurä ventris laeliore
pedibusque totis flavis facile distinguitur.
43. Chrysnt ojcum piihescens Loew cT et $. Pedihus fo-
iis Jlavis, alis nJversus coslam lulescentibus. — Long corp. 6 lin.,
Long. al. ö^V lin.
Syn. C/irysoloxinn pubescens Loew, Wien. Monatschr. IV, 84.
Secundus anlennarum arliculus primo longior, tertius duobus
praecedenlibus siniu! sumlis in foeminä subaequalis, in mare lon-
gior. Oculi hirti. Laterales thoracis vittae interruplae, vittulae al-
bido-poUinosae conspicuae. Scutellum flavum, disco nigro. Flavae
al)dominis fasciae mediocres, arcuatae, interruptae, in angulis segmen-
torum posticis cum limbo margiuis postici connexae; hi linbi in se-
gmcntis posicrioribus latioros sunt quam in praecedentibus; limbus
segmenli ultimi iu maculam triangulam dilatatur, ita ut inter haue
maculam et fasciam V inversum colore nigro inscriptum sit. Ven-
ier niger, scgmeutis poslicc flavo-marginatis, duobus intermediis in
marc, ullimis trihus in foeminä maculas binas ovatas gereutibus.
Hypopygium flavum. Pedes flavi. Alae cinereo-hyalinae, adversus
costam lulescentes. — (Illinois; Oslen-Sacken.)
44. Chrysoioxuin ijentricoftiitn nov. sp. 2. Octtlis hhiis.
scnlello iolo Jlm-u, abdominis globosi fasciis mediocribus, modice
arcualis, a margine lalerali et marginis postici limbo anguste se-
Ainericae seplentrionnlis. 73
jiarulis vel suhseparatis, femorum cnUeriorum basi femorihusque po-
sticis praeter apicem nigris, — Long. corp. 5 lin., Long. al. 5^- lin.
Terlius antennarum articulis tluobus praecedcntibiis sinuil sum-
lis paulo longior. Oculi hirli. Laterales Ihoracis viHac inlcrruptae.
Scutcllum totum llavuni. Abdomen globosuni, fasciis mcdiocribiis,
niodice arciialis, angiisic inicrruptis, a maigine laterali et a limbo
marginis poslici plerumque separatis, interdum per niaculam luleam
in poslico segmenli augulo silam cum ulroque conjunclis; posficus
segmenti primi margo limbum flavum aut nulluni aut angustissimum
habet; limbi scgmentorum sequeniium mediocres, ullimi in macu-
lam triangulam dilatatus, per Y nigrum inversuni a fasciä separatam.
Ullima Iria ventris segmenta singula fasciam mediocrem, lalissime
interrnplam et limbum posticum flavos habent. Pcdes flavi, basi
femorum anteriorum femoribusqne posticis excepto apice nigris. Alae
cinercae, fiisco cosiac limbo acquali. — (Washington.)
Nota. Chrysoloxum veniricosum a foeminä Chrysoioxi arcuaü
Linn. (Iiorlensis Meig.), cui simillimum, basi abdomiuis nigro-
pilosa facile distinguifur.
45. Micro (Ion trisiis nov. sp. 9. Niger, pallide pllosns^
anteniiis longis fnsco-nigris, fronte latissimä, scxitello birlenlnlo^ ab-
flominls oblongo-ovali segmenio paemdlimo finobus praecedentibus
simul sumlis suhaequall. — Long. corp. 4y lin., Long. al. 3~ lin.
Caput aeneum nigrum, pilis ex flavo albidis veslilum. fronte la-
lissima, aequali. Anlennae clongalae, nigro-fuscae, arficulo primo
lineari, terlio subaequali. in basi iestaceo. Thorax aeneo-niger, ob-
solete cupreo-lineaJus, pilis flavescentibus vestitus. Scutellum viridi-
nigrum, albido-pilosum, planiusculum, apice emarginalo et ulrinque
dcnfe minufo concolore armatnm. Abdomen oblongo-ovafum, pun-
clatiim, nigrum, segmento pacnultimo duobus praecedentibus simul
sumtis subaequali, basi marginibusque lateralibus flavo-pilosis pilis-
que albidis in disco ita dispositis, ut fascia late interrupta in postico
segmenti tertii margine, plagae duae magnae separatae in segmento
quarto duacqiie minores subcontiguae in segmento quinio [)iHs albi-
dis vestitae appareant. Veuter flavo-pilosus. nigro-piceus, margini-
bus posticis segmentorum singulorum dilule llavicantibus. Pedes ni-
gro-picci, fcmorum-basi, genibus et basal! tibiarum poslicarum di-
midio dilute testaeeis; larsi ncc dilatati ncc incrassati. Alae cine-
reae, limbis venarum transversalium nigricantibus anguslis, angulis
posticis cellularum postcrioris primae et discoidalis rolundalis, non
appendiculalis. — (Virginia)
74 "• Locw: Diptera
46. Microdon laelus nov. sp. cT el 2. Laete viridis, cha-
lybeo et violaceo splendens, ocnlis hirlis. fronte et fuvie angustis,
ocellis a verlice remolis^ antennis brevilnis nigris , lifjiis maris Jla-
vis, /'oeininae iiigricaHtibus. — Long corp. 4 lin., Long. al. 3j lin.
Corpus giacilc, lade vjride, iiilidiiin. Caput chaljbeiini; facies
angusta, acqualis, pilis dilulissime flavis, prope aiilennas pilis nigris
veslita. Aiilennae capite breviores, uigiae, articulo tcrtio primi lon-
gitudinem paulo exccdeule. Froiis angusta, nigro-pilosa, in niare
supra anteiiuas coarctata, in foeniinä aequalis; ocelli in ulroque sexu
a verlice renioli. Thoracis dorsum chalybeo et cupreo splendens,
plagä discoidali cupreo- circumscripta orualum, iiigro-pilosum, mar-
gine antico angtilisque poslicis tarnen pallide pilosis. Scutellum ni-
gropilosum, subconvexuni, apice emarginalo et ulrinque denticulum
nigruni gereute. Abdomen maris cylindricum, adversus apicem cha-
lybescens; abdomen foeminae minus convexum, praeter margines
fere toi um violaceum. Femora chalybea; tibiae maris descripti fla-
vae, foeminae nigricaules et chalybeo micantes; tarsi utriiisque sexus
nigri Alae cinereae, limbis nigricanlibiis' venarum transversalium
angustis, subobsoletis, angulis poslicis cellularum posicrioris primae
et discoidalis rotundatis, non appendiculalis. — (Cuba; Gundlach.)
Noia. Microdon laelus Microdonti brevicorni Lvv. similis et af-
fiuis est, sed ocnlis hirlis, abdomine minus lato et tibiis multo
gracilioiibus differt.
47. M icrodon coar ciaius nov. sp. cT et 2. Gracitis, chaty-
beoviridis, modice nitens, ocnlis subnudis^ fronte el facie angustis,
ocellis a vertice remolis. atiiennis brevibus nigris, segnienti abdomi-
nalis secnndi marginibus tumidis. — Long. corp. 3^ — 4 lin., Long,
al. 3 lin.
Gracillimus. chalybeo -viridis, modice nitens, albido-pubescens.
Frons aequalis, angusta, foeminae paulo latior quam maris, ocellis a
verlice remolis. Anlennae nigrae, breves, articulo terlio praeceden-
tibus simul sumtis paulo longiore. Thoracis dorsum aeneo-viride,
subtilissime punctulalum et Iransversim aciculalum, vittis quatuor
obscure cupreis. Scutellum ex viridi nigrum, apice emarginato et
utrinque dcnticulo nigro instruclo. Abdomen maris cylindricum,
obtusum, foeminae acutum; segmenlum secundem paulo latius quam
sequentia, disco deprcsso, marginibus lateralibus quasi tumidis. Alae
cinereo-hyalinae, venarum transversalium limbis nigris, angulis po-
slicis cellularum posterioris primae et discoidalis rotundatis, brevis-
sime appendiculalis. — (l)islricl Columbia; Oslcn-Sackcu.)
yimcricae .sc/ilentrionalis. 75
48. Ceria abbrev lata iiov. sp. cT- Nigra^ ßavo varia, pe-
dunculo nnleiinarum longo, abdominis cylindrici segmenlis primis
duofnis soitlo hrevioribiis . costali ularum dimidio Jtisco. — Long,
corp 4| — 4| lin., Long. al. 3i — 4 liii.
Ceriac conopsoidi simillima. Nigra siibopaca. Occipiit iiigrum;
Vertex praeter angulum ocelliferum flavus; frons flava, viflä nigra;
t'acies flava, vitlä tenui, lineä transversa genisque nigris. Antennae
nigrae, pedimcnlo fusco, elongalo. Thorax niger, punctafus, hume-
ris, niacula ulrinque laterali minulä plcurarumque maculä didj'mä
flavis. Scntellum flavnm, basi nigra, margine apicali fnsco. Abdo-
men eylindricnm, praeter poslicos segnientornm margines scrobicii-
latum, atrum, laieribus segmenti primi marginibusque poslicis se-
gmenioruin secundi et quarti latius, terlii angustius flavis. Hypo-
pygium atrum. Pedes interdiim nigri, femorum basi fuscä, genibus
et imä tibiarura basi flavis, saepius nigro-fusei inveniuntur, femo-
rum basi et apice libiarum tarsisque anterioribus lestaceis vel ex
fusco lestaceis. genibus tibiarumque basi flavis. Alae byalinae, di-
midio coslali adversus basim dilulius, adversus apiceni saluralius
fusco. — (Pennsylvania.)
Nota. Ceria abbreviata sfcundum abdominis segmenluni malto
breviijs quam Ceria conopsoidcs habet.
4y. Em})is taevigala uov. ^}. (J'. ISitlda, iola alra, 7i(gro-
pilosa; oculi contigul; ludlerxim capilxdum ßavesreus,, alae dilute
sidj/tisrae, sligmale pnulo scituraliore, subosoleto\ htjpopxjgium clau-
suni, Jilamenlo (entrali obleclo; veiUer ante /lypopyghiin apop/njsi-
btts duabus aduncis histrucius. — Long. corp. S^ lin., Long. al. 3^ lin.
Tola a'ra, nitida, nigro-pilosa. Oculi contigui. Antennae te-
nues, nigrae. Proboscis nigra, supra ex parte fusca, tibiis anlicis
loiigior. Thoracis dorsuu) nigro-pilosum, poUiiie cincrascenle obso-
letissime aspersum. Scutellum convexum, praeter setas marginales
sex nudum. Pleurae et coxae cinereo-pollinosae, subopacae. Ab-
domen nigro-pilosum. Hypopygium deflexum, clausuni, iilamento
centrali obteclo. Venter ante hypopygium apophyses duas iiicui'-
vas, pilis uigris barbatas habet. Pedes simplices, tenues, pilis bre-
vibus setisque lenuibus nigris vestiti. Ilalteruui capilulum flave-
soeus. Alae dilute subfuscae, sligmale subfusco , vcnis fuscis. —
(New Hampshire j Osten-Sacken.)
50. LJmpis s( enopl cra, nov. sp. r^ cl 9. Tennis, nudiu-
scula. optica^ ex alba cinerascens. vitlis (jualuor Ihoracis sub/'uscis;
76 II- L,ocw: Uiplern
untennae nigrae; proboscis brevis; pedes graciles^ fusci, femorum
liiiarinnque busi hifec'u tursis iiigri.s: nlne angti.slne, cinereo-hyali-
nae, renis ingro-futicis^ .sligmnfe obsolet o. — Long. corp. ly^ lin.,
Long. al. 2/2 liii.
Tenuis, niidiiisciila, opaca, ex albo cinerascens. alxlomiiie foe-
niiuae minus albicaiiU>. Caput coiicolor. Ociili uiaris scparaü. Au-
tennae tcnnissimae, nigrae. Proboscis nigra, capite longior, sed fe-
moribus anticis brcvior. Thoracis dorsiim subfusco qnadrivitlaluui,
viHis inlermediis poslice, lateralibus antice valde abbrevialis. Hy-
popygiiun niaris clausum, nigrum. laincllis inferis Jesfaceis, filamcnfo
ceutrali oblecto. Coxae albido-cinereae, apicem versus dilulc lute-
scentcs. Pedes graciles. fusci, femorum basi el lalcre infero libia-
runique basi luleis, tibiis apicem versus iarsisque tolis nigris. Hal-
teres dilulc llavesccnlos. Alae auguslac. ciuereo-liyalinae, sligmale
obsoleto, venis fuscis. — (New Hampshire; Osteo-Sacken.)
51. Emj)is longipes uov. sp. ci^. Flava, milennis gracilibiis
tiigris, capite et dorso tboracis chiereis, hoc fiisco- (piadrivittatn,
abdoinlnis lutld media segmentorimupie siiignlorum margiuibus po-
sticia iiigricantibtis f tarsis itigris; Injpopygium Jlavum , Jilamenlo
centrali crassissimo^ praeter basim obtecto; alae e.v tuten cinereae.
stigmate concolore, obsolet issivto. — Long. coip. 2^ lin.. Long. al.
3| lin.
Tennis, nudiuscula, flavicans, supra obscurior. Capul nigrum,
poUine albo cinereum. Frons angustissiina. Antennae tenuissimae,
nigrae, slylo lerniinali mediocri Proboscis primis duobus iarsoium
anticorum articulis simul sumlis subaequalis. Thorax lulcsccns;
dorsnm cinereum, opacum. viltis quatuor angustis fuscis, intcrme-
diis poslice, lateralibus anlice valde abbrevialis. pilis miuutis setis-
quc nigris rarissimis. Sculclluni lutescens. Abdomen nilidum, lu-
teum, vilta media segmenlorumque singuloriim marginibus posticis
nigiicanlibus. Hypopygium nicdiocre, flavum. ringens, apicc nigro-
barbalo, filamcnlo centrali crassissimo, concolore, praeter basim ob-
tecto. Pedes longi, graciles, flavi, breviter nigro-pilosuli, tarsis ex
Digro fuscis, arliculis primis in apice, rcliquis lotis nigris. Alae ex
luteo cinereae, venis ex fusco luleis, stigmate concolore, obsolctis-
simo. — (Lake George N. Y.; Oslen-Sacken.)
52. Kmpis ruj'esceiis nov. sp. i5^. Flava, suprn riifesceus,
capite cinereo, jn-imis tarsorum artiadis in apice, relitpiis totis ni-
gris; uculi subconligni; hypopygium longiusctdnm. ascendens, Jila-
Americae septentrlonalis . 11
menlo centrali longo, exserto; alae ex luieo cinereae , stigmate di-
Inlissime subfnsco. — Long. corp. 3^', lin., Long. al. 3y lin.
Flava, supra rtifcscens. Tliorax snbopacus, abdomen nilidum.
Caput nigrum, pollinc albo cinereum. Oculi in fronte siibcontigui.
Antennae nirtlionps. validiusculae, articnlis priniis {luol)ns infis, iertio
nigro. slylo Iciniinali mediocri. Proboscis flava, libiis anlicis longior.
Tboracis doisum pilis selisque lails nigris iii.slructnm. Hypopygiuui
flavuni, longinsculum, ascendens, clausuni, lamcllis inferis elongalis,
siiperis parvis, breviter ovatis, lilamento cenirali exserto, infero, t.e-
nui. arciiato, flavo. Pedes graciles, pilis setuli.sque bievibus nigris
vestiti, flavi, aiiiculis tarsoriKn primis dnobus in apice, ultimis tri-
bus tolis nigris. Alae ex luteo cinorcae. venis fuscis, adversus co-
stam et basim ex fusro luleis, stigmate dilutissime subfusco. — (New
Hampshire^ Oslen-Sacken.)
53. Rham ph oniy ia umhrosa nov. sp. ^ et $. Nigra, ni-
gro-fjii'of>a; fujfjopyghim parinim , ascendens , apice biidio, Jilamenlo
centrali mite incrassato, atro, praeter 6asim obtecto: alae ex f^isco
nigrae, Lasi lufescenle. — Long. coip. 2| lin.. Long al. 3 — 3 ,'5- lin.
Tota nigra, nigro -pilosa, supra pollinc cincreo leviter aspersa.
Oculi conligni. Antennae mediocres, nigrae, arliculi secundi niar-
gine apicali obsolete fusco, articulo fertio oblongo-lanceolato, slylo
terminali brevissimo. Proboscis nigra, femoribus anticis aequalis;
palpi concolorcs. Abdomen compressum; bypopygium parvum, ascen-
den.«*, claiisum, nigrum, apiccm versus badium; filamentum centrale
inferum^ crassissimum, alrum, nilidum, praeter basim obleclum. Pe-
des simplices, pilis selisque nigris instructi. Halleres ex luteo sub-
fusci. Alae ex fusco nigrae, basi lutescente, stigmate nigro; alae
foeminae modice dilatatae. — (New Hampshire; Osten-Sacken.)
54. Rhumphomyia basulis nov. sp. $. Cinerea, xientre,
coxis pedibuscpie dilnle Infescendbus, iibiis apicem tJersus tarsisque
iotis ex nigro ftiscis, tibiis posticis breviter syuumalo-ciliatis ; alae
dilatatae, nigrae, basi hyalind. — Long corp. 2 — 2y2 lin., Long,
al. 2| lin.
Cinerea, opaca. Caput ex albo cinereum; antennae nigrae, lon-
giusculae, angustae, articulis primis duobus breviter nigro-pilosis, ar-
ticulo lerlio oblongo-lanceolato, stylo terminali mediocri. Probo-
scis fusca, femoribus anticis paulo brevior. Tboracis dorsum sub-
fusco obsolete trivittalnm, pilis brevibus setulisque raris nigris in-
slruclum. Abdomen ex fusco cinereum, 8ubnitens, ventre fere toto
78 H hoeiv: Diplera
pallido; slylianales longiuscuH, lineares. Coxae el pedes dihilc lu-
iesccnles; femora apiceni versus ohsolelc siihfiisca; libiac adversus
apicem nigro-fuscae, posticae leviter compressae, utrinque pilis nigris
modice dilatatis cilialae. Halleres cxalbidi. Alae valdc dilalalae,
nigrae, basi liyalinä, stigniate obsolclissimo — (New Hampshire;
Osten-Sacken.)
55. Rhamphomyia macilenla nov. sp. J*. — Cinerea, npaca^
thorace ohsoletissime villato, abdumine nigro, nitido^ hypopygio parvo
concolore. Jilamenio cenirnli crasso. praeter bastm ohierlo; oculi se-
paratio antennae longae. nigrae-^ pedes lutei^ exlremo libiarum upice
infuscuto , tarsis ex fusco nigris, femoribus infra nigro-selutosis;
hallerum capitidntn albicans-^ alae angustae^ cinerea- hyalinae, sli-
gtnale sub/nsro, venis fuscis. — Long. corp. 2y'^ lin., Long. al.
2t\ lin.
Macra, cinerea, opaca, nudiuscula. Caput concolor, oculis per
fronicm lalam separalis. Antennae longae, tenues. nigrae, arliculis
primis diiobus breviter nigro-pilosis, lerlio sublineari, style termi-
nal! mediocri. Proboscis fusca, femoribiis anticis brevior; palpi lu-
tei, apice fusco. Tboracis dorsum vittis obscuriori])iis obsolelissi-
mis vel niillis, pilis setisqne nigris brevibus et ratis. Abdomen ni-
grum, nilidiim. supra pilis nigris, utrinque et infia pallidis veslilum.
Hypopygium nigrum, parvum, lamellis omnibus brevibus. ovatis,
breviter nigropilosis, filamento centrali crassissimo, prater basini ob-
tecto. Coxae luteae, anticae basim versus subfuscae. Pedes lulei,
breviter nigro-pilosi, femoribus infra nigro-selulosis, extremo libia-
rum apice infuscato, tarsis ex fusco nigris. — Alae angustae, cine-
reo-byalinae. stigmale subfusco, vcnis fuscis, basim versus lutescen-
tibus. — (New llampsliire; Osfen-Sarken.)
Nota. Focmiuam unam possideo, quae forlasse uxor Khampho-
myiae macilentae est, sed a uiare, quem descripsi, differt vittis
dorsalibus tribus distinclis et capilulo halterum fusco. Altera
foemina cum hac congruit quidem, sed et coxas omnes praeter
apicem infuscatas et femorum apicem fuscum habet; tibiarum
color jam inde a medio in fuscum abit. Pili pedum utriusque
foeminae non diiferunt, nee alii sunt, quam quales in foemina
ejus modi maris expeclaveris. Duae aliae foeminae ab eä, quam
altero loco uotavi, non recedunt nisi alis niagis obscuratis pal-
pisque nigro-fuscis.
Americne seplenlrionalis 19
5G. R finm fjftotny ia riistica nov. sp. (^ et $. Capite^ t/io-
race non v'älato sculellofjne ciiiereis, abdomine lulescenle, segmentis
vel posticis vel omnihtts praeter marginem posticum picels vel ni-
gris: anteniiae /lavae , arllcido tertio piaeter baslm iiigro; coxae
lutesceiiies^ rarius excepto anlicorum aptce picenc; pedes anllci tu-
iei, tarsis nigris; pedes postici in specimiuibns inaluris toli nigrl^
in imiuutinis ex parte, interdum maximä ex parte dilute lutescentes.
cf. oculi roniigui; Jllamentum. centrale hypupygii Jlexuosum^
prope basini fractuni.
$. styli anales lo7iginsculi, lineares.
Long. corp. 21 — 2| liu., Long. al. 2yV — 2y^2 lin.
Caput obscure cinereum, nigro-pilosum, oculis inaris coniiguis.
Anlennae graciliores, dilufe flavescenles, articulo ferlio praeler ba-
sini nigro, stylo terminali mediocri. Proboscis fusca, coxis anticis
paiilo longior; palpi lulei, apice obscure fusco, interdum toii fusci.
Thorax cinereus, viltis obscurioribus nnllis, pilis selisque rarivS ni-
gris. Scutellum concolor. Abdomen in speciniinibus nuper exclusis
luieolum, segmenlis ullimis praeter marginem posticum piceis; spe-
eimina matura praeter margines segmentorum singulorutn posticos
totuin abdomen nigrum habent. Coxae plerumqiie lutescentes. non
nunquam solo anlicarum apice excepto piceae; pedes antici lute-
scentes, femoram basi, tibiarumque apice interdum infuscatis, tarsis
semper nigris; pedes posticos specimiua matura tolos nigros, inima-
tura saepe maximä ex parle lutescentes habent, libiarum apice ta-
rnen larsisque sen)per obscuris. Kälteres dilute flavescentes. Alae
cinereo-hyalinae vel ciiiereae, venis fuscis et stigmate subfusco; ba-
sis venae tertiae plerumque umbrä subfuscä circumfusa est. — (New
Hampshire; Osten-Sacken.)
57. Rhamphomy ia tut e iventr is, nov. sp. (^. Cinerea, vil-
tis ihoracis tribus nigricantibus , abdomine supra nigro, infra di-
lute Jlavicante, coxis pedibuscfue Jlnvicantibus, tibiis atiterioribus in
apice subftiscis, posticis excepta basi tarsisque omnibus nigris; oculi
contigui; antennae nigrae, articulo secundo fusco; proboscis coxis
anticis paulo longior; hypopygium nigrum, lamellis intermediis sub-
ovatis^ superis lanceolatis, porreclis, Jilamento cenlruli Jlexuosoi
alae cinereo-hyalinae. — Long. corp. 2~ lin., Long. al. 2{ lin.
Caput obscure cinereum, oculis contiguis. Antennae graciles,
nigrae, articulis primis duobus breviter nigro-pilosis, secundo praeter
basim fusco, stylo terminali breviusculo. Proboscis fusca, coxis an-
ticis paulo longior. Thorax cinereus, opacus, vitlis tribus nigris
80 //. Loeiv: Dipl cm
subobsololis, pilis sciisque raris nigiis. Sculelluin ooncolttr. Ab-
domen supra iiigrum, iiilidiim. ulriiiquc et infra dilule na\escens.
Hypopygium inediocre, nigruin, rliigeiis, laiiiellis iulermcdiis subova-
lis. obtnsis, supeiis lanceolatis, porrectis, omnibiis nigro-pilosis, fila-
nienlo centiali liiteo, leniii. flexuoso. prope basim non fracto. Pe-
des cum coxis dilule navicantcs, iiigro-pilosi; tibiae anteriores in
apice nonnihil fuscesciint ; libiae poslicae praeter basim et tarsi om-
nes nigri. Haileres dilule llavicanles. Alae cinereae, venis fuscis,
stigmale subfusco. — (New Hampshire; Oslen-SackenJ
Nota. A Rbamphomyia mutabili venire pallido, coxis dilutiori-
bus el ociilis maris conJigtiis diirert.
58. Rhampliomyia nigrica7is nov. sp. j". Tola nigra,
opaca, nigra pHosula, titorace et abdomine polline alhido cinerascen-
tibus; oculi conligtti', prohoscis mediocris; alae hyaliiiae, venis te-
nuibus yuscis, stigmale subobsoleto : hypopygium nigro-pilosum, Ji~
lamenlo cenlrali ßexnoso. — Long. corp. 1^ lin., Long. al. \\ lin.
Tola nigra, antennis, proboscidc, palpis, halleribus pedibusque
concoloribiis. Caput nigro-pilosuin; oculi coutigui; antcnnae lenues;
proboscis coxis anlicis longior. Thorax polliuc raro albido sid)ci-
nerasccns, vitlis tribus obscurioribus obsoletis. nigro-pilosus. Scu-
lellum concolor. Abdomen polline conforliorc albido aspersum, ob-
seure cinerasccns, nigro-pilosura. Hypopygium nigrum, nigro-pilo-
sum, filamenlo cenli'ali concolore, tcnui, flexuoso. Pedes simplices,
pilis selisque tenuibus nigris vestiti. Kälteres nigri. Alae hyalinae,
Costa venisque coslae vicinis nigris, venis reliquis obscure fuscis,
stigmale cinerascenlc, subobsoleto. — (New Hampshire; Osten-
Sacken.)
59. Rhumphomyia hirlipes ^. Nigra opaca, anlennis,
proboscide mediocri, halleribus, hypopygio pedibusque coucoloribus;
alae hyalinae. venis tentiihus fuscis, stigmale subobsoleto; pili el
selulae corporis nigrue, pili breviuscidi in laleribus abdominis et
venire dihitissime lutescentes, pili longinscidi in hypopygio et in
tibiis posticis (harum basulibus tarnen exceptis) paulo saturalius lu-
teoli. — Long. corp. Ij lin.. Long. al. \j lin.
Minuta, nigra, opaca pilosula. Caput concolor. nigro-pilosum,
oculis separalis. Antennac mediocrcs, nigrae; proboscis nigra, coxis
anticis paulo longior; palpi nigri. Thorax nigro-pilosus, vittis tri-
bus obscurioribus obsoletis, pleuris levissime albido-poUinosis. Ab-
domen opacum, pilis dorsalibus nigricantibus, lateralibus ventrali-
Americae sepienirionalis . 81
pilis dorsalibiis nigricanlibus. lateralibiis ventralibusque dilntissime
luteseeniibiis. Hypopygimii concolor. snbglobosuni, pilis longinsculis
luteolis insiruclum. filaniento centrali obscnro, tenui, arcuaio. Pedes
toti nigri, pilis longioribiis el confei-tioribns nigris vestiti; pili tibi-
arum posticanim reliquis longiores, ])rope libiariim basim nigri, in
tibiis reliquis sordide lulcoli. Kälteres nigri. Alae hyalinae. costä
venisque primis nigris, reliquis ex nigro fuscis, stigmale cinereo,
subobsoleto. — (New Hampsbire; Osten Sacken).
60. Rhamphomyia irregiilaris nov. sp. 2. Albo - polli-
nosa, thorace obsolete bivUtato^ abdomine candido micante, pedibus
lotia nigris, alis albidis, rellulä discoidali maximä. — Long. corp.
Ij^- lin., Long. al. If lin.
Nigricans, confertiin albo-pollinosa, nudiuscula. Caput con-
color, antennis brevibus nigiis. Pioboscis nigra, coxis anlicis paulo
longior. Tboracis dorsuni obsolete cinereo bivillafuni; pilis sefulis-
qiie rarissimis nigris. Scutellum concolor. Abdomen candido-nii-
cans, praeter basim albido-pilosam subnudum, extrenio apice cum
stylis analibus nigro. Pedes cum coxis nigri, brevissinie nigro-
pilosuli. Halteies albi. Alae albidae,^ venis validiusculis dilutissime
flavicantibus. apiceni versus paulo obscurioribus, costä et venae
primae apice atris, stigmate subobsoleto; cellula discoidalis elon-
gata, permagna; cellulae posteriores secunda et terlia parvae. —
(New Hampsbire; Osten-Sacken).
Nota. Rbampbomyiam irregulärem leucopterae uxorcm esse cre-
derem, nisi pili omnes multo breviores, pili abdominis omncs
albidi alarumque venae crasslores essenl.
61. Rhamphomyia caiidi cutis nov. sp. 2. Ex cinereo al-
bicans, antennis nigris. proboscide brevi, coxis pedibusque JlaviSf
tibiis anterioribus adversns apicem, posticis praeter basim tarsiscjue
Omnibus ex fiisco nigris: alae exalbidae. sligmate obsoleto. — Long,
corp. 2 lin., Long. al. 1^^ lin.
Ex cinereo albicans, opaca, nudiuscula. Caput concolor, an-
tennis mediocribus nigris. Proboscis nigra, coxis anticis longior,
femoribus brevior. Tborax non vittatus, pilis setulisque minutis,
raris, nigris. vScutellum concolor. Abdomen albido-pilosum, ad-
versus apicem subnudum. Coxac flavicantes, posticarum basi ci-
nerea. Pedes flavicantes, nigro-pilosuli setulisque nigris rare aspersi,
tibiaruni aiiteriorum apice infuscalo, tibiis posticis tarsisque Omni-
bus ex fusco nigris. Halteres albidi. Alae albidae, venis concolo-
Berl. Entomo). Zeitschr. VIII. "
82 H. Loew: Dipl er a
ribus, coslä et venae primae apiec nigris, stigmale obsoleto. —
(New Fianipsliire; Osten-Sacken).
62. Hilara trist is uov. sp. (5^ et $. Nigra, opaca, nigro-
pilosa, halteribns pedibuscjue concoloribus , genibus testaceis, alis
nigricantibiis , inetalarso antico tnaris modice incrassalo. — Long,
corp. 2 lin.. Long. al. 2-^ lin.
Tota nigra, nigro-pilosa. opaca, antennis, capile. hypopygio,
balteribus pedibusque coucoloribus, halterum pcduncnlo genibusque
testaceis. Frons tota velutiiia. Tboracis dorsum polline rarissimo,
dilute cincreo aspersum. villis tribus obscurioribus snbobsoletis.
Pedes gracilcs, pilis brevibus selisqiie raiis nigris vcsliti, melalarso
maris antico modice incrassato, oblongo, praetor pilos ordinarios
supra setulas Ires vel quatuor gerente. Alae nigricanles, stigmate
nigro. — (New Hampsbire; Osten-Sacken).
63. Hilara seriata nov. sp. cT- Cinerea, nigro-pilosa. ab-
domine nigro, antennis nigris, palpis , halteribns, coxis pedibusque
testaceis, tibiis anticis adversus apicem, reliquis praeter basim J'u-
scis , tarsis ex fusco nigris; primus tarsorum anticorum articulus
incrassattis ; tibiae intermediae pilis longioribns erectis hirlae; alae
cinereae, stigmate subnigricanle. — Long. corp. l^Iin., Long. al. If lin.
Frons atra, vittnlä ab antennis ascendente nigra. Antennac
nigrae; palpi testacei. Tborax cinereiis, opacus, vittis nullis. pilis
setulisque nigris in scries reguläres dispositis. Scutellum concolor.
Abdomen nigrura, modice nitens, nigro -pilosum. Pedes cum coxis
testacei, tibiis anticis adversus apicem, posterioribus praeter basim
fuscis, tarsis omnibns ex fusco nigris; metatarsus anticus incras-
satus, ovatus; tibiae intermediae pilis erectis et panio longioribns
birtae. Kälteres testacei. Alae cinereae. stigmate ex cinereo sub-
nigricante. — (New Hampsbire; Osten-Sacken).
Nota. Simillima Hilarae gracili. sed pili tboracis in series re-
guläres dispositi tibiarunique intermcdiaruni hirsulics dilleren-
tiam demonstrant.
64. Hilara testacea nov. sp. cT- Obscure lutea, opaca, ca-
pite, abdominis fasciis, hypopygio et tarsis nigricant ibus . breviter
et rare nigro-pilosa. tibiis intermediis tarnen infra pilos longiores
serentibusx metatarsus anticus incrassatus •. alae cinereae, adversus
coslam httescentes. stigmate subfusco. — Long. corp. I| — l^', lin..
Long. al. 2 lin
Americae septenlrionalis. 83
Obscure lutea, opaca, pilis nigris brevioribus rarioribusque ve-
slita. Caput uigrum, polline albido cinerascens. Anteuuarum arti-
culi basales ex fusco lutei, tcrlius cum stylo niger. Palpi lutei.
Abdomen fasciis basalibus scgmenlorum singulorum nigricantibus, in
segmenfis primis plerumque obsoletis, cingulatum. Pedes reliquo
corpore pauIo dilutiores, larsis tolis fuscis, tibiarum posticarum
apice interdum iufuscato; metatarsus anlicus incrassatus; tibiae
inlermcdiac infia pilis longis instructae. Haltei^es lutescenles. Alae
cinereae, adversus costam lulescenles, stigmate subfusco. — (New
Hampshire; Osten -Sacken).
Nota. Cavendum ne cum Uilarä lutea commisceatur, quae alas
minus cinereas tibiasque intermedias infra breviter pilosas habet.
65. Hormopeza hrevicornis nov. sp. cT et $. Obscura,
lursorum anticorum articiilis obloiigls , longitudiue decrescentibus^
ierllo untennarum arlimlo globoso, alis exalbidis. sligmale nullo. —
Long. corp. 1| — If lin., Long. al. 1| lin.
Caput nigrum, oculis maris contiguis. Frons siipra antennas
niiida. Anlennae brevissimae; articuli primi duo breves, flavi-
canles; articulus tcrtius globosus, niger; slylus terminalis brevis,
niger, articulo basali crasso, apicali tenui. Proboscis brevissima,
crassa. obtusa, nigro-fusca; palpi minnti, recurvi, sordide albicantes.
Thorax niger, cinereo-pollinosus, opacus, pilis pallidis veslilus. Scu-
tellum concolor. Abdomen nigrum, nitidum, pallide pilosum, hy-
popygio concolore. Pedes fusei, coxarum apice, imä feraorum basi
genibusque plerumque luleis. Halterum capitulum subfuscum. Alae
exalbidae, venis pallidis, stigmate nullo. — (Ynkon River; Ken-
nicol).
66. Hormopeza nigricans nov. sp. cT. Nigra, tarsorum
anticorum arlicidis obloiigis , longitudiue decresceniibus , terlio an-
tennarum articulo ovali. alis cinerea -hyalinis, stigmate fusco. —
Long. corp. 2~ lin., Long. al. 'i.-^ lin.
Tota nigra, pallide pilosa. Caput concolor, oculis contiguis.
Antennae breves, nigrae, articulo tertio ovali, styli brevis articulo
basali crasso. apicali tcnui. Proboscis !)revissima. crassa, obtusa.
ex fusco nigra: palpi minnti, recurvi. sordide albidi. Thorax cinereo-
pollinosus. opacus. Scutellum concolor. Abdomen nigrum, niti-
dum, hypopygio concolore. Pedes nigri. coxarum apice genibus-
que extremis luteis. Hallerum capitulum ex fusco nigrum. Alae
cinereo - hyalinae, stigmate venisque fuscis. — (Yukon River;
K!ennicot).
84 tl. Loew: Dipleru
Nota. Hormopexae brevicornis et nigricans ab Horniopezä ob-
liierala distinguiiiitur tarsoriiiii anticorum struclinä. qiios Zettcr-
stedtius in Horniopezä oblilerata moniliformes esse affirmat.
quum illae articulos eoruni oblongos habeant. Celeras noias,
quas Zetterstedtius geueri Hormopezae tribnit, iis esse constat,
unde dubilatio nulia. quin in hoc genere poneiidae sint.
67. Gloma rufa nov. sp. $. Flava, stipra ru/'escens. capite
cinereo, antennarum articulo ierminall et seid ttigris, iarsis apicem
versus fuscis. — Long. corp. 2^ iin., Long. al. -3 lin.
Flava, supra rufescens, nigro-pilosa. Caput nigruni, polline
albo cinereum, facie fere lolä, proboscide palpisqiie flavis. Primi
duo antennarum articuli breviusculi, flavi , nigro-pilosi; articulus
lerlius niger, ovattis, apicc subacuto, setä crassiusculä concolore.
Tarsi apicem versus fusci. Alae ex cinereo lutescentes, stigmate
pauIo saturatius tlncto, venis ex fusco luteis, adversus basim et
costam luteis. — (New Hampshire; Osten-Sackcn).
68. Gloma obscura nov. sp. c/*. Nigru^ halteribus, ahdo-
minis basi pedibusque ex testaceo Jlavis, xdtlmis duobus tarsorum
articidis nigris. — Long. corp. '2j^^ lin.. Long. al. 2^-^ lin.
Nigra, nigro-pilosa. Caput concoior, proboscide fuscä, palpis
nigricanlibus. Autennae nigrae, arficulls primis duobus breviusculis.
nigro-pilosis, terlio breviter ovato, seta crassiusculä concolore. Ab-
domen nitidum, nigrum \el fusco-nigrum, basi utrinquc ex lestaceo
flava, subpellucidä. Coxae et pedes flavicanles, femoribus tibiisque
posticorum apicem versus infuscatis. uHimis duobus tarsorum arti-
culis nigris. Halleres flavesceufes. Alae ex cinereo subfuscae, sti-
gmate paulo obscuriore, venis fuscis. — (New Hampshire: Oslen-
Sacken).
69. Cyrtoma femorata nov. sp. 2. Aira, ihoruce ctuereo-
poUinoso. iibiis posticis luteis, apicem versus alris , terlio antenna-
rum, articulo lanceolato , femoribus posticis incrassatis. — Long,
corp. l-^~ lin., Long. al. 2 lin.
'Alra, antennis concoloribus, articulo lertio lanceolato. Thorax
cinereo- poUinosus, subopacus; scutellum concoior. Pili thoracis et
scutelii rari, nigri. Abdomen nitidum, pilis raris albidis aspersum,
segmentis singulis in dimidio anteriore obsolete cinereo -pollinosis.
Pedes longi, atri, nigro-pilosi, cxlremo coxarum apice gcnibusque
extremis testaceis; femora poslica incrassata; tibiae anticae validi-
Amerlcae seplentrlonalis. 85
usculae, prope b.nsim crassiores; tibiac posticae crassae, oblique
truncatae, liiteae, apicem versus iiigrae. Haileres sordide albicanies.
Alae es fusco cinereae, venis fuscis, sligmate obsoletiore subfusco.
— (New Hampshire; Osten Sacken).
Nota. Nomeu generis apud Graecos iientruin est. sed ab usu,
qui adhuc obtinuit apud dipterologos, nunc quidem cedere
nolui.
70. Cyrloma procera nov. sp. 9. Aira, thorace chiereo-
potliiioso, tibiis posticis luteis, apicem versus atris, lertio anlenna-
rum arliculo lanceotalo . J'emoribus posticis incrassalis. — Long,
corp. '2il lin., Long. al. 2^ lin.
Atra, antennis concoloribus, articuli tertii diniidio basali la-
tiusculo et ovato, apicali tenui et subulalo. Thorax leviter cinereo-
poUinosus; scutellum concolor. Pili thoracis et scutelli nigri. Ab-
domen niJidum, pilis albidis aspersum. Pedes longi, atri, nigro-
pilosi, coxaruni apice genibusque luieis; femora postica iucrassala;
tibiae anticae validiusculae, basim versus vix crassiores; libiae po-
sticae crassae, oblique truncatae, luteae, apicem versus nigrae. Hai-
teres sordide albicantes. Alae ex fusco cinereae, venis fuscis. sti-
gmate obsoletiore subfusco. — (Sitka; Kolenati).
Nota. Speciei praecedenti similis, sed major antennarumque
figurä diversa.
7L Tachypeza rapax nov. sp. (^. JVigra', alae sub/tiscae,
in basi albae, venulä transversa basali posteriore instructae; femora
antica nigra -maculata, iiifra pilis palliclis ciliata^ tibiae inter-
mediae infra prope apicem breviier excisae. — Long. corp. 1~ 'in.,
Long. al. 1~2 lin.
Simillima Tachypezae truncorum. Caput nigruni, subcinera-
scens; antennae flavae, articulo tertio saepe fusco; palpi albi; pro-
boscis nigra. Thorax niger, dorso et scutello subopacis, pleuris ni-
lidis. Abdomen plerumque ex fusco nigrum, in speciminibus ira-
raaturis adversus basim sordide lutescens. Venter concolor, mar-
gine poslico segmenti ullimi pilis longiusculis nigris ciliato. Hypo-
pygium nigrum nilidum, siipra pilis brcvissimis hirlum. Coxae
tlavae, anticae prope apicem raacula rotundA, nigra notalac. Tro-
chanteres anfiel tlavi. infra nigri. Femora antica crassissima, flava,
in latere posteriore prope apicem puncto et atomo, in lafero anteriore
macula triangulä ba<ali, lineolis snbtribus iutcrmediis per |)uncta con-
junctis et puncto subapit^ali, omnibus nigris varicgata, infra pilis pal-
^ H. Loew: Diplera
lidis, tenuibus et longiusculis ciliata. Femora iiiicrmcdia crassa.
flava. Femora postica fusca vel nigro-fusca. basi flava, latere supero
ex Uavo testaceo. Tibiae anticae crassae, fuscae. sed latere supero
toto et infero praeter apicem dilutissime flavieanlibus. Tibiae inter-
mediae fuscae vel subfuscae, supra et infra praeter apicem diliite
flavicantes, ante apicem iniVa leviter excisae. Tibiae posticae dilute
flavicantes, triente apicali iiigro. Tarsi antici dilute flavicantes, ar-
ticulo primo infra fusco , ultimis diiobus nigris. -Tarsi iiitermcdii
pallide flavicantes, articulis ultimis duobus uigro-fuscis. Tarsi po-
stici ex nigro fusci- articulis primis duobus praeter apicem nigri-
cantem exalbidis. Alae infuscalae, basi albidä et venulä transversa
basali posteriore manifestä; cellula posterior prima submarginali
pauIo latior; venae longitudinales terlia et quarla subparallelae,
quartae apice tarnen paulo recurvo. — (Illinois. Le Baron).
Nota. Foeminam possideo in marium supra descriptorum socie-
tafe captam, quae coxas anticas immaculatas, femora antica
tola flavicantia utrinque atomo subapicali nigro nofata, femora
intermedia minus crassa et fuscuni posticorum colorem minus
extensum habet quam mas, quocum in reliquis notis congruit.
72. Tachypeza rostrala nov. sp. c5^. Nigra, proboscide
pedibusque yiavis, femorihus posticis libilsqtie Omnibus ex parle
/Javis^ harum inlermediis iiifra prope apicem leviter excisis; alae
subjuscae, in basi albae, venulä basali posteriore instruclae. — Long.
corp. 1^ lin., Long. al. ly^ lin.
Caput nigrum; antennae flavicantes, articuto tcrtio subfusco;
palpi albi; proboscis flava, extremo apice nigro. Tboracis dorsum
et scutellum nigra, subopaca; pleurae nigrae, nitidae. Abdomen ex
fusco nigrum, basi dilutiore, bypopygio nigro, nitido, pilis longiori-
bus non instructo. Pedes cum coxis flavi. Femora antica valde
incrassata; intermedia crassa; postica tenuia et praeter apicem et
basim fusca. Tibiae anticae modice crassae, supra et infra flavi-
cantes, utrinque subfuscae; tibiae intermediae utrinque fuscae, supra
flavicantes, infra subfuscae vel flavicantes et prope apicem levissime
excisae; tibiae posticae basi lanlum extrema exceptä fusco-nigrae.
Tarsi dilute flavicantes, adversus apicem ex fusco nigri. Alae praeter
basim albidam infuscatae, venulii transversa basali posteriore mani-
fcsta sed brevi, venis longitudinalibus tertiä et quarta subparallelis.
quartae apice tamen leviter rerurvo. — (New Hampshire).
73. Tachypeza clavipes nov. sp. cT. Atra. nilifla, pedi-
btis concotoribus . tibiarnm anlicarum apice valde incrassato; alae
Americae sepienlrionalis. 87
praeter basim albidam nlgricanles, ventilä transversa basali poste-
riore insiructae. — Long. corp. ly lin., Long. al. Ij lin.
Caput nigruni; anteunae uigro-fuscae; proboscis nigra; palpi
albi. Thorax ater, nitidus, lineä dorsi media cinereo-pollinosä. Ab-
domen fusco-nigrum, hypopygio atro, supra pilis brevibus uigris
hirto. Coxae alrae, extrenio apice piceo, auticae albo-poUiuosae.
Pedes atri, nitidi, tibiis anticis supra piceis tarsorumque posterio-
runi basi testaceä. Femora antica niodice incrassata, infra pilis
longiusculis albis ciliata; tibiarum anticarum apex valde iuerassatus.
Feuiora intermedia posticis paulo crassiora, infra prope basim se-
tulis aliquot nigris praedita; tibiae intermediae simplices. Flaueres
albi. Alae venulä transversa basali posteriore instruciae, praeter
basim albidam nigricantes . liturä obsoleta cinerascente inde a basi
usque in cellulam posteriorem seeundam perlinente; veuae lougi-
tudiuales tertia et quarta subparallelae, apice quartae obsolete re-
curvo. — (Illinois; Le Baron).
Nota. Foeminae duae, unä cum mare descripto captae, eandem
alarum picturam eundemque venarum cursum ostendunt, sed
antenuis praeter apicem infuscatum flavis, tboracis dorso toto
polline cincreo leviter asperso et minus nitido, coxis omnibus
dilute flavicantibus. femoiibus anterioribus infra et antice flavis,
tibiis anterioribus fuscis supra flavicantibus, tibiis posticis
praeter apicem nigruni et basim subfuscam flavicantibus, et
tarsis anterioribus praeter apicem pallidis discrepant. — In-
certum est, utrum eadem alarum pictura eademque venarum
configuratio bas foemiuas cum mare congregari jubeaut, an
valeat notarum reliquarum diversitas
74. Tachypeza pusilla nov. sp, $. Nitida, atra, proho-
scide pulpisque concoloribus , pleurarum maculd albicante nidlä, pe-
dibus luteo ei nigro variis; alae ciiiereae, dimidio coslali inde a
venae tertiae origine usque ad apicem iii/uscato^ venuld transversa
basali posteriore nullä. — Long. copp. \\ — 1 lin., Long. al. l lin.
Minula, atra, nitida. Caput atruni, proboscide et palpis con-
coloribus. Primi duo antennarum articuli fusci; articulus tertius in
specimiuibus dcscriptis deest. Thorax totus ater, nitidus, sculello
coucolore. picuris immaculatis. Abdomen latinsculum, atrum, niti-
dum. Coxae luleae. Pedes anlici lutei, femoiibus libiisque supra,
tarsis totis nigro -fuscis. Pedes interniedii cum anticis concolores,
tibiis tolis lamcu fusco-nigiis, femoiibus infra nigro-sclulosis. Pedes
postici praeter lulcam fcmorum basim fusco-nigri, ima tarsorum
88 II- Loew: Dipteru
basi rurius lutea. Hallei-es albidi. Alac latiusculae, subciuerasceulcs.,
(liniidio costali inde a veiiae lertiac basi usque ad apicem iiifu-
scatu, venis longitudinalibus terliä et quartä parallelis, venulä trans-
versa basal! posteriore nullä. — (Illinois; Le Barou).
Nota. Variat femoribus anticis supra minus infuscalis.
75. Plalypalpus aecjualis iiov. sp. </ et V. J\iger, nUi-
dus, Ihvrucis dorso poUine cinereo, pleuris praeter plagam inferam
polllne ulbido opncis, pedibits Jluvis , siiigidis iarsurttni arlicidis in
apice nigris; anlennae iiigrae , arlicido lerfio lanceolulo; palpi te-
slacei; celhdae alaruin basales prima et secutida ue(juales\ venu lon-
gitudinulis seata basiiu versus ubbreviata. — Long. corp. I^ lin.,
Long. al. 1 -^ lin.
Caput ciuereun), fronte et facie albidioribus. Anlennae uigrae
vel fusco-nigrae, articulo tertio lanceolato. Palpi testacci, vel sub-
fusci; proboscis nigra. Tboracis dorsuni et scutellum polline cinereo
opaca. Pleurae praeter plagam uigram inferam, inter coxas anticas
et intcrmedias sitam, polline ex cinereo albido aspcrsae. Abdomen
nigrum, nitidum, venire maris plerumque lolo concolore, foeminae
luteo, apicem versus nigro; Iiypopyginm nigrum nitidum. Pedes
cum coxis ilavi, articulis singulis tarsorum in apice nigris, articulo
ultimo toto nigro; femora antica valde incrassata, intern)edia an-
ticis crassiora, infra praeter pilos longiores flavicantes setulis nigris
ciliala; dens apicalis tibiarum intermediarum magnus. Alae ex ci-
nereo sublutescentes, venis luteis, apicem versus paulo obscuriori-
bus, longitudinali tertiä apicem versus vix levissime incurva, quartae
subparallelä; cellulae basales prima et secuuda aequales; vcnula
transversa basalis posterior integra, sed adversus finem posteriorem
tenuior; vena longitudinalis sexta adversus basim abbreviala. —
(Illinois; Le Baron).
76. Plalypalpus trivialis nov. sp. $. Niger, nitidus, tho-
racis dorso polline cinereo, pleuris praeter plagam inferam polline
albido opacis, pedibtis ßavis , siugtdis tarsortim urticidis in apice
nigris; antennae nigrae, arlicido tertio breviter ovato: palpi Jlavi:
alarum cellula basalis prima brevior cjumn secunda; vena longitu-
dinalis sexta basim versus non ubbreviata. — Long. corp. I| lin..
Long. al. 2 lin.
Caput ciuereura, facie confertim albo - pollinosä. Antennae
nigrae, articulo tertio breviter ovato. Palpi flavi; proboscis nigra.
Tboracis dorsum et scutellum polline cinereo opaca. Pleurae prae-
Americae septentriomdis. 89
ter plagam iiigram nitidani, inter coxas anlicas et intermedias sitam
polline albido aspersae. Abdomen nigrum, nitiduni, veotre conco-
lore. Pedes cum coxis llavi, arliculis singulis tarsorum in apice
nigris; femora antica modice, intermedia valde iucrassata et infra
praeter pllos longiores flavicantes setulis nigris cillata; dens apicalis
tibiarum intermediariini niagnus. Alae ciriereo-byalinae, veiiis va-
lidis subfuscis, basini versus ex i'usco lulescentibus, longitudinali
tertiä apicem versus ineurvä et cum quartä convergente; cellularum
basaliuni prima brevior quam secunda; venula transversa basalis
posterior recfa, integra et vena longitudinalis sexta basiin versus
non abbreviala. — (Maine, District Columbia; Osten-Sacken).
77. 1' laiypulpns pachycnemus nov. sp. d". Niger, niti-
dus, Ihoracis dorso et scuiello polline cinerea opacis; antennae fu-
scae, arlictdo tertio breviler ovalo; pedes fusco et testaceo varii,
tibiis unticis incrassalis; alae cinereae , venä longitudinali iertid
ineurvä, celluld basali primä longiore quam secunda. — Long. corp.
IJ lin., Long. al. If lin.
Caput ex nigro ciiiereum, facie confertim albo-pollinosä. An-
tennae saturate fuscae, articulo tertio breviter ovato. Pi'oboscis
nigra; palpi fusci, albicantes. Thoracis dorsum polline cinereo le-
viter aspersum, subopacum, paliido-pilosulum. Sculellum concolor.
Pleurae praeter plagam nitidam inferam albido-poUinosae. Abdomen
totum nigrum, nilidum, ventre et hypopygio concoloribus. Coxae
dilute testaceae, basim versus fuscae. Femora nigro -fusca, apice
omnium posticorumque latere supero dilute testaceis; femora antica
leviter, intermedia valde incrassata. Tibiae anticae incrassatae, fu-
scae, in basi et infra dilute testaceae; interraediae totae fuscae,
dente apicali magno; posticae ex testaceo flavescentes, extremo apice
infuscato. Primus tarsorum anticorum articulus nigro-fuscus, reliqui
testacei, apice singulorum fusco; tarsi intermedii toti nigro -fusci;
postici dilute testacei, articulis primis duobus in apice, sequentibus
fere totis vel totis fuscis. Alae cinereae, venis validis fuscis, in
basi alarum lutescentibus, longitudinali tertiä adversus finem in-
eurvä et cum quartä convergente, cellulä basali primä quam se-
cunda breviore; venula transversa basalis posterior complela; venae
longitudinalis sextae segmentum primum subobsoletum. — (District
Columbia; Osten-Sacken).
78. Vlatypalpus lateralis nov. sp. cT et 9. Jiter, nitidtis,
Ihoracis marginibus luteralibtis pleurisqne albo - poUinosis , pedibus
90 //. Loew: Diplera
Jlavis^ nllimis lar.sorutn urlictdis in apice nigi'is; alae hyatinae,
cellulurnm basuliutn priiiui el sectmdä aeipialibtis. — Long, coi'j).
li lin., Long. al. I| liii.
Alcr, iiilidus. Capul ex nigro cinercum, subopacuin. Anteuuae
iiigrac, arliculo lerlio brevitcr lanceolalo, iu basi llavo. Proboscis
alra; palpi albi. Margines Iboracis laterales ei pleurae praeter ina-
culam inferam nilidam poUiue confcrto aibido opacac. Scutellum
polline aibido rariore aspersum. Abdomen atruni, iiitiduni, se-
gmenlis ullimis in foemina valde elongalis et minus atlcnualis quam
in Platypalpis pleiisque. Pedes cum coxis llavi . primis larsorum
articulis in apice subl'uscis, sequentibus fuscis, ultimo fere loto ni-
gro; femora antica subincrassata, intermedia crassa, infra setulis ni-
gris rarioribus ciliata; deiis apicalis tibiarum intermediarum parvus
Alac byalinae, veuis fuscis, adversus basim alarum lutesceniibus,
lougiludinalibus teriiä et quarta apicem versus parallclis vel sub-
parallelis; cellulae basales prima et secunda aequalcs; venula trans-
versa basalis posterior siibinlcgra, postice tenuior; vena longitudi-
ualis sexta adversus basim non abbreviata. — (New Hampsbirc;
Osten -Sacken).
79. Plalypalpus apicalis nov. sp. §. Ater, nitidus, tho-
racis marginibtts laleralibtts pteurisque obsolelissime albido-poUinosis.
pedibus /lavis, femoruin atäicorum posticorumqne apice supra viu-
culd oblongä nigra nolalis, ultimo tarsoi'um articulo nigro; alae
hyalinae; cellidae basales prima et secunda aequales. — Long. corp.
lj'2 lin., Long. al. If lin.
Ater, nitidus. Caput minus nitens, facic confertim albo-polli-
uosa. Antennae nigrae, articulo teilio brcviter ovato, basi angusle
lutea. Proboscis nigra; palpi albidi. Tboracis margincs laterales
et pleurae polline aibido -cinerco obsoletissime aspersae, modicc ni-
lentes. Abdomen nitidum. Pedcs cum coxis flavi, ultimo tarso-
rum articulo nigro, femoribus anticis posticisque in apice supra ma-
culä ovatä nigra notatis; femora antica niodice incrassala , inter-
media anticis paulo crassiora, infra brcviter nigro -ciliata; dens api-
calis tibiarum intermediarum brevis. Alac byalinae, venis fuscis,
in basi luleis, longitudinalibus tcrliä et (piarta parallclis; cellulae
basalis prima sccundac accjualis vel paulo longior; veimla trans-
versa basalis posterior complela; vena longitudinalis sexta basim
versus abbreviata. — (Pennsylvania; Osten -Sacken).
hü. Plat ypalpns flaviroslris nov. sp. cj*. Flavus, supra
ru/escens, nitens, capile cinerea, proboscide ßavd, ultimo anlenna-
Americae septentrionalis. 91
rwiii artictäo nigro^ ultimo tarsorum articulo praeter basim Jusco,
deute apicali tibinrum intermediarnm parvo. — Long. corp. \\ lin.,
Long. al. 2y'^ lin.
Flavus, supia riifescens. nitens, breviler llavo-pilosulns. Caput
cinereum, f'acie albido - cinerea. Piimi dno anteunaruni articuli
llavi; arliculus tertins parvus, breviter ovatus, niger, setä conco-
lore. Palpi dilute flavicantes; proboscis longiiiscula , lutea, apice
nigricanJe. Pieurae supra polline albo rarissinio levifer aspersae,
infra maxinia ex parte nudae. Abdomen supra subfuscum, hypo-
pygio nigro. Feuiora antica non incrassata, inlerinedia valde in-
crassata , infra selulis nigris ciliata; tibiaruni interrnediarum dens
apicalis parvus; articulus ullinius tarsorum omnium praeter basim
infuscalus. Aiae sublutescenles, venis dilule luteis, longiludinali
lertia apicem versus levissiine ineurva et cum quarta subconver-
gente. cellulis basallbus prima et secundä aequalibus, venula trans-
versa basali posteriore incurvä et postice abbreviatä, venae longi-
tudinalis sextae basi non obsolet ä. — (New Hampshire; Osten-
Sacken).
81. P latypalpns laetus nov. sp. 2. Flavus, nitens. capite
cinereo^i proboscide Jiigrd, articulo idthno antennarum et tarsorum
nigricante.) dente apicali tibiaruni intermediär um mujuscido. — Long,
coip. ly'j lin., Long. al. 1| lin.
Flavus, nitens, breviter flavo-pilosulus. Caput cinereum, fronte
et facie coufertim albo-poUinosis. Primi duo antennarum articuli
llavi; articulus terlius parvus, breviler ovatus, fusco- niger, seta
nigra. Proboscis brevis, Iota nigra; palpi albidi. Pieurae supra
polline albo rarissimo leviter aspeisae, infra maximii ex parte nu-
dae. Styli anales nigro-fusci. Feraora antica modire incrassata,
intermedia crassissima, infra setulis nigris ciliata; tibiarum inter-
rnediarum dens apicalis majusculus; articulus ultimus tarsorum
omnium nigricans. Alae sublutescentes, venis luteis, longiludinali
tcrtiä rectä, quarta leviter rccurvä et apicem versus cum tertia
subconvergenle, celluiä basali prima quam secunda paulo breviore,
venula transversa basali posteriore recta et integra, venae longi-
ludiualis sextae basi obsolelä. — (New Hampshire; Osten-Sacken).
82. Dolivhopus splendidulus nov. sp. cT. Aeneo- viridis,
pedibus ßavis. coxis anticis tibiisque posticis totis concoloribus.
tarsis posticis untennistpie totis nigris. ciliis oculorum inferioribtis
tegularumque ciliis Jlavicantibus; femora postica pilis ßavicantibus
92 //. Loew: Diptera
ciliala; uUimtis tarsotntm anticorum artictilus dilalaius, aler. —
Long. corp. 2| lin., Long. al. "iy'y lin.
Aeneo - viridis, nitens. Facies ex aureo ochracea. Autcnnae
lotae nigrae, mediocres, arliculo lertio brevi. Laniellae hypopygii
albae, nigro-limbatae. Coxae anticae iiigro-pilosulac; feojora postica
prope apicein sota soiitaria instnjcia, infra pilis flavicantibus rare
ciliata; tibiae posticae simplices; tarsorum anticorum arliculi primi
quatuor leiiues, longitudine decresccntes. flavi, subalbicantes, arti-
culus terminalis comprcssus, niodice dilatatus, ater. Alae cinereo-
hyalitiae, coslä ad exitimi veiiae longitudinalis primae breviter in-
crassalä, venä longitudinali quarlii non fractä. — (New Hampshire;
Osten -Sacken).
Nota. A Dolichopo spicndido, quem magnitudine non aequat,
dillert: terlio aulennarum aiticulo breviore . ultimo tarsorum
anticorum articulo paulo minore ciliisque femorum posticorum
multo rarioribus.
83. Dolichopus (juadrilaniellattis cT et 9- Aeneo-viri-
dis, antennis brevibiis nigris, articido primo tarnen infra ßavo, ci-
liis oculorum inferioribxis albis^ iegxdarum ciliis nigris, coxis un-
iicis pedibusque pallide Jlavis , iarsis poslerioi'ibus inde ab arliculi
primi apice nigris, cdis cinereo hyalinis, vetiä longiludinati quartä
non fraclä.
d". tarsorum aiiticorum articidis decrescentibus , primis tribus
tenuibus et diliite Jlavis , duobus ullimis depressis. modice ditatatis
et atris.
2. tarsis anticis simpiicibus^ inde ab articidi primi apice
nigris.
Long. corp. 3 — 3— lin., Long. al. 2|-i — 3 lin.
Laetc aeneo-viridis, niteus. Facies alba, in mare latiuscula, in
foeminä lata. Antennae breves, atrae, articulo primo praeter mar-
gineim superum flavo. Laraellae hypopygii luteae, lobatae et redu-
plicalae, ita ut duplices esse videautur, lobi secundi margiue ad-
usto, setulis aliquot incurvis nigris pilisque subtilibus albidis vestito.
Coxae anticae flavae, nigro-pilosulae; femora postica prope apicem
setam solitariam gerentia; tibiae posticae in utroque sexu simplices.
— (New York. Osten -Sacken).
84. Dolicliopus palaest ricus nov. sp. cT- Aeneo-viridis.,
pedibus flavis, coxis anticis tibiistjtie posticis totis coricoloribus., an-
tennis tarsisque posticis totis nigris. ciliis ocxdorum inferioribus
Americae septenirionalis. 93
leguluriimcjue citiis flavicanlibus, maris ultimo tarsorum anticorum
articulo imlde dilntato. — Long. corp. 2^ lin., Long, al, 2j lin.
Facies niaris angusta. ex aureo ochracea, foeminae lata, dilu-
tius ochracea. Coxae anlicae fotae flavae, nigro-pilosulae; coxae
posteriores cinereae. Lamellae liypopygii albae. limbo marginali
latiusculo, nigro. Pedes flavi; feniora postica prope apicem setä
solitariä, infra ciliis flavicanlibus instructa; tibiae posticae crassiu-
sculae, in latere postico praeter trientem apicalem denudatae; tar-
sorum anticorum articuli primi qualuor flavi, longifudine decre-
scentes, articulus uliimus duobus praecedenlibus simul sumptis lon-
gior, compressus et eximie dilatatus, ater, in latere posteriore can-
dido-micans. Alae hyalinae, costä ad venae primae exituni non-
nihil incrassatä, vena longitudinali quartä non fractä. — (New Hamp-
shire; Osten Sacken).
Nota l. A Dolichopo hatillifero differt: ciliis femorum posti-
cornm rarioribus tibiis posticis minus incrassalis et in latere
posteriore longius denudatis, tarsis denique posticis totis nigris.
Nota 2. Foeminam possideo, alis subinfuscatis instructam, quam
iegitimam Dolichopi palaestrici uxorem esse suspicor.
85. Dolichopus florycertis nov. sp. (^. Firidi - aeneus,
cupreo-micans, anlennis praeter articidum primum nigris et setä
lamelliferä instrticfis, citiis octdorum tegidarumque nigris, pedibus
luteis, tarsis praeter basim nigris, ultimis (jtiatuor antidhrum arti-
culis brevibus et valde dilatatis. — Long, corp 3 lin., Long. al.
2| lin.
Facies ex fusco ochracea. Antennae breves, articulo primo
flavo, secundo subobsoleto, tertio rainuto nigro, setä tenui, lamel-
lam ellipticam ferente. Lamellae bypopygii mediocres, sordide albidae.
latius nigro-limbatae. Coxae anticae luteae, nigro-pilosae, posteriores
nigrae. Pedes lutei; femora postica prope apicem setis binis armata;
tibiae simplices, posticae non incrassatae, in latere posteriore maculis
duabus ex nigro fuscis, altera subbasali, altera apicali notatae; primus
tarsorum anticorum articulus praeter apicem luteus, reliquis simul
sumtis longior. articuli sequentes perbreves, dilatati. atri; tarsi po-
steriores inde ab articuli primi apice nigri. Alae ex cinereo hya-
linae, adversus costam sublutescentes, angulo postico bilobo, venä
longitudinali quartä non fractä et costä ad venae primae cxitum le-
viter incrassatä. — (New Hampshire; Osten-Sacken).
86. Dolichopus mel anocerus nov. sp. cT «"' 2. Viridis,
aniennis nigris, ciliis oculorum inferioribus albidis, iegxdarum ciliis
94 //. Loew: Dipleru
nigi'is, coxis anticis pedibtisque flavis, tarsis anterioribns inde ab
arliculi prinii apice . poftfiris foli.s tlbiaruitHjUP po.stirarnnt apice
nigris, venu longidtdinali ainrnm tjuarld 7wn fractä.
cf. facie ochraced, femoribus posHcis cUiatis.
9. facie ex albo ochraceä. femoribus posticis non ciliatis.
Long. corp. 2j\ lin.. Long. al. 2| lin.
Antennae lotac nigrae. articulo tcriio inaris obloogo - ovalo.
foemiuae breviore. Lamellac hypojiygii albae, angusie nigro mar-
ginatae. Coxae anlicae nigro -pilosae et in basi nigiicantes, poste-
riores ex nigro cinereae. Feuiora niaris poslica infra pilis rariori-
bus flavicantibus ciliata; libiae niaris poslicae in latere posteriore
ex parte p'lis destilulae. Alae cinereo-hyalinae, venä longitudinali
quarta non fractä: nias coslam propc venae primae exituai noda-
tam habet. — (Canada: Coupcr).
87. Gymnopt erniis coxalis nov. sp. r^. Aeneo - viridis,
antennis lotis nigris^ lamellis hypopygii hinaus, Jlavicantibus. coxis
nigris , unlicovum dimidio apivali pedibiisijue Jlavis, tarsis inde ab
arliculi primi apice nigris. idlimo anlicorum arlicidn nun depresso.
— Long, corp 1^ !in.. Long. al. 1^- lin.
Facies albida. iuterdum dilulissinie flavescens vel ox albo ci-
nerascens. Frons albido-polliuosa. Lauiellac hypopygii flavesceutes.
lutialae, angulo siipero aculo. ciliis brevibus nigris. Tegulae nigro-
ciliatae. Ordinariae tibiarum anticarum setulae apiceni versus bre-
vissimae. Alae cinereae. — (New Yoi'k, Osteo-Sacken).
88. Gymnopt ernus meiiisc%is nov. sp. cT et $ Aeneo-
viridis^ antennis totis nigris. lamellis hypopygii lunalis. flavicanti-
bus. coxis anticis pedibnsqnc flaris , imd illarum basi nigra, tarsis
anticis apiccni versus sub/nscis, posterioribns inde ab articuli primi
apice fuscis. — Long. corp. ly'^ ''"-r Long. al. l~ iiu.
A Gymnopterno coxali, cui simillinuis,. differt magnitudine.
coxis anticis praeter iniani basim flavis tarsisqne dilutioribus. —
(District Columbia; Osten-Sackcn).
89. Pelasloncurus abbrevialus nov. sp. (5^ et $. Obscure
viridis, setä antennarum breviter plumatä. ciliis oculorum inferiori-
bus nigris. pedibus ex testaceo flavis. femoribus anterioribns inter-
dum basim versus infuscatis , coxis otnnibus nigris, lamellis hypo-
pygii brevissimis. nigris. — Long. corp. H lin.. Long. al. 5j\ lin.
Antennae infae. apicem versus ex fusco nigrae, seta breviter
plumatä. Facies inaris albicans, foeminae obscure cinerea, supra et
Americae septentrionalis. 95
adversiis latera obsolole albicans. Thoiacis doisum polline siibfusco
leviter aspersum, adversus niarginem posticnni minus opacum. Scu-
tellum ex viridi chalybescens. Tegulae aibidae. nigro-ciliatae. La-
uiellae hypopygii perbreves. sublunatae, nigrae. Coxae nigrae.
Pedes llavi vel ex testaceo flavi , femoruni posficorum apice uigro;
tarsi posteriores praeter basini uigri. autici apicem versus fusci. Alae
obscure cinereae, subnigricantes. — (New York. Osten-Sacken).
90. P elastoneurtis lamellalus nov. sp. cT. Obscure vi-
ridis^ poslicä thoracis parte et scutello r'wlaceis . setä antennarum
longe plumata, ciliis oculorum inferioribus 7iigris, pedibtis flavis,
coxis anlicis concoloribus ^ basim versus nigricantibus . lamellis hy-
popygii brevissimis iiigris. — Long. corp. |J lin., Long. al. ly^ lin,
Antennae rufae. apicem versus ex fusco nigrae, sela. longc plu-
mata. Facies albo-micans. Thoracis dorsuni polline subfusco le-
viter asporsum, adversus niarginem posticum obscure violaceum.
Scutelhim concolor. Tegulae aibidae, nigro-ciliatae. Lamellae hy.
popygii perbreves, sublunatae, nigrae. Coxae anticae flavae, albo-
micantes, adversus basim late nigricantes. Pedes flavi, apice femo-
runi posticoruni nigro; tarsi posteriores praeter basim nigri, antici
apicem versus fusci. Alae obscure cinereae, subnigricantes. — (New
York, Ostcn-Sacken).
Nota. A Pelastoneuro abbreviato distinguitur: colore thoracis
et scntelli. sela antennarum longius plamala. coxis anticis magna
ex parte flavis et venis longitudinalibus alaruni tertia et quarta.
inlervallo latiore separatis.
91. Pelastoneurus all ernans nov. sp. 9- Obscure viridis,
riltis thoracis alternis aeneis et e.r cneruleo viridibus^ setä anten-
narum hreviter pubescente. ciliis oculorum itiferioribns albidis. coxis
anticis pedibusque flavis, — Long. corp. ly'^ lin.. Long. al. Ü lin.
Antennae rufae, apicem versus nigrae. sela breviter pubescente.
Facies quam in reliquis speciebus angustior, obscure cinerea. Te-
gulae aibidae. nigro-ciliatae. Coxae anticae totae flavae, nigro-
pilosae, vix obsolelissime albicantes. Tarsi inde ab articiili primi
apice ex fusco nigri. Alae obscure cinereae. subnigricantes. —
(New York, Osten-Sacken).
92. Porphyr ops longipes uov. sp. <J. l'iridis. facie alba,
coxis ex viridi nigris . pedibus anterioribus flnvis . articulis tarso-
rum tittimis duobiis nigris, pedibus posticis nigris , femorum hasi
96 //. Loew: Diplera
iibiiscjne supra (basi tarnen excepta) leslaceis, tibiarum apice tarsis-
que ftiscis, e.rterioribns Jiypopygii appendicibus Jiliformibus . bipor-
i'Uis. — Long. corp. 2~ lin., Long. al. 2^^ liii.
Obscure viridis, nitens, lineis ihoracis duobus obscurioribus.
Facies angusta, alba. Antennae nigrae, arliculo tertio lanceolato.
setä antennis paulo longiore. Occiput infra pilis confertis albis
vesticum. Tegulae albido-cilialae. Appendices exteriorcs hypopygii
testaceae, filiformes, bipartitae, pilis albidis subüliter ciliatae. Coxae
ex viridi nigrae, intermediae pilorum nigrorum fasciculo rigide ar-
matae. Pedes antici dilute flavi, ultimis duobus tarsorum articulis
nigris, primo reliquis siniul suniptis fere longiore, in apice infra
subdilatato. Pedes inlermedii graciles dilute flavi, ultimis duobus
tarsorum articulis nigris. Femora poslica non incrassafa, nigra, basi
tarnen feslaceä; libiae posticae crassiusculae, nigrae. apiceni versus
fuscae et supra praeter basim dilute testaceae vel flavac; tarsi po-
stici crassiusculi, fusci, articulis ultimis duobus nigris. Alae cinereo-
hyalinae, venä longitodinali tertiä apicem versus leniter lecurvä,
quartä leniter flexä. — (New Hampshire; Dsten-Sacken).
93, Cor dy Iura praensl a nov. sp. cT. Dilute flavescens.
fronte et dorso saturatioribus, singtdis abdominis scgmentis an-
gusle J'usco marginatis^ seid anfennarum nigro - plumosä , alarum
apice et venä transversa posteriore yusco-limbatis. — Long. corp.
Sj'ä lin., Long. al. 2f lin.
Dilute flavescens, nitida, pilis plerisque et setis omnibus nigris.
Caput concolor, fronte ochraceä, albo-poUinosa, opacä, facie praeter
laiera exalbidä, setä mystacinä ufrinque unä. Antennae flavicantes.
breviores, articulo tertio obtiiso, setä nigra et pilis nigris plumatä.
ScutoUum setis duabus longis pilisque duobus minulis nigris in-
structum. Abdomen supra nigro-pilosum, ufrinque et infra pilis
tenuibus pallidis vestitura, segmentis singulis postice subliliter fusco
marginatis. Pedes dilute flavescentes, pilis omnibus sctisque raris
nigris. Alae ex cincreo sublutescentes, apjce late, venä transversa
posteriore anguste fusco-limbatis. — (Canada; Couper).
94. Cordylura nana nov. sp. 2. Atra. ■nitida, thoracis
marginibus latcralibus el vittu media latissimä cinerea -polUnosis,
capite praeter superitts occipitis dimidium pedibusque flavis , setä
antennarum nudä. alis odversus rostam nigricantibiis. — Long. corp.
2 lin., Long. al. 1^ lin.
Caput llavuni; antennae concolores, artieulo tertio obtuso, setä
Amrricne septentrionalis. 91
tf'iini siihnudA. Pi-oboscis cum palpis pailida. Siiperius occipilis
diinidium nigrtim: vertex concolor, maculä gemina polline albido
aspersa. Thorax afer, nilidiis; dorsi vitta lalissima polline cinereo
opaca, niargines laterales polline albido-einereo aspersi; pleurae in-
fra polline albido cinereae. Abdomen atrum . nitidum. venire pal-
lido. Pedes cum coxis flavi, extremis posticorum genibus nigris.
Alae cinereo- by;ilinae, adversus costam ex cinereo nigricantes. ila
ul cellnla marginalis inde a venae primae fine reliqua alä obscurior
sit. — (Canada; Coiiper.)
95. Telanoceru ambigna nov. sp. cf. Anlennae elonga-
tae^ tenties, arliculis uUimis duobus subaequalibus . seid albo • phi-
mosä : ulae nigrorellculalae , limbo costae et apicis nigro. — Long,
corp. 'Ij\ lin., Long. al. '1\ lin.
Corporis forma ac iigura omnino Tetanocerae. sed caput et an-
tennae Sepedontis. ila ut quasi intermedia inter utiumque genns
appareat. Ex fusco testacea , thorace et abdomine fusco punctula-
tis. Frons utriuque maculas binas nigras habet, quarum inferior
juxta antennas sita est. Anfennae longae, tenues, teslaceae, apicem
versus nigrae; articulus secundus tertio subaequalis, pilis rarioribus
nigris instrucliis; articulns tertius obtusus; sela alba, basini versus
lutea, albo-plumosa. Facies prope antennas tuberculun) laevigatuni
badium habet. Pedes testacei, tibiis anlieis praeter basim, reliquis
in apice nigris. Alae breviusculae, nigro - reticulalae, gullulis mar-
ginalibus nuUis ita ut limbus costae et apicis niger, marginis posiici
ex nigro cinereus sit; vena transversa posterior valde arcuata, — ■
(Maine.)
96. Saprom ij za decora nov. sp. $. Ftavescens, maculis ni-
gris variegata. alis ftisco-retictdatis. — Long. corp. 2^ lin., Long,
al. '2i lin.
Dilnte flavescens. infra pallidior. Tertius antennarum ariiculns
triangulus. supra leviler excisiis, sela nigro plumata. Frons praeter
margines nigro-maculalos convexa. nitida, macnlam geminani atrani
gerens. Genae et occipul fusco-macnlata. Thorax et abdomrn ma-
culis nigris. soiiatirn dispositis ornata. Femora singuhi infra macula
nigra notata. Alae fnsco-iolicnlatae. costa et apice radiatis, disco et
margine poslico gulialis. — (Lake George N. Y.; Osten-Sacken.)
Nota. Capitis tornia el praccipue antennarum simillima quibus-
dam Tetanoccris; hoc et peculiaris frontis figura causam prae-
beut eximiam, ut haec species pro typo habeatur unius corum
generum, in quae Saproniyzae discerpendae sunt.
Berl. Kntomol. Zeitschr. VIH. 7
98 H. Loeiv. Diptern
91. lief eroneurn melanoslomn nov. sp. cT- Dilutissime
flavescens^ facie ei ahdomine nigris^ setä aniennarum subnudd, »'<?-
w?« transversis alarum approjciniatis — Long. coip. I^V ^''i-? Long,
al. 1-rV Hn.
Dilutissime flavescens, pedibus tolis concoloribus. Facies ni-
gra, opaca, supra dilutc flavescens. Sela antennnrum subiiuHa. Tho-
racis dorsum paulo saturatius flavescens, utrinque albo marginatum
Pleiirae dilute ttavescentes, supra obsolet ins fiism - vittatae. Abdo
men nigruni, nitidum. Alac liyalinae, plaga apicali nigra; venae
transversae approximatae ita ut anterior a celiulae discoidalis basi
intervallo fere duplo latiore quam ab apice distet. — (New Hamp-
shire; Osten-Sacken.)
Nota. Ab Heteroneura albimanä, cui propinqua, pedibus anticis
totis flavis facile distinguilur.
98. Opomyza lurida nov. sp. cT et 9. Lutea, melanoto pleit-
risque ex nigro fuscis, abdom'me nigro, pedibus dilute luteis, femo-
rum posticornm annulo subapicuU obsolet issime subfitsco; cT- bypo-
pygio nigro; 2. abdominis apice lutea. — Long. corp. l^ — 1| lin..
Long. al. 1| lin.
Lutea. Caput concolor, occipite et supcriore frontis dimidio
fuscis, inferiore frontis dimidio et antennis ocbracois. Thoracis dor-
sum sordide luteum, ad versus latera subfuscum; color scutelli ex lu-
teo in fuscum vergens; plcnrae obscnre fuscae; metanoliim ex fusen
nigrum: abdomen nigrum, hypopygio maris concolore, summo apice
in foeminä luteo. Pedes dilute lutei, femoribus posticis ante apiceni
colore dilute subfusco obsolete annnlatis, tibiis posticis praeter me-
diara parlem saepe subfdscis. Alae subhyalinae, maculä apicali an-
gustisque venularum transversaliuin limbis ex fusco nigris. — (Sitka;
Sahlberg.)
Nota. Variat frontis dimidio superiore, occipite, metanoto pleu-
risque ex ferrugineo rufis.
99. Ephydra subopaca nov. sp. cT et 9. Viridi-aenea, pol-
line fusco-cinereo subopaca, pedibus testaceis; peristomium foeminae
setis longis, maris brevioribus et rariorihus cilialum; hypopygitim
oblongum^ convexum, subtilissime carinatum. — Long. corp. l-^ — 2
lin., Long. al. l^V — If li"-
Viridi-aenea, thoracis dorso et scutello interdum cupreis, polline
ox fusco cinereo vel es fusco ochraceo subopaca. Frons praeter
margines laterales nitida. Antennae nigrae, pilo laterali arliculi ter-
tii nuUo. sela, brcvitcr pectinata. Facies maris descripti polline con-
Americae seplenfrionalls. 99
i'erlo oclirareo . ioeniinariim olbo fecla. Latera peristomii foemina
setis longis nigris, mas bievioribus et ranoribus ciliata habet. Hy-
popygiuni oblongum. convexum, carinula media lineari. Coxae te-
staceae et cinerascentes, vcl cinereae. Pedes testacei, libiarum apice
fusco. iarsis ex fusco nigris; femora interdum supra ex cinereo
glaiica; femora poslica in latere posteriore viltam denudatam, niti-
dam, badiam vel fnscam habenl; tibiae posticae, supra selosulae, in
trieiite apicali lineolä laevigatä, badiä vel fuscä nofantur. Alae ci-
uereae vel fusco-cioereae, venis fuscis. — (Connecticut; Osten-Sacken.)
Noia. Colon pollinis faciei, quem in foeminis duabus albuni, in
mare uno ochraceum observavi, variabilis esse videtur; alterum
sextim faciem semper polline ochraceo, alterum albo aspersam
habere, veri simile non est.
100. Caenia spinosa nov. sp. 9. Aeneo-viridis, pedibus Jitsco-
leslaceis, alarum nlgricanl htm costd nigro - selosä ^ abdomine infra
{niuin spinis duabus recurvis armato. — Long. corp. 2~ lin., Long.
al. -ii lin.
Aeneo-viridis. Frons praeter latera et superius faciei dimidium
nitida; dimidium faciei inferius .ocliraceo-pollinosuin, pilis nigris ve-
stitum, perisfomio selis longis nigris ciliato. Thoracis dorsum et
scutellum polline subfusco aspersa, subnilida. Pleurae supra polline
ex ochraceo fusco, intra cinereo opacae. Singula abdominis se-
gmenta in dimidio posteriore glaucesceutia; infra anum Spinae duae
tenues, leviter recurvae conspiciunlur. Coxae polline albido cine-
reae. Pedes fusco - testacei, apicem versus fusci. Alae nigricantes,
costä setis validiusculis nigris armatä. — (Massachusets; Sanborn )
Ad calcem hujus centuriae liceat pauca a me errata emendarc
et tabulam secuiidum systematis ordinem dispositam earum specie-
rum addere, quas quinque hae centuriae complectuntur.
Species, quam Empidis pictae nomine (Cent. III. 28.) descripsi,
jam a Wiedemannio Empidis spiloplerae nomine descripta est. —
Nonnullis speciebus locus additus est „New Wisconsin", qui „Nor-
thern Wisconsin*' esse debebat.
//. Loew: üipleru
Catalogus generum et specierum, quae insunt in quinque
primis dipterorum centnriis.
Culicidae.
Corethra.
trivittata
II. 1.
Chironomidae.
Chasmatouotus.
unimaculatus . .
Tanypus.
flavicinctus
pinguis . .
tricolor . .
Ceratopogou
albiventris
argentatus
biiiiaculatus
festivus . .
longipennis
opacus . .
plebejus .
rafiis . . .
setulosus .
trivialis . .
V. 1.
1.2.
I. 1.
1.3.
I. 7.
1.5.
1.6.
I. 13.
I. 10.
I. 9.
I. 11.
I. 12.
1.8.
1.4.
Blepharopteridae,
Blepharoptcra.
capitata .... IV. 43.
Tipulidae.
Dixa.
centralis . . . III. 3.
fusca III- 5.
marginata. . . III. 1.
iiotata III. 4.
terna III- 2.
Holorusia.
rubiginosa . . IV. 1.
Tipula.
angiilata ... V. 22.
angustipeniiis. IV. 19.
apicalis .... IV. 2.
appeiidiculata. IV. 20.
baiioptera . . . IV. 15
bella. . .
caloptera
canadensis
casta . .
centralis
cincta . .
discolor .
eluta . .
fallax . .
fasciata .
fragilis .
fraterna .
grata . .
hebes . .
infuscata
ignobilis
latipennis
longiventris . .
macrolabis . .
pallida . . . .
pubera . . . .
septentrionalis
serrulata . . .
serta
speciosa . . .
strepens . . .
subfasciata . .
submaculata .
suspecta . . .
tephrocephala .
ternaria . . . .
tessellata . . .
nmbrosa . . .
valida
versicolor . . .
Pachyrrhina.
abbreviata . .
circumscripta .
eucera . . . .
gracilicornis .
incurva . . . .
lugens . . . .
nobilis ....
occipitalis . . .
IV. 2'J.
IV. 30.
V. 19.
IV. 25.
V. 21.
IV. 24.
IV. 12.
IV. 27.
IV. 10.
IV. 6.
IV. 7.
V. 14.
IV. 11.
IV. 18.
IV. 26.
IV. 9.
V. 20.
IV. 5.
V. 17.
IV. 16.
V. 16.
IV. 4.
V. 18.
IV. 14.
IV. 22.
IV. 28.
IV. 13.
IV. 23.
IV. 8.
V. 23.
V. 15.
IV. 3.
IV. 31.
IV. 21.
IV. 17.
IV. 36.
IV. 38.
IV. 39.
V. 32.
IV. 32.
V. 26.
V. 24.
V. 30.
pedunculata .
polymera .
punctum . .
sodalis . . .
suturalis . .
tenuis ....
unifasciata .
unimaculata .
virescens . .
vittula ....
xanthostigma
Stygeropis.
sordida . . .
IV. 33.
IV. 40.
IV. 34.
V. 29.
IV. 37.
IV. 41.
IV. 35.
V. 28.
V. 25.
IV. 42.
Simulidae.
Simulium.
quadrivittatuni
II. 2
Sibionidae.
Bibio.
abbreviatus . .
V. 9
basalis ....
V. 11
fraternus . . .
V. 8
hirtus
V. 2
inaequalis . . .
V.3
longipes ....
V. 12
lugens
V. 6
nervosus . . .
V. 4.
nigripilus . . .
V. 10
obscurus . . .
V. 5.
variabilis . . .
V. 7.
D i 1 0 p h u s.
longiceps . . .
I. 14
serotinus . . .
I. 15
Scatopse.
pygmaea . . .
V. 13
Xylophagid
ae.
Rachiccrus.
obscuripennis .
III. 6.
varipes ....
III. 7.
Xylophagus.
lugens ....
III. 8.
.4«! erirae seiitenlrionatis.
101
S u b n 1 a.
pallipes . . .
Arthropeas.
americana . ,
B 0 1 b 0 m y i a.
nana ....
III. 9.
I. IG.
11.5.
Stratiomyidae.
P a c h y g a s t e r.
pulcher . . .
.m.
1(3
Nemotelus.
acutirostris .
III.
13
canadensis .
III.
12
crassns . . .
III.
10
unicolor. . .
III.
11
0 .\ y c e r a.
centralis . .
III.
14
nnifasciata .
III.
15
M e 1 0 p 0 n i a.
oh.'icnriventris
IV.
45
similis. . . .
.IV.
44
Leptidae.
Chrysopi la.
foeda ....
rotundipennis
vehitina . . .
Leptib.
costata . . .
dimidiata . .
hirta
ochracea . .
terniinalis . .
' scapularis . .
I. IS.
I. 11).
I. 17.
II. 4.
III. 17.
I. 21.
II. 3.
1.20.
1.22.
Asilidae.
Lcptogaster.
hadins . .
favillaceus
flavipes . .
incisuralis
murinus . ,
ob,scuripes
pictipes . .
teiiuipes.
testaceus
varipes . ,
II. 6.
II. 12.
II. 15.
II. 11.
II. 9.
II. 13.
II. 7.
II. 14.
II. 10.
II. 8.
Bombylidae.
B 0 ni b y 1 i u s.
atrireps .... IV. 49.
haemorrlioicu.s IV. 4fi.
pulcbellus. . . IV. 47.
ravns . . .
validus . .
Systoeclius.
candidnlus
vulgaris . .
Lordotns.
gibbiis . .
Phthiria.
iiotata . . . ,
sulphurea . .
Geron.
calvn.s . . .
subauratus .
S y stropu s.
macer . . .
. IV. 50.
. IV. 48.
. IV. 51.
. IV. 52.
. IV. 53.
. III. 19.
. III. 18.
. IV. 54.
. IV. 55.
. IV. 56.
Syrphidae.
T e m n 0 c e r a.
megacepbala
L e p i d 0 m y i a.
calopus . . .
Sericon] yia.
chalcopyga .
S p i 1 0 m y i a.
fusca ....
liaraii'era . .
Tem nostoma.
aequalis . . .
alternans . .
obscura . . .
Tropidia.
raamillata . .
Didea.
fuscipes . . .
Sphegina.
infuscata . .
lobata ....
rufiventris . .
Baccha.
capitata . . .
cognata . . .
Ingens. . . .
obscuricornis
Doros.
aequalis . . .
flavipes . . .
Chrysochlara
buccata . . .
Chilosia.
capillata . .
comosa . . .
cyancscens .
leucoparea .
pallipes . . .
. IV. 57.
. V. 38.
. III. 20.
. V. 34.
. V. 33.
. V. 36.
. V. 37.
. V. 35.
. I. 68.
. IV. 82.
. III. 23.
. III. 21.
. lU. 22.
. III. 25.
. III. 27.
. 111.24.
. III. 26.
. IV. 84.
. IV. 83.
ys-
. IV. 72.
. IV. 65.
. IV. 66.
. IV. 67.
. IV. 69.
. IV. 70.
plumata . . .
tristis ....
Chrysogaster
latus ....
nigripes . . . ,
Orthoneura.
pictipennis .
Triglyphus.
modestus . .
pubescens. . .
Paragus.
angustifrons .
dimidiatus . .
Xylota.
barbata . . . .
bicolor ...
fraudulosa . .
Ptcralastes.
lituratus . • .
thoraeicus . .
Helophilus.
divisus . . . .
hamatus . . . .
laetus
latifrons. . . .
integer . . . .
obscurus . . .
obsoletus . . .
Chrysotoxuui.
laterale . . . .
pubescens . . .
ventricosum. .
Microdon.
coarctatus . . .
laetus
tristis
C e r i a.
abbreviata . .
IV. 68.
IV. 71.
IV. 59.
IV. 60.
IV. 58.
IV. 62.
IV. 61.
IV. 64.
IV. 63.
V. 40.
V. 39.
V. 41.
IV. 81.
IV. 80.
IV. 78.
IV. 79.
IV. 77.
IV. 73.
IV. 76.
IV. 74.
IV. 75.
V. 42.
V. 43.
V. 44.
V. 47.
V. 46.
V. 45.
V. 48.
Hybotidae.
1 j r a c h y s 1 0 m a
binummus. .
nigrimana. .
serrulata . .
Syneches.
albonotatus .
pusillus . . .
ruf US ....
Sy ndyas.
dorsalis . . .
polita ....
Empidae.
Empis.
armipes ....
II. 16.
II. 17.
1.23.
II. 18.
1.25.
1.24.
I. 26.
I. 27.
I. 32.
10^
//. Loew: Diplera
barbata . . .
II. 19.
pectinata . .
. I. 49. i
Platypalpus.
labiata . . .
1.33.
polita . . . .
. II. 29.
aequalis ....
V. 75.
laevigata . .
V. 49.
priapulus . .
. I. 54. !
apicalis ....
V. 79.
leptogastra .
III. 30.
pulchra . . .
. I. 40.
debilis ....
III. 37.
lougipes . . .
V. 51.
pulla . . . .
. 1.44.
discifer ....
III. 36.
nuda
II. 20.
pusio . . . .
. I. 63.
Havirostris . .
V. 80.
obesa ....
1.28.
rava
. 11.25.
laetus
V. 81.
pallida . . .
. 1.30.
rustica . .
. V. 56.
lateralis ....
V. 78.
picta
III. 28.
sellata . .
. 1.42.
mesogrammus
III. 38.
poeciloptera .
. 1.31.
soccata . .
. 1.67.
pachycnemus .
V. 77.
Poplitea . . .
III. 29.
sordida . .
. 1.58.
trivialis ....
V. 76.
rufescens . .
. V. 52.
testacea . .
. 11.24.
Phoneutisca.
sordida . . .
. 1.29.
umbilicata.
. I. 65.
bimaculata .
III. 35.
spectabilis .
II. 21.
umbrosa. .
. V. 53.
Tachypeza.
stenoptera .
. V. 50.
uugulata .
. I. 66.
clavipes ....
V. 73.
varipes . . .
I. 34.
unimaciilata.
. 11.33.
pusilla ....
Y. 74.
achymeria.
vara ....
. I. 57.
rapax
V. 71.
brevis ....
II. 22.
vittata . . .
. 11.23.
rostrata . . .
V. 72.
pudica. . . .
. I. 35.
Hilara.
Synamphotera.
hamphomyia.
atra ....
. 11.42.
bicolor ....
III. 34.
angustipennis
. I. 55.
basalis . .
. 11.45.
H e m e r 0 d r 0 m i a.
aperta ....
. 11.27.
brevipila .
. 11.41.
defecta . . .
II. 55.
basalis . . .
. V. 54.
femorata .
. 11.35.
notata ....
IL 53.
brevis ....
. I. 52.
gracilis . .
. . 11.44.
obsoleta . . .
II. 52.
candicans . .
. V. 61.
leucoptera.
. n.43.
scapuhiris . .
II. 54.
clavigera . .
. I. 53.
lutea . . .
. III. 33.
valida ....
II. 51.
conjuncta . .
. I. 56.
macroptera
. III. 32.
vittata. . . .
II. 56.
corvina . . .
. I. 51.
mutabilis .
. II. 40.
C 1 i n 0 c e r a.
crassinervis .
. I. 59.
nigriventris
. 11.38.
lineata . . .
. 11.50.
debilis . . .
. I. 45.
seriata . .
. V. 63.
Simplex . . .
. 11.49.
dimidiata . .
. 1.36.
testacea . .
. . V. 64.
exigua . . .
. 11.32.
tristis . . .
. V. 62.
Dolichopodidae.
frontalis. . .
. II. 28.
trivittata .
. 11.39.
fumosa . . .
. 1.39.
umbrosa .
. . 11.34.
Dolichopu s.
gilvipes . . .
. 1.48.
unicolor . .
. II. 37.
albiciliatas .
. 11.59.
glabra ....
. 1.41.
velutiua . .
. . 11.36.
dorycerus . .
. V. 85.
gracilis . . .
. I. 43.
Hormopeza.
fulvipes . . .
. 11.61.
hirtipes . . .
. V. 59.
brevicornis
. . V. 65.
melanocerus
. V. 86.
impedita . .
. II. 31.
nigricans .
. . V. 66.
palaestricus .
V. 84.
iucompleta .
. III. 31.
Gloma.
praeustus . .
. 11.62.
irregularis .
. V. 60.
obscura . .
. . V. 68.
quadrilamellatus V. 83.
laevigata . .
. I. 37.
nifa ....
. . V. 67.
setosus . . .
. 11.63.
leucoptera. .
. I. G2.
C y r 1 0 ni a.
socius ....
. 11.60.
limbata . . .
. I. 60.
femorata .
. . V. 69.
splendidulus
. V. 82.
liturata . . .
. 1.61.
halteralis .
. . 11.46.
Tachytrechut
longicauda .
. 1.38.
longipes . .
. . 11.47.
angustipennis
.' 11.64.
longicornis .
I. 47.
])ilipes . . .
. . 11.48.
Gymnopternus.
longipennis .
. I. 46.
procera . .
. . V. 70.
coxalis . . .
. V. 87.
luctifera . . .
. I. 50.
meniscus . .
. V. 88.
lugens. . . .
hiteiventris .
. II. 30.
. V. 57.
Tachydro]
nidae.
Pelastoncuru s.
abbreviatus . . V. 89.
macilenta . .
. V. 55.
Stilpon.
alternans . .
. V. 91.
lautabilis . .
. 11.26.
varipes . .
. . 11.58.
lamellatus . .
. V. 90.
nana ....
. 1.64.
Drapetis.
Porphyrops.
nigricans . .
. V. 58.
pubescens .
. . 11.57.
longipes . . .
. V. 92.
Americae seplentrionnlis.
103
Chrysotils.
cornutus . . .
picticornis . .
Sympycuus.
nodatus ....
Hydrophorus.
parvHS
Psilopus.
dimidiatus . ,
melampus . . .
teuer . . . . ,
Tachinidae.
Wahlbergia.
brevipennis
llyaloinyia.
triangulifera
Xysta.
didyma . .
II i in a u 1 0 s 1 0 m a.
sugens . . .
Cistogaster.
divisa ....
Trichopoda.
radiata . . .
trifasciata. .
II. 6.5.
II. ÜG.
II. 08.
II. 67.
II. 70.
II. 69.
11.71.
IV. 91.
IV. 85.
IV. 86.
IV. 87.
IV. 88.
IV. 89.
IV. 90.
Anthomyidae.
Lispe.
sociabilis
11.72.
Cordyluridae.
Cordylura.
adusta . . . .
aiigustifrons
bimaciihita .
cincta . . . .
confiisa . . .
coniuta . . .
flavipes . . .
gilvipes . . .
nana . . . . ,
pleuritica . .
praeusta .
setosa ...
terminalis . ,
11 y d r 0 m y z a.
confluens . ,
III. 41.
III. 45.
in. 40.
111.47.
III. 43.
III. 48.
III. 46.
III. 49.
, V. 94.
III. 42.
, V. 93.
,111.44.
, III. 39.
111. .50.
Helomyzidae.
Uelo 111 y za.
apicalis . .
assimilis
latericia ...
longipennis .
phimata . . . .
Scoliocentra.
fraterna . . . .
helvola . . . .
A n 0 r 0 s 1 0 m a.
marginata . . .
A 1 1 0 p h y 1 a.
laevis
B 1 e p h a r 0 p t e r :
armipes . . . .
leucostoraa . .
lutea
pubescens . .
tristis
II. 89.
II. 90.
II. 88.
III. 51.
II. 80.
11.81.
II. 85.
' II. 83.
III. 53.
III. 52.
II. 82.
II. 84.
Sciomyzidae.
Tetauocera.
ambigua. ... V. 95.
rotundicoruis . I. 70.
triaugularis . . I. 69.
S c i 0 m y z a.
luctifera .... I. 71.
Trypetidae.
Trypeta.
abstersa .... II. 77.
alba 1.72.
albidipeuuis . . I. 73.
atra 11.74,
fiualis 11.78.
gemiuata ... 11. 75.
sarcinata ... II. 73.
timida IL 76.
vernoniae ... I. 74.
Lonchaeidae.
P a 11 0 p t e r a.
jucunda . .
superba . .
terminalis .
111. 55.
I. 75.
III. 54.
Sapromyzidae.
11.86.
II. 87.
Saprorayza.
bispina . . .
cincta ....
corapedita . .
dccora ....
fraterna . . .
quadrilincata
rotundicoruis
stictica . . .
I. 79.
1.81.
1.76.
V. 96.
1.77.
1.78.
111.56.
111.58.
tefluispina . .
umbrosa. . .
Pachycörina.
verticalis . .
L a u X a u i a.
albovittata .
femoralis . .
gracilipes . .
manuleata . .
niuscaria . .
obscura . . .
opaca . . . .
trivittata . .
variagata . .
1.80.
III. 57.
1.82.
II. 79.
1.89.
1.85.
1.88.
1.87.
1.86.
1.84.
1.90.
1.83.
Heteroneuridae.
Heteroneura.
melanostoma .
latifrons . . . .
spectabilis . .
Anthophiliua.
tenuis . . . . ,
terminalis . . ,
variegata . . .
Ischnomyia.
vittata
V. 97.
IV. 93.
IV. 92.
IV. 95.
IV. 94.
IV. 96.
IV. 97.
Opomyzidae.
Opomyza.
lurida . .
V. 98.
Ephydridae.
Psilopa.
nobilis .
Discocerina
leucoprocta
Orbitalis . .
Simplex . .
Ilydrellia.
formosa . .
Philygria.
debilis . . .
opposita . .
Hyadina.
gravida . .
P a r y d r a.
abbreviata .
varia . .
Ephydra.
subopaca
Ö c a t c 1 1 a.
obsoleta .
scjuncta .
II. 92.
1.93.
I. 91.
1. 92.
1.94.
1.96.
1.95.
. IV. 98.
. 1. 97.
.IV.IOO.
. V. 99.
. 1.98.
. IV. 99.
14)4
H. Loeiv: Diptera Americae septentrionalis.
Caenia.
spinosa
V. 100.
Geomyzidae.
Diastata.
eluta
III. 59.
pulchra ....
I.IOO.
Diplocentra.
helva
11.91.
Drosophilid
ae.
Atniota.
humeralis . . .
II. 93.
leucostoma . .
IL 94.
Drosophila.
adusta
11.98
amoena ....
11.96
ampelophila . .
dimidiata . . .
11.99
II. 95.
punctulata. . .
terminalis . . .
11.100
III. 60
tripunctata . .
11.97
Oscinidae.
Crassiseta.
costata
III. 62.
formosa . .
longula . .
nigriceps .
nigricornis
Gaurax.
festivus . .
Hippelates.
nobilis .
plebejus .
Oscinis.
atriceps .
decipiens
dorsalis .
flaviceps
hirta . . .
longipes
nudiuscula
pallipes .
subvittata
trigramma
umbrosa
variabilis
Siphonella
cinerea
Chlorops
crocota
III. 61.
III. 64.
III. 63.
III. 65.
III. 66.
III. 67.
III. 68.
III. 74.
, III. 76.
, III. 72.
III. 71.
. III. 75.
. III. 77.
. III. 70.
. III. 69.
. III. 78.
. III. 80.
. III. 73.
. III. 79.
. III. 81.
. III. 89.
. III. 85.
fossulata . . .
grata
melanocera . .
obscuricornis .
producta . . .
pubescens . .
quinquepuu-
ctata
Sahlbergi . . .
sanguiuolenta .
sulphurea . . .
trivialis . . . .
unicolor . . . .
variceps . . . .
versicolor . . .
III. 82.
III. 92.
III. 91.
III. 90.
III. 96.
III. 88.
III. 94.
III. 95.
III. 84.
III. 83.
III. 87.
III. 93.
III. 86.
III. 97.
Agromyzidae.
Milichia.
picta ....
Odontocera.
dorsalis . .
1.99.
III. 98.
Phytomyzidae.
Phyto in yza.
Clematidis .
Ilicis . . . .
III. 100.
III. 99.
Die egyptischen Dytisciden
von
Dr. H. Schaui
X rotz der nur kleinen Zahl der bisher im untern Nilgebiete
(nördlich von den Tropen) beobachtelen Dytisciden gebe ich hier
eine Zusammenstellung derselben, um auf einige neue, dort von mir
gesammelte Arten aufmerksam zu machen. Hei der monotonen Be-
schalFenheit des ziemlich gut durchforschten Landes dürfte ein er-
heblicher Zuwachs der Liste auch kaum zu erwarten sein.
1. Haliplns maculipennis n. sp. s. u.
2. Cybister Roeselii — nach Aube, mir ist diese Art nicht
vorgekommen.
3 Cyb. africanus Lap. {meridioualis Gene), mit dem
Cyb. aegyptiacus Peyron (Ann. soc. ent 1856. 722.) synonym
ist, und der meiner Meinung nach nicht von dem indischen Cyb.
Iripunclulus Ol. {lateralis Fabr.) getrennt werden kann.
4. Cyb. Reichei Aube. Diese kleine, nach Aube am Sene-
gal vorkommende, durch breiten rothen Vorder- und Seitenrand des
Halsschildes ausgezeichnete Art glaube ich in einigen bei Cairo ge-
sammelten Exemplaren vor mir zu liaben. Im Berliner Museum
befindet sich ein mit den letztern ganz übereinstimmendes Stück
vom Cap.
5. Eunectes sticticus et var. griseus. Sehr gemein. Die
beiden von Klug aufgestellten, von sticticus wohl unterschiedenen
und im tropischen Afrika weit verbreiteten Arten: E. helvolus und
s%i,ccinctus (Syrab. phys tb. 33. f. 3. und 4.) kommen zwar in
Nubien, aber soviel mir bekannt nicht in Egypten vor.
6. Hydatictts Leander Hossi, ähnlich wie Cybister Iri-
punctatus über Südeuropa, ganz Afrika und das tropische Asien
verbreitet, indem der indische //. rufulus Äub. (= D. varius
Fabr. Syst. El. = Fabricii Mac Leay r::: //. confusus Bohcm.)
von demselben keine wesentlichen Unterschiede darbietet.
7. Colymbetes pnlverosus St. Eine ebenfalls weit vcrbrei-
lele Art. die sogar nach Australien importirt zu sein scheint; iuso-
106 //. Schaum:
fern der von dort slammcndc C. niist raiis Aub. keinen Unter-
schied (hiihietet.
S. IJydrocanl hus notiilu Erichs. (Arch. 1843) i^ diopb-
t/ialmtis Reiche (Ann. soc. cnloin. 1833. 641. pl. 22. f. II.). In
Afrik;» weit verbreitet, auch in Syrien.
9 Laccopli Uu.s Inridus ni. n. sp. s. u.
10. La er. poecilus Klug (Syinb. phys.).
11. /fyphijdrus giandis Lap. Aub. In iVlitlcl- und Unter-
cgyptcn niclit selten.
12. Ilydruporns musicus Klug Aube.
13. Hydrop. Ixtrgidus Erichs. (Arch. 1843.) Ericfison's Ex-
cn»plare stammten von der \^eslkü.sle von Afrika, von Hengnela.
14. Uijdrop. ciispidalus Cierm Ein von mir l)ei Cairo ge-
sammeltes Exemplar %'\ei<;i)t durch elvv is feinere und dichtere Punk-
tirung von den europäischen ab, aiud» sind die Flügeldecken fast
einfarbig braun. Ein anderes egyptisclies Exemplar mit braunen
Flügeldecken im Berliner IMiisouni hat die normale Sculptur.
15. Uydrop. cri/rfosiis m. u. sp. s. u.
16 llkjdrop. Soller i Aiibe. In Mittel- und Unteregyplen in
Seen niclit seilen. Die schwarzen Linien der Flügeldecken beste-
hen nicht seilen nur in kurzen Strichen auf dem hintern Drillhcil
derselben.
17. IJydrop. porcalus Klug Synd). phys. tb. 34. f. 5. In
Oberegypleu in den beim Zurücktielen des Nils sich bildenden
Pfützen in grofser Menge.
18. IJydrop. confusus Klug Synib. phys. ib. .34. f. 4., den
ich nicht von geminns zu trennen vermag, allenthalben sehr häuHg.
IJ). // ydrop. p eni ngrammus m. n. sp. s. u.
20. Ilydrop. signatethis Klug Syinb. phys. tb. 34. f. 3., mit
den beiden vorigen, aber seltener.
21. Ilydrop. Ceresyi Aube. Ein von mir bei Cairo gesam-
meltes Exemplar hat nicht imr etwas breitere schwarze Linien der
Flügeldecken, von denen die erste und dritte fast ebenso weil nach
vorn reichen als <lie zweite, sondern auch einen schwarzen Längsstrich
auf der vSchuIter. und deiil liebere schwarze Basalfleckc des Ilals-
schildes als die südcuropiiischen Slücke.
Von den übrigen in den Symb. phys. von Klug abgebildeten
Dijüsviden ist II ydroporus angularis aus Nubien, II ydiilicus
deiorus., Colyinheles piceus, Agabus pulclielttis, llyphy-
drus piclus und II ydroporus insi gu is vom Sinai und Cybi-
sler vulneralus aus Arabien; keiner derselben ist bisher in Egyp-
Icn gesammelt worden.
i
die egyplische7i Dytisciden. 107
Hai. maculipennis: Ovatis, rufo-teslaceus ^ prolhorace toio
punctato^ elylrorum prmclis seriatis maguis, inlersliliis punctis mi-
nimis raris , disco macutis(jue ctim sulurn confluenlibus nigris. —
Long. 1| lin.
Dem //. variegatus ähnlich, aher etwas gröfser, merklich hrei-
ter und auf den Rücken der Flügeldecken elwas abgeflacht. Kopf
und Halsschild rothgelb, ersterer fein piinktirt. auf dem Scheitel
leicht gebräunt; letzteres auf der ganzen Oberlläche punktirt, mit
zwei Querreihen gröfserer Punkte längs des Hinterrandes, am Vor-
derrande etwas bräunlich. Flügeldecken vorn genau so breit wie
die Basis des Halsschildes, dessen Seiten sich ohne Winkel in die
der Flügeldecken fortsetzen, vor der Mitte ziemlich stark erweitert,
hinten allmälig zugespitzt, auf dem Rücken vorn etwas abgeflacht,
die acht ersten Punktreihen von grofsen weitläufig stehenden, die
neunte sehr regelmäfsig von etwas kleinern, sehr dicht aneinander
gerückten Punkten gebildet, die Zwischenräume mit einzelnen sehr
kleinen Punkten besetzt, die braunen Zeichnungen sind scharf be-
gränzl und bestehen, ^vie bei variegatiis , aus einem Fleck an der
Basis, einem zweiten aufsen am ersten Viertel, einem dritten nach
innen und hinten von dem zweiten, der sich in die braune Naht
verliert, und zwei andern auf der hintern Hälfte, von denen der in-
nere hintere ebenfalls mit der Naht zusammenflicfst. Unterseite
rothgelb.
In Mittelegypten.
Lacco p hihis Itiridus: Ovalis. apice täte rotundatus^ lesta -
ceus, protfioracis basi media brevissiine acute producta., angulis an-
lic productis, elytris luridis, immactdatis. — Long. 2^ lin.
Dem L. testaceus sehr ähnlich, aber conslant beträchtlich grö-
fser, minder kurz und etwas flacher. Kopf und Halsschild sind gelb,
die Vorderecken des letztern schärfer vom Vordcrr;inde abgesetzt
und mehr vortretend als bei testaceus. Die Flügeldecken schmutzig
braungelb, ungefleckt oder mit ganz undeutlichen Zeichnungen. Die
ganze Oberfläche erscheint unter starker Vergröfserung äufserst fein
lederartig gewirkt und hat daher einen etwas gedämpfleren Glanz
als die des L. testaceus.
In Mittel- und ünteregypten.
Hydroporits cribrosiis: Breviter uvalis, convexiuscidus^ te-
staceus. capile aulice marginalo, pnnclululo^ vertice laevi linea se-
parato, pvotltorace Ijasi ulrinrjtie slriola örevi in elytris continuata
impresso^ his J^uspo-griseis., creberrime punrlatis. — Long. I lin.
Eine sehr ausgezeichnete Art, welche mit den Charakteren der
108 H. Schaum:
erslcn (iruppc (dem knr/. clförtnit^eii Körper und gerandelen« Kopf)
ein eiiii^egralienes Slrichelclien auf diT Basis des Ilalsschildes und
der Flügeldecken vcrhindct, wie es sich in <ler (»rn|)pe der niil ge-
minus verwandten Aifer« lindet; auch (itircli die selii' dichte gleicli-
inäfsige Punktinnig der Fliigeldecken sehr ausgezeichnet. Von der
Form des //. ilecomlu.s . hell rolligelb. die Kliigeldecken hell grau-
brau. Ko[)f voin gcrandcl . fein und ziemlich dicht punktirl, der
Scheitel durch eine feine Qiierlinie von den übrigen Kopfe abge-
setzt, glatt. Ilalssihüd nach vorn etwas verengt mit fast geradli-
nigen Seilen und staik vorgezogenen, durch einen kleinen Eindruck
vom Vorderrande abgesetzten Vorderecken. äufsersi fein und schwach
punktirl, jederseits ander Basis mit einem kurzen feinen eingegra-
benen Strich versehen, der llinterrand z^vist•hen den beiden Shichen
seh würz lieh. Flügeldecken bräunlich grau, der' innere riicil dei-
Basis, die (iegcnd ums Schildchen und die Naht dunkler, fast
schwärzlich, der durch eirre feine erhöhte Linie nbgesetzle Seiten-
rand von der F'arbe iIcs Kopfes und ll.ilsschildes, die garjze Obei-
lläche sehr dicht und ziendich stark punktirl, mit einem sehr fei-
nen eingegrabenen Striidi. der den des Malsschildes fortsetzt und
kaum bis zum zweiten Viertel reicht. Unterseite. Beine, Fühler
und Taster hell rothgclb.
Nur einmal von mir bei Cairo gefangen.
//. peiilngrammus: TeslaceHS . prolhorace basi ulriiKfUe
slriola brevi in elyfris pmillum continuata impresso, basi media ni-
gra, elylris siUnra lineisfpie duabus tongitiulinalibtis poslice cmi-
nexis nigris. abdomitie infuscato. — Long. \ lin.
Etwas kleiner als gemimis, an der Zeichnung der Flügeldecken
leicht kenntlich. Blafsgelb, inäfsig gläirzcnd. Kopf und Ilalsschild
fast glatt, letzteres auf der Basis jederseits mit einem kurzen und
tief eingegrabenen Strich, der Hinterr-and zwischen den beiden Stri-
chen schwärzlich. Flügeldecken kaum erkennbar pnnklirt, neben
der Naht mit einem tiefen bis zur Spitze reicheirden Streifen, an
der Basis jederseits mit einem sehr kurzen aber ziemlich liefen
Strich, der den des Malsschildes fortsetzt; die Naht und zwei Längs-
linien, die sich vor der Spitze vereinigen, und von derrcn die innere
bis zur Basis leichl, die äufsere vorn etwas abgekürzt isl , sind
schwarz. Unten ist der Hinterleib mit Ausnahme der Spitze und
öfters auch die Minterbrust an den Seiten braun.
In Pfützen in IVliltcI- und Obercgyplen häufig.
Neue Hydroporen aus Europa uucl dem
gemäfsigteu Asieu
von
Dr. H. Srhnu,
Hydroporus {Coelambtis ') rnrpulenl%is: Ovults. con-
vexiis. parce pimrlaltis, stipra testaceiis ^ infra Jiiger, fronte juxla
oc.nlos prol horucisijue puncto medio nigro-J'uscis. elyfris praeter sti-
turnm lineis <juatuor^ secunda quartatjue hasin attingente lineolisfjue
exlernis lennibns nigris. — Long. 2{- lin.
H saginntits var Schaum Berl. Zeilschr. I. 154.
Dem //. saginatus aiifserordenllicli ähnlich und früher von mir
als V'arieiät desselben belrachlet; er uuferscheidel sich von demsel-
ben aber dnich viel zerstreulere und nicht so liefe Punktirun|i; der
Flügeldecken, durch das nach vorn mehr verengte Halsschild und
den schmälern Kopf, der nicht hios wie hei saginatus am Flinler-
rande, sondern auch neben den Augen schv\'arz ist, und durch die
schwarzen Linien der Flügeldecken, von denen die zweite und vierte
ganz bis zur Basis, die erste und dritte bis nahe an die Basis rei-
chen, während bei signai^ls nur die zweite bis zur Basis reicht,
die Iste, 3te und 4tc schon in einiger Entfernung von derselben
aufhören; die äufsern schwarzen Längssiriche sind sehr schmal. Die
ganze Färbung der Olierseile ist etwas lichter gelb.
Ich habe nur zwei männliche Exemplare vor mir, die aus der
Krim slamnien.
//. b aet icus: l^longato-ovalis. depressiusculns. supra pallido-
testare%is. prothoracis laleribus subrectis. basi nigro bimaculata^ ely-
iris lineis quinque lineolaqne externa hinc iiide coii/luentibus. —
Lon«. 14 li".
') Die von Thoinsou (Scand. Col. II. p. 13.) aufgestellte Galtung
Coelamhus umfafst diejenigen Arten von Hydroporiia mit ungerandelein
Kopfschild, bei denen der umgeschlagene Rand der Flügeldecken an der
Schulter eine von einem UanJe begränzte Grube hat, in die die Spitze
der Mittelschenkel eingelegt wird (H. picipes Mnrklini, conßneus etc.).
110 //. Schaum: vJ)er
Dem //. Ceresyi sehr iihnlicli, aber viel kleiner und diircli die
Form des Halsscliildes wohl unterschieden. Dasselbe isi weniger
nach vorn verschmälert und die Seilen sind fast gerade, nur vorn
sehr sch^vach gerundet , der Winkel, den dieselben mit den Sei-
ten der Flügeldecken bilden, ist gröfser. Farbe und Zeichnung ganz
wie bei Ceresyi. nur lliefsen die beiden innern schwarzen Linien
an mehreren Stellen zusammen und auch die fünfte nur wenig un-
terbrochene ist nicht blos in der Mitte, sondern auch hinten mit dem
Randsl rieh und hinten auch niit der vierten Linie vereinigt, die
schwarze Naht ist vor der Spitze erweitert. Das Halsschild hat
hinten zwei schwärzliche Flecke, die mehr in die Augen fallen als
bei Ceresyi. Brust und iJinterleib schwarz.
In Andalusien.
//. scythus: Elongulus, supra leslaceiis, nilidulus, prothora-
cis Uderibus stibrotundnlis, elylris lineis (juaitior lineoUsque cvlernis
fnsco-nigris, confluenlihus. — Long. If — 2 lin.
Ebenfalls dem //. Ceresyi nahe stehend, aber schmäler, mehr
glcichbreit, stärker glänzend und mit zusammenfliefsenden Linien
der Flügeldecken. Kopf breit und ebenso wie das Halsschild ganz
rolhgelb, sehr fein und weitläufig punktirt. das letztere vorn wenig
schmäler als hinten, an den Seilen sanft gerundet, schwach gewölbt.
hinten gar nicht niedergedrückt. Flügeldecken lang gestreckt, vorn
nicht breiter als das Halsschild, hinter der Basis kaunt erweitert,
daher fast gleichbreit, hinten allmälig zugespitzt, etwas heller gelb
als Kopf und Halsschild, mit vier schwärzlichen Linien und ein
Paar äufscrn Strichen, wie bei Ceresyi, aber die Linien lliefsen fast
in ihrer ganzen Ausdehnung zusammen. Unterseite und Beine
rothgelb.
Aus der Kirgisensteppe.
H. nigriceps: Ovalus , crebre subiilissime punctulatus, ptibe-
scens, capite prothoraceque nigris. elytris nigro-brnnneis, basi lala
denlata, marghie anteriore guttisque disci el apicis teslaceis. —
Long. 2 lin.
Dem H. limbahis Aub. sehr ähnlich und kaum kleiner, aber
ein wenig bauchiger in den Flügeldecken, und durch ganz sch^var-
zen Kopf und schwarzes Halsschild und sehr viel feiner und dich-
ter punktirte Flügeldecken unterschieden. Die Flügeldecken sind
ähnlich w^ic bei limbaltis und marginalus gezeichnet, aber der Sei-
tenrand ist in der hintern Hälfte schwarz: die Basis breit gelb, hin-
neue Hydroporen. 1 1 1
lei» gezackt, aufserdem sind kleine £;elbe Flecke in der Mille Lin-
ten neben dem Aufsenninde nnd auf der Spilzc vorhanden.
Bei Malaga in Spanien von Rev. H. Clark gesamnielt.
//. b Icost alus: Siibovalis. subdepressus. nigro-piceus, subti-
lissime relicitlatus^ crebre grosse punclaliis , oparus^ protlwrace la-
teribus snbrotunda(o, elexHito^ ely/ris dorso bicoslatis, anlennis pe-
dibus(jne ferrugineis. — Long. 2 lin.
In die Gruppe der mit //. platynolns verv\'andlcn Arien gehö-
rig, durch aufgebogene Seiten des Halsscbildes nnd die beiden Rip-
pen der Flügeldecken sehr ausgezeichnet. Der Körper ist schmäler
als bei //. Anbei, minder eiförmig, indem die Seiten des Halsscbil-
des mit den Seiten der Flügeldecken einen deutlichen Winkel bil-
den, ziemlich flach, pechschwarz, etwas ins Rölhliche übergehend,
oben sehr fein reticnlirt und daher matt, und aufserdem auf Hals-
schild und Flügeldecken mit grofsen aber nicht tiefen Punkten ziem-
lich dicht bedeckt. Fühler, Taster und Beine sind roth. Der Kopf
ist grofs, breit, sehr dicht und fein punklirt. Das Halsschild ist
quer, zwei und ein halbmal so breit als lang, an den Seiten hinten
fast gerade, von der Mitte ab etwas gerundet und daher vor der
Mitte fast etwas breiter als an der Basis, die Seiten sind etwas
aufgebogen und durch eine flache undeul liehe Längsverliefung je-
derseits von der Mitte abgesetzt. Die Flügeldecken sind an der
Basis so breit wie die Basis des Halsschildes, bilden aber doch, in-
dem sie sich bald etwas erweitern, einen Winkel mit den Seiten
desselben; sie sind an den Seiten nur wenig gerundet und ver-
schmälern sich erst hinter der Mitte; auf dem Rücken jeder Flügel-
decke bemerkt man zwei erhöhte Längsrippen, von denen die in-
nere die schärfere ist und etwas nach innen von der Mitte von der
Wurzel bis zur Spitze reicht, die zweite am hintern Drittheil er-
lischt; auch längs des ganzen Aufsenrandes verläuft eine sehr schwa-
che Rippe, die man aber nur bei der Betrachtung von der Seite
wahrnimmt. Der Raum zwischen der ersten Rippe und der Naht
ist ausgeflacht, die Naht nicht erhöht.
In Guadarrama (Escurial) von H. G. Seidlitz in einigen Exem-
plaren gesammelt.
Diese Art steht ohne Zweifel dem //. depressicollis liosenh..
der mir nur aus der Beschreibung bekannt ist, sehr nahe, ist aber,
wenn Rosenhauer's Beschreibung, wie wohl anzunehmen, richtig
ist, bestimmt verschieden. Rosenhauer sagt von H. depressicollis
.,auf jeder Flügeldecke bemerkt man drei Läugsrippen, von denen
112 W. Schaum: über
die innersle die sJärksle und längste, die beiden iiufsern kürzer und
nndentliclier sind, die Nalit ist eltenfidls deiitlicli erlial>en'\ Bei H.
fiicnslalns isl die Naiit nicht erhaben, und die dritte Rippe, wenn
damit die schwache Rippe am Seitenrandc und nicht eine dritte auf
dem Rücken gemeint wäre, ist zwar schwächer aber nicht kürzer
als die ersle.
Die mit /i plaiynolvs verwandten Arten bilden eine besondere
Ciruppe von Hydroporen^ insofern sie alle eine sehr fein reticnlirte
Oberlläche haben und daher mehr oder weniger matt sind und aus-
serdem auf Halsschild und Flügeldecken mehr oder weniger dicht
mit gröfscrn nicht eben tiefen Punkten bedeckt sind. Die Arten
dieser (Jiuppe sind :
1. //. latus Steph., Curt., ovalus St. Er. Aub., caslaneus Heer.
2. //. platynotus Germ, murinus St.
3. H. depressicollis Rosenh. — 4. H. bicoslatus Schaum.
5. //. Aubei Muls. et var. //. «eHiJrit/i/Ä (jcrm. (Italien) et var.
//. Detarouzei DuVal. — Die Exemplare aus den Pyrenäen sind
bald roth bald schwarz (Delnrouzei Duv.). und die Flügeldecken
sind meist hinter den Schultcreckcn stärker ausgeschnitten als bei
den piemonlesischen Stücken.
6. H. Lnreynii Fairm., roarrlicoUis Reiche. H. Reiche un-
terscheidet zwar seinen coarclirnllis von Lareyitli . «las mir niitge-
theilte Exemplar des.«elben ist aber, wie sich auch H. Aube über-
zeugt hat. mit dem Typus von Lureynii völlig einerlei.
7. //. opntrinus Genn., Aub., //. vesfUus Faii'in. und H.
moesius Fairm. — Die Art variirt nicht unerheblich in der Zahl
der gröfscrn Punkte. H. vestHus Fairm. ist auf Exemplare mit
wohlerhaltener Pubescenz. //. tnoeslus auf Exemplare mit abge-
riebener Pubesccnz und wenigen Punkten gegründet. Ich habe die
Fairmaire'schen Exemplare selbst verglichen. H. Aube, der sie auf
mein Ersuchen ebenfalls untersucht hat, pflichtet mir darin bei, dafs
sie mit opairinns identisch sind.
8. //. Itispanicus Rosenh.. gröfser aU opalrhms. mit dem er
oft verwechselt wird, von dem er sich aber durch das vor der
Mitte stark gerundete, hinten mehr verengte Halsschild unter-
scheidet.
Dieser Gruppe schliefst sieh auch die folgende Art noch am
ersten an:
//. purvicollis: Fusco-niger . opacus, subfilUcr obsolete pun-
clnlalus, tenue puhesrens, prothorncc Interibus valde marginato. ro-
iundalo., postice sinuaio. nugulis postiris (icutiusrulis, ante basin
7iene Ilyilroporen. 113
mantlis Jiiabus rufis. coleopleris oblojigo - ovaiis. prothoracis hasi
multo lalioribns, anleiinis pedibusque ferrughieis. — Long. 2^ liii.
Eine durch das hinlen stark eingezogene Flalsschild nnd die in
Folge davon weit und frei vorstehenden Schullein sehr ausgezeich-
nete Art. am meisten noch mit H. hispanicus Rosenh. verwandt,
oben sehr undeutlich reticulirt und daher matt, mit sehr schwachen
und undeutlichen Punkten sparsam bedeckt, schwach und kurz be-
haart, wie bereift, braunschwarz, etwas ins Röthliche übergehend,
der Vorder- und Hinterrand des Kopfes, zwei gröfsere unbestimmte
Flecke auf dem Halsschild vor der Basis, Fühler, Taster und Beine
sind braunroth. Der Kopf ist ziemlich breit, dicht und fein puuk-
tirt. Das Halsschild ist vcrhältnifsmäfsig klein, an den Seiten stark
gerundet, vor der Mitte am breitesten, nach hinten eben so stark
als nach vorn verschmälert, vor der Basis ausgebuchtel mit stark
ausgebildeten fast spitzwinkligen Hinterecken, der Seitenrand selbst
ist stärker als bei irgend einer mir bekannten Art aufgebogen, aber
die Seiten nicht durch eine Längsvertiefung wie bei opulrimts und
verwandten Arten abgesetzt, die Oberfläche schwach und nur am
Hinterrande deutlich punktirl. Die Flügeldecken sind an der Basis
viel breiter als das Halsschild, so dafs die abgerundeten Schultern
weit vorstehen, länglich eiförmig, an den Seiten mäfsig gerundet,
hinten allmälig verschmälert, schwach und undeutlich punktirt, mit
einer schwach angedeuteten Längsrippe am innern Drittheil; der
umgeschlagene Rand der Flügeldecken braunroth.
Aus Kleinasien. Ich besitze nur ein von Prof. Loew in Ana-
tolien gesammeltes Stück.
Die rolhen Flecke auf dem Halsschild sind so unbestimmt, dafs
sie gewifs bei andern Exemplaren verschwinden werden.
Berl. Entom. Zeitschr. VUI.
Beiträge zur Kenntnifs der Carabicineii
von
Dr. H. Schaum.
(Hierzu Tnf. II )
I. Drei neue Carafticmew-Larven.
1. Die Larve von Procerus scabrosns (Taf. IF. Fig. 4 a, b.)
Es liegen mir von dieser Larve zwei von Mann bei Brussa ge-
sammelte, von Redtenbaclier und Lederer mitgefheilte Exemplare vor,
die eine Länge von 15 und 16 Linien und eine Breite von 5^ Li-
nien baben, und die daher noeb nicht ausgewachsen sind. Sie
stimmen in den Struclurverhältnissen mit den Larven der Gattung
Caraltus übercin, zeichnen sich aber eben so sehr durch grofse
Breite des Körpers, namentlich der Rückenbalbringe des Hinter-
leibs, die in einen breiten Rand erweitert sind, als durch die, wie
bei dem ausgebildeten Käfer prachtvoll violett blaue Färbung aus.
Die ganze Körperbedeckung ist von sehr harter horniger Be-
schatFenheit und oben mit feinen Körnchen dicht besäet. Der Kopf
ist oben ausgehöhlt und grob gerunzelt, die Stirn ohne Höcker, das
Kopfschild hat vorn in der Mitte einen kleinen Vorsprung, der durch
eine Längsfurche in z^vei kleine Zähne getheilt ist; die Unterseite
des Kopfes ist ziemlich gewölbt, aber in der Mitte von einer tiefen
Längsrinne, die sich vorn gabiig- I heilt und das Kinn umfafst, durch-
zogen. Ocellen, Fühler und Mundtheile wie bei Carabus und Ca-
losoma. Der Prothorax ist hinten doppelt so breit als der Kopf,
nach vorn stark verengt mit scbw.ich gerundeten Seiten; Mcso- und
Metathorax sind gleichbrcit und etwas kürzer als der Prothorax.
Die Rückenhalbriuge des Hinterleibs sind nur halb so lang als einer
der beiden letzten Tlioraxringe, in der Mitte gewölbt und haben
abgeflachte, nach hinten ausgezogene Seiten, die einen breiten plat-
ten, weit über die Bauchhalbringe binausreichenden Rand bilden,
so dafs die Verbindungshaut mit den letztern und die in dieser ge-
legenen grofsen Stigmen nicht an den Seiten, sondern au der Un-
terseile des Körpers in ziemlicher Eutferiunig vom Rande gelegen
sind. Der lelzte Rückenhalbring ist mit zwei laugen scharfen, et-
H. Schaum: Beiträge zur Kenntniß der Carabicinen. 115
was nach oben gerichtelen Stacheln bewaffnet, die oben an der
Wurzel einen kleinen, nach oben gekrümmten Haken und aufsen
von demselben einen kleinen Zahn besitzen.
lieber die Mitte der Thorax- und Hinterleibsscgmente verläuft
wie gewöhnlich eine feine eingedrückte Längslinie.
Die einzelnen Theile der Beine sind wie bei Carabus sehr aus-
gebildet, der Fafs mit zwei grofsen scharfen Klauen besetzt.
2. Die Larve von Eurygnat hxis Latreillei Lap
Mehrere Exemplare dieser Larve wurden von WoUaston auf
Madeira in Gesellschaft des Käfers gesammeU ; die gröfste derselben
hat eine Länge von 10 Linien, ist also noch nicht völlig ausgewach-
sen. An der richtigen Bestimmung der Larve ist nicht zu zwei-
feln, da in Madeira kein anderer Carabic'm vorkommt, auf den sie
bezogen werden könnte, und da sie einen ungewöhnlich klei-
nen Kopf und seitliche Anhänge an den Segmenten des Hinter-
leibs, wie die Larven von Dicaelus und Chlaenius^ besitzt, Gat-
tungen mit denen Enrygnatims auch im ausgebildeten Zustande
nahe verwandt ist.
Die Larve ist nach vorn und hinten verschmälert, oben glän-
zend schwarz, kahl, unten braunschwarz. Der Kopf ist aufser-
ordentlich klein , oben flach . und hat hinten in der Mitte eine
schwache Längsleiste. Ocellen und Fühler wie bei den andern
Carabicinen - Larven. Die Mandibelu sind sichelförmig mit einem
grofsen, scharfeu, hakenförmigen Zahn in der Mitte. Die Maxillen
haben einen ziemlich langen, dicken, innen behaarten Tasterslamm,
der wie gewöhnlich einen 4gliedrigen Taster, eine 2gliedrige äus-
sere und eine zugespitzte innere Lade trägt. Die Kinnplaltc ist sehr
lang, sie reicht hinten bis fast zum Hinterrande des Kopfes, und
wird von zwei tiefen, hinten convergirenden Furchen eingefafst;
die verwachsenen tastertragenden Stücke der Unterlippe" convergi-
ren etw^as nach vorn und tragen kleine zweigliedrige Lippentaster.
Der Prothorax bildet ein uuregelmälsiges Sechseck, indem er hin-
ten jederseits eckig erweitert und nach vorn stark verschmälert ist.
Meso- und Metafhorax sind viel kürzer als der Protliorax, aber brei-
ter, hinten zwar ebenfalls eckig erweitert, aber nach vorn nur we-
nig verschmälert, die Rückenhalbringe des Hinterleibs nehmen an
Breite gegen die Mitte hin etwas zu, von da ab gegen die Spitze
hin wieder ab, sie haben jederseits einen langen Anhang, welcher
der sonst vorhandenen Hornschwiele an den Seiten des Bauchhalb-
ringes entspricht, aber mit seiner nach hinten gerichteten freien
8*
116 H. Schaum: Beiträge
Spitze bis zur [VliUc des folgenden Segments reiclit. Die Baucb-
halbringe haben jederseits "i)eben dem Anliange noch eine Horn-
schwiele. Das letzte Segment hnt zwei sehr lange, schwach gebo-
gene einfache Anhänge, die etwa die Länge von 5 Hinterleibsringen
haben. Der Nachschieber bildet einen hornigen Cylinder, der halb
die Länge der Anliänge hat. Die Stign)en liegen zwischen den
Rückenschienen nnd dem seitlichen Anhange.
Die Beine endigen mit zwei kräftigen Klauen.
Ueber die Mitte der Körpersegmente läuft wie gewöhnlich eine
Längslinie.
3. Die Larve von Acant liogenhis piceus Schaum
(Creagris lahrosa Nietn. *).
Ich verdanke die Larve H. Nietner, der sie in Ceylon gesam-
melt und mir unter obiger Bestimmung mitgetheilt hat. Sie gehört
einer Gruppe der Carabirhien au, aus der bisher noch keine Larve
bekannt war, und ist besonders durch sehr kurze, kleine Beine aus-
gezeichnet.
Das mir vorliegende Exemplar hat nur 5 Linien Länge bei ei-
ner Breite von I Linie, und ist daher nicht ausgewachsen. Die
Farbe ist weifslich blafs, oben fast braun Der Kopf ist von mas-
siger Gröfse, fast viereckiger F'orm nnd ziemlich heller Farbe, und
hat auf dem Scheitel einen winkligen Eindruck, mit nach hinten
gerichteter Spitze des Winkels.
Das Kopfschild ist vorn zweimal schwach ausgebuchtet. Ocel-
len und Fühler wie gewöhnlich. Mandibeln sind sehr kurz, kaum
über das Kopfschild vorragend Unterkiefer und Unterlippe eben-
falls in ihren Theilen sehr wenig entwickelt. Die drei Thoraxringe
sind etwas breiter als der Kopf, oben stark verhornt und braun,
der Prothorax weniger länger als die folgenden Ringe.
Die Hinterleibssegmente sind ziemlich gleichbreit, die hintern
wenig schmäler, jedes auf dem Rücken mit einem braunen Schilde
bedeckt, an der Seite mit einer Hornschwiele versehen, und hat
auch am Bauche jederseils eine kleinere Hornschwiele. Das letzte
Segment endet in zwei spitze Fortsätze, die wenig länger sind als
das vorhergehende Segment. Zahl und Lage der Stigmen wie ge-
wöhnlich.
Die Beine sind in allen Theilen sehr kurz und endigen mit
zwei sehr kleinen Klauen.
') S. Berl Zeilschr. 1863. p. 80.
ztir Kennliiijs ilev Carabiciiien. 117
öeber die Mitte der Körperseguicnle lauft wie gewöhnlich eine
Liingslinie.
II. Physea latipes n. sp. e stirpe Ozaenidum.
Ru/o - testacea, prothuruce siiblratisverso , poslice angusliore,
laleribtis deplanatis re/le.vis, elytiis glubris^ laevibus, hiberculis non-
iitdlis mimilissimis obsitis, tibiis valde conipressls.
Hübitat in Mexico. Mus Riehl.
Der Ph. testudinea äliniich, aber mit viel schmälerem, hinten
mehr verengten HalsschihI und mit einzelnen sehr kleinen Höcker-
cheu auf den Flügeldecken. Hellbraunrolh, glatt, nirgends punktirt
oder gestreift. Der Kopf ist wie bei testndlneu vor den Augen je-
derseits in eine abgerundete Platte erweitert, welche die Insertion
der Fühler bedeckt, und deren Rand etwas aufgebogen ist. F^as
Halsscliilii ist vorn, wo es am breitesten ist, doppelt so breit als
lang, und hier merklich schmäler als die Flijji;eldecken, nach hinten
etwas verengt, au den Seiten nachgedrückt aber weniger erweitert
als bei teslud'meu^ die vSeilen breit aufgebogen, die Scheibe wenig
gewölbl, die lünterecken abgerundet. Die Flügeldecken sind mehr
als dreimal so lang als das Halsschild, gleichbreit, mit einzelnen sehr
kleinen Höckerchen heselzt, von denen mehrere an der Basis und
einige an der Spitze stehen, andere in zwei Reihen (und zwar so.
dafs etwa sechs Höckerchen eine Reihe bilden) längs der Naht an-
geordnet sind, einer vorn auf dem miltlern Theile der Flügeldek-
ken. und drei wieder in einer Reihe stehende vorn auf dem seilli-
chen Driltheil der Flügeldecken sich belinden. Die Schienen sind
noch breiter zusammengedrückt und kürzer als hei testudinea^ die
Vorderschieuen mit deutlicher gewimperter Ausrandung, aber ohne
Sporen. Die Schenkel wie hei lestudhieu unten ausgehöhlt.
Es sind bisher nur drei Arten dieser in den Sammlungen über-
aus seltenen Gattung bekannt geworden: 1. P. testudinea
{^Ozaena lest. Klug :n Tra chelizus ru/'us Sol.) aus Brasi-
lien. 2. P. tomentosa Chaud. (Bull. d. Mose. 1854. 65) aus Cay-
enne. 3. P. Itirta LeC. (Trans. Am. Phil. Soc. X. 393) aus
Mexico. Die letztere weicht der Beschreibung nach durch ein sehr
queres Halsschild mit concaven Rändern und durch behaarte, schwach
gekörnt punktirte und mit Reihen gröfserer Körner versehene Flü-
geldecken ah.
Die Galtung Physea hat, wie LeConte ^Col. of JN. Am. p. 14)
richtig hervorhebt, eine grofse habituelle Aehnlichkeit mit den Pseu-
dotnorpbiden , mit denen sie namentlich die seitliche Erweiterung
IflB H. Schmim: Beilräse
6*
der Slirn und die ausgehöhlten Schenkel gemein hal. Da aber
nach der Bildung der Epiineien des Mesotliorax die Ozaeniden in
die eine (epimeris coxas altingcntibus). \\\c l'setulomorphiden in die
andere Hauptabtheilung (epimeris coxas non allingentibus) gehören,
so schlägt LeConte. um der Vervvandlsclialt der beiden Gruppen im
Systeme Ausdruck zu geben, vor. die Ozueniden und Pseudomor-
phiden in erster Linie von den übrigen Curabicinen abzusondern und
erst den Rest der Carabidnen nach der Bildung der Epimeren zu
trennen. Das bei den Pseudomorphiden wie bei den Ozaeiiideu
zwischen den Mittelbüflen geschwundene IMesosleruum dient ihm
dazu, sie den übrigen Curabicinen gegenüberzustellen Eine drille
mit den Ozaeniden nahe verwandte Gruppe dieser Abtheilung mit
geschwundenem Mesosternum bildet die von mir in Fascoe's Journ.
of Entom. Vol. II. Taf. IV. aufgestellte Gattung Tylonotus.
Es macht übrigens der Unterschied in der Ausdehnung der Epi-
meren des Mesothorax auch in einem andern Falle eine widernatür-
liche Trennung sonst verwandter und eine künstliche Vereinigung
sehr abweichender Formen nöthig. Dieser Fall betritl't die Gattung
Mormolyce. Es kann ebenso wenig in Abrede gestellt -werden,
dafs sie von allen Carabidnen zu den Tlnji-eopteren (namentlich zu
Arten wie Th. gnltiger Schaum), frotx der verschiedenen Aus-
dehnung der Epimeren, die meisten und nächsten Bcxiehiingen hat,
als dafs sie in der Abtheilung ,, epimeris coxis attingentibus'' eine völ-
lig isolirle und namentlich durch abgekürzte Flügeldecken abwei-
chende Form bildet. Es dürfte sich aus diesen Fällen ergeben, dafs
der von Schiödle hervorgehobene Unterschied in der Ausdehnung
der Epimeren doch nicht ganz die Bedeutung für die Systematik
der Carabicinen hat, die ihm bisher beigelegt wurde.
III. Ueber einige caucasische Carahen der P/ecies-Gruppe.
C. protensus n. sp. Deplunatus, supra ctjaneo-violucens^ vel
aeneus, capite protltorace(jue laevibus, hoc subffuadrulo. laieiibus prae-
serliin postice rejle.ris , etylvis elongalis. el^'valo-linealis. luberculis
oblongis (riplici serie. — Long. cT 14, 2 16^ lin.
Eine durch Gröfse und Form gleich ausgezeichnete Art. Sie
gehört zu den platten Curaben (Plecles Fisch ) und stimmt mit C.
ibericus Fisch, und Lafertei Chaud. in der Gröfse und den breit
aufgebogenen Kändern des llalsscbildes überein , unterscheidet sich
aber durch glatten Kopf und glatles Halsschild, durch tiefe und
lange Eindrücke zwischen den Fühlern, sowie durch etwas längere,
anders sculpirle, hinten deutlich ausgcrandelc Flügeldecken. Die
zur Keniilniß der Carabicinen, 119
Oberseite ist blau violett, oder bronzefarben mit etwas Kupferglanz.
Der Kopf ist lang, glatt oder docb nur undeutlich rissig, und hat
zwei tiefe Längsgruben zwischen den Fühlern; die letztern haben
die halbe Länge des Körpers. Das Halsschild ist verhallnifsmäfsig
klein, fast viereckig, hinten wenig schmäler als vorn, an den Sei-
ten wenig geiundet, oben flach, glatt, die Seiten besonders hinten
breit aufgebogen, die Hinlerecken wenig vorgezogen und abgerun-
det. Die Flügeldecken sind reictilich dreimal so lang als das Hals-
schild, oben üacli, an den Seiten wenig gerundet, beim Weibchen
fast gleichbreif, hinten deutlich (beim Weibchen stark) ausgerandct
mit zahnartig vortretender Aufsenecke der Ausraudung; jede hat
drei Reihen langer mäfsig hoher Höcker und zwei ebenfalls mäfsig
hohe, nicht unterbrochene Längsrippen zwischen den HöckerreiÜcn,
der Grund ist runzlig punklirt und erhebt sich zu sehr schwachen,
stellenweise wenig erkennbaren Längslinicn, und zwar bildet sich
zwischen jeder Höckerreilie und jeder Längsrippe eine Längslinie
aus, während zwei neben der Naht , von denen die innere stärker
ausgebildet ist und ebenfalls zwei aufsen von der dritten Höcker-
reihe, von denen die äufsere die stärkere ist, verlaufen; der Seiten-
raud ist runzlig. Unterseite, Fühler und ßeine sind schwarz.
Einige Exemplare dieser sein- schönen Art erhielt H. Lederer
aus der Nähe von Kutais am Südabhange des Caucasus.
Carnbus 1^ eifert et und reftilgeus Chaud. (Car. d. Cauc.
91 u. 95), die in den Bergen bei Abbastouman in einer Höhe von
4 — 5000 Fufs ') gesammelt wurden, werdeu jetzt von Chaudoir
selbst (Guer. Rev. et Mag. d. Zool. 1863. Mars et Avril) als Va-
rietäten einer Art bezeichnet, während der sehr ähnliche Ca?-, ibe-
ricus Fisch, aus der Centralkette des Caucasus *) von ihm noch
als besondere Art betrachtet wird. Ein mir von Lederer mitge-
theilfer, in derselben Localilät wie C. proleusus (bei Kutais) und
in geringer Entfernung von dem Fundorte des Laferlei gefangener
Carabus ist wohl ohne Zweifel eine Varietät des Laferlei, weicht
von den bisher bekannt gewordenen Formen dieser Art aber doch
so sehr ab, dal's er eine besondere Erwähnung verdient.
Car. Lafertei hat auf den Flügeldecken drei Reihen längli-
cher Höcker imd zwischen denselben zwei lieihen kleinerer, durch
') Nicht in 4 — 500 F. Höhe, wie in Giierin's Revue gedruckt ist.
^) Steven fand ihn aber auch in der K«'lte, die die Berge von Akhul-
tzik mit dem Caucasus verbinden (Chaud Car. d. Cauc. p. VI), also gar
niciit weit von Kutais und Abbastouman
120 //. Schaum: Beiträge
grofse Punkte getrennter Höcker, also im Ganzen fünf Reihen von
Höckern, die von einander durch einen doppelten pnnktirlcn Streif
getrennt vrerden; aufsen von der dritten Reihe länglicher Höcker
bemerkt man noch zwei pnnktirle Streifen. Der Käfer hat glän-
zend kupferrothe Flügehlecken und ein dunkel kupfriges Halsschild.
(Car. d. Cauc. p. 95.) Bei Car. re/'ulgen.s, eineui kupiVig grü-
nen Thiere, zeigen die Flügeldecken 13 fein gekerbte Streifen, de-
ren Zwischenräume abwechselnd durch grofse Punkte unterbrochen
und in Reihen kleiner Höcker aufgelöst sind. Diese Skulptur läfsl
sich in der Weise auf die des Laferlei zurückführen . dafs fünf in
Höckerreihen aufgelöste Zwischenräume den fünf Höckerreiheu des
Laferlei entsprechen, und dafs die andern nicht unterbrochenen
Zwischenräume die Zwischeuräinne der doppellen Punktslreifen
zwischen den Höckerreihen (4) neben der Naht und aufsen von
der 5ten Höckerreihe darstellen.
Der Lederer'sche Carahns hat eine bronzegrünc Farbe und fünf
Reihen von Höckern, die durch eingestochene Punkte getrennt sind
und die noch ziemlich deutlich sich in drei Reihen längerer und in
zwei Reihen kleinerer Höcker scheiden; zwischen je zwei Reihen
hat er eine nicht unterbrochene erhöhte Längslinie, also 4 zwischen
allen Höckerreiheu, die den Zwischenräumen der doppelten zwi-
schen den Höckerreihen gelegenen Punktstreifen bei Laferlei und
refulgens entsprechen, ferner zwei erhöhte Linien zwischen Naht und
der ersten Höckerreihe, von denen die äufsere liinten erlischt, und
zwei erhöhte Längslinien aufsen von der 5ten Höckerreihe Die
Skulptur weicht also von der des Laferlei darin ah, dafs die Punki-
streifen hier mehr gegen die zu Längslinien erhöhten Zwischen-
räume zurücktreten, von der des refulgens durch die Trennung
der Höckerreiheu in drei Reihen langer und zwei Reihen kürzerer
Höcker.
Charakteristisch für die Art als solche ist der grobrunzlige
Kopf, der nur zwei schwache kurze Eindrücke zwischen den Füh-
lern hat. das runzlige Halsschild und die hinten auch im weiblichen
Geschlechle kaum ausgerandeten Flügeldecken.
Gelegentlich sei hier in Bezug auf andere Curaben der Flecles-
Gruppe bemerkt, dafs
1. der von Chaudoir kürzlich in Guerin's Rev. et Mag. d. Zool.
aufgestellte Car. invictus von Hampe schon früher im Anhange
zum Reisewerk von M. Wagner über den Caucasus als Car. Scha-
viylii beschrieben und unter diesem Namen den deutschen Ento-
mologen wohl bekannt war;
SM?' Kennlnijs der Carubicinen. 121
2. der Car. Stevenii Men. Fald., wie schon von Falderniann
verrauthet wurde. =: Cor. Mussini Germ., und wohl ohne Zwei-
fel als Varietäl mit osselicus zu verbinden ist, mit dem er in der
Skulptur ganz übereinslimral, und von dem er sich nur durch das
vorn etwas schmälere Halsschild unterscheidet. Ganz in derselben
Weise, nur noch in viel höherem Grade weichen die verschiedenen
Formen des Car. depressus von einander ab.
IV. Disphaericus Waterh. und Dy chiridium Chaud.
Disphuericus gambianus VValerli. vom Gambia (Trans.
Ent. Soc. III. 210. tb. XII. flg. 2.) und Dycltir idium eöeninum
Chaud. von Port Natal (Berl. Enlom. Zeitschr. V. p. 130) stimmen
in allen Strukturverhältnissen so vollständig überein, dafs man sie
füglicii als zwei Arten derselben Gattimg betrachten kann; ich be-
sitze die zweite selbst und habe die erste in Westermann's Samm-
lung untersucht, so dals ich die Angaben von Waterhousc in eini-
gen für die systematische Stelluni; wichtigen Punkten ergänzen
kauu. Aulserdem erhielt ich von H. Weslermann eine dritte Art
aus Trauquebar, die zwar durch fein gerandefes Halsschild von den
beiden aadei'n abweicht, aber sonst dem gambianus sehr ähnlich
ist und in den Galtungscharakteren ganz mit ihm übereinstimmt.
Das Exemplar des D. gambiarms in Westermann's Sammlung,
das kaum 6 Linien lang ist, weist sich durch vier erweiterte Fufs-
glieder an den Vorder- und IVl i 1 1 e 1 füfseu als ein Männchen aus.
An den Vorderfüfsen sind die Glieder stark, an den IMittelfüfsen
mäfsig erweitert, das vierte Glied ist zweilappig, die Sohle der er-
weiterten Glieder schwammig, die einzelnen Glieder an den Seilen
mit langen röthlichen Borstenhaaren besetzt, die besonders an den
Lappen des 4ten Gliedes lange Zipfel bilden.
Die Angaben von Waterhouse, dals sein 8 Linien langes E.\-
emplar mit schwach erweiterten Vorderfüfsen ein Männchen sei, er-
weist sich hierdurch als unrichtig. Der von W. gegebenen Be-
schreibung des Kopfes und seiner Theile habe ich Nichts zuzusetzen,
der des Prothorax nur, dafs das Prosternum tief ausgehöhlt, und
dafs die Episternen durch sehr tiefe Längsfurchen von demselben
getreimt sind. Die Gränzen der Episternen von dem Pronolum,
die ebenfalls dinch Furchen bezeichnet werden, sind auf der obern
Fläche da gelegen, wo sonst der aufgebogene Rand des Pronolum
sich befindet.
Das Mesosternum ist jederseits durch eine tiefe Längsfmche von
den Seitenstücken des Mesothorax gelrennt, die aber nicht bis au
122 //. Schaum: Beiträge
dea hinlerii Hand des Mcsotliorax reicht, so dafs das Mesoslernum
liiiileii mil den Seiteiislücken vcrschniilzl ; die SeHenstückc werden
nur von den Episternen gebiidcl, das Epimcron ist eiilweder
eingegangen oder vollständig mit dem Episternum verschmolaeu.
Die Episternen des Rlelatliorax sind etwas breiter als lang, von ei-
nem stark erhöhten liande eingcfalst und neben dem Rande ver-
tieft, das Epimeron fest mit dem Episicrnum verwachsen, die Gvänie
desselben unten nnr durch eine sehr feine eingedrückte Linie an-
gedeutet. ') Die einzelnen Hinterleibsringe sind stark gewölbt, je-
der hat vor dem Hinicrrand 2 eingeslochene Punkte, die -i letzten
sind am Vorderrande lief eingedrückt. Die Schenkel sind sehr dick
und kahl; die breiten Schienen und die Füfse mit Borstenhaaren
besetzt. In allen den hier erörterten Charakteren so wie in der
Bildung des Kopfes, der Mundtheile und Fühler stimmt Dijchirid'mm^
wie sich auch aus Chaudoir's Beschreibung ergiebt, völlig mit D/«-
pfiatricus überein. Die (»attung steht, wie Chaudoir ganz richtig
hervorhebt, in der allernäehsten Verwandtschaft mit P elecium.
Bei ütjc/i. ebeniiium haben die Flügeldecken nur eine tiefe F^ur-
chc neben der Naht, bei Disph. gambianus haben sie acht tiefe im
Grunde gekerbte Streifen, die alle vorn etwas abgekürzt sind; hin-
ten vereinigt sich der 3te mit dem 6ten, und der 4te mil dem 5ten,
die letztern sind daher etwas kürzer, der 2te Streif endet vorn in
einigen gröfsern punktförmigen Gruben, am Sten Streifen ziemlich
weit vom Rande sieht eine Reihe grofser Augenpunkte, die Zwi-
schenräume sind hoch gewölbt, im 4len und 7ten stehen vorn ei-
nige Punkte. — Die drille Art der Gattung von Trankebar läfst
sich in folgender Weise charakterisircu:
D. marginicollis: Aier, nitidus, prothorace utrinque subti-
liier marij^^itialo, efytris sfriis oclo pro/undis crenatis. Long. 1^ lin.
Dem gumbianus sehr ähnlich, aber kleiner, mit seillich geran-
detcm Halsschilde und anderer Skulptur der F'lügeldecken. Der
') Ich hall»' Schiödte früher inifsverstanden, als ich annahm (Berl.
Zeilsclir. IV. S. 164), er habe den Terminus Epimera melatlioracis lür die
Episternen gebraucht. In seiner Angabe „epimera metalhoracis ajipendice
instrucla" ist mit demselben das wirkliche Epimeron, das neben und über
dem Epislenium liegt inid vom umgeschlagenen Rande der riügeldecken
bedeckt wird und mil dem Ausdrucke appendix der liintere Tlieil dessel-
ben bezeichnet, der bei den Carahicinen unten hinter dem Epislernuui
sichlbar wird, und den man gewöhnlich allein ins Auge fafst. wenn man
von dem Epimeron metalhoracis spricht.
zur Kennlni/s der Carabicinen. 123
Kopf ist liinter den Augeu stark eingeschnürt, kleiner als bei gam-
bianus^ aber ebenso eigenthümlich wie bei diesem skulpirt, mit 2
nacli vorn convergirenden Furchen der Stirn und mit 2 nach hin-
ten convergirenden Gruben des Kopftchildes. Die Mundtheilc wie
bei gambianus. Das Halsschild ist fast kuglig, etwas länger als
breit, hoch gewölbt, hinten eingeschnürt, mit einer sehr tiefen Mit-
telrinnc und einem feinen, durch eine tief eingedrückte Linie abge-
setzten Rande jederseits; innen am Rande, in der Mitte seiner Länge,
ist ein gröfserer Punkt eingestochen; die Nähte der Episternen mit
dem Pronotum verlaufen unterhalb des Randes und parallel mit ihm an
der äufsern Seite des kugelförmigen Halsschildes. Das Prosternum
ist tief ausgehöhlt. Die gewölbten Flügeldecken haben acht sehr
tiefe, stark gekerbte Streiten, die alle vorn etwas abgekürzt sind,
der achte verläuft hart neben dem aufgebogenen Seilenrand und ist
ohne gröfsere Augenpunkte, der 2te Streif vereinigt sich hinten mit
dem 7len, der 3t e mit dem 4ten und der 5te mit dem 6ten, die
letztern sind daher die kürzesten; die Zwischenräume sind hoch-
gewölbt und glatt, im 3ten steht vorn am Anfange des 3ten Strei-
fen ein gröfserer grubcnförmiger Punkt; die umgeschlagenen Sei-
ten haben noch einen weitläufiger punktirten Streifen dicht am
Rande. Die Fühler, mit Ausnahme des VVurzelgliedcs , die Taster,
Schienen und Füfse sind pechfarbig.
Das bescliriebeue Exemplar hat eine gröfsere Anzahl unregel-
niäfsiger Punkte auf dem letzten Hinterleibssegmente, und ist daher
ein Weibchen. Die Vorderfüfse desselben sind ziemlich breit; alle
Füfse dicht und lang behaart.
V. Promecognathus Chaudoir.
Die auf den californischen Eripus laevissitnus (Eschsch.)
Dej. gegründete Gattung war von mir (Käfer Deutschi. l. S. 353)
zu den Brosciden gestellt worden, indem sie, die besondern Cha-
raktere dieser Gruppe besitzend, mir nach der Ausdehnung der Epi-
meren des Mesothorax der zweiten Hauplabthcilung der Carabici-
nen (epimeris mes. coxas non attingentibns) anzugehören schien.
Es ist in diesem Falle aber äufserst schwierig, die .Ausdehnung
der Epimeren zu ermitteln, da die einzelnen Stücke an der untern
Fläche des Mesothorax sehr fest mit einander verwachsen sind, und
die INähte derselben nicht deutlich veifolgt werden können. Da
meine au einem einzelnen Exemplare angestellten Reobachtungen
mir kein recht sicheres Resultat ergeben hatten, so nahm ich spä-
ter keinen Anstand, die Angabc LcContc's, dafs die Scilcnstückc
124 //. Schaum: Beiträge
des Mesothorax diagonal i:;etlieill seien und die Epimcren bis zu
den Ilüflcn leichen (Col. of N. Anier. p. 11), für beü,ründel zu hal-
ten, und darauf hin der Galtnny einen Platz in der Isten Haupt-
abtlieilung anzuweisen, wie es LeContc und Chaudoir (Bull, de
Mose. 18()l. n. IV. 270.) Ihaten. Freilich stand sie hier so isolirt,
dafs man mit derselben eine besondere Gruppe bilden mufsic.
Die Richtigkeit von LeConte's Angabe in Belrelf der Epiniercu
des Mesothorax ist mir aber jetzt im höchsten Grade zweifelhaft,
seit ich Gelegenheit halte, mehrere Exemplaie von Promecogjwl/ius
zu untersuchen. Bei einem von Eschscholtz selbst ges;m)raelten,
mir von Weslermanu niitgetheilteu, das nur 4 Linien l^iingc hat,
sind die Seilenslücke des Me>othorax völlig ungetheilt und so
vollständig mit dem Mesosternum verwachsen, dafs hier weder eine
Naht noch ein Eindruck, der die Gränze der Stücke bezeichneu
könnte, zu beobachten ist. Bei Exemplaren von 5 — (»Linien linde
ich allerdings einen Eindruck, durch den die Seilen des Mesolhorax
diagonal gelheilt werden, und den LeConle ohne Zweifel als die
Gränze zwischen Epislernum und Epimcron belrachlet hat; dieser
Eindruck läfst sich aber weder nach aufsen bis zum Kande der
Flügeldecken, noch nach innen bis zu den Hüften verfolgen: es ist
daher im hohen Grade wahrsciieinlich, dafs er gar nicht eine Ver-
wachsung audeulet, sondern nur eine Skulptur ist. Diese Wahr-
scheinlichkeit wird fast zur Gewifsheil, wenn man den Mesothorax
der Galluu^ Disp hu er icus , die in vielen Beziehungen (Einschnü-
rung des Kopfes, Stiel des Mesothorax, Maugel des Scutellarstrei-
fen) Fromecogiial Iltis nahe steht, vergleicht, und dort ebenfalls die
Seitenstücke des Mesolhorax ungelheill. das Epimeron eingegangen
oder nur durch eine sehr feine hart am Hinterrande des Epislernum
verlaufende Linie angedeulet findet. Wir können daher Prome-
cogiiulhus auch mit Kücksichl auf die Seiteiistücke des Mesothorax
als eine mit Disphaericus verwandte Galtung bezeichnen. Der Zwei-
fel über die Stellung von Disphaericus, zu dem die Verschmelzung
der stcrnalen Stücke des Mesolhorax etwa Anlafs geben könnte,
wird aber durcii die nahen Beziehungen der Gattung zu Velecium
beseitigt, bei dem das Epimeron des Mesolhorax unten ein sehr
schmales, imr durch eine feine Linie vom Epislernum getrenntes,
die Mitlelhüftcn nicht erreichendes Stück bildet.
Eine Millelform zwischen V romecognuthus und Disphae-
ricus ist die mir in Natura unbekannte Gattung Axinidium
Sturm; an Disphaericus reihi sich Fvlecium an. Ich glaube jetzt
diese vier einander nahe verwandten Gattungen, wie früher Pro-
zur Kenntniß der Carabicinen. 125
ynecoii; nnl hiis und A.vhiidhim^ zu den Brosciden stellen zu
müssen, \veil sie alle in ausgczeiclineleni Grade den vordem Stiel
des Mesotliorax besitzen, der diese Gruppe ciiarakterisirt. Auch bei
Pelecium ist dieser Stiel vorhanden, bei /*. ryanipes und ähnli-
chen Arten wird er allerdings oben von dem hinten verlängerten
Pronolum verdcckf, ist dniiegcn auf der Unterseite deutlich sichlbar
VI. Phytnatocephahis.
Genus novuni e slirjie Ihiipalinoriim.
Caput crassum.
Prothorax transversus^ poslice angttstalus, angulis posticis
otmihio rolniidatis.
La6r%im profunde emarginatum.
Matidiönlae majusculue.
Tihiarum nnticariim calcar superum elongatum.
Tarsi antici articuli primi dilalati secundi iertiique angulis
productis.
Eine ausgezeichnete neue Form aus der Gruppe der Dapti, im
Habitus sehr an Acinoptis erinnernd, aber mit längeren Mandibeln
und ganz abgerundeten Hinterecken des kurzen, hinten sfark ver-
schmälerten Halsschildes.
Der Kopf so grofs und dick w^ie bei Ditomus cephalotes. Die
Stirn mit zwei tiefen bogenförmigen Furchen zwischen den Augen
und jederseits neben der Furche polsterförmig erhöht, vor den
Augen nicht erweitert und darin ebenso wie die andern Harpa-
linen von den Ditomen abweichend. Fühler wie die von Acino-
pus. Oberlippe etwas breiter als lang, nach vorn nicht verengt,
vorn tief ausgerandet. Oberkiefer lang, mit scharfer Spitze, oben
gestrichelt. Kinn ohne mittlem Zahn; Taster feiner und länger wie
bei Acinopus, das Verhältnifs der einzelnen Glieder aber dasselbe
wie bei diesem. Halsscbild kurz, doppelt so breit als lang, hinten
stark verengt mit vollkommenen abgerundeten Hinferecken. Flü-
geldecken mehr als doppelt so lang wie das Halsschild, gestreift,
und wie bei Acinopus mit einem langen Scutellarsl reifen versehen.
Beine schmächtiger als bei Acinoptis. l)esonders die Schienen. Vor-
derscliienen mit langem Sporn über der Ausrandung, das erste Glied
der Vorderfüfse breiler als die folgenden, die Ecken desselben, be-
sonders die innern und in abnehmenden Grade auch die der beiden
folgenden Glieder lang ausgezogen. An den Hinterfüfscn nimmt
wie bei Acinopus das Isle bis 4te Glied an Länge ab.
12fi //. Schattm: Beiträge ziir Kennlnifs der Carabicinen.
Ph. Riehlii: Nigro-piceus, pedi/ms rtifo-piceis, elytris Stria-
tis, slriis laevihus. — Long. 8 lin.
Aus Mexico in RiehPs Saiumluns.
Erklärung der Abbildungen auf Tafel IL
Fig. 1 . Carabus protensus.
la. Flügeldecke desselben.
2. Flügeldecke von Carabus Laferlei var.
3. Disphaericus marginicollis.
4. Larve von Frocerus scabrosus.
- 4a. Der Kopf der Larve von Procerus von oben.
ib. Der Kopf der Larve von Procerus von unten.
- 5a. Der Kopf der Larve von Eurygnathns von oben.
bb. Der Kopf der Larve von Eurygnnlhus von unten.
- 6. Larve von Acanlhogenius piceus.
Drei für Deutschland neue Staphylinen
beschrieben von
IV. Scriba, Pfarrer in Oberlais.
Hoinalola alpestris Heer. Linearis, nigra, nilidula, an-
lennarum basi elylris(^ue fuscis, peclibus brunneo-teslaceis , thorace
subcjuadrato, subtiliter minus dense punctato, elylris thorace longio-
rihtts conferlim ptmclalis, abdomine supra seginentis (2 — 4) ante-
rior ibiis initnis crebre punctatis , posterioribus fere laevigatis. —
Long. If lin.
Honialota alpestris Heer Faun. Col. Helv. I. p. 330.
Der Hom. tibialis nicht ganz unähnlich, doch fast doppelt so
grofs, von ihr durch stärkere Fühler und längere Flügeldecken
leicht zu unterscheiden, wegen letzterer zur Gruppe der Hom.
occnlta (Gruppe 3) gehörig. Die Fühler sind kräftig, länger als
Kopf und Halsschild, schwarz, das erste Glied dunkelbraun, Glied
3 um die Hälfte länger und etwas schlanker als 2; Glied 4 quadra-
tisch, die folgenden nur wenig breiter werdend, daher die vorletz-
ten nur schwach transversal; Glied II ist ein und einhalbmal so
lang als das vorhergehende, sanft zugespitzt. Der Kopf ist schmä-
ler .ils das Halsschild, einzeln und fein punktirt. Das Halsschild ist
etwas schmäler als die Flügeldecken, um ein Drittel breiter als lang,
an den Seiten wenig, die Hinterecken stark gerundet, oben flach
ge^völbt, am Grunde in der IMitte mit einem schwachen queren Ein-
druck, nicht dicht und fein punktirt. Die Flügeldecken sind etwas
länger als das Halsschild, dunkelbraan, fein, aber viel dicbter als
das Halsschild punktirt. Der Hinlerleib ist gestreckt, glänzend
schwarz. Segment 2 — 4 oben ziemlich einzeln punktirt. 5 und 6
glatt. Die Beine sind bränlichgelb.
Herr Ober-Lieutenant v. Heyden zu Frankfurt hat im Engadin
(St. Moritz^ einige Stücke gefunden, die mit einem Exemplar vom
Splügen übereinstimmen, welches Dr. Kraal z seiner Zeit (vgl. Berl.
128 ^^ Scriha:
Enloni. Zlsclir. V. p. 407) mil der typisclien Ilom. al/iestris Heer
verglicilcii Iial. Die Art (lürlle in den östeneicbisrlHMi Alpen kaum
fehlen, indessen sind einige von dort stammende ähnliehe Stücke bis
jetzt nicht ganz sicher auf sie zu beziehen.
Qtiedius (jicipeniiis Heer. Piceus^ Ihorace, antennis jjedi-
hnsque riifo - teslaceis^ tihlis poslicis inedio infusculis^ elytris Iho-
race fere breviorifjus abdomineque dense ßavo - pxihescentihus- —
Long. 2^ lin.
F/iilunt Iltis pivipennis Heer Fjmn. Col Helv. I. p. "279
Von der gestreckten (jJeslalt des Quedius ufleuuatus , aber et-
was kleinei- mit kürzeren Flügeldecken, durch die dichte Behaarung
der Flügeldecken und des Hinterleibs ausgezeichnet. Die Fühler
sind rolhgelb, schlank, das 2te und .'ite Glied gleichlang, die vor-
letzten so lang als breit. Der Kopf ist dunkel pechbraun, etwas
schmäler als das Halsschild, die Augen grofs, doch nicht stark vor-
tretend, daher der Kopf etwas länglich, mit einem Punkte am In-
nenrande der Augen und drei Pimkten oberhalb derselben. Das
Halsschild ist von der Breite der Flügeldecken, gelblich roth, so
lang als breit, nach vorn verschmälert, an den Seilen leicht, am
Grunde und an den Hinterecken stark gerandet, die drei Punkte
der Rückenreihen und je z^vei aufserhalb derselben ziemlich kräf-
tig. Das vSchihlchen ist glatt. Die Flügeldecken sind etwas kür-
zer als das Halsschild, hinten in einem Bogen ausgerandet, braun,
ziemlich dicht und fein punktirt, dicht mil röthlich gelben, nieder-
liegenden, ziemlich langen Haaren besetzt, wodurch ihr Glanz sehr
gedämpft wird. Der Hinterleib ist noch dichter als die Flügeldek-
ken behaart und deshalb ohne Glanz. Die Beine mit Einschlufs
der Vorderhüflen sind gelb.
In den österreichischen Alpen von Miller gesammelt.
Anmerkung der Red. Die Beschreibung des Käfers, der mir
bei der Bearbeitung der deutschen Sinphylijien noch unbekannt
war, wurde als die einer neuen Art eingesendet; es ist jedoch
kein Zweifel, dafs er der ächte Q. picipennis Heer ist. Herr
G. Schreitter hat ihn auch in Tyrol aufgefunden. G. Kraatz.
Slenus lojigitarsis Thoms. Niger, nitidus, confertim pun-
ctalus, palpis nrliculo primo l est areo , fronte excaimto, obsolete bi-
sulcato, ihorace etongato, basi angustato, canalicida abbreviata; ab-
dominis segmenlis 1 — 4 fortius et minus crebre. 5 — 7 densius et
subtilius puncialis. — Long. 2 lin.
drei neue Slaphylinen. 129
Dem Slenus aler Mannerh. äiifserst nahe verwandt, durch
schlankere Gestalt, stärker eingedrückte Stirn, etwas kürzeres Hals-
schild, stärkere Punktirung des Hinterleibs und besonders durch die
Gescblechtsauszeichnung des Männchens unterschieden. Die Taster
schwarz, Glied 1 ganz und die Wurzel des ZAveiten Gliedes nur in
ganz geringer Ausdehnung gelb. Die Fühler sind schlank, Glied 3
um die Hälfte länger als 4, während bei aler Glied 3 doppelt so
lang ist. Glied 4 und 5 gleich lang, im Verhällnifs schlanker, als
dieselben Glieder bei aler. Der Kopf ist stärker vertieft, als bei
aler, fast ausgehöhlt, der Zwischenraum wenig erhaben. Das Hals-
schild ist länger als vor der Mitte breit, etwas kürzer als bei aler,
vor der Mitte mehr erweitert, nach der Basis zu mehr verengt,
dicht und stark punktirt, die Längsrinne sehr deutlich, jedoch nicht
so weit zum Hinterrand hinziehend. Die Flügeldecken sind um die
Hälfte breiter und ein wenig länger als das Halsschild, dicht und
stark, etAvas runzlig punktirt; vor der Mitte neben der Naht beu-
lenarlig aufgetrieben und auf diesen Beulen weniger dicht punktirt,
daher glänzendei". Der Hinterleib ist oben auf den 4 ersten Se-
gmenten nicht dicht, aber stark, auf den letzten fein punktirt, wäh-
rend bei St. aler die Punktirung schon auf dem 3len Segment all-
mälig feiner wird. Die Beine sind schlank, schwarz.
Beim Männchen hat das untere fünfte Hinterleibssegment einen
von scharfen Seitenrändern begränzten, dreieckigen, vertieften Ein-
druck, dessen Vertiefung glatt und glänzend ist und dessen Seifen-
ränder nach der Basis convergiren. Das 6te Segment ist ähnlich
wie bei Sl. aler, hinten leicht ausgerandet, in der Mitte der Länge
nach ausgehöhlt, doch weniger tief als bei aler, und die scharfen
Seitenränder springen hier nach hinten kaum als Zähnchen vor;
auch fehlen die langen goldgelben Haare auf den Seiten. Das 7te
Segment ist dicht und fein punktirt, an der Spitze dreieckig aus-
geschnitten.
Bei Ober-Lais an einem ausgetrockneten Waldbach.
Anmerk. der Red. Die hier beschriebene Art ist unzweifel-
haft der longilarsis Thoms. . welchen H. Pfarrer Scriba auch
in ihr vermulhete. G. Kraatz.
Berl. Bntoraol. Zeitschr. VIII.
Oxypoda invesligatornm nov. sp.
beschriebi'n von G. Kraut s.
Fusco-nigra, nilidnln^ cinereo-sericea, antennarum basi pedibim-
nue fusco-testaceis , ihorace traiisverso. leviter convexo, coleopteris
hoc fere longioribns, abdomine opicem versus attenualo. crebre vii-
nus subtililer sribrugutoso-punctato, segmento 6-to minus crebre pun-
dato pilis nigris longioribus ^ in maribtts disfantibus mttnito. —
Long. I lin.
Im Habitus der Homalola pygmaea sehr ähnlich, aber nur halb
so groTs, dunkler, noch feiner punktirt, daher mit noch etwas deut-
licherem Seidenglanz, die Fühler kürzer, nach der Spitze zu mehr
verdickt, die vorletzten Glieder beim </ stark transversal, beim $
etwas weniger. Die Fühler sind bräunlich, die drei ersten Gtieder
heller, die beiden ersten erscheinen dadurch um so gröfser, dafs das
dritte deutlich kürzer als das zweite ist; Glied 4 ist etwa so breit
als lang; die folgenden werden allmälig etwas breiter; das Endglied
ist kräftig, fast so lang als die beiden vorhergehenden zusammenge-
nommen. Kopf und Halsschild sind ganz ähnlich denen der erwähn-
ten Homalota gebaut, nur etwas gewölbter, der erstere etwas tiefer
ia das Halsschild eingesenkt, dicht, sehr fein punktirt. Die Taster
sind braun. Die Flügeldecken sind deutlich so lang als das Hals-
schild und erscheinen fast etwas länger; die Punktirung etwas kräf-
tiger, der durch die feine Behaarung hervorj^ebrachte Fettglanz eben
so deutlich, an den der Myllaenen erinnernd. Der Hinterleib ist
nach der Spitze zu stark verschmälert, dicht und verhältnifsmäfsig
stark, rauh punktirt, mit längeren Haaren besetzt; der 6te Ring
ist oben weniger dicht punktirt, beim 9 mit längeren niederliegen-
den, beim cT mit längeren abstehenden schwarzen Haaren besetzt.
Die Beine sind heller öder dunkler gelbbraun.
Oxypoda exigua^ mit der der Käfer zunächst verwand! ist, ist
kleiner, weniger zugespitzt, ihr Halsschild länger, die Flügeldecken
deutlich kürzer als dasselbe.
Von dieser zierlichen neuen Art, welche im Leben noch mehr
an Myltaena erinnert, als nach dem Tode, sammelte ich 4 Exem-
plare am Strande von Swinemünde auf der Excursion, welche am
20. September von der Naturforscher-Versammlung dahin unternom-
men wurde. Der kleine Staphylin lief zwischen den Dünengräsern
herum und hätte, wäre die Zeit weniger beschränkt gewesen, in
ziemlicher Anzahl gesammelt werden können; er mag seinen Namen
zum Andenken an jene Versammlung führen.
4
Zur kritischen Kenntnifs europäischer
Käferarten
Dr. G. Kr a atz.
Erstes Stuck. (1—50.)
,. u„,
iter einer Anzahl von Fufs bei Ahrweiler gesammelter
Amara fusca befinden sich einzelne Stucke, welche genau den
spitzen Winke! an der Hinterecke des Halsschildes zeigen, der
das Hauptkennzeichen der Amara cursitans Zimmerm. (vgl. Na-
lurgesch. der Ins. Deutschi. I. p. 539) bildet. Dieselbe soll sich
zwar auch durch etwas stärkere Streifen der Flügeldecken von der
vorwiegend südeuropäischen fusca unterscheiden, indessen sind die
Punktstreifen bei einer von Apelz in Spanien gesammelten fusca
merklich stärker als bei allen meinen übrigen /««co und cursitans.
Dafs die Ahrweiler -Stücke einer Art angehören, steht für mich
aufser Zweifel, und ebenso, dafs sich die Am. cursitans nach den
bisher angegebenen Merkmalen nicht mehr von der fusca scheiden
läfst; vielmehr dürfte sich nunmehr ungezwungen herausstellen, dafs
als cursitans cT solche Männchen der fusca betrachtet wurden,
bei denen die Hinlerwinkel des Halsschildes besonders deutlich
spitzig vortreten. Wenn die fusca in Deutschland dunkler erzfar-
big erscheint als im südlichen Europa, so ist dies eben so natürlich
als es dazu beitragen niufste, den deutschen Exemplaren ein von der
fusca scheinbar verschiedenes Ansehen zu geben; nachdem die ver-
schiedenen Formen zum ersten Mal zusammen beobachtet worden
sind, wird es zugleich um so sicherer, dafs die von Schaum bereits
zu cursitans gezogenen Zimmermann'schen Arten in der That da-
hin gehören.
2. Von Perctts operosus Chaudoir (Stelt. Ent. Zeit. 1859.
p. 123) aus Corsica (nicht Rufsland, wie de Marseul's neuester Ca-
talog angicbl) liegen mir durch die zuvorkommende Gefälligkeit des
Herrn Autors 2 Exemplare (von den 3 typischen) vor. Bei der
grofsen Veränderlichkeit in der Gröfse und Gestalt der Percus-Ar-
ten möchte ich in den beiden Stücken eher verkümmerte lacerto-
9*
132 G. Krauiz: über
8US als eine eigene Arl vermulhen, weitere Bemerkungen aber erst
an ein reicheres Material knüpfen; das kleinere $ ist besonders
dnrcb die Reihe kräftiger Pnnktc auf den Flügeldecken neben dem
Aufsenrande (jedoch nicht nnmittelbar an demselben) ausgezeichnet.
Chaudoir spricht am Schlüsse des Artikels über Percus von
„Kraatz's Behauptung, dafs P. PnykuUii und Dejeanii zu einer und
derselben Art gehören''. Wer in der Wiener ent. Mouatschr. 185S
p. 167 und die Liste der Arten p. 170 nachliest, wird finden, dafs
mir damit (ähnlich wie von Dohrn und SulTrian) in der Sietliner
Zeitung eine Ansicht zugeschrieben ist, die ich nicht vertreten habe.
3. Oxypocla fort icornis Fairm. et Ch. ßrisout *) (Annal.
soc. ent. France 1859. p. 37), welche mir von H Brisout mitge-
theilt wurde, vermag ich nicht von der bekannten Ox. haemorrhoa
Sah Ib. {promiscua Er.) zu unterscheiden, von w^elcher sie ancli
wohl nicht verschieden sein wird.
4. Homalola immunda Brisout (Anunl. de la soc. ent. de
France 1860. p. 342) kann ich für identisch mit Homalota nndius-
cula Thoms. (Öfv. af Vet. Ak. Förh. 1856. 100. 21.) erklären,
nachdem ich typische Exemplare beider Arten genau miteinander
verglichen habe. (S. auch wS. 47.)
5. Homalota islandira Kraatz (Stett. Entomol. Zeit. 1857.
p. 284) ist identisch mit Ilom. ojr/ica Thoms. (a. a O. 1856.91.
2.)? wie sich aus dem Vergleich eines Original-Exemplars der letz-
tern sicher für mich ergeben hat.
6. Homalota laticeps Thoms. ') (a. a. O. 104. 31.) ist mit
H. pumila mihi (Naturg. d. Ins. Deulschl. II. p. 258) identisch; ein
typisches Exemplar des Thomson'schen Käfers lag mir, wie in den
vorhergehenden Fällen, durch Schaum's freundliche Vermittelung vor.
7. Quedius f oment os o - macnlat ns Cornelius (Sielf. Eni.
Zeit. 1863. p. 130) von Elberfeld ist mit Q. ntiricomus Ksw. iden-
tisch; das Vorkomme*! des Käfers in Deutschland ist bereits in die-
ser Zeitschrift (1863. p. 232) erwähnt.
') Gegen die Anführung zweier Autoren inufs ich mich hier von
Neuem aussprechen, da der lN.Ttur der Sache nach nur eine Person einen
Käfer beschreiben kann.
^) Hoin. latiuscida Thoms., die mir ebenfalls eingesendet war, isl
eine mir aus Deutschland nicht bekannt gewordene Arl; Homalota
nigritula Gyll. Tboms. = nis^rifiila Gvav.; Sienus grandiceps ist eine
eigentliümliche Art, welche Gröfse und Kopfbildung des aemu/ux hat, aber
viel feiner punklirt und flaclicr ist.
europäische Käferarien. 133
8. Catops pilicornis Thoms. (Scandin. Col. IV. p. 61) hat
der Aulor für identisch mit Calops longulns Kellner erklärt, von
dem ich ihm ein typisches Exemplar zum Vergleich eingesendet.
9. Silvunus yagi Guer. vermag ich nach dem als solchen
mir von H. Reiche milgetheilten Exemplare nicht von <S. similis Er.
zu unterscheiden.
10. Dafs Cylilus pnlcheUus Ileer (elytris obscure nigro-ae-
neis, inicrstitiis altcrnis vix nitidioribus) bestimmt nur eine Varie-
tät des varius ist, bat H. L. v. Heyden in seinem interessanten und
sorgfältig gearbeiteten „Beitrage zur Coleopleren - Fauna des Ober-
Eugadin, insbesondere der Umgegend von St. Moritz" ausgeführt.
Seine Angabe wird hier wiederholt, weil sie dadurch weniger leicht
verloren geht, und um auf die hübsche Arbeit aufmerksam zu
machen.
11. Von Aphodius siculus Harold (Berlin. Ent. Zeit. 1862.
p. 395, 1863. p. 388) habe ich ein Pärchen aus Sicilien von H. Dr.
Stierlin erhalten und würde, bei der grofsen Uebereinslimmung die-
ses Käfers mit dem Aph. carpelanus meinerseits keinen Grund zu
einer specifischen Abtrennung dieses Käfers sehen, selbst wenn die
von H. V. Harold angegebenen geringen Unterschiede constanl wären.
12. Uelerocerus mimitus Kicsw. (in Germ. Zeitschr. IV.
p, 213). Unausgefärble Stücke dieser Art aus Andalusien (mit aus-
gefärbten zusammen gefangen) zeigen keinen wesentlichen Unter-
schied von meinem Exemplare des Hei. ßavidus Rossi (aus der
Lombardei). Da v. Kiesenwettcr vom flavklus aufser der Färbung
kein Merkmal angiebt. welches ihn scharf vom minulus unterschei-
den läfst, andererseits bei beiden von einer verbälinifsmäfsig kräf-
tigen Pubescenz spricht, scheint mir eine specifiscbe Verschieden-
heit des italiänischen und südfranzösisch-andalusischeu Käfers nicht
anzunehmen.
13. Von Anihrenus gravidus Küst. ( Käf. Eur. XIII. 37)
aus Dalmatien liegt mir eine Anzahl von Kahr in Dalmatien ge-
sammelter Stücke vor, welche meines Erachiens nicht eine eigene
Art, sondern nur eine Varietät des A. scrophulariae bilden. Nach
Küster „kommen die gröfslen Stücke des gravidus erst den klein-
sten von scrophtdariae gleich''; mein gröfslcs Exenipl. von gravidus
ist aber gröfser als mein gröfstcr scrophulariae; die schwarzen
Flecke neben dem Scbildchen, die bei Küstcr's Exemplaren fehlten,
sind bei den meinigen fast immer ganz deutlich. Das charakteri-
stische Merkmal dieser Varietät bilden ein paar mehr oder minder
134 G. Kraatx: über
deutliche Längssl reifen von helleren Schüppchen zwischen den bei-
den Binden auf jeder Flügeldecke.
Nachdem ich den gravidus Küst. kennen gelernt, erscheint es
mir nicht unwahrscheinlich, dafs er eine Zwischenstufe zwischen
meinem Anthr. Proteus (Berl. Ent. Zeilschr. 1847. p. 58) und dem
scrophulariae bildet, so dafs schliefslich die von mir sene.r benannte
Varietät des Proteus nichts als ein ganz weifs beschupp! er scro-
phulariae wäre.
14. Von Malachius graecus Kraatz (Berl. Entom. Ztschr.
1862. p. 122) glaubt v. Kiesenwetter (Ins. Deutschi. IV. p. 583),
dafs er möglicherweise nur Varietät von bipustulatus sein könne;
da die Fühlerbildung des graecus cT ganz verschieden von der der
bipustulatus cT ist, und beide Bildungen auch in keiner Weise
etwa auf einander zurückzuführen sind, so kann graecus unmög-
lich eine Varietät des bipustulatus sein.
15. Vom Malachius lusitanicus Er. glaubt v. Kiesenwet-
ter a. a. O. ebenfalls, dafs er vielleicht nur Varietät des bipustula-
tus sei; mir scheint es wahrscheinlicher, dafs öfters bläuliche Stücke
der letzteren Art als bipustulatus angesprochen werden, und dafs
sich durch die den Fühlern des cT entnommenen Charaktere doch
wohl Artrechte begründen lassen; der Käfer scheint aber sehr sel-
ten, da er mir noch nicht zugekommen ist und ich nur die Exem-
plare der Königl. Sammlung vergleichen konnte.
16. Malachius armifrons Kraatz (Berl. Eni. Ztschr. 1862.
p. 269) aus Serbien ist nicht, wie v. Kiesen wetter (Ins Deutschi.
II. p. 592 Note 1) citirt, das Männchen des sardinischen Anthodytes
loiigicollis Er., was bei einer Revision der Anthodytes-hvVGn näher
begründet werden soll.
17. Attalus (Acanthocomus) jocosus Er. soll von mir
(Berl. Ent. Zeitschr. 1862. p. 299) mit Unrecht zum lateralis Er.
gezogen sein (v. Kiesenwetter Ins. Deutschi. IV. p. 602 Note 2).
Ich mufs jedoch nach nochmaligem sorgfälligen Vergleich des ty-
pischen Exemplars meine früher ausgesprochene Ansicht aufrecht
halten, dafs Erichson's jocostts nur eine Varietät des lateralis ohne
gelben Seitenfleck der Flügeldecken ist; der, durch plumpere Ge-
stalt und andere Färbung vom lateralis specifisch verschiedene Kie-
senwetter'sche jocosus wird eben einer andern Art angehören, auf
welche Erichson's Beschreibung ungefähr zutrifft.
18. Ptinus coarcticoUis Slurm (Ins. Deutsehl. XII. p. 77.
t. CCLVII.), welcher von Boieldieu mit einer Varietät des Pt. ger-
ganus Fabr. (palliatus Perris) vereinigt wird, die er debilicomis
europäische Käferarien. 135
nenut, ist eine vom pnltiaius Perris ganz verschiedene, wie es
scheint, in Deutschland äufserst seltene Art; Sturm kannte nur Männ-
chen, ich besitze ebenfalls nur solche: ein aus Sachsen von Märkel
stammendes und ein in Oberschlesien in einem Neste der Form,
rufa von meinem Freunde Roger aufgefundenes. Der ächte coar-
cticoUis ist noch zierlicher gebaut als für, fast so dunkel metallisch
wie nil'uhis; Sturm nennt ihn schwarzbraun, giebt der Abbildung
aber auÜallender Weise eine ganz andere, viel hellere Färbung; das
stark eingeschnürte Halsscbild mit 4 schwachen weifsen Fleckchen
und die sparsam weifs gesprenkelten Flügeldecken lassen die Art
leicht und sicher erkennen.
19. Ptinus raplor Sturm ') wird von Boieldieu unter sei-
nem hidens Ol. citirt, indessen ist der bidens Boield. eine ganz
andere als die Sturm'sche deutsche Art, von derselben durch klei-
nere, gedrungenere Gestalt und stärkeres Toment auf dem Hals-
schilde unterschieden, welches sich weiter nach vorn erstreckt.
Deutsche Exemplare des bidens Boield. sind mir noch nicht vor-
gekommen.
20. Als Isomira melanopht halma Lucas hat H. v. Heyden
(nach seiner brieflieben Mitfheiluiig) von Tarnier algierische Stücke
erhalten, welche sich mit einem von mir eingesendeten sardinischen
Exemplare der /«om./errMg'ineo Küster und sicilianiscben Stücken
von Zeller vollständig übereinstimmend zeigten, wodurch v. Kie-
senwetter's Vermuthung (Berl. Ent. Zeitschr. 1863. p. 425) bestä-
tigt wird, dafs die genannten Arten identisch sind.
21. Oedemera brevicornis Schmidt (Linnaea ent. I. p. 78)
soll sich namentlich durch kurze Fühler auszeichnen, an denen (ob
nur bei dem cT? setzt Schmidt hinzu) das dritte Glied in einen Bo-
gen gekrümmt ist. Die Untersuchung des typischen Stückes in der
Schaum'schen Sammlung bestätigte meine Vermuthung, dafs die
Krümmung in Folge einer Verkrüppelung eingetreten und kein spe-
cifisches Merkmal sei ; dies zeigt sich auch gleich dadurch ganz deut-
lich, dafs das Glied des linken Fühlers" ziemlich stark (fast geknickt),
') Ptinus exulans Er , eine ganz prächtige Art aus Neuholland (feuer-
roth mit zwei schneeweifsen Pünktchen auf dem Thorax, einem in der
Schultcrecke und zwei hinter der Milte jeder Flügeldecke), welche schon
öfter in Paris und neuerdings in Hamburg von H. Thorey in Dlehrzahl le-
bend angetroffen ist, könnte wohl als eingeführte Art in den Catalogen
der europäischen Käfer aufgenommen werden, um häufiger die europäi-
schen Samndunaeu zieren zu dürfen.
136 G. Kraalz: über
das des rechten Fühlers nur leicht gekrümnil ist. Die scliniutzigc
gelbe Farbe der 3 ersten F'ühlcrglieder rührt davon her. dafs das
Thier frisch entwickelt ist, was sich an der Färbung und schlech-
ten FaQon der HinferschenUcl noch viel deutlicher erkennen läfst;
hiermit hängt auch zusammen, dafs der Käfer weniger nictallglän-
zend als cyanescens ist, von der er meines Erachtens nicht speci-
fisch gelrennt werden kann.
22. Oedetnera sarmal ica [Moraw. (Bull. d. Mose. 1S61. I.
11. p. 292), welche sich von der croceicotlis Sahlb. durch die tie-
feren Grübchen des Halsschildes und die rolhe Ilinterleibsspitze des
2 unterscheiden soll, ist nur eine Varietät der genannten Art, da
ich Stücke von Berlin besitze, deren Grübchen tiefer als die der
Sareptaner sind, und weil die Färbung des Hinlerleibs gerade bei
den $ sehr variirt (man vergleiche z. B. nur iMulsaut's Varietäten
der podagrariae, Angustip. p. 108 u. 109).
23. Anthicus lateralis Küster (Käf. Eui. XVI. 77) aus Dal-
matieu, ist jedenfalls nach solchen Exemplaren des Anlh. minu-
tus Laf. beschrieben, bei denen die Flügeldecken dunkelbraun, am
Grunde und an der Nath röthlich sind, wodurch die Zeichnung ent-
steht, auf die sich der Artname bezieht. Ich besitze dieselbe Va-
rietät aus Dalmatien und auch aus Andalusien.
24. Anthicus Schauniii Woll., welcher im Schaum'schen
Catalog als eigene Art, jedoch mit dem Zusatz aufgeführt ist, dafs
Laferte ihn für eine Varietät des tristis Schmidt halte, ist nach
meinem und auch v. Kiesen weit er's Dafürhallen nur eine Varietät
des tristis, bei der die gelbliche Binde fehlt. Stücke aus der Pa-
riser Gegend, welche mit typischen Schunmii Woll. in Schaum's
Sammlung genau übereinstimmen, erhielt ich einmal als httmilis.
2.5. Von Anthicus nigr iceps Mannh., welcher Laferte un-
bekannt geblieben, liegt mir ein typisches Exemplar aus der Schaum-
schcn Sammlung vor; dasselbe gehört, wie sich dies auch aus der
im Lafertc'schen Werke p. 278 abgedruckten Beschreibung, wenn
man von dem ersten Satze absieht, ganz wohl ergiebt, sicher noch
zum Anthicus ßavipes Laf. (Mon. p. 223).
26. Anthicus posticus Laf. (IMon. d. Anth. p. 256) kannte
Laferte nur in dem einzigen andalusiscben Exemplare, welches er
vom Berliner Museum zur Ansicht erhalten halte; zwei wohlerhal-
tene Stücke, welche Dr. Staudinger aus Andalusien mitgebracht,
erkenne ich mit Bestimmtheil als eine Varietät einer, dem Anth.
olivacetts Laf. ähnlich gefärbten, durch kürzeres Halsschild unter-
schiedeneu Art, bei welcher also die Spitze der Flügeldecken bis-
europäische Käferarten. 137
weilen eine gelbe Farbe annimmt. Bei drei andern Exemplaren
sind die ganzen Flügeldecken gelblich, dies Halsscbild röthlich und
nur der Kopf bleibt schwarz. Diese schöne Varicläl ist einem An-
thicus aus Sarepla sehr ähnlich, bei welchem auch bisweilen der
Kopf gelb wird; dieselbe scheint nicht beschrieben zu sein.
27. Ant hicus tiblalis Walll. Man könnte versucht sein, die
dunkle Form des posticns auf den tibialis zu beliehen, und es ist
auch geschehen. Obwohl bereits Laferle darauf aufmerksam ge-
macht hat, dafs der Anlhicus olivaceiis unmöglich auf tibialis
Wald bezogen werden kann, mag gewifs auch jener nicht seilen
so benannt werden. Laferle vermochte keinen andalusischen An-
i/iictis aiii l ibialis Waltl zu deuten, obwohl es nicht fern lag
darauf einen yeneslratus Schmidt ohne gelben Schultcrlleck zu be-
ziehen: ein solcher hat beinahe die charakteristische Färbung, die
Gestalt und Punktirung des Halsschildes, welche tibialis zeigen soll.
Ich besitze indessen (wie Rosenhauer) ein Exemplar von einem an-
dalusischen Anthicus^ welcher von Laferle nicht beschrieben, der
fenestratus var. sehr ähnlich, länglicher, auf den Flügeldecken stär-
ker punktirt und sonach mit gröfster Wahrscheinlichkeit der ächte
tibialis Waltl ist.
28. Anthicus zonatus Laf Ein von meinem Freunde de
IJonvouloir mitgetheilles typisches Stück (aus Sardinien) stimmt
vollkommen mit einem südfranzösischen überein, welches ich mit
einigen andern zusammen von H. Grenier erhielt; wenn, wie ich
kaum zweifele, die Grenier'schen Stücke auf ^en fasciatus Laf. zu
beziehen sind, so würde also der zonatus nur nach flachen männli-
chen Stücken des fasciatus beschrieben sein.
29. Von Anthicus vespert inus Rosenh. (Thiere Andalus.
p. 224) liegen mir ein typisches Exemplar aus Schaum's Sammlung
und mehrere damit übereinstimmende, von Slaudinger in Andalusien
gesammelte Exemplare vor, welche ohne Zweifel nur eine röthliche
Varietät des weitverbreiteten Anth. sanguinicollis Laf. ') sind. Die-
selbe Varietät findet sich auch, obwohl nur einzeln, in Griechen-
land. Das von Rosenhauer erwähnte sogenannte Zähnchen am Ende
') Anthicus mylabrinux, Dejeanii und corsicits Laf., von denen mir
durch de Bonvouloir's Güte typische Exemplare vorgelebten haben, scliei-
neu nur auf Sardinien und Corsica vorzukounnen; sie unlersclieiden sich
von den oft sehr ähnlichen VarieUiten des sanguinicullis durch die äus-
serst dichte und feine Punktirung (La Ferle nernil dieselbe nur imper-
ceptible).
138 ^. Kraal z: über
der Flügeldecken ist nicht immer gleich deutlich, kann leicht über-
sehen werden und fehlt natürlich auch bei der Slammari nicht.
30. Auf Anthicus agilis Küst. (Käfer Europ. XVI. 75.) aus
Daimaticn glaube ich mit Sicherheil ähnlich gefärbte Stücke des
Atith. inslabilis hai. beziehen zu können, wie sie auch in Griechen-
land nicht selten vorkommen. Dieselben zeichnen sich «lurch be-
sonders dichte Punktirung aus, haben einen rothbraunen Kopf, blul-
rölhliohes Ilalsschild und dunkle Flügeldecken, mit einem gemein-
schaftlichen rölhlichen Querllcck an der Spitze, und einer breiten,
sich zu den Schullern hinaufziehenden Binde an der Basis, welche
jedoch die Naht nicht erreicht, alles Merkmale des ^. ag'//»« Küst.
31. Silones oceltatus Küst. (Käf. Eur. XVII. 69.) von Car-
thagena ist mit Ä. gemellalus Schh. identisch.
32. Silones veslitus Waltl (Reise nach Andalus. p. 79) ist
nach Exemplaren des variegutus Schh. mit abwechselnd weifseu
und braunen Streifen der Flügeldecken beschrieben, welche von den
Stücken, bei denen die weifsliche Färbung vorherrscht, recht ver-
schieden aussehen; nach einem solclien ist woid aufgestellt:
33. Silones cachecla Schh.
34. Sciaphilus meridionalis Bohem. (in Schönh. V. 914.),
von dem ich ein typisches Exemplar in Chevrolat's Sammlung ver-
gleichen konnte, ist das Weibchen von Chiloneus sicuhis.
35. Pliylonomus signatus Schönh. (Curcul. II. pag. 378).
Meine andalusischen Exemplare dieses Käfers, welche mit den al-
gierischen in Chevrolal's Sammlung sich übereinstimmend zeigten,
vermag ich nicht von dem typischen Fhyl. melurhynchus Ol.,
welcher mir von Chevrolat gegeben wurde, zu unterscheiden. Che-
vrolal's Stücke sind nur ein wenig schlanker als die Andalusier,
ohne einen weilern Unterschied zu zeigen; letztere sind nicht sel-
ten grün beschuppt und haben alsdann ein ganz anderes, dem ni-
griroxlris sehr ähnliches Ansehen. Im Schönherr werden die Schup-
pen grau genannt, sie sind aber bei frischen Stücken mehr gelb-
licli, wodurch der Käfer einen goldigen Anflug erhält, welcher auch
Veranlassung gab zur Benenimng des
36. P hylonomus aurifliius Waltl (Reise nach Andalusien
p. 78), dessen Beschreibung unzweifelhaft ani melarhynchns 0\. (»i-
gnalus Schli.) zu beziehen ist.
37. Phylotiomus baltealus Chevrol. ist in Schaum's Cat.
Col. Europ. als Varietät des Phyl. variabilis Schh. aufgeführt.
Meine andalusisclien Exemplare dieses Käfers, welche mir Chevro-
lat selbst als ballealus bestimmt hat. sind aber durch kürzere, brei-
europäische Käferarien. 139
tere und gewölbtere Gestalt, mehr abstehende deutlichere schwarze
Härchen auf den Flugeidecken etc. von variahilis unterschieden.
Rosenhauer führt beide Käfer als verschiedene Arten auf und Che-
vrolat selbst will seinen balleatus mit Bestimmtheit von variahilis
getrennt wissen.
38. Tychitis stituratis Brisout (Ann. de la Soc. ent. France
1861. p. 605) ist jedenfalls mit dem 10 Jahr früher beschriebenen
Tychius cinnamometis Kiesenw. (Ann. de France 1851. p. 639)
identisch. Die Beschreibungen beider Autoren sind so vortrefflich,
dafs über die Identität der genannten Arien kein Zweifel bleiben
kann^ v. Kiesenwetter hatte die dunklere Varietät vor sich, welche
auffallend von den hellen Stücken abweicht, aber Brisout wohl be-
kannt ist; sie kommt mit der hellen zusammen vor; meine Exem-
plare stammen aus Andalusien (von Slaudinger) und sind mit einem
typischen Exemplare des cinnamomeus Ksw. verglichen.
Der Tychius cref accus Kiesenw., welcher zngleich mit dem
cinnamomeus Ksw. auf dem IVlt. Serrat entdeckt wurde, lindct sich
ebenfalls in Andalusien.
39. Tychius (Microlrogus) procerulus Ksw. (Ann. de
la soc. ent. de France 1851. p. 641) ist von Tychius (Micr.) cu-
pri/er Pz. nicht verschieden, und v. Kiesenwetter seiner Zeit wohl
dadurch zur Aufstellung einer eigenen Art veranlafst worden, dafs
er die Weibchen des cuprifer^ von dem er nur Männchen besafs,
für eine andere Species hielt.
40. Dichotracheliis bigorrensis de Bonvoul. (Annal. soc.
ent. France 1861. p. 569 t. 16. fig. 3.). Unter Käfern vom Berge
Canigou erhielt ich auch den ansehnlichen Dichotracheliis Linderi,
welchen Fairmaire an der Spitze seiner Uebersicht der Dicholra-
chelus-Ar[en (Annal. d. France 1861. p. 585) aufzählt und früher als
einen Hhytyrhinus beschrieben hatte (a. a. O. 185'i. p. 87). Bei
dem Vergleiche der einzelnen Stücke untereinander und mit dem
typischen Exemplare des Dich, bigorrensis in Bonvouloir's Samm-
lung fand sich, dafs von den zusammen gefangenen, offenbar der-
selben Species angehörigen Exemplaren eine Anzahl die stärker er-
hobenen Zwischenräume, das mehr octogonale Halsschild, 6 Bauch-
ringe und den ebenen 5ten Ring zeigten, welche hauptsächlich den
bigorrensis vom Lindert unterscheiden sollen. Hieraus ergiebt sich
für mich, dafs die genannten beiden Käfer nur die beiden Ge-
schlechter einer Art sind; dafs das Hervortreten eines sechsten
ßauchsegmcnts wohl Geschlechtscharaktcr sein könne, vermulhete
auch schon de Bonvouloir.
140 (il. Kraalz: über
41. Styphltis verrucosus Kiesenw. (Annal. soc. eulom. de
France IS51. p. 646) aus den Ost-P3^fenäen gehört nicht nur sehr
wahrscheinlich, wie Fairmaire incinl, sundern beslimml zur Gattung
Dicholruc/ielus , und verdienl wohl noch ein Mal genauer mit D.
tmiscorum Fairm. verglichen au werden, da er möglicher Weise
doch n)it ihm eine Art bilden könulc. Die ,,toutre de poils squa-
meux tres serrcs sur les epaulcs", welche v. Kiesenwetter bei sei-
nem verrucosus nicht findet, scheint nur bei den $ deutlich her-
vorzutrelen, bei den cf viel schwächer zu sein; die points enfonces
du muscorum, welche v. Kiesenwetler beim verrucosus vermifst?
dürften bei etwas abgeriebenen Stücken beider Arien bemerkbar
sein, bei frischen Stücken nicht; dafs muscorum immer taches fer-
rugineiises zeigt, scheint mir sehr zweifelhaft
42. Trachyphloeus Larraldi Perris (Ann. Soc. Lin. Lyon
nouv. scr. tom. IV.) gehört zur Galttmg Caenopsis BacJi.
43. Auf Uylustes lenebrosus Sahlb. (Ins. Faun. II. p. 139)
scheint mir ganz wohl Ilyl. cunicularius Er. bezo^en werden zu
können, da diese Art, wie Sahlberg von seinem tenebrosus angicbt,
sich von ater durch breitere Gestalt und kürzeres Ilalsschild unter-
scheidet, welches nicht selten eine deutliche, vorn verlöschende
Linie zeigt.
44. Deudroclonus juniperi iNördl. Döbner (Coli. Schaum)
scheint mir IJ ylesinus Thuyae Penis sehr nahe verwandt, wahr-
scheinlich identisch.
45. Callidium macropns Gcrmar (Nov. spec. ins. p. 514)
ist mit C. mucropus Ziiei^l. identisch, von welchem Redtenbacher
(Faun, austr. ed. II. p. 848 Note) angicbt, dafs in den Samuilungeu
meist kleine Individuen des Call, clavipes darauf beiogen würden.
Ob dies wirklich der Fall ist, wcils ich nicht: jedenfalls aber ist
das von Germar als Call, luacropus Ziegler i beschriebene Insekt
identisch mit viacropus Ziegl. und nicht eine kleine Form des C.
clavipes, sondern eine Varietät des C. femorahim Linne mit
ganz schwarzen Beinen.
46. Callidium cupripeiine Kriechbaumei' (Stettin. Entom.
Zeit. 18(J2 p. 208 t. I. fig. 4 a.), in der Nähe des Dorfes Kreuth auf-
gefunden, ist ein C. coriaceum, dessen Schenkel anstatt schwarz zu
sein, rolh (mit Ausnahme der Wurzel und Spitze) sind. Ich be-
sitze ein, von 11. llofgärtner (Mayer vor' mehreren Jahren bei Kreuth
gefangenes Exemplar des typischen Call, coriuceum, sowie eine An-
zahl Exempl.ue mit rothen und schwiirzen Schenkeln, welche von
H. Mühl in Oslprcufsen zusammen gefangen wurden. Wie nicht
enropiiische Käferarien. 141
selien, würde der Käfer gerade durcli die Abbildung schwerer zu
erkennen sein als ohne dieselbe, da sein zweites Fiihlerglied nicht
viel kürzer als das zweite gezeichnet ist, wäre nicht in der Be-
schreibung das richtige Verhältnifs angegeben: „das zweite Glied
kaum kürzer als die Hälfte des dritten". Dies Iritn aber nur auf
die Weibchen zu, da es bei den Männchen deutlich kürzer ist, und
etwa nur ein Dritlheil der Länge des dritten hat.
47. Slrangalia tjuinques ignal a Küst. ( Käf. Eur. VI. 94.
Slenttra), aus Ragusa, von der l-signala durch ilen dreieckigen
(nicht länglichen) schwarzen Fleck hinler dem Scbildchen, und zwei
breite schwarze Querbinden der Flügeldecken (statt der beiden letz-
ten Fleckenpaare) unterschieden, ist jedenfalls nicht eine eigene Art.
sondern eine Form der l-signala, bei welcher die schwarze Fär-
bung zunimmt; die Beständigkeit der Färbung bei den zahlreichen
Exemplaren, die Küster vorgelegen, spricht keineswegs für die Be-
rechtigung derselben eine besondere Art zu bilden.
Viel mehr verschieden von der l-signata erscheint mir die
Form, bei welcher das ganze Halsschild schwarz gefärbt ist; sie fin-
det sich bei Fiume und Conslantinopel, \vährend die griechischen
Stücke von Krüper mehr Aehnlichkeit mit der 5-signata besitzen.
Trotz der ganz schwarzen Färbung des Halsschildes können die
schwarzen Punkte auf den Flügeldecken kleiner sein als bei der
b-punclata. Treten dieselben deutlicher hervor, so zeigt sich auch
bald ein Fleck jederseits am Aufsenrande in einer Linie mit dem
Fleck hinter dem Scutellum, zugleich wird auch die Nalh schwärz-
lich; dann haben wir vor uns die:
48. Slrangalia snlurala Reiche (Annal. soc. ent. France)
vom Peloponnes.
Nimmt die schwarze Färbung weiter zu, so verbindet sich der
Fleck hinter dem Schildchen mit dem Aufsenfleck und der schwar-
zen Binde vor (nicht an) der Spitze der Flügeldecken; bei weiter
zunehmendem Schwarz wird zuletzt eine sehr hübsche Zeichnung
hervorgebracht, welche der der Pachyta borealis ähnlich ist, und
sich bei türkischen Exemplaren meiner Sammlung zeigt.
Der Habitus bei allen den erwähnten Formen, von welchen
zwei fast ausschliefslich nach dem Colorit als Arten aufgeführt sind,
ändert wenig ab, wenn man beim Vergleich den verschiedenen Bau
der beiden Geschlechter in Betracht zieht (die Weibchen sind oft
viel plumper).
49. Pachyta erylhrura Küster (Käfer Europ. XV. 90.) ist
nach Exemplaren (von Conslantinopel) der sex-maculata Linne be-
142 //. Schaum: über
schrieben, bei welcher die grofse schwarze Binde an der Spitze
der Flügehlecken gleichsam ausgebleichl ist, von den andern Bin-
den nur im Ganzen 5 Flecke (3, 2) übrig geblieben sind; bei sol-
chen Exemplaren wird auch der Afler rolh. Da sich mit ihnen
zusammen auch se.r-maculata mit ähnlicher Zeichnung, aber sch^var-
zer Spitze, und mit den gewöhnlichen Binden der nordischen Form
finden, so ist kein Zweifel an ihrer Zusanmiengehörigkeit. Auch
unter den serbischen Stücken der sex-maculaia fanden sich ery-
thrura und die Uebergänge dazu.
50. In Pachyla 1-signata Küst. (Käf. Eur. XV. 89.) aus
der südlichen Türkei: ,, schlanker, meist auch kleiner als 6-macu-
lata, aber unten mit rein silberglänzender Behaarung, die Taster
fast schwarz und die Haare des Kopfs so kurz und dünn, dafs der-
selbe fast kahl erscheint", dürften wir es kaum mit einer eigenen
Art zu thun haben, da die 6-maciilala aus dem südöstlichen Europa
sich überhaupt gegen die des Nordens durch mehr silberglänzende
Behaarung und dunkle Taster auszeichnen.
Hier mögen sich sofort anschliefsen die Beiträge
Zur kritischen Kenntnifs europäischer Carabicinen
von
Dr. H. Schaum.
Durch die zuvorkommende Güte des H. Baron von Chaudoir habe
ich die Original - Exemplare einer Anzahl mir bisher unbekannter
europäischer Carabicinen- Avicn erhallen, über die ich nunmehr fol-
gende Bemerkungen zu machen habe.
1. Procrustes obtritus Chaud. ') aus Griechenland ist auf
stark gewölbte Exemplare des P. Foudrasii Dej. mit grofsen
Grübchen der Flügeldecken aufgestellt.
2. Carabus accuralus Chaud. aus Südrufsland ist auf eine
grofse, breite Varietät des Esireicheri mit violettem Seitenrande
gegründet.
.3. Apiinus cordicollis Chaud., angeblich aus der nördli-
clien Türkei, halte ich nach nochmaliger Prüfung der Originale für
identisch mit A. pyrenaeus. Dr. Kraatz pflichtet mir darin bei.
Die Vaterlandsangabe des A. cordicollis mufs vorläufig als irrthüm-
lich betrachtet werden.
*) Für die nähern Citate verweise ich auf Marseul's Catalog.
europäische Carabicinen. 143
4. Brachinns betlicosus Duf. (jactilans Dej. ), italicus
Dej., baeticus Ramb. und hispalensis Hatnb. sind auf ganz ge-
ringfügige Modifikafionen einer Art aufgestellt. Es ist mir nach
Untersuchung der Originale nicht möglich, Charaktere für dieselben
anzugeben, durch die sie auch nur als Varietäten sicher auseinan-
der gehalten werden könnlen.
5. Brachinus graecns Dej. ist ^^ ejactilans Fisch, und
Varieläl von B. immaculicornis Dej.
6. Licinus angustus Chevr. ist = aequaius Dej.
7. Feronia aeraria Coquerel et Fairm. = Fer. niaurita-
nica Dej.
8. Feronia crenal ipennis Chaud. (Stett. Ent. Zeil. 1859.
113) ist nicht die ächte F. crenalipennis DuV., welche, wie
ich angegeben habe, = decipiens Waltl ist, sondern eine Varie-
tät der F. baetica Ramb.
9. Fer. ptirpurascens Dej. und cupripennis Fairm. (grata
Chaud.) sind, wie ich früher schon angegeben habe und jetzt nach
Untersuchung der Originale nochmals bestätigen kann, nur zwei
etwas in der Gröfse verschiedene Formen derselben Art. Fair-
maire's Widerspruch wird nicht durch Angabe eines Unterschiedes
begründet.
10. Feronia lyrodera Chaud. ist eine interessante, mir nicht
weiter bekannte Art der Adelosia-Gvuppe.
11. Fer. cognaia Dej. ist nicht, wie allgemein und auch
von mir (Käf. Deutschi. S. 484) angenommen wurde, eine in Krain
vorkommende Art, die lange üh Schmidlii Kunze bekannt war und
von Rosenhauer als Pier, placidus beschrieben ist, sondern das
Männchen der Fer. e.rt ensaDe] . die von Dejean unmittelbar hin-
ter cognaia gestellt uod fast wörtlich in derselben Weise beschrieben
wird. Das verschiedene Vaterland (Ungarn? bei cognaia, die jonischen
Inseln bei exiensa) und die dunklere Farbe der cognaia scheinen De-
jean zur Trennung verheilet zu haben.
12. Fer. (Arguior) difficilis Chaud. aus dem Caucasus
kann ich nicht von Fer. siremta Dej. (Pier, pygmaeus Er.) un-
terscheiden.
13. Fer. (Arguior) maeoiica Chaud. halte ich für ein
grofses Weibchen von diligens Sturm.
14. Fer. acrogona Chaud. ist eine mir nicht weiter bekannte
Art der Hapioderus-Grnppe.
15. Pierosiichus pyrenaeus Chaud. \»t ■=: Lasserrei. Die
Vaterlandsangabe (Pyrenäen) ist gewifs irrthümlicb.
144 //. Schaum: über europäische Carabt einen.
16. Pier, italicits Chaild. ist = l rnnsversalis.
17. Fer. validiuscula Chanel, liallc icl» für ein grofses $
von 1^11 an ii.
18. Fer. Iranssylvanica Chaud. aus Siebenbürgen steht dem
Kokeilii sehr nahe, hat aber zwei deutliche getrennte Striche auf
jeder Seile der Flalsschildbasis.
19. Fer. dissimHisWWa stell! dem Pier, inet allicus var.
baldensis Schaum aufserordentlich nahe, und ist kaum anders als
durch schwarze Farbe und stärkere Streifen der Flügeldecken un-
terschieden. Pt. baldensis ist wahrscheinlich der von Sturm ab-
gebildete Pi. obtusus tb. 108. flg. a. A., den ich früher, weil ich
ihn gar nicht anders zu deuten wufsle, mit Mühlfeldii verband.
20. Fer. (Molops) longipennis Dej. ist nicht, wie Berl.
Ent. Ztschr. VI. 431. angegeben wurde, mit Pt. (Molops) spar-
tanus Schaum identisch, sondern durch das, hinten wie bei terri-
cola eingeschnürte (nicht wie bei spartanus allmälig verengle) Hals-
schild mit weit stärker vorstehenden Hinferecken unterschieden.
Eher könnle spartanus eine kleine P'oi-m des bucephalus sein.
21. Jlurpalus annulatus Chaud., mit dem nach Chaudoir
selbst //. comiexicollis Menetr. identisch ist, weicht nicht von
//. cribricotlis Dej. ab, der nach Dejeaii (V. 836.) ebenfalls in
der Krim vorkommt.
22. Von //. palruelis^ J'astiditus. contemtus und in-
certus Dej. habe ich nochmals die Dejean'schen Exemplare ver-
glichen und halle sie alle für eine Art. //. incertus hat sehr
schwache kleine Punkte auf der Oberfläche des Halsschildes, die
aber bei andern Exemplaren undeutlich werden.
23. Von Dyschirius mimitus Pulz. ist, wie Chaudoir mit
Recht bemerkt, Dysch. misetlus Schaum nicht verschieden. Die
Angabe, dafs bei dem erstem die Streifen der Flügeldecken an der
Spitze so tief sind als vorn, und die Stellung in der Gruppe ß. a.
(Deulschl. Car. 201) ist unrichtig.
24. Dyschirius chalybaeus Putz, halte ich nach erneuter
Untersuchung eines Originals für Farbenabänderung von D. aeneus.
d
lieber einige neue und wenig bekannte
sicilianische Käferarten
von
Dr. St i erlin in Schaffhausen.
X^s sind in den letzten Jahrgängen der französischen Annalen, na-
mentlich durch die Herren Reiche und Fairmaire in Paris eine
Reihe neuer Arten sicilischer Coleopteren beschrieben worden; auch
hat Herr Reiche (Amial. de la soc. ent. de France 1860. p. 717 ff.)
eine Aufzählung der von Bellier de la Chavignerie in Sicilien ge-
sammeHeu Species gegeben nebst Beschreibung von 10 neuen Arten.
Durch die Güte meines lieben Freundes Friedr. Pfister in Nea-
pel habe ich seit mehreren Jahren reiche Sammlungen sicilischer
Käfer erhalten; dieselben sind vorzugsweise in der Gegend von Pa-
lermo, aber auch in andern Theilen der Insel gesammelt.
Es bcGnden sich dabei freilich sehr viele Arten, die in dem
oben genannten Verzeichnisse Reiche's nicht enthalten sind, auch
eine Anzahl neuer Arten und bis jetzt nicht beschriebener interes-
santer Varietäten.
Ich beabsichtigte Anfangs ein vollständiges Verzeichnifs aller
Arten und Varietäten zu geben, die in jener Sammlung enthalten
waren, habe mich aber später entschlossen, mich auf die Beschrei-
bung neuer Arten und Varietäten zu beschränken.
Die Käfer-Fauna von Sicilien bietet im Allgemeinen eine kleine
Zahl ihr eigenthümlicher Arten und offenbar eine geringere als die
Inseln Corsica und Sardinien. Am meisten ücbereinstinunnug zeigt
sie natürlich mit Unter-Italien, dann mit Sardinien, Corsica und
Südfrankreich, sowie mit der gegenüberliegenden Küste Afrika's.
Viel weiter entfcj'nt sie sich von der griechischen und dahnatischen
Fauna, ja fast weiter als von der spanischen. Viele der siciliscben
Berg-Gegenden angehörenden Formen linden sieh in den Pyrenäen
wieder.
Berl. Kiitomol. Zeitschr. VIII. \Q
146 Stierlin: über
Auch mit unserer Fauna hat, Sicilien eine Reihe von Arten ge-
mein, doch zeigt sich fast immer ein, wenn auch kleiner, con-
stanter Unterschied, sei es in der Gröfse und im Umrifs, oder in
Farbe und Skulptur. Dafs hier nur auftallende, von der Norm sich
weiter entfernende Varietäten Erwähnung finden, versteht sich von
selbst.
Anchomemis albipes var.
Thorace laiiore, laleribus forims rolundalo^ basi laliore^ an-
gulis posticls aculius productis. elytris laiioribus et planioribtis. —
Long. 3| — 4 lin., Lat. 1| lin.
Atuara nitida var. cr9.
Thorace iitrinque slriato punctatoque. ehjtris punctalo-striatis.
slriis antice posliceque aeque profundis. — Long. 3^ lin.
Diese Form ist sehr schwierig zu deuten; sie weicht von A.
Irivialis ab durch hinten punktirtes Halsschild und viel tiefere Strei-
fen der Flügeldecken, von A. cotnmunis durch viel weniger nach
vorn vortretende Vorderwinkel des Halsschildes, vorn und hinten
gleich tiefe Streifen der Flügeldecken und dadurch, dafs das $ am
Aftersegment jederseits 2 borstentragende Punkte hat.
Bembidium ptmctiilatum var.
Brevius^ lalius, thorace praeserdm breviore et latiore.
Es sieht dieses Bemb. dem B. slriattim fast ähnlicher als dem
punctulatum in Form und Umrifs, hat aber nur 7 deutliche Strei-
fen jederseits auf den Flügeldecken.
Agabus bipustulatus var.
Major, planior^ posiice magis rotundatus^ thorace breviore^
basi utrinque levitis sinuato, angulis posticis minus produdis, sub-
/««, pedibus palpisque obscnrioribus. — Long. 5 lin., Lat. 3 lin.
Ich hielt diese Form erst für eine eigene Art, ihrer beträchtli-
cheren Gröfse und namentlich der nach hinten viel weniger ver-
schmälerten Flügeldecken wegen, überzeugte mich aber durch Zwi-
schenstufen und Uebergänge aus denselben Lokalitäten, dafs sie den-
noch nur als Var. von A. bipustulatus zu betrachten sei. Es scheint
diese Form im Süden Europas weifer verbreitet; ganz ähnliche
Stücke finden sich in der Nähe von Constantinopel.
Ocypus siculus nov. sp.
Alatns, niger, sub-opncus. antennis apice rufo-brunneis. linea-
ris, capite thoraceque conjerlim evidenter ptmctatis, linea longitudi-
nali laeri. elylris longitudiue thoraris. — Long. 6^, Lat. 1^ lin.
sicilisc/ie Käfer. 147
O. morioni prox'inms, sed minor, praesertim angustior, anlen-
nis brevioribus et tenuioribus, Ihorace magis parallelo, ab O. cerdo
punclura foriiore differt.
Schwarz, die Fühler gegen die Spitze bräunlich; schmal und
gleichbreit, Kopf gerundet-viereckig, ziemlich dicht und derb punk-
tirt, mit glatter Mittellinie, Halsschild gleichbreit, schmal, noch et-
was dichter und eben so derb als der Kopf punktirt. Flügeldecken
so lang als das Halsschild.
Die Mandibeln haben in der Mitte keinen Zahn Die Vorder-
tarsen sind beim cT stark verbreitert,
Silvanus siculus n. sp. (fortasse varietas L. unideniali.)
Linearis, depressus, ferrugineus, sub-pubescens, capile utrinque
pone ocidos denticulaio , prothorace elongato, apicem versus angn-
staio, angtdis anterior ibus subspinosis, posterior ibus denliculatis;
elylris confertissime subtiliter punctato-striatis. — Long, ly Hn.
iS. nnidentato simitlimus, patdo angtistior, elytris densius sub-
tiliusque punctato-striatis.
Dorcus parallelopipedus var.
cT capite laliore, ihorace antice dilatalo. mandibulis fortioribus.
9 differt praesertim ihorace rarius punctalo, et inde nilidiore,
punclura elylrorum densiore, punctis inierdum seriaiis.
Die Punkte der Flügeldecken stehen so dicht gedrängt und bis-
weilen so regelmäfsig in Reihen gestellt, dafs diese fast gestreift er-
scheinen. Es bildet diese Form eine Art Uebergang zu D. Musimom.
Hhizotrogus (Amphimallus) Javeti n. sp.
Testaceus, fulvo villosus, ctypeo Ihoraceque antice, iibiisque ex-
terne nigra marginatis , pygidio pallide testaceo, glabro, laevi vel
obsolete punctato, abdomine parce Jlavo villoso, tibiis anticis obtuse
dentatis. — Long. 7 — 8 lin., Lat. 3| lin.
Differt ah Rh. solstiiiali capite thoraceqtte unicoloribus , fulvo
viltosis, pygidio glabro., tibiis anticis obtuse dentatis.
Ganz röthlich gelb, das Pygidium blafs gelb, der Bauch kaum
dunkler, mit gelbrother zottiger Behaarung, die auf Kopf, Halsschild
und Brust dicht, auf Flügeldecken und Bauch spärlich vorhanden,
überall ganz von derselben Färbung, das Pygidium ist kahl. Der
Vorderrand des Kopfes und Halsschildes und der Aufsenrand der
Vorderschienen sind schwarz. Die Naht zeigt kaum eine Spur von
dunklerer Färbung. Kopf dicht punktirt mit ziemlich starker Quer-
leiste, vorn gerade abgestutzt und fein schwarz gerandel. Halsschild
10*
148 Stierlin: über
ziemlich dicht und mäfsig stark punklirt, ziemlicli dicht und lang
zotfig behaart, einfarbig und nur am Vorderrand fein schwarz ge-
randet, dessen Seitenrand gleichmäfsiger gerundet als bei R. solsti-
iialis, die Hiuterecken einen weniger stumpfen Winkel bildend,
aber an der Spitze abgerundet. Schildchen dreieckig, mit abgerun-
deter Spitze, punktirt, Flügeldecken mit schwachen Längsrippen,
sparsam und undeutlich punktirt, ganz gleichfarbig; die Naht zeigt
nur bisweilen eine Spur eines feinen, dunkleren l^audes. Das Py-
gidium ist blafsgelb, kahl, entweder ganz glatt oder undeutlich ge-
runzelt und punklirt. Die Brust ist dicht zottig, der Bauch spär-
lich mit röthlichen, abstehenden Haaren besetzt, letzterer schwach
runzlig punktirt, seine Färbung meist etwas bräunlicher roth als auf
der Oberseite. Beine rothgelb, die Vorderschienen am Aufsenrande,
mitunter auch die Kniee aller Beine schwärzlich, erstere mit einem
stumpfen Zahne am Aufsenrande und meist mit schwacher Andeu-
tung eines zweiten oberhalb des erstem. Diese Zähne sind beim
$ etwas entwickelt.
Microrhagus Chevrolat i n. sp.
Niger ^ nitidus^ vix pubescens , aniennis apicem versus dilutio-
ribtis, tibiis tarsisqtie rußs, capile int er antennas profunde foveo-
lalo. Ihorace conve.10 subiililer parcitis punclaio, nitido^ utrinijue
oblique impresso, elyiris serialim punctatis, serie prima et secunda
postice profundioribus. — Long. 2f lin.
cf antennis lange peclinatis.
$ antennis acute serralis.
M. clypeato proximus, capite int er antennas foveolato , elytris
noii rugoso - punctatis antennarumque formatione. ab IM. lepido
Rosh. thorace parcius punctalo, ab M. pygmaeo ihorace parcius
punctata, postice nan carinuto differt.
Die langen Fortsätze der Fühlerglieder beim d sind beim ■iten
und 4ten Glicdc in der Mitte, bei den folgenden Gliedern an der
Spitze des Gliedes inserirt.
Schwarz, glänzend, kaum behaart, die Fühler nach aufsen hel-
ler gefärbt, Schienen und Füfse roth, Kopf zwischen den Augen mit
einem tiefen Grübchen, nach hinten leicht gekielt, ziemlich dicht
und fein punklirt. Halsschild breiter als lang, gewölbt, glänzend,
Hinterecken spitz und stark nach hinten vorgezogen, fein zerstreut
punktirt, in der Mitte vor dem Schildchcn ein leichter Quercin-
druck, zwei schiefe Eindrücke mit diesem zusammenhängend und
zwei schiefe Eindrücke vor den Hinlereckcn. Die Flügeldecken
,sicilisc/ie Käfer. 149
sind gereiht puuklirt, oder schwach punktiii- gestreift, die Streifen
aber nach aufsen undeutlich werdend, der Isfe und "ite hinten stark
vertieft. Unterseite schwarz, Schienen und Püfse roth.
üiacanthus ueneus var.
Thorace latiore, luteribus fortius rolundato , densius pujictato,
angulis posticis fortius divaricatis.
Athous robttsttts n. sp.
Ferrugineus, griseo-pubescens, thorace latitudine panlo longlore^
crebre, lateribus crebrius punctata, linea longitudinali sub-elevata
luevi, angulis posticis vix divaricatis, subtiliter carinatis, clytris
subtiliter striatis, striis obsolete punctatis , interstitiis subconvexis,
punctatis. Anlennis dental is, articulo tertio quarto subaequali, tri-
angido, tarsorum articulo rpiarto mimUo. — Long. 9 — II lin., Lat,
2i lin.
Die genauere Beschreibung dieses prächtigen Athous s. Mitthei-
luugen der Schweiz, entom. Gesellsch. No. 4. p. 91.
Melanotus Candezi n. sp.
Angusttis , niger, nitidus, cinerco-puhescens, thorace latitudine
paulo longiore, conico, rüde punctato, postice ante sctdellum longi-
ttidinaliter impresso, elytris fortiter punctato - striatis , interstitiis
convexis, obsolete serialini punctulalis, tarsis piceis. — Long. G lin..
Lat. 2i — 3 lin.
Melanoto rujipedi et aemulo proximus, thorace longiore, augu-
sliore, profundius punctato^ elytrorwn interstitiis seriatirn puncta-
tis differt.
Von allen bekannten Arten wohl verhältnifsmäfsig die schmälste,
uanienllich das Halsschild schmal und laug, dabei dicht und grob
punktirt; die eingedrückte Mittellinie reicht von der Wurzel bis auf
ein Drittel der Länge. Die Flügeldecken sind reichlich 3mal so
lang als das Halsschild, ziemlich grob punktirt - gestreift, die Zwi-
schenräume schmal, gewölbt, glänzend, mit einer nicht überall deut-
lichen Reihe feiner Punkte besetzt. Die Beine sind schwarz, die
Tarsen etwas heller, das Afterglied von gewöhnlicher Bildung.
Pimelia angulata F. bisher nicht in Europa gefunden. Das
einzige sicilische Stück slinmil mit den ägyptischen Stücken übcrcin.
Oedemera melanopyga Kunze var.
Tibiis anticis obscuris uti pedes omnino, ubdomine non soltim
apice nigro, sed segmenlibus omnibus utrinque nigro-macululis .
150 Stier Un: über
Oedemera flavipes var.
Major, aenea, Ihorace forlius punctata.
Metallites modestus.
■ Teslaceus, capite abdomineque obscttrioribns. pectore 7iigro. sqtta-
mulis pUiformibus griseis, inlerdum aeneo-micantibus parce obsilus,
rostro piano., thorace longiludine paulo laliore, elylrls punctato-
striatis., interslHiis subconvexis, femoribxis muticis. — Loiiü;. 2 lin.
JM. atotnario proximtis, minor, thorace breviore, sculello majore.
Das ganze Thier ist gelbbraun, der Kopf und der Bauch etwas
dunkler, mit anliegenden grauen, mitunter melallglänzenden, haar-
förmigen Schüppchen nicht dicht besetzt. Kopf beinahe ganz eben,
mit Stirngrübchen, dicht punklirt, die Augen ziemlich stark vorra-
gend, Fühler von der Farbe des Körpers, ziemlich kurz und kräf-
tig, alle Geiselglieder vom 2ten an breiter als lang. Halsschild et-
was breiter als lang, in der Miltc am breitesten, seitlich wenig ge-
rundet, oben dicht punktirt. Flügeldecken vorn ziemlich breiter
als das Halsschild, fast gleichbreit, nur sehr wenig bis hinter die
Mitte verschmälert, hinten etwas spitz zulaufend. Oben mäfsig ge-
wölbt, grob punktirt-gestreift, die Zwischenräume gewölbt, sehr un-
deutlich reihenweise punktirt oder ganz glatt. Die Beine ziemlicli
stark, die Schenkel ungezähnt.
Cat hormiocerus Pfisteri n. sp.
Niger, squanudis griseis brunneisque dense tectus et variega-
iiM, rostro longiludine capitis, long itudinal Her impresso, pterygiis
divaricatis, antennis breviusctdis, articulo prima crassiore, secundo
primo paulo angustiore et latitudine rix longiore, reliquis brevibus,
stdj-transversis, clava sub-orbiculata, ocutis parum prominulis, tho-
race longittidine latiore, lateribus paulo rotundato, remote punctato,
elyiris ovalis pone basin forliter dilatatis., apice conjtmctim rotun-
datis, punclato-striaiis, interstitiis planis, seriatim setosis, femori-
hus muticis, tmguicidis basi connutis. — Loug. Ij lin., Lat. ^ lin.
Wären die Klauen an den Wurzeln nicht verwachsen, so
könnte man dieses Thierchen als einen kleinen, zur Rotte des O.
hirticornis gehörenden Oliorhijnchus ansehen, die Form und Punk-
tirung des Halsschildes hat damit grofse Aehnlichkeit; die Flügel-
decken sind oben mehr gicichbreit, überhaupt das ganze Thier ge-
drungener, als jene Ot iorhynchus-ArlGa zu sein pflegen.
Larinus longirostris n. sp.
Oblongns, niger, griseo-pubescens, antennarum basi tarsisque
piceis, rostro capite citm thorace longiore, terete, basi carinato, ru-
sicitische Käfer. 151
goso-punctalo, capite carhialo^ thorace loiigiludine vix dimidio la-
tiore, laleribus modice rotundato, intra apicetn leviler conslrictoi
subtilissime densissitne punctulato^ punctisque majoribtis sat dense
obsilo; elytris oblongo - ovatis, punctato - siriatis, inlersliliis planis,
subliliter coriaceis. — Long, (rostro excepto) Si liii., Lat. ly lin.,
Long, roslii 1-|- lin.
Habitus S. carlinae, rostro longo, ienui, basi carinato distin-
gtiendus.
Tychius bicolor n. sp.
Niger, rostro, antennis pedibuscjue rtifo-piceis, femoribus ob-
scnrioribus, dense cretaceo-st/uamostis , thoracis macula magna, po-
stice biloba fusca, antennarum funictdo septem-articulato, femoribus
dentatis. — Long. \\ lin.
Var. a) inlerstitio elytrorum secundo fusco-sqnamoso.
Miccotrogo capucino similis, sed antennarum ftmictdo 1-urti-
cnlafo et thorace aliler colorato.
Schwarz, der Rüssel, die Fühler und Beine roth, die niiltlern
Glieder der Fühlergeisel und die Schenkel dunkler. Dicht kreide-
weifs beschuppt, ein scharf begränzter Fleck des Halsschildes dun-
kelbraun; dieser nimmt die ganze vordere Hälfte des Halsschildes
ein, so weit solche von oben sichtbar ist und schickt jederseits ei-
nen breiten Ast nach rückwärts bis zur Wurzel des Halsschildes;
es erscheint so die ganze Oberseite des Halsschildes schwarzbraun
mit Ausnahme eines grofsen, bis zur Mitte reichenden Fleckes vor
dem Schildchen und einem ähnlichen jederseits am Seitenrand. Die
Mittellinie des Halsschildes zeigt auf der vordem Hälfte mitunter
einige hellbräunliche Schuppen. Manchmal zeigt auch der 2tc Zwi-
schenraum der Flügeldecken eine dunkelbraune Beschuppung in
gröfserer oder kleinerer Ausdehnung, stets aber ist auch dieser 2te
Zwischenraum an der Wurzel und Spitze weifs beschuppt. Die
Unterseite ist ebenfalls dicht kreideweifs beschuppt, sowie die sonst
röthlichen Beine. Die Schenkel sind ziemlich dick, an den Vorder-
und Millclbeiuen mit einem kleinen, an den hinlern mit einem ziem-
lich grofsen, dreieckigen Zahne bewaffnet.
Acaltes dent icollis var.
A. denticolti plus duplo major, thorace antice fortius rotun-
dato, elytris in stdcis pro/undius subremote punctatis.
Trotz der grofsen Aehnlichkelt dieser Form bin ich doch nicht
überzeugt, ob sie nicht von A. denticollis specifisch verschieden ist;
sie ist 2| bis 3 Linien lang, wobei namentlich die stärkere Rundung
152 Slierlin: über
des Halssclilldes und die tiefen, mit grofsen Punkten enifernt be-
setzten Furchen der Flügeldecken ins Gewicht fallen.
Hammalichertis Pfisteri n. sp.
Piceo-niger, elytris apice brunneis, thorace iransversim rugoso,
elytris apice rottindalts, sulura denliculo terminala.
cT nntennis corpore fere duplo longioribtis — Long. 22 — 24
lin., Lat. 6 lin.
$ anlennis longilndine corporis. — Long. 16- 18 lin., Lat. 54^ -6 lin.
ßlagniiudo, habilus et color //. herois, thorace Iransversim ru-
goso uti in H. milili, sed sutura apice denticulala, antennis cf cor-
pore longioribtis.
Schwarzbraun, nur die Spitze der Flügeldecken heller braun
gefärbt. Die Fühler sehr schlank, das dritle Glied mehr als 2 Mal
so lang als breit, ähnlich wie bei //. Heros. Das Halsschild ist brei-
ter als lang, seitlich mit einem spitzen Dorn bewaffnet, oben mit
starken Querrunzeln-, ungefähr wie bei H. miles; die Flügeldecken
sind an der Wurzel breit, doch nicht ganz doppelt so breit als die
Wurzel des Halsschildes, von da nach hinten ziemlich stark verengt,
an der Spitze selbst gerundet und die Naht mit einem Zähnchen be-
waffnet, wie bei H. Heros. Beim d" sind die Fühler fast doppelt
so lang als der Körper, beim $ kaum so lang als derselbe.
Hamm, cerdo var., thorace evidenter transversim rugoso.
Callidium sictilum n. sp.
IVigrum, elytris nigro - viridibtis., thorace transverso., lateribus
angulato, confertim evidenter panctalo, elytris postice dilatatis^ pla-
nis, anterius evidenter, posterius subtiliter subrugoso - punctatis. —
Long. 8 — 10 lin.
Magnitiido et statura C hungarici et insubrici, differt thorace
ioto confertim punctalo , vet sobint ante sculelltim paulo laevigato.
Schwär?, die Flügeldecken mit grünlichem Schimmer, breit,
oben flach, Halsschild breit, wie bei C. htmgaricum seif lieh stark
hervortretend, dicht und grob punktirt, beim 2 vor dem Schildchen
eine ganz kurze, glatte Mittellinie. Die Flügeldecken wie bei Call,
hungaricnm vorn dicht und grob, hinten viel feiner runzlig-punktirt.
CAytus Heydeni n. sp. cTS.
Niger, sub-opacus, antennis tibiis tarsi.s<^ue testaceis, femoribus
elytris testaceo-brunneis., his nitidis, testaceo-ifuadrifasciatis, aerjua-
liier griseo-pnbescentibus, capitis lincis dimbus, thoracis margine an-
tico lateribus maculisque duabtts basalibtis abdominisqne fasciis sul-
phuris, thorace rugoso, pone medhim sub-angnlato. — Long. 7^ lin.
sicilische Käfer. 153
J^agniludo, statura, ihorax et forma fasciarum eltftrorttm fere
nl in C. arvicola. differl ab Omnibus pubescentia elylroriim aecftia-
lis grisea.
Der Kopf des Halsschildes, Fühler, Beine und Unterseite fast
ganz wie bei Clylus arvicola^ doch etwas kräftiger, namentlich brei-
ter, das Halsschild gröber gerunzelt, vorn etwas schmäler und in
der Mitte höher gewölbt, die Flügeldecken glänzend, viel
sparsamer und gröber puuktirt und die Behaarung der-
selben ziemlich gleichmäfsig in Dichtigkeit, Richtung
und Farbe der Haare, mithin keine Spur von kräftigeren, gelbli-
chen Härchen auf den Flügeldecken-Zeichnungen.
An merk. Herr Dr. Kraatz erklärte diese Form als einen Cl.
auvlcola mit krankhafter Haarbildung (!); aber abgesehen davon,
dafs schwerlich gerade ein Pärchen dieselbe krankhafte Haarbildung
zeigen dürfte, kann ich dieser Meinung durchaus nicht beitreten, da
sich noch andere, in beiden Stücken ganz übereinstimmende Unter-
schiede zeigen, namentlich kräftigere Statur, stärkeres, vorn schma-
leres und buckligeres, stärker gerunzelteres Halsschild und glän-
zende, viel gröber und sparsamer punktirte Flügeldecken.
An merk. Da die Behaarung bei den beiden Exemplaren nicht
dieselbe ist, könnte ich meine Ansicht erst nach dem Bekanntwer-
den einer gröfsern Stückzahl als eine irrige aufgeben. G. Kraatz.
Strangalla arm ata var. nigricornis.
(^ atitennis pedibusque posticis nigris.
An den Hinterbeinen ist nur die Wurzel der Schenkel hell ge.
färbt, an den 4 Vorderbeinen sind die Spitzen der Schienen und
die Tarsen schwarz. Die Zeichnung der Flügeldecken ist gewöhn-
lich heller, die vorderste Binde ist in 3 kleine Pünktchen aufgelöst,
die mittlere beschränkt sich auf einen kleinen Randfleck.
Obgleich diese veränderte Färbung sehr konstant ist, halle ich
diese Form doch nur für eine Var. von Str. armala., da sie aufser
der Färbung in allen Punkten mit dieser übereinstimmt.
Leplnra hastata.
Var. o) Etytrvrum mucula obsoleta.
li) Elytris totis rxifls.
Grundzüge eines natürlichen Systems der
Rüsselkäfer
von
Dr. G. Kraal z.
JLieider isl mir der von den Coleoplerologen allgemein und lang
ersehnte sechste Theil von Lacordaire's Genera des Coleopferes so
spät zugekommen, dafs für die Abfassung dieses kleinen Artikels nui-
kurze Zeit übrig blieb. Er gehört zu den Erstlings - Früchten, die
der neue Band des grofsartig angelegten Werkes für die Rüsselkä-
fer-Kunde bringt, welche nunmehr einen neuen, von Vielen unge-
ahnten Aufschwung nehmen wird. Unter dem Drucke des Schön-
herr'schen Systems, welches ein fast ganz verunglücktes zu nennen
war, wollten sich die Enlomologen mit den Rüsslern nicht recht
befreunden, wenn auch die Zahl der in den Sammlungen vorhan-
denen Arien fast die vierfache von der sein mag, welche Schönherr
beschrieben hat (gegen 7000); der Zuwachs an beschriebenen Spe-
cies in den nächsten Jahrzehnten wird über die Richtigkeit meiner
Ansichten entscheiden.
Schon vor Jahr und Tag zeigten mir die Untersuchungen, wel-
che ich an den europäischen Rüsselkäfern aiislollfe, wie schnell und
leicht Scliönherr's System in seinen (Grundfesten zu erschüttern sein
würde, indessen schien es mir vermessen, Lacordaire vorzugreifen,
dessen Berücksichtigung der exotischen Formen Resultate erwarten
liefs, welche meine systematischen Versuche vollständig in den
Schatten stellen würden. Dennoch scheint es mir noch heute, dafs
ich damals z,u Gesichtspunkten gelangt bin, welche wohl darauf
Anspruch machen dürfen, auch jetzt noch zur Kennfnifs des ento-
mologlschen Publikums gebracht zu werden. Gerade bei der An-
regung, welche durch Lacordaire's Werk gegeben wird, lasse ich
dies möglichst schnell geschehen, damit meine Ansichten auch von
Andern als Stützen bei dem weitem Ausbau des Systems beimtzt
werden können.
G. Kraatz: über Rüsselkäfer. 155
Der vortrefflichen Darstellung Lacordaire's ist es hauptsächlich
zu danken, dafs Reformen, die bei seinem Systeme zum Theil wohl
wirklich nothwcndig sind, überhaupt schnell und in einigermafsen
befriedigender Weise hier mitgefheilt Avcrden können. Wenn ich
es ausspreche, dafs der systematische Theil des Lacordaire'schen
Werkes bei eingehendem Studium nicht selten Schwächen zeigt und
selbst in solchen Fragen keinen endgültigen Abschlufs bringt, wo
es bei dem reich vorhandenen Materiale möglich und allenfalls zu
erwarten war, so glaube ich eher Lob als Tadel zu spenden. Un-
streitig würde Lacordaire auf systematischem Gebiete noch Bedeu-
tenderes leisten, wenn er in ein Detail-Studium einginge; dann wür-
den wir aber nicht hoffen dürfen, sein überaus nützliches und mü-
hevolles Werk von ihm zum Abschlufs gebracht zu sehen. Das
Bild welches er uns von dem jedesmaligen Stande der Wissenschalt
in den betretfenden Gebieten entwirft, ist ein meisterhaftes; mei-
sterhaft auch da, wo es nur ein treuer Spiegel der vorhandenen Un-
vollkommenheiten bleibt. —
Dafs derjenige Theil, welchen ich für die natürliche Systema-
tik wenigstens in erster Linie mit berücksichtigt wissen möchte '),
dies wirklich verdient, glaube ich darum, weil das von ihm ent-
nommene Merkmal bei den europäischen Gattungen der ganzen er-
sten von den beiden grofsen Legionen auftritt, in welche Lacordaire
die Rüsselkäfer eintheilt. Eine Ausnahme bildet nur die Gattung
Brachycerus *), deren Mandibeln genau mit denen der ersten Gruppe
der zweiten Legion übereinstimmen. ^) Nun ist aber Lacordaire's
Haupteintheilung der Rüsselkäfer auf die Bildung der Mundtheile,
und zwar darauf basirt, ob die Unterkiefer ganz oder grofsentheils
vom Kinn verdeckt sind (Curcul. Adelognathes), oder nicht (Cure.
>) Die Ansicht (Stell. Zeilg. 1863. p 381), dafs „bei der SchalTun-
eines jeden Systems die Individualität unverkennbaren Einflufs hat",
scheint ebenso unbestreitbar, als die Individualität unverkennbar, die diese
Ansicht einfliefsen läfst. Aufser den Wünschen, die überhaupt nie bei
einer linearen Aufstellung erfüllt werden können und daher auch nicht in
Betracht zu ziehen waren, giebt es aber auch berechtigte, wissenschaftlich
begründete, von denen a. a. O. nicht die Rede ist.
^) Unter den Exoten aufserdem die Microceriden Gruppe (mit nur 2
bis .3 Gallungen), welche sogar an der Spitze Aller steht, aber nichts-
destoweniger mit lirachyccrua verwandt ist und noch weiterhin bespro-
chen wird.
^) S. 283. Cest exactement la forme que les mandibules affectent dnus
les Premiers groupes de la Legion suivanle.
156 O. Kraulz: über
Phanerognalhes). „L'examen de ces parlies iie soutTre pas de dif-
ficulle (lieifst es p. 5 Note); je iic preteuds pas, du resle, qu'il
n"y ait pas quelques genres qui laissent dans riocertitude."" Die-
ser Ausspruch m;ig ciliit werden, weil ich ihn auch für mich
denjenigen gegeniiher in Anspruch nehmen würde '), welche etwa
sophistisch meinen weitern Ausführungen gegenühertreteu, anderer-
seits um es weniger auffallend erscheinen zu lassen, wenn im wei-
tem Verlaufe Gattungen aus Lacordaircs Phanerognathen von mir
mit den Adclognuthen verbunden werden, ohne dafs ich ihre Mund-
theile einer weitem Prüfung unterwerfe.
Anstalt der verdeckten oder freien Maxillen fasse ich bei der
systematischen Eintheilung vorzugsweise die Länge des Fühlerschaf-
tes in einer Weise ins Auge, wie dies bisher noch nicht geschehen,
wenn auch natürlicher Weise die verschiedene Länge des Schaftes
nicht mibeaclitet geblieben ist; aber Lacordaire, um mich eines von
ihm gegenüber Schönherr gebrauchten Ausdrucks zu bedienen (vgl.
p. 9 Note 2), n'en a pas saisi la valeur. Es scheint mir nämlich
von durchgreifender Wichtigkeit zu beachten, ob der Fühlerschafl
bis zu dem Vorderrande der Augen reicht, oder über denselben
hinausragt. Ob dies der Fall ist, oder nicht, mag zuersi sehr un-
wichtig erscheinen; es daif aber nicht vergessen werden, dafs die
verschiedene Lauge des Scluifles im nothwcndigen Zusammenhange
mit der Bildung der Rüsselfurchen stehen mufs, welche bei der ge-
nerischen Abgrenzung eine grofsc Rolle spielt. Reicht der Schaft
nämlich über den Vorderrand der Augen hinaus, so wird es an je-
nen Furchen, in die er der ganzen Länge nach eingelegt werden
kann, fehlen, er wird nur zum Theil oder gar nicht einlegbar, oder
zurücklegbar sein. Dadurch müssen die Bewegungen des ganzen
Fühlers, eine der wesentlichsten Lcbensäufserungen des Thieres, be-
eindufst werdeu etc. Und so finden wir denn, dafs bei allen euro-
päischen Adelognalhen (aufser Brachycerus) der Schaft deutlich über
i\cn Vorderrand der Augen forfragt, im äufserslen Falle bis zur Mitte
des Halsschildes, bei den Exoten bisweilen sogar bis zur Mitte des
Körpers.
Nicht anders wird es bei den exotischen Adelognalhen (excl.
Microceriden und Brachyceriden) sein. ^)
') Die den Adelognat/ien eigenlhümliche Fühlcrscbaftbildung tritt, ne-
benbei bemerkt, bei jillen europäischen Gütlungeii deutlich erkennbar auf
^) Natürlich bedarf es einer scliäriern Untersuchung der Scbaillänge
und genauerer Angaben über dieselbe als bisher; wenn Lacordaire gleicii
Rüsselkäfer . 157
Nennen wir fortan jene Rüsselkäfer, bei welcben der Schaft
über den Vorderrand der Augen fortragt. langscbaftige, so wer-
den wir im Gegensatze zu ihnen als kurzschaft ige alle diejeni-
gen zu bezeichnen haben, bei denen der Schaft nur bis zum Vor-
derrande der Augen, oder nicht einmal bis dahin reicht. Wenn nun
auch die langen Fühlerschäfte bei Lacordaire's Adelognathen nicht
allein vorkommen '), so bleibt die Betrachtung des Schaftes kaum
weniger für die Systematik von Bedeutung. Wo bei Lacordaire's
Phanerognathen langscbaftige Gattungen auftreten, finden wir in
der Regel, dafs entweder der Schaft nur wenig über den Hinter-
rand der Augen fortragt, oder dafs, wo er merklich weiter fort-
ragt, die Gattung bald Verwandtschaft mit den Adelognathen zeigt,
bald augenscheinlich unnatürlich von ihnen getrennt wurde. Ein
auffallendes Beispiel liefert in dieser Beziehung unter den Euro-
päern die Gattung Scyt hropus. Dieselbe steht bei Lacordaire
in der Scytfiroplden-Tr'ihas, d. h. an der Spitze der Sectio B. der
ersten Phalanx der ersten Cohorte der Phanerognathen. Diese Co-
horle wird von den Phanerogn. synmerides (mit aneinanderstofsen-
den oder schwach getrennten Vorderhüflen) gebildet, welche ihrer-
seits in zwei Phalangen zerfallen, in deren erster ein verdecktes, in
unter den ersten Brackyderiden - Gattungen bei Dactylolus S. 31 angiebt:
scape atteignant le bord anlerieur des yeux, so lehrt der Augenschein,
dafs der Schaft deutlich bis zum Hinterrande der Augen reicht. Weil
in dem beregten Punkte noch nicht auf genaue Angaben gehalten ist, habe
ich auch weiter nicht nach etwaigen kurzschaftigen Adelognathen unter
den Exoten gesucht.
') Unter den europäischen Phanerognathen finden sie sich bei Phy-
tonomus und Magdalinus, ferner bei den Calandra- und Cossowws-artigen
Gattungen, welche einen überhaupt verschiedenen Organisations-Typus re-
präsentiren. Die Schwierigkeiten, welche die systematische Stellung der-
selben bietet, sind auch durch Lacordaire für die Gattung Magdalinus
wohl nicht in befriedigender Weise überwunden, die bei ihm zwi sollen
Erirhinus und Balaninus einen Platz gefunden hat Wahrscheinlich wird
sich eine natürliche Verwandtschaft zwischen den Magdaliniden und den
exotischen Beliden nachweisen lassen, welche geradfühlerig sind.
Gegen die Vereinigung von Phytonomus, Coniatus und Alophus zu
derselben Tribus spricht für mich, dafs Alophus zu den kurzschaftigen
Gattungen gehört und weniger ins Auge springende Analogien mit Phyto-
nomus besitzt; die beiden exotischen Gattungen, welche zwischen Alo-
phus und Phytonomus gestellt sind, stehen in nächster Beziehung zur letz-
teren. Die Verwandtschaft von Alophus mit Lepyrus und von den Hy-
lobiiden mit den Molytiden zu beleuchten würde für jetzt zu weit führen.
158 &'• f^raalz: über
(leren zweiter ein freies Pygidiuni in Verbindung mit andern Merk-
malen aufirilt. Oline dieselben zu mustern, genüge es anzugeben,
dafs Lacordaire mit ihrer Hülfe dabin gelangte, Scifl/tropus unter
den Europäern zwischen I'lhil/nis und Alop/ms zu stellen. Nun
halle man einen Scyl/iropus, anstatt zwischen diese beiden Gattun-
gen, zwischen Brachyderes und MetallUes^ und beantworte sich
selbst die Frage, ob hier die einfache Berücksichtigung der Länge
des Fühlerschafles bei der systematischen Stellung den Ausschlag
geben mufs oder Lacordaire's Verwerlhung der [\luudtheile. Letz-
tere führt zu der angegebenen Stellung der Scythropuhn, obwohl
dieselben ,,la plus intime analogie avec les Ischnotrachelus du
groupe des Naupactides" (Adelognalhen) haben und gar keine mit
der gleich folgenden Fromcco^irfen- Gruppe (lauter kurzschaflige Gat-
tungen). Eine genauere Prüfung der besonders langschaftigen exo-
tischen PAa/terog-na/Aeji-Gattungen mufs noch öfter zu dem Resul-
tate führen, in ihnen natürliche Verwandte der Adelognalhen zu
erkennen '), wenn wir uns nicht durch das Wort Phane-
rognathe beirren lassen.
Als Beispiel wie ungefähr die kurzschafligen und lang-
schaftigen Galtungen unter die Fhanerognal/ien Lacordaire's vcr-
theilt sind, erwähnen wir, dafs bei den Dinomorphlden der Schaft
kanm, bei den Byrsopsiden höchstens die Augen erreicht; bei
den Amycteriden^ die ihnen nnmillelbar folgen, ragt er über die
Augen fort (Ablh. I.) oder slöfst auf sie *) (Abth. II. Euotniden).
Eine Ausscheidung der exotischen langschaftigen Phanerognathen-
Gattungen, welche mit den Adelognalhen Lacordaire's zu verbinden
sind, wäre im Augenblick weder am Orte, noch aus den in der Note 2
auf S. 156 angegebenen Gründen möglich. Im Allgemeinen ist über
die langschaftigen P haner ognathen zu bemerken, dafs es deren
') Wir werden selbst noch später auf einige derselben geführt
werden.
^) In der Gruppenübersicht äer Eiiomiden aui S. 309 hcifst es: scape
empielant au plus un peu sur les yeux; in der Gruppenübersicht auf S.
315 dagegen: scape atteignant au plus le bord anlerieur des yeux; unter
den 4 Gattungen ist bei zweien über die Länge des Schaftes nichts ange-
geben, bei Mylhites: scape n'atteignant pas, bei Amorphorinus: scape at-
teignant les yeux. Wenn ich einpieler mit ein wenig auf den Augen auf-
liegen übersetze, so ist ein scape empielant für mich grundverschieden von
einem scape atteignant. üa Lacordaire die angedeutete Verschiedenheit
nicht als eine Grundverschiedenheit erkannt hat. so scheint er beide Aus-
drücke für dieselbe Bildun«; anzuwenden.
Rüsselkäfer. 159
unler den Exoten allerdings eine ganze Anzahl giebt, unter den Eu-
ropäern nur sehr wenige; der Schaft ragt selten (fast gar nicht
bei den Europäern) über den Hinterrand der Augen fort, oft kaum
bis zu demselben. An Merkmalen (und hier mag die Berücksichti-
i;uug der Mundtheile am Orte sein) welche unter den langschafti-
gen F Itaner ognathen eigene, von den stets langschafligen Adelogna-
ihen verschiedene Gruppen erkennen lassen, fehlt es nicht; indessen
zeigen von allen Phanerognathen die langschaftigen die meisten und
vielfache Analogien mit den Adelognathen.
In der Sectio A. der Phalanx I. der synraeriden Phanerogna-
Ihen ßnden wir den Schaft namentlich sehr entwickelt bei den Amy-
cterides vrais (S. 309), bei den Somatotiden (3 Gattungen) und
bei den IJipporhiniden. Unter diesen Gruppen ist es, wo wir von
einem scape de longeur variable (Uipporhinus S. 325) lesen, dessen
wirkliches Vorhandensein wohl im Stande wäre die Verwerthung
des Schaftes für die natürliche Systematik zu beeinträchtigen. ')
Lacordaire giebt aber unter Uipporhinus (S. 326) ausdrücklich an,
die Gattung könne unmöglich in den bisherigen Gränzen verbleiben.
Dafs die Länge des Schaftes hei den Gattungen einer natürli-
chen Gruppe verschieden sein könne, will ich nicht in Abrede stel-
len; es zeigt sich indessen, dafs die Verwandtschaft zwischen den
Gattungen, wo der Schaft bis oder nicht bis zu den Augen reicht,
sehr grofs sein kann, aber zwischen solchen mindestens gelheilt ist,
wo der Schaft bei der einen bis zum Auge, bei der andern auch
nur ein wenig über dessen Vorderrand fortragt. Dies hat man
aber bisher oft für einen sehr geringfügigen Umstand ge-
halten.
Ich erinnere unter den Europäern an Styphlus und Dicholra-
ctelus. die bei Lacordaiie unter den Rhyparosomides vrais neben
einander stehen.
Einen typischen kurzen Schaft, der nur bis zum Vor-
derrande der Augen oder nicht einmal bis dahin reicht,
haben sämmtliche Gattungen der natürlichen Tribus der Byrsopsi-
den (mit den europäischen Minyops, Rhytirhinus , Gronops)^ die
Lilhiniden und die sämnithchen Molytiden (mit den europäischen
Trysibius, Molytes, Leiosomus, Plinthus^ Adexius, Trachodes). Bei
diesen kurzschaftigen Gruppen sind nur noch selten Beziehungen
') Dafs übrigens ein Charakter von systematischer Wichtigkeit in
sehr artenreichen, natürlichen Gattungen oft überraschende Modifikationen
erleidet, ist für den Systematiker Tbatsache.
160 G. Kraatz: über
zu den Adelognalhen xu finden. Dagegen ist die VcrwandlschafI
zwischen den Byrsopsiden und Brachycertis so augenschcinlicb, dafs
^vir nothwendig veranlafst sind, dieselben nebeneinander zu stel-
len; wie werden dadurch über die Schwierigkeiten hinweggesetzt,
welche uns vielleicht die merkwürdige Fühlerbildung von Brachy-
certis geboten hätte, wenn sie sich bei einer andern Galtung voi-
fände. Dieselbe beruht zum Theil in dem besonders kurzen Schafte
von Brachycerus. Mir scheint nun unbedingt eine Classification den
Vorzug zu verdienen, welche nicht die sehr kurzschaftigen Brachy-
cerus mit den stets langschaftigen Adelognalhen zu einer Haupt-
Legion vereinigt, sondern welche die letzteren als die erste Haupt-
Legiou hinstellt, und Brachycerus in die zweite Haupt-Legion bringt;
diese Gattung zeigt nicht nur die bei den Phatierognalhen vorherr-
schende Schaftbildung in erhöhtem Maafse, sondern auch genau die-
selben Mandibeln, wie schon oben hervorgehobeu '); es treten so-
mit wieder ähnliche Schafte und Mundlheile gemeinsam auf.
Im schärfsten Gegensatz zu einem Schafte, welcher den Vor-
derrand der Augen überragt, scheint ein solcher zu stehen, welcher
möglichst weit von denselben entfernt bleibt, also z. B. der Schaft
eines Lepyrus; faktisch besteht aber eine gröfsere Kluft zwischen
den langschaftigen und denjenigen, bei denen der Schaft bis unmit-
telbar an den Vorderrand der Augen reicht, und besonders häufig
in eine gerade Rüsselfurche eingelegt werden kann (wie bei Eri-
rhinus, Balaninus). Bei den natürlichen Verwandten der letzteren
■) Trotz der Verschiedenheit des EinUieilungsprincips stimmt in mei-
ner früher vorgenommenen Aufstellung hier noch die Reihenfolge der en-
ropäisclien Gattungen mit der Lacordaire'schen überein, indem ich an die
Spitze der kurzschaftigen die Gattungen mit einfachem dritten Fufsgliede
gebracht hatte: Brachycerus, Gronops, Rhytyrhinits, Minyops. Auf diese
liefs ich folgen Gattungen mit gespaltenem dritten Fufsglied: Anisorhyn-
chns, Trysihius, Molylat, Leiosomus, Hy/ohius, Plinthux, Styphlus, Adr-
xiiis, Alophus, Lepyrus; an diese reihten sich Gattungen mit genäherten
Fufskrallen, Fühler meist nahe der Spitze des Küsseis eingefügt: C/eonux,
Rhinocyllus, Lixus, Larinus, Baridius, Mccinus, Gymnetron, Cioiius^ A<i-
nophycs. Hierauf folgten Gattungen mit einfachen oder gedoppelten Kral-
len, also Balanini^ Erirhini etc. Bei einer Bearbeitung der europäischen
Rüsselkäfer wäre vielleiclit doch noch zu prüfen, oh Lacordaire die Cleo-
niden natürlicii zwischen die Molytiden und Hyhliidcn bringt, während
icli die Molytiden durcii die Hylubiden zu den Cleunidcn überfüinle, und
von ihnen einen Durciigangspunkt zu den Erirhiniden in den Balaniniden
zu finden slaubte.
Rüsselkäfer- 161
treten auch nur selten oder gar nicht Analogien mit den Brachy-
deriden auf. Dagegen Hnden augenscheinlich Analogien und Ver-
wandtschaften zwischen den besonders kurzschaftigen und den lang-
schafligen Phcmerognathen-Grupj)cn statt. Die Beziehungen der eu-
ropäischeu 3Iolyttden und Verwandten zu den typisch kurzschafti-
gen Byrsopsiden auf der einen und zu den Hylobiden auf der an-
dern Seite scheinen mir unverkennbar; die schwierigen Verwandt-
schafts-Verhältnisse der kurzschaftigen P haner ognalhen können in-
dessen hier keine Erörterung finden, und Lacordaire's Anordnungen
müssen daher vorläufig maafsgebend bleiben, soweit sie eben nicht
durch die folgende Darstellung berührt werden. In derselben kom-
men wir zu der Entscheidung der Hauptfrage, deren Beantwortung
durch das Vorhergehende mit hat vorbereitet werden sollen:
Haben die Apioniden-^ Allelahiden- und Rhinomaceriden-T ri-
bus durch Lacordaire ihren richtigen, d. h. natürlichen
Platz zwischen den Erirhiniden und Balaniniden gefunden?
soll, um auch dem Laien recht verständlich zu sprechen, er seine
Rhynchites, Rhinomacer elc zwischen Erirhinus und Balanmus
einordnen?
Bei dieser Frage sind wir zugleich zu den Rüsselkäfern gekom-
men, welche weder lang-, noch kurzschaftig, sondern
schaftlos, geradfühlerig, Orthoceren sind. Schaftlosigkeit
tritt bei diesen Gruppen darum ein, weil man bei einem geraden
Fühler das erste Glied nicht mehr als einen Schaft zu bezeichnen
pflegt, und zwar um so weniger, je kürzer der Fühler ist.
Nach Lacordaire gehören die Apionidae zur ersten Phalanx der
synmeriden Phanerognathen, weil sie ein bedecktes Pygidiura ha-
ben, die Allelahiden und Rhinomaceriden dagegen zur zweiten Pha-
lanx, welche so begründet ist:
pygidium plus ou moins decouvert, ou, ä defaut, les crochets
des tarses appendicules, fendus ou denies; ces denx caracteres exi-
stant souvent a la fois.
Den bisherigen Ausführungen zufolge müssen wir durchaus an-
nehmen, dafs Erirhinus und Balaninus in Folge ihrer gleichartigen
Schaft bildung nahe Verwandte sind, zwischen welche sich eher
alle anderen als gerade Gattungen ohne FühlcrschafI einreihen las-
sen. Wenn nun auch somit für uns von vorn herein die Unmög-
fichkeit ausgesprochen ist, die schaftlosen Tribus zwischen die ge-
nannten Gattungen zu bringen, so wird die erste unbefangene Ent-
gegnung sein, dafs wohl das Studium der exotischen Formen hier
die belehrenden Uebergänge zwischen den Allelahiden und Balani-
Berl. Entom. Zeitschr. VUI. 11
162 G. Kraatz: über
niden, welche einer Phalange angehören, liefern werde Dafs dies
nicht der Fall ist, läfsl sich durch Lacordaire's Angaben ganz deut-
lich beweisen, ohne dafs man die exotischen Gallungen sämmllich
in natura zu kennen braucht , welche zwischen die Attelablden
(-|- Rhinomaceriden) und BaUininiden gestellt sind.
Es sind im Ganzen 5 Tribus mit nur 6 Gattungen.
1. Ectemnorhinus hat einen „scape depassant fortemeni les
yeux en arriere, parait appartenir au premier coup-d'oeil aux Phyl-
lobiides de Schönherr; aussi est ce parmi ces derniers que l'a place le
savant enlomologiste Waterhouse (crealeur du genre). Mais en l'exa-
minant de pres, on voit qu ä l'organisation des Phyllobiides il reu-
nit des miichoires decouverles et relativeraent robustes, un pygi-
dium completement libre et un melathorax d'une extreme brievete.
Des lors, dans la methode que je suis, il ne peut y avoir de doute
sur la place a lui assigner.''
Nach der Methode welche ich folge, hat die Gattung, ihres
Fühlerschaftes wegen, unzweifelhaft ihren richtigen Platz von Wa-
terhouse bei den Phyllobiiden erhalten, und wenn Lacordaire sie
zwischen Altetabus und Balanlnus stellt, weil sie ein sogenannter
P haner ognat he ist und ein freies Pygidium etc. zeigt, so beweist
dies die völlige Küiistlichkeit einer Gruppirung, welche dahin ge-
langen kann, einen offenbaren Phyllobiiden zwischen Attelabus und
BaUininus einzuschieben.
2. Bei Mesoplilus „ont les autenues une analogie reelle avec
ceux des Belides; le genre sc rapproche sous le rappori du facies
et de la livree plus des Homalocerus et Rhinotia que de toutes les
autres especes de la famille, mais — les pattes ressemblent com-
pletement ä Celles des Hylobiides normaux.""' — Imhoff hat die Gat-
tung zu den Rhinomaceriden gebracht, „ou eile ne peut pas rester
n'ayaut pas les antennes droites''. D'apres cela cet insecte consti-
tue manifest emcnt un type a part'', welcher zwischen AUelabns
und Balaninus gestellt wird, weil — er freies Pygidiimi hat und
Phanerognalhe ist. Mir scheint dies ebenso wenig die vorgenom-
mene Trennung von der Beliden-Trihyis zu rechtfertigen, als hier-
nach bei Mesoplilus von einer Zwischenform zwischen Rhinomace-
riden und Balaniniden die Rede sein kann.
3. Scoloplerus „ayant a la fois les crochets des tarses simples
et le pygidium rccouvert par les elytres, n'apartient pas, h propre-
ment parier a la Phalange actuelle. mais u. s. ■w." „C'est une de
ces exceptions qu'on est oblige d'admettre dans la Famille, sans quoi
un arrangemcnl nalurel de ce genre devient impossible."
Rüsselkäfer. 16-^
Hat der liochvcrchrle Autor hier wirklich eine Ausnahme zu
Gunsten der Natürlichkeit statuirt oder ist der natürliche Platz der
Gattung Scoloplerus, bei welcher der scape depasse un peu le bord
posterieur des yeux, bei Gattungen mit ähnlichem Fühierschafte,
d. h. unter den Adelognalhenl Le rostre un peu plus etroit et plus
long que la tete, les scrobes obliques diriges sous le rostre schei-
nen ebenfalls dafür zu sprechen. Von einer äufsern Aehnlichkeit,
der Gattung mit den Hhinomaceriden oder Balaniniden ist hier nicht
die Rede.
4. Erodiscides (2 Gattungen). „La longuer du prosternum et le
recouvrenient du pygidium separent ce groupe tres fortement des
Balaninus, dont ses especes ont le rostre tres-allonge et tres grele.'*
Also plötzlich eine Gattung mit einem Balaninus-Rüssel, zu w^el-
chem sich ein bedecktes Pygidium gesellt. Hiernach tindet mit
den AUelabiden nicht die mindeste Verwandtschaft statt.
5. Die Olidocephalides (1 Gallung) „sont intermediaires entre
les Erodiscides et Authononiides."
Wenn hiernach von den Tribus, welche zwischen die Atte-
labiden und Balaniniden gestellt sind, die Mesoptiliden in ausge-
sprochener Verwandtschaft zu den Beliden stehen, die Erodisciden
den Rüssel der Balanhien haben, die Olidocephaliden zwischen diese
und die Anthonomiden gehören, Eclemnorhinus und Scoloplerus aber
muthmafsliche Adelognalhen sind, so kann hieraus nur der Schlafs
gezogen werden, dafs Analogien zwischen den Attela-
hiden und Adelognalhen bestehen, welchen Lacordaire
unbewufst dadurch Rechnung trägt, dafs er auf die AUela-
biden ein Paar ^rfe/ogwa/Aen- Galtungen ') folgen läfst.
Sind nun keine exotischen Formen vorhanden, welche eine na-
türliche Verwandtschaft zwischen AUelabiden und Balaniniden ver-
mitteln, so wäre eine zweite Möglichkeit, dafs zwischen den At-
telabiden und lirJrAmit/en Uebergänge unter den Exoten stattfänden;
dieselben sind zuvörderst bei Lacordaire Glieder zweier verschiede-
nen Phalangen, und zwar sieben die Erirhiniden fast in der Mitte
der Tribus, welche die Sectio B. der ersten Phanerognathen - Pha-
lange bilden. An der Spitze dieser Section haben wir schon vor-
her auffallender Weise die langschaflige Scytropiden - Tribus ge-
funden.
') Es ist selbstverständlich, dafs ich hier und in ähnlichen Fällen un-
ter Adelognalhen den grofsen Coniplex der zugehörigen langschafligen Gal-
tungen, ohne Rücksicht auf die Bildung der Mundtheilc verstehe.
11*
164 ('. fCraatz: über
Zwischen den ErirhbiUlen und Altelahiden stehen 9 Trihus.
In den ersten 4 Gruppen der Erirhiniden-'Yr\\)\is ist die Länge des
Schaftes nur in einzchien Fällen erwähnt, der Schaft reicht aber in den
'20 andern wahrscheinlich, ähnlich wie bei Erirhinus^ bis zu den Au-
gen; bei Smicronyx bleibt seine Spitze ziemlich ^veit von ihnen ent-
fernt. Von der letzten Gattung der 4ten Gruppe Mon'ms (p. 499)
heifst es: genre tres - tranche, le scape enipiete fortement sur ies
yeux. Ce dernier caractere a unc grande imporlance chez Ies Eri-
rhines, vu sa varete. Meines Erachlens läfst dies auf eine künstli-
che Vereinigung der Gattung mit den Erirhlniden schliefsen. In der
5ten und letzten Gruppe derselben, den Eugnomiden. werden die
Gattungen mit scape empietant sur Ies yeux und n'atteignant pas
Ies yeux gegenübergestellt; mit diesem verlängerten Fühlerschaft
tritt aber auch sofort eine solche Verlängerung des Kopfes etc. auf,
„qu'en Ies voyant, l'idee d'un type special nait immedial ement." Der
einzige Repräsentant der Eugnomiden in Europa ist die Gattung
Brachonyx.
Finden wir schon in der letzten Erirhiniden-Gvn^\iG entschie-
den fremdartige Elemente, so ist dies bei den folgenden Tribus in
noch weit höherem Maafse der Fall. Gleich bei der ersten dersel-
ben sagt Lacordaire p. 507: „A partir de cette Tribu, il ny a plus,
dans la secliou acluelle (der Phalanx I, der cohors I. der legio II)
que des groupes prcseutant un ou plusieurs caracteres exceptionels.""
Bei den Amalactiden mit rosfre et scrobes variables ist über
die Länge des Schaftes gar nichts augegeben.
Unter den Ambatiden heifst es: „Ies genres qui composent cette
Tribu ont tous une physiognomie parliculiere et represenlent d'une
maniere frappante autant de genres appartemant ä la section acluelle
ou ä la phalange suivante." Das liefert für mich im vorliegenden
Falle den Beweis, dafs zwischen den Gruppen, welchen die ähnli-
chen Gattungen angehören, eine grofse natürliche Verwandtschaff
besteht, welche bei Lacordaire dadurch, dafs dieselben verschie-
denen Phalangen eingereiht sind, gerade keine Berücksichtigung
findet. Durch die Benutzung des freien Pygitlium für die natürli-
che Systematik sind hier wohl natürlich zusammengehörende Gruppen
von einander getrennt.
Jene Gattungen sind: Ambales (ähnlich Ueilipns), Pleracan-
ihtis (ähnlich Centrinus), Phacemasfyx (ähnlich Bariditis), Synop/i-
thulmus (ähnlich Zygops).
Bei den Pelalochiliden, wo es wegen der Bildung der Rüssel-
furchen („scrobes aussi completes on avant que chez Ies Brachy-
Rüsselkäfer. 165
rhynchus") doppeU interessant gewesen wäre, etwas über die Länge
des Schaftes zu liören, ist über dieselbe nichts gesagt. Die Arten
aus der letzten von den 3 Petalochilidefi ■ Gnttungen {Anchytorhyn-
chus) erinnern nach Scliöuherr mehr an Mycterus und Gaterucu^
als an Rüsselkäfer: das deutet Alles mehr auf Verwandtschaft mit
den Adelognalhen und den Familien die vor ihnen stehen, als mit
den Erirldniden.
Bei den Oxycoryniden ^ Beliden, Eurynchiden, Cyladen, Ap'io-
lüden treten plötzlich gerade Fühler ') auf. Diese linden sich
aufserdem auch bei der 5len von den 18 Tribus der Sectio B., näm-
lich bei der Gattung Ithycerns (p. 405). Bei derselben ist wieder
nichts über die Länge des Schaftes angegeben ; wäre hier z. B. ge-
sagt, dafs er den Vorderrand der Augen ein wenig überragt, so
würde ich glauben, dafs Imhoff der Gattung bei Sitones den richti-
gen Platz angewiesen hat.
Schönberr stellte die Gattung zu seinen Gonoloceies; für La-
cordaire, welcher die Fühlerbildung auch hier nicht in Betracht
zieht, bleibt die Gattung eben nur ,,uu Curculiouide phanerognathc
synmeride"" mit ziemlich langem Metathorax.
Nachdem so der Vollständigkeit halber die geradfühlerige Gat-
tung Ithycerns mit besprochen ist, ergiebt sich für die fünf genann-
ten gcradfühlerigen Gruppen neben den Apionen:
1. Die Oxycoriniden zeigen Analogien mit den Catandriden und
Aehnlicbkeit mit der PelalochilidenGaWuiig, Anchylorhynchus,
2. die Bellden, welche Schönherr mit den Rhinomacerlden ver-
einigt hatte, können nach Lacordaire nicht mit ihnen vereinigt
bleiben, weil sie zur z^veiten Phalanx gehören, d. h. kein freies
Pygidium haben.
3. die Eurhynchiden scheinen Lacordaire näher mit den Cyladen
') Sollte es ganz zulälHg sein, dafs Lacordaire sich gerade an der
Spitze der Section, welclie die eingesciiobeoen scliafllosen geradliililerigeri
Gattungen entliält (S 378), noch eiunial gegen Scliönlierr's Orfhoceren-
Gruppe mit Lebhaftigkeit ausspricht: ,,La separatio« et la dispersion de
ces insectes cesseront de paraitre cbotpiantes lorstpx'on aura secoue le
joug d'une loiigue habitude " Fühlte Lacordaire vielleiclit den Druck des
neuen Jochs, und wollte er es annehmbarer dadurch ersclieinen lassen,
dafs er auf das alle hitisvies? Schönlierr lintle uriler seinen Orthoceren in
so augenfälliger Weise ganz lielerogcne Elemente zusammengemengt, dafs
sich L wohl kaum auf Jekel zu berufen brauchte, der ihm bei der denio-
lition dejä bien avancce dieser Gruppe bereits vorangegangen sei.
166 C Kraal x: über
als mil Apion verwandt, welche ihrerseits „insecles inlerme-
diaires entre los Eurhyndildes et les Apiooidcs'* sind.
Zu den Apionen stehen ferner die Cybebides^ welche Lacordaire
an die Spitze der 2ten Phahnige stellt, ollenbar in nächster Ver-
wandtschaft und in gar keiner zu den JErtrÄ/ntw-artigen Gattun-
gen oder zu den Altetabiden, die auf sie folgen.
Mithin ist von einer Verwandtschaft der Beliden mit den Eri-
rhinidcn eigentlich gar nicht die Rede; sie und die übrigen durch-
gesprochenen Galtungen sind eben nur in der Sectio B. zusammen-
gestellt worden, und wenn Lacordaire von derselben selbst sagt
(p. 377), sie sei diejenige, deren arrangement systematiquc die mei-
sten Schwierigkeiten biete, und fortfährt: ,.il est meme impossible
de donner une definifion rigoureusement exacte de leur ensenible",
so kann wohl mit Recht gesagt werden, dal's eine natürliche
Aneinanderreihung der Gattungen hier überhaupt nicht stattge-
funden hat. Inwieweit sich diejenigen, welche ein reiches exo-
tisches Material und die Befähigung besitzen bei systematischen Fra-
gen mitzusprechen, an dieses Arrangement gebunden erachten wer-
den, ist abzuwarten. Für unsere europäische Käfer -Fauna nehme
ich schon heut das Recht in Anspruch, in Catalogen, welche uns
ein nach systematischen Principien entworfenes Bild derselben ge-
ben sollen, die Apioniden, Allelabiden und Rhinomaceriden nicht
zwischen Erirhinus und ßalaninus zu stellen.
Ist der Versuch, den Schönherr mit der Verwerthung der Füh-
lerbildung für die Errichtung einer 6'ona/ocer«»i-Gruppe gemacht hat,
auch ungeschickt genug ausgefallen, so verfallt Lacordaire in den
umgekehrten Fehler, der Fülllerbildung entschieden zu wenig Rech-
nung zu tragen. Dennoch ist Lacordaire's Widerspruch dagegen
(S. 379), dafs Jekel (Ins. Saunders Col. II. p. 156) die Allelabides,
Rhinomacerides, Apionides^ lanaonides, Oxycorinides und Antfdia-
rhinides in eine Allelabiden-Gru[)[i(i bringen will, gerechtfertigt, denn
dies scheint mir eine gewaltsame Vereinigung. Dagegen ist es
etwas Anderes, wenn eine Anzahl dieser Gruppen nebeneinander
gestellt werden, und insofern sich dies als Jekel's Wunsch in der
von ihm vorgenommenen Vereinigung ausspricht, scheint er mir al-
lerdings beachtenswert h. Thomson, welcher wohl im Allgemeinen
für die natürliche Systematik gerade keine bedeutenden Resultate
erzielen wird, sich aber immerhin auf dem Boden selbstständiger
und im Detail höchst werihvoller Beobachtungen bewegt, stellt seine,
aus den All clubinen- und 7?/(i/nrAi/tne«-Tribus zusammengesetzten
Allelabiden zwischen die Anlhribiden in spec. und die Apioniden.
RüsselA'äJ'er. 167
welche zusammen, nebsl den Urodontides, seine Familie der An-
t/iribidae vor der der Curiäionidae bilden. Auch hier ist die Ver-
einigung der 4 genannten Subfamilien zur Anihrlbiden-Funülie mei-
nerseits keineswegs zu billigen, aber es bleibt zu constatiren, dafs
auch Thomson nicht entfernt daran gedacht hal, die -4;:;to?t etc. zwi-
schen liulanimis und Erirhinus einzuschalten.
Diesen gegenüber steht Lacordaire's Anordnung mit dem Gc-
sländnifs an der Spitze, dafs ihm eigenilich ein wirkliches Band,
welches die Gattungen naliirlich verknüpft, fehlt. Meine eigene An-
sicht über die genannten Gruppen ist die, dafs die Allelublden und
Rhinomaceriden zwischen den Anlhribiden und den langschaftigen
Adetognathen einzuschalten sind, ' ) Die Apioniden mögen einst-
weilen ebendahin gestellt werden, nur nicht etwa als Glieder einer
gemeinschaftlichen höheren Gruppe, zu welcher die Altelabiden ge-
hörten.
lieber die schaftlosen Exoten wäre zum Schlufs zu bemerken,
dafs die Beliden, welche Schönherr mit den Rhinomaceriden ver-
einigt hatte, mir in der Nabe derselben ganz wohl placirt schei-
nen würden. Ihnen reiben sich bei Lacordaire Eurhynchiden, Ctj-
laden und Apioniden natürlich au. Oxycorinus ( mir unbekannt )
liefse sich vielleicht zu den Calandriden ziehen. Ueber die Peta-
tochiliden und Ilhycerus ist schon gesprochen.
Die besprochenen Verschiedenheiten in Lacordaire's und meiner
Anordnung (vergl. auch den Anbang) mögen die beiden folgenden
Uebersichlen zum Schlufs kurz andeuten.
L a c o r d a i r e's Anordnung.
Cnrculionidum Legio I. Adelognatfies.
Coh. 1. Cyclophtlicdmes. Coh. IL Oxyop/dhcdmes.
Trib. I. Microcerides. Trib. I. Eremnides.
- IL Brachiderides. - IL Leplopsides.
• III. Oliorhynchides. - HL Brachycerides.
Curcidionidum Legio IL P haner ognathes.
Enthalten a. a. O. zerstreut die Tribus, welche bei mir vor und
zwischen den Adetognathen sieheu.
') Es dürfte gefragt vt'crden, weshalb icli die schaftlosen Rüsselkäfer
gerade neben die langscliafligen, und nicht ans Ende hinter die kurzschafli-
gen bringe? Die langschaftigen und schaftlosen Fühler haben in meinen
Augen aber die freiere Beweglichkeit des Schaftes gemein, welche heim
kurzschaftigen Fühler durch die Rüsselfurchc gewisserraafsen als beein-
trächtigt anzunehmen ist.
168 G. Kraal z: über
Meine Anordnung.
Schafllose (geradfühlerige) Rüsselkäfer.
Cybehides Lac. Cure, plian. synin. Phal. IL sect. A. S. 539.
Attelabides Lac. - - . . . . . S. 543.
Rhinomacerides Lac. - - - - - - S. 551.
Belides Lac Phal. L sect. B. II. S. 522.
Ilhycerides Lac PhaL I. sect. B. I. S. 405.
IMagdaUnides Lac Phal. II. sect. A. S. 570.
Eurhynchides Lac Phal. I. sect. B. II. S. 527.
Cylades Lac Phal. I. sect. B. II. S. 529.
Apionides Lac Phal. I. sect. ß. II. S. 531.
Langschaf I ige, verdeckt-kieferige.
jyiyorhinides Lac.
Oliorhynchides Lac. -f~ Oichotrachelus.
Bruchyderides Lac. -(- Scylhropus.
Eremnides Lac.
Leptopsides Lac.
Kurzschaftige, freikieferige, mit einfachem dritten Fufsglied.
Microcerides Lac.
Brachycerides Lac.
Anhang.
Üeber die Cohorte der Curculionides Adelognalhides
Cyclophthalmes.
Ein Blick auf die Reihenfolge der europäischen Brachyderiden
und Otiorhynchiden und diese selbst, läfst es nicht natürlich er-
scheinen, dafs die Brachyderiden voran gehen, sondern vielmehr das
Umgekehrte. Warum?
Dem längeren Fühlcrschafle der Otiorhynchiden ist eine freiere
Bewegung durch die Bildung des Rüssels gesichert. Nach der
Gestalt der Rüsselfurchen scheidet Lacordaire die Brachyderiden
von den Otiorhynchiden', erstere haben: scrobcs rostrales lineai-
res, dirigees iriferieurement, Icixtere: scrob. rostr. variables, jamais
a la foi rcgulieres et dirigees cn dessous. Die Berücksichtigung des
vSchafles, welche mit diesen systematisch wichtigen Rüsselfurchen
im engen Zusammenhange steht, erweist sich damit gewifs nicht als
unwichtig. Nun mufs diejenige Gruppe, bei der die typische Bil-
dung sich in den längsten Schäften mit undeutlichen Rüsselfurchen
zeigt, nothwendig weniger Beziehungen zu allen später folgenden
Rüsselkäfer. 169
Gruppen mit kürzeren Schäften und ausgebildeten Rüsselfurchen ha-
ben, als die Gruppe der Brachyderiden (mit kürzerem Schaffe und
vorherrschend deutlichen Rüsselfurchen); folglich ist es nur natur-
gemäfs, die Otiorhynchiden an die Spitze zu stellen '); dabei kann
einerseits den vielfachen Analogien derselben mit den Brachyderi-
den ebenso ungestört Rechnung getragen werden *), andrerseits
aber auch noch denen der Brachyderiden und den Gattungen der
Sectio A. der ersten P haner ognathen-VhnAdiü^. ')
Ueber die i^/tcroceriden- Gruppe.
Vor den Brachyderiden und Otiorhynchiden, also an der Spitze
der Rüsselkäfer, stehl bei Lacordaire die Gruppe der Microceriden,
welche aber nur 3 Gattungen enthält; davon ist die Stellung der
letzten Lacordaire zweifelhaft. Nach Schönherr hat sie Aehnlich-
keit mit äer Byrsopsiden-Gallun^ Spartecerus; Microcerus hat ,.sous
le rapport de la forme generale une ressemblance prouoncee avec
les Episus (die erste Gattung der Microc.y' und ist von Schönherr
zu den orthoceren Uloceriden gestellt, während er Episiis zu den
Brachyceriden brachte, ,,mais ces insectes (die JEpisus) n'ont que
des rapports generaux avec les Brachycerus, qui appartiennent ä la
cohorte suivante*'. Will Lacordaire bei seinem Sj^sfeme streng be-
harren, so sollte er der Natürlichkeit zur Liebe wenigstens die Mi-
croceriden als aberrante Oxyophthalmen an deren Ende versetzen,
dann bilden seine übrigen Cyclophthalmen ein hübsches natürliches
Ganze. Nach dem Antennal-System stelle ich die Microceriden als
kurzschaftige neben den Brachyceriden, mit denen, sowie mit den
europäischen Brysopsiden, sie das einfache vierte Fufsglied ge-
mein haben.
') Mit Sficrlin's Bearbeitung der Gattung Otiorhynchus ist somit für
die Europäer der richtigste Anfang gemacht.
*) Wie interessant sind die Beziehungen zwischen Polydrttsus und
J'hyllobius, Foucnrtia und Oinias, Brackyderes und Lnparocerus etc. etc.
Das Vorhandensein ähnlicher Parallelen, von denen auch Lacordaire spricht,
ist meist auch als ein Zeichen natürlicher Verwandtschaft zu betrachten,
welche der Systematiicer bei der Gruppeneintbeilung zu beachten hat.
Vergl. S. 164
') Dafs zwischen den Brachyderiden und den citirten Vhnnerognalhen
sehr viele, dagegen zwischen diesen und den Otiorhynchiden sehr we-
nige natürliche Beziehungen bestehen, wird der Kenner von Exoten viel
besser bestätigen können, als der Kenner von Europäern. Warum also
die Otiorhynchiden zwischen die Brachyderiden und Phanerognathen
stellen?
170 G. Kraatz: über
Ueber die Stellung von Dichotrachelus.
Slierlin, der Aiitoi* dieser Gallung, hat sie zuerst zu den Olio-
rhyiic/nden gestellt, später (lierl. Entom. Zlsclir. III. p. 269) schien
ihm die richtige Slelhmg vor der Gattung Styphlus zu sein. Der
Schaft, welcher hei Slyplihis nur bis zum Vorderrande der Augen,
bei Dichotrachelus deutlich über denselben hinausragt, bedingt für
mich eine Grundverschiedenheit beider Gattungen, die Fairmaire so-
gar schwer zu unterscheiden schienen (Ann. de Fr. 1S61. p. 5S4).
Lacordaire hebt mit Recht die verschiedene Bildung der Tarsen bei
beiden hervor. Aber aiicli die Bildung der Schienen ist bei Sly-
pfiius eiue ganz andere; es fehlen den Dichotrachelus die charakte-
ristischen Enddornen, welche Styphlus mit den kurzschaftigen Gal-
tungen gemein hat. Dagegen finden wir bei Dichotrachelus neben
dem langen Fühlerschaflc die Schienen vieler Otiorhynchiden und
einen Rüssel ohne deutliche Furche wieder, also eine Summe von
Merkmalen, welche die Stellung der Galtung zu den Otiorhynchi-
den belürwortct und wohl kaiun din'ch Lacordaire's systematische
(xesichtspunklc aufgewogen wird.
Der von Lacordaire iu Note 1 zu Dichotrachelus (auf p. -i'-ib)
augeregte Zweifel über die Zahl der Hinterleibssegmente von Dich,
öigorrensis findet durch mich auf p. 139. seine Erledigung.
Die Stellung von Myorhinus.
Die Gattung Myorhinus steht bei Lacordaire iu der Myorhini-
f/tn-Gruppe, diese zwischen den Tanyrhynchiden in spec. und den
Synoptonyciden. welche mit ihr zusammen die Tanyrhynchiden-Tri-
bus ausmachen. Dicsclhc findet sich am Schlufs einer gröfsern Sek-
tion, au welchen Lacordaire nicht ungern Formen hinstellt, die in
das (iros der Gruppe nicht recht hineinpassen; am Schlufs der Ta-
nyrhynchiden (vgl. S. .373 Note) bringt er z ß. 3 Gattungen, die
er erst wohl zu ihnen hatte stellen wollen, nachträglich zu den
Molytiden.
Ohne Zweifel giebt die Länge des Fühlerschaftes den richtigen
Ausschlag zu Gunsten der natürlichen Verbindung der merkwürdi-
gen Galtung Myorhinus mit den Oliorhynchiden; dazu vergleiche
man ihr Kleid, die Schienen, Tarsen etc. Der lange Fühlerschaft
läfst uns so klar sehen, als der lange Rüssel confiis macht. Stellen
wir, wie Lacordaire will, meine wunderbare Gattung Metacinops
zu den Phyllobiiden, so fehlt es unter den Otiorhynchiden auch nicht
an (Ballungen mit langem Rüssel; die Kopfbildnng allerdings ist bei
Myorhinus und Metacinops durchaus verschieden.
Durch den Verein sind lu hcxielien:
Revision der europäischen Arien der fraltung Otiorhynchus. von
Dr. G. Stierlin. l Thlr. 15 Sgr.
Catalogus Coleopterorum Europoe anc). H. Schaum. Editio II.
Berol. 1862. (slalt 20 Sgr. ) 1.5 Sgr.
Calalogus Hemipferorum Europae aucl. Dr. F. de Bärensprung;
wird gegen fraukirte Einsendung von 5 Sgr. franco zugesandt.
Inhaltsverzeichnifs von Bd. I — VI. der Berliner entoniol. Zeitschriff
von L. Wahn schaffe; wird gegen frankirle Einsendung von
10 Sgr. franco zugesendet.
Lithographien von Ruthe, Märkel, Sturm, grofses Formal 15 Sgr..
kleines Format 10 Sgr.
Exemplare der von Herrn Thomson in Paris herausgegebenen
Werke und von Jaquelin du Val's Genera des Coteopieres tl'En-
rope bis zu den neusten Heften sind meistentheils bei der Redaction
deponirt und für den Pariser Originalpreis zu erhalten, es sind:
Jaquelin du Val Genera des Coleopteres vol. I — III. 56 Thlr.
Curculionides 6 Thlr.
Monographie de la famille des Cicindelides, par M. J Thomson. I voJ.
in-4° avec 11 planches. Avec planches coloriees, prix: 8 Thlr.; avec
planches noires, prix: 6 Thlr. 13 Sgr.
Archive» entomologigues, par M. J. Thomson. 2 vol. in-S", avec planches
coloriees, prix: 20 Thlr. ; avec planches noires, prix: 16 Thlr.
Arcana Natur ae, par M. J. Thomson. 1 vol. grand in-folio, avec planches
coloriees, prix: 20 Thlr.; avec planches noires, prix: 16 Thlr.
Miisee Scientifique ou Recueil d'Histoire naturelle, par M. J. Thomson.
Avec planches coloriees ou noires. Les livraisons 1 ä 3 ont paru.
Prix des trois livraisons avec planches coloriees: 3 Thlr. 10 Sgr. ;
avec planches noires : 3 Thlr.
Essai d'une Classification de la famille des Ceravibycides, par M. J.
Thomson. 1 vol. grand in-8", avec 3 planches noires, prix: 8 Thlr.
Fairmaire et Lahoulbene, Faune Entomologique Frangaise (Coleopteres)
livr. I-III. 4 Thlr.
Aus einer gut gehalf eneu Bibliothek sind abzugeben:
Sturm, Deutschlands Fauna. Käfer. Vol. I— XIII (geb.) 15 Thlr.
Dejean, Catalogue des Coleopteres. 2°" ed. 2 Thlr.
Dr. Kaiser, Deutschlands Schmetterlinge, 2 Bände, halb franz. geb. ganz
neu, 8 Thlr.
Dr. G. Kraatz.
ß
w
Vorstand des Vereins.
Vorsitzender, Dr. G. Kraatz, Oberwasserstrafse 11.
Stellvertreter, Prof. H. Schaum. Obcrwallstrafse 3.
Schriftführer, Dr. Friedrich Stein, Köpenickerstrafse 75.
Rechnungsführer, Walde mar Fuchs. Unter den Linden 8.
(In Stellvertretung des Herrn H. Scliirmer.)
Bibliothekar, Dr. Friedrich Stein, Köpenickerstrafse 75.
Auszug aus den Statuten.
Der Zweck des Berliner entomologischen Vereins ist: durch
die Herausgabc einer periodischen Zeitschrift die wissenschaftliche
Kenntnifs der Entomologie zu fördern und durch wöchentliche Zu-
sammenkünfte der Berliner Mitglieder einen regen Verkehr zwischen
denselben zu erhalten. — Die Anlegung einer Vereinssammlung von
Insecten findet nicht statt.
Auswärtiges Mitglied des Vereins kann ein jeder werden,
welcher sich für die Förderung der Entomologie interessirt und sich
bereit erklärt die Vereinsschrift zu halten ; die Aufnahme Auswärtiger
erfolgt, sobald dieselben dem Vorsitzenden oder einem der Berliner
Mitglieder ihre Geneigtheit zum Beitritt und zum Halten der Vereins-
schrift mitgetheilt haben und alsdann in einer der Sitzungen des
Vereins zum Mitglicde vorgeschlagen sind, ohne Einspruch von Seiten
der Majorität der Versammlung.
Für die Ausfertigung des Diplo ms sind 10 Sgr. zu entrichten.
Für die auswärtigen Mitglieder des Vereins innerhalb des
deutsch - österreichischen Postverbandes beträgt der Jahresbeitrag
2 Thlr. 10 Sgr., wofür denselben die Zeitschrift franco zugesendet
wird. Da die Uebersendung dieser Summe vielleicht für Manchen
weniger bequem ist, wird der Beitrag von denjenigen Herren mittelst
Nachnahme von der Post eingezogen, die ihn für das laufende Jahr
nicht praenumerando eingesandt haben.
Für die französischen Mitglieder beträgt der Jahresbeitrag 9 francs,
wofür die Hefte franco nach Paris gesendet werden.
Der Preis der durch den Buchhandel zu beziehenden Exemplare
der Zeitschrift beträgt 3 Thlr. für den Jahrgang; die früheren
Jahrgänge werden vom Vereine für den Preis von 2 Thlr., das Beiheft
zum 5ten Jahrgang (enth. Revision der europäischen Otiorhynchus-
Arten von Dr. Stierlin) für 1^ Thlr. abgiegeben.
ys
Gedruckt bei A. W. Schade in Berliu . Stallschreiberstr. 47.
^
Berliner
Entomolog^ische Zeitschrift.
Herausgegeben
von dem
Entomologiscben Vereine in Berlin.
/
Achter Jahrgang. (1864.)
Drittes und viertes Vierteljahrsheft.
(Hierzu 3 lithographirte Tafeln.)
Redacteur: Dr. G. Kraatz.
Berlin, 1864.
Nicolai' sehe VorJagsbuchhnndlurig
(in Commission).
Der Unterzeichnete wünscht seine, in 3 Schränken, zusammen mit 86
Schubladen aufgestellte, gut gehaltene Käfersammlung nebst Dubletten,
zusammen 6400 Arten, in circa 25000 Exemplaren zu verkaufen; nähere
Mittheilungen und Catalog durch Dr. Kraatz und
Dr. Nebel in Friedberg (Gr. -Herzogt. Hessen).
Eine gut erhaltene Sammlung von 4000 europäischen Käferarteu
(die schwerer bestimmbaren Micro - Coleoplera vorherrschend und vom Un-
terzeichneten revidirt) soll im Ganzen für 200 Tlilr. fortgegeben, oder, falls
sich sofort kein Liebhaber findet, nach Familien, Gattungen und Arten ver-
kauft werden; letzteres in der Weise, dafs, nach Einsicht des Sammlungs-
Catalogs der Reflectirenden , ein Durschnittspreis für das Hundert neuer
Arten gestellt wird. Besonders reich sind die Rüsselkäfer; 100 Apion-,
100 Otiorhynchus-, 50 Bruchus-, 27 Gymnetroti- Arten etc. Aus den Du-
plis sollen 80 Otiorhynchus (150 Ex.) für 5 Thlr., SO Apion- (160 Ex.) für
3Thlr., 40 Bruchus (90 Ex.) für 3 Thlr., 12 Sitones (30 Ex.) für f Thlr.
abgegeben werden. Weitere Mittheilungen giebt Dr. G. Kraatz.
Europäische, namentlich griechische und Pyrenäen -Käfer (»35 — 70
meist seltenere Arten in 100-120 Ex. für 3—4 Thlr., 90 Arten in 170—190
Ex. für 7 Thlr., sind preiswürdig abzugeben bei
H. Tieffenbach in Berlin, Elisabeth -Ufer 35.
Europäische Käfer sind bei dem Gefertigten sowohl im Tausche als
gegen ßaarzahlung billigst zu beziehen. Die Bestimmung ist richtig, die
Conservation vorzüglich.
L. Miller in Wien,
Laudstrafse, Gärtnergasse No. 20.
Eine gut erhaltene Sammlung europäischer Schmetterlinge von
2146 Arten und 8322 Exemplaren, auf das sorgfältigste behandelt, in vier
schönen Schränken mit 93 Kästen ist zu verkaufen. Nähere Auskunft er-
theilen F. Schmidt & Co. in Gera.
Eine bedeutende Anzahl brasilianischer Schmetterlinge sind sowohl ein-
zeln, als auch in kleineren Abtheilungen zu verkaufen bei G. Abich in
Dransfeld (Hannover). Näheres durch Oberlehrer Dickore in Giefsen.
L. F. Maske's Antiquariat in Breslau ist beauftragt, gegen Ein-
Sendung des Betrages zu verkaufen:
Stettiner entomologische Zeitung. Jahrg. 1—25. (1840 — 64.) 1—23
in Halbleinwand gebd. Ladenpreis 75 Thlr. für 40 Thlr.
The entomologist's annual for 1855, 56, 57, 59, 60. Mit col. Kupfern.
Cart. für 2^ Thlr.
Die Vereinsbeiträge etc. können seit Januar d. J. von allen
preufsischen Postanstalten durch Posteinzahlung, für welche
nur ] Sgr. zu entrichten ist, demVereine übermittelt werden;
ein Begleitbrief ist weder nöthig, noch zu bezahlen.
Revision der Zabroideii
von
H. S c h a u m.
k^eit (lern Erscheinen von Zimmermann's klassischer Monographie
im Jahre 1831 liat die Gruppe der Zahroiden einen so erhebli-
chen Zuwachs an Arten erhalten, dafs eine neue Revision des ge-
samnilen Materials wünschenswerth erscheint. Ich habe für diese
Arbeit aufser meiner eigenen und der Königlichen Sammlung in
Berlin, welche die Zimmermann'schen Typen enthält, auch die sehr
reiche Sammlung des H. Baron v. Chaudoir benutzen können, und
durch die Mittheilungen der H. Reiche, Fairmaire und Bonvouloir
die in Algier entdeckten Arten kennen gelernt, so dafs ich mit Aus-
nahme von Eutrocles congener Zimm. und Zabrus rolunda-
tus Ramb. sämmiliche bisher bekannt gewordene Zahroiden selbst
untersuchen konnte.
Zimmermann unterscheidet unter den Zahroiden bekanntlich 5
GaUungen: Eutrocles^ Zabrus^ Pelor, Polysitus und ^co-
rius, und innerhalb der Gattung Zahrus wieder sieben Gruppen
(conf. Lacord. Gen. d. Col. I. S. 331 Note). Eutroctes ist durch
die Sculptur der Flügeldecken, die keine regelmäfsigen Streifen oder
Punkireihen haben, und durch den einwärts gebogenen Zahn an der
Spitze der vier hintern Schienen beim Männchen charakterisirt. In
neuern Schriflen wird für dieselbe öfters der Name P e lobalus
Fisch, gebraucht, Fischer hat aber unter diesem Namen Peloba-
ius Stevenii {=z P elor hlapuides)^ P. Trinii {Zahrus)^ P,
Adamsii und P. Fussii {Eulr. aurichalceus cf et $) verei-
nigt, so dafs Pelobatns nicht speciell Eutroctes^ sondern der alten
Gattung Zabrus Clairville entspricht, und als Synonym von die-
ser zu betrachten ist.
Zimmermann kennt 2 Arten von Eutroctes: aurichalceus
{Blaps aur. Ad.) und congener n. spec. — Seitdem sind viele
Berl. Entomol. Zeitschr. VIII. |2
172 Schaum:
neue hinzugefügt: Pelob. heros. cosl ipennis^ ckalcetts . an-
reohis, higubi'is durcli Fal d c rman n, Etitr. oxygonns, pun-
ciipennis \i\\i\ laevigattis durch Ch a iidoi r, E.moeslus durch
Küster. ') Ich habe gegenwärtig gegen 40 Stück Eulrortes vor
mir, und darunter, mit Ausnahme des E. congener Zinim., typi-
sche Exemphire von allen aufgestellten Arten; die Untersuchung
derselben ergab, dafs P. aureolus^ lugubris , chalceiis und co-
stipennis Fald. nur auf Farben, Geschlechts- und ganz geringfü-
gige Sculpturvcrschiedenheiten einer Art gegründet sind. Bei die-
ser Art, für die ich den Namen chalcens beibehalte, sind die Flü-
geldecken grob und verworren gerunzelt, und grob und unregclmäs-
sig punktirt. Die Runzeln bilden gewöhnlich 2 — 3, besonders bei
den matteren Weibcbcn deutliche hervortretende Längskiele, und
die zwischen den Runzeln befindlichen Punkte fliefsen auch stellen-
weise zu Längslinien zusammen. Das Halsschild ist an den Seiten
nur wenig gerundet, nach vorn wenig mehr als nach hinten ver-
engt, mit zwar wenig vorstehenden, aber etwas spitzen Vorderecken.
Die Flügeldecken sind vorn merklich breiter als das Halsschild,
bauchig und hochgewölbt, die Exemplare messen alle 9 — 9^ Lin.
P. aureolus ist auf dunkelbronzefarbene Männchen, P. costipen-
nis auf eben solchen Weibchen, P. lugubris auf schwarze Ex-
emplare mit sehr verworrener und P. chalcens auf eben solche
mit minder verworrener Sculptur aufgestellt. Die Art scheint nur
am Südabhange des Caucasus vorzukommen.
Die übrigen Eulrocten haben Punkte auf den Flügeldecken, die
sich mehr oder weniger deutlich in Reihen ordnen, und der Grund
ist nur schwach oder gar nicht gerunzelt. Ich unterscheide unter
denselben vier Arten.
Eutroci es o.rijgonus Chaudoir durch die lang vorge-
zogenen Vorderecken des Halsschildes von allen Eulrocten
unterschieden. Das Halsschild ist etwas länger als bei den folgen-
den Arten, an den Seiten nur wenig gerundet, nach vorn nur we-
nig verengt. Die Flügeldecken sind vorn wie bei chalcens merk-
lich breiter als das Halsschild, etwas minder bauchig und mit Punk-
ten bedeckt, die sich ziemlich deutlich in Reihen ordnen. 9 Linien
lang, bei Kuiais am Südabhange des Caucasus von Chaudoir ge-
sammelt.
E. heros (Pel. heros Fald.) hat in beiden Geschlechtern eine
' ) Für die näheren Citale kann auf Marseul's Catalog verwiesen
werden.
Revision der Zahroiden. 173
gestrecktere Gestalt, namentlich längere Flügeldecken als chalceus,
das Halsschild ist an den Seiten mehr gerundet, vorn etwas schmä-
ler als hinten, und hat ganz ahgerundete Vorderecken, die
Oberfläche desselben ist auf der Milte rissig, aber kaum punktirt.
Die Flügeldecken sind vorn wenig breiler als das Halsschild und
haben einsehr kleines vors tehen des Zahn eben an der Schul-
terecke; sie sind dicht punktirt, die Punkte verworren und der
Grund schwach runzlig; auch beim Weibchen ohne erhöhte Linien.
Die beiden mir vorliegenden typischen ExemJ^are sind tief schwarz
und messen 10 Linien.
E. aurichalceus (Blaps atiric/i. Adams, ^ Pel.Adüm-
sii Fisch., $ Pel. Fnssii Fisch ), die bekannteste, und eine, wie
es scheint, über den ganzen Caucasus verbreitete Art, hat ein nach
vorn deutlich verengtes Halsschild mit abgerundeten Vorder-
ecken. Die Flügeldecken sind vorn nur wenig breiter als das Hals-
schild, erweitern sich aber etwas nach hinten; sie sind mit Punk-
ten bedeckt, die sich ziemlich deutlich in Reihen ordnen, und zei-
gen beim Weibchen meist drei schwach erhabene Längslinien. Von
dieser Art vermag ich weder den E. moest^is Küsl., von dem ich
vier von M. Wagner gesammelte Exemplare besitze, noch den E.
punctipennis Chaud. genügend zu unterscheiden. Die Punkti-
rnng der Flügeldecken ist bei beiden, besonders aber beim zweiten,
feiner, die Flügeldecken sind ein wenig gewölbter, die drei Längs-
linien auch beim Weibchen kaum erkennbar; irgend einen positi-
ven plastiscben Unterschied vermag ich aber nicht aufzufinden. Die
Gröfse schwankt zwischen 7 — 8y Linien. Der mir unbekannte E.
congener Zimm. ist vielleicht eine ebenfalls hierher gehörige Form,
da ihn Zimmermann selbst (S. 66) für identisch mit Pel. Adam-
sii Fisch, hielt, der meiner Meinung nach das Männchen von auri-
chalceus ist. Chaudoir (Car. de Cauc. 152) verbindet ihn mit E.
heros; keinenfalls ist er, wie Lacordaire angiebt, mit cosiipen-
nis Fald. einerlei.
Bei E. laevigatus Chaud., den ich, weil der Name schon an
einen Zabrus vergeben war, aciculalus nenne, sind die Flügel-
decken im männlichen Geschlechte viel glatter als bei anrichalreus,
und die Sculptur derselben besteht nicht in deutlichen, dicht ste-
henden Punkten, sondern in kleinen, kurzen Rissen, die sich beson-
ders innen zu Längsreiben ordnen; bei den Weibchen sind drei
Längskiele wie gewöhnlich beim Weibchen von qurichalceus vor-
handen, die Zwischenräume sind aber nicht regelmäfsig punktirt,
sondern bilden verworrene, wenig zahlreiche Runzeln, die sich hier
12*
174 Schaum :
und da zu zwei unregelmäfsigcn Linien ordnen. Trotz dieser nicht
unerheblichen Verschiedenheit der Scniplur und der meist geringe-
ren Gröfse von nur 7 Linien ist E. acicnlatus doch vielleicht
auch nur Varietät von mirirhalcens, worüber weitere Beobachtun-
gen zu entscheiden haben. E. aciculatus ist von Chaudoir in
Menge in Inieritien gesammeil worden.
L Die erste Gruppe von Zahrus charakterisirt Z. durch ein
hinten tief ausgerandetes Halssehild mit -weit hinausragenden Hin-
tereckeu; die Arten derselben sind alle im südwestlichen Europa
einheimisch. Z. kannte deren 6, vier mit abgerundeten Hinterecken
des Halsschildes: Z. obesus Dej., Z. gravis T)ej , Z. dentipes
2j. (= silphoides Dej.). Z. murgiiiicollis Dej., und zwei mit
spitzen Hinterecken: Z. in flatus Dej. und curlus Dej. — Von
den Arten mit abgerundeten Hinterecken ist der in den Pyrenäen
einheimische Z. ohesus die bekannteste; Z. marginicollis^ zur
Zeit in den Sammlungen noch sehr seilen, ist durch breit und lioch
aufgebogenen Seitenrand des Halsschildes und die weil über die
ausgerandele Basis hinausragenden Hinterecken desselben sehr aus-
gezeichnet, Z. gravis und silp hoides, beide aus dem centralen
Spanien, sind einander aufserordentlich ähnlich; die wein'gen mir
vorliegenden Exemplare des letzteren weichen allerdings durch ge-
ringere Gröfse und etwas kürzere und schwächer gestreifte Flügel-
decken von gravis ab, zur Entscheidung, ob dies specifische oder
individuelle Unterschiede sind, ist aber ein gröfsercs Material als das
mir vorliegende, und nähere Angaben über das Vorkommen der bei-
den Thiere erforderlich.
An die Arten dieser Gruppe mit abgerundeten Hinterecken des
Halsschildes reihen sich die von Rambur beschriebenen, in Andalu-
sien einheimischen Z. rolundalus, Z. rotundicollis^ den ich,
weil der Name schon früher von Menetries vergeben war, crepi-
doderus nenne, und Z. ambignus, bei denen aber die Basis des
Halsschildes kaum noch ausgerandet ist und die Hinterecken nur
sehr w^enig vortreten. Z. ambiguus weicht von crepidoderus
nur durch etwas breiteres und hinten weniger verengtes Halsschild
und die etwas weniger aufgebogenen Seiten desselben ab; die
Selbstständigkeit der Art ist damit noch nicht genügend festge-
stellt; Z. roftmdalus, der mir unbekannt ist, wird von Rambur
selbst als eine zweifelhafte Art bezeichnet. Es sind daher weitere
Nachforschungen in Andalusien anzustellen, um zu entscheiden, ob
die dort vorkommenden Zabren mit abgerundeten Hinterecken drei,
zwei oder eine Art bilden.
Revision der j£a6roiden. 175
Den Arten mit spitzen Hinterecken (Z. in flatus Dej. und
curtus Dej.) ist eine neue Art aus Guadarama, Z. neglectus,
hinzuzufügen, die dem Z. curlus zwar sehr ähnlich, aber durch
deutlich vortretende Vorderecken und kürzere Flügeldecken unter-
schieden ist. Dagegen ist weder Z. curl oides Chaud. (Bull, de
Mose. 1837) noch der auf ein einzelnes Weibchen gegründete Z.
pyrenaeus Fairm. et Lab. (Faun, frauc.) von curtus verschieden.
Z. neglectus: prothorace subquadruto^ postice utrintjue obso-
lete impresso laleribustjue punctato, prolhoracis angulis anticis sub-
porrectis, posticis porrectis acutis. — Long. 5 liu.
Dem Z. curtus Dej. sehr ähnlich und von Dejean mit ihm
vermengt. Es genügt, hier die Unterschiede anzugeben. Die Quer-
naht, die das Kopfschild von der Stirn trennt, ist nicht so tief, die
Eindrücke zwischen den Augen sind noch kleiner, das Halsschild
ist nach vorn etwas weniger gerundet, vorn etwas mehr ausgeraa-.
det, die Vorderecken treten viel stärker vor und sind weniger ab-,
gerundet, die Hinterecken ragen noch etwas mehr hervor, die Ober-
seite ist hinten stärker der Quere nach niedergedrückt und jeder-
seits mit einem deutlichen Grübchen versehen, hinten und an den
Seiten etwas stärker punktirt. Die Flügeldecken sind ein wenig
kürzer, die Schultern stehen etv\'as mehr vor und bilden eine schär-
fere Ecke. Alles Uebrige wie hei curtus.
In Guadarama. Die von Dejean erwähnten spanischen Exem-
plare des curtus gehören zu dieser Art.
Aufserdem sind aber noch, insofern sie eine ausgerandete Basis
und spitze Hinterecken des Halsschildes haben, zwei in Spanien oin-
heimische Arten, Z. angustatus Rambur und Z. co7istrictns
Graells hier einzureihen, obwohl sie im Habitus sehr erheblich so-
wohl von den typischen Arten der Gruppe als unter sich ab-
weichen.
Bei Z. tmgttstatus, der in Andalusien vorkommt, ist das
Halsschild hinten stark verengt, und bat ebenso wie die gestreck-
ten, wenig gewölbten Flügeldecken nur einen sehr schmalen seitli-
chen Rand; übcrdcm ist der Hinterrand des Halsschildes fast ge-
rade, die Hinterecken desselben sind zwar spitz, ragen aber kaum
über den Hinterrand hinaus.
Z. constric lus Graells aus Guadarama, der ein hinten deut-
lich ausgerandeles Halsschild mit spitzen über die Basis hinausrei-
chenden Hinlerecken besitzt, erhält durch seinen flachen Körper,
das an den Seiten vorn gerundete, hinten verengte Halsschild, und
die weit vortretenden, wenn schon abgerundeten Vorderecken ein
von den andern Arten sehr abweichendes Aussehen.
176 Schaum :
II. Alle folgenden Gruppen üaben ein iiinteu abgestutztes Hals-
schild. Die zweite wird dui'cli einen vortretenden Zahn der Scliul-
terecke von der 4ten Gruppe unterschieden, mit der sie ein hinleii
nicht verengtes Halsschild gemein hat; sie enthält bei Z. nur Z.
crassus Dej. und laevigalus Zimni. aus Teneriffa, erhält aber
einen erheblichen Zuwachs durch eine Anzahl in Algier enldeckter
Arten, die zum Theil auch habituell denen von Teneriffa sehr ähn-
lich sind (Z. laevicollis m. dem laevigatus)^ zum Theil aber
durch ihren kurzen gewölbten Körper sehr den Arten der vierten
Gruppe (graecus, Fonienayi etc.) gleichen. Diese algierscheu Ar-
ten sind:
Z. semipunctalus Fairm. (Annal. de la soc. ent. de France
1858. p. 773), 5 — 6 Linien lang, von kurzer gewölbter Form, wie
Z. graecus, mit ganz punklirlem Kopf und Halsschild, und noch
4)esonders dadurch ausgezeichnel , dafs das Halsschild vor der Mitte
noch völlig so breit ist als hinten.
Z. dislinctus Lucas (Expl. de l'Alg. p. 63) =: Z. rofnndi-
coltis Fairm. (Annal. de la soc. ent. 1S5S. S. 773), ebenfalls von
kurzer und gewölbter Form, das Halsschild ist hinten niclit
breiter als die Basis der Flügeldecken, die Seiten dessel-
ben sind hinten ein wenig abgellacht, die Hinterecken scharf recht-
winklig, die Scheibe glatt, die Basis ziemlich dicht punktirl, auch
am Vorderrande stehen einige feine Punkte, längs des Vorder-
randes verläuft eine ziemlich tief eingedrückte, in der
Mitte nicht unterbrochene Linie.
Z. contractus Fairm. (a. a. O. S. 774), dem vorigen aufser-
ordenllich ähnlich, aber gewölbter, namentlich hinten, und etwas
kürzer, die Flügeldecken sind stärker gestreift. Das Halsschild wie
beim vorigen. Die Selbsisländigkeit der Art ist nicht ganz ver-
bürgt, ich konnte nur ein Pärchen in der Sammlung des H. Reiche
vergleichen.
Z. ovalis Fairm. (a. a. O. S, 775), dem distinclus ähnlich,
aber das Halsschild ist länger, hinten breiter als die Basis der
Flügeldecken, an den Seiten weniger abgellacht und hat mehr
abgerundete Hinterecken, die eingedrückte Linie längs des
Vorderrandes ist in der Mitte ganz erloschen.
Z. laevicollis m. (Z. laevigalus Reiche Ann. de la soc.
cntoni. 1861. 363), 4^ Lin. lang, durch ganz glattes Halsschild aus-
gezeichnet, im Habitus dem Z. laevigalus Zimm. aus Teneriffa am
ähnlichsten.
Revision der Zabroiden. 177
Ferner gehört in diese Gruppe Z. flavangulus Chcvr. := sil-
phoides Zimni. aus Portugal (s. u. No. 7.)
Einen sehr deutlich vorlretcuden Zahn au der Schuiterecke und
ein hinten nicht verengtes Halsschild besitzt auch Z. sublaevis
!\lenetr. (Ins. rec. au Balcan) aus der asiatischen Türkei, den ich
deshalb hier auschliefse, obwohl er durch seinen flachen Körper und
seine Sculplur sehr erheblich von den vorhergehenden Arten ab-
weicht. Das Halsschild ist am Hinterrande völlig so breit als in
der Mitte, und von der Mitte ab nur schwach nach vorn verschmä-
lert; es isl flach und auf der ganzen Oberfläche punklirt, hat einen
feinen Seileni'and, ohne Abflachung der Seiten und rechtwinklige
Hinterecken; die Flügeldecken sind vorn genau so breit wie die
Basis des Halsschildes, fast gleichbreit, sehr flach und nicht von
Streifen, sondern von Reihen sehr feiner, dicht aneinander gerück-
ter Punkte durchzogen; die Schullern sind rechtwinklig mit einem
kleineu Vorsprung, der ein wenig neben den Hinterecken des Hals-
schildes hervortritt.
in. Die dritte Gruppe ist von Z. auf Z. pinguis (Hoffmsg.)
Dej. aus Portugal errichtet, und wird durch weit vorspringende
spitze Vorderecken des Halsschildes charakterisirt. Wir haben in-
dessen jetzt auch in der ersten Gruppe Arten nnt vortretenden,
wenn auch nicht geradezu spitzen Vorderecken {Z. neglecltts und
( onslricttis) kennen gelernt, so dafs die dritte Gruppe in dieser
Beziehung nicht so bestimmt abgegränzt ist, als Z. annahm. Eine
neue Art, die wie pifiguis spitz vortretende Vorderecken des Hals-
schildes, aber eine gestrecktere Form als dieser hat, ist:
Z. Seidlitii: aler, parum convexus ^ prolhorace elylrisque
valde marginal is, iltiiis angtdis posticis reclis. — Long. 6^^ — 7 lin.
Schwarz, das Männchen glänzend, das Weibchen malt. Der
Kopf ist breit, glatt und hat zwei punktförmige Eindrücke zwischen
den Augen. Das Halsschild ist fast doppelt so breit als lang, vorn
gerade abgestutzt mit stark vortretenden, aber wenig scharfen Vor-
derecken, an den Seilen nach vorn zu etwas verengt, vor den Hin-
lerecken sehr schwach ausgeschweift, die letztern fast etwas spitz-
winklig, der Hilllerrand leicht ausgerandct, die Oberfläche ziemlich
gewölbt, vorn und besonders hinten der Quere nach deutlich ein-
gedrückt, der Seilenrand durch eine flache Vertiefung von der ge-
wölbten Mitte abgesetzt und stark aufgebogen; die Mitte isl glalt,
von einer deutlichen Längslinie durchzogen, die abgeflachten und
etwas vertieften Seiten sind fein und dicht punklirt, der Uinlcrrand
178 Schaum:
und in geringerem Grade auch der Vorderrand in der Mitte mit
feinen Längsrissen bedeckt, die Flügeldecken sind kaum breifer als
das Halsscbild, wonig gewölbt, liaben scharfe Schulterecken und ei-
nen breiten, stark aufgebogenen Seitenrand, die Streifen sind mas-
sig stark, schwach punktirt; am 9ten Streifen stehen zahlreiche
kleine, wenig tiefe Augenpunkte. Die Unterseite ist glatt, nur die
Seilen des Bauches etwas runzlig, das Analsegment hat in beiden
Geschlechtern jederseits zwei eingestochene Punkte.
Die Art ist in Guadarrama einheimisch und von H. G. Seidlitz
in Mehrzahl gesammelt; sie ist in manchen Sammlungen als margi-
nicoUis Dej. bestimmt, mit dem sie aber gar keine Aehnlichkeit hat.
IV. Zimmermann's vierte Gruppe entliält eine Anzahl nahe
verwandter hochge^völbter Arten aus dem Südosten von Europa,
bei denen das Halsschild an der Basis erweitert ist und ziemlich
die Breite der Flügeldecken hat, und bei denen der Seitenrand der
Flügeldecken mit dem Basalsaume eine scharfe rechtwinklige Schul-
lerccke, aber kein vorspringendes Zähncheii, wie in der 2ten Gruppe,
bildet. Zimmermann unterschied 5 Arten: Z. giaecus Dej. (mit
dem Z. puncticollis ]lra\\i einerlei ist), Z. intermedius 7j'\mm.,
Z. convexus Z., Z. incraasalus Germ.. Z. rohustus Ziram.
(== Fontenayi Dej.).
Nach Vcrgleichung eines sehr reichen Materials vermag ich aber
Z. intermedius und convexus nicht für besondere Arten, son-
dern nur für Varietäten des graecus zu halten. Z. inl ermedius
weicht nach Z. selbst nur durch rothbraane Beine und die in der
Mitte auf eine weitere Strecke unierbrochene Reihe der Augenpunkte
am 9ten Streifen ab. Ich finde den letzteren Unterschied nicht con-
stant, dagegen sind alle meine Stücke des intermedius kaum 6 Li-
nien lang, während Z. graecus 7 Linien rnifst. Z. intermedius bil-
det den Uebeigang zu convexus Zimm., der 5 — 6 Linien lang und
aufser rölhlichen Beinen auch einen röthlichen durchscheinenden
Seitenrand des Ilalsschildcs hat. Z. convexus macht allerdings
einen eigentliümlichen Eindruck und variirl auch seinerseits stärker
als die Stammform des graecus in der Zahl der Punkte auf dem
Ilalsschilde, in der Stärke und Punkliiung der Streifen auf den Flü-
geldecken und selbst etwas in der Breite des Halsschildes, es ist
mir aber nicht gelungen, irgend einen [)osiliven Unterschied von
graecus zu ermitteln. Ich belrachle jetzt auch den durch sehr
feine Streifen ausgezeichneten Z. sublilis Schaum (Berl. Entom.
Zeitschr. 1862. 108) als eine Abänderung des cotwexus, da ich alle
Uebergänge zu dem stark gestreiften typischen Stücke vor mir habe.
Revisioji der Zabroiden. 179
Z. conve.vus kommt vorzugsweise auf den griechischen Inseln vor,
und z^var scheinen die verschiedenen Insehi ihre besondere Formen
zu haben. Die Exemplare von Corfu sind meistens stark punktirt-
gestreift, die von Kreta ziemlich stark gestreift aber fast ohne Punkte
in den Streifen, die von Naxos haben schwache Punkt streifen, fast
wie snbtitis, und es sind hei ihnen nicht blos die Seilen, sondern
auch der Vorder- und Ilinterrand des Halsschildes roth. Exemplare
von Euboea und Rhodus haben ein ungewöhnlich breites Halsschild
und die Flügeldecken sind etwas mehr nach hinten verschmälert,
die von Euboea haben kaum 5, die von Rhodus 6 Linien Länge.
Mit Z. gi'aecus nahe verwandt, aber specifisch verschieden
ist dagegen Z. validus Schaum (Berl. Ztschr. 1862. 107). Er ist
7 — 8 Linien lang, der aufgebogene Seitenrand des Halsschildes ver-
schwindet hinten ganz und die Hinterecken desselben sind abgerun-
det. Die Flügeldecken haben einen schmälern Seitenrand, der vorn
nach oben emporsteigt und mit dem Basalrande eine fast in Form
eines Zähnchens vortretende Schulterecke bildet, während der ziem-
lich breite Seitenrand des grnecus vorn nicht nach oben emporsteigt,
und mit dem Basalrande eine scharf recht winklige Schulterecke bil-
det. Während sich daher bei graecus die scharfen Schullerecken
(licht an die rechtwinkligen Hinterecken des Halsschildes anlegen,
ist bei validus ein kleiner Winkel zwischen den Schultern und den
abgerundeten Hinterecken des Halsschildes sichtbar.
Zwei mit Z. graecus ver^vandle und wie dieser hochgewölbte
aber länger gestreckte Arten der 4len Gruppe sind ferner noch Z.
punct iventris nov. spec. aus Griechenland und Z. damascenus
Reiche aus Syrien.
Z. puncl Ivenir is: supra picens, suklits J'errugineus, prolfto-
race öasi apiceque piinclaio, sublilUer murginalo, coleopteris suhcy-
lindricis, punclalo- slriatis, abdominis segmenlis 3o, 4o et 5o serle
punciorum mullorum piligerorum transversa. — Long. 6 — 7 lin.
Viel schmäler als Z. graecus^ an dem feinen Seitenrande des
Halsschildes und den Querreihen zahlreicher borstentragender Punkte
auf den Hiulerleibsringen leicht kennilich. Die Oberseile ist pech-
braun mit etwas Bronzeglanz, die Unterseite, die Oberlippe, die
Taster, die Fühler imd die Beine sind rothbraun. Der Kopf
ist glatt, die Eindrücke zwischen den Augen sehr klein und
schwach. Das Halsschild ist schmäler als bei graecus, nach vorn
weni-cr verengt als bei diesem, und hat abgerundele Vorder- und
abgerundete rechtwinklige Hinlerei^ken, die Oberfläche ist am Hin-
terrande, an den Seiter» und am V^orderraude punktirt, an der Basis
180 Schaum:
jederseits mit ciiieiii sehr schwaclicu Eiiiiiriicke verschon, der auf-
gebogene Seileniand ist fein und schmal. Die Flügeldecken sind
schmäler als die des graectis, und daher minder kurz, vorn so breit
als die Flügeldecken, fast gleichbrcit, slark gewölbt, tief geslrcift,
in den Streifen mehr oder weniger deutlich punktirt, der abgckürzle
Sculellarslreif ist ziemlich long, die Augenpunkie am 91eu Streifen
stehen in der Mitte weitläufig, der Seilenrand wird vorn schmäler
und bildet mit dem Basalrande eine fast rechtwinklige Schulterecke,
l^as Prostcrnum ist glatt. Die ersten Ilinlerleibsringc sind an den
Seiten runzlig, der 3te, 4te und öle führt eine Querreihe von 8 —
12 borsteniragenden Punkten, wie sie sonst bei den Arten der 6ten
Gruppe und bei Volysilus furclus Z., aber nicht in der 4ten Gruppe
angelrolfcn wird. Das letzte Segment hat beim Männchen jeder-
seits mehrere, meist nicht ganz rcgelmäfsige, dicht aneinander ge-
rückte, beim VV^ei heben zwei nahe bei einander stehende Punkte je-
derseits.
In Griechenland von Dr. Knieper entdeckt.
Z. damascenus Reiche (Ann. de la soc. eulom. 1S56. S, 64)
ist dem punctiventris in Gröfse, Form und Färbung sehr ähnlich,
das Ualsschild ist aber mehr nach vorn verengt, der Seitenrand des-
selben viel stärker und durch eine tiefere Rinne abgesetzt, die Uin-
lerwinkel sind rechtwinklig und kaum abgerundet, die Oberlläche
hinten nicht gerade dicht punktirt, mit einem deutlichen Grübchen
jcderseils, vorn fast glatt, l^ie Flügeldecken sind vorn etwas breiter
als die Rasis des Halsschildes, reichlich doppelt so lang als dieses,
gewölbt, lief gestreift, in den Streifen aber nicht eben deutlich
punktirt, der abgekürzte Scutcllarsfreif ist nur halb so lang als bei
jmnclivenfris, der aufgebogene röt bliche Seitenrand wird vorn nicht
schmäler, und bildet mit dem Basalsaume eine scharf rechtwinklige,
neben den Hlntcrecken des llalsschildes vortretende Schulterccke.
Das dritte bis fünfte Hintericibssegmcnt hat nur vier Punkte,
das letzte beim Männchen jederseits einen, beim Weibchen zwei
weit auseinander stehende Punkte. Die Diagnose der Art wäre
so zu fassen: snpra piceus, suöltis ferrugineus^ prolftorace anlice
laevi , forlius marginato, coleopletis snbciflindricis, punclato-strla-
lis, abdominis Segment is So, 4o et 5o piinctis paticis ptligeris. —
Long. 6| — 7 lin. — Aus Syrien.
Z. helopioides Reiche (a. a. O. S. 65), auf ein einzelnes
Weibchen aus derselben Gegend gegründet, stimmt in allen Rezie-
hungcn mit damascenus übercin, imr sind die llinterecken des llals-
schildes etwas mehr abgerundet als bei einem andern mir vorliegeu-
JRevision der Zabroiden. 181
den Weibchen des damuscenus. so dafs das Halsschild etwas ver-
engt erscheint. Ich kann in diesem Stücke nur eine individuelle
Abweichung erblicken, zumal da ich ähnliche Abweicliungen in der
Form des Halsschildes bei den Weibchen von segnis beobachtet habe.
In der Bildung des Halsschildes und der Schultercckcn schliefst
sich noch eine neue Art, Z. seriutoportts^ der vierten Gruppe
an, die aber durch ihren Ilachen Körper und ihre Scuptur einen
von den typischen Arien derselben sehr verschiedenen Habitus
erhält.
Z. seriat oporus: niger^ prolhorace anlroi-suni subatigtistalo,
angidis posdcis reciis, elytris plerumque ctipreo-aeneis, paruni con-
vexis, serialim foveolulis. — Long. 6 lin.
Schwarx, niäfsig glänzend, die Flügeldecken meist ganz oder
doch am Rande bronzefarben , wie bei den Enlroclen. Der Kopf
ist glatt, die Eindrücke zwischen den Augen sind klein und rund-
lich; die Augen ziemlich flach. Das Halsschild ist an den Seiten
hinten fast gerade, von der Mitte ab etwas nach vorn verengt, die
Vordereoken treten ein wenig vor, die Hinlerccken ziemlich scharf
i'cchtwinklig, der Seilenrand ziemlich dick, die Oberfläche wenig
gewölbt, am Vorderrande und in der Mille des Hinterrandes schwach,
an den Seiten dichter und runzlig punktirt mit schwach angedeu-
teter Millellinie. Die Flügeldecken sind etwas breiter als das Hals-
schild, haben eckige Schultern und sind bis zum hintern Drittel
gleichbreit, sie sind wenig gewölbt und haben 7 Reihen grübchen-
förmiger Punkte, von etwas ungleicher Gröfse, eine achte Reibe klei-
nerer schwächerer Punkte verläuft nahe dem Seitenrande, zwischen
dieser und dem Rande steht an der Schulter und von der Mitte ab
bis zur Spitze eine Reibe tiefer, länglicher, züsammenfliefsendcr
Punkte, die den Augenpunkten der andern Arten entsprechen. Der
Grund der Flügeldecken ist besonders hinten etAvas lederartig. Die
Unterseile ist glatt.
In Armenien, von H. v. Chaudoir und Fairniaire mifgetheilt.
Ich kenne nur das Weibchen.
V. In der 5ten Gruppe Zimmermanns ist das Halsschild hin-
ten verengt. Z. kannte aus eigener Anschauung nur eine Art: Z.
caucasiciis Z., die ein viereckiges, hinten wenig verengtes Ilals-
schild mit rechtwinkligen Hinlerccken und cylindrische Flügeldek-
ken mit deutlichen scharfen Schulterecken hat, verband mit dersel-
ben aber nach Dejean's Beschreibung den Z. femomlus Dej. aus
Griecbenland, der ein an den Seilen stark gerundetes Ilalsschild mit
182 Schaum:
slumpfen abgerundeten Hinlerecken besitzt, und bei dem der Ba-
siilsaum der nacli vorn sich verschmälernden Flügeldecken ein klei-
nes, über den Seilenrand vorlrelendes Zähnohen bildet. Diese
Gruppe hat einen besonders greisen Zuwachs an Arien erhallen, die
alle in Grieclienlaiid und Vorderasien einheimisch sind, und die iu
der Form des Haisschildas sich bald mehr tlem femoraltis, bald mehr
dem caucasicus auschliefsen, bald in der Mitte zwischen beiden ste-
hen, die sich aber ziemlich heslimml in zwei Reihen sondern, je
nachdem der Basalsaum der Flügeldecken ein vortretendes Zähnchen
bildet oder nicht. Die Arien mit an der Schulter vortretenden Ba-
salsaum ') sind: Z.JemoratnsY)e].^ Z. asiat i cus (F elor asia-
ticus Lap. :zr Pelor ovipennis Chaud. *), nicht zu verwechseln
mit Zaörus ovipennis Chaud.), die beide im Habitus der Pelor-
Gruppc sehr ähnlich sind, Z. tum i Jus Reiche, der eine grofse
Aehnlichkeil mit Z. robuslus der vierlen Giuppe hat, Z. reflexus
Schaum und Z. hrevicoUis Schaum, Bei dem letzfern ist der
Zahn fieilich nur iu äufserst geringem Grade ausgebildet, und man
mufs denselben bei den andern Arten beobachtet haben, uui ihn hier
zu erkennen. Alle Arten dieser Reihe haben fein gesireifte F'lügel-
decken, die sich nach vorn etwas verschniälern und ein seillich ge-
rundetes Halsscliild mit stumpfwinkligen abgerundeten Hinterecken.
Die Arten der zweiten Reihe, bei denen der Basalsaum der
Flügeldecken nicht über den Seitenrand vortritt, lassen sich in fol-
gender Weise anordnen.
a. Das Halsschild an den Seilen gerundet, hinten deutlich
schmäler als in der Mitte, mit abgerundeten stumpfwinkligen Hin-
terecken. Flügeldecken mit abgerundeter Schulterecke.
Hierher gehöien:
Z. rotutidicollis Men. {= Cur amuniae Peyron sec. typ.)
aus Vorderasien und drei neue Arten. Z. rotundicollis hat in
der Form des Halsschildes einige Aehulichkeit mit den Arten der
ersten Gruppe, die noch dadurch erhöht wird, dal's die Hiuterecken
des Halsschildes ein wenig über den Hinterrand hinausragen. Die
neuen Arten sind :
Z. corpulenliis: convexus, piceus^ sublus ferrugineus. pro-
ihorace laleriins rolundalo, angidis poslicis oblusis^ antice poslice-
') Zimmermann kannte, keine dieser Arten, und konnte deshalb seine
zweite Gruppe lilos durch das vortretende Scluilterzähnchen unter-
scheiden.
') cl'. Berl. Ztschr. I. 141.
Revision der ZalroiJen. 183
(jjue pttnclalo, poslice tilrin^ue impresso, ebjlris amptis. slrinlis, striis
laevibiis. humeris rotundnlis. — Long. 6 lin.
Dem Z. rohindicoUis nahe verwaudf, aber eiwas gröfser, iu
den Flügeldecken breiter (namentlich im männlichen Geschlechl)
mit stumpfem Hinferecken, weniger aufgebogenem Seitenrande und
liefen Basaleindrücken des Halsschildes. Oben pechbraun, das Weib-
chen weniger glänzend als das Männchen, Unterseite, Oberlippe,
Taster, Fühler und Beine braunroth. Der Kopf ist dick, schwach
rissig, die Eindrücke zwischen den Augen klein und wenig tief.
Das Halsschild ist quer, an den Seiten gerundet, hinten nicht so
stark wie bei rotnndicollis verschmälert, sondern etwas breiter als
vorn, die Hinterecken stumpfwinklig abgerundet, die Oberfläche
niäfsig gewölbt, am Vorder- und Hinterrande punktirt, mit einem
schwachen hinlern Qnereindruck und einem tiefern Längseindrnck
jederseits, der Seitenrand schmal, hinten nicht stärker aufgebogen
und nicht mehr abgeflacht. Die Flügeldecken sind vorn viel brei-
ter als das Halsscbild, kurz, erst hinter der Mitte etwas erwei-
tert, gewölbt, haben einen feinen Seitenrand und abgerundete
Schulterecken; sie sind oben beim Männchen tief, beim Weib-
chen schwächer gestreift, ohne deutliche Punkte in den Streifen,
die Zwischenräume bei den Männchen gewölbt, beim Weibchen
flach. Die Seiten der ersten Hinterleibsringe sind sehr schwach
punktirt. Das Analsegmenl hat wie bei rolundicoltis im männli-
chen Geschlechte jederseits drei, im weiblichen zwei borstentra-
gende Punkte.
Ein Pärchen dieser Art wurde mir von Lederer mitget heilt.
Es ist von Kindermann entweder in Vorderasien, Syrien oder Rho-'
dus gesammelt worden.
Z. rufipatpis: convextts , nigro-piceus^ palpis rri/is , protho-
race iranstjerso, luteribiis roiundato, suhtiliter marginaio, atigulis po-
slicis subrotimdal is , 6asi sola parcius punctata, elytrls proftmde
strialis, suhtiliter inarginatis. — Long. 6 lin.
Ebenfalls dem Z. rotundlcollis ähnlich, aber gröfser, das Hals-
schild ist hinten weniger verengt, die Flügeldecken des Männchens
sind so bauchig wie die des Weibchens von rotundicollis. Der
Kopf ist glatt und hat zwei tiefe Grübchen zwischen den Augen.
Die Taster sind rostroth, die Fühler pechschwarz. Das Halsschild
ist an den Seiten gerundet, hinten nur wenig breiter als vorn, die
Hinterecken ziemlich abgerundet, und ragen wie bei rottindicollis
ein wenig über die Mitte des Hinterrandes hinaus, der Seitenrand
ist sehr fein und kaum aufgebogen. Die Oberfläche zeigt einea
184 Schaum :
sehr schwachen vordem und liintern Quereindruck, der vordere
liegt etwas vor der Mitle, und der von demselben begränzte vor-
dere Theil der Oberfläche ist ziemlich gewölbt und fast glalt, die
Mitte der Basis hinter dem hintern Quereindruck ist ebenfalls etwas
gewölbt, nur sparsam und fein punklirt, die Seiten der Basis sind
schwach ausgehöhlt, aber ohne deutlichen Läugseindruck, und
schwach runzlig punktirt. Die Flügeldecken sind vorn nur we-
nig breiter als die Basis des Halsschildes, fangen aber gleich hin-
ter den Schultern an sich zu erweitern, die Streifen sind (beim
Männchen) sehr tief, glalt, die Zwischenräume gewölbt, der Seiten-
rand ist sehr schmal und die Schulterecken sind nicht so abgerun-
det wie bei rohmdicollis und corpulenlus. Die Unterseite und die
Beine sind pechschwarz, die Episternen des Prosternum haben ei-
nige schwache Risse, die Seilen der Brust und der ersten Hinter-
leibsringe sind sehr schwach und zerstreut punklirt, der letzte Hin-
terleibsring hat bei dem einzelnen Männchen unsymmetrische Punkte,
einen auf der einen, zwei auf der andern Seite.
Ein einzelnes Männchen aus Griechenland.
Z. melancholicus: siipra niger, subtus piceus, anlennis pal-
pis pedihuscjne feeruglneis , prothorace poslice subangusliore^ angu-
tis posiicis oblusis rotundatis, elylris subliliter punctato-striatis. —
Long. 6 — 6^ lin.
Oben schwarz, das Weibchen ganz matt, unten pechfarbig, et-
was rölhlich, Taster, Fühler und Beine roihbraun. Der Kopf ist
glatt, die Eindrücke zwischen den Augen klein. Das Halsschild ist
an den Seilen gerundet, vorn wenig verengt, hinten fast etwas
schmäler als vorn, mit stumpfwinkligen abgerundeten Hinterecken,
oben ziemlich gewölbt, fast ohne Quereindrücke, hinten schwach,
vorn fast gar nicht punktirt, der Seitenrand schmal, an den Hin-
lerecken etwas mehr aufgebogen. Die Flügeldecken sind vorn merk-
lich breiter als das Halsschild, doppelt so lang als zusammen breit,
an den Seiten schwach gerundet, fein punklirt-gestreift, der achte
Streif ist hinten nur wenig vertieft, der Seileurand schmal, die
Schulterecken abgerundet. Unten sind die Seiten der ersten Hin-
terleibsringe nur sehr schwach punktirt.
In der dunkeln Färbung und den feinen Streifen mit Z. segnis
übereinstimmend, aber kleiner, viel schmäler, und durch das hin-
ten stark verengte Halsschild unterschieden. Ich kenne nur das
Weibchen.
Im Orient, entweder in Vorderasien, in Rhodiis oder Syrien ein-
heimisch, und von Lederer mitgetheilt.
Revisio7i der Zahroiden. W^
h. Das Halsscliild fasi viereckig, an den Seilen schwach ge-
rundet, mit rechtwinkligen oder fast rechtwinkligen Hinterecken.
«. mit abgerundeten Schullerecken.
Z. segnis nov, sp. : niger, sribfus piceus. prolhorace suhqtia-
drato, laterihtis subrotundato, basi punclnlato, angidis posticis sub-
reclLs. eli/tris subtililer shiatls, angiilo /nimeruli rotundato. — Lonc;.
7 lin.
Z. segnis Er. in Blas. her. — Z. turcicus Friv. ined.
Eine ziemlich breite, wenig gewölbte Art, oben schwarz, das
Männchen glänzend, das Weibchen malt. Der Kopf hat nur sehr
schwache, bisweilen kaum angedeutete, bisweilen etwas rissige Ein-
drücke. Die Fühler sind pechbraun, die Taster röthlich pechfarbig.
Das Halsschild ziemlich viereckig, an den Seilen mäfsig gerundet,
nach hinten und vorn wenig und fast gleichmäf!>ig verengt, mit fasl
rechtwinkligen oder etwas stumpfwinkligen, wenig abgerundeten
Hinlerecken, der Seitenrand fein und die Seiten etwas aufirebogen.
Die Oberfläche wenig gewölbt, ohne Quereindrücke, vorn fast glatt,
hinten fein und verworren punktirt, in der Mitte des Hinterrandes
mit einigen schwachen Längsrissen. Die Flügeldecken sind wenig
breiter als das Halsschild, au den Seiten sanft gerundet, haben ei-
nen schmalen Seitenrand und eine abgerundete Schulferecke; sie
sind oben wenig gewölbt, fein gestreift, fast ohne Spur von Punk-
ten in den Streifen. Die Seiten des Mesothorax und die der er-
sten Hinterleibsringe schwach punktirt. Das letzte Segment jeder-
seits beim Männchen mit einem, beim Weibchen mit zwei borsten-
tragenden Punkten.
In Kleinasien (bei Brussa).
Z. ovipennis Chaud. (Bull, de Mose. 1844. 427) aus Persien
(nicht zu verwechseln mit Pelor ovipennis Chaud. ibid. p. 444
= Zabrns asiaiictis s. ob.), eine der kleinern Arten, nur 5\
Linien lang; die Stirneindrücke sind schwach, das Halsschild vorn
fast glalt, an der Basis punktirt und jederseits mit einem Grübchen
versehen. Die Flügeldecken wenig breiter als das Halsschild, ziem-
lich kurz, an den Seiten schwach gerundet, fein gestreift, die Zwi-
schenräume ganz glatt.
ß. mit scharfen Schultereckcn.
Z. Trinii Fisch. = caucasicus Ziuim. aus dem Caucasus
und Persien.
Z. iransftiga n. sp. : niger, prolhorace stuhqtiadraio, posiice
186 Schaum:
vix anguslato, hasi apiceque punctato, angnlLs poslicls subreclis, ely-
iris jnmclaloslrialis. humeris sulrecHs. — Long. 5 — 5| lin.
Dem Z. Trinii sehr ähnlich, so dafs es genügen wird die Un-
terschiede anzugehen. Er ist kleiner, das Halsschild hinten wenig
verengt, die Hinlerecken nicht ganz rechtwinklig und daher nicht
so scharf und so spitz vortretend, wie hei Trinii^ hei dem das hin--
ten etwas verengte Hnlsschild vor den Hinterecken etwas ausge-
schweift ist. Die Basis der Flügeldecken ist, weil das Halsschild
hinten weniger verengt ist, nur wenig breiter als die Basis des
letztem, die Schulterecken sind ziemlich scharf. Alles Andere wie
bei Trinii.
Ein Pärchen aus dem russischen Armenien in Chaudoir's
Sammlung.
Z. a dolus n. sp. : piceus, siiUus dilutior., antennis palpis pe-
dibusque ferriigineis., proihorare subcfuadrnlo, lateribus subrotundato.,
angulis poslicis stibreriis., basi apiceque punctata., coleopleris aubcy-
lindricis, punctalo-slrial is , humeris rectangulis. — Long. 6 lin.
Ebenfalls dem Trinii nahe verwandt, aber das Hülsschild ist
an den Seiten mehr gerundet, hinten weniger verengt, und hat
stumpfere Hinlerecken, auch sind die Streifen der Flügeldecken
tiefer. Oben pechbraun oder pechschwarz, die Ränder des Hals-
schildes, der Flügeldecken, Oberlippe, Taster, Fühler und Beine
rolhbraun. Der Kopf ist glatt und hat tiefe Eindrücke zwischen
den Augen. Das Halsschild ist fast viereckig, an den Seiten sanft
gerundet, nach vorn und hinten gleichmäfsig verengt, der Seiten-
rand durch eine breite Rinne abgeselzt, hinten sich erweiternd, die
Hinterecken etwas breiter aufgebogen, fast rechtwinklig, aber we-
nig scharf, die Oberseile ohne quere Eindrücke, vorn und hinten
dicht punktirt, die gewölbte Mille glalt, von einer deutlichen
Längslinie durchzogen, an deren Seiten man öfters noch einige
Punkte bemerkt. Die Flügeldecken sind merklich breiler als das
Halsschild, beim Männchen ziemlich walzenförmig, beim Weibchen
ein wenig nach hinten erweitert, die Streifen sind tief, deutlich
punklirt. Die Zwischenräume ganz glatt, ohne Querrisse, wie bei
caucasicus. Die Seilen der Brust sind tief punktirt, die des Hin-
terleibs zugleich geruuzelt. Das Analsegment hat beim Männchen
einen, beim Weibchen zwei borstentragende Punkte jederseits.
In Griechenland (am Velucchi) von Dr. Krueper gesammelt.
Retnsion der ZahroiJen, 187
Z. so Cialis n. spec. : Picetis, anlennis palpisque ferrugineis^
prothorace Iransverso, poslice rix angustiore, basi puncialo, angu-
lis posticis reciis, elylris convexis, poslice paulo latioribus, punclalo-
slriatis, humeris rectis. — Long. 5 lin.
Zabr. soctalis Friv. ined.
Die kleinste Art dieser Gruppe, durch queres, hinten kaum
verengtes Halsschild und durch gewölbte, hinten etwas erweiterte
Flügeldecken ausgezeichnet; oben pechbraun Der Kopf ist glatt und
hat flache Eindrücke zwischen den Augen, Taster und Fühler sind
roslroth. Das Halsschild ist quer, an den Seiten sehr schwach ge-
rundet, nach vorn sehr wenig und nach hinten kaum verengt, mit
feinem, hinten breiter abgesetzten Seitenrande und scharf rechtwink-
ligen Hinterecken, oben ohne Quereindrücke, vorn fast glatt, hin-
ten fein punktirt. Die Flügeldecken sind vorn etwas breiter als
das Halsschild und verbreitern sich etwas nach hinten, sie sind be-
sonders nach hinten zu gewölbt, punktirt- gestreift und haben eine
scharfe rechtwinklige Schulterecke. Die Unterseite und die Beine
sind röthlich pecbbraun, die 'Seiten der Brust und des Hinterleibes
fast glatt. Das Männchen hat jederseits einen, das Weibchen zwei
borstentragende Punkte auf dem Analsegmente.
Aus Kleinasien (von Brussa).
VI Die sechste Gruppe Z.'s enthält drei geflügelte Arten: Z.
gibbosus (= gibbosus Men , Fald. =: g ibbosus Gory Anual.
ent. I.), Z. gibbus Fabr. und Z. piger Dej. , die einen gestreck-
ten Körper, einen langen Scutellarstreifen und eckige, zugleich mit
einem scharfen Zahne versehene Schultern haben. Abänderungen
des Z. gibbosus sind: Z. morio Men., Fald. und Z. rufomar-
ginatus Men., Chaud (Car. de Cauc. p. 255), Z. vicinus und
Z. propinfjuiis Chaud., deren Originale ich selbst verglichen habe.
AI.« eine Varietät des gibbus wird von Chaudoir (Car. de Cauc,
256) Z. elongnlus Min. verzeichnet, und es ist auch in der That
ein mir unter diesem Namen vorliegendes Exemplar aus dem Cau-
casus nichts Anderes, als ein etwas langgestreckter gibbus. Auf
eben solche langgestreckte Exemplare des gibbus sind auch Z. elon-
galus Costa aus Südilalicn und Z. longulus Reiche aus Morea
aufgestellt. — Eine vierte geflügelte Art der Gruppe ist Z. cogna-
lus Chaud. (Car. de Cauc. p. 155) aus Armenien, 5| Linien lang,
dessen Flügeldecken bedeutend kürzer sind a-ls bei den andern Ar-
ten. Zu dieser Gruppe gehört aber auch nach der Bildung des Hals-
schildcs und der Flügeldecken, sowie nach der Länge des Scutellar-
Berl. Entomol. Zeitscbr. VIFF. J^
188 Schaum:
streifen der ungefl ii gelte Z. Orsinii Dej., so dals ;>lso der Besitz
von Flügeln für die Gruppe /-war charakterisliscli, insofern alle ge-
flügelte Arien derselben angehören, aber nicht wesentlich ist. inso-
fern es in derselben eine ungeflügelte giebt.
VII. Die siebente Gruppe ist auf den Z. sitpholdes Zimm
aus Portugal (nicht zu verwechseln mit silphoides Dej.) gegrün-
det, dem von Z. doppelle Schullern zugeschrieben werden. Zu die-
sem Ausdrucke hat aber eine monströse Bildung des einzelnen im
Berliner Museum befindlichen Stückes Veranlassung gegeben, wel-
ches hinter der zahnarlig vortretenden Schullerccke eine durch ei-
nen liefen Einschnitt gelrennte, abgerundete Schulter hat. Bei nor-
malen Exemplaren der Art, und zwar in beiden Gesclilechlern?
tritt zwar der Schulterzahn weit über den nach oben emporstei-
genden Seitenrand der Flügeldecken vor, eine besondere abgerun-
dete und durch einen Einschnitt getrennte Schulter ist aber nicht
vorhanden. Die siebente Gruppe ist daher ganz zu unterdrücken
und die dahin gestellte Art der zweiten einzureihen, mit der sie
auch in der Form des Ilalsschildes übereinstimmt. Z. silphoides
Zinun. ist später von Chevrolat nochmals als Z.flavangulus be-
schrieben ; dieser Name hat aber zu gelten, da der von Zimmermann
gebrauchte mit dem altern silphoides Dej. collidirt.
Pelor unterscheidet sich durch zweispitzigen Kinnzahn von
den echten Zabren, ist aber bei der grofsen habituellen Aehn-
lichkeit von Z. femoralus und asiaticus mit P. blapoides als Gat-
tung kaum haltbar. Varietäten von P. blapoides sind Peloba-
fus Stei^eni Fisch. = P elor tatiricus Chaud. aus der Krim und
P. riigostis Men. aus dem Caucasus, den schon Z. mil blapoides
verbunden hat.
Eine neue Art mit zweispitzigem (wenigstens an der Spitze
deutlich getheilten) Kinnzahn, die trotz der geringern Gröfse, des
hinten mehr erweiterten Halsschildes und der Reihen liefer Gruben
auf den Flügeldecken eine grofse habituelle Aehnlichkeil mit P. bla-
poides hat, ist:
P. foveolaius: Ater. prolhorace Iransverso, pone medium la-
tiore. elytris eonvexis rugalis. serialim foveoUüis. — Long, fi lin.
Rein schwarz, mäfsig glänzend. Der dicke kurze Kopf ist mil
einzelnen feinen Punkten bestreut, und hat ziemlieh liefe, aber kleine
Eindrücke zwischen den Augen. Das Halsschild ist doppelt so
breit als lang, hinter der Mitte am breitesten, an den Seilen gerun-
det, nach vorn stärker als nach hinten verengt, vorn ausgerandet
Revision der Zahroiden. 189
mit ziemlich scharfen Vordereckco, hinlen gerade, mit wenig abge-
rundeten etwas stumpfwinkligen Hinleieckcn; die Oberseile ist ge-
wölbt, neben dem Seitenrand und hinten etwas abj;eflücht, ohne
Quereindrücke, in der Mitte fast glatt, vorn und hinten punktirt,
an den Seiten etwas quergerunzell. Die Flügeldecken sind vorn
breiter als die Basis des Halsscliildes , in der Mitte bauchig erwei-
tert, lind haben einen sclimalen Seiienrand und abgerundete Schul-
terecken, sie sind hoch gewölbt, grob umcgolmäfsig gerunzelt und
dadurch et\vas uneben und von neun Reihen fast grübchenartiger
Punkte durchzogen, der abgekürzte Streif besteht nur in ein Paar
Punkten; die Augenpunkte am Rande sind klein und die Reihe
derselben in der Mitte weit unterbrochen. Die Seiten der Mittel-
und Hinlerbrust sind fast glatt, die der Ilinterleibssegmente dicht
und fein punktirt. Das Analsegment hat beim Männchen jederseits
einen borstentragenden Punkt.
In Armenien; ein einzelnes Männchen dieser ausgezeichneten,
in der Sculptur der Flügeldecken au Z. seriatoporiis erinnernden
Art befindet sich in H. v. Chaudoir's Sammlung.
Potysit^is enthält bei Z. 2 Arten P. farctus {=z Zabr.
ptinct icollis Dej. = Z. globostis Gory Annal. entomol. 1833.
p. 225) aus Algier und P. venlricosus aus Egypten, und wird
als Gattung durch die in beiden Geschlechtern dreieckigen Glieder
der Vorderfüfse, die bei Zabrus breit herzförmig und vorn ausge-
randet sind, charakterisirt. Die vordere Ausrandung ist aber bei
manchen Zabren (namentlich der 2ten Gruppe) so geringfügig, dafs
ein Unterschied kaum noch oder gar nicht mehr zu bemerken ist.
Das Halsschild ist bei den Polysilen hinten verengt, und die F'lü-
geldecken haben deutliche, in ein sehr kleines Zähnchen auslaufende
Schulterecken, wie bei denjenigen Arten von Zabrus, welche die
erste Reihe der 5ten Gruppe bilden.
P olysittis ist daher weniger als andere Gruppen von Zabrus
durch bestimmte Charaktere ausgezeichnet. ') Zwei neue nordafri-
kanische Arten dieser Gruppe sind:
Z. innroccunus: Niger, capile prothoraceque punctalis, hoc
siiblraiisverso. lateribus suhrolundato. nngulis omnino rolundatis, ely-
') Zimmermann hält auch die queren Reihen vieler borsientragender
Punkte auf dem oten bis .5teii Hinterleibsriiij^e für einen Charakter von
Polysittis, die nachstehend beschriebenen Arten haben aber nur wenige
Punkte auf diesen Ringen.
13*
190 Srhnnm:
Iris subcylindricis, profunde slriatis, siriis punclatis^ siriola scutel-
lari siU longa, aödominis segmentis sublilUcr pnncintis. — Long.
i\ lin.
Schwarz, unten pechbr.iun. Der Kopf ist dicht punktirt. die
Slirngrübchen sind kaum angedeutet. Die Fühler und Taster hell
rothbraun. Das Halsschild ist breiter als lang, viereckig, an den
Seiten etwas gerundet, hinten nicht schmäler als vorn, die Vorder-
uud Hinterecken völlig abgerundet, die Oberfläche mäfsig gewölbt,
dicht punktirt, an den Seilen und hinten nicht abgeflacht, der Sei-
tenrand schmal. Die Flügeldecken sind vorn so breit wie die Ba-
sis des Halsschildes, fast walzenförmig, hinten kaum breiter, ziem-
lich stark gewölbt, tief gestreift, in den Streifen deutlich punktirt,
der abgekürzte Scutellarstreif ziemlich lang, der Seitenrand schmal,
die Schulterecke mit einem sehr kleinen Zahne. Unten sind die
Mittel- und Hinterbrust ziemlich stark punktirt, die einzelnen Hin-
lerleibsringe, mit Ausnahme des Hinlerrandes, ziemlich dicht punk-
tirt und mit zwei gröfseren Punkten versehen. Das Männchen hat
einen Analpunkt jederseits. Das Weibchen ist mir unbekannt.
Aus Marocco. In den Sammlungen von Reiche und Fairniairc.
Z. punclice.ps n. sp.: P.iceus, cupite prolltoracecjue ioto pun-
clalis, hoc subquadrato posiice snbangustalo, angulis posticis sub-
reclis, elylris striatis, htimeris aculiuscidis. — Long. 5 lin.
Von der Gröfse des P.farchis^ oben pechbraun, unten röth-
lich pechfarbig, Taster, Fühler und Beine braunroth. Der ganze
Kopf ist oben ziemlich dicht mit feinen Punkten bedeckt, die noch
deutlicher sind als bei P. farclus^ die Grübchen zwischen den Au-
gen sind mäfsig tief. Das Halsschild ist doppelt so breit als der
Kopf, fast viereckig, an deu Seiten etwas gerundet, nach hinten
schwach verengt, mit etwas stumpfwinkligen Hinterecken; es ist
ringsum gerandet, der Seilenraud schmal und fein; die Oberfläche
ist gewölbt, an deu Seiten nicht abgeflacht, aber hinten etwas nie-
dergedrückt, überall mit Punkten bedeckt, die auf der Mitte feiner
sind und etwas zerstreuter stehen als an den Rändern, die Mittel-
linie ist fein. Die Flügeldecken sind vorn etwas breiter als die
Basis des Halsschildcs, an den Seiten wenig gerundet, oben gewölbt
und haben eine scharfe Schulterecke mit einem etwas vortretenden
Basalsaume, die Streifen sind fein, nicht merklich punktirt und wer-
den hinten etwas liefer, die Zwischenräume sind eben. Die Seiten
des Mesothorax und der vordem Hinterleibsringe haben einige
schwache Punkte, auf dem .3ten bis 5ten Baucln-inge stehen nur 2
Revision der Zabroiden. 191
bis 4 borstentragende Puukie. Der letzte Riug ist am Ende grob
quergcidiixeÜ.
Ein einzelnes Männchen aus Algier in Chaudoir's Sammlung.
Die Art stimmt in vielen Beziehungen, namentlich in der Sculptur
und in dem ringsum gerandelen Ilalsschilde mit P. furctus überein,
erhält aber doch durcli die viel weniger runde Form des gerande-
ten Ilalsschildes und der Flügeldecken ein recht abweichendes
Aussehen.
Acoritis Zimm. enlhiell bis jelzt nur eine Art, A. metalle-
scens {Amaia mel. Dej.), die ganz die Gestalt einer ^4 in ara und
eine grofse Aehulichkeit mit A. dalmatina Dej. hat, aber die drei
Endsporen der Zabroiden an den Vorderschienen besitzt. In dem
nachfolgenden Aufsatze von Baudi wird aber eine zweite, A. Ghi-
lianil aus Spanien beschrieben.
Es lassen sich also auch gegenwärtig noch die Zimmermann-
schen Gruppen im Wesentlichen festhalten, wenn auch nicht mehr
in so scharfer Weise wie früher unterscheiden und gegen einander
abgränzen. Namentlich beiuht der Unterschied der 2ten und 4len
Gruppe, deren Arten sieh zum Theil habituell sehr ähnlich sind,
{Z. dislincltis, semipimclaliis, graectis, conve.itis) , nur noch darin,
dals die erste ein Zähnchen an der Schulter besitzt, während die
Schulterecke der letztern ohne Zähnchen ist. Denselben Unterschied
zeigen die Arten der ersten und zweiten Reihe innerhalb der fünf-
ten Gruppe, mit denen man daher zwei Gruppen zu bilden hätte,
wenn das Zähnchen nicht bei Z. brevicollis fast ganz geschwunden
wäre.
Auch ist bei manchen Arten der fünften Gruppe das Halsschild
hinten kaum verengt {Z. tumidus^ ovipennis , Irans/uga), so dafs
der Unterschied zwischen der 5ten und Jlen Gruppe hier auf ein
sehr geringes Maafs reducirt ist. Mit wenigen Ausnahmen enthal-
ten die einzelnen Gruppen nur habituell übereinstimmende Arten.
Solche Ausnahmen sind in der ersten Gruppe Z. angtistnius und
conslriclus, in der zweiten Z. sublaevis, in der vierten Z. se-
riul oporus. Auch sind die einzelneu Gruppen auf ein geographi-
sches Gebiet von geringer Ausdehnung und übereinstimmendem Cha-
rakter beschränkt, die Istc auf das südwestliche Europa, die 2te,
abgesehen von dem aucli habituell abweichenden Z. sublaevis aus
Vorderasien, auf die canarischcn Inseln, Portugal und Nordafrika,
die 3te auf die iberische Halbinsel, die 4le und 5te auf den Süd-
osten von Europa und Vorderasien, l*elor auf das südöstliche Eu-
192 Srhantn :
ropa und Vorderasien, FolysUus auf Nordafrika. Nur die sechste,
welche die geflügelten Arten enthält, hat eine gröfsere geographi-
sche Verbreitung.
Die Liste der bekannten Zabroiden isl demnach wie folgt:
1. Eutrocles chalceus^ Pelobates c/ialceus, Fald., P. aureolus
Fald., Pel. Ingubris Fald., Pel. costipennis Fald. (varr.) —
Caucas. merid.
2. Eutr. heros. Pelobates h. Fald. — Caucas. merid.
3. Eutr. oxygonus Chaud. — Caucas. merid.
4. Eutr., aurichalceus Zimm., Blaps aurichutcea Adams, Xa-
brus auricfi. Dej., Pelobatus Ailamsil Fischer cT, Pelob. Fus-
sii Fisch. 9, Eutr. rnoesttis Küsi. (var.), Eittr. punclipennis
Chaud. Carab. d. Caucas. (var.), Eutr. congener Zinini.? —
Caucasus.
5. Eutr. aciculatus Schaum, Eutr. laevigattis Chaud. Car. d.
Cauc. — Armen.
1*
6. Zabrtis obesus Dej., Zimm. — Pyren.
7. Zabr. marginicollis Dej. — Hispaii.
8. Zabr. gravis Dej., Zimm. — Hispan.
9. Zabr. silphoides Dej., Z. detitipes Zimm. — Hispan.
10. Zabr. crepidoderus Schaum, Z. rotundicolUs Rnmb. — Hisj>.
11. Zabr. ambig^itts Hamb. — Hispan.
12. Zabr. rotundatus Ramb. — Hispan.
1 * *
13. Zahr. curtus Dej., Zimm , Zabr. curtoides Chaud. (9), Zabr.
pyrenaeus Fairm. el Lab. ($) — Gallia.
14. Zabr. neglectus Schaum. — Hispania.
15. Zabr. inf latus Dej., Zimm. — Gall. occ.
16. Zabr. angttstatus Ramb. — Hispan. (Andalus.)
17. Zabr. constrictus Graells. — Hispan. (Guadarama.)
2.
18. Zabr. crassus Dej., Zimm. — Teneriffa.
19. Zabr. laevigatus Zimm. — Teneriffa.
20. Zabr. flavangulus Chevr., Z. silphoides Zimm. — Lusilan.
21. Zabr. laevicollis Schaum, Z. laevigatus Reiche. — Barbar.
(Alger.)
22. Zabr. distinclus Lucas, Z. rolundipennis Fairni. — Barbar.
(Alger.)
Revision der Zabroiden.
23. Zabr. conlr actus Fainii. — Barbar. (Alger.)
24. Zabr. ovalis Fairm. — Barbar. (Alger.)
25. Zabr. semipunciattis Fairni. — Barbar. (Alger.)
26. Zabr. sublaevis Meuelr., Schaum. — Anatolia.
:i.
27. Zabr. ftingiiis Dej., Zimni. — Lusitan.
28. Zabr. Seidlilii Scbauiu. — Hispan. (Guadarama.)
4
29. Zabr. incrassatus Dej., Zinim., Carabtis incrassalus Germ.
— Dalm., Graecia.
30. Zabr. graecus Dej., Zimm., Z. punclicoUis Brülle. — Graecia.
var. Z. inlermedius Zimm.
var. Z. convexus Zimm.
var. Z. stibtitis Schaum.
31. Zabr. valiilus Schaum. — Graecia.
.32. Zabr. robuslus Zimm., Z. Fontenuyi Dej. — Graecia.
33. Zabr. punct iventris Schaum. — Graecia.
34. Zabr. damascentis Reiche, Z. helopioides Keiche (2 var.).
— Syria.
•ib. Zabr. seriafoporus Schauui. — Armenia.
5 *
36. Zabr. femoratus Dej. — Graecia.
.37. Zabr. asiat ictis. Pelor asiaticus Lap. , Pelor ovipennis
Chaud. — Asia miuor.
38. Zabr. lumidus Reiche. — Graecia.
40. Zabr. brevicollis Schaum. — Graecia.
5 * *
41. Zabr. rotundicollis Meuelr., Z. Caramaniae Peyron. —
Auatol., Caramau.
42. Zabr. corpulentus Schaum. — Oriens.
43. Zabr. rufipalpis Schaum. — Graecia.
4-1. Zabr. me lanc/iolicns Schaum. — Oriens.
45. Zabr. segnis Schaum. — Asia minor.
46. Zabr. ovipennis Chaud. Schaum. — Persia.
47. Zabr. Trinii Fisch., Zabr. caticasicus Zimm. — Caucasus,
Persia.
48. Zabr. transj'uga Schaum. — Persia.
49. Zabr. aelotus Schaum. — Graecia.
50. Zabr. socialis Schaum. — Asia minor (ßrussa).
194 Schaum: Revision der Zabroiden.
6.
51. Zahr. gibbosus Zimni., Menelr., Fald , Gory (Annal. 1833),
Z. morio Mcn., Fald., Z. rtifomarginatus Men., Z. vicintis
Chaud, Z. propinquus Chaud. — Caucas., Armen.
52. Zabr. cognatus Chaud., Schaum — Armen.
53. Zabr. gibbus Clairv., Slurm, Dej., Zimm. etc., Car. gibbus
Fabr. (v. Syn Schaum Käf. Deutschlands I. 553), Z. elongaius
Men. (var.), Z. elongaius Costa (var.), Z. longulus Reiche
(var.). — Europa.
54. Zabr. piger Dej., Zimm. — Eur. austr.
55. Zabr. Orsinii Dej. — Ital. austr.
56. Pelor blapoides Dej., Zimm., Cor. blaptoides Creut* (v.
Syn. Schaum Käf. Deutschi. I. 554), Pelor tauricus Chaud.,
Pelor rugosus Men. (var.) — Eur. Orient.
57. Pelor foveolatus Schaum. — Armenia.
*
58. Polysilus farctus Zimm., Zabrus puncticollis Dej., Zabr.
globosus Gory. — Barbar. (Alger.)
59. Pol. maroccanus Schaum. — Barbar. (Marocco.)
60. Pol. puncticeps Schaum. — Barbar. (Alger.)
61. Pol. ventricosus Zimm. — Egypt.
*
62. Acorius metallescens Zimm., Amara metallescens Dej. —
Sardin., Egypt.
63. Acorius Ghilianii Baudi (v. infra). — Hispan.
Coleopteroruni messis in insula Cypro et Asia
minore ab Eugenio Truqni congregatae
recensitio:
de Europaeis notis quibusdam additis.
Auetore
Flaniinio Baudi a Selve.
Pars prima. *)
(Augustae Taurinorum- mense Majo anni 1864.)
CICINDELIDAE.
Tetracha euphratica Dej., haud rara.
Cicindela concolor Dej., haud rara.
C campestris var. herbaceu Klug sec. Schaum (Wiener
Ent. Monat. II, p. 264), ab Europae centralis individuis discedit sta-
tura minore, elytrorura macula laterali albida in arcum tenueni in-
curvata, discalem non attingente, apice recurva, tenui, medio saepius
interrupta.
C. littorea Forsk., unicum Individuum. — C aegyptiaca
Klug, rara. — C. Fischer i Adams., sat frequens.
C. littoralis Fabr. var. nemoralis Oliv., haud rara.
var. -4p/irorf<« ja Truqui, A, »temora/i Oliv., cui statura va-
lida et maculis elytrorum diffusis affinis est, discedit thorace utrin-
que minus declivi, lateribus minus rotundatis, in foemina ferc
rectis: caput et tborax virescenti-cuprea, elytra nigra, basi virc-
scentia, sutura cuprea, maculis albidis magnis, laterali secunda
cum respondente discali saepissimc confluente. Ultra sexaginta
exemplaria.
Noiiophilus geminatus Dej., vulgaris •).
*) Zur Abkürzung ist bisweilen r. statt rarus und v. statt vulgaris
gesetzt. D. Red.
' ) Notiophili aquatici Lin., in summis Apenninorum monliuni
196 Baudi a Setve:
CARABIDAE.
Procerus syriacns Redt., unus in Monte Libauo.
Procrustes impressus Klug, unus Beryto.
Procrusies analolicus Chaud. (Sfett. Ent. Zeil. 1857): JSi-
gro-piceus , niluhis^ capiie Ihoracecjue sublUiler vage rngutosis, ely-
Iris sublUiler punclatis, intersliiiis dorso rugosis, sensitn poslerius
usperalis, seriebus Iribus puncloriim inajuruui itnpress'is; Ihorace
Iransverso, laleribus ulrliKjue amplialis^ elevalis, basi media rede
truncalo, tUrinque profunde abruple sinuato^ aiigulis poslicis ru~
iundalo-productis. Long. 10 — 11 lin.
Ultra 12 exemplaria in ins. Cypro*).
jugis ad nivem deliquescentem hinc inde varielas occurrit statura
minore, antennarum articulis quatuor primis tibiisque testaceis, ely-
tris cquideni nilidis, at, pracsertim posterius, sublilissime corrugalis:
frontis thoracisque structura ornnino ul in aqualico.
N. slrigifions: Aeneiis, palpis antennisque basi leslaceis^
fronte sublUiler slriolala, ihorace laleribus oblifjuis^ slriis etylrorum
punclalis, poslice obsolelis, inlersliliis ptauis. Long. If lin.
Rarus in Pcdenioulanis alpibus.
Europaconim in lioc gencre minimus, N. aquatici habitu, ca
pitis praecipuc sfruclura distinctus, illo niullo minor, capite breviore
usque ad oculos pronolo reccpto, inter oculos transversim valde de-
presso, fronte carinulis quinque minulis acutisque, supra occiput
longius productis, relicto nnnore spatio opaco, fere impunclato; ca-
rinulis flexuosis, singula cxlerioribus praesertini, utroquc apice po-
sterius longius, anlerius brcvius bifida, ejusraodi ut frontis niargo
anticus quasi decemcarinulatus videatur: clypeus ut in aqualico. An-
tennae articulis secundo et quarto longiludine subaequalibus, tertio
bis sesqui fere longiore (in acjualico arliculus secundus quarto di-
stincte brevior, Icrtius illo sesqui prope longior) articulis quatuor
primis testaceis, supra parum infuscatis: palpi testacei, articulo pen-
ultimo apice, ultimo fere toto fuscis. Tborax fere ut in aqualico,
lateribus tarnen posterius magis obliquis, vix ante basin sinuatis.
Eiytra ejusdeni structurac, seriebus punctorum externis paulo di-
stinctius quam in illo impressis. Pedcs nigri; prostcrni scuto an-
gustiore, oblongo-ovalo.
*) Der Verf. Iiatlc diese Ar! für neu geballen und als Pi'ocr.
exsul Truqui bescbricben, Cliaudoir bat mir aber selbst den in Cy-
Coleopl. in ins. Cypro. 197
Pr. Banonii l)ej. babitu similliinus, clytris lamcii apicem
versus inagis alfenualis: flislinctus insuper tboracc latcribiis magis
fere ampliatis, basi recte Iruncato, ulrinque intra angulos posticos
profundius abrupte siiiualo, bis apice aequaliter rotuudalis; elytra
iion ul in illo rugosa, at crebre subtililer punctata, intersiitiis dorso
nilidulis, subrugosis, seriatim secus niargiiics, sensini forlius poste-
rius asperatis, seriebus insuper tribus punctorum miijorum , qui ca-
rinula fenui longitudinaliter juncti videntur, impressa: labrum in
Pr. Banonii apice Iruncatum, in bac specie lobo medio lolunda-
tim producto insignc, vehili in Pr. asperato Muls.: iioc cbarac-
icre, nee non rcliqui capitis structura, buic speciei affinis, tboracis
forma tarnen elytrorumque sculptura longe discedit. A Pr. Mop-
sucrenae Peyron. tborace band cordiformi, vix in masculis qui-
busdani posterius paullulum angusliore, nee non elytris non modo
rugulosis et posterius asperatis, al etiam crebre punctatis distinctus
videtur. A Pr. pisidico Peyron denuim, cui forma admodum af-
iinis, capile utrinque, nee non labro medio impressis, laevi, verlice
solo sparsim subliliter punctato et transversim rugato, iborace band
conspicue punctato, corpore sublus fere laevi, vix meso- et mcta-
sterni epiraeris plagialim asperato-punctatis ^).
Prosternum in bac specie apice late subtruncatum, supra cx-
planatura; in Pr. Banonii paulo longius, apicem versus leviter attc-
uuatum, apice rotundatum, supra longitudinaliter foveatum.
Carabus Hemprichii Klug, Syria. Tria specimina. ^)
pern einbeimiscben Procrnsles., den icb als olympius Koll. i.
lit. besafs, als seinen Procr. anatolicus bestimmt. (Scbaum.)
') Minus recte D. Peyron in postremo Pr. pisidici descri-
ptionis periodo subjungit Pr. exsul Truqui utpote a nobis cdi-
tum; manuscripto equidem amici carissimi, adverso casu deperdilo,
consignatus, minime typis traditus fuit.
^) Carabus depressns Bon. var. cychroides m. Speciei ab-
erratioDcm admodum singularem in Alpibus Pedemontii, ad Montem
Albergiam dictum, foemincum unicum Individuum D. Gbiliani inve-
nit, quod primo intuitu adeo a congencribus discedere videtur, ut
peculiarem sectioucm distiuctamque speciem constituere debeat; at-
tamen affinilatibus accurate perpensis, individuum pluribus ab binc
annis Iccluni, neque, dcinde iisdem frustra pluries perlustratis rogio-
nibus, amplius inventum, nonnisi fortuitam aberralionem conside-
randum suadent et C. depressi variclatem babcndum. Ei pictura
19S Baudi a Selve:
Carabus trojanus Dej., (luo ex insiila Khodo.
Curabus Ehretibergii Klug, tria speciniina.
Calosoma sericeum Fabr. Variefas statura parum majore,
elytrorutn iuterslitiis obsoletius transversim strigosis. Haud ramm.
Nebriu andalusica Rambiir, plura iridividua.
Lelstus spinibarbis var. rufipes Chaud. A iiosiratibus
differt corpore supra nigro-piceo, band caerulescenfe, siatura mi-
nore; abdominali Reiche propiiiquus, at abdomine picco, iion le-
staceo. Plura iiidividua.
Scaril es JEiirytus Fischer = exaspcratus Klug etc. Haud
rarus in ins. Cypro *).
Scarites saxicola Bon. (Truqui). Septem Cypro lectis spe-
ciminii)us accurate cum hesperico Dej., e meridionali Hispania a
D. Gbiliani relato examinatis conferlisque, nulluni discrimen in ve-
nire potui, quam dentium numerum quibus libiae anticae extus ar-
matac sunt, in hesperico quatuor, interdum quiiique, in saxi-
cola ut plurinmm Ires, raro qualuor; variabilis admodum cbarac-
ter, neque in codem insecto utraque tibia conslanter conformis.
Scarites subcylindrictis Chaud., S. arenario Bon. Valdc
affiiiis, sardois pracsertim speciminibus; al differt corpore augusliore,
et scniptura similis, at paulo convexior, capiJe, fere ut in Cychro
ojtgus/a/o, elongato, cum mandibulis thorace longiore, bis haud
falcatis, apice summo lantum iucurvis, acuminatis; cl} peo apicc
profundius emarginato, lobis vix divergenlibtis, fronte ulrinque paulo
inferius ab antennarum insertione profundius late foveolala; mento
concavo, margine postico arcuato, dcnte medio minuto; maxillis
basi cxtrorsum angulatim magis prominent! bus. Thorax dorso con-
vexior, latitudine ejus summa paulo ante medium, eaque lere bre-
vior, anterius multo magis quam poslice attenuatus, lateribus rotuu-
dalis, paulo ante basiu obsoletissime siuualis, angulis posticis rectis,
anticis oblusis. Sculellum transversum, lateribus arcuatis. Elytra
lateribus, praesertim posterius, forlius rotuudala, utrinque et apice
magis declivia, humeris eliam magis rotundatis. Pedes nigri in in-
tegrum, tarsis solis apice unguiculisque obscure rufo-piceis. Caefc-
rum animalculum tegumentis omniuo solidis el omni parte perfectc
explicalum.
*) Scariles Eurylus europaeis adscribendus, duo enim in
collectione K. Musei Taurinensis spccimina asservantur, quac D. Gbi-
liani in Sardiuia legil, nomine S. siriatus Dej. inscripta.
Coleopf.. in ins. Cypro. \99
subcylindrico, convexiorc; capitis rugis verticequc cvidenlius pun-
etatis; elylronini striis profimdioribiis, interstitiis magis convexis;
tibiis anticis extus saepius tridenticnlatis. Vulgaris.
Scarites pnnciatostriattis Redt., S. plani Bon., siculis
praeserlim individuis siinilis, varietas minor videtur, elytris paullu-
lum cvidenfius striatis. Vulgaris *).
Clivina ypsylon Dej. ■'). Quahior spccimina.
Clivinä lernaea Scbaum = subcylindrica Peyron **). Ni-
gro-picca, ore, genis, antennis pedibusqiie rufis, niaiidibulis piceis,
niento cariiia basali trifida, utrinque profunde foveolato, dente medio
lato, apice subrotundnto. lateralibus breviore, bis divaricatis, extus
lateribus subrectis, intus subrotundatis, angulo exteriore acuminatis;
labro subtruncato; epistoniate transversini subquadrato, nitido, prope
angulos posticos utrinque tubercido minuto, elevato nofato, a fronte
sulcnlo transverso profundo nitido sejuncto, utrinque et apice raar-
ginato, lobis ante genas subrotundatis, scntiformibus, prostanlibus,
uti et genae sat expansae nitidissiniis, rufo-piceis: frons supra ac-
qualis. nitida, obsolefissinie vix [)erspicue remotius puncticulata, ob-
conico-lruncata, utrinque carinula triarcuafim interrupla, apicem non
altingente notata, occipile a coUo depressione transversa integra di-
stinclo : fossulae longitudinales utrinque ad oculos et genas sat pro-
fundae. irreguläres, punetato-subrugosae, foveolis quibusdam pilige-
ris iqipressae: colluni supra laleribusque fortius punctato-ocellatum,
spatio parvo dorsali utrinque nitido, sublus sublilius confuse pun-
ctalum. Thorax subelongato-quadratus, anterius rede truncatus, an-
£,ulis nullomodo pioductis, utrinque parallelus, lateribus subrectis
denliculo minuto terminatis, inde ad basin oblique attenuatus, limbo
basali emarginato, supra niodice convexus, impressione transversa
anlica intus punctata longitudinalique media integra laevi, latiuscu-
*) Scarites puncl alostr latus Redt. = planus var. t.
Chaud. Bull. Mose. 1855. p. 97. (Scbaum.)
') Idem de Clivinn scripta Putzeys, ab ypsilon bene di-
stincta, in Sardinia a D. Ghiliani lecta ibidem prostat.
**) Der Verf. batte diese Art als Ctiv. rugicotlis Truqui
bescbrieben, es konnte aber durch eingesandte Exemplare die Iden-
tität mit Cl. lernaea festgesicllt werden. Die Beschreibung des
Verf. ist hier vollständig abgedruckt, weil sie die früher von ler-
naea gegebene, nach einem einzelnen Exemplar entworfene, in we-
sentlichen Punkten ergänzt. (Schaum)
200 Bamli a Sehe:
lis, jjfofiinde impressis; disco nitidus, spatio ulriiiquc ponc medium
irregulari, longiUidinaliler suhaiinalo, puiiciis minulis dctisisque coir-
sperso; basi snbregularitcr transversim cvidcnicr rugatus, ulrinque
ad mai'ginis lateralis leriium aiiticum foveola piligera niinuta, altera-
que ad aiiguli postcrioris denliculuin evidentiore impressus. Elytra
elongata. subparallela, iboracis longitudinem ter fere aequantia, su-
pra niodice convexa, slriato-punctata, striis, suturali septimaque ex-
ceptis, apicciii uon attingentibus, interstitiis convexis, tertio puuclis
quatuor majoribus, anlerioribus ad niarginem internum, posterioribus
ad exlernum posifis, slria inargiiiali supera, ])oc est humerali, la-
liuscnla, basi a quarta stria iucipicnle apicem usque continuala, anle
bumeros carinnlata, sensim apicem versus latiore et profundiore, ob-
solete inegulariter punctata: clytrorum apex nitidior, plerumque
rufescens. Pedes fenuginei, tibiis anlicis extus valide bispinosis
dcnteque minuto mutico armatis; interniediis extus setulosis, ecalca-
ratis. Piostcrni structura fere ut in Clivina ai'enaria^). In
ins. Cypro; quinque specimina.
®) Clivina terneae Kiesw. proxima nova species:
Clivina sicnla m.: Ferruginea palpis, anlennis pedibusque po-
sterioribns rufo-teslaceis. Caput, epislomate apicc emarginato, margine
ufrinque acute ultra lobos laterales producto, bis obovatis, excisura sai
profunda utrinque, sive ab epistomatis limbo antico, sive a genis
sejunctis; hae extus rolundatae, marginr^tae. scutifornies; supra in-
aequali, subtransvcrso-quadrato, a fronte imprcssione transversa pa-
riim profunda distincto: fronte nitida, medio foveola breviter ovala,
sat profunde impressa, utrinque anterius inter oculos brevi spatio
arcualim marginata, supra nitidissima; occipite utrinque a collo le-
viler clevato medio aequali; collo nitido punctorum serie transversa
medio interrupta, lateribus poue oculos subtusque densc, profunde
subrngosc punctato. Labrum basi utrinque bifoveatum, apice bis
triangulariter sinuatum , lobo- medio supra longitudinaliler acute
carinato, utrinque deplanatim declivi. apice angulatim acuminato.
lobis laleralibus paulo breviore; bis apice intus quasi rotundatis.
extus rectis. Thorax oblongo- subquadratus, anterius recte trunca-
tus, angulis band prominulis, licet margine lateral! tenui ad angulos
anticos in denticulum quasi terminato; lateribus subparallelis ante
medium vix sinuatis et ad denticubuii poslicum prominulum levis-
sime rotundalis. inde ad basin subrecte obliquis; basi subtruncatus,
n)inus subtiiiter marginatus, marginis fundo punctulato; dorso, prae-
Coleopt. in ins. Cypro. 201
Dyscfiirius nnmidiciis Piilz. Rarus.
D. bacillus Scliaum (filum Tr. in litt.). Minus frequens.
D. salimis Schaum. Minus frequens.
D. punct atus Dej. Haud frequens.
D. cylindricus Dej. Rarus.
Dyschirins c ar in i c ep s (Truqui): Aeneus., rlypeo valiile bi-
ilentafo. frontem versus carinato, thorace subgloboso, elylris oblongo-
ovatis, slriato-punctulis. sti-iis apice eimnescenlibus^ mai^ginati ultra
bumeros sculeltum iiersus co?ilinuala, ba.si juxla sulurnm non fo~
veolalis. tibiis anlicis ea'tus acute bidenliculatis. Long. 1^ lin.
Dyschirio aeneo Dej. slalura proximus, olypeo niargine
anteriore medio truncato, utrinquc valide denticulato, denticulis
acutis; veluti in ülo triangulariter modice elevato, at carinula lon-
gius in frontem producta. Thorax subglobosus, apicem versus paul-
lulum afteuuatus, dorso nitidus, impressione antica transversa iinea-
que longitudinali media subtilibus, modice impressis. Elytra fere
ut in D. aeneo, at posterius minus attenuata, dorso sal profunde
sfriato-, extus seriato-punctata, punctis apicem versus extusque sen-
sim obsolescenlibus, apice laevigafa saepiusque dihitiora; stria mar-
ginali secus humeros scutellum versus contiuuata, relicto spatio ba-
sali sat lato uilidissimo, laevi: ad scutelli lalera foveolae uullae.
sertim posterius, sat convexus, impressione apicali transversa tenui
subpuncticulata longitudinaliquc media profunda upicalem paulo su-
perante; caeterum nitidus, laevis, lineolis transversis quibusdam ir-
regulariter obsoletissime impressus, foveolis piligeris, praesertim po-
sticis, sat profundis. Elyira thorace plus duplo longiora, lateribus
parallela , ut in Cl. arenaria punclato-siriata, paulo tarnen eon-
vexiora. Prosternum coxas anticas versus sensim attenuatum, ca-
rinulis duabus parallelis, tenuibus, foveolam lougitudinalem inclu-
dentibus si^uato, ab inde plaga fere pyriformi basi acuminafa me-
dioque impressa, apice rolundata, nitida terminatum. Pedes anlici
rufo-picci, libüs exlrorsuni spinis duabus longiusculis, incurvis alia-
quc ponc medium denliformi, acuta arm.Uis, intcrnicdii et postici
rufo-testacci. illi tibiis extus setulosis, ultra medium calcare subcy-
lindrico ante apicem oblique truncato et spinula acuta lerminato,
setula insuper sj)inulae longitudine subacquali instructi.
ünicum exemplar a D. Villa c Sicilia jam diu datum, corpore
magis convexo tlioracisijue forma [)iiu)o intuitu ab arenaria, epi-
stomatis et prostcrni structura ab oa et aftinibus opprime distinttun».
202 Baudi a Sehe:
Antennae basi pedesque riifo-feiTuginci. anlici tibiis cxliis ante api-
ceni dciiticulo parvo alioqiic metliano obsolelo armalis. spiniila api-
cali interiore externnm longitudine ferc acquante.
Ultra decem specimina in ins. Cypro.
Dtfschirio misello Schaum etiam vicinus, at clypeo in fron-
ten! longius producto, marginc ejus antico valide denticulato, nco
non statura paulo majore dislincius videtur.
Siugonu longula Reiche. Tria specimina. — S. enropaen
Dej. et var. Oberleilneri Dej. Haud rara.
Brachinus Bayardi Dej. Minus frequens.
B. caspicus Dej. = hebraicus Reiche. Duo individua.
B. bombarda Dej. v. — psophia Dej. v. — explodcns
Dnfl. et var. nilidulus Muls. v.
B. sichemita Reiche. Berylo haud rarus.
B. efflans Dej. Non frequens.
B. berylensis Reiche. Unicum exeniplar Beryto*).
B. graecus Dej. r., immaciilicornis Dej. v.
Drypta denlata Rossi. Haud frequens.
Dromius bifascialus Dej. Unicum exeniplar.
Blechrus tener Coquerel. Unicum exeniplar.
B. glabratus Duft. Hand rarus.
var. int erst itialis¥,.vis\. Duo individua.
B. m mir IIS Sturm. Vulgaris.
Blechrus strict icoUis in.: Nigrosnbaeneus, palportim apire
pedibusque piceo-iestaceis, fronte tineola transversa sigiiata. l/iorare
posterms fortiter angtistalo, elytris subparallelis, obsoletissime sub-
striatis, abdomine brevioribus. Long. 1 lin.
Blechro mauro St. affinis, at sfatura minore, capite paulo
majore, pro proportione fere ut in glabrato, clypeo a fronte lineola
transversa distincta (ejus rudimenta interdum in manro^ nunquam
in glabrato conspexi) mandibulis palpisque apice late testaceis vel
rufo-testaceis; bis apice truncatis; antennis piceis, articulis basali-
bns inferius dilulioribus. Thorax anterius capite cum oculis latilu-
diue minor, basin versus valde anguslatus, sulculo medio longihidi-
nali distincte subaequaliter impresso, foveolis utrinque baseos me-
driocribns. Elytra deplanata. subparallela, lateribus obsolete rotun-
data. apice truncata, dorso obsoletissime regulariter, secus suturani
paulo tarnen evidentius, striata, saepius obscure piceo-testacea. Pe-
*) Brach, berylensis ^e\c\\c = bombarda \tir. (Schaum.)
Coleopt. in ins. Cypro. 203
des cum trochanteribus anticis, tibiis tarsisque testaceis, femoribus
plus minusve infuscatis: tarsi antici maris articulis tribus primis
paruiB dilatatis, omnibus iu utroque sexu gracilioribus quam in
tnauro. Decem specimina ex insula Cypro examinavi.
Blechrus vit latus m,: Nigro-piceus, capile thoraceque pa-
rum nitidis, nigris; anlennis basi Juscis; pedibus elylrorumque vitla
discoidali longiuscula testaceis. Long, f lin.
Statura fere praecedentis, capile parum nitido, clypeo a fronte
lineola transversa tenuissima distincta, mandibulis apice late rufe-
scentibus, palpis piceo- testaceis, articulo ultimo fere toto-testaceo,
apice acuminato ; antennis testaceis articulis duobus primis infusca-
tis. Thorax cum capite eandem proportionem referens ac in mauro
itidemque fere constructus, posterius attamen paullisper magis atte-
nuatus, linea longitudinali media tenui, inaequali, ante medium et
basi profundius impressa. Elytra depressiuscula, subparallela, lateri-
busque vix rotundata, apice rede truncata, abdoraine breviora, ae-
qualia, solummodo secus suturam obsolete striata, nitidiuscula, ni-
gro-picea, vilta longitudinali oblonga, ab humeris usque prope qua-
drantem ab apice producta, testacea singulo signato; vitta haec ex-
tus obliquans parum determinata, intus, relicto spatio lato triangu-
lari baseos, nitide longitudinaliter suturam secus et paulo ab ea pro-
cul definita. Corpus inferius piceum, pectore dilutiore; prosternum
apice dilutius, inter coxas anticas paulo magis, quam in affinibus ele-
vatum. Pedes omnino laele testacei, tarsis gracilibus, anticis maris
articulis tribus primis parum dilatatis.
A Blechro plagiato Duft, praeter pedum antennarumque
picturam, capite thoraceque minus nitidis, elytrorum vitta longiore,
nee non statura sesqui minore abunde distinctus.
Blechrus plagiatus Duft. Karo occurrit.
Metabletus e.vclamat ionis Men. = virgatus Reiche.
Haud infrequens.
Metabletus foveolatus Dej. '). Quaedam specimina.
Lionychus quadrillum Duft. Non rarus.
Apristus subaeneus Chaud. Specimina duo e Syria.
') Melableti foveolae Dej. varietatem in Sardiuia reperi, trun-
catelli Lin. statura, capite elytrisque cupreo-, thorace coeruleo-mi-
cantibus, multo evidentius subtilissime corrugatis, elytris magis, prae-
sertim posterius, utrinque rotundatis.
Berl. Entomol. Zeitscbr. VIII 14
204 Bmiili a Selve:
Apristns opacns Schaum (Nomine Crepnos balytlua Tr. ).
Tria specimina. *)
Lehia cyanocephala Lin. et var. geniculata Men. = femo-
ralis Chaud. Non infrequens.
L. cyathigera Rossi. fr., lepida Brülle. Beryto vulgaris.
Plaiytartis Famin ii üej. Haud rarus.
Trichis maculata Klug. Duo in ins. Cypro.
Cymindis discoidea Dcj vnv. Andreae Men. Quaedam spe-
cimina. **)
C confusa Peyron '). Unicum specimen in Cypro.
*) Apr. opacus mufs eine eigene Gattung bilden, der Chau-
doir den Namen Microdacctis gegeben hat. Sie weicht von
AptHslus durch matte Oberfläche, längere Flügeldecken, hinten brei-
ter aufgebogenen Rand des Halsschildes und in der Bildung der
Mundtheile ab. Die Mandibeln sind . breit und haben (wenigstens
die linke, die rechte ist an dem untersuchten Exemplare verstüm-
melt) vor der einwärts gekrüuimten Spitze einen ziemlich starken
Zahn. Die Taster sind ziemlich dick, das letzte Glied der Kiefer-
taster eiförmig zugespitzt, das der Lippentaster abgestutzt; das
Kinn ohne Zahn; die Klauen glatt. Eine zweite sehr hübsch ge-
färbte Art dieser Gattung ist M. pulchellus m. aus Palästina:
aier, antennis, palpls. pedibus elylrisque tiUra medium rttfo-testaceis.
— Long. 1| Lin. In der Gesammtform und in der Bilduug der
einzelnen Theile ist sie dem opactis sehr ähnlich, die Augen treten
aber weniger vor, auch sind die Fühler etwas länger. (Schaum.)
**) Die hier gemeinte Cymindis ist Andreae Men., von der
meiner Meinung nach die auf den canarischen Inseln und in Spanien
vorkommende C. discoidea Dej. verschieden ist. (Schaum.)
* ) Hujus speciei quatuor individua ab auctore e Caramania
D. Truqui data, opprime conveniunt cum typico exemplari C. Ser-
vitlei a D. Solier jamprideni hoc nomine donato, patria Neapoli,
quae omnia descriptioni ab eodem (in Ann. Soc. Ent. Gall.) editae
omnino conferunt; qua-propter C. conftisam Peyron, C. Servillei
Sol. pro synonymo subjuugondam pufarem. A C. humerali Fabr.
meo judicio distincta species, pracscrtini thorace latiore. poslice mi-
nus attenuato, disco evidentius et minus remote punctulato, margine
basali medio minus producto proindeque latius arcuato, in indivi-
duis etiam maturis rufo-piceo: elytris, basi praecipue, densius pro-
fundiusque punctulatis, punctorum seriebus in singulo interstitio plu-
Coleopt. in ins. Cypro. 205
Cymindis seriepunctata Redt. ^) '"). Minus frequens. *)
Masoreus IVellerhallii Gyll. var. afßnis Küst. r.
M. ruficornis Chaud. Pluriraa specimina.
ribus plus minusve confusis; saepius limbo laterali et apicali lufo-
testaceis, modo laterali lantum postice plus minusve concolore, ma-
cula humerali rufo-testacea, modo majore cum laterali limbo con-
fusa, modo minore ab eo separala, modo etiam oblique elytrorum
medium usque procurrente. Palporum labialium articulo ultimo for-
titer semiformi in mare, foeminae eodem obeonico - truncato, apice
tarnen paulo magis quam in humerali latiore et validiore.
') A cypriis hujus speciei individuis et hoc nomine a D. Truqui
designatis nonnulla in Hispania a D. Ghiliani reperta, quae in coli.
R. M. Taurinensis et mea prostant adamussim congrua, specie se-
parari nequeunt. Palpi labiales utpote in humerali constructi.
DifTerunt a C. Servillei Sol. praeserlim statura minore, corpore ma-
gis depresso et elytrorum interstitiis distincte uniseriatim punctatis;
nee non colore dilutius rufo-piceo.
»») Vulgaris in Alpibus C. axillaris F. summopere variabilis
species, non modo thoracis pictura, saepius rufo-piceo, interdum
piceo, quandoque etiam disco piceo limbo omni laete rufescente,
a varietate meridionali Dej. statura multo minore dislincta, tho-
raceque posterius paulo magis angustato; hujus etiam punctura'
plus minusve conspicua crebraque, angulis posticis denticulo plus
minusve porrecto, quandoque obsoleto munitis; elytrorum pun-
ctura et striarum profunditas aeque sat inconstantes, prout mi-
nus matura, adulta, vel delrita occurrunt individua: quaedam ete-
nim in Alpium summis jugis commorantes saepius praecoci hiberno
rigore correpfa, sub nive adhuc torpida primo vere reperiuntur. Ha-
rum notanda haud infrequens alpina varietas, cujus specimina ex Al-
pibus Galliae a D. Solier etiam eodem nomine tradita fuere, ely-
tris penitus concoloribus. Nulluni attamen in nostris colleciionibus
contentum vidi, quod coujunclim adeo explicatos praebeat chara-
cteres, qui I>. Reiche C cribricollis descriptioni argumentum fuere;
aberrans fortasse forma Pedemontii regionum, thorace fortius, grosse
profundeque punctato, distincto gallico scriptori subjecia fuit. Baudi.
(Ci/wi. criirico//i« Reiche ist = e/rwsca Bassi Schaum.)
*) Cym. seriepunctata Redtb. = axillaris Fabr. (Äo-
magrica Duft.) var. (Schaum.)
14*
206 Baudi a Sehe:
Epomia Dejeanii Dej. Minus frequens.
Chlaenius festivus Fabr. v., — spo/ia/u« Hossi r., — pa-
taestinus Reiche (duo e Syria), — veslilus Payk. v.
Chlaenius aeneocephalus Dej. Frequens; var. gracilis
Dej. r.
C. Douei Peyron. UDicum specimen Cypro lectum, dififerl ca-
pile laete viridi-aeneo, veluti in melanocorni Dej. construcio et co-
lorato; thorace densius subtiiiusque quam in holosericeo Fabr. ru-
goso, obscure virescente, elylra quemadmodum in melanocorni sub-
tiliter densissime punctulata, at nigrescentia; tarsis vix apice infu-
scatis thoracisque lateribus anferius posliceque leviter plicalo-eleva-
tis a yuscilarsi Schaum distinctus. Corporis inferius structura me-
lanocorni potius quam holosericeo referendus, intermedia nihilo-
minus inter utramque speciera.
Dinodes cruralis Fisch, et var. Maillei Dej. Minus fre-
quens. ' ')
Jjicinus hierichonticus Reiche v. *)
Broscus nobilis Dej. v.
Pogonus Orientalis Dej. v.
P. gilvipes Dej. Unicum exemplar.
P. viridimicatis Fairm. Licet saepius saturate aeneo - vire-
scens, huic referendus videtur; thorace basi minore, dense fortius
punctulato ab affinibus bene distinctus. Plurima specimina. **)
P. rufo-aeneus Dej. v.
Pogonus fulvus m.: elongatus^ suhcylindricus , rufo-testa-
eeus, elytris pallidis, aequaliler striaiis, interstitiis convexis. Long.
2\ lin., lat. vix \ lin.
Pogoni ßliformis Dej. habitu , ejus in Sardinia ad salinas co-
piosissimi, minimis etiam individuis minor et multo gracilior; r%ifo-
aeneo Dej. etiam affinis, at multo magis elongatus et cylindricus;
•') Atranus coUaris Men. in Apenninis montibus anno
elapso etiam lectus fuit.
*) Licinus hierichonticus Reiche = aegyptiacus Dej.
t. Chaudoir. (Schaum.)
*') Pogonus viridimicans Fairm. Die Bestimmung dieser
Art erscheint zweifelhaft, da der spanische P. viridimicans =
amaragdinus Waltl eine sehr ausgezeichnete Art ist, und sich in
anderer Weise, als hier angegeben ist, unterscheidet.
(Schaum.)
Coleopt. in ins. Cypro. 207
ab his et testaceo Dej. ihorace posterius fortius attenuato et elytro-
rura striis profundioribus primo visu distinctus. Caput nitidum ful-
vum, anterius parum altenuatum, clypeo a fronte lineola transversa
diviso, utrinque ieviter foveolato; fronte utrinque foveola oblonga
notata , marginibus utrinque anterius sat elevatis sulculoque juxla
oculari, uti in affinibus, inter antennas obsoielo et in raandibulis
continuato, puncto infra oculos majore impressa: mandibulae saepis-
sime apice infuscatae. Tborax latiludine parum longior, apice reete,
basi subsinuatim truncatus, lateribus ante medium rolundalis, basin
versus sinuatis, angulis posticis rectis, basi latitudine sua summa qua-
drante angustior, disco modice elevato, nitidissimus, fulvus, impres-
sione transversa antica obsolela, linea media longitudinali sensim
basin versus profundiuscula, basi late transversim subdepressus, ibi-
que parum crebre subaequaliter punclatus, foveola mediocri lineo-
iaque tenui recta juxta niarginem lateralem utrinque excavatus. Scu-
telium minutum, nitidissimum, planum. Elytra thoracis latitudine
eoque plus duplo longiora, striis vix perspicue punefatis, suturali
tarnen basi disHnetius, interstiliis sat convexis; pleurisque reliquo
corpore pallidiora. Pedes rufo-tesfacei, tarsis anticis in mare arti-
culis duobus primis, uti in affinibus, oblique Ieviter dilatatis.
Ultra triginta hujus speciei individua examinavi, quae vulgaris
Cypro ad salinas videtur. *)
Sphodrus leucopht hal mus Lin. Haud rarus.
Sphodrus cordicollis Chaiid. =: nig rat us Reiche. Quae-
dam specimina Cypro lecta tibiis anticis in mare bifariam arcuatis,
nee non elytrorunj margine ante humeros acute prominente, praeter
reliqua, dubilantem nee sistant aure eadem species, quae a D. Fair-
maire nomine melUensis descripta. **)
Sphodrus quadricollis Redtenb. ■=■ planicotlis Chevrol.
Haud rarus.
Calaihus graecus Dej. v., — melanocephalus Lin. v., —
micropterus Duft. r.
Anchomenus prasimts Thunb. et infuscattis Reiche, qui "
ejusdem varielas mihi videfur, vulgares.
A. marginatus Lin. v., — A. pusillus (Dahl) Schaum, v.
*) Ich habe Pog. fulvus in einigen Exemplaren am Meeres-
strande bei Suez gesammelt. (Schaum.)
**) Sphodrus cordicollis Chaud. Mit dieser Art ist Doli-
chus corda/u» Chevr. Rev. Zool. 1854. 392. einerlei. (Schaum.)
208 Baudi a Sehe:
Olisthopus glabricoUis Germ. var. orienlalis Reiche, v,
O. minor Reiche. Quaedam exemplaria.
Platyderus puncliger Reiche. Unicum.
Feronia cyanella Reiche. Communis.
F. Reicheana Peyron. Quatuoi* specimina; forsan a D. Pey-
ron e Caramania?
JP. Bonvoisinii Reiche. Unicum e Palaestina.
F. crenala Dej. Duo e Cypro.
F. pertusa Schaum. Unum e Cypro, alterum e Cararaauia a
D. Peyron '*), nomine F. curticollis Peyron.*)
F. longula Reiche v., — F. fuscicornis Reiche v.
JP. Duponchelii Dej. = protensa Schaum: Iria specimina
ex insula Rhodo a D. Hedembourg. ").
• ') Hujus Feroniae exemphir jampridem a D. Passerini pro
Etruriae incola datum, et nomine crenato-siriala Chaud. a D. Tru-
qui in coUectione mea consignatum, F. perlusae Schaum descripHone
(Wiener Ent. Monalschr. II. p. 272) admodum congruit, cyprico et
anatolico speciminibus identicum.
*) halle ich jetzt für F. crenata var. (Schaum.)
'^) Huc liceat mihi quaedam animadvertere de Feronia Ober-
ieitneri Dej. et de slricla Dej. = angustiformi Sol. Clarissimus
D. KraatK in sua Perci generis disquisitione (Wiener Entom. Mo-
natsschr. II, p. 168) Feroniae Oberleitneri Dej, utpote variefates
strictam Dej. et angusliformem Sol. habendas censet: copiosis spe-
ciminibus comparatis a me ipso in Sardinia leclis, nee non typicis
exemplaribus e Dejeaniana collectione in R. Museo Taurinensi as-
servalis, vel a D. Solier ipso receptis, suasum mihi species duas di-
scrirainandas. Individuum etenim a D. Solier e Corsica datum no-
mine angusliformis, centenis a me in Sardiniae borealis montibus
lectis omnino conforme, a F. Oberleitneri Dej. ejusque varietatibus
•plus minusve explicalis, operosus, norax et apricans Gene, quac per
totam littoralem Sardiniam, nunquam valde procul a mari vel a sal-
sis emanationibus sub Cacli Opuntiae praesertim foliis putrescenti-
bus vivunt, distinctum conslantcsque notas praebet. In JP. Oberleit-
neri, ejusque minoribus etiam individuis, corpus medio quasi con-
striclura, thorax fere subcordiformis, anterius nempe dilatalus, po-
sterius altenuatus, lateribus pone medium sat sinuatis, forma adeo
a slricla discedit, ut ejus etiam plurimis commixtis individuis, primo
Coleopt. in ins. Cypro.
Amura (Leiocnemis) dalmalina Dej. Quaedam specimina.
A. (Celia) erratica Duft. r. — A, bifrons 111. r.
Amara (Cetia) aberrans m. : A. bifronti proxima, minor,
obovala, J'erruginea, supra parce melallescens, aiitennis femoribus-
que rtifo- lestaceis^ thorace subquadrato, laier ibus anlerius parum
rotundalis, indeque reclis, angidis posticis rectisx, supra inodice con-
vexo, nitido^ posterius profunde sparsim punctata^ foveolis basali-
hus minutis, subtinearibus. Elylra fere ut in A. bifronte, at paulo
breviora, laleribus parun^ rotundala. supra convexa, lenuHer at di-
stincte striata, striis fere impunclatis. Menlum dente medio apice
visu oculoque non armato secerni facile queat; insuper in F. Ober-
leitneri ihoracis maigo aiilicus snbaequaliler trisinuatus, elytra late-
ribus niagis arcuata, sensini apicem versus ampliata, margine basali
supra humeros utrinque obliquo, sat arcuato, denticulo humeraii ex-
trorsum fortius proemineute. F. strictae contra corpus subparal-
leluni, elytris basi thoracis laliludinem anticam subaequantibus, hoc
ibidem paulo quam basi latiorc, margine antico sat profunde angu-
latim eraarginato, utrinque fere recto, ad angulos anticos obsolete
sinuato: hi, licet saepius tenuiter niarginati, extus minus rotundati,
acutius oculos versus fere porrecli: linea longitudinali media saepis-
sime apice abbreviata: elytra subparallela, lateribus parum rotundata,
vix in quibusdam maxime explicatis foeminis posterius leviter am-
pliata, basi summa supra bumeros utrinque subrecte truncata, bu-
nieri denticulo vix proeminente; juxla suluram longius subdeplanata,
apice brevius dcclivia. Foeminea individua Oberleitneri abdominis
segmento anali punctis quatuor aequidistantibus notata; strictae ea-
dem punctis intermediis minus iuter se, quam singulo ab exteriore
distantibus. f)
t) Die von H. Baudi angegebenen Eigenthümlicbkeiten des P.
angustiformis sind mir nicht entgangen, doch bleiben trotz dersel-
ben einzelne Stücke des Oberleitneri kaum vom angustiformis zu
trennen; ich würde von der specifisclien Verschiedenheit beider Kä-
fer sofort überzeugt sein, wenn z. B. die Punkte auf dem Hinter-
leibe constant die von Baudi angegebene I^age hätten; ich besitze
aber von beiden Käfern Stücke, bei denen gerade das umgekehrte
Verhältnifs im Abstände der Punkte stattfindet; interessant wäre
die Angabe, ob der angustiformis in Corsica an der Küste vor-
kommt oder ebenfalls nur montan. (G. Kraatz. )
210 BatuU a Sehe:
polius leviter medio impresso, quam bidentato. Tarsortim articuli
maris ut in suhgenere Celia. — Long. 2j lin.
Non rara in Cypro videlur.
Amara acuminala Payk. v., — trivialis Gyll. v. '*)
A. (Triaena) iricuspidat a Dej. Minus frequens.
A. (Amathitis menti dente inedio integro) aegyptial Zimm.
Duo ufriusque sexus specimina Cypro. *)
' *) Amara palustris (Gene): Ovaia^ obscnre viridi - aenea^
antennarum arliculis basalibus tribus rufo-testaceis^ tibiis iarsisque
ferrugineis'^ thorace anlerius allennafa, laier Ibus postea rectis, basi
bistrialo, elytris striatis, slriis poslice profundioribus. Long. 3 J- lin.
In Sardinia sat frequens, hoc nomine in coUeclione R. Musei
Taurinensis a Prof. Gene inscripta.
A. iricuspidatae facie quodammodo similis, lunicolli forma
proxima, corpore, praesertim poslice, latiore, minus convcxo, tho-
race laleribus dimidio postico parallelis, slriola basal! longiore et
profundius impressa dislincta, inter commnnem et nilidam systema-
tice collocanda; pedum structura ut in hisce, maris tibiis interme-
diis paulo fortius arcuatis; abdominis segmenlo anali utrinque uni-
punctato, foeminae bipunctato. Corpus supra in ulroque sexu niti-
duluni, oblongo-ovatum, posterius paulo crassiusculum. Caput fere
ut in lunicolle, lineola transversa inter oculos tenuissima; antennis
piceis articulis tribus primis quartoque basi rufo-testaceis; palpis te-
staceis, articulo ultimo infuscato. Thorax iransversim subquadratus,
latitudine baseos triente fere brevior, anterius altenuatus, lateribus
dimidio postico rectis, basi recte, vix subbisiuuatim Iruncatus, an-
gulis posticis omnino rectis, utrinque striola longiuscula pauUisper
obliqua et loveolae parvae prope angulos posticos rudimento im-
pressus, in impressionibus parce et plus minusve disliucte punctatus.
Elytra basi thoracis latitudine, ad ejus depressiones posticas interio-
res late et oblique impressa, lateribus modice rotundala, earum la-
titudine maxiraa pone medium; margine laterali poslice ulrinque,
veluti in A. slriatopunctata, emarginato; sat profunde striata, striis
poslice profundiusculis, interstitiis planis, internis apice convexiuscu-
lis. Corpus subtus nigro-piceum, pedibus rufo-ferrugineis, femoribus
obscurioribus.
*) Amara (Amathitis) aegyptia Zimm. z= Harpalus
rufescens Dej. sec. typ. (Schaum.)
Coleopt. in ins. Cypro. 211
Zahrus Car amaniae Peyron. Rarus Cypro. '')
Z. longulus Reiche v. '^)
Morio olympius Redt. Copiose lectus.
Cymbionottim m. nov. gen. (A cymbios, poculum et notos,
") Zabrns puncticollis Dej. curopaeis adscribendum, enini-
vero exemplar in collecüone mea ex Hispania, aliudque e Sicilia in
collectione R. Musei Taurinensis, cum algiricis speciminibus, quae in
eodeni Museo asservantur, alioque mihi a Prof. ßellardi ipso in Al-
giria lecto omnino congruunt.
•«) Acorio metallescentiDe]. Sardiniae, altera subjungenda
hispanica species:
^J cor jus Ghilianiim.: Oblongtis, convexus, ntfo-piceus, niti-
dus^ Ihoruce lateribus postice leviter sinuatis, basi crebre profunde
punclato, etylris strialis, striis punclalis, margine inßexo pedibus-
que ßavis. — Long. 3y lin.
Hab. in Hispania a D. Ghiliani invcnlus, in coli. R. Musei nom.
Amarae rufescentis Laf.
A. metallescenlis stalura, at gracilior, mas subparallelus, Ama-
rae apricariae faciem potius referens, foemina elytris medio ainplia-
tis, subovalibus; corpore rufo-piceo, metallico nitcnte, nilidissimo,
focniina tarnen elytris paulo minus nitens; antennis, palpis abdomi-
neque apice dilutioribus; elytroruni margine inflexo pedibusque fla-
vis. bis coxis, trochanteribus geniculisque infuscatis. Caput robu-
stum, anlerius minus altenuatum suturaque frontali minus impressa,
quam in A. metallescenie: palpis labialibus paulo crassioribus; cae-
tera ut in illo, fronte ulrinque punctis binis piligeris supra oculos
notala. Thorax convexior, posterius paulo magis attenuatus, lalitu-
dine ejus summa paulo ante mediana, lateribus rotundatis, posterius
leviter sinualis, angulis poslicis minus obtusis, limbo extus fere acute
paullulum prominente; infra marginem anticum leviter punctulalus,
basi crebre profundiusque punctatus, depressione transversa et fo-
veolis basalibus ut in illo. Elytra subtiliter at profunde striata,
striis evidentius, interioribus basi praesertim punctatis, intcrstiliis
planis absque punctis impressis. Pedes antici tibiis paulo longiori-
bus et paulo minus apicem versus incrassatis. emarginationis calcare
ab apice paulo remotiore, spinulis apicalibus internis duabus, qua-
rum superiore longa, valida, obscure rufo- picea, inferiore breviore,
tenui, apice mutica. dum in metallescenie longior et acuta est; tarsi
212 Baudi a Selve:
dorsum.) Menlum sutura transversa elevata, submentum arlicula-
tum, breve, excavatum, lobo medio parvo, apicc bidentalo; ligula
coriacea, apjce dilatafa, medio angulata: maodibulae validae, apice
incurvae, acuminalae, dextra intus acuta, laeva acute bidentata,
dente anteriore minuto, infero valido: labrum a clypeo parum pro-
minens, parvum, apicc emarginatum; palpi arliculo ultimo oblongo-
ovato, apice truncato; antennae moniliformes, in scrobe lalerali mo-
dice profundo, oblonga, sat procul ab oculis insertae. Corpus de-
planatum; Iborace calicifornii, basi elytrorum pedunculum ample-
ctente, et ab eis remoto; margine inflexo basi intus producto, epi-
mera extus obtegenle: elytra apice utrinque sinuata, angulo sutu-
rali producto. Pedes femoribus crassiuscuiis, intus apice leviter ca-
naliculatis; tibiis anticis extus dilatatis; intermedii basi aeque ac
antici inter se distautes: tarsi (in unico exemplari) simplices arti-
culis quatuor piimis sensim minoribus, ultimo simul sumtis fere bre-
vioribus, unguiculis siniplicibus.
Ad sectionem tertiam legionis seeundae Carabicorum, secundum
Professoren! Lacordaire. in opere suo Genera des Coleopteres forao 1.
p. 154, Carabicorum dispositioncm metbodicam, gcnus hoc pertinere
videtur, ad Ditomidum tribo propius acccdens prope Melaenus et
Coscinia: ab bis elytris apice utrinque sinuatis ei productis distal.
Corpore deplanato minorem Siagonam simulat. *)
antici maris ut in illo, foemina articulo primo in metallescente la-
terc inlerno trispinoso, in bac specic quinque denticulato.
D. Victore Ghiliani oculatissimo naturae scrutatore, in R. Tau-
rinensi Museo classis zoologicae coadjutore, qui maxima erga nie
bencvolcnlia et R. Musei typis lubenter communicalis summo auxi-
lio fuit, grati animi sensu speciem ab ipso in Hispania aucupatum,
dicere mihi gralum munus.
*) Ich halte die Gattung Cymbionotum nach Ansicht des
Originals unbedenklich für einerlei mit Coscinia, die H. Baudi
nicht in natura bekannt ist. Die Angaben Dejean's (mandibules
non dentees interieuremcnt, menton sans dent visible au milieu de
son echaucrure), die II. Baudi veranlafst haben, in Cymbionotum
collare eine besondere Galtung zu erblicken, dürften auf unrichtigen
Beobachtungen beruhen. Die Flügeldecken sind hinten auch bei
Coscinia Schüppelii Dcj. und C. Semelederi Chaud. in eine
Spitze ausgezogen. Der untere Seitenrand des Pronot um verhält
sich bei allen Coscinien wie bei Cym6. collare. (Schaum.)
Coteopl. in ins. Cypro. 213
Cymbionotum cotlare m.: Elongalum, depressum , rufo-ie-
staceuni^ nilidum , minus crebre punclatum et fidvo-pilosum, capile
antennisijue yerrugineis, elytris piceo-teslaceis, Siibstriutis, abdomine
pedibusque ieslaceis. — Long. 3^ lin.
Unicurn exemplar in insiila Cypro a D. Truqui lectum.
Corpus deplanatum, nitidum, subaequaliter minus crebre pun-
ctatum, puncto singulo setulifero, capite thoraceque sparsim, elytris
subregulariler, pectore, mesoslerno excepto. abdomineque parcius et
obsoletius. Caput basi pronolo reeeptum, subquadratuni , anicrius
paulo angustatum, utrinque ad oculos longiludinaliter canaliculatum,
canaliculae margine inferiore cariniformi, apice supra antennas ex-
trorsum paulo dilafato rotundatoque; carinula quasi super mandi-
bulas continuaia: labrum parum a clypeo exsertuni, parvum, apice
arcuato - emarginatum , margine subdenticulato; clypeus linea tenui
semicirculari, infra-antennaria, a fronte disiinctus, apice utrinque le-
viter impressus, apice ipso subtruncalo et medio denfe obtuso ele-
vato armato; frons disco medio remolius punctata. Oculi modice
prominuli, scrobes antennarias posfice exacle percludcntes. Anten-
nae capitis cum thorace, id est dimidii corporis, longitudinem me-
tiuntur, basi crassiusculae,. apiccm versus sensini leviter altenuatae,
articulo primo elongato, subcylindrico, secundo brevi globoso, tcrtio
quartoque subaequalibus latitudine summa duplo fere longioribus, se-
quentibus vix brevioribus, 5 — 10 longitudine subaequalibus, crassi-
tie basi, non autem apice decrescentibus, ita ut inferius antennae
quasi obtuso-serratae videanlur: singularis cujusque articuli forma,
quasi cucumis instar, basi oblique truncatus apiceque rotundalus,
apiee validier, basi tenuior, ante medium constrictus; forma haec
a tertio ad dccinmni arliculum sensim minus expliclta; articulo ul-
timo praecedente paulo longiorc, oblongo - ovato, apice acuminato.
Mentum, praeter supra allatas genericas notas, lobis lateralibus va-
lidis, extus rotundatis, apice acuminatis, lobi medii denticulis minu-
tis, divergcntibus; palporum maxillarium scrobes carinula lobis late-
ralibus mentl parallele circumducta inclusae; palpi omnes breviu-
sculi. tenues, articulo ultimo elongato -ovato, apice truncato, rufo-
testacei, apice dilutiores; gulae depressio medio transversim rugata,
anterius dilatata, posterius angustiorc, canaliculis eam definientibus
in coUo continuatis; boc inferius crassum, nitidum. laeve. Thorax
Caput amplecteus, latiludinc summa vix longior, basi dimidiae api-
calis latiludinis, basi apiceque rede truncatus, lateribus marginafus,
ante medium brevi tractu parallclus, indeque basin versus fortius
rotundato-attenuatus, prope basin sinuatus et rectangulariter ad ba-
214 Baudi a Sehe:
sin ipsani truncatus, iinde caliciforniis videtur: margo lateralis tenuis,
apicc ultra limbum anticum in angulum acutiusculum prominens?
ante basin interruplus, ejusque loco insinuatura laterali posteriore
deuliculo brevi, compresso, acuminato, pilifero instruclus: thorax
dorso depressus, lateribus paruni declivis, linea longitudinali media
tenuissima, nee basin neque apiccm attingenle notatus. Scutellum
trianguläre, rufo-leslaceum, nitidissimum. Elylra basi summa in pe-
dunculum constricta, basi a tliorace discreta et recte truncata, an-
gulo humerali recto apice rotundato, tboracis cum capite longifu.
dine, lateribus parallela, ad trientem posticum apicem versus sensim
rotundatim altenuata, apice utrinque leviter emarginato-sinuata, ad
angulum suturalem producta, boc acuminato; margine laterali exi-
guo, Stria marginali tenui ab liumeris descendente, integra , paulo
ante apicem abbreviata; dorso depressa, juxta suturam obsolete
striata, striis reliquis obsoletissimis, fere indisiinctis, punctura polius
longitudiualiter subseriata seu simulante. Tboracis margo inflexus
explanatus, fere usque ad basin latitudine aequalis, paulo ante basin
intus incurvus et in angulum acutum, epimerum latum exterum ob-
tegendo productus, subnitidus, obsolete punclulatus. Prosterno et
epislernis aeque ac Iborace dorso punctulatis: illo margine anfico
utrinque sinuato, medio rotundatim os versus prominente, flavoci-
liato; medio longitudiualiter canaliculato, canalicula utrinque abbre-
viata, basi latiore apicem versus sensim altenuata et profundiore,
plaga insuper inter coxas anticas nitida, anterius biloba, posterius
deflexa, rotundata munito: epimeris parvis coxas anticas latere in-
terna amplectentibus, prosternum superius attingentibus, inferius at-
tenualis, nitidis, glabris transversim pro femorum libera actione im-
pressis. Mesosterno subbexagono, punclato, latere postico inter
coxas intcrmedias emarginato. Pedes femoribus medio crassiusculis,
intus apice leviter canaliculati, posticis basi paullulura incurvis,
tibiis anlicis validis, extus leviter arcuatis, intus medium usque di-
latatis ibique calcare spiniformi armatis, inde emarginalis, apice ro-
tundalis dcnsequc fulvo-cilialis; posterioribus gracilibus apicem ver-
sus pauUulum vaiidiusculis, omnibus spinulis quibusdam apicalibus
ruinutis; tarsis simplicibus, articulis quatuor primis crassitie et lon-
giludine sensim decrescenlibus, simul sumtis ultimo longitudine fere
aequalibus: unguiculis simplicibus. Meso- et metasternum abdomen-
que parcius obsoleteque punctata, nitida.
Non omnino maturum, licet recte explicatum, Individuum vide-
tur: normale forsau pecforc abdomineque rufo - testaceis elytrisquc
piceis depictum fovet.
Coleopl. in ins. Cypro. 215
Aristus capilo Dej. r.. — obscurus Dej. v.
A. eremita Dej. Haud infrequens.
A. nitidulus Dej. =z perforatus Reiche v.
Ditomus calydoniusl^ossi v., — Samson Reiche. Haud r.
D. bucidus Reiche (= cephalotes"! De].). Minus frequena.
D. cribratus Reiche, r.
D. rufipes Chaud. Quaedam speciniina hoc nomine etiam in
collectione a D. Truqui designata a fulvipede Latr. disfincta vi-
dentur. ' ')
D. fulvipes Latr., pilosus Dej. Minus frequens.
Apotomus rufithorax Pecchioli. Duo individua. Cypro
lecta.
Daptus vit latus Fischer cum minus frequente var. Komi-
neckii Bielz v.
Acinopus tnegacephalus Rossi v., — tenebrioides Duft.
Quaed. spec.
Anisodactylus intermedius Dej. Haud fr.
A. pseudoaenens Dej. Sat fr.
Oichirotrichus obsoletus Dej., — pallidus Dej. r.
D. syriacus Dej. Haud rarus.
Harpalus (Ophonus) sabulicotaPauz. r., diffinis Dej.,
rotundicoUis Fairm. r., similis Dej. haud r., cordicollis De).
1, cribratus Reiche 2, subqiiadratus Dej. v., complanatus
Dej. V.
Harpalus (in sp.) Phariseus Reiche v., griseus Panz. v.
distinguendus Duft., ignavus T)uit. Minus fr., conserit aneus
Dej. Sat. fr., discoideus Fabr. r., punciatostriatus Dej. v.
Harpalus rubripes Duft. var. sobrinus Dej. Minus fr.
H. tenebrosus Dej. Sat fr., — litigiosus Dej. r.
Slenolophus teutonus Schrank v.
S. abdominalis Gene et var. persicus Mannh. v.
S. marginatus Dej. v.
S. elegans De], war. ephippium De], v. ; saepissime colore tote
testaceo variat.
S. (Acupalpus) dorsalis Fabr. Sat rarus. '*)
•') Duo hujus speciei exemplaria D. Frivaldsky e Turcia de-
dit nom. Carterus J'uscicornis Klug.
'^) Hujus speciei aberrationem insignem, e Sardinia in salinis
frequentem, nomine salini m. in collectione pro peculiari specie
216 Bmuli a Selve:
Brndycellus dist hiclus Dej. Haud rarus.
Amblystomus metallescens Dej. Sat vulgaris. '')
A. piciniis m.: IVigro-piceus, vix melallescens , thorace basi
nlrinque lale obsoleletjue foveolalo ^ angulis poslicis oblusis, elylris
slriis diiabus suluram secus evidenter impressis , reliquis obsoletis,
a7ilennarinn arllcido primo pedibusque rufo-piceis,, femoribus anti-
cis injuscaiis. — Long, l-i lin.
Ab A. nigro Heer statura minore, thoracisque forma distinctus.
Caput clypei margine antico late modiceque emarginato, a fronte
linea transversa subfili, foveola minula profundiuscula utriuque ter-
rainata dislincto: antennis pieeis, articulo primo lacte teslaceo; pal-
pis pieeis, apice dilute lestaceis. Thorax transversus, latiludine.
summa tertia parte fere brevior, lateribus ante medium modice ro-
tundatis, inde basin versus subrecte attenuatus, basi medio latius
subrecte truncatus, utrinque brevius ad angulos posticos rotundatus
(in metallescenle thorax basi regulariler fere rotundatus, lafius porro
utrinque cum angulis poslicis), supra modice convexus, ante basin
trausvcrsim leviler imprcssus, foveolis utrinque latiusculis obsoletis,
minus nitidis. Elytra elongata, subparallela, abdomine paullulum
breviora, omnium subtilissime rugulosa, striis duabus suturam secus
evidenlibus impressa, reliquis obsoletissimis; singnlo apice leviter
oblique truncato, angulo suturali subacuto. Thoracis margo anticus
designavcram ; plures characteristicae notae me dubitantem adhuc
retinebant quo minus dorsali conjungerem, at communis habitatio,
et variabilis admodum speciei pictura pro varielate potius habendam
suadent. Statura ejus dorsali F. minor (Long, vix 1^ lin.), corpus
nigrum, nitidum, antennis obscure brunneis, articulo primo pedibus-
que rufo- lestaceis: thoracis limbo marginali angusto, basi apiceque
medio lalius rufo-piceo; foveolis posticis obsolete imprcssis, vix
conspicue punctatis, impressione transversa antica obsoleta, postica
uuUa. Elytra breviora, eodem modo striata, at longe aliler depicta:
sunt nempe nigra macula pone humeros utrinque triangulari, extus
latiore, intus attenuata, aliaque penes angulos posteriores oblonge,
recurva, suturae medio poslico, apice, nee non limbo marginali, hu-
meris cxccptis, rufo-teslaccis.
Ejus socium iisdem löcis, Acupalpum notalum Muls. (scurrula
m. in litt, olim) in Sardinia copiose legi.
") Amblystomus metallescens Dej. in Sardinia minus
frequeus, var. niger Heer haud raro in Pedeaionlio mihi occurrit.
Coleopl. in ins. Cypro. 217
inferus iitrinque levilcr sinuatus, medio regularlter levitcr rotuuda-
lus. Pedes mfo-teslacci, femoribus anticis medio leviter infuscatis.
In A. metallescente clypeus apice sat profunde emarginatus thora-
cisque niargo anlicus inferus medio angulatim rotundalus, ulrinque
subrecle procedens. *') Quacdam specimina ex ins. Cypro.
Trechus minutus Fabr. — obtusus Er. v.
Perileptus areo latus var. angustior, elytris rufo-castaneis,
unicoloribus. Non infrequens.
Tachys Fockii Hummel. Duo specimina.
Tachys globosus Cbaud. Car. de Cauc. r= Elaphropus
carahoides Motsch.: Obovatus, ruj'o-lesiaceus, valde convexus., an-
iennarum basi, ore pedibtisque testaceis, elytris laevigatis, stria ««-
turali pone basin punctata, integra, seriebus duabus punctorum disco
utrinque impressis. — Long, f — \ lin.
"*) Amblystomtis sardotts m.: Nigro - virescenli aeneus,
convexiusculus., tibiis tarsisque piceo-testaceis, thorace basi ntrinque
obsolete J'oveolato^ angulis posticis obtusis, elytris suturam secus ob-
solete bistriatis, striis reliquis obsolet issimis. — Long. 1 lin.
A. metallescenti facie similis, at duplo minor, nitida vircscenii-
aeneus, interdum virescenle-piceus , corpore convexiusculo et thora-
cis forma praecipue ab affinibus distinctus. Caput clypeo, ut in A.
picino, late aequaliter emarginafo, at posterius paullulum elevato, a
fronte lineola tenui transversa distincto, ibidemque utrinque obsole-
lissime foveolato; antennae nigro-piceae; palpi picei articulo ultimo
apice dilutiore, acuminalo. Thorax subtransversus, laliludine summa
paulo brevior, lateribus modice rotundatus, latitudine ejus summa
paulo ante medium, basiu versus angustatus, basi ipsa obsoletissime
rotundalus. fere subrectc Iruncatus, angulis posticis obtusis, subpro-
minulis, supra modice convexus, ante basin medio impressione trans-
versa ad lineac longitudinalis modice obsoletae conjunctionem pro-
fundiuscula foveola insuper parva, nitida obsolete notatus. Elytra
elongata, subparallela, abdomine paulo breviora, striis duabus juxta
suturam conspicuis, reliquis obsoletissimis, singulo apice subrotun-
datim truncato, angulo suturali recto. Thorax inferus margine an-
tico subrecto. Pedes cum trochanteribus rufo - teslacei, femoribus
Omnibus infuscatis: antici maris tarsorum arliculis quatuor primis
leviler dilatatis,. subtus biseriatim spongiosis. Plurima specimina in
Sardinia legi. Thorace haud cordato elylrisque evidenter bistriatis
ab Ambl. Raymondi Gauthier distinctus videtur.
218 Bauüi a Selve:
T. Fockii Humni. proxiraus, at multo minor, elytris praeser-
tim apice multo magis convexis, nitidissimis, parcius striatis puncta-
tisque discedens, haemorrhoidalis potius formam quodammodo refe-
rens, varietali praecipue decoloratae (vide Peyron, Annal. Soc.
Eni. Fr. 1858. p. 369), Cypri etiam incolae. facie similis, at bre-
vior, raagis convexus. Corpus nilidissinium, capile parvo, rufo-
ferrugineo, labro testaceo, anterius lale subrotuudato: clypeo apice
emarginato et transversim late depresso, posterius subelevalo, medio
utrinque puncto notato, nitidissimo: fronte anterius ad clypei basin
sulculo subarcuato. utrinque inter oculos foveola recurva sulculo
antico apice connexa determinala, intus transversim substrigosa: an-
tennae arliculis tribus primis quarloque basi Jestaceis, reliquis rufe-
scentibus, saepius infuscatis: palpi testacei, maxillarium articulo ul-
timo minus incrassato. Prosternum integrum (in haemorrhoidali hoc
longitudinaliter sulcatum, frontis sulculi laterales in clypeo prolon-
gati, labrum transversum apice emarginatum, subdenticulaium). Tho-
rax transversus, longitudine duplo latior, supra et convexus, ante-
rius parum, postice paullulum magis attenuatus. laleribus rotunda-
tis, tenuiter marginatus, apice truncatus, utrinque pone oculos com-
presso-subsinuafus. angulis anticis subrotundaiis, leviter prominulis,
basi subsinualim truncatus, angulis posticis rectis, foveolis basalibus
parum profundis utrinque notatus, impressione inter has tnmsversa,
arcuata, profundiuscula seriatim, remote obsoleteque punctata, inter-
dum punctis duobus mediis ut in T. globulo profundioribus, mar-
gine ipso ante scutellum crassiusculo: linea longitudinali media te-
nuissima utrinque abbreviata exaratus; nilidissimus, rufo-teslaceus,
capite dilutior. Scutellum nitidissimura. Elytra crassiuscula, tho-
race valde latiora, lateribus et posterius sat convexa, stria suturali
paulo pone scutellum punctis remotis inipressa, apicem usque nitide
procurrens, exinde utrinque retrorsum brevius recurvata arcualira-
que suturae ipsae, fere ut in haemorrhoidali, parallela; series prae-
terea punctorum utrinque duae, quarum prima inferius a basi pun-
ctis remotis incboata qui disco sensim in striolam obsolete confun-
duntur, circa tertium poslicum evanescit; altera punctis minutis qui-
busdam brevius obsolete iudicata; basi utrinque ad scutelli latera
tuberculo minuto, ocelliformi ornata; lateribus striola submarginali
posterius profundius impressa, ante medium abbreviata, marginal!
pone humeros punctis quibusdam tuberculiformibus exarata; cae-
terum nitidissima, rufo-testacea, in maxime maturis individuis mar-
gine inferius apiceque obscurius ferruginea, singulo macula ante api-
cem obliqua, ovali, dilutiorc inde termiuataque depicta. Corpus sub-
Coleopt. in ins. Cypro. 219
tiis rufo-testaceum, pedibus dilulioribus, tarsis anticis maris articulo
primo oblonge subqundralo, leviter dilalato, unguiculis omnibus sub-
tiliter intus denticulalis.
A Bembidio globulo Dej. palpis apice dilulioribus, thorace
in mare praescilim, anterius fortius rotundato et posterius paulo ma-
gis attenuato, elytroruni slria suturali basi punctata, secunda tertia-
que punclis consila, illa vix impressa. bac breviuscnla, quarta nulla:
interslitii lertii puncto deficiente. Ultra quadraginia «pecimina ex
ins. Cypro.
Tachys haemorrhoiilalis Dej. Haud rarus.
T. quadr isigiiaius Duft. v.
T. sexstriatus var. diubrachys Kolen. Variabilis admodum
species primo intuitu a T. sexstriato Duft, distincta, typi elytris
unicoloribus Cypro non inventi repraesenlator, modo elytris nitidis-
simis, macula bumerali magna, aliaque rolundata posteriore bene de-
terminalis, laele testaceis, striis, praeter suturalem, duabus in sin-
giilo punclis remotis confecta. utrinque valde abbreviata, modo ter-
tiae eliam rudimenio conspicno: inicrdum elytra non adeo nitida,
maculis minus definilis minoribus. Striae etiam quarlae rudimenio
conspicuo: demum rarius minus matura individua statura majore,
thorace elylrisque obscure ferrugincis, bis maculis masimis indeler-
minalis rnfo- lestaceis , striis in singnio longioribus impressis disliii-
cteque punclalis, quinlae eliam rudimcnlum exbibenlia: posireniao
liuic formae sat apte T. decolorans Ciiaud. (Bull, de Mose. 1850. 7.)
convenirc videlur. Vulgatissimus Cypro et Beryto. *')
Tachys Lucasii Duval :rr gültiger Reiche, — pullu.i
Duval, — nanus Gyll. v.
Tachys algir icns Lucas. Haud infrequens, — bistriattis
Dufl., — sculellarls Germ., — fulvicoUis Dej. Min. fr. *-)
*') T. diabrachys Kolen. macula sola bumerali rarius in Pe-
demonlio occurril.
**) Huc observarc concessum sil Bembidium inuslum Duval,
polius ({uam inier Peryphos, Lymnaeo generi adscribenduni; corpo-
ris enim babilu Jj. nigropiceo Marsh, affine, a Bembidio disccdil
larsorum auticorum articulis duobus primis in mare apice intus in
dentem acutum porrectis nee non palporum maxillarium intcriorum
articulo secundo |)rimo lot)giorc: intcrniediinn quasi, a Lymn;ieo,
corpore alalo abscedcns, elylrorum siriola jiixla sculcllari conspicua
et tarsis solis anlicis arliculo quarto spiniila lenui apicali munitis:
Berl. Entomol. Zeitschr. VIII. |5
220 Baudi a Sehe:
Bembidium vicinnm Lucas. Hand infrcqiiens.
B. hignt iatu7n Fabr. var. vulneraf um Dej. Min. frequens;
ideni ac var.? inoptaium Scliaum.
B. nilot icum Dej. Uiuim specimen.
B. qundri g'iilt atnin Fabr. Hand frequens.
B. normanmim Dej. r.
B. cxirlulum Duval v., var. rngicolle Reicbe rarius.
B. cjtiadri fossulatum Scbaum. Minus frequens.
B. decortim Panzer*), — praetislnm Dej.**), — tnariii-
tnnm Küster, — fastidiosnm Duval r.
B. nitidnlum Marsb. vulg., var. delelnm Dej rarius.
B. iibiale Duft. Unum.
B. combusltim Menetr. Minus rarum.
B. Andreae Fabr. Vulgatissinia Cypro species variat siatura
minore et depressiuscula, antennarum articulis quaiuor primis c\y-
Irorunique maculis rufo-testaceis; bis basi subrecte truncatis, lalcri-
bus parallelis, sIriis minus profunde impressis, septima punctis lan-
tum quibusdam niinulissimis pone basin indicata: ei forsan referen-
dum B. paUidipenne Cbaud. (Bull, de Moscou 1S50. p. 124. 15.)
B. litt orale Oliv. v.
B. albipes Sturm. Minus frequens.
Tachypus flavipes Linn. v.
DYTISCIDAE.
Ilydroporus geminus Fabr. v, — m iniii iss imus Germ.
Sat frequens.
//. exornatus Keicbe. Duo specimina. ^^)
//. laeviventris Reiche v.
//. saginaius Scbaum = Mul.santi Pcyron r.
//. planus Fabr. v.
caeleris notis, praescriim palporum struclura et facie huic proj)ius
accedit.
*) Wahrscheinlich ist die Art nicht decorum, sondern B. sicu-
lum Dej. (Schaum.)
**) Bembidium LaJ'ertei Duval = B. praeusluni Dej. = sicu-
lum var. (Schaum.)
^*) //. e.xoi'ualus Reiche Sardiniac eliam incola a rne ipso
lecfus fuit, cypiius omnrno idcnlicus.
Coleopl. in ins. Cypro. 221
//. htunilisl Klug (an xanihopi Steph. =: liturati Aube va-
rielas?). Sat freqiiens.
//. oOsoletus Aube. Minus frequens.
Hydrocanihns notula Er. = diophthalmns Reiche. Unus
ex Asia minore?
Laccophilus v ariegatus Aube. Haud rarus.
Agabus hipiinct atus Fabr. v.
A.fontinalis Stepb. {melas Axihe) v., var. «jgrico//** Zoubk.
Novetn specimina omnes foeminea.
A. conspersus Aube, — dilatatus Br. r.
A. Goryi Aube. Minus frequens.
A. bipustulatus Linn. v.
Cybisier Roesetii Fabr. Minus frequens. ^*)
GYRINIDAE.
Gyrinus coticinnus Klug v.
G. bicolor Payk. var. angustains Aube. Haud rarus.
G. colymbus Er. Sat frequens.
G. Dejeanii Br. v.
Ore ctochihis vitlosus Fabr. r.
Dineutes australis Aube. Duo specimina ex Asia minore.
PALP-ICORNIA. '')
Ilydrous caraboides Linn. Haud rarus.
'*) In Sardiniae centralis rivulo Cybistri specimina tria utrius-
quc sexus legi, quae duobus e Senegallia in collectione R. Musei
Taurinensis nomine senegalensis Aube inscriptis, nonnisi corpore po-
sterius paulisper latiore discedunt, caeterum iis, nee non speciei de-
signationi Clarissimi D. Aube. corporis paginae inferioris praesertim
babita rationc, omnino conveniunt: neque mirum, species enimvero
in boreali Africa equidem reperta fuit.
**) Hujus familiae inseclum pluribus ab hinc annis nomine //«/-
droi graeci, a I). Stentz ufpote Graeciae incola raissum, absque
dubio Tropisterno generi adscribendum, specic apicipalpis Chevrol.
quatenus a D. Mulsant (Opusc Entom. 7. p. 169) descripta, magni
cqnidcm momcnti notis discedit. Palpi niaxillnres aiticulo ultimo
apicc tanluin lueviiis nigro; tborax duplici notalus punclorum se-
15*
222 Baudi a Sehe:
Hydrobius fuscipes Linn. IVIimis freqiicns *'^)
H. globostis Payk. v.
P hilhydnis melanocephulus Fabr. Sat frequens.
Ph. polllus Küster r.
IJe lochares lividiis Förster r.
Laccobitis minutus Linn. v. '^)
rie, Ulla ante medium sat incurva, discum versus profundiore, altera
pone medium, uli gallicus Auctor referl: elytra punctorum seriebus
in utroque tribus, inlernis evldentioribus; abdominis segmentum
quiiitiun nmticum; femora omnino glabra, tibiae intermediae tarso-
rum articulis tribus priniis simul sumtis longitudine aequales. Cae-
tera ul in Tropisterno apiripalpi. Maxime allamcn mihi dubium
anne D. Stenlz pro Graeciae incola, americanum forlasse confun-
derit insectum, eo magis quod de specie in Graecia reperta hucus-
que nuUo modo mihi noium. imo nonnisi quam cruce dubitalio eu-
ropaeis genus in Catalogo Prof Scbaum adscripfum.
2^) Hydrobius fiiscipes var. arcndius Rr. nee non //. ovaliis
Reiche ambo Sardiniae incolae, ille rariis, isfe sat frequens. Ibidem
ctiam H. scutellnrem Rosb. legi, quod pariler ac individuum e Gal-
lio meridionali a D. Kairmaire donatum a 1). Rosenbauer descri-
plione difl'erunt solum modo paginae superioiis colore non nigro,
sed sal laete nigro-aeneo.
^') Laccohius globosus Heer. Ejiismodi uli recentius Enlomo-
logi quidam scripserunt in alpinis IhcrmaUbus fontibtis (ultra -j-Ao"
Reaumur), prope Valdieri, vitam degit: buic subjuridenda nova
species:
Jj. snrdeiis m.: Orntus. convexus, nllidtts, niger., (horncis
i'imbo Internli. ehjirnrum ninrgine et lalius apire detcrminate, palpis
pedihusqiie /lavis; rapile thoraceque minus dense, elylris seriaiim
sublililer punrfalis; palporum maxittnrium ariiculo ultimo apice sub-
Irunrato. — [.,ong. 1 iin.
In frigidiusculo Sardiniae boroalis rivulo. una vice copiose legi.
/>. minuti minimis individuis, L. globoso Heer statura proximus:
ovalis, valdc convexus, nitidus, supra niger, vix melallescente mi-
cans, capite thoraceque minus dcnse, subtiliter punctatis: illo anic
oculos obsolelc flavesccnte. aiifenuis et palpis flavis, maxilluibus
apice infuscafis. Thorax niger, iimbo laterali angulisque postiris
albido-flavescentibus, pelbicidis. latcrlbus magis. angulis postiris la-
lius, quam in ginboso rolundalis. Elvlra margine laterali, saepius
Coleopt. in ins. Cypro. 223
Berosns bispina Reiche. Rarus.
Limnebius Iruncalellus TLunb. Minus frequens.
L. munclus m.: Niger, nitidus, modice convexus, subliliter
partim crehre ptmctalus parceqtie pubescens; thorace anlerius atle-
nuato, luteribns purum rotundalis; etylris basi ihorace fere latio-
ribus, posterius sensim allenualis , apice rotundalis, vel subacumi-
nato-productis ; pedibus piceo-testaceis. Long, f — f lin.
Mas statura minore; elylris abdomine paiilo brevioribus, apice
roluadato-subtruncatis; laisoium anlicorum articulo piiiiio leviter
dilatato: foeniina slalura paulo majore; elytris abdomine longiori-
bus, apice subacuminatis; larsis omnibus simplicibus.
Decem ulriusque sexus speciinina vidi Cypro lecla.
L. atomo Dufl. zz: picino Marsh, proximus, al paulo lon-
gior, anguslior et minus convexus: thorace laleribns minus rotun-
dalis, uec uon elytrorum siructura longe discedens: L. sericanti
Muls. propius pluribus noiis accedere videtur, ab eo tanien capite
thoraceque evidenter punclalis, pubescentia parca, scufello sat con-
spicuo, pro genere fere magno, nee non elytrorum apice in alleru-
iro sexu dispari praecipue dilfert. Corpus oblongo-ovaluni, modice
convexum, nitidum, parce villosulum, villosilale tenuissima facilli-
meque caduca ut piurimum fere glabrum; capife thoraceque spar-
sim disliucle punctatis, hoc praecipue in foemina paulo profundius
utrinquc secus margiiiem anticum; in elylris obsolelius densiusque
puncliculaium : nigrum, tlioracis margine basali raro in mare, sae-
pius in foemina rufo-piceo, pellucido, elytris interdum obscure piceis
latere apicali dilulioribus. Caput anterius attenuatum, labro brevi,
apice triangularitcr parum profunde exciso, epistomate magno, apice
leviler late emarginato, lineola tenuissima transversa a fronte di-
stincto. Thorax anterius angustior, ibi capite cum oculis paulo la-
tior et latitudiue sua baseos quadrante fere minor, lateribus obli-
quis, subaequaliter leviter arcuatis, apice subrecle, basi subbisiuua-
post medium interrupte, apiceque plus minusve late, at determiuatim
flavis, sutura ibidem angusta nigra: subtiliter regulariter seriatim
punctata, punciis posticc confusis, interstitiis laevibus. Corpus sub-
lus nigro-piceum, pedibus flavis, femoribus basi infuscaüs. Ab af-
finibus dislinctus insuper palpis maxiilaribus brevioribus, arliculo ul-
timo compresso, apice obtuse rolnndato, sublruncato. A. L. sinuaio
Motsch. statura longe minore et breviore, thorace lateribus antice
uon sinuato, praeter alia, discedere videtur.
224 Bandi a Selve:
tim fcre truncatus, angulis posticis muticis, sabrolundalis. Scutel-
lum sat validum, triangulnic, nilidissimum. Elytra basl tlioracis
summa latitudine paullulum laliora eodemque in mare vix triplo, in
foemina paulo ultra Iripliim longiora, lateribus praesertim pone me-
dium, leviter arcuala, apicem versus aifenuata, apice in mare ro-
lundato-subtruncafa, abdomine paulo breviora, in foemina paulo acu-
minatim producta, abdomen excedenlia; angulo suturali in ufroque
sexu mulico. Palpi et pedes piceo-testacei, bi femoribus posteriori-
bus infuscatis. Abdomen in utroque sexu inerme, parum nitidum,
villosulum, segmentis duobus ultimis nitidiusculis.
L. mundo proximum, Cypri etiam incola, foemiueum indi-
viduum, districatu difficile fuit. illo corpore obovato, minus convexo,
capitis scutellique structura affine, at pagina corporis superiore gla-
bra impunclata, capite tboraceque nitidissimis, clytris omiiium sub-
Ulissime coriaceis, subnitidis discedens. Thorax, etsi minus con-
vexus, fere ut in L. alomo Duft, constructus, piceus, lateribus mo-
dice, anterius fortius rotundatis, basi sat dislincte subbisinualim Irun-
catus, angulis posticis fere obtusis, apice iiaud rotundatis. Elytra
ad bumcros tlioracis basi baud laliora picea, apice paullulum dilu-
tiora; lateribus levissime arcuatis, apice cxtus rotundatis, simul apice
ipso subtruncatis, angulo suturali mutico, Iboracis vix tri|)lae lon-
giludinis, abdomen excedentia; sutura a quadrante pone scutcllum
inde integra, elevata, tertio ejus poslico siriola subtili. sat distincla
ulrinque impressa.
A sericante Muls. slatura dimidio minore (Long. \ lin.), bu-
meris thorace non latioribus, et corpore glabro praecipue distingui-
tur: a L. alomo Duft., cui piclura affinis, slatura paulo minore, cor-
pore multo angustiore, minus convexo elytrisqiie longioribus prae-
sertim sejungendum. Anne ad L. gronuhim Mofsch, cujus descri-
plio mihi baud patet, refcrendum'.' Specimen individuo unico pro
uovo describere non ausus, in collectione nomine cassidioidis dc-
signavi.
CJiaelarthr ia seminuhim Payk. Vulgaris.
Helophorus acutipalpis Muls. Sat frequens.
//. aqualicus L. var. grundis III. Minus frequens.
//. gr anularis Lin. Ilaud rarus.
Ochthebius crenulatus Muls. Duo specimina.
O. bi Colon Germar. Vulgaris.
O. viridis Peyron et pallidipennis Heiclie: minus frequen-
les, at varietates O. difßciUs Muls. mihi videntur.
O. lanuginosus Reiche. Minus frequens.
Coleopt. in ins. Cypro. 225
Calobitis {Calamobius sec. Marseul lat.) hrevicollis m.; Ob-
longo-ovalns. pariim convexiis, virescenli-aeneus., nitidttlus, antennis
basi teslaceis. palpis pedibusfjne piceis, lahro profunde inciso cly-
peocjue convexiusctdis, fronte bifoveolata; Ihorace transverso^i inae-
quali, basi cum angidis poslicis rolundato: elylris obsolete seriatim
punclato-substriatis . Long. \ lin.
C. quadr icolli Muls. Stalura minor, clypeo et labro cou-
vexioribus, thoraceque breviore, aliter conslructo praecipue di-
stinctus. Corpus parum convexuai, supra viridi-aeneo metallescens,
subtns nigrum, oninium siibtilissime rugulosum, at, thoracis disco
praeserlim, nitidiiisculum; labro parce, elytris seriatim plus minusve
evidenter albido-villosis. Caput oculis magnis, prominiilis, fronte
latiuscula, foveolis diiabus obliqne positis impressa : clypeus fronte
angustior, ab ea lineola leviler arcnata in fundo impressionis trans-
versae dislinclus, apicem versus leviter angustatus, apice truncatus,
disco modice elevafo-convexus: genae interdum, uti in quadricolti,
utrinque elevatac ad clypei et labii latera proslant: labrum elon-
gatum, apice medio profunde incisum, marginibus leviter elevatis.
Antennae octo - articulalae, prout mihi patuit, articulo prinio elon-
galo. tolius antennae dimidiam longitudinem superante, arcuato, basi
tenui posleaque modice incrassato, ad longiludinis suae quadrantem
ab apice subito consiricto, unde sub lenle quasi in duos divisus vi-
detur: attamen microscopio inspectus flavo- pellucidus diclo loco
sutura transversa quasi arliculis duobus solidalis exarticulatus adpa-
ret; articulo secundo aeque flavo-pellucido, minuto, basi tenui, apice
incrassato, fere pyriformi; tertio — septimo fransversis, illo angusliore
reliquis subaequalibus cum octavo validiore dense villosis, clavam
piceam formantibus. Palpi ut in quadricolli. Thorax basi apiceque
membrana tenui, peliucida svdjaequaliler ornatus, apice capite cum
oculis paulo angustior, basin versus pauUulum augustalus, latitu-
dine summa sua sesqui brevior, laleribus parum rotundatis, pone
medium cum angulis posticis rotundatus basique leviter arcuatus;
depressione flexuosa longitudinali, fundu granulosa utrinque impres-
sus, disco modice convexo, in uno sexu aequali, linea longitudinali
media integra, profundiuscula exarato, hac in allero sexu, praeser-
lim medio, obsoleta, et utrinque ante basin fovcola obliqua plus
minusve evidenli impresso. Scutellum miimlum, nigrum. Elytra
oblongo-ovata, posterius paullulum latiora, margine laterali angusto
leviter reflexo, posterius obsoleto, apice singulalim rotundata, obso-
lete seriatim punctato-substriata, sutura posterius evidentius elevata,
utrinque sulculo profundiusculo a medio inde concomitata; in eo
226 Baudi a Sehe:
sexu, quo thorax disco bifoveolatus, evidenlius seriatim albidopi-
losa; in eodem insuper abdoinen, ano pygidio decumbenle qiiodam-
modo absciso, elytris omnino obicgilur, dum in alleio abdoinen py-
gidio saepius explanato elytra excedit. Pcdes picei, fcmoiibus in-
feiius tibiisque dilutioribns, nt in quadrlcolli consirucli. Oclodecim
specimina cypiica prae oculis babui.
Ilydraena riparia Kugel. Rara'®).
Cyc lonoliim dulmutinum Kiist. Duo individna.
Daclylosternum nb dorn hiale Fabr. Haud rarum.
Sphaeriditim scar abaeoides Lin., — bi pnstulalum Fbr.
Vulgare.
Cercyon flavipes Fabr. Vulgares sunt varietales elylriö ca-
slaneis, nigro-crucialis, et dilutius rufü-lestaceis.
C. flavipenne Küst, Sat frequens.
C. erythroplerum Küst. Karnm.
C. terminatum Marsh. Vulgare.
C. nigriceps Marsh. Vulgaris vaiietas elytris plus miimsve
immaculatis.
ßlegasterniim obscnrum Marsii. Fiequentius varial dilule
rufo-testaceum, supra obsoletius punctalum, elytroruni striis obsole-
tioribus, abdominis segmeuto priino longiorc.
SILPHALES.
C/ioleva amplicollis f ) m. : Ovalis, picea; fulvu pubescens,
ore, a«/fjmjs }>edibns(^ue tnifo-tesfaceis, thoruce liansverso, posferius
uirinqne ampllnto. sublilissime purum crebre pnjictafv, laleribus ely-
Irisqiie sttbsliintis^ ferrugineis^ his «i//«ro api(e(jue hifuscatis. Long.
2i lin.
Mas abdominis segmento ventrali quinlo integro, sexlo apice
cniarginato, ferrugineo, villoso; tarsorum anticorum arliculis tribus
primis dilataiis, ferc cordiformibns, singulo praecedeule sensim di-
midio minore, tibüs intermediis femoribusquc posterioribus incurvis,
**) Hydraenn riparia Kugel in Pedemonlio sat frequens,
rarius, acque ac speeimen c Silesia a 1). Kraat/, missum, et duo Cy-
pro lecla, variat statura majore. Iboracis limbo arlico poslerioque fer-
rugineis, et fronle parcius punctata.
f ) Specimin.'i in umseo Regio Monaci a Dom. Ruib prope Hie-
rosolyma lecta a me Chol, piclicollis nominata sunt. (G. Kraalz.)
Coleopt. in ins. Cypro. 227
Iroclianteribus posiicis inermibus, apice paulliilum elongalo-subin-
cuivis, Foernina abdominis segmenio ventiMÜ quinio apice lale, at
profunde emarginato, sexto fciruginco subintegio: taisis tiochanle-
ribusquc simplicibus. Catopi Inimerali ßr. ref'erendam spcciem cum
dubio in primis putavi, auctoris attamen sane consulta desniplione
ab ea disccdenlesn ceusui, antennis folis feiiugineis, abdoiuiiie se-
gmentis unicoloiibus, elylris modo siriatis nori autem punctalo slria-
tis; tboiacis angulis posiicis haud elevafis; ejus poiro stiticlui-a ab
affinibus omniuo dislincta Slalura Calopi chrysomeloidl Panz.
proxima, capiie tboraceqne subtus rufo-ferrugincis, supra subnitidis.
parce subtiiiterque punclalis parceque fulvopubesccutibus. iUo epi-
stomatis margine anlico, boc lalcribus late ferrugineis. Antennac
elongalae, dimidii fere corporis longitudine, articulo octavo conli-
guis dimidio fere breviore et crassitie paulo minore, ultimo acu-
minato, rufo-lestaceae uti et oris partes: epistoma et labrum apice
subtruncala levilcrquc cmarginafa. Tborax trans\ersus, apicem ver-
sus anguslalus, lateribus pone medium ampliatus, angulis omuibus
lale rotundatis, Iransversim parum convexus, disco medio postico
fere deplanatus, margine antico subrecto, poslico leviter arcuato,
ante scutellum late emarginalo. Sculellum nigro-piceum, ouiuiura
deuse sublililer alutaceum fulvo-que pubescens. Elytra anle medium
thoracis summam latitudinem paulo superaulia, margine utrinque
validoi lateribus anterius subrolundala, posterius modice rotundata,
apice in mare truncata, angulo sulurali subrecto, in foeuiina obliipic
rotundata, ad apicem leviter sinuata, angulo sulurali aculo, subspi-
uoso: supra modice convexa, longitudinnliter slriala, dense subtili-
ler aequalilerqne aciculalo-punctata denseque fulvo-pubescentia, ul
plurinmm parum nilida, cum margine inflexo ferruginea , macula
magna communi, confusa, posteriore, juxla suluram scutellum ver-
sus plus minusve adscendenle, fusca noiata; interdum picea, macula
oblonga bumeiali magna margineque inflexo rufo-fcrrugineis. Pectus
nigrum, subnitidum, parum ciebre punctalum: abdomen nigro-pi-
ceum, dense aequaliter punctulafum, pube brevi, fusca, deusa obsi-
tum. Pedes rufo-ferruginei. Deccm et ultra individua vidi ex ins.
Cypro.
Cholera notaiicollis m.: Elongalo-ovula, fnsca^ dense
fulvo-pubescens et suhlHissime puticlulata, ihorace, plaga discoidali
excepta. pedibus et antennis elongntis rufo-testaceis. Mas tarsorum
anticorum arliculis qtialuor primis dilalatis, apice triatigulariter
excisis, latiludine seiisim decrescentibus, subins fulvo-spongiosis , po-
steriores Uli in foeniina simplices. Long- If lin.
228 Saudi a Selve:
Ch. IVatsoni Spence babitu affinis, at. niagis elongata, tbo-
race elyliisque sublilissime dense punctiilalis, parum nitidis, subtilissi-
meque dense fulvo-pubescenlibus; capite minus dcnse punctato el
puboscente, nitidiusculo, piceo, iuterdum rufo-piceo: oculis parum
proniincntibus, oris parHbus testaceis: epistomate a froute lineola
recta distincto, apice truncato-subemargiiiato, labro apice membra-
iiaceo, subrecle Iruncato. Antennae lenucs, capite thoraceque paulo
longiores, arliculis primo — sexto elongalis, longitudine sensim fere de-
crescenlibus, 7" obconico, praecedente paulo longiore, &" conico, se-
ptimo teitia parte breviore, codemque paulo tenuiore, 9 — II ma-
gnis, subcompressis, longiludine inter se fcre aequalibus eaque siu-
gulo vix crassiore, ultimo apice oblique truucalo, acumiiialo. Tbo-
rax modice convexus. lalitudine simiuia sesqui fere brevior, apicem
versus attenualus, laleribus modice rotundatus, summa ejus latitu-
dine pone medium, apice subrecte truncatus, angulis anticis obtuse
rolundatis, basi subbisinuatus, angulis posticis introrsum leviter ver-
gentibus, subreclis; rufo-teslaceus, plaga media longitudinali, poste-
rius saepe dilataJa, ut plurinmm neque basin neque apicem atliu-
gente, fusca notatus. Scutellum, eliam in dilutioribus individuis, fu-
scum. Elytra tboracis latitudine, latitudine baseos fere duplo lon-
giora, apicem versus sensim attenuala, apice subtruncata, striola su-
lurali sola conspicua, anterius abbreviaia, medio a sutura paullulum
discreta, posterius cum margine ipso suturali leviter elevalo confusa;
elytra pictura admodum variant, modo in integrum fusco-picea, modo
picea, vel fusco-ferruginea, basi lateribusque dilutiora. modo rufo-te-
stacea plaga indeterminaia communi media fusca. Peclus subniti-
dum abdomenque villosum plus minusve fusco-picea; tliorax con-
tra subtus cum pedibus anticis rufo- tesfaceus vel testaceus: meso-
slernum haud carinalum; pedes posteriores rufo-testacei vel testacei,
femoribus supra iuterdum infuscatls, compressis, in utroquc sexu
modice incurvis, tibiis tarsisque gracilibus; trocbanteres in omnibus
siniplices.
Triginta et ultra bujus speciei iudividua cyprica cxaminavi;
raares foeminis ut plurimum diluliores: unicuni, foeminam, immatu-
rum, scutello etiam rufo-lestaceo, capite Iboracisque plaga parva di-
scoidali brunneis. Tarsorum anlicorum in mare structura nee uon
antennarum forma Cholevae generi, prout in recenliore Col. Eur.
Prof. Scbaum catalogo familia baecce disposita est, adscribeuda spe-
cies, primam quasi inter secliouem corpore elongato, alleramve eo-
dem ovato medio: antennae efsi sat elongatae, articulis tarnen non
adeo dissitis ut in C/i. angtistata affinibusque, neque arcte connexis
Coleopt. in ins. Cypro. 229
ut in Catopomorphis: earnnfleni sirucfura propius ad velocem Sp.
atlinet et affines, qnibiis eliam m;ircs farsornm anticorum ailiculis
qiialuor primis dilatatls gaudenf.
Choleva aiiomala m. EloJigulo-ovala^ posterius uttenuata,
fusco-yerrvginen, capite piceo parce , (horare ely(ris(/ue sat clense
Jlavo-pubescenfibits; liis Iransversim subliliter slrigosis: ore^ anten-
nis lo7igiusculis pedibtisque teslaceis, thoracis marginc Inlerali ely-
trisqiie circa 6asin ferrngineis. Long. 14^ lin.
Mas tarsoruui anticorum ailiculis tiibus primis, interniediornm
duobus modice dilaialis. Unicum cf Cypro. Praecedenti admodun)
affinis f ), corpore graciüore, pube minus tenui obtecfo, posterius nia-
gis attenuato, tboracc clylrisque sublilissime transversim strigosis prae-
cipue distincta. Caput piceum. sublilissime sat crebre punctul;itum,
parum dense pubescens, epistomafe linea sat impressa, arcuata a
fronte distiucio, apice ferruginco: oiis partes testaceae, maudibulis
ferrugineis: oculi parnm [)roniinuIi; labruni, in unico iudividuo sub
epistomate retractum, apice truucatuni visiim est. Antennae ferru-
gineae dense pubescentes, graciles, capite cum thorace longiores,
carundem arliculo 8" tboracis aiigulos posticos excedente: articulis
prirao-sexto cylindrico-obconicis, primis tribus longitudiue subaeqiia-
libus, quarto-sexto eadem scnsim decrescentibus, seplimo praece-
dente paulo longiore, crassiusculo, oclavo septimi trientc breviore
dimidioque augustiore, conico, tribus ultimis majoribus, validis, cras-
silie scsqui lougioribus, liorum ultimo apice abrupte acnmiriato. Tbo-
rax modice couvexus, transvcrsus, lalitudiue summa, quac ponc me-
dium est, sesqui brevior, apiccm versus attcnualus, lateribus ante-
rius medium usque parum, inde ad basin valde rotundalis, apice
truncato-emarginatus, angulis anticis late rotundalis, basi subtrunca-
tus et ante scutellum emarginatus, angulis posticis oblusis. dorso
fusco-ferruginciis, lateribus dilutior, sat dense flavo-pilosus, subtiüs-
sime crebre punclulalus, fere transversim strigosus. Scutellum fu-
scum, sat crebre punctatum, dense flavo-pilosum. Elyira basi tbo-
racis fere lalitudine, lateribus medium usque parallelis, indeque api-
cem usque curvatim convergentibus, latitudine summa plus quam
duplo longiora, apice subiruncata, siria sulurali fere a basi exorienle
usque pone medium parallel;» posleaque convergenic, apice cum su-
tura confusa et sat impressa: sublilissime dense transversim strigosa,
f ) Maxime autem Cliolevae aciculari mihi ex Sicilia, altamen
angustior, paullo minor, dilutior. (G. Kraatz. )
230 Baudi a Sehe:
dense pubcscenlia, pube per vittas longiludinales disposita ejusmodi
ui elylra quasi laeviter striata virleantur. Pectiis et abdomen pi-
cea, thoracis margo iiiflcxus et pedes villosuli, lestacci. Mesostcr-
num hand carinalum Pedes femoribus validis, posticis subcompres-
sis, subincurvis, troehanlcribus simplicibus, tibiis gracilibus, tarsis
anticis artioulis iribus primis modice dilalalis, subtiis fulvo-spon-
giosis, apice trriangulariter excisis, longitudine et crassifie sensini
decrescenlibiis. quarto obeonico praecedentc lotigiore: intermediis
artiiMilis diiobus ()rimis leviler dilalatis, subcompiessis, apice oblique
Iruiicalis, seciuido primo diinidio breviore. reliquis cum posticis te-
iiuibus, gracilibus. Post praccedenlem systeniatice collocanda vidc-
tur, antcnnarum gracilitalc primae sectionis Cbolevis, tarsorum
vero strucfura Catopibiis affmis inicr eos noxum fere diicil. C. ruji-
penni Lucas corporis picfura quadamiDodo similis; verumtamen Gal-
lici scriploris verba : les cötes sonl arrondis ahisi que les angtes de
chaqne cole de la Läse praeter plurima aüa cyprico insecto sesqui
majori conveiiire nequeunt.
Sil p ha sinuata Fabr. Minus frequens.
S. gibba Br. Sat frequens.
Anisotoma picta Reiche. Unicum foemineuni specimen, non
omnino maturum, elytris pedibusquc testaceis, cacterum descriptioni
Cl. Reiche satapte congruens.
Agalhidixim laeiugalum Er. Minus frequens.
Clambus pnnclultim GvU. Minus frequens.
Arthrolips obsciirtis Sahlberg. Rarus.
A. riifil horax Duval. Duo specimina.
Sericodertis lateralis Gyll. Sat frequens praeserlim va-
rielas dilulior.
1* eltinus vclatus Muls. Quinquc individua * ').
TRICHOPTERYGIA.
P l enidium corptilenium Lucas. Minus frequens.
P. apicale Er. Copiose lectum.
P. ftiscicorne Er. Unicum specimen
*^) Moronillus ruficollisDnsvA^ et Orthoperus coria-
ceus Muls. apud nos in Padi alluvionibus sat frequentcs cum Co-
rytnpho cassidioide, Sericodero lalerali. et Clambis Armadillo et pu-
bcscenle^ iste porro saepissime fere dcpilis.
Celeopt. in ins. Cypro. 231
P. pusillum Gyll. Unicum sp.
Micrus pulchellusl Gillm, Unicum sp.
Trichopt eryx sericans Heer. Unicum sp.
SCAPHIDILIA.
Scaphium immactilalum. Minus frequens.
Scaphisoma limbatum. Sat frequens.
HISTERIDAE.
Plaiysoma cornix Mars. Rarum^').
F. lineare Er. Haud frequens.
Hister major Lin. Sat frequens^').
^•) Plafysoma laeiiicolle Küster idem ac algiricum Lucas
= {ebenum Gene in coli. mus. R. Taur.) esse censeo, ambae enim
descripliones cum plurimis sardois individuis, quae in colleclioni-
bus nostris exslani, apprime conferre palent, D. Küster verum la-
men ad reclam ditionem dcscripfione reddita, qua insecto non qua-
tuor, scd tres inlegrae elyfroruni siriae tribuanlur; enim vero, si qua-
tuor inlelligas, bis cum duobus abbreviatis suluralique in textu ci-
tatis Septem, pro norinali sex striarum numero, haberenfur.
P. frontalis Payk. band infrcquens in Sardinia occurrit va-
rietas, quam nomine P. delali in collectione Prof. Gene donave-
ral, corpore pauliulum longiore, Iboracis lateribus minus fortiter el
angusliori spatio punclulatis, elylrorum stria inferiore tertia sae-
pius inlerrupfa, quarla quiutaquc brcvissimis, sulurali nuUa; pro-
sterno vix conspicue bistriato; pedibus nigris, tarsis ferrugineis.
P. Anbei Mars, non modo Aigiriae, sed et Hispaniae meri-
dionalis iucola a D. Gbiliani rcpertum.
P. filiforme Er. snb Pini nigrae cortice apud nos copiose
lectum, variat interdum elytris multo evideniins punclulalis, siria
sulurali obsolela.
'') //. puslnlosi Gene specimen in Sardinia legi elytrorum
maculis vix conspicuis, thoracis disco omni tenuissime piinclulalo,
basi punclis majoribus copiose impresso, stria laterali externa lon-
gius fere basin usque producta; propygidio in integrum ferc puii-
ctnlato, punclis omnibus distinctis, basi densioribiis.
232 Baudi a Selve:
II. cadniierintis Ent. Hefte. Rarus^*).
//. smyrnneusl Mars. Noniiisi quam dubiose hnio speole'i
sepicm Cyprica individua refofo, quao a 1). Mnrseul descriptione an-
icjiiiis ferrugincis, Ihoraris siiia externa in omnibus abbreviata, la-
lei'iim dimidlani solunuuodo longitudinem altingente, discedunt; in
caeteris cum simjrnaeo convcniunt.
//. graecus Br. Minus frequcns.
II. ruficornis Grimm. Unicum e Syria.
H. bipunciatus Payk. Minus frequens.
H. higubris Tiuqul. Speeimcn unicum a pedemontanis indi-
viduis forma paulo magis orbiculari varians, corporis pagina supe-
riorc fere opaca, elytrorum striis omnibus longa subtilioribus, ctsi
aeque ac in bis profunde impressis; elytris stria sulurali quintaque
dorsali distincte integris, basin versus in arcu acuto simul conve-
nientibus: hujus striarum dispositionis exemplar in pedemonlano
etiam individuo observavi.
//. scnlellaris Er. var. foveicollis Reicbe. Unicum speci-
alen elytris concoloribus.
H. bimaculaius Oliv. Frequens, praeserlim elytris inima-
culatis.
H. l2-striatns Scbrank, var. ]4-sfriatns Gyll. Haud r. ^ ^).
Carcinops pumilio Er. Minus frequens.
Tribalus scaphidiformis lUig. v.
Saprinns macitlatus Rossi. Varielates a et b. Mars.
S. semipunciatus Fabr. v.
S. concinnus Motscb. Unicum specimen.
S. gangeticus Motsch. Unicum e M. Libano.
S. nitidulus Payk. Permultae varietales. v.^*).
3 2) //. cadaverini varieiatem in Pedementio repcri tboracis
Stria interna latiorc, punctata, elylrorum striis forlius punclatis, su-
turali longiore, quiuta basi apiceque notala: altcrum insupcr in Al-
pibus maritimis, capitis sulculo frontali medio acute sinuato, ely-
trorum striis suturali et doisali quinta medium usque produclis.
33) Phelister haemorrhorts Mars, in Sardinia a 1). Giu-
liani et a nie ipso sub Quercus subcris cortieibus a Formicis invasis
band raro lectus, sub nomine Pnromnli fnlviconiis Payk. jampri-
dem Entomologis a me missus.
3*) Formam huic speciei admodum proximam, S. plnniuscnli
Motscb. dcscriplioni sat congruam 1). Truqui in insula Melita, ipsc-
Coleopt. in ins. Cypro. 233
S. Pharao Mars. Unicum specimen.
S. Godeti Br., — snbnil idus Mars. r.
S. dubitis Motsch = georgicus Mars. Haud frequens.
S. algericus Payk. Unicum spec.
S. aenens Fabr., — prasinus Er., — er ibellatus Mars. v.
S. chalc it es 111. Vulgaris, statura admodum varians.
S. stibvirescens Fald. v.
S. Blanchei Mars. Sat frequens."
«S. t auricus'l Mars. Unicum specimen.
S. praecox Mars. r.
«S. mei allescens Er. Haud frequens.
S. sicanus Mars., var. cribellalicollis Duval. Rarus.
S. rufipes Payk. Minus frequens.
S. granarius Er. Sat rarus.
S. conjungens Payk. Frequens.
S. apricarius Er. r.
Gnathoncns rotundatus 111. v.
G. punclitlatzis Thoms. Non infrequens ^ ').
Teretrius Mulsanti Mars. v. ^^).
Plegaderus vulneratus Panz. v.
P. s anal US Truq. Minus frequens.
Onthophilus striatus Siepli. Haud rarus.
Abr actis globulus Creutz. Ultra 40 speciraina.
Acritus minutus F. v.
nieJ in Pedemonlio et Alpibus maiiümis passim legimus; Stria fron-
tali integra, elyJrorum suturali tertiaque dorsali brevissimis; elytris
dimidio poslico punclulatis, corporeque magis rolundalo a S. niti-
fhäo discedit.
'^) Gnathoncus punctulalus Thoms. hiuc inde in Pcde-
niontiü passim occurrit.
^^) Teretrius parasifa Mars, europaeis adscribendus, ejus
efenim specimina duo in coUeclione R. Miisei taurinensis iu Sar-
dinia lecta proslant, quae hujus specici descriptioni apprime con-
veniunt.
Notiz über die Mantis-Arten bei Buenos-
Aires
von
Prof. Burmeister.
I
m zweiten Bande meines Handbuches der Entomologie liabe
ich (S. 588 38 1838. 8 ) bei Gelegenheit der Manlis Carolina Stell
eine Notiz über die Lebensweise dieser Art in ihrem Vaterlande
von Zimmermann miti:,el heilt, worin er mir schrieb, dafs ein le-
bend von ihm in einem Glase gehaltenes Weibchea nicht blos Flie-
gen und Heuschrecken, sondern nach und nacli kleine Frösche und
selbst eine Eidechse von der gestreiften Art (ein Scincoide. und
walirscheinlicli Gougylus 5-linealiis) verzehrt habe. FJiese allerdings
auflallige Bemerkung erregte die kritische Schadenfreude Erich-
son's, und bei Gelegenheit der Anzeige meines Buches im nächsten
Jahresbericht ( Arcliiv 183t). H 347.) machte er sich über meine
IMystification durch Zi m m ermann lustig, worauf derselbe sich ver-
anlafst sah, darüber an Erich sou zu schreiben und das Faktum
als eine wahiiiaftige Tbafsache zu documentiren. Ich glaube, Erich-
son hat diese Berichtigung Zimmermaiin's auch in seinem näch-
sten .Tabresberichte berührt. —
Eingedenk dieser Begebenheit gewährt es mir eine nicht ge-
ringe Befriedigung, gegenwärtig eine ähnliche, aber noch viel über-
raschendere Beobncbtiing mittheilen zu können, welche hier im
Laufe des Sommers von einem völlig wahrhaftigen, unbefangenen
[Manne gemacht worden ist Derselbe, ein Engländer von Geburt
und in höheren Jahren siebend (sein Name ist Robert Hudson),
kam zu mir und brachte mir das lebende Weibchen der gröfstcn
hiesigen Mauiis, welche ich später als M. argenlina beschieiben
werde, nebst einem frisch golödletcn Vögelchen, der Serpophaga
snhrrislala Vi ei 11. (Azara No. 160), und cizählte mir dabei Fol-
gendes:
Am Altend vorher, zwischen 7 und S Uhr, wie es schon mäs-
Burmeister: über Manth- Arten. 235
sig dunkel gewesen, habe er vor der Tliür seines Hauses, einer
Quinta in der Nähe von Buenos Aires, gesessen, als plötzlich das
laute Gekreisch eines kleinen Vogels vom Baum herunter, der in
der Nähe sieht, gekommen sei und ihn aufmerksam gemacht habe.
Er sei hingegangen und habe nun zu seinem Erstaunen gesehen,
wie dies kleine Vögelchen, das er mir bringe, an einem Zweige
wie angeklebt gewesen, mit den Flügeln geflalterf habe, aber nicht
im Stande gewesen sich los zu machen. Aufmerksam den Gegen-
stand betraclitend habe er bemerkt, dafs irgend ein anderes Wesen
mit dem Vögelchcn ringe, dasselbe umklammert halte, und letzte-
res in Folge der Anstrengung, sich zu befreien, zu ermatten scheine
unter den Umarmungen seines Gegners. Bald sei der Vogel auch
wirklich zusammengesunken, sein Gekreisch verstummt, und er of-
fenbar dem Tode verfallen , dabei aber an derselben Stelle verblie-
ben, wo er ihn zuerst gesehen. Jetzt habe er eine Leiter geholt,
sie an den Baum gelehnt und sei hinaufgestiegen, um die Erschei-
nung näher zu uni ersuchen. Zu seinem nicht geringen Erstaunen
habe er nun dies Insekt, was er mir lebend vorlegte, mit seineu
vier hinleren Beinen fest an den Zweig angeklammert gefunden,
während die beiden vorderen das Vögelchen gepackt gehalten und
so an den Mund des Thicres gezogen hätten, dafs der Kopf des
Vogels vor dem Maule sich befunden habe, und an diesem hätte
das Insekt genagt. In der Thal war auf der höchsten Stelle des
Scheitels die Kopfhaut herunter gezogen, in Fetzen zerrissen und
die harte Gehirnkapsel des Schädels selbst bereits angenagt, was ich
zu meiner gröfslen Verwunderung, bei genauer Untersuchung, be-
stätigt fand. Hier ist nun an eine absichtliche Mystification auf
keine Weise zu denken; der ältliche Mann ist das treue Sirmbild
der biedern Odenherzigkeit seiner Nation und, wie viele Engländer,
für Naturbeobachtung interessirt, was schon seine Wohnung auf
der Quinta im Freien unter ländlicher Beschäftigung beweist. Er
wufsle nichts von der Art beider in Rede stehemlcn Geschöpfe und
meinte, es sei doch höchst überraschend, einen Vogel mit vollstän-
digen Flügeln in die Gewalt eines nicht einmal gröfseren. ganz un-
geflügellen Insektes fallen zu sehen; eine allerdings ganz richtige,
von klarer Auffassung Zeugnifs ablegende Bemerkung.
Demnach steht es durch dies zweite Zeugnifs fest, dafs die
weiblichen Munlis sehr kühne und gefräfsige Thiere sind; dafs sie
selbst auf Rückgratthiere losgehen und Individuen bezwingen, die
räumlich wie materiell mehr Inhalt haben, als sie selbst. Man
sollte denken, ein Scbnabelsticb der Serpophaga hätte die Manlis
Berl. Entoraol. Zeitschr. Vli:. Iß
236 Burmeisler:
tödten müssen, und gewifs auch können, wenn der Vogel diese
Veilheidigung angewandt hätte; ahcr er war von dem üherniiithi-
gen Angriir des Insekts, das ihn mit seinen vordersten Raubfülsen
sicher gepackt hatte, so üherraschl, dafs er nicht an Vertheidigung
dachte, sondern nur durch lautes (jJekreisch sich zu reiten suclife.
Aber die Manlis iiefs nicht los, sie wartete ruhig bis sie mit iliren
fest schliefseuden Klammerorganen den Vogel erwürgt hatte, und
machte sicli demnächst behaglich au den Schmaufs ihrer Beute,
sich klug das Beste und am leiclilesleu unter (lern dichten Gefieder
zugängliche Stück, den Scheitel mit dem Gehirn, zuerst zum Frais
erkiesend; offenbar ein Verfahren, welches zelgl, dafs das Tiiier mit
Bewufsisein seiner That \ erfuhr und gleichsam darauf ausgelernt
ist, kleine Vögelchen im Schlafe zu überfallen und zu überwinden.
— Ich ergreife diese Gelegenheit , die liier im Lande vorkommenden
Manlis-Arlen weiter zu besprechen, zumal als die eine nächst-
giöfste, um welche es sich hier handelt, noch unbeschrieben ist.
Alle Arten stehen hier im liufc, sich aufs Läuseessen zu legen, und
werden deshalb vom Volke Come pioje genannt; sie bilden ein
Spielzeug der Kinder auf dem Lande, welche sie an Zwirnfäden
binden und lange Zeit halten, sie mil den Lieblingsbissen des In-
sekts, der Laus ihres Kopfhaares, ernährend.
Bis jetzt habe ich in den von mir bereisten Gegenden der Ar-
gentinischen Provinzen folgende Arten angelrolfen:
A. Die meisten Arten haben Flügel in beiden Geschlechicrn,
aber die der Männchen sind stcis länger, schlanker und dinchsich-
tiger als die der Weibchen Hierher gehören;
1. M. praecaria aucl. Burm. Haiidb. d. Eni. II. 539. 40. —
Servill. H. n. des Orthopt. 181. 7.
Diese Art, die gröfste von allen des Landes, ist mir öfters in
den nördlichen Provinzen von Tucuman und Calamarca vorgekom-
men, aber dort stets kleiner, als die Individuen, welche man aus
der Tropenzone Brasiliens erhält; nur 2 — 'I\ Zoll lang, während
letzte 3 — 3^ Zoll grofs voikoinmcn. Serville giebt auch Buenos-
Aiics als Vaterland an, aber südlicher als bis Rosario habe ich die
Art noch nicht gefunden. —
Das Männchen ist auch bei dieser Art, wie bei den meisten
Manlis^ kleiner und schmächtiger gebaut, namentlich im Protho-
rax; seine Oberllügel sind länger, nach Verhältnifs schmäler und
am canzen Innenrandc vvasseiklar, mit einigen lioini" erweiterten
über Manlis-Arlen. 237
Qaeraderu in der Gegend, wo die liäutige Parlie iu die lederaitige
ühergelit.
Der Augerifleck in der Milte der Oberflügel ist sehr variabel,
und fehlt miluiiler ganz. Die Individuen von liier, welche ich bis
jetzt gesehen habt', zeigen diesen Fleck sehr vollständig, und haben
nichl blos vor dem weifsen Halbmond einen biaunen Saum, son-
dern auch hinler demselben einen andern Bogen, der mit dem vor-
dem einen förmli< ben Kreis bildet und noch einen helleren gelbli-
chen Aufsenrand zu haben pflegt.
2. M. (limidiata Burm. Handb. d. Entom. II. 539. 39.
M. cuticiilaris Serv. H. n. d. Ortli. 189. 18.
Mas alis elongalis, femina ulis brevibus, abdomine breviorifms.
Im ganzen Gebiet; Banda orienlal, Buenos-Aires, Rosario, Men-
doza. —
Kommt in zwei Varietäten vor, nämlich grün und grau.
Die grüne Varietät fing ich nur in der Banda orieutal; sie ist
im männlichen Geschlecht ganz einfarbig blafsgelbgrün. mit glashel-
len Ober- und Unterflügeln, im weiblichen grasgrün, mit lederarti-
gen Oberflügeln, worin ein schwarzer Fleck hinter der Hauptader,
und bräunlichen Unterflügeln; beide kürzer als der Hinterleib. In
dieser Varietät gloichl sie sehr der M. Carolina^ wohin v. Char-
pentier meine M. dimidiala desbalb auch bringen will. Germar
Ztscbr. HI. 292. 23
Die graue Varietät beschreibt Ser ville ausführlich (a. a. O.);
sie ist bei Buenos-Aires die häufigere Form; denn die grüne fand
ich weder hier noch bei Mendoza.
Das [Männchen ist fein und gestreckt gebaut, der Prothorax an
den Rändern kaum etwas gezähnell, aber die Hüften der Vorder-
beine haben deutliche Zähnchen; sie und ihre Schenkel sind inwen-
dig nicht gefleckt. Die laugen Flügel völlig häutig, die oberen ganz
klar, die unleren nufsbraun mit weifslichen Adern. Das Weibclieu
hat stärkere Zähne am Rande des Prothorax, wie an den Hüften,
und lederartige Oberflügel. mit einem hornigen Fleck hinter der
Hauplader. V'erhältnifs beider Geschlechter zu einander übrigens
wie bei der vorigen Art, aber die Oberflügel des Weibchens nach
Veihältnifs kürzer, selbst kürzer als der Hinterleib, und die Uiiter-
llügel, wenn gespannt, kürzer als die oberen; in der Ruhe daher
beide von gleicher Länge erscheinend.
16
238 Burmeister: über Mantis- Arien.
.3. M. nnipunclnla Rurm. Handbuch d. Entuin. I 540 43. —
V. Cliii rpen li ci' Genn. Ztsclir. III. 29-3
M. flavogiittfita Seiv. H. n. d. Orlli. VHK 10.
Es ist die liimfigsle Art hei Buenos-Aires; man findet beide Ge-
sclilcchler nidit seilen in den Blumengärten auf den Höfen der Häu-
ser in der SladI, nehsl Eiorgruppen und Larven. Sie ist ganz grün,
die Innenseile der Vorderschenkel orange und die untere Hälfte der-
selben Seile ihrer Hüften schwarz. — Das Männchen hat ganz häu-
tii:;e, glashelle Flügel, doch ist das Anfangs breite, hernach schmale
Randfeld dci- Obcrflügel Icderarlig und grün gefärbt. Das Weibchen
besilzl etwas kürzere, aber auch etwas breitere Oberflügel von le-
dorarllger Beschairenheii mil häutigem, iimeren glashellen Saum am
Innenrande und kleinem solchen Flecken in der Mitte; neben der
Hauptader steht nach irmen ein rothbiauncr Fleck. Die Unterflügel
siinl am Vorderrande grün, ani («runde gelb, dann glashell, mil
breit gelben Queradcru. Länge beider Geschlechler im Rumpf 2 Z(dl.
B. Eine Art hat nur im männlichen Geschlecht vollständige
Flügel; im weiblichen fehlen die Unleiflügel ganz und die oberen
reichen nur bis auf den Anfang des Hinterleibes.
4. M. ar geilt ina Nob. lola viridis^ immnculatn. — Long. -3 Zoll.
Mas nlis perjeclis hyalinis, superiortim cosla membranacen,
Vena radiati incraxsata, fluvescente.
Fem. apfera, elylris brevisslmis coriareis, reliculatis.
Im südlichen Gebiet der Argentinischen Conföderatlon, von
Buenos-Aires bis Mendoza
Ein starkes, kräftiges Thier, doch das Männchen wie gewöhn-
lich, viel schlanker und schmächtiger als das Weibclien; ganz hell
grasgrün gefärbt, die Flügel der Männchen glashell mit grünen
Adern, die starke Haupfader der oberen gelblich. Fühler der Männ-
chen etwas stärker, 2 Zoll lang, der Weibchen feiner, nur 1 Zoll
lang. Vor dem Brustring 10 Lin. heim c/^ , 11 Lin. beim 9, über
den Hüften etwas breiter, mit erhabener feiner Längsleisle und klei-
nen, beim cT sehr schwachen Zähnen am Rande. Vorderhüflen un-
gefleckl, an den Kanten gczähncil; Schenkel dick, ohne Flecke,
mit schwarzen Spitzen der Zähne, wie an den Schienen. Flügel
der Männchen etwas länger als der Hinleileib, die unteren gespannt,
ebenso lang wie die oberen. Weibchen mit kleinen ovalen Flügel-
decken von lederartiger BeschalTenheit. aber mit vortretenden netz-
förmigen Adern, welche nur bis zum Endrande des kurzen ersten
Hinterleibsringes reichen. Flügel gänzlich fehlend. Rippe bei bei-
den Geschlechtern ziemlich dick, etwas kurz (IJ — 2 Lin.) pfrie-
menförmig, siebend behaart.
Beitrag zur Käferfauna Griechenlands.
(Neuntes Stück.)
Curculionidae
von
H. V. Kiesen wette r.
v^bgleich Lacoidaire's höchst dankensAveithes Uniernehmen, die
grofse Familie dci' Curculionen nach neuen Gesichtspunkten zu ord-
nen, \\\\ Bande VI. der Gen. des Col. noch nicht ganz vollsländig
abgeschlossen vorliegt, so bildet doch schon das bisher Erschienene
einen so wesentlichen ForlscbritI gegen Scliöi)herr's System, dafs
ich keinen Anstand genonimen habe, in der nachstellenden Aufzäh-
Ijjng der neuen Anordnung in der Hauptsache zu folgen. Einzelne
Abweichungen sciiienen mir aber uncriärslich und um so nnbedenk-
licher, als Lacordaire's System, weil es ganz neu ist, sich noch
nicht in dem Grade hat einbürgern können, dals seine traditionelle
Geltung selbst gegen die eigene Ueberzeugung aus praktischen Grün-
den überwiegen müfste. Auch ist die Zahl der griechischen Rüs-
selkäfer nicht so grofs, dafs man mit der Reihenfolge der Arten bei
ihrer Verzeichnung allzu ängstlich sein müssle.
Eine tiefer eingehende Erörterung des Lacordaire'schen Syste-
mes würde von dem Zwecke des gegenwärtigen Aufsalzes zu weit
abführen, auch hat Dr. Kraalz bereits in dieser Zeitschrift 1864
p. 154 IT. sehr beaclitenswerihe Bemerknngen dazu gemacht. Ei-
nige Punkte mufs i<h aber doch in möglichster Küize besprechen,
um gewisse Abweichungen von Lacordaire's System nicht ohne jede
Motivirung zu lassen.
Bekanntlich zerfällt Lacordaire die CwrcM/jonirfen in zwei grofse
Hauptablhcilungen, Adelognnlfien, mit vom Kinne vordockten, und
Phanerognatlicn, mit frei neben dem Kinne liegenden Maxillen und
240 V. Kiesetiivetler : Beitrag zur
fincr melir oder weniger ansehnlichen Verlängerung des miltleren
Theiles der Kehle vor dem Kinne. Lacordaire nennt diesen Theil,
welcher der partie prehasilairc J. Duval's und dem Submcntuni Ne^v-
porf's entspricht, pedoncule, und macht mit Recht aus seinem Vor-
handensein mit ein Kennzeichen der eigentlichen P haner ognathcn.
Es finden sich nämlich unter den Brachxjderiden Lacordaire's, also
unter den Adelognulhen, nicht wenige Gattungen und Arten, bei
denen die Maxillen frei neben dem Kinne liegen. Namentlich ist
dies der Fall bei Sitones. z. B. S. gressorius, hei welchem man
Cardo und Stipes der Maxille sehr deutlich wahrnehmen kann, so-
wie bei allen eigentlichen Polydrosen, z. B. P. pfcrygomalis und
ßavovirens. In allen diesen Fällen ist aber öev Vorderrand der
Kehle flach ausgerandet oder doch in der Mitte nur unmerklich
vorgezogen, ohne deullidi vortretendes Submentum. Ebenso ver-
hält es sich auch mit Sryfhropiis und die von Lacordaire vorge-
nommene Entfernung dieser Galtung von ihren natürlichen Ver-
wandten, wogegen sich Kraatz ausgesprochen hat, rechtfertigt sich
also auch nicht durch die Bildung ihrer Mundtheile.
Ohne übrigens den Werth des schon von Latreille aufgefunde-
nen und von Lacordaire benutzten Merkmales unterschätzen zu wol-
len, wird man dasselbe doch nur in Veibinduug und unter voller
Berücksichtigung der übrigen Verhältnisse ver%venden dürfen.
Da das wesentlichste natürliche Kennzeichen der Curculioniden
der Rüssel ist, der ihre morphologischen und systematischen Eigeu-
thümliclikeiten von Gruud aus bedingt , so ist es an sich durchaus
gerechtfertigt, wenn man bei der Einlheilung dieser Käfer ihn zu-
nächst in Betracht zieht.
Die alte Eintheilung in Kurzrüfsler, bei welchem der Rüssel-
käfertypus noch nicht zur völligen Entwicklung gelangt ist, und in
Langrüfsler, bei welchem dies in höherem oder geringerem Grade
der Fall ist, scheint mir daher ganz naturgemäfs, nur dafs eine
grofse Menge von Zwischenformen existiren, bei welchen die Ent-
scheidung, ob mau einen langen oder einen kurzen Rüssel anzuneh-
men habe, zweifelhaft und wilikührlich wird.
Es kommt also darauf an, für diese Frage eine Entscheidungs-
norm zu finden, die nicht nur auf naturgcniäfse Gruppirung der
Gattungen führt, sondern auch praktisch brauchbar ist, gewisser-
mafsen einen Maafsstab abgiebl, an welchem wir im Zweifelsfalle
die Länge des Rüssels messen können. IMan kann die Mundthcil-
bildung hierzu recht gut benutzen, und als Kurzrüfsler diejenigen
betrachten, bei denen ein deullichcs Submentum — Kehlenfortsatz
Käferftmna Griechenlands. 241
zwischen den Maxillen — nicht vorhanden ist; als Langiüssler die,
wo wir es denilich zv\'ischen den freiliegenden Maxillen wahrneh-
men. Einen w^eiteren, nicht weniger branchbaren Maafsslab im vor-
stehenden Sinne hat Kraatz in dieser Zeitschrift 1864 p. 156 an die
Hand gegeben, indem er die Beachtung des Umstandes enipfiehlt,
ob das erste Fühlerglied, Schaft der Fühler, bis zum Vorderrand
der Augen oiJer darüber hinausragt. Man bat hiernach einen Rüs-
sel für kurz gelten zu lassen, wenn seine Länge nicht ausreicht, um
den Vorderrand des Auges aus der Fühlung des Schaftes hinauszu-
rücken.
Kra.'itz hat die Länge des ersten Füblergliedes nicht sowohl
mit der Länge des Rüssels als vielmehr mit dem Vorhandensein
oder der Ai)wesenheit der Fühlergruben am Rüssel in Beziehung
gebracht. Doch darf man. wie ich glaube, die Wichtigkeit dieser
letzteren für die Systematik nicht überschätzen; denn die Entschei-
dung, ob in einem gegebenen Falle Rüsselfnrchen als vorhanden an-
zunehmen und welche Gestalt dieselben haben, ist nicht immer
leicht, und die Schriftsteller veifahren dabei nicht seilen ziemlich
willkührlich. Folijdrosus ßavipes ') wird von Schönherr ohne Be-
denken zu Polijchosus gebracht, während die Fühlergruben dessel-
ben von der für diese Gattung charakteristischen Form wesentlich
abweichen und sich der bei Phyllobius gewöhnlichen nähern. (Vgl.
Thomson Scand. Col. L p. 131 „Euslolus sulci antennarii band
deflexi, abrupti" und Lacord. Gen. Col. VL p 79 not. .3.) Bei Po-
lydrosus werden die Fühler in der Ruhe unterhalb der Augen her-
abgebogen, indem sie sich an die Seilen des Rüssels anlegen, und
zwar um so fester, je schäifer die Fühlerfurchen eingeschnitten sind;
bei Phytlobius dagegen sind die Fühler mehr auf der Oberseite des
Rüssels eingefügt, und legen sich in der Ruhe minder nahe an den-
selben an, und biegen sich namentlich nicht auf die Unterseite
herab. Zudem pflegt der Rüssel bei den echten Polydrosen dicker
und kürzer zu sein als bei P/iyllobhis, und die Fühler sind zarter
und schlanker. Man mufs sich da, wo die von den Füblergruben
hergcnonmienen Merkmale nicht weiter wSticb h;dten, nach den eben
angegebenen Unterschieden richten, d. h. sich mehr oder weniger
von einem kaum recht scharf definirbaren Habitus leiten lassen.
Was die Allelublden und Apioniden anlangt, so halte auch ich
den Platz, welchen ihnen Lacordaire angewiesen hat, nicht für na-
') Beiläufig bemerkt, »'in in Deutschland, wie es scheint, seltener
und vielfach verkannter Käfrr.
242 V. Kiesinweüer : Beitrag zur
turgemäfs. Sie schliefsen sich unverkennbar durch Bhinomacer und
manche RhynchUen- Formen den Salp'mgiden an, und man könnle,
wolllc man auf diese Verwandtschaft das Hauptgewicht legen, die
Reihe der Curculioniden-Gi\l[nn^cn mit ihnen eröffnen. Das würde
aber wieder in anderen Beziehungen eine unzweckmäfsige Anord-
nung veranlassen. Die fraglichen Käfer sind in jeder Beziehung
Langrüssler oder Phancrognathen^ indem ihi' langer dünner Rüssel
ein deutlich vortretendes Suhmentun» und freiliegende IMaxillen bat?
und indem das hier übrigens besonders kurze, erste Fühlerglied
den Vorderrand der Augen nicht crreichl. Ich vermag die Tbiere
also den Adelognalhen nicht anzuschliefscn. und habe sie an das
Ende der Phanerognuthi symmeridae vor die Aposlashneriden ge-
stellt, nicht sowohl weil dieser Plalz ihre natürlichen Verwandt-
schaffen evident macht, als weil auf diet^c Weise andere nach mei-
ner üeberzeugung zusammengehörende Gattungen nicht von einan-
der getrennt werden. —
Im Verliällnifs zur griechischen Rüsselkäfer-Fauna ist das nach-
stehende Verzeichnifs, obschon es in manchen Gattungen schon an-
sehnliche Reihen von Arten aulführt, jedenfalls noch sehr arm.
Eine grol'se Rolle spielen z. B. in Griechenland die Lärmen, wel-
che in den Blüthen und Samenkapseln der zahlreichen Disteln un-
glaubliche Verwüstungen anrichten, die nur deswegen wenig auf-
fallen, weil das Interesse griechischer Landwirthe davon unberührt
bleibt. Herr v. Heldreich in Athen versicherte mich, dafs es zu
Zeiten schwer oder unmöglich sei, für die Zwecke botanischer
Gärten auch nur wenige von den Lcirlnen unversehrte Blütheuköpfe
oder Samen von ganz geraeinen Distelarlon aufzufinden. Nun setzt
das allerdings zunächst vorzugsweise zahlreiche Individuen, nicht
aber unbedingt einen grofsen Arlenreichthum voraus. Man darf
aber wohl auch auf diesen schliefsen, wenn man die Mannigfaltig-
keit der distelartigen Pflanzen in Griechenland in Betracht zieht.
Trotzdem können wir nachstehend verhältnifsmäfsig wenig Larinen
aufführen, und so wie mit diesen Rüs.>elkäfern mag es sich mit vie-
len andern verbalten.
Um dem Verzeichnisse einen gröfscren praktischen Werth zu
geben, sind von siimmtlichen nicht in Schönherr's Monographie ent-
haltenen Rüsselkäfern wenigstens die Diagnosen mitgetheilt worden.
Käferfanna Griechenlands. 243
ADELOGNATHI.
Bracliy(lerl<lae.
Strophosomus hispidus Sclih. — Attica , Aetolien (Ksw.)
S. S2ibs7tlrnius vSchli. — Nach Vlai-seuTs Cat. Col. Eur. Ed.
If. p 207 in Griechenland.
Strophosomns albarius Rciclie et Saulcy (Ann. Soc ent.
1857. p 668. 206. Siroph. hispido affinis. oblongns. niger, sqnanni-
lis albidis vesHtus. albopilosnlus. Caput laluni. vix convexum. ocu-
lis ovalibus vix prominulis; rosiro bievi, capiie paulo angustiore, an-
tennis gracilibus, thoracis l)asi (soll bcifsen ., basin'') superantibiis,
ferrugineis. Thorax capife duplo lalior, latitndine ninlto brevior,
n lalere (soll wahrscheinlich bedeuten laleribus) rolundalim dilata-
tus, antice magis. postice parum angustalus. Elytra oblongo-ovata,
tliovace dimidio latiora, fere triplo longiora. punctato striata: inter-
stifiis planis; corpus sublus fusco - picenm, squamulis albis tectum.
abdonnne excepto albo-pilosulo. — Long. 3| lin. (Heiclie.) Athen
(Ksw.). Peloponnes (Keiche und Saulcy) Eine leicht kemitliche Art.
die sich von dem verwandten S. hispidus durch das iv.tch hinten
mehr gerundete Halsschild und vorzüglich durch die viel kürzere
Hebaarung unterscheidet, die bei S. hisp in längeren borstenartig ab-
stehenden Haaren, hier aber in einem kurzen, weifsen Haarüber/uge
besteht. Reiche's Angaben stimmen im Allgemeinen so gut. dafs
die Richtigkeit meiner Bestimmung keinem Zweifel unterliegt; die
Augen, die Reiche ..vix promiiiuli" nennt, sind zwar ziemlich stark
gewölbt, aber doch weniger spitz vorragend als bei den übrigen
x\rten der Gattung Slrophosomus.
Slrophosomus obsolet e-his pi dus Lucas (Guer. IMag. 54.
p. .36: rostro brevi, cinerascenti-squamoso, longitudinaliler impresso,
antennis subrufescentibus, thorace fusco, angusto, minus gibboso,
quam vS. Pini. cinereo-.«quanioso. fusco-trivittato, vitta media vix con-
spicua, elytrls fuscis. brevibus, cinerascente-squamosis. fuscoque tri-
maculatis, striatis, slriis subtilitcr punctalis interstiliisque obsolete
squamoso-hispidis, corj)ore infra nigro, albicante-squainoso; pedibus
fuscis. albido-sqnamoso-pilosis — I..ong 5j mill. Jjucas.) Creta
Der Käfer ist mir unbekannt geblieben. Lucas giebt a. a. (). noch
eine ausführliche Beschreibung, in welcher die Vergleichung mit
Siroph. Pini wiederholt wird. Eine Art dieses Namens existirt aber
nicht, vielleicht ist Canlostrophus Delarouzei. der vielfach unter dem
Namen Brachyderus Pini in den Sammlungen verbreitet ist, gemeint.
24 I V. Kiesenwetter: Beitrag zur
Foxirnrtia elegans Kraatz (Beil. cnt. Zlsclir. 1859. p. 77).
— Crela (Zobe).
F. chtoris: Fusca. sijuamulis albiclo-viricUbus . opacis dense
ohfecla, elytris subtilissime alfjo-subpilosis, subiililer striato-pnncla-
tis. anfennis pedibusqne festaceis . J'emorihus media infuscatis^ pro-
Ihorare sublransverso , laterihus rolnndatis. — Long. 4| lin.
F. eli^ganii affinis, sed antonnae validiores, scrobes rostrales mi-
nus distinciae. prothorax major, longior. lateribiis magis rolundatus,
coleoptei'is dimidio angustior. Elyira laferibus magis rotuiidafa,
protboraco vix triplo longiora. pilis albldis decumbentibus vix con-
spicuis. Cetera ut ia F. elegante.
Der [Mangel abstebender Borstenbärcben auf Kopf und Hals-
scbild und die Feinbcit derselben auf den Flügeldecken macbt diese
Art leiclit kenntlirb. — Um Atben von mir selbst in zwei Stücken
gesammelt.
Scinphilns corpxilentus: Brevis^ convexns, niger, sfjuamu-
lis densis rotundnlis grisetis, anfennis brevibus, scapo oadorum mar-
ginem posteriorem vix attingente pedibusque piceis , prothorace
Irnnsverso^ ctjlindrico^ lateribus leviler roiundatis ^ elytris subiililer
slriaio-ptincfntis, breviter ovalis^ talitudine summa vix longioribus,
humeris laleribusque rolnndatis. apice valde declivibus et obtuse ro-
stralo-productis. — Long 2 lin.
Obesus, convexus, babitu Strophosomum vel Peritelum simu-
lans. Caput angustius, convexum, oculis prominulis rotundis, ro-
sfruni capite angustius, breve, supra planum, antennae crassiusculac,
breves, rufo-piceae, scapo longiludine artirulis tribus sequentibus si-
mul sumtis aequante, articulo ultimo fuuiculi subtransverso, clava
ovala. Protborax capite multo lalior, transversus, cylindricus, la-
teribus rolnndatis, antrorsum magis, basin versus minus angustatus.
Scutelium transversura, nigrum denudatum. Coleoptera protboracis
basi distincte latiora, bumeiis prominent ibus, sed rotundatis, gibboso-
rotundata, apice leviter rostrato - producta, valde declivia, tenuiter
striato-punctata, interstiliis planis, squamulis rotundatis, griseis, hinc
inde n\elallico - micantibus adpressis aliisque paucis erectis obtecta.
Corpus subtns parcius squ.'^mosum, squamulis femorum longiusculis,
tibiis tarsisque band squamosis, griseo-pubescentibus, femoribus an-
terioribus subclavatis angulatis, posticis aculius dentatis.
Von Dr. Krüper in Giiccbenland gesammelt und mir von Dr.
Kraatz zur Besohieibung mitgetbeilt.
Die systematische Stellung des Käfers giebt zu Zweifeln An-
lafs. Zu den Oliorhynchiden kann er nacb der Bildung der Fühler-
Käferfauna Griechenlands. 245
gruben, die recht deutlicl) vorlianden und unter die Augen herab-
gebogen sind, nicht gebraclit werden. Unter den Bruchtjderiden,
die somit allein noch in Frage sind, kommen aber nur die eigent-
lichen Brachyderiden und die Nanpactiden in Betcarht, Gruppen,
welche von Lacordaire durch gröfsere oder geringere Breite der
Flügelderkenbasis im Verhälinirs zum Halsschilde und mehr oder
weniger gerundete Schultern kaum genügend auseinander geliallen
werden. Mindestens Infst sich der gegenwärtige Käfer fast mit dem-
selben Rechte zu einer jeden der genannten Galtungsgnippen brin-
gen, und zwar entweder zu Sciaphilus oder zu Polydrosus incl.
Meiallites. Den wesenilichen Unterschied zwischen den genannten
Gattungen suche ich aber darin, dafs erstere Gattung entschieden
adclognath ist, Polydrosus und MelallHes aber nur insofern, als ih-
nen der mittlere Fortsatz der Kehle vor dem Kirme fehlt, während
die Maxillen frei neben demselben liegen. Nach diesem Criteiium
gehört der gegenwärtige Käfer zu Sciaphilus., und diese Gattung
muls auch noch durch mehrere Polydrusen. nämlich Polydi-usus vil-
tatns, der ohnehin im Habitus ganz mit den grünen Sriaphihn über-
einstimmt, sosvie durch die von Thomson zur Gattung Eudipmis
gerechneten Arten (P. rnicans, sytialidiis und einige nachstehend neu
beschriebene Species) vermehrt werden.
Sc. cfirr'}ferae '): Niger, stjuamulis parvis, oblongis, metnl-
licis dense indultis, nnlennis arlicido lerllo secundo duplo fere lon-
giore, breviuscidis pedibnsfjue validioiibus rii/is , octdis partim con-
vexis., elytris sublilius punclato- striatis ., apice subncuminutis.^ pro-
thorace Iriplo longioribus — F^ong. 2:^^ — 3 lin.
Var. a. Indumento cupreo-micante.
Var. b. Indumento viridi-micante.
Var. c. Indumento ochraceo-submetalUco^ clylrorum sufura la-
ieribuscjue dilutioribus.
') Ueberaus nalip verwandt mit dit'spm Käfer ist eine inir aus Oal-
inatien in 3 Exemplaren vorliegende Art:
Sc. hrevipes: Piceits, .tquajnidis piliformihus cupreo-melallicis indu-
tus., antennis artictilo lertio secundo katid longiure breviusculis, pedibus-
que validioribus rufis, oculis convexiuscidis, elytris piinctis majoribus sub-
quadralis striatis, apice stiliacuminatis , protkorace triplo longioribus. —
Long. 2 lin.
Viel kleiner als .Sc. cucciferae., durch stärker gewölbte Augen,
gröber punktirte, weniger dicht, aber länger und gröber beschuppte t lü-
geldeckcn, und vor Allem durch die Yerliälfiiisse der Fühlerglieder ver-
schieden.
246 V. Kiesenwetter: Beitrag zur
Caput majus, squamiilis angustis subpiliformibus dense obsiium,
fronte inier oculüs leviter impressa. Rostruni capite vix angustius,
basi haud conslricliira, oculi parum prominuli. Antennae breves
ferrugineae, ariiculo secundo funiculi primo duplo fere longiore, ul-
timis brevisshne obconicis. Prothorax latitudiiie brevior, basi api-
ceqiie tiuucatus, anfrorsum magis, basin versus minus angustatus, la-
leribus subrotundatis, aiile apicem leviter constrictus, parum con-
vexus, squaiuulis melallicis. transversim disposilis aequaliter veslilus.
Coleoptera basi prolhorace latiora, hiimeris obliquis parum pronii-
uulis, apicem versus in mare subaltenuata, in femina vix vel ne vix
quidem ampHata , lateribus subreclis, apice singulafim acuminata,
convexa subtilius puucfalo-striata, intersfitiis planis vel basin versus
subconvexis, nigra, squamulis angustis, parvis dense obtecta. Cor-
pus subtus griseo-squamosum. Pedes validi, piceo ferruginei, femo-
ribus clavatis, haud vel obsolefissime dentatis, tibiis anlicis inlus bi-
sinuatis, maris apice breviter spinosis.
Ganz Griechenland; um Nauplia, Athen, Missolungbi von mir
selbst, auf ^uercus coccifera, von Zebe auf Greta gesammelt. Sämmt-
liche Exemplare von der letzteren Localität gehören der Var. c. an
und zeichnen sich durch gröfsere, vollere Gestalt aus. Ich habe sie
früher als eigene Arl angesehen und Polydr. creticus genannt.
Eine schöne, dem Sc. micans und sffualidus (Polydrosus mi-
cans und sqtialidus Schh) verwandte Arl, von letzterem durch die
ganz andere Form der Flügeldecken und die länglichen, beinahe
haarförmigen Schuppen der Flügeldecken; von I*. micans durch die
Anordnung der Schuppen des Halsscliildes, welche nicht wie bei
P. micans von verschiedenen Seiten her in der Mitte strahlig con-
vergiren, sondern alle in querer Richtung stehen, von beiden Arten
durch flachere Augen unterschieden.
Sc. micans Linn.' — (Polydrosns micatis Schh., Eudlpnus
micans Thonis.) — Griechenland (Reiche und Saulcy). Die Angabe
über das Vorkommen dieser Art in Griechenland könnte möglicher-
weise auf einer Verwechselung mit dem nahe verwandten P. coc-
ciferac beruhen. — Thomson hat seine bereits mehrfach erwähnte
Gattung Eudipnns durch die Längenverhältnisse der Geifselglieder,
eiiiestheils, und durch die scharfen Kanten der Schienen, andern-
theils, charakterisirl; beides Merkmale, die bei der einzigen hierher
gehörenden schwedischen Ait, die Thomson als typisch bezeichnet,
nämlich Sc. micans, deutlich hervortreten, die sich aber bei Ver-
gleichung gröfserer Artenreihen verwischen. Schon cocciferae zeigt
weniger scharf dreikantige Schienen und eben so Sc. srpialidus, wäh-
Käfer fauna Griechenlands. 247
rend man beide oder wenij^siens don ersteren doch ihrem Habitus und
den Verliälliiissen der Fühlerglicder nach unbedinj;t mit P. micuns
ziisomnieusiellen ninfs. Sr. breinpes, der in jeder andern Beziehung
dem Sc. cor.ciferae täuschend ähnlich sieht, hat die ersten beiden
Geifselgh'eder gleich grofs oder sogar das erste ein wenig länger als
das zweite. Die Gründe, weshalb ich die hier in Rede stehenden
Thiere von Polydrosus trennen zu müssen glaube, sind oben bereits
angegeben. Sie entfernen sich habituell einigermafsen von Sciaphi-
lus. können aber wohl ohne Zwang dieser Gattung eingeordnet
werden.
Chilonens siculus Schh. — Aus Rumelien von Frivaldsky
mitgelheilt.
Ch. jonirns Kraatz (Berl. ent. Zeitschr. 1859. p. 56). — Von
Dr. Krüper auf der Insel Cephalonia unweit Argostoli auf einem
Berge zwisrhen den Wurzelblättern von Scilla maritima in mehre-
ren Stücken aufgefunden
Eusomtis ang7istns Lucas (Guer. Magaz. Zool. 1S54. p. .38.
No. 102. E. angustus, sqiiamo-^o-viridi-micans; rostro brevi. ad ba-
sin non angustato, antennis rufescentibus, primo articulo anlice ela-
vaque fuscis; Ihorace elongatiore, lateribus promincntibus, rolunda-
lisque, elytris angustis. elongalis. subtiliter strialo punclatis hume-
lisque proniinentihus. pedibus nigris tarsisquc rufescentibtis. — Long.
5} niill., lat. l| niill. Lucas). Creta, auf dem Berge Ida. Nach
Lucas viel schmäler als otmlnm., neben ^velchem er im System zu
stellen wäre. Mir liegt aus Creta keine Art vor, auf welche ich
die Beschreibung mit Sicherheit deuten könnte Den von mir un-
ten als P. virens beschriebenen Käfen kann man zu Etisomus we-
nigstens dann nicht reclinen, wenn man sich für diese Gattung an
die Charakteristik Schönherrs hält. Ich habe indessen, da manche
Angaben stimmen, Lucas unter P. ijirens fraglich citirt.
E. anguslirollis Lucas (eod. p 39. 103. E. squamoso - viri-
dis; rostro brevi, ad basin non angustato; antennis rufescentibus,
primo articulo antice clavaque nigricanlibus, thorace angusfiore quam
in E. ovulo et angusto, lateribus vix promincntibus. — Long. 4|
mill., lat. I| mill. — Ebenfalls von Creta und mir unbekannt.
Achradidius crelictts. — Creta (Zcbr).
Achradi dius novum genus.
Jugulum processu medio nullo, maxillae subobtectae. Anten-
nae graciles, elongatae, scapo prothoracis marginem anteriorem su-
perante, articulis funiculi primo et secundo elongatis, snbaequalibus.
248 V. Kiesenwelter: Beitrag zur
Oculi ovales, parum prominuli, levilcr convexi. Rosirum breve,
capitc vix angustius. Scr(»ljcs rostrales breves, abrupli. Coleopleia
basi prolboiace vix lallota, iiuiiicris iiullis. Tibiae oniiies apice siin-
plices, spinuloso-cilialae, hatid truucolo-cavernosae.
(jenus Biachydcio alTiiic, babilu t-l aiilciinaruai arficulis secuiido
leilioqiie suljaeipialibus. iiiio srnirido lerlio paulo longiore diversntn.
Im Habitus erinnert AchrudiJhis an Slrophosomus, weicht aber
durch die flacheren Augen und andere Merkmale ab, mehr noch
stimmt er mit Cneorlmms übercin, unterscheidet sich aber scharf
durch die Schienenbildung; die Aufsenseite der Tibieo ist nämlich
nicht, wie bei Cneorlnnns^ mit einer abgeschrä:;ten, schwach ausge-
höhlten Fläche abgestützt, sondern endet mit einer scharfen Kanle.
A. creficus: Oblongo - ohovaius^ iiiger , squannilis rolundnlis
piircioiibtis gi iseo - cupreis budius, clylris slriato - punclaiis, inter-
stiliis plaiiis, maridis pmvis griseis suhlessellulis, prothorace lalilu-
dine longiore, anlrorsum unguitalo^ femorihus omnibus mulicis. —
Long. 4} lin.
Caput prolhorace angustius, parum convexum, oculis ovalibus
modice convexis, nigris, rostrum capite parum angustius, subquadra-
tum, antice triangularitcr excisum, supra planum. Antennae capite
prothoraceque paiilo longiores, graciliores piceo-rufae, scapo elon-
gato, apice paulo incrassalo, oculoruni marginem posteriorem, imo
prothoracis apicem superante, arliculis funiculi primo et secundo
eloijgalis, subaequalibiis, tertio secundo dimidio i)reviore, quarto
lerlio subaequali, quinto longiore, sexto quiuto breviore, septinjo
lerlio subaequali, reliquis clavam elongafam, parum incrassalam,
apice acuminalarn formanlibus. Piothorax subconicus, dorso paulo
couvexus, latitudine longior, antrorsum angustatus, lateribus parum
curvatis, anle basin levitcr sinuatis, angulis posticis acute rcctis, le-
vilcr extrorsum vcigentibus. Sculellum nigrum, medium, parvum,
trianguläre. Coleoptcra basi prolhorace haud laliora, illi arcte ap-
plicala, angulo humerali nuUo, oblongo-ovalia , summa laliludine in
medio, lateribus aequaliter subrotundalis, convexa, apice leviter ro-
stralo-producta, declivia, slriato-puiiclata, interstitiis planis, squamu-
lis parvis, rotundatis, griseo - cupreis aliisque griseis, sublessellalis
parcius adspersa. Corpus subtus cum pedibus parcius squamosum,
femoribus apicem versus squamulis condeusatis subannulalis, simpli-
cibus, moilicc incrassatis.
Von Zehe auf Creta gesammelt, es liegt mir ein einziges, niei-
uer Samndiing angehörendes Stück vor.
Käferfauna Griechenlands. 219
Cauloslrophua ottomanus Fainn. (Äonal. Fr. 1859. Bull.
CIV. 2. Oblongus, sat angustus, fusco - iiiger, indumento griseo-lii-
toso tectus; capitt; grosso, truncalo, crucialiiu sulcafo; prolliorace
transverso. laleiibus rotundato; elylris prothorace paulo latioribus,
liuniciis ohliquis, sirialo-punrtati«. interslitiis leviler convexis, spar-
sim hispidis. Long. 6 mill.)
Fairmai IC unlersclieidel den Käfer von Cuuloslr. Delaroiizei,
abgesehen von der Färbung, durch breiteien, nach vorn nicht ver-
schmälerten Rüssel, jederseits mit einem Eindruck versehenes Hals-
schild und kürzere Flügeldecken. — Auf dem Parnes bei Athen
habe ich auf Aleppokieferu, also noch unterhalb der subalpinen Re-
gion, einen Käfer in einiger Anzahl gcjammelf, auf den diese etwas
spärlichen Angaben Fairmaire's recht gut passen. Das „indumen-
tum griseo-luteum" besteht aus kleinen, runden, dicht gedrängten,
fest aufliegenden Schuppen, und frische charakteristische Stücke
lassen auf dem Halsschilde zwei hellere Längssfreifen und auf der
Naht der Flügeldecken einen dergleichen erkennen. Dafs das Hals-
schild weniger gewölbt und die Augen minder vortretend wären,
vermag ich nicht zu bestätigen, ein von P^airmaire nicht hervorge-
liobcner Unterschied besteht aber darin, dafs die abstehenden Scbup-
penhärcheu der Flügeldecken bei C'. ollomanus feiner und kürzer
sind als bei Detarouzei.
Silones gressorius Fabr. — Creta (Zebe).
iS. griseus Fabr. — Attica, Peloponnes (Ksw.), Cieta (Zebe).
S. einer ascens Schh. — Creia (Zebe).
<S. maurit anicus Schh. (m fjisphaericiis Reiche et S. (Ann.
soc. ent. Fr, 1857. p. 274. — Zante, Athen (Ksw.).
S. chlor oloma Schh. — Aetolien (Ksw.).
S. crinilus Oliv. — Attica (Ksw.).
S. yiavescens !\larsh. (oclopuncialtis Schh.). — Aelolion
(Ksw.).
S. hispidulus Fabr. — Griechenland (Brülle).
S. lateralis Schh. — Nauplia (Ksw.).
S. humeralis Stepli., Schh. — Athen (Ksw.)
S. linealus Linn. — Nauplia (Ksw.).
S. longicollis Schh. — Griechenland.
S. iibiellus Schh. — Attica (Ksw.).
Meiallit es cylindricoll is Schh. — In den Sümpfen von
Nauplia und in Aclolicn von mir nicht selten gesammelt.
M. l'istaciae: Oblongus, ferrugineus^ sqtianmlis angustis gri-
seo-albidis oblectus , anlennis pedibus<jue tesiaceis, prothorace sub-
250 V. Kiesenweiler: Beilrag zur
(fuaJrnlo, subcylindrico, lüleribus vix rotundatis, elylris Jorliler pun-
clato - slrialis, inlersliliis leviler convexis: J'emoribus mulicis. —
Long. 2 lin.
Caput lututn, subquadintuni, punclatum, iiigro-piceuiii. dense
squomosiim; oculi l;>liiis dislanles, couvexi, nigri, loslrum capite
panlo aiigustius, hrevo, supia plonum; anlemiae crassiusculae. riifae,
clava abrupte majore breviler ovala, apice parum acuminata. Pro-
iliurax subcyliüdricus, laiitudine vix ac ne vix qiiideni longior, la-
tcribus parum rotundatus, autrorsum parum basin versus vix angu-
status, rugoso-punciatus Scutellum breviter ovatum albido-pube-
scens Coleoptera basi prolboiace plus dimidio laliora, bumerls ob-
lique promineiitibus, lateribus subrectis, apicem versus pauIo am-
pliala, apice conjunclini acuniinalo-rotundata. Corpus sublus piceum
vel rufo-piceuiu. albido-squaiuosum, venire parciiis squamulalo. Pe-
des ferruginei, femoribus omnibus levitcr clavatis, nmticis.
Am Fufse des Paines bei Atbea auf Pistacia lenliscus eiiiige-
male von Heldreicb und mir gesammelt.
Die Art sieht, dem M. atomarius am näcbsten, und könnte mit
unausgefäiblcn Exemplaren desselben verwechselt werden, allein sie
ist kleinei', der Rüssel ist kürzer und breiler, die Augen stehen wei-
ter auseinander, die Keule der Fühler ist schärfer abgesetzt und
kürzer, das Halsschild an den Seiton weniger gerundet, daher nach
vorn und hinlen weniger verengt u. s. w. Schönherr's Beschrei-
bung von M. elegantxdus^ der mir in Naiur nicht mit Sichorheil
bekannt isl, pafst in jeder Beziehung auf den vorliegenden Käfer,
nur hat letzterer keine Spur der ,.p'aga magna basalis" und „ma-
eula disei subquadrata magis dcnudala-'. Sollten die von Schönherr
erwähnten Zeichnungen etwa nur durch zufällig abgeriebene Stel-
len herbeigeführt sein?
Auchm ere slhes Kiesenwetleri Kraatz (Berl Ent. Ztschr.
1862. p. 119). — Aetolien (Ksw.), Cephalonia (Miller).
Pol ydrttsus (irmipes Brülle (Exped. sc. Mor. p. 237. T. 42.
f. 2. = chrysocephulus Chevr. Gucr. Rev. 185.9. 298 aus Algier
nach einem mir von Chevrolat selbst milgetheilten Exemplare) —
Isthmus, Aelolien (Ksw.), Atlica (Ileldr), Creta (Zebe). — Duich
malte, schön gelbgrünc, auf Kopf, vorderem Theile des Halsschil-
dcs und der Unterselfe, kupferrölhliche Beschuppung und gelbe
Beine mit sehr deutlich gezähnten Schenkeln unter den zu Scliön-
lierr's Slirps 2 gehörenden Arten (scapo anfennarum pone oculos
sese erigente, arliculis 3 — 7 obconicis) in typischen Exemplaren
leicht kenntlich. Die Art varürt aber nicht unerheblich in der Fär-
Küferfatma Griechenlands. 251
bung, indem das schöne Kupferioth auf Kopf und Halssclnld ver-
schwindet und der Käfer einfarbig grün, häufig auch, anstatt leb-
haft gelbgrün, trüb oder sclimutzig hellgrün wird. Dergleichen Ex-
emplare beschreibt Schönherr Cure. II. p. 139. 8. als armipes. Bei
andern Exemplaren färben sich die Schenkel dunkel und tritt dann
ihre röthliche oder grünliche Schuppenbekleidung deutlicher her-
vor. Eine schöne Varietät mit einfarbig röthlich gelber Schuppen-
bekleidung wurde von Zebe in Creta gesammelt.
P. lateralis Schh. — Jonische Inseln.
P. t halassinus Schh. var. pedibus totis testaceis Po/. jr«cu»t-
dus Miller Wien. Ent. 31. 1862. p. 349. Auf Cephalonia von Miller
gesammelt. — Miller unterscheidet seinen P. jucundiis vom P. se-
ricetis hauptsächlich durch kürzere gedrungene Gestalt und weniger
schlanke ganz gelbe Fühler, das sind aber beinahe ganz dieselben
Merkmale, durch die Schönherr seinen thalassinus vom sericens
trennt. Auf den stärkeren oder geringereu Glanz der ßeschuppung
scheint bei den vorliegenden Arten weniger anzukommen, die fein
gezähnten Hinlerschenkel, die jucundus ') haben soll, sind ebenfalls
für thalassinus charakteristisch, und Exemplare des letzteren in mei-
ner Sammlung sind beinahe ebenso rein grün gefärbt wie Stücke
des P. sericens. Miller^s Bedenken gegen die Vereinigung seines
jucundus mit dem ihm unbekannten Schönherr'schen P. thalassi-
nus scheinen sich hierdurch zu erledigen; denn die hellere Färbung
der Schenkel darf man bei der sonstigen Uebereinstimmung wohl
als blofse Abänderung auffassen.
P. bellus Kraatz (Bcrl. Ent. Ztschr. 1859. 78. T. I!I. Fg. 10.
Foucartia bella). — Aetolien (Ksw.), Griechenland (Krüper). Der
sehr zierliche Käfer ist von Kraatz in der Gattung Foucartia un-
tergebracht worden, welcher er allerdings durch den kurzen ge-
wölbten Kopf nahe sieht. Die länger gestreckten, an der Basis mit
deutlichen vortretenden Schultern gegen das schmälere Halsschild
abgesetzten Flügeldecken sprechen aber gegen diese Stellung und
verweisen den Käfer zu den Polydrusen. Derselbe hat übrigens
auch mit manchen Phyllobien grofse Aehnlichkeit, und stimmt, na-
mentlich was die Zeichnung anlangt, mit Phyllobius mus sehr über-
ein. Auch zu Silones könnte man versucht sein, ihn zu bringen,
wenn nicht die Klauenbildung entgegenstände.
') In der Diagnose steht olTenbar durch ein blofses Versehen libiis
posticis anstatt fenioribus poslicis.
Berl. Entoniol. Zeitschr. VlII. 17
252 V. Kiesenwetler: Beitrag zur
P. virens: Oblongtis ^ niger, tenuiter griseo-pubescens , viridi-
sqiuirnosus. pxinctis parvis denudatis crebre adspersns, anlennis gra-
cilibus elongutis, tarsisque teslaceis^ oculis ovalis, magnis planiu-
sculis. — Long. 2 lin.
Eusomus angustus Lucas in Gu^r. Mag. Zool. 18.i4. p. 37. no.
102. forte.
Caput rostrumque brevia, frons leviter convexa, rostrum cari-
natiim antice rotundatim profunde erosum, oculi magui oblongo-
ovali, parum convexi, subplani. Antennae graciles elongatae, scapo
prolboracis apicem superanle, apice infuscato, funiculi articulo primo
elongato, secundo illo breviore, pauIo graciliore, articulo terfio se-
cundo duplo breviore, sequentibus sensim brcvioribus, clava infu-
scala, oblonga, apice acuminata. Prolborax subcylindricus, latitu-
dine vix brevior, ialeribus parum rolundatus, obsolete punctulatus.
Colcoptera lalitudine plus duplo vel in mare triplo longiora, bu-
meris leviter prorainentibus, subpaiallela vel Ialeribus vix rofundata,
subtililer striato-punclata, squamulis parvis rotuiidatis, viridi mican-
tibus oblecfa punctisque parvis denudatis nigris, numerosis adspersa.
Pedes mutici, nigri, viridi-squamosi, tarsis rufcscenlibus. —
In Griechenland und auf Creta nicht selten.
Die Beschreibung, die Lucas von seinem Eusomus angtistus
giebt. pafst recht gut auf unsere Art, während der Umstand, dafs
Lucas seinen Käfer zu Etisomus gebracht hat, mir wieder erhebli-
che Zweifel macht, denn der kurze, dicke, vom Kopfe gar nicht
oder kaum abgeschnürte Rüssel, und die Ilachen Augen stehen mit
der Gattungscharakteristik, die Schönherr gegeben hat, doch zu sehr
im Widerspruch. Würde man sich lediglich an Lacordaire's Defi-
nition der Gattungen Phyllobius und Polydrusus halfen, so wäre
die gegenwärtige Art zu Phyllobius zu bringen, denn es lassen sich
an ihr in der That keine herabgebogenen Fühlergruben nachweisen.
Dagegen sieht sie mit mehreren Polydrusus- Arien, an welchen diese
mehr oder weniger deutlich vorhanden sind, in so naher Verwandt-
schaft, dafs man sie ohne Zwang nicht von denselben entfernen
kann, dafs man sie im Gcgciilheil als ein Beispiel der grofsen Ver-
änderlichkeit dieser Bildungen innerhalb der Galtung Polydrusus
anzusehen hat. Sic stimmt auch mit den Arten dieser Gattung nicht
nur in dem besonders kurzen dicken Rüssel und den zarten schlan-
ken Fühlern, sondern hauplsächlich auch darin übercin, dafs die
Maxillen frei neben dem Kinne liegen, während dieselben bei Phyl-
lobius völlig von demselben bedeckt sind. Man könnte mit Rück-
sicht auf diesen Umstand, sowie auf die undeullichcn Fühlergruben
Küferfauna driechenlands. 253
UDsern Käfer füglich zu Scylhropus bringen, indessen scheint mir
dadurch für eine naturgemäfse Gruppiruug wenig gewonnen, viel-
mehr läfst sich fragen, ob nicht vielleicht die Gattung Scythroptif:
überhaupt besser mit Polydrnstm vereinigt würde.
P. gracilicornis: Oütongns, niger, griseo pubescens, viridi-
squamosus, punclis pai'vis denudatis crebre adsperstis, anlennis gra-
cilibus eloiigatis. scapo prothoracis apicem superunle, pedibusque te-
staceis. ocutis roiimdatis leviler cutivexis. — Long. 1^ lin.
Caput rostrumque brevia, fronte aequali, subconvexa, rostrum
obsolete carinatum, capite paulo angustius, antice rotundatim ero-
sum; oculi satis magni rotundati, vix subovales, convexiusculi, mo-
dice prominentes. Antennae testaceae apice vix infuscatae, scapo
elongato leviter curvato, apicem versus subincrassato, funiculi arti-
culo primo elongato, secundo illo breviore, paulo graciliore, articulo
terlio secundo plus duplo breviore, quarto tertio dimidio longiore,
reliquis subaequalibus, clava oblonga , apice acuminata. Protho-
rax subcylindricus, subquadratus, lateribus parum rolundatus, obso-
lete punclulatus. Coleoptera latitudine plus duplo vel in mare tri-
plo longiora, humeris leviter prominenlibus, subparallela, siibtili-
ter sh'iato-punctata , squamulis parvis rotundatis, viridi micanlibus
obtecta punctisque denudatis, parvis hinc inde obsoletius adspersa.,
pube grisea, longiore induta. Pcdes mutici, testacei.
Dem vorhergehenden nahe verwandt, aber durch gelbe Färbung
der Beine und runde, stärker vortretende Äugen, etwas andere Ver-
hältnisse der Fühlerglieder, abgesehen von anderen Merkmalen, die
sich aus der vorstehenden Beschreibung ergeben , leicht zu unter-
scheiden.
Von Zebe auf Creta gesammelt (Ksw.), von Kraatz mir auch,
als in Griechenland gesammelt, mitgetheilt.
P. niarcidus: Oblongus , brunneus, griseo-pubescens , albido
squamoso-variegatus, anlennis gracilibus, stibelongnt is^ scapo protho-
racis apicem superante pedibusque teslaceis , octdis rotundato-ovali-
6us, leviter convexis, sulcis anlennalibus obsolet ioribus abrupt is. —
Long. 1^ lin-
Caput rostrumque brevia, fronte aequali, subconvexa, rosirum
obsolete carinatum, apice triangulariter emarginatum; oculi satis
magni, rotundato-ovales, modice prominentes. Antennae testaceae,
scapo prothoracis apicem superante, leviter curvato, apicem versus
parum incrassato, articulis funiculi primo et secundo eloiigatis sid)-
aequalibus, illo paulo longiore, tertio praecedentc duplo breviore,
quarto tertio dimidio longiore, reliquis subaequalibus, clava oblonga,
17*
254 V. Kiesentveit er: Beilrag zur
parum incrassafa. Protliorax subcylindricus, basi levilcr anguslatiis,
lalcribus modice rolundatus. Coleoptera prothorace basi vix duplo
latiora, subparallela, apicem versus levilcr diiafafa, laliiudine duplo
longioia, punclato -striata, apice obfuse aeuminata. Pedes mutici,
testacei.
Aus Griechenland (Krüper) von Kraatz mitgetbeilt.
Thylaciles fril illum Panz. — Von Heldreich um Athen
mehrfach gefunden.
Phaenognat hus t halassi7ins Schh. (Dohrnii Küster). —
Von Heldreich in Attica nicht selten gesammelt.
Tanymecus di lal icollis Schh. {dilululus Schaufufs Ann.
soc. ent. Fr. 1862. p. 311. 8.) — Aetolien (Ksw.), Creta (Zebe),
Griechenland (Krüper).
Die von Schaufufs gegebene Diagnose des T. dilalalns und die
ausführliche vergleichende Beschreibung in den Sitzungsberichten
der „Isis" zu Dresden vom Jahre 1863. p. 32 flg ergeben keinen
überzeugenden Unterschied von T. dilnlicollis. Beide Formen lie-
gen mir in mehreren Exemplaren vor, und zwar mesopolamische
Stücke, auf welche die Schaufufs'schen Angaben über dUalicollis
genau zutreffen, andere von derselben Lokalität, die beträchtlich
gröi'ser sind, ja sogar griechische Stücke, die zu dilalalns gebracht
werden müssen, an Cröfse übertreffen. Umgekehrt zeigt ein äloli-
sches Exemplar von belräclilliche Gröfse die bräunliche Beschup-
pung, die für dUalicollis charakteristisch sein soll. Das Schuppen-
kleid besieht übrigens bei allen diesen verschiedenen Exemplaren
einestlieils aus rundlichen, auf den Flügeldecken fest anliegenden,
andernlheils aus etwas abstehenden, rückwärts gerichteten, längli-
chen, beinahe haarähnlichen Schuppen. Die mesopotamischen Stücke
scheinen allerdings im Allgemeinen dichter beschuppt zu sein, doch
kann dies leicht durch Zufälligkeiten, z. B. dinch Tödtung der Thiere
in minder gutem Spiritus, wodurch das Haar- oder Schuppenkleid
verunreinigt oder verklebt wird, herbeigeführt sein. Wie dem aber
auch sei, nach den mir vorliegenden Exemplaren, die übrigens auch
in Bezug auf die vSchärfe des Kiels auf dem Rüssel, sowie in der
Form des Schildchens abändern , ist mir eine Unterscheidung der
beiden in Bede stehenden Arten unmöglich.
P salidium sculpluratum Schh. — Griechenland (Kraatz),
Creta (Zebe).
P. spinimanum Reiche Wiener ent. Mon. V. p. 7. Oblon
gum. fusco-picenm. squamulis aureis dense vestilum. nitidum. Ca-
Küfer fauna filriechenlands. 255
put subglobosum, scoriaceum ' ), piinclulattiin; oculis subglobosis,
parum prominulis; rostro crasso, brevi, basi longitudinaliter eroso,
niedio irregulariter foveato, apicem versus vage punctato, tomen-
toso; maiulibulis crassis, parum prominulis; antcnnis subtenuibus,
Ihoiacis basi(n) vix altiiigeiitibus. Tliorax subglobosus, tumidulus,
capite plus duplo latior, laiitudinc haud brevior, a latere roiunda-
tus, aulice coarctalus, et supra impressus, postice latior, crebre puu-
ctatus, baud scoriaceus '). Sculeilum scoriaceum ') vage punclatum.
Elyira basi tborace paulo latiora, medio ampliora. apice rotuiidalim
atteiuiata, suboval a, profunde strialo-punclata, apicem versus toraen-
tosa; iniersliliis subconvexis, scoriaceis, vage puuetalis. Subtus pe-
ctore abdomincque appresso tomentosis; pedibus rufescentibus, to-
mentosis; femoiibus modice clavalis; tibiis teretibus, rectis, apicc
ampliatis, intus uncinalis, anticis intus quinque vel sex spinosis.
Psalidio maxilloso staliira et facie simillimum, at vestimento,
tborace tumidulo liaud scoriaceo, tibiis aulicis intus spinosis facile
distingucndum. (Reiche.)
Nacli Reiche von Krüpcr auf Crola aufgefunden. Krüpcr hat
aber meines Wissens nie auf dieser lusel gesammeil, und Reiche
scheint eine von Zebe in ziemlicher Anzahl auf Syra erbeutete Art
zu meinen, auf welche die meisten Auiraben der vorstehenden Be-
schreibung recht gut zutrelTcn, nur dafs das Schuppenklcid nicht
dicht genannt werden kann. Die Angabe „rostro basi longitudina-
liter eroso" ist mir nicht rech! versländlich.
P. anat olicum Schh. — Von Kraatz aus Griechenland ein-
geseudet. — In Marseul's Calalog Ed. II. wird dieser Käfer als Sy-
nonym zu Ps. inlerstitiale gestellt. Das letzlere kenne ich zwar
nicht in Natur, da aber P. unaloUcum vor allen andern Arten durch
die feine, dichte und ziemlich gleicbmäfsige Punklirung des Hals-
schildes ausgezeichnet ist, wählend Ps. inlerstitiale einen ,.thorax
punctis sat profundis remolis impressus" haben soll, so scheint mir
die Vereinigung der beiden in Rede stehenden Arien unmöglich.
Otiorhtjnchus Orient alis Schh. — Auf den Inseln des grie-
chischen Archipels (Schh., Slierlin).
') Scoriaceinii, von scoria, die Schlacke abgeleitet, bezeichnet sowohl
nach der sprachlichen Bedeutung an sich als auch nach Illiger's Termi-
nologie p. 88. öl 7. eine ins Graue übergehende blaue Farbe. Reiche hat
wohl ebenso wie weiterhin bei der ßesclneibung dieses und anderer Paa-
lidien „coriaceum'\ lederartig, schreiben wollen.
256 V. Kiesenwetler: Beitrag ztir
O. civis Slierlin. — Griechenland (Chevrolat).
O. unicolor Herbst. — Nördüches Griechenland.
O. bicostatus Schh. — Häufig und in zahlreichen Varietäten
in Griechenland.
O. s(/uamifer Schh. — Griechenland (Chevrolat).
O. picimafius Stierlin — Cephalonia (Kraatz,).
O. giraffa Germ. — Griechenland.
O. ar malus Schh. ■ — Cephalonia (Miller), Janina (Stierlin),
unmittelbar an der Grenze von Griechenland.
O. ohesus Stierlin. — Crela (Zebe).
O. scilus Schh. {Tarnieri Stierl.). — Griechenland, beson-
ders von Herrn v. Heldrcich ziemlich zahlreich gesammelt.
O. graecus Stierl. — Patras (Ksw.).
O. longipennis Stierl. — Griechenland (Krüper).
O. Schlaf lini Stierl. — Janina (Stierl.).
O. prolongatus Stierl. — Griechenland, auf dem Parnes bei
Athen von blühenden Apollotannen geklopft. Es beruht auf einer
Verwechselung, dafs Stierlin den Parnafs als Fangort angiebt, in-
dessen wird der Kjifer auf diesem Gebirge wahrscheinlich auch vor-
kommen.
O. Jovis Miller (Wiener entom. Mon. 1862. p. 352. Elonga-
tus, augustatus, piceus squamulis cupreis, in elytris maculatim ad-
spersus, anlennis articulis duobus primis funiculi longitudine aequa-
übus, reliquis obconicis; Ihorace medio vage punctato, lateribus tu-
berculato; elytris elongatis, subtiliter punctato - striatis, interstitiis
planis; fenioribus omnibus dentatis, tibiis anticis intus denticulatis.
— Long. 4 lin. Miller). — Cephalonia ; auf dem M. nero einige
Stücke von Tannen abgeklopft.
O. petiginosus Slierl. — Einen mir von Kraatz mitgetheil-
ten Oliorhynchtts aus Griechenland glaube ich auf diese Art bezie-
hen zu können.
O. Kiesenwelleri Stierl. — Auf dem Parnafs von üeidrcich
gesammelt.
O. lugens Germ. — Häutig in ganz Griechenland, den joni-
scben Inseln, Creta u. s. w.. namentlich auf Wein. Der Käfer wird
den Weinkulturcn gewifs zu Zeilen schädlicb. O. impressipen-
nls Brülle Exp. sc. Mor. Zool. p. 239. 424. scheint dieser Art an-
zugehören. Die Beschreibung enthält nichts was dieser Annahme
widerspräche, und der Käfer ist so häufig in Griechenland, dafs
mau die einzige, von Brülle aufgeführte Ol iorhynchus- Art von vorn
herein in demselben vermuthen darf.
Käferfauna Griechenlands. 257
O. creticus Slierl. — Creta (Frivaldsky).
O. comparabilis Slierl. — Jonische Inseln (v. Heyden), Ja-
uina (Stierl.).
O. chrysopterus Stierl. — Parucs auf blübeuden Tannen
nicht selten von mir selbst gesammelt.
O. formicarius Stierl. — ■ Patras (Ksw.).
O. anadolicus Schh. — Griechenland, Athen (Ksw.), Cepha-
lonia (Miller).
O. ovalipennis Schh. — Griechenland, Athen (v. Heldreich),
Cephalonia (Miller).
O. fraler Stierl. — Griechenland (Kraatz).
O. bisphaericus Reiche et Saulcy. — Griechenland, beson-
ders Athen, von mir z. B. innerhalb der Säulenreihen des Parthe-
nons gesammelt.
O. asiaticiis Stierl. — Syra (Chevrolal).
O. nitidus Reiche et Saulcy. — Griechenland, nicht selten.
ü. (Slomodes) toiuiarius Schh. — Griechenland (Kraatz).
jt.vyraetis Kraut zii. — Crela (Zebe).
A.vyraeus ') novum genus.
Juguluni processu medio nullo, maxillae a menfo obtecfae. Au-
tennae breves, validae, scapo oculorum marginem posticum supe-
rante, articulis funiculi primo obconico, reliquis moniliatis. Oculi
parvi, rolundati, convexi. Rostrum breve, supra planum, subeleva-
tum, a fronte linea transversa sejunctum. Scrobes rostrales antice
profunde incisae, postice apertae, abruptae, haud deorsum curvatae.
Prothorax magnus, rotuudatus vel subovatus, parum convexus. Co-
leoptera basi prothorace vis latiora, humeris rotundalis. Coxae po-
stice latissime distantes, tibiae omnes apice dilatatae, spinulis cilia-
tae, poslicae marginc externo apicali oblique retuso. Unguiculi tar-
sorum bini, liberi.
Die angegebenen Merkmale genügen, um den Käfer von allen
bekannten Rüsselkäfer-Gattungen zu unterscheiden. Er gehört nach
der Bildung der Mundlheile und Fühler zu den Adelognalhen La-
cordaire's, d. h. zu den eigentlichen Kurzrüsslern, und kann nach
der Form der Fühlergruben nicht wohl zu den Brachyderiden ge-
bracht werden, würde aber, wenn man diese nicht als mafsgebend
betrachtet, neben Mesa^roicus zu stellen sein. Der eigentliche Platz
ist indessen wohl bei den Oliorhynchiden. Bringt man (mit Stierlln
') Von Iroatot toiisus und dem d privativum.
258 V. Kiesenwetler : Beilrag zur
und Kraatz) die Gattung Dickolrachelus zu diesen letzteren, so stellt
sie sich als nächster Verwandter von Axyraeus dar. Doch unter-
scheidet derscihe sicii sogleich durch die mit einer abgeschrägten,
schwach ausgehöhlten Fläche ') endende Aufsenseite der Hinter-
schienen.
A. Kraut zii: Oblongus, fusciis, squnmostis . pilis minus den-
sis sul)villosus, prot/iorace suborbicululo ^ hasi apireque sublruncuio,
rugoso-pmiclalo, coleopteris ovalibus, latitudine vix dimidio langio-
ribus, pnnctalo-sfriatis. — Long. 2J lin. (Taf. III.)
Caput convexuni. subtililer punctaluni. vix squamosum. fere
glabrum, oculis lateralibus, parvis, rotundatis. parum convexis; ro-
strum crassuni, oblongo-quadratum, anlrorsuni haud angustatum, su-
pra pilis erectis villosulum, apice squamniis albidis, submetallico
vel viridi micanlibus adspersuni, planum, fronlem versus truncato-
elevaluni, lateribus abrupte declivibus, scrobibus antcnnalibus antice
profunde incisis, posticc latc apertis. Anlennae apicem versus late-
ribus insertae, breviores, validiusculae, piceae, scapo apicem versus
paium incrassalo, prolhoracis apicem altingeiite vel paulo superante,
articiilo primo funiculi obconico, latitudine duplo longiore, reliquis
submoniliatis, sensim paulo brevioribus, et latioribus, ultimis tribus
transvcrsis, clava oblonga. apice subacuminafa. Prothorax latitudine
paulo longior, basi apiccquc subtruncatus, lateribus et angulis Omni-
bus rotundatis, suborbiculalus, supra planiusculus, lateribus declivi-
bus, haud marginatis, parce punctalo-rugosus, pilis satis densis ere-
ctis hirsulus vel villosnliis Colcoptera latitudine plus dimidio lon-
giora; ovata, basi Iruncata, imo late emnrginala, lateribus leviter
rotuudala, undique pilis erectis, retrorsum spectanlibus satis dense
vesfila, punctato - striata, striis squamositate subvelatis, interstitiis
convexiusculis, lateribus punctorum serie ornafis. Corpus subtus
dense squamosum. Pedes breviusculi squamosi, squamulis ex parte
albido metallicis. pilosuli, femoribus parum incrassatis, muticis, ti-
') Da der wissenscliaftliclie Begriff Fläche sowohl unebene als ebene
Flächen uinf.ifst, so liegt in dein Ausdrucke ,, ausgehöhlte Fläche" durch-
aus nicht der Widerspruch, den Lederer Wien, entom. Monatschr. 1864
p. 202 darin finden will. Die nalurwissenschallliche und insbesondere die
entomologische Terminologie hat von jeher zwischen den BegrifFen „Ebene"
und ,, Fläche," unterschieden, und mit vollem Hechte gewölbte, ausgehöhlte,
bucklige und sonst unebene Flächen slatuirt. (Vergl. z. B. Illiger Ter-
minologie p. 21 §. 25. und Redtenbacher Faun. Austr. Ed. II. Einleitung
p. XXVI §. 33 )
Kiiferfmma Criechenlands. 259
biis apice dilaiatis, spinulis cilialis, posticis truocato-caveruosis. Tarsi
articulis primis Icviter dilatatis, inlermediis bilobalis, unguiculis bi-
nis simplicibus.
Es liegen mir von Zebe in Creta gesammelte Exemplare dieses
Käfers, das eine aus meiner, das andere aus der Sammlung des Dr.
Kraatz, vor.
Omias indutits: Breviier ovattis^ siibglobosus. nigro-aeneus^
Sfjuatmdis densis piliformibus griseis et vir'ulihns variegato-incanus^
subvillosidus , aniennis pedibustfue feirughieis , femoribus injiiscolis^
prot/torace trimsverso. laterlbus roltmdalo, anlrorsum purum angu-
sialo. coleopleris globosls, striaio-punclatis. — Long. 1^ lin.
Mas feinoribus omnibus apicem versus acute dental is.
Femina feinoribus mulicis.
Caput leviter convexum, oculis parvis, rotundatis, convexiuscu
lis, rostrum crassum, antrorsum angustatum, antennis apicem versus
superne insertis. ferrugineis, gracilioribus, prothoracis marginem an-
teriorem superanlibus, articulo primo elongato, apice incrassato, ar-
ticulis primo et secundo funiculi elongatis, primo longiore, lertio
secundo dupio breviore, quarlo et quinto rotundatis, sexlo et se-
ptimo transversis, clava ovata, apice acnminala. Protborax Irans-
versixs , longitudine duplo lalior, lateribus Icviter rotundatis, linea
media longitudinali squamulis denudata. Elytra aenea, ovato-rotim-
däia, valde convexa, striato-punclata, punctis modice impressis. Fe-
mora subclavata , antica maris acute, intermedia obsolefius, postica
distincte dentata, medio plus minusve infuscata, squamulis pilifor-
mibus viridi-micantibus induta, tibiae anticae rectae, margine interno
basi leviter dilatatac deinde sinuatim subemarginatae.
Creta. — Es liegen mir nur zwei, von Zebe auf Creta gesam-
melte Exemplare vor, ein Männchen in der Kraatz'schen, ein Weib-
eben in meiner eigenen Sammlung.
Diese Art mufs dem Mylacus murintis ähnlich sein, und könnte
vielleicht zu dieser — mir in Natur nicht bekannten und, wie es
scheint, auf wenig erheblichen Unterschieden beruhenden — Gat-
tung gebracht werden. Die Fühlerkeule soll bei Mylacus besonders
spitz sein, weicht aber bei der gegenwärtigen Art nicht sehr von
der bei Omias gewöhnlichen Bildung ab.
Die Verschiedenheil in der Bewaffnung der Schenkel nach den
Geschlechtern könnte zur Annahme von zwei Arten verleiten, allein
dieselbe Geschlechtsvcrschiedenheit findet sich auch bei andein Ar-
ten der ersten Schönherr'schen Omjas-Gruppe, z. B. hat Omias se-
minulum nur im Mäiinciien gezähnte, beim Weibchen aber ungc-
260 V. Kiesenweiler: Beitrug zur
zahnte Hiuterschenkel, uud liöchst vvalirscheinlich sind die beiden
Arten O. glomtthts Mcneir. mit bcwatfneten Schenkeln, das Männ-
chen, und glotneralus Schh.,, mit ungezähnten Schenkeln, das Weib-
chen einer und derselben Art.
Ebenso verhält es sich mit einer von Prönimel in Mehrzahl in
beiden Geschlechtern um IJrussa in Kleinasien gesammelten Art, die
ich unbedenklich für glomulus Schh. halten würde, wenn diese
letztere Art nicht sowohl nach Schönherr Cure. U. p. 498 und 499
als nach Menelries Catal. rais. p. 219 no. 984 dunkelblaue Flügcl-
geldecken haben sollte, während sie bei der Prömmerscheu Art be-
ständig dunkel messiiigfarben sind. — Dagegen haben der bei Wien
häutige und noch bei Dresden, wenn auch ziemlich selten, vorkom-
mende O. rotundalus. sowie der von Becker aus Sarepla eingesen-
dete O. sphaericns in beiden Geschlechtern ungezähnte Schenkel.
Lacordaire hat gewifs Recht, wenn er Omias als eigene, von
Oliorhynchus getrennte Gattung anfrecht erhält. Wenn auch die
Verschiedenheit in der Klanenbildung unler den Curcidioniden nicht
in allen Fällen gencrische Bedeutung beanspruchen kann, z. ß. un-
ter den Nanophyen, so vereinigt sie sich doch im gegenwärtigen
Falle nicht nur mit unverkennbaren liabiluellen Unterschieden, son-
dern sie zeigt sich auch durch die ungeheure Reihe der Oliorhyn-
cA'MS-Arten constant.
Dagegen scheint es nach dem mir vorliegenden Materiale un-
möglicii, die kurzen, kugeligen Omms-Arten von den übrigen Arten
gcnerisch zu unterscheiden, was F^acordaire zur Erwägung stellt.
Es scheinen mir alle Uebergänge vorzuliegen.
Phyllobius Apollinis Miller (Wien. Ent. Mon. 1862. p. 350.
Nigro-piceus, antennis, tibiis tarsisque teslaceis, squamulis subaeneis,
pilil'ormibus minus dense teclus, elytris nigro-piloscllis, plaga magna
longitudinali, dense viridi-squamosa ornatis, femoribus clavatis, acute
dentatis. — Varrat, elytris obsolctissime squamulatis, plaga viridi-
squamosa deficicntc. — Long. 2 — 3 lin ) — Diese schöne, zu Man.
I. St. I. Schönherr's gehörige, Art ist von mir auf dem Farnes bei
Athen auf blühenden Apollotannen in ungeheuren Massen, später
auch in den älolischcn (»ebirgen gesammelt, und von Miller, der
sie beschrieben hat, am Monte Nero auf Cephalonia wiedcrgeftm-
den worden.
P/«. pinicola: Niger, iiigro pxtbescens, parcitis viridi vel rn-
preo - stfuamosus , elylris subvillalis, antennis tibiis tarsisqrie tesla-
leis. antennis prulltoracis basin vatde excedenlibtis, validioribus, fe-
moribus subincrassatis, dentatis. — Long. 2 — 3 lin.
Käferfunnu Griechenlands. 261
Pli. Apollinis affinis, Man. I. Stirpis I. Schönherri adnuraeran-
dus. Caput punclato - rugosum, nigrum, squamulis viridi- vel cu-
preo - micanlibiis parce obleclum. Koslrum breve, apice glabrum,
nitiduni. Oculi rotundati, parum prominuli. Antennae prothoracis
basio valde superanles, validae, clava iucrassata, apice subacuniinata.
Prolborax longiludine latior, ante apicem constrictus, laferibus foi-
titer rotuiidatus, apice magis, basin versus minus angustatus, pun-
ctaliis, et rugosulus, squamulis parcis viridibus vel cuprcis. Scutel-
lum nigrum. Coleoptera elongata, prothorace modice latiora, femi-
nae apicem versus leviter ampliata, punclato-striata, interstitiis pla-
uis, pilis nigris reclinatis, squamulisque angustis, ad suturam aut
rarioribus aut deficientibus minus dense vestita, singulis interstitiis
iuterdum squamulis densioribus et minus densis alternantibus. Cor-
pus subtus parce squamosum. Pedes picei, tibiis larsisque rufescen-
libus vel ferrugineis, femoribus omnibus dentatis.
Auf Fichten in den Hochgebirgen Aetoliens nicht so häufig als
Apollinis und nicht in Gesellschaft mit demselben.
Durch stärkere, längere Fühler, stärker gerundete Seiten des
Halsschildes, gröbere Beschuppung der Flügeldecken und andere
Zeichnung derselben von Ph. Apollinis verschieden, mit dem diese
Art in der Lebensweise oder doch in der Art des Vorkommens
übereinstimmt.
Ph. cupr eo-aureus Stierlin (Wien. Ent. Mon. 1861. p. 222.
Oblongus, niger, pilis erectis fuscis, squamulisque piliformibus cu-
preo-aureis tectus, scutello dense albido-squamoso, antenuis rufo-fer-
rugineis excepta scapi apice clavaque, rosiro capite paulo breviore,
obsolete sulcato, autennaruni arliculis omnibus latitudine longiori-
bus, tborace longitudine paulo latiore, antice sat profunde emargi-
nalo, lateribus modice convexo, elytris oblongo - ovalis, punctato-
striatis, interstitiis fere planis, pedibus nigris, femoribus dente va-
lido armatis. — Long. 3 — 3^ lin.)
Der Käfer ist mir in Natur nicht bekannt. Da ihn Stierlin
von Janina, also von der Gränz,e Griechenlands her erhalten hat,
so ist das Vorkommen in diesem Lande selbst oder auf den joni-
schen Inseln kaum zu bezweifeln.
Ph. celudonius Brülle (Exped. sc. Mor. Zool. p. 238. 431.
T. 42. F. 3. Squamulis numerosissimis viridi - uitidissimis vestilus,
pube flavescenti subrigida hirtus; antennis pedibusque ilavis; thorace
subgloboso, antice emarginato; elytris ad apicem altenuatis. — Long.
5 mill., lat. 1| mill). — Morea (Brülle).
Auf diesen Käfer glaube ich eine dem Ph- argeulaliis sehr nahe
262 V. Kiesenwetler : Beitrag zur
stehende, und von demselben durch kürzere Fühler, viel kürzere,
länger, aber et^vas sparsamer behaarle Flügeldecken, stärkere Wöl-
bung des ganzen Körpers, lebhafter rolhgelb gefärbte Fühler und
Beine gut unterschiedene Art beziehen zu können, die ich weder
von Schönherr noch von einem späteren Schriftsteller beschrieben
finde. Dabei mufs man freilich annehmen, dafs IJrulle unter den
tiefen eingedrückten Punkten, welche reihenweise zwischen den ei-
gentlichen Punkistreifen stehen sollen, die schwarzen von Pubescenz
entblöfsten Punkte versfanden hat, die bei argenlaius und bei der
mir vorliegenden Art bald mehr bald minder deutlich wahrnehm-
bar, aber durchaus nicht eingedrückt oder eingestochen sind.
Ph. smaragdifer: Niger, antennis mediis obscure testaceis,
f)uhe ulhida hirtus. prothoracis, elylrortim periorisque lateribus scfua-
nitdis laete viridi nrgenleis maculalitn ornaiis. antennis prothoracis
basin vix super antibus, femoribus omnibus dentatis. — Long. If —
2 lin.
Mas: protliorace lateribus magis rotundato. J'emoribus incras-
sato clavatis valide dentatis, coleopteris elongalis paraUelis.
F hyllobitis lateralis Reiche Ann. soc. cnt. de Fr. 1857.
p. 682. 217. — Forte.
Caput oblongo quadralum, supra modice convexum, confcrlini
ruguloso-punclatum, nigium, opacum, hie illic squamulis viridi mi-
caufibus adspersum, ienuiter griseo-pubesccns, oculi laterales, rotun-
dati, j)rominuli, rosirum capite brevius et angnstins, sulcatum. An-
tennae prothoracis basin attingentes, imo pauIo longiores, validiu-
sculae, ferrugineae, scapo apicc clavaque infuscatis, funiculi articu-
lis primo et secundo subelongatis, aequalibus. tertio et quarto lati-
tudine paulo longioribus, obconicis, reliquis rotundatis subtransver-
sis. Protborax cylindricus, latitudine summa brevior, lateribus ro-
tundalus, ante apicem leviter constrictus, supra paulo convesus,
confertissime fortius rugoso - punctatus, niger opacus, undique pube
tenuiore grisea obsitus, lateribus utrinque macula squamularum pul-
chre viridi - aureo - micantium ornatus. Scutellum nigrum, obsolete
punctatum. Coleoptera antice leviter emarginata, prothoracis basi
duplo fere latiora, humcris elevatis, callosis, obtusis, maris parallela,
feminae ultra medium ampliata, apice conjunctim rotundata, pro-
thorace triplo vel quadruplo longiora, supra modice convesa, pun-
clato-striata, interslitiis basi transversim rugosis, apicem versus lae-
vibus, subconvexis, nigra, subnitida, pube longiore, minus densa,
grisea hirla, lateribus squamulis laete viridibus, roluudatis limbala.
Corpus subtus nigrum, obsolete crebre punclalum, pcclore et coxis
Kiiferfauna Griechenlands. 263
anticis ex parte viridi - aureo - squamosis, ventre griseo-pubesceote.
Pedes nigri, nitidi, tarsis obscure ferrugiiieis, hinc inde squainulis
viridi-micantibus adspersi, femoribus omnibus dentatis, in niare va-
lide clavatis, nitidis, denie valido armatis, tibiis anticis leviter com-
pressis, subdilalatis. apice curvafis.
Aetolien im Hochgebirge auf Crataegus. (Ksw.)
Der Käfer ist dem Ph. belulae nahe verwandt, aber durch be-
trächllich längere Gestalt, besonders längere Flügeldecken, tiefere
Punklslreifen derselben, dunkle Schienen, kräftiger verdickte Vor-
derscbenkel. breilere Vorderschiene des Männchens, sowie dadurch
unterschieden, dafs beide Geschlechter in der sparsamen auf einzelne
Stellen beschränkten Schuppcnbekleidung übereinstimmen, während
bei Ph. belulae das Männchen, so lange es wohlerhalten, eine gleich-
mäfsig über die Oberfläche verbreitete erzgrüne oder grüne Beschup-
pung hat.
Vielleicht hat Reiche mit seinem Ph. lateralis das Weibchen
der gegenwärtigen Art gemeint, Avenigstens passen viele Angaben
genau. Da er seinen Käfer aber nicht mit belulae vergleicht, mit
welchen smaragdifer in der nächsten VerwandlschafI steht, sondex'n
mit varm« Brülle, mit welchem gegenwärtige Art sehr wenig ge-
mein hat, da ferner nicht angegeben wird, ob Ph. laleralis gezähnte
oder einfache Schenkel hat, da endlich Reiche die fünf letzten
Geifselglieder kürzer als breit nennt, so kann Za/era//« Reiche hier
nur mit erheblichen Zweifeln citirt werden.
P h. belulae F. — Nach Brülle in Griechenland. Vielleicht
mit der vorhergehenden Art verwechselt.
Ph. auri/er Schh. — Griechenland (Sclih.), Janina (Stier).).
Die x4rt ist mir unbekannt.
Ph. incanus Schh. — Aetolien (Ksw.).
Ph. pictus Schh. — In den griechischen Hochgebirgen, wie
es scheint, nicht selten. Ich vermiithe, dafs zu dieser Art Phyll.
varius Brülle (Exp. sc. Mor. Zool. p. 2S8. 433: Obscure fuscus,
crebre punctatus, pube cinereo-flavescente hirtus; thoracis laferibus
scutello et elytrorum maculis transversis vix distinctis aibicantibus;
pcctore subtus squamulis viridi-micantibus vestilo; tibiis tarsisque et
autennis omnino, nisi clava et articuli primi apice, fulvis. — Long.
4| mill., lat. If ) gehört , wenn auch keines der mir vorliegenden
Exemplare des Ph. pictus auf der Unterseite grüne Schuppen hat
und die Fleckenzeichnung der Flügeldecken kaum mit „maculis vix
distinctis'' beschrieben werden kann. Bei diesen Zweifeln habe ich
264 J'. Kiesemveller: Beitrag zur
den Scbönherr'schen Namen, obgleich er jünger ist als der ßrulle-
sche, beibehält en.
P. monlamis Miller (Wien. ent. Mon. 1859. p. 351. Niger,
ferrugineo squamosus, thoracis lateribus maculisque elytroriim cine-
reo-albido squamulosis, antennis thoracis basin superantibus, tibiis
tarsisque tcstaceis, femoribus dentatis. — Long. 2 — 2^ lin.). Sei-
len, auf dem Parnes bei Athen (Ksw.), am Monte nero auf Cepha-
lonia von Miller, in Dalmatien von Stenz gesammelt. — Ich habe
den Käfer früher als Ph. iessetlaitts Ksw. ined. vielfach versendet,
da die Zeichnung der Flügeldecken mehr oder weniger deutliche
gewürfelte Flecke zu zeigen pflegt.
Bracltycei*if1ae.
Brochycerus rnaurif anicus Oliv, (pierygomalis S C h h.) —
Griechenland (Reiche und Saulcy).
B. uiidalus Fabr. — Morea (Brülle), Griechenland (Kraatz).
B. sinnalus Oliv. (Bessert Schh.) — Häufig in Griechen-
land, namentlich um Athen. Von Zebe, Heldreich und mir sowie
von Saulcy in Griechenland gesammelt. Wahrscheinlich meint
Brülle mit seinem Br. jnnix Herbst diese Art, die den Sammlern
der Exped. sc. de Moree, als der gemeinste der griechischen Bra-
chyceren wohl nicht entgangen sein wird. Herbst's kurze Diagnose
(Käfer VII. p. 88. 11.) pafst gut auf unscrn Käfer, jedenfalls wenig-
stens besser als auf Br. lutulentus Schh., für den ihn Steven nach
Schönherr's Notiz (Cure. VII. p. 657. 73.) erklärt hat.
B. siculus Schh. — Syra, Greta (Zebe), Griechenl. (Krnper).
B. Itilosus Schh. — Griechenland (Reiche und Saulcy).
PHANEROGNATHI.
Synniei'idae.
Minyops carinalus Lin. — Athen (Heldr.).
Rhytirliinus de/ormis Reiche und Saulcy (Ann. soc. ent.
Fr. 1857. p 289. R. horridus). — Athen (Reiche und Saulcy, Krü-
per). Nach Reiche unterscheidet sich diese Art von ihren europäi-
schen Galtungsgcnossen durch die starken Beulen, die sich auf den
Flügeldecken belinden.
Rh. niticns Reiche u. S. (Ann. soc. ent. Fr. Iä57. p. 291).
— Athen (Reiche u. S.). Da beide Arten unter einander vorkom-
Käferfauna Griechenlands. 265
nien, wie Reiche u. S. berichten, und viel Aehnliches mit einander
haben, so fragt es sich, ob sie nicht, der angegebenen Unterschiede
ungeachtet, als zusammengehörig werden erkannt werden, \venn
sich bei reichlicherem Materiale Uebergangsformen finden. Ich be-
schränke mich darauf, die Reiche'sche Diagnose der letzteren Art
hier wiederzugeben:
Oblongus, piceus, indumenlo argillaceo vestitus; antennis rufe-
scentibus. Caput breve, parum convexum, punctafum, ulrinque su-
pra oculos valde tuberculatum, oculis ovalibus, subplanis; rostro
crasso, capite duplo fere longiore, parum arcuato, late sed non pro-
funde canaliculato; antennis brevioribus, funiculo subsexarliculato;
articulo prinio apice incrassalo, scapo valde clavato. Thorax capite
duplo latior, latitudine tertia parte brevior, antice valde angustatus
et supra rotundatini pioductus, mediolate dilatatus; dilatatione emar-
ginata; postice minus attenualus; disco inaequali , late canaliculato,
medium versus transversim subimpresso, irregulariter utrinqne sul-
cato; interstiliis tuberculatim elevatis. Elyira thorace vix latiora,
ad humeros ampliora , oblonga, apicem versus declivia, punctato-
striata, tricostata; costis tuberculatis; sutura band elevata.
Trysibius punct ipennis Brülle, Schönb. Nicht selten um
Athen von mir selbst unter Steinen gesammelt. Trysib. graecus
Brülle Exp. scieat. Moree Zool. 43(). gehört sicher als Varietät zu
dieser Art, die ganz aufserordenllich variirt, so dafs sich die un-
merklichsten Uebergänge von Exemplaren mit grübchenartig punk-
tirten und ganz glatten Flügeldecken vorfinden. Es scheint mir so-
gar wahrscheinlich, dafs punctipennis Brülle seinerseits von iene-
brioiJes Pallas nicht verschieden ist.
Jflyorliliiidae.
Mxjorhinus lepidus: BrevUer ovaitis, niger^ stfiiamulis den-
sis viridibus, vel cupreo cinereis aequaUler obteclus, hatid pubescen-
tibtis, antennis pedibnsqiie femigineis Ulis clava /usca, proihoracis
disco ruguloso - punclalo, elytris punclato-slrialis^ interstiliis sub-
convexis. — Long. 1^ — l^ lin.
Brülle Exp. sc. Mor. Zool. p. 246.
Von Zebe häufig auf Creta auf Getreidefeldern gesammelt. Von
dem M. albolineatus unterscheidet sieb die gegenwärtige Art, ab-
gesehen von andern Merkmalen, leicht durch den Mangel abstehen-
der Borstenhärchen. Myorhinns siculus Kraatz Berliner Entom.
Zeitschrift 1859. p. 56 steht ihr nahe, und ist von dem Autor mit
266 V. Kiesenweiler: Beitrag %%ir
ihr vergliclicn, wobei nur in Folge eines Schreibfehlers anstatt M.
lepidus, M. Brullei gesetzt worden ist.
Hype rill ae.
Hypera (Phytonomus Schönh.) punctata Fabr. — Ziem-
lich häufig in ganz Griechenland und auf den jonischen Inseln.
U. fasciculula Herbst. — Griechenland (Reiche u. S.).
H. lunata Wollastou. — Creta (Zebe). Es liegt mir ein ein-
ziges Stück von dieser Lokalität vor.
//. viennensis Schönh. — Morea (Reiche u. S.).
H. variegala Brülle (Exp. sc. Mor. Zool. p. 241. 437. Phy-
ionomtis variegatus: Leviter punctatus; antennis pallide ferru-
gineis; thorace cinereo trivittato; elytris profunde punctato-striaiis,
niaculis nigricantibus in interstitiis allernis striatim disposiüs. Long.
8 mill.)- — Morea (Brülle), Aetolien , Zante (Ksw.). Li der Ent.
Ztschr. 1862. p. 300 wird P/iytonomus variegatus Brülle als iden-
tisch mit intermedius Schönh. (w^elcher Cure. VL p. 352. 18. im
Jahre 1842, also 10 Jahre später als variegatus Br. beschrieben ist,
und somit nicht, wie in Marseul's Cataloge p. 224, den Vorrang zu
erhalten haben würde) bezeichnet. Mir scheint dieses Cilat noch
etwas zvvcifelbaft, denn //. intermedia soll ein breites Halsschild ha-
ben, das kürzer ist als an der Basis breit, das pafst nicht auf die
griechischen Käfer, welche ich als variegata Bv alle bestimmt habe
und die auch in andern Beziehungen weniger gut auf Schönherr''s
als auf BruUc's Angaben zutreffen. Weit eher würde ich Phyto-
nomus velulinus Schönh. eod. p. 353. 19. auf unsern Käfer bezie-
hen, allein auch dieser Name ist um 10 Jahre jünger als der Brulle-
sche. Hypera maculata W. Redtenbacher, Col. Äustr. p. 19. 16, L.
Redt. Faun. Austr. Ed. H. p. 726. 4. wird in der Berl. Ent. Ztschr.
a. a. O. ebenfalls mit variegala vereinigt. Nach den mir vorliegen-
den Original-Exemplaren Redtenbacher's ist sie aber davon verschie-
den. Die Bekleidung der Flügeldecken bei variegala besteht näm-
lieh in anliegenden einfaclien Härchen, die nur bei sehr starker und
scharfer Vergröfserung sich ein wenig llacb gedrückt und insofern
schuppenarlig darstellen. Bei //. maculata dagegen sind die Flügel-
decken mit schmalen, in zwei scharfe Spitzen gabiig gespaltenen
Schuppen besetzt. ')
') Die Beaclitunn; tlor Bildiin2; der einzelnen Iliirciion odrr Scliiipp-
chen, mit denen die Hyperen bekleidet sind, kann die Unterscheidung der
Kliferfaxma (wrierhenlands. 267
H. turbatn Schh. — Attica (Heldr.). — Das breite, narh vorn
slark erweiterte Halsschild, das diese Art anszeiclinet, erscLeint bei
Varietäten, besonders des Weibchens, minder auffallend. Die mir
vorliegenden griechischen Stücke gehören sämnitlich zu den letzte-
ren und scheinen mit Hypera Cypris Reiche u. S. Aehnlichkeit
zu haben. Eine besondere Art vermag ich in ihnen nicht zu er-
kennen. Beim Männchen der Hypera iurbata sind die Vorderschie-
nen an der Aufseiiseile scharfkantig, an der Innenseite vor der Spitze
flach, aber deutlich aiisgerandet, und die Ausrandung durch vorste-
hende Körnchen schartig, aufserdem mit einer Reihe derber Borsten
besetzt, die sich auch an den mitlcln und hintern Schienen, sowie
beim Weibchen wiederfindet.
H. criniia Schönh. — Cephalonia (MiUer).
H. Visnagae Oliv, {hispidulus Schh.). — Aelolion, Zante.
Athen (Ksw.). Auch von Krüper aus Griechenland eingesendet.
//. socialis Schönh. — Griechenland (Reiche u. S.).
//. contaminata Herbst. — Griechenland (Krüper).
//. Rumicis Linn. — Nauplia (Ksw.).
//. Pol lux Fabr. — Corfu (Miller).
//. stispiciosa Herbst. — Griechenland (Reiche u. Saulcy).
H. Pastinacae Rossi. — Nauplia, Zante (Ksw.), Creta (Zebe).
Griechenland (Reiche u. Saulcy).
H. mnrina Fabr. — Cephalonia (Miller).
//. variabilis Herbst. — Griechenland (Reiche u S.)
H. Polygoni Fabr. — Griechenland (Reiche u. S ).
H. Meles Fabr. — Nauplia (Ksw).
verschiedenen Arten vvesenlllch erleichtern. Es lassen sich 3 Gruppen
unterscheiden:
1. Flügeldecken mit einfachen anliegenden Härchen oder Scliuppen-
härchen :
H. viennensis, cyrta, tiirbata, Sahiae, elegans, pahimharia, romata,
variegala.
2. Flügeldecken mit gabiig getheilten Schuppen:
H. fnscata, contaminata, elongata., tigrina, striata, Meles, ronstans.
nigrirostris, variabilis, Vuhjgoni.
3. Flügeldecken mit runillichen Schuppen:
H. crinita, circuinvagn, punctatu, philantkus, liinata, arundinis, Ru-
micis, Kiinzei, Visnagae.
Uebergangsformen .steilen //. susfririosa, J'ieiae und Pastinacae dar,
bei denen die Schuppen rundli<;li und am Ende in zwei mehr oder weni-
ger deulliclie Spitzen ausgezogen sind.
Berl. Entomol. Zeitschr. Vltl. |g
268 »'. Kiesenwell er: Beilrag zur
Limobitis dissimilis Herbst. — Zonte (Ksw.).
L. gtobicotlis Reiche u. Saulcy (Annal. soc. enl. Fr. 1857.
p. 680. 216. Affinis Limob. mixto et assimilc (soll heifscn dissi-
mili), at forma breviore, ihorace globoso, feinoribiisque nigro-piceis
praecipue dislinctus. Brevior, oblongus, ater, s([iiainis piliformibus
albidis fusco variegalis veslitus. Caput luediocre, subroluiidimi, cre-
bre punctulalutu, inter oculos foveolatum; oculis iufere laleralibus,
ovalibus vix convexis; rostro capite dimidio longiore, snbcylindrico,
paruin inciirvato, longitudinaliler rugato; antennis inediocribus, un-
decim articulalis, ferrugineis, clava fuscescenti. Thorax capite vix
diraidio latior, latitudine lerlia parte brevior, subj:,lobosus, a laterc
valde rofiindafus, crebre punclulatus. Elytra ') thorace dimidio la-
liora, ponc humeros ampliora, subovata rugosa, striato-punctaia, si-
cut in thorace albido fuscoque variegata; sulura ante apiccm albo
lineolata. Subtus cinereo-piibesceus; femoribus pieeis, illis basi ti-
biisque |ferrugineis. Reiche). — Griechenland (Reiche u. Saulcy).
Die Art ist mir unbekannt, sie unterscheidet sich nach Reiche von
ihren Gallungsgenossen durch kleinere Gestalt, fast kugeliges Hals-
schild, und dunkle Schienen.
Coniatiis laniarisci Fabr. (ir: Conialus Mimonli Boiel-
dieu Annal. soc. ent. Fr. 1859. p. 474. 12. T. 8. F. 8) — Athen,
am Pyräus auf Tamarisken (Ksw.), Creta (Zebe). Boieldieu's Be-
schreibung des C. Mimonti ergiebt ebensowenig, wie die Abbildung
einen Unterschied von Conialus lamarisci, vielmehr ist letztere ge-
rade für unsern Käfer besonders charakteristisch. Dagegen kommen
im südlichen Frankreich Varietäten des C. repandus vor, die sich
in der Färbung dem C. lamarisci in hohem Grade nähern, und nur
durch gröfsere Breite, gerini^ere Wölbung, etwas kürzeres Halsschild
und den Mangel des breiten, bis über die IMitte der Flügeldecken
hinabreichenden grünen Nathsireifens unterschieden sind. Vermuth-
lich hat ßoieldieu solche Stücke für den echten C. lamarisci ange-
sehen, denn dieser weicht von ihnen gerade durch die von Boiel-
dieu angegebenen Uiiterscliicdo ab.
C. caspictis Schh. — In meiner Sammlung befindet sich ein
Stück dieser Art aus Griechenland.
C. splendidnlns Schh. — .\ttica (Ksw.), Creta (Zebe). Die
') Da Ufiche ofTenbnr nicl)t meint, dafs jrdo einzelne Flügeldecke
breiler ist als das Halsscliild etc., so wäre anstatt elytra besser coleoptera
zu sa<;en gewesen, denn mit diesem letzleren Ausdrucke bezeiclinet man
die Flügeldecken zusammengenommen. (Vgl. Illiger Tcrminol.)
Käferfmma Grlec/ienlancls. 269
mir vorliegenden Exemplare sind besonders klein, langgestreckt, und
durch röfhliche Färbung mit wenig ausgeprägter Zeichnung von den
normalen Stücken, wie sie mir ausSarepta vorliegen, abweichend.
Cleonldae.
Cleomis i^iltiger Schh. — Griechenland, nach einem Exem-
plare meiner Sammlung.
C. obliquus Fabr. — Griechenland.
C. tabidus Oliv. — Aüica (Heldr.).
C excorialtis Schh. — Griechenland (Reiche u. Saulcy).
C grammicus Panz. — Creta (Zebe),
C. costatus Fabr. — Griechenland (Kraalz).
C. cinereus Schrank. — Zante (Ksw.).
C. alternans Oliv. — Griechenland (Kraatz).
C. scutellatus Schh. — Zante, Nauplia (Ksw.).
Rhytideres pticatus Oliv, — Griechenland (Reiche u. S.).
Rhinocyllus ant iodontalgicus Gerbi, Redt. — Griechen-
land, allenthalben ziemlich häufig.
Rh. planifrons Brülle Exp. scient. Mor. Zool. p. 244. 449.
Ebenfalls an verschiedenen Punkten Griechenlands.
Redtenbacher hat iu seiner Fauna Austr. Ed. II. p. 755 auf den
merkwürdigen Unterschied in der Bildung der Brust von Rh. antio'
dontalgicus und planifrons aufmerksam gemacht. Erstere Art ist
aufserdem durch flachgewölbten, auf der Oberseite kaum merklich
eingedrückten, mit einer undeutlichen I^ängsschwiele versehenen, am
Ende merklich zugespitzten Rüssel ausgezeichnet. Rh. planifrons
ändert in der Gröfse, der verhältnifsmäfsigen Breite des Körpers
und in den mehr oder minder liefen Eindrücken des Rüssels ab,
ohne dafs es mir, wenigstens unter den griechischen Stücken, glücken
will, mehrere bestimmte Arten zu unterscheiden.
Larinus costirostr Is Seh. — Janina (Slierl.).
L. Cardui Rossi. Hierhergehört wohl L. subcostalus Brulie
Exped. Mor. p. 244. 450. Taf. 42 Fig. 10. — Athen (Ksw.), Creta
<Zebe), Cephalonia (Miller).
L. Cirsii Schh. — Janina (Stierlin).
L. maculosus Schh. — Janina (Stierlin).
L. buccinator Schh. — ('rela (Zehe).
L. flavescens Schh. — Cephalonia (Miller).
L. virescens Schh. — Athen (Ksw,).
]j. Slurnus Schallcr. — Janina (Stierl.).
18*
270 V. Kiesenwelter: Beitrag ztir
L. conspcrsHS Sclili. — Janinn (Slicrlin).
L. carinirosiris Sclili. — Griechenland (Schönb.), Janina
(Slicrlin).
L. Jaceae F. — Ceplialonia (Miller).
L. rust icanus Sclili. — Griechenland (Schh.).
L. immilis Schh. — Alhen (Ksvv.).
/y. obttisus Schh. — Aclolien, Patras (Ksvv.).
L. Ursus Fahr. — Griechenland (Reiche u. Sanicy), Cephalo
nia (Miller).
L. Genei Schh. — (»rieclienland (Reiche u. S.).
L. senilis Schh. — Athen (Ksvv.).
L. Tournieri Stierl. Wien. Enf. Mon. 1861. p. 223. Ovatus.
niger, ioniento griseo varicgatus, rosiro longissinio tereli. fenui, ni-
lido, subtilissinie remote punctulato, Ihorace subtransverso, anticc
profunde conslricto, conferlissime punctulato, punciisque majoribus,
remotis obsito, elytris ovatis, punctato - striatis, interstitiis planis,
confertissimc rugoso-punctiilalis, tribus primis apiceque densius to-
mentosis. — Long, (rostro exe.) 4f lin., lat. 2| lin. — Janina auf
Disteln. — Ich kenne den Käfer nicht in Natur; nach der Beschrei-
bung aber läfst sich fragen, ob er nicht etwa Irotx mehrerer Ab-
weichungen in den beireirendcn Angaben, dennoch zu L. loiigiro-
slris Schh. gehören könnte.
Lixus turbatus Schh. — Nauplia, auf Sumpfwiesen ziemlich
häufig (Ksw.).
L. niucronatus Latr. (= venustulus Schh.). Mit dem vo-
rigen, aber seltener (Ksw.).
L. Junci Schh. — Athen, Nauplia (Ksw.), Griechenland ohne
nähere Bezeichnung (Kraalz).
Dahl, auf dessen Namengebung Schönherr Bezug nimml, hat
Jtmci (von Juncus^ die Binse) geschrieben. Schönherr's Schreibvveise
L. Juticii, die absolut keinen Sinn hat, ist also ganz unzweifelhaft
ein blofses Versehen, das s[)älere Schriftsteller, wie Redtenbacher
Faun. Austr. und Schaum im Cal. Col. Eur. mit Recht corrigirt,
Grenier und Marseul in ihren Catalogcn leider wieder hervorgesucht
haben. — Schönherr vergleicht den Käfer mit L. cribricoUis, wäh-
rend er unverkennbar bei weitem mehr an />. Ascanii erinnert,
mit welchem er die feine Ilaarschuppcnbekleidung und den breiten
hellen Saum au Ilalsschild und Flügeldecken gemein hat. Zwar
stehen beide Arten in verschiedenen Abtheilungen, indem Ascanii
einzeln zugespitzte, jtmci gemeinsam abgerundete Flügeldecken ha-
ben soll; diese Verschiedenheil verwischt sich aber durch viele all-
Käferfauna Griechenlands. 271
mähligc Ucbergäugc gerade bei den beiden vorliegenden Alien bc-
(räclitlich. Dagegen ist L. Junci durch längere (JestaU, ein kleines
aber deutliclies Grübchen auf der Stirn, dichter und etwas feiner
punktiiles Halsschild und gleichaiäfsige, nur in der Mitte des Hin-
terleibes schwächere Behaarung der Unterseite von L. Ascanii, der
unten zahlreiche schwarze kahle Punkte zeigt, leicht zu unter-
scheiden.
L. Myagri Oliv. — Cephalonia (Miller).
L. anguslatus Fabr. — Eine der häufigsten Arten in Grie-
chenland.
L. cribricoUis Schh. — Nauplia (Ksw.).
L. hicolor Oliv. — Athen (Ksw), Griechenland (Reiche und
Saulcy).
L. pollinosus Germar. — Nauplia (Kicseuw.), Cephalouia
(Miller).
L. filiformis Fabr. — Nauplia (Ksw.).
L. Scolopux Schh. — Pairas, Nauplia (Ksw.), Cicta (Zebe).
L. rufulus Schh. — Nach Schönherr in Griechenland. Cur-
culio bicolor Panz. Faun. Gcrni. 18. 4. wird von Schönherr auf
Germar's Autorität hin als Varietät zu L. Ascanii gebracht. Viel-
leicht ist er aber richtiger auf die gegenwärtige Ali zu beziehen,
mit welche die plumpe Gestalt und auch die Färbung übereinstimmt,
wenn man <lie Stücke, bei denen die hellere Farbe der Seilen be-
sonders lebhaft ist, vergleicht. Die Angabe Panzer's .,Margo thora-
eis elytrorumque atoniis sulphuieis adspcrsiis'"" verträgt sich nicht
recht mit der Gcrmar'schen Deutung. In den deutscheu Sammlun-
gen habe ich d;is Thier vielfach, aber wohl mit Unrecht, als L. lu
^eralis Panz. bestimmt gesehen.
Hylobidae.
Hylobius Alpheus Reiche et Saulcy (Ann. soc. ent. France
1857. 675. 213. Oblongus, totus, ater, band nitidus. Caput latum,
convcxum, crebre punclalum, inter oeulos, profunde foveolato-pun-
ctatum; oculis ovalibus, fere rcniformis, paruni convexis; rostro ca-
pite dimidio longiore, subcylindrico, apicc dilatato, fere recto, pun-
ctis profundis confluentibus exarato, medio carinato; epistomo emar-
ginato; antennis piceis, capilnlo griseo-loinentoso, acuminalo. Tho-
rax medio capllc dimidio latior, lalitiidinc liaud brcvior, anticc co-
arctalus, medio latere pariim rotundatus, crebre ac grosse punctatus,
subcariuatus basi medio fovcolalus. Scutclluui subtriaugulare. puu-
272 c. KiesenweUei' : Beitrag zur
ctato rugatum. Elytra basi thorace pauIo latiora, paalo post basin
ampliora, subparallela, pone medium parum dilalata, apice conjun-
ctim rolnndata, profunde punctato- striata, interstitiis valde rugosis.
Subtus nitidior; abdomine crebre punctato; segmentis primis duo-
bus lale impressis; pedibus validis, femoribus ante apicem denle va-
lido arraatis, tibiis basi coarclatis. — F^ong. rostro exci. 19 mill.,
lat. 18 mill. Fig. .3. Taf. 1. 1858.) — Peloponnes (Reicbe u. S.).
Griechenland (1 Exemplar von Krüper aufgefunden, in der Samm-
lung von Kraatz).
Pissodes Gyllenhalli Schh. — Ein einzelnes Stück vom
Parnes, das mir von der Scbönberr'schen Art nicht wesentlich ver-
schieden zu sein scheint.
Erlrliliiidae.
Erirhinus piltumnus Schh. — Nauplia (Ksw.).
JE. acridulus Linn. — Griechenland (Kraatz).
Procas Stevenii Schh. — Griechenland (Kraatz).
Uypoglyptns pictus Gerstäcker Statt, entomol. Zeit. 1855.
p. 172. — Corfu (Gerst., Kraatz).
H. gracilis nov. sp. — Aetolien (Ksw.).
Hypoglyplus. ')
Jugulum proccssu medio distincto, maxillae aperlae. Antennae
scapo oculorum marginem anticum haud attingentc, articulis funi-
culi Septem, primo et secundo obconicis, reliquis moniliafis. clava
oblonga. Oculi rotundati, plani. Rostrum fenue. elongatum, cur-
vatum, supra lineis elevatis carinulatum, scrobes antennalcs deorsum
curvatae in rostri pagina inferiore excavata conjunctae. Coxae an-
ticae a prosterni niarginc antico remotac, mcdiae approxiniatae, po-
sticae distantes. Femora omriia validc dcntafa, tibiae compressae,
basi intus sinualim emarginatae, angulo apicali intcrno obtuse den
tato, submutico (unco curvato destituto), posticarum margine apicali
oblique truncato. Unguiculi bini, simplices.
Kopf gewölbt, lief in da.s Ilalsschild eingesenkt, mit ovalen,
flachen, dem Rüssel stark genäherten Augen. Rüssel ziemlich schlank,
nach der Spitze hin kaum verdünnt, an der Basis stark gebogen,
•) Die zweite von mir enldeckle Art der interessanten Gattung weicht
in einigen Punkten, denen man generelle Bedeutung beizulegen versucht
sein könnte, von H. pictus ah, so dafs die Gattung unter Berücksichtigung
dieser zweiten Art hier nochmals btscli rieben wird.
Käjerfauna Grieclienlunds . 273^
auf der Oberseile in der Mitle mit einer von der Basis bis über
die Mitte biiiabieiclienden und hier sich verbreilernden und gleich-
zeitig vcrJlaclicndeii, jederseits von einer etwas schwächeren erha-
benen Linie bes,leiteteiJ Längsleisle, die durch dieselben entstehen-
den Längsrinncu sind im Grunde dicht und niäfsig stark punktirt.
Die Fühler sind ziemlich kurz, der Schaft gerade, am Ende ver-
dickt, die Fühiergeifsel siebcngliedrig, das erste Glied verkehrt ke-
gelförmig, das zweite ebenfalls, aber merklich kürzer als das erste,
die folgenden sind kugelig, kaum so lang als dick, die Keule mäfsig
grofs und dick, am Ende zugespilzt, deullicli aus 4 eng miteinander
verwachsenen Gliedern zusannuengeselzt. Die Fühler sind ziemlich
weit von der Küsselspitze enlfernl, aber vor der Mitte des Rüssels
inserirt, die F'ühlergruben sind scharf eingeschnitten und biegen sich
schnell abwärts, so dafs sie unmittelbar hinler der Mitte des Rüs-
sels sich bereils auf dessen Unterseile befinden, und hier nach der
Rüssel Wurzel zu in einer gemeinsamen Aushöhlung zusammenflie-
fsen, indem hier kaum eine zarle erhabene Linie zwischen ihnen
übrig bleibt. Das Halsscliild ist länger als breit, an den Seiten
stärker, auf der Oberseile schwächer gewölbl, die gröfsle Breite be-
trächtlich vor der Mitte, vor der Spitze undeutlich eingeschnürt,
nach der Basis hiii allmählig verengt, mit undeiillich vortretenden
Hinlerecken, stark und dicht runzlig punktiit. mit einer undeulli-
chen erhabenen Längslinie. Die Flügeldecken an der Basis belrächt-
lich breiler als das Halsschild, mit vortretenden, etwas nach vorn
gerichlelen Schullern, und parallelen, erst im letzten Driltheile in
flachem Bogen einander zugeneigten Seiten, länger als zusammen
breit, mit Reihen tief eingeslocliener viereckiger Punkte, und in den
Zwischenräumen durch feinere Punkte und Runzeln uneben. Die
Vorderhüften wie bei //y/oi/jts weit nach hinten gerückt und an-
einanderstofsend, die Miltelhüften ein wenig, die Hinlerhüften weit
von einander entfernt. Die Schenkel keulenförmig verdickt, entwe-
der einfach oder mit einem hinter der Mitte belindlicben kräftigen
Zahne; die Schienen an der Basis nach aufsen gekrümmt, seillich
ein wenig zusammengedrückt, schwach erweitert, nach der Basis
hin mit einer mäfsig starken Ausbuchtung, an der Spitze ohne deut-
lichen Uakenfortsatz, nur mit leicht zahnarlig ausgezogener Innen-
ecke. Die Aufsenwand der Schienen , insbesondere auch die der
Hinlerschienen endet mit einer abgeschrägten, schwach ausgehöhl-
ten Fläche, der obere Rand ist mit einer kleinen Borsteureihe ver-
sehen. Das letzte Fufsglicd hat zwei einfache, von einander ge-
trennte Klauen.
Der Käfer steht zwischen IJylobhis und Evirhimis in der Mitte,
274 V. Kiesenwelter: Beitrag zur
und unterscheidet sich von beiden durch die auf die Unterseite des
Rüssels herabgebogenen und hier mit einander verbundenen Fühlcr-
gruben.
H. gracitis: Eiongalus, purallelus^ suödepressus^ nigro-picetts,
opacus, rtigoso-punclalus^ roslro muUicurinalo, elylrls forliler pun-
clato-striatis, parce ßavido s(]uamosis, submacuUUis. — Long. 3^ lin.
Taf. IV. Fig. 1.
Caput convexuni, punctatum, nudum, rostrum capile cum pro-
tborace paulo longius, basi obsolete pubescens, carinulis quinquc
ante apicera evanescentibus, media niagis elevata usque ad oculos
pertingente, lateratibus ante rostri basin abbreviatis, inlerstitiis pun-
ctalis. Anlennae piceae. Prolborax latiludine longior, lateribus an-
trorsum rotundatus, basin versus subrectis, convergentibus, ante api-
cem leviter coarctatus, rugoso-punclatus, subgranulatus, medio obso-
lete carinatus, squamulis piliformibus tlavidis parce adspersus. Co-
leoplera prothorace duplo latiora, latitudine vix triplo longiora, hu-
meris prouiinulis, antrorsum productis, basi leviter emarginata, late-
ribus subrectis, parallelis, apice rotundato - acuniinalis, subdepressa,
punctis profundis, subquadratis striata, inlerstitiis subtilius puncta-
tis, vix rugulosis, parce flavido - squamosis, squamulis oblongis pili-
formibus, macula parva humerali, transversa, laterali pone medium
et subrolundala ante apicein e squamulis majoribus, magis conden-
satis formatis. Corpus subtus forliler purictatus, punctis setiferis.
Pedes picei, punclati, femoribus clavatis, forliter dentatis.
Ich habe ein einzelnes mäinilichcs Stück dieses Käfers in Aeto-
lien gesammelt.
Mecinus pyrasler Herbst. — Zanle (Ksvv. ). Die beiden
von mir gesaiimielten Stücke sind etwas kleiner und gewölbter als
die im Norden von Europa, auch merklich gröber punktirt.
M. circulalus Marsh. — Farnes bei Alben (Ksw.). Nur ein
auflallend kleines Stück.
HI. seiosus: Eiongalus, niger, opacus^ griseo -pubescens^ an-
lennis tibiis tarsis(fue teslaceis^ elytronim margine lale vUlatfue ba-
sin non allingente ferrugineis ^ fronte et prothoracis linea media
albido-subviUosiSi elytris serialim atbido - setosis^ striata - punctatis,
prothorace punctato. — Long, ly lin.
Mecino circulato affinis. Caput in fronte albido pubescens, ro-
strum breve, crassiusculum, pubescens, tcnue sed distincte sulcatum.
Antennae breves, rufo-testaceae. Prothorax longitndine haud latior,
anlicc truncatiis, lateribus rotundatus, antrorsum angiislatus, con-
vexiusculus, subtilius dcnsius puuctatus , pubc albida et obscura ex
Kiiferfauna Griechenlands. IIb
parte adprcssa, ex parle erecta satis longa variegatus, medio vitta
longitudinali albida ornata. Sculellum parvuiii albido pubesceiis.
Coleoptera cylindrica, prolhoracc parum latiora et vix duplo lon-
giora, lateribus saiis rectis, apicem versus rolundalis, modice con-
vexa, subliliter punctato-slriata, iiiterstitiis planis, opaca, nigra, apice
late, lateribus vitfaque ad suturam ante basin abbreviata, obscurc
rufls, griseo pubescentia setulis albidis scrialim bispida. Corpus sub-
tus oigruni, pube brevi albida dense veslitum. Pedes testacci, fe-
moribus nigris, subincrassatis uiargine interno subangulatis.
Der Käfer unterscheidet sich durch verschiedene Färbung und
Behaarung vom M. circulatus, dem er in der Form einigermafsen
gleicht. Auch zu cohio«u« Sc hh. kann er der Beschreibung Schön-
herr's zufolge nicht gebracht werden.
Zwei Stücke von mir auf Zante gesammelt.
Bagous biimpresstts Sch.\\. — Nauplia (Ksw.), Creta (Zehe).
B. robiistus Brisout de Barncville (Ann. soc. ent. Fr. 1863.
p. 513. 19. — Oblongus, niger, squamulis cinereis inaequalitcr tc-
ctus; rostro valido, crassiusculo; antennis pedibusque obscure ferru-
gineis; thorace lateribus leviter ampliato, crebre, sat distincte gra-
nulalo, tenuiter canaliculato; elylris tenuiter punclato-striatis, late-
ribus non ampliatis, ante apicem obtuse callosis, macula didyma al-
bida uotalis, interstitiis planis, alternis vix elevatis; tarsis brevibus,
penultimo articulo forliter dilaialo, bilobo. — Long. 4^- — -S^ mill.).
— Zante (Ksw.), Crela (Zebe), Griechenland (Kraatz).
Smicronyx cyaneus Schh. — Zante (Ksw.), Creta (Zebe).
Sm. fulvipes Reiche u. S. (Ann. soc. ent. Fr. 1858. p. 10.
227. Ovatus, niger, nitidus. Capnt breve, convexum, vix puncta-
lum, linea valde impressa rosiro abrupte separatum; oculis infcro-
lateralibus, ovatis, depressis; rostro capitis cum thorace longitudine,
valido, arcuato, subsulcafo, rugoso; antennis fuscis, sat crassis, pilo-
sis. Thorax medio capitc fere duplo latior, latitudine haud longior,
antice valde postice vix atlenuatus; lateribus rolundatis; disco valde
punclato, punctis oblongis, a basi medio subradiantibus, medio linea
longitudinali sublaevigata squamis albidis veslila. Elytra ampla, an-
tice thoracis basi multo latiora; humeris obtuse angulatis; valde con-
vexa puuctato - striata, punctis remotis, oblongis; interstitiis planis
laevibus; basi ulrinque macula subaicuata squamis fulvis composila.
Subtus abdomine laevigato; pedibus fulvis, griseo tomenlosis, femo-
ribus ante apicem dente acuto armatis. — Long, roslr. cxcl. 3|
mill. Reiche). — Umgegend von Athen (Reiche u. S.).
Sin. Jtingermanniac Reich var. ? — Auf .Wiesen um Nau-
276 V. Kiesenweder: Beitrag zur
plia von mir gcsummell. Ein einzelnes Stück, das vom Typus ei-
ni{:;crni;irsen al)wciclit, die Fühlcrkcule, iiiclil die Fühlerbasis ist
gelb, das Ilalsschild vor der Spitze deullicli eiiigeschuüii, die Flü-
geldecken länger und mehr gleicIibreiL
Sm. Reichii Schli. — Nauplia (Ksw).
Sm. rufipes: Obhiigus, nigro-picens, eUjtrorum mticula obso-
leta feu\oribus(jUe ni/is^ prolhoruce Uüiludine longlore, subcyliTidrico,
subaequaliler minus densc sijunmulalus, s(junmutis elougatis. albidis.
— Long, i lin.
Species minima. Caput obsolete pimctalum. nigrnni, glabrum,
oculis planis. Kostruni eapile prothoraeeque longius, teruie, parum
curvatum, punctaluni, griseo squamosum. Antennae piceae, griseo
pubescentes. Thorax latiludine longius, autrorsuni magis, basin ver-
sus minus aiigusiafus, laleribus parum rotundatis, modice convexus,
cylindriciis, punclalus, niger vel nigro-piceus, squamulis auguslis sub-
piiiformibus densins vestilus, linea media longitudiuali squamulis ma-
gis condensalis. Sculelluni vix conspicuum. Coleoptera prothorace
niullo latiora. humeris reclis, proniincutibus, subovala, lateribus
paulo rotundatis, prothoiace vix triplo loogiora, subconvexa, pun-
clalo - striata, squamulis angustis albidis paree subaequalifer ve-
stifa, nigra, lateribus subrufescentibus. Pedcs ferruginei, tarsis pi-
ccis. — Zante (Ksw ).
S vuriegalust Schh. var. — Zaulc (Ksw.). Der Käfer ist
länger, mehr gleichbreit, weniger gewölbt, namentlich im Halsschilde,
als die gewöhnliche Form. Es scheinen jedoch Uebergänge zu der
letzteren zu existiren.
ITIagilaliitidae.
Mngdulimis longicoruis: Etongatus , ater, oftacus, pro-
thorace grumdalo. suhfjuudrato^ apice cotistricto, utriiupie ante api-
cein gibboso, angtdis posticis prontinulis , ucuminaiis, elylris pro-
funde pttnrtato-slriatis, intcrstitii.s rugosis^ femoribus stibdentatis.
— Long. 2 lin.
Mas: antennis pubescenlibus, clava longissima apice aciiminata.
Fem.: lalel.
Caput subcylindricum, anirorsum parum angustatuu), oculis
maximis in fronte valde approximatis. fere contiguis, parum convexis;
rostriim capitc paulo longius, planiusculum, antrorsum ampliatuni,
medio subcarinatum , longilndinaliter subrngidosum. Antennae ni-
grac. prothoracis- basin fere altingenfes, ab arliculo terlio inde pube
Käferfauna Griechenlands. 277
grisea, rigida deuse lanuginosis, articulo primo modice elougato,
oculorum niarginem anteriorem superanle, articulis fiiniculi 1 — 3
subrolundatis, 4 — -7 transversis, articulis 9 — 11 clavam solidam,
elongatam, funiculo longiorem, apice incurvam. subacuminatam con-
stiluenfibus. Protborax nigoso-granulalus, subquadratus, apice coa-
striclus, utrinquc ante angulos anlicos gibbosiis, lateribus Icviler ro-
tundatis, antrorsum subcrenulatus ad basin sinualus, angiilis posticis
prominentibus acuminatis. Coleoptera elongata, subcylindrica, po-
stice leviler ampliata, protborace qnadruplo longiora, striata, in sIriis
obsoletius punctata, interstitiis convexis, rugulosis. Pedes nigri, fe-
moribus parum iucrassatis, dente parvo armatis.
Aelolien (Ksw.). Es liegt mir ein einzelnes Männchen dieser
ausgezeiclineten Art vor.
Der Käfer ist durch die Fühlerbildung, womit er sich dem M.
barbicornis nähert, sehr leicht kenntlich, und unteiscbeidet sich von
der genannten ArJ, abgesehen von zahlrcicben anderen Merkmalen,
sogleich durch die gezähnten Scbenkel. M. exaralus Brisout de
Barneville ist beträchilicb i<Ieiner, kürzer, mit kürzeren Füblern.
M. ctaviger Küster, den man unter der gegenwärtigen Art ver-
muthen könnte, gehört nicbt zu ibr, sondern, wie ich bestimmt
glaube, zu M. barbicornis. Wenigstens passen Küsler^s Angaben
durchaus auf ein männliches Stück dieses Käfers mit dunklerer Füh-
lerkeule, und Küster giebt keine Unterschiede zwiscben seiner Art
und dem M. barbicornis an, mit welchem er ibn mindestens hätte
vergleichen müssen.
Balaiiinidae.
B alaninus elephas Schh. — Griechenland (Kraatz).
B. iurbutus Schh. — Aelolien (Ksw.).
B. (Balanobius) troglodtjtes Jekel (Journ. of entomol.
I. p. 268. Anguslc ovato-ellipticus, uiger nilidiusculus, thorace snb-
tus, lateribus pectoris abdomineque fere onmino tenuiter albo-squa-
mosis; antennis flavis cum clava picea; thorace augusto , subcylia-
drico rüde punctato-rugoso; elylris profunde punctato-strialis. inter-
stitiis convexis punctis profundis dislantibus pilis albidis biseriatis
repletis; femoribus anticis obtusissime, posticis obluse dentatis.) —
Long. rost. excl. Ij^^ mill.
Der Käfer, den Jekel aus Kleinasien erhalten hat, ist mit Si-
cherheit noch nicht als griechisches Insekt nachgewiesen, doch vcr-
muthet der genannte Schriftsteller wohl nicht ohne Grund, dafs er
278 •'. Kiesenwetter: Beitrag zur
dort vurkoiiinit. leb glaube iu einem Stücke aus Catalouieu diese
Ali N\ Jeder z,u erkennen, und bicrnacli wäre das Tbier iiu Süden
von Europa weiter verbreitet.
Aiithonomldae.
Anlhonomus ornatus Reiche (Ann. soc. ent. Fr. 1860. 732.
Oblongus, fuscus, ferruginco - variegalus , lomentoso albido sparsim
vestilus. Caput medipere, subdeprcssuni, albo tomentosuin, inicr
oculos imprcssuni; rostro longinsculo, arcuato, confertini pnnctalo
et striato; antennac ad tboracis medium attingenies, tenues ferrugi-
neae, ciava picea. Tborax subcunicus, latitudinc brevior, antice
coarclatus^ lateribus rolundatis^ basi baud- angustior, reclc trunca-
tus, crebrc et profunde punctalus; linea lata, niedio dilatata, aibidu
tomentosa in medio vcslilus. Scutellum uiveo lomentosum, rotuu-
daium. Elyira prolborace plus dimidio latiora; bumeris sal qua-
dratis fcrrugincis; parallcla, apice coujunclim lotundata, pubc al-
bida vestila, fasciis duabus dcnudalis decorata, prima mediana ad
suiuram intcrrupta, secunda ante apiccni utriuque arcuala; maenlis
parvis denudalis a lalcre postieequc nofaia. Sublus piceo fuscus;
fcmoribus omuibus denlalis libiisque basi et apice fcrrugineis. —
Long. 3| — 4| Miill.). — Auf Zante und um Nauplia auf Mandel-
sträucbern, in mebreren Excn)plaren von mir gesammelt, darunter
nicbt selten bell rötblicb gelbe Stücke, die vielleicht noch uicbt
ganz ausgefärbt sind.
A. pomorttm Linu. — Auf blühendem Weifsdoru iu Aetolieu.
Orchestes hirtellus Miller (Wien. ent. Mou. 1862. p. 353.
Rufo-ferrugineus, pectore abdominisquc basi nigris, squanmlis fulvis
iu elytris fasciatim adspersus pilisque nigris hirtellus. — Long. \\
lin.). — Ccphalouia auf Tannen am Monte nero (Miller), Athen
(Heldreich).
O. pratensis Germ. — Nauplia (Ksvv.).
O. ru/itarsis Germar {O. Jtdvitarsis Brülle). — Morea
(Brülle).
Coryssoiiierldae*
Cortfssomerus cupucinn.s Beck. — Grieehenlaud (Reiche
und Saulcy).
Kiiferfatma Griechenlands. 279
Sibliiladae*
Tychius (juincjuepuncl atiis Llnii. — Nauplia (Kstr.), (Grie-
chenland (Kraalz). Die vorliegenden Exemplare gehören siimmllich
zu der bereits in Schünherr's Werke erwähnten blassen Varietät
und machen auf den ersten Blick ganz den Eindruck einer beson-
deren. Art.
T. ^raectis: Ovnlus, niger, sqnanmlis densis ovnlibns, in in-
ierslitiis elylrorum serintis piliformibus, jtallitlus, rostro prot/mrace
longiore, lincari, apicetn verstis vix atlenuato, ferrtigineo. antennis,
tibiis {arsis(jue lestaceis^ femoribus poslicis denlatis. — Long, l^lin.
Tychio quinquepunctaio minor, undique squamulis ovalibus fla-
vescentibus densissime indulus. Oculi rolundati, leviler proniinuli.
Roslrum prothorace multo longius, curvatum, lineare, apiceni ver-
sus vix attenuatuDi, excepta basi nudum, politum, utrinque sulca-
tum, rufo-piceum. Antennae graciliores, prothoracis medium attin-
gentes, ferrugineae, articulo primo secundo duplo longiore, clava ob-
longa. Prothorax transversus, coleopteris modicc angustior, con-
vexus, lateribus rotundatus, antrorsum magis, basin versus minus
angustalus, ante apicem constrictus. Coleoptera prothoracis basi la-
tiora, humeris rotundatim prominulis, latitudine plus dimidio lon-
giora, apice conjunctim, lateribus leviter rotundata, apieem versus
attenuata, squarais oblougo-ovalibus dense obtecta, obsoletius striata,
in striis squamulis piliformibus seriatis interdum minus dislinctis
ornata. Pedes validiusculi, femoribus posticis dente parvo squamu-
lis fasciculato.
Durch den langen, in der ganzen Länge fast gleich starken, an
der Basis kaum verdickten, stark gekrümmten Rüssel und die schwach,
aber deutlich gezähnten Hinterschenkel, sowie durch die Beschup-
pung der Flügeldecken von allen mir in Natur oder aus Beschrei-
bungen bekannten Arten leicht zu unterscheiden, von T. genist ae ')
namentlich durch breiteres, stärker gewölbtes Halsschild, und den
') Brisout de Barneville vennulhet Ann. soc. ent. Fr. 1862. p. 767
in T. genistae eine Varietät von T. venustus. Allein ersterer hat ein viel
breiteres, stärker gewölbtes Halsscliild und auf den Flügeldecken rundlich
ovale Schuppen, zwischen denen reihenweise einzelne haarförraige Schup-
pen stehen, während T. venustus auf den Flügeldecken streifenweise ab-
wechselnd ovale hellere und stark längliche, fast haarförmige dunklere
Schuppen besitzt. Beide Arten sind gut von einander verschieden und
Brisout hat wohl den echten gcnislae jedenfalls nicht vor sich gehabt.
280 V. Kiesenweller: Beilrag zur
bis fast an die Basis nackten, viel längeren, jederseits gefurchten
Rüssel, sowie durch die cigenthüniliche Beschuppung der Flügel-
decken.
Patras (Ksw.).
T. strigostcs Reiche et S. (Ann. soc. enfom. Fr. .1858. p. 8
no. 226. Oblongus, piceus; pilis sal longis, fulvescentibus dense ve-
stitus. Caput parvum, subglobosum, punctatum; oculis rotundatis,
proniinulis; roslro capilis cum thorace fere longiludine, deflexo, ar-
cualo, basi parum incrassalo, subcylindrieo, subsulcato, apice ferru-
gineo; antennis rufescenlibus, olava fusca; albido tomentosis, funi-
culo Septem articulato. Thorax Iransversus, capile plus duplo la-
tior, latitudine media multo brevior, antice vaide postice parum an-
gustatus, latcre ampliato rolundatus, medio longitudinaliter pallidc
linealus. Scutelluni parvum rotundatum. Elytra thoracis latitu-
dine, basi conjunctim parum emarginata, pone medium usque ad
apicem parum atteuuata, apice rotundata, punctato-striata; striis nu-
dis. Subtus pilis squamiformibus pallidioribus veslilus, femoribus
infra ante apicem dente acuto armatis. — Long. 4 mill., If lin.
Reiche). — Griechenland (Reiche und S.) Die Art scheint einige
Aehnlichkeit mit der vorliergeliendcn zu haben, unterscheidet sich
aber von ihr und von den übrigen Tychien dieser Abtheilung, wie
Reiche ausdrücklich hervorhebt, durch die aus langen seidenartigen
Haaren, nicht aber aus Schuppen bestehende Bekleidung.
T. l /loracicus Schh. — Creta (Zebe).
T. bicolor Ch. Brisoiit de Barneville (Ann. soc. ent. de Fr.
1862. p. 772. Subelliplicus, nigro- piceus, depressus, subtus dense
albido-squamulosus, supra squamulis oblongis, ilavo luteis sat dense
vestitus; rostro atfenuato, antennis, rostri apice, tibiis tarsisque fer-
rugineis; thorace lateribus leviter rotundato; elytris subtiliter pun-
ciulato-striatis, ferrugineis, basi nigro-piceis. — Long. 1^ — 2} mill.
Bris, de B.). — Nauplia, nicht gerade selten (Ksw.).
T. argenl alus Chevrolat (in Guer. Rev. Zool. 1859. XI. p.
302. Albidus, indumento argenteo seu aurato, micante vestitus;
rostro arcualo, longitudine thoracis, ad apicem rufo; antennis ferru-
gineis; oculis nigris; thorace globoso, vaide sericeo; elytris vilta
sublaferali albida, sfriis quinque dorsaiibus angustis. — Long. 25
mill. Chevrol.). — Creta (Zebe), Zante (Ksw.).
T. longicollis Ch., Bris, de Barn, (Ann. soc. ent. Fr. 1862.
778. EUipficus, nigro -piceus, sat convexus, squamulis cinercis an-
gustis piliformibus, sat dense vestitus; rostri apice leviter angustato:
antennis basi, rostri apice pedibusque ferrugineis; thorace longiore,
Käferfaima Griechenlands. 281
lateribus niodice rotundaio; elytris dislincfc punctulato-strialis; fe-
moribus crassis mulicis. — Long. 2 inill. Cli., Bris.) — Patras (Ksw.).
T. (Miccolrogus) cuprifer Paaz. — Nauplia (Ksw.).
T. (3Iiccotrogus) ronspulus: Oi)longus. piceus , snblus
alöo-s<jitiumosus , sqiiamnlis piliformibus paucisnue iuimixlis ovalibut»
brunneo ulbotjue variegalus; i'oslri apice, antennis, tibiis larslstfue
ferrugineis ^ roslro basi incrassalo, apicem versus riltenualo ^ stib-
fusiformi, prolhorace vix Iransverso. apice forlius, basin versus uiar
angustaio, coleopteris prolhorace paulo latioribus, plus duplo Ion-
gioribus, femoribtis poslicis obluse dental is vel angulalis. — Long.
H lin.
Mas: tibiis anticis margiiie int erno basin versus acute dental is.
Caput rotundatum, excepto apice, piloso squaniosum, oculis ro-
tundatis, parum convexis, rosdo prolhorace paulo vel vix breviore.
basi crassiusculo, apicem versus attcnuato, acuminato, subfusiformi.
piceo, apice ferrugineo, glabro. Antennae ferrugineae, bi'eviusculae.
articulo primo funiculi paulo elongato et incrassalo, clava ovata.
apice acuminaia. Prothoiax longifudine parum latior, lateribus mo-
dice rotundatis, apicem versus magis, basin versus minus angusta-
tus, ante apicem leviter constrictus, supra squamulis piliformibus
subtus ovalibus indutus. Coleoptera prothoracis basi latiora, liume-
ris oblique obtusis, latitudine duplo vel plus duplo longiora, subpa-
rallela, lateribus haud rotundata, apicem versus interdum paulo an-
gustala, subtiliter punctato - striata, squamulis ad suluram densalis.
rotundato-ovalibus, reliquis piliformibus brunneis albidisque, paucis
rotundato-ovalibus inlerjectis, consputo-variegata, in interstitiis sub-
tiliter albo-pilosa. Femora postica obsolete denlata, anteriora sub-
clavala. Tibiae anticae maris margine interiore basin versus denle
subtili, acuto armatae.
Durch die Schienenbildung mit T. cuprirostris verwandt, aber
durch andere Färbung, Zeichnung und Beschuppung, breitere fla-
chere Gestalt, kürzere ganz rothe Fühler u. s. w. leicht zu unter-
scheiden.
Creta, Syra (Zehe), Nauplia (Ksw.).
Pachytychius latus Jekel (Journ. of ent. l. p. 273. Brevi-
ter ovatus, nigro-piceus, subopacus, capile cum rostro, tibiis tarsis-
que rufescenlibus; antennis dilulioribus; linea media thoracis, plaga
lata latero-dorsali elytrorum, corpore subtus pedibusque leviler gri-
seo-albescentc squamosis; rostro longo, lincari, arcuato, piinctato-
striato; thorace late transverso, subquadrato, punctato-rugoso; ely-
tris breviusculis, tenuiter punctato-siriatis, interstitiis rugulosis; fe-
282 f. KieseiiwcUcr: Beilrag zur
moribiis anticis ohiusissimc, posficis acute dcnlaiis; tibiis omnibus
infra pone basin angularitcr ampliatis. — Long, (rostr. exci.) 5 lat.
med. Ihor. et basi elytr. 2j\ mill. long. Jekel). — Nach Jekel auf
Corfu. von mir selbst um Pal ras gesammelt, von Schrader auf Euboea.
Barytychitts hordei ßruüe (Exped. sc. Mor. Zool. p. 246.
Tychius squamosus Schh. Tychius). — In ganz Griechenland und
auf den jonischen Inseln. Der Käfer variirt ganz aufserordentiich,
so dafs die Versuchung, verschiedene Arten anzunehmen, nahe liegt.
Indessen ist es auch mir nicht geglückt, stichhaltige Unterschiede
zwischen den verschiedenen lokalen Varietäten aufzufinden. Jekel
hat Journ. of ent. I. p. 273 u. 274 darüber Bemerkungen gemacht,
denen ich durchaus beipflichte.
Die beiden Gattungen Pachylychms und Barylychius sind von
Jekel mit grofsem Rechte von TycJdus abgetrennt worden. Sie un-
terscheiden sich von demselben nicht nur durch feste Merkmale,
sondern auch durch einen recht bestimmt abweichenden Habitus.
Es ist mir nicht recht einleuchtend, warum sie von Lacordaire nicht
als vollgültige Gattungen acceptirt werden.
Sibylles attalicus Schh. — Griechenland (Reiche u. S.).
S. Arenariae Stephens. — Bei Athen auf Salzboden unter
den Blättern einer Salicornie in einer Anzahl von Exemplaren ge-
sammelt. Ich glaube in der Bestimmung nicht zu irren, wenn auch
einzelne Punkte der Beschreibung in Schönherr's Gen. et sp. Cure.
VII. pars II. p. 323. 21. nicht ganz zutreffen. Der Rüssel bei der
mir vorliegenden Art ist nämlich nicht „minus tenue'', sondern „te-
nue'" zu nennen, das Halsschild ist wenig gerundet und nicht „plaga
magna longitudinali dorsali*' gezeichnet, sondern zeigt zwei stark
wellenförmig gebogene, nach vorn convergirende Binden metallisch
brauner Schuppen, ist auch nicht seilen ganz einfarbig. Der von
den mittleren Punktstreifen eingeschlossene Raum der Flügeldecken
ist vor der Spitze deutlich beulenförmig erhoben, wie bei manchen
ErirJdnen. lieber letzteren Umstand kann der Beschreiber leicht
weggegangen sein, da dieselbe Eigenthümlichkeit den verwandten
Arten S. primitus und phuleralus ebenfalls, wenn auch minder ent-
wickelt, zukommt.
S. primitus Herbst. — Ein einzelnes Stück in der Ebene von
Nauplia.
S. sodalis Germ. — Um Athen auf Blumen, namentlich in
der Nähe des Meeres häufig.
Die Gattung Sibyties wird sich kaum von Tychius getrennt
crhalteu lassen, wenn man nicht bessere Merkmale als die bisher
Käferfmma fn'riechcntands. 283
aufgefundenen entdecken lassen oder eine andere Begrenz,ung der
beiden Gattungen eintritt.
Cioni«lae.
Ciumis Olivieri Nchh. — Athen (v. Heldr.).
C. thapsus Fabr. — Nauplia (Ksvv.), Morea (Brülle).
C. Gebier i Schb. — Zwei Stück eines von mir bei Nanplia
gesammelten Cionus glaube ich wegen der Färbung von Rüssel,
Fülllern und Beinen zu der Schönbcrr'scben Art, die mir in Natur
nicht bekannt ist, bringen zu können.
C. piih)erosns 8chb. — Griechenland (Schb.). Schönherr
nennt den Käfer Cure. IV. p. 73-1. 12. pnlvei'osus, und dieser Name
hat die Priorität vor dem, in demselben Werke VIII. II. p. 179. 12.,
jedenfalls nur in Folge eines Schreibfehlers, an seine Stelle getrete-
nen Namen pulvereiis , der mit Unrecht in den neueren Catalogen
von Schaum, Grcnier und Marseul recipirt worden ist.
C. Solan i Fabr. — Athen (Ksw.), Creta (Zehe).
C. (Slereonyclins) Fraxini Degeer. — Griechenl. (Kraatz).
C. (Stereonychus) G lobular iae: Ovaltis. fusnts. squnmo-
silate parca, grlsea subvarleguhts, humeris sciitellof/iie albidis, pro-
ihorace transverso, anirorsum magis^ basin versus minus nngnsla-
ius. luleribns rotundalis. — Long. I^ lin. Taf. IV. Fig. 3.
Caput punclalum, parce grisco squamosum. Roslrum vix ca-
pitis cum prothorace lougitudine, crassiusculurn, paulo arcnatum, ru-
gulosum. Anlennae breviusculac fuscae. Prothornx lalHudine ba-
seos duplo brcvior, laterlbus rotundatis, antrorsum et basin versus
angustatus, ante apicem vix coarclatus. Scutellum albido squamo-
sum. Coleoptera prolhorace dimidio latiora, quadruple longiora,
lateribus subparallelis, apice rotundata, humeris prominulis rectan-
gulis, irrcgulariter obsolelius punctata, siiüs band conspicuis, hume-
ris macnla magis distincta albo-sqiiamosa signalis. Corpus sublus
cum pedibus grisco subaeqnaliter pubesceiis. Pedes fcmoribus levi-
ter incrassalis, sublilius denfalis, tibiis brunneis diliitioribiis.
Auf Slaticc globularia am Meercsstrande bei Alben von Herrn
von lleldreich gosanimell.
Durch die Form des Ilalsscliildes, das nach der Basis deutlich
verengt und an den Seilen bcirächtlich gerundet ist, auf den ersten
Blick von C. fraxini^ mit dem der Käfer Aebniichkeit bat, zu un-
terscheiden.
C. (Slereonyc/tus) gibhifrons Ksw. (Ann. soc. ent. Fr.
Berl. Entomol. Zeitschr. VlII. |9
284 »'. Kiesenwell er: Jieilrag zur
1851. (). 617. Oblongo-ovalus, parum convcxus, Icstacco-briinncus^
capilc clylrisquc dorso late infuscaiis, squamulis i^riseis parcc vesli-
tus, submaculatus; capite subgloboso; fronte f;ibbosa. — Lung. 1
lin. Kicseiiw. ). — Griechenland (Kraalz).
ÜTanopliyeSt
Die Gattung zerfällt in mehrere natürliche Gruppen oder Un-
tergattungen:
I. Tarsen mit einer einzigen Klaue. (Subg. Na7io(Uscus.)
N. transversus Aube Annal. soc. ent. Fr. 1850. p. 346. —
Diese prachtvolle grofse Art ist dem Anlhonomus druparum iu der
Form und Farbe, kleineren Exemplaren desselben auch in der Gröl'se
ähnlich. Die Stirn ist mit den Augen gewölbt und erscheint da-
durch gegen den Rüssel abgesetzt. N. cunealus Ksw. Annal. soc.
eut. Fr. 1851. p. 650 ist eine kleinere Varietät dieses Käfers mit
auffallend sparsamer Behaarung und gänzlich mangelnder Zeichnung.
Es liegen mir Uebergangsexeraplare vor, die das Zusammengehören
der auf den ersten Blick völlig verschieden erscheinenden Thiere
nachweisen. — Der Käfer wurde von mir bei Corynth auf Juni-
perus phoenicea, im botanischen Garten zu Athen auf Thuja gefun-
den. Sein Vorkommen in Südfrankreich hat Aube nachgewiesen;
auch in Sicilien soll er aufgefunden worden sein.
II. Klauen zum gröfsten Theilc mit einander verwachsen, nur
an der Spitze getrennt. ') Stirn nur wenig gewölbt, gegen den
Rüssel nicht oder nur wenig abgesetzt. Fühlerkeule mit .3 deutlich
von einander abgesetzten Gliedern, Fühlergeifsel mit 5 Gliedern.
(Subg. Sphaerttla.)
N. Siculns Schh. — Greta (Zebe).
N. aniiulatus Schh. — Aetolien (Ksw.).
N. globij'ormis: Breviler ovatus, J'errughieus^ capile «ijgTO,
plagiathn pallido pubescens^ prothorace breviore, subconico^ elylris
punclato-slriutis, interslitiis subconvexis , fascia obliqua mactiUsque
longitudinalibus palUdis, femoribiis parum cfuvalis, mulicis. Long.
1—1 lin.
Caput antrorsum anguslalum , fronte parum convexa , nigrum,
oculis subplanis. Rostrum capite prollioraceque in mare distincle,
') Aufser den oben angeführten Arten gehören hierher an Europäern;
hemisphaerieusy Lythri, Vlmi, Sahlbergi.
Käferfauna Griechenlands. 285
in fcinina multo longiiis , tcuue, parum curvalum, longitiuHnaliter
striatuni, piceuni vel rufo-piceum. Antennae graciles, clava oblonga,
modice incrassata, funiculo longitudinc acquali, tcslaccae, apiccm ver-
sus obscuriores. Prothorax basi longiludine multo latior, aiitrorsum
angustalus, lateribus reclis vel vix rotundatis, nitidus vix puncta-
tus, griseo-pubescens. Coleoptera brcviler ovata, summa latitudine
atite medium, prothoracis basi distincle latiora.
Dem N. hrems nahe verwandt, aber durch ansehnlichere Gröfse,
entschieden längeren und dünneren Rüssel, vcrhältnifsmäfsig etwas
kürzeres üalsschild und die Behaarung der Flügeldecken unterschie-
den, welche aufser einer breiten, schrägen, von dem Schulterwin-
kel bis an die Naht reichenden Binde noch am Schildchen und an
der Spitze mehrere deutliche, aus gelber Pubescenz gebildete Längs-
slriche erkennen läfst. ')
Auf Sumpfwiesen bei Nauplia ziemlich selten, auch im südli-
chen Frankreich einheimisch, von wo ich das Thier unter dem Na-
men N. brevis erhalten habe. —
N. geniculafus: Oblongo - ovalus ^ convexus , niger^ nitidus.,
parcius inaequatiler griseo-pubescens, etytrornm disco, antennis ex
parte pedibusque testaceis, /üs genicxdis nigris, femoribus denticu-
latis. — Long. ^ — | lin.
N. hemisphaerico similis, minor, angustior, obscurior. Caput
cum rostro, prothorax, elytrorum macula basalis oblique ad suturam
descendens et margo, corpusque totum subtus nigra. Pedes tesla-
cei, femoribus apicc nigris, clavalis, anticis acute posterioribus ob-
') N. hrevicollis Ch. Brisout und brevis Sclih. Gren. Cat. p. 112
no. 137. untersclieiilen sich von globiformis durch dieselhen Merkmale
und sind wahrscheinlich identisch, indem Brisout den globifonnis für den
echten brevis angesehen hat. Letzterer liegt mir aber in Exemplaren vor,
die aus derselben Quelle, wie die von Schönherr beschriebenen, nämlich
von Clievrier in Genf stammen, und er hat (wie auch Schönherr's Be-
schreibung augiebt) den kurzen Rüssel, die geringere Gröfse, die noch ge-
rundetere Form und dunklere Färbung. Die Flügeideckenstreifen würde
icli zwar kaum schwächer als bei globifonnis nennen, indessen ist auf
diesen Umstand kein grofses Gevviciit zu legen. Zudem scheint N. globi-
formis dem eigentlichen Süden Europa's anzugehören, während A'. brevis
hei Genf vorkommt, das im Klima mehr mit Paris als mit Südfiankreich
und Griechenland übereinstimmt. — Die Bestätigung meiner Vernnitliung
oder ihre Widerlegung haben wir von Herrn Brisout, der vielleicht in
Auhe's Sammlung Genfer Exemplare des echten N. brevis Schh. verglei-
chen kann, zu erwarten.
19*
286 V. Kiesenwetter: Beilrag zw
soletius bidontalis, spinula inIcrn.T majore, cxtcriorc miilfo minore.
Elyfra |>lai;inlim j;risco |nil(csr,oniia.
Dem i\ . Lylhri auf den ersten Blick sehr äluilicli. ober durch
dickere, deutlich geKÜlinlc Schenkel leicht zu unterscheiden. In der
Färbung; der Flügeldecken mehr dunklen Exemplaren des JS. hemi-
sphaericus ähnlich, da mit Ausnahme der breit schwarzen Basis nur
der Rand der Flügeldecken schwarz,, der gröfste Theil derselben
aber einfarbig gelb ist. Der mir in Natur nicht bekannte iV. nigri-
iursis Aube mufs der gegenwärtigen Art nahe stehen, kann aber
nicht füglich darauf bezogen werden, weil er eine andere Farben-
vertheilung, insbesondere helle Schenkelspitzen und mit Ausnahme
des Basaltheiles dunkle Tarsen hat.
Crela (Zebe).
N. Chevrierii Schönh. (— gracilis Redtenb. Faun. Austr.
Ed. II. p 819. 1. = spreius J. Duv. Gen. Col. Europ. p. 66). —
Um Nauplia häufig.
Die griechischen Stücke weichen von den mir früher von Che-
vrier in Genf mitgetheilten Exemplaren durch schwächere Behaa-
rung und minder bunte Färbung ab, indem die dunkleren Stellen
des Körpers nicht schwarz, sondern nur braunrolh oder bräunlich
sind. Aube hat schon Ann. soc. ent. Fr. 1862. p. 73 auf die Identi-
tät von N. spreius mit Chevrierii aufmerksam gemacht.
III. Tarsen mit zwei einfachen, bis zur Basis von einander ge-
trennten freien Klauen. Stirn stark gewölbt, gegen die Basis des
Rüssels abgesetzt. Fühlerkeiile aus .3 eng aneinander geschobenen
oder verwachsenen Gliedern. (Nanophyes in sp.)
u. Fühlcrgeifsel mit 5 Gliedern. ')
N. pallidus Oliv, (stigmalicus Ksw. Ann. soc. ent. de Fr.
1851. p 649) — Athen auf Tamarisken.
/). Fühlcrgeifsel mit 4 Gliedern. '^)
N. sexpunclatus: Obtongo-ovatus, convexus, pallide tesla-
ceus, albido pnbescens^ rapile abdomineque ex parle punclisque duo-
') Hierher gehören aufser iV. pallidus noch:
N. tainarisci, languidus, uitidulus, telrnatigina Aub»' (Grenier
Cal. p. 113. 138).
^) Hierher gehören aufserdem:
N. palUdulus und posticus.
Kiiferfuunu Griechenlands. 287
biis prolhoracis et dtiobus elytrortim nigris., femoribus omnibiis in-
crassnlis subliliter nntsphwsis. — Long, i — ^ lin.
\ar. u. Pallidtis. paulo niajoi\ elylris brevloribus.
N. pallidulo var. sligmatico et niagis eliam N. ielrasliguiali
Aiibe similis, anlennarum fuiiiculo (luadriarliculalo facilc dignosccii-
diis. Capul iiigium. piceum vcl rufo-piccuin aiilice dilutius, rostiuni
fciTugineo - piceum , vix capitis prothoracisque longitudiiie, rectum,
basi strialum. Piothorax antrorsum valdc angustalus, conicus, an-
ticc truiicalus, ba^i rotundatus, l'crriigineus. ulrinque in disco puncto
vel luacula parva rotundata nigra. Coleoptcra ovata, basi prolho-
racis basI vix latiora, latiiudinc summa in medio, punctato-striata,
iuterstitiis couvexis, flavo-teslacea, in disco punctis vel striolis duo-
bus, altcro in lerlio intcrslitio, allero niagis apicem versus in qninto
inlerstilio positis. Meso- et niclasteruo nigris. Pedcs lestacei, un-
guiculis nigris, femoribus clavato-iucrassaiis, tenue denticulatis.
Creta.
Der Käfer sieht täuscliend dem N. telrastigma Aube ähnh'eh,
nulerscheidet sich aber, abgesehen von anderen minder wcscnllicheu
Unterschieden durch die mindere Zahl der Fühlerglieder.
Die von mir erwähnte Varietät n habe ich bei Ancona gcsam-
sammelt. IVlögUch dafs sie sogar eine besondere Art bildet; es lie-
gen mir aber zu w/cnig Exemplare vor. um bei der Uebcreinstim-
muug in anderen wesentlichen Merkmale eine solche aufzustellen.
Apion ocbropns Germ. — Zantc (Ksw.).
A. sl otiihim (jcrm. — Attica (Ksw.).
A. Cardtiorum Kirby. — Zante (Ksw.), Griechenl. (Kraalz).
A. basicorne Schh. — Parnes (Ksw.).
A. confluens Kirby. — Griechenland (Kraatz).
A. radiolus Kirby. — Griechenland (Keiche et Sanicy).
A. tongiroslre Oliv. — Zanle, Creta (Ksw.).
A. semivitl atuni Schh. ^= paUidachjhun Schh. z=. fiermarl
Walton. — Zanle, Nauplia (Ksw.). — A. paüidaclylum (Schh. V.
p. 100. 82.) wird von Schaum (Siett. Ent. Ztschr. 1845. p. 146),
wenn auch mit der ausdrücklichen IJemerkung, dafs die Angabe
noch der Bestätigung be<lürfe, als Synonym zu A, vernidc gebracht,
uud wird seitdem in den Catalogen ohne weitere Bedenken bei die
ser Art aufgeführt. Schönherr's Beschreibung stimmt aber nicht,
[)afst vielmehr auf abgeiiebeue Stücke der gegenwärtigen Art, und
zu dieser gehört auch ein mir von Chevrolat mitgcfheiltes Stück
des Käfei's, der bekanntlich von Schönhcrr aus Chevrolal's Samm-
lung beschrieben worden ist. Wallou's Beschreibung, welche sich
V. Kiesenweif er: Beitrag zur
Stett. Ent. Zeitschr. 1845, p. 258. 32. übersetzt findet, ist sehr gut,
die von semivHtalum Sclih. kenntlich genuj;, nm die Bestimmung
aufser Zweifel zu siellen.
A. Genist ae Kirby. — Zante.
A. crocei femoratum Sdih. — Zanlc. Nauplia (Ksvv.). Creta
(Zehe). Nicht gerade selten.
Der Käfer ist in Schönherr's Werke nicht kenntlich beschrie-
ben, die Angabe .,fcre glabrum" bezieht sich offenbar auf ganz ab-
geriebene Stücke. Noch mehr führt die Vergleichung des Käfers
mit Apion sorbi 9, anstatt mit ßavofemoraltim^ irre. Denn mit dem
ersteren hat er nichts gemein, mit dem letzteren aber ist er so nahe
verwandt, dafs er in Marseul's Catalog sogar als Varietät da/.u ge-
zogen wird. Doch scheint er sich, abgcselien von der in der Re-
gel doppellen Gröfse, durch etwas kürzeres, viel feiner punktirtes
Halsschild, minder grob gestreifte und punktirte Flügeidecken und
dichtere bleigraiie Behaarung als selbstständige Art zu unterschei-
den. In Griechenland ist mir flavofemoratum nie vorgekommen,
ich besitze es aber aus verschiedenen Gegenden Europas, Millel-
deutschland, Südfrankreich und Sicilieu.
A. radiolus Kirby. — Creta (Zehe).
A. Malvae Fabr. — Creta (Zebe).
A. rnfescens Schh. — Creta (Zebe).
A. dif forme Germ. — Zante (Ksw.), Creta (Zebe).
A. Ononidis Schh. — Creta (Zebe).
A. burdigalense Wenckcr (Annal. soc. ent. Fr. 1858. Bull.
237. Ovale, nigrum. Antennae in medio rostro insertae, nigrae:
articulo primo parum clongato. Caput parce punctatum; oculi pro-
minentes. Prothorax longitudine vix latior, margine antico Icviter
elevato, parcius sublililer punctalus, ante scutellum vix couspicuum
longitudinalitcr impressus. Coleoptera prothorace latiora, nielallico-
coerulea, subtiliter striato-punclata, postice vix ampliata; pcdes ni-
gri. — Long, li mill,). — Griechenland (Kraatz).
A. pubescens Kirby. — Griechenland (Kraatz).
A. atomarium Kirby. — Griechenland (Kraatz).
A. Fagi Linn. =: apricans Herbst. — Creta (Zebe).
A. Trifolii Linn. — Griechenland (Kraatz).
A. laevicolle Kirby. — Griechenland (Reiche u. S.).
A. minialtim Schh. — Griechenland (Reiche u. S.).
A. seniculus Kirby. — Griechenland (Ksw.).
A. simile = sziperciliosiim Gyll. — Um Athen und auf dem
Farnes nicht selten (Ksw.)-
Käferfmina Griechenlands. 289
A. tubiferum Schh. — Aitica (Ksw.)
A. Ononis Kirhy. — Parues (Ksw.), Giicchcnl. (Kraalz/
A. Er vi Kirby. — Naiiplia (Ksw.).
A. aethiops Herbst. — Pariies (Ksw.).
A. puncli^eruvi Genn. — Griccheulaiid (Kraatz).
A. livesceruni Schh. — Parnes (Ksw.).
A. vorax Herbst. — Parues (Ksw.), Crela (Zehe).
A. Pisi Fabr. — Parues (Ksw.), Griechenland (Kraalz).
A. Sorbi Herbst. — Aetolien (Ksw.).
A. dispar Germ. — Parnes (Ksw.).
A. glaöratum: GHaöriim, subnilidtun., nigruni^ elylris nigio-
coeruleis; rostro cylindrico, valido^ breviore, antennis apicem versus
insertis; prothorace cylindrico, ante apicem coarclalo, laliludine
hand longiore , parce siibliliter obsoletetpie punctata, basi longitudi-
naliter impresso, coleopleris subovalibus, punctato-slrialis. — Loug.
f lin.
Rostrum cylindricum, crassiusculum , maris paulo, femioae di-
stincte longius quam caput, dense subtiliterque lougitudinaliter puo-
clalum, fronte aequali. Oculi modice proniinuli. Antenuae poue
rostri medium apicem versus insertae, salis tenues, breviusculae,
prothoracis marginem anticum paulo superantes. Prothorax cylin-
dricus, latitudinc basali vix longior, a basi ad medium vix, a medio
inde ad apicem fortiter angustalus, ante marginem anticum leviler co-
arctatus, supra glabratus, subtililer minus dense saepius obsolete
punctatus, ante scutellum leviter sulcatus. Coleoptcra ovalia, lateri-
bus modice rotundata, punctato-striata, nigro-coerulea, interdum vi-
rescenlia vel aenesceutia.
Der Käfer hat ein eigenthümlich glattes Ansehen, welches an
A. brtiniiipes erinnert, er weicht indessen im Ucbrigen von dieser
Art sehr erheblich ab. Näher verwandt scheinen A. Schmidtii und
das mir in Natur nicht bekannte A. amethystinum Miller. Von
ersterem weicht aber A. glabratum durch kürzeren, dickeren Rüs-
sel, nach vorn weniger gleichmäfsig verengtes Halsschihl, mit schwä-
cherer Längsfurche vor dem Schildchen, gröfsercn Glanz u. s. w.
ganx ab, und auch zu letzteren kann es nach der von Miller Wie-
ner Ent. Mon. 1857 p. 23 gegebenen Beschreibung nicht gebracht
werden.
Auf dem Parnes bei Athen von blühenden Apollotauneu in ei-
niger Anzahl von mir abgeklopft.
290 V, Kiesenwetler: Beitrag zur
Rhynchites hiingnricus F. — Griechenland.
Rh. aefjualux Linn. — ActoHen, auf bliihcnrlem Weifsdorn.
Rh. cnpreus Linn. — Weit verbreitet und nicht selten.
Rh. parelllnn.s nnd gcrm «yttc«s Herbst. — Atiica (Hcldr.).
Rh. praenslns Sclih. ' — Griecbcnland (Kraalz).
Rh. Beltilue Linn. — Griechenland (Keicbc n. Saulcy).
Alltel es poliltis vSchh. (= Aul. Iliris Gene Ins. Sard. IL
p. 36). — Vom Parnes bei Athen (Ksw.), Griechenland (Kraatz).
Nach Gene lebt der Käfer auf den Blaltknospen und junj; cnlwik-
kelten Blällern der Eiche. Er liegt mir in sardiniselicn und grie-
chischen Exemplaren vor. Gene hat wohl nur darum die Identität
beider Arten bezweifelt, weil Scbönherr seinen polUus ursprünglich
zu Rhynchiles gestellt hatte. Später hat er den Käfer aber selbst
zu Auleies gebracht.
A. pubescens Kiesenw. (Ann. soc. ent. de Fr. 1851. p. 627
rr cisticola Fairm. Ann. soc. ent. Fr. 1859. Bull. p. 163). — Auf
dem M. Scapo bei der Stadt Zante und auf dem Parnes bei Athen
(Ksw.). Die von Gantier des Gottes (Ann. soc. ent. France 186L
p. 3) behauptete Identität der F'airmaire'sclien Art und des Subplum-
heus Chevrol. Guer. Rev. zool. 1860. p. 129 bezweifelt Fairmaire
zwar, indessen passen die Beschreibungen und die mir aus dem süd-
lichen Frankreich als Auleies cisticola zugegangenen Stücke mit den
Originalexemplaren des pubescens. A subplumbetis Chevr. Guer.
Magaz. (1860. p. 129) kann ich in Natur nicht vergleichen, doch
scheint auch er wirklich mit pubescens identisch.
Apostasiineriilae.
Baridius nilens Fabr. — Zante. Athen. Nauplia (Kiesw,).
Jedenfalls in ganz Griechenland verbreitet und hier niigends selten.
R. spolialus Schh. — Athen (Ksw.).
R. opiparis J. Duval (Ann. soc. ent. Fr. 1852. p. 715. Ob-
longus, picens, subnitidus. rostro arcuato, prothorace subquadrato,
antice angustato, clytris subtiliter punctato-striatis, interslitiis subti-
liter reticiilafis, squamulis albis rotundatis snpra macnlatim, subtus
undique aequaliter indutus. — Long. 2 lin. Kiesenw.). — Nauplia
(Ksw.). Der Käfer scheint einigermafsen zu variircii, ich habe hier
eine nach den mir vorliegenden griechischen Exemplaren entwor-
fene Diagnose milgethcill.
R. analis Oliv. — Nauplia (Ksw.).
R. vire.scens Brülle (Exp. sc. Mor. Zool. p. 249. 461. Sub-
Käferfauna (Griechenlands. 291
elongatus, obscure viridis; capife pedibusque nigris; clytris slriatis.
inierslitiis stiianim scrie duplici piinclornm niinimoriim notalis. —
Long 4^ niill., \\\. If). Morca ßriillö Reiclie et S. Ann. soc. ciit.
de France 1858. p. 12. Es liegt mir ein von Kraatz znr Ansicbl
niiJgetbeiltes Slück dieser Art, die mit B. jmnctatus sehr nahe ver-
wandt ist. vor. Reiche giebt a. a. O. an, dafs der Käfer kleiner,
verhältnifsmälsig breiter und nach liinten weniger verschmälert sei
als dieser, mit kürzerem, stärker pnnktirtcm, mit flacher Längser-
habenheit versehenem (subrarene) Halsschilde. Ob der Käfer von
ß. punctatus -svirklich sperifisch verschieden, oder ob er nur eine
Varietät, wage ich nach einem einzelneu Stücke nicht zu ent-
scheiden.
B. angusliis Brülle (Exped. sc Mor. Zool. p. 248. 460 (Ao.
1832) violaceus Schh. Cure. III. p. 708. 77 (Ao. 1836). — Mo-
rea (Brülle), Nanplia nicht selten (Ksw.). — Der Käfer ist in der
Gröfse sehr veränderlich, auch pflegen die kleineren Exemplare be-
sonders schlank zu sein. Die von Brnlle gegebene Beschreibung
macht das Thier sehr kenntlich, und ticbt nanieutlicli die für das-
selbe charakteristische feine Beliaaiung hervor.
B. chloris Panz (Faun. Germ. 18. Tab. 8. Ao. 1794. Fabr.
Eut. syst, suppl. p. 166. 46 — 47 Ao. 1798. Also ist nicht Fabricius,
wie Schönherr und die neueren Cataloge thun, sondern Panzer als
Autor zu dieser Art zu citiren.) Nach Reiche et S. in Griechen-
land, nach Brülle in Morea.
B. Villae Schh. — Nauplia (Ksw ). — Redtenb. Faun. Austr.
Ed. II. p. 785 not. bezweifelt die Verschiedenheit dieser Art von
B. chloricans mit Unrecht. Der Käfer ist kleiner, das Halsschild
im Verhältnifs zu den Flügeldecken etwas schmäler und mehr cy-
lindrisch, viel dichter, gröber und namcntli(;h flacher puuktirt, die
Flügeldecken tiefer gestreift u. s. w. Dafs Schönheir den Käfer an-
statt mit chloris mit B. picinus vergleicht, macht die Bestimmung
schwierig. Es liegt mir aber ein von Chcvrier mitgetheiltes italie-
nisches Exemplar des Käfers vor. das als typisch gelten kann, da
Scbönherr den genannten Entomologen bei der Beschreibung citirt.
B. perltisus: Oblongtis, nigro - coeruleus , subnilidus, glaber^
capHe, roslro. antennis pediLustjue nigrts^ roslro longiore^ lineari,
curvato, prothorace summa latHudine lotig iore . subconico^ pertmam
forliler pimclalo, punclis in disco majoribus, versus lalera minori-
bus, elxftris simpliciler profunde striatis, striis haud ptinclululis, in-
ierslitiis subpUniis, obsolete punclulalis. — Long. 1^ lin.
ßaridio Villae affinis. Caput parvum, subrotundalum, convexum,
292 V. Kiesenweiter : Beitrug zur
uigiHini, nitidum, glabrum, oculi dcprcssi, nigri; roslrum longiludine
prolhoraois cum capilo, lineare, valdc arciiatum, sublillssinic crebre
punctulafum. Antcnnac brcviusciilae, nigrac, Icnuitcr pilosac, clava
ovata, acuminata. Prolborax subcoiiicus, latiludiiic summa paulo
longior, apice Iruiicalus, lateribus leviler rotundalis. a medio iadc
apicem versus attenuatis, intra apicem leviler constrictus, basi trun-
catus, supra paulo convcxus, parcius profunde puuctatus, punctis in
disco magnis, latera ei apicem versus sublilioribus, nitidus, glaber.
Elytra prolboracis basi latiora, callo humerali vix elevato, rolun-
dalo, laicribus leviter rotundata, perparum ampliata, ponc medium
apicem versus sensim angustata ibiquc rolundata, proiborace vix
duplo lougiora, supra paulo convexa , regulariter profuudius striata,
slriis exceptis 7™" et 8^°, baud puncfatis, interstiliis subplanis, su-
turalibus apice couvexis, obsoletissimc punctiilatis, coerulea, uitida,
glabra. Pygidium dense punctulafum, nigrum. Corpus subtus ni-
grum, protborace et pectore profundius ventre subtiliter puuctula- *
tis. Pcdes brcviusculi validi, crebre punctati, nigri, parce cinereo
squamulosi; icmoribus parum clavatis, mulicis, tibiis lerctibus, re-
otis, tarsis dilatatis, subtus cinereo spongiosis.
Von B. Villae und allen mir bekannten Arten durcli das aus-
serordentlicb stark punktirte Halsschild unterscbieden.
B. crihellalus: Obtongtis. virescens, glaber. jiitidus, capile^
roslro, aniennis pedibtiscjue nigris, prothornce subquadrato^ leviler
trnnsverso^ ante apicem tilrin(jue forliler xlepresso, dorso minus cre-
bre forliler ptmciato, lateribus proftmde rugosis , elylris striutis,
slriis basi fort Her impressis, inlerstiliis sublilissime obsolete punctu-
latis. — Long. 1| lin.
B. cblorodio affinis. Caput parvum, rotundatum, convexum,
glabrum. Oculi depressi. Rostrum prothoracis longitudine, arcua-
tum, inflexum, crebre punctulatum. Antennae crassae, nigrae. Pro-
tliorax latitudine baseos vix brevior, apice subtruncatus, ante api-
cem utrinque cum angulis anterioribus valde depressus, subconstri-
ctus, ante medium rotundato-amplialus, basiu versus vix angustatus,
lateribus subreciis, basi leviter bisinualus, supra parum couvexus,
dorso parcius grosse punclalus. punctis ad angulos posteriores sub-
lilioribus, linca media lacvi nulla, lateribus subtus crebre profunde
rugosis, vcl exaralis, vircsccn.s, nitidus, glaber. Elytra oblonga, pro-
tborace paulo latiora, callo humerali elevato, a medio apicem ver-
sus sensim angustata, apice conjunctim obluse rotundata, protborace
plus duplo longiora, supra modice convexa, siniplicitcr tcnue striata,
striis cxternis a basi apicem versus cvaucsccntibus. interstiliis pla-
Käfer fatina Griechenlands. 293
nis, glabris. Pygidium crcbrc punctulatum nigriini. Corpus subtus
nigruui , nilidiihim, inacqualiter punclatum. Pedos punclati, parcc
ciiiereo pubescentes, tarsis sublus griseo spongiosis.
Parnes bei Athen.
Vom B. chlorodius durch dunklere Färbung, breitere Gestall,
anders gcfornifes, in der Mitte stark punktirtes, nicht wie bei je-
nem geglättetes Halsschild.
Acalles denticollis Germ. — Griechenland (Reiche u. S.).
A. Anbei Schh. — Griechenland (Reiche u. S.).
Ceulorhynchus albovittatus Germ. — Nauplia, Athen auf
Mohn (Ksw.).
C. assimilis Payk. — Athen (Ksw.).
C. Erysimi Fabr. — Griechenland (Reiche u. S.).
C. Echii Fabr. — Nauplia (Ksw.).
C. horridus Panz. — Athen (Ksw.). Creta (Zebe).
C lineatus Schh. — Griechenland (Kraatz).
C. Anbei Schh. — Aetolien (Ksw.)
C. trimaculatus Fabr. — Athen (Ksw.).
C. (juadridens Panz. — Griechenland (Reiche u. S.).
C. dent iculatus Schrank. — Nauplia (Ksw.).
C. cyanipennis Germ. — Zantc (Ksw.).
Bhinoncus t opiarius Germ. — Athen (Ksw.).
Gymnetron ictericus Schh. — Zante (Ksw.).
G. labilis Herbst. — Griechenland (Brülle).
G. sangninipes Chevrolat (in Guer. Rev. zool. 1859. p. 389.
21. Niger, angustus selis albidis seriatim indulus, elytris pcdibus-
que sanguiueis, margine laterali, vitta postica longitudinali in singulo
elytro, sutura antica nigris; Ihorace lateribus rotuudato, sal con-
vexo; femoribus muticis. — Long. 1^ — 1| mill. H. ßrisout de
Barn. Ann. soc. ent. Fr. 1862. p. 6-35. 8.). — Zante (Ksw.).
G. Bcccabungae Linn. — Griechenland (Kraatz).
G. teler Fabr. var. — Griechenland (Kraatz),
G. amictus Germ. — Griechenland (Kraatz).
6?. Campanulae Liune. — Griechenland (Kraatz).
Uebersicht der hierher gehörigen Abbildungen von
griechischen Rüsselkäfern.
Tafel III.
Fig. 1. Nanophyes Iransversus.
a. Nalürliche Gröfsc.
b. Kopf im Profil.
c. Tarsc.
Fig. 2. JSanophyes globiformis.
a. Natürliche Gröfse.
b. Kopf im Profil,
f. Tarse.
F
Fig. 3. Nanophyes sexptinclalus.
a. Natürliche tlröfse.
b. Kopf im Profil.
c. Tarsc.
4. Axyraetis Kraalzii.
a. Natürliche Gröfse.
b. Kopf im Profil.
5. AchradifUus crelicus.
Fig.
Fl
Fig. 6 Polydrusus virens.
Tafel IV.
I Fig.
I. Ilypoglypltis gracilis.
i u. Natürliche Gröfse.
Ib. Koj)f lind Rüssel. Fig.
Fig. 2. Mngflatinus tongicomis.
2a. Natürliche Gröfse.
Fig. 3. Clonus Globulariae. \ Fij
3a. Natürliche Gröfse
3Ä. Kopf und Rü.ssel.
4. Cionus Fraxini.
4«. Naiürliche Gröfse.
4b. Kopf und Rüssel.
5. Cionus gibbifrons.
Eine entomolo2;ische Excursion in Krain nnd
dem Küstenlande im Jahre 1863
von
H. V. Kiesenwetter.
JL^ie Reihe meiner gröfseren entomologischen Reisen habe icli in
Laibach begonnen. Ich betrat es zum ersten Male im Augnsl 1845
in Gesellschaft des rühmlichst bekannten dänischen Entomologen
Schiödtc, so voll von hochfliegendeu Erwartinigen, wie sie ein jun-
ger entomologischcr Sammler nur immer hegen mag. Freilich war
es keine günstige Jahreszeit für einen so warm gelegenen Ort, und
nur die zieilichen Cryptocephatus- Arien connexus^ slrigosus, tessel-
latus fielen nebst andern gemeineren Bewohnern trockener sonni-
ger Abhänge als Spätlinge des scheidenden Sommers in unsere Köl-
scher. Allein der Rosenthaler Berg mit seinen feuchten, tief ein-
geschnittenen Schluchten voll Moos und abgefallenem Laube bot
dem Siebe, das ich damals zum ersten Male unter Schiödte's An-
leitung anwenden und schätzen lernte, eine reichliche Ausbeute an
Scydmaenen , Pselaphen^ Staphylincn und dergl., darunter so man-
che, damals für die Wissenschaft neue Art.
Unmittelbar an den Abhängen dieses Berges befindet sich das
Wohnhaus des um die Krainer Entomologie so hochverdienten
Kaufmanns Ferdinand Schmidt, das in seiner für entomologisches
Sammeln günstigen Lage kaum von der Märkelschen Wohnung in
Wehlen, unmittelbar am Ausgange der Felsenschluchfen des Otte-
walder Grundes, übert rollen wird. Wir suchten Schmidt natürlich
ohne Säumen auf, und forschten in seiner Sammlung mit besonde-
rer Spannung vor Allem nach Leptodirus Hohenwarlhii, der im
Jahre 1845 noch ein halbfabelhaftes Geschöpf war, nur bekannt
durch eine dürftige Beschreibung Schmidt's und eine Abbildung,
die zwar etwas roh, aber doch weniger verfehlt war, als man es
296 V. K'icsemveller: Excursion
bei den abcnJhcucrlichen Formen, die sie darslclllc, vorausselztc.
Das einzige Exemplar, das Sclimidl besessen batle. war indessen
seit Jahren durch einen unglücklichen Zufall zu Grunde gegangen,
und unsere Neugierde mufsle sich gedulden, bis wir später so glück-
lich waren, den merkwürdigen, noch beinahe unbekannten Höhlen-
käfer in der Adelsberger- und Magdalenen - Grotte, sowie in der
Grotte von Cornealc bei Triest mit manchen andern interessanten
Insekten wieder aufzufinden und gcwissermafsen von Neuem zu
entdecken. ')
Ausflüge nach Veldes mit seinem schönen kleinen See in den
Vorbergen der Julischen Alpen, nach dem Ursprünge der Savitza
in der Wochein, auf die Alpen von Lipanza, dem Terglou gegen-
über, gewährten weitere Ausbeute, namentlich die für die deutsche
Fauna neue Galtung Adelops, eine Anzahl neuer Bylhinen, den zier-
lichen Dyschirius rolundipennis und eine grofse Reihe für die Samm-
lung eines Anfängers neue und werlhvolle Alpenkäfer.
Zum zweiten Male berüluie ich Laibach im April 1852 auf
dem Wege nach Griechenland. Ich dachte damals zwar voll drän-
gender Reiselust nicht an ein Sammeln im Krainer Laude, doch
traf ich zu meiner freudigen Ueberraschung bei Herrn F. Schmidt
mit Dr. Schaum zusammen, der eben mit entonjologischer Beule
beladen aus Syrien und Acgypten nach der Heimalh zurückkehrte,
und verlebte mit ihm in dem Schmidt'schen Hause einen Tag voll
der reichsten und anregendsten entomologischen Genüsse. Der Rück-
weg aus Griechenland führte mich dann vier Monate später wieder
nach Laibach, und ich benutzte diese Gelegenheit, uuter der freund-
lichen Führung Schmidt's, den Kumberg an der Save, unterhalb
Laibach, zu besteigen und die Fauna der subalpinen Region dieses
Theiles von Krain kennen zu lernen.
So bcgrüfstc ich Laibach, als ich am Morgen des 28. Juni 1S63
hier anlangte, als einen Bekannten, den alle Erinnerungen werlh
machen. Die hellen Iläusergruppen und Thürme der Stadt, der
aus denselben emporragende Schloisbcrg, die schattigen Spazier-
gänge nach Schischka zu, der buschige Rosentlialer Hügel, die wohl-
bekannten Pappeln vor dem Schmidt'schcn Hause niuthcten mich
hcimathlich an und die ausgezackte blaue Wand der Steiner Alpen
im Norden der Stadt rief alles Entzücken in mir wach, das ich
empfunden halte, als ich ihre Gipfel vor beinahe 20 Jahren zuerst
') Vgl. über diese Entdeckungen Schiödte, Speciraen faunae subter-
raneae.
in Krain nnd dem Kihtenlaniie. 297
sab, und damit auch zum ersten Male den vollen Anblick einer
Alpenkeüc halle.
Freund Schmidt, der noch immer rege Nestor der Krainer En-
tomologen, zeigte mir den gewaltigen Zuwachs, den seine Samm-
lung inzwischen an Krainer Ilöhlenkäfern gehabt hatte. Diese un-
terirdische Fauna prangt hier in seltener Vollständigkeit, aber ihre
kostbaren Schätze sind jetzt durch die Bemühungen Schmidt's und
anderer Entomologen, namentlich auch durch den Sammler HolT-
mann in Laihach, der aus der Jagd der Höhlenkäfer seine Speciali-
tät macht, in den Sammlungen minder selten geworden, und die
Grotten in den Pyrenäen wetteifern mit denen Krains um den Preis
iu Beherbergen ausgezeichneter Insektenformen.
Mein Reisegefährte am Mont Rosa im Jahre 1S61, Herr V. von
Gautard, war besprochencrmafsen von Vevoy über Italien nach Lai-
bach gekommen, wir trafen uns pünktlich auf dem Hofe des Posf-
gebäudes, und bald fand sich zu uns auch Herr vom Brück, der
nur zu unserm Bedauern seine Excursionen, die wir begonnen,
schon beschlossen hatte, und mit seiner Gallin, ebenfalls einer fleis-
sigen Sammlerin, auf der Heimreise aus Toscana begriffen ^var.
Nach einer ziemlich resullatlosen Excursion in den nächsten
Umgebungen von Laibach führte uns die Eisenbahn am 29. Juni
nach Adelsberg. Wir fanden Bahnhof und Sladt von einer Masse
von Rlenscheu überfüllt. Mehrere Extrazüge hatten sich über Adels-
berg entladen. Kränze, Guirlanden, Fahnen, Fähnchen und aller
sonstiger Apparat eines modernen Völkerfestes machte sich breit,
und von einer entomologischen Exploration der Grotte konnte un-
ter solchen Umständen kaum die Rede sein. Dagegen wurden wir
bald als Naturforscher bekannt, und die kleinen Industriellen des
Orles belagerten uns mit Anerbietungen von Proleus anguinens und
aufserordentlich seltenen Höhlenkäfern, die der Beschreibung und
den gestellten Preisen nach jedesmal Leplodiren sein mufsten und
sich in der Wirklichkeit jederzeit als Sphodrus Schreibersil auswie-
sen. Nur mit Mühe erlangten wir einen Wagen nach Prevvald.
Das Gepäck, namentlich die leeren Käferkasten, die ihrer Füllung
entgegensahen, wurden hinter uns und um uns aufgebaut, grofse
und kleine Kinder umstanden uns galTend und schwatzend; dann
rasselte der leichte Wagen hinaus ins Freie. Wir athmcten tief
auf, denn nach der drückenden Hitze des Tages in den gepolsterten
Eiseubahn-Coupees wehten uns jetzt erquickende Abendlüfte an, der
Wagen rollte auf der glatten Strafse dem verheifsungsvoll vor uns
aufsteigcuden Nanos-Gebirgc entgegen, und mit jeder Minute wurde
29S V. Kiesnnvellcr: EAcumioii
die Gogond anmnthigcr, indem ansialt des öden Karstbodens mit
seinen unfruchlharcn grauen Slciugeschicben Getreidefelder, saftige
Wiesen und bewaldete Hügel siel» vor uns aufthalcn. So kamen
wir kurz vor Sonnenuntergang in Prewald an und fanden in einem
bescheidenen Gasthofe ein leidliclics Uulerkommou. Noch an dem-
selben Abende, obgleich die Sonne bereits im Sinken war, eilten
wir auf die benaciibarten Wiesen, um für den unerwünschten Fall
eines morgigen Regens wenigstens einige entomologische Beschäfti-
gung zu haben, fanden aber eben nur die Zeit, uns von der Ergie-
bigkeit der Gegend, die v\ir die folgenden Tage gründlicher durch-
forschen wollten, vorläufig zu überzeugen und dann in der Däm-
merung nach Hause zurückzukehren.
So wenig der Nanos bei den norddeutschen Entomologen heut-
zutage bekannt zu sein scheint, so viel hatte ich in früheren Zeiten,
namentlich bei den sonntäglichen Entomologen- Versammlungen bei
Professor Kunze in Leipzig, die eigenthümliche und reiche Fauna
dieses südkrainer Berges rühmen hüren, und seil jenen Tagen war
es schon immer meine Absicht gewesen, ihn einmal selbst entomo-
logiscli zu exploriren. Zwar hatte ich durch manche inzwischen
gemachte Erfahrung gelernt, mich auf Enttäuschungen in BclrelV an-
gepriesener Lokalitäten gefafst zu machen, denn Jahreszeit. Welter
und unendlich viel andere Umstände können die berechtigtsten Er-
wartungen zu Schanden machen, auch sahen die kahlen, nur theil-
weisc von dürftigem Gestrüpp bekleideten Abfäiic des lierges in
der That nicht gerade vielversprechend aus, und doch war ich in
hohem Grade gespannt auf das Ergebnifs der Excursion, als wir uns
am 30. Juni früh bei guter Zeil auf den Weg machten. Wir
durchschritten zuerst reiche Wiesen, die indessen nichts besonders
Interessantes enthielten, dann ging es aufwärts über steile Lehnen,
von denen herab man in das tief eingeschnittene, nach Wippach
führende Thal von St. Veit blickt. Auf einem terrassenartigen Pla-
teau lagen zahlreiche Steine umiicr. und unter ihnen fand sich
Chrysomelu cerentis var. m/.r/a, sowie Otiorhxjiiclius viastix in vor-
züglich schönen Exemplaren in grofser Zahl. Auch der gewöhnli-
che Scorpion war hier in allen Altersstufen häufig zu fiiulen. Sel-
tener war J*e(lhius femorulis und Olior/iynchus tiimidipes. Dann
führte der Weg wieder ziemlich steil aufwärts durch mäfsig dich-
tes (iebüsch, worauf wir mancherlei interessante Ausbeute, vor al-
lem Malllihms ilemisstis in einigen Exemplaren und Cistela nmhel-
lalarum auf blühenden Schiiniblumen in Massen antrafen.
Eine kleine Kapelle bezeichnet das Ende des eigentlichen Stei-
hl Krain und dem Küstenlande. 299
gens. Nur noch eine kleine Anhöhe und an die Stelle der sterilen
steilen Lehnen tritt ein welliges, busch-, wald- und wiesenreiches
Land voll des üppigsten Pflanzenwuchses. Das mächtig hohe, thau-
nasse Gras erlauhfe kaum den Kölscher zu brauchen, aber mit Ver-
wunderung sahen wir die Wiesengründe sich zwischen bewaldeten
Höhenzügen nnd parkähnlichen Busch- und Baumparlien weithin
ausdehnen. Wie Schade, dafs dieser reichen Vegetation nirgends
ein rauschender Bach oder auch nur eine kleine Quelle beigegeben
ist. Unwillkürlich 'erwartet man in jeder Terrainvertiefung ein Was-
ser, aber immei- vergebens; denn der Kalkfels verschlingt jeden at-
mosphärischen Niederschlag und läfst ihn erst unten am Fufse des
Berges in starken Quellen zu Tage treten. Auf einem prachtvollen
Wiesenplane im Schatten einer alten Buche machten wir Halt. Der
Führer breitete seine mitgenommenen Vorräthe an Essen und Trin-
ken aus, und neugestärkl begannen wir nun rings herum ein emsi-
ges Sammeln. Vor allem kamen Alhous pallens und Cantharis ni-
griceps hier häufig vor. Das Interessanteste war aber für mich ein
schöner, grofser Omias, der wohl noch neu für die Wissenschaft ist
und der hier in mehreren Stücken erbeutet wurde. Die Lokalitä-
ten für das Sammeln mit dem Kölscher scheinen hier oben uner-
schöpflich, denn Thal reiht sich an Thal, Waldwiese an Waldwiese
in ununterbrochener Folge, bis man irgendwo an die steilen Ab-
stürze des Berges gelangt, wo dann das Sammeln aufhört und nur
der Blick weil über das Land bis zum adriatischen Meere, das den
südlichen Horizont säumt, hinschweift. Abends bei guter Zeit wa-
ren wir wieder in Prewald. Der Ort bietet nach mehreren Rich-
tungen hin irtinlicbe Verhältnisse, und kann zu einem Standquar-
tiere empfohlen werden. Wir haben die Gegend im weitern Um-
kreise, besonders bei dem Besuche einer etwa 3 Stunden von Pre-
wald entfernten Tropfsteinhöhle kennen gelernt. Da wir etwas zu
spät am Tage aufgebrochen waren, so hatten wir unterwegs nicht
die Zeil zum Sammeln, und auch die Höhle lieferte bei ziemlich
flüchtiger Durchsuchung aufscr einem Exemplare von Blolhriis spe-
laeus keine Ausbeute, sie soll aber, wie man uns später vcisicherlo.
Grotlenkäfer, namentlich eine Leptodirus-Art enthalten.
Am 3. Mai fuhren wir nach Wippach. Der Weg dahin führt
über St. V^eit. Heiligenkreuz und andere Ortschaflen so schnell
bergab, dafs sich mit jeder neuen Senkung der Charakter der Ve-
getation niil der zunehmenden Wärme zusehends verändert. In
Wippach selbst ist er bercils völlig nordilalienisch. Zwar sind die
flachen Dächer der Häuser zum Schulze gegen die gelurclilele Bora
Beil. Eiilom. Zeitschr. VUI. 20
300 V. Kiesenwetter: Excursion
mit schweren Steinen belastet, aber statt der Wiesen und Bucben-
vvälder Piew;ilds iinden sich hier Maisfelder. Weingärten. Obslpflan-
zungen, in denen vor/.üglich viel Aprikosen gezogen werden, einige
Oel- und überaus zabh-eiebe iVl aulbeer oäume, die zum Zwecke des
hier lebhaft betriebenen Seidenbaues so gründlich ausgenutzt wer-
den, dals ihre aller Zweige beraubten Aeste wunderliche Gestalten
annehmen, die gerade nicht zum Schmuck der Gegend gereichen.
Die Luft schwirrt von den gellenden Stimmen zahlloser Cicaden,
die, an den Stämmen der Maulbeerbäume oaer an Weinpfählen
sitzend, unermüdlich zirpen und sich bei einiger Vorsicht leicht fan-
gen lassen. Es kommen hier mehrere Arten vor, C. orni und ple-
beja glaube ich bemerkt zu haben. Die Gegend von Wippach stellt
ein weites, reich bevölkertes und sorgfältig angebautos Thal dar,
das der Wippachflufs durchströmt, und dessen Gärten im Gegen-
satze zu den umgebenden Gebirgszügen doppelt frisch und grün er-
scheinen. Letztere sind steile Kalkberge, die sich bis über 5000
Fufs erheben und mit ihren grauen, kahlen Abhängen furchtbar öde
und trostlos aussehen. Sie gehören der durch Unfruchtbarkeit be-
rüchtigten Karslformation an, haben aber doch in mauchen Schluch-
ten und Winkeln, sowie zum Theii auf ihren Kammhöheu reiche
Vegetation, und beherbergen dann auch eine vorzüglich interessante
Insektenwelt. In einer dieser Schluchten , da wo der Nauos mit
den Ausläufern des Birnbaumer Waldes sich verbindet, liegt das
Dörfchen Sanabor. dessen Wiesen und Wälder an den kahlen, stei-
nigen Abhängen des Nanos eine reizende Oase bilden. Hier soll
Procerus glgas, der Riese unter den europäischen Caraben, nicht
selten vorkommen, doch ist es uns nicht geglückt Ihn zu linden,
während eine Menge anderer seltener Insekten, namentlich eine aus-
serordentlich schöne Hymenopleren-Fauna, die sich auf den Blüthen
einer Ferula tummelte, und eine Zahl interessanter Coleopteren, dar-
unter der seltene Mallhodes lautus^ uns reichlich entschädigte. Ei-
nige hundert Fufs oberhalb Sanabor liegt der kleine Ort Zoll, in
dessen Umgebungen wir eine reiche Erndte schöner Otiorhynchen
hielten, und namentlich den gröfslen der deutschen Otiorhynchen,
den schönen O. goerzensis , gar nicht seilen von Haselsträuchern
herabklopflen. Eine von Zoll aus am 7. Juli unternommene Excur-
sion auf die nächsten Höhen des Birnbaumer Waldes lieferte, nur
leider in einem einzigen Exemplare, den durch seinen breiten Kopf
auflallenden Troglops corniger, den ich seitdem in den Nachträgen
zu den Insekten Deutschlands beschrieben habe, entsprach aber sonst
nicht ganz unsern Erwartungen, wenn auch Zeit und Arbeit durch
in Krain und dem Kiistenlande. 301
mancherlei südkrainer Inseklen, namentlich Stenaxis unnidala. Mal-
tliodes sprelus u. dgl. immerhin noch ausreichend entschädigt wur-
den. Die nächste Umgebung von Wippach bietet viel gute Loka-
litäten zum Sammeln, namentlich sammelt man auf den Hecken,
womit hier die Wege oingefaist zu sein pflegen, eine ganze Keihe
von AgrHus- Arien , darunter den bisher als deutsches Insekt noch
nicht bekannten Agrihis rosrklus und reichliche Oliorftynchen, be-
sonders O. giruffu^ sidphurifer u. s. w.
Das Unterkommen, das -wir im Gasthofe zu Wippach fanden,
war in jeder Beziehung zu loben, und ich empfehle daher den Ort
aus voller Ueberzeugung als Ziel einer entomologischen Heise. Na-
türlich würde eine frühere Jahreszeit, etwa Ende Mai und Anfang
Juni, der geeignetste Zeitpunkt sein, Prewald müfste dann folgen,
während wir nach dem Plane unserer Reise mit dem letzteren be-
gonnen haben.
Am VI. Juli kamen wir nach Görz, und machten hier die Be-
kanntschaft zweier Entomologen, der Herren Oberförster Micklitz
und Prof. Dr. Schreiber, in deren Sammlungen wir einen recht in-
teressanten Ueberblick der Fauna von Görz halten. Italienische und
deutsche Vorkommnisse mischen sich hier, und sie ist daher von
besonderem Interesse. Die Zeit zum Sammeln in diesem warmen
Gebiete w^ar bereits vorbei, wir machten nur eine kleine abendli-
che Excursion, und brachen am andern Morgen auf, um in Gesell-
schaft der genannten Görzer Freunde , die sich zu unserer gros-
sen Freude anschlössen, die südlichen Ausläufer der Julischcn Al-
pen zu exploriren.
Der Weg steigt allmälig am Ufer des Isonzo aufwärts, an-
fangs zum Theil durch öderes Karstgebiet, bald aber durch freund-
lichere Landschaften von halb italienischem Charakter, wie sie etwa
Claude le Lorrain malt, bald durch mächtiger aufsteigende Thal-
wände. Der Isonzo selber mit präciitig blaugrünen, weifsschäumcn-
den W^assern isl; immer der schönste Schmuck der mannichfacb ab-
wechselnden Landschaftsbilder. Eniilich eiieichten wir Tolmein.
das in einer Thalweiterung anmuthig gelegen ist, während sich hin-
ter dem Orte die Häupter dei- nächsten Alj)cn schon drohend eni-
porthürmen. Hier wtnde Mittag gemacht und unsere Heisegesell-
schaft durch 3 Personen ansehnlich vermehrt, indem ein Forsibe-
diensteter, der den Oberförster Micklitz bei dessen früheren Excur-
sionea in dieser Gegend vielfa»;li begleitet und von ihm Insekten
sammeln und auch Iheihveise kennen gelernt hatte, als entomologi-
scher Beistand hinzukam, während zwei Träger mit allerhand Le-
20*
302 V. Kiesenwetter: Excttrsion
bensmitlelii und sonstigen Nothvvendigkeilen einer nichilägigen Ex-
cursion beladen wurden. Ein starker Gewillergufs ging glücklieb
vorüber, der Himmel wurde wieder bell und der stalllicbe Zug
setzte sieb Nacbiniltags 2 Uhr in Bewegung. Nur zu Anfang war
eine steile Wand zu erklimmen, die uns bei dem beifsen Sonuen-
scbein mancben Schweilsl rupfen kosfeie, dann ging es mit mäfsiger
Steigung im Scbatten vorwärts, entweder duicb buscbiges Terrain,
von dessen Gesträuclien niancberlei Oliorhynchen^ namentlich O.
bisulcatus, plumipes und ohsUtis abgeklopft wurden, oder über Wie-
seuabhänge mit zahlreichen Dolden, auf denen wir Slenaxis annu-
laia^ olTenbar einen für Krain besonders charakteristischen Käfer,
ablasen. An den Stämmen alter Buchen safs in Prachtexemplaren
Rosalia alphia , deren prächtiges Kleid mit der Rindenfarbe des
Baumes recht leidlich übereinstimmt, und die man deshalb bei min-
der ansehnlicher Gröfse leicht übersehen würde.
Es dunkelte bereits, als wir bei einer Alpenwirthschaft anlang-
ten, die zum Nachtquartier ausersehen war. In der warmen Abend-
luft flogen hier auf den Wiesen zwei Arten von Leuchtkäfern,
hampyris splendidula und Luciolu ilalica durcheinander. Erstere
hat einen bläulichen, letztere einen röthlichen Lichtglanz, so dafs
man sie beim Fliegen leicht unterscheiden kann. Die zahlreichen,
verschieden gefärbten Feuerfunken gewährten ein anziehendes Schau-
spiel.
Wir übernachteten in einem Heuschuppen, durch dessen einen
Giebel der Nachthimmel hineinschaute, aber das paiste vortrefflich
hinein in die wilde Berguatur, in der w'w uns befanden, und wir
brachen nach einem reichlichen Frühstücke, das die mitgenomme-
nen Vorräthe ermöglichten, in der vergnügtesten Excursionslaune,
ja in ausgelassener, heiterer Stimmung am frühen Morgen nach dem
eigentlichen Hochgebirge auf. Erst wenn wir in der alpinen Re-
gion angelangt sein würden, sollte das Sammeln beginnen, so war
es beschlossen, um die uns zugemessene Zeit nicht nach Art unge-
schuller Sammler zu verzetteln, sondern so zweckmäfsig als mög-
lich auszunutzen, und wir schritten also ohne Aufenthalt vorwärts,
indem wir kaum den zahlreicben Stücken von Chrysochus prelio-
sus, die uns auf Cynanchum vincetoxicum begegneten, eine flüch-
tige Beachtung schenkten. So gelangten wir bei etwa 5000 Fufs
Meereshöhe bei einer mit zahlreichem Steingeröll überschütteten
grasigen Schlucht an, die von den Felsenwändcn des Berges Kern
herabsteigt. Während ich die grasbewachsenen Lehnen abköt-
scherte und mich der Hoffnung hingab, in mehreren hier vorkom-
in Kraiii und dem Küslenlunde. 303
inenden Mallhoden neue Arien zu entdecken, vertheilten sich die
übrigen 4 Entomologen unserer Gesellschaft regelrecht in eine in
horizontaler Front vorrückenden Linie, und sogleich begann es in
der einsamen Schlucht laut zu werden, denn die von den sanunel-
begierigen Händen umgewendeten Steine rollten und sprangen mit
donnerndem Krachen die Abhänge hinab, während lauter Zuruf theils
die Innehaltung der gefahrabwendenden Horizonlallinie forderte,
theils glückliche Grille verkündete, die immer häufiger und häufiger
gemacht wurden. ,,C'i/c7(j'itÄ- SchmidllL zwei unter einem und dem-
selben Steine. Carabus Crenlzeri häufig, Plerostichus Zie^leri und
Beckenhcniplii, immer wieder Pterostichns Ziegleril'-'' so tönte der
lustige Lärm zu mir herauf oder ein lauterei' Juhelruf verkündete
wohl gar den Fang des auch hier seltenen J*l. planipennis. Auch
ich konnte bald mit lauter Stimme einen Fang verkünden, der selbst
den des Pl. plnnipennis in meinen Augen bei weitem überwog,
nämlich den einer Podislrn. Wir befanden uns hier auf dem Platze,
wo sie unser freundlicher Führer. Herr Micklitz, schon vor mehre-
ren Jahren entdeckt hatte, und es war verabredet, dafs die Wieder-
auffindung des Thieres sofort verkündet werden sollte. Mir war
es geglückt, dasselbe mit dem Kölscher zu erbeuten. Indessen war
es mir nicht möglich, mehr als zwei Stücke im Ganzen auf diese
Weise zu fangen, während später an dem Kalkfelsen mehr Exem-
plare gesammelt wurden. Besonders reich zeigte sich eine Felsen-
gruppe, an welcher H. Micklitz nach und nach eine ganze Anzahl
ablas. Das Thier lief auf der Oberfläche des weifsen Kalksteins
ziemlich langsam herum, ohne dafs es uns glückte, zu ermitteln, wie
es eigentlich dahin kam und was es da zu schafTen hatte. Sollte
es wirklich nur durch die helle Farbe des Gesteins angezogen wor-
den sein, so wie man etwa, namentlich im Frühjahr, an weifsge-
liinchten Wänden ') mancherlei Insekten fangen kann?
So gelangten wir allmählig höher hinauf bis auf eine Pafshöhe
rait einem kleinen Gebirgssee, in dessen krystallklarer Flulh ^ffa-
bus Solieri sich massenweise umhertummclte und leicht gefangen
wurde, indem man Partien von Wasserpflanzen ans Ufer zog. Lei-
der war das Wetter inzwischen ungünstig geworden, ein feiner Ne-
belregen machte dem Sammeln mit dem Kölscher, wozu hin und
wieder sich günstige Gelegenheiten darboten, ein Ende und bc-
') In ähnlicher Weise pfleglr iyiärk<'l zahlrt'iclic /^/eViCH, Pselaplieu iwd
itndpr«' kleine Küfer zu sammeln, indem er Abends IJetten mit ueifsen Tü-
chern in den Sonnenschein lezte und die darauf fliesrenden Thiere ablas.
304 V. Kiesenweiier : Kvruision iiL Kinhi vnd dem Küstenlande.
schränkte auch mich auf das Umwenden von Steinen. Unter einem
überhängenden Felsen fanden wir einen ziemlich knapp bemessenen
Sitz, zu dem wir hin;mfkleltcrlen und hier, eng zusammengedrängt,
aber vor dem Regen leidlich geschützt unser Miilagsmal hielten.
Glücklicherweise besserte sich das Wetter wieder cinigernsafsen.
und w^ir konnten noch mancherlei, darunter namentlich Trecfms lae-
vipennis und ('rypfn/njpnus frigidns sammeln. So imposant sich am
Abend unsere Ausbeute aber auch herausstellte, als die von so viel
eifrig sammelnden Händen erbeuteten Thiere gemustert wurden, und
ganze Schaaren von seltenen Carabicinen zu Tage kamen, so be-
dauere ich doch auf das Lebhafteste, dafs uns den gröfsten Theil
des Tages über der Gebrauch des Kutschers unmöglich gemacht
war. Es würde mit seiner Hülfe noch manches Interessante zu er-
beuten gewesen sein.
Nachdem wir in demselben Räume wie die Nacht zuvor über-
nachtet hatten, kehrten wir bei regnerischem Wetter am nächsten
Morgen über nasse Wiesen nach Tolmein zurück, und sammelten
hier noch Abends am Isonzo den zierlichen Heterocerus murinus und
einige andere Käfer.
Die Rückreise führte uns zunächst nach Görz und dann nach
Triest, da wir uns den kleinen Abstecher von Nabresina aus nicht
versagen konnten. Wir sammelten ein wenig am Meeresufer, doch
fand sich zu dieser Jahreszeit, wie wir es auch kaum anders erwar-
tet hatten, wenig Bemerkenswerthes. Dagegen lernten wir in der
Stadt an Herrn J. v. Meiller einen lleifsigen Sammler kennen, der
um Triest so manche schöne Art aufgefunden und beziehendlich ent-
deckt hat. Namentlich den schönen Myas chulxjbens^ ThrjlacUes fri-
tillum, mancherlei hübsche Agrilen und einen noch unbeschriebe-
nen Dasyten fanden wir unter seinen reichen Doublettenvorräthen.
und wollen nicht unterlassen ihm für seine Freundlichkeit während
unseres Triestiner Aufeulhaltes und seine reichlichen Spenden au
schönen Käfern hiermit öffentlich unsern Dank auszusprechen.
lieber die zur Untergattung Anthodytes Ksw.
gehörenden Arten der Gattung Malachius
von
Dr. G. Kraal z und H. v. Kieseniveller.
Di
ie zierliche» Arten, welche in Erichsou's Monographie die Ma-
/ac'Aius-Gruppe (l ***, in Kiesen welter's Ins. Deutschi. (iV. p. 591)
die Unteri^attung Anlhodyles bilden, zeichnen sich durch ihren ei-
genthünilichen tJabilus so auJl'allend unter den übrigen Malachius-
Arten aus, dafs wenig dagegen einzuwenden sein wird, wenn mau
dieselben, sei es auch nur nach dem Linne'schen Grundsätze „Ge-
nus facit characterem", als vollwerlhige Gattung betrachtet. In den
Insekten Deutschlands ist dies deshalb nicht geschehen, weil eines-
theils in den Mundtheilen und Tarsen, deren Eigenthümlichkei-
ten bei der systematischen Eintheilung der Malachien vorzugsweise
wichtig sind, keine recht entscheidenden Unterschiede aufzufinden
waren, und weil aufserdem in mehreren üia/ocAtMs- Gattungen die
Erscheinung, dafs sich die Arten nach der Form des Halsschildes
und der weiblichen Flügeldecken mehr oder weniger bestimmt in
zwei habituell von einander verschiedene Gruppen sondern, wieder-
kehrt, z. B. unter der Gattung Altalus bei A. lolatus im Gegen-
satze zu A. lutcralis. Allerdings ist der Gegensatz nirgends so scharf
ausgeprägt und so wenig durch den! liehe Uebergänge vermittelt als
bei den echten Malachius^ auf der einen und den Ant/iodyten, auf
der andern Seite, ganz mangelt es indessen doch nicht an Zwischen-
formen, denn 3Ial. inonialus $ hat die Flügeldecken kaum weniger
bauchig aufgetrieben als manche Exemplare des iV/. ci/on//>«?nn««; die
Halsschildform von Malachius Jlavilabris cT fängt an, sich der bei
den echten Malachien gewöhnlichen zu nähern; die Beule auf der
Stirn der ^4n/Ao</y/«n - Männchen ist bei M. cormitus^ denlifron-s.
coccineus ebenfalls vorhanden, und endlich ist die Modilikalionsfä-
306 lieber Anlhodyles:
higkeit der Fühler eine Eigenthümlichkeit, welche die echten Mu-
lachien mil den Anthodyten gemein haben und die nicht gering an-
zuschlagen ist.
Das bei der Bearbeitung {\ev Malachien für die Insekten Deutsch-
lands vorliegende Malerial war noch sehr unvollsliindig. auch lag
nach dem Plane des Werkes keine Veranlassung vor, auf die ein-
zelnen, dem deutschen Faunengebiele fremden Arten näher einzuge-
hen. Nachdem sich aber inzwischen die Zahl der uns bekannten
Anthodyten anseht)lich vermehrt hat, haben wir es in der gegen-
wärtigen gemeinschaftlichen Arbeit versucht, die Arten einmal über-
sichtlich zusammenzustellen und im Zusammenhange zu besprechen. ')
Die Anthodyten zerfallen von selbst in zwei natürliche, deut-
lich von einander gesonderte Gruppen:
o. Elytra in ntroque sexu apice rotundata.
1 . Anlhodyt es cyanipennis: Nigra - coerideus , prothorace
obloiigo, rubro^ vitta longitudlnali nigra, elytris maris macida api-
call testacea, feininae immacidalis. — Long. \\ lin.
Mas: anlennartim articido primo tertioque leviter^ secnndo for-
iiter iiicrassatis, hoc infra ungulatini prominente.
Fem.: Eiylris posterius dilatatis.
Malachius cyauipennis Ericlis. Entoiu. I. p. 86. 39. — J. üuv.
Gen. Col. Eur. Taf. 42 Fig. 208.
Mal. (Anth.) cyanipennis Klcsw. Naturg. d. Insekten Deutsch-
lands IV. p. .^91. 13.
Portugal, Spanien, Südfrankreich, Italien (Nizza).
Redtenbacher's M. cyanipennis Faun. Austr. Ed. II. p. 537. 3.
kann zwar nach der Angabe „Spitze der Flügeldecken in beiden
Geschlechtern einfach" nur auf cyanipennis Erichs, bezogen wer-
den, und ist daher auch von Kiesenwetler ohne Bedenken bei der
Erichson'schen Art citirt worden. Nach den von Redtcnbacher
•) Der Name Cyrtosus Moischulsky, auf den Reiche Ann.
soc. entom. Fr. 1863. pag. 131 aufmerksam macht, bezeichnet eine
andere Artgruppe unter den Malachiern als Anthodytes, denn Cyr-
tosus soll beim Wännchen einfache Spitze der Flügeldecken und
stark erweitertes zweites Fühlerglied haben, so dafs M. ovulis und
dispar. welche Reiche gleichfalls zu Cyrtosus bringt, und überhaupt
alle Arten der in der gegenwärtigen Arbeit statuirten zweiten Ab-
theilung ausgeschlossen werden.
von Kraalz xind v. Kiesenweller. 307
freundlichst mitgetheillcu Original - Exemplaren hat aber Redteuba-
cber eine andere Art, und zwar den nachstehend aufgeführten M.
ovalis Ca stein, vor sich gehabt. ') M. cyanipennis ist also bis
auf Weiteres als deutscher Käfer zu streichen. Während die von
Erichson beschriebenen Exemplare aus Spanien und Italien, und
ebenso die von dort slammeuden Stücke in v. Kiesenwelter's Samm-
lung in beiden Geschlechtern einfarbige Schienen zeigen, zeichnen
sich die von Staadinger in Andalusien gesamuielfen Weibchen der
Kraaiz'schen Sammlung dadurch aus, dafs die Tarsen an den 4 Vor-
derbeinen ganz und die Schienen bis über die Mitte hinauf rothgclb
sind; zu gleicher Zeit ist aber auch der Seiten- und Vorderrand des
Halsschildes breiler rölhlich als bei der Stammform, die Fühlerwur-
zel ganz rothgelb; das 2te Fülilerglied ist bei allen 3 deutlich kür-
zer als das 3te, bei der Stammform in der Regel fast ebenso lang;
dennoch ist eine Artverschiedenheit hier nicht wohl anzunehmen.
2. Anthodytes flavilabris:
cT Viridi - aeneus , labro^ clypeo, antennarum arliculis 2 primis
subtus^ 3tio Atoque lotis elylt isque subparallells apice lesiaceis, ar-
licxdo 2do exttis dilatato, bnsi in ferne subdentalo. (juarlo apicem
versus fort ins dilatato^ iarsis anterioribits basi Jiiscis. — Long.
U-li lin.
$ Nigro-coernleus, labro , clypeo et antennis basi tit in maribus
teslaceis, farsis anlicis vel antei ioribus arlicidis 4 primis testaceis^
elylris concoloribus posterius dilatulis. — Long. 1^ — 1| lin.
5 Malach flavilabris Waltl Reise ii. d. südlichen Spanien. —
Erichs. Entomogr. p. 87.
$ Malach. (Ehaeus) tristis Luc. Expl. sc. II p. 193. t. 19. f. o.
Die Beschreibung des Männchens, welches Erichson unbekannt
geblieben, ist hier nach Exemplaren gegeben, welche Dr. Slaudin-
ger mit den $ zusammen in Andalusien gefangen. Die Fühler sind
schlanker als beim cyanipennis cT, das zweite Glied ist ähnlich stark
erweitert, nach unten und aufsen stärker zahnartig vortretend, 3
ganz ähnlich, mindestens doppelt so lang als breit, 4 auf der Un-
') Redtenbacher schreibt darüber: „Das Männchen erhielt ich
vor Herausgabe meiner 2ten Auflage von Herrn Ullrich als einen
Käfer der Wiener Gegend und als cyanipennis Er., und habe diese
Art ohne weitere genaue Untersuchung der GeschlechlsditTereuzcn
nach Erichson's Angaben aufgenommen etc."
308 Leier Anlhoiltite.s:
lerseifc vou der Milte ab stark erweiterl; die Farbe ändert etwas
ab; nicht selten ist auch Glied 5 und 6 gelblich.
Das Weibchen dieser Art besclircibt Lucas als Ebueus Irislis:
der Käfer bat in der Abbildung schwarze Fühler; dagegen heifst es
richtig in <ler Beschreibung: 6 premicrs articles d'un jaune orange,
dessus du premier et du second article tache de bleu.
Lucas erhielt den Käfer vom Oberst Levaillant, der ihn bei
Oran gesammelt. Kraatz kaufte ein Pärchen des e.e.\i\(i\\ ßav'dabris
aus Algier von H. Gougelet, und zwar das $ als pilipennis.
3. Anthodytes matirif anicus:
O Cyaneus vel viridi-cyaiieus, ore^ antennis basi, thorucis mur-
gine magis mtnusve^ elylris apice, tarsisque 4 anterioribus flavo-
attranliacis, elylris subparallelis. — Long. 1^ — If lin.
9 Nigro-cyanens, elylris concoloribtis, poslerhis dilatalls.
Malach. mauritanicus Luc. Expl sc. d. l'Alg II. p. 192. l. 18. f. 9.
Malach. angusticollis Luc. Expl. sc d. TAlg. II, p. 192. t. 18. f. 10.
Dieser Käfer ist jedenfalls eine dem maurilanicus nahe ste-
hende, mehr matt bläuliche Anthodytes- \vi:, beim Männchen ist Füh-
lerglied I — 6 gelblicb, 1 — 4 oben bläulich sch-warz, an der Spitze
erweitert (gibbeux h. leur sommet), in der Abbildung namentlich
das zweite ähnlich wie bei Jlavilabris.
IMit der base de la töte d'un jaune orange scheint die Stirn ge-
meint zu sein. Obwohl das Halsschild auch in der Beschreibung
bei beiden Geschlechtern mit einem leichten gelben Saum versehen
genannt wird, zeigt es einen solchen in der Abbildung doch nui'
am Hinterwinkel; diese Färbung möchte eher die häufigere sein;
von den beiden vorliegenden $ stinuut eins mit Lucas' Abbil-
dung, das andere mit der Beschreibung überein; das Männchen be-
sitze ich nicht.
4. Anthodytes cornicutaltis: Viridi-aeneus., minus nitidus
pube subtilissima grisescens, nntennarum basi, capite antico, elytris
apice, femoribus 4 unlerioribxis apice tibiartimijue tertia parte basali
Jlavo-testaceis. untennis apicem versus fusco-testaceis. — Long. 1[ lin.
(Kraatz.)
Mas: anlennis basi partim incrassatis.i fronte inier ocidos utrin-
r/tie impressa, inter antenna,s triangtdariter elevato-producta^i summa
apice cornula^ parte impressa produclaque ßavo-marginatis.
Fem.: latet.
Habitat in Graecia.
von Kraal z und v. Kiesenweiler. 309
Fast von der Gestalt und Förbiing des Charopus saginalus und
apicalis, aber doppell so grol's, die gelbe Spitze der Flügeldecken
nicht gegipfelt, der Kopf ganz verschieden gebildet, indem die Stirn
zwischen den Fühlern dreieckig vorragt und in der Mitte an der
Spitze in ein kleines Hern ausgezogen ist. Die Fühler sind lang
und kräftig, Glied 1 etwa so lang als 4, aber mehr verdickt, 2 viel
kleiner, 3 deutlich länger als 2, und deutlich kürzer als 4, dieses
kaum länger aber kräftiger als 5, die folgenden 7 allmählig kaum
merklich kürzer werdend, bräunlich gelb, die 4 ersten hellgelb. Die
gelbe Farbe des Mundes und der Vorderstirn zieht sich als ein
schmaler Saum fast den ganzen Innenrand der Angen entlang.
b. Elytra maris apice intrusa- iaciniata.
5. Anihodyles ovalis: Nigro-coerideus, vel siibviridis, pro-
thorace oblongo rubra ^ vitla longiludlnali nigra, antennarum basi,
libiis apicem versus Inrs'iscjne testaceis. elylris maris apice testaceo-
rnaculatis, fetninae immacidalis.
Mas: Jronle dentala, antennis arlicidis basalibus, excepto se-
cundo parvo rotundalo, leviler incrassatis, quinto Iriungtdari apice
oblique iruncalo, sexlo apice hamalo.
Fem.: Elylris apice posterius dilalatis.
Malachius ovalis Laporte de Casteln. in Siiberm. Revue en-
tora. IV. p. 28.
Es bedarf keiner weiteren Auseinandersetzung der Unterschiede
dieser Ait was die Männchen anlangt; die Weibchen sind von cya-
nipennis durch schwächeren Glanz, nach hinten stärker erweiterte
Flügeldecken und die Färbung der Schienen leicht zu unterschei-
den, indem die der beiden vorderen Fufspaare bis auf etwa ein
Drittheil ihrer Länge, die der Hinterbeine an der Spitze lebhaft
gelb sind. Die gelbe Färbung ist namentlich an den vorderen und
mittleren Schienen sehr bestimmt gegen die grüne abgesetzt.
Toscana (v. ßruck), Italien (Casteln.), Rom (Mus. ßerol.).
Dafs Redtenbacher bei der Beschreibung seines M. cyanipennis
diese Art vor sich gehabt hat, wurde schon oben erwähnt. Gleich-
wohl scheint das Vorkommen des Käfers bei Wien, da er inzwi-
schen von keinem der eifrigen Wiener Entomologen wieder aufge-
funden worden ist, nicht recht wahrscheinlich. Sollte nicht Ull-
rich, den Redtenbacher als seinen Gewährsmann nennt, hier (wie
in mehreren andern Fällen, z. ß. bei Cantlmris livida var. scapida-
ris Redt.) oberitalienische Vorkommnisse irrthümlich für Bewoh-
ner der Wiener Umgegend ausgegeben haben?
310 lieber Anthodyles:
Die Beschreibung des ßlatuchhis ovalis Laporte, die sich bis
jetzt der Aufmerksamkeit der deutschen Entomologen entzogen hatte,
lautet :
jyialachlus ovalis: Verl assez brillant, avec les bords la-
leraux du corselet, la base des antennes^ l'extremite des jambes^ les
tarses et le venire rougeätres. Bourhe jnnne. Corselet elargi an-
ierieuremenl. Elylres dilalees et arrondies a Vexlremile^ assez con-
vexes. — Long. 1 — IJ Ü^ . Larg. ^ lig. — Italic.
Castelnau in Silberm. Rev. Entoin. IV. p. 28.
und kann, da ausdrücklich von den nach der Spitze hin gelben
Schienen die Rede ist, nicht wohl auf ci/atu/>enni,9 Er. bezogen wer-
den, wie J. Duval Glan. ent. I. p. 58 und Reiche Ann. soc. ent.
Fr. 1863. p. 131 es wollen, bezeichnet vielmehr eher ein Weibchen
der gegenwärtigen Art, die in Italien vorzugsweise heimisch
zu sein scheint.
6. Anthodytes armifrons: Viridis, nitididus, getiis, clypeo
labroqne cum ore, thorace, elylris nigro-pilosellis in maribus apice,
anlennis (arliculis 5-/o, 6-lo, 10-mo, 1 1-wo exceptis) libiarum an-
teriorum dimidia parle anteriore tarsiscjue {articulo ultimo excepto)
rufo-testaceis. — Long. 1^ lin.
Mas: fronte dentata, anlennis articulo qtiinto triatigidari, apice
oblique tj'uncato, sexlo apice unco temd, longiore, hatid recurvo
armuto.
F e m. : Elylris concoloribus.
Malachius armifrons Kraatz Berl. Ent. Ztschr. 1862. p. 270.
Habilat in Servia (Zehe), Graecia (Krüper), Turcia (prope Con-
stautinopolim, Prömmel).
Das Männchen des Anthod. armifrons zeigt sehr grofse Ueber-
einstimmung mit ovalis (f; der Fühlerbau ist ganz ähnlich, nur sind
bei letzterem Glied 3 und 4 grün, bei ersterem rothgelb; auch ist
armifrons etwas kleiner, das Halsschild bei einigen Stücken von
Constanlinopel ohne grünen Mitlelstreif, also ganz roth, der Körper
länger, in der Mitte schmäler, die Flügeldecken weniger matt, auch
etwas anders behaart. Dieses Alles läfst v. Kiesenwetter nicht zwei-
feln, dafs ^vir es in dem armifrons mit einer von ovalis verschiede-
nen Art zu thun haben, während Kraatz eine Identität beider Arten,
einmal wegen der Uebereinstimmung der Fühler des cT und auch
darum für möglich hält, weil z. IJ. beim Atlalus lateralis u. A.
Exemplare mit ganz rothem und schwarzgeflecklem Halsschilde vor-
kommen.
von Kraal z und v. Kiesenweiler. 311
(v. Kiesenwetter [Ins. Dentschl. IV. p. 592 Note 1] zieht den
Mal. armifrons als Männchen zum Mal. longicollis Er. aus Sar-
dinien. Da das einzige weibliche Exemplar, welches von dem letz-
teren bekannt ist, einen rothen Thorax, vorherrschend schwarze
Fühler und ganz schwarze Beine besitzt, ein gewisser Zusammen-
hang in der Farbe des Thorax und der Beine aber, welcher in der
Regel stattfindet, hier fehlt, so glaube ich, dafs für v. Kiesenwet-
ter kein hinreichender (irund vorhanden ist, meinen armifrons
als das andere Geschlecht des longicollis zu betrachten, wogegen
ich mich auch schon auf p. 134 ausgesprochen. ') Kraatz. )
7. Anthodytes dispar: f^iridi-cyanescens , vi.t nitidus^ le-
nuiter griseo-pubesceris, capite medio impresso, lahro pallido, (^ fere
parallelits^ antennaruni arlicidis G primis intns d Halalis, apice
flavis; elytris angido suturali rnhro apice re/lexo, spinoso; $ an-
tennis simplicibus. elytris nnicoloribus, poslice valde dilatatis, apice
rolundatis, hispidis. — Long. 2^ — 3 mill. (Fairm. 1. c.)
Charopus dispar Fairm. Annal. de la soc. entom. de Fr. 1859.
j). 277.
Von Bonifacio. *
Ich glaube ein Anlhodyt es-Weihchen aus Corsica auf den Cha-
ropus dispar Fairm. beziehen zu müssen, obwohl v. Kiesenwelfer
') Der Umstand, dafs M. longicollis und M. armifrons Kr a alz
beide zur Untergattung Anihodyles gehören, beide ein einfarbig ro-
thes Halsschild haben und in den Formvcrhäitnissen übereinstim-
men, hat mich zu der Ansicht geführt, dafs sie als die veischie-
denen Geschlechter einer und derselben Art zusammengehören, zu-
mal ich auf die gröfsere oder geringere Ausdehnung der rothen Fär-
bung an den Fühlern und Beinen kein grofses Gewicht legen zu
müssen glaubte. So lange das Männchen von M. longicollis Er.
nicht mit Sicherheit bekannt ist, läfst sich kaum endgültig entschei-
den, ob meine Vermuthung richtig ist oder ob ich mich irrte. Je-
denfalls ist mir nicht klar, wie Dr. Kraatz ans der Uebereinstim-
mung in der Halsschildfärbung der in Rede stehenden Käfer einen
Grund gegen ihre Zusammengehörigkeit entnehmen will und wel-
cher Zusammenhang in der Färbung des Thorax und der Beine bei
den Anthodylen bestehen soll, da die beiden häufigsten Arten cya-
nipennis und ovalis bei gleichgefärbtem Thorax verschieden gefärbte
Beine haben. Ksw.
312 lieber Anlhodyles: von Kraalz und v. Kiesenwetter.
(Ins. Dcutsclil. IV. p. 616) diese Art zu seiuein Charopus suglnatus
gezogen hat.') Abgesehen davon, dafs Fairmaire seinem Käfer eine
ansehnliche Gröfsc giebt, und die Fühlergliedcr 3 — 6 in eine mehr
oder weniger stumpfe Spitze erweitert nennt, während diese (alie-
der bei Charofms cf "ur wenig dicker zu sein pflegen als beim
Weibchen, so berichtet Fairmaire die FlQgeklecken als ,,un peu ru-
gueuses, a poils herisses"', was auf Charopus saginatus 2 nicht reclit
zulriiTt, da dasselbe kaum bemerkbare längere Härchen zeigt, die
Fairmaire gewifs unbeachtet gelassen haben würde. Dagegen liat
mein muthmafsliclier dispnr $ die längeren abstehenden Haare,
welche die verwandten Arten zeigen; seine P'ühler sind kräftiger,
auch wohl etwas kürzer als bei cyanipennis; ob ein kleiner Höcker
in Mitten einer fast kreisförmigen schwaclien Verliefung oberhalb
der Fühler constant ist, bleibt weiterer Untersuchung überlassen;
Fairmaire ertheiil beiden Geschlechtern ein raput medio Impressum.
Dafs bei meinem dispnr 9 nur Glied 2 — 4 an der Spitze gelb sind,
fällt wohl nicht schwer ins Gewicht. (Kraatz.)
c. Species iucertae sedis.
8. Anthodytes longicollis: JXigro-coeruleus, pedihus meso-
ihoracisütie epimeris concoloribus ^ aiiieimis ariicutis 5 priinis npice
inferiore^ chjpeo; mandibidisfjiue riifo-piceis, tborave oblongo, riifo.
immaculato, elytris cyaneis, posterius ventricosis.
Mas: lalei'
Fem.: Elytris posterius ventricosis.
Malachiiis longicollis Erichs. Entoraogr. p. 86 n. 31.
Habitat in Sardinia.
Diese Art ist bereits unter No. 6. auf p. 311 oben besprochen.
') Meine Deutung der Fairmaire'schen Art beruhte auf der Vor-
aussetzung, dafs Fairmaire die Gattung richtig erkannt habe. Ksw.
Erklärung der hierher gehörigen Abbildungen.
Fig. 1. Anlhodyles cornicidalus Kraatz cT vergr.
2. Anthodytes cyanipennis Er. cf vergr., a Füiiler.
.3. Anlhodyles ovalis Cast. cf vergr., « Fühler.
Die übrigen Figuren der Tafel stellen dar:
Fig. 4. Troglops corniger Ks%v. vergr.
5. Troglops cruentus Ksw. vergr.
- 6. Troglops silo Er. Halsschild vergr.
7. Antidipnis maculalns Ksw. vergr.
- 8. Antidipnis gatbtda Ksw. vergr.
Der Frafs des Kahn-Eichen- Wicklers (Tor-
trix viridana Linne) im Berliner Thiergarten
vom Jahre 1863
Max VVahnscha/fe, Lieutenant a. I). in Weferlingcu.
0,
"bwohl die Naturgeschichte dieses bekannten schädlichen Forst-
Insekts im 2ten Theile der „Forst-Insekten von Hrn. G.-R. Prof. Dr.
Ratzeburg von p. 232— 234 nebst Tafel XIV. Fig. 8." bekannt ge-
macht ist, dürfte es nicht unwichtig sein, meine am genannten Orte
gemachten Beobachtungen über einen Insckienfrafs mitzutheilen.
welcher seiner Zeit die allgemeine Aufmerksamkeil auf sich zog.
Der Vollständigkeit wegen folgt hier die Diagnose des Insekts
und die Generation nach Ratzeburg, über alles Uebrige siehe das
beregte Citat:
„Charakteristik. Der Falter hat oft über 9 Linien Flügel-
spannung. Die Schultern der Vorderflügel treten ziemlich stark
hervor. Fühler und Taster sind gelbgrau. Kopf, Halsschild und
Vorderflügel schön apfeli^rün, ersterer etwas blasser, letztere am
Vorderrande mit feiner gelblicher Linie, welche in den gelblichweis-
sen Franzensaum übergeht und sich auch noch auf den Innenrand
als feine Linie fortpüanzf. Hinferflügel hellgrau mit grauweifsem
Franzensaume. Die Unterseite Aveilsgrau, auf den Vorderflügeln et-
w^as dunkler und ins Grünliche spielend.'''
,,Die voll wüchsige Raupe bis über 6 Linien lang, gestreckt.
am Ende etwas verschmälert, mit grofsen, slorre Haare tragenden
Wärzchen. Die des Titen Ringes in der Mille des Rückens un-
paarig. Afterborsten vorhanden. Kopf, Brustfüfse, Ränder des
Nackenschildes, Wärzchen und Afterklappenschild schwarz. Die
Haare bräunlich, der Körper ziemlich schmutzig, dunkel gelblich-
grün. Das junge, kaum I Linie lange Käupchen ist grünlichgrau,
314 IVahnsclKiffe: über
nur in der Mittellinie des Rückens etwas dunkler, mit glänzend
schwarzen Brustfiifsen, Kopf und Nackenschilde.'"
„Die Puppe bis 5 Linien lang, gestreckt, braunschwarz, hier
und da schön ins Rothe stechend, ausgezeichnet dadurch, dafs die
schwach gezähnelle und bewimperte Aflerwulsl gradlinig begrenzt
hervortritt. Stachelkränze des Rückens vorhanden."
Generation: einjährig. ')
Ei: Von Juli bis Mai.
Raupe: Im Mai, beim Ausbruch der Knospen.
Puppe: Nach circa 3 Wochen, Ende Mai; Anfang Juni in
Blättern, Knospen und am Stamme.
Imago: Ende Juni bis Anfang Juli.
Ich habe zuerst im Mai und Juni 1848 einen Frafs dieses Wick-
lers im Grofsen auf einem Terrain von c. 120 Morgen in 100- bis
120jährigem Eichen-Hochwalde ohne jeden Unterwuchs bei Wefer-
lingen (Kreis Gardelegen) in dem nunmehr ausgei'odeten Gemeinde-
Forstorte Zangenberg wahrgenommen und alle Vorkommnisse dabei
ganz so gefunden, wie sie Herr Geh.-Rath Ratzeburg angegeben und
wie sie sich auch wieder bei dem hiesigen Frafse zeigten. Bemer-
kenswerth vfav dabei etwa noch, wie mir nach des Ortschroniken-
schreibers Lolise Bemerkungen von Herrn Lehrer Sachse mitgetheilt
wurde, dafs ein östlich von dieser Waldparcelle belegener, durch
eine 100 Schritt breite Wiese getrennter und verschieden allriger
Eichenbestand „das Bruch" gar nicht von dem Wickler angegrif-
fen wurde, und dafs sich zur Zeit des stärksten Frafses und der
Verpuppung zahlreiche Krähenschaaren einfanden um die Raupen
und Puppen zu vertilgen. Auch der Pirol, Oriolus galbula. war
an diesem Orte zu jener Zeit sehr häufig. —
Schon im Anfang des Juni 1862 llogen an der Thiergar t en-
strafse auf den am Mittagsrande befindlichen, hin und wieder krän-
kelnden und eingestutzten. 150 — 200 Jahr alten Eichen die Schmet-
terlinge, und zwar pro Stamm (unten) c. 2 — -3 Stück.
Die ersten Spuren des Insekts, welches überhaupt in allen Ei-
chenwäldern, aufser vielleicht in den osipreulsischen, nicht selten
vorkommt, auch von mir in den Beständen an der Elbe, ohne dafs
es besonders schädlich geworden wäre, angetrollen wurde, bemerkte
ich im Jahre 1863 am 8. Mai auf einem Spaziergange hinter dem
Hofjäger-Etablissement namentlich an solchen Bäumen, deren Zweige
') Siehe ferner dio Mitlhciluii^pii des Ilturii v. Meyerinck in Pleil's
krit. Blättern Bd. 10. I83S p. 108-109 und Bd. 11. IS-iT p. 72.
ileii Fraß des Kahn-Eichen-lVicklers. 315
sehr niedrig zur Erde hingen und der Sonne den ganzen Tag über
ausgesetzt •waren. Die Gespinnste der Raupen machten den schäd-
lichen Wickler leicht kenntlich; noch schien derselbe aber hier
sporadisch schädlich aufzutreten, weil dieser Fundort ziemlich
weit von der Thiergartenstrafse, wo sich im vorigen Jahre nur die
Wickler häufig zeigten, entfernt gelegen ist. Indessen schon nach
etwa 14 Tagen waren fast alle Eichen hefressen, und nur einzelne
Ausnahmen, worunter auch Steineichen, Quercus robur L. (Q. ses-
siliflora Smith), in der Thiergarlenstrafse und am grofsen Stern, fan-
den sich vor. Das kleine Thier hatte unglaublich schnell sein Ver-
tilgungswerk unter dem Schulze eines warmen, wenig regenreichen
Wetters vollbracht. Die langen, dichten Gespinnste bedeckten die
Erde und zogen sich aufwärts den Stamm entlang, und dann von
Zweig zu Zweig bis in die obersten Kronen der Eichen hinein;
auch von oben auf noch unbefressene Zweige und Bäume an ihrem
Schirme hatte sieh der Wickler hernieder gelassen. Der ganze
Thiergarten war seines Eichenschmucks fast beraubt; die gefrafsige
Raupe hatte, wo ihr des Futters nicht genug zu sein schien, sogar
die Hainbuche (Carpinus betulus), Linde und andere Laubhölzer an-
genommen.
Am 8. Mai also ungefähr erschienen die Raupen an den frischen
Trieben.
Am 29. Mai fand ich die erste Puppe in die zusammengeroll-
ten Blätter eingewickelt (auch in den Laubkuospen und am Stamme
geschieht es hier).
Vom 11. nach Herrn Neubauer's, und vom 19. Juni ab nach
meinen Beobachtungen flogen die ersten Schmetterlinge und erfolgte
die Begattung. Dies dauerte bis zum 27. dess. Monats. Dann war
der Schmetterling, wahrscheinlich gestört durch den heftigen, 24stün-
digen Regen vom 20. bis 21. dess. Mts., gänzlich verschwunden.
Ende Mai war die Verpuppung fast beendet, und Anfang Juni,
wo die Eiche iln-cn 2ten Trieb macht, der diesmal sich etwas ver-
frühte, belaubte sich von Neuem der Thiergarten, wie %vir es dies
Jahr .Anfangs IMai gesehen hatten, und nach wenig Tagen zau-
berte die Natur durcij die den starren Eichen gegebene Anregung dem
Auge wiederum den Anblick eines frischen, hellgrünen Laubvvaldes.
Selbst die zusammengespoiuicnen Blätter schienen sich neu zu be-
leben imd das Harmonische eines guten Baiimschlags wieder herzu-
stellen; einige ältere Eichen sogar machten, wie dies bei kralligen
und Jüngern nicht ungewöhnlich ist . einen dritten Trieb im .luli,
Berl. Eutoiuül. Zeitsclir. VIII. 21
316 Wnhnschnffc: über
dessen Ursache sonach auch dem Wicklerfrafse zuzuschreiben sein
dürfte.
Aufscr der besprochenen fanden sich neben einigen andern
schädlichen Kaupen (J?. aurijlua, neusiria, dispar. einige Span-
ner so wie Wickler der Eiche) wie es mir vorkam, häufiger als
sonst, Ichneumonen als Feinde ein. Cnloso7na inquiftUor L.
zeigte sich auch adf Bäumen jai:;end; Wanzen. Ohrwürmer und Spin-
nen waren sehr thätig heim Aufsuchen ihrer Beute. Das Auftre-
ten vieler Vögel zur Zeit, wo sie Junge haben, und an denen der
Thiergarten ziemlich reich ist, darunter nanienflich Krähen. Doh-
len, Staarc. Drosseln, Sperlinge, Finken, Meisen. Spechtmeisen und
Spechte, welche letztere öfter um ihren Schnabel ganxe Gespinnst-
ballen trugen, mag Ursache sein, dafs es mir zur Zeit des Puppen-
zustandes schwer hielt, an den untern erreichbaren Zweigen ver-
hält nifsmäfsig viele dergleichen aufzufinden. Bei einer am 23. Juni
mit Herrn Dr. Gerstäcker angestelllcn Recherche an Ausschlägen
älterer Eichen fanden sich an einigen Lokalitäten in den Knospen
und Blättern zwar viel mehr Puppen vor, als ich an den Zweigen
bemerkt hatte, indefs scheint mir selbst diese Zahl eine bedeutend
verminderte, wenn man die kolossale Menge der Raupen dagegen
in Rechnung bringt.
Als der Heerd des Frafses waren zu betrachten die ge-
schützten mittäglichen Partien des Thiergartens an der nach ihm
benannten Strafse, von der neuen Statue der Diana an bis zum Odeum
ungefähr; dort sah ich auch im vorigen Jahre die meisten Falter.
An dem Rande längs der Stadtmauer, vom Brandenburger Thore bis
zur Schulgartenstrafse zeigte sich weniger Frafs, und die nördlichen
Gegenden litten nur in einzelnen Horsten so viel als die südlichen
und westlichen. Der Wickler scheint demnach von der Thiergar-
tenslrafse bis el\va zur Hofjäger-Allee und darüber hinaus geflogen
zu sein, und dann sich wegen der herrschenden Windrichtung west-
östlich an der südlichen linken Seite der Charlottenburger Chaussee
namentlich ausgebreitet zu haben, ohne indefs die Eichen von Bei-
levue und die rechts jener Strafse belegenen Theile zu verschonen.
Aus der Flugweise des Wicklers, welcher nur jedesmal kurze
Strecken zurücklegt, erklärt es sich, dafs er in der Umgebung Ber-
lins, im Spandauer und Falkenhagner Forste, in Schönhausen, in
Friedrichsfelde im Ganzen nur wenig wahrzunehmen gewesen;
er hat also nur auf besonderen, ihm zusagenden Rayons die Eiche
bis auf ihre Blattstümpfe gänzlich entkleidet und dort jeden etwa
zu erwartenden Mast-Ertrag verhindert.
den Fraß des Kahn-Eichen-lVicMers. 317
Vorschläge zur Vorbauung und Vertilgung dürften kaum
zu machen sein; das Suchen der Puppe mit nur einigermafsen Er-
folge ist zweifelhaft, wenigstens in Beständen ohne Unterwachs;
Todtschlagen der Schmetterlinge zur Zeit der Begattung am Baume
und das Einsammeln der Raupen ist kaum durchzuführen, da die
Wickler oft hoch an die Bäume lliegen und dort sitzen, auch
nach Regentagen die Gebüsche aufsuchen und die Raupen sehr
klein sind.
Schutz der Vögel, direkt oder indirekt durch die Erhaltung
ihrer Fulterplätze an alten, absterbenden Waldbäumen, kann auch
hier nicht genug empfohlen werden; zu demselben trägt auch das
jetzt schon mehr inhibirte Wegnehmen des abgefallenen Laubes bei,
unter welchem sehr viele für Vögel Nahrung gebende Insekten-Lar-
ven sich aufhalten; so dürfte in dieser Beziehung zur Vorbauung
der Insektenschäden in dem zur Annehmlichkeit unserer Residenz
so wesentlich beitragenden Thiergarten das Mögliche geleistet sein.
21*
Zur Synonymik der europäischen Coleopteren
von
Ober-Lieutenant L. v. Hey den
in Frankfurt a. M.
,.u.
eber Sisyphus alhiventris Dahl, Tauscheri Fisch,
und JBoschnaki Fischer.
Sisyphus alhiventris Dahi kommt mit weifsen Körper-
seiten nach Stentz nur in solchen Gegenden im Menschenkolh
vor, wo die Bevölkerung sich von Mais oder Welschkorn uälirl.
Dieser Kolh soll schneeweifs sein. Von weifser, staubartiger
Färbung sind: Seitenrand des Halsschildes und der Flügeldek-
ken, die Seiten des ganzen Hinterkörpers und des Pygidium. An
der Ober- und Bauchseite scheint die weifse Farbe sich leicht ab-
zuwischen.
Meine Exemplare stammen aus Ragusa (Dahl), Caucasus (Ko-
lenati), Ungarn und Türkei (Dr. Michahelles), Krim und Jonische
Inseln (Parreyfs).
S. Tauscheri Fisch, ist nur eine südliche Varietät des S.
Schuefferi. Meine türkischen Exemplare haben alle einen mehr oder
minderen Metallglanz. Parreyfs schickte als Tauscheri aus der Krim
ein Exemplar, auf das alle Angaben Fischer's (S. uter^ subaeneus,
clypeo angusle exciso, etylris sul/nilidis. striatis, poslice valde gib-
bis) passen. Fischer giebt in der Entomogr. imper. Boss. l\. p. 209
gleichfalls Südrufsland als Vaterland an.
S. Boschnaki Fisch. (1. c. p. 200) ist nach Exemplaren auf-
gestellt, bei denen sich die rothgclbe, sehr kurze Behaarung des
Halsschildes gut erhalten hat. Ich besitze solche Exemplare aus
vielen südlichen Ländern Europas. Menetries führt in seinem Ca-
talogue raisonne als Synonym den albivenlris Ziegl. an.
V. Heijden: über europäische Coleoptera. 319
*i. Ouitis pugil Costa ist nach der Abbildung /«rci/er cf mit
sehr grofsen Sclieiikelai)hängeu.
Onilis irroratus Kossi bei Costa ist die Kossi'scLe Art.
Onilis ftircifer Rossi bei Costa = himgaricus Wvhsi. =z nie-
lybaeus Muls.
3. Onlh opha gus Iruchmenus Kolen. ist (nach zwei Ori-
ginalen) von maurus Luc. durch enger punktirtes Halsschild unter-
schieden; dagegen ist nicht von trxichmenus zu trennen:
Ontit. marmoralus Faldni. (nach zwei Kolenati'schen Stücken).
4. Onihophagus inaiirus Luc. := marginalis Gehl. =:an-
(lalnsiciis WalfL Von marginalis besitze ich ein von Faldermann
geschicktes sibirisclies Exeniphu-, von andalnsicus 3 Typen.
5. Onihophagus trochiscobius Kolen. nach einem Typ.
sehr nahe mit aleppensis Redt, verwandt. Der letztere ist aber
ohne Melallglanz und das Halsschild weiiläulig und nicht tief punk-
lirl. Bei trochiscobius ist das Halsschild grünlich glänzend, die.
Punktirung viel enger und tiefer.
6. Aphodizis suturalis Faldni. nach zwei Kolenati'schen
Stücken = grunarius mit rothbrauueu Flügeldeckoi; die Ränder
und besonders die Naht sind dunkler. Diese Varietät ist nahe ver-
wandt mit A. trucidatus Uavold (Berl. Ent. Ztschr. 1863. p. 351),
7. Aphodius rhenonum Zelterst. in meiner Sammlung, aus
Schweden von Sturm geschickt ist 2, hat gerandete Basis des Hals-
schildcs und gehört demnach zu lapponum (s. Harold Berl. Entom.
Ztst;hr. 1863. p 372). Zwei Exemplare, welche Staudinger aus Is-
land mitbrachte, haben ebenfalls ein hinten gcrandetes Halsschild.
8. Aphodius exclumalionis Motsch. aus Carthagena in
Spanien = exclamalionis Motsch. aus der Mongolei. Meine und
die Molschulsky'schen Exemplare stammen aus derselben Gegend,
nämlich aus Carthagena in Spanien, und wurden von Haudschuch
gesammelt; ein mongolisches Stück schickte Graf Mannerheim an
meinen Vater.
9. Iloplia canescens Motsch i. 1. (unter diesem Namen öf-
ter aus Hufsland verschickt) ist nach einem typ. Exemplare = pi-
licollis Er.
10. Pohjphyllu fullo L. var. Boryi Brülle = caucasica
Kolen. (nach Typ.) Das S' unterscheidet sich leicht von der Stamm-
32Ö »'. Hey den: über
avt fullo dadurch, dafs der Clypeus vorn beiderseits in 2 scharfe
Zäbuchen ausgezogen ist, während er bei fnllo abgernndei ist. Bei
Boryi $ ist der Clypeus vorn mehr aufgeworfen . und bildet vorn
beiderseits einen stumpfen Winkel, welcher bei fullo 9 abgerundet
ist, auch ist er in der Miltc sfäiker seitlich zusammengedrückt. Der
Raum zwischen den grofsen weilscn Flecken der Flügeldecken ist
bei meinen Exemplaren aus dem Caucasus und der Türkei mit weis-
sen Schüppchen besprengt; sehr selten findet sich dies bei Exem-
plaren, besonders 9 der ecbten fulto. — Burmeisfer und v. Kiesen-
wetter ziehen Boryi mit Recht zu fullo^ der ersicre giebt aber
nicht die genauere Beschreibung des Clypeus, sondern sagt nur:
„hat ein stärker entwickeltes Kopfschild". Die Kopfbildung beini
2 hat nicht immer die scharf ausgepräglen Charaktere, und es ist
oft unmöglich aus einer Anzahl südlicher Exemplare die 2 lufullo
und Boryi. herauszufinden. In der Sammlung des Herrn Dr. Haag
befindet sich ein Exemplar (]es fullo 9 aus Scheveningen. welches
die ausgeprägte Clypeus-Bildung der südlichen Exemplare besitzt.
11. Homaloplia pruinosa Küst. und allernata Küst. sind
Varietäten von ruricola.
Von der ersteren Art liegen mir Originale vor. Sie wurde von
Küster 1S49 aufgestellt und durch den über die ganze Oberfläche
verbreiteten Reifschimmer, das feiner punktirle Brustschild und durch
Zwiscbenräunie der Flügeldecken, welche abwechselnd et^vas brei-
ter und zerstreut punktirt sind, von ruricola unterschieden. Die
Behaarung soll bei dem d" schwarz und dünn, bei dem 9 greis sein.
Burnieistcr giebt dieselbe Haarfarbe bei ruricola cj'^ an; auch er-
wähnt derselbe den reifartigen Uebcrzug bei gröfseren südli-
chen Exemplaren; selbst bei den Frankfurter Stücken ist er mit-
unter recht sichtbar. Dafs die Zwischenräume abwechselnd breiter
sein sollen, trifft nur bei einem meiner Original-Exemplare zu, und
zwar ebenso unbedeutend, wie bei einem 9 aus hiesiger Gegend.
Die angeblichen Unterschiede des Kopfes kann ich bei meinen Ori-
ginalen nicht herausfinden.
Küsier's Angaben über seine Homaloplia ulternala aus
der Türkei sind auf den ersten Blick durch die glatten, abwech-
selnd höheren Zwischenräume der Flügeldeckensl reifen von prui-
nosa zu unterscheiden und passen vollkommen auf eine Anzahl von
Dr. Michahelles erhaltener türkischer Exemplare. Die Erhöbungen
sind nicht so bedeutend, wie sie Küster angiebt; meine .3 Exem-
plare zeigen darin Uebergäuge; auch ein südfranzösisches Exemplar
europaische Coleoplcra. 321
zeigt dieselbe Flügeldeckenbildung. (Vlalsiuil neunl die Zvvischeu-
räauie bei rnricola ,,subdcpriinces". Die Angabc Küsler's, dafs al-
ternuia glatte Zwisclienräumc haben soll, siiinnil nicht mit seiner
HauplbeschreibuDg. wo er dies gar nicht erwähnt.
12. Anoinala tiinata Faldern«. =. arcunla Gebl. Blanch.
Die eiste wurde nach gelbbeinigen Exemplaren mit schmaler,
mondförniiger, von der Mitte der Flügeldecken nach den Schultern
sich hinziehender brauner Binde aufgestellt; arctuUa ist ganz schwarz,
nur die Flügeldecken sind gelbbraun, mit dunkler, ebenso wie bei
lunala gebildeter, aber breiler Binde. Die Farbe der Fühler ist
bei beiden gelb.
Wer die Arten vor sich hat, kann über die Identität nicht
mehr in Zweifel sein.
13. Cardiophorus rultiiidicotlis Fiiv. Typische Stücke aus
Candia in meiner Sammlung passen vollkommen auf die Beschrei-
bung von lurgidtis Er.
14. T/ianasimus ruflpes Brahm. Diese seltene Art zog
mein Vater öfter aus Kiefernbolz aus dem Frankfiu'ler Wald. Er
wird oft mit TA. suhstriatns Gebl. verwechselt, welcher nur zum
Theil rölblich gefärbte Beine besitzt. Bei Th. rti/ipes Brahm sind
das erste Drillheil der Flügeldecken, das Malsschild und die ganzen
Beine von röthlicligrlber Färbung. Er scheint sehr wenig bekannt
und von allen Schriftstellern bis auf Brahm, Bach und Bosc mit
subslriuUts, der mit fovmicurius L. nahe verwandt ist, verwechselt
worden zu sein.
Brahm giebt von ihm folgende Diagnose:
,^Cterus rujipes: izifiis, elylris ultra d'miidium iiigris , J'asciis
duabus (dbis , prima nigredinem lerminanie. Ct. formicario plua
auatn triplo minor. Caput Ihoracisque margo anterior nigra.
Habitat Aschalfenburgi ad truncos arborurn.''
Er ist viel kleiner und heller wie die beiden andern Arien;
vor der erslen weifsen Binde belindct sich „nie" ein schwarzer
Querstreif, der bei Jhrmicarius und substriatus nur sehr selten fehlt.
Ich kenne nur ein Stück von suLsiriatus aus dem Schwarzwald,
bei dem der vor der ersten weifsen Binde belindliche schwarze
Qucrslreif seillich beiderseils bis auf einen schwarzen Punkt ver-
schwunden ist.
Zum Vergleich gebe ich hioi für die 3 Arien neue Diagnosen;
322 1' Herjdcn : über
1. Thanasimiis formicariu.s L.: Rufiis . capile fhoracis
margine (muco, pedihns nigris: ntiteniiis piceis^ articulo uUimo
flavo\ elytris nigris. fasriit, dunhus oblicjuis alhiciis. anliris rnjis :
ante fasciam nlbidam primam vitla nigra, subitis Intns rufus.
Thorax fort Her rugoso-pnnctatns.
Variat larsis plus minnsve riifls. — Long. 2y — 4^ lin.
Tota Europa.
2. Thanasimus substr latus Gebl.: Rufus ^ capile tlioracis
maj'giiie antico nigro-, antennis piceis, arlicido ultimo Jlavo: pedi-
bus ru/is, femornm apice late, tibiisque plus minusve infuscalis:
elytris tit in priori; subtus rufus, pectore nigra. Thorace vage
punctato. — ■ Long. 3i — 4 lin.
Habitat in regionibus nionianis: Suecia. Charaouny, Schwarz-
wald, Lapponia.
3. Thanasimiis rufipes Bralun: Corpore pedibusque totis
flavo-rufis', capile, thoracis margine antico, pectore nigro: ely-
tris nigris fasciis duabus albidis. antice usque ad fasciam primam
alhidam ßavo-ru/is. — Long. 2^ — 3 lin.
Habitat in Germania media.
Die ziemlich verwickelte Synonymie verfhcili sich wie folgt:
1. Thanasimus formicariiia L.
Attelabtis foriuicariun Liiin. Syst iSat. II. 628. 8.
Cleriis forjnicariiis Fabr. Syst. Eleulli. L 280. 5. — Panz.
Fauna Ins. Eur. t. 4. f. 8. — Herbst Col. 7. 208. 2. tab.
109. f. 2. — Gyllenhal Ins. Suec. I. 310. 1. — Sturm
Deutschi. Faun, XI 32. t. 231. — Ratzeburg Forstins. I.
p. 33. tab. 1. f. 17. — Spinola Essai monograph. Clcr. a.
p. 188. — Klug Versuch einer systeiuat. Bestimmung etc.
p. 31. 6. — Redtb. Fauna austr. ed. II. p. 550. — Bach
Käferfauna II. p. 91. — Böse Käfer Deulschl. p. 393.
2. Thanasimus substriafus Gebl. Notice sur 1. Colropt. Mem. Mose.
T. II. p. 471. - Gyllenhal I. c. var. b, T. IV. .3-34. var.
b, c, d. — Sturm 1. c. p. 34. 3. (ausführliche Beschrei-
bung).
femoralis Dej. Cat p. 41. — Klug 1. c. (var.) p. 36. 6.
tformicarius Spin. ') loc. cit. a. p. 189. — Zett. Ins. Läpp,
p. 88. 2 , Fauna Ins. Läpp, I. 122 2.
irußpes Klug 1. c. p. 36. 7.
') sämmtliche von Spinola angegebenen Varietäten mit hellgefärbten
Beinen scheinen hierher zu gehören; er giebt aber bei keiner eine schwarze
Färbung der Brust an.
europäische Coleoptera. . 323
•3. Thanasimus ritfipes Bralim Hoppe Entom. Taschenbuch für
1797. p. 136. 3. — Bach Käferfauna II. p. 91. (ohne Sy-
nonyme). — Böse Käfer Ueutsclil. p. 393.
15. Pseudocliina tcslacea Duflsclim. und Ps. laevis III.
=z Red lenha eher i Bach.
Beide Arien werden oft mit einander verwechselt. Die klei-
nere, sehr häufige Art von 1 — 1^ Linie (die eigentliciie testaceu
Duit) ist durch den Handel über die ganze Erde verbreitet, und
findet sich in Insekiensammlungen, Herbarien und amerikanischen Ta-
baksrollen etc. J)ic viel gröfsere /«eris III. {Redlenbacheri ^Vk c\\)
von \~ bis 2J Linien lebt nach Exemplaren, die Superintendent
Schmidt in Mainz fing und als serralicornis verschickte, auf Di-
steln. Auf diese Lebensweise deutet auch das Synonym Cardui
Dej. Catal. Als sonstige Fundorte sind mir bekannt: Oesterreich
(Redtenbacher und meine Sammlung), Portugal und Ungarn (Illi-
ger), Darmstadt (nach Bach von Klingelhöfter gefunden).
Ps. torqunta Chevr. aus Algier (Allard) ist nahe verwandt,
aber eine gute Art mit weniger gewölliten, gleichbreiteu und län-
geren Flügeldecken.
Ob Plinus serricornis F. (Entomol. syst. L i. p. 241. 9.) in
diese Gattung gehört, darüber könnte nur das Fabricius'schc Origi-
nal Aufschluls geben. Die Beschreibung: „Tliorace gibbo, deflexo,
testaceus. antennis serratis. Habitat in Americae planus siccatis.
Parvus totus testaceus. parum villosus. Antennae filiformes, serra-
tae. Caput tesfaceum oculis globosis, atris. Elytra laevia , imma-
culata" und die Lebensweise in getrockneten Pllanzen spricht für
Pseudochina teslacea^ welche z. B. nach Frankfurt mit Pflanzensen-
dungen Rüppell's aus Abyssinien kam. Anohium mhiuhan und pu-
niceum werden kurz vorher von Fabricius beschrieben. Sollte es
sich bei Vergleich der Fabricius'schen Sammlung herausstellen, dafs
Pl. serricornis in diese Gattung gehört, so gebührt diesem Namen
nur etwa aus Pietäls-Rücksichten der Vorrang; da aber die Art so
unkenntlich beschrieben ist, dafs die gleich nachfolgenden älteren
Schriftsteller selbst das Thier nicht mehr deuten konnten, so ist
doch wohl dem Duftschmidt'schen Namen lestaceus der Vorzug zu
geben. Was Waltl als serricornis F. (ligniperda Waltl i. I.) aus
Andalusien mitbrachte, ist nach zwei Originalen in meiner Samm-
lung = teslacen.
Die Synonymie beider Arten ist folgende:
1. Pseudochina laeois III. Mag. VI. p. 17.
Xijlet. testaceus Redt. Faun austr. ed. II p. .S60.
324 • V. Ileyden: über
Redlenbacheri Bach Käfuilauiia II. p. 115. 4.
tcslaccnx liose Käl". Deulschl. p. 402. 4.
ofhraceus Sturm C;it (1843) |». 84.
Cardui Dej., laevis Duft. Di-jean Cat. (1837.) p. 129.
2. Pseudockina testacea Dutt. Fauna auslr. IM. p. 46. VII. —
Sturm Deutsclil Fauna XI. p. 89. tab 237. f. p. 9. —
Bach Käferlauna II. p. 116. 5.
?serriconiis F. Entom. Syst. I. p. 240. 8 ; Syst Eleulb. I.
326. II.
lö. Best ä t igu H gen zu Ki csen vvctter's Aufsatz über
Isont iru- Ar { cn.
a. Isomira ochropus Küst. ist nach zwei Originalen in mei-
ner Sammlung (ein Exemplar isl ganx dunkel, das andere liat braune
Flügeldeeken) Varietät von wufrma, wie Kiesen weiter ganz riehlig
angiebt. iNur niufs es Berl. Ent Zeitscbr. 18G3. p. 424 letzte Zeile
heifseii ochropus statt obloti^a, p. 426 Zeile 6 von unten ist oblonga
riclilig.
b. T)afs /. hypocritn Muls. auch im Engadin viel häufiger
mit dunkeln als mit hellen Flüi:eldeckcn vorkommt, habe ieh eben-
falls in meinem Aufsalz: ,. Beilrag zur Coleopteren-Fauna des Ober-
Eiigadius" (Jahresbericht der naturf. Gesollschaft. Graubünd. 1863.
p. ••!5) erwähnt.
r. /. icteropa Kiisl. Ich erhielt ein kleines Exemplar der
hyporrila mit hellen Flügeldecken von Tarnier aus der Provence als
.semijhwa. Das Thier pafst vollkommen auf die Küster'sche Be-
schreibung von icleropu.
17. M ifcel ochares muurina Muls.
Das d" wurde von Redlenbacher als linearis, das 2 als morio
beschrieben. Diese Art darf nicht mit linearis Panz. verwechselt
werden, welche das cT zu Lrevis Gyll. ist. — Maurina isl 3i^ Lin.
lang, das gröfsle Exemplar von brevis nur 2^ Lin.
Das cT erhielt mein Vater als morio Z leg 1er aus Tyrol von
Dahl, <las 9- als atra Da hl von Dahl aus Sleyermark geschickt.
Redlenbacher und Mulsanl halten t;anz richtig die beiden Arten
maurina und barbalu durch die Bildung der Vorderbrust auseinan-
der. Bei der kleineren Art bnrbala Latr. sind nändich die Hüften
der Vorderbeine durch eineii schmalen Fortsatz der Vorderbrusl ge-
trennt, was bei der groisen Art maurina nicht der Fall ist. Die
iMännchcn beider Arten haben ziemlich gleiciibreite Flügeldecken.
europäische Coleoptera. 325
Wegen manrina verweise icli auf die Redteubachcr'schen Beschrei-
bungen von linearis und inorio; barbaia ist die allgemein be-
kannte Art.
In den Synonymen scheint noch einige Verwirrung zu herr-
schen; nach genauem Vergleich der verschiedenen Beschreibungen
mufs ich die Citalc, die Mulsant für harhaia anführt, für richtig er-
klären, mit Ausnahme des Illiger'schen Citates: In Schneider's IMa-
gaz. p. fi07. 13. Die Beschreibinig und Gröfse (3| Linien) passen
vollkommen zu mfiurina. Vielleicht hat Mulsant die Illiger'sche Be-
schreibung in natura gar nicht gekannt, da das Werk jetzt ziem-
lich selten ist. Mulsant w^ar übrigens selbst zweifelhaft, ob die Art
hierher gehöre. Die Abbildungen und Beschreibungen von Olivier
und Tigny, die Mulsant mit ? hierher zieht, habe ich nachgelesen;
es ist aber aus den kurzen Angaben gar nicht ins Reine zu kom-
men, was beide Schriftsteller ah Jlavipes (Olivier mit, Tigny ohne
Abbildung) vor sich gehabt haben. Die Olivier^schc Abbildung (ein
schwarzes Thier mit gelben Schenkeln) gleicht eher einer Cistela
'i luperns Herbst Mycet. brevis bei Illiger scheint nach weibli-
chen Exemplaren von mmirinn aufgestellt zu sein.
18. Eryx melanaria Germ, ist gute Art. Meine Exemplare
stammen ziemlich aus derselben Gegend, woher Germar seine Ori-
ginale empfing, nämlich die Germar'schen (und von diesem an Kü-
ster mltgelheilt) ans der Lausitz; meine aus Ebersdorf im Reufs-
schen. Die Art wurde zuerst von Germar (im Magaz. der Entom.
p. 12."^) als Helops melanarins Zenker 1813, von Küster unter dem-
selben Namen erst IbSO beschrieben. Küster erwähnt nicht die
Germar'sche Beschreibung. Sie unterscheidet sich von E. ulra L.
{^Prionxjclnis aler) durch braunschwarze Farbe, hellere Fubesccnz,
gröfsere Breite und geringere Wölbung.
19. Omophhis Stier Uni Tarnier i. 1. r::: anceps Mals.
O. AumOiiti Tarnier in litt, rz abdominalis Gast ein au,
Küster.
20. Dircaea repanda (Dej.) := Orchesiu nndulata Kraatz.
Mein V^ater erhielt von Dahl (der mit Dejean viel in Verkehr stand)
ein Banaler F^xemplar unter dem Dejean'schen Nanien.
21. Dircaea l'arreyssii Dej, Muls. = modeslu Parreyfs.
Ich besitze ein Exen)plar von Parreyfs aus der Krim. Mulsant
giebt als fragliches Vaterland dieses äufserst seltenen Käfers Ungarn an.
326 V. Heijtleii: über
22. Epiphaneus mnlach i l icn.s Schh. aus Klciiiasieu wurde
von Kindernianu öfter unter dem Naaicn Eiisomus analoticus ver-
schiekl.
23. M agdatinus clavis; er Küst. = bnrbicornis (^.
Diese Arl ist. naeh mätinliclieu Exemplaren von barhicornis
aui'geslclll. Küster veigleielit die Arl mit Pttmi und unterscheidet
sie durch die Bildutig der Fühler ,,von aUen Arten*', ßl. Pruni
hat in beiden Geschlechtern ähnlich gebildete Fühler; hei barbicor-
nis d" ist das letzte Fül)lerglied länger als die drei voihergehendeu
zusammen. Hätte Küster seinen claviger mit barbiconiis (den er
wahrscheinlich gar nicht kannte) verglichen, so hätte er gewifs die
neue Arl nicht aufgestellt. Ein Original-Exemplar in meiner Samm-
lung stimmt in allen Punkten mit barbicornis. ')
24. Magdaiinus langiildus Schh. nnifs aus den europäi-
schen Catalogen gestrichen weiden, da Schönherr (Gen. et Spec.
Cureul. T. VII. Pars II. p. 143) Brasilien als Vaterland angiebt.
25. li /lopalofjus mucropus iierm. ist nach Slurm'schen und
DahTschen vStücken sicher nur Rh. femoralus mit ganz sch^varzeu
Beinen. Dies nur zur Bestätiü:un£; der Kraatz'schen Angaben in
dieser Zeitschrift. 1864. p. 140.
26. Rhopnlopns huiigaricua F.Herbst ist nach einem Par-
reyfs'schen Exemplar aus Croalien sicher nur Rh. in/mbrlcus Germ,
mit in der Mitte glattem und mehr rmiy.clig punktirtem Halsschild;
dabei ist das ganze Thier etwas kleiner. Die Diagnosen von Fa-
bricins und Herbst sind sehr kurz: thorace glabro, subspinoso, ni-
grum. clytris obscuro-aeneis. iiiul es widerstreitet keine Angabe den
Käfer auf insubricus zu bezichen. Aber der Fabricius'sche Name
bat den Voriang:
CaUidlum hiiiigaricuin F. 1801.
Callidhcm instibricnm Germ. 1824.
Rh. iu.subrirn.s variirt sehr in der Gröfse und Punktirung des Hals-
schildes: ich besitze Exemj)lare mit ganz glattem Halssehild, bei an-
dern ist es Hill' am Bande fein, bei einem sehr grofsen lürkischeu
sehr eng punktirl und dadurch glanzlos.
') In aluilichtT NVeist hat sich bt-reils v. Kiesi-iiwcllcr auf S. 277
ausgesprochen.
D Ited
europäische Coleopiera. 327
26. Callidium glahratum Charp. zzz casianeum Redtb.
= Deltilii Chcvr. Cbarpentier sagt in seiner Beschreibung (Ho-
rae Entoniol. p. 225): Dahl hoc Callidium ad nie niisil sub nomine
caslanei: quod vero nomeu, quia celeberr. Paykull jam alii inseclo
imposuit, aliud erat substituendum.
Mein Exemplar erhielt mein Vater ebenfalls von Dahl als ca-
staneutn Meg. aus dem Banat, auch stimmt Charpentier's Beschrei-
bung vollkommen damit ü berein. Der Thorax hat uacli Charpen-
tier 6 oder 7 glatte Tuberkeln; bei meinem Exemplare sind sie nur
sehr schwach angedeutet, und zwar an jeder Seile drei. C. Del-
tilii Chevr. (Guer. Mag. Zool. 1856. p. 435) stimmt nach der Be-
schreibung vollkommen mit glabratum, nur erwähnt Chevrolat die
Unebenheiten des Halsschildes nicht, sondern sagt nur: grossiere-
ment ponetue sur le prothorax. Redtenbacher's Angaben über ca-
staneum passen ebenfalls. Bei allen drei Beschreibungen wird der
dunkle metallisch- glänzende, verwaschene Längsvvisch der Flügel-
decken erwähnt, der auch bei meinem Exemplar recht deutlich ist.
Das Halsschild scheint, wie bei den Callidien überhaupt, in der
Stärke der Sculptur zu variiren.
Die Beschreibung von Charpcntier's Call, glabrattim ist die äl-
teste (1825), C. casianeum Redtb. (1849), C. Deltilii Chevr. (1856).
27. Callidium similare Küst. kann man nur als eine der
vielen Varietäten des C. variabile ansehen. In der Beschreibung
dreht sich fast alles um die Farbe, die gerade hier so unendlich va-
riirt; man betrachte nur die grofse Masse der Mulsant'sehen Varie-
täten (nicht weniger als 58!), Küster giebt selbst wieder zwei Va-
rietäten seines similare an: 1) elylris ochraceis (normal chalybaeis),
2) elytris ochruceis, apice atro cacruleis. Ich ziehe die Stammart
Küster's zu Ph. nigrinus Muls. (Küster glebl an, Mitte des Halsschil-
des schwarz); zu welcher Untervarietät aber, kann ich nicht her-
ausfinden, da einige Merkmale auf diese, einige auf andere der 12
Untervarietäten passen.
Var. «. Küst. gehört zu Mulsant's Varietät nigricolHs.
Var. ß. Küst. zu Mulsant's Varietät D. (pmeustus F.)
28. Morimus verectmdus Falderm. aus dem Caucasus kann
ich nicht von lugubris F. unterscheiden. Faldermann vergleicht ihn
mit dieser Art, aber, wie es scheint, mit dunkleren Exemplaren, die
weniger deutliche Flecke haben. Ich habe mehrere südeuropäi-
sche lugubris mit Faldermann's Beschreibung verglichen, und Wort
328 r. Hey den: über
für Wort pafsl auf beide Arten. Falderraann's Diagnose (Faun,
entom. Transcauc. 11. p. 274 No. 489) ist folgende:
JViger, (lense cinereo - pubescens ; Ihorace cylindrico , confertbn
rugoso', elylris oblongo-ovatis, cinereis, fusco-irroratis. singulo ma-
cutis duabus fusco-nigris notalis. — Long. 9^, lat. 4 liu.
29. Leptura tesserula Charp. wird von Kiesenwetter mit
Recht für idcnlisch mit L. bisignnta Brülle erklärt (Berl. Entom.
Zeitschr. 1861. p. 404), und zwar ist sie nach weiblichen Exempla-
ren mit etwas viereckigem Fleck aufgestellt. Ich besitze 2 Dahl-
sche Stücke aus dem Banat. Der gröfste Theil der Cliarpeotier-
schen Arten aus Ungarn rührt ebenfalls von Dahl her. Stentz ver-
schickt aus Siebenbürgen eine Varietät iranssylvania Stentz i. 1.
ohne jede Spur einer runden Makel, der schwarze Spitzenfleck der
Flügeldecken ist vorhanden,
30. Exochomtis unicolor Schaufufs = wnico/or Dahl i. 1.
aus Toscana ist gute Art.
I
lieber Molorchus abbreviatus Panz. und
Salicis Mills.
von
Oberlieutenant L. v. Hey den.
(Hierzu Taf. IV. Fig. 6. 7.)
D.
"urch die Bereitwilligkeit, mit welcher meine beiden Freunde,
die Herren Stern in Frankfurt, mir ihr sämmtliches Material über
diese Arten, welche sie in Anzahl zogen, zur Untersuchung anver-
trauten, bin ich in den Stand gesetzt, über die Verwandtschaft und
Unterschiede beider einen genügenden Aufschlufs zu geben
Vor allem mufs hervorgehoben werden, dafs es zwei gut un-
terschiedene Arten unter den grofsen Molorchen giebt. Linne war
der erste, welcher einen grofsen Molorchus unter dem Namen ma-
jor beschrieb. Seine Diagnose ist aber so kurz, dafs nur zweifel-
haft angegeben werden kann, -welche der beiden bis jetzt bekann-
ten Arten er darunter verstanden hat. Fast säramtliche späteren
Schriftsteller schreiben einfach die Linne'sche Diagnose: elytris di-
midiatis. ferrugineis^ immaculatis, antennis brevibus nach; zu diesen
gehört auch Fabricius, der, wie mir scheint, ohne Veranlassung den
Linne'schen Namen major in abbreviatus abänderte. Im System.
Entomol., seinem ältesten Werk über Käfer, führt er zum ersten
Male den Namen abbreviatus an, giebt aber dazu die unveränderte
Linne'sche Diagnose, wie in allen seinen späteren Werken. Linne
sagt aber in der kurzen Beschreibung (Fauna Suec. No. 838) ....
antennae nigrae, basi ferrugineae, .... abdomen lougiusculum, li-
neare, nigrum; es sind dies Angaben, welche nur auf M. Salicis
cT^ passen. Panzer giebt gleichfalls die Linne'sche Diagnose, aber
mit dem Fabricius'schen Namen; sein Thier ist sicher nicht .Saijcis,
sondern die andere robustere Art, die zum ersten Male von ihm
sehr kenntlich abgebildet wird. Dieser Art gebührt also der Pan-
zer'sche Name abbreviatus. — M. Salicis Muls. ist die kleinere Art
330 L. V. lleydcn: über
mit schwarzen Kniecn, zu der ich fraghch den major L. stelle.
Büttner's Populi ist sicher nach kleinen cT von Salicis aufgestellt.
Rlulsant war der erste, welcher aus dem major eine eigene Art un-
ter dem Namen Salicis ausschied und kenntlich beschrieb. Mul-
saut's Name verdient also den Vorzug, obgleich eine grol'se Anzahl
Molorchen älterer Schriftsteller, alle unter dem Linne'scheu Namen
major, darauf bezogen werden müssen.
Molorchus abbreviatus lebt in Eichen und Buchen (v. Heyden,
Stern), Ulme, Maulbeerbaum (Mulsant), Pappel (Mulsant) [? wenn .
keine Verwechselung mit Salicis vorliegt, denn diese Angabe rührt
von Dupont her].
M. Salicis Muls. lebt in Weiden (v. Heyden, Stern, Redten-
bacher), Aspen (Büttner, Stein).
Die Männchen beider Arten unterscheiden sich von ihren Weib-
chen durch die Form des letzten Hinlerleibssegmentes; bei den er-
steren ist dieses verbal tnifsmäfsig klein und das vorletzte oben sehr
stark gewölbt; bei den Weibchen ist das letzte Glied sehr lang,
ziemlich gleichbreit, nach hinten nur allmälig verschmälert, dabei
viel flacher. Bei den Männchen sind die Fühler nach der Spitze
zu, vom 5ten (iliede anfangend, gewöhnlich dunkler.
1) Molorchus abbreviatus Panz. ist gewöhnlich die grös-
sere der beiden Arten: das gröfstc mir bekannte cT hat 13^ Linien,
das gröfste 2 14 J Linien. Die Fühler sind stärker und robuster
gebaut wie bei Salicis, beim 9 hellbraun, beim cT dunkelbraun, an
der Spitze am dunkelsten. Das Ha'sschild ist beinahe so breit wie
lang, der ganze Vorder- und Hinterrand, sowie die Seiten, sind
„sehr'* stark goldglänzend behaart, so dafs an diesen Stellen kaum
die schwarze Grundfarbe zu erkennen ist. Die Brust ist in beiden
Geschlechtern ebenfalls sehr stark goldglänzend behaart. Die Flü-
geldecken sind hinten fein schwarz gerandet. Die Innenseite der
Mittelschenkcl hat in beiden Geschlechlein stets einen schwarzen,
mehr oder weniger starken Schatten. Die schwarze Binde der Hin-
terschcukel endigt ziemlich weit ,,vor'* den gelben Kniecn (bei
Salicis sind die Kniee stets schwarz); oft ist sie auf der Unterseite
kaum durch etwas dunklere Färbung angedeutet; ein gleicher
schwarzer Fleck findet sich stets, mehr oder weniger deutlich, auf
der Ober- und Aufsenseite der Endspitze der Hinterschienen. Bei
den cT sind das Iste, 2te, 31 e Hinterleibsscgment auf der Unterseite
gelbbraxm mit schwarzem Schatten in der Mitte des ersten Segments;
der Rest des Hinterleibs ist schwarz. Beim 9 sind sämmtliche Se-
gmente auf der Unlerscilc hinten gelbbraun, an den ersten am brei-
Molorchtis- Arien. 331
testen, bei einem Exemplare auch das ganze Iste und 2te Segment
auf der Unterseite, mit dunklerem Schatten auf der Mitte und au
den Seiten. Die Oberseite der drei ersten Segmente ist stets ganz
gelbbraun. Beim cT ist das vorletzte Segment kugelig gewölbt, das
letzte unter dem vorletzten ziemlich stark verborgen, viel schmä-
ler, abschüssig, an den gerandelen Seilen und hinten abgerundet;
oben in der Mitte befindet sich eine kurze, sehr deutliche Falte.
Das vorletzte (beim cf) auf der Unterseite sehr stark verlieft, von
zwei scharfen, schräg nach vorne gehenden Falten eingefafst. Beim
2 ist das vorletzte Segment von den andern wenig an Form ver-
schieden, das letzte ebenso lang wie das vorletzte, nicht darunter
verborgen, wenig gewölbt, an der Basis etwas schmäler als das
vorletzte, die abgerundete Spitze halb so breit als vorn, an den Sei-
ten, besonders in der Mitte, wulstig gerandet, daneben mit einem
länglichen Eindruck.
2) Molorchus Salicis Muls. ist durchschnittlich kleiner (cT
9\ — 11^ Lin., 2 10-J- — 15| Liu.). Die Fühler sind graciler, das
Halsschild schmäler, viel länger als breit, nur an den Seiten mit
goldglänzenden Haaren besetzt, die an den vier Ecken dichter bei-
sammen stehen. Die Flügeldecken sind hinten gleichfarbig, oder
mit etwas dunklerem Fleck an der Spitze. Die Brust ist schwä-
cher behaart. Der schwarze Fleck an der Innenseite der Mittel-
schenkel ist nie vorhanden, ebenso fehlt stets der schwarze Fleck
an den Hinlerschienen. Der glänzend schwarze Fleck der Hiuter-
schenkel nimmt die ganze Schenkelverdickung ein und reicht hin-
ten bis an die Schienen. Die weiblichen Fühler sind gelbbraun
mit dunklerer Spitze; die männlichen schwärzlich, das 1 — 4 Basal-
glied und die Wurzel des 5ten rothbraun. Bei dem cT sind auf
der Unterseite die drei ersten Hinterleibsringe gelbbraun, der dritte
mehr oder weniger gebräunt; bei den $ ist der Hinterleib ganz
schwarz, und nur die Seiten der zwei ersten Segmente sind oben
gelbbraun. Die beiden letzten Segmente des cT sind oben ebenso
wie bei abbreviatus, nur fehlt das sehr deutliche Fältchen der Ober-
seite. Die Unterseite des vorletzten Segments ist an der Spitze
nur schwach mondförmig verlieft. Beim 9 ist das vorletzte Se-
gment wenig von den ersten verschieden, das letzte so lang wie
das vorletzte, schmal, ziemlich gleichbreit, hinten zugerundet, an
den Seiten wie bei major gewulstet und vertieft. Das letzte Drit-
tel der Flügel ist besonders beim 9 schwärzlich, bei abbreviatus
befindet sich nur ein tiefschwarzer, nach aufsen mehr oder weni-
ger verwaschener Fleck aui Spitzenaufsenrand. Herr Stern besitzt
Berl. Entomol. Zeitschr. VUI. 22
33SS V. Ueyden: über
eine Salicis var. cT, bei der die ganzen Hinterschenkel nur einen
sehr schwachen Schein von scliwarzer Färbung haben.
Zu 1. Molorchus ahbreviatus Panzer gehören folgende
Citate:
1 ) JVf . ahbreviatus Panz. Faun. Gernian. ALI. 20. (nur die Abhildan^
ist sicher).
2) ? IVJ. ahbreviatus Panz. Deutschi Insektenlauna j) 280.
3) M. major Guerin Iconograph. II. pl. 44, 8. scheint wegjen der der-
ben Fühler und des kurzen breiten Halsschilds sicher hierher zu
gehören. Dagegen sprechen zwar die schwarzen Kniee, die ganze
Figur ist aber flüchtig gemalt,
a. (1840) Castelnau, Hist. natur. des Ins. coleopt. T. II. p. 442. 1.
pl, 50. flg. 4. als M. major (schlechte Abbildung, aber wegen
des kurzen Halsschildes und der dicken Fühler sicher hier-
her; desgl. nach Beschreibung).
h. (1843) Necydalis major Boitard INouv. Manuel coinplet d'En-
tomol. T. IL p. 287.
4) in. major Mulsant, Coleopt. de France I. p. IIL
Zu 2. Molorchus Salicis Muls. gehört:
? 1) (1761) Necydalis major L. Fauna suec. ed. IL No. 838.
? 2) (1767) - - L. Syst. nat. ed. XII. T.I. parsll. p. 641 I.
?3) (1788-93) - - L. Syst. nat. ed. Gmelin p. 1878.
?4) (1753) Musca cerambyx major Schalter, der Afterholzbock p. 5 —
12. f. 1 — 5. scheint ein grofses 2 ^O" Salicis. Die Farbeuanga-
ben in den Abbildungen sind ungenau.
5) (1764) Necydalis primus Schäffer Iconogr. t. 10. f. 10. 11. Schäf-
fer benannte die Arten nicht, sondern nuraerirle sie in den Gat-
tungen. Seine Abhililung läfst an der zierlichen Gestalt des Kör-
pers und der Fühler und den schwarzen Knieen sehr deutlich
den Salicis erkennen. Die vortreffliche Abbildung stellt ein 9
dar, mit dem charakteristischen schwarzen Hinterleib mit gelben
Seiten.
?6) (1764) Gronovius Enumer. Insect. p. 173 INo. 626. t. 15. (ohne ISa-
men). Linne'sche Diagnose; nach Abbildung (^.
11) (1781) Necydalis icimcumonea De Geer (Geschichte der Insekten
V. p. 314. 1) gehört nach Abbildung (sehr deutlich die schwar-
zen Kniee) und Beschreibung zu Salicis. Die ganze Abbildung
flg. 1. stellt ganz richtig ein $ vor; der abgebildete Hinterleib
flg. 2. gehört, wie angegeben, zu einem cf.
?8) (1775) Leptura ahbreviata Fabr. Syst. Ent. p. 199. 18.
?9) (1781) - - Fabr. Spec. Ins. I. p. 250. No. 27.
?10) (1787) -. - Fabr. Mantissa I. p. 160. No. 35.
?11) (1792) Molorchus ahbreviatus Fahr. Ent. Syst. I. IL p. 3.56.
? 12) (1801) - - Fahr. Syst. Eieulh. IL p. 374.
Molorrhus- Arien. 333
13) (1784) Neeydalis major Laicliarting (Beschreib, d. Tyrol. Ins.
II. p. 173. 1.) gehört nach der Beschreibung sicher zu Salicis,
und zwar ist es nach der Hintcrleibsfarbe ein ^T.
14) (1784) Neeydalis major Harrer Beschreibungen etc. zu Schäffer
Iconograph. p. 241. INo. 402.
15) (1789) yecydalis major Villers Entom. I. p. 277. Nach Beschrei-
bung {(^^), besonders der Hinterleibsfarbe (maris abdomen fer-
rugineum, apice nigrunj, feminae nigrum).
16) (1789—1808) Neeydalis major Oliv. (Ent. IV. No. 74. p. 5. t. J.
fig. 1 a. b ) gehört nach Beschreibung .... antennae nigrae, basi
Ferrugineae .... abdomen nigrum .... Corselet presque cylin-
drique .... sicher hierher; ebenso nach der Abbildung, beson-
ders der Gröfse des Körpers, dem langen Halsschild und dem
bis auf das Iste Segment schwarzen Hinterleib (Fig. l.b stellt
ein $ vor; Olivier giebt dies zwar' nicht an, aber es ist leicht
an der Hinterleibsform zu erkennen). Die Spitzen der Hinter-
tarsen sind zwar schwarz; es kann dies aber vermalt sein, da
alle Tarsen- und Schenkelspitzen dunkel gehalten sind.
? 17) (1790) Leptnra ahbreviata Rossi Faun. Etrusc. I. p. 164.409.
?18) (1794) - - Rossi Faun. Etrusc. ed. Hellwig T. I.
p. 186. 409.
? 19) (1798) Gymnoplerio?i majus Schrank Faun. boic. I. p. 688 schfiint
nach der kurzen Beschreibung: Gröfse von 11 Linien und dem
schwarzen Punkt am Ende der Decken, hierher zu gehören.
?20) (1800) Mol. major Va^k.Ymn Suec. Hl. p. 129 (gute Beschreibung).
?2I) (1805) Neeydalis major Bechstein u. Scharfenberg Forstins.
I. p. 220. 1. ist salieis 9 nach der Angabe: am Ende der Flü-
geldecken manchmal ein schwarzer Punkt, nach dem schwarzen
Hinterleib und den einfarbig rothbraunen Fühlern; nur pafsl
nicht: Hinterfüfse schwarz
22) (1819) Mol. populi Büttner Germar Ent. 3. p. 245. No. 12.
23) (1827) Mol. ahhreviatiis Gyllenh. Ins. Suec. 4. p. 120. cf$.
24) (18:59) Mol. salieis Mulsant Coleopt. de France I. p. 112. No. 2.
pl. 4. fig. f.
Mol. major Redtenb. Fauna austr. ed. II. p. 856.
25) (1843) Necyd. Salicis (Dup ) Boitard 1. c p.287. Die Boitard-
schen Beschreibungen sind kurz, aber lassen beide Arten («6-
hreviata und Salicis) genügend erkennen.
26) (1856) Mol. major Bach Käferfauna pag. 26. 1. Bach vermengt
beide Arten, nach der Angabe der Lebensweise.
27) (1859) Mol. major Böse Käfer Deulschl. p. .'S80. I.
22
Zur Kenntnifs der deutschen Heteroneura-
Arten.
Vom
Director Dr. H. Loew in Meseritz.
E
s kann kaum ein für den Verfasser einer entomologischen Ar-
beit willkommeneres Ereignifs geben, als wenn dieselbe von Facb-
genossen eine eingehende Kritik erfährt, welche die Irrthümer der-
selben berichtigt, ihre Lücken ausfüllt und die noch übrig geblie-
benen Zweifel hebt. Die einzige Forderung, welche der Verfasser
meines Erachfens an seinen Kritiker zu stellen hat, deren Erfüllung
er aber auch nothwendig von ihm verlangen mufs, ist die, dafs die-
ser vor den Thatsachen, seien es Thatsachen der Natur oder That-
sachen der Literatur, so viel Respekt hat, dafs er sie gelten läfst,
wie sie sind, aber sie nicht entstellt oder nach Laune und persön-
lichen Gelüsten fälscht. — Vielen meiner früheren Arbeiten ist in
Herrn Schiner ein Kritiker entstanden, welcher es mit den That-
sachen von beiderlei Art nicht genau nimmt, welcher die Dinge in
der Natur nicht sehen will, wie sie sind, sondern wie sie ihm ge-
rade passen, und welcher alles dasjenige in den früheren Publika-
tionen, was seinen Behauptungen widerspricht, entweder völlig igno-
rirt oder nach seinen Bedürfnissen umgestaltet. — Eine kleine Ar-
beit (Wiener entom. Monatsschr. l. 53), in welcher ich eine Aus-
einandersetzung der mir bis dabin bekannt gewordenen deutschen
Heteroneura-Arien versuchte, hat unter Anderem auch das Schick-
sal gehabt, von Herrn Schiner (Dipt. Austr. II .37) in seiner Weise
zurecht gemacht und kritisirt zu werden. Ich beschrieb in dieser
Arbeit als Hei. alpina eine neue Art, welche Herr Schiner mit der
von Herrn Zetterstedt (Dipt. Scand. XII. 4816) beschriebenen Het.
pictipes vereinigt, ohne die allergeringste Rücksicht auf die einer
solchen Vereinigung auf das aller entschiedenste widersprechenden
H. Loew: zur Kenntnifs der deutschen Heteroneura- Arten. 335
Beschreibungen beider Arten zu nehmen. — Ich unterschied da-
selbst ferner zwei Varietäten von Het. albimana Meig. mit dem
Bemerken, dafs die Beobachtung in der Natur entscheiden müsse,
ob sie wirklich nur Farbenvarietäten derselben Art seien, oder ob
man sie als verschiedene Arten zu betrachten habe. Herr Schiner
beschreibt die Männchen der einen derselben d\s Hel.pictipesTjQii.^
welche durcb ganz andere Stellung der Queradern und ganz an-
dere Färbung der Föfse von derselben völlig verschieden ist, wäh-
rend er für die andere Varietät, zu denen er die Weibchen der er-
sten wirft, den Namen Het. albimana Meig. beibehält. Nachdem
er so meine Het. alpina gewaltsam zur Het. pictipes geprefst und
demnächst dieser Het. pictipes Zelt, ganz stillschweigend das Männ-
chen meiner var. ß der Het albimana Meig. untergeschoben hat,
sind ihm die Tliatsachen so weit zurecht gerückt, dafs er nun die
Schaale seines Tadels in einer langen Note über mich ausgiefsea
und mir vorwerfen kann, dafs ich Exemplare von Het. alpina mit
Het. albimana vermengt zu haben scheine u. s. vv. Diese Note,
deren Studium ich bestens empfohlen haben will, ist die bitterste
und vernichtendste Kritik, welche über Herrn Schiner's logische
Befähigung geschrieben werden kann.
Seit dem Jahre 1857, in welchem ich meinen frühern Versuch
über die deutschen Heteroneura- Av\en schrieb, ist meine Kenntnifs
derselben nur um 2 Arten gewachsen. Andere europäische Arten
sind mir nicht bekannt geworden, doch habe ich die mir damals
noch unbekannte Beschreibung, welche Zetterstedt im l'iten Theile
seiner Dipt. Scand. von Het. pictipes giebt, kennen gelernt. Rei-
cheren Zuwachs hat meine Kenntnifs der exotischen Arten erhal-
ten, namentlich sind mir itjzwischen mehrere Arten der nordame-
rikanischen, wie der südamerikanischen Fauna bekannt geworden;
unter diesen nordamerikanischen Arten befinden sich keine, welche
von unsern europäischen Arten auffallend abwichen, während einige
der südamerikanischen durch eine stärkere, mit langer und dichter
Behaarung besetzte Fiihlerborste ausgezeichnet sind.
Unsere europäischen Arten lassen sich nach der Anwesenheit
oder Abwesenheit aufgerichteter Börstchen vor dem Ende der Ober-
seite der Schienen in 2 Gruppen vcrtbeilen und die Arten jeder
Gruppe wieder nach der genäherteren oder entfernteren Stellung
der Queradern in zwei Abtheilungen bringen. — Einen grofsen sy-
stematischen Werth scheint mir das Fehlen oder Vorhandensein des
aufgerichteten Borstchcns vor dem Ende der Oberseite der Schie-
nen nicht zu haben, da dieses liorslchen bei einzelnen exotischen
336 H. Loew: zur Kenntnifs
Arten so klein ist, dafs man zweifelhaft sein kann, zu welcher von
beiden Gruppen man sie stellen soll, da auch in beiden Gruppen
Arten mit sehr verschiedener Stellung der Queradcin vorkommen.
Vergleicht man nur Arten vv^ie Hei. ßnvn mit Arien wie Hei. al-
bimana, oder kennt man gar nur diese beiden Arten, so erscheint
ihre generische Trennung höchst gerechtfertigt, ja beinahe selbst-
verständlich, da bei ihnen zu dem beide Gruppen sondernden Un-
terschiede auch noch ein grofser Unterschied in der Stellung der
Flügeladern hinzukömmt. Dieser Umstand hat Herrn Hallday ver-
aniafst, für die der ersten Gruppe angehörige Hel.Jlava den Gat-
tungsnamen ..^Clusia'" in Vorschlag zu bringen, so wie später Herrn
Zetterstcdt auf dieselbe Art seine Gattung ^^MacrochirfC'' zu errich-
ten. Will man die erste Gruppe zu einer eigenen Gattung erhe-
ben, so wird man für dieselbe doch weder den Namen „CVusia"
noch den Namen .,Macrochira'-^ verwenden dürfen, da ersterer schon
von Linne an eine Pflanzengaftung vergeben worden ist, und da
letzterer mit den bereits früher verwendeten Namen ^.Macrochei-
r««" und ,^!\Iacrochyrns''\ die beide nothwendig in .^Macrochirus''^
berichtigt werden müssen, sich nicht verträgt. Es bleibt also in
diesem Falle nichts übrig, als einen neuen Gattungsnamen zu wäh-
len, wozu ich, mit IJeziebung auf die Weite der Mundhöhle, den
Namen ^.Stomphasticd''' vorschlage.
Die mir bekannten deutschen Arten gruppiren sich in folgen-
der Weise.
I. Ohne Borstchen vor dem Ende der Oberseite der Schienen.
A. Hintere Querader mäfsig weit vom Flügelrande entfernt.
1. decora Lw.
2. Jlava IM cig.
B. Hintere Querader sehr weit vom Flügelrande entfernt.
3. nigrimaiia nov. sp.
II. Mit einem Borstchen vor dem Ende der Oberseite der Schienen.
A. Queradern sehr genähert.
4. atbimana Meig.
5. rxißcoUis Meig.
6. alpina L w.
B. Queradern weniger genähert.
7. geomyzina Fall.
Wollte man der bis jetzt in Deutschland noch nicht aufgefun-
denen Het. piclipes Zett. in dieser Uebersicht einen Platz anwei-
sen, so würde sie als 8tc Art hinter Hei. geomyzina Fall, aufzu-
zählen sein.
der deutschen Heleroneura-Arlen. 337
Ueber die aufgezählteu Arten habe ich Folgendes zu be-
rnerkeu.
1. Heleron. decora Lvv. $. — Dilnte Jlavescens^ alaruin Um-
pidartiin maculis duabus {altera costnli, altera discoidali) arcuque
apicali nigris. — Long, corp 3^ lin., long. al. 3* lin.
Syn. Heteroneura decora Lw. Wien. eut. Monatschr. VII. 39.
Diese schon durch ihre Flügclzeichnung höchst kenntliche Art
wurde vom Herrn Dr. Gersläcker bei Kreuth gefangen und von mir
nach einem Weibchen, welches ich der gefälligen Mittheilung des-
selben verdanke, a. a. O. beschrieben.
2. Heteron. flava Meig. <S et $. Flava, ularutn margine
subapic(di lalissime, sed latiguide et inuequaliter in/tiscato, settdis
tibiarum praeapicalibus nullis. — Long. corp. 2^ — 3^^ lin., Long,
al. 2^ — 3 lin.
S}'ri. Heleroiityza ßava Mcig. Syst. Beschr. VI. 4(i. 2
Heterutnyza sptirca Hai, Eni. Maj;. I. 171.
Macruchira flava Zeit. Ins. Lajip. 784. 1. (excl. $)
Matrochira flava Zctl. Dipl. Scand. VII. 2683. 1.
Heteromyza ßava Walk. Dipt. Br. II. 163. I.
Clusia flava Scliin. Faun. II. 36.
Die Art ist in Deutschland überall nicht gar selten und findet
sich auch in Skandinavien und England. Sie ist an ihrer Gröfse,
an der cnifernten Siellung der Qneradern, an dem Mangel des Borst-
cheus vor dem Ende der Oberseile der Schienen, an der gelben
Körperfärbung und an dem schwachen rauchbräunlichen Schatten,
welcher vor der Mündung der zweiten Längsader beginnt, auf dem
Ende der Marginalzellc am deutlichsten ist und sich verwaschen bis
zur Flügelspilze hin ausdehnt, sehr leicht kenntlich. Bei recht aus-
gefärbten Exemplaren ist die hintere Querader stets von einem ver-
waschenen bräunlichen Schalten umgeben, auch zeigt sich hei den-
selben zuweilen oben an den Brnslseiten die Spur einer bräunlichen
Längsstriemc und auf dem Thoraxrücken die Spur zweier bräunli-
chen Längslinien. Das dritte Fühlerglied ist bei beiden Geschlech-
tern an der Insertionsstelle der Fühlerborstc mehr oder weniger ge-
schwärzt. Bei dem Weibchen ist die Spitze der Taster geschwärzt;
auch sind die Vorderfüfse desselben bis fast zur Wurzel hin braun
oder schwarzbraun gefärbt, was bei keinen) der 16 Männchen mei-
ner Sammlung der Fall ist.
Dafs Mcigen's Heteromyza ßava gegenwärtige Art ist, habe ich
338 H. Loew: zur Kennlnifs
in der Schles. entom. Zeitg. XIII. 11. ausführlicher nachgewiesen:
sowohl Meigen's Beschreibung, als das von ihm als Heieromyza
ßava bestimmte Exemplar der Winthem'.schen Sammlung bestätigen
diese Bestimmung.
Herr Schiner giebl in der Gattungs-Diagnose von Clus'ta^ wel-
che er doch wohl nur nach der ihm allein bekannten II. ßava ge-
bildet hat, an, dafs die Taster des Weibchens fast cylindrisch seien,
in der Beschreibung der Art nennt er sie gar vorn (d. h. am Ende)
verschmälert. Das sind Merkmale, welche sich nicht in der Natur,
sondern nur in Herrn Schinei's Phantasie finden. Die Taster des
Weibchens von Il.ßava sind ebenso flach wie die des Männchens,
aber etwas breiter und am Ende nicht verschmälert, sondern abge-
rundet. Wäre Herr Schiner ein Schriflsteller, welcher es mit den
Thalsachen der Natur genau nimmt, so müfste man aus seinen An-
gaben schliefsen, dafs er eine ganz andere Art als H.ßava vor sich
gehabt habe; bei seiner Art die Dinge zu sehen und darzustellen,
läfst sich das nicht schliefsen. Wenn er sagt, dafs die Borstchen
an den Beinen überall kurz seien, so hat er dabei die Beborstung
auf der Unterseite der vordem Schienen des Männchens unberück-
sichtigt gelassen. —
3. Heteron. nigrimana nov. sp. cT- JVigra^ halleribus pe-
dibusque anticis praeter maximam femorutn parlem concoloribus,
alis dilutissime std)ßuscis prope upicem perspicue infuscatis, setulis
tibiarum praeapicalibus nullis. — Long. corp. ly ling.. Long. al.
lA lin.
Schwarz, aufser an den Brustseiten nur wenig glänzend. Kopf
schwarz; die Seitenränder der Stirn, das Gesicht und die Backen
mit Ausnahme ihres hintern Theils gelb; am vorderen Augenrande
zeigt sich weifslicher Schimmer. Fühler gelblich, das dritte Glied
am Ende geschwärzt. Taster gelblich. Am Seitenrande des Thorax-
rückens ist keine heller gefärbte Seitenstrieme zu bemerken. Vor-
derhüflen gelblich; Mittel- und Hinterhüften schwarz mit gelber
Spitze. Vorderbeine tiefschwarz, die beiden ersten Drittheile der
Schenkel gelblich und die erste Hälfte der Schienen auf ihrer Ober-
seite braun; Mittel- und Hinterbeine ganz gelb, das letzte Glied der
Füfse kaum etwas bräunlicher. Die Unterseite der Vorderschenkel
mit borstenförmigen schwarzen Haaren sehr dicht besetzt und die
Unterseite der Vorderschienen mit kurzen, borstenartigen Härchen
liicbt gewimperf; an der Unterseite der Mittelschenkel und Mittel-
scliienen ist keine solche Behaarung zu bemerken. Vor dem Ende
der deulschen fJeteroneura- Arten. 339
der Oberseite der Schienen findet sich kein deutliches aufgerichte-
tes Borstclien. Schwinger geschwärzt. Flügel deutlich graubräun-
lich getrübt; schon ziemlich weit vor der Mündung der 2fen Längs-
ader beginnt eine deutliche rauchbrauiie Trübung, welche sich bis
über die 3te Längsader ausbreitet und bis zur Flügelspitze reicht;
die hintere Qucrader ist viel weiter vom Flügelrande entfernt, als
bei Heleron. ßava., und die Entfernung der Quei ädern verhältnifs-
mäfsig geringer, so dafs die kleine Querader weiter jenseits der Mitte
der Discoidalzelle, doch noch vor dem letzten Drittheile derselben
steht; die Entfernung der hinteren Querader vom Flögelrande ist
nicht ganz so grofs als bei Heteron. albima?ia, die Entfernung der
Queradern von einander dagegen etAvas gröfser; die Discoidalzelle
ist merklich länger, als der letzte Abschnitt der 5ten Längsader.
Ich fing diese ausgezeichnete Art bei Meseritz im Juni an fau-
lem Holze. — Man wird auch bei Heier. nigrimana auf das Vor-
kommen von mancherlei Farbenvarietälen und auf eine vielleicht
abweichende Färbung des Weibchens zu rechnen haben. Es blei-
ben indessen zur sichern Unterscheidung der Art auch in diesem
Falle noch genug Merkmale übrig. — Dafs die eigenthümliche wim-
perartige Behaarung der Unterseile der Vorderschenkel und Vorder-
schienen nur ein Merkmal des Männchens ist, darf für Kenner der
Gattung Heleroneura nicht erst nachgewiesen werden. — Bei dem
Männchen der Heteron. ßava ist auch die Unterseite der Mittel-
schenkel von borstenartigen Haaren gewimpert; die grofse Ueber-
einstimmung, welche das Weibchen der Heteron. decora mit dem-
jenigen der Heteron. ßava in allen plastischen Merkmalen zeigt,
macht es sehr wahrscheinlich , dafs auch bei dem Männchen der
Heleron. decora die Unterseite der Vorder- und Miltelschenkel bor-
stenartig bewimpert sein wird; ist dies wirklich der Fall, so un-
terscheidet sich Heleron. alrimana von den beiden andern der er-
sten Gruppe angehörigen Arten nicht nur durch das Flügelgeäder,
sondern auch durch die Art der Beborstung der männlichen Schen-
kel, so dafs es einem Liebhaber kleiner Gattungen nicht schwer
werden wird, eine solche auf Heteron. nigrimana zu errichten.
4. Heleron. albimnyia Meig. d^ et 9. Setulis tibiariim prae-
apicalibtis venisque alarnm Iransversis eximie approximalis inslrii-
cta, arliculis tarsoritm anlicorum idtimis qualuor (rarissime tribus)
albidis., primo semper obscuro. — Long. I-^ — 2| lin., long. al. l^y —
2| lin.
Syn. Heleroneura alhimana Loew Wien. cul. Monatschr. I. 51.
3<i0 //. Loew: zur Kennlnijs
a. var. pallidior.
Heteroneura albimana Meig. Syst. Beschr. VI. 128. 2.
Heteroneura albimana Zolt. Dipt. Scund. VII. 2790, 3.
Heteroneura albimana Scliiiicr Fauii;i II. 38.
ß. var. obscurior.
Heteroneura albimana var. b. Zett. Dipt. Scand. XII. 4817.
Heteroneura pictipes Seh in er Fauna II. 37.
Heleron. albimana scheint ziemlich ganz, Europa zu bewohne».
In Mitteleuropa (indel sie sich an im Wasser stehenden Pfählen, an
feuchten Theileu von hölzernen Brücken und an ähnlichen Lokali-
täten oft in grofser Menge. Kaum weniger häufig scheint sie in
Nordamerika zu sein, von wo ich sie mehrmals erhalten habe. —
Trotz der grofscn Veränderlichkeit, welche die Färbung des Ko|)fs,
des Thorax und der Beine zeigt , ist sie doch an der Anwesenheit
des Borstchens vor dem Ende der Oberseite der Schienen, an der
auilallend starken Näherung der Flügelqueradern und an der Färbung
der Vorderfüi'se, deren erstes Glied auch bei den blassesten Varie-
täten stets dunkel gefärbt ist, leicht zu erkennen. Die Flügelzeich-
nung besteht aus einem sehr grofsen, aber oft sehr verwaschenen
rauchbraunen Flecke, welcher in ganzer, von dem Vorderrande bis
etwas über die vierte Längsader hinausreichender Breite etwa auf
dem letzten Drittel der Marginalzelle beginnt, und das Ende der
Marginal-, Submarginal- und ersten HinterrandszcUe ganz ausfüllt;
bei wenig ausgefärbten Exemplaren ist die braune Färbung oft imr
an demjenigen Theile der zweiten und drillen Längsader zu bemer-
ken, welcher in dem sonst von dem Flecke eingenommenen Theile
der Flügcllläche liegt; bei den unausgefärbtesten Exemplaren ist
von dem ganzen Flecke nur eine schwache Spur zu bemerken. Aus-
ser dem Flecke zeigt sich in der Umgebung der Queradern eine
rauchgraue oder mehr rauchbraune Trübung, welche bei dunkeicn
Exemplaren auch den vorletzten Abschnitt der fünften Längsader
säumt, von welcher aber bei sehr hellgefärbten Exemplaren oft nur
wenig zu bemerken ist. —
Die beiden Varietäten, welche ich hier unterscheide, ohne in-
dessen der .Aufrecbthaltung derselben besonderen VVerth beizulegen,
habe ich bereits in der Wiener ent. Monalschr. aufgestellt. Varie-
tät a unterscheidet sich durch etwas geringere (rröfsc, die weifsli-
chcn Taster des Männchens und die viel geringere Ausdehnung der
schwarzen Farbe an den Schenkeln desselben, besonders an den
Vorderschenkeln, welche stets nin- an der Spitze geschwärzt sind,
während bei dem Männchen der Varietät ^ die Taster tiefschwarz
der dettlschcn Ileleroneura- Arien. S^tl
und alle Schenkel, mit alleiniger Ausnahme von Wurzel und äus-
serster Spitze, schwarz oder doch braun gefärbt sind. Hei den
Weibchen beider Varietäten ist der Unterschied geringer, doch sind
auch die Weibchen der ersten etwas kleiner und ihre Taster ganz
weifs, während sie bei den Weibchen der zweilen an der Spitze
deutlich geschwärzt sind; ferner ist bei den Weibclien der zweiten
die Vorderstirn gewöhnlich sehr verdunkelt und die Milte des Un-
tergesichls schwarzbraun, doch scheinen mir diese Unierscliiede we-
niger beständig.
Ich sprach mich in der Wiener entoni. Monatschr. bei Unter-
scheidung dieser beiden Varietäten dahin aus, dafs die Untersuchung
der Exemplare der Sammlung eine specifische Verschiedenheit bei-
der Varietäten anzudeuten scheine, dafs aber nur die Beobachtung
des lebenden Insekts darüber entscheiden könne, ob eine solche
wirklich stattfinde. Ich habe die Art seitdem wiederholt angetrof-
fen, und zwar fast jedesmal Exemplare beider Varietäten zugleich.
Auch besitze ich jetzt Exemplare, welche einen vollständigen Ueber-
gang von einer dieser Varietäten zu der andern bilden, namentlich:
1) Männchen mit v»'eifsen, an der Spitze kaum etwas scliwärzlichen
Tastern, welche aber sonst den ausgefärbtesten Exemplaren der
zweilen Varietät auf das vollständigste gleichen; 2) Männchen mit
schwarzen Tastern, bei denen aber die Oberseite des Thorax und
die Brustseiten ganz wie bei denen der ersten Varietät gefärbt sind,
auch die Schwärzung der Schenkel geringere Ausdehnung hat, als
dies bei den männlichen Exemplaren der zweiten Varietät sonst der
Fall ist. Unter solchen Umständen scheint mir an der specifischen
Zusammengehörigkeit beider Varietäten nicht zu zweifeln.
Die vermeinllich selbstständige Art, welche Herr Schiner als
//. pictipes Zott. bcschieibl , enthält nichts anderes als die Männ-
chen der var. f*. — Aus seiner Beschreibung läfsl sich das nicht
entnehmen, da er die Füfse so beschreibt: „Tarsen braun, die
hintersten an der Basis lichter, die vordersten bei dem
Männchen am Ende gelblich". Es ist mit dieser Angabe wie
mit so vielen anderen Angaben des Schiner'schen Buches, welche
nicht der Natur entnommen, sondern darauf zugestutzt sind, etwas,
worüber der Verfasser in Folge des mangelnden Beweises selbst im
Unklaren ist (so hier die Verschiedenheit seiner Heleron. atbimana
und piclipes), anderen plausibel zu machen; wie es mit obigen An-
gaben über die Färbung der Füfse steht, ergiebt sich aus der merk-
würdigen Note auf p. 38, wo es wörtlich lautet: „das Männchen
von pictipes hat auch die vier weifslichen Vorderlar-
342 //. Locw: zur Kenntnifs
senglieder." — Dafs Herr Schiner von der vermeintlichen und
nach seiner Angabe nicht seltenen Art, welche er als Heieron.
piclipes beschreibt, nur Männchen vor sich gehabt hat, erhellt aus
der Art, wie er sich um jede Angabe über das Weibchen herum-
windet und dadurch in Widersprüche verwickelt; die beiden oben
wörtlich angeführten Stellen könnten, wenn Herr Schiner auch
Weibchen gekannt hätte, nur den Sinn haben, dafs bei diesen die
4 letzten Glieder der Vorderfüfse nicht weifslich seien; da es keine
zu den von ihm beschriebenen Männchen gehörige Weibchen mit
so gefärbten Vorderfüfsen giebt , hat er überhaupt kein Weibchen
seiner Heieron. piclipes gekannt. Es wird dies durch die Gröfsen-
angaben {piclipes l-i-, albimana 1^ — 2 Lin.) bestätigt: ebenso durch
die wunderliche Angabe über den Unterschied der Tasterfäibiing
vou Heieron piclipes und albimana , welcher sich in der mehrfach
erwähnten Note findet. Für Jeden, der die Abänderungen der
Heieron. albimana kennt, ist es von vorn herein unzweifelhaft, da
Hr. Schiner's Angaben über die Färbung des Thorax und besonilers
diejenigen über die Färbung der Schenkel und Schienen nur auf
dunkle Männchen der Heieron. albimana., d. h. auf die Männchen
von var. ß. passen. Herr Schiner hat offenbar gefühlt, dafs mit
dem Bekennt nifs, dafs ihm von seiner „nicht seltenen'' Heieron.
piclipes nur Männchen vorgekommen seien, seine dem Sachverhalte
nicht entsprechenden Behauptungen sich iu ihrer ganzen Blöfse zei-
gen würden und deshalb vorgezogen, durch Verschweigung dieses
Umstands das Wasser möglichst trübe zu machen. Es ist wunder-
lich, dafs Herr Schiner durch solche Maneuvres seine Behauptungen
geltend zu machen hoffte. Die Logik der Thatsachen wird sich
doch zuletzt wohl etwas stärker erweisen, als die Logik des Herrn
Schiner.
Die Männchen von var. ß. für Heieron. piclipes Zett. zu er-
klären, wie es Herr Schiner gethan hat, ist eine Willkürlichkeit
sonder gleichen. Bei Heieron. piclipes sind nach Zetterstedt's An-
gabe die Queradern noch etwas weiter von einander entfernt, als
bei Heieron. geomyzina Fall., während bei Heieron. albimana die
Entfernung derselben relativ sehr viel geringer als bei Heieron.
geomyzina ist. Bei Heieron. piclipes sind ferner die Füfse schwarz,
aber die beiden ersten Glieder oder doch das erste Glied der hin-
teren Füfse und aufserdem bei dem Männchen noch die beiden
ersten oder doch das erste Glied der Vorderfüfse weifs; bei Heieron.
albimana ist dagegen das erste oder höchstens noch ein kleinerer
oder gröfserer Theil des zweiten Gliedes der Vorderfüfse schwarz,
die folgenden Glieder derselben aber sind weifs oder doch weifs-
der deutschen Hei eroneura- Arten. 343
lieh und die vier hinteren Füfse sind gelblich, nur bei besonders
dunkeln IVlännchen das erste Glied der Miltelfüfse fast bis zur Spitze
hin braun. Es scheint fast, als ob Herr Schiner Zetterstedl's Be-
schreibung von Heteron. pictipes, aus welcher diese Unterschiede
klärlich hervorgehen, gar nicht gelesen oder nicht verstanden habe. —
5. Heteron. ruficoUis Meig. 9. — Setulis tibiarum prae-
apicalibus venisque alarum transversis eximie approximatls insirucia,
pedibus tolis Jlavis, alarum maculd magna apicali fuscä. — Long,
corp. \\\ lin , Long. al. IJ-^ lin.
Syn. Heteroneura ruficoUis Meig., Syst. Beschr. VI. 128. 3.
Heteroneura nubila Meig., Syst. Beschr. VI. 127. I.
Heteroneura laterella Zeit., Dipt. Scand. VII. 2791. 4.
Heteroneura ruficoUis Loew, Wien. ent. Zeitschr. I. 53.
Ich bin seit 1857 in der Kenntnifs dieser Art leider nicht wei-
tergekommen und kann deshalb hier nur wiederholen, was ich in
meiner früheren Arbeit nach einem von Ruthe bei Berlin gefangenen
und mir überlassenen VVeibchen über sie sagte. — Sie unterscheidet
sich von dem Weibchen der Heteron. albimana dadurch, dafs das
dritte Fühlerglied etwas gröfser ist und auch an der Basis der Borste
keine Schwärzung zeigt, dafs das Vorderende des Thorax nicht
schwarz oder schwarzbraun gefärbt ist, dafs die Flügel nach Ver-
hältnifs etwas kürzer und ein wenig breiter, die Beine aber ganz
und gar gelblich sind. — Taster und Stirn sind bei dem einzigen
Weibchen meiner Sammlung gelb; der ziemlich rothgelbe Hinler-
kopf hat an jeder Seite einen braunen Fleck; der Thorax ist sammt
dem Schildchen und dem Hinterrücken ganz und gar rothgelb, hin-
ten vor dem Scbildchen hat er zwei braune, weit von einander
abstehende Längsstriche; der Hinterleib ist schwarz; Flügelgeäder
wie bei Heteroneura albimana, nur die Zwischenräume zwischen
den Längsadern etwas breiter und die zweite und dritte Längsader
gegen ihr Ende hin ein wenig mehr divergirend; der braune Fleck
an der Flügelspitze ebenfalls wie bei Heteron. albimana, um die
Queradern aber keine Bräunung; die Brustseiten sind braungelb, un-
mittelbar unter der weissen Seitenstrieme aber fast kastanienbraun;
der Bau der Füfse ganz wie bei Heteron. albimana, der sie auch
in der Gröfse gleichkömmt.
Die Unterschiede zwischen Heteron. rußcollis und Heteron.
albimana sind etwas subtiler Art und scheinen kaum grofs genug,
um die Möglichkeit, dafs Heteron. rußcollis nur eine blasseste Va-
rietät von Heteron. albimana sei, mit vollständiger Gewifsheit aus-
zuschliefsen.
Heteron. laterella Zelt, kann nach den Angaben, welche Herr
344 H. Loew: zur Kennlni/s
Zetterstedt über ihre Fiirbung und über die Stellung ihrer Flügel-
qiieriidcru macht, nur als Synonymon von lleteron. rußcolUs Meig.
belrachtet werden, wie ich schon in meiner früheren Arbeit be-
merkt habe. — Dafs dagegen die von Herrn Zefterstedt als Heleion.
rvßcollis beschriebene Art, wegen der wie bei lleteron. geomyzina
gestellten Queradern von Ueleron rußcollis Meig. völlig verschieden
ist, habe ich dort ebenfalls bereits bemerkt.
6. lleteron. alpina Loew, 9. — Atra, nitida, pedibus lest a-
ceis, media feniorum parte, tibiis praeter basim tarsisfjue totis ftiscis^
alarum venis transversis eximie approximatis ., costä inde a venae
primae ßne nigro-limbalä. — Long. corp. 1^^ lin., Long. al. 1| lin.
Syii. Heteroneura alpina Loew, Wien. ent. Monatsclir. 1. 53.
Von der Gröfse und dem Körperbau der Heteron. albimana.
Ganz und gar glänzend schwarz; das Gesicht, die Seilenstriemen
des Thorax und die Schwinger vveifslich. Fühler bräunlichgelb,
das dritte Glied am Spitzenrande schwärzlich. Stirn ziemlich stark
gebräunt, auf dem Scheitel glänzend. Hinterkopf tiefschwarz, nur
die Backen gelblich. Beine gelbbraun; die Hüften in der Wurzel-
gegend, die Schenkel auf ihrer Mille in unbestimmter Ausdehnung,
die Schienen fast von der Wurzel aus und die ganzen Füfse stärker
gebräunt. Das Flügelgeäder ganz wie bei lleteron. rii/icotlis, be-
züglich der Stellung der Queradern also auch wie bei Heteron. albi-
mana: sie sind von der Mündung der ersten Längsader bis über die
Mündung der dritten Längsader hinaus am Vorderrande geschwärzt;
diese Schwärzung wird nach ihrem Ende hin breiter, indem sie
stufenförmig erst die zweite und dann die dritte Längsader über-
schreitet.
Leider besitze ich von dieser Art, welche sich unter den Arten
mit auirallend stark genäherten Qncradern durch ihre sehr eigen-
thümliche Flügelzcichnung kenntlich macht, nur ein einziges in den
Alpen gefangenes Weibchen. — Die Beine dieses Exemplars schei-
nen nicht ganz ausgefärbt zu sein. — Ein anderes weibliches Exem-
plar befindet sich in der Sammlung des Herrn von Hcyden.
Herr Schiner zieht lleteron. alpina zu lleteron. pictipes Zett.
und beschreibt als solche das Männchen meiner var. ß. von Heteron.
pictipes, wie ich dies schon oben bemeikle. Ich hätte mich des-
halb zur Abwehr eigentlich nach zwei Seiten zu wenden und zu
zeigen, dafs lleteron. alpina weder mit lleteron. pictipes Zeit., noch
mit der von Herrn Schiner als lleteron. pictipes beschriebenen Va-
rietät der lleteron. fdbimana einerlei ist; doch es bedarf in der That
für jeden, der die Beschreibungen vergleicht, eines solchen Beweises
der dexUschen Hei eronenra- Arien. 345
nicht. Nur im Vorbeigehen will ich an das erinnern, was ich oben
über die Stellung der Queradern und die Färbung der Fül'se von
Heteron. pictipes nach Zettersledf's Beschreibung derselben referirt
habe, und bitten auf den Unterschied zu achten, welcher zwischen
Heteron. alpina und albimana sowohl in der Flügelzeichnung, als
in der Färbung der Fül'se vorhanden ist. Auch hier mufs man billig
zweifeln, ob Herr Schiner die Beschreibung von Heteron. alpina
wirklich gelesen hat. Oder hat er etwa Exemplare der von ihm
als Heteron. pictipes Zett. beschriebenen Varietät der Heteron albi-
mana gesehen, bei denen die ganzen Füfse braun und der Vorder-
rand der Flügel von der IVlündung der ersten Längsader an durch
einen schwärzlichen, erst die zweite und dann die dritte Längs.ulcr
stufenförmig überschreitenden und deshalb gegen die F'lügelspitze
hin immer breiter werdenden, lleckenförmigen Saum eingefafst
waren? —
7. Heteron. geomyzina Fall. cT & 9. — Nigra^ nitida,
setulis tibiarum praeapicalibus instrricta, cellulä discoidali brevi, per
venulam transversani anteriorem aeqnaliter divisä. — Long. coro.
1^ — ly'y lin., Long. al. l^- lin.
Syn. Heteroneiira geomyzina Fall. Agrom. 2. 2. excl. var. 6.
Heferoneura geomyzina Meig. Syst. Besclir. VI. 129. 4
Heteroneura geomyzina Zett. Dipl. Scand. VII. 2788. 1.
var.? Heteroneura riißcoUis Zett. Dipt. Scand. VII. 2789. 2.
Schwarz, ziemlich glänzend; Stirn rothgelb oder braungelb.
Fühler gelb. Gesicht auf der Mitte gewöhnlich schwärzlich; die
Seiten desselben und die Hacken bräunlichgelb, oft dunkler. Hinter-
kopf schwarz, gegen die Backen hin zuweilen braun oder braun-
gelb. Das Haar, welches zunächst neben der Knebelborsie steht,
zeichnet sich durch Länge und Stärke aus, so dafs es fast das An-
sehen einer zweiten kürzeren Kuebelborste hat. Die Oberseite des
Thorax ist aufser auf ihrem Vorderende mit grauer Besläubuug be-
deckt, so dafs sie von vorn beleuchtet matt erscheint, während bei
von hinten einfallender Beleuchtung die ganze Oberseite des Thoi-ax
glänzt; am Seilenrande derselben findet sich eine schmutzig weifs-
liche Längsstrieme. Das Schildchen hat am Ende zwei lange, starke
und vor diesen am Seitenrande jederseits eine schwache, kürzere
Borste. Hüften und Beine gelblich oder braungelblich; die Schen-
kel und Schienen sind nichl seilen bei dem Mäunchen mit Ausnahme
von Wurzel und Spitze schwärzhchbrauii gefärbt; W^eibchen mit
solcher Färbung der Beine habe ich bis jelzt noch nichl i^esehen.
Die Vorder- und Mittelschenkel des Männchens sind auf der Unter-
seite mit borstenartigen Haaren gewimpert. Die Discoidalzelle ist
346 H. Fjoew: zur Kennlniß d. deutschen Heleron. -Arten.
kurz, kaum 1 ^ mal 80 lang als der letzte Abschnitt der fünften
Längsader; die kleine Querader sieht auf der- Mitte derselben, so
dafs der Abstand der beiden Queradern in der Länge des letzten
Abschnitts der vierten Längsader etwas mehr als 4 mal enthalfen
ist. Die ganze Flügelfläche hat eine deutliche graubräunliche Trü-
bung; am Vorderrande zeigt sich eine ziemlich fleckenartige, aber
ganz sanft verwaschene schwärzliche Säumung, welche ungefähr auf
der Mitte der Marginalzelle beginnt und bis zur Mündung der dritten
Längsader reicht, auch gegen ihr Ende hin die dritte Längsader nur
wenig überschreitet. Wenn die grofse Verwaschenheit dieser Säu-
mung es auch schwer macht, ihren Anfang genau anzugeben, so ist
sie doch bei keinem meiner Exemplare so ausgedehnt, dafs man
sagen könnte, sie beginne schon an der Mündung der ersten
Längsader.
Aus der eben gegebenen Beschreibung ist ersichtlich, dafs die
Angaben Fallen's, Meigen's und Zetterstedt's über die Ausdehnung
der fleckenförmigen schwärzlichen Säumung des Vorderrands der
Flügel nicht ganz auf die von mir beschriebenen deutschen Exem-
plare passen, da nach diesen Autoren die schwärzliche Färbung
bereits an der Mündung der ersten Längsader beginnen soll, was
bei keinem meiner Exemplare der Fall ist. — Eine auch in der
Flügelzeichnung ganz mit meinen Exemplaren übereinstimmende
Varietät der Heleron. geomyzina erwähnt Zetterstedl ; er erhielt sie
von Staeger als Heleron. apicalis zugesendet und vermochte zwi-
schen derselben und seinen Exemplaren der Heleron. geomyzina
keinen specifischen Unterschied wahrzunehmen. Ich besitze durch
Herrn Staeger's Gefälligkeit ebenfalls ein männliches Exemplar,
welches mit den deutschen meiner Sammlung völlig einerlei ist. —
Herr Zetterstedt ist der einzige Dipterolog, welcher beide Varietäten
mit einander zu vergleichen Gelegenheit gehabt hat; da ihm diese
Vergleichung keine specifische Differenz erkennen liefs, würde es
von mir voreilig sein, eine solche voraussetzen zu wollen. Für den
Fall, dafs umfassendere Untersuchungen sie doch herausstellen soll-
ten, würde für die bei uns vorkommende Art der von Herrn
Staeger vorgeschlagene Name Heleron. apicalis beizubehalten sein.
Nach Herrn Zetterstedt's Angabe finden sich zuweilen pechbraune
Exemplare. Diese Angabe erweckt die Vermuthung, dass die von
ihm als Heleron. ruficoUia Meig. beschriebene, nach seiner Angabe
im Flügelgeäder mit Heleron. geomyzina völlig übereinstimmende
Art vielleicht nichts weiter als eine noch hellere Varietät der letz-
teren sein könne.
Die Arten der Gattung Balioptera
vom
Direclor Dr. Loew in Meseritz.
M.
Leigcn hat in der Gattung Opomyza Arten zusammengestellt,
welche so wesentliche plastische Unterschiede zeigen, dafs ihre Ver-
einigung in eine einzige Gattung völlig unmöglich ist. Behält man
für die Arien aus dem nächsten Verwandtschaftskreise der Op.JIorum
und Op. germinntionis nach Zetterstedt's Vorgange den Gattungs-
namen Opomyza bei. so bleiben immer noch Arten übrig, welche
sich nicht in eine Galtung zusammenfassen lassen. Einige derselben
gehören in die Gattung Sciomyza, andere in die Gattung Geomyza,
auf eine derselben ist die Gattung Mycetaulus begründet u. s. w.
Der nach allen diesen bereits vorgenommenen Absonderungen ver
bleibende Rest wartet noch der systematischen Ordnung. £s be-
finden sich unter diesem Reste die 4 von Meigen unmittelbar hinter
einander beschriebenen und einander in jeder Beziehung äufserst
nahe verwandten Arten: Op. combinala, apicalis , vemista und tri-
punctata, welche den Stamm einer eigenen Gattung bilden, welche
ich Balioptera nennen will.
Die wesentlichsten Merkmale der Gattung Balioptera sind fol-
gende. Körperform schmal und gestreckt. Die Stirn trägt aufser
den auf dem Scheitel befindlichen Borsten am oberen Theile ihres
Seilenrands eine einzige aufwärtsgewendele Borste von grofser
Länge. Fühler kurz, dem Gesicht aufliegend; die beiden ersten
Glieder sehr kurz, das zweite auf der Oberseile mit einem aufge-
richteten borstenarligen Haare, aber ohne vorwärtsgerichtete Borste;
das dritte Glied rundlich oval, aufser seiner ganz kurzen mikrosko-
pischen Pubcscenz sparsam mit etwas längeren, schon bei mäfsiger
Vergröfserung leicht bemerkbaren Härchen besetzt. Fühlerborste
kurz behaart, auf ihrer Oberseite von längeren Haaren gekämmt.
Berl. Eotomol. Zeitschr.VIII. 23
348
H. Loew: über
Augen gi'ofs, elw«-»« unlerlialb der Fühler einander am nächsten
tretend. Backen schmal, mit Borsten besetzt, deren vorderste eine
starke Knebelborste darstellt. Mundöffnuiig, Taster und Rüssel von
niäfsigcr Gröfse. Thoraxrücken bis vorn hin beborstet. Brustseiten
ohne Borste über den Vorderhüfleu, aber mit einer ansehnlichen
Borste über den Miltelhüften. Schildchen an der Spitze mit zwei
langen Borsten, vor denen jederseils in der Nähe des Seitenrands
eine kürzere Borste steht. Beine ziemlich schlank; Mittelschienen
deutlich gespornt; alle Schienen ohne aufgerichtetes Borstchen vor
dem Ende ihrer Oberseite. Flügel schmal, gegen die Basis hin zu-
gespitzt, ohne vortretenden Ilinlerwinkel und ohne deutliche Alula.
Die erste Längsader sehr kurz; nicht weit vor ihrem Ende hat sie
eine Brechung, bis gegen welche hin sie von der Hülfsader beglei-
tet wird, welche sich indessen nicht vollständig mit ihr verbindet;
das letzte, kurze Ende der ersten Längsader bildet eine deutliche,
mit ihrer Concavität nach vorn gerichtete Curve. Zweite Längsader
auffallend lang, an ihrem Ende mit der in die Flügelspitze münden-
den dritten Längsader etwas convergirend. Die kleine Querader
steht weit jenseit der Mündung der ersten Längsader und die hin-
tere Querader ist dem Flügelrande genähert. Die beiden kleinen
Wurzelzellen sind vorhanden, doch ist das Vorderendc der Querader,
welche die vordere derselben von der Discoidalzelle trennt, völlig
obliterirt. Unter der Behaarung des zweiten Abschnitts des Vorder-
rands finden sich keine stärkeren Borstchen.
Dafs ein Zusammenwerfen der Baliojtlera- und €r'eo?ni/«a- Arten
völlig unstatthaft ist, ergiebt nachfolgende Zusammenstellung der
wesentlichsten Unterschiede beider Gattungen zu vollster Genüge.
BuUoptern.
Körperbau sehr schlank.
Am Seitenrande der Stirn eine
Borste.
Fühler niederliegend.
Fühlerborste auf der Oberseite
gekämmt.
Schienen ohne aufgerichtetes
Borstchen vor dem Ende der
Oberseite.
Flügel gegen die Basis hin keil
förmig zugespitzt, ohne vor-
Geomyza.
Körperbau nicht sehr schlank.
Am Seitenrande der Stirn zwei
Borsten.
Fühler abstehend.
Fühlcrborste nur mit sehr
kurzer Pubescenz.
Schienen mit anfgerichtetem
Borstchen vor dem Ende der
Oberseite.
Flügel gegen die Basis hin nicht
keilförmig zugespitzt, mit stark
Balioplera. 349
tretenden Hiaterwinkel und
ohne deutliche Alula.
Der zweite Abschnitt der
vorlretendem Hinterwinkel und
mit grofser Alula.
Der zweite Abschnitt der
Costa ohne Borstchen unler l Costa mit Borstchen unter der
der Behaarung. j Behaarung.
Die zweite Längsader unge- Die zweite Längsader nur
wohnlich lang und an ihrem ; von gewöhnlicher Länge und
Ende zur dritten convergirend. | an ihrem Ende zur dritten di-
I vergirend.
Die sechste Längsader fehlt. Die sechste Längsader ist
' vorhanden.
Es ist kaum zu begreifen , wie selbst noch in den neuesten
Schriften, z. B. in Schiner's Fauna, so heterogene Arten in ein und
dieselbe Gattung haben gebracht werden können.
Was nun die deutsehen, zur Gattung Balioplera gehörigen
Arten betrüTt, so giebt es deren 4, von welchen zwei sehr gemein,
die andern beiden aber ziemlich gemein sind. Nach dem Erscheinen
des sechsten Theils von Meigen's systematische." Beschreibung hat
es wohl nur wenig deutsche Dipterologen gegeben, welche die 4
oben genannten Meigen'schen Namen nicht ohne alles Bedenken
auf diese 4 bei uns häufigen Arten angewendet hätten. — Bai.
combinata, venusta und tripunclata sind in den von Meigen gegebe-
nen Beschreibungen, welche sich auf die gewöhnlichsten Varietäten
derselben beziehen, gar nicht zu verkennen. Die vierte Art unter-
scheidet sich von Bai. combinata besonders durch die erheblich
schmäleren Flügel und durch den gröfseren. die ganze Flügelspifze
einnehmenden schwarzen Fleck. Ganz durch dieselben Merkmale
unterscheidet Meigen aber seine Op. apicalis von combinata. Es
würde nun gar kein Bedenken haben, diese vierte Art für die Mei-
gen'sche apicalis zu erklären, wenn Meigen in der Beschreibung
von apicalis nicht sagte: „Die beiden Queradern und die ganze
Spitze braun". Es sind zwar bei der bei uns häufigen vierten Art
beide Queradern wirklich braun, aber nur die hintere Querader ist
schmal braun gesäumt. Vergleicht man Meigen 's Beschieibung von
apicalis mit seinen Beschreibungen der andern drei x'^rten, so ist
die am nächsten liegende Interpretation des oben Angeführten die,
dass er beide Queradern als braungesäumt habe bezeichnen wollen.
Herr Zettersledt hat sich dadurch l)estimmen lafsen, eine auch bei
uns zuweilen vorkommende Abänderung der Bai. combinata, bei
welcher sich die dunkele Färbung der Flügelspitze bis über die
Mündung der vierten Längsader hinaus erstreckt, für apicalis Meig.
23*
//. Loew: über
zu erklären, dabei <iber oiTenbar nicht Gewicht f!;enug darauf gelej^l.
dafs Meigen seiner' apicalis schmälere Flügel, als die der ßal. com-
h'mala sind, zuschreibt. Da nun dieses, keiner [Mifsdeulung fähige
plastische Merkmal auf keine andere als die mehrfach erwähnte
vierte der bei uns einheimischen Arien palst, da bei dieser Art
wirklich stets die ganze Flügclspitze dunkel gefärbt ist und da bei
ihr die kleine Ouerader. besonders wenn man sie mit derjenigen der
Bai. venusla vergleicht, wegen ihrer erheblich gröfseren Stärke und
wegen ihrer gröfseren Dunkelheit viel mehr aulfällt und bei weniger
genauer Untersuchung wohl für schmal dunkelgesäumt gehallen wer-
den kann, so habe icb kein Bedenken, der Meinung derjenigen bei-
zutreten, welche unsere vierle, durch ihre schmalen Flügel ausge-
zeichnete Art für die ächte Meigen'scbe apicalis halten.
Von den späteren Schriflstellern hat keiner zur Aufklärung
über die Baliopt er a- Arien viel beigetragen. — Zuerst hat Herr
Haliday als Opom. Iremula eine li aliopt er a- Art beschrieben, in
welcher die dunklere Abänderung der von Meigen nach helleren
Exemplaren beschriebenen Bai. i^enusta gar nicht zu verkennen
ist. — Herr Zettersledt hat. wie ich schon bemerkte, irrthümlich
eine seltenere Varietät der Bai. combinata für apicalis Meig. ge-
halten, die wahre Meigen'sche apicalis aber als Geom. iermiiialis
beschrieben. — Auch Geom. aiigustipcnnis Zett. ist offenbar eine
Balioptera-, ob sie nur eine Varietät der Bai. venusla (worauf die
Gestalt des dunkeln Flecks an der Flügelspitze und der Umstand,
dafs die braune Säumung der hinteren Querader bei Bai. venusla
oft sehr schmal und blafs ist, hinzudeuten scheinen), oder ob sie
eine selbständige Art ist, müssen fernere Beobachtungen lehren. —
Dafs auch der Zetterstedt'schen Beschreibung von Geom. consohrina
Exemplare von Balioptera-Arien zu Grunde gelegen haben, ist
nicht zu bezweifeln; nach dem, was Herr Zettersledt über die Ge-
stalt des Flecks an der Flügelspitze sagt (,.pternm(jue majuscuta iotum
apicein occupans., raro parva et dimidiata^'), sollte man vermuthen,
dafs er mehrere Arten mit einander vermengt habe. Das Uebrige
sind Farbenangaben, aus denen bei der grofsen Veränderlichkeit der
Färbung der Batiopteia- Arien nicht viel zu machen ist; sie passen
noch am besleu auf helle Exemplare der Bai. Iriptinclata, bei der
aber der Fleck an der Flügelspitze diese nie ganz einnimmt.
Aufser den 4 hei uns häufigen ist mir nur noch eine fünfte,
südeuropäisehe Balioplera-Art vorgekommen, welche ich Bai. ma
juscula nennen will. Ich lasse die kurze Gharacteristik und Syno-
nymie dieser 5 Arten hieit folgen.
Baliopiera. 351
1. Baliopl. combinata Linii. cf »ST $. — Macula alarum
apicati Irigund liinbisfjue venarum transversnliuin subangusl is nigris,
venue longitudinalis (fiiarlae apice nigro , cinereo - circumfuso. —
Long. corp. ly\ — ly'ö Jin- 'oiig. al. l^^ — 1| liu.
Synon.? Musca combinata Liiuic', Sysl. nat. XII. II. 997. 114.
Miisca combinata Fabr., Syst. enl. 705. 65.; Spec. Ins. IL
451. 84 ; Eat. Syst. IV. 352. 163.
Tephritis combinata Fabr., Syst. Antl. 317. 2.
Opomijza combinata Meig. , Syst. Bescbr. VI. 109. 18.
Geomyza combinata Zett., Ins. Läpp. 773. 1.; Dipt. Scand.
VI. 2527. 1. var. a. u b.
Gelb, oben dunkler gelb; der Hinterleib des Mäuncliens ge-
vvobnlicb mit alleiniger Ausnabmc seiner Basis glänzend scbwarx;
der Hinterleib des Wcibcliens gewöhniieb mit vier ansebniicben
schwarzen Querbinden, welcbe am Hinterrande der einzelnen Ab-
scbiiilte liegen; der verkürzte letzte Abscbnitt desselben bald braun-
gelb, bald scbwarz. Beine gauz gelb, die Basis der Hintersebienen
zuweilen etwas bräunlicb. Die erste Längsader ist in der Gegend
der Scbulterquerader und oft aucb gegen ihr Ende bin, wie bei
den andern Arten, geschwärzt; die beiden Queradern haben mäfsig
breite schwarze Säuuiung; an der Flügolspitze liegt ein dreieckiger
braunscliwarzer Fleck. Avelcbor die dritte Längsader nur wenig
übersdireitet; das Ende der vierten Längsader ist schwarz gefärbt
und von einer grauen oder melir scbwärzlichen Trübung umgeben;
zwiscben dieser Trübung und dem dreieckigen Flecke ist die Flügel-
fläcbc grauer gefärbt.
Der Hinterleib des Männchens zeigt zuweilen die sonst bei dem
Weibchen gewöbnliche Färbung, während umgekebrt bei dunkel-
gefärbten Weibchen zuweilen der ganze Hinterleib mit Ausnahme
der Basis glänzend scbwarz gefärbt ist; bei hellgefärbten Weibchen
feiilt die erste der schwarzen Binden zuweilen ganz, oder es sind
auch Wühl alle diese Binden nur kastanienbräunlich gefärbt. Die
Breite der Säunmng der Queradern ist ziemlich veränderlich, zu-
weilen so gering, dal's an der kleinen Querader kaum noch eine
Spur derselben zu erkennen ist; umgekehrt ist die Verdunkelung
um die Mümlung der vierten Längsader zuweilen intensiver und
durch eine grauschwärzliche Färbung mit dem dreieckigen Flecke
verbimden.
Anmerkung. Linne's Diagnose seiner Musca combinata lau-
tet: .^Musca anleiinis seluriis pilosa cinerea^ abdomine nigro, atis
muigiue Icuuiore puncto nigra'", und die Beschreibung: „Magniludu
352 H. Loew: über
dupla Pediculi. Thorax cinereus. Abdomen nigrum. Alae com'
plicaiae fasciis duabus; posteriore magis a/ra, (juae orilur a puncto
majusculo uigro, ad marginem ienuiorem uiriiisfjue atae, versus
posterioraJ"^ — Will man auch an dem ..Thorax rinereus" keinen
Anstofs nehmen, weil Liniie mit „cinereus" die verschiedensten Far-
ben bezeichnel, so mufs man iim doch billig an der auf unsere
Arten gar nicht passenden Flügelbeschreibung nehmen und bekennen,
dafs die bisher übliche Deutung des Liime'schen Namens durch seine
Beschreibung nicht legilimirl ist. Da es bis jetzt nicht gelungen
ist, eine andere in Schweden einheimische Fliegenart nachzuweisen,
auf welche die Liniie'sche Beschreibung von Musca combinata
besser als auf gegenwärtige Art pafste, und da die älteren Autoren
gar wohl uns unbekannte Auskünfte über Linne's Musca combinata
gehabt haben können, so mufs bis zu erbrachtem Gegenbeweise ihre
Autorität für die Anwendung des Linne'schen Namens anf unsere
Art maafsgebend bleiben.
2. Baliopt. venusta Meig. cT & V. — Macula alarum api-
cali minutd Irigonä venaetjue transversae poslerioris limbo auguslo
nigris. — Long. corp. l^- — IfV l'i-? long, al. 1| lin.
Syn. Opomyza venusta Meig., Syst. Beschr. VI. 110. 20.
Geomyza combinata Zelt., Dipl. Scand. VI. 2527. 1. var. c.
? Geumyza anguslipennis Zett. , Dipt. Scand VI. 2529. 2.
Opomyza Iremula Hai., Eni. Mag. I. 177.
Kopf gelb, nur bei sehr blassen Exemplaren die Fühler fast
weifsgelblich; bei dunklen Exemplaren ist der obere Theil des
Scheileldreiecks und der breiten Seitenleisten der Stirn oft gebräunt.
Thorax bei blassen Exemplaren rothgelb, bei dunklen gelbbraun
oder braunschvvärzlich, doch bleiben auch bei diesen der Vorderrand
und die Hinterecken der Oberseite meist, und der vordere und un-
tere Theil der Brustseiten stets hellgefärbt. Das Schildchen ist bei
hellen Stücken gelb oder rothgelb, bei dunklen nur am Rande roth,
sonst aber braunschwärzlich gefärbt. Hinterleib glänzend schwarz,
höchstens an der alleräufsersten Basis schmal gelbroth; die Spitze
des letzten Hinterleibsabschnitts ist bei dem Weibchen in veränder-
licher Ausdehnung röthlich oder weifslich gefärbt. Die Beine sind
bei sehr hellen Exemplaren ganz gelb, nur die Hinterschienen gegen
die Wurzel hin ganz schwach bräunlich; bei dunklen Exemplaren
sind dagegen die Hinterschieneu gewöhnlich bis fast zur Spitze dun-
kelbraun gefärbt und die Hinlerschenkel auf ihrer Mitte in grofser
Ausdehnung stark gebräunt. Sehr kenntlich ist die Art durch ihre
Balioptera. 353
FIügelzeichnuDg ; bei ausgefärbten Exemplaren ist die Costalzelle
stets viel deutlicher schwarz ausgefüllt, als bei allen andern mir be-
kannten Arten; die kleine Querader ist weder verdickt, noch ge-
schwärzt, noch dunkel gesäumt; der an der Flügelspitze liegende
dreieckige brauuschAvarze Fleck ist klein und überschreitet die dritte
Längsader etwas; das Ende der vierten Längsadcr ist nie von dunk-
ler Trübung umgeben und die hintere Querader stets nur schmal
braunschwarz gesäumt. — Bei ganz hellen Exemplaren ist zuweilen
die schwarze Ausfüllung der Costalzelle minder vollständig.
Anmerkung. In Haliday's Beschreibung von Opom. Iremuta
ist eine dunklere Abänderung der Bai. venusta meines Erachtens
gar nicht zu verkennen. Wenn er die Flügel spitzer als bei Bai.
iripunclala nennt, so meint er damit offenbar nichts anderes, als
dafs sie nach der Basis hin etwas mehr zugespitzt seien, was auch
w^irklich der Fall ist, und wenn er die Flügelzeichnung mit der-
jenigen von Mycelaulus bipunciatus vergleicht, so hat er dabei offen-
bar die schwarze Ausfüllung der Costalzelle und die Gestalt des
Spitzenflecks im Auge gehabt, welche wirklich diese Vergleichung
vollständig rechtfertigen; dal's die bei Myceiuulus bipunciatus nicht
dunkel gefärbte hintere Querader bei seiner Opom. iremula dunkel
gesäumt ist, sagt er ausdrücklich. — Zetterstedt's Geom. combinata
var. c. gehört olfeiibar hierher. Ob seine Geom. angnstipennis sich,
wie ich vermuthe, als eine Abänderung gegenwärtiger Art oder ob
sie sich als selbstständige Art ausweisen werde, bedarf noch der
Entscheidung; Grund zu meiner Vermulhung geben mir Exemplare
der Bai. venusla, bei denen die Säumung der hinteren Querader
so geringfügig ist, dafs man diese Ader, anstatt sie als „äufserst
schmal schwarz gesäumt'* zu bezeichnen, fast ebenso gut „blos
schwarz gefärbt" nennen könnte. Uebrigens spricht sich Herr Zet-
terstedt selbst über die Arlrcchte seiner Geom. angustipennis etwas
zweifelhaft aus.
3. Baliopt. apicalis Meig. cT & 2. — Alarum angustissi-
marum apice tolo venaeque Iransversalis posticae limbo atigusto
nigris. — Long. corp. Ij'^ lin., long. al. 1} lin.
Syn. Opomyxa apicalis Meig., Syst. Beschr. VI. 109. 19.
Tephritis maculata Alir. , Faun. lll. 22.
Geomyza terminalis Zeit., Dipl. Scand. VI. 2533. 8.
Kopf und Thorax gelb odei- gelbrolh; bei etwas dunkleren
Exemplaren pHegl wenigstens der obere Theil des Hinterkopfes und
der Hinterrücken gebräunt zu sein, während bei sehr dunkeln der
364 H. Loew: über
oberste Theil der Stirn und des Hinterkopfs, der obere Theil der
Brustseiten, der ^röfste Theil der Oberseile des Thorax und das
Schildchen schwarzbraun sind, der Hinterrücken aber eine ganz
schwarze Färbung hat. HinJerleib glänzend schwarz, der kurze
erste Abschnitt bei hellen Exemplaren rolbgelb, bei dunkleren braun,
zuweilen ganz schwarz; das Ende des lelzten Abschnitts des weib-
lichen Hinterleibs ist, wie bei den anderen Arten, in verschiedener
Ausdehnung rölhlich oder weifslicli gefärbt. Die Beine sind bei
bellen Exemplaren ganz gelb; bei dunkelen zeigt sich an der Wur-
zel der Hinterschienen jenseit der Mitte der Hiolerschenkel eine
deutliche, zuweilen ziemlich dunkele Bräunung; zuweilen sind die-
selben Stellen auch an den Miltelbeinen gebräunt, doch ist die Bräu-
nung derselben dann stets viel weniger intensiv. Die Flügel sind
etwas kürzer und viel schmäler, als bei den anderen Arten; hin-
sichtlich der schwarzen Ausfüllung der Costalzelle kömmt diese Art
der Bai. venusta am nächsten; die kleine Querader ist ziemlich
stark und hat eine dunkelbraune Färbung, aber keine dunkelbraune
Säumung; der Fleck an der Flügclspilzc ist verbältnifsmäfsig grofs
und nimmt diese stets ganz ein, so dafs die Mündungen der zwei-
ten, dritten und vierten Längsader innerhalb desselben liegen; die
kurze und dem Hinterrande des Flügels noch mehr genäherte hintere
Querader hat eine schmale schwarzbraune Säumung.
Anmerkung. Das Citat aus der Fauna von Ahrens vermag
ich augenblicklich nicht zu vergleichen, kann also auch seine Kich-
tigkeit nicht verbürgen. — Zetterstedt hat Meigen's Opom. apicalis
für eine zuweilen vorkommende Abänderung der Bai. combinata
gehalten, bei welcher die graue Trübung zwischen dem Spitzenflecke
und der die Mündung der vierten Längsader umgebenden Trübung
intensiver als gewöhnlich auftritt und beide mit einander verbindet;
diese Deutung der Meigen'schcn Beschreibung ist aber unzulässig,
weil Meigen ausdrücklich angiebt, dafs die Flügel seiner Opom. api-
calis schmäler als die seiner Opom. combinata seien. — Zetlersledt's
Angaben über seine Geom. terminalis leiden an einem Versehen;
er sagt von ihrem Flügelgciidcr: „«eni transversi modice remoti,
horum Ordinarius ad marginem atae interiorem retraclus., leniter in-
fuscatus.) medius paullo pone nervum auxiliarem omnium brevissimum
ductus.'''- Da die bierin enlbalfcnen Angaben einander widersprechen,
mufs nothwendig eine ders;elbcn falsch sein. Der Umstand, dafs die
Zelterstedt'sche Beschreibung in allem Uebrigen vollständig auf ge-
genwärtige, aber auf keine andere mir bekannte Art pafst, berech-
tigt mich zu der Vermuthung, dafs seine Angabe über die Stellung
Balioplera. 355
der kleinen Querader zur Mündung der ersten Längsader (nervus
uuxiliaris Zett.) diese falsche Angabe sei; ist sie es, so unterliegt
die Identität von Geom. terminalis und Bai. apicatis wohl keinem
Zweifel. —
4. Baliopt. tripunclata Fall. cT & $. — Macula alaruin
apicali trigond, venarum traiisversalium limbis lalissimin et ptmcto
in imd celhdae sitbmarginalis basi nigris.
Syu. Geomysa triyunctata Fall., Geom. 2. 2.
Opomyza tripunctala Meig , Syst. Beschr. VI. HO. 21.
GeomyZa tripunctata Zett., Ins. Läpp. 774. 2.; Dipt. Scand.
2531, 5.
Sie ist eine in ihrer Körperfärhung ganz besonders veränderliche
Art. Bei den hellsten Exemplaren sind Kopf und Thorax mit all-
einiger Ausnahme des auch bei ihnen gewöhnlich braun gefärbten
Hinterrückens, so wie der erste und die Vorderhälffe des zweiten
Hinterleibsabschnittes gelb oder lolhgelb, der übrige Hinterleib
schwarz und die ganzen Beine hellgelb gefärbt. Bei den dunkelsten
Exemplaren sind dagegen der obere Theil des Scheilcldreiecks und
der Seitenleisten der Stirn, der Hinterkopf mit Ausnahme seines
Unterrandes, der ganze Thorax und der ganze Hinterleib schwarz;
selbst der weifsliche Fleck, welcher sich auch bei dieser Art am
Ende des letzten Abschnitts des weiblichen Hinlerleibs befindet, ist
völlig verdunkelt und nur an seiner hellen Pubescenz kenntlich; die
ganze Hinterseite der Vorderschenkel, die hinteren Schenkel mit
Ausnahme der Spitze und Wurzel und die Hinterschienen sind bei
ihnen braun. Diese beiden Extreme sind durch die alimäligsten
Uebergänge mit einander verbunden. Bei uns sind Exemplare dei
dunkelsten Abänderung sehr selten, bei weitem am häufigsten solche,
welche zwischen beiden Extremen die Mitte halten, während die
sicilischen, griechischen und kleinasiatischen Exemplare meiner
Sammlung der Mehrzahl nach zu den dunkelsten Abänderungen ge-
hören. — Trotz der grofsen Veränderlichkeit in der Körperfärbung
ist diese Art doch, wie die anderen, an ihrer eigenthümlichen Flü-
gelzeichnung leicht zu erkennen. Beide Queradern haben nämlich
eine äufserst breite und weit über die durch sie verbundenen Längs-
adern hinausgreifende braunschwarze Säumung, namentlich reicht
die Säunuing der kleinen Querader fast vollständig von der zwei-
ten bis zur fünfton Längsader; der dreieckige, braunschwarze, die
dritte Längsader etwas überschreitende Spitzenlleck hat etwa die
Gröfse und Gestalt wie bei Bai. combmala. die Mündunir der vierten
356 H. Jjoew: über Batioptern.
Längsader ist aber vou keiner dunkelen Trübung umgeben; sehr
charakteristisch ist eine braunschwärzliche, doch minder dunkele
Trübung, welche sich von der Spitze der Costalzelle bis auf die
äufserste Basis der Submarginalzelle hinziclif, da sie bei keiner an-
deren bisher bekannt gewordenen Arl vorhanden ist ; innerhalb der-
selben sind die zweite und drille Längsader dunkel gefärbt.
5. Baliopt. majuscula nov. sp. $. — Reliquis speciebus
major, macutd alarum apicali trigonä venariunque iransversalium
limbis latissimis nigris. — Long. corp. 2 lin., long. al. If — If lin.
Diese schöne, durch erheblichere Gröfse ausgezeichnete Art
gleicht am meisten der Baliopt. tripunctata. Ob sie in der Kör-
perfärbung ebenso veränderlich wie diese ist, vermag ich nicht zu
sagen. Bei meinen beiden Weibchen sind Kopf und Tborax gelb-
roth, nur der Hinterrücken dunkelbraun. Hinterleib etwas breiter
als bei den anderen Arten, glänzend schwarz, nur an der aller-
äufsersten Basis mit der Spur von rother Färbung; der weifsliche
Fleck an der Spitze des letzten Abschnitts etwas undeutlich. Beino
gelblich, nur die Basis der Hinterschieuen, obwohl in geringer Aus-
dehnung, doch sehr intensiv braun. Spitzenfleck der Flügel und
die dunkele Säumung der Queradern wie bei Baliopt. tripunctata,
nur die Säumung der kleinen Querader nicht ganz so breit und
viel weniger über die durch sie verbundenen Queradern hinausgrei-
fend; von der für Baliopt. tripunctata so charakteristischen, sich
von der Spitze der Costalzelle auf die äufserste Basis der Submar-
ginalzelle hinziehenden Trübung ist keine Spur zu bemerken.
Zusatz. Von den bereits beschriebenen exotischen Arten ge-
hört Opom. lurida Loew aus Sitka zur (iattung Balioptera. Sie
ähnelt in der Flügelzeichuung am meisten der Baliopt. combinata,
doch ist der Spitzenfleck etwas kleiner, namentlich auf seinem vor-
deren Theile weniger ausgebreitet, und der hinter der fünften Längs-
ader liegende Abschnitt der Flügelfläche ist breiter. Die Färbung
von Kopf und Thorax scheint in derselben Weise veränderlich zu
sein, wie bei Baliopt. tripunctata. Der Hinlerleib ist bei beiden
Geschlechtern glänzend schwarz mit kaum bemerkbarer Spur von
rother Färbung an seiner alleräufsersten Basis und bei dem Weib-
chen mit dem gewöhnlichen schmutzig weifslichen oder rolhgelb-
lichen Flecke auf dem Ende des letzten Abschnitts. Vor dem Ende
der Hinlerschenkel und an der Wurzel der Hinlerschienen zeigt sich
mehr oder weniger deutliche Bräunung. Baliopt. luridu ist l~ — l^
Linien lang und die Flügel messen 1| Linien, so dal's sie an Gröfse
nur von Baliopt. mujuscnla übertroffen wird.
lieber die europäischen Arten der Gattung
Diastata
vom
Director Dr. Loew in Meserilz.
M.
Lan kann in der Auffassung der Galtung Diastata entweder
Meigen folgen, oder man kann dieselbe in drei Gattungen zerlegen,
wozu bereits Rondani durch Absonderung der Gattung Thryptochaeta
den Anfang gemacht hat. — Ich schlage, um mich möglichst an
bisher allgemeiner Geltendes anzuschliefsen, den ersten dieser beiden
Wege ein, bemerke aber ausdrücklich, dafs ich die Nothwendigkeit,
bei wachsender Artenzahl die Gattung Diastata in drei kleinere
Gattungen zu zerlegen, vollständig anerkenne.
Wenn ich die Gattung Diastata hier im Sinne Meigen's an-
nehme, so geschieht dies doch natürlich nur nach Ausscheidung der
derselben völlig fremden Arten, wie z. B. Diastata obscurella^ tu-
ctuosa, Icucopeza u. s. w., welche Meigen irrthümlich in dieselbe
gestellt hat. Für die übrigbleibenden Arten läfst sich, soweit
mir dieselben bekannt sind, folgender Gattungscharakter aufstellen.
Stirn aufser den langen Borsten auf dem Scheitel an der Ober-
hälfte ihres Seitenrands mit einer langen und starken, vorwärts ge-
richteten Borste, neben welcher, weiter vom Seitenrande entfernt,
eine oder zwei hinter einander stehende, aufwärtsgerichtete Borsten
vorhanden sind. Knebelborsten vorbanden. Augen viel höher als
breit; Backen schmal. Die Mitte des Thorax nur hinten beborstet.
Schildcheu vierborstig. Alle Schienen vor dem Ende der Oberseite
mit einer aufgerichteten Borste. Erste Längsader der Flügel sehr
kurz; die Hülfsader läuft mit ihrem Ende zur ersten Längsader und
verschmilzt mit dieser; die kleine Querader steht sehr weit vor der
Mitte der langen Discoidalzelle; die vordere kleine Wurzelzelle von
358 //. Loeiv: über
der Discoidalzelle gelrennt; die Analxelle stets vorhanden; die
sechste Längsader ist entweder vorhanden und ist dann dem Flügel-
raude sehr genälicrt und abgekürzt, oder sie fehlt ganz; eine vom
Ende der Analzelle ausgehende, die dritte Hinlerrandszelle halbi-
rende Falte des Flügels erscheint bei obcriläcblicher Untersuchung
bei manchen Arten fast wie eine Längsader; bei aufmerksamer Un-
tersuchung ist es unmöglich, sie mit der stcis vor dem Ende der
Analzelle entspringenden sechsten Längsader zu verwechseln.
Die Merkmale, welche die Gattung Diaslula von Geomyza un-
terscheiden, habe ich bei dieser angegeben.
Die drei Gruppen der G^eomyza- Ar ten, welche den Kern
eigener Galtungen zu bilden berechtigt sind, lafsen sich am leich-
testen an der Bildung der Fühler nnlerscheiden, doch zeigen auch
die Beborstung der Stirn und das Flügelgeädcr charakteristische
Unterschiede.
Bei der ersten, die Mehrzahl der mir bekannten Arten um-
fassenden Gruppe, welcher deshalb auch künftig der Namen
Diaslata bleiben mufs, findet sich neben der vorwärts gerichteten
Borste am Seilenrande der Stirn bei beiden Geschlechtern stets nur
eine einzige aufgerichtete Borste. Die Fühler sind nickend; das
zweite Glied Irägt aufser der gewöhnlichen aufgerichteten Borste
auf der Oberseite an seinem Ende noch eine starke, vorwärts ge-
richtete Borste; das dritte Fühlerglied hat eine breite eiförmige Ge-
stalt und ziemlich lange Pubesceiiz. Die Behaarung der Fühlerborste
ist ziemlich weitläufig, aber lang, auf der Oberfläche länger und
abstehender als auf der Unterseite, so dafs man sie wohl passender
eine „oberseits gekämmte", als eine ,,mäfsig lang gefiederte"" nennt.
Die sechste Längsader der Flügel ist vorhanden, aber abgekürzt.
Bei den Arten der zweiten Gruppe, für welche ich. wenn
sie als eine eigene Gattung behandelt werden soll, den Namen
Eulhycliaela vorschlage, sind die Fühler ebenfalls nickend; das zweite
Glied hat aufser der gewöhnlichen aufgerichteten Borste auf seiner
Oberseite nur ganz kurze Haare, aber nichts, was einer nach vorn
gerichteten Borste ähneile; das dritte Glied ist noch kürzer eiförmig
als bei den Arten der ersten Gruppe, so dafs es nur bis etwa zur
Mitte der Kopfhöhe herabreicht, und ist mit kürzerer Pubescenz
besetzt; Fühlerborsle mit kurzer Pubescenz. Die Beborstung der
Stirn zeigt sich bei den Exemplaren der einzigen mir bekannten
europäischen Art nach dem Geschlechle verschieden; bei den Männ-
chen steht neben der am Seitenraude der Stirn befindlichen vor-
wärts gerichteten Borste nur ciuc einzige aufwärts gerichtelc Borste,
Dlasiata. 359
wie bei den Arien der ersten Gruppe, während bei dem Weibchen
vor letzterer noch eine zweite aufwärts gerichtete Borste steht, wie
bei den Arten der dritten Gruppe; ob dies stets so ist, vermag ich
nicht zu sagen, da ich nur zwei Männchen und ein Weibchen
besitze. Die sechste Längsader ist vorhanden, aber abgekürzt.
Die Arten der d ril ten Gruppe, für welche der von Rondani
gebildete Name Thryptochaela beizubehalten sein wird, haben in
beiden Geschlechtern neben der am Seitenrande der Stirn befind-
lichen vorwärts gerichteten Borste stets zwei übereinander stehende
aufwärts gerichfele Borsten. Die Fühler liegen dem Gesichte auf
und reichen bis ganz nahe zum vorderen Mundrande herab; das
zweite Fühlerglied hat aufser der gewöhnlichen aufgerichteten
Borste auch eine nach vorn gerichtete Borste, welche aber kurz
und nicht sehr stark ist, so dafs sie leicht übersehen werden kann;
das dritte Fühlerglied ist länglich; die Fühlerborste ist mit ziemlich
kurzer Pubescenz besetzt, welche indessen auf der Oberseite der-
selben doch nicht ganz so kurz wie auf der Unterseite ist; gewöhn-
lich ist das erste Glied derselben geradeausgestreckt und das zweite,
an seiner Basis etwas gebogene Glied bildet damit einen stumpfen
Winkel, so dafs die Borste fast wie gebrochen erscheint, worauf
sich der von Herrn Rondani gewählte Gattungsname bezieht. Die
sechste Längsader fehlt.
Zu der nachfolgenden Auseinandersetzung der mir bisher be-
kannt gewordenen Arien habe ich nur zu bemerken, dafs die latei-
nischen Diagnosen lediglich auf die Unterscheidung von den in die-
selbe Gruppe gehörigen Arien berechnet sind, diejenigen Merkmale,
welche die Gruppe charakterisiren, aber als selbstverständlich vor-
aussetzen.
Erste Gruppe. (Diastata sens. strict.)
1. Diast. nebulosa Fall, cj" & 2- — Cinerea, abdomine nigro.
alis cinereis, rnaculis discoidalibus nigris dttabus permagnis iribtiscjue
albido-hy aUnis alternantibus. — Long. corp. l\ — If lin., long. al.
Syn. Geomyza nebulo»a Fall., Geom. 3. 4.
Diastata ornata Meig. , Syst. Beschr. VI. 98. Jl.
? Diastata nebulosa Mcig., Syst. Besch. VL 99. 12.
Geomyza obsvurclla Zeit., Ins. Läpp, 77L 4.
Diastata nebulosa Zelt., Dipl. Scand. 25-36. 1.
Stirn dunkelgelb, bei recht ausgefärbten Exemplaren zuweilen
//. Loew: über
gelbbräiiulich; das kleine Scheiteldreieck und die Striemchen, auf
welchen die langen Stirnborsten stehen, erscheinen dann heller gelb;
der unterste Theil des seillichen Stirnrandes mit äufserst schmalem,
weifslich bestäubtem Saume. Fühler dunkelgelb, das dritte Glied
am Ober- und Endrande oft in ziemlicher Ausdehnung gebräunt.
Das Gesicht und die schmalen Backen weifsgelblich oder weifslich.
Oberseite des Thorax dunkel braungrau, am Vorder- und Seitenrande
mehr weifslich aschgrau; auf der Mitte derselben finden sich zwei
einander mäfsig genäherte dunkelbraune, vorn oft etwas abgekürzte
Längsstriemen, welche nie auffallend, zuweilen aber undeutlich sind.
Schildchen mit der Oberseite des Thorax gleichfarbig. Brustseiten
und Hinterrücken grauschwarz, letzterer am ünterrande glänzend
schwarz. Hinterleib schwarz, etwas glänzend; von der Seite her
betrachtet erscheint er matt; auf dem gröfseren vorderen Theile
der Ringe schwarzbraun, auf dem kleineren hinteren Theile dersel-
ben etwas weifslich bestäubt. Hüften und Beine braungelb oder
bräunlichgelb, erstere und das Ende der hinteren Schenkel oft stark
gebräunt; das letzte Fufsglied geschwärzt; häufig sind auch Ober-
und Hinlerseite der Vorderschenkel braun. Flügel schwärzlich grau;
die Costalzelle geschwärzt; die kleine Querader liegt in einem sehr
grofsen geschwärzten Flecke, welcher vorn die zweite Längsader
fast erreicht und hinten von der fünften Längsader abgeschnitten
wird; die hintere Querader liegt in einem noch gröfseren geschwärz-
ten Flecke, welcher die Gestalt einer vorn und hinten stark abge-
kürzten Querbinde hat und gewöhnlich von der z^veiten und fünf-
ten Längsader abgeschnitten wird, zuweilen indessen auch wohl et-
was über eine oder die andere dieser beiden Adern hinwegreicbt;
mit diesen zwei grofsen geschwärzten Flecken alterniren drei an-
sehnliche glashelle Stellen, welche dieselben noch augenfälliger
machen; die vor dem ersten geschwärzten Fleck liegende helle
Stelle ist am kleinsten, am wenigsten scharf begrenzt und am we-
nigsten klar, ja bei einzelnen Exemplaren ziemlich undeutlich; die
beiden anderen Stellen sind weifslich glasartig und scharf begrenzt;
die zwischen den beiden geschwärzten Flecken liegende reicht ge-
wöhnlich von der dritten bis zur fünften Längsader, erstreckt sich
aber bei einzelnen Stücken vorn bis zur zweiten Längsader; die
letzte helle Stelle pflegt ebenfalls von der dritten bis zur fünften
Längsader zu reichen und ist vor der vierten Läugsader stets viel
breiter als hinter derselben; bei manchen Exemplaren ist der zweite
der geschwärzten Flecke an seiner dem Hinterrande des Flügels zu-
gekehrten Seite noch von einem kleinen, weifslich-glasartigen Wische
Dinslata. 361
begrenzt; bei dunkelen Stücken zeigen sich die zweite bis vierte
Längsader an ihrem Ende schwärzlich gesäumt.
Im nördlichen und mittleren Europa einheimisch; in Deutsch-
land eben nicht häufig.
Anmerkung. Dafs gegenwärtige Art die Fallen'sche Geo-
myza nebulosa ist, leidet gar keinen Zweifel. — Meigen schreibt
seiner Diastaia nebulosa, welche er für die Fallen'sche Art hält,
an der Basis schwarze Fühler zu, welche sich bei gegenwärtiger
Art nicht finden; diese Angabe macht es zweifelhaft, ob seine Diast.
nebulosa mit der Fallen'schen und mithin mit gegenwärtiger Art
einerlei ist; der Umstand, dafs bisher keine zweite Diastata mit
ähnlicher Flügelzeichnung in Deutschland gefunden worden ist, er-
weckt die Vermuthung, dafs er entweder eine sehr seltene Varietät
unserer Art beschrieben haben möge, oder dafs seine Angabc über
die Fühlerfärbung nicht richtig sei. In Meigen's Beschreibung
seiner Diastata ornata ist dagegen meines Erachtens die Fallen'sche
Art nicht zu verkennen. Ebenso gewifs gehört Diastata nebulosa
Zeit, hierher. Die Geomyza obscurelta seiner Ins. Läpp, zieht
Herr Zelterstedt theilweis zu Geomyza obsctirella Fall., theilweis
zu gegenwärtiger Art; es mag dies richtig sein, in so fern er Exem-
plare beider Arten mit einander vermengt gehabt hat; die Beschrei-
bung, welche er in den Ins. Läpp, als die von Geomyza obscurella
giebt, pafst aber nur auf gegenwärtige Art, zu der allein sie mithin
citirt werden darf.
2. Diast. ttnipunctat a Zelt. cT & 9. — Ex fusco cinerea^
abdomine nigro, alis cinereis^ ccllutä costali venaeque transversae
posterioris limbo latissimo nigris^ pedibus obscure luteis ^ femoribus
plerumque maxima ex parte nigris. — Long corp. 1^ — If lin., long.
aL U— li lin.
Syn. Diastata tmipunctata Zett., Dipt. Scand. VI. 2537. 2.
Stirn gewöhnlich dunkel ochergelb. Fühler rothgelb, das dritte
Glied gewöhnlich zum gröfsten Theile braun. Gesicht und Backen
mit ziemlich weifslicher Bestäubung auf in der Regel fast schwar-
zem Grunde. Oberseite des Thorax bräunlich aschgrau, am Vorder-
und Seitenrande reiner aschgrau oder fast weifslich aschgrau; an
den Brustseiten ist die Färbung mehr schwarzgrau. Schildchen mit
der Oberseile des Thorax gleichfarbig oder etwas dunkler. Hinter-
leib schwarz, ziemlich glänzend; von der Seite gesehen, zeigt er
eine Spur grauer Bestäubung. Hüften braun, gegen die Basis hin
362 //. Loew: über
gewöhnlich schwartbrami. Schenkel schwarz, oft die vordersten
nnd hintersten an der Basis und die mit feisten auf ihrer ganzen
Vorder- und Unterseite braun oder braungelb; doch finden sich auch
Exemplare, bei denen die helle Färbung der Schenkel viel ausge-
dehnter ist; Schienen und Füfse bräunlichgelb; llinterschienen oft
bis fast zur Spitze dunkelbraun; Füfse oft gegen das Ende hin stark
gebräunt, selten ganz braun; das Endglied derselben ist geschwärzt
Flügel schwärzlich grau, um das Ende der zweiten und der dritten
Längsader meist etwas gesättigter. Die Costalzelle und die aller-
äufserste Basis der Marginalzellc schwarz ausgefüllt ; die hintere
Querader mit aufserst breitem schwärzlichen Saume, welcher hin-
ten mit der fünften Längsader abschneidet, sich vorn aber bis etwa
auf die Mitte der ersten Hinterrandszelie fortsetzt und hier ab-
rundet.
Im nördlichen und jnittleren Europa; in Deutschland niclit
selten. —
3. Diast. vagans, nov. sp. cT & 2. — Ex fusco cinerea^
abdomine nigro, alis cinerets-liyalhiis, limbis costae et venae trans-
versae poslerioris mediocribus nigris, cellulä basali prima Iota sub-
hyalind, pedibus lolis lideis. — Long. corp. 1- — ly'^ ''"•? long. al.
\\—\\ lin.
Syn. Diastata obscurella Meig., Syst. Beschr. VI. 96. Tab. 59.
flg. !.=>.
Diastata costata var. b. Zelt., Dipl. Scand VI. 2539.
Stirn gelb oder dunkelgelb, und dann das kleine Scheiteldreieck
und die Striemchen, auf welchen die Stirnborsten stehen, oft mehr
graugelblich. Fühler gelb, das dritte Glied nur selten am Ober-
und Endrande etwas gebräunt. Gesicht und Backen weifslich.
Thoraxrücken bräunlich grau, höchstens mit der aufserst verlosche-
nen Spur von zwei etwas dunkleren Längsstriemen, am Vorder- uud
Seitenrande mehr weifslich aschgrau. Brustseiten mit \veifslicher
Bestäubung auf braunschwarzem Grunde. Schildchen mit der Ober-
seite des Thorax gleichfarbig. Hinterleib schwarz, am Seitenrande
mit einer Spur von braungrauer Bestäubung. Hüften und Beine
gelb; die Füfse gegen das Ende hin gewöhnlich nur wenig, selten
ziemlich stark gebräunt. Flügel graulich; die Costalzelle ist von
der Wurzel der zweiten Längsader bis zu ihrem Ende schwarz aus-
gefüllt und der Vorderrand vom Ende derselben an bis zur Flügel-
spitze hin schmal schwärzlich gesäumt; dieser Saum läuft gewöhn-
lich bis etwas über die Mündung der dritten Läugsader, verlischt
Diastaia. 3iS3
zwischen dieser und der Mündung der vierten Längsader mehr,
macht sich aber in der Umgebung der letzleren nochmals bemerk-
lich; die hintere Querader hat einen mäfsig breiten schwarzen Saum,
welcher vorn von der vierten und hinten von der fünften Längsader
abgeschnitten wird, oder diese Adern doch nur fast unmerklich über-
schreitet; die Basis der vordersten Wurzelzelle ist nie schwärzlich
gefärbt.
Dlasl. vagans ist in Deutschland ziemlich häufig, aber auch
über das nördliche Europa und nördliche Asien, sowie über Nord-
amerika verbreitet; ich besitze sie sowohl aus Sibirien, als aus den
vereinigten Staaten.
Anmerkung 1. Herr Zetterstedt hat Diast. vagans für Ab-
änderung von Diast. costata gehalten; trotz der grofsen Aehnlich-
keit beider Arten kann ich seiner Meinung durchaus nicht beitreten,
da die gröfsere Ausdehnung der dunkeln Säumung der Costa und
die schwarze Säumung der hintern Querader die Diast. vagans als
die dunkeler gefärbte Abäuderuug cbarakterisiren würden, dieser
Annahme aber der Umstand widerspricht, dafs bei ihr die Wurzel-
hälfte der vordersten Basalzelle nie die schwärzliche Färbung zeigt,
welche sie bei Diast. costata hat.
Anmerkung 2. Meigen 's Angaben über I>ia«<. oiscwreWa und
die Abbildung, welche er von ihr giebt, uöthigen zu der Annahme,
dafs er bei der Beschreibung derselben gegenwärtige Art vor sich
gehabt habe.
4. Diast. costata Meig. cT «ST $. — £".1' fnsco cinerea^ ab-
domine nigro^ alis cinereo-hyalinis , cellulä costali nigra , cellulae
basalis primae dimidio basali Umhoque costae nigricuntibus., pedUnm
ßavis. — Long. corp. ly'^ — \\ lin., long. al. \\ — I^ lin.
Syn. Drosophila ftiscula Fall., Geora. 7. 8.
Diaslata costata Meig., S>'st. Bescbr. VI. 96. 4.
Drosophila marginella Zett., Ins. Läpp. 777. 10.
Diastata costata Zett., Dipl. Scand. VI. 2539. 4. var. a.
Sie ist der vorigen Art sehr ähnlich und unterscheidet sich von
ihr am leichtesten an der Flügelzeichnung. Die Costalzelle ist von
der Wurzel der zweiten Längsader bis zu ihrem Ende hin schwarz
ausgefüllt; der Vorderrand hat einen schmalen schwärzlichen Saum,
welcher von der Basis der Marginalzelle bis gegen das Ende dieser
Zelle hin reicht und sich hier auf das aller allmäligste verliert;
die vorderste Wurzelzellc ist bis dahin, wo die beiden kleinen
Wurzelzellen endigen, stels schwärzlich ausgefüllt; in der Umgebung
Berl. Entomol. Zeitsclir. VIII. 24
364 H. Loew: über
der hiuleren Querader zeigt sich nie die geringste Spur von dunk-
ler Trübung. In der Gröfse kömnii Diasl. cosiaia gewöhnlich der
Diast. vagans nicht ganz gleich.
In Mittel- und Nordeuropa gemein.
Anmerkung 1. In der Beschreibung, welche Fallen von
seiner Drosophila fuscula giebt, ist gegenwärtige Art durchaus nicht
zu erkennen; da Fallen ausdrücklich angiebt, dafs er Dros. fuscula
nach von Herrn Zetterstedt erhaltenen Exemplaren beschrieben, da
Herr Zetterstedt ebenso bestimmt versichert, dafs die von Fallen
als Dros. fuscula beschriebene Art die Diast. costala sei, und da
endlich die Fallen'sche Beschreibung nichts dieser Angabe Wider-
sprechendes enthält, so mufs Dros. fuscula Fall, als sicheres Sy-
nonymen gegenwärtiger Art anerkannt werden. Ein Recht auf Ein-
führung hat der Fallen'sche Artname, trotz seiner früheren Erthei-
lung, nicht, da die Art aus der von ihm gegebenen Beschreibung
durchaus nicht zu erkennen und überdies in einer Gattung, welcher
sie gar nicht angehört, publicirt worden ist. Herr Zetterstedt, der
dies richtig erkannt hat, hat desbalb den Fallen'schen Artnamen
bereits fallen lassen, worin ich ihm folge.
Anmerkung 2. Die Identifizirung von Zetterstedt's Droso-
phila marginella mit gegenwärtiger Art begründet sich auf die von
Herrn Zetterstedt selbst in den Dipt. Scand. hierüber gemachte An-
gabe. — Dafs von Diast. coslata der Dipt. Scand. nur die var. a.
hierher zu ziehen, die var. b. aber zur Diasl. vagans zu bringen
ist, habe ich schon oben erwähnt.
5. Diast. inornata, nov. sp. d" & 9. — Ex Jusco cinerea.,
abdomine nigro, alis cinereo-hyalinis, cellulae costalis apice et basali
cellulae basalis primae dimidio nigricaiitibtis, venu transversa poste-
riore obsolet issime cinerea limbatä, pedibus Jlavis. — Long. corp.
Wiederum den beiden vorhergehenden Arten so ähnlich, dafs
die Angabe der Unterschiede sie genügend kenntlich macht. Das
dritte Fühlerglied ist am Ober- und Endrande gewöhnlich deutlich
und oft in grofser Ausdehnung braun. Der letzte Thcil der Costal-
zelle und die Basis der ersten Wurzelzellc sind schwärzlich ausge-
füllt; am Vorderrande findet sich durchaus keine Spur einer dunkeln
Säuraung; die hintere Querader ist länger und dunkler als bei der
vorigen Art. auch das Grau der Flügelfläche in ihrer Umgebung
Diaslaia. 365
etwas gesättigter, so dafs dieselbe viel mehr in das Auge fällt, als
dies bei Diast. costata der Fall ist.
Ich habe die Art mehrmal im Posenschen und in Schlesien an-
getroffen.
Zweite Gruppe (Euthychaeta).
6. Diast. speciabilis, nov. sp. cT & 2. — Obscure cinerea,
thoracis dorso ex cinereo luteo, Jrontis nigrae tnargine antico rttfo.
pedibus luteis, alis iotis subhyalinis, dilute cinerascentibus vel
ex cinereo Inlescentibus. — Long. corp. If — 2~ lin., long. al.
l|i— 2i lin.
Stirn schwärzlich mit schmalem, scharfbegrenztem und auffal-
lendem gelbrothen Vorderrande; die Striemen, auf welchen die
langen Stirnborsten stehen, sind länger und breiter als bei den an-
deren Arten; sie und das kleine Scheiteldreieck sind ziemlich dun-
kel braungrau. Fühler gelbroth, etwas plump, nur wenig über die
Mitte der Kopfhöhe hinabreichend; die beiden ersten Glieder auf
der Oberseile etwas gebräunt; das kurz eiförmige dritte Glied am
Ober- und Endrande in ziemlicher Ausdehnung dunkelbraun. Das
Gesicht hat auf seiner Mitte gewöhnlich eine ziemlich dunkele
Grundfarbe, während die Grundfarbe seines Seitenrands und der
Backen gelblich ist; die Bestäubung von Gesicht und Backen ist
gelblichweifs. Oberseite des Thorax und des Schildchens matt grau-
bräunlich oder graugelb, an den Kändern mehr aschgrau. Brustsei-
ten und Hinterrücken dunkel aschgrau, fast schwarzgrau, üeber
den Mittelhüflen, aber unterhalb der Längsnaht der Brustseiten be-
finden sich drei starke Borsten, während sich bei den anderen Ar-
ten daselbst nur zwei finden. Hinterleib grauschwarz, malt. Hüften
und Beine bräunlich gelb. Flügel der Männclien meiner Sammlung
etwas graulich glasartig; die Adern bräunlich, die dritte und fünfte
Längsader schwarzbraun; bei dem einzigen Weibchen, welches ich
besitze, zieht die Trübung der Flügelfläche vielmehr in das lehm-
bräunliche, auch sind alle Adern mehr gebräunt, so dafs die dunk-
lere Färbung der dritten und fünften Längsader viel weniger auffällt.
Ich fing von dieser durch ihre plastischen Eigenthümlichkeiten
ausgezeichneten Art zwei Männclien im Juli in der Grafschaft Glatz
und ein Weibchen bei Hosen. Die beiden Männchen scheinen frisch
entwickelte Stücke zu sein., während das Weibchen mehr das An-
sehen eines Exemplars, welches schon länger gellogen ist, hat. —
24*
366 //. Loew: über
Hieraus mögen sich die Unterscliiede in der Flügelfärbung erklären;
an einen speeiüschen Unlerschied scheint mir ganz und gar nichl
zu denken zu sein, obwohl die schon oben crwähnle V^erschieden-
beit in der Beborslung der Stirn beider Geschlechlcr leicht die
Vermufhung eines solchen erwecken könnte.
Dritte Gruppe (Thryptochaeta).
7. Diast, puiiclum Rleig. cT & $• — Frontis parle anticii
anlennarum^ue arlicitlis prinils duobus luteis, extremo abdominis
apice abido, alis inaequaliler ex fusco nigris^ plagd permugnä sub-
aplcali dituiiore, subhycdind. — Long. corp. 1^ — |.l Ijn , long. al.
IJ^ — 1-*- lin
Syn. Dtastata punclum Meig., Syst. Beschr. VI. 98. 10.
Diastata punctum Zeit., Dipt. Scand. VI. 2538. 3.
Thryptochaeta punctum Rond., Prodr. I. 134.
Diese gemeine Art ist in der Körperfärbung sehr veränderlich.
Weniger reife Exemplare sind ziemlich hellbräuniich und haben oft
gelbe Schulterschwielen und ein zum gröfslen Theile gelb gefärbtes
Schildchen, während recht ausgefärbte Exemplare ziemlich dunkel
graubraun gefärbt sind und höchstens der Hand des Schildchens
gelblich bleibt. Man wird Diast. punctum indessen stets leicht an
folgenden Merkmalen erkennen. Der vorderste Theil der Stirn und
die beiden ersten Fühlerglieder sind* lehmgelblich, oder die letzteren
doch nur gelbbräunlich gefärbt, während das letzte Fühlerglied stets
schwarz ist. Der Thoraxrncken hat vier dunkeler braune, ziemlich
breite Läugsslriemen, von denen die seitlichen indessen nicht immer
deutlich sind. Der Hinterleib ist an der Basis gewöhnlich lehm-
gelblich gefärbt, die äufserste Spitze aber stets weifslich und nur
der zwischen beiden liegende Theil hat eiae dunkele Färbung. —
Beine gelblich, die Hinterschenkel meist auf einem Theile ihrer Ober-
seite gebräunt oder geschwärzt; auf den Vorder- und Mittelschen-
keln zeigt sich nur selten die Andeutung einer solchen dunkelen
Färbung. Flügel schwärzlich grau oder grau, bei verflogenen Exem-
plaren mehr braungrau ; die Marginalzclle fast von ihrer Basis an,
die Submarginalzelle etwa von der Flügelmitte an geschwärzt, letz-
tere auf ihrer Spitze und an der dritten Längsader entweder nur
schwärzlich oder schwärzlich grau; letztere Färbung pflegen auch
das Ende der ersteu und die Spitze der zweiten Hinterrandszelle
zu haben; den gröfsten Theil der zweiten Hinterrandszelle und den
Diasiala. 367
darüber liej^eiideu Tlieil der ersten Hinterrandszelle nimmt eine sehr
grofse, ausgewaschene, graulich glasartige Stelle ein, welcher jede
bestimmte Begreuzung fehlt. Bei sehr wenig ausgefärbten Exem-
plaren ist nur der gröfste Theil der Marginal- und Submarginalzelle
geschwärzt, die ganze übrige Flügcliläche aber fast ganz gleichmäs-
sig graidich; es zeigt sich dann eine Flügelzeichnuug, ^vie sie
iMeigen bei Diast. apicalls l)eschrcibt, welche möglicher Weise eine
blasse Varietät der Diasl. ptmclum sein könnte.
Gegenwärtige, im nördlichen und mittleren Europa sehr ge-
meine Art kömmt auch in Italien vor.
8. Diast. nigricornis , nov. sp. cT <^ 2- — Fronte^ anten-
nis et abdomine oiimibtis toiis iiigi'is, atis aequaliler ex J'usco nigris.
— Long. corp. II — 1:^ lin., long. al. l^ — ly^ li"-
Syn.? Diastata fumipennis Meig., Syst. Beschr. VI. 97. 6.
hl der Gröfse mid in allen plastischen Merkmalen der vorigen
Art überaus ähnlich. Die Grundfarbe des ganzen Kopfes schwarz,
doch von grauer Bestäubung schwarzgrau. Fühler ganz schwarz,
die beiden ersten Glieder nie heller. Oberseite des Thorax und
des Schrldchens bräunlichgrau, erstcrc ohne dunklere Läugsstrie-
raen. Brustseiten dunkel aschgrau oder schwarzgrau. Hinterleib
grauschwarz, nur wenig gleifsend, gegen die Spitze hin etwas
dunkler; die äufserste Spitze desselben ist nie weifslich gefärbt. —
Beine gewöhnlich mehr braungelb, als bei der vorigen Art, auch
das Ende der Füfse mehr gebräunt; die Oberseite der Hinterschen-
kel stets zum Theil schwarz; zuweilen, wiewohl selten, sind die
Hinterschenkel mit alleiniger Ausnahme ihrer Spitze schwarz und
dann pflegen auch die Vorder- und Mittelschenkel auf einem grös-
seren oder kleinereu Thcile ihrer Oberseite geschwärzt zu sein.
Flügel gleichmäfsig braunschwärzlich, nur gegen den Vorderrand
hin allmählig etwas dunkler; bei ganz frisch entwickelten Exem-
plaren sind sie reiner schwärzlich gefärbt.
In Deutschland eben so gemein, als die ihr nahe verwandte
Diast. punctum.
Anmerkung. Bei der Bestimmung gegenwärtiger Art schei-
nen mir nur Diast. /mc/uo«« Meig., obsciir i peimis Mei^. und fumi-
pennis Meig. in Betracht kommen zu können. — Die Beschreibung
von Diast. tuctuosa pafst wegen der „hellgelben Beine mit schwärz-
lichen Schenkeln" selbst auf die vorher erwähnte dunkelste Varie-
tät der Diasl. nigricornis gar nicht recht; überdies ist das typische
368 H. Loew: über Diastala.
Exemplar der in Paris befindlichen Meigen'schen Sammlung nach
einer brieflichen Miltheilung Haliday's, welcher dasselbe untersuchte,
gar keine Diastata, sondern eine Discocerina. — Diast. obscuri-
pennis soll eine kurzgefiederte Fühlerborste haben, kann also unsere
Art nicht sein, bei welcher die sehr kurze Pubescenz der Fühler-
borste selbst unter mäfsiger Vergröfserung noch wenig wahrnehm-
bar ist. — Die Beschreibung, welche Meigen von Diast. obscuri-
pennis giebt, ist sehr kurz und dürftig; auf wohl erhaltene Exem-
plare unserer Art pafst sie wegen der Angabe schwarzer Körperfär-
bung nicht; dagegen enthält sie nichts, was auf ein durch Oelig-
w^erden verändertes Exemplar gegenwärtiger Art nicht pafste; eben
so wenig aber enthält sie irgend eine Angabe, welche unsere Art
mit einiger Wahrscheinlichkeit erkennen liefse. Da nun die Füh-
lerbildung der Diast. nigricornis eine für eine Diastata aufl'allende
ist, da Meigen bei der durch andere Merkmale viel kenntlicheren
Diast. punctum diese abweichende Fühlerbildung ausdrücklich er-
wähnen zu müssen geglaubt hat, in der an charakteristischen Merk-
malen so armen Beschreibung seiner Diast. obscuripennis aber einer
solchen gar nicht gedenkt, so kann ich mich von der Wahrschein-
lichkeit, dafs Diast. obscuripennis unsere Art sei, durchaus nicht
überzeugen.
Zur Fauna des Oberharzes
von
C Wilken aus Hildesbeini.
E
ine ZusainnieustelluDg der am Oberharz vorkommenden Käfer
dürfte, namentlich für die norddeutschen Entomologen, nicht ganz
uninteressant sein. Wenn nachfolgendes Verzeichnifs auch weit ent-
fernt ist, einen Anspruch auf Vollständigkeit zu machen, da (um
demselben keine zu grofse Ausdehnung zu geben) die überall häu-
figen Arten ausgeschlossen sind und Sammelraum und Zeit nur auf
ein geringes Maafs beschränkt waren, so wird dasselbe doch manchen
neuen Beitrag zur Kennt nifs der geographischen Verbreitung der
besprochenen Käferarten enthalten.
Dieselben sind während eines dreiwöchigen Aufenthaltes im
Forsthaus Oderbrück (in westlicher Richtung etwa 1| Stunde von
der Spitze des Brockens entfernt) in einer Höhe von 2900 F. im
Juli d. J. gesammelt. Der Brocken, das Torfhaus, der Rehberger
Graben und die Achtermannsböhe begrenzen den durchforschten
Bezirk.
Carabus violaceus var. ä. und c. (nach Schaum), erstere nur in
2 Expl.; bei Clausthal kommt auch var. d. vor.
C catenulalus u. nuronitens, besonders auf abgeholzten Wald-
plätzen unter Holzscheiten und Steinen.
C. glabraius u. sylvestris, in Fichtenwäldern.
Cychrns rostratus, einzeln in faulen Baumstrünken.
Patrobus excavatus, b.'), besonders am Brocken.
Calathus microplerus^ b.
') li. = häufig, s. = seile», g. = gemein, n = nicht.
370 C. Wilken:
Pterostichus (Steropus) aethiops, unter loser Rinde an Slukeu h.
Pt. {Lagarus) inaequalis, 2 St.
Pt. (Argulor) diligens, n. s.
Amara famelica, 2 St., curla u. lunicoUis, je 2 St.
Harpalus laevicolUs, mit besonders starkem Glänze, futiginostiS'>
3 St., latus, h.
Bradycellus harpalinus, an der Oder, unter faulenden Vege-
tabilien.
Bemhidium nitidulum, var. atpimim, unter Moos an alten Fich-
tenstämmen, 4. St., bruxellense, an der Oder, 1 St.
Die Gattung Hydroporus war in dem kalten Wasser der Ab-
zugsgräben gut verlrelen. Aufser den in der Ebene Läufigen Arten,
wie H. planus, pubescens, palustris etc., die jedoch hier nur einzeln
vorkommen, fanden sich:
H. ovatus, z. h. , nivalis, h., elongaiulus, h. in stehendem
Wasser, iristis, 6 St., Victor, nach eifrigem Suchen 10 St., nie/o-
narius, z. s.,
Colymbeies adspersus, h.
Ilybiv^ ater und subaeneus, einzeln.
Agabus congener, h. in stehendem Wasser, A. gutlatus, sehr
h. Die cT haben deutlich punktirte Flügeldecken, während die der
9 hautartig gerunzelt sind. Nicht selten fehlt der hintere Fleck,
bei einigen Stücken ist auch nicht die geringste Spur eines Fleckes
zu erkennen; A. frigidus, 2 St., fontinalis, 4 St.
Hydrobius. Unter vielen Stücken von globulus ein punctalo-
striatus.
Helophorus aeneipennis, h., nanus, 2 St.
Cercyon haemorrhoidale, h. unter faulenden Vegetabilien. Da-
selbst auch Megasternum botet ophagicm u. Crijptopleurum atomarium-
Leptusa analis u. ruficoUis, unter Fichtenrinde.
Aleochara lanuginosa, n. s. im Rinderkolh.
Uomalota merdaria, nigritida, divisa,. aterrima u. pulchra, letz-
tere nur in 2 Exempl.
Encephalus complicans, 1 St. mit dem Schöpfer gefangen.
Tachyporus iersus. 2 St.
Tachinus pallipes, h. bei faulenden Vegetabilien, marginellus,
nur einzeln.
Bolitobius exolelus u. pygmueus, h. in Pilzen.
Bryoporus rufus, mehrfach mit dem Streifsack an Wegrändern
gefangen.
JFauna des Oberharzes. 371
Myceloporus ptincius n. pronus, einEeln.
Quedius laevigatus, h. unter loser Fichtenrinde, impressus,
1 St., J'tdiginostts^ moluchhms u. luciduhis, einzeln.
Staphtjlinus fossor und eryl/iroplerus^ dieser nicht selten unter
Steinen.
Ocypus fuscatus u. cupreus, einzehi.
Philonihus marginalus, 2 St., puetla, 2 St. unter faulenden
Vegetabilicn, laminalus u. nigriltdus, h.
Xanthollnus lentus, 1 St.. Iricolor, h.
Olhius melanocephatus, li.
Luthrobium scubricotle, an feuchten, schattigen Stellen unter
Steinen, fidvipenne^ h.
Slenus specutator, 1 St., tempestivus, n. s. mit dem Streifsack
gefangen, bifoveotatus u. impressus, einzeln.
Anthophagus armiger ^ 2 recht grofse Exenipl., caraboides nebst
der var. abbreviatus, h.
Geodromicus plagialus^ an der Oder unter Steinen h,
Arpediuni brachypteruin^ 2 St.
Omalium caesiun, h., pusitlum, 2 St. unter Fichtenrinde; con-
cinnnm u. yiorale^ einzeln.
Anthobium signutum^ 3 St., minulum, g., anale, 3 St., /«/ei-
penne u. longipenne, h., Sorbi, 2 St.
Megarthrus sinuatocollis, n. s.
Catops alpinus, 2 St.
Agathidium atrum u. rolundatum, einzeln.
Ulster merdarius, 1 St., zeigt an den breiten Vorderschienen
keine Spur eines Zahnes.
Cercus rußlabris, an Wasserpflanzen.
Epuraea pygmaea u. pusilla, h. unter Fichtenrinde, angnsluta,
daselbst, 2 St., aeativa u. variegata, mit dem Streifsack einige St-
gefangen.
Thalycra fervida, 2 St.
J/j« ipusttdatus u. ferrugineus, einzeln unter Fichtenrindc.
Rhizophagus /erritgineus, depressus u. nilidulus, h. unter Fich-
tenrindc.
Anlherophugus pullens, 1 St.
Aphodius atrumenlarius , im Rinderkoth h., nemoratis, im
Hirschkoth.
372 C. Wilken:
Cortjmbites Uetjeri, 2 St., tessellalus, h.
Diacanthus impressus. auf Fichten, 2 St.
JAotrichus a/'/inis, n. s , Querctis^ h., angiislulus. einige.
Alhous niger, var. alpinus, n. s.
Pheletes Brucieri, h.
Sericosomus brunnetis u. var. fugax ^ b.
EUiler nigrinus u. scro/a, einzeln.
Cryplohypntis riparius, an der Oder unter Steinen li., letragra-
pfms, mehrfach im Ufersande der Oder an todten luseclen fressend
angetroften; dermesioides, an der Ohker vorkommend, scheint hier
zu fehlen.
Cantharis alpina, n. s., jedoch nur Stücke mit gelben Flügel-
decken. Um Hildesheini scheint diese Form zu fehlen, dahingegen
ist die Form mit schwarzen Flügeldecken daselbst h. ; C violacea.
einzeln, albomarginata, 2 St., pilosa, n. s., Jigurala^ ziemlich h.
Rhagoiiycha rufescens. 1 St., atra^ n. s.'), testacea, h., jedoch
meist nur die var. mit ganz gelben Beinen.
Dasytes obscurus, 2 St. auf Fichten.
Mallhodes hexacanthus, h.
Pthms subpUosus, n. s. mit dem Streifsack gefangen.
') Diese Art ist grofsen Abweichungen unterworfen. — Sehr
stark variirt die Länge des dritten Fühlergliedes; bald ist dasselbe
um die Hälfte länger als das zweite, bald doppelt so lang, bald mit
dem zweiten von gleicher Länge. Was die Färbung der Beine und
Fühler anbetrifft, so lassen sich unter den Harzer Stücken zwei
Formen unterscheiden. Bei der ersten Form sind die Beine mit
Ausnahme der Kniee ganz schwarz, die Wurzelglieder der Fühler
meist nur auf der untern Seite röthlich-gelb und die aufgebogenen
Seiten des sehr kurzen Halsschildes bräunlich. Bei der zweiten
Form ist das Halsschild ganz schwarz, die beiden ersten Fühler-
glieder (oft auch drei), die Spitze der Schenkel und die ganzen
Schienen hell röthlich gelb. Mit dieser Form stimmen die um Hil-
desheim vorkommenden Stücke in Färbung der Fühler und Beine
überein, weichen aber sonst bedeutend von den Harzer Stücken ab.
Der ganze Körper ist schmäler, das Halsschild länger, sein Vorder-
rand im Ilachen Bogen gerundet, seine Ränder ringsum abgesetzt
und aufgebogen. Ich würde deshalb geneigt sein, diese Stücke für
elongala zu halten, wenn Herr v. Kiesen weiter sie nicht selbst als
atra gedeutet hätte.
Fattna r/e« Oberharzes. 373
Meloe violaceus, 1 St.
Rhinomacer attelaboides, mehrfach von Sunipfgräsern abgesireift.
ßrachytarsus varius, auf Fichten h.
Rhynchites germanictis, n. s., megacephalus, 1 St.
Apion haemalodes, ßavipes, htunile, Fagi u. aterrhnutn, n. s.
Polydrosus conjluens^ 1 St., umoenus., h.
Barynotus squatidus, 2 St.
Liosomus cribriim^ an schalligen Waldstellen auf Gräsern, 3 St.
Oliorhynchus septentrionis, n. s., niger, g., fuscipes^ h., ienebri-
cosus, s., maurus, einzeln; die var. Brucleri 1 St. am Brocken.
Lar'mus Carlinae, 2 St. auf Disteln.
Rhinocyllus latirostris, daselbst, 2 St.
Pissodes Harcyniae, 2 St. in Fichtenrinde.
Magdalinus nitidus u. duplicalus, auf Fichten, einzeln.
Anthonomus varians, s.
Microtrogus picirostris, n. s.
Bariditis T. album, n. s. Die Stücke sind etwas kleiner, als
hiesige, und die Flügeldecken nur mit feinen Härchen besetzt, da-
rum mehr glänzend.
Ceuthorhynchus Cochleariae, tjuadridens, syrites u. cyanipenfiis,
einzeln.
Cossonus linearis^ 2 St.
Hylastes cunicularius u. paUiatus, h.
Dendroclonus pilostis, auf gefällten Fichten, 4 St.
Xyloterus linealus, h.
Boslrychus typographtis, chalcographns u. autographus^ h.
Tetropium fuscum u. luridum mit seinen var., h.
Toa:o/«s Cursor, n. s.
Pachyta clathrata, auf Sorhus einige Stücke, virginea, s.
Donacia discolor, sericea mit var. Comari, h. auf Sumpigräseru.
Lema Erichsonii u. punclicollis, einzeln.
Eumolpus obscurus, h.
Cryptocephalus %pustulalus u. 4-pt*s/Miaf«s, je 1 St.
Gonioctena b-punciata, s., viminalis, h.
Luperus viridipennis u. dispar Kieseuw., einige.
Longitarsxis 4-pustulahis, auf Cynoglossum, einige
Engis sanguinicollis, 1 St.
Coccinella hiei'oglyphica. s.
Eine neue Art der Staphylinen- Gattung
Homorocerus
besehrieben von
Hofrath v. Solsky iu St. Petersburg.
(Hierzu Taf. IV., Fig. 8. 9.)
Di
ie Gattung Homorocerus wurde im Jahre 1848 von C II.
Bohenian, in seinen „Insecta CaiTraria" auf eine im östlichen Theile
des Cafiernlandes entdeckte und //. rußpennis benannte Art ge-
gründet und nebst der letzten ausführlich characterisirt. Später, im
Jahre 1858 (Berl. Entom. Zeitschr. II. p. 363), wurde eine zweite,
aus Senegambieu stammende Arl derselben Gattung von Kraatz als
/f. punc/ico//ts bekannt gemacht, zugleich wurden im zweiten Bande
der Naturgeschichte der Insekten Deutschlands, bei der allgemeinen
Charakteristik der Gruppe der Quediiformes ^ einige Merkmale der
Gattung besprochen. Diese beiden, eben erwähnten, nebst der wei-
ter unten zu beschreibenden, sind auch die einzigen bis jetzt be-
kannten Arten der Gattung, die durch das ganze Gebiet des heifsen
Afrika verbreitet zu sein scheint. In keiner der früheren Schriften
wurde aber etwas über die Geschlechtsunterschiede gesagt. Mein
H. rujipemiis zeigt eine aulTallende Eigenthümiichkeit im Bau der
letzten Hinterleibssegmente, die meiner Ansicht nach kaum anders,
als ein Geschlechtsmerkmal betrachtet werden dürfte. Der Hinter-
rand der oberen Platte des siebenten Segmentes ist nämlich in der
Mitte stumpf dreieckig vorgezogen und daselbst deutlich verdickt.
Der Hinterrand desselben Segments ist oben und unten, sowie auch
der Hinterrand des sechsten Bauchsegmentes scharf und tief gezähnt ;
zwischen je zwei Zähnen befindet sich ein flacher, etwas breiter,
die Spitze der Zähne überragender, fuchsrother Dorn (T. IV.,F.9). Das
oben dreieckig vorgezogene siebente Segment weist wohl ohne Zweifel
auf das männliche Geschlecht des beschriebenen Individuums, viel-
leicht könnten auch die gezähnten Hinterränder der Abdominalse-
gmente als eine Eigenthümiichkeit des männlichen Geschlechts zu
betrachten sein.')
') Ich habe an dem von Hrn. v. Solsky angegebenen Orte (p. 364)
unter der nächst verwandten Galtung Glypheslits ebenfalls die An-
?'. Sotsky: über Homoroeerus. 375
Hotnorocerus spinulosus. Niger, nitidus, griseo-pubescens:
capite orbiculato thoraceque versus lalera irregulariter parcins pun-
clatis, medio laevibus: elytris minus crebre forliler punctatis, rujis;
segmenlorum ventratinm 2 — 5 marginibus pilis tojigiusculis rigidis.
griseis. dense barbalis. — Long, lü — 11 mini.. lat. 2j mim.
Langgestreckt, gloich breit, fast cylindrisch, glänzend schwarz
mit gelblich rotlien Flügeldecken. Die Seiten des Kopfes und
Halsschildes spärlich, die Flügeldecken und besonders der Hinterleib
dichter mit ziemlich langen, gelblichgrauen Haaren bedeckt: aufser
diesen befinden sich noch auf den Seiten der Stirn und des Kopfes,
sowie auch des Halsschildes und Hinterleibes, besonders aber unten
auf den letzten Bauchsegmenten, lauge, abstehende, schwärzliche
Borsteuhaare. Der Kopf ist ziemlich klein, kreisrund, auf den Sei-
ten unregelmäfsig zerstreut, ziemlich stark und tief punktirt, in der
Mitte der ganzen Länge nach glatt; die Punkte sind hinter den
Augen dichter gedrängt; die Mandibeln schvrarz, die übrigen Mund-
theile roth. Die Fühler (Taf. IV., Fig. 8.) sind kurz, den Vorder-
rand des Halsschildes wenig überragend, sehr kräftig, keulenförmig,
sieht ausgesprochen, dafs ,,die Ausbuchtung an den Seiten des sie-
benten obern Hinterleibssegments gewifs als generisches Kennzeichen
aufzufassen sei", mufs aber gestehen, dafs bei dem mir inzwischen
zugekommenen Männchen des Homoroeerus rußpennis das genannte
Segment gerade so gebildet ist, wie beim Weibchen. Das Männchen
ist durch die ziemlich tiefe, dreieckige Ausbuchtung in der Mitte des
siebenten unteren Hinterleibssegmentcs unzweifelhaft als solches cha-
rakferisirt; da Herr v. Solsky von einer solchen nichts erwähnt,
wird also auch sein Hom. spiimlosus ein cT sein, falls nicht das cT
dieser Art keine Ausbuchtung a. a. O. zeigt, was möglich, aber un-
wahrscheinlich ist. Die Hinterränder der Abdominalsegmente sind
bei den beiden Geschlechtern des Hom. rußpennis, so weit ich zu
erkennen vermag (das cT ist nicht gut erhalten), gleich gezähnelt;
somit kann die Zähnelung nicht als Geschlechtskennzeichen aufge-
fafst werden.
Auf eine ähnliche Bildung an allen Bauchsegmenten habe ich
bei Glyphestus (a. a. O. p. 365) unter den Gattungs- Merkmalen
mit gesperrter Schrift aufmerksam gemacht; bei Homoroeerus tritt
sie nur am 6ten und 7ten Segment hervor und ist in der Beschrei-
bung von H. puncticoUis nicht von mir erwähnt, weil dieselbe nur
die Unterschiede von rtßpennis enthält. G. Kraatz.
376 1'. Solsky: über Homorocerus .
zusammengedrückt, gegeu die Spitze allmählig, aber stark verbreitert.
Glied 1 kurz, dick, eckig angescbwollea, Glied 2 klein, schmäler
und viel mehr als um das Doppelte kürzer als das erste, bei den
zurückgelegten Fühlern fast völlig in der Einlenkungsgrube desselben
versteckt. Glied 3 mehr als um die Hälfte länger als Glied 2, gegen
die Spitze deutlich breiter; die folgenden sehr stark transversal,
die letzten von ihnen fast mehr als drei Mal so breit als lang; Glied
11 wieder bedeutend schmäler, aber nicht länger als 10, mit brei-
ter, abgestutzter und etwas ausgerundefer Spitze. Die ersten Glie-
der sind glänzend schwarz, die übrigen, durch eine kurze und dichte
Pubescenz, matt. Das Halsschild ist ein wenig breiter als der Kopf,
ungefähr so breit als lang, vorn gerade abgeschnitten, jederseits
schwach ausgebuchtet, fast gleich breit, gegen die Basis kaum ver-
engt, der Hinterrand mit den Ilinterecken in einem Bogen abge-
rundet und fein gerandet; auf den Seiten und jederseits am Vorder-
rande ist es unregelmäfsig, so wie der Kopf, ziemlich sparsam
und kaum feiner punktirt; der Rücken glatt, jederseits mit
einem, dem Vorderrande bedeutend mehr als dem Hinterrande ge-
näherten, gröfseren Punkte. Das Schildchen ist dreieckig, dicht
punktirt und behaart, schwarz. Die gelbrolhen Flügeldecken sind
so breit und ungefähr auch so lang, als das Halsscbild, am Hinter-
rande fast gerade abgeschnitten und gelblicbgrau gefranzt; sie sind
nicht dicht, etwas abstehend behaart, stark, wenig dicht punktirt,
die Punkte etwas von hinten eingestochen, darum etwas länglich,
durch ziemlich weitläufige Querrunzeln untereinander
verbunden. Der Hinterleib ist gleich breit, cylindrisch, einfarbig
schwarz mit anliegender, ziemlich langer, gelblich grauer Pubescenz
oben und unten etwas dicht bedeckt; Segment 2 — 5 oben und un-
ten mit einer breiten, aus dicht gedrängten, gleichlangen, glänzen-
den, grauen Borstenhaaren bestehenden Franze; der Hinterrand des
sechsten Segmentes oben glatt und sehr fein weifslich gesäumt. —
Die ganze Oberfläche ist mit langgestreckten, von hinten ein-
gestochenen Punkten, deren Vorderrand etwas erhaben ist, ziem-
lich dicht besetzt und dadurch längsrunzelig erscheinend; nur
die Hinterränder der Segmente bleiben mehr oder weniger glatt.
Die Beine sind sehr kurz und kräftig, die Schienen bedornt und wie
die Tarsen dicht behaart; die Vordertarsen breit, gegen die Spitze
allmälig verengt.
Das einzige mir vorliegende Exemplar dieser Art stammt von
der Insel Gorea an der Westküste von Afrika.
lieber Necrophorus fossor und gallicus
Pfarrer fV. Scriba in Seligensladt.
Be
'ei der Untersuchung eines sehr reichen Materials von Necropho-
rws-Arten , welche ich hier in eingegrabenen Töpfen an Aas fing,
fand ich, dafs bei einer grofsen Anzahl von männlichen Stücken,
welche ich für N. fossor Er. hielt, der Zahn der Hinterhüften zu-
rückgebogen ist. Von Herrn Dr. Kraatz darauf aufmerksam ge-
macht und nach Einsicht von J. du Val's Beschreibung seines N.
gallicus in den Glanures entomologiques p. 139. zweifele ich nicht,
dafs jene Stücke dieser Art angehören, welche gewifs weiter über
Deutschland verbreitet ist. Um die Aufmerksamkeit unserer Ento-
mologen auf den Käfer zu richten, lasse ich nachstehend die Be-
schreibung beider Arten folgen:
Necrophorus fossor. JViger, antennarum clava elytrorum-
que fascils undatis duabus rujis-^ pronoto glabrato:, abdomine flava
subliliter pubescenle, segmenforum marginibus flavo-ciliatis: (ibiis
posticis rectis; viaris trochanleribus posticis apice excisis, dente
itifero brevi reclo, aculo armatis^ femlnae trochanleribus posticis
apice vix excisis, dente infero obtuso. — Long. 5 — 8 lin.
Necrophorus galliciis. Niger, antennarum clava elylro-
runirjue fasciis undatis duabus rußs\ pronoto glabrato:, abdomine
yiavo subliliter pubescente; segmentorum marginibus flavo-ciliatis;
tibiis posticis rectis; trochanleribus posticis apice emarginatis, maris
unco valido rectirvo, feminae dente brevi ^ acuto, recto armatis. —
Long. 6 — 8 Hn.
Beide Arten sind durch die gelbe Behaarung des Hinterleibs
und durch die Bewimperung aller Hinterleibssegmente mit gelb-
greisen Haaren von den übrigen Arien mil geraden Hinterschienen
378 fV. Scriba: über Necrophorus.
leicht zu unterscheiden. Was den Unterschied dos N. fossor und
gallicus betrilTt, so ist der letztere im Allgemeinen gröfser und auch
kräftiger gebaut, der Kopf des Männchens dichter, mit stärker ange-
schwollenen Schläfen; doch kommen auch kleine Stücke vor, bei
welchen diese Merkmale nicht scharf ausgeprägt sind und von kräf-
tigen Stücken des N. fossor hierdurch nicht unterschieden werden
können. Ein sicheres und constantes Unterscheidungsmerkmal des
Männchens von iV. gallictis bildet dagegen der Zahn der Hinter-
hüflen, welcher hier hakenförmig zurückgebogen, während er bei
N. fossor klein und geradeaus gerichtet ist.
Gröfseren Schwierigkeiten unterliegt hingegen die Unterschei-
dung der Weibchen beider Arten. J. du Val sagt 1. c: „j'ignore
si eile (la femelle du fossor) ofFre quelque particularite differentielle
avec Celle du gallicus." Nach Untersuchung einer grofsen Anzahl
weiblicher Stücke fand ich, dafs die grofsen Exemplare sämmtlich
und auch ein Theil der minder grofsen die Ilinterhüften an der Spitze
ausgerandet haben und der Zahn, der dadurch vor der Spitze ge-
bildet wird, zugespitzt und geradeaus gerichtet ist, ähnlich wie bei
dem Männchen des N. fossor. Bei den kleinsten und einer Anzahl
minder grofser Exemplare fand ich dagegen diese Ausrandung sehr
schwach und das Zähnchen weniger ausgebildet und fast stumpf.
Ich zweifele nicht, dafs die ersteren Stücke zu N. gallictis^ die
letzteren zu N. ybssor gehören, da die stärkere und geringere Aus-
bildung der Trochantercn bei den Weibchen derjenigen bei den
Männchen entspricht.
Der dem N. ruspator Er. sehr ähnliche N. microcephalus
Thoms. , welcher bei Berlin gefunden (cf. Berl. Eutom. Zeitschrift
VIII. pag. 47.), kommt auch in hiesiger Gegend vor und ist gewifs
weiter über Deutschland verbreitet; Thomson giebt von demselben
folgende Diagnose;
Necrophortis microcephalus. Niger ^ elytrorum fasciis
duabtis antennarumque clava aurantiacis:, abdomine apice Jlavo-piloso,
segmentis nigro-cilialis^ iemporibus pone oculos sat ftimidis, clypeo
maris ad medium membranaceo-depres.io; trochanteribns posticis apice
infero reclo, snbspinoso. — Long. 5 — 81in.
Zwei neue Staphylinen-Arten
beschrieben von
Pfarrer IV. Scriba in Seligensladt.
P hilont hus varipennis. JViger, nitidus, palpis pedibtisijue
brunneo-testaceis. elytris rxifis basi et sutura late nigi'is, capite sub-
(juadrato, elytris parce for litis, abdomine crebre punctatis. — Long.
3i— 4 lin.
Phil, placidiis var. major. Erichs. Gen. et spec. Staphylin. p. 458.
Von der Gestalt des Ph. sordidus, aber gröfser, durch die Fär-
bung der Flügeldecken leicht kenntlich. Die Fühler sind schwarz,
Glied 3 um die Hälfte länger als 2, die vorletzten Glieder wenig
kürzer als breit. Die Taster sind bräunlich gelb. Der Kopf ist
bei dem Männchen von der Breite des Halsschildes, bei dem Weib-
chen schmäler, rundlich viereckig, die Punkte sind fein. Das Hals-
schild ist fast von der Breite der Flügeldecken, so lang als breit,
die Vorderecken herabgebogen und abgerundet, die Seiten vor den
abgerundeten Hinterecken ein wenig ausgebuchtet, die vier Punkte
in den Rückenreihen und je fünf aufserhalb derselben fein. Das
Schildchen nicht dicht punktirt. Die Flügeldecken sind deutlich
länger als das Halsschild, weitläufig und ziemlich stark, aber nicht
tief punktirt. roth; in der Mitte längs der Naht sind sie breit schwarz
gefärbt, in der Weise, dafs die schwarze Farbe an der Basis sich
fast bis zu den Schullern ausbreitet, nach der Spitze zu aber etwas
schmäler wird. Der Hinterleib ist fein greis behaart, dicht und
ziemlich stark punktirt. Die Beine sind bräunlich gelb, die Vor-
derbüften hellbraun, die Schienen bedornt, die Vorderfüfse bei bei-
den Geschlechtern einfach.
Von Herrn Kriegscommissär v. Keller bei Mebadia gesammelt.
Anmerkung. Dieser Käfer ist die von Erichson erwähnte
var. major seines placidus^ von der es mir, nach Ansicht des ein-
zigen Exemplars auf dem Berliner Museum, bereits sehr zweifelhaft
Berl. Eiitomol. Zeitschr. Vlll. 25
380 t^V. Srribn: über Sinphylinen- Arten.
war (Naturg. d. Ins. Deutschi. IL, p. 591 Note), dafs sie zum pla-
cidus gehöre; die zur Ansicht, freundlichst eingesendeten Stücke be-
schreibt Scrib;i mit Kecht als eine besondere Art. von der ich auch
ein aus Ocstieich stammendes Exemplar besitze, welches ich Herrn
Grafen v. Ferrari verdanke. G. Kraatz.
Stenus c atcaralus. IMger , partim iiilidus, confertim pro-
funde pnnctalus, palpis basi teslaceis, iliorace canaticuln a/jbreviala,
elytris depressis, rtigosis, Iborace iioti longioribiis, abdomine densius,
fortitis punctato. — Long. 2^ lin.
Eine ausgezeichnete, leicht kenntliche Art, reichlich von der
Gröfse des .S7. Juno, noch kräftiger gebaut, fast von der Gestalt
des St. humilis.
Die Taster sind schwarz, das erste Glied und die Wurzel des
zweiten gelb. Die Fühler sind schlanker als bei St. Juno, das 3te
Glied doppell so lang als das 4te. Der Kopf ist breiter als das
Halsschild, stark und tief punktirt, die Stirn stärker als bei St. Juno
vertieft, mit zwei starken Längsfurchen. Das Halsschild hat ganz
die Form wie bei St. Juno., doch ist die Punktirung etwas stärker
und weitläutiger und die Längsrinne vorne und hinten mehr abge-
kürzt. Die Flügeldecken sind kaum breiter als die Mitte des Hals-
schildes, nicht länger als dasselbe, flach, die Punkte zu Runzeln zu-
sammengeflossen, hinten gemeinschaftlich leicht ausgebuchtet. Der
Hinterleib ist cylindrisch, fein geraudet, dicht und stark, nach hin-
ten allmählig feiner punktirt. Die Beine sind schwarz.
Beim Männchen sind die Schenkel der hinteren Beine leicht
verdickt und an der inneren Seite mit langen, gelblichen Haaren
besetzt, die Schienen haben in der Mitte der Innenseite einen deut-
lichen abgerundeten Sporn. Die Brust ist eingedrückt und dicht
behaart; das "ile bis 4te untere Hintericibssegment ist in der Mitte
leicht eingedrückt, zu beiden Seiten des Eindruckes mit längern,
gelben Haaren bekleidet; das fünfte und noch mehr das sechste
Segment ist an der Spitze rundlich ausgebuchtef, in der Mitte hin-
ten stark eingedrückt, beiderseits mit scharfen Bändern versehen,
welche nach hinten in einen stumpfen Zahn ausgezogen sind, der
scharfe Seitenrand dicht mit langen, gelben, nach innen geneigten
Haaren besetzt. Das siebente Segment ist tief ausgcrandet.
Von Herrn Kaufmann Koltze in Hamburg mehrere Exemplare
am Strande der Elbe aufgefunden.
Xyloterus Quercus, eine neue deutsche
Xylophagen-Art,
beschrieben von
If^. Eichhoff in Hilchenbach.
Cylindricus^ subbrevis^ niger, anlennis , pedibus , prolhorace ex
parte elytrisque brunneo-testaceis, his sulura, margine exleriore linea-
qne media nigris, thorace iransversim exasperato, elytris punctato-
striatis, punctis subdilalatis^ interstitiis inde Iransversim sttbrugti-
losis. unlennarum clava magna, apice infus subacuminata. — Long.
If lin.
Noch gedrungener und fast doppelt so grofs als die gröfsten
Stücke des ihm sehr ähnlichen X. lineatus ^ besonders durch die
Sculptur der Flügeldecken und die Form der grofsen Fühlerkeule
von ihm nicht scliv\Tr zu unterscheiden.
Kopf schwarz, Stirn beim cT tief eingedrückt, in der Mitte mit
deutlich bemerkbaren Höckerchen, beim 9 hoch gewölbt , etwas
weitläufig und grober als bei linealus gekörnt. Fühler blafs röth-
lich gelb. Die zusammengedrückte Keule ist deutlich gröfser, als
bei jenem, erweitert sich mehr nach vorn und es tritt der vordere
Innenrand, ähnlich wie bei X. domesticus, doch minder scharf zu-
gespitzt, mehr stumpfwinkelig hervor. Brustschild blafs röthlich-
gelb, dessen Vorder- und Seilenränder und meist auch die Scheibe
in gröfserer oder geringerer Ausdehnung schwarz oder schwärzlich
braun. Die Form desselben ist der des lineaius gleich, also beim
cT querquadratisch mit wenig gebogeneui Vorderrand, beim 9 mehr
kugelig, nach vorne stärker im Bogen erweitert. Die höckerartigen
Querrunzeln sind merklich gröber und die Behaarung ist etwas
dichter und länger als bei linealus. Das Schildchen ist gleichseitig
dreieckig, breiter als bei jenem, mit ziemlich scharfer Spitze und
fast matt. Flügeldecken so breit wie das Ilalsschild, ziemlich glän-
zend, blafs gelblich braun. Die schwarzen Zeichnungen sind wie
bei lineahts, doch treten sie wegen der blasseren Grundfarbe deut-
licher und mit schärferen Rändern hervor. Die mittlere schwarze
Linie reicht nach vorn meist nur bis zur Mitte der Flügeldecken.
25*
382 U'. Eichhoff: üher Xyloterns Quercns.
Die Punkte in den Punktreihen sind merklich liefer, Ireien aber
dadurch, dafs sie etwas in die Breite gezogen sind, nicht scliari
hervor, indem gleichzeitig die Zwischenräume schmäler und merk-
lich querrunzelig erscheinen. Die Flügeldecken sind an der Spitze
ohne merklichen Eindruck mit kaum hervorragender Nath und nach
den Nathwinkeln nicht vorgezogen.
Aufser den angegehenen Gesclilechtsunterschieden zeichnet sich
da« cT noch durch stärkere, längere Behaarung, welche an der
Kehle dicht bürstenartig hervortritt, vor dem 9 aus.
Diese interessante Art. welche gleichsam den llebergang des
X. lineattis zu doinesiicMs bildet, und mit jenem mehr in der Ge-
stalt, mit diesem mehr in Betreff der Holzart (in (iaubholz), in
welcher er brütet, übereinstimmt, wurde im Monat März d. .1. zuerst
von einem angehenden, aber sehr gewandten Sammler, Herrn R.
Becker von hier und nachher auch von mir in^beinahe 100 Exem-
plaren, an einer alten, 2 Fufs dicken Eiche, welche schon ein Jahr
lang gefällt ira Walde liegt, gefunden ')
Die Käfer hatten ihre Brutlager schon verlassen und safsen zer-
streut am Stamme umher, mit Einbohren in die Rinde begriffen. —
Jetzt, im Anfang Mai, sind sie eben auf den Splint gekommen. Der
einzige Familiengang, welcher etwa ^ Zoll tief im Splint mit Käfern
dicht angefüllt sich vorfand, war leider bei meinem Hinzukommen
bereits zerstört; scheint aber nach der mir von Herrn Becker ge-
machten Beschreibung denen der verwandten Arten sehr zu ähneln.
Sollte nicht das wiederholt gemeldete Vorkommen des X. lineaius
in Birken auf einer Verwechselung mit dieser Art beruhen?
') Ich erhielt den gewil's weit verbreiteten und bisher nur mit linea-
tus zusammengeworfenen Käfer von Kahr aus Tyrol oder Steyermark.
G. Kraatz.
Nachtrag zu dem Verzeichnifs der europäischen Xylophagen
auf pag. 46. Bd. VIII. dieser Zeitschrift.
Bei der Gattung Xylotervs ist zwischen domesticus und tinea-
his als neue Art X. Quercits Eich, zu schreiben.
Bei Gattung Dryocaeles ist hinicr Jnscus Marsh, die Art Coryli
Perr. zu setzen, letetere Speeies aber bei der Gattung Thamnurgus
zu streichen und an deren Stelle Delphinii Ros. zu setzen.
Die letzten Berichtigungen beruhen auf der Ansicht von typi-
schen Exemplaren.
Des verst. Professors v. Baerensprung hinter-
lassene Hemipteren-Sammliing,
von
J. P. E. Friedr. Stein.
J^urch Venniltelung des Heiru Dr. Kraatz, sind die von dem ver-
storbenen Mitgliede unseres Vereins, Hrn. Prof. v. Baerensprung, mit
grofsem Fleifse gesammelten Wanzen-Arfen von der verwittweten
Frau Prof. v. Baerensprung der zoologischen Sammlung hiesiger
Königl. Universiiät geschenkt worden.
Die Sammlung enthält nur europäische Arten, aber in solcher
Vollständigkeit, ilafs fast alle in Fieber's neuestem W^erke verzeich-
neten Gattungen darin vertreten sind, indem der Verstorbene keine
Kosten scheute, um in den Besitz ihm noch fehlender Arten zu
gelangen. Reiche Contingente lieferten aus Spanien: Dr. Staudinger,
Dr. Apetz und Keitel; — aus Italien und Sardinien: Ghiliani in
Turin; — aus Griechenland: Dr. Krüper; — aus Sarepta: Becker;
— aus der Schweiz und zum Theil auch aus dem südlichen Europa:
Meyer-Dür; — aus Steiermark und Dalmalien: Kahr; — aus Island,
Schweden und Lappland: Dr. Staudinger, Prof. Boheman und Keilel;
— Seltenheiten aus hiesiger Gegend: Tieffcnbach. Die Umgegend
Berlins wurde von dem Verstorbenen persönlich auf üemiptereu
vielfach durchforscht und manche Art von ihm zuerst aufgefunden.
Den Werth der Sammlung erhöhl die sorgfältige Vaterlands-
augabe, welche jedem Stücke auf kleinen, viereckigen, verschieden-
farbigen Zetteln beigefügt und worauf in den meisten Fällen auch
der Geber oder Finder genannt ist.
Natürlich belinden sich in der Sammlung die Typen zu den in
dieser Zeilschril't von «lern Verstorbenen gelieferten Beschreibungen
neuer Arten. — Die Familie der IVlonanlhiden enthält 46, die Gat-
tung Salda 17, die Gattung Corisa 2(j Arten.
384 Sleln: über Hemipteren.
Von den vorzugsweise seltenen Species sind hervorzuheben:
Acrosternum Heegeri Fieb. , Holcocranum Snlureiae Kolen.,
Gryllocoris angtist icollis Baerensp., Poltjtoxtis sanguineus Gene,
Pasira basiplera S t a I , Harpagochares ßuerensprungü S t a I , Zelus
Goedelii Kolen.
Als Curiosum ist zu erwähnen, dafs die hübsche und nicht sel-
tene Wanze Therapha (Corizns) Hyoscyami Linn. und Acanlhia
lecltilaria Linn. nicht vertreten sind.
Im Ganzen befinden sich in der Sammlung rein und wohl er-
halten, häufig in 6 — 8 Stücken, circa 850 Arten aus allen Län-
dern Europa's, worunter 350 die Berliner Wanzen-Fauna darstellen.
(In Fieber's Hemiptera europaea sind ungefähr 1000 Arten aufgeführt
und das Berliner Museum besitzt etwa 600 europäische Arien). —
Die systematische Anordnung ist grofsentheils nach dem, von dem
Verstorbenen im Jahre 1860 herausgegebenen Catalogus Hemtpterorum
Europae ausgeführt und die schwierige Familie der Phytocoriden
durchweg nach Fieber bestimmt. Gegenwärtig ist die Sammlung
im zoologischen Museum separat aufgestellt.
lieber Glomeris Dalmatina Stein
von
J. P. E. Friedr. Stein.
I
ni dritfen Jahrgänge dieser Zeitschrift, pag. 267, beschrieb ich
eine von mir in Dahnntien aufgefundene Glomeris- A.v\ unter dem
Namen Dalmatina. lieber dieselbe äufsert sich der Verfasser des
Berichts über die wissenschaftlichen Leistungen im Gebiete der En-
tomologie während der Jahre 1859 — 60, pag. 342, dahin: ,.,Gl. Dal-
matina Stein ist identisch mit der von Brandt (Recueil mem. Ins.
Myriapodes, p. 146) als Gl. transalpina Koch aufgeführten und
näher characlcrisirlen Arl,'' obwohl ich im Verlaufe meiner Be-
schreibung hervorgehoben habe, dafs meine neue Art der transalpina
Koch nahe verwandt sei. Damals hatte ich nur nach Kochs An-
gaben zu urtheilen vermocht. Erst in neuester Zeit, nachdem ich
durch die Güte des Herrn Dr. L. Koch in' Nürnberg in den Stand
gesetzt worden bin, typische Exemplare der Gl. pulchra var. und
Gl. transalpina Koch (sen. -\) vergleichen zu können, stellt sich
nun mit Bestimmtheit heraus, dafs Gl. pulchra Koch und Gl. trans-
alpina Koch zwei verschiedene, gute Arten sind. Gl. pulchra var.
Koch aber meine Dalmatina ist.
Unter den Merkmalen, wodurch Koch seine Gl. pulchra cha-
rakterisirl, halte ich insbesondere den seichten Ijängseindruck in
der Mitte des Halsschildes und die Form der rothen, in der Mille
nach Innen spitzwinklig ausgebuchteten Binde an der Spitze des
letzten Segments als entschieden von gröi'sler Wichtigkeit, welche
stets bei Dalmatina (deren ich eine grofse Zahl und in verschie-
denen Altersstufen sammelte) fehlen; man sieht bei derselben auf
der Aufsenhälfte des letzten Segments zwei nach Innen zusammeu-
stofsende, runde, ziemlich grofse, orangerothe Makeln, welche auf
dem schmalen, gelben Segmentrande ruhen, aber keineswegs zu
einer, nach Aufsen zerflicfsendcn Binde sich erweitern, vielmehr
bei ausgefärbten, gut erhaltenen Stücken sogar vor dem gelben
Aufsenrande sich so scharf absetzen, dafs jederseits fast ein rechter
Winkel entsteht.
Da nun aus Koch's Beschreibung hervorgeht, dafs auch ihm
von seiner Gl. pulchra mehrere Stücke vorlagen (die zweifelsohne
die beiden wichtigen Merkmale besafsen), ist gewifs der Schlufs ge-
386 stein: über Glomerls Dalmatina.
rechtfertigt, dafs sie eine von der Dalmatina constant verschiedene
Art vorstellt.
Das typische, in Weingeist befindliche Stück der Gl. transalpina
Koch bildet eine eigene Species, die zunächst durch die Art der
RandeinfassuDg jedes Segments und sodann durch die Farbe der-
selben sich bestimmt und leicht von obigen beiden Arten unter-
scheiden läfst. Das Halsschild-Segmenl ist rundherum rothbraun
eingefafst und vor dem äufsersten, wie immer gelblichweifsen Hiu-
terrande jedes Segments befindet sich eine ganz ähnlich gefärbte
schmale, vorn zweimal seicht ausgerandete Binde. Auf dem letzten
Segmente ist diese Binde breiter und weiter berumgehcnd, als bei
Gl. pulchra Koch, und in der Mitte nur soicbt oder vielmehr
stumpfwinklich ausgebuchtet.
Auf die Färbung der Segmente ist nur bei frischen Stücken,
oder solchen, die immer in Weingeist aufbewahrt wurden, Werth
zu legen, wie überhaupt die Conservirung der Stücke zur Beurthei-
lung von Färbungsunterschieden bei allen G/o«ifr<s-Arten in erster
Reihe geprüft werden mufs; denn icb bcobaclitote bei den von mir
selbst gefangenen Exemplaren meiner Gl. Dalmatina., dafs sich die
Makeln auf den mittleren drei Segmenten bei einigen Stücken nach
dem Austrocknen theils veränderten, theils ganz verschwanden; da-
gegen auf dem Halsschilde und dem Endsegmente immer unverän-
dert blieben.
Die Abbildungen der Gl. Dalmatina m. {Gl. pulchra var. Koch)
und Gl. transalpina Koch, in C L. Koch's Myriapoden- Werk
sind durchaus naturgetreu zu nennen. — Wenn ich daraus fol-
gere, dafs auch die auf derselben Tafel befindliche Abbildung (F. 24)
von Gl. pulchra Koch mit den Original-Exemplaren stimmt, so ist
dies meines Erachtens ein Grund mehr, diese Art von der Gl. Dal-
matina für specifisch verschieden zu halten.
Brandt's Beschreibung (I. c) von Gl. transalpina Koch pafst
am besten auf meine Gl. Dalmatina, woraus hervorgeht, dafs der-
selbe die wahre transalpina Koch nicht kannte.
Die Synonymie der drei Arten ist sonach in Kürze folgende:
Gl. pulchra Koch, System der Myriapoden, S. 93, 24.; Koch, die
Myriapoden etc. Halle. Schmidt. 1863 I. Bd. p. 28. Tab. XIII., F. 24.
Gl. Dalmatina Stein, einij:;e neue europäische Isopoden-Arten, in
der Berliner entoraol. Zeitschrit'l, III. Jahrg., p. 267.
Gl. pulchra var. Koch, 1. c, Tab XIII., F. 25 , Gl. transalpina
Brandt (1 c )
Gl. transalpina Koch, Deutschlands Crustac, Myriapod. u. Arachnid.
IV. t. 2. Koch, System der Myriapoden. S. 93. TSo. 23. Koch,
die Myriapoden etc. Halle. Schmidt. I. Bd. p. 30. Tab. XIII., F. 26.
Nene Arten der Gattungen Antidipnis
und Dasytes.
Antidipnis galbula. Testaceus, anteimis apicem versus^
capite basi, proihorace antrorsnnu elytris margine exlenio, macula
magna luterali apiceque leslaceo-pictis, abdomineque nigris, suLti-
lissime parce pubescens, partim coiwextis, npicem veisus teviter diln-
tatus^ elytris subtitius minus dense pnnctalis. — FjOug. ^ liii. —
Taf. V., Fig. 8.
Mas: pnlpis maxiüaribus forliter dilatatis, difformibus.
Fem : palpis max. subjiliformibus.
Kopf gelb, Scheitel in gröfseier oder geringerer Ausdehnung
schwarz. Fühler gelb, nach der Spitze hin dunkel, erstes Glied be-
trächilich verlängert, beim Männchen nach der Spitze hin etwas
gekrümmt und verdickt. Erstes (ilied der Maxillarpalpen klein,
zweites stark verlängert und gegen die Spitze hin leicht verdickt,
drittes viel dicker als das vorhergehende und stark gegen dasselbe
abgesetzt, rundlich aufgetrieben, das vierte dem vorhergehenden
gleichend, aber nach vorn zugespitzt. Ilalsschild viel breiter als
lang, der Vorderrand massig, der Hinterrand beträchtlich gerundet,
die Seiten stark rundlich erweitert, sämmtliche Ecken verrundet,
die gröfste Breite vor der Mitte, vorn schwarz, hinten bald in gröfsc-
rer, bald in geringerer Ausdehnung gelb. Flügeldecken mäfsig dicht
punktirt. mit ziemlich graden Seiten, nach hinten erweitert, an der
Spitze im flachen Bogen abgestutzt, schwarz, ein länglicher, drei-
eckiger Fleck an den Seiten vor der Mitte, der Seitenrand unter-
halb dieses Fleckes und die Spitze g<'lb. Die Unterseite mit den
den Beinen, Hinterbrust und Hinterleib, sowie bisweilen die Mitte
der Schenkel schwärzlich.
Durch flache Gestalt und wenig gerundete Seiten sehr ausge-
zeichnet.
Von Sarepta.
Antidipnis maculatus. Teslaceus, untennis upitem versus,
capite basi, protliorace media. ^ elytris maculis stutellari mugiuuiuv
V. Kiesenweiler: über Anlidipms.
discoidali^ peclore ahdomineque nigris^ sublilissime parce ptibescens,
elytris ovalis coiivexinsctdis. — Long, j liii. Taf. 5., Fig. 7.
IMas: anlennnrum articulo primo subdilataio, palpis maxillartbus
dilalat is difform ibiis.
Fem.: palfjis max. arlicrdu nllimo uvnto^ upice Iruncato.
Kopf gelb, Sclieifel in gröfserer oder geringerer Ausdeliniuig
gelb. Halsscbild kaum breiler als lang, rundlich, Vorder- und Ilin-
terrand mäfsig. Seitenrand släiker gerundet, Ecken verruudet. Die
Scheibe bis zum Vorderrande hin schwärzlich, der Seitenrand ziem-
lich breit gelb. Flügeldecken oval, mit flach gerundeten Seiten,
beim Weibchen stärker, beim IMännchen schwächer gewölbt, ziem-
lich stark, mäfsig dicht punktirt. ein gemcinsohaftlicher dreieckiger
Fleck um das Schildchen und ein grofser rundlicher auf der Scheibe
jeder einzelneu Flügeldecke etwas auf der IMittc schwarz. Unter-
seite mit den IJeinen gelb, die Hrust und der Hinterleib schwarz,
mit mehr oder weniger gelber Zeichnung.
UmSarepta, von Becker gesendet, scheint seltener ah A. gaibula.
V. Kiesen Wetter.
Dasyles pilicoriiis. Oblongus purum co7ivexus, obscnre
tieneus, parce subtilius nigro-pitosus, parce pmictalus , anlennis ca-
pile prothoracecjiie loiigioribus. — Long. l\ — 1^ lin. Taf. IV. F. 10.
Mas; ocn/is majoribtis promhientibxis^ subglobosis^ anlennis sub-
Jitiforinibus, arliculis 6 — 11 cylindricis, lotige pdosis.
Dusyli plumbeo hatid dissimilis, sed minor, brevior, miims con-
vexus, mas oculis minus quam in illo promimdis. Anlennae pilis
longis parcius veslilae, in mare corporis medium vix allingenles.
J'eminae breviores. Vapul fronle subimpressa. parciiis obsolelius
punctalum. Prothorax subquadralus, laleribus subrolundalis, angu-
lis Omnibus oblusis, anlrorstim magis, basin verstis minus angiislalis,
obsolelius parcius punctalus. Coleoplera prolhorare paido laliora,
lalilndine in femina vix triplo, in mare plus tripto longioribus.
Pedes concolores, graciles. elongali.
Um Lyon und Paris aufgefunden.
Der zierliche Käfer ist mir von Herrn Rey in Lyon unter dem
Namen /jaw/jeiTu/wÄ La[)orte d. Cast. mitgetheilt worden, indessen
scheint die überaus magere Beschreibung, die dieser Schriftsteller
von seinem D. punperctdus giebl, nicht wohl auf den vorliegenden
Käfer bezogen werden zu können, so dafs ich es vorziehe, ihm
V. Kiesenwetter: über Dasytes. 389
einen neuen und bezeichnenden Namen beizulegen. Die merkwür-
dig lange Behaarung der Fühler zeichnet das Thier sehr aus.
Dasytes monilialus. Obtoiigus , partim convexus^ tiiger,
parcius 7iigro-hirlus. niliihilus. mimis dense pnnclains^ elylris rugtc-
losis, antennis feniinae capite thoracef/ue stibbrevloribus ^ maris di-
stincle longioribiis . crassiusczdis, basi, iibiis iaisisi^ue ex parte te-
staceis. — Long. 1 — Ij lin. — Taf. IV. Fig. 11.
Kieseuw. Ins. Deulschl. IV. p. 633. not.
Mas: antetinis puhe brevi lanughiosis, abdominis Segment is ul-
timis simpiicibtis.
Forma inter D. plutnbeiim et nigrum intermedius^ multo tarnen
minor, niger, stibfiitidiis, pilis ereclis, nigris parcius vestitus. Ca-
put cum octdis prot horace angustius, fortius minus dense pimctatum,
fronte tongitudinuliter biimpressa. Anlennae maris capite protho-
raceqtie longiores, validiores, artictdo prime subelongato , leviter in-
crassato, secundo breviore, rotundato, tertio praecedente latiore, vix
tarnen longiore, sequentibus triangularibus , atigido antico interna
rotundatim obtuso, quinio, septimo ei nono interposilis majoribus,
basi, excepto articulo primo, testaceae vel rufescetites, rarius riifo-
piceae. Prothorax subquadraius, laieribtts subrectis, angrdis obtusis.
purum convexus, medio parce, lateribus densius sat fortiter puncla-
tus. Coleoptera prothorace latiora, apicem versus leviter ampliata,
rugulosa, obsolete punctata. Pedes validiusctdi, tibiis totis tarsisqtte
subelongatis, ex parte laete testaceis, interdum rufescentibus. Un-
guiculis basi dentalis.
Von Zebe auf Crela, von Kahr in gröfserer Anzahl in Dalma-
tien eesammelt. v. Kiesenwetter.
Clytus Bruckii n.sp. Lineari-elongatus, niger, subtus antemiis
pedibusque pube densa Jlavescente tectus, antennis art. 3 — 8 apice
nigris, coleopteris maculis rotundis albidis sex circulatim positis
et utrinque fascia ad stUuram abbreviata ornatis, humeris promi-
nulis. — Long. 6 lin. — Taf. IV., Fig. 1.
Eine sehr ausgezeichnete, an den 6 im Ringe stehenden runden
weilslichen Flecken auf den schwärzlichen Flügeldecken leicht kennt-
liche Art, welche etwa so grofs wie Cl. tropicus wird, aber durch
den Bau der Flügeldecken, die schlanken und kräftigen Fühler
einerseits, die kräftigen Beiuc andererseits zunächst mit mysiicus
390 (•. Kraatz: über (,'ttflits Bruckii.
verwandt isi. Der Kopf ist länger und weniger dicht grünlich-grau
behaart als die Unterseile; eine ähnliche Behaarung z.eigt sich jeder-
scils am Hinlerrande, schwächer am Vorderrande des Halsschildes,
welches deutlich länger als hreil, vor dem Hinteirande nur schwach
eingeschnürt ist. Die Flügeldecken haben vcrliällnifsmärsig scharf
vorlretendc Schullerccken, erscheinen auch in den Schultern breit,
in der Mitte leicht verengt; von den erwähnten rundlichen, weifs-
liclicn Flecken sieht der hinlerc genau in der FWifte, nahe der Nath,
der voKlere zwischen dem hinteren und der Basis, etwas näher der
erstcren, der mittlere zwischen beiden, aber nahe dem Aufsenrande,
mit welchem er sich verbindet ; nahe hinter der IVlitte läuft eine
aufsen etwas breilere Schrägbinde, welche vor der Nath noch den
Aufsenraud errciclit und unieii leiclil ausgebuchtet ist.
Die Behaarung der Flügeldecken ist schwärzlich, die der Flecke
und IJinden ist kurz und weifslich; hinter den Schultern und an
der Spitze ist eine längere, schwache, graugrüne Behaarung vor-
handen.
Ein Stück auf dem Olymp bei Brussa von Herrn Prömniel er-
beutet, in der Sammlung des Herrn v. Brück in Crefeld.
G. Kraatz.
lieber Clytus Heydeui Stierl.
In einer Anmerkung (Berl. Ent. Zlsclir. 1854. p. 153) habe ich
gesagt, dafs die Behaarung bei den beiden Exemplaren i\cs Clytus
Heyden'u deren Haarbildung ich für eine krankhalte halte, nicht die-
selbe sei.') Herr J. Lederer knüplt in einer Note (Wien. Eutom.
iVlonatschr. 1864. p. 1-35) Folgendes an: „F^in sicil. Exemplar meiner
Sanunlung stimmt mit Sticriin's Beschreibung und ich finde auf
iler Stirn noch eine, in grober, gelbgrauer Behaarung stehende, oben
breite, nach unten verschmälerte, beiderseits scharfkantige Längs-
.scliwiele, die der Käfer wahrscheiulich aus Kränkung über seine
krankhafte Haarbildung bekommen."'' — Bei richtiger Betrach-
tungsweise würde Herr Lederer Stirnschwielen nur bei seinesglei-
chen als Folgen von Kiänkiingeu nehmen, sich den Kopf des (7i/<us
(irvicola angesehen und dann geliuulen haben, dafs gerade diese
.Vrl eine Kopfbildung besitzt, auf welche seine Beschreibung
sehr gut zutriifl; nur sind die beiden Kanten hinten meist vereinigt.
Da nun von den mit arvicola einigerniafsen verwandten Arten
keine die von Herrn Lederer bescl)riei)euc Kopfbildung besitzt (sie
liudet sich beim Ucintus ähnlich wieder), so spricht das Vorhanden-
f». Kraatz: über Clyliis Ileydeni. 391
sein derselben jedenfalls mehr für. als gegen die Identiliit seines
sicilianischen Ctytus niil dem arvicola.
Ich bezweifele, dafs sowohl Hrn. Loderer als Hrn. Dr. Stierlin
die Varialionsfähigkoit der Chjliis- AvXe^ix und besonders des arvicola
so genau bekannt ist, wie mir; wäre dies der Fall, dann würde na-
mentlich Letzlerer seine Beschreibung anders eingeleitet und Erstc-
rcr sich weniger sicher auf sie bezoj.'ien haben. Die Runzeln auf
dem Halsschilde des anücola wechseln so in der Stärke, dafs minde-
stens halte gesagt sein müssen, ob die Runzeln beim Heydeni stär-
ker als bei sch%vach- oder als bei «/arA'gerunzelten urvicola sind.
Die Haare auf den Bindenzeichnungen meiner corsicanischcn
arvicola sind viel sch'wächcr als bei unseren nordischen, ihre Flü-
geldecken auch bei einem glänzend, gerade so sculpirt. wie Dr.
Slierlin von seinem Wei/Jen*' angiebt, nur nicht so behaart. Die
Verschiedenheit der Behaarung bleibt das einzige fest greifbare
Merkmal für den Heydeni^ während alle übrigen Arten eine
Summe von guten Unterschieden bieten.
Wird ein Clytus in seiner Entwickelung irgendwie gestöit, ist
er, wie die Schmetterlingssammier sagen, nicht gehörig ausgekom-
men, so kann er slatt seiner gewöhnlichen Pubescenz eine äufsersi
scbwache, kaum bemerkbare erhallen; das ist z. B. bei dem Ex. des Cl.
iropicus der Fall, das von Sturm, Dohrn und Anderen für eine
neue Art erklärt, von Bach als eine solche {KelcUii) beschrieben,
von mir sofort als ein verkrüppelter tropicus erkannt und vom Ent-
decker (Roger) als solcher anerkannt wurde.
Unter solchen Umständen durfte ich mir wohl eine Bemerkung
erlauben, die mir besser motivirt erscheint, als Dr. Stierlin's Aus-
rufungszeichen.
Herr Lederer, dessen Notiz für die Neuheit des CL Heydeni
sprechen sollte, hatte keinen Grund zu seiner äufserst schwachen
Witzelei.
') In einer Klammer setzt Herr Lederer hinzu: „soll wahrscheinlich
heifsen: nicht ganz übereinstimme, denn von zwei Käfern mufs doch selbst-
verständlich jeder seine eigene Behaarung haben." — Vergl. dazu Wien. ent.
Monatschr. 186.3. S. 356., wo Herr Lederer unter der Gattung Phly-
ctaenodes sagt; „hat eine gewisse Aehnlichkeit mit Ephelis, dieselbe
mehlige Beschuppung.
Kleinere Miltheiluiigen.
Zwei für Deutschland neue Käfer- A rten.
Einige von H. Wilken an mich eingesendete Stücke eines
Brachypterus, welchen er in mehreren Exemplaren bei Hildesheini
auf blühenden Doldenpflanzen gefunden hatte, erwiesen sich mit Br.
fulvipes Er. identisch, welcher bis jetzt wohl noch nicht in Deutsch-
land beobachtet ist. Die griechischen Stücke meiner Sammlung
sind merklich gröfser als die deutschen; obwohl bei diesen die Beine
und Fühler lebhaft roth sind, zeigen die Fühler doch nach Herrn
Wilken's Mittheilung stets eine schwärzliche Keule.
Throscus carinifrons de BonvouL, bisher nicht als
deutscher Käfer bekannt, durch den scharfen, die ganze Breite des
Auges durchsetzenden Eindruck sehr ausgezeichnet, ist bei Ahrwei-
ler von Herrn Fufs, in Thüringen von Herrn Kellner aufgefunden
worden. G. Kr a alz.
Excursion des entomologischen Vereins') nach dem
Brieselauger Forste am 12 Juni.
a. Coleoptera.
(Referent C. Fischer.)
Cychrus roslratus v. elongattis Hoppe, Leislus rtifescens F..
Anchomemis Krynlckn Sperr, u angusticoUis F., Epaphius Secaiis
Payk. in einem Graben unter feuchtem Laube (Fischer).
Cnlops picipes F.
Carcinops pumilio Er. in Baumschwämmen der Zitterpappel
(Fischer).
Antha.via aurulenta F., 3 St. auf trockenen Buchenzacken, welclic
in Klaftern aufgestellt waren (Kläger).
Dicerra Abu, auf Buchenklaftern (Fischer).
Chrysobolhris af/inis F. ebendaselbst.
Cardiophoriis ntgerrimus E r., von Birken geklopft.
Malthinus ßaveolus Payk., von Haselbüschen geklopft, im
') Ueber die gemeinschaftliche Excursion der Mitglieder des Vereins,
welche jährlich unternommen wird, soll in Folge eines neueren Beschlusses
jedesmal eine kurze Mittheilung gemacht werden.
Kleinere Mittheihmgen.
393
Jahre vorher fand sich um dieselbe Zeit zugleich M. fasciatus Fall,
ziemlich häufig.
Dribis pertinattis Schh. cf • ein Exemplar in einem feuchten
Graben gekölschert (Kraatz).
Tomo.xia bigullata Gyll., finf alten abgeschällen Pappeln.
Carida ßextiosa Payk., in Buchenpüzen.
Melandrya canaticulata F., an Buchenst ämmen sitzend.
Rhinomacer atteluboides F., Uiodyrhynchus atisiriactis Schh.,
beide von Kiefern geklopft.
Apion Aslragali Schh., auf einigen wenigen Astragalus - Pllan-
zen über 100 Exemplare (Kraatz).
Clytus inystictis L.
lAopus punclulatus Payk., auf Buchenzacken (Fischer).
Saperda scalnris Linu., 1 Exemplar.
Saperda Seydlli Fröhl. Mehrere Dutzend Exemplare dieser
schönen Art wurden, zum Theil noch im Puppenznstande befind-
lich, aus alten Zitterpappeln gestemmt, zu welchen Herr Kaiisch
einige jüngere Sammler hingeführt halte.
Chrysomela gratninis Linn.
Adimonia sanguinea F., von den Blüthen des Crataegus geklopft,
Coccinella labilis Muls.
Calvia decejngullala Linn.
Halyzla \Q-guttala Linn.
b. Macroh
(Referent
Polyommatus Euridice Rott. ;
chryseis S. V.
Lycaena Medon Hufn.; Ageslis
S. V.
Lycaena amanda Sehn.; Icarius
Esp.
Lycaena semiargus Rott.; Acis
S. V.
MeUtaea Artemis S. V.
Cinxia L.
Dictynna Esp.
Argynnis Uuplirosine L.
Nemeophila rtisstda L.
Hepialus Hectus L.
epidoptera.
Pfützner.)
Acronycta Aceris Tr.
Mamestra thalassina Bkh.
Genistae Bkh.
Dipterygia pinaslri Li.
Trachea Atriplicis Li.
Erastria bankiana F., argentula
Hb.
Erastria deceptoria S C o p. ; atra-
iula S. V.
Erastria pygarga H.ufn.; fu-
scula S. V,
Ferner Raupen von:
Thecla spini S. V.
Thecla W-album Knocb.
I
394 Kleinere Mitlheilungen.
Ijijcnena Querrns L. , Taeniocampa ininiosa S. V.
Polyommahis Hippoffinf L. | - slabilis S. V.
Argynnis Ino Esp. 1 - l incerla Hufn.
Ino Prtini S. V. ] - ( inslabilis S. V.
Zygaena Meliloti Esp. Calymnia Irapezina Hb.
V -nigrum Esp. , Xantfxia cHrago T r
^aria
Lueliu V-nigrum Esp. Asteroscopus i Sphinx Hufn
Bombyx Cralaegi L. - ( cassinea S. V.
Populi L. Plusia concha F.
Lnsiocnmpn polaloriu L. Calocala sponsa L.
Closlera ajianloinosis L. - promissa S. V.
Miselia Oxyacanihae L.
c. Hemiptera.
(Uef. Stein.)
Pygolampis paliipes Fabr
Eine Excursion nach Albendorf in der Grafschaft Glatz
von Baron v. l{oltenberg in Breslau.
Im September dieses Jahres bot sich mir Gelegenlicit, eine durch
ihren Co/eo/j/erejt-Reichthum ausgezeichnete Localität in der Graf-
schaft Glalz zu besuchen. Dieselbe, unweit Albendorf, dem be-
rühmten Wallfahrtsort gelegen, besteht in einem Ausläufer des Heu-
scheuergebirges, und z^var ist es die nach Albendorf, also nach Osten
gelegene Leime desselben, welche durch das Zusammentrelfen vei-
schiedener günsligerUmslände dcnColeopterologen eine überraschende
Ausbeute an interessanten Arten gewährt. Die schon ganz den Cha-
rakter der unteren Regionen des Hochgebirges tragende Lehne ist
durch zahlreiche herabrieselnde Bäche bewässert; aus der Zeit, wo
man wegen des geringeren Holzwerthes die Stümpfe der Bäume
nicht ausrodete und überhaupt das Holz übersiändig werden liefs.
oder doch erst in sehr hohem Alter schlug, stehen hier eine Menge
alter Stöcke von ungeheurer Stärke, während der Nachwuchs noch
unbedeutend ist. Die Slümpfe sind gröfstentheils vermorscht, aber
meist noch mil Borke bedeckt, und au ihnen haben sich eine Un-
zahl von Pilzen, theils harter consistenter BaumschAvämme, Iheiis
weicher Blätter- und Staubpilze angesiedelt, die ihre Existens haupt-
sächlich wohl der Feuchtigkeit des Orles zu verdanken haben und
welche eine Zahl von selteneren Coleopleren beherbergen. In einem
Zeiträume von vier bis fünf Stunden, bei sehr kaltem, nebeligem
und zum Theil regnerischem Wetter, fand ich:
I
Kleinere Miltheilungen. 395
Peltis grossa uud dentata, in Baumschwämmen und häufiger
unter der Borke der FichtensJänime in der Nälie der Schwämme.
Lycoperdina cruciiUa, in morschen Fichtenstürapfen, tief im
IIolz.e.
Botilobhis speciosus. Icli laud ein Exemplar dieses seltenen
und ausgezeichneten Käfers in einem morschen, mit Pilzen durch-
wachsenen Fichtenslumpf. So viel ich weifs, ist dies die zweite
in Deutschland bekannt gewordene Fundslelle des Thiercs.
Otophrum J'uscum, an faulen Blätlerschwämmen. zusammen mit
Calops vuricornis.
Anisotoma chniamomea, Bolitochara tucida, Innulata und brevU
cornis, Oxytelns inaxillosus, an Blätlerpilzen.
Plalysoma depressiun^ an kleinen Buchenschwämmen, die vou
verschiedenen Arten Cis {nilidtts, micans, elongaiulus) durchsetzt
waren.
Scaphidium 4-HJocn/a/Mm, an den grölseren, hauptsächlich von
Diaperis Boleti bewohnten Buchenschwämmen.
Adelocera lepidoplera, Alhuus tindidalns , unter der die Fich-
tenslümpfe lose bedeckenden Borke, zusammen mit Uloma ctdinare^
Hypophloeus caslaneus und Tyrus mucronalus.
Liodes glubru und caslaneu und Agalhidien in grofser Zahl
auf der Schnittfläche der Fichtenstämme, wo sich kleine Staubpilze
angesiedelt hatten.
Elmis Maugetii in den kleinen, <iie Lehne herabrieseladen
Bächen.
Ocypus mucrocephalus ^ unter Steinen, sowie Car. Linnei, Cy-
chrus roslralus u. nllenuulus, CaUithus mirropierns.
Ueber Criocephalus.
In der Berliner Entomol. Zeitsihr. 1863, p. 106. s. führt Herr
Dr. Kraatz als nov. spcc. einen Criocephalus ferus ein und giebt
als dessen Wohnsitz Süd-Frankreich, Andalusien, Corsica an. Nun
wurde von mir Sommer 1862 unweit Berlin ein Crioceph. <J ge-
funden, der, verglichen mit obiger Beschreibung des Cr. ferus^ es
kaum zweifelhaft läfst . dafs er nicht mit dem Cr. rusl. Linn. zu-
sammengehöre, sondern jener südeuropäischen spec. Cr. fer. zuzu-
stellen sei. Die Besichtigung ergiebl im Einzelnen folgende Ucber-
einstimmung mit Cr. ferus: 1. Ilalsschild hoch gewölbt, fast rund;
2. Flügeldecken fast ohne die grobe, liefe Punktiruug des rusl., nur
Berl. Kntomol. Zeitschr. VIII. 26
396 Kleinere MiUheilungen.
vereinzelte Punkte der Wurzel zu; deshalb erscheinen die Decken
sehr glatt und, wohl von anderartiger Behaarung, wie von Fettglanz
überzogen; 3. Unterseite des Hinterleibes äufserst fein, feiner und
dichter behaart und punktirt. als rust. cT , daher mit starkem Sei-
denglanze; 4. Fühler sehr schlank, besonders Glied 3 länger, als
beim rust.-^ ebenso Schenkel und Schienen schlank; 5. der mela-
thorax stark seitlich zusammengedrückt, wohl entsprechend der cy-
linderischeu (reslalt des ferus. — In diesen Punkten ist nicht nur
die TJebereinstimmung meines Berliner Stückes mit Cr. fer.. sondern
auch seine (Interschiedenheit von meinen anderen, norddeutschen
sowohl als südtyroler Stücken so constaut, dafs der einzige Unter-
schied meines in Rede stehenden Crioc. vom fertig, nämlich seine
rothbraune Farbe, statt der schwarzbraunen, wohl nur dem nörd-
licheren Fundorte des ersteren zuzuschreiben sein dürfte.
H. Michow.
Ueber Boslrichus bispinus Ratzbg.
Mit Bezug auf die von Herrn Bach in der Slettiner Entomol.
Zeitung 1^49, p. 200, mitgetheilten Bemerkungen über diesen Käfer
erlaube ich mir dieselben noch dahin zu vervollständigen, dafs ich
Exemplare davon vom 20. November 1863 bis 14. März 1864 in
Clematis vitalba auch bei Weferlingen angelrollen habe, und zwar
an einer von dem gewöhnlichen Standorte dieser Pflanze etwas ab-
weichenden Stelle. Diese Pflanze liebt auch hier gewöhnlich einen
trockenen, flachgründigen , etwas sonnigen Kalkboden und siedelt
sich da allenthalben an, wo sie Doruen und andere Siräucher ran-
kend überziehen kann; so findet sie sich z. B. am Walhecker
Domberge; der erwähnte Käfer bewohnte jedoch nur eine Staude,
welche nebst anderen und noch kräftigeren im Foistorte Rehm bei
Eschenrode an einer ziemlich feuchten, vor dem Windzuge geschütz-
ten Senke des Kalkgebirges üppig gedieh.
Er frafs nur in den abeeslorbeuen obern Zwei:;en der Pflanze;
man erkennt sein Dasein an den kleinen, wie mit dem feinsten
Schroote geschossenen Löchern, und traf ich ihn im Aufang des
Winters einzeln in den gerieften und gerippten Stengeln unter der
Rinde, oder auch in der hohlgefresseneu Markröhre; im März safs
er mehr zu 2 oder 3. öfter cT und 9, in den Quirlen und Knoten.
Um diese Zeit fanden sich verhältnissmäfsig viele todte in der Nähe
der lebenden, was ich geneigt bin, der strengen Kälte zuzuschrei-
ben, welche die Käfer unter der sehr hygroscopischen Rinde zerstörte.
Die im Trockenen gebliebenen, namentlich die in der Tiefe der
Kleinere MUtheilungen. 397
Knoten sitzenden waren alle noch lebend. Die Gänge gehen von
der Anbohrungsstelle auf- und abwärts an den Rippen und Riefen,
winden sich auch wohl wie eine Wendeltreppe um die Ranke und
sind mit Wurmmehl angefüllt.
Gröfse und Farbe des Käfers, namentlich des 9, sind sehr
variabel, erslere überlrifft sich vom kleinsten bis zum gröfsten In-
dividuum oft um das Doppelte und letztere geht vom dunkelsten
Schwarzbraun durch's Kastanienbraune in's Hellgelbe über.
Laemophloeus Cletnatidis und Styphlus seiiger (cf. Redtenb. II.
p. 782) habe ich noch nicht au Clematis vitalba aufTmden können.
Weferlingen, im März 1864. M. Wahnschaffe.
Dorytomus majalis. — Im Jahre 1857 fand sich in der Um-
gegend von Braunschweig die Larve dieses Käfers in so grofser
Menge in den Kätzchen von Salix caprea, cinerea, aurit., rubens,
nigricans, purpui ea etc., dafs nur wenige Blüthen auf jeden Strauch
zur ungestörten Entwickelung gelangten, vielmehr ganz oder zur
Hälfte im verkrüppelten Zustande abfielen. Die Larven safsen ein-
zeln oder zu mehreren an jedem Kätzchen und frafsen, zwischen
den Schuppen der einzelnen Blülhen sitzend, die Markröhre aus.
Am 18 April war der Frafs ziemlich beendet. Die Larven waren
alle in den Boden gegangen, wo sie bis zum 12 Mai als Larven in
kleinen Höhlungen lagen.
Etwa am 12 Mai fand die Verpuppung statt und die gröfste
Zahl der Käfer entwickelte sich in den lelzlen Tagen des Mai.
Gracilia pygmaea. Anfang Juli 1859 kamen eine gröfsere
Anzahl der Käfer aus Eichenzweigen von Fingersdicke aus. die schon
seit 4 Jahren als Trittholz für ausgestopfte Thiere in dicht ver-
schlossenen Glaskästen sich befunden hatten.
Sir ex gigas beobachtete ich wiederholentlich beim Anbohren
der Weifslannen und Ablegen der Eier in dem Zeitraum zwischen
den 6. und 14. August 1860 im Schwarzwalde. Es fand statt kurze
Zeit nach Mittag und zwar an völlig gesunden, erst vor etwa ^ — 2
Stunden gefällten Bäumen.
R. Hart ig in Braunschweig.
Nach Durchsicht der Mitlheilungen der Schweizerischen Ge-
sellschaft 1863. No. 3. über die Zwitterbildung bei den Bienen, wie
auch bei anderen Insecteuarten, erlaube ich mir, auf einen Zwitter von
Sattirnia pavonia aufmerksam zu machen, welcher kaum zum vier-
ten Theile männlich, im übrigen (durchgängig) weiblich ist. Da
26*
398 Kleinere Millheilungen.
die Zeichnung des IVIäniichens von der dos Weibchens (aufser der
Fäi'lnmg) nur wenij; verschieden ist, so wird es nur wenij; bemerk-
bar. Die Flügel beim VVeibclien zeigen oben, vor dem dunkeln
Aufsenrande der weifsen Einfassung des inneren dunklen Schattens,
eine zwischen den Rippen bogenförmig nach innen gehende Zeich-
nung, was beim Männchen nicht der Fall ist. [Vlein Exemplar ist
mehr weiblich, hat aber diese männliche Zeichnung, auch sind die
Hinterfliigel roth angeflogen und die ^vei^sc Einlassung ist mehr
braun. Auf den Obcrflügeln , an der Spitzr. ist der rothe Binden-
bogen auffallender Weise noch einmal so lang wie gewöhnlirli. Die
F'ühler sind insofern nicht ganz wciblicli, indem sie brauner, auch
mit längeren Zähnen versehen sind als gewöhnlich beim Weibchen.
C. K r e t s c h m a r.
Ucber Lepiduptera von C. Kretschmar.
Als ich im vorigen Jahrgang unserer Zeitschrift Nonagiia Spar-
g'onü-Raupe nicht als grün bezeichnete, besal's ich noch keine grüne
Raupe, erzog jedoch zugleich mit denen der Typhae auch zwei
.S^orgoniZ-Schmetterlinge von denjenigen Ti/;:>/jae-Ranpen, welche
die vielen Längslinien haben, undurchsichlig sind und sich nur in
Typha angnstifolia linden. Dieses Jahr habe ich von mehreren
grünen Raupen nur Spnrganü erzogen, welche, wie in O. Wilde
beschrieben. 4 dunkele Längsstreifeu zeigen. Diese besitzt die Raupe
von fraterna (die ich als eigene Art aufstellte) nicht, sondern sie
ist einfarbig blaugrün; man findet sie gewöhnlich, sowie die der
Typ/iae, mit einigen Längslinien gezeichnet, in Typha latifolia. —
Phragmiles ist mir als Futterpflanze der S^arganü-Raupe, wie in
O. Wilde angegeben, nicht bekannt, sondern nur Typha.
In O. Wilde, zweiter Theil, ist die Raupe der Tup'moslola
fluxa nicht beschrieben, wahrscheinlich weil Herr Schmidt in Wis-
mar die Beschreibung von Herrn Moritz bei Treilschke, Band 10.
2. 94., für die der Nonagrin tiexn hielt; ich beziehe die Beschrei-
bung der nexa in ü. Wilde jedoch auf /"/«.»a, obwohl der Lilastreif
über den Luftlöchern nicht angegeben ist. Da nexa meines Wissens
noch nicht beschrieben wurde, so soll dieses hier geschehen, und
werde ich die Unlerschiede beider angeben.
Die Raupe von Nonagrin Jiexa ist oben bräunlich roth (ohne
Rückensireifen). an der Seite und unten gelblich weils. Luftlöcher
schwarz eingefafst: an dem (jliede vor der Schwanzklappe ist das
Kleinere Mit l he Hunden. 399
^rökic Luftloch, über »leniselbon sind 4 schwarze Punkte, wovon
die hinteren näher beisammen stehen; iilior den anderen Luftlöchern
liefindet sich nur ein solcher Punkt; auch unter ilen Luftlöchern,
jedocli ein wcuig mehr nach vorne, sieht ein solcher Punkt, wovon
der bei dem ^rofscn Luftloch auch am gröfslen ist; alle Pünktchen
sind mit einem Härchen besetzt. An den Seiten ist die Haupe ge-
wulstet; der Kopf oben herzförmig schwarzbraun; so auch die
Schvvanzklappe, bei welche!' der Rand erhöht ist. Dieselbe besitzt
am Ende zwei kleine Spitzen und ist ringsherum mit feinen Härchen
besetzt. Das Nackenscliild ist i;Iänzend gclbweifs. Li der Jugend
sind der Kopf, Nackenschild und Schwanzklappc der Raupe glän-
zend schwarz.
Die Puppe ist wie die von fliixa. nur kräftiger, ebenfalls mit
zwei kleinen Spitzen am Cremasler verseilen.
Die Raupe lebt bis Ende Juli, vorzüglich in Poa aquatica Linne
Carex u. a.; sie mach! sich ein ähnliches Gespinnsl wie Tapino-
stola ßxixa.
Tapinosiola ßtixa Raupe ist gedrungen, in der Mitte et-
was stärker, gelblich weifs, mit einer weifseren Rückenlinie; neben
dieser ein bläulich-rother Streifen; auf jedem Gliedein diesen Strei-
fen sind 4 kleine schwarze Pünktchen, wovon die vorderen näher
zusammen stehen An den Seilen über den Luftlöchern entlang ist
die Raupe lila und unten weifs; wenn sie geht, bilden sich auf den
Gliedern kleine Falten; die Tarsen der Bauchfüfse und Nachschie-
ber sind schwarz, Luftlöcher schwarz mit gelbem Kern, das letzte
ist am gröfslen; vor den Luftlöchern bis an diesen scheint von innen
heraus eine feine schwarze Linie. Kopf glänzend gelb, oben herz-
förmig, an den Seiten eine hakenförmige schwarze Linie. Nacken-
schild und Vorderfüfse glänzend blafsgelb.
Die Raupe wird gegen einen Zoll lang und ist bis Ende Juli
meistens erwachsen; sie verpuppt sich alsdann in der Pflanze, oder
sucht sich eine vorjährige öfter in der Tiefe auf und nimmt zer-
nagte Stückchen zu ihrem Gespinnst, welches nur sehr leicht zu-
sammen gesponnen ist.
Die Puppe ist gelbbraun, in den Einschnitten etwas dunkeler,
am Cremaster mit zwei kleinen Spitzen besetzt. Man findet die
Raupe zu unterst in Juncus eflusus. couglomeralns u. s. w., Festuca-
und Cares- Arien.
Li O. Wilde ist Tapinosiola Elxjmi Raupe nicht beschrieben,
wohl aber in der Stcltiner Entomol. Zcitschr. 1863; ich habe sie
k
400 Kleinere Mittheitungen.
bereits 1861 p. 405 in der Berliner Entomoiogischen Zeitschrift be-
kannt gemacht.
Da in dem genannten Werke Tupinostolu Hellmanni nocli nicht
als in Deutschland vorkoniniende Art mit aufgeführt ist. so sei noch
einmal hen)erkt, dals ich sie als solche in dieser Zeitschrift (1863.
pag. 440.) nachgewiesen, auch die ersten Stände davon beschrie-
ben habe.
CncuUiaptislulala Ev., welche II. -Seh. auch unter diesem
Namen abgebildet hat, ist ebenfalls nicht in O. Wilde mit ange-
geben. Dr. Slaudiuger zieht sie zu C. Tuci/uga, ich glaube aber,
dafs es eine gute Art ist; dieselbe steht der C. Tanuceti am näch-
sten, erreicht auch ihre Gröfse, ist aber im Ganzen dunkeler. Der
schwarze Längssl rieh, welcher im Oberflügel bei Tanaceti zwischen
der Mediana und ihrem ersten Ast anfängt, liegt bei der puslulata
zwischen dem ersten und zweiten Ast au der Mediana an, und
endet mehr in einem Bogen nach oben, wo über dem oberen Aste
der Mediana sich ein sch%varzer Querstrich zeigt, welcher nach dem
Wurzelfelde sich zuneigt. — Der Aufsenrand ist mit schwarzen
Strichen zwischen den Rippen versehen. Bei Tanaceti sind die
Unterflügel klarer weifs, auch zeigt der Punkt unten weniger eine
eckige Verbindungsader, und die auf dieselbe stofsende Ader fehlt
ganz. Dafs Tanaceti und pustulala nahe verwandt sind, beweist
bei beiden unten vorne am Hinterleib der gelbe Haarschopf.
Ein Freund von mir, welcher sich vor 3 Jahren einige Zeit
in Schlesien aufliielt um dort zu sammeln, fand Ende Juli oder
Anfangs August '2 Raupen an Epilubium angustifolium, aus denen
er im folgenden Jahre C. puslulata erzog; die Raupen sahen nach
seiner Aussage der C. 7'anare/i-Raupe sehr ähnlich.
Herr O. Wilde hat in seiner Beschreibung der in Deutschland
vorkommenden Schmetterlinge und deren Raupen Hydroecia lucens
Frr. nicht mit imgegeben, da er vermuthlich, wie viele andere
Entomologen, der Ansicht ist, dafs diese Art nur H. nictitans var.
ist, indem sie auch den ganzen Habitus derselben hat, nur ist nictitans
kleiner, die kleine runde Makel greller, während sie bei lucens
die Farbe der Flügel hat; so auch die Zapfenmakel, welche bei
lucetis fast nicht hervortritt. Die Oberflügel unten sind bis zum
Saumfelde mehr schwärzlich angeräuchert, auf den Unterflügeln
steht unten ein schwarzer Punkt, welcher bei nictitans nur ange-
Kleinere Mittheilmigen. 401
deutel isl. Die Nierenmakel variirt bei beiden Arten. //. nictitans
findet, man gewöbnlicb nur in holier Waldung, bei Tage an Karren
und auch Blumen angeflogen sitzend, während lucens meistens an
Kiefern, zwischen den Nadeln ruhend, auf Torfwiesen anzutreiTen
ist, wo auch ihre Raupe, vermutlilich in den Grasbüscheln, lebt.
Ueber diese Raupe, zu welcher man selten gelangt, machte ich
mir schon im Jahre lh38 Notizen ; in demselben war der Wasser-
sland sehr hoch und auf den Torfwiesen ragten nur einzelne Halme
über dem Wasser hervor, an welchen ich eine Wurzelraupe fand,
welche nicht zu ihrem Frafs gelangen konnte (es war [Vlitle Juni
und die Raupe ziemlich erwachsen). Seitdem war der Schmetter-
ling bis vor einigen Jahren nicht zu finden. Da die Raupe von
nictitans eine Beschreibung hat, welche auf die von lucens nicht
pafst, so liefere ich hiermit dieselbe.
Die Raupe ist gelblich-weifs, durchsichtig, man sieht sehr deut-
lich die Eingeweide. Auf den ersten zwei Gliedern hinter dem
Nackenschilde stehen neben einander 4 schwarze Wärzchen, auf den
folgenden auch 4 im Viereck, nur stehen die beiden vorderen näher
beisammen; auf dem vor der Schwanzklappe bilden sie aber ziem-
lich ein regelmäfsiges Viereck; sie sind alle glänzend, die Schwanz-
klappe ist mehr schwarz, der Kopf braun, mit einzelnen Härchen
besetzt. Das Nackeuschild ist am Rande glänzend schwarz, nach
der Mitte hin mehr von der Farbe des übrigen Körpers, an dessen
Seiten zwei weil'se Streifen beim Lauf hervortreten.
Die Raupe hielt sich bei mir bis gegen Ende Juni in einem
Grasbüschel verborgen, Mitte Juli fand ich in der Erde die Puppe;
dieselbe ist hellbraun, die Augen schwarz. Der Schmetterling er-
schien den 28. Juli desselben Jahres.
Bostrichus Coryli Perr. , welcher nicht, wie ich früher anzu-
nehmen geneigt war (enl. Zeitschr. VHI. 41.), zu meiner Gattung
Thammirgns coiif. p. 40, sondern zu Dryocaefes zu stellen ist, wurde
auch an verschiedenen Orten Deutschlands gefunden. Bei Hilchen-
bach ist er in zahlreichen Stücken in der Hasel- und in Weifsbuchen
und zwar in ganz weifsfaulendeni Holze gefunden. Aufserdem be-
sitze ich ein von mir gefangenes Stück aus dem Thüringer Walde
und es liegt mir ein von Herrn Cornelius in Elberfeld eingesandtes
Stück vor. Auch Herr Wilken in Hildesheim meldet, dafs der
Käfer dort vorkomme. Oberftirster Eichbuff in Hilchenbach.
Kurzer Bericht über die ^9. Versammlung
deutscher Naturforscher und Aerzte.
JL^a der Plan unserei- Zcitschiift nur ein kurzes Verweilen bei dem
Gegenstande verstaticl, so sei im Allgemeinen besonders hervorge-
hoben, dafs die Naturforscher auch diesmal ein ebenso uneigennützi-
ges, als zum Theil wahrhaft aufopferndes Entgegenkommen fanden.
Harmlos und freudig gab sich jeder Einzelne den vielfachen An-
regungen einer anziehenden Geselligkeit in schöner Natur hin. nachdem
er das Asyl verlassen, welches gemüt bliche Gastfreundschaft an
Stelle unheimlich theurer Gasthöfe ihm bereitet. Namentlich in
kleineren Universiläts-Städten sind die Naturforscher-Versammlungen
wahre Volksfeste, wenn man einmal den Kern der gebildeteren Be-
völkerung unter Anschlufs dei' Uebrigcn , und nicht die Uebrigen
unter Ausschlufs der ersteren als Volk betrachtet. Im Gegensatz zu
•Stettin betheiliglen sich in Gielsen bei den Festzügen und Farthien
nach Schaumburg, Nauheim, Marburg, Ems auch die Damen lebhaft,
wahrscheinlich weil diesmal ihr aller, beredter Verehrer, Professor
Nöggerath nicht fehlte. Auf dem Festball liefs sich übrigens die
Giessener männliche Jugend von den Naturforschern nicht leicht
Concurrenz machen, und wird ihnen gewifs dankbar für densel-
ben sein.
Nachdem die Versammlung durch den ersten Geschäftsführer
Herrn Geh. Medicinalralh Werner eröffnet und eine Einladung zum
Besuch des herrlich gelegenen Schlosses Schaumburg von Seiten Sr.
K. K. Hoheit des Erzherzogs Stephan von Oesterreich milgetheilt
worden, waren die Zoologen so glücklich, sich um die Person des
zweiten Geschäftsfühicrs, Herrn Professor Leuckart, sammeln zu
können, w^elcher als die Seele der ganzen Versammlung zu betrach-
ten und von rastloser Thäligkeit war, dabei den Einzelnen fast be-
vorzugend, nicht vernachläs.>iigend, praclisch im Anordnen, ein Mei-
ster im freien Vortrag, gemüthlich, anregend, immer und überall
auf dem Platze.
Nur in der Kedaction des Tageblattes war die Geschäftsführung
nicht ausreichend unterstützt. Der lichtige Abdruck eines Namens
in den 'rheilnehmerlisten war als eine Seitenheil zu betrachten und
G. Kraaiz: Bericht über d. Nulnrfv?'srher- Versammlung. 403
der Professor Sclimidl niufste z.B. in der Ankündigung seines Vor-
trages über künstliche Scliwämme/.uclit vom Setzer seine Schwämme
in Schweine verw.Tndell finden.
Tüchtige Zoologen waren riehen den Entomologen stärker
verlrelen, als in Stettin; von Lelxleren waren aufser den weiter
erwähnten ansvesend: Professor Bilimek, Dickore (Giessen). Professor
Döbner, W. Fuchs (Berlin), Dr. Haag, Senator v. Heiden, Ober-
Lieulenant v. Heyden, Revisor Jännicke (Frankfurt a. M.), Prof.
Kirsclihaum, Prof. v. La Valette f^Bonn), Riehl, S. Scheidet, Dr.
Schneider, A. Schmidt (Frankfurt a. M.), Scidlitz (Dorpal), Pfarrer
Scriba, Schulrath Sutfrian.
lieber die entomologischen Vorträge ist zu referiren:
Erste Sitzung. Präsident Prof. Troschel.
H. Rogen hof er legt Brauer's Monographie über die O es tri den
vor. Ein von Prof. Schenck angekündigter Vortrag über die nas-
sauischen Hummeln und ihre Schmarotzer fällt aus.
Zweite Sitzung. Präsident Prof. Kr aufs.
Dl'. Weifsmann trägt über Inseclenenl vvickelung vor. Redner
zeigt, dal's zwei fundamental verschiedene Arten der Metamorphose
bei den Insecten vorkommen, deren eine nur wenigen Familien zu-
konimt und durch die Muscidcn typisch repräsentirt wird, während
für die andere die Tipuliden als Typus gelten können. Bei Letzte-
ren bilden sich die Segmentanhänge von der Hypodermis der Larve
aus, durch Ein- und Wiederausstülpung derselben. In die Ausstül-
pung kommt ein Tastnerv zu liegen, von dessen Neurilemma später
die Eni Wickelung der inneren Theile des Anhangs (Muskeln, Seh-
nen, Tracheen) ausgeht. VVie in Entstehung der äufseren Theile, so
unterscheidet sich die Metamorphose der Tipuliden auch in Um- und
Neubildung der inneren Organe wesentlich von der der Museiden,
und nicht minder durch die Lebenserscheinungen, welche das Pup-
penlcben begleiten. Die Puppe der Museiden entbehrt der sicht-
baren Lebensäufserungen, die der Tipuliden empfindet und bewegt
sich VN'ie die Larve. Die embryonale Entwickeluug von Chirono-
mus wird durch Wachspräparate, von F. Ziegler angefertigt, ver-
deutlicht.
Dritte Sitzung. Präsident Prof. Claus.
Ritter v. Frauenfcld trägt über die Metamorphose der In-
secten vor und über zwei von der zoologisch botanischen Gescll-
schall herausgegebene Schriften. — v. Frauenfcld fand Auswuchs
am Trifolium prateuse. zog daraus Tychiiis |)oiylincalus und Apion
cavipes. Apion schmarotz! nur als Inquilin des durch Tychius ver-
404 G. Kraut z: Bericht
ursachien Auswuchses. — Im Stengel von Stachys liegt das Ei einer
ßlattwespe, welches vor der Euibiyonalentwickelung wächst. In
Di'onlheini wurde auf einer Weide gleiches VVachsthuni eines Eies
einer Gallwespe gefunden. — An Chaerophylluni bulbosnm wurde
bei Eiern eiues Rüsselkäfers, vicileichl Lixus, gleichfalls Wachsthum
beobachtet. — l^edner legt eine Copie von Hauiinerschmidt's Obser-
vationes physiologicae-pathologicac de planlaiuin gallarum ortu vor.
— Das stärkere Auftreten der Ilessenlliege wurde heuer wieder be-
obachtet, es werden unter dem Namen verscliiedene Fliegen Kusani-
mengeworfen.
Dr. Do hm bemerkt dazwischen, dafs nach Loew Cecidomyia
destructor und secalina zusammenfällt.
Ritter v. Frauenfeld machte die Bemerkung , dafs die Chlo-
ropiaceen saugen, die Cecidomyien nagen, letztere leben nahe der
Wurzel der Pflanze, erstere höher. — Redner legt vor: Catalogus
systemalicus Diplerorum Europae von 8chiner.
Prof. Pagenst eclier bemerkt, dafs bei der Cecidomyia ein
(jcnerationswechsel besteht. Unter Anguilluliden in Runkelrüben-
rückständen fand Pagen stech er Cecidomyia mit junger Brut im
Innern; bestätigt daran die Beobachtung von Nie. Waguer; die
Art ist neu; Hedner betrachtet die Entstehung der Jungen und
schildert den Verlauf der Entwickelung.
Prof. Claus fragt, ob der erste Ort der Neubildung genauer
bestimmt sei, erinnert an die von Dr. Weifsmann in voriger
Sitzung gemachte Miltheilung.
Prof. Pagen stech er bemerkt, dafs zwei wenig bedeutende
Hautungen an diesen Larven vorkommen, die er schildert; er be-
zeichnet die Fortpflanzung nicht als parthenogenetisch, sondern all-
gemein als ungeschlechtlich.
Prof. Kcferstein schildert das Herz von Perophora und das
Zustandekommen der wechselnden Contractioneu.
Forstrafh H artig spricht über das Hückengefäfs der Insecten,
und erläutert dasselbe mit Zeichnungen. Das Rückengefäfs ist an
3 Punkten aufgehängt; das wesentliche Organ der Saftaufnahme bei
Dipteren und Hymenoptercn-Larven liegt am Ende des Rücken-
gefäfses als dreilappiges Organ mit Spaltöffnungen an den Zipfeln,
die geschlossen und eröffnet werden. Bei Ephemera- und Hemero-
biuslarven findet eine Abweichung statt, wo die Aufnahme nicht am
Zipfelapparate, sondern au der ersten Querfalluug stattfindet, ein
Theil der Flüssigkeit strömt nach vorn, der andere nach hinten iu
die Schwanzborsten. — Die Blulkügclchcn stammen aus der Ce-
i^er die Naturforscher-Versammlung. 405
webssehicht unter dem Chitin; es weiden kleine Stückclien aus
dieser Zellschicht vorgetrieben, gelöst und gelangen in den Kreis-
lauf, lagern sich am Auinahmeapparate, und von dort werden dann
einzelne Körner w^ie durch einen Kauapparat abgelöst. — Der
Kreislauf soll diese Elemente in die Ausstülpung der neubildenden
Anhänge treiben.
Prof. Claus bestätigt den Kreislauf in die Schwanzborsien und
erwähnt von hier arterielle Gefäfse.
Forstrath Hartig bemerkt, dafs die spindelförmigen ßlutkügel-
chen erst bei Berührung mit Wasser sich abrunden; sie scheinen
von einer Schleimhülle umgeben zu sein.
Forstrath Hartig spricht über die Parthenogenesis der Cyni-
piden. Die seit 25 Jahren angestellten Versuche, die Thiere aus
Gallen zu ziehen, lieferten nur weibliche Thiere aus den Gattungen
Cynips und Neuroterus; Männchen sollen danach absolut fehlen.
Die Weibchen der unbemannten Arten legen gleich nach Vollen-
dung der Entwickelung die Eier ab, die bemannten immer erst nach
der Copula. — Redner beschreibt den Geschlechlsapparat der be-
mannten Gattungen, das Receptaculum enthält nach der Copula (bei
Spathigaster) Spermafozoiden. Das Receptaculum findet sich auch
bei den mannlosen Gattungen, aber stets ohne Samen. Hedner giebt
einen üeberblick über die Entvvickelung der Spermaelemente der
Insectcn.
Reallehrer Dickore legt Zeichnungen von brasilischen Insec-
ten vor.
Vierte Sitzung. Präsident Forstrath Hartig.
Im Anschlufs an seinen Vortrag vom vorhergehenden Tage
schildert Herr Hartig die verschiedenen Spermaelemente genauer
und gehl sodann auf die Entwickelung der Insecten-Eier über.
Fünfte Sitzung. Präsident Prof. Pagen steche r.
Staalsrath v. Eichwald spricht über ein fossiles fnsect.
welches er für eine Ephemera-Larve hält. Es findet sich häufig in
einem Kalkslein, den Redner für der Juraformalion angehörig er-
klärt. Die Gattung wird Ephemeropsis genannt.
Prof. Leuckart spricht über die Zwitter bei den Bienen, die
zu Hunderten in einzelnen Stöcken vorkommen. Die Augen und
Muudtheile sind mehr oder weniger drohnenartig, die Antennen
bleiben denen der Arheiterbienen ähnlich; die Hinterbeine verlieren
vielfach die Eigenthümlichkeit der der Arbeilerbieuen, der Slachel-
apparat geht allmählig verloren; bei einseitigem Verschwinden des
Stachelapparates tritt ein Penis daneben auf. Die Erzeugung der
406 G. Kraalz: Bericht über d. Nalurforscher- Versammlung.
Zvvilter-Hienen durcli die Königin isl erblicii. soll sich jedoch iii
dem folgenden Gcschlechle vermindern. Der Vortragende glaubl,
(hjfs die Sanicndüssigkeil in der Samentaschc der Königin durch un-
vollsländige Enlwickelung der anhängenden Drüsen nicht vollstän-
dig bcfruchlungsfähig werde und erklärt dadurch das Aul'trcten der
Zwilteibieiien. —
Nachdem am 21. September 1864 in der Sitz-ung der zoologi-
schen Scclion der 39. Versammlung deutscher Naturforscher und
Aerzte ein Schreiben des Geh.-Ralh Carus, als Präsident der Kai-
serlichen Leopoldino-Carolinischen deutschen Academic. milgetheilt
worden, dafs es erwünscht sein würde, wenn die Versammlung über
ein aligcmoin für interessant erklärtes Thema einer neuen Frage
sich aussprechen wolle, welches an Stelle der Preisaufgabe „die
Naturgeschichte der Lampyris splendidula'* treten möge, halte die
Section in der Sitzung vom 22. September zur Beslinnnung eines
solchen Themas eine Commission ernannt, bestehend aus den Herren
Dohrn, Hartig, Leuckart, Pagenstecher, Troschcl,
welche sich für folgende Preisfrage erklärte:
Die Acadeniie fordert:
Die Erläuterung des Verhältnisses zwischen geschlechtlicher
und ungeschlechtlicher Forlpflanzung der Insecten durch Unter-
suchung der Generationsverhältnisse der Phytophthiren (Aphis, Coc-
cus, Chermes). —
Der Dank, welcher zum Schlufs dem ,.um die ganze Versamm-
lung, wie um die Section, so ausgezeichnet verdienten'' Professor
Leuckart ausgesprochen wurde, möge hier aus vollem Herzen
wiederholt wcrdeu. G. Kraatz.
Neuere Literatur.
Catalogue des Coleopteres d'Eiirope et du bassin de la Me-
diterranee en Afrique et Asia par M. S. A. de Marseul.
Paris. 2 edit. 8vo. 300 S. Preis 1 i Thlr.
Der so eben (Deceraber IS63) neu erschienene Catalog von Marseul
hal vor den von mir vor 2 Jabren herausgegebenen die grofsen Vorzüge
voraus, dafs bei jeder Art ein Citat. wo sie beschrieben ist und das Va-
terland angegeben wird, und dafs aucli die in den inediterranischen Län-
dern und im Caucasus einheimischen Arten ') verzeichnet sind. Diesen
Vorzügen stehen aber leider Mängel gegenüber, die den wissenschaftlichen
Werth und die praktische Brauchbarkeit des Catalog's in hohem Grade
beeinträchtigen und in manchen Gattungen ganz in Frage stellen. Einer-
seits trägt der Verfasser nämlich ohne jede Kritik eine grofse Zahl von
Arien in den Catalog ein, die ganz ungenügend oder gar nicht charakle-
risirt sind und daher selbst des Scheines einer Begründung entbehren ^),
andererseits führt er viele Arten und Gattungen ') wieder als verschie-
') M. zählt aber auch oft transcaucasische Arten auf, so dafs eine
bestimmte Gräiize seines Faunengebiets in Asien nicht exislirt. Den Si-
nai scheint der Verfasser nach Syrien zu versetzen, da er H ijdroporus
iitsigiiiH Klug, Hydaticics decorus Kl. und andere Arten vom Sinai
als Syrer verzeichnet.
') So wird z B. Seite .30 ein Zahrus nitidus Motsch. aufgeführt,
dessen vollständige Charakteristik in den Worten besteht „Ayant re9n
dernierement le Z. caucasicus 7i.^ j'ai trouve, que mon nitidus est
une espcce differente et plus petite" Bull. d. Mose. 1845 S. 2.5. Ist
das für irgend Jemand eine Beschreibung? Und dabei ist dieser
nitidus nach typischen Exemplaren mit caucasicus völlig einerlei.
^) Die Gattung Call isthene s wird z. B. wieder von Calosoma,
Lionychus von Apristus getrennt, obwohl sie gar keinen Unter-
schied bieten und Lionychus maritimits sogar im Habitus ein .^^rt-
stug mit gelbem Schulterflcck ist. Microlestes und C'haropferu s
werden wenigstens als Untergattungen angenommen, obwohl die erstere
in Marseul's Sinne gar nicht von Blechrus (Micr olesles femoralis
Marsh. S. 13 ist sogar dieselbe Art wie Blechrus glabratus Dej. auf
S. 12.), die letztere gar nicht von Metabletus abweicht.
II Neuere Literatur.
deu auf, deren Zusammeiigehürigkeit bereits festgestellt war und nicht zu
bezweifeln ist. ' )
Wir Ilaben daher in vielen Galtungen, namentlich in solchen, in
denen viele schlechte Arten aufgestellt sind (am meisten hei den Ca-
rabicinen), nicht einen Catalog der wirklichen Arten, sondern eine
Sammlung von Namen vor uns, die zum Theil völlig bedeutungslos sind
und deren Entzifferung ganz ohne Interesse für die Wissenschaft ist. Das
mag freilich in den Augen solcher Autoren, die selbst das Mögliche in
der Aufstellung unhaltbarer Arten oder in der Reproduction bekannter
unter neuen INameu leisten, für ein besonders Verdienst des Catalogs gel-
ten, aber im Interesse der Wissenschaft ist es nicht genug zu beklagen,
dafs der literarische Schund auf glei(;he Linie mit wirklichen Beschrei-
bungen gestellt wird, und im Interesse der Sammler Hegt es gewifs auch
nicht, dafs sie mit so vielen Pseudo-Arten myslificirt werden.
Wenn wir Namen, die ein Linne, Fahricius und andere hervorragende
Entomologen einer frühern Periode ertheilt haben, soweit wir sie jetzt
nicht mehr deuten können, einfach ad acta legen, wie das auch H. Mar-
seul thut, wie können wir da Namen lebender Autoren für die Zukunft
aufspeichern, die schon in der Gegenwart aus den beigefügten Angaben
schlechterdin«;s nicht zu ermitteln sind. Wie kann man verlangen und
') In der Galtung Harpalus werden z. B. folgende bereits festge-
stellte Synonyma wieder als Arten aufgeführt: H. crassinsculus Fairm.
(== crihricullis Dej. t. DuVal), H. nigrilarsis Sahlb {= futigi-
nosus Duftschm. t. Schaum Cat. und Käf. Deutschi.), H. maxillosus
Dej. (= consentaneus Dej. t. Schaum), H. (Micr ödere s) robustus
Fald. (= H. (Fangi/s) brtichypus Stev. t. Morawitz). Aufserdera steht
hier ein H. atricornis Steph. als Art, der schon bei Anisodact y Ins
binol at US als Synonym cilirt war, H. discicollis Waltl wird einmal
als Synonym von H rul ii ndicoUis (S. 20), ein zweites Mal als Syno-
nym von FI. laevis (S. 21) aurgelührl, H. breoicollis Dej. heifst ru-
fibarbis Fahr, obgleich diese Bestimmung höchst zweifelhaft ist.
Einige weitere Beispiele, dafs Synonyme (die meist bereits in mei-
nem Cataloge eingezogen waren) wieder als Arten fungiren, obwohl dem
Verf. bekannt sein konnte, dafs die Identität derselben speciell nach-
gewiesen und völlig unbestritten, ja in manchen Fällen sogar an-
erkannt war, sind unter den Caraliicinen: Chlaenius Favieri Luc.
(= cya7ieus Brüll), Dinodes lat icoU is Chaud. {:^ azureus, mit dem
er von Chaudoir selbst Bull, d Mose. 1856 n. 142 verbunden wird), Bem-
bidium fastidiosum DuV. (==hypocrita Dej), Bemb. aereumDvM .
(= Grapii Gyll )• Bemb. per ylex um Dej. (= modestum). Pogo-
nus ciridimicans Fairm. (= smaragdiiius Waltl), ferner Scyd-
maenus m uscorum Fairm. (= hacmalicus Fairm.) und viele andere
mehr.
Nettere Lileralnr. iii
erwarten, dafs ein ernsthafter Forscher Zeit, Mühe und Geld an die Ent-
zifferung von Publikationen setzen wird, durch die, wenn sie einmal in
10 Fällen gelingt, nicht das Mindeste für die bessere Kenntnifs des Ge-
genstandes gewonnen, sondern nur die Thatsache, dafs es sich um Macu-
latur handelte, festgcslellt wird? Wenn der Verfasser aber glaubt, selbst
völlig unbrauchbaren Publicationen der Gegenwart Rechnung tragen zu
müssen, so fragen wir billig, warum dann ein so ausgezeichnetes Werk,
wie Thomson's Skand. Coleoptera so wenig und die englischen Schriften
last gar nicht berücksichtigt sind, warum z. B. so viele Thomson 'sehe
Gattungen, die doch eine ganz andere Bedeutung haben als die Mot-
schulsky'schen Dromien- oder Fischer'schen Carafie«- Gattungen nicht er-
wähnt werden?
Die Zahl der neuen synonymischen Angaben, die richtig sind, ist nur
gering. Dagegen sind öfters auf ältere Autoritäten hin Arten als Synonyme
oder Varietäten aufgeführt, deren Verschiedenheit, wie dem Verfasser wohl
bekannt sein konnte, speciell nachgewiesen war. ')
Die neu eingetragenen Arten sind in vielen Fällen an unrichtigen
Stellen eingeschaltet, selbst dann wenn der Autor die Verwandtschaft
richtig angegeben hatte. Dies ist in Gattungen, für die keine Monographie
benutzt werden konnle, sehr zu entschuldigen, geschieht aber auch in so
durchgearbeiteten Gattungen wie Carabus ^).
') Nebria Heldreichii aus Griechenland wird z. B. als Synonym
zu IV. rubicunda aus Algier gezogen, obwohl sie eine durch dickere
Fühler und andere Form des Halsschildes gut unterschiedene Art ist.
Auch .\. Gen ei aus Sardinien, die ebenfalls als Synonym von rubicunda
citirt wird, ist eigene Art. Bembidium tibiale und atrocoeruleum
(cyancscens Wesm.) werden wieder nach DuVal als Varietäten des fa-
sciolatum, B. obsoletum als Varietät des scapulare Dej. {tricolor
DuV.), B. foramiiiosum als Varietät des striatum angeführt, obgleich
sich wohl Jeder, der die Thiere selbst gefangen oder in den Sammlungen
verglichen hat, von der Existenz und Beständigkeit der Unterschiede über-
zeugen wird
^) Dafs gerade in den Gattungen Carabus die verwandtesten Arten
oft durch 10 bis 20 und mehr ganze fremde getrennt, die verschiedensten
dicht neben einander gestellt sind, wird Jeder selbst bemerken, der die
Thiere besitzt. Ganz abgesehen von der erstaunlichen Menge der hier
aufgeführten Pseudo-Arten, giebt mir der Catalog in dieser Gattung zu
folgenden Berichtigungen Anlafs, die der Verfasser bei aufmerksamerer Be-
nutzung der Bücher hätte vermeiden können: Car. erythromerus ge-
hört nicht als Varietät zu Scheidler i, sondern zu excellens, wenn der
letztere, entgegen der Ansicht von Kraatz und mir, als eine von Scheid-
leri verschiedene Art beibehalten wird, Car. oblongus Sturm ist nicht
Varietät von monilis. sondern von C. cancellatus (Käfer Deutschi.
S. 135), Car. breviusculus Mannerh. ist ein Callisthenes und als
IV Neuere Lileratur.
Eine besondere Anerkennung sei dem Verfasser noch dalVir gezollt,
dafs er nicht, einem falsch verstandenen Prioritätsrechte zu Liebe. ;inf
alte verschollene und oft genug zweifelhafte Namen Jagd gemacht, son-
dern die in den Monographien und gangbarsten Werken gebrauchten bei-
behalten hat. Dagegen kann ich es nicht gut heifsen, dafs der Verf Na-
men wie Rothii, Dahlii, Gotschii, Peyronis in Rothi, Dahli, Gotscfii,
Peyroni ändert. Schaum.
solcher S. 9 nochmals aufgeführt, Car. obsoletus Sturm und Dej. sind
nicht, wie der Catalog angicbt, eine, sondern zwei gänzlich verschiedene,
Arten, obsoletus Sturm, eine deutsche Art, zu der euckromus als Va-
rietät gehört (Käf. Deutschi. S. 75G), obsoletus Dej. ein sibirischer Kä-
fer (Abänderung von Sibiriens Dej.), C. Nordmanni ist nicht von
Gebier, sondern von Chaudoir beschrieben, C. Chevrolatii und assi-
milis sind Procrusten (Käf. Deutschi. S 176), C. H umboldtii Fald-
ist mit trojanus Dej., als dessen Synonym er citirt wird, so Avi-nig ei-
nerlei als C. hispanus mit glabratus, C De Haanii Cbaud. stammt
nicht aus dem Caucasus, sondern aus Japan, Car. Troberti Kraatz ist
nicht als Varietät des lineatus, sondern des splendens beschrieben, Car.
regularis Fisch, ist = irregularis (Berl. Ent. Zeitschr. V. S. 200),
Car. Bieber steinii ist eine schwarzbeinige Varietät des Puschkini
(Chaud. Car. d. Caucas. p. 98) und Car. Kol enatii Chaud. vielleicht
ebenfalls eine schwarzbeinige Varietät des Puschkini, aber nicht, wie
angegeben wird, das normale Weibchen desselben, Car. gemellatus
Men. Fald. ist kein Tribacis, sondern gehört in die Nähe von C con-
vexus. Zu ähnlichen Bemerkungen geben fast alle artenreicheren Gal-
tungen der Carabicinen Stoff. L'm brauchbare und correcte Listen zu ge-
ben, reicht es nicht aus, dafs man Namen compilirt, sondern man mnis
sich entweder selbst mit dem Gegenstande beschäftigt haben oder denje-
nigen folgen, die dies gethan haben.
Gedruckt bei A. W. .Scbade in Berlin. .Stallschrelberstr. 47.
Neuere Literatur.
Bericht über die lebendig gebährenden Dipteren-Larven, welche
in den letzten Jahren beobachtet worden sind. Vom Direc-
tor H. Loew in Meseritz.
Unter allen Entdeckungen, welche in den letzten Jahren auf dem Ge-
biete der Fortpflanzungsgeschichte der Insecten gemacht worden sind, dürfte
wohl kaum eine zweite so viel Aufsehen erregt haben, als die durch Prof.
Nie. Wagner in Kasan gemachte Entdeckung einer Dipterenlarve, welche
ihr selber vollkommen ähnliche junge Larven hervorbringt. Diese Thal-
sache ist so interessant und so aufserordentlich , dafs ein kurzer Bericht
über Wagner's Angaben und über die bestätigenden Ulittheilungen, welche
denselben von anderen Seiten gefolgt sind, für die Leser dieser Zeitschrift
voraussichtlich nicht ohne Interesse sein wird.
hn Kreise der deutschen Zoologen wurde Wagner's Entdeckung, über
welche er bereits im Jahre 1862 in den Schriften der Kasaner Universität
berichtet hat, doch zuerst durch eine ausführliche, bereits im Jahre 18()l
verfafste, aber erst gegen Schlufs des Jahres 1863 in Band XIII. von v.
Siebobl's und Köllikers Zeitschrift für wissenschaftliche Zoologie abne-
druckte, mit vortrelilichen Abbildungen begleitete Abhandlung allgemeiner
bekannt
Die weifslichen, vollwüchsig 4— 5j mm langen Larven wurden im
August unter der Kinde einer abgestorbenen Ulme gefunden. Die von
Wagner gegebene, höchst sorgfältige Beschreibung und bildliche Darstel-
lung ihres äufseren und inneren Baues läfst keinen Zweifel darüber, dafs
sie einem Dipteron, und zwar einem aus der Familie der Cecidomyidae,
angehören. Die Merkmale, welche ganz entschieden für diese Annahme
sprechen, sind: 1) der Bau der 3Iundlheile und der Fühler; 2) die An-
wesenheit der beiden dem Supraösophagalganglion aufliegenden, mit diesem
vor- und rückwärts verschiebbaren, je von einer Linse begl«'ite(en Pigment-
anhäufungen; 3) der peripneustische Bau des Athmungssystems und die
Art, in welcher die Längsstämme desselben mit einander verbunden sind:
4) die Anwesenheit des eigenlhümlichen hornigen, aus drei hinter einander
liegenden Stücken bestehenden Apparats auf der Unterseite des dritten
Körpersegments, auf dessen Anwesenheit bei der Mehrzahl der vollwüclisi-
geü Cecidoiiiyiden-Larveii zuerst von v, Osten-Sacken aufmerksam gemacht
worden ist. — Wenn sich in einzelnen Organisalionsverhältnissen auch
manclii^rlei Abweichungen von denjenigen Cecidomyiden-Liiwyen, welche
bisher genauer beobachtet worden sind, zeigen, so sind sie doch nicht er-
heblich genug, um Grund zu der Vermuthung zu geben, dafs die von
VI Neuere Literahir.
Wagner untersuchte Larve einer anderen Familie angehören könne; sie
können ilii-s um so weniger, da das Vorkommen ähnlicher Unterscliiede
im Kreise der Cecidurnyiden -Larven eine bereits bekannte Thatsache ist.
Einige jener Abweichungen, wie z. B. im Baue des vorderen Theiles des
Athmungssystems und in der Lage und Verbindung des unpaaren iNerven
dürften vielleicht auf Rechnung nicht vollkommen gelungener Beobachtung
zu bringen sein, welche Vermuthung ich indcvSsen nur mit grüfster Reser-
vation ausspreche, da ich denselben Gegenstand zu uniersuchen keine Ge-
legenheit gehaht Iiabe und mithin nur nach Analogie urlbeile.
Ausführlicher auf die von Wagner gegebenen anatomischen Details
der Larve einzugehen, ist hier nicht der Platz, auch würden dieselben ohne
Reproduction seiner schönen Abbildungen kaum verständlich zu machen
sein. — Einige von ihm ermittelte neue Thatsachen mögen indessen hier
eine Stelle finden
Er fand am Vorderende des Wagens zwei grofse, mit einer dichtge-
drängten Schicht heller Zellen ausgekleidete Schläuche, welche er als
blinddarmförmige Anhänge des Magens ansieht, während sie wohl richtiger
als die eigentlichen Speichelgefäfse aufgefafst werden, wie dies bereits
Prof. Pagenstecher ausgesprochen hat. Ein paar andere, von Wagner als
Speicheldrüsen aufgefafste Organe liegen welter vorn und münden, nach-
dem sich ihre dünnen Ausführungsgänge miteinander vereinigt haben, in
den Schlund; sie sind wohl als Spinndrüsen anzusehen. Ferner spricht
Wagner von einer besonderen, von den übrigen Wandungen unabhängigen
dünnen Röhre, welche sich durch das ganze Darmrohr hinziehe, ohne in
die blinddarmförmigen Speichelgefäfse am Vorderendc des Magens oder in
die Malpighi'schen Gefäfse einzubiegen, und welche im hinteren Tlieile des
Ma2;eiis eine grofse Anzahl von Windungen (richtiger wohl von Hin- und
Herbiegungen) bilde; er vermuthet, dafs diese Röhre die Schleimhaut ver-
treten möge. Pagenstecher hat der Wagner'schen Auffassung dieser Röhre
widersprochen; er erkliirt die äufsere hyaline und völlig structurlose
Schicht derselben für ein starrgewordenes Sekret, vielleicht das der Spei-
cheldrüsen, welches continuirlich die aufeinander folgenden, lauggestreck-
ten, stabförmigen Speiseporlionen umgiebt, also mit diesen sich fortschiebt
und, sich hin- und herbiegend, den Magen allmählig immer mehr ausfüllt.
Dafs Pagenstecher's Ansicht die richtige ist, unterliegt keinem Zweifel.
Höchst wohlgelungen und sorgfältig ist Wagner's Darstellung des
INervensyslemes. Statt eines einfachen oberen Schlundganglions finden
sich deren zwei hinter einander liegende und durch Commissuren verbun-
dene; auf dem vorderen kleineren liegen die Pigmentansamralungen, und
aus ihm entspringen die zu den Fühlern laufenden INerven. Auf das eben-
falls doppelte untere Schlundganglion folgen zunächst drei durch kurze
Commissuren verbundene Nervenknoten, welche als Thoraxganglien be-
trachtet werden können, und auf diese zuletzt sieben, durch längere Com-
missuren verbundene Abdoujinalganglien.
In diesen merkwürdigen Larven bemerkte Wagner kleinere lebende
Neuere Liferalur. vn
Larven in verschiedenen Stadien der Entwickelnng. Den sich ihm, wie
gewifs gar manchem Leser seiner Abhandlung, von selbst aufdrängenden
Gedanken, dafs dies parasitische Larven seien, inufste er zurückweisen, da
die voUkomnieiie Aelinlichkeit dieser kleinen Larven mit den gröfseren, in
deren Innerm sie lebten, und der Umstand, dafs sich in den kleineren Lar-
ven selbst später in ganz gleicher Weise junge Larven entwickelten, kei-
nen Zweifel darüber liefsen, dafs die bewohnten und die sie bewohnenden
Larven ein- und derselben Art ansehören Diese Leberzeusung VVag;nei"'s
wird jeder aufmerksame Leser seiner Abhandlung mit ihm getheilt haben.
Die Cardinalfrage nach der Art der ersten Bildung und allmähligen
Entwickelnng der jungen Larven beantwortet Wagner etwa in folgender
Weise. — Die jungen Larven bilden sich im Fettkörper, welcher densel-
ben zur Nahrung dient. Im erslen Anfange zeigen sich in ihm in fast
gleichen Abständen kleine, aus Körperchen von sehr geringem Durchmes-
ser besiehende Flecke, welche bei auffallendem Lichte weifs , in durch-
gehendem undurchsichtig erscheinen; darauf bekleidet sich jede dieser
feinkörnigen Gruppen mit einem dünnen Häutchen, welches auch die nächst-
liegenden Fettkügelchen umfafst Der ganze Fettkörper zerfällt auf diese
Weise, gewöhnlich nicht gleichzeitig, sondern nach und nach, in unregel-
mäfsig abgerundete f heile, Embryonaltheile Wagner's, von 0,002 — 0,005
mm. Gröfse (wohl Druckfehler, statt 0,02 — 0,05 mm. Ref), welche sich
einzeln oder in Gruppen von dem Fettkörper losreifsen oder auch mit
ihm verbunden bleiben. Bei der weiteren Entwickelnng wachsen (? Ref.)
diese Embryonaltheile, die Fettkügelchen derselben verschwinden und au
ihrer Stelle zeigt sich eine trübe oder sehr feinkörnige Flüssigkeit. — Im
folgenden Stadium der Entwickelung zerfällt der ganze Inhalt jedes Erabryo-
naltheiles in Zellen mit deutlichen Kernen, welche sich zuerst an der Peri-
pherie desselben bilden; zu gleicher Zeit streckt sich der Embroynaltheil und
nimmt die Gestalt eines langen Ellipsoids an, in dessen Mitte die Ablage-
rung des Dotters beginnt; sobald das Dotter den ganzen Embryonaltheil
füllt, fängt wahrscheinlich der Furchungsprozefs und demnächst die Bil-
dung des Embryo in der Mlüe des Erabryonaltheiles an; bei weiterer Ent-
wickelung bewegt sich letzterer mehr und mehr gegen die Peripherie des
Embryonaltheiles hin, so dafs ihn die Dottermasse nur noch vorn und
hinten am Rücken bedeckt; dann wird auch die den Rücken bedeckende,
zuletzt endlich der vorderste und hinterste Theil der Dottermasse ver-
braucht, so dafs vor und hinter der nun vollständig entwickelten Larve
leere Räume übrig bleiben, welche derselben eine ziemlich freie Bewegung
in der auch sonst nicht mehr engansehliefsenden Hülle gestatten. — Die
Matterlarve zeigt jetzt nur noch Spuren von Leben, welche allmählig ganz
verschwinden. In den ersten zwei bis drei Tagen nach Vollendung ihrer
Ausbildung zerreifsen die jungen Larven die sie umgebende Hülle des
Embryonaltheiles, bewegen sich frei innerhalb der Hülle der Mutterlarve,
von deren Innerem jetzt nur noch die Tracheen, der Magen mit seinem
verhärteten Inhalte und einzelne Fetltröpfchen übrig sind; dann zerreifsen
VIII Neuere Literatur.
sie «li»" entweder trockengewordeno oder bereits in Zersetzung übergehende
Hüllt! der Mull« rl;irve und vollenden so ilire, etwa 8 - 10 T;t^e in Ansprucli
nelimende Enlwickelung IJereits in drei bis fünt Tagen beginnt in ibreiu
Innern derselbe Foripflanzungsprozefs.
Diese Darstellung Wagner's macht unwiderbringlich den Eindruck,
als seien am Eingange derselben Umänderungen des den Funktionen des
eigenen individuellen Lebens der Jlutterlarve allmählig fremdwerdenden
Fettkörpers gesrhildcrt, im weiteren Fortgange dann, wenn ich mich so
ausdrücken darf, RHckbildungs|iroducle desselben mit ihnen vielleicht sehr
ähnlichen, in vorwärtsschreitender Bildung begriffenen Keimen verwechselt
und so für den ganzen Bildungsprozefs der jungen Brut ein völlig falscher
Ausgangspunkt gewonnen worden — Man legt Wagners Abhandlung mit
Dank für seine, unser Wissen von den Propagationsweisen der Insecteu
ganz unerwartet bereichernde Entdeckung und voll Bewunderung seiner
meisterhaften Entwickelung und Darstellung des anatomischen Baues der
Larve aus der Hand, zugleich aber auch mit dem Wunsche, dafs es dem
Verfasser gefallen möge, den zuletzt besprochenen Theil seiner Arbeit einer
nochmaligen Prüfung zu unterziehen.
Wenn auch die Organisation der von Wagner entdeckten viviparen
üipterenlarve den Vermuthungen über die systematische Stellung des zu
ihr gehörigen vollkommenen Irisects nur einen sehr engen Spielraum läfst.
so bleibt doch die Spannung auf eine nähere Auskunft über dasselbe sehr
erklärlich. — Wagner ist so glücklich gewesen, es zu erziehi-n und die
geschlechtliche Fortpflanzung desselben zu beobachten, wie von Baer der
Petersburger Academie bereits im Jahre Ihö-J berichtet hat; von Baer's
Bericht scheint seinen Weg noch nicht bis nach Deutschland gefunden zu
haben, wenigstens habe ich ihn noch nicht erlangen können. — Lm so
willkommener ist es, dafs Dr. Fr. Weiiiert in Kröyer's Tidsskrift III. Ii.
III. 1864. über einen Fall berichtet, in welchem es ihm geglückt ist, aus
einer, der von VVagner entdeckten, in jedem Falle sehr ähnlichen vivipar«'»
Diplerenlarve das vollkonuaene Insect zu erziehen, dem er den INamen
Miastor metraloas beilegt. Darüber, ob die im Juni unter der Rinde
eines Buchenstuuipfes gefundene Larve mit der von Wagner beobachteten
identiscli sei, findet sich, wenigstens in dem mir allein bekannten Referate,
welches v. Siebold In Bd. XIV. seiner Zeitschrift über Meinert's Publika-
tion giebt, keine genügende Auskunft Das vollkommene Insect gehört
nach Meinerts Angabe, wie zu erwarten war, zur Familie der Cecidomyidae
Die Merkmale, welche er demselben zuschreibt'), sind der Arl, dafs sie
') Miastor , nov. gen. Paliii biarticulati^ hrevissimi, Tarsi \-ar-
ticulati. Antennae iiioniliformes, \\ arliculatae. Alae tricostatae, Costa
media iian apirein tiftiiige/ile, media integra
M. metraloas, nov. sp Orhraceiis, uccipile, citlis Iriha^ inesonoti,
metanoto extremo, segmento inediali, marginibus segmentorum extremorum
apiceque ahdominis nigrescentibus. — Mas: antennae corpore quadruplo
hreviores. Genitalia parva — l.ong. 1,25 — 1,75 mm — Femina: antennae
corpore quintuplo breciores. Ovipositor brevis. — Long. 2 mm.
Neuere Literatur. ix
zum Theil, als in der Familie der Cecidoinyidae bisher unerhörte, also
jedenfalls ganz unerwartete, das Staunen, ja den Z%veifel der Diplerologen
herausfordern. So sollen die Taster zweigliederig sein , während bisher
bei Gnllmücken nur vlergliederige Taster beobachtet worden sind. Die
Füfse (nach der Gattungsdiagnose) oder doch die Vorderfüfse (nach einer
Angabe in der Artbeschreibung) sollen nur vier Glieder haben, während
bisher bei allen Cecidoiityidae stets fünf Fufsglieder beobachtet worden
sind. Eine nochmalige genaue Constatirung dieser beiden Merkmale ist
sehr wünschenswerlh. Dürfte ich mir erlauben, das bei den meisten Gat-
tungen der Cecidomyidae sehr verkürzte erste Glied der Füfse für über-
sehen und die Glieder der meist sehr kurzen Taster für falsch gezählt zu
halten, so würde ich glauben, dafs Meinert's Miastor metraloas entweder
der Gattung Spauiocera sehr nahe stehe oder in diese selbst gehöre, da
nur in dieser drei einfache Flügeladern vorhanden sind.
Es ist ein besonders glücklicher Zufall, dafs sich auch dem Professor
Pagensiecher in Heidelberg Gelegenheil zur Untersuchung lebendig ge-
bärender Dipterenlarven bot, welclie er in den halbverdorbenen Prefsrück-
ständen einer Rübenzuckerfabrik fand. Die Resultate seiner Untersuchung
hat er in Band XIV. der v. Siebold'schen Zeitschrift für wissenschaftliche
Zoologie bekannt gemacht.
Die Miiltorlarven waren nur etwa halb so lang, als die von ^Vagner
beobachteten, und die mit Dörnchen besetzten Gürtel der Körnerringe
fanden sich nur auf der Unterseite, während sie bei der Waguer'schen
Larve auf beiden Seiten vorhanden sind. Es unterliegt demnach nicht
dem geringsten Zweifel, dafs Pagenstecher es mit der Larve einer anderen
Art zu thun hatte. Leider war das ihm zu Gebote stehende Material et-
was spärlich und der Untersuchung -weniger günstig, als das von Wagner
benutzte, so dafs nicht alle Verhältnisse des anatomisclien Baues der Larve
mit vollkommen derselben Schärfe, wie von diesem, ermittelt werden
konnten. Das Ermittelte reicht indessen mehr als vollkommen aus, nicht
nur die Larve als der Familie der Cecidomyidae angehörig zu erkennen,
sondern auch ihre nahe Verwandtschaft mit der Waguer'schen Larve ganz
unzweifelhaft za machen.
Mit vollem Rechte erkennt Pagenstecher den Schwerpunkt der ganzen
Untersuchung in der Erniillelung der ersten Entstehung der jungen Brut.
Von den gröfseren, sich bereits mit vollkommenster Deutlichkeit als Eier
charaklerisirenden Gebilden ausgehend und vorsichtig vergleichend, von
Aehnlichem zu Aehnlichem fortschreitend, gelangt er durch eine Reihe sich
einander enganschliefsender Gebilde zu jungen Eierchen von nur 0.0.5 mm.
Durchmesser. Diese jüngsten Eierchen fand er frei im Hinlerende des
Körpers der Mullerlarve; sie bestanden aus einer peripherischen Schicht
heller, kleiner Kugeln, welche weder Hüllen noch Kerne wahrnehmen
liefsen, und aus einem von diesen Kügelclien umschlossenen Binnenraume,
in dessen homogener Blasse einige stark contourirte, mehr eckige Fett-
körnchen und blasenförmige Vacuolen bemerkbar waren Ein Zusammen-
Berl. Kiitoniol. Zeitsclir. VIII. 27
l
X Nettere iMerahir.
hang zwischen diesen kleinsten Eiern und dem Fellkürper uar in keinem
einzigen Falle zu enideekeii. — Bei der nacli dem gewöiuiliclien Typus
fortschreitenden Embiyonalenlwickelung nahmen die Eier in Folge der
lediglich durch ihre Hülle hindurch und ohne jede directe Betheiligung
des Fettkörpers stattfindenden Ernährung schnell an Gröfse zu und wur-
den mehr und mehr nach vorn hingeschoben und unregelmäfsig zwischen
die übrigen Organe der Mutlerlarve gelagert. — Eine wirkliche Aelinlicli-
keit der Eier in irgend einem Stadium ihrer Entwickelung mil den hyalin-
umhüUten Partien, in welche der sich umsetzende Fettkörper zerlällt,
läugnel Pagenstecher durchaus, und das gewifs mit bestem Keelite. —
Eine volle Gewifsheil über die Stelle, an welcher die allererste Bildung
der Eier stattfindet, zu gewinnen, gestattete die geringe Anzahl der Indi-
viduen, welche untersucht werden konnten, vorläufig noch nicht; doch
macht Pagensfecher auf '■^ Stellen aulmt'rksam, welche durch die Anwesen-
heit ausgezeiclineter Zellen der Vermutliung Kaum gel)en, dal's wohl eine
derselben die Rolle des Keimstocks spielen könne. Zuerst umgürtet eine
Gruppe von Zellen den Darm unterhalb der Einmündung der Malpighi'schen
Gefälse, doch sind diese Zellen von feiner Moleküle umgeben und dürften
deshalb eher als in dauernder Funktion, als in Entstehung und Vermeh-
rung begrifl'en anzusehen sein. Zweitens findet sich eine starke Zellen-
bekleidung an der einwärtsgefalteten Intersegmentalmembran zwisciien dem
vorletzten und dem letzten Segmente, welche in der Fläciienansirbt wie
ein in die Leibeshöhle hineinragendes Träubchen von Zellen erscheint
— Endlich drittens finden sich Häufchen von ausgezeichnet grofsen und
hellen Zellen in der inneren Zellenlage des letzten Segments selbst, durch
deren Ablösung man sich wohl auch die freien Eierchen entstanden den-
ken könnte.
Die Arbeit Pagenstecher's hat das Verdienst, der Forschung nach dein
Orte und nach der Art der ersten Bildung der Eikeime die richtige Bahn
gezeigt zu haben. Sollte sich ihm, ^vie zu erwarten ist, ein reicheres
Material zur Erneuerung der Untersuchung bieten, so wird es ihm sicher
gelingen, dieselbe bis zu ihrem letzten Ziele zu verfolgen und jene jetzt
noch offen bleibende Frasie definitiv zu beantworten.
Beobachtungen über die Arten der Blatt- und Holzwespen
von Brischke und Z ad dach.
(Separatabdruck aus der Zeitschrift der physicalisch-öconomischen
Gesellschaft zu Königsberg.)
Es werden in der mir vorliegenden ersten Lieferung des Unlerneh-
noens die Gattung Cimhex mit 11 Arten, die sich in die bekannten 3 Un-
tergattungen Ciinbex i. sp., Trichiosoiiia und C'lanellnria vertheilen. Abia
mit 5 Arten und Amasis mit l Arten behandelt. Die vorhandene Litera-
tur ist mit grofser Vollständigkeit benutzt, die Arten sind mit Sorgfalt
Neuere LUcrafnr. XI
fi'stüjeslelll und da, wo zweifellialtc Fra2;eii zu hoanlAVorten vTaren, z. B.
bei den zu Cimbex cariabilis Klug sn'liorenden Formen, unter denen vier
Species unterscliieden werden, auslülnlicli erörlerl. Besonders werthvoU
sind die in dem Werke niedergelegten Beol)aclilungen ßrischko's über die
früheren Stände einer Anzahl von Arten. — Ani '2 colorirtcn Steindruck-
lal'eln sind gelungene Abbildungen zahlreicher Larven, sowie die einiger
vollkommenen Wespen gegeben. v. Ki esen weiter.
Naturgeschichte der Insecten mit besonderer Berücksichtigung
der bei uns einheimischen. Für die gebildete Jugend höhe-
rer Lehranstalten, sowie überhaupt für Naturfreunde. Von
Dr. L. Glaser. Frankfurt a. M. 18li4.
Zur Behandlung eines so umlasstMulen Gegenstandes in einem Bäad-
chen von nur UiO Oclavseiten gehört nicht nur Geist, logische Schärfe
und Talent für kurze prägnante Darstellung, sondern auch völlige Beherr-
schung des Stoll'es, wie sie nur allseitiges Vertraulsein mit der einschla-
genden Literatur und gediegene seibstständige Forschung in der INatur
darbietet. Daran mangelt es aber dem Verfasser in bedauerlicher Weise,
denn abgesehen davon, dafs er seinen Platz mit einer sehr uneigentlich
sogenannten Insectenflora , nämlich einem kabbln Verzeichnisse deutscher
Ptlanzennamen und mancherlei unnöthigen, zum Iheil unrichtigen etymo-
logischen Erörterungen verzettelt, entspricht er auch sonst nicht den be-
scheidensten Erwartungen, und es ist so wenig abzusehen, wie das Buch
irgendwie von Nutzen werden könnte, so dafs es Pflicht ist, eindringlicli
davor zu warnen. Was die Literatur anlangt, so sind die Forschungen
von Erichson, Fieber, Fischer, Lacordaire, Lederer, Loew, Kedtenbacher,
mit einem \Vorle geradezu aller neueren Schriftsteller auf dem Gebiete
der Entomologie unbeaciilet geblieben; dagegen prangen in den vom Ver-
fasser gegebenen Autorenlisten Bücher, die für das Bedürfniss des hier
Iragliclien Leserkreises ohne jedes Interesse sind, unter Anderm etwa
Preissler's veraltetes und schon zur Zeit seines Erscheinens ziemlich werlh-
loses Verzeichnifs böbmiscber Insecten.
Der Sloir ist so ungleicbmäfsig behandelt, dafs den Schmetterlingen
nicht weniger als 13>i, den Fliegen nur 17 Seiten gewidmet werden; die
Beschreibungen der Familien -Gattungen und Arten sind fast ohne Aus-
nahme so ungenügend, dafs es absolut unmöglich ist, danach zu bestimmen;
der Verfasser braucht sogar zur Bezeichnung der einzelnen Körpertheile
mitunter ganz falsche, irreleitende Ausdrück«'. Aufserdem winnnelt es im
Sjjeciellen von groben Irrthüniern und Vei'.sebeii. Seite 56 behandelt z.
B. C/irysuinelen. — \Vas die unter No. II aufgefiilirle Vhr, violai:ea sein
soll, ist nicht zit «•nträthseln, j«'denlalls ist es nicht die lüolacea der
Suffrian'sch(!n Monographie, eine Arbeit, die der Verfasser, wie gewöhn-
27*
XII Neuere lAleratur.
lieh, überhaupt gar nicht kennt; bei Ch. varians (No. 12) ist J;is wich-
tigste Artkennzeichen, die ei^enthiimliche Punktirun«! der Flügeldecken,
nicht erwähnt: gleich darunter ist ein Chr. cenlaitrii (No. lo) beschrieben,
die von der Fabricius'schen Art dieses Namens (= varians var ) verschie-
den und wahrsclieinlicli Chr. viularen Fnz. isl; Chrys. graininia (INo. 15)
ist wieder nicht die Chr. graininia der Schril'lsleller, sondern nvoIi! Chr.
cerealix; die unter IS — '20 aufgelülirten Kit>/tolpits-Arl(;n gehören der Gat-
tung Cri/plocephalus an; der unter ISo. 22 aul'gefülirte Cryplocephalits
auritiis dagegen der Gattung Clyihru. Das alles findet sich auf einer ein-
zigen Seile zu erinnern, die als Beispiel und Beweis dienen möge.
Von der Bedeutung der Insecten, als tief eingreifendes, beschränkend,
fördernd, regulirend wirkendes Glied in dem Organismus des grofsen N.ilur-
haushaltes. hat unser Verfasser keine Ahnung: für seine Auffassung sind
die Insecten schädliches Lngezieler, das den Menschen und „die ganze
organisch-materielle Welt bedroht." Vergl. p. 4.
L'nd ein solches Buch erscheint in zweiter Auflage im Jahre 18G4!
V. Kiesen w et tor.
Histoire naturelle des Coleopteres de France par Mulsant
et Rey. — AngiisticoUes et Diversi-palpes. — Paris
18t>3— 1864.
Der gegenwärtige Band des Wulsant'schen Werkes über die Käfer
Frankreichs behandelt in der bekannten gediegenen Weise, namentlich
uuter fleifsiger Benutzung der Literatur und mit sorgsamer Auseinander-
setzung der Varielätenreiheu, die Cleriden, welche hier unter dem Namen
.■IngiislicolffS, und die Lyine.xylidcn, die mit dem Namen Diversipalpes
belegt werden. Warum aber Mulsant nicht lieber anstatt solcher neuen
Benennungen von Insectcnabtlieilungen die bereits vorhandenen, gangbaren
und dem cnloinologischcu Publikum schon an und für sich verständlichen
Bezeichnungen wählt, will uns nicht recht einleuchten.
Neue Arten sind nicht aufgestellt und es weicht die französische
Fauna von unserer deutschen in der fraglichen Beziehung nicht in erheb-
licher NVeise ab; dagegen ist unter den Curynetiden aul die Arten Cory-
iieles riifipeSy defancturaai, bivulur und sahulosa Aecr (letzteres eine kleine,
dem Opetiupalpns scutellaris älin liehe, von Blotschulsky im Caucasus ent-
deckte Art) eine neue Gattung, ./icrv/jy/jV/, errichtet, v. Kiesenwe tler.
Opuscules entomologiqiies par E. Mulsant. XIII.
lünlhäll eine lleihe von Besciireibungen einzelner neuer Arten und
Gallun'un. nämlich unter den Culeupteren , von: Seiaria sericea (einer
Neuere Literatur. xili
d«'n Cryplophagen verwamlten, iUt Art iiacli elnein Cri/plophagiis, nicht
Cryptorep/iahiH. wie jedenlalis in Folj;e eines Druckfehlers gesji^t ist, ähn-
lichen torm) Meliget/ies rul/ripes, picipeiinis , Platyccrus cribrattis (sollte
dieser um Lyon vorkommende Küfer sich wirklich specifisch von Platy-
ccrits cnrahuides. der bekanntlich in hohem Grade variirt, unterscheiden?)
Corae/iiis aeratiis, .^grilus ctirffilus, elegans, prasinus. anticjuiis, Cylindro-
inuriilius gallicits, Ap/uiiiisliciix siciihis, Trachys ahenata. Barypeitlies mc-
ridiunalis, Ceranihyx nudusus, Callimus egregius, IJorcadion Blanchardi,
Pelle/i, i/ilcrritpliim, sparsinn, frontale, segne, Hanipii, infernale', diese
üorcadien sind fast sämmtlich aus dem südöslliehen Europa, namentlich
aus Coiislantinopel, und es steht zu lürchten. dafs manche derselben keine
selbstständigen Arten, sondern nur Varietäten von schon bekannten sein
werden, wenigstens zeigen die N^eibchen mehrerer um Constantiuopel in
gröfserer Anzahl gesammelter Arten so überaus grol'se Veränderlichkeit,
dafs man gegen Beschreibungen, die auf Grund einzelner weniger Exem-
])lare entworien zu sein scheinen, nothwendig Bedenken hegen mufs');
Leiopiis cunste/lafus, pitnctiilafiis, E.iocentrus signatas, Pliytoecia annu-
lipes, manicala, fuscicornis, J'esperus ßaveolus, ocularis, Htrangalia laii-
ceoluta, Leptura montana, Fallacia lungicullis (neue Gattung bei Gram-
moptera), Vadonia grandicoUis, Grammoplera auricollis, — und unter den
Hemipferen von Pentatcma Baerensprungi. — Aufserdem enthält das vor-
liegende Heft, als eine sehr wertbvolle Gabe, eine Auseinandersetzung der
euro|Ȋischen Anobiaden von Mulsant und Key. Es werden eine Reihe
von bereits bekannten und z>vei neuere Galtungen und zahlreiche neue
Arten übersichtlich unterschieden und gut beschrieben.
V. Kiesen Wetter.
Thomson, Skandinaviens Coleoptera. tom. V. Lund 1864.
Das treffliche Werk ist in erfreulichem Fortschreiten begriffen und
^vird mit dem achten Bande abgeschlossen sein. In den Anzei£;en der
früheren Bände wurden schon wiederholt die Vorzüge desselben hervor-
gehoben. Die Artunterscheidung läfst nichts zu wünschen übrig und zeigt,
dafs der Verfasser ein Beobachter ersten Hanges ist. Auch für die Syste-
matik sind viellach ganz neue Gesichtspunkte aufgestellt, die Mundtheile
') Der Bearbeiter der französischen Böcke sollte wahrlich nicht
solche Fabrikarbeit liefern, wie die besprochenen Dorcadion-Beschreibun-
gen; die Arten sind weder mit bekannten verglichen, noch ist angegeben,
ob (^ oder ^ vorgelegen hat; wer 8 neue Dorcadien beschreibt, sollte
doch die alten erst etwas sludiren, dann würde er wahrscheinlich
nicht zwei Weibchen von laf/tteatuin Küst. als neue Arten (.s/>rtr.sww/ und
interruptum) aulstellen G. Kraalz.
aav Neuere Literatur.
aber slets mit Ausiialiinc der äurseriich siclithitreii Tlicile (Mandibeln,
Taster) von der Bctrachtuns; ausgeschlossen. Mit den Ansichten des Ver-
iassers vom GattnngsbegrilT kann icli mich el)enso\venig wie mein Vor-
gänger in der Besprechung des Werkes belVeuiulen. Die von Gyllenhal
(Ins. Snec.) in nicht zu übertreffender Weise bereits beschriebenen Arten
sind nur mit Diagnosen versehen worden.
Der vorIiegend4' Band behandelt die [jaineUicornier ("29 (iatüingen,
darunter eine neue Caccoliiiis für Oiit/iop/Ktgim Srhreheri, und Ö.'S Arten),
die Pldli/aoiiift Latr. (Ciiriijides, f'rostuiiiidae, Trugosilae), die Xyluphagi
Latr. (H/ii/xodidae, Bothrideridae, Colidiidae, Syncliitidae, l*/inid(ie, Coni-
poridae, auf Cunipurus Thoms. ^ .Ispidophorits (vergebener Name) ge-
gründet, Sphindidae, Cioidae , lioslrichidae (Apale), Lycfidae, ferner die
Fungicofti (Lnthridindae, Cryplopkagidae., Alexiidae., Engididae, Kndu-
iitycfiidne, Mycciophagidac). Besonders unter den Ftinidae und Cryplu-
phngidac sind mehrere neue Gattungen aufgesleilt. Die Zaiil der neuen
Arten ist in einigen Eamilien nicht unbeträchtlich.
im Einzelnen sei noch erwähnt, «lal's nacii Thomson Geulrupes piilri-
diirius Er. der echte siercorarius Linn. und slercurarins Er. Va-
rietät desselben ist, mutator Marsh, Er. dagegen als selbstsländige Art
anerkannt wird, und dafs Aphodius ikenunuin Zett. das Weib von
>'apponit7ii, Aph. hureaiis Gyll. = putridiis St. ist.
Schaum.
Scaudiuaviens Coleoptera von C. G. Thomson. Tom. VI.
Lund. Berlin (Commission der Nicolai'schen Bucbhandl.)
Schon mchriach ist in dieser Zeitschrift über das gegenwärtige, rasch
vorwärtssclirritende Werk zu berichten gewesen. Wir freuen uns auch
an diesem Bande, weicher die Bearbeitung der Buprestiden, Me/asiden,
Elateriden , Malacodermen und Cleriden (zusammengefafst als Serricornes)
und der Hclerumeren enthält, die Vorzüge wiederzufinden, die die frühe-
ren Bände so vorlheiihaft auszeichnen. Zwar zeigt sich in den hier be-
bandelten Familien die schwedische Fauna sehr erheblich ärmer, als un-
sere deutsche, indem viele mitteleurojiäisciie Arten niclit bis nach Schwe-
den hinaulreichen und nur wenige bei uns fehlende dagegen auftreten. —
Allein da sich der Veriasser nicht auf ein einfaches Wiedergeben des be-
reits Bekannten nach einer melir oder weniger genauen iNachprüfung, oder
gar (wie es wohl auch vorkommt) auf ein blol'ses Nachschreiben beschränkt,
sondern sell)slständig und mit ebenso aufsergewöhnlichem als glücklichem
Sciiartblick«' unlersuciit. so bereichert er die Wissenschaft auch auf sol-
chen Gebieten, die schon mehrfach l»e.irbeilet sind, durch Aufliuden oder
sch.iilere Präcisirung von bisher übersehenen oder mangelhaft erkannten
Merkmalen.
Neuere Literatur. xv
Thomsons scliwedische Faiinn kann mit vollem Rechte .tls die wür-
dige, den Foilsclii'illen der Entomologie entsprechende INachfolgerin der
GyllcnhaTschen Weisterarheit betrachtet werden, der sie besonders in der
musterhallen Genauigkeit der Detailuntersuclmngen gleicht.
Dafs Thomson in dem vorliegenden Bande mit der Aufstellung neuer
Gattungen sparsamer als in den vorhergehenden gewesen ist, wollen wir
mit besonderer Anerkennuns; erwähnen. v. Kiesenwetter
L'abeille, Meraoires d'entomologie par M. S.-A. de Mar-
seul, avec la collaboration de plusieurs membres distingues
de la societe entomologique de France. I. April 1864.
Die zunehmende Neigung für die Entomologie in Frankreich und die
von Jahr zu Jahr wachsende Zahl der dortigen Entomologen machen es
sehr erklärlich, dafs neben den Annales de la societe entomologique «le
France, die seither fast das alleinige Organ der französischen Entomologen
war, die Herausgabe einer weiteren entomologischen Zeitschrift versucht
wird. INach dem in der Vorrede mitgetheillen Plane des Unternehmers
soll es vorzugsweise die Coleo[)terologie herücksichtigen und ein Magazin
für monographische Bearbeitungen der Käfer-Fauna Europa's und der Mit-
telmeerländer bilden, aufserdem aber auch in kleineren Miilheilungen bio-
logische JNotizen, Beschreibungen neuer Arten und namentlich auszugs-
weise gegebene Berichte über neue, in ni cht französischer Sprache er-
schienene coleopterologische Arbeiten bringen. Letzteres ist in den vor-
liegenden 4 Heften leider nicht festgehalten worden, vielmehr finden sich
zahlreiche Auszüge aus den Ann. de la Soc. ent. de Fr., die den meisten
Lesern der. Abeille ohnehin zugänglich sein werden, und die russischen
Arbeiten, über die (1864) berichtet wird, datiren schon von 1861, gehören
also nicht mehr zu den neuen Erscheinungen.
Wir begegnen in der Zeitschrift bis jetzt einer Monographie der eu-
ropäischen Tefepkoriden, unter denen 6 Gattungen (Podahrus mit 7, Tele-
phorus (= Cantharis Linn.) mit 79, Ahsidia mit 3, Rhagonyc/ia mit 50,
Pygidia mit 8 und Silis mit 5 Arten) unterschieden werden, von Marseul,
und einer Auseinandersetzung der europäischen Arten von Apion mit 201"
sorgfältig unterschiedenen Arten von Wencker. Leider sind in beiden
Arbeiten den Beschreibungen keine Diagnosen beigefügt. Mit besonderer
Anerkennung ist die Vorsicht hervorzuheben, mit der Marseul in Betrelf
der Publikation von Einzelbeschreibungen zu verfahren verspricht. Viel
weniger wird man sich mit den Ansichten über Nomenclatnr einverstehen
können, die gelegentlich einer Besprechung des MarseuPschen Calalogs
europäischer Käfer aufgestellt werden. Uiernach verwirft der Verfasser
Correcturen nach den Regeln der lateinischen Sprache, nimmt aber Cor-
recturen richtig gebildeter Namen nach einem durchaus wilikührlich auf-
XVI Neuere Literatur.
gestolllrn unil jodor Laliniliit zinvidcrl.iiilVriili'n Eiulimsjszwnng tiir Goniliv-
bil(liing«'ii vor, uud ghmht ilcii S;ilz vt-rliftfii zu köniioii, ilal's jede Bo-
sclirciliuiig, glcirliviel ob gut oder schlecht. I'iioritälsn'chlc hcaii.s|Mucheii
könne. Man kann sicli damit niindeslens nur dann einverstanden erklären,
wenn man festhält, dafs Angaben, die das betreuende Naturobjecl absolut
nicht kenntlich machen, weder eine gute, noch eine schlechte Beschreibung;
darstellen, sondern überhaupt c;ar keine Besehreibun"; sind, auch wenn sie
der Autor dalür ausgeben sollte. v. Kiesenwe tter.
Catalogus systematicus Dipterorum Europae, auctore R. J.
Schill er, Dr. Wien 1864.
Der bekannte Verfasser des grolsen allgemeinen Werkes üher die
österreichischen Dipteren hat so eben einen, gewifs von vielen Liebhabern
der genannten Insekten-Ordnung längst gewünschten Calalog der europäi-
schen Fliegen vollendet und auf Kosten des zoologisch-botanischen Vereins
in Wien herausgegeben.
Die Form diesss Cataloges ist ähnlich der des Catalogus Coleoptero-
rum Enropae. Jede Seite enthält drei Spalten scharfen, und wenn auch
etwas compressen, doch sehr deullichen Druckes; für die Gallnngsnanien
wäre vielleicht ein wenig feilere Schrill wünsrhenswerth gewesen. Den
letzteren sind die wichtigslen Synonymen beigefügt; ein Gleiches ist bei
den Artnamen beobachtet. Im Ganzen enthält der Catalog incl. Gatlungs-
Register 125 Druckseiten.
Die systematische Anordnung der Familien ist von der, in dem oben
erwähnten, gröfseren Werke angenommenen abweichend Bei derselben
ist zunächst ßrauer's Ansicht zur Geltung gebracht, wonach .«ännntliche
Dipteren in z^vei grofse Abtheilungen zerfallen, nämlich in solche, deren
Puppen mit einem geraden Längsrifs (Diplcra ortkorhapha), und in solche,
bei denen selbe mit einem Deckel beim Austritt des reifen Thieres auf-
springen {Diplera cyclorhapha). Die Familien und Gattungen sind mög-
lichst ihrer Verwandtschaft nach aneinandergereiht, werden jedoch bei
späteren, neuen Auflagen des Cataloges, wie der Verfasser selbst in der
Vorrede erwähnt, noch manch» n Veränderungen hinsichtlich ihrer Stellung
unterliegen. Es sind 677 Gattungen aufgeführt, und die Zahl der Arten
wird, einer überschläglichen Zählung nach, nahe an lO.OdO betragen.
Die Diptcra orthorhapha machen den Anlan;; und zerfallen in ^etnn-
tocera, Pohjneura und Brachycera; in diese Abtheilungen sind die Fami-
lien cinseordnet. weiche zum Theil noch wieder in kleinere oder Unter-
lamilien getrennt erscheinen Die Scmntocera beginnen mit den Cecido-
myidde. welche in die Ceridomyinac nnd Lestreininae zerfällt sind; — die
I'alyiicitra mit den Chironoinidac ^ und hören mit den Rkyphidae aul; —
die Uracliyrera sind zunächst wieder in Cydocera und Orthocera getheilt;
Neuere Liternlnr. xvii
die Cycfocera beginnen mit den Stratiomyidae und srhlielsen mit den To-
banidae; die Ortliocera fangen mit den Nemestri/iidae an und liören mit
den Dulichopidae auf. Die Diptern cyclorhap/ia sind in die beiden gröfse-
ren Abtheilungen Proboscidea und Epruboscidea gebracht; die Pruhoscidea
zerfallen in Hypocera nnd Ortliocera; die Hypocera haben als einzige Fa-
milie die Phoridae; — die Orfhucera wieder als Unterabtheilungen die
Oligoneura und Polynenra. Erstere beginnen mit den Muscidae acalyp-
terae, worin die liorborinae den Anfang machen und die Cordylurinae
schliefsen. Bei den folgenden Muscidae calypterae bilden die Anthomy-
zinae die erste und die Oestridae die letzte Familie. Darauf folgen die
Polyneura^ deren erste Familie die Platypezidae und die letzte die Cono-
pidae, welche nämlich auf die Syrpkidae folgt, repräsentiren. Die Epro-
boscidae enthalten nur die Familien Hippoboscidae und Nycteribidae. Dafs
hieran als incertae sedis unmittelbar die Loiichopteridae gereiht sind, ist
ebenso, wie die I. vor Diptera cyclorhapha und das ß. vor ßrachycera,
wohl nur als Druckfehler zu betrachten; sodann aber werden die Loii-
chopteridae in einer neuen Auflage vermuthlich ihren Standort nahe den
Dolichopidae erhalten.
Bei einer neuen Auflage jedoch würde es wohl besser sein, wie ich
dies bereits a. a. O. (Zeitung des entomolog. Vereins zu Stettin, Jahrg.
1855. p. 282.) begründete, alle Artennamen, welche von Pflanzen- und
Thiergattungen entnommen sind, mit grofsen Anfangsbuchstaben zu schrei-
ben. Ferner ist das Geschlecht einiger Gattungsnamen tlieils uurichtig,
theils nicht consequent beobachtet. So sind die Gattungen Spilogaslcr
und Labidigaster, wie es wohl allein richtig ist, gener. femin., dagegen
Pachygaster, Sphaerogaster, Leptogaster, Cistogaster^ Syntornogaster und
Chrysogasler gener. masculin. genommen. Aehnliches wird bei den Gat-
tungen auf ops bemerkt; Selachops, Chlorops^ Tetanops und Lasiops sind
richtig gener. femin., während Porphyrops^ Chrysops und Conops masculin.
gener. gebraucht sind. Anthrax (von ai'>9^^ai, die Kohle) ist ebenso wie
Mochlonyx gener. masculin.; bei letzterer Gattung steht übrigens eine
Art als velutina Ruthe, die andere als effoetus Wlk. Rhynchocephalus
Caucasica W. ist wohl ein Druckfehler? Die Gattungsnamen Teichomyza
und Cleigastra Macq. sind, ohne dem Begründer zu nahe zu treten,
wie dies Loew bereits mit dem ersteren gethan, in Tichornyza und Cli-
gastra umzuändern.
Andere Seiten des Catalogs zu beurtheilen, liegt hier nicht in der
Absicht, und bleibt am Besten den Auserwählten auf diesem Felde der
INaturwissenschaften überlassen; jedenfalls wird er die erste Basis bilden,
auf welcher ein Weiterbau, sei es durch Veränderungen, sei es durch Zu-
sätze, ermöglicht, und sich so des Beifalls aller billig Denkenden zu er-
freuen haben. Den Uebrigen kann zugegeben werden, dafs sich über die
Stellung der Familien, Gattungen und Arten noch rechten läfst, — der
daraus entstehende Kampf bildet den Entwickelungsprocefs in jeder Wis-
senschaft; der Verfasser zeigt sich in der Vorrede vorbereitet, denselben
xvin
im Laufe
machen.
Neuere Literalnr.
(lor Zeil für neue
Auflafjen dos Cilalogs eich nutzbar zu
,1. P E. Fried r. Stein,
Catalogus specierum generis Scolia (sens. latiori) continens
specierum diagnoses, descriptiones synonymiamque, additis
annotationibus explanatoriis criticisque. — Conscripserunt
Henricus de Saussure et Julius Sichel. Genevae
et Parisiis 1864.
Der unter obigem Titel von den geschätzten Herren Verfassern her-
ausgegebene Catalog enthält auf 255 Druckseiten die Aufführung und aus-
führliche Beschreibung von 276 Arten aus den Gattungen Liacos Guer. ,
Scolia Fabr. und Elis Fabr. Am Schlüsse befindet sich eine colorirle
Tafel, worauf 8 verschiedene Formen des Flügelgeäders und Scoli hadia
Sauss., Sc. hyalinata Sich., sowie Elis xanthia Saus s. (^$ abgebildet
sind. Das Fehlen eines Registers erschwert das Aufsuchen einzelner Ar-
ten. Die Herren Verfasser versprechen in der Vorrede, das typographisch
prächtig ausgestattete Werk im Laufe der Zeit durch Mittheilung der neuen
Entdeckungen auf diesem Gebiete mittelst Supplemente zu vervollständi-
gen. Dasselbe ist insbesondere für Sammler der Exoten von Wichtigkeil,
denn die Zahl der europäischen Arten bildet die Minderheit.
.1. P. E. Fried r Siein.
Catalog der Dipteren
aus der Berliner Gegend
gesammelt von J. F. Ruthe
zusammengestellt
von
J. Ch. Puls in Gand.
JL/er vorliegende Catalog enthält eine Zusammenstellung der 1359 Fliegen-
Arten, welche der verstorbene Ruthe in der Berliner Gegend während der
Jahre 1826 — 1856 sammelte.
Bereits 1831 publicirte derselbe in der Isis Heft 11. pag. 1203 — 1222:
Einige Bemerkungen und Nachträge zu Meigen s systematischer Beschrei-
bung der europäischen zweiflügeligen Insekten.
1837 bearbeitete Ruthe den entomologischen Theil von Wiedemann's
Handbuch der Zoologie 5te Auflage, und beschäftigte sich von da ab vor-
zugsweise mit den Hymenopteren , namentlich den Braconiden, ohne indes-
sen die Dipteren ganz zu vernachlässigen.
Im Juni 1861 kaufte ich sein reiches Material aus dieser Ordnung, so-
wie aus den Apiarien, Vespiden und Chrysiden; die Tenthredinen, Ichneu-
moniden und Braconideü erstand das British Museum, in dem ich sie durch
H. Smith's Freundlichkeit im Jahre 1863 aufgestellt sah.
Mein Catalog ist keine Zusammenstellung der überhaupt um Berlin auf-
gefundenen Fliegen (daher fehlen einige der Arten, welche Meigen von Ruthe er-
hielt und beschrieb), sondern nur der von Ruthe gesammelten ; dem Anden-
ken dieses ausgezeichneten Entomologen gewidmet, dürfte das VerzeichnLI's
bei der grofsen Anzahl von Arten ein bleibendes Interesse bieten.
Die Classification ist die des *Sc/i!w«-'schen ,, neuen Systems der Dipte-
ren" in den Schriften des zoolog.-botan. Vereins, Jahrgang 1864 (Sitzung
vom 6. April 1864). *) Mit Hülfe von Meigen's ,, europäischen zweiflügeli-
gen Insekten", der verschiedenen „Beiträge" von Loew u»d dessen neuester
vortrefflicher Monographie der europäischen Trypeten" konnte ich die mei-
sten zweifelhaften Arten sicher bestimmen ; der Rest derselben und eine An-
zahl unbestimmter sollen später ein Supplement bilden. J. Puls.
*) Im Mnscr. waren derselben Schiner's Diptera imstriaca zu Grunde ge-
legt, indessen glaubte die Red. die Benutzung des Catalogs für die Zukunft da-
durch wesentlich zu erleiclitem, dafs .sie demselben das neuste System von
.Sohiuer zu Grunde legt.
Cecidomyidae.
L a s i 0 p t e r a.
Eryngii Giraud.
Campylomyza.
lucorum Rond.
Mycetophilidae.
Öciara.
Thotnae Linn.
morio Fabr.
bicolor Meig.
flavipes Pz.
apriliua Meig.
Mycetobia.
pallipes Meig.
D i 1 0 in y i a.
fasciata Meig.
B 0 1 i 1 0 p h i 1 a.
fiisca Meig.
cinerea Meig.
Macrocera.
fasciata Meig.
lutea Pz.
Platy ura.
iiKirgiiiata Meig.
l^aumhaueri Meig.
ocliracoa Meig.
discüloria Meig.
S c i 0 p ii i 1 a.
ornata Meig.
fusca Meig.
E ra p h e r i a.
striata Meig.
L a s i 0 s 0 111 a.
hirtiira Meig.
luteum Mau.
thoracicum Winn.
B 0 1 e t i u a.
sciarina Staeg.
Gnoristc.
apicalis Meig.
Gl aphyro])tera.
Wiuthemii Lehui.
fascipennis Meig.
bimaculata Meig.
Docosia.
sciariua Meig.
Rymosia.
fenestralis Meig.
Allodius.
crassicoruis Stau.
oruaticollis. Meig.
Exechia.
maculipennis Stan.
iatersecta Meig.
lateralis Meig.
pallida Stan.
S c e p 1 0 u i a.
nigra Meig.
Epicypta.
punctum Stau.
Mycetophila.
punctata Meig.
lineola Meig.
lunata Meig.
biusta Meig.
fulvicollis Stann.
arcuata Meig.
Dyuatosoma.
fuscicornis Meig.
C 0 r d y 1 a.
crassicorue Meig.
flaviceps Staeg.
Simulidae.
S i in u 1 i a.
reptans Liuu.
Bibionidae.
Aspistes.
berolinensis Meig.
Scatopse.
inermis Ruthe.
flavicollis Meig.
scutellata Loew.
brevicornis Meig.
pulicaria Loew.
notata Linn.
picea Meig.
nigricornis Meig.
Penthetria.
holosericea Meig.
Dilophus.
vulgaris Meig.
femoratus Meig.
Bibio.
pomonae Fabr.
Marc! Linn.
hortulanus Linn.
venosus Meig.
reticulatus Loew.
nigriventris Halia.
Johanuis Linn.
clavipes Meig.
ferruginatus Linn.
laniger Meig.
rufitarsis Meig.
Chironomidae.
Ceratopogon.
bipunctatus Liuu.
niger Winn.
pulicaris Linn.
arcuatus Winn.
niveipennis Meig.
nitidus Maux.
femoratus Fabr.
tibialis Meig.
fasciatus Meig.
lineatus Meig.
venustus Meig.
signatus Staeg.
pallipes Meig.
A2
J. F. Ruthe:
Chironomus.
flavipes Meig.
nubeculosus Meig.
flexilis Linn.
rufipes Linn.
plumosus Linn.
annularius Meig.
ferrugineo-vittatus Z.
riparius Meig.
venustus Meig.
tendens Fabr.
viridis Meig.
brevitibialis Zett.
pedellus Deg.
pusillus Linn.
minutus Zett.
biciuctus Meig-
triciuctus Meig.
sylvestris Fabr,
motitator Linn.
byssinus Schranii.
aterrimus Meig.
Tanypus.
punctipennis Meig.
signatus Zett.
Choreus Meig.
nervosus Meig.
monilis Linn.
varius Fabr.
Psychodidae.
Pericoma.
nubila Meig.
Psychoda.
sexpunctata Curtis.
phalaenoides Linn.
Dixa.
aprilina Meig.
aestivalis Meig.
maculata Meig.
humilis Ruth.
Culicidae.
Mochlonyx.
velutinus Ruth.
C 0 r e t h r a.
pallida Fabr.
phimicornis Fabr.
fusca Meig.
Anophelcs.
maculipennis Meig.
bifurcatus Linn.
Culex.
annulatus Schrank.
dorsalis Meig.
cantans Meig.
annulipes Meig.
ornatus Meig.
pipiens Linn.
nemorosus Meig.
Aedes.
cinereus Meig.
Tipulidae.
Ptychoptera.
albimana Fabr.
scutellaris Meig.
contaminata Meig.
Gtenophora.
bimaculata Linn.
atrata Linn.
pectinicornis Linn.
tlaveolata Fabr.
ornata Meig.
festiva Meig.
flavicornis Meig.
Nephrotom a.
dorsalis Fabr.
Pachyrhina.
scurra Meig.
maculosa Meig.
histrio Fabr.
iridicolor Schum.
crocata Linn.
imperialis Meig.
Tipula.
gigantea Schrank.
vittata Meig.
hortensis Meig,
varipennis Meig.
tenuicornis Schum.
vernalis Meig.
excisa Schum.
caesia Schum.
nebuculosa Meig.
lateralis Meig.
nigra Linn.
paludosa Meig.
lunata Linn.
ochracea Meig.
Selene Meig.
hortulana Meig.
P e d i c i a.
rivosa Linn.
T r i c y p h 0 n a.
Immaculata Meig.
Anisomera.
striata Fabr.
Gnophomyia.
pilipes Fabr.
Dasyptera.
varia Meig.
distincta Egg.
Trichosticha.
maculata Meig.
trivialis Meig.
fuscipennis Meig.
flavescens Linn.
Trioptera.
appendiculata Meig.
atra Meig.
obscura Meig.
G 0 n 0 m y i a.
tenella Meig.
Symplecta.
stictica Meig.
punctipennis Meig.
Trichocera.
regelationis Linn.
annulata Meig.
hiemalis Deg.
fuscata Meig.
I d i 0 p t e r a.
fasciata Linn.
pulchella Meig.
Ephelia.
marmorata Meig.
Epiphragina.
picta Fabr.
Poecilostola.
barbipes Meig.
pictipennis Meig.
angustipennis Meig.
Limnophila.
nemoralis Meig.
discicollis Meig.
ferruginea Meig.
lineola Meig.
nigricoUis Meig.
Ramphidia.
longirostris Meig.
Phalacrocera.
nudicornis Schum.
Cylindrotoma.
glabrata Meig.
Rhiphidia.
maculata Meig.
L i m n 0 b i a .
quadrinotata Meig.
annuhis Meig.
uubeculosa Meig.
flavipes Fabr.
xanthoptera Meig.
tripunctata Fabr.
ornata Meig.
Chorea Meig.
diimetorum Meig.
trinotata Meig.
modesta Meig.
sexpunctata Fabr.
aunulata Liiui.
Rhyphidae.
Ryphus.
fenestralis Scop.
punctatus Fabr.
Stratiomydae.
Pachygaster.
atra Fabr.
Leachii Gurtis.
Nemotelus.
pantherinus Linu.
uigrinus Fall.
Ephippium.
thoracicum Schrank.
Oxycera.
trilineata Fabr.
leonina Pz.
formosa Meig.
Stratiomys.
longicornis Scop.
furcata Fabr.
cenisia Meig.
chatoaeleon Beg.
equestris Meig.
Odontomyia.
tigrina Fabr.
ornata Meig.
viridula Fabr.
hydroleon Linn.
Sargus.
infuscatus Meig.
cuprarius Linn.
nubeculosus Zett.
Chrysomyia.
formosa Scop.
polita Linn.
Beris.
clavipes Linn.
vallata Forst.
chalybeata Forst.
Actina.
nitens Lahr.
Calalog der Dipleren.
Xylophagidae.
S u b u 1 a.
marginata Meig.
Xylophagus.
ater Fabr.
cinctus Deg.
Coenomyidae.
C 0 e n 0 m y i a.
ferruginea Meig.
Tabanidae.
Tab an US.
micans Meig.
Inridiis Fall.
tropicus Linn.
rusticus Fabr.
bovinus Linn.
autumnalis Linn.
Hexatoma.
pelluceus Fabr.
Haematopota.
pluvialis Linn.
Ghrysops.
sepulcralis Fabr.
caecutiens Linn.
rufipes Meig.
relictus Meig.
quadratns Meig.
Bombylidae.
Lomatia,
lateralis Meig.
Anthrax.
fenestrata Fall.
maura Fabr.
morio Linn.
Paniscus Rossi.
afra Fabr.
humilis Ruth.
elegans Wied.
occulta Meig.
Exoprosopa.
vespertilio Wied.
capucina Fabr.
B 0 m b y 1 i u s.
1 punctatus Fabr.
I ambustus Wied.
I ater Scop.
1 pictus Pz.
I discolor Mik.
niedius Linn.
major Linn.
fugax Wied.
fulvescens Meig.
minor Linn.
cinereus Meig.
pumilus Meig.
cruciatus Fabr.
fuliginosus Pz.
Systoechus.
nitidulus Fabr.
ctenopterus Mik.
PI oas.
virescens Fabr.
Phthiria
Gaedii Meig.
pulicaria Mik.
Acroceridae.
Ogcodos.
gibbosus Linn.
zonatus Erichs,
varius Latr.
Scenopinidae.
Scenopinus. ,
fenestralis Linn.
Therevidae.
Thereva.
anilis Linn.
nigripes Loew.
nobilitata Fabr.
fulva Meig.
annulata Fabr.
plebeja Fabr.
marginula Meig.
apicalis Wied.
eximia Meig.
ardea Fabr.
subfasciata Schum.
bipunctata Meig.
lugens Loew.
Asilidae.
Leptogastcr.
cylindrica Deg.
Dioctria.
longiconiis Meig.
Reiiihardi Wied.
atricapilla Meig.
6
J. F. Rutlie:
bicincta Meig.
oelandica Linn.
flavipes Meig.
Lasiopogoii.
pilosclhis ]joew.
Uolopogoii.
iiij^ripeuiiis Meig.
fuinipemiis Meig.
Oyrtopogoii.
raaculipeuiii.s Meig.
lateralis Fall.
Lapliria.
ephi]j|)imn Fahr.
liava Fabr.
gibbo.sa Linn.
gilva Linn.
ignea ileig.
marginata Linn.
A n (1 r e u 0 s 0 m a.
atniin Lina.
Asiliis.
crabronifonnis Linn.
rufinervis Wied.
albiceps Meig.
germaniciis Fabr.
varipes Meig.
trifarins Loew.
pun,ctipennis Meig.
tiigonus Meig.
forcipuhi Zell.
ruiibarbis Meig.
atricapilln.s Fall.
rusticus Meig.
biunnipes Fabr.
pallipcs Meig.
tlavieornis Ruth.
gcniculatus Meig.
cyannrus Locw.
ciiignlatus Fabr.
setosulus Zott.
erythrurus Meig.
elougatus Loew.
Leptidae.
Leptis.
scolopacea Linn.
immaculata Meig.
lineola F'abr.
tringaria Heg.
anniilata I)eg.
0 b r y s 0 p i 1 a.
nubocula Fall.
bicolor Fabr.
aurea Meig.
atrata Fabr.
P t i 0 1 i n a.
crassicornis Pz.
Empidae.
C y r 1 0 m a.
sparia l'all.
Pterospil US.
muscarius Fabr.
II y b 0 s.
grossipes Linn.
culiciformis Fal)r.
femoratus Mull.
Microp hör US.
Havipes Meig.
clavipes Meig.
0 e dalea.
hybotina Fall,
ü c y d ]■ 0 m i a.
glabricula Fall.
L c p 1 0 p e z a.
Havipes Meig.
ruficollis Meig.
nemerodromia.
praecatoria P'all.
oratoria Fall.
albicornis Meig.
supplicatoria Moig.
Ardo p tera.
irrorata Fall.
1* h y 1 1 0 d r 0 m i a.
ali)iseta Zett.
Yocatoria Fall.
T r i c h 0 p e z a.
longicornis Meig.
Piatypalp US.
Havipes Fabr.
bicolor Fabr.
cursitans Fabr.
fasciatus Meig.
uiinutus Meig.
aliiocapillatus Fall.
pecforalis F'all.
intens Fall.
niger Fall.
T a c h y d r 0 ra i a
conncxa Meig.
cimicoides Fabr.
annulimana Meig.
sabulosa Meig.
nervosa Meig.
terricola Zett.
I Elaphropeza.
I ephipi)iata Fall.
j Drapetis.
1 exilis Meig.
I Rhain phomyia.
l)latyptera Pz.
I Hava Fall.l
I sulcata F'al.
I spinipes F'all.
latipennis Meig.
nigri))es Fabr.
cinerascens Meig.
I pennata Meig.
' tenuirostris F'all.
i plumipos Fall.
\ umbrijjennis Meig.
gibba Fall.
anomalipennis Meig.
laevipes Fall.
Empis.
tessellata Fabr.
opaca Fabr.
borealis Linn.
funebris Meig.
livida Linn.
punctata F'abr.
trigramraa Meig.
ignota Meig.
chioptera F'all.
meridionalis Meig.
vitripennis Meig.
brunnipemüs Meig.
pennipes Linn.
suicipes Meig.
stercorea Linn.
Ililara.
litorea Fall.
gallica Fall.
fuscipes Fabr.
clypeata Meig.
chorica Fall.
quadrivittata Meig.
maura Fabr.
tenella Fall.
trigramma Meig.
Dolichopidae.
P s i 1 0 p u s.
uervosus Lehm.
contristans Wied.
platypterus F'abr.
albifrons Meig.
N e u r i g 0 n a.
quadrifasciata Fabr.
Cnlalo^ der Dipteren.
Xaiitho chlor US.
tcnellns Wied.
Chrysotimus-
luolliculus Fall.
Chrysotils.
laesiis Wied.
iieglectus Wied.
gramineus Fall.
cupreus Meig.
Diaphor US.
oculatiis Fall.
cyaiiocephalus Meig.
distendens Meig.
Argyra.
vestita Wied.
argentata Meig
diaphana Fabr.
Rhaphium.
caliginosum Meig
fasciatiim Meig.
Porp h y r 0 p s
conmnmis Meig.
elegaiitiilus Meig.
autonnata Carl.
longicornis Fall.
Tachytrechus.
amraobates Walk.
siguatus Meig.
aeneiis Beg.
melanopus Meig.
Gy innopteruus.
chryzozygos Wied.
nobilitatus Linu.
germanus Wied.
nigriplantis Stan.
nigripennis Fall.
celer Meig.
aerosus Fall.
pilicornis Stan.
metallicus Stau.
Do lieh opus.
atripes Meig.
longicornis Stau.
aciiticornis Wied.
nitidus Fall.
Simplex Meig.
arbustoruin Stan.
brevipennis Meig.
Ruthei Loew.
punctum Meig.
nubilus Meig.
Falleni Loew.
claviger Stan.
discifer Stan.
plumipes Scop.
Sybistrouia.
sctosa Schin.
Liancalus.
virens Scop.
ny drophorus.
balticus Meig.
bipunctatus Lehm.
nebnlosus Fall.
Sympy cnus.
aeneicoxa Meig.
Campsienemus.
scambus Fall.
Lonchopteridae.
L 0 n c h 0 p t e r a.
lutea Meig.
lacustris Meig.
thoracica Meig. ?
Phoridae.
Conicera.
atra Meig.
Phora.
incrassata Meig.
mordellaria Zett,
femorata Meig.
agilis Meig.
rufipes Meig.
Heracleellae Bouch.
pulicaria Meig.
ciliata Zett.
Giraudii Egg.
opaca Meig.
thoracica Meig.
flava Fall.
concinna Meig.
erythrocera Meig
G y m n 0 p h 0 r a.
arcuata Meig.
Trine ura.
aterrima Fabr.
Muscidae acaly-
pterae.
Cordylurinae.
C 0 r d y 1 u r a.
pubera Linn.
ciliata Meig.
albilabris Fabr.
albipes Fall.
rufipes Meig.
pallida Fall.
Norellia.
spiuimana Meig.
Cleigastra.
apicalis Meig.
punctipes Meig.
flavipes Fall.?
fasciata Meig.?
obscura Fall.
nstulata Zett.
H y d r 0 m y z a.
iivens Fabr.
fraterna Meig.
Fallenii Schin.
Scatophagiiiae.
Scatophaga.
scybalaria Linn.
spurca Meig.
lutaria Fabr.
inquinata Meig.
stercoraria Linn.
merdaria Fabr.
squalida Meig.
lateralis Meig.
Thyreoplioi'inae.
T h y r e 0 p h 0 r a.
furcata Fabr.
Heloniyzinae.
Helomyza.
affinis Meig.
flava Meig.
ustulata Meig.
praeusta Meig.
similis Meig.
testacea Zett.?
nemorum Meig.
pallida Fall.?
Leria.
fenestralis Fall.
longiseta Meig.
sylvatica Meig.
modesta Meig.
caesia Meig.
He teromyza.
flav pes Zett.
atricornis Meig.
Dryomyzinae.
D r y 0 m y z a.
anilis Fall.
J. F. Ruf he:
flaveola Fabr.
Zawadzkii Schum.
Sciomyzinae.
P h a e 0 m y i a.
nigripennis Fabr.
S c i 0 ra y z a.
testacea Meig.
lata Zett.
Simplex Fall.
bifasciella Fall.
dorsata Zett.
albocostata Fall.
obtusa Fall.
griseola Fall.
atriseta Loew.
rufiventris Meig.
anuulipes Zett.
cinerella Fall.
dubia Fall.
naua Fall.
Schoeuherri Fall.
Tetanocerinae.
Tetanocera.
data Fabr.
laevifioiis Loew.
sylvatica Meig.
ferruginea Fall.
punctata Fabr.
reticulata Fabr.
umbrarum Linn.
punctulata Scop.
Limnia.
marginata Fabr.
unguicoruis Scop.
obliterata Fabr.
stictica Fabr.
E 1 g i V a.
albiseta Scop.
dorsalis Fabr.
lineata Fall.
rufa Pz.
cucularia Linn.
Sepedon.
sphegeus Fabr.
spinipes Scop.
Dorycerinae.
Trigonoinetopus.
frontalis Meig.
Ortalinae.
Otites.
lamed Schrank.
Tetanops.
myopina Fall.
Ceroxys.
crassipennis Fabr.
H e r i n a.
palustris Meig.
frondescentiae Linn.
Rivellia.
syngenesiae Fabr.
Platystominae.
Platystoma.
umbrarum Fabr.
Ulidinae.
Myodina.
vibrans Linn.
Chloria.
demandata Fabr.
Ulidia.
erythropthalma Meig.
nigripennis Loew.
nitida Meig.
Sapromyzinae.
L 0 n c h a e a.
dasyops Meig.
Chorea Fabr.
tarsata Fall.
pusilla Meig.
nigra Meig.?
Lauxania.
cylindricornis Fabr.
aenea Fabr.
geniculata Fabr.
Sapromyza.
longipennis Fabr.
lupulina Fabr.
fasciata Fall.
plumicornis Fall.
decempunctata Fall.
multipunctata Fall.
uotata Fall.
pallidiventris Fall.
bipunctata Meig.
quadripunctata Linn.
sexpunctata Meig.
tarsella Zett
anisodactyla Loew.
Simplex Loew.
apicalis Loew.
illota Loew.
decipiens Loew.
rorida Fall.
praeusta Fall.
pallida Fall.
Peplomyza.
Baumhaueri Loew.
Palloptera.
ustulata Fall.
umbellatarum Fabr.
trimaculata Meig.
Trypetinae.
Platyparea.
poeciloptera Schrank.
Aciura.
rotundiventris Fall.
Acidia.
Heraclei Linn.
Lychnidis Fall.
Spilographa.
Zoe Meig.
Artemisiae Fabr.
Cerasi Linn.
Trypeta.
Onotrophes Loew.
Tussilaginis Fabr.
Lappae Loew.
Colon Meig.
ruficauda Fabr.
Serratulae Linn.
virens Loew.
Ur ophora.
solstitialis Linn.
macrura Loew.
Cardui Linn.
quadrifasciata Meig.
aprica Fall.
terebrans Loew.
Myopites.
Inulae Loew.
E n s i n a.
Sonchi Linn.
Carphotricha.
pupillata Fall.
Oxyphora.
corniculata Fall.
miliaria Schrank.
Tephritis.
marginata Fall.
pantherina Fall.
elongatula Loew.
Absynthii Fabr.
tessellata Loew.
nigricornis
distincta Meig.
Madiza.
glabra Fall.
Calalog der Dipteren.
9
L i s s a.
loxocerina Fall.
Tanypezinae.
Tanypeza.
longimaua Fall.
Calobata.
ephippium Fahr
cibaria Linn.
M i c r 0 p e z a.
corrigiolata Linn.
lateralis Meig.
Psiliiiae.
L 0 X 0 c e r a.
elougata Meig.
fulviventris Meig.
ichueumonea Liuu.
sylvatica Meig.
Chyliza.
annulipes Meig.
Psila.
fimetaria Linn
rufa Meig.
pallida Fall.
bicolor Meig.
pectoralis Meig.
gracilis Meig.
rosae Fabr.
uigricornis Meig.
nigra Fall.
atra Meig.
Chloropiiiae.
Platycephala.
planifrons Fabr.
umbraculata Fabr.
Meromyza.
pratorum Meig.
variegata Meig.
laeta Meig.
saltatrix Linn.
nigriventris Meig.
Chlorops.
gracilis Moig.
geminata Meig.
cingulata Meig.
didyma Zott.
nasuta Sehr.
hypostigma Meig.
notata Meig.
glabra Meig.
circumdata Meig.
lineata Fabr.
taeuiopus Meig.
strigula Fabr.
Cereris Fall.
messoria Fall.
tarsata Fall.
Lipara.
liicens Meig.
H 0 m a 1 u r a.
tarsata Meig.
Eurina.
pubescens Meig.
Oscinis.
albiseta Meig.
maura Fall.
flavitarsis Meig.
frit Linu.
plumiger Meig.
lineola Fall.
viudicata Meig.
cincta Meig.
frontella Fall.
rufipes Meig.
albipalpis Meig.
fasciola Meig.
anthracina Meig.?
Siphonella.
flavella Zett:
trilineata Meig.
laevigata Fall.
Elachiptera.
brevipennis Meig.
cornuta Fall.
Mosillus.
arcuatus Latr.
Ephydrinae.
Dichaeta.
caudata Fall.
Notiphila
riparia Meig.
cinerea Fall.
Trimerina.
madizans Fall.
Discomyza.
incurva Fall.
Ephygrobia.
compta Meig.
polita Meig.
Athyroglossa.
glabra Meig.
Ilydrellia.
Rannnculi Halid.
griseola Fall.
chrysostoma Meig.
nigripes Zett.
discolor Stenh.
viridis Meig.
Philygria.
flavipes Fall.
punctato-nervosaFall.
picta Fall.
Axy sta.
cesta Halid.
Ochthera.
mantis Deg.
Pary dra.
coarctata Fall.
quadripunctata Meig.
litoralis Meig.
aquila Fall.
pusilla Meig.
fossarum Halid.
Ephydra.
riparia Fall.
glauca Meig.
rufipes Meig.
Cerenia
palustris Fall.
Scatella.
quadrata Fall.
stagnalis Fall.
leucostoma Meig.
Drosoplüliuae.
Stegana.
curvipennis Fall.
coleoptrata Meig.
Gitona.
distigma Meig.
Drosophila.
glabra Fall.
transversa Fall.
phalerata Meig.
obscura Fall.
fuuebris Fabr.
confusa Staeg.
graminum Fall.
flava Fall.
Asteia.
concinna Meig.
amoena Meig.
Goomyziiiae.
Leptomyza.
gracilis Fall.
Scyphella.
lutea Fall.
flava Linn.
femorella Fall.
B
10
J. F. Ruf he:
Opomyza.
germinationis Linii.
Nataliae Ep^gf.
floruin Fabr.
distiucta Meig.
sororcula Meig.
atrünana Meig.
albimana Meig.
uigrimaua Meig.
'Geomyza.
bimaculata Meig.
combinata Linn.
tripunctata Fall.
raargiuella Fall.
macuLata Meig.
nitida Meig.
apicalis Meig.
Diastata.
obscurella Fall.
punctum Meig.
costata Meig.
Ochthlphilinae.
Acrometopia.
Wahlbergi Zett.
Ochthiphila.
coronata Loew.
elegans Pz.
polystigma Meig.
geniculata Zett.
Juncorum Fall.
aridella Fall.
litorella Fall.
Leueopis.
griseola Fall.
puucticoinis Meig.
argentata Heeg.
Agromyzinae.
Agromyza.
lacteipeunis Fall,
obscurella Fall,
lutea Meig.
flava Meig.
pusilla Meig.
abiens Zett.
capitata Zett.
reptaus Fall,
uigripes Meig.
gyrans Fall,
errans Meig.
aeneiventris Fall.
M-atrum Meig.
pulicaria Meig.
scutellata Fall.
strigata Meig.
lateralis Meig.
latipes Meig.
morosa Meig.
anthracina Meig.
atra Meig.
orboua Meig.
pusia Meig.
puella Meig.
atricornis Meig.
ruficornis Meig.
L e i 0 m y z a.
laevigata Meig.
Ceratomyza.
acuticornis Meig.
denticornis Pz.
feraoralis Meig.
Phyllomyza.
securicornis Fall.
P h y 1 0 m y z a.
elegans Meig.
lateralis Fall.
flava Fall.
aualis Zett.
nigripeunis Fall.
flavicornis Fall.
pullula Zett.
obscurella Fall.
affinis Fall.
sulphuripes Meig.
nigra Meig.
atra Meig.
notata Meig.
tenella Meig.
crassiseta Zett.
Borborinae.
Borborus.
pedestris Meig.
suillorum Ilalifi.
nitidus Meig.
niger Meig.
equimis Fall.
vitripennis Meig.
uervosus Meig.
fimetarius Meig.
Sphaerocera.
subsultans Fabr.
denticulata Meig.
pusilla Fall,
L i m 0 s i n a.
tbntinalis Fall.
limosa Fall.
ochripes Meig.
bifrons Stenh.
pullula Zett.
Muscidae caly-
pterae.
Phasianae.
Phasia.
analis Fabr.
Alophora
subcoleoptrata Meig.
pusilla Meig.
Gymnosominae.
Gymnosoma-
rotundatum Linn.
costatum Pz.
Cistogaster.
globosa Fabr.
Ocyptepinae.
Ocyptera.
pusilla Meig.
interrupta Meig.
brassicaria Fabr.
Phaniae.
Uromyia.
curvicauda Fall.
Tachiniuae.
Echinomyia.
ferox Pz.
tessellata Fabr.
grossa Linn.
fera Linn.
ursina
Micropalpus.
vulpinus Fall.
fulgens Meig.
haemorrhoidalis Fall.
intricatus Meig.
Apliria.
longirostris Meig.
Oliviera.
argyreata Meig.
Zophomyia.
temula Scop.
Plagia.
marginata Meig.
trepida Meig.
curvinervis Zett
ruralis Fall.
Catalog der Dipteven.
11
Peteina.
erinacea Fabr.
Germaria.
ruliceps Fall.
G 0 n i a.
fasciata Meig.
trifaria Zett.
liebes Fall.
melauura Rob. Desv.
N e m 0 r a c a.
pellucida Meig.
strenua Meig.
nigrithorax Egg.
qiiadripustulata Fabr.
radicum Fabr.
variegata Meig.
consobrina Meig.
vivida Zett.
maculosa Meig.
Epicampocera.
succincta Meig.
E X 0 r i s t a.
vulgaris Meig.
arvensis Meig.
vetula Meig.
lucorum Meig.
libatrix Pz.
Iota Meig.
affiuis Fall.
festiuaus Meig.
dubia Fall.
feriua Meig.
monostigma ßouch.
Meigenia.
bisiguata Meig.
floralis Meig.
Tachina.
larvarum Liim.
acuticornis Meig.
agilis Meig.
devia Fall.
tibialis Fall-
taeniata Meig.
parasita Meig.
Masicera.
sylvatica Fall.
pratensis Meig.
cinerea Fall.
Phorocera.
concinnata Meig.
pumicata Meig.
pavida Meig.
assimilis B'all.
frontosa Meig.
unicolor Fall.
albiceps Meig.
dubia Zett.
caesifrous Meig.
B a u ra li a u e r i a.
goniaeformis Meig.
graudis Egg.
vertiginosa Meig.
Metopia.
leucocepbala Pz.
campestris Fall.
argyrocephala Mei^
argentata Meig.
M a c r 0 n y c h i a.
signata Meig.
cylindrica Fall.
II e t e r 0 p t i n a.
stictica Meig.
beteroneura Meig.
H i 1 a r e 1 1 a.
sipbonina Zett.
Zetterstedtii Rond.
M i 1 1 0 g r a m m a.
iutricata Meig.
couica Fall.
pilitarsis Rond.
Germari Meig.
punctata Meig.
iiicompta Meig.
interrupta Meig.
griseola Fall.
Myobia.
longipes Meig.
Thryptocera.
silacea Meig.
pilipennis Fall
bicolor Meig.
Siphona.
cristata Fabr.
geniculata Deg.
flavifrons Staeg.
Glytia.
continua Pz.
tephra Meig.
celer Meig.
Macquartia.
nitida Zett.
grisea Fall.
nigrita Fall.
chalybeata Meig.
prolixa Meig.
Degeeria.
blanda Fall.
albocingulata Fall
S c 0 p 0 1 i a.
carbonaria Pz.
costata Fall.
lugens Meig.
Leucostoma.
Simplex Fall.
phoeoptera Meig.
P 1 e s i n a.
limbata Meig.
Phyto.
obscuripennis Meig.
lepidus Meig.
aenescens Zett.
genibarbis Meig.
Dexinae.
M 0 r i n i a.
melanoptera Fall.
fimbriata Meig.
nana Meig.
Melanophora.
roralis Linn.
pygmaea Meig.
Thelaira.
leucozona Lian.
M e 1 a n i a.
volvulus Fabr.
bifasciata Meig.
Mintho.
compressa Fabr.
Dinera.
grisescens Fall.
Prosena.
siberita Fabr
Dexia.
carinifrons Fall.
feriua Fall.
vacua Fall.
rustica Fabr.
canina Fabr.
Sy ntomocera.
|)icta Meig.
Sarcopliaginae.
S a r c 0 p h i 1 a.
Meigenii Qchin.
latifrons Fall.
obsoleta Fall.
Sarcophaga.
vagans Meig.
striata Fabr.
carnaria Linn.
haemorrhoidalis Meig.
cruentata Meig.
hacmorrhoa Meig.
liaematodes Meig.
dissimilis Meig.
B2
12
J. F. Ktithe:
nigrivcntris Meig.
ruralis Fall.
offuscata Meig.
affiüis Fall.
Cynomyia.
mortuorum Linn.
Onesia.
floralis Rob. Desv.
Muscinae.
Stomoxys.
calcitratis Linn.
Stimulans Meig.
melanogaster Meig.
irritans Linn.
Graphorayia.
maculata Meig.
Mesembrina.
mystacea Linu.
meridiana Linn.
Calliphora.
vomitoria Linn.
erythrocephala Meig.
aziirea Fall.
Polleuia.
vespillo Fabr.
rudis Fabr.
depressa Meig.
obscura Meig.
Lucilia.
regina Meig.
Caesar Linn.
rufipes Meig.
sericata Meig.
parvula Meig.
spleudida Meig.
cornicina Fabr.
Pyrellia.
_ cadaverina Lina.
ignita Rob Desv.
M u s c a.
domestica Linn.
corvina Fabr.
phasiaeformis Meig.
tempestiva Fall.
Cyrtoncura.
hortorum Fall.
stabulans Fall.
pabnlorura Fall.
pascuorum Meig.
Antlioiiiyinae.
Aricia.
lucorum Fall,
dispar Fall.
lardaria Fabr.
serva Meig.
albolineata Fall,
incana Wied.
quadrinotata Meig.
laeta Fall,
signata Meig.
perdita Meig.
variegata Meig.
scutellaris Fall.
Populi Meig.
Spilogaster.
quadrum Fabr.
duplicata Meig.
uotata Fall,
vespertina Fall.
divisa Meig.
uliginosa Fall.
fuscata Fall,
tetrastigma Meig.
impuncta Fall,
pagana Fabr.
urbana Meig.
didyma Meig.
fumosa Meig.
Hy drotaea.
occulta Meig.
ciliata Fabr.
dentipes Fabr.
armipes Fall.
meteorica Linn.
curvipes Fall.
dentimaua Meig.
floccosa Macq. ?
glabricula Fall.
Lasiops.
apicalis Meig,
0 p h y r a.
leucostoraa Wied.
authrax Meig.
Dry meia.
hamata Fall.
Limuophora.
compuncta Wied.
quadrimaculata Fall.
dia])hana Wied.
atraraentaria Meig.
tristis Meig.?
pacifica Meig.
triangula Fall.
H y 1 e m y i a.
hilaris Fall.
coarctata Fall.
fuscula Fall.
strigosa Fabr.
couica Wied.
regens Meig.
praepoteus Wied.
linogrisea Meig.
manda Meig.
allotalla Meig.
sociata Meig.
ruralis Meig.?
caesia Meig.
Authomyia.
inanis Fall.
mitis Meig.
exilis Meig.
latitarsis Zett.
bicolor Wied.
haemorrhoum Zett.
buccata Fall.?
albesceus Zett.
pusilla Meig.?
aterrima Meig.
tetra Meig.
triquetra Wied.
pratensis Meig.
antiqua Meig.
aestiva Meig.
muscaria Fabr.
ruficeps Meig.
radicum Linn.
striolata Fall.
floralis Fall.
albicincta Fall.
pluvialis Linn.
pratiucola Pz
setaria Meig.?
dissecta Meig.
egens Meig.
gibbera Meig.
esuriens Meig.
versicolor Meig.
areuosa Zett.
U 0 m a 1 0 m y i a.
canicularis Linn.
scalaris Fabr.
armata Meig.
lepida Fall.
floricola Meig.
Myopina.
reflexa Rob. Desv.
L i s p e.
tentaculata de Geer.
uliginosa Fall.
pygmaea Fall.
C 0 e u 0 s i a.
fungorum Deg.
tigrina Fabr.
Catalog der Dipteren.
13
mollicula Fall.
tricolor Zett.
geuiculata Fall.
sexuotata Meig.
iuterinedia Fall.
pallicoruis Zett.
verna Fabr.
monilis Meig.
Immilis Meig.
pedella Fall.
nigra Meig.
perpusilla Meig.
atra Meig.
piimila Meig.
albicoruis Meig.
decipieus Wied.
Syllegoptera.
ocypterata Meig.
A t h e r i g 0 n a.
varia Meig.
Oestridae.
Gastrophilus.
Equi Fabr.
haemorrhoidalis Linu.
nasalis Linn.
Oestrus.
Ovis Linn.
Platypezidae.
Callomyia.
amoena Meig.
elegans Meig.
Platypeza.
boletina Fall.
atra Fall.
Opetia.
nigra Meig.
Pipunculidae.
Chalarus.
spurius Meig.
Pipuncnlus.
sylvaticus Meig.
rufipes Meig.
dentipes Meig.
ater Meig.
ruralis Meig.
pratorum Meig.
ilavipes Meig.
fulvipes Meig.
geniculatus Meig,
Syrphidae.
Microdon.
mvitabilis Linu.
devius Linn.
Psarus.
abdominalis Fabr.
Chry sotoxum.
intermedium Meig.
arcuatum Linn.
bicinctnm Linn.
fasciolatum Deg.
Paragus.
tibialis Fall.
bicolor Fabr.
Pizipella.
virens Fabr.
Pipiza.
quadrimaculata Pz.
festiva Meig.
noctiluca Linn.
uotata Meig.
clialybeata Meig.
carbonaria Meig.
fasciata Meig.
Chrysogas ter.
splendens Meig.
metallina Fabr.
coemeteriorum Linn.
violacea Meig.
vidnata Linn.
chalybeata Meig.
Orthoneura.
nobilis Fall.
C h e i 1 0 s i a.
variabilis Pz.
albitarsis Meig.
flavicornis Fabr.
grossa Fall.
chloris Meig.
vernalis Fall.
Melano Stoma.
hyalinata Fall.
barbifrons Fall.
nnicolor Meig.
melliua Linn.
Platychirus.
albinianus Fabr.
peltatns Meig.
scutatns Meig.
P y r 0 p h a e n a.
Ocymi Fabr.
Syrphns.
pyrastri Linn.
; seleniticus Meig.
glancius Linn.
venustus Meig.
lunnlatus Meig.
tricinctns Fall.
albostriatus Fall.
topiarius Meig.
corollae Fabr.
guttatus Fall.
nitidicollis Meig.
balteatus Deg.
bifasciatus Fabr.
Grossnlariae Meig.
Ribesii Linn.
vitripennis Meig. ?
crenatus Meig.
Didea.
alneti Fall.
fasciata Meig.
Pelecocera.
tricincta Meig.
scaevoides Fall.
Melithreptus.
scriptus Linn.
menthastri Linn.
taeniatns Meig.
Melissae Meig.
analis Macq. ?
Ascia.
lanceolata Meig.
dispar Meig.
floralis Meig.
Sphegina.
clnnipes Fall.
Baccha.
elongata Meig.
Rhingia.
rostrata Linn.
campestris Meig.
V 0 1 u c e 1 1 a.
bombylans Linn.
pellucens Linu.
zonaria Poda.
inanis Linn.
Sericomyia.
borealis Fall.
Eristalis.
sepulcralis Linn.
aeneus Scop.
apiformis Fall,
tenax Liini.
iutricariiis Linn.
arbiistonuu Linn.
rnpium Fabr.
horticola Deg.
14
J. F. RtUhe: Calalo^ der Dipteren.
pertinax Scop-
uemorum Linu.
H e 1 0 p li i 1 n s.
floreus Linn.
pendiüns Linn.
trivittatus Fabr.
Innnlatus Meig.
frutetorum J'abr.
lineatns Fabr.
Merodon.
eqnestris Fabr.
clavipes Fabr.
C r i 0 r h i n a.
fallax Linn.
asilica Fall.
Plocota.
apiforniis Schrank
Brachypalpus.
valgus Pz.
Xylota.
segnis Linn.
lenta Meig.
ignava Pz.
femorata Linn.
sylvarum Linu.
nemorum Fabr.
florum Fabr.
Syritta.
pipiens Linn.
E u m e r u s.
anuulatns Pz.
tricolor Fabr.
sabulonuin Fall.
lunulatus Meig.
S p i 1 0 m y i a
diophthalma Liini.
bombylans Fabr.
Milesia.
splendida Rossi.
Ceria.
conopsoides Linn.
Conopidae.
C 0 n 0 p s.
quadrifasciata Deg.
liavipes Linn.
Physoccphala.
riifipes Linu.
chrysorhoea Meig.
vittatus Fabr.
Zodion.
cinereum Fabr.
notatum Meig.
Occ eniyia.
atra Fabr.
G 1 0 s s i g 0 n a.
bicolor Meig.
pallipes Meig.
S i c u s.
ferrngineus Linn.
Myopa.
variegata Meig.
buccata Linn.
testacea Linn.
polystigma Rond.
occnlta Meig.
fasciata Meig.
dorsalis Fabr.
D a 1 in a n n i a.
punctata Fabr.
flavescens Meig.
Hippoboscidae.
H i ]) p 0 b 0 s c a.
equiiia Linn.
Ornithomyia.
avicularia Linu.
S t e n 0 p t e r y X.
Hiruudiuis Linu
Ocy pternm.
pallidum Leach.
L i p 0 f> t e n a.
Cervi Linn.
Melophagus.
ovinus Liun.
Gedruckt bei A. W. Schade in Berlin, Stallschreiberstr. 47.
Uebersicbt über die gegebenen Abbildungen.
Taf. I. Vergl. im Einzelnen den Aufsatz von Eichhoff p. 17 IT.
- IF. Vergl. S. 118.
- III. Abbildungen von griechischen Rüsselkäfern vergl. S. 294.
- IV. Fig. 1 — 5. ver^l. S. 294; Fig. 1. stellt aber nicht Hijpo-
glypttis, sondern Clytus Bruckü dar.
- IV. Fig. 6. Vorletztes unleres Hinterleibssegnient von Molor-
chus abbreviatus Panz., und Fig. 7 von Salicis IM als.
- IV. Fig. 8. Fühler und Fig. 9. Hinterleibsspitze von Hontoro-
cerns spinulosus Solsky vergr.; vergl. S. 374.
- IV. Fig. 10. Dasyles piticornis Ksw. vergr.; vergl. S. 388.
- IV. Fig. 11. Dasytes m07iiliaius Ks%v. vergr. ; vergl. S. 389.
V. Vergl. S. 312. Fig. 2. u. 3. sind 9, nicht d", wie dort an-
gegeben; wohl stellen aber Fig. 2 a. und 3 a. Fühler von
cT dar.
Zu Fig. 4. Troglops corniger cT Ksw. vergl. Ins. Deutschlands IV.
Suppl. p. 729. la.
Zu Fig. 5. Troglops cruenüis $ Ksw. vergl. Ins. Deutschlands IV.
p. 618. 2.
Zu Fig. 6. Antidipnis macnlata Ksw. vergl. S. 387.
Zu Fig. 7. Antidipnis galbulu Ksw. vergl. S. 387.
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C.FSdu7udt/2ith/
BerluLC/r entoTTL.Zeitschr. JSti^.
Taf.r.
AMordei
CF Schmidt UiÄ'-
Durch den Verein sind zu beziehen:
Berliner Entomologische Zeilschrift, Jahrg. I — VI mit Index und
Beiheft, 32 Kupfertafeln (Ladenpreis 18| Thlr.) 12 Thlr.
Revision der Tenebrioniden -Arten der alten Welt, aus Lacordaires
Gruppen der Erodiides. Tentyriides (sens. lat.), Akisides. Pime-
tiides von Dr. G. Kraatz. 2 Thlr. 10 Sgr.
Revision der europäischen Arten der Gattung Otiorhynchus , von
Dr. G. Stierlin. 1 Thlr. 15 Sgr.
Catatogus Coleopterorum Europae auct. H. Schaum. Editio II.
Berol. 1862. (statt 20 Sgr.) 15 Sgr.
Calalogus Hemiplerorum Europae auct. Dr. F. de Bärensprung
wird gegen frankirte Einsendung von 5 Sgr. franco zugesandt.
Inhaltsverzeichnifs von Bd. I — VI. der Berliner entomol. Zeitschrift
von L. Wahn seh äffe; wird gegen frankirte Einsendung von
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Lithographien von Ruthe, Märkel, Sturm, grofses Format 15 Sgr..
kleines Format 10 Sgr.
Exemplare der von Herrn Thomson in Paris herausgegebenen
Werke und von Jaquelin du Val's Genera des Coleopt eres d'Eu-
rope bis zu den neusten Heften sind meislentheils bei der Redaction
deponirt und für den Pariser Or igin alpreis zu erhallen, es sind:
Jaquelin du Val Genera des Coleopteres vol. I — III. 56 Thlr.
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coloriees: 20 Thlr.; avec planches noires: 16 Thlr.
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Essai d'une Classification de la famille des Cerambycides, par M. J.
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Aus einer gut gehaltenen Bibliothek sind abzugeben:
Sturm, Deutschlands Fauna. Käfer. Vol. I — XIII. (geb.) 14 Thlr.
Döjean, Catalogue des Coleopteres. 2"' ed. 2 Thlr.
T
c
Vorstand des Vereins.
Vorsitzender, Dr. G. Kraal z, Oberwasserstrafse 11.
Slellvertieter, Prof. H. Schaum, Oberwallstrafse 3.
Scliriftführer. Dr. Friedrich Stein, Köpenickerstrafse 75.
Rechnungsführer, Waldemar Fuchs, Unter den Linden 8.
Bibliothekar, Dr. Friedrich Stein, Köpenickerstrafse 75.
Auszug aus den Statuten.
Der Zweck des Berliner entomologisciien Vereins ist: durch
die Herausgabe einer periodischen Zeitschrift die wissenschaftliche
Kenntnifs der Entomologie zu fördern und durch wöchentliche Zu-
sammenkünfte der Berliner Mitglieder einen regen Verkehr zwischen
denselben zu erhalten. — Die Anlegung einer Vereinssammlung von
Insecteu findet nicht statt.
Auswärtiges Mitglied des Vereins kann ein jeder werden,
welcher sich für die Förderung der Entomologie interessirt und sich
bereit erklärt die Vereinsschrifl zu halten; die Aufnahme Auswärtiger
erfolgt, sobald dieselben dem Vorsitzenden oder einem der Berliner
Mitglieder ihre Geneigtheit zum Beitritt und zum Halten der Vereins-
schrifl milgetheilt haben und alsdann in einer der Sitzungen des
Vereins zum Mitgliede vorgeschlagen sind, ohne Einspruch von Seiten
der Majorität der Versammlung.
Für die Ausfertigung des Diplo ms sind 10 Sgr. zu entrichten.
Für die auswärtigen Mitglieder des Vereins innerhalb des
deutsch -österreichischen Postverbandes beträgt der Jahresbeitrag
2 Thlr. 10 Sgr., wofür denselben die Zeitschrift franco zugesendet
wird. Da die Uebersendung dieser Summe vielleicht für Manchen
weniger bequem ist, wird der Beitrag von denjenigen Herren mittelst
Nachnahme von der Post eingezogen, die ihn für das laufende Jahr
nicht praenumerando eingesandt haben.
Für die französischen Mitglieder beträgt der Jahresbeitrag 9 francs,
wofür die Hefte franco nach Paris gesendet werden.
Der Preis der durch den Buchhandel zu beziehenden Exem-
plare der Zeitschrift beträgt 3 Thlr. für den Jahrgang; einzelne
Jahrgänge w^erden vom Vereine für den Preis von 2 Thlr. , das
Beiheft zum 5ten Jahrgang (enth. Revision der Otiorhynchus-Arten
von Dr. Stierlin) für l^Thlr., das Beiheft zum 8. Jahrg. (Revi-
sion der Tenebrichiden von Dr. Kraatz) für 2\ Thlr. abgegeben.
Bei Geldsendungen an den Herrn Rendanten wird gebeten auf
der Adresse hinzuzufügen:
I Entomologische Vereins -Angelegenheiten.
tn
J¥
Gediuckt bei A. W. Schade in Kerliii , Stallscbreil)erstr. 47.