Befhreibung
der
Gartenanlagen
Shwesinseh
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&r. Königlichen Hoheit
dem
durchlauchtigften Fürften und Herrn,
Karl Sriedrid,
Grosherzoge von Baden, Herzoge
su Zähringen
dem Meftor der Herrfder,
dem erhabenen Befhüser der Künfte
und Wiffenfchaften,
Dem Dater des Paterlandesg,
weihen vieles Werk
in tiefiter Ehrfurdke
Die Nerausgebes
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&, merkwürdig auch ber Garten zu Schwer
Bingen ift, und fo häufig er zu jeder Zeit ber
fucht wurde; fo ift doch niemals irgend eine
Beichreibung deijelben erfchienen. Nas Yirich-
feld in fünften Zheile der Xheorie der Öat-
tenfunft, ©. 344. davon fagt, ift theils zu
unvollftändig, um eine richtige Jdee von dem
Garten zu geben, theils find feine Anfichten
nicht immer die richtigften gewefen, wie wir
in unferer Darftellung zu zeigen gefucht haben,
Früher indefien haben Künftler einzelne merf-
wöürdige Warthien des Gartens aufgefaßt, und
nachgebildet. Hier müffen wir zuerft unfern
Landsmann, den grosherzoglihen Hofınabler,
Karl Kung, nennen, auf den das Vaterland in
jeder Hinfiht ftolg feyn Fanı. , Vereitd vor
mehrern Sahren gab er fehS große Kupfer von
Parthien des Schweginger Garfend heraus,
bie fo großen VBenfall fanden, daß bald alle As
drücke vergriffen waren. Da nun feit diefer
Zeit mandyes in dem Garten fid) verändert und
verihönert, und der Geift des Künftlers neue
Anfichten gefunden hat: fo hat Herr Kung fi
entfhhloffen,, die fchon chebem bearbeiteten Ges
genftände neu aufzunehmen und zu ftedyen. Zmey
Platten find jegt fertig, die wir gefehen haben,
und die wir Fühn ald Meifterwerfe empfehlen
fönnen.
Auch Herr Rottimann, der jüngere, in
Heidelberg, bat vor einiger Zeit fech8 Fleine
Platten geliefert, welche die vorzüglichften Theis
le des Gartens darftellen, und bemerkt zu wers
den verdienen, in Eleiner, ungefehr vier Zoll
großer Plan des Shmeßinger Gartens, ges
ftochen von Verhelft, wird hier nur darum ans
geführt, weil er dad Erfte zu feyn fcheint,, rogs
vor Hielen Sahren vom Garten erfhienen ift.
Er ift jegt nur merkwürdig, weil man
daraus fieht, in weldh fehlehtem Gefdhinade
ber Garten angelegt war, und wie fehr ex feit
biefer Zeit ift vergrößert und verfchönert worz
den, ;
Sndem wir nun dem Publitum die voll:
ftändige Befchreibung des Gartens zu Schwes
Bingen übergeben, müffen mir vor allem die
heilige Pflicht des Danfes gegen jene Freunde
des Schönen und Guten erfüllen, die uns in
wifienfhaftliher und artijtifher Hinfiht unter=
ftüßt haben. Der Herr Hoffammerrath und
Gefällverwalter Zeller in Schweßingen hat
uns feine mit Einficht und Forfhunasgeifte ges
fammelten Materialien zur Gefhichte Schwez
Bingend und der Gartenanlagen mit freundtlis
cher Bereitwilligkeit mitgetheilet,
Der grosherzogliche Ingenieur und Baus
Snfpektor, Herr Dyekerhoff, der Sohn, hat die
großen Waler-Mafhinen felbft aufgenommen,
die Zeichnungen davon mit eigner Hand entwore
fen, ımd dad ganze Werk mit einer Einfache
heit und Genauigkeit befchrieben, weldhe von
feinen ausgebreiteten Kenntniffen zeugt. Es
ift dev Charakter des wahren Verdienftes, jedes
Gute und Nügliche anfprudhslos zu unterftügen.
Sndem wir diefed fchreiben, erhalten wie
die Nachricht, daß dev Schweßinger Garten
durch ein umerklärbares Ereianiß eine feiner
ee)
größten Zierden verliert: bie himmelauftreben-
den Platanen, die zum Xheile über fünfzig
Tahre blühten und durd) ihren folgen Wuchs
feit mehrern Sahren allgeineine Bewunderung
erregten, werfen ihre Blätter ab, und ver:
dorren, ohne daß man bis jeßt die Urfadhe da-
von hat entdecken Tönnen. Der Winterfälte
kann man diefen Verluft nicht zufchreiben, da
die jungen ein bis vierjährigen Platanen vor-
treflich ftehen, und felbft die dreyßigjährigen
an niedern Drten nichts gelitten zu haben
feinen: allein an etwas hod) Kiegenden Gtels
let find ac) diefe verdorben. Man wird nım
alles. genan unterfuchen, und die Refultate in
irgend einein Forfi: Journale dem Publikum
vorlegen. Merkwürdig ift überdieß, daß in
dem Hofgarten zu Karlsruhe ebenfalls alle alte
Platanen Herdorben find; um fo mehr verdient
alfo diefe jonderbate Erfheinung unterfucht zu
werdeit. |
Kein Drt in der Welt ift fo Elein und unbedeutend,
daß feine Gefchichte nicht irgend etwas Merkwürdiges
darböte, und Erinnerungen an vergangene Jage
wecte, Der Menfch Eehre fo gern in die Vorzeit
jurüd; denn nicht felten fiöße er auf Ereigniffe, die
feine Einbildungskraft in Ihätigkeit fegen, und fehr
oft fein Herz erwärmen, |
Dft reihen fi an diefe Bilder verfloffener Zeiten
theure Angedenfen; und fo wird dem Menfchen ein
unbedeutend fheinendes Stüdchen Boden widtig,
und er rühmt feinen Kindern und Zeitgenofjen die
verfhmwundenen Tgge der Wäter.
Darum wird es dem Lefer nit unwillfommen
feyn, bier einige Bruchftüdfe zur Gefhihte Schwe-
Bingens ja finden, ehe wir ihn einladen, ung ım
den prächtigen Garten zu folgen , deflen Befchreibung
wir hiermit dem Publikum übergeben.
Auh Schwegingen ik dem Pfälzer durd) fein
Ater ehrwürdig; fein Urfprung verlieret fih in dem
Dunfel dex Vorzeit, und erft vom Gahre 1350 an
fagen unfere vaterlandifchen Gefhichsfchreiber ung etz
was beftimmses darüber,
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Marquard Freher nennt ed Guezzingen fuper
Auvium Suarzaha. *)
Diefer Bach hieß vielleicht ehemals ber Schwarz:
bach, und nad) ihm hatte dann wohl der Ort felbft
Schwärzingen fönnen genannt worben feyn,
Allein Marquard Freder fihreibt Suezzingen;
im fünfzehnten Sahre der Negierung Pipins (767)
fahrieb man diefen Namen eben fo, und der Codex
Läureshamensis® hat uns eine Scenfungsurkunde
des Kaifers Karl, des Großen, vom Sabre 782 auf:
bewahrt, worin man Suezzingum findet.”
Im demfelben Codice Laureshamensi ift im drit:
ten Theile, Seite 176 die Nede von einer Villa
quae dicitur in Sozinga, und in der Note, a) die
Bemerkung: forte Suezzinga. |
Daher ließe fih wohl mit einiger Wahrfceinlich- |
keit vermuthen, dab Echweßingen das ehemahlige
Solicinium gewefen fey, wo der Kaifer Valentınian
den Allemannen eine Schlacht geliefert hat. He) |
Was diefe Nerinuthung unterftüßt, ft dag man in |
den alten Karten von Sanson, welche 1650 zu Paris
erjhienen find, Statt Schwegingen Suezingen
findet ; das e in dem Worte Suezingum Fann leichs
feiner Geftalt nad in ein 1 übergegangen. feyn, und
fo ift dann, die Ableitung don Solieinium fe ganz uns
*) ‘In orig. pal. Lib, I. Cap. VII. de pago lobodunensi.
Rheinhardi rerum pal. in script.
*) Amm. Marcellinus L. XXVIL' a 368."
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— 3 —
wahrfheinlic nicht. Daf übrigens die Römer in
diefen Gegenden gewefen find, beweifen die Denk.
'mähler, welche die Zeit nody nicht zerflörk hat, und
von denen bald ausführlicher die Nede feyn wird.
Bor dem Jahre 1350 findet man Feine beftinumte
Nachrichten von Schwegingen, Um diefe Zeit feheint es
eine Zamilie. von Schemberg befeffen zu haben, von
welcher es der Pfalzgraf und Kurfürft Rudolf II, der
1353 ftarb, erhalten haben fol, *)
Sm Zahre 1412 fol der Kurfürft und Pfalzgraf
Ludwig IIL, der Bartıge, der 1439 geitorben ifi, das
Schloß Schwegingen ven Wilhelm ven Angelloch ges
Fauft haben.
Ein Ritter Wilhelm von Angelloch wird unter jes
nen genannt, weldye dem Kurfürften Friedrich I folg:
- ten, ald er Wachenheim an ber Haard belagerte;
ihn nennt auch "Kremer im Urkundenbuhe zur Ge:
fchichte Sriedrih I, ©. 441, und ©, 442 Eommt
Dieter, der Zunge, von Angelled, vor.
Derfelbe Ludwig, der Bärtige, Eaufte im Zahre
1435 von Sohann von Ehrlichheim und deflen Hands
frau für feine zweyte Gemahlinn, Mathilde, Tod
ter. des Grafen Amadaus von Savoyen, einen Hof
serauhhier
.*) Christoph. de Clingensberg processus histo-
rico - juridicus in causa Successionis palat.
Ingolstadii 1711. ©, I24. „Elisabetha Schom-
fl „bergensis arum suam Schwezingen Rudel-
N ‚„pho Il, comiti palat, coscedit.”
42
% © Christ. de Clingensberg ©. 127. „Johannes
„de Ehrlichheim et Uxor. ejus vendunt Me-
* 9 ,thildi Sabaudicae curiam in Schwetzingen.”
Aud) einen Ruprecht von Ehrlichheim finder man
An dem Verzeichniffe dev Edeln, die dem Heereszuge
»eB Kurfürften Friedrid) des I folgten, und unter ihm
in der Schladht bey GSedenheim fochten.
’ Sndeffen ift nicht zu vermüuthen, daß bie fo oft
vorkommenden Kaufe und Verkaufe immer das Schloß
betroffen haben; es ift vielmehr höchft wahrfcheinlich ‚
daß man damald mehrere Güter Höfe (curias)
nannte; und wirklich werden mande nocd jebt fo ge:
nannt; und daß alfo 3. DB. bier das große Hers
vengut, und das große‘ Nonnengut, weldes
fpäterhin an das Stift Neuburg engen ift, ger
meint feyen,-
Das Schloß Einen imyen war ehedem: befe=
fiigt, und nach damahliger Art dur Gräben und
Zugbrücden gegen feindliche Anfälle gejichert. In
mehreren Urkunden aus den Zeiten Friedrich. des
Siegreichen, wird'es durchaus die Vefte, genannt.
Sn dem Teftamente feines Waters, wedurd ihm
foiche nebft der Landvogtey im Elfaffe, gemeinfchafts
lic mit feinem jüngern Bruder, dem Herzoge Rus
pert, zum Erbtheile beflimmt wurde, heißt es die
Beten SAnEEnaN und Kirfhgarts
ya) en,
Kremer Gefchichte Griedrich .@.6.$. 3. In
einer andern Urkunde, Heidelberg uf Fritag nad
u ne
St PBincenzien = Tag (den 24ften Januar
1472) worin Sriedrid) feitfeßet, was gefchehen folle,
wenn Er fich vermahlen und Erben befommen follte,
überläßt Er feinem Nachfolger die Landvogtey im El:
faffe, darunter Schwegingen, die Vefte
Kremer ©. 454.
Sn demfelben Sahre Faufte or Kurfürft Friedrich)
einen Sarten bey dem Echleffe Schwegingen, und
diefer Aufenthalt fcheint Ihm alfo werch geweien
zu feyn, |
Bon dem Schloffe felbit findet ! man nicht die mins
defte Nachricht; nirgends it eine Spur, weldye dem
Serfcher leiten Fönnte, den Zeitpunkt der Erbauung
zu errathen.
An einem Eleinen Gebaude fieht man auf einem
großen Steine in der Mauer nachitehende Infchrift:
PFALTz GRLVDWIG CHVRF. 154.
Dies ift der Namen des Kurfürften Ludwig , des
Sriedfertigen, welcher fech8 und brenfig Sahre res
giert hat. Ob Er aber der eigentliche Erbauer bes
Schweginger Schleffes gewefen fey, Fann nicht mit
Beftimmtheit behauptet werden ; der Etein mit der
angeführten Snfchrift ift an einem alten Nebengebaus
de, und mag wohl einft eine andere Etelle gehabt
haben. Gewiß ift indeffen, daß das Schlef vor
dem Fahre 1544, und zwar von eınem Pfalggrafen
und Kurfiiriten ift erbaut worden. An dem Thurme
rechter Hand ben dem Eingange findet man ın dem
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ziwenten und dritten Stode auf den ziwey Schluffteis
nen der Gewölbe das Pfärrifhe Wappen ausgehauen,
deffen dritter rother Wappenfchild noch leer und ohne
den Meichsapfel ift. Diefe Auszeichnung erhielt exrft
Aurfürft Friedrich IT. aus beionderer Bergünftigung
des Kaifers Karl V. auf dem Neichstage zu Speyer
1544. Diefer Neihsapfel erfcheint au 1547 auf
einem Thaler diefes Kurfürften, welden Köhler
im gten Bande, zıften &t. feiner hifterifhen Münzbes
Yuftigungen befchreibt.
Bon nun an hören alle Nachrichten von dem
Schwesinger Schloffe auf bis zum Sahre 1613. In
der bey Gotthard Wögelin zu Heidelberg in biefem
Sabre erfchienenen Befchreibung der Feyerlichkeiten
bey der Zurücdkunft des Kurfürften Friedrich V. mit
feiner Gemahlinn Elifabeth, einer Tochter des Köniz
ges Kakob von England, heißtes im 26ften Kap. 9.198:
»,&8 har Shro Churfürftliche Gnaden auf ein Meil
v Wegs von Heidelberg , ein fhön Schloß und Lufts
haus, Schwekingen genannt, babe es ein: flatts
srlicdye und fehr grofe Wildfuhr von Hohwild in
einem Gewälbde, die Schweßinger Haard genannt,
„fo fih auf die zwo Meilen erftreckt.
Sn Sabre 1620. brach der dreyßigjahrige Krieg
mit allen feinen Schreefniffen aus; die fhöne Pfalz
ward von dem fpanifchen Generale Spinola und dem
Kaiferlichen Generale TiNy erobert und verwüftet; im
Kahre 1631 nahm Guftan Adolph von Schweden fte
==
in Befik, umd vier Jahre fpäter nahım der Faiferfiche
General Gallas fie aberınals ein.
Diefer dauernde Wechfel unfeliger Ereigniffe Eonns
te nidyt anders als bödhit nadhtheilig für die Pfalz
feyn, Pet und Hunger vollendeten das fehauerliche
Bild des Elendes; und auch Schwegingen muß die
Hand des Scidfales fehwer gefühlt haben, da ber
Topograph Zeiler in feinem Werfe nicht einmahl. den
Namen Schwegingen nennt.
‚Diefer fchreckliche Krieg ward 1648 durch den bes
rühmten weitphälifchen Frieden geendigt; der Kurs
fürfi Karl Ludwig, der Schn des unglücklichen Fries
drid) V., trat, die. Negierung an; mit ihm begann
eine neue. Schöpfung, und aubh für Schweßingen
öffnete fih eine fchonere Zukunft,
Aus einer Befchreibung, die der Hofbereiter Hans
Kar) im Sahre 1650 vom Schweginger Schleffe ein=
gegeben hat, Fan man fchliefen , was diefes. fomohl,
ald Schwegingen felbit während ver Zeit der Stürme
muß gelitten haben. | Ft |
Das Schleß war mit einem breiten Graben ums
geben, über ten eine mit Schiefern gedecfte Brüdfe
führte. Die inmern md äußern Mauern waren noch
gut, Kitchen, Keller und andere Gewölbe neh un:
beichadigt. Alfein im WVorbofe war bes Kelters
Wohnhaus ganz zerfiort. \
Eine Mühle mit einem ee s unb Bw
Mahlgängen;
die Pfortenftube und der Pfortenthurm,
der Marfchltall, wey große Scheunen,,
dren Vieheftälle lagen in Trümmern ; und die
zwey Ziehbrunnen waren ohne Ketten und Eimer.
Karl Ludwig erinnerte fih endlih an Schmwegins
gen, und beihloß e3 wieder aufzubauen, welches
nachftehender Bericht des Kellers Ezehias Mai vom
ı7ten Auguft 1656 beweißt:
y» Demnahe SZhro Kurfürftl. Durdlaucht vergans
gene Woche, ald den IZten, ıgten und 1sten
yräuguft mit Iheil8 Dero Hofftaat zu Schwegins
„gen logiert, untern Höchftgedadyt Fhro Kurfürftl.
»Durdl. mir gnädigft befohlen, daf zur Bele:
‚rgung der Schweginger Sclofbrüden, damit
‚man auss und einfahren Eönne, eheftend Anftalt
„gemacht würde; weilen im Merk ein Theil des
» Schloffes nadhftktinftigen Frühling wiederum aufs
gerichtet werden folle, maffen dann wegen Abs.
„yaumung felbigen Theils, als aud die Ausfühs
rung des Kummers im innern Schloßhof, Shre
y» Kurfürftl. Durchl. mit denen zum Schloß Schwe:
„singen gehörigen Srohndörfern allbereit fich ver=
»glihen: daß nad vollendeter Winterfaat, die:
„felbe ftradsd den Anfang maden follen; hingegen
„,alle® Eifenwerf, ald auch Defen und Steine, fo
rin felbigen Bezirk fich befinden würden, den Uns
„terthanen verbleiben; aud da Shroe Kurfürftl.
vw Durcl, hevnah ein oder das andere benöthigt,
zielches- ihnen gegen ein gewiffes Stüdgeld abs
y, Eaufen, oder fie es aufjerhalb zu verkaufen Mache
"zbaben jollte,
Sm Srühlinge des Sahres 1657 begab fich der
Aurfürft mit der Bareninn von Degenfeld ‚nad
Schwegingen, und zu Ende des Herbites nad Frans
Fenthal, wo fie. den zten Dftober 1658 ihren erften
Schn gebahr. Nah ihrem MWochenbette führte fie
der Aurfürft wieder nah Schwegingen zurüd ‚wo fie
den größten Theil ihres Lebens zubradhte und Muts
ter von aht Söhnen und fünf Töchtern ward.
Den Lefern wird es nicht unangenehm feyn, bier
ein Verzeichniß der Kinder zu finden, welche der Kurs
fürft Karl Ludwig mit der Naugrafinn Quife ges
zeugt hat. (
1) Karl Ludwig, geboren den sten Oftober 1658,
geftorben den 12ten Auguft 1688.
2) Karoline, geb. den Igten December 1659,
geft. den zten July 1696,
3) Luife, geb. den I5ten Sänner 1661, geft,
den 6ten Februar 1733.
4) Ludwig, geb. den IgHten Februar 1662, geft.
den 28ften Mar; 1662,
5) Amalie Clifabethe, geb. den z2jlen März
1663, geft. den ızten Suly 1700.
6) Georg Ludwig, geb. den zoften März; 1664,
geft. den Ioten July 1665.
_T) Sriederife, geb. den z7ften Juny 1665, geit,
den -giten Suig 1674.
8) Friedrich Wilhelm, geb. den Bot ev. 1666,
geft. den ıoten Sunny 1667.
9) Karl Eduard, geb. den gten May 1668, geft.
den’2ten Säanner 1690.
10) Sophie, geb. den gten Zuly 1669, geft.
den I8ten Nov. 1669.
II) Karl Moriß, geb. ‚den Zoften December
1670, geft. den Zten SYuny 1702.
12). Karl Auguft, geb. den gten Ofteber 1672,
geft. den roten Septeinber 1691.
13) Karl Kafımir, geb. den 22ften pri 1674,
geft. den I8ten April 1691.
Diefe herzliche und innige Verbindung, woven
die Gefhichte wenige Benipiele aufjuzählen hat, zer:
viß dev Zod den ı8ten Marz 1677, an weichem Tage
die edle Naugrafınn Luife zum beffern Leben tber-
ging; aufrichtig beklagt von dem erhabenen Karl
Ludwig, und geehrt von ihren Zeitgenoffen. Karl
Ludwig befhloß die Erbauung einer allen chrüftlichen
Keligienen, welche Deutfchlands Staatsgefete beguns
fligten, gemeinfchaftlihen Kirche in der Seftung rie:
drihöburg zu Mannheim. Er gab ihr den Namen
jur heiligen Eintracht, und in diefem Tempel
foßfte feine geliebte Luife ruhen bis zum Tage des
Liehted. Er ging den 24ften Mär, früb und ohne
alles Gefolge auf den dazu beftimmten Plab und fing
an mit eigener Hand an der Grundlage Ddiefer Tods
tengruft.zu arbeiten; dann entwarf er fehriftlid den
Plan und ordnete die Leichenfeyer, welche aud) be-
reitd den Zten April Nact3 vollzogen ward, Der
fühlende Lefer wird diefe Eleine Abweichuug verzeihen,
und diefes erlauchten Paares Andenken fegnen, das
nie erlöfchen wird. —
Aus den in den Akten der Kammer befindlichen
eigenhändigen Neferipten des Kurfürften Karl Rud:
wig, und aus den Weifungen der Nechenfammer an
den Forftmeifter Senf, an den Forftmeiiter Obers
rheiner, an den Kommandanten und Oberften von
Menges, an den Gefällverwefer Schmitt zu Heidels
berg und an das Bauamt, von dem Jahre 1657 big
1679, erhellet, daß verfchiedene Weränderungen und
Verbefferungen in dem alten Schloffe find vorgenom:
men worden. Allein feit jener Zeit hat das Schlef
eine andere Geitalt erhalten, und es ift nicht möglich
zu beftimmen, melde Veränderungen und wo foldhe
jind gemacht werden.
Den 25ften Oktober 1680 ftarb Karl Ludwig,
und fein Sohn und Nachfolger, Anrfürft Karl, ers
ließ den Z2ften April 1682 die Weifung, die Hälfte
der in dem Kurfürftlichen Garten der Friedrichsburg
befindfidyen Zitronen = und Pomerrngenbaume nach
Schweßingen zu bringen.
Diefer Kurfürft Karl fihenkte durch eine den 22ften
Februar I6ST ausgefertigte Urkunde feiner Gemablinn
Wilhelmine Erneftine, eine Primzeßinn von Dänne:
mark, das Schloß und die Kellerey Schweringen,
= m —
font Scweningen genannt, mit allen dazu ges
hörigen Gefällen, Nußungen, Aekern, Wieien,
Beiden, Wäldern, Viehtried, Maftung und Fis
feherey auf die Zeit ihres Lebens. Der Nachfolger
in der Kurwürde, Kurfürft Philipp Wilhelm, der
ben 2ten Beptember 1690 zu Wien geftorben ift, bes
ftätigte diefe Schenkung zu Heidelberg den 27Iften
Oktober 1685, und deffen Sohn, der Kurfürft So:
hann Wilhelm, zu Neuburg an der Donau den
2öften Februar 1691. Kurfürft Karl farb den ıöten
May 1685, und nach feinem Tode brach ber unfe-
ige Krieg auß, den die Gefchichte den Drleanifchen
Erxbfelgkrieg nennt, und der fo verderblich für die
rheinifche Pfalz war. Man hat Feine andere Nadıs
richten, wa Schweßingen und das Schloß wührend
diefer Schredengzeit gelitten haben, als einen Be:
vicht des Kellers zu Werfau, Chrifteph Mayer,
vom 2Sften December 1699, werin er fagt, ‚,dafi
„das Kühes und Melfereyhaus von dem franzöfifchen
„Brand unverfehrt ftehen geblieben, die Kühe und
„, Schweinftälle aber famt der Scheuer zu Heu und
„Streb, ift bis auf die Mauer verbrannt.’’
Nah Endigung diefes für die Nheinpfalz fo vers
berblichen Krieges, befahl der Kurfürft Zobann Wil:
helm der Hoffammer dur ein Nefeript, Schwegins
gen den 27ften September 1702, einen Verfuch zu
madıen, ob.ıund unter welchen Bedingungen, Ihre
Königliche Hoheit, die nachgelaffene Wittwe des Kurs
mm
fürften Karl, bie bisher zu Lichtenburg gelebt hatte,
das Schloß und die Kellerey Schmegingen zurücges
ben wolle. Diefe lUnterhandlungen hatte Eeinen Ers
folg, und die Kurfürftinn blieb im Befige diefer
Domane bis den 22ften ‚April :1706,. wo fie ftarb,
und alje das Schloß und die Kellerey Schmegingen
wieder an das Kurhaus zurüsffielen.
An einem Steine des alten Schloffes lief’t man
RENOV. 1706. Sehann Wilhelm hat alfo bereits
im erjien Sabre nah dem Zode der Kurfürftnn Ers
neftine Wilhelmine an die Wiederherfielung und Ere
weiterung des Schweginger Schlofjes gedacht. Uns
widerfprechlid) gehören der Anbau gegen den Garten
und die beyden Flügel des Schloffes in die Negies
sungszeit Johann Wilhelms, der für die bildenden
Künfte foviel gerhan hat. Als das Schloß im SZahre
1774 mit Wetterableitern verfehen ward, und man
die alten Fahnen von den Ihürmen mwegnahm, fand
. man die Jahızahl 1541 mit einem Blech zugededt,
und dafür 1708 eingegraben, Der Kurfürft Sohann
Wilhelm ftarb den Sten Jung 1716 zu Düffeldorf. |
Sein Bruder und Nachfolger in der Zur, Karl
Philipp, bisher Eaiferlicher Statihalter in Tixof,
begab fih im Srübjahre 1720 nah Schmwegingen,
und bier führte er feinen Entfchluß aus, bie Kefidenz
und die fammtlihen Dikafterien ven Heidelberg nad
Mannheim zu verlegen. Schon den 2ten July 1729
legte Karl Philipp. den erfien Stein zu dem großen
Refidenzfhlofle in Mannheim, |
Sm Zahre 1722 begann eine nee, glückliähere
Epoche für Schwesingen: Karl Philinp befahl durch
ein Nefeript vom 22ften May zur Anlage des Gars
tens monatlich 500 fl. und zugleich 1000 fl, aus den
Seftungsbaugeldern zu bezahlen, und biefe Erforder-
nifje durch andere Gefälle wieder zu erfegen.: Sm
Sahre 1726 wurden fchon zu Folge eines Refiripted
vom gten Sanner einige Felder zur Gartenanlage ge:
nommen, und die Eigenthümer dafür entjchadiger.
Sm Fahre 1732 ward das fogenannte Gefandten:
haus, welches der Familie des geheimen Nathes und
Keibarztes von Sungwinth gehörte, um 8500 fl.
gekauft. |
Diefed Hand bewohnten der Herzog Chriftian
von Zwenbräden, und fein Bruder, der Pfalzgraf
Stiedri, welder aud) da im Sahre 1767 gefters
ben ıft. |
Der Kurfürft Karl Philipp frarb den Zıften De-
cember 1742, im Hıften Zahre, und ward zu Mann-
heim in ber E h)loß - Kapelle beygefegt.
Karl Iheodor ergriff Die Zügel der Regierung,
und mit ihm fing die fchöne Epedye des Gefhmacdes
an; Kimfie und Wiffenfchaften blühten empor, ein
heiterer Iag war angebrechen, der Worbote des gol-
denen Zeitalters. Alle Denfmahler des Schönen und
Guten, die uns noch jegt umgeben, entitanden in
jenem merkwürdigen Zeitraume; der Pfälzer blickt
mit einem edefi Nationalfiolge auf fie, und denkt
mit dankbarem Gefühle des Schöpfers diefer Werke.
u 15 nn
Kart Theodor wählte Zchmegingen zu feinem be-
fFandigen Sommeraufenthalte; er vief blühende Pflan,
zungen aus Sandwüften hervor, und bey. jedem
Schritte föße man,auf Monumente, die fein Sefüpt
für das Große beurkundey.
Eden der Weg von Mannheim nad) Shwekine
gen führte dur veisende Gärten, md hohe Paps
yeln und NufdbaumsAteen. Mit Wohlgefallen ver:
weilet der Blick auf reichen Sluren, den. Quellen des
allgemeinen Wohlitandes und des Uederfluffes. Ein vier;
zehnjähriger,, Unfeliger Krieg hat zwar manchen biefe
ftelzen Bäume gefäallet, mand) zauberifches Gefilde
verwüftet; allein der, freundliche Simmelsftric be=
günftigte das MWiederaufblühen; die Menfchen, er:
märmt von dem Gefühle für das Schöne, pflanzten
und bauten mit friihen Muthe ; aus Trummern (tier
gen neue Pflanzungen empor, freundlich Tachelte die
wiederauflfebende Natur, und Belchnte duch ihre
Schätge den Fleiß ihrer Kinder. So erfcheinen nun
dieie Umgebungen in einer zwar veränderten, doch
nicht minder fhönen Gefalt. ’
Echmwegingen felbft verfchönerte, jih aUmählich;
der Geift des erhabenen Beherrichers breitete ji) aus
auf die, Bewohner, und fo fieht man hier und dort
Privargebäude, die eine Sauptladt zieren mwürden,
"Der Kurfürft baute 1753 den Stall: und ‚die
Wohnung der Leibgarde zu Pferde, Am Ende der
aom Schlofie gegen Heidelberg ziehenben. Sauptfirage
— 10 —
hatte der Pfalzgraf FZriedridy von Zmeybrüden, wels
her 1767 ftarb, für fih einen Marfchitall bauen
laffen, weldhen Karl Theodor dur ein Kefcript vom
ı5ten Dftober 1759, übernahm und bald darauf die
Flügel und die Nemife daran bauen ließ.
Sm Kahre 1761 ward der baufällige alte Marichs
flat, des Mundbäderd Haus und alle andere alten
in der Mähe ftehenden Gebäude abgeriffen, und der
noch jeßt fiehende neue Küchenbau aufgeführt. Won
den übrigen Gebäuden werden wir am gehörigen Orte
fprehen; wir führten diefe wenigen bier an, weil fie
unmittelbar die Anfiht Schmwegingens verfchönern.
An der Hauptftrage hat man bereits die Aurfiht in
den berühmten Garten, der wie eine Seenwelt durch
Das Hauptthor des Schloifes A dem Blicke erfheint.
Bey dem eriten Eintritte wird die Aufmerkfamfeit
von vier Urnen gefeffelt, die der bekannte Ritter von
Berfha ffelt aus gelbem Sanvfteine gehauen hat.
Zwep diefer Urnen find mit Acfergeräthe und Blumen,
die zwey andern mit Waffen in halberhabener Arbeit
geziert, und deuten alfo wohl auf Frieden und Krieg.
Picht unmerfwärdig find ned) auf diefer Stelle
jwey Bilbfäulen Dianens von Bley; ein Speer und
ein Schweinskopf find die Attribute der, welche rechts
ftebt; die auf der linken Seite hat Köder, Pfeir,
Bogen und einem getödteten Hafen, Nicht weit das
won ftehen zıwen gut gearbeitet Wafen von fchwarzem
Marmor, welche zu Mannheim find verfertigt worden.
Steih rechts ftößt man auf das im Zirkel 748
gebaute Drangerie - Gebäude, C welches von gehauen
nen Steinen aufgeführt, und fehs hundert Schuh
lang if, Im Winter werden darın die Orangerie:
Däume aufbewahrt, und im Sommer findet man
bier Schuß gegen die Stralen der Sonne, und einen
angenehmen Spaßiergang. Hier it auch der Durdh:
gang zum Theater. Ein ähnliches Gebäude B fteht
linEs; den 22ften Hernung 1753 ward mıt dem Bau:
meilter Kabaliatti der Vertrag wegen tiefes linken
Slügels gefchloffen, und ihm die Summe von 69009
zu deffen Aufführung bewilligt. Den 12ten Auguft
1755 war der Bau vollendet. Diefer Flügel wird
zu Speife: und Spielfälen benügt, wenn hohe Frem=
de am Hofe find. Der Speifefaal ıft mit feinen,
rothen und weißen Steinplatten belegt; ım Sptelfaale
ift ein EFünftlic eingelegter Boden von Eichenholz,
und ın beyden Sälen find Kamine von Marmor, die
Deden und die Wande find mit Gppsarbeit gejtert,
und unter dem Spielfaale ıft ein geraumiger Keller
zu Aufbewahrung von Pflanzen.
Kari Ihesder wollte auch der dramatifhen Mufe
einen Tempel bauen, und befahl bereits ım Jahre
1746, durch ein Nefeript vom ı5ten April, dem
Dberbaus Direktor von Bibiena, eın Eleines Iheater
zu errichten, wozu die nöthigen Materialien von
Mannheim und Schwegingen abgegeben werden fol:
ten, Alleın e3 fcheint, dag mancherley Umitande die
3)
— 15 0° —
Ausführung diefes DVefehles verhindert ‚haben, das
durch ein Nefcript vom 24ften May 1752 der Aurz
fürft feinen Willen ausfpwah, daß nach dem Jane
des Oberbau: Direktors von Pigage das Xheater in
dem rechten Dvangerieflügel erbaut werden follte,
Noch wird diefes Theater von jedem Kenner bes
wundert; der Naum it mit einer feltenen Einficht
benügt; der Zufhpauer und der Schaufvieler finden
gleihe BequemlichFeit; die Verzierungen find einfach
und gefhmadkvell; im Hintergrunde der Bühne ift
ein großes Zenfter, welches die Ausficht in einen Theil
des Gartens gewahrt, und die prunfvelleften Darz
fielungen leicht macht. Hier ließ Karl Theodor franz
zöfifche, ttalienifhe und deutfde Exhaufpiele auffühs
ven; wozu fein Wolf und jeder gebildete Fremde den
freyen Zutritt hatten.
Sm Sabre 1757, als Eollner Hofgartner war,
entwarf der damahlige Bau» Sntendant und nacıhe=
ige Oberbau: und Garten: Direkter von Pigage eis
nen großen und Fühnen Plan, der ned vorhanden
it. DasEdloß follte auf der Eeite von Oftersheim
erweitert, und durd mehrere mit großen Gebauben
umaebene Hofe einen Erftaunen. erregenden Umfang
erhalten, Die Vorderfeite diejes Pallaftes follte ten
Bliken am Ende jener Chaufjee erjneinen, welde
von Mannheim in den Garten führt. Kart Ihecdor,
der alles Große mit Wärme umfafte, genehmigte
fegleich diefen Plan, und ohne Zeitverluft wurden bie
!
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Grundmauern angelegt, Allein entweder fand man
das Werk in der Folge zu ausgedehnt, oder der Aufs
warıd [diem zu groß, und man brady zum Theile die
Grundmauer wieder aus, oder zum Theile warf man
fie wieder zu; und fo liegen noch wirklich diefe Fun
damente,
Auch an dem Ende des rechts gehenden Orangerie:
Haufes folte ein Flügel angebaut werden, mwodurd)
das Schloß mit diefem Gebaude ware verbunden wor:
den. Mod zeigt man die Stelle, wo der Kurfürfk
Karl Theodor den erften Stein mit vielen Feyerlich-
Feiten gelegt hat. Doch auch dieie Fdee ward nicht
verwirkliht, und die Grundmauern wurden eben:
f313 wieder zugemorfen,
Sindeffen ward in diefem Zeitpunfte die Anlage des
Gartens mit Ernfte betrieben. Karl Theodor bes
ftimmte dazu .jahrlidh 66,000 fl. Man kann deffen
ungeachter nicht genau angeben, was jedes Gebäude
gekoitet hat, da die TaglöhnersLiiten und die Neche
nungen dev Handwerker und Lieferanten von der Ge:
neralkaffe bezahlt wurden.
Ald die Refidenz im Sahre 1773 nah Münden
verlegt wurde, feßte man obige Zumme auf 45,000 fl.
und endlih gar auf 24,000 fi. herab.
Su gerader Linie von dem KHaupteingange find
die Sartenanlagen im franzöfifhen Seidimade. Eher
dem erffreckte jich bier ven dem alten Swiofle an di8
jum großen Baffın eın langes Gebäude, wo man ım
®3 \
— oo =
Kinter die Orangerie aufbewahrte. Am Ende degs
felben war ein großer Saal, der zum Speifen und
Spielen diente, und den man deswegen auch das
Ballhaus nannte. Cobald aber die beyden halbs
zirEelförmigen Drangerieflügel erbauet waren, wurde
jenes Gebäude niedergeriffen; es ward dann eın ber
fimmter Plan zur Anlage des Garteng angenommen,
und nach demfelben fortgearbeitet, Hier fallen zuerft
das im Mittelpunfte liegende große Baffın a und vier
Heinere bbbb in die Augen. Senes bat finf Wafs
ferfivalen, deren mittlerer, melden ein Delphin,
worauf Arion figt, ausfpeyt, zwey und fünfjig Fuß
fi erhebt, und fünf Zell die ıfl, Die übrigen vier
Stralen fpringen aus Schwänen worauf Kinder figen
gegen ahrzehen Fuß empor,
Ale diefe Figuren von Bley, wie aud jene
in dem Baflın d, nicht fern von dem Felfen Pan
und das fogenannte Seepferd, find aus der Verlafs
fenfhaft des Aöniges Stanislaus zu Lüneville, das
Pfund um 10 Sous, 'gefauft worden.
Sn den Eleineren Baffıns find ahntiche Kinders
gruppen auf Seethieren, b, wo der Waflerftral eben=
falls achtzehen Schuh hoc) Iteigt.
Alte diefe Wafferkunfte, fo wie das Seepferb bey
E, werden von der großen Mafchine NN, getrieben,
deren oberer zum Sauptftvale gehörige Wafferbehät:
‚ter adıt und fiebenzig Fuß hoch liegt, und auf deren
vorftändige Befhreibung wir zurückkommen werden,
— 2I —
Sn einiger Entfernung erblift man dur die
fchönften Linden» Aleen, weldye ber Zwenbrüdifche
Heofgärtner Petri vor drey umd fünfzig Sahren ges
pflanzt hat, und die durch ihren gleichen und flolzen
Wuchs Bewunderung eryeugen, einen ZIheil des
großen Baffin’s. Diefe fhöne Anfiht wird duch die
Rogelifchen Gebirge begränzet, die in blauer Zerne
fi) erheben.
Der Wald von Ketfch, welder hier dazwifdhen
liegt, entzog lange ben herrlichen Anblick jener von
der Morgenfonne ftets prächtig beleuchteten Gebirge,
Der Kurfürft Karl Philipp bet dem hochmwäürdigen
Domkapitel von Speyer, für diefen Wald, dev nur
700 Morgen enthält, den dreyfahen Werth au.
Allein diefe Herren wollten ihrem Heiligen nichts
vergeben, und verlangten fir das Wäldchen nice
weniger als den fchönen Fleden Weingarten mit
allem, was dazu gehört,
Die Unterbandlangen winden alfo natlirlicher
Meife abgebrochen, und der Kurfürft unterdrücte
feinen Grefl.
Sm Sommer des Jahres 1720 werd Philinps:
burg von den Kaiferlichen belagert, und der öfterreidi=
fhe General, Graf von Schmettau, Fam nah Schwer
Bingen, dem Kurfürften feine Ehrfurcht zu bezeigen.
Karl Pyitipp beffagte fih während dev Unterhaltung
zufällig über das fo wenig nadbarliche Benehmen bes
Epeyerifhen Domkapiteld, weldhes ihm es abgefchle-
— p) >. —
gen hatte, eine gerade Allee durch den Ketfcher Wat,
gesen Erfuß, hauen zu laffen, um die Ausficht aus
dem Schweßinger Öcloffe zu erweitern und zu vers
fhönern, und ihm auch Rn Gehölz nidt Eauflich
überlaffen wollte.
Der Graf Fam zu feiner Armee zurii, ließ durd)
die Faiferlichen Ingenieurs nod) in jener Nacht nach
dem Meridian von Schweßingen, in gerader Nichz
fung des mittlern Hauptweges, eine zmeyhundert Fuf
breite und eine halbe Etunde lange Allee abfteden,
und duchhauen. Dadurh ward die Echönheit des
Gartens, der ohmedies von einigen Ceiten bedeckt ifk,
nicht wenig erhöhet; und vor drey Kahren lie Se.
Königliche Hoheit, der jeßt vegierende Großherzog von
Baden, noch etliche Morgen Waldung füllen, um
die Ausfiht nedy mehr zu erweitern. Der Anblick
ift überhaupt täufchend, da die Bearänzung des Gar:
tens durch eine fanfte Erderhöhung bedect ff, und
alle vorliegende Felder ald zum Garten gehörig er:
fheinen.
Dies ift der erfte Standpumft, auf dem die bes
fchriebenen Gegenitände dem Blicke in fhöner Folge
erfcheinen. ‘Gehen wir jeßt durch die präacdtige Lin:
dens Allee rechts bis zum Meittelpunkte des einen volls
- fommenen Zirkel bildenden Gartens; hier dringt das
Auge dur eine zehenfache Heihe von Linden, die
vonder Öeite betrachtet, ald ein von der Natur frey
und vegellos erzeugter Wald fich darftellen, und den
13 —
Sanderer um fo mehr überrafhen, wenn er bey dem
Eintritte in diefe heblichen Gange eımne fhöne Negels
mäßigfeit entdect.
Auf beiden Seiten des Gartens erblict man in
einer Entfernung von zwei Stunden Waldungen,
durch welche Alleen gehauen, und auf den zwilchen
liegenden Feldern Gruppen von Bäumen fo täufhend
angepflangt find, daß man diefe Baumgange für un:
unterbrochen fortgefeßt hält; denn aud) hier it Feine
Begrangung fihibar, Kanäle umgeben auf Ddiejer
Seite den Garten. Go wußte das Genie des ev:
fien Pflanzers ale diefe Umgebungen zu benüßen,
und dem Garten dadurch eine fcheinbare Ausdehnung
zu geben, die durd Größe und Schönheit das Ger
müth eines jeden Fühlenden anfpricht,
Nahern wir uns nun den Mittelpunfte, wo das
Große, bereits oben befchriedene Baffın fich befindet,
Hier feffeln vier Urnen cece von Earrarifhen Mar:
mor die Aufmerffamfeit; gern verweilt man vor bie=
fen fhönen Erzeugniffen der Kunft, die auf Kufßges
‘fielen von inländifhem Marmor ftehen; Kinder mit
den Attributen der Künfte und Wiffenfchaften, mei-
fierhaft in halberhabener Arbeit targeftellt, erhöhen
die Schönheit diefer Vafen, die unter die fhönften
Werke der Kunft gehören. |
Ehemals waren auf allen Eeiten 'diefeg mittlern
Gartens in den vier Vertiefungen niedrig gefchnittene
und an Lattenwerf gebundene Blumengeflräude; als
u 7
aber der reinere Gefehmasf diefe fteifen Formen. ver:
drängte, beleidigte man durd felchen unnatürlichen
Zwang die holde Natur nicht langer; frey wachien
nun diefe Ireblichen Gefträuche; ungehindert haudyen
Lila und Sasıninen ıhre Düfte, "und firenen ihre
Blüuchen umber; Schneebälle. blühen fi in ihrer
Sule; Berberigen, Liguftern, und weiß und rorb
- blühender Weisdorn entfalten ihre reihe Pracht, und
füllen mit Wohlgerücben die Luft umher. Go ers
fheint ung bier nun der Frühling in feiner ganzen
Schönheit; unzahlige Nachtigallen wählen diefe rei:
genden Plägchen zu ihrem Aufenthalte, wo Elares
Waffer ın der Mähe rinnt, und taufendftimmig er:
tönt ihr entzuckender Gefang.
Sallen endlidh diefe Binthen ab, dann fange‘ die
mazeftatifche Linde an, ihre Blume zu entfalten, und
ihre Gertiche umher zu fireuen, Und fo athmet man
die füßelten Düfte bis in die Hälfte des Sommers in
diefem obgleih im veralteten Gefhmade angelesten
Zheile des Gartens; und: diefe fohattenreichen Alleen
find der eigentliche eg der Zremden und
Einheimifchen.
Kon hier aus führet uns num ein fchräge Taufen-
der Geitenweg rechts durdy einen VBogengang, zu
dem Eleinen Baflın, in deffen Mitte die helde Gas
lathee (U.) dem Bade entfteiget und die Haare auss
windet, und an der fih ein Triton binanfchmiegt.
Auch diefe Statue ift von Farvrarifchem Marmor von
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bem Bildhauer Erepello, der an dem Hofe bed Kur:
fürten Sohann Wilhelm zu Düffeldorf gelebt hat.
Diere Galathee ift eın fehones Denkmahl der Kunft
dreieg Weiters; die ganze Geftalt ift vol Anmuth und
Keiß; gern mweilet man bey diejer Holden, die die
Ehhritte des Vorubergehbenden feffeit, und in ans
fpruchlefer Schönheit den Zoll der Huldigung fordert,
Unitreitig ift diefe Statüe das ‚EfiRooiee Kunftwerf
in dem Garten.
Hat man fih von diefer Zauberinn losaeriffen,
und den gefrimmten Weg links eingefchlagen, fe
Ffommt man in eine Allee von folgen NRothrannen,
in deren Hintergrunde, im fbauerlihen Dunfel man
den Felfen Pans (T) erblickt. Der Gott fißt auf
fhon aufgethärmten Tuffteinen, fpielend auf der neuns
flimmigen Robrflöte, und aus allen Kißen der Steine
viefelt ein Eryftallenes Waffer, das fih unten in einem
Fleinen Bedfen fammelt. Die Statüe ift aus Sand:
feine von dem jegt in Münden lebenden Bildhauer
Lamine, Direktor der Zeihnumgs « Akademie ges
bauen, und je mehr man fie betrachtet, deffo inniger
bedauert man, daß uns diefer Künfkter ift entriffern
werden. Hinter dem Zelfen fteigen glänzende Silbers
yapyeln und Birken, vermifcht mit Nadelhölzern
hoch empor, und erhöhen durch ihre file Prade die
feyerlichen Gefühle, die hier den IBanderer anfprehen.
Der vortrefiihe Künftler Hatdenwang hat die
alles mit Irene und Wahrheit nachgebifdet,
— 06 —
vr Nicht weit von bier ift eim Bafflın (Cd) worin
äivey Gruppen von Kindern auf wafferfpeyenden Dras
chen fizen. ' Cie find von Bley, brenzirt und eben:
falls aus der Verlaffenfchaft des Königes Stanislaug,
Hier murmelt ein fich fehlängelndes Bächlein , wels
ches hieher geleitet wurde, um den NWögeln zum
Zrinken und Baden zu bieneny iuth yigg Hansen
Dit zu erfrifchen, Ä
Unendltdy Eönnten diefe ganze Anlage noch vers
fhonert werden, werin hier’ und da Bäume: ausge:
hauen und die fleife, ermüdende IRRE. der
Wege geflört würden, Ä ,
Auf der Seite be8 BHaflıns fteht ein Bachus (t),
der umferer Aufmerkfamkeit nicht entgehen darf. Er
it aus Farrarifhem Marmor von Andreas Vacca‘ ge:
hauen, und das Gegenftücf zu einer Agrippina, auf
deren Bechreidung wir zurücfemmen werden. Bey:
de ftanden ehedem am Cingange des Mannheimer
Schloßgartens, und wurden im Sabre 1768 nad
Schweßingen gebracht. Aus diefer Parthie führt ung
ein fihräge laufender Weg queer durch eine prächtige
Hllee von Nopkaftanien; wir treten aber gleich hers
aus, und fleigen eine Treppe, worauf zmen Löwen
von Sandfteine ruben, hinunter, nad) einigen Shritz
ten ftehen wir IinE8 an einem Wege, der zu dem Tem
zei, des Apollo (G) führt. Ein überrafhend fchös
er Anbiif! Auf einem fechszehn Fuß hohen Felfen er«
fihesne Apsllond Zempel, eine offene Notonde, ruhend
I
— 127 —
ar? acht jenifäyen Säulen; auf einem Zußgeftelle von
intändifhem fhwarzen Marmor fteht von Farrarifchen
_ armer von dem Nitter von Werfchaffelt der Gott
mit der Lyra. Am Fuße des Tempels ruhen auf dem
Grundfelfen zwey Najaden von demfelben Künftler
und gießen aus ihrer Urne einen Strom des helleften
Waffers, welches von Beden zu Berfen herabraufcht,
und durch fein liebliches Geplarfcher die ganze Scene
betebt. Unter dem Tempel find in den Zelfen eine
Grotte, und verfchiedene unterirrdifhe Gange, die
durch Kreidenfelfen zu führen fiheinen, gehauen,
Tritt man auf der hinteren Seite des Tempels herz
aus, fo findet man zwey Terraffen, die mit Öitter:
werk von Eifen, welches vortreflidy gearbeitet ft,
eingefaßt find.
Die humanen Fürften, die in der Pfalz herrfche
ten, verfagten den Freunden der Künfte und der
fhönen Natur nie, fi hier zu einem freundfchaftlt-
hen Mahle zu verfammeln und ungejlört froh zu feyn.
Au) diefen Tempel mit feinen Umgebungen bat
Haldenwang mit Kunft und Gefühle, dargeftent.
Steigt man auf der Vorderfeite rechter Hand die
aus rauhen Seläftücden beftehende Treppe hinab, fo
trift man eine EHleine Grotte an, aus der ein Waf
jerquell hervorfprudelt, und worauf ein wildes Schwein
von Bley ftehet, das ebenfalls aus ter Verlaffenfchaft
des Koniges Stanislaus Femme.
Der Vorplag des Tempels war urfprünglich nach
damahliger Sitte, wo man in jedem Garten ein
Sheater haben wollte, wirklich für theatralifche Wors
ftelungen angepflanzt. YXattenwerk und eiferne Git-
ter bilden das Profcenium, und Kothtannen die Kus
lifen, Einige Stufen tiefer ift im Halbzirkel der
Pag für die Zufchauer; drey Treppen führen hinuns
ter, und auf jeder liegen zwey Eoloffale Sphynre.
Die Bäume wurden gewiffenhaft unter der Scheere
gehalten, und .gine angftliche Negelmaßfigfeit war
allenthalben fihtbar. Doch ald man endlid) aufhorte,
fih ferner an der Natur zu verfündigen, ließ man
diefe Tannen frey empor machfen, die nun in ftolger
Pracht daftehen, und mit den übrigen Holzarten
einen lieblihen Wald ausmachen, Merkvürdig für
den Korfimann find auf diefer Stelle die Ulmen und
Nkazien, welde in einem Zeitraume von fechs und
vierzig Sahren ein fo fihnelles Wahsthum hatten,
daß mehrere davon über zwey Klafter Holz gaben.
Die Ulmen (Ulmus sativa du Roi) indeffen wac)s
fen fchneller, wie die Afazien,, und liefern auch nach
Fubifchem Anhalte ein drisiel Holz mehr, als diefe.
Verfibiedene Ddiefer Ulmen find über neunzig Fuß
bed, da die Afazien Faum eine Höhe über fechzig
Schuh ho erreicht haben. Daraus erhellet Elar,
daf; bey gleich autem Erdreiche die Ulme in forftlicher
Hinfiche wert nüßficher ift, als die Akazie, und zus
dem bey ihrer Anpfiangung weniger Sorgfalt und
Kultur erfordert,
— 29 —
Sm Sahre 1803 den oten September ward in
diefem Theile des Gartens bey Unwefenheit des Kö-
niges und der Königinn von Schweden Abends um
g Uhr das Zeft im Apollons Haine von dem
Hoftheater zu Mannheim gegeben. Unbefchreibtich
ift die Wirkung, weldye die remantifche Belichtung
machte, die der damahlige Öartendireftor Sfeel ans
georönet hatte. Nirgends ward man eine Flamme
gewahr, und doch war überall eine Alurheit, welche
die Eleinften Gegenitinde erkennen ließ; in dem Erys
ffallenen Quelle, dei aus der Urne des Nojaden fich
ergießt, brachen fi die Strahlen dr8 fanften Schims
merd, und fprühten umher als leuchtende Funken;
Schäfer nnd Schaferinnen traten hervor aus der une
terirrdifchen Grotte; ihre Wechfelgelange begannen,
begieitet von Flöten und andern Inftrumenten, die,
verbergen in den Geitengebüfhen herüberlispelten;
und fo machte, begünfligt von dem vomantifchen Los
Eale, dieje Sdylle die höchfte Wirkung.
E3 öffnet fih zwar, fleht aan in diefem Tempel,
dem Auge Eeine weite Ausficht, doch fiehbt man von
der vordern Seite auf die Dvangerie, und von der
Zerraffe erblidt man jenfeits des Kanales die engli-
fhen nlagen. Diefe ganze Parthie hat einen vo=
mantifch = feyerlichen Karakfter; fie ladet zu ftilen Bes
trahtungen ein, und ungern tritt man aus Dielen
fhönen Umgebungen heraus, deren Eindruck nur
durch einige angebrachte Bogengange und Herken, fe
a — 30 —
wie durch mehrere ängftlihregelmaßige Wege ges
fiöort wird. Dies zu verbeifern ift aber weder eine
fhwere Aufgabe, noch würde ed betradhtlihen Aufs
wand verurfachen,
Bey heitern Frühlings: oder Sommertagen ift hier
ein fröhliches Gewimmel; die fbone Natur zieht die
Menichen hieher, und nun fieht man hier einen muns
tern Verein bey einem frugalen Mahle; dort im Ge:
birfhe und in den Vogengangen erfchallen die Aus-
brüche des Scherzes und des Frohfinnes; die Kelfen
und Grotten find belebt, und eine unbefangene Hei-
terkeit erhöht die Dergnügungen, welche Natur und
Geielligkeit gewähren. Kedermann kat uneingefchrän:
te Srepheit zu thun, was er will, fo lange er fi
feine mutbwillige Beinadıgung zu Schulden Fommen
laßt. Selbft die Anmwefenbeit unferer Fürften : Sami-
lie legt Niemand einen Zwang auf.
Rerlaffen wir nun Apollons Haus und wenden
uns vechts, das einfach fihone Gebaude zu betrachten,
das bier vor uns liegt. ES ift dad Babhaus (H).
Der Oberdireftor von Pigage hat den Plan dazu ent-
werfen, und die edle Ausführung machen feinem
Geifte Ehre.
Am Eingange begrußen und Amor und ein Zaun,
{hen gearbeitet von dem verftorbenen Hofbilöhauer
Lind. Nun tritt man in einen längliht runden
Saul, an deffen Dede Aurora ericheint, wie fie die
Dacdıt verfcheucht; ‚dies Eofibare Gemählde it von
_— 37 —
dem mürtembergifchen Hofmahler Guibal, Zwifchen
den vier TIhüren fichen in Nifchen vier vergeidete
Bildfäulen ven Nymphen und eben foviel Pfeilers
Tifche auf goldenen Greifen. Auf beyden Seiten die:
fes lieblichen Eleinen Saales befinden fih drey Kaz
biretchen; die Wände der beyden mittlern rechts und
linE3 find ven Gypsmarmor, umgeben von Stu:
Arbeit; in dem zmwepten ift eine Eofibare Tapete von
chinefifhen Papiere, ein Kamin von Marmor, und
ein Kronleudter aus der ehemahligen Porzellän: Fas
bri£ zu Frankenthal, umwunden mit aufßeren fchönen
füntiihen Blumen, die ein Frauenzimmer verfers
tıgt bat.
Im dritten Kabinete ift ein Alfoven, den jmey
Fanelirte Säulen von Alabafter zieren, und zwifchen
jwen präcdtigen Spiegeln fieht ein Nuhebett von
Eoitbarem Stoffe. Das Getafel ift von ausländi:
fben, befenders von Nofer = und Königshotze; in
den Füllungen find vortrefliche Landfchaften von dem
verewigten Kabinetsmahler, Ferdinand Kobel. Auf
dem Schreibtifche in der Mitte liegt ein Buch, wels
des die Namen der Zremden enthält, welde die
Merkwürdigkeiten des Gartens befehen.
Dad mittlere Kabinet auf der andern Seite if
ebenfalis mit Marmor und Stud: Arbeit verziert;
das zweyte Zimmer hat einen Alkoven mit einem Rus
hebette, dejjen Lleberzug fewohl, als die Tapeten von
vothfardigem Peking mit febendigen Blumen find,
En der dritten Wbtheilung ift nun das Bad,
Der Boden, die Treppe und das Bad felbft find von
inlandifhem Marmor. Oben drapirt fi ein weißer
Berhang von Gnps, von außerordentlich fchöner Ars
beit, An den Wänden erfcheinen fehs Noymphen
mit ihren Krügen, halb erhaben gearbeitet; auch
fieben Bafen voll Wohlgerüche umher. Die Wunde
find Groitenartig mit Kıyital, Amerhyit und andern
Erzeugniffen aus den edlern Steinveiche geziert; man
fieht Pfeiler von deutfchen Alabafter und Wände mit
virginifhem Sumad) angelegt. Die Dede ıft in ver-
fhiedene Felder eingetheilt, ın deren Küllungen
Epiegel angebracht find. Aus einer vergoldeten Urne
firöme das Waffer zum Baden, und jıwey vergoldete
Schlangen fpeyen nad) der Willkühr des Badenden
warmes oder Ealtes Waffer. Nahe bey dem Bads
haufe ftehen zwey Gruppen von Kindern, mit Ziegen
und Boden (S), von dem Hofbildhauer Lınd.
Derlaffen wir nun diefen Tieblihen Aufenthalt,
wo bie höchfte Eleganz fi) mit jeder Bequemlichkeit
verbindet, und betrachten wir die neue Gcene, die
fih unfen Blien öffnet. Ein dunkler Gang Liegt
vor und, und in weiter Entfernung erfcheint eine
freundliche Sandfehaft (I), breitet fi) vor uns aus,
die fo täufhend nach einer Zeichnung des Hofmahe
fers Ferdinand Kobell von einem gemeinen QLüncer
in Mannheim, Namens Trucdenmüller, auf eine
ovale Wand gemabit if, EM: man ben dem erften
Blife wirftih glaubt, ed entfalte fi) eine natürliche
weite Gegend. Dieje ihone Wirkung wird eines
Iheild dadurd hervorzebradit, daß ein ganz befchate
teter, drey hundert und fiebenzig Echuh langer Gang
dahin führt, theils dan die Yandichaft auf ein Oval
gemahlt it, und daß man nahe vor der Mahleren ar
einer Eleinen durch einen Einftlichen Felien gebrodhes
nen Eirotte lebt, in deren Becken das von der Dede
und den Wanden rinnende Waffer üh ummelt.
Sn einer Entfernung von neungig Schuh von dem
Badhauje Fommt man zu dem fogenannten Moaels
Baflın (r). Dres ift ein runder, mit GitierwerE
eingefaßter Plag, in der Mitte des Baflın’a Net ein
Uhu in zorniger Stellung, und jpeyt Waffer gegem
die übrigen größern und Eleinern Vögel, die. oben
auf einem ovalen Bogen fißen, und ale MWafferfiras
ien auf den Naubvogel herabfpeyen. Auf beyden
Seiten find vier Vogelhäufer und swey niedlihe Kas
bienetchen, ausgeziert mit bronzivten bas - reliefs,
farbigem Glaße, Acdaten, Amerhyften und anders
edlern Steinen,
Der neuere und reinere Gefhmad verwirft zwar
folhe Anlagen; und ein natürliber Waflerfal würde
eine unendlih fehonere Wirkung machen, alä vie
winzigen Etralen, weiche aus den Halfen ven Hübs
nern, Pfauen, Truthühnern und andern Heimen Gods
geln herabitrömen; indeffen gefüllt dedh dieje poflierz
liche Scene nody vielen; und die Ueberrafhung it of
UNE
ehr groß, wenn man Sremde hieher bringt, und evk
dann das MWaffer anlaufen laßt. Bon hier aus nas
hert fih man nun durdy einen bürtern Gang, der
oben bereits. befchriebenen Perfpektive. . Eın .Eleines
Worgebaude iceint an den Felfen angebaut zu feyn,
und man Fan fi) dem Gemählde nur auf fünfzehn
Enhiuh nahen, |
Aus diefem Gebäude tritt man durch eine Thüre
linfs, und befindet fich in einer Kaftanien= Allee,
welche gleich einem Gürtel den ganzen, nad alt
franzsjiichen Style angelegten Garten’umgibt, Diefe
Bäume find alle. pracdtig gewachfen und welben fi
zu einem grünen Ecirmdache gegen die Glut der
Sonne, und der dicht neben an fließende Kanal eva
. frifchet diefe Schattengänge noch mehr.
Son einiger Entfernung rechts führt eine Brücke
über einen Eleinen Weiher, den man ganz überfieht,
und der mit feinen Umgebungen eine herrlibe Wirs
fung macht. QTrauerweiden bededfen theilmeife das
Ufer, und ıhre hängenden Zweige fpielen in der Elas
ren Fluth; Gruppen von Eanadifchen Pappeln und
Ellen erhöhen das Mahlerifche des Ganzen.
Senfeits der Brücke ıft der Eingang in eine dreyzehn
Mergen große Baumichule (X), welde über 240000
ausläandifhe Paume und Gefträuhe enthalt. Aus
diefem reichen Vorratbe werden alle berrfchaftliche
Gärten in der Pfalz angelegt und erhalten, und aud)
/
PERL SEN Rn Wh BE P)
Yyf' won Jah
4 RP ERERRE Y:
der Liebhaber Fann hier Fauflich bekommen, mas er zu
feinen Pflanzungen bedarf *)
Der Weg rechıs führt am Nande diefed romantis
fben Werherd iu einem der Botanik geheiligten
Zempel (K); vor deffen Eingange auf der Treppe
zwey egpntifche Sphinre von dem Pildhauer Linde
liegen. Er ıfl rund, von aehauenen Steinen aufges
führt, und hat die Snirift:
Botanicae Silvestri
An. MDCCLXX\VTT
Die fih auf die Bäume und Geftruuche der nahen
Planzung besiebt. Sn dem Tempel, mwelder dag
Licht dur® eine Deffnung ın der Kuvpel erhalt, ftehe
eine allexerifhe Statüe von karrarıfhen Marmor,
die aus Ztalien gefommen it; es 1 eine weibliche
Figur mit einer Mole in der Hand, worauf man bie
Worte lief’r: Caroli Linnei systema plantarum;
zu ihren Zußen fieht eine Wafe mit Gewächfen.
Zwey Eoftbare Bafen von Marmor mit allegorifchen
Verzierungen, erbift man in NMifhen; und über
vier Altäaren mit Blumen, Srüucdten und Gartens
werfzeugen hängen in Medaillons die Bildniffe von
Linne, Tournefort, Plinius und Iheophraft ; höher
oben fino die vier Jahreszeiten in halberhabener Ars
*) Das vollftändige Wergeichnip diefer Holzarten, fo
wie jenes der fimmtlichen Pflanzen und Opfiarten,
welches diefem Werke beygefügt ift, Fan man von
dem Gartendireftor Zeiher mit den bevgefekte.
Dreifen befommen. j
E 2
beit und die zwölf Hımmelszeichen fein im Gold ges
mahlt. Das Ganze it eine eben fo neue, als glüds
lihe Erfindung,
Wir fino nun in dem fogenannten englifchen Gar-
ten, der zwar nicht mehr als einen Naum von eilf
Morgen eımnimmt; aber dennoch die Hberrafchends
fien Abwechieiungen darbietet, Nahe bey dem Ten:
pei ift Waller, mweldes aus dem oben genannten
Meiher durch eine Eleine Schleufe hergeleitet wird,
und durch das murmelnde Raufchen feines Falles die
Scene belebt; felbfi die Form diefes MWafferbehälterg,
einige Brücken, das fehone Wiefenthälchen, und die
glückliche Zufammenftellung der Pflanzen bringen die
auffallendite Wirkung hervor,
Als diefer Theil des Gartens angelegt ward, fand
man das Gerippe eines Meiterd und feines Pferbes.
Son der rechten Hand hielt er ein vier Schuh langes
Schmert, und ın der linken ein Stud Eifen, das
ungefehr fünfzehn Zell maß, und woran die Nägel
nod waren, womit es an einen Schild befeftigt war,
wovon man auch jenen aus Meffıng verfertigten Theil
fand, der die Hand bededfte, Der Kopf des Neiters
lag fechs bis fieben Schuh feitwärts entfernt von dem
Kumpfe, man fand übrigens aud) feine großen Gpo=
sen, einen Rappzaum und eine Stange, deren vierz
efigte Buckeln Fünftlih mut Sulber eingelegt waren.
Urfprünglic) war diefer Theil des Gartens zu einem
Arboretum befiimmt; davum findet man auch hier
-
ig 37 —
die feltenften Bäume: Juglans nigra (fhwarze ames
tikanifhe Nüffe ) Betula alnus laciniata; Gleditsia
triacanthos; diejer fhöne Baum bat fechzehn Zofl
im Durcmeffer, ift fehzig Fuß hoch und trägt reifen
Samen; Gleditsia inermis ift beynahe eben jo ftarf,
trug aber neh feinen Samen. Gleditsia monos-
perma, ift feh$ und dreygig Fuß boh und fieben
Zn did, —
Zulipanenbaume (Liriodendron tulipifera)
Pinis Strobus, P. Canadensis, P. Mariana alba
et rubra, Carpinus virginiana, Acer Negundo,
Acer striatum, A. tatarıcum, Cereis canadensis,
fraxinus pubescens cte. find alle fehr ftarf, und
Eringen Samen. Die größte Merkwürdigkeit aber
ift ein Gingko biloba, oder nach dem neuern Namen
Salisburia adianthifolia. Diefer bier zu Lande fel-
tene Baum hat zehen Zoll im Durdimeffer, und eine
Höhe von fünf und vierzig Schuh, bis jest hat er
aber noch nicht geblühet.
Einige fchöne Blutbuchen, panafchirte Efchen und
Ulmen, Eanadıifhe Pappeln und befonders ein präd)>
tiger Baum, Populus laevigata, erregen durd) ihren
Tühnen und ftolzen Wuchs das Eritaunen eines jeden.
Diefe ganze Anlage, wo Fremde und Eimheimis
fhe fo gerne verweifen, ift von dem Direftor SEell
gleich nad) feiner Zurücdkunft aus England mit vielem
Gefhmake angelegt worden. Der Gartenfünftier
findet bier mandhes Nahahmungswindige, und iff
_— 3. —
ex. aufmerkfamer Beobachter, fo verläßt er diefe Stelle
nicht, ohne fi mit neuen Kennrniflen bereichert zu
haben. Sjegt Eehren wir wieder gegen den Tempel
der Botanıf zurüd, und betrachten dıe jchönen Auis
nen (M), bie ganz nahe an diefem Zempel ftehen,
ohne durh eine Verpflanzung abgefondert zw feyn.
Eie liegen an dem Ende des Gartens, deffen Begrän-
zung fie bier ausmahen. Mablerifd) von Tufitein
erbaut, feinen fie die Ueberbleibfel einer römiichen
MWafierleitung zu feyn. Auch diefe fchöne Parthie
bat Haldenwang mit Künftlergeifte aufgefaßt und
dargeftelt. Won oben raufcht ein Elared, reines
Brunnenmwaffer herab, welches von der Mafdhine N
hergeleitet wird, und fowohl den Wafferfall an dem
Tempel Aipollons bildet, als auch bey dem Vogelbaffın
firömt. Doch bier in diefen verwitterterten Mauern,
über die der Sturm ber Zeit bergefahren zu feyn
fheint, ift die Wirkung des fallenden Waffers übers
rafchend fihön, und belebt diefe Scene, wo nirgends
eine fichtbare Kunftanlage die füße Zaufhung flört.
Scheinbar regellos, wie die Natur fchafft, erfcheinet
bier die vomantifche Pflanzung, die frey und üppig
emporfteigt, und man bedauert nur, daß der befchränf-
te Raum nicht geftattete, ey inlage weiter atlds
zudebhnen.
| Auf einem Ihurme über dem MWafferfalle bat man
eine weite Ausfiht im die umliegende Landfcaft.
Rechts erglänzet hier und da des Rheins Silberwelle,
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finEs liegen Heidelberg und die reißende Vergitrafie,
und vorwärts dehnen fich die paradiefiihen Sefilde aus,
wo man die Hauptftadt Mannheim, unzählige Där-
fer und im Hıntergrunde ftolje Gebirge im blauen
Dufte erblickt.
Noch ift bier ein Eleiner Weinberg angelegt, in
deffen Mitte ein fünfzig Schuh hoher DObelisf ftehet,
Neon hier aus führt eine Eleine Brücfe über den Kas
nal, und man durchmwandert auf fehattigen Wegen
diefe Anlage, wo alle Bäume und Stauden vortrefs
lih zufammengeftellt find, und das Ganze ein Bes
weis des reinften Gefhmades iit.
Segt betreten wir einen Iheil des Gartens, wo
im Sahre 1763 eine Menagerie angelegt war; meh-
rere Gattungen von Hübhnern, Zauben, Enten,
Pfauen, Gold: und Silberfafanen wurden aus Hols
land verfchrieben, allein im Sahre 1773 ward die
Menagerie mit der FZafanerie zu Sandhaufen vers
einige, und diefer Plag zu Pflanzungen beftimmt,
Gleich bey dem Eingange ift die Mutterfchule
(Y), wo alle jene Holzarten, die durch Ableger forte
gepflanzt werden müffen, fich befinden. KHieher ges
hören die Gefcjiechter Betula, Coryllus, Rhamus,
Rubus, Ribes, Clematis, Dirca, Viburnum, No:
fen und andere mehr. Hier erhebt fich ftolz bis zu
einer Höhe von 54 Schuh eine Magnolia acuminata
in der Pracht ihrer Silberblüthen, fie hat drey Schuh
drey Ze im Umfange, und tragt jwar nur fparfam
— 410 —
einigen Samen, indeifen gelangt er doch zur vollfems
menen Meife. Der Senner bewundert ferner eine
Guilandina dioica, die drey Schuh adht Zoll im
Umfange mißt, und eine Höhe von fünfzig Schuh
erreicht bat, Sie blüht zwar alle Sabre, feßt aber
feine Schoten an, da es eine männliche Pflanze ift,
Weiter vorwärts fangt das eigentliche Arboretum
(X) an. Erfk vor vier Jahren ift es auf Befehl Sr.
Königlichen Hoheit, des. Grosherzoges, angelegs
werden, Sn= und ausländifche Holzarten ftehen hier,
foviel e8 möglich war, beyjammmen, und die im Katas
loge mıt Arboretum bezeichneten Pflanzen zeigen: den
Keihrhum diejer Anlage; die von Fahr zu Sahre
vermehrt wird. Da Ge. Königl. Hoheit, der Gros-
berzog, felbit nicht gemeine Kenntniffe in diefem Fans
ehe der Naturmwiflenfhaft befist, fo find bereits bes
deutende Summen verwendet worden,
Sır dreferm UmEveife ıft ein Weiher „ deffen Waffer
eine lieblih angevflanzte Snfel umfchließen, im deffer
Nupe eim im Hellandifhen Gefhmade erbautes Ka
bineschen: fich befindet. Außerhalb diefes Hauddhens
find weg Sundergruppen von dent Nitter von Ver
fchaffelt, melde der Aufmerkiamfeit des Kenners nie
entgehen dürfen. Go vereinigt fih alfenthalben: ur
biefeim prachtigen Garten das Schöne mit dem Nüß-
Eichen.
— u —
* Hinter dem Orangerie: Haufe (F} in eben diefem
Hrbsretum ftehen in den Commermenaten die Glass
hauidgewädhfe und an einer fchattigen Mauer find die
Alyenpflanzen im freyen Lande angepflanzt.
Der Klächenraum des Arberetums und der Mut:
terfcehule enibalt sch8 Morgen.
Scheiden wir jegt von diefer merkwürdigen Wars
thie des Gartens, und treten wir oberhalb heraus,
echt? breitet fih dann vor dem Blice der fihöne
Srangerie-Plag fe) aus; hier fichen während des
Sommers fechs hundert und dr>nGin Orangen, Lorber,
Sranaten, Morthen und andere Bäume, Die mit
CE) bezeichneten Wieredfe find zu einem botantichen
Garten beftimmt. Diefer ganze Plag ut mit einem
ziemlich breiten Kanale eingefaßt, der fowohl in Hinz
ficht des Begiehend der Bäume die Arbeit erleishtert,
ald auch jede Bequemlichkeit zum Anpflanzen der
Wafferpflanzen barbietet, und Sicherheit gegen Naub
gewährt,
Diefer Vla& begreift mıt dem Kanale einen Kaum
von fünf Morgen,
Us im Sabre 1762 der Planet Merkur durd) bie
Eonre ging, ließ der verewigte Kart Iheodor an bie:
fer Etelle eine Eleine Sternwarte von Helz erbanen,
wo der gelehrte Sefuit, Ehriftian Mayer, damals
Hrfafionom , diefes merbmürdige Ereigniß in unferme
N aneten=&pfteine beobachtete. Zn folgenden Jahre
ward fodann auf dem Schloffe eine wirflihe Eterns
warte mit einem beweglichen Dache erbaut, und mit
den vorzüglichften Initrumenten bereichert, weldye der
Kurfürft aus England Eommen ließ. Mayer fette
nun unter dem Schuße diefes erhabenen Zurften feine
aftrenomifhen Arbeiten fort, welde die gelehrte Ne-
publiE mit all der Würdigung aufnahm, die fie ver:
dienten. Damals beftimmte Mayer die Pelhohe von
Schwegingen auf 49%. 23% 4”
Sn der Kolge ward die Mannheimer Sternwarte
erbaut, die eines jener unvergänglichen Denfmähler
ift, welde der Nachwelt den Auhm Karl Iheodors
noch verkünden werden. Die Sternwarte zu Schwes
gingen ging alfo wieder ein, und alle Infirumente
wurden nad) Mannheim gebracht.
Die Lage diefes Plapes ift verhäftnifmäßig nicht
minder fehön, ald andre merfwürdige Parthien des
Bartend. Wege, von pradtigen Bäumen befdattet,
fliegen ihn gegen Güden und Offen ein; gegen
Weiten erhebt fi in einer üppigen Pflanzung im
fhyauerlihen Dunkel der Tempel Apollens, und nörds
Lich fteht dag Gewächshaus. Die regelmäßigen Reis
ben der Drangen » Eitronen = Lorber = und Granat;
bäume find zwar nicht afthetifch fehön, und ermüden
das Auges allein dafür wırd man durd) die liebliche
fien Gerüche entfchadigt, welche die Luft umher er:
füllen; und felbft das Auge findet Schönheiten; lieb:
lich blüht die Kitrone, unter dunfelm Grün glüht
die Goldorange, und die brennende Granate firahie
taufendfach auf den Zweigen,
Verläßt man diefen Ort, fo tritt man in einen
fıhattigen Gang, überwolbt von eifernen Meifen,
der fehzehn Schuh body und zwölf breit ift. Auf der
vordern Seite ift er mit wilden Neben (Hedera
quinquefolia ) und auf der NRieffeite mit Linden über:
zogen. Einen befondern Reis gibt diefen Bogengan:
gen im Herbdfte der wilde Wein, deffen Blätter dann
fih voth färben, und einen herrlichen Anblif gewähs
ren. Diefe grünen Gemölbe bilden mit dem Speife-
faale B und dem Drangeriegebaude C den großen
Zirkel, find alfo die Gegenjtüdfe jener Gebäude, und
begranzen fo den mittlern Garten. Diefe Anlage ift
zwar, wie bereit bemerft worden, neh um alten
Style gemadt; indeflen hat man in neuern Zerten,
wo der Gefchmad it verfenert worden, und we
man fih überhaupt der Natur: mehr genähert hat,
alles gethan, um die Kontrafte zu mildern, und fe
bey dem Kenner die widrigen Eindrücke zu fihwächen.
Und wirklich vergift man auch bald das Kehlerhafte
im Einzelnen, wenn man die prächtigen Baumgänge
durdhwandelt, die reihe Pflanzung das Yuge ergest,
und die Kunftwerfe, weiche in den Baffınd aufgeftelt
find, die Aufmerffamfeit auf fich ziehen.
0 Buifchen diefen beyden, ben andern großen KHalbs
zitkel bildenden: Bogengängen , erblidt man jmey
Gruppen von Hirfchen, gebekt von mehreren Huns
ven (p. p.). Einft ward ein Hirfih von zehen Enden
aejagt; das geängfiete Thier floh, rettete fih in den
Sorten, und. ward von den Hunden auf eben diefem
| Pape gefangen, Zum Andenken biefes Ereignifies
/ verfertigte der Mitter v. Verfhaffelt auf. Befehl Karl
Zhesbors nun biefe ;gwey ‚Gruppen, Die Hiride
| Toten ehedem Wafler; da aber das Baflın befchadigt
war, und einen fehr unangenehmen Geruc) verbreis
tete, fo ward ed zugeworfen, in einen Nafenplaß um
oewandelt, und mit virginifhen Wechholderbaumen
von betrüchtlider Stärke in geraden Linien umpflanjt,
nd fo gewahrt nun diefer Wing einen ganz liebliden
Snblic,
EEE
—
E Dben und unten an diefen Machholderbäumen
befinden fich vier liegende Statüen, von dem Nitter
von Verfhaffelt aus gelbem Gandfteine gehauen,
und ftellen die vier Elemente vor (g.1.g.q.). Die |
Erde erfennet man an ihrer Mauerfrone und an dem |
' Löwen ; ein Triton mit einer Urne und einer Mus |
fhel fericht fi als das Sinnbild des Waffers
aus; Vulkan, mit der phrygifhen Müße auf dem
Kipfe, und mit feinem Aktributen, dem Sammer und
ven Ambog, deutet auf dad Element bin, das in
(fetter Werfflätte zu Lemnos flammt. Auf Wolken
fhwebe die Zuft, und hat einen Vogel bey fid, Am
—
VrH, MD . TBRERFIN u;
Ä
Ende ded Baumganaes rechts fteht eine gewaffnete |
Pallis (7), und links eine Temefis mit dem Scwers
te (w); beyde Statiien find von Farrariigen Mars
mor, von dem ebengenannten italieniihen Bildhauer
Erevello.
Won bier aus treten wir in ben ziwenten halbzirfel-
förmigen Bogengang; „find wir in deffen Mitte an-
gelangt, fo erbliefen wir ın der Kerne unter prächtigen
Baumen den Tempel Minervens (S). Er ruht auf
Forinthifhen Säulen, und auf der Vorderferte über
dem Eingange, erfcheint ın halberhabener Arbeit die
Göttinn auf einen Wagen; die KRunit überreicht ihe
den Plan des Sartens, den fie billigt und auszufids
ven befichlt. Der Boden it mir fchönen inländifchen
Marmor befegt; die Wande und die Dede find mit
Stud: Arbeit verziert, Die Bildfanle Minervens ift
von CErepello aus Earrarifhen Marmor gehauen; fie
befand fich ehedem zu Duffeldorf, und ift mit andern
Kunftwerken hierher gebracht worden,
Hirfchfeld, deffen Theorie der Bartenfunft
im Sahre 1785 erfchienen if, gefieht zwar, daß die
Gebäude in dem Schweginger Garten ın einem edelis
Style ausgeführt, und alfo eine vorgigliche Zierde |
deflelben find. Dur tadelt er, daß die Plage nicht
immer nad) dem Charakter dıeier Gebaude ansgebils
det feyen. Er würde fein Urtheil zurücinehmen, fühe
er nad vier und zwanzig Sahren dıefe Parthien wieder,
Das fteife Negelmäßige (ein Tehler der Zeit,) ift
verfhwunden; die veine Matıw fpricht fich überall
aus, und wo man dies nicht ohne großen Koftenauf-
wand bewerfftelligen Fonnte, fieht man wenigiteng
das Streben, die ängitlihen Formen, die fcharfen
Umriffe zu mildern, und bie Serrfchaft des reinern
Geihhmaces aud) hier in fo weit auszudehnen, als «8
möglich war,
Yın meiften wird man in diefer Hinficht durch die
Umgebungen am Minerven » Tempel überrafcht. Die
abendiäntiichen Platanen fleigen hier mit Ueppigkeit
in die Höhe; erft feit fech8 und vierzig Jahren find
fie gepflanzt, und fdyon haben mehrere einen limfang
von zeben Echuh, drey Zell, und die erfinunliche
Söhe ven adtzig Fuß erreicht; und doch fiehen fie
nur in fandigem Boden, und man Fan folglich Eeiz
nen andern Grund diefes außerordentlichen Wachs
thums angeben, al das Horizontalwarfer, welches
bey mittlerer Höhe des Wafferftandes in Stheine, nur
zwolf Fuß unter der Oberfläche liegt. Dadurch wers
"den die tiefen IBurzeln immer frifeh erhalten, unun-
terbrechen faugen fie Qebensfraft ein, die fih dann
allmahlich im ftolgefien Wuchfe äußert.
Diefe Erfheinungen beweifen übrigens umwider-
forechlich,, daß die Jlatanen da, wo das Erdreich zwar
nit Haß if, allein doh in einer Tiefe von acht
bis gehen Fuß das Horizentahwaffer angetroffen wird,
mit greßem Niken angepflanjt werden Eönnen.
Geftehen muß man indeffen doch, dai man au
in diefer Parthie noch manches findet, was der reis
nere Gefhmadf mißbilligt. So ift z. DB. vor dem
Zempel ein Baflın, daß nie mit Waffer gefüllt wer-
den Fann, weil es Eeinen Ablauf hat; es gehört alfo
zu den überflüffigen Dingen, welde unfre VBorältern
fo gerne hauften; fie hatten nur Zinn für Pradt,
die einfache Schönheit fprach fie nicht an.
Die ganze Pflangung um den Tempel bat ned
nidye den fregen, natürlichen Charafter , mwodurd)
allein eıne folhe Anlage fhon genannt zu werden vers
dient Doc nur wenig ıft ned zu thbun, io wird dag
Steife und Nengitliche verfihwinden, und auch diefe
durch den fhwelgeriihen Wuchs ihrer Umgebungen
reigende Stelle wırd mit dem Ganzen barıneniren,
Durh verichiedene Krümmungen führt ung nun
ein Weg von Minervens Heiligthume auf einen freyen,
von präcdtigen Baumen umaebenen Plaß. Wer ift
die Sterbende, die dort unfre Blicke auf fih giebt? —
Zreten wir näher: ba! ed it Agrippina, die Mutter
Mero’d, der im Bade die Adern geöffnet werden,
Diefe Statue it aus Farrariibem Marmor, gefchafs
fen von dem Bildner Wacca, wie die Anfchrift beo
weifet: Andreas Vacca carrariensis Sceu!ptor,
Sie ift das Gegenitücd zu dem eben beichriebenen auf
der andern Seite des Gartens ftehenden Bachus.
Auf diefer Stelle befinder fib aub ein Merkur
(0) und (m) eine Minerva gan chne Draperie,
; ri Bee
von Farrarifhem Marmor von Erevells, Bende Bilde
fäulen gehörten zu einer Gruppe, welche das Lrcheil
bes Paris vorftellte; die drey andern dazugehöris
gen Statüen der Zune, Venus und des Paris follen
nod als Eigenthum der Erben diefed Künitiere fich
in Dirffeidarf befinden. Diefe Hrinerva tr beionders
der Aufmerkfamfeit der Kenner wirdiaz fie verdient
unter die vorzüglichften Runftwerfe gezahtt zu werden,
welde den Garten zieren, und bie ald’Beweile be8
Salentes jenes Künftlers bis auf und gefonmen find.
Nicht ferne von da flehen vier Bruftbilder von
Esrrarifhen Marmor (1), welche ver fon oft ges
nannte Ritter von Verfiyeffelt nad) den in dem Sans
de der Antifen zu Mannheim befindlichen Büften verz
fertigt hat, E3 find Mithridates und Alerander, legs
terer in dem Wugenblife der Befinnung, nachdem er
feinen Zeind Klitus ermordet hat, dann Die Kaifer
Hadrian und Domitian,
Nahe bey der Büfte Alerandbers fteht ein Apollo
aus weißem Marmor von dem pfalzifchen Bildhauer
Egelf, ebenfalls nad) einer Antike, Er legt den rechs
ten Arın über den Kopf und heift deswegen Apollo
Iycius, ald Xeriteher der Encien. Diefer Apollo
und eine Cereg von demfelben Dteifter, ebenfalls nad
einer Antike gebildet, waren ehemals in dem Nitter-
iaale zu Mannheim aufgeftellt, wo jegt die Statüen
Karl Thesdors und Efifabetbe Augufiens fteben,
Geres ift durch einen unglueflihen Zufall von dem
— 40 —
‚Zußgeitele geftürzt und zertrimmert worden, umd die
-Sticfe wurden im Badhaufe verarbeitet.
Ehe wir weiter gehen, müffen wir den Manen
»83 wnfterblihen Karl Theodor “abermals ‘huldigen,
Alle fo eben befchriebene Büften amd Gtatüen find
mach Antifen gebildet,iwelche Karl Thesdorin Mannheim
in dem fogenannten Antıkerjaale hat aufftellen laffen.
Nerveint fand man hier in vortreflichen Gyosabgüffen
Roms und Griechenlands Meifterweike; jeden Freuns
de der Kunft, jedem Geweihten war der Eintritt und
Die unaefiörte Benußung diefer Schaße erlaubt. Mi
Diefem Antikenfaale wareine Zeichnungs= und Mahe
fer: Akademie verbunden, die unter der Uuffiche der
ahtungemirdigften Künftler ftand. Wir nennen hier
blos den Ritter von Verfchaffelt, als Direktor diefer
Akademie; ihm Felgte der Direktor und Bildhauer
Lamine, gegenwärtig in Münden; als Profefforen.
Iehrten Heß, Leydensdorf, Kobel, Langenhöffelz
Merbelft u.a. m, Hier war alfo die berühmte Vorz
Schule, worin in einem Beitraume von zehen Sahren
fh über zmwenhundert junge Künitfer gebildet und
zum Studium der Kunft auf Staliens Elaffifhem Bo:
den vorbereitet haben, und mehrere von thnen wers
den in der gebildeten Welt mit hoher Achtung genannt
Wer Eennt nicht den berühmten Schmidt im Rom?
and fahen wir nicht hier in Mannheim ein Kunftwerk
von dem genialen Macco, der au ein Zögling jener .
Schule ifi! —
>
u 509 —-
° Die politifche Beränderungs die unfer Materland
traf, berandte uns diefer Kunftfihäge und das fhöne
Suftıtut erlofb; Allein, nicht lange beflagte Vrannz
heim diefen DBerluft: Karl Friedrich, der Kenner,
Sreund und Befhüser der Wiffenfhaften und Rünfte,
efeßte uns bald, was wir durd die Ereigniffe der
Zeit verloren hatten: Noms und Griechenlands Meis
fterwerfe prangen in verfchönerten Nachgebilden wieder
in, den Kunftjalen des grosherzsglihen Schleffes, und
werden ned) immer durd neuen Zuwadhs- vermehrt.
Eine Gemählde- Galerie ift:im Werden, und enthält
bereits fchägbare. Stüde aus jeder Schule,
Einft nannte: manı mit Nechte Mannheim das
deutfihe Athen; e3 fieht.unter dem Zepter de3 weifen
Karl Friedridy feiner Wiedergeburt entgegen. Die
Stürme der Zeit: haben das Gute nicht tilgen Fonnen,
das man noch überall findet, Fürwahr, es ift fchwes
ver das Gute, wo es einmahl Wurzel gefaßt ‚hat,
zu wernichten, als. dad Schledte. Die Bewohner
Mannheims haben bey allen Widerwärtigfeiten ıhren
gelauterten Gefhmarf und ihren reinen Sinn für das
Schöne treu bewahrt, und hoffen, das goldene Zeits
alter der Künfte und Wiffenfchaften werde bald zus
rüdEehren, —
Nun durchfchneiden wir quer eine Allee von prädh
tigen Roßkaftanien, und treten in einen Baumgang
von Nothtannen und Lerchenbäumen, welder zur
Mofihee CR) führt.
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Duvamıypr)g Baur 777777 WIEZA
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Lo BURN
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Kier nimmt uns ein vieredfigter, von einem türs
Eifchen Säulengange umfchloffener Vorhof zuerft auf,
und (den am Eingange lieft man Denffprüde, die
nad) arabijher Zitte überall angebracht find:
Sn den Goimmertagen
Sey der Ameije gleid).
Wegen der NRoie
begiegt man die Dornen,
Auf der Mauer inwendig im Vorhefe Tieft man:
Einfamfert vit befler,
As böfe Gefellfdyaft,
Heden it Silber,
Echweigen it Gold,
Schon die Anficht diefes türkifchen Temvels aus
ben Borhofe it impenirend, und war wohl wert,
von dem chen oft genannten Haldenwang anfgefaßt
und dargeftellt zu werden,
Die Mofchee felbft ift ein Practgebaude, deffen
fisizer Dem majeftärifch fi erhebt, und an bdeflen
Eingange man die Sittenfprüce findet;
Ein Lafter des MWeifen
Gilt für Zaufend.
D 2
— 2 —
MWechfel in der Freundfchaft
Bringt Verderben.
Das Innere des Gebäudes entipricht dem Aufern
Slanze; der Boden ift mit inländıfchen Marmor bes
legt, die Wände find mir Stu Arbeit und Xergol-
dungen verziert, und überall find Denkfprüce ange:
bradıt. Im untern Theile der Mofchee fiehen fok
gende:
Der Thor hat das Herz im Munde,
Der Weife die Zung’ im Herzen.
Kiffenfchaft ift eine Krone,
SBerftand eine goldne Halszierde,
Keihthum und die Welt vergehen,
Gute Handlungen bleiben ewig«
Erwirb dir Gold, fo viel du brauchft,
Und Weisheit, fo viel du Eannft,
Koch oben in der prächtigen Kuppek:
Der Thor halt Warnung
für Zeindfchaft.
Mer alles begehrt,
gebt Ieer aus.
—
|
- Ai
Der Neid ruht niemahle
Shne Hoffnung gelingt Fein Werk,
Siehe die Faulbeit,
fie bringe Schaden.
Höre den Rath des Klugen,
Berfchiwiegenheit-
erwirbt Liebe.
Liebe den Fleiß,
Er ift ein großer Schas.
Auf beyden Seiten des Domes ift ein Kabinek,
verziert in morgenlandifchen Gefhmade, und unter
tem Säulengange find zwey Kabinetchen von. Gypss
marınor: und Stud: Arbeit,
Die beyden. Minarete vollenden bag Ganze; eine
MWendeltreppe von Hundert und fehs und zwanzig
Stufen führt auf deren sbere, mit einem Gitter von
Eifen eingefaßte Gallerie. _ Hier öffnet fih- dem Blicke
eine unabfehbare. Ausfiht; die Städte Mannheim,
Heidelberg, Speyer, Worms, unzählige Dörfer,
die veißende Bergftrafe bis zu dem Mofibscns, bie
fernen Bogefen, bı3 zum Donnersberge liegen wie
auf einer Karte vor dem Echauenden ausgebreitet,
Diefer türkifche Garten ift zum Theile mir Maus
ern umgeben, die aber im Innern Bezirke durch
Pflanzungen bedeckt find. In diefer Parthie ift auch
eine Eleine Erderhöhung, an deren Fuße der Weg
nah Rarldruhe vorbey gebt; von hier aus überfiehe
man mehrere Dörfer, Zelder nd Waldungen, Geie
ne Königlibe Hoheit, dev Grosherzog, befuchte diefes
freundliche Bläschen beynahe jeden Abend; denn hier:
wehen die Rüftchen Tieblicher,, eine erfrifhende Kühle
empfängt der Waller, und nur der taufendftimmige
Befang der Vögel unterbricht die feyerlihe Stille der.
Amgebungen,
Diefer berrlihe Tempel Mabomets ift fo treu im
erientalifichen Style gebaut, dap felbit fhen Morgens
Yander bey deffen Anblife angenehm überrafcht wurs
den, umd fie fi beugten vor dem Damen des Aller:
bödjiten,‚- der ald aufiere Verzierung in arabifchen
Shhriftzügen ihnen vergoldet entgegen flralte, Iren
hat Haldenwang auch diefe Anfidt mit allen ihren
Heigen und EigenthümtlichEeiten dargeftelt.
+. Zritt man endlich durd) die große Vorderthüre im
das rene, fo erfcheint vor dem Auge das lieblichite
Landichaftsgemählde, das denkbar ift. m einer müs
Bigen Entfernung liegt auf einer Anhöhe die Kutre
eines Merkurs Tempels; im Vordergramde ift ein Flas
/
IH, "AR ie, ER RLIET ’
ER,
ae. ne
ver Weiher, der ein Eleined Infelben umfchließt, |
und rund umber eine paradiefifche Jflanzung, welche
die tiefen Einfichten in die Gartenkunft und den reinen
Gefhmac des ehemahligen Direktors, Herrn SEel,
beurkunden. Alle diefe Gegenitände fuiegeln fidy in
dem Evpftallenen Teihe, und geben dem Ganzen
einen fo heben Zauberreiß, daß diefe Parthie des
Bartens zu den entzicfendften gezahlt werden Fan.
Der Weg links führe durch einen Hain über die
Drehbride (PB). Dieje Brude it im chinefifchen
Gefhmade gemacht; fie if dreyeigt und auch der
Kanal theilt fih in drey Arme. St man auf der
Mitte der Brücke, fo Eann fie gedreht werden, fe
daS fie überallvom Lande abiteht; dies erhöht die Heis
texfeit der Wanderer, und gibt zu Eleinen muthwillis
gen Nedereyen Anlaß.
Bon hier aus führt ein Weg nahe am Wafler
bin; der andere aber windet fid durch ein Eleines
Thal und dann dur ein fihauerliches Waldchen von
Vladelholz zu dem Tempel ded Merkurs.
Mit Unrechte nennt Hirfhfeld diefes eine von
Himmel herabgefallene egnptiiche Partbie, und den
Zempel ein Monument de3 Koniges Sefeftris.
Sn der ganzen Anlage ift nicht das mindeite, welches
einen egpptifchen Charafter trüge; die Pflanzung ıfl
vortreflich und binreißend Ihön, wenn man auf einem
gewilten Dunfre fteht, und ich dann gegen den WWei-
her wendet; Perücdendäume, tatariihes Geisblatt,
einige Cornusarten und Berberigen flehen- in- reißen:
ber Mifchbung ; hinter Ddiefen- fteigen im dunklerem.
Grün Lerden, Fichten, Weymeuthskiefern, und-die
glühenden- Vogelbeeven-enmpor, und im Hıntergrunde.
begränzt die Mefchee, deren vollen: Unbliet man. hat,,
die Scene. Dieje herrlide Parthie ift das. ganze.
Sahr hindurd fhen, und man- Fan fie mit Rechte:
für die gelungenfte-im ganzen Öarten-erklären,
Eben fo wenig. ift diefer Tempel ein Mimument beg-
Sefoftris; er if dem. Üterkur geweiht, das bes
weifen der Kopf: des Gottes, und die Mytbe der vers
folgten. Fo und ihres. Hüterd Argus, weldhe im.
balberhabener. Arbeit uber den Eingängen vorgeftellt-
ift: Auch. den andern. Vorwurf Hirfchfeids: verdiens;
diefe- Ruine nicht. Er fagt, es fey nichts weniger.
ald eine von. der Zeit aufgeriebene Auine;. Bier fer-
alles neun, vollftändig. und: gefihmücdt; die Zeit- habe-
nichts verändert, As Hirfchfeld den Schweginger-
©arten befuchte, ward: eben an diefem Tempel gear:
beitet, und alfo Eonnte die Auine den Charakter.
noh.niht haben, den. fie haben. mufte und jet in fe.
hohen Grade hats Die Hälfte der Kuppel ifi- einge:
flürgt, und eben da bat man eine herrliche Ausfiche ;-
das Gebäude ruhe auf einem. Gewölbe, in dem- ein.
Grabmaht angebracht. werden folltes Der Künitler
Haldenwang hat diefen- Gegenftand in. feiner. geifiveir
ben Manier dargeftels
Huch in- diefer Anlage ward am. Hten September
Sen Anwejenheit des Königes und der Königinn von
Schweven en Zeit, gegeben. Als das Feft ın Apol:
ons Haine geendigs war, eilte alles zu der ganz
beleuchteten Mofchee. Ein überrafcbender Anbli!
die taufend und abermahl taufend Zlamımcen glänzten
in dem fpiegeihellen Weiher wieder, und beleuchteten
dad mannichfaltige Grün, der Umgebungen zauberifch
fhon, daß man. in einer. andern Melt verfegt fig
glaubte.
Der talentvolle Hofmahler,. Karl Kun, bat
diefe Scene, von der nod) Sedermann. mit. Entzuden
fpricht, durch. feinen: Pıinfel verewigt, Auf Befeht
Sshrer Hoheit, der verwittweten Frau Markgräfinn,
wmahlte. er. die beleuchtete Mofchee auf. Seide, ald
Prarhtitirc zu einem, Kamin-Schirme. Sein Vater,
einer der gefidickteften, Tifchler unferd Waterlandes,
manpte den Mahn, dazu, von, Mahageny=Holze;.
Sart Pozzi, ein, verdienitvoller Bildhauer, goß dazır
vier fchlafende Genien- un Bley, die bronzirt — unten
auf dem. Bußgeftelle. fißen;- die- Verzierungen von
Bronze-find von. dem gefchieften Hofgürtler, Gotthelf
Wiedhöfft. So lieferten. vier Künftler ein volfende:
. 5 Ganze, welches die erlaucpte Frau Markgräfinn
ihrer Tochter, der bolden Koniginn. von Schweten,
als. SefchenE beffimmte,
Son bier aus: Fann man mu jweng- verfchiedene
Bege einfehlagen: man gebt entweder durch die engli-
_—
fihen Antagen, oder wählt den Fürzern Weg, der zu
dem großen Baffın fuhrt.
Aufßerft angenehm it ber Weg dur die englis
{he Anlage, gewöhnlih dev englifhe Garten
genannt; man geht neben einem reigenden Wiefen>
thate hin, zwiichen abwechfelnden Baumgruppen.
Kommt man dem großen Baflıin gegenüber, fe
fieht man über daffelbe weg durch die herrlichen
Allen auf das Schloß, em Anblie der präcdz
tig ift, wenn er durch die Wafferftralen der verfchies
denen Fpringbrunnen verfchonert wird, die wie lerichs
tende Sünfchen emporiteigen und niederfallen, und
von fpielenden Zephyren in der Luft verfivent werdet,
MWendet man fich auf die entgegengefeste Seite,
fo fieht man durd) die in den Ketfiher Wald gehauene
Allee, deren fcheinbare Begränzung die Vogefen aus-
machen; man fieht das Dorf Ketfh, dazwifchen bfü-
hende Zluren und im Ganzen eine herrliche Landichaft,
deren Gefammteindruck überrafchend und groß ift.
Dies ift die Lichte Stelle zwifchen der Anlage,
die von dem Merkurtempel herzieht, und dem englı=
fhben Sarten, in den wir num durch einen Di:
fiern, von hohen Baumen überwölbten Weg treten.
Mir gehen an dem Schiffhaufe verbey, und Eom:
men endlich, nachdem wir eine beträchtliche Strecke
zurück gelegt haben, an eine außerft fihöne Allee von
Rerchenbaumen, die vechtd hinauf zieht, und bie
überrafchende Yusficht auf die hintere Seite des Apollos
Tempels gewährt.
Die felteniten ausländifchen Bäume und Gefträus
che find bier mit tiefer Sadhfenniniß und zugleich
mit reinem Gefhmace angepflanzt. ede lichte Stelle
laßt das Auge irgend einen intereffanten Gegenftand
in der Zerne erblicfen, eder bietet ihm die Yusfiche in
eine lieblihe Landichaft dar.
Die einzelnen Gruppen find mit Einficht geordnet,
bie Nafenftücke prangen mit einladendem Grün; jeder
Daum, jede Staude erregt Bewunderung durch fchwels
geriihen Wuhs, Der Weg fehlängelt ih durch diefe
reihe Pflanzung, und bey jeder Wendung erzeugen
neue Gegenftände Erftaunen.
Endlih geht man bey der Baumfchule über die
Brlfe, tritt in die fehöne Allee von wilden Kaftanien,
und feßt feine Wanderungen darin längs dem Kanale
bis zum großen Baffın fort, Ein Kürzerer Weg führt
aus dem englifdyen Garten über die chinejiihe Brücke
(h) auf denfelben Punft. Ein anderer Weg gebt
vom Qermpel des Merfurd durch die Snfel über zmey
Brücen ebenfalld an diefes Baffın.
Diefes Baffın ift ein längliches Vievedf, bat eine
ganz regelmäßige Korm, und ift mit gehauenen Stei-
nen eingefaßt. Nur in der Mitte defjelden auf der
Abendfeire ift ein Iheil unregelmäßig ausgegraben,
und gefhmadvell geordnete Gruppen von Trauer:
- bb —
meiden, Eiern. und andern Bäumen, zieren. feine.
Ufer und geben ihm ein vomantifches Anfehen.
Diefe Eteine- Abweichung von- der Negelmäfigkeis:
des Ganzen: ift wohl ein Beweiß, daß man gleich An-
fangs die Abfiht hatte, diefer Wafler: Parthie eine.
fchönere Geftalk zu-geben..
Die Umfhaffung ıft nit. fhwer;. nur. muß fie,
mit Ueberlegung und Einficht gemacht, und dabey-
Nickfiht auf.die umgebenden Anlagen genommen wers
den; mit. diefen. muß man- diefen großen Kanal in.
Verbindung bringen; danı-mird diefe Parthie einen,
eigenthümlicgen Neig erhalten, und mit zu den fchöns
ften des Gartens. gezähls werden Fönnen,
Auf der WVorderfeite gegen das: Schloß zu liegen.
ziven ‚Eofoffale Figuren, der. Rhein.und die Donau G)y.
mic. ihren Attributen,. aus gelben uberrheinifchen.
Sandjteine-von dem Nitter von Verfchaffelt- gehauen.
Die Gegenfeite. diefes Kanales follte mit zwey ähnliz
ben Figuren, die. Maas und die Miofel vgrftellend ,.
geziert werden; allein.burch den. Tod Maximilian Fo=
feph8 von Boiern, ward die. Nefidenz bed Aurfiriten,
nah München verlegt, nnd auch von. Verfchaffelt,.
der den Auftrag hatte, diefe Gegenftücke zu verfertis
gen, ward div den Tod der Kunft entriffen, und
fo unterblieb vie Ausführung diefes Planes,
Wir gefjren nun- in die-franzöfifchen Anlagen AA,
zurttet, und Eommen fogleih an einen merkwürdigen
Dre: Berade zu der Zeit, wo. man algdaufbor, diefe
— 61 —
Anlagen zu verfchönern, und es aud) bereits jo weit
gebracht hatte, daß jeder Fühlende mit feligem Vers
gnügen in diefen weitläufigen Garten verweilte, ward
auf diefer Stelle ein Höchlt merkiwürdiges Monument
entdeet, das aber mit den vreißenden Umgebungen
fonderbar Fontrajtirte, Unter duftenden Blumen wa:
ven Gräber verborgen; der grüne Hafen deefte Uimen,
-Afche und Gebeine,
Verweilen wir etwas bey diefen ernftern Gegeits
"ftänden; es wird dem Lefer nicht unwillfommen feyn,
‚wenn wir die blühenden Gefträuhe, die ftoljen Baks
me, die Prachtwerke der Kunit verlaffen, um den
Denkmahlern des Todes nachzufpüren. Mit ehrfurd)ts:
vollem Schauer nähert jich der Menjch jeder Stätte,
wo feine Brüder fhlämmern, und fühlt fihb um fo
mehr ergriffen, wenn er an einer Stelle weilt, wo er
"die Ueberrefte der Tapfern findet, die in grauer Vers
zeit Fampfend für Sreyheit und Vaterfand gefallen find,
Zu dem find diefe Nachforfhungen nicht »hne be:
Hondern Nugen: denn was fpridht die Sitten alter
Volker und die Gebräuche ihrer Religion deutlicher
"aus, als diefe Graber? Darum erachten wir e8 der
Mühe werth, etwas weitläufiger bey diefem "Gegens
fande zu feyn,
As im Jahre 1765 die Anlagen in Schweginger
Garten weiter ausgedehnt werden follten, ftand ein
Hügel in Wege, welcher in feiner Grundfläche über
— RR —
dreyhundert Schuh, in der Richtung von Morgen
gegen Abend, enthielt.
Damals wollte man nicht die geringffe Ungleichs
beit dulden; alled mußte geebnet werden; ed ward
alfo befchloffen, diefe ungefehr fieben Fuß hohe Erds
erhöhung abzutragen,
Saum hatten die Arbeiter ungefehr vier Schuh
tief gegraben, fo lag eine lange Neihe von Todtenge-
rippen vor ihnen ‚ und fie fanden eine Menge men
mit Afche und Gebeinen,
Diefe Körper lagen in einer gewiffen Orbnung;
fie waren alle mit dem Gefichte gegen Aufgang gewens
det, und der Kopf eines jeden rubhte auf einem Steis
ne, Die Urnen hingegen lagen ohne DOrbnung zwie
fhen den Körpern, bier mehr, dort weniger. Zeritreut
umber fand man Schwerter, Ranzen, Schilde, Zans
gen, irrdene und gläferne Gefäße. Der Hügel, fo
weit er reichte, bedeefte Reichen; und wo er aufhörte,
verfehwand auc) jede Spur eıned Begräbniffes,
Dies ift das erfte Denkmahl der Art, welches hier
entdeckt worden ift; das zwente fand man das Kahr
darauf einige Meilen von da. Vende find den Ges
fhiebtforfchern wichtig, und der Aufmerkfamkeit ber
Gelehrten um fo mehr würdig, da einiges LTıcht dar
durch über die Geichichte des Alterthuns verbreitet
werden Eann, die in Sınfichk auf unfre Gegend noch
meiftens in das Dunkel der Ungewißheit gehüft ift,
al 63 FR
da die Denkmahler der Vorzeit bey und etwas fels
ten find.
Häufiger werde auf dem linfen Nheinufer Grä»
ber, Urnen und Sarfophage gefunden, Ded auf
der rechten Nheinfeite, und in der Strecfe, welde
der Neder durchläuft, find dergleichen Entdeefungen
fehr ungewöhnlih; denn in unferer Gegend fand man
nur zu Schriesheim, und 35 Schweßingen folhe Bes
grabniffe.
Diefes Denkmahl der Gefhichte, dad Bis zu ung
gekommen ift, bietet fowohl in Hinficht auf die Stelle,
wo man es entdeckt, ald auf die Urnen, Körper und
Suftrumente, die man gefunden hat, reichhaltigen
Etoff zum Nachdenken dar. — Hatte die Natur die
fen Sügel gebildet, oder ift er durch die Leichen, die
man bier eingefcharrt hat, entftanden? Gehoren alle
diefe Urnen, alle diefe Korper zu einem und demfel:
ben Grabe? Dder müffen wir annehmen, daß es fo
viele verfchiedene Gräber find, als Körper und Urs
nen? Was ift von den Schwertern, Schildern, Lans
jen und den übrigen bier gefundenen Snitrumenten
zu halten? Unterfucht man diefe Dinge einzeln, fo
entitehen widerfprehende Vermuthungen: diefe bes
haupten, es fey dad Benrabniß gefallener Krieger;
andere erkennen ed nur für die Nuheftätte friedlicher
Bewohner, Zene finden hier die Spuren blutiger
Shladten; diefe fagen, bier fey der Wohnplag ar-
beitfamer Anfiedler gemefen; viele zählen e8 zu den
BR pe
sömifchen Merumenten, viele erklären es Für ein
deutfches Denkmahl.
Die 'meiften verlieren fi fo fehr in Vermuthuns
gen, Lafı fie endlich feibft nicht mehr wiffen, iweldye
Meinung fie behaupten follen, Man verfucite, aus
der Form der Urnen auf den Stand deffen zu fließen,
deffen Afche darin aufbewahrt wide; allein gefegt
ach, an den Urnen fey eine Hemwiffte Auszeichnung
und Würde zu erkennen, wer Fann den Bürger vom
Bürger, den Römer von dem Varbären amterjciets
den? — |
Wir fhränken uns bier darauf ein, Zu unterfun
hen, ob biefes Denkmahl ein Friegerifches oder ein
friedtiches fey; od E65 ven Nöten oder den Deut
fchen zugefchrteben werden müffe,
Die Gefhichte fagt uns, daß bey den verfchiedes
nen Vötfern der Vorzeir die Gebräuche bey Begräbs
niffen ‘eben fo verfchieden waren, als die Bitten,
Kerfchivenderifcher Aufwand hervfchte bey Beerdiguns
gen in Eaypten ind Aflenz im Griechenland waren fie
feyerlih, bey den Nömern feyerlih und prächtig;
bey den Hirfariern, Kaspiern, Hiberniern und Iror
glodyten war bey felden Antäffen Unmenfchlichkeit
mit Päcberlichkeit genaart. Dies bezeugen uns no)
Eapyptens Pyramiden, Altens Maufolden, und die
Denkmäbler Roins und Griechenlands, felbft die Lei:
chenbegängniffe der Seythen und Barbaren beftätis
gen t3,
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— 656 —
* Sene liebten den PrunE jeibft in der Trauer, und
errichteten nicht fowohl den Todten, als fich jelbit die
ftolzen x die wir noch anflaunen Sie
verfhwendeten Eonig.iche Schäße, nicht um der Nadhs
welt ihren Schmerz, als vielmehr ıhre Huhmjudt zu
verfünden.
Diefe Eannten Eeine prunkvolle Maufslden; die
Grabhügel ihrer Veritorbenen trieften vom Blute der
menjchlichen Schladtepfer, die fie den Manen dererz .
die ihnen theuer waren, würgten; Wunder und felbfk
der Zod waren bey ıhnen Beweife — Ausdrucd der
Zrauer,
Die Scythen veradhteten den damals von allen
gefitteten Völkern angenommenen Gebraud), die Ges
beine der Zodten mıt Wein und Milch zu begiegen,
fie zu falben, Gewürze, Kronen und Kränze ihnen in
das Grab mitzugeben; fie würden, wıe Heradot ers
zählt, ihre Hausgötter zu befeidigen geglaubt haben,
wenn fie nicht ein Stud von dem Ohr? gefchnitten,
die Haare ausgerauft, die Arme verreuft, Stirne
und Nafe aufgerigt, Hände und Finger mit Pfeilen
durchftschen Hätten. So fpracen fih fchon in der
Urzeit dur) die Feyerlichkeiten bey Leihenbegängniffen
die Sitten und die Neigungen der Bolter aus, und
fo fprechen fie fih noch aus. Wie aber die Fitten,
Gebräuche und Gelege von einem Wolfe dem andern
find überliefert worden, fo haben fih aud die Ge-
brauche bey Beerdigungen fortgepflanzt, Won den
€
Ba
Egyptiern empfingen die Griechen, von diefen die
Homer, und ven den Nömern die Gallier und Ger:
manen ihre meiften veligiofen Nite, Dody hat jedes
Mole diefes Fremde, weldes e3 fid) aneignete, nad)
feinem Noationalgeifte gemodelt,
Keine Denfmähler fagen uns, welche Gebraudhe
bey Beerdigungen in Gallıen und Germanien ge-
herrfcht haben, denn es find Feine uns aufbewahrs
worden; indefjen geben ung gleichzeitige Schriftfteller
hierüber hinlänglihes Licht. Käfar fagt: ‚die Leis
chenbegangniffe der Gallier find glänzend und Eoftbar,“
TRas den Verfiorbenen ım Leben theuer gewefen,
wurde alles auf den Sceiterhaufen gelegt; felbit der
Knete und Dienftleute, die fie geliebt hatten, fchons
te man nicht; fie wurden mit der Leiche verbrannt. *)
Die Deutfchen hingegen, wie Zacitus bezeugt **),
legten gar Eeinen Werth auf SeyerlichFeiten bey ihren
Leichenbegangniffen , fie betrachteten ein großes, mit
Nufwand und Mühe errichtetes Denkmahl als drüs
end für die Todten, Das einzige ward beobachtet,
daß die Körper ausgezeichneter Männer mit befonderm
Holze verbrannt wurden.
Den Scheiterhaufen bedeeften fie nicht, gleich an:
dern Bölfern, mit Kleidern und wohlriechenden Dins
gen; mit dem Verftorbenen wurden feine Waffen und
*) J. Caes, de bello Gall, Lib. VI, 19,
*”) Tacit. de morib. Germ. cap. 27.
— 67 PER
"fein Pferd verbrannt, und ein Grashügel decfte die
"Alde, |
Was Tacitus weiter von den Deutfchen fagt, ges
veicht ıhnen zu großer Ehre: ‚‚Shre Klagen veritums
men bald, ihre Zhränen vertrodnen, doc ipat erff
hören ıhbr Schmerz; und ihre Trauer auf. — Denn
bey ihbuen aejiemen Thränen den Weis
bern, den Männern Erinnerung! —%
Nicht ohne allen Grund Fann man behaupten,
das in Ochweßingen entdeeft Grab fen eın deurfcheg
®rab; denn alles verfünder die Sıtreneinfalt unjerer
Väter; ein Erdhügel vertrat die Stelle eines For'ba=s
ren Monumented, Allein wenn wir die Sache näher
unterfuhen, wenn wır die Geftalt der Eıhwerter
und Schilde, die Ueberbleibfel einiger Snichriften,
die Münzen und Gefäße berrahten, fo mülfen wir
‚gefiehen‘, daß dies alles von den Nomern und nicht
von den Dentfhen herfommt; dies beweifen unwis
derfprechlib die Münzen, die Brucdhitüfe von ne
fhriften und mehrere romifche Snitrumente, die man
bier gefunden hat.
Zwar find die Münzen vom Noft der Zeit bedeckt,
und die SSnfchriften zerfiudft; alleın fie find doeh nıhf
. IP ganz zeritört und verlofeht, dag man die römischen
Buhftaben nicht erkennen folte. Mehrere Urnen
find fehr gut erhalten, und unter Dielen it eine auss
gezeichnet durch befiern Stoff und fdhenere gorm,
welhe außer Gebeinen und Afche, die Spige einer
& 2
_— BB —
Lanze, ein zerbrohenes Schild, eine zirkelfärmig Zuz
fammengebogene Klinge, mehrere Gläfer, Mefler,
Gabeln, und einige Mün;en enthielt,
E8 war römifche Sitte den QTodten verfciedene
Geräthfchaften mitzugeben, und foldye zugleih mit
ihrer Afcbe in die Urnen zu verfchheßen. Darum
findet man gewöhnlich in feoldhen Gräbern Eoftbare
Hals» und Armbänder, Ninge und andere Kleinos
dien. Der Qurus bey Leichendbegängniffen war bed
geftiegen; jeder wollte fie entweder nach feinem Stan»
de, oder nah feinem Neichthume eingerichtet haben.
Dies ıft der &rund, Daß die Urnen bald von Erg, bald
von Stein, bald von Thon waren, Die Ueberrefie
Trajans und des Septimms wurden in goldene Uirnen, |
die Gebeine des Alerander Severus in einen Afıhens |
frug von Foftbarem Gteine verfihloffen.
Sn Stalien hatte man durdigebends diefe Urnen
von. Erz, Glas oder Marmer, in den Kolonien jens
jeit$ der Alpen ven Xhon oder Grein; außer Stalien
aber find Afchenfruge von Erz bodit felten; eniwes
der weil wenig vornehme Nomer ın den Aclenien
ihre Laufbahn bienieden geendigt haben, oder weil |
die Afche jener, die um Auslande farben, nah Rom |
geihidt wurde. So fiarben Drufus Germanıcus )
und Septimusd Geverus ın Britanien, und ıbre
Ace ward ın goldenen Gefagen nad Mom gebracht, |
Sn dem Grabe zu Eihweßingen find uber jezig |
Ulnen gefunden worden; alle waren von Thon,
außer der oben befchriebenen, welde von Erz war,
und wahrfcheinlich die Afche ded Heerführers oder des
Vorftehers der Kolonie enthielt,
Zu Speyer hat man ganz ähnliche Gefäße ent»
bet, und fehr leicht erfennt man daran die röthliche
Erde, die um Speyer und Schweßingen gefunden
wird, DMebit den Urnen lagen mehrere Gerippe, wie
bereits gefagt worden it, in einer gewiffen Ordnung,
und waren mit Erde bedecdt. Laßt fih daraus nicht
Har fihließen, daß es bey den Nömern gebräudhlich
war, die Todten fowohl zu verbrennen, als zu bes
graben? Sindeffen glaube man nicht, daß diefer dops
yelte Gebrauch blos durch Taune, oder verjährte Ges
wohnbeit fey eingeführt worden. Die Urfache diefer
Abweihung ift in der Vorzeit aufjufuhen, und aus
der Lehre der alten Philsfopben herzuleiten. jene
nähmlich, welche Iehrten, daß alles aus Feuer bes
ftehe, behaupteten mit dem Heraflit, die Korper
müßten aud wieder durch euer aufgelöft werden,
Sjene aber, die das Eyftem des Ihales angenommen
hatten, welder fagte, daß alles aus Erde beftinde;
fiellten den Sag auf, die Körper müßten aud) der
Mutter Erde zurückgegeben werden. Wenige Philos
phen verwarfen die Beerdigung, allein fehr viele den
Gebrauch de3 Merdrennens, welcher den Egyptiern
und Perfern ein Greuel war; die Griechen und Nemer
hingegen nahmen beyde an, Unmiderfprechlid) it der
Gebrauch der Beerdigung Alter, natürlider, und
_— 10 —
den Sitten der erften Menichen angemeffener, „Mir
wenigitens, fagt Cicero, tcheint die ältefte Sitte der
Peerdigung die gewelen zu feprn, deren fich Cyrus bey
dem Xenophon bedient. ! Dafi Cyrus begraben worz
den fey, erzähle Kenephen), Denn der Erde wird
die Reiche wieder geaeben, und gleichfam mit dem
Gewande der Mutter bededft, ”
Heerdigungen waren bey den Nömern gebräudhs
licher; und zu der Zeit, wo die Nepublik nicht durch
ännere rriege erfcbüttere ward, Fannte man Faum
den Gebraud; des Verbrennend. As aber innere
Zwiftigteiten die Gemüther erhißten; die varenden
Blraer tie Leichen aus den Gräbern riffen und bes
fhimpften; Bielten e8 die Römer für ficherer, die
Zodten zu verbrennen. Gylla, aus dem Gefchlechte
der Kornelier, der aus wüthendem Haffe den Körper
des Marius aus feinem Grabe hervorhohlen und unter
den freyen Hımmel binwerfen ließ, war der erite,
welcher nach feinem Zode verbrannt zu werden vers
Yangte; denn er beforgte, die Kreunde des Marius
möchten Gleiches mit Gieidhyem vergelten. |
Andeffen war der Gebrauch, die Tedten zu vers
brennen, bey den Mömern nicht neu. Numa Poms
pilius verbot fhen dur ein befonderes Gefeß, die
Scheiterhaufen mit Wein zu begießen; und Pintard)
‚erzählt von ihm, er habe Fur; vor feinem Tode ver=
erdniet, man folle feinen Körper nicht verbrennen.
Daß der zwiefache Gebraud) der Beerdigung und des
— j1I—
Nerbrennens fhen in der dunkelften Vorzeit von den
Römern angenommen gemefen, beweifen die Gefeke
der zwölf Tafeln. Denn das zweyte Gefeß der zehen-
ten Tafel, von dem heiligen Rechte, fagt ausdrüde
lih:.„ Eın ZIodter fol in der Stadt weder begraben,
noch verbrannt werden. — Es war alfo erlaubt,
die Todten außer der Stadt nah Wohlgefallen zu vers
brennen oder zu begraben,
Daß diefe Sitte fich auch bis in die Munizival-
ftadte und Kolonien verbreitet habe, bemeilen bie
Gräber, die man in Frankreich, Spanien und Deutiche
Iand entdeeft hat, worin bald Korper, bald Afche,
bald Urnen, bald Sarkophage find gefunden worden,
Aber Höchit felten trift man in einem und demjelben
Grabe, wie in dem zu Schwegingen entdediten, Körr
per und Zrauerurnen zugleich an.
Zwar fagt Sfelin im einenr Schreiben an Mont:
faucon, daß man in Cimbrien, Dännemarf und
Schweden nicht felter UIrnen und zugleich unverbranns
te Körper finde. Allein bier ift die Nede von Cims
brifhen Begrabniffen, und nicht von römifchen; und
weder Sfelin, noeh Montfaucon führen ein Denkmahl
der Römer an, das beydes enthalten hätte. Gewiß-
it indeffen, und dur alte Monumente binlänglich
bewiefen, daß bey den Mömern der Gebraud die
Zodten zu beerdigen und zu verbrennen zu derfelben
zeit und an demfelben Orte zugleich beflanden babe.
_— 121 —
Das in Schwesingen entdedte Grab, wenn wir
8 für ein römifches erklären dürfen, bietet ung dies
felben Beweife dar. Allein viele glauben, daß hier
Menihhen von zwey verfchiedenen MWolkern ruhen;
fie behaupten, die Urnen enthalten die 2jche von
Promern, die andern Leichen feyen Barbaren, E$
ift fehr wahrfcheintich, daß die Nömer hier den Deut:
fhen eine Schlacht geliefert haben, und daß man die
Gefallenen auf dem Wahlplage begraben hat. Diefe
Nermuthung gewinnt an Wahrfibeinlichfeit, wenn
man die Lane des Drres betradter; denn nicht weit
von hier war Alta ripa (Xltvıp) ein fefter von den
Nomern beiekter Punft, von dem fie ausgingen,
die Bewohner des jenfertigen NRheinuferd und am
Necker anzufallen; dies war gleichfam die Pforte,
durch welche fie in Deutfchland eindrangen und die
nahen Mölker unterjochten. Kein Wunder alfo, daß
die Deutfchen alles aufbsten, den allgemeinen Keind
von ihren Gränzen zu entfernen, und daß hartnadige
und häufige Gefechte zwifchen ihnen und den Nomern
vorgefallen find,
Daher erklärten die meiften ein felhe? Grab, fo
bald fie darin Schwerter, Lanzen und Schilde fanden,
für die Nubheftätte gefallener Krieger; fanden fie Lei:
den und rnen zugleich, fo entichteden fie ohne Be:
denfen, jeme waren die Leberrefte der Ueberwande-
nen, und diefe enthielten die Afche der Sieger. Die
Homer namlih, fagen fie, hatten ihre Zodten vers
brannt und deren Afche in Urmen aufbewahrt; nie
aber hätten fie den befiegten Barbaren gleiche Ehre
zuerkannt, fondern fie mit Erde bedet, um fie
gleihhfam zu den Fügen der Sieger nıedergumwerfen, und
and nad) ihrem Zede nsch uber fie zu triumphiren.
Diefe Meinung war au nach der Entdeefung
des Grades, in Schweßingen die überwiegende, Man
fand Urnen und \eihen, und fchloß alfo daraus, daf
hier die Sieger und die Defiegten bey einander ruheten,
Das Denfmahl, welches Karl Iheodor auf bie:
fer Stelle errichten ließ, fpricht diefe Meinung bes
fimmt aus,
Auf der Vorderfeite lief’t manz.
Martis et Mortis
Romanor. ac Teutonum
| Ärea
Inventis armis
Urnis et Össibus
Instrumentisque aliis
An. MDCCLXY. detecta *).
”) Dns Feld des Krieges und des Teded der Nöner
und Deutfchen ward durch Wafın, Urnen, Gete
beine und andre Snftrumsste im Sabre 1765 cents
deckt.
u 74 De
Huf der andern Seite fteht:
Pacis Artıbus
Vitae Suae deliciis
Aequato VII. pedum Sole
Vindicavit
Car. Theodorus EI.
et .M. HB .C,
MDCCLXVIN. *)
Von diefer Meinung müffen wir abweichen; nit
als ob wir die unfrige fur die Leffere aufdringen woll-
ten, fondern weil uns Gründe beftimmen, lln$ ers
foheint diefes Begrabniß als ein friedliches Monument,
St eine Tchlacht geendigt, fo iff noch Tange das
Sewühl nicht vorüber; wie wäre es alfo möglich ger
wefen, die Körper fo zu ordnen, wie fie gefunden
werden find? Hätte mar Zeit gehabt, die Gebeine
und Afche der einzelnen in Umen zufammeln ? oder
auch nur die Leberrefte der Vorgefegten durd Afchens
Ffrüge von den übrigen zu unterfheiden? Meontfaucon
befcjweibt ein Grab, wo Gebeine und Afche ohne
Drönung aufgehauft warenz dies ift ein Beweis, daß
gebliebene Krieger nad einer Schladht dort find eins
gefcharrt worden,
”) Den Künften deg Friedens, der Wonne feines Ler
beng, bat Karl Theodor diefe fieben Fuß hoch ab«
getragene Etelle wieder geweiht, und Diefeg Denke
miahl geießt 1768.
— 1. u
Sp fand man das Begrabniß in Schwekingen
nibt. Gebeine und Afche waren forgfaltig in Urnen
gefammelt; die Körper Tagen nicht zufallig unter eins
ander, fendern in einer beftimmten Neihe, wie e8
bey bürgerlichen und friedlichen Beerdigungen beobs
achtet ward,
Eolon bewieß aus der Qage der Körper in alten
aufgegrabenen Monumenten, daß Salamin unter die
Herrfchaft Arhens und nicht Megara’& gehört habe.
Er zeigte namlich, daß die Leichen der Athenienier
alle ın einer gewiffen Ordnung lägen, die Megaren:
fer aber unter einander geworfen begraben wären,
und daraus that er unwiderfprechlich dar, dag Salamin
mit allem Nechte von den Athenienjern in Bei ges
nommen worden fey.
Wir wollen uns Eeined andern Beweifes gegen
jene bedienen, welche das Grabmahl in Schwegingen
für ein Eriegerifches erklären. Man öffne Eriegerifche,
man öffne friedliche Gräber; beyde unterfcheiden fich
durch die Lage der Körper, die fie einjchließen. Was
ned) jekt nach einer Schlacht gefchieht, gefchah au
damahls: die Gebliebenen wurden shne Unterfchied
in eiite Grube geworfen und verfiharrt, Kaum daf
man hie und da eine Urne mit der Üfche des Führers
findet, da hingegen in den andern Grabmählern fel-
de haufig angetroffen werben.
Wenn wir die Jahrbücher der Gefhichte durch
gehen, und achtjam find auf die Gebräuche in Krieg
und Trieden, fo werden wir und überzeugen, daß es
nicht anders feyn Fonnte,
E83 war zwar bey den Griechen und Nomern ein
yraltes Herfommen, nah der Schladht den Gefalles
nen die legte Ehre zu erzeigen; allein was für eine
Ehre war dies? Keine andere, wie Livius, Florus,
Sacitus und Plutarch bezeugen, al3 daß die Zodten
insgefammt verbrannt wurden, oder daß fie alle
zufammen ein Grab aufnahm; wie jene Spartaner,
die bey Ihermopyla den Tod für das Naterland ftars
ben, nur von einem Hügel bedecft wurden, und nur
durch eine Infchrift der Ort bezeichnet wurde, mo
fie vuheten, So wurden bey den Nömern die Ges
beine dreyer Legionen, gleih Verwands
ten, in ein Grab verfoharrt, daß Feiner
wußte, ob bier die Erde Ueberrefte Frems
der oder der Getnigen bededte. *) Nur die
Anführer wurden zu Zeiten von den gemeinen Kries
gern unterfehieden. &o errichtete Eumenides einen
Scheiterhaufen für die Führer, und einen andern für
die Soldaten, Mach der Schlacht bey Platäa bes
flimmten die Racedamonier ein Grab für die Priefter,
eines für die Spartaner und das dritte für die SEla-
ven. Doch diefes beweißt nicht gegen unfre Behaupe
tung, denn wenn auch Priefter, Anführer und Gols
baten auf befendern Scheiterhaufen verbrannt wur:
ben, fo war es doch nicht möglich, die Gebeine un®
*”) Tacit. annal. Lib. 1. cap. 62.
Afche eines jeden einzelnen zu fammeln, wie man g3
in dem Grabe zu Schweßingen gefunden hat,
Hätte man nur hier und da eine Ilrne, oder nur
jene einzige von Erz, die’wir oben befchrieben haben
entdeckt, und wären die übrigen Körper ohne Ords
nung aufgethürmt gewefen, fo müßten wir neftehen,
dag man alsdann irgend einen DOberften oder Heerfühs
zer von dem gemeinen Goldaten leicht hätte unters
fiheiden Eönnen. Da aber alle Körper einzeln in eis
ner beftimmten Ordnung lagen: fo it dies Grabmahl
ein friedliches Monument, und Feineswegs ein Erieges
rifdyes., Die in diefem Grabe gefundenen Schwerter,
Lanzen und Schilde find Fein Beweis gegen unfre
Meinung. Diefe Friegerifchen Snftrumente find nicht
immer Kennzeichen eines. Grabmahles von Kriegern
oder eines Schlachtfeldes. Pompejus und Eäfar find
nicht ın der Echlacht gefterben, und doch wiffen wir,
daß beyden Waffen in das Grab mitgegeben wurden.
&e ward Üerander der Große, wie Diedor erzählt,
zur Nuhe gebracht, obgleiay er nicht von der Hand
de Feindes gefallen war,
Bey den Gebeinen des Ihefeus, der zn Ather
ftarb, fand man einen Speer von Erz und ein Schwert.
Denn alle jene, welde einft der Kahre des Krieges
gefolgt, und zu den friedlihen Suusgöttern zurück
gekehrt waren, wollten doch nicht ohne die Zeichen ih:
ser ehemahligen Zapferfeit in das Neich der Nerwes
fung hinüber gehen,
- 3 —
Ben den Römern und Griechen war e8 allgemein
angenommen, alles, was dem Verftorbenen im Leben
zum Lobe gereicht hatte, oder was nach feinem Hins
fiheiden ihm Nachruhm zufidern Eonnte, auf dem
Scheiterhaufen zu verbrennen, zugleih mit feiner
Afche in der Urne anfjubewahren, und fo in den
Scdywos der Erde zu verfenfen. Sede Siegerfrone,
jeder Lorbeer, den er im Leben erkämpft hatte, wurs
de ihn in das Grab mitgegeben. Der Imperator,
der Heerführer, der Zriumphator, der Konful, der
Bürger und der Soldat wurden alle mit jenem Pom-
pe beerdigt, der ihrer Würde geziemte,
. As Sofrates den Becher mit dem Todestranfe
geleert hatte, wicelte ihn einer feiner Ccyüler in
einen Mantel ein, damit der Größte der Philofos
phen nicht ohne das Kleid des Weltweifen erbleiche,
ZTibull äußerte den Wunfh, man möchte Werfe
in feıne Urne werfen. So bewiefen die Menfchen
immer auch im Tode noch ihre AnhänalichFeit an dag,
was ihnen im Leben theuer gewefen war; und find
die heutigen Menfdyen anders? Dielelbe Sitte herrfchs
te in den Kolonien. Die FeyerlicEeiten bey den Leis
denbegängniffen waren in den Provinzftädten und
Kolonien nad) dem Alter, Gefchlechte und Etande der
Perftsrbenen eben fo verfchieden. Lilien, Diofen und
andıe Blumen bededten der Kinder und Mädchen
Gräber; Halszierden, Armbänder, Saarfchmuc, Eoit
bare Salben legte man in die Grabmahler ber Zrauen;
der Mann ruhte bey feinem Schwerte, feinem Scit-
de und feiner Lanze,
Mem ılt es unbekannt, daß die Koloniften entwe-
der Soldaten waren, oder'von Eeldaten herftammz
ten? Die Nömer namlich rfiegten, ihre DVeteranen
oder jene, die fi durch Tapferkeit ausgezeichnet hat-
ten, in die Kolonien zu fihiken, und ihnen Grund:
ftücfe in den Ländern, die fie erobert hatten, anzus
weiıfen, theild um fie für ihre Ihaten zu belehnen,
theild damit fie die Gränzen des Neiches fchupten,
Da fie dies in allen Kolonien thaten, fo beobachteten
fie es gewiß auch) in den entfernteften Provinzen, die
am Rheine oder der Donau Jagen. *)
Einen andern Beweiß liefern ung die in den Ko
Ionien gefhlegenen Münzen, worauf man nicht felten
den Adler der Legionen, Sahnen und andre Kriegse
geichen findet, Diefelben Zeichen Eommen haufig auf
den Münzen des Nuguftus, Ziberius, Waspafianus,
Eeptimius Severus, Caracalla, Heliogabalus und
anderer vor. Was bemweift dies anders, als das Eries
gerifche Verhältniß der Koloniften, oder ihre Abftamz
mung von Kriegen? —
Diefes Werhältniß wird noch mehr außer Zweifel
Hefeßt, Sobald man weiß, daß die Koloniften mit
*) Quae Sedes erit emeritis, quae rura dabuntur,
Quae nuster veteranus aret, gnae moenia fessis?
Lucanus’I, 344.
Fahnen und andern Kriegszeichen in die Länder ab>
geführt wurden, weorm ıhren das Gefeß Befigungen
zugetheilt hatte. Zeugen find Cicero, Plurarch und
Apmanus, Plutarb führt den Umitand, daß das
Berilum der Kolonie, bie nad SKarthago geführt
werden sollte, zerbracp, als eine böfe Vorbedeutung
an. Cicero fprigt an mehrern Stellen, wo von den
Kolonien die Nede tft, von diefer Kriegsfahne, und
in feiner Nede für das Adkergefeg fagt er, die Fahne
der Rampanifchen Kolonie fey felbft der Republik
furdjibar geworden.
Es it affe Erin Wunder, baß die Koloniften die
Erienerifhen Gebrauhe und Gitten beybehalten has
ben, und mit ihren Waffen find begraben worden,
Sondeffen folgt daraus nicht, daß man die Gräber der
Koloniten von den Gräbern der Soldaten nicht untere
fheiden Fönne: fobald die Afıhe der einzelnen in Urs
nen aufbewahrt ift; fo Fann man mit Wahrheit bes
haupten, daß bier friedliche Menfhen gewohnt haben,
wenn man auch Waffen bey den Leichen findet; und
nur das Eann man mit Grunde fir ein Grab von
Kriegern halten, worin alles ohne Ordnung auf ein-
ander gehäuft ifl«
Uedrigens Taft fih auch Teicht erklären, warum
einige mit, andere ohne Waffen begraben wurden ;
denn nit alle Rolentten ftammten von Soldaten
her, viele’ waren von bürgerlicher AbEunfe. Darum
wurden /in den Kolonien Munzen mit verfhhiedenem
we Be
Etampel ausgeprägt; auf diefen fieht man einen Ko-
Ioniften, der Ochfen vor fich her treibt, auf den an:
dern trägt er Kriegeszeichen ; jene waren alfo Bürger,
diefe Veteranen. Man Eennt eine Münze, die Titus
fchlagen ließ, worauf ein Kolenift zugleid ein paar
Dchfen treibt, und eine Fahne halt; daraus laßt fi
ziemlich Elar folgern, daß Bürger aus der Stadt,
die Koloniften aber aus den Veteranen gewählt und
in diefe Kolonie gefchicft worden find. So vericies
den nun die AbEunft der Koleniften war, fo verfchie-
den waren auch ihre Gebräuche bey Leichenbegängniffen.
Uinter den römifchen Völferfchaften waren viele,
die ihre Zodten verbrannten, viele die fie zur Erde
beftatteten ; und fo nahmen die Koloniften, auc) dies
fen oder jenen Gebraud) an, nachdem fie von diefen
eder jenen abflammten. Vielleicht war es aber auch
dev Wilführ eines jeden überlaffen, feine Todten zu
verbrennen oder zu beerdigen.
Doch genug hievon. Es it hinlänglich bewiefen,
daß das in Schwegingen entdeefte Grab friedlihe Ko-
loniften und Eeine Krieger in feinem Scheoße bewahr-
te. Hier hatte alfp eine romifche Kolonie fi anges
fiedelt, das bezeugen die gefundenen Bader und Grabs
mähler,, und wir fehen daraus, daß die Römer ihre
Gränzen auch diesfeits des Nheines ausgedehnt hatten.
Nie würden fie in unfern Gegenden Bader, Gräber
oder andere Monumente des Friedens errichtet haben,
wenn fie nicht in vubigem WBefige aeweien wären,
x
Altäre, Tempel, Bildniffe der Götter und anbeve
Heilige Denkmähler wurden wohl an der feindlichen
Gränze, doch niemals ein Örabmahl gefunden. Die No:
mer glaubten, die Bildniffe dev Götter würden den Bar
baren einen heiligen Schreden einprägen umd fie zu:
rückhalten, das vömifche Gebiet anzufallen; allein die
Uebervefte der Verftorbenen feßten fie nie der Gefahr
aus, auf feinblichem Boden entweiht zu werden,
Nicht fo leicht ift e8 zu beftimmen, in welder Pe:
viode vömifche Koleniften hier gewohnt haben. Mehs
vere behaupten, fhon im zweyten Jahrhunderte fey
der Gebrauch, die ZTodten zu verbrennen, abgefom:
men; das in Schwekingen entdeckte Srabmahl Fönn-
te alfo nad diefer Meinung ing erite oder zwente
Sahrhundert verfeßt werden. Syndelfen beweifet ung
Sabrattus, daß noch im dritten Sahrbunderte daß
Nerbrennen ublidy war; eben dies zeigt Scopflin in
feiner Beichreibung der Gräber, die in den Mheinlanz
ben find entdeeft worden, Godfried bemerkt bey dem
Sefeße des Iheodofianifhen Gefegbuches, von Ents
weihbung der Gräber, daf dıefer Gebrauh am
Ende des vierten Zahrhunderts, und bis zu Iheodg:
fius dem Großen no beftand; erft Ihesdofiug der
Süngere fchaffte ihn nach Macrobius, im Anfange des
fünften Sahıhundertes ab,
Aus einer fo zweifelhaften Sache laffen fich alfa
‚teine fichere Beweife hernehmen, ud wir müflen
- 353 —
dem. Alter unferer Denkmähler anderwärts nadj-
forfchen.
Sn Schweßingen fowohl, ald in den übrigen
Merumenten hat man Münzen gefunden, welde in
die Zeiten Irajand, Antonins des Weifen und feiner
Zochter Lucila, de3 Commodus, Albinus, Sentis
miusd Geverus und deö Caracalla gehören. Schon
unter ZTrajan alfo hatten fih die Nomer bier am
Rheine und Necker niedergelaffen; und bis zu Caras
ealla dehnte fich ihre Berrfchaft bis an den Rhein aus,
Zacitus, der unter Trajan lebte, fagt ung, das
römifhe Volk habe den Huhm des Reichs
über den Rhein und Uber die alten Bvans
zen verbreitet. Dieß paßt auf Eeine Gegend
befjer , al8 auf die unfrige zwifchen dem Nheine,
Meder und Main, oder auf die ganze Landichaft
zwifchen dem NAheine und der Donam, Ohne Zweifel
war hier das Thal Hadriand, welches die Gränze des
Reiches beftimmte, Spener behauptet zwar, bereits
unter den Antoninen habe das vomifde Deich fich nicht
mehr über den Nhein erfivect. Allein die Denkinahe
ler die unter Caracalla, Heliogabalus und Alerander
Severus auf diefen Ufern find errichtet worden, und
felbft die Stadt Baden, die von dem Anteninus
Aureliug, fenft Caracalla genannt, ben Namen Aus
relia erhielt, verkünden Elar und unmiderfprechlich,
daf noch zu Zeiten des Anrelius die Gränze des Reis
Ge unverlegt beftand, wie fie Hadrian beftimme
u
Hatte, Ned waren die Römer durch den fränfifchen
Bund nicht aus den diesfeitigen Provinzen vertrieben ,
und auf das linke Nheinufer, die alte Granze des
Staates, zurüdgedrangt. Erft fpäter fühlten. die
Deutfhen ihre Kraft, riffen Länder von dem Neiche
ab, und gründeten auf die Trümmer beffelben das
eich der Franken,
Kir hoffen, unfern Xefern wird diefe Abfchweir
fung nicht unangenehm gewejen feyn; gern. hebt der
Menfh den Scleyer, der auf der Gefchichte der
Vorzeit liegt, und gelingt ed ihm, einen Blick in
dies Dunkel zu thun, fo durdftrömt ihn eine jdyauer-
ih füße Empfindung, und er fühlt, daß die Ge-
fchichte ung Lebensweisheit lehrt.
Wir Eehren nun zu unferm erjten Gegenftande
zurück, und laden unfre Lefer ein, die Wanderung
durch den Garten fortzufegen.
Diefem Monumente gegenüber fieht ein anderes
ald Gegenftücd; es ift aus Sandftein gehauen, und
bietet dem VBefchauer die Attributen der Gartens
Funft dar,
Auf der Vorberfeite fieht folgende Infchrift:
Miraris
Quisquis obambulas
Stupet ipsa
Quae negaverat
Magna rerum mater
Natura,
Auf der Nücfjeite Tieft man:
Carolus Theodorus
Deponendis curis
Sibi Suisque
Ludendo Tfecit
Monim. .h. p.
MDCCLXXI.
Wir wollen es nicht verfuchen, diefe Snfchriften,
befonders jene auf der Vorderfeite, zu rechtfertigen;
dech fühlen wir, daß man eine pafjendere für diefes
Gegenftuk zu dem intereffanten Monumente gegen
- über hätte finden Fönnen,
Diefe Anlage fomwehl, als die, mweldhe jenfeits
der großen Allee liegt, und auf dem Plane ebenfalls
mit A A bezeichnet ift, bieten in ihrer Eintheilung
übrigens nichts befonderes darı Das Ganze ift ein
von geraden Wegen durdichnittener Wald. Die
Bäume indeffen find flark und prachtigz; verfchiedene
Gruppen von Nothtannen und Lerchen überrafchen
dburh Schönheit und fehwelgerifchen Wuchs; viele
Stamme find ganz mit Epheu überjogen, welches
dem Ganzen einen vomantifhen Charakter gibt; vor:
züglich ift diefer Anblick im Winter fchön.
Sn diefer Parthie, fo wie im ganzen Garten?
bewundert man den üppigen Wuchs der Bäume und
Geftrauche. Seit einigen Sahren bereits werden hier
eine Schläge im Dunkelhiebe gehauen, wo mat
dann die feltene Erfcheinung hat, daß die Afazien
a
nicht nur Wurzelausfchläge in erftaunlicher Menge,
fondern fegar auf feh3 und dreyfigjährigen Stam:
nen im erfien Sommer Stocdausfchläge von zwölf
und mehr Schuh treiben.
on Kunftwerken findet man hier bios im den
Gruppen ven Madelholze, tum das mittlere Oval,
pier Urnen von Sanditeine, mit Allegorien in halb
erhabener Arbeit, die äußerft fehöne Formen haben.
Kerläßt man endlich diefen Theil des Gartens,
und tritt auf der linken Seite heraus, fo befindet
man fich in der großen Kaftanien= Ace, unb ber
Peg führt lange dem Obfigarten CW ) bin. Dies
ift eine Obftbaumfchule, welche auf Befehl des Gros:
herzoges angelegt ward, und im Herbite diefes Jah:
ves vollendet feyn wird. Diefer Objigarten enthält
acht und einen halben Morgen, worauf die vortref:
lichften Obftarten bereits im Ueberfluffe angepflanzt find,
und die Abficht Sr. Königlichen Hoheit ift, dag aus
diefem reichen Worrathe den Unterthanen Bäume zu
Bepflanzung der Straßen, der bürgerlichen Alimente
und ihrer Gärten um die billigften Preife abgegeben
werden follen. t
Diefe Obftbaumfchule enthält bereitd 165,000
Stämme; und das am Ende biefed Werkes beyges
fügte Vergeichniß der verfchiedenen im Schweßingen
angepflanzten Obflarten beweißt, daß man biefen
Zweig der Garten Kultur nid nur nicht vernade
Jäßigt, fondern Feine Koften gejhenet hat, diefe Ars
lage auf den höchiten Grad der Vollfommenheit zu
bringen. SZährli wird fie noch erweitert und ver
mehrt; darüber hat der Grosherzog feinen Willen
beftimmt auggefprodhen.
SE man nun längs diefem Theile ded Gartens
durch die große Kaftanien» Allee fortgegangen, fo bes
findet man fih plößlih zwifhen dem Obft- und Ges
müßegarten auf einem Punkte, wo man auf allen
Seiten durdy uberrafchende Ausfichten zu verweilen
eingeladen wird, Ueberall verliert fi) dad Auge in
prächtigen Alleen; es fehweift durch blühende Felder
und Gehöfze, die fih an die nahen Gegenftände im
Garten lieblich anreihen,
Kehren wir nun zu dem oben befchriebenen Spiels
und Speife» Saale (B) zurück, Hinter diefem Gebaus
de finden wir noch eine Eleine englifche Anlage, worin
die prächtigen Platanen und die buntblätterichert
Ahorne bewundert zu werden verdienen. Ein juglans
angusti folia Ait. wird ebenfalls die Aufmerkfamfeit
des Kenners und Freundes der Naturgefchichte auf
fih ziehen: diefer Baum hat am Stamme fünf
Schuh im UmEreife und feine Höhe betragt acht und
vierzig Suß. Er bringt reife Srüchte, und feine
heflariinen ,„ gefiederten Blätter machen eine aufer:
ordentlich fhone Wirkung. Man findet hier ferner
einen Crataegus aria Suecica, ber fünf Schuh zwen
Zl im Umfange, und eine Höhe von vierzig Schuh
bat. Auch) diefes fhöne Baum bringt veife Brüchte,
a
Aub ein Kunftwerk ift in diefer Parthie no zu
betrachten; es ift eine Gruppe von Tritonen mit Sees
pferden (E), welche Waffer fueyen. Das Ganze ift
ven Stein und vortreflich gearbeitet, der Meifter
aber ift unbekannt, Dies Kunitwerk ut ebenfalls aus
der DVerlaffenfchaft des Königes Stanisfaus in Cünes
ville gefauft und hieher gebracht worden.
Der Bemüfegarten (V) it mit mehreren Mauern
durhfohnitten, woran die Pfirfiche al8 Ziwvergbäume
gezpgen werden,
Die Treiberey (U) ift ziemlich betrahtlih, und
die Glas: und Treibhäufer enthalten Schäße von fel:
tenen auslandifhen Pflanzen, Der Fläceninhatt
diefer Anlage betvagt feh$ und drey viertel Morgen.
Am Ende des Epeijefaaled gegen das Schloß hin
ftebt eine Lime (Ulmus Sativa du Rai) welwe nah
Yusfage des Garten SSnfpektorg, Herın van Wpnter,
im Sabre 1762 gepflanzt wurde, und jegt vierzehn
Schuh, fieben Zoll im Imfange hat, und fechs und
neunzig Suß bed) ift; oberflächlich berechnet, wiirde
fie drey und ein halbes Klafter Holy geben. Der
Grund diefed üppigen , bewundernswürdigen Wache:
thumes ift ebenfalls nur in dem Hortzontalmaffer zu
füchen, welches überhaupt in dem Schwekinger Gars
ten die Natur als MWirkmittel des außerordentlichen
Pflanzemwuchjes anzumenden feheints denn auch hier,
wo» diefe Ulme prangt, ift das Erdreich fandig, und
fheint nichts weniger als der Vegetation günftig zu
|
fen. So entftand in einem Zeitraume von diey bie
Bier und fünfzig Jahren auf einer Sandfläe von
hundert und fedh8 und achtzig Morgen, neuen Wafes;
eine paradtefiiche Schöpfung, die durch Ueppigkeit des
Pflanzenwicdhfes jeßt Erftaunen erregt, Die unter dem
hedtihiten Kimmelsitrihe mir jedem Jahre an bus
hen Reise gewinnt, und die nunmehr nichts zu feyr
fhheint, als eine Berfihönerung der umgebenden Nas
turfcenen. Der Fremde weilet gern in diejen vuftens
dern Gebüfhhen; im Schatten diefer fölzen Baums
Hänge, bey dem Befchauen der überall aufgeitellter
Kunftwerke. Des Pfälzer betritt diefe Haine nie, ohne
das Yindenfen Karl Iheodors zu fegnen, der all dieg
Echöne und Große geihaffen hat, und ohne feinem
jeigen Herriper, Karl Zriedrih, dem Weifen, zu
buldigen; Er vollendete, was dem unfterblichen Wit:
telsbadher noch zu thun übrig geweien wäre: Shm
verdanfet man die Beförderung des Baumfdhulmefeng,
befonders der Obitbaumfhule, von der wir bereitg
oben geiprochen haben; auf feinen Befehl ward eine
erotifhe DBaumfchule angelegt, die in Unfehung
ihrer Arten eine der reihhaltigften in Deutfchland iftz
denn Er feldjt ift ein Freund der Naturwiffenfchafs
ten, und fühlt, welche Vortheile das Studium der:
felben gemähree.e Unter Karl Friedrihs Schuge
Ward die ehemahlige Orangerie zu einem Arboretum
angelegt. Damals war das berühmte Forftinftitut
des Srepheren von Drais zu Schwegingen, und biefe
16)
enien oo
neue Anlage ward alfe zu einem Forft» botanifchen
Garten beftimmt 5 dies Snftitut befteht nun zwar
nicht mehr in Schweßingen, allein defjen ungeachtet
ift diefer Forft:botanifhe Garten den in Heidelberg
ftudierenden jungen Forftmannern ftets offen, und fie
Fönnen bier die zu ihren Studien nöthigen Erems
ylare ohne Anftand erhalten. Sahrlich werden ferner
bedeutende Summen verwendet, die Glas: und Treibs
hauspflanzen zu vermehren, die entweder mit baarem
Gelde nekauft, oder dur Taufch angefchafft werden.
So verfaumet diefer erhabene Surft bey den-ungünftige
ften Zeiten nichts, was zur Beförderung der Künfte und
Kiffenfchaften mitwirken Fann; was. Eöonnten wir erft
erwarten, wenn Srieden die Menfchheit.beglücte ? —
Es bleibt und nun nichts mehr übrig, als von der
großen Waffermafchine (N), wovon die Fontänen des
Gartens ihr Waffer erhalten, noch etwas zu fagen.
Der Oberbaudirektor von Pigage legte im Jahre
1762 das erfte Waflerwerf an, welches aber blos
aus einem von dem fogenannten Reimbache getriebes
nen Scöpfrade beftand, und dad Waffer nur zu
einer Höhe von fünf und zwanzig Fuß brachte.
Ueberdies fchöpfte diefeds Nad das Waller des Leims
bades felbft, und goß es in den Behälter, woraus
e8 dann durch Teichel in die Gontanen geleitet ward;
da aber das MWaffer diefes Baches faft immer trübe
ift, und fehr vielen Schlamm abfegt, daburd die
Röhrleitung verfchlammt, die Zeichel verftopft wurden,
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und dies trübe Waffer in den Baflınd unangenehme
Dünfte verbreitete: fo wurde befchloffen, eine mar
ungleich Eoftbarere, aber weit zwedimäßigere und grör
fere Warferleitung anzulegen, Der Brunnenmeifter
Kohann Dreyer mit feinem Sohne, und Johann
Pfrang waren die Männer, weldhen man diefes
Merk übertrug,
E83 wurden zwey Waffertbürme oder Mas
fhinenhbaufer, gebauet, und zwar zuerfl der
Tburm an dem Leimbadhe, die untere Mafchine
genannt, außerhalb des Gartens nicht ferne von der
römischen Wofferleitung. Sobald diefes Werk vollens
det und feine Wirkung erprobet war, wurde die jweys
te Mofchinerie in dev Nähe des Schloffes, die obere
Mafhine genannt, angelegt. Diefer zweyte Waf-
ferthurm it in einem einfachen Style über deu an
dem linken Flügel des Schloffes vorbenfließenden
Leimbach erbauet, und gefällt dem Auge durch die
Simplicität feiner Architektur. Diefes.obere Werk,
welches das Wafler am hödften hebt, wird dur
zwey unterfhlächtige Warferräder von achtzehn Fuß
im Durchmeffer, und ein Fuß, fünf Zoll Schaufel
breite, in einem gefchloffenen Gerönne von drey Fuß
Fall, und einem Wafleritande auf dem Zahbaume
von ein Zuß drey bis ein Zuß fehs Zol in Bewer
gung geießt,
Auf der Welle des Wafferrades diefer beyden Mas
ihinen befindet fih ein Stirnrad von neun Fuß
Durchmeffer und vier und fünfzig Kämmen , weiches
in den Zrilles von zwey und dreyßig Stücden eingreift,
An der Melle diefes Trilfes find die Kurben oder
Krummzapfen a neun Zell hoch, und bewegen alfe
in einer Höhe von achtzehn Zoll die Drudfkelben.
Das erite Mafferrad feßt drey, das zivente vier
Drucdpumpen in Bewerung; die Stiefel find von
gegoffenem Meffing, dev Durchmeffer ihrer innern
Definung beträgt aht Zoll, und ihre Höhe ungefehr
zwey und einen halben uf. Indem nun der Kok
ben b in dem Ötiefel e durch den Krummzapfen a
in die Höhe gezogen wird, folgt ihm das Waffer aus
dem Brunnen durch die Gaugröhre e in den Eties
fel e durch den Druck der außern Luft nah, und
fülls folchen vol Waffer. Ginft nun der Kolben b
wieder herunter, fo fchließe fich des Stiefels Wen:
til d; das Gurgel- Ventil g in der Gurgelvöhre f,
wird durch den Drucd des Waffers geöffnet, welches
in die Steigröbre h tritt. Wird nun der Kolben b
wieder gehoben, fo fihließt fich das Gurgel: Ventil z,
und der Stiefel e wird von Neuen dur) das Beite
til d mit Waffer gefüllt, welches abermahls bey dem
Einken des Koldens b in die Steigröhre h gedrückt
wird, Da nun diefe Bewegung der Kolbenftange
anhaltend fortdauert, fü wird aud) das Waffer ununs
ferbrochen in die Höhe gedrüdt, Vier große dur
Rohren mit einander verbundene Brunnen, worin die
Sangröhren der Pumpen fiehen, geben bag Kafler
—-— 93 —
zu diefen fieben Drucdpumpen, die es nun durch drey
bleyerne Steigröhren,, deren jede im inneren Durch:
mefjer drey Zsl hat, die diefe des Bleyes aber einen
Biertelzoll beträgt, von der Dberjlähe des Warfers
bis in die großen Wafferbehälter, alfo zu einer Höhe
yon hundert fünf und dreyßig Zuß heben,
Diefe Brunnen find noch nie ausgepumpt worden,
und durch biefe fieben Pumpen werden in einem Zeits
raume von zwölf Stunden fünf hundert und neun;chn
rbeinifche Zuder Wafler gefchönft und hundert fünf
und drenßig Sup hoch gehoben. Diefes Waffer if
nicht mehr das trübe Wajfer des Leimbaches, Tondern
die reiniten Quellen fprudeln e3 aus, und es ward
fiets bey der Zafel Karl Ihepdors getrunfen,
Auf dem Thurme, in einer Höhe von fünf und
fünfzig Zuß über diem Boden, befinden fih zwey
Wafjerbebälter von ftarfen Pumpenbiey, weldhe zus
fammen fieben und neunzig rheinifche Zuder Waffer
faffen. Die Wände derfelben werden durch Gerippe
von eichenen Balfen, die anderthalb Fuß von einanz
der ftehen zufammen gehalten. Der eine diefer Bes
hälter wiegt vier und achtzig Zentner, und beyde
find durch Nohren, wie die Pumpen, verbunden,
Unter diefen Wafferbehältern, drenfig Zuf uber
dem Boden, befinden fih zwey andere von Kupfer,
welche fechzehn rheinifhe Zuder Worfer halten. u
diefen vier Behaltern Eannen demnach hundert drey und
febenzig Zuder Waffer vorräthig aufbewahrt werden,
Aus den beyden obern Behältern ftürzt das Waffer
fünf und fünfzig Buß body durch eine bleyerne Rohre,
die Druefrohre genannt, herunter. Diefe Röhre ift
trichterförmig und von flarfem Bley gemacht; ihre
obere Deffnung beträgt wen und einen halben Schuh,
die untere feh$ Zoll, und durch fie wird das Waffıı
in den großen Ballın geleitet, und bewirkt dann den
höchiten Sprung.
Der Wafferftral diefer Fontane fteigt nicht durch
eine einzige runde Deffnung empor, fondern die obere
Scheibe hat langliche und Fleine runde Deffnungen ;
man fehe auf der Kupfertafel die Abbildung No. 2,,
wo diefe Scheibe in natürlicher Größe dargeftellt ift;
durch diefe fo durchlöcherte Scheibe fpringen mehrere
Waflerftralen, die einen einzigen zu bilden fcheinen,
von deffen fchöner Wirkung wir oben gefprocdhen ha-
ben, und deffen ausfpringende Waffermaffe in zwölf
Stunden hundert und fünfzig Fuder beträgt.
Die vier Eleineren Sontanen in biefem großen
Baflın, fo ıpie die vier Epringbrunnen des ovalen
Baflıns erhalten ıhr Waffer aus den zıwey Eupfernen
Waflerbehältern, welche nur dreybig Fuß über dem
Boden fteben,
Dat Abfallwaffer aus diefem großen Baffın Taufe
zu dem fogenannten Seepferde hinter dem GSpeifefaale
und in andere Feine Baffın im Garten, um den %o:
geln zur erguickung zu dienen:
Der zwente Wafferthburm, oder die untere Ma:
fhine, nicht fern von den Ruinen, beiteht ebenfalls
aus zwey Wafjerwerfen mit bemieiben Made und
Pumpenwerfe, wie in der obern Mafhine; doc find
bier nur drey große, durch Nöhren mit einander vers
bundene Brunnen, die ebenfalls noch nie find ausge
pumpt werden. Sn diefem Ihurme find nur jmey
Behälter von Bley, deren einer fieben, der andere
aber drenfig Fuder Waffer halt. Das Waffer wird
bier von der Oberflähe act und fechzig Fuß bed ge-
heben, hat bis zur ebenen Erde einen Kal von drey
und vierzig Fuß und fliegt dann durd) bleyerne Roh
ten unter der Erde in den Garten.
Sn zwölf Stunden werden dur diefe zmen Ma:
fhinen dreyhundert febs und dreyäig Zuder Waffer
zu der Höhe von drey tind vierzig Fuß gehoben, wels
dies dann in der römischen Nuine durch eine ımwey
Schuh breite inne berabitürzt: Bey der Perines
tive iräufelt ed in der Grotte herab; bey dem Vogels
Baffın fpegen e3 dreyzehn Vögel mit dem ın der Mitte
herab; am Zempel Apollens bildet e8 die Spiegel:
Fasfade, und wird von da an berfciedene Orte im
Barten geleitet. E8 riefelt aus den Niken des Fels
feng, worauf Pan fißt, in das Veden unten am
Suße, und bildet ferner dafelbit die zwey Eleusen
‚Sontänen.
Sn zwölf Stunden werden daher durch die zwey
Waflerwerke des obern und durch die ziwey Mafchinen
des untern Ihurmes achthundert fünf und fünfzig
und in viergehn Stunden taufend Zuder Waffer ges
hoben, und in die Sontären des Gartens geleitet:
Diefe Waffermafiyine ift alfo wwegen ber Wirkun:
gen, die fie hervorbringt und wegen ihrer einfachen
Zufammenfeßing eine der größten Merkwürdigkeiten
in dem Schweßinger Garten, und wir glaubten um
fo mehr eine Eleine Befchreibung davon liefern zit
iküffen, da diefes Meifteriwerf nicht fo allgemein ges
Fannt ift, ald es gekannt zu feyn verdient.
Sn den Safthöfen Schwegingens, zum goldenen
Shen, Pfälzerhofe und zum Prinzen Al, findet
der Fremde Menfhen, welche bereit find, ihn in den
Garten zu begleiten, und an jedem merkwürdigen
Drte find angeitellte Derfonen, welde die Gebäude
äuffchließen, und alles Merkwürdige zeigen,
Mas Karl Iheodor mit großem Gerfte eritwarf
imd ausfühtte, werden die AbEommlinge der erfauch:
ten Zahritiger nicht unvollendet lafjen.
Karl Friedrich hat feit dem Zeitpunfte, wo er bie
Regierung diefes fhönen Landes übernahm fehen füs
viel gethan; ditrfen wir alfo nicht mit Zuverficht hofz
fen, daß des Guten no viel gefchehen werde? —
Der pracdtiae Garten Schwebingens Tiefert fen
überzeugende Beweife, daß Karl Friediid für das
Schöne und Große Sinn hat, es befhüßt und ber
fördert,
Erklärung
des Dlanes von dem Schwesinger Garten,
A, Das Schloß. Siehe in der Befchreibung Selteg
B. Der Speife-und Spielfaal s s 17
C. Das Zirkel: Drangeriehaus - s ebend.
D. Das Komödienhaus # s = ebend.
E. Das Seepferb , 3 s 5, 88
F, Da5 Orangerie »und Elashaus a 4I
G. Der Tempel Apsllons BR. 26
H. Das Badehaus 2 , - -—
Die Deripeftive s 3 3 a 32
», Der Tempel der Botanif u. 36
L. Wafferleitung D Re ; B\.
M. Die römifchen Ruinen x 28
N, Die Waflermafchiene « R) P 90
0. Kaferne. OO. Baummagazin . —_
. Der Tempel Merkurs ae 55
. Die Drehbrüde a ö . 55
. Die Motichee ; E D 5 51
Zempelder Minerva . . s 45
. Der Gott Pan auf einem Felfen s 25
. Zreibs und Glashäufer 008 88
- Der Obitgarten # ‘
Das Arborerum ; s
Y. Die Mutterfiule 0 Oo 5 a 39
2. Die Baumidhule = s
s. Bachanalien von Kindern = ; 32 /
t. Baus z s ‘ = D) 26
u, Öalathee Be a re 24
v. Dallas n s « # # u
w. Zuftitia s - E s —
x, Vier Urnen, worauf ” ser Or > |
getellt find , =
Kr
a. Die große Fontaner Arion aufeinem Delphin
und 4 Kinder auf Schwänen fitend Seite 20
b. Bier Eleine Fontänen, ebenfalld Kinder auf
Shwänen # s/’ 0 5 s ebend,
c. Vier Urnen von Marmor z 5 23
d. Eine Fontäne mit Kindern auf De 90
e, Drangerteplaß , s a 4I
f, Dier für einen botanifchen Garten beflimmte
Dierecde z a « # z ebend,
g- Der engliiche Garten Pi a a 58
n Chinefiie Brüde s 5 7)
Der Rhein und die Donau; Eoloffale Statuen bo
kk. Denfmal, welches Karl Theodor den Rös
mern und Seurfpen eriichtete, deren Zeichs
name und Urnen bier gefunden per 61
Das Gegenftüc hierzu s 34
1, Die marmornen Büften PR Ne Mithris
dates, Hadrians und Domitians . 48
m. Minerva . P
n. Ugrippine > aus Marmor s 47
o, Merkur . s
p- Die Eolofjale Hlrfhgruppe‘ 8)... 44,
q. Die vier Elemente
r, Das Baffin mit Wafferfpeienden Vögeln 33;
AA, PAIR im eanzöfi fiben Cejgmade 85
nn En
Swan SSR)
a a)
IS > > N “ i Li
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DAL ar 7
( A
BERSTILUILIIITIEI TEE
MERTIITELTUIIIITIELIENZ
Verzeichnsiäs
sämmtlicher
Bäume, Glas- und een
des
Schwezinger- Gartens
arb, arboretum.
E. frey Land,
2. Glashaufs.
w. Treibhaufs,
müflen über Winter bedekt werden,
Die' Abbreviaturen der Autoren kennt jeder Bo-
taniker, daher die näheren Erklärungen derfel-
ben als überflüfsig weggelafsen wurden.
A broma augufa w,
Acalypha virgara w.
cuspidsta w.
Acer tatarıcum arb,
p/eudo platanus
fol. variegatis
platanoides
& laciniatum
ß fol. varieg.
rubrum
mas. Hort. par.
dascycarpon. Ehrh,
faccharınum
palmatum Thunb,
ftriatum du Roi
penfylvanicum
fpicatum Lam.
Opalus Lam.
campefire _
fol, varieg-
opulifolium Willd,
monfpefsulanum
creticum
Negundo
hybridum W. Cat.
Achyranthes argentea w.
Acorus gramineus g.
Adelia Acidoton g.
Tpinofa g.
2 2» PER 4 Guu
Adiantum Capillus veneris w,
pedatum g. f,
Aesculus Hippocastanum arb.
fol. arg. varieg.
fol, aur. varieg,
Pavia & subra Aiton,
fpıcata
lutea Willd,
macroftachys. Mich,
Ageratum verbascifolium w.
Agave Veracrux Mill. 2.
americana 9,
fol, varieg: g+
Albuca major g.
minor £.
Aletris fragrans W,
capenfis w,
Uvaria g,
Zeylanica w.
guineenfis We
Aloe fpiralis w,
pumila w
retufa we.
viscofa w,
disticha w.
atrovirens Perf, w.
arachnoidea Thunb, w
Alpinia fpicata w, |
Alftragalus tragacantha a rb,
Alstroemeria peregrina 9.
a Ligtu 8.
Amaryllis Belladonna g.
adamasco &,
vittata, Ait. &
fpeciofa. PHeriug
fermohlfima f. er g,
—— 5 u
Ambrofia peruvian. Willd, g,
Amomum Zerumbet w.
Amorpha fruticofa arb.
pumila Mich, j
glabra. Dest£.
Amygdalus communis arb,
fol..varieg.
amara,
persicifolia,
pumila flore pleno
nanı
fibirica Lod.
orientalis Ait,
Perfica
fl. pleno
Anagallis Monelli g.
Anagyris foetida g,
Anciftrum Sanguiforba g.
Andromeda fpeciofa Mich, &
polifolia arb,
& latifolia Ait.
B angutifolia , Ait. E
paniculata g. Ait,
racemosa 2,
Catesbaei Willd, 5,
calyculata g.
& anguftifolia g:
ferratifolia, Will, Cat. g&
pilulifera 9, N
RTL ET ae
Daboecia g. |
oleifolia g. H
Andryala lanata g. |
Annona triloba arb, h
# glabra arb. |
Anthericum fiftulofum g.
alooides g.
Anth oly za Meriana g.
zthiopica 5:
Anthyllis Barba - jovis g-
Hermwanniz g,
eytisoides &
Antirrhinum Afarina g
trifte g.
Aralia fpinofa arb.
nudicaulis arb,
racemola %
Arbutus Unedo g.
fiore rubro g:
fiore pleno g,
andrachne g.
Uva-urfi arb.
alpina arb.
Arctotis calendulacea &
cinerea $.
repens g.
aspera g.
revolua Wild. g.
elatior Willd,'g,
fuperba g,
Arduinia bispinofa w
Ar:stolochia Piftolochia g.
triloba a w,
Aristotelia maqui. Lam. g,
Artemifia argentea g.
arborea g.
judaica g.
abrotanum arb,
Arum pictum w.
esculentum w,
Sagittzfolium w,
divaricatum w,
Arum arboreum w,
macrorshizon W,
auritum w.
Arundo Bambos w.
Donax f, | | |
| fol, varieg» £.
Afarum eanadenfe #,
Asclepias Linaria Cav, w,
fruticofa w,
nivea w.
curasfavica w,
tuberofa f. g.
Aleyrutı Crux- Andrez g.
Aspalatlus cretica g.
eytifoides g.
Asphodelus &itulofus
Alter glutinofus g.
capenlis 5
tenellus Ait. Kew. g,
anguftifolius Willd, 2.
Athanafia trifurcara g.
Atragene alpinaarb,
auftriaca. Scop. arb,
er undulata g.
= Atriplex halimus arb,
> portulacoides arb.
= Aucuba japonica arb,
Aylanthus zlandulofa, Alr»arD,
Avenia puülla w.
Azalea procumbens arb,
viscofa arb.
caleudulacea Mich, g. Hi
nudiflora arb. 1
& aiba |
Azalae nudifora ß coccinea
glauca Ait. arb.
e rubra
canescens Mich, g.
fcabra g. |
® Baccharis halimifolia arb,
iva folia g,
Barleria Prionitis w,
Basella alba w.
rubra w.
cordifolia w.
Begonia humilis Ait, w,
acuminata ws _
capenfis w,
dichotoma w.
Berberis vulgaris arb,
& enuclea
ß alba
: eanadenfis Mich,
cretica
fibirica
finenfis Thouin
abortiva?
humilis
Berckheya fruticofa g,
Betula alba arb.
&e pendula arb,
acuminata arh.
odorata Borckh, arb,
populifolia du Roi arb,
papytifera, Ait.arb,
excela, Ait.arb.
alba arb,
Lenta arb,
nana arb,
PR
Betula pumila arb.
fruticofa Pall, arb. |
canadenfs Wang, arb,
oblonga arb,
daurica arb,
broccembergenfis Du Roiarb.
Alnus communis arb,
glutinofa arb.
incana Ait arb,
ferrulata Ait. arb,
carpinifolia arb,
rubra arb.
canadenfis arb;
maritima arb,
glaciofa arb.
laciniata arb,
Bignonia Catalpa arb.
radicans arb.
minor arb,
capreolata arb,
fempervirens g:
pandorea Vent. g,
Bocconia frutescens w.
cordata Willd, w,
Boerhaavia fcandens w,
Bomplandia geminiflora w,
Bofea Yervemora g.
Bromelia Ananas w.
« lzvis w,
Karatas w,
chryfantha Willd, w,
Brunia fuperba g.
abrotanoides g,
lanuginofa g,
Bubon glabrum g,
— 10 —
Bubon macedonicum g.
Galbanum g,
Bucco acuminara g.
lanuginofa g,
obtufa g.
villofa g.
Büchnera pedunculata 2.
oppofitifolia g.
fedita g.
Buddleja falicifolia g,
falvifolia g,
capitata Jacgq, g.
=» Buphthalmum frutescens g.
fericeum g.
* Bupleurum fruticofum arb.
longifolium f.
coriaceum Ait g.
Burglaria lucida w.
Büttneria cordata Cav, w.
Buxus fempervirens arb,
arborenscens ar EL.
myrtifolia arb,
fol. aureo varieg.
fol, arg. varieg. arb,
w“ balearica Wılld, arb,
Cacalia finusta 8.
Kleinia g,
ficoides g.
Cactus Pereskia w.
multiangularis w,
pendulus w.
Öpuntia w.
grandiflorusw,
tetragonus w,
Hagelliformis g.
11. —
Calanchoe Verea Perf, w.
Callicarpa americana g,
Caladium helleborifolium .Willd. w.
Caltheria heterozhyllaw,
Calycanthus floridus arb.
fertilis Walt. arb,
nanus Duh. arb, arb,
oblongulus arb.
” precox Aiton, arb.
Cammelia Japonica
Campanula pyramidalis g,
Camphorosma monspelienfis g,
Canna indica
& thyrüiflora w.
anzuftifolia Willd, w.
glauca w.
Capparis fpinofa g»
frondofa w,
Capraria biflora w,
Caprufia indica w.
Caplicum violaceum w,
bacceatum w,
finenfe w.
frutescens W.
conoideum w;
i
Carica Papaya w.
Carpeflium abrotanoides g-
Carpinus Betulus arb.
quercifolia arb,
orientalis Lam, arb,
Oürya arb.
americana Mich,
Carthamus ceruleus g,
falicifolius gl
Caffia marylandica arb,
Caffia corymbnfi w.
g!ndulofa g-
Caffine maurccenn g.
Peragua g.
eppofitifolia &
Caffyta filiformis
Cafuarina Aliformis g-
Catsananche cerulen f,
Catesbza fpinofi w.
Ceanothus africanus &,
americanus arb.
mycrophyllus Mich, arb.
Celaftrus pyracanthus g.
buxifolius g.
{candens arb,
Celfia heterophylla g.
grandifiora g.
ftriatiflora g.
arcturus g.
Coltis auftralis arb.
orientalis arb.
fol, varieg. arb,
occidentalis arb,
cordata Hort. Par. arb.
finenfis g.
Tournefertii Duh. arh.
Centaurea ragufina g.
cineraria g.
Cephalanthus occidentilis arb.
media E, arh,
Ceratonia Siliqua g.
Cercis Siliquafrtum arb,
canadenfis arb.
Cerefia elegans Perfoon w.,
Ceftrum laurifolium. L. Her. w.
“un I3 —
Cefrum grandiflorum w.
diurnum w.
fetidifimum w.
vesperftinumw, 5
paniculatum w.
auriculatum Willd. m
tinctorium w.
elongatum w.
falicıfolium w,
® Parqui L. Her. arb,
Chamareps humilis w,
| ß. arborescens W,
Cheiranthus fenettralis g.
Itricrus g,
triftis g-
Chelone barbata p. et £f.
campanulata e. f.
Chenolea difufa Wilid E.
Chenopodium multifidum &
Chionanthus virginicus arb,
Chironia frutescens g.
linoides 8;
baccifera g-
latifolia ge.
Chryfanthemum frutescens 8;
pinnatifidum g.
Chryfocoma dentieulata g.
Coma - aurea g.
Cinseraria geitolia g.
eruenta Wwilld, g.
maritima g.
canadenfis f.
lanata L. Herit. g.
amelleides g.
populifolia g,
hybrida g.
“em i6 —
Cilfus acida w. 4
orientalis arb.
vitipinea w
antarctich g.
Cifus flvifolius Be -
decufatus B-
incanus g.
ladaniferus 2.
rugofus g.
Fumanag,
mutabilis g.
glutinofus g.
populifolius g.
fymphitifolius g:
Citharexylum pentandrum Vent. w.
quadrangulare w.
cinereum w.
Citrus medica g.
& acıda 9.
ß cedra g.
A balotina g.
ö limon g.
sg fiorentina g.
aurantium £&-
e& falicifolium g.
ß crispum g-
A japonicum g.
ö plenum 2.
& ftellatum g.
e fulcatum g.
fol. arg. varieg. eg.
fol. aur. varieg. &.
maximum
decumana g.
Claitonia Portulacarıa w.
ee *
—- 5 —
Ciaitonia daphnefolia g.
Clematis Viticella arb.
fore rubro arb.:
fl, pleno arb.
Viorna arb,
erispa arb.
"orientalis arb.
virpginiana arb,
Vita’ba arb,
erecta arb,
«& elatior arb,
intezriiolia arb,
= eirrhofa Willd. arb.
calycina. L. Herir arb.
forida Willd, w.
odorata w.
Clerodendrum viscofum Vent. w
infortunatum Vent w.
fortunatum w,
fragrans w,
Clethra alnifolia arb.
arborea g.
incana Lam. p,
acuminata(glauca} Mich. arb.
Cliffortia ruscifolia g.
ılicifolia g.
ternata &,
Clypeola maritima g.
Clutia pulchalla g.
alaternoides 2.
Cneorum tricoccon,. arb,
Cobaa fcandens Cay. £»
Coffea arabica w.
Colntea arhorescens arb,
orientalis Lam. arb.
Te
— 101 u. '
Colutea Pocockii Wild. arb.
Ifria? Williams, Cat.arb.
feutescens p, BAR,
perennans g.
Commelina africana p.
| jJaponica g.
Zanonia w.
tuberofa g.
Convallaria japonica w.:
Convolvulus Cneorum ge
Scammonea £.
grandiflorus W.
Bitätas w,
Conyza fordida g.
mollis g.
anthelmintica g-
candida g.
faxatilis g.
# Coriaria myrtifolia 9 arb,
Cornus mascula arb,
fructu Aavo arb,
fol. varieg. arb.
alba arb.
fol, variegatis arb.
albida?
Alorida arb.
tomentulofa Mich, arb,
eanadenfis Mich. arb,
zubiginofa Ehr. arb,
fericea arb.
fanguinea arb,
| fol, variegatis arb,
ftricta L, Herit. arb.
fol, varieg. arb.
alternifalia arb,
s ramis cortice
obscure rubro Ger.
—- 17 —
Cornus B rrmis cortice
pal'ido virescente
paniculata, L Herıt. arb,
verrucof: Lodd. arb.
punctara? arb.
fuecica f,
citrifolia? arb,
Correa alba k
Coronilla juncea g.
plauca g.
Emerus arb.
. corenata arb,
minima arb,
valentina g»
Corylus Avellana arb.
& rubra arb.
ß maxima arb.
Colurna arb,
americana Mich. arb,
cornuta arb.
tubulofa Willd. arb,
arborea Münchh. arb,
Cofus arabicus w.,
fpeciofus w.
Cosmos bipinnata Cav. £.
Cotyledon orbicularis g-
paniculata g.
Crafsula imbricata g.
tetragona g.
coccınea g-
pellucida g.
Crategus Aria arb,
& longifolia
ß fuecica
torminalis arb.
b
Crat@gus lucida Wang. arb.
monogyna Jacg. arb,
fl. pleno
fl. rubro
pleno
fruct. flavo
fol. argent. varieg.
fol. aureo varieg,
Oxyacantha arb.
coccinea arb,
cordata Ait, arb.
glandulofa Ait arb.
punctata Ait. arb,
Crus-palli fplendens Ait. arb.
ß pyracanthifol, Ait.
A faliciiolia Ait.
tomentola arb.
er azarolus arb,
5% fructurubro arh.
* Aronia arbs
pyrifolia arb,
fructu flavo
tanacetifolia Perf. arb.
dentata Hort. par. arb.
caroliniana Perf, arb.
corallina arb.
prunifolia Perf. arb.
axillaris Hort. par, arh,
racemofa Hort. par. arb.
flava Ait. arb.
elliptica Ait. arb,
Crinum anguftifolium w.
Zeylanicum 2.
americanum g,
Crithmum maritimum 2
Crotalaria capenfis Jacg, g.
Uroton pungens w.
— 19 0 —
Cunila frutescens g,
Cupreffus fempervirensg,
pendula W :lld, £-
difticha arb,
horizontalis g,
thyoides arb,
lufiranica:g.
juniperoides
Cycas revoluta w.
Cyclamen perficum g,
Cynanchum erectum arb.
Cyperus alternifolius w.
Cypripedium Calceolus f. et g:
Cytifus argenteus g.
Cajan w.
fefüülifolius arb.
nigricans arb.
hirfuzus arb.
fupinus Willd arb,
auftriacus arb.
wülgaricus arb,
glutinofus arb,
Pe arb.
aburnum arb.
fol. varieg. arb,
elongatus arb,
Dais cotinifolia g.
Daphne alpina arb.
Cneorum arb,
Laureola arb.
Mezereum arb,
fl albo arb,
Gnidium g.
Tartonraira g-
collina Duh, arbor. g:
ba
a7
»*
nn Hm
Daphne pontica g
odora Ait g.
Datura arborea g.
# Decumaria barbara arb.
Delphinium grandiflor. fl, pleno fı etg-
Dianthus arboreus g-
Dioscorea bulbifera w,
villofa g.
Dillenia fcandens g,
Diosma ericoides g,
| longifolia g.
pubescens g-
ferrata 9,
zubra 9,
alba g.
cuprefüna g.
hirfuta g.
ciliata g,
villofa 9,
imbricata g.
Diospyros Lotus arb,
& fructu minore arb.
ß fructu maximo arb,
virginiana arb.
Raki g.
Dirca paluftris arb,
Difandra proftrara p.
Dodecatheon Meadia f, et g.
Dolichos ligenofus g.
Dracaena Draco w.
enfifolia w.
ferrea w,
Dracocephalum canarienfe,
Dracontium pertufum w,
Duranta Ellifia w
Plumieri w,
Ba,
Ebenus cretica g.
Echites umbellara g,
Echium candicans g.
ftrictum g.
giganteum g.
Ehretia tinifolia w.
Elephantopus fcaber w.
Elaeagnus orientalis arb.
anguftifolia arb.
Empetrum nigrum arb,
Encelia canefcens g.
Ephedra monoftachia arb,
difachia ar b,
altifıma Duh, arb. £.
Epidendrum finenfe w.
Erica vulgaris arb.
herbacea arb,
carnea arb,
mediterranea g.
aggregata g.
parbata g.
civaricata g,
incana g.
incarnata g,
taxifolia g.
eruenta g,
perfpicua ©.
fimplicifiora g.
fpeciofa g.
enneaphyiia g.
amoena g,
Iychnidea g.
albens g.
ucäta p,
lanata 5
> mine
Desuer; TE
a ER ns nenn
Me —— 22 2
Erica urceolaris g.
arborea g.
abietinag,
virgata g,
auftralis g.
confpicua g:
muluflora g.
ignescens &
umbellata g,
incubacea g,
ftricta g.
baccans g.
concinnag.
pubescens g.
halicacaba g.
ciliaris g.
viridi purpurea g,
tubiflora g.
tr:flora g,
curvifiora g;
marifolia g,
fpicata g.
cafra g.
cinerea fl, albo g.
Scoparis g-
Erinus alpinus e.
Erythrina Corallodendron w.,
herbacea w.
Eucalyptus refinifera g.
Eucomis punctarı g,
Eugenia uniflora w.
Euphorbia Characias g.
Caput- Medufie w.
an'yzdaloides p,
Evonymus europaeus arb,
fructu albo .
— 23 —
Evonymus europzus fol, varieg.
latifolius arb.
= americanus arb.
verrucofus arb.
atropurpureus arb.
Fabricia laevigatag.
Fagus Caftanea arb.
fol. varieg,
umila arb.
Caftanella arb,
asplenifolia arb.
fylvatica arb.
& ferruginea
ß atropurpurea
A fol, varieg.
ö creps de coq,
Ficus Carica &
minor, &«
Benjamina w.
bengalenfis w
indica w.
religiofa w.
ferruginea W,
ftipulata w.
nitida w,
maxima w.
capenlis w,
martinicenfis W,
auftralis w.
oppofitifolia w.
Fontanesia phyllirzoides arb,
Fothergilla Gardeni g.
Frankenia hirfuta g
Francklinia alatamaha g.:
Fraxinus excellior arb,
Fraxinus excellior ‚fol. arg. varieg,
fol. anr. varieg.
verrucofa
Jaspidea
aurea
horizontalis
fimplicifoliaWilld.
americana arb.
n'gra
alba
fambuclfolia
juglandifolia
acuminata Lam, arb.
caroliniana Lam, arb.
pubescens Lam, arb,
epiptererea Mich. arh,
Örnus arb.
rotundifolia Lam, arb.
lentiscifolia Hort, par, arb.
rotundifol. Hp. arb.
monophylla arb.
finenfis arb,
nana arb .
quadrangularis Mich, arb,
falicifolia arb,
Iyrata arb,
crispa arb.
parvifolia Lam, arb,
Fritillaria regia g.
Fuchsia coceinea g.
Gardenia florida w.
flore pleno w.
Randia w,
mitis w.
Gaura fruticosa g.
— 2 —
Gaultheria procumbens arb, |
Georgina purpurea lilucina coceinea,
Genitta linifolia g.
candicans 8.
fagittalis arb,
tinctoria arb.
fibirica arb.
anglica arb.
germanica arb,
pilosa arb.
lufttanica arb.
elatior Willd. arb,
Geranium et Pelargoninm.
glaucum g.
tricolor g.
fpeciofum g.
Bentinkianum 8,
humile g.
Baringtoni
fuperbum 2
Zonale g.
carneum
rofeum
fol, arg. varieg.
fol, aur, varieg,
crispum
inguinans g-
coccineum g.
eueullatum g.
acerifolium g,
rofeum g,
revolutum 9,
villofum g,
caucalifolium g,
auftrale g.
tabulare g.
Pe
te
— 6 —
Geranium capitatum g,
teifolium g.
anceps &
vitifolium g.
betulinum g.
alchemilloides g.
balsameu:n majus g.
ıninus
medium
Reichardi g.
edoratifimum g.
gibbofum g.
exftipulatum g.
pinnatihidum g,
cordifolium g.
crispum majus g.
medium g.
minus g.
cortusaefolium g,
emarginatum g,
monftrofum g.
fcandens g.
tenuifolium g.
Tormannoe g.
cynosbatifol,Willd,h. ber g.
fragile &
ternatum 2.
denticulatum g.
therebintinaceum g-«
trifte g.
querci/olium g.
elegans g,
acetofum g.
fol. variegätis
hybridum g. 2
penicellatum g.
Geranium Cotyledonisg,
grindiflorum 2:
incisum g.
tricuspitadum p.
heterogamum g,
ftenopetalum g.
fpleudens g.
formofum g.
anemonefolium g. |
incanım &. h
tetragonum g.
peltatum g.
tomentofum odoratum g.
palmatum g,
fulgidum g, ‚
flavum. g, |
alternans 2.
echinatum g. |
lobatum g. |
hirtum g- |
carnofun g-
fragrans g.
L'
De > Te
Gesneria pulchella w. -
tomentofa w, |
Gingko biloba arb. |
Gladiolus cardinalıs g. {
Gieditsia triacanthos arb.
inermis arb,
finenfis Hort, Par. arb,
....& crispifolia arb.
monosperma Willd.arb,
horrida Willd. arb.
fpecies uova fpinis aureis ar»
Globba nutans Willd. w, i
Glebularia cordifolia g. 1
rn un
Globularia vulgaris £.
nudicaulis &
Gloriofa fuperba w.
Gloxinia maculata L. Herit, w.
Glycine caribaea Jacg. w,
monoica W,
rubicunda Curt. £-
frutescens arb.'
Gnaphalium ericoides g.
Stoechas g,
orientale g.
mucronatum g.
cymofum g.
helianthemifolium g-
Gnidia pinifolia g,
fimplex g.
Goodenia ovata g,
lanceolata g- -
Gorteria rigens g,
laciniata g,
pectinata g.
Grewia occidentalis g.
Guajacum afrum g.
Guilandina dioica arb,
Haemanthus punicens w,
coccineus W,
Hakea glabra g.
pubescens g.
Halesia tetraptera arb.
diptera arb.
parvifiora Mich. arb,
Halleria luclda g
Hamamelis virginiana arb,
Hamellia chryfantha Jacg. w.
Hedera Helix arb,
= 9 —
Hedersa Helix fol. variegatis arb,
quinquefolia arb.
cordara arb.
Hedyfarum pictum w.
maculatum w.
coronarium 8,
fl. albo
vespertilionis w.
heterocarpon w.
Helianthemum Lippi g.
Heliconia humilis Willd. w
Heliocarpus americanus we
Heliotropium peruvianum g.
Hemerocallis coerulea Willd, g.
japonica Thunb, g.
Hemimeris coccinea g,
urticaefolia g.
Hermannia holosericea g.
favandulifolia g-
hyfsop'folia £.
althaeifolia g.
micans Schrad, g-
ciliata g.
denudata g.
fcordifolia g.
difticha g.
praemorfa g.
alnifolia g,
Asmmea Willd. g.
angularis Willd. g.
Hernandia Sonora w.
Hibiscus fpeciofus w,
esculentus w,
Manihot w.
Rofa- finenfis w,
fi, plene
. ee
Hibiscus fl.carneo
flavo
populneus g.
iyriacus arb.
fl. albo
fl. violaceo
fl. pleno rubro -
fl, pleno albo
fol, variegatis
paluftris £.
virginicus f,
Hippia frutescens g.
Hippophae rhamnoides arb,
canadenfis arb,
Houstonia alba g,
Hydrangea arborescens arb,
nivea Mich. arb,
opulo:desDuh,arb.g.etarb,
fiore coeruieo 2.
Hyoscyamus aureus g,
Hypericum Androfsemum arb,
elatum Aiton, arb.
prolificum arb,
Kalmianum arb,
tomentofurm g,
calycinum arb,
Afıyron arb,.
olympicum arb.
hircinum arb.
monogynum 5.
balearicum 8.
canarienfs g.
Hypoxis erecta g,
— 31 —
Iatropha urens w.
gofsypifolia w.
Iasminum grandiflorum g.
fl. pleno g,
Azoricum g.
odoratifimum g;
gracile w,
ofhicinale arb,
fol, varieg, £,
humile arb.
fruticans arb.
Iberis faxatilis f. et g.
femperflorens g.
Illecebrum ramofum g.
Ilex aqguifolium arb,
echinatum
fol. aureo varieg, 2,
fol. arg. varieg. g.
fol, aureo varieg. echinat, 8.
heterophyllum g.
Opaca Aiton g,
Cafüine g.
anguttifolia g.
myrtifolia Walt. g,
canadenfis Mich. arb.
maderienfis Duh. arb,
vomitoria Ait. g.
laurifolia g.
aeftivalis Lam, &
balearica g.
Perado Ait,
Indigofera pforaloides g.
hirfuta Wr
Inula glutinofa g,
erithmifolia g.
Iresine celoloids Lam g,
a
— 537 —
Iris tuberofa g.
fuperba g-
fimbriata g°
* ]tea virginica arb.
luglans alba ovalis arb.
cordiformis arb,
glabra Willd. arb.
cinerea arb.
ovalis arb,
compreffa Willd. arb,
nigra arb.
oblonga arb,
rezia arb,
maxima arb,.
anguftifolia Ait, arb.
Pecan Marsh. arb.
fraxinifolia Lam, art,
funiperus communis arb.
fuesica Hort. par. arb.
phoenicea arb.
oxycedrus arb,
bermudiana arb,
virginiana arb,
thurifera arb, _
#= chinenfis arb,
tamariscifolia arb,
proftrata arb.
Sabina arb,
fol. varieg. arb.
remota Wendl,arb,
rana Willd, arb,
Tuffieua repens w.
Iufitia adhatoda g,
pulchra w.
coccinea W,
hyfsopifolia g..
Kn-.
Jufticia nafutaw.
bracteolatı w,
furcata w.
caracallana w.
biflora w.
quadrifida w,
Ixia feneftrata g.
erocata g.
Ixora alba w,
coccinea w,
Kaempheria Galanga w,
Kalanchoe fpathulata w.
* Kalmia latifolia arb.
“ anguftifolia arb.
ramis horizontalibus g.
glauca arb,
Kiggellaria africana g.
Kitaibelia vitifolia Willd. g,
Roehlreutera paniculata arb,
Lachenalia tricolor g,
luteola g.
| quadricolor g.
viridis g.
ferotina g, et f.
® Lagerstroemia indica g, et arb,
Lantana trifolia w,
Camara w,
flore violaceo W,
odorata w.
Tecta w.
nivea w,
involucrata w,
Lavandula multifida g:
pinnata g,
ftoechas g.
' Lavandula dentata g.
abrotanoides gs
Lavatera Olbia g.
micans g.
maritima g,
arborea g,
Laurus nobilis g.
fol, varieg. g.
Borbonia g.
Safsafras g,
indica &.
Benzoin arb,
Ledum paluftre arb.
latifolium g,
thymifolium g.
Leptospermum Thea Willd. g.
Havescens Smith,g.
pubescens Willd. g,
juniperinum Smith. g,
ambiguum Smith, g-
punctatum 8
eanescens &-
acuminatum? 8.
zubicaule 9.
Liguftrum vulgare arb,
& fol. vatieg,
ß italicum
2 latifolium
i
Limodorum Tankervilliae Aıt, wm
album w.
purpureum w.
Limonia trifoliata w.
Liquidambar Styraciluum arb.
erientale arb,
a 0
—— 35 —
* Liquidambar asplenifolium arb.
Liriodendron tulipifera arb,
* integrifol, arb,
Lifianthus latifolius g,
Lobelia longiflora w,
beliidifolia g.
cardinalis g,
fulgens g.
| Siphilitica g. et £.
Lonicera fempervirens arb,
Periclymenum arb,
& quercifolium
ß fol. variegat.
Caprifolium arb,
dioica Ait. arb.
grata Ait. arb,
rotundifolia arb,
balearica arb.
etrusca arb,
praecox arb,
implexa arb.
Xytofteum arb.
nigra arb,
alpigena arb.
coerulea arb.
tatarica arb.
A, albo
pysenaica arb,
Symphoricarpos arb,
Diervilla arb.
Lotus jacobaeus g.
creticus g.
hirfütus arb.
5 rectus arb,
Ludwigia macrocarpa g,
cz
— 16 —
Lychnis grandiflora g.
Lycium Boerhaaviaefolium g,
europaeum arb.
barbarum arb.
afrum g.
chinenfe Duh, arb.
Spec, nova g-
Magnolia grandiflora g.
acuminata arb,
glauga ar b.
tripetala arb.
discolor Jard. de Malm, 9«
Mahernia diffufa Jacgq. &
verticilata g.
incifa Jacg. g.
Malva anguftifolia g,
capenfis g,
virgata g,
afperrima &
miniata &
triloba g.
leprofa g.
M aurantia femperflorens g:
antirrhiniflora g.
Medicago arborea g.
Meliffa fruticofa g,
Melaleuca ftricta 9.
hypericifolia Vent,. &
ericoides g.
ftyphelioidess Willd. g.
alba g.
myrthifolia g.
Jucida L. Suppl. g.
thymifolia Smith. g,
Melastoma cymola w,
ne
Melia azadirachta g.
Melianthus major g,
minor
Menispermum canadenfe arb,
virginicum arb,
carolinianum arb,
Mefembrianthemum eüule g.
fpeciofum g, |
fufcum 8.
ferratifolium g.
margaritaceum g»
imbricatum g.
glomeratum g.
corniculatum g,
adunceum g,
auftrale g.
carneum g,
compreflum g.
Cornuti g.
echinatum g.
aequilateraleg,
infititium g.
lunatum g.
maximum g,
carnofum g.
uncinatum g,
glaucum g,
linguaeforme g,
hispidum g.
deltoides ge.
bellidiflorum g.
pinnatifidum g.
falcatum g,
barbatum majus g,
minus g.
Mefembrianthemum cordifolium g,
fplendens g.
latum g.
longum
compactum g
caninum g.
albidum 2»
fifum g
dolabritorme g.
loreum g.
clavatum g.
umbellatum ge
villofum g
deflexum g.
craffifiolium pallens g.
aurantiacum g,
maximum g
lunatum g.
coccineum £»
pulverulentum g,
foliofum gs
mutabile g,
pulchellum g,
roftratum g.
felinum g.
calamiforme B+
expanfum g.
tortuofum g.
geniculiflorum g.
noctiflorum 2.
bicolorum g.
tuberofum g,
tenuifolium g,
ftipulaceum g.
verruculatum g.
echinitum g.
u: air
Meafembrianthemum viridiforum g.
{pinofum 2. x
craffifolium g, BR
glaucoides g,
fpectabile £-
smarginatum g.
fcabrum g,
aureum g;
ferratum g,
bracteatum g.
pallens g.
pugioniforme g,
filamentofum g.
acinaciforme g-
forficatum g,
parviflorum g.
Mespilus -Amelanchier arb*
canadenfis arb.
Chamaemespilus arb,
| arbutifolia arb.
Cotoneafter arb,
| Pyracantha arb,
japonica g,
germanica erecta ar b.
& diffufa arb,
ß fruct, maximoe arb.
Mefferfchmidia fruticosa g.
Metrosideros citrina Curtis g,
linearis Smith g,
pinifolia g.
glandulofa g.
lophanta Vent. g.
latifolia g,.
diosmaefolia g.
— 40 —
Metrosideros lanceolata Smith, g:
nodofa g,
Mimofa arborea g.
Catechu g.
longifolia 8.
obliqua g-
verticıllata g,
floribunda g.
latıfligua w.
virgata w.
glauca w..
Lebeck w,
farnefiana &
tamarindifolia w;
anguftifolia w.
pudica w.
fenfitiva w.
plena w.
pennata w.
Julibricenfis g.
Ceratonica w,
Mirabilis dichotoma g.
Mitchella repens arb,
Monfonia fpecofa Willd, &
Moraea chinenfis f, er g,
iridioides g,
northiana w,
Morina perlica f,etg,
Morinda Royoc, Jacgq. W.
Morus albaarb,
tatarıca Willd. arb;
italicaarb..
conftantinopolitana hort. par, arb,
nigra arb,
rubia arb,
_— AI —
Morus papyrifera A et Q arb,
Mufa paradifiaca w.
coccinea Andrews, w;
Myrica quercifolia g,
cordifolia g.
Faya Ait. g,
fegregata g.
banckliaefolia g.
trifoliata g.
cerifera arb,
Gale arb.
. Jlaciniara g.
Myrfine africana &
retufa g.
Myrtus macrophylia g.
flore pleno g.
acuminata &.
humilis g.
microphylla g.
brevifolia g.
rotundifolia &
acuminata g.
fol. varisgatis 8,
Nerium Öleander g.
flore albo 9,
flore carneo g.
indicum w.
tlore pleno W,
odorum w.
Nvctanhes Sambac w,
fl. pleno w
N yffa villofa Mich, a’rb;
candicans Mich. w.
aquatica arb,
glauca arb,
Ocymum gratiffimum w,
Oedera prolifera g,
Olea europovea g-
rotundifolia g,
fragrans g.
capeulis.g.
undulata x.
OÖnonis fruticofa arb.
Origanum D:ctamnus 8:
aepyptiacum g.
OÖrnithogalum narbonenfe 8.
caudatum x
Ofteospermum coeruleum g,
moniliterum g.
Othonna cheiranrhifolia g»
Oxalis incarnata &+
Pancratium marıtimum £
illyricum &
Pafferina lateriflora g:
laxa &+
erecta &+
Paffiflora coerulea g,
lutea f,
longifolia w,
capfularis w,
fuberofa w,
glabra w.
hirta w.
normalis wr,
biflora w,
alata w.
punctata W,
ferratifolia w.,
perfoliata w.,
vespertilionis tv,
glauca w.,
incarnata ww,
Palffiflora adiantum w.
Pavonia fpinifex Wilid, w
praemorfa g.
Pentzia flibellitormis g,
Periploca graeca arb,
Periveria alliacea w.
Philadelphus inodorus arb,
laxus arb,
coronarius arb,
flore pleno m.
fol, variegatis w,
humilis w:
Phillyrea media g,
anguftifolia £-
latıfolia g.
laevis Ait. 9,
ligufßtrifolia Ait, g.
oleifolia Air, £.
rosmarinifolia Ait, g,
dentata Cels, g.
Phlomis Leonurus ge.
“= fruticoia arb.
. purpurea arb,
Phlox fubulata g,
fuffruticosa g.
fibirica g.
fetacea g,
fusveolens g.
ftolonifera f, erg.
Phoenix Däctylifera w,
Phormium tenax
Phylica ericoides g-
capitata g.
ftipularis g.
callofı &.
2 we An he nie ne
en en N Mr ET el nenn — u wu EEE rn”
Phylica pubescens g.
plumofa £
cylindrica g
purmila
buxıf:lia g.
paniculata g
latifo!ia 2
ericoides &-
eriophora g.
rosmarinifolia g.
Phyllanthus grandifolius w..
{peciofus w.
Phyllis Nobla g.
Phyfalis flexuofa g.
peruviana g,
fomnifera g,
Phytolacca abyfinica w.
Pinus fyiveltris arb,
« rubra w,
ß montana w,
A. tatarica w.
Pinea 2.
Pineafter Aiton. arb.
maritima du Roi arb,
Toeda w.
rigida du Roi w.
Cembra w.
Strobus w,
echinata Mill, w,
“ halepenfis w,
paluftris Ait, w,
inops w,
laxa Ehrh, w.
Larix w.
nigra w,
Pin»s Cedrus w:
Abies w.
picea w,
balfamea w.
canadenlis w.
mariana alba w,
rubra w,
orientalis w.
Piper reticulatum w,
verticillatum w.
obtufifolium w.
blandum w.
magnoliaefolium w,
ceunsifolium w.
aduncum w,
clufiaefolium w,
triphyllum w.
pereskiaef.lium w,
med:um w.
Piscidia Erithrina w,
Pistacia Lentiscus g.
Terebinthus g,
Pitcarnia angufifolia we
latifolia w.
Platanus occidentalis arb.
orientalis w,
& äcerifolia w,
ß& hispanica w,
A, quercifolia
Pllectranthus fruticofus L, Her, g.
Plumbago rofea w.
Zeylanica? w
Pollichia campeftris g,
Pelygala Chamaebuxus £, et g.
Polygonum frutescens arb,
Polymnia Wedelia g.
. Polypodium aureum w,
phymatodes w,
Pontederia cordıta g.
Populus alba arb.
albida Willd. w,
canadenfis Moench w.
tremula w.
tremuloides w.
laevigata 9 et i Borckh, w.
nigra w.
italica w,
balfamifera w.
candicans Ait. w,
heterophylla w.
monilifera Ait w,
graeca w.
cordata Hort, par, w.
grandidentata Mich. w,
Portlandia hexandra w.
Potentilla fruticofa arb,
Poterium fpinofum g,
Pothos craffinervia w,
Prafium majus g.
Prinos verticillatus arb.
* glaber arb.
laevigatus Lodd, arb,
Protea pallens g.
faligna g.
divaricata g.
conifera g.
linearis g,
hirta g.
cinerea 9.
Protea tomentofa g.
torta g.
eiliata $.
carnofa g.
caudata 8,
Prunus armeniaca arb,
dasycarpa Ehr,
{pinofa w.
infititia w.
domeltica w.
oeconomica Borckh, w.
fyriaca Borckh, w.
itilca Borckh. w
cerafiform:s Ehrh. w.
myrobalsna H, par, We
finenfis H par, w
perlicifolia canadenfis W.
candicans W.
pumi.a Ww.
proftrata w,
domelftica obortiva w.
fl,re pleno w.
pendula Wendl, w. |
Cerafus w.
flore pleno We
fol, varieg, We |
Semperflorens Ehrh. w |
fruticofa Pallas w. |
Arıium w. j
“flore pleno w. |
|
j
|
Padus w.
& rubra w.
ß nigra W«
x fol. variegatis W.
virginiana W« ’ |
ferstina Willd, ws
_— 8
Prunus Mahaleb, w.
fructu flavo w,
» Laurocerafus w,
lufhtanica w,
e fempervirens w,
Pfiadia glutinofa Willd,
Pfidium pyriferum w.
Pforalea bituminofa g.
pentaphylla g.
tenuifolia g.
pinnata £,
hirta g.
Pteris cretica w.,
ferrulata w,
Ptelea trifoliata arb,
Punica granatum g.
flore pleno g,
flore albo pleno g-
flore flavo g.
Pyrus Malus fylveftris arb,
praecox Pallas w.
domeftica w.
apetata Münchh, w,
fpectabilis w.
fl, pleno w.
baccata w.
coronaria W.
fructu nigro w,
fol. aureo varieg, w.
hybrida Hort. par. w,
# fempervirens w,
upsala w.
Communis arb,
Pyrafter w.
fiore pleno We
Pyrus
— 149 —
Pyrus Malus falicifolia H. par, arb,
Montis Sinai id.
Michauxia H. par. id.
pollveria H. par. id,
Cydonia maliformis id.
pyritormis :d.
Jußtanica H. par. id.
finenfis H, par, id,
Quaffia excelfa id.
Quercus Robur id.
& feflile arb.
ß fol. varieg. id.
faftigiara Hort. par. id.
Cerris id.
* frondofa Ait. id.
ß bullara Ait. id.
y finuata Ait id,
ö crispa id.
discolor du Roi id.
Prinos «. tomentofa Mich. arb,
monticola Mich, arb.
‚paluftris Mich. arb.
acuminata Mich. id,
Prinoides Willd, id,
* heterophylla Air. id,
Phellos angutifolia id.
latifolia id,
llex g.
'Snber g.
# coccifera arb.
# gramantia Willd. arb.
2 virens x maritima Mich. id,
nigra arb
pubescens id,
rubra id.
— so u —
Quercus rubr3 x minorarb,
Alba id.
FEsculus id. .
Asgilops id.
tinctoria Micch id.
obtufilloba Mich. id.
macfocarpa Wich. id,
Banifteri Mich. id.
coceinea Wang. id.
aquarica Aıt, id.
paludofa w.
haliphloeos Hor', par. id.
velutina id.
montana Willd. id.
maritima Willd. id,
triloba Mich. ic,
Caftanea Willd, id,
repanda Willd. id,
Rhamnus catharırcus arb,
BJ
infecrorius id,
faxatilis id,
fempervirens Hort. par. id,
lycioides g.
ignaneus &,
hybridus L. Herit. arb,
buxifolius g,
burgundica arb,
Alaternus arb,
fol. aureo varieg, g.
fol, arg. varieg. g.
fol, maculatis g,
laciniata g.
balearica Duh, arb. g,
Frangula arb.
frarguloidess Mich. w
Ipinus w.
Ppumilus w.
I» Rhamnus Paliurus arb.
* Ziziphusid.
finenüs Lam, g,
* lineatus arb,
Rhodora canadenfis arb.
Rhapis flabelliformis w,
acaulis w.
= Rhododendron maximum aırb,
x A, albo id,
“ ponticum id,
» _ purpureum id.
punctatum Willd, g.
ferrugineum arb,
hirfutum id.
Rhus viminalis g.
oxyacanthoides Jufs, g.
lucidum g.
quercifolium g-
Coriaria arb,
glabrum w.
typhinum w.
Copallinum w.
elegans Ait. ws
Vernix w.
Metropium g.
radicans arb,
Toxicodendron id,
Cotinus id.
pumilum Mich, id,
Ribes rubrum arb,
fructu maximo rubro id,
albo id,
carneo W.
perraeum Willd. arb,
alpinum arb,
d2
N
78 aurada
Ribes nigrum arb. ur
fol. varieg. ide
glandulofum Perfoon Wr
diacantha Willd. id
reclinatum id.
Groflularia id.
Uva Crispa id.
Oxyacanthoöides id.
Cynosbati id, .
proftratum L, Herit, id,
floridum id,
penfy!vanicum Willd. id,
patagonium-$p, movaid.
floridanum Willd. id,
Rivina laev's w.
humilis wy
brafilienfis w.
Robinia Pfeudoacacia arb.
fl. violaceo id,
inermisid
viscofa Duh. arb, id.
inermis Hort. Par, id,
hispida ıd.
Caragana id,
pygmaeı id.
frutescens id,
fpinofa id,
Chamlagu Lam. id,
Halodendron d
ß triflora L. Herit. i
altzgana L. H eri 35 id.
Rondeletia americana .d.
Rofa alba L. arb au
& femiplera Roefsig id,
® plena id, ıd,
Me
Eu Wei
Rofa alba y incarnata id, arb.
amabilis id. id 9
alpinaL. id. -
& lagenaria id.
ß fl. pleno albo id.
y fi. pleno rubro id,
bracteata g- Si urndige
beigica du Roi arb,
incarnata id,
rubicans id.
burgundica Roefs id.
& major id.
B humilis id.
y Kermelfina id.
Centifolia L, id.
flore fimplicicid.
unica R oefs id,
apiifolia id, ide
carnea id,
decora id.
muscofa Aiton, id,
anglica w.
rubicans Roefs id,
prolifera id. id,
major id, id.
minor Koefs id,
corymbofa id,
crenata id.
ranunculoides id.
rufescescens id.
corymbofa Ehrh. id,
carolina du Roi id,
cinnamomea L. id,
fl, pleno Roefs id;
- 354 —
“= Rofa chinenfis Willd, id,
flore albo g.
canina L. arb,
fl. pleno Roefs. id,
carnea id. id.
damascenarubra Aitonid,
alba Roefs. id.
dolofa Wendl, id.
giacantha Pallas id.
elongata Wendl. id,
Eglanteria pumila L. id,
plena id,
major id. |
franeofurtenfis Münchh, id,
fraXinifolia id,
glaucophyila fl, pleno id,
gallica L. id,
humilis Wendl. id,
indica &-
holosericea fimplex du Roi arb.
maxima Roefs id,
repalis id.
multiplex id,
Kamtschatica Vent, id,
lucid Ehrh, id.
lactea fl, pleno id,
lutea » id.
plena minor Roefs, id,
major id.
multiplex Du Koi id,
auftriaca Roefs. id,
menftrua Willd, id.
corymbofa Roefs id.
alba id, id.
variegata id.
Portlandica id.
u
Rofa melitenfis Roefs arb.
5 mofchara femipiena id,
plena id.
pimpinellifolia rubra L. id.
alba ıd.
fpinohffuma L.id.
fl. pleno id,
major id,
praecox Wendl id,
provincialisrubicans Roefs il.
repalis id.
rubra id.
prolifera id,
marmorea id,
pallida id,
hollandica id.
rubiginofa L. id.
dupiex Rofs, id.
regina maxima id.
minor id.
fempervirens g.
fefsılilora arb,
flore pleno id.
femperflorens W illd. id.
fcotica id,
ferpens Ehrh, id.
fcandens Moenh, id.
villofa L. id,
flore plena id,
Vilmorin id.
virginiana plena Roefs id.
Rosmarinus ofäcinalis g.
angıltifolia g.
Royena hırfuta g.
laevis &» '
Rubus odoratus arb,
idäaeus id,
fructu albo id.
fructu max!mo id.
fructu max. cärneo id,
femperflureos id.
fl. rubro pleno ıd.
fruticofus id.
jac:nıatus id,
fl. pleno id,
laevigatus id.
tomentofus Wett, floraid,
occidentalis Mich. id,
villofus Ait, id,
Caefius id.
inermis id,
vulpinus id.
faxatilis id.
arcticus id.
Chamnaemorus id,
ruscifolius g.
Ruellia villcfa w,
varıans Ws
glaudestina.gs
Rumex Lunaria g.
® Ruscus aculeatus arb.
ir Hypophy lum id.
% Hypogloffum id.
. racemofus id,
Ruta montana arb,
graveoiens id,
Saccharum cfhcinarum id
Salicornia fruticofa g. I °
Salix triandra arb,,
pentandra id,
u. Me
Salix pentandra fol, varieg. arb,
vitellina id,
amygdalina id,
haitara id.
fragilis id,
babylonica id.
purpurea id.
Helix id,
myrfinites id.
# [ericea id,
arbu:cu:a id.
retufa id,
reticulata id.
incubacea id,
aurita id,
fol. varieg. id,
lanata id.
lapponum id.
arenaria id.
depreffa Hoff. id,
repens id,
fusca id,
rosmarinifolia id.
Caprea id.
fol, varieg, id
viminalis id.
cinerea id,
alba id.
decipiens Hoffm, id.
acuminata id,
rubra Wilid, id,
helvetica d,
philicifolia Hoftm. id,
daphnoides Villars id,
caefıa Villars id.
filefiaca Smidt, id,
paun 58 wien.
Salix coucolorarb,
glaucescens ıd,
nigricans id.
Halleri id.
venulosa id.
americana Wendl. id,
bicolor Ehrh. id,
pruinosa Wendl. id.
ferotina id.
undulataid,
fifa? id,
mollifima? id.
ambigua? id,
hermaphrodita? id,
Salsela fruticosa g.
Salvia formofa g,
coccinea w.
canarienfis g.
eretica g.
Tepens g.
aurea &.
paniculata g.
pinnata £-
mexicana &.
ofheinalis arb.
2
Sambucus nigra arb.
fol, varieg, id.
fol.aur, var.id,,
fructu alboid,
viridi id,
laciniata id,
canadenfıs id.
racemosa id,
= Santolina Chamaecypariflus arb.
rosmarinifoliag. |
N ne Wen a
u
* Santolina anthemoides g.
Sapindus Saponaria g.
Satureja Thymbra g,
Samolus Valerandi g.
Saxiiraga farmentosa g.
tragilis g.
multiflora g.
Schinus dependens g,
Scabiofa cretica g.
afrıcana g-
Scilla peruviana g.
Sedum S$cheuchzeri g.
populifolium arb.
Selago corymbofa g.
Sempervivum glutinofumg,
arboreum g.
fol. varier. g,
arachnoideum g. et f,
Senecio elegans fl, pleno g.
longifolius g.
halimifolius g.
Sida indica w. |
molliffima w,
Sideritis canarienlis &,
Sideroxylon Iycioides g.
tenax g.
= Silene fruticofa arb,
Sisymbrium millefohum g.
Sifyrinchium palmifolium g.
Bermudiana g,
convolutum g,
Smidia fruticofa g.
® Smilax aspera arb,
pseudo China g-
caduca g-
nn 60 —
#® $milax excelfag.
Solanum ver"ascitolium g.
Pfe.:docapfıcum g,
pyracanthoides g«
macrocarpon W.
diphyllum w,
bonariense g.
marginatım &
vespert:lion:s g.
Sodomeum g.
tomentofum g.
campechienfe w.
Soldanella alpina g. et f.
Sonchus fruticofus g.
arborervs g.
S$Sophora microphylila g,
tetraptera
japonica arb,
Sorbus aucuparia id.
domeftica id,
hybrida id,
Sparrmannia africana w.
Spartium junceum arb,
plenum g.
monospermum ße
fpinofum g.
lufitanicum g.
tadiatum arb,
urgans g,
oral arb.
Sphaeranthus indicus g-
Spigelia marylandıca g.
Spielmannia africana w,
Spiraea falicifolia arb.,
alba arb,
= 61 —
Spiraea alpeftris Borckh. arb,
Chamaedrifo'ia id,
betulifolia id,
opulifolia id.
laev:gata id.
hypericifol:a id,
tenuifolia :d,
crenata ıd,
triloba ıd.
forbifolia id,
tomentofa id,
lob.ıta f et g.
| trifoliata f. et g.
| thalictro:des arb,
| ulmifolia Willd. id,
| corymbofa Wendl, id.
i: Alexa 1d
carpinifolia id.
oblongifolia id,
Stachys circinata g.
Staehelina Charnaepeuce g»,
Stapelia elegans w.
vaTlegata W.
gemi.atı W.
grandiflora ww,
revoluta w,
Serora w.
campanulata @.
cespitofa wo.
hiriuta w.
asterias w.
irrorata ww.
pallida ze.
ciliata u
veluta 9,
u UBS ee
Stapelia mixta w.
verrucosa W.
reclinata w.
reticulata w.
orbicularis w.
sugofa w.
ftellata w.
Staphylea pinnata arb.
fi trifoliata w.
Statice fruticofa g.
monopetala g,
mucronala g.
tatarıca f.
latifolia f, et g.
cephalotes g,
globularifolia g.
oleifolia g.
trigona Palea f.
Sterculia platanifolia g-
Stevia ferrata g.
eupatorioides g.
* Stewartia Malacodendron arb:
pentagyna p.
Strelizia Reginae w.
Struthiola erecta g:
virgata g.
Styrax offhcinale arb.
laevigatum Ait. g,
grandifolium Ait, g.
Swertia perennis g.
Syringa vulgaris arb,
fl. aibo id.
A rubro id, ?
fol. varieg, id.
perfica w, *
- k ” _. zn
Ta ri
Syringa flore albo arb.
laciniata id,
fioenfis Willd. id,
Tabernaemontana Änfonia g.
Tagetes lucida g.
Tamarix germanica arb,
gallica id.
Tarchonanthus camphoratus g,
Taxus baccaı arb.
fol, varieg. id,
elongata g.
Tetragonia fruticofa g-
Teucrium MWiärum g.
mafitlieufe g.
fruticans 8.
ınultiflorum g,
lucidum g.
betonicaefolium g.
“ abutiloides g,
® flavum arb.
Thuja aphylla g.
orientalis arb,
# plicata id,
occidentalis id,
x odorata id,
articulata Duh, arb, g
Thymus maftichina g,
Tiarella cordifolia g.
Tilia microphy!la Duh, arb,
© corallina :d,
americana Willd. id.
pubescens Aiton, id.
alba Aitom id,
Tillandsia lingulata
— 61 —
Tournefortia foetidiflfima 1.
h irfutiffima w.
volubilis .
‘ Trachelium coeruleumm g.
Tradescantia discolor w.
rofea w.
Tragopogon Dalechampit g:
Tropeolum hybridun: g,
Turnera ulmifolia w.
Tufsilago fragrans g.
Ulex europaeus arb,
Ulmus campeftris arb,
« fol. crispis id,
fol, maculätis id.
{uberofa Willd, id,
{ativa du Roi id,
crenata Hort Par, id,
pumila &
effufa Roth ar.
americana id.
pendula latifolia av
Urena lobata w,
Urtica nivea g,
arborea g,
Uvularia amplexifolia g.
Vaccinium macrocarpor, g,
arbutiiolium g. »
penfylvanicum g,
punctatum g,
arboreum g.
glaucum g,
amoenum g,
myrtillus arb,
Vitis-idaea id,
exycoccos id,
Ver-
_ GG —
Verbascum Myconi g.
Verbena triphylla g.
jamaicenfis g.
bonarienfis g.
ftricta g.
Verbefinza ferratifolia w,
Veronica decuflata g,
fruticulofa arb.
Viburnum Lantana arb.
ovata id,
acerifolium id,
“ Caffinoides id,
dentatum id.
ß humile id.
Lentago id.
grandiflorum id,
nudum id,
prunifolium id.
pyrıfolium id,
Opulus id.
fol, varieg. id,
canadenfis id,
rofeum id,
Tinus g.
fol. varieg. g.
latifolium g.
| laevigatum ge
Yinca rofea w,
fl. a!bo w.
minor arb.
fl. violaceo id,
fl, albo id,
fol. varieg. id,
major ıd.
Virgilia lutea g.
ne 66, ——
Viola hiflora f.
Vitex Negundo g,
Agnus Caftus arb,
tiıfolista £
Witis Vinifera arb.
laciniofa id,
vulpina id,
Labrusca id.
arho:ea id,
cordsta id.
riparia Mich. id,
Volkameria aculesta w,
inerm's w.,
Wachendorfia thyrfiflora &.
Waltheriıa americ:na w.
Veftringia rofmarinifolia g.
Wulfenia carinthiaca f. erg.
Xeranthemum bracteatum g,
retortum g.
Xylophytla falcata w.
arbuscula w,
pinnatifida w. |
Yucca filamentofa arb. >
gloriof: g.
aloeifolia p.
pendula w.
Draconis w,
Zamia pumila w.
Zanthoxylum trifoliatum g.
Clava Herculis arb,
Zanthorhiza apiifolia L, Herit, arb.
Zygophylium Fabago f,
foetidum g.
fefhlifolium g«
| EEEHEEEESEREEEE
— U IIOIDETI DIOR I —
Schwetzinger Obfarten
Vom Frühjahr 1809.
Aepfel, Autoren’Reifzeit
Agatie= Aepfel rouge Chrit |Feb, Merz
blanc Sote, Enk-
huises agtie idem idem
Alant- Aepfel Diel Nov. Merz
Ananas, Pomme d’Ananas Chrift Oct. Febr,
Api le petit Duhamel Dec, May
Le gros ou Pomme ros-
se, ou Passe rosse id Dec. April
Backapfel, rother Chrit September
Beillefleur Diel Nov, Hebr,
Blutapfel, wahrer id id
Blumenfüßer. griiner herbft ıd Oct, Dec,
Bandapfel,grofser ouPomme
panache T. O'fg [Jan. Febr,
Bohnenapfel kleiner rhein, id Jan. Aug.
srofser rheinifcher id id,
Borsdörier bohemien pa-
nache Diel Dec. April
Le grand bohemien Chift id.
Reinetten Diel Nov. Febr,
Agnoniforme Chrit |Dec. April
rouge id Dec, Fehr,
Noir id Dec. Febr,
d’automne Diel 1!September
le plus grand id ıd
grofser Sommer T, Obftg.ISept. Dec,
f 2
— 685 —
Aepfel |Autoren!Reifzeit
Borsdörferkleiner Sommer, idem idem
grüner Winter Diel December
Bosfelder Chrit Id. 2 Jahre
Calville aromatique Diel 'Oct. Dec,
d’angleterre Chrift May
blauche d’ets id Aug. Sept.
d’hiver Duham. [December
d’fleur Diel Auguft
musque id September
Herbft anis id Sept. Oct,
Weifser herbft T. Obig id
rouge de Normandie Diel Sept. Oct,
‚Were Duham. Juli
Turque Die Ioed April
rouge d’hiver Quint, M.jNov. Jan,
d’automne Chrift |Oct. Nov,
saye T. Obftg.| Auguft
etoilee Diel Ma
peir panach£ | T. Obftg.|iNov, Merz
weifser italienifcher |
Winter - id Dec, Aug.
rother Spitz Calville id Oct. Dec.
Cardinal rouge Chrift |Dec, Febr,
Canelle Diel Auguft
Carolin d’angletterre Chrit Dec. Jan,
Chemife de foie blanche id Nov. Dec,
de foie rouge T. Obftg.|Dec. Febr.
Court pendu blanc C.d. Baum!Dec, April
gris Diel Dec. April
gris le gros, ou Pomme |
de Berlin Salzmann id
rouge Chrift. [Jan. Febr,
sovale Diel December
platt Chrit |Dec. May
Foufinotte rouge d’erd Diei _ |Sept. Oct.
Aepfel AutorenlReifzeit
Coufinotte rayce d’ete Diel Sept, Oct.
Dowinisca aus Jafly Ha<quet
Eckapfel rother E, Obitg.'Dec, .
Faros le gros Chrift, IDec, Ao-1l
Fenouillet blanc idem Dec Febr,
gros ou Pomme d’Anis] Duhamel id
le gros Chrit Nov. May
rouge au Jardin Duham. |Nov, Febr.
rage Diel ‚Dec. Jan.
jeaune A ObRg, 'Merz April
Fleiner | id |Sept, Oct,
Winter Diel |Dec. Febr,
grofser Winter id id
Francatu Cat.deChac! Januar
braunrother Diel Dec, Febr,
Frauenapfel brauner T. Obitg.|Sept. Dec.
Frauenrothacher, Pomme
Chataigne Baum. Cat,;Dec, Juni
' Gehlapfel IF Fe Sept. Oct,
' Gerftenapfel 3 Jul. Nov.
| Gewürz pfel weifser Somer Diet September
' Glasapfel grofser deutfcher id Apr. Sept.
| Grosbon ser!
Grinztapfel Dec, Juni
'Graeuslieher klein c. % Base Dec, u,
| gros |
| en T. ObRz. Dec, Ay
| Gülderling dunkel fchwar-
zer enrlifcher Chrift
englifcher Gold Diel | Februar
gelber holländifcher Chrit Dec, Jan.
rother id Jan. Febr,
fchwarzer Diel
fpanifcher Chrift. |Febr. Mez
|Hartig Forellen T. Obitg,!Nov, Febr.
RE TER WEE LLORET TEE OR
— 70) —
Aepfel, Autoren!Re ifzeit
Hartig grün T. Obftg, Oct. April
gedrukte id. idem
Herrenapfel Knoop |Nov. Dec,
Himbeerapfel leberrother :T. Obfig. id.
harlemer rorher Diel id,
Incomparable des Antilles | Cbrit Dec. May
Jungf-rnapfel großer T. Obfig.|September
kleiner id. id.
Kantapfel faurer Knonp ;Dec, Okt,
enplifcher Diel
Kırlsapfel id. 1Dec, Febr.
Karthäufer gelber Winter id.
Königsapte! “id. |Nov Febr.
fränkifcher id, November
Kräuterspfel, holläudifcher| Knoop | September
Kronapfel Chrift, |Jan. Febr.
ro:her Winter id. id.
Kurzer :siufer, Pomme d’A-
veut? Sundrau JıJ.daurend
Lederspfel 'T, Obitg.|Febr. Apr.
Mätapiel ächter, fchwarz-;
brauner ‚ Chrift |Jan. Febr.
brauner T, Obäg.;Nov. April
weılser id. | 1. AR
Mäucherapfel Cant. ‚Bafel Dec, Febr.
rother 1, Ah id.
Maivafierapfel T. Obftg. Dec, Merz
Ma'zacher C. Bafel |Nov, Jan,
Marck;pfel, rother Diel ;Nov. Dec.
Marguer:te Manger
Marienapfel fchöner 1 Diel ISept.Febr,
Mela de Rosmarino rouge id. JAug. Sept,
blanc Chrift - |nov. Febr.
Melonenapfel id. - }Jan. Merz
Merveille de Portland Baum, Cat,|Feb, Juli
— 1 —
Aepfel. 3
Milchapfel braunfchweiger| Diel
Mutterapfel idem
Nesre d’ore Chrift
Ordensapfel Diel
Paafıhapfel Chrift
Parmain Lean’s id.
royal id.
Schar!ach Diel
Geltreifter Sommer id.
Winter Gold Chrift
Sommer Diel
Passe Pomme blanche d’au-
tomne Chrift
rouge d’automne id
Paftorapfel Diel
Pater noflter Chr.ft
Peppin fin d’angleterre (eng-
lifcher Gold Peppin) id
frenche Manger
Newtons ou Reinette
deNeuyork: Chrift
d’orouPomme d’or | Duham
srofßser holländifcher | Knoop
Gewürz ° Chrift
rofen Diel
marmor:rter Sommer id
Silber id
weifser id
Pfingftspfel T.. Obtg.
Prund oder Tellerapfel Chrift.
Pigeon rouge id
b.anc id
d’hiver id
Pigeonnet rouge id
royale Diel
> ven
AutorenlReifzeit
Auguft
Merz. d.3J.
Dec. April
Dac. Merz
Nov. April
Sept. Oct.
Noy. Apr.
September
Nov. Jan,
September
Sept. Oct.
| Oct>ber
‚Febr. Juli
Dec, Febr,
Juli
April
Dec,
Jan,
Jan. May
{Dec. Merz
idem
May
Tan. Sept.
ISept. Oct,
IDec. April
Nov. Merz
Sept.Febr.
Nov. Febr.
Dec. Febr.
De Merz
Dec, Merz
ıNov, Merz
iOc% Meiz
Ben m en
Aepfel. AutorenjReifzeit
Pigeonnet blanc Diel October
Pilgrim kleiner geftreifter T, Obftg,|Dee April
grofser rother idem id:m
Potiterapf-! rother _ Del Oct, Febr,
Pomeranzen:pfel id Dec. Juny
Pomme d’Adam id 2 Jahre
d’aftems ou Streifling
d’hver }T. Obftg.}Dec. May
d’Aftracan ou Tr:ns-
par.nte Chritt Auguft
blanche “uifle Mayer Jan. Febr,
de Canada Uhrsft
d’Aout s Diel Auguft
de la china ä& fleur dnv-=,
ble Pyrus fpectz-'
. bilis ;Wildenows Auguft
Cocombre 'Cat, Bau
Caracter ou Caracter
Reinette Diel Dec. Febr,
Citron T. Obäg.|Nov. Apr
de Carmes. Dortchens-
apfel Diel {Dec, Febr.
Double reuge de "'
radis | Cheit !Febr. Merz
douce deBollurller Baum Cat.jNov, May
de drapd’or, vrai drap-'
d’or Duham |Oct. Nov.
figue Duham !Nov. Dec,
de Grävenftein Chrift |Jan. April
hative avant toutes | id Juli
de haute bonte Duham fan. April
de Jerusalem Henne !Dee, Febr,
imperiale vcrte Diel Dec, Nierz
nonpareille Duham |Jan. Merz
d’Orange Chrit |Dec. Jan
-— 3 —
Aepfel. IAutoren'Reifzeit
Pomme po. rs, w.:hrer Birn.'C. de Char;Dec. Febr,
förmiger
la grofse | idm idam
perfique | Baum Cat.
p rfum Diel INov, Der,
royai d’angleterre T. Obig.iDec, M:y
de &t, Louis Baum Cat-flEhde Aug.
de Strasbourg Diel
Satine, Atlasapfel Chrit {Oct. Dec.
de >t Jacques T. Obf, | Auguft
d- Sedan Diel Ost. Dex,
taffetas id Dec. Febr,
Violette Duham |Dec. May
Pomocyrus Chr.ft |1 J. dauert
Poftophe d’hiver Duham |Febr. Merz
d’ete C. de Char| October
Prefent royal Manger
Frinceffe Noble C. de ChariNov. Jan,
Princeflenagfel englifcher |T. Obftg.|Dec, April
Pyrus Baccata Linnei
Quinzeapfel (Quittsenapfel)| Chrift Nov. Dec.
Kabau weifser Sommer Del Aug. Oct.
rother Sommer id
Rambour aigre id Dec, April
blanc d’automne Baum Cat] October
d’hiver Diel Dec, Jan,
d’hiver id Dec. April
franc Duhamel [Aug. Sept,
Zurchaver rother win-
ter hat :ı/2 Elief Chrit |Dec, Merz
im Umfang,
Red Choic sd?
Reinestte d’Aizerna id Jan, April
d’Angleterre la grofse | Duham !Dec. Merz
blanche Diel : |Nov. April
— nm —
Aepfel, Autoren!Reifzeit
Reinette de Breda Chrit |Dec. Jan,
de Bretagne ‚ Duham |Nov, Dec,
Carpentin Chrift Dec. April
de Caffel » & T. Obftg.!Dec., May
de Clareval Chrift | December
de Citron Diel Dec, April
Calville idem |Nov., Jan,
a Cote veritable Krehs Cat.iDec. ‚Merz
de Carmes T, Obttz. Jan. May
doree ou Reinette jeau- '
ne tardive Duham. |Dec, Marz
de Damafon Diel December
franche Duh. ı Jahr
dore Diel
Forelien ! Chrit | May
files (geftrikte Herbtt-
Reinette) |T. Obftg. Oct. Jan,
Grise de Champagne |! Duham, |Febr, May
d’hiver de Metz |Baum Cat.|Nov. Aprıl
la . etite Chrit | ı Jahr
d’automneanRein
Marbre Baum Cat | November
Greone id. |Dec. April
„ geftreifte T, Otftg..Nov. Juni
violette Diel INov. May
rothe Sommer id Aug. Sept.
‚glatte gelbe T. Obftg IDec, Oct.
Gewürz Diel Nov, Jan,
grüne Band (R, verte
panache) |T. Obitg. Nov. April
atlas er
gelbe ıT. 'Obftg.| .ı. Jahr
Zucker Diel Neov.Febr,
herbit a Üct, Nor,
de Harlem id Sept. April
nn
Aepfel.
Reinette hochzeits
hyeroglyphen (R.bro-
dee)
jaune d’ete
d’ talıe
Königliche
Kron
de Luneville
Montbron
Musquee
Meisner Alant |
Nonparsille ( Sorte
Sonapfel )
de Normandie
Nelzuin
d’Orleins
p:cotee
piquee
p-ire
de Portugal
Parm:in rouge
de Paris
de Rochelle
Touge
de Sickler
rouffe
roth graue Kelch
‚rosmarin
rothgeflekte Mark
Safran
forte graue
forgvliet
de fuiffe
Triomphante
Verte
Autoren’!Reifzeit
Diel ‚Dec, April
idem !November
ıd Sept. Nov.
id
id Dec. Merz
id November
id 2 Jahr dau.
Chrift ;Jan. Febr.
id Dec, May
D.el October
Chrift |Dec, April
id ı Jahr
id Feb. Merz
id Januar
id 2 Jahr
id Febr, Merz
id Oct, Jan,
Diel
id Dec, Merz
Chrift
id Dec. Jan,
Cat. deCharjDec. April
T. Obfte. id
Chrf# |Dec. Febr.
Diel ; December
id Nov. Dec.
| id ;Oct. Dec,
Baum Car.!Oer. Moaız
Chrift Jan. Febr,
Diel Dec, un
Chrift 2
id Dec. Merz
id Jan, Juli
Aepfel, AutorenlReifzeit
Reinette Verte la große Chrit |Jan, Julv
de Windfor , ou royal
d’angleterre id IFebr. July
ZweijahrdaurendeZuk-
ker Rein./T, Obftg.| 2 Jshre
Zwerg Diel |Dec, Merz
Revalfcher Birnapfel Chrift Auguft
Rheinapfel füfser T. Obftz.;Dec. May
fanrer Baum Cat.|Nov. April
krislicher Cant. BafeliNov. May
Roi tres noble Chrift |Oct. Dec.
Kofenhäger id O:t. Nov.
Roftocker T, Obfg.!Nov. April
Rotbfeder Diel Oct. Dec,
Rofette marbree id Sept. Oct,
Rofentftreifiing ®chaumburg, id
Rofenapfe! Bendeleber id
rother Sommer T, Obftg] Auguft
höhmifcher Sommer Diel Aug. Sept,
Scarlet agreable Chrift
Schafsnafe T. Obftg.] July
Scheurer:pfel Diel Jan, Auguit
Schmeerzpfel fränkifcher IT, Obftg.|Nov. Juny
St. Florent Diel Oct, Jan.
Sebaltian, grofser, Caillol,
rofat Chrif
Silberling Knoop |Nov. Dec,
Soste Holard (Zimmetapfel)}| Chrift |Sept, April
loppen. Manger
K:ntäpfel id
Sorappel, faurer Knoop
Spiegelapfel. holländifcher] Diel Januar
Srreiflings ouSträumerling T. Ohftg.|Nov. Febr,
Sıriemapfel Dial Merz July
Ststtiner zother T. Obftg.jDec. Aug.
Aepfel. AutorenlReifzeit
Stettiner weifser T. Obftg.jDec. Merz
grüner Chrift }Dec. Juny
rother herbft Diel |Oct, Now.
Süfsapiel gelber herbt idem {Sept. Oct.
rother herbit id Sept, Jan.
Tafelapfel hotländifcher
rothgeftreifter
weifser Chrift }Dec. Jan,
dunkelrother
Tafelapfel fürftlicher (Los-
kriger) Diel Januar
Taubenfüschen T, Obftg.'Nov, April
Tulpenapfel id Auguft
Vecterapfel, ohne Kern Di’el October
Veilchenapfel Sommer T. Obftg.] Auguft
N herbft id Oct, Dec.
Wachs:p£el Diel December
Warafchapfel id Dec, July
Weilburger id
Weinspfel id December
Wetterling Baum Cat !Sept. Oct.
Wienerapfal
Winterapfel brauner Die! |Nov, Apr.
Würzapfel gelber T- Obftg.] September
Meifsner id Nov, Apr.
Zehendheber Diel 1Dec April
Zürcherapfel, gelberherbf#!T. Obftg.|Sept, Oct,
Zuckerlimonien - Apfel
Zurchauer rother Chrift
Zwiebelapfel id Dec, funy
Zwillingsapfel Diel 'Dec. Febr.
Birnen. !AutorenlReifzeit
Ah mon Dieu, cu Pomme |
d’Amour | Duham Jauf Sept,
Ambrette d’hiver avec;
Epines id: Nov Merz
fans Epines (h ft Nov, De.
Amire Joaunet ou Poire ds
St. Jean | Duham Ende Juni
Angel:que de Bordeaux id 1Febr Marz
Apfeibirne T. Obftg.| October
Auzruftbirne deutfche Del Auguft
Belle et bonne Chrift |September
Beiliiime d’sutomne, ou
Vercui:lon D.ham October
d’ete. Supreme id Ju'y
d’hiver, a Vermillon
"spagne :T. Obftg !Nov, May
Bergamotte d’ Alaläben te | Chrift Sept. Oct,
d’auromne ri Oct Dec,
de Buffy B>sum Cat.|Jan. Merz
Craflanne er Nov, Dec,
panachee id
d’ete,ou Miian da la
beuvr'era September
d’Ho!llande ou Bar,
d’Alencon May Juny
de Paques Jan. Febr.
de Nice Bau Lat.
r'yee ou Barg. fuiffe | Duh:m October
Nönpareille Chrrft November
roupe id Vct, Dec.
de Soulers Duham !Febr. Merz
Sylvenge :C de Char,|Sept Oct.
quercy T. Obig,
runde Sommer id Anguft
Bergler ‚Baum Cat.| October
Birnen » Autoren.'Reitzeit
Beurr& d’Angleterre Duham September
de Bollwilier Bium Cat. Apr. May
blanc, Doyene ouSt.,
Michel | Duham October
d’ore Chrift Oct, Nov,
d’hiver de Metz Baum Cat.|Dec. Febr.
rouge T. Obftg.|jOct Nov.
gris, le Beurre Duham |[Sept, Oct.
le petit T, Obitg ‚September
d’Holiande id Sept. Oct,
romain Chrift id
Bezy de Caiffoy ou Rousslet
d’Anjou | Srenye Nov.Febr.
de Chaumontel ou
Beurre d’hiver Duham. id
d’Hery id Oct, Dec,
de Montigny id Sept. Oct.
da la Motte id Oct. Nov,
Blanquet ä longue queue id Auguft
| - le gros id Juli
| rond Baum Cat. id
Blazbirne id October
Bonchretien d’Auch,Bonchr.
panache Chrit |Feb, Merz
d’ Espagne Duham |Noy. Dec.
d’ere ou gratioli id Auzuft
Musquee Chrift id
d’hiver Duham |Jan, May
Bourdon musque, Wespen-
birne id July
Brunnenbirne Baum Cat | October
Calebafse Musquea Manger id
Caffolerte ou Muscat vert | Duham | Auguft
Cattilac Diei |Nov. Juny
Chair Dame, Cher Adam | Duham Auguft
mn BO m
Birnen. AutorenjReifzeit
Chat bru!e OuintioyelNov Merz.
Cheminette Baum Cat,jDec, Jan,
Chretienne idem
Citronenbirne ,„ grofse
Sommer |T. Obftg.|Ang, Sept,
Citron de Sircuz Chrift July
Co ma: groise Schulz |Jan. April
Confeffeisbirne T. Obitg. bis/ohanni
Cornelia fchöne Knoop, Auguft.
Cuifi--Madame Duham [Jul, Aug.
Dannegler Baum Cat, id
Deux fois l’an Chrit {Jul Oct
Double Calyce, Poirä deux
tetes |Pom. aust.JAug. Sept.
Aeur (Pyrus Commu-
nis A. pleno) | Quintynie [Febr. Merz
panache Duham id
Doyenne grise id November
blanc longre Diel October
Dubbeide Riet- Peer Knoop Sept. Oct,
Echaffery ouBezy de Chas-
sery j Duham, Nov. Jan,
Epargne, Beau prefent St.
Sımfon id Jul. Aug,
Ep'ne d’ete ou fondante
musquee id 1|September
d’hiver id Nov, Jan,
Etrangles. T, de fufse (Kan-
nenbirn) Manger |Sept, Oct,
Eyerbirne, Herbit Sickler |Dec, Jan,
Sommer ou Colmar,
d’Ete Duham, }Aug,Sept,
Muskirte Winter Diel Dec. Febr,
Faux Bonchretien Manger |Dec, May
Fin’or Duhain Auguft
Forel-
Birnen
Forellenbirn
Franchipanne
Friederichs- Birne
Gallusbirne
Geishirtelsbirne
Glockenbirne
Grand- Monarque
Hummelbirne
Hennenbirne
Hirfchbirne
Hafenbirne
Imenbirne
Imperiale a feuille de Chene
alt NM
AutorenlReifzeit
T. Obftg.|Nov. Dec,
Duham, | October
Schulz
Baum Cat,
Diel | September
T. Obtg. Oct. Dec,
Chrift® ‚Merz May
PR; Obitg.; iOct. Dec,
Baum Cat. September
iy Obitg, Auguft
Baum Cat.!Oct. Nov.
Duham, ‚Merz Apr..
Inconnue Chenau ou Fon-
Mefüre Jean
dante de Brest idem Aug, Sept,
lungfernbirne (Poire de
Vigne ouDemoiselle)| Duham | October
Iutten- Beer
Kronbirne Chrift |Merz May
Louise bonne Duham |Nov, Dec.
Madame, Franz Madame Manger Auguft
Manfuete ou Solitaire Duham |September
Marguerite la grofse, Pom-
me hative |Baum Cat Auguft
la petite Chrift July
- Marquise Duham |Nov. Dec,
Martın sec id Nov. Jan,
Merveille d’hiver id November
id Oct, Nov.
Mundaetzbirne, runde
mouillebouche rond),T. Obftg.| Auguft
Muscat petitou zen gueule Böen Juli
allemand [herz May
Robert, Poireala reine a Juli
d’Ananas
— Bu
Birnen. AutorenlReifzeit
Muscat gros d’ete T. Obitg.| Auguft
royale Chritt Auguft
d’hiver id Dec, Jan,
Muscateller grofse lange
Sommer |T. Obitg.}| Auguft
_ doppelttrageide| Diel id
geblümte Chrift July
Ognoanet, archiduc d’ere.
Amire roux Duham IJul, Aug,
Orange d’hiver id Febr. Apr.
Musquee id Auguft
Jaune Diel September
rouge d’ete Duham | Auguft
tulipee, ou poire aux
möouches id September
Pendar Chrift id
Paradiesbirne, rheinifche |T, Obitg.|Oct, Nov.
Parfum d’Aoüt Duham Auguft
Pafatutti Chrit ıNov, Dec,
Paftoral ou Musette d’au-
tomne Duham Oct, Dec.
Perfik peer Chrift |Sept, Oct,
Pfalzgräfin , rothe id Aug, Sept»
kleine T. Obfl, [September
Pfundbirne Chrift October
Poire d’Admiral C. de Char|Aug. Sept.
d’ange d’hiver idem December
d’ Ananas Chrit |Aug. Sept.
de Colmar ou Poire
Manne | Duhamel |Jan. Febr,
de fer Manger IDec. Febr,
deforetou grise bonne) Duham | Auguft
Jalve Baum Cat.jMerz April
de Lansac ou Dauphine] Duham.
de Madelaine ou Citron
de Larmes id
Dec, Jan,
July
=. ya
Birnen. Ela Co Reifzeit
Poire de Malthe ou Callat-
rosad’hiver ;C. deChar.|Dec. Jan.
de Naples ‚Duhamel "Febr. Merz
de Prince Diel September
d’Oignon, Epine rosel Duham,} Auzuft
d’ete "es
de Pr£tre idem Februar
de Pretre id Auguft
de St. Pierre T. Obig.| idem
de Picardie |
de Londres T. Obftg.] October
de Septemb, le gros Chrit ‚September
de Vitry Duham. |Nov. Dec,
Fürftliche Tafelbirne Chrift Auguft
au Lard Manger Aug. Sept,
vierge a
Portail (PfingftSirne) Chrit 'fan. May
Present royal de Naples |T. Obftg. Merz Apr,
Querusbirne Car!sruhe
Reine d’hiver Chr t Nov. Merz
Riedbirne (Angobert) id October
Roi d’ere Duham, |Aug. Sept,
Royale d’hiver id Dec. F:.br,
Rousselet d’hiver id Febr. Merz
de Rheims id Aug. Sept.
Musquee Diel [September
d’ete (kleine Sommer
Roußs,) id ide
gris id October
braunrothe Sommer id | Auguft
kleine Muscateller T. Obftg.!September
Roufßseline Diel ‚Oct. Now
Salviatı Duham. Aupuft
Sanguinole id d
Sarazin. Pomme Sarazin |C. de Char| ı Jahr
fa
— 8 u
> Birnen AutorenlReifzeit
Sarazin de Duhaimel Duham ı Jahr
Savoureuse Chrift November
Schäublerbirne Baum Cat.| October
Schwarzburger birne Cassel
Seilebirne Baum Cat.| October
Stadelbirne _ idem id
St. Germain ou laconnu la-
fare | Duham ıNov. April
Schmalzbirne, römifche Diel !Aug. Sept,
Jaune
panache
Metles frühe
Manger id
Baum Cat.]| idem
T. Obig.] September
St. Lezin C. de Char,jOct, Nov,
Stümpflerbirne | Baum, Cat,| October
Stumpfling id id
Sucre vert Duham I|Oct. Nov.
d’hoyerswerda Chrift‘ Auguft
d’hiver ds, Merz
Supreme ou Supreme de
Merle } Duhamel [fuly Äug.
Teton de Venus T, Obiftg.|Jan. May
Verte longue d’Automne ou
Mouille bouchej Duham October
panache id id
d’hiver Henne |Dec, April
Voltmarsche Chrift October
Virgouleuse(Paradiesbirne) id Nov. Jan,
Wäifche - Birne T- Obftg.|$September
Waflerbirne (gelbeSommer-
herren- Birne) Diel id
Zuckerbirne Sommer id id
o
— 85
Aprikosen, AutorenlReifzeit
Abricot d’Angoumois Duham |Mitte July
Alberge idem id
blanc id id
le gros id JAnf, July
d’Hollande, Amande
d’Aveline ou Abricot
de Breda id [Mitte July
hatif Musque id Ende July
deNancy,AbricotPeche id Mitte Aug.
noir ou abricot d’A-
lexandrie Mayer |Ende July
ordinaire Diel jAnf. July
panache Mayer |Mitte July
de Provence Duham, id
Le gros Chrift id
de Tours Baum Cat.
de Portugal Duham. [Mitte Aug.
Violet id Anf. Aug.
Precoce Anf, July
le gros T, Obtg, id
m 86 —
Ptiwsiche/ AutorenlReifzeit
Abricotee ou admirable
Janne, ou la grofse pe-
che jaune Mayer | October
Admirable rouge
ou Beile de Vitry Duham |Mitte Sept.
Violette
Alberge jaune Mayer |Anf, Aug.
Avant peche blanche ou
Montagne praecocej Chrift |Anf. July
Bourd'ne Duham, |MitteSept.
Bellegarde ou Galante Mayer |Ende Aug.
Belle de Tillemont C. deChart,|Ende Sept.
Brugnon Violet Musque Mayer jAnf. Sept.
natif
Cardinal Fürftenberg Chrift |Mitte Oct,
Chevereufe tardive Duham |Ende Sept.
Chanceliere idem Auf. Sept.
Double Lac
de Troyes ou petite
Mignon | Duham Ende Aug,
Swolisch Chrift |Anf. Sept.
Montagne id Ende Aug,
Grofse Mignonne Mayer |Nitte Aug,
Incomparable en beaute |Cat.deChariEnde Aug.
Murray Nectarine
Madeleine blauche Duham jMitte Aug,
Mignonne
souge ou Macl, da
Courson ! Duham |Mitte Aug.
tardive id, Oct. Nov,
Monftrueuse ou Poire rouge
de Pomponne Pavie
de Camus id Anf. Oct.
Monfrin 3 de Char. Irade Bupt.
Montagne la grofse T, Obiig.! id,
Pfirsichen,
Nivette veritable
Newingtons Nectarine
Pavie de Newington
blanc
Peche Cerise
de Malthe
Peche i leur double
Persique
Pourpree vineuse
tardive
Royale
Sanguinole ou Bete rave
Teint doux
Teton de Venus
Violette hative lapetite
la grofse
AutorenlReifzeit
Duham, Ende Sept.
Chrift Auguft
C.deChart.] October
Duham jMitte Aug,
Chrift |Anf. Sept,
Duham jMitte Sept,
Mayer Ende Sept,
Duham [0Oct. Nov,
id Ende Aug.
id Oct. Nov.
id Ende Sept.
id Mitte Oct,
id Ende Sept.
id id
id Anf. Sept,
id id,
Kirschen. AutorenjReifzeit
Amarelle & longue queue |Baum. Cat |Anf. Aug.
a courte queue id. id,
Aurichotte Chrift |Anf. | Juli
Belle de Choisy Cat.deChar| Im Juni
Bigarreau hatif Mayer |Ende Juni
de May Baum Cat.|tinde Mai
noir le gros idem |Mitte Juli
noirtardif ou deLory ide September
rouge le gros Mayer [Mitte Juli
Cardina’e Chrift id.
Cerise & bouquet Mayer [Ende Juli
a fleur double id.
royale, encanne ou
Chery-Duke | Duham | Ani. Juli
ou lanouvelle d’an-
gleterre
(zrofse Cerise rouge
päle Duham) iCat.deChar id.
d’Ostheim Chrit |Ende Juli
tardive ou de la Tous-
saints’
Prunus semper flo-
rens Wilid) Duham Aug. Oct;
Coeur de pigeon, Bigarreau
commun ou belle de
Rocmond ide [Mitte Juli
Double Natte Chrift ı In Juli
Folgerkirsche, holländische] id, Juni Juli
schwarzbraune id,
Glaskirsche doppelte id, Mitte Juli
Griotte d’Espagne Mayer | Anf. Juli
la grofse
de Portugal Chrift id.
de Chaux ou Griotte
d’Allemagne Duham [Mitte Jnk
R
R
Kirschen,
Autoren.lReifzeit
Griotted’Angleterrelavraie] Chrift
Grofse gobet ä courte queue
Guigne blanche la grofse Mayer [Mitte Juni
jaune idem Ende Juni
de Sans- Souci Baum Cat.
Herzkirsche späthe rothe
weifse Chrift, id.
rothe id. Juli
Hildesheimer späthe
Terusalems- Kirsche
Koorpel- Kirsche id, Juli
Lauermanns- Kirsche id. Juni
Leopoldskirsche id Juli
Lothkirsche id. id
bunte id, id
Maulbeerkirsche T. Obftg.| Anf. Juli
Maykirsche füfse Chrit !Anf. Juni
frühe grofse T. Obftg.| idem
Merise & fleur double Mayer _
Molkenkirsche
Montmorency & courie-
T. Obftg.|Ende Aug.
Chrit Ende juli
Chrift [Anf, Juli
queue ougrosGobet} Mayer {Mitte Juli
a longue queue C,deChart,|Ende Juni
Morelle hative Chrift
doppelte
Muscat de Prague Chrift IEnde Juli
Nonnenkirsche T. Obig.| Juli
Ochsenherzkirsche Chrift |Anf. Juli
Perlherzkirsche id Ende Juli
Pomeranzenkirsche T. Obttg. Juli
Prinzenkirsche id Ende Juni
Quatre ä la livre Chrift |Ende Juli
Schlotterkirsche Car!sruhe
Schwarzbraune frühe id
knrzstielige id
Kirschen, Autoren!Reifzeit |
Soodkirsche braune T. Obftg.|Ende Juli
rothe id | id i
/ schwarze Ä id M, Juli
Süfskirsche punctirte id id
Turkine Chrit |Ende Juli
Ungarische schwarze T. Obftg.] M. Juli
Van der Natte Chrit jEnde fuli
Vineuse de Portugal idem id
Wachskirsche gelbe | Chrift M. Juli
Weichsel spanische id id
holländische schwarze id !Septemb.
Ludwigsburger
grofse späthe saure id
Weinkirsche grose [chwarze
= 9ı -
Pflaumen, AutorenlReifzeit
L’Abricoree Duham jAnt. Sept.
rouge C.deChart,|Ende Aug,
Brizette id Sept. Oct.
Cueche, Pruned’Allemagne!Baum Cat.!Aug, Oct,
Verte Chrift M. Aug.
Damas de Maugeron Duham |Ende’Auz.
d’italie id id
blanc le gros id id
Ballon Baum Cat. id
variete id id
de Sept. ou des Va-
cances Duham. Finde Sept.
d’Espagne Salzmann September
Musquee Duham IM. Auguft
rouge id id
de Tours le gros, ou
grosse noirehative id. Anf, Juli
Damascener spätheschwarze/Diel Catal.
Diapree violette Duham. |Anf. Aug.
" rouge id ide?
blanche Chrift [Anf. Sept.
Drapd’orauMirabelledouble] Duham }M, Aupuft
Eyerpflaume grüne Diel Cat,
Grofse luissante ou Damas
Aubert Duham IAnf, Sept,
noire tardive
Tacinthe, Prune jacinthe id IEnde Aug.
Jaune hative ou Prune de
Catalogue id Ende Juli
Imperiale Violette | Miyer id
de Sikler T, Obteg.\Anf, Ang,
Isle verte ou Pr. de Savoye,
basse tige Duham [Anf, Sept,
Mirabelle jaune id M. Auguft
rouge C.de BaumjAnf, Aug,
Pflaumen, Autoren!Reifzeit
Mirabelle tardive ou St. Ca-|) Quintynie|Ende Sept.
therine
Noire Chrift id
Perdrigon rouge Duham jEnde Oct.
blanc id Anf. Sept,
Pfaume rothe Späthe T. Obg. id
Pflaume Cyprische Diel Cat. September
bunte holländische Chrit |Ende Aug,
Prune säns noyau Duham M, Juli
Cerise ( Mirobalan
Mayer) Villars {Ende Aug,
d’autriche ou Prune
datte Mayer M, Juli
d’Inde blanche Chrit |Anf. Sept,
damasquinee Salzmann |September
St. Jean Chrit |Ende Juni
de Monsieur Duham [Juli Aug.
Virginale C.deChart,jEnde Aug,
transparente Diel Cat. Auguft
Reine- Claude la grofse,
Dauphine ou Damas vert| Duham id
Violette C.deChart.]M, Sept,
Schwarze | Chrit Auguft
Royale Duham |M. Auguft
de Toufs id |Ende Juli
Zwetsche ,„ Auguft Diel Auguft
grofse Chrift |Anf. Aug,
Auguft
englische Diel
_— 9, —
Wein,
Chasselas de Fontainebleau
noir Musquee
Violet
rouge
ordinaire
noir grofse espece
de Bar sur aube
blanc
Musque
panache de noir et blanc
Corinthe blanc sans Pepin
violet
Cornichon violet
beau
Culotte suisse
Diamant Traube
Klaefner weifser
kleiner
Muscat d’Alexandrie blans
blanc
noir
violet
gris
Morillon hatif ou Raisinde la Madelaine
Perltraube frühe
Perl, grofse
Pinot blanc
R
Druckfehler in der Befhreibung.
11. v.1. 6.3.1. Pomeranzenbaume ft. Pomerenzene
baume.
17. 0.9. 10. 3. 1. Rabaliatti fi, Kabaliatti.
19, 0:0. 7.3. 1. fiehenden ft. gehenden,
30. 0.0. 8.3.1. DOberbaudireftor fl. Oberdireftor.
31.0.1. 11. 8. 1. Äußerft fl. Außen.
32. d, 0. 11. 3. 1. ausgelegt ft. angelegt.
37. d. 9, 10.3. I, Pinus fi, Pinis.
Ye
Wein,
Praecoce noir
Raisin de Pulsar
de Maroc
gros de Marseille
de grand Seigneur
Raisin
d’Aspirante
rouge de Bourgogne
gros de Malthe
Toquai
Van de Laan, frühe
Verge blanc
violet .
Weifser Burgunder
©.
[nn
Nu
Druckiehler im Kataloge,
92.0.4. 6.8.1. Juniperus nana ff. J, rana.
34 v.1. 5.3.1. Limodorum altum fl. L, album.
7. 3. I. Phylica paniculata latifolia ft.
Phylica latifolia,
46. 4. 47. ift bey den Populus- und Prunus- Ars
ten hinten immer das Zeichen w fl. arb.
gefert worden; diefer Fehler fommt noch an
mehrern Orten vor, wo ihn aber der Bos
tanifer leicht felbft verbeffern Fanı.
Unter doppelten Namen erfcheinen in dem Werzeiche
niffe nachftehende Pflanzen, die doch nur eine und
Diefelbe Pflanze find:
ı. Turnefortia hirsutisima und Cestrun
paniculatum.
2. Flox sibirica und Flox sabulata.
3. Spielmannia africana und Lantana africana.
44. v d.
Druffehler in der Beichreibung.
©. 2. 3. 6. vonoben lies Freber ftatt Frecher
4. vonunten I. Eulzingen fi. Snezingen
— 3— 2. dv. u. in der Note |. arcem fi. arum
= I1L.— 9, dv. 0. I. Dberbeimer ft. Oberrheiner
6,9. 0, |, Pomeranzenktäume ft. Pomerenzen:
baume
= 16,— 2.1.7.0. 0. I. Marftall ft. Maricitall
= 17, — 100.0. I. Rabaliatti ft. Kabaliatti
— 19, -- 7.9.0 |. ftehenden ft. gebenden
— 30, — 8. 0.0. I. Dberbaudireftor ft. Oberdireftor
— 31, — ı1, v. u. I. anserfkt ft. außern
—= 32, — 11,9. 0. |. ansgelegt ft. angelege
= — — 180.0... (s) ft. ($)
= 37 — Io. dv. 0. |. Pinus ft, Pinis
= 38, -- 1,9. 10. 1. Linke ft. Rechts
- 3, — 1.0.01, Rebts ft. Line
= 48. — 13.0. 14, dv. 0. I. Saale fi. Sande
=, = 3 1.0, 1. Menagerie ft. Orangerie
’
f
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e &
a r
De
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4 ver j j j
9, j J v..G
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