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Full text of "Beschreibung der Gartenanlagen zu Schwetzingen : mit 8 Kupfern u. einem Plane des Gartens"

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Befhreibung 
der 
Gartenanlagen 


Shwesinseh 


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A Library, The Getty Research Institute 


http://www.archive.org/details/beschreibungderg00zeyh 


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von Gartendirector Zevher und k>. Roemer. 


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e Gr Verlage kr Q I EEBERBIE : 7 Dnchbandlbung z 


&r. Königlichen Hoheit 
dem 


durchlauchtigften Fürften und Herrn, 


Karl Sriedrid, 


Grosherzoge von Baden, Herzoge 
su Zähringen 


dem Meftor der Herrfder, 


dem erhabenen Befhüser der Künfte 
und Wiffenfchaften, 


Dem Dater des Paterlandesg, 


weihen vieles Werk 


in tiefiter Ehrfurdke 


Die Nerausgebes 


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&, merkwürdig auch ber Garten zu Schwer 
Bingen ift, und fo häufig er zu jeder Zeit ber 
fucht wurde; fo ift doch niemals irgend eine 
Beichreibung deijelben erfchienen. Nas Yirich- 
feld in fünften Zheile der Xheorie der Öat- 
tenfunft, ©. 344. davon fagt, ift theils zu 
unvollftändig, um eine richtige Jdee von dem 
Garten zu geben, theils find feine Anfichten 
nicht immer die richtigften gewefen, wie wir 
in unferer Darftellung zu zeigen gefucht haben, 
Früher indefien haben Künftler einzelne merf- 
wöürdige Warthien des Gartens aufgefaßt, und 
nachgebildet. Hier müffen wir zuerft unfern 
Landsmann, den grosherzoglihen Hofınabler, 
Karl Kung, nennen, auf den das Vaterland in 
jeder Hinfiht ftolg feyn Fanı. , Vereitd vor 
mehrern Sahren gab er fehS große Kupfer von 
Parthien des Schweginger Garfend heraus, 


bie fo großen VBenfall fanden, daß bald alle As 
drücke vergriffen waren. Da nun feit diefer 
Zeit mandyes in dem Garten fid) verändert und 
verihönert, und der Geift des Künftlers neue 
Anfichten gefunden hat: fo hat Herr Kung fi 
entfhhloffen,, die fchon chebem bearbeiteten Ges 
genftände neu aufzunehmen und zu ftedyen. Zmey 
Platten find jegt fertig, die wir gefehen haben, 
und die wir Fühn ald Meifterwerfe empfehlen 
fönnen. 


Auch Herr Rottimann, der jüngere, in 
Heidelberg, bat vor einiger Zeit fech8 Fleine 
Platten geliefert, welche die vorzüglichften Theis 
le des Gartens darftellen, und bemerkt zu wers 
den verdienen, in Eleiner, ungefehr vier Zoll 
großer Plan des Shmeßinger Gartens, ges 
ftochen von Verhelft, wird hier nur darum ans 
geführt, weil er dad Erfte zu feyn fcheint,, rogs 
vor Hielen Sahren vom Garten erfhienen ift. 
Er ift jegt nur merkwürdig, weil man 
daraus fieht, in weldh fehlehtem Gefdhinade 
ber Garten angelegt war, und wie fehr ex feit 
biefer Zeit ift vergrößert und verfchönert worz 
den, ; 


Sndem wir nun dem Publitum die voll: 
ftändige Befchreibung des Gartens zu Schwes 
Bingen übergeben, müffen mir vor allem die 
heilige Pflicht des Danfes gegen jene Freunde 
des Schönen und Guten erfüllen, die uns in 
wifienfhaftliher und artijtifher Hinfiht unter= 
ftüßt haben. Der Herr Hoffammerrath und 
Gefällverwalter Zeller in Schweßingen hat 
uns feine mit Einficht und Forfhunasgeifte ges 
fammelten Materialien zur Gefhichte Schwez 
Bingend und der Gartenanlagen mit freundtlis 
cher Bereitwilligkeit mitgetheilet, 


Der grosherzogliche Ingenieur und Baus 
Snfpektor, Herr Dyekerhoff, der Sohn, hat die 
großen Waler-Mafhinen felbft aufgenommen, 
die Zeichnungen davon mit eigner Hand entwore 
fen, ımd dad ganze Werk mit einer Einfache 
heit und Genauigkeit befchrieben, weldhe von 
feinen ausgebreiteten Kenntniffen zeugt. Es 
ift dev Charakter des wahren Verdienftes, jedes 
Gute und Nügliche anfprudhslos zu unterftügen. 


Sndem wir diefed fchreiben, erhalten wie 
die Nachricht, daß dev Schweßinger Garten 
durch ein umerklärbares Ereianiß eine feiner 


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größten Zierden verliert: bie himmelauftreben- 
den Platanen, die zum Xheile über fünfzig 
Tahre blühten und durd) ihren folgen Wuchs 
feit mehrern Sahren allgeineine Bewunderung 
erregten, werfen ihre Blätter ab, und ver: 
dorren, ohne daß man bis jeßt die Urfadhe da- 
von hat entdecken Tönnen. Der Winterfälte 
kann man diefen Verluft nicht zufchreiben, da 
die jungen ein bis vierjährigen Platanen vor- 
treflich ftehen, und felbft die dreyßigjährigen 
an niedern Drten nichts gelitten zu haben 
feinen: allein an etwas hod) Kiegenden Gtels 
let find ac) diefe verdorben. Man wird nım 
alles. genan unterfuchen, und die Refultate in 
irgend einein Forfi: Journale dem Publikum 
vorlegen. Merkwürdig ift überdieß, daß in 
dem Hofgarten zu Karlsruhe ebenfalls alle alte 
Platanen Herdorben find; um fo mehr verdient 
alfo diefe jonderbate Erfheinung unterfucht zu 
werdeit. | 


Kein Drt in der Welt ift fo Elein und unbedeutend, 
daß feine Gefchichte nicht irgend etwas Merkwürdiges 
darböte, und Erinnerungen an vergangene Jage 
wecte, Der Menfch Eehre fo gern in die Vorzeit 
jurüd; denn nicht felten fiöße er auf Ereigniffe, die 
feine Einbildungskraft in Ihätigkeit fegen, und fehr 
oft fein Herz erwärmen, | 

Dft reihen fi an diefe Bilder verfloffener Zeiten 
theure Angedenfen; und fo wird dem Menfchen ein 
unbedeutend fheinendes Stüdchen Boden widtig, 
und er rühmt feinen Kindern und Zeitgenofjen die 
verfhmwundenen Tgge der Wäter. 

Darum wird es dem Lefer nit unwillfommen 
feyn, bier einige Bruchftüdfe zur Gefhihte Schwe- 
Bingens ja finden, ehe wir ihn einladen, ung ım 
den prächtigen Garten zu folgen , deflen Befchreibung 
wir hiermit dem Publikum übergeben. 

Auh Schwegingen ik dem Pfälzer durd) fein 
Ater ehrwürdig; fein Urfprung verlieret fih in dem 
Dunfel dex Vorzeit, und erft vom Gahre 1350 an 
fagen unfere vaterlandifchen Gefhichsfchreiber ung etz 
was beftimmses darüber, 

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Marquard Freher nennt ed Guezzingen fuper 
Auvium Suarzaha. *) 

Diefer Bach hieß vielleicht ehemals ber Schwarz: 
bach, und nad) ihm hatte dann wohl der Ort felbft 
Schwärzingen fönnen genannt worben feyn, 
Allein Marquard Freder fihreibt Suezzingen; 
im fünfzehnten Sahre der Negierung Pipins (767) 
fahrieb man diefen Namen eben fo, und der Codex 
Läureshamensis® hat uns eine Scenfungsurkunde 
des Kaifers Karl, des Großen, vom Sabre 782 auf: 
bewahrt, worin man Suezzingum findet.” 

Im demfelben Codice Laureshamensi ift im drit: 
ten Theile, Seite 176 die Nede von einer Villa 
quae dicitur in Sozinga, und in der Note, a) die 
Bemerkung: forte Suezzinga. | 

Daher ließe fih wohl mit einiger Wahrfceinlich- | 
keit vermuthen, dab Echweßingen das ehemahlige 
Solicinium gewefen fey, wo der Kaifer Valentınian 
den Allemannen eine Schlacht geliefert hat. He) | 
Was diefe Nerinuthung unterftüßt, ft dag man in | 
den alten Karten von Sanson, welche 1650 zu Paris 
erjhienen find, Statt Schwegingen Suezingen 
findet ; das e in dem Worte Suezingum Fann leichs 
feiner Geftalt nad in ein 1 übergegangen. feyn, und 
fo ift dann, die Ableitung don Solieinium fe ganz uns 


*) ‘In orig. pal. Lib, I. Cap. VII. de pago lobodunensi. 
Rheinhardi rerum pal. in script. 
*) Amm. Marcellinus L. XXVIL' a 368." 
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— 3 — 


wahrfheinlic nicht.  Daf übrigens die Römer in 
diefen Gegenden gewefen find, beweifen die Denk. 
'mähler, welche die Zeit nody nicht zerflörk hat, und 
von denen bald ausführlicher die Nede feyn wird. 
Bor dem Jahre 1350 findet man Feine beftinumte 
Nachrichten von Schwegingen, Um diefe Zeit feheint es 
eine Zamilie. von Schemberg befeffen zu haben, von 


welcher es der Pfalzgraf und Kurfürft Rudolf II, der 


1353 ftarb, erhalten haben fol, *) 

Sm Zahre 1412 fol der Kurfürft und Pfalzgraf 
Ludwig IIL, der Bartıge, der 1439 geitorben ifi, das 
Schloß Schwegingen ven Wilhelm ven Angelloch ges 


Fauft haben. 


Ein Ritter Wilhelm von Angelloch wird unter jes 


nen genannt, weldye dem Kurfürften Friedrich I folg: 
- ten, ald er Wachenheim an ber Haard belagerte; 


ihn nennt auch "Kremer im Urkundenbuhe zur Ge: 
fchichte Sriedrih I, ©. 441, und ©, 442 Eommt 
Dieter, der Zunge, von Angelled, vor. 

Derfelbe Ludwig, der Bärtige, Eaufte im Zahre 
1435 von Sohann von Ehrlichheim und deflen Hands 
frau für feine zweyte Gemahlinn, Mathilde, Tod 
ter. des Grafen Amadaus von Savoyen, einen Hof 
serauhhier 


.*) Christoph. de Clingensberg processus histo- 
rico - juridicus in causa Successionis palat. 
Ingolstadii 1711. ©, I24. „Elisabetha Schom- 

fl „bergensis arum suam Schwezingen Rudel- 

N ‚„pho Il, comiti palat, coscedit.” 


42 


% © Christ. de Clingensberg ©. 127. „Johannes 
„de Ehrlichheim et Uxor. ejus vendunt Me- 
* 9 ,thildi Sabaudicae curiam in Schwetzingen.” 

Aud) einen Ruprecht von Ehrlichheim finder man 
An dem Verzeichniffe dev Edeln, die dem Heereszuge 
»eB Kurfürften Friedrid) des I folgten, und unter ihm 
in der Schladht bey GSedenheim fochten. 

’ Sndeffen ift nicht zu vermüuthen, daß bie fo oft 
vorkommenden Kaufe und Verkaufe immer das Schloß 
betroffen haben; es ift vielmehr höchft wahrfcheinlich ‚ 
daß man damald mehrere Güter Höfe (curias) 
nannte; und wirklich werden mande nocd jebt fo ge: 
nannt; und daß alfo 3. DB. bier das große Hers 
vengut, und das große‘ Nonnengut, weldes 
fpäterhin an das Stift Neuburg engen ift, ger 
meint feyen,- 

Das Schloß Einen imyen war ehedem: befe= 
fiigt, und nach damahliger Art dur Gräben und 
Zugbrücden gegen feindliche Anfälle gejichert. In 
mehreren Urkunden aus den Zeiten Friedrich. des 
Siegreichen, wird'es durchaus die Vefte, genannt. 
Sn dem Teftamente feines Waters, wedurd ihm 
foiche nebft der Landvogtey im Elfaffe, gemeinfchafts 
lic mit feinem jüngern Bruder, dem Herzoge Rus 
pert, zum Erbtheile beflimmt wurde, heißt es die 
Beten SAnEEnaN und Kirfhgarts 
ya) en, 

Kremer Gefchichte Griedrich .@.6.$. 3. In 
einer andern Urkunde, Heidelberg uf Fritag nad 


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St PBincenzien = Tag (den 24ften Januar 
1472) worin Sriedrid) feitfeßet, was gefchehen folle, 
wenn Er fich vermahlen und Erben befommen follte, 
überläßt Er feinem Nachfolger die Landvogtey im El: 
faffe, darunter Schwegingen, die Vefte 

Kremer ©. 454. 

Sn demfelben Sahre Faufte or Kurfürft Friedrich) 
einen Sarten bey dem Echleffe Schwegingen, und 
diefer Aufenthalt fcheint Ihm alfo werch geweien 
zu feyn, | 

Bon dem Schloffe felbit findet ! man nicht die mins 
defte Nachricht; nirgends it eine Spur, weldye dem 
Serfcher leiten Fönnte, den Zeitpunkt der Erbauung 
zu errathen. 

An einem Eleinen Gebaude fieht man auf einem 
großen Steine in der Mauer nachitehende Infchrift: 


PFALTz GRLVDWIG CHVRF. 154. 


Dies ift der Namen des Kurfürften Ludwig , des 
Sriedfertigen, welcher fech8 und brenfig Sahre res 
giert hat. Ob Er aber der eigentliche Erbauer bes 
Schweginger Schleffes gewefen fey, Fann nicht mit 
Beftimmtheit behauptet werden ; der Etein mit der 
angeführten Snfchrift ift an einem alten Nebengebaus 
de, und mag wohl einft eine andere Etelle gehabt 
haben. Gewiß ift indeffen, daß das Schlef vor 
dem Fahre 1544, und zwar von eınem Pfalggrafen 
und Kurfiiriten ift erbaut worden. An dem Thurme 
rechter Hand ben dem Eingange findet man ın dem 


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ziwenten und dritten Stode auf den ziwey Schluffteis 
nen der Gewölbe das Pfärrifhe Wappen ausgehauen, 
deffen dritter rother Wappenfchild noch leer und ohne 
den Meichsapfel ift. Diefe Auszeichnung erhielt exrft 
Aurfürft Friedrich IT. aus beionderer Bergünftigung 
des Kaifers Karl V. auf dem Neichstage zu Speyer 
1544. Diefer Neihsapfel erfcheint au 1547 auf 
einem Thaler diefes Kurfürften, welden Köhler 
im gten Bande, zıften &t. feiner hifterifhen Münzbes 
Yuftigungen befchreibt. 

Bon nun an hören alle Nachrichten von dem 
Schwesinger Schloffe auf bis zum Sahre 1613. In 
der bey Gotthard Wögelin zu Heidelberg in biefem 
Sabre erfchienenen Befchreibung der Feyerlichkeiten 
bey der Zurücdkunft des Kurfürften Friedrich V. mit 
feiner Gemahlinn Elifabeth, einer Tochter des Köniz 
ges Kakob von England, heißtes im 26ften Kap. 9.198: 


»,&8 har Shro Churfürftliche Gnaden auf ein Meil 
v Wegs von Heidelberg , ein fhön Schloß und Lufts 
haus, Schwekingen genannt, babe es ein: flatts 
srlicdye und fehr grofe Wildfuhr von Hohwild in 
einem Gewälbde, die Schweßinger Haard genannt, 
„fo fih auf die zwo Meilen erftreckt. 

Sn Sabre 1620. brach der dreyßigjahrige Krieg 
mit allen feinen Schreefniffen aus; die fhöne Pfalz 
ward von dem fpanifchen Generale Spinola und dem 
Kaiferlichen Generale TiNy erobert und verwüftet; im 
Kahre 1631 nahm Guftan Adolph von Schweden fte 


== 
in Befik, umd vier Jahre fpäter nahım der Faiferfiche 
General Gallas fie aberınals ein. 
 Diefer dauernde Wechfel unfeliger Ereigniffe Eonns 
te nidyt anders als bödhit nadhtheilig für die Pfalz 
feyn, Pet und Hunger vollendeten das fehauerliche 
Bild des Elendes; und auch Schwegingen muß die 
Hand des Scidfales fehwer gefühlt haben, da ber 
Topograph Zeiler in feinem Werfe nicht einmahl. den 
Namen Schwegingen nennt. 

‚Diefer fchreckliche Krieg ward 1648 durch den bes 
rühmten weitphälifchen Frieden geendigt; der Kurs 
fürfi Karl Ludwig, der Schn des unglücklichen Fries 
drid) V., trat, die. Negierung an; mit ihm begann 
eine neue. Schöpfung, und aubh für Schweßingen 
öffnete fih eine fchonere Zukunft, 

Aus einer Befchreibung, die der Hofbereiter Hans 
Kar) im Sahre 1650 vom Schweginger Schleffe ein= 
gegeben hat, Fan man fchliefen , was diefes. fomohl, 
ald Schwegingen felbit während ver Zeit der Stürme 
muß gelitten haben. | Ft | 

Das Schleß war mit einem breiten Graben ums 
geben, über ten eine mit Schiefern gedecfte Brüdfe 
führte. Die inmern md äußern Mauern waren noch 
gut, Kitchen, Keller und andere Gewölbe neh un: 
beichadigt. Alfein im WVorbofe war bes Kelters 
Wohnhaus ganz zerfiort. \ 

Eine Mühle mit einem ee s unb Bw 
Mahlgängen; 


die Pfortenftube und der Pfortenthurm, 
der Marfchltall, wey große Scheunen,, 
dren Vieheftälle lagen in Trümmern ; und die 
zwey Ziehbrunnen waren ohne Ketten und Eimer. 
Karl Ludwig erinnerte fih endlih an Schmwegins 
gen, und beihloß e3 wieder aufzubauen, welches 
nachftehender Bericht des Kellers Ezehias Mai vom 
ı7ten Auguft 1656 beweißt: 
y» Demnahe SZhro Kurfürftl. Durdlaucht vergans 
gene Woche, ald den IZten, ıgten und 1sten 
yräuguft mit Iheil8 Dero Hofftaat zu Schwegins 
„gen logiert, untern Höchftgedadyt Fhro Kurfürftl. 
»Durdl. mir gnädigft befohlen, daf zur Bele: 
‚rgung der Schweginger Sclofbrüden, damit 
‚man auss und einfahren Eönne, eheftend Anftalt 
„gemacht würde; weilen im Merk ein Theil des 
» Schloffes nadhftktinftigen Frühling wiederum aufs 
gerichtet werden folle, maffen dann wegen Abs. 
„yaumung felbigen Theils, als aud die Ausfühs 
rung des Kummers im innern Schloßhof, Shre 
y» Kurfürftl. Durchl. mit denen zum Schloß Schwe: 
„singen gehörigen Srohndörfern allbereit fich ver= 
»glihen: daß nad vollendeter Winterfaat, die: 
„felbe ftradsd den Anfang maden follen; hingegen 
„,alle® Eifenwerf, ald auch Defen und Steine, fo 
rin felbigen Bezirk fich befinden würden, den Uns 
„terthanen verbleiben; aud da Shroe Kurfürftl. 
vw Durcl, hevnah ein oder das andere benöthigt, 


zielches- ihnen gegen ein gewiffes Stüdgeld abs 
y, Eaufen, oder fie es aufjerhalb zu verkaufen Mache 
"zbaben jollte, 

Sm Srühlinge des Sahres 1657 begab fich der 
Aurfürft mit der Bareninn von Degenfeld ‚nad 
Schwegingen, und zu Ende des Herbites nad Frans 
Fenthal, wo fie. den zten Dftober 1658 ihren erften 
Schn gebahr. Nah ihrem MWochenbette führte fie 
der Aurfürft wieder nah Schwegingen zurüd ‚wo fie 
den größten Theil ihres Lebens zubradhte und Muts 
ter von aht Söhnen und fünf Töchtern ward. 

Den Lefern wird es nicht unangenehm feyn, bier 
ein Verzeichniß der Kinder zu finden, welche der Kurs 
fürft Karl Ludwig mit der Naugrafinn Quife ges 
zeugt hat. ( 

1) Karl Ludwig, geboren den sten Oftober 1658, 
geftorben den 12ten Auguft 1688. 

2) Karoline, geb. den Igten December 1659, 
geft. den zten July 1696, 

3) Luife, geb. den I5ten Sänner 1661, geft, 
den 6ten Februar 1733. 

4) Ludwig, geb. den IgHten Februar 1662, geft. 
den 28ften Mar; 1662, 

5) Amalie Clifabethe, geb. den z2jlen März 
1663, geft. den ızten Suly 1700. 

6) Georg Ludwig, geb. den zoften März; 1664, 
geft. den Ioten July 1665. 

_T) Sriederife, geb. den z7ften Juny 1665, geit, 
den -giten Suig 1674. 


8) Friedrich Wilhelm, geb. den Bot ev. 1666, 

geft. den ıoten Sunny 1667. 

9) Karl Eduard, geb. den gten May 1668, geft. 
den’2ten Säanner 1690. 
10) Sophie, geb. den gten Zuly 1669, geft. 
den I8ten Nov. 1669. 

II) Karl Moriß, geb. ‚den Zoften December 
1670, geft. den Zten SYuny 1702. 

12). Karl Auguft, geb. den gten Ofteber 1672, 
geft. den roten Septeinber 1691. 

13) Karl Kafımir, geb. den 22ften pri 1674, 
geft. den I8ten April 1691. 


Diefe herzliche und innige Verbindung, woven 
die Gefhichte wenige Benipiele aufjuzählen hat, zer: 
viß dev Zod den ı8ten Marz 1677, an weichem Tage 
die edle Naugrafınn Luife zum beffern Leben tber- 
ging; aufrichtig beklagt von dem erhabenen Karl 
Ludwig, und geehrt von ihren Zeitgenoffen. Karl 
Ludwig befhloß die Erbauung einer allen chrüftlichen 
Keligienen, welche Deutfchlands Staatsgefete beguns 
fligten, gemeinfchaftlihen Kirche in der Seftung rie: 
drihöburg zu Mannheim. Er gab ihr den Namen 
jur heiligen Eintracht, und in diefem Tempel 
foßfte feine geliebte Luife ruhen bis zum Tage des 
Liehted. Er ging den 24ften Mär, früb und ohne 
alles Gefolge auf den dazu beftimmten Plab und fing 
an mit eigener Hand an der Grundlage Ddiefer Tods 
tengruft.zu arbeiten; dann entwarf er fehriftlid den 


Plan und ordnete die Leichenfeyer, welche aud) be- 
reitd den Zten April Nact3 vollzogen ward, Der 
fühlende Lefer wird diefe Eleine Abweichuug verzeihen, 
und diefes erlauchten Paares Andenken fegnen, das 
nie erlöfchen wird. — 

Aus den in den Akten der Kammer befindlichen 
eigenhändigen Neferipten des Kurfürften Karl Rud: 
wig, und aus den Weifungen der Nechenfammer an 
den Forftmeifter Senf, an den Forftmeiiter Obers 
rheiner, an den Kommandanten und Oberften von 
Menges, an den Gefällverwefer Schmitt zu Heidels 
berg und an das Bauamt, von dem Jahre 1657 big 
1679, erhellet, daß verfchiedene Weränderungen und 
Verbefferungen in dem alten Schloffe find vorgenom: 
men worden. Allein feit jener Zeit hat das Schlef 
eine andere Geitalt erhalten, und es ift nicht möglich 
zu beftimmen, melde Veränderungen und wo foldhe 
jind gemacht werden. 


Den 25ften Oktober 1680 ftarb Karl Ludwig, 
und fein Sohn und Nachfolger, Anrfürft Karl, ers 
ließ den Z2ften April 1682 die Weifung, die Hälfte 
der in dem Kurfürftlichen Garten der Friedrichsburg 
befindfidyen Zitronen = und Pomerrngenbaume nach 
Schweßingen zu bringen. 

Diefer Kurfürft Karl fihenkte durch eine den 22ften 
Februar I6ST ausgefertigte Urkunde feiner Gemablinn 
Wilhelmine Erneftine, eine Primzeßinn von Dänne: 
mark, das Schloß und die Kellerey Schweringen, 


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font Scweningen genannt, mit allen dazu ges 
hörigen Gefällen, Nußungen, Aekern, Wieien, 
Beiden, Wäldern, Viehtried, Maftung und Fis 
feherey auf die Zeit ihres Lebens. Der Nachfolger 
in der Kurwürde, Kurfürft Philipp Wilhelm, der 
ben 2ten Beptember 1690 zu Wien geftorben ift, bes 
ftätigte diefe Schenkung zu Heidelberg den 27Iften 
Oktober 1685, und deffen Sohn, der Kurfürft So: 
hann Wilhelm, zu Neuburg an der Donau den 
2öften Februar 1691. Kurfürft Karl farb den ıöten 
May 1685, und nach feinem Tode brach ber unfe- 
ige Krieg auß, den die Gefchichte den Drleanifchen 
Erxbfelgkrieg nennt, und der fo verderblich für die 
rheinifche Pfalz war. Man hat Feine andere Nadıs 
richten, wa Schweßingen und das Schloß wührend 
diefer Schredengzeit gelitten haben, als einen Be: 
vicht des Kellers zu Werfau, Chrifteph Mayer, 
vom 2Sften December 1699, werin er fagt, ‚,dafi 
„das Kühes und Melfereyhaus von dem franzöfifchen 
„Brand unverfehrt ftehen geblieben, die Kühe und 
„, Schweinftälle aber famt der Scheuer zu Heu und 
„Streb, ift bis auf die Mauer verbrannt.’’ 


Nah Endigung diefes für die Nheinpfalz fo vers 
berblichen Krieges, befahl der Kurfürft Zobann Wil: 
helm der Hoffammer dur ein Nefeript, Schwegins 
gen den 27ften September 1702, einen Verfuch zu 
madıen, ob.ıund unter welchen Bedingungen, Ihre 


Königliche Hoheit, die nachgelaffene Wittwe des Kurs 


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fürften Karl, bie bisher zu Lichtenburg gelebt hatte, 
das Schloß und die Kellerey Schmegingen zurücges 
ben wolle. Diefe lUnterhandlungen hatte Eeinen Ers 
folg, und die Kurfürftinn blieb im Befige diefer 
Domane bis den 22ften ‚April :1706,. wo fie ftarb, 
und alje das Schloß und die Kellerey Schmegingen 
wieder an das Kurhaus zurüsffielen. 

An einem Steine des alten Schloffes lief’t man 
RENOV. 1706. Sehann Wilhelm hat alfo bereits 
im erjien Sabre nah dem Zode der Kurfürftnn Ers 
neftine Wilhelmine an die Wiederherfielung und Ere 
weiterung des Schweginger Schlofjes gedacht. Uns 
widerfprechlid) gehören der Anbau gegen den Garten 
und die beyden Flügel des Schloffes in die Negies 
sungszeit Johann Wilhelms, der für die bildenden 
Künfte foviel gerhan hat. Als das Schloß im SZahre 
1774 mit Wetterableitern verfehen ward, und man 
die alten Fahnen von den Ihürmen mwegnahm, fand 
. man die Jahızahl 1541 mit einem Blech zugededt, 
und dafür 1708 eingegraben, Der Kurfürft Sohann 
Wilhelm ftarb den Sten Jung 1716 zu Düffeldorf. | 

Sein Bruder und Nachfolger in der Zur, Karl 
Philipp, bisher Eaiferlicher Statihalter in Tixof, 
begab fih im Srübjahre 1720 nah Schmwegingen, 
und bier führte er feinen Entfchluß aus, bie Kefidenz 
und die fammtlihen Dikafterien ven Heidelberg nad 
Mannheim zu verlegen. Schon den 2ten July 1729 
legte Karl Philipp. den erfien Stein zu dem großen 
Refidenzfhlofle in Mannheim, | 


Sm Zahre 1722 begann eine nee, glückliähere 
Epoche für Schwesingen: Karl Philinp befahl durch 
ein Nefeript vom 22ften May zur Anlage des Gars 
tens monatlich 500 fl. und zugleich 1000 fl, aus den 
Seftungsbaugeldern zu bezahlen, und biefe Erforder- 
nifje durch andere Gefälle wieder zu erfegen.: Sm 
Sahre 1726 wurden fchon zu Folge eines Refiripted 
vom gten Sanner einige Felder zur Gartenanlage ge: 
nommen, und die Eigenthümer dafür entjchadiger. 

Sm Fahre 1732 ward das fogenannte Gefandten: 
haus, welches der Familie des geheimen Nathes und 
Keibarztes von Sungwinth gehörte, um 8500 fl. 
gekauft. | 

Diefed Hand bewohnten der Herzog Chriftian 
von Zwenbräden, und fein Bruder, der Pfalzgraf 
Stiedri, welder aud) da im Sahre 1767 gefters 
ben ıft. | 

Der Kurfürft Karl Philipp frarb den Zıften De- 
cember 1742, im Hıften Zahre, und ward zu Mann- 
heim in ber E h)loß - Kapelle beygefegt. 

Karl Iheodor ergriff Die Zügel der Regierung, 
und mit ihm fing die fchöne Epedye des Gefhmacdes 
an; Kimfie und Wiffenfchaften blühten empor, ein 
heiterer Iag war angebrechen, der Worbote des gol- 
denen Zeitalters. Alle Denfmahler des Schönen und 
Guten, die uns noch jegt umgeben, entitanden in 
jenem merkwürdigen Zeitraume; der Pfälzer blickt 
mit einem edefi Nationalfiolge auf fie, und denkt 
mit dankbarem Gefühle des Schöpfers diefer Werke. 


u 15 nn 

Kart Theodor wählte Zchmegingen zu feinem be- 
fFandigen Sommeraufenthalte; er vief blühende Pflan, 
zungen aus Sandwüften hervor, und bey. jedem 
Schritte föße man,auf Monumente, die fein Sefüpt 
für das Große beurkundey. 

Eden der Weg von Mannheim nad) Shwekine 
gen führte dur veisende Gärten, md hohe Paps 
yeln und NufdbaumsAteen. Mit Wohlgefallen ver: 
weilet der Blick auf reichen Sluren, den. Quellen des 
allgemeinen Wohlitandes und des Uederfluffes. Ein vier; 
zehnjähriger,, Unfeliger Krieg hat zwar manchen biefe 
ftelzen Bäume gefäallet, mand) zauberifches Gefilde 
verwüftet; allein der, freundliche Simmelsftric be= 
günftigte das MWiederaufblühen; die Menfchen, er: 
märmt von dem Gefühle für das Schöne, pflanzten 
und bauten mit friihen Muthe ; aus Trummern (tier 
gen neue Pflanzungen empor, freundlich Tachelte die 
wiederauflfebende Natur, und Belchnte duch ihre 
Schätge den Fleiß ihrer Kinder. So erfcheinen nun 
dieie Umgebungen in einer zwar veränderten, doch 
nicht minder fhönen Gefalt. ’ 

Echmwegingen felbft verfchönerte, jih aUmählich; 
der Geift des erhabenen Beherrichers breitete ji) aus 
auf die, Bewohner, und fo fieht man hier und dort 
Privargebäude, die eine Sauptladt zieren mwürden, 

"Der Kurfürft baute 1753 den Stall: und ‚die 
Wohnung der Leibgarde zu Pferde, Am Ende der 
aom Schlofie gegen Heidelberg ziehenben. Sauptfirage 


— 10 — 


hatte der Pfalzgraf FZriedridy von Zmeybrüden, wels 
her 1767 ftarb, für fih einen Marfchitall bauen 
laffen, weldhen Karl Theodor dur ein Kefcript vom 
ı5ten Dftober 1759, übernahm und bald darauf die 
Flügel und die Nemife daran bauen ließ. 

Sm Kahre 1761 ward der baufällige alte Marichs 
flat, des Mundbäderd Haus und alle andere alten 
in der Mähe ftehenden Gebäude abgeriffen, und der 
noch jeßt fiehende neue Küchenbau aufgeführt. Won 
den übrigen Gebäuden werden wir am gehörigen Orte 
fprehen; wir führten diefe wenigen bier an, weil fie 
unmittelbar die Anfiht Schmwegingens verfchönern. 
An der Hauptftrage hat man bereits die Aurfiht in 
den berühmten Garten, der wie eine Seenwelt durch 
Das Hauptthor des Schloifes A dem Blicke erfheint. 
Bey dem eriten Eintritte wird die Aufmerkfamfeit 
von vier Urnen gefeffelt, die der bekannte Ritter von 
Berfha ffelt aus gelbem Sanvfteine gehauen hat. 
Zwep diefer Urnen find mit Acfergeräthe und Blumen, 
die zwey andern mit Waffen in halberhabener Arbeit 
geziert, und deuten alfo wohl auf Frieden und Krieg. 

Picht unmerfwärdig find ned) auf diefer Stelle 
jwey Bilbfäulen Dianens von Bley; ein Speer und 
ein Schweinskopf find die Attribute der, welche rechts 
ftebt; die auf der linken Seite hat Köder, Pfeir, 
Bogen und einem getödteten Hafen, Nicht weit das 
won ftehen zıwen gut gearbeitet Wafen von fchwarzem 
Marmor, welche zu Mannheim find verfertigt worden. 


Steih rechts ftößt man auf das im Zirkel 748 
gebaute Drangerie - Gebäude, C welches von gehauen 
nen Steinen aufgeführt, und fehs hundert Schuh 
lang if, Im Winter werden darın die Orangerie: 
Däume aufbewahrt, und im Sommer findet man 
bier Schuß gegen die Stralen der Sonne, und einen 
angenehmen Spaßiergang. Hier it auch der Durdh: 
gang zum Theater. Ein ähnliches Gebäude B fteht 
linEs; den 22ften Hernung 1753 ward mıt dem Bau: 
meilter Kabaliatti der Vertrag wegen tiefes linken 
Slügels gefchloffen, und ihm die Summe von 69009 
zu deffen Aufführung bewilligt. Den 12ten Auguft 
1755 war der Bau vollendet. Diefer Flügel wird 
zu Speife: und Spielfälen benügt, wenn hohe Frem= 
de am Hofe find. Der Speifefaal ıft mit feinen, 
rothen und weißen Steinplatten belegt; ım Sptelfaale 
ift ein EFünftlic eingelegter Boden von Eichenholz, 
und ın beyden Sälen find Kamine von Marmor, die 
Deden und die Wande find mit Gppsarbeit gejtert, 
und unter dem Spielfaale ıft ein geraumiger Keller 
zu Aufbewahrung von Pflanzen. 


Kari Ihesder wollte auch der dramatifhen Mufe 
einen Tempel bauen, und befahl bereits ım Jahre 
1746, durch ein Nefeript vom ı5ten April, dem 
Dberbaus Direktor von Bibiena, eın Eleines Iheater 
zu errichten, wozu die nöthigen Materialien von 
Mannheim und Schwegingen abgegeben werden fol: 
ten, Alleın e3 fcheint, dag mancherley Umitande die 

3) 


— 15 0° — 


Ausführung diefes DVefehles verhindert ‚haben, das 
durch ein Nefcript vom 24ften May 1752 der Aurz 
fürft feinen Willen ausfpwah, daß nach dem Jane 
des Oberbau: Direktors von Pigage das Xheater in 
dem rechten Dvangerieflügel erbaut werden follte, 

Noch wird diefes Theater von jedem Kenner bes 
wundert; der Naum it mit einer feltenen Einficht 
benügt; der Zufhpauer und der Schaufvieler finden 
gleihe BequemlichFeit; die Verzierungen find einfach 
und gefhmadkvell; im Hintergrunde der Bühne ift 
ein großes Zenfter, welches die Ausficht in einen Theil 
des Gartens gewahrt, und die prunfvelleften Darz 
fielungen leicht macht. Hier ließ Karl Theodor franz 
zöfifche, ttalienifhe und deutfde Exhaufpiele auffühs 
ven; wozu fein Wolf und jeder gebildete Fremde den 
freyen Zutritt hatten. 

Sm Sabre 1757, als Eollner Hofgartner war, 
entwarf der damahlige Bau» Sntendant und nacıhe= 
ige Oberbau: und Garten: Direkter von Pigage eis 
nen großen und Fühnen Plan, der ned vorhanden 
it. DasEdloß follte auf der Eeite von Oftersheim 
erweitert, und durd mehrere mit großen Gebauben 
umaebene Hofe einen Erftaunen. erregenden Umfang 
erhalten, Die Vorderfeite diejes Pallaftes follte ten 
Bliken am Ende jener Chaufjee erjneinen, welde 
von Mannheim in den Garten führt. Kart Ihecdor, 
der alles Große mit Wärme umfafte, genehmigte 
fegleich diefen Plan, und ohne Zeitverluft wurden bie 


! 
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=- a — 


Grundmauern angelegt, Allein entweder fand man 
das Werk in der Folge zu ausgedehnt, oder der Aufs 
warıd [diem zu groß, und man brady zum Theile die 
Grundmauer wieder aus, oder zum Theile warf man 
fie wieder zu; und fo liegen noch wirklich diefe Fun 
damente, 

Auch an dem Ende des rechts gehenden Orangerie: 
Haufes folte ein Flügel angebaut werden, mwodurd) 
das Schloß mit diefem Gebaude ware verbunden wor: 
den. Mod zeigt man die Stelle, wo der Kurfürfk 
Karl Theodor den erften Stein mit vielen Feyerlich- 
Feiten gelegt hat. Doch auch dieie Fdee ward nicht 
verwirkliht, und die Grundmauern wurden eben: 
f313 wieder zugemorfen, 

Sindeffen ward in diefem Zeitpunfte die Anlage des 
Gartens mit Ernfte betrieben. Karl Theodor bes 
ftimmte dazu .jahrlidh 66,000 fl. Man kann deffen 
ungeachter nicht genau angeben, was jedes Gebäude 
gekoitet hat, da die TaglöhnersLiiten und die Neche 
nungen dev Handwerker und Lieferanten von der Ge: 
neralkaffe bezahlt wurden. 

Ald die Refidenz im Sahre 1773 nah Münden 
verlegt wurde, feßte man obige Zumme auf 45,000 fl. 
und endlih gar auf 24,000 fi. herab. 

Su gerader Linie von dem KHaupteingange find 
die Sartenanlagen im franzöfifhen Seidimade. Eher 
dem erffreckte jich bier ven dem alten Swiofle an di8 
jum großen Baffın eın langes Gebäude, wo man ım 

®3 \ 


— oo = 


Kinter die Orangerie aufbewahrte. Am Ende degs 
felben war ein großer Saal, der zum Speifen und 
Spielen diente, und den man deswegen auch das 
Ballhaus nannte. Cobald aber die beyden halbs 
zirEelförmigen Drangerieflügel erbauet waren, wurde 
jenes Gebäude niedergeriffen; es ward dann eın ber 
fimmter Plan zur Anlage des Garteng angenommen, 
und nach demfelben fortgearbeitet, Hier fallen zuerft 
das im Mittelpunfte liegende große Baffın a und vier 
Heinere bbbb in die Augen. Senes bat finf Wafs 
ferfivalen, deren mittlerer, melden ein Delphin, 
worauf Arion figt, ausfpeyt, zwey und fünfjig Fuß 
fi erhebt, und fünf Zell die ıfl, Die übrigen vier 
Stralen fpringen aus Schwänen worauf Kinder figen 
gegen ahrzehen Fuß empor, 

Ale diefe Figuren von Bley, wie aud jene 
in dem Baflın d, nicht fern von dem Felfen Pan 
und das fogenannte Seepferd, find aus der Verlafs 
fenfhaft des Aöniges Stanislaus zu Lüneville, das 
Pfund um 10 Sous, 'gefauft worden. 

Sn den Eleineren Baffıns find ahntiche Kinders 
gruppen auf Seethieren, b, wo der Waflerftral eben= 
falls achtzehen Schuh hoc) Iteigt. 

Alte diefe Wafferkunfte, fo wie das Seepferb bey 
E, werden von der großen Mafchine NN, getrieben, 
deren oberer zum Sauptftvale gehörige Wafferbehät: 
‚ter adıt und fiebenzig Fuß hoch liegt, und auf deren 
vorftändige Befhreibung wir zurückkommen werden, 


— 2I — 


Sn einiger Entfernung erblift man dur die 
fchönften Linden» Aleen, weldye ber Zwenbrüdifche 
Heofgärtner Petri vor drey umd fünfzig Sahren ges 
pflanzt hat, und die durch ihren gleichen und flolzen 
Wuchs Bewunderung eryeugen, einen ZIheil des 
großen Baffin’s. Diefe fhöne Anfiht wird duch die 
Rogelifchen Gebirge begränzet, die in blauer Zerne 
fi) erheben. 

Der Wald von Ketfch, welder hier dazwifdhen 
liegt, entzog lange ben herrlichen Anblick jener von 
der Morgenfonne ftets prächtig beleuchteten Gebirge, 
Der Kurfürft Karl Philipp bet dem hochmwäürdigen 
Domkapitel von Speyer, für diefen Wald, dev nur 
700 Morgen enthält, den dreyfahen Werth au. 


Allein diefe Herren wollten ihrem Heiligen nichts 
vergeben, und verlangten fir das Wäldchen nice 
weniger als den fchönen Fleden Weingarten mit 
allem, was dazu gehört, 


Die Unterbandlangen winden alfo natlirlicher 
Meife abgebrochen, und der Kurfürft unterdrücte 
feinen Grefl. 

Sm Sommer des Jahres 1720 werd Philinps: 
burg von den Kaiferlichen belagert, und der öfterreidi= 
fhe General, Graf von Schmettau, Fam nah Schwer 
Bingen, dem Kurfürften feine Ehrfurcht zu bezeigen. 
Karl Pyitipp beffagte fih während dev Unterhaltung 
zufällig über das fo wenig nadbarliche Benehmen bes 
Epeyerifhen Domkapiteld, weldhes ihm es abgefchle- 


— p) >. — 


gen hatte, eine gerade Allee durch den Ketfcher Wat, 
gesen Erfuß, hauen zu laffen, um die Ausficht aus 
dem Schweßinger Öcloffe zu erweitern und zu vers 
fhönern, und ihm auch Rn Gehölz nidt Eauflich 
überlaffen wollte. 


Der Graf Fam zu feiner Armee zurii, ließ durd) 
die Faiferlichen Ingenieurs nod) in jener Nacht nach 
dem Meridian von Schweßingen, in gerader Nichz 
fung des mittlern Hauptweges, eine zmeyhundert Fuf 
breite und eine halbe Etunde lange Allee abfteden, 
und duchhauen. Dadurh ward die Echönheit des 
Gartens, der ohmedies von einigen Ceiten bedeckt ifk, 
nicht wenig erhöhet; und vor drey Kahren lie Se. 
Königliche Hoheit, der jeßt vegierende Großherzog von 
Baden, noch etliche Morgen Waldung füllen, um 
die Ausfiht nedy mehr zu erweitern. Der Anblick 
ift überhaupt täufchend, da die Bearänzung des Gar: 
tens durch eine fanfte Erderhöhung bedect ff, und 
alle vorliegende Felder ald zum Garten gehörig er: 
fheinen. 

Dies ift der erfte Standpumft, auf dem die bes 
fchriebenen Gegenitände dem Blicke in fhöner Folge 
erfcheinen. ‘Gehen wir jeßt durch die präacdtige Lin: 
dens Allee rechts bis zum Meittelpunkte des einen volls 
- fommenen Zirkel bildenden Gartens; hier dringt das 
Auge dur eine zehenfache Heihe von Linden, die 
vonder Öeite betrachtet, ald ein von der Natur frey 
und vegellos erzeugter Wald fich darftellen, und den 


13 — 


Sanderer um fo mehr überrafhen, wenn er bey dem 
Eintritte in diefe heblichen Gange eımne fhöne Negels 
mäßigfeit entdect. 

Auf beiden Seiten des Gartens erblict man in 
einer Entfernung von zwei Stunden Waldungen, 
durch welche Alleen gehauen, und auf den zwilchen 
liegenden Feldern Gruppen von Bäumen fo täufhend 
angepflangt find, daß man diefe Baumgange für un: 
unterbrochen fortgefeßt hält; denn aud) hier it Feine 
Begrangung fihibar, Kanäle umgeben auf Ddiejer 
Seite den Garten. Go wußte das Genie des ev: 
fien Pflanzers ale diefe Umgebungen zu benüßen, 
und dem Garten dadurch eine fcheinbare Ausdehnung 
zu geben, die durd Größe und Schönheit das Ger 
müth eines jeden Fühlenden anfpricht, 

Nahern wir uns nun den Mittelpunfte, wo das 
Große, bereits oben befchriedene Baffın fich befindet, 
Hier feffeln vier Urnen cece von Earrarifhen Mar: 
mor die Aufmerffamfeit; gern verweilt man vor bie= 
fen fhönen Erzeugniffen der Kunft, die auf Kufßges 
‘fielen von inländifhem Marmor ftehen; Kinder mit 
den Attributen der Künfte und Wiffenfchaften, mei- 
fierhaft in halberhabener Arbeit targeftellt, erhöhen 
die Schönheit diefer Vafen, die unter die fhönften 
Werke der Kunft gehören. | 

Ehemals waren auf allen Eeiten 'diefeg mittlern 
Gartens in den vier Vertiefungen niedrig gefchnittene 
und an Lattenwerf gebundene Blumengeflräude; als 


u 7 


aber der reinere Gefehmasf diefe fteifen Formen. ver: 
drängte, beleidigte man durd felchen unnatürlichen 
Zwang die holde Natur nicht langer; frey wachien 
nun diefe Ireblichen Gefträuche; ungehindert haudyen 
Lila und Sasıninen ıhre Düfte, "und firenen ihre 
Blüuchen umber; Schneebälle. blühen fi in ihrer 
Sule; Berberigen, Liguftern, und weiß und rorb 
- blühender Weisdorn entfalten ihre reihe Pracht, und 
füllen mit Wohlgerücben die Luft umher. Go ers 
fheint ung bier nun der Frühling in feiner ganzen 
Schönheit; unzahlige Nachtigallen wählen diefe rei: 
genden Plägchen zu ihrem Aufenthalte, wo Elares 
Waffer ın der Mähe rinnt, und taufendftimmig er: 
tönt ihr entzuckender Gefang. 


Sallen endlidh diefe Binthen ab, dann fange‘ die 
mazeftatifche Linde an, ihre Blume zu entfalten, und 
ihre Gertiche umher zu fireuen, Und fo athmet man 
die füßelten Düfte bis in die Hälfte des Sommers in 
diefem obgleih im veralteten Gefhmade angelesten 
Zheile des Gartens; und: diefe fohattenreichen Alleen 
find der eigentliche eg der Zremden und 
Einheimifchen. 


Kon hier aus führet uns num ein fchräge Taufen- 
der Geitenweg rechts durdy einen VBogengang, zu 
dem Eleinen Baflın, in deffen Mitte die helde Gas 
lathee (U.) dem Bade entfteiget und die Haare auss 
windet, und an der fih ein Triton binanfchmiegt. 
Auch diefe Statue ift von Farvrarifchem Marmor von 


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bem Bildhauer Erepello, der an dem Hofe bed Kur: 
fürten Sohann Wilhelm zu Düffeldorf gelebt hat. 
Diere Galathee ift eın fehones Denkmahl der Kunft 
dreieg Weiters; die ganze Geftalt ift vol Anmuth und 
Keiß; gern mweilet man bey diejer Holden, die die 
Ehhritte des Vorubergehbenden feffeit, und in ans 
fpruchlefer Schönheit den Zoll der Huldigung fordert, 
Unitreitig ift diefe Statüe das ‚EfiRooiee Kunftwerf 
in dem Garten. 


Hat man fih von diefer Zauberinn losaeriffen, 
und den gefrimmten Weg links eingefchlagen, fe 
Ffommt man in eine Allee von folgen NRothrannen, 
in deren Hintergrunde, im fbauerlihen Dunfel man 
den Felfen Pans (T) erblickt. Der Gott fißt auf 
fhon aufgethärmten Tuffteinen, fpielend auf der neuns 
flimmigen Robrflöte, und aus allen Kißen der Steine 
viefelt ein Eryftallenes Waffer, das fih unten in einem 
Fleinen Bedfen fammelt. Die Statüe ift aus Sand: 
feine von dem jegt in Münden lebenden Bildhauer 
Lamine, Direktor der Zeihnumgs « Akademie ges 
bauen, und je mehr man fie betrachtet, deffo inniger 
bedauert man, daß uns diefer Künfkter ift entriffern 
werden. Hinter dem Zelfen fteigen glänzende Silbers 
yapyeln und Birken, vermifcht mit Nadelhölzern 
hoch empor, und erhöhen durch ihre file Prade die 
feyerlichen Gefühle, die hier den IBanderer anfprehen. 

Der vortrefiihe Künftler Hatdenwang hat die 
alles mit Irene und Wahrheit nachgebifdet, 


— 06 — 


vr Nicht weit von bier ift eim Bafflın (Cd) worin 
äivey Gruppen von Kindern auf wafferfpeyenden Dras 
chen fizen. ' Cie find von Bley, brenzirt und eben: 
falls aus der Verlaffenfchaft des Königes Stanislaug, 
Hier murmelt ein fich fehlängelndes Bächlein , wels 
ches hieher geleitet wurde, um den NWögeln zum 
Zrinken und Baden zu bieneny iuth yigg Hansen 
Dit zu erfrifchen, Ä 
Unendltdy Eönnten diefe ganze Anlage noch vers 
fhonert werden, werin hier’ und da Bäume: ausge: 
hauen und die fleife, ermüdende IRRE. der 
Wege geflört würden, Ä , 
Auf der Seite be8 BHaflıns fteht ein Bachus (t), 
der umferer Aufmerkfamkeit nicht entgehen darf. Er 
it aus Farrarifhem Marmor von Andreas Vacca‘ ge: 
hauen, und das Gegenftücf zu einer Agrippina, auf 
deren Bechreidung wir zurücfemmen werden. Bey: 
de ftanden ehedem am Cingange des Mannheimer 
Schloßgartens, und wurden im Sabre 1768 nad 
Schweßingen gebracht. Aus diefer Parthie führt ung 
ein fihräge laufender Weg queer durch eine prächtige 
Hllee von Nopkaftanien; wir treten aber gleich hers 
aus, und fleigen eine Treppe, worauf zmen Löwen 
von Sandfteine ruben, hinunter, nad) einigen Shritz 
ten ftehen wir IinE8 an einem Wege, der zu dem Tem 
zei, des Apollo (G) führt. Ein überrafhend fchös 
er Anbiif! Auf einem fechszehn Fuß hohen Felfen er« 
fihesne Apsllond Zempel, eine offene Notonde, ruhend 


I 


— 127 — 


ar? acht jenifäyen Säulen; auf einem Zußgeftelle von 
intändifhem fhwarzen Marmor fteht von Farrarifchen 
_ armer von dem Nitter von Werfchaffelt der Gott 
mit der Lyra. Am Fuße des Tempels ruhen auf dem 
Grundfelfen zwey Najaden von demfelben Künftler 
und gießen aus ihrer Urne einen Strom des helleften 
Waffers, welches von Beden zu Berfen herabraufcht, 
und durch fein liebliches Geplarfcher die ganze Scene 
betebt. Unter dem Tempel find in den Zelfen eine 
Grotte, und verfchiedene unterirrdifhe Gange, die 
durch Kreidenfelfen zu führen fiheinen, gehauen, 
Tritt man auf der hinteren Seite des Tempels herz 
aus, fo findet man zwey Terraffen, die mit Öitter: 
werk von Eifen, welches vortreflidy gearbeitet ft, 
eingefaßt find. 


Die humanen Fürften, die in der Pfalz herrfche 
ten, verfagten den Freunden der Künfte und der 
fhönen Natur nie, fi hier zu einem freundfchaftlt- 
hen Mahle zu verfammeln und ungejlört froh zu feyn. 


Au) diefen Tempel mit feinen Umgebungen bat 
Haldenwang mit Kunft und Gefühle, dargeftent. 


Steigt man auf der Vorderfeite rechter Hand die 
aus rauhen Seläftücden beftehende Treppe hinab, fo 
trift man eine EHleine Grotte an, aus der ein Waf 
jerquell hervorfprudelt, und worauf ein wildes Schwein 
von Bley ftehet, das ebenfalls aus ter Verlaffenfchaft 
des Koniges Stanislaus Femme. 


Der Vorplag des Tempels war urfprünglich nach 
damahliger Sitte, wo man in jedem Garten ein 
Sheater haben wollte, wirklich für theatralifche Wors 
ftelungen angepflanzt. YXattenwerk und eiferne Git- 
ter bilden das Profcenium, und Kothtannen die Kus 
lifen, Einige Stufen tiefer ift im Halbzirkel der 
Pag für die Zufchauer; drey Treppen führen hinuns 
ter, und auf jeder liegen zwey Eoloffale Sphynre. 
Die Bäume wurden gewiffenhaft unter der Scheere 
gehalten, und .gine angftliche Negelmaßfigfeit war 
allenthalben fihtbar. Doch ald man endlid) aufhorte, 
fih ferner an der Natur zu verfündigen, ließ man 
diefe Tannen frey empor machfen, die nun in ftolger 
Pracht daftehen, und mit den übrigen Holzarten 
einen lieblihen Wald ausmachen, Merkvürdig für 
den Korfimann find auf diefer Stelle die Ulmen und 
Nkazien, welde in einem Zeitraume von fechs und 
vierzig Sahren ein fo fihnelles Wahsthum hatten, 
daß mehrere davon über zwey Klafter Holz gaben. 
Die Ulmen (Ulmus sativa du Roi) indeffen wac)s 
fen fchneller, wie die Afazien,, und liefern auch nach 
Fubifchem Anhalte ein drisiel Holz mehr, als diefe. 
Verfibiedene Ddiefer Ulmen find über neunzig Fuß 
bed, da die Afazien Faum eine Höhe über fechzig 
Schuh ho erreicht haben. Daraus erhellet Elar, 


daf; bey gleich autem Erdreiche die Ulme in forftlicher 


Hinfiche wert nüßficher ift, als die Akazie, und zus 
dem bey ihrer Anpfiangung weniger Sorgfalt und 
Kultur erfordert, 


— 29 — 


Sm Sahre 1803 den oten September ward in 
diefem Theile des Gartens bey Unwefenheit des Kö- 
niges und der Königinn von Schweden Abends um 
g Uhr das Zeft im Apollons Haine von dem 
Hoftheater zu Mannheim gegeben. Unbefchreibtich 
ift die Wirkung, weldye die remantifche Belichtung 
machte, die der damahlige Öartendireftor Sfeel ans 
georönet hatte. Nirgends ward man eine Flamme 
gewahr, und doch war überall eine Alurheit, welche 
die Eleinften Gegenitinde erkennen ließ; in dem Erys 
ffallenen Quelle, dei aus der Urne des Nojaden fich 
ergießt, brachen fi die Strahlen dr8 fanften Schims 
merd, und fprühten umher als leuchtende Funken; 
Schäfer nnd Schaferinnen traten hervor aus der une 
terirrdifchen Grotte; ihre Wechfelgelange begannen, 
begieitet von Flöten und andern Inftrumenten, die, 
verbergen in den Geitengebüfhen herüberlispelten; 
und fo machte, begünfligt von dem vomantifchen Los 
Eale, dieje Sdylle die höchfte Wirkung. 


E3 öffnet fih zwar, fleht aan in diefem Tempel, 
dem Auge Eeine weite Ausficht, doch fiehbt man von 
der vordern Seite auf die Dvangerie, und von der 
Zerraffe erblidt man jenfeits des Kanales die engli- 
fhen nlagen. Diefe ganze Parthie hat einen vo= 
mantifch = feyerlichen Karakfter; fie ladet zu ftilen Bes 
trahtungen ein, und ungern tritt man aus Dielen 
fhönen Umgebungen heraus, deren Eindruck nur 
durch einige angebrachte Bogengange und Herken, fe 


a — 30 — 


wie durch mehrere ängftlihregelmaßige Wege ges 
fiöort wird. Dies zu verbeifern ift aber weder eine 
fhwere Aufgabe, noch würde ed betradhtlihen Aufs 
wand verurfachen, 

Bey heitern Frühlings: oder Sommertagen ift hier 
ein fröhliches Gewimmel; die fbone Natur zieht die 
Menichen hieher, und nun fieht man hier einen muns 
tern Verein bey einem frugalen Mahle; dort im Ge: 
birfhe und in den Vogengangen erfchallen die Aus- 
brüche des Scherzes und des Frohfinnes; die Kelfen 
und Grotten find belebt, und eine unbefangene Hei- 
terkeit erhöht die Dergnügungen, welche Natur und 
Geielligkeit gewähren. Kedermann kat uneingefchrän: 
te Srepheit zu thun, was er will, fo lange er fi 
feine mutbwillige Beinadıgung zu Schulden Fommen 
laßt. Selbft die Anmwefenbeit unferer Fürften : Sami- 
lie legt Niemand einen Zwang auf. 

Rerlaffen wir nun Apollons Haus und wenden 
uns vechts, das einfach fihone Gebaude zu betrachten, 
das bier vor uns liegt. ES ift dad Babhaus (H). 
Der Oberdireftor von Pigage hat den Plan dazu ent- 
werfen, und die edle Ausführung machen feinem 
Geifte Ehre. 

Am Eingange begrußen und Amor und ein Zaun, 
{hen gearbeitet von dem verftorbenen Hofbilöhauer 
Lind. Nun tritt man in einen längliht runden 
Saul, an deffen Dede Aurora ericheint, wie fie die 
Dacdıt verfcheucht; ‚dies Eofibare Gemählde it von 


_— 37 — 


dem mürtembergifchen Hofmahler Guibal, Zwifchen 
den vier TIhüren fichen in Nifchen vier vergeidete 
Bildfäulen ven Nymphen und eben foviel Pfeilers 
Tifche auf goldenen Greifen. Auf beyden Seiten die: 
fes lieblichen Eleinen Saales befinden fih drey Kaz 
biretchen; die Wände der beyden mittlern rechts und 
linE3 find ven Gypsmarmor, umgeben von Stu: 
Arbeit; in dem zmwepten ift eine Eofibare Tapete von 
chinefifhen Papiere, ein Kamin von Marmor, und 
ein Kronleudter aus der ehemahligen Porzellän: Fas 
bri£ zu Frankenthal, umwunden mit aufßeren fchönen 
füntiihen Blumen, die ein Frauenzimmer verfers 
tıgt bat. 

Im dritten Kabinete ift ein Alfoven, den jmey 
Fanelirte Säulen von Alabafter zieren, und zwifchen 
jwen präcdtigen Spiegeln fieht ein Nuhebett von 
Eoitbarem Stoffe. Das Getafel ift von ausländi: 
fben, befenders von Nofer = und Königshotze; in 
den Füllungen find vortrefliche Landfchaften von dem 
verewigten Kabinetsmahler, Ferdinand Kobel. Auf 
dem Schreibtifche in der Mitte liegt ein Buch, wels 
des die Namen der Zremden enthält, welde die 
Merkwürdigkeiten des Gartens befehen. 


Dad mittlere Kabinet auf der andern Seite if 
ebenfalis mit Marmor und Stud: Arbeit verziert; 
das zweyte Zimmer hat einen Alkoven mit einem Rus 
hebette, dejjen Lleberzug fewohl, als die Tapeten von 
vothfardigem Peking mit febendigen Blumen find, 


En der dritten Wbtheilung ift nun das Bad, 
Der Boden, die Treppe und das Bad felbft find von 
inlandifhem Marmor. Oben drapirt fi ein weißer 
Berhang von Gnps, von außerordentlich fchöner Ars 
beit, An den Wänden erfcheinen fehs Noymphen 
mit ihren Krügen, halb erhaben gearbeitet; auch 
fieben Bafen voll Wohlgerüche umher. Die Wunde 
find Groitenartig mit Kıyital, Amerhyit und andern 
Erzeugniffen aus den edlern Steinveiche geziert; man 
fieht Pfeiler von deutfchen Alabafter und Wände mit 
virginifhem Sumad) angelegt. Die Dede ıft in ver- 
fhiedene Felder eingetheilt, ın deren Küllungen 
Epiegel angebracht find. Aus einer vergoldeten Urne 
firöme das Waffer zum Baden, und jıwey vergoldete 
Schlangen fpeyen nad) der Willkühr des Badenden 
warmes oder Ealtes Waffer. Nahe bey dem Bads 
haufe ftehen zwey Gruppen von Kindern, mit Ziegen 

und Boden (S), von dem Hofbildhauer Lınd. 


Derlaffen wir nun diefen Tieblihen Aufenthalt, 
wo bie höchfte Eleganz fi) mit jeder Bequemlichkeit 
verbindet, und betrachten wir die neue Gcene, die 
fih unfen Blien öffnet. Ein dunkler Gang Liegt 
vor und, und in weiter Entfernung erfcheint eine 
freundliche Sandfehaft (I), breitet fi) vor uns aus, 
die fo täufhend nach einer Zeichnung des Hofmahe 
fers Ferdinand Kobell von einem gemeinen QLüncer 


in Mannheim, Namens Trucdenmüller, auf eine 


ovale Wand gemabit if, EM: man ben dem erften 


Blife wirftih glaubt, ed entfalte fi) eine natürliche 
weite Gegend. Dieje ihone Wirkung wird eines 
Iheild dadurd hervorzebradit, daß ein ganz befchate 
teter, drey hundert und fiebenzig Echuh langer Gang 
dahin führt, theils dan die Yandichaft auf ein Oval 
gemahlt it, und daß man nahe vor der Mahleren ar 
einer Eleinen durch einen Einftlichen Felien gebrodhes 
nen Eirotte lebt, in deren Becken das von der Dede 
und den Wanden rinnende Waffer üh ummelt. 


Sn einer Entfernung von neungig Schuh von dem 
Badhauje Fommt man zu dem fogenannten Moaels 
Baflın (r). Dres ift ein runder, mit GitierwerE 
eingefaßter Plag, in der Mitte des Baflın’a Net ein 
Uhu in zorniger Stellung, und jpeyt Waffer gegem 
die übrigen größern und Eleinern Vögel, die. oben 
auf einem ovalen Bogen fißen, und ale MWafferfiras 
ien auf den Naubvogel herabfpeyen. Auf beyden 
Seiten find vier Vogelhäufer und swey niedlihe Kas 
bienetchen, ausgeziert mit bronzivten bas - reliefs, 
farbigem Glaße, Acdaten, Amerhyften und anders 
edlern Steinen, 


Der neuere und reinere Gefhmad verwirft zwar 
folhe Anlagen; und ein natürliber Waflerfal würde 
eine unendlih fehonere Wirkung machen, alä vie 
winzigen Etralen, weiche aus den Halfen ven Hübs 
nern, Pfauen, Truthühnern und andern Heimen Gods 
geln herabitrömen; indeffen gefüllt dedh dieje poflierz 
liche Scene nody vielen; und die Ueberrafhung it of 

UNE 


ehr groß, wenn man Sremde hieher bringt, und evk 
dann das MWaffer anlaufen laßt. Bon hier aus nas 
hert fih man nun durdy einen bürtern Gang, der 
oben bereits. befchriebenen Perfpektive. . Eın .Eleines 
Worgebaude iceint an den Felfen angebaut zu feyn, 
und man Fan fi) dem Gemählde nur auf fünfzehn 
Enhiuh nahen, | 


Aus diefem Gebäude tritt man durch eine Thüre 
linfs, und befindet fich in einer Kaftanien= Allee, 
welche gleich einem Gürtel den ganzen, nad alt 
franzsjiichen Style angelegten Garten’umgibt,  Diefe 
Bäume find alle. pracdtig gewachfen und welben fi 
zu einem grünen Ecirmdache gegen die Glut der 
Sonne, und der dicht neben an fließende Kanal eva 
. frifchet diefe Schattengänge noch mehr. 


Son einiger Entfernung rechts führt eine Brücke 
über einen Eleinen Weiher, den man ganz überfieht, 
und der mit feinen Umgebungen eine herrlibe Wirs 
fung macht. QTrauerweiden bededfen theilmeife das 
Ufer, und ıhre hängenden Zweige fpielen in der Elas 
ren Fluth; Gruppen von Eanadifchen Pappeln und 
Ellen erhöhen das Mahlerifche des Ganzen. 


Senfeits der Brücke ıft der Eingang in eine dreyzehn 
Mergen große Baumichule (X), welde über 240000 
ausläandifhe Paume und Gefträuhe enthalt. Aus 
diefem reichen Vorratbe werden alle berrfchaftliche 
Gärten in der Pfalz angelegt und erhalten, und aud) 


/ 


PERL SEN Rn Wh BE P) 


Yyf' won Jah 


4 RP ERERRE Y: 


der Liebhaber Fann hier Fauflich bekommen, mas er zu 
feinen Pflanzungen bedarf *) 

Der Weg rechıs führt am Nande diefed romantis 
fben Werherd iu einem der Botanik geheiligten 
Zempel (K); vor deffen Eingange auf der Treppe 
zwey egpntifche Sphinre von dem Pildhauer Linde 
liegen. Er ıfl rund, von aehauenen Steinen aufges 
führt, und hat die Snirift: 

Botanicae Silvestri 
An. MDCCLXX\VTT 

Die fih auf die Bäume und Geftruuche der nahen 
Planzung besiebt. Sn dem Tempel, mwelder dag 
Licht dur® eine Deffnung ın der Kuvpel erhalt, ftehe 
eine allexerifhe Statüe von karrarıfhen Marmor, 
die aus Ztalien gefommen it; es 1 eine weibliche 
Figur mit einer Mole in der Hand, worauf man bie 
Worte lief’r: Caroli Linnei systema plantarum; 
zu ihren Zußen fieht eine Wafe mit Gewächfen. 
Zwey Eoftbare Bafen von Marmor mit allegorifchen 
Verzierungen, erbift man in NMifhen; und über 
vier Altäaren mit Blumen, Srüucdten und Gartens 
werfzeugen hängen in Medaillons die Bildniffe von 
Linne, Tournefort, Plinius und Iheophraft ; höher 
oben fino die vier Jahreszeiten in halberhabener Ars 

*) Das vollftändige Wergeichnip diefer Holzarten, fo 
wie jenes der fimmtlichen Pflanzen und Opfiarten, 
welches diefem Werke beygefügt ift, Fan man von 


dem Gartendireftor Zeiher mit den bevgefekte. 
Dreifen befommen. j 
E 2 


beit und die zwölf Hımmelszeichen fein im Gold ges 
mahlt. Das Ganze it eine eben fo neue, als glüds 
lihe Erfindung, 

Wir fino nun in dem fogenannten englifchen Gar- 
ten, der zwar nicht mehr als einen Naum von eilf 
Morgen eımnimmt; aber dennoch die Hberrafchends 
fien Abwechieiungen darbietet, Nahe bey dem Ten: 
pei ift Waller, mweldes aus dem oben genannten 
Meiher durch eine Eleine Schleufe hergeleitet wird, 
und durch das murmelnde Raufchen feines Falles die 
Scene belebt; felbfi die Form diefes MWafferbehälterg, 
einige Brücken, das fehone Wiefenthälchen, und die 
glückliche Zufammenftellung der Pflanzen bringen die 
auffallendite Wirkung hervor, 


Als diefer Theil des Gartens angelegt ward, fand 
man das Gerippe eines Meiterd und feines Pferbes. 
Son der rechten Hand hielt er ein vier Schuh langes 
Schmert, und ın der linken ein Stud Eifen, das 
ungefehr fünfzehn Zell maß, und woran die Nägel 
nod waren, womit es an einen Schild befeftigt war, 
wovon man auch jenen aus Meffıng verfertigten Theil 
fand, der die Hand bededfte, Der Kopf des Neiters 
lag fechs bis fieben Schuh feitwärts entfernt von dem 
Kumpfe, man fand übrigens aud) feine großen Gpo= 
sen, einen Rappzaum und eine Stange, deren vierz 
efigte Buckeln Fünftlih mut Sulber eingelegt waren. 
Urfprünglic) war diefer Theil des Gartens zu einem 
Arboretum befiimmt; davum findet man auch hier 


- 


ig 37 — 

die feltenften Bäume: Juglans nigra (fhwarze ames 
tikanifhe Nüffe ) Betula alnus laciniata; Gleditsia 
triacanthos; diejer fhöne Baum bat fechzehn Zofl 
im Durcmeffer, ift fehzig Fuß hoch und trägt reifen 
Samen; Gleditsia inermis ift beynahe eben jo ftarf, 
trug aber neh feinen Samen. Gleditsia monos- 
perma, ift feh$ und dreygig Fuß boh und fieben 
Zn did, — 

Zulipanenbaume (Liriodendron tulipifera) 
Pinis Strobus, P. Canadensis, P. Mariana alba 
et rubra, Carpinus virginiana, Acer Negundo, 
Acer striatum, A. tatarıcum, Cereis canadensis, 
fraxinus pubescens cte. find alle fehr ftarf, und 
Eringen Samen. Die größte Merkwürdigkeit aber 
ift ein Gingko biloba, oder nach dem neuern Namen 
Salisburia adianthifolia. Diefer bier zu Lande fel- 
tene Baum hat zehen Zoll im Durdimeffer, und eine 
Höhe von fünf und vierzig Schuh, bis jest hat er 
aber noch nicht geblühet. 


Einige fchöne Blutbuchen, panafchirte Efchen und 
Ulmen, Eanadıifhe Pappeln und befonders ein präd)> 
tiger Baum, Populus laevigata, erregen durd) ihren 
Tühnen und ftolzen Wuchs das Eritaunen eines jeden. 

Diefe ganze Anlage, wo Fremde und Eimheimis 
fhe fo gerne verweifen, ift von dem Direftor SEell 
gleich nad) feiner Zurücdkunft aus England mit vielem 
Gefhmake angelegt worden. Der Gartenfünftier 
findet bier mandhes Nahahmungswindige, und iff 


_— 3. — 


ex. aufmerkfamer Beobachter, fo verläßt er diefe Stelle 
nicht, ohne fi mit neuen Kennrniflen bereichert zu 
haben. Sjegt Eehren wir wieder gegen den Tempel 
der Botanıf zurüd, und betrachten dıe jchönen Auis 
nen (M), bie ganz nahe an diefem Zempel ftehen, 
ohne durh eine Verpflanzung abgefondert zw feyn. 
Eie liegen an dem Ende des Gartens, deffen Begrän- 
zung fie bier ausmahen. Mablerifd) von Tufitein 
erbaut, feinen fie die Ueberbleibfel einer römiichen 
MWafierleitung zu feyn. Auch diefe fchöne Parthie 
bat Haldenwang mit Künftlergeifte aufgefaßt und 
dargeftelt. Won oben raufcht ein Elared, reines 
Brunnenmwaffer herab, welches von der Mafdhine N 
hergeleitet wird, und fowohl den Wafferfall an dem 
Tempel Aipollons bildet, als auch bey dem Vogelbaffın 
firömt. Doch bier in diefen verwitterterten Mauern, 
über die der Sturm ber Zeit bergefahren zu feyn 
fheint, ift die Wirkung des fallenden Waffers übers 
rafchend fihön, und belebt diefe Scene, wo nirgends 
eine fichtbare Kunftanlage die füße Zaufhung flört. 
Scheinbar regellos, wie die Natur fchafft, erfcheinet 
bier die vomantifche Pflanzung, die frey und üppig 
emporfteigt, und man bedauert nur, daß der befchränf- 
te Raum nicht geftattete, ey inlage weiter atlds 
zudebhnen. 


| Auf einem Ihurme über dem MWafferfalle bat man 
eine weite Ausfiht im die umliegende Landfcaft. 
Rechts erglänzet hier und da des Rheins Silberwelle, 


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finEs liegen Heidelberg und die reißende Vergitrafie, 
und vorwärts dehnen fich die paradiefiihen Sefilde aus, 
wo man die Hauptftadt Mannheim, unzählige Där- 
fer und im Hıntergrunde ftolje Gebirge im blauen 
Dufte erblickt. 

Noch ift bier ein Eleiner Weinberg angelegt, in 
deffen Mitte ein fünfzig Schuh hoher DObelisf ftehet, 
Neon hier aus führt eine Eleine Brücfe über den Kas 
nal, und man durchmwandert auf fehattigen Wegen 
diefe Anlage, wo alle Bäume und Stauden vortrefs 
lih zufammengeftellt find, und das Ganze ein Bes 
weis des reinften Gefhmades iit. 


Segt betreten wir einen Iheil des Gartens, wo 
im Sahre 1763 eine Menagerie angelegt war; meh- 
rere Gattungen von Hübhnern, Zauben, Enten, 
Pfauen, Gold: und Silberfafanen wurden aus Hols 
land verfchrieben, allein im Sahre 1773 ward die 
Menagerie mit der FZafanerie zu Sandhaufen vers 
einige, und diefer Plag zu Pflanzungen beftimmt, 

Gleich bey dem Eingange ift die Mutterfchule 
(Y), wo alle jene Holzarten, die durch Ableger forte 
gepflanzt werden müffen, fich befinden. KHieher ges 
hören die Gefcjiechter Betula, Coryllus, Rhamus, 
Rubus, Ribes, Clematis, Dirca, Viburnum, No: 
fen und andere mehr. Hier erhebt fich ftolz bis zu 
einer Höhe von 54 Schuh eine Magnolia acuminata 
in der Pracht ihrer Silberblüthen, fie hat drey Schuh 
drey Ze im Umfange, und tragt jwar nur fparfam 


— 410 — 


einigen Samen, indeifen gelangt er doch zur vollfems 
menen Meife. Der Senner bewundert ferner eine 
Guilandina dioica, die drey Schuh adht Zoll im 
Umfange mißt, und eine Höhe von fünfzig Schuh 
erreicht bat, Sie blüht zwar alle Sabre, feßt aber 
feine Schoten an, da es eine männliche Pflanze ift, 


Weiter vorwärts fangt das eigentliche Arboretum 
(X) an. Erfk vor vier Jahren ift es auf Befehl Sr. 
Königlichen Hoheit, des. Grosherzoges, angelegs 
werden, Sn= und ausländifche Holzarten ftehen hier, 
foviel e8 möglich war, beyjammmen, und die im Katas 
loge mıt Arboretum bezeichneten Pflanzen zeigen: den 
Keihrhum diejer Anlage; die von Fahr zu Sahre 
vermehrt wird. Da Ge. Königl. Hoheit, der Gros- 
berzog, felbit nicht gemeine Kenntniffe in diefem Fans 
ehe der Naturmwiflenfhaft befist, fo find bereits bes 
deutende Summen verwendet worden, 


Sır dreferm UmEveife ıft ein Weiher „ deffen Waffer 
eine lieblih angevflanzte Snfel umfchließen, im deffer 
Nupe eim im Hellandifhen Gefhmade erbautes Ka 
bineschen: fich befindet. Außerhalb diefes Hauddhens 
find weg Sundergruppen von dent Nitter von Ver 
fchaffelt, melde der Aufmerkiamfeit des Kenners nie 
entgehen dürfen. Go vereinigt fih alfenthalben: ur 
biefeim prachtigen Garten das Schöne mit dem Nüß- 
Eichen. 


— u — 


* Hinter dem Orangerie: Haufe (F} in eben diefem 
Hrbsretum ftehen in den Commermenaten die Glass 
hauidgewädhfe und an einer fchattigen Mauer find die 
Alyenpflanzen im freyen Lande angepflanzt. 


Der Klächenraum des Arberetums und der Mut: 
terfcehule enibalt sch8 Morgen. 


Scheiden wir jegt von diefer merkwürdigen Wars 
thie des Gartens, und treten wir oberhalb heraus, 
echt? breitet fih dann vor dem Blice der fihöne 
Srangerie-Plag fe) aus; hier fichen während des 
Sommers fechs hundert und dr>nGin Orangen, Lorber, 
Sranaten, Morthen und andere Bäume, Die mit 
CE) bezeichneten Wieredfe find zu einem botantichen 
Garten beftimmt. Diefer ganze Plag ut mit einem 
ziemlich breiten Kanale eingefaßt, der fowohl in Hinz 
ficht des Begiehend der Bäume die Arbeit erleishtert, 
ald auch jede Bequemlichkeit zum Anpflanzen der 
Wafferpflanzen barbietet, und Sicherheit gegen Naub 
gewährt, 


Diefer Vla& begreift mıt dem Kanale einen Kaum 
von fünf Morgen, 


Us im Sabre 1762 der Planet Merkur durd) bie 
Eonre ging, ließ der verewigte Kart Iheodor an bie: 
fer Etelle eine Eleine Sternwarte von Helz erbanen, 
wo der gelehrte Sefuit, Ehriftian Mayer, damals 
Hrfafionom , diefes merbmürdige Ereigniß in unferme 


N aneten=&pfteine beobachtete. Zn folgenden Jahre 
ward fodann auf dem Schloffe eine wirflihe Eterns 
warte mit einem beweglichen Dache erbaut, und mit 
den vorzüglichften Initrumenten bereichert, weldye der 
Kurfürft aus England Eommen ließ. Mayer fette 
nun unter dem Schuße diefes erhabenen Zurften feine 
aftrenomifhen Arbeiten fort, welde die gelehrte Ne- 
publiE mit all der Würdigung aufnahm, die fie ver: 
dienten. Damals beftimmte Mayer die Pelhohe von 
Schwegingen auf 49%. 23% 4” 


Sn der Kolge ward die Mannheimer Sternwarte 
erbaut, die eines jener unvergänglichen Denfmähler 
ift, welde der Nachwelt den Auhm Karl Iheodors 
noch verkünden werden. Die Sternwarte zu Schwes 
gingen ging alfo wieder ein, und alle Infirumente 
wurden nad) Mannheim gebracht. 


Die Lage diefes Plapes ift verhäftnifmäßig nicht 
minder fehön, ald andre merfwürdige Parthien des 
Bartend. Wege, von pradtigen Bäumen befdattet, 
fliegen ihn gegen Güden und Offen ein; gegen 
Weiten erhebt fi in einer üppigen Pflanzung im 
fhyauerlihen Dunkel der Tempel Apollens, und nörds 
Lich fteht dag Gewächshaus. Die regelmäßigen Reis 
ben der Drangen » Eitronen = Lorber = und Granat; 
bäume find zwar nicht afthetifch fehön, und ermüden 
das Auges allein dafür wırd man durd) die liebliche 


fien Gerüche entfchadigt, welche die Luft umher er: 
füllen; und felbft das Auge findet Schönheiten; lieb: 
lich blüht die Kitrone, unter dunfelm Grün glüht 
die Goldorange, und die brennende Granate firahie 
taufendfach auf den Zweigen, 


Verläßt man diefen Ort, fo tritt man in einen 
fıhattigen Gang, überwolbt von eifernen Meifen, 
der fehzehn Schuh body und zwölf breit ift. Auf der 
vordern Seite ift er mit wilden Neben (Hedera 
quinquefolia ) und auf der NRieffeite mit Linden über: 
zogen. Einen befondern Reis gibt diefen Bogengan: 
gen im Herbdfte der wilde Wein, deffen Blätter dann 
fih voth färben, und einen herrlichen Anblif gewähs 
ren. Diefe grünen Gemölbe bilden mit dem Speife- 
faale B und dem Drangeriegebaude C den großen 
Zirkel, find alfo die Gegenjtüdfe jener Gebäude, und 
begranzen fo den mittlern Garten. Diefe Anlage ift 
zwar, wie bereit bemerft worden, neh um alten 
Style gemadt; indeflen hat man in neuern Zerten, 
wo der Gefchmad it verfenert worden, und we 
man fih überhaupt der Natur: mehr genähert hat, 
alles gethan, um die Kontrafte zu mildern, und fe 
bey dem Kenner die widrigen Eindrücke zu fihwächen. 
Und wirklich vergift man auch bald das Kehlerhafte 
im Einzelnen, wenn man die prächtigen Baumgänge 
durdhwandelt, die reihe Pflanzung das Yuge ergest, 
und die Kunftwerfe, weiche in den Baffınd aufgeftelt 
find, die Aufmerffamfeit auf fich ziehen. 


0 Buifchen diefen beyden, ben andern großen KHalbs 
zitkel bildenden: Bogengängen , erblidt man jmey 
Gruppen von Hirfchen, gebekt von mehreren Huns 
ven (p. p.). Einft ward ein Hirfih von zehen Enden 
aejagt; das geängfiete Thier floh, rettete fih in den 

Sorten, und. ward von den Hunden auf eben diefem 

| Pape gefangen, Zum Andenken biefes Ereignifies 

/ verfertigte der Mitter v. Verfhaffelt auf. Befehl Karl 
 Zhesbors nun biefe ;gwey ‚Gruppen, Die Hiride 

| Toten ehedem Wafler; da aber das Baflın befchadigt 
war, und einen fehr unangenehmen Geruc) verbreis 
tete, fo ward ed zugeworfen, in einen Nafenplaß um 
oewandelt, und mit virginifhen Wechholderbaumen 

von betrüchtlider Stärke in geraden Linien umpflanjt, 
nd fo gewahrt nun diefer Wing einen ganz liebliden 

Snblic, 


EEE 
— 


E Dben und unten an diefen Machholderbäumen 
befinden fich vier liegende Statüen, von dem Nitter 
von Verfhaffelt aus gelbem Gandfteine gehauen, 
und ftellen die vier Elemente vor (g.1.g.q.). Die | 
Erde erfennet man an ihrer Mauerfrone und an dem | 
' Löwen ; ein Triton mit einer Urne und einer Mus | 
fhel fericht fi als das Sinnbild des Waffers 
aus; Vulkan, mit der phrygifhen Müße auf dem 
Kipfe, und mit feinem Aktributen, dem Sammer und 
ven Ambog, deutet auf dad Element bin, das in 
(fetter Werfflätte zu Lemnos flammt. Auf Wolken 
fhwebe die Zuft, und hat einen Vogel bey fid, Am 


— 


VrH, MD . TBRERFIN u; 


Ä 


Ende ded Baumganaes rechts fteht eine gewaffnete | 
Pallis (7), und links eine Temefis mit dem Scwers 
te (w); beyde Statiien find von Farrariigen Mars 
mor, von dem ebengenannten italieniihen Bildhauer 
Erevello. 

Won bier aus treten wir in ben ziwenten halbzirfel- 
förmigen Bogengang; „find wir in deffen Mitte an- 
gelangt, fo erbliefen wir ın der Kerne unter prächtigen 
Baumen den Tempel Minervens (S). Er ruht auf 
Forinthifhen Säulen, und auf der Vorderferte über 
dem Eingange, erfcheint ın halberhabener Arbeit die 
Göttinn auf einen Wagen; die KRunit überreicht ihe 
den Plan des Sartens, den fie billigt und auszufids 
ven befichlt. Der Boden it mir fchönen inländifchen 
Marmor befegt; die Wande und die Dede find mit 
Stud: Arbeit verziert, Die Bildfanle Minervens ift 
von CErepello aus Earrarifhen Marmor gehauen; fie 
befand fich ehedem zu Duffeldorf, und ift mit andern 
Kunftwerken hierher gebracht worden, 

Hirfchfeld, deffen Theorie der Bartenfunft 


im Sahre 1785 erfchienen if, gefieht zwar, daß die 
Gebäude in dem Schweginger Garten ın einem edelis 


Style ausgeführt, und alfo eine vorgigliche Zierde | 


deflelben find. Dur tadelt er, daß die Plage nicht 
immer nad) dem Charakter dıeier Gebaude ansgebils 
det feyen. Er würde fein Urtheil zurücinehmen, fühe 
er nad vier und zwanzig Sahren dıefe Parthien wieder, 
Das fteife Negelmäßige (ein Tehler der Zeit,) ift 


verfhwunden; die veine Matıw fpricht fich überall 
aus, und wo man dies nicht ohne großen Koftenauf- 
wand bewerfftelligen Fonnte, fieht man wenigiteng 
das Streben, die ängitlihen Formen, die fcharfen 
Umriffe zu mildern, und bie Serrfchaft des reinern 
Geihhmaces aud) hier in fo weit auszudehnen, als «8 
möglich war, 


Yın meiften wird man in diefer Hinficht durch die 
Umgebungen am Minerven » Tempel überrafcht. Die 
abendiäntiichen Platanen fleigen hier mit Ueppigkeit 
in die Höhe; erft feit fech8 und vierzig Jahren find 
fie gepflanzt, und fdyon haben mehrere einen limfang 
von zeben Echuh, drey Zell, und die erfinunliche 
Söhe ven adtzig Fuß erreicht; und doch fiehen fie 
nur in fandigem Boden, und man Fan folglich Eeiz 
nen andern Grund diefes außerordentlichen Wachs 
thums angeben, al das Horizontalwarfer, welches 
bey mittlerer Höhe des Wafferftandes in Stheine, nur 
zwolf Fuß unter der Oberfläche liegt. Dadurch wers 
"den die tiefen IBurzeln immer frifeh erhalten, unun- 
terbrechen faugen fie Qebensfraft ein, die fih dann 
allmahlich im ftolgefien Wuchfe äußert. 


Diefe Erfheinungen beweifen übrigens umwider- 
forechlich,, daß die Jlatanen da, wo das Erdreich zwar 
nit Haß if, allein doh in einer Tiefe von acht 
bis gehen Fuß das Horizentahwaffer angetroffen wird, 
mit greßem Niken angepflanjt werden Eönnen. 


Geftehen muß man indeffen doch, dai man au 
in diefer Parthie noch manches findet, was der reis 
nere Gefhmadf mißbilligt. So ift z. DB. vor dem 
Zempel ein Baflın, daß nie mit Waffer gefüllt wer- 
den Fann, weil es Eeinen Ablauf hat; es gehört alfo 
zu den überflüffigen Dingen, welde unfre VBorältern 
fo gerne hauften; fie hatten nur Zinn für Pradt, 
die einfache Schönheit fprach fie nicht an. 


Die ganze Pflangung um den Tempel bat ned 
nidye den fregen, natürlichen Charafter , mwodurd) 
allein eıne folhe Anlage fhon genannt zu werden vers 
dient Doc nur wenig ıft ned zu thbun, io wird dag 
Steife und Nengitliche verfihwinden, und auch diefe 
durch den fhwelgeriihen Wuchs ihrer Umgebungen 
reigende Stelle wırd mit dem Ganzen barıneniren, 


Durh verichiedene Krümmungen führt ung nun 
ein Weg von Minervens Heiligthume auf einen freyen, 
von präcdtigen Baumen umaebenen Plaß. Wer ift 
die Sterbende, die dort unfre Blicke auf fih giebt? — 
Zreten wir näher: ba! ed it Agrippina, die Mutter 
Mero’d, der im Bade die Adern geöffnet werden, 
Diefe Statue it aus Farrariibem Marmor, gefchafs 
fen von dem Bildner Wacca, wie die Anfchrift beo 
weifet: Andreas Vacca carrariensis Sceu!ptor, 
Sie ift das Gegenitücd zu dem eben beichriebenen auf 
der andern Seite des Gartens ftehenden Bachus. 

Auf diefer Stelle befinder fib aub ein Merkur 
(0) und (m) eine Minerva gan chne Draperie, 


; ri Bee 
von Farrarifhem Marmor von Erevells, Bende Bilde 
fäulen gehörten zu einer Gruppe, welche das Lrcheil 


bes Paris vorftellte; die drey andern dazugehöris 


gen Statüen der Zune, Venus und des Paris follen 
nod als Eigenthum der Erben diefed Künitiere fich 
in Dirffeidarf befinden. Diefe Hrinerva tr beionders 
der Aufmerkfamfeit der Kenner wirdiaz fie verdient 
unter die vorzüglichften Runftwerfe gezahtt zu werden, 
welde den Garten zieren, und bie ald’Beweile be8 
Salentes jenes Künftlers bis auf und gefonmen find. 

Nicht ferne von da flehen vier Bruftbilder von 
Esrrarifhen Marmor (1), welche ver fon oft ges 
nannte Ritter von Verfiyeffelt nad) den in dem Sans 
de der Antifen zu Mannheim befindlichen Büften verz 
fertigt hat, E3 find Mithridates und Alerander, legs 
terer in dem Wugenblife der Befinnung, nachdem er 
feinen Zeind Klitus ermordet hat, dann Die Kaifer 
Hadrian und Domitian, 


Nahe bey der Büfte Alerandbers fteht ein Apollo 
aus weißem Marmor von dem pfalzifchen Bildhauer 
Egelf, ebenfalls nad) einer Antike, Er legt den rechs 
ten Arın über den Kopf und heift deswegen Apollo 
Iycius, ald Xeriteher der Encien. Diefer Apollo 
und eine Cereg von demfelben Dteifter, ebenfalls nad 
einer Antike gebildet, waren ehemals in dem Nitter- 
iaale zu Mannheim aufgeftellt, wo jegt die Statüen 
Karl Thesdors und Efifabetbe Augufiens fteben, 
Geres ift durch einen unglueflihen Zufall von dem 


— 40 — 
‚Zußgeitele geftürzt und zertrimmert worden, umd die 
-Sticfe wurden im Badhaufe verarbeitet. 
Ehe wir weiter gehen, müffen wir den Manen 
»83 wnfterblihen Karl Theodor “abermals ‘huldigen, 
Alle fo eben befchriebene Büften amd Gtatüen find 
mach Antifen gebildet,iwelche Karl Thesdorin Mannheim 
in dem fogenannten Antıkerjaale hat aufftellen laffen. 
Nerveint fand man hier in vortreflichen Gyosabgüffen 
Roms und Griechenlands Meifterweike; jeden Freuns 
de der Kunft, jedem Geweihten war der Eintritt und 
Die unaefiörte Benußung diefer Schaße erlaubt. Mi 
Diefem Antikenfaale wareine Zeichnungs= und Mahe 
fer: Akademie verbunden, die unter der Uuffiche der 
ahtungemirdigften Künftler ftand. Wir nennen hier 
blos den Ritter von Verfchaffelt, als Direktor diefer 
Akademie; ihm Felgte der Direktor und Bildhauer 
Lamine, gegenwärtig in Münden; als Profefforen. 
Iehrten Heß, Leydensdorf, Kobel, Langenhöffelz 
Merbelft u.a. m, Hier war alfo die berühmte Vorz 
Schule, worin in einem Beitraume von zehen Sahren 
fh über zmwenhundert junge Künitfer gebildet und 
zum Studium der Kunft auf Staliens Elaffifhem Bo: 
den vorbereitet haben, und mehrere von thnen wers 
den in der gebildeten Welt mit hoher Achtung genannt 
Wer Eennt nicht den berühmten Schmidt im Rom? 
and fahen wir nicht hier in Mannheim ein Kunftwerk 
von dem genialen Macco, der au ein Zögling jener . 
Schule ifi! — 
> 


u 509 —- 


° Die politifche Beränderungs die unfer Materland 
traf, berandte uns diefer Kunftfihäge und das fhöne 
Suftıtut erlofb; Allein, nicht lange beflagte Vrannz 
heim diefen DBerluft: Karl Friedrich, der Kenner, 
Sreund und Befhüser der Wiffenfhaften und Rünfte, 
efeßte uns bald, was wir durd die Ereigniffe der 
Zeit verloren hatten: Noms und Griechenlands Meis 
fterwerfe prangen in verfchönerten Nachgebilden wieder 
in, den Kunftjalen des grosherzsglihen Schleffes, und 
werden ned) immer durd neuen Zuwadhs- vermehrt. 
Eine Gemählde- Galerie ift:im Werden, und enthält 
bereits fchägbare. Stüde aus jeder Schule, 

Einft nannte: manı mit Nechte Mannheim das 
deutfihe Athen; e3 fieht.unter dem Zepter de3 weifen 
Karl Friedridy feiner Wiedergeburt entgegen. Die 
Stürme der Zeit: haben das Gute nicht tilgen Fonnen, 
das man noch überall findet, Fürwahr, es ift fchwes 
ver das Gute, wo es einmahl Wurzel gefaßt ‚hat, 
zu wernichten, als. dad Schledte. Die Bewohner 
Mannheims haben bey allen Widerwärtigfeiten ıhren 
gelauterten Gefhmarf und ihren reinen Sinn für das 
Schöne treu bewahrt, und hoffen, das goldene Zeits 
alter der Künfte und Wiffenfchaften werde bald zus 
rüdEehren, — 

Nun durchfchneiden wir quer eine Allee von prädh 
tigen Roßkaftanien, und treten in einen Baumgang 
von Nothtannen und Lerchenbäumen, welder zur 


Mofihee CR) führt. 


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Kier nimmt uns ein vieredfigter, von einem türs 
Eifchen Säulengange umfchloffener Vorhof zuerft auf, 
und (den am Eingange lieft man Denffprüde, die 
nad) arabijher Zitte überall angebracht find: 

Sn den Goimmertagen 
Sey der Ameije gleid). 


Wegen der NRoie 
begiegt man die Dornen, 


Auf der Mauer inwendig im Vorhefe Tieft man: 
Einfamfert vit befler, 
As böfe Gefellfdyaft, 


Heden it Silber, 
Echweigen it Gold, 


Schon die Anficht diefes türkifchen Temvels aus 
ben Borhofe it impenirend, und war wohl wert, 
von dem chen oft genannten Haldenwang anfgefaßt 
und dargeftellt zu werden, 

Die Mofchee felbft ift ein Practgebaude, deffen 
fisizer Dem majeftärifch fi erhebt, und an bdeflen 
Eingange man die Sittenfprüce findet; 

Ein Lafter des MWeifen 
Gilt für Zaufend. 


D 2 


— 2 — 


MWechfel in der Freundfchaft 
Bringt Verderben. 


Das Innere des Gebäudes entipricht dem Aufern 
Slanze; der Boden ift mit inländıfchen Marmor bes 
legt, die Wände find mir Stu Arbeit und Xergol- 
dungen verziert, und überall find Denkfprüce ange: 
bradıt. Im untern Theile der Mofchee fiehen fok 
gende: 

Der Thor hat das Herz im Munde, 
Der Weife die Zung’ im Herzen. 


Kiffenfchaft ift eine Krone, 
SBerftand eine goldne Halszierde, 


Keihthum und die Welt vergehen, 
Gute Handlungen bleiben ewig« 


Erwirb dir Gold, fo viel du brauchft, 
Und Weisheit, fo viel du Eannft, 


Koch oben in der prächtigen Kuppek: 
Der Thor halt Warnung 
für Zeindfchaft. 


Mer alles begehrt, 
gebt Ieer aus. 


— 


| 


 - Ai 
Der Neid ruht niemahle 


Shne Hoffnung gelingt Fein Werk, 


Siehe die Faulbeit, 
fie bringe Schaden. 


Höre den Rath des Klugen, 


Berfchiwiegenheit- 
erwirbt Liebe. 


Liebe den Fleiß, 
Er ift ein großer Schas. 


Auf beyden Seiten des Domes ift ein Kabinek, 
verziert in morgenlandifchen Gefhmade, und unter 
tem Säulengange find zwey Kabinetchen von. Gypss 
marınor: und Stud: Arbeit, 

Die beyden. Minarete vollenden bag Ganze; eine 
MWendeltreppe von Hundert und fehs und zwanzig 
Stufen führt auf deren sbere, mit einem Gitter von 
Eifen eingefaßte Gallerie. _ Hier öffnet fih- dem Blicke 
eine unabfehbare. Ausfiht; die Städte Mannheim, 
Heidelberg, Speyer, Worms, unzählige Dörfer, 


die veißende Bergftrafe bis zu dem Mofibscns, bie 


fernen Bogefen, bı3 zum Donnersberge liegen wie 
auf einer Karte vor dem Echauenden ausgebreitet, 


Diefer türkifche Garten ift zum Theile mir Maus 
ern umgeben, die aber im Innern Bezirke durch 
Pflanzungen bedeckt find. In diefer Parthie ift auch 
eine Eleine Erderhöhung, an deren Fuße der Weg 
nah Rarldruhe vorbey gebt; von hier aus überfiehe 
man mehrere Dörfer, Zelder nd Waldungen, Geie 
ne Königlibe Hoheit, dev Grosherzog, befuchte diefes 
freundliche Bläschen beynahe jeden Abend; denn hier: 
wehen die Rüftchen Tieblicher,, eine erfrifhende Kühle 
empfängt der Waller, und nur der taufendftimmige 
Befang der Vögel unterbricht die feyerlihe Stille der. 
Amgebungen, 

Diefer berrlihe Tempel Mabomets ift fo treu im 
erientalifichen Style gebaut, dap felbit fhen Morgens 
Yander bey deffen Anblife angenehm überrafcht wurs 
den, umd fie fi beugten vor dem Damen des Aller: 
bödjiten,‚- der ald aufiere Verzierung in arabifchen 
Shhriftzügen ihnen vergoldet entgegen flralte, Iren 
hat Haldenwang auch diefe Anfidt mit allen ihren 
Heigen und EigenthümtlichEeiten dargeftelt. 

+. Zritt man endlich durd) die große Vorderthüre im 
das rene, fo erfcheint vor dem Auge das lieblichite 
Landichaftsgemählde, das denkbar ift. m einer müs 
Bigen Entfernung liegt auf einer Anhöhe die Kutre 
eines Merkurs Tempels; im Vordergramde ift ein Flas 


/ 


IH, "AR ie, ER RLIET ’ 
ER, 


ae. ne 
ver Weiher, der ein Eleined Infelben umfchließt, | 
und rund umber eine paradiefifche Jflanzung, welche 
die tiefen Einfichten in die Gartenkunft und den reinen 
Gefhmac des ehemahligen Direktors, Herrn SEel, 
beurkunden. Alle diefe Gegenitände fuiegeln fidy in 
dem Evpftallenen Teihe, und geben dem Ganzen 
einen fo heben Zauberreiß, daß diefe Parthie des 
Bartens zu den entzicfendften gezahlt werden Fan. 

Der Weg links führe durch einen Hain über die 
Drehbride (PB). Dieje Brude it im chinefifchen 
Gefhmade gemacht; fie if dreyeigt und auch der 
Kanal theilt fih in drey Arme. St man auf der 
Mitte der Brücke, fo Eann fie gedreht werden, fe 
daS fie überallvom Lande abiteht; dies erhöht die Heis 
texfeit der Wanderer, und gibt zu Eleinen muthwillis 
gen Nedereyen Anlaß. 

Bon hier aus führt ein Weg nahe am Wafler 
bin; der andere aber windet fid durch ein Eleines 
Thal und dann dur ein fihauerliches Waldchen von 
Vladelholz zu dem Tempel ded Merkurs. 

Mit Unrechte nennt Hirfhfeld diefes eine von 
Himmel herabgefallene egnptiiche Partbie, und den 
Zempel ein Monument de3 Koniges Sefeftris. 
Sn der ganzen Anlage ift nicht das mindeite, welches 
einen egpptifchen Charafter trüge; die Pflanzung ıfl 
vortreflich und binreißend Ihön, wenn man auf einem 
gewilten Dunfre fteht, und ich dann gegen den WWei- 
her wendet; Perücdendäume, tatariihes Geisblatt, 


einige Cornusarten und Berberigen flehen- in- reißen: 
ber Mifchbung ; hinter Ddiefen- fteigen im dunklerem. 
Grün Lerden, Fichten, Weymeuthskiefern, und-die 
glühenden- Vogelbeeven-enmpor, und im Hıntergrunde. 
begränzt die Mefchee, deren vollen: Unbliet man. hat,, 
die Scene. Dieje herrlide Parthie ift das. ganze. 


Sahr hindurd fhen, und man- Fan fie mit Rechte: 


für die gelungenfte-im ganzen Öarten-erklären, 


Eben fo wenig. ift diefer Tempel ein Mimument beg- 
Sefoftris; er if dem. Üterkur geweiht, das bes 
weifen der Kopf: des Gottes, und die Mytbe der vers 
folgten. Fo und ihres. Hüterd Argus, weldhe im. 
balberhabener. Arbeit uber den Eingängen vorgeftellt- 
ift: Auch. den andern. Vorwurf Hirfchfeids: verdiens; 
diefe- Ruine nicht. Er fagt, es fey nichts weniger. 


ald eine von. der Zeit aufgeriebene Auine;. Bier fer- 


alles neun, vollftändig. und: gefihmücdt; die Zeit- habe- 


nichts verändert, As Hirfchfeld den Schweginger- 


©arten befuchte, ward: eben an diefem Tempel gear: 


beitet, und alfo Eonnte die Auine den Charakter. 


noh.niht haben, den. fie haben. mufte und jet in fe. 
hohen Grade hats Die Hälfte der Kuppel ifi- einge: 
flürgt, und eben da bat man eine herrliche Ausfiche ;- 
das Gebäude ruhe auf einem. Gewölbe, in dem- ein. 
Grabmaht angebracht. werden folltes Der Künitler 
Haldenwang hat diefen- Gegenftand in. feiner. geifiveir 
ben Manier dargeftels 


Huch in- diefer Anlage ward am. Hten September 
Sen Anwejenheit des Königes und der Königinn von 
Schweven en Zeit, gegeben. Als das Feft ın Apol: 
ons Haine geendigs war, eilte alles zu der ganz 
beleuchteten Mofchee. Ein überrafcbender Anbli! 
die taufend und abermahl taufend Zlamımcen glänzten 
in dem fpiegeihellen Weiher wieder, und beleuchteten 
dad mannichfaltige Grün, der Umgebungen zauberifch 
fhon, daß man. in einer. andern Melt verfegt fig 
glaubte. 


Der talentvolle Hofmahler,. Karl Kun, bat 
diefe Scene, von der nod) Sedermann. mit. Entzuden 
fpricht, durch. feinen: Pıinfel verewigt, Auf Befeht 
Sshrer Hoheit, der verwittweten Frau Markgräfinn, 
wmahlte. er. die beleuchtete Mofchee auf. Seide, ald 
Prarhtitirc zu einem, Kamin-Schirme. Sein Vater, 
einer der gefidickteften, Tifchler unferd Waterlandes, 
manpte den Mahn, dazu, von, Mahageny=Holze;. 
Sart Pozzi, ein, verdienitvoller Bildhauer, goß dazır 
vier fchlafende Genien- un Bley, die bronzirt — unten 
auf dem. Bußgeftelle. fißen;- die- Verzierungen von 
Bronze-find von. dem gefchieften Hofgürtler, Gotthelf 
Wiedhöfft. So lieferten. vier Künftler ein volfende: 
. 5 Ganze, welches die erlaucpte Frau Markgräfinn 
ihrer Tochter, der bolden Koniginn. von Schweten, 
als. SefchenE beffimmte, 


Son bier aus: Fann man mu jweng- verfchiedene 
Bege einfehlagen: man gebt entweder durch die engli- 


_— 
fihen Antagen, oder wählt den Fürzern Weg, der zu 
dem großen Baffın fuhrt. 

Aufßerft angenehm it ber Weg dur die englis 
{he Anlage, gewöhnlih dev englifhe Garten 
genannt; man geht neben einem reigenden Wiefen> 
thate hin, zwiichen abwechfelnden Baumgruppen. 
Kommt man dem großen Baflıin gegenüber, fe 
fieht man über daffelbe weg durch die herrlichen 
Allen auf das Schloß, em Anblie der präcdz 
tig ift, wenn er durch die Wafferftralen der verfchies 
denen Fpringbrunnen verfchonert wird, die wie lerichs 
tende Sünfchen emporiteigen und niederfallen, und 
von fpielenden Zephyren in der Luft verfivent werdet, 


MWendet man fich auf die entgegengefeste Seite, 
fo fieht man durd) die in den Ketfiher Wald gehauene 
Allee, deren fcheinbare Begränzung die Vogefen aus- 
machen; man fieht das Dorf Ketfh, dazwifchen bfü- 
hende Zluren und im Ganzen eine herrliche Landichaft, 
deren Gefammteindruck überrafchend und groß ift. 


Dies ift die Lichte Stelle zwifchen der Anlage, 
die von dem Merkurtempel herzieht, und dem englı= 
fhben Sarten, in den wir num durch einen Di: 
fiern, von hohen Baumen überwölbten Weg treten. 


Mir gehen an dem Schiffhaufe verbey, und Eom: 
men endlich, nachdem wir eine beträchtliche Strecke 
zurück gelegt haben, an eine außerft fihöne Allee von 
Rerchenbaumen, die vechtd hinauf zieht, und bie 


überrafchende Yusficht auf die hintere Seite des Apollos 
Tempels gewährt. 

Die felteniten ausländifchen Bäume und Gefträus 
che find bier mit tiefer Sadhfenniniß und zugleich 
mit reinem Gefhmace angepflanzt. ede lichte Stelle 
laßt das Auge irgend einen intereffanten Gegenftand 
in der Zerne erblicfen, eder bietet ihm die Yusfiche in 
eine lieblihe Landichaft dar. 

Die einzelnen Gruppen find mit Einficht geordnet, 
bie Nafenftücke prangen mit einladendem Grün; jeder 
Daum, jede Staude erregt Bewunderung durch fchwels 
geriihen Wuhs, Der Weg fehlängelt ih durch diefe 
reihe Pflanzung, und bey jeder Wendung erzeugen 
neue Gegenftände Erftaunen. 


Endlih geht man bey der Baumfchule über die 
Brlfe, tritt in die fehöne Allee von wilden Kaftanien, 
und feßt feine Wanderungen darin längs dem Kanale 
bis zum großen Baffın fort, Ein Kürzerer Weg führt 
aus dem englifdyen Garten über die chinejiihe Brücke 
(h) auf denfelben Punft. Ein anderer Weg gebt 
vom Qermpel des Merfurd durch die Snfel über zmey 
Brücen ebenfalld an diefes Baffın. 


Diefes Baffın ift ein längliches Vievedf, bat eine 
ganz regelmäßige Korm, und ift mit gehauenen Stei- 
nen eingefaßt. Nur in der Mitte defjelden auf der 
Abendfeire ift ein Iheil unregelmäßig ausgegraben, 
und gefhmadvell geordnete Gruppen von Trauer: 


- bb — 


meiden, Eiern. und andern Bäumen, zieren. feine. 
Ufer und geben ihm ein vomantifches Anfehen. 

Diefe Eteine- Abweichung von- der Negelmäfigkeis: 
des Ganzen: ift wohl ein Beweiß, daß man gleich An- 
fangs die Abfiht hatte, diefer Wafler: Parthie eine. 
fchönere Geftalk zu-geben.. 

Die Umfhaffung ıft nit. fhwer;. nur. muß fie, 
mit Ueberlegung und Einficht gemacht, und dabey- 
Nickfiht auf.die umgebenden Anlagen genommen wers 
den; mit. diefen. muß man- diefen großen Kanal in. 
Verbindung bringen; danı-mird diefe Parthie einen, 
eigenthümlicgen Neig erhalten, und mit zu den fchöns 
ften des Gartens. gezähls werden Fönnen, 

Auf der WVorderfeite gegen das: Schloß zu liegen. 
ziven ‚Eofoffale Figuren, der. Rhein.und die Donau G)y. 
mic. ihren Attributen,. aus gelben uberrheinifchen. 
Sandjteine-von dem Nitter von Verfchaffelt- gehauen. 
Die Gegenfeite. diefes Kanales follte mit zwey ähnliz 
ben Figuren, die. Maas und die Miofel vgrftellend ,. 
geziert werden; allein.burch den. Tod Maximilian Fo= 
feph8 von Boiern, ward die. Nefidenz bed Aurfiriten, 
nah München verlegt, nnd auch von. Verfchaffelt,. 
der den Auftrag hatte, diefe Gegenftücke zu verfertis 
gen, ward div den Tod der Kunft entriffen, und 
fo unterblieb vie Ausführung diefes Planes, 

Wir gefjren nun- in die-franzöfifchen Anlagen AA, 
zurttet, und Eommen fogleih an einen merkwürdigen 
Dre: Berade zu der Zeit, wo. man algdaufbor, diefe 


— 61 — 


Anlagen zu verfchönern, und es aud) bereits jo weit 
gebracht hatte, daß jeder Fühlende mit feligem Vers 
gnügen in diefen weitläufigen Garten verweilte, ward 
auf diefer Stelle ein Höchlt merkiwürdiges Monument 
entdeet, das aber mit den vreißenden Umgebungen 
fonderbar Fontrajtirte, Unter duftenden Blumen wa: 
ven Gräber verborgen; der grüne Hafen deefte Uimen, 
-Afche und Gebeine, 


Verweilen wir etwas bey diefen ernftern Gegeits 
"ftänden; es wird dem Lefer nicht unwillfommen feyn, 
‚wenn wir die blühenden Gefträuhe, die ftoljen Baks 
me, die Prachtwerke der Kunit verlaffen, um den 
Denkmahlern des Todes nachzufpüren. Mit ehrfurd)ts: 
vollem Schauer nähert jich der Menjch jeder Stätte, 
wo feine Brüder fhlämmern, und fühlt fihb um fo 
mehr ergriffen, wenn er an einer Stelle weilt, wo er 
"die Ueberrefte der Tapfern findet, die in grauer Vers 
zeit Fampfend für Sreyheit und Vaterfand gefallen find, 


Zu dem find diefe Nachforfhungen nicht »hne be: 
Hondern Nugen: denn was fpridht die Sitten alter 
Volker und die Gebräuche ihrer Religion deutlicher 
"aus, als diefe Graber? Darum erachten wir e8 der 
Mühe werth, etwas weitläufiger bey diefem "Gegens 
fande zu feyn, 

As im Jahre 1765 die Anlagen in Schweginger 
Garten weiter ausgedehnt werden follten, ftand ein 
Hügel in Wege, welcher in feiner Grundfläche über 


— RR — 


dreyhundert Schuh, in der Richtung von Morgen 
gegen Abend, enthielt. 


Damals wollte man nicht die geringffe Ungleichs 
beit dulden; alled mußte geebnet werden; ed ward 
alfo befchloffen, diefe ungefehr fieben Fuß hohe Erds 
erhöhung abzutragen, 

Saum hatten die Arbeiter ungefehr vier Schuh 
tief gegraben, fo lag eine lange Neihe von Todtenge- 
rippen vor ihnen ‚ und fie fanden eine Menge men 
mit Afche und Gebeinen, 


Diefe Körper lagen in einer gewiffen Orbnung; 
fie waren alle mit dem Gefichte gegen Aufgang gewens 
det, und der Kopf eines jeden rubhte auf einem Steis 
ne, Die Urnen hingegen lagen ohne DOrbnung zwie 
fhen den Körpern, bier mehr, dort weniger. Zeritreut 
umber fand man Schwerter, Ranzen, Schilde, Zans 
gen, irrdene und gläferne Gefäße. Der Hügel, fo 
weit er reichte, bedeefte Reichen; und wo er aufhörte, 
verfehwand auc) jede Spur eıned Begräbniffes, 


Dies ift das erfte Denkmahl der Art, welches hier 
entdeckt worden ift; das zwente fand man das Kahr 
darauf einige Meilen von da. Vende find den Ges 
fhiebtforfchern wichtig, und der Aufmerkfamkeit ber 
Gelehrten um fo mehr würdig, da einiges LTıcht dar 
durch über die Geichichte des Alterthuns verbreitet 
werden Eann, die in Sınfichk auf unfre Gegend noch 
meiftens in das Dunkel der Ungewißheit gehüft ift, 


al 63 FR 
da die Denkmahler der Vorzeit bey und etwas fels 


ten find. 

Häufiger werde auf dem linfen Nheinufer Grä» 
ber, Urnen und Sarfophage gefunden, Ded auf 
der rechten Nheinfeite, und in der Strecfe, welde 
der Neder durchläuft, find dergleichen Entdeefungen 
fehr ungewöhnlih; denn in unferer Gegend fand man 
nur zu Schriesheim, und 35 Schweßingen folhe Bes 
 grabniffe. 

Diefes Denkmahl der Gefhichte, dad Bis zu ung 
gekommen ift, bietet fowohl in Hinficht auf die Stelle, 
wo man es entdeckt, ald auf die Urnen, Körper und 
Suftrumente, die man gefunden hat, reichhaltigen 
Etoff zum Nachdenken dar. — Hatte die Natur die 
fen Sügel gebildet, oder ift er durch die Leichen, die 
man bier eingefcharrt hat, entftanden? Gehoren alle 
diefe Urnen, alle diefe Korper zu einem und demfel: 
ben Grabe? Dder müffen wir annehmen, daß es fo 
viele verfchiedene Gräber find, als Körper und Urs 
nen? Was ift von den Schwertern, Schildern, Lans 
jen und den übrigen bier gefundenen Snitrumenten 
zu halten? Unterfucht man diefe Dinge einzeln, fo 
entitehen widerfprehende Vermuthungen: diefe bes 
haupten, es fey dad Benrabniß gefallener Krieger; 
andere erkennen ed nur für die Nuheftätte friedlicher 
Bewohner, Zene finden hier die Spuren blutiger 
Shladten; diefe fagen, bier fey der Wohnplag ar- 
beitfamer Anfiedler gemefen; viele zählen e8 zu den 


BR pe 


sömifchen Merumenten, viele erklären es Für ein 
deutfches Denkmahl. 

Die 'meiften verlieren fi fo fehr in Vermuthuns 
gen, Lafı fie endlich feibft nicht mehr wiffen, iweldye 
Meinung fie behaupten follen, Man verfucite, aus 
der Form der Urnen auf den Stand deffen zu fließen, 
deffen Afche darin aufbewahrt wide; allein gefegt 
ach, an den Urnen fey eine Hemwiffte Auszeichnung 
und Würde zu erkennen, wer Fann den Bürger vom 
Bürger, den Römer von dem Varbären amterjciets 
den? — | 

Wir fhränken uns bier darauf ein, Zu unterfun 
hen, ob biefes Denkmahl ein Friegerifches oder ein 
friedtiches fey; od E65 ven Nöten oder den Deut 
fchen zugefchrteben werden müffe, 

Die Gefhichte fagt uns, daß bey den verfchiedes 


nen Vötfern der Vorzeir die Gebräuche bey Begräbs 


niffen ‘eben fo verfchieden waren, als die Bitten, 
Kerfchivenderifcher Aufwand hervfchte bey Beerdiguns 
gen in Eaypten ind Aflenz im Griechenland waren fie 
feyerlih, bey den Nömern feyerlih und prächtig; 
bey den Hirfariern, Kaspiern, Hiberniern und Iror 
glodyten war bey felden Antäffen Unmenfchlichkeit 
mit Päcberlichkeit genaart. Dies bezeugen uns no) 
Eapyptens Pyramiden, Altens Maufolden, und die 
Denkmäbler Roins und Griechenlands, felbft die Lei: 
chenbegängniffe der Seythen und Barbaren beftätis 
gen t3, 


| 
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— 656 — 


* Sene liebten den PrunE jeibft in der Trauer, und 
errichteten nicht fowohl den Todten, als fich jelbit die 
ftolzen x die wir noch anflaunen Sie 
verfhwendeten Eonig.iche Schäße, nicht um der Nadhs 
welt ihren Schmerz, als vielmehr ıhre Huhmjudt zu 
verfünden. 

Diefe Eannten Eeine prunkvolle Maufslden; die 
Grabhügel ihrer Veritorbenen trieften vom Blute der 
menjchlichen Schladtepfer, die fie den Manen dererz . 
die ihnen theuer waren, würgten; Wunder und felbfk 
der Zod waren bey ıhnen Beweife — Ausdrucd der 
Zrauer, 

Die Scythen veradhteten den damals von allen 
gefitteten Völkern angenommenen Gebraud), die Ges 
beine der Zodten mıt Wein und Milch zu begiegen, 
fie zu falben, Gewürze, Kronen und Kränze ihnen in 
das Grab mitzugeben; fie würden, wıe Heradot ers 
zählt, ihre Hausgötter zu befeidigen geglaubt haben, 
wenn fie nicht ein Stud von dem Ohr? gefchnitten, 
die Haare ausgerauft, die Arme verreuft, Stirne 
und Nafe aufgerigt, Hände und Finger mit Pfeilen 
durchftschen Hätten. So fpracen fih fchon in der 
Urzeit dur) die Feyerlichkeiten bey Leihenbegängniffen 
die Sitten und die Neigungen der Bolter aus, und 
fo fprechen fie fih noch aus. Wie aber die Fitten, 
Gebräuche und Gelege von einem Wolfe dem andern 
find überliefert worden, fo haben fih aud die Ge- 
brauche bey Beerdigungen fortgepflanzt, Won den 

€ 


Ba 


Egyptiern empfingen die Griechen, von diefen die 
Homer, und ven den Nömern die Gallier und Ger: 
manen ihre meiften veligiofen Nite, Dody hat jedes 
Mole diefes Fremde, weldes e3 fid) aneignete, nad) 
feinem Noationalgeifte gemodelt, 

Keine Denfmähler fagen uns, welche Gebraudhe 
bey Beerdigungen in Gallıen und Germanien ge- 
herrfcht haben, denn es find Feine uns aufbewahrs 
worden; indefjen geben ung gleichzeitige Schriftfteller 
hierüber hinlänglihes Licht. Käfar fagt: ‚die Leis 
chenbegangniffe der Gallier find glänzend und Eoftbar,“ 

TRas den Verfiorbenen ım Leben theuer gewefen, 
wurde alles auf den Sceiterhaufen gelegt; felbit der 
Knete und Dienftleute, die fie geliebt hatten, fchons 
te man nicht; fie wurden mit der Leiche verbrannt. *) 


Die Deutfchen hingegen, wie Zacitus bezeugt **), 
legten gar Eeinen Werth auf SeyerlichFeiten bey ihren 
Leichenbegangniffen , fie betrachteten ein großes, mit 
Nufwand und Mühe errichtetes Denkmahl als drüs 
end für die Todten, Das einzige ward beobachtet, 
daß die Körper ausgezeichneter Männer mit befonderm 
Holze verbrannt wurden. 

Den Scheiterhaufen bedeeften fie nicht, gleich an: 
dern Bölfern, mit Kleidern und wohlriechenden Dins 
gen; mit dem Verftorbenen wurden feine Waffen und 


*) J. Caes, de bello Gall, Lib. VI, 19, 
*”) Tacit. de morib. Germ. cap. 27. 


— 67 PER 

"fein Pferd verbrannt, und ein Grashügel decfte die 
"Alde, | 

Was Tacitus weiter von den Deutfchen fagt, ges 
veicht ıhnen zu großer Ehre: ‚‚Shre Klagen veritums 
men bald, ihre Zhränen vertrodnen, doc ipat erff 
hören ıhbr Schmerz; und ihre Trauer auf. — Denn 
bey ihbuen aejiemen Thränen den Weis 
bern, den Männern Erinnerung! —% 


Nicht ohne allen Grund Fann man behaupten, 
das in Ochweßingen entdeeft Grab fen eın deurfcheg 
®rab; denn alles verfünder die Sıtreneinfalt unjerer 
Väter; ein Erdhügel vertrat die Stelle eines For'ba=s 
ren Monumented, Allein wenn wir die Sache näher 
unterfuhen, wenn wır die Geftalt der Eıhwerter 
und Schilde, die Ueberbleibfel einiger Snichriften, 
die Münzen und Gefäße berrahten, fo mülfen wir 
‚gefiehen‘, daß dies alles von den Nomern und nicht 
von den Dentfhen herfommt; dies beweifen unwis 
derfprechlib die Münzen, die Brucdhitüfe von ne 
fhriften und mehrere romifche Snitrumente, die man 
bier gefunden hat. 

Zwar find die Münzen vom Noft der Zeit bedeckt, 
und die SSnfchriften zerfiudft; alleın fie find doeh nıhf 
. IP ganz zeritört und verlofeht, dag man die römischen 
Buhftaben nicht erkennen folte. Mehrere Urnen 
find fehr gut erhalten, und unter Dielen it eine auss 
gezeichnet durch befiern Stoff und fdhenere gorm, 
welhe außer Gebeinen und Afche, die Spige einer 

& 2 


_— BB — 


Lanze, ein zerbrohenes Schild, eine zirkelfärmig Zuz 
fammengebogene Klinge, mehrere Gläfer, Mefler, 
Gabeln, und einige Mün;en enthielt, 


E8 war römifche Sitte den QTodten verfciedene 
Geräthfchaften mitzugeben, und foldye zugleih mit 
ihrer Afcbe in die Urnen zu verfchheßen. Darum 
findet man gewöhnlich in feoldhen Gräbern Eoftbare 
Hals» und Armbänder, Ninge und andere Kleinos 
dien. Der Qurus bey Leichendbegängniffen war bed 
geftiegen; jeder wollte fie entweder nach feinem Stan» 
de, oder nah feinem Neichthume eingerichtet haben. 
Dies ıft der &rund, Daß die Urnen bald von Erg, bald 
von Stein, bald von Thon waren, Die Ueberrefie 
Trajans und des Septimms wurden in goldene Uirnen, | 
die Gebeine des Alerander Severus in einen Afıhens | 
frug von Foftbarem Gteine verfihloffen. 


Sn Stalien hatte man durdigebends diefe Urnen 
von. Erz, Glas oder Marmer, in den Kolonien jens 
jeit$ der Alpen ven Xhon oder Grein; außer Stalien 
aber find Afchenfruge von Erz bodit felten; eniwes 
der weil wenig vornehme Nomer ın den Aclenien 
ihre Laufbahn bienieden geendigt haben, oder weil | 
die Afche jener, die um Auslande farben, nah Rom | 
geihidt wurde. So fiarben Drufus Germanıcus ) 
und Septimusd Geverus ın Britanien, und ıbre 
Ace ward ın goldenen Gefagen nad Mom gebracht, | 

Sn dem Grabe zu Eihweßingen find uber jezig | 
Ulnen gefunden worden; alle waren von Thon, 


außer der oben befchriebenen, welde von Erz war, 
und wahrfcheinlich die Afche ded Heerführers oder des 
Vorftehers der Kolonie enthielt, 


Zu Speyer hat man ganz ähnliche Gefäße ent» 
bet, und fehr leicht erfennt man daran die röthliche 
Erde, die um Speyer und Schweßingen gefunden 
wird, DMebit den Urnen lagen mehrere Gerippe, wie 
bereits gefagt worden it, in einer gewiffen Ordnung, 
und waren mit Erde bedecdt. Laßt fih daraus nicht 
Har fihließen, daß es bey den Nömern gebräudhlich 
war, die Todten fowohl zu verbrennen, als zu bes 
graben? Sindeffen glaube man nicht, daß diefer dops 
yelte Gebrauch blos durch Taune, oder verjährte Ges 
wohnbeit fey eingeführt worden. Die Urfache diefer 
Abweihung ift in der Vorzeit aufjufuhen, und aus 
der Lehre der alten Philsfopben herzuleiten. jene 
nähmlich, welche Iehrten, daß alles aus Feuer bes 
ftehe, behaupteten mit dem Heraflit, die Korper 
müßten aud wieder durch euer aufgelöft werden, 
Sjene aber, die das Eyftem des Ihales angenommen 
hatten, welder fagte, daß alles aus Erde beftinde; 
fiellten den Sag auf, die Körper müßten aud) der 
Mutter Erde zurückgegeben werden. Wenige Philos 
phen verwarfen die Beerdigung, allein fehr viele den 
Gebrauch de3 Merdrennens, welcher den Egyptiern 
und Perfern ein Greuel war; die Griechen und Nemer 
hingegen nahmen beyde an, Unmiderfprechlid) it der 
Gebrauch der Beerdigung Alter, natürlider, und 


_— 10 — 


den Sitten der erften Menichen angemeffener, „Mir 
wenigitens, fagt Cicero, tcheint die ältefte Sitte der 
Peerdigung die gewelen zu feprn, deren fich Cyrus bey 
dem Xenophon bedient. ! Dafi Cyrus begraben worz 
den fey, erzähle Kenephen), Denn der Erde wird 
die Reiche wieder geaeben, und gleichfam mit dem 
Gewande der Mutter bededft, ” 


Heerdigungen waren bey den Nömern gebräudhs 
licher; und zu der Zeit, wo die Nepublik nicht durch 
ännere rriege erfcbüttere ward, Fannte man Faum 
den Gebraud; des Verbrennend. As aber innere 
Zwiftigteiten die Gemüther erhißten; die varenden 
Blraer tie Leichen aus den Gräbern riffen und bes 
fhimpften; Bielten e8 die Römer für ficherer, die 
Zodten zu verbrennen. Gylla, aus dem Gefchlechte 
der Kornelier, der aus wüthendem Haffe den Körper 
des Marius aus feinem Grabe hervorhohlen und unter 
den freyen Hımmel binwerfen ließ, war der erite, 
welcher nach feinem Zode verbrannt zu werden vers 
Yangte; denn er beforgte, die Kreunde des Marius 
möchten Gleiches mit Gieidhyem vergelten. | 

Andeffen war der Gebrauch, die Tedten zu vers 
brennen, bey den Mömern nicht neu. Numa Poms 
pilius verbot fhen dur ein befonderes Gefeß, die 
Scheiterhaufen mit Wein zu begießen; und Pintard) 
‚erzählt von ihm, er habe Fur; vor feinem Tode ver= 
erdniet, man folle feinen Körper nicht verbrennen. 
Daß der zwiefache Gebraud) der Beerdigung und des 


— j1I— 


Nerbrennens fhen in der dunkelften Vorzeit von den 
Römern angenommen gemefen, beweifen die Gefeke 
der zwölf Tafeln. Denn das zweyte Gefeß der zehen- 
ten Tafel, von dem heiligen Rechte, fagt ausdrüde 
lih:.„ Eın ZIodter fol in der Stadt weder begraben, 
noch verbrannt werden. — Es war alfo erlaubt, 
die Todten außer der Stadt nah Wohlgefallen zu vers 
brennen oder zu begraben, 


Daß diefe Sitte fich auch bis in die Munizival- 
ftadte und Kolonien verbreitet habe, bemeilen bie 
Gräber, die man in Frankreich, Spanien und Deutiche 
Iand entdeeft hat, worin bald Korper, bald Afche, 
bald Urnen, bald Sarkophage find gefunden worden, 
Aber Höchit felten trift man in einem und demjelben 
Grabe, wie in dem zu Schwegingen entdediten, Körr 
per und Zrauerurnen zugleich an. 


Zwar fagt Sfelin im einenr Schreiben an Mont: 
faucon, daß man in Cimbrien, Dännemarf und 
Schweden nicht felter UIrnen und zugleich unverbranns 
te Körper finde. Allein bier ift die Nede von Cims 
brifhen Begrabniffen, und nicht von römifchen; und 
weder Sfelin, noeh Montfaucon führen ein Denkmahl 
der Römer an, das beydes enthalten hätte. Gewiß- 
it indeffen, und dur alte Monumente binlänglich 
bewiefen, daß bey den Mömern der Gebraud die 
Zodten zu beerdigen und zu verbrennen zu derfelben 
zeit und an demfelben Orte zugleich beflanden babe. 


_— 121 — 


Das in Schwesingen entdedte Grab, wenn wir 
8 für ein römifches erklären dürfen, bietet ung dies 
felben Beweife dar. Allein viele glauben, daß hier 
Menihhen von zwey verfchiedenen MWolkern ruhen; 
fie behaupten, die Urnen enthalten die 2jche von 
Promern, die andern Leichen feyen Barbaren, E$ 
ift fehr wahrfcheintich, daß die Nömer hier den Deut: 
fhen eine Schlacht geliefert haben, und daß man die 
Gefallenen auf dem Wahlplage begraben hat. Diefe 
Nermuthung gewinnt an Wahrfibeinlichfeit, wenn 
man die Lane des Drres betradter; denn nicht weit 
von hier war Alta ripa (Xltvıp) ein fefter von den 
Nomern beiekter Punft, von dem fie ausgingen, 
die Bewohner des jenfertigen NRheinuferd und am 
Necker anzufallen; dies war gleichfam die Pforte, 
durch welche fie in Deutfchland eindrangen und die 
nahen Mölker unterjochten. Kein Wunder alfo, daß 
die Deutfchen alles aufbsten, den allgemeinen Keind 
von ihren Gränzen zu entfernen, und daß hartnadige 
und häufige Gefechte zwifchen ihnen und den Nomern 
vorgefallen find, 


Daher erklärten die meiften ein felhe? Grab, fo 
bald fie darin Schwerter, Lanzen und Schilde fanden, 
für die Nubheftätte gefallener Krieger; fanden fie Lei: 
den und rnen zugleich, fo entichteden fie ohne Be: 
denfen, jeme waren die Leberrefte der Ueberwande- 
nen, und diefe enthielten die Afche der Sieger. Die 
Homer namlih, fagen fie, hatten ihre Zodten vers 


brannt und deren Afche in Urmen aufbewahrt; nie 
aber hätten fie den befiegten Barbaren gleiche Ehre 
zuerkannt, fondern fie mit Erde bedet, um fie 
gleihhfam zu den Fügen der Sieger nıedergumwerfen, und 
and nad) ihrem Zede nsch uber fie zu triumphiren. 


Diefe Meinung war au nach der Entdeefung 
des Grades, in Schweßingen die überwiegende, Man 
fand Urnen und \eihen, und fchloß alfo daraus, daf 
hier die Sieger und die Defiegten bey einander ruheten, 


Das Denfmahl, welches Karl Iheodor auf bie: 
fer Stelle errichten ließ, fpricht diefe Meinung bes 
fimmt aus, 


Auf der Vorderfeite lief’t manz. 


Martis et Mortis 
Romanor. ac Teutonum 
| Ärea 
Inventis armis 
Urnis et Össibus 
Instrumentisque aliis 


An. MDCCLXY. detecta *). 


”) Dns Feld des Krieges und des Teded der Nöner 
und Deutfchen ward durch Wafın, Urnen, Gete 
beine und andre Snftrumsste im Sabre 1765 cents 
deckt. 


u 74 De 

Huf der andern Seite fteht: 

Pacis Artıbus 
Vitae Suae deliciis 
Aequato VII. pedum Sole 
Vindicavit 
Car. Theodorus EI. 
et .M. HB .C, 
MDCCLXVIN. *) 

Von diefer Meinung müffen wir abweichen; nit 
als ob wir die unfrige fur die Leffere aufdringen woll- 
ten, fondern weil uns Gründe beftimmen, lln$ ers 
foheint diefes Begrabniß als ein friedliches Monument, 

St eine Tchlacht geendigt, fo iff noch Tange das 
Sewühl nicht vorüber; wie wäre es alfo möglich ger 
wefen, die Körper fo zu ordnen, wie fie gefunden 
werden find? Hätte mar Zeit gehabt, die Gebeine 
und Afche der einzelnen in Umen zufammeln ? oder 
auch nur die Leberrefte der Vorgefegten durd Afchens 
Ffrüge von den übrigen zu unterfheiden? Meontfaucon 
befcjweibt ein Grab, wo Gebeine und Afche ohne 
Drönung aufgehauft warenz dies ift ein Beweis, daß 
gebliebene Krieger nad einer Schladht dort find eins 
gefcharrt worden, 


”) Den Künften deg Friedens, der Wonne feines Ler 
beng, bat Karl Theodor diefe fieben Fuß hoch ab« 
getragene Etelle wieder geweiht, und Diefeg Denke 
miahl geießt 1768. 


— 1. u 

Sp fand man das Begrabniß in Schwekingen 

nibt. Gebeine und Afche waren forgfaltig in Urnen 

gefammelt; die Körper Tagen nicht zufallig unter eins 

ander, fendern in einer beftimmten Neihe, wie e8 

bey bürgerlichen und friedlichen Beerdigungen beobs 
achtet ward, 


Eolon bewieß aus der Qage der Körper in alten 
aufgegrabenen Monumenten, daß Salamin unter die 
Herrfchaft Arhens und nicht Megara’& gehört habe. 
Er zeigte namlich, daß die Leichen der Athenienier 
alle ın einer gewiffen Ordnung lägen, die Megaren: 
fer aber unter einander geworfen begraben wären, 
und daraus that er unwiderfprechlich dar, dag Salamin 
mit allem Nechte von den Athenienjern in Bei ges 
nommen worden fey. 

Wir wollen uns Eeined andern Beweifes gegen 
jene bedienen, welche das Grabmahl in Schwegingen 
für ein Eriegerifches erklären. Man öffne Eriegerifche, 
man öffne friedliche Gräber; beyde unterfcheiden fich 
durch die Lage der Körper, die fie einjchließen. Was 
ned) jekt nach einer Schlacht gefchieht, gefchah au 
damahls: die Gebliebenen wurden shne Unterfchied 
in eiite Grube geworfen und verfiharrt, Kaum daf 
man hie und da eine Urne mit der Üfche des Führers 
findet, da hingegen in den andern Grabmählern fel- 
de haufig angetroffen werben. 

Wenn wir die Jahrbücher der Gefhichte durch 
gehen, und achtjam find auf die Gebräuche in Krieg 


und Trieden, fo werden wir und überzeugen, daß es 
nicht anders feyn Fonnte, 


E83 war zwar bey den Griechen und Nomern ein 
yraltes Herfommen, nah der Schladht den Gefalles 
nen die legte Ehre zu erzeigen; allein was für eine 
Ehre war dies? Keine andere, wie Livius, Florus, 
Sacitus und Plutarch bezeugen, al3 daß die Zodten 
insgefammt verbrannt wurden, oder daß fie alle 
zufammen ein Grab aufnahm; wie jene Spartaner, 
die bey Ihermopyla den Tod für das Naterland ftars 
ben, nur von einem Hügel bedecft wurden, und nur 
durch eine Infchrift der Ort bezeichnet wurde, mo 
fie vuheten, So wurden bey den Nömern die Ges 
beine dreyer Legionen, gleih Verwands 
ten, in ein Grab verfoharrt, daß Feiner 
wußte, ob bier die Erde Ueberrefte Frems 
der oder der Getnigen bededte. *) Nur die 
Anführer wurden zu Zeiten von den gemeinen Kries 
gern unterfehieden. &o errichtete Eumenides einen 
Scheiterhaufen für die Führer, und einen andern für 
die Soldaten, Mach der Schlacht bey Platäa bes 
flimmten die Racedamonier ein Grab für die Priefter, 
eines für die Spartaner und das dritte für die SEla- 
ven. Doch diefes beweißt nicht gegen unfre Behaupe 
tung, denn wenn auch Priefter, Anführer und Gols 
baten auf befendern Scheiterhaufen verbrannt wur: 
ben, fo war es doch nicht möglich, die Gebeine un® 


*”) Tacit. annal. Lib. 1. cap. 62. 


Afche eines jeden einzelnen zu fammeln, wie man g3 
in dem Grabe zu Schweßingen gefunden hat, 

Hätte man nur hier und da eine Ilrne, oder nur 
jene einzige von Erz, die’wir oben befchrieben haben 
entdeckt, und wären die übrigen Körper ohne Ords 
nung aufgethürmt gewefen, fo müßten wir neftehen, 
dag man alsdann irgend einen DOberften oder Heerfühs 
zer von dem gemeinen Goldaten leicht hätte unters 
fiheiden Eönnen. Da aber alle Körper einzeln in eis 
ner beftimmten Ordnung lagen: fo it dies Grabmahl 
ein friedliches Monument, und Feineswegs ein Erieges 
rifdyes., Die in diefem Grabe gefundenen Schwerter, 
Lanzen und Schilde find Fein Beweis gegen unfre 
Meinung. Diefe Friegerifchen Snftrumente find nicht 
immer Kennzeichen eines. Grabmahles von Kriegern 
oder eines Schlachtfeldes. Pompejus und Eäfar find 
nicht ın der Echlacht gefterben, und doch wiffen wir, 
daß beyden Waffen in das Grab mitgegeben wurden. 
&e ward Üerander der Große, wie Diedor erzählt, 
zur Nuhe gebracht, obgleiay er nicht von der Hand 
de Feindes gefallen war, 

Bey den Gebeinen des Ihefeus, der zn Ather 
ftarb, fand man einen Speer von Erz und ein Schwert. 
Denn alle jene, welde einft der Kahre des Krieges 
gefolgt, und zu den friedlihen Suusgöttern zurück 
gekehrt waren, wollten doch nicht ohne die Zeichen ih: 
ser ehemahligen Zapferfeit in das Neich der Nerwes 
fung hinüber gehen, 


- 3 — 
Ben den Römern und Griechen war e8 allgemein 
angenommen, alles, was dem Verftorbenen im Leben 
zum Lobe gereicht hatte, oder was nach feinem Hins 
fiheiden ihm Nachruhm zufidern Eonnte, auf dem 
Scheiterhaufen zu verbrennen, zugleih mit feiner 
Afche in der Urne anfjubewahren, und fo in den 
Scdywos der Erde zu verfenfen. Sede Siegerfrone, 
jeder Lorbeer, den er im Leben erkämpft hatte, wurs 
de ihn in das Grab mitgegeben. Der Imperator, 
der Heerführer, der Zriumphator, der Konful, der 
Bürger und der Soldat wurden alle mit jenem Pom- 
pe beerdigt, der ihrer Würde geziemte, 

. As Sofrates den Becher mit dem Todestranfe 
geleert hatte, wicelte ihn einer feiner Ccyüler in 
einen Mantel ein, damit der Größte der Philofos 
phen nicht ohne das Kleid des Weltweifen erbleiche, 

ZTibull äußerte den Wunfh, man möchte Werfe 
in feıne Urne werfen. So bewiefen die Menfchen 
immer auch im Tode noch ihre AnhänalichFeit an dag, 


was ihnen im Leben theuer gewefen war; und find 


die heutigen Menfdyen anders? Dielelbe Sitte herrfchs 
te in den Kolonien. Die FeyerlicEeiten bey den Leis 
denbegängniffen waren in den Provinzftädten und 
Kolonien nad) dem Alter, Gefchlechte und Etande der 
Perftsrbenen eben fo verfchieden. Lilien, Diofen und 
andıe Blumen bededten der Kinder und Mädchen 
Gräber; Halszierden, Armbänder, Saarfchmuc, Eoit 
bare Salben legte man in die Grabmahler ber Zrauen; 


der Mann ruhte bey feinem Schwerte, feinem Scit- 
de und feiner Lanze, 

Mem ılt es unbekannt, daß die Koloniften entwe- 
der Soldaten waren, oder'von Eeldaten herftammz 
ten? Die Nömer namlich rfiegten, ihre DVeteranen 
oder jene, die fi durch Tapferkeit ausgezeichnet hat- 
ten, in die Kolonien zu fihiken, und ihnen Grund: 
ftücfe in den Ländern, die fie erobert hatten, anzus 
weiıfen, theild um fie für ihre Ihaten zu belehnen, 
theild damit fie die Gränzen des Neiches fchupten, 
Da fie dies in allen Kolonien thaten, fo beobachteten 
fie es gewiß auch) in den entfernteften Provinzen, die 
am Rheine oder der Donau Jagen. *) 


Einen andern Beweiß liefern ung die in den Ko 
Ionien gefhlegenen Münzen, worauf man nicht felten 
den Adler der Legionen, Sahnen und andre Kriegse 
geichen findet, Diefelben Zeichen Eommen haufig auf 
den Münzen des Nuguftus, Ziberius, Waspafianus, 
Eeptimius Severus, Caracalla, Heliogabalus und 
anderer vor. Was bemweift dies anders, als das Eries 
gerifche Verhältniß der Koloniften, oder ihre Abftamz 
mung von Kriegen? — 


Diefes Werhältniß wird noch mehr außer Zweifel 
Hefeßt, Sobald man weiß, daß die Koloniften mit 


*) Quae Sedes erit emeritis, quae rura dabuntur, 
Quae nuster veteranus aret, gnae moenia fessis? 
Lucanus’I, 344. 


Fahnen und andern Kriegszeichen in die Länder ab> 
geführt wurden, weorm ıhren das Gefeß Befigungen 
zugetheilt hatte. Zeugen find Cicero, Plurarch und 
Apmanus, Plutarb führt den Umitand, daß das 
Berilum der Kolonie, bie nad SKarthago geführt 
werden sollte, zerbracp, als eine böfe Vorbedeutung 
an. Cicero fprigt an mehrern Stellen, wo von den 
Kolonien die Nede tft, von diefer Kriegsfahne, und 
in feiner Nede für das Adkergefeg fagt er, die Fahne 
der Rampanifchen Kolonie fey felbft der Republik 
furdjibar geworden. 

Es it affe Erin Wunder, baß die Koloniften die 
Erienerifhen Gebrauhe und Gitten beybehalten has 
ben, und mit ihren Waffen find begraben worden, 
Sondeffen folgt daraus nicht, daß man die Gräber der 
Koloniten von den Gräbern der Soldaten nicht untere 
fheiden Fönne: fobald die Afıhe der einzelnen in Urs 
nen aufbewahrt ift; fo Fann man mit Wahrheit bes 
haupten, daß bier friedliche Menfhen gewohnt haben, 
wenn man auch Waffen bey den Leichen findet; und 
nur das Eann man mit Grunde fir ein Grab von 
Kriegern halten, worin alles ohne Ordnung auf ein- 
ander gehäuft ifl« 

Uedrigens Taft fih auch Teicht erklären, warum 
einige mit, andere ohne Waffen begraben wurden ; 
denn nit alle Rolentten ftammten von Soldaten 
her, viele’ waren von bürgerlicher AbEunfe. Darum 
wurden /in den Kolonien Munzen mit verfhhiedenem 


we Be 


Etampel ausgeprägt; auf diefen fieht man einen Ko- 
Ioniften, der Ochfen vor fich her treibt, auf den an: 
dern trägt er Kriegeszeichen ; jene waren alfo Bürger, 
diefe Veteranen. Man Eennt eine Münze, die Titus 
fchlagen ließ, worauf ein Kolenift zugleid ein paar 
Dchfen treibt, und eine Fahne halt; daraus laßt fi 
ziemlich Elar folgern, daß Bürger aus der Stadt, 
die Koloniften aber aus den Veteranen gewählt und 
in diefe Kolonie gefchicft worden find. So vericies 
den nun die AbEunft der Koleniften war, fo verfchie- 
den waren auch ihre Gebräuche bey Leichenbegängniffen. 


Uinter den römifchen Völferfchaften waren viele, 
die ihre Zodten verbrannten, viele die fie zur Erde 
beftatteten ; und fo nahmen die Koloniften, auc) dies 
fen oder jenen Gebraud) an, nachdem fie von diefen 
eder jenen abflammten. Vielleicht war es aber auch 
dev Wilführ eines jeden überlaffen, feine Todten zu 
verbrennen oder zu beerdigen. 

Doch genug hievon. Es it hinlänglich bewiefen, 
daß das in Schwegingen entdeefte Grab friedlihe Ko- 
loniften und Eeine Krieger in feinem Scheoße bewahr- 
te. Hier hatte alfp eine romifche Kolonie fi anges 
fiedelt, das bezeugen die gefundenen Bader und Grabs 
mähler,, und wir fehen daraus, daß die Römer ihre 
Gränzen auch diesfeits des Nheines ausgedehnt hatten. 
Nie würden fie in unfern Gegenden Bader, Gräber 
oder andere Monumente des Friedens errichtet haben, 
wenn fie nicht in vubigem WBefige aeweien wären, 


x 


Altäre, Tempel, Bildniffe der Götter und anbeve 
Heilige Denkmähler wurden wohl an der feindlichen 
Gränze, doch niemals ein Örabmahl gefunden. Die No: 
mer glaubten, die Bildniffe dev Götter würden den Bar 
baren einen heiligen Schreden einprägen umd fie zu: 
rückhalten, das vömifche Gebiet anzufallen; allein die 
Uebervefte der Verftorbenen feßten fie nie der Gefahr 
aus, auf feinblichem Boden entweiht zu werden, 


Nicht fo leicht ift e8 zu beftimmen, in welder Pe: 
viode vömifche Koleniften hier gewohnt haben. Mehs 
vere behaupten, fhon im zweyten Jahrhunderte fey 
der Gebrauch, die ZTodten zu verbrennen, abgefom: 
men; das in Schwekingen entdeckte Srabmahl Fönn- 
te alfo nad diefer Meinung ing erite oder zwente 
Sahrhundert verfeßt werden. Syndelfen beweifet ung 
Sabrattus, daß noch im dritten Sahrbunderte daß 
Nerbrennen ublidy war; eben dies zeigt Scopflin in 
feiner Beichreibung der Gräber, die in den Mheinlanz 
ben find entdeeft worden, Godfried bemerkt bey dem 
Sefeße des Iheodofianifhen Gefegbuches, von Ents 
weihbung der Gräber, daf dıefer Gebrauh am 
Ende des vierten Zahrhunderts, und bis zu Iheodg: 
fius dem Großen no beftand; erft Ihesdofiug der 
Süngere fchaffte ihn nach Macrobius, im Anfange des 
fünften Sahıhundertes ab, 


Aus einer fo zweifelhaften Sache laffen fich alfa 
‚teine fichere Beweife hernehmen, ud wir müflen 


- 353 — 


dem. Alter unferer Denkmähler anderwärts nadj- 
forfchen. 


Sn Schweßingen fowohl, ald in den übrigen 
Merumenten hat man Münzen gefunden, welde in 
die Zeiten Irajand, Antonins des Weifen und feiner 
Zochter Lucila, de3 Commodus, Albinus, Sentis 
miusd Geverus und deö Caracalla gehören. Schon 
unter ZTrajan alfo hatten fih die Nomer bier am 
Rheine und Necker niedergelaffen; und bis zu Caras 
ealla dehnte fich ihre Berrfchaft bis an den Rhein aus, 
Zacitus, der unter Trajan lebte, fagt ung, das 
römifhe Volk habe den Huhm des Reichs 
über den Rhein und Uber die alten Bvans 
zen verbreitet. Dieß paßt auf Eeine Gegend 
befjer , al8 auf die unfrige zwifchen dem Nheine, 
Meder und Main, oder auf die ganze Landichaft 
zwifchen dem NAheine und der Donam, Ohne Zweifel 
war hier das Thal Hadriand, welches die Gränze des 
Reiches beftimmte, Spener behauptet zwar, bereits 
unter den Antoninen habe das vomifde Deich fich nicht 
mehr über den Nhein erfivect. Allein die Denkinahe 
ler die unter Caracalla, Heliogabalus und Alerander 
Severus auf diefen Ufern find errichtet worden, und 
felbft die Stadt Baden, die von dem Anteninus 
Aureliug, fenft Caracalla genannt, ben Namen Aus 
relia erhielt, verkünden Elar und unmiderfprechlich, 
daf noch zu Zeiten des Anrelius die Gränze des Reis 
Ge unverlegt beftand, wie fie Hadrian beftimme 


u 

Hatte, Ned waren die Römer durch den fränfifchen 
Bund nicht aus den diesfeitigen Provinzen vertrieben , 
und auf das linke Nheinufer, die alte Granze des 
Staates, zurüdgedrangt. Erft fpäter fühlten. die 
Deutfhen ihre Kraft, riffen Länder von dem Neiche 
ab, und gründeten auf die Trümmer beffelben das 
eich der Franken, 


Kir hoffen, unfern Xefern wird diefe Abfchweir 
fung nicht unangenehm gewejen feyn; gern. hebt der 
Menfh den Scleyer, der auf der Gefchichte der 
Vorzeit liegt, und gelingt ed ihm, einen Blick in 
dies Dunkel zu thun, fo durdftrömt ihn eine jdyauer- 
ih füße Empfindung, und er fühlt, daß die Ge- 
fchichte ung Lebensweisheit lehrt. 

Wir Eehren nun zu unferm erjten Gegenftande 
zurück, und laden unfre Lefer ein, die Wanderung 
durch den Garten fortzufegen. 

Diefem Monumente gegenüber fieht ein anderes 
ald Gegenftücd; es ift aus Sandftein gehauen, und 
bietet dem VBefchauer die Attributen der Gartens 
Funft dar, 

Auf der Vorberfeite fieht folgende Infchrift: 

Miraris 
Quisquis obambulas 
Stupet ipsa 
Quae negaverat 
Magna rerum mater 
Natura, 


Auf der Nücfjeite Tieft man: 
Carolus Theodorus 
Deponendis curis 

Sibi Suisque 
Ludendo Tfecit 
Monim. .h. p. 
MDCCLXXI. 


Wir wollen es nicht verfuchen, diefe Snfchriften, 
befonders jene auf der Vorderfeite, zu rechtfertigen; 
dech fühlen wir, daß man eine pafjendere für diefes 
Gegenftuk zu dem intereffanten Monumente gegen 
- über hätte finden Fönnen, 


Diefe Anlage fomwehl, als die, mweldhe jenfeits 
der großen Allee liegt, und auf dem Plane ebenfalls 
mit A A bezeichnet ift, bieten in ihrer Eintheilung 
übrigens nichts befonderes darı Das Ganze ift ein 
von geraden Wegen durdichnittener Wald. Die 
Bäume indeffen find flark und prachtigz; verfchiedene 
Gruppen von Nothtannen und Lerchen überrafchen 
dburh Schönheit und fehwelgerifchen Wuchs; viele 
Stamme find ganz mit Epheu überjogen, welches 
dem Ganzen einen vomantifhen Charakter gibt; vor: 
züglich ift diefer Anblick im Winter fchön. 

Sn diefer Parthie, fo wie im ganzen Garten? 
bewundert man den üppigen Wuchs der Bäume und 
Geftrauche. Seit einigen Sahren bereits werden hier 
eine Schläge im Dunkelhiebe gehauen, wo mat 
dann die feltene Erfcheinung hat, daß die Afazien 


a 

nicht nur Wurzelausfchläge in erftaunlicher Menge, 
fondern fegar auf feh3 und dreyfigjährigen Stam: 
nen im erfien Sommer Stocdausfchläge von zwölf 
und mehr Schuh treiben. 

on Kunftwerken findet man hier bios im den 
Gruppen ven Madelholze, tum das mittlere Oval, 
pier Urnen von Sanditeine, mit Allegorien in halb 
erhabener Arbeit, die äußerft fehöne Formen haben. 

Kerläßt man endlich diefen Theil des Gartens, 
und tritt auf der linken Seite heraus, fo befindet 
man fich in der großen Kaftanien= Ace, unb ber 
Peg führt lange dem Obfigarten CW ) bin. Dies 
ift eine Obftbaumfchule, welche auf Befehl des Gros: 
herzoges angelegt ward, und im Herbite diefes Jah: 
ves vollendet feyn wird. Diefer Objigarten enthält 
acht und einen halben Morgen, worauf die vortref: 
lichften Obftarten bereits im Ueberfluffe angepflanzt find, 
und die Abficht Sr. Königlichen Hoheit ift, dag aus 
diefem reichen Worrathe den Unterthanen Bäume zu 
Bepflanzung der Straßen, der bürgerlichen Alimente 
und ihrer Gärten um die billigften Preife abgegeben 
werden follen. t 

Diefe Obftbaumfchule enthält bereitd 165,000 
Stämme; und das am Ende biefed Werkes beyges 
fügte Vergeichniß der verfchiedenen im Schweßingen 
angepflanzten Obflarten beweißt, daß man biefen 
Zweig der Garten Kultur nid nur nicht vernade 
Jäßigt, fondern Feine Koften gejhenet hat, diefe Ars 


lage auf den höchiten Grad der Vollfommenheit zu 
bringen. SZährli wird fie noch erweitert und ver 
mehrt; darüber hat der Grosherzog feinen Willen 
beftimmt auggefprodhen. 

SE man nun längs diefem Theile ded Gartens 
durch die große Kaftanien» Allee fortgegangen, fo bes 
findet man fih plößlih zwifhen dem Obft- und Ges 
müßegarten auf einem Punkte, wo man auf allen 
Seiten durdy uberrafchende Ausfichten zu verweilen 
eingeladen wird, Ueberall verliert fi) dad Auge in 
prächtigen Alleen; es fehweift durch blühende Felder 
und Gehöfze, die fih an die nahen Gegenftände im 
Garten lieblich anreihen, 

Kehren wir nun zu dem oben befchriebenen Spiels 
und Speife» Saale (B) zurück, Hinter diefem Gebaus 
de finden wir noch eine Eleine englifche Anlage, worin 
die prächtigen Platanen und die buntblätterichert 
Ahorne bewundert zu werden verdienen. Ein juglans 
angusti folia Ait. wird ebenfalls die Aufmerkfamfeit 
des Kenners und Freundes der Naturgefchichte auf 
fih ziehen: diefer Baum hat am Stamme fünf 
Schuh im UmEreife und feine Höhe betragt acht und 
vierzig Suß. Er bringt reife Srüchte, und feine 
heflariinen ,„ gefiederten Blätter machen eine aufer: 
ordentlich fhone Wirkung. Man findet hier ferner 
einen Crataegus aria Suecica, ber fünf Schuh zwen 
Zl im Umfange, und eine Höhe von vierzig Schuh 
bat. Auch) diefes fhöne Baum bringt veife Brüchte, 


a 

Aub ein Kunftwerk ift in diefer Parthie no zu 
betrachten; es ift eine Gruppe von Tritonen mit Sees 
pferden (E), welche Waffer fueyen. Das Ganze ift 
ven Stein und vortreflich gearbeitet, der Meifter 
aber ift unbekannt, Dies Kunitwerk ut ebenfalls aus 
der DVerlaffenfchaft des Königes Stanisfaus in Cünes 
ville gefauft und hieher gebracht worden. 


Der Bemüfegarten (V) it mit mehreren Mauern 
durhfohnitten, woran die Pfirfiche al8 Ziwvergbäume 
gezpgen werden, 

Die Treiberey (U) ift ziemlich betrahtlih, und 
die Glas: und Treibhäufer enthalten Schäße von fel: 
tenen auslandifhen Pflanzen, Der Fläceninhatt 
diefer Anlage betvagt feh$ und drey viertel Morgen. 

Am Ende des Epeijefaaled gegen das Schloß hin 
ftebt eine Lime (Ulmus Sativa du Rai) welwe nah 
Yusfage des Garten SSnfpektorg, Herın van Wpnter, 
im Sabre 1762 gepflanzt wurde, und jegt vierzehn 
Schuh, fieben Zoll im Imfange hat, und fechs und 
neunzig Suß bed) ift; oberflächlich berechnet, wiirde 
fie drey und ein halbes Klafter Holy geben. Der 
Grund diefed üppigen , bewundernswürdigen Wache: 
thumes ift ebenfalls nur in dem Hortzontalmaffer zu 
füchen, welches überhaupt in dem Schwekinger Gars 
ten die Natur als MWirkmittel des außerordentlichen 
Pflanzemwuchjes anzumenden feheints denn auch hier, 
wo» diefe Ulme prangt, ift das Erdreich fandig, und 
fheint nichts weniger als der Vegetation günftig zu 


| 


fen. So entftand in einem Zeitraume von diey bie 
Bier und fünfzig Jahren auf einer Sandfläe von 
hundert und fedh8 und achtzig Morgen, neuen Wafes; 
eine paradtefiiche Schöpfung, die durch Ueppigkeit des 
Pflanzenwicdhfes jeßt Erftaunen erregt, Die unter dem 
hedtihiten Kimmelsitrihe mir jedem Jahre an bus 
hen Reise gewinnt, und die nunmehr nichts zu feyr 
fhheint, als eine Berfihönerung der umgebenden Nas 
turfcenen. Der Fremde weilet gern in diejen vuftens 
dern Gebüfhhen; im Schatten diefer fölzen Baums 
Hänge, bey dem Befchauen der überall aufgeitellter 
Kunftwerke. Des Pfälzer betritt diefe Haine nie, ohne 
das Yindenfen Karl Iheodors zu fegnen, der all dieg 
Echöne und Große geihaffen hat, und ohne feinem 
jeigen Herriper, Karl Zriedrih, dem Weifen, zu 
buldigen; Er vollendete, was dem unfterblichen Wit: 
telsbadher noch zu thun übrig geweien wäre: Shm 
verdanfet man die Beförderung des Baumfdhulmefeng, 


befonders der Obitbaumfhule, von der wir bereitg 


oben geiprochen haben; auf feinen Befehl ward eine 
erotifhe DBaumfchule angelegt, die in Unfehung 
ihrer Arten eine der reihhaltigften in Deutfchland iftz 
denn Er feldjt ift ein Freund der Naturwiffenfchafs 
ten, und fühlt, welche Vortheile das Studium der: 
felben gemähree.e Unter Karl Friedrihs Schuge 
Ward die ehemahlige Orangerie zu einem Arboretum 
angelegt. Damals war das berühmte Forftinftitut 
des Srepheren von Drais zu Schwegingen, und biefe 
16) 


enien oo 


neue Anlage ward alfe zu einem Forft» botanifchen 
Garten beftimmt 5 dies Snftitut befteht nun zwar 
nicht mehr in Schweßingen, allein defjen ungeachtet 
ift diefer Forft:botanifhe Garten den in Heidelberg 
ftudierenden jungen Forftmannern ftets offen, und fie 
Fönnen bier die zu ihren Studien nöthigen Erems 
ylare ohne Anftand erhalten. Sahrlich werden ferner 
bedeutende Summen verwendet, die Glas: und Treibs 
hauspflanzen zu vermehren, die entweder mit baarem 
Gelde nekauft, oder dur Taufch angefchafft werden. 
So verfaumet diefer erhabene Surft bey den-ungünftige 
ften Zeiten nichts, was zur Beförderung der Künfte und 
Kiffenfchaften mitwirken Fann; was. Eöonnten wir erft 
erwarten, wenn Srieden die Menfchheit.beglücte ? — 


Es bleibt und nun nichts mehr übrig, als von der 
großen Waffermafchine (N), wovon die Fontänen des 
Gartens ihr Waffer erhalten, noch etwas zu fagen. 

Der Oberbaudirektor von Pigage legte im Jahre 
1762 das erfte Waflerwerf an, welches aber blos 
aus einem von dem fogenannten Reimbache getriebes 
nen Scöpfrade beftand, und dad Waffer nur zu 
einer Höhe von fünf und zwanzig Fuß brachte. 
Ueberdies fchöpfte diefeds Nad das Waller des Leims 
bades felbft, und goß es in den Behälter, woraus 
e8 dann durch Teichel in die Gontanen geleitet ward; 
da aber das MWaffer diefes Baches faft immer trübe 
ift, und fehr vielen Schlamm abfegt, daburd die 
Röhrleitung verfchlammt, die Zeichel verftopft wurden, 


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— 9g1 — 


und dies trübe Waffer in den Baflınd unangenehme 
Dünfte verbreitete: fo wurde befchloffen, eine mar 
ungleich Eoftbarere, aber weit zwedimäßigere und grör 
fere Warferleitung anzulegen, Der Brunnenmeifter 
Kohann Dreyer mit feinem Sohne, und Johann 
Pfrang waren die Männer, weldhen man diefes 
Merk übertrug, 


E83 wurden zwey Waffertbürme oder Mas 
fhinenhbaufer, gebauet, und zwar zuerfl der 
Tburm an dem Leimbadhe, die untere Mafchine 
genannt, außerhalb des Gartens nicht ferne von der 
römischen Wofferleitung. Sobald diefes Werk vollens 
det und feine Wirkung erprobet war, wurde die jweys 
te Mofchinerie in dev Nähe des Schloffes, die obere 
Mafhine genannt, angelegt. Diefer zweyte Waf- 
ferthurm it in einem einfachen Style über deu an 
dem linken Flügel des Schloffes vorbenfließenden 
Leimbach erbauet, und gefällt dem Auge durch die 
Simplicität feiner Architektur. Diefes.obere Werk, 
welches das Wafler am hödften hebt, wird dur 
zwey unterfhlächtige Warferräder von achtzehn Fuß 
im Durchmeffer, und ein Fuß, fünf Zoll Schaufel 
breite, in einem gefchloffenen Gerönne von drey Fuß 
Fall, und einem Wafleritande auf dem Zahbaume 
von ein Zuß drey bis ein Zuß fehs Zol in Bewer 
gung geießt, 

Auf der Welle des Wafferrades diefer beyden Mas 
ihinen befindet fih ein Stirnrad von neun Fuß 


Durchmeffer und vier und fünfzig Kämmen , weiches 
in den Zrilles von zwey und dreyßig Stücden eingreift, 


An der Melle diefes Trilfes find die Kurben oder 
Krummzapfen a neun Zell hoch, und bewegen alfe 
in einer Höhe von achtzehn Zoll die Drudfkelben. 


Das erite Mafferrad feßt drey, das zivente vier 
Drucdpumpen in Bewerung; die Stiefel find von 
gegoffenem Meffing, dev Durchmeffer ihrer innern 
Definung beträgt aht Zoll, und ihre Höhe ungefehr 
zwey und einen halben uf. Indem nun der Kok 
ben b in dem Ötiefel e durch den Krummzapfen a 
in die Höhe gezogen wird, folgt ihm das Waffer aus 
dem Brunnen durch die Gaugröhre e in den Eties 
fel e durch den Druck der außern Luft nah, und 
fülls folchen vol Waffer. Ginft nun der Kolben b 
wieder herunter, fo fchließe fich des Stiefels Wen: 
til d; das Gurgel- Ventil g in der Gurgelvöhre f, 
wird durch den Drucd des Waffers geöffnet, welches 
in die Steigröbre h tritt. Wird nun der Kolben b 
wieder gehoben, fo fihließt fich das Gurgel: Ventil z, 
und der Stiefel e wird von Neuen dur) das Beite 
til d mit Waffer gefüllt, welches abermahls bey dem 
Einken des Koldens b in die Steigröhre h gedrückt 
wird, Da nun diefe Bewegung der Kolbenftange 
anhaltend fortdauert, fü wird aud) das Waffer ununs 
ferbrochen in die Höhe gedrüdt, Vier große dur 
Rohren mit einander verbundene Brunnen, worin die 


Sangröhren der Pumpen fiehen, geben bag Kafler 


—-— 93 — 
zu diefen fieben Drucdpumpen, die es nun durch drey 
bleyerne Steigröhren,, deren jede im inneren Durch: 
mefjer drey Zsl hat, die diefe des Bleyes aber einen 
Biertelzoll beträgt, von der Dberjlähe des Warfers 
bis in die großen Wafferbehälter, alfo zu einer Höhe 
yon hundert fünf und dreyßig Zuß heben, 

Diefe Brunnen find noch nie ausgepumpt worden, 
und durch biefe fieben Pumpen werden in einem Zeits 
raume von zwölf Stunden fünf hundert und neun;chn 
rbeinifche Zuder Wafler gefchönft und hundert fünf 
und drenßig Sup hoch gehoben. Diefes Waffer if 
nicht mehr das trübe Wajfer des Leimbaches, Tondern 
die reiniten Quellen fprudeln e3 aus, und es ward 
fiets bey der Zafel Karl Ihepdors getrunfen, 

Auf dem Thurme, in einer Höhe von fünf und 
fünfzig Zuß über diem Boden, befinden fih zwey 
Wafjerbebälter von ftarfen Pumpenbiey, weldhe zus 
fammen fieben und neunzig rheinifche Zuder Waffer 
faffen. Die Wände derfelben werden durch Gerippe 
von eichenen Balfen, die anderthalb Fuß von einanz 
der ftehen zufammen gehalten. Der eine diefer Bes 
hälter wiegt vier und achtzig Zentner, und beyde 
find durch Nohren, wie die Pumpen, verbunden, 

Unter diefen Wafferbehältern, drenfig Zuf uber 
dem Boden, befinden fih zwey andere von Kupfer, 
welche fechzehn rheinifhe Zuder Worfer halten. u 
diefen vier Behaltern Eannen demnach hundert drey und 
febenzig Zuder Waffer vorräthig aufbewahrt werden, 


Aus den beyden obern Behältern ftürzt das Waffer 
fünf und fünfzig Buß body durch eine bleyerne Rohre, 
die Druefrohre genannt, herunter. Diefe Röhre ift 
trichterförmig und von flarfem Bley gemacht; ihre 
obere Deffnung beträgt wen und einen halben Schuh, 
die untere feh$ Zoll, und durch fie wird das Waffıı 
in den großen Ballın geleitet, und bewirkt dann den 
höchiten Sprung. 


Der Wafferftral diefer Fontane fteigt nicht durch 
eine einzige runde Deffnung empor, fondern die obere 
Scheibe hat langliche und Fleine runde Deffnungen ; 
man fehe auf der Kupfertafel die Abbildung No. 2,, 
wo diefe Scheibe in natürlicher Größe dargeftellt ift; 
durch diefe fo durchlöcherte Scheibe fpringen mehrere 
Waflerftralen, die einen einzigen zu bilden fcheinen, 
von deffen fchöner Wirkung wir oben gefprocdhen ha- 
ben, und deffen ausfpringende Waffermaffe in zwölf 
Stunden hundert und fünfzig Fuder beträgt. 


Die vier Eleineren Sontanen in biefem großen 
Baflın, fo ıpie die vier Epringbrunnen des ovalen 
Baflıns erhalten ıhr Waffer aus den zıwey Eupfernen 
Waflerbehältern, welche nur dreybig Fuß über dem 
Boden fteben, 


Dat Abfallwaffer aus diefem großen Baffın Taufe 
zu dem fogenannten Seepferde hinter dem GSpeifefaale 
und in andere Feine Baffın im Garten, um den %o: 
geln zur erguickung zu dienen: 


Der zwente Wafferthburm, oder die untere Ma: 
fhine, nicht fern von den Ruinen, beiteht ebenfalls 
aus zwey Wafjerwerfen mit bemieiben Made und 
Pumpenwerfe, wie in der obern Mafhine; doc find 
bier nur drey große, durch Nöhren mit einander vers 
bundene Brunnen, die ebenfalls noch nie find ausge 
pumpt werden. Sn diefem Ihurme find nur jmey 
Behälter von Bley, deren einer fieben, der andere 
aber drenfig Fuder Waffer halt. Das Waffer wird 
bier von der Oberflähe act und fechzig Fuß bed ge- 
heben, hat bis zur ebenen Erde einen Kal von drey 
und vierzig Fuß und fliegt dann durd) bleyerne Roh 
ten unter der Erde in den Garten. 
Sn zwölf Stunden werden dur diefe zmen Ma: 
fhinen dreyhundert febs und dreyäig Zuder Waffer 
zu der Höhe von drey tind vierzig Fuß gehoben, wels 
dies dann in der römischen Nuine durch eine ımwey 
Schuh breite inne berabitürzt: Bey der Perines 
tive iräufelt ed in der Grotte herab; bey dem Vogels 
 Baffın fpegen e3 dreyzehn Vögel mit dem ın der Mitte 
herab; am Zempel Apollens bildet e8 die Spiegel: 
Fasfade, und wird von da an berfciedene Orte im 
Barten geleitet. E8 riefelt aus den Niken des Fels 
feng, worauf Pan fißt, in das Veden unten am 
Suße, und bildet ferner dafelbit die zwey Eleusen 
‚Sontänen. 


Sn zwölf Stunden werden daher durch die zwey 
Waflerwerke des obern und durch die ziwey Mafchinen 


des untern Ihurmes achthundert fünf und fünfzig 
und in viergehn Stunden taufend Zuder Waffer ges 
hoben, und in die Sontären des Gartens geleitet: 

Diefe Waffermafiyine ift alfo wwegen ber Wirkun: 
gen, die fie hervorbringt und wegen ihrer einfachen 
Zufammenfeßing eine der größten Merkwürdigkeiten 
in dem Schweßinger Garten, und wir glaubten um 
fo mehr eine Eleine Befchreibung davon liefern zit 
iküffen, da diefes Meifteriwerf nicht fo allgemein ges 
Fannt ift, ald es gekannt zu feyn verdient. 


Sn den Safthöfen Schwegingens, zum goldenen 
Shen, Pfälzerhofe und zum Prinzen Al, findet 
der Fremde Menfhen, welche bereit find, ihn in den 
Garten zu begleiten, und an jedem merkwürdigen 
Drte find angeitellte Derfonen, welde die Gebäude 
äuffchließen, und alles Merkwürdige zeigen, 

Mas Karl Iheodor mit großem Gerfte eritwarf 
imd ausfühtte, werden die AbEommlinge der erfauch: 
ten Zahritiger nicht unvollendet lafjen. 

Karl Friedrich hat feit dem Zeitpunfte, wo er bie 
Regierung diefes fhönen Landes übernahm fehen füs 
viel gethan; ditrfen wir alfo nicht mit Zuverficht hofz 
fen, daß des Guten no viel gefchehen werde? — 
Der pracdtiae Garten Schwebingens Tiefert fen 
überzeugende Beweife, daß Karl Friediid für das 
Schöne und Große Sinn hat, es befhüßt und ber 
fördert, 


Erklärung 


des Dlanes von dem Schwesinger Garten, 


A, Das Schloß. Siehe in der Befchreibung Selteg 


B. Der Speife-und Spielfaal s s 17 
C. Das Zirkel: Drangeriehaus - s  ebend. 
D. Das Komödienhaus # s =  ebend. 
E. Das Seepferb , 3 s 5, 88 
F, Da5 Orangerie »und Elashaus a 4I 
G. Der Tempel Apsllons BR. 26 
H. Das Badehaus 2 , - -— 
Die Deripeftive s 3 3 a 32 
», Der Tempel der Botanif u. 36 
L. Wafferleitung D Re ; B\. 
M. Die römifchen Ruinen x 28 
N, Die Waflermafchiene « R) P 90 
0. Kaferne. OO. Baummagazin . —_ 
. Der Tempel Merkurs ae 55 


. Die Drehbrüde a ö . 55 
. Die Motichee ; E D 5 51 


Zempelder Minerva . . s 45 
. Der Gott Pan auf einem Felfen s 25 
. Zreibs und Glashäufer 008 88 


- Der Obitgarten # ‘ 
Das Arborerum ; s 
Y. Die Mutterfiule 0 Oo 5 a 39 
2. Die Baumidhule = s 


s. Bachanalien von Kindern = ; 32 / 
t. Baus z s ‘ = D) 26 
u, Öalathee Be a re 24 
v. Dallas n s « # # u 
w. Zuftitia s - E s — 
x, Vier Urnen, worauf ” ser Or > | 
getellt find , = 


Kr 


a. Die große Fontaner Arion aufeinem Delphin 
und 4 Kinder auf Schwänen fitend Seite 20 
b. Bier Eleine Fontänen, ebenfalld Kinder auf 
Shwänen # s/’ 0 5 s ebend, 


c. Vier Urnen von Marmor z 5 23 
d. Eine Fontäne mit Kindern auf De 90 
e, Drangerteplaß , s a 4I 
f, Dier für einen botanifchen Garten beflimmte 
Dierecde z a « # z ebend, 
g- Der engliiche Garten Pi a a 58 


n Chinefiie Brüde s 5 7) 
Der Rhein und die Donau; Eoloffale Statuen bo 
kk. Denfmal, welches Karl Theodor den Rös 
mern und Seurfpen eriichtete, deren Zeichs 
name und Urnen bier gefunden per 61 
Das Gegenftüc hierzu s 34 
1, Die marmornen Büften PR Ne Mithris 
dates, Hadrians und Domitians . 48 


m. Minerva . P 
n. Ugrippine > aus Marmor s 47 
o, Merkur . s 


p- Die Eolofjale Hlrfhgruppe‘ 8)... 44, 
q. Die vier Elemente 
r, Das Baffin mit Wafferfpeienden Vögeln 33; 


AA, PAIR im eanzöfi fiben Cejgmade 85 


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BERSTILUILIIITIEI TEE 
MERTIITELTUIIIITIELIENZ 


Verzeichnsiäs 
sämmtlicher 
Bäume, Glas- und een 
des 
Schwezinger- Gartens 


arb, arboretum. 
E. frey Land, 
2. Glashaufs. 
w.  Treibhaufs, 


müflen über Winter bedekt werden, 


Die' Abbreviaturen der Autoren kennt jeder Bo- 
taniker, daher die näheren Erklärungen derfel- 
ben als überflüfsig weggelafsen wurden. 


A broma augufa w, 
Acalypha virgara w. 
cuspidsta w. 
Acer tatarıcum arb, 
p/eudo platanus 
fol. variegatis 
platanoides 
& laciniatum 
ß fol. varieg. 
rubrum 
mas. Hort. par. 
dascycarpon. Ehrh, 
faccharınum 
palmatum Thunb, 
ftriatum du Roi 
penfylvanicum 
fpicatum Lam. 
Opalus Lam. 
campefire _ 
fol, varieg- 
opulifolium Willd, 
monfpefsulanum 
creticum 
Negundo 
hybridum W. Cat. 
Achyranthes argentea w. 
Acorus gramineus g. 
Adelia Acidoton g. 
Tpinofa g. 


2 2» PER 4 Guu 


Adiantum Capillus veneris w, 
pedatum g. f, 
Aesculus Hippocastanum arb. 
fol. arg. varieg. 
fol, aur. varieg, 
Pavia & subra Aiton, 
fpıcata 
lutea Willd, 
macroftachys. Mich, 
Ageratum verbascifolium w. 
Agave Veracrux Mill. 2. 
americana 9, 
fol, varieg: g+ 
Albuca major g. 
minor £. 
Aletris fragrans W, 
capenfis w, 
Uvaria g, 
Zeylanica w. 
guineenfis We 
Aloe fpiralis w, 
pumila w 
retufa we. 
viscofa w, 
disticha w. 
atrovirens Perf, w. 
arachnoidea Thunb, w 
Alpinia fpicata w, | 
Alftragalus tragacantha a rb, 
Alstroemeria peregrina 9. 
a Ligtu 8. 
Amaryllis Belladonna g. 
adamasco &, 
vittata, Ait. & 
fpeciofa. PHeriug 
fermohlfima f. er g, 


—— 5 u 


Ambrofia peruvian. Willd, g, 
Amomum Zerumbet w. 
Amorpha fruticofa arb. 
pumila Mich, j 
glabra. Dest£. 
Amygdalus communis arb, 
fol..varieg. 
amara, 
persicifolia, 
pumila flore pleno 
nanı 
fibirica Lod. 
orientalis Ait, 
Perfica 
fl. pleno 
Anagallis Monelli g. 
Anagyris foetida g, 
Anciftrum Sanguiforba g. 
Andromeda fpeciofa Mich, & 
polifolia arb, 
& latifolia Ait. 
B angutifolia , Ait. E 
paniculata g. Ait, 
racemosa 2, 
Catesbaei Willd, 5, 
calyculata g. 
& anguftifolia g: 
ferratifolia, Will, Cat. g& 
pilulifera 9, N 


RTL ET ae 


Daboecia g. | 

oleifolia g. H 
Andryala lanata g. | 
Annona triloba arb, h 
# glabra arb. | 


Anthericum fiftulofum g. 
alooides g. 


Anth oly za Meriana g. 
zthiopica 5: 
Anthyllis Barba - jovis g- 
Hermwanniz g, 
eytisoides & 
Antirrhinum Afarina g 
trifte g. 

Aralia fpinofa arb. 
nudicaulis arb, 
racemola % 

Arbutus Unedo g. 

fiore rubro g: 

fiore pleno g, 
andrachne g. 
Uva-urfi arb. 
alpina arb. 

Arctotis calendulacea & 

cinerea $. 

repens g. 

aspera g. 

revolua Wild. g. 

elatior Willd,'g, 

fuperba g, 
Arduinia bispinofa w 
Ar:stolochia Piftolochia g. 

triloba a w, 


Aristotelia maqui. Lam. g, 
Artemifia argentea g. 
arborea g. 
judaica g. 
abrotanum arb, 
Arum pictum w. 
esculentum w, 
Sagittzfolium w, 
divaricatum w, 


Arum arboreum w, 
macrorshizon W, 
auritum w. 


Arundo Bambos w. 
Donax f, | | | 
| fol, varieg» £. 
Afarum eanadenfe #, 
Asclepias Linaria Cav, w, 
fruticofa w, 
nivea w. 
curasfavica w, 


tuberofa f. g. 


Aleyrutı Crux- Andrez g. 
Aspalatlus cretica g. 
eytifoides g. 
Asphodelus &itulofus 
Alter glutinofus g. 
capenlis 5 
tenellus Ait. Kew. g, 
anguftifolius Willd, 2. 
Athanafia trifurcara g. 
Atragene alpinaarb, 
auftriaca. Scop. arb, 
er undulata g. 


= Atriplex halimus arb, 
> portulacoides arb. 
= Aucuba japonica arb, 
Aylanthus zlandulofa, Alr»arD, 
Avenia puülla w. 
Azalea procumbens arb, 
viscofa arb. 
caleudulacea Mich, g. Hi 
nudiflora arb. 1 
& aiba | 


Azalae nudifora ß coccinea 
glauca Ait. arb. 


e rubra 
canescens Mich, g. 
fcabra g. | 


® Baccharis halimifolia arb, 
iva folia g, 
Barleria Prionitis w, 
Basella alba w. 
rubra w. 
cordifolia w. 
Begonia humilis Ait, w, 
acuminata ws _ 
capenfis w, 
dichotoma w. 
Berberis vulgaris arb, 
& enuclea 
ß alba 
: eanadenfis Mich, 
cretica 
fibirica 
finenfis Thouin 
abortiva? 
humilis 
Berckheya fruticofa g, 
Betula alba arb. 

&e pendula arb, 
acuminata arh. 
odorata Borckh, arb, 
populifolia du Roi arb, 
papytifera, Ait.arb, 
excela, Ait.arb. 

alba arb, 
Lenta arb, 
nana arb, 


PR 


Betula pumila arb. 
fruticofa Pall, arb. | 
canadenfs Wang, arb, 
oblonga arb, 
daurica arb, 
broccembergenfis Du Roiarb. 
Alnus communis arb, 
glutinofa arb. 
incana Ait arb, 
ferrulata Ait. arb, 
carpinifolia arb, 
rubra arb. 
canadenfis arb; 
maritima arb, 
glaciofa arb. 
laciniata arb, 
Bignonia Catalpa arb. 
radicans arb. 
minor arb, 
capreolata arb, 
fempervirens g: 
pandorea Vent. g, 
Bocconia frutescens w. 
cordata Willd, w, 
Boerhaavia fcandens w, 
Bomplandia geminiflora w, 
Bofea Yervemora g. 
Bromelia Ananas w. 
« lzvis w, 
Karatas w, 
chryfantha Willd, w, 
Brunia fuperba g. 
abrotanoides g, 
lanuginofa g, 
Bubon glabrum g, 


— 10 — 


Bubon macedonicum g. 
Galbanum g, 
Bucco acuminara g. 
lanuginofa g, 
obtufa g. 
villofa g. 
Büchnera pedunculata 2. 
oppofitifolia g. 
fedita g. 
Buddleja falicifolia g, 
falvifolia g, 
capitata Jacgq, g. 
=» Buphthalmum frutescens g. 
fericeum g. 
* Bupleurum fruticofum arb. 
longifolium f. 
coriaceum Ait g. 


Burglaria lucida w. 
Büttneria cordata Cav, w. 
Buxus fempervirens arb, 
arborenscens ar EL. 
myrtifolia arb, 
fol. aureo varieg. 
fol, arg. varieg. arb, 
w“ balearica Wılld, arb, 


Cacalia finusta 8. 
Kleinia g, 
ficoides g. 
Cactus Pereskia w. 
multiangularis w, 
pendulus w. 
Öpuntia w. 
grandiflorusw, 
tetragonus w, 
Hagelliformis g. 


11. — 


Calanchoe Verea Perf, w. 
Callicarpa americana g, 
Caladium helleborifolium .Willd. w. 
Caltheria heterozhyllaw, 
Calycanthus floridus arb. 
fertilis Walt. arb, 
nanus Duh. arb, arb, 
oblongulus arb. 
” precox Aiton, arb. 
Cammelia Japonica 
Campanula pyramidalis g, 
Camphorosma monspelienfis g, 
Canna indica 
& thyrüiflora w. 
anzuftifolia Willd, w. 
glauca w. 
Capparis fpinofa g» 
frondofa w, 
Capraria biflora w, 
Caprufia indica w. 
Caplicum violaceum w, 
bacceatum w, 
finenfe w. 
frutescens W. 
conoideum w; 


i 


Carica Papaya w. 
Carpeflium abrotanoides g- 
Carpinus Betulus arb. 
quercifolia arb, 
orientalis Lam, arb, 
Oürya arb. 
americana Mich, 
Carthamus ceruleus g, 
falicifolius gl 
Caffia marylandica arb, 


Caffia corymbnfi w. 
g!ndulofa g- 
Caffine maurccenn g. 
Peragua g. 
eppofitifolia & 
Caffyta filiformis 
Cafuarina Aliformis g- 
Catsananche cerulen f, 
Catesbza fpinofi w. 
Ceanothus africanus &, 
americanus arb. 
mycrophyllus Mich, arb. 
Celaftrus pyracanthus g. 
buxifolius g. 
{candens arb, 
Celfia heterophylla g. 
grandifiora g. 
ftriatiflora g. 
arcturus g. 
Coltis auftralis arb. 
orientalis arb. 
fol, varieg. arb, 
occidentalis arb, 
cordata Hort. Par. arb. 
finenfis g. 
Tournefertii Duh. arh. 
Centaurea ragufina g. 
cineraria g. 
Cephalanthus occidentilis arb. 
media E, arh, 
Ceratonia Siliqua g. 
Cercis Siliquafrtum arb, 
canadenfis arb. 
Cerefia elegans Perfoon w., 
Ceftrum laurifolium. L. Her. w. 


“un I3 — 


Cefrum grandiflorum w. 
diurnum w. 
fetidifimum w. 
vesperftinumw, 5 
paniculatum w. 
auriculatum Willd. m 
tinctorium w. 
elongatum w. 
falicıfolium w, 

® Parqui L. Her. arb, 

Chamareps humilis w, 

| ß. arborescens W, 

Cheiranthus fenettralis g. 

Itricrus g, 
triftis g- 
Chelone barbata p. et £f. 
campanulata e. f. 

Chenolea difufa Wilid E. 

Chenopodium multifidum & 

Chionanthus virginicus arb, 

Chironia frutescens g. 

linoides 8; 
baccifera g- 
latifolia ge. 
Chryfanthemum frutescens 8; 
pinnatifidum g. 
Chryfocoma dentieulata g. 
Coma - aurea g. 
Cinseraria geitolia g. 
eruenta Wwilld, g. 
maritima g. 
canadenfis f. 
lanata L. Herit. g. 
amelleides g. 
populifolia g, 


hybrida g. 


“em i6 — 
Cilfus acida w. 4 
orientalis arb. 
vitipinea w 
antarctich g. 
Cifus flvifolius Be - 
decufatus B- 
incanus g. 
ladaniferus 2. 
rugofus g. 
Fumanag, 
mutabilis g. 
glutinofus g. 
populifolius g. 
fymphitifolius g: 
Citharexylum pentandrum Vent. w. 
quadrangulare w. 
cinereum w. 
Citrus medica g. 
& acıda 9. 
ß cedra g. 
A balotina g. 
ö limon g. 
sg fiorentina g. 
aurantium £&- 
e& falicifolium g. 
ß crispum g- 
A japonicum g. 
ö plenum 2. 
& ftellatum g. 
e fulcatum g. 
fol. arg. varieg. eg. 
fol. aur. varieg. &. 
maximum 
decumana g. 
 Claitonia Portulacarıa w. 


ee * 
—- 5 — 


Ciaitonia daphnefolia g. 
Clematis Viticella arb. 
fore rubro arb.: 
fl, pleno arb. 
Viorna arb, 
erispa arb. 
"orientalis arb. 
virpginiana arb, 
Vita’ba arb, 
erecta arb, 
«& elatior arb, 
intezriiolia arb, 
= eirrhofa Willd. arb. 
calycina. L. Herir arb. 
forida Willd, w. 
odorata w. 


Clerodendrum viscofum Vent. w 
infortunatum Vent w. 
fortunatum w, 
fragrans w, 


Clethra alnifolia arb. 
arborea g. 
incana Lam. p, 
acuminata(glauca} Mich. arb. 
Cliffortia ruscifolia g. 
ılicifolia g. 
ternata &, 
Clypeola maritima g. 
Clutia pulchalla g. 
alaternoides 2. 
Cneorum tricoccon,. arb, 
Cobaa fcandens Cay. £» 
Coffea arabica w. 


Colntea arhorescens arb, 
orientalis Lam. arb. 


Te 


— 101 u. ' 
Colutea Pocockii Wild. arb. 
 Ifria? Williams, Cat.arb. 
feutescens p, BAR, 
perennans g. 
Commelina africana p. 
| jJaponica g. 
Zanonia w. 
tuberofa g. 
Convallaria japonica w.: 
Convolvulus Cneorum ge 
Scammonea £. 
grandiflorus W. 
Bitätas w, 


Conyza fordida g. 

mollis g. 

anthelmintica g- 

candida g. 

faxatilis g. 
# Coriaria myrtifolia 9 arb, 
Cornus mascula arb, 

fructu Aavo arb, 

fol. varieg. arb. 
alba arb. 
fol, variegatis arb. 


albida? 
Alorida arb. 
tomentulofa Mich, arb, 
eanadenfis Mich. arb, 
zubiginofa Ehr. arb, 
fericea arb. 
fanguinea arb, 
| fol, variegatis arb, 
ftricta L, Herit. arb. 
fol, varieg. arb. 
alternifalia arb, 
s ramis cortice 
obscure rubro Ger. 


—- 17 — 


 Cornus B rrmis cortice 
pal'ido virescente 
paniculata, L Herıt. arb, 
verrucof: Lodd. arb. 
punctara? arb. 
fuecica f, 
citrifolia? arb, 
Correa alba k 
Coronilla juncea g. 
plauca g. 
Emerus arb. 
. corenata arb, 
minima arb, 
valentina g» 
Corylus Avellana arb. 
& rubra arb. 
ß maxima arb. 
Colurna arb, 
americana Mich. arb, 
cornuta arb. 
tubulofa Willd. arb, 
arborea Münchh. arb, 
Cofus arabicus w., 
fpeciofus w. 
Cosmos bipinnata Cav. £. 
Cotyledon orbicularis g- 
paniculata g. 
Crafsula imbricata g. 
tetragona g. 
coccınea g- 
pellucida g. 
Crategus Aria arb, 
& longifolia 
ß fuecica 
torminalis arb. 


b 


Crat@gus lucida Wang. arb. 
monogyna Jacg. arb, 
fl. pleno 
fl. rubro 
pleno 
fruct. flavo 
fol. argent. varieg. 
fol. aureo varieg, 
Oxyacantha arb. 
coccinea arb, 
cordata Ait, arb. 
glandulofa Ait arb. 
punctata Ait. arb, 
Crus-palli fplendens Ait. arb. 
ß pyracanthifol, Ait. 
A faliciiolia Ait. 
tomentola arb. 
er azarolus arb, 
5% fructurubro arh. 
*  Aronia arbs 
pyrifolia arb, 
fructu flavo 
tanacetifolia Perf. arb. 
dentata Hort. par. arb. 
caroliniana Perf, arb. 
corallina arb. 
prunifolia Perf. arb. 
axillaris Hort. par, arh, 
racemofa Hort. par. arb. 
flava Ait. arb. 
elliptica Ait. arb, 


Crinum anguftifolium w. 
Zeylanicum 2. 
americanum g, 

Crithmum maritimum 2 

Crotalaria capenfis Jacg, g. 

Uroton pungens w. 


— 19 0 — 


Cunila frutescens g, 

Cupreffus fempervirensg, 
pendula W :lld, £- 
difticha arb, 
horizontalis g, 
thyoides arb, 
lufiranica:g. 
juniperoides 


Cycas revoluta w. 
Cyclamen perficum g, 
Cynanchum erectum arb. 
Cyperus alternifolius w. 
Cypripedium Calceolus f. et g: 
Cytifus argenteus g. 
Cajan w. 
fefüülifolius arb. 
nigricans arb. 
hirfuzus arb. 
fupinus Willd arb, 
auftriacus arb. 
wülgaricus arb, 
glutinofus arb, 
Pe arb. 
aburnum arb. 
fol. varieg. arb, 
elongatus arb, 
Dais cotinifolia g. 
Daphne alpina arb. 
Cneorum arb, 
Laureola arb. 
Mezereum arb, 
fl albo arb, 
Gnidium g. 
Tartonraira g- 
collina Duh, arbor. g: 
ba 


a7 
»* 


nn Hm 


Daphne pontica g 
odora Ait g. 
Datura arborea g. 
# Decumaria barbara arb. 
Delphinium grandiflor. fl, pleno fı etg- 
Dianthus arboreus g- 
Dioscorea bulbifera w, 
villofa g. 

Dillenia fcandens g, 
Diosma ericoides g, 

| longifolia g. 

pubescens g- 

ferrata 9, 

zubra 9, 

alba g. 

cuprefüna g. 

hirfuta g. 

ciliata g, 

villofa 9, 

imbricata g. 


Diospyros Lotus arb, 
& fructu minore arb. 
ß fructu maximo arb, 
virginiana arb. 
Raki g. 
Dirca paluftris arb, 
Difandra proftrara p. 
Dodecatheon Meadia f, et g. 
Dolichos ligenofus g. 
Dracaena Draco w. 
enfifolia w. 
ferrea w, 
Dracocephalum canarienfe, 
Dracontium pertufum w, 
Duranta Ellifia w 
Plumieri w, 


Ba, 


Ebenus cretica g. 
Echites umbellara g, 
Echium candicans g. 
ftrictum g. 
giganteum g. 
Ehretia tinifolia w. 
Elephantopus fcaber w. 
Elaeagnus orientalis arb. 


anguftifolia arb. 


Empetrum nigrum arb, 

Encelia canefcens g. 

Ephedra monoftachia arb, 
difachia ar b, 


altifıma Duh, arb. £. 


Epidendrum finenfe w. 

Erica vulgaris arb. 
herbacea arb, 

carnea arb, 

mediterranea g. 
aggregata g. 
parbata g. 
civaricata g, 
incana g. 
incarnata g, 
taxifolia g. 
eruenta g, 
perfpicua ©. 
fimplicifiora g. 
fpeciofa g. 
enneaphyiia g. 
amoena g, 
Iychnidea g. 
albens g. 
ucäta p, 
lanata 5 


> mine 


Desuer; TE 


a ER ns nenn 


Me  —— 22 2 


Erica urceolaris g. 
arborea g. 
abietinag, 
virgata g, 
auftralis g. 
confpicua g: 
muluflora g. 
ignescens & 
umbellata g, 
incubacea g, 
ftricta g. 
baccans g. 
concinnag. 
pubescens g. 
halicacaba g. 
ciliaris g. 
viridi purpurea g, 
tubiflora g. 
tr:flora g, 
curvifiora g; 
marifolia g, 
fpicata g. 
cafra g. 
cinerea fl, albo g. 
Scoparis g- 


Erinus alpinus e. 
Erythrina Corallodendron w., 
herbacea w. 
Eucalyptus refinifera g. 
Eucomis punctarı g, 
Eugenia uniflora w. 
Euphorbia Characias g. 
Caput- Medufie w. 
an'yzdaloides p, 
Evonymus europaeus arb, 
fructu albo . 


— 23 — 


Evonymus europzus fol, varieg. 
latifolius arb. 

= americanus arb. 
verrucofus arb. 
atropurpureus arb. 


Fabricia laevigatag. 
Fagus Caftanea arb. 
fol. varieg, 
umila arb. 
Caftanella arb, 
asplenifolia arb. 
fylvatica arb. 
& ferruginea 
ß atropurpurea 
A fol, varieg. 
ö creps de coq, 


Ficus Carica & 
minor, &« 

Benjamina w. 
bengalenfis w 
indica w. 
religiofa w. 
ferruginea W, 
ftipulata w. 
nitida w, 
maxima w. 
capenlis w, 
martinicenfis W, 
auftralis w. 
oppofitifolia w. 


Fontanesia phyllirzoides arb, 
Fothergilla Gardeni g. 
Frankenia hirfuta g 
Francklinia alatamaha g.: 
Fraxinus excellior arb, 


Fraxinus excellior ‚fol. arg. varieg, 
fol. anr. varieg. 
verrucofa 
Jaspidea 
aurea 
horizontalis 
fimplicifoliaWilld. 

americana arb. 
n'gra 
alba 
fambuclfolia 
juglandifolia 
acuminata Lam, arb. 
caroliniana Lam, arb. 
pubescens Lam, arb, 
epiptererea Mich. arh, 
Örnus arb. 
rotundifolia Lam, arb. 
lentiscifolia Hort, par, arb. 
rotundifol. Hp. arb. 
monophylla arb. 
finenfis arb, 
nana arb . 
quadrangularis Mich, arb, 
falicifolia arb, 
Iyrata arb, 
crispa arb. 
parvifolia Lam, arb, 
Fritillaria regia g. 
Fuchsia coceinea g. 


Gardenia florida w. 
flore pleno w. 
Randia w, 
mitis w. 
Gaura fruticosa g. 


— 2 — 


Gaultheria procumbens arb, | 
Georgina purpurea lilucina coceinea, 
Genitta linifolia g. 

candicans 8. 

fagittalis arb, 

tinctoria arb. 

fibirica arb. 

anglica arb. 

germanica arb, 

pilosa arb. 

lufttanica arb. 

elatior Willd. arb, 


Geranium et Pelargoninm. 
glaucum g. 
tricolor g. 
fpeciofum g. 
Bentinkianum 8, 
humile g. 
Baringtoni 
fuperbum 2 
Zonale g. 
carneum 
rofeum 
fol, arg. varieg. 
fol, aur, varieg, 
crispum 
inguinans g- 
coccineum g. 
eueullatum g. 
acerifolium g, 
rofeum g, 
revolutum 9, 
villofum g, 
caucalifolium g, 
auftrale g. 
tabulare g. 


Pe 


te 


— 6 — 


Geranium capitatum g, 
teifolium g. 
anceps & 
vitifolium g. 
betulinum g. 
alchemilloides g. 
balsameu:n majus g. 

ıninus 

medium 
Reichardi g. 
edoratifimum g. 
gibbofum g. 
exftipulatum g. 
pinnatihidum g, 
cordifolium g. 
crispum majus g. 

medium g. 

minus g. 
cortusaefolium g, 
emarginatum g, 
monftrofum g. 
fcandens g. 
tenuifolium g. 
Tormannoe g. 
cynosbatifol,Willd,h. ber g. 
fragile & 
ternatum 2. 
denticulatum g. 
therebintinaceum g-« 
trifte g. 
querci/olium g. 
elegans g, 
acetofum g. 

fol. variegätis 
hybridum g. 2 
penicellatum g. 


Geranium Cotyledonisg, 
grindiflorum 2: 
incisum g. 
tricuspitadum p. 
heterogamum g, 
ftenopetalum g. 
fpleudens g. 
formofum g. 
anemonefolium g. | 
incanım &. h 
tetragonum g. 
peltatum g. 
tomentofum odoratum g. 
palmatum g, 
fulgidum g, ‚ 
flavum. g, | 
alternans 2. 
echinatum g. | 
lobatum g. | 
hirtum g- | 
carnofun g- 


fragrans g. 


L' 


De > Te 


Gesneria pulchella w. - 
tomentofa w, | 
Gingko biloba arb. | 
Gladiolus cardinalıs g. { 
Gieditsia triacanthos arb. 
inermis arb, 
finenfis Hort, Par. arb, 
....& crispifolia arb. 
monosperma Willd.arb, 
horrida Willd. arb. 
fpecies uova fpinis aureis ar» 


Globba nutans Willd. w, i 
Glebularia cordifolia g. 1 


rn un 


Globularia vulgaris £. 
nudicaulis & 
Gloriofa fuperba w. 


Gloxinia maculata L. Herit, w. 


Glycine caribaea Jacg. w, 
monoica W, 
rubicunda Curt. £- 
frutescens arb.' 


Gnaphalium ericoides g. 
Stoechas g, 
orientale g. 
mucronatum g. 
cymofum g. 
helianthemifolium g- 
Gnidia pinifolia g, 
fimplex g. 
Goodenia ovata g, 
lanceolata g- - 
Gorteria rigens g, 
laciniata g, 
pectinata g. 
Grewia occidentalis g. 
Guajacum afrum g. 
Guilandina dioica arb, 


Haemanthus punicens w, 
coccineus W, 
Hakea glabra g. 
pubescens g. 

Halesia tetraptera arb. 
diptera arb. 
parvifiora Mich. arb, 

Halleria luclda g 

Hamamelis virginiana arb, 

Hamellia chryfantha Jacg. w. 

Hedera Helix arb, 


= 9 — 


Hedersa Helix fol. variegatis arb, 
quinquefolia arb. 
cordara arb. 
Hedyfarum pictum w. 
maculatum w. 
coronarium 8, 
fl. albo 
vespertilionis w. 
heterocarpon w. 
Helianthemum Lippi g. 
Heliconia humilis Willd. w 
Heliocarpus americanus we 
Heliotropium peruvianum g. 
Hemerocallis coerulea Willd, g. 
japonica Thunb, g. 
Hemimeris coccinea g, 
urticaefolia g. 
Hermannia holosericea g. 
favandulifolia g- 
hyfsop'folia £. 
althaeifolia g. 
micans Schrad, g- 
ciliata g. 
denudata g. 
fcordifolia g. 
difticha g. 
praemorfa g. 
alnifolia g, 
Asmmea Willd. g. 
angularis Willd. g. 
Hernandia Sonora w. 
Hibiscus fpeciofus w, 
esculentus w, 
Manihot w. 
Rofa- finenfis w, 
fi, plene 


. ee 


Hibiscus fl.carneo 
flavo 
populneus g. 
iyriacus arb. 
fl. albo 
fl. violaceo 
fl. pleno rubro - 
fl, pleno albo 
fol, variegatis 
paluftris £. 
virginicus f, 


Hippia frutescens g. 


Hippophae rhamnoides arb, 
canadenfis arb, 


Houstonia alba g, 


Hydrangea arborescens arb, 
nivea Mich. arb, 
opulo:desDuh,arb.g.etarb, 
fiore coeruieo 2. 
Hyoscyamus aureus g, 


Hypericum Androfsemum arb, 
elatum Aiton, arb. 
prolificum arb, 
Kalmianum arb, 
tomentofurm g, 
calycinum arb, 
Afıyron arb,. 
olympicum arb. 
hircinum arb. 
monogynum 5. 
balearicum 8. 
canarienfs g. 


Hypoxis erecta g, 


— 31 — 


Iatropha urens w. 
gofsypifolia w. 
Iasminum grandiflorum g. 
fl. pleno g, 
Azoricum g. 
odoratifimum g; 
gracile w, 
ofhicinale arb, 
fol, varieg, £, 

humile arb. 
fruticans arb. 


Iberis faxatilis f. et g. 
femperflorens g. 
Illecebrum ramofum g. 
Ilex aqguifolium arb, 
echinatum 
fol. aureo varieg, 2, 
fol. arg. varieg. g. 
fol, aureo varieg. echinat, 8. 
heterophyllum g. 
Opaca Aiton g, 
Cafüine g. 
anguttifolia g. 
myrtifolia Walt. g, 
canadenfis Mich. arb. 
maderienfis Duh. arb, 
vomitoria Ait. g. 
laurifolia g. 
aeftivalis Lam, & 
balearica g. 
Perado Ait, 
Indigofera pforaloides g. 
hirfuta Wr 
Inula glutinofa g, 
erithmifolia g. 
Iresine celoloids Lam g, 


a 


— 537 — 


Iris tuberofa g. 
fuperba g- 
fimbriata g° 
* ]tea virginica arb. 
luglans alba ovalis arb. 
cordiformis arb, 
glabra Willd. arb. 
cinerea arb. 
ovalis arb, 
compreffa Willd. arb, 
nigra arb. 
oblonga arb, 
rezia arb, 
maxima arb,. 
anguftifolia Ait, arb. 
Pecan Marsh. arb. 
fraxinifolia Lam, art, 


funiperus communis arb. 
fuesica Hort. par. arb. 
phoenicea arb. 
oxycedrus arb, 
bermudiana arb, 
virginiana arb, 
thurifera arb, _ 
#= chinenfis arb, 
tamariscifolia arb, 
proftrata arb. 
Sabina arb, 

fol. varieg. arb. 

remota Wendl,arb, 
rana Willd, arb, 


Tuffieua repens w. 
Iufitia adhatoda g, 
pulchra w. 
coccinea W, 


hyfsopifolia g.. 


Kn-. 


Jufticia nafutaw. 
bracteolatı w, 
furcata w. 
caracallana w. 
biflora w. 
quadrifida w, 
Ixia feneftrata g. 
erocata g. 
Ixora alba w, 
coccinea w, 


Kaempheria Galanga w, 
Kalanchoe fpathulata w. 
* Kalmia latifolia arb. 
“ anguftifolia arb. 
ramis horizontalibus g. 
glauca arb, 
Kiggellaria africana g. 
Kitaibelia vitifolia Willd. g, 
Roehlreutera paniculata arb, 
Lachenalia tricolor g, 
luteola g. 
| quadricolor g. 
viridis g. 
ferotina g, et f. 
® Lagerstroemia indica g, et arb, 


Lantana trifolia w, 
Camara w, 
flore violaceo W, 
odorata w. 
Tecta w. 
nivea w, 
involucrata w, 
Lavandula multifida g: 
pinnata g, 
ftoechas g. 


' Lavandula dentata g. 
abrotanoides gs 


Lavatera Olbia g. 
micans g. 
maritima g, 
arborea g, 
Laurus nobilis g. 
fol, varieg. g. 
Borbonia g. 
Safsafras g, 
indica &. 
Benzoin arb, 
Ledum paluftre arb. 
latifolium g, 
thymifolium g. 


Leptospermum Thea Willd. g. 
Havescens Smith,g. 
pubescens Willd. g, 
juniperinum Smith. g, 
ambiguum Smith, g- 
punctatum 8 
eanescens &- 
acuminatum? 8. 
zubicaule 9. 

Liguftrum vulgare arb, 

& fol. vatieg, 

ß italicum 

2 latifolium 


i 


Limodorum Tankervilliae Aıt, wm 
album w. 
purpureum w. 
Limonia trifoliata w. 
Liquidambar Styraciluum arb. 
erientale arb, 


a 0 


—— 35 — 


* Liquidambar asplenifolium arb. 
Liriodendron tulipifera arb, 
* integrifol, arb, 
Lifianthus latifolius g, 
Lobelia longiflora w, 
beliidifolia g. 
cardinalis g, 
fulgens g. 
| Siphilitica g. et £. 
Lonicera fempervirens arb, 
Periclymenum arb, 
& quercifolium 
ß fol. variegat. 
Caprifolium arb, 
dioica Ait. arb. 
grata Ait. arb, 
rotundifolia arb, 
balearica arb. 
etrusca arb, 
praecox arb, 
implexa arb. 
Xytofteum arb. 
nigra arb, 
alpigena arb. 
coerulea arb. 
tatarica arb. 
A, albo 
pysenaica arb, 
Symphoricarpos arb, 
Diervilla arb. 
Lotus jacobaeus g. 
creticus g. 
hirfütus arb. 
5 rectus arb, 


Ludwigia macrocarpa g, 


cz 


— 16 — 


Lychnis grandiflora g. 
Lycium Boerhaaviaefolium g, 
europaeum arb. 
barbarum arb. 
afrum g. 
chinenfe Duh, arb. 
Spec, nova g- 


Magnolia grandiflora g. 
acuminata arb, 
glauga ar b. 
tripetala arb. 
discolor Jard. de Malm, 9« 
Mahernia diffufa Jacgq. & 
verticilata g. 
incifa Jacg. g. 
Malva anguftifolia g, 
capenfis g, 
virgata g, 
afperrima & 
miniata & 
triloba g. 
leprofa g. 
M aurantia femperflorens g: 
antirrhiniflora g. 
Medicago arborea g. 
Meliffa fruticofa g, 
Melaleuca ftricta 9. 
hypericifolia Vent,. & 
ericoides g. 
ftyphelioidess Willd. g. 
alba g. 
myrthifolia g. 
Jucida L. Suppl. g. 
thymifolia Smith. g, 


Melastoma cymola w, 


ne 


Melia azadirachta g. 
Melianthus major g, 
minor 
Menispermum canadenfe arb, 
virginicum arb, 
carolinianum arb, 
Mefembrianthemum eüule g. 
fpeciofum g, | 
fufcum 8. 
ferratifolium g. 
margaritaceum g» 
imbricatum g. 
glomeratum g. 
corniculatum g, 
adunceum g, 
auftrale g. 
carneum g, 
compreflum g. 
Cornuti g. 
echinatum g. 
aequilateraleg, 
infititium g. 
lunatum g. 
maximum g, 
carnofum g. 
uncinatum g, 
glaucum g, 
linguaeforme g, 
hispidum g. 
deltoides ge. 
bellidiflorum g. 
pinnatifidum g. 
falcatum g, 
barbatum majus g, 
minus g. 


Mefembrianthemum cordifolium g, 
fplendens g. 
latum g. 
longum 
compactum g 
caninum g. 
albidum 2» 
fifum g 
dolabritorme g. 
loreum g. 
clavatum g. 
umbellatum ge 
villofum g 
deflexum g. 
craffifiolium pallens g. 
aurantiacum g, 
maximum g 
lunatum g. 
coccineum £» 
pulverulentum g, 
foliofum gs 
mutabile g, 
pulchellum g, 
roftratum g. 
felinum g. 
calamiforme B+ 
expanfum g. 
tortuofum g. 
geniculiflorum g. 
noctiflorum 2. 
bicolorum g. 
tuberofum g, 
tenuifolium g, 
ftipulaceum g. 
verruculatum g. 
echinitum g. 


u: air 


Meafembrianthemum viridiforum g. 
{pinofum 2. x 
craffifolium g, BR 
glaucoides g, 
fpectabile £- 
smarginatum g. 
fcabrum g, 
aureum g; 
ferratum g, 
bracteatum g. 
pallens g. 
pugioniforme g, 
filamentofum g. 
acinaciforme g- 
forficatum g, 
parviflorum g. 


Mespilus -Amelanchier arb* 
canadenfis arb. 
Chamaemespilus arb, 

| arbutifolia arb. 

Cotoneafter arb, 

| Pyracantha arb, 

japonica g, 
germanica erecta ar b. 
 & diffufa arb, 
ß fruct, maximoe arb. 


Mefferfchmidia fruticosa g. 
Metrosideros citrina Curtis g, 
linearis Smith g, 
pinifolia g. 
glandulofa g. 
lophanta Vent. g. 
latifolia g,. 
diosmaefolia g. 


— 40 — 


Metrosideros lanceolata Smith, g: 
nodofa g, 
Mimofa arborea g. 
Catechu g. 
longifolia 8. 
obliqua g- 
verticıllata g, 
floribunda g. 
latıfligua w. 
virgata w. 
glauca w.. 
Lebeck w, 
farnefiana & 
tamarindifolia w; 
anguftifolia w. 
pudica w. 
fenfitiva w. 
plena w. 
pennata w. 
Julibricenfis g. 
Ceratonica w, 
Mirabilis dichotoma g. 
Mitchella repens arb, 
Monfonia fpecofa Willd, & 
Moraea chinenfis f, er g, 
iridioides g, 
northiana w, 
Morina perlica f,etg, 
Morinda Royoc, Jacgq. W. 
Morus albaarb, 
tatarıca Willd. arb; 
italicaarb.. 
conftantinopolitana hort. par, arb, 
nigra arb, 
rubia arb, 


_— AI — 


Morus papyrifera A et Q arb, 


Mufa paradifiaca w. 
coccinea Andrews, w; 
Myrica quercifolia g, 
cordifolia g. 
Faya Ait. g, 
fegregata g. 
banckliaefolia g. 
trifoliata g. 
cerifera arb, 
Gale arb. 
. Jlaciniara g. 
Myrfine africana & 
retufa g. 
Myrtus macrophylia g. 
flore pleno g. 
acuminata &. 
humilis g. 
microphylla g. 
brevifolia g. 
rotundifolia & 
acuminata g. 
fol. varisgatis 8, 
Nerium Öleander g. 
flore albo 9, 
flore carneo g. 
indicum w. 
tlore pleno W, 
odorum w. 
Nvctanhes Sambac w, 
fl. pleno w 
N yffa villofa Mich, a’rb; 
candicans Mich. w. 
aquatica arb, 
glauca arb, 


Ocymum gratiffimum w, 
Oedera prolifera g, 
Olea europovea g- 
rotundifolia g, 
fragrans g. 
capeulis.g. 
undulata x. 
OÖnonis fruticofa arb. 
Origanum D:ctamnus 8: 
aepyptiacum g. 
OÖrnithogalum narbonenfe 8. 
caudatum x 
Ofteospermum coeruleum g, 
moniliterum g. 
Othonna cheiranrhifolia g» 
Oxalis incarnata &+ 
Pancratium marıtimum £ 
illyricum & 
Pafferina lateriflora g: 
laxa &+ 
erecta &+ 
Paffiflora coerulea g, 
lutea f, 
longifolia w, 
capfularis w, 
fuberofa w, 
glabra w. 
hirta w. 
normalis wr, 
biflora w, 
alata w. 
punctata W, 
ferratifolia w., 
perfoliata w., 
vespertilionis tv, 
glauca w., 
incarnata ww, 


Palffiflora adiantum w. 
Pavonia fpinifex Wilid, w 
praemorfa g. 

Pentzia flibellitormis g, 
Periploca graeca arb, 
Periveria alliacea w. 
Philadelphus inodorus arb, 
laxus arb, 
coronarius arb, 
flore pleno m. 
fol, variegatis w, 
humilis w: 
Phillyrea media g, 
anguftifolia £- 
latıfolia g. 
laevis Ait. 9, 
ligufßtrifolia Ait, g. 
oleifolia Air, £. 
rosmarinifolia Ait, g, 
dentata Cels, g. 
Phlomis Leonurus ge. 
“= fruticoia arb. 
. purpurea arb, 


Phlox fubulata g, 
fuffruticosa g. 
fibirica g. 
fetacea g, 
fusveolens g. 
ftolonifera f, erg. 

Phoenix Däctylifera w, 

Phormium tenax 

Phylica ericoides g- 

capitata g. 
ftipularis g. 
callofı &. 


2 we An he nie ne 
en en N Mr ET el nenn — u wu EEE rn” 


Phylica pubescens g. 
plumofa £ 
cylindrica g 
purmila 
buxıf:lia g. 
paniculata g 
latifo!ia 2 
ericoides &- 
eriophora g. 
rosmarinifolia g. 

Phyllanthus grandifolius w.. 

{peciofus w. 

Phyllis Nobla g. 

Phyfalis flexuofa g. 
peruviana g, 
fomnifera g, 

Phytolacca abyfinica w. 

Pinus fyiveltris arb, 

« rubra w, 
ß montana w, 
A. tatarica w. 
Pinea 2. 
Pineafter Aiton. arb. 
maritima du Roi arb, 
Toeda w. 
rigida du Roi w. 
Cembra w. 
Strobus w, 
echinata Mill, w, 

“ halepenfis w, 
paluftris Ait, w, 
inops w, 
laxa Ehrh, w. 

Larix w. 
nigra w, 


Pin»s Cedrus w: 
Abies w. 
picea w, 
balfamea w. 
canadenlis w. 
mariana alba w, 
rubra w, 
orientalis w. 


Piper reticulatum w, 
verticillatum w. 
obtufifolium w. 
blandum w. 
magnoliaefolium w, 
ceunsifolium w. 
aduncum w, 
clufiaefolium w, 
triphyllum w. 
pereskiaef.lium w, 
med:um w. 


Piscidia Erithrina w, 
Pistacia Lentiscus g. 
Terebinthus g, 
Pitcarnia angufifolia we 
latifolia w. 


Platanus occidentalis arb. 
orientalis w, 
& äcerifolia w, 
ß& hispanica w, 
A, quercifolia 
Pllectranthus fruticofus L, Her, g. 
Plumbago rofea w. 
Zeylanica? w 


Pollichia campeftris g, 
Pelygala Chamaebuxus £, et g. 


Polygonum frutescens arb, 

Polymnia Wedelia g. 

. Polypodium aureum w, 
phymatodes w, 

Pontederia cordıta g. 


Populus alba arb. 
albida Willd. w, 
canadenfis Moench w. 
tremula w. 
tremuloides w. 


laevigata 9 et i Borckh, w. 


nigra w. 

italica w, 

balfamifera w. 

candicans Ait. w, 
heterophylla w. 
monilifera Ait w, 

graeca w. 

cordata Hort, par, w. 
grandidentata Mich. w, 


Portlandia hexandra w. 

Potentilla fruticofa arb, 

Poterium fpinofum g, 

Pothos craffinervia w, 

Prafium majus g. 

Prinos verticillatus arb. 

* glaber arb. 
laevigatus Lodd, arb, 


Protea pallens g. 
faligna g. 
divaricata g. 
conifera g. 
linearis g, 
hirta g. 
cinerea 9. 


Protea tomentofa g. 
torta g. 
eiliata $. 
carnofa g. 
caudata 8, 


Prunus armeniaca arb, 
dasycarpa Ehr, 
{pinofa w. 
infititia w. 

domeltica w. 
oeconomica Borckh, w. 
fyriaca Borckh, w. 
itilca Borckh. w 
cerafiform:s Ehrh. w. 
myrobalsna H, par, We 
finenfis H par, w 
perlicifolia canadenfis W. 
candicans W. 
pumi.a Ww. 
proftrata w, 
domelftica obortiva w. 

fl,re pleno w. 
pendula Wendl, w. | 
Cerafus w. 

flore pleno We 

fol, varieg, We | 

Semperflorens Ehrh. w | 

fruticofa Pallas w. | 

Arıium w. j 

“flore pleno w. | 
| 

j 

| 


Padus w. 
& rubra w. 
ß nigra W« 
x fol. variegatis W. 
virginiana W« ’ | 
ferstina Willd, ws 


_— 8 


Prunus Mahaleb, w. 
fructu flavo w, 


» Laurocerafus w, 
lufhtanica w, 
e fempervirens w, 


Pfiadia glutinofa Willd, 
Pfidium pyriferum w. 
Pforalea bituminofa g. 
pentaphylla g. 
tenuifolia g. 
pinnata £, 
hirta g. 
Pteris cretica w., 
ferrulata w, 
Ptelea trifoliata arb, 
 Punica granatum g. 
flore pleno g, 
flore albo pleno g- 
flore flavo g. 


Pyrus Malus fylveftris arb, 
praecox Pallas w. 
domeftica w. 
apetata Münchh, w, 
fpectabilis w. 
fl, pleno w. 
baccata w. 
coronaria W. 
fructu nigro w, 
fol. aureo varieg, w. 
hybrida Hort. par. w, 
# fempervirens w, 
upsala w. 
Communis arb, 
Pyrafter w. 
fiore pleno We 


Pyrus 


— 149 — 


Pyrus Malus falicifolia H. par, arb, 

Montis Sinai id. 
Michauxia H. par. id. 
pollveria H. par. id, 

Cydonia maliformis id. 
pyritormis :d. 
Jußtanica H. par. id. 
finenfis H, par, id, 


Quaffia excelfa id. 
Quercus Robur id. 
& feflile arb. 
ß fol. varieg. id. 


faftigiara Hort. par. id. 

Cerris id. 

* frondofa Ait. id. 
ß bullara Ait. id. 
y finuata Ait id, 
ö crispa id. 

discolor du Roi id. 

Prinos «. tomentofa Mich. arb, 
monticola Mich, arb. 
‚paluftris Mich. arb. 
acuminata Mich. id, 

Prinoides Willd, id, 

* heterophylla Air. id, 

Phellos angutifolia id. 

latifolia id, 


llex g. 
'Snber g. 
# coccifera arb. 
# gramantia Willd. arb. 
2 virens x maritima Mich. id, 


nigra arb 
pubescens id, 
rubra id. 


 — so u — 


Quercus rubr3 x minorarb, 


Alba id. 

FEsculus id. . 
Asgilops id. 

tinctoria Micch id. 
obtufilloba Mich. id. 
macfocarpa Wich. id, 
Banifteri Mich. id. 
coceinea Wang. id. 
aquarica Aıt, id. 
paludofa w. 
haliphloeos Hor', par. id. 
velutina id. 


montana Willd. id. 


maritima Willd. id, 
triloba Mich. ic, 

Caftanea Willd, id, 
repanda Willd. id, 


Rhamnus catharırcus arb, 


BJ 


infecrorius id, 

faxatilis id, 

fempervirens Hort. par. id, 

lycioides g. 

ignaneus &, 

hybridus L. Herit. arb, 

buxifolius g, 

burgundica arb, 

Alaternus arb, 
fol. aureo varieg, g. 
fol, arg. varieg. g. 
fol, maculatis g, 
laciniata g. 

balearica Duh, arb. g, 

Frangula arb. 

frarguloidess Mich. w 

Ipinus w. 

Ppumilus w. 


I» Rhamnus Paliurus arb. 


* Ziziphusid. 
finenüs Lam, g, 
* lineatus arb, 


Rhodora canadenfis arb. 
Rhapis flabelliformis w, 


acaulis w. 
= Rhododendron maximum aırb, 
x A, albo id, 
“ ponticum id, 
» _ purpureum id. 


punctatum Willd, g. 
ferrugineum arb, 
hirfutum id. 


Rhus viminalis g. 
oxyacanthoides Jufs, g. 
lucidum g. 
quercifolium g- 
Coriaria arb, 
glabrum w. 
typhinum w. 
Copallinum w. 
elegans Ait. ws 
Vernix w. 
Metropium g. 
radicans arb, 
Toxicodendron id, 
Cotinus id. 
pumilum Mich, id, 
Ribes rubrum arb, 
fructu maximo rubro id, 
albo id, 
carneo W. 
perraeum Willd. arb, 
alpinum arb, 


d2 


N 
78 aurada 
Ribes nigrum arb. ur 
fol. varieg. ide 
glandulofum Perfoon Wr 
diacantha Willd. id 
reclinatum id. 
Groflularia id. 
Uva Crispa id. 
Oxyacanthoöides id. 
Cynosbati id, . 
proftratum L, Herit, id, 
floridum id, 
penfy!vanicum Willd. id, 
patagonium-$p, movaid. 
floridanum Willd. id, 
Rivina laev's w. 
humilis wy 
brafilienfis w. 


Robinia Pfeudoacacia arb. 

fl. violaceo id, 

inermisid 
viscofa Duh. arb, id. 
inermis Hort. Par, id, 
hispida ıd. 
Caragana id, 
pygmaeı id. 
frutescens id, 
fpinofa id, 
Chamlagu Lam. id, 
Halodendron d 


ß triflora L. Herit. i 


altzgana L. H eri 35 id. 
Rondeletia americana .d. 
Rofa alba L. arb au 

& femiplera Roefsig id, 
® plena id, ıd, 


Me 


Eu Wei 


Rofa alba y incarnata id, arb. 
amabilis id. id 9 
alpinaL. id. - 

& lagenaria id. 

ß fl. pleno albo id. 

y fi. pleno rubro id, 
bracteata g- Si urndige 
beigica du Roi arb, 

incarnata id, 

rubicans id. 
burgundica Roefs id. 

& major id. 

B humilis id. 

y Kermelfina id. 
Centifolia L, id. 

flore fimplicicid. 

unica R oefs id, 

apiifolia id, ide 

carnea id, 

decora id. 

muscofa Aiton, id, 

anglica w. 

rubicans Roefs id, 

prolifera id. id, 

major id, id. 

minor Koefs id, 

corymbofa id, 

crenata id. 

ranunculoides id. 

rufescescens id. 
corymbofa Ehrh. id, 
carolina du Roi id, 
cinnamomea L. id, 


fl, pleno Roefs id; 


- 354 — 


“= Rofa chinenfis Willd, id, 
flore albo g. 
canina L. arb, 
fl. pleno Roefs. id, 
carnea id. id. 
damascenarubra Aitonid, 
alba Roefs. id. 
dolofa Wendl, id. 
giacantha Pallas id. 
elongata Wendl. id, 
Eglanteria pumila L. id, 
plena id, 
major id. | 
franeofurtenfis Münchh, id, 
fraXinifolia id, 
glaucophyila fl, pleno id, 
gallica L. id, 
humilis Wendl. id, 
indica &- 
holosericea fimplex du Roi arb. 
maxima Roefs id, 
repalis id. 
multiplex id, 
Kamtschatica Vent, id, 
lucid Ehrh, id. 
lactea fl, pleno id, 
lutea » id. 
plena minor Roefs, id, 
major id. 
multiplex Du Koi id, 
auftriaca Roefs. id, 
menftrua Willd, id. 
corymbofa Roefs id. 
alba id, id. 
variegata id. 
Portlandica id. 


u 
Rofa melitenfis Roefs arb. 
5 mofchara femipiena id, 
plena id. 
pimpinellifolia rubra L. id. 
alba ıd. 
fpinohffuma L.id. 
fl. pleno id, 
major id, 
praecox Wendl id, 
provincialisrubicans Roefs il. 
repalis id. 
rubra id. 
prolifera id, 
marmorea id, 
pallida id, 
hollandica id. 
rubiginofa L. id. 
dupiex Rofs, id. 
regina maxima id. 
minor id. 
fempervirens g. 
fefsılilora arb, 
flore pleno id. 


femperflorens W illd. id. 
fcotica id, 
ferpens Ehrh, id. 
fcandens Moenh, id. 
villofa L. id, 

flore plena id, 
Vilmorin id. 
virginiana plena Roefs id. 


Rosmarinus ofäcinalis g. 
angıltifolia g. 
Royena hırfuta g. 
laevis &» ' 


Rubus odoratus arb, 
idäaeus id, 
fructu albo id. 
fructu max!mo id. 
fructu max. cärneo id, 
femperflureos id. 
fl. rubro pleno ıd. 
fruticofus id. 
jac:nıatus id, 
fl. pleno id, 
laevigatus id. 
tomentofus Wett, floraid, 
occidentalis Mich. id, 
villofus Ait, id, 
Caefius id. 
inermis id, 
vulpinus id. 
faxatilis id. 
arcticus id. 
Chamnaemorus id, 
ruscifolius g. 


Ruellia villcfa w, 
varıans Ws 
glaudestina.gs 

Rumex Lunaria g. 

® Ruscus aculeatus arb. 


ir Hypophy lum id. 
% Hypogloffum id. 
. racemofus id, 


Ruta montana arb, 
graveoiens id, 


Saccharum cfhcinarum id 

Salicornia fruticofa g. I ° 

Salix triandra arb,, 
pentandra id, 


u. Me 


Salix pentandra fol, varieg. arb, 
vitellina id, 
amygdalina id, 
haitara id. 
fragilis id, 
babylonica id. 
purpurea id. 

Helix id, 
myrfinites id. 

# [ericea id, 
arbu:cu:a id. 
retufa id, 
reticulata id. 
incubacea id, 
aurita id, 

fol. varieg. id, 
lanata id. 
lapponum id. 
arenaria id. 
depreffa Hoff. id, 
repens id, 
fusca id, 
rosmarinifolia id. 
Caprea id. 

fol, varieg, id 
viminalis id. 
cinerea id, 
alba id. 
decipiens Hoffm, id. 


acuminata id, 

rubra Wilid, id, 
helvetica d, 
philicifolia Hoftm. id, 
daphnoides Villars id, 
caefıa Villars id. 
filefiaca Smidt, id, 


paun 58 wien. 


Salix coucolorarb, 
glaucescens ıd, 
nigricans id. 

Halleri id. 

venulosa id. 

americana Wendl. id, 
bicolor Ehrh. id, 
pruinosa Wendl. id. 
ferotina id. 
undulataid, 

fifa? id, 
mollifima? id. 
ambigua? id, 
hermaphrodita? id, 

Salsela fruticosa g. 

Salvia formofa g, 
coccinea w. 
canarienfis g. 
eretica g. 

Tepens g. 
aurea &. 
paniculata g. 
pinnata £- 
mexicana &. 
ofheinalis arb. 


2 


Sambucus nigra arb. 
fol, varieg, id. 
fol.aur, var.id,, 
fructu alboid, 
viridi id, 
laciniata id, 
canadenfıs id. 
racemosa id, 


= Santolina Chamaecypariflus arb. 
rosmarinifoliag. | 


N ne Wen a 


u 


* Santolina anthemoides g. 
Sapindus Saponaria g. 
Satureja Thymbra g, 
Samolus Valerandi g. 
Saxiiraga farmentosa g. 
tragilis g. 
multiflora g. 
Schinus dependens g, 
Scabiofa cretica g. 
afrıcana g- 
Scilla peruviana g. 
Sedum S$cheuchzeri g. 
populifolium arb. 
Selago corymbofa g. 
Sempervivum glutinofumg, 
arboreum g. 
fol. varier. g, 
arachnoideum g. et f, 
Senecio elegans fl, pleno g. 
longifolius g. 
halimifolius g. 
Sida indica w. | 
molliffima w, 
Sideritis canarienlis &, 
Sideroxylon Iycioides g. 
tenax g. 
= Silene fruticofa arb, 
Sisymbrium millefohum g. 
Sifyrinchium palmifolium g. 
Bermudiana g, 
convolutum g, 
Smidia fruticofa g. 
® Smilax aspera arb, 
pseudo China g- 
caduca g- 


nn 60 — 


#® $milax excelfag. 

Solanum ver"ascitolium g. 
Pfe.:docapfıcum g, 
pyracanthoides g« 
macrocarpon W. 
diphyllum w, 
bonariense g. 
marginatım & 
vespert:lion:s g. 
Sodomeum g. 
tomentofum g. 
campechienfe w. 


Soldanella alpina g. et f. 
Sonchus fruticofus g. 
arborervs g. 
S$Sophora microphylila g, 
tetraptera 
japonica arb, 
Sorbus aucuparia id. 
domeftica id, 
hybrida id, 
Sparrmannia africana w. 
Spartium junceum arb, 
plenum g. 
monospermum ße 
fpinofum g. 
lufitanicum g. 
tadiatum arb, 
urgans g, 
oral arb. 
Sphaeranthus indicus g- 
Spigelia marylandıca g. 
Spielmannia africana w, 
Spiraea falicifolia arb., 
alba arb, 


= 61 — 


Spiraea alpeftris Borckh. arb, 
Chamaedrifo'ia id, 
betulifolia id, 
opulifolia id. 
laev:gata id. 
hypericifol:a id, 

tenuifolia :d, 

crenata ıd, 
triloba ıd. 
forbifolia id, 
tomentofa id, 
lob.ıta f et g. 

| trifoliata f. et g. 

| thalictro:des arb, 

| ulmifolia Willd. id, 

| corymbofa Wendl, id. 

i: Alexa 1d 

carpinifolia id. 

oblongifolia id, 


Stachys circinata g. 

Staehelina Charnaepeuce g», 

Stapelia elegans w. 
vaTlegata W. 
gemi.atı W. 
grandiflora ww, 
revoluta w, 
Serora w. 
campanulata @. 
cespitofa wo. 
hiriuta w. 
asterias w. 
irrorata ww. 
pallida ze. 
ciliata u 
veluta 9, 


u UBS ee 


Stapelia mixta w. 
verrucosa W. 
reclinata w. 
reticulata w. 
orbicularis w. 
sugofa w. 
ftellata w. 
Staphylea pinnata arb. 
fi trifoliata w. 
Statice fruticofa g. 
monopetala g, 
mucronala g. 
tatarıca f. 
latifolia f, et g. 
cephalotes g, 
globularifolia g. 
oleifolia g. 
trigona Palea f. 
Sterculia platanifolia g- 
Stevia ferrata g. 
eupatorioides g. 
* Stewartia Malacodendron arb: 
pentagyna p. 
Strelizia Reginae w. 
Struthiola erecta g: 
virgata g. 
Styrax offhcinale arb. 
laevigatum Ait. g, 
grandifolium Ait, g. 
Swertia perennis g. 
Syringa vulgaris arb, 
fl. aibo id. 
A rubro id, ? 
fol. varieg, id. 
perfica w, * 


- k ” _. zn 
Ta ri 


Syringa flore albo arb. 
laciniata id, 
fioenfis Willd. id, 


Tabernaemontana Änfonia g. 
Tagetes lucida g. 
Tamarix germanica arb, 
gallica id. 
Tarchonanthus camphoratus g, 
Taxus baccaı arb. 
fol, varieg. id, 
elongata g. 
Tetragonia fruticofa g- 
Teucrium MWiärum g. 
mafitlieufe g. 
fruticans 8. 
ınultiflorum g, 
lucidum g. 
betonicaefolium g. 
“ abutiloides g, 
® flavum arb. 
Thuja aphylla g. 
orientalis arb, 
# plicata id, 
occidentalis id, 
x odorata id, 
articulata Duh, arb, g 
Thymus maftichina g, 
Tiarella cordifolia g. 
Tilia microphy!la Duh, arb, 
© corallina :d, 
americana Willd. id. 


pubescens Aiton, id. 
alba Aitom id, 


Tillandsia lingulata 


— 61 — 


Tournefortia foetidiflfima 1. 
h irfutiffima w. 
volubilis . 

‘ Trachelium coeruleumm g. 

Tradescantia discolor w. 
rofea w. 


Tragopogon Dalechampit g: 
Tropeolum hybridun: g, 
Turnera ulmifolia w. 


Tufsilago fragrans g. 


Ulex europaeus arb, 
Ulmus campeftris arb, 
« fol. crispis id, 
fol, maculätis id. 

{uberofa Willd, id, 
{ativa du Roi id, 
crenata Hort Par, id, 
pumila & 
effufa Roth ar. 
americana id. 
pendula latifolia av 


Urena lobata w, 
Urtica nivea g, 
arborea g, 

Uvularia amplexifolia g. 

Vaccinium macrocarpor, g, 
arbutiiolium g. » 
penfylvanicum g, 
punctatum g, 
arboreum g. 
glaucum g, 
amoenum g, 
myrtillus arb, 
Vitis-idaea id, 
exycoccos id, 


Ver- 


_ GG — 


Verbascum Myconi g. 
Verbena triphylla g. 
jamaicenfis g. 
bonarienfis g. 
ftricta g. 
Verbefinza ferratifolia w, 
Veronica decuflata g, 
fruticulofa arb. 
Viburnum Lantana arb. 
ovata id, 
acerifolium id, 
“ Caffinoides id, 
dentatum id. 
ß humile id. 
Lentago id. 
grandiflorum id, 
nudum id, 
prunifolium id. 
pyrıfolium id, 
Opulus id. 
fol, varieg. id, 
canadenfis id, 
rofeum id, 
Tinus g. 
fol. varieg. g. 
latifolium g. 
| laevigatum ge 
 Yinca rofea w, 
fl. a!bo w. 
minor arb. 
fl. violaceo id, 
fl, albo id, 
fol. varieg. id, 
major ıd. 
 Virgilia lutea g. 


ne 66, —— 


Viola hiflora f. 
Vitex Negundo g, 
Agnus Caftus arb, 
tiıfolista £ 
Witis Vinifera arb. 
laciniofa id, 
vulpina id, 
Labrusca id. 
arho:ea id, 
cordsta id. 
riparia Mich. id, 
Volkameria aculesta w, 
inerm's w., 
Wachendorfia thyrfiflora &. 
Waltheriıa americ:na w. 
Veftringia rofmarinifolia g. 
Wulfenia carinthiaca f. erg. 
Xeranthemum bracteatum g, 
retortum g. 
Xylophytla falcata w. 
arbuscula w, 
pinnatifida w. | 
Yucca filamentofa arb. > 
gloriof: g. 
aloeifolia p. 
pendula w. 
Draconis w, 


Zamia pumila w. 
Zanthoxylum trifoliatum g. 

Clava Herculis arb, 
Zanthorhiza apiifolia L, Herit, arb. 
Zygophylium Fabago f, 

foetidum g. 


fefhlifolium g« 


| EEEHEEEESEREEEE 


— U IIOIDETI DIOR I — 


Schwetzinger Obfarten 


Vom Frühjahr 1809. 


Aepfel, Autoren’Reifzeit 
Agatie= Aepfel rouge Chrit |Feb, Merz 
blanc Sote, Enk- 
huises agtie idem idem 
Alant- Aepfel Diel Nov. Merz 
Ananas, Pomme d’Ananas Chrift Oct. Febr, 
Api le petit Duhamel Dec, May 
Le gros ou Pomme ros- 
se, ou Passe rosse id Dec. April 
Backapfel, rother Chrit September 
Beillefleur Diel Nov, Hebr, 
Blutapfel, wahrer id id 
Blumenfüßer. griiner herbft ıd Oct, Dec, 
Bandapfel,grofser ouPomme 
panache T. O'fg [Jan. Febr, 
Bohnenapfel kleiner rhein, id Jan. Aug. 
srofser rheinifcher id id, 
Borsdörier bohemien pa- 
nache Diel Dec. April 
Le grand bohemien Chift id. 
Reinetten Diel Nov. Febr, 
Agnoniforme Chrit |Dec. April 
rouge id Dec, Fehr, 
Noir id Dec. Febr, 
d’automne Diel 1!September 
le plus grand id ıd 


grofser Sommer T, Obftg.ISept. Dec, 
f 2 


— 685 — 


Aepfel |Autoren!Reifzeit 
Borsdörferkleiner Sommer, idem idem 
grüner Winter Diel December 
Bosfelder Chrit Id. 2 Jahre 
Calville aromatique Diel 'Oct. Dec, 


d’angleterre Chrift May 
blauche d’ets id Aug. Sept. 
d’hiver Duham. [December 
d’fleur Diel Auguft 
musque id September 
Herbft anis id Sept. Oct, 
Weifser herbft T. Obig id 
rouge de Normandie Diel Sept. Oct, 
‚Were Duham. Juli 
Turque Die Ioed April 
rouge d’hiver Quint, M.jNov. Jan, 
d’automne Chrift |Oct. Nov, 
saye T. Obftg.| Auguft 
etoilee Diel Ma 
peir panach£ | T. Obftg.|iNov, Merz 
weifser italienifcher | 
Winter - id Dec, Aug. 
rother Spitz Calville id Oct. Dec. 
Cardinal rouge Chrift |Dec, Febr, 
Canelle Diel Auguft 
Carolin d’angletterre Chrit Dec. Jan, 
Chemife de foie blanche id Nov. Dec, 
de foie rouge T. Obftg.|Dec. Febr. 
Court pendu blanc C.d. Baum!Dec, April 
gris Diel Dec. April 
gris le gros, ou Pomme | 
de Berlin Salzmann id 
rouge Chrift. [Jan. Febr, 
sovale Diel December 
platt Chrit |Dec. May 


Foufinotte rouge d’erd Diei _ |Sept. Oct. 


Aepfel AutorenlReifzeit 
Coufinotte rayce d’ete Diel Sept, Oct. 
Dowinisca aus Jafly Ha<quet 
Eckapfel rother E, Obitg.'Dec, . 
Faros le gros Chrift, IDec, Ao-1l 
Fenouillet blanc idem Dec Febr, 

gros ou Pomme d’Anis] Duhamel id 
le gros Chrit Nov. May 
rouge au Jardin Duham. |Nov, Febr. 
rage Diel ‚Dec. Jan. 
jeaune A ObRg, 'Merz April 
Fleiner | id |Sept, Oct, 
Winter Diel |Dec. Febr, 
grofser Winter id id 
Francatu Cat.deChac! Januar 
braunrother Diel Dec, Febr, 
Frauenapfel brauner T. Obitg.|Sept. Dec. 
Frauenrothacher, Pomme 
Chataigne Baum. Cat,;Dec, Juni 
' Gehlapfel IF Fe Sept. Oct, 
' Gerftenapfel 3 Jul. Nov. 
| Gewürz pfel weifser Somer Diet September 
' Glasapfel grofser deutfcher id Apr. Sept. 
| Grosbon ser! 
Grinztapfel Dec, Juni 
'Graeuslieher klein c. % Base Dec, u, 
| gros | 
| en T. ObRz. Dec, Ay 
| Gülderling dunkel fchwar- 
zer enrlifcher Chrift 
englifcher Gold Diel | Februar 
gelber holländifcher Chrit Dec, Jan. 
rother id Jan. Febr, 
fchwarzer Diel 
fpanifcher Chrift. |Febr. Mez 


|Hartig Forellen T. Obitg,!Nov, Febr. 


RE TER WEE LLORET TEE OR 


— 70) — 


Aepfel, Autoren!Re ifzeit 
Hartig grün T. Obftg, Oct. April 
gedrukte id. idem 
Herrenapfel Knoop |Nov. Dec, 
Himbeerapfel leberrother :T. Obfig. id. 
harlemer rorher Diel id, 
Incomparable des Antilles | Cbrit Dec. May 
Jungf-rnapfel großer T. Obfig.|September 
kleiner id. id. 
Kantapfel faurer Knonp ;Dec, Okt, 
enplifcher Diel 
Kırlsapfel id. 1Dec, Febr. 
Karthäufer gelber Winter id. 
Königsapte! “id. |Nov Febr. 
 fränkifcher id, November 
Kräuterspfel, holläudifcher| Knoop | September 
Kronapfel Chrift, |Jan. Febr. 
ro:her Winter id. id. 
Kurzer :siufer, Pomme d’A- 
veut? Sundrau JıJ.daurend 
Lederspfel 'T, Obitg.|Febr. Apr. 
Mätapiel ächter, fchwarz-; 
brauner ‚ Chrift |Jan. Febr. 
brauner T, Obäg.;Nov. April 
weılser id. | 1. AR 
Mäucherapfel Cant. ‚Bafel Dec, Febr. 
rother 1, Ah id. 
Maivafierapfel T. Obftg. Dec, Merz 
Ma'zacher C. Bafel |Nov, Jan, 
Marck;pfel, rother Diel  ;Nov. Dec. 
Marguer:te Manger 
Marienapfel fchöner 1 Diel ISept.Febr, 
Mela de Rosmarino rouge id. JAug. Sept, 
blanc Chrift - |nov. Febr. 
Melonenapfel id. - }Jan. Merz 


Merveille de Portland Baum, Cat,|Feb, Juli 


— 1 — 
Aepfel. 3 
Milchapfel braunfchweiger| Diel 
Mutterapfel idem 
Nesre d’ore Chrift 
Ordensapfel Diel 
Paafıhapfel Chrift 
Parmain Lean’s id. 
royal id. 
Schar!ach Diel 
Geltreifter Sommer id. 
Winter Gold Chrift 
Sommer Diel 
Passe Pomme blanche d’au- 
tomne Chrift 
rouge d’automne id 
Paftorapfel Diel 
Pater noflter Chr.ft 
Peppin fin d’angleterre (eng- 
lifcher Gold Peppin) id 
frenche Manger 
Newtons ou Reinette 
deNeuyork: Chrift 
d’orouPomme d’or | Duham 
srofßser holländifcher | Knoop 
Gewürz ° Chrift 
rofen Diel 
marmor:rter Sommer id 
Silber id 
weifser id 
Pfingftspfel T.. Obtg. 
Prund oder Tellerapfel Chrift. 
Pigeon rouge id 
b.anc id 
d’hiver id 
Pigeonnet rouge id 
royale Diel 


> ven 


AutorenlReifzeit 


Auguft 
Merz. d.3J. 
Dec. April 
Dac. Merz 
Nov. April 
Sept. Oct. 
Noy. Apr. 


September 
Nov. Jan, 
September 


Sept. Oct. 
| Oct>ber 
‚Febr. Juli 
Dec, Febr, 


Juli 
April 


Dec, 
Jan, 


Jan. May 
{Dec. Merz 
idem 
May 
Tan. Sept. 
ISept. Oct, 
IDec. April 
Nov. Merz 
Sept.Febr. 
Nov. Febr. 
Dec. Febr. 
De Merz 
Dec, Merz 
ıNov, Merz 
iOc% Meiz 


Ben m en 


Aepfel. AutorenjReifzeit 
Pigeonnet blanc Diel October 
Pilgrim kleiner geftreifter T, Obftg,|Dee April 

grofser rother idem id:m 
Potiterapf-! rother _ Del Oct, Febr, 
Pomeranzen:pfel id Dec. Juny 
Pomme d’Adam id 2 Jahre 


d’aftems ou Streifling 

d’hver }T. Obftg.}Dec. May 
d’Aftracan ou Tr:ns- 

par.nte Chritt Auguft 


blanche “uifle Mayer Jan. Febr, 
de Canada Uhrsft 
d’Aout s Diel Auguft 


de la china ä& fleur dnv-=, 
ble Pyrus fpectz-' 


. bilis ;Wildenows Auguft 
Cocombre 'Cat, Bau 
Caracter ou Caracter 

Reinette Diel Dec. Febr, 
Citron T. Obäg.|Nov. Apr 
de Carmes. Dortchens- 

apfel Diel {Dec, Febr. 
Double reuge de "' 

radis | Cheit !Febr. Merz 
douce deBollurller Baum Cat.jNov, May 
de drapd’or, vrai drap-' 

d’or Duham |Oct. Nov. 
figue Duham !Nov. Dec, 
de Grävenftein Chrift |Jan. April 
hative avant toutes | id Juli 
de haute bonte Duham fan. April 
de Jerusalem Henne !Dee, Febr, 
imperiale vcrte Diel Dec, Nierz 
nonpareille Duham |Jan. Merz 


d’Orange Chrit |Dec. Jan 


-— 3 — 


Aepfel. IAutoren'Reifzeit 
Pomme po. rs, w.:hrer Birn.'C. de Char;Dec. Febr, 
förmiger 
la grofse | idm idam 
perfique | Baum Cat. 
p rfum Diel INov, Der, 
royai d’angleterre T. Obig.iDec, M:y 
de &t, Louis Baum Cat-flEhde Aug. 
de Strasbourg Diel 
Satine, Atlasapfel Chrit {Oct. Dec. 
de >t Jacques T. Obf, | Auguft 
d- Sedan Diel Ost. Dex, 
taffetas id Dec. Febr, 
Violette Duham |Dec. May 
Pomocyrus Chr.ft |1 J. dauert 
Poftophe d’hiver Duham |Febr. Merz 
d’ete C. de Char| October 
Prefent royal Manger 
Frinceffe Noble C. de ChariNov. Jan, 
Princeflenagfel englifcher |T. Obftg.|Dec, April 
Pyrus Baccata Linnei 
Quinzeapfel (Quittsenapfel)| Chrift Nov. Dec. 
Kabau weifser Sommer Del Aug. Oct. 
rother Sommer id 
Rambour aigre id Dec, April 
blanc d’automne Baum Cat] October 
d’hiver Diel Dec, Jan, 
d’hiver id Dec. April 
franc Duhamel [Aug. Sept, 


Zurchaver rother win- 
ter hat :ı/2 Elief Chrit |Dec, Merz 
im Umfang, 
Red Choic sd? 
Reinestte d’Aizerna id Jan, April 
d’Angleterre la grofse | Duham !Dec. Merz 
blanche Diel : |Nov. April 


— nm — 


Aepfel, Autoren!Reifzeit 
Reinette de Breda Chrit |Dec. Jan, 
de Bretagne ‚ Duham |Nov, Dec, 
Carpentin Chrift Dec. April 
de Caffel » & T. Obftg.!Dec., May 
de Clareval Chrift | December 
de Citron Diel Dec, April 
Calville idem |Nov., Jan, 
a Cote veritable Krehs Cat.iDec. ‚Merz 
de Carmes T, Obttz. Jan. May 
doree ou Reinette jeau- ' 
ne tardive Duham. |Dec, Marz 
de Damafon Diel December 
franche Duh. ı Jahr 
dore Diel 
Forelien ! Chrit | May 


files (geftrikte Herbtt- 
Reinette) |T. Obftg. Oct. Jan, 
Grise de Champagne |! Duham, |Febr, May 
d’hiver de Metz |Baum Cat.|Nov. Aprıl 
la . etite Chrit | ı Jahr 
d’automneanRein 


Marbre Baum Cat | November 


Greone id. |Dec. April 
„ geftreifte T, Otftg..Nov. Juni 
violette Diel INov. May 
rothe Sommer id Aug. Sept. 
‚glatte gelbe T. Obftg IDec, Oct. 
Gewürz Diel Nov, Jan, 


grüne Band (R, verte 
panache) |T. Obitg. Nov. April 


atlas er 

gelbe ıT. 'Obftg.| .ı. Jahr 
Zucker Diel Neov.Febr, 
herbit a Üct, Nor, 


de Harlem id Sept. April 


nn 


Aepfel. 
Reinette hochzeits 
hyeroglyphen (R.bro- 
dee) 


jaune d’ete 
d’ talıe 
Königliche 
Kron 

de Luneville 
Montbron 
Musquee 
Meisner Alant | 
Nonparsille ( Sorte 
Sonapfel ) 
de Normandie 
Nelzuin 

d’Orleins 

p:cotee 

piquee 

p-ire 

de Portugal 

Parm:in rouge 

de Paris 

de Rochelle 

Touge 

de Sickler 

rouffe 

roth graue Kelch 
‚rosmarin 
rothgeflekte Mark 
Safran 

forte graue 
forgvliet 

de fuiffe 
Triomphante 


Verte 


Autoren’!Reifzeit 


Diel ‚Dec, April 
idem !November 
ıd Sept. Nov. 
id 
id Dec. Merz 
id November 
id 2 Jahr dau. 
Chrift ;Jan. Febr. 
id Dec, May 
D.el October 
Chrift |Dec, April 
id ı Jahr 
id Feb. Merz 
id Januar 
id 2 Jahr 
id Febr, Merz 
id Oct, Jan, 
Diel 
id Dec, Merz 
Chrift 


id Dec. Jan, 

Cat. deCharjDec. April 

T. Obfte. id 
Chrf# |Dec. Febr. 


Diel ; December 

id Nov. Dec. 

| id ;Oct. Dec, 
Baum Car.!Oer. Moaız 
Chrift Jan. Febr, 
Diel Dec, un 
Chrift 2 
id Dec. Merz 


id Jan, Juli 


Aepfel, AutorenlReifzeit 
Reinette Verte la große Chrit |Jan, Julv 

de Windfor , ou royal 
d’angleterre id IFebr. July 


ZweijahrdaurendeZuk- 
ker Rein./T, Obftg.| 2 Jshre 
Zwerg Diel |Dec, Merz 
Revalfcher Birnapfel Chrift Auguft 
Rheinapfel füfser T. Obftz.;Dec. May 
fanrer Baum Cat.|Nov. April 
krislicher Cant. BafeliNov. May 
Roi tres noble Chrift |Oct. Dec. 
Kofenhäger id O:t. Nov. 
Roftocker T, Obfg.!Nov. April 
Rotbfeder Diel Oct. Dec, 
Rofette marbree id Sept. Oct, 
Rofentftreifiing ®chaumburg, id 
Rofenapfe! Bendeleber id 
rother Sommer T, Obftg] Auguft 
höhmifcher Sommer Diel Aug. Sept, 
Scarlet agreable Chrift 
Schafsnafe T. Obftg.] July 
Scheurer:pfel Diel Jan, Auguit 
Schmeerzpfel fränkifcher IT, Obftg.|Nov. Juny 
St. Florent Diel Oct, Jan. 
Sebaltian, grofser, Caillol, 
rofat Chrif 
Silberling Knoop |Nov. Dec, 
Soste Holard (Zimmetapfel)}| Chrift |Sept, April 
loppen. Manger 
K:ntäpfel id 
Sorappel, faurer Knoop 


Spiegelapfel. holländifcher] Diel Januar 

Srreiflings ouSträumerling T. Ohftg.|Nov. Febr, 
Sıriemapfel Dial Merz July 
Ststtiner zother T. Obftg.jDec. Aug. 


Aepfel. AutorenlReifzeit 

Stettiner weifser T. Obftg.jDec. Merz 

grüner Chrift }Dec. Juny 

rother herbft Diel |Oct, Now. 
Süfsapiel gelber herbt idem {Sept. Oct. 

rother herbit id Sept, Jan. 
Tafelapfel hotländifcher 

rothgeftreifter 

weifser Chrift }Dec. Jan, 

dunkelrother 


Tafelapfel fürftlicher (Los- 
kriger) Diel Januar 


Taubenfüschen T, Obftg.'Nov, April 
Tulpenapfel id Auguft 
Vecterapfel, ohne Kern Di’el October 
Veilchenapfel Sommer T. Obftg.] Auguft 
N herbft id Oct, Dec. 
Wachs:p£el Diel December 
Warafchapfel id Dec, July 
Weilburger id 
Weinspfel id December 
Wetterling Baum Cat !Sept. Oct. 
Wienerapfal 
Winterapfel brauner Die! |Nov, Apr. 
Würzapfel gelber T- Obftg.] September 
Meifsner id Nov, Apr. 
Zehendheber Diel 1Dec April 


Zürcherapfel, gelberherbf#!T. Obftg.|Sept, Oct, 
Zuckerlimonien - Apfel 

Zurchauer rother Chrift 

Zwiebelapfel id Dec, funy 
Zwillingsapfel Diel 'Dec. Febr. 


Birnen. !AutorenlReifzeit 
Ah mon Dieu, cu Pomme | 
d’Amour | Duham Jauf Sept, 
Ambrette d’hiver avec; 
Epines id: Nov Merz 
fans Epines (h ft Nov, De. 
Amire Joaunet ou Poire ds 
St. Jean | Duham Ende Juni 
Angel:que de Bordeaux id  1Febr Marz 
Apfeibirne T. Obftg.| October 
Auzruftbirne deutfche Del Auguft 
Belle et bonne Chrift |September 
Beiliiime d’sutomne, ou 
Vercui:lon D.ham October 


d’ete. Supreme id Ju'y 
d’hiver, a Vermillon 
"spagne :T. Obftg !Nov, May 
Bergamotte d’ Alaläben te | Chrift Sept. Oct, 


d’auromne ri Oct Dec, 
de Buffy B>sum Cat.|Jan. Merz 
Craflanne er Nov, Dec, 

panachee id 
d’ete,ou Miian da la 

beuvr'era September 

d’Ho!llande ou Bar, 

d’Alencon May Juny 
de Paques Jan. Febr. 
de Nice Bau Lat. 
r'yee ou Barg. fuiffe | Duh:m October 
Nönpareille Chrrft November 
roupe id Vct, Dec. 
de Soulers Duham !Febr. Merz 
Sylvenge :C de Char,|Sept Oct. 
quercy T. Obig, 
runde Sommer id Anguft 


Bergler ‚Baum Cat.| October 


Birnen » Autoren.'Reitzeit 
Beurr& d’Angleterre Duham September 
de Bollwilier Bium Cat. Apr. May 


blanc, Doyene ouSt., 
Michel | Duham October 


d’ore Chrift Oct, Nov, 

d’hiver de Metz Baum Cat.|Dec. Febr. 

rouge T. Obftg.|jOct Nov. 

gris, le Beurre Duham  |[Sept, Oct. 

le petit T, Obitg ‚September 

d’Holiande id Sept. Oct, 
romain Chrift id 


Bezy de Caiffoy ou Rousslet 
d’Anjou | Srenye Nov.Febr. 


de Chaumontel ou 


Beurre d’hiver Duham. id 
d’Hery id Oct, Dec, 
de Montigny id Sept. Oct. 
da la Motte id Oct. Nov, 

Blanquet ä longue queue id Auguft 
| - le gros id Juli 
| rond Baum Cat. id 
 Blazbirne id October 


 Bonchretien d’Auch,Bonchr. 
panache Chrit |Feb, Merz 


d’ Espagne Duham |Noy. Dec. 
d’ere ou gratioli id Auzuft 
Musquee Chrift id 
d’hiver Duham |Jan, May 
Bourdon musque, Wespen- 
birne id July 
Brunnenbirne Baum Cat | October 
Calebafse Musquea Manger id 
Caffolerte ou Muscat vert | Duham | Auguft 
Cattilac Diei |Nov. Juny 


Chair Dame, Cher Adam | Duham Auguft 


mn BO m 


Birnen. AutorenjReifzeit 
Chat bru!e OuintioyelNov Merz. 
Cheminette Baum Cat,jDec, Jan, 
Chretienne idem 


Citronenbirne ,„ grofse 
Sommer |T. Obftg.|Ang, Sept, 


Citron de Sircuz Chrift July 

Co ma: groise Schulz |Jan. April 
Confeffeisbirne T. Obitg. bis/ohanni 
Cornelia fchöne Knoop, Auguft. 
Cuifi--Madame Duham [Jul, Aug. 
Dannegler Baum Cat, id 
Deux fois l’an Chrit {Jul Oct 


Double Calyce, Poirä deux 
tetes |Pom. aust.JAug. Sept. 

Aeur (Pyrus Commu- 
nis A. pleno) | Quintynie [Febr. Merz 

panache Duham id 
Doyenne grise id November 
blanc longre Diel October 

Dubbeide Riet- Peer Knoop Sept. Oct, 
Echaffery ouBezy de Chas- 
sery j Duham, Nov. Jan, 

Epargne, Beau prefent St. 


Sımfon id Jul. Aug, 

Ep'ne d’ete ou fondante 
musquee id  1|September 
d’hiver id Nov, Jan, 


Etrangles. T, de fufse (Kan- 
nenbirn) Manger |Sept, Oct, 
Eyerbirne, Herbit Sickler |Dec, Jan, 
Sommer ou Colmar, 
d’Ete Duham, }Aug,Sept, 


Muskirte Winter Diel Dec. Febr, 
Faux Bonchretien Manger |Dec, May 
Fin’or Duhain Auguft 


Forel- 


Birnen 
Forellenbirn 
Franchipanne 
Friederichs- Birne 
Gallusbirne 
Geishirtelsbirne 
Glockenbirne 
Grand- Monarque 
Hummelbirne 
Hennenbirne 
Hirfchbirne 
Hafenbirne 


Imenbirne 


Imperiale a feuille de Chene 


alt NM 


AutorenlReifzeit 
T. Obftg.|Nov. Dec, 
Duham, | October 

Schulz 
Baum Cat, 

Diel | September 
T. Obtg. Oct. Dec, 

Chrift® ‚Merz May 
PR; Obitg.; iOct. Dec, 
Baum Cat. September 
iy Obitg, Auguft 


Baum Cat.!Oct. Nov. 
Duham, ‚Merz Apr.. 


Inconnue Chenau ou Fon- 


Mefüre Jean 


dante de Brest idem Aug, Sept, 
lungfernbirne (Poire de 
Vigne ouDemoiselle)| Duham | October 
Iutten- Beer 
Kronbirne Chrift |Merz May 
Louise bonne Duham |Nov, Dec. 
Madame, Franz Madame Manger Auguft 
Manfuete ou Solitaire Duham |September 
Marguerite la grofse, Pom- 
me hative |Baum Cat Auguft 
la petite Chrift July 
- Marquise Duham |Nov. Dec, 
Martın sec id Nov. Jan, 
Merveille d’hiver id November 


id Oct, Nov. 


Mundaetzbirne, runde 


mouillebouche rond),T. Obftg.| Auguft 
Muscat petitou zen gueule Böen Juli 
allemand [herz May 
Robert, Poireala reine a Juli 
d’Ananas 


— Bu 


Birnen. AutorenlReifzeit 
Muscat gros d’ete T. Obitg.| Auguft 
royale Chritt Auguft 
d’hiver id Dec, Jan, 


Muscateller grofse lange 
Sommer |T. Obitg.}| Auguft 
_ doppelttrageide| Diel id 
geblümte Chrift July 
Ognoanet, archiduc d’ere. 
Amire roux Duham IJul, Aug, 


Orange d’hiver id Febr. Apr. 
Musquee id Auguft 
Jaune Diel September 
rouge d’ete Duham | Auguft 
tulipee, ou poire aux 

möouches id September 

Pendar Chrift id 

Paradiesbirne, rheinifche |T, Obitg.|Oct, Nov. 

Parfum d’Aoüt Duham Auguft 

Pafatutti Chrit ıNov, Dec, 


Paftoral ou Musette d’au- 
tomne Duham Oct, Dec. 


Perfik peer Chrift |Sept, Oct, 
Pfalzgräfin , rothe id Aug, Sept» 
kleine T. Obfl, [September 

Pfundbirne Chrift October 
Poire d’Admiral C. de Char|Aug. Sept. 
d’ange d’hiver idem December 
d’ Ananas Chrit |Aug. Sept. 


de Colmar ou Poire 
Manne | Duhamel |Jan. Febr, 


de fer Manger IDec. Febr, 
deforetou grise bonne) Duham | Auguft 
Jalve Baum Cat.jMerz April 


de Lansac ou Dauphine] Duham. 
de Madelaine ou Citron 
de Larmes id 


Dec, Jan, 


July 


=. ya 


Birnen. Ela Co Reifzeit 
Poire de Malthe ou Callat- 
rosad’hiver ;C. deChar.|Dec. Jan. 


de Naples ‚Duhamel "Febr. Merz 
de Prince Diel September 
d’Oignon, Epine rosel Duham,} Auzuft 
d’ete "es 
de Pr£tre idem Februar 
de Pretre id Auguft 
de St. Pierre T. Obig.| idem 
de Picardie | 
de Londres T. Obftg.] October 
de Septemb, le gros Chrit ‚September 
de Vitry Duham. |Nov. Dec, 
Fürftliche Tafelbirne Chrift Auguft 
au Lard Manger Aug. Sept, 
vierge a 
Portail (PfingftSirne) Chrit 'fan. May 
Present royal de Naples |T. Obftg. Merz Apr, 
Querusbirne Car!sruhe 
Reine d’hiver Chr t Nov. Merz 
Riedbirne (Angobert) id October 
Roi d’ere Duham, |Aug. Sept, 
Royale d’hiver id Dec. F:.br, 
Rousselet d’hiver id Febr. Merz 
de Rheims id Aug. Sept. 
Musquee Diel [September 
d’ete (kleine Sommer 
Roußs,) id ide 
gris id October 
braunrothe Sommer id | Auguft 
kleine Muscateller T. Obftg.!September 
Roufßseline Diel ‚Oct. Now 
Salviatı Duham. Aupuft 
Sanguinole id d 
Sarazin. Pomme Sarazin |C. de Char| ı Jahr 


fa 


— 8 u 


> Birnen AutorenlReifzeit 
Sarazin de Duhaimel Duham ı Jahr 
Savoureuse Chrift November 
Schäublerbirne Baum Cat.| October 


Schwarzburger birne Cassel 

Seilebirne Baum Cat.| October 
Stadelbirne _ idem id 

St. Germain ou laconnu la- 

fare | Duham ıNov. April 


Schmalzbirne, römifche Diel !Aug. Sept, 


Jaune 
panache 


Metles frühe 


Manger id 
Baum Cat.]| idem 
T. Obig.] September 


St. Lezin C. de Char,jOct, Nov, 
Stümpflerbirne | Baum, Cat,| October 
Stumpfling id id 
Sucre vert Duham I|Oct. Nov. 
d’hoyerswerda Chrift‘ Auguft 
d’hiver ds, Merz 


Supreme ou Supreme de 
Merle } Duhamel [fuly Äug. 
Teton de Venus T, Obiftg.|Jan. May 
Verte longue d’Automne ou 
Mouille bouchej Duham October 


panache id id 
d’hiver Henne |Dec, April 
Voltmarsche Chrift October 
Virgouleuse(Paradiesbirne) id Nov. Jan, 
Wäifche - Birne T- Obftg.|$September 
Waflerbirne (gelbeSommer- 
herren- Birne) Diel id 


Zuckerbirne Sommer id id 


o 


— 85 


Aprikosen, AutorenlReifzeit 
Abricot d’Angoumois Duham |Mitte July 
Alberge idem id 
blanc id id 

le gros id JAnf, July 


d’Hollande, Amande 
d’Aveline ou Abricot 
de Breda id [Mitte July 
hatif Musque id Ende July 
deNancy,AbricotPeche id Mitte Aug. 
noir ou abricot d’A- 
lexandrie Mayer |Ende July 


ordinaire Diel jAnf. July 
panache Mayer |Mitte July 
de Provence Duham, id 
Le gros Chrift id 
de Tours Baum Cat. 
de Portugal Duham. [Mitte Aug. 
Violet id Anf. Aug. 
Precoce Anf, July 
le gros T, Obtg, id 


m 86 — 


Ptiwsiche/ AutorenlReifzeit 
Abricotee ou admirable 
Janne, ou la grofse pe- 


che jaune Mayer | October 
Admirable rouge 
ou Beile de Vitry Duham |Mitte Sept. 
Violette 
Alberge jaune Mayer |Anf, Aug. 


Avant peche blanche ou 
Montagne praecocej Chrift |Anf. July 


Bourd'ne Duham, |MitteSept. 
Bellegarde ou Galante Mayer |Ende Aug. 
Belle de Tillemont C. deChart,|Ende Sept. 
Brugnon Violet Musque Mayer jAnf. Sept. 
natif 

Cardinal Fürftenberg Chrift |Mitte Oct, 
Chevereufe tardive Duham |Ende Sept. 
Chanceliere idem Auf. Sept. 
Double Lac 


de Troyes ou petite 
Mignon | Duham Ende Aug, 
Swolisch Chrift |Anf. Sept. 
Montagne id Ende Aug, 
Grofse Mignonne Mayer |Nitte Aug, 
Incomparable en beaute |Cat.deChariEnde Aug. 
Murray Nectarine 


Madeleine blauche Duham jMitte Aug, 
Mignonne 
souge ou Macl, da 
Courson ! Duham |Mitte Aug. 


tardive id, Oct. Nov, 
Monftrueuse ou Poire rouge 
de Pomponne Pavie 


de Camus id Anf. Oct. 
Monfrin 3 de Char. Irade Bupt. 


Montagne la grofse T, Obiig.! id, 


Pfirsichen, 
Nivette veritable 
Newingtons Nectarine 
Pavie de Newington 

blanc 
Peche Cerise 

de Malthe 
Peche i leur double 
Persique 
Pourpree vineuse 
tardive 
Royale 
Sanguinole ou Bete rave 
Teint doux 
Teton de Venus 
Violette hative lapetite 

la grofse 


AutorenlReifzeit 


Duham, Ende Sept. 
Chrift Auguft 
C.deChart.] October 
Duham jMitte Aug, 
Chrift |Anf. Sept, 
Duham jMitte Sept, 
Mayer Ende Sept, 
Duham [0Oct. Nov, 


id Ende Aug. 
id Oct. Nov. 
id Ende Sept. 
id Mitte Oct, 
id Ende Sept. 


id id 
id Anf. Sept, 
id id, 


Kirschen. AutorenjReifzeit 
Amarelle & longue queue |Baum. Cat |Anf. Aug. 
a courte queue id. id, 
Aurichotte Chrift |Anf. | Juli 
Belle de Choisy Cat.deChar| Im Juni 
Bigarreau hatif Mayer |Ende Juni 
de May Baum Cat.|tinde Mai 
noir le gros idem |Mitte Juli 
noirtardif ou deLory ide September 
rouge le gros Mayer [Mitte Juli 
Cardina’e Chrift id. 
Cerise & bouquet Mayer [Ende Juli 
a fleur double id. 


royale, encanne ou 
Chery-Duke | Duham | Ani. Juli 
ou lanouvelle d’an- 
gleterre 
(zrofse Cerise rouge 
päle Duham)  iCat.deChar id. 


d’Ostheim Chrit |Ende Juli 
tardive ou de la Tous- 
saints’ 
Prunus semper flo- 
rens Wilid) Duham Aug. Oct; 


Coeur de pigeon, Bigarreau 
commun ou belle de 


Rocmond ide [Mitte Juli 
Double Natte Chrift ı In Juli 
Folgerkirsche, holländische] id, Juni Juli 
schwarzbraune id, 
Glaskirsche doppelte id, Mitte Juli 
Griotte d’Espagne Mayer | Anf. Juli 
la grofse 
de Portugal Chrift id. 


de Chaux ou Griotte 
d’Allemagne Duham [Mitte Jnk 


R 
R 


Kirschen, 


Autoren.lReifzeit 


Griotted’Angleterrelavraie] Chrift 
Grofse gobet ä courte queue 
Guigne blanche la grofse Mayer [Mitte Juni 
jaune idem Ende Juni 
de Sans- Souci Baum Cat. 
Herzkirsche späthe rothe 
weifse Chrift, id. 
rothe id. Juli 


Hildesheimer späthe 
Terusalems- Kirsche 


Koorpel- Kirsche id, Juli 
Lauermanns- Kirsche id. Juni 
Leopoldskirsche id Juli 
Lothkirsche id. id 
bunte id, id 

Maulbeerkirsche T. Obftg.| Anf. Juli 
Maykirsche füfse Chrit !Anf. Juni 

frühe grofse T. Obftg.| idem 
Merise & fleur double Mayer _ 


Molkenkirsche 


Montmorency & courie- 


T. Obftg.|Ende Aug. 
Chrit Ende juli 


Chrift [Anf, Juli 


queue ougrosGobet} Mayer {Mitte Juli 

a longue queue C,deChart,|Ende Juni 
Morelle hative Chrift 

doppelte 
Muscat de Prague Chrift IEnde Juli 
Nonnenkirsche T. Obig.| Juli 
Ochsenherzkirsche Chrift |Anf. Juli 
Perlherzkirsche id Ende Juli 
Pomeranzenkirsche T. Obttg. Juli 
Prinzenkirsche id Ende Juni 
Quatre ä la livre Chrift |Ende Juli 
Schlotterkirsche Car!sruhe 
Schwarzbraune frühe id 

knrzstielige id 


Kirschen, Autoren!Reifzeit | 
Soodkirsche braune T. Obftg.|Ende Juli 
rothe id | id i 
/ schwarze Ä id M, Juli 
Süfskirsche punctirte id id 
Turkine Chrit |Ende Juli 
Ungarische schwarze T. Obftg.] M. Juli 
Van der Natte Chrit jEnde fuli 
Vineuse de Portugal idem id 
Wachskirsche gelbe | Chrift M. Juli 
Weichsel spanische id id 
holländische schwarze id !Septemb. 
Ludwigsburger 
grofse späthe saure id 


Weinkirsche grose [chwarze 


= 9ı - 


Pflaumen, AutorenlReifzeit 
L’Abricoree Duham jAnt. Sept. 
rouge C.deChart,|Ende Aug, 
Brizette id Sept. Oct. 
Cueche, Pruned’Allemagne!Baum Cat.!Aug, Oct, 
Verte Chrift M. Aug. 
Damas de Maugeron Duham |Ende’Auz. 
d’italie id id 
blanc le gros id id 
Ballon Baum Cat. id 
variete id id 
de Sept. ou des Va- 
cances Duham. Finde Sept. 
d’Espagne Salzmann September 
Musquee Duham IM. Auguft 
rouge id id 
de Tours le gros, ou 
grosse noirehative id. Anf, Juli 
Damascener spätheschwarze/Diel Catal. 
Diapree violette Duham. |Anf. Aug. 
" rouge id ide? 
blanche Chrift [Anf. Sept. 
Drapd’orauMirabelledouble] Duham }M, Aupuft 
Eyerpflaume grüne Diel Cat, 
Grofse luissante ou Damas 
Aubert Duham IAnf, Sept, 
noire tardive 
Tacinthe, Prune jacinthe id IEnde Aug. 
Jaune hative ou Prune de 
Catalogue id Ende Juli 
Imperiale Violette | Miyer id 
de Sikler T, Obteg.\Anf, Ang, 
Isle verte ou Pr. de Savoye, 
basse tige Duham [Anf, Sept, 
Mirabelle jaune id M. Auguft 


rouge C.de BaumjAnf, Aug, 


Pflaumen, Autoren!Reifzeit 
Mirabelle tardive ou St. Ca-|) Quintynie|Ende Sept. 
therine 

Noire Chrift id 
Perdrigon rouge Duham jEnde Oct. 
blanc id Anf. Sept, 

Pfaume rothe Späthe T. Obg. id 
Pflaume Cyprische Diel Cat. September 
bunte holländische Chrit |Ende Aug, 

Prune säns noyau Duham M, Juli 


Cerise ( Mirobalan 
Mayer) Villars {Ende Aug, 


d’autriche ou Prune 


datte Mayer M, Juli 
d’Inde blanche Chrit |Anf. Sept, 
damasquinee Salzmann |September 
St. Jean Chrit |Ende Juni 
de Monsieur Duham [Juli Aug. 
Virginale C.deChart,jEnde Aug, 
transparente Diel Cat. Auguft 

Reine- Claude la grofse, 

Dauphine ou Damas vert| Duham id 
Violette C.deChart.]M, Sept, 
Schwarze | Chrit Auguft 

Royale Duham |M. Auguft 
de Toufs id  |Ende Juli 
Zwetsche ,„ Auguft Diel Auguft 
grofse Chrift |Anf. Aug, 
Auguft 


englische Diel 


_— 9, — 
Wein, 
Chasselas de Fontainebleau 
noir Musquee 
Violet 
rouge 
ordinaire 
noir grofse espece 
de Bar sur aube 
blanc 
Musque 
panache de noir et blanc 
Corinthe blanc sans Pepin 
violet 
Cornichon violet 
beau 
Culotte suisse 
Diamant Traube 
Klaefner weifser 
kleiner 
Muscat d’Alexandrie blans 
blanc 
noir 
violet 
gris 
Morillon hatif ou Raisinde la Madelaine 
Perltraube frühe 
Perl, grofse 
Pinot blanc 


R 


Druckfehler in der Befhreibung. 


11. v.1. 6.3.1. Pomeranzenbaume ft. Pomerenzene 
baume. 

17. 0.9. 10. 3. 1. Rabaliatti fi, Kabaliatti. 

19, 0:0. 7.3. 1. fiehenden ft. gehenden, 

30. 0.0. 8.3.1. DOberbaudireftor fl. Oberdireftor. 

31.0.1. 11. 8. 1. Äußerft fl. Außen. 

32. d, 0. 11. 3. 1. ausgelegt ft. angelegt. 

37. d. 9, 10.3. I, Pinus fi, Pinis. 


Ye 
Wein, 
Praecoce noir 
Raisin de Pulsar 
de Maroc 
gros de Marseille 
de grand Seigneur 


Raisin 
d’Aspirante 
rouge de Bourgogne 
gros de Malthe 
Toquai 


Van de Laan, frühe 
Verge blanc 

violet . 
Weifser Burgunder 


©. 


[nn 


Nu 


Druckiehler im Kataloge, 


92.0.4. 6.8.1. Juniperus nana ff. J, rana. 

34 v.1. 5.3.1. Limodorum altum fl. L, album. 

7. 3. I. Phylica paniculata latifolia ft. 

Phylica latifolia, 
46. 4. 47. ift bey den Populus- und Prunus- Ars 
ten hinten immer das Zeichen w fl. arb. 
gefert worden; diefer Fehler fommt noch an 
mehrern Orten vor, wo ihn aber der Bos 
tanifer leicht felbft verbeffern Fanı. 

Unter doppelten Namen erfcheinen in dem Werzeiche 
niffe nachftehende Pflanzen, die doch nur eine und 
Diefelbe Pflanze find: 

ı. Turnefortia hirsutisima und Cestrun 
paniculatum. 

2. Flox sibirica und Flox sabulata. 

3. Spielmannia africana und Lantana africana. 


44. v d. 


Druffehler in der Beichreibung. 


©. 2. 3. 6. vonoben lies Freber ftatt Frecher 

4. vonunten I. Eulzingen fi. Snezingen 

— 3— 2. dv. u. in der Note |. arcem fi. arum 

= I1L.— 9, dv. 0. I. Dberbeimer ft. Oberrheiner 

6,9. 0, |, Pomeranzenktäume ft. Pomerenzen: 
baume 

= 16,— 2.1.7.0. 0. I. Marftall ft. Maricitall 

= 17, — 100.0. I. Rabaliatti ft. Kabaliatti 

— 19, -- 7.9.0 |. ftehenden ft. gebenden 

— 30, — 8. 0.0. I. Dberbaudireftor ft. Oberdireftor 

— 31, — ı1, v. u. I. anserfkt ft. außern 

—= 32, — 11,9. 0. |. ansgelegt ft. angelege 

= — — 180.0... (s) ft. ($) 

= 37 — Io. dv. 0. |. Pinus ft, Pinis 

= 38, -- 1,9. 10. 1. Linke ft. Rechts 

- 3, — 1.0.01, Rebts ft. Line 

= 48. — 13.0. 14, dv. 0. I. Saale fi. Sande 

=, = 3 1.0, 1. Menagerie ft. Orangerie 


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