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Full text of "Beschreibung und Abbildung der Theils bekannten : Theils noch nicht beschriebenen Arten von Riedgrasern nach eigenen Beobachtungen und vergrosserter Darstellung der kleinsten Theile"

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SCHKUHR 


BESCHREIBUNG 
UND ABBILDUNG 
DER THEILS 


BEKANNT EN. 


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7 ) 
C. zu < feat fa „ban. 


Beſchreibung und Abbildung 


der 


theils bekannten, theils noch nicht beſchriebenen 
Arten von 


Riedgraͤſern 
„ e, . 


nach eigenen Beobachtungen 
und 


vergrößerter Darſtellung der kleinſten Theile. 


Herausgegeben 
von | 
Chriſtian Schkuhr 
Univerſitaͤts⸗Mechanikus zu Wittenberg, der Churf. Saͤchſ. oͤkonom. 


Societaͤt, der naturforſch. Geſellſchaft zu Jena und der botaniſchen 
Geſellſchaft zu Regensburg Ehrenmitgliede. 


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Wittenberg, 
zu finden bey dem Verfaſſer, 
ö 1801. 


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ge SA WANT, 
Seinen Goͤnnern und Freunden 
7, dem 
Herrn Doctor und Amtsphyſikus Erd mann in Daa. 
dem 
Herrn Botaniker Gaͤrtner in Sana 
dem 
En Brateihe Gebhard in Zell im Salzburg, 
dem 
N Doctor Hedwi g in Seipzig, 
dem f 
Herrn Doctor und Profeſſor Hoffmann in Ganger, 
dem 
Herrn Doctor Hoppe in Regensburg, 
| | dem 
Herrn Apotheker Kohl in Halle, 
9 dem 
i Henn Profef Link in Roſtock, 
dem 
f Herrn Profeſſor Mertens in Bremen, 
N dem 
RN Herrn Doctor Perfoon in Görtingen, 
g dem 
geen Profeſſor Retzius in Lund, 
dem 
15 Herrn Doctor Roth in Bremen, 
R dem 
8 Herrn Weafesaete Schrader in Goͤttingen, 
dem 


Herrn Profeſſor Sprengel in Halle, 


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Herrn Paſtor Starke in Groß ⸗Tſchirna, 
8 „ und Nite ers in Upſal, 
dem 
Sem Proffor Dal in Adee, 

I dem 


ban Hoffe illdenen in en, | 


welche 


| theils durch Ueberſendung ihrer Sammlungen oder Zeich⸗ 


gungen,, oder auf andere Art zur Erleichterung dieſer 
Gattung beygetragen haben, Ä 


0 nr widmet 


dieſes Bänden 


der Riedgräſer 
zum Zeichen feiner Hochachtung und Ergebenheit 


‘ 


der Verfaſſer. 


Vorbericht. 


S wage ich es, die im dritten Theile meines Handbuchs 
D. 226 verſprochene und ſchwierige Gattung der Riedgraͤſer, Carex, 
nach beſtmoͤglichſter Deutlichkeit mit ihren beygefuͤgten Synonymen 
und Abbildungen zu beſchreiben. Die beſten Beobachtungen ver⸗ 
ſchiedener Schriftſteller werde ich mit den meinigen vergleichen und 
verbinden, oder dieſelben widerlegen, wo keine Vereinigung Statt 
findet. Inzwiſchen wird es bisweilen ſchwer ſeyn, einige Arten 
ganz zu errathen, von welcher dieſer oder jener Schriftſteller ſchreibt; 
zumal da es offenbar iſt, daß oft ganz falſche Citata bey mehrern 
Arten angefuͤhrt werden, die einander geradezu widerſprechen. Dieſe 
Verwirrung aber findet ſich nicht nur bey aͤltern Schriftſtellern, wie 
z. E. beym Hrn. v. Linne ſelbſt, ſondern auch noch bey den neueſten 
Beobachtern. 


Bey alledem hoffe ich doch, dieſe Gattung um vieles mehr zu 
erleichtern, als fie es bisher war, und Andere nach mir werden ſie 
noch verbeſſern, wo ich geſehlt habe. Zu meiner Erleichterung muß 
ich die Freundſchaft mehrerer erfahrnen Botaniker fuͤr die Wiſſen⸗ 
ſchaft ruͤhmen, die mich durch Ueberſendung ihrer Sammlungen oder 
auch einiger der genaueſten Zeichnungen unterſtuͤtzten, wodurch ich 


viele Arten mit andern vergleichen und beobachten konnte, die ich 


ſonſt oft für vieles Geld nicht würde erhalten haben. Hierbey era 
hielt ich zwar auch manche Pflanze oft unter ſo verſchiedenen und 
ganz falſchen, oder gar ohne Namen; oder auch von einerley Art 
zu verſchiedener Zeit geſammelte Exemplare unter mehrern Namen, 
die dem äußern Anſcheine nach etwas verfchleden, andere verſchiedene 
aber einerley zu ſeyn ſchienen, und bisweilen bey den ungeuͤbten, ja 
auch wohl bey den erfahrenſten Maͤnnern oft nicht wenig Schwierig⸗ 
ar haben, fie nach ihren Kennzeichen zu unterfcheiden und zu bes 
immen. i 


Ich will hier keine Geſchichte dieſer Gattung ſchreiben, wie ſie 
von aͤltern Schriftſtellern eingetheilt und kenntlich gemacht wurde; 
aber eine Vorſtellung der vielen Abarten verſchiedener Arten war 
bisweilen ein ſeichter Grundſatz, und, wie bekannt, machte auch Hr. 
v. Linne! Carex ſylratica, veficaria und ampullacea zu Abarten von 
einander. Auf aͤhnliche Art ſind auch Carex riparia, paludoſa und 
acuta von mehrern Schriftſtellern ur worden, welches a 

ö du 


2 Vorbericht. 


durch eine obelflaͤchliche Beobachtung zu entſchuldigen iſt. Da aber 
in neuern Zeiten außer dieſen mehrere Arten bekannt worden ſind, 
und ſich immer roch vermehren: fo find auch mehrere und feinere 
Unterſcheidungszeichen noͤthig, die Linne“ theils fir uͤberfluͤßig hielt, 
oder wohl gar nicht' kannte. Wie z. E. nach Hrn. Goodenough die 
Blattſcheiden nach ihrer Geſtalt, und wo fie vorhanden, oder fürs 
zer, oder laͤnger als ihre in denſelben ſtehenden Stiele oder Halme 
ſind. Der Stand der männlichen und weiblichen Bluͤthen in einer 
Aehre. Die Geſtalt der Schuppen oder Baͤlglein. Der zwey⸗ oder 
dreptheilichte Griffel und die oft viel entſcheidende Mündung des 
Honigbehaͤltniſſes, die bey verſchiedenen Arten faſt ganz uͤberſeben 
wurde, ob ſie ganz, abgeſtumpft, ſcheidenartig, oder zweyſpaltig iſt. 


Einige Beobachter ſetzen auch, zum Unterſchiede mehrerer Ar⸗ 
ten, einen großen Werth auf die Wurzel, ob ſie in die Tiefe, oder 
nur in der Oberflache kriechend, oder nur zaſericht iſt. Es iſt aller⸗ 
dings noͤthig, bey einer ſo ſchwierigen Gattung alle entſcheidende 
Merkmale aufzuſuchen. Doch habe ich bey verſchiedenen Arten durch 
die Wurzel oft nicht viel entſcheiden koͤnnen; und da ich viele ganz 
ohne Wurzel, ſehr oſt nur das Obertheil des Halms mit den Aehren 
erhlelt: ſo konnte ich dieſen Umſtand auch wenig benutzen, und 
mußte deßhalb andere Theile zur Unterſcheidung auſſuchen. Ich 
zweifle nicht, daß ein genauer Beobachter an bluͤhenden und ſaamen⸗ 
tragenden Aehren durch eine gute einfache, 3 bis 6 Linien lange Lupe 
oder Vergrößerungsglas, nebſt meinen Abbildungen‘, die hier vor⸗ 
kommenden Arten gut unterſcheiden werde. Bey einem Ungeuͤbten 
wäre dieſes aber wohl nicht allezeit fo geſchwind gethan, als geſagt. 
Zu deren Erleichterung habe ich alle Arten, fo viel ich derſelben habe 
erhalten können, bisweilen mit einiger Abänderung, nebſt ihren 
merkwuͤrdigſten Theilen, vergrößert abgebildet. Ob nun wohl in 
mehrern Schriften auch ſchon verſchiedene dieſer Abbildungen vorhan⸗ 
den find: fo glaube ich doch, wenn fie ſaͤmmtlich von einem Auge 
beobachtet, durch eine Hand gezeichnet, in Kupfer geſtochen, und in 
einem Werke beyſammen auf einmal uͤberſehen werden koͤnnen, daß 
ſie den beſten Vortheil verfchaffen werden; wobey auch zu bemer⸗ 


ken iſt: ö 
Erſtlich die mehr oder weniger langgeſtielten, oder auffigenden 
Aehren, die zum Theil an verſchiedenen Standorten abändern. Zwey⸗ 
tens find ddemit Scheiden umgebenen, oft ziemlich langgeſtielten, 
auf den Scheiden ‚euffigenden Achten, nicht zu den erſtern zu. 
rechnen, weil hier gewohnlich durch die Scheiden der Deckblaͤtter die 
Stiele oder Halme der Aehren doch einen Theil, wo nicht ganz be⸗ 
deckt find. Da ſich nun das Letztere bey mehrern Arten findet, wo 
die gedachte Scheide entweder mit dem Stiele der Aehre faſt gleiche 
Laͤnge hat, oder wo der Stiel ein Viertheil, oder halb, oder aße 
0 laͤnger 


Vorbericht. 1 


länger iſt, als die Scheide; fo glaubt Hr. Good. bey dieſem Merk⸗ 
male ein beſonderes beſtaͤndiges Verhaͤltniß zu finden, wonach er 
mehrere Arten von andern unterſcheidet. So iſt z. E. Nr. 27, 36, 
37, 38, 65, 70 und bey mehrern die Scheide o mit dem Stiel der 
Aehre ohngefaͤhr von gleicher Laͤnge; dagegen iſt letzterer bey Nr. 46, 

47, 48, 49, 50, 55, 56, 57 und mehrern, doppelt und drüber laͤn⸗ 
ger, als die Scheide, deſſen größte Länge ſich oft erſtlich nach der 
Bluͤthe bey den reifen Saamen erzeugt. 


Das Haͤngen der Aehren iſt auch ein 1 Um⸗ 
ſtand, welcher aber bey mehrern Arten im Zuſtande der Befruchtung 
muß betrachtet werden, weil bey einigen die Aehren Anfangs mehr 
ec ee haͤngend ſind, wie z. E. No. 47. 77. 78. und andere. 


Die Zahl der Aehren, beſonders der männlichen, wo oft nur 
eine angegeben wird, iſt eben ſo veraͤnderlich, und leitet auf Irrwege. 
Dagegen iſt die Geſtalt bey einigen gegen andre etwas mehr ent⸗ 
ſcheidend, bey andern aber ebenfalls veraͤnderlich. Dergleichen ſind 
auch bisweilen die Deckblaͤttchen o von beſondrer Laͤnge eee 
wodurch ich z. E. No. 19. unter Carex uliginoſa L. erhielt, die 
aber die angebliche Carex diandra Schrank, und ohne Zweifel auch 
Carex teretiufeula Good. iſt, welche ich unter No: 69. nochmals 
beſonders zergliedert und abgebildet habe, wo das gedachte Deckblaͤtt⸗ 
chen im Gegentheil ſo klein iſt, daß ein ungeuͤbter Beobachter dieſe 
Art wohl fuͤr zwey verſchiedene Arten anſehen koͤnnte. In hieſiger 
Gegend iſt dieſe Art auf ſumpfigen Wieſen mit dem letzten Deckblatt ⸗ 
chen nicht ſelten, wo ich unter vielen ſehr ſelten die erſte Laͤnge der 
Deckblaͤttchen habe finden konnen. Uebrigens wird von den beruͤhm⸗ 
teſten Beobachtern behauptet, daß Carex uliginoſa, und Schoenus 
compreflus L. einerley Pflanze ſey. Bey einigen Arten haben die 
blattfoͤrmigen Deckblaͤttchen an der Grundflaͤche zur Seite kleine 
Oehrchen w, wie z. E. No. 71. 85. a, b, c, d, e, und No. 88. 


Dieſe Gattung beſtehet nun zwar aus lauter Grasarten, PR 
alle haben eine ausdauernde Wurzel, ſo weit ſie mir jetzt bekannt 
find; die aber nur zum Theil in ihrer Jugend als ein mittel maͤßiges 
Futtergras dienen, wo kein beſſeres vorhanden. iſt; das im Alter 
hingegen von den mehreſten Arten ſowohl gruͤn als trocken untaug⸗ 
lich, und wegen der großen Rauhigkeit und Schärfe oft ſehr, ſchaͤdlich 
wird; daher auch die deutſchen Namen Segge, Kiedgras, Platz. 
gras, Berſtegras, Preßſchilf und andere entſtanden ſind. Ob 
nun wohl die mehreſten Arten wenig zum Futter dienen: ſo ſind doch 
von verſchiedenen die kriechenden und auslaufenden Wurzeln zum 
Theil in der Mediein ſehr nuͤtzlich, und andern Theils befeſtigen fie 
den allertrockendſten Flugſand. Die Oberflaͤche des zitternden Sum⸗ 


pfes, die ufer der Graͤben, Baͤche 10 10 Fluͤſſe, wodurch * 
Lan 


4 Vorbericht, 


Land und andere Gewaͤchſe erhalten werden. Außerdem werden 
auch in verſchiedenen Gegenden die langen grasfoͤrmigen Blaͤtter zu 
mancherley oͤkonomiſchem Gebrauch mit Nutzen angewendet. ö 


Ich erinnere mich hierbey einer ohnlaͤngſt bekannt gemachten 
Preisaufgabe, wer von den verſchiedenen Arten dieſer Gattung mehr 
Nutzen, beſonders in Anſehung ihrer Wurzeln, gleich andern zu me⸗ 
dieintichem Gebrauch bekannt machen möchte. Das Nöthigſte aber 
hierbey waͤre wohl, daß erſtlich die genaueſten Kennzeichen und der 
Unterſchied dieſer oder jener Art, fo viel als moͤglich, beobachtet und 
bekannt gemacht wuͤrde; da bis jetzt bey vielen Arten, die ſchon ſo 
oft beſchrieben ſind, noch ſo große Verwirrung und Unrichtigkeit 
herrſcht, welches die Citata der neueſten Schriftſteller beweiſen; wie 
z. E. bey der Carex arenaria L., wo die Fl. Dan. t. 425, fo wie 
bey Carex hirta L. Fl. D. t. 379. angeführt wird, die doch ganz 
unrichtig ſind. Vielleicht wird erſtere fuͤr die aͤchte arenaria gehal⸗ 
ten, weil ſie, wie jene, gewoͤhnlich mit einer kriechenden Wurzel im 
Sande waͤchſt, und vielleicht auch in der Mediein aͤhnliche Kraͤfte 
hat; die aͤchte C. arenaria finde ich in der Fl. Dan. bis zum 2often 
Hefte noch nicht abgebildet, wo auch noch einige andere unter unrich⸗ 
tigen Namen, und zum Theil mit ganz falſch getheiltem Griffel ab» 
gebildet find; ein Zeichen, wie wenig man bey mehrern Schriftftels 
lern dieſen Theil noch beobachtet hat. Sollte ich nun einigermaßen 
das Ziel erreichen, daß die Freunde dieſer Gattung einander ſo weit 
verſtehen mögen, von welcher Art dieſer oder jener Beobachter ſchreibt: 
fo wird auch der Nutzen oder Schaden jeder Art beſtimmter angeges 
ben werden konnen, und ich werde mich für meine Mühe einiger 
maßen belohnt ſchaͤtzen. N 


Ob dieſe Gattung bey den immer mehr zunehmenden Arten, 
außer der Sleria, nicht nochmals zu theilen waͤre, will ich andern 
uͤberlaſſen, und ſie jetzo nach meinen Beobachtungen unter den 
Hauptabtheilungen, noch unter zwey andern, mit zweyfachem und 
mit dreyfachem Griffel, beſchreiben. 


DLXII. Geſchl. Carex. Riedgras. Die Kennzeichen dies 
ſer Gattung ſind allezeit getrennte maͤnnliche und weibliche Blumen 
a und b, entweder in einer Aehre e, oder in verſchiedenen Aehren c, d 
und e, oder auf ganz verſchiedenen Pflanzen, und liegen wie Dach⸗ 
ziegel uͤber einander. Beyde haben ſtatt des Kelches eine laͤnglichte, 
hohle, abgeſtumpfte oder ſpitzige Schuppe f, und kein Blumenblatt; 
erſtere a hat drey aufrechte, gewohnlich etwas längere Staubfaͤden 
mit geraden, aufrechten, zweyfaͤcherichten, zugeſpitzten, an der Spitze 
oft gefranzten Staubgefaͤßen. 


Die weibliche Blume b beſtehet aus einer aͤhnlichen Schuppe f, 


und einer laͤnglichten, etwas aufgeblaſenen Huͤlle, welche Hr. v. Linne 
8 und 


Vorbericht. | 3 


nnd andere ein Honigbehaͤltniß nennen, die den Fruchtknoten mit eis 

nem zwey oder dreytheilichten Griffel g umgiebt, und am Ende mit 

einer zuſammengezogenen, entweder glattabgeſtumpften, oder ſchei⸗ 

denfoͤrmigen, oder zweyzaͤhnichten, ſteifen oder weichen ſpelzenartigen 

Mündung h verſehen iſt. Dieſes Honigbehaͤltniß wird bey den reis 

fen Saamen das Saamenbehaͤltniß i, das bey K lang oder quer 

ſammt den Saamen I durchſchnitten iſt. Beyde, ſowohl das Bes 
haͤltniß, als beſonders der Saame, richten ſich nach dem Griffel, 

und ſind entweder auswaͤrts etwas bauchicht und einwaͤrts flach, 

oder dreyſeitig, wodurch auch an dem reifen Saamen der zwey oder 

dreytheilichte Griffel bald erkannt werden kann, wenn er nicht mehr 
vorhanden iſt, der zur Entſcheidung mancher Art oft vieles beytraͤgt. 
Wenn aber auch das Saamenbehaͤltniß bey einigen der letztern Ar⸗ 
ten aus dem Drevfeitigen in das Rundlichte uͤbergehet: fo bleibt 
doch der Saame allezeit dreyſeitig, wovon die aͤußere Ecke oft etwas 
niedriger iſt, als die andern. 

Dieſe beſtaͤndige Uebereinſtimmung des Staubweges mit dem 
Saamen finde ich noch von keinem Beobachter angezeigt; wohl aber 
bey einigen ein dreyzaͤhnichtes Honigbehaͤltniß, und groͤßtentheils eis 
nen dreyſeili igen Saamen; erſtere haben wahrſcheinlich niemals ein 
dreyzaͤhniges Honigbehaͤltniß geſehen, oder haben es ganz ſchief beob⸗ 
achtet, und letztere geben vielleicht nach einigen Arten den Saamen 
aus Gutduͤnken allgemein dreyſeitig an. An unſern ſaͤmmtlichen 
deutſchen und eben ſo viel ausländifchen Arten babe ich erftlich das 
Honinbehältnig niemals dreyzaͤhnicht, aber auch nicht bey allen zwey⸗ 
zaͤhnicht, und zweytens bey den mit einem zweytheilichten Griffel 
eben ſo wenig einen dreyſeitigen Saamen geſunden, wo ſich nicht 
bisweilen eine Abaͤnderung auszeichnet, wie z. E. bey No. 16, die 
uͤberhaupt vom Gattungskennzeichen etwas abweicht. Hr. Goode⸗ 
nouah entſchuldiget ſich in Anſehung der Beobachtung des Saamens, 
daß er, ſo wie ich, auch nicht alle Arten mit reifen Saamen erhalten 
konnte; was aber dabey die Geſtalt betrifft, ſo iſt ſelbiger auch ſchon 
an dem etwas erwachſenen Fruchtknoten deutlich zu entſcheiden. 

Uueebrigens find noch einige Theile allgemein anzumerken, welche 
bisweilen auch zur Entſcheidung dienen, wie z. E. m der Durchſchnitt 
des Halms; n der Durchſchnitt einiger Blätter; o die Deckblatt⸗ 
ſcheiden oder Deckblaͤtter; p Aehren mit mehrentheils reifen Saa⸗ 
men, wobey auch alle übrigen Theile von a bis n natürlich und vers 
größert abgebildet find, und noch andere werden an gehöͤrigem Orte 
noch zu erklaͤren vorkommen. Daß dieſe Gattung, nach dem 
Linneiſchen Syſtem, in die ein und zwanzigſte Klaſſe und dritte 
Ordnung gehört, wo fie in meinem Handbuche abgebrochen iſt, 
brauche ich hier wohl kaum zu erinnern. Aber nach meiner Abthei⸗ 
lung, worüber am Ende eine kurze Ueberſicht folge, wird manche 


Art e einen andern Standort erhalten, A 5 ſie nach gedachtem Spfiem 0 
und 


— 


6 I. Spica unica ſimplici, ſtigmatibus duobus. 


und andern Schriftſtellern hat: wobey ich nur bedaure, daß die Ab⸗ 
bildungen nicht in der naͤmlichen Ordnung auf einander folgen, in⸗ 
dem ich verſchiedene der erſtern, ja auch ganz neue Arten mit vieler 
Mühe erſt alsdann erhielt, als andre ſchon abgebildet waren, fo daß 
ich dieſe Unordnung nicht vermeiden konnte. 5 
Sollten einige Freunde vielleicht noch andre Arten beſitzen, die 
ſie nach der genaueſten Beobachtung unter den hier abgebildeten und 
beſchriebenen nicht finden möchten: fo bitte ich für das allgemeine 
Intereſſe der Wiſſenſchaft, mir ſolche gefaͤlligſt zu uͤberſenden; viel⸗ 
leicht kann ich mit andern dafuͤr dienen; oder ich ſende ſie auf Ver⸗ 
langen nach entlehnter Abbildung und Bemerkung auch mit dem ver⸗ 
bindlichſten Danke ohne Schaden wieder zuruͤck. Aus Pflicht und 
mit Vergnuͤgen werde ich fie den uͤbrigen in einem Nachtrage beyfuͤ⸗ 
gen, und denjenigen Goͤnnern und Freunden, die mich auf aͤhnliche Art 
gefaͤlliaſt unterſtuͤtzten, zur ſchuldigen Dankbarkeit ein Exemplar der 
ganzen Gattung dieſer Abhandlung zum geneigten Andenken verehren. 


1 Spica unica ſimplici, ſtigmatibus duobus. 


Mit einer einfachen Aehre und einem zweyfachen 
| Staubwegce. BR 


N. Carex dioica. Tab. CCL XXXVI. A. O. W. No. 1. 2 
C. ſpiea impliei dioica, eapſulis ſtriatis, marginibus hifpidis 
reflexis. 5 
Ganzgetrenntes Riedgras; mit einer einfachen Aehre d, e, 
und geſtreiften, am Rande ſteiſborſtigen zuruͤckgebogenen Saamen⸗ 
kapſeln i. | 
Cie. ſpica ſimplici dioiea, capfularum marginibus ſerrulatis. 
Goodenough. Transact. Linn, ſociet. 2. p. 139. C. ſpiea fimplici 
dioica,. Lin. Syſt. veget. Fl. Dan. 369. Roth. Tent. I. p. 392. 
Hoſfm Fl. germ. p. 324. Hoſt Synopf. pl. auftr. p. 302. Ehrh. 
Beytr. 4 p. 130. Ligbtf. Fl. Schot. p. 541. Gunn, Flor. Nor- 
veg. p. 84. Retz. Prodr. Fl. Scand. p. 177. Plan. Erf. p. 338. 
Leyfl. Hall. N. 936. Gmel. Tub. p. 279. Vill. Hiſt. des Plant. 
de Dauph. Schleicher Plant. helv. No, 13 50. Hall. excl. Synon, 
Esmarch Schlesw. p. 74. Timm. Prodr, Fl. Megapol, p. 193. 
Hudſ Fl. augl, 401. Fl. Suec. N. 833. All. Fl. Pedem. n. 2290. 
Jacq Enum. vind. p. 166. Schrank Fl, Bavar. p. 272. Willd. 
Memoir, p. 20, Scheuchz. p. 497. Tab. XI. fig. 9. 10. Moril. 
hiſt. III. I. 8. tab. 12. fig, 22. (male, ) et fig. 36. (fem.) Mich. 
gen. 


1: Spica unica fimplici, ſligmatibus duobus. 7 


gen. t. 32. fig. 1. 0. (maſe. bone.) et AB 2. ef 0. ſexu di- 
ſtinetus. Hall. Goett. p. 55. 


Dieſes Riedgras zeigt ſi ib; wie mehrere Arten, beſonders in 
Anſehung der weiblichen Aehre, nach verſchiedenem Alter unter ganz 
verſchiedener Geſtalt, daß ich, wie einige neuere Beobachter, geneigt 
war, zwey verſchiedene Arten darunter zu ſuchen, wozu auch die ver⸗ 
ſchiebenen hier angeführten Abbildungen nicht wenig Gelegenheit gas 
ben. Auch ſelbſt Hr. Goodenough, der das Linneiſche Herbarium 
vor ſich hatte, als er am Ende ſeiner Abhandlung vom Hr. Prof. 
Dubal anders geſtaltete Exemplare erhielt, welche mit der Scheuch⸗ 
zeriſchen Abbildung Tab. XI. fig. 9. 10, uͤbereinkamen, war einer 
gleichen Meinung, daß dieſe meine N. 2. von der in der Fl. Dan. 379. 
abgebildeten Pflanze meine N. 1. eine verſchiedene Art ſey, wobey ich 
auch noch andere entſcheldende Merkmale zu finden glaubte, und N. e. 
unter dem Namen C. reflexa beſchreiben wollte. Aber nach mehr⸗ 
maliger Beobachtung und Pruͤfung verſchiedener Exemplare, wo 
meine entſcheidendere Theile alle Beſtaͤndigkeit verloren, bin ich ge⸗ 
neigt, ſie nur fuͤr eine Art zu halten, und daß es dabey nur auf die 
frühere oder ſpaͤtere Zeit des Saamens ankommt. 


Sie waͤchſt ſowohl in ſüdlichen als nördlichen Laͤndern von Eu⸗ 
ropa auf ſchwammichten Suͤmpſen, und bluͤhet im May; 


Die Wurzel iſt kriechend und A. Die Blatter haben theils 
mit dem Halme während der Bluͤthzeit faſt gleiche Laͤnge; ſie ſind 
borſtenföͤrmig, ziemlich dreyeckig, auf der aͤußern Seite mehr oder 
weniger ſtumpf erhaben, auf der innern faſt flach und am Rande oft 
ſteifborſtig, wie Tab. W. No. a. ein Obertheil m vergrößert iſt. Der 
Halm iſt aufrecht von der Bluͤthzeit bis zum Saamen 3, 4 bis 12 
Zoll hoch, und höher als die Blaͤtter, oft hohl oder auch nicht, mehr | 
oder weniger ſtumpfdreyeckicht und glatt. Die ohngeſaͤhre Größe 
der männlichen Aehre Tab. A. und W. No. 1. 2. zeiget die Abbil⸗ 
dung d; die Schuppen ſind eyrund, ſtumpfingeſpitzt, lichtbraun, am 
Rande weinliht hautla, und auf dem Rücken mit einem gruͤnlichten 
Nerven bezeichnet., Tah. Q iſt die weibliche Aehre e in der erſten 
Bluͤthzeit; ſie hat an der Grundflaͤche ein eyrundes Deckblatt o vers 
größert abgeſondert, mit einer kurzen Granne; die Schuppen find 
den maͤnnſichen ahnlich, von Farbe mehr dunkelbraun. Tab. A. 
No. 1. iſt die weibliche Aehre e nach der Befruchtung, und No. a. 
mit reifen zurückgekruͤmmten Saamenkopſeln, wo die Schuppen f 
durch das Zuruͤcklegen der Kapleln groͤßtentheils abgetrieben werden, 
wie bey C. pulicaris. Bey völliger Reife ziehet ſich die Saamen⸗ 
kapſel i an ihrer Grundflaͤche etwas zuſammen, erhaͤlt dadurch eine 
ſpitzigere Geſtalt, und legt ſich zuruck; ihre Muͤndung h iſt haͤutig, 
weißlicht, und kaum merklich smenfpaltig An der ane, 

4 maͤnn⸗ 


* 


8 I. Spica unica fimplici, ſtigmatibus duobus. 


männlichen Aehre finden ſich bisweilen 1, 2 bis 3 weibliche Blu⸗ 
men, die ich auch deßhalb unter Carex pulicaris erhielt, wovon fie 
ſich aber beym Durchſchnitte des Halms m, der Blätter n, und der 
ſtumpfen Grundfläche. des Honigbehältniffes b, fo wie durch die 
Saamerkapiel i, bald untericheidet. Hr. „Good. nennt die Saamens 
kapſel am Rande fein gezahnt, wo ich gewöhnlich an der obern Hälfte 
nur kurze feine fteife Borſten finde, die bisweilen auch gaͤnzlich feh⸗ 
5 A aber deßhalb wird fie mit det folgenden Art nicht zu verwech⸗ 
eln ſeyn. 


2. Carex capitata L. Tab. y. No. 80, 


C. ſpica ſimpliei androgyna ſubrotunda, . mafcula, 
capfulis inıbricato - patulis glabris. 


Kopfförmiges Riedgras; mit halbgetrennten Geſchlechts⸗ 
theilen, auf einer einfachen, faſt runden Aehre, die oberwaͤrts maͤnn⸗ 
lich iſt, und abſtehenden glatten, wie Dachziegel uͤber einander lie⸗ 
genden Saamenkapſeln. 


C. ſpica ſimpliei androgyna orata, ſuperne maſeula, capfu- 
lis imbricato-patulis. L. Syſt. veg. Fl. Dan. tab. 372.7 Retz. 
Prodr. Fl. Scand. p. 177. 


Nach den ſicherſten Anzeigen ſcheint dieſe Art bis jetzt nur im 
nͤrdlichen Europa, in Lappland und Norwegen einheimiſch zu ſeyn, 
woher ich fie auch durch die Guͤtigkeit des Hrn. Prof. Vahl erhielt. 
Hr. v. Linne giebt fie zwar auch als eine in England wachſende Art 
an, die aber nebſt den Abbildungen beym Moriſ fig. 36. und Mich, 
Fig. 2. ſehr wahrſcheinlich zu der vorigen weiblichen Art gehöret, 
welches auch die Herren Lightf. und Good. beſtaͤtigen. Hr. Liahtf. 
hat aber auch bey der Abbildung in der Fl. Danica, welche die C. 
capitata vorſtellen ſoll, noch einen, vielleicht nicht ungegruͤndeten, 
Zweifel, ob fie einer Carex oder einem Scirpus ähnlich iſt. Dieſe 
Abbildung hat weder Blaͤtter, noch maͤnnliche Blumen, und ſcheint 
nach einer dabey abgeſonderten vergrößerten, an der Grundflaͤche 
mit langen Borſten verſehenen Blume, allerdings mehr von einem 
Seirpus als Carex entlehnt zu ſeyn. Meine Abbildung iſt der Na⸗ 
tur bis an die Wurzel, ſo weit ich ſie erhielt, getreu; ob nun die 
Wurzel kriechend oder nur zaſericht iſt, habe ich nicht beobachten koͤn⸗ 
nen. Der Halm iſt ohngefaͤhr 4 bis 6 Zoll hoch, aufrecht, ober⸗ 
waͤrts dreyeckicht, zu unterſt rundlicht eckicht, gefurcht, und an der 
Grundflaͤche mit einigen kuͤrzern, borſtenfoͤrmigen, ziemlich ſcharfen, 
dreyeckichten, nach unten auf der innern Seite rinnenfürmigen Blaͤt · 
tern beſetzt, wovon bey m der Halm und n eine Blattſpitze vergrößert 
durchſchnitten iſt. Die Aehre e iſt allezeit nur an der Spitze maͤnn⸗ 
lich, und die Saamenkapſeln breiten ſich bey völliger Reife noch wei⸗ 

ter 


I. Spica unica fimplici, ſtigmatibus duobus. 9 


ter aus, als ſie jetzt abgebildet ſind, wodurch die Aehre eine mehr 


runde kopfformige Geſtalt erhält. Die Schuppen f beyderley Blu⸗ 


men a und b, ſind den vorigen an Geſtalt und Farbe ziemlich aͤhn⸗ 
lich, aber an der Spitze abgerundet. Das an der Oeffnung kaum 
merklich zweytheilichte Honigbehaltniß h und der zweytheilichte Grif⸗ 
fol kommt ebenfalls mit jenen überein; aber die Saamenkapſel i, 
bey k durchſchnitten, iſt etwas anders geſtaltet und ganz glatt, wie 
fie auch Hr. Good. gegen die vorige Art beobachtet hat. 


Anmerkung. Oft wird man die Aehre von der Größe mei⸗ 
ner Abbildung ohne Staubfaͤden finden; aber die Schuppen derſel⸗ 
ben werden immer in einer zuſammengezogenen Spitze noch vorhan⸗ 
den ſeyn, welche die verſchwundenen maͤnnlichen Blumen verrathen. 


3. Carex pulicaris L. Tab. A. No. 3. 


C. fpica ſimpliei androgyna, ſuperne mafcula, capfulis diva- 
sicatis retroflexis, utrinque acuminatis, Good. 


Flohartiges Riedgras; mit halbgetrennten Geſchlechtsthei⸗ 
len, die auf einer eiufachen Aehre e oberwaͤrts maͤnnlich find, und 
weit auseinander geſperrten ruͤckwaͤrtsgeſchlagenen, an beyden Enden 
zugeſpitzten Saamenkapſeln. 


C. fpica fimplici androgyna ſuperne mafeula, eapſulis diva- 
ricatis retroflexis. Linn. Syſt. veg. Carex ſpica unica Flora 
lapponica. N. 339. Fl. angl. 402. Lightf. Fl. Scot. p. 543. 
Schränk Fl. Bav. n. 130. Roth Tent. I. p. 392. II. p. 424. 
Hoffm. Fl. Deutſchl. p. 325. Ehrh. Beytr. p. 110. Hoppe Ta- 
fchenb. 1797. p. 84. Boehm. Fl. Lipſ. n. 673. Leyſſ. Fl. Hall, 
p. 232. Timm. Fl. Megapol. p. 193. Scop. carn. n. 1147. 
Leerſ. Herborn. n. 705. tab. 14. fig. 1. Gilibert. plantae Lithuan. 
p. 543. Baumgart. Fl. Lipf. p. 69. Hoft. Fl. auſtr. p. 502. 
Esmarch Schlesw, p. 75. Allion. Fl. pedem. n. 2291. Hall. 
helv. n. 1350. Wigg. Prim. Fl. Holſ. n. 711. Retz. Fl. Scand. 
n. 1022. Weigel Fl. Pom. n. 588. Wilk. Fl. gtyph. n. 489. 


Carex pfyllophora Linn. Suppl. Flora Dan. t. 166. Miorif. 
hiſt. S. 8. t. 12. f. 21. Plukn. tab. 3 4. f. 10. 5 


Dieſe Art waͤchſt in vielen Gegenden von Europa auf ſumpfich⸗ 
tem Moor oder leimichten Wieſen und Triften A. Bey Wittenb. 
auf aͤhnlichen Wieſen, an der Straße zur linken Hand vor Dobien, 
und bluͤhet im May. | 


Die blühende und ſaamentragende Pflanze ift in ihrer ohnge⸗ 
faͤhren Große abgebildet, und die Beſchreibung der einzelnen Theile 
kann nach der vorigen hierbey W werden, wo die Geſtalt 

5 zu 


— 


so II. Spica unica ſimplici, ſtigmatibus tribus. 


zu ſehen if. Unter dem Hallerſchen Citat 1330 iſt dieſe Art mit 
der C. dioica vermengt, und es muß deßhalb bey beyden angefuͤhrt, 
oder gaͤnzlich weggelaſſen werden. Die von Micheli bey dieſer Art 
angeführte Moriſonſche Fig. 22. gehört ebenfalls zur männlichen C. 
diojca. Auch die Pluknetſche Fig. wegen der dicken Grundfläche der 
Saamenkapſeln ſcheint mir zweifelhaft. Um dieſe Art mit reifen 
Saamen nicht mit der weiblichen oica zu verwechſeln, wird die 
zugeſpitzte Grundflaͤche der Oaamenkapſeln und überhaupt der im 
Durchſchnitte runde Halm m an hinlaͤnglich ſeyn. | 


II. Spica uika Gmplich, ſtigmatibus tribus. 


Mit einer einfachen Aehre und einem dreyfachen 
5 Staubwege. l 


4. Care panciflora. Tab. A. No. 4. 


— N fimplici androgyna, floribus foemineis fubternis 
remotiuſculis patentibus; mafcula fub- unieo terminali. Lightf. 
Fl. Scot. 543. tab. 6. f. 2. Goodenough. 


Wenigblumichtes Riedgras; mit eee Geſchlechts⸗ 
theilen auf einer einfachen Aehre e, wovon die weiblichen Blumen 
faft zu drey wenig von einander entfernt abſtehen, und oft nur eine 
maͤnnliche an der Spitze befindlich iſt. i 


C. leucoglochin, ſpica fi mplici androgyna ſaperne maſeula, 
eapfulis reflexis, ſeminibus triquetris. Linn. Suppl. Ehrh. Beytr. 
I. p. 186. Hoffm. Fl. Deutschl. b. 325. Räthı Tent, I. p. 392. 


II. p. 425. 
Habitat in uliginoſis turkoſſ is Duecatus Cellenſis. 2. Roth. 
— L etricetis montoſis. Good. 


Meine Exemplare erhielt ich durch die Gefälligkeit des Hrn. 
Paſtor Starken von der Iſerwieſe im hohen Gebirge in Böhmen, 
theils auch von andern Freunden. 


Die ganze ꝙflanze iſt außer den vergrößerten Theilen in natuͤr⸗ 
licher Große abgebildet; ob die Wurzel kriechend iſt, finde ich nicht 
bemerkt, und habe ſie ſelbſt nicht beobachten koͤnnen. Halm und 
"Blätter find im Durchſchnitte mund n dreyſeitig. Dies untern 
weiblichen Bluͤthen ſtehen gewohnlich zu 2 bis 3, die männlichen an 
der Spitze aber ı bis 2, ſelten zu 3. Bey meiner Abbildung hatte 
ich kein Exemplar mit einem vollkommenen Staubwege, weßhalb ich 


9 auch nicht * ente erſt nachher beobachtete ich, daß 


H. Spica unica ſimplici, ſligmatibus tribus. 11 


er dreyfach iſt. Die Bluͤthzeit finde ich nicht angezeigt; wahrſchein⸗ 
lich iſt ſie, wie bey den mehreſten Arten, im Fruͤhling; übrigens iſt 
vielleicht auch die Pflanze ſelbſt wegen ihrer Kleinheit in mehrern 
Gegenden Deurſchlands bis jetzt uͤberſehen Wrath 


5. Carex ſpicata. Tab. D. No. 15. 


2 ſpien 1 oblonga androgzna, ſuperne mafcula, foliis | 
planis, 


Xebrenförmiges Riedgras; mit c eenenn en Geſchlechts· 
theifen, die auf einer einfachen laͤnglichten Achte an der Spitze maͤnn⸗ 
lich ſind, und flachen Blaͤttern. 


C. leucoglochin, ſpica fi implici androgyna, ſuperne mafcula, 
capfulis reßlexis, feminibus triquetris. Wohll. Suppl. Fl. Hal- 
lenſis. Fl. lun. Unter diefem Synonym wuͤrde id) die vorige 
Art No. 4. verſtanden haben, wenn ich die Pflanze nicht ſelbſt hier⸗ 
unter vom fel. Wohlſeben (welcher der eigentliche Entdecker iſt), 
durch den Hen. Apotheker Kohl erhalten hätte. Sie iſt ohne Zwei⸗ 
ſel ganz neu, und unterſcheidet ſich von allen uͤbrigen bekannten Ar⸗ 
ten hinlänglich, wenn ſie von C. rupeſtris All. n. 2292, verſchieden 
iſt. Es iſt nur zu bedauern, daß ich fe bey aller Muͤhe noch hau 
mit reifen Saamenkapſeln habe erhalten können. 


Sie waͤchſt ohnweit Halle an der Saale bey e dem 
Tannenberge gegenuͤber, auf ſumpfigen Wieſen. Ohnlaͤngſt hat ſie 
auch Hr. D. Hedwig bey Leipzig, unterhalb der Hollandiſchen Wind⸗ 
muͤhle, bey dem Geſundbrunnen geſammelt. 


Die Wurzel iſt, wie bey No, 9, kriechend. Die Blätter fi nd 
flach, umgeben an der Grundfläche den Halm ſcheidenſörmig über 
einander, und ſind auf beyden Seiten bis an die Spitze etwas ſcharf. 
Der Halm iſt aufrecht, dreyſeitig, weniger rauh als die Blätter, 3 
bis 6 Zoll oder drüber lang, während der erſten Blüthzeit mit den 
Blättern zum Theil faſt gleicher Länge. Die Aehre e iſt laͤnglicht 
und braͤunlicht, oberwaͤrts männlich und unterwärrs weiblich. Das 
unterſte ſchuppenſoͤrmige Deckblatt, bey o vergrößert, iſt mit oder 
ohne kurze Granne zugeſpitzt, den maͤnnlichen und weiblichen Schup⸗ 
pen f aͤhnlich. Das Honigbehaͤltniß b mit dem dreyfachen Szaub⸗ 
wege g iſt an feiner Mündung h (eidenfürmig, und hat eine ges 
kerbte oder einfache Spitze, wie bey No. 50. Die Staubgefaͤße, 
u eins ſtark vergrößert, öffnen ſich an der Spike. Der dreyſeitige 
Fruchtknoten mit dem dreyfachen Staubwege hinterlaͤßt einen drey⸗ 
ſeitigen Saamen; ob aber die Stellung der reifen Kapſeln aufrecht, 
ſeitwaͤrts oder ruͤckwaͤrts iſt, habe ich bis jetzt nicht beobachten koͤn⸗ 
nen. Die * ohne Halm auf der Wurzel ſind oft faſt Miu, 


\ 


12 II. Spica unica ſimplici, ſtigmatibus tribus. 


als die darneben ſtehenden Halme, und werden beym Vertrocknen 
durch das Zuſammenrollen ziemlich borſtenfoͤrmig. 


6. Carex Bellardi. Allion. Tab. D. No, 16. 


C. (myoſuroides) ſpica lineari hermaphrodita, ſeminibus 
denudatis, foliis culmoque ſetaceis. Villars Fl. delph.! 2. 
p. 194. t. 6. 


Bellardiſches maͤuſeſchwanzartiges Riedgras; mit Zwit⸗ 
terbluͤthen auf einer gleichbreiten Aehre, nackenden Saamen, bor⸗ 
ſtenformigen Halm und Blaͤttern. 


C. ſpica unica androgyna ſtrigoſa, eulmo tereti, foliis capil- 
laribus. Allion. n. 2293. tab. 92. f. 2. Hoſt. Fl, auſtr. p. 302. 


Carex hermaphrodita. Gmel. Syſt. veg. p. 139. Laichard. 
pl. Europ. p. 425. 


Dieſe beſondere Art waͤchſt in Tyrol, Steyermark, im Delphi⸗ 
nat, und in Kaͤrnthen auf den Alpen, wo ſie auch Hr. D. Hoppe 
ſammelte. 


Die Wurzel iſt braun, fafericht und A. Die Blätter find 
rundlicht, eingebogen, mit dem aufrechten, runden, borftenformigen 
Halme faſt von gleicher Laͤnge, und 3 bis 10 Zoll hoch. Die Aehre e 
iſt unter und uͤber 1 Zoll lang. Hr. Villars ſagt, die zaſerichte 
Wurzel treibt verſchiedene Buͤndel von Blaͤttern, die von den Haͤut⸗ 
chen der alten umgeben ſind, und bilden dem Nardus ſtricta und 
Avena ſetacea ähnliche Raſen. Die Blätter find ſehr dünn, rund, 
glaͤnzend, hart und 6 bis 8 Zoll lang; aus ihrem Mittelpunkte wach⸗ 
fen! die Halme von ähnlicher Geſtalt und Größe etwas wenig länger 
hervor, in Ruͤckſicht der Blätter aber in ſehr geringer Anzahl, und 
endigen ſich in eine laͤnglichte, röthlichte, und ſehr dünne Aehre. Die 
untern Schuppen ſtehen einzeln und wechſelſeitig, und endigen ſich 
mit einer Spitze; die oberſten ſtehen enger und ſind ſtumpfer; eine 
und die andere iſt roͤthlicht, mit einem haͤutigen Rande verſehen, 
und auf dem Ruͤcken wenig gruͤn. Jede enthaͤlt drey Staubfaͤden mit 
haͤngenden laͤnglichten Staubbeuteln; der Fruchtknoten iſt in ein 
beſonderes Häutchen eingeſchloſſen und die erſte Zeit bedeckt, der aber 


beym Erwachſen hervortritt, und einen nackenden, dreyſeitigen Saa⸗ 


men hinterlaͤßt. Der Griffel iſt 3, bisweilen auch ztheilicht, 


Nach meiner Beobachtung, die ich an wenigen trocknen Exem⸗ 
plaren machen konnte, habe ich ſelten eine ſpitzige Schuppe bemerkt; 
zweytens hat jede Blume ein beſondres ſchuppenſörmiges Deckblatt o, 
welches ein zweytes q umgiebt, das den Fruchtknoten b und die 
Staubfaͤden a einhuͤllt, und bey von feinem Standorte a 
298 * iſt. 


II. Spica unica fimplici, fligmatibus tribus. 13 


ift. Außer dieſen habe ich noch ein ztes r bemerkt, welches die Staub: 
faͤden noch beſonders umgiebt, wodurch ſie einigermaßen, auch nach 
ihrem hoͤhern Standorte t, wo das Blaͤttchen r ebenfalls abgeſondert 
iſt, etwas von dem Fruchtknoten getrennt ſind. Demnach iſt der 
Fruchtknoten b bey! etwas erwachſen und durchſchnitten, ohne die 
gedachten Schuppen, ganz nackend, dreyſeitig, und hat kein Honig— 
behaͤltniß zu ſeiner Bekleidung, das er nach dem Kennzeichen dieſer 
Gattung haben ſollte. Zur Zeit meiner Abbildung fand ich an den 
vor mir liegenden Pflanzen nur wenige Fruchtknoten noch mit Grif⸗ 
feln und Staubwegen verſehen, welche 2ꝛtheilig waren; die mehreſten 
waren abgefallen oder abgebrochen. Bey vollkommnern Exemplaren 
aber habe ich hernach den Griffel mehr 3 als ztheilicht bemerkt, das 
mir ſchon vorher der dreyſeitige Fruchtknoten haͤtte ſagen ſollen; aber 
alle Entdeckungen kommen nach und nach! Das Allionſche Synon. 
ſcheint hier wegen der angeblichen halbgetrennten Geſchlechtstheile 
einigermaßen zweifelhaft, das auch Vill. vielleicht deßhalb fragweiſe 
anfuͤhrt. Da aber Hr. Prof. Willdenow die Pflanze vom Hrn. 
Allion ſelbſt unter obigem Namen erhielt: ſo beruhet dieſer Zweifel 
wohl nur auf einer oberflaͤchlichen Beobachtung. 


7. Care uncinata. L. Tab. G. No. 30. 


C. ſpiea ſimpliei androgyna lineari, ſuperne maſeula, ariſtis 
feminarum uncinatis, maſculis muticis. L. Syſt. veg. Forſter 
Prodr. n. 338. N 


Sakichtes Riedgras; mit halbgetrennten Geſchlechtstheilen, 
die auf einer gleichbreiten einfachen Aehre oberwaͤrts maͤnnlich ſind, 
hakenſormigen Grannen der weiblichen, und unbewehrten maͤnnlichen 
Bluͤthen. se 


C. fpica fimpliei androgyna lineari, ſuperne maſeula, femi- 
neis ariſtatis: ariſtis uncinatis, Swarz Fl, ind. oceid. p. 8 4. Forſt. 
Prodr. p. 65. 


Carex hamata, fpica ſimpliei androgyna lineari, ſuperne 
maſeula, femineis ariſtatis, ariſtis apice uncinatis laevibus. Swarz 
Prodr. p. 18. | | 


Dieſes von vielen fich beſonders auszeichnende Riedgras waͤchſt 
im mittaͤgigen Jamaica und in Neu⸗Seeland auf den hoͤchſten ſchat⸗ 
tigen und graſigen Gebirgen. | 


Ob die Wurzel © oder 2 if, finde ich nicht angezeigt. Meine 
Exemplare erhielt ich ohne Wurzel aus der Forſterſchen Sammlung 
und von andern Freunden. 9975 


Die Wurzel iſt lang faſericht und fadenfoͤrmig, der Halm auf⸗ 
N recht, 


14 III. Spieis androgynis apice maſculis, fligın. duob. 


recht, ganz einfach, dreyſeitig und glatt, ı bis 2 Schuh und druͤber 
hoch. Die Blätter, mit dem Halm von aͤhnlicher Länge, find ſteif, 
aufrecht, gleichbreit, geſtreiſt, vinnenförmig, am Rande rauh, und 
umgeben den Halm mit Scheiden an der Grundflaͤche. Die auf⸗ 
rechte Aehre iſt 4 bis 8 Zoll lang, wo die weiblichen Blüthen d un⸗ 
terwaͤrts oft welter von einander entfernt ſtehen, als an meiner Abs 
bildung. Nach Hrn. Prof. Swarz iſt die ganze Aehre 3 Zoll lang, 
eine ziemliche Abaͤnderung, die vielleicht vom Standorte abhaͤngt. 
Ein kurzer Theil an der Spitze iſt maͤnnlich, wovon a eine Blume 
vergrößert iſt. Die Schuppen k liegen wie Dachziegel über einans 
der, und ſind zum Theil etwas mehr zugeſpitzt, als die vergrößert 
abgebildete. Die Schuppe der weiblichen Blume b iſt gewohnlich 
ſpitziger, als die maͤnnliche, und umgiebt an der Grundfläche das 
Honigbehaͤltniß h. Bey K iſt das Honigbehaͤltniß quer und lang 
aufgeſchnitten, in welchem der dreyſeitige Fruchtknoten mit dem drey⸗ 
flachen Staubwege g und der dreymal laͤngern, am Bug verdickten 
hakenförmigen Granne t auf einer Grundflaͤche ſtehet. Die Mün⸗ 
dung des Honigbehaͤltniſſes h iſt abgeſtumpft; I der dreyſeitige Frucht⸗ 
knoten durchſchnitten, hinterlaͤßt einen dreyſeitigen Saamen. 


III. Spicis androgynis apice maſculis, 
| ſtigmatibus duobus. | 


Mit halbgetrennten Geſchlechtstheilen auf mehrern 
Aehren, die an der Spitze maͤnnlich ſind, und 
einem zweyfachen Staubwege. 


g. Carex arenaria. Lin. Tab. B. Dd. No. 6. 


C. ſpica folioſa oblonga aeutiuſeula, fpieulis plurimis: ter- 
minalibus maſeulis; inferioribus femineis, capſulis marginarig 


membranaceis. f N aa 

Sandriedgras, kriechendes Sandried, Eiſerpathen; 
mit einer laͤnglichten, blaͤtterichten, etwas ſpitzigenl, aus mehrern 
Aehrchen beſtehenden Aehre, welche zuoberſt maͤnnlich, und unter⸗ 
waͤrts weiblich iſt, und mit haͤutiggeraͤndeten Saamenkapſeln. 

C. fpica ſolioſa oblonga acutiuſeula, fpieutis plurimis; ter- 
minalibus maſculis; inferioribus femineis, culmo incurva. Goo- 
denough, | Ä 

C. fpica compofita, ſpiculis androgynis; inferioribus remo- 
tioribus foliolo longiori inſtructis, enlmo triquetro. Linn. Syſt. 

veg. 


III. Spieis androgynis apice maſculis, ſtigm. duob. 15 


veg. Willd, Memoir. p. 21. Lightf. p. 345. Gunn. Fl. Norr. 
No. 921. Hudſ. Fl. Angl. T. II. p. 404. Roth Tent. I. p. 393. 

II. 425. Hoffm, Fl. germ. p. 325. Scop. Fl. Carniol. N. 1162. 
Reyger. p. 313. Weberi Spie. Goett, p. 26. Willd. Prodr. Be- 
rol. p. 26. Mattuſchka Stirp. Sileſ. p. 246. Timm. Fl. Mega- 
pol; p. 194. Scholl. Barb, p. 207. Baumg. Fl. Lipſ. p. 69. 
Lumnitz. Fl. Pofon, p- 415. 1 * Tub p. 2792 Ehrh. Beytr. 
I. p. 110. Retz. Prodr. Scand. p. 178. Wigg. Prim. Fl. Holſ. 

N. 712. Wulf. Fl. Boruſſ. N. 339. Hall. hiſt, helv. N. 1363. 
All. Fl. Pedem. N. 2299. Esmarch. Schlesw. Holſt. p. 75. Vi- * 
burg Sandgew. p. 8. t. 3. Mich. gen. p. 67. N. 1. 2. Tabb. 33. N 
fig. 3. 4. Löfel prufl; p. 116, t. 31. Plukn. alm. 178. t. 34% 
f. 8. Carex ſpadiceus. Gilibert Flora Lithuan, p. 346. 5 i 


Carex Genens) Bellardi App: Fl. Pedem, in Uſteri Annal. 6. 
p- 78. m 


Dieſes Riedgras waͤchſt, nach den Anzeigen, in tele 
Gegenden von Europa, befonders am Meerſtrande, an Fluͤſſen und 
andern kleinen und groͤßern Gewaͤſſern im Flugſande, auf niedrigen 
und erhabenen Orten; oft trifft man es auch ziemlich entfernt vom 
Strande, doch gewoͤhnlich in ſandigen Boden an, und bisweilen 
findet man es auch auf Bergen, wie z. E. hier bey Wittenberg auf 
dem Apollensberge und andern erhabenen Orten an der Straße nach 
Dobien, fo wie auch am Elbſtrande nicht ſelten, und bluͤhet im 


May. 


Die Wurzel macht ziemlich ſtarke, oft ſchnurgerade, einige 
Schuh lange Ausläufer in der Oberfläche des Sandes, auf welchem 
die hervorwachſenden Pflanzen oft wie in einer gepflanzten Linie er⸗ 
ſcheinen, wodurch ſich dieſe Art auch ohne Bluͤthe ſchon ziemlich kennt⸗ 
lich macht. Der breyfeitige Halm iſt nach verfchiedenem Standorte 
4, 6, 8 Zoll, oder 1 bis 13, auch wohl bis 2 Schuh lang, unters 
wärts nach Verhältniß ſeiner Laͤnge mit einigen faſt gleich langen, 
ſchmalen, rinnenformigen, etwas rauhen Blaͤttern beſetzt, die nach 
der Grundflaͤche kuͤrzer werden, und an der Wurzel nur aus braunen, 
ſcheidenfoͤrmigen Schuppen beſtehen. Auf trocknen erhabnen Orten 
iſt der Halm von der erſten Hoͤhe, ſowohl waͤhrend der Bluͤthzeit, 
als auch nachher ganz gerade und aufrecht; dagegen iſt er auf niedri⸗ 
gem feuchten Boden, wie z. E. in der Deſſauer Heyde, 1 bis 2 

Schuh lang, vom Anfange der Bluͤthzeit ſchon gekruͤmmt und nach⸗ 
her mit der viel laͤngern Saamenaͤhre als an erſtern Orten oft bis 
zur Erde gebogen. Demnach habe ich als Kennzeichen ſtatt eines 
gekruͤmmten Halms lieber die allezeit beſtaͤndig haͤutiggeraͤndete Saas. 
menkapſel angegeben, die auch Micheli und Good. beſonders ſchon 
angemerkt haben. Dieſer haͤutige oder gefluͤgelte Rand iſt auch ſchon 


an 


* 


16 III. Spicis androgynis apice maſculis, ſtigm. duob. 


an dem Honiabehaͤltniſſe b zu beyden Seiten eben fo ſichtbar, und 
unterſcheidet ſich beſonders von der folgenden Art, welche von einigen 
Beobachtern mit einander verwechſelt worden ſind. Die Aehre be⸗ 
ſtehet aus mehrern, wie Dachziegel uͤber einander liegenden Aehr⸗ 
chen, an welchen das unterſte Deckblaͤttchen gewoͤhnlich das laͤngſte 
iſt, an Länge nebſt den Übrigen aber auch abaͤndert, und ſammt 
den Aehrchen von den uͤbrigen oft etwas entfernt ſtehet. Einige 
Aehrchen zu oberſt an der Spitze find gewoͤhnlich ganz männlich, 
und ſo ſcheinen die untern faſt ganz weiblich, die aber auf folgende 
Art beydes zugleich ſind. Die zunaͤchſt den ganz maͤnnlichen ſind 
nur an der obern Haͤlfte maͤnnlich, und die noch tiefer ſtehenden, an 
der Spitze und an der Grundflaͤche, und das ganz unterſte hat oft 
nur an der Grundflaͤche ı oder 2 bis 3 männliche Bluͤthen. Die 
Schuppen f find eyrund ſpitzig, und die männlichen a etwas ſchmaͤler, 
als die weiblichen b, mit den reifen Kapſeln faſt von gleicher Länge. 
Wegen Abaͤnderung der Aehren auf den laͤngſten Halmen, habe ich 
Tab. D d noch eine Abbildung beygefuͤgt, worunter ſchon mehrere 
Schriſtſteller zwey verſchiedene Arten zu finden glaubten, wie fie 
auch Micheli abgebildet hat. Bisweilen iſt die Aehre ganz kopffoͤr⸗ 
mig, und ſcheint auch wegen des veraͤnderlichen Bluͤthenſtandes bes 
ſonders nach der zweyten Abbildung ganz verſchieden, die ich deßhalb 
auch unter C. foetida erhielt. Ich bin auch bey einigen der oben 
angefuͤhrten Schriftſteller, welche die Flora Danica Tab. 423 hier⸗ 
bey anfuͤhren, ſehr zweifelhaft, ob dieſen die wahre C. arenaria be⸗ 
kannt ſey, oder ob fie nur einem ſchieſen Beobachter, der fie zuerſt 
dafuͤr erkannte, nachſchreiben; wodurch natuͤrlich die groͤßten Irrun⸗ 
gen entſtehen muͤſſen. Die gedachte Abbildung Fl. Dan. 425. ſcheint 
mir die wahre C. hirta L. mit einer maͤnnlichen Aehre vorzuſtellen, 
die nebſt ihrer beygefuͤgten Definition weit von C. arenaria entfernt 
iſt, wovon auch in der Flora Dan. nichts gedacht wird. 


Die Wurzelauslaͤufer dieſes Riedaraſes ſind in der Offiein un⸗ 
ter dem Namen deutſche Saſſaparille bekannt, und werden der 
achten an blutreinigenden, ſchweiß- und harntreibenden Kräften 


gleich geſchaͤtzt. | 
9. Carex intermedia. Tab. B. No. 7. 


C. ſpiea oblonga obtuſa, fpiculis plurimis; infimis termina- 
lique femineis; intermediis malculis; culmo eredto. Gooden, 


Mittelmaͤnniges Riedgras; mit einer laͤnglichten, ſtumpfen, 
aus mehrern Aehrchen beſtehenden Aehre, welche unten und an der 
Spitze weiblich, in der Mitte aber maͤnnlich iſt, und einem aufrech⸗ 


ten Halme. 
Carex 


Il. Spieis androgynis, apice mafeulis, ſtigm. duob. 17 


Carex (difticha) ſpica compofita ſubdiſticha; ſpiculis ovatis 
imbricatis androgynis, folio longiori inſtructis, culmo triquetro, 
Hudf. Fl. Angl. 347. Lightf. Fl. Scot. p. 546. Gmel. Sylt. veg. 
p. 140. Leyſſ. Fl. Hall. p. 232. Hoſt. Fl. auftr. p. 304. Schreb, 
Spie. Fl. Lipſ. p. 63. Baumg. Fl. Lipf. p. 20. Willd. Prodr. 
Berol. p. 25. Lumnitz. Fl. Poſon. p. 413. Roth. Tent. I. p. 393. 
II. p. 426. Hoffm. Fl. germ, p. 325. Hoppe Tafchenb. 1797. 
p. 85. Schrad. Spie. Fl. germ. p. 51. Hall. hiſt. helv. n. 1362, 


Carex (arenaria) Leers Herb. p. 198. Tab. 14. f. 2. I, II. 
Carex (ſpicata) Poll. pall. p. 562. 


Dieſe Art waͤchſt auf niedrigen feuchten Wieſen, an Waſſer⸗ 
graͤben und andern aͤhnlichen Orten. Bluͤhet im May. Witten⸗ 
berg hinter dem Auguſteo am Ufer des Stadtgrabens. 

Die Wurzel iſt kriechend. Die Blaͤtter ſind aufrecht, am Rande 
und auf der erhabenen Ruͤckſeite, beſonders gegen die Spitze, rauh, 
mit dem aufrechten und dreyſeitigen Halme ohngefaͤhr von gleicher 
Länge, bis 1 Schuh und drüber hoch. Die Aehre iſt aus 10 bis. 20 
und mehrern kleinen Aehrchen zuſammengeſetzt, die an der Spitze 
und unterwaͤrts weiblich, in der Mitte aber maͤnnlich ſind. Erſtere 
ſind aber nicht ganz weiblich, wofuͤr ſie mancher Beobachter vielleicht 
halten könnte; fondern fie haben gewohnlich einige männliche Bluͤthen 
an der Spitze, die aber oft nicht zum Vorſchein kommen. Durch 
den Stand dieſer Aehrchen und die ſcharfen, nicht haͤutiggeraͤndeten 
Saamenkapſeln, unterſcheidet ſich dieſe Art hinlaͤnglich von der vori⸗ 
gen. Daß Carex ſpicata Poll. hierher gehört, iſt wohl kein Zweiſel; 
was aber C. ſpicata Schrank. mit dreyfachem Staubwege ſeyn mag, 
kann ich bis jeßo nicht errathen. Bisweilen ändern die Aehren auch, 
wie bey der vorigen Art, in eine Eopfformige Geſtalt ab; dergleichen 
fand ich bey Leipzig in der ſogenannten Buͤrgetaue, die aus 4, 5 bis 
6 oder mehrern Aehrchen beſtehen, und mit Gmel. Sibir. t. 32. ganz 
uͤbereinkommen. Eine andere merkwuͤrdige Abaͤnderung finde ich an 
einem von dem ſel. Ehrhart erhaltenen Exemplare, das dem abgebil⸗ 
deten äußerlich ganz aͤhnlich iſt; aber faſt alle weibliche Bluͤthen in 
den untern Aehrchen haben auf dem Grunde neben dem Honigbehälte _ 
niſſe noch einen zweyten, ganz nackenden, zweytheilichten Griffel ohne 
Fruchtknoten. | | 

In einigen Gegenden find die Wurzeln dieſer Art auch für die 
achte C. arenaria angeſehen worden. | 


10. Carex vulpina. Tab. C. No. 10. 


C. ſpiea ſupra . decompofita eoarttato- ramoſa obtuſa ſpieu- 
lis ſuperne maſculis, capſulis divergentibus, culmo angulis acu- 
tiſſimis. Goodenough. ö u 

B Fuchs⸗ 


18 III. Spicis androgynis, apice maſculis, ſtigm. duob. 


Fuchsriedgras; mit einer dreyfachaͤſtigen dichtzuſammengeſetz 
ten ſtumpfen Aehre, deren Aehrchen an der Spitze maͤnnlich ſind, 
auseinander geſperrten Saamenkapſeln, und einem ſehr ſcharfeckich⸗ 
ten Halme. ! 


C. ſpiea fupra - decompoſita inferne laxiore; fpiculis andro- 
gynis ovatis glomeratis, ſuperne malculis. Linn. Syſt. veg. Poll. 
pal. p. 564. Lightf. Fl. Scot. p. 547. Leyfi. Fl. Hall p. 233. 
Mattuſchk. Fl. Sil. p. 247. Liebl. Fl. Fuld. p: 388. Scholl. Fl. 
Barb. p. 208. Roth, Tent. I. p. 394. II. p. 428. Murr. Prodr. 
p. 76. Thunb. Fl. jap. p. 37. Gunn, Fl. Norv. p. 101. Hopp. 
Tafchenb. 1797. p. 90. Gmel. Fl. Tub p. 281. Hoffm. Fl. 
Germ. p. 326. Baumg. Fl. Lipf. p. 20. Lumnitz, Fl. Poſon. p. 
416. Willd. Prodr. Berol. p. 26. Cappel Helmſt p. 156. Timm. 
Fl. Megapol. p. 194. Jaeq. Vind. p. 265. Schrank. Fl. Bar. p. 
277. Ehrh. Beitr. I. p. 110. Esmarch, Schlesw. p. 76. Wigg. 
Fl. Holſ p. 68. Retz. Fl. Scand. p. 128. Hoſt. Fl. auſtr. p. 504. 
All. Fl. Pedem. n. 23043. Leerl. Fl. Herb, p. 199. t. 14. f. 3. 
Flora Dan. t. 308. Carex paluftris maior, radice fibroſa, caule 
exquiſite triangulari, fpica brevi habitiori compacta, Mich. 69. 
t. 33. f. 13. 14. Gram. eyperoides paluſtre maius Park. 1266. 
Lob, ic. 19. Monrif. III. p. 234. ſ. 8. t. 12. f. 24. Hall. Hiſt. 
helv. n. 1364. Seirpoides paluftre mai. Monti Stirp. Prodr. p. 
17. Tab. ic. fig. F. 0 ö 


Deieſe Art waͤchſt auf fumpfigen, oder auch nur auf niedrigen 
Wieſen und an Graͤben, und bluͤhet vom May bis Jun. Witten⸗ 
berg im Stadtgraben und an vielen andern Orten. TE 


Die Wurzel iſt zafericht. Die Blätter find 2 bis 3 Linien breit, 
am Rande ſcharf, mit dem Halme während der Bluͤthzeit von gleis - 
cher Laͤnge. Der Halm iſt ſteif, aufrecht, ſcharf dreyeckicht, zwiſchen 
den Ecken oft rinnenförmig ausgehöhlt, zuletzt höher als die Blätter, 
und 1, 2 bis 3 Schuh hoch. Die Aehre te iſt 14 bis 2 Zoll lang, 
an welcher die Seitenaͤhrchen von unten bis gegen die Spitze oft aus 
4, 5 bis 6 noch kleinern beſtehen, welche die Hauptaͤhre ausmachen; 
die aber oft im Ganzen nicht über 5, 10 bis 20 weibliche Bluͤthen 
enthält, und viele der klelnſten Aehrchen von unten bis gegen die 
Mitte, ſind wie an der Spitze, ganz maͤnnlich. Andere dergleichen 
Hauptaͤhren beſtehen aus einer gleichen Anzahl kleiner Aehrchen, auf 
welchen aber die weiblichen Bluͤthen zahlreicher, als die männlichen 
find; und noch andere, wo der Bluͤthenſtand zwar mit den erſtern 
uͤbereinkommt, beſtehen aus lauter einfachen Aehrchen, und haben, 
auſſer den ganz männlichen Aehrchen an der Spitze, mit der vorigen 
Art viel Aehnlichkeit. Uebtigens laͤßt ſich dieſe Art von der vorigen 
auch durch die abgeſtumpften oder kurzeyrunden Deckblaͤttchen o bald 

N f  Anter> 


— 


III. Spicis androgynis, apice maſeulis, ſtigm. duob. 19 


unterſcheiden, die ſich zwar an beyden in eine Spitze endigen, bey jener 
aber gewöhnlich lanzetförmig und länger find. Es iſt auch zweifel⸗ 
haft, ob alle hierbey angefuͤhrte Schriftſteller die wahre C. vulpina 
vor ſich gehabt haben, und ob manche hier angebliche Figur zu dieſer, 
oder zu einer andern Art gehört. Hr. v. Linne“ führt bey dieſer Mi- 
cheli Tab. 33. Fig. 13. 14. an, wovon aber Hr. Good. Fig, 14. 
zur C. muricata zahle. Ich will mich hier in keine Kritik einlaſſen, 
in wieferne dieſe oder jene Abbildung der Natur mehr oder weniger 
entſpricht, und mit der meinigen uͤbereinkommt. Es ſind deren 
aber noch mehrere, die ganz widerſprechend und der Wiſſenſchaft ſehr 
nachtheilig ſind, wie z. E. Scopoli bey ſeiner Carex vulpina den 
Scheuchzer p. 487. Tab. 11. Pig. 4, als Abänderung anfuͤhrt. 


5 


it. Carex divifa. Tab. R. No. 61. 


Spica ovata ſub- decompofita, folio ere cto inſtructa, fpiculis 
fab - confertis, capfulis adpreſſis, radice repenti. Good. Tab, 19. 
f. 2. Flora ang! p. 405. 8 | 


Habitat in paluftribus maritimis.. Majo, Junio, 


Radix valde repens, crafla, perennis. Folia faturate viridia, 
erefta, ad margines carina«que aſperiuſeula, culmo longiora, an- 
gusta apıcem verfus tenuiſſima. Culmus erectus, debilis, pe- 
dalıs et ultra, ad fpicam folioſus foliolo ſaepius longiſſimo (variat 
autem et brevi, imo breviſſima) tenui, erecto, triqueter an- 
gulis acutiſſimis (variat etiam obtuſiuſculis) aſperiuſculis. Spiea 
compoſita eſt ubi nec raro decompofita, quippe ad baſin fpicae 
divifio fir, unde decompoſitio oritur — Scilicet ramulus breviſſi- 
mus, fi las fit hoe nomine apellare, {piculas quasdam ovatas con- 
vertas gerit. Sub omni fpicula bractea fuſca, oblonga, inferius 
lata, apice in ſetam brevem deſinens; ſubtenditur. Spiculae 
vvarae, fubcuntiguae, erectae, floribus terminalibus maſculis. 
Squamae fuſcae, ovatae, acutiſſimae, capfula longiores. Gapfu- 
lae ovatae, acutae hine ſub- cavae, illine gibbae, arctae imbrica- 
tae, rachi appreſſae, nee minime patentes, apicem verſus ſub- 
membranaceo- marginatae. Filamenta ut in caeteris — Stylus 
ſtigmatibus duobus; et jisdem, faepius prae maritos tardus ex- 
ſpectando, longioribus. Goodenough. Ep. 


Die kleine Figur ſtellt die Aehre in ihrer erſten Erſchelnung dar, 
die größere aber im aͤltern Zuſtande. 


Die Beſchreibung und Abbildung dieſer bis jetzt nur in England 
bekannten Art habe ich, nebſt noch einigen andern, von Hrn. Goode⸗ 
nough ganz entlehnt, und kann wenig oder nichts hinzuſetzen, da ich 
die Pflanzen in natura nicht erhalten 9 Die N, 

. — 2 4 2 


20 III. Spicis androgynis, apice mafeulis, ſtigm. duob. 


habe ich fo treu als möglich kopiert, welche durch die wenig zerglie⸗ 
derten und kaum vergrößerten Theile von den übrigen bald zu unters 
ſcheiden ſind. Nach Hrn. Good. hat dieſe Art mit der C. muricata 
einige Aehnlichkeit; ſie unterſcheidet ſich aber von jener vorzuͤglich 
durch die angeſchloſſenen und nicht ausgeſperrten Kapſeln. Die 
Wurzel iſt dick und kriechend; die Blaͤtter ſind klein und aufrecht; 
der Halm iſt ſehr ſchwach, und die Aehre ziemlich dicht zuſammenge⸗ 
zogen. Das Deckblatt aͤndert in der Laͤnge ab. 


In der Flora Danica 371, iſt eine von dieſer ganz verſchledene, 
bey den Schriftſtellern noch zweifelhafte Art unter Carex diviſa ab» 
gebildet, die ich bey der C. pilulifera nochmals anſuͤhren werde. 


12. Carex divulfa. Tab. Dd, No. 89. 


Spica decompoſita elongata baſi ſub - ramofa, ſpieulis infe- 
rioribus remotis; ſummis contiguis, capfulis ſub- erectis. Goo- 
denough.. | 

Carex caneſcens. Fl. Angl. 405. 


Carex nemoroſa, fibroſa radice, eaule exquiſite triangulari, 
fpica longa divulſa feu interrupta, capitulis ſolitariis, praeterquam 
ultimo. Mich. 69. t. 33. f. 10. ; 


Habitat in nemoroſis humidis. Maj. Iun. 


Radix perennis fibroſa. Folia ſaturate viridia, ſubangulata, 
earina marginibusque afperis, culmo longiora. Culmus pedalis 
ſeſquipedalis, dee. e ee triqueter, angulis acutis 
afperiufeulis, Spiea interrupta, elongata, baſi ſobramoſa, an- 
drogyna — Spiculae inferiores remotae, plurimae, ovatae, 
fefhles‘, bracteis ſetaceis hiſpidis; ſuperiores contiguae floribus 
maſculis terminalibus. Squamae membranaceae, albae ovatae, 
mucronatae, nervo dorſali viridi, qui in mueronem exit, capfulis 
longiores. Capfula ovata, acuta, hinc plana, illine convexiuſeu- 
la, erectiuſcula, ore bifido. Goodenough, 
Dieſe Art iſt bis jetzt nur in Italien und England bekannt. 
Hr. Good. ſagt, daß die Micheliſche Figur, die zwar nur aus einer 
ſaamentragenden Aehre beſteht, genau mit dieſer Pflanze überein 
komme, wovon ich auch die meinige entlehnt habe. | 


13. Care muricata. Tab. E. Dd. No. 22. 


Spica oblonga ſubdecompoſita, ſpiculis diſtinctis, capſulis 
divergentibus ore fiſſo, radice fibroſa. Good. Linn. Syſt. veg. 
Murr. P: 887. ! : * 2 


440 . | | Jackich⸗ 


III. Spicis androgynis, apice maſculis, ſtigm. duob. 21 


Jackichtes Riedgrasz; mit einer laͤnglichten, faſt doppelt zus 
ſammengeſetzten Aehte, deren Aehrchen getrennt find, auseinander 
geſperrten, an der Spitze getheilten Saamenkapſeln, und einer zaſe⸗ 
richten Wurzel. | \ 5 

C. fpiculis ſubovatis, ſeſſilibus remotis androgynis, ſuperne 
maſeulis, inferne femineis, caplulis acutis bicuſpitatis. Willd. 
‚Prodr. .Berol. p. 28. Koth Tent. I. p. 394. II. p. 430. Hoffm. 
Fl. germ. p. 327. Schrank. Bav. p. 279. Ehrh, Beytr. I. p. 110. 
Hoppe Talchenb. 1797. p. 93. Gmel. Tub. p. 281? Wigg. 
Prim. Fl. Holſ. p. 68. Gilibert Lithuan, p. 545. Hoſt. Fl. auſtr. 

505. Scop. Fl, carn. n. 1168. Baumg. Fl. Lipf. p. 71, Mat- 
tufchk. Fl. Sileſ. p. 247. ' Lumnitz. Fl. Pofon, p. 417. Leyſſ. 
Fl. Hall. p. 234. Scholl. Fl. Barb. p. 208. Liebl. Fl. Fuld. p. 
389. Gunn. Fl. Norv. p. 80 2 All. Fl. Pedem. n. 2306. Hall. 


hift. helr. n. 1365. Le se 
Carex intermedia. Retz. Fl. Scand. p. 178, 


Carex caneſcens. Leerſ. p. 201. Tab. 14. f. 3. 
Carex ſpicata. Fl. angl. 405. Lighıf. Fl. Scot. p. 548. . 


Gramoa . minus [picis minoribus minusque com- 
pactis. Scheuchz. p. 488. Tab.ıı.f.s. Gramen ſylvatieum te- 
nuifolium rigidiuſculum. Moriſ. f. 3. Tab. 12. f. 27. Mich, 
Gen. p. 69. t. 33. f. 14. 15 
Dieſe Art waͤchſt auf niedrigen Wieſen, in Waldungen und 
Gebuͤſchen; bluͤhet im May und Jun. Wittenberg im Unterwall, 
in der Propſtey und andern Orten. | RUE, 
Nach den angefuͤhrten Schriftſtellern wird fie in verſchiedenen 
Gegenden, in und auſſer Deutſchland, dem Namen nach angezeigt; 
mehrere ſcheinen aber ſehr zweifelhaft, ob ſie die richtige C. muricata, 
oder C. ſtellulata, oder nach den dabey angeführten widerſprechenden 
Abbildungen, wohl gar noch eine dritte Art vor ſich haben. f 


Die Wurzel iſt zaſericht. Die Blätter find faſt eckicht⸗ rinnen ⸗ 


förmig, am Rande etwas rauh, und während der Bluͤthzeit mit dem 


Halme ohngefaͤhr von gleicher Fänge. Der Halm iſt ſcharf, drey⸗ 


eckicht, etwas rauh, anfangs 6, 8 bis 12 Zoll, zuletzt 1 bis 2, 
auch wohl bis 3 Schuh hoch, und etwas gekrümmt. Die Aehre bes 
ſtehet aus 4, 6 bis 8, höchſtens 10, unterwaͤrts oft zuſammengeſetz⸗ 

ten und mehr entfernten auſſitzenden Aehrchen. Die unterſten 
blaͤttchen o erreichen oft die Lange der ganzen Aehre nicht; ſie andern 
aber bisweilen ſehr ab, wevon ich Tab. Du noch eines von befonderer 
Länge abgebildet habe. Dieſe Pflanze hätte nach dem aͤußerlichen 
Anſehen, mit der C. axillaris, n. 62, einſge Aehnlichkeit, wenn jene 
f BD 3 Aehr⸗ 


22 III. Spicis androgynis, apice maſculis, ſtigm. duob. 


Aehrchen nicht an der Grundfläche männlich wären. Die Schuppen f 
find evrund, braͤunlicht, am Rande weißlich, haͤutig, mit einem gruͤ⸗ 
nen Ruͤckennerven bezeichnet, endigen ſich in eine ziemliche, oft grans 
nenförmige Spitze, und haben zu Anfang der Bluͤthzeit mit dem 
Honigbehaͤltniſſe faſt gleiche Lange. Die reife Kapfel aber, welche 
bey i nicht jo ſtark vergrößert iſt, wird länger als ihre Schuppe, und 
endiget ſich mit zwey ſteifen Spitzen. 


Zu unterſt auf dieſer Tafel habe ich noch eine fast reife Aehre p 
abgebildet, die ich anfangs für Abänderung hielt; fie. gehört unter 
folgende No. 14, und iſt wahrſcheinlich eine eigene Art. 5 


14. Carex loliacea? Tab. Ee. No. 91. — 


Üc, ſpieulis fabovatis fe libus remotis androgynis; caplulis 
ovatis teretiuſculis divaricatis. Linn, Syſt. veg. Fl. Suec, 2. n. 8 40. 


Lolchartiges Riedgras; mit faſt eyrunden, ungeſtielten, in 
einiger Entfernung ſtehenden Aehrchen mit halbgetrennten Geſchlechts⸗ 
theilen, und eyrunden, faſt rundlichten, unbewehrten, rn augen 
ander geſperrten Saamenkapſeln. 


Schreb, Spice. Fl. Lipf. p. 64. Schrank. Fl. Eav. p. 280, 
Esmarch. Schlesw. p. 77. Wige, Prim. Fl. Holſ. p. 68. Retz. 
Prodr. Fl. Scand. p. 179. Gunn. Fl. Norv. n. 922. Baumg. Fl. 
Lipſ. p. 7. 

8 Carex kanefeen, Poll, palat. n. 28 l. 


Carex nemoroſa. Lumnitz. Fl. Pofon. p. 418. 


Dieſe Art waͤchſt, nach den angeführten Beobachtern, auf niedrk⸗ 
gen feuchten Stellen, blühet im May und Jun,, und wird beſonders 
von voriger Art dard folgende is unterſchleden und kennt⸗ 
lich gemacht. 


Die Wurzel kriecht. Die grasartigen Blaͤtter and weich und 
zart. Der Halm iſt eben und oberwaͤrts nackend. Die Aehre beſte⸗ 
het aus 4 bis s kleinen weißlichten, eyrunden, auf der Spitze des 
Halms dichten, unterwaͤrts etwas zerſtreuten Aehrchen. Die Saa⸗ 
men (ſoll wohl Kapſeln heißen) find eyrund ſtumpf, nach abgeſalle⸗ 
nem Griffel unbewehrt und unterwaͤrts rundlicht. Von der vorigen 
Art, welche dieſer ſehr ahnlich iſt, wird fie um die Hälfte kleiner von 
jener unterſchieden, daß die Saamenkapſeln nicht ſo weit auseinander 
geſperrt, ſtumpf, und am Rande nicht fo ſcharf find, Houtt Di. 
Sof. Schuppen und Kapſeln find bey der Reiſe etwas licht- 
braunlicht, 


E 


lll. Spieis androgynis, apice mafeulis, fligm. duob. 33 


Ich habe mir alle Mühe gegeben, diefe Pflanze von einigen 
Freunden aͤcht zu erhalten; bey denen fie aber entweder nicht vorhan⸗ 
den war, oder von welchen ich gar keine Antwort, oder nur die Nach⸗ 
richt erhielt: C. loliacea eſt planta dubia. Endlich bekam ich die 
hier abgebildete noch von einem Freunde aus feiner Sammlung uns 
ter obigem Namen, die auch mit der Beſchreibung uͤberein zu kommen 
ſcheint. Hr. v. Linne führe hierbey die obige Moriſonſche Figur an, 


die gleichfalls mit der meinigen Aehnlichkeit hat. Nur muß ich be⸗ 


merken, daß die Saamenkapſel i am Rande nicht ganz ohne Schärfe, 
en am Ende etwas zweyſpitzig iſt. Die Deckblaͤttchen o andern an 
ange ab. ö A a 


Ob aber die angefuͤhrten Schriſtſteller unter dieſem Namen ei⸗ 
nerley Pflanze vor ſich gehabt haben, ſcheint mir ſehr zweifelhaft. 
Hr. Praͤſ. v. Schreb. und Hr. Doctor Panzer in Houtt. Pfl. Syſt. 
bezeichnen die ihrige mit Mich, gen. t. 33. f. 10., welche Hr. Good. 
bey feiner C. divulfa anführt, die unter meiner No. 89. entlehnt iſt, 
wobey Hr. Good. nichts von der Linneiſchen C. loliacea gedenkt; 
daß alſo ſehr wahrſcheinlich, auch wegen der verſchiedenen Figuren, 
hier zweyerley Pflanzen vorhanden ſind; und noch von einer dritten 
gleiches Namens ſchreibt der ſel. Ehrhart in feinen Beytraͤgen dritten 
Bandes p. 72, wo er die Aehrchen an der Spitze weiblich, und an 
der Grundfläche maͤnnlich angiebt, welches den beyden obigen ganz 
widetſpricht. Ich kann hier weiter nichts entſcheiden, und muß es 
denen, die fie ſchon beobachtet haben, uͤberlaſſen, ob meine abgebib 
dete Pflanze die wahre C. loliacea, oder nur eine kleine Abaͤnderung 
von C. muricata ſey. f AIR | 


Ob die Wurzel kriechend iſt, habe ich nicht beobachten konnen. 
Die Blätter find während der Bluͤthzeit zum Theil faft länger als 
der Halm. Der Halm ändert ab; iſt bald ſcharf, bald ſtumpf dreys 
eckicht oder halbrund; nach der Bluͤthe oft gegen 1 Schuh und drüber 
hoch, und höher als die Blätter. Die Aehre hat ein blaſſes, faſt 
weißlichtes Anſehen, weil die Schuppen nur auf dem Rücken ein we⸗ 
nig gruͤn ſind. | 2 


15. Care tenella. Tab. pp. No, 104. 


C. ſpieculis paueis minutiſſimis pauciforis ſeſſilibus remotis, 
inferiori bracteo ariſtato, ſquamis vvafis acutis membranaceis, 
caplulis ovatis obtuſis, apice integris, culmo gracili flex uoſo. 


Jartes Riedgras; mit ſehr kleinen, wenigblumichten, unge⸗ 
ſtielten, in einiger Entfernung ſtehenden Aehrchen, wevon das un⸗ 
tere mit einem grannenfürmigen Deckblatte verſehen iſt, eyrunden, 
ſpitzigen, haͤutigen Schuppen, ſtumpfeyrunden, an der Spitze gan⸗ 
zen Saamenkapſeln, und einem ſchmaͤchtigen gebogenen Halm. 

B44 5, Dieſes 


24 III. Spicis androgynis; apice mafculis, ftigm. duob. 


Diefes neue Riedgras fand ich bey einem Freunde in feiner 
Sammlung ohne Namen und Standort; und er wußte ſelbſt nicht, 
woher er es erhalten, oder ob er es ſelbſt geſammelt habe. Einiger. 


maßen vermuthe ich, daß es in Sachſen und, dem Anſehen nach, auf 
naſſen Stellen einheimiſch iſt. 


Die Wurzel ſchelnt kriechend zu ſeyn. Die Blätter find mehr 
flach als rinnenförmig, ſehr weich und zart. Der Halm iſt gleich⸗ 
falls ſehr zart und aͤuſſe it ſchwach, dreyſeitig, und wegen feiner 
Schwaͤche, befonders mit den reifen Kapſeln p; hin und ber gebogen 
oder gekruͤmmt, bald laͤnger, bald Maher als die Blaͤtter. Die Ab⸗ 
bildung zeigt die ganze Große. 


Die Aehrchen, ohngefaͤhr drey an der Zahl, find wühpend der 
Bluͤthe aͤnſſerſt klein, und jedes enthält 3 oder 4 Bluͤmchen, wovon 
das obetſte maͤnnlich iſt. Da dieſe Aehrchen groͤßtentheils ſchon reife 
Kapſeln hatten, ſo konnte ich die mannlichen Blumen nicht nach 
Wunſch beobachten, und bemerkte in einer nur 2, und in einer ans 
dern nur einen Staubfaden, die ſich kuͤnftig naͤher werden beſtimmen 
laffen, wenn ein Beobachter dieſe Art irgendwo wieder finden ſollte. 
Das Deckblaͤttchen a an dem unterſten Aehrchen iſt an Länge etwas 

verſchieden, aber immer ganz borſtenformig und gefiedert. Die 
Schuppen f find weiß und haͤutig. Die Kapſel i iſt, nach Verhaͤltniß 
anderer Arten, nicht die kleinſte, ſtumpf eyrund, etwas laͤnglicht, und 
hat eine ganz abgeſtumpfte Muͤndung, ohne den geringſten Einſchnitt. 


Der Saame! iſt der Kapſel an Geſtalt gleich, und fuͤllt ihren innern 
Raum gaͤnzlich aus. 


16. Carex foetida. Tab. Hh. No. 96. 


C. fpica conglomerata compofita, fpiculis inferioribus bra- 
"&eis ovatıs ariſtatis fabaequantibus, foliis planis. 


Stinkendes Kiedgras; mit einer knaulſörmig zuſammenge⸗ 
ſetzten Aehre, deren unterſte Aehrchen mit eyrunden gegrannten Deck⸗ 
blaͤttchen faſt gleiche Länge haben, und flachen Blättern. 


C. foetida fpica fuſea conglomerata. Hall. hift. n. 1353. 
Allion. Fl. Pedem. n. 2297. Vill. hift. des pl. de Dauph. 


Gramen aſp. parv. latifolium, ſpiea ſubrotunda , ferruginea. 
Scheuchz. It. VI. p. 418. f. 18. 


Gram. alp. enode fpica parva, ſubrotunda, ferruginea. 
Scheuchz. agroftograph. p. 495. Tab, Prodr. IV. 


C. foetida, ſpiea compofita pentagono - conica, ſpieulis ap- 
proximatis, ren e area Gmel, Syſt. Veg. p. 140. 


Dieſe 


III. Spicis androgynis, apice maſculis, ſtigm. duob. 25 


Dieſe Art waͤchſt in der Schweiz und in ahnlichen Gegenden je 
auf den Alpen und andern hohen Gebirgen, an feuchten Orten. 


Die Wurzel iſt ziemlich ſtark und ſehr kriechend, aͤuſſerlich 
ſchwarz, hart, und mit ſchwarzbraunen Schuppen bekleidet. Die 
Blätter ſtehen buͤſchelweiſe aufrecht, find etwas hart, 1 bis 2 Linien 
und druͤber breit, und 3 bis 6 Zoll lang. Der Halm iſt dreyſeitig, 
bisweilen etwas gebogen, oft nicht höher als die Blaͤtter. Die 
ganze Aehre iſt ſchwarzbraun, ohngefaͤhr 2 Zoll lang, in der Mitte 
bald eben ſo dick, und beſtehet aus verſchiedenen kleinen Aehrchen. 
Die mit Grannen verſehenen Deckblaͤttchen o, und die Blaͤtter am 
Halme unterſcheiden dieſe Art beſonders von der folgenden, Die 
Schuppen f ſind ſchwarzbraun oder ſchön roſtfarbig, endigen ſich in 
eine ſcharfe Spitze, und haben einen gruͤnen Ruͤckennerven. Die 
Mündung des Honigbehaͤltniſſes h ift fein, ſcharf, zweythellicht. 
Aehren mit reifen Saamen konnte ich nicht erhalten. Die ohnge⸗ 
faͤhre Geſtalt zeigt der vergrößerte Fruchtknoten l. 


Wie ich andere Arten oft unrichtig erhielt, ſo habe ich du | 
dieſe bald unter C. juncifolia, bald auch unter C. incurva erhalten. 
Hr. Villats giebt dieſe Art mit Zwitterblumen an, die ich nicht bes 
merkt habe; und nach Hrn. v. Haller hat ſie friſch und trocken einen 
ſtinkenden und uͤbeln Geruch, wovon ſie auch den Namen erhielt, 
und dadurch von andern aͤhnlichen leicht zu erkennen waͤre. An meh⸗ 
rern trocknen Exemplaren habe ich aber durchaus nichts von derglei⸗ 
chen widrig m Geruche bemerkt, der auch vielleicht im friſchen Zuſtande 
nach dem Standorte abaͤndert, wodurch die Sammler auf unrichtige 
Namen verleitet werden. Auch Villars und Scheuchzer gedenken 
nichts von einem aͤhnlichen Geruche, als daß nach letztern die Wurzel 
5 unſchmackhaften und nur wenig Anne ee Geschmack 

abe 


17. Carex pe r Tab. G. Ii. No. 37. 


C. fpica compofita; fpiculis approximatis inferiorihus bra- 
eis ovatis acutis ſubaequantibus, culmo ſubramoſo. 


Anopfgrasaͤhnliches Riedgras; mit einer zuſammengeſetz⸗ 
ten Aehre, deren Aehrchen dicht beyſammen ſtehen, wovon die unter⸗ 
ſten mit einem eyrunden, ſpitzigen, faſt gleichlangen Dedblätigen 
verfehen find, und einem faft aͤſtigen Halme. 


C. fpica eompoſita; ſpiculis approximatis ſuperne malculis, 


capſulis compreſſa, radice repente filifſormi. Linn, Sppl. p. 414. 
Ehrh, phytoph. n. 77. Gmel. Syft. veg. p. 139. 


Dieſe Art finde ich vom ſel. Ehrhart nur in Schweden ange. 
zeigt. Die Wurzel iſt fadenfürmig und gg Die Blätter fi hs 
eil, 


26 III. Spicis androgynis, apice maſculis, ſtigm. duob. 


ſteiſ, ſpitzig, gewohnlich kuͤrzer als der Halm, oft aͤuſſerſt kurz, faſt 
ſchuppenförmig, und andere ſteben in geringer Zahl buͤſchelweiſe auf 
unfruchtbaren Seitenzweigen. Der Halm iſt 8 bis 10 Zoll hoch, 
und nach dem aͤuſſern Anſehen rundlicht. Die Aehre ändert an 
Größe ab, und beſtehet ohngefaͤhr aus 4, 6 bis 8 kleinen Aehrchen. 
Die Schuppen kund Deckblaͤttchen o find denen der folgenden Art 
fehr aͤhnlich, und ohne Granne, von Farbe rothbraun, am Rande 
weißlicht, und haben einen grünen Nüdennerven. Die Mündung 
der Saamenkapſel i iſt kaum inerklich zweytheilicht, oft nur ſcheiden⸗ 
förmig, wie bey No. 18 oder 30, und andern dergleichen; ihre Ger 
ſtalt, ſo wie die des Saamens, zeigt die Abbildung. 4 


18. Carex iuncifolia. Tab. G. Ii. No. 32. 


C. ſpica compofita, ſpieulis approximatis inferioribus bra- 
eis ovatıs ſubaequantibus, foliis convolutis carinatis, fub - iunci- 
formibus, capfulis ftriatis, ara 


Binſenblaͤtterichtes Riedgras; mit einer zuſammengeſetzten 
Aehre, deren Aehrchen dicht beyſammen ſtehen, wovon die unterſten 
mit einem eyrunden, ſpitzigen Deckblaͤttchen faſt gleiche Laͤnge haben, 
tinnenformigen zuſammengerollten, faſt binſenſörmigen Blättern und 
geſtreiften Saamenkapſeln. 


Hoſt. Fl. auſtriaca pf503. excluf, ſynonym. 


Dieſes Riedaras waͤchſt in Oeſterreich auf Hügeln und dürren 
Wieſen, wovon ich einige Exemplare von verſchiedenen Freunden mit 
einander ganz gleich gefunden habe, die mit Hall. biſt. 1354, All. 
Fl. Pedem. 2296, Flora Danica 432, C. incurra Lightf, Fl. Scot, 
p. 344. Tab, 24, Scheuchz. agr. 492. t. 11. f. 7, zweifelhaft, Mi- 
cheli nov. gen. pl. p. 68. n. 6. Gmel. Sib. I. p. 145. tab. 30. f. 2. 
Gunn. Fl. norw. n. 4017, und der folgenden abgebildeten Pflanze 
No. 95, nach einigen Schriftſtellern einerley Art ſeyn ſollen, mir aber 
ſehr verſchieden, und ſich ſelbſt zum Theil ganz widerſprechend find. 
Wäre aber auch die hier abgebildete öſterreichiſche Pflanze nicht jene, 
die auf Alpen und Felſen angezeigt wird, oder ſollte ſie auch ſo merk⸗ 
lich abändern, das mir kaum glaublich ſcheint: fo bleibt doch der 
größte Irrthum unter den Schriſtſtellern, weil fie groͤßtentheils we⸗ 
der zu dieſer, noch zu der folgenden, ſondern zu einer dritten, hiermit 
verwechſelten, ganz andern Art gehören, die unter meiner No. 17. abe 
gebildet iſt, und ein dreyfaches Stigma hat. Wie aber folgende 
Beobachtung des beruͤhmten Hrn. Prof. Vahl in Roͤmers neuen 
Magazin I. p. 198. hiermit zu vergleichen iſt, werden noch künftige 
Bemerkungen entſcheiden muͤſſen. Hr. Prof. Vahl ſagt hiervon: 
Sowohl nach den Exemplaren, welche ich auf dem St. Gott⸗ 
hardsberge in der Schweiz von Hallers Carex n. 1354. an W 
ee A ! 15 


III. Spicis androgynis, apice maſculis, ſtigm. duob. 27 


chen Stelle geſammelt habe, wo ſie Haller ſelbſt fand, als nach denen, 
welche in ſeiner Kraͤuterſammlung liegen, zu urtheilen, iſt dieſe von 
Lightfoot's C. incurva nicht verſchieden. Nach dem Exemplar zu 
ſchließen, welches mir Hr. Allioni von feiner C. iuncifolia mitge⸗ 
theilt hat, iſt fie dieſelbige; endlich gehoͤrt auch Carex Fl. Dan. t. 432, 
hierher. Dieſes Riedgras iſt den Felſen am meiſten eigen; doch ha⸗ 
ben kes Oeder und Lightfoodt auch am Strande gefunden, und an der⸗ 
gleichen Stellen habe auch ich es bey Waranger⸗Fiorden in Oſtfinn⸗ 
mark wahrgenommen. Das Gras am Felſen iſt von demjenigen am 
Strande kaum verſchieden; nur hat es ſchmaͤiere Blätter und einen 
duͤnnern Halm; aber auch das Gras am Felfen muß fo abaͤndern; 
denn Allioni's Gras gleicht durchaus dem Graſe vom Strande. In 
feinem Wuchs gleicht es der C. arenaria etwas; am Stande kriecht 
es mit langen Wurzeln unter dem Sande, weniger auf Felſen, wo 
es ſich gern an moraſtigen Stellen ſindet. Sein krummer Halm, 
den Lightfoot als ein Kennzeichen anſieht, iſt nicht weſentlich; denn 
man findet es öfterer mit geradem, als mit krummen Halm. Viel⸗ 
leicht iſt Hallers Carex n. 1353. nur eine Abart von C. incurva 
Lightif. | 4 | 

Ich bin eben der Meinung, daß Hallers N. 1353 und 1354. 
nur zu einer Art, aber keinesweges weder zu dieſer, noch zu der fol⸗ 
gendent, fontern zu meiner N. 17. gehört, wenn die Halleriſchen 
Beobachtungen nicht vermiſcht ſind; denn die von Michel. Scheuch⸗ 
zer, Gmelin und Haller N. 1354. angegebenen ausgeraͤndeten Deck⸗ 
blaͤttchen, der dreyſach getheilte Griffel und der dreyſeitige Saama 
ſind klare Beweiſe, daß ſie weder zu dieſer, noch zu der folgenden 
Pflanze aehören. Die gegenwaͤrtige iſt in ihrer ganzen Grüße abge⸗ 
bildet. Die Wurzel ſcheint aus ſtarken und feinen Faſern zu beſte⸗ 
hen, und nicht kriechend zu ſeyn. Die Blaͤtter ſind etwas flach, rin⸗ 
nenförmig, und legen ſich fo zuſammen, daß fie faft binfenformig 
werden, und dem Halm faſt aͤhnlich find. Der Halm iſt ſteif, hart 
und dreyſeitig. Die Aehre beſtehet aus verſchiedenen kleinen Aehr⸗ 
chen, deren Schuppen f den Deckblaͤttchen o ſehr aͤhnlich ſind. Die 
Saamenkapſel i iſt auf der Ruͤckſeite mit durchzogenen Adern geſtreift, 
und, wie der Saame l, eyrund an beyden Enden zugeſpitzt, hat elne 
faſt ſcheldenfoörmige, abgeſtumpfte, oft kaum merklich zweytheilichte 
Muͤndung, und iſt doppelt kleiner als an der ſolgenden Art, wo das 
Honigbehaͤltniß noch während. der Bluͤthzeit ſchon dieſe Große hat, 
und auch anders geſtaltet iſt. | 


19. Care incurva. Tab. Hh. No, 95. 


C. ſpica eonglomerata compoſita; fpicula inferiori bractea 
ovata ariſtata, follis Catinatis ſubeonvolutis, culmo ſaepe incurvo, 
capfalis non ſtriatis. 1 
i Eeinge⸗ 


28 III. Spicis androgynis, apice maſculis, gm. 08 


Eeingebogenes Riedgras; mit einer knaulſörmig zuſammen⸗ 
geſetzten Aehre, wovon das unterſte Aehrchen mit einem eyrunden 
gegrannten Deckblaͤttchen verſehen iſt, rinnenförmigen, faft zuſam⸗ 
mengerollten Dlättern, einem oft eingebogenen Halm, und nicht ges 
ſtreiften Saamenkapſeln. BELIEF 
C. incorva, ſpiea conica, ſpiculis plurimis eongeſtis ſeſſilibus 
compoſica, involucro nullo, culmo incurvo. Lightf. Fl. Scot. p. 
344. Tab, 24. Good. Flora Dan. Tab. 432. 


Carex iuncifolia. - All. Fl. Pedem. tab. 92, f. 4. excluſ. Sy- 
non. Vahl's Bemerk. durch Norwegen, in Roͤmers neuem Maga . 
zin, I. p. 198. A 


Dieſe Art erhielt ich durch die Güte des berühmten Hrn. Prof. 
Vahl, welche wahrſcheinlich die in Norwegen am Strande wachſende 
Pflanze iſt, wovon ich einige Bemerkungen unter der vorigen Art 
beygefuͤgt habe. Ich erhielt fie aber ohne Wurzel, wie fie abgebildet 
iſt, und zweifle keineswegs, daß fie mit der Fl. Dan. tab. 432. einer⸗ 
ley ſey, welche Hr. Good, für die C. incurva Lightfoor hält, die er 
aber weder friſch noch trocken genau beobachten konnte. 


Hr. Prof. Vahl glaubt auch mit vieler Wahrſcheinlichkeit, daß 
die Allionſche C. iuncifolia Tab. 92. fig. 4. hierher gehöre; aber die 
dabey angeführten Synonyma find nach meiner Meinung durchaus 
a hierher zu rechnen, wie ich bey der vorigen Art ſchon angemerkt 

abe. \ 


| Es iſt zu bedauern, daß ich keine Aehre mit reifen Saamen er⸗ 

halten konnte; aber auch der unzeitige! unterſcheidet fich durch feine 
ſtumpfeyrunde Geſtalt von dem vorigen, das auch die El. Danica bes 
ſtaͤtiget, und die Kapſel i ohne Streifen iſt doppelt größer als jene. 
Der Halm ſcheint auch einigermaßen eine natuͤrliche Biegung an ſich 
zu haben, aber bey weitem nicht fo ſtark und zirkelfürmig, wie ihn 
Lightfoot abgebildet hat, die auch in der Fl. Danica noch weniger zu 
bemerken iſt. — 


Da nun auch Hr. Lightfoot die Achre ganz ohne Huͤlle beſchreibt, 
wodurch wahrſcheinlich Deckblaͤttchen zu verſtehen ſind: ſo zweifle ich 
ſaſt, ob ſie mit dieſer Norwegſchen Pflanze ganz einerley iſt. 


20. Carex lobata. Tab. D. Ii. No. 18. 


C. lobata, fpica eompoſita; ſpieis ternis, capfulis ventricofis 
mucronatis, Gmel. Syſt. veg. p 140. Schrad Spicil; Fl. germ. 
p. 31. Hall. hiſt,. 1356. Vill. hiſt. des Pl. de Dauph. d 

C. tripartita. Allioni Fl. Pedem, n. 2298. Tab. 92. f. 5. 

a Cype- 


III. Spicis androgynis, apice mafculis, ſtigm. duob. 29 


Cyperoides alpinum, tenuifolium, fpica brevi, ferruginea, 
Scheuchz, p. 493. Tab. 11. f. 8. 


Roſtbraunes Riedgras; mit einer lappicht zuſammengeſetz⸗ 
ten Aehre, deren Aehrchen zu drey ſtehen, und bauchichten ſcharfge⸗ 
ſpitzten Saamenkapſeln. 


Hr. v. Haller führt das Scheuchz. Syn. allhler fragweiſe an; 
ich zweifle aber keinesweges, da die Scheuchzeriſche genaue Beſchrei⸗ 
bung ganz mit meiner abgebildeten Pflanze uͤbereinkommt. Allezeit 
erhielt ich fie unter dem unrichtigen Namen, C. iuncifolia, worunter 
ſie wahrſcheinlich durch einen Sammler von den Alpen aus der 
Schweiz an mehrere Freunde geliefert worden iſt. 


Die Wurzelſproſſen beſtehen aus ziemlich langen Ranken, die 
nicht fo ſtark als bey C. foetida find, bald hier, bald dort durch die 
Erde kriechen, und mit hell⸗ oder dunkelbraunen Haͤuten bekleidet 
ſind. Nach Scheuchzers Beobachtung haben dieſe Wurzeln einen 
angenehmen, etwas leichtzuſammenziehenden, dem Cypero eſeulento 
aͤhnlichen Geſchmack. Die Blaͤtter in Buͤſcheln und an den Halmen 
ſind 3 bis 6 Zoll oder auch druͤber lang, und nicht ſo ſteif als bey C. 
foetida, etwas kielförmig, 5 bis 1 Linie oder etwas drüber breit, 
und umfaſſen den Halm wechſelsweiſe mit ihren Scheiden uͤber der 
Grundflaͤche 12 bis 2 Zoll. Der Halm iſt 6, 8 bis 12 Zoll hoch, 
ziemlich ſchwach, kaum F oder 1 Linie ſtark rundlicht und dreyſeitig. Die 
ganze Aehre iſt 4, 5 bis 6 Linien lang, und oft faſt eben fo breit; fie 
beſtehet aus 3 bis 4, oft auch aus mehrern kleinen Aehrchen, wovon 
jedoch immer zwey oder drey der unterſten ſich vor den uͤbrigen aus⸗ 
zeichnen, daß ſie 3 oder afach zu ſtehen ſcheinen, davon aber die oberſte 
oder mittelfte, etwas höher ſtehende, oft aus 2 bis 3 oder 4 noch klei⸗ 
nern Aehrchen dicht zuſammengeſetzt iſt. Von den beyden unterſten 
Aehrchen iſt jedes gewöhnlich mit einem haͤutigen laͤngern oder kuͤr⸗ 
zern Deckblaͤttchen o verſehen, das ſich mit einer kuͤrzern oder laͤngern 
Granne endiget. Die Schuppen f find wie die Deckblaͤttchen kaſta⸗ 
nienbraun, haben einen ſehr blaßaruͤnen Ruͤckennerven, und faſt die 
Laͤnge der Saamenkapſel. Die Muͤndung der Kapſel h iſt haͤutig, 
abgeſtumpft, faft ſcheidenförmig, bisweilen ein wenig geſpalten, wie 
ich ſie Tab. D. abgebildet habe. Ich muß auch noch beſonders be⸗ 
merken, daß die beyden kleinen abgebildeten, aus 3 bis 4 Aehrchen 
beſtehenden Aehren e keine Spur einer maͤnnlichen Bluͤthe an ſich 
haben; ob ſich dergleichen aber oſt, oder vielleicht nur auf ſpaͤtern 
Halmen und kleinern Aehren, wie bey Tab. Ii. findet, werden die⸗ 
jenigen beobachten konnen, welche die Pflanzen auf ihrem Standorte 
ſammelnn. 


21. Ca- 


30 III. Spicis androgynis, apice mafeulis, ſtigm. duob. 


21. Carex rivularis. Tab. Ce. No. 87. 


C fpieis ovatis ſeſſilibus remotis, bracteis ovatis - lanceolatis 
ariftatis, capſulis ovatis. Willdenow. in Litt, cum fig. 


Bad) Riedgras; mit eyrunden, ungeſtlelten, in einiger Ente 
fernung ſtehenden Aehichen, eyrund lanzetſöͤrmigen, mit Grannen 
verſehenen Deckblaͤttchen, und eyrunden Saamenkapſeln. 


Dieſe Art wählt in Ungarn an Baͤchen; ob die Wurzel nur 
ſaſericht, oder kriechend iſt, davon habe ich keine Nachricht. Die 
Halmblaͤtter Wa. ia rinnenſörmig, ſteif, aufrecht, 3, 6 bis 12 
Zoll lang, ohngefaͤhr 1 Linie oder druͤber breit, und bekleiden den 
Halm an der Grundfläche wechſelsweiſe ohngefaͤhr bis 2 Zoll hoch, 
wovon die unterſten die kuͤrzeſten ſind. Der Halm iſt dreyſeitig, 
ſteif, ohngefaͤhr ı bis gegen 2 Schuh hech, nach oben ein wenia ge 
bogen, waheſcheinlich wenn ſich die Aehre ihrer Reife nahet. Die 
Aehrchen ſtehen ohngefaͤhr zu 5 auf der Spitze des Halms, wovon 
die unterſten etwas mehr als die oberſten, von einander entfernt ſind. 
Die Deckblaͤttchen, beſonders das unterſte, ändern an Länge ab, wie 
die Abbildung zeigt. Die Schuppen f find lichtrothbraun, am Rande 
weißlicht, und endigen ſich in eine grannenförmige Spitze. Die 
Saamenkapſel iſt braͤunlicht, und hat eine ſcharf zweyſpitzige Muͤn⸗ 
dung h. Die Geſtalt aller Theile zeigt die vergrößerte Abbildung. 


22. Carex teretiuſcula. Tab. D, T. No. 19. 96. 


C. Spica ſupra - decompofita eoarctata - tamoſa acutiufcula, 
fpieulis glomeratis, caplulis patentibus, eulmo teretiuſeulo. 
Goodenough. | Ä | 


Rundlichtes Riedgras; mit einer dreyfach⸗zuſammengeſetz⸗ 
ten, aͤſtigen, zuſammengezogenen, etwas ſpitzigen Aehre, knaulförmi⸗ 
gen Aehrchen, ausgebreiteten Saamenkapſeln und einem rundlichten 
Halme. | 


Carex diandra. Schrank. Fl. Bav. p. 281. Hopp. Taſchenb. 
1797. 2.98. Hoffm. Fl. germ. p. 327. Scheuchz. agr. 501? 
Hall. hiſt. 1368. B. Poll. 3. C. paniculata. n. 882, Leerſ. Fl. 
herb. n. 713. 


Dieſe Art waͤchſt auf lichten ſumpfichten, uͤberquellichten Brüs 
chen, Torf⸗ und Moorwieſen. Wittenberg bey Teuchel in den ſoge⸗ 
nannten alten Gärten, zur Linken der Straße nach Mochau, und 
auf dem Bruche hinter des Hrn. Buͤrgerm. D. Thomaͤ's Breite. 


Ich zweifle keineswegs, daß die angebliche Var. C. paniculata, 
oder C. diandra mit der engliſchen C. teretiuſeula, Good. einerley 
Pflanze ſey, wie ſchon aus der Definition in Uſteri neuen 2 

b. 


III. Spieis androgynis, apice maſculis, ſtigm. duob. 31 


St. 12. p. 124. erhellt, und die weitlaͤuſigere Beſchreibung des Hrn. 
Good., die ich hier beyfuͤge, iſt ſo beſtimmt, daß ich wenig dazu ſetzen 
kann. Auch die Gvodeneughſche Abbildung würde ich entlehnt har 
ben, wenn mir nicht einige Theile, z. E. die Blätter, etwas zu breit, 
der Halm zu ſtark, die blühende und ſaamentragende Aehre faſt zu 
groß und weit ausgebreitet ſchien, und ich die Pflanze nicht ſelbſt 
haͤtte, wonach ich verſchiedene Aehren, mit ihren Zergliederungen, 
abgebildet habe. i | ae | 
Radix fibrofa, perennis. Folia viridia, erecta, rigidiufcula, 
culmi fere dimidium vaginantig, vagina ſupra hine, membrana- 
cen trensverſum rugoſa, baſi extus convexa, intus canaliculata, 
ſuperna carinata, ut in caeteris aceidit, oris carinaque aſpera, 
culmo florifero longiora — Folium ſuperum ceteris longius 
evadit. — Culmus florifer foliis I brevior, triqueter angulis 
acutis alperis, inter angulos autem quaſi torus longitudinalis pro- 
minulus adeo ut culmus teretiuſeulus videatur. Culmus tandem 
pedalis, ſeſquipedalis exadit. — Spica andregyna, terminalis, 
ovate- oblonga, acutiuſcula, ſubradecompoſita, bradlea imfima 
brexiſſima, baſi dilarata, utrinque membranacea fulca, margine 
ipfo albo, in ſeta definenti, ſpicula ſua breviori. Spiculae et ſpi- 
culellae ovatae, acutae, ſeſſiles — Flores ‚mafculi ſuperiores, 
plures; faeminei inferiores, circiter [ex — Squamae fuſcae 
margine albo membranaceae, acutae. — Capſulae ovatae, acu- 
tae, hinc-planiufculae, illine convexae, gibbae, marginibus fer- 
rata hiſpidis, patentes — Maturae ſquama ſubdenſa 8 longio- 
res. Filamenta tria, antheris linearibus flavis. Stigmata duo. 
Goodenough. i ER 


Ich muß hierbey noch bemerken, daß einige Beobachter ganz 
verſchiedene Pflanzen für die C. diandra erkennen; wahrſcheinlich, 
weil neuerlich keine Acht mit zwey Staubfaͤden gefunden wird. Einer 
giebt die folgende C. paradoxa, ein anderer die kleine Var. von C. 
paniculata, No. 20, f. c. und der dritte die jetzt beſchriebene C. te- 
retiuſcula dafür aus, bey welcher auch die Deckblaͤttchen o bisweilen 
von beſonderer Fänge abändern, weßhalb ich fie unter C. uliginoſa L. 
erhielt; und da ich bey dieſer Art nichts davon bemerkt fand, ſo wußte 
ich anfangs ſelbſt nicht, was ich daraus machen ſollte, bis ich hier 
unter ſehr vielen Pflanzen einigemal dergleichen Deckblaͤttchen von 
ähnlicher Länge fand, die alſo von 2, 3, 6 Linien bis ı oder auch 
gegen 2 Zoll, wie die Aehren ſelbſt von J bis 2 Zoll abändern. Oft 
find auch faſt in jeder Aehre einige Zwitterblumen vorhanden. Beyt 
iſt die Hauptſpindel einer der größeften Aehren mit ihren Seitenzwei⸗ 
gen, wovon alle Bluͤthentheile bis auf das untere Deckblättchen ab» 
geſondert find, abgebildet. Die kleinen Aehrchen ſitzen an den Sei⸗ 
tenzweigen wechſelsweiſe, wie dieſe an der Hauptſpindel; jedes Aehr⸗ 

' chen 


‘» 


4 | 
32 III. Spicis androgynis, apice mafculis, Rigm, duob, 


chen hat fein beſonderes Deckblaͤttchen, das bey u vergrößert, und 
etwas breiter als die Schuppen fiſt. Die Zahl der Blumen in den 
Aehrchen iſt verſchieden; die männlichen a ſitzen zu 2, 3, 4, bis 6 
an der Spitze, und unter dieſen oft in gleicher Zahl eben ſo viel i 
weibliche dachziegelſormig über einander an einer aͤuſſerſt kurzen Spin⸗ 
del. Unter dieſen Aehrchen finden ſich oft auch einbluͤthige r, welche 
gewöhnlich zwey Schuppen haben und Zwitter find, wovon die Aufs 
ſere Schuppen k den übrigen ahnlich, die zweyte q aber oft eingekerbt 
iſt, und zwey grüne Ruͤckennerven hat. Die Befruchtungstheile find 
von den gewoͤhnlichen nicht verſchieden, und die Mündung des Ho⸗ 
nigbehaͤltniſſes h, oder der Saamenkapſel i, ift fein zweyzaͤhnicht. 
Uebrigens iſt dieſe Art durch den an der Grundfläche rundlichten 
Halm m, ſo wie durch die halbrunden, rinnenförmigen Blaͤtter, wo⸗ 
von bey n zunaͤchſt der abgeſtumpften röhrichten Blattſcheide « ein 
Stuͤck vergrößert iſt, leicht von den beyden oben gedachten Pflanzen 
zu unterſcheiden. Oft iſt der Halm oberwärts mehr dreyeckſcht als 
rund, oft auch halbrund, oder ungleich ſtumpfdreyſeitig. Die Farbe 
der ganzen Aehre iſt etwas rothbraun, und die Schuppen von glei⸗ 
cher Farbe ſind am Rande weißlicht. 


23. Carex paradoxa, Tab. E. No. at, 


C. fpiea ſupra - decompofita laxa- ramoſa eongeſtiuſeula, ra · 
mis inferiotibus remotiuſeulis, ſquamis oblongo ovatis. 


Wunderliches Riedgras; mit einer lockern, aͤſtigen, etwas 
zuſammengezogenen, dreyfach zuſammengeſetzten Aehre, deren unterſte 
Aeſte etwas entfernt ſtehen, und laͤnglicht eyrunden Schuppen. 


C. paradoxa, ſpiea ſupradecompoſita coarctata, capfulis aeu- 
minatis, ore indiviſis. Willd. Memoir. p. 32, Tab, 1, f. 1. 


Carex paniculata. Ehrh. Gram. n. 69. C. diandra. Schrank, 
Fl. Bav. p. 2812 Scheuchz. agr. p. 504. 7 


Dieſe neue Art iſt bis jetzt bey Verlin, Halle und Hannover in 
waldigen Suͤmpfen und an dergleichen Graͤben gefunden worden, 
und wahrſcheinlich in mehrern Gegenden Deutſchlands einheimiſch. 


Die Wurzel ſcheint etwas ſtark zu ſeyn, und lange Faſern zu 
haben; ob fie aber kriechend ſey, habe ich nicht beobachten konnen. 
Die Blätter find ſteif, etwas flach, doch rinnenfoͤrmig, wenig breis 
ter als an der vorigen Art, und 6, 8 bis 10 Zoll oder Schuh lang, 
oſt länger als der blühende Halm. Der Halm iſt aufrecht, etwas 
ſtumpfdreyſeitig, nach der Bluͤthe mit der ſaamentragenden Aehre ges 
wohnlich laͤnger als die Blaͤtter, und von der Grundflaͤche gegen 3 
bis 4 Zoll hoch mit Schuppen und Blättern bekleidet. Die Aehre 
hat einige Aehnlichkeit mit der folgenden Att; iſt aber bey den 1 — 

rem⸗ 


III. Spieis androgynis, apicemafculis; ſtigm. duob. 33 


Exemplaren über die Hälfte kleiner, und ändert auch an Große, wie 
die vorige, ſehr ab; fie iſt allzeit lockerer und hat gewöhnlich längere 
Seitenzweige als die vorige. Die Aehrchen find während der Bluͤth⸗ 
zeit langlicht, faft walzenförmig und ſpltzig. Die Schuppen f uns 
faſſen einander an der untern Hälfte in die Runde, wodurch fie ſchmaͤ⸗ 
ler ſcheinen, als ſie ſind, ſich aber bey den reifen Kapſeln etwas aus⸗ 
breiten, und mehr flach werden; fie find faſt ganz braunroth und has 
ben bey weiten nicht jenen weißen Rand der vorigen, und noch werds 
ger der folgenden Art. In einigen Aehrchen findet man weniger 
weibliche, in andern weniger maͤnnliche Bluͤthen. Das Honigde⸗ 
haͤltniß b ift zu beyden Seiten borftig ſcharf, und hat eine kurze, zwey⸗ 
ſpitzige Muͤndung h, die auch an der Saamenkapſel i ſichtbar bleibt. 
Die Deckblaͤttchen an den lunterſten Zweigen ändern an Länge eben⸗ 
falls ſehr ab; oft find fie kaum einige Linien lang, und endigen ſich 
mit einer grannenſörmigen Spitze; ein andermal find fie 1 bis a 
Zoll lang, wie die Abbildung zeigt. Die Saamenkapſel, fo wie dle 
der vorigen Art, unterſcheidet ſich von der folgenden dadurch, daß fie 
an der obern Hälfte zu beyden Seiten nicht die weißlichte, haͤutige, 
faft durchſcheinende Einfaſſung hat. 4 | 


Ob der ſel. Ehrhart diefe Art, die ich von ihm unter folgendem 
Namen erhielt, mit der folgenden verwechſelt, oder beide für einer⸗ 
ley gehalten hat, werden mehrere entſcheiden, die feine Gramin. von 
ihm erhielten. 


Das Citat des Scheuchz. 301 bleibt mir noch ſehr zweifelhaft, 
ob es zu dieſer oder zu der vorigen Art gerechnet werden mag. Den 


nach dem angegebenen Maaße der ganzen Aehre von 1 bis 2 Zoll, 
einge zu jener; nach den unterfien Seitenzweigen aber, von & big 
1 Zoll Länge, muß es ohne Zweifel zu dieſer Art gehören, wenn nicht 


eine dritte, mir und mehrern Beobachtern bis jetzt noch unbekannte 
Pflanze, als die wahre Carex diandra vorhanden iſt. Des Hf. D. 
Roths C. diandra, gehoͤrt zu der folgenden kleinen Abaͤnderung, die 
oft mehr einer einfachen, als zuſammengeſetzten Aehre aͤhnlich, und 
Tab. D. No, 20, bey e abgebildet iſt. C. diandra Schrank, ſcheint 
wegen des dreyſeitigen Halms und der Aehre wie beym Scheuchz. 


zweifelhaft. 
24. Caren paniculata. Tab. D. N. 20. 
C. fpica ſupradecompoſita paniculato · ramofa, ramis alternig 
remotiusculis, capfulis patentibus ſupra dimidio marginatis mem- 
branaceis. | 


Rifpenförmiges Riedgras; mit einer dreyfach zuſammenge⸗ 


ſetzten, ſtraußfoͤrmigen, aͤſtigen Aehre, ve Aeſte wechſelsweiſe etwas 
8 ent⸗ 


54 III. Spicisandrogynis, apice maſculis; ſtigm, duob. 


entſernt ſtehen, und ausgebreiteten, uͤber der Mitte haͤutig geraͤndeten 
Saamenkapſeln. 


C. ſpica ee ta paniculato-ramofa, acuta; ramis 
alternis remotiusculis, eaplulis patentibus, culmo triquetro. . 
/ 1 Willd. in Men, oir. p. 23. 


C. racemo compofito, ſpiculis ondrogynis. L. Syſt. veg. wild, 
Prodr. Perl. p. 27. Poll. Palat. n. 882. Leers. herb. p. 201. Tab, 
14, f. 4. (excluſa var.) Schrank, Fl. Bav. p. 282? Murr. Prod. 
Gött. p. 76. Elwert Fl. Marggr. Bar. p. 20, Hoſt. Fl. auſtr. 
N 505. Jacq. Vind. p. 167. Hoppe Tafchenb, 1797. p. 99. 

Rehe Fl. Lipf. 671. Reyger wildw. Pfl. um Danzig ꝛc. 314. 
Tim. Prodr. Megapol, p. 195. Hoflfm. Fl. germ. p. 327. Roth 
Tent. I. p. 396 II. p. 436. Retz. Prodr. Scand. p. 179. Baumg. 
Fl. Lipſ. p. 346. Ehrh. Beitr. hannov. I. p. 110. Liebl. Fl. Fuld. 
p. 389. Wohlleb. Supp. Fl. Hall 39. All. Fl. Pedem. n. 2303. 
Guan. Obſ. Bot. p. 71. Hall. hiſt. n. 1368. Scheuchz. agr. p. 
499. Tab. 8. Fl. Dan. 1116. Carex radice repente. Mich. Gen. 
p. 68. t. 33. f. 7. Moriſ. . B. t. 12. f. 23 


Diefe Art waͤchſt ſowohl auf ſumpfigt moraſtigen Boden und auf 
hohen Gebirgen und Alpen, als auch in flachem Lande. Wittenberg 
vor der Stadt an der Straße nach Dobien zur rechten Hand; vor 
Dobien auf der Löbikau, und ohnweit über der Antoniusmuͤhle, an 
einem ſumpfichten Graben; bluͤht im May und Jun. 


Die Wurzel iſt zaſericht und kriechend, ziemlich ſtark, ſchwarz⸗ 
braun, in Gelenke abgetheilt, aus welcher verſchiedene Halme und 
Blaͤtterbüſchel hervor treiben. Die Blätter find ohngefaͤhr bi 
Linien breit, unter und über 1 Schuh lana, rinnenförmig un j 
mährend der Bluͤthzeit hoͤher als der Halm. Der Halm iſt anf 
dreyſeitig, aufrecht, 12 bis 2 Schuh und drüber hoch. Die Aehre 
ändert an Geſtalt und Größe nach verſchiedenem Standorte ſehr ab, 

die ich von einigen Beobachtern in Anſehung der Große für zwey 

verſchiedene Arten erhalten habe; oft ift fie mehr einer Riſpe, ein ans 
dermal ſaſt nur einer einfachen, kaum merklich aͤſtigen oder zuſammen⸗ 
gefeßten Aehre aͤhnlich. Auf unfruchtbaren, etwas ſumpfichten Stel⸗ 
len, wie z. E. hier bey Witteub. vor der Stadt an der Straße nach 
Dobien, wird man oft dle letzte, und in ſtarken Suͤmpfen, welche 
mit guellichtem Waſſer verſehen, wie uͤber der Antonius» Mäßte, im⸗ 
mer mehr die erſtere finden; eines der kleinſten Etemplare in der 
. Bluͤthe habe ich bey e abgebildet, das in keinem der ubrigen Theile. 

von den größern verichieden iſt. Won den beyden vorigen Arten un 

terſcheidet ſich dieſe auch allezeit durch eine etwas bläffere, nicht fo 
ſtark ins rothbraun fallende Farbe, wegen der ſtark weiß geraͤndeten 


Schuppen f; ferner ift der ſcharf oreyſeitige Halm, noch mehr er 
? d 5 


IV. Spicis androgynis apice mafculis; ſtigm. trib. 35 


die zu bepden Seiten über der Mitte haͤutige, weißlicht geraͤndete 
Saamenkapſel i verſchieden, wenn auch keine andere Art dagegen ges 
halten werden kann. Noch eine andre Abaͤnderung erhielt ich unter 
C. diandra, wo die Aehre an Länge aber dichter, mit einem ahnlichen 
langen Deckblatte o verſehn, wie die auf Tab. D d. No: 22. b abge⸗ 
7175 iſt, wornach alſo auch die Becken o bisweilen ſehr ab⸗ 
ndern. Er 


IV. Spieis androgynis, apice A 
| ftigmatibus tribus. 


Mit halbgetrennten Geſchlechtstheilen auf mehrern a 
Aehren, die an der Spitze männlich find, und 
einem dreyfachen Staubwege. i 

25. Carex curvula. Tab. D. Hh. No; 17. 


C. ſpica ſub : compoſita, bracteis ovatis ſ. obcordatis N 
eulmo tereti, ſolii: que duris, eurvulis. 


Gekrömmtes Riedgras; mit einer faft e ben 
Aehre, eyrunden oder umgekehrt herzföͤrmigen, mit Grannen verſehe⸗ 
nen Deckblaͤttchen, einem runden Halm, der, ſo wie die Blätter, hart 
und gekrümmt iſt. 


Ci. culmo foliisque auch curvulis, pies unica, Slap arifta: 
tis. Hall. hift. 1353. et C. ſpica unica, fabrotunda, glumis ovaris, 
breviſſime ariftatis. 13 54. All, Fl. Pedem. n. 2295. 25 92. f. 3. 
Vill. hiſt. des pl. des Dauph, 


Carex fpica tripartita, culmum terminante, e (ala: 
mis bafı cordatis, cum mucrone, Gmel. Fl. ſib. I. p. 145. n. 56. 
t. . . 


Carex alpina minima uncifolle; caule REN ee, fi. 
ea in fummitate caulis atrofulca, ſquamis amplioribus, plerumque 
bifidis, et limbo membranaceo einetis, Mich. gen. p. 68. n. 6, 


Scheuchz, gram. p. 492. t. 11. f. 7. 

Dieſe Art waͤchſt auf den eutopaͤiſchen Alpen und böchſten Ge⸗ 
birgen in der Schweiz und andern aͤhnlichen Gegenden; auch in 
Kaͤrnthen auf den Alpen hat ſie Herr D. Hoppe geſammelt. 


Die Wurzel beſtehet aus vielen braunen Faſern, aus welcher 


die Halme und Blaͤtter in Vaſchein, * 3, 4, 6 bis 8 Zoll lang, — 


36 IV. Spicis androgynis, apice mafeulis; ſtigm. trib, 


vorkommen, ſowohl Blätter als Halme find gewoͤhnlich get ruͤmmt; 
erſtete find ſtark rinnenſoörmig und oft fo ſchmal, binſenſoͤrmig, faſt 
tundlicht zuſammen gerollt, daß man fie kaum von dem Halme un⸗ 
terſcheiden kann. Der Halm iſt rundlich, und oberwaͤrts etwas 
1 dreyſeitig. Die ganze Aehr iſt braun, und aͤndert, ſammt den 
Deckblüttchen und Schuppen, an Geſtalt und Größe ab; fie iſt oft 
ganz einfach und nur an der Grundfläche mit wenigen weiblichen Bluͤ⸗ 
then verſehen, wie ſie Tab. D., aber, wegen Mangel des Raums, nicht 
mit den gekruͤmmten Halm und Blättern abgebildet iſt. An grös 
fern Exemplaren, Tab. Hh, ift die Aehre oft aus zwey bis dtey klei⸗ 
nern Aehrchen zuſammengeſetzt, wo auch die Deckblaͤttchen o und 
Schuppen an Große, dle eyrunden, oder ausgeraͤndeten Deckblaͤtt⸗ 
chen aber an beyden, ſowohl an kleinern als größern Aehren, abäns 
dern. Herr Vill. glebt dieſe Art mit Zwitterbluͤthen an, dle ich 
nicht bemerkt habe; wenn er nicht eine andere unter dieſem Namen 
beobachtet hat. De 
Die hlerbey angeführten Synon. find unter C. juncifolia und 
C. incurva bemetkt. a N nb 


i 26. Carex bina. Tab. G. No. 33. 


C. ſpieis binis ovatis, bracteis lanceolatis - ariſtatis, ſquamis 
oblongo - Ovatis. | | 

Jjpeyaͤbrigtes Riedgras; mit zwey eyrunden Aehren, lan⸗ 

tſörmigen gegrannten Deckblaͤttchen, und eyrund laͤnglichten 
chuppen. ig } 50 % 

Dileſe Art iſt von allen übrigen, die ich beobachtet und ahgekik. 
det habe, verſchieden, und ſcheint mir ganz neu. Ich fand ſie in 
einer mir zugeſandten Sammlung ohne Wurzel und Blätter, wie 
ſie abgebildet iſt, unter Carex lobata Vill. von dem verſtorbenen 
Herrn Prof. schmidt, wovon fie aber ganz vetſchieden, und ob fie in 
VBoͤhmen, oder ſonſt wo einheimiſch ſey, iſt mir unbekannt. 


Der Halm iſt ſcharf dreyſeltig und traͤgt an dieſem Exemplar 
auf der Spitze 2 Aehren kurz über einander, welche faſt verbluͤhet 
und ziemlich erwachſene Saamenkapſeln haben. Jede Aehte iſt an 
der Spitze maͤnnlich und an der Grundfläche weiblich, und hat ein 
lanzetförmiges Deckblaͤttchen mit einer kurzen Granne, wovon das 
unterſte bey o vergrößert, fo lang als feine Aehre, das obere aber klei- 
ner und kuͤrzer iſt. Die männliche Schuppe a iſt etwas ſtumpfſpitzig, 
die weibliche b Aber ganz ſtumpf; beyde, ſo wie die Deckblaͤtter, find 
kaffebraun, gegen dem Rand kaum merklich blaͤſſer und etwas kuͤrzer 
uls die Saamenkapſel i. Die Kapfel hat mit den Schuppen gleiche 
Farbe und eine gelblichte Spitze. Die Mündung der Kapfel iſt 995 

merk⸗ 


IV. Spicis androgynis, apiee maſculis; ſtigm. tribus. 37 


merklich zwepzaͤhnicht, und der dreyfache Griffel g hinterlaͤßt einen 
dreyſeitigen Saamen J, wie andere dergleichen. | 2 


Ich würde diefe Art faſt für Carex bilobata, All. halten, wenn 
der Halm an ſelbiger nicht rund, und die oberſte Aehre nicht zufamz 
mengeſetzt angegeben wuͤrde. Wahrſcheinlich iſt dieſe auf Alpen oder 
11 55 Gebirgen geſammelt, weil ſie Hr. Schmidt für C. lobata 

ielt. . f ch 


0027. Cure indica. Tab. B b. No. 86, 
tte ſpicis androgynis eylindrieis paniculatis pinnatis, floſculis 
aliquot infiminis femineis. Linn. Syſt. veg. 5 t 

Oſtindiſches Riedgras; mit walzen / und riſpenſormigen ges 
fiederten Aehren, mit halbgetrennten Geſchlechtstheilen, und einigen 
zu unterſt ſtehenden weiblichen Bluͤthen. 5 


Diieſe Art erhielt ich ohne alle Namen; fie ſcheint mir ganz mit 
der gegenwaͤrtigen Beſchreibung uͤberein zu kommen; ob ſie aber in 
Europa erbaut oder in Oſtindien geſammelt wurde, iſt mir unbe⸗ 
kannt. Ich vermuthe ſie vom C. B. Sp. 


Nach Linnee iſt der Halm faft dreyeckicht, oben gerade und 14 
Schuh hoch. Die Halmblaͤtter ſind grasartig, oft laͤnger als der 
Halm, am Rande rauh, und ſtehen in einiger Entfernung von ein; 
ander. Die Riſpe beſteht aus vielen, wechſelsweiſe ſtehenden, ſtar⸗ 
renden, dreyſeitigen, aus einander geſperrten Trauben, an welchen 
wechſels weiſe, abſtehende, faſt ungeſtielte, . 
ge, in einiger Entfernung und in zwey Reihen ſitzende Aehrchen ſte⸗ 
hen, und von allen Seiten mit pfriemenſörmigen, wie Dachziegel 
über einander liegenden Schuppen verſehn find, An dieſen Aehren 
ſtehen zu unterſt 2 bis 3 weibliche Bluͤthen. Die Saamenkapſeln 
ſind eyrund, dreyeckicht und ſpitzig. | 


Dieſer Beſchreibung kann ich nur noch folgende Beobachtungen 
beyfuͤgen. Alle gedachte Aehrchen ſind an der Spitze d maͤnnlich und 
an der Grundflaͤche e weiblich, wovon die oberſten eher, als die ums 
tern, zu blühen ſcheinen. Die Schuppe 1 der männlichen Bluͤthe a 
iſt von der weiblichen b etwas verſchieden, indem letztere die übrigen 
auf ihrer Spindel mit ihrer geſchloßnen Grundfläche umgiebt, das 
Honigbehaͤltniß s einhuͤllt, und gleichſam durchſtochen iſt. Die Muͤn⸗ 
dung h iſt etwas zweyſpaltig, und das Honigbehaͤltniß enthält außer 
dem gewohnlichen Fruchtknoten t mit dem dreyfachen Saen 
noch einen beſondern, mir noch unbekannten Theil x, der unten einem 
faft gleichbreiten, zu beyden Seiten gefranzten Blaͤttchen ahnlich, und 
an der Spitze keulenfoͤrmig iſt; i die Saamenkapſel bey k ſamt den 


dreyſeitigen Saamen durchſchnitten. * untere Theil des * 
| 3 65 


| 38 v. Spicis androgynis, apice femineis; fligm. duob. 


ſes abgebildeten Exemplares iſt bis an die Wurzel noch 10 Zoll lang, 
mit noch 4 den unterſten abgebildeten ähnlichen Blättern, wechſels⸗ 
weiſe durch aͤhnliche Scheiden, wie die obern, bekleidet. Die Schup⸗ 
pen find roͤthlichtbraun und haben einen blaßgrünlichten Ruͤckennerven 


V. Spicis androgynis, apice femineis; 
ſtigmatibus, duobus. 


Mit Aehren, deren Geſchlechtstheile halb getrennt 
und an der Spitze weiblich ſind, und einem 
zweyfachen Staubwege. 


175 8 


28. Care cyperoides. ab. A, Nd . 


1 ſpica compoli ta capitata; ſpiculis denſiſſi imis, involuero 
longo, | 


Eyperartiges Riedgras; mit einer kopfförmig zuſammenge⸗ 


ſetzten Aehre, deren ar NN ſehr dichte en ſtehen, und einer 
langen Huͤ lle. 


Ct. capitula Rear ſubrotundo, floribus fi mplei imis * 
bulatis, involuero longo. Linn. Syft. veg. Suppl. p. 43. 


Carex bohemies, ‚fpica globoſa eonglomerata androgyna, 
capfulis ſubulatis, involuero triphyllo. Schreb Gram. T. II. p. 52» 
t. 28. f. 3. Mich. Gen. p. 70. t. 33. f. 19. Cyperus minor ca- 
pitulis inflexis. Buxb. Cent. 4. p. 34. t. 61. f. 1. Seitpus fpica 
multipartita, ſeminibus caudatis. Gmel. Sib. 1. p. 81. Uſteri 
bot. mag. B. I. St. 5. p. 55. Hoppe Tafchenb. 1794, p. 157. 


Dieſes Rledgras ſcheint in einigen der angezeigten Gegenden 
nicht ſehr dauerhaft zu ſeyn, ob es ſchon vollkommen reifen Saamen 
traͤgt und eine mehrjaͤhrige Wurzel hat. Der berühmte Micheli ent⸗ 
deckte es zuerſt 1712 bey Prag, ferner Buxbaum bey Aſtrakan, D. 
Heiſe bey Dresden, Präf. von Schreber bey Erlangen, D. Hoppe 
bey Weiſſendorf an Fiſchteichen, D. Hedwig bey Leipzia, und ich vor 
10 Jahren hier bey Wittenberg am Elbſtrande, einige Jahre hin und 
wieder, hernach ſelten, und jetzt finde ich keine Spur mehr davon. 


Die Wurzel iſt faſericht. Die Halme ſind mit Blaͤttern be⸗ 
kleidet und werden = Zoll bis 1 Schuh hoch. Blaͤtter und Halme 
ſind weich, glatt, hellgrün, und die obern Blätter find laͤnger als 
der Halm. Der Bluͤthenkopf e wird an der Grundfläche mit 3 oder 
+ Hülbläitern angegeben, wovon eins oder zwey der unterſten, er 

E 


V. Spicis androgynis, apice femineis; ſtigm. duob. 39 


Geſtalt und Größe oft den Halmblaͤttern ahnlich, das dritte aber 
kleiner, und das vierte kleiner als das dritte iſt, wenn ſie uͤber dem 
Bluͤthenkopf her vorſtehen. Es ſind deren Blaͤttchen aber in einem 
Bluͤthenkopfe noch eine ziemliche Anzahl, ſo viel als Aehrchen, wo⸗ 
nach ſich jedes Aehrchen durch ein beſonderes ſaſt gleichlanges Deck⸗ 
blaͤttchen von den andern unterſcheidet, deren oſt in einem ganzen 
Bluͤthenkopſe 30, 40, 50, und mehrere dicht beyſammen an einer 
Hauptſpindel über einander ſtehen: die an der Spitze befindlichen 
ſind weiblich, und die an der Grund flache maͤnnlich. Bey m iſt die 
Hauptſpindel eines Bluͤthenkopfs vergrößert, wo die drey unter ſten 
und größten Decklaͤttchen abgeſchaltten, alle übrige aber, ſammt ih⸗ 
ren Aehrchen, bis auf zwey Seitenſpindeln der Aehrchen mit noch el⸗ 
ner männlichen Bluͤthe a und einer weiblichen b abgefondert find; 
auch auf den Spitzen dieſer drey Spindeln fi itzen noch einige weibliche 
Bluͤthen. Die Schuppen find ſchmal lanzetfoͤrmig, weiß, haͤutig, 
grannenſormig zugeſpitzt, wovon die männlichen £ oft auf einer Seite 
eingeſchnitten find, und die weiblichen Bluͤthen b an der Grund⸗ 
flaͤche in geringerer Zahl eines jeden Aehrchen umgeben. Die unter⸗ 
ſten Aehrchen find, wie die Deckblaͤttchen, die größten, und werden 
nach der Spitze immer kleiner. Das Honigbehaͤltniß i hat eine 
zweyſpaltige gefranzte Muͤndung h. Der Fruchtknoten mit dem 
zweyfachen Staubwege g hinterlaͤßt den in der geöffneten Kapſel K 
bey! durchſchnittenen Saamen; alle Theile find vergrößert. 


Da ſich dieſes Riedgras hier an der Elbe bisweilen jährig aus 
Saamen erzeugt: ſo iſt die Bluͤthzeit erſtlich gegen den Herbſt, “u 
der DIENEN ausdauernden Pflanze aber Anfangs Jun. e 


29. Caren ovalis, Tab. B. No. g. 8. 


C. ſpieulis ſub- ſenis ovalibus approximatis alterwis, Ga 
mis lanceolatis, eapſulam aequantibus, u. marginatis mem; 
branaceis. Goodenough. 91 A ek 


Eyrundoͤhrichtes Riedgras; mit faft air ſechs enden, 
wechſelsweiſe nahe beyſammen ſtehenden Aehrchen, lanzetförmigen⸗ 
Schuppen mit den Saamenkapſeln von gleicher 25 85 5 und‘ og? 
menkapſeln mit einem haͤutigen Rande. a 


Carex leporina, Fl. angl. p 404. Fl. (cot. p. 3 47. eo h | 
Tent. I. p. 393. II. p. 427. Hoflm, Fl. germ, p. 526. Gmel. a 
Tab, p. 280. Leers Fl, herborn, p. 199. Tab. 14, f. 6. Lum- 
nitz. Fl. Pofun. p. 416. Scholl. Fl. Barb. p. 207. Tim. Fl. Me- 
gapol. p. 194. Liebl. Fl. Fuld. p. 388. Bibber Pl Siles p, 
247. Baumg. Fl. Lips. p. 75 Willd. Prodr. Berol. p. 26. 
Boehm. Fl. Lips. n. 667. we enam. vind. p. 166. Leyff. Fl. 


Hall; p. 233. Ehrh. Beytraͤge. I, p. 110. Hepp. Taſchenb. 1797. 
N f C4 p- 88. 


40 V. Spicis androgyuis, apice femineis; ſligm. duob. 


p. 88. Esmarch Schlesw, p. 76. Wigg. Prim. Fl. Holſ. p. 68. 
Retz. Prodr. Scand. p. 1 Poll. Palat. n. 874. Schrank Fl. 
Bar. p 277. All. Fl. Pedem. n. 2303. Hoſt Fl. Auſtr p. 503. 
Hall. hiſt. help. n. 1361. Scheuchz. agr. p. 456, Tab. 10. f. 
25. Gunn. Fl. Norv. n 813? Moriſ. ſ. 8, Tab, 12. f. 29. 


Carex mollis. Gillibert. Lithuan. p. 146. 


Dieſe Art waͤchſt auf feuchten und ſumpfigten Wieſen und 
Weiden an lichten und ſchattigen Orten. Wittenberg im Stadtgra⸗ 
ben, in der Specke und auf Wieſen. 8 


Die Wurzel iſt ſaſericht. Die Blätter find zu Anfang der 
Bluͤthzeit faft länger, oder mit dem Halm von gleicher Länge, ohnge⸗ 
fahr 6 bis 8 Zoll; nach der Bluͤthe wird der Halm gewöhnlich laͤn⸗ 
ger und ı bis 2 Schuh hoch, iſt dreyſeitig oder halbrund, oſt roͤh⸗ 
richt, und ſaſt an der untern Hälfte mit Blaͤttern bekleidet. Die 
Aehrchen ſtehen zu 3, 5 bis 6, zuweilen 7, und find vor der Bluͤ⸗ 
the an beyden Enden zugeſpitzt, werden aber nachher ſtumpfeyrund, 
faſt kopfformig, wovon das unterſte bisweilen ein ziemlich langes 
Deckblatt hat, das ſo lang, oder auch laͤnger als die ganze Aehre, 
oft aber auch kuͤrzer als ſein Aehrchen und nur einer ſpitzigen Schuppe 
ahnlich iſt. Die Aehrchen find an der Spitze weiblich und an der 
Grundflaͤche maͤnnlich, die beym Leers gerade umgekehrt abgebildet 
und beichrieben find, was auch Herr Good. ſchon bemerkt hat, und 
manchen ungeuͤbten Beobachter zu einem Irrthum verleiten konnte. 
Die Schuppen ſind braͤunlicht, mit einem weißlichten Rande und gruͤ⸗ 
nen Ruͤckennerven verſehen. Die Mündung des Honigbehaͤltniſſes 
h und der Saamenkapſel i iſt zweyzaͤhnicht, was Hr. Good, nicht 
bemerkt hat, und der Rand zu beyden Seiten iſt mit einer bäntigen 
Einfaſſung verfehen, wie bey C. brizoides. n 12. 


Eine Zeitlang hielt man dieſe Art faſt allgemein ſuͤr die Ge 
leporina L. Herr Goodenough hat uns aber nach dem Linn, Her- 
bario eines beſſern belehrt, daß beyde ganz verſchieden ſind, und daß 
die achte C. leporina L. eine weit kleinere Pflanze ſey, und auch nur 
drey Aehrchen habe. Eine genauere Bemerkung davon verſpart Hr. 
Good. vielleicht bis zu einer anderen Zeit, wenn er die auslaͤndiſchen 
Arten, die nicht in England einheinifch find, beſchreiben wird. 
Ar 30. are: Schreberi. Tab, B. No. 9. 

50 ſpica compofi ta nudiufcula, fpiculis contiguis ovatis, cap- 
folis margine membranaceo carentibus, ſquamis lanceolatis ae - 
quantibus, 


Schreberiſches iebg rab mit einer zusammen geſetzten 
. nackenden Aehre, . beyſammen ſtehenden, eyiunden 


ehr, 


V. Spicis androgynis, apice femineis; ſtigm. duob. 41 


Aehrchen, und Saamenkapſeln ohne haͤutigen Rand, mit den lan⸗ 
zetformigen Schuppen von gleicher Länge. 


6. ſpies nudiufcula obtufa, ſpieulis plurimis ovatis bafi mal. 
eulis, apice femineis, culmo erecto. Willd. in Memoir. p. 22. 
Schrank. Fl, Bav. p. 278. 


Carex praecox, fpica compofi ta diſticha nudiufeula; s Finne 
eontiguis andregynis teretibus rectis, culmo ſuperne nudo. 
Sehreb. ſpeil. Fl. Lips. p. 63. Leyſſ. Fl. Hall. p. 233. cum var. 
Timm. Fl. Megapol. p. 194. Baumg Fi. Lipſ. p. 71. Roth 
Tent. I. p. 394. II. p. 428. Scholl. ſuppl. Fl; Barb. p. 332. 
Wild. Prodr, Berol, p. 26. Hoſt. Fl. auftr, p. 503. Lumnitz. 
Fl. Poſon. p. 415. Rappe Taſchenb. 1797. p. 59. Hoffm. Fl. 
germ. p. 326. 


Dieſe Art waͤchſt gewöhnlich mehr auf trocknen, als ſeuchten, 
oft ſandigen, graſichten Orten. Wittenberg um die Stadt auf den 
alten Schanzen und Außenwaͤllen, auch auf dem Apollensberge. 
FH Ende des May bis Jun. faft mit C. praecox. Good. zu glei⸗ 

r Zeit. 


Die Wurzel hat, wie bey C. arenaria, kriechende, aber. ſchwaͤ · 
chere Auslaͤufer, mit Gelenken und Wurzelfaſern verſehen. Die 
Blätter find ſchmal und mit dem blühenden Halm ohngefaͤhr von aleicher 
Laͤnge. Nach der Bluͤthe wird der Halm nach Verſchledenheit des 
Standortes ‚1, 2 bis zmal fo lang als die Blätter und 4, 8 Zoll bis 
1 Schuh oder auch drüber hoch, iſt ſtumpf dreyſeitig und mit den 
reifen Kapſeln oft ziemlich gekruͤmmt. Die Aebre iſt rothbraun und 
beſtehet aus 3, 4, 5 bis 6, zu Anfang der Bluͤthzeit faſt walzenför⸗ 
migen, an beyden Enden ſpitzigen, hernach aber eyrunden Aehichen, 
welche beſonders in der erſten Zeit mit der vorigen Art einige Aehn⸗ 
lichkeit haben; daher dieſe Art auch von einigen Beobachtern ehemals 
nur fuͤr Abaͤnderung gehalten wurde. Aber der Standort, die 
ſchmaͤlern Bluͤtter, der ſchwaͤchere und dichtere Halm, die ganz brau⸗ 
nen Schuppen und die nicht haͤutig geraͤndete Saamenkapſel, unter⸗ 
ſcheiden dieſe binlanalich von der vorigen Art. Oſt iſt das Obertheil 
der Saamenkapſel zu beyden Seiten etwas feinborftig und die Muͤn⸗ 
dung etwas mehr zweyzaͤhnicht, als ich fie abgebildet habe. Die von 
einigen hier angeführte n. 1367. Hall, Hit. mag wohn einn andern, 
mir unbekannten Art gehören? 


31. Careæ microſtackia. Tab. C. No. ER 


C. fpieis ternis ſubquaternis een ablongis; teimi- 
nali maxima. 


nN Riedgras; mit ken lat zu vier laͤnglich⸗ 
ten 


43 V. Spicis androgynis, apice femineis; ſtigm. duob. 


ten, nahe beyſammen ſtehenden Aehren, wovon die oberſte die 
größte iſt. 9 “4 RE Wr 
Carex microftachya, Spicae androgyna3e, approximatae, 
oblongae, inferne mafculae, ſuperne femineae, intermediae 
minimae, pauciflorae; terminalis maxima, longitudine fere am- 
nium lateralium. Capſulae parvae, adpreſſae, ſquamis tectae. 
Ehrh. Beyträge III. p. 22. n. 32. Gram. n. 9. Gmel Syſt. Veg. 
P. 140, ö i 


Dieſe Art entdeckte der ſel. Ehrhart in Schweden ohnweit Up⸗ 
ſal, auf einer Wieſe, Grönmalla genannt, wo ſie aber nicht haͤufig 
war. Sie ſcheint auch ihre Abaͤnderungen zu haben; ich hatte nur 
zwey Exemplare davon zu beobachten, wovon das erſte No, 11. in 
ſeiner ganzen Groͤße abgebildete, drey kleine, ganz maͤnnliche Aehren 
e hat; jede Aehre hat ein eyrundes, mit einem grunen Ruͤckenner⸗ 

ven bezeichnetes, übrigens faſt ganz weißlichtes Deckblaͤttchen o, die 
den maͤnnlichen Schuppen 1, auſſer der untern Breite, an Farbe 
Conlich find, wonach die ganzen Aehren faſt ganz weiß erſcheinen. 
Der Halm iſt ohngefaͤhr 8 bis 10 Zoll hoch, eiwas ſtumpf drey⸗ 
feitin, und die Blätter ſcheinen faſt gleiche Laͤnge zu haben. An dem 
zweyten Exemplare, mit dem erſten von gleicher Größe, ſitzen 4 Aeh⸗ 
ren auf der Spitze des Halms wechſelſeitig nahe über einander, wo⸗ 
von die oberſte ebenfalls die größte iſt; aber alle dieſe Aehren ſind 
faft ganz weiblich, nur die oberſte hat in der Mitte einige waͤnnliche 
Blüthen, ihre Spitze und Grundflaͤche aber iſt ebenfalls weiblich. Die 
Muͤndung des Honkabehaͤltniſſes iſt zweyzaͤhnigt und der Griffel iſt 
zweytheilicht. An dleſem Exewplare find die Blatter etwas kürzer, 


als der Halm. DT, ! 
Diüeſe Art hat mit der folgenden: einige Aehnlichkeit, aber die 
wenigen aufrechten und angeſchloſſenen Aehren, wovon die oberſte 
allzeit die größte iſt, unterſcheiden ſie binlaͤnglich; das Honigbehaͤlt⸗ 
niß iſt unten breiter und hat keinen häutigen Rand, als wie bey C. 
brizoides. Ake n ron Be i 
5 32. Carex brixoides. Tab. C. U. No. 12. 
C. ſpiea compoſita ſubdiſticha nuda; ſpiculis oblongis con- 
tiguis patulis eurvatis, culmo nuddo 
Zittergeasartiges Riedgras; mit einer zuſammengeſetzten 
ſaſt zweyzeiligen Aehre, länglichten, an einander ſtehenden ausgebrei⸗ 
teten gekruͤmmten Aehrchen, und einem nackenden Halme. | 
Ci. fpica compoſita diſticha nuda; fpiculis androgynis oblon- 
gis contiguis, culmo nudo. Linn. Syſt. Veg. Hoffm. Fl. germ. 


p. 326, Roth Tent. I. p. 354. II. p. 430. Schrank Fl. Bav. 
£ 2 x = P. 279. 


V. Spieisandrogynis, apice femineis; fi gm.duob. 43 


p. 279. Hoſt. Fl. auſtr. p. 303. Lumnitz. Fl. Pofou. p. 417. 
Gillbert Lithuan. p. 544. Böhm, Fl. Lips. n. 675. Hopp. Ta- 
fchenb. 1797. p. 91. Wigg. Prim. Fl. Holſ. p. 68. Gmel. Tub. p. 
282? Esmarch Schlesw. p. 77. Scop. Fl. carn. n. 1170. Liebl. 
Fl. Fuld. p. 392. Baumg, Fl. Lipſ p. 71. Leyfl. Fl. Hall. p. 
234. All. Fl. Pedem. n. 2305. Hall. hiſt. n. 1358. Carex fi- 
brata radice, an 25110 caule exquiſite triangulari. Mich. Gen. 
p. 70. tab. 33. Scholl. Suppl Fl. Barb. p. 332, Murr. 
prodr. Gött. ete. 5 Schreb. Spie. Fl. Lipf. p. 63. a 


Dieſe Art waͤchſt gewohnlich an ſchattigen, feuchten, graſichten 
Orten in Hainen, Gebuͤſchen und Wäldern. Wittenberg an der 
e e der Speckbach, wo die Gebüfche anfangen, ohnge⸗ 
fähr dem Pulvermagazine gegenüber. Bluͤhet im May und Jun. 
Die Wurzel ſcheint nicht kriechend zu ſeyn. Die Blätter find ſchmal, 
x bis zwey Linien breit, haben mit dem Halme von 1, 1% bis 2, 
auch wohl bis 3 Schuh faſt gleiche Laͤnge, nachdem der tandort⸗ 

mehr oder weniger feucht und ſchattig iſt; oft wegen der Schwaͤche 
und Lange, beſonders nach der Bluͤthe, biegen ſich Halm und Blaͤt⸗ 
ter hin und her, und können ſich nicht aufrecht halten. Zu Anfang 
der Bluͤthzeit iſt der Halm oft kaum einen Schuh lang, uͤber der Wur⸗ 
zel mit einigen Schuppen bekleidet, woruͤber die kuͤrzeſten und brei⸗ 
teſten Blätter, und über dieſen die laͤngſten den Halm an der Grund⸗ 
flaͤche mit Scheiden umgeben. Die Aehre beſtehet aus 4, 6, 8 bis 
10 laͤnglichten, oft zuruͤckgebogenen, Aehrchen, die aber nicht im⸗ 
mer zweyzeilig, ſondern auch zum vo außer dieſer Ordnung ſtehen. 
Jedes Aehrchen hat ein laͤnglichtes gegranntes Deckblaͤttchen, wovon 
das unterſte o bisweilen ausgeraͤndet und kürzer oder länger als fein 
Aehrchen iſt. Reifen Saamen habe ich erſt im ſpaͤten Herbſt ſam⸗ 
meln können; die Kapſel i kommt e, des dun Mundes m 
mit C. ovalis überein. RN, act 


we 


33. Sure eurta, Tab. 0. No. ar 0 


C. fpiculis ſubſenis ovatis remotiusculis nudis, ſquamis ov 
tis acutiuſculis, eapſula brevioribus, Goodenough. Willd. in 
Memoir. p. 25. 5 


Bursährichtes Riedgras; mit faſt zu ſechs eyrunden nacken. 


er 


nig ſpitzigen Schuppen, welche kuͤrzer als die Saamenkopſeln ſind. 


Gramen eyperoides fpicis curtis div ulſi is. Loelel Pruff. p. 117. 
tab. 32. 


Carex elongata. Leers Fl. Herb. p. 200. tab. 14. f. 72 


Carex brizuides. Hudſ. Fl. angl. p. 406. 
; Carex 


4 


44 V. Spicis androgynis, apice femineis;ʒ fligm. duob. 


Carex einerea. Withering, Brit. p. 1033. Poll. palat n. 
880, N 7 te De 


Carex vanella. Ehr. gram. n. 98. Hoff. Fl, germ, 
D. 518. 4 f ; 5 


Carex canefcens, Lightf. Fl. dee p. 550. Hoffm. Fl. 
germ, p. 327. Roth Tent. I. p. 395. II. p. 435. Wild. Prodr. 
Berol. p. 2. Schrank Fl. Bav. p. 280. ib Tafchenb. 1797. 
p. 95. Gilbert, Lirhuan, p. 545. Gmel. Tub. p. 282. Matth. 
Fl. Silef. p. 248. Ehrh. Beitr. Hannoy, I. p. 110. Leyſſ. Fl. 
Hall. p. 234. Murr. Prodr. Goett. p. 76. Retz. Prodr. Fl. Seand. 
p. 179. Gunn. Fl. Norv. n. 726. Hall. hiſt. helv. n. 1360. 
Flora Ban. 288. Me 


| Dieſe Art wird von einigen Schriftſtellern auf trocknen gra · 
ſichten Orten an Hecken und Ackerraͤndern angezeigt; ich finde fie ge⸗ 
wöhnlich an feuchten, naſſen, auch wohl ſumpfigten, ſchattigen, 
bisweilen auch lichten graſigten Orten. Wlttenberg im Stadtaraben, 
auf der Nordſeite, in der Specke, bey Labez, Wiſigk, Köpenik, 
und anderwaͤrts. Bluͤhet im May. 


Die Wurzel iſt faſt kriechend. Die Blätter ſind ohngeſaͤhr · 
Linie breit, weich, mehr flach als rinnenförmig, mit dem Halm 
in der Bluͤthzeit ohngefͤhr ı Schuh lang. Der Halm iſt ſcharf 
dreyſeltig, nach der Bluͤthe oft länger als die Blatter. Die Aehr⸗ 
chen ſtehen zu 4, 5, 6 bis 7 in einiger Entfernung, deren ganze 
Länge ı bis 2 Schuh betraͤgt; fie find in der Bluͤthzeit laͤnglicht, 
und werden erſtlich nachher und bey der Reife p eyrund. Das 
Deckblaͤtrchen, beſonders an dem unterſten Aehrchen, iſt gewohnlich 
von den übrigen das laͤngſte, oft kaum ſo lang als ſein Aehrchen, 
bisweilen aber auch ı bis gegen 2 Zoll und faſt fo lang als die ganze 
Aehre. Die Schuppen F ſind eyrund und ſpitzig, faſt ganz weißlicht, 
mit einem gruͤnen Ruͤckennerven bezeichnet. Das Honigbehaͤltniß h 
und die eyrunde Saamenkapſel 1 hat eine feine, oft kaum merklich 
zwenzaͤhnichte Muͤndung, und 1 an 1 und Größe von n. 97. 
nicht verſchieden. 


C. elongata Leers bat Good. und 19 6 mit dleſer Art für 
einerley, womit ſie nach der Abbildung und Beſchreibung, außer den 
größern und mehrern Aehrchen, auch ziemlich uͤbereinkommt. Nach 
möalichſt genauer Beobachtung habe ich niemals 8, noch weniger 9. 
Aehrchen entdecken tonnen. Es ſey denn, daß Hr. Leers eine aͤhnli⸗ 
che und ſeltene Pflanze vor ſich hatte. Andere Beobachter wollen 
ſie lieber zu der C. elongata L. rechnen. 


Carex canelcens Fl. Dan t. 285. iſt mit einem ziemlich lan 
gen 3 deſſen ich oben gedacht habe, und 4 a 3 N 
richtig; 


* 


v. Spieisandrogynis, apice femineis; ſligmat duob. 45 


richtig, aber nach Litt. Nachricht des Hrn. Prof. Vahl der Origk⸗ 
nalzeichnung zufolge, ganz unrichtig mit einem dreyfachen Griffel ab⸗ 
gebildet, fo daß es manchen Beobachter zweifelhaft machen könnte, 
wofür er dieſe Abbildung halten ſollte. Auch mag wohl Poll, n. 880 
eher, als 881 hlerher gehoren, ob er ſchon bey der letztern den Lö- 
fel t. 32. anfuͤhrt, wozu ſeine Beſchreibung nicht paßt. e 


Diefes Riedgras iſt bisher von vielen Deobachtern für die ächte 
Carex caneſcens L. gehalten worden; weil Linne die Löielfche Abs 
bildung t. 32. dabey anführte Nach Hrn. Good. haben deyderley 
Pflanzen mit diefer Figur auch viel Aehnlichkeit, find aber beym 
Vergleich gegen einander doch ſehr verſchieden. Die Carex curta 
iſt in allen Theilen kuͤrzer, die Schuppen find filberfarbig und ſehr 
zart; bey der C. eaneſcens L. find fie haͤutig, hart und braun mit 
einem weißen Rande; wobey Hr. Good. die kolorirten Abbildungen 
beſonders ſchaͤtzt. Demnach iſt auch wahrſcheinlich die C. canelcens 
L. im ſuͤdlichen Europa noch nicht gefunden wird. 


34. Carex fleltulata. Tab. C. No. 14. 


* fpieulis ſubternis remotis, capfulis divergentibus acutis, 
ore integro. Goodenough. Willden. in Memoir. p. 27. ' 


Sternfoͤrmiges Riedgras; mit ſaſt zu drey in einiger Ent. 
ſernung ſtehenden Aehrchen, ſpitzigen auseinander Aae, an 
der Spitze ungetheilten Saamenkapſeln. 


Carex echinata ſpiculis ſubovatis ſeſſilibus remotis holy: 
nis, inferne maſeulis, ſuperne femineis, capfulis ſimpliciter mu- 
eronatis. Hoffm. Fl. germ. Ehrh, gram. 68. Roth Tent. I. p. 
395. II. p. 431. Murr. Prodr. Goett. p. 76. Gmel. Syſt. veg p. 
140. Hoſt. Fl. auſtr. p. 505. FR: Tafchenb. 1197. p. 93. 
Wohll, Spicil. Fi, Hall. p. 39. 


Carex muricata. Hudl. Fl. angl. 406. lighit. Fl. ſeot. p. 
549. Retz. Fl. ſeand. p. 178. Leers Herborn. p. 200. t. 14. f. 8. 
Poll, pallat. n. 877. Fl. Dan. t. 284. 


Carex Leerſii. Willd. Prod. Berol. p. 28. 1 
Pofon. p. 418, Ploriſ. hift. III. f. 8, t. 12. f. 26, Seheuchz. 
gram, 485. t. 11. f. 3. Mich, gen, 68. n. 3, tab. 33. f. 9. 


Dieſes Riedgras waͤchſt gewöhnlich auf feuchten oder ſumpfigten, 
lichten und ſchattigen Orten. Wittenberg i in der Specke und an ande⸗ 
ren Orten. Bluͤhet vom May bis Jun. 


Die Wurzel iſt ziemlich kriechend und wird von andern nur faſericht 
angegeben; fie macht ſtarke, aufrechte, etwas ausgebreitete Raſenbuͤſche. 


D Blaͤtter find tinnenſörmig ſchmal, nach verſchiedenen Standor⸗ 
ten, 


— 


46 V. Spicis androgynis, apice femineis ; lligmat. duob. 


ten bis 4 Schuh und drüber, mit dem blühenden Halm ohngeſaͤhr 
von gleicher Länge. Der Halm iſt ſtumpf dreyſeitig, bisweilen halb⸗ 
rund, nach det Blüthe oft a Schuh und drüber hoch, und etwas ſeit 
waͤrts gerichtet. Die Aehrchen ſtehen zu a, 3, 4, bis s Über einan⸗ 
der, wovon ich die vierte Zahl faft öfterer als die dritte finde. Bis⸗ 
weilen iſt auch das aͤuſſerſte Aehrchen an der Spitze ganz maͤnnlich, 
ſo daß dergleichen Exemplare nach der Bluͤthe ein ganz fremdes An⸗ 
ſehn erhalten. Das unterſte Deckblaͤttchen hat mit ſeinem Aehrchen 
entweder gleiche Laͤnge, oder iſt oft auch 2 bis 3 mal laͤnger und bor⸗ 
ſtenförmig. Die eyrunden Schuppen find bis an die Spitze weiß 
geraͤndet und kuͤrzer als die Saamenkapſeln. Die Mündung des 
Honigbehaͤltniſſes und der Kapſel i wird gewoͤhnlich ſpitzig und unge⸗ 
theilt angegeben, das nach genauer Beobachtung wobl bey verſchied⸗ 
nen andern Arten, aber hier nicht iſt; nur fallen die beyden bey⸗ 
ſammen liegenden Zaͤhnchen nicht ſo deutlich ins Auge, als meine 
vergrößerte Abbildung zeigt. 84 | 


35. Carex remota, Tab. E. No, 23. 


C. ſpicullis axillaribus ſolitariis remotis ſubſeſſ libus, foliolis 
longiſſimis, capſulis apice indiviſis. Goodenough. Willd. in Me- 
moir. p. 26. | 


entfeentes Niedgras; mit einfachen, von einander entfern« 
ten, in den Blattwinkeln ſehr langer Deckblaͤttchen, faft aufſitzen⸗ 
den Aehrchen. W 


Carex remota, ſpieis ovatis ſubſeſſilibus remotis androgy- 
nis, bracteis eulmum aequantibus. Linn. Syft. Veg. Poll. Palat. 
p. 367. Willd. Prodr. Berol. p. 28. Roth Tent. I. p. 395. II, 
p. 433. Hoffm. Fl. germ. p. 327. Leers Herb, p. 200. Tab. 
15. f. 1. Lumnitz Fl. Poſon. p. 418. Lightf. Fl. Scot. p. 349. 
All. Fl. Pedem. n. 2307. Gouan obf. bot. p. 75. Flora Dan. 
t. 320. Sehreb. Spieil. Fl. Lipſ. p. 64. Timm Prod. Megapol. 
p.93. Wigg. Prim. F. Holſtat. p. 68. lac. enum: vind, p. 
167. Scholl. Fl. Barb. p. 20%. Retz. Prod. Fl. Scaud. p. 179. 
Hoſt. Fl. auſtr, p. 303. Liebl. Fl. Fuld. p. 389. Baumg. Fl. 
Lipſ. p. 21. Weber. Spic. Fl, Gött. p. 25. Esmarch. Schlesw. 
et Holſt. p. 77, Wohͤll. Spicil. Fl. Hall. p. 39. Scop. carniol, 
ed. 2. n. 1165. Mattuſchk. Fl. Siles. p. 248. Elwert. Fl. Marg- 
grav. Bace. p. 20. Doerv. Paſſ. p. 11. 

Carex axillaris. Schrank. Fl. Bavarr, p. 275. Hoppe Ta- 
ſehenb. 1797. p. 96. Hall. hiſt. 1357. Morif. hiſt. ſ. 8. t. 12. 
f. 17. Pluk. t. 34. f. 3. Mich. Gen. t. 33. f. 16. Scheuchz. 


gram. p. 483. : 
Diefes 


v. Spieisandrogynis, apice femineis; ſtiganat. duob. 47 


Dieſes Riedgras waͤchſt in feuchten Wieſen und Waldern; bluͤ⸗ | 
8 im May und Jun. ee in der een und andern 
rten. 


Die Wurzel iſt faſericht. Die Blätter ſind ſchmal, machen 
mit den eben ſo ſchmalen ſchwachen ſtumpfdreyeckigen Halmen einen 
ſchlaffen Raſen, und ſind waͤhrend der Bluͤthzeit faſt laͤnger als der 
Halm. Der Halm wird nach Verſchiedenheit des Standortes 6 
Zoll, ı bis 2 Schuh und druͤber hoch, und hat an den unterſten 
Aehrchen ſehr lange Deckblaͤttchen, welche länger als der Halm find, 
nach oben aber immer kuͤrzer werden, und an den oberſten Aehrchen 
nur den Schuppen uhnlich' find. Die Zahl der Aehrchen iſt ſehr 
verſchieden. Die Schuppen k ſind faſt weißliche und haben einen 
gruͤnen Ruͤckennerven. Die Saamenkapſel i ift an der Spitze eben 
ſo, wie die vorige, getheilt „ob fie ſchon Hr. Good. ungetheilt ans 
giebt; es iſt zu bemerken, daß hierbey oft das unbewoffnete Auge 
nicht hinreichend iſt, zu entſcheiden, was getheilt oder ganz iſt. 
Bey einigen Arten, beſonders wenn die Kapſel keine fleife und ſte⸗ 
hende Spitze hat, ‚Ändert die Mündung auch bisweilen ab, und iſt 
an ſeinem Orte angezeigt. 


36. Care axillaris. Tab. R. N. 62. 


C. ſpieulis axillaribus, ſubternatis remotis feflilibus; ſo- 
liolis longis, caplulis apice divißs, Goodenough, Tab. 19. f. 1. 


Achſel⸗Riedgras; mit 9 te von einander entfernten, 
faſt zu drey in dem Winkel langer Deckblättchen ſi 55 Aehrchen, 
und Saamenkapſeln mit getheilter Spitze. ö 


Dieſes Riedgras it ganz. neu und bis jetzt nur in England ein⸗ 
heimiſch bekannt. 


Herr v. Linne hat zwar auch ſchon eine C. a beſchrieben, 
die aber mit der vorigen Art fuͤr einerley gehalten wird und von der 
gegenwärtigen, nach der beygefuͤgten Abbildung und Beſchreibung, 
ganz verſchieden iſt. Sowohl die Beſchreibung als Abbildung habe ich 
von Hru. Good. aus den engliſchen Tranſaet, entlehnt, und kann 
weder etwas darzu noch davon thun. Nur iſt anzumerken, daß, 
nach der Goodenoughſchen Anzeige, der Kupferſtecher das laͤngſte 
Deckblatt an dem unterſten Aehrchen e aus Verſehen weggelaſſen hat, 
das auch ich nicht beyfuͤgen konnte. Die Beſchre bung iſt folgende. 


Radix perennis, fibroſa. Folia radicalia anguſta, compreſſa, 
marginibus omnino, carina eireiter dimidiam partem aſperis, cul- 
mo etiam ſub inflorefcentia brevioribus; Caulina, quae er brac- 
tea dicuntur, ad baſin fpicularum fita ſunt, feilicet ad omiſem 
ſpieularum agregationem unicum, ſeſſile, quorum infirmum eul - 

mo 


*. ** 


= 


is v. Spieisandrogynis, apice femineis; ſligtnat. duob. 


mo longius, caetera breviora; omnia marginibus carinaque aſper- 
rima. Culmus erectus, firmus, ſtrietus triqueter, angulis acu- 
tis, etiam infra braeteam inferiorem aſperrimis, ı - fere 3 peda- 
lis. Fpica androgyna interrupta, ſpiculis axillaribus, inferiori- 
bus fubternis, quandoque quaternis, quinis, ad bafın foliorum 
caulinorum ſ. braetearum oblongis, ſeſſilibüs aggregatis — Flo- 
res inferiores maſeuli — ſquamae ovatae, acutae, ſuſceſcentes, 
membranaceae, nervo dorſali viridi, eapſalam ſubaequantes. Cap- 
ſulae ovatae, acutae, hine planae, illine convexiuſculae, late- 
ribus apicem verſus ſerrulatis, apice diviſo. Filamenta ut in 
caetetis. Stylus ſtigmatibus duobus. Good. 


Herr Good. äußert am Ende feiner Abhandlung über den ſpe⸗ 
eiſiſchen Charakter dieſer Art noch einigen Zweifel, daß die Achte 
chen auf trocknem unfruchtbaren Boden mehr einzeln und nicht verei⸗ 
niat ſtehen, wo auch bey Beobachtung noch anderer, nicht hinlaͤng⸗ 
lich beſtimmter, Exemplare von Hrn. Good. vielleicht meine vermeinte 
C. muricata? Tab. Dd. No. 227 b, wegen des langen Deckblatts 
noch ins Spiel kommt. Kuͤnftige Beobachtungen an mehrern 
Exemplaren werden beſtimmter entſcheiden. 1 


| 37. Carex gracilis. Tab. E. No. 23. 
C. fpieulis minutis ſubrotundis paucis ſeſſilibus remotis, 
ſquamis ovatis membranace:s, capſulis ovatis acutis, apice inte- 


gris; culmo gracili erecto. | 
Carex gracilis. Ehrh. gram, 78. Hoflm. Fl. germ. p. 323. 


Schmaͤchtiges Riedgras; mit kleinen, faſt runden, unge⸗ 
ſtielten wenigen, in einiger Entfernung ſtehenden Aehrchen, eyrun⸗ 
den häutigen Schuppen, eyrunden ſpitzigen Saamenkapſeln, die an 
der Spitze ganz ſind, und einem ſchmaͤchtigen aufrechten Halme. 


Von dieſem Riedgraſe iſt mir weiter nichts bekannt, als daß 
es nach dem Ehrhartſchen gram. bey Upſal in Schweden waͤchſt. Die 
Blaͤtter find weich, ſchlaff, mehr flach als rinnenfoͤrmig, & bis ı 
Linie breit, und 3, 6, 8 Zoll bis ein Schuh lang. Der Halm iſt 

dreyſeitig, ohngefaͤhr 4 Linie ſtark, aufrecht, 3 bis 12 Zoll hoch, 
und an der Grundfläche mit wenigen Blaͤttern bekleidet. Die Aehr⸗ 
chen ſtehen zu 2, 3, 4 bis s in einiger Entfernung von P bis ı Zoll 
von einander. Das unterſte Deckblaͤttchen o, vergroͤßert, iſt mit eis 
ner kuͤrzern oder laͤngern Granne verſehen, die ſo lang als ſein Aehr⸗ 
chen oder auch Länger iſt⸗ Die Schuppen f find weiß und häutig, 
und haben nur einen gruͤnen Nückennerven. Bey dieſem abgebilde⸗ 
ten Exemplare, das ſchon reifen Saamen hatte, ſchien mir noch eine 


männliche Blume nur mit den Staubfaͤden ohne Gefaͤße en 


V. Spicis androgynis, apice femineis; ſtigm. duob. 49 


Spitze zu ſtehen, wo aber, wie ich nachher an andern mehrere Aehrchen 
beobachtete, die Saamenkapſeln uͤber derſelben ſchon abgefallen waren, 
daß alſo alle Aehrchen an der Spitze weiblich, und an der Grundflaͤ⸗ 
che maͤnnlich find, Die Samenkapſel iſt an der Spitze kaum merk⸗ 
lich ausgeraͤndet. a 


38. Carex framinea. Tab. G, No. 34. 


C. ſpieulis ovatis diftanribus, capfulis obovatis acuminatis, 
margine hiſpidis. Willd. in Litt. ii 


Strobfarbiges Riedgras; mit eyſörmigen, in einiger Ent⸗ 
fernung ſtehenden Aehrchen, und umgekehrt eyrunden, ſpitzigen, 
am Rande ſteifborſtigen Saamenkapſeln. | 


Dieſe neue Art waͤchſt im nördlihen Amerika, woher fie Hr. 
Prof. Willdenow erhielt. 


Wurzel und Blätter find mir unbekannt; der Halm iſt dreyſei⸗ 
tig, und vielleicht nicht viel hoͤher als die Abbildung; das Uebrige 
zeigt die Abbildung. Ohngeachtet dieſer Abbildung Wurzel und 
Blätter fehlen, ſo unterſcheidet ſie ſich doch hinlaͤnglich von allen 
hler vorkommenden Arten. 5 5 


39. Careæ elongata. Tab. E. No. 25. 
C. fpiculis oblongis fefülibus remotis, capfulis ovatis acutis. 


Linn. ſyſt. veg. 

Verlaͤngertes Riedgras; mit laͤnglichten, ungeſtielten, in 
einiger Entfernung ſtehenden Aehrchen, und eyrunden ſpitzigen 
Saamenkapſeln. = | 


Carex elongata Poll, pal. n. 879. Schrank Fl. Bav. 280. 
Leers herb. p. 200. t. 14. f. 7. Hoffm. Fl. germ. p. 327. Roth 
Tent. I. p. 395. II. p. 434. Willd. Prodr, Berol, p. 27. Gmel. 
Tub. p. 281. Lumnitz. Fl. Pofon. p. 419. Matt. Fl. Sileſ. p. 
248. Leyſſ. Fl. Hall. p. 234. Ehrh. Beitr. Hannov. I. p. 110. 
Retz. Prodr. Fl. Scand. p. 179. Gunn. Fl. Norv. n. 213. All. 
Fl. Ped. n. 2308. Scholl. Fl. Barb. n. 752. Böhm. Fl. Lipſ. n. 
676. Murr. Prodr. Gött, p. 76. Timm. Fl. Megapol, p. 195. 
Baumg. Fl. Lipſ. p. 72. Fall. hiſt. n. 1339. Scheuchz, gram, 
p. 487. t. 11. f. 4. N 
Carex multiculmis. E. gram. n. 88, Hoffm, Fl. germ. 
p- 328. 5 

Auch unter Carex pinnata Moench. erhielt ich dieſe Art. 


Sie waͤchſt an kleinen Baͤchen, e und andern vo 
en, 


* 


30 V. Spieis androgynis, apice femineis; ſtigm. duob. 


ten, etwas ſchattigen Orten. Wittenberg im Stadtgraben, an der 
Nordſeite; an der Speckbach; hinter Labez im Graben an der Land⸗ 
wehr, an der Speckbach und in der Kreuzgaſſe. Bluͤhet im May 
und Jun. | | 
Die Wurzel iſt kriechend und macht ziemlich ſtarke Grasbuͤſche. 
Die Blätter find 1 bis 14 Linie breit, 6, 8 bis 12 Zoll und drüber 
lang. Der oberwaͤrts nackende, dreyſeitige Halm ſtehet aufrecht, 
iſt unten mit Blättern und uͤber der Wurzel mit braunen, ziem⸗ 
lich langen, blattfoͤrmigen Scheiden umgeben, und mit den Blättern 
ohngefaͤhr von gleicher Länge, Die Aehrchen ſtehen zu 6, 8, 10, 12 
bis 14 am Ende des Halms, deren Stand, Geſtalt und Größe abs 
gebildet iſt. Die Schuppen ſind eyrundſpitzig, Anfangs etwas gruͤn 
und am Rande röthlichtbraun, pflegen ſich aber nachher in braun und 
weiß zu verwandeln; zum Theil ſind ſie auch ſtumpf und gewöhnlich 
kuͤrzer, als die Saamenkapſel i. Die Spitze der Kapſel iſt faſt un: 
merklich eingekerbt. Bis weilen habe ich auch das aͤuſſerſte und oberſte 
Aehrchen ganz maͤnnlich gefunden. Ken 


Anmerkung. Wenn einige Schriftſteller des Pollich's Carex 
caneſcens n. 881, noch mehr aber Morifons ſ. 8. t. 12: f. 8. und 
aͤhnliche Syn. bey andern, ſo wie bey dieſer Art, anfuͤhren, ſo iſt es 
kein Wunder, wenn mancher ungeübte Beobachter auf die größten 
Irrwege geleitet wird. Die gedachte Fig. des Moriſ. iſt C. ampu- 
lacea, Good. und von der gegenwärtigen, die ich beim Moril. gar 


1 


nicht abgebildet finde, weit verſchieden! 


40. Carex norvegica. Tab. S. No. 66. 


C. fpieulis ſub -quaternis ovalibus approximatis alternis, 
bracteis ovatis ariſtatis, ſquamis capfulisque ovatis obtufis, 


1 Norwegiſches Riedgras; mit eyrunden, faſt zu vier wech⸗ 
ſelsweiſe nahe beyſammen ſtebenden Aehrchen, eyrunden, mit Gran— 
9 Deckblaͤttchen, ſtumpfeyrunden Schuppen und Samen⸗ 
kapſeln. * | | . 


Carex norvegica. Willd. in Litt. 


Carex leporina. Fl. Dan. t. 294? auf feuchten Wieſen, 
8 | | N | 


Dieſes Riedgras waͤchſt auf den norwegiſchen Alpen in Sims 
pen, wo es Hr. Prof. Vahl ſammelte. Die ganze Pflanze iſt in 
ihrer ganzen Größe abgebildet, doch ohne Wurzel, die ich nicht er⸗ 
hielt. Der Halm iſt dreyfeitig, die Mündung des Honigbehältnifs 
ſes h abgeſtumpft ohne Einſchnitt, und das vergrößerte Deckblatt o 
mit einer Granne verſehen. Das Deckblaͤttchen und die Schuß 

1 i pen 


V. Spieis androgynis, apice femineis; ſtigm. duob, 51 


pen ſind braun, mit einem grünfichten Ruͤckennerven verſehen. 
Wer. und Bluͤthzeit kommt wahrſcheinlich mit andern Arten 
iberein. ö | 


41. Carex Lachenalii. Tab. V. No. 79, 


C. fpieulis ternis ovalibus approximatis alternis, bracteig 
ovatis ariſtatis, capſulis ovatis roftratis, i 


achenalſches Riedgras; mit drey eyrunden, wechſelsweiſe 
nahe beyſammen ſtehenden Aehrchen, eyrunden, mit einer Granne 
verſehenen Deckblaͤttchen, und eyrunden geſchnaͤbelten Saamen⸗ 
kapſeln. | 


Dieſes Riedgras erhielt ich unter obigem Namen ohne Waters 
land und Standort, das in feiner ganzen Größe abgebildet iſt. 
Anfangs hielt ich es mit dem vorigen faſt fuͤr einerley, aber beym 
Vergleich nem Exemplare beyder Arten ſchienen fie mir nach der 
Zahl der Aehrchen, den Schuppen und beſonders den Saamenkap⸗ 
ſeln ganz verſchieden. Das Deckblaͤttchen o und die Schuppen find 
mehr licht rothbraun und weißlicht geraͤndet. Die Mündung der 
Saamenkapſel h und i iſt ſchief abgeſchnitten, faſt ſcheidenſörmig. 


Ob dieſe Art vielleicht die wahre Carex leporina Linn, ſey? 
wird Hr. Good. nach dem Linneiſchen Herbario am beſten entſchei⸗ 
den konnen! In feiner Abhandlung von den engliſchen Caricibus ſagt 
er nur, daß ſie drey Aehrchen habe und eine weit kleinere Pflanze 
ſey, als die Carex ovalis. g 


42. Carex helemaftes. Tab. Ii. No. 97. 


C. heleonaſtes. Spica compoſita; ſpieulis ovatis approxi- | 
matis, capfulis imbricatis lateribus integerrimis, Linn, Suppl. 
Ehrh. phytoph. n. 28, Gmel, Syſt. veg. p. 139. | 


Sumpf ⸗Riedgras; mit einer zuſammengeſetzten Aebre, 
deren Aehrchen eyrund ſind und nahe beyſammen ſtehen, und wie 
Dachziegel uͤber einander liegenden, an den Seiten glatten Saamen⸗ 
kapſeln. 8 | 


Dieſe Art waͤchſt bis jetzt, nach der Ehrhartſchen Anzeige, nut 
in Schweden, woher ich auch das hier abgebildete Exemplar durch 
die Guͤtigkeit des Hrn. Medieinalrath Schrader unter dem obigen 
Namen erhielt, das wegen der Laͤnge mit dem zerſchnittenen Halm 
nach feiner ganzen Größe abgebildet iſt. Der Halm iſt dreyſeitig, 
und hat am Ende vier eyrunde Aehrchen nahe uͤber einander. Dieſe 
Art hat außer den kuͤrzern Aehrchen und mehr abſtehenden Kapſeln, 


nach der Geſtalt der Schuppen und Saamenkapſeln, mit der Carex 
D 2 curta 


URN — 
UNIVERSITY OF ANN 


32 VI. Spieisandrogynis, apice fenineis; ſtigm. trib. 


eurta ſehr viel Aehnlichkeit; nur die Schuppen f find mehr braͤun ⸗ 
licht und weiß gerändet, die Kapſeln i kommen aber ganz mit ein⸗ 
ander uͤberein, wo auch die Muͤndung h kaum merklich zweyzaͤhnigt, 
und zu beyden Seiten ganz glatt iſt. Die Kapſel wird noch bey ans 
dern Arten uneingeſchnitten angezeigt. Ich habe noch keine Art mit 
eingeſchnittenen Kapſeln an den Seiten gefunden; ſondern ſie ſind 
nur mit feinen kurzen ſcharfen Borſten oder kleinen Stacheln be⸗ 
ſetzt, wo gedachte Einſchnitte angezeigt werden, oder die Seiten 


ſcharf ſind. i N 


VI. Spicis androgynis, apice femineis; ſtigma- 
e tibus tribus. 

Mit Aehren, deren Geſchlechtstheile halbgetrennt, 
und an der Spitze weiblich ſind, und einem 
dreyfachen Staubwege. e e g za 


43. Carex magellanica, Tab. N. No. sr, 


C. ſpicis tribus quaternisve pedunculatis terminalibus nu- 
tantibus, capfulis ovatis obtuſis, apice integris. Willd. in Litt. 


Magellaniſches Riedgras; mit 3 bis 4 geſtielten oben ni⸗ 
ckenden Aehren, und eyrunden ſtumpfen, an der Spitze uneinge⸗ 
ſchnittenen Saamenkapſeln. N 

Carex magellanica; ſpicis oblongis longe pedunculatis, 
capſulis compreſſis tentieulatibus. La mark, encyclop. 3. p. 371. 
n. 25. N a 

Habitat in freto magellanico. 


Die ganze Große der Pflanze mit den vergrößerten Theilen iſt 
abgebildet; ſie hat, nach dem aͤußern Anſehn, einige Aehnlichkeit 
mit Carex atrata. n. 77, iſt aber doch ganz verſchieden, beſonders 
da alle Aehren androgyna ſind, und die Muͤndung h des Honigbe⸗ 
haͤltniſſes nicht gezahnt iſt. Die Schuppen f find dunkelbraun und 
haben einen lichtgruͤnen Ruͤckennerven. Der Fruchtknoten i läßt in 
der erſten Bluͤthzeit noch keine Geſtalt des Saamens entſcheiden. 
Das Honigbehaͤltniß b ift am Rande zu beyden Seiten mit druͤſig⸗ 
ten Narben beſetzt, wodurch es fein gezahnt zu ſeyn ſcheint. | 


44. Carex atrata, Tab. X. No. 77. 


C. fpicis terminalibus pedunculatis; florentibus erectis; fru- 
etiferis pendulis, capfulis ovatis acutiufeulis, apice bidentatis. 
Schwer: 


9 


VI. Spicis androgynis, apice femineis ſtigm. trib. 53 


Schwarzes Riedgras; mit geſtielten, auf der Spitze des 
Halms ſtehenden Aehren, die waͤhrend der Bluͤthzeit aufrecht, Saa⸗ 
men tragend aber haͤngend ſind, und eyrunden, ein wenig ſpitzigen, 
an der Spitze zweyzaͤhnigten Saamenkapfeln, 

C. atrata, vaginis ſub- nullis, ſpieis omnibus androgynis 
terminalibus pedunculatis, fruetiferis pendulis, capfulis ovatis 
acutiuſeulis. Good. | 

* 

Carex atrata; ſpieis androgynis terminalibus pedanculatis, 
florentibus erectis, fracriferis pendulis® Linn, Syft, veg. Lightf. 
Fl. Scot. p. 555. Jaecg. Enum, p. 167. Hoſt. Fl, aufte. p. 507. 
Hoffm. Fl. germ. p. 330. Roth Tent, I, p. 389. II. p. 447. 
Scop, earn. n. 11552 Gunn. Fl. norv. n. 451. Gouan. Obſ. 
bot. p. 752 All. Fl. Ped. n. 2309. dito Carex nigra var. n. 23 10. 
Vahl in, Röm. neuen Magazin. I. p. 207. Retz. Prodr. Fl. Scand. 


p. 180. Fl. Dan. t. 158. Scheuchz, p. 481. t. 11. f. 1. 2. Hall, 


hiſt. n. 1369. excl. var, an f. mea No. 82? 


Dieſes Riedgras waͤchſt gewöhnlich auf den Alpen und andern 
hohen Gebirgen in Europa; ich habe es von dem ſchleſiſchen Rieſen⸗ 
gebirge und aus der Schweiz erhalten. Bey einigen Schriftſtellern 
ſcheint dieſe Art etwas mit andern vermengt und zweifelhaft; wie 
z. E. beym Scop., Gouan,, Hall. und Scheuchz., wo unter den 
beyden letzten wahrſcheinlich auch meine Abbildung u. 82. mit ent ⸗ 
halten iſt! W N ar 
Die Wurzel iſt faſericht ſchwaͤrzlich oder braun. Die Blätter find-_ 
zwey bis drey Linien breit, und drey bis acht Zoll oder druͤber lang, und 
während der Bluͤthzeit mit dem Halm ohngefaͤhr von gleicher Länge. 
Der Halm iſt dreyeckigt, unten mit einigen Blaͤttern und Scheiden 
umgeben, und mit den ſaamentragenden Aehren ohngefaͤhr die Hälfte 
länger als die Blätter. Die Aehren ſtehen zu 3, 4 bis 5 auf der 
Spitze des Halms, die an der Spitze weiblich und unten maͤnnlich 


* 


find, wovon die unterſte am laͤngſten geſtielt und mit einem kuͤrzern 


oder laͤngern Deckblatte verſehen iſt. Bisweilen ſtehet unten am 
Halme in der oberſten Blattſcheide noch elne ſehr langgeſtielte Aehre, 
dle ſich von den erſtern weiter nicht unterſcheidet, als daß fie gewoͤhn⸗ 
lich ganz weiblich iſt, wodurch dieſe Art einigermaßen ſpieis fexu 
diſtinetis wird, das ſich auch bisweilen an der untetſten auf der 
Spitze des Halms findet. In den Bluͤttheilen Ändert dieſe Art 
überhaupt ſehr ab, wie fie auch Scheuchz, ſchon mit Zwitterblumen 
bemerkt hat, und Hr. Good. ihr groͤßtentheils nur 2 Staubſaͤden 
zueignet. Ueberdieß alles habe ich auch oft einen zweyfachen, oder 

auch wohl vierſachen Staubweg bemerkt; aber dieſe veraͤnderlichen 


Theile finde ich gewohnlich nur auf der Grenze, wo die männlichen. 
D 3 und 


34 VII. Spicis ſexu diſtinetis, ſtigmat. duob. 


und weiblichen Blumen zunaͤchſt beyſammen ſtehen, ſo daß eine bald 
zwitterhaft, wie bey q mit dem gewohnlichen Honigbehaͤltniſſe, einem 
dreyfachen Staubwege und drey Staubfaͤden verſehen iſt; oder bald, 
wie bey r, ein Honigbehaͤltniß s mit zweyfachem Staubwege und dar⸗ 
neben noch ein ganz einfacher Griffel t mit einfachem Staubwege, 
ohne Fruchtknoten und Honigbehaͤltniß ganz nackend, nebſt zwey 
Staubfäden, oder auch noch ein dritter Staubfaden in der Tiefe 
hinter ſeiner Schuppe ſtehet; ſo ändern dieſe zunaͤchſt beyſammen 
ſtehenden Geſchlechtstheils ab. Außer dieſen haben die männlichen 
Schuppen a ihre gewohnlichen drey Staubfaͤden, und der Staub⸗ 
weg gift dreyſach. Das Honigbehaͤltniß b aͤndert gleichfalls oft 
auch auf einer Pflanze ab, daß es oben ſchmaͤler iſt, eine längere 
zweyzaͤhnigte Spitze h hat, und auch eine etwas laͤnger geſpitzte 
braͤunliche Saamenkapſel i hinterlaͤßt. Durch die dunkeln ſchwarz⸗ 
braunen Schuppen, mit einem ſchwachen gruͤnen Ruͤckennerven, ſehen 
die ganzen Aehren faſt ſchwarz aus, ehe die gelben Staubgefaͤße her⸗ 
vorkommen, oder die folgenden, anſangs gruͤnlichten Saamenkapſeln 
zwiſchen den Schuppen durchleuchten. Alle Aehren mit reifen Kaps 
ſeln, nachdem ſie kurz geſtielt ſind, werden auch nicht haͤngend, aber 
wohl das Obertheil des Halms, wenn er ſchwach und lang iſt, biegt 
ſich mit ſaͤmmtlichen Aehren etwas abwärts. Bey den angezeigten 
Abaͤnderungen kann aber die von Gouan als Varietaͤt angeführte 
Fl. Dan, t. 403, unter meiner N, 94. abgebildeten Pflanze, hier in 


keinen Betracht kommen, wodurch die größten Irrungen entſtehen 
muͤſſen! | | 


VII. Spicis fexu diftinctis, ſtigmatibus 
| duobus. . 
Mit Aehren, welche ſich den Geſchlechtstheilen 


nach unterſcheiden, und einem zweyfachen 
Staubwege. 


45. Carex faxatilis. Tab. J. Tt. No, 40. 


C. ſpieis fab-tribus ovatis ſeſſilibus alternis; infimo ſubpe- 
tiolato maſcula oblonga, ſquamis ovatis obtufis, capfulis ovatis,. 
apice integris. Ä 

Selfen »Riedgras; mit faft zu drey eyrunden auffißenden 

wechſelsweiſe ſtehenden Aehren, wovon die unterſte faſt geſtielt iſt; 
g * einer 


VII. Spieis ſexu diſtinetis, ſtigmat. duob. 55 


einer laͤnglichten maͤnnlichen, deren Schuppen ſtumpf eyrund ſind, 
und eyrunden, an der Spitze ganzen Saamenkapſeln. 


Carex ſaxatilis fpieis tribus ovatis ſeſſilibus alternis, maſcu- 
la oblonga, Linn. Syſt. veg. Matt. Fl. Silef. p. 250, Roth 
Tent, I. p. 398. II. p. 445. Hoffm. Fl. germ. p. 330. 


C. ſpieis tribus ad apieem ſeſſilibus, femineis ovatis atris. 
Fl. lapp. n. 337. Gmel. Tub. p. 283. Scop. Carn. 2. n. 1154. 
Gmel. Sib. I. p. 134 n. 21. Flora Dan, t. 159. Außer dieſen 
Citaten werden noch einige Schriftſteller unter dieſer Art angefuͤhtt, 
die aber wahrſcheinlich groͤßtentheils nicht hierher gehören. ! 


Dieſes Riedgras waͤchſt gewohnlich auf den Alpen und andern 
hohen Gebirgen in verſchiedenen Gegenden von Europa. Ich erhielt 
es aus Grönland, Norwegen und von dem ſchleſiſchen Rieſengebirge 
in verſchiedener Glößze, und eben ſo verſchieden in der Zahl der welb⸗ 
lichen Aehren. 25 


»Die Wurzel treibt kriechende Auslaͤufer, aus welchen Blaͤtter⸗ 
buͤſchel, und aus den ſtaͤrkſten die Halme verſchiedener Laͤnge hervor⸗ 
kommen. Die Blätter find 12 bis 2 Linien und drüber breit, et⸗ 
was hart, und nach verſchiedener Höhe des Halms 2, 3, 4 bis 6 Zoll 
lang. Der Halm iſt dreyſeitig, 2, 4, 6 bis 8 Zoll lang und oft et⸗ 
was weniges gekruͤmmt. Die männliche Aehre d iſt & bis 2 Zoll 
lang, unter welcher bisweilen bey den kleinſten Exemplaren nur eine, 
bey größern oͤfterer 2, bey noch groͤßern auch wohl 3 bis 4 etwas 
kleinere weibliche e in einer kleinen Entfernung ſtehen, wovon 
die unterſte gewöhnlich etwas geſtielt iſt und in dem Winkel eines 
kürzern oder laͤngern, zu beyden Seiten geöhrten Deckblaͤtichen o 
ſtehet. Beyderley Schuppen k, maͤnnlich und weiblich, ſind braͤun⸗ 
lich ſchwarz mit einem grünen Ruͤckennerven bezeichnet; ihre Geſtalt 
zeigt die Abbildung. Das Honigbehaͤltniß b, fo wie die Saamen⸗ 
kapſel i, iſt an der obern Hälfte ſchwaͤrzlicht und hat eine ganz ab⸗ 


geſtumpfte Muͤndung h. 


Ein botanifcher Freund in Litt. haͤlt dieſe Pflanze mit Carex ri- 
gida. Good. n. 71. faſt für einerley, die mit der Beſchreidung und 
einigermaaßen auch mit der Abbildung zwar Aehnlichkeit hat; nur 
finde ich unter 10 Exemplaren verſchiedener Große keines, das ſo 
ſtarke und große Aehren, fo breite, fteife, zuruͤckgebegene Blätter 
und Deckblaͤttchen, als die C. rigida hat, wie Hr. Grod. auch ſelbſt 
von beyden angiebt. Hr. Good. gedenkt auch nichts von ſchwarzen 
Saamenkapſeln, die ich nach der Linne 'iſchen Anzeige bey dieſer Art 
an allen Exemplaren finde; wornach diefe beyden Pflanzen ganz ver 
ſchieden ſind. eln * \ | 


D 4 46. 


56 VII. Spicis fexu diſtinctis, ſtigmat. duob. 


46. Carex mucronata. Tab. K. No. 44. 


C. fpicis ſeſſilibus approximatis breviffimis, maſeula pau- 
liſper longiori, fquamis: lanceolatis, mucronatis, culmo tereti. 
Allion. Fl. Pedem. n. 2318. Hall. hit. helv. n. 1374. 


| Steifgeſpitztes Riedgras; mit ſehr kurzen ungeftielten, nahe 
beyſammen ſtehenden Aehren einer wenig laͤngern maͤnnlichen, lan⸗ 
zetförmigen ſteifgeſpitzten Schuppen und einem rundlichten Halme. 


Cyperoides alpinum ſaxatile capillaceo folio caule rotundo- 
triquo, fpica feminali nigricante, plerumque unica, capfulis 
oblenis turbinatis, trilateris, ſubhirſutis in apicem tenuiſſimum 
nonnibil bifidum terminatis. Mich, gen. p. 64. n. 69. t. 32. f. 3. 


Carex juncifolia, Gmel. Syſt. veg. p. 142. n. 49. 
Carex gracilis. Honkeny Synoſ, n. 279. 
Carex ſetacea. Frölich, in litt. 8 


Dieſes Riedgras waͤchſt auf den Alpen und andern hohen Ges 
birgen. Ich erhielt es von den hohen Schneealpen in Allgau, wie 
auch von den hohen felfigen Alpen im Zillerthal und von Saalfelden, 

wo es auch Hr. Floͤrke während der Bluͤthzeit im Jul. ſammelte. 


In einiger Freunde Sammlungen aus der Schweiz fand ich es unter 
Carex globularis! . 


Die Wurzel ſcheint nur fafericht zu ſeyn. Die Blätter ſtehen 
in kleinen Buͤſcheln; fie find ſehr ſchmal, halb walzen ⸗ und rinnen⸗ 
ſörmig, borſtenaͤhnlich, etwas nach einer Seite gebogen und 2, 3, 
6 bis 8 Zoll lang, wovon bey n der Durchſchnitt vergrößert iſt. Der 
Halm iſt borftenformig, waͤhrend der Bluͤthzeit faſt kuͤrzer als die 
Dlältt, Saamen tragend aber faſt doppelt länger, hart und rund⸗ 
licht, wie der Durchſchnitt m zeigt. Die Geſtalt und Größe der 
männlichen Aehre d und der weiblichen e zeigt die Abbildung; ges 
wöhnlich habe ich eine oder zwey weibliche gefunden, welche mit eis 
nem eyrunden, ſpitzigen, kuͤrzern oder längern borſtenfoͤrmigen Deck⸗ 
blättchen verſehen ſind. Die Schuppen f find braun, weißlicht ges 
raͤndet, laͤnglicht und ſpitzig „ mit einem grünen Ruͤckennerven vers 
ſehen. Die Saamenkapſel i, bey k durchſchnitten, iſt auf der ins 
nern Seite flach, auf der aͤußern halbrund, hat eine laͤnglichte Spi⸗ 
tze, deren Mündung, fo wie am Honigbehaͤltniſſe h, weich und 
zweyſpaltig iſt. eine 


437. Carem rigida. Tab. U. No. 71. 


C. digyna, vaginis nullis, fpicis oblongis ſubſeſſilibus, ſo- 
lis ſubrecurvis rigidis. Good. | | | 


Stei⸗ 


VII. Spicis fexu diſtinctis, ſtigmat. duob. 37 


Steifes Riedgras; mit zweytheiligem Griffel, Deckblaͤttern | 
ohne Scheiden, laͤnglichten, faſt ungeſtielten Aehren, und fteifen, 
ſaſt zurück gekruͤmmten Blättern, 


Cyperoides germanicum, foliis brevibus rigidis acutis, 
caule rotundo-· triquetro, ſpieis parvis, ſummis obtuſe mucronatis, 
capſulis oblongis, turbinatis, in anguſtum, et longiuſeulum api- 
cem attenuatis. Tab. 32. f. 4. inter Rottembergam, et Salis- 
burgum Menſe Iulio. Mich. gen. p. 61. 


Carex ſaxatilis. Fl. angl. 48. 


Dieſes Riedgras waͤchſt nach Hr. Good. in Schott» und Eng⸗ 
land auf den Alpen und hohen Gebirgen, bluͤhet im April und May, 
nach Mich. in Deutſchland, angezeigter Gegend aber im Jul. Hr. 
Good. führt das Michel. Synon, bey ſeiner C. rigida an, ob beyde 
aber einerley ſind, kann ich nicht entſcheiden. Folgende Beſchreibung 
habe ich, nebſt Abbildung, von Hrn. Good. entlehnt. 


Radix crafla, valde repens, perennis. Folia rigida nigro - vi- 
sidia; glaucefcentia, marginibus carinaque apicem verfus aſperis, 
recurva, culmo paulo breviora. Culmus erectus, ſaepe incurvus, 
cireiter 42 uncias altus, triqueter, angulis acutiſſimis aſperis, 
prae caeteris ſuae altitudinis eraſſus, rigidus. Spicae, unica maf- 
cula (rarius duae), duae, tres femineae, ad ſummum culmi 
approximatae — Spica maſcula terminalis, oblonga, acutiuſcula, 
eirciter æ unc. longa; fquamis nigris, ovatis, obtulilfimis, mar- 
gine membranaceo, nervo abreviato dorſali viridi. Spicae femi- 
neae mari aproximatae, inferior remotiuſeulae, oblongae, acu- 
tiufculae, ſeſſiles (inferior faepe pedunculata), longitudine maris 
floribus denfe inbricatis, flore uno aut altera terminali, praeci- 
pue in fpieis ſuperioribus, maſculo; ſquamae nigrae, ovatae, 
obtuſiſſimae, et ut in maſeula, demum capſula dimidio breviores. 
Ad fpicas femineas bractea foliacea, ſeſſilis, baſi utrinque auricu- 
lata — quae ad ſpicam inferiorem ſita eſt, fpica ſua longior eſt, 
et recurva — quae ad ſuperiores erectaey et ſpicis ſuis brevio- 
res, baſi pariter auricularae, Capſula ovata, ſub recurva. — 


Filamenta ut in caeteris. Stylus ſtigmatibus duobus crafliufculis, 
albis, piloſis. | 


Obferv. Flores inferiores ſaepe remotiuſeuli. Capfulae ore 
indiviſo. Bractearum auriculae ſatis magnae, fubrotundae, Goo- 
denough. | 


48. Carex ceſpitoſa. Tab. Aa, Bb. No. 85.a-e. 


C. digyna, vaginis nullis, ſpieis ſub - ſeſſilibus fub- eylin- 
dricis obtuſis, foliis erectis molliuſeulis. Goodenough, 


D 3 | Raſen⸗ 


PN 
1 


58 VII. Spicis ſexu difinctis, fligmat, duob. 


Kaſen⸗Riedgras; mit zweyfachem Griffel, Deckblaͤttchen 
ohne Scheiden, faſt ungeſtielten, ziemlich walzenförmigen, ſtumpfen 
Aehren, und aufrechten, etwas weichen Blättern. 


Carex ceſpitoſa, ſpieis erectis eylindrieis ternis ſubſeſſilibus, 
maſcula terminali, culmo triquetro. Linn. Syft. veg. Matt, Fl. 
Sileſ, p. 252. Timm. Fl. Megapol. p. 197. Wigg. Prim, Fl. 
Holfat. p. 69. Retz. Fl. Sand. p. ı81,- Hoſt. Fl. auſtr. p. 310. 
Ehrh. Beitr. I. p. 111. Liebl. Fl. Fuld. Scholl, Fl. Barb. p. 209. 
Esmarch. Schlesw p. 80. Willd. Memoir, Berol, p. 33. Roth 
Tent. I. p. 399. II. p 452. Hoffm. Fl. germ. p. 331. Leyſſ. 
Fl. Hall. p. 236. All. Fl. Pedem. n. 2327. Gun. Fl norv. n. 582. 


Ob alle dieſe Schriftſteller, ohngeachtet ſie den Linne iſchen Nas 
men und deſſen Definition anſuͤhren, hierher gehoͤren, ſcheint noch 
zweifelhaft, und noch andere hier nicht gedachte, mit den daben ans 
gefuͤhrten Synon. find offenbar widerſprechend; wie z. E. Gmel. 
Tub. Schrank Fl. Bav. Hall. hiſt. helv, 1383. 1384. Scheuchz, 
428. t. 10. f. 11. Moriſ. f. 8 t. 12. f. 14. und andere. Die vers 
ſchiedenen Abaͤnderungen dieſer Art, welche der abwechſelnde Stand⸗ 
ort erzeugt, konnen aber auch leicht zu einem Irrthum verleiten, 
wenn beſonders der Griffel und Saame uͤberſehen wird. Hr. Good. 
giebt in ſeiner folgenden Beſchreibung ziemlich entſcheidende Kennzei⸗ 
chen davon, wobey er auch eine Abbildung liefert, die mir aber, in 
Anſehung der Aehren zu ſtark ſcheint, weshalb ich lieber die Natur 
mit einigen Abaͤnderungen zum Vorbilde genommen habe, da ich 
nicht zweifle, daß die hieſige Pflanze mit der Goodenoughfchen eis 
nerley Art iſt. 


Dieſes Riedgras waͤchſt auf torfihten Suͤmpfen und Wieſen, 
im Freyen und in Gebuͤſchen; bluͤhet im Day und Jun. Witten⸗ 
berg an der Dragunſchen Bach auf den Kapellenwieſen, auf der 
Nordſeite im Stadtgraben und an andern Orten, oft mit C. acuta 
untereinander. ö 


Radix valde repens, perennis. Folia molliuſeula, amoene 
viridia, fubglauca, erecta, culmum aequantia, marginibus cari- 
naque apıcem verſus aſperiuſcula. Culmus erectus 4- 12 uncia- 
tis et ultra, fub--debilis, triqueter, angalis acutis, afperiuf- 
eulis. Spieae, una malcula, (rarius duae) tres femineae. Spi- 
ca mafcula erecta, terminalis, oblonga, triquetra 3— i unciam 
longa; ſquamis ovatis, obtuſis — Spicae femingae duae aut tres, 
ſub - eylindricae, obtuſae, ſubſeſſiles — fclicet inferior breviter 
pedunculata, ſuperiores ſeſſiles. Flores plerumque ſexvariam, 
ra o octovariam, denfe imbricati-Squamae ovatae, acutiufculae 
(ſed variant nee infrequenter obtufae), capſula matura brevio- ' 
res, nigtae, nervo dorfali viridi. Ad ſpicas femineas .. 

olia- 


VII. Spieis ſexu diſtinetis, fligmat. duob. 59 


foliacea, ereeta, ſeſſilis i. e. culmum ne minime quidem amplec- 
tens, baſi utrinque auriculata, auricula nigra rotunda perſiſtenti, 
culmum modo aequans, plerumque fuperans, interdum brevior, 
ale. ovata, obtuſjuscula, ſub - IRINA, glabra, apice in- 
diviſo 


Obſ. Capſulae Deu iftentes, nee decidune. Goodenough, 


Die abgebildeten Exemplare zeigen den verfchiedenen Stand, 
die Zahl und Größe, fowohl der männlichen als weiblichen Kehren; 
wo Hr. Good. befonders die an der Grundfläche rundlichtgeöhrten 
Deckblaͤttchen w als Unterſcheidungszeichen gegen feine C. ſtrieta 
und C. acuta L. angiebt, m„ibald ich einige Anmerkungen machen 
muß. 


1) Die Oehrchen oder Lappen w an der Grundfläche der Deck⸗ 
blaͤttchen ändern nach Verſchiedenheit des Standortes ab, wie z. E. 
n. 85. e, d, wo fie ziemlich lang und von den übrigen n. 85. a, b, 
e, ganz verſchieden ſind. 


2) Die Schuppen f ändern eben fo ſehr ab; bald find ſie mehr 
bald weniger ſtumpf, und an den weiblichen Kehren b, wie z. E. 
n. 85. c. bisweilen ganz ſpitzig, ein andermal ſo Rumpf wie an den 
maͤnnlichen, wo ſie gewöhnlich mehr ſtumpf, als bey den weiblichen 
find, und entweder mit den Kapſeln gleiche Laͤnge haben, oder auch län: 
ger oder kuͤrzer ſind, wovon letztere Hr. Good. 2 angiebt. 


3) Eine andere merkliche Abaͤnderung iſt n. 5. e, wo die 
weiblichen Aehren in mehrerer Zahl an den Spitzen faſt alle mann. 
lich ſind; ein beſonderer Unterſchied gegen n. 85. d, wo an einem 
Exemplare nur eine einzige weibliche, und eine andete weibliche e, d, 
auch an der Spitze maͤnnlich iſt. Die Muͤndung des Honigbehaͤlt⸗ 
niſſes h iſt ganz ohne den geringſten Einſchnitt, bisweilen mit feinen 
Borſten beſetzt, und die Saamenkapſel i ift, wie die Schuppen, 
mehr oder weniger eyrund, aͤhnlicher Abaͤnderung unterworfen. 


N. 85. b., wovon ich bey Leipzig auf einer zwar niedrigen, aber 
nicht fumpfigten Wieſe einige Exemplare bis ı Schuh hoch, alle 
mit einer maͤnnlichen und einer weiblichen, oder u, nur halb weib⸗ 
lichen Aehre ſammelte, war ich geneigt, für eine beſondre neue Art 
zu halten, die ich jetzt aber bis nach weiterer Beobachtung von der 
gegenwaͤrtigen nur fuͤr Abaͤnderung erkennen kann. 


Tab. Dd. no. 90. Von dieſer Pflanze erhlelt ich von einem 
Freunde drey blühende Exemplare unter einer beſondern Art, die ich 
einſtweilen Carex polyandra nenne, welche von C. ceſpitoſa aber 
vielleicht nur eine Abaͤnderung it, weil ich fie in ihren Theilen bis 
jetzt nicht unterſcheiden kann. Die Pflanze iſt in ihrer ganzen L 

abge⸗ 


60 VII. Spicis ſexu diftinctis, ſtigmat. duob. 


abgebildet, und hat 3 oder 4 ganz männliche Aehren, wovon nur 
die unterſte an ihrer Grundflaͤche eine oder zwey weibliche Bluͤthen 
hat. Das Deckblatt o iſt ohne Scheide und Seitenlappen, und die 
Schuppen ſammt der weiblichen Bluͤthe kommen mit n. 85. a uͤber⸗ 
ein. Kuͤnftige Beobachtungen an bluͤhenden und ſaamentragenden 
Pflanzen werden beſſer entſcheiden, ob einige mehr zu einer der bep⸗ 
den folgenden Arten gehören, oder noch eine vierte Art ausmachen. 


49. Carex flricta, Tab. V. No. 73. 


C. digyna, vaginis nullis, ſpieis ſubſeſſilibus cylindricis 
acutis, malculis ſub- duobus; foliis erectis ſtrietis. Good, 


Steifes Riedgras; mit z weyth anger Griffel, Deckblaͤttchen 
ohne Scheiden, walzenſoͤrmigen, ſpitzigen, faſt ungeſtielten Aehren, 
wovon zwey faſt maͤnnlich find, und aufrechten ſteiſen Blättern. 


Gramen cyperoides paluſtre, fpica pendula. Loeſ. p. 116. 
t. 30. e f f 2 * 
Carex cefpitofa. Fl. Angl. 412, Lightf, Fl. Scot. p. 561. 


var. B. 

Dieſe neue Art iſt nach Hrn. Good. von Linn. und andern 
Schriftſtellern mit der C. ceſpitoſa vermengt, oder fuͤr Abänderung 
gehalten worden; ſie waͤchſt auf Suͤmpfen, die ich nach dem Stande 
und Zahl der Aehren und andern Theilen, oſt auch in hieſiger Ge⸗ 
gend zu finden glaubte, wenn ſie nicht auch ſchon mit meiner voris 
gen ceſpitoſa vermengt iſt; aber an den untern zerriſſenen Blattſchei⸗ 
den habe ich bey oͤſterer Beobachtung nichts netzförmiges, oder fo et⸗ 
was aͤhnliches entdecken können, was Herr Good. beſonders dabey 
angiebt; wornach es ſcheint, daß die aͤchte C. ſtrieta Good. nicht in 
hieſiger Gegend befindlich iſt. Uebrigens halte ich die hiefige Pflanze für 
nichts als Abaͤnderung von der Carex acuta L., fo ſteif und aufrecht ſie 
auch mit ihren Aehren auf manchem Standorte ſeyn mag. Bey der Ca- 
rex paludoſa Good. finde ich dieſe neßfürmig geaderten Scheiden ſehr 
gut, wo ſie Hr. Good. nicht bemerkt hat; nur bey dieſer Art finde ich 
in hieſiger Gegend nichts davon. Von der C. ſtricta Good. ſetze ich 
hier ſeine ganze Beſchreibung bey. 1 

Radix valde repens, perennis, folia glaucefcentia, erecta, 
rectiffima, eulmo breviore, marginibus carinaque aſperis. Cul- 
mus pedalis et ultra, ereetus, triqueter, angulis acutis aſperis. 
Spicaeimafculae, plerumque duae, ſemineae tres, omnes erec- 
tae, fubeylindricae, acutae. Spicae maſculae triquetrae 1 — 2 
unciales, ſquamis oblongis, acutiufculis, nigris, nervo, dorſali 
viridi. Spicae femineae ı — 2 unciales, infima breviter pedun- 
culata, caeterae felliles, floribus maſculis terminatae, er inde 

acutae; 


VII. Spicis ſexu diſtinctis, ſtigmat. duob. 61 


acutae; ſquamae oblongae acutae, capfulis oetofarĩam imbrica- 
tis, paulo breviores. Ad ſpicas femineas bractea foliacea , ſeſſi- 
lis, erecta, inferior culmo plerumque paulo brevior ( ſed variat 
eulmo longior, nee non longo brevior), junior ſaepius auricula- 
ta, auricula oblongiuſcula, cito elongata, mox evanida — fu- 
periores breviores, pariter auriculatae. Capſula comprefia, ova- 
ta, acuta, glabra, apice indiviſo. Filamenta ut in caeteris, 
Stylus ſtigmatibus duobus, albis, eraſſiuſculis albis, villoſis. 


Obf. ſolia radicalia, quae baſin eulmi ampleetuntur, vaginam 
hine membranaceam habent; miri diſrumpitur, et quaſi infila- 
menta reticulato · eonnexa laceratur, Capſula eitius decidua, 
Goodenough. En 


Ich habe ſchon oben geſagt, daß nach diefer Beſchreibung, auf: 
fer den netzförmigen Fäden der untern Blattſcheiden, auch die hieſi⸗ 
gen Pflanzen oſt ganz uͤbereinkommen; nur muß ich noch bemerken, 

daß ich die weiblichen Fruchtaͤhren niemals von der Staͤrke finde, 
als ſie Hr. Good. abgebildet hat. | 


30. Careæ acuta. Tab. Ee — Ff. No. 92. a, b. 


C. ſpieis filiformibus; femineis inflorefcentibus fabetectis, 
fruetiferis nutantibus, capſulis oyatis acutiufeulis, apice indi- 


viſo. | * 


Spitziges Riedgras; hat auch folgende deutſche Namen: als 
Schnoͤte, Naͤtſch, Leuchel, Schelmengras, Schnittgras, 
Winterſaͤgge, Platzgras, Sauergras, Bruchſegge und Eiſen. 
paͤther; mit fadenfotmigen Aehren, wovon die weiblichen in der 
Bluͤthzeit faſt aufrecht, ſaamentragend aber nickend ſind, und 
eyrunden, wenig ſpitzigen, an der Seite ungetheilten Saamen⸗ 
Carex acuta digyna, ſpieis filiformibus, femineis infloref- 
eentibus nutantibus, fructiferis erectis, eaplulis acutiuſeulis apice 
indivifo. Good. Willd, in Memoir. p. 38. Era 

Carex acuta, nigra, Linn. Lightf. Fl. Scot. p. 365. a. 
Leers herborn. T. ı6, f. 1. Willd. Prodr. p. 38. Poll, Palat. p. 
893. a. Roth Tent, I. p. 401. II. p. 459. Matt. Fl. ſileſ. p. 
252. Lumnitz, Fl. Poſon, p. 4243. Esmarch. Schlesw, p. 81. 
Liebl. Fl. Fuld, p. 390. Retz. Prodr. Fl. Scand. p. 18 1. Wigg. 
Prim. Fl. Holſ. p. 69. Murr. Prodr. p. 76. Baumg. Fl. Lipſ. p. 
76. Böhm, Fl. Lipf. n. 664. 


Carex gracilis. Curt. Fl. Lond. Hoppe Tafchenb. 1797. 
p. 121. Hoſt. Fl. auſtr. p. 311. Hoffm. Fl, germ, p. 333. 


Carex 


62 VII. Spicis ſexu diſtinetis, ſtigmat. duob. 


Carex mutabilis. Willd. Prodr. Berol. p. 37. Tab. II. III. 
. 6. 7. Nach der Beſchreibung und Abbildung bin ich faſt zwei⸗ 
felhaft, ob letztere hierher, oder vielmehr zu Carex peudula gehört, 
ohngeachtet der verſchiedenen Abaͤnderungen, die ich theils abgebil⸗ 
det und vielfach mit möglichſter Muͤhe beobachtet habe. 


Die Wurzel dieſes Riedaraſes iſt kriechend; der verſchiedene 
Standort, nachdem er mehr oder weniger, kuͤrzere oder laͤngere Zeit, 
oder beftändig mit faulen oder ſumpfichten, oder reinern Gewaͤſſern 
verſehen iſt, bringt mancherley Abaͤnderungen hervor, die vielleicht 
mancher ungeübte, ſo wie meine Abbildung ſelbſt, fuͤr mehrere Ar 
ten anſehen möchte, wodurch auch ältere und andere Beobachter mds 
gen verleitet worden ſeyn, bisweilen ganz andere Arten als Abaͤn⸗ 
derungen damit zu verwechſeln, weil ſie die einern Theile nicht hin⸗ 
länglich oder gar nicht beobachten. Der gewöhnliche Standort iſt 
auf naſſen, ſumpfichten Wieſen und Weiden, bisweilen auch in Ges 
buͤſchen, beſonders aber an Graͤben, Baͤchen und Teichen, oft mit 
der C. ceſpitoſa untereinander, wovon ſich dieſe Art beſonders durch 
ein angenehmes Grün und mehr Höhe bald auszeichnet, da die C. 
ceſpitoſa mehr graugruͤn iſt. Ich habe uͤbrigens keine Muͤhe ge⸗ 
ſpart, ein Merkmal zu entdecken, dieſe beyde Arten beſtimmt von ein⸗ 
ander zu unterſcheiden, das ich aber bis jetzt andern uͤberlaſſen muß. 
Die Blaͤtter ſind ſchmal, aufrecht, etwas rinnenſötmig, am Rande 
rauh, und etwas kuͤrzer als der Halm, bey der größten Fänge, an 
den Spitzen oft uͤberhaͤngend. Der Halm iſt nach dem Standorte 

an Hoͤhe ſehr verſchieden, 1, 2 bis 3 Schuh hoch, und eben ſo ver⸗ 
ese iſt auch die Größe, Geſtalt, Zahl und Stand der maͤnnli⸗ 
chen und weiblichen Aehren, wie die Abbildung mit ihren Deck— 
blaͤttchen einigermaaßen zeigt. Die männlichen und weiblichen Aeh⸗ 
ren ändern von 1, 2, 3 bis 4 an den kleinſten und größten Pflanzen 
ab, wovon die letztern an 3 Schuh hohen Pflanzen, wie z. E. Tab. 
Ff. bey r oft etwas geſtielt und beſonders mit reifen Kapſeln über- 
haͤngend ſind. Bisweilen ſind auch ſchon die bluͤhenden weiblichen 
Aehren etwas nickend, weit mehr aber ſind es die ſaamentragenden, 
wovon Herr Good. in ſeiner Definition ſie zuerſt haͤngend und hernach 
aufrecht, gerade das Gegentheil angiebt, was in hieſiger Gegend aber 
bey dieſer fo wenig, wie bey andern Arten, ſtatt findet. Die Oehr⸗ 
chen w an der Grundflaͤche der Deckblaͤtter, z. E. Tab. Ee. bey t, 
aͤndern auch an dieſer Art ab, und ſind bisweilen eben ſo klein und 
rund, wie fie bey C. celpitofa ſeyn ſollen, und dieſe in der erſten 
Bluͤthe ſtehende Pflanze t wird niemand für C. ceſpitoſa erkennen. 
Oft ſind auch die weiblichen Aehren, beſonders die oberſte, oder auch 
mehrere an der Spitze männlich, daß ich auch n. 85. e, ohngeach⸗ 
tet der runden Aehrchen ws lieber hierher, als zu der eeſpitoſa zaͤh⸗ 


len moͤchte, wenn die weiblichen Schuppen dabey nicht zu ſtumpf waͤ⸗ 
ren, 


VI. Spicis ſexu diſtinctis, ſtigmat. duob. 63 


ren, die ich bey dieſer Art gewöhnlich ſpitziger, als bey C. ceſpitoſa 
finde, wie ſie n. 92. b. verſchieden abgebildet, und mit den Kapſeln 
entweder von gleicher Laͤnge, oder etwas länger oder auch Fürzer find, 
die Hr. Good. allgemein kuͤrzer als die Kapſel angiebt. Deßgleichen 
ſind auch die maͤnnlichen Schuppen a bald mehr bald weniger ſtumpf. 
Die Saamenkapſel i iſt an Geſtalt wenig von celpitofa verſchieden, 
und faͤrbt ſich bey einem Exemplare eher als bey dem andern, oft ſchon 
vor der völligen Reife braun. An Baͤchen und Teichen erreicht die 
Pflanze ihre größte Höhe, und die mehreſten Aehren werden auch 
gewöhnlich etwas geſtielt und uͤberhaͤngend werden, die man vom” 
Ufer entfernt, oder an andern ſumpfigten Orten, oder wo ſich das 
Waſſer oft verliert, mehr ungeſtielt und aufrecht findet. Wittenberg 
dieß und jenſeit der Elbe an verſchiedenen Orten. Dieſen widerſpre⸗ 
chen aber einige Exemplare, die ich aus der Halliſchen Gegend aus 
dem Buſch bey Lodersleben durch den Hrn. Apotheker Kohl erhielt, 
deren Halme 2 Schuh hoch find, und ı bis 2 männliche, und 1, 
2 bis 3 weibliche Aehren haben, wovon Tab. Ee. bey y ein Exem⸗ 
plar abgebildet, und wahrſcheinlich von der Carex globularis Fl. 
Dan. t. 443. nicht verſchieden iſt, wozu ich auch meine n. 85. d. 
zaͤhlen möchte, wenn deren Schuppen und Kapſeln nicht zu ſtumpf 
wären. Dergleichen Abaͤnderungen finden ſich auch bey der C. pa- 
lutoſa und C. riparia. 5 | 1 


51. Carex hifpida. | Tab. S. No. 46. 


C. bracteis ſub - vaginatis; ſpieis partiin ſimplieibus, par- 
tim duplieibus, capſulis marginatis hiſpidis. 


Steifborſtiges Riedgras; mit Deckblaͤttern, welche faſt 
mit Scheiden verſehen ſind, Aehren, welche theils einfach, theils 
doppelt beyſammen ſtehen, und Saamenkapſeln, deren Rand mit 
fteifen Borſten beſetzt iſt. 


Carex hiſpida. Willd. in Litt. 


Dieſes Riedgras waͤchſt in der Barbarey wild. Nach dem ab⸗ 
gebildeten Exemplare zu urtheilen, kann der Halm mit ſeinen Aehren 
ohngefaͤhr 3 Schuh hoch ſeyn, wovon das Obertheil bis auf eine un: 
terſte weibliche Aehre in zwey Theile zerſchnitten abgebildet iſt. 
Dieſe unterſte, nicht abgebildete, noch 9 Zoll tieſer und einſach ſtehende 
Aehre iſt ganz weiblich, 23 Zoll lang und 13 Zoll lang geſtielt; das 2 
Schuh lange Deckblatt, den abgebildeten aͤhnlich, iſt mit einer 
Scheide verſehen, welche mit dem Stiel der Aehre gleiche Länge, 
und, wie die abgebildeten, einen braunen verdickten Ausſchnitt hat. 
Die Scheiden der 3 weiblichen abgebildeten Achren e ſind aͤuſſerſt 
kurz, und die Aehren an der Spitze maͤnnlich, wovon zwey mit ei⸗ 
ner ganz männlichen d paarweiſe ſtehen. Ob dieſe gepaarten Aehten 

aber 


64 VII. Spicis ſexu diſtinctis, ſtigmat. duob. 


aber beſtaͤndig zu finden ſind, werden kuͤnftige Beobachtungen ent⸗ 
ſcheiden. Dieſes Exemplar hat s ganz männliche, und 4 weibliche 
Aehren, wovon 3 auch an der Spitze maͤnnlich find. Die Schup⸗ 
pen f der maͤnnlichen Blumen a find faſt eckigt eyrund, rothbraun 
weißgeraͤndet und mit einem gruͤnlichten Ruͤckennerven verſehen. 
Die weiblichen Schuppen ſind eyrund, mit einer Granne verſehen, 
und an Farbe den maͤnnlichen aͤhnlich. Die unzeitige Saamenkap⸗ 
ſel iſt am Rande mit ſteifen Borſten beſetzt, und hat eine feine, 
kurze fteife zweyzaͤhnigte Mündung h. Der unzeitige Saame! iſt 
wahrſcheinlich von dem zeitigen an Geſtalt nicht viel verſchieden. 


52. Carex Jufca. Tab. Ce. No. 88. 


C. fpieis ovatis, inferiori ſub- pedunculata, capfulis ovatis 
mucronatis, mucrone bifido, culmo teretiufculo, 


Schwarzbraunes Riedgras; mit eyrunden Aehren, wovon 
die unterſte faſt geſtielt iſt, eyrunden ſteifgeſpitzten Saamenkapſeln, 
deren Spitze zweyſpaltig iſt, und einem rundlichten Halme. 

Carex globularis; variat altitudine; ſpieis femineis folitariis 
vel geminis, inferiori tune pedunculo ſemiunguiculari, ſuperiori, 
ſeſſili bractea breviſſima fuſca ſuffulta. Rarius ſpecimina legi ſpi- 
eis ſubrotundis, ftylis geminis, foliis planiufeulis; vix tamen me 
judice direrſa. Vahl. in Röm. neuen Magaz. I. p. 211. 


Dieſes Riedgras erhielt ich durch die Guͤtigkeit des beruͤhmten 
Hrn. Prof. Vahl zugleich nebſt der C. globularis, mit welcher es 
wahrſcheinlich auf den norwegiſchen und lappmarkiſchen Alpen in Ge⸗ 
ſellſchaft waͤchſt; es iſt aber ohne Zweifel keine Abänderung davon, 
ſondern eine ganz verſchiedene Art, die mit der folgenden viel Aehn⸗ 
lichkeit hat, in einigen Theilen aber auch verſchieden zu ſeyn ſcheint, 
wenn dieſe Theile nicht abaͤndern, die ich hier kuͤrzlich bemerke. 
Erſtlich iſt nach Hrn. Goodenough bey der folgenden Art der Halm 
ſcharf dreyſeitig, das auch bey dieſem oberwaͤrts einigermaaßen an⸗ 
zunehmen waͤre, da er nur unterwaͤrts rundlicht iſt. Zweytens 
iſt nach Herrn Good. die unterſte Aehre gewöhnlich Eürzer als ihr 
Stiel, welches bey dieſer Pflanze gerade das Gegentheil iſt, und ſo 
ſind an einem nicht abgebildeten Exemplare die beyden weiblichen 
Aehren e ganz auſſitzend, und die maͤnnliche iſt nur halb fo lang ges 
ſtielt, als die abgebildete d. So veraͤnderlich aber dieſer Theil bey 
ſehr vielen Arten iſt, ſo kann er auch hier ſeyn! Eine weitere Be⸗ 
ſchreibung dieſer Pflanze finde ich hier uͤberfluͤßig, da fie übrigens 
ganz mit der ſolgenden uͤbereinkommen wuͤrde, außer daß die ſchwarz⸗ 
braune unzeitige Saamenkapſel i an der Grundflaͤche etwas weißlicht 
iſt, was Hr. Good. nicht angemerkt hat. 


0 ana Er 53. 


VII. Spieisfexu diſlinctis, Migmat. duob, 65 


53. Carex pulla. Tab. R. No, 63, 


C. Digyna, vaginis nullis, fpieis ovatis, inferiori pedun- 
eulata; capfulis ovatis mucronatis, muerone bifurco. Goode- 
nough. ö 


Schwaͤrzlichtes Riedgras; mit zweytheilichtem Griffel, ohne 
Scheiden, eyrunden Aehren, wovon die untere geſtielt iſt, eyrunden 
ſteifgeſpltzten Saamenkapſeln, deren Spitze zweygabelicht iſt. 


Dieſes Niedgras waͤchſt in Schottland auf Bergen. Die Abbil⸗ 
dung iſt an Farbe wahrſcheinlich zu blaß, weil ſie von e unaus⸗ 
gemalten Zeichnung entlehnt iſt. 


Radix craffa repeus. Folia anguſta ereetiuscula ad margines 
carinamque afpera, culmo plerumque breviora, modo aequant, 
interdum exſuperant. Culmus ſubrectus eireiter dodrantalis. Spi- 
cae una maſeula, duae femineae remotae, Spiea maſeula termi- 
nalis oblonga femiuncialis fulva, fqauamis oblongo - ovatis aeutiuf 
culis, nervo obſoletiuſeulo. Spica feminea faperior ſeſſilis ſub- 
3 bractea brevi membranacea aphylla nigra, ovata, acu- 
ta; nervo dorfali viridi; inferior fuboyalis pedunculara , pedun- 
culo tenui fpica ſua longiori. Ad bafin pedunculi, bractea 
foliacea culıno brevior, vix ae ne vix peduneulum amplectens, 
utrinque ad baſin auriculata, auricula parva ſubrotunda. Squamae 
ut in ſpiea malcula, fed nigrieantes, capfulis paulo breviores, 
Caplulae glabrae ovatae infatiuleulae, comprefiufculse, obtufe 
mucronatae, mucrone brevi furcato , mox nigra. 


Obf. Yariat fpieis daobus, una maſeula, altera femidea. 

At ubi duae fpicae maſeulae oecurrunt, We fpica era 
lis e evadit. Goodenough. 1 

K. 1 or 


54 Carex geminata. Tab. W. ro. No. 75. 


C. fpicis pedunculatis geminatis, fractiferis pendulis; 2 
ſalis ovatis apice integris. n ei e Ian 


SGSGepaartes Riedgras; mit 1 paaktorffe ſtehenden 
Aehren, welche fruchttragend haͤngend ſi ind, und eyrunden, an der 
Spitze ganzen Saamenkapſeln. 


Dieſes Riedgras erhielt ich durch die Gätigkeit des Hrn. Prof. 
Sprengel aus des ſel. Prof. Forſters Sammlung unter Carex ter- 
naria. Das erſtemal erhielt ich es ohne männliche Achren, ein ana 
dermal aber mit maͤnnlichen und weiblichen vollkommner, wo ich 
auch faſt alle weibliche Aehren an der Spitze maͤnnlich fand, und ſie 
Tab. Pp. zum zweytenmal abgebildet habe. Da ich aber nichts fin de, 
was auf dieſen Namen einen Bezug 1 koͤnnte, ſo bin " Er 

elhaft, 


5 757 


m 
66 VII. Spicis fexu diſtinet's, ſtigmat. duob. 


felhaft, ob es jene Art ſey, welche der ſel. Forſter in ſeinem Prodr. 
n 349 aus Neu Seeland aufgezeichnet hat, weshalb ich ihr den obi⸗ 
gen Namen beygelegt habe, aber auch davon das Vaterland nicht 
angeben kann. 


Die unterſten Blaͤtter am Halme uͤber der Wurzel umgeben 
einander 3 bis 4 Zoll hoch wechſelsweiſe, und find 2 bis 3 Linien 
breit und zum Theil 2 Schuh lang, an Geſtalt den Deckblaͤttern 
ahnlich. Der dreyſeitige Halm hat mit den laͤnaſten Blättern gleis 
che Höhe, wovon das Obertheil mit feinen Aehren abgebildet iſt. 
Die gepaarten weiblichen Aehren ſcheinen dieſer Art beſonders eigen 
zu ſeyn, weil zwey Exemplare ganz mit einander uͤbereinkommen; 
und ſollten dieſe auch einfach abaͤndern, fo wie fie ſich durch ihre 
uͤbrigen Theile von allen unter dieſer Abtheilung unterſcheiden. Das 
unterſte Deckblatt o iſt mit einer Scheide verſehen, welche ohnge—⸗ 
fähr 4 fo lang als der Aehrenſtiel iſt, den ſie umgiebt; die uͤbrigen 
Scheiden der obern Deckblaͤtter ſind viel kuͤrzer, und mit der untern 
nicht im Verhaͤltniß. Die Schuppen ſind braun, gegen den Rand 
etwas weißlicht; die Saamenkapſel iſt ganz braun, und hat ei 
ganz abgeſtumpfte Muͤnduug. Die völlige Geſtalt in ihrer de 
ſammt den Saamen | ift auf Tab. Pp. abgebildet. 


Anmerk. Da dieſe abgebildete Pflanze wahrſcheinlich ſchon 
ziemlich alt iſt, fo iſt auch ihre frühere Farbe wohl nicht mit der jeßie 
gen einerley geweſen. 


VIII. Spicis ſexu diſtinctis, u unica, fe- 

mineis ſeſſilibus, feu breve pedunculatis, va- 

ginis bracteatis brevibus, vagina vel nulla; 
ſtigmatibus tribus. 


Mit Aehren, welche dem Geſchlechte nach unterſchie⸗ 
den ſind, wovon eine maͤnnlich iſt, die uͤbrigen aber 
weiblich aufſitzend oder kurz geſtielt ſind, und kurzen 
Scheiden, oder auch ohne Scheide, und einem 
dreyfachen Staubwege. 


NB. Das Maaß der Scheide bezieht ſich bey folgen⸗ 
den Arten allezeit auf die Länge des Stiels der Aehre, wel⸗ 
chen die Scheide umgiebt. \ 


35. 


VII. Spieis fexu diſtinctis, male. un. ete. fligm, trib, 67 


35. Carex Oederi. Tab. F. No. 26. 
Carex Oederi. Ehrhart. Gramina. n. 79. 


C. Oederi, fpicis lateralibus confertis, ſubpeduneulatis, ova- 
to- ſubrotundis, ancrogynis; terminali mafcula, lineari; capfu- 
lis acumine recto terminatis. Roth. Tent. II. p. 438. Schrad. Spi- 
eil. Fl. germ. p. 3 t. 97 | / 

C. Oederi, ſpieis fabquaternis ſeſſilibus, capſulis globoſis 
acutis. Hoffm. Fl. germ. p. 328. Wohll. Suppl. Fl. Hall. p. 40, 
Hoppe Taſchenb. 1797. p. 101. RE ER 


C. Oederi, fpicis confertis ſubſeſſilibus ſubrotundis, ‚mäfeula 
lineari, capfulis globofis rectis acuminatis. Willd. in Memoir. 
p. 28. t. 1. f. 2. A l V 


Diͤeſes Riedgras waͤchſt auf ſumpfichten Torfboden, auf derglets 
chen Wieſen und Weiden, wahrſcheinlich in mehrern Gegenden, als 
angezeigt ſind. Wittenberg in der Specke haͤufig, auch bey Wieſigk 
und anderwaͤrts. Bluͤhet im May und Jun. . 
* Weibliche Aehren mit maͤnnlichen Bluͤthen, und noch weniger 
mit einem zweyfachen Staubwege, habe ich zwar an der hier abge⸗ 
bildeten Pflanze nicht gefunden, welche einige Schriftſteller beobach⸗ 
tet haben, und ich würde faſt an ihrer Richtlakeit zweifeln, wenn ich 
fie vom ſel. Ehrh. nicht ſelbſt unter dieſem Namen erhalten haͤtte; 
wovon aber Carex Oederi Retz. und C. divifa Fl. Dan 371, ganz 
verſchieden ſind; und ſo haͤlt auch Hr. Prof. Vahl die beyden letzten 
wahrſcheinlich mit Recht ebenfalls von einander verſchieden, zumal 
wenn in der Fl. Dan. das zweyfache Stigma richtig abgebildet iſt. 


Carex Oederi, Retz. Prodr. Scand. p. 179, iſt Carex piluli- 
fera, Good. oder C. decumbens, Ehrh. meine Abbild. No. 39. und 
von der C. diviſa Fl. Dan. die ich vielleicht noch zum Beobachten er. 
halte, wie auch von der gegenwaͤrtigen C. Oederi E. ganz verſchieden. 
So beſtimmt ader auch dieſe Pflanze als eine eigene Art angegeben 
wird, ſo finde ich ihre Kennzeichen doch nach Verſchiedenheit des 
Standortes fo veraͤnderlich und unbeſtaͤndig, daß ich fie ‚für nichts 
weiter, als eine kleine Abaͤnderung von Carex flava halten kann. 
Zu dieſem Beweiſe lege ich mir 100 Exemplare vor), wo ich beym 
Anfang der kleinſten die C. Oederi, und am Ende bey den groͤßten 
und höchften die C. flava, aber ihre Graͤnze nicht finden kann. Ans 
fangs war ich einigermaaßen der Meinung, daß fie verſchieden waͤ⸗ 
ren, wie ich ſie auch beyde Tab. F. No. 26. und Tab. H. No. 36. 
abgebildet habe; aber bey mehrern Beobachtungen verſchwanden mir 
alle beſtaͤndige Kennzeichen ihres Unterſchiedes, welcher nur vom 


Standorte, nachdem er mehr oder weniger fruchtbar, oder naß iſt, 
' E 2 abhaͤngt, 


\ 


68 VIII. Spicis ſexu diſtinclis, mafe, un. ete. ſtigm. trib. 


abhängt, wo ſich am erſtern gewohnlich die flava, und am letztern 
die Oederi findet. Uebrigens will ich ſie denen gern als 2 Arten 
uͤberlaſſen, die fie dafür erkennen. | | | 


ER) 


wg 36. Carex praecox. Tab. F. No. 27. 


C. vaginis brevibus, ſubaequantibus, ſpicis ſub - approxima- 
tis, oblongo- ovatis, eapſulis ovatis pubeſcentibus, apice integris. 


Fruͤhzeitiges Riedgras; mit kurzen, faft gleichlangen Schei⸗ 
den, ziemlich nahe deyſammenſtehenden, laͤnglicht eyrunden Aehren, 
und eyrunden, weichhaarichten, an der Spitze uneingekerbten Saas , 
menkapſeln. | 


Carex praecox, vaginis breribus ſubaequantibus, ſpieis ap- 
proximatis, maſeula ſub- clavata, femineis ovatis, capſulis ſub- 
rotundis pubeſeentibus. Good. Jacq. Fl. auſtr. t. 446. Schrank, 
Fl. Bav. p. 285. Wild. in Memoir. p. 30. All. Fl. Ped. n. 2337. 


Carex montana, Lighif Fl. Scot. p. 3581. Fl. angl. 407. 
Hoſt. Fl. auſtr. p. 506. Leyſſ. Fl. Hall. p. 235. Poll. pal. n. 885. 
Timm. Fl. Megapol. p. 196. Gunn. Fl. Norv. n. 708. Retz. 
Fl, Scand. p. 180. Scop. carn. n. 1151. 


Carex filiformis. Roth. Tent, I. p. 397. II. p. 443. Willd. 
Prodr. Berol, p. 32. Hoppe Taſchenb. 1797. p. io. Baumg. 
Fl. Lipf. p. 23. Matt. Fl. Sileſ. p. 249. Scholl. Fl. Barb. p. 209. 
Hoffm. Fl. germ. p. 329. Leerl, Fl. Herborn. p. 204. t. 16. f. 5. 


Carex ſtolonifera. Ehrh. gram. 99. Hoffm. Fl. germ. 
p. 328. Se 


Mehrere Citata getraue ich mir hier kaum anzufuͤhren; ſchon 
bey dieſen herrſcht noch mancher Zweifel, ſo wie beym Haller und 
Scheuchzer, wo ich aus den angezeigten Gegenden nach den beyge⸗ 
fuͤgten No. oft ganz andere Pflanzen erhielt; wie z. E. auch dieſe 
und meine Abbild. N. 46. unter Carex verna. Vill. Hift. de Dauph, 
Hall. Hiſt. n. 138 1. zwey ganz verſchiedene Arten unter einander. 


Dieſes Riedgras waͤchſt in verſchiedenen Gegenden von Europa 
auf Bergen, Anhoͤhen und flachem Grunde, auf Wieſen, in Heiden 
und zwiſchen Geſtraͤuchen, gewohnlich mehr an trocknen, als feuchten 
Orten, und leidet nach dem Standorte in Anſehung der Größe einige 
Abaͤnderung. Wittenberg auf der äußern Nordſeite der Stadt auf 
den m 0 Schanzen, unterhalb Pieſtritz zwiſchen Fichten, auf dem 
neuen Gottesacker und andern Orten. Bluͤhet vom April bis May 
gewoͤhnlich etwas früher, als C. Schreberi, wo fie beyſammen ſtehen. 


Die 


* 


VIII. Spicis ſexu diſtinctis, maſe. un. cte. ſtigm. ib. 69 


Die Wurzel iſt Eriechend, und macht verſchiedene Ausläufer u, 
die mit Blaͤtterbuͤſcheln einen Raſen bilden. Die Blätter find ge» 
wohnlich kuͤrzer als der Halm, 2, 3, 4 bis 6 Zoll oder drüber lang, 
und ı big 2 Linien breit, etwas ſteif, oft zurückgebogen, rinnenſormig 
und lederartig, an den Spitzen oft vertrocknet. Der Halm iſt nur 
an der Grundflaͤche mit wenigen Blaͤttern bekleidet, 4, 6, 8 bis 12 
Zoll und druͤber hoch, und oſt mehr halbrund, als dreyſeitig. Aus. 
der Haͤlliſchen Gegend erhielt ich Exemplare, wo die Blätter gegen 
ı Schub, und der Halm bis 1 Schuh lang find, deren Aehren an 
Zahl und Größe mit den abgebildeten uͤbereinkommen. Die Geſtalt 
der Aehren zeigt die Abbildung, außer daß die maͤnnliche d in voller 
Bluͤthe durch die oben ausgebreiteten Staubgefaͤße etwas keulenför⸗ 
miges annimmt. Die weiblichen e ſtehen ſelten einfach, gewohnlich 
zu 2 bis 3, ſelten zu 4 wechſelsweiſe unter der männlichen, wovon die 
unterſte gewöhnlich. kurzgeſtielt und mit einer faſt eben fo langen 
Sckeide o umgeben iſt; das ſchmale Deckblaͤttchen der Scheide iſt 
entweder kuͤrzer, oder gleichlang, oder auch laͤnger als ſeine Aehre, 
beſonders wenn eine zte oder ate vorhanden iſt. Die Schuppen £ 
find braͤunlicht, die männlichen a mehr oder weniger ſtumpf, und die 
3 b mit einer r ſchaͤrſern Spitze oder kuͤrzern Granne verſehen. 

Das Honigbehaͤltniß hat eine abgeſtumpfte Muͤndung h, und hinter⸗ 
25 eine eyrunde, an beyden Enden ſtumpf zugefpitste, dreyeckichte, 
m't feinen Haͤrchen bekleidete Kapſel 1, die einen ähnlichen, aber 
glatten Saamen! enthaͤlt. Beyde ſind nach Verhaͤltniß oft etwas 
ſtärker, als die Abölldung, aber nicht rundlicht. 


57. Care tomentofa. Tab. F. No. 28. 


C. fpicis femineis ſubpeduneulatis, capſulis ſubgloboſis to- 
mentofis. Linn. Syft. veg. Schreb. Spicil. Fl. Lipſ. p. 65. Hoffm. 
Fl germ. p. 329. Roth. Tent. I. p. 397. II. p. 442. Hoppe 
Tafchenb, 1797. p. 108. Stigma non bifidum! Baumg. Fl. 
Lipſ. p. 73. Leyff, Fl. Hall, p. 235. Leerſ. Fl. Herb. p. 203. 
t. 15. f. 7. Hoſt. Fl. auſtr. 506. Einige hier angeführte Citata, 
z. E. Scheuchz. gram. 423, oder andere aͤhnliche widerſprechende 
Syn. ſcheinen mir > fehr zweifelhaft, ob fie eine Art bezeichnen, indem 
einer die Kapſel faſt kugelrund, und der andere an beyden Enden ſpi⸗ 
tzig angiebt. 

Carex een Ehrh. gram, n. 89, 

Dieſes Riedgras waͤchſt auf feuchten Wieſen, und an Gebͤcchen. 
Wittenberg zwiſchen Panikau und Eutſch, auch hinter Eutſch nach 


Kemberg zu, an der Straße zur rechten Hand, und bluͤhet zu Ende 
Aptils bis May. 


E 3 Die 


2 0 


* 


720 VIII. Spicis fexu diftinctis, maſc. un etc. fligm. trib. 


Die Wurzel treibt kurze Ausläufer, deren Blätter einen Siken, 
feinen Raſen bilden Der Halm iſt dreyeckicht, aufrecht, 6 bis 12 
Zoll oder druͤber hoch, nachdem der Standort licht oder ſchattig iſt. 
Den Stand und die Geſtalt der Aehren zeigt die Abbildung. Die 
Zan! der weiblichen iſt oft eine, oͤfterer zwey, feltener drey. Die 
Sch ppen der männlichen Bluͤthen a find eyrund, mehr oder weni⸗ 
ger ſtumpf, und aͤndern an der Spitze etwas ab. Die weiblichen b 
ſind oft faſt fo breit, als lang, mit einer ſchaͤrfern Spitze verſehen, 
wie bey No. 1. und andern mehr ab, als die männlichen; wie z. E. 
bey No. 11. wo fie doppelt länger fi nd. Das Honiabehaltniß hat 
eine kurze zweyzähn chte Muͤndung h, und hinterlaͤßt eine ſaſt kugel⸗ 
runde, ſtumpfdreyeckichte, filzige Saamenkapſel i i, die bey k, ſo wie 
bey! der dreyecklchte Saame, durchfehnitten iſt. Bisweilen habe ich 
an der Grundfläche des Saamens noch einen beſondern gleichbreiten, 
an der Spitze borſtigen Theil x bemerkt. Wegen der filzigen Beklei⸗ 
dung iſt die zweyzaͤhnichte Mündung der Kapfel oft etwas undeutlich 
zu erkennen, aber die faft kugelrunde Geſtalt unterſcheidet dieſe Art 
beſonders von andern ähnlichen. Und Hall, hiſt. n. 1373. kann fin 
Verbindung mit Scheuchz. nicht hierher gehören. a 


58. Caren montana. Tab. F. No. 29. 


. fpieis femineis feflilibus, fubfolitariis ovatis maſeulae ap- 
proximatis, fquamis oblongo - obtuſis, emo e eapſulis ova- 
tis utrinque acutis pubeſcentibus. 


Berg⸗Riedgras; mit weiblichen, genden faft einzeln 
an der maͤnnlichen aͤußerſt nahe ſtehenden Aehren, laͤnglichten ſtum⸗ 
pfen Schuppen, einem nackenden Holm, und eyrunden, an beyden 
Enden ſpitzigen, zarthaͤrigen Saamenkapſeln. 


Carex montana, fpieis femineis ſeſſilibus, ſub - folitariis ova- 
tis mafculae approximatis, culmo nudo, caplulis pubeſcentibus, 
L. Sp. Pl. p. ah Houtt. Pfl. Syſt. 12. p. 685. Schreb. Spi- 
eil. Fl Lipf, p. Hoppe Tafchenb. 1797, p. 105. Sturm 
Deutſchl. Fl. 1 7 Hall. hiſt. 1372. Scheuchz. gram. p. 419. 
t. 10. f 8,9. Schrank. Fl. Bav. p. 288? ohngeachtet der ange⸗ 

führten genauen Beſchreibung des Hrn. D. Panzer in Houst. Pfl. 
Syſtem. 
Carex globularis, ſpica ſeminea ſolitaria teſfl ſub maſeula, 


eapſulis cuneiformi- ovatis, pubeſeentibus, culmo ſubnudo fili- 
formi. Willd. in Memoir. Tab. II. f. 1. 


Carex ericetorum. Lumnitz. Fl. Pofon, p. 420? 


Auch bey dieſer Art iſt beym Haller, Scheuchzer, Allton und 
Micheli viel Verwirrung! Einer führt dieſen, und der andere jenen 
an. 


1 


VIII. Spieis ſexu diſtinetis, maſc. un. etc. ſtigm. trib. 71 


an. Entweder heißt dieſe Art nun beym All C. conglobata, oder 
C. montana? Nach des Hrn. Schleichers Verzeichniß Schweizer 
Pflanzen ſtehet dieſe Art nach Hall. Hiſt. unter N. 1372, und wäre 
alfo C. conglobata. All. 23 14., die ich auch unter C. glomerata 
erhalten habe. b Fan I 2 
Dieſes Bergriedaras, das einige Schriftſteller nicht für die 
rechte Linn. Art erkennen, waͤchſt in verſchiedenen Gegenden Deutſch⸗ 
lands, beſonders auf und an ſchattigen Bergen, oder auch auf Anhö⸗ 
hen, wo aber oft eine Feuchtigkeit verſpuͤrt wird, und blühet vom 
April bis May. Die ſtarkfaſerichee Wurzel treibt die Blatter in 
langen Buͤſcheln hervor. Die Blätter find ſehr ſchmal, bis 1 Linie 
oder drüber breit, gelblichtgruͤn, weich, etwas nachenſörmig, und 6, 
8 bis 10 oder 12 Zoll lang, gewohnlich etwas kuͤrzer als der Halm, 
oder bisweilen von gleicher Laͤnge. Der Halm iſt ſchwach, aufrecht 
oder mit der Saamenaͤhre etwas ſeitwaͤrts gebogen. Die maͤnnliche 
Aehre d iſt faſt walzenförmig, oft ziemlich ſpitzig. Eine oder öſterer 
zwey weibliche e ſtehen der männlichen an der Grundflaͤche aͤußerſt. 
nahe, fie enthalten oft wenige Blumen, und find faſt eyrund. Die 
maͤnnlichen Schuppen a oder f find laͤnalicht, mehr oder weniger 
ſtumpf, und, wie die weiblichen g, ſammt dem Deckblaͤttchen o, 
braun, mit einem grünfichten Ruͤckennerven bezeichnet. Das Deck⸗ 
biättchen o, ſammt den weiblichen Schuppen g, find an der Spitze 
ſehr oft ausgeſchnitten und abgeſtumpft, in deſſen Ausſchnitte größ⸗ 
tentheils eine kurze grannenformige Spitze hervorragt. Die Müns 
dung des Honigbehaͤltniſſes h ift kaum merklich zweyzaͤhnicht. Die 
Saamenkapſel i, nit feinen Haͤrchen bekleidet, bey k, fo wie der 
Saame! durchſchnitten, iſt dreyſeitig und an beyden Enden ſpitzig. 


59, Carex gynobafis. Tab. G. No. 35. 
Ci. ſpieis femineis paucifloris fefilibus mafculae approxima- 
tis, inferiori radicali longopedunculata; capfulis pyriformibus 
apice integris. 8 | 
Grundweibliches Riedgras; mit weiblichen, wenigblumich⸗ 
ten, ungeſtielten, der maͤnnlichen ſehr nahe ſtehenden Aehten, einer 
untern, aus der Wurzel entſpringenden lanageftielten, und birnför⸗ 
migen, an der Spitze ungetheilten Saamenkapſeln. / 
Carex gynobafis,; ſpicis paucifloris, inferiori ex pedunculo 
radicali fluitante, ſquam. fuſeis margine argenteo einctis. Villass, 
Carex alpeftris. All. Fl. Pedem. n. 2329. Hall, Hiſt. n. 
1385. N N | 
Carex rhizanta. Gmel. Syſt. veg. p. 144. cum Syn, Hall, 
1385. a f N 8 N 
E 4 Hr. 


— 


3 
72 VIII. Spicis ſexu diſtinctis, maſe. un. etc. ſtigm. trib. 


Hr. Vill. rechnet auch Hall. 1386 ? fragweiſe hierher, wonach 
C. gynobaſis Gmel. Syft. veg. p. 144. und deſſen C. rhizantha 
eins wären. Hier find abermals große Zweifel! Daß Hall. 1386, 
nach All. Scheuchz. und andern Verbindungen nicht hierher gehören 
kann, und 1385 fcheint nach der Saamentapſel oberflaͤchig beobachtet 
zu ſeyn, wenn ſie dieſe Art beſtimmen ſoll. 


Carex Halleriana, ſpica feminea, mari approximata, altera 
folitaria radicali. Aſſo Synopf. Aragon, p. 133. t. 9. f. 2. 


Dieſes Riedgras waͤchſt auf den öſterreichiſchen, ſchweizeriſchen 
und andern europaifchen Gebirgen und Alpen. Die Wurzel beſtehet 
aus ſtarken Faſern. Die Blaͤtter kommen in kleinen Buͤſcheln her⸗ 
vor, ohne ſonderlichen Raſen zu bilden; fie find etwas hart, 4, o, 
8 Zoll bis 1 Schuh lang, ı Linie und drüber breit. Der Halm iſt 
dreyſeitig, und länger als die Blaͤtter, die an der Gtundflaͤche des 
Halms ſtehen, oft aber kuͤrzer als die halmloſen Blaͤtter. Sehr nahe 
an der Grundfläche der männlichen Aehre d ſitzt eine, bisweilen auch 
zwey, wenigblumichte weibliche Aehren; oder oft iſt auch die maͤnn⸗ 
liche Aehre nur mit einigen weiblichen Bluͤthen e an der Grundfläche 
verſehen, die keine beſondere Aehre bilden, wodurch ſie Spiea andro- 
gyna wird. Außer dieſen Aehren kommen gewöhnlich aus den uns 
terſten Blattſcheiden auch entweder ganz weibliche, oder halbmaͤnn⸗ 
liche und halbweibliche, ziemlich langgeſtielte Aehren e oder e hervor, 
die gewohnlich aus wenigen Blumen beſtehen. Die Deckblaͤttchen o 
der weiblichen Aehren oder Bluͤthen ſind entweder kurz abgeſtumpft, 
mit einer faſt grannenförmigen Spitze verlängert, oder nur eyrund 
lanzetförmig. Die Schuppen f find laͤnglicht, rothbraun, am Rande 
weißlicht, mit einem lichten Ruͤckennerven verſehen, und an den 
maͤnnlichen Blumen a ſtumpf, an den weiblichen b aber mehr ſpitzig. 
Die Muͤndung des Honigbehaͤltniſſes h iſt ſcheidenformig und nicht 
geſpalten, wo beym Haller das Gegentheil angegeben wird, das ſich 
auch an der birnſormigen, dreyſeitigen Saamenkapſel i eben fo wenig 


findet. Das Obertheil der Kapſel iſt bald mehr, bald weniger rauch, 
oder auch faſt glatt und geſtreift. ) 


60. Careæ Lava. Tab. F. H. No. 26. 36. 


C. vaginis brevibus fub - gequantibus foliolo divaricato, fpi- 


ca maſcula lineari, femineis ſubrotundis, capfulis roftrato -acu- 
’ » 


minatis. . Goodenough p. 173. U. 24. 


Gelblichtes Kiedgras; mit kurzen, faft gleichlangen Schei⸗ 
den, deren Blattchen ausgeſperrt find, einer faft walzenförmigen 
maͤnnlichen Aehre, und faſt runden weiblichen und langgeſpitzten, 
ſchnabelfoͤrmigen Saamenkapſeln. 


Carex 


* 


VIII. Spiks ſexu diſtinctie, mafe. un. etc. ſtigm. trib. 73 


Carex flava. ſpieis eonfertis fabfefilibus ſubrotundis, ma- 
feula lineari, eapſulis acutis recurvis, Linn. Syft. veget. Lightf. 
Fl. Scot. p. 551. Schrank. Fl. Bav. p. 283, Poll. Palat. n. 883. 
Leers Herb. p. 202. Tab. XV. f. 6. Roth. Tent. I. p. 396. II. 
p. 437. Jacq. Vind. p. 167. Gmel. Tub. p. 282, Hoflm. Fl. 
germ. p. 328. Böhm. Fl. Lipf. n. 663. Baumg. Fl. Lipſ. p. 22. 
Murr. Prodr. Gött. p. 26. Timm, Fl. Megapol. p. 198. Leyſſ. 
Fl. Hall. p. 234. Retz. Prod. Scand. p. 179. Scop. Carn. n. 
1161. Matt. Fl. Sileſ. p. 249. Willd. Prodr. Berol. p. 29. 
Wigg. Prim. Fl. Holſat. n. 220. Ehrh. Beytr. Hannov. I. p. 110. 
Gilibert. Pl. Lithuan. p. 347. Hoppe Tafchenb. 1797. p. 102. 
Esmarch, Schlesw. p. 78. Lumnitz. Fl. Poſon. p. 419. All. Fl. 
Pedem. n. 2343. Hall. hiſt. n. 1380. Scheuchz. p. 426. 


Dieſes Riedgras iſt in vielen Gegenden von Europa an ſum⸗ 
pfichten Orten in Waldungen oſt nicht ſelten. Wittenberg in der 
Specke und andern aͤhnlichen Orten. Bluͤhet im May bis Jun. 


Die Wurzel beſtehet aus vielen langen Faſern, und ſcheint faſt 
kriechend zu ſeyn. Die Blätter find aufrecht, 1 bis 2 Linien und 
drüber breit, ohngefaͤhr bis ? Schuh lang, und gewohnlich kurzer als 
der Halm. Nachdem der Boden mehr oder weniger fruchtbar iſt, 
aͤndert ſowohl die Breite der Blaͤtter, und beſonders die Höhe des 
Halms, als auch ſelbſt die Laͤnge der Spitzen an den Saamenkapſeln 
ziemlich ab, wie ich unter der angeblichen C. Oederi ſchon bemerkt 
habe; daher ich nicht zwey verſchiedene Arten darunter annehmen kann. 
Der Halm wird 3, 4, 8, 12 bis 16 Zoll hoch, und hat gewöhnlich 
an der Spitze eine männliche Aehre d, unter welcher die weiblichen e 
an der Zahl , 2, 3 bis 4, fo wie nach ihrem Stande, auf den kuͤrze⸗ 
ſten und laͤngſten Halmen ſehr abändern. Bey 2, 3 oder 4 weibli⸗ 
chen Aehren ſtehet die unterſte oft ziemlich weit von den oberſten ent⸗ 
fernt, und iſt am laͤngſten geſtielt, mit einer faſt eben ſo langen 
Scheide umgeben, deren Deckblatt o abwärts ſteht, oder bey den er⸗ 
wachſenen Kapſeln zuruͤckgebogen iſt; oft ſtehen auch ſaͤmmtliche weib⸗ 
liche Aehren der maͤnnlichen ſehr nahe, oder etwas weniges von ein⸗ 
ander entfernt, wie die beyden Abbildungen zeigen. Die Schuppen f 
find roͤthlichtbraͤunlicht, am Rande weißlicht, mit einem gruͤnlichten 
Ruͤckennerven bezeichnet, und die mannlichen a gewohnlich etwas 
ſtumpfer, als die weiblichen; bisweilen ſind die letztern an der Spitze 
feingeferbt und mit einer kurzen grannenfoͤrmigen Spitze verſehen. 
Die Mündung des Honigbehaͤltniſſes h hat zwey ſcharſe Spitzen, die 
beſonders an der Kapfel ı ſammt ihrem Schnabel etwas kuͤrzer oder 
laͤnger ſichtbar find, Die ſchnabelſßtmige Epite iſt oft etwas ab» 
wärts gebogen, oder auch gerade, un Kapſel an der Grundflaͤche 
mehr oder weniger ſtumpf. u Rn 


N 


E 5 Anmer⸗ 


74 VIII. Spieis fexu diſtinctis, maſe. un. eteligm. trib. 


Anmerkung. In der hieſigen Specke auf der Nordſeite, wo 
der Boden ziemlich unfruchtbar, mit mehrern Moosarten bewachſen 
und etwas feucht iſt, wird man oft Carex Oederi N. 26. finden; 
kommt man aber nach dem tiefern naſſen Grunde, wo die Holzung 
und Grasarten viel größer und fruchtbarer find, ſo findet man unver⸗ 
merkt die Carex flava, ohne zu entſcheiden, wo jene aufhoͤrt und 
dieſe anfaͤngt. Anfangs glaubte ich, an den unterſten Blattſcheiden x, 
und an den Spitzen der weiblichen Schuppen, ſo wie an den kuͤrzer 
oder laͤnger geſchnaͤbelten Kapſeln einen Unterſchied zu finden; am 
Ende aber wurde ich ſo zweifelhaft, daß ich nicht wußte, was ich aus 
dieſer oder jener Pflanze machen ſollte. g 0 


61. Carex extenfa; Tab. V. No. 72, 


C. vaginis breviffimis aequantibus folio ſub- reſlexo, ſpieis 
eonfertis, femineis ſubrotundis, caplulis ovatis acutis. Good. 


Carex flava, var. 8. Hudſ. Fl. Augl. p. 407. 
Habitat in paluſtribus Angliae. 


Dieſes Riedgras iſt von Hrn. Goodenough in England als eine 
neue Art entdeckt, und von andern vorher fuͤr eine Abaͤnderung von 
der vorigen gehalten worden. Die Abbildung habe ich von der Goo⸗ 
denouahſchen entlehnt, und kann weiter nichts davon, als deſſen 
eigene Beſchreibung hier beyfügen. 5 

Radix perennis. Folia radicalia ſub- anguſta, eulmo bre- 
viora (quae autem culmi baſin amplectuntur, eundem ſaepe ae- 
quant, faepe fuperaut) ſumitatem verſus marginibus carinaque 
aſperiuſeulis. Culmus erectus, pedalis et ultra, triqueter, angu- 
lis obtuſiuſculis, glabris. Spicae una (rarius duae) maſcula; 
duae, ſaepe tres, femineae. Spica maſeula linearis, ſemiuncialis 
et ultra (ſi duae adſint, altera quintuplo brevior) terminalis; 
ſquamis fuſeis, nervo dorſali viridi, oblongis, fub - obtufis. Spi- 
cae feminese ſaepius ad baſin maſeulae, conſertiuſeulae; ali- 
quando autem inferior remotiufcula, ovata (ſuperiores fubconi- 
cae), acutiuſcula; omnes plerumque brevirer pedunculatae; 
ſquamis ovatis, ſuſeis, nervo dorſali eraſſiuſculo, qui in mucro- 
nem prominulum deſinit, caplula demum duplo brevioribus. 
Ad baſin fpicarum feminearum bractea foliacea, qui quidem 
omnino brevis eft, amplectitur; inferior longiſſima, et colmum 
longiſſime ſuperat, ſuperiores breviores; interdum ſuperior cul- 
mo brevior. Omnes denique reflexae. Caplulae glabrae pa- 
tentes, ſub - trigonae, nervoſae, ovatae, acutae, apice in denti- 
culos duos diviſo, roſtro (fi roftrum fas fit dicere) breviſſimo, 


filamenta tria, ſtylus ſtigmatibus tribus. Good. 
| | j Hr. 


VIII. Spici ſexu diſtinctis, male. un. etc. ſtigm. trib. 75: 


Hr. Goodeneuah unterſcheidet dieſe Art von der vorigen noch 
beſonders durch ſchmaͤlere Blaͤtter, einen laͤngern und ſchlankern 
Halm, eyrunde, etwas ſtumpfe weibliche Schuppen mit einer kurzen 
hervorragenden Spitze, und eyrunde, geſpitzte, etwas laͤngere Saas 
menkapſeln als die Schuppen, wovon bey b eine mit ihrer Schuppe f, 


dem dreyfachen Staubwege g, und der kurzen ſeinzweyſpaltigen 
Spitze h abgeſondert iſt. N | 


62. Carex pedata. Tab. H. No, 37. 


C. vaginis brevibus membranaceis ſubaequantibus aphyllis; 
fpieis femineis ſub oruithopiformibus rectis, maſcula fab-bre-" 
viori, culmo compreilo, 


Sußförmiges Riedgess; mit kurzen haͤutigen, faſt gleichlan⸗ 
gen Scheiden ohne Deckblaͤtter, faſt vogelfußfoͤrmig beyſammenſte⸗ 
henden, geraden weiblichen Aehren, einer faſt kuͤrzern männlichen, 
und einem zuſammengedruͤckten Halme. 


C. pedata, ſpieis femineis ſeſſilibus oblongis; inferiori axil- 
lari, fofiis fubhliformibus, L. Syſt. veg.? Gramen caryophyl- 
leum anguſtiſhmis foliis, ſpieis ſeſſilibus brevibus erectis non 
compactis. Moriſ. Hiſt. 3. p. 243. n. 12 Retz. Prodr. Fl. 
Scand. n 1037. Schrank. Fl. Bav. p. 284. Hoppe Taſchenb. 
1797. p 104. All. Fl. Pedem. n. 2320. Murr. Frodr. Goett. 
p. 76. Hoffm. Fl. germ. p. 328. 


Carex ſpieis femininis raris, marem aequantibus. Hall. 
hift, 1375. Gramen caryophyllatum nemoroſum, ſpica multi- 
plici. C. Bauh pin 4. theatr. 47. Prodr. p. 9. n. 22. Scheuchz. 
gram. p. 450. Mich. Gen, p. 65. n. 78. t. 32. f. 14. Gramen 
parvum fylvaticum, paniculis forma pedum avium, I. B. hiſt. 2. 
p. 99. a 2 1 

Das hier abgebildete Riedgras waͤchſt beſonders in waldigen 
Bergen und Alpengegenden, woher ich es auch von verſchiedenen Or⸗ 
ten erhalten habe; es entſpricht aanz der Beſchreibung von Hall. 
C. Bauh. Scheuchz. Mich, und Hoppe; aber mit Linne und Mo⸗ 
riſon kommt es in mehrern Stücken nicht uͤberein. Sollte dieſe 
Pflanze ſo abaͤndern? oder ſind zwey verſchiedene Arten hierunter 
enthalten? Nach mehrern Exemplaren und den angeführten Schriſt⸗ 
ſtellern ſollte ich faſt das letzte glauben; nach der Linneiſchen Be⸗ 
ſchreibung find die Blätter Schuh lana, überaus ſchmal und etwas 
ſteif; der Halm iſt dicht und feſt, auf der einen Seite rund und 
länger als die Blatter; kurz unter der maͤnnlichen Aehre ſitzen zwey 
weibliche wechſelsweiſe feſt auf, wovon die unterſte in dem Winkel 
eines Blattes ſitzt, das ſo lang als der Halm iſt. Nach ee 

N chrift⸗ 


u SR 


16 VIII. Spieis ſexu diflinetis, maſc. un. ete. fligm. trib. 


Schriftſtellern ſoll die Carex pedata auch in England einheimisch 
ſeyn, wovon Hr. Good. in ſeiner Abhandlung der engliſchen Ried⸗ 
graͤſer nichts gedenkt. Ba 


Die Wurzel an der hier abgebildeten Art beftehet aus vielen 
braunen oder ſchwaͤrzlichten Faſern, und treibt büfhelforimig beyſam⸗ 
menſtehende, 3, 4, 5 bis 6 Zoll lange und 1 bis 2 Linien dreite, 
etwas rinnenfürmige Blätter, die nach Verhaͤltniß ihrer Länge oft 
zierlich breit find, und bey weitem nicht unter äußerſt ſchmale gezaͤhlt 
werden können. Die jungen Blätter find am Rande oſt ziemlich 
rauh, deten Schaͤrfe durch aͤußerſt feine kurzen Borſten an der obern 
Halfte aufwärts, an der untern aber abwärts gerichtet iſt. Der 
Halm wird 2, 4 bis s Zoll hoch, iſt oft, beſonders mit reifen Saas 
men, etwas gebogen, und etwas länger als die Blätter, oder wähs 
rend der Bluͤthzeit oft auch kuͤrzer als die Blatter. Die Aehren ſte⸗ 
hen auf der Spitze des Halms wechſelsweiſe zu 3 oder 4, wovon die 
vierte oder unterſte von den übrigen oft etwas entfernt, die oberſte 
aber maͤnnlich iſt, und mit der zunaͤchſtſtehenden weiblichen in einer 
ſehr kurzen, braunen, am Rande weißen, haͤutigen Scheide ſtehet; 
außer dieſer zu oberſt ſtehenden weiblichen iſt auch die zweyte und 
dritte, jede mit einer aͤhnlichen, etwas laͤngern Scheide bekleidet, die 
ſich gewöhnlich nur an der vierten, gleichlang geſtielten Aehre, wenn 
fie vorhanden iſt, mit elner ſaſt grannenformigen Spitze endiget, 
und fuͤr kein Blatt angeſehen werden kann, das von Linn. angege⸗ 
ben wird. Uebrigens finde ich auf mehr denn 100 Halmen nicht 
eine Scheide, welche zwey weibliche Aehren enthielte, wie fie neuer⸗ 
lich ein Beobachter an eben dieſer Pflanze angiebt. Die fruchttra⸗ 
genden Aehren p verlängern ſich gewöhnlich über die männliche. Die 
Schuppen k der männlichen und weiblichen Bluͤthen find etwas roth—⸗ 
braun, am Rande weiß, und haͤutig, an der Spitze abaeftumpft und 
mit einem grünlichten Ruͤckennerven verſehen. Die Mündung des 
Honigbehaͤltniſſes h iſt nicht eingekerbt. Die Saamenkapſel iſt drey⸗ 
ſeitig, faſt birnformig, mit feinen Haͤrchen bekleidet, und an der 
kurzen Spitze ebenfalls ganz und abgeſtumpft. 


63. Carex digitata Tab. H. No. 38. 


C. vaginis membranäceis qimidiatis aphyllis; ſpicis lineari- 
bus eredtis, maſcula breviori, capſulis diſtantibus. 


Singerförmiges Riedgras; mit haͤutigen, zur Hälfte kur 
zern Scheiden ohne Deckblaͤtter, gleichſtarken aufrechten Aehren, wo⸗ 
von die männliche kurzer iſt, und von einander entfernt ſtehenden 


Saamenkapſeln. 
C. di- 


VIII. Spieis fexu diftinctis, male, un. ete. ſligm ib, 7; 


C. digitata, bradteis membranaceis ſubaphyllis vaginantibus. 
dimidiatis, ſpieis linearibus erectis, malcula brevioni, caplaln 
diſtantibus. Good. Willd. in Memoir. p. 29. 


C. digitata, ſpieis linearibus erectis, maſeula W. infe- 
rioreque, bradteis aphyllis, eapſulis diſtantibus. Linn, Syſt. veg. 
Gunn. Fl. Norv. n. 1049. All. Fl. Pedem. n. 2321. Leers Her- 
born. p. 202. t. 16. f. 4. Poll. Palat. n. 884. Willd. Prodr. Be- 
rol. 15 30. Roth, Tent. I. p. 396. II. p. 440. Baumg. Fl. Lipi. 

Boehm. Fl. Lipf. n. 670. Schrank. Fl. Bav, p. 284; 
8 Tafchenb, 1797. p. 493. Murr. Prodr. Gött. p. 76, 
Timm. Fl. Megapol. p. 195. Holt. Fl. auſtr. p. 506. Leyll. 
Fl. Hall. p. 234, Retz. Prodr. Fl. Scand. p. 180. Scop. Carn. 
n. 1149. Wigg. Prim. Fl. Holſ. p. 68. Lumnitz. Fl. Poſon. p. 
420. Reiger. wildw. Pfl. p. 314. Ehrh. Beytr. Hann. I. p. 110. 
Loef. Pruſ. n. 301, t. 22. Scheuch. de 448. t. 10. f. 14. Halt 
Hift, n. 1376. 27 


Cyperoides montanum, nemor. caul. de — compreſſo, 
fpicis ter, et cet. Mich. Gen, p. 65. t. 32 f. 9. Gram. caryo- 
phyllatum montanum, fpica varia. C. B. Pin. 4. Prodr. p., 9. 
n. 23. Moriſ. III. p. 243. tab. 12. 111. 


Dieſe Art waͤchſt beſonders in bergichten Gegenden, an etwas 
feuchten und ſchattigen Orten, an Gehegen, Gebuͤſchen und in 1 80 
dern, und bluͤhet im April bis May. 


Die Wurzel beſtehet aus langen bräunlichten Faſern. Ole 
Blaͤtter ſind an der Wurzel mit rothbraunen Schuppen umgeben, 
1 bis 2 Linien und drüber breit, und 4, 6 bis 8 Zoll, bisweilen 
1 Schuh lang. Die Halme find zuſammengedruͤckt, faft ganz na⸗ 
ckend, nur an der Grundflaͤche mit wenigen Scheiden x ohne Blat, 
ter umgeben, und 4, 6, 8 bis 10 Zoll hoch, während der Bluͤthzeit 
oft kürzer, fruchttragend aber höher. als die Blätter, oder auch von 
gleicher Länge. Die weiblichen Aehren ſtehen , 2 bis 3 unter der 
maͤnnlichen etwas von einander entfernt, und fi nd mit einer roth⸗ 
braunen, am Rande weißlich haͤutigen, oben ſpitzigen, Scheide o unis 
geben, wovon die oberſte nach der Bluͤthe gewöhnlich uͤber die maͤnn⸗ 
liche hervorwaͤchſt. Der Stiel der oberſten iſt mit feiner Scheide 
ohngefaͤhr von gleicher Laͤnge, an der unterſten aber oft doppelt laͤn⸗ 
ger. Bepderley Schuppen f der männlichen und weiblichen Bluͤthen 
ſind, wie die Scheiden, rothbraun, am Rande weißlicht, und oben 
abgeſtumpft. Das Honigbehältniß b hat eine aͤhnliche, uneingekerbte 
Muͤndung h, wie bey der vorigen Art, und binterläßt eine ähnliche 
Saamenkapſel i. Dieſe und die vorige Art haben außer dem Stande 


der weiblichen Aehren in ihren 19 21 ſehr viel ARD mit 
einander. 


\ 


64. 


78 VIII. Spicis ſexu diſtinetis, maſc. un. etc. ligm. trib. 


64. Carex pilulifera. Tab. I. No. 39. 


C. vaginis nullis, fpica maſeula ſub - Iineari, femineis ſubro- 
tundis ſeſſilibus confertis, culmo debili. Goodenough, 


pillenfoͤrmiges Kiedgras; ohne Scheiden, mit einer ſaſt 
gleichſtarken männlichen, und faſt runden, ungeſtielten, nahe beyſam⸗ 
menſtehenden weiblichen Aehren, und einem ſchwaͤchtichen Halme. 


Carex pilulifera, ſpieis quaternis confertis, maſeula lineari 
breviſſimo, femineis ſeſſilibus, ſquamis ovato - lanceolatis, capfula 
aguta pubeſcenti longioribus, eulmo debili. Willd. in Memoir. 
N SE 


C. pilulifera, ſpieis terminalibus convertis ſubrotundis, ma- 
ſeula oblonga. Linn. Syſt. veg. Hudſ. Fl. Scot. 554. Fl. Angl. 
408. Hoſt. Fl. auſtr. p. 307 Hoppe Taſchenb. 1797. p. 109. 
Wigg. Prim, Fl. Hollar. p. 68. Retz. Prodr. Fl. Scand. p. 180, 
Gunn, Fl. Norv. n. 583. Willd. Fl. Berol, p. 31. Leyſſ. Fl. 
Hall. p. 235? Roth. Tent. I. p. 398. II. p. 445. Hoffm. Fl. 
germ. p. 350. Gouau. Obſ. bot. p. 75. All. Fl. Pedem. n. 23 15. 
Pluk. alm. 178. t. 91. f. 8. Moril. III. p. 243. n 16, t. 12. f. 6. 
Fl. Dan. t. 1048. Von einigen Schriſtſtellern wird auch die Fl. 
Dan, tab. 371. hier angeführt, welche nicht hierher gehort, und jene 
Schriftſteller zweifelhaft macht; vielleicht erhalte ich dieſe Pflanze 
noch, um ſie genauer zu beobachten. Ohngefaͤhr 2 Stunden uͤber 
Duͤben an der Leipziger Straßen in lichter Waldung kann dieſe Art 
kuͤnftig in die Leipziger Flora aufgenommen werden. 

Carex decumbens, Ehrh. Gram. n. 70. Hoffm. Fl. germ. 
p. 329. Ki 0 14 | 

Dieſes Riedgras waͤchſt beſonders in waldigen, bufchichten, 
mehr trocknen, als feuchten Gegenden. Wittenberg in der rothen 
Mark; auf der nördlichen Seite in der Specke; hinter Teuchel bey 
den Rothbuͤchen; hinter Labez auf der Landwehr und andern Orten. 
Bluͤhet vom April bis May. | | 


Die Wurzel beſtehet aus vielen ſchwachen Faſern. Die Blätter 
bilden ziemliche Raſenbuͤſche, fie find 3 bis 6 Zoll lang, 1 bis 2 Li⸗ 
nien breit. Der Halm iſt dreyſeitig, waͤhrend der Bluͤthe 3 bis 6 
Zoll, ſaamentragend 8 bis 12 Zoll lang, mit den reifen Kapſeln ge⸗ 
wohnlich etwas gebogen oder niederliegend. Die Geſtalt, die Größe 
und den Stand der Aehren zeigt die Abbildung, bluͤhend e, d. und 
ſaamentragend p. Die weiblichen Aehren e, zunaͤchſt der männlis . 
chen d, ſitzen 2, 3 bis 4 im Winkel eines kurzen und ſchmalen Deck⸗ 
blaͤttchens ohne Scheide, wovon das unterſte das laͤngſte, oft kuͤrzer, 
oder auch etwas laͤnger als der Halm iſt. Die Schuppen * der 

maͤnn⸗ 


VIII. Spicis ſexu diſlinetis, maſc. un. etc. ſtigm. trib. 79 


maͤnnlichen Bluͤthen a ſind ſchmaͤler als der weiblichen b. Die 
Mündung des Honigbehaͤltniſſes h iſt etwas ſcheidenförmig, oder 
auch wenig zweyſpitzig. Die Saamenkapſel i iſt rundlicht, unten 
laͤnger als oben, ſtumpf geſpitzt, mit ſeinen Borſten bekleidet. Der 
Saame ! iſt ſtumpfdreyſeitig und ſehr fein genarbt. 


65. Carex glomerata. Tab. I. No, 41. 


C. fpica malcula oblonga, feen Tab e ovatis confer- 
tis ſeſſilibus, capfulis ſubgloboſis glabris conglomeratis. 


Juruͤckgebogenes Riedgras; mit einer laͤnglichten maͤnnli⸗ 
chen, und faſt zwey eyrunden, ungeſtielten, nahe beyſammen ſtehen⸗ 
den weiblichen Aehren, und faſt runden, glatten, knaulfoͤrmig bey⸗ 
ſammen ſtehenden Saamenkapfeln. 


Carex glomerata. Roth. Tent, I. p. 397. n. 25. Esmarch, 
Schlesw. p. 78. 5 


Carex ſupina. Willden. 
Carex tenella Frölich. 


Carex globularis. Leyſſ. Fl. Hall. p. 233. Roth. Tent. II. 
p. 442. Scholl. Fl. Barb. p. 208. Wigg. Prim. Fl. Holſat. ? 
Gmel. Tub. p. 2822 g BT 


Dieſes Riedgras waͤchſt auf duͤrren Feldern und fonnenreichen 
Huͤgeln, vielleicht in mehrern Gegenden, als angezeigt ſind, und 
blühet vom April bis May. 1725 


Die Wurzel ſcheint etwas kriechend zu ſeyn, Die Blätter find 
ziemlich ſchmal, 3 bis 6 Zoll lang, und & bis 1 Linie breit. Der 
Halm iſt dreyſeitig, ſchwach, etwas höher als die Blaͤtter, und hat 
am Ende 2 oder 3 Aehren, wovon die oberſte allezeit männlich iſt; 
die unterſte oder zweyte weibliche (wenn fie vorhanden iſt,) ſtehet oft 
von der obern 4, 2 Zoll und drüber entfernt, und hat oft ein 2 bis 
zmal längeres Deckblatt, als die Aehre iſt; oft iſt das Deckblatt 
nicht länger als die Aehre ſelbſt. Die Schuppen f find dunkelbraun 
am Rande, etwas weißlicht, haͤutig, und ſtumpf zugeſpitzt. Das 
Honigbehaͤltniß hat eine zweyzaͤhnichte Muͤndung h, und hinterlaͤßt 
eine glatte, faſt kugelrunde Kapſel i. 


Mit dieſer Art vermiſcht, erhielt ich auch zweymal C. mucro- 
nata, meine Abbildung N. 44, unter C. globularis, wovon fie ſich 
durch die Blaͤtter, den Halm, die Saamenkapſel und das Stigma 
bald unterſcheiden laͤßt. * f , 


66, 


80 VIII. Spieis ſexu diſtinctis, maſc. un, etc. ftigin, trib. 


66. Carex ciliata. Tab, I. No. 42. 


C. ſpieis tribus, maſeula terminali, femineis oblongis ſeſſi- 
libus, ſquamis apice ſubrotundis ciliatis, crenatis, capfula clavata 
pubeſcenti brevioribus. Willd. in Memoir. tab. III. f. 2. 


Gefranztes Riedgras; mit drey Aehren, einer männlichen 
an der Spitze und laͤnglichten, ungeſtielten weiblichen, und an der 
Spitze faſt runden, gefranzten, gezaͤhnelten. etwas kuͤrzern u 
pen, als die keulenförmige weichhaarige Kapſel. 


Carex erieetorum, ſpiea maſcula terminali obverſe ovata, 
obtufa, femineis ſeſſilibus, ovatis, capfulis pubeſcentibus. Poll. 
Palat. p. 580. Hoppe Taſchenb. 1797. p. 107. Huffm. Fl, 
germ. p. 329. Schrank Fl. Bav. p. 287. Mönch. Method. Pl. 
Marb, p. 322. Roth. Tent. II. p. 442. Scheuchz. Sram. p. 421. 
Tab. 10. f. 10. | 


Carex approxituata. All. Fl. Pedem, n, 2313. Hall. Hiſt. 
N. 1371. | 


Carex montana. Leers Herborn. p. 203. t. 16. . 6. 
Schleich. Catal. Pl. helv. n 


Nach Hoppens Taſchenbuche iſt fie auch 05 unter bee fol 
3 Namen bekannt. 


Carex vernalis. Schreb. 
Carex colina. Ehrh.- 


Dieſes Riedgras waͤchſt auf ſandigem, trocknen Boden ſowohl 
im Freyen, als auch beſonders auf Heiden und in lichten trocknen 
Wäldern, bey Wittenberg in Geſellſchaft des Pini ſylveſtris, hinter 
Pieſtritz gegen Apollensdorf, und vor Geblitz beym Anfang der Duͤ⸗ 
benſchen Heide. Bluͤhet vom April bis May. 


Die zaferichte, etwas kurzkriechende Wurzel treibt 3 bis 6 Zoll 
lange, ı bis 2 Linien breite, etwas buͤſchelformig beyſammenſtehende, 
rinnenfoͤrmige Blaͤtter. Der Halm iſt ſtumpfdreyſeitig an der 
Grundflaͤche, mit Scheiden x und ähnlichen aber kuͤrzern Blattern 
bekleidet, wovon die oberſten gewöhnlich die kuͤrzeſten ſind. Waͤhrend 
der Bluͤthzeit iſt der Halm mit den Blaͤttern oft von gleicher Laͤnge, 
ſaamentragend aber 6, 8 bis 12 Zoll hoch, und oft etwas gebogen. 
Die Zahl der Aehren iſt 2, 3 bis 4, wovon die oberſte allezeit maͤnn⸗ 
lich und bisweilen, wie bey q, oberwärts ſehr dick und ſtumpf iſt, 
bey welcher aber die männlichen Bluͤthen gewöhnlich in Ruß ver⸗ 
wandelt und unfruchtbar ſind. Die unterſte weibliche Aehre iſt mit 
einem gewoͤhnlich etwas kuͤrzern, ſpitzigen, an der Grundflaͤche zu 
beyden Seiten dunkelbraunen, abgeſtumpften Deckblaͤttchen bekleidet, 

das 


VIII. Spicis ſexu diſtinetis, maſc. un. etc. ſtigm. trib. gr a 


das bey o vergrößert iſt. Die maͤnnliche Schuppe f. a, iſt etwas 
länger und ſchmaͤler als die weibliche; beyde find dunkelbraun oder 
etwas ſchwaͤrzlicht, an der rundlichten Spitze mehr oder weniger weiß⸗ 
licht, und unter dem Verardßerungsglaſe feingefranzt. Die Muͤn⸗ 
dung des Honigbehaͤltniſſes iſt purpurfarbicht, kaum merklich zwey⸗ 
zaͤhnicht, oft ganz abgeſtumpft, und nur auf einer Seite mit einem 
kleinen Einſchnitte verſehen. Die Saamenkapſel i und der Saame! 
find birnförmig, mit einer kaum merklichen ſtumpſen Spitze verſehen, 
und erſtere iſt mit weichen, kurzen Haͤrchen bekleidet. Die Schup⸗ 
pen find allezeit eyrund, und die männlichen mehr laͤnglicht, aber 
nicht rundlicht, wie einige Beobachter angeben, wenn man ihre ganze 
Fläche betrachtet. Auch die Mündung des Honinbebalniffes habe 
ich niemals dreyzaͤhnicht, wie Hr. Leers angiebt, geſunden. s f 


557. Carex clandeflina. Tab. K. No. 43. 


C. brateis membranaceis ſub - aphyllis vaginantibus, ſpieis 
femineis remotis, vaginam vıx exfuperantibus. Goodenough. 


Heimliches Riedgras; mit faſt blattloſen, haͤutigen, ſchei⸗ 
denartigen Deckblaͤttchen, und von einander entfernt ſtehenden, kaum 
aus der Scheide hervorragenden, weiblichen Aehren. | 

Carex humilis. Leyf. FI Hall. p. 235. Schreb. Spicil. p. 
65. Heft. Fl auſtr. p. 507. Hoffm. Fl. germ. p. 331. Roth, 
Tent. I. p. 400. II. p. 455. Hoppe Tafchenb. 1790. p. 38. 
1797. p. 100. Baumgart, Fl. Lipf. p. 75. Schrank, Fl. Bav. p. 282. 


Carex proſtrata. All. Fl. Pedem. n. 2312, Hall, hit, 1370. 


Cyperoides montanum humile, anguſtifolium, eulmo veluti 
foliofo, ſpieis obſeſſo. Scheuchz. gram. p. 407. t. 10. f. 1. eapſu- „ 
lis oblongis, gibbis, trilateris. Mich. gen, p. 63. n. 635. t. 32, f. 8. 


Diefe Art waͤchſt auf Bergen und Felſen, auch an andern ttock- 
nen Orten, und bluͤhet vom Maͤrz bis April. 5 


Die faſerichte Wurzel treibt ziemlich ſchmale, 3, 6 bis 9 Zoll 
lange Blätter, die anfangs aufrecht ſtehen, ſich im Alter aber nebſt 
den ſaamentragenden Halmen zurücklegen. Der Halm iſt während 
der Bluͤthzeit oft kaum 1 bis 2, hoͤchſtens 3 Zoll hoch, an welchem die 
weiblichen Aehren zu 3 bis 4, oft mit aͤußerſt wenigen Bluͤthen in 
einiger Entfernung zum Theil ganz unter den Blättern und die Aehr⸗ 
chen in ihren Scheiden verborgen ſind, weßhalb Hr. Good. den Na⸗ 
men elandeſtina waͤhlte; und ſo bleibt auch der Halm mit den reifen 
Kapſeln zwey⸗ bis dreymal kürzer als die länaften Blätter, und legt 
ſich ſammt den Blättern zuruck. Die ſcheidenſörmigen Deckblaͤttchen 
find den Schuppen k ſehr aͤhnlich, auf 1 etwas rothbraun, 


am 


82 VIII. Spicis fexu diſtinctis, malc, un. etc. ſtigm. trib, 


am Rande weiß, haͤutig und glänzend, und endigen ſich zum Theil 
mit einer kurzen Spitze. Während der Bluͤthzeit ragen nur die 
Griffel der weiblichen Aehren uͤber die Scheiden hervor, die bey der 
Reiſe oft fo langgeſtielt, als die Scheiden ſind. Das Honiabehaͤlt⸗ 
niß hat eine abgeſtumpfte Mündung h, und binterläßt eine, mit ſei⸗ 
nen Haͤrchen bekleidete, birnfoͤrmige Kapſel i. 


6s. Carex flifor mis Tab. K. No. 45. 


C. fpicis maſeulis oblongis ſub geminis, ſemineis ſub duo- 


bus remotis ovatis, caplulis apice bifidis, Wee e, bracteis 
longis. 


Fadenfoͤrmiges Riedgras; mit beynahe zwey laͤnglichten, 
männlichen, und faft zwey eyrunden, einigermaßen von einander ent⸗ 
fernten weiblichen Aehren, an der Spitze geſpaltenen, faft wollichten 
Oaamenkapſeln, und langen Deckblaͤttchen. 


Carex filiformis, fpicis maſeulis geminis, femineis geminis 


diſtantibus ovatis, capfulis bifidis, lana ſplendida tectis, bradteis 
longiflimis. Willd. in Memoir. p. 37. 


Carex filiformis, vaginis brevibus fabaequantibus, fpicis 
mafculis ſubduabus linearibus, femineis ovatis remotis, eapſulis 
hictis. Goodenough. p. 172. t. 20. f. 5. Linn. Syft, veg. 


Carex ſplendida. Willd. Prodr. Berol. p. 33. t. 1. f. 3. 
Roth. Tent. I. p. 398. II. p. 446. 


Carex laſiocarpa. Ehrh, gram. 19. Hoſfm. Fl. germ. p. 329. 
Carex hirta. Fl. Dan. . 


Carex tomentoſa. Light, Fl. Scot. p. 553. 


Dieſes Riedgras waͤchſt in und außer Deutſchland an fumpfich- 


5 Orten, in tieſen Moraͤſten und Graͤben. Bluͤhet i April und 
ay. N 


Die Wurzel iſt kriechend. Die Blätter find ſteif, eee 
ſehr ſchmal, aufrecht und 1 bis 3 Schuh lang. Der Halm iſt unter⸗ 
waͤrts mehr rundlicht als dreveckicht, an der Grundflaͤche mit braun⸗ 
rothen Schuppen umgeben, über dieſen mit einigen Blaͤttern beklei⸗ 
det, und mit den laͤngſten Blättern ohngefaͤhr von gleicher Hoͤhe. 
Groͤßtentheils ſtehen an der Spitze zwey männliche, und unter dieſen 
in einiger Entfernung zwey weibliche Aehren; oft iſt aber von jeder 
auch nur eine, oder eine maͤnnliche und zwey weibliche vorhanden, 
wovon die obere weibliche y; und auch wohl die zweyte bisweilen an 
der Spitze maͤnnlich it, Das Deckblaͤttchen, beſonders an der uns. 
tetſten Aehre, iſt e ziemlich lang, oft ſo . als die 117 7 


e, 


VII. Spieis ſexu diſtinctis, maſe. un. etc. fligm. trib. 84 


liche, oder auch etwas kuͤrzer, und an der Grundflaͤche bisweilen mit 
einer ohngefaͤhr 2 Zoll laͤngern oder auch kuͤtzern Scheide verſehen, 
welche mit dem Stiel der Aehre faſt gleiche Laͤnge hat oft iſt die 
Scheide und der Stiel der Aehre auch aͤußerſt kurz und kaum merk⸗ 
lich. Die Schuppen f find lanzetförmig, rothbraun, an der Spitze 
etwas gefranzt, die ſich an der weiblichen in eine kuͤrzere oder laͤngere 
Granne endiget. Das Honigbehaͤltniß hat eine ſcharf zweyſpitze 
Mündung h, und hinterlaͤßt eine ähnliche, mit faſt ſteifborſtigen 
Haͤrchen bekleidete Saamenkapſel i. | 8 i 

Die Abbildung in der Fl. Dan. t. 379. iſt etwas zweifelhaft, 
ob ſie dieſe oder die Carex hirta vorſtellen ſoll; nach den ſchmalen 
Blaͤttern ſcheint ſie allerdings mehr hierher, als zu der C. hirta, zu 
gehören; welcher Meynung jedoch die zur Seite abgefonderte, mit 
den langgrannichten Schuppen abgebildete Aehre widerſpricht; wobey 
es aber dem Kupferſtecher nicht darauf anzukommen rg eine 
Granne kuͤrzer oder laͤnger, und den Staubweg von einer Pflanze 
auf einer Aehre zwey⸗ und auf der andern dreyfach abzubilden, was 
auch Hr. D. Roth ſchon angemerkt hart. * 


69. Carex firma. Tab. O. L. No. 34 
E feln brevibos Imehti ⸗iancgolstig) Berni pie Walculs 
faepe refracta; capfulis oblongis, apice vaginantibus, _ ER 
Steifes Riedgras; mit kurzen, gleichbreit -langetformigen, 


fteifen Blättern, einer oft zuruͤckgebrochenen männlichen Aehre, und 
laͤnglichten, an der Spitze ſcheidenförmigen Kapfeln. 


Carex ( firma) culmo foliisque firmis ere&is, fpicis femineis, 
longo petiolatis, erectis; ſquamis retuſis mucronatis. Hoſt. Fl, 
auſtr. p. 309. n bt a E 

Carex (refra&ta) ſpieis ſemineis geminatis,; ſubpeduneulatis, 
ovatis, erectis; maſeula terminali, oblonga, refracta, culmo tti- 
quetro, nudo. Roth. Tent. II. p. 4 1. 

Carex (ſpadicea). Gmel. Syſt. veg. p. 144. 

Carex (rigida), Schrank. Fl. Bar. p. 290. 

Carex (pauciflora). Uſteri. * | 9 

Carex (ſtrigoſa). All. n. 2331! Hall, 1388? ar 

Ich zweifle nicht, daß diefe Art von Scheuchzer, Haller und 
Allioni ſchon beobachtet und beſchrieben iſt; getraue mir aber kaum, 
ein Synonym davon anzufuͤhren. ae 


* 


f 832 1 5 74 Nach 


84 VIII. Spicis ſexu diſtinctis, maſc. un. eto. ſtigm. trib. 


Nach Hrn. D. Hoppe waͤchſt fie haͤuſig auf den Salzburger, 
und nach Hrn. D. Hoſt auf den öfterreichifchen Alpen, ingleichen 
auch nach Hrn. D. Roth im Oldenburgiſchen auf dürren, fandigen 
Wieſen, und bluͤhet mit den ſpaͤtern Arten. 1 


Die Blätter. find ſteif, oft zuruͤckgebogen, nelkenartig, ı bis 2 
Linien breit, und bilden kurze, 1, 2 bis 3 Zell lange Raſenbuͤſchel, 
zwiſchen welchen die 2, 3, 6 bis 8 Zoll langen aufrechten Halme faſt 
nackend zu ſtehen ſcheinen. Der dreyſeitige Halm iſt nur an der 
Grundfläche. mit ein Paar kurzen ſcheidigen Blaͤttern bekleidet, die 
vor den uͤbrigen oft kaum zu bemerken ſind; bisweilen iſt der Halm 
etwas gekruͤmmt, und Ändert auch an Fänge, wie die Zahl der weib⸗ 
lichen Aehren, ziemlich ab. Die maͤnnliche Aehre an der Spitze iſt 

oft mit ihrem Stiel zuruͤckgebogen, und unter dieſer ſtehet eine oder 
zwey weibliche, etwas mehr oder weniger von einander entfernt, wo⸗ 
von die unterſte gewöhnlich etwas laͤnger oder kürzer geſtielt, und mit 
einer viel kuͤrzern, oder auch faſt gleichlangen Scheide o und x beklei⸗ 
det iſt; das Deckblaͤttchen ändert an Laͤnge ebenfalls ab, erreicht aber 
ſelten die Länge feiner Aehre Bisweilen ſtehet auch die obere weib⸗ 
liche Aehre der maͤnnlichen, oder die weiblichen ſelbſt einander ſo nahe, 
daß ſie faſt keinen Zwiſchenraum laſſen, wie die Abbildung zeigt. 
Die Schuppen f find braunroth, am Rande etwas blaßweißlicht, 
mit einem grünen Ruͤckennerven bezeichnet, wovon die männlichen 
an der Spitze dfter und mehr ſtumpf als die weiblichen find. Das 
Honiabehaͤltniß iſt oft zu beyden Seiten mit kurzen feinen Borſten 
bekleidet, oder auch ganz glatt, und hat eine gleiche oder ſchief abge⸗ 
ſtumpfte oder ſcheidenartige, gefranzte oder glatte Mündung h, die 
auch beſonders an der reifen Kapſel i merklich iſt. Bisweilen kommt 
auch auf einem Halme an der Grundflaͤche aus der obern Blattſcheide 
eine ziemlich langgeſtielte weibliche Aehre, wie z. E. bey der C. gyno- 
baſis, wovon ſie aber in mehrern Theilen verſchieden iſt. N 


Was durch die kurz⸗ oder langgeſtielten weiblichen Aehren zu 
entſcheiden iſt, werden auch dieſe beyden Abbildungen O und Y einie 
germaßen lehren, wo die Länge von 1 Linie bis 1 Zoll abaͤndert. 


70. Carex polygama,. Tab. X. Gg. No. 76. 


C. Spica androgyna terminali, inferne maſeula; femineis 
ovatis ſubſeſſilibus remotis erectis; capfulis obovatis glabris, apice 
integris. 

Vielweibiges Riedgras; mit einer halbgetrennten Aehre an 
der Spitze, die unterwaͤrts männlich iſt, und eyrunden, faſt unge⸗ 
ſtielten, einigermaßen von einander entfernten, aufrechtſtehenden, 
weiblichen, und umgekehrt⸗eyrunden, glatten, an der Spitze unge 
theilten Saamenkapſeln. 5 

Dieſe 


V Il. Spieis ſexu diſtinctis, maſe. un. etc. ſtigm. trib. 83 


Dieſe Art erhielt ich ſowohl aus der Barbyer, als auch durch 
den Hrn. Stud. Kroker aus der Haͤlliſchen Flora, wo er fie an der 
Delauer Heide als eine neue Art ſammelte; ferner erhielt ich fie auch 
durch die Guͤtigteit des Hrn. Proſeſſor Vahl, als unbekannt, aus 
Seeland, wo ſie in Suͤmpfen waͤchſt. Nach dieſen Anzeigen waͤchſt 
ſie wahrſcheinlich in mehrern Gegenden von Europa, wo ſie entweder 
noch nicht beobachtet, oder unter einem andern, mir unbekannten, 
Namen beſchrieben iſt. 


Der Halm iſt an der Grundflaͤche 3 bie 4 Zoll hoch, uͤber der 
Wurzel mit einigen 3, 6 bis 8 Zoll langen und bis 2 Linien breiten 
Blaͤttern wechſelsweiſe bekleidet, und waͤhrend der erſten Bluͤthzeit q. 
chngefähr von gleicher Höhe, ſaamentragend r aber höher, bis Schuh 
und drüber hoch. Die Zahl 1, 2 bis 3 und der Stand der weibli⸗ 
chen Aehren, mehr oder weniger von einander entſernt, aͤndert ab, 
wie die Abbildungen X und Gg einigermaßen zeigen. Bisweilen 
aͤndert auch die oberſte Aehre unten und an der Spitze mit maͤnnli⸗ 
chen, und unter der Spitze mit weiblichen Blumen e ab, wie fie 
Tab. X abgebildet iſt, das ich unter 10 Exemplaren nur an zweyen 
bemerkt habe. Oft ſind auch dieſe halbgetrennten Aehren ſo kurz, als 
die weiblichen, und nach der Bluͤthe an der Spltze ganz ſtumpf, wenn 
keine männlichen Bluͤthen an der Spitze ſtehen. Die unterſten weib⸗ 
lichen Aehren, beſonders wenn deren drey vorhanden ſind, ſind ge⸗ 
wöhnlich kurzgeſtielt, und mit einer kuͤrzern Scheide o bekleidet. Die 
Deckblaͤttchen dieſer Scheiden find oft fo lang, oder auch noch länger, 
als die oberſte Aehre, und je mehr die unterſte weibliche Aehre von 
den obern entfernt ſtehet, deſto länger iſt ihr Deckblatt. Die Schups 
pen f find laͤnglicht, dunkel rothbraun, am Rande blaͤſſer, faſt weiß⸗ 
licht, und endigen ſich in eine ſcharfe Spitze oder kurze Granne. Das 
Honigbehaͤltniß iſt an der Spitze h ganz, oder ſaſt unmerklich einge⸗ 
kerbt, und hinterlaͤßt eine 1 eyrunde dreyſeitige Kapſel i. 


. Carex giobularis. Tab. 65 No. 93. 


C ſpiea maſcula et feminea oblongs diſtante; ee eh 
brevi- pedunculata, bractea brevior; capfulis fabglobofis glabris. 


Kugelkapſelichtes Riedgras; mit faſt einer maͤnnlichen und 
einer weiblichten laͤnglichten, in einiger Entfernung ſtehenden Achte, 
wovon die weiblichte kurzgeſtielt, und kuͤrzer als ihr Deckblatt iſt, 
und faſt kugelrunden, glatten Kapſeln. 

Carex (globularis) ſpiea maſeula lineari, feminea ſubſolita- 
ria oblonga ſeſſili, diſtante, braftea breviore, capfulis glabris. 
Vahl in Rom. neuen Magaz. p. 210. ö 


8 F 3 Carex 


86 VII. Spieis ſexu diflinetis, mafe. un. etc. ſligm. trib, 


Carex (globularis) fpica maſeula oblonga, feminea ſeſſili 
ovats, fulio florali breviori approximata, Linn. Syft. veg. Carex 
fpica maſeula a feminea in ala folioli remota.. Fl. Lapp. p. 336. 


Dieſes Riedgras wächft befonders in Nordland auf den Nor⸗ 
wegiſchen und Lappmarklſchen Felſen, woher ich es durch die Guͤtig⸗ 


keit des Hrn. Profeſſor Vahl erhielt. 


Der Halm iſt oben ziemlich dreyſeitig, unten aber rundlicht, eine 
Spanne bis m Schuh hoch, und an der Grundfläche mit einigen tin: 


nenfötmigen, 1 bis faſt 2 Linien breiten Blättern bekleidet, die mit 


dem Halm faſt gleiche Länge haben, oder auch kuͤrzer find; die Blaͤt⸗ 
ter legen ſich etwas zuſammen, wodurch fie faſt eine borſtenförmige 
Geſtalt annehmen. Unter wenigen Exemplaren fand ich eines mit 
zwey maͤnnlichen Aehren d; aber nach des Hrn. Prof. Vahls Beob⸗ 
achtung finden ſich bisweilen auch zwey weibliche, oder die kleinere 
maͤnnliche erſcheint verwandelt unter den letzten. Die weibliche 
Aehre e iſt faſt 4 Zoll lang geſtlelt, hat ein doppelt und drüber läns 
geres Deckblatt, das an der Grundflaͤche oft mit einer ſehr kurzen 
Scheide verſehen iſt. Die Geſtalt der Schuppen zeigt die Abbildung; 
ie find dunkelrothbraun, am Rande etwas blaͤſſer oder weißlicht. 
Die ſchon etwas erwachſene, aber noch unzeitige Kapſel i iſt dreyſei⸗ 
tig, glatt, von der Seite faft kugelrund anzuſehen, und hat an der 
Spibe eine ſein zweyſpoltige Mündung b. Da aber Herr Profeſſor 
Vahl Gelegenheit hatte, mehrere Pflanzen mit ihren Abaͤnderungen 
auf ihrem Standorte zu beobachten, fo füge ich hier deſſen ganze Be⸗ 


ſchrelbung bern. 


Radix perennis. Culmi folitarii vel plures, fpithamaei, fae- 

pe pedales, erecti, rigidiuſeuli, enodes, inter fpicas triquetri, in- 
fra has teretis, glabri, ſtriati, ſete porcina parum eraſſiores, baſi 

vaginis aridis tecti. Stolones procumbentes. Folia omnia ver- 
ſus baſin culmi, inferne vaginantia, erecta patentia, culmo pa- 
rum breviora, fubulata, anguſta, ſubtus convexa, ſupra canicula- 
ta, deorfum ſeabriuſcula, ſtrieta, acuta, apice fusco, Spiea maſeula 
terminalis, erecta, ſolitaria, linearis, verſus apicem parum eraſ- 
ſior, policaris, Squamae calycinae lineares, obtuſae, fuſcae carina- 
tae, margine membranaceo, albidae. Bractea nulla, niſi ſquama 
ſtruetura fquamarum calyeis, faepe alia ſuſca acutior in medio pe- 
dunculi. Spica feminea plerumque ſolitaria, rarius geminae, 
ſpatio ſemi - pollicari a maſeula remota, ſeſſilis, interdum brevif- 
ſime pedicellata, oblonga, pollicaris, interdum vix unguicularis, 
eraſſitie pennae cyaneae, ſexſexiam imbricata, Bractea ſubulata, 
patentiſſima, ſpica duplo longior, ſaepe verſus baſin margine et 
ore fuſea. Squamae calycis oyatae, acutae, longitudine capſuala- 
rum, fufcae, ſuperne margine albidae, carinatae, carina 1 
* | necta- 


VIII. Spicis fexu diflinetis, maſc. un. etc, fligm. trib. 87 


nedurium oblongum, ftramineum, aetate ſaepe nigrum, infla- 
tum, mucröonatum. - Stigmara tria. Vahl. Einige Theile meiner 
1 kommen nicht ganz hiermit uͤberein; vielleicht aͤndern 
ie ab. f * 

Die hierbey angeführte var. habe ich Tab. Ce. n. 88. abgebildet, 
und N. 52. beſchrieben. Die in der Fl. Dan. Tab. 443. angebliche 
C. globularis gehört ohne Zweifel zu meiner Abbildung Tab. Ee. 
n. 92. a, fig. 7. 10 2 


12. eee Valli. Tab. Gg. No. 94. 70 


C. ſpicis oratis, terminali androgyna, inferne mafcula; fe. 
mineis approximatis; capfulis ſubgloboſis bubeſcentibus. 


Vahlſches Riedgras; mit eyrunden Aehren, einer halbge⸗ 
trennten an der Spitze, die unten maͤnnlich iſt; ſehr naheſtehenden 
weiblichen, und faſt kugelrunden feinhärichten Kapſeln. erz 


Flora Dan. tab. 403. excluſ. Synon. Hr. Prof. Oeder ſam⸗ 
melte dieſe Art auf den Norwegiſchen Alpen, 8 oher ich fie auch durch 
die Guͤtigkeit des Hrn. Profeffor Vahl erhielt. Da nun ſehr wahre 
ſcheinlich die in der Fl. Dan. angeführten Synon. weder Hall. ı 356, 
noch Scheuchz. 493. t. 11. f. 8. oder andere hierher geboren, und 
diefe Art noch keinen Namen hat, fo habe ich fie dem berühmten Hrn. 
Prof. Vahl zu Ehren fuͤr einige ſeltene mir uͤberſendete Species, als 
eine geringe Dankbarkeit, nach deſſen Namen genannt. g 


Die Pflanze iſt in ihrer natürlichen Größe abgebildet, die aber 
nach der Fl. Dan. auch einen hoͤhern Halm und noch ein kleines vier ⸗ 
tes Aehrchen in einer kleinen Entfernung unter den drey oberſten 
Aehren hat, das mit einem ahnlichen Deckblaͤttchen verſehen iſt, wie 
bey meiner Abbildung unter der dritten Aehre; auch ſind die drey 
Aehren in der Fl. Dan. etwas dicker und dichter beyſammen abgebil⸗ 
det; uͤbrigens kommen beyde mit einander überein. Nach der Fl. 
Dan. iſt der dreyeckichte Halm faſt doppelt länger als die laͤngſten am 
Halm ſtehenden Blätter. Die Blatter find bis 2 Linien und drüber 
breit, und, wie bey den mehreſten Arten, am Rande etwas ſcharf. 
Von der oberſten Aehre iſt der größte Theil an der Spitze c weiblich. 
und an der Grundfläche d männlich; die beyden unterſten Aehren find 
ganz weiblich. Die maͤnnlichen Schuppen f. a, find ſaſt lanzetſormig, 
und die weiblichen f, b, ſehr kurzeyrund und doppelt breiter als die 
maͤnnlichen; beyde find fait ſchwarz, am Rande etwas blaͤſſer, ſaſt 
weißlicht, und mit einem blaßgruͤnen Ruͤckennerven verſehen. Die 
etwas erwachſene, aber unzeitige Saamenkapſel b, bey i abgeſondert, 
hat eine feine zweyzaͤhnichte Mündung h. Ob die Kapſel dieſer und 
der vorigen Art bey der völligen Reife etwas anders geſtaltet iſt, habe 
ich nicht beobachten konnen. 5 a; 

4 + 


88 VII. Spieis fexu difincris, make, un. ete. flign. trib, 


73. Carex ſoliculata. Tab. N. No. 32 


C. ſpieis terminalibus peduneulatis, maſeula femineagne, 
ela ſubulatis longitudine ſpicae. Linn. Sylt. veg. 


Baͤlglein⸗Riedgras; mit geſtielten, auf der Spitze des Halms 
ſtehenden Aehten, einer männlichen und einer weiblichen, und pftier 
menförmigen Saamenkapſelu, die ſo lang als die Aehre ſind. 


Gramen de marianum, tamariſci belgatum pericaplis 
ad intervallum calami glomeratis, Pluck. mant. p. 96. t. 419. f. 1. 


Nach Linne waͤchſt diefe Art in dem nördlichen Amerika, woher 
Hr. Prof. Willdenow auch das hier abgebildete Exemplar erhielt. 


Der Halm iſt dreyſeitig A aufrecht, ohngefaͤhr 2 Schuh hoch, 

it ziemlich ſchmalen Blaͤttern beſetzt. Die auf der Spitze deſſelben 

1 10 Aehre iſt maͤnnlich, laͤnglicht und geſtielt. In eben dieſem 

Blattwinkel ſtehet eine weibliche Aehre, die aus 7 bis 8 kegel⸗pfrie⸗ 

menformiaen Saamenkapſeln beſtehet, fo lang als die Achte . 
ame unterwaͤrts mit Saamen verſehen iſt. Linne 


Anmerkung. Die hier abgebildeten Blaͤtter ſind doch von ei⸗ 
1 ziemlichen Breite gegen viele andere. Die weibliche Aehre iſt 
ziemlich kurzaeſtielt, und hat nur 5 Saamenkapſeln, wonach wahr: 
ſcheinlich die Zahl derſelben ziemlich abaͤndert. Wenn aber die Pluck⸗ 
netſche Abbildung hierher gehört, woran ich nicht zweifle, ſo ſcheint 
auch die Zahl der Aehren ſelbſt abzuändern, indem hier zwey weibliche 
Aehren uͤber einander entſernt abgebildet ſind, wo aber keine Spur 
einer männlichen zu bemerken ift. Iſt vielleicht die männliche an der 
Grundflaͤche bisweilen weiblich, wo die maͤnnlichen Theile bey der 
völligen Reife der Kapſeln verſchwinden, oder ſind bisweilen zwey 
weibliche und eine maͤnnliche Aehre vorhanden, wovon letztere in die⸗ 
ſer Abbildung nicht bemerkt iſt? Dieſes wäre bey Gelegenheit noch 
zu EUER. 


IX, Spicis sh diffineis, Verf unica; : femi- 
neis ſublongo- pedunculatis, vaginis brevio- 
ribus; ftigmatibus tribus. | 
Mit Aehren, welche dem Geſchlechte nach unterſchie⸗ 
den ſind, wovon eine maͤnnlich iſt, die uͤbrigen aber 
weiblich, und faſt langgeſtielt mit kuͤrzern Scheiden 


| berſehen find, und einem dreyfachen Staubwege. 
8 Anmer⸗ 


IX. Spicis fexu difinetis, maſe. un. etc. ſtigm. trib. 89 


Anmerkung. Unter dieſer und der vorigen Abtheilung ſind 
einige Arten in Anſehung der kürzer oder länger geſtielten weiblichen 
Aehren, ſo wle der Deckblattſcheiden, als auch einer oder bisweilen 
zwey maͤnnlichen Aehren, einiger Veraͤnderung unterworfen, und 
machen die Unterſcheidung etwas unſicher. 


74. Care verna. Tab. L. No. 46. 


c. fpieis femineis, ovatis, remotis, infima peduneulata; 3 
capſulis ovatis glaris apice obtuſis ſubvaginantibus. | 


Fruͤhlings⸗ Riedgras; mit weiblichen, eyrunden, ’ entfernt 
ſtehenden Aehren, wovon die untere geſtielt iſt; und eyrunden, 
glatten, an der Spitze faſt ſcheidenformigen Saamenkapſeln. 


Dieſe Art erhielt ich zuerſt unter C. verna, ein andermal unter 
C. vernalis, und zum drittenmal mit und unter ©. praecox. Viel⸗ 
leicht gehört fie unter folgende Synonyma. Ä 


Carex filiformis var. 7. Leer. Herborn. p. 204. Scheuchz. 
P. 428. 


Carex obefa.' All Fl Pedem, . 2330, Hall. biſt. n. ı 387. 


Die von mir beobachtete und abgebildete Pflanze iſt nach Vers 
muthen aus der Schweiz. Die Wurzel ſcheint kriechend. Die Hal⸗ 
me find 6, 8 bis 12 Zoll und druͤber hoch, an der Grundfläche 2 bis 
3 Zoll hoch uͤber der Wurzel wechſelsweiſe mit ohngefaͤhr 4, 6 bis 8 
Blättern bekleidet. Die Blätter find mehr weich als hart, doch auf⸗ 
recht, bis 2 Linien breit, und 5, 6, 7, 8 bis 9 Zoll lang, mit ihren 
aͤußern Spitzen faſt gleicher Hoͤhe, aber nach dem hoͤhern oder tiefer n 
Stande von ungleicher Laͤnge, wovon die unterſten die laͤngſten, und 
die obern die kuͤrzeſten find. Die Zahl und der Stand der weiblichen 
Aehren aͤndert ab, ſo wie auch die laͤnger oder kuͤrzer geſtielten Aeh⸗ 
ren ſammt den Scheiden o und ihren Deckblaͤttchen. Die Geſtalt 
und Größe der männlichen Aehren d und der weiblichen e, ſammt 
den fruchttragenden p, zeigt die Abbildung; in der erſten Bluͤthzeit 
ſind die weiblichen Aehren noch viel ſchwaͤcher und zarter als die ab⸗ 
gebildeten. Oſt ſind 2, bisweilen auch drey weibliche, mehr oder 
weniger von einander entfernte Aehren vorhanden, die, je weiter ſie 
von der männlichen entfernt ſtehen, deſto länger geſtielt find, und die 
laͤngſten Deckblaͤtter mit der maͤnnlichen Aehre oft gleiche Länge ha. 
ben, oder auch wohl über dieſelbe hervorragen; wogegen die oberſten. 
Scheiden aͤußerſt kurz find, und ſich oft nur mit einer grannenfoͤrmi⸗ 
gen Spitze endigen. Die mannlichen und weiblichen Schuppen ſind 
ſtumpf, rothbraun, am Rande weiß und haͤutig, mit einem blaßgtuͤ⸗ 
nen Ruͤckennerven verſehen; erſtere fi 1 br doppelt länger za 

weibli⸗ 


go IX. Spicis ſexu diſtinctis, maſc. un. etc. Rise trib, 


weiblichen. Das Honigbehaͤltniß b hat eine ſchief abgeſchnitcene, 
faſt ſcheidenförmige Muͤndung h, die ſich auch an der reifen Kapſel i 


deutlich von mehrern Arten unterſcheidet. 


Anmerkung. An ber. vergrößerten männlichen Blume habe ich 
aus Verſehen nur zwey Staubgefaͤße abgebildet, wie fie auch Scheuch⸗ 
zer bev mehrern Arten, ſammt dem Staubwege, zwey⸗ und dreyfach 
angiebt; erſtere habe ich noch bey keiner Art zweyfach, und letztere 
an einer Art entweder allezeit zwey⸗ oder dreyſach bemerkt, woraus 
erhellet, daß feine Beobachtungen nicht allezeit die richtigſten find, 
ob er gleich alles nach Zoll und Llnien beſchreibt. Wen 

75: Carex ſpadicea. Tab. L. No. 47. a, b. 
C. vaginis ſubdimidiatis, ſpieis femineis, ſuprema ſubſeſſili; 
eaplulis oblongis mueronatis, apice bifidis, ſquamis ſubdimidiato 
longioribus, 2 g 
Raſtanienbraunes Riedgras; mit faſt zur Hälfte langen 
Scheiden, weiblichen Aehren, wovon die öberſte faſt aufſitzend iſt, 
und laͤnalichten, ſteifgeſpitzten, an der Spitze zweyſpaltigen Kapſeln, 


welche ſaſt zur Hälfte länger find als die Schuppen. 
Carex (fiigida) Allion, Fl. Pedem, n. 2344. Hall, hiſt. 


D. 1391. 2 - 
Carex (ſempervirens) Vill. Hift. des Pl. de Dauph. 
Dieſes Riedgras waͤchſt in der Schweiz auf den Alpen, und 
Hr. Flörke ſammelte es mit mehr braunen Aehren in Salzburg auf 
dem Gruͤnberge im Zillerthale. ga 
Ob die Wurzel Eriechend iſt, hade ich nicht beobachten konnen · 

Die Blaͤtter ſind ziemlich flach, ohngefaͤhr bis 2 Linien breit, und 
an der Grundflaͤche des Halms kuͤrzer als die obern, alle aber kuͤrzer 
als der Halm. Der Halm iſt aufrecht, 2 bis 1 Schuh hoch, und 
hat 4 bis 5, mehr oder weniger von einander entfernte, kuͤrzer oder 
laͤnger geſtielte Aehren, wovon die an der Spitze maͤnnlich iſt, die 
uͤbrigen aber weiblich, zu unterſt mit zlemlich langen Scheiden und 
Deckblaͤttern o verſehen, und mit reifen Kapſeln faſt haͤngend find. 
Die röhrenformige Blattſcheide x ragt mit ihrer Mündung etwas 
über die Grundfläche des Blattes hervor, das ſich auch bey C. ferru- 
ginea findet. Bisweilen iſt die oberſte männlihe Aehre d an der 
Grundflaͤche weiblich, und die oberſte weibliche e zunaͤchſt der maͤnn⸗ 
lichen, an der Spitze maͤnnlich. In verfchledener Freunde Samm⸗ 
lungen fand ich dieſe Art theils unter C. frigida, theils auch unter 
C. ferruginea und andern Namen, wozu wahrſcheinlich einige Ab⸗ 


änderungen Anlaß geben. 
So 


IX. Spicis fexu diſtinetis, maſc. un. etc. ftigın. trib, gr 


So bemerkte ich auch an der hier abgebildeten Pflanze die 
Schuppen f oberwaͤrts gewöhnlich feingekerbt oder geſranzt, wogegen 
andere ganz glatt und mehr dunkelbraun ſind, als jene. Die zwey⸗ 
ſpaltige Mündung des Honigbehaͤltniſſes h iſt bis an die aͤußerſten 
Spitzen feinborſtig geſiedert, bisweilen auch ganz glatt, wo von letz⸗ 
tern Tab. Ce. No. 47. e, bey t eins abgebildet, oben ſchwarzbraun, 
unten weißlicht, mit einem gruͤnen Rande zu beyden Seiten eingefaßt 
iſt. An der reiſen Kapſel i iſt die fteife, zweyſpitzige Mündung, wie 
vorher, beſonders zu bemerken, und von C. ferruginea zu unter⸗ 

ſcheiden. 5 b „„ ö 

Folgende Pflanze hielt ich anfangs ebenfalls für eine Abaͤnde⸗ 
rung dieſer Art, die mir jetzt faſt mehr zu ſeyn ſcheint; in wieferne 
meine Vermuthung Grund habe, werden andere Beobachter kuͤnftig 
an mehrern Exemplaren auf ihrem Standorte eniſcheiden, und da⸗ 
durch — 585 koͤnnen, ob ſie auszuſtreichen, oder eine verſchiedene 
Art | 9. a a g a 


76. Carex Fuliginofa.. Tab. Ce. No, 47. e. 


C. vaginis ſubdimidiatis, fpieis androgynis, baſi maſeulis, 
femineis interdum ſublongo - pedunculatis, capſulis oblongis 
mucronatis, apice bifidis, fquamis longioribus, 


Rußfarbiges Riedgras; mit faft zur Hälfte langen Schel⸗ 
den; zu oberſt halbgetrennten Aehren, die an der Grundflaͤche maͤnn⸗ 
lich find, und theils faft langgeſtielten weiblichen, laͤnglichten, ſteif⸗ 
geſpitzten, an der Spitze zweyſpaltigen Kapſeln, welche laͤnger als 
die Schuppen ſind. 285 | 


Diefe Art (wenn ſie nicht Abänderung von der vorigen iſt) ers 
hielt Hr. Flocke von Zell im Pinzgau; ſie iſt in der mittlern Bluͤth⸗ 
jeit in ihrer ganzen Größe abgebildet, und ſcheint mit reifen Kapſeln, 
die ich nicht erhielt, mehr Hohe zu erreichen. Die Blätter find brei⸗ 
ter als die vorigen, und ſtehen hoͤher am Halme, wovon die oberſten 
ſchmaͤler und kleiner als die untern ſind. Alle Aehren ſind weiblich, 
wovon die oberſte und dritte von oben an der Grundflaͤche maͤnnlich, 
die zweyte und unterſte aber ganz weiblich find. Die Schuppen f 
ſind rußfarbig, am obern Rande wenig weißlicht und mit einem licht⸗ 
gruͤnlichten Ruͤckennerven verſehen. Das etwas erwachſene Honig» 
behaͤltniß f iſt oberwaͤrts rußfarbig, unterwaͤrts aber weißlicht, und 
ſaſt doppelt laͤnger als feine Schuppe f; um fo viel mehr ſoll es auch 
wohl die mir unbetannte reife Kapſel ſeyn; die zweyſpaltige Muͤn⸗ 
dung h.ift unter den aͤußerſten Spitzen etwas weißlicht, wie fie bey r, 
ſammt der vorigen Abänderung t noch mehr vergrößert ſſt. 


Dſeſe 


92. IX. Spicis ſexu diſtiactis, mafe, un. etc. ſtigm. trib. 


Dieke Bemerkung iſt von dem einzigen hier abgebildeten Exem⸗ 
plare genommen; ob fie Scopoli vi: lleicht unter ſeiner 9 atrata vor 
ſich hatte, kann ich nicht entſcheiden. 


77. Carex ſerruginea. Tab. M. No. 43. 


C. vaginis dimidiatis [pica mafcula oblonga, femineis fub- 
ternis linearibus ſlaxis; capfulis fab - Wer Mere ae apice 
membranaceis, faepe bifidis. 


Roftfarbiges Niedgras; mit zur Hälfte langen Scheiben, 
einer laͤnglichten maͤnnlichen Aehre, faſt drey gleichbreiten, lockern 
weiblichen, und laͤnglichten, faſt von einander entfernten, an der 
Spitze haͤutigen, oft zweyſpaltigen Saamenkapſeln. 0 


Carey (ferruginea). Scop. El. Carn. n. 1159. Al. Fl. Pe. 
dem. n. 2333. Hoft. Fl. auſtr. p. 309. | 


Carex (frigida). Vill. Hift, des Pl. de Dauph. 
Carex (ſempervirens). Sehleich. Pl. helr. 
Carex (alpina). Schrank, Hoppe. Herb, Pl. rar. alpin. 


Cyperoides anguftifolium alpinum fpica ſpadicea tenuiore. 
8 n. 1390. ſtirp. helv. non diverſus n. 1389, Hall, App. 
Agroft. p. 32. Scheuchz, agr. p. 413. Tab. 10. f. 6. 


Dieſes Riedgras waͤchſt in der Schweiz, in Kroln, Salzburg, 
Tyrol und andern aͤhnlichen Gegenden auf Bergen und Alpen, und 
bluͤhet ohngefaͤhr im Jun. 

Die Wurzel ſcheint kriechend. Die Blätter bilden ſchwache Nas 
ſen, find aufrecht, 1, 2, 3, 6 bis 8 Zoll lang, ohngefaͤhr 1 Linie und 
druͤber breit. Der Halm iſt ſchwach, ſtumpf dreyſeitig, mit aͤhnli⸗ 
chen Blaͤttern unterwaͤrts bekleidet, 6, 8 bis 12 Zoll und drüber hoch. 
Die Blaͤtter der unterſten weiblichen Aehren haben ziemlich lange 
Scheiden, und die Stiele der Aehren ſind doppelt oder druͤber laͤnger. 
Die weiblichen Aehren ſtehen zu 2 bis 3, gewöhnlich weiter von eins 
ander entfernt, als bey den vorigen beyden; ſie ſind ſchwaͤcher, weni⸗ 
ger dunkelbraun, haben zarte Stiele, und ihre Bluͤthen ſammt den 
Schuppen ſtehen ſehr locker; beſonders die reifen Kapſeln find etwas 
von einander entfernt, und machen die am laͤngſten geſtielten Aehren 
oft haͤngend. Bisweilen kommt aus den unterſten Blattwinkeln des 
Halms, oder auch ohne einen Halm, nur eine einzige, ſehr langge⸗ 
ſtielte weibliche Aehre aus den Wurzelblaͤttern hervor, wovon bey u 
eine abgebildet iſt. Bisweilen haben auch die weiblichen Aehren an 
der Spitze einige maͤnnliche Dluͤthen. Die Schuppen ſind braun⸗ 


roth, am Rande oft oder größtentheils etwas weißlicht, mit einem 
gruͤn⸗ 


IX. Spieis ſexu diftinetis, male.'un, etc. fligm trib. 93 


gruͤnlichten Ruͤckennerven verſehen, wovon die männlichen a eine 
ſtumpfere Spitze als die weiblichen b haben; ; letztere endiget ſich bis⸗ 
weilen in eine kucze Granne, und iſt kuͤrzer als die Kapſel j. Die 
Kapſel iſt ober waͤrts oft etwas auswärts gebogen, an den Seiten 
mit feinen Borſten bekleidet, und hat eine haͤutige, weißlichte, glei⸗ 
m oder ſchieſe abgetan, oder auch zwepſpaltige Muͤndung h. 


f 78. Carex piloſa. Tab. M. No. 49. 


C. vaginis dimidiatis; ſpieis femineis gracilis fub - binis‘; 
capfulis diſtantibus glabris ovatis apice membranaceis bifidis, 
fquamis longioribus, foliis margine piloſis. 


Saarichtes Riedgras; mit zur Hälfte langen Scheiden, faſt 
zwey ſchwachen weiblichen Aehren, und von einander entfernten, 
glatten, eyrunden, an der Spike haͤutigen, zweyſpaltigen Kapſeln, 
8 laͤnger als die Schuppen find, und am Rande haarigen 

laͤttern. 


Carex pilofa, Scop. Fl. Carn. n. 1162. All. Fl. Pedem, n. 
2323. Hall. hift, 1379. Hoſt. Fl. Auſtr. p. 309. Hoppe Pl. 
Rar. alp. Lumnitz. Fl. Pofon. p. 422? Scheuchz. agr. 412. 


Carex (nemorenfis), fpica mafcula obtuſa, femineis ere- 
Eis tenuiſſimis laxis, glumis alternis remotis. Gmel, Syſt. veg. 
p. 143. 


Dieſes Riedgras waͤchſt in Krain, Maͤhren, in der Schweiß 
und auch an dem Vorharz in bergichten Gegenden, einige Stunden 
von Göttingen, wo es Hr. D. Perſoon als einen neuen Buͤrger zur 
deutſchen Flora ſammelte. Bluͤhet im April. 


Die Wurzel iſt kriechend. Die Blaͤtter ſind 6, 5 Zoll bis 

ı Schuh lang, 2 bis 3 Linien breit, und am Rande mit weichen 
Haaren bekleidet. Der Halm iſt ohngefaͤhr 1 Schuh hoch, unten 
mit. Schuppen und darüber mit einigen kurzen ſcheidigen Blättern 
umgeben, und traͤgt 2, 3 bis 4 von einander entfernte, ziennich lang 
geſtielte Aehren, wovon die oberſte maͤnnlich, und waͤhrend der 
Bluͤthzeit ſtaͤrker iſt, als die weiblichen; letztere find doppelt länger 
geſtielt, als ihre Scheiden o find. Die Schuppen find braunroth, 
weißlicht geraͤndet, und etwas kuͤrzer als die Saamenkapſel i; oft itt 
die Spitze der Kapſel etwas auswaͤrts gebogen, faſt ſcheidenartig, 
bäutig, und an der aͤußerſten Spitze zweyſpaltig. 


Anmerkung. Hr. D Lumnitzer giebt den Staubweg zweyfach 
an, den er wahrſcheinlich oberflaͤchig 1 hre wenn er die e 
C. piloſa vor ſich hatte. 


7 


94 IX. Spicis fexu diftinctis, maſc. un. etc, ſtigm. trib. 
79. Carex triflora. Tab. M. No. so, 


C. ſpicis femineis remotis trifloris, capfalis ovatis ventrico · 
ſus bifidis. Willd. Phytographia. Tab. 1. fig. 2. Hab. in Ori- 
ente? Carex depaupeèrata. Good.? 


* Dreyblumiges Kiedgras; mit weiblichen, von einander ent⸗ 
fernten dreyblumichten Aehren, und eyrunden, bauchichten, zweyſpal⸗ 
tigen Kapſeln. f 


Das Vaterland dieſes Riedgraſes wird zweifelhaft im Morgen⸗ 
lande angegeben. b | . 


Die Wurzel ſcheint ſtark fafericht zu ſeyn. Der Halm iſt ohn⸗ 
gefaͤhr 1 Schuh hoch, unterwaͤrts mit einigen ziemlich flachen Blaͤt⸗ 
tern bekleidet, wie die ganze, in zwey Theile zerſchnittene Abbildung 
zeigt. Die Stlele der weiblichen Aehren find faft über zweymal laͤn⸗ 
ger als ihre Blattſcheiden; jede weibliche Aehre hat 3 bis 4 Blumen. 
Die Schuppen f find lichtbraͤunlicht, weiß, haͤutig geraͤndet und kuͤr⸗ 
zer als die Kapſeln. Die Kapſel i hat einen ziemlichen Schnabel, 
deſſen Mündung h etwas haͤutig und nicht immer zweyſpaltig, ſon⸗ 
dern oft auch ganz und ſcheidenartig ‚chief abgeſchnitten iſt. ü 


Dieſe Art hat in ihren Theilen viele Aehnlichkeit mit der Carex 
depauperata. Good. meiner Abbild. N. 39. die ein Beobachter fuͤr 
einerley halten wollte; ſie ſind aber wohl von einander verſchieden, 
wenn man ſie genau mit einander vergleicht. 


| 80. Carex ſtrigoſa. Tab. N. No. 53. 


C. vaginis longis ſubaequantibus, ſpieis filiformibus laxis 
pendulis, capſulis oblongis ſubtriquetris acutis. Goodenough. 


Mageres Riedgras; mit langen Scheiden, welche mit dem 
Stiel der Aehre faſt gleiche Fänge haben; fadenfermigen, lockern, 
et 2 80 Aehren, laͤnglichten, faſt dreyſeitigen, ſpitzigen Saamen⸗ 

apſeln. | Ä 

Carex (leptoftachys) ſpieis femineis peduneulatis, remotis 
pendulis filiformibus, capfulis remotis, apice integris. Ehrh. 
phyt. 48, Hoffm. Fl. germ. p. 332. | 


Dieſes Riedgras bluͤhet im April und May, wählt in England 
in Waͤldern und an Zaͤunen oder Hecken, und der ſel. Ehrhart hat es 
aus der Hanndͤveriſchen Gegend in Deutſchland zuerſt bekannt ges 
macht; auch aus der Gegend von Pyrmont habe ich es erhalten; es 
iſt wahrſcheinlich in mehrern Gegenden Deutſchlands einheimiſch, ob 
es ſchon noch von wenigen Beobachtern bemerkt iſt. Es hat 1 

ehn⸗ 


neues c 


IX. Spieis fexu diftinctis, mafe. un. etc, fligm. trib, 95 


Aehnlichkeit mit C. ſylvatica, Tab. LI. n. 101. iſt aber in mehrern 
Theilen verſchleden. | | | | 


Die Wurzel iſt zaſericht; der Halm ohmgefähr, zwey Schuh hoch, 
und höher als die Blätter. Die erhaltenen Exemplare haben 3 bis 
4 weibliche und ı männliche Aehre, wovon das Dbertheil mit den 
Deckblaͤttern abgebildet iſt. Der Stiel der weiblichen Aehren hat 
anfangs mit ſeiner Scheide o ziemlich gleiche Laͤnge, nach der Bluͤthe 
aber, beſonders mit reifen Kapſeln, wird der Stiel, vorzuͤglich der 
unterſten Aehre, theils faſt doppelt laͤnger als die Scheide, wovon 
p eine abgeſondert iſt. Die blühenden weiblichen Aehren find aͤuſſerſt 
ſchwach, und ihre Bluͤthen ſtehen weitlaͤufig. Beyderley Schuppen f, 
maͤnnliche und weibliche, ſind weißlicht, haͤutig, und nur mit einem 
grünen Ruͤckennerven verſehen. Die Mündung des Honigbehaͤltniſ⸗ 
ſes h iſt ſchief abgeſtumpft, faſt ſcheidenfötmig und nicht eingekerbt, 
wodurch ſich dieſe Art auch durch die reife Kapſel i einigermaßen von 
C. ſylvatica am beſten unterſcheidet. Ich fuͤge hier noch die beſtimm⸗ 
tere Beſchreibung des Hrn. Goodenough bey. 0 


Radix fibroſa, perennis. Folia laete viridia, lata, margini- 
bus carinaque aſperis. Culmus erectus, zperalis et ultra, tri- 
queter, angulis acutjs glabris, foliis longior. Spicae unica ma- 
ſeula, eireiter ſeptem femineae. Spica mafcula terminalis, linea- 
ris, teretiuſeula, biuncialis, recta. Squamae palfidae virentes, 
evato - oblongae, acutae, margine membranaceo, albo, nervo 
dorſali laro, viridi. Spicae femineae eireiter ſeptem, omnes fili- 
formes, teretes, remotae, primo erectae, mox pendulae, pe- 
dunculatae, floribus laxe imbricatis; ſuperiores ſaepius floribus 
aliquot maſeulis terminalibus. Squamae ut in maſcula. Ad ba- 
fin omnis pedunculi bra&tea, ſ. folium vaginans, fatis longum, 
vagina pedunculi longitudine. Capfula oblonga, triquetra, acu- 
ta, ore indiyiſo, ſquama demum fere duplo longior. Goodenough. 


Anmerkung. Die Goodenoughſche Abbildung hat 5 weibliche 
und eine männliche Aehre, wonach die Zahl der erſtern von 3 bis 7 
ziemlich abzuaͤndern ſcheint, wovon auch die unterſte faſt 1 Zoll laͤn⸗ 
ger geſtielt, als die Scheide lang iſt. f 


81. Caren alba, Tab. 0. No. 55. 


C. vaginis membranaceis plusquam dimidiatis brevioribus 
ſubaphyllis, ſpieis femineis linearibus laxis paueifloris; capfulis 
obtuſo -ovatis mueronatis, apice membranaceis, ſubvaginantibus 
integris. 

Weißes Riedgras; mit haͤutigen, weit über die Hälfte fürs 
zern Scheiden, faſt ohne Deckblaͤttchen; gleichbreiten, W | 
' dlumich⸗ 


e 


‚ | 
96 IX. Spieis fexu diftinctis, maſc. un. etc. ſtigm. trib. 


blumichten, weiblichen Aehren, und ſtumpfeyrunden, ſteikgeſpitzten, 
an der Spitze haͤutigen, faſt ſcheidenförmigen, unelngeſchnittenen 
Saamenkapſelnn. n | 
C. (alba) eulmo tereti, nudo; fpieis pedunculatis, erectis, 
albidis; feminea ſupra ınarem elata; capfulis levibus. Scop. Fl. 
Carniol n. 1148. All. Fl. Pedem. n. 2322. Hoffm. Fl. germ. 
p- 332. Lumnitz. Fl. Poſon. p. 42 1. Hänke in Jacq . collect. tom. 2. 
p.81. Hoſt. Fl. auſtr. p. 5810. 8 


Carex (nemorofa). Schrank, Fl. Bar. p. 291. 
Carex (argentea). Gmel. Syſt. veg. p. 1433. 


Carex ſpicis femineis raris, petiolatis, teretibus; acutis, 
marem aequantibus, Hall. Hiſt. n. 1377. Gmel. Fl. Sib. I. 
p. 137. n. 75. 5 5 b | 

Gramen ſylraticum, anguſtifolium, fpica alba. C. B. p. 
Prodr. 11. n. 21. Scheuchz. agr. 410. t. 10. f. 4. 5; 


Gramen eyperoides exiguum, ſeminibus bullatis. Pluk. 
P. 128. 25 91. f. 2. f ‘ . 
Carex ſpicis femininis pedunculatis laxis, maſeulina erecta, 
fulcris pediculorum aphyllis, ſpathaeformibus. Liun. H. Cliff, 

Cyperoides foliis tenuiſſimis, eaule ſubtriquetro, ſpieis exi- 
guis, albicantibus, pediculis longis inſidentibus, capfulis turbi- 
natis, rotundo - triquetris, luteſcentihus, in apicem tenuiſſimum, 
una praecipue parte apertum, coarttatis. Mich. Gen, p. 65. n. 29. 


Dieſes Rledgras waͤchſt nach den angeführten Syn. beſonders 
in waldigen Berggegenden; auch im Salzburgiſchen hat es Hr. Floͤrke 


geſammelt; es blühet vom April bis Jun. 


f Die Wurzel iſt kriechend. Die Blätter find weich, I bis 1 is 
nie breit, 4, 6, 8 Zoll bis! Schuh lang, und arößtentheils Lurzer als 
der Halm. Der Halm iſt dreyſeitig, an der Grundfläche mit weniz 
gen kuͤrzern Blaͤttern bekleidet, und ohngefaͤhr bis 1 Schuh hoch. 
Die männliche Aehre auf der Spitze wird oft nach der Bluͤtbe von 
den weiblichen uͤberwachſen. Die weiblichen ſtehen 1, 2 bis zfach in 
einiger Entfernung, und ihr Stiel iſt oft zweymal länger als die fait 
blattloſe Scheide o. Beyderley Schuppen k, männliche und weibli⸗ 
che, ſind breit, eyrund, weißlich, haͤutig, und wenig kuͤrzer als die 
Kapſel i. Bisweilen habe ich den Staubweg zweyfach, gewoͤhnlich 
aber drepfach gefunden. Die Mündung des Honig behaͤltniſſes h iſt 
ziemlich ſcheidenfoͤrmig und ungezaͤhnt. Bisweilen habe ich auch 
in dem Honigbehaͤltniſſe an der Grundflaͤche des Fruchtknotens q 


z 


M. Spieis ſexu diſtinctis, maſe. un. etc, figm. trib. 97 


noch ein ſpreuartiges Blättchen r ‚gefunden. Der Fruchtknoten 
ſcheint aus zwey uͤbereinander ſtehenden Gliedern zu beſtehen, wo⸗ 
von der obere Theil nach der Befruchtung beym Erwachſen des Saa⸗ 
mens vertrocknet und bey völliger Reife ſammt dem Griffel abfaͤllt. 
Einigemal habe ich auch an der Grundflaͤche des Fruchtknotens in 
der Hulle oder Honigbehäleniffe, unfruchtbare Staubgefäße, und 
ein andermal wieder zwey, mit feinen Narben verſehene Griffel be⸗ 
merkt, deren Narben wie kleine Perlen, an einen Faden gereiht, 
geſtaltet waren. | . 


82. Carex capillaris. Tab. O. No. 36. 


C. vaginis dimidiatis, ſpieis femineis oblongis laxis, pe- 
dunculis capilläribus, capfulis utrinque acuminatis, apice integris 
ſabraginantibus. . 

Baarfoͤrmiges Kiedgras; mit über die Hälfte kuͤrzern 
Scheiden, laͤnalichten, lockern, weiblichen Aehren, welche mit 
baarjormigen Stielen und an beyden Enden zugeſpitzten, an der 
Spitze ganzen, ſaſt [heidenfürmigen Kapſeln verfehen find. 

C. vaginis dimidiatis, ſpieis femineis oblongis laxis; fru- 
Aiferis peduneulis capillaribus, caplulis acuminatis. Good. 


C. ſpieis pendulis; maſeula erefta, femineis oblongis di- 
ſtichis, eapſulis nudis acuminatis. Lin. Syſt. Veg. Lighitf. Fl. 
Scot. p. 557. Scop. Carn. 2. n. 1152. tab, 59, Fl. Dan. tab. 168. 
Hoflm, Fl. germ. p. 330. Roth Tent. I. p. 399. II. p. 449. 
Hoft Fl. auftr, p. 508. Matt. Fl. Sil. p. 250. Retz. Prodr. p. 180. 
Wigg. Prim. Fl. Holf. p. 68. Gmel. tub. p. 283. Gunn. Fi. norv. 
n. 796, Hoppe Bot. Tafchenb. 1800. p. 168. All. Fl. Pedem. n. 
2339. ? 5 1 
C. ſpieis ex apice pendulis; maſeulina et ſemineis albis. 
Fl. Lapp. n. 326. | | 5 

C. fpicis femininis raris, pendulis capfulis orato - eonicig 
mucronatis. Hall. helv. n. 1394. 

Cyperoides alpinum, ſpieis ſeminiferis pendulis, binis in 
ſummo caule. Segu. veron. 3. p. 63. tab. 3. . 1. Ä 


Diefes zierliche Riedgras waͤchſt in verſchiedenen Berg - und 
Alpengegenden von Europa auf feuchten Triiten und Wieſen. Die 
Wurzel iſt zaſericht. Die Blätter find ſchmal, ohngefaͤhr 2“ bis 3“ 
lang, mit dem bluͤhenden Halm oſt von gleicher Laͤnge, an dem 
fruchttragenden Halme aber 2 bis zmal kuͤrzer. Die Deckblattſchei⸗ 
den o find 2 dis 3 und mehrmal kürzer, als der weibliche Aehren⸗ 


ſtiel. Die weiblichen und fruchttragenden Aehren uͤberſteigen oft die 
& männs 


ce > Dar u A RT ee 
P 2 


98 IX. Spicis lexu diſtinctis, maſe, un etc. ſtigin. trib. 


männliche und werden bey der Reſſe etwas haͤngend. Die Schup— 
pen faͤndern an Geſtalt etwas ab, wie die Abbildung zeigt. Die 
duͤndung des Honigbehaͤltniſſes i if ziemlich ſcheidenfoͤrmig. 


Anmerkung. Oft findet man dieſes Gras auch mit reiſen 
Saamen kaum halb fo hoch, als es hier abgebildet iſt. 


83. Carex brachyflachys. 7 ab. P. No. 58. 


C. ſpieis brevis linearis longe - pedunculatis ſub - pendu- 
lis, femineis laxis: capſulis utrinque mucronatis, apiee paulo- 
bifidis; foliis convolatis ſetaceis. 


Kurzäbrichtes Riedgras; mit kurzen, Wen lang⸗ 
geſtielten, faſt hängenden Aehren und leckern weiblichen, an binden 
Enden ſpitzigen, an der Spitze wenig eingeſchnittenen Kapfeln, und 
zuſammengerollten borſtenfoͤrmigen Blättern, 


C. brachyftachys. Schrank. Fl. Bav. p. 294. Hoppe Ta- 
fchenb, 1800, p. 34. Scheuchz. agroft, p. 416. tab. 10. fl. 7. 


Carex ſtrigoſa. All. Fl. Pede m. n. 233 1. Hall. hiſt. n. 1388. 


Dieſes Riedgras waͤchſt in der Schweiz, im Salzburgiſchen 
und andern ähnlichen Gegenden auf den Alpen und Gebirgen; 
v. Wulſen ſammelte es auf den Algoriſchen Alpen und Hr. Floͤgge 
im Salzburgiſchen bey Saalfeld in Hohlwegen. In einiger Freun⸗ 
de Sammlungen fand ich es auch unter C. alpina, wie ich es auch 
aus Ober- Ungarn erhielt und ein andermal unter Fee oder 
auch wohl mit andern Arten vermengt. 


. zuſammengerollten borſtenfoͤrmigen s bis 8 Zoll Wr drüͤ⸗ 
ber langen Blaͤtter, und die faſt doppelt laͤngere Kapſel als ihre 
Schuppe, zeichnen dieſes Riedgras von vielen andern aus. Der faſt 
fadenſormige runde Halm iſt bald laͤnger, bald kürzer, als die 
"Blätter, von 2 bis ganzen Schuh hoch, trägt gewohnlich eine 
maͤnnliche, an 2 oder 5 weibliche Aehren, wovon die eberſte weib⸗ 
liche, wenn deren 3 vorhanden ſind, oft weit kuͤrzer geſtielt iſt, als 
die abgebildeten. Die Scheiden der Deckblätter find oft kaum 4 
fo lang als der Aehrenſtiel. Die Schuppen f ändern an Geſtalt 
mehr oder weniger ſpitzig ab, ſo daß die maͤnnlichen den weiblichen 
aͤhnlich, oder beyde auch noch ſpitziger, als die abgebildeten ſi nd. 
* Saamenkapſel i iſt an der Spitze wenig geſpalten. 


84. Carex Michelii. Tab. P. Vr. No. 59. 


C. vaginis ſubaequantibus; ſpieis ovato · oblongis remotis 
ere dlis, 1 ovatis 8 roſtratis, u acuto - biſidis. 


wihe 


1 Spieis ſexu diſtinctis, mafe, un. etc, ſligm trib. 99 


Wicheliſches Riedgras; mit faſt gleichlangen Scheiden, ep: 
kundlaͤnalichten, entfernten, aufrechten Aehtren, und eyrunden, 
aufaeblaſenen, ſchnabelformigen, an der Spitze ſcharf zweyſpaltigen 
Kapſeln. ö | | | 
Carex (Micheli) ſpiea mafcula obovatay femineis ſubpedun- 
culatis alternis; glumis ariſtatis, culmo fenefcente proſtrato. 
Hoſt. Fl. auſtr. p. 507. | | | 


Carex (roſtata Schott.) Spieis ſubpeduneulatis ovatis, eap- 
ſulis ſtriatis ovatis mueronatis, ſquamis aequantibus, bractea va- 
ginali. Hoppe Pl. rar, alpinum. * 

Cyperoides ſylvarum, anguſtifolium, caule trilatera, ſpicis 
parvis, capſulis rarios deſpoſitis obeſis, in angoſtum collum vix 
ab una parte, ab altera vero magis bifidum coarctatis. Mich. 
gen. p. 56. t. 32. f. 5. b F | 


Diefes Riedgras waͤchſt in Italien, Oeſterreich, Maͤhren und 
Pannonien in waldlgen Gegenden auf Bergen, Hügeln, trocknen 
Wieſen, und bl. im May. Der ſel. Dr. Hedwig erhielt es unter 
C. ampullacea Wulfenii, und ſammelte es auch ſelbſt in der Wie 
ner Gegend in bergichten Buchenwaͤldern. f 


Die Wurzel iſt kriechend, der Halm etwas mehr oder weniger, 
ohngefaͤhr ı Schuh hoch, gewohnlich etwas hoher als die Blätter, 
und traͤgt 2 bis 3 Aehren, wovon die oberſte allzeit männlich iſt. 
An der Micheliſchen Abbildung ſind zwar 3 weibliche Aehren, die 
ich aber nicht bemerkt habe. Ob Micheli dieſe Pflanze wirklich mit 
3 weiblichen und einer maͤnnlichen Aehre geſehen habe, will ich nicht 
entſcheiden, webey ich keineswegs zwelfele, daß die gedachte Abbil⸗ 
dung von dieſer Pflanze entlehnt iſt. Einigermaaßen ſcheint es aber, 
als ob Micheli auch die Carex depauperata Good. die unter No. 30. 
abgebildete mit 3 weiblichen Aehren, an den Kapſeln mit ganzen 
haͤutigen ſcheidenförmigen Spitzen vor ſich gehabt und beyde für eins 
gehalten habe, was auch wahtſcheinlich den Herrn Good. verleitete, 
die Micheliſche Abbildung bey feiner C. depauperata anzufuͤhren, 
indem ihm die gegenwärtige Art unbekannt war. Dieſes Citat mach⸗ 
te mich bey der C. triflora Willd ſelbſt zweifelhaft, welche die wahre 
e depauperata Good. fev. Nach einem aus England von Hrn. 
Good. ſelbſt uͤberſandten Exemplare kommt die eben genannte tri- 
flora genau damit uͤberein, das ſich ſowohl an der bluͤhenden, als 
ſaamentragenden Pflanze durch die Mündung des Honigbehaͤltniſſes, 
als an der reifen Kapſel am ſicherſten entſcheiden läßt. Daben muß 
aber der Name triflora ausgeſtrichen und C. depauperata beybehal⸗ 
ten werden, weil die Zahl der n iſt; ſchon an 


dem abgebildeten Exemplate fand ich an den weiblichen Aehren die 
FB vierte 


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ai ae a, A a de aan u 
W * 


100 IX, Spicis ſexu diſſinctis, maſe. un. etc. ſligin. trib, 


vierte Bluͤthe unvollkommen, und an dem engliſchen hatten ebenfalls 3 
weibliche Aehren, alle fünf vollkommne Saamenkapſeln, wovon ich 
Tab. Vu. noch eine natuͤrlich und vergrößert ſammt den Saamen 
durchſchnitten abgebildet habe. * 


Hierbey iſt nun auch bekannt, daß gedachte triflora bey London 
in England in trocknen Waͤldern einheimiſch in der Flora Lond. 
unter C. ventricola abgebildet, und von der gegenwaͤrtigen C. Mi- 
cheli ganz verſchieden iſt. Die Schuppen f der letztern aͤndern oft 
ab, daß fie ſich an der Spige mit einer Granne endigen, wie Tab. 
Vr. No. 59. eine mit dem Pen ten Honigbehaͤlt⸗ 
niſſe h ae abgebildet iſt. 


pres pendula. Tab. 0 No, 60, 


C. vaginis bedr, longis ſubdimidiatis, fopehioribub 
. fubaequantibus; ſpieis cylindricis longiſſimis pendulis; capfulis 
ovato- -oblongis pundatis, apice membranaceo - - fubintegris, 


Saͤngendes Riedgras, mit unterwaͤrts langen, ſaſt zur Hilfe 
te kuͤrzern und oberwärts faſt gleichlangen Scheiden; ſehr langen 
walzenförmigen haͤngenden Aetzren, und laͤnglicht⸗eyrunden, er 
etirten, an der Spitze haͤutigen, faſt ganzen Kapſeln. 


C. (pendula) 1 ſubaequantibus, ſpicis cylindricis lon- 
giſſimis pendulis, capſulis convertiflimis ovatis acutis. Good. 


C. ſpieis ſubſeſſilibus pendulis, maſeula redta, femineis ey- 
lindrieis longiſſimis, capfulis ſubrotundis acuminatis, Hudſ. Fl. 
angl. ed. 2. p. 411. Curt. Fl. Lond. Lightf. Fl. Scot. p- 564. 
Hoflm. Fl. germ. Hoppe Pl. rar. alp. Tafchenb, 1800. p. 138. 232. 
Hoſt Fl. auſt. p. 311. Schrank Fl. Bav, p. 302. 


Carex (maxima) culmo triquetro; ſpieis longiſſimis; femi- 
neis is pendulis, androgynis; capfulis confertis acutis. Scop. Carn. 
2. n. 1166. All. Fl. Ped, n. 2341. Lumnitz. Fl. Poſon. p. 423. 


Carex agaſtachys. Linn. Supp. Ehrh, phytoph. n. 19. 


Carex fpicis femineis pendulis longiſſimis, capfulis mucro- 
natis, ovatis. Hall. bift, n. 1396, 


Cyperoides fpica pendula, longiore et an ftiore, Alain. 
int p. 529. Scheuchz. agr. 445. Micheli nor. Gen. p. 59. Moriſ. 
III. p. 242. 4. f. 8. tab. 12. f. 4. Barr. icon. 45. 


Carex (mutabilis) Willd. Fl. Berol. p. 37. tab. II. f 6., ſcheint 
nach der dafigen Abbildung und dem dreyſach angegebenen Stigma⸗ al⸗ 
lerdings hierher zu gehören, wenn n die Beobachtung des 
Stigma richtig iſt. | 

Dieses 


IX, Spicis ſexu diſtinctis, mafe, un. etc, ſtigm. trib. 101 


Dieſes Riedgras waͤchſt in feuchten waldigen Gegenden des 
ſuͤdlichen und mittlern Europa, bl. im May und Jun., das ich aber 
nicht auf feinem Standorte habe beobachten können; es ſcheint ſowohl 
nach Blatt und Halm eine ziemliche Größe zu erreichen, und auch, 
deſonders in Anſehung der Zahl der männlichen Aehren, nach ſol⸗ 
gender Deßn. abzuaͤnden. In 
Ci. fpieis ſexu diſtinctis; mafculis pluribus, femineis pedun- 
eulatis, remotis, pendulis, longiſſimis; capfulis numeroſiſſimis, 
approximatis, laxis, acuminatis. Ehrh. Beyträge. I. p. 187. 


III. p- 71. 


An mehrern Exemplaren, dle ich beobachtete, fand ich jederzeit 
nur eine maͤnnliche Aehre, wie auch die mehreſten Beobachter ange⸗ 
benz; nur an einem einzigen Exemplare vom ſel. Ehrh. fand ich un⸗ 

ter der oberſten noch eine um die Hälfte kleinere männliche Aehre; 
und an einem zweyten Exempl. eben daher, war ebenfalls nur eine 
männliche Aehre vorhanden. Ferner habe ich auch eine einzige 
männliche Aehre an der obern Haͤlfte ganz weiblich gefunden. Dleſe 
Abaͤnderungen haͤngen wahrſcheinlich, wie bey mehrern Arten, vom 
Standorte ab. u 7 . 
Die Wurzel iſt zaſericht. Die Blätter find breit» ſteif, rauh, 
dunkelgruͤn, auf der Nückfeite graugruͤn, und kürzer als der Halm. 
Der Halm wird 2 bis 6 Schuh hoch, trägt nach Good. 1 männliche, 
und bis 6 weibliche Aehren, wo ich der letztern nur 4 bis 3 fand, 
und bey einem Exemplare an den beyden unterſten weiblichen Aehren 
auf einem und demſelben Stiele noch eine kleinere, wie bey mehrern 
Arten; z. E. Nr. 98. 103. 108. 979 7 REN Be 
Die Schuppen an der Grundfläche, ſowohl der männlichen 
als weiblichen Aehren, find oft ausgeraͤndet, mit einer Branne 


verſehen, und von den übrigen verſchieden. Die Mündung des 


Honigbehaͤltniſſes h oder der Kapſel i iſt haͤutig, verſchieden, oder 

oft kaum eingekerbt. q Eines der untern Halmblaͤtter, welche kuͤt⸗ 

zer ſind als die obern. . 5 
86. Carex fulva. Tab. T. No. 67. 

C. vaginis inferioribus ſubdimidiatis, ſuperioribus fubae- 
qu 5 ; ſpicis femineis fructiferis remotis ovato - oblongis; 
caplulis ovatis roſtratis. AR | 1 
Dunkelrotbes Riedgras; mit untern, faſt zur Hälfte fürs 
zern, und oberwärts ſaſt gleichlangen Scheiden, eyrund » längliche 
ten, fruchttragenden, entfernten weiblichen Aehren, und eyrunden ſchno⸗ 


beiförmigen Kapſeln. * 


* 


5 e Mt 


102 IX, Spicis ſexu diſtinctis, mafe. un. etc. fligın. tiib. 


i. vagina infima fubdimidiata, ſuperioribus fubaequantibus, 
ſpieis ſemineis duabus oblongis acutis, capſulis roſtrato - acumi- 
natis. Good. Wee N 


* 
* 


Carex (trigona) All. Fl. Pedem. n. 2325. t. 89. f. 4. 
Carex (diſtans) Fl. Dan. tab. 1049. init 
Dieſes Riedgras waͤchſt vielleicht in mehrern Gegenden Deutſch⸗ 
lands noch unbekannt, wo es mit der ſolgenden Art für einerley ge⸗ 
halten wird, wie ich es aus einigen Gegenden erhlelt, das nun Hr. 
Dr. Hoppe in feinem Taſchenbuche 1800. S. 240. bey Regenſpurg. 
aber mit laͤngern Aehren gegen das folgende ſehr wahrſcheinlich ver⸗ 
wechſelt angezeigt hat. Aus Daͤnemark und Gothland habe ſch dieſe 
Art ebenfalls erhatten, wo fie auf naſſen Wieſen waͤchſt. Witten⸗ 
berg am b Mochauſchen Bach an aͤhnlichen Orten. Bl. 

Ju 


im Jun. und Jul. Hr. Goodenough erhielt ſie auch aus Amerika 
und Meufoundland. ER i 


Die Wurzel iſt kriechend. Die Blätter find 4, 5, 6 bis 8 Zoll 
lang und der Halm iſt während der erfien Bluͤthzelt, gewöhnlich et⸗ 
was kuͤrzer, verlaͤngert ſich aber bey der Reife des Saamens oft bis 

1 Schuh hoch; traͤgt 1, ſelten 2 männliche, und 2 bis; kuͤrzer oder 
länger geſtielte, mehr oder weniger von einander entfernt ſtehende 
weibliche Aehren. Die Schuppen ſind eyrund, ſtumpf zugeſpitzt, 
braunroth und beſonders an den reifen Kapſeln am Rande weiß und 
haͤutig. Ehe ich dieſes Riedgras in Natur erhielt, hatte ich es aus 
der Fl. Dan. und von der Goodenonghſchen Abbildung, nebſt den 
abgeſonderten Bluͤththeilen entlehnt, wovon erſtere bey A und letztere 
bey B vorgeſtellt find, die ich nachher der Natur getreuer unter C 
nochmals vergrößert abgebildet habe. Außer den ſchon angegebenen 
Unterſcheidungszeichen dieſer und der folgenden Art, fuͤge ich an dem 
oberſten Ende der Deckblattſcheiden noch ein ander merkliches Kenne 

zeichen bey, daß naͤmlich die Scheide an der Grundflaͤche des Deck⸗ 
blattes bey dieſer Art ziemlich gleich abgeſchnitten iſt, wogegen ſich 

bey der folgenden ein weißer haͤutiger Lappen x uͤber die gedachte 
Grundflaͤche erhebt, und hervorragt. Hr. Hood. giebt ſelten 3 weib⸗ 
liche Aehren an: ich habe ſie oft gefunden. 

n 87. Carew diſtans. Tab. T. Yy. No. 68. 

C. vaginis inferioribus ſubdimidiatis, ſaperioribus ſubae- 

quantibus; fpicis oblongis remotiſſimis, eapſulis ovatis acutis. 

Good, Willd. in Memoir. Berol. 


Entferntes Riedgras; mit untern, faft zur Hälfte fürgern 
und obermärts faſt glei langen Scheiden, laͤnglichten weit von ein» 
ander ſtehenden Aehren und eyrunden ſpltzigen Kapſeln. . 
8 ri ‚ Ipitis 


* 


IX. Spicis fexu diflindtis, e un. etc. ſtigm. trib, 103 


C. ſpieis remotiſſimis ſubſeſſilibus bradtea vaginali, capſolis 
angulatis mucronatis. Linn. Syſt. veg. Lightf. Fl. Scot. p. 561. 
Poll. pal. p. 589. Roth Tent, I. p. 400, II. p. 454. Gmel. Tub. 
p. 28 4. Lumnitz. Fl. Poſon. p. 42 4. Hoſt. Fl. auſtr. p. 5 10. Ehrh. 
Beyträge. I. p. 111. Hoffm. Fl. germ. p. 331. Schrank Fl. Bav. 
p. 292. Leyfi. Fl. Hall. p. 236. Schreb. Spic. Fl. Lipl. p. 67. 
Baumgart. El. Lipf. p. 75. Willd. Prodr. Berol. p. 38. Scholl. Fl. 
Barb. p. 209. Gilib. Pl. Lithuan. p. 547. Reich. Fl. Francof. 2. 
M. n. 677. Murr. Prodr. Gött. p. 76. Jacq. vind. p. 168. Plan, 


Erf. p. 241. Timm Prodr. Fl. Megapol. n. 689. Scop. Fl. Carn. 


2. n. 1150. All. Fl. Pedem. n. 2326. Fl. Gothlandia. 
C. ſpieis breviſſime pediolatis, diſſitis. Hall. 1382. 


i Cypesoides ſpieis parris, longe diſtantibus. Inft. R. H. 
330. Scheuchz. p. 43 1. Morif, hift, 3. p. 243. £ 8. tab. 12. f. 18. 


Diefes Riedgtas waͤchſt durch ganz Europa auf ſumpfigen Wie⸗ 
fen und Bruͤchen, und iſt nach Verſchiedenheit des Standortes for 
wohl an Größe, als auch an Zahl der Aehren merklichen Abaͤnde⸗ 
tungen unterworfen, wie die Abbildungen Tab. T. und Ly. zeigen. 
Bl. im May und Jun. Wlttenderg auf dem hohen Bruce hinter 
des Hrn. Buͤrgerm. Thomaͤ Breite, hinter Teuchel auf naſſen Wie⸗ 
fen und vor der Rothenmak. N 2 

Die Wurzel iſt faſericht; die Blaͤtter find von wenigen Zollen 
bis über 1 Schuh lang, oft mit dem blühenden Halm von gleicher 
Laͤnge; ein andermal iſt der Halm anfangs kaum wenige Zoll und 
kuͤrzer als die Blätter, und wieder ein andermal über J bis ganzen 
Schuh und daruͤber hoch. Die weiblichen Aehren find gewohnlich 
laͤnger als vorige, die Schuppen ſpitziger und weniger oder gar nicht 
weiß geraͤndet. Auf einem hleſigen torfichten Bruche iſt die ganze 
Pflanze gewohnlich kleiner, als ich fie von verſchiedenen andern Or⸗ 


ten erhalten habe. Von der Jaſel Gothland aus Schweden erhielt, 


ich noch kleinere Exemplare, als dle hieſigen, unter dem Namen 
Nov. Sp., welche ich Tab. Ly noch beſonders abgebildet habe, (ohn⸗ 
geachtet ich ſchon eben daher auch großere unter ihrem richtigen Na: 


men erhielt) wo ich aber gegen hieſige Pflanzen nicht den geringſten 
Unterſchied bemerken kann, als daß die Kapfel i an den Seiten we⸗ 


niger rauh iſt, wie ich fie auch an andern auswärtigen gmal größern 
Exemplaren geſunden habe. Den merkwuͤrdigen Fortſatz der Scheide 
x über die Grundfläche des Deckblattes, habe ich bey der vorigen 
Art ſchon bemerkt. So aͤndett auch die Zahl der Aehren, wie z. E. 
bier eine männliche und eine einzige weibliche auf einem Halme abge⸗ 
bildet iſt. Bey größern Exemplaren findet man auch nicht ſelten 2 


männliche und 3 weibliche. Es iſt noch anzumerken, daß die weibs 


lichen Aehren bey dieſer Art auch niemals ſo nahe beyſammen ſtehen, 
ch 5 G 4 f als 


104 IX, Spicis ſexu diſtinctis, maſc. un. etc. ſtigm. trib. 


als ſie oberwaͤrts bey der vorigen öfters: gefunden werden, zumal 
wenn derfelben 3 vorhanden find. | ii 0 


88. Careæ latifolia. Tab. U. No. 20. 


C. vaginis ſubaequentibus, ſpieis etedlis remotis, capfulis 
utrinque acutis, apice fubrecurvis integris, foliis trinervis enfi- 
formibus, 1 40 


Breitblaͤtterichtes Riedgras; mit fa aleichlangen Schelden, 
aufrecht entſernt ſtehenden Aehren, an beyden Enden ſpitzigen, an 


der Spitze ganzen, ſaſt zuruͤckgebogenen Kapſeln und ſchwerdtſoͤrmi⸗ 
gen Blättern. | 


C. (latifolia) Gärtner. Hr. Gaͤrtner erhielt dieſe Pflanze aus 
Saamen ohne bekanntes Vaterland; durch deſſen Guͤte habe ich, 
und andere Botaniker, Exemplare erhalten, wovon ich folgende 
Beſchteibung beyfuͤge. | = 


Carex (latifolia), ſpieis pedunculatis erectis; maſcula ter- 
minali- cylindrica; glumis imbricatis; femineis tribus; quatuor 
remotis vaginis obductis; floribus alternis; culmo acute trique- 
tro erecto; foliis enfiformibus, N 


Deſeriptio. Radix perennis fibroſa non repens. Culmi le- 
ves pedales; Folia glabra; Spica maſeula folidaria ſubtrigona nu- 
da; glumis levibus glabris ovatis, acutis, ferrugineisz carina vi- 
ridi. Stamina tria; ſpicae feminese cylindricae, peduneulatae, 
culmo adpreſſae, vaginis fpicis longioribus; glumis ovatis acutis 
ferrugineis, margine membranaceis. Stigmata duo. Pericarpium 
triquetrum leve. Hab. Hort. Moench Method, Plant. Marburg. 
p. 324. | | 


Das Vaterland dieſer Pflanze iſt ohne, Zweifel Virginlen, wo⸗ 
her ſie der Hr. Ritter Thunberg erhielt. An zwey Exemplaren fand 
ich eine männliche und zwey weibliche Aehren, wie fie abgebildet 
find, wobey ich aber bedaure, daß kein Griffel mehr vorhanden 
war. Sehr viele Beobachtungen an andern Arten ließen mich 
nach der dreyeckſchten Kapſel i, k und dem nicht weniger dreyeckichten 
unzeitigen Saamen ! ohne allen Zweifel ſchließen, daß der Griffel 
dreyfach ſeyn muͤſſe, welcher vom Hrn. Hofrath Mönch nur zwey⸗ 
ſach angegeben wird; dieſes iſt unter den vielen Arten, die ich be⸗ 
obachtet habe, das einzige Beyſplel, wenn anders die zweyſache Der 
obachtung richtig iſt. Blüthzeit, Standort und die ganze Größe, 

mimt den Abaͤnderungen dieſer Pflanze, iſt mir unbekannt. Nach 
Bi Beſchreibung ändert beſonders die Zahl der weiblichen Ach: 
ren ab. | re 65 1 RER, 


89. Carey | 


7 


IX. Spicis ſexu diſtinctis, maſc. un. ete. ſligm. trib. 105 


39. Carex limofa. Tab. X. No. 78. 


0 vaginis breviſſimis ſub- nullis; fpicis femineis enteo 6b. 
longis ſublongo - pedunculatis pendulis, eapſulis ovatis apice in- 
tegris. d e 0 


N Schlamm: Riedgras; mit ſehr kurzen, faſt ohne Scheiden, 
eprund länglichten, faſt langgeſtielten, hängenden, weiblichen Aehren, 
und eyrunden, an der Spitze ganzen Kapſeln. 


Carex (limoſa) vaginis abbreviatiſſimis ſub- nullis, fpieis fe- 
mineis ovatis pendulis, capfulis ovatis compreſlis, radice repen- 
te. Good. 1 J ' | 


Carex (limofa) fpieis ternis, femineis ovatis diſtinctis pen- 
dulis, radice repente, Willd. Memoir. Berol. u; | 


Carex (limofa) fpieis ovatis pendulis; maſeula longiore 
erectiore, radice repente. Linn. Syſt. Veg, Poll. pal. n. 888. 
Gmel. tub. p. 283. Schrank Fl. Bav. p. 301. Hoffm. Fl. germ. 
p. 330. Roth Tent. I. p. 398. II. p. 448. Scop. carn. 2. n. 1156. 
gehört ganz wahrſcheinlich nicht hieher! Lightf. Fl. Scot. p. 556. 
Leyff. Fl. Hall. p. 236. Hoſt. Fl. auſtr. p. 508. Retz. Prod. Scand. 
n. 1045. excl. Fl. Dan. 444. All. Fl. Pedem. n. 2335. Gunn, Fl. 
norv. n. 714. Baumgart. Fl. Lipſ. p. 74.? an flacca Schreb. 
Mönch. Method. pl. Marb. p. 324. Timm Prodr. Megapol. p. 
196. Wigg. Prim. Fl, Holſ. p. 69. Plan. Erſord. p. 240. Fl. Dan. 

B.) C. Imofa, variet, pauciflora. | 

Radix repens. Culmi digitales vel palmares, filiformes tri- 
quetri, glabri baſi vaginis aridis tedi. Folia omnia inferne niſi 
unieum verfus medium culmi culmo breviore, plana, margine 
retrorſum ſeabra. Spica maſeula terminalis, erecta unguicularis, 
plerumque pallide ſuſea. Calyeis ſquamae oblongae, obtuſſimae, 
baſi parum anguſtae. Spicae ſemineae geminae interdum ſolita- 
riae pedunculatae ante florelcentiam erettae, dein pendulae, li- 
neares, femiunguiculares vel parum longiores, pedunculi capilla- 
res longitudine ſpiculorum. Bractea ſub infima fpica ſubulata, 
fpica paululum brevier, nulla vel breviſſima ſubſecunda. Flores 
8: interdum 4. Calycis ſquamae oblongae, mucronatae, atrae, 
longitudine capſulae. Necterium oblongum, utrinque acutum; 
extus conrexum, intus planiufeulum, viridi- palleſcens. Stigma- 
ta tria. Vahl Obſ. Norv, in Röm. Magz. p. 206. 1 


Carex (elegans Willd.) Prodr. Berl. n. 104. Tab. 1. f. 4. 
Ehrh. Beytr. 6. p. 39. / an 


G 5 e en 


106 IX. Spieis ſexu diſtinctis, maſe. un. etc, ſtigm. trib. 


Carex ſpicis femininis pendulis, eapſulis ovatis compreſſis. 
Hall. hiſt. n. 1392. Scheuchz. agr. p. 443. t. 10. f. 13. 


Dieſes Riedgras waͤchſt in den mehreſten Gegenden von Euro⸗ 
pa auf naſſen und ſumpfigen Stellen, beſonders in Berg» und Als 
zengegenden, wo es nach verſchiedenem Standorte an Große und 
. endern Theilen auch merklich abaͤndert, welches in Anſehung der 
Zahl der Aehten ſchon durch die Abbildung zu erſehen iſt. Die 

Blüthzeit if im May und Jun. bis Jul. 


Die Wurzel iſt kriechend. Die Blätter ſind ſchmal aufrecht 
graulichtarün 1 3, 6 bis 8 Zell, oder auch drüber hoch, wonach 
auch die Höhe des Halms (gewöhnlich etwas hoher als die Blätter) 
mit 1, ſelten 2 männlichen, 1, öfterer 2, und ſelten 3 weiblichen 
Aehren abaͤndert. Auf aͤhnliche Art aͤndern auch die Aehren an 
Größe und der Zahl ihrer Bluͤthen ab, wie die obige Beobachtung 
des beruͤhmten Hrn. Prof. Vahl beſtaͤtiget. Die Schuppen f find 
gewohnlich etwas länger als die Kapſeln, an Farbe blaͤſſer oder 
dunkler, mehr oder weniger töthlich> oder ſchwarzbraun und mehr 
oder weniger ſpitzig. Von der kleinen Abaͤnderung, die ich durch 
die Guͤtigkeit des Hrn. Prof. Vahl aus Norwegen, fo wie auch vom 
ſchleſiſchen Rieſengebirge erhielt, theile ich Tab. Aaa noch eine Ab⸗ 
bildung mit. Vom Rieſengebirge erhielt ich ſie als gaͤnzlich unbe⸗ 
kannt, ob ich ſchon größere Exemplare dieſer Art richtig daher erhal⸗ 
17 hatte, wie ich auf aͤhnliche Art die C. diſtans aus Schweden 
erhielt. 


Anmerkung. An einem der kleinen obigen Rorwegiſchen 
Cremplare, ſind zwar die maͤnnlichen Schuppen etwas ſtumpſer als 
an andern, wie ſie Hr. Prof. Vahl beſchreibt, die ſich aber bey meh⸗ 
rern Arten ſehr oft finden. Ich habe noch bey andern welt größere 
Aboſtufungen bemerkt, die nur vom Standorte abhaͤngen, wo z. B. 
eine Pflanze ı und eine andere 6 Schuh hoch, nebſt den übrigen 
f ce doch ganz einerley Art find. Ob aber von den obls 
en angefuhrten Schriftftelleen nicht einige die Carex flacca für die 
en erkennen, will ich nicht ganz entſchelden. 


90. Care atro- fuſta. Tab. V. No. 82. 
C. vaginis brev. ſubdimidiatis, ſpicis ovatis fru&tiferis pen- 
dulis; ſquamis ovatis capfulis ſubdimidio brerioribus, capfulis 
ovatis acuminatis apice paulo bifidis. 


Schwarzbraunes Riedgras; mit kurzen, ſaſt zur Halfte kuͤr⸗ 
zern Scheiden, eyrunden, fruchttragenden, hängenden Aehren, ey⸗ 
runden, faſt zur Hälfte kuͤrzern Schuppen, als dle Kapſeln, und ey⸗ 
Ns lang lugeſpißten, an der Spitze wenig zweyſpaltigen Kapſeln. 


Dieſes 


IX. Spieis ſexu qiſtinctis, maſo. un. etc. ſligin. trib. 107 


Dieſes Rledgras erhielt ich unter C. atrata, ohne Anzeige des 
Vaterlandes, wovon es aber eine ganz verſchiedene Art iſt. Wahr⸗ 
ſcheinlich iſt es aus irgend einer Berg- oder Alpengegend. Außer 
dem Scopoli getraue ich mir hierbey kein Synon. anzuführen. 


Carex (limofa), Spica maſcula una, femineae binae, de- 
mum pendulae; capſulae fuſcae, acuminatae, bifidae; angulis 
ſupra medium dentieulato - ſeabris. Scop. Fl. earn. n. 1156. 


Habitat in Alpibus Vochein, M. Terglau, Kerma. 


Defeript. ſpiea mafcula linea 34 longa, cui proxima feminea 
140 brevior altera ſubiecta, unciali intervallo remota et ma- 
ſcula longior, Squamae fuſco- nigrae, acuminatae. Capſulae 
ſquamis concolores; marginibus flaveſcentibus; angulis ſupra 
medium ſcabris; apiee bifidae; quibus a Carice atrata abunde 
differt. Scop. | % |; 


Dieſe Pflanze ift demnach eine neue Al in ihrer ganzen 
Größe abgebildet, wobey aber dle unterſten Blaͤtker vertrocknet und 
nicht mehr vorhanden waren. Der Halm m im Durchſchnitte ift 
ſtumpf dreyeckicht. Den Stand und die Größe der Aehren, nebſt 
der Geſtalt ihrer Theile, zeigt die Abbildung; die Schuppen k find, 
wie die Kapſeln i dunkelſchwarzbraun, wovon letztere an der Grund⸗ 
flaͤche oft etwas weißlichgelb, und mit dergleichen Rande eingefaßt 
find. Die von Scov. an den obern Seiten der Kapſel gegen die 
Spitze angezeigte Rauhigkeit, wle z. E. der No. 47 und andern, ha⸗ 
be ich in der Abbildung aus Verſehn nicht angemerkt; ubrigens wird 
auch dieſe Art an Höhe und andern Theilen abändern ? 


Anmerkung. Diejenigen Schriftſteller, welche die Carex li- 
moſa Linn. mit der Scop. vereinigen, haben wahrſcheinlich die Pflan⸗ 
ze, oder die Scopoliſche Beſchreibung nicht geſehen. In einer Samm⸗ 
lung verſchiedenee Riedgraͤſer, von dem verſtorbenen Dr. König in 
Island geſammelt, fand ich eben dieſe Pflanze mit der abgebildeten 
von einerley Größe, wornach fie alſo auch in Island, nebſt der C. 
pauciflora, capitata, und C. glareoſa Thunb, einheimiſch if. 


* 


a 


91. Carex Aethiopica. Tab. Z. No. 83. 


Ci. vaginis ſuperioribus ſubaequantibus infima longa ſubdi- 
midiata; ſpicis ſublaxis remotis; e ariftatis, caplulis dis- 
junctis acuminatis, apice bifidis. AR 8 5 
Aethiopiſches Riedgras; mit oben faft gleichlangen und eis 
ner untern langen faft zur Hälfte kuͤrzern Scheide; entfernten faſt 
lockern Aehren; grannichten Schuppen und entfernten langgeſpitzten, 
an der Spitze geſpaltenen Kapſeln. 


Carex 


log IX. Spieis ſexu diſtinctis, maſc. un, etc. ſtigm. trib. 


Carex (chinenſis) ſpieis ere&is, maſeula terminali ſemineis 
pedunculatis quaternis, capfulis acuminatis. echt 


Deſeriptio. Gramen fpithameum. Folia culmis longiora, 
margine ſcabra. Culmi triquetri, glabri. Spicae ſemineae 
omnino Pfeudo.cyperi, fed erectae, remotae, ſolitariae tenuio- 
res et fub ſingula. Involucrum tenue, vix fpicae longitudinem 
attingens. Retz. Obf. Bot; III. p. 42.7 Ma) 


Ob dieſes hier befchriebene Riedgras mlt meinem abgebildeten 
einerley Art iſt, kann ich nicht gewiß beſtimmen. Hr. Prof. Retzius 
erhielt fein Exemplar aus China, das er vor einigen Jahren an den 
Hrn. Praͤſid. von Schreber zum Abzeichnen uͤberſandte; welchen bey⸗ 
den beruͤhmten Botaniſten ich die Entſcheidung uͤberlaſſen will. 


Das ber abgebildete Riedgras erhielt Herr Prof. Thunberg aus 
der Inſel Bourbon im aͤthioplſchen Meere. f hunberg 


Mein Exemplar iſt ohne Wurzel; die ganze Länge des Halms 
bis zur Spitze der männlichen Aehre 38 Zell, wahrſcheinlich noch 
nicht bey der Wurzel abgenommen, wovon das Obertheil mit den 
Aehren abgebildet iſt. Unter dieſem obern Theile iſt der Halm noch 
von gleicher Laͤnge, wo ſich auch ein zweytes Blatt, dem abgebilde⸗ 
ten ahnlich, mit einer 25 Zoll langen Scheide befindet; es ruhet 
noch auf einem Stück Halm von 18 Zoll Länge, das wahrſcheinlich 
noch nicht das unterſte Ende iſt. Dieſe untere Scheide enthält, dem 
Anſcheine nach, vielleicht biswellen eine ate weibliche Aehre, die an 
dieſem Exemplare aber nicht vorhanden iſt, wornach die untern Aeh⸗ 
ren in einer großen Entfernung von einander ſtuͤnden. Der Halm 
it ſcharf dreyeckig, und die Höhe läßt mich an der C. chinenſis ſehr 

82. Carex palleſcens. Tab. Kk. No. 99. 

C. vaginis abbreviatiſſimis, ſpieis femineis ſubeylindricis, 
frudtiferis pendulis, ſquamis maſeulis ciliaris, capſulis oblongis 
obtuſis, apice integris. Good. n | j 

Blaſſes Riedgras; mit ſehr abgekuͤrzten Scheiden, frucht⸗ 
tragenden, faſt walzenſörmigen, hängenden Aehren, männlichen gefranz⸗ 
ten Schuppen, und laͤnglichten, ſtumpfen, an der Gpise ganzen 
Kapſeln. u | | ri 
1 n pendulis; maſcula erecta, femineis ovatis imbri- 
catis, caplulis convertis obtuſis. L. Syſt. veg. 
| C. ſpieis tribus petiolatis erectis remotis, maſcula et femi- 
ninis. Fl. Lapp. n. 327. Gmel, Sib. 1. p. 139. n. 78. Lightl. 
Fl. Scot. p. 558. Scop. El. Cara. n. 1153, Poll. pal. p. 889. Men 
3” 5 EL. 


/ 


IX. Spieis Texu difliniis, male. un. ete. Nigm. trib. 10 


Fl. Hall. p. 236. Willd. Prodr. Berol, p. 35. Memoir. p. 36. 
Hofim, Fl. germ. p. 331. Schreb, ſpie. Fl. Lipſ. p. 66. Roth 
Tent. I. p. 399. II. p. 449. Scholl. Suppl. Fl. Bab. n. 1082. 
Gmel, Tub. p. 283. Retz. Fl. Scand. p. 18 1. et Limoſa B. palli- 
da, p. 180. Gunn. Fl. Norv. n. 923. Timm, prodr. Fl. Megap. 
p. 196, Matt. Fl. Sileſ. p. 251. Murr. Prodr. Goett, p. 76. 
Liebl. Fl. Fuld. p. 391. Leer. Fl. Herb. p. 206. tab. 15. f. 4. 
All. Fl. Pedem. n. 2336. Hoſt Fl. auſtr. p. 509. Gilib. Pl. Lugl. 
p. 349, Hall. hiſt. n. 1393. Fl. Dan t. 1050. wovon auch ohne 
Zweifel Tab. 432 und 444 nicht verſchieden find, fo daß dieſe Art 
bier unter dreyerley Geſtalt abgebilder iſt. Letztere hat auch Herr 
Dr. Hoſt ſchon dafür erkannt. 


C. ſpieis adproximatis femineis oyatis fru gtiferis pendulis 2 
mafcula eylindriea erecta; foliis floralibus vaginantibus bali trans- 
verſe undulato · plicatis. Moench Method. Plant. Marburg. 


Gramen cyperoides polyftachion flavicans, fpicis brevibus 
prope ſummitatem caulis. Mich. nov. gen. t. 32, f. 13. Scheuchz. 
p. 430, Pluck. t. 34. f. 5. EN 15 


Carex (ferruginea). Roth Tent. I. p. 400. II. p. 455. 
Hoffm. Fl. germ. p.332. Scheuchz, gram, p. 412; letztere wird von 
Schrank ebenfalls hier angeführt, gehört aber wahrſcheinlich unter 
Carex piloſa. | | | 


Eben fo wenig gehört die Morif. fig, 16. S. 8. t. 12. hierher,; 
wovon der fel. Ehrhart in feinen Beytraͤgen, 4. p. 54. n. 53. 
ſagt; fie wird von Schreber unter Carice palleſeente L., von Gouan 
unter C. filiforme, und von Lightfoot unter C. pilulifera L. eltirt. 
Bey mir ſtehet ſie doch wohl mit Recht unter der letztern! 5 


Dieſes Riedgras waͤchſt, nach den Anzeigen, in ganz Europa 
in niedrigen Waldungen, auf feuchten Wleſen und Weiden, und bl. 
vom Mah bis Jun., oder hat oft zu Ende Mays auch ſchon verblüs 
het. Wittenb. hinter Teuchel, oberhalb dem Gerichte an den Leim⸗ 
gruben unter Kiefern, in der Specke mit C. Aava in Geſellſchaft, 
und andern Orten. 8 | | RER. 


Die Wurzel ift faſericht. Der Halm, außer den Deckblaͤttern, 
unterwaͤrts mit einigen Blaͤttern bekleldet, die waͤhrend der Bluͤthe 
länger find; mit den reifen Kapſeln aber iſt der Halm ohngeſaͤhr ı bis 
i Schuh hoch, und höher als die Blatter. Die Blätter find blaß⸗ 
gruͤn, auf der Ruͤckſeite etwas haarig, beſonders unterwaͤrts an den 
Scheiden, und 1 bis 2 Linien breit. | 


„Die Zahl und Geſtalt der Aehren nach verſchledener Zeit der 
Bluͤcthe und Reife iſt abgebildet, die ſaſt bis zu ihrer Relfe ein dlaß⸗ 
5 gtuͤ⸗ 


110 IX, Spieis ſexu diſtinctis, maſc. un, etc. Rigm. trib. 


gruͤnes Anſehn haben, daß man das wenige Braun kaum bemerkt. 
Die maͤnnlichen Schuppen find etwas mehr braͤunlich, als die weib 
lichen, doch am Rande ziemlich blaß, mit gruͤnen Ruͤckennerven und 
feinen Haͤrchen gefranzt. Die Kapſel i. wird nur bey voͤlliger Reife 
etwas braͤunlich. f 


Eine maͤnnliche und 2 bis 3 weibliche Aehren find gewohnlich; 
bisweilen finden ſich aber auch 2 maͤnnliche, oder 1 maͤnnliche und 
1 weibliche. Mitunter ſind auch die weiblichen Aehren mit reifen 
Kapſeln viel kuͤrzer, als die abgebildeten, und beynahe rund, von der 
Große wie bey der C. pilulifera, aber doch geſtielt. 


Die Scheiden der Deckblaͤtter aͤndern auch ziemlich ab, die oft 
kaum merklich, bisweilen aber an den unterſten Achten 3 Zoll, und 
der Aehrenſtiel bis 2 Zoll lang iſt. lo, 


93. Carex panicea. Tab. LI. No. 100. 


C. vagina infima fubdimidiata, ſuperiora ſubaequantia; ſpi- 
cis erectis remotis; ſquamis eapſulisque ovatis fubacutiusculis ſub- 
diſtantibus, capfulis apice integris. A 

Brod oder Sirſe Kiedgras; mit elner untern, fat zur 
Hälfte kuͤrzern, und einer obern, faſt gleich langen Scheide, aufrecht 
entfernt ſtehenden Aehren, eyrunden, kaum etwas zugeſpitzten, faſt 
von einander entſernten Schuppen und Kapſeln, und an der Spitze 
ganzen Kapfeln, s, f 

C. vagina infima fubdimidiata, ſuperioribus ſubaequantibus; 
ſpieis erectis remotis, capſulis inflatis obtuſiuſeulis ſubdiſtanti - 
bus. Good. 

C. ſpieis pedunculatis erectis remotis; femineis linearibus, 
capfulis obtufiufeulis inflatis. Linn. Syſt. veg. C. fpicis remotis 
ſeſſilibus, capfulis globofis. Fl. Lapp. Gmel. Sib. I. p. 136. ? 
Leers Fl. herb. n. 722. t. 15. f. 5. Poll. pal. n. 890. Hoſt. Fl. 
auſtr. p. 509. Matt, Fl. Sil. p. 251. Roth Tent. I. p. 399. 
II. 450. Hoffm. Fl. germ p. 331. Lighif. Fl. Scot, p. 558. 
Gmel. Tub, p. 284. Willd. Prodr. Berol, p. 36. Memoir. p. 36. 
Mönch, Meth. pl. p. 32 4. Leyſſ. Fl. Hal. p. 236. Timm. Prodr. 
Megap, p. 196. Schreb. Spice p. 66. Baumg. Fl. Lipſ. p. 74. 
Scholl. Supp. Fl. Barb. p. 332. Fl. Dan. t. 261. All. Fl. Pedem. 
n. 2338. Gunn. Fl. norv. n. 325. Retz. Fl. feand. p. 181. 

Cyperoides foliis caryophylleis, ſpieis e rarioribus et tumi- 
dioribus veſieis compofitum, Mich. gen, 61. t. 32. f. 11. Pluk. 
alm. 178, t. 91. f. 7. AR 

Carex fpica malcula unica pluribusque, femininis petiolatis, 
ere dis, caplulis raris, maximis, ovato.triguetris bidentatus. Hall. 

hel. 


tu ee 


IX. Spicis ſexu diflindis, maſc. un, ete. ſtigm. trib. 11 ‘ 


belv. n.1405.? Schrank Fl, Bav. p. 296. Letztere halte ich faſt 
für 8 flacca ? ; 5 j . N 8 4 

Nach den Anzeigen waͤchſt dieſes Riedaras in ganz Europa auf 
feuchten. Wieſen und Weiden, auch an andern naſſen Orten. Wittenb. 
auf allen feuchten Wieſen. Bluͤhet vom April bis zum Jun. 


Ich bin aber bey einigen der angeführten Schriſtſteller ſehr zwel⸗ 
felhaſt, ob fie dieſe Art vor ſich gehabt haben, wenn ſie gleich dle 
Linn. Defin. beyfuͤgen, welcher theils ihre eigenen Beſchreibungen, 
theils die dabey angeführten Synen. ganz widerſprechen! Hall. n. 1405 
wird faſt von allen Schriftſtellern hier angeführt, der, laut feiner Bes 
ſchrelbung, wenn ſie richtig iſt, nicht hierher gehören kann. 7 


Die Wurzel iſt kriechend. Die Blätter find graulichgruͤn, aber 
nicht lang. Der fruchttragende Halm von + bis ı ganzen Schuh, 
und drüber, iſt hoͤher als die Blätter, trägt 1 maͤnnliche und 1 oder 
2, ſelten 3 weibliche, und noch ſeltener 2 maͤnnliche Aehren. Bie⸗ 
wellen iſt die oberſte weibliche an der Spftze maͤnnlich, beſonders 
wenn deren 2 oder 3 vothanden ſind. Mehrmals habe ich auf einem 
ohngefähr Z Schuh hohen Halme nur eine einzige männliche, und 
einigemal an der Grundflaͤche des Halms noch eine 3 bis 6 Zoll lang 
geſtlelte weibliche, an der Spike männliche Aehre an etwas weniger 
feuchten Orten als gewöhnlich gefunden. Herr Good. giebt ohnge⸗ 
fähr 3, und Herr Dr. Schrank gar 3 bis 4 welbliche Aehren an, wo 
ich aus hieſigen und andern Gegenden 3 aͤußerſt ſelten, 4 aber noch 
nicht geſehen habe. Die Laͤnge der Scheiden o, ſammt dem Stiele 
der Aehren, weicht bisweilen auch ziemlich von der Definition ab, 
wie ich ſie deshalb auch abgebildet habe. Die eyrunden, mehr oder 
weniger ſpitzigen Schuppen find gewohnlich, beſonders die männfis 
chen, dunkelbraunroth mit grünen Ruͤckennerven verſehen, und am 
Rande zum Theil etwas weißlich; aber die Kapſel habe ich noch nicht 
bidentata gefunden, wie fie Hr. v. Haller anglebt. Wie entſchei⸗ 
dend dieſer Theil oft bey mancher Art iſt, werden diejenigen finden, 
welche ihm kuͤnftig genauer beobachten. | | 5 

Anmerkung. Hr Good. erinnert mit Recht, daß dieſe Art, 
beſonders in der Jugend, der C. flacca ſehr gleich ſey, die er theils 
durch die Scheiden, bey dieſer durch die entferntern, bey der flacca 
aber näher beyſammen ſitzenden weiblichen Bluͤthen oder Kapſeln un». 
terſcheidet. Ich fuͤge noch die weiblichen Schuppen hinzu, welche 
bey der letztern gewöhnlich ſpitziger find, und ſich oft in eine kutze 
Granne endigen, die ſich bey der panicea nicht findet. | 

94. Carex [ylvatica. Tab. LI. No, ıor, 

C. vaginis longis plusquam dimidiatis brevioribus, ſpieis fili- 
formibus laxis pendulis remotis peduneulo brevioribus; capſulis 
ovatis acuminatis roſtratis, apice tenuibus bidentatis, s 

Wald. 


| 112 IX. Spieis ſexu diſtinctis, maſc. un, ete. Uligm. trib. 


Wald ⸗Kiedgras; mit langen, mehr als zur. Hälfte kuͤrzern 
Scheiden, lockern fadenſörmigen, hängenden, von einander entfernt 
ſtehenden Aehren, welche kuͤrzer als die Stiele ſind; eyrunden, lang 
geſpitzten, ſchnabelförmigen, an der Spitze zarten, zweyzaͤhnichten 
Kapſeln. N 

C. vaginis abbreviatis, ſpieis filiformibus laxis pendulis, 
caplalis ovatis ariſtato · roſtratis. Good. ö 


C. fpieis pendulis, mafcula erecta, femineis filiformibus pe- 
dunculo brevioribus, capfulis acutis diſtantibus. Hudf. Fl. angl. 
p. 353. Lighif. Fl. Scot, p. 362. Retz. Obf, bot, 2. p. 27. 
Flora Dan. t. 304. Schreb. Spieil. Fl. Lipſ. p. 62. Hoffm. Fl. 
germ. p. 332. Roth. Tent, I. p. 400. II. p. 457. Willd. Prodr. 
Berol. p. 40. Hoſt. Fl. Auſtr. p. 5086. Baumg. Fl. Lipſ. p. 70. 
Schrank Fl. Bav, p. 294. Retz. Prodr. Scand. p. 181. Leyſſ. 
Fl. Hall. p. 237. Web. Spie. Fl. Gött. p. 26. Hoppe Tafchenb. 
1790. p. 130. Ehrh. Beytr. I. p. 111. 4. p. 54. Mönch. Method. 
pl. Marb. p. 325. Wigg. Prim. Fl. Holſ. p. 69. 


Carex (drimeja) ſpicis ſexu diſtinctis; maſeula unica, femi- 
neis pedunculatis remotis pendulis filiſormibus, capſulis remotis 
apice bifidis. Lin. Suppl. 414. Ehrh. Beytr. 2. P. 37. Wild, 
Memoir. Berol, p. 35. Lab. 3. Tim. El. Megap. p. 197. 


Carex (patula) Scop. carn. n. 1160. Poll. palat. n. 896. 
All. Fl. Pedem. n. 2340. Hall. Hiſt. n. 1393. Moril, 3. p. 243. 
n. 9. S. 8. t. 12. f. 9. Scheuchz, gram. p. 418. 


Carex (eapillaris) Leers. p. 205. t. is. f. 2. 


Dieſes Riedgras waͤchſt ebenfalls in ganz Europa, in Waͤldern 
und Gehauen auf etwas niedrigem oder flachem Grunde. Auch aus 
der Inſel Gothland habe ich es erhalten, das Ehrhart in Schweden 
noch nicht bemerkt hatte. Wittenb. in der Probſtev, im Katzenhain, 

auch bey Strache und anderwaͤrts. Bluͤhet im May und Jun. 


Die Wurzel iſt zaſericht. Die Blätter find blaßgruͤn, 2 bis 
3 in. breit, und kuͤrzer, als der Halm. Der Halm iſt bis 2 Schuh 
und drüber hoch, und trägt 1, bisweilen 2 männliche, und 3,4 bis 5, 
nach Hrn. Good. ohngefaͤhr 6 weibliche Aehren. An mehrern Exem⸗ 
plaren aus hieſiger und andern deutſchen Gegenden, ſo wie aus Schwe⸗ 
den, habe ich nicht mehr als 5 weibliche Aehren bemerkt, wornach 
einige Arten in England wahrſchelnlich mehrere Aehren tragen. 


Dieſe Art ward ehemals von Linnee unter feiner C. veſicaria für 
eine Abart gehalten, welches Mancher jetzo kaum glauben ſollte. 
Während der erſten Bluͤthzelt ſtehen die weiblichen Aehren, wie die 


maͤnnlichen, faſt auftecht, werden aber nachher bald haͤngend, par 
ind 


IX. Spieis ſexu diſtinctis, mafc. un. etc. fligm. trib. 113 


find oft noch mit laͤngern fadenſoͤrmigen Stielen verſehen, als die 
abgebildeten, und die Aehren ſelbſt find theils auch kuͤrzer und dürfs 
tiger an Kapſeln. 1 

Die Schuppen ſind ſehr blaßgelblich, gegen dem Rand weißlich, 
mit grünen Ruͤckennerven verſehen, und die Kapſeln behalten eine 
grünlichte Farbe bis zur hoͤchſten Reife, wo fie dunkelbraun werden; 
ihre lange Spitze iſt ſcharf zweyzaͤhnig, wie ſchon mehrere Beobachter 
bemerkt haben. g 
Anmerkung. Herr Good. ſagt von der Spitze der Kapſel: Ore 
indiviſo; fluͤchtige Beobachtung! wodurch faſt ein Zweifel entſtehen 
mochte, wenn Hr. Good. nicht unfere deutſche Pflanze ſelbſt anführte, 
Ich halte es daher vielmehr für einen Druckfehler, fo daß es ore di- 


viſo heißen ſoll. | 
95. Carex pfeudo - cuperus. 


Carex vaginis nullis, fpieis femineis eylindrieis peduneulatis 
faxis fructiferis pendulis, ſquamis ſublinearibus- ariſtaform, ca- 
pfulis oblongis longo- roſtratis retroyerſis, apice ſubfurcatis., 


Cvypergrasartiges Kiedgras, falſches Cypergras; ohne 
Scheiden, mit lockern, walzenfoͤrmigen, geſtielten, fruchttragenden, 
haͤngenden, weiblichen Aehren; faſt aleſchbrelten grannenformigen - 
Schuppen, laͤnglichten langgeſchnaͤbelten zuruͤckſtehenden, an der Spitze 
faſt gabelfoͤrmigen Kapſeln. 

L. vaginis ſub- nullis, ſpieis femineis eylindrieis peduncula- 
tis pendulis, eapſulis roſtrato -roftratis fabdıvaricatis. Good. Fl. 
Dan, t. 1117. N 6 

C. fpieis quaternis, malcula lineari erecta, femineis ſub- 
remotis cylindrieis pendulis, ſquamis ſetaceo - linearibus eiliatit, 
eaplulis oblongis acuminatis furcatis. Willd. Memoir. Berol. p. 35. 


ö ‚ fpieis pendulis, pedunculis geminatis. Linn. Syſt. veg. 
Lighif. Fl. Scot. p. 559. Reyger um Danzig wildwachl. Pflanz. 
cum var. p. 315. Poll. palat. n. 89 1. Leyſſ. Fl. Hall. p. 236. 
Scholl. Fl. Barb, p. 209. Hoffm. Fl. germ. p. 351. Roth 
Tent. I. p. 399. II. p. 451. Timm. Prodr. Fl. Megap. p 197. 
Wild. Prodr. Berol. p. 34. Holt. Fl. auſtr. p. 510. Lumnitz. 
Pl. Poſon. p. 422. Baumg. Fl. Lipſ p. 74. Böhm. Fl. Lipſ. 
n. 663. Wigg. Prim. Fl. Holſ. p. 69. Matt. Fl. Sileſ. p. 25 t. 
Retz. Fl. Prodr, Scand. p. 181. Cypirus five Pfeudocyperis, ſpi- 
ca brevi pendula, Park. p. 1266. cum figg. N 

C. ſpieis femininis pendulis, aſperis capfulis longe roſtratis 
setroverfis. Hall. hiſt. n. 1397. All. Fl. Pedem. n. 2342. Scheuchz. 


Sram. p. 440, Lob, icon, 76. Moriſ. III, p 242. S. 8. t. 12. f. 5. 
| Nr Ä D | og 


114 IX, Spicis fexu diftiindis) maſe. un, etc. fig. trib. 


Carex (reverſa) Culmi tripedales, folioſi. Folia latiffi ma ad 
octo lineas, Spicae femininae pendulae, aſperſae, plerumque 
geminatae, capfulis longe roftratis, retroverſis; ſpiea mas biun- 
cialis, teres; glumis longiſſime ee ee quaſi ariſtatis. Gili 
bert Pl. Lithuan. p. 349. 


Dieſes Niedgras waͤchſt in den mehreſten Gegenden von Europa 
in feuchten Gehölzen, an Waſſergraͤben, Ufern kleiner Baͤche und 
aͤhnlichen Orten. Wittenberg im Stadtgraben auf der Mittagsſeite, 
hinter Teuchel in der Nachthuthung, auch in der Duͤbenſchen Heide, 
und andern Orten. Bluͤhet im April und May. 


Die Wurzel habe ich nicht beobachtet. Scheuchzer und Polich 
geben ſie kriechend, und Good. nur faſericht an. Ich glaubte, daß ſie 
als Kennzeichen kaum nöthig wäre. Da ſich dieſes fo allgemein be⸗ 
kannte, von den aͤlteſten Schriftftellern ſchon beſchriebene und gut ab» 
gebildete Riedgras von allen uͤbrigen deutſchen Arten beſonders un⸗ 
terſcheidet, ſo finden ſich im Gegentheil doch bey einigen Beobachtern 
ſehr zweifelhafte Citate mit andern Arten vermengt. 


Die Blätter find blaßgruͤn, 2 bis 4 Zoll oder druͤber breit, am 
Rande und erhabenen Nuͤcken ziemlich ſcharf und länger als der Halm. 
Der Halm iftı, 2 bis 3 Schuh hoch, unterwaͤrts mit Blättern bes 
kleidet, welche ſammt den Deckblaͤttern laͤnger ſind. Die Aehren ſte⸗ 
hen zu 4, 5 bis 6 mehr oder weniger von einander entfernt, wovon 
die oberſte gewöhnlich maͤnnlich iſt; die übrigen aber find weiblich, 
und gewohnlich langgeſtielt, daher ſie nach der Bluͤthe haͤngend werden. 
Blspweilen ſitzen die Aehren als Abänderung ſehr nahe, faſt unge⸗ 
ſtielt, beyſammen, wie die bepgefuͤgte Abbildung zur Rechten zeigt, 
die auch Reyger ſchon bemerkt hat. Die Aehren find ı bis 3 Zoll 
lang, wovon ich auch bisweilen die maͤnnliche an der Spitze weiblich, 
oder auch ſaſt ganz weiblich, nur an der Spitze maͤnnlich ge gb 
babe. Hr. v. Linne und viele feiner Nachfolger ſagen, daß die Weib: 
lichen Aehren paarweiſe beyſammen ſtehen, die auch Hr. Good. bis⸗ 
weilen beobachtet hat, ich aber, ſo wie Hr. Dr. Roth, noch niemals 
habe finden koͤnnen. Sie mögen ſo nahe an einander ſtehen, als ſie 
nur wollen, fo hat doch eine jede ihr beſonderes Deckblatt, daß nies 
mals zwey in einem Punkt beyſammen ſtehen, außer die oberſte 
weibliche mit der maͤnnlichen, weil letztere als die aͤußerſte an der 
Spitze, wie bey andern Arten n, gar nicht mit dergleichen Deckblatte 
verſehen iſt. Eine Scheide iſt groͤßtentheils hier gar nicht vorhanden, 
oder nur an der unterſten Aehre bisweilen aͤußerſt kurz. 


Anmerkung. Hr. Good. hat in ſeiner Abhandl. uͤber die engli⸗ 
ſchen Riedgraͤſer bey jeder Art den Griffel ſehr genau angegeben, ob 
er zwey oder dreyſpaltig iſt, unter deſſen Definition diefe Art auch 
in der Fl. Dan. zwar ſchön, aber doch nur mit einem zweyfachen FR 


IX. Spicis ſexu diſtinctis, maſc. un. etc, ſtigm. trib. 115 


ſel abgebildet iſt, wodurch die beſten Vorſchriften fuͤr den Ungeuͤbten 
neue Zweifel erhalten muͤſſen. Dieſes findet ſich auch bey der Carex 
flava Fl. Dan. t. 1047, die ich unter meiner beſchriebenen C. flava 
anzufuͤhren uͤberſehen hatte. Hier ſind beyde, die C. flara und die 
angebliche C. Oederi, auf einer Wurzel, aber nur mit zweyfachem 
Stigma, ſchön abgebildet. Aus der Inſel Gothland erhielt ich beyde 
ebenfalls von dem Ritter Thunberg als Abaͤnderung, aber nicht ohne 
dreyfachen Griffel. 


96. Carex japonica. Tab. Ww. No. 1 10. 


C. Spieis erectis pedunculatis, femineis ovatis, maſeula ter- 
minali lineari, capfulis oblongis acuminatis. 


Japaniſches Riedgras; mit aufrechten, geſtielten Aehren, 
eyrunden weiblichen und einer gleichbreiten maͤnnlichen an der Spitze, 
und laͤnglichten langgeſpitzten Kapſeln. 


Da ich von dieſem Riedgraſe nur dle Zeichnung zu diefer und 
noch einigen Abbildungen durch die Guͤte des Hrn. Ritter v. Thun⸗ 
berg erhalten habe, ſo kann ich nichts weiter als deſſen eigene Be⸗ 
ſchreibung hier beyfuͤgen. Die ganze Zeichnung iſt eine gute Spanne 
oder 9 bis 10 Zoll hoch. j 


Carex (japonica) fpieis 'monoicis peduneulatis erectis; fe- 
mineis pedunculatis ovatis; maſcula terminali lineari. Linn. 
Syſt. veg. ' e 


N 


Creſeit in infula Nipon. Floret Iunio, Thunb. Fl. Iap. p. 38. 


Die Wurzel iſt zaſericht, der Halm blaͤttericht, dreyeckig, gerade, 
ſchwach, glatt, und eine Spanne lang. Die Blätter ſtehen wech⸗ 
ſelsweiſe, find mit Scheiden verſehen, glatt, gerade, die obern laͤn⸗ 
ger, die untern aber kuͤrzer als der Halm. Die Aehren haben halb⸗ 
getrennte Geſchlechtstheile. Die zwey oder drey weiblichen Aehren 
ſind geſtielt, gerade eyrund, mit Deckblaͤttchen verſehen; eine maͤnn⸗ 
liche auf der Spitze des Halms iſt gleichbreit, und laͤnger als die 
weiblichen. Dieſes Riedgras hat mit C. limoſa viel Aehnlichkeit, 
unterſcheidet fi) aber durch aufrechtſtehende Aehren, und durch gruͤne, 
ſpitzigere Schuppen. Thunberg. ö f 


97. Careæ patula. Tab. Bbb. No. 116. 


C. vaginis 3 longis, ſpieis eylindricis, femineis remotis fru- 
Eiferis patulis; Iquamis oblongis ariſtatis, capſulis ovato - acumi- 
natis apice furcatis. 

Ausgebreitetes Riedgras ; mit ? langen Scheiden, walzen⸗ 


förmigen Aehren, wovon die weiblichen von einander entfernt und 
| H 2 frucht⸗ 


116 IX. Spieis lexu diſtiuclis, male. un. etc. ſligin. wid. 


fruchttragend abſtehend find; laͤnglichten gegrannten Schuppen, und 
eyr unden, langzugeſpitzten, an der Spitze gabelfoͤrmigen Kapſeln. 

Carex (patula) Link. 15 5 a 

Dieſes neue Riedgras waͤchſt in Portugal an fumpfigen Orten, 
wo es Hr. Prof. Link auf feiner Reiſe mit dem Hrn. Grafen von 
Hoffmannsegge ſammelte, und mir zur Beobachtung und Abbildung 
mit noch einigen andern, ebenfalls neuen Arten, guͤtigſt uͤberſandte. 

Die unterſten Halm- und Wurzelblaͤtter habe ich nicht geſehen; 
die oberſten Deckblaͤtter haben mit dem Halm faſt gleiche Länge, und 
der Halm kann ohngefaͤhr 13 bis 2 Schuh oder drüber hoch ſeyn. Von 

wey Exemplaren iſt bey t dle eine unterſte, in der erſten Bluͤthe ſte. 

dende weibliche Aehre, mit einem 4 Zoll langen Stiel und einer 
faſt eben fo langen Scheide o abgebildet, deren Stiel ſich mit den rel 
fen Kapſeln wahrſcheinlich noch mehr verlängert; das zweyte Exem⸗ 
plar iſt mit ſaͤmmtlichen Aehren und faſt reiſen Kapſeln in 2 Theile 
zerſchnitten ebenfalls abgebildet. Jedes hat eine maͤnnliche und 3 
weibliche, ziemlich langgeſtielte Aehren, deren Scheiden o ohagefaͤhr 
4 fo lang als die Stiele find, nach Verhaͤltniß aber auch abändern 
können. Die weiblichen Aehren ſcheinen mit den reifen Kapſeln fafb 
haͤngend, wie bey der C. flacca, und haben mit der Carex paludoſa, 
noch mehr aber der riparia, einige Aehnlichkeit, wovon ſie aber die 
langen Scheiden bald unterſcheiden; auch die Schuppen, und die 
Spitze der Kapſeln, nach meinen vergrößerten Abbildungen, find 
ziemlich verſchieden. Ob aber dieſe C. patula von der Carex helodes 
Link. in Schraders Journal für die Botanik, 2. p. 309, wo 1—3 
männliche und 3 — 4 weibliche Aehren im Vergleich der C. paludoſa 
angegeben ſind, verſchieden ſey? kann ich jetzt nicht entſcheiden, da ich 
die belodes nicht geſehen habe. Die Schuppen f der weiblichen 
Bluͤthe b find während der Bluͤthzeit länger als das Konigbehält: 
niß, nach der Befruchtung, wie bey g, faſt von gleicher Laͤnge; die 
reife Kapſel i aber iſt länger als ihre Schuppe, und die lange, ga⸗ 
belſormige Mündung h iſt in einen ſcharfen Winkel geſpalten, hat 
laͤngere und gefranzte Spitzen, die man, ſo wie den haͤutigen Fort⸗ 
ſatz uͤber der Scheide, weder bey der C. riparia, noch weniger bey 
der paludola findet. a | 


X. Spicis fexu diftinctis, maſculis duobus vel 
pluribus, raro unica, ftigmatibus tribus. 


Mit Aehren, welche dem Geſchlechte nach unterfchie: 
den find; zwey oder mehrern, ſelten einer maͤnnli⸗ 
chen, und einem dreyfachen Staub wege. 
N | u | sh Anmer. | 


X. Spieis fexu dift-, tiaſe. duo vel plut.ign.trib. 117 


Anmerkung. So ünficher unter der vorkgen Abtheilung eine 
männliche Aehre iſt, fo findet ſich auch hier an magern oder unvoll! 
kommnen Exemplaren, nach Verſchledenheit des Standortes, Biss 
weilen nur eine maͤnnliche, und zwey bis drey weibliche, wo im Ge⸗ 
genthell an der naͤmlichen Art oft 3, 4 bis 5 männliche, und eben fo 
viele, oder weniger weibliche vorhanden find; hierbey wird die ge⸗ 
wohnliche Abtheilung, mit mehr männlichen als weiblichen, oft noch 
unſicherer, daß ich dergleichen Exemplare der gemeinſten Arten von 
einigen guten Botaniſten fuͤr ganz neue unbekannte Pflanzen erhielt. 


98. Carex flacca, Tab. O. P. No. 57. a- b. Tab. Zz. No. 113.2 1 


C. vaginis breviſſimis vel nullis; Bir eylindrieis, femineis 
laxis fructiferis pendulis; capfulis obtuſo-ovatis, apice integris. 


Schlaffes Riedgras; mit ſehr kurzen, oder ganz ohne Schei⸗ 
den, walzenförmigen Aehren, wovon die weiblichen ſchlaff, und frucht⸗ 
tragend hängend find, und ſtumpfeyrunden, an der Spitze gangen 
Kapſeln. N e a 
Carex (flacca) ſpieis mafculis pluribus ere&is, femineis pen- 
dulis, capfulis ovatis obtufis, bractea brevioribus. Schreb. Spicil. 
Fl. Lipf; append. p. 150. ad p. 62. C. pendula. n.669. Boehm. 
n. 669. Baumg. p. 75. 221. Hoſt Fl. auſtr, p. 5 11. Hoffm. Fl. 
Germ. p. 333. Timm, prodr. Fl. Megapol, p. 198. Moench me- 
thod, pl. marb, p. 326. t 

Carex (glauca) Scop. Fl. earn. n. 1157. Poll. pal. n. 894. 
Leyſſ. Fl. Hall, p. 237. Willd. prodr. Berol. p 39. Roth Teng, I. 
p. 401. II. p. 463, Lumnitz. Fl. Poſ. p. 42 5. Matt. Fl. Sil. p. 253. 


Carex (recurva); abbreviatis, ſpieis femineis ſub · cylindri- 
eis pendulis, capſulis rotundato- oratis, radice repente. Good. 
Fl. Dan. 1051. Mori. ſ. 8. t. 12. f. 14. Hall. hift, 1403.2 
Scheuchz.ggr. p. 467.2 65 
Carex (recurra) fpicis mafculis pluribus erectis, femineis y- 
lindrieis pendulis, capfulis ſubrotundo-ovatis. Willd. Memoir. 
Berol, p. 38. 5 a 

Carex (aſpera) ſpieis ſubquaternis, inferiorihus pedunculatis 
remotiusculis, ſquamis Janceolatis, capſula globoſa pubeſcenti 
aequalibus, ſtigmatibus tribus. Willd. Memoir. Berol. p. 353. 
Tab. III. f. 1. Prodr. Berol, p. 32. t. I. f. 2. 1 

Carex (limol) Leerſ. herborn. var. H. tab. 15. f. 3. 


Carex (trachyearpos) Spicae maſculae 2-3 terminales elon- 
gatae, ſquamis lancevlätis obtuſis; femineae 2 - 3 axillares pedi- 
cellatae, erectae, ſquamis ovalibus brevibus acutis. * 


H 3 


118 X. Spicis fexu dift., maſe. duob. vel plur. ſtigm. trib. 


fubtriquetra, aciebus denticulatis, acumine brevi fi impl. ent 
in Schrad. Journ. für die Botan. II. p. 310. 


Carex (ceſpitoſa) Lightf. Fl. Scot. p. 560 


Dieſes Riedgras waͤchſt in ganz Europa auf feuchten und ſum⸗ 
pfigen Wieſen, an Graͤben und Teichen. Wittenb. jenſeit der Elbe 
en ahnlichen Orten. Bluͤhet im May und Jun. 


Die Wurzel iſt kriechend. Die Blätter find blaulichtgruͤn, auch 
Verſchiedenheit der Größe der Pflanze und des Standortes, mehr 
oder weni ger breit und lang. Der ſcharf dreyſeitige Halm iſt auf⸗ 
recht, E bis 1 Schuh und drüber hoch, und hoher als die Wutzel⸗ 
Blätter; er trägt eine, 2, 3, bisweilen auch 4 männliche, und, 2 bis 
3, felten 1 weibliche Aehre. Von etſtern, wenn mehr als eine vor⸗ 
handen iſt, ſind die unterſten an der Grundflaͤche oft weiblich, und ſo 
ſind auch umgekehrt die obern weiblichen an der Spitze oft maͤnnlich. 
Beyderley Aehten find nach dem Standorte an Länge von ı big 3 
Zoll ſehr verſchieden, und ſo aͤndern auch die Stiele der weiblichen 
an mehr oder weniger Laͤnge ſehr ab, wodurch es geſchieht, daß die 
Aehren mit reifen Kapſeln auch mehr oder weniger haͤngend ſind. 
Bisweilen findet ſich noch in dem untern Blattwinkel eine beſonders 
langgeſtielte weibliche Aehre, wie bey e eine abgebildet iſt. Die 
Schuppen Ändern ebenfalls etwas ab, wovon die männlichen allezeit 
ohne grannenformige Spitze mehr oder weniger abgeſtumpft, die 
weiblichen aber ſcharf, oft grannenformig geſpitzt ſind. Die Farbe 
iſt blaͤſſer oder etwas dunkler braunroth, am Rande oft weißlicht, 
mit gruͤnlichten Ruͤckennerven bezeichnet. Die Kapſel iſt kurz eytund, 
oben mehr oder weniger ſtumpf, an der Spitze ganz, und ganz glatt, 
auch mehr oder weniger mit kleinen Borſten bekleidet, die man oft 
mit bloßem Auge, oft auch nur kaum durch das Glas bemerken kann, 
welche Hrn. Prof. Willdenow verleiteten, feine C. aſpera daraus zu 
machen. Dieſe Art iſt überhaupt wegen ibrer Abänderung von meh: 
rern Beobachtern verkannt und mit der C. limola, oder auch mit 
andern Arten verwechſelt worden, weil man die feinern Theile nicht 
zu gleicher Zeit hinlaͤnglich gegen einander beobachtete, oder oft nur 
elne Art vor ſich hatte, und die andere nur nach einer unſichern Bes 


ſchreibuna kannte. So hat nach Good. Vermuthung Lightfoot dieſe 
Art mit der C. ceſpitoſa vermengt. 


Durch die Guͤtiakeit des Hrn. Prof. Link erhielt ich unter ans 
dern Portugieſiſchen Riedgraͤſern auch das auf Tab. Zz, No. 113 
abgebildete Exemplar ohne Namen, welche Art ich fuͤr die oben be⸗ 
ſchriebene C. trachyearpos halte, aber auch von dieſer C. flacca nicht 
unterſcheiden kann. Dieſes Exemplar hat zwar 4 maͤnnliche und 2 
weibliche Aehren, wo bey letztern die“ obere auch an der Spitze noch 
männlich iſt, deren männliche Zahl ich unter deutſchen und ſchwedi. 


ſchen 


X. Spicis fexu'dift., mafe. duob, vel plur. ſtigm. trib. 119 


ſchen Pflanzen nicht gefunden habe; auch einige maͤnnliche Schuppen 
find etwas mehr ſpitzig, als gewöhnlich. Ferner glaubte ich, bey uns 
ferer deutſchen flacca, wovon ich Tab. Zz, f. y einen Theil befon« 
ders abgebildet habe, am obern Ende der kurzen Schelde x einen bes 
ſondern Fortſatz zu bemerken, der aber nach mehrern Beobachtungen 
nebſt den uͤbrigen Theilen abändert, wonach diefes Exemplar ſehr 
wahrſcheinlich unſere C. flacca mit 4 männlichen Aehren iſt. Ob aber 
C. trachycarpos hiervon verſchieden ſey, wird Hr. Prof. Link am 
beſten beſtimmen koͤnnen. 


Uebrigens muß ich, wie bey der C. Pfeudo- - cyperus, bemerken, 
daß auch dieſe Art in der Fl. Danica ganz unrichtig mit zweyfachem 
Griffel abgebildet iſt. Nach Verſchiedenheit der Exemplare hat dieſe 
Art mit der C. limoſa allerdings ſehr viel Aehnlichkeit; aber die 
grannenſoͤrmige Spitze an den maͤnnlichen Schuppen der limola wird 
man bey aller Aehnlichkeit hier nicht bemerken. 


99. Carex ſaſciculata. Tab. Ei; No. 114. 


Dt. Spieis longis eylindrieis erectis, 6 faſciculatis 728 . 
tim ſubſeſſilibus vaginis 8 capfulis roſtratis, apice bifidis 
patentibus, 


Buͤſchelfoͤrmiges iedgras; mit langen, walzenſörmigen, 


aufrechten Aehren, wovon die weiblichen zum Theil buͤſchelförmig. 


ungeſtielt, ohne Scheiden beyſammen ſtehen, und ſchnabelförmigen, 


an der Spitze aufgeſperrten, zweyſpaltigen Kapſeln. 


Carex ſaſciculata. Link. Flora luſitanica. 5 7 


Diieſe neue Art Riedgras wachſt i in Portugal an niedrigen ſeuch⸗ 
er 10 woher ich es durch die Guͤtigkeit des Sa Prof. Link 
erhielt. 


Die Wurzel mit ihren Blaͤttern babe ich nicht geſehen. Der 
Halm iſt dreyeckig, bis 2 Schuh oder drüber hoch, an der Grund⸗ 
fläche mit einigen, faſt eben fo langen, ſcharf rinnenſoͤrmigen, 3 bis 
4 Linien breiten Blättern bekleidet, wovon der obere Theil mit ſaͤmmt⸗ 
lichen Aehren, in zwey Theile zerſchnitten, abgebildet iſt. Das oberſte 
Ende hat 4 männliche, und der untere Theil 3 weibliche Aehren, 
woven auch die 4 obern an der Spitze maͤnnlich find, deren unterſte 
Deckblaͤtter länger als ſaͤmmtliche Aehren find. Die maͤnnlichen 
Schuppen a, f find egrund, ſtumpf zugeſpitzt, braunroth, am Rande 
weizicht, mit gelblichtgruͤnen Ruͤckennerven verſehen; die weiblichen 
b find lanzetſörmig und blaßweißlicht mit wenig Braunroth bezelch⸗ 
net. Diefes Exemplar war in der erſten Bluͤthzeit geſammelt, wo 
die mehreſten Staubgefaͤße der maͤnnlichen und die Griffel der welbli⸗ 


chen Vuüthen noch hinter ihren Ren verborgen find, daß ich 
4 nur 


120 X. Spicis ſexu diſt., maſe, duob. vel plur. fig. trib, 


nur nach der Geſtalt des Honigbehaͤltniſſes i die darauf folgende 
Kapſel ſehr wahrſcheinlich ſchnabelſörmig vermuthen kann. Ob aber 
die weiblichen Aehren allezeit buͤſchelförmig beyſammen ſtehen, iſt mtr 
nach einigen andern Arten etwas zweifelhaft, wo ich fie bisweilen ſaſt 
noch mehr zuſammengeſetzt bemerkt, und auf Tab. Kk, Uu und Vu 
auch abgebildet habe. Uebrigens iſt dieſes Riedaras auch außer den 
buſchelſormigen Aehren noch durch andere Theile von allen übrigen 
hier abgebildeten hinlaͤnglich unterſchieden. 3 


100. Careæ recurva. Tab. Z. Nn, No. 84. 


C. fpicis femineis eylindrieis, ad baſin maſeulis, ſructiferis 
pendulis pedunculis longiſſimis, vaginis duplo vel triplo breviori- 
bus; ſquamis lanceolatis ariftatis; capſulis acuminatis, apiee bifi- 
dis, recurvis. | n A 5 


Juruͤckgekruͤmmtes Kiedgras; mit walzenförmigen, an der 
Grun dflaͤche männlichen, fruchttragend langgeſtlelten hängenden weib⸗ 
lichen Aehren, 2 bis zmal kuͤrzern Schelden, lanzetförmigen gegrann⸗ 
ten Schuppen, und lanageſpitzten, an der Spitze zweyſpaltigen, zus 
ruͤckg kruͤnmten Kapſeln. 78 5 


Dieſes Niedgras erhlelt ich durch die Guͤtigkeit des Hrn. Prof; 
Sprengel aus des fel. Forſters Sammlung unter C. bamata, und 
dem zufolge waͤchſt es in Neu Seeland. f 


Carex 0 hamats) Forſter Prodr. Fl. inf. auftral, p. 92. n. 548. 


Da mich nun Hr. Ritter Thunberg neuerlichſt verſichert, Hr. 
Prof. Schwarz habe feine C. hamara nach neuern Beobachtungen 
wieder von der C. uneinata getrennt, und ganz verſchieden gefunden : 
fo habe ich, um Irrung zu vermeiden, dieſer Art obigen Namen beygelegt, 
zumal da dem Namen kein Kennzeichen weiter beygefuͤgt iſt, ob dieſe 
Art die C. hamata oder C. debilis Farſt. ſey, indem ich die zuerſt 
Tab. Z, n. 84 unter bamata, die zweyte Tab. Nn aber unter debi- 
lis erhielt, die doch gewiß beyde einerley Art find, wovon erſtere mit 
der Bluͤthe und letztere mir der Frucht geſammelt iſt. | 


Die Wurzel und ihre Blätter find mir unbekannt. Der Halm 
kann bis 2 Schuh oder höher ſeyn, wovon der obere Theil Tab. 2 
mit 4 weiblichen e, und zwey männlichen Aehren d zerſchnitten iſt. 
Die Scheiden x oder o ſind ziemlich lang, aber die Stiele der welb⸗ 
lichen Aehren, beſonders mit reifen Kapſeln Tab. Nn, find viel laͤn⸗ 
ger, und ihre Deckblaͤtter laͤnger als der ganze Halm. An drey 
Exemplaren fand ich, außer den beyden männlichen Aehren an der 
Spitze, alle weibliche an der Grundfläche maͤnnlich, die auch an den 
ehren mit reifen Kapſeln noch vorhanden waren. Die Schuppen 
det u aͤnnlichen und weiblichen Blürhen find lanzerſoͤrmig, mit Gran⸗ 

N 25 Oh nen 


X. Spieis ſexu diſt., maſe. duob. vel plur. ſtigm. trib: 124 


nen beſetzt, rothbraun, am Rande blaßweißlicht und mit grünlichten 
Ruͤckennerven verſehen. Die Kapſeln find bey der Reife beſonders 
zutuͤckgekruͤmmt, und könnten faſt den Namen bargata verdienen. 


101. Carex paludoſa. Tab. Oo. vr. No. 103. 


C. ſpieis oblongis ſubeylindrieis vaginis nullis; maſeularum 
ſquamis oblopgis obtuſis ſuperioribus faepe acutis; feminesrum 
lanceolatis, ſache ariſtatis; capſulis oblongo- ovatis apice brevif- 
lime bidentatis. 2 


Sumpf: Riedgras; mit länglichten, faſt wahenformigen Ach: 
ren ohne Scheiden, länalichten ſtumpfen, zuoberſt oft ſpitzigen maͤnn⸗ 
lichen, lanzetſoͤrmigen, oft mit Grannen verſehenen weiblichen Schup⸗ 
pen, und laͤnglicht⸗eyrunden, an der Spitze ſehr kurz- zweyzaͤhnich⸗ 
ten Kapfeln, 
Carex (paludofa) ſpicis oblongis, ſubobtuſis; maſeularum 
ſqua mis obtuſis; feminearum lanceolatis; capfulis ovato - lanceo- 
latis apıce fub-dentaris. Good, 1 ö 

C. ſpieis mafculis pluribus, femineis cylindrieis erectis, ſqua- 
mis lacertatis, capfula oblonga bidentata anguſtioribus. Willd. 
Memoir. Berol,p. 58. | RER. 


Carex 


Carex (fpadicea) Roth Tent. II. p. 461 


Dieſes Riedgras waͤchſt wahrſcheinlich nach den Anzeigen der 
Schriftſteller ſaſt in ganz Europa an Waſſergraͤben, in Suͤmpfen und 
ähnlichen Orten. Wittenberg im Stadtgraben, in der Specke und 
andern Orten. Bluͤhet im May und Juůnn. 5 


Die Wurzel iſt kriechend, und treibt ziemlich lange Auslaͤufer. 
Die Blätter find 4, 2 bis 3 Schuh und drüber lang, und Z bis 4 Zoll 
breit, rinnenförmig, an den Seiten flach, auf der Ruͤckſelte blaulſcht⸗ 
und auf der innern etwas dunkelgruͤn. Der Halm iſt, nach verſchfe⸗ 
denem Standorte, 14, 2, 3, 4 bis 5 Schuh hoch, während der Bluͤth⸗ 
zelt mit den Blaͤttern faſt von gleicher Höhe, trägt 1, 2, 3, 4 bis 3 
maͤnnliche, und 1, 2, 3 bis 4 weibliche Aehren, wovon erſtere an 
der Grundfläche oft weiblich, und letztere an der Spltze eden fo oft 
männlich find, Der Halm iſt ſcharf, dreyeckicht, an der Grundflaͤche 
mit den kuͤrzeſten, mit langen Scheiden verſehenen Blättern umge 
ben, welche nich oben immer länger werden. Die Scheiden find mit 
Adern durchzogen, welche beym * eine netzſoörmige Geſtalt zei⸗ 

7. 5 den 


122 X, Spicis ſexu dift, mafc. daob. vel plur. figm, trib. 


gen, wie ich fie auf Tab. Vo, am Untertheil des Halms bey r 1990 
bildet habe. Auf ähnliche Art find dieſe Scheiden nach Hertn Good. 
auch bey der C. ſtricta vorhanden, die er aber hier nicht bemerkt hat. 


Diefe Art ändert an Größe und der Zahl der Aehren ab, die 
auſſitzend oder geſtielt, und oft ziemlich haͤngend ſind, wie ich ſie auf 
der Tab. Oo abgebildet habe. Dieſe Abbildungen auf den deyden 
Tafeln zeigen aber nur die äußern Granzen der Abänderung, wo 
mancher Beobachter beyde wohl für vetſchiedene Arten halten möchte ; 
die erſte enthaͤlt theils die kleinſten, und die zweyte Tafel elne der 
größten Pflanzen von s Schuh hoch, wo bisweilen ſogar die weld⸗ 
lichen Aehren buͤſchelformig auf einem Stiele beyſammen fißen, wie ich 
auch bey andern Arten gefunden habe, die aber an der Zahl der Aehren 
von aͤhnlicher Hoͤhe auch ſehr abändern. Von der Carex acuta, die 
im hieſigen Stadtgraben oft auch bis 5 Schuh hoch iſt, aber auch 
nach minderer Groͤße mit dieſer Aehnlichkeit hat, unterſcheidet ſie ſich 
bald durch die ſpitzigen, oft mit Grannen verſehenen, weiblichen 
Schuppen, durch den dreyſachen Griffel und die an der Spitze kurz 
eingekerbte Kapſel, von der folgenden aber durch die ſtumpfen 
wännlichen Schuppen, beſonders an der Grundfläche der maͤnnlichen 
Aehren, indem die obern oft ſehr ſpitzig ſind, und durch die kurz ein⸗ 
gekerbte Spitze der Kapſel, die auch vom Anfange der Bluͤthzeit da⸗ 
ge nicht verkannt werden konnen. 


Anmerkung. Ich zweiſte nicht, daß mehr 
ich hier angefuͤhrt habe, dieſe Art ſchon beobachtet „ die aber 
wegen den dabey angeführten Synon. und ſelbſt nach ihren eigenen 
Beobachtungen mit dreyſeitiger Kapſel und 2fachem Griffel, nebſt 
andern Widerſpruͤchen, oft ſo zwelfelhaft ſind, wie Scheuchzer mit 
zwey Staubfaͤden, daß man nicht gewiß weiß, was ſie geſehen haben. 
Hr. Goodenough iſt der Meinung, daß Linne dieſes Riedgras gar 
nicht bemerkt habe, wonach es auch nicht als Var. unter ſeiner C. 
acuta ſtehen kann, wo es einige Beobachter, wie ich glaube, 1 
ben wollen. 


Bisweilen habe ich den Halm in hieſigem Stadtgraben, wo 
dieſe Art zwar häufig waͤchſt, aber beſonders klein und mager iſt, nur 
mit einer einzigen Aehre gefunden, welche bey et in der Mitte weibs 
lich und an beyden Enden männlich iſt, die ſich nur durch ihre Schuß. 
pen und gongsrättnifle oder Kapſeln kenntlich macht. 


eller, als 


Carex riparia. Tab. Qg. Rr. No. 105. 


C. Ei; mafculis oblongis, femineis ſubcylindrieis vaginis 
nullis; ſquamis lanceolatis ariltatis, capfulis oblongis, apice ſur- 
cato · bidentatis. 


ufer⸗ 


X. Spicis fexu dift., mafe. duob. vel plur. fligm. trib. 123 


‚Ufer ⸗Riedgras; mit laͤnglichten maͤnnlichen, und faſt wal⸗ 
a weiblichen Aehren ohne Scheiden, lanzetförmigen, mit 
Grannen verſehenen Schuppen, und laͤnglichten, an der ER 
gabelförmig⸗zweyzaͤhnichten Kapſeln. 


Carex (riparia) ſpieis oblongis acutis, winken Fan 
lanceolatis, feminearum ariftato - acuminatis, capſulis ovato - lan- 
ceolatis, apice furcato-dentatis. Good, 


Carex (riparia) ſpieis maſculis pluribus, femineis d 
eis erettis, ſquamis ovato- lanceolatis, capſula oblonga roſtrata 
biſurcata latioribus. Willd. Memoir. Berol. p. 39. 


Carex (riparia) ſpieis maſculis pluribus triquetris higrieanti- 
bus acutis, ſquamis ariftato -acuminatis, eapſulis ſubinflatis bi- 
cornibas. Curtis Fl. Lond. Fl. Dan. Tab. 1118. Hoffm. Fl. 
germ. p. 33. Mönch, Meth. pl. p. 325. 


Carex (eraſſa) Ehth. Beyträge 4. p. 43. gram. 59. Wild. 
Prodr. Berol. p. 437. Hoft, Fl. auſtr. p. 512. Roth, Tent. II. p. 462. 


Carex (ruſa) Schrank Fl. Bav. p. 305. 
Carex (bifurca) Mönch method. pl. p. 326.2 \ 
Carex (ſtriata) Gilibert Plant, Lithuan. eum Lugd. p. 530. 
e e e Hoffm. Fl. germ. p. 333. bare tab. 15. 


0 sn aquaticum, maximum, etc, Mich. gen. p. 57. n. 
10. 11. Tab. 32. f. 6, 7. Scheuchz. gram. p. 458. Monil. III. 8. 
8. t. 12. f. 1. 


Carex (acuta) All. Fl. Pedem. n. 2347. Hall. hiſt. n. 1404. 
Lightf. Fl. Scot. p. 365. | 


Diefes Riedgras gehört unter die größeſten Arten, waͤchſt faſt 
in ganz Europa an Fluͤſſen, Baͤchen, Graͤben, in Suͤmpfen und auf 
dergleichen Wieſen. Bluͤhet im April und May. Wittenberg hin⸗ 
ter der Pratauſchen Pfarrwohnung an der Straße, und von da nach 
Kemberg in Graͤben nicht ſelten. 


Die Wurzel iſt kriechend. Der Halm ift 13 bis 6 Schuh hoch, 
ſaſt an der untern Hälfte mit nachenfoͤrmigem, zu beyden Seiten flas 
chen, faſt zuruͤckgeſchlagenen ſcharſen Rande, blaulichtgruͤnen Blaͤt—⸗ 
tern bekleidet, wovon die obern die laͤngſten find, wie bey der vori⸗ 
gen Art. Das erſte Deckblatt der unterſten weiblichen Aehre iſt läns 
ger als die übrigen und der ganze Halm. An Größe und der Zahl 
der Aehren, wovon die weiblichen auſſitzend, kurz oder langgeſtlelt und 
haͤngend find, wie die W der beyden Tafeln einigermaßen 


zeigen, 


124 X. Spicis ſexu dilt., maſc. duo. vel plur. ſligm. trib, 


zeigen, aͤndert dieſe Art eben fo ſehr ab als die vorige. Von den 
kleinſten Exemplaren erhielt ich fie von zwey guten Botaniſten als 
neue Arten, deren Halm mit einer männlichen und kaum zwey weib⸗ 
lichen Aehren verſehen war. Bon ähnlicher Geſtalt habe ich fie bey 
Halle an der Saale auf ſumpfigen Wieſen 11 bis 2 Schuh hoch, 
auch mit 2 bis 3 Aehren mehr, gewoͤhnlich ungeſtielt, angetroffen; 
wogegen hier bey Wittenberg an erſtgedachtem Orte die Halme nicht 
lelten 5 — 6 Schuh hoch find, und mit ihren zollbrelten, 2 bis 3 
Schuh und drüber langen Blättern wie ein ſchilſichtet Busch ſtehen, 
daß ſich der größte Mann dahinter verbergen konnte. Die haͤngen ⸗ 
den Aehren habe ich ſowohl an den kleinſten, als an den größten 
Pflanzen gefunden, bey letztern aber ſehr oft, doch gewohnlich nur 
mit reiſen Kapſeln, wie bey mehrern Arten. In Anſehung der ver⸗ 
ſchiedenen Abftufungen habe ich, wie bey der vorigen Art, nur die 
äußern Graͤnzen abgebildet, wo auf Tab, Kr eine der größten und 
wit den mehreſten Aehren in zwey Theile zerſchnitten if, 
Die männlichen Achten find vor der Bluͤthe ganz dreyſeitig, 
und ihre Schuppen f find, wie die weiblichen, rothbraun, mit gruͤ⸗ 
nen Ruͤckennerven verſehen, wovon letztere aber gewohnlich blaͤſſer, 
und oft in der Mitte mehr gruͤn ſind. eee 3 
Den Unterfchied gegen die vorige Art habe ich daſelbſt ſchon be⸗ 
fonbers bemerkt. und Kr. Good, fast, es iſt kaum möglich, diefe Art, 


mit einer andern zu verwechſeln. | | 
103. Cure veſicaria. Tab. Ss. No. 106, 


C. ſpieis maſeulis eylindrieis, femineis oblongis peduncnla- 
tis fructifero - patentibus; ſquamis oblongis acutis, capfulis infla- 
tis oblongis, apice ſubfureato- bifidis, culmo triquetro acuto. 
Blaſen⸗Kiedgras; mit walzenfürmigen maͤnnlichen, und, 
laͤnglichten, geſtielten, fruchttragend-abſtehenden weiblichen Achren, 
länglichten ſpitzigen Schuppen, aufgeblafenen laͤnglichten, an der 
Epise faſt ſchnabelſörmig⸗ zweyſpaltigen Kapſeln, und einem ſcharſ⸗ 
dreyeckichten Halme. | a 3 
Carex (veficaria) fpieis maſeulis linearibus, femineis paten- 
bus, capfulis inflatis oblongis roſtrato - acuminatis patentibus. 
Good. Moril. III. p. 242. . 8. t. 12, f. 6. 1 
Carex (veſicaria) ſpicis maſculis pluribus, femineis pedun. 
culatis, capfulis inflatis ovatis acuminatis hiariſtatis, culmo tri- 
quetro acuto, Willd. Memoir, Berol. p. 39, Hoſt Fl auſtr. p. 52. 
Carex (veſicaria) ſpicis maſeulis pluribus, femineis pedun- 
culatis, capſulis inflatis acuminatis. Linn. Sylt, veg. Fl. Suec, 
n. 856, Fl. Lapp. u. 331. Fl. Dan. 647. All. Fl. Pedem, n. 23452 
Poll. pal. n. 895 8. Roth Tent. I. p. 401. 3. Lumnitz. El. Pofon, 
p. 427. 8B. Gmel. Sib, I. p. 143. n. 84. 6. Matt. Silel. p. 253. 
Scop. Fl. carn, p. 1164. Retz. Fl. Scand. p. 18 1. Scholl, Fl. Bav. 


X. Spieis ſexu diſt., mafe, duob. vel plur. fiigm. trib. 12, 


p. 209. Leyſſ. Fl. Hall. p. 237. B. Boehm Fl. Lipſ. n. 662. Baumg, 
Fl. Lipſ. p. 77. Willd. Prodr. Berol. p. 40. 8. Leerſ. Fl. Her- 
born. p. 207. Tab, 16. Fig. 2. III. Ehrh. gram. n. 60. . Schrank. 
Fl. Bav. p. 309. * | 3 
Carex (inflata) Hudf. Fl. angl. p. 353. Lighif. Fl. Scot. 
p. 567. Hofim. Fl. germ. p. 333. Roth Tent. II. p. 466. 
Carex (torfacea) Gmel. Sylt. veget. p. 145. Hall. hiſt. n. 
1409. Scheuchz. p. 470. | | => 
Dieſes Riedgras waͤchſt ſaſt in ganz Europa an ſumpfigen Or, 
ten, in Gräben und am Ufer ſtehender Waſſer; bluͤhet zu Ende 
des Aptils bis May. Wittenberg im Stadtgraben, in der Specke, 
jenſeit der Elbe in ſtehendem Waſſer, und an andern Orten. 
Die Wurzel iſt kriechend. Der Halm iſt 2 bis 3 Schuh hoch, 
unterwarts mit ſcharf⸗rinnenſormigen Blättern bekleidet, wovon die 
obern die laͤngſten find, aber die Höhe des Halms oft nicht erreichen. 
Das Deckblatt der unterſten weiblichen Aehre iſt länger als die uͤbri⸗ 
gen und der ganze Halm, und hat bisweilen eine ziemlich lange 
Scheide, die oberwaͤrts nicht vorhanden iſt; desgleichen iſt die un⸗ 
terfte weibliche Aehre oft länger oder kuͤrzer geſtielt, und die oberſt⸗ 
aufſitzend. Männliche und weibliche Aehren Ändern zu 2 bis 3 ab, 
und find an Länge, wie die Abbildung zeigt, verſchieden; letztere mit 
reifen Kapſeln find bisweilen faſt eyrund, und wenn eine untere dritte 
vorhanden iſt, iſt fie oft langgeſtielt und ſaſt haͤngend. Die Schup, 
pen beyderley Aehren find lanzetſoͤrmig, braunroth, mit grünen Ru, 
ckennerven verfehen, und beſonders nach der Bluͤthe am Rande weiß. 
Die Kapſeln ſind bis faſt zu ihrer Reife gruͤnlicht, nachher werden ſie 
etwas lichtbraͤunlicht. EN. ER * OR 
Dieſe Art hat zu Anſang der Bluͤthzeit mit der folgenden, in 
Anſehung der Schuppen und Aehren, viel Aehnlichkeit, unterſcheidet 
ſich aber durch den ſcharf⸗dreyſeitigen Halm und die breitern, unter. 
waͤrts ſcharf⸗ rinnenförmigen, nach oben flachen, auf beyden Seiten 
gelblichtgruͤnen Blaͤtter. Die reifen Kapſeln ſind aufgeblaſen, laͤng⸗ 
licht zugeſpitzt, und ſtehen an ihrer Spindel unter einem ſpitzigen 
Winkel abwaͤrts; wogegen die der folgenden Arth, unter anderer Ge⸗ 
ſtalt, faſt rechtwinklicht an ihrer Spindel ſtehen. 


104. Carex ampullacea. Tab. Tt. No. 107. 


C. ſpieis eylindrieis, femineis eraſſioribus 'pedunculatis fru- 
&iferis patentibus; capfulis inflatis ſubgloboſis ampullaceiformi- 
bus roſtratis apice patente - bifidis; culmo fere triquetro. 

Flaſchen⸗Kiedgras; mit walzenformigen Aehren, wovon die 
weiblichen ſtaͤrker, als die männlichen, geſtielt und fruchttragend abſte⸗ 
hend find; aufgeblaſenen, faſt kugelrunden, flafchenformigen geſchnaͤ. 
beiten, an der Spitze offen- zweyſpaltigen Kapſeln, und einem fat 


unmerklich dreyeckichten Halm. 5 | 2 
Carex 


126 X, Spicis ſexu diſt., mafe. duob, vel plur. ſtigm. trib. 


Carex (ampullacea) ſpieis filiformibus; maſculis tenuiori- 
bus; femineis teretibus erectis, capfulis inflatis globoſis ariſtato- 
roftratis divaricatis. Good. Morif. III. p. 242. f. 8. t. 12. f. 8. 

Carex (ampullacea) fpieis maſeulis pluribus, femineis pedun- 
culatis, capfulis inflatis globoſis acuminatis bifidis divergentibus, 
eulmo obſolete triquetro. Willd. Memoir. Berol. p. 39. 

Carex (obtufangula) Ehrh. gram. 30. Hoffm. Fl. germ. p. 
334. Hoſt. Fl. auſtr. p. 512. \ 

Carex ( bifurca) Schrank. Fl, Bav. p. 304. 

Carex (roſtrata) Wiethering. p. 1039. | 

Carex (veficaria) Lightf. Fl. Scot. p. 566. Roth Tent. I. 
p. 401. II. p. 464. Leerſ. Fl. Herb. p. 207. t. 16. f. 2. n. II. 
Poll. Fl. pal. n. 895. | 


Diefes Riedgras waͤchſt in vielen Gegenden von Europa an 
ſumpfigen und waͤſſerichten Orten, auch in Graͤben und Baͤchen. 
Bluͤhet vom April bis Ende May. Wittenberg auf der Nordſeite 
im Stadtgraben, auf der nördlichen Seite der Specke, oberhalb der 
Antoniusmuͤhle, in dem Dragunſchen Bach und andern Orten. 
| Die Wurzel ift kriechend. Der Halm ift ſehr ſtumpf⸗dreyſeltig, 
1 bis 2 Schuh hoch, an der untern Haͤlfte mit ſchmalen, rundlich⸗ 
rinnenförmigen, auf der innern Seite blau ⸗ und auf der Ruͤckſeite 
dunkelgruͤnen Blaͤttern bekleidet, wovon die obern laͤnger als der 
Halm find. Die maͤnnlichen und weiblichen Aehren ändern von 2 
bis 3, fo wie auch an Länge ab. Bisweilen finden ſich auch 4 maͤnn⸗ 
liche, wo auch weniger eine oder die andere an der Grundfläche, 
oder bisweilen wohl gar an der Spitze weiblich iſt; die weiblichen 
find oft aufſitzend, oͤſterer aber 1, 2, 3 bis 4 Zoll und druͤber lang 
geſtielt, und nicht ſelten ganz haͤngend, wie fie auch Leers ganz rich: 
tig ſchon bemerkt hat, von den mehreſten Beobachtern aber nicht an⸗ 
gezeigt iſt, was auch Hr. Good. nicht bemerkte, um des Leers 
Abbildung hier anzuführen. Die Schuppen find den der vorigen 
Art ſehr ähnlich, wie ich daſelbſt ſchon angemerkt habe. Die Kapſeln 
aber find, wie die Abbildung zeigt, an Geſtalt ganz verfchleden, und 
außer dieſen iſt es der Halm und die Blaͤtter, wonach dieſe Art nicht 
leicht mit einer andern zu verwechſeln iſt. Es iſt aber zu bemerken, 
daß ich mehrere Schriſtſteller hier nicht angefuͤhrt habe, welche dieſe 
Art vielleicht ſchon beobachteten, weil fie dabey ganz widerſprechende 
Beſchreibungen und Abbildungen citiren, fo daß es ſehr zweifelhaft 
iſt, welche Art ſie vor ſich hatten. Aus der Flora von Leipzig, wo 
ich ſie bey Schönefeld am Ufer eines Teiches ſammelte, erhielt ich 
ſolche unter C. pendula, vielleicht weil die wahre Carex pendula in 
Schreb, Spie, angezeigt, aber ebendaſelbſt am Ende des Werks auch 
widerrufen iſt, was Hr. Dr. Baumgarten nicht bemerkt haben mag. 
Demnach waͤre auch dieſe Art in die Leipziger Flora aufzunehmen. 
5 105. 


X. Spicis ſexu diſt, mafe, duob. vel plur. ſtigm. trib. 122 


109. Carex hirta. Tab. Uu. No. 108. | 

C. ſpicis omnibus oblongis, femineis remotis laxis erectis 
pedunculatis, vaginantibus, ſquamis oblongis ariftatis, capfulis 
hirtis oblongo- ovatis acuminatis, apice fureato - bifidis. 

Borſtiges Riedgras; mit lauter laͤnalichten Aehren, wovon 
die weiblichen entfernt, locker, aufrecht, geſtielt, mit Scheiden ver» 
ſehen ſind; laͤnglichten, mit Grannen verſehenen Schuppen, und bor⸗ 
ſtigen, laͤnglicht⸗eyrunden, lang zugeſpitzten, an der Spitze gabelfor⸗ 
mig zweyſpaltigen Kapſeln. | An 

Carex (hirta) pilofa, ſpieis omnibus oblongis; femineis re- 
motis vaginantibus; vaginis hine lanato-villofis, capfulis hirtis, 
Goodenough. | Eh 

Carex (hirta) fpicis maſculis pluribus, femineis remotis, ca- 
pſulis hirtis bifurcatis, vaginis villofis. Willd, Memoir. Berol. 


39. | | 
Carex (hirta) fpicis remotis, maſeulis pluribus femineis fub- 
pedunculatis erectis, capfulis hirtis. Linn. Syft. veg. Fl. Lapp. 
n. 335. Fl. Suec. 858. Poll. pal. n. 897. Leyſſ. Fl. Hall. p. 237. 
Gmel. Tub. p. 286. Matt. Fl. Sileſ. p. 253. Schreb, Spice. Fl. 
Lipf. p. 66. Baumg. Fl. Lipf. p. 77. Willd. Prodr. Berol. p. ar, 
Lumnitz. Fl. Pofon. p. 428. Schrank Fl. Bav. p. 306. Hofim, 
Fl. germ. p. 334. Roth Tent. I. p. 401. Hoft Fl auſtr. p. 52. 
Ehrh..Beytr. I. Fl. Hanov. p. 111. Moench. Meth. Pl. p 326. 
Scholl. Fl. Barb. p. 209. Reyg. Danz. p. 316. Liebl. Fl. Fuld. 
p. 389. Timm Fl. Megapol. p. 198. Wigg. Prim. Fl. p. 69. 
Retz. Prodr. Scand. p. 181. Gilib pl. Lith, eum Lugd. p. 550, 
All. Fl. Pedem. n. 2346. Gouan ill, obſ. bot. p. 76. Gunn, Fl. 
Norv. n. 240. Leerſ. Fl. Herb. p. 208. Tab. 16. f. 3. Moriſ. III. 
p. 243. J. 8. t. 12. f. 10. Flora Dan. Tab. 425. Plant. jun, 
Tab. 3 79. Spiea feminea fructifera. Hall, hiſt. 1403. Scheuchz, 
gram. p. 478. | | | 
Dieſes Riedgras ſcheint, nach den Anzeigen, eines der gemeine 
ſten in Europa, und waͤchſt auf niedrigen Wieſen und Weiden, an 
Baͤchen, Graͤben und Fluͤſſen, beſonders in ſandigem Boden. Bluͤ⸗ 
het im May und Jun. ittenberg im Unterwall, auf dem Anger, 
am Elbuſer, um Teuchel, Pieſtritz und andern Orten. . 
Die Wurzel iſt kriechend, ſaſt ſtaͤrker, als bey der Carex are- 
naria. Der Halm iſt unter und uͤber 1 Schuh hoch, unten mit eini⸗ 
gen Blättern bekleidet, welche gewohnlich kuͤrzer als der Halm find; 
zunaͤchſt dieſen Blaͤttern folgt bald das erſte Deckblatt mit der unter⸗ 
ſten weiblichen Aehre, woruͤber in einiger Entfernung noch eine ate 
oder zte, und am Ende des Halms, in weit weniger Entfernung, 
1, 2 bis 3 maͤnnliche ſtehen, welche oft nicht höher, als die oberſten 
Deckblaͤtter find. Die Stiele der Aehren, ſammt ihren Scheiden o, 
und den Aehren, ändern an Länge ab, wovon die oberſten oft fait 
a auf⸗ 


128 X. Spicis ſexu diſt., maſc. duob. vel plur. figm. trib. 


auffisen. Die Blätter, Scheiden, männliche Schuppen und die Honig⸗ 
behaltniſſe oder Kapſeln find groͤßtentheils mit feinen Haaren bekleidet. 
Die maͤnnlichen Schuppen ſind allezeit etwas ſtumpf zugeſpitzt, und 
haben gewohnlich viel kuͤrzere Grannen, als die weiblichen. Die reife 
Kapſel i iſt doppelt länger als ihre Schuppe k, wovon bey A die 
Pflanze in der Bluͤthe, und p mit reifen Kapſeln abgebildet iſt. 

Aus unſerm ſächſiſchen Gebirge erhielt ich, ohne Angabe des 
Standortes, eine eben fo merkwuͤrdige Abänderung dieſer Art, wie 
ich unter C. paladoſa abgebildet und beſchrieben habe. Von diefer 
Pflanze erhielt ich zwey Exemplare, wovon ich hier bey B eines abge⸗ 
bildet habe, das von dem andern nicht verſchieden iſt. Der abge⸗ 
ſchnittene Obertheil hat 4 männliche Aehren d, und 3 weibliche Aeh⸗ 
ren e ſind aus mehrern kleinen Aehrchen zuſammengeſetzt, wobey die 
Blaͤtter und Scheiden ſammt den Schuppen ganz glatt und von allen 
Haaren befreyt ſind. Ohngeachtet der genaueſten Uebereinkunft der 
einzelnen Theile mit der gewohnlichen Art, wuͤrde mich, doch der 
letzte Umſtand der fehlenden Haare nach allen Schriftftellern faft vers 
leitet haben, dieſe Pflanze fuͤr eine beſondere neue Art zu halten, wenn 
nicht Goodenough noch am Ende ſeiner Abhandlung uͤber die engliſchen 
Riedgraͤſer eben dieſe Pflanze als Abänderung, zwar nicht mit zuſam⸗ 
mengeſetzten Aehten, aber doch an mehrern Exemplaren die Scheiden 
ganz glatt beobachtet hätte, weßhalb er auch wuͤnſcht, in feiner fpecis 
ſiſchen Beſchreibung die Worte: vaginis hine lanato- villoſis, weg⸗ 
gelaſſen zu haben. * | 2 

Erinnerung. Im Anfange dieſer Abhandlung habe ich be⸗ 
reits angezeigt, daß alle Beobachter, wie auch ſelbſt Hr. Good., 
gaͤnzlich irren, wenn fie mit dieſer Pflanze ohne Ausnahme die Fk 
Dan, t. 379 vergleichen, und der ſehr richtig abgebildeten C. hirta, 
t. 425 hier nicht gedenken. Sehr wahrſcheinlich geſchieht dieſes, 
wenn ſie entweder die Pflanze ſelbſt, oder das angefuͤhrte Bild gar 
nicht kennen. Die Abbildung t. 379 iſt ohne Zweifel in ihrer ganzen 
Stellung von der C. filiformis, und die einzelne abgeſonderte Aehre 
mit reifen Kapſeln von der C. hirta entlehnt, wo aber an der letztern 
die Grannen der Schuppen gewiß viel zu lang ſind, wie ich ſie bey 
dieſer Art noch nicht bemerkt habe. | 

Anmerkung. Ich habe ſchon am Ende meines Vorberichts, 
angemerkt, daß mehrere Arten nicht in der Ordnung abgebildet find, 
wie fie: in der Beſchreibung auf einander folgen. Da ich nun nach: 
der Zeit noch andere theils neue Arten erhlelt, und noch erhalten: 
werde, welche unter einer oder der andern Abtheilung ſtehen ſollten: 
fo finde ich für noͤthig, ſolche am Ende der 23ſten Klaſſe in einem ber 
ſondern Nachtrage an ihrem Orte noch einzuſchalten, welche am Ende 
unter einer kurzen allgemeinen Ueberſicht bald nachzuweiſen ſind, wo 
auch noch einige Anmerkungen uͤber verſchiedene Arten folgen werden. 


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