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Full text of "Beyträge zur vergleichenden Anatomie"

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Beyträge 



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vergleichenden Anatomie 



von 



J. F. M e c k e 1 



Professor d«r Anatomi« und Qiirurgie zu Halle« 



EriterBand, Erstes Heft. 



Leipzig i8o8. 

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Bey Ctrl Heinrich Beclam. 



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XJ^er Wi&iscIlV. 50 viel an mir ist, %xit Bereit 

fherung nnd VervoUkommniuig der vergÜei» 

eben den Anatomie beyzutragea ^ bestimmt miA 

zisix Herau&gabe der gegenwärtigea Be3nTäg6c 

Sie werden heftweise erscheinen und di6 aiir 

itea scheinenden Resultate vo^ Untersuchungea 

über viersohiedene Gegenstände aus ihrem Gei^ 

faiete enthalten^ Am interessantesten werdea 

sie unstxeitig durch die Au&ätze meines ver9 

dienten Freundes , des Hr« Professor Horkel 

werden , d^ inir bestimmt versprochen hat^ 

in den foIgei^idenHeften einige seiner treffU* 

eben l^t^sucfaimgen, . die sich besonders auf 

• das 



das Entwictlungsgescliäft bezTeKeii) erschei- 
nen zu lassen. Schon dieses erste Heft würde 
Arbeiten von seiner Hand enthahen,. wenn 
nicht ein gemeinsames Unglück uns vor sechs 
Monaten in den^selben Augenblicke von einan- 
der entfernt hätte, da wir uns nach einer drey- 
jährigen T^^inUng^um ei^teamäV^e wiedersa- 
hen. Der Wunsch, zusammen unser Lieb- 
lingsfach zu bearbeiten , bat jetzt grofsentheils 
ihn hieher ^rücdcgefiillrt und. xaidli daselb^ 
erhalten, und wir glauben also. überzeugt sefn 
zu können, d^fe uns^ere Arbeiten wenjigstens 
^on Aem regsten « Eifer für 'die Wissenschaft 
beseelt seyn werden; 

Die& eiste Heft beweist , dafs die ganze 
Tergleichende Anatomie der Gegenstand die- 
ser Beyträge ist. Die eisten vier Aufsätze be^ 
schäftigen sidi blofis mit Thier - Anatdmieen, 
ich brauche sie daher nicht 211 rechtfertigeik& 
Aber auch' den fühften glaube ich mit demseL- 
ben Rechte hier liefern zu düorfön^ sowohl weil 
es gleichgültig ist, welche Thieran den Gegen* 

stand 



\ 



stand «iher iUbliandlung iA eiAer Samm^ 
lung von Untersuchungen über Kl^äl^g^eheil' 
de oder aiigemsine AnatomiB ma^t^ als weil 

« 

•auch die Art, > ivie ich diesm Gegenstand zu 
behandeln gesizeht habe, in ifiehr als einer 
Rücksicht comparativ ist« Man .wird ^ahmlich 
iei<!:ht sehen ^ dia&idi dabe^r nicht allein den 
Zweck hatte, den'Embryoder mtoischlichen ^ 

Species mit sichselbst in verschiedenen PeriOf- / 
den zu vergleichen, soadä*n darls ich auch be- 
sonders auf die Uebereinkunft bey ihm voi> 
übergehender Zustände mit persistenten ana- 
logen in niedefn ^hieren und auf das genaue 
Zusammentreffen mehrerer Mifsbildungen mit, 
beym menschlichen Embryo vorübergehenden 
frunern , hey~niedern Thieren persistirenden, 
in beiden Beziehungen aber normalen Bildun- 
gen Rücksicht nahm. - 

Ungeachtet die Lehre von den abweichen- 

« 

den Bildungen eigentlich ein Theil der patho- 
logischen Anatomie ist, (deren Wesen mir 
vom Normal abweichende Bildung als solche 
.1 ' \ zu 



t 



»I seyn scheint); so häbeiJell doctif "vregcü 
der angefötrten . Uebereinkunft vieler Milsbil- 
duDgen mit, .der. i&itwickluxgsstufeideslndip 
viduams oder der Art nach frühem Qrgaiü^- 
xnen geglaub4;| die Entwickllimg des meuscUir 
ißhön Fötute mn diesen» Orte auch in dieser Ber 
siehuBg betraobten zu durfm rnid werde aücb 
in der Folge bisweilen £nige ^merkwürdige 
MifsKldungen beschreiben, wenn sie Beyträge 
«ur Erläuterung des Entwicklungsg^chäftes 

^eben« 

• • /■' 

Halle den, 6ten May 1808. 



Meckel.. 



1. 



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I. 



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• I 

A n a t o m i e der C i g a 1 e. . 

(Teuigoniaplcbeja.) ^ 



D, 



'ecBander Gigald.^athallwegtnsdiunrAbweichimg 
vom Gewöhnlichan soviel merkwürdiget^ 'd«Is icb, im«>« 
geachtet das am xbehtettih die Augen lallende schoi» 
von RSaianur gemra bes^chrieben' worden ist ^ doeif 
durtbdie Darstellung idio* innern Orgtlie ilicbta übex^ 
fiülBigei>'zn thun glaabe» 

Der Darmkanal ist hauptsächlich sondarlüir. I^b 
untersclieijiet leicht an ihm die Speiseröhre/ dettMagen,^ 
äinen 4iiiiB.dtes<^|fn entspHngenden nnd in ihh aürück-» 
kddceoden lingen Kahal^ einen langen dfiniien nncb 
eiuta kiiraen dicken Darm. Der ganae Darmkand häuf 
IVf'caoiigsteiis aehnnal dia Lange des Korpei^«'^ ? ~ .11 

Die S]^eiser6hre Hub. I, Fig^L a, beträgt obnge* 
fäur ^ des ganzen Darmkanals. Siie ist dhnnhtatig^ 
weifs^ anfäDglich sehr enge und erweitert sich allmfihH 
Ug gvgan das £nde üer Brust. Hier entsfHringen' awey 
Kaaile aus ihr» Der einB ebendas. b,, dör als ihre uh^» 
stttttribare Fortsetanng anzosehekx ist, Ik weitev ris der ' 
andere und voll einer röt blieb braunen Flumigkeit» • Es' 
uatefiicheidet s|ch yon de« Speiseröhre n/ur durch seinn 
gröbere Weite > f^ehigkiit unkl Krümmung. Er com««> 
snnnicirt immftteU»af niit dem MagiMh;» *in.dto er sich 

A ' etw« 



Htwas nnter fdner obern Extremität dfinet. Dmx fingen 
%n\hil'ebenda9\e. liegt etinras linki hoch nn Unterleibe, 
•der Axe des Kdrpers^arirllel, in Kiemlich weit, l^ng- 
^ li^ht, Aach ttnten verengt, gans membranös und hat 
feiner ganzen liänge nach eine Menge Queeranschwel- 
inngen ungefähr wie da« Kolon. An denelben St^elle, 
.wo der Oesophagus in denuMagen übergeht, tetst sich 
ians ihm ein sehr langer enger Kanal ebendas. d fort, 
;der«liein doppeltrso lang als dte fihrijgeKanal'i^ lOie- 
lerKahal, ^er überall von depiselben Durchmesser ist, 
idtt in die unteres Extremität des Magens bey e zu- 
rück. Der andere Kanal/, der ans der Speiseröhre 
entspringt, ist der, eigentliche Daim« Er ist überall 
.-VOD gleicher Weite , doch am Anfang und Ende etwaar 
«nger als übrigens. Sein Inhalt ist bläulich weifi ^ sein 
Insertionspimkt^vom Magen um einen halben *Zbli ent« 
femt dem Kopfe näher, »ein Bau membranös. Wo 
er sich aus dem Oesophagus fortsetzt,, befindetl sich; 
«in .sehr kleiner leicht «n übersehender i)linder Fort- 
aau ^'Amdcxaselben. 

. . . Der dficke Darm h ist wenigstens vier bis fünfmjifali 
ureiter als der dünne, etwas m'nskulöser, beträgt cber. 
kaum ^it der" Lange des ganzen Darmkanals. Am An- 
failge des letzteren Sechstheils dea Darms senken sich; 
6'^is '3 beträchtlich lange, grauweÜsliche längs dem 
Onnne verLanfende'Blind-Därmes»»i«r, wahrstheün 
lieh Gfllengefärse> in ihn ein. -^ 

Man aiehtausder gegebenenfijsschreibnng> tdiesich 
nufoftwiederhohlteUntersuchimgen stützt, leicht, dafih 
die Speisen snerst in den Magen treten, und ans diesem 
s^ durch eine rückgängige Bewegung in den eigentli- 
^en Darmkanal gelangen. Eine Klappe habe ich an 
der Strile, wo sich der Darmkanal vom Oesophagus 
wegbegiebt^ nicht finden können j» allein aeine.setliicho 

In^ 



iBsertioB ; die beträchtlich größere Weite det nnmii* 
telbar sum Magen gebenden untern Th eilt de« O^sof^ 
pJiagus, der sieb vom obern auch durch größere Ma«r 
kulosität nntersche^et, vertretea die Stelle clerselbeiu 
Eine Aftdere Frage ist : ob die 3peUen dunch den g^^^ 
sen au« dem Magen enupringeUfto« iind in iba sarück« 
kehrenden engen 'Keoftl gehen? -rr-Iefa beiweifle dieft 
darum j weil n^r <l«r.Anrafig. im4 ^as Snde dieses £»» 
nah voll der röthlichen Flüssigkeit sind ^ .die eich> nrir 
dunkler> auoh ImTMa^n befindet^ da,« jnitdere Drittheil 
yon k bis / aber voll einer weißlich W> dickero 'Flussig? 
keit ist« Es scheint daher^ alf wär^ dieses zur Abscheif 
4ung irgend «ine» %v^it Verdauung nothwendigen Agene 
bestimmt^ dadisicb dem, aus dem Magen in dieEndea 
des Kaaals tretendep Alimenten -Brey beymiscbt« Wo- 
jll^8i;ens kann icb mir die Gleichheit in der Farbe der 
F'lüsugkeit, die sich am Anfange und dem^Ende dieses 
Kanals und im Mageir befindet, anders nicht erkldbren. 
Dazu kommt, dafs ich in keiner Stelle des Magens eine 
jPappe habe etitdeckea können, eine ganz iinbeden^en- 
de an seiner obern O^^finung, vor dem Allfange des er* 
wibriten Kanals befindliche, ausgenommen, die aber 
kaum .die Yerschließung desselben bewirken kann# i 
Eh^ ich die Beschreibung des Darnikanals verlasse^ 
muß ich noch einer Sonderbarkeit erwähnen» Die 
Mundoffnnng. ist za beiden Seiten von zwey Bündeln 
weißlicher Blind -Därme m umgeben, welche den 
Oesophagus mehr als die Hälfte seiner Länge^nach be- 
decken, und deren Zahl sich wenigistens auf 40 be^ 
läqft. Es sind offenbar Organe, die eine Feuchtigkeit 
absondern, welche der Cigale das Anbohren des Hol- 
zes erleichtert. — ^ Wie alle absondernde Organe des 
Insekten sind sie nur locker durch Trachäen su einer 
Masse verbunden. — • 

A a Das 



"fln inehrinr€iii''ät£llexb> beffonders im-KopTe* tmd dem 
4biien Tfaeil» de« Umerieibej y beträchtlich große blas- 
ige Amdi weUdi^^ti wie iwälletf Ii|sekten^ die entive« 
det . seh» |i^flMl'ötler,sefar>lenge 'fliegen k6nneti> nfid 
ttfamittelbikr uiltdr ^mButich- tindRfickenrizigen.be- 
iUht es aus nibhta alra£s dicht oneihfinderg^räiigtea 
U^ften^ die» Gräfte elitei Sandkorns weiii^ übersteigen* 



-•l.f 



den Bhi^chen. « ^^ 
i *Däs ^N «r^ <e n » y s t e m M 'keiiftr>«tiffalIeivA 
1l|prm. Dqis 6^'hiiWikt von einer iSeiie^iiir äviderti biieif{ 
' itndbat vorn ein<^ngeifAden Handy Von dem ans dre^ 
Nervenp^are entspringen^ die gierade-'naefa vorn haupl^ 
fachlich nach- deil Mundtbeilen kuFen> Der gröfste 
Nerv, der sicl|ansihtien fottsetzt^ i^tder lange und ger^ 
de nach änfseii' gerichtete optische, der sich im Aug9 
i^T dentKch als ein Strahlenbundel entfaltet. Das Ge- 
hirn ist> hinten bettäcbtlicfa schmaler als vorn, und 
- schickt svvejr starke kurze Strange nach hinten ab, «^i« 
.sehen denen die Speiseröhre duircbgehty MÜesüch u^f^hl 
her in einei^ sehr .kurzen .Strä^lc^ ikiic eihander ve^ 
binden und gleich dasanf zuM eriteik Knoten zusetinneil«^ 
treten. t)iesier Knoten $ind überhaupt vi eif, ^i«drej^ 
.vordem kleiner und von gleicher Gröfse, der letzte 
tiiehr als drejrfach' grober iU jeder der anderihi. All6 
liegen dicht an einander*; aas jedem enfjpringta seitlich 
sWey Nervenpaare; vom letzten nach hinten auf jeder 
Seite ein langer dntch den Unteirleib Verl&nfenderNerv. 
Din rücklanfenden Hirn -Nerven habe ich auch deut« 
lieh gesehen, eb^r nicht auf dem Darmkanale verfolgt. 
Einige heftige Regentage, die. im Anfangendes Augusts 
einfielen, tödteten dieCigalenso ]plötzHch, dafs, deich 
da^ Stimmorgan, die Muskeln nnd Nerven einer ge- 
nauem Untersuchung unterwerfen wollte^ weder eigne 

noch 



Boch fremde Nachnilbuagen .inn-Staade. waren, mä 
Jm noth wendigen Exemplar« eu liefern. 

Das Geichlechtssystem )it in beiden Ge> 
■chlecbtem tehr zusammengeietzt. Die männlichea Or* 
gane Tai. I. Fig.II. III. IV. K übertreffen die weiblt 
chen e&ds. Fig. VI. FII. VIII. an Gröfse, werden «ber 
von ihnen derZabl und MannigFaltigkeit nach überwogen. 
Sie liegen bey beiden Theilea unordentlich mit dem 
Darmkanal verschlungen im Unterleibe, doch so, dalj 
die Hoden und Ovarien vom Darmkanal und den übrigen 
Geschlechtsorganen ganz bedeckt werden. Diese Theii ' 
Je nehmen bey weitem den gröEiten Raum derUnter- 
leibshShle ein. 

Gani im untern Tbeile dertelbea nahe am Aftar ' 
aiebt man beym-Männcben ein ziemlich grofsesi ovalea 
Organ Fig. Ü.a, auf dessen niii:'^erer gtslblicber Fläch« 
man eine grofie Menge Tracheel- Verüstelongen und 
aehr deutlich Längenfibern sieht. Inwendig acbünt et 
einen drüsigenBan su haben; wenigstens ist seine gan> 
xe innere FUche mitlüeinen OerfiiTingen besiet, die daa 
Mikroskop dentlich leigt. Snne Wände lind sehr tUck, 
denniein äulserer Qneerdm^bm esset beträgt a Linien^ 
a<in innerer nicht eine. Ana der obem Extremität ent>* 
springt rechts und lioki ^e kleine weilälicbe ovale 
membranöse Blase d^., nnd aus ihrem obernEndese- 
tsen sieb zway sebr lange Kanäle fort. Der längste cc, 
mn die Hälfte engere -ist voll eines dicken weifslicfaen 
Safts, J2 bis 14 mahl so lang als der Körper, und ßhrt 
Kum Hoden d.» der ohngefäbr \ der Länge des Thiers 
betrigt. £r beatebt aus einer Menge Ueiaer dtirch viele 
Tracfaäenzn mebrerea kleinen Bündeln vereinigter gelb* 
BohweiTser Blätchen ebds. eee Fig. V. aaa, die sich 
dnrcb knrsa Gänge-in den Saamangangöffiien, der in 

dar 



dtr Nabe dsi Hoden «i/ifl so «nriCTordentlicbeDina* 
hat) dafs er schwer >a verfolgen in. Der andere, bli^ 
'de, Kanal ^/ bat ungefähr 8 mabl die Lunge dei Kör- 
pers, ist anfangs eine Linie weil, nachher verengt und 
mit einer kleinen Anichwellung geendigt, in 'seiner 
unteren kleineren Hälfte voll eines braanröt blichen, 
im übrigen Theile voll ^aes blitulicben weifsen Saftes. 
Beide Kanäle entspringen zwar unmittelbar nebeneinan- 
der, allein die sehr grofse Verschiedenheit in derF^be 
äer Flüssigkeiten, welche beide enthalten, macht « 
mir wahrscheinlicher, dafsderleuiere einen eigentbüm- 
lichen Saft bereite, als den Saamen bewahre. Aus der 
untern Extremität des Prostaten ähnlichen im Anfange 
beschriebenen Ovalkörpers setet sich ein kleiner neils- 
licher Kanals Fif;. III. aa fort, der weit enger als die 
lAnere Höhle desselben ist. Er tritt baU in einen bräun- 
lichen borniihnlichen, anfangs etwas aufwärts gebogenen, 
nachher g«rBJe abwärts steigenden schmalen Körper, 
die Ruthe Fig. IL U, bis lu deren ui^terem Ende er, 
in seinerletzterenHlilfie beträchtlich erweitert, verlüoft, 
und sich a:i dasselbe befestigt. Der in der ßntfae be- 
findliche Theil in • entweder aehr elaitifcli oder sehr 
•terk zusammengefaltet, denn er läfst sieb , wenn man 
die Ruthe in der Mitte lerschneidat Fig. III. ba.e ohne 
Ihn EU verletten,. sehr lang ansciehen ebendas. d. Da 
ar gar nicht inwendig an die Rutbe befestigt ist« so läfst 
■ich vermatben , da& bey der Begattung ein beträchtli- 
cher Theil deuelben heraustritt. Yon oben und tmten 
i«t die Ruth« durch iwey breite Hornplatteo Fig. II. ii 
badeckt, welche an beiden Seiten durch Muskeln mit 
einander In Ihrer obern Hälfte verbunden sind , und an- 
üe^dem geht noch von jeder Sei|p der Rntfae ein atar* 
ker auahlflaförmiger Motkel Fig. IV. bb zur oberen 
PUtta. 

Dal 



^ 



Das Mansclitii der Tetttgonta pleheja bat diircb* 
auii keini^n aum Fenhalten des Weibchens bestümmtM 
Theilj denB der Saamenkanal öffnet sich ganz deütHcb 
am untern Ende d^rRuthe; bej der TeUigonia,orni 
aber setst sich die hörnerne Ruthe nach von| in eine 
xvreyariziige aufgebogene Zange Tort ^ die Eum Festbai* 
ten dienen mag und .hinter der sich erst der Saamen* 
Gang öffnet. Diefs hat auch Räaumur bemerkt, be» 
schrieben und abgebildet, den einfachen Haken aumi 
Festbalteij «des Weibchens aber, den er bey der ge* 
wohnlichen* Cigale beschreibt, habe ich nicht finden 
können. 

Dtie weiblichen Gescblechtstbeile kommen wie 
die mtnnlichen m«br nüter den aHgemeineo In« 
Sektentypus , haben ^ber doch auch manches Eige-* 
ne und sind besonders- sehr zusammengesetzt. Ihre 
Mündung befindet sich an der Basis des von Räaumur 
mit I hinlänglicher Deutlichkeit abgebildeten und be- 
schriebenen Stachelapparats Fig. VL a. K\d «inem 
kurzen und weitem. Halse, einer ArtSoMi^l^i <itzt ein 
kleiner rundlicher muskulöser Körper h^ Diebt bey 
dem äußern Ende des 'scbeidenähnlichen Gabges befin« 
det sich die Mundung eines | Linie weiten, wenlgste|if 
6 Zoll langen unpaaren blinden Kanals c, der mit einer 
weifslichen Flüssigkeit angefüllt ist. Ans dem rtmdliü 
eben Körper entspringen Aach oben zwey Gänge: der 
•ine seitwärts gebogene d ist enger und führt zu einer 
aehr zusammengesetzten ovalen Blase e. Den Kern von 
ihr macht . ein gelblicher scdider rundlieher Körpar 
Fig. VIIL , der 4 mahl kleiner als ihr äufserer Umfang 
ist und in den der Gang eigentlich ausläuft. Anf ihnfolgifc 
eine dünne laxe- Membran , die keine Luftgefafse ent« 
hält; zwischen beiden findet sidb eine dunkelgrünliche 
Fiiwigkeit. Auf diese folgt endlich die aolsfre mehr 

8* 






8 

gaqianiite festere Membran , . welche nnit Lnftgef aPsen 
und namentlich einer sehr grofien Menge blasenahnl]^- , 
eher Anscbwellangen derselben bedeckt ist. Fig. Vif. 
Der zweyte grade aufsteigende Gaqg F/^. VL/., die ei- 
gentliche Fortsetzung des rundlichen Körpers ^ ist zwaf 
enger als dieser ^ aber weiter als der Seitengang d^ 
sur Blase fj^brt. Ej: steigt etwas jgewunden auf und in 
ihn inseriren sich swey Paar Kanäle. Das eine^ seitli- 
che ^^^ ist etwas enger, kur^, und führt eu den Ovap 
rien hh, deren jedes aus 20 Ciber \ ZoU langen enge]|i 
Gangen'besteht^' die sich bald (ruber^ bald später in 9 
oder 3 kleinere und engere spalten. Die zwey oberen 
-Gange ii, die sich zwischen beiden fiben erwähnten ein- 
senken > sind über i^ 2k>llleiig^ zusammengewickelt^ 
blind geendigt und voll einer Feuchtigkeit^ die mit der 
i|i dem langet^ unpaaren Kanal entheltenen übereinzop 
kommen scheint. 

Ungeachtet in dieser Beschreibung noch manche 
ifucken» sind , ungeachtet sie das Insekt nur in seineni 
vollkommenen Zustande darstellt, h^be ich doch ge« 
glaubt, sie dem PubUcnm um so eher vorlagen zo dur«* 
fen, da ich schwerlich je im Stafide seyn werde, jenp 
Lücken auszufüllen und der Bau der Organe, weichet 
ich untersuchte und beschrieb^ gewils Xür den Natur* 
forscher und v^gleicbenden Anatomen nicht ohne liw 
Hresieiit 



n. 



n ■ I» 



Anatomie der Thetis jLeporina. 

vJngeachtetpiandieTbetis schon seit geraumer Zei^ 
kennte ist sie doch in Rücksicht auf ihren Ba^ fast eiA 
^anz neues Thier. Rondeletj. Fabius Column« 
nnd Aldrovand geben blols ihre äußere Gesteh und 
beschreiben sie als die dritte Art des Seehasen^ setzen siei 
alsb mit der Aplysia in ein Geschlecht. In den frühere^ 
Editionen that L i n n e dasselbe and B o h »d t c h wa|i 
der Erste ^ der die Fimbria, wie er die Thetis nannte^ 
von den Lemaen^ woza die Aplysia gerechnet wurden 
trennte und sie als ein eignes Geschlecht dui^hfqlgendei 
Definition av^tellte: Zoopbytorum genus eorpor^ ob*, 
longo , dorso pyramidali appendicibus acit^inatU 
bus instrucio , tentaoulis in fronte duobu^ ^ auribus 
canis investigatorii aemulis, labio amplo ßmbriato 
et ore canaliüulato praeditum *)» 

Nach ihm weifs ich nichts dafs man neue l^ntde^ 
cknngen über die Thetis gemacht hätte. Die F^uren> 
welche man nach ihm publicirt bat> sind wie «. B. die 
in der encyclopddie mäthodiqxLe blofs Copien und lA. 
die Karakterisirune und Geschichte hat man blofs Uo- 
ricfatigkeiten gebradit. So bestimmen Lamarl^ und 
B o^f c eine der beiden Seitenoffnungen^ die sich auf der 

r/ech« 

^j i># quihtudam anim. ma^inU. Dresdas 1761. pag, GS« 



rechten Seite des Korpers be/Tnden> fiir die. Respiration^' 
da^ doch wie aus der Anatomie erhellt^ die, welche aiche 
den Gescblechtstheilen zum Ausgange dient, der Aft«r 
ist. Dö^ieril endlich hat — ich weiOi nicht au« 
welchen Gründen — in seiner Zoologie onalyHi/ue da« 
Geschlecht der Thetis, das yon Gnvier suerst ant«x; ' 
die Gasteropoden gebracht worden war, gana onteiw 
druckt. 

Der Wunsch, etwas sur genaueren Kenntnift diese« 
Thiers beytragen zu können, veranlalste mich grofsen« 
theUs im Sommer 1^07 su einer Reise nach Sardinien«^ 
da mir die damabligen politischen Verhältnisse die Rei- 
se nach Neapel A wo ich mit weniger Schwierigkeiten 
und Unannehmlichkeiten ohne Zweifel weit mehr Be- 
schiftigung gefunden haben würde, unmöglich. mach« 
ien. Allein die UDgeschicklichkeit und Trägheit 4®r 
Fischer vereitelten leider alle meine Bemühungen und 
ich gab daher alle Hoffnung auf, meinen Wunsch,^ midi 
ttiit'der Anatomie dieses Seethiers bekannt zu machen, 
erfüllt zu sehen, bis ich im Königlichen Kabinet %vl 
Florens mehrere Exemplare von der gefleckten Varietät 
der Thetia Fimbrie sähe. Toller Freude bat ich den 
Director desselben, Herrn Grafen von Bardi,'umdieEr« 
laubnilsy einige davon zu untersuchen und mit dörgrofi-. 

ten Liberalitat, wofür ich ihm öfientlich au danken für 

« ♦ 

meine Schuldigkeit halte, gab er mir sogleich einige sa 
itieiner freyen Disposition, und diese sind es, deren 
Beschreibung ich dem Publicum vorlege. 

Zuerst glenbe ich einiges über die aufsere Form 
des Thiers erwähnen zu dürfen. Der Segel, welcher 
•ich an der vordem Extremität beendet, ist durchaua 
von den dünnen Productionen des Mantels, welch« 
sieh zu beiden Seiten in der ganzen Lange des Tbidra 
befinden^ getrennt^ wie man deutlich siebt, wenn man 

das 



I 



i » 
(clfts Thier auf den llficken legt. Nicht weit hinter dem 
Anfange des Segels befindet sich auf der rechten Seit« 
des Körpers eine rundliche Erhöhung Tai. IT, Fig/t. 
u sftm unge/ähr 3,bis 4 I^inien im Darcbmesser^ welch« 
obM fiberall von einem membranosen Blatte b nmge* 
Wb ist. In dieser Eshöhung liegen dicht neben ein-« 
aiid«r die Oeflbangen für die männlichen und weih« 
liehen Geschlej^tsthetle. Die erste befindet sich mehr 
Tom und hat die Gestalt einer kleinen ivom dnrchbohr- 
len Ruthe^ . die hintere ragt wenig hervor Und ist 
Von oben nach unten länglich; ung^ähr einen Zoll 
weiter nach hinten und. mehr gegen den Röcken 
zu befindet sich eine «weyte Oeffnung c In einem etpi* 
was über die Oberfläche des Körpers vorragenden 
Kanäle j der After. * Bohadsch spricht nur von den 
beiden ersten, bildet sie aber nicht richtig und vc^Ustan« 
dig ab^ die aweyte aber kannte er nicht, denner sagt 
selbst, dafs er nidit wisse, an welcher Stelle der Koth* 
aastrete. Von den Neueren, namentlich von L a m a r k^ 
wurde wahrscheinlich diese untere Oeffnung für die der 
Aeapirationsorgane gehalten. Aufser diesen beidea 
Oeifnungen aber, befinden sich noch auf )eder Seite dee 
K4r])ers g andere d^, mehr nach aufsen und an der Ba- 
sis der respeS^tiven muskulösen Fortsatae ee^ welche 
swey Reihen auf dem Rücken bilden. Diese OeS* 
xinngen sind klein, wenig erhaben, und befinden sich' 
immer in der Mitte einer ovalen^ nicht starken Vertie» 
fung, welche ohngefobr 3 bis 4 Linien lang und 2 hoch 
ist. Die erste dieser Vertiefungen liegt vor der 
Afteröffnung, doch etwas tiefer, die lettte nngefähr 
einen Zoll vor dem hinteren Ende des Körpers. Dia 
ersten vier befinden sich näher an einander als die übnS 
gen nnd unter den über einander liegenden Muskelforfi 
aStaen, die übrigen mnfemen sidi von einander und 
• • über- 






12 

IbberspriogftA einen oder mebrete cheset Forttlu^. .-«^ 
Pieser Forts^tseifelbit sind |iuf jeijLer. Seite i4> die vq» 
vorn nach hinten zu kleine^ vyisrdeiii' und die grofsen«» 
ihjBÜ« m\% e^^e^.beträcbdicben J^e^g^iUeioer FiJ«ii|ea»te^ 
bedeckt »nd.« Pie Freogen 49# Af^ntebjf/rind Wftil^ 
zahlreicher als man sie gev^obalii^b abbUdjet; tndibildiw 
w/Bnigs^ens 4 bis S Reiben; Au&er ibn«^ aber b«%4«a 
«.cb etwa % Linien vom RatidQ des Ma)||ft]s «uf s^aet* 
oberen Fläche > eine Reihe kleiner g^Ucbei^i 3 Linien 
lenger 5 harter j spiuer FonsaUe gg , deren jeder 4 
bis 5 Linien vom andern entfernt ist und die ich , vn-* 
geachtet «e votier nicht beschrijeben waren, bjesondere 
erwähne f weil die Anatoniie Keigt, .deft sie nicbtnm* 
wichtig sind. — 

Ich gehe )eti;t zur Unter&achtmg des inneren Baues 
iU>er. 

Bohadscb, der einzige» der etwas über die ^^a* 
tomie der Thetis geschrieben bat> Mgt vom Darmka« 
i^ale: »^Die Spejseröhi:e ö£Fnet sich in meinen Dudelsack« 
^^förmlgen ntit weifsen Muskelfiuern versehenen Magen, 
^der gegen dien Rücken zu liegt. Von diesem . aus 
>>macht der Darm mehrere Windungen» welche über«* 
,^ die grünliche L«ber begIeiien*V Oben habe if|i 
achon angeführt» di|fs eir das Ende de^ Darmkanali. 
nicht kannte. 

Die UnteF^uchuDg meiner bmdea Individuen hat 
mir fplgendes gezeigjt : Die Lippen i^.///.a. Tah.lW . 
Fig. m^y welche einer starken Vetüängenvig und Ver- 
kürzung fäb^lindr so daGs sie zuweilen eine Röhre von 
der Län^e fast «Ines l^oUes bilden» zivdr^Uen als scaric 
carunzeke Wulste kaum den Anfang der Speiseröhre 
Taf. IL Hg. IL an JIL b. bedecken, haben ein aufteree 
Stratum vo6Laagenfasern und jein inneres vonKreisfor« 
migczL Erzteree ist etwas staiker nnd gdbt nach aU.en 

Sei« 



r 



<5 

S^tltfqi iiX dU Ktieitfa^ta det MM«df*!fiffaiÜi^ In det 
Mitte Bep Lippen befindet sich die obere Oeffnung de^ 
ß^eiseröbre^' die> be«räi^tlich weit ih Ihttm Anfange 
gitoh * doch im greden Abtteigen hoch etwis erireitert« 
ihre Länge beträgt tmgefftfar ^ d«f :ginittdn Darfnk^nalf^ 
^enn marzi ihren unteren weite^tett Tb^il Tetf. JI. Hgi 
il. b. JH. b, der ilitt dem ob>;m^ dHtebins etnerl^ 
Stmctür bet ' tind gitdi umnerkfkb ül ihÜ «beirgeht; 
sieht för einen el^st^n Magen bfSt&^w^L Sie ist des 
annietildseite Theil dei Darmketitib. Dik Diebe ihre« 
Wändf» betragt tkitt, eine Linie, t&x0 fixiere Htat bat 
•ehr starke Längenfalten. Ihrett unteren Theil für eino 
Art von enten Magen au 'halten^ werde iob tbeils durch 
seine CommAnrcatidn mit der Lebiäi-;' thetls durch dn« 

knme^ nnr in i&ifi^situfindend#yt>rkiftttaifen derNriU 

• 

«tingiRiittel ^ bewogen. Bey diesef Gid^nhelt gludba 
itob kngleicb «nffibeMi^u niüssen, daß kb jedesmafaiüor 
ihm kleitfirSqtrifUen Igefimden habe; dafs die Teihis eis^ 
mit Hecht für ein üeiArhfressellJeS!l^hklrttt; halten wj 
tmA ddfs B o fa ft d s ^ii'su allgemehi ihttoplf «bfl^igl snof dis 
tegetaibilische reducine. Die liSdmmiftnlditioii diese» 
Aiageii« mit^ der' Leber geitlfiöbt dttttb iin^n langes 
membranosM! in s4hii?m< oberen Üriprtinge di^r Lftng» 
nach ge&lteteh cyiindtiscbeii Btbddärm Fig^ILf. IIL c> 
der zur Hdifte ffey^ £är>Hilfte in d«r L^ber Verborgen, 
die Oalle durch eine^^i^ft»Meuge i^lidh in ihr eintre* 
tendet kleiner K^ilälie dtbält und tii deti Magen auf der^ 
linken S«lte uni^ftbr ätH Bnd^ s^nes obern Drittfaeils 
durch eine vreiit Öefftiun^ eintritt. Aufserdem bil- 
det dieser Theil des Darmkamill b^y leinem Biiitrite 
iki d^n zWeyten Mägen «iinen ziemlich langen Blind- 
Ack. Die Oeffiluiig in tfen zweyt<^n Magen Bnft schrSg 
von oben imd reehts nilch traten uiid links. So liegt' 
sfQch d#r ijanze zweyte Magen //. kllf. 4: tt ist sehr 

,^ lang- 



x4 

lAtgJlchß bildet <liadi. oben und rechts tioen tphnmn 
lan{[eol FoTttau und öffnet sich nach unten und linke 
durch eine enge Queerspalre ia eine dritte £rwei'tefaag 
des Darmkanali. Er ist nicht viel kleiner als der ertta 
und weit dünnhäutiger* Seiner ganzen Länge nach ver* 
läuft innen auf seiner untere Fläche eine sehr i^erUip 
che Erbabenb^t^ Von der aus sieb aufsteigende Faltan 
9U beiden Seiten, fortsetzen. Diese Erhabenheit lauft 
in den dritten Mag4i //. m. IIL e fort| nvo sie sich be* 
trächtlicb zu einer dünnen membranosea unvollkomiBH 
nen^ aber fast den^ ihrem befestigten Rande entg^enge» 
setzten oberen Umfang des Magens berührende Scheide- 
wand ///. g entwickelt, die den Magen in zwey Hälf- 
ten theilt. Diese Scheidewand seut sidi sogar eine 
beträchtliche Strecke ia dem eigentlichen DarmkaBal 
lILfioTtß nimmt abes allmühlig ab und verliert sich 
nicht weit vom Aftergang. Der dritte Magen ist nächst 
dem ersten der gröfste, rundlich, fast'membranös undL 
wenig stärker als der Darm, von dem er durch einen 
aufgeworfenen Rand an seinem Anfange deutlich ge^ 
treiint i^. Der membrf nose Darm ist der Laiige nad» 
•ehr fein, doch gegen den After zu gröbeV« gestreift, und 
seine innere H«nt bildet mehrere Qneerfalten. Seine 
Lange betragt nicht mehr als die der drey Mitgen £u- 
aammen« Die Lange des ganzen Darmkanals ist etwaa- 
geringer als die des Körpers vomMnnde bis zur nintem 
Extremität, was auch ohne die gefundenen Squillen 
iur die Fleischnahrung beweisen könnte. Von Zunge 
und BeiJswerkzeugen findet sich durchaus keine Spur 
und das Thier kann seine Nahrung also nur durch die 
Veränderung seiner Lippen, die man vielleicht eher für 
den Oesophagiu zu halten hatte, ergreifen. •»— Der 
D«r)nkaiial tritt übrigens nicht aus der obein Hälfte des 

Körpers Ftßs l Tat. UI. und berOhrt alio kaum den 

obe- 



H 



<^befm -Rand dtitLel^ry WdcAe 'eiaa^ lliefl der n»» 
leren Hilfta clec Körpers eüin^hiitic». Aof keine Weifb 
windet e^ Mkk. d«f cb sie , wie^« B. bejr fler Aplysk. • > 
Die Lebec Tai» IL Fig* IL d ist. OTal^ braimlicfay 
leicbt in tm^j. Le^m zerfchailbar und liegt unierbdb 
der Geschlecbiisdieilft und des Ddrmkenals sn oberst is 
der aacerega HiKte d«s Körpers. Sie ist übereil nena» 
Biit dem Ovarium nn ,verwebt..iiad s^hr scbw^.voli 
demselben trennbar^ eine Sohwicrigkeit,. die in den> 
^ lauge ioD Weingeist aufbebaUeneji Exemplaren durch 
die geringe yersctnedenbeit 4^ Farbe beid^ Organ«, 
vielleicbt vermebrt wurde. Diese ist bey beiden brann- 
licb, dpcb scheint sie in denl<appen;der Leber, weldie 
etwas ^öfserals die.desOj^arittfM.aiiidj grünlidher^lf 
in diesem. Die iiemeinsdi^ftli^b^ M^e . beider Orga-i 
ne faä^gtitfdcircb rsiUejgrorse Ansahl vege}ina£»ger t^^^ 
tarförnajiger ^«il^vieB^e roit 'dem^i sie. uiut alle übrigen 
£kigewe|d«: fii^hUe&eaden' Bd^icbfelle auqamgieiiV: 
Das .CiJ6ul^tix>nssyst^rm^bllbe ich ni^.tpU-f 
ständig sehen können^ doch habe'ich in beiden Indjivipi 
duen jdeiuUch das;.Herz und die grofsen'Gefii&stäamebert 
Bierkt. iy^% Heri bat eine länglichrunde Gestalt, ist gajiift 
p^tt, bat an xnebreren Stellen seines Umfangs tiefe fiijv 
schnitte und liegt rechts auf der-oberenLebereztremität 
in einer eigenen Yertaefiuig von dem ^emeinscfaaf tli<;faen 
Bauchfelle eingesdilos^en. AuTserdc«! aber sweifle ich 
an der £xisten«, eines Herzbefitels; Der muskulöse. 
Uerstheil ist «war überall von^^ner mehr membranpsen 
sackformigeB Expansion ^ig. f^. u umgeben, allein auf, 
seiner oberen Gliche .befindet sich in der Mitte ein», 
llbigliche mit ^x|^ Wulste umgebene Oeffnnng^ vQa 
der sich ^ so wie von mefarere» ao^dtem Stellen seiner 
äufseren Flache mehrere fleischiche Filamente an jenem 
grofsen membranosen iba einschlieAenden Sc^ka foi:l- 



se- 



*6 

mdea: Hilf mnd ili«rfeii fluek l&r »•»' HerftSeMei , ce 

ist di^^ in Seidto Iddividiieii genptk ^tfabachtete frey^ 
Comniimcatiott d^ Hevcoff^tät Aiii: dci* drihigtAwa^rt- 
fclirlicli; häÜMnatt i&n aber Tür dai Hefimifr^ dUb bey 
dfanMoUniken ^wohnlich die KaMUfW «oitBtd&eüberk 
mSt, fö istJ6äeOtt£bii%iitir'dieGbfilVntoi^Atioii8ilteII« 
swisdicili Obr ündlKaminiDr. Ailf^itbhitfeft keigt dmi 
H^n eitieii deaÜitS imiikuldseli Btfu/ di^in^ c^e^ ülitereit 
Mähe aaretr^.in J«fob4iri6tt weititürWl^t; IDi^iÖtfAlftif 
^erdinigen sich voib ifarem' Eintritt iä^d^Htfrtfik iW^ 
grdii» Stimm* ^' äiteh oberen mtd-^tinttiiitte^ii^' vba 
denen d^ letstere^ gtortentheih irar det Ldb^r enuteht 
Mid'vMrblttdwi tiöh mit der Hetfekamtn^r linkt Mbe an 
ibiief <6belrett Extfeinltit. Di^ae Veifbindüäfg bdvireisty 
dafi di«te GafafiStä'nidA« die arteridiUi $iM, die veao^ 
jM «b^ b^be ikh.if^ehigsttas nictlt^titlt^h^ge^ilBfen. 

Üeber 4^ H^spirationisystviE^ der* Tb«- 
ti» iuimr kh lest nn^ Vermutlinngeli' ^geb^i}:^ 3 o -* 
b«a da bk ^ sagt gradefeü^ dafs dfeLnn^^tf kk der T^betia 
fieMedi tdldda:€^vbn keinem ändert Respiratioiisöigktitf 
spriebt^ $o deüVeVer darcb diese A^ftetubgunfeblbiftr 
ä«f den ginxKcben Matigel dieses Ofgan^-bejr der Tfaetia 
liin ; docb köänt^ ihati sieb nicht ganz auf VMü ▼tei'Iaskeil, 
denn et sagt sn^lelch : caceö cor, vdsä et nervös, tjui 
f&hsän ocul&s meos effugere, und die sidfi doch deüt« 
lieb iifldem Nach L a m iT r Ic und B o s c toll sWar die eiAe 
SeitehöfiFnting für die RespiMtion diehen^ allein dieip 
Bestiifftknung ist^üt'cbäus falsgb^ indeni die Anatoknia 
derTBetis den Martgbl eines inneren Kespirätidmrorgänt' 
änfstfr allen Zvreifel setzt. Ich )cann i^nkt gleicbfalb^ 
ketif Organ mit B^itimmtbeit als dai'Res^iratidntorgaa 
anTtt^Uen^ aUeiä mit größer WaÜrscblsin&cbkeit weni^' 

Stent 



• ^ 



5*7 

I 4tcnftili&fr «leb. iuiter> jden dntyen y dossir Fimctiön vMi 
> ^4«icht BicMt gatiabbatltailnt.ist> eins als dasselbe aiif- 
dtteUHitiBd dadfirdbtBU^icb die Fuiiolt^ni»^er leutcm 
4il)n(^n<aaCCiidto« Von.dieseii drejF-Orgfmen iataiflfc 
UkiwupgeheureFraiigexinipiige^ weUfae'licirgauenRand 
An Segds'sns^ielift Mtnd die iiaU^iinA adlseist dumt- 
hSßfA^ $kadf vcm:iel«ncki ans ich andf €^fäGto durch ddji 
^egdi^^aker freylaobniafatrlns aamHeE^ü verfolgt ;luib^ 
luid ifa^ man älohtt toür Ba^immtbeitijir . 6efihlK»rgaBfa 
«iklfrto kand^^ > mml «te lieifte Nerven/» v^enigriteiivHiehri» 
düifchfdiaScctioäkdärsteUbefren^ eatbaltea. tBas.aiidiir 
^rJi^äb'Steltett'dlafSigmateiiäbiilicheii ^eititfaaifeii \xiaA 
OeSmAgeti d*f »'>dae'sicb ranf hmiamiwSotA des Kd>* 
persHbftffndäQV . Zix dkieto t^ftfae Icfavaii aklm4f£n,Ske]len 
Ueine^gewtmdeiiet» :aatdt eineia dick^if^^vdtfkllcb^ SafM 
an^effiikai6^fafie>v^<U^en könara^ ^^dasMo^ R0cImi^ 
tbeiLdas BatLcfafeBelbamen'^ ipit elaal^eaHsaifiiiiufildtt- 
tatiiiKSDd liacfa Ar Lelitetf^drliefeii.' .DerliSfeeiit-nacblUb^ 
iimi)4»t^ Ottgaiie;dfereaAdagäiiigt Ubebeyr baide« Tl» 
liierte» eehy denÜidb^g^aMiieii bafaey »seb^ririit detf SU^ 

lüUiiCnboiixi&i^ 
ttBtioxisorgBxitsiE deafibitigdbi/iyMveiil^ 
aiMniiiih'toag'.jBisbdiaräit^ um. soiünbAigliinbeatiiniiit 
ansdcilakeri^ tdaleajmdgUi&--asi^y ^fäÜ^cib'JFbjBHeidig 
]^i^gl^i'> ' ^^^^^'^^ TbcfiBinatf sichi]gidlii^^ih»r«itelik 
Pllacv<diMlse b»be4cblviBiujgstcMidiifdbliia}kalai0rgan ailff - 
loalcia'fciinBen^ usdi 4tbiyfatere:yte]aimdi«rfg sebeixil 
siib um'iso. wahrtfh^i^dite>;idd^ ^mohtrcrndn^OMKOeA 
Mii^ii^Srückitty #ifliMii«Uidte*ilädgWklms <i|ia^ 
fifefittcimd^dtt&^iaaiMiRtit'jfibraniieii QfagaHalla «-ans dbf 
IbebbriLia IbmiiieOBiaabcüteiii ak diilr' Uki%p: wie z. Bf 
b4f'dMtDQiisimd'Sfifial^etoe'taaffihrb^ iiilt 



1« 

>jk#«r bejrm 'mtoLGeschledate i o -genaik 9eir«Kriit ist^ 
nBafs sdbst Cuvitfr sie nicht d«vön trennen; konnta. ««* 
.^ schien eS'defin> als wire diesem Ox|;«ne eine^afiklesB 
Snncdon angewiesen: jenen Prangen aber kamiMdieftek 
^irationsfonctlon darum, schwerlich znkommeii*>> yrÜU 
-hey der Thetia Leporina sich •audii^'l^eine S|\nr voa 
ihnen findet, Eä^ bleibt denmacb iitiridas difitte i>i^«a 
^brig , die «uisiam Rücken von veirn nadL bmten ver#- 
janfende Reihe von TentakelibnUchaoi Forisatzeat»; fiia 
Anden sici^;bey der Thetis Firifbria < sowohl alSi bcy der 
ieporiaiv^ .oitur.ijik dem Unterschiede^ dab sie «h&är 
^cht wie' dbrr gefrangt sind. > » ^hr Kfiekev iit eettuldi^ 
-«ber ich hnber keine Geftbe -in ihm * entdeclficti ieänMOi 
i; Da8NL»kkelirjrstem.^<3R6./i/.lr^.AderTfcMsis^ 
arinfach; NaiehAWegoahm« der lehr cKtamenjHant^ . w^ 
-CJie den ganaetiiiKdrper überEidit, 'et biid^t mäfi übei^ 
-all eine stnrkr^^chicbt von liingejffaaefny sowohl ;attf 
Rücken '^hanf deni UnterleibfeJ iDlese Laagieitfa^ 
vereinlgairsftoh iq starke Bündel g«ge*'' detiAteadl 
WkdMantelilinV die sich man^igftich'dar^hts^aesiiaMd 
^eblm Mantel zwiefach vettheftlen.: dt>er frßfaterThfiii 
yrendet'siidb efat^acb anfsea;-^ dann nach Ihnesiiuid^be» 
aofareibt imit^idenen "der ent^jegengeaetatenSditisr iv^st 
•cklnngene^^rc&sbSgen^ w^iclie^Bniti dem MeniaMsda 
4ftm(Senctistb iflid; ^ V««i ibmeil l^ütt es enie.liB^fhetia'a 
Menge ^ welah&iBdht'riebttB'finasdalrliegaiB. r. tStumStl 
elnf dar qbarb alsiU^tereli^Fiäcb* des Segels^ dar Inlee) 
An Obesfiaohemairer^ beß|ideiiisi«ii>^rade^ von^ dea 
Uauptmuskeibl^hdeln ^inMeiMrfmSg nach der ^^mtkt 
pberie ^vtitahvfifldi? Faienr, ^seirM enge last .ebett'jKi 
b^trächtUch/:4As diadttr kreftsfibera^ist.. Diaiwdaif 
F24ichen;ddi S^gals^wianlen änAfai^di^ jdardi eiB0i>s«U 
grafie Menge Ideiner^ ungefähr a Linien lang ausdehn- 
barer, Fasern v^b^nndei^^ w^|hAai^^l>eiden. pfrpm- 



d^lir ifieffeft;" ' <&||«lk' den Umfittg Jiln Vermindeeft 
Mich die Kx^ätk$4ttnf' Mönohl anZabl und Starke ^ h^ 
tr^ktUth, und ^vexsobwinden etwa-vter Liiä^i vöol 
Rande gäntflicb^ •^- Onter den Lätig|eYifiNrn des K6«^ 
ptfrsbefiod^f^ieh^la ^hr «tfrk^t Siratpn« von Queer- 
jfofi^ni» d](9 maiinlsKr»isfaselb>b^tMebteii^kailfi^ W^ 
die>''die'^^ in^ #tl^^avität Mtbaltenen^' Yenfauuitgt^ 
vkA Q9$dtkiethiioTgetB& einschließen>' 'ab<er -avteh m<^A 
fmreVm^emAi ien,^ «u 'beiden Seiten des Körper» atti^ 
gtbtüteten'MttnvBl, lauifehicken; Sie alnd ^nfs^nrt «itili 
li^h^' genau' und knadhigfach v«rwebt>' a^eigcfn sübra^ 
»»eh obto^atff^ciM begeben «ich in 4^r Wfnähü^t'ih 
Bii4Miel «msaiMiien> di<r*«ich nrit d^nen, <in Welcbesf^ 
die^rägenfasiBfn v«t«i]tigen^ vertfind^m ' ' -c ' ' ob 
'^<»« D«s- Nurtlivsyitem" 1» sebr dtmliefa. D«l 
Gishlrn 'fT^'///. ^^^^mZ: « «rtcb«4nt sogl«t%b sadt 
Wegnafakne datf'RfickenmusIkelschicbt^ über dem CMyea 
pkkgus, i»m' siebt dieutlicb. sein« TheiluBgin itoM 
Vofderen nwd einen bixtäfen Thail. <h«M ist tofl vMl 
»idt binteüscbnialet^: aber diel^el^ ist rMdliöb^ ^liktk 
vmd besteht atis^elner grofsent'Meiijge' Kdracfaenviodi 
der Gräfte/ eine» Hiicsenkomi. VcAn^^rofdem TheÜ efiflt 
«pn3igeat«rStaiis.^VMMi s^bi^owotdiuk Hände awey kiei^ 
Sf^'STetvenpai»»^ idte sich in >di^Xippen «vertbeiknt 
n)' sastHcb vdoA v^^obtendrey starke Nenrenpaiafe^- lÜb 
beiden viordern fihr'dd'niSegel; das binter« et^tfs seb^a^ 
dter^lurdie von&ahadscb mit Jagdtrundsohren vei<i 
glacheiwn aiif ^if^fickenseite des<SegeIs befindüdiiBÄ 
^tiiivMi 7\ib,Ji: Rgi 1. hh, Diefs Tentakelpaar b^ 
tftabtisoiwieidieittbrigea 14 1 enf dem Aükken in awe]^ 
Rdhen befindlicben, • von vom nach hinten kleinef 
werde n den Tentekei^ eiie Lttngenmnsfcelfasern^ wel- 
che von der Mnskeischiciit enupringen^ die unter ihaü 
ir^gUuifk.. DiBir Narve dieaes votde^fu Tentakels »st be^ 
^.i S e trädbit- 



/ . 



110,1 »cUi{^ie9i Ufibef. Pie VaftJbiAiilAngdeif fo8id^i4!(t>nleFO 

Sil^Hd4sm» 4«^vq]KieiFe jedoch W«^«£räbto<i4fr »d4i^ Uar 

älvfr^nni- : W<%ef8hif ^inffi >ZQft>Kftiiif>r4yft|TVp,pdc sdm 

sehe Aeaie zu mmndi^ ;al^i::dkiKMvilknßA^tin|eftxi^It^ 
l«inWiRMlR:j«l»tsfKtij|g«9^ noat ,dti)»2%g9]r09deiot]&cen- 

aJ^hc^P 4id^iX|i)ti iideti.^4^t64t4m>7dgt^ «flipruQgl^ 
)if|[.yV^^290:)tfiiLörj;4i9«nd^ieU^ sfiHrlajttiuvqMiigeielislM 

fA>4UttiKihntßnyJ^xdiAerB.iXdlUm 
4tes/iA:9a»d^.b^.ß|idiUcbea kat^sfogdibeiiffipHiclBV ^1* 

und 4icb segelmiOiig« an. ibi:-er BasistiftmUenfonni^ eat» 
Aülea. -rAuf die^e^Arttwird dei>Sd^]?«biiißfa;z<im3iHN«i^ 
üoiipaar^ zu einem sehir fefioLon Q^efüblorgane. ^r Vbifi 
^Uttereo GAhirlitbiiUb emspringsa.ztiäi'jataC'hvident^fieU 
tmdrey klelbe^Nervenpaare/ dieganai^qüecnr saded 
S{Q3K6l«täninij&n jder J^antek ^be». ' ¥01111 zvrc^eii^ d«r 
lachten Seite erbalteiraft^di die Bndignligen: der* G^ 
ariilechtetheile einigeZweige, ÜPindeisRiüaheiiHe^il^ 



ter Ist' «In eigner gtrSfter N'ervebeftTni>i4t> der recfiä 
von der unt«Ven'' Flach« der hinteren Hirnhäirte em- 
springt f QDter den übrigen Nerven anfsteigt und sieh 
dann nach außen zu veinem Organ zntCckbeugt. Meht 
*on der obem ^ite de» hinteren UirntbeÜi, enupriii* 
geü darauf iv^byUnge^b, wenig Stärket^ NeiVenpaff^^ 
di« sehr scIirSg ilach außen über die Ge^cblechtitheile 
auf der rechten Seite zii dem oberen'Theile des Mu9^ 
kelmantels geben', 'abet nicht weit verlaufen. Vom bin^ 
teren Rande desselben gehen mf jeder Seite evre^ 
nicht beträchtliche' Nervenpaare «n denOlgestions-und 
ZeugungS wegen,' Von' detiCn ich aber nur mit B*l 
«timmtheit gesehen babb, dafÜ der linke äüfsere üch 
ganz ita die Leber und den Eyerstock vdTtfaeilt, 6hn4 
Ganglien tu bitde'n, wovon ich überhaupt keine Spur 
gefunden' hibe. Naeb Abgibe <!er beiden vnrletit er- 
wähnten Nervenpaarä} entspringt iinf beldtn Seit^ 
liBch uhtön ein breiter btindarllgcrAü, der durch lel^ 
ne Verbindung mit denl der enlgef^eiigcietTten Seit* 
den Ring voOrtifl«, durch ivplcbeii der OrsopidgK^ 
geht. An derTe^itiigußglMfeUel beider Zv^bige befifli 
det sich'kein Knoten, und eben sb'wei^!^ entspHAgt 
Ans* ibrer Vereinigung' ein Nerve, wobl aber entspring 
Sit' derselbenSttlle, WO sie aus dem Gehtm austretmy 
&rrf jedefSeite rfiier.det grSfsten NÄrvefl', der icbfa^ 
nach Bulben alAteigt', Ifings der gatiKett Sehe delThJeJ ' 
*es Vrt-laiifend und,' besonders nach innen, btüfige Zwti'i 
ge'Abjgebrind, die gafike untere Seite, den Puls und dllf 
niaiiMfläbnlicbe Seitenausbreitung verlieht. '' 

'Es bleibt mirjeiEt nur noch die Beschreibung deif 
GBs'Ablechtst'beile übrig. Das mit der Leber !nni^ 
v6if)u'ndeiie öiariunT ausgenommen , Hegen «tle iä de^ 
leöhtfen Süitö dWobert« Hälfl« des Körpers, «wlschetf 
dasX>diim uttd aU'Mt«tidtanii&äigedr2ngt Tai. Ilf. 

■ ■•■ ms. 



Ftg. L Des kleinen 'Ranmf^ dÄ rie eindebiii«ii:i lul« 

geachtet^ sind sie stark entwickek aif d sehr ztisainmea* 

gesetzt. Die männlichen Geschlechtstbeile befinden 

sich mehr nach vorn und oben» ^nd aiod kleiner» aber 

eben so mannigfaltig als die weibücheo. Sie besteh^ 

aus einem brännbcben inndlicbenüpdeB^ Tab. HL 

'Kg. L d. Tab. IL Fig. IL h, der die Grölse einer sehr 

kleinen Haselaofs nnd einen strahlidien. Bau Fig, IK 

a hat. Aas ihm gehet oben nnd vom ein fester > «Dige 

Zoll langer, enger , mit einer gelUicben Flussigkeif 

angefüllter, sehr aasammengewickelter Kanal TahAlL 

o IL Big, IL i. IJ^. b, der in der Snbstans des Ho-: 

den mit twey Wurzeln entsteht, gegen welche die vom 

Umfange ztim Mittelpunkt gehenden, Strahlen sussin« 

menlaufen, fast queer zum Ruthenbehälter T HL ^* 

T IL Fig. II. k. IV. c. Dieb ist ein etwa vier Linien 

langer, hinten zwey, vom kaum eine Linie w^ter 

mnsknlöser Sack, dessen äufsere -Oeffniing ich schon 

oben angeführt habe und der etwas, ^über die Seiten* 

flache des Korpers hervorragt. In ihn senkt sich oben 

nnd binten nahe an seinem Grunde der Saamengang 

ein. Gans am 6cnnde dieses Sackes ist die H^tbe. lo^* 

IL Fig. IV. d befestigt, die fast ein und einen halben 

Zoll lang aber mehrfach susammenge wickelt, musko* 

lös, nicht perforkt, hinten über ej|ie Iiinlej, vom kaaiil 

f Linie dick, durch einen kleine.n Knopf geendigt istt 

Dicht an der.anfseren OeGtnung des. J^uthenbehälters 

senkt sich noch mit einer weiten OefiFan^g ein etw^ 

mehr als halbzölliger enger blinder. Sack e in ihn, ä$f 

membranös, leicht gefurcht, gegen »ein Ende etwss 

enger als an seinem Anfange ut. Die weibllcbap.6^ 

schlechutheile sin^ das Ovarium,^ der Oviduct «nd 

awey accessorlsche Drusen. P^s Ovarinm umgi^ht dis ( 

lieber > nnd besteht ans einer groben Anzahl kleins^i 

braaa- 



»5 

bUhniliebkofibMr Lappea. Der OvMact 3%. iL e. 7bi^ 
'JU,'/^ entstebt kürz «oter d«m obei« Eade der Leber 
.d^it^b die Verekiigang von vier bis fönlHeuptsweigeiiy 
•tetgt etvTM «cbrilg iu»h rechts ^ von der ^eber nach 
oUcnr und «cblägt skb vor und unan* dem eisten Magen 
^oeernacb rechts. Bie dahin ist er ^ngb, ungewunden 
und gelbßcb^ hier aber erweitert, er sicl^ , wird rotfa^ 
.hrann. imd VKindet.si<:b ij9 ei^cn anter dem Hoden lie- 
genden Knaul cjngjs ^^ujapireen. Qi^aer rKnaul senkt 
sich endlich^ wohl fünf Zoll langjt jn den A^ang def 
Scheide 7b^. ///. e, Tab, IL Fig. IL o.eipj, 4\e an der« 
aelben Stelle eine grofse^ über einen ZpIL lange > vier 
Linien breite und* dicke okergelbe Druse Tab. IIL g, ' 
T^if*^ IL Fig. IL ly.fwaüAxnmX, die aqGien mannig- 
lacbe gröls^re und kl^iMrei, Windungen, bat j^ iireicbe 
aich in einen 'einfachen Kanals doch schwer ^ auflösen 
lassen. Die Scheide seihst steigt erst aJt» u,nd dann ge«- 
xade aufwärts und nach, aufsen : sie ist über einen Zoll 
.lang> fast zwej Linien weit j, nach auGien etwas enger, 
niuskulös und innen der Länge niich gefurcht; Fig. If^. 
,h^ Bey ihrem Ausgange senkt sich der kujr^e Hals eii» 
Oder mit ^einei^. dicken glutinösen gelbbräunlichen 
Feuchtigkeit angefüllten menibranösen Bl^ase- Fig^ II* 
ß. IV_. i in sie euii deren Durchmesser etwa fünf Li- 
nien hat. 

Aus der kurzen Bescbreihungj w^Bl6he Bohadsch. 
vx>li den Genitalien der Thetis giebt^ erhellt » dafs er ^ 

tkeils nicht alle sahe^.theils sich über die Bestimmung ^ 

' 'derselben irrte. Er sähe den wahren Hoden und Saa« 
mengang und den accesforiscben Blindsack der niann<i 
liehen GeBcbfeebtstheile' nicht. Ricbeig rechnet ^er die 
gelbe Drüse und die membtanöse ßhise zu den weibtt« 
*chen Geschlechtstheilen^ doch fragt es sich ^ohl , ob 
jene whrkllch der Uterus ^sey' und der InhaU der leti-^ 

'tern 



•4 , . 

/ 

\ 

ittsi henfikt wöM •bMtimmt / daffr nm to^br - livae A]^oor 
dfirung emek Ueberzugs der Ejer ditin»* .Man* ajtkt 
leicht^ dafsi)! fwas er für Hoden und.EpididyiQif! hikt 
E]rerstock^Qd£3mrgai;ig sind^ djearev «letctejoer »ich veo- 
nmthlicb m. £risichea£xeniiplarejL laicbtev von der» Laber 
absondern. iärst|4 wie üsmix wenigstena immer *b^ 
Land« und WassesmoUtiakeii gesdiienen hnlß 

AIIebescbriebenenTheile^' diesie zu ittiisentnm- 
fafUIenden Muskeln naturlich ausgenomtnem^ smd ia 
eiaeui gem'emsaili^n Bauchfelle eingescfalossen^ i^ 
sich nur schwer Von den Qu'certhüskeln trennt« Diö 
Leber itt dntch eine Menge trichterförmige^ Filaincnte 
im dasselbe be'fesrigt^ und steigt nur bis kum letzten 
' l^iertheil des Körpers herab ^ wo auch das Bauchfell 
aufbort und wo sich blofs die Längenmuskeln* durch- 
kreuzen. Die otere Hälfte des Bauchfells, Welche den 
Darmkanal und die Geschlechtsorgane enthalt, ist von 
6et unteren/ in der sich Leber, Ovariam und Herz bc- 
finden, durch eine deutliche'membfanöse Queerschei- 
dewand getrennt. Die untere Gränze des Bauchfelti 
habe i<fh schon angegeben; oben erstreckt es sich bis 
kum Anfange des ersten Magens^ wo es sich* umschlägt | 
und schliefst. 

Zum Schlufs teyen mir nur noch folgende Bemer- 
Itungen erlauJht. . • 
^ Die.Thetis Fifnbria unterscheidet sieb von ,der 

ThetisLeporina^ aulser deneo von Linne angegebe- 
nen Karakter^n , noch durch Mangel der kleinen Tei^* 
tafcel auf der oberen Fläche , deren Anzahl sich nicht 
über awanzi^ erstreckt, so wie der grofsen^ die sie an 
Menge weit übertreffen; z) durch geringere Breite der 
Flügel; 3) durch nicht gezweigte Rückentemakel,; 

4) durch f^öfser^ Kürze und Dicke i^ Körpers. .^ 

El 



1 » 



lOO 



I • 



Skelet 



bewegt es sich auf dem dritten nur von vorn nach hin- 
ten und von innen nfl|ch^ur8en« ^ 

Das fünfte Glied ist kürzer. Siein hinteres Ende bil- 
det oben in der Mitte und an den Seiten einen starken 
Vorsprung, unten ist es gerade abgeschnitten. Vorn ist 
es aufsen und innen ausgeschnitten, springt dagegen oben 
und unten vor. Hierdurch wird zwischen ihm und aera 
sechsten die fieugung und Streckung fast ganz vernichtet, 
dagegen ist' eine starke «Seiten wärtsbewegung möglich* 

^ Das sechste hat hinten einen äufsern und innern 
Vorsprung, der sich, aber mit einem ausgehöhlten RanJ« 
endigt, oben und unten ein Knöpfchen, wodurch esd«"i 
Fünften entspricht. Yorn endigt es sich immer mit«* 
nem geraden Rande^ • 

Die drei vordem Fiifse unterscheiden sich von den 
übrigen dadurch, daCs dieses Glied vorn über der Stelle, 
wodurch es das letzte Glied trägt, in eine Spitze auslÜull, 
die beinahe eben so lang als dic^s^s ist und dadurch eins 
Zange bildet. 

Dieses Glied ist überall nebst dem vierten das längste, 
am ersten Fiifse i;iach allen Richtungen so beträchtlich 
stark entwickelt, dafs es allein mehr Umfang als der 
^ ganze übrigcFiifs hat. 

Das siebente Glied ist im Allgemeinen klein, z«g^' 

- spitzt und besonders ^ünner als die übrigen. Nur am 

ersten Fufse ist es sehr lans:, aber auch dünner alsoJß 

Vorhergehenden. Es beugt und streckt sich frei auf dem 

vorhergehenden. 

Vermöge der verschiedenen Anordnungen der Ge- 
lenkflachen ist also der Fufs im Ganzen durch die Hüften 



/ ' 



^7 

« 

VPIß^ gixk^nEvh^Umg JMiA es. Exemplars; !Q»d^rBese}i^ 

buog der Ge5(^lecbt;5th«He su lassen iJ^Qö^higt wurden 

( ..Vach Xla.¥ ie»f. ist d» Korper a«ki6s Pleurobiwiiif 

ph u % ewn^f dficb nicht beträditUcli lai\glich rund^ sein 

^uiß ist so ^r.^ als der Mantel , so dafs es. gerade aus- 

jöLebt^ ^1| bef^^M^ er.i^b »wischjsn^Awejen^ durch einen 

3Lan$i, der um den |;an^ei| Körper verläuft^ getrenntem 

Gebilden. Der Mun^ ist vorn und. eracbeint als ein et» 

.was dicker Rdssel^ der durch einen klekien auf der 

Seite in die Fufsrander übergebenden -Segel bedeckt Ist. 

jA.n der Basis dieses SegeU heHnden sich zwey cylindri» 

fcbe.hohl& Ten^^H^li)». welche aulsen der Länge nach 

g/espalten sind^ einep^rm, d|e Qu vieimo.ch in keinem 

andern Weicbthiere beobachtete» Erfand, nur diese 

beiden Tentakeln und der AnAt9niie nach tu sc&Iielseii 

mizfs das'Tbier.dadureh ein A.uge herausstecken kon« 

neu. Alle an^serO' Organe befinden sich in der rechten 

, Seite des Kanals >• den crdlstentheils die Brahchien ein* 

nehmen« .Diefe:):)(|^teJtieneus einer langlichep vorsprii^^ 

gendenPlatt^^ iWf^d«r,sichabe;a ijind unten dicht; ai| 

einander gedrängte Queerstreifen befinden j. die. aus 

fcleiiB^ny wie4efMhr dicht an einander, st eh encfen Blatt« 

xhen «osammengesetzt sind. Vorn^ befinden sich die 

aufsera Gescbledusogcgane^ die ans einer kleinen OeS» 

xiung und xwey^ vorstehenden Theilen bestehen. Der 

After befindet sich l^inter den Erancbien als eine klein^ 

wei>ig vorspriii^eni^e ipensbranoff Rqhre-^ «^.Qer Man» 

t^l ist dick und |leiscl^igt ; oHnet f|^i^,ibni so findet mai| 

4ber d^pi Banc()felle> etwas nacl) vorn und rechts, eine 

kleine pla;tte; di|n|ie»^ ovale ^.schlaf liegende^, weifte 

Scfaealeji die aoa Legen b^ipeht, voj^ denen die neust^Q 

noch wie naenbranoiisind. . . . ^ 

Ein Blidt-aifif die Abbildung (T«4.Jr.l%^ 
n. XXXIf^.) wir4 4f^. Uebqrej^kunft^^dieses.Tbiert 

mit 



a8 

Hitt dem PleuYobranthus BeroMi; der beide tititer fein 
Ceibbleoht bringt 9 und die Ver^cbiedentheiteü zeigen^ 
die beide als ivfey Arten von dnandel^ trennen. Ebenso 
Vdebey diesem ist der Körper ^latt xint6. «iwischea Aem 
Mantel Fig. XXXlIL /. XXXIP^. ßi. tmd Pnft i^/)?. 
XXXIH: g: XXXIV. i wie cÄig^pr^ßh Die bei- 
acn Teiitakeih i^^. XXXIIL b'fvaikii sich ^ciAM« 
In zbrem äulsereik Abscbnitt der limge nach gespalten; 
9er Mantel hat hinter ihnen einen Binscbnitt; einkM- 
nes Segel beäeckt die Mundfpalte Fig. XJtXI/^. b; die 
Branchifen Fig.' XXXIII. d. XXXI P'. f befinden sidi 
kuf dieselbe Att wie dort gebiidetv atirsefn in der re<^h« 
len Seite des 'Körpers; der After ä^. XXXIIL^ 
'XXXIV. g öffnet sich in dem hintern Ende iht'et Bb* 
festii^ang als eine kurze membranöse Rohre; vor ih- 
xien befinden sich die äu&ern'GescHecbtstheile Fig* 
tX^XIV. c. d. is: als eine Oeffiinng^xiiid '«wey Erhaben« 
heiteft,'aü8 derön' vorderer einb lafigei Rutbe fig* 
"XXXIIL c. XXXiy. c ragt; nrtd' uftt^r de^ dick- 
fl^ischigten l^ähtel befindet sich d$& danA^^'^ fast mem< 
branöse Seh aale. * ' . m r i 

Leicht springen ind^ß' auch ^enfotriedeniheifeeii W 
Bie Augen, die t>eitie )ipecifisch tVen^en. Der Cüvier- 
Ithe P leuroh r^änthni ist auf seiner' obem Flache glatt, 
bey dem Mefinlgeii ist der Mantel mit Hirsenkomförini- 
gen, *iriimer eftiige Linien von 'eina)ider abstehenden 
Wärzchen Fig. XXXIIL besetzt'; ä«r Mafitel det 'Seü 
nigen ist so grors'ahf dfer Fnfs, bey deni Meinige^n'fit ^ 
beträchtlich kIMrtrt'i' der vordA'feArii^cbnitt desrMail- 
tels ist bey'deiil btifürsöbeA" wM' hrärkiifi^ Ai be^ 
äemMcinigrt. *toie Tehttffcel'deiEiiteifeft ^nd üffl^ 
drisch, die des Meinigen dreyeekfg -^iM vetfhältni^ttil- 
fsfg zir ihrer ^L^^ vi^ breiter: bct'^Sigel, welcher 
beym'CdvictSfey^h' d!ttlMund b«d6ckf> geht utenerklic* 

[0 



99 



Linti^a langes ^-«M Wtt>fl Lib^ l^i^ßlHd^llIfM^kiel^^t 

hier iiaikgt' ibrefkiotevlMHäiftoPgti^ ffrjejTf^h %s^:^v^ .4^4 
vaidere ist,dwi€bIiiii:Memj^at^9l|K¥E^i»le^6iplfa)i^^ 
den, bjBf^stjgt. ,Der A(ter fii\det sich dort am Ende 
d^r Branctiien^ hier* am lEn^e ihrer ßeij&'^sÄ^ungsstellcD^ 



dort bestehet sie nach der ZMcDAtiMg lii' einer' rundli- 
cben^ einige Linien messenden geranaeten Area^ , m 
d«r ohetrieibß IddbarHervwagiU^ wiU sin^P^ fkufzen^ 
dfimiejBLii.xui^b.obewL-gewtadtep Fi)#li9ftd&e» ««iDt^a bk^ 
ttiniah^ntivhes B«ck iiäaten'«ge%fafH)(eAiFilailient:beß^^^ 
Hohistf-hier be&iäet'fi»ch vor demiy^podeii^nfijrQQdiipa*« 

aRMy.S«iBienii«flpgei^kTuiti0ite &Qjbr6(9 vlDi*^ dieser emec 
iwe^ILinien lad^.^md breite Uorivorki'iigimg^ dmm ein^ 
vier -LinieAt lange xuAdliche^ oben eine. I;ipie9 • M^t^^ 
C^ zilirej> däicktfip obeniundiAich vpra gewandte Jl^bn 
se^ aui dere]|lOefiiin2igleiiietvrAfi geWüadenes^ feines>j 
hxx. einen i^^pMiläageis ^ilaatentrajgtJ JK(al> sieht alaoj^r 
dafs die versci)ied«nemGesc]|l«€)itad£iittXige|ihier^ wi^ 
gewobatichin deaiMdinskeii von ivorn nach. biaten nov 
ben., > dort' über eiiiadd«r..st»hej|.. . EadlUlh variirt die( 
Giröfse lind'Zusiifbineniseti^ung deriSchftaU beträcbtlicb;:; 
d«ii|a4m^G^iwia1wkw>: Atosen GroJäe betrachilicher alle 
dl» Ikei^Meinigeü iätii'flhifst dieScbaaU^aur einen batr 
ben SoiTIVheM. in dfcrdbänge und^twä einen Drittel««^ 
2i^li»!der£itelft;^ Jiqpi]ii»iati£'dbeyjMi^ Ssite nadf 

be« 






I 



Otdfse vericbied«»«^ 'S^hidbt^{> b^ id««b Meinigeä 
lUft sie Fig. XL. über 'dreyt'Vienhsikv Zoll Linge und 
ftfcbs Linien^ Brehe;' Üegtiftidtv Mibe^ ^-uad bestehe 
Ali#^ 'einer w^it' g^oferen- Menge v^n äfchichten, von 
iffeneB Sie'iMcb'blitlkditiJa weit'Wetiig^x^;«a.Grdft^ ver« 
acbieden sind ^U doit^ trogeathuir dte igviöfisiien und 
Itleinsttiki «dI det^Btem Seite vfe^^thebr&yoh eiiiaoiejp 
«bw^ichen^ * indem die Meinste vreit kleiner «Is dott ist. 

.^ . Iip innftröBauc finden «ich «owohL Aebnlichkeiteu 
al^^yerscDiedenfaeiteni, doch überyjrlcgen jene\, iowohl, 
der Zahl als der Bedeutung na,cfa^ diese so .beträcbtiicby 
d^ifs die ersteren als eenerisch, diese als specinsch !)ۥ 
trachtet ijverden müssen. 

* < J 

«^ Das €irtü>)atiio'ns8>ystem' hab4 i4h vriabejm 

€!aviers<ib«n ^fu&d^ti : di^ «k(facb#H«rGtkMiiin«r B$i 

^UtXy. c liegt in dar MHte> nicht w«ir faiMfer dem 

.Gehirn ^ber dein Anfange ^es Speisekanals^ ubd r^cbts 

Ije^t ein grofs^riet diliinaräs HenxAr Iig:.:J[JSXF.d* 

DieBra^cbi^A^liroiiimfb ihi Welamlichai9<g«h£ jmiAeoß^ 

d«s Guvicfrseb^n^Fl en r 6 l>r a n c h ns. ^herein y ibdem 

«le eine JangUcfae Platte darstellien , • darauf ibrer obffv 

nnd-nntem Flach« '^nahrere: dicht ab^ eiannlei; gedralkf 

te, von i^orn nach 'hinten auf einander, folgende Reibei^ 

van Qneererbabenheiien hat, diefa^t ifaxia^gänEe Breit« 

ainnebmen, und die wiedier aiiSfTeinBr^gtiiJben Meag^ 

von ^vom nach. hinten gerichteten Blättbhen hesteben« 

Doch ist diefi Organ nicht -wie beyin Caviersdhen ia 

«einer gausen Länge am Körper befestigt , «ondipm nur 

in seiner obara Häifce , mittebt eissr ^chmalaniA^rm«'' 

bran, auf der si^b^keine Blüttohen «biefindeii. /Auf»«^ 

w 

dam onterscbeideti es sieb auch dürnh aeine Forni ^' 
waavonodendMrGnitiirstBhen^ d^insi^ iatiaiigUbhc.dteSf'^ 

-J eckift 



der obern und untern Fläche ili^Ise^nirgencfs^ j^ie t^ 
l>ey den:i<5Qvi€iifiiicl^^n in'dem |^ime^;i Tbioile d^rpraii- 
chien.dejf.FalUtt'&^FP *cheifl,<,,iA,ip^an^er öb^f^r,»px¥| 
4ern ^erd%ji,aM)r ^nut lieT^i^ Xtii^jii^ iA^bi;^ alt-^ 
nuhlie auft»rQrd.entIicli scbinaL,.^,^ > , > • . .. -.d „ 

' lin Datnl4c«tiri)$ fina%n n^^'ft^l^itel^ YJihdMdi 
ilenheit^iti IStfitt 'rfei langen e>i)J^o/!rÄ^^i flildöt' rictf 
ein sehr kürzeV üid weitet Fi^.XXXy't b ; ih 'darf 
sich ganz Vbrii ctSe'^&^e delr hiebt W tief alsfli^yhi* 
Cüvicfrwhe^ liegenden S^eichfeWriften c> 6HHen.- E/ 
lauft ini ein'a nicibt Starke kuyfciilofe'^cnnUticUe Emehe^' , 
rung d aurfi^WäSäb* det^ wetftütt^ TfeeH det |;aniei» 
DartiA (^H^^is inj Ali/' diesen 'fdlgt ^iie 'tlach%iiiietft im^- 
nier ikfelli-'^erfengte'^tellt *?^>a^^^ XKXV&i 

ih äei^ ki^h'ein Apj^arat findet ^JvöVdAm Ouvie^ v?i^ 
nigstens htefits^ erwähnt. £r besteht aua drey'braanfeiiF 
tlornÄuckeli i/^. Jtaar/^/i. ad. b. ^ Die beiden voirde*' 
ün blLdeii kn iPaÄ?;/ sirid vötf^glMd^ viÄtJ 

ecVig; ]iege4 nei^ <^iiiÄder 'todlksilfth'abf der t^tlferttt 
1/Vand ded Mag'e^s^' eliie^iigeHIiÜ^ Wis^hei^^ iH^ 
fiädefs sie $<iIbn'dl4*S'eitenmnd%''Viniifelrinen. STe«^nMl^ 
trbgeit aäfibnir i]Ri%rn FUcbe^^tfiilt^ibere Menge 'sehr 
Meiner ab^^^^büirfet Späten ^^^^dS^M&ehtere dicht gie^' 
Aringte Rdibk''bil'd(^. Dieht''hintet'ihne& Iblgt ^itt^ 
drittel^ längnches;' Messerf6rini^8sV i^^hraggereSW 
Stack ^ 'das dei L&ge nach ai:Stier wti^ren j^läciie auf- 
sitzt nnd inli iseftteor fircyen Rüiad« itacfa oben gesitihl^ 
totist. •'" -'-^ ■ "^ ' '* ^' '* 'r/' ' ;■ -'••■■i.i^' 



U ' ' '••■' ••« . 'r " '. _ ^ - • ! -^Jj 



' Der Tb^il daa Dannk«]uils> welcher diese Ho^n-^ 
st&cke tragtji ;XM^nitdm Stelle df ^^ Cuvlerschen MoskeV, 
ttiagena ein, kommt aber^. wie'Bi^chreiba]|gfuiidKiit> 

^^^^ Mi^ik; »ÜK^uriQl^ dÜB i& der ftl^^e befindliche }Mxi-^ 

HO 



' \ 



H. 



3» 

-'^^ DkräuT fol^t d^r ärhurnng^^' Jnf XS^ 
Sex dtiiää gleicfanami^eh^&ey GuvTe^ff'Aiht'ibiific^steii 
Ütt 'dterch Veidirr knifrer üinn Vorh Afc^fA^ dafs et 
nicht ein^ einfache xunAtfBri Ifdb'J# ttiit> «iiier ^tie«vi 

W^W^I^Ii^ff«^chrtj;^^ep,,¥nt^e.J|;fln^ mit, dem Cu; 
^KC^^eff : J&jbcf^i^pwr.; D.er letzte .IV^uejen ^ ist etj 
^^»«'^Wfif r- fwd ÄWtjei/JQbeldet ,'^ipb ^qTfii ^i^hts, als seir 
^en grd&ei|i Purchm^sxer yopi übrji^fp,^arme /i. Die- 
ser ist f ben so lana ,als. der bisher, beschxiejbene J^ppa« 
r^fi|\, «^uirdi|i.diif Mitte seiner Lan(^. senkt ,sicl^| die Le- 
'^^4^8<^!^^^fr^)f':^^^^^* * durch einen sehr wei- 
%^ , GaUenfiflUgtj i?iu, , , Diie Weite jlj^ses .9>aVen^angs 
iLe}g^^ier ]iKi9 bey aUei^MoIJuskeii de^tljcl)^. d^fs di^ 
I^b^r^auc^ 4eif.]ff9ym.^ii^f:h,. pip Aaha^g.^dejj Darmka^ 
^ii«.'i .?iIft;ltfX,4ei^,hoberp Thift^W^ V^^^}\ 

c^t, sie 41^1^ asw^ferflpaften^ läurch^Z.^^uckz|e^Iel} vom 
IpUu'mlua^If, uxid Vf^i^gf rung ^ihres 4v;$föl^rp|igsgaiige^j, 

a«^: ein«» e^g^TOftoOi-gHi^^ «?nau W A^Wi^prf Harn- 
bt^«<di^%no^ff ehatals jencjr) si^^j fif;3ti4i^,dei:iSäug, 
thi^r^oi capsi de» Wä jsf a. (d^^ii, Vögeln hjjja^f ,95 i^tirr??id«H[ 
moHlkf hieben« ^n4 eigne Of ga^ie -bildem , ,— . ; j . J^. , . . , 
;;,; : BMk^. Nerw^o^^y^f «ro weicht,, nifh^ ,y9iv,dejr g^ 
«flf^lil^lieg jMfllU^^pnorin ab. Uc;b.«ir 4eirn Anf^j^^e dea^ 
Speisekaiials liegt ein breites Gehirn Fig. XXX (^^ J?^ 
das in KweyTheile^ einen vordem breitern homoge- 
Tdi^: ^fneft^hlntekti «Kleitiern , ¥imd1ft<bereii4^ aWineh- 
r^reii KQfibftlhfeh WüÄrtittfen^esetztcti i^rflHt. Vo&ieiHer^ 
Siite'deslelbeil zur atidl^rh gebt üiitter ^ev(k Oesophai^ 

gUs'&ii gewöhnüchr schmale Band. 'Sehr deudidi lie» 

' tu 

gen 



- 53 

gen auf dem vordem Tfaei}^ htnter dem vordern Rande 
zwey kleine schwane Augenpunkte^ die auch Cuvier. 
an seinem Fleurobranchus fand. Vom vordem Ran- 
de geht ein starkes Nervenpaar zu den untern )}dr-i 
nem : auf jeder Seite entspringen vier kleinere Nerven- 
paare Zur den vordem Tbeil des Körpers^ Daraikanal 
und Geschlecbtstheile^ uüd ;unten auf jeder Seite der 
lange ^ dem Intercostalnerven ähnlich« Nerv^ der längs 
der Seiten d^fTtprpersvemuft.—, ,, , • , | 

Die Gescblechtstheile Fi^. XXXFIIL sind ein« 

fach nnd^iegeti'^om nnd rebfats^ ili einen engeit Raum 

zusammengedrängt. Der Eyerstock ist^ wie gewöhiv 

Keh':,' ^mit'Uer LAer vferwacbsen; Vtotf ihm g^t ^ 

langer Ortdact^a* eu dar hinMiMr Geschlecbtsöfiauag, 

anfiogHoh. steik geVrunden. imfl^' seuiem letzten Drittel 

za;eiMai^vreitidre4 Scheide^ aiäigedehnt^ in welche dicli 

dicht (b^ ihrem Austritte :alas'. dem Kprper eine edg^ 

haUgp 'Porpttahlase /* öffnet •!* Die- männliehen Gck 

schleebtatlieile t»^.ü.silid nodbieiafacher. Aul dem 

Eyacgem^aHegt^' nidit weitTvon^sekiem Austritte ans 

demEyer^ckf^ eine rnndliöhe Druse von sirehlq^sm 

Bau'aA derHöde> der sich leicht vom Ofiduct trennt 

und iüs'^ineil Saamtogang b auslauft , der etwas kür^ 

zer und-enger^istals der Oviduct> .nnd sich in die Ru« 

the/c endigt» ^die^ich schon obdn beschrieben habe# 

DierrVist ^e aufsere und innert Bescbaffenbeil 
iXentSi. JPJ^trobroi^ichus ß den ich titbßr^ulatus ni»ine 
and cleasen'hAaf>)tsäcblicbe äufsere, iba vom Pleurobran^ 
chus JP.erpnii. unierscbeidende Karaktere diese sind: 
J^rsum-'^ubereulis miiiari!bu^ adspersum. F^s^pal» 
lio laii^r^' T^ntacula triangularia acuminata. 



.J ». «t i . . >« . .A 



c IV. 



S4 



-rffc ^ 



fc- a. 



/ j • 



IV. 



« ♦ 1 I fr« •» 



Üeber die öst^öittgideh^n Dif-' 
.fere.nzen der igelärt'eji. 

a 

1/ . . ■ i - ' 

11 ikm Igelg'^scblvclit« ^efisrABA -n^ anehnteff 
Tfctere E«iiaiiniaengebniii«t> wdittbac« wei«iilliGbe fisle«»- 
fegiiche DiffetensdiilaffblMiHi^ Üafs sie Mnati nnt fp«lci*. 
firoh tfifferiren ^vn k^nofeA^eb^mte/ f« ite&yaUm ibim 
Sl^eidnifg in bV^ Usfietirlith«iIttfig#ii,'T(m.'deiB8faJib»^ 
«Bt^eigentUciren IgdV die «ndre dl« TimvffOi'bagfnk^; 
vielleicht nieht «ntartidbtk. Dia Sk^l^te>' ^ ««f ähcbe ücb 
im Pmsar Musanh zur T^vgieldbütig; iPor' ni|f • l|afece^ 
wnseti dia d«8 ge#ofaiikcfaeaoadderla2^^i%a^'Tg«Iv, 
«Hi. dei gnAen (Buffcn9 Tam-vt , .^E^yiK^ Kgi. i .J 
vnd kitSnen Tmvets (Buffons Jkndm^, TaK IV^ Fif;^ 
%.). Unter diesen kornrnktt der gew^honUthennfet lang* 
dbrigb im Wesentlichen dorchaus mit' einander Qbafw 
«In , imd difl^riren idagegen «t&erordeDtUcli von den 
bMden letzteren, die lirieder^ wie die V^rgleidbaBg 
ikres Kvedienbatilis s^tor klar darthuHwird^ diewoi' 
. sentlichMi Karakiere ihit einander geoMin beben* < 

Die allgefiiehie Form des Kopfes der beiden eme* 
ren Igehilrten ist breit , nicht langli<5h^ senderm aiem« 
lichrnndlich und beide dilleriren von einander nur 
dem Grade nach^ inäemrh'^ffh langöbrigen der Kopf 
dadurch sehr deutlich rundlicher wird als beym er« 

ateres« 



^tstWtj, ^nU n be{4^n Eiiiden def Joichbogieiii d^r 
Schädel verhältnifsnialsig breiter ist. Bey beiden Mß 
Auch der Gesicb^tbeil des Kopfes aebr breit; bey bei- 
den setBt «icb die L^ängepperietelleiste nur imbedeil" 
t^iid in 4^*^ bintern Tbeil 4e| Stirnbeios fott^ und pji« 
t^r einem. stumpfen Winkel. entfernen s|cb von ihr ^p 
difier Stelle die tebwa^an Stimleistenj vr^lcbe slpii 
nur wepig nach vorn richten; bey beiden bil^^it d^ 
ganee^ vor diesen Leisten befindliche Theil des Stirn« 
b^ins auf jeder Seite einp starke dreyeckige Erbpb^fl* 
beit> welche eine« vorxugjicb beym langöbrigi^i) Jgljf 
4i^r. %tair|L vertiefte tängepgirube ^ die fipft (L%cb/eiW||t 
auf die Nasenbeine fortsetzt^ zwischen sich lassen* 
Die Leisten des Scbädels sind bey beide|i> höcbstena 
mit Au^nfbine der do^cb nicbt sehr scharfen Onipito)- 
leisten^ wenig ausgebildet^ der Jocfabpgen lung» nor 
wenig vo^ vorn und nnten nach hincen und p^^en ge- 
lichtet.» ohne oben conv^, unten concav zu leyn^ da- 
tier njcht in der Veirtikabricb^ung gebogen^ wobt abeo 
•vorwjglicb beym langobpgen Igel , in der h<MriM>j9(aI^ 
Itark ausg^chweiftj so dafs die ^cblafg^nbe fehr ti^ 
ist. .Inbeiden Arten ist er ^ seinen grol/s^^n zwey Pii^ 
uAn nacb^ /ai2S den Jocbforts ätzen des Sctilafbeini nn^ 
Objtrkieferi z»usamroe;ng0s^zt^ iß sejai?J33L vprd^r^ Yieis« 
tel^ ao weit er durch das letater^ g^bild^t wird;» :noc|i 
^kuftbl %» breit el^4e> wo ibir da:$ \h^i^^ spbmaj^ 
^Uid ornndlicbe Joc^ei4 und der scfam^e ^qiMa^ei«^ 
lortfet» V4»Uenden. Der gaipzei Schädel isit^ndljcb übe^ 
«U niedrig» nnr in d«r @eg^d d^r hi^teoi :Be€kzä)^np 
0twai, j$hßt nicbt beträebtlicb b^h^r ^Is i^^ daqi ^n^^ft 
Theil^i^ Diese Yemüebtung seiner üojae i|i der ^nge- 
8^l>enen <»egend: ruhet viom Herabsteign^.des Alveplai^ 
fö&des eowohii als vom Aufzeigen dlsa-Nesen- ußf^ 
^^m&f^if^ ilM atkabeiiti h^r^ welpbei j^s d^rcb b^- 

C fk träcbt- 



\ 



^30 

%ficMlii^be ^airke und 6r^se des Öbextciefet^eb» ver- 
^iimltfst wird; 

" » Die Föriia^ d^s üntbAiefew ist bey beidfeö Arten 
-dieselbe. 'Der Kroofoi'tsatas ist lang aus^esögcfn^ be- 
tricbtlicb höber als der Gelenkfortsatz, der nÄth hinteä 
^HusgezogeneTbeil, welebtt-emen Winkel Ewisdwödcii 
4iorizontaK und PerpendiküliariheÜe bildet, 'ist %o\^% 
Tais der Kironfbrtsat«. Der p'erperidlkulära Theil i«t 
-kaum Tiih Vin Drittel körzör %ls der horizonta!^/ ^^^ 
-init Inbegriff des Hro^fdrtsatees etwas mehr hocb ab 
*lH:eit, der perpendikuläre im Verhahnifs zu seiner Bra- 
4e seilt l^dh; die Grube des Masseters beträdidtth ve^ 
•tieft.'' '^'''''' '' - .- ,ts' - • ' - . . I .' • ' 

l^üch itt der Gestalt, Zahl und Anordnung J«' 
■ISähne* hen^scbt dieselbe OonfonuitSt. ' Oben' fio^«|* 
^ch «rstenS im Zwiscfaetikief erbeine auf jeder '6^'** 
-duey öelineidezahne, deren Tordere um dife g«^** 
fiireite dieses 'Knochens 'aus einander stehen und daher 
*dinen \€^eti Raum zwischen sich lassen , in welcb«* 
^ie zW^ innersten Schneidetahn« des UnterWrefftrs ein« 
^ten." 6ie sind drejrmal so kng^und stark «U dife «W^T 
'd<ltauf folgenden ^ und stehdiilasf perpcfndiküläi^^ ^^ 
taig von oben Tind hinten nach unten und^vetii %^^^ 
tat. Nach'^iner kleinen X.ücke folgt eirf kleine^ ksu- 
formiger, aber nicht sehr spitzer, perpendiköMr - «te- 
ilender- uM dicht hinter ihm ein, von votH zi«di 1^^°' 
ten brcitÄ , scharf schneidender Zahn. Da« ObeiW^ 
feÄein tenthaft siefaien Zahü*. . Die drey vordem sind 
etwas* groJber als die ietzteii Schneidezahne, und neh- 
xpen von ^om nadi hinten 9Lik Grdfse so betfaefatlico 
ab, dals der' vorderste ungefähr noch eJnmahl'folsDS 
Ist als der hinterste. In ihrer Form komnMi^ •»• ^^^ 
im Wesentliehen uberein, indem alle breit, dtisn und 
sehr spitz sind. Die drey folgeadtn sind gleichfalls 

^ vi nach 



I 



57 

nacb einam Plane geformt. Alle habCn einü iebr brei- 
te KsuiU^e, lind von iimeii nach^subeii breiter als 
von vom nach hinten, und differiren nur dadarcb von 
«inandeTf dal* der vordarite eine aebr lange, spitze 
und breite äulsere and zvrey innere Erbabenbeiten auf 
dieser breites KauAäche, die Ewey folgenden aber vier, 
«nngeßhr gleich grofse Spitcen haben, vrelcbe alle vreiC 
kürzer und ituoipfer al^ jeneb^ite äulsere sind. Durch 
diese breite Spitze bildet der vorderste dieser Backzäh- 
ne einen auffallenden Uebergang von den 'vordem 
schneidenden zu den letzten quetschenden Backsäh- 
neii. Der siebente und letste ist bey weitem kleiner 
als dieie' drey, die wenigitens achtmahl grölser alt 
die übrigen sind, nnd bat eine sehr scharfe, achbelr 
dendeKaußäche> die in der Mitte ihrer Länge einmabl 
gekerbt ist. 

Im Unterkiefer finden sich zwey Zähne weniger 
alt iip Oberkiefer, also acht. Da der Uoterkiefer uiq 
ßo viel kürzer als der Oberkiefer ist, dafs er vorn nur 
bis zum hintersten obern Scbneidetahn« reicht* so be- 
rührt iwar sein hinterster ßnckza^n den gleichnahmi- 
£en Zafan des Oberkiefers, allein sein vorderer Scbnei> 
dezabn'kann den vordem oberen Schneidezahn nur 
dadurch berühren, dafi er, wie er sich in seiner Höhle 
eingesenkt beiludet, mit dem Honzoqt einen Winlid 
von etwafünf und vier sig Graden macht; Da dar vorder- 
ste obere Schneidezahn etwas nach vom gerichtet ist, so 
kann der untere dessenungsachtet nur den obern Theil 
seiner hintern Fläche berübreJi. Er ist etnas kürzer, 
aber breiter und ich auf eiförmiger, seine Kauftacbe zu- 
gleich stumpfer und randlicher, als der obere. Auf 
ihn folgen drey weit kleinere Zähne, welche breit« 
KauHächeu haben, die durch eine, in der Mitte be- 
«ndliche, stuinpfe Längenerhabenbeit dacfaförmig werw 

den 



38 

- den und dtei e Zahn* «iin Beils«] geicbiclcter macliea ; 
tine£igenscbaft| die beyin tetiten noch durch einen, 
M bimern Theile dieier Erhabanbeit beRndlicfaen Ein- 
schnitt vermehrt wird. Die folgenden vier Zähne fat- 
ben im Wesentlichen einerley form: der vorder>te:hM 
drey Spitzen, *.Wey Buläere längere Utod eine weit kiliv 
Tereibneret der darauf folgende grölite fünf, eine vor* 
dere unpaarö und ztrey Paar längere, der vorieiue 
zwey Paar, ungefähr gleich grofie, und der vierte UeiiP' 
tte Backzahn endlich dient diesem gewiiierniKfien ab 
f Onfte tronsveriell Bweygesahnte Spitze. 

DIelk rind die wesentUchen Karakbere dea Köpft* 
üler cigenriicheA ^elarten. Ein Blick auf die beiden 
l'anreo reicht «or Entdeckung der weimtlichaten VeP 
acbiedenheitenbtn. Statt des rnndlicben, breiten) Hlr 
chen, abeiall ungefähr gleich niedrigen Kopfes der ei- 
■tern, findet «ich hier ein sehr langer, ichmaler) bi» 
ten lehr hoher, vom äurserst niedriger Schädel. B«y)A 
Ueinvn Tanrec sind die Leisten nicht stark entwlcktl^ 
heym grofien aber sind die OcrfpitaI< und Parietall«l- 
Ken aufierordentlich täiart, und fast überall drey bti 
Vier Linien hoch. Der HoritOntalth^I des Himeritaupt* 
beim erbebt tich deshalb beträchtlich, und biegt sich 
faberdiels vreg^ der Marken Ausbildni^ seiner Leis» 
soweit nach hUiten, dals er^ wenn der Kopf mit tct 
Her Baiii horizontal gestellt wird, über das Hinter- 
hanptloch hisamfällt. Nor diese betrSchtliche M&he 
der, bis zur Oetenkh^le des Uttteiiuefers absteigao- 
den Ocdpitalleiiten , macht den Schädel in dieser Ge- 
gend breit, denn die grgljte Entfernung der Schlaf 
bein« von einander, betragt beym ntn ein Drittel län* 
jem KopFe eines glelcbgrofien Tanrecs, nenlger ab 
bfym gewöhnlichen Igel. 

Weif 



$9 

Wmt icbmaler und m«hr in dit I^Sag« fviogw Uft 
auch bey beidw Tanr^ caften der G«siGht<tfaei]. F^ 
die Slirnerbabeuhei^n npfl die iiwi^chen ihnen befind« 
liehe -Vertiefung i#t keinPUu da, indem dat Nasen- 
\Mj^ß welcbat «ich awischeii die «chmaleii und w^| 
nach VQtn auigezogen^U obern Winkel des StirBbeinn 
legt, bia «uf Mi^e d^AcdbflU WtXt^h wp die Fortt^pemig 
der Perietallei^tQ aufbort; ppd 4er # vor dar fast un« 
/nxeriilichen aeUllcb#|i Stirulwte ^#£fl^lic|ie Theil def 
Stirnbeins |lul#9fs| unb^d^mend mid l)ach t>eide|i S^i« 
ten abgeplattf t ist. 

Die Obarkiefar*, Kasw- nnd !2^wi<chenkieferb^na 
kommen daria uberein» dafilMe sehr lang, aber niedng 
sind. Merkvirürdig ist voraugü^b dfv Unterschied %^u 
sehen den Nft^pb^iuen bey d^p Tgejdl und Tan^qi. 
Bey jenen sind /sie ijucbt sehr Ung upd in ibnem gapi^Qii 
Verlaufe, beioqders^ in df^r lMitle> ii^rscbipal, Immei: 
fahr deutlich doppfit* B$v b(^idf4 Taprf c» pilid fie 
durch einen eia^g^n, #übr langen, ziemlich brpitfi^ 
Kaochen erfaßt, 4er mftr als die HjUfte der obera 
ßesichts/ljlche bildet, in walcba bfly jeliw die Ober« 
und Zwiscbenkieferbeine fallen« Doch ist bey beidjen 
eineTheilung di^^l finfad^wK^pch^Uf in awey durch 
eute kw^e Spalte angedaq^e^, dia isich vom vordern 
Rande daaselben in einer kleinen Strecke in ihn fort« 
seta^ Beyin kleineii Tanrec ist diena Spalte zwar grö« 
fser, indem sie £ist die Lange der ganzen vordem 
Hälfte des Nasenbeins aiaaimmt, wahrend sie beym|gro« 
Isen sich nicht über das vordere Fünftel erstreckt; in^ 
de(s kann diese mit der Ver;ichiedenheit der Grofie 
des ganzen Individuums zusammenfallende Verscbie« 
denheSt nicht dem Alter zugeschrieben werden, da der 
kleine Tanrec vom grofsen sich specifisch imterschei« 
det. Ffir die Conatanz <Ue$er Sildnog bürgt übrigens 

das 



4o 

das Vorkommen äerselben in einem dritten^ einem gro- 
ften Tanrec angebörigen Kopfe. Aufserdenp unter- 
scheiden sich noch die Tanrecs von den eigentlichen 
Igeln sehr auffallend dutch den gändichen Mangel des 
Jochbeins^ den ich gleichfalls in den drey Exemplaren^ 
die ich vor mir hatte ^ beobachtete. Der Oberkiefer 
schickt vom Ende des Alveolarrandes eine starke Jo.ch- 
flpophyse nach auPsen , die 'sich weit mehr auswärts 
dreht als bey den eigentlichen Ijgeliu an ihrer vordem 
Fläche concavy an der hintern 'convex ist> eine ensehn- 
Uche Breite und einen rundlichen^ etwas convexen und 
glatten äafsern Rand hat^ der durchaus in keinem der 
drey Köpfe auf eine Verbindung mit einem andern 
Knochen hindeutet. Vor dem untern Ende der Occi- 
pitälleiste befindet sich > ungefähr in der Mitte des au- 
fsern Randes der Gelenkhöhle ein fast unmerkliches^ 
selbst beym gro&en Tanrec kaum eine halbe Linie lan- 
ges > spits auslaufendes R^idiment eines Jochfortsatses» 
Die Entfernung zwischen beiden Fortsätzen, welche 
durch keine Knochen ausgefüllt wird, beträgt bey ei- 
nem über drey Zoll langen Kopfe vollkommen einen 
Zoll. 

Dieser Mangel dp Jochbeins ist nicht nur wegen 
der Gegellwart desselben bey den eigentlichen Igeln 
merkwürdig; er wird es noch weit mehr dadurch^ dafs 
die Tanrecs sieb in dieser Hinsicht den Manis, Myr^ 
mecophaga und Bradypus zugesellen j .bey denen 
bis jetzt allein etwas Aehnliches bekannt war. Doch 
unterscheiden sich die Tanrecs von diesen Geschlech- 
tern dadurch^ dafs bey ihnen allein das Jochbein gäna- 
Beb mangelt. Denn das Jochbein sdbst fehlt bey kei- 
nem derselben. Man sieht sehr deutlich bey jungem 
Faulthieren, dals der Knochen ^ welcher den fast voll- 
ständigen Jochbogen fast allein bildet^ gerade das Jocbr 

bein 



4i 

bein kt, das mit d«in Oberl^efor dnrdi. etaieft UeIncA/ 
von ihm kommeiiden Jochfoftsatt. verbau den ist. Beyt 
den beiden ubiigenGetchlecbtem findet sich das Joch^ 
bein tmch , wie man ifamer sehr deatlich , . attein vor- 
züglidi sehr gut bey einem fast sechs Zoll langen Kopftf 
einei Ameisenfressers sieht^ den ich im Museum fand« 
l^M kleine Jochbein füllt unten den Raum Kwischen 
dem hintern Rande des Oberkieferbeins^ dem. untern- 
nnd äufsem des Stünbeins und dem vorderh des Kell« 
beins aus^ ragt aber fast gär nicht über diese Knochen^ 
vonilglich nicht über das Oberkieferbein» hervor undr 
wendet sich durohaa» nicht nach hinten. Der Schlaf« 
fonsata ist bey ihm ebeii so unmerklich als beym Tan- 
Tee. Der Jochbogen wiid aber^ ungeachtet der eben 
10 groben Entfernung/ dnrch einen schmalen Knorpel 
vervollständigt, der beym Tanrec durchaus fehlt. »Auch. 
dem Skelet nach wurde dieser gansliche Mangel dea* 
^ocbbeias dadurch wahrscheinlich werden, dafs am 
Kopfe eines jungem Tanrecs, der beym erw4ichsenen 
«^br starken Jocbforisatz .de& Oberkiefers fast null Ist, 
'ich also hier eine durch das x\]ter bedingte, merkliche 
Verschiedenheit findet, während in dem sechs Zoll 
langen Kopfe des Ameisenfr^ers, das Jochbein an der 
Befestfgungsstelle des Jocbknorpels nicht, oder wenig« 
«ten« unbedeutend starker prominirt, als bey einem 
Schädel, der nur einen Zoll lang ist. Diese durch dae. 
Aber motivirte Verschiedenheit der Apopbyse beym 
Tanrec, nöthigt, auf freyes Muskelspiel als Ursache an 
«chliefsen, statt dsifs unbewegliche Knochen» oder Knor^ 
pelverbindung (wie der Schädel des Ahieisenfressera 
fiberdiefs beweist) in jedem Aller dieselbe Form nöthig 
gemadit haben würde. Wirklich aber habe ich aucht 
•tt einem im Weingeist aufbebaltehen Tanrec, dessen 
l^ntersuchnng mir erlaubt wurde ^ diesen gänzUchen 

Man* 



Mangd llettätigt gaiehen und gdfiuideii^ dtb dar Mhi# 
•eter hA mit einem oben ganz freyen Rande von der 
MaxiUen« zur Scblafbeinapophyte fotuetzu 

Gleich weientlicbe DÜFevenzen seigt andi der 
Unterkiefer. Der horizontale Theii in wenigtteni zwej- 
mahl langer als der perpendikulare^ im Verhtiioilt sä 
aeiüier^ Lange niedriger alt bej den eigentlichen Igeln, 
vnd nicht nm lo yid kürzer alt der Oberkiefer, vrie 
bey ihnen, indem teine vordere Extremität genau mit 
derselben im ZwiteheakieferbeiBe correspondirt* Der 
perpendikulire T(ieil itt tehr niedrig, ttatt dafs er bey 
den eigentlichen Igelarten eine betra^htlidie Hoha hat, 
mehr lang als hoch , der Kronforttata sehr breit, abge- 
rundet, verliiiltni&mäfj^ig nicht ao hoch mU dort, die 
Grube zwitcbea ihm nnd dem Gelenkfortaatze, welche 
dort tief ist^ aehr flach, fatt null, der Winkel det Un« 
taikiefers nicht, wie dort, hakenförmig ausgezogen, 
sondern ragt, weil sich zwischen ihm und dem Gelenk* 
fertsatze eine kanm merkliche Vertiefung befindet, ^•• 
bedeutend Aber den hintern Rand det Hoxiaontakheils 
hinaus. 

Eben so anffallend entfernt Form tilid Zahl der 
Zahne die Tanrecs von den eigentlichen Igelartea. 

Das Zwiachenkleferbein enthalt anf jeder Seite 
hinter und neben einander, der Axe des Körpers cor« 
respondirend, zwey kleine hakenförmige 21ahne, de- 
ren vorderer etwas breiter^ aber kftrzer als der J^intere 
lat, und die nicht dicht an einander gedrangt sind. 
Etwas hinter dem zweyten befindet sich an der Sielle^ 
wo das diwisdien - nnd Oberkieferbein cnsammensto- 
l^en, eine tiefe ^ für die Aofnriinie desnntem Hauers 
hestinmtle Grube, imd anmittelbar auf sie folgt der, 
in die vordere lExtremiiiit des Ahreolarrendes inserirte 
ebere Eckaahn, der beträchtUoh lengi wemg gdaogen 

und 



45 ' 

tind'scUif sugttpkxt iit« Nach •Iner betrlcbtlichaa 
Lücke folgt ein kleiner > spitser Zahn mit breiter Bä* 
siii ttAtvwrdwer gelind conveicer^ hinterer ttark eue» 
geschnittenen Flache* Nitch einer abecmahligen Mei* 
Heren Lüeke bieten fich fikif^ didht an einander ge% 
irangte Züme mit breittaren Kauflfidien von varftchied* 
ler Form <kur. Die KauAädie de< vordersten^ läng» 
iten und itärkstea» itt die «chmalste* Sie trägt ein» 
lebr lange ^ starke^ aufsere nnd eine kleine^ innere^ 
Weit kOrxere Spitae. Die folgenden drey sind kleiner, 
'er vorhetste in der gröbt« darunter» Die Kauflach# 
irird iinm^r breiter, indem sich awey kleine ftuffer* 
ttBd eine innere Spitae entwickeln , welche \o^ glth^ 
eher Höhe ahid nrnd eine conoave Flache einschliefiiett;, 
Beym Uktk£t&i, iMiten, acbmaliiien, ist diese Kaefli^ 
die indeb kleinar nnd befindet sich aom Tbeil auf der 
lunteren Zahnflacfae : die hintere iaisere Spitae Ist vee« 
ichwtindett. 

Im Unfetklefer befindet sich «ia Zahn n»ehr. Zu« 
entdrey kk&ne> sehaiffe/ einmahl gezahnte, vi>n'yom 
3lach bfinteli «n Grdfse abneliaiende> dichtgedrängt« 
Scbneidefeihiie« Darauf folgt ein grofser Eckzahn , d^r 
aber Bidit v6Hig so statk ab der obere ist mad nicht vor 
ibm nefat*: dami nach einer betrachillf^hen Ltkjfio' ein 
kleiner, der vnit dem, auf den obem Eoksahn folgen* 
den gleiche Form bat , aber etwas kleiner iat, endlsch 
nach eindr abermahligen kleineren Liicke fünf dicht- 
gedrängte, die mit dengleichnabmigen des Obexkie« 
fers im Wesentlichen übereinkommen nnd sich »ur d»« 
durch von ihnen nntencbeiden , dalb ihve Kronen vKei« 
liöher und, so wie nothwendig also ancfa die Kanfla» 
eben, weit schmaler, mit awey inneren und einer äu« 
Tseren Spitze bewaffnet sind, und die vier hintern 
durchaus dieselbe Form haben und atfch in der Gröise 

we» 



, . 44 • • 

wenig dcGFenren. Der vorj^erste kommt, die Sclitnalbeit 
«bgerecbnety ganz mit dem , ihm corr^apaOMÜrenden 
obem ubereinw Die vier, hiiitern diffeiriren' dadurch 
yon'den obem> dafs der Theil des Zahns , welcher die 
eigemliche Kaufläcbe trägt ^ jsicb'tim zwey Linien über 
einen hiiv^erny kleinen^ concaven, sehr scbmillaii Tfaeil 
erbebtet wodurch der die KauBäche tr^ende Tbeil 
des 'Zahns von dem folgenden Zahne um ci^e halbe 
bis gnnze Linie entfernt wird. 

Die Zähne des kleinern Tanrec unterscheiden sich 
von denendes grofsen, bisher beschriebenen, in Zahl und 
Form sehr auffallend ^ anffaUender als sonst dieselben 
Tbeile in blöfs specifisch verscbiednen Tbieren. Im 
Zwischenkieferbeine befinden sich zwey vordere grö« 
£iere »Hakenzähne .n^ der Form der obern^ Scbneide- 
sähne des grofsern, allein der vordere steht etwas mehr 
nach innen als der bintere*. Auf diese f^lgt uch einer 
kleinen Lücke ein weit kleinerer^ kaum metklichet, 
rundllcber, nicht spitzer^ sondern mit eihem convexen 
Rande versebener Zabn. Im Oberkieferbeine befinden 
neb sieben. Zaerst vom zwey kleine, die mit den ersten 
Schneidezähnen dieselbe Gestalt haben > aber doppelt 
so grofs sind und weit von einander stehen.. Jfacl\ ei' 
ner weiten Lücke folgt darauf ein einzeln steinender, 
kürzerer, dünner, oben weit breiterer, mit einer lan« 
gen vorderen rcharfen, einer kurzen, atunipfen Spitze 
versebener Zabn, nuf den nach einer kleinen Lücke, die 
letzten vier folgen, von denen di^ drejr vordem unge- 
fähr mit dengleicbnabmigenbejrm grofsen Tanrec über- 
einkommen, der letzte aber sich durch eine zwar klei- 
nere , aber breite und ganz horizontale Kanfläche un- 
terscheidet. Im Unterkiefer befinden sich gleichfalls 
teben. Zuerst drey Schneidezähne, wie beym groben 
Tanrec: dann, wie obeiij-zwey, nur, wie alle untern, 

e^ 



^5 

Biwai iMnetH: darauf 'ilacb eineir grohen t€ek%'eiA 
emzelnef, breiter^ schuldender > und eüfdüeh nach 
einem kfeinehZvnscbenrauiitje vier einunder nicht beruhe 
rende^ immer schmaler und höher werdende^ welche 
mit den;^leichnahroigen beym igrolsen TanielörAehn^ 
lichkeittn^eh/ ^ber verhiltn%n)Srslg weit seh Ailkr stiti; 
Der Unterschied bejr beidexi Tiftek heketA^^f ifAk 
man sieht > ' faauptsächliek' i) in tier i^aiSFdei" ^t^öM 
Schneidezahne , yffn dienen] der gro&e ^^nlrei- 9i#^ 
der kleine' »ecbs hat; 2) in der 'Gestalt der fickzähüe^ 
die be^tt'grofsen Taprec die Schneidezahne im Oröfke 
weit übertreffen, beym kleinen nicht vifel gröfeer-ials rie 
und viel kleinei^ als die Backzähtiesind; 3) in der Atr*« 
Ordnung der übrigen Zähne. '^ Nach dem gVoU^n^^Ecfo« 
labne folgt bejrm grofsen Tanrec nach einei'l!)et^S^hti 
liehen Lücke ein eint?eln^neheffd«r schneidender ,^ ^et 
«ich aucll'beyn^ kleirten,' allein viel weiter a!s dort von» 
Eckzähne entTefnC findet nfid 'zwischen sich' und ifarnr 
einen nenen eitigesehoben hat, wofür bejroi kleine 
Tanree'bbiQii vaüd uttten^em Backzahn mU brdtex^Kaiü« 
flache fehlh ' ' '^ '*• '^ *.».-.. .».)? r , z »jj; 

Diefe Verschiedenheit der Zäbüe' *gf At * einenf 
Hanptbewas fülr die specifische^Difterent bddiirThiet^ 
ab, wofür zwar schon das aDgethieine,' aüs'^9kt C^w 
ichicfate derZähne abstrihitte Gcfsetsspricth, dits'b^ 
jüngeh 'Thieren sich eine^ geringere Anzahl äiShse findet? 
als bej älteren^ gegen welche die zuweilen yorkonu^ 
mende gleScbzeitige Persistenz einii^er Milch* und bl^i«^ 
bender Zahne, nur eine sobeinbare'Einwendung lAachf/ 
So ist es zwar bekannt, dafs häufig bej jungen Hunden- 
und Katken, während d)ea^^Zahnwecbsels, der kleine 
Eckzahn eine Zeit lartg «tra^k Erscheinung des gfofsön' 
tehen bleibt und sich also in einer gewisafen Pef^odir 
auf jeder Seite vier Eckzähiie befinden. In einem jun- 
gen 



4« 

gen HoadskopCe, d«s ich vor mir hahf, ßndpQ lidi 
9kigleicii ichon die sechs Bäck^äbae nnc) dipfirey Schnei? 
de^si^hiiej also wirklich wegjen d^r AnwesenA^i tweyer 
"gxiii^ai^ne , ei^ Z^a mßfir. Ein ZLbcb auffaUenderef 
Beyfpie^ giebt 4er Kopf ,eiii|ss jimges am erikanischea 
l^bwar^eifi, Bären. Hier £nde4 sich dicht nebeHj einan* 
dM ^w;|ishfii..4«°> Sek - und [ersten Becks&abqe zwey 
kl^f Z^bne. Beym erw^ch^enea Bäraq^dersc^lbfii Art 
ist^ia dam^ExenipIar, das ich vor miar.hatte» d^rl^Uter^ 
fieser Zähne aar auf der einen Seite zu sebta, auf der 
andam js( der 2^bnhdhlenraad vp)lig gescblos^iu AI« 
feia^^djfline Falle s<;heinen nichts für die .Meinung zu be- 
vreiseHi 4^ft die*Diflerenz in der Zahl der Zabne beym 
gf9f9^i nni kleinea Tanrec^ nur Folge das Alters leyn 
kpmt^^ denn in diesem nähpijichen. jungen Baren findet 
^^ öligen .pur eizi« ZalpnJböhla. für 4i««en Z wisch en^shn^ 
4^ vorderste > kleinste ^er;yipr BacH^ jLbne CebU uotf 
^|at( des^en^hat der erw:aqb.Sßn^ Bar. derselben. Art dia« 
^fiß v^er^f^^ kleinen Backtaba; und auTserdem iiwey 
Uwe Zwi^fbe^aahae^ etwas,, daf ikm> eißfimh^mM 
SU teyn scheint, wenn nicht der Mangel de$ zweyten 
dieser Zvrischenfatme 3, ^owxji^ in Ober- als Unterkie- 
fers deniJich l>«y. «Ue^ nbrigen Bärenarte^ b<#iark0i 
aur]b9i|?SrAlter i« $fibr.e&>en i$tß wo er denn^Kcb «mipai 
iinJOSaQ^nd^wUre, iaden^ aucb die Baren, denan »r fehl- 
tß^g, dien^so^Hb alle übrigen, sowohl Bade« $i$ ^ffan^de* 
a^Jmahabep, Ueberdie/s siz^iniJIen vqrerwabiiLeafäl' 
l49j. bey. i^n^^ Xbieren dia Zähne im^ier näher an 
^nas4er garückt als später, wean ihre Anzahl sich 
dard&4as Verschwinden der temporär, mit den {/erma- 
aenten Zäjinen coexlstiretidgßn Milchvähnen mindert, 
weil der Kiefer verhältnifsj^llilisig viel kürzer ist, wovon 
sieb hier, wie ich oben schon gesagt habe, gai\a das 
GcffsatbaU findet, indaisi die beiden kleinen Zähne# 

wel- 



47 

wdchi£«Stdle4es, beyrngtofüenTanlrt^ l«lig«B/eiii- 
fachen Hundssafant ^a vertraten scheinen, w^t V09 
einander stehen, fie daher auffallend nicht darum da 
lind, weil einer Von ihnen eHi Milchaabn tatA iiiekt mit 
dem Encbetnen des bleib^sden «uegefaUen wire. ' Sq 
and auch dieKaufläcben derEcksibile dii^ Meinen Taor 
rec schniaier als di^ deii grofseni "wurdeB Jlber^ dem 
flligemeinen Gesetce nach ^ breiter aejnk 4U ji«el be% 
wenir sie aar Müchafibae waren* 



> t 



Nai^ dieser Ex})osiHon kann man §nfih dfii sehMi 
oben aagi^eoenie Differenz der KopffcMfe^l'* niebt dem 
Alter ttaicbreiben, nageaobtet gerade aoch bej den 
stärksten Fletsobfreaaem» deren Tempondmuskelleistea. 
im Alter ungefaeueif stark aasgetildet ainid , die JuDgen 
derselben gttndUcb «miastgleln . und ^nen.<randlicbe^ 
Kopf lieben und der grobe Tanrec einiexi aiafserordent- 
Keh*sfa$ken Scblitfnniskei bat. Aufseudem nnterscbei* 
det sich der Unterkvefer^des kfeinen Tjotrec vpn-dcn 
des grofsfen bettädit&ch dadurdi , dbft der Wtikbl awb' 
«dum dem Hocu<lAtaI ^ xii^ Perpendicbktathetle yt^X, 
itiin)]Dler, ' der Kottinbidalfpii'taacz weit' -scfaTigeor' und 
mehr ndcfa >tiiateQ gericdtil^l ist. Diefr könnte man wie» 
der aaCfieefannüng des Alters scfarellieia, afiein wgleich 
uter^ .sowie de/ gante HontOntalBst /iverhfilmlCiasäi' 
^l weit b ober als beym gfofsen Tans0o> Vöraiiglicil 
dieEntfbmtatg.des Gelenkfoptsatües ykaa ointom Win^ 
k^li der anob weit mehr nach hinten anjilgeftögen i«t^ 
grorser, so dafs alse ancb jener Bau fcaiim. auf Yenckie» 
«ienbett des Aft^s allein blndentet. fiben so wenig 
gilt die&ijir den Mangel d^ Grube im Zwitcbenkiefeiv. 
oeine^ aar Aufnahme 4es nntem Eckzahns, an deren, 
^elle ^äi der dritte kleine Scbneideaabn befindet und 
^e bey Thieren ;, 4ie 4» Altet starke Eckciiblie habest 

auch 



* . 48 

auch iiis der fr&faen Jagend eadstirt^ . Weil äucll da der 
MHcheckzafan stark ist. — * 

Di^iterlgenDifFerenzen beider Tanrecs'?ferde ich 
tiachher ünföhren und geh» fe^t tnt Betrierchtaiig der 
weitem* 'V^toliiedeDhelten der - ^gemlicb efii 'l^elarren 
vott' dett^^^afiirecs über. Die.'Firm^ des Kiefesf^elenks 
giebt^^hM iehp^esemHdie ab.« Bey jene&iiat der Ge^ 
lenkkopf des Unterkiefers.'eliier.ldtii^che/ icofn''att£iett 
nach innen schief absteigende^ platte^ wenig von.vorn 
»ich^ hlliteii^g^irdlbte. Mächet/ die: überjdin>it>bern 
Rabdr^äM H^kdntalrandes y ' fast .so weil* nachsanfsen 
Ulaf ni^obf iAQeM hünansragt; bey den Taarecs iitciier Ge« 
Jenkk(>pf ein 'rundlidber, gbn&^voa der inhem Fliehe 
desselben Fortsatzes > Ach fortbegebender Knopf ^ der 
\gar riicfatittbeT' die aufsere Fläche desselben wegteicht. 
Dieser Knöpf spielt in einer wenq^bigröfaeren^^r^eUad 
ausgefaorldteiii^ : ^^r'n offnefn;' binden diirch eineü&l^ngen 
Ha^eoi^ /der;aich voni Sifhiafbein fortsetzt, begränzten 
Oelenk&lcflle^ )di^ bey den eigbntlicfaen Igeln nicbt hob« 
lery aberiiMcUalinilsmäfsfg .Aveit:kleinef^ niti ^vorn 
^leichhUt . limeingescfarilnkt: ist'^M.daber nidht taeki[- »von 
^r.des TanDeOstabweichr.s' Deimt>c|i 'ftbereiifd'.fliieiBe« 
Wegongenid^A Uauterkiefer» dilxth die Vcrsebiife3«nheit 
der Ricsläiingea ^eseriFläcUä bey he^denfverschied^at« 
lieh üiodi/ic^it^. dehik bey • den Tantecs ist tief -^asbjrag 
von hinten oiftcb/ innen «uodl voir2i^geeicH|tttt^> bey'deo 
Igeln '.aber; gas« qneer. «Natüf lieb müssen dvUer ,Bey 
den eigefhtliehea Igeln dierHäuptbewegüngeu» des 'Un- 
terkiefers, in d^r perp^ndiktilftren;Ilichtüng, bey den 
Tanrebs Mehr in der horizontalen, von vom n^cb hin- 

4 

ten und* von; innen nach aufsen, vor sieb gehen., i wo^ 
mit die bey den Tanrec^weit beträchtlichere Yera<^bie« 
denbeit'«de!i;.Orolse der KauAafihe dea.Oherciiiitd !Un* 

ter- 






'49 

terkiefers ab bey den eigentlichen Igdn genau uberein-* 
kommt. — • • 

Da nächst den Kanwerkzeugea die Extremitätett 
die wesentlichsten Th«Ue in der osteologiscfaen Karak- 
teristik eines Tbieres sind, so wencfe ich mich jetzt zu 
ihnen« Sehr auffallend ist auch hier der gegenseitige Ein^ 
iuhf dien die J«'orin der einen auf die der andern bat. * 

Zuesat die* vordere Extremität. _ Bey den eigent^ 
liehen Igelarten ist der hintere, obere, kleinste Rand 
des Schulterblattes sehr convex, der untere fast ganft 
gerade, der vordere von seinem Ursprünge an sehr 
itark ausgeschnitten, wodurch das < Schulterblatt sehr 
bald und schon weit von der Schulterhöble sehr schmal 
wird, so, dafs seine ganze vordere Hälfte fast gleich 
breit ist und es d<h^ eine^sehr längliche Gestalt hat« 
Der unter der Leiste befindliche Theil ist fast übei^ 
tll gleich breit, der obere aber anfänglich sehr breit 
und von der Mitte an aufserord entlich schmal. Die 
Leiste wird allmablig hoher und ist daher da am höch- 
sten, und betrachtlich hoch, wo sich das Akromion^ 
ongefähr beym rAnfaoge des vordersten Drittels des 
Schulterblattes von ihr wegbegiebt. Die Leiste ist da« 
her bey den eigentlichen Igeln sehr kurz. Das Akrö- 
nion wird allmählig breiter, steigt nicht höher als die 
Leiste aufwärts- und. endigt sich endlich durch zwey 
gleich lange, beträchtliche Haken, voii denen einer 
frejist, der andere sich mit dem Sphlüf selb eine ver« 
bindet. Der Korakoidalfortsata ist breit uiid lang , die 
Sefaultergelenkhohle von vorn nach hinten und von 
*uier Seite zur andern, vorziiglich in der letzteren 
Achtung, stfirk concav, von vom nach hinten schmal. 

Das Schlüsselbein ist stark, fast ganz gerade und 
aur in seiner äulsern Hälfte unbedeatend convex nadi 
v^m^ concav nach i hinten* 

* D Das 



/ 



Dat SdiulMbrnn bit nirgeaidt eine natke Rauhig- 
keit und ist an seinen Extremitäten nicht auffallend brei- 
iar ,als im Körper. Die Pektoralmuskelleiste ist äach 
und steigt nicht tief herab. Der Kopf des Schulterbei« 
lies ist breit, gelinä conves^ die äu&ere Rauhigkeit von 
;7om nach hinten lang^ aber niedrig, rund und -nicht 
über den Kopf erbaben. Dievordere-oind hintere Ver- 
tiefuog an seinem tintem finde, für die Verbindung 
mit den Yorderarmknochen , ist sehr tief und nimmt 
fast die ganze Breite de$ KnocheM ein : von den nicht 
«tarken Knöcbebi Ipringt der innere etwas hervor. 

Die Vorderarmknochen sind, voraüglich die Spei- 
dte, scblanl^ das Olekranon der Elieäbogenröbre 
lang und stark, diesä selbst breit, fast dreymahl brei« 
ter als die Speiche, aber mur a]| ihrem ifiordem Ende 
angeschwollen, übrigens sehr dünn. Die Speiche 
ist nach vom gelind convex, überall cylindriscfa, nur 
^ben imd unten breit. 

"Von den Vorderfufsknochea werde ich gemein- 
«chaftlicihr mit denen des Hinteirfyfftes handeln; jetzt ge- 
be ich zu den fieckenknoehen über, deren groCie Har- 
monie mit den Schulterblättern sich auch hier xeigt. 
Das Hüftbein der aigenüichen Igel ist, im Vetbältnüs 
*stt seiner Breite/sehr lang, seine längste vordere Hälfte, 
\vom vord^n 'Rande aii bis zur Yerbindtmg mit dem 
'ersten Heiligbein Wirbel, wenig breiter als das hintere 
Drittel. Der obere. Ast des Sitzbeins ist kurs^ breit 
-und sehr dick, sein ot>erer Rand stark ausgeschnitten, 
der Sitzbdnhöcker stark nach oben ausgesogen, der 
dem Schaambeiae entgegenlaufende untere Ast ist 
gleichfalls sehr breit, aber dünner und beträchtlich 
nach unten und hibten gebogen. Der vordere, ab- 
steigende Schaambeinast ist sehmal, schlank und dünn, 
stark nach hiateSj, wenig nach iaiwi gerichtet^ der 

hin** 



5* 

r 

hintere Att breit vnd weicht gleichfalls nur unbede»* 
tend nach innen ab. Dessen ungeachtet ist derSchaam« 
bogen sehr weit^ was' durch einen, vom Schaajpnbein« 
körper nach innen fortgehenden, ziemlich laugen Fort« 
Satz veranlafst wird. 

Der Oberschenkel ist ungefähr so lang als der Ober« 
snn, von seinem Kopfe bis zum tweyten Drittel seiner 
Lange stark von innen nach aulsen gebogen, der äu« 
iiere und innere Troch anter stark ausgewirkt. Vom 
grofsen Trbchanter bis zur Mitte des Schenkels befindet 
sich auf dessen äufserm Rande eine starke, ungleiche. 
Convexität, die durdi den äufserm Streckmuskel des 
Unterschenkels veranlafst ist. Die Knieextremität det 
Knociiens ist betrachtlich dicker als die Beckenextre« 
mltai. • 

Der Unterschenkel ist in seiner unteren kleinem 
Hälfte nur aus einem einfachen Knochen gebildet, auf 
dessen vorderen Fläche sich indefs immer eine kleino 
Vertiefung findet, die ^kurz über seinem untern Ende 
eme tiefe Grube wird. Obeti Sind beide Knochen desr 
Unterschenkels doppelt und sogar weit von einandeit 
entfernt, die Schienbeinröhre nicht schwach und nacb 
oben beträchtlich breit. ' 

Die Extremitäten des Tanrecs unterscheiden sicK 
lehr wesentlich von denen der eigentlichen Igel« 

Das Schulterblatt ist verhältnifsmäfsig zum Körper 
eben so lang, aber überaTl viel breiter. DerObergrA^ 
tentheil wird erst im vordem Fünftel der ganzen Län* 
ge plötzlich schmal, der Untergrä tentheil ist in seiner 
hinteren oder oberen Hälfte fast noch einmahl so breit 
als in seiner unteren oder vorderen und überall weit 
breiter als der Obergrätentheil , der untere oder hinr 
tere Rand in seiner Mitte stark ausgeschnitten, der 
obere nicht stark convex. Die Gräte ist nieht so hodi 

Dm df 



5a 

dU hejm Igel, in ihrer oberen Hälfte einmabl bölier 
als in ihrer unteren^ wo sie sehr niedrig ist. Das Akro« 
mion ^Upringt von ibr plötslicfa sehr breit als ein gro- 
ber ^ nach unten gericl^eter trapeasotdischer Haken, 
steigt höher au^yarts als sie und liegt tnit seiner Basis 
der G^lenkhöiile sehr nahe. Der Korakoidelfortsatz 
ist viel deutlicher und mehr nach innen gebogen > die 
Gelenkhohle breiter und tiefer. 

Die äufsern zwey Drittel des Schlüsselbeines «ind 
*eehr stark gebogen und dei; ganze Knochen ist*verhäit- 
rnfsroäTsig viel länger als beym Igel« 

Das Oberarmbein iiat> vorEoglicb in seinen bei- 
den Extremitäten > «ine weit foeträcbtticbere Breite al* 
dort. Die Insertionsstelle de« prolsen Pektorelmurieels 
ist lang und stark und nimrft die hey weitem gröfeere 
obere Hälfte der Länge des ^aneen Knodiens ein. 
Der Kopf desselben ist rundlic^her und der äuTsereH^ 
cker viel höher und vom Kopfe mehr abgesondert und 
verschieden« An der\interen Extremität ist der inaere 
Knorren .stark und ^nthilt -eine 'weite OefiPnungfur die 
lÜnai'gefärse und NerVen. Im vorderem ist >^e Spei- 
che dreymahl dicker und^ichtvoUkommen^o lang al» 
beym Igel, gebogener und weniger cylindrlsch. Die. 
Ellenbogenröhre ist dertles Igels «atmUch, doch unten 
^weniger breit. 

Aacb«die liinteren Extremitäten dilFeriren bedeu- 
tend. Am Becken ist das Hüftbein weit kürser als beym 
Igel : zugleich nimmt der mit dem Heilighein verbon- 
dene vordere Tbeil desselb^i^ der beym Igel zwey 
Drittel der ganzen Länge beträgt,* hier nur die H|lfte 
ein tind ist beträchtlich breiter als die hintere Hälfte* 
Der obere Sitzbeihast ist breit > weit länger nla beym 
Igel, nicht vollkommen um die Häjlfte kurzer «als das 
Haftbein und verläoft fast ga^r^ nicht ausgeschweift zum 

Slu 



53 

Siiebeiah5cV«r, d«r nicht staik auigswiAt ii^. Scfn 
onterer Asi iit schmal und ku". Der voider« Scliaamr 
beinast ist viel weniger nach hinten gericbMt al( beym 
Igel, übi^geni yrie hej dieiem gebildet', der Itintev» 
weit «chrtiaUr und ichiieUer nach vorn «mgebog«*.' 
Saide bi«geK sich zogteich in ibrom gatuen VerUnfti 
iwrrk nach innea nnd bilden daher ein« Marke Sympby». 
t», ohne/ wie ea btiy den Igeln derFalHäty voiiihrea 
Körpern aus eninider eine «arke Apopby»e eritgege» 
IQ schicken. 

Der Oberichenkel ist läng« «ndweitachlankeri 
Mine Erhabenheiten weniger «ta»k' «üage^irocben «U 
beym Igel , über der Knieextremität hat er «uf der V<ä» 
deren Fläche eine «arke Vertiefuri^. 

Durchaus abwei<4ehH ist endlich die Bildung des 
Unterachenkel«,' indem des Wadenbein mn durcb- 
aus füF sich'beatehender Knochen ist, der vollkommen- 
die Länge der Schienbeinrohre hat und stärket als dÄ 
Rndiment beym IgsE ist. Die Schienbeinröhre hat uS- 
gef^br dieselbe Bildung wie beym Igel. 

So verhalten iich die ExireniitSien beym groft^a • 
Tsnrec: die »pectfische DifFerens des kleia«» von ihm, 
ipricfat lieh auch hie und da in diesen Knochen aus.- ■ 
So ist die allgemeine Form des Schulterblattes zwar bey 
beiden dieselbe, allein die Geatalt d« Gräte und de« 
Akromiona ist verschieden. Jene ist aSbmlich beym 
Urfnen Tanrec sehr hoch und fast ao früh als beym 
Igel, -geendigt, schlägt sich schon beynahe von ihrem 
Anfange an nach unten Jim und dieses ist nur eine all- 
tolhlig breiter werdende Fortsetiung diese* utngeschl«* 
geaen Theiles, was gani das Gegentheil der beym gro- 
den Tanrec beschriebenen Form ist. Das Scblfissel- 
■ l«in ist beym kleinen Tanrec weniger stark gebogenj 
du Hüftbein verhSItnißmarsig «u seiner Länge viel 
ichma- 



54 

fdiioa]er> der- vovifre Schienliciiiait viel breiter alt 
beym grofseli Tanrec. 

Die Knochen des Vorder - und Hinterfulses kom^i 
nsen^ sowohl ihrer^ aus der Naturgeschichte hinlänglich 
bekannten 2lahl^ als ihrer Form nach, bey den Artep 
bifeider Unt^abtheilungen , im Wesentlichen unter ein- 
ander über^in, nnr sind alle bey den Tanrecs. verhalt« 
aifimäTsig weit bretter nnd dunoer als bey den Igeln^ 
vorzuglich die Mittelhand- und Fufsknochen, der Astra« 
galus nnd das erbsenförmige Bein^ was mit der allge- 
meinen Form des gansen 'Körpers zusammenzuhängen 
scheint. Zwischen dem gr.ofsen und kleinen Tanrec 
findet die Differenz Statt, dafs die ersten Glieder der 
Zehen an beiden Fuil^iaaren bey diesem verhaltnifsmä- 
Isig beträchtlich linger als bey jenem sind. ' . 

Endlich fugevicb noch die wesentliel^sten DiCferen* 
sen in der Form der Wirbelsäule bey: • 

i) unter den Halswirbeln hat beym Igel der Atlas 
Mnen breiten > starken, in der Mitte mit einer kleinen 
Spitze versehenen obern Bogen und kleine Seitentheile* 
Dieser Bogen ist beym Tanrec klein, ohne Spitze und 
bat in seinem vordem Rande an jeder Seite einen tie« 
fen Einschnitt und sehr starke Seitenflügel. Der Zahn 
des zweyten Wirbels ist beym Igel weder breit noch 
hoeh, beym Tanrec ist er aufserordentlich hoch "und 
breit, ragt weit nach hinten nnd ist spitz ausgezogen. 
Die vier vorletzten Wirbel haben dort keine, hier be- 
trächtliche Dornfortsatze. Der starke, bey den Fleisch- 
fressern am Seitentheile des sechsten Wirbels vorkom* 
mende Fortsatz ist beym Igel viereckig, bey den Tan- 
recs cylindrisch. ^■ 

a) Alle RQckenwirbel haben beym IgeU ^>® ^^^^ 
Wirbel überhaupt , . sehr unbedeutende Domfortsätze, 

während diese bey den Tanrecs, sumahl vom zweyten 

bis 



65 

bis siebeBten tebr hmg sind. Die Ittetea 'ffiaf sind vi^ 
niedriger^ aber breite (da jene schmal tind) und qus- 
dratfönnig. Bey den Tanrdcs lind die vordem Rücken- 
wirbel viel breitek* als der hintere^ bey den Igeln alle 
gleich breit. 

3) Die Lendenwirbel dlffertren in Zahl und Fo^m. 
Die Igel haben sechs ^ die Tanrecs fflnf» Die Yerschie«, 
dnaheiten der Eorm sind diese: x) sind die accessori« 
ichen Seitenfortsätze unterhalb der Crel^snkfortsätse bht 
den Tanrecs viel. kleiner als bey den Igeln; 2) werden 
bey jenen die Domfovtsatse nichts wie bey den Igeln^ 
ichmaler und bdher, tondern awar höher aber tugleich 
breiter voa vom nach hint«!^ und* veifieren in den awey 
letzten die gabdiormige Gestalt albnahlig^ welche sich 
von den letztenRuckeüwirbelndurdi die Theilang ihres 
obem Randes In swey kleine seitliche Fortsätze auf die 
vordem fortpßknzt. 

4) Die Form d^s Heiligbeins ist bey beiden unge- 
fihr dieselbe , doch labt sich für die Form und Zahl 
der Schwanzwirbel keine genaue Parallele ziehen > da 
die Skelette der Tanrecs in dieser Gegend nidii voll- 
standig aind. 

Die specifischen Differenzen der Wlibelsanle dee 
kleinen Tanrecs von der des groben sind folgende : die 
Wirbel haben keine langen Domfbrtsiue^ dir Zahn 
des zweyten Halswirbels ist verhältnifsmalsig kurzer» 
der Rine des Atlas weit breiten Die übrigen sind zu 
unbedeutend^ um besonders angeffihrt zu werden» 

Zuletzt habe ich es nicht für überflüssig gehalten^ 
einige Dimensionen des ^elettes des gewobnlicheil 
Igels (mitdem derlangöhrige genau üb ereinkommt)« des 
groben und kleinen Tanrec* her zu setzen, pm die auf- 
fallenden Yerschiedenheiten derselben desto deatU«i 
eher an den Tag zugegen. 

Litt- 



/ 



« 
/ 



57^ 



* 



V. 






Beyträge^zur Geschichte des 
menschlichen Fötus, 

n den Abbaiidlungta über vergleicben«!« Aiiatoiiii«i 
und Physiologie^ welche ich vor einigen Jahren dem 
Publil^um vorxuiegen die Ehre hatte ^ itabe ich an« ei- 
ner zieinfich.vollsyuiiligen Reibe von menscblichen Fo« 
Ins 9 die mir Cuvier au iiiitersnche:dL eriaiibte^ -di^ 
Verändernngen bu beschreiben tersuicht^ welche di« 
wichtigsten Organe in den verschiedenen Period^i den 
f ötualebens .erleiden* Dojch war ith genothigt > bey ei- 
ner etwes* ^aten Pmode an»ifa«gen> wo schon die 
•nieisten Organa sidi dem ellgemeinen Typus derThier- 
lieit« entwunden' 3ind den der jnenschlichen Art^ *w^ 
-m cht ganz. igsgevoiinmeii^ ^locfa ^ich^bm aurserordent- 
lieh genähert bittsn. . Desten nngeaditet habe ich mit 
l>ey^ Harvey «twes genaue anatomische Beschreibuii- 
^en früherer und nur bey Wrisbeirg von eben so fro- 
hen Embryonen niigetrof Ben als ; die ersten der dort be- 
trachteten aiad und ich habe ,«s daher um so weniger 
für unzweckmafsig gehahen> nach meiner Rückkehr 
die efaemahligea Untersuchungen in meiner Sammlung 
f ortzaset^en > da ich theils frühere Embryonen zu mei- 
ner Disposition hatte und also jene Reihe durch Be^ 
Schreibungen deraelbfsn vervollständige konnte > theiis 
/ ' _ Ab- 



- / 



68 

AbbUdangen liefern kann^ weldie sowohl diese eis |eiie 
frühere Abhandlung erläutern werden. 

Den Anfang mag ein sehr kleiner Embryo machen^ 
5raK V* Fig. I. welcher, nach der Meinung der be- 
wahrtesten Schriftsteller über das Alter an Gröise und 
Gestalt ähnlicher Embryonen , aus den ersten Tagen 
nach der Formation des Eyes ist. Wie viel Tage nach 
der Empfängnifs .beym Weibe sich geWöhnlich das £y 
|n der Gebärmutter bilde, wie vieLXage stach dem ei» 
sten Erscheinen desselben in ihr sich der Fötus in ihm 
suerst manifestire, ist freylieb so schwer aussnmitteln, 
wie es anThieren leicht und daher für mehrere, durch 
•die unsterbliche Untersuchung eines Harvey für die 
«Hindianen, eines deGraaf, Haighton und Kruiic« 
.ahaiik für dasKaninchen, eines Heller für dasSfcbatf 
.bekannt ist. Die berühmtesten Schxifttteller sind daher 
. noch jetzt nicht über die Periode einig, in welcher der 
Fötus zuerst erscheint, und wenn man ancb jetzt nicht 
mehr an Kerkrings Embryonen* denkt, van denen 
der erste höchstens vier Tage, nach der Conception alte, 
last drey Linien lang ist, finen deutlichen Kopf, Auges 
und Mund hat, der folgende von swey Wochen fast ei- 
.&en halben Zoll mifst, ArmenndFiilse, eine dünne, 
weit über einen Zoll lange Nabelschnnr seigt, der drit- 
te von drey Wochen schon als knorpliges Skelett e^ 
achttttt, der vierte, jtine Woche ikere, schon verknö- 
cherte Schlüsselbeine, Schnlterblatter, Oberarmbeia, 
Vorderaroae, Rippen, Ober- und Unterschenkel hs^ 
so weichen doch schon der. berühmte Autenrieth 
und Oslander nicht unbedeutend von einander ab, in- 
dem jener nach der von Hindinnen > Schaafen und Ks^ 
nincben abgeleiteten Analogie das Erscheinen dei 
.menschlichen Embryo, nach dem ersten Neuntel der 

ganaen Schwangerschaft, also i|pgef&br la die fün^^* 

Wo- 



59" 

che tetKt;''')^ dieier Aet ibm tcbdai, auch d«ii «rtMi 
viensehoTageii fast die Länge Ton zwey Linien giebt*^ 
Uogeachtet dat -Zasamnienf allen jener vpn Auten- 
lieth angegebenen Periode mit der Menstru^tionsp^ 
riodef das leiditere Concipiren der Weiber nm diep^ 
Zeit, ja die von Denman beobfchtete Erscbeinung 
dnerArtbinfälliger Membran lA der menstruirenden Ge- 
bärmutter den, von der Analogie hergenommenen 
Gründen noch mebr Gewicht geben, so ist es doch viel- 
leicht nicht unmöglich, dais, wie bey manchen Säug« 
thieren der.Fiotas constant weit später als in andern^ 
(beym Kaninchen nach de Giraaf am neunten oder 
lehnten **^), nach Kruikshankamachten Tage "****J, 
bejrm Scfaaafe nach Hallet a4 neunzehnten '^^^^^ 
i>ey der Uindinn nach Harvey **'*'*^*) gegen das £nr 
de des Novembers, «also fast sechs Wochen nach Auft^a- 
ren der einen Mpnat daurendenBegtttungsperiode) er- 
scheint, fr und vor ihm das £y bey m Weibe sich früher %ß, 
bilden anfangen n|oge, weil d^r menschliche Fötus mel^* 
lere Bildungsstufen au durchlaufen hat als der thieriscbe> 
wie sus den^ StebebbUibeneiner Menge von Organen bey 
deaThieren auf der Stule erhellt, welche beym mensch- 
lichen Fötus nur einer aebr frdben Periode zukommen. 
Diese Yerrnnthuiig ist de&to weniger unwahrscheinlich^ 
ds gerade das Kaninchen, wo der Fötus verhälthi&mä- 
Isig zur Dauer der Schwangerschaft so viel später ei;- 
•cheint als bey den übrigen genannten Sä ngthieren> un- 
vollkommnere Jungen wirft als sie. und vielleicht aucb 
in seinem ausgebildeten Zustande durch die Hasenschar- 
te, 

*J Addit» ad hist. mmbr. pag* $. 

**) Grundr. der Eatb* Tb. i. S. 195. 

***J Opp, omnia. pag, 510. 

•***) Reili Archiv. lU. 8.^. 

*****J 0pp^ m, t. Xf. pag. 435. 

«««•Mj £>^^ ^^ ^^^^ anim. p»g, S97 — 96* 



,\ 



60 • 

'le> dai Wormisdie Bein zv^tcbeA d«m Hint0iiraapt- 
'beine und den Scheitelbeinen^ (das waeigstem beym 
menscblichen Fötus in der fräbesten^ P^node des Ossi« 
/icationsprocelses Norinalztfttand ,i«t) «ad die wenigen 
Hirnwindungen^ noch' jenem späten firscheinen < ane- 
•loge Phänonaene darbietet. — r 

Die Länge dieses Fötus beträgt kaum ewey Liniaii 
seine Breite ^ die öberali ungefähr gleich ist^ kaum die 
llälfte. Er hat die Gestalt eineir Bohne. In seinem 
convexen Rande befinden sich «wey nicht tiefe Ein- 
schnitte,' von denen der untere, (wenn man den Fö- 
tus so betrachtet, da& der convexeRand nach recht« 
gewandt ist), sich etwas über der Mitte det ganzen Län- 
«e, der obere sich Am obem Endendes Körpers sehr 
nahe befindet. Beide begreifen >^nen kleineif Höcker 
twischen-sich, der übet d^n übflgen Umfang kanm 
xn^erklich hinausragt. Zwischen ddm obem Einschnitte 
und dem obem Ende des convexen Rande% befinden 
'sich noch swey kleine Einschnitte^ welche diesem 
Theil des Randes ein gezahntses Ansehen geben. In 
detxi concaven Ratrde befindet sicfaj- etwas tiefer als der 
untere jener beiden Einschnitte % ein etwas stärkerer, 
der diesen Rand in eine kleinere untere und eine etvras 
'gröfsere obere Hälfte theüt, von denen diese init ihrem 
obern*Ende etwas über jene hervorragt. Beide sinAeN 
was Von einander entfernt und in der Vertiefung «wi- 
schen ihnen befindet sich eine kleine kegelförmige Vonraf 
gung , welche aber den concaven Rand nifeht völlig er- 
reicht, und die durch den innem Rand des umgeschla- 
genen obem und untei?Endes begrenzt wird. Der Fö- 
tus ist von einer Seite zur andern viel schmaler als von 
vorn nach hinten. Unten betragt der erste Durchmesser 
kaum ein Drittel, am obem Ende, wo der Fötus scbau- 

f eiförmig ganz dünn zulänft, kaumeinFunltel des v^^T 

. . tea« 



6i 

ten. Von Anhilngafi und Oeffmnigen'liadet sich noch 
nirgend k eine Spur. 

Dflfs die kleine Hervorragong in der YertieCnng 
des concaven Randes , das erste iladiatem des Unter«. 
leibes $tj, begreift nmn leicht: unbestiAmter aber ist 
es 9 welcher von beiden Endtheilen der Kopf sey. Den 
gröfsem t>icke wegen ist es ^wahrscheiaÜob der unter^,. 
denn die mehreren kleinen Hocker im obem Tbeile,r 
welche an den Köpfen- späterer Embryonen wieder« 
kommen'^ haben wobl eine andere ^deutung« -^ 

Von der Nabelscbnar Endet sich gar keine Spnr«. 
Die Spitfee des kleinen kegelfönnigen Unterleibes geht 
in die Wand des Eyes^ ohne über die Concavitüt dea. 
Randes vorzuragen» so dafs sich also jetzt noch der 
Zustand findet , den man bey Vögeln w^rend der gan- 
zen Bebrntung beobachtet. - Merkwürdig ist ^ dals sich 
eben so wenig etwas findet, was lür ein Nabelbläscbea. 
gehalten werden könnte. ; 

Anfserdenifindeiidi dreyerley an diesem Fötus zu 
bemerken: i) sein Aisfsverbaltnifszji seinen Meakbranenf 
s)die Verschiedenbeit^ welche «wtacben Embryonen 
▼on derselbcsGröfse, In Rücksicht auf ihre Ausbildung^ 
obwaltet; 5) die AjefanHchkeit der ursprünglichen Ge-. 
ttalt aller, auch' der "veaschiedensten Thiere. 

Das Ey dieses Embryo hat in jedem Durchmesser 
Biehr ab eieien ZoU^ es ist'a]kb>gröisep«\s äie Eyervo» 
Embryonen, die einen halben bis «wey Drittels Zoll 
*iQd» wie ich aai>racfareren9 welche idivorxmr babe^- 
>ehe.« Eine Meng»? andrer Embryonen beweist mir 
tber^ dals gew^Undidi der Embryo In der frühern Pe-' 
^ode, w'fitfruberebstifbt als das fiy' aufhört sich wei<i 
^or zuiemwickeiioi ,' denn in vielen > die ich vor mir -h»-. 
b<9 finde ich das Pyl noch weit gröfser im Verbältnifs 
tum Embryo als in diesem falle. Bisweilen ist das £y 

dA- 



6s 

(iab«y zugleich abnorm. Besondert bemerke leb haa- 
iig Verdickung seiner Membranen^ vorzüglich des Cbo- 
rion und der liinfäliigen Raat und Verwachsung der- 
aelben zu einer Masse, wo die Filamente des Chorion 
ganz verschw&iden sind und die siebfom^ige Structui 
der hinfalligen Haut nicht mehr wahrzunehmen ist. Hin« 
fig aber ist auch dabey dai £7 normal foi'tgewachsen 
und dann fehlt meistens der Embryo,« der Nabelstrang 
aber ist gewohnlich alienirt, und in allen' diesen 
Fällen finde ich daa Uelerbleibsel der Nabelblase von 
ihm weggerückt und krankhaft. Dieser Beobachtung 
gen habe ich vier bis fönf vor mir, doch werde ich sie 
an eixfem andern Orte weitläufiger anführen und begnü- 
ge mich, hier anzumerken, äafs sie die von Bln- 
jnenbach, Sämmerring und Lobstein ange* 
Bommene Meinung, dafs die Nabelblase anfänglich zur 
Bmährung des Fötus besonders^vielbejrtrage, auffallend 
SU bestätigen schelufn. «— 

Ueber den zweyten Punkt hat Haller "^^ mehrere 
Vergleichungen angestellt; häufig aberfinden sich noch 
letzt bedeutend abweichende Angaben. ^ hat bey 
Sömmerring der früheste, einen Monat alte Fötus 
schon deutliche obere Extremitäten, emaweyter von 
gleichem Alter Augen, obere und untere Extremitäten 
tind dentlicbe Rückenwirbel , wahrend die von Bau- 
de 1 o c q ne ^'^ derselben Periode zugeschriebenen, nitt 
eine keidenformige Gestalt mk einer stumpfen und ei^* 
aer spitzen Extremität hatten , und sich auch in daiOi 
welchen Autenrieth inden ersten Tag nach der 
Bildnng des Eyes setzt, durchaus noch keine Spnrcn 
,von Anhangen und am Kopfe nur eine klwne Qneervtf- 
tiefung fanden ^*). Wahrscheinlich giebt es wohl für 



die 



•; Eiern, phyg. T, VUl. i*. 3i — 35- 

**; rj4n des aceouckemeiu T* !• p* a^t. 



I 



I 



V 



65 

die ÄnsbiIdaiigsgrad0 bey derselben G^ofiie eine gewU« 
se Breie« 9 ohne defs man annehmen könnte^ dab dei; 
geringste Grad von Autbildung bey einer gewissen Grö^ 
üe fo wepig als der höchste für normwidrig zu halteii 
ley. Alle Schriften der Beobachter des Generations- 
gescbäfts sind voll von Thatsachen^i welche hierauf hin- 
deutea. Selbst die erste Erscheinung des Fötus ver-' 
legtja Malpighi beym bebruteten Hühnchen immer 
auf die sechste, H a 1 1 e r auf die zwölfte Stunde , und 
wenn man diese Diffezenz anch der Italiemschen Hitze zu* 
ichreiben will^ so ist diefs doch nicht auf Falle anwende 
bar wie z. B. den Graafischen '^), wo am achten Tage 
bey einem and demselben Kaninchen^ ein Eychen dop« 
pelt so grofs war ab das andere. 

Der dritte Fun^ ist noch w«it merkwürdiger^ 
Schon Harvey**) sagt: Est enim ejuod miremur, 
animalium omnium; praesertün sanßuineorufn (pu^ 
tacaniSf equi ^ cervi, bovis» gallinae, serpentis^ 
hominis d^nitjue, ipsius) primordia tarn plane galhae 
^uram et consistentiam referre, ut oculis inter- 
noscere nequeas» , Bey seiner ersten Enstehung, sagt 
er an einem andern Orte ^^^ kommt das Huhnchen 
durch sein schwaches Leben und. Bewegung mit der 
Made überein« , Im zweyten Monate der Schwanger« 
ichaft ähnelt der menschliche Fötus durch Grofse des 
Kopfes, Kürze der Füfse, den Gyrinen im Juny, 
Wenn dieFülse hervorbrechen, der Schwanz verschwin* 
det und sie die Froschgestalt annehmen. Sein Gesicht 
kommt mit dem anderer Thiere, des Hundes, der 
Katze überein ****). Auch O k e n beschreibt und bil- 
det einen noch zücht vi«r Wodbiea alten Schweins* 

föl 

J /. c. pag. 309. 
**J de gener, pag^ 77. « 
**•; pag. ajo. 



64 

ffttnsab^ der gallertarttg^ weich; noch nirgends Spu- 
Iren von Verknorpelung zeigte^ ein enZoU lang* war und, 
den Schwans ausgenoounen^ eineEnmebschlichen Fö- 
tus von derselben Grobe bis »um Bewundem glich'*'). 

Sehr merkwürdig ist der Unterschied der Daner 
dieser ersten^ allen Thiefen gemeixuchaftlicben Forai; 
in Rücksicht auf die Dauer des ganzen. Lebens. Bey 
den niedrigen Thieren^ deh Insekten^ fdramt sie bey 
weitem die längste Periode desselben ein^ während sie 
bey den höheren einen so unbedeutend kleinen Tbeil 
desselben beträgt, dafs es fast scheint, als erschien ea 
iie anfänglich in ihr nur um einem allgemeinen Gesetze 
xn huldigen, wie auch das männliche Beutelthier und 
verwandte Geschlechter ohne Beutel doch die Beutel- 
knochen haben. ^- • . 

Dersweyte Fötus Tai. V.Fig. IL und ///. i«* 
fast drey Linien lang i^nd man nimmt eine deutliche Na* 
belschnur wahr. Ungeachtet er stärker gekrümmt ist all 
der erste, sind die beiden Hälften des concaven Randes, 
welche im ersteh auch durch eine kleine Vertiefung g^ 
trennt wurden, weiter aus einander gerückt, weil sieb 
der Unterleib mehr entwickelt hat. Von der rechten Sei- 
te gesehen hat er folgende Gestalt : er ist Hufeisen- oder 
Nierenformig gebogen, sein.convexer, nach links ge- 
wandter Rand ist in der Mitte der ganzen Länge des Kör- 
pers am meisten nach aufsen gezogen und geht von dort 
nach oben in einem ununterbrochenen Bogen, bis £Uf 
bbern Spitze 6e% Embryo, fort, nach unten aber folgt 
eine kleine Vertiefung, die ungefähr in den Anfang des 
untersten Viertels fillt. Der unter ihr befindliche Tbeil 
des Fötus ist schmaler und ragt weder rechts noch liA*^ 

so weit vor als die obem drey yierteL Vorn^ im con« j 

ca- 

*> Beyträsio H. i. pag. 66. Tab. a. 



J 



/ 



65 



cayenRabde/ batddb derfötni am meiiten entwiclceh;/ 
Man nimtet drey Eiaschnilte wahr, > s^tt dafa im vori-^ 
gen nur sfrey -die obere und untere Körperextremitäjv 
vom Unterleibe trennten. Der oberste Eiiiachnitt trenaAt 
das rnndÜciie obere Fünftel vom übrigen Körper und xsxt^ 
mittelbar uBtev ihm tritt die ganz gerade, eine Litiie lan^^ 
ge^ bey weitem, weniger dicke Nabelschnur. in den'£m«* 
bryouadzwavao» .dafaaie auf diese« Seite, (der linl&eii^ 
indem der Embryo mit den» Kopf e nach unten, -deav 
Hucken nach' der finken' Hand gewandt- hangt), bis in 
die Mitte seiner Breite vom Rutken axxxn UnterleibsYan» 
de aufsen verläuft, und sich danii^^rstin den Embryo^ 
senkt. Der Unterleib bildet die twey folgenden Fünl^ 
tel oder «vobl einen groisern TheiLder Länge des Eaif^ 
bryo; -er protob erirt mehr als die abere und untere Ex«^- 
tremitat desselben und reicht fast bis zu der Stelle > wo 
die Nabelsiebanr in das £y tritt. %< 

Er ist, randlich zugespitzt. . Am meisten zurückge«' 
sogen ist der untere Theil des Embryo. Er ist -moi Abi-^ 
dornen durch. eipe tiefe Furche getrennt und hat ai£ 
seinem obern concaven Rande einen sbweyten, betraeh^ 
liehen, wiewohl nicht vollkommen so trefen Einschnitt^ 
Auf der rechten Seite sind alle drese Einschnitre . bey 
Weitem nicht so tief uifd die Nabelschnur tritt hiertin< 
mittelbar in den ,vorderB Rand des Unterleibs. Dl^ 
Breite des- Embryo, von vorn nach hinten in der Un* ' 
terleibigegend , beträgt zwey Linien , oben und untexi^ 
nur halb so viel. Die von einer Seite ziir andern be«^ 
tfägt nicht völlig eine L^nie und'ist sieb überall ziem«» 
lieh gleich. »— 

Das Ey ist krank und daher das Aher des Fötus 
nicht mU. voller Gewifsbeir abzugeben; doch scheint er' 
teinier Lange nach in die fünfte Wociie zu gehören^ 
Bben^o «sentg^alaim Tauigen bemerkt man Qdffnnngen. 

E und 






£&r de« KopC^ ikeih wege» der Nikti der Nai^Iscbnur 
«li;d«9i entgageugMetBten Ende, iheils ^w^gen. des Ein- 
ffbnUtes iol ifam> der vieU^icbt auf den Mund hindeu« 
tet; dooh «cfaelut niiv die ganseiGeatiilc eitwat laoiiatrös» 
Auf jed«n Fall siebt nun»' di|& |eUt daciPeiiode der Uo» 
tedeibsentwiddttxig luul lUtbiiiMdlliieb ^wobL-derLeber» 
I^ildaa^ ibr^. Anfang ^ndauBea habe r«a«i der ^arkea 
AromnitfBs.dies Uaitenleabea* — 

r i ' Ba$B; iat anf dee vorhin aagegebeoe Weise krank: 
dat Ckorion flobkealoa und fnift der JiixiEiffiigeB^ drey 
liaieii dickauj lutea Haut fast eins gawordea. Der 
Durchmeater das Eyes beiragt tiiigeiabc 1 1 Zoll; die& ist 
daher av^ auiti Fdcus viel a« gvcxla -nderitlasaga naeb 
aecttem AJMieibett aw a get toftea wcMrden« -^r^ 
V JXä^ Lange des folgraden Fdtve 3^6: BU. Rg.IF. 
1>eträigt gerade einen "DrittelsaoU^ • setee Breite voa 
,<vorii nach kiiitm ^ in der. Unteiimbsgegeml > nicht vol« 
M^ zwej» Linien :. in deA> übrigen Stellen ist eie welr ge« 
ftagar.! Heer finden sich auerstAudlnMnte der oberil 
Snlreaiitftten lind der Angen : diase«racheiBea als run* 
dfiKf^eiee duf fadier Seite &e% IS^opfrl und sind noch gar 
nicht nach vonti^fondetny wie beiden ^dgaln, bloüi 
nach dtf Seite gealobftc«» ^Sae betrafen über ein Drittel 
det Grofs#. des ganzen Kopfca, der rand .nacA oben^ 
hinien nnd nnteli uiibedentend angeepitat ist» Unter 
Ihm nebt sich der Embryo etwas anaamsten nnd wird 
aMitiablig wieder naeh unten breiter, .U» der nntere 
Tbeii des Lalbeai^ den Nabelslmiig ttbargefaL Dieser 
ist dick, aber sehr kurz, nicht halb so lang4ils Apt £0^ 
bryo 1 an seinefti Eintritte in den Körper viri. weiter als 
in 'seinefen Verlaufe. Von der Nabelblase findet sich ket< 
nnSpor; eben ao wenig ist eineScheidnng awiscbenUn- 

i^^i^ipaadenainsr 






nur 



^7 

nur eioTb^il und FortMts odevAnbaagdtA andern. Uja« 
ter dem N^beUtrajigi bi«gtn»ich 4«^ untere Körperen^ 
nach vorn. Es ist .erat sabnaler> erweiv»ft sieb ab^ 
allmahiig und i&ndigt sich stumpf von ok^n und hinten 
nach ante« 9 und vom als ein förmKcber^ Ewey Lidiea 
langer Schwans^ obne die geringste Andeutung von 
£xtrefiikicen. Die obe^n Extremitäten liegen fast ein^ 
iHilbe iiinae unter den Augen j, sind ungefähr eine Linie 
lang, hsdb eo brei^ und vorn scharf abgeschnitten. Ui^ 
ter ihnen sieht man dovch ^ie sehr dünnen Brustbede» 
ckuagen das Hera^ dessen Form ich aber nicht genau 
bestin^nen kann : . andre Organe scheinen nirgenda 
durch« OeAauDgen finden sich n^ck nicht. •— a 

Die Augen scheinen aJso früher zu entstehen als die 
Oliren:; auch bey den Sommerringschen Fötus sieht man 
schon fast vömi' ersten an Spuren, von Aug^, indefsdi# 
Ohren erst beyra füjüftenjt apht Wochen^ alten, aiiga» 
deutat' sind. Doth sähe. A utenrieth *) schon beym 
•echswöclientlichen, 5| Linien langen, nebst/den Ai;^ 
gsn, an den Mundwinkeln die Oeänungen der Gehdfr- 
gange.' Dieser Fötua war aber iiberbaupt weiter $1$ 
dar nMBinige, .wie sowohl die Grofse als die Anwesei^ 
baitderuniem Extremitäten beweist* -«- 

Der Vierte Föm* Ta^. V. Fig. IV. V. VL ist g». 
rade einen halben Zoll lang und befindet sich in einem 
kranken Eye. Das AmnicA ist dicker ^ad undurch» 
sichtiger als im Normakustande , mü dem Gborion 
durch eine kurze filamenldse Substana feat verbunden 
nad daa lockere gefalareicbe Chorion und die hinfäl|igf 
Haut aind ia emt compacte« drey Linien \dicke Sub» 
itana ve&'^achsen^ in weldier sich hie und da Spuren 
«an Fleckid* befinde^ ^ Diese Masse ist «n vialen SteiU 
las ad «äfiUieh «anfai t4lt^ dals dadurdb 4m Amnion 
«.,:,u*a;i. . . 1.;-,^ 'a.' 'R ÄF :•',. in 



i6 SM«t 

■' - > . 

.nerti keiJöd Spur ein^s Sk6]eie«^)i nnd' ich f»i-hieU b«i 
meinen Untersuchungen deatelben Thiere3 dieselben Re« 
' sult&te. 

Mit dieser Erschc^inung ^llmml auch Aß» VermSgen 
der Binde, eine helrächtliche Zeit nach ihrer Trennung 
. Tom Polypenstocke zu lebeu , ohne ihn doch npthweodtg 
wieder zu erzeugen *), >venn man gleich bald nach der 
Operation schon unterhalb der Rinde Spuren eines neuen 
Gebildes findet , Jiberein, ^ ' - 



Zweiter Abschnitt. 

Skelet d^r Echinodermen« 



• I 



. 5. 6. 

' Auf die Betrachtung des I'^olypensfockes folgt am 

besten die Untersuchung des Skeletes der E.chine- 

t , 

% 

dermen« 

Namentlich scheinen mir die mit einem gegliederten 
Polypenstocke versehenen Gattungen zu ihnen den Weg 
Ätt bahnen. . - 

Sie' selbst machen den U ebergang zu den GUedeiw 
thieren. 

$.7. 

Das Skelet.der Echinodermen ist sehr allgemein^ 
nur manche.i£ chiniden ausgenommen, gegliedert, und 



2^ MemoTie per wnrat alU f toüa naturale dei Polipi jnarinL Ii^ 
l^apoli 1786. p« i53« ' . ^ . 

' :i) CaYoli'nl a, a« O. p. gi. '^ - 



der Echinodennen, 17 

bestellt aas ganz 5#lic|en Stücken , welche einen durchaus 
homogenen Bau haben , nirgends Sparen von fasei:igeni 
oder zeUigem Gewebe, zeigen« 

£s besieht yorz'dglich aus kohlensaurem und , in ge« 
ringerer Menge, auch phpsphorsaarem Kalk. Dies hatte 
schon Hatchett ^) angegeben. Tiedemann führt 
nur im Allgemeinen die Anwesenheit beider Substanzen 
an *); Herrn Stoltze's Untersuchungen bestätigen die 
von Hatchett angestellten. ' * 

Nach ihm besitzen die Seeigel eine beträchtlich 
ansehnlichere Menge von phosphorsaurem. Kalk als die 
Seesterne« 

lieber die £ntwicklungsweise dieser Theilie ist wenig 
bekannt. 

Gewi£s ist, daifs die Zahl der verschiedenen dasselbe 
zusammensetzenden Stücke mit dem Alter zunimmt, in^ 
dem man diese bei kleinem Seesternen und Seeigeln der^ 
selben Art beständig geringer als bei grörsern hndet. 

Man hat die Vermuthung aufgeslellt, dafs die Sub^ 
st^nz desselben in einem eignen Organe gebildet werde 3). 

Dhs besteht in einei: rundlichen, zWischen zwei 
Strahlen auf der Rückenfläche der. Scheibe der gewöhn- 
lichen Seesterne Iregenden, mit kleinen Erhabenlieiten 
versehenen Stelle, von welcher aus ein mit einer bröck- 
lichen, harten Substanz angefüllter, gewundener Canal 
entspringt, der sich nach Unten und innen begiebt. 



ty Hatchett über die Geliausc der Schaftlthlere a* d. pliil. Trans.' 
in Seh er er« Jourm Bd. 6* S» 265 &\ 

2) Tiedemann über, den Bau der Ilöhireahololhui'ie u. a. w» i8i6* 

3") Tiedemann a. a. 0« 
M«ckel vergl. Anat. 11«^ 21 



I ' 



yt) 



vier Khabfo, i3ie folgenden Mädchen %treii. ' Dbr 
erst« Knabe hinkte mit der ganzen rechten entern .Ex- 
tremität und die dritte und vierte. Zehe -des rechten Fu* 
fses waren im «rsien Gelenk verwrechsen^ die «oreytt 
lind dritte de« linken fehlte. Der zw^€e und dritte 
Kndbe waren gesund, allein der vierte hatte «m rech- 
ten FvSs^ nm* die erste uodawejte Zehe normal gebil- 
jdet, die dritte und vierte waren viel «u klein^ die 
f&nfte endlich war deutlich aus zwey^ nur dnficheme 
^erflächliobe FtiEche geschiedenen zusanmiengesetEt, 
jSO dafs bi^ 4ie überschüssige Materie angeschossen 
schien. Am liuikefl FuFse war die iweyte und dritte Ze- 
he verwachsen und die vierte feblte ganz^ daher eine 
Lücke xwiscben der dritten und fünften. Das funAe 
nnd sechte Kind 'waren oormal - gebildet ^ aber dieses 
rachitisch. Dn$ siebente war schadellos und ilas ach- 
te endlich an allen Extremitäten mangelhaft gebilde»; 
indem an beiden Füfsen die drey mittleren Zehen fehl- 
ten^ an der rechten Hand der dritte und vierte Finger 
in ihrer ganzen Lenge verwachsen^ an der linken der 
jSeigefingerin der zwejrten Phalanx ^efnrcht, in der drit* 
ten gespalten , - der dritte nnd vierte in der enten Pha- 
lanx verwachsen, in der zwejrten eisi&cb^ in»tlt»r dxds- 
,ten doppelt j aber getrennt waren ''^). Die donch mek^ 
rere Generation'en in derselben Familie fortgesecite Ha- 
senscharte > gehört gleichfalls hieber *^), Aach dito 
Fälle kommen hiemit fiberein», wo bey Thiei^n^ die 
nsit mehrern Jungen trächtig sind , alle Jungen auf die^ 
jelbe WeifSe Ui der Entwicklung gehemmt sind/ wie 
Komm el. mehrere Schweinsfötus derselben TrB(Mt 
jaait Hasei9scbar|:en sähe *'^% Z« bekennt sind auf ^^ 
andern Seite ^nch die Beyspiele vxm Multiplicitiit def- 

sei* 

*J Obs, äcad. Cap» XF. 
**J ' TVew in n. «. n. c. /. p. 445. 
) Eph, a» c. 4^ U^ V* i^^'f *^^ 



'I 



««« 



dnrcfa- mebrere Generationen . fortsetzt^ vonilgjücb 
darcb die t^ch^Rngi^ge» Faccüicn, als daß ick dies« 
Fälle hier Weitläufiger aaffibrte. Daaik fäik auch dm 
ttiebrfacfce <Mläf«n von Zwilliügeii denelbeti-Mimiia 
Busamiaeil^ ^aa eieh biülw^^ilen in des Producir^ ^^e« 
doppeldeibi^ed Mi&gelMEirten aal 1)ds(^ iv^öV'oa D«i Y^b^ 
noi ei^eii Fall ertälilt ♦). — 

'^OB ^kii aiTgeffilnrten drey F5tuf\babe icb dnen 
geöffiiet:' die Anatomie ist« aber * seiner Kkinbeu «tfd 
Weichheit #egön unvollständig. Dentliefa habe- i^B 
eigentlich mast ifoenTfaeil d6sO»ni]uiiiab> aäbnilich 
die Speiseröbrei, welche oben in eine vevscblpasene 
firweiterong^ die Mm^bobley aiisiief^. deti A/lagentmd 
einen gans gerad<m Tbeil des Oannkanflls, der in des 
Nabelstraitg' auslief^ gesiehe». ^-* Der Magen bildet 
einen ^UtoMaien getede stehende» Halbkr^s , dessen 
Basis spätei der kleine Bogen wird, die aber jetat mit 
^^m rechten -lUinde der^^eiseiohre und des Darmka* 
nah eine lortieufefirde geredeXiiite bildet. Einen isus 
dem NabelMtaege stxrftGfctretendenTheil des Danttk^ 
nals habe itk nicbt seilen kennen. VieBeidbtJcann der« 
tiber dw NebeUtrang TM. K Fig.VUL n. /X^einea 
indem Tab. V. Fig.^ VIL dieser drey Eoabryonen Auf* 
>cUd1s geben, der vom Uiiterleibeabgerissjin war« Er 
war um Ae Hälfte länger als der Embxyo, sehr dick 
nnd in zwey Bleaen angeachwolleii, euie kleinere, dem 
F&tufl iiehere, einegröfsere, an seiner Insertionsatelle 
^ das Ey befindliche. In seiner Mitte vorlief ein weit 
engerer, offner Kanal, und neben ibr ein kleinerer^ 
ttoch engerer zu einer Blase, welche sipb in der zwey« 
ten^ gröfsem befand, und die vrahrsdielnlich die Na* 
belblase war. -^ 2ki b^den Seiten^dea Körpers, in der 

Mit* 

*) Act. PetropoL IIL paß. i88* 



7* . 

Mitte xrerücbmökeB» iies^t längs iti giini^ea^iiWidiebauTe 
liis- zam Kopfe klnaof jt eine längliche Messe., apf- des 
i^h fswar hie und«* da der Länge nach vetl«|if!?nde £in- 
^db^nitte bemerktei *die sich aber ni^i.d^ujMirpb in.ber 
tlima^te Orga&eiscbiejd und endlicb in.dM'NiJbelitrang 
•oslief. War/ös die gemeinscbaftlicbe Mäste, aus wel- 
cher sieb nachher Luikgen ^ Leber, Nieren, Nebennie- 
ren und Geschlechtstheile absondern? -^^ Unter den 
ejilgemeinen Bedeckungen lag über derMua^boble eine 
weit gröfsere runde^ Blase, das .Gehirn^ die .in einen 
Stiel,.. dbs Rückenmark.^, auslief » «d^r sieb hinter der 
Speiseröhre hinab «erstreckte, .eii^e JBiildang^. die wieder 
aebr auflUlend an die Aehnlichkeit der .primitiven Form 
Aller Systeme im Organismus erinnert, worauf Wolff 
ao äufserst scharfsinnig auhnetksaqn gemacht hat. Als 
ein an einem Ende angeschwollner^ am andern in einen 
dünnen. Schwanz auslaufender Körper eraebeint anfäng« 
lieh der Koiper des Menseben und der. Froschlarven 
und dieselbe Gestalt haben Nerven-, Geiäb-und Ver- 
dauungssystem. Ja im Verdauungssjrsteme findet sich 
cogar dieselbe Foipi. dreymafal wieder, in der Mund« 
höhle und der Speiseröhre, dem Magen. und dem dün- 
nen, dem Blinddarm und defn dicken Dairme, wobejT 
die Form, unter welcher der Blinddarm ;^erst erscheinti 
d. h, als blofse blinde, rundliche Anschwellung und der 
Umstand merkwürdig ist ^ dafs man Mißgeburten f^^ 
det> wo alle diese Theile blind geendigt sind, -r ^ 

Der folgende Embryo Tad. V. Fig. X. XI. ist ans 
der siebenten Scbwangerschaftswocbe und zeigt einigo 
fefar merkwürdige Formen. — Sein Kopf macht mit 
dem Körper,*' zwischen welchem und ihm sibh noch 
keine Andeutung eines Halses findet, einen rechten 
Winkel, ^o von itn höchsten Sielle des Kopfes bis 
isum entgegengesetsten Ende gemessen,- betragt die 

gan- 



1 

i 



75 

• 

Kopfes von dem Eiisufanaue, der. Kücken und Hinter«» 
htupt .trennt, an drey^ die des.St«nuxi«a,von da ao 
etwa« ^ber vier Mnian» Der Kopf bat eine liMigliche 
Gestalt und steigt hintan um tii^e Lii|ie tiefer ^rab al| 
vom. Vom Hinlerhaupte bis zum Munde ist sein Um- 
fang in drey Hügel ^etbeilt. Der untere, Jbinterp ist 
der längste > der darauf folgende, der .b^y «ifsiteuA der 
höchslQ ist, bildet den Scheitel 9 der letzle-bildet Vor^ 
kopf,.,;Stirn nnd Qberkiefertheil des Gesicbscs. Vom 
Kinnefindet sich. noch kefne Spur,, indem das (Sesicht 
vom Munde aus abvfärU naoh hinten abruft und so ii| 
die Brust ii hergebe i Per Ko{^ |st von vorn pacb hi»r 
ten breiter als von einer Seite zur andern: der. Mund 
nicnmt.als breiter Spalt die ganze Bffit€('der,Gesii:hta4 
däche ein. . Die genxeinschaftücfae.Nasen* und Mund« 
Koiile liegt mit ihrem vordem Th»ile offeix da unA 
biegt, sich allmählig in die Gesichtsiläche auf« Gan« 
deutlich sieht man am untern Theile der GesichtsHa eben- 
da, Yfo d\fi Seiteitiü^fsben des Kopfes ii| die vordere^ 
die Breite einn^bmui4^ Cu^sichtsüapbe ubernehen., auf 
jeder Seite eine kleine, rundliche ,. kaum eine Viei4 
telslime im Durchme^er haltende Oefinnug^ von wek 
eher aus zwey Spalten s^eh weg begeben. Die eine ist 
kleiner als die fn4er9.iind lanft pacb A^fs.^n, die an? 
dre weit längere,., lauft schräg naqh nnten nnd iAnen, 
und wird bald von dem etwas aufwärts ragenden nm 
lern Mundrande bedeckt. Die Lin^nspalten. beider 
Seiten erreichen einander aber nifebt, nngeaehtet sie 
einander entgegen laufen. JEtwas hinter ihrem hintern 
£iide befindet sich eine kl«ineQueerdffnnng, ^u welche 
<ie früher vielleicht ganz gelangten. Jene weitere verde* 
re ri^ndhche OeiFnupg tel durch eine Art von Deckel an« 
gefüUty doch a^ebt man deutlich einen Raum zwischen 

bei- 



7* 

beides« Die ztHetzebescbrleir^ne Gegend ist deiltlleb 
die innere N«se^ die Scheidewand nocb im Verbältflirf 
iBur Höhle jeder Seite, aulserordentlich breite trasimt 
der noch ganz teitlichen Lage* 'der Augen , der unge« 
beuren Weite de^^^Mundes,* dergroften Breite und ge« 
ringen Lädge aller Theile zusammenfilh. Vom Gaumen- 
toTithii^ des Oberkiefers 5 der später die Nasen- und 
Mundhöhle trennt^ Hndet sich noch keine Spur und da- 
her sind'beide durchaus noch eine Hohle. -Die Zunge 
Ist deutUi^ mit^ ihrem ganzen- vordem Rande an den 
Unterkiefer aufgewachsen^ wohin mehrere Mifsgeburten 
gehören. Die Augen baden fest eine Linie im Durch- 
messer, liegen mit ihrer untere' Hilfte etwas tiefer als 
Aie obere Extremität jener Spalten, und kaum eine 
halbe Liiiie über dem Munde. -*->' Am Korper bemerkt 
nan folgendes** die Extremitäten sind gleich lang und 
üfferiren durch folgende Merkmale von einander. 
Die obertf: bestehen aus eixl^m dünnen Stiele und ei« 
Hern auf ihm festsitzenden , sdieibenäbnlichen^ mit 
«inem runden Rande versehenen Pltttefaen, dem Vor- 
terarm und d^r Hand. Vom Oberarm beincrkt man 
kaum eine leise Andeutung. Sfe hangen gerade' herab 
«nd sitzen ^dicht unter dem Kopfe. Die untern Extra' 
iiitäten scheinen fast mehr h^ausgeiogen. Deutlich 
erscbeint ^tB Knie und ein klehter Theil des Ober- 
seheiikels fr^. Der Fuls ist nach oben geschlagen und 
berührt das Knie. An beiden bemerkt man noch keine 
Finger. Dodi Ist die Form der Hände mehr zum Her* 
vorbrechen derselben geeignet als A^ FGfie^ denn die« 
le'erscheinen noch länglich und vornfnieht ebgertmdet. 
Der hintere Rand desK^rperrs ist aebr wenig con- 
vex. Erst dfem Ursprünge der nittern Ememltfiten ge« 
genüber^ biegt er sich plötzlich nach vom, dann auf* 
wäru und endigt mit einer stumpfen, wenig vomgem 

den 



imt Spttie» «ite^- kälM läaie -nhler 'd«r InserMli dies 
Nabelstmagt. An' dieser Steile bildet der eai Jlntm^ 
leibe eoliegeitde Scbwam eine klenie^ «icb.trrperttiejibi» 
Qneefffuffche^' welche nechber wahnchMilich sixnAS» 
ter eüireifii;,! Ton^ dem' enGsefdem bis jetst so weirfg alc 
voä den. &d£Mite<aresciilecbMiietil#a. etwas vmfarmunek 
menist: ^— Der einem DriU^lii -Zoll lange l(ebe)t«rbfi|[ 
bat einige Windnogen^ besendees aea NabcL -.^'D^eNsh 
beiblase befindet sich' genz aulbei? ihm:, eine^Iiiiul» voll 
ihmentBsmiv sw&BcbenGbortonmtdAvuiiony lat^sirika» 
förmig, prall gespannt, zwey Linien lang, etwas ^wnniget 
breit. Aus itetritt«in kkinerFsrAee HunvNahelsUrtinge: 
unten befindeit steh an ibrtm auftönn ümüAge.bndfäg 
Inserd<nissteUe. dieses Fadens Arey* kleine «BleiobieA 
ubereinandeiL • ' . < «>-• 

Der Leibrdes F5tus ist Aber dem Eintritte ^es Nj^ 
belstxanges .ai?fi.|bfteitjBSten. ; Dusch, di^ß ißbx dünnen Be^ 
dec\w;^^^,9Q^itflfPßtB ^ntlich Leber npad Herz,, dic^ 
über eiMnder. Xifig^d, jc^e etvyias. breiter alj; ,di#je9, 
lUMi M^i>Aid^c|lak^was .umfassend, '(ein merkwürdifiea 
Verhaltnifs-, ^vn^ßm- feiner beständigen D4uer bejr Apifi 
Vögel^) die ^^i^e ßx^\ß de^, Korpers einnefame^» 
Merkwürdig ifSHidM Anof^wPg 4/^r'Herf;lbeilfU . ,.Die^ 
Organ ^t,ij^.,sw^y. gleich /gYpTse^nj^ben einaz»^^ jieg.en- 
de Hälften, getbeilt«. V Dierecktie s<iieint offenbar das 
rechte l^fzphrjftu sejoft^i das^^n^bin spätem E^bryoneipi 
die Kaffgxif r feiner S^ite grois^i^H^i^l^ bedeckt,, ii^d di^ 
linke, .wpli;tl^ ruQdlicb viesedk^g^.^uiel Jireitec als bocb, 
niedrigfir.als si^e rechte Hälfte ist, enthält beide, Kam- 
mern« ^U^e,:ip, i^r^gan^^ t^fuige verlaufende V^r tie- 
fang imddif cwey mtidlich^n getrem^ten Spitzen deut- 
lich zeigen. Die jrechte Kammer ist etwas grölser und 
die Lu9g«^^|^^,st^t at^s. ihr gerade empor. — ., ^ ' 

Wei- 



. innem Theile nicht fortsetten , als et die;:£)titcbsich. 
ligkeit der.angegebiieil Gegenden erlaubtet idi föge 
44her. jiur noch hinzu, daß man von tle^r.Niickeneia« 
«ehiikteao bi« sam'Sch^aniiende dickt «n.^nander ge« 
«drangt in der ganzen Lenge d^r Wi^ebgiilig die rtmd-^ 
■lieben Seitentheile' der Wirbel acbioittiehi tiebt, die 
4iinten 'fast um eine Linie von einander «ntfernt sind. -« 
Chi« '£y ist sehr sch6n/^<iborion und'Anabiön gans nor- 
mal ; der gröbta Darchmesser des Ganzen zwej Ddt- 
tels-^olL — 

: Die Länge des iolgenden F5tns beträgt -^ Linien 
^n der höchsten Stelle des ausgestreckten. In eine 
Aichtung mit dem Köyper. gebrachten Kopfes bis su 
^er, wo das Ende des Rückgrates sich nach vom und 
oben umschlägt. Der Nabelstrang^ der an seiner Basis 
Unej Linien im Dnrchmesker hat^ sieb ^ann «usatnmen- 
ziehte nachher Irber wieder noch «tarker erweiterti . 
iiat nicht völlig dieselbe Lfinge vmd kein4^ Spur von 
'Windungen. D^r Kopf Ist. fast kalb so Uüg als der 
'Korper; seine^ so wie des ganzen Körpers <re9la]t merk- 
lich dabili verändert^ dafs* er nicht mefaf ^ wie es vom 
ersten Aünfang an bemeAt^rurdlOj von einet Seite zur 
andern schmaler als voii vorn nach hielten ist. Die An* 
"gen sind daher mehr anf die vordere queere Gesicbts- 
'fläche getfickt. Deutlich sieht rann an 'ihnen, swat 
nicht mehr wie def treffliche Beobachter AtTttonfieth 
aneiinem viel frühern F5tus> den er gegen dAs'Ende de( 
ochsten Schwangerschaltswoche setzt, die lAs intien 
und* unten ganz in angeln > aber doch den-siehwarteii 
ICreis in dieser Gegend um zwey Drittel einger ale in^ 
übrfgen Augei IMeses anfönglicbe Fehlend -der Iris att 
jener Gegend^ woraue sich die auch bej Erwachsenen 
immer gröfsere Scfameihtit derselben an dieser Stella 

er« 



/- 



erklärt^ Ist iiin so mmknüaeMg^w, ' ds' e» gllsgemBlnM 
Reffil tu %eyii sdieim, indem «ü&«r dem öieiiscblicbift 
Fötus ^y wie auch Aatexirieth anmerkt^ von *K vt h* 
le mann und Hailer ^m ächisNifrdttit bemei^kt trnx^tei 
ADfserdeifi fiiide ich y daft Halleir undMalpi^i ei 
auch am bebrutetea Hfibncb^netren^so angeben» OcuH^ 
sagt Malpighi '^), transneto iriduo eminehünt et iffi» 
somm pufrilla nigra ^ireularüftie zona in ima parf^ 
discontimtata exci^ahi^tnr^ Am vierten Tage haben 
die Augen nach > ihm noch dieselbe 'GesTAlr/ H all e ra 
Beobachtung fallt alio in d}eseibe:Zeitj denn im4Tage 
bebruteten H&bncben> sagt er^ *M>a/7 infarioti ocüli 
9ede <iitasi hilus pelluöidus-, f>ars nempe ehotoidea 
quasi orbii äonspicitnr d^pnpilla'*^*), 

Von'clehT)eym vorigen f^otus bemerkten drey Ho- 
ckern am Kopfe > bat, der untere hintere, der dort ei^ 
gemlich noch in drey kleinere eingetheilt war,' jetzt 
einen gleichen convexen Rand, . der mittlere existirt 
swar noch deutlich, tritt aber nicht mehr so 'sehr vor 
den übrigen hervor. Der Mund Ist weniger breit' als 
bcym vorigen*,' aber aiif der andern Seite weniger voll- 
kommen, indem er noch nicht'' überall, sondern bloß 
in der Mitte und. den beiden Seilen offen ist, alle dreV 
Oeffnungen aber noch durch verschlossene Stellen ge* 
ttennt sind. Yen Hals und Nase findet sich keine SpurJ 
aber die Ohren, die ich vorher hoch nicht bemerken 
konnte, zeigen sich* zuerst als rundliche Oeffiiungen/ 
die von einem sehr schmalen, überall nur durch did 
Haut durchschimmernden, unten breitern und dickem 
Hände umgeben sind. Die Extremitäten sind mehr her« 
vorgedrungen > besonders .der Unterschenkel langer ge^ 
Worden, und der'Fafs nicht mehr so ktark gegen ihn 

auf* 

) De Form. puttU 






I 

V 



7^ 

ftbtf Aiaiäts« SU jklelis«!! Fiogfts^ . Mi «tbetfH Silber, ab 
br%clle«i«.iinm«r, wie di« abern EittrclmUikeiii l^puber all 
die.umeitn^ so avich. die FiQgec ftüket )^ «üe Zehen 
]Kiv^r« Wenlgatens aegt Bufseh vtin eiiiem;%iP}Uan- 
^n Foti^a.: di^ki fnar^lucuUnUF ^vid^H po^^um in 
"Utra^ne Idulefe, im pediims autem nulld adhuc digüi 
wdeifi pa4sHni ^). A u te n r i e t h von eifiCNn wigefähr 
sv^eymonetlichen *'*^ : Manuum digüi soM.d^nnfiU 
€& wi^g^i suni; n»fß ae^ue hen^ ^coktim^m^u^i in^pedu 
bus dUtinguuntutj unA vosb^r von einem Fotma vai»53 
Tagen: juperiores arfus digitorum. divisiejßes\j^m 
man^es^AS monsir^run^ , inferi^res^ j^^cifc^/f^iiateSi 
isuperioribus .^inores, vu» inargine p€^is\extremQ. 
crenataefuere ***) ; uad in der funftep Söminerring- 
achen Figur erscheinen die Finger |ils kleine rundlicha 
\Värzchen^ dieFufse noch ohne Zehen. Auch in dem 
Fötus ^ den wir jetJjt betrachten^ sind die Hände an ih- 
irem vordem Jlanide kaum gekerbt, bey. einem etwas 
Weitem Fötus Tab.IIL^ig. FUi. aber/ den ich vor 
mir habe^ lind sie schon weit längjer, wiewohl im» 
mftr noch durch ein^ d^nne Membran in ihrer hintern 
Hälfte verb.unde» , und zugleich ha|)eo^die Fi^Cie eine 
beträchtliche Veränderung erlitten , die äufserst merk; 
wurcUg ist,, weil ich an einem andern Pötps, Tab. IlU 
Fig. VJ.^ der vor diesqp fällt, den ich aber eben so 
wenig eis diesen umständlich beschreibe, an den Hän« 
den, In der Periode, welche dem Ausbruch der Fin- 
ger «»mittelbar vorangeht , gerade dieselbe bemerke, 
Rings um die vordere Extremität der vorher noch mehr 
»ugcspitzten Hände und Fiifse ilahmUch, legt sich ein 

achmaler Wulst, der »nget^ir »wey DrkteJ eines Krei- 

^ •" - 1^1 



'\\ •-*•?' 



' • • • • 



*) Thes, Vh pag. 56. 

*••) ib, pag. 15. . 



^79 

les baidiceibt^ mid düTch eine kkinfli Veiti^fui^ nia 
deadidi von. dem ü]itigexi.f u&e untertcbioden itt. Ent 
nachdem diecer kleine Wulst sich gebildet hat^ wird er 
gnahntj, d..b.^ e< bUdea sieb Fin|;er iund Zehen, la 
dem kleinsten dieser, drej Fötu« lind die Füfsa noch 
spitz^ der Wulst hat sich um die Hände gebildet: d^i^ 
anf folgt der mittlere > dessen Betrachtung mich jetct 
bescbäftigt^ mit zebenähnlichen Fingern und noch von 
keinem Wulst umgebenen spitzen Fufsen , endlich der 
dritte mit deutlichen Fingern und von einem deutK^ 
eben Wulste umgebenen Fufsen. — -• 

Nicht immer brechen übrigens Geschlechtstheile 
und Extremitäten zugleich hervor *); denn ungeachtet 
bej mehreren der vorigen Fötus schoxi die Extremitä- 
ten sehr deutlich wahrzunehmen waren ^ entdeckt man 
doch erst bey diesem^ wo sie sich einigermafsen mehr^ 
ihrer vollkommnern Form zu nähern anfangen^ ditf 
Oenitalien. Sie und der After habed folgende Gestalt. 
Dicht unter dem Nabel befindet sich in der Mittellinie 
der Uhterlefbswand eine sehr kleine) kaum merkliche 
Oeffimng. UnniiftfelUir unter dieser folgt eine von 
oben nach unten länglich runde ^ schmale ^ eine Linie 
lange Erhabenheit, in dereh Mitte ganz' deutlich eine 
Oefihnng iist. Von dem untern Ende dieser Erhaben- 
beit^ laufen nach tinten und aufsen zw^y kleine gerade 
W^abte gegen die tintern Extremitäten hin , und endi- 
gen sich lieben dem umgeschlagenen sehr kleinen! 
Schwanzende,' das immer noch nicht gaiiz verschwun- 
den ist. Dicht vor diesemu befindet sieh eine, schon 
«m vorigen FötU4 bemerkte Queerfurche, die von ei^ 
öena Vifulste zuni «üdern geht Mnd deutlich der After 
^st. Darauf f&lgt nach vom ond oben eine klei- 
^ Qveei^iate in derselben Riehtung, die mil der 



\ 



fördern HSfte'der äeitlichenW&lite'eine' inerte Oeff- 
smng einsoUiefn; Ueber dteBetiimmung dieser Oe& 
Bangen weitem unten« — 

Die Th eile, welche iA tiey diesem Fotüs sehr 
deutlich gesehen babe, sind'^ie Mundhöhle^ der Ma- 
gen und Darmkanal , die' Leber, Nieren , Nebennie- 
ren und weiblichen Gescblechtstfaeile. 

Die Mundhöhle hat ihre Gestalt beträchtlich ver« 
federt. ,,$tatt dafs bey m vorige^ Fot^s d^e vordere Ge- 
sichtsHäche unmerklich. schräg in äie obere Wiind der 
gemeinschaftlichen Mund- und Nasenhöhle überlief 
geht sie hier in dieselbe unter einem rechten Winkel 
über, weil der Oberkiefer mehr nach unten gewach- 
sen ist, und daher den Mund von oben mehr ver« 
schliefst. Darum reichen nun auch nicht mehr die 
Spaltezi, welche die noch ^ach uQten oiFnen Nasenr 
höhlea darstellen, bis in die vor4ere GesichtsILächei 
sondern haben sich gans in die gemeinschaftUoh^ ^'' 
fen - und .Mundhöhle zurückgezogen, deren vordern 
Rand sie picht ipinmahl me,hi; erreichen. Auch ibrs 
Gestalt b^t sich ^ahin veräi|d^t, dafs.iniiA keinen vo^ 
dem runde]^,, durch, ein ^öpfclmii ver^rihl^s^e"*" 
Theil mehr wabmiouant, sondern, dafs sie etwflß,.''*^^! 
anfs^n gebogen .^ mehr zugespitzt werden. Nacb vxa? 
ten aber^aufen sie rundlich ans. Jetzt divergiren sis 
f uch^ in der Mitte gegen einander gebogen , an ibreA 
beiden Enden vorn mehr als hinten. — Die Entfer- 
nung beider Spalten von einander ist zwar noch he* 
trächtlich, hat sich aber vermindert : doch ähnelt va 
noch kaum der Nasenscheidewand. Von Gaumenfort* 
Sätzen findet sich noch keine Spur. Tab. V* Fig. ^^* 

Die lieber. j[st noch %o grofs als im vorigen Fptitf^ 
rag( bis zun% Nabel herab jr ist aber auf der lioken Seitsj 

etwu 



«f ». ' 



8«' • 

etwtt snrfiokgewicbea. Sie zeigt dMtlich eineli ge« 
läppten Ben und serbrocd^lt sieh leicht, — 

Der Magen Rg. i6. a. ist ganz von ihr bedeckC/ 
Er ist rundli^fa'^ fast senkrecht nndl erscheint noch sehz 
deutlidi blofs als eine Erweiterung der Speiseröhre 
und des Darmkanah> ganz o6ne Blindsack. , 

Der Darmkanal ebds. b. o. ist sehr kntz^ ganz oh^ 
&e Windungen und liegt grofstentheils aulser dem Un«i 
terleibe^ weiin man nicht noch die sehr weite Nabel- 
schnür als einen Theil des Abdomen ansehen VilL Er 
steigt ganz geradcj» anCänglicb nur k^um merklich nach 
oben gekrümmt^ zur Nabelöffnung abwärts^ geht dann 
im Nabelstrange fort^ biegt sich unter einem sehr spi«, 
tzen Winkel wieder um und tritt in den Unterleib zu« 
rückj wo er nach hinten imd unten zum After läuft« 
An dem Winkel^ der im Nabelstrange durch das Unir 
beugen des ausgetretenen Darmkanals entsteht^ läuft 
ein kleines gelbliches Gefäfs ebds. d., in der Mitte der 
tehr weiten Nabel^cheide von seinem äulsem Abschnitt^ 
^ru, das ^nfang^ weiter iat^ sichaberverengt in derNa« 
bebcheide verliert. Die Nabelgefalse bilden einen dar 
von verschiedenen IStrang^ und alles ist in eine Sulz« 
eingesenkt. •— f 

Links unter und etwas hintet denn Bilagen befift* 
ht sich auf jeder Sett^ eioe Gruppe von dtey Korpern* 
£iner^ der rundlich^ zwey Linien lang^^niebt völlig 
10 breit ist, liegt an höchsten, unter ihm ein kleine« 
^^, mehr länglicbta^ ans dem dn kleiner Faden aus« 
UuFt, den ich aber nicht ganz deutlich verfolgen kon^ 
tfi^ and noch l&efer der dritte, de« laiiger, aber nur 
Wenig breker ist« Der erste ist die Nabenniere, defi 
s^eyte die Niere «, der drhte/der Eyjerstock, untet 
Nchean di# keübige geendigte Trteapete fiegt« 

F Das 



N 



«4 

'DUs.Hdn t^l^*'i3* VO& voni> 14. von hinten) iit 
ZW6J Linien breite nil^fat voHkonamen so hocb^ uid 
sehr deuUich sieht man^ dafs dia Spitzen beider Kam- 
mern weit von einander entfernt sind. Ja auf der ve^ 
dern und hintern FUcfae des Herzens verläuft sogar ein 
tiefer Einschnitt, wodurch^ wie dnrdi eine Einscbnü- 
rungy beide Kammern auch äufserlich von einander 
getrennt werden. Beid^ Ifcbeinen gleich grofs^ die 
x'^c'hre ist etwas rundlicher. 'Das'rechte Ohr ist gröfiet 
^ls>de Kammer fut sich, das linkelüeine^. Ich off- 
Bete dieRerzkammern, nahm die Sbitenwande einöt 
jeden weg, und brachte blofs die Scheidewand. untet 
3as Mikrosfkop. l>ent]ich sähe ich nahe an der Bü- 
ais des Herzens, der obem Fläche weit näher als der 
uhtem, in ihr eine längliche s6hm*ale OefFnüng, wo- 
durch 'beide^Kammern unter einander coihmuniclrteni 
deren glatte glekfhe lländer xAir bewiesen , daß fte 
Hiebt zufällig entstanden War, und durch welche ick 
nachher ohne Muhe die St)itze iSiner feinen T)e|)r6^ 
sionsnadel brachte* 

Von dieser Bildung de» Hiet^^ns , wie üb^r bl 
iVerhsdtnift d^t Nebennieren zu dön Nieren und den 
Bau der weiblichen 'Genitalien werde ich beym folgen* 
den Fötus sprechen; hier nur einiges über däi Harnsy« 
item und denDaibnkanal. Ich'faäjlie bey diesem Fötns 
nichts einer Hvmblase ähnlichesAMlen k-öanen und doch 
xeigt -sie sich deutlich beytn folgenden. SoHte nicht jene 
^ Oeffnung, di« sich, in der Mitte des ovalen, über den 
Scbaamlefzen und der ^cheidenofimmg befindlichen 
Knöftfchens zogt, vielleicht au^didiskkiBe, uomittelbsr 
unter dem Nabelstrange befindliche, in Verbindung n^^ 
dem Mangel der Haniblase,Dnd der Gegenwart einer an- 
dern ScbeidenöffioLimg, auf die ¥ennnthung leiten, »t 

ley die Hanifelaae^ dber in ciatr «ndem Gestais als li« 

spater 



85 

ipater ericfaeint, in einer Gestalt > die mit derInvecM 

sioii*der Harnblase wenigstens die alleranffallenidste 
Aehnlicbkeit bat? Bestätigte .sich die^ Vermnthang 
darcb mehrere Beobachtungen ^ so hätte man dadurch 
unstreitig die einzig richtige Erklarungsart für die Ent^ 
iteiiungsweise dieser so häufigen Milsbiidung erbalteBj 
für welche alle bisher gegebenen nicht aussnreichen 
Bcheinen, weil sie am Ende alle auf mechanische an« 
liere Einwirkungen hinauslaufen. - 

Meine Gründe für diese Yemlathnng sind : i) die 
ganz analoge Bildungsweise andrer Organe; 2) das We* 
sen andrer ähnlicher Mifsbildongen^ als die in^ertirta 
Harnblase ; 3) die friihere Beschaffenheit der hierbey 
interessirten Theile. 

Als Beleg zum ersten Grande kann die von Wolitf 
ganz vortrefflich entwickelte Geschichte der Bildung 
des Darmkanals im bebrüteten Huhneben dienen^ von 
der ich , da sie meine Vermuthung so seh^unterstützt^ 
nicht nmhin kann> eine knrze Darstellung zu geben, 
welche ohne die Geschichte der gleichzeitigen Yerin«^ 
derungen dler Hiillen des Embryo aber kaum«rverständp 
lieh seyn würde« Das Hühnchen befindet sich anfangs 
xwischei\ einer doppelten Dottermembran. Das äuise« 
re gefälslose Blatt ist ein Theil der allgemeinen Dot- 
terhaut, die innere entsteht am ersten Tage der Bebrii* 
tung^ und auf ihr verlaufen die Gefafse. welche die» 
ter doppelten Membran den Nahmen der area vascu^ 
hja verschaffen, D^ innerste Theil dieser > von der 
figura venös a oder Wolffs vena terminalis um- 
gebenen Stelle^ unterscheidet sich durch anscheinende 
Oefäfslosigkeit und Durchsichtigkeit vom übrigen, un4 
wird von Wolff deshalb areola pellucidq genannt, 
lii ihr liegt der Embryo in den ersten Tagen : doch ist 
lie schon um den vierten oder fünften verschwunden^ 

F a in- 



1 
j 



/ 



«4 

indem* sie sich tom EtnWyo entfernt^ und Ann ihi'e 
dirchsichtigkeit verliert. Zugleich bat schon am zwey- 
keh l*age die fnnere Membran den Embryo auf eine 
Art eintuschliefsen angefangene welche beweist, dafs 
er nicht mehr nückt , wie in den ersten Tagen in der 
Urea pellucida liegt, wo man nur A% ftufsere Mem- 
bran wegzunehmen brauchte, um ihn nnenthüllt za 
ai^faeto. Er liegt üahmlfch auf dem Unterleib e und kehrt 
daher der äulsern Membran den Rücken tu. Mit dem^ 
£weyten Tage firngt die innere Membran, die vor- 
her gerade unter ihm wegging, an, sich von vom nacb 
hinten über Kopf utfd Schwanz %o wegzuschlagen, dafs 
^e deii obern tmd untern Theil des Körpers wie eine 
Scheide einschliefst. Die vordere, oder, der Lage des 
Embryo nach , untere ^örpeifiSche wird in ihrer gan- 
zen Länge von der innem Dottemrembran bekleidet: 
ktich län^ ihret Seiten^änder schlägt sich diese um und 
verbindet Ae obere und untere Scheide. Nach und 
nach füllt sich diese Daplikatur der untern Dotterbant 
mit ein^T limpiden FlG^gkeit. Weil' sie den EmbrjO; 
einen kleThen Theil des Rückens ausgenommen, gant 
umgiebt, abetdocb schon am zehnten Tage ganz ve^ 
achwuhden ist, nennt Wolf f sie das amnion spurium 
lind vergleicht sie als eine tempdräre Hülle des Em- 
bryo mit den teäiporären, fie Knospen umgebendes 
Blattern. ^ 

Aus deto, die vordere oder untere Fläche des Em* 
bryo umgebenden Theile dieses hinfälligen Amnion Ml* 
'det sich der Darmkanal. Die innere Membran der 
'ßreola pellucida erhebt sich nähmHch zu beiden Seif 
fen längs des gisinzen, unter der Magengegend befind- 
lichen Thefli der Wirbelsäule, nicht aber auf der vor- 
dem Fläche derselben^). Es entsteht daher hier 

eine 

•) T. XU. p* 4«a* 



85 

eine Grobe oder- Verüefung^ 'die desto beträchtlichi^ 
ist, je mehr sich auf Jpeiden Seiten die Membran erhebt^ 
und die so lang^ und breit als die ganze Wirbelsäule 
seyn mufs. EinigexTnaiseii entsteht si^ schon vor dec 
Erhebung dieser Membran^ indenp sogar schon am er? 
sten Tage der BebcQtting sich dieselbe längs der Wir-, 
belsäule etwas verdickt* In ihr unterscheidet man elf 
Aen obern und einen unt^m Endth^il^ die breiter und 
tieferi als der weit längere^ sie verbindende mittlere^ 
Theil sind* Die obere groGiere Verti^lnng neimt W o I f | 
^efovea eoisdiaca: sie ist das Eodim^pt fies Mag^a|a|| 
von dem aber mir der obere und hiaterd Theil gebil« 
äet ist^ der bey weitem größere^ vordere aber fehlte 
<o dal^ der Magen leti^tfvpUig offen .ist> gerade als bitt 
te man den vordem abgeschnitten *). 

Am Rande dieser Magengrube ßcbl§gt sich ^ie^ s^e 
bildende Membran als Kopfscheide ui^. Sie gehört zu 
den allerfrfibesten Tbeilen des Embryo und Woli^f 
f afae sie häußg in Embryonen , yra da^ Herz noch night 
vrabramnehinen war. Die Rwdpr der Mfigexigrub.^ be^, 
rubren einander erst.ap» dritten Tagf :, am ^wg^t^ 
Uuft noch jeder Aadh untra. in ei|ien g^f ^n^l^Land a^)^ 
der auf jeder Seite Ungs derW^rhi^auile herabtf^ 
und die einander vom niefat berühren. Erst am drit- 
ten Tage verwacjbsen. sie und ^.eiaütite]^ nun in der 
Mitte der IjQaigitudinal\^ertiefiHig die Longi^udii^lnfht 
des Amnion, welche aiikfats istaln die X^reinjgung d^r 
beiden seitlidiien Tbeile der Blase > die. sieb nech innjeii 
tum Embryo begeben« .Sie ist das Ru/dipie^it.des Darm^ 
''^als und erscbeint spater als das Rudiment des j^ä« 
fiens. Auch diels aber ist nicht votn geschlossen ^n,4 
Was nian sieht, Ist bloft die innerß Eläcbe des hintepii 
I^armabschnittes ; vorher bildeten die.Jbtei#n erbabe-« 

neu 






X 



» 



/ 



♦ 



\ 



. 86 - 

nen Seitenränder längs der Wirbelsäule nur die noch 
liicht vereinigten Mesenterialplattea. / 

Ani untern Ende der Longitudinalvertiefung er- 
scheint die untere Grube ali Rudiment.des Mastdariiis 
unmittelbar über der Schwanzhülle > die sich zu dieser 
i verhält wie die Magengrube tur Kopfscbeide. Um die- 
se Zeit ist die Speiserohre und der unterste Theil des 
Darmkanals vom schon geschlossen *), Zugleich hat 
"" die Naht am dritten Tage deutlich auf jeder Seite ei- 
nen doppelten Wulst. Der innere wird durch den 

/ Winkel gebildet^ unter welchem sich das von der Wir- 

^ belsänle entstandene hinfällige Amnion umschlägt^ um 

die Seitentheile der Blase zu bilden ; der äuisere ist der 
Abdominalrand , der auch von jeder Seite der Wirbel- 
säule > aber weif er nach hinten entspringt und sich 
in das wahre Amnion überbegiebt« Schon. vom zwey- 
ten Tage an mindert sich die OefiFnung der Magen - und 
Ma'stdarrogrube und auch die Seiten des Darmkanali 
fangen an sich zu bilden. Zugleich krümmt sich dei 
anfangs gerade Embryo so beträchtlich , dafs am vier- 
ten Tage die Naht des Amnion^ aliodes Rudiment des 
aiittlem Darmstücks^ nicht mehr ein Viertel ihrer Län« 
ge hat. Am fünften Tage schiebt sieh ^s hinfälligs 
Amnion von Kopf und Schwanz ab> indem sich die in* 
liex'e Membran der area posculosa plotslieh von der 
iufiem trennt mid beym Zurückziehen nothwendig ihr« 
^oduction^ das hinfallige Amnion mit sich fortziebt. 
Natürlich mn«elt es sich nun um die Rudimente des 
Darmkanals und diese ziehen sich, we|l es^ nicht mebr 
gespannt^ leicht n^chgiebt^ %o snsammen'^ dals am 
fünften Tage derParmkanal bis auf eine kleine Oeff« 

' ramg, wodurch er mit dem Dotter communicirt; ver« 
schlössen ilk. — ^ ' 

*j Lc.pag,4ßG. 



n 

««hti'aUa^^ äa6 anfänglich 9«t ganice Magen 
«ad 6flrmkanal^ der früher bloili eine gerade Linie dar- 
stellt j. die sich erst später nach vom krumtnt und win- 
det^ ▼orn ofienund^ dcnr gewöhnlichen Art au reden 
nach^ invertirt sind:, j«, was noch meiir ist, der 
Darmkanal ist anÜBglicb nus durch awey Platten dap- 
gestellt^ die nicht vereinigt sind nnd durch ihr Zusam- 
mentreten erst daa Mesenterium l>ilden« Erst wenn 
diese t denen anfsensich diel^ieren anl^ildenj sich ,in 
der Naht .vereinig!» haben, kann man ein Rudiment 
des Darmkahals aonehmen, wo dann die Naht der 
hintere Rand des mittlem Datmstücks, die hintere Ver- 
bmdung der Darmplatten wird. Früher aber ist, weil 
von dem vordem^ nachfaerigen bitestinalrande der Me« 
seatenalplatten sich sogieicb die innere Dottersiembran 
dl falsches Amnion seitlicb umjchlagt> noch ni^bt ein«, 
mahl. ein Rudiment des Derma da* E|^e ersten Rudi- 
mente« des Eiarms «und des Unlerleiba aber sind nichts 
alsschmi^ile, längliche^ noch gar nicht concave Plätt- 
chen, die erst. später sich umbiegen, breiter, dadurch . i 
lach innen küiaer werden und S'.ch endlich schlieisen; 
indem sie einendee berühren. 

Auf diese Art also^ enttteht ^ Qvgan, von dem 
man bisher, so viel ich weift, keine ji der Inversion 
der Harnblase ähnliche Mifsbildung aufgeseichnet fin« 
det, warunf sollte man nicht von seiner -Entst^hungs- 
Weise einen Grund für eine analoge Entstehung der 
leutem hedeiten> da ihre Inversion genan jenen ersten ^ 
Zustand dea Darmkanak darstellt ^ 

Belege fiir den zweyten Grand sind das gespalten^ f 

Rückgrat und der Schädelmangel, der Mangel dea 
Brustbeins mit oder ohne Vorliegen des Hersens, der 
Mangel der Muskeln und allgemeinen Bedeckungen , 
des Utttezieibef ode^ der ganaen vorderen Flache dea 



/ 



88 ^ 

Körpers , die alle ilirem Wesen naeb eia yerltbidertes 
Verwacjisen zweyer seitlicher Hälften zv& djiier dadurch 
gehildeten Hohle sind j wie ich aber nicht hier^ '8oa# 
dern an einem andern Orte weitläufiger ans einander 
letBen werde. • Zngleich gehört bieher das Zusammen- 
treffen dieser MilS^ildang mit andern MÜsbilduiigen^ die 
in einer gehinderten Entwicklaag besteben. Ruy s ch 
beschreibt ^ einen nennmonatlichen Eötas, dessen ge« 
krüoimte rechte Hand und Fufs nnr fbrey Finger hat^ 
.wo an der Stelle der linken Unterext|:einititt aich bloüs 
eine;£rbohang in der linken Weieliengegen4 befindet^ 
nnd aas der linken Abdominal wand eine Aeiachige Mas« 
se hervorwächst. Eben so gehört aneb« der weiter unten 
angeführte^ von ThaB»m beschriebene fötus Iiieher. 
Die Beschaffenheit der bey dieser MUsbildnng sn« 
nächst interessirten Organe > welche mir den dritten 
Grand darbietet > ist folgende. In einem Fotüs^ der 
nicht vollkommen so groCs als der vorhergehende ' war^ 
dessen ieh nicht eigends erwähnt hab^, weil der Kopf 
abgerissen war> fand ich dnrcbans keine Spur von Af** 
ter nnd Genitalien . wohl aber waren die Extremitäten 
als kleine Stumpfe angeschossen. Der Darmkas^al trat/ 
wie bey diesem^ in den Nabektraog ungefähr drey 
Linien weit, bog sich dann unter eikiem spitzen Winkel 
gegen den Unterleib aurQck und schickte en derselben 
Stelle wie in diesem Fötus, einen dünnen Baden «ab« 
Am rückwärugehenden Thefle des Darmkanals sähe 
man dentlidi kun^ vor den Eintritte in den Unterleib 
einen kleinen rundlichen Höcker, das ^lludiment des 
Blinddarmii. Das Ende des Darmkanals konnte ich 
nicht finden, ich sähe aber sehr dentUch, dals die Nie* 
ren, Nebennieren und Trompeten mit. den Ovarien 
nicht nach unten, sondern nach vom gerichtet waren 
und in den Nabelstrang verliefen* Eine Haiaablase 

nahm 
*J Thts. FIIL pag. ag. 



89 

Aahm ich ifo wtelg als bej dietfem Fotns wahr. Um 
dieie Pariode ist also der untere Tbeil des Hanuystemy 
^nd der Gescfalechtstbeile> vleUeicht auch des Darm- 
Icsnals, ,siQ<& mch( dendich abgesondert« Nun aber 
Jinden 8i9b mehrere BaQbacbtungen anfgezeicbnet» wo 
sich After ^ Scheide undIJreteren gerade an der Stella 
des Unterleibes bey ansgetragenea Kindern^ und in ei^ 
nei] Masse öffneten > welche genan mit der sogenannieil 
invertirten Harnblase übereinkam ; wahrscheinlich d^f 
haben in ^inar sehr frühen Periode^ «wenn man diese 
Mifsbildongen mit j^enem Fösus vergleicht, !alle'4i^# 
Theile einen Ort^. wo ihre Endungen aas^mmenlapfen« 
Anfänglich naag dieser mit der Hant in eine Flächelfair* 
len^ platt sf^)W me der Darnlkanal und der Magen bey 
ihrem ersten Bniatehen, nachhar sich asn einer H5hl# 
uisammenf alten» welche dann die Kloak der Vogel; 
Fische I mehrerer B,eptilien> seilest einiger Säi:igtbier0 
darstellt und die aus der nacbherigeti Harnblase > d«c 
Scheide und. dem. Mastdarmende «usaiiiniengesetot is^ 
bis endlich die Bildung dadorcb yollkommefi wird# 
iafs die Harnblase sich ganx emtwid^ete nnd sie» M 
wie das Ende detDarmkanels.durcb Uerabwachf^n di^ 
hinteren and vovd^ren Wand der Schcddet ans der 
gemeinschafÜidhaui Höhle wegge4i:in8t iräd^ Mehrei- 
re patbolpfpsfih - imatoniisduf Bfobadttungi^ acb^i- 
netf diese Meinung au bej^unstigen^ doch begnüge ich 
mich liier .smeiinaersi^ «lala von dam Zustande^ i^o 
Ureteren> Darmkanal und GescUeehtstheile sich auf 
4sr vordem Abdominalfläcbe, in eine schwammige^ 
der invertirten Harnblase dpr<;haus analoge Mas« 
^e (sie^t auü^ wirklich wenigstens 4BiA Th^l davan, 
dann man land dahey keine^Hiurnblaie) endigen *)^ anm 

nor- 

• ■ 

^) Littrt, metn.'d&faead. des sc» tyog.' p^g, 9—19. --- Me* 
ry. ib, ijiS. pag. ,1^4, — PeiifibÜt. pag, 114—- lai. — 

• • » Klein 



00 

ttormalea Zosttnile eine nnumerbröelme Reihe föhrt^ 

deren Glieder i) darch den v&lMg kloftkähn1i<^ben Bau, 

wo Sebeide, Mastdarm und unvollkommen gebildete, 

vorn aber docb geschlossene- Harnblase in* einer Hohle 

Isttsammentreffen'*^ und 2) durch, die Bildung qönstituirt 

"nerden , wo entweder die ürf teren sich beym Weibs 

in die Scheide *^)p oder dtsr Mastdiurm bey diesem in 

die Scheide ^^'^)f beym Manne in die^Uarnhiase off* 

*et**^). 

Beobachtungen dieser Art sind so faäoßg^ dals man 

aehon dar^m fast nieht umhin kann^ diese Fälle for 

Ueberbleibsel ehemahliger normaler Bildung ansuse* 

iien^ voreuglieh wenn man noch die äufterst geringe 

Entfernung de» Afters von den weiblichen Genitalien 

in der ersten Periode seiner Existens nnd den Umstand 

«rwägtr dafs ja gewissermafsen auch l>ey aHen Vierfü« 

dem die Oe£Fnung der weiblichen Geburtslheile ge* 

Bneinschaftliehe Höhle für Scheide nnd HnmUase ist; 

indem sieb diese tief innen hinter der Klitoris öffnet 

und der einzige Unterschied zwischen ihr und der 

Kloak der Vögel n.s.w. extstirt» daft sie sich mit ihrem 

Köt-per heransgesogen hat und nur dnrch einen langen 

und engen Hals damit communicirt^ ein Znatand^ wosa 

die mit Harnblasen, aber keiner langen und engen 

Barnröhre veraehenen Geschlecfateer unter den Repti' 

Üea 

MexMss€^. diff.^Hal^. obs^L — Zadig Archiv derpr« 
Heilk. I Bd. S. 485- 

* D iL 

^) Bousquet Joufu. de Midec. t. Fl» ^fag. li^ -• "^^ 

fjn descr. an, de deux enfans pag. 31. 
^J Se^rader o bis. et hist. Amst, 1674* pfi^^ ^S'- e 
♦*j Medieai fa€U andoSs-.voi, V^L^ndon 1794« — ^^^ 

pendorp de anu infantum elausö, Lugd. tJÜ^' 
****} Wrlsberg» Kaitj€km$0d de ^ato intesUni recti 

c. vesic eoalitu, ^-^ BQirie Mem, dm. tacad* >7^^' "^ 

Wag /# r tkU. Marl. T. XVL pag* vj^j* 



9' 



Ken und Vögeln eisen deutlicben Oebergeng ma» 
chen« ^ 

Hierzu komnett noch swey Betrachtiingen. Dl« 
erste ist die^ daff in allen von Hatnblaseninversion ver* 
leicbneien Fäfien immer der Nabel dicht über der in» 
vertirten Harnblase^ nahe über den Schaambeioen liegt* 
Die Nothwendigkeit dieses immer Statt Endenden Zu« 
tammentr^ffens^ das sogar bisweilen die YerniuthuDg/ 
eines Mangels des Nabels veranlafst hat^ sieht man 
mcht ein, wenn xnan die Entstehox^ der Mifsbildnng 
in dem Zenreifsen nnd Umkehren der vorher normal 
gebildeten und geschlossenen Harnblase sncht; sie wird 
aber leicht erklärlich » wenn man sich erinaart, dafi 
die frühsten Embryonen aBfänglich mit ihrer untern Eis 
tremitat fast ans [der Nabelschnur hervorkamen und 
dieie sich erst langsam von unten mehr gegen di# 
Mitte hinaufüeht. » 

Die BW^e ist die Vei^leicbnng des Baues der 
Harnblase imit dem ßaue der Haut, welche die voU^ 
komaienste Uebereinstimmung xelgt. Bey der gespal«' 
tenen Harnblase Jiegt die Mushelhant hinter der villd^ 
ien, wie bey den allgemeinen Bedeckungen die Mos« 
kek hinter der Haut liegen und nahroentlich bilden die 
Hsatmuakeln eine gans ahnfiche Schicht, Die ge-. 
neue Uebereinstimmung der. villösen Hant mif der iiH 
deren aber bedarf wohl keiner weitem Auseinanderse« 
ttung. Man könnte daher in der frühsten Periode die 
Harnblase als efatten Tbeil der Hant betrachten^ der 
^ch Bpatet znrücksiehen und in eine geschlossene 
Höhle verwandeln mois^ um seine normale Bilduqg z» 
«rhalten» — 

Ueber den Darmkanal hier nur einiges in Bezug 
•ut eine andere abweichende Bildung, die sogepann* 
^i^ laxertikeln oder Anhänge desselben über de- 
ren 



\ 



/ 



92 

mi Entiteftung ich mir nie Rnckaiischiift gehin konn- 
te > die mir aber jetzt ^ wenigstens auf eine nicht un« 
wahrscheinliche Art ^ erklärlich scheint. — - 

Der Darmkanal biegt sich , wie sowohl der Fotni> 
'den ich jetzt eben weitläufig betrachtet tlähe , als der^ 
Ton dem ich zul^tst bey Gelegenheit der Vereinigung 
der Ausgänge des Harn «^ISeneradons» und Veidauungi- 
f jstems sprach ^ beweist*, . im Nabeistrange unter einem 
sehr spitzen Winkel gegen den eigentlichen Unterleib 
fturück und von diesem Winkel aus läuft ein kleinesi 
allmählig engeir werdendefs, gelbliches Gefäls im Ns- 
\b^lstrange fort, das noch vor dessen Ende verschwindet. 
Ibey diesen beiden Fötus fehlte awar die Nabelblase, 
ab^r nach dem vorleuten Fötus und mebrem Beobach- 
tniTgen va schliefen, lief diels Gefäls m ihr. Dssti 
kommt noch der Fotnc, dessen idi üben erwähnte, 
durchtdessen, freylich leider abgerissenen Nabelstrang 
«ip engerer Cylinder der ganzen Länge [j^cb , yon der 
aU seinemi Eyende befindlichen Nabelblase bis «1 sei- 
nem Abdominalende verlief, ohne da£i ich dabey etwüi 
vom Darmkanal im Nabelstrange finden konnte. Um 
so weniger aber nehme ich Anstand, in diesem Fslls 
die Insertion dieses Kanals, in den Dannkanal ansuneh* 
^men, da Qken es kürzlich ao änlserst wahrsdiein- 
lieb gemacht hat, dals die Nabelblase nicht allein sich 
in den Darmkanal einsenke^ sondern aogar von ihr aas 
«ich ^erselbe groisentheils fprmire. Im leuten Falle 
existirte die Verbindung noch voUkommen, in den 
beiden ersten war sie schon aafgdiobeQ, die Blase hatte 
slich getrennt;, aber eine Spar ihrer sbemahligen Vei^ 
bindung, der Kanal war geblieben. Diefs genfigt mir 
ffir meinen jetaigen Zweck, und Ich nmersucfae dsher 
hier nicht, ob es wahrscheinlich aey, dais die Fuac* 
tion der Nabelblase sey, einen dzitten PmdLt zu bilden» 

von 



95 V 

I 

Ton dam aus »ich der Darmkantl bOde> oder 3ie/ ai»« 
fangs die Ernäfcriing des Fötaa su vernSt^ixi. — 

Folgende Gründe scheinen mir^it beweisen ^ dall 
die Divertikel Uebetrette dieser Verbindung des Ddrm- 
kanals mit der Nabelblase sind : i] habe ich noch IMA 
Beyspiel auffindet! köifn^en^ wo sich von wahren DiVez^ 
tikelnmehr als eines in demselbeit Korper gefunden häti^ 
te. Alle die Fälle > wo mehrere sugleich Vorkamen und 
von denen ich auch mehrere vor 'mir'hab'e> sind Brüche 
cler innem Darmhant durch die muskulöse und untex^ 
icheiden sich von den angebornen^ die immer länglich^ 
etwas sugespitzt sibd^irauf den ersten Blick durch ihrd 
Rundung undZusamraenschnürungan der Basis. 2) Fin- 
den sie sich^ wie es scheint ^ immer nur am'dünneil 
Da^me^y denn unter einer beträchtlichen Menge ^ die 
ich besitze, findet sich kein einziges am dicken und 
noch habeich bey keinem Schriftsteller einbestimmt be- 
schriebenes^ angebornes Divertikel anderswo als am dün- 
nen Darme erwähnt gefunden. Auch Ruysch sagt '^: 
Ejusmodi diverticula ut plurimum , si non semper*, 
iri lleö occurrunt etc. Und nicht beyui Menschen al- 
lein, sondern auch bey Thieren scheint diels constant, 
denn Morgagni fand bey Schweinen und Gän- 
sen nicht selten Divertikel und immer am dünnen Dar- 
me. Immer aber senkt sich der Gang der!l!^abelblase in 
dendiinnen, nie in den dickenDarm. Bey meinem klei- 
nern Fötus sehie ich deutlich den Blinddarm zwischen der 
Insertion dieses Kanals und dem After, und Lobstein 
und Wrisberg sahen ihn sogar sich höher, in(der 
Gegend des Zwölffingerdarms verlieren. Dafs die Stelle 
übrigens, wo man diese Divertikel findet, im dünneu 
I)arme nie ganz dieselbe Ist, beweist nichts gegen 
mlch^ «wenn man nur folgende Worte des berühmten 

Wolfi 



\ 



« 

I 



.94 ' ' 

iW-^Iff %er&dcsiehlfgen will: Damifuinon omnes ent" 
'iryonis partes^ei/uali ]ur^ crescfint ac perfieiuntun 
Saepitis involuqra interioribus part^bus tt his rur* 
aum Ulis praeferri., saepius cor cum hepate prae itif 
'festinis et contra haec prae cor de magis quam solU 
^ tum est ^ prom,Qveri observatum est mihi'^). Und; 
'^empus incubationis, quo certae in ovis perfectiones 
cbtinentur , mire ^variat, adeo ut npn rarürh sit, 
ova aperire, sex v. g* dies incubata, quae aliu, 
quinque dies incubatis, '^ficc aequalia sint , iterum- 
que alia sex dierum ova videre, quae ova Septem, 
immo octo dierum alia snperent, quam,vis , quoi 
magis fnirandum esse censeo, om,nia, sive tardiora 
fuerint / sive praecocia , dievigcsimo primo abso* 
iuto , nee f adle prius , inaturescant tarnen foecuni' 
que excludantm Können <ich ganzo Organe^ ganze 
Organismen bisweilen so beträchtlich achneUer als ge- 
j wohnlich entwickeln, so kann eben das bey einzelnen 
Tbeilen desselben Organs weit weniger au£Fdlen and 
'das Divertikel wird sich daher dem Magen* oder Grim- 
darnie naher befinden , je nachdem der vordere odei 
hintere Theil des Darrokanals dam Nabelblasenkanale 
achneller ontgegea gewachsen ist. 

3) Scheint mir die Stelle der Circnmfetens des 
Darmkanals j an welcher sich das angebome Divertikel 
befindet, für meine Meinung an beweisen. Immer b^ 
findet es sich am äulsem Abschnitte« dem Mesenterium 
gegenüber ntfd knmer ist der entgegengesetzte Abschnitt 
unter einem spitzen Winkel in die Darmhohle bifaein- 
geaogen« Gerade die Fs aber ist die Insertionsstelle des 
Nabelblasenkanals un4 die Form des Darmkanals an 
der3elben^ 

4) Eni* 

' ^) Comm. Pstrop. t, Xtt pmg, 4^4» 



1 



95 

• 

4) Bildlich laonmit di«ie Mi&bildang mit airdem 
vor, die sehr bettimmt eaf ein Stehenbleiben auf einer 
Eruher normalen fiatwicklangutufe bindeuten. Ro* 
lenmüller" fand bey him- und icbadellosen Kin«. 
dem mehrmabls Divertikel*): Bo<eia Vater beobachtete 
dasselbe bey «eineni Kinde mitHasmscbarte und Wolfs- 
rachen und aweygehornfer' Gebärmutter nnd sechs Fin« 
gern nnd Zehen**)» ich selbst kürzlich eben das an ei-i 
nem übrigena durcbana gerade so milsgebildeten weib- 
lichen ausgetragenen Fötus nnd eben habe ich einen an- 
dern weiblichen Fötus erbalten , Wo Anhang des Darm- 
kanals^ Untedeibsspaltung, wodureb ein Theil der Leber 
vorhing und Spaltung der Lendenwirbel vereinigt jind^ 
Die gröbere Menge der Finger beweist nichtsgegeo die- 
le Meinung^ in «ofem sie viellekbsdie Verrouthung ver« 
snlassen konnte*, als wäre die Vereinigung der Diverti- 
kel mit den übpgen beiden> bestimmt auf ein Stebenbl^i-, 
ben hindeutenden ^febildungen des 6aumen# und des 
Gebärmutter .nur aufälligy denn gerade diese Mehrzahl 
der Fingei;,un4?eben .ist. auch nur Bin Stehenbleiben«r 
Wenn sich nähmli4:h der Wulst um die Hände undFüise 
bildet^ aus Welkem sich nachher Finger und Zeh enbil^ 
deo, hat er ein^Q grobem Umfiii^g, ab diese nachher ein- 
nehmen; bey der normalen Entwicklung verschwindet, 
wirklich ein Tbeä von ihm sobaEl die Periode der Fin- 
gerbildtmg eintritt; bey der nicht normalen yeiecfa windet 
dieser Theil nicht^und kann kaum anders als in d^ Ge-^ 
<Ult eines ubeiiBchüsyigeli Fingers erscheinen. Diese Be-^ 
obachtung wirddurch dieWolffiscbe unter^tüut^ der cu 
folge aufSnglich sidi um die ganzen Seitemränder den be- 
brüteten Huhnchens eine Wolke bildet j die nachher 
blors an d^r Steile öfi^ Extremitäten ühtig bleibt. — 

. V.- • ' Ich: 

*) I • • n f 1 a m m aast, fic jtf » 
*0 '^hamni. diu.inßoU^- 



« 



9Ö / 

^ Tch g^t )et£t* fear Btfiticihtimg' eüei axld«ni Fotni 

2^. jr^//. über. iBknt, rfi^ d«r vMfig«, ;w«iblidi. 

iVoti der Spitze dc(;sKopf$ bis feum uilterB Endetet Kor« 

{>ers iit er eitlen ZöK lang* Die Aiigeti haben wegeo 

enflingender Bildung deir Augenlieder^ die sie aber not 

Hoch wie eijl #chm|l^r, Wtdst nmgeben, ^eine mehr 

ovale Fonn exhalten. Es ffaftNc sich stierst eine Spm 

von einer sehr breiten nnd platten Näsenerböfaniig. 

X>et Hals ist noch ni^bt angedeutet^ aber dleExfremi* 

tat^n habta sich beträchtlich entwickelt^ indem dev 

Oberarm etwUs mehr'Iieriifasgezogen ist, die Finger ini<< 

mer mehr ihre ursprüngliche rundliche Gestalt verloren 

haben nnd dfe Zehen auch als sehr kleine* rundliche 

Tuberkeln, gerade wie vorher di^ Finger, hervorge* 

brocben sind. Diese Gestalt scbeiiot fiberhaoptdls 

erste aller iinger-* und zehenihnBcfaenFr€»dttctionen in 

teja, denn nach Wolff^) erscheilren auch hejm 

HQhnchen am vierten Tage^ der BebVütung di« Zehen 

änmer als. kleide, in ihrem Umfange gan« rftiidifdieTa« 

berkeltt. Wie merkwürdig, dafsanch hi^r die Grund- 

fortn für die immer knopfabnlichen menschHchen Ze« 

hen und die läng ausgesogenen des Huhns dieselbe ist 9 

Lege nnd Richtung der Unterschenkel und FCliie vef 

dicht hier auch darum eine Beirückslitbdgi;^^ W^rl d8^ 

itiä \dthaUt; dafs ancU dieKlumpfftfte einStehenbleibelV 

siufeiner früher normalen Bildung sind. VondtaeemEm- 

Bfyo an trnd sdion bejr dem in der Geschichte des vo- 

jßgeil'^r^äUnten, sind die Füfiie nfthmlich nicht mehr 

aufwärts nach dem Knie gebogen, sondern haben plots« 

lieh eine ganz ezjtgegengeset&te lUebtang,hekommeDf 

indem sie so stark gestrekt sind als möglich. Zugleich 

aber tfind sie nnt ddr Sohle gana nach innen , mit dem 

KBckennach außen gewandt,, so dab der^ spater, äu- 

•J Ccmm. P0tr. Xm. pag. S^Q, ■ ' -- ~ 






.97 • 

ftere Farsrand der unterV^ der innere der obere ut. ««-^ 
Der Oberschenitel schimmert ewar deutlich durch die 
Haut^ ist ahbr bis euid Knie nicht frejr^ der Unterschen- 
kel aber gtinz entwickelt, t— Jener ist noch von unten, 
nach oben und vom gerichtet^ und das Heiligbein gebt 
fast um iWey Linien tiefer herab ah er. Das Knöpfcheü 
der Klitoris ist sehr deutlich^ der After nahe hixiter del^ 
Scbaani6iiiiung. Unnaittelbar über der Klitoris befindet 
sich der Nabelstrang ^ dessen Form man am besten ani 
der Fisur erkennt. ' Drey Linien Ckber^em pbern Um« 
fange des Nabelrin^s und ungefähr eben so weit unter 
dem Kinne ^ befindet sich eine^ drejr Linieii lan^e^ et«^ 
wai weniger breite rhomboidalische Stjelle^ ' die von ei- 
ner dünnen^ ganz dufdisichtigen Membran bekleidet 
ist^ und von deren Winkeln nahtähnliche vertiefte Li«' 
nien auslaufen. Darcb diese dünne Membran sieht 
man deutlich den untern Theil der beiden 4ierzkam« 
n^rn und des rechten Obres schimmern. Sehr merk« 
würdig ist die Form dieser Steire > vei-glichen mit dev> 
welche sie beym vorletzten Fötus hätte. Dort nahm sie 
die ganze Breite der Brust und des Unterleibes ein und 
man sähe das ganze Herz und einen grofsen Theil d^r 
Leber durcLschimmern : sie war fast viereckig und ihre 
Zeitenwende denen des Körjjers parallel. Hier hat sie 
lieh nicht nur beträchtlich verkleinert, sondern ihre 
Oestalt hat sicM auch so verändert, dafs man deutlich 
lieht, wie sich auch hier Brust und Unterleib nach den- 
selben Gesetzen bilden wie beym .Hühnchen. Nach 
2Wey Tagen Bebrutung sind bey diesem die in der Len- 
dengegend deutlichen Abdominalplattchen in der Ma- 
8*ogegend wegen ihrer Schm^alhek kaum sichtbar und 
bey den Brustwirbeln noeh gar nicht gebildet, indem 
dos Amnion sich gleich von dort an um den Kopf schlägt,- 
10 dals um diese Zeit (wi9l!>eym ersten Fötus durch die 

G ' Trans 



\ 



Txanyparensder ganzen BriutlipUl«, auch noch angedeu* 

l^t wird), nojch gär kein Thorax cU ut. Vom dritten 

Tag^.an entsteht dieser xladurcb^ daTs sich das Anmion 

nicht mehr von .d^n Brustwirbeln aBmittelbar umschlägti 

«ondern von oben und beiden Seit^iifaum Heraen nach 

fiacen und vom ,herai>auisteigen anfängt und sich dana 

^r^ uiif Kopf uqd :Wirbels5ule schlagt» Der ab -und 

yuckwärtsstejgende Theil dieser Membran ist das erste 

lludiment des Thorax^ der umgeschlagne nur ist dai 

Amnion. Jeiänger daher jener ist;, desto grofiier ist der 

Thorax *)» Sehr i^eutlich findet sich dieser Procefs im 

s^eyten JEipbryo angedeutet:* die Periode der Nackt* 

faeit der Brnsteingeweide ist awar langst vorüber > aber 

4ie Knpchen und Muskeln der. Brust und des 1j[nterlei* 

bei wiederhohlen ihn genau. Die tiefe Furche Vom 

Kinne bis^ aum obem Winkel der dorcliaichtigen Stelle 

erinnert gleichfails an den scharfsinnigen Wolffiscbea 

Ansdi^uck^ dafs das Brustbein auch ,im Erwacbseneoi 

l^ur eine Narbe und ein Zeichen der ehemahligen Oeff- 

aung in der Brust sey **). 

Die. Hauptveranderangen der innern Organe sind 

folgende. Der Gaumen Fig.XIX. hat sich zwiscbea 

Nasen- und Mundhohle au bilden angefangen ^ doch 

nur als unbedeutendes Rudiment, Die Form der Oe& 

iiung> welche er läfit, ist htifeisenformig^ indem 

die beiden G'anmenrndimente nach vom wenig conve^ 

gtren und unter einem Bogen in emander übergehen. 

Sie verdecken nur jeinen kleinen auisezn Thetl der Nt- 

aenhohlen> welche sehr deutlich durch die Concbes 

«ngefüllt sind. Die OefFnungen der Nasenhöhlen sind 

fast gerade^ parallel^ länglich nnd durch Yereogeninj 

der Scheidewand einander viel naher geruckt. 

Im 

*) Wo Iff C. Pttr. t. XUl pa^^ ^3^98s 
♦♦> Th. d. Gen. S. 359, 



99 

Im Darmkanale Fig. XX, findet licfa ein Schritt 
lur Bildung dey Mflgengmn des durch geringere Stumpf« 
heit A4s Wipk^ls^ welchen dier grofie Bogen mit der 
Speiseröhre bildet. Der Zwölffingerdarm biegt sich er^t 
aufwärts, nimmt da den Gallengang auf und steigt danft 
abwarte. Der in der fiauchhöhle befindliche Darm ist 
kurz und kaum gewunden : der austretende Theil dee 
ia dem Nabelstrange befindlichen Darmtheils macht 
drey grofse Windungen^ der rücktretende aber, dar 
sich voq jenem unter einem apltzen Winkel abbiegl^ 
hat keine. — - Ich finde wed^r Blinddarm noch Spqr 
des Nabelblasenkanajs, den ich überhaupt nachher 
nicht mehr'wabrnehme» Jenea ist wahrscheinlich eina 
Abweichuijg, da er an dem viel Isleinem und unausgc- 
bildetwn Fötus sehr deutlich war. Wiesich derGriomi- 
darm hinter der Gebärmutter wegbiegt, schwillt er tU 
was an. — 

Die Leber Fig. XVIIL bedeckt noch alle Organe 
das Uliterleibes, kaum läfst der linl^e etwas kürzerfS 

j 

Lappen die linke Trompete frey. Beide Lappen laufen 
gegen einander in zwey sich berührende , stumpfe Spj« 
Uen aus und zwischen ihnen geht durch die untere Lf- 
berhälAe eine Spalte. Der Magen bedeckt hinter il\r 
die innere Hälfte der linken Niere und Nebenniere, ii^- 
dem er tiefer als die Ovarien herabreicht und diese we- 
gen Enge» 'des Beckens sehr hoch hinauf liegen. Die 
Nebennieren Big, XX, c, Fig, XXL a, sind von diesen 
drey Qrganen 4ie gröFsten« Sie sind drey JLinien lang 
aad bilden von der Mitte an bis zu iiure^ untern Ende 
völlig eine Masse, so dafs ich sie anfänglich für zwey ' 
bufeistoförmig verwachsene Nieren hielt. Doch fand 
ich bey näherer Untersuchung hinter und neben ihn^p, 
twey, nicht völlig halb so voluminöse, mehr nach au- 
Iieii beaadUcbe Köxptr Fig. XXL 66. XJCIL cc. > wel- 

G ü che 



' m 



«tfo 

che ihr l^ohar^äbnli^hef Ansehen und die Von ihnen 
ausIai%nden'Ureteren> sogleich für Mieren erklärte. 
Mit ihrem ob^rn £nde waren de wtit Von einander ent- 
^fiornt^ mit ihrem untern berührten sie einander beyna- 
%e. Auffallend ist die Insertion des Hamldtet-t, '\rei- 
che fast in ihre ganze vordere Flaclie fällt. Die Harn- 
leiter gehen hinten den Trompeten zurBIäse 2%^. JIT^/f. 
^b., die^ sebrsthmal^ sich in eilten engen ^ nicht Wei- 
ter als zum' Nabeil verfolgbaren Urachus endigt. Ne- 
'ben und Vor den 'Nieren liegen^ nadi'umen convergi- 
Vend^ die Ovarien I^ig, XXL XXIL cc, die länger, 
aber schitialer als die Nieren sind. Dicht ntiben ihnen 
iteigen aufsen'die eben so steil gerichteten, halb so vrei* 
ten Tfömpr^en Fig. XXI, dd. nach tintan ttisamtnes. 
Ihr Abdöminalende ist kolbigt'tmd hlind: sehr deut- 
lich hängen sie bestimmt jetzt sdbon ni6ht iflefar mit den 
Ovarien zusammen. Dicht unter der untern Extremi- 
tät desOvariums tritt aus der Trompete das ^undeMut- 
tdrtrand, das, wenig über eine halbe Liniietang, sich 
sogleidbln die*Banchbedeekungen senkt. Nur diej^ 
"UmstiEind aber setzt eine^ aufserdem gahc willkührlicbe; 
Gränze' Kwisdhön d^r Trompete und der Gebärmutter; 
''denn Yon dort an nach inhto, hft^das Gebärmmter- 
"bom (was es wirklich im eigentlichsten Verstände ist) 
ganz dieselbe Gestalt und Weite als üngs des Qv^riumi; 
"den Umstand 'ausgenommen^ dafs es 'hier nach ifl" 
*iien^ dort nach auFsen «ronvex ist. Dieter Tbeil ist 
*^twas kürzer ails der jenseit des runden MaHezbandei 
. befindliche^ dei^siöh nachher in die Trompete ^ wie 
"dieiar mit dem der entgegengeseteten Seite in den Ge« 
bärmutterkorper verwandelt^ und steigt steil gegen den 
*der andern Seite herab, so dafs beide vor der Wirbel' 
Bäuie unter ^einem sehr spitzen Winkel einander treffen 
und za einem^i kaum meiklich weitern, Kanäle «usam- 

oeB* 






^ 



t 



101 



menBiekerkß »wi«cbe& welcbem uild. der Scheide ich 
gar keinen Unterschied Hnden kann. Durchaus also 
Endet sich, noch keine Uterus ähnliche Anschv^ellung. -— • 
Der Hitzler erscheint als langlichtrandes^ fast in sei- 
ner ganzen l/änge, gespaltenesj) gar nicht, von der Vor* 
haut bedecktes Knöpfchen. 

Merk wurdtg-i&t noch die Beschaff enheit* des' Her« 
lens Fi^. JILVIXL XXIIL^XXI^., dessen aufiere Ge- 
stak von der beym vorigen Fötus nnr durch gefingere 
Tiefe der Spalte und unbedeutenderes Auselnanderwei« 
clien der Spitzen abweicht. — n Das rechte Ohr hat die 
ganze Höbe dßs Herzens, das linke liegt über den Ven- 
trikeln : beidje sind, grols und deutlich gekerbt. Sehr ^ 
deutlich ist an derselben, Stelle wie beym vorigen Fötus* 
die Scheide^ And der Kammern durchbohrt Fig^ XXI F., 
nur ist die Gestalt der OefFnuilg veirändert^ indem sie 
zum Herzen, kleiner^ ziicht schmal und laog^ sondern 
kurz und hoch ist. 

Sowohl fiir die Entwicklungsgeschichte als die Er» 
klarox^. mehrerer Milsbildimgen ist dieser Embryo sehr 
interessant, ind«^. fast alle »eine Organe dazu merk«. 
.Würdige Baytrage liefern. "^ 

Hier sieht maijL zuerst den G^umexL ia Gestalt 
Bweyer schznaler vontverbundoer Leistchen entstehen. ; 

Vergleicht m^n diesen und den vorletzten Fötus mitein-t 
ander nnd mit den meisten Hasenscharten und Gaii- 
menspalten, so scheint es, als fiele die Entstehung der- 
selben in die Periode des erstem^ als bildete sich aber 
nachher der dort noch fehlende Gauraenfortsats an. 
^enn, wie dort, fehlt bey Hasenscharte und Gaumen<' 
•palte fast immer die vordere Verb^indiing der Gaumen- 
rudimente beider Seiten, sie mögen nun beide oder^ 
Anr eine Seite betreffen, und nur selten ist der vordere 
Theil des knöchernen Gaumens gebildet, wie in dem 

tu*» 



> 



9 ' 



• \ 



znletst betrachteten JSmbryo. Doch mag auch m selte- 
nen Fällen sich der Gaumen bey dein WolEsraehen gar 
nicht ent^ckelt haben, also seiner ersten ursprungli- 
chen Form treu geblieben seyn. Wenigstens erzählt 
Trew, er habe bey einem zwanzigjährigen Mädchen 
dasGauraenrudiment eine Linie breit gefunden, wovon 
lieh bey der Geburt gar keine Spur wahrnehmen liefs. 
Auf der andern Seite aber findet man autsh v^n dem 
Falle an, welchen Trew bemerkt, bia zur liörmalen 
Gaumenbildung eine ununterbrochne Reihen deren 
Glieder Verwachsung der Oberkieferbeine mit Tren- 
nung der Gaumenbeine, Verwachsung des knöchernen 
Gaumens mit Spaltung des weichen sindj» die endlich 
häufig sich auf blolse Spalte und scheinbare Dnplicität 
des Zapfens redncirt, wovon ich Beyspiele vor mir ha- 
be, die Ich aber bey einer andern Gelegenheit näher 
betrachten werd^. *— Die Veränderungen am Darm- 
kanale scheinen zu bewcjisen, dafs die Möglichkeit der 
t)ivertikelbildung vorbey ist^, selbst wenn man den 
Grund ihrer Entstehung Aur in einem zu langen £efaa^ 
ren des, durch die Umbeugnng des aus- und eintre- 
tenden Darmtheils, gebildeten Winkels yif seiner spi- 
tzen Form suchen wollte : denn £eier ist jetzt nicht 
nlehr völlig so spitz als .vorher. — 

Ueber die Aehnlichkeit der rundviereckigen Form 
des zweygespitzten Herzens mit dem Getacefenherzen 
habe ich schon anderswo gesprochen ;^ hier nur einiges 
über die OeJSnung in der Scheidewand, die sowohl 
für die Entwicklungsgeschichte des Embryo als für die 
Geschichte der Mifsbildungen merkvfjurdig ist. ' 

In der ersten Rucksicht ist sie interessant, weil 

mehrere Beobachtungen der Schriftsteller über das be- 

brotete Hühnchen vermuthen lassen, dab in einer /ru- 
hen 



, / 



,'105 

ben Periode ancji dort etwas AehnliQhet Statt finde 
und weil bey mefarern Reptilien auch im Zustande dier 
Tollkommnen Ausbildnng die Scheidewand durchbohrt 
int. Anfänglich ist das Herz des Huhnchens dnrchaai 
wie bey den einfachsten Reptilien ^ den Batrachiem 
gebildet ^ besteht blofs aus einem für die Lungen« 
und Körpervenen gemeinschaftlichen Ohre und einer 
Kammer, aus welcher die Aorte entspringt. Einige 
Umstände nähern auch diese Bildung vielleicht mehr 
der der Fische, sowohl die betrachtliche Anschwellung 
der Aortenzwi^bel jiähmlich » die man auch bey deil 
Fischen am Lungenarterienstiele bemerkt, a!s die higae 
Gefäfivertbeilung, welche di^, freylich rohen. Mal« 
pighischen Abbfldungen zeigen,' wo man indefs deut« 
lieh sieht, wie die aufsteigenden Aortenaste wie die 
Riemenäste der Fische aus einander fahren und sich 
nachher zur absteigenden Aorte/ vereinigen, eine Yer* 
gleichung, die auch der Mangel des Halses in dieser 
Periode rechtfertigt«.^— So bleibt nachMalpighi's Beob« 
achtungen die BeschaiFenheit des Herzens bis in di« 
ivrej und sechzigste Stunde: rda aber hat sich der ein- 
fache Ventrikel (denn der ind^r iStenMalpighischenFi« 
gar abgebildete Anhang zwischen dem Ventrikel und der 
Aorte ist nur die Aortenzwiebel selbst^ die man indefs 
gerade ihrer muskulösen Structur und der Klappen we- 
gen, die sieh beyvielen Fischen zwischen ihr und den? ei« 
gentlichen Gefäfs, das aus ihr entspringt, wohl nicht 
ganz ohne Recht für einen Ansatz zu einem neuen Ven- 
trikel, und zwar dem rechten, halten konnte) in der 
Mitte zusammengezogen und man sieht deutlich das 
einfache Ohr mit dem einen Ventrikel durch einen lan^ 
gen engen Kanal, diesen rechten Ventrikel mit dem 
ftweyfen durch einen kurzern und* weitem Gang com« 
municuren und aufserdem die Aor^e tehr bulbos noch 

aus 



/ 



\ 

V * f 



io4 . 

aus dies em e2iupiiD|en '*'). Dia Bewegungen aller die- 
ser Tbeile geschebeü zu verschiedenen Zeiten. — 
Nach dieser Ansicht hat eigentlich kein Ventrikel vor 
dem andern existirt und der anfänglich einfache sich 
nur durch eine ofiHe mittlere Zusammenscbnürnng in 
zwey getfaeilt^ aus deren hinterni dann die Aorte ent- 
springt und immer entsprungen war« 

Auch iie Halleirschen Beobachtungen leiten zu der 
Vermuthung, dafs anfänglich diei Scheidewand durch- 
bohrt oder vielmehr noch gar nicht gebildet' sey. Dia 
Herzohren bilden uih die vier, und sechzi|[ste Stunde 
noch einen- einfachen Sack ^^) und erst am vierten Ta« 
ge erscheint ein doppelter Halbkreis> derdasrech^a vom 
linken sondert und in dessen Gegend sieh die Hohlvene 
und der Aurikularkanal einsenken. Dieser verbindet 
Ohr und Kammer, ist also grober^ je jün|[er der Fötus 
ist^*^, am sechsten Tage oft schon gans verschwun- 
den und in die venöse Mündung verwandelt '^'^'*^}. In 
den ersten vier Tagen sieht man nur einen Ventrikel 
' und erst am Ende de» vierten erscheint queer auf dem 
alten unter der Aortenzwiebel der neue. Vor Ablauf 
des fünften Tages hat er schon die rechte Hersseite ein« 
genommen > wie er denn auch wirklich der rechte lyid 
immer kürzer als der linke ^ ältere ist. In dieser Be- 
Schreibung findet sich zwar nichts Bestimmtes über ßie 
Gbmmunication der Ventrikel^ aber es findet sich auch 
nichts, was unmittelbar dagegen wäre. Gans auffal« 
lend ist Hallers Einwendung gegen die Verbindung 
beider Ventrikeln^ dafs ja nicht ein Kanal ans |inem in 
den andern führe« indem das Blut aus dem rechten erst 

in die Lungen und von da durdi die Lungenvene zu- 
rück 

*J de pullo. ffig, i6. . ' 

**J Opp» min, t, IL pag, 571. 
••♦J i6, pag. Zyti. 

"^J ih. pag,Z74' 



»05 

ruck in (die ^ke Hersseite geführt werde *) ^ als Wlre- 
•inUebergang^ut der einen Kammer in die andere auf- 
filiender all iius einem Ohre in das andre» ein Vehet» 
gang» der betonders in der Periode so nothwendig istj^ 
wa die rechte Kamm^ noch so nnverhältnifsmüGiigkleint 
tut linken ist und der durch ans an einer Zeit angenom- 
men werden ma&> wo nach Bildung d^r rechten Kam- 
mer weder Lungenanerie «nd Vexi« noch Lnnga watuH 
geoommen wird» also bis zur 1 20flten^^) und i5asten ''^*) 
Stunde. Damitstimmt auch Wolffs Beobachtung über- 
ein , dals die Aorte. anfänglich duvchau« aus dem r«ch«r 
ten Ventrikel zu entspringen scheine* — 

In den verschiedenen Familien der Reptilien Ri^^ 
det sich fortdauernd derselbe Gang in der Herzbil- 
dang» der dort in demselben Individuum in verschie- 
denen Perioden vorkommt. Denn die Batrachier ha- 
ben ihr ganzes Leben hindurch nur ein 'Ohr uiid eine 
Kammer» ein allgemeines Blutsjstem» woraus Lungen-' 
arterien und Venen entspringen» die wahrscheinlich 
beym frühen Fötus vor der Existenz der Lungengefä&o 
durch die BronchialgefSfse dargestellt werden. In den 
Schildkröten fängt schon die Theilung in twey Kam- 
mern an» indem sich über der grofsen eine kleinere 
bildet» aus welcher die Lungenarterie entspringt» die 
also .deutlich die rechte ist und die mit der utitent 
durch eine weite Oeffiinng communictrt. Sie ist bey 
den Landschildkröten so unbeträchtlich» dafs Oeff- 
nung und Kammer gleich weit sind und verdient nur 
bey den Meerschildkrötl^ den Nahmen einer Kammek 
Deutlicher kann sich wohl die Progression in der Bil- 
dung des rechten Ventrikels nicht d^urstellen. In den 

. Qphi. 

*) P*^' 377- 
**J P^g' 39"- 



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io6 



Ofhldiern ist äi^ Thetlungtiii vnef ICammern,. Welche 
durch eine f gerade an der Basis der Scheidewand be- 
findliche Oeffnung communiciren^ noch weit deutli- 
cher. Die zwey Aorten und die Lungenarterien eht- 
ipiingen neben einander^ die linke Aorte und die Lun- 
genarterie aus der untern^ die rechte Aorte ans der 
obem Kammer. Auch b^ den Sauriern^ nahment- 
liich dem Krokodile^ findet sich eine sehr weite Ge- 
meinschaft zwischen der Lungen - und den Aortenkam- 
niem^ die zwar der Form nach t^ey, dem Wesen 
nach aber nnr eine darstellen > indem sich aus einer ia 
die andere dar Blut durch das schwammige Hersfleisch 
drangt. Sehr merkwürdig ist hier auch der Ursprung 
der grolsen Gefalse. Aus der Unken Hälfte der Aor- 
tenkammer entspringet die Kopf- nnd Armarterien und 
die rechte absteigende Aorte , ans der rechten die ab- 
iteigende linke Aorte ^ die sich mit der rechten durck 
^nen breiten Queerast verbindet^ also gerade wie 
Vejm frühen Fotua> wo auch die obem Aeste der Aor- 
te einen besondem Ursprung haben, indem die ab- 
steigende Aorte aus der rechten Kammer entspringt. 
Die aufsere Verschmelsnng der Lungen- und Körper« 
arterienstämiiie in einen Stamm bey allen Amphibien 
gehört auch so gut als die Oeffnung in dieselbe Höhle 
^^eher*^. — • 

Was die Erscheinung der Perforation der Hers- 
scheide wand als abnormer Zustand betrifft, so glaube 
ich jeut noch weniger als tonst '^^ , dafs sie auf mecba« 
nische Weise durch Hindernisse des Blutlanfs n. s. w. 
veranlafst werde, indem ich noch mehrere Fälle ge^ 
fanden habe, mo diese Hindernisse nicht Statt fanden. 

Bey 

*) Cuvier h^ons ttanat. comp. t. IV. pag, 220. 2a4- 235« 
«*) Reils Archiv Bd.6.3tesHeft. über die Bildungsfehler <!«• 
Hersens. 



V. 



107 I 

Bey einem SchweinsfStas^ dessen beiile Augelt auf iw 
Stirn in ein halbdoppeltes sasamaaengeflossen sind, und 
bey einem Kinde ^ wo am entgegengesetstea Endey 
durch Terwacbsung b^der untern Extremititen «u ei« 
ner, sich diesdbe Teiidenz sur Vereinfachung oi&ii« 
bart, finAe ich die Scheidewand an der gewöhnlicheil 
Stelle durchbohrt und bey beiden « besonders dem 
menschlichen^ ist es meriiwurdig^ dafs die platte runicU 
liebe Form des Hertens (er ist aus dem vierten Monate) 
no^h nidit in die kegelförmige übergegangen ist. •<-« 
Bey einem sweyköpfigen Kalbe sähe Hofmann zwar 
nur ein Herz, dock wäret deudieh aus zweyen zusan»« 
mengeflossen , denn die rechte 'Kammer war durch ei« 
ne membranöse Scheidewand fast ganz in zwey Hälften 
getheilt (die C|ben commnnicirten) , und anc ihr enu 
sprang die rechte Aorte und die rechte Lungenarterie. 
Aus der lizd^en Kammer, die als ein Anhang von jenev 
erschien , entsprang die linke Aorte und Unke Lungen« 
arterieV^). Wie merkwürdig ist diese Stufenfolge vyn 
der niedrigsten sur bobern Reptilienbildung in deiuselü 
ben Organismus. Trew fand in einem gleiohfalla 
zweyköpfig€;n Kalbe zwey Herzen, wo In beiden dieaa 
MifsbikluDg vorkam. Das linke war grölser und ^or« 
mal^ nur befand sich in der Sdieidewand eine erbsen» 
grofse Oefinung mit einer dünnen Klappe. Im kleinen 
rechten Herzen befand sich gar statt der Scheidewand 
blofs eine kleine fleischige «Säule von der Dicke 4le* 
kleinen Fingers. In beiden, fehlte das eyrunde Loch 
und beide hatten ihre eigne Aorte - und Luugenarte« 
rie**). 

Merkwürdig in mehrerer Hinsicht i^t auch die Bil- 
dung der Nieren und Nebennieren: i) in Beziehung auf 

die 

) MUc. medo'pky* dec, I. a. 9. et, 10. paff* 57* 
••j Comm. iUt. Nprimb, 174t- 



t 
I 



10*8 

<liX ifespektiv^ G^r^fie beider Organe > welche offenbar 
Ajirthut, dafs O^kens Behauptung r >jder Sä%%, dafi 
die Nlerendrüsen in irgend einer Periode gröfiier als 
die Nieren ieyen^ sey falsch'' *) ungegründet ist. 
Hieher habe ich übrigen» schon änehrere ähnliche Fälle 

V geliefert "^ und gezeigt > dals erst beynt zwe^ Zoll lan- 
gen^ ungefähr to — 13 wöch entliehen £nibryo dteNe« 
bennieren und Nieren anGröCse gleich sind*^^. Uebrb* 
gena haben auch Düverney und Wrisberg ****) 
in Embrycaaen von ähnlichem Alter und Din^oi^sioBen 
die Nebennieren' grolser itls die Niereii gefanden. 2) 
giebt diese Beobachtung einen Beytrag zur Bildungsge- 
•qhichte und der Erklärung eines BUdungsfehlers der 
Nieren. Nach Wplff nimmt die Subjtanz der Nieren 

. anfänglich die ganze Unterleibshöhla ein. Allmäblig 
wird sie in der Mitte dünner, in den Seitentheilen di- 
cker, verschwindet endlieh dort völlig und theiltsich 
der Lange nach von einander^ so dais zwey Klnmpen 
daraus werden, die endlich, allmählig zusammenges<H 
gen , 4ie Gestüt der Nieren annehmen *****). Wahr- 
scheinlich entwickeln sich wohl aus jener grofiien Masse 
Nieren, Nebennieren und Geschlechtstheile. Die an 
ihrer uQtem Spitee-^iBander berübffeaden Nieren und 
die unten noch in eins verschmolzenen Nebennieren 
beweisen, da(s sie sieh wahrscheinlich bey den Säug- 
thieren auf dieselbe Weiae als bey den Vögeln bil4pn, 
und erklären «die häufig vorkommende Verwacbsuag 
der Nieren sowohl in ihrer ganzen Masse als besonders 
in der untern Extremität. Eben so erklart man sich 
leicht die häufig beym Erwachsenen vorkommende 

Bit« 

*; /. c. Ä IL p> 25' «»5- 

**) Beytr. küx v«rgl. Anat. S. 285. ^püm 

••*) ib. 335. . 

1*'*J Dtcr. MH. em&r» pag. a6. 

•♦•**) Th. d. Gen. p. aog. aiy. 



I 



«09 

ftldungsabweichung / wo dat Nierenbecken .aich mA 
der vordem Flache befindet, die auch wegen der Ana- 
logie des Fötus jeneif Periode mit dem Seehunde und 
Delphine merkwürdig ist. 

Endlich ist die ursprüngliche Gestalt der Gebar« 
I mutter, welche sicji bey den meisten Yierfufsem alk 
I. normal und beym Weibe nicht gani'selten als Bildung»* 
I abweichung findet» sehr merkwürdig. Ich glaubte jene 
' frühe Form zuerst erwähn^ zu haben, um so mehr, da 
ich wedier bey Haller noch Danz ihrer gedacht fin« 
de, habe aber nachher gefunden, dafs der treffliche 
Harvey schon aus einem sehr kleinen Fötus von der 
Gröfse einer groben Bohne den Uterus mit dem zwey- 
hornigen des Schaafs oder Maulwurfs vergleicht '^}* 
Meine frühere Aj^ufserung, daß wahrscheinlich der 
zweygebörnte Uterus, der beym ausgebildeten Weibe 
alt abweichende Bildung yorkommt,^.einem Stehenblei- 
|)en auf jener frühem Entwicklungsstufe zuzuschreibeil 
' sey, haben mir seitdem mehrere Beyspiele beftätigt, wo 
er sich mit anderweitiger auffallend einem Mangel an 
Entwicklung zuzuschreibender Milsbildung susammen- 
fand. Ein Drilling hatte weder Augen noch Ohren, 
das linke Scheitelbein war membranös, das obere 
I Zahnßeisch gespalten, beide Vorderarme ohne Ellen- 
bogenröhre, die Unterschenl^el ohne Wadenbein und 
die obern Extremitäten aufwärts gekrümmt. Ueberall 
fand sich statt aller Finger und 2«hen blofs der Dau- 
men, Die Zunge war vorn .in ihrer ganzen Breite be* 
festigt, der Nabclstrang vier Zoll lang. Der After war 
verschlossen und innen befand sich blofs ein etwas ge- 
Wundner blinder Darm. D\e Gebärmutter war grofs, 
und canini instar hicornU* Das Herz fehlte ^*). Ein 

♦ Zwil- 

*) «?* gener at» pag. 504. 

*^J MUc^.pk. m^d, d. IL a. 111. pag, 511. 



XIO 






1 

ZwiHing bAlt« ^e4eT Hftls nach Kopfi Zwischen den 
Brustwarzen befand sich eine Ocffnimg, die einer 
dnrcbtichägen Blase glich. Di© Arme hatten^ keine 
Knochen, itiehrere Finger fehlten. Eben so fehlten 
Harn- und Gallenblase, Milz, .Lunge und statt der Ler 
her fand aich ein erbsengroßes Tuberkel, die Gebär- 
SDUtter war gehörnt, uti bestiarum ttoXiitojc««. Da« 
Brustbein fehlte*). Ein andrer ZwiUing hatte statt der 
linken Hand nur ein Tuberkel, bji den Fülscn vm drey 
Zehen. Die obere Lippe war gespalten, der] Hals nicht 
entwickelt, Lunge, Leber, Milz, Magen fehlten. Der 
Hals der Gebärmutter war mit dem Körper gleich weit 
und der Körper lief in zwey Hörner «us **). Dreyer 
»w^ygehörnter Gebärmütter mit Hasenscharten und 
Darmdivertikel in ausgetragenen Fötus, die ich besitze, 
habe ich schon oben erwähnt. In %inem vierten Falle 
linden sich noch mehrere, dem Wesen nach ähnliche 
Anomalieen. Dicht unter dem tiefstehenden Nabel 
JBndet sich eine schwammige, mit fünf Oeffnungeo ver- 
jehisne Masse. Die Scheidenöffnung und der After 
sind verschlossen. Deir dicke Darm endigt sich blind: 
yon der Vereinigungsstelle desselben mit dem dünnen 
«ht ein Kanal zu der schwammigen Masse, auf wel- 
cher et sich öffnet. Die Nieren sind unten verwach- 
aen, die Ur^teren entspringen von ihrer vorderen Fla* 
che und endigen sich glÄchfalls auf dem schwammigen 
Fleische. Der 'Gebärmutterkörper ist in zwey lange 
Hörner geheilt und zwey Scheiden öffnen sich neben 
«^^Ändcr mitten zwischen den angegebenen Oeffnun- 
gen. Die Schaambeine sind Aber zwi^y Zoll von einen- 

der entfernt. r a 

Die zwey folgenden Fötus differiren an Gröfse und 

Habitus so wenig, dafs ich am füglichsten die Beschrei- 

"^ bung 

♦; Mt. med. BeroL Dec, I. <voh IX. pag. 6t. 

••) Ro»dergr defoetu parasUico. Comm, <soc. OoU- i^s 



I 1 

buog ihrer aabern' Geatalt zusitomai cn Cauen glanlMi 
Der eine iit einen ZoU^« der aiylre peun Linien lang: 
sie «tehen also swiscBen der sechsten und liebenupp 
Figur auf d|i^ Sommeringschen Tafel, doch der letz- 
tem nä];ier^ unterscheiden sich) aber von beiden durch 
die v^rhältniTsn^äCng beträchtlichere Grolse des Kopfes 
zum Korper* Sie fallen*in die erste Hälfte des dritten 
Scbwangerschaftsmonates« — - 

Die Kopfform . beider ist dahin abgeändert, dals 
derselbe vom Hinterhaupte bis aur Nasenwurzel eiii^ 
convexe, fortlauf enae, nicht durch Vertiefungen un^ 
Erhabenheiten i^nterbrochene Fläche darstellt. Die 
Stirn prominirt stärker als bisher. Ple Nase ist sehr 
breit und ragt kaum über die Gesicbtsäache hervor, 
doch smd die> in die vordere Fläche (denn eine unter« 
hat sie noch n^cbt) der Länge nach fallende längliche 
Nasenlocfaw «äfar deutlich und naher $1$ heym vorigefi 
Fötus an einander gerückt. Augen und Mund sind. 
(dieser jeCzt zuerst) von einem schmalen Wuhte, den 
Aogenliedernund den Lippen umgeben: die Unterlippe 
liegt wtsit hinter der obern^ und ven da lauft der un-* 
tere, sehr kieine GesichtstheU^ ohne ein Kinn zu 
bilden, schief nach hinten in die Brust über, indeih 
aoch kein Hals existirt. --* Von den Ohren ^ebt man 
deutUc^i den ganzen Urarils: doch ist nur beym gro- 
bem Fötus alles deutUob entwickelt > beyn kleinen 
fehlt noch der Trag«s. Uebri^eils erbebt sich bey bei- 
den das Ohr noch wenig über die Aeitliche Kopffläcbe. 
Eine Linie unter dem untern Ohrelide fängt die Schul- 
ter an durch die Haut zu schimmern , doch ist der gan- 
te Oberarm , den nan durchschimmern sieht » sowohl 
weit kleiner als der ganz freye Vorarra, als bis zum 
Ellenbogen in d^r Haut verborgen. An den Händen 
lieht man bey beiden «war sehr deutlich die Finger in 
* ihrer 



^rer gansen LSitge^abgetheilt^ Sndifi rind 1>e7in klei- 
nern nur ihre Vordersten Spitzjcben frej^ die binten 
'lleile alle noch dorch eine dünne Membran eng urltei 
einander verbunden. Beym Grdßern sind die Finget 
scbon in ibrer ganzen Länge gespalten, nor die beiden 
letztem der rechten Hand zu einem Klumpen so ve^ 
\faclnen, dafs mmi durchaus keine Trennuilgsspur 
sieht, und daher annehmen kann, dafs diese Yerwach- 
suäg lebenslänglich gewesen seyn würde. tJnten lind 
bey beiden die Zehen verwachsen, wiewohl abgetbeilt. 
Die Oberschenkel sind so tief verborgen wie beym vo- 
iTgen, und ihi'e Richtung so wie der ganzen untern Ex- 
tremität durchaus dieselbe. Beutlich sieht man die 
weit beträchtlichere Ausbildung der obern Extremität 
vor 4cr untern. Das Schwanzbein legt sfcfa bey weitem 
nicht mehr so weil nach vorn, sondern endigt sich ge- 
rade in der Mittellinie des Körpers. Um ihm befindet 
«ich beym kleinem Embryo in der Entfemnng einer 
Drittelslinie eine, eine Linie breite Queerlinie und in 
ihrer Mitte eine kleine Afteröffnung. Dicht vor ibr fanr 
gen die Genitalien als ein, eine«Linie 1>relter, if Linie 
langer, nach vom und oben immer höher werdender 
Berg an, der unten eine sehr kleine^ rundliche Oeff- 
nung hat, und auch bis zu seinem obern Drittel ge- 
spalten ist, doch so, dafs seine Spalte, jene kleine 
Oeffnung ausgenommen, durch eine dünne Membran 
verdeckt ist. Von dem Ende der ^obersten An schwel« 
lungbis zum Nabeiläuft eine, eine Yiertelslinie lange; 
sehr merkliche Erhabenheit, die einer von Verwach« 
snng entstandenen Naht erstaunlich ähnlich ist, nnd 
die an jene offene Stelle beym vorigen Fötus lebhaft 
erinnert. Die darüber befindliche Nabelöfinung ist et- 
was länger als breit, beides etwas über zwey'Liniefl« 
Der obere Abschnitt der Nabelschnur geht unmerklich; 

sebief 



\ 



1x3 

V 

t 

schl^fvöii unten nach' d1?e6 in den Unterleib uber^ und 
80 erscheint der eiiie als iiiiunterbfoch ne Fortsetzung dea 
andern. Die gr&Este untere H:ilhe aber Ist durch einea 
kleinen Eidschnitt vom Unterleibe getrörint und nah« 
mentlich ist der unterste Theil derselben mit dem letz- 
tem imter einem spftkigeh Winkel verbunden. Den 
unteren Abschnitt der Nabefscbnur^ dicht am JNTabelrin- 
ge, niinmt ein Meiner rundlicher^ über den übrigezi 
Umfang derselben faeiraustretender rundliche^ Knäuel 
ein^ welcher deutlich einige spiralförmige parallele! 
Darmmndungen enthielt. ' Die gewundene und dicke 
Nabelschirur ist wenig über einen halben' Zoll lang. 
Die Bildung der Genitalien und die Form der Nabel« 
schnür weicbj: tieym grofsern etwas ab. Die £rhaben^ 
beit^ welche jene bildet^ ist wed^er so langnöch so hoch : 
die Spalte verläuft der ganzen Länge nach und ist tie-' 
kr, fiberall frey: das Endiknöpfchen ist ah seiner Ba« 
sisvon den seitlichen Erbarbenheiten eingefafit, ubri^ 
gensaber gans frey.' Eine Afteröffnung käiin ich durch- 
aus nicht entdecken. -Die Nabelschnur hat die Länge 
des Embryo^ ist weit und nicht gewunden. Bey ibrent 
Eintritte ist sie etwas bnger als beym vorigen^ dehnt sich 
aber da*nn in der Länge eines halbeii Zolles betracht« 
lieh aus und man sieht durch die äufsere membranose 
Hülle einen weit dünnem Strange die Nabelgefafse^ 
darchschimmern. Ganz nahe beyni üiiterleibe liegt auf 
^eselbe Art in ihr -der gröfste Theil des Darmkanal$. 
Am £nde,der ersten Hälfte zieht sich die Nabelschnur 
beträchtlich zusammen und bildet eine Art Falte: darauf 
dehnt sie sich wenig weiter aus^ und man si'eht immer 
in ihrer Mitte jenen, dunnern mittlem Strang durch- 
schimmern. Der obere Abschnitt der Nabelschnur geht 
^cht so unmerklich in den Unterleib über als beym 
vorigen Fötus. - 

H Den 



t , Denr ix^ern Bau dps . i?r«tw, Föms haba ich nicht 

Vintersucht;. 4ie BescJü^ffenb.elt.de« etwait groibeni aber 

iat, wenige AbänderungiBai ausgenommen, aQ.gaaa&mit 

der des vorigen übereinkommend, daCs ich eine genaue 

Beschreibung aller Org«;tie f&r uanq^iig baltii. Der au- 

Iker dem Unterleiber befindUc^^d Darn^aaal Fi§. XXF, 

XXV L hat beaonderr ei^e abweichende Geetalt da* 

durch erhalten, daff er ^ich. achon seinem gröfsten 

Theile nach aufserhalb des Unterleibs spiralförmig eu- 

iammenwindet. Der Zwölffingerdarm, der unverbält* 

nükmäfsig .weit ist, steigt erst auf-, dapnabwärts, macht 

darauf eii|e,Spiralwindtmg imUntjerleibe und geht daofl 

ebwärcs^ gerade »um Bauchring^e, D^r ganze im Bauch» 

ringe enihaltene übrige Theil des dünnen Darms bildet 

fünf kleine Windungen, die auf einander folgend, ein* 

imder bedecken. Gegen das Ende entwickelt* er sieb 

^twas und tritt in den dicken Darm über, der daselbsti 

ftber nur eine Linie lang , ^ b^trächtUch angeschyyoUeo 

ist und ihn nach aulsen mit einem weiten aber kur^^ 

^linden Ende, das durchaus noch nichts ijmrmäbnh- 

phes hat, übersagt. Unmittelbar darauf tritt-er in den 

Unterleib zurück und ist an dieser Stelle etwa i\ Linie 

lang, zu eiper Zehntel I-inie verengt, erweitert sich 

aber nachher wieder und steigt geiüde zum Becken 

herab. Die Verhältnisse aller übrigen Organe sind noch 

dieselben wie beym vorigen Fötus, ja die Nebennieren 

sind sogar noch weniger^ fast in ihrer gansen Länge 

nicht zu trennen« 

Im Nabelstrang sieht man blols die Nabelarierien 
und die Vene, die beiden ersten laufen dicht neben 
einander, jene etwas ent&rnt.von ihnen, weicht be- 
sonders schon zwey Linien von dem Eintritte sehr von 
ihnen ab und geht nicht von rechu nach linkst sondern 

1 um- 



«3 



/• 



tngeEiirrr in dt# scAnr 'grofiie Leb«r. --'Vm der N«*^ 
belblase iiii^e icb b^ b^ilkn Embryonen kdine Spuc^ 

Merkwürdig ist^ daff^das H^s^ deisen Sf>itzö soose 
bey gleich grofsen-E^ryonen « selbst beym folgeadefl( 
gröiaem so deutliob doppelt* ist , hier scmm guns ein« 
vtreniger viereckige G^^ak )Biigeiioimn«n. fast tmd nafa«^ 
mteUicfa m eine elkifat^VSpitse ausläuft.* i 

Zwey Bemerkunjg^en ^rlnube .msm mir tiber 'den. 
Darmkanal zu nratbeiu ^'Dle^iAe' ist iiein« geringe Lai|i« 
ge Eum Körper, denn von Magen bis zum A(«er beträgt 
lie nur sechszebn Lffilen^ > ist also wenig mehr als-umf 
die Hälfte beträcbtfi^her wie die Läng« des "ganeeir 
Körpers: Die Gestalt Ae% "blinden Darais * Ist zngleicb 
fflerkw§tit!ig, indeh) Sie nebst der senkrecbttf» Stei«' 
lang des Magens «äd d^r iCö^ze des Darmklinills, dear 
Darmk^iBal des Fötus ttm^diese Zeit ganz dem der Car« 
niyoren annähert. Aus dieser anfänglichen Kurse 
dei DarmHan^ls zurnKpFper^ erklären . steh die Fälle 
von besonderer Kürze desselben bey. Erwachsenen« 
So führt Bonet aus dem Cabrolius nndJäiolan euien 
Pali any wo bJey einein viei^zigj ährigen Manne^ der im« 
mer von, einem verzehrenden Hunger gepeinigt gewe* 
senwsr,, aufser einem g^Oifsen, mit keinem. Pförtner 
^ersehen/^n Magen der Darmkanal ohne Windung^ 
blüfs S förmig gekrümmt vom Pförtner zum Darmkifnal 
{iiig uft<l statt der gewöhplicfaen Länge nur vier Span« 
z^enmaars, aber beträchtlich -dick war ^),^ £inen ähnll« 
cuen Fall erzählt Aber^qt^tby: der düni^e Derm war 
sebr kurz, eng und dünnhäutig und nur der. dicke hatte 
leine tfqMrmalform^ doch habe ich jetzt- den Band dec 
pnilos. Transac^onS;» worin dieie Beobachtung yer^i ch« 
^"^K^iy nicht zurHand.und'kann daher die Yer^altnissf^ 
beider zu einander tt](idsi«ni( Körper nid^t genau ange«-^ 

H a ben. 



**» i\ 



•V. 

bea. B» mni/lm AUgei^eiii^n-ditttVerlifiltnUIi 4egf Darm- 
lange zu. der Eirtfernung som-Mui^ bi«; After wie 6u 
ansehen k«anr«o jgebort hieber apgb der «dm Potte i ^ 
WscbriebeneFäli^^tVo. bey.einer»4mWiiD4l* undiWlisser« 
aucht ge»torb^en< Bjen <ler'g4neeDtertik,aaQAl.nur drey 
Ellen lengwar>?*vweBB'niofat.v%e][Iet<ht'gera<le die^rank- 
heit^ welche den fTpd* v^ranlaCii^Miiit der* Länge ilet 
DarnikiihAlsin.ße»iebung st>ind« i^Jb;abenafaiiilicli.häa- 

£g gesehen^, daf« bey Persotfen^ .diaf«n -la^i^ieiri^Q 
Darmemzundun'gen^ idie ^ei!iabnUct|, mit ungebeurea 
.Wasserefgleffungen im Unt€irl^^btf^^rgeseUacbaftet nsr 
jtenßs, atarb^n^ dfrOarcnkan^ii^fönSbis sechs aebr enge 
Spisalwindtingeiir 9^iisamme|lge1^iji|^}i:Un4«iuf w^ger 
als ein.Sech»tei.seiner^hem4ihUgei|^ Länge redp^^rt war, 
und wei(s aos Herr^ Dupu.ytr^'ei^ftJMui^e^- da&.aach 
er üAtef^lmöhf^n Umständejx dii9$elba.i)0schaffeiiüi^it<les 
Darmkanals. Immer vorfand* > < ' . . > . 

Ueber die Ursache der Vcridhliefsu hg de* 'Darm- 
kanals an' ändefri Stellen 'ali' am After, Icann die hier 
bem^kte BeschafFenneit des Darmkanals aif derEin- 
ünd Austrittsstelle aus demHütttei'ldbe gleichfalls einige 
Termuthi!ing6n veranlasseh. Sö^wle beyHi w*eU'fruhem 
f'ötus die "Verschliersung'vou"^ Mund,' After und Nase 
normal^ und' d^rselHe Zustand V später vorkoitimend; 
als fein Rest ehemahliger Normalbüdung anzusehen is^ 
iö erlaubt vielleicht die h^er gerade an der'AfaV- und 
Eintrittssftetfe biäobachtet'eZiijfirtinierizlehüng des Darin- 
Rkri'ali d!y Vö^te'nthütig> daff'Versbliliersungeit ail den- 
selben leicht kösVerspäteteni Eiritrttre- desselben iö den 
Bnterleily, otfer'aus zU früher Schliefisüng'des'lfrfbelrin- 
ges veraiilaßi'Mnerden ^önnün/' '•' DdhiÜ gehören dann 
«e Fälle/ W man be^; »«Miöm^'Affer und bi^witilen 
weik hiriausreicbeiidem EiidtütJlea^s^ Grimm darms die- 

• ' ' t 



/ 



H7 

les versthIo9ten uad den obern Theil des Darmkenalt 
zugleich. in einen- Blindsack autlaufen findet. -Doch 
räume ich sehr gern' ein ^ dafs für viele BaiJe diese Er«» 
klarungsart mcht pMsen magy und vrerde an einem an« 
darn Orte^ wo ea der Zweck der Arbeit noth wendig 
machte weitläufiger über die wahrscheinliche Entsteig 
hangsweise der verschiedenen Arten von Atresien des 
Darmkanals jeden. 

Der }etat zu betrachtende J^ötus j^^. XXVIl -^ 
XXXIL ist beträchtli^oh grober als die letzten^ indem 
seine Lange vierzefaen Linien beträgt^ so dafi^ der klein« 
ste^ der von Wrisberg beschriebene Fötus, zwischen 
ihm und diesen beiden steht. Doch ist er nloJit viel entwi» 
ckelter als der leiste. Aeufserlich nnterscheidet' ersieh 
indefs. voa ihm durch Folgendes. DieNase und Obrem 
haben sich am Kopfe> dessen Verb ältnifs aum Korpe r sich 
etwas vetmiiudert hat^ vollkommen ausgebildet : der Ai> 
titragus ist noch deutlicher als beym^gröTsern der beiden ' 
letzten Fötus. Der Hals existirt in der Lange einer ha^ 
ben Linie, das Kinn flieht von der Unterlippe an nicht 
mehr ao betrachtlich, oder yielmehr es hat überfaa\ip^ 
•angefangen sich zu bilden: die Extremitäten sindIdL|igei> 
Jcblainl^er^ und. di«. obern Th^ile derselben gleichfalls 
ganz tinter.: der. Ha«t bervorgetridben .und frey« Der 
Unterleib Iftuftnkbt mehr schräg g^g^a den Nabel ab- 
«wärta,' KMMiern ^i^gt geradezu ihm herab. >JX^x N%* 
beljst betrftchtli^ibiweit, um drey tinvn .übei^ i^ie ß^ 
niiudien J»iitaf. gesi»ckt, d(U::£{ah$dstrang;ZWfl7.ZpU 
lang, also länger als; der Fötus ^,beJr seiner Ye«bia- 
dung mtt dem Unterleiber beßndtet^cb derselbe /v^d* 
dichß Kneneliwie bey den vp?igen Föips. Uebrigens 
-lÄ de» Näbeisuang unregrinaäfsig, gewunden und au 
tnriirern. $telten> >von sehr »uqgleichet Ausdehnung. 
•Di<iit au£,d«a.Dafni!MlWelJfalgt..fiae. starke Z^^rarnfp- 

zie- 



^ 



^ 



/ 



ii8 / 

^iebuHg^ dann dnige LinLbn wilt mVeati wrey bis drey 
Linien weite Amdebnung, dann ein« ■usatticrwagezo«* 
gene/Strecke« dann fast in der Länge eines halben Zol- 
les eine sehr weite, der übrige Th«li aber i«t nngefahr 
pine Linie dick und, so wie alle übrigMi^ 4^e^Imälsig 
gewunden. 

L In der Innern Structur sind folgend!» jlCeründernngen 
vorgegangen. Die Gaumensj^alte Fi^.XXIX,XXXA%t 
bestMid^rs vorn noch schmaler, dahfer sphtter and kur- 
ser geworden, nnd verdeckt durchaus die Nasenhöh- 
len, ^ dach reicht die Na^enschiftidewand noch nicht tu 
ihr herab. Die Nasenhöhlen sind breiter geworden 
und näher ap einander geruckt. Der Magen steht noch 
ganz p^rpendikulär; der Darmkanal Pigi XXXIL Ist 
nnm Körper etwas linger alt beym vorigen Fötus, denn 
er ist etwas über drittehalb Zoll lang Qttd von diesen be- 
finden sich anderthalb Zoll in grofsen Spiralw&ndungen 
iKusammengerolIt, «aufser dem Unterleibe. Gegen dsi 
£nde, schon vor der Verbindung des dünnen Darms 
'mit dem Grimmdarme wird er beträchtlich eng. Die 
Form des blinden Anhangs hat sich geändert, denn er 
Ist schmaler und länger^ wiewohl ganz gerade gewor- 
den und an der Steile, wo ich ilm bemerke, findet 
eich k^^se merkliche Anschwellung* Dt« H4ir« ist noch 
9ehr deotUeb und /fast deutlicher als in dem frühern 
-Fötus ,' zweygespitzt, die^Spitzen nicht stumpf wie bis- 
her, . lindern sehr scharf, der Hnke Ventrikel reicht 
iewar ni^t ganz 80' tief iierab als ie» redite, ist aber 
'gröber und Weither als er. Die Lwagenatteri« iteigl aus 
^füttci gerade empor in die sich hinter ihr hinaul nnd 
nachher qnelBr über ^ie wegbiegende Aorie:' die Ohren 
>8ind s^hr beträchtlich, und ihre GröiW nieht vcrscbie* 
den. Die Oeffnung in der Scheidielf^a«id cltor Kammern 
ist ganz verschwunden. ', Die Leber- prapooderirt noch 
'3 • wie 



»»9 

wie baym lauten PotQs, und zeigt dentlicher als bisher^ 
d. h. all^ch es bisher sufälii§ wahrnahm^ auf Ibrec 
OberAäcbe einen eignen gelappten Habitus, der merk« 
wardig ist« weil ich ihn bey einem siebenmonatlichea 
Kinde, wo s|e nebst dem Darmkanale blols lag, gleichr 
falls wiederfinde^ ihn auch einigeniabl bey Erwacbsenea 
so wiedergefunden habe, dab die Leber rund und iq 
mebz«re Lappen von usgleich.er Gröfse und Gestalt» übrir 
gens gans normaler Structur abgetheilt war, weil ferner 
diese Bildung die normale MolluskenbiJdung- ist, an4 
weil Malpigfai bey dem, sieben Tage lang bebriÜta« 
ten Hühneben dje Leber wie aus Blinddärmen gebildet sa« 
he, die an den Gallengängen hingen ^)^ so dafs wieder 
auch bey diesem Organe ofienbar wird, wie dieselbe 
Form, die bey demselben Tbiereblors temporar ist, bej 
andern, niedern constant bloibt: ein^ Bemerkung, die 

noch «kircfa einJIge merkwürdige Beobachtungen aus deiC 
pathologischen Anatomie für dieses Organ bestätigt wird. 
So sähe Wild ^^) die übrigens normale Leber eines ganx 
gesunden Mannes aus zwölf Lappen» die durüh tieCpi 
Einschnitte getrennt waren, zusammengesetftt, 'un^ig^ 
einem noch weit merkwürdigem Falle Lemery '^^^) 
dieselbe gans.rnnd, nicht convex auf einer, concav auC 
*der andern Seite ^.nd ihre Lappen nicht getrennt, gam^ 
wie sie mir in den frühsten Embryonen erschienen ist. 
Das Duodenum trat bey sefnem Anfange in die Substans 
der Leber und verband sich sehr genau mit ihr. £^ 
fand sich keine Gallenblase, sondern mehrere Bebäl<^ 
ter, welche durch die an ihrer Vereinigungsstelle aus« 
gedehnten Absonderungs- und Gallenkanäle entstandfta 
2n aeyn schienen^ und aus denen dnrcfa mehrere klei« 

ae 



**) ^cta Petrop* t. VIL p. 129. 
**J Hiu* de fac. de*. 4C. 1701. /». 69. 



/ 



\ 



i26 



; • 



lie Gängtf die GäUc in den ZwöIffingerdirhh'HxSß; Ge- 
rade dieselbe Structur wie Bey den Molln^ken, be- 
tonders den Acephalen> mehrem Gast«ropo(ieh , der 
. ' Doris ü. s. w., wo doch auch bey fast^ allen ülrrigen, 

Vrenigstens durch zwey sehr weite, einander gegenüber 
itebende Mundungbri', die Gafle in- den Darmkanal 
fliefst, auch die rundliefae Leber d^n Darmktfnal ein- 
ftchliefst und durch mehrere Knäule sich in ihn Öffnet. 
Die Nebennieren sind auch in diesem' Fötus fast noch 
.^nmahl sb grofs ah die Nieren , doch ganz von einan* 
der getrennt und dieNieren stehen geradei*/ Die Harn- 
• blase ist etwas rundlicher, nicht'm ehr einem fcylindri- 
schen Kanäle ahnlich, wie beym vorigen Föroi. Auch 
die Gebärmutter unterscheidet sich etwas von der zu- 
erst beschriebenen, dennnngeachtet sie nbdi zweyge- 
liömt ist, sind dochr die Hörher kürter und Weiter all 
dieTrompete geworden, laufön nicht röehr utote^iae«» 
so sehr spitzen Winkel zusammen und der Ort ihres 
Zusammentreffens ist fastnoch ein mahl so breit als je- 
des Hom. Die Trompeten sJnd noch blihtl geendigt, 
aber etwa» g^vunden und liegen in einer Furche des 
Övariums, das noch seine gewöhnliche länglich drey- 
eckige Gestalt, die ßasis nach inneii', die' läüg eüsge* 
mogene Spitze n^ch oben gekehrt hat. 

Bey diesem Fötus könnte ich stehen bleiben, weil 
^ er und die zwey vorletzten schon in die Reihe derer 
eintreten, deren Beschreibung ich in meinen Abband^ 
^ Inngen gegeben habe, doch werde ich einige spätere nur 

darum kurz anführen, weil mit ihm die Periode noch 
nicht eingetreten ist, wo mehrere Organe, nahmcnt- 
lich der Gaumen, Darmkanal und die weiblichen Ge- 
nitalien den menschlichen Habitus durchaus angenom- 
men haben. 

In 



\ 



•• V 



aio mnmn «War lüeln^^Ikwtn, Aef, ^iftd^dk )Mhi 

cDfe^ithih^ Ohr«» ubÄ' Nase ^ dle^ von ddrcbsicifi 

tigesyAügetittad^rafait^ab« bedaeklen Augen ^ deif 

liflgera Halty dielängam und sehlankiini Sxtremit^ 

tew, ih^MM^n, Bn&m «idi ein ähnliche Darmküäuel; 

nad ^ffiDE betoodvrs a»9#kwü]:dig ist dl«:B^'ebaffenheiff 

dcsi<fiamoeli< Oi^sir^ist'ki'saiiier TOt^dimtäaifteganas 

tafsdilosse^^ in^letaer 'hihtern afoai^ ilo^h dmrthi 

ans gjedpalteBiv WabrMil«iiili«b geht dtel^^aheiillif 

cUiL waiob«b'fitliiih«ft aa;^ itide«i di^^aklMfibiirtdiif iii^ 

filni^rXb^aftdi d^ •HamsfsrLl&g« iet Sp4kd^eitA glei^ 

wait/v«ti>clnatidat ekUktmmindy^nmi^» 'figh Üi«^ BfV 

dnogssnife nlft d^'tao^tifeytn Et^aefalMfc« votkom«' 

meiidtib ^pahtiiig*''4es blunnriii* vreicli^'^Öämntatheb^ 

1« Knsainm^ii, wo^DSileb aud^-e&i^^ i^fSph^ v6t mfi^ 

babe^ das nm #» iiuilrk^Qrdlg^r kt, ^yfreÜ aa iliit SdbIA* 

tfj^-^md ttrnmanftoiit^iniidire^ > nib di»Bi1f6b' gleicib-' 

zeitig auch in mehrem Exemplar^ riMWri'ys^ aheii<^ 

Ztpfes^* tfinknahl'alkbv «mrv« n Dö^ef-^/dtirehaua 

8lMpdldnMtG«iittim|»ldiii0Hca. Bay#iii6^«#fe]fttölH^ejs>' 

iBiimUQben F£t«a;^r4läsaassabr dfiane iitfft mtigereNt«^ 

Wfcbttdr wafiigateftaM^fa^asaU^o lli^g'niis^«^ 

mid darih aei{imii<torsfm Bibitti»^«d%ir^G^ 

2Ma Nfitf 'd«m neuntan disr * Sdimii^iii'gSl^biMEi ^ F^rtfa^ 

1]b«^j9ik«iatfat^ ßitaiß mir !ib<di mitimr \$mtä^iaifAeA^ 

'Hiail&äes^ dümibtt Darnia> in «inen>Kla«lud-'Vöii'diejrf 

bis vnr Liidah» Etombaiessav zmuatimeikgksif^nä^tt^' 

aus dism wettig f»igaitf Bauiifrin^e bai^Mrlia^^tf: ^ Di6^^ 

Nabalsahumr tbeÜt^ sicbr acbon titn einige' Lftii^i^' ^^r*' 

<Um .Einuilt der Oeftrse« in den tintetieib^: so' düfl^ 

der Dtannknaoel / ' m^br" mtth links als ili^ d«r Miue 

zwikben die Nabel^^etie'iilid df^ beid^Ü^abblarterien 

>Q liegiBni. kommt. Dif^ l>armkanai wftdf^din Mag^* 

aa<iaäiBcv>«figar> 'salhss> bef der B«ul||^ebl»lr Klhppe* 

I findet 






V 



' i 



Süimt tfeh keine Anicbvelli^ff^der Wum^fcotsalK ist 
lang und enge» wie im vorleitf^eiftfiDiyc. Der niebt'ecrfii»» 
b«lb 4^s l}^terleibs liegende ^eit «gröftere und vettere 
TbeildesDarmkenals liegt ;gimeiln der Unken fiette>^eM 
^^Ibe^f 4er: Anfang det Grivirnderms seb/wehK .wie 
^eym Wri«berg#i:faen Fötus, :irmy, und «war auf das 
Wirbekaiiley weil gerade io;di^er Gegend- der Qai» 
kanrilin t^Ht IXnterleib tritt^, der-Grbnmdarm.'telbit 
sjtsgt nicb^ isreit 2^f warts » aoadeorn. ttrünMnt 'skh«: iiiH 
iif?er enger werdend, le^ baldgagon. das Becken ew^k» 
Pia Nebeonieiiea sind, noch Jst^as.vgroCieriaknitei^ifl"' 
Xie% welöb^jp^i^d^ey bey eitieaaailikl^ben Fdtut>vontmr 
Wgeg^h^j^JfmWhPT)^^^^ b^ebbcfto lials alao der Hani- 
I^er ,aut k^^ Weise ipaferMTdik .der -«oidem- Flache 
entspringt;» I.CUejßvdenliegeil'jöm'aine starke halbe Li- 
nie y^n dfin^S^ieriin en;tbrnt| gerädemMer ibnen, tm^. 
linieii laag f R«^ntf rj^alhe Xini^ ükef^dam ' Bäuisbriaga' 
i||i.d Becki€^nigf«i}ge. . i ♦ i r > ^ 

?': , £ie}hit«4Fi«4nbAge des.vteft^'jßAonau bat d^Gs» 
l;{arm|tttefr.4ie -der'^'menicbli^ben Speelaa. eipt^r Qäsult 
xi9pb fiiplt^etlielten j denn>iB^ami«veiblicbenv' i^ 
gar»- RÜttdevi: ^pUrenSdasmerittgschfln ubereinkomniti 
hat sie ni^hvgiitev deutlich awey. Homer, nur sind sie 
IyjuFaer,tw#i^r, laufen einadder^^weiLsie fast koiison- 
t||LU$^n»:: imtjeii einem sehr atuin|tf«pi Wlidiel (anliegen 
imA'iTvajcbeti..mit dem übri^^n# eiAfachan Thdlelder 
(^fbaippiutter^ idem Halae^ daar mehr als aweymabl so 
Igng aLh3<\dfisi Hwn ist , «ioen i gana rechten Winkel. 
DiO' Qai;p(i^ liefen, noch gana in der Jiaken Seite und 
lipmmap geplali mit denen «deav^if^jenFotua ülberaiii- 
Die Nier!?^ sind :etwas grdlser als dja Ndbennieren^ 

Somit iendigt mit diesem. Fonts die Extatess. dei 

Q^xrokenaU /aafser dem Unterleibe* Wie er: sijob voa 

XMin in ijltaihlig im UnteriaU>Q.«ltal(e, babaiich.iB 

i roei* 



V 



tz5 

meiner Mhtn Abhandlung iarg^Aän. W«e idt' 
schon vermntfaele, . ,>dn& der NebelbruA dtttck -den 
„T^9b9imgp : wie «o viele «ngebonie DijBEbrmitateoy 
,)nicbu als ein. penieiler Mangri aii fintwidiekitig ani 
^^einer lüedrigern BUdfmgsstttfe ivf, * betätigen: sieht 
allein; alle hier hetcbriebenea fimbrycmeB^ bt»' aaf den 
kutea^ sondern die Beobachtungen der ausgeeeicbnet« 
«ten Anaiemea spreefaen dafiutr: So fand Albia inr 
leinenem unwahr a^henwöcheatUeheil* Bmbryo eitte» 
groüien Tbeii.dter G^ärme gewnndem am Anfange der 
Nab^traefft^^^) und Wrisberg beob^ebiiete datieib» 
in eiziA9iiesidernk'V0in gleichem Altera). Zagleicb-tisebt 
man auch 4lie. Art der EntwJsUang. del Darmkaaala eu 
i.einer Noicmalbe&cbaffenheit. Denn anfänglich kbift er 
gerade geatr^cku fest uamittdlbar« v^«- Magen an :«iia 
4eni ynteyiejb^ip den Nabelätran^^vaid biegt cich)«mer 
^eiQ sejhr aßidMz^ Winkel um : : tdaon sieht tr sieb '>e€^ 
yf%$ tal:^6k;^ftd4^^ vordilre Hüfte windet sich uBikierW 
lieh, ..^§af (^ehj;.er sieb in ein^n, .dicht yor d«na:OM> 
terleihe liegenden Knäuel zusammen, und noch ist der 
gröIsteTheil Ae$ Darmkanals, und nafamentjLicb der Aa- 
fang des dicken Darms in diesem Knäuel begriifea. 
Endlich findet man nur noch einen kleinen Tbeil, das 
Ende des dünnen Darms adfserBälb und der Anfang des 
dicken Darms > der Wurmfortsats, befindet sich schon 
imUnterleibej doch immer noch dem Nabel sehr nahe. 
Zuletzt treten die Darme gans aurück und mit der ab- 
nehmenden Grölse der Leber nehmen sie ihre normale 
Lage ein. 

Später als der Darmkanal behält noch die Gebärw 
niutter Spuren ihrer ursprünglichen Beschaffenheit: 
doch hat sich beym Fötus vom fünften Monat schon der 

obere 

*; j4nüt^ med» lib^ L cap, XIX. fig» 76« tah. V'fi$* 3. 
^j Detc. an. tmbrifig. 2-. . 



■V 



JaÄ 



•laf Mideft S^ken «ich 4areh die iiocb:^^difefv«iwo Mün« 
^«iigen der Trompete endigt ^ad fcBoty vem ^e^iten 
lil«iifl en bt diese idnie etwas nacb «>|>eBicölivexy die 
Ttompeten- etwas tiieferlieniti^gcruckt«^ -Dieeetf-allniab- 
Kgta'Eetwickhmgsartder iafieni Gestell der Debinnut« 
t^r Entspricht, aneh widirsdiidnhoh«dif' ibfür ietienit 
w&ikigsi^ns la&t die bäufig noek. .bey Neng'ebWtieti 
eul der hinlerd flache- befibdttcAie Langi^nbiyverMgaB^ 
Y^itni«ithen.> dad*^ •0wie'|l'>«'^lHirmtitM^ »ach -oben 
em^äebs^^ die, 'anCängliiofa ni^t den bekHp' Hörnern 
nölbwendige 6cl(t4deweiMi eiofa elkstafaifg^iiFMHef« und 
enf der bioteni 9Vend auleCEt vetscbMritidee. '^-^ ; ' 
7 • \Di ich deiii£e8cbrbibilngen speMrer-BnibrydlK^ib 
di&safWoU yoa andern Schflftatelleto» eh veü^ewr gege- 
Imq worden siad^ nö^htn Wesentliches ieüeysefnen vVeifSi 
aoisdiüefse ibbblenirtt'dlese^Relhir ^eh Werdd Seh' 
mieb bemöben , spMer äfcnllebe Unr^nu^btiligen nhtt 
die EtttwioUnng ibiei^isefaer Sdibryon^et^ iMi H^bHi« 



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der Fische. 



'99 



Bei den Rochen schwillt i) die, mittlere Gelenk« 
fläche beträchtlich an und ragt etwas in die Höhle des 
Schädels; a) liegen die gleichfalls weit stärker angeschwol« 
lenen^ und^ wie hei CAiji»aera> getrennten Gelenkflächen, 
weit mehr seitlich ; 3) sind die des ersten Wirbels sowohl 
als die des Hinterhauptbeinir stark gewölbt, uiid 4) befin- 
det sich zwischen beiden ein sehr rundlicher Zwischen« 
. gdenkknorpel. 

So finde ich es wenigstens bei Torpedo , H. owyryn» 
chus und batis. Bei R» aquila ist die Bewegung beschrank« 
ter und sehip Harfischartig , indem alle Flächen weniger 
rundlich, breiter, niedriger sind, die Zwischenknorpel 
fehlen, wenn gleich die . Amphiarthrose durch Gelenk« 
Verbindung ersetzt ist. > 

Immer aber findet sich oben und unten eine Lücke 
zwischen dem Hinterhauptloche und dem Bogentheile- 
der Wirbel, während bei den Haifischen das Bogenstück- 

dicht an dem Hinterhauptloche liegt. 

' » ~ ' ■ 

2. K n o c h e n f i • ch e« 

§• 77. 
Die Wirbel der Knochenfische haben im Ganzen 
dieselbe Form als bei den hohem Knorpelfischen, ihre 
FortsäUe aber sind voUkommner ausgebildet. Im Ällge« 
meinen sind die vordem etwas kürzer als die übrigen, 
werden von vorn nach ^hinten schm9\Ier, vorzüglich, ge« 
wohnlich der letzte, welcher im Allgemeinen sehr plötz« 
lieh von oben nach unten beträchtlich hoch, aber in dem« 
selben Verhältnis dünn wird und die Gestalt eines , mit ^ 
der Spitze nach vornj gegen den vorletzten Wirbel , mit 
det Grundfläche päch hinten g^wandten^ Dreieckes be- 



\ 



/ • 



aoo Skelet ' 

kommt, dessen hinlerer Rand die Schwanzflosse tragt. 
Sei eipigen Fischen, z, B. Lophius piscatorius, ist er 
einfach y bei mehtern, se. S« Silurus glanis, in zwei, 
bei Batistes sogar in vier, bei Tetrodon mola in eine 
noch weil gi^öfsere Menge, bis auf neun ^ über einander 
liegende Stücke, derefi inhere;^ den Körper, das obere 
und untere die obern und untern Dornen darstellen^ zer- 
&llen und trägt immer auf seinem hifitern, gewölbten 
Rande eine ansehnliche Menge von längern oder kur- 
zem, von oben nach unten auf einander folgenden 
Strahlen, welche die Schwanzflosse bilden, aber von 
denen sehr allgemein die vordem, sowohl die obern als 
die untern, den Oornfortsätzen vorhergehender Schwanz* 
veirbel entsprechen. 

Von dieser Anordnung '^es letzten Schwanzwirbels 
giebt es inde$sen einige Ausnahmen , welche vorzüglich 
durch die sehr länglichen Fische gebildet werden. So 
besonders bei Silurus glanis ist dieser Wirbel wehig bö- 
her als der vorhergehende. Bei Cepola taenia hat er 
zwar die angegebene Gestalt, ist aber nicht, oder we« 
lUgstens nur unmerklich, höher als die übrigen« 

Bei Muraena und MuraenopJds werden die Wirbel 
ununterbrochen immer kürzer, niedriger, schmaler und 
unvollkommtier, ohne dafs auch die noch bei CepQlo 
Statt findende Cestalts Veränderung des letzten einträte. 

Bei Fistularia flndet sich die merkwürdige Aüord' 
nung, dafa sich die immer kleiner werdenden Wirbel 
über die Schwanzflosse hinaus in einen fangen, sehr dün' 
nen Faden verwandeln, welcher nur in seinem Anfange 
in unvoUkommne Wirbel abgetheilt erscheint. 



^ % 



^ 



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I. 

f 

Beyträge zur Anatomie des Ge- 
schlechtes Doris. 



(Tab.VL jPig.i—ii.J 



^s wii 



wird ohne Zweifel ein gewagtes Unternelimeii 
scheinen y etwas über den Bau eines Tbieres sagen 
zu wollen 9 das von Herrn Cuvier unteraucbt und 
beschrieben worden ist; indefs glaube ich dafür Ver- 
zeihung zu erhalten^ wenn naan bey Durchlesung 
dieser Zeilen finden wird^ daPs ich in den Arten; 
welche ich tix untersuchen Gelegenheit hatte, einige 
nicht unwichtige Abwei<$iungen sowohl unter ihnen 
selbst, als von denen fand^ deren Beschreibung wir 
Herrn Cuvier verdanken. 

Die Art, welche am meisten vom Typus de^ 
übrigen Doris abweicht, ist die Doris Argo/Fig, t — 5, 
deren Anatomie Herr Cuvier, 'wie es scheint, nicht 
roajchte, die wenigstens nicht von ihm unter denen/ 
die zu seiner^ Disposition waren, erwähnt, wird. 
Wenn das^hier^ von dem ich xwey Exemplare se- 

A cirte^ 



/ 



r^ 



a 



\ 



tir£e^ wirklich 3cr von Bohadscli LesclirreVene Ar- 
gus ist^ so hält Herr CuvieT mit Recht seines Be- 
tchreibung der Tentakeln desselben für unrichtige 
denn sie unterscheiden sich in nichts von der blätt- 
rigen Structur ^der Tentakeln der übrigen Doris und 
haben durchaus nicht den von Bohad^ch beschrie- 
tenen*) und abgebildeten**) Karakter. Das Thier, 
welches im Florenliiihchen Musäum als Doiis Argo 
aufbewahrt wird, i^t ungefähr drey Zoll lang, einen 
^reit, über einen halben bocb^ also gebort es auf 
* jedea Fall zu der zweyten Glasse der Doris, den pris- 
matlsicben. Die f'ent^kel Fig, I, aa. befinden sich 
nahe'Aitl vordem Kande, der FuTs und Rücken -sinS 
von einem anfgevvt>tfeneli Sa'umt^ 'üdigeben, und zwi« 
sehen beiden befindet sich ein Zwischenraum von 
ungefähr v^er Linier^, der alj^r \orAe und hinten 
verengt ist. Die Afteröifnung und die Branchi^a 
lBig,L b, befinden sich nahe.^n der hintern. Extre* 
mitat^ der J^ranchien sind g, und jede theilt sich 
in mehrere vielfaclh gezackte Zweige; ihre Länge ist 
nicht l>eträchtlich, wohl aber jhre Breite und Dicke; 
zwischen ihnen befindet sirh ier After ^ig, IL lu 
als eine kleine^ aber selir merkliche ftöhrei. Am 
Anfange des vordem Viertheils l>efindet sich rechts 
die Oeffnung der Geschlecbtstheile ak eine kleine^ 
von zusamnienstranlend^n Fältcheh dixigeben^ Öefi^ 
nüng, was ich darum antühre, weil es nach Tab* 
'/, Fig. 6, u. Tab,IL Fig^/^,la^Y (iviwier zu urtheiUti; 
nicht allgemeines GeseM für di^ pöris .'zr seyn 
scheint^ dieseOeffnutig auf der rechten Seite so haben; 
wenn es nicht vielleicht blof« YexieheB *des Kupferste* 
cbers ist. Dia 

*) /. c. p»^f. 



s 

N 1 



• 



s 

Die allgemeinen Bedeckungen 'dieses Thieres 
sind wenigstens eine Linie dick. Unter ihnen befin- 
det sich ein leicht zu trennendes^ dSnnes^ aber sehr 
festes Stratum vonLängenmuskelfasern, das alle£in«t 
gev^eide umfafst^ und sich auf der Fufsseite merk« 
lieh verstärkt und einzelne eebr dicke Bündel bil^ 
det. Einer von diesen Bundein befestigt sich an dia 
Basis der BranchieA> welche er hineinzieht» und auf 
jeder Seite setzen sich zwey andere an das Ende des 
Mastdarms^ um den After auf dieselbe Weise hin«' 
einzuziehen. Vorne befestigt sich an dem protracti«' 
len Rüssel auf jeder Seite ein starker j aus diesem 
Muskelmantel entspringender Muskel. DAs Nei^ven« 
System kommt im Wesentlichen ganz mit dem von ^ 
Cuvier beschriebenen iiberein, nur habe ich nicht 
die verhältnifsmäfsig so beträchtliche Weite der Hirn- 
häute und d^n. körnigen Bau des Hirns bemerkt. 
Das Gehirn Fig. IL a ist rundlich : vorne und un« 
ten entspringt in der Mitte ein kleines Nervenpaar« 
das aium Rüssel gebt; darauf folgt ein gröfsei^esj das 
zu den dem Rüssel am nächsten befindlichen Thei«* 
len der allgemeiAeA .Bedeckungen geht: dann folgt 
der sehr starke^ zusammengedrehte Tentakelnery 
l^ig, IL bbj • der ohne Aeste abzuge^n bis zu des^ 
sen Spitze fortläuft. Das Tentakel iiat zugleich vom 
einen sehr starken Muskel cc, der schräg nach 
hinten und au den sich neben dem Rüssel in die all- 
gemeine Muskelhaut inserirt. Unter diesem Muskel 
geht das vierte etwas schwächere Nervenpaar za 
denselben Theilen^.wie das zweyte, nur mehr nach 
aufsen und oben. Dann folgen drey bis vier kleine 
Seitennerven^ die queer gerade nach aufsen ^ben; 
die auf der rechten Seite sind zahlreicher und stäri 
ker^ als auf der linken^ weil sie zu den Geschlechts« 
I A a thei- 






\ 



tfaeilen geben« * Unter ihnen entiprin^ iB$ unter 
dem Oesophagus weggebende schmale fiand^ das an 
aeiner Vei^infgungssteUe keinen Knoten bat. Bechts 
entspringt hierauf ein düxitaer Nerv von /1er obem 
HirnHäche> der gerade abv^ärts stei'gt» aich in der 
Hälfte seiner Länge in zwey Aeite theilt> welche 
den Darmkabal und die Leber versoVgvfn Yind deren 
rechter leicht bis 2um After zu verfölgeln ist. Zu- 
letzt folgen die zwey stärksten und längsten Ner- 
venpaare dd, deren längstes und dickstes mehr 
taach ^nfsta vom Gehirn selbst entspringt 'und, oh- 
lie Zweige abzugeben, gerade bis zur hintern Extre- 
mität längs der Seite des ^hieVes verl^ft. Das letz- 
te, innere, küx^ere entspringt vtfüfi Bänäe> ist kaum 
halb ao lang^ 'getiort ^specieÜ dem Fufie an, und 
yertheilt sich bald in *iiiehlirete Zweige. 

Das B ft u G h f e ll ist , eÜi tfrnstaiid , ^er diese Art 
von den übrigen unterscheidet) sehr 'dünn und fest 
Anliegend^ man nimmt deutlich eih %'embranöses 
Zwerchfell %thr> das die Ci-Schlechuörgane (das mit 
der Leber Veir^ebte Ovarium ausgenommen) und den 
obem Thei! d^t Darmkanala vom nntern undt der 
Leber scheidet: 

Das ''Circ'ulatio'nsVysteitt ha\>e icli, cle)rLhgd 
ülld Yertheilang nach, im Wesentlichen ganz mit dem 
Von Cuvier beschriebenen nbereinstimmend gefun- 
den, (s6 dafs 'also in der zweyten Figur e da» 
Herzohr und f die Aortenkammer ist), nur stieg die 
Aorte g tneht nach l^echts falt gerade auf> gab die 
Aeste an die Leber nach links ab, tmdvenheilte sich 
kurz unter dem "^Gehirn in zwey grofse Aeste, wel- 
che unter diesen durchtraten und dcb um die Mund- 
iheilc verzweigten. 

Das 



( 



^ 



\ * 

Das ,Hesplriitionstyittem habe ich scbdfi er» 
wabnt. Jede Brancbie bat einen brekenStamm> der last 
die Hüfte ifare^ ganze Länge betragt^ dann theilt 
sie sich in zwey ni.cbt viel acbtnälere rfamptäste^ deren 
einer gevv:öhnlich etwais breiter und langer als der 
andere ist^ und wieder ungefähr vier kleinere Haupt« 
zweige hat> welche aus seinen Rändern vorschiefsen 
und wieder^ lyie a^co 4^1: Hauptstamoa ^ klein geP, 
zackt %vdA% 

Im Baue des. Dei^mkanals. Fig. IIL und IV". . 
weicht diesb Doris von denen ^ die ich übrigens ge^ 
sehen habe T^xi4 von den Cuyierschen aufiFallend 
und wesentlich ab. Qer Verlauf des ganzen Darm» 
kanals ist erstens, nicb^ sa gerade >. wie ihn Cuvi«r 
angiebt^ was. indefa bey keiner von nüir gesehenen 
der Fall ist^ De^ Oesophagus. Fig. flj^ und //^ a, 
in einen kleinen >. Heischigen^ spitzen ROssel Fig. 
IIL b dnge$chlo8sen> bis. sa dessen äufserstem 
Ende man ihn verfolgen kann^ acblägt sich anfangs 
sehr eng und nur alloiahlig erweitert^ einigemahl um 
sich ^selbst ^ nachdem er aus dem awey bis |drey Li« 
nien langen^ surk muskulöjsen Rüssel getreteä^ ist, 
der viel weiter als er selbst ist: dann geht er nach 
links > wendet sich darauf nach rechts und erweitert 
sich da aufiallend in einen Ifinglichen Sack^ den Ma« 
gen, Fig. HL und //^. t^ dessen Lange einen hal- 
ben ZoU auf zwey Linien Queerdurcfamesser betra» 
gen kann. So tritt er in die Leber, ib. dd wo 
seine Verhältnisse die gewöhnlichen der Doris sind. 
Er erweitert sich indefs viel beträchtlicher und die 
OallöiFnungen Fig. jy. eeee sind in weit gröfserer 
Menge und beträchtlicherer Gröfse als bey den 
übrigen Doris, und namentlich als im Cuvierschen 
Kupfer Fig. L Tab, L Aus der Leber ausgetreten 

Fig. 



• ' 



/ 



■JFig. IIL u. IF". f geht er etwas nach linkf und hii^n 
gerade zum After. Sein Bau ist in seinen verschiedenen 
Theilen verschiedeUi^ Sein erstes Drittbeil ist stark mns« 
kulos^ und man nimmt besonders deutliehe Queer- 
fasern auf seiner Innern Fläche tirabr. Yon da an 
ist er weiter und mehr membranös und die innere 
Fläche ist> besonders in dem der Leirer nächsten 
Tbeile^ angenehm gebildet. Man bemerkt nämlich 
eine Längenerhabenheitf 'die, je näher der Leber, 
desto merklicher wird, und von dbr sich dicht ge- 
drängt zu beiden Seiten Queererhabenheiten fort- 
• Setzern, die sich wieder in mehrere Aeste theilen, 
und dadurch ein sehr liebliches Netz bilden. Dieser 
Bau findet auch in der beträchtlichen, innerhalb der 
Leber befindlichen Ausdehnung Statt, nur sind die 
einander mannichfach durchkreuzenden, und dadarch 
wahrscheinlich das Eintreten der Speisen in die Gal- 
lenoffnungen hindernden Fibern weiter aus einander 
gerückt und verlängert und breiter geworden. Der 
Mastdarm ist aber enger als der kurz vor der Leber 
befindliche Darmtheil, membranös und etwas, be« 
aonders anfänglich, gerieft. ^ . . 

Die Leber Fig. IL iii IIL u. IV. dddd Bst sehr 
giroFs, nimmt mehr als die Hälfte des Thieres ein, 
ist rundlich und besteht aus lo — 12 sehr grofskör- 
nigen bräunlichen Lappen, welche durch eine Men- 
ge OefiFnungen mit dem. Magen communiciren. Die 
eweyte Magendrüse habe ich in zwey gut erhaltenen 
Individuen nicht finden können, ungeachtet ich sie 
In der kleinern breitezl( Doris sähe. Der. länglicbe, 
bräunliche, von Cuvier erwähnte Speicheldrüsen- 
ahnliche Körper Fig. IL k Fig. IIL g ündet «ch 
auch hier. Er liegt auf dem Anfangstheile des Oeso- 
phagus und unterscheidet sich von den beiden übrigem 

Spei- 



SpetcfaeMru^ezi dnrth seitie Isngliche &esftak und 
Dünne. Vorn tritt ein. Aasfiihmngsgang Fig, HL 
k aus ifam^ den ich bis unter das ' Gehirn , • nicht 
weiter, verfolget konnte. ' Die eigentlichen Sfifeichel» 
drüsen Figy Ilh ii Hegen unter .den Windungen 
des anfangenden Darmkanals; sie sind- zwejr kleine, 
gelappte,^ viereckige, feite ^ braune Kor(>er^ aus de*^ 
ren jeder' ein kurier Speichelgapg^ Fig, Hh Jik ent- 
steht^ der sich fast sogleich mit ^ denn det entge«^ 
gengesetzten Seite vereinigt Fig, ///. i;- und, idl« 
mäh Hg abnehme'nd, etwas gewunden, ^ unterhalb deST 
Oesophagus in den Rüssel tritt und- bi^ aa dessenf 
vordem Ende verläuft, v^o er sitb^ sebV-feia in den 
Oesophagus inserirt. -*- , ' - 

Die G es c h 1 e cht »tb ei>e kommen zum Theil mit 
denen von Guvier beschriebenen über^in, zum 
Theii enifRrnen sie sich dayon. Die männlichen H^ 
jgen mehr 6b en und links, die weiblichen unten und 
rechts, doch alle rn der dbern Hüfte *'dcl Körper«. 
Jfene bestehen, aus einem kngHchea^ gT*ößen,, wfeiß- 
gelappten Hx>den, Fig. il, l. Fig. P^y ä der nrife 
dem der Schnecken die auffallendste -Ae^nBchkeifr 
hat. Vpn diesem geht ein sehr gevrun^ner, Spa- 
lier niehr entwickelter, gelblicher Kanal Big. V. h 
aur OescblecbtsöfEnung. An «einc^ni entgegeiigeset»-f 
ten Ende tritt ein kleiner enger Kanal 'i%. V» f>' 
«US Ibm^, d^r sich iri^ einen gelben ynarbhbr zu be« 
schreibenden und von Cuvier immer für ien H<w. 
den gehaltenen Theil begiebt. Das Övarium ist mit 
der Leber verwebt. Der Oviduct Fig. f^. d ist' 
anfangs eng, wo er gerade aufsteigt, ervveitert sich 
aber plötzUch und bildet emlge Schraubengang ahn*' 
liehe drösige Windungeu Fig. f^, e, wird danti wie- 
der sehr eng und tdtt an derselben Stelle in den 

gel- 



\ 



•N.X 



8 

gelben > rundlichen^ großes Korper, wo der ^poin Ho- 
den gehende kleine Kanal ^us ihm komnat. Dieser 
Körper Fig. V*f bestand in beiden von mir secixten 
Individuen aus zWey Massen, einer änfserni mehr 
rechts befindlichen, auf der idch eine Menge mit einer 
gelblichen Feuchtigkeit angefüllte Windungen befan- 
den und einer innern nach links gelegenen bräunlichen 
•ehr harten Masse, und der Eintritt der verschiedrenen^ 
Kanäle geschalj^e in seinen obern Tbeil, da, wo beide 
Substanzen »ich vereinigten. Noch drey Kai^le treten 
dort an oder aus ihm. Ers^tens die weite, nach rechts 
und aufwärts steigende, innen gefurchte, muskulöse 
Scheide Fig^V.g^ die sich gegen ihren Ausgange der 
sich /dicht unter der männlichen Oeffnung, aufsen 
nicht unterscbeidbar, befindet, stark verengt. Zwey* 
tens der kleine Kanal einer sehr Ideinea gelblichen 
Blase Fig. V.h» der sich aber mehr in die Scheide 
selbst öfihet, und drittens der kleinere stark gewon* 
dene Kanal, der mit einer klebrigen Feuchtigkeit aoge- 
fuUtea grofsen Purpurblase /%. V*i, die sich. in der 
Mitte aller übrigen Geschlechtstheile befindet. Auf 
dieser tritt an derselben Stelle, wo dieser Kanal ent« 
springt, ein weiterer, längerer, weniger gewundener 
Kanal k, der sich dicht unter dem ausfuhrenden 
Gange mit diesem^ in einen kleinen blinden Sack / 
öffnet, der allein für die männlichen Geschlechtstheile 
bestimmt ist, indem sich unter ihm die Scheidenöfi- 
nung befindet. 

Man sieht, dafs einige Tbeile ganz wie bey den Ga- 
vierschen Doris gebildet sind. Dahin gehört diePu^ 
purblase, die kleine accessorischeBla^e,nurmitdemUn' 
terschiede, daß diese sich mehr in die Scheide einsenkt^ 
nicht aber in den Gang « der von dergrolsen Blase zu dem 
von Hrn. C u v 1 er f ür den Hoden gehaltenen Theilef übrt. 

In 



\ 
1 



» 

_ I 



In iinaem Punkten weichen dieTheilto dieser Dürts von 
der seinigen^b. Der Theil^ den er für die Ruth^ bält,\ 
ist tehr drusig und geht an seinem aulsern Ende so 
deutlich in ei^en ausführenden Gang über^ dals leb 
ihn u|imoglicb für die Rmhe halten kann. Auf der aa-^ 
dem Seite ist seine Commanication mit dem Tbeile^ 
den Herr G u v i e r für den HodeH hält« den B o « 
h a d ^ c h in der Aplysia für den Uterus #rklirtj» so 
bestimmt, da(s ich überzeugt bin> dals «in Theil da« 
von zu den männlichen Geschlechtstheilen gehört > waa 
mir aufserdem auch durch die Verscfaiedenartigkeft der 
zYrey ihn bildenden Thelle vrahrscheinücb vrird. -^ 
Aufserdem kann auch die Analogie mit der Tethys 
wahrscheinlich machen, dafii dieser Theil nicht aus-^ 
schlieTsUeb zum männlichen Geschledite gehöre > deuA. 
dort findet zwischen ihm und dem Hoden offenbar kei« 
ne Conrimunicatioli Statt. 

Die Analdrüse, welche Cuvier beschreibt, und 
die einen blättrigen Bau hat, findet sich auch, aber 
rechts Fig, IIL Ij eben so ihr aus der Lebersubstanz 
SU kommen scheinender Gang^ doch habe ich nie eine 
Verschiedenartigkeit im Bau der Leber bemtfl^W köSi« 
nen. 

Eine zweyte Art Doris Fig. VU — XI. ^ welche 
im Florentinischen Kabinet als Z). "verrucosa aufgeführt 
ist und zur Abtheilung der planen gehört» ist etwas/ 
ijber zwey ZpU lang, i-| breit, der Mantel ragt überall 
weit über den f ufs, umd weder der eine noch der an« 
dere haben einen umgeschlagenen Rand. Da sie, im 
Wesentlichen mit der von Cuvier gegebenen Be- 
schreibung übereinkommt, so will ich nur die Ver- 
schiedenheiten', welche ich in zwey Exemplaren con* 
Stent .gefunden habe, anführen, und übergehe daher 
gänzlich das Muskel-, Nerven* und Gefä&system. D^r 

fl^eU 



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•ßeischfge Mssel Fig. VHf. a, rah welchem der 

• Da rmkanal anfängt^ ist viel gröfser uit^ weiter > alt 
'bey der erst beschriebenen Doris, weil sich in ihm die 
' Zunge > die von einem starken Muskel getragen wird^ 
' und bey dieser ganz fehlt, befindet. Sie ist, wie Gu vier 
«anfölirt, bomartig nnd membrands, und besteht ans 

2wey , wenigstens der Richtung nach, verschiedenen 
' Theilen, einem breiten, horizontal auf der untern Fläche 
des Rüssds anbiegenden, nnd einem untern, l-ängemi 
'Schmälern, mit ihm unter einem rechten Winke) ver- 
bundenen, der in einer tiefen Rinne, welche die beiden 
fleischigen, den vordem tragenden Wulste bHden, vev- 

* borgen ist. Nicht allein dieser, sondern auch der g;»nze 
^ Rand ^e% erstem sindmembranos, viel weicher und döti- 

ner, als der mittlere, gröfsereTheil des vordem. Dieser 
und in einer kleinen Strecke auch derzweyte sind Inder 
Queere dicbtgerieft, und diese Queerriefen besteben aus 

'^wey Reihen dicht an einander gedrängter, eine dacbfor« 
mige Erhabenheit bildender Blättchen. Uebrigens ist die 
ganze Zunge vertikal in zwey Hälften getheik. Der 
Oesophagu» h beträgt ungefähr den dritten Theil der 
Länge ^tM ganzen DarmkanaU, und ist, d«n Magen 
ausgenommen, der weiteste. Er steigt, wenig gebo- 
gen, fast ^anz gerade bis zur Leber herab,' und oiFnet 
sich durch eine von oben nach unten gerichtete Mün- 

. düng in den untern Theil des Magens dicht unter der 
Stelle, wo dieser sich mit »einem untern Dritttheil in 
'die Leber einsenkt, die mit ihm, aber weder dmrch so 

' iKahlreiche , noch «o große Gallengänge «ah bey der 
erstbescbriebenen und der von C u vi e r erwähntes 
Art communicirt. Der Magen c selbst ist aufsideul^ 
liebste vbn den übrigen Tbeilen dfes Darmkanals ver- 
schieden; er ist etwas Linien lang, 4 weit, also viel 
.weiter aU der übrige Darmkanal ^ in der Mitte etwas 



XI k 

aufgebläht nnd jtei||t von der Insertion des Oesophagus 
an fast gßrade^ docb etwas nach links > aufwärts. Yoa 
seiner obern Extremität d, biegt^ sich der Darm 
nach unten und rechts , fast gar nicht gewunden , als 
der engste Theil des gan«en Dannkanals ab und endigt 
sieb, unten beträchtlich nach links gebogen^ zwischen 
den Branchien bey f, Blofs der Magen ist etwas 
muskulös , und man sieht deutlich schräge Fasern auf 
seiner ganzen Innern Fläche Fig. IX, a; die übrigen 
Theile sind blols membranös und etwas der Länge 
nach gestreift. Durch diesen Bau nähert sich diese 
Doris denCuvierschen, entfernt sich aber von des 
Doris Argo> wo der ganze Magen in der Leber enthal- 
ten ist^ oder wo wenigstens der Darm nicht aus einem 
aufserhalb der Leber befindlichen Theile desselben sei* 
nen Ursprong nimmt und aulserdem viel kürzer ist» 
Die Leber Fig. VIIL g. Fig. IX. ^ ist grofsgelappty 
ihre GallenofPnungen Fig. IX. c, wie gesagt^ kleines^ 
als bey derArgo. Deutlich sähe ich hier neben der 
Cardia sich eine längliche , weifslicfae Drüse Fig. IX. d 
in den Magen öfinen^ welche längs der Hä]fte seiner 
untern freyen Fläche hinaufliegfe und mehr einem blin- 
den Sacke^ als der rundlichen von Cuvier erwähii« 
ten Drüse ähnelt. Die «ccessöriscfae Speicheldrüse /iz»^ 
det sich auch hier; die wahren Speicheldrüsen sind 
sehr lange Blindsäcke ^ welche unter dem ganzen Oe- 
sophagus liegen^ sich aUm ab] ig beträchtlich erweitern 
und vereinigt, unmittelbar vor dem Gehirn dicht hixH 
ter der Zunge in den Rüssel öiFnen. 

DieGeschlecht&theile Pig.X.XLj&ad im We« 
^entliehen die von Cuvier bey der Doris beschriebe« 
nen , difieriren aber doch in etwas von denen der übriii 
gen nnd des Doris Argus. £5 mangelt erstlich ganz de^ 
bey m Argus befindliche^ dem Scbneckenh öden ähnliche 

Thea. 



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Tb eil. Der fahr rasammengeknäaelte^ lange ^ an- 
fangs Weite y nacbher verengte AuafüHrungsgang Fig, 
\X. a kommt von dem von Guvier für den Hoden ge- 
lialtenen Theile Fig, X*. b, mit dessen einer Hälfte 
er aber, wie icb deutlich gesehen habe^ alleia zusam- 
anenbängt, Piefa ist die knäuelförnug gewundenei 
«rechte» mit einer gelblichen Flösslgkeit erfüllte Hälfte. 
Der Ausfübrungsgang tritt über vier Zoll lang in, einen 
Körper Fig, JC. JCL cc, der einen Zoll lang und d.rej 
Linien breit, nach seinem Ende hin etwas sngespitst 
und da nut. einer OeiFnung vergeben, immer mehr 
toder weniger beträchtlich aus der Scbaan^theUoffnung 
Fig. yiL a faeraushängt. Durch einen Queerein- 
achnitt ist dies^er Körper wie in zwey Hälften getheilr. 
•Die hintere • innere Fig. X. Xhd enthält nichts, als 
Jden gerade durch sie verlaufenden, bey seinem Ein- 
tritte beträchtlich verengten Ausführungsgang:, ihre 
.Wände sind über eine Linie dick, und sie besteht aus 
«inem ach wammigen Zellgewehe mit ontermischten 
Queerf^sern« In der äufsem Hälfte Fig, X, XL e in 
X, vollständig und mXl, aurgeschniuen liegt ein leicht 
von ihr za trennender, länglichrnnderA zugespitzter 
Körper/, in welchen der Ausführungsgang Fig, XL 
•tritt, und durch seine ganze Länge bis. za, seiner 
Spitze wenig gewunden verläuft. Dieser Körper ist 
muskulös und besteht aus äufsem longitudinalen und 
Innern nach dem Auaführiingsgange gerichteten scb ra- 
gen Fasern. ' Der ihn einscbliefsende Tbeil jenes allge- 
meinen Behälters ist blofs membranöa, viel düjmer all 
•der innere. Man. sieht leicht, dals der letziheschrie- 
bene Körp^ die Ruthe und jener grofse die Ruthen- 
acheide ist. Eine Ruthenscheide habe ijch bey der Do- 
ris Argo £war gefunden, aber sie war äulserst uDbe- 
deutend und mehr ein Kloak, worin sich der Ansfüb- 

rungs- 



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■i3 ^ 

rnngsgang und der mannlicbe Kanal der Purpurblase" 
öffneten; von der Ratbe aber selbst war keine Spur 
da. Die weiblichen Tbeile verhalten sich wie gewöhn- 
lich. Der Oviduct t^ig» X. g verliert sich in die lin- 
ke Hälfte des von CuVier für den Hoden gehaltenen 
rundlichen Körpers, der keine deutliche Strnctur 
zeigt; dicht neben dem Austritte der Hoden aus de^ 
andern > und tritt dicht dabey, kaum eine^inie ent- 
fernt und dreimabl enger als bey seinekn Eintritte^ her- 
aus. Er bleibt so eng, fast haaräbnlich über einen 
halben Zoll, wo er zugleich zwey Blasen iaufnimmtj^ 
eine gelbliche, kleinere, mit einem langen engen 
Halse versehene, h, von sehr fester Strnctur 
und dicht daneben die membrano&e dünnere Pur- 
purblase i, welche eine braungelbe dickliche Flüs- 
sigkeit enthält und sich durch einen weiten, ki^um 
merklichen Hals in ihn öffnet. Diese blasse ist verhält^ 
nifsmäfsig Weit kleiner, als in den übrigen. Doris, und 
der Grund scheint sehr einleuchtend^ denn ungeachtet 
der genautesten Unterstichung kbnnte ich in gut erhal«^ 
tfnen Individuen nie den münnlichen Kanal finden, 
der sich sotist so leitht enthüllt. Vün dieser Stelle an 
erweitert sich der Oviduct sur Scheide A, neigt stark 
gewunden und endlich beträchtlich Weit nach obext 
und endigt sich dicht Unter der Ruthe. Diese über 
einen Zoll lange Scheide ist aufsen mit starken Quaer« 
fasern versehen lind innefl der Länge nach gefurcht. 
Bis zu ihrem Anfange enthält der membrandse Ovidnci; 
eine gelbliche Flüssigkeit, üio selbst: ist leon ' 



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Ueber ein neues Geschlecht der Ga- 

steropoden. 

XTab.ri.Fiß.Xn—XXI. Taf^.riL Fig.I^VIIL) 



JL/ie Thtere^ deren äufsere'und innere Beschreibung 
der Gegenstand des gegen v^ärti gen Aufsatse» ist^ sind; 
soviel ich yveils^ bisher von keinem Schriftsteller be- 
schrieben oder abgebildet worden« Ich fand sie itn 
Masäum zu Floren«, als ich einige Unters ucbnngen 
über das Geschlecht der Doris anstehe, deren Resultate 
K der vorige Aufsatz enthält > das eine unter dem Namen 

Doris foliaceay dos andere unter dem Namen ^plj'' 
^ia Argus Musuei Florentini , also das letzte füt 
eine neuß Art eines schon bekannten Geschlechtes sn* 
gesehen. Wirklich entschuldigt auch die Bildung die- 
«•r Thiere^ bejr einer nicht gands genauen Untersu- 
chung^ diesen Irrthum^ indem sie .äufserUcb auffal- 
lend einige wesentliche Karaktere von Aplysia und Do- 
ris haben und man daher, wenn man auf den einen der- 
aelben besonders Rücksicht nimmt und die Karaktere, 
welche sie von beiden Geschlechtern unterscheiden; 

* über- 

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übersiefat^ iei^t dasselbe Thierbfdä in das efale;» träM ill 
das aadere derselben stellen kann. Die Beschreibung 
ihrer äulsern Form wird das Gesagte erläutern. 

Zuerst betrachte ich Atit grofsere beider Thiere>^ 
das unter dem Namen Doris foliacea aufgefiifart ist. 
Tab. VL Fig,Xn—XXIX. Die Länge der groß-, 
ten Individuen betragt vom Munde bis zur hlntem 
Extremität i^ Rheinländische Zoll; die breite des 
Körpers 6 bis 7 Linien^ des in einer kleinen Ausbrei- 
tung zu beiden Sditen ansgedebnten Fufses aber einea 
Zoll; die Hohe ungefähr 4 bis 5 Linien. Die vordere 

I grofsere Hallte der t)bern Fläche d^^ Körperi Fig.XIL 
XlII. a ist etwas über die hintere erhaben> und voa 

' einem etwa eine Linie breiten gefalteten Rande fig*- 

f XIL XIL XIV. b umgeben, der vorn in den Mund-^, 
winkeln mit einem andern etwa^ breitern .Rande Fig^^ 
XIL XIIL XIV* c zirsammenHon^nat^ welcher ei n6 
dünnmuskulös^ Expansion Flg^ XII,^ d utascfalierst>, 

, die sich 2a beiden Seiten in der. ganzen Länge de^. . 

' Fulses nach aufsen fortsetzt, in der Mitte aai breite», 
sten ist> etwa a Linien l^ält und sich nach ^rn lendr / 
hinten allmähh'g verliert. — Der hintere Tbeil deC;^ 
obem Flache des Körpers, oder des Mantels, setzt sich, 
um einige, Linien weiter nach hinten fort, als der Fuls,; 
der sich etwas nach nnten umbiegt, und ist,der Breite« 
nach ziemlich tief ausgesohnitten. Sein hinteres Ende 
Hg, XI, ti bedeckt die Branchien b und den Aftct. 

I Bg, XIIL c d. Dieser befindet sich in der Mitt^ 
ganz an der hinteren Extremität de% Körpers «w'ische^ ^ 
dem Pufs und detn Mantel; die Branchien liegen ai^ I 
der rechnen Seite und füllen , zur Hälfte ^tvorragendj^/ 
hinten den Raum zwischen dem hinnfetn Ende der er« 
wähnten seitlichen Fufsexpansion Und des Mantels aus. 
Ungefähr eine Linie vor ilinen befindet sich, in der 

Mitte 






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16 



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Mitt0 twisi^faen ^em Mantel nnd Fufse eine kleine rttn» 
^' 4e O^iiFnung Fig. XIII. e, qnd von dieser lauft, unge- 
fähr in der Mitte des Raumes zwiffcbenFufs und Man* 
ycA auf der rechten Seite des Körpers , eine deutliche^ 
etwas geschlangelte Furche jFi^. XIILf, bis fast xar vor- 
dem Extremität des Körpers, endigt sich aber etwa eine 
Linie hinter derselben. An der vordem Extremit;it be- 
finden sich^a, wo die beiden aufgeworfenen Ränder des 
Mantels und des Ftifses zuiammenstofsen, zwey so nn- 
V bedeutend kleine und von dem übrigen Körper an 
Bau und Farbe so gar nicht unterschiedene^ stüoipfe 
Tentakel Fig. XtIL gg, Fig. XII. «, dafs sie sehr 
leicht za übersehen sind. Unmittelbar nach innen 
vom rechten aus bemerkt man eine kleine Oeffnnng, 
dle> wie di«9 Anatomie desThieres lehrt ^ der Buibe 
zum Ausgange dient. 

Diese Beschreibung der äufsern Tbeile rechtfertigt 
ohne^ Zweifei meine oben geaufserte Meinung ^ dafs 
dies^es Thier etwa« Von dem Karakter der Doris udl 
der Aplyvift gemein habe. Der Karakter der Doris ist; 
nach Lamark^ Guvier und D fi m e r i 1^ ein 
nackter^ länglicher, kriechender, planer, ganz von 
einer, sich bis über den Kopf erstreckenden Membran 
umgebener Körper; der Mund unten ander einen £x' 
tremität; der After unten am Rücken, von den fran- 
genförisiigen Branchien umgeben. Von diesen Karak* 
teren findet sich hier sehr deutlich die^Stelliing des Af- 
ters und der um ihn befindlichen Branchien, ein Ka- 
rakter, der von G u v i e r; als der hauptsächlichste a/ige- 
lehenwird'^, und die Stellung des Mundes wieder. Aber 
9S mangelt ein anderer, nämlich die sich über den gan- 
zen 



\ 



*) M«m. 4ur U genre DorU, p. 5« 



der Fische. 917 

itrahlenTon Balisiei, ChaetodonjP^omer» Zeus, Thau* 
üSf Sparus, Brama Rajij Coryphaenag Sciaenä, Peroa 
dar. Indessen sind hier| mit Ausnahme iier fiaiisteu, die 
NebensCrahlen meistens nur in-der hintern Hälfte der 
Wirbelsäule yorhanden , und ihre ISinfachheil; wird im * 
Tordem durch' gröfsere Breite ersetzt. Bei den Balisten 
sind alle ao beträchtlich breit , dals sie unter einander 
und mit den o^bem Domen zu einer knöefaem Scheide* 
wand znsammenflielsen« Bei ihnen liegen in der hintern 
Hälfte der Wirbelsäule zwischen je zwei Wirbeln, aulser 
den beiden, einem jeden zugehörigen Stacheln, zwei ac« 
cessorische « wenn man sich der Zahl der Querleisten als 
eine» Bestinunuogspunctes bedienen kann« 

Die V^mehrang der Zahl der Nebenstrahlen steht 
abervsab, wie ihre Verminderung, wieder im genauesten 
Yerhältnüs mit der Vermehrung und Verminderung der^ 
FlossenstralUen. 

Diese Bildung steht mit der ansehnlichen Höbö des 
Körpers in Beziehung und entspricht wohl unstreitig der 
Vermehrung derf lossenglieder bei den Rochen und Hai« 
fischen. 

Anfserdem übertriflät die Zahl der obem Nebendor« 
nen die ()er Wirbel bei denPleuronecten und den ver» 
wandtenGeachlecfatem, wie schon bemerkt, npch dadurch 
gewöhnlich nicht unbeträchtlich, da(a si«^ sich weiter nach 
vom als die Wirbelsäule, auf dem Schädel bis gegen das 
vordere Ende des Kopfes hin entwickeln. Diese Bildung, 
an der auch die yordern Flossenstrahlen Antheil nehmen, 
bietet einige nicht uninteressante Verschiedenheiten, so« 
wohl in Biosicht auf die A^usbreitung, als auf die Anordt 
n^g dar. v 



I 



>8 

Beckt^ bey beiden findet sich an 'der recbten Sekte des 
KöFpert^ der von der Oeffnang iru3 nach vom verlav* 
fende Halbkanal ^ bey beiden neben dVm rechten Ten- 
takel die 0.effnung für die üuthe. ' Aber auch sie 
dilFeriren sehr anffallend^ denn die Aplysia hat immer 
vier sehr merkliche Tentakeln, die Branchien liegen 
in der Mitte des Körpers unter einem Mantel^ det 
links angewachsen^ rechts frey ist und aich zurüduchls- 
gen läfst, wobey man die Branchien nnd den dicht 
hinter ihnen nach rechtsbefindlichen After siebte es fehlt 
bey ihrjene regelmäfsige Erhöhung der vordem Hälfte 
über die hintere, die Gescfalechtsoffnung 4st viel wei- 
ter nach ^vom gerückte, der Halbkanal daher verhält* 
nirsmäfiug \^iel kurac^; d^r Ikitenchiede su g^scbwei- 
f*W^ Welche sich im'innem Baue finden >and -die sich 
leicht ans der Betrachtung desselben ergebei^ werden. 

Wenn sich trotfe der mancheiley Afdinlichkeiten 
so bedeutende Verschiedenheiten t^iadiien nnsern 
Tbieren und den Doris und Aplysieii fhad^^ so wird es 
nicht befremden^ dafs es aufserdetti kein anderes 
!Wetcbthiet giebt> dem es sich 'auch -tiur entfernt ve^ 
gleichen liefse> und ohne mich dah^r mit dem Heraib- 
len aller Nachsuchungen ^ die iksh defshalb angestellt 
habe> aufzuhalten^ gehe ich ^ur B^eschreibung seiaes 
inner n Baues über> wodurch es sich als von den Aplj' 
'sien ganz verschieden und den Doris auffeilend ^^^^ 
ähnlicher^ wiewohl keinesweges genau mit ihnen über* 
einkommend zeigt. 

Wenn man das Thier von t>bea öffnet^* so «r» 

scheint zuerst der vorderste Theil «ies Darmkanals all 

em länglichtrunder, gewölbter^ grofter Kanal Pig' 

XVL XFIL aa , der fast die ganze vordere Halft« 

der Korperläi^e einnimmt; die hintere ist durch <ü* 

bräunliche Leber ib. kb eingenommen^ welche man lüiki 

über 



^4 



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«9 

Über den DArmkanal wegragen sieht nnd von der sicK 

eine weifaliche^ längliche, drusige Masse queerA'AT/.c 

über die ganzeiCörperbreite weg legt. Rechts und e^ 

was vor dieser Masse erscheint eine gelbliche raembra-« 

nöse Blase XVIL d; aufserdem verlauft von der weifs-f ' 

liehen Masse queer von rechts nach hinten und etwav 

nach links der hintere Theil des Darmkanals XVI. 

XV IL e, der weit enger als der vorn wahrgenommene 

und membranos ist. Da, wo dieser unter dem weifsen^ 

drüsigen Körper hervortritt, liegt über ihm das Hers ^ 

XVIL f und das Herzohr g ganz hinten dicht an der 

rechten Seite des Körpers, um das Blut aus den eben dort 

befindHcben freyhängenden BranchienJIC ^27. >i sogleich' ^ 

aufzunehmen. 

Die genauere Untersuchung der einzelnen Systeme 
jgiebt folgende Resultate. 

Zuerst der Darmkanal. , 

Das erste .Sechstel des Darmkanals Flg. XVt. 
XVII, a \%t länglich, rundlich, gegen die Mitte von 
beiden Extremitäten stark aufgebogen und stark mu»- 
* kttlös, ungefähr von der Gonsistenz der Magenmuskeln 
eines komfressendei/ Vogels. In einem Individuum^ 
wo die Länge dieses Theils einen halben ZolPbetragt^ 
iit die muskulöse Wand desselben eine Linie dick* 
Seine innere Fläche ist glatt, ohne merkliche Runzeln ia 
irgend einer Richtung, seine Höhle beträchtlich, denn 
seine äulsere Breite beträgt auf 5 Linien. Dieser Theil ^ 

kann in seiner ganzen Länge aus dem Körper gezogen 
werden und bey einigen Exemplaren Fig, XIV* c fand 
ich ihn so vorgeworfen. Diefs geschieht durch drey Mus- 
kelpaare. Das eine ist kurz, etwa 3 bis 4 Linien lang, 
kommt vom Rücken herab und inserirt sich, schräg nach 
hinten und innen verlaufend , etwa am] Ende des vor- 
dem Drittheils. Darauf folgt ein seitliches, das fast 
Anderthalb Zolle hat^ etwas mehr an der Seite ent- ^ 

B a springt 



V 



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« "^ 



ilpringt und sich etwas hinter fler Mitte i eitlich Smerirt; 
endlich ein drittet^ yon der untern Flache entspringen- 
des^ das etwas kürzer ist^ sich dem vordem Ende et- 
was näher in diö untere Fläche inserirt. Alle ent- 
apringen ungefähr eine Linie hintet der^ vordem Kör- 
perextremität. Auf diesen Tbeil des DftrmHatials^ der 
durchaus nichts Zangen- noch Kieferähnliches ent' 
hält, wovon ich mich durch die Untersuchung von 
drey Exemplaren überzeugt habe, folgt -«ine kntsei 
piembranöse, vercfugerte Stelle Fig. XVI. c, deren 
Weite in dem gröfsten Exemplare etwa eine Linie, deren 
Länge etwa drey beträgt,^ und die sich gewöhnlich^ 
wenn alle Th eile die Normallage hal>e!n, etnato nach 
' hinten und rechts wendet. Sie fuhrt in eine neue £r« 
treiterung d, den Mage]tl> der ungefähr dieselbe Län- 
ge als djer Rüssel hat>' etwas von rechts nach linkt 
und hinten liegt, und als ein län'glichtrunder Beutel 
erscheint. Rechts scheint seine obere Extrtemität in 
einen kleinen blinden Sack auszulaufen, d^r fast bii 
Bum untern E&de dei Rüssels deicht > links aber gebt 
der Rand blofs etwas aufgeworfen fort. Auch dieser 
Tbeil des Darmkanals ist £Leischig> ullein bey wei- 
tem nicht )o dick und fest als der Rüssel, denn die 
Dicke seiner Wände beträgt kaum ein Drittheil von 
dem, was man dort, findet. Seine ganze innere 
Flache] ist> durch ungefähr acht beträchtliche Län- 
genfaltpn ungleich, die unmittelbar unter seiiie' 
obern Oeffnung entstehen und sieh allmählig gegen die 
untere verlieren, indem sie wegen der anfangenden 
Verengerung einander näher treten imd schmaler wer« 
den. Sie sind membranos und haben eine villoseOber- 
fläche. Auf den Magen folgt der Darm e, der unge» 
fähr das Galiber des .Oesophagus hat, sich etvrss 
erweiternd, vier bis fünf Linien lang, noch mehr nach 

links 



links krutntnt und in die Leber tritt. Hier erweitert 
er sicl\ plöCKÜch in der Lange von etwa drey Linien 
ums Doppelte > wodurch ein zweyter kleinerer Magen 
/ entsteht^ in den sidi durch ungefähr eine Linie laii* 
ge^ eine Drittelllinie weite Oeffhungen g, deren ich 
nur drey vhabe finden können^ die Gallengänge offnen. 
In der Substanz der Leber verborgen^ liber nicht nieht' 
mit ibr^ durch Oefihungen communicirend^ schlägt 
sich darauf der wieder verengte Darmka^al h, der. 
aber doch immer noch etwas weiter, eis in seinen 
Obern Theilen ist, nach rechts und aufwärts, biegt 
sich dann, nachdem er so etwas über dieLJInge einea 
Zolls zurückgelegt hat, schnell unter einem spitzen' 
Winkel ge^en *sich selbst um,' und geht nnn^ aufser- 
balb der Leber beHndlieh, von rechts nach hinten und- 
links , am sieb gerade in der Mitte der hintern Flächt 
des Körpers, an der vorher angegebenen Stelle als eilne 
rundliche wenig vorragende, etwa artderihalb Li-' 
nien im Durchmesser haltende Warze, in deren Mitte 
lieh eine kleine schmale Oeffnun^ befindet, etwa eine 
Linie weit von der Befestigungsstelle der Bräüchien zu 
offnen. Der Darmkanal ist überall dann membranös 
uird der Länge naäi wenig gefurcht. ^" Die Länge* 
des ganzen intestiz^alsyatems, den Rrisstfl mit einge-^ 
rechnet, mag etwas über das Doppelte der Länge des' 
ganzen Thieres betregen. Speicheldfüseh 'konnte * 
ich nicht bemerken; doch ist es m6^\t^','itih sie in 
der durch den Weingeist noch fester "vettniddieinen Masse 
von Leber und Geschlechtstheilen so versteckt Yftixeüp • 
dafs ich sie darnfn nicht entwickele konnte. 

Die Leber Frg. XVL XFIIi h Ist brSunlidS,* 
bedeutend groft und füllt einen beträchtlichen Theil' 
des Körpers > mehr als die ganze himeV6 Hälfte an. 
Sie besteht aus grolsell, gekörnten*, Breyeckg^n und ' 

rhom- 



a^a 



rhomboidali^clieli Lappen > deren Ginge 'sich in cbrej 
ziemlich weite Ausführungsgange vereinigen/ die sich^ 
aber immer in der Lebersabstanz verstedit^ an der oben 
erwähnten Stelle in den Darmkanal offnen. 

Vom Circulationssyatem kann ich blofs die Lage und 
Form desHerzens und des Ohrs und ihre Verbindung mit 
dem Respirationsorgane anfuhren. Sie )^eg«n an der Stel- 
le^ wo der letzte Theil des Darmkanals aus der I^ehertritt^ 
ihn bedeckend auf der rechten Seite des Korpers schief 
nach innen und vom.. Das Herz hat eine dreyeckige 
Form > ist mit der Spitze nach vom und der Basis nach 
hinten und rechts gerichtet ; die Form des Herzohrs ist 
etwas rundlicher ; seine Richtung dieselbe ; es liegt mehr 
nach hinten und aulsen als das Herz selbst. Man 
siebt deutlich ans der Spitze des Herzens die Aor\e 
nach vom und in das Ohr die Lungenarterie als 
einen kleinen Kanal aus den Brancbien treten. Das 
Herz selbst ist fleischiger^ als das Ohr; Über ihren 
innern Bau aber wird man keine nähere Beschrei- 
bung fordern^ wenn man erwägt, dafs die Höhle von 
jedem etwa eine bis anderthalb Linien beträgt. 

... Das Respirationsörgan hat Aehnlichkeit mit dem 
der Aplysia und Bulla , nur ist die äubere Form und 
Verbindung , etwas verschieden. £s ist länglich und 
besteht aus zwey Theilen, einem obem kleinem und 
einem untern weit längern; beide, vorzuglich der leta- 
lere, sind sehr schihal und spitz dreyeckig. Wo sie 
sict^ mit ihren Basen vereinigen, adhärirt die Branchie 
a^ d^jr rechten S^ite des Körpers in der Strecke einiger 
Linien, aufserdem $(ber hangt sie ganz frey und Kuni 
Tizeii von dem hintern Theile des Mantels ganz unbe* 
d^ckt, rechts und hinten herab. Sie erscheint als 
eine dünne Men)brai(| auf der sich queer von einer 

Seite zur andern baumähnlichej nicht' sehr ibo^^ 

* Hu- 



-.>, . 



■ 

Hugeldlen, befindW-^. weltbe eine lockere Textur 
and gewiff eine vasculos» Stracttur haben. Sie sind 
dicht en einander ^drängt ^ ihre Zahl iit beträchtlich^ 
bis dreylsig-, nnd ihre Structur echeint durch das Ver- 
gFofserungsgliis diese. Queer^ fest über die ganiM Brei« 
te deat Branchienmetnbr«]!^ verläuft eine kleine Erha* 
benheit; in dies» senken sich von hinten nach vorn 
eine sehr beträchtliche Menge kleiner auf ihr perpen-' 
dikulärer^ mf^nig gewundener Streifchen ein^ die 
noth wendig Lungeagefa&chea sind. Jene .gröfseren er- ' 
Iiabenen Streifchen laufen alle in zwfy beträciiUicheFe^ 
die vom Ende der Branchien bis zur Basis au beiden^ 
Seiten d»rs#lbeit verlaufen. Diels letztere gilt indels 
nur- füt^ den grofsern untern Branchienlappen« denn 
im obern befinden sich zwar auch' die Queererhaben-- 
heiten mife, den' sieb in sie einsenkenden Gefärschen^ 
aber statt der beiden seitlichen Längenerbabenheiten 
finde ich: im der Mitte der Branchie- eilne einzelne^»^ 
in welche sich jene ofinen» 

Das Mttskelsysiena ist einfach. %s besteht haupt- 
sächlich aus^drey-Muskelpaar^f .von denen zwey sich ' 
snf der untern Fläche des Körpers und eines auf * 
der Seite befinden. Das seitliche P«^ iit das itärk^^ 
He. Es nimn»t nngefähr die vordem awey Drittheil ' 
des Körpers einj» entspringt breit und ilachsehnig^ - 
von der seitlichen Wand« des« Körpers^ schwillt dai^^ 
ftuf ia einen dicken Muskelbauch an tind inseritt 
sich dann mit zwey> fast die Hälfte $^isttt ganzen 
Länge betragenden« Sehnen> einer äufsern dicken^ 
einer im>em viel schmalem, in die vordere Bxtre- f 
niitat etwas auawarts von den Tentakeln, mit jener 
dicht am vordern Rande ^ mit dieser fast zwey Li- 
nien mehr nach hinten. Das darauf folgende Mus« 
kelpaar ist kürzer und verläuft piehi: unten; »eine 

mus« 



^ 



\' 



»4 

muskulöse mildere Anschwellung ist nicht sainerkp 
lieh. Das innerste ist das längsif» und theilt SLcb> 
wie auch das vorige^ vorn gleichfalls, in K^ey diver- 
girende Sehnen^ die sich alle eine Linie hinter dem 
vordem Rande der untern Fläche des Korpers , dicht 
unter der M.undöilnuilg einsenken, Aufserdem 
finden sich in der ganzen häutigen Hülle längliche 
und queerie Muskelfasern.^ 

Das Nervensystem kommt im We^ntUdve» mit 
dem Nervensysteme aller Gasteropeden üherein^ doch 
finden sich einigt Besonderheiten^ die aus der Be- 
schreibung desselben hervorgebca jwetden» 

An den Seiten des EüsseU.befindea Micii auf jeder 
Seite ^zwey jrundUcUe Gang^en Fi^ XP^IL iij XVIU* 
auy der Lange nach dicht an einander gedrängt^ die 
u;iter §in^ndec. dureh ein doppeltes Band communiä- 
rftn,. . Dä& obere i?^. XFU.h^ XVUL hb ist 
k^z, etwii.fönf Linien lang, beträchjdich gespannt 
und läuft queer über das seitliche JMuskelpaar weg; 
das unierh JFig.-X^JIL cc ist weit lünger» fast an- 
dj^rth^b. Zoll l))ng \mdL macbü beträchtliche Win- 
dungen; es Verläuft unter dem Rüscd > aber über die 
untere zuruqkätie|kendettMuAeln weg. Beide Vereini- 
gpngsbändef hab^n nur eme Breite von einer Vierthel«- 
liliie. Jeder der Netvenknotieii schickt awey sehr fei- 
ne und, kurze Nervenpaare nach Vorn, eines zu dea 
l}entakeln> die übrigen incl^n vordj^rn Rand des Körpers 
u^d die um den Mund beHndlicben Theile« Die d€t 
rechten Seite geben auch Zweige an die Autbe ab. 

. Nach, hinten strahlen eine beträchtliche Menge uo* 
g9fährglelch.dtkiner Nervenpaare apa^die auf der linken 
Seite meistens, beträchtlich kutaner alj auf der rechten 
sind. Ich aahle aus beiden Ganglien susaini)[ien Acht 
Nerve^paare; von diesen gehen das dritte und vierte; 

von 



von ätJäefk-geteAi^etf •vom Ilfitsel. ' Das Aritte verlien^ 
«ich in dan Muskelfeex» den^ben^* dat viert« jeder 
Seite aber dientj^ die vordem GangUea mh einem 
dritten > einfachen f^etwas kleinem Flg» Xt^lIL d txi 
verknüpfen^ da» sißh an de]r untern Rfisselfläche^ etwaft 
vor der Mitte dieseaTbeilts, bAndet^ und vdn dem vier 
Kerveapaare^ xvreiy vordere küreer«^ zwey hintere 
längere entspringen, fane vertfaeiien sich bl^s in dem 
Rüssel^ diese aber, geben von ihm atrth su den übri- * 
gen Theil%li des Datinkanals; Aufterdtm ^verläuft auf 
j^der Seite des K6rp«rs Jioch ein langer^ den Ipter- 
kostalnerven TepräsentirenderHerv, . Die übrigexi fünf 
Paare der linken Seite sind kurz «nd vertlieilen sich in 
die nahegelegenen Muskeln und Hantth eile; reohti 
aber befinden sich noch zweykmge^ die'tiah yor&ügk 
lieh in die Geschlecht^faeile begeben« 
I Ich komme zuletzt zur Betrachtung der Ge^ 
schlechtftbeile. Ihre äuTsere Oefinuog dicht vor den 
[ Branchien habe ich/schon oben angegeben. Was ich 
I über ihren «igentlfchen Bau und ihre Verhältnisse nietet 
einander) nlit einiger Mühe> wägisn ihrer ^^erwiek€^ 
luo'g mit der Leber ^ und ihre Reduction auf eiq sehr 
kleines Volum durch Zusammenknäulung langer Ka^ 
näle^ habe entdecken können^ ist folgendes. Dos 
I Ovarium Fig. XIX. a ist genau mit der Leber ver^ 
' wachsen > hat aber niehr weifsrdthli€fae> kleinkömigi 
Lappen^ imd eine rundlich drey eckige Gestalt. Yoii 
ihm aus setst sich ein srefar langer Kanal tig, XIX^ 
h bis KU der Oeiliaung der Gescblecbtstbeile fort^j 
dessen beträchtliche Verwickelung sich ^iXit der Angabe 
leiner Lange^ wenn er entwickelt ist, nnd die übet 
sechs Zoll beträgt^ beurtheilen'laasen wird. In den 
ersten vier ZoUen ist er eine halbe Linie weit> voll ei« 
ner gelblichen .dicken Flüssigkeit: dana^ verengt er 

sich 



jiich 1» der Üftngl^ einbs Zolles fdotzlicb cum Datchme»- 
•ser eii^es feinen Fadens und erwettert sich snlet^t wie* 
ier zum vorigen Durchmesseni Dieser letzte Theil be« 
giebt sich in die gemeinschaftliche Geschlechtsöff-. 
Bung. Hier öffnet sich zugleich der weifsHche^ drih 
senäbnliche Tbeii JF*g, XIX,. c, d^ vor der Leber ia 
der ganzen Breite des Thieres Hegt^ dorcb eisen^ eini- 
ge [Linien langen ^ etwas< .weitem .|CanaI. Die grofis 
* Aebnlicbkeit dieses Theils in fiau> Gestalt und Farbe 
mit dem Scbneckenhodea^ der Mangel* Miies anden 
für dieses Organ zu haltenden Tfaeiles veranlassen 
snich^ ihn für den Hoden zu halten. Zugleich offiiea 
eich aber an der^elb«n Stelle noch vier kleinere Orga- 
sae. Nämlich i)eine kleine^ drey Linien lange^ etws 
ieine halbe Linie weite membranöse Blas» d, durch ei- 
nen fast zweyzöUigen sehr gewundenen Kanal, der ai^ 
länglich sehr enge, fadeziabnlich ist, in seinem leis- 
ten Drittbeil aber sich schnell beträchtlich erweitert 
^nd so zur Gescblechtsoffnung verläuft* £r befin* 
det sich zwischen den Kanälen des Hoden und desOvt- 
yiums. Unter und hinter dem Kanäle des .Ovarinmi 
liegt femer ein klein«:, drusenäbnlicher, langHcberi 
4etwa vier Linien langer, eine Linie dicker^ gelblicher 
.Körper «, mit einer ungleichen Oberiiadie, der sich 
ohne einen merklichen, oder wenigstens mit «iaem sehr 
l&urzen'Halse an derselben Stelle öffnet. Am meisten nsch 
liinten findet sich eine kleide rundliche , etwas über 
aiwey Linien breite membranös« Blase f, die gleich« 
falls keinen merklichen Hals hat. Mehr nach anfsen 
und rechts endlich öffnet sich die, schon bey der er* 
sten Oeffnung sichtbare Blase g , die sich etwas rechts 
und über der Leber befand, durch einen etwas mehr 
als halbzöUigen, wenig gewundenen, eine Drittelslinta 
weiten Kanal. Wie gewöhnlich ist sie dunnmembra« 



' * 



' - »7, 

not und besteht aiHi swey Membranen^ einer aufsexn 
emas Städtern ^ einer innern weit f einem, die sich zu« 
sammengefallan in ihr befindet und eine dicklich« 
gelbrotbe Substanz enthalt. OieRuthe jP^^.^^^/Z/.X;^« 
XXI, ist' ganz von den übrigen Gescblechtstbeilen ge- 
trennt« Sie befindet sich vorn zwischen der Mundöfif- 
nang und dem siechten Tentakel an der Ijintern Extre* 
mität eines kUaen blinden Sackes aU ein kleiner su« 
saxnmengewundeaer Körper a^ der im Zustande der 
Buhe aulser dem Sacke b liegt, undbey derErection 
sich wahrscheinlich in denselben hineinschlägt und 
dann mit seiner Spitze entweder allein herausragt>^ 
oder nach der iCnalogie mehrerer anderer MoUusken 
mit ibaif augleich invertirt und herausgeworfen wird» 

Diels sind die hauptsächlichsten Organe der es^^ 
sten Art dieses Geschlechtes >^ die ich genauer unjtersu<4 
eben konnte , weil die Individuen alle grolser und bes«« 
«er erhalten waren > eis die der zweyten^ die sich unter 
dem Namen der Aplysia Argus, Tab. VU. Hg. Ir^ 
^VlII, im Florentinischen Musäum befindet* Von. 
dieser, kann ich nur die äuXsem Karaktere vollständig 
angeben^ die aber hinlänglich striagent sindj» um zu 
beweisen^ dafs sie unter das auC die Anwesenheit der. 
oben ^betrachteteu Karaktere gegründete nevie Ge-^ 
scblecht gehört^ aber dennoch specifisch iron der eben 
bescbrtebenen > als Norm des Geschlechtes auPgestell^ 
ten Art verschieden ist. 

' Die Länge der grofs^en Individuen betragt waiig 
melir^ als einen Kh^ländiscben ZoU^ höchstens 14 
Liiuen» Sie haben, die oben erwähnte langlichvi^rw 
eckige Erhabenheit auf dem vordem Theüe des RO« 
ckens^ doch ist diese verhaltnilsmjL^g etwas kürzer und 
scbmaler^ und in dner grofern Strecke hinten frey^ 
«Is dort; die seitliche Expansion ist viel, breiter j fingt 

aber 



\ 









«8 ; 

aber erit «tvra zwey Linien hinter der vordem Ex- 
tremität an^ und bleibt bis zur bintem Extremität 
£i5t gleich breit. Der Ausschnitt^ der sich im hintern 
freyhängenden Mantelende befindet^ ist weit tiefer 
und gröfser als dort. Der aufgeworfene Rand^ der 
die Flügel und die Mantelverdopplung dort umgiebt; 
fehlt hier: sie werden gegen ' Ae Ränder hin 
allmählfg sehr verdünnt. Man lieht sehr d(ßutlich 
die Geschlechtsöffnung an der rechten Seite in der- 
selben Gegend wie dort^ als eine kleine^ höchstens 
eine Drittelslinie im Durchmesser haltende^ rundli- 
(ihe Oeffnung. Die Furche läuft von ihr; eine Linie 
tiefer als sie bis ganz zur vordem Extremitit. Mehr 
als dort schwillt im ganzenVerlauf der Furche aeben ibr 
oben und unten die Haut fast ^u der Höhe einer 
halben Linie an und erhebt sie dadurch über die 

« 

übrige Fläch«. 

Der innere Bau Ist gleichfalls im Wesentlichen 
ganz derselbe > wefshalb ich nur einige Unterschiede 
Von dem bisher beschriebenen anführe. Der enge 
Kanal von dem Rüssel JPig. V.- a zum Mägen h exi- 
stirt kaum> und der Magen schUefst sich unmittel' 
bar an diesen an. Der Magen selbt ist mehr rund- 
lich^ viel dünnhäutiger, fast blofs membranös. Die 
Leber c besteht nicht aus deutlichen Lappen^i son« 
dern blols aus den- kleinem, rundlichen, braunen 
Pünktchen, deren ich bey der ersten Art gedachte. 
Lage, Gestalt und Bau des Respirationiorgans P^. 
L IL IIL VL a ist ganz dasselbe. Dasselbe gilt fQr 
ErapBndungs- und Bewegungsorgane. Nur in den 
Geschlechtstheilen finden einige Abweichungen Statte 
deren einige aber nur scheinbar und durch die Klein- 
heit der Organe veranlafst seyn können. Statt der 

' weifslichen drüsenahnlichen Masse vor der Leber /in- 

' det 



•9 

Jet siob bier ein gleichfalls über sie verlaufenderj 
anderthalb Zoll langer^ oben spiralförmig gewunde- 
ner blinder Kanal Fig. VIL, der anfangt in der Lang« 
einef 'Zolles a eine Linie weit ist, sich xiann 
etwa drejr Linien lang in einw fast gleich weiten 
rundlichen Sack b ausdehnt und darauf zn einem el^ 
aige Linien langen > sehr engen Kanal c verengt» 
Diefi Organ scheint Wohl der JHLoden xu sejrn. Der 
Kanal endigt sich an der gemeinschaftlichen 'OeB* 
nnng. Hier finden sich zugleich die Insertionen von 
drey andern Organen^ nämlich die eines fadenähn« 
liehen Ganges; Fig.VIlL a, der, 2weyZoll lang, zum 
Ovaxium führt, das ich nidit aus der Lebermasse^ 
entwickeln konnte ^ da^n eine tundliche stiellose £la«> 
se^ nach vom,, endlich nach hinten ein' feiner, eine 
balbe Linie im Durchmesser hakender, nicht voll« 
kommen zölliger, spiralförmig zusammengewtmdener 
blinder Kanal c. Von allen diesen Organen £nden ' 
sich die analogen in der erstbescbriebenen Art. Die 
balslose Blase bat ganz dieselbe Fdrm; aber mit 
welchem der drey übrigen daselbst sich findenden 
Tfaelle mag der euletzt beschriebene zusammenge* 
rollte Kanal übereinkommen? Er ist zu weit und 
lang, als dafs ich ihn für den Ausfübrungsgang det 
gehalseten Blase halten konnte. Aufserdem ist die 
Form derselben auch in versebiedenea Geschlech- 
tem 50 constant, dafs ich nicht glanben kann, sie 
variire so beträchtlich in zwey Arten desselben Ge- 
schlechtes, wenn man auch, da gegen jene Annahme 
«uch diefs streitet > dafs ich ihn ganz bestimmt blind 
gefunden habe, meynen wollte, ihre Gestalt hab^ 
sich in die hier beschriebene verwandelt. Für die 
kleine Druse ist er zu beträchtlich ; ich glaube daher 
ihn eher far ein Aeqnivalent der kleinen länglichen 

Blase 



so 

Blase mit dem langen Stiele haltejOL tu müss^^ mit 
der er bey weitem die meiste^ wenn gleich nicht 
vollkommene Aehnifchkeit hat. Die kleine Bit- 
se kt leicht sa übersehen und auch die grofse 
mnfs ich bestimmt übersehen haben, da sie so all- 
gemein verbreitet ist j und so gar sidi in der andern 
Art findet. Man tfrird mich aber entschuldigen, wenn 
man erv^ägt , dafs der weniger gute Zustand der' mei- 
sten übrigen Individuen, deren Anzahl überdieli 
nicht beträchtlich, und deren Grofse j eines ausge- 
nommen, welches doch als Norm der aufsem Form 
bleiben mufste, weit unter der oben angegebenen 
.war, mir nicht erlaubte, mehr als ein Exemplar ftu 
untersuchen. Die Kuthe Fig. V. g befindet sich 
an derselben Stelle, aUein ihre Form ist verschie- 
den. Der Behälter ist nicht gewunden, und nsch 
links gebogen, sondern liegt der Länge nach im 
Köiper; an sein unteres Ende ist die etwar weniger 
.weite, membranöse Ruthe befestigt, die sich auch 
'durch ihre weit beträchttichere Breite und schlaffe 
membranöse Beschaffenheit von der Ruthe der eriteo 
Art ' unterscheidet. . 

Aus dem bisher Gesagten ergeben sich hinling« 
lieh sowohl die Aehnlichkeiten und Yerschiedenbei* 
ten dieses Thieres mit Doris und Apiysia, tHiA die 
Stelle, die es im System einnehmen mufs. Wenn 
ies äufsezlicb und innerlich durch die Verhältnisse 
seiner Geschlechtstheile, die Trennung der Rotbe 
von den übrigen Organen, noch mehr dnrch ihre 
Stellung, durch die Communicationsfurche der übri- 
gen Geschlechtstheile mit ihr, durch die Form und im 
Grunde auch durch die Stellung der Branchien eine 
grofse Aehnlicbkeit mit der Apiysia hat, so unter* 
scheidet sie sich deutlich von ihr durch die ganz 

ver 



verscbledcnie Bildung 'des Intestinalsystems und itf 
vieler Hinsicht auch dureh die Form der Geschlechts» 
thdile. Bey der Aplysia hat der Höde eine gans 
andere Gestalt^ er ist rundlich und hat bandförmige 
Windungen auf seiner OberfIäcfae> der Saamengani; 
und Eyergang bilden einen gemeinschaftlichen^ wie** 
wohl durch eine längliche Falte unvollkommen 
in zwey äälften getheilten Kanal-^ in dessen Anfang 
sich eine kleine langltclreBla&e> die Gu vi er den An- 
hang des Eyerganges nennt ^ senkte und kurz an 
dem Austritte endlich Inserirt sich die gehalsete Pur- 
pnrbUse. Aufserdem findet sich kein Organ. Es fefa« 
len daher zwej bey unsern Thieren beschriebene 0]> 
gane^ und die übrigen haben andere Verhaltnisse su ein* 
ander und andere Formen, indem der Hoden läng- 
lich und ^ein Gang überall vom Eyergange getrennt^ 
der Eyerstock viel länger ist > die Purpurblase sich 
viel tiefer öffnet und jedes der drey übrigen Organe^ 
von welchen die schmale Blase mit dem langen Stiele 
noch die meiste Aennlichkeit mit dem Eyerstocks- 
anhange hat^ wenigstens an einer gans andern S teile.; 
mit den übrigen Geschlechtstheilen communicirt. 
Dann fehlt bey unserm Thiere die körnige Drüse, 
die sich, neben den Ge^phlechtstheilen öfiuet und 
von B o h ads ch für df s Giftorgan gehalten W]rd> Im 
Nervensystem fehlen zwey Ganglien > denn das bey 
den Geschlechtstheilen befindliche kt^nnte ich nie be* 
tnerken> ungeachtet ich* el bey Aplysien> die nicha 
viel grofser waren, leicht fand> das vorderste in der 
Aplysia fehlt gleichfalls und die drey übrigeii sind 
auf eine ganz verschiedene Art gebildet , unter ein- 
^der verbunden und gestdlt. Endlich findet sich 
auch keine Spur voä einc^ der Hauptkaraktere der 
Aplysia, der im Mantel verborgenen Schale. Im 

Mua*« 



3» 

* < 

Maskelsystamfinäeil sieh die drej Muskelpaaxe bey 
der Aply.si« nichts sondern blofs das von CTnvier 
schön dargestellte Muskelgewebe des Fnfses. Diefs sind 
hinlängliche Vei^scbiedenhöiten von der Apiysla. Von 
der Doris dlfferiren unsere Thiere auffallend durch 
die auFsere Form der Geschlechtatheile , nahem sich 
ihr aber doch durch die gänzliche Trennung des Ho- 
denganges vom Eyergange und durch den Mangel 
der Giftdrüse des Boh^adsch und durch'] die im We- 
sentlichen sehr ähnliche Structur des Darmkanals. 

Merkwürdig ist es^ wie in dexn Getcblechte der 
Doris selbst sich Arten finden^ die allmählig in die- 
sem Geschlechte führen. In der Art^ die ich zuerst 
bescl&Tieben habe und die in Florenz als Argus auf" 
bewahrt wird, fehlt schon die Zunge der übrigen 
Doris; der Magen schlägt sieh nichts wie bey den 
-übrigen^ von der Leber ans^ nach aufwärts und 
sendet aus seinem obern Ende den Darmkanal nach 
abwärts 9 sondern /hinter der Gall^neinsenkung findet 
keine Erweiterung* mehr Statt. In andern Doris fio- 
det sich jene Communication der Purparblase mit 
dem männlichen und weiblichen Geschlechte nicht, 
welche die Geschlechtstheile der übrigen Doris ka- 
rakterisirty sondern es ßnden sich zwey von einan- 
der getrennte ßJasen^ die aber keine Gemeinschaft 
mit den männlichen^ sondern blofs mit den weihli- 
chen Geschlechtsorganen haben. Wenn auf diese 
Art hauptsächUch durch die ftmere Form der üeber- 
gang Von der Doris zu diesem Thiere einleuchtend 
ist 9 so wird er es durch die äulsere von ihm zu der 
Aplysia noch mehr^ als ans dem bisher Gesagten 
schon erhellt^ wenn vtiBn sich die Manteloffnung; 
Welche sich bey der Aplysia aeithch befindet^ von da 
weg und nach hinten gerichtet^ die, die vordere 

Hälfte 



33 

Hälfte bedeckende Erhobung aber hinweg idenkt^ wo 
dann^ die Anwesenheit zweyer Tentakel /an der Stelle 
von vier (deren vord«res Paar bey der. Aplysia aber 
auch eine grolse Aehnlichkeit mit denen unseres Thie- 
res hat) abgerechnet^ fast gar keine Verschiedenheit 
Statt linket. ^ . 

Nach allen bisher gegebenen Details glauti^ icfaf 
mich berechtigt, dieses Thier als eift neues Geschlecht 
bildend anzusehen und zwischen die Poris und Aply- 
sia setzen zu müssen». Von einem dieser Tfaiera 
muEs wohl der Name hergeleitet werden > weil e# 
aus bei'den gewissermafsen ver.schmolzen erscheint. 
Ungeachtet für ein naturhistorisches System die äu- 
fsere. Forni das meiste Interesse hat, so glaube ich 
doch des Wohlklangs und der Kürze wegen ihn viel- 
mehr von Dorii als Aplysiia herleiten zu müssen, und 
nenne daher diefs Geschlecht Doridium. Seine Ka- 
raktere sind: Corpus oblongum repens , pallium 
anterius siipra reliqnum corpus eminens, tentacu» 
Ici duo miiiirna, ad extremum anterius posita, 
dniis in medioextremo posteriore altus^ branchia ad 
^jus latus dextrum affixa, apertura pro genitalis 
hiis in latere dextro ^versus idem extremum, crena 
(th eadem ad os , clypeus in pallio nullus^ 

Species I, D. coriaceum,, majus. Margo pedis 
et duplicaturae pallii reflexus , alae ad latera 
pedis non m.agnae. 

Species II, D, m. em.hr anaceum, m.inus. Margo 
pedis non.reflexus j alae longae largaeque^ Cor^^ 
pus magis oblongum.. 



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34 



m. 

Ueber die Zwickelbeine am mensch- 

lieben Schädel. 

Im letzten Aufsätze des vorigen äeftes habe ich mich 
bemüht, einige Milibildungen au^ einem' Stehenblei- 
ben cles ganzen Organismus oder einzelner Organe 
auf einer früher normalen Bildungsstufe zu erkläreD) 
tind dieser Versuch hat den Beyfali mehrerer Man* 
ner erhalten, ^eren {Jrtbeil ich besonders verehre; 
ich liefere daher in der gegenwärtigen Ahbandlang 
einen ähnlichen .Versuch über die Entst^hungsweise 
der Wormischen oder Zmckelbeine. Ich weifs cwar 
nicht > ob ich im Stande l)in, mit Xrewifsheit zu er- 
weisen, dafs alle Zwickelbeine in allen Gegenden 
des Schädels ihrem Wesen nach vormabls normale 
Knochen sind, allein für die> welche am. häufigsten 
vorkommen^ kann ich es best]mmt> und diefs ge« 
nügt mir. Offenbar kommen sie in tler Verbindungi* 
naht der Scheitelbeine mit dem Hinterhauptstücke 
des Grundbein» am hänfigsten vor» Diefs beweisen 

die Zeugnisse und Beobachtungen eines Eustacb*)i 

Paaw 

*) Ossifim examen in opp* anat^m* DelphU> I726> ^*i4* 



35 • 

Paaw*)^ Monro^, vnn Dqveren***), Sandi«« 
fortf ), Blumenbacb ff), Sömmerring f f f ) 
und eine Menge von Fällen, welcbe ich vor mir 
habe. Die Stelle in der Lainbdanakt, worin diese 
Zmckelbeine vorkommen, isc nicht immer dieselbe. 
Fürs erste betrachte ich die, welche sich dm Winkel 
zeigen, sov\rohl weil sie die regelmäfsigsten sind, als 
weil sich ihre Entsfehungsweise aus der Osteogeaie 
am lei'chtesten nachweisen läfst und weil sie endlich 
wegen des völlig normalen Yorkonunens von Zw!« 
ckeli^einen an derselben Stelle bey einer zahlreich^ 
Familie von Säugtbieren sehr merkwürdig sind. 

Auf die auffallend regelmäßige Sjrmn^etrie, die 
sich bey schon ausgebildeten Schädeln in den Zwi- 
ckelbeinen im Allgemeinen zeigt, hat schon mein 
berühmter Lehrer, der vortreffliche Blamenbach, 
aufmerksam gemacht und nahmentlich angeführt, 
dafs er in mßhrern Fallen sowohl in der Kranz- als 
Lambdanaht und dem Lambdawinkel die; genaueste 
Uebereinstimmung zwischen den Zwickelbeinen bei- 
der Seiten beobachtet habe. Diefs gilt 'aber ganz 
besonders für die letztem. Ich habe mehrere Kö« 
pfe von Erwachsenen und Kindern vor mir, ^wo 
Gröfse und Gestalt der am Lambdawinkel befindli- 
chen zwey beträchtlichen, für sich mehr oder weni« 
ger dreyeckigen, zusammen immer ein stumpfwink- 
liches Dreyeck; bildenden Zwickelbeine genau mit 

Ca dem 

*) Primit. anatom. de h, c o^s. p- 4^» 
*) Medical essajs of Edinb, t. V* p»t^u 
*) Obstr^at, acad, p* i88- 
'f) Obss. anat, pathoL Lib» IIL p,iii, et ZI2. tab» IX, 
tt) Geschichte der Knocben etc. p. 175* 
Üi") Knochenlehre p. 230. 






^ 



» ( 



< / . ' 

a36 Skelet / - 

* i . • - 

da* sich ton Vorn nach hinten allmählig verhältni&mä- 
£)ig verlängert und vom seghsten an, unten am hintern 
Ende der Seitehfläche des Koi*pers^ eineti äbnlicliGD, die 
einander berühren, eine Anordnung, wodurch natürlich 
die Festigkeit der Verbindung yerni^hrt wird. 

Eine ähnliche, allein viel weniger ausgebildet An* 
ordnuqg findet sich auqh bei Silarus anguillaris und 
niger. : ' , -^ 

Noch weit zusämmengeseizfer als die eben K^m^ 
bene ist dagegen die,, welche Scomber albacore da^ 
bietet. Aufser kurzen, 'seitlichen und oberü, unmittd* 
bar auf dem Körper sitzenden , nach hinten gerichteten 
Hippen, gehen von allen Wirbelkörpern, die vordersten 
ausgenommen, vorn und hinten' Fortsätze nach' unten 
ab. Die der vordem Wirbel sind getrennt, die dfer bin- 
lern liegen in einer beträchtlichen Höhe wenigstens 
sehr dicht an einander, und Weichen erst dann seitlich 
aus einander« Die hintern Fortsetze sind in clem vor« 
dern Viertel der Wirbelsäule nur Spitzen ,' wie bei' den 
Welsen, und von den vordetn desselben und des fol* 
genden Wirbels ganz getrennt,: wenn sie gleich dicht ^ot 
den letztern herabsteigen. Voq hier an aber, verlängern 
sie sich plötzlich beträchtlich und sparten sich an ihrem 
untern Endein zwei, nach aufsen und vorn laufende Za- 
cken, die sich an ahnliche Zacken des vordem Eortsat« 
jses desselben Wirbels legen. ' 

Die vordem Fortsätze sind im vordem Sechstel ein* 
üftch, spalten aich aber van hier an, indem sie sich verlas* 
gern, in eine vordere, kürzere, und eine hintere, längere 
^cke , wovon diese, mit dem hintern Fortsätze aal die 
an({egebene Weise zusammenlliefstt sich dann nach un" 






^ 57> 

tem Htnterhanptstbeite tchon^ ^dlrtemüeils^ (beym 
i4w6ehentlithen die Gegend des Hockert ausge- 
nommen) verwachsen. Bey diesem sind sie npch 
in ihrer obem Hälfte in der Mitte vom L'ambda- 
winl^el herab gespalten und neben ihnen liegen auf 
beiden Seiten zwey grofse^ regelmäfsige ^ viereckige 
Knochenstucke^ welche den' ganzen Kaum zwischen 
dem hintern Scfaeitelbeinrande und der obem Hälfte 
de^ aufsem R«ndes dieses Tbeiles des Hinterhaupts- 
stückes ausfüllen. Auch diese Knochenstücke ge- 
hören noch nicht hierher^ wohl aber zwey andere^ 
welche sich am i6wöchentlichen Schädel zeigen. Die 
beiden neuen zeitlichen des vorigen sind:^ schon mit 
dem Irüberii v^irwichsen^^ aber oben noch beynahe 
eben so tief und breit getrennt als beym vorigen 
Fötus. lieber seinem obem Rande aber habex^ sich 
zwey^ unter einander völlig getrennte und mit dem 
obem Rande des frühem hur durch schmale Kno- 
cheHbrückchen^ verbundene kleine Knochenstücke 
angebildet, und diese sind eu, welche, wenn ixe 
nicht mit dem grofsen Hinterhauptstheile verwach- 
sen, die regelmäfsigen Zwickelbeine des Lambdäwin- 
kels bilden. Jene fruhern ersten dreyeckigen beym 
dreymonatlichen Fötus sind ' es nicht, denn diese 
vereinigen sich mit dem frühesten , untersten . Theile 
des Hijkiterhaupttheiles da, wo- nachher euch beym 
reifen Fötus und oft noch viel später die gegen den 
aulsern Höker verlauf e;aden Qu eer einschnitte imLamb- 
darande befindlich sind und- die beym Erwachsenen 
vorkommenden Lambdazwickelbeine liegen immer 
viel höher, als an dieser Stellp« Einen »pätern Ur- 
iprnng aber heben sie aueh nicht, denn bey keinem 
spätem Schädel finde ich ähnliche getrennte Kno- 
chen-* 



38 



chenkerne^ sondern ton nun atf entwiekelt sidi der 
Hint^rhauptstheil als ein einziger Knochen weiter.. 

Ans dem Gesagten erhellet so viel^ dals der 
Hinterbauptstbeil des Hinterhauptbeines, durch das 
allmählige Anbilden mehrerer Knochenstucke eit- 
steht ^ die nach einander erscheinen und allmäulig 
zu einer Schuppe verwachsen. Ich habe deren acht 
nachgewiesen; doch ist es möglich^ dafs ihre Zahl, 
variirtf bisweilen mehr^ bisweilen weniger vorkom- 
men. An der letztem Abweichung aber inöchte ich 
zweifeln^ weil Jene' vier Paare so regelmäfsig einan- 
der entsprechen. Eher ist es mir wahrscheinlich^ 
dais an diesen vier Paaren, welche die Hauptgegen- 
den des Hinterhaupttheiles constimiren , sich biswei- 
len kleine accessorische entweder anbilden, oder mit 
ihnen zugleich als Anhänge entstehen. 

Diese Geschichte des Hinterhauptbeinj^s erklärt 
übrigens, ^yenfgstens der Form nach; die Hauptva- 
rietäten der ' Wor mischen Knochen in der Lambda- 
naht. Von denen im LambdawinkeKbabe ich schon 
gesprochen. Was ich über die kleinen einer jeden 
Hauptgegend accessorischen Knochen gesagt habe» 
erklärt die Abweichungen, wo statt zweyer Zwickel- 
beine mehrere vorkommen, wie bey Sandifort^ 
und bey mehrem> welche ich Vor mir habe. Bis- 
weilen findet man auch nur einen, aber sehr gro- 
ßen Wormischen Knochen im Lambdawinkel. £nt* 
weder, und diefs ist wohl der häufigere Fall, indem 
ich es wenigstens an sechs Köpfen, die ich vor mir 
habe, und von denen einer besonders merkwürdig 
ist, weil der Lambdakntfichen äufserst grols, swey 

Zoll hoch und eben so breit und «ulserd^ die 

rechte 

•) /• c fab.lX. Fig. 2. i 



39 

rechte qneere PStusincisnr des Hintefhaupttheils und 
starke Spuren der Incisivnabt (ungeachtet fich alle 
Backenzajme find^n)^ au&erdent aucb noch auf jeder 
Saite ein. ungewoludicb grofses Zwickelbein an der 
Verbindungsstelle des. Schlaf- > Scheitel- ^ Stirn- und 
Keilbeins bemerkt werden, sehe,. liegt er dann gerade 
in der Mitte, nimmt den ganzen Winkel ein, und 
ist drejeckig oder rautenförmig, wo er flann wabr- 
sqbeinlich aus a^wey ursprünglich getrennten Stucken 
zusammengewachsen ist. Oder ein grofser Wormi« 
scher KÄochen liegt,, wie es^ seltner der Fall zu seyn 
scheint,^ indem ich davon nur zwej Fälle vor mir 
habe, zwbjc init seiher Spitze ahi Lambdawinkel, 
aber übrigens, blols zwischen dem rechten oder lin- 
ken Scheitelbein und dem Hinterhauptsbeine, wo 
dieser Knochen of&nbar der eine des. zuletzt ent- 
wickelten Paars von Knbchenstücken ist, der sich 
nicht mit dem der entgegengesetzten Seite und dem 
früher producirteik Theile des Hinterhauptbeins ver« 
banden bat«. 

Das der Zeit nach vorletate Paar Knochenstu« 
cken, welches sich zur Seite des zweyten und über dem 
ersten tAittlem Paare entwickelt, sdieint seltner äU 
das letzte von dem übrigen Hlnterhafiptsbeine ge- 
trennt zu bleiben. Doch habe ich einige Fälle vor 
mir, die deutlich auf seinS Permanenz hinweisen./ 
Am Kopfe eines ungefähr halbjährigen Kindes näm^ 
lieh befindet sich fast in dem ganzen linken Schen- 
kel der Lambdanabt, das obere Viertel desselben 
ausgenommen, ein länglich viereckiges , fast zwey 
Zoll langes , einen halben von vorn nach hinten brei- 
tes Zwickelbein, und ' an der gegenüber stehenden 
Seite befindet sich die Spur eines ganz ähnlichen, 
das aber nicht ganz vom Hintedlattptsbeine getrennt 

ist. 



1 

iit. weil sich die obere Hälfte feines innam Rindes 
mit demielben verbunden hat. Z.i!^gleich ist der obere, 
vom Lambda Winkel auslaufende^ LongttadiHaleinr 
fcbnitt über einen Zoll lang. An einem andern ein- 
jäbngen Schädel befindet sich etwas tiefer auf der 
rechten Seite in der ganzen gröfsern untern Hälfte 
der rjdchten Lambdanaht ein eben so gebildetes^ i\ 
Zoll' langes, \ Zoll breites Zwickelbein. Am Schädel 
eines Erwachsenen befindet sich in dem rechten 
Schenkel der Lambdanaht von dem Zitzenthnle der- 
selben an bis fast zum Lambdawinkel ein länglicht- 
vierackiger Knochen von zwey Zollen Länge und 
einem. Zoll Hohe. Auf der linken Seite fittdet sich 
kein analoger > nur ^r Queereinschnitt^ der sich 
noch beym Fötus findet,, und der auf der andern 
Seite den untern Rand des rechten Zwickelbeins bil* 
det, findet sich noch sehr deutlich, nnd in der 
obern Hälfte des linken Lambdaschenkels befinden 
sich einige kleine Zwickelbeine dicht neben einander; 
aber den Lambdawinkel nimmt ein viereckiger, an- 
devthalb Zoll hoher, oben einen, unten einen hal- 
ben Zoll breiter Knochen ein. Merkwürdig ist die 
zugleich Statt findende Permanenz der Stirnnabt an 
diesem Kopfe* 

Sehr ähnliche Fälle führen van Doveren und 
Schreiber an. Bey van Doveren*) befand sich au- 
fser. einem Zwickelbeine in der r^ecbten Lambdanaht 
und einem andern in der linken Casserischen Fon- 
tanelle, ein sehr grolses füDfseitiges> ' über i| Zoll 
langes und breites im Lambdawinkel und ein zwey- 
tes (was eigentlich hieber gehört), daa 2| Zoll lang 
und fast überall einen Zoll breit war, also^eine sehr 

ähn- 



\. 



» • 



» \ 



4i 

ähnliche Form batte^ bildete jleA linken Seitentfaeil 
des Knochens. Bey Schreiber*) ist der Fall fast 
noch merkwürdiger^ denn hier beEndet fVch zu 
beiden ' Seiten ' eines großen mittlem funfseitigen 
Lambdaknochenf ein grofser viereckiger^ der auch 
etwas mehr lang als breit ist. 

Hädfigerals dieses, wiewohl auch seltner als das zu« 
erst betrachtete Paar, bleibt das zweyte von dem ersten' 
untern getrennt, und der Hinterhauptstheil ist dann, 
wenn das zweyte, dritte und viertePaar unter einander 
zu einem Knochen, und, wie es gewöhnlich ge^ , 
schiebt, auch das erste Paar unter sich vereinigtest, 
durch eine , vom> ob^rn Ende der Zitzennaht , der ei-* 
nen Seite zu dem der andern. Seite queer etwas 
über dem Hinterhauptshöcker verlaufende Naht in 
zvyey Stucke, ein oberes und ein unteres getheilt, 
eine Bildung, von der Enstacb, Albin, Tarin, 
Böse Beyapiele anführen, und vdn der ich gleich- 
falls ein schönes Beyspiel am Kopfe eines Erwachse- 
nen vor mir habe, an dem zugleich die Symmetrie 
in der Bildung dieser Knochen dadurch auffallend 
ist, daFs an jedem Ende der ungewöhnlichen Queer* 
naht sich ein fast ganz gleich gebildetes und gleich 
grofses, Knochenstückcben befindet. In einem an- 
dern Kopfe, den ich vor mir habe, findet sich et- 
was Aehnlich^s, .wenn auch die Trennung in einen 
obern und in einen untern Theil nicht vollständig 
ift. Auf beiden. Seiten läuft nämlich gleichfalls 
vom obern Winkel der Zitzennaht elne^ über einen 
Zoll lange Naht gegen den Minterhauptsdom hin, 
verschwindet aber ungefähr in derselben Entfernung 
von^ihna. Wie am vorigen Kopfe Anden sich auch 

hier 
V ^^ow. commgni* PctropoL Tom. HL tah* IX* • 



4» 

bier auf jeSer Seite einander ähnliche viereckige 
^nocbenstuckchen. Ganz dasselbe - bemerkt man 
anch beym Zasammenstofsen des Schlafmnkels bei- 
der Seitenbeine mit dem 24lt2entbeile des Schlafbeins 
und de& linken Scheitel- > Schlaf** f;ind Stirnbeins. 
Zugleich liegt im Lambdawinkel llnka ein großes 
Zwickelbein« Die an diesem Kopfe bemerkten un- 
vollkommenen Nähte sind dentlict^ Ueberbleibsel der 
noch an jedem reifen Fötus vorkommenden Qaee^ 
einschnitte in derselben Gegend, die* meistens bald 
nach der Geburt verschwinden und die immer auf 
die Trennung des ersten und zweyten Knochen- 
stückes hindenten^ aber im Normalzustande beym Fö* 
tus nie das Ansehen einer Naht haben ^ sondern ge- 
radlinigt sind» wahrend die Knocheiiränder» die 
Weibende Nähte bilden, beydi unreifen Fötus 'strah- 
lig > beym reifen schon gezahnt sind. , 

Nun bleibt noch die abweichende Form des Hinter- 
hauptbeins übrig, welche in der Permanenz der Theilung 
der Knochenstücke des eraten Paares begründet wäre. 
Ich kenne davon kein Bbyspiel,, das hinlänglich ge- 
nau beschrieben wäre; doch spricht Vecal^] von 
einer Bildung des Hinterhauptes» welche damit zu- 
sammenzuhängen scheint. Die Stelle ist al3er sehr 
verwickelt und gewifs durch unvollständige .Unte^ 
suchungen veranlafst. Hier ist sie: Haec capitula 
(quae primae cetviqis "vertehrae articulantxtr) in 
pueris appendicibus constant j ijj^ärum coalitns in 
senioribus ß titi et reliquarum appendicum lateC» 
Praeterea puerulis id os tribus exstruitur par* 
tibus , ijuae lineis tribus cartilagine oppletis diri* 

muntur» Atijue harum una a sagittalis sutnrae ter* 

mino 

*)De c.h.fabriGa, lib.L ca/y,6. ^.26.derAlbinischenAusf. 



• 



4 



43 



\ 



mino ad foraminis dorsali medullae parati poste^ 
riorem pertingit sedem. j4.liae duae a Jeraminis la* 
teribus transversim , in ^uturae A referentis addU 
tamenta pertinent j adeo lU admodum pueris in oc- 
cipite duo Jiabeantur occipitis ossa et unnm in basi 
capitis y unijormi assi oommifsuTn, , 

Die Anhänge^ von denen, in der ersten Periode 
die Rede i9d> lind öAenbai'' die - beiden i^pmer im 
reifen Fötus und noch einige Zeit nach der Geburt 
völlig von dem Zapfen* und Hinterhai^ptsstQcke ge- 
trennten Gelenktheile. Die folgende Periode aber 
ist ganz unrichtig ^ wenn die dabey beschriebene 
Mdung die allgemeine seyn sollj wie es do^ Vetal 
zu verstehen scheint^ denn Jedermann weils^. dal« 
die durch den ganzen Uinterhauptstfaeil der Lange 
nach verlaufende Naht, nichts' weniger als Regel ist» 
Allein ich glaube aufh nicht einmahl , dals sich in 
einem seltenen Falle alles so verhalten habe> wie 
Vesal sagt. Die zwey Linien^ welche vom Hinter« 
hauptsloche zu den Anhängeji der Lambdanaht ver« 
laufen > sind offenbar wieder die Scheidungsiinien 
der Gelenktheile vom HinterhauptstheUe> die alao 
noch persistirten* Der Knochen bestand also aus 
iünf Theilen^ nicht aus dreyen, dem Basilartheile^ 
den beiden Gelenktbeilen und dem^ der Läng^ 
nach halbirten^ Hinterhauptstheile. Man konnte an- 
nehmen, die Gelenktheile seyen mit dem Basilar-» 
theile verwachsen ^wesen, mit d^m Hinterhaupts« 
theile aber noch nicht; allein dieii ist mir anferst 
nnwahi^cheinlich , indem mir eine Menge von Kin« 
derköpfen, die ich vor mir habe, beweisen, dais 
der Zapfentheil noch um das siebente Jahr völlig 
von den Gelenkiheilen getrennt, blofs durch Knor- 
pel mit ihn^n verbunden ist, während beym norma^ 

lea 



44 

len Verknocherungsprocers «ebon vor dem Ende des 
2weytezi Jebret nur J^Ieme Einrisse an dem Sdten 
des Hinterhauptslo^bes die ehemahlige Trennung der 
Gelenktheile von den Hinterhauptstheile andeuten. 
Dann käme dieser Fall mit dem übefein^ was Fal- 
lop''') angiebt: lüi^uando ir^ueni iltud (os occipU 
tis) ita dissectum ut ex quincfue jutTtibus constaret 
in ' generatione , propter sutiiram rectam (juüe 
ifuandoque dividit occipuO per medium etc. Doch 
ist es möglich, dafs bey einer ^o seltenen Bildung^ 
ab wei drang des Hinterhanpttbeiles^ die doch am 
Ende auch nur eine anomale' Verknocbernng war, 
anch in den übrigen Tbeilen die gewohnten Gesetze 
nmgestofsen waren > wo dann der Fall doppelt merk- 
würdig wäre, weil er zu' beweisen schien^ dais 
Beschleunigung eines Prozefses .an einer Stelle Ver- 
langsaiBung ,äesselben an einer andern aur Folge 
babe» 

Dia Existenz dieser Bildungsabweichung] wird 
yon einigeil gelängnet. .Böse scheint nicht an ihre 
Möglichkeit zu. glauben, ffihrt aber falsche Zeugnisse 
wcRy wenn er sagt, Yesal habe sie bezweifelt, in« 
dem dieser gerade an der Stelle, welche Böse an- 
fuhrt, dieselbe in Rücksicht auf das Wesentliche, die 
Theilung des Hinterhaopttheiles in zwey Seitenbälf* 
te»! sehr genau beschreibt, und ungültige , "wenn er 
erwähnt, daft Fallop sie verwerfe, indem dieser 
zwar wirklich an dem von ihm angeführten Orte da- 
geg^, an einem andern, dem obigen, aber selir 
bestimmt datur spricht. Ich mag übrigeiys nidit ent- 
scheiden, ob Fallop Kecht bat^ wenn et darumi 

weil 

*^ Explan, in Hb* GaL de essibus» Venet, 1570* ;r.55. 



I 



45 ' , 

frei! er nie die Pfetlnafat bis zum Hinterhauptsloche 
verlaufen sähe, behauptet^ es sey falsch, dafs sie es 
bisweilen erreiche und ob inuner der Einschnitt am. 
Lambdamnkel des Fötus zu j^er irrigen Meinung 
' Veranlassung gegeben halj^. Da wirklich . der ur- 
sprüngliche Uinterhaupj^theil anfangs der Länge nach 
getheiifc ist', wie ja auch noch beym reifen Fötus 
bäuEg ein kleiner Längeneinschnitt in äer Mitte des 
umern Randes, diese Theilung andeutet, so ist. eine 
Persistenz dieser Trennung wohl eben so möglich^ 
^h irgend einer andern. 

r 

Die grpfsen Wormischen Knochen in der Lamb« 
danaht scheinen also ihren Urspsmng in einer nicht 
geschehenen * Vereinigung ursprünglich . getrennter 
Theile <de$ Hinterhauptbeines zu haben* Sie sind 
daher keine auffallendere Erscheinung als di9 über 
die Normalzeit hinaus Statt findende Trennung des 
ganzen Hinterhaupttbeiles in seine vier, beym reifen 
I Fötus vorkommenden Theile, von der sie wesentlich 
durchaus nicht verschieden sind. Ja diese ist sogar 
auffallender, weil sie seltner ist. Ein merkwürdiges . , 

Beyspiel davon habe ich am Schädel eines siebenjäh- * ' 
rigen Kindes vor mir,^ wo beide Gf^lenktheil« 
nicht blofs vom Basilartbeile, (denn diefs ist, wie 
ich schon oben anführte, in dieser Periode sehr ge- 
vvohnlich) sondern auch vom Hinterhauptstheile 
durch eine förmliche Naht durchaus getrennt sind* 
An diesem Kopfe ist überhaupt das Stehenbleiben 
auf frühen Bildungsstufen sehr auffallend. Am Lamb« 
dawinkel befinden sich nenn grofse Zwickelbeine, 
die beiden Q.ueereinschnitte im Hinterhauptstheile, 
Welche sich beym reifen Fötus noch zeigen, und 
die bey andern Köpfen von gleichem Alter in der 

Re- 



46 • > 

Regel schon verscH wunden sindj sdie idb fcocfa sehr 
deutlich, wiewohl verkleinert , die Stirnntht noch 
ganz vollständig, und die Trennung des Zit^entheils 
'vom Seh uppenth eile am Schlaf beine ist durch deut* 
liehe Spuren einer starken Naht angedeutet. Aufser* 
* dem findet sich ein groCses Zwickelbein zwischen 
dem rechten Zitzen-, Schlaf- und Scheitelbeine und 
diesem und dem Schlaf*' und Kellbeine, auf der 
rechten Seite zwey, auf der linken ein Zwickelbein- 
, chen Bwischen dem Sieb- und Thranenbeine. Merk- 
würdig ist, dafs dieser Kopf ein ganz hydrocephali* 
ches Ansehen hat, i^em er weit rundlicher,, in der 
Stirn» und Hinlierhauptsgegend' weit gewölbter, sein 
Schädeltheil zum Gesichts theile weit grofser ist, als 
bey andern Köpfen von gleiqhem Alter^ 

Es ist möglich , dals spater die Gelenktheile mit 
dem Hinterhaupts theile verwachsen vrärea, doch moch- 
te ich einigermafsen daran zweifeln, weil ihre Rän- 
der ganz gezahnt und die gewöhnliche Periode der 
Verwachsung schon gar zu fem ist* Doch beweisen 
mir mehrere Schädel siebenjähriger Kinder mit klei- 
nem Zwickel beinen in der Lambdanaht^ dafs aller- 
dings auch noch spat diese Knochen mit dem, sn 
welchen sie eigentlich gahören, verwachsen^ denn 
ich finde bey mehrern die eine Hälfte ^hres Umfan- 
ges, mit welcher sie in das Scheitel- oder Hinter* 
liauptbein hineinragen, nur durch 'schwache gezahn- 
te Vertiefungen angedeutet, wahrend die andere mit 
der allgemeinen Lambdanaht völlig von dem einen 
Knochen getrennt, verläuft. 

Die Ueinem Zwickelbeine, welche sich bie und 

da in der Lambdanaht finde.n und diese bisweilen 

völlig doppelt machen, wie mehrere Schriftsteller 

davoi^i Fälle anfuhren und auch ich deren mehrere 

^ vor 



47 

I vor mir babe^ entstehen^ Vrie die in allen übrigen 
Nähten^ welche Icdne bestimmte Gestalt haben' , gans 
besonders in der Pfeilnufat. Man findet nämlich 
immer beym Anfange der Ycrknöchernng, wie ich' 
sowohl an Saugthiere- ^s Vogelembryonen* beob- 
achtet habe^ der Schadelknoch^n längs der Ränder^ 
mehrere einzelne^ gar nicht mit dem ursprünglicben 
Knochenkerne verbundene kleine Knochenpünktchenj 
die gewöhnlich eine;» mit dem Rande des ersiern 
ziemlich parallele Reihe bilden. Wie der erste 
Knochenkern wächst > werden sie in ihn hineinge« 
zog^n tind eins mit ihm. £ine Zeitlang' wird 
dann derselbe Prozefs einigemahl wederhohlt, bis 
bey Spätern Fötus -die Vergröfserung des KÄochent 
f nicht mehr auf diese Art, sondern durch ununteri 
brochene Verlängerung der an . einander hangenden 
Knochenfasern geschieht. Aus uns nnbekannten 
Gründen ^ von denen Wasseranhänfung in den Hirn« 
hohlen (wieder ein Stehenbleiben, so daFs es sieh 
; fragt: ob beide Erscheinungen in einem Causalne« 
XUS stehen?) nach Blumenbach einer der hanpt-« 
sächlichsten seyn soll, kann die Verwachsung der ' 
getrennten kleinen Knocbenkernchen verhindert wer« 
den und es entstehen dann Wormische Knochen an 
unbestimmten Stellen. 

Ueber die, welche an andern bestimmten Stel« 
len erscheinen, nachher, jetzt tnoch einiges über die 
Zmckelbeine am Hinterhauptsbeine. Niemand hat, 
soviel ichweifs, eigenthümlicher Knocbenkeme zwi« 
ichen den Hinterhajupts- und Gelenkth eilen erwähnt; 
ich finde deren zwey in einem reifen Fötus, beide 
rundlich, zu beiden Seiten der hintern Extremität 
des Hinterhauptloches, das eine drey, das' andere 
fünf Linien im Durchmesser haltend. 

Aeu« 



\ 



7 



> / 



'48 

Aeufserst merkwß.rdig sind die Zwickelbeine im 
Latnbdawinkel noch wegen eines schon oben erwähn- 
ten Umstandest wegen ihres völlig normalem Erscheinens 
bey einer zahlreichen Säugthierfamilie^ den Nagern und 
den ihnen zunächst stehenden Ben telthieren^ welche den 
Uebergang von ihneq zu den Fleisch fressenden ma* 
eben. Ich setze über diesen Punkt hier eine Stelle aus 
einem Aufsätze über den osteologischen Uebergang von 
^en Fleischfressern zu den Nagethieren durch die 
Eeutelthiere her^ den ich vor einigen Jahren in Cu- 
yiers Musäum entwarf. 

Bey den meisten Thieren ragt der obere Tbeü 
'des Hinterhaupts bis zur Scheit^lfläche - und bildet 
bey den Herbivoren' hinten die ganze Breite dersel- 
ben, bey den Carnivoren den hintern Theil der 
Scheitelbreite. Der obere Theil der Hinterbaupts- 
leisteist bey ihnen zugleich die y erbind ungsstelle zwi- 
schen dem Scheitel- und Hinterhauptsbeine. Bey den | 
meisten Nagethieren aber befindet sich zwischen 
dem ' obern Ende des Hinterhauptbeins und dem 
bintern Rande der Scheitelbeine ein -mehr oder we- 
niger beträchtlicher Knochen^ der Üjey der Wander- 
ratte die ganze Breite des hintern Yierthels der Schei- 
tetääche einnimmt, nach einndahl so lang als breit ist 
und sich iinter einem rechten Winkel mit dem obera 
Rande des Hinterhauptbeins verbindet^ bey der Haus- 
ratte ungefähr dieselbe Gestalt hat^ doch viel schma- 
ler ^ beym Biber trapezoidisch^ aber verhältnifsmärsig 
viel kleiner ist und nicht die ganze Breite des hinten 
Theils der Schädelfläche einnimmt^ nur in der Mitte 
bis zu der Hinterhauptsleiste reidit^ zu beiden Seiten 
viel früher aufhört. Beym Hamster ist er auch drey- 
eckig, breiter als^beym Biber. Uebrigens fehlt er bey 

mehrern Mäusen^ z. B. dem Murmelthi^T; und kommt 

über- 



/ - 



1 • 






49 

nberfaanpt nicht bey allen Nagethieren im AUgemeineil 
vor^ z. B. nicht beym Stachels eh v?ein. 

Bey den Didelphen reicht der obere Theil des 
HinterhaaptbeinB weiter > als bey irgend einem andern 
der Carnivoren in die Seheitelleiste und zu ihren bei» 
den Seiten in die Scheitelfläche> und das Hinterhaupts^ 
bein scheint bey den vollkommen erwachsenen Didel- 
phen nur ein Knochen zu seyii. Doch finden sich zU- , 
weilen Annäherungen an jenen Nagethierahnlichen Bau. 
Denn i) finde ich unter drey Köpfen des Did^ Firgi" 
niana das Hinterhauptsbein bey zweyen durch eine 
Qaeemaht in zwey Hälften getheilt, und 2} in dem 
einen derselben zWey Zwickelbeine in der Parietal« 
leiste zwischen der Verbindung der obern Hälfte dea 
Hinterhau|»tbeins mit dem hintlrn Rande der Sehet- * 
telbeine. Doch geschieht jene Theilung nicht %6 
hoch| als gewöhnlich bey den Nagethieren^ son« 
dem die Queern^ht verläuft kurz über dem^Hinter- 
hauptsloche. Ob ich diese Bildung der Jugend def 
Individuen zuzuschreiben habe^ Weifs ich nicht. Die 
beiden Kopfe ^ wo die Naht existirt, si^d gröfser^ als 
der^ wo sie fehlt ; indefs sind auf der andern Seite^ ein 
Umstand > der mehr als die zufällige Gröfse entschei- 
det^ die Zähne des dritten weit abgenutzter) als bey 
jenen beiden. 

Sehr deutlich findet sich beym Kayopollin^ der 
fast gar k^ne^* blofs vorn etwas merkliche^ eine brei- 
te Fläche einschliefsende Leisten hat, ein grofser drey- 
eckiger Zwischenknocben; so auch bey den Phalangi'^ 
sten und Petandsten, v^o er sich überall mit dem 
tiefer unten nicht getheihen Hinterhauptsbeine da ver« 
bindet, wo die Scheitelüäche in die HinterhauptsHä- 
che übergeht. In den kleinern Phalangisten, z. ß* 
dem 2Sw€lrg«> mid länggesdhwänzten Phalangisten ist 

D die- 



'« \ 



So 

'dieser Knochen im Verhältnifs zum Schädel viel gro- 
fser^ als bey den gröfsern Arten. 

Bey den Kängurah'Y ist er viel kleiner und 
fchmaler^ als bey den eben erwähliten Geichlech- 

' ' tern und den Nagetbieren* Im Rattenkänguruh und 

dem sierlichen (K. elegans) fehlt er entvred.er ganz, 
odet ist sehr unbedeutend uiid vielleicht darum 
nicht gut zu entdecken^ w^eil er ganz den mittlem 
Theil der Hinterhauptsleiste bilden hilft und sich 
^ch hinten auf der Leiste selbst mit dem Hinter- 
hauptsbeine verbindet. Bey dem rothhalsigen und 
dem Riesenkänguruh ist er leichter vvrahrzunehmen, 
weil die .Hinterhauptsleiste Hbier nicht so grofs ist, 
und er daher mehr in die Scheitelfläche fällt. Er 
"" ist aber bey beiden «ufserst schmal von vorn nach 

hinten j von einer Seite zur andern aber, nicht un* 
l>eträchtlich breit und bandfi5rmig. Beyin Känguruh 
von Labillardiere reicht er etw^as weiter nach 
yorn und ist mehr dreyeckig. 

Bey den Phaskolomeri^f&blt er ganz. 
In meiner Sammlung Hnde ich noch einige Bey- 
trage zur Geschichte des Lambdaknochens. Ich sehe 

^ nämlich an allen Schädeln von Scfaaaf- und Pferdefö- 

tus^ an derselben Stelle, wo bey den Nagern ein per- 
manenter, dreyeckiger Knochen vorkommt» eines^ 
ganz ähnlichen , der ungefähr ^ der GröTse des gan* 
zen Hinterhauptstheils beträgt und vom obern Win- 
kel an bisweilen fast in seiner ganzen l^änge , biswei* 
/ len unbedeutend) bisweilen gar nicht geheilt ist. 

Am Schädel eines achtwöchentlichen Rehes findet 
sich diese ehemahlige Trennung noch durch eine b^Ib- 
verschwündne Naht .angedeutet. Diese Bildung ist 
so constant, dafs sie selbst in einem übrigens gans 

monströsen Scbafschädel voilkonmeo^ wie in den 

nor- 



5t 

• 

normalen vorkommt. Ad ibm fehlt der Unterkiefer 
ganz und auch der Oberkiefer ist unvollkommen ent- 
wickelt. Zugleich weicht auch die ganze. Form des im 
Verhütnifii zum Körper viel zu kleinen Schädels von 
der ge wohnlichen dadurch ab^ dafs er weit mehr zu- 
lammengedrückt lind länglich als getröbnlich ist. Die 
Stirnbeine sind nic^t in der Mitte vertieft und einge- 
druckt^ sondern bilden an ihrer Vereinigung einen 
von vorn nach hinten der Länge nach verlaufenden 
Kucken. Der Jochfortsatz des Stirnbeins fehlt auf 
beiden Seiten fast ganz. Zwischen ihnen und den. 
Scheitelbeinen beßndet sich in der Gegend' der gro- 
ben Fontanelle ein kleines^ nur zwey Linien brei-' 
tes und eben so langes, , viereckiges Zwickelbein- 
chen, das den Raum zwischen' dieseri Knochen 
genau ausfüllt. Die Pfeilnaht ist gar nicht gezahnt. 
Der Lambdaknocben ih weit grofser als sonst ^ nicht 
Wie gewöhnlich regelmäfsig drejreckig, sondern bildet 
eher einen Halbkreis > dessen Bogen nach vorn, dessen 
Diameter nach hinten gerichtet ist. In der Mitte des 
Hinterhaupttheils findet sich eine runde, zwey Linien 
messende, nicht verknöcherte Stelle. Die Gesichts- 
koochen aber sind besonders abweichend. Der Un- 
terkiefer fehlt gänzlich. Der Oberkiefer ist nicht nach 
vorn lang ausgezogen, sondern von der Stirn an ge- 
rade abwärts und nach hinten gebogen.. Uebrigens ist 
er äufserst klein, indem alle seine Fortsätze gäns- 
lich fehlen, und nur ein kleiner Theil des Körpers 
ausgebildet ist. Das Jochbein ist gleichfalls nur zum 
Theil da, indem der, den Jochbogen bildende, hin- 
dere, sowohl, als ^er, sich mit dem Stirnbein verbin- 
dende, vordere Theil gänzlich fehlt. Auch die Zwischen- 
kieferbeine fehlen ganz, lind eben so wenig findet sich 
vooa Gaumen;- und Pfiugscharbeine eine Spur. 

Da *Diefi 



N 



5» 

Diefs &i&d geWifs «ehr auffallende Phänomene; 
Pbanomene^ die beweisen^ dafs die Untersuchung 
der Zwickelbeine und besonders derer, womit icb 
mich jetzt beschäftige, für die rationelle Anatomie 
von einem hohen Interesse ist* Was beym Menschen 
nur das Attribut einer sehr frühen' Fötasperiode war; 
aber aufserd^m nur als ebweicbende Bildung erscheint, 
bleibt bey zwey Klassen von Säugthieren , den Wieder* 
kauern und den Einhufom bis zur Keife des Fötus, 
und bey den Nagern und Pedimaäen erhält es sich so- 
gar während des gansdn Lebens. Dabey ist noch der 
Umstand aserkwürdig^ däfs^ so wie sich diefs Zwi- 
ckelbein aufwärts zum Menschen zru verlieren anfängt, 
es auch einen ändern (IlabitQs annimoit. Bey den Per 
dimanen, Wiederkäuern, Nagethieren u. s.w., ent- 
steht es offenbar durch d,ie Trennung des beyni Men- 
schen ersten und zweyten Sfuckes desHlnterhauptthelles, 
eben so im Allgemeinen auch bey den Didelphen, aber 
bisweilen finden sich doch schon bey diesen die Zwi- 
ckeibeine> welche bcfym Menschen am häufigsten vor- 
kommen,., statt dafs jene, wodurch der Hinterhaupts- 
theil in der Dorngegend queer getheilt wird , bey ihm 
seltner sind. Diefs ' wird nun noch merkwürdiger, 
wenn man [das gleichzeitige Zusammentreffen mehrerer 
Umstände berücksichtigt. So ist bey vielen Nagethie- 
ren, nahmentlicb dem Hasen, den Mäusen, der Gau- 
men bey weitem in seiner gröfsten Länge nicht verknö« 
ehert, sondern blofs membranös geblieben, von Zäh- 
nen fehlen ihnen gerade die, welche sowohl unter den 
Milch- als bleibenden Zähnen am spätesten erscheinen, 
die Eckzähne, auch von den Schneidezähnen haben 
sie nur die, welche bey den Thieren, die mehrere 
Pliare haben, zuerst erscheinen, die innem; und wo 
sich, wie beym Hasen im Oberkiefer zwey Paare fifl' 

den; 



den, stehen sie fiicht dem aufsem zar Seite ^ sondendi 
hinter ihnen, als Repräsent apten bleibender Schnei- 
dezähne. Dazn kommt noch die gespaltene Oberlip- 
pe , die geringe Zahl von Windongen des Hirns bey 
den Nagern. Bey den Wiederkäuern eeincidiren ätm- 
liche Phänomene mit der Persistenz des Lambdakno- 
chens beym reifen Fötus. Auch hier ist ein sehr gro- 
fser. wiewohl kein so beträchtlicher Theil desknöcher« 
nen Gaumens membranos geblieben >^ auch ihnen f ehr 
len^ wenige Geschlechter ausgenommen, dieEckeäbna 
und von^ den Scfaneidesfthnen wieder die in der Regel ' 
am spätesten hervorbrechenden obern. 

Diefs sey genug über die Zwicke]beine in der 
Lambdanabt. Ich gehe jetzt zur Betrachtung derer 
uber^ welche sich in andern Stellen des Schädels /td- 
den. Sie kommen unstreitig da am häufigsten vor^ W6 
die membranösen hiterstitien zwischen den KnocheJl 
«m grörsten sind. Doch kommen sie an den angegeb- 
&en Stellen niclit da ttm häufigsten vor, wo die^e In- 
terstitien am grdfsten sind; sondern da, wo sie im Nox^ 
malzustande sich am frühesten schliefsen und gerade 
aa den kleinsten, also an denen, wo die Gonforma« 
tion der Knochen, zwischen denen sie sich befinden, 
immer am meisten zur Schliefsung inklinirt , am ge- 
wöhnlichsten. Sio besitze ich z. B. eine sehr beträcht« 
^iche Anzahl von Fällen, wo an der Vereinigungsstelle 
des Schlaf-, Keil-, Scheitel- und Stirnbeins auf einet 
oder beiden Seiten ein oder mehrere grofsere oder 
Ueinere Zwickelbeine' befindlich sind, die meistens 
mit den umliegenden Knochen durch eine Schuppen« 
Qabt verbunden sind. Diese sind nächst denen in der 
Lambdanaht die häufigsten: ihnen zunächst in dieser 
Rücksicht stehen die in der Cassey sehen Fontanelle, 
^Qd am seltensten sind die, welche in der grofsenFon- 

ia. ' 



. ff 



64 



tanelle vorkommen. Von dieser habe ich mehrere in 
meiner Sammlung^ von denen ich die merkvrürdigsten 
kurz angeben werde« Der eine von V o i g t e 1 1 chon ab- 
gebildete '^) Endetl^sich am Schädel eines achtmonat- 
lichen Fötus ^ der aufserdem ein Zusammentreffen 
mehrerer merkwürdiger Mifabildungen zeigt. Aufser 
dem grofsen Fontanellknochen befindet sich in der 
linken Hälfte der Kranznaht noch eine Reihe y^n klei- 
nern Zwickelbeinen ^ die von innen nach aufsen an 
.Gröfse allmählig abnehmen. Besonders merkwürdig 
aber ist die Bildung der untern Gesichtsfläcbe und des 
vordem Theiles der Schädelbasis. Dort sind die Grund* 
theile* der Gaumenbeine von vorn nach hinten beträcht* 
lieh von einander entfernt^ so dafs sie sich nur vorn 
und innen sehr kutz berühren > hinten drey Linien 
weit von einander abstehen, und der ganze Gaumen 
steigt von hinten nach vorn steil ab> so dafs die Gau- 
jnenßäcbe sehr früh in die Alveolarflache übergeht. 
Hier ist der Schuppen^ und Felsentheirdes Schlafbeins 
k^um so^tark^als bej einem siebenmonatlichen Kin- 
de entwickelt, die äufsere Oefinung des Gehörgsnges 
auf beiden Seiten von oben nach unten stark zusam- 
mengedrückt und kanm zwey Linien breite vom Joch- 
Fortsatz nur ein unbedeutendes Rudiment und eben so 



.von dem^ besonders links überdiefs sehr kuraien Joch* 
bein nur der Theil da, der die Brücke vom Stirn- zon* 
Oberkieferbeine bildet. Aufserdem ist die Bildung re^ 
gelmäfsig, nur feh|t das linke Nasenbein fast ganzi uii<^ 
der Nasenfortsatz des Oberkiefers is^ an dessen Stelle 
um so viel breiter, als auf der andern Seite. Dsbey 
betragt die Masse des Hinterhaupts- und Stirnbeins; 
der Scheitelbeine und des Fontanellknocbens; «ö- 
yvohl wegen beträchtlicher Dick« als Grölse, tDeht 

*}. Fragm, temioL obstetr* 



55 

r 

als an einem noniitigebildeten FotaS von gleichem 
Alt^r. Zugleich ist der Schädel breiter, platter, nie- 
driger und lünger, als gewöhnlich. Sowohl die be« 
träcbtlicb^re Gröfse und Stärke der erwähnten Kno-' 
eben, als die Bildung des Fontanellknochens, 
scheint in Yerbindung mit der Kleinheit und man- 
gelnden Entwickelung der übrigen zu beweisen, dafi 
jiene sich auf' Unkosten dieser letztem vergrößerten 
und bildeten. Was aber die Yeranlassung dazu war^ 
ist schwer zu entscheiden. Eine Menge von Beobachtun- 
gen beweisen, dafs häufig beym Wasserkopf Verdickung 
der Schädelknocben vorkommt; andere, nahmentlicb 
die von Autenr'ieth und Oslander angeführ- 
ten, lehren, dafs mit Wasserkopf Hasenscharten und 
Wolfsrachen nicht selten verbunden ist; noch an- 
dere, nahmentiich von' S a n d i f o r t^ und L o d e r, dafs 
gerade beym ^Wasserkopf sich bisweilen in der Ge- 
gend der groEsen Fontanellen eigne Knoche^ ent- 
wickeln» Man k^nte also Ansammlung von Wasser 
in den Htrnhohlen als die entfernte Ursache aller 
an diesem Kopfe beobachteten Phänomene ansehen. 
Allein wie veranlafste sie dieselbe!^ Gewöhnlich er- 
klärt man den Hergang ganz mechanisch durch 
Brück; allein diese Erklärungsart hat viele Schwie- 
rigkeiten. Der Kopf des Kindes hängt gewöhnlich 
nach unten, nach dem Scheitel hin fnulste also der 
Druck, den^das zu viele Wasser veranlafste, vorzüg- 
lich wirken, wie konnte überdiefs der Druck die 
Nichtbildung der Jochbeine und des Schlaff ochfort- 
satzes zur Folge haben?- Vielleicht entfernte das za 
viele Hirnhöblenwasser in einer frühen Periode die- 
Händer der grofseu Fontanelle zu weit von einan^ 
der; dadureh wurden mehrere der am Hände «der 
Stirn- und Scheitelbeine entwickelten einzelnen Kno- 
chen^* 



/ 



/ 



$6 

cbenkerneljieil von diesen Iosgf(r«Q;(it und stiefsen 
nachher va. einem Knochen zusamitienf Der Wasier- 
köpf wurde a^r noch im Fotnsleben ^h^ilt und 
darum rückten die Knochen nahe zusammen; die ein- 
niahl zurückgebliebenen übrigen Knochen aber er- 
reichten in ihrer Entmckelung niemahls die übrigen, 
yreil die normale Periode ihrer Entwickelung vor- 
über war und noch mehr, weil jen^ durch die gro<< 
Isern Flächen, welche ihnen die Autd^faiiung des 
Gehirns dargeboten hatte, ein Uebergewicht ^über 
sie erhalten hatten. . 

Der zw^yte grofse Fontanellknocben geholt ei- 
nem hydrocephalischen einjährigen Kinde mi. Auf- 
fallend, ist dabey, dafs Stirn-, Scheitel- und Hinter- 
hauptsbein nirgends gezahnt sind, sondern, wie auch 
der Fontanellknochen in der Kranz-, Scheitel-^ 
Lambda- und dem obern Theile der Stimnaht im 
Djirchschnitt ui der Breite von ungefähr vier Linien 
einen mit ihnen continuirenden Saum von äusserst 
dünnen und feinen Strahlen haben, die in dex 
Lambda- und der hintersten Hälfte der Pfeilnabt von 
einem Knochen zum an4em so vollkommen gefaeii> 
d^afs deut]i<!:h vollige^^ Verwachsung entstanden • ist. 
Diefs gilt auch für den Stirnwinkel des rechten Schei* 
telbeins mit dem hintern rechten Rande des Fonts* 
nellknochens. «In der Mitte haben Scheitel- und 
Stirnbeine ihre normale Dicke* doch nach den Käor 
dern hin sind sie in ih^rem grofsten Theile dunn^ 
schwammig, locker und von einer Ji4fw?ge kleiner 
OeiFnungen perforirt. Im Hinterhauptstheile des Hin- 
terhauptbeins befindet sich an mebrem Stellen blofse 
knorpelsubstanz. Augenhöhlen - und Siebtheil des Stirn* 
beins sind vonvorn nach hinten durch eine ^urvornge- 

achlossfne mit Knorpel angefüllte Spalte auf beiden Sei- 

jr ten 



/■ 



/ 



' 57 . 

te)7 getrennt. Auch hier ist der Joöhfortiatz des Schlaf- ' 
beins auf beiden Seiten fast ganz knorplig. ^ 

Endlich stellt die zwanzigste Figur der achten Ta- 
fel zwey grofse Fontanellknocben aus dem Kopfe eines 
Erwachsenen dar^ die besonders ihrer .Grofse und ih- 
rer Dnplicität wegen merkwürdig sind, wodurch sie 
sich von allen mir bdiannten Fällen der Art, den 
einzigen Triönichen^) ausgenommen p auffallend 
unterseheideiii ^ , 

Mehrere kleine Knochen in der grofsen Fonta^ 
9ellgegehd, die ich vor mir habe, übergehe ich 
und wende mich zur Betrachtung ähnlicher Bild ungs« 
abweichungen der Kopfknochen/ Dahin gebort be« 
sonders/ am Schädel die Theilung des Scheitelbeins 
durch eine Qoeernaht in zwey Hälften, eine oberQ 
ttfld eine untere, wovon van Döveren**) und Te- 
rin Fälle anführei)i und der letztere auch eine Ab- 
bildung giebt. In dem van Döverenschen Falles 
war die Theilung ungefähr in der Mitte; im Ta^ 
rinsijs^en,'*'^^) ist aie weit mehr nach unten. Bey. 
beiden/ war sie im linken Scheitelbein, und auch 
Süe*{*) fuh^t an, dals er in einem linken Scheitel- 
beine das obere hintere Viertheil vom übrigen Kno- 
chen durch eine Naht getrennt gefunden habe. Jn 
der vortrefflichen Gotthardsch^n Sammlung zu 
Bamberg erinnere ich mich einen Schädel gesehen zu 
haben, ^wo die Theilung' in eine^ obere und untere 
Hälfte auf beiden Seiten ungefähr in der Mitte Statt 
fand. Ich finde in der Osteogenie des Fötus nichts» 

waa 

■ 

*) Obss» med* chir, foicic» lab, IL ^ 

***) Osteographie. prd/ace» tab, F'm 

"tj Ostiologie de Monro* p. 47« * 



38 

was diese Bildangsabweichnng auf 'eine gmt befriedi- 
gende Art erklarte > doch bemerke ich in einem nicht 
TÖllig dreymonatlicben Schädel an der Stelle der 
Scbeitelbeiae zwey fiber einand^ befindliche^ nur 
durch dünne und selten knöcherne Bandchen unter 
einander verbujidene runde Knochenscheiben ^ von 
denen die obere von spaterer Bildung .und mehr locke- 
rer Textur Mf als die untere. A9 einem vier- bis 
fünfmonatlichen ist an derselben Stelle^ wo dort jene 
lockere Yerbindung Statt findet^ im vdtdern und hin- 
tern Rande ein Einschnitt^ der sich abeV nicht weit ia 
den Knochen erstreckt. In mehrern Kinderscbadeln 
endlich finde ich in der Mitte des vordem und hintern 
Randes eines oder beider Scheitelbeine tiefere oder 
flachere Einschnitte^ welche auf jene ehern ablige Tren- 
nung hinzudeuten scheinen. Ob man annehmen kön- 
ne > dafs bey den Schildkröten und vielleicht auch den 
Fischen jene salilreichen Knochen > welche zwischen 
dem Stirn- > Scheitel- und Schlaf bein liegen > auf eine 
ähnliche I dort consunte Trennung des Scheitaft^e» 
in mehrere Stucke deuten-^ mag ieh nicht entf 
scheiden. 

Welches ist nun die Veranlassung sur Entstehung 
der Zwickel b eine im Allgemeinen? Nach der Mei- 
nung des berühmte^ Blumenbach ist es Ansamm- 
lung von Wasser in den Hirnhöhlen und die Zwickel- 
beine sind daher blols eine völlig krankhaft e^ßrschei« 
nung; eine Meinung, die er durch die Beobachtung 
unterstutzt, dafs er an Schadein wUder Nationen und 
ttn Thierschadeln nie dergleichen fan8. Seine Mei- 
nung wird auch wirklich durch eine Menge von Beob- 
achtungen' unterstutzt. So findet sich in iLoders*^ 
Sammlung ein hydroceph alischer Schädel mit einem 

^ Kno- 

*) Köjat s Beschreibung etc. p. lOf. 



59 

Knochen in der grofsen Fontanelle/ «Sandifort *) 
bildet einen älinlicfaen ab^ und der zweyte der von niir 
beschriebenen Schädel mit deiti grofsen Föntanellkno- 
chen ist gleichfalls hydrocephaliscfa. Ferner bildet 
Trön **) den Schädel eines vierzehnjährigen Mäd- 
chens ab^ woran sich zwey Zwickelbeine in der Ge^ 
gend der grofsen Fontanelle befinden und die Pfeilnabt 
verschwunden isL Sie hatte in ihrem achten Monate ei- 
nen Stofs auf das Hinterhaupt bekommen > war daraul 
hydrocephalisch geworden und von der Zeit an durchs 
aus nicht mehr gewachsen. Mau chart']') erwähnt einet 
Falls, wo^m Schädel eines achtjährigen, während sei- 
nes letzten Lebensjahres hydrocephaliscben Knabens 
die ganze Pfeilnaht, Kranz- und Lambdanaht fast ganz 
doppelt waren. Blumenbach, Sandifort, He* 
henstreit und mehrere andere Schriftsteller, mit der 
Den auch meine Beobachtungen üb^einstimmen, fuh- 
ren endlich noc(i mehrere Beobachtungen an und lie- 
fern dahin gehörige Abbildungen von einzelnen, unter 
einander und von den Hauptknochen getrennten Kno* 
chenkernen in den grofsen membranösen Interstitien 
der Schädelknocben, die wahrscheinlich, wenn der 
Wasserkopf verschwunden wäre, sich zu Zwick elbei- 
nen \ergrofsert haben würden. 

Nun fragt es sich aber, ob diese Zwickelbeine «no« 
male Prodüctiönen sind, zu de^n Entstehung nothwen- 
dig diQ;. durch die Hirnwassersucht veranlafste Ausdeh- 
nung der Schädelmembran erfordert wird ? Ich gestehe» 
dafs ich dieser Meinung nicht ungern beypßichte, 
nur mochte ich das Phänomen nicht mechanisch erkl^l- 
ren. Die Bildungsgeschichte des Hinterhauptbeins be- 
weist 

*) Afuseum anatomicum» VoL U. lab. Vlh 

") l. e. 

'f) Mite, nat, curios. decas IIL obs» 49* P' >47* 



6o 

I 

• 

«reist o^enl>af, und melir oder weni^r beweist diefs 
auch die Geschichte der übrigen Schädelknocbeiii dafs 
SU der Zeit^ wo das Gehirn noch ein Aggregat von^ 
mit einer mehr <)der weniger ^mpiden Flüssigkeit er- 
füllten Blasen ist, die Scbädelknochen sich in einzel- 
nen Massen entwickeln, die bey normtler Entwicke- 
lung sich zu einem Ganzen vereinigen. Dals diels 
bejm Hinterhauptsbeine am auffallendsten ist,^ mag 
zum Theil daher rühren, dafs der. ihm hauptsächlich 
entsprechende Uirntheil, das kleine Gohtm, sidi am 
frühesten entwickelt, zum Theil auch daher, dafs es 
zweyen Organen , dem hintern Theila des grofsen Ge* 
bims und dem kleinen Gehini entspricht. Pexsistirt 
nun diese Structur des Gehirns l&nger als es der Nonn 
gefnäfs ist, so findet auch in anderen Gegenden des 
Schädels diese Bildung Statt, ttnd die ursprüngliche 
des Hinterhaupts Schält sich, die einzelnen Knochen^ 
kerne rücken nicht an die grölsem Hauptknochen an, 
vereinigen sich bisweilen zu grolsern abnormen, oder 
diese entstehen auch für sich, z. B. in der groften Foxip 
tanelle. 

S.ehr möglich ist es aber aucb, dafs sowohl die 
ursprüngliche Bildui^g des Hinterhauptes bleibt, dafs 
sich einzelne ursprünglich uiid normal von den grofsen 
Knochen getrennte Knochenkem« nicht mit diesen 
vereinigen, dafs sich an uBgewöhnlem Stellen eigne 
Knochenkeme bilden, die nachher zu eignen l^ochen 
werden, ohne dafs man die faydrocephalische Aus« 
dehnung als Veranlassung dazu ansehen könnte. 

Von den Lambdaknochea glaube ich diefs, ih* 
res normalen Vorkommens bey einer so grolsen 
Menge von Saugthieren wegen, sehr bestimmt an- 
nehmen zu können, und auch für die übrigen köna« 
te man zu derselben Annahme' bewogen werden, 



6t 

wean man' erwägt^ S'äfs ja' an andern Stellen Aei 
Kopfes ganz ähnliche Abweichungen in der Knochen«> 
bildung vorkommen^ ohne dafs man bey ihnen die 
entfernte Ursache ^in der Ausdehnaiig des Schädeli 
durch Hirnwa&sersucbt.und dadurch vergrofserte Flä<* 
che zur Knocfaenbildnng suchen könnte. Der ober« 
breite Hand des grofsen Keilbeinßugels verbindet 
sich in der Regel unmittelbar mit dem Stirnbeinfe 
hinter dessen Jociifortsatze, wo der Stimtheil in den 
Ängenhöhlenth eil übergeht; allein in einem Schädel, 
der sehr merkwürdig ist, weil die ganze rechte Hälfte 
beträchtlich enger ist, als die linke, beide Augen« 
höhlentheile des Stirnbeins, besonders aber der rechte, 
aufserordentlich dick sind, und das obere Blatt des 
letztern. um drey Linien vom' untern entfernt ist, so 
dafs zwischen beiden ein weitet mit den Stirn- und 
Nasenhöhlen communicirender Raum entsteht, finde 
ich auf beiden Seitab zwi^hen beiden Knochen in 
der Innern Hälfte dieser Verbindung einen völlig' 
getrennten Knochen. Mehrerer einzelner Knochen-» 
stücke am vordem Theile des Pergamentblattes dea 
Siebbeins habe ich schon oben erwähnt, Dafs mazt 
diesen Knochentheil nicht ganz selten in zwey Hälf- 
ten, eine vordere und eine hintere, von denen die- 
se gewöhnlich die. bey weitem gröfsere ist, cetheilt 
findet, ifit bekannt. In einem Falle dieser Art 
ist mir merkwürdig, dafs diese Thellung gerade 
mit dem fast gänzlichen Mangel des Thränen« 
beins auf beiden Seiten zusammenfällt, wo eine 
hintere Verlängerung des Nasenfortsatzes vom Ober- 
kiefer 41e Stelle des ThräHenbeins vertritt; In einem 
andere Schädel finde ich auf beiden Seiten zwischen 
dem Stirnbein und dem Nasenfortsatze des Oberkie« 
ferar^ einen eignen^ dem letsteni sugehörigen^ aber 

von 



6a 

von ibm durch eine Naht getrennten Knoöben. San« 
difort bildet ein Jochbein ah, ^as durch eine völ- 
lige ^aht in einen obern und untern Theil^ von 
denen jener -der bey weitem gröfsere ist, getfaeilt 
war^). Das der entgegengesetzten Seite zeigt eine 
Spur einer ähnlichen Trennung, Dieses Beyspiel 
scheint mir ganz besonders merkwürdige weil es mit 
der bey den Fischen und den meisten Reptilien als 
normal persistirenden Th eilung des Jochbeins und 
des zum Jochbogen gehörigen Schlafbeintheils in 
mehrere Knochen zusammenfällt. Alle diese abwei- 
chend^ Bildungen liaben doch wenigstens sehr viel 
Analoges mit den Zwickelbeinen^ und können dennoch 
3fucht auf die vorher angegebene Weise erklärt wer- 
den. Bisweilen scheint ein Zwickelbein nur gebildet 
au werde^i, weil acr Prozefs^ wodurch es sich mit sei- 
nem Hauptknochen vereinigen sollte^ normwidrig an 
einem andern Orte eingeleitet wiM. So Ende ich am 
Schädel eines siebenjährigen Kindes^ wo die Tren- 
nung der beiden zuletzt entstehenden Theile des 
Hinterhaupttheiles unter sich und dem Haupttheile 
durch vollkommene Nähte noch Statt findet, die rech- 
te Zitzennaht durchaus obliierirt. 

Vielleicht könnte man die Zwickelbeine ifarem 
iWeaen nach dreyfach eintheilen. Die erste Art wären 
die^ wllcbe offenbar durch eine Hemmung auf einer 
niedern Bildungsstufe entstehen. Dahin gehöreli die 
Hinterbauptszwickelbeine und die meisten kleinen, 
welche in den Nähten; vorkommen. Aehnlicfakeit da- 
mit hat auch die Tbeilung des Jochbeins in swey 
Hälften wegen der schon oben angegebenen. Analo- 
gie mit Reptilien tind Fischen. Das Analogon bei- 
der Beyspiele in der Thierreifae seigt, dafs Nicht- 

var- 

*J Obss, anat* path, lU, /?. ii5* 



Vereinigung der verschiedenen Knochentheile su ei- 
nem Ganzen den weniger vollkommenen Wirbeln 
thieren eigen scheint^ was nicht blofs am Schädel« 
sondern auch im übrigen Skelett vorkommt. ^Ich führe 
davon als Beyspiel die Halswirbel des Krokodils an^ 
die ancb> wie schon Oamp er bemerkte^ und wie 
ich in allen Krokodilskeletten ^ die mi;r vorkamen, 
gefunden habe, selbst beym Erwachsenen durch 
Nähte immer wenigstens in zwey Theile^ den Kör- 
per und den Bogen, getrennt. sind. Die zweyte Art 
constitulren ; die, welche von einem luxurirenden Ve« 
getationsprozesse an einer Stelle des Schädels mit oder 
ohne Degeneration desselben einer andern herrühren. 
Dahin gehören nahmentlich die Knochen der grofsea 
Fontanelle, unub mehr, da bey diesen fast immer 
Wasserkopf Statt findet, was man bey den Lambda«« 
knochen nieht immer mit Bestimmtheit angeben kann« 
Die dritte endlich begreift die, von denen man sich 
keinen bestimmten Grrund« mit Wahrscheinlichkeit 
sngeben kann und die für jetzt noch als blofse Bil-i 
dungsabweichnngen allgeführt werden . müssen. 



* 



• 



r 



IV» 



a64 i Skelet 

Mau lieht also hiei^HS y dab üch oiiie »ehr bedeuten« 
de Vertchiedeuheit in dem Verhältnifs der einzela«a 
Qi^ifit finde t« wm Uidla. »n 4ch| theijLs wegen der ana« 
lögen Verechiedenheit^n swificheü dm entaprochenden 
Theilen. de^ Gli^nialäen der übnge^ Thierclaasen ia 
den T<^r$chiedenen Oirdnupgen derielben inberessänt ist 

Aufserdem wird die Floaae vom dritten . GliediQ an 
gewöhnlich durch, eine aehr gjrofae Menge feinef , hörn« 
artiger 9 zugespitzter Streifen» die man afFenbar mitNa^ 
geln fergleichen Mqu^ unterstutat und be/Testigt. Vor« 
2UlgI|cH. sind sie bei dett Chimären und. H^ien, weit 
weniger bei den Rochen« entwickelt^ unstreitig weil 
sikrh bei dieaen die Floaaenetrahleii durch dlie ganze Brei« 
te der Flöaaen erttrocken« bei jenen dagegen imol^rein 
b^triphtticber, önfiierer Theil deredbeu;» nicht ypn ihnen 
eipgeoMtfnen wird. \ 

.. Die tiealalt der Floasen , bq wie 'ihre GröCie« ist Ge- 
genstand der Zoologie; iadesaen verdient hier die An« 
ordnttt^ Ton A aquila angegeben zu werden « 4ß vß^^ 
dieacr nicht ohne Untersuchung des innern Baues ec* 
kemiU' 

. ^ Gewobniicb ist die Flosse in ihrem mitdem Tbei'e 
ain breitesten und. nimint von hier aus nach den beiden 
Cnden^hin mehr oder weniger, aber gleichmäfsig und 
unufiterbrochenji ab. Eine merkwürdige Ausnahoie biec» 
voA maj^t JR^ aquila. Die hintern zwei Drittel der Flos- 
se haben den gewöhnlichen Bau, nur M sie mebr korx 
nm vom nach hinten als gewöhnlich, ^twas vor dem 
Anfange des vordersten Drittels al>er verschwinden plöts* 
lieh die Strahlen fast ganz und richten sich, statt ddU 
sie bisher in querev Richtung verliefen, gerade, von W"' 



65' 

Deröesichtirtheil des OrhU%^iT}%^uskopfes^' 7^^ 
irx Fig^lZ ht «ehr breit und wird es besonders voa 
vorn liaäh' fiintbn so betrachtlicli • Haß ' er an Veiner 
vordem £xtr^t)&ltät Ast noch einmam so breit afs 
in seinem 'Aüfltfnge/ in der Gegend' ^ der | Augenhöhlen 
ist. Die obere Gesichtsfläche läuft ^ öfine ihre Rieh« 
tUDA' bietkltch zu verändern« von ''<Ier ätirnriäche 
m, und' die Nasenbeine hören weit früher aüf^ als 
clie Zwiscbenkieferbeine > mit denen' sie in ein^* 
Fläche lieg AI. Diö Vordere Na^enofFnung ist daher, 
lehr grofs^ und bildet ein Dreyeck^ dessen Basis 
sich v6rn^ befindet. Diese aber iit nicht geschlossen, 
indem die* Z^'hdscbenkieferbeine beider Seiten^ unge- 
achtet ihre vorder^ Extremität in einen kleinen nach*^ 
innen gerichteten Haken ausläuft > einander nicht' 
streichen* Der gatize Oberkiefer ist sehr platt, be«' 
sonders in seinem vcurdern Theile. Der Schädel ist 
in der Gegend der Augenhöhlen vor den Schlafbei-' 
den sehr svirk zusammengezogen, Schmal. Der Bo«. 
den dieser Höhlen wird ganz durch den hintern 
sehr breiten Tbeil des Oberkiefers gebildet, der^ 
daselbst die obem Zähne des Ornithorynchus trägt^ 
vf eiche, wie^ die' tmtern, bekanntlich blofs Backzäh-*^ 
De mit breite flachen Kronen und in jungern Thie^' 
ren aus zw6y, Vofi einander verschiedenen und abge^' 
londerrenTheilen zusammengesetzt sind. IDie Augen-*' 
iiöhlen scdbst sind nicht grofs, und betragen in alleh^ 
bren Dimensionen kaum den vierten Theil von' 
lern, was sie bey einem gleich gröfsen "Vogel seyn*^ 
bürden. Auöh die Entfernung beider von einander^ 
it weit geriftgef > als beym Vogelschädel und durch- 
lus säugthierabnlich. Ziemlich weit .vor dem vor-" 
tem Rande der Augenhöhle befindet sich am aursehT 
Unde* des Oberl^iefers' ein kleiner' tiaken und an^ 

^ £ ihm 



\ 



f 



65 

fleichfälli im tafsern Rande dieses Knocbenii 
der bitr etwai hoth ist, des surke Infraerbitelloch. 
per öalimeDfoits)i& äes Oberluefets ist eucb durch- 
aus säugtfahiräb^icb ^ erstreckt sich weit nach hiaten 
und ist überaU dsrcbaiis geschlossen « der Scbadel« 
basis sehr nabe* 

Der Jocbbogen ist breit von oben nach tinteiv 
bst gani gerade .und J^uft dicht n^bea dem Schädel 
etwas hach hinten und aufsen. Da auch seiiie Längs 
aicbt betrachtlich ist, lo ist die Schlaf|;rabe nicht 
'bedeutend. 

l)ie Verbinanng das Oberldefers mit dem Dih 
terkiefer. ist gans säugthieräbnlich., die- Form dei 
letlKtera liaiochens aber sonderbar. Der j>erpendh 
ciliare tinfl horizontale Ast sind unter Einern sehr 
stumpfen Wii»el mit einander verbunden^ iodea 
der erstere sehr sdiräg abwärts ste^ An der \e> 
einigungssteile von beiden beendet sich in der 
Näba des obem Randes auf der innern und äufseia 
fläche eine sehr 41 eine S|)itze^ von deaen 4die ion^rs 
stärker itt und etwas mehr nach vorn als die lufsen 
liegt. Beide reprasentiren wohl den fast fehleaden 
i&ronfortsatz des Unterkiefers. Vor ihncSn ist der 
tjnteikiefer bey weitem atxi breitesten nnsl tragt die 
untern l^ackzihne. Er lauft von da ak etwas ssch 
innen, und beide Aeste verbinden siA beym Anfaa- 
ge des vordersten t)rittheils mit '^ander^ biegen 
sich aber von da an^ sehr platt and breit w^^deodi 
etatt dafs sie anfangs von innen pach anlsen compr^ 
WfdtK waren > wieder stark nach außen ^ und eBtfe^ 
nen sich Weit von einander. Beide ÖejGFoungen dci 
ZUbnnervenkanals, sowohl die äufsere als die in* 
Eere, sind sehr grob, die hintere innere befindet 
S^ an der Yereinignngsstelle des peipendicnliren 

uad 



67 . , , ^ 

I 

und borizontalen Theiles, die vordere jäpfsere aa 
dem vordern Ende der Zahnreihe« 

Der Kopf der Echidna ist breiter^ der Schadel- 
theil im YerhältDiTs zam Gesichtstheile weit grofser^^ 
als beym Ornithorjrnchus^ Von diesem differlrt er 
auch dadurch^ dafs der Gesichtstheil ganz auf die V. 

umgekehrte Weise > von den Augenhöhlen an all« 
mählig schmaler wird und sieb ziemlich spitz endigt» 
Auch die Richtung dieses Theils ist ganz verschieden« 
Die Stirn steigt ziemlich steil zum Gesicht ab^ .diefs 
verläuft von da an fast horizontal nacti vom, und 
biegt sich daselbst wieder etwas in die Höhe. Die 
Nasenöffnang in ganz horizontal, sehr klein, ellU 
ptiscb. ' Die Zwischenjkieferbeine kommen einander 
nicht allein, wie beym Omithoijnchus, entgegen, 
sondern verbinden sich unter einander. Der Boden 
der Augenhöhle wiri) nicht, wie dort, durbh den 
Oberkiefer gebildet. Die Form des J^ochbogens ist 
<ebr sonderbar und weicht gani von der beym Or- 
mtfaorynchus vorkommenden ab. Vom • breitesten 
Theile des Schädels nämlich -steigt vertikal, unge- 
fähr von der Mitte seiner Höhle an, eine dünne 
dreyeckige Platte nach unten und vom herab, die 
alimählig schmaler wird und sich in einen Cylinder 
verwandelt, der sich, aber nidit stark, nach vorn 
krümmt, und gar keine 'Yertikalbeugung hat. Da 
«ich der Schädel in dieser Gegend beträchtlich ver- 
engt, so ist die vordere, dem cylindrischen Theile ,^ 
des Jochbogens correspondirende riälfte der Schlafe* 
grübe weit tiefer, als die hintere. Ist diefs zu^ 
gleich die Gegend der Augenhöhle? Wenigstens ent^ 
decke ich keine andere Spur davon. 

Man sieht übrigens aus der angegebenen Form 
deutlich, dafs die Schlaf grübe in ihrem gröfsern 

£ z hin- 



68 

bintern Theile^ Wie bey den Amphibien durch fe- 
tten duDnen Fortsatz von aulsen bedeckt ist. Hin- 
ter ihm befindet sich die von vorn nach hinten läng« 
liebe, von innen nach aufsen flach concave Gelenk« 
fläche» der ein v^eit kleinerer aber correspondirend 
geformter Gelenkknopf des Unterkiefers entspricht. 
Der Gaurn entheil des Oberkiefers ist ungefähr wie 
beym Ornithoryncb US gebildet, concav, doch weniger 
als dort, überall geschlossen , sehr niedrig, der Sdih 
delbasis daher sehr nahe und bis dicht vor das Hin* 
terhauptsloch hinausgezogen, so dafs er sogar nähei^ 
als beym Ornithorynchus an dasselbe reicht. 

Der Unterkiefer ist dünn, schmal und etwai 
kürzer, als der Oberkiefer. Der den aufsteigenden 
Ast repräsentirende Theil deicht von dem vordem 
wenig nach oben, mehr nach aufsen ab.' An seiner 
Verbindungsstelle mit dem vordem Theile befindet 
sich nur auf der innetn Fläche ein kleiner, den 
Kronfortsatz reprasentirender Haken. Von dieier 
Stelle an wird der Unterkiefer von innen nach au- 
fsen breit, bleibt aber immer sehr niedrig und läuft in 
der hintern Hälfte seiner. Länge nicht sehr stark mit 
dem der entgegengesetzten Seite conveigirend nach 
vorn. In seiner vordem HäUte dagegen convergiren 
beide stark und laufen sogar zuletzt in ieiner bedeu- 
tenden Strecke neben einander fort, ohne sich je- 
doch zu berühre^ 

Beideil Thieren ist die ganz säugthiergemalie 
Verbindung des Schädels mit dem ersten Halswirbel 
durch fcwey Gelenkfläcfaen gemein. Das Hinter- 
hauptsloch ist rundlich drey^ckig, bet aber doch 
dadurch etwas Vogeläbalicbes, dals es nach oben 
eine kleine Anhangsö£Ennng hat^ die selbst stärker 

.11 



\ 



«9 

als bey diesen nhd durch eine verengte Stelle von 
dem gtöäen Hinterhaüptsloche geschieden ist. 

So viel von den Knochen des Kopfes dieser bei- 
den Tbiere, von denen ich noch zuletzt anführe, 
dafs die Nähte der Scbadelknochen bey allen drey 
Skeletten verwachsen waren« so dafs also der Yer- 
knöcherungsprozefs hier denselben Gesetzen zu folgen 
icheint wie bey den Yögeln^ wo bekanntlich auch 
leben früh alle Nähte verschwinden und der gana» 
Schädel wie aus einem Knochen gebildet erscheint« 

Die übrigen Knochen haben ^ unwesentliche Mo^ 
diHcationen abgerechnet^ bey beiden Thieren die- 
selbe Form^ und ich werde daher zuerst weitläufi- 
ger die der Echidna beschreiben und nur beyläufig 
nachher die Abweichungen^ welche der Bau des 
Ornithorynchus darbietet^ angeben. Betrachtet man 
zuerst die Extremitäten^ so findet man in der Vei*- 
bindung des Schulterblattes mit Hern Brustbeine und 
der Anordnung der Schlüsselbeine einen andern Yef- 
gleichangspunkt zwischen 'dem Baue beider Thiere 
und dem der Yög^l^ vrehn* sich gleich in der Form 
der Theile selbst sehr auffallende Verschiedenheiten 
finden. Das* Schulterblatt Fig. I. c. Fig. VIIL a 
kann n^an aus zwey Theilen zusammengesetzt be- 
trachten > nämlich einem obem^ groIsen> platten^» 
ungleich viereckigen, neben den Rippen liegenden^ 
und einem kleinern dicken, mit ihm unter einem 
itnmpf an Winkel verbundenen, der von innen nach 
aufsen gerichtet ist. Der obere Tbeil hat^ einen 
oben convexen, in seiner vordem Hälfte etwas um^ 
geschlagenen Rand , einen hinten etwas kürzeren, 
stark concaven und einen vordem, der wenig fcon^ 
cav ist, fast gami gerade* absteigt nnd b€y weitenx 

der t 



der kürzeste Uu An tein^m untern* Ende tieGndei 
sich ein kurzer^ starker^ etwas nach ]iuien>aiid von 
gedrehter Fortsatz , der die Stelle « des Akroxnions 
vertritt 9 indem sich mit ihm das Schlusse&ein i%. 
/. e. Hg, yiL d einlenket. Wo dieser obere grö- 
j&ere Theil des Schulterblattes aufhört uud der un- 
tere kleinere Fig. VIL h anfangt^ befindet sich die 
Gelenkhöhle» die, vorn und hinten ofiPan, von oben 
und außen nach innen und ufiten stark concav, etwas 

• 

'unterhalb de^i Akromion befindlich^ die gafize Breite 
des Knocfadfas^ der sich von diesem an betrachtlich 
j^usa mm engezogen hat, einnimmt. Der obere JEland 
dieser Gelenkhöhle ist gerade, der- untere läuft nach 
hinten in eine Spitze aus. Unterhalb derselben biegt 
sich der Knochen stark nach innen, und dieser un- 
tere kleinere Theil verbindet sich durch seinen gro- 
Xsern obem innern Rand mit einem viereckigen 
breiten Knochen tig.L d. Fig. VIL c, der i^ich hin- 
ter einem durch das Zusammenäiefsen der beiden 
Schlüsselbeine an ihrer innern Extremität ;iDntstande- 
nen unpaaren, nach unten^ und hinten gerichteten 
Knochen befindet > und mit ihm verbunden ist. Der 
untere kleinste Theil des innem Randes dieses un- 
tern Schulterblatttheiles legt sich uilten an den bin« 
teren Fortsatz dieses einfachen, -sogleich naher zn 
beschreibenden Schlüsselbein^ und an den obem 
Theil des äufsern Brustbf inrandes an. Auf der äu- 
tsern, Fläche des Schulterblattes findet sich eine ^pi^' 
der Grate, die vom vordem .Drittheil des obero 
Randes etwas von vorn nach hinten verläuft und 
sich in der Gegend der Gelenkhöhle nach hinten ▼e^ 
Uert; doch ^reicht sie dadurch sehr von der gewöhn' 
lieben Beschaffenheil; der Schdtergräte bey den Säug- 
ahiecen ab^ dal« sie blofs eine kaum i^ieckliche lE^l^^' 



j 



7r 

< 

Ütmg (i««^ScliäItärbUtb an dieltir Stell« Ist, tiWd noäb 
mehr dadotdi, daft Ad gar nicht mit dem Akromioa 
intamlrrienhäii^t;' W^tchek^ wie ich scbon yorhin a^ 
gab'^ bloß die'^lnter«^ kvraa aus]gez6gena Extremittt 
des vordem Schnlterblattra^de« ist, 

Dfie Votdiete ttallte der ScbuKiszs' oder die ScIlIS^ 
telbeüie fr^scfaen ^äncBch von dem ääufithiertjrp'us tip 
und nahem *aich dem der Vogel sowohl durch ihre Zau 
als dofcfa'ibre 'feestialt. Es finden ücll liamlich^. rim 
bey c^si^'/ sWey P'aiär Schljusselbein^r oder wenig« 
'itens ein 'Mar und' aulsei^em ein nnpAaLvet Knochen^ 
'Aet aus däa^sW^y S<$i)Iuj2erbeinen gebildet ist und dii^ 
Gabel dWf finget re|3^näct''l>ie T^eidta eigentlichen 
Schlüiselb'elWj, w'efdie ^.u'eineip Krochen zusammen« 
geSossfext slttd^'i'i^. fi7ll d beben ^ti^tfijfitn did 60^ 
stalt' ii^i grofiieh kaudschin Y. Die j^euleQ 4e<te diV 
les Knochens sLbd Weui^ nach voni^ stärk von oben 
nach nnten gebogen und laufen bey ihren Vereini<« 
gungs])ankten in eäidn Fortsai^ ansV ^^glt^\ e^ der 
anfangs schmäl ist, nicbhei^ Schnell, ^deutend breit unJ[ 
platt wird ühd'nacif hinten und eiü'WeAig nach unteij 
gerichtet/ist. Bey einiem. jungen Ti^ilere sieht mait 
deutlich , daß dieser bintere Fortsalz sowohl vorn als 
biuteii llbgs dem ganzen bogenfSTmlgen Knochen iü 
eine dfinne 'l^ochenplatte aoslaüft^ und ihn gewis- 
itermsffti^n in einen Falz aufnimmt jt sodals dieser Kbo^ 
eben eigeDtlidli' aus zWeyen durch ein.e harmoniscb'd^ 
Naht 'mit eihander verbundenen bjestebt. ^ den^ 
dufsern Seiten dieses Fortsatzes^ dessen tange unge^ 
fähr \ der Länge einer jeden Hälfte d^f Schlussejhein- 
bogeos beträgt y od^vidmehr etwas hihijff ihm^ befin-' 
den skh^ etWaä übisr einander gelegt > jene bnrileii,^' 
viereckigen^ auf beiden Ssittan conicaven Knochen-i^g^^ 

Vlh 



g 






^«fö?-' '.,".".."..-1 .■:, , \^^b'\,hü^-^'.. .. 

j^^n _iip(^ mit (i^WeJDerq gepiartea §p^lÜMelbeiae 

susatnmeii. ^ '.'.,.''■■■■•''. 

Au( dem Geiagten erbellt, dafs zyrar die Zalil der 
irifaeUe l>ej; ,d«FiPpbidna, ^:ll^d,de!^P'■^>t*0Iy'>■ 
lich^^ ab« die F'orin üatd-di« A^^Vibrfr yerbin- 
eselb^ wije bey , dieii/Vög^ ^«, /,Bey d«o leu- 
tem iit die Gktiel„ inU welcber , wfe-^c^i^ifjg^a^t; dw 
miEtlere, arotse, onsaareKacichen, übeie^k'^j^;^^ weit 
«tarker nacb vom gebogei^^ un^ij l),at Jiif^gtft^*<{-^'Or 
ECji, von einer ^eite sur a^d^rn bj^icei^^vfj^ T'Vfft ^4 
Suyen platten, von i)uer MiU^.^jtfh' ^io.^ wislaulgiir 
aennF_ortsat«^_.Sie läuftiyif jedfiT.-Seiie'iA ein^jigen- 
aeifi langen, sciimalen und fitzen Foru^ts *>i*^ 
verbindet sich; da, .;iyo a^ anfä^j^ durch, ^n auf.ib^ei 
äulfern FKlche fiefindliche», flache» iGel^fjji^ mi^-denj 
abern Innern CeUnkkopfe d^^s zvygyt^^ ^c^üj^S^l^eint 
Gegen üai Lüitlu (lie$ei,Fori;t.at^{|f..be.^njdß.^ sich an sei* 
fiern'unt^n B.äfda «iq^eL.Qafibe-„Gsiej(lfi|lQbl«f ^^^' 
"ner kleinen,, f^nz ^gii, ^nde d^ yotd^m Schult«- 
lattsextremität ai)ge|> rächten Gelenkiläcbq.cqi^ejpoit- 
dirt. &ej der E^hiflnt und defn^Ornit^p/yach^s hin? 
segen .umCabt^iÜe Eitremifät d(!S Schlauflbeinbogeni 
einzig durch ein tiefes, drejedii^^s.Gelpjl^ dsi ^df 
des .tun (Lücken Xkrpiiiiont und di,ii acßeixo^scheü 
S^lüsselbei^e yerbmden »ob mit ihm., vrie die Be; 
aplgreibung und, die Zeichnung bevreist,f auf eine gani 
andre Art uiid an einer ganz andern Stelle. Die Ga- 
bel der Vögel j^t anch ioimei ein «iofAcb^rKnocheiif 
'me|ier Scbliissdii^iiibo^en dagegen^ yrie.gl^blalls aot 
den) Varigen erbclli, be^,^dei,EcbidneLund dem. Onii- 
tbqjyschus afis zivejen zusatzimengqMt^t. Ebt^n^Q ubx 
' ' ' '■ di(. 



W 



75 

I 

djffe^en auch. 4ll« JSl^balterblatt »uod dal zWeyt# 
Schluss^Ibisin unserer Thiere durcbttljik^ ^a^talt u^^ 
Hicbicu^.sthr g uff i iU ejxd von Jene» j]^r Vggelj Ipdem 
jenJB^ dor^ ein breiter^ starkgrj ,^ebr£^ph gebogeneit> 
mit pwicir; Riefen Gelefl.kböhle Ti5Uebener> Wer eia 
längUqier^ sehr »chmal^r, und dAnTier. JCnochen i«t, 
dieses, dort fcle|ßj pktt^ .dünn, .qn^dtfktSoxmig^ gat 
nicl^.n)it dem Oj^ßfwcmhehie verbundener soiidernzwi*! 
sehen 4eni ^abelfortsatzrund das' Schukerblatt ein^o* 
$cbob'ejn> hier länglich , sehrstark^ 'obei) mit der.Oa* 
bei n^' dem Oberarn^bgin^ unten mit^: d^m Bru<tbeia^ 

keiaeme^s unten mit di^r Ga^jel y^bpndfMv. iit. 

. » • • • 4 » •■ 

IJ^er Oberarmknocfaen Fig:. I. f., Mg* IL ist kursi 
und breit.'. £r besteht ao^ evftein sehr kteiaen^ mitlr 
lern Korpef Hj der weit «ch^naler^» aber zugleich viel 
^ckei^^ls ^$ obere und untere Ende Jitr Diese beiden 
Theile^onstituirende|i£;nochen erofftexi^heils» • V>^ 
9.'^.?Ffb¥,^^:^'.1«i^ brfit/ W»gU<?h, Qhßn:unddulae2i con^ 
y.^f /liijneii Uflfi ,^^en,^ncilVj.dM,.«nlei^<? rhombQi4 
^ph-^j^d ^oQh e^i^ hf^^eje ah da» ob^^;; Die Eicili 
tun^enr jl^^eider,). 30MVfiet4siej.|iuf..den:imi|t]#nt Körpet 
aufgesetzt eind> krestz^n 6k)|. DieMiue imd^faftt die 
ganze Hälfte des obcfrn ißan^ea dea Qbtfrarmbeina 
nin;imt eii|e.b]:eitQ und-Jliin^|lAe^^i%9^b etben und äU'« 
isen, stark wnvexe , n^sk \mk^n und DQlna; - von vom 
nach bia,tea «il^k cioncava ^Ge^enkÄäcbe^elilj welche 
Yon 4^ Pb^^ beAchriebenea Gdenkäiche.des Sjchul^ 
tarblftt^ loseumfa^ wird. I>ie>ay,ffimtem grölst« 
inne|«,^mfte 4es-igitem brei^i^n Th.eÜes bUdet der wn» 
geb^i)#r. . gvofse inner% Knoncen. Dte Gelenkfl^^cbeat 
für dip. .YocderatmkiaiodbeB bofiod^ir sieb ^ aufsern^ 
stark j*!»«^!» toben geWwdten Yiertheil. Der aciTsera^ 
K|iorr4|ailt'fiwh\llJiX»^jd»ri€iini^^ D^er gana^ Oberw 



\ 



/ . 



76 

' '' . 

•nimmt die breite Balis des sehr langen^ platt^n> tchma- 
4e2i^ dr^feckigen Beutelknocheas ein. 



» « 



Der Oberschenkel Fig, IIL ist etv^as kürzer als 
. der Unterschenkel und^ vorzugKch in seinen obem 
awey Drit'lheilcn sehr breite indem von Beiden Tro- 
«cbeuterett äni üängis der eigentlichen Knochenrohre; 
moh eine äu(sere> Jfig\^ HL a, breitere > beym Anfan- 
ge de£i untern Dritih^ls aufhörende und eine innerei 
JFig.III.bj achnudere^ aber längere« bia sum innern 
Knöchel «gehende Leiste fortsetot^ deren ]edemit ih- 
vem riaspeetiven Trochanter gleiche Breite bat^ so dafs 
alap .dieser ununterbrochen in sie • «bergeht« Auf der 
iiinterfos Fläche unterscheiden sie sich nicht von dem 
fibfigenKnochen > vom aber sieht man sehr deutlich 
■mschisn .den beiden lAnbängen die randliche Röhre 
ibret ganzen Länge nach etwas vortreiten. Beide Tro- 
labailiteren und nicht aehr h^cb. Der. äufsere erreicht 
bey weitem ^icht den Kopf des ObersehenkelbeinSi 
der, auf einem, breiten , und ki^aen Halse ateht und et- 
was nach oben und innen gebogen ist. Die. untere Ge- 
lenkfiäche ist sehr breit. .Ihre untere Hälfte ist von 
oben nach unten stark conVex^ ihre obere erst platt; 
dann etwas vertief^. Nach aufsen läuft die untere Ex- 
treniitat des Oberschenkels in einen kleinen Fortsats 
aus^ ragt aber nach innen fast gar nicht über den dar- 
unter befindlichen Theil des innern Oberschenkelran- 
des heWof^ D^e beiden G.elenkknorren sind breit und 
Stehen weit aps einander. Der innere ist breiter^ plat« 
ter • der aufsere kleiner und mehr convex, 

.. . Die Kaieachoibe^hia eine untere j breitere > etwas 
ausgehöhlte^ eine obere ^ flachere^ schmalere Fiäcfaei 
welche* durch eine schaffe , in der Queere verlaolenda 
Srhabenfaeit geschieden «ind« 

. ' Von 



77: 



Von. den Uxfterscheiikelfaloclien Ist 4t»'Wkd^Hi^ 
bein etwas läpge^als die Schienbeinröbi». Es.isteüi.- 
ungewolinlich. «tiurker Knochen^ etwas mehr alt h'albi 
so stark aU das Sdiienbein^ welches ül^eraU rux»d}ieU 
und vorn snit kein^ Leiste versehen ist. Oben und: 
unten ist es beträchtlich breiter als im Körper^ eine 
Verscai«denbeit^ die am Wadenbein noch anffallender; 
ist. Vom obero Gelenkende dieses Knochens begiebt- 
sich nach «ufsen und oben^ wie auch die Zeichnung 
£eigt, ein viereckiger^ dünnerund sehr breiter Fort-: 
sat^ weg. . Uebrigens ist das Wadenbein oben br^t^ 
und platt, in .der Mitte rundlich, unten aber von au«*^ 
Isen nach innen comprimirt. 

Die Zahl der FuTswurzelknochen ist die gewofanli- 
che^ (ich zahle sieben), allein ihre übrigen Verhältnisse/ 
Grölse und Richtung, sind vom Gewöhnlichen ab wei«» 
cbend. So ist s. B. der Fortsatz des Sprungbeins nicht* 
nach hinten, sondern nach unten und etwas nach au^; 
fsen gerichtet, das Würfelbein ist so zwischen das Far 
senbein und aufsiare Keilbein geschoben, dafs es nur: * 
dem fünften, kaum dem vierten Mittelfufsknochten ei«: 
ne Gelenkfläcfae darbietet. Das innere Keilbein ist» 
bey weitem das langst« und liegt ganz auf dem in&em/ 
Fufsrande, Das mittlere ist viel kleiner als die ubri«. 
gen. Das Spranglaiein tragt bejna Männchen innen. 
und hinten einen klonen halbmondförmigen Knochen, ' 
und auf diesem einen nach hinten gerichteten- kleiinen^ 
Sporn, Der hintere Daumen ist weit kleiner als der* 
Vordere. Die Mittelfu&knochen werden von innen' 
nach anfsen beträchtlich langer und schlanker und der > 
vierte ist hinten sehr sugespitzt.« Alle sind weit schma- 
ler, aber langer als die Mittelhandknochen. Diels gilt 
Buch für dio Zehenknochen , hauptsächlich für die er- 
ite Phalange« Die det swejrten Fingers ist di« kOneste 

und 



»\ 



\ 



TR 

und' VreHette: In Hinikkt auf die Lange, folgt zu« 
nächst auf diesej die der viertef, dann die der 
fönften , endUch die der drittea Zehe. Die erste Pha- 
lanx der vierten Zehe ist die dQnhfte, die der fünften 
ist breiter als ihr Mittelfolsknochexi. Was die sweyte 
Phalanx betrüFt^ so nimmt sie von der fünften bis drit- 
ten Zehe an Länge zu : der awejte Finger hat die brei« 
teste > allein sie istküraer als die des dritten Fingers. 
Das Nagelglied des zweyten Fingers ist von allen dai 
längste/ nur wenig kürzer ist das dritte i beträcht« 
lieh kfirser und dünner das vierte^ sehr kura aber 
breit endlich das fünfte. Das Nagelglied des Daumeoi 
ist etwas breiter und länger als des fünften Fingers. 

Ich wende mich jetzt zur Betrachtung der Wirbel« 
Säule. Der erste Halsrnrbel ist in seinem Bogenitücke 
breite in seinem Körper schmal. An diesem ist eine 
Ideine ^ vom* befindliche Spitee aulfallend , die in die 
ecces*sori8c}ie OeJSnung des Hinterhauptloches pafsu 
ungleich hat er einen starken^ von vorn nach hinten 
aetu: breiten Dorn. Der zweyte Halswirbel ist viel brei* 
ter als der erste 9 und tragt einen breiten nnd hohen^ 
oben convezon Dom, der .den Dom des ersten Hals- 
wirbels etwas bedeckt. Zngleich hat dieser Knochen 
starke Qiieerfortsatze^ die nach hinten betrachtlich 
,weit au.«gezogen und in einen hintern langem^ und ei- 
nen vordem weit kfiraem Anhang getheilt sind^ die 
beide einerley Richtung, nach hinten^ haben. Die- 

r 

aelbe Richtung haben die Queerfortoätze der übrigen 
Halswirbel, doch sind sie weit kurzer und weniger 
dentlich , als der des zweyten Halswirbels in avrey ge« 
tbeilt. Der Queerfortsatz des letzten itt der lingste; 
aber schmälste. Wie gewdknlich hat der siebente 
Halswirbel den längsten Domfortsatz. Dieser mangelt 
dem fünften ganz, ist beym vieiten kleiner als beym 

dri^ 



f9' 

lecbs^en wieder- 

Die fünfzehn Rudcenwirbel haben ungefähr glei« 
che Höhe, die vordem schmalere, nadb hinten re^ 
clinirte, sieht hohe Dornen. Die .obern schrägen 
Foztsiue wesdeiv »ach hinten immet. stärker. Beson<4 
ders sind diese Fortsätae bey den Lendenwirbeln, 
am stärkten ausgewirkt. Diese haben, zugleich die 
stärksten und geradesten Dornen, ermangeln aber 
ganz der Queerfortsätze. 

Das Heillgbein besteht aus drey starken, ganz ge- 
trennten Wirbeln. Der Schwanz wird aus zwölf brei-^ 
tan Wirbeln zusaimnengesetzt, welche vom ersten bia 
siebenten sehr d^odiche, anfangs sebr breite und lan- 
ge Queerfortsätze , haben. So haben auch die erstea 
vier, besonders d^ frste und zweyte, sehr merklich» 
Dornen und sehr lange, gerade pach vorn gericbteto 
Gelenkfortsatze^ von denen sich bis zum letzten 
Scbwanzwirbel Spuren erbalten,, ungeachtet die Dor« 
aen schon beym siebenten verschwinden. 

Die Zahl der Rippen ist mit der der Rückenwü^ 
bei gegeben« Sie lind stark, aber wenig gebogen..* 
Dia ersten sechs verbinden sich mit dem Brustbeinei 
auf eine bey den Ssngthieren nngewöfanliche Weise. 
Vom Brustbein nämlieh entstehen Sechs, bis zurriex^' 
ten Rippe an'Gröfse zunehmende, von da an kürzet: 
aber breiter y^erdende längliche Knochen, welch« 
nach aulsen gehen und durch, bey den ersten Rippen 
kurze, allmäblig an Lange zunehmende Knorpel sich 
mit den Rippen verbinden. Die übrigen Rippen ha« 
ben sebr breite, vielleicht auch Knochen enthaltende^ 
glatte, aich über einander legend« Knorpelplatten an 
ihrer vosdem, Extremität. 

Daa 






i * 



80 

Das BAi«l3J0lfl['b6stebt aus vier'gefdieikeil StBcVen; 
die bey der Ecfaidna kürzer^ dicker und deren vbr^ 
(^re auf der. untern Fläche mit einer stumpfen der 
Länge nach verlaufenden Leiit« verseilen sind. 

Die Schädel de^is Omitborjnchüs und d^ Ecbidnc 
habe ich schon oben mit einander yergUchen. Dai 
Skelett des Ornitboryncbüs dilFerilt in seinen ilbrfgcnt 
Tbeilen durch Folgendes von dem der Echidna. 

An der vorderen Extremität bemerkt man haupt- 
sächlich ^ dals das Schulterblatt viel schmaler j ver^ 
hältnifimärsig «am'iKötpef'weit länger ist und. gar kei- 
ne Spur «hier Gräte bat. Der vordere Rand biegt sieb 
weit stärker, ols bey der Echidna nach aulsen und die 
äufsere Fläche- diesei Knodfa^is' ist daher beträchtlich 
concav. Das Akromion in länger, ^aber biebt dick, 
wie bey der Bcbidna, sondern sehr dünn. Die G^ 
knkhöUe ist länger; ' schmaler; Oben isb das Schuh 
«erblatt weit breiter als unten, und nimmt schneller 
ftn Breite ab, besonders aber ist der unterhalb derOe- 
lenkhohle befindlieb« Theil weift länger tmd schmaler 
^Is bey der Ephidna» Der Schlasselbeinbogen ti%* 
yilL a ist verbältnüGunärsig' weit, länger als bey dieser, 
platter und bea^eht. aus ^wey unter einem weniger 
spitzen Winkel zusammen f lebenden Hälften, die 
nichts wie doch schonbey der jungen Echidna der Fall 
ist, zu einem Knochen verwacbsäi sind» Auch der 
untere Fortsatz ist deutlich von ihm getrennt und um« 
falst si» gerade wie bey der Echidna« Dieser Tbeil ist 
hier weit länger, breiter und platter als dort.^ Dassel- 
be gilt auch fiir die accessorischen' Schlüsselbeine, die 
sich an seine Seitenronder legen* . : . 

> Was für das Scbl^erbla tt gilt , ^ äftt sieb ancb sof 

die glänze vordere Extremität anwenden, deren Haupt- 

modi- 



► •*- 



J - 



» -^ 



.«' 



modificaiionfen di^«c^])((S(Figar zeigte y^o-^ dieObV- 
armknochen^ c die Speicbe^ y^ die^ £|leiiboge|nröhre 
ist. Bajupuacblic]]^ sind aber die K^ocben der Hand 
weit länger i^ind ipbnialer. Unter den-Mlttelhandkno- 
cben ist. der; des vierten Fingers der Js^ngsta und stär)6- 
tte^ ^di^n^ io\^ an Länge der des Dauinena, danp der 
fun(te>'^ dann, der, dritte^ der kürzeste endlich ist dpr 
zwejte.. J)ie erste Phalanx der Fingerk^pchen betragt 
an Lapge nngefäbr %> der Lange der Mittelbandkno- 
eben. Hierin sind sich alle Finger fast gleich^ niobt 
aber an {]|icke> denn die erste Pbalanit des driue^Fin- 
gerr4$t die dickste^ dann folgt die des.^vierten^. auf 
diese die des «weyten^ dann die des fünftel ^ endlich 
zuletzt^ erst die des Daumens. Die zweyte Phalanx ist 
etwas länger als die erste. Von der dritten ist die des 
dritten Fingers die längs te^ i^tooxL folgt die vierte, 
zweyf e y zuletzt fünfte. Die. Nagel $ind .w'eit schrqaler ' 
als bejr der Echidn^,. weit zugespitzter find vom.adf« 
gebogen. 

Die hintern Extremitäten, unterscheiden sich von 
denen ^er Ecbidna besonders durcti^ Folgendes. Das 
Becken* ist verhältikilsmäfsig längev. Bey äer Ecbidna 
ist der obere Tfaeil des Hüftbeins stumpf zugespitzt 
und läuft gerade aus^ beym Omithoryqcbus ist er breit 
und nach aufsen umgebogen. Per Fortsatz am hori* 
zontajen Schaambeinaste, wodurch daf Becken bei- 
der Thiere sich dem der Känguruhs u. s. w. nähert, 
ist bey dem Qrnitborynchus weit länger, da er bey der 
Echidnir kaum merklich ist. Dagegen sind die Beutel- 
knoche^ auffallend kürzer. Ani Oberscbenkelbeine 
finden sich die von den Trochanteren aus verlaufenden 
Ausbreitungen wieder, aliein sie gehen weit schneller 
in den. JC^orp^;: des<Knochen$^ üb.er i^nd ^d nicht |so 
breit; 4^ Gestalt desselben ist daher üJVjsnij^r vom ge- 

F wohn« 



^ i8» ' 

^ Sf^(^Üüi^li^n 'Sbwächend. Dek" ü&ferscbenkej ist WMt 
' Idager als bey di^rEebidnii. Das ScMenbein ist nicht, 
trie äort^ gerade^ sond^a stark iiach aüfsen ge- 
krümmt^ der Fortsatz der Wiädetibc^iifr^hre weit 
^^inger; höher und breiter. Die Knochen des Faßei 
"^ htib^nr aniloge^ Gestalt und Stellung, nind aber alle 
' VerhältnifsiiiMTsig weit länger und icbttialer. Ycm den 
fünf Z^hen iltj der fünfte der läng^t^, der Daumen der 
' kürzeste; dieser im Verhältnifs «u den übrigen "Fliigeni 

- Vi^l weniger kürz 'als dbit Qnd.'bey; iry^eitem der dtckit^. 

- Sein Nageh hat ^mit denen' deit übrigen FiAger gsHa 
'gleiche Ltnge. Die erste Phalanx ist kürter als die 
' Metatarsalknöchen, die zwejtePlialanx länger alt die 
?^i^e, "fast eben so lang als die'^etatarsalknochen. 

Wa5 die ^irbehaule bittitft, ao sind dieTlögfel 
'ides ersten Halswirbels breiter tintl länger alabisyder 
^ Echidirtii Vdn Üer untern 'Fläche seines Körpers ge- 
hen zwey starke Fortsätze nach aufsen » doch sind lie 
"'weit mehr nach hinten und unten gerichtet. DerBo- 
'-gen ist liöber, sein Haken für das aöcessoriiche Hiti' 
' terhauptsloch kürzer als bey der £chidn)ft* Auch der 
Dorn des cweyteuHdiswirbeb^lst weit hÖh<$r, dtcDor* 
lien der übdgen HalsWirbel äber'sind wöit linbed^uteo* 
iler. Die Rücken • nnd LendenWirbeldorlie sind kör* 
cer, weit Itneclinirter^ iiind bedecken einfinder; wail 
bey der Echidna, wo sie fast ganfc gertiHe stBhen, m(^ 
der Fall ist. Nur die zwey Lehdenwiibeldome stebal 
fast aufwärts imdhab^n eine^ di^'der übrigen Wi» 
leldomen g&nz entgegengesetzte Richtung^ indeni A 
von hinten nach vorn gewandt sind. Die Lendenwff* 
bei haben gleichfalls keine Queeifortsätze. Die ti 
Schwanswirbel haben weit längere- nnd breitere > so* 
fänglich «nfsefli nnd innen gleich t)reitef^ nachher bO' 

xDäb* 



. * 



» 



4 



83 



miblig langer«, iiiid. tnebr zngeajjxkzle .QaeerfortsiiU«^ 
•Is bey der Echidna^ die vom neanteii an allmählig 
kleiner werden. . • 

Der Ormtboryncbui hat zwey Rippen mehr alt die 
Echidaa^ alio ii^bieben^ wie Home richtig abbil- 
det^ ungeachtet er im Texte falsch .nur *ecbszehn an\ 
giebt. Sie «ind länger, dunner und mehr cylindrisch;: 
Wie bey der Echidna verbinden sich auch die ersten 
i^cbs mit dem Brustbeine« (wo denn hier der Ho- 
me'sche Text richtig ^ die Abbildung unrichtig is^^, 
aur sind die. accessoris eben vom Brustbein entstehen«'. 

I 

den Knochen für die. wahren Rippen länger , £uf die* 
Jiintem kurser und breiter als bey der Ecfaidna. 

Das Brustbein besteht auch aus vier Stücken, die«; 
se aber sind beym Oridthoryncbus länger und plattei^:. 
als bey der Echidna. . ,. ' 

2«um Schlüsse dieser Abhandlung erlaube ipaix .mir; 
aoch einige allgemeine Betrachtungen, übe^r die Stelle^ 
welche den. beiden Tbieren, deren Ost^ologia mieb: 
bisher beschäftigt hat , in .der Thietteihe am besten mot*, 
«iweisen wäre. Sie stehen in dem neuesten und be« 
iten Systeme > in D&merils Zoologie analyti^i^m 
unter der Familie der zahnlosen Säugtbiere^ also ne-j 
ben myrmecophaga, orycteropiis , nianis und dasy* . , ^ 

fus. Auf die Aehnlichkeit mit mehrem derselben, hat, 
ichon . Hom«. .aufmerksam gemacht, Nadi ihm. is€> 
die Zunge der Echidna und des Omithoryncbns sehr 
nianis • und myrmecophagai^xiixdx* Der innere Baa ^ 
im AllfiCfiMinen nähert aber diese Thiere mehr den;' ' / 

ynyrmecoph^ga als den manis. Der erstere hat zwey . 
Biinddärmesi welche denen des Ornithorynchus und > 
der Edlidna ähnlich sind^ nur mit dem Unterschiede, > 
dftfs er hier nult eiztfacfa ist. Bey den manis findet sich 
dagegen gavikein Blinddalrm^ sondern der dünne Darm 
. . i. F a er- 



N 



I 



i 



84 



\ • 



ti^tUen sich blöb «ebnjfeU suin dicke«. * Bey einer Art 
1ifyrmecop/iaf-a'*-ytenig6t^ns r det^fühüay findet sich 
ein Gloak^ der den manis fehh^ indeni hVtt beym 
Mann eben uftd Weib cfacfn die Gescfaiecbtstheile vom 
lA-fter getrennt «ind. Diesen« AefatiUchkeiten kaan man 
nöth itiehrete hinetiskken ^ wekhe 'beienders den 
KnochWbau dieser Tbiere betreffen» ' Dift Form i^% 
Kopfes ist sehr ähiilieh; Er ist. vdtidli'ch ^ die Nifate 
StUeinen auch bey myrmjecephaga und ^mänü tchnell 
M Verleb winden» ^die AngenhöhkH' sind Ic^ein, attGrcrit 
flercH, bloße, Snicht sehr starke' Vewi^fniigen, der 
Unterkiefer ist Sehr dünn und ^e^ig^ hat bey ma' 
nis brevTcanda ^gör keinen > ' bey i>nyfim'4&t>phuga dU 
davtyla Hur eitlen ^nfserst Hanbedeutenden Kronfort- 
AH', uAd bey -, betdeti findet 'leiÄefWetimnite Tbei« 
lung in den horizontaflen und perpeitdfioülänm Tfacil 
S«ätt:* Di« bomen «Aer Wirbel sind Mein, das Scbul- 
teifbliKft hut eine sehr ähnliche Form pmi' feesondert 
ilt dl^ Grite tiui* nnbfgdeutend tmd verlaufe bey bei- 
dMI Thieren tifcht hi$ «um blnteta Rand^ So wie 
srrt bey det* EchidM« und dem Ovhithosynchns vem 
(rtii .Brustbein breite Knolhenschuf^^en finden^ welche' 
einander von vom nik^hiiifi'ren bedetkeJt,'9D bedecken ' 
di^ durchaus lehr brei^ten ilippea.des^ Atneisenfressen 
^nundet in ihrem hint«tti Tbeüe; iEndlicA findet sich 
Bifisehen den Huftknoohen di«lrer.:Tfaiei«nsine anffsl- 
Ilttde Aehnlicbkiit. Doch*lmden sidz.dage|«i Diffe*' 
rMs&en, die uWstrdtig i!ib€Twiegead.^is4 ^mid beide' 
Thl^e von der myrmifeop'haga weit) eHtüsnieti. Sie ' 
uHd eile edentmn sl^d wirklitcb S&ugifa!es:e> >sie habeo ' 
dÄrc^g^heüds fewey'Ziuki> die Hoihe> trageacbter 
er'£chidna und Omithorynchus muis genaueste notei^' 
sriiifare, nie fand. Sie haben* eiAe'^Gebirmmter, dis' 
bdyih% Dasypns^ beym Amtisenlbesser ioger^er menscb«» 

" ' liehen 



-» i 



der Fische« 



285 



scheine nacli zu einer obern Hälfte des innern Schlüssel« 
beias verlAngert, sitzt dieses auf dem untern Ende von je« 
nem apf, indem er sich zwischen dasselbe und das üufsere 
Schlüsselbein schiebt* i 

Bei mehrern Fischen , zUi^ Zeus s, Argyreiosus 
vomer^ fliefsen die gleichnamigen Knochen beider Sei? 
ten an ihrem jontern Ende in der Mittellinie zusammen» : 

fiei andern, z.B. Siganus, stützen sie sich durch 
ihr unteres Ende auf die vordem untern Schwanzdor« 
nen. 

Bei noch andern, namenÜi^Mugit, c^halus , eif 
nigen Chaetodanäjcten^ stofse^ sie durch ihr hinteres« 
unteres Ende mit der hintern Gegend der Beckenkno- 
chen zusammen und tragen daher die hintern Gliedma« 
fsen, eine eigeoith^mliche Anordnung der V^bindung 
woraus Geoffroy >) eine eigne Ordnung yon Fischen 
gebildet hat. 

Bei einigen Fischen , namentlich Lophius piscato» 
rius, wendet sich 4er sehr dünne und oberflächlich lie- 
gende. Knochen nach hinten und tritt in die hintere 
Wand der Kiemenhaut, die er dadurch an diesem Theip ; 
Je ihres Uihfangs verstärkt, indem er bis zu der Kiemen» 
Öffnung herabsteigt. 

Nach t^eoffrpy soll dieserj Knochen bei den ge« 

« 

stachelten W eisen sich] auf eine höchst eigenlhümliche 

■ 

"Weise in den obersten, freiliegenden Stachel der Brust« 
Aosse umwaxfdeln >) ; indessen scheinen mir die lür diese 
Ansicht vorgetragnen Gründe nicht .völlig erweisend* 



5 Ana. <lu Mns. a, 
A. «.O. S.436. 



i^ Ana. <lu Mns. a, «t« O. 5*4 16» 






l\ 



1 



\ 



^ 88 

C&ociren. 1fV>&^£esen ist ^et^ dSS^' tend ttkitefe htf 
ittiiüm gtiükir kh die oriterA'tnrtf-* vordem V 'uW 
koftimt fäst'fiftfäz nfit 'dem obertt'^IBlle 'tlei^ ^Bcfai'dna- 
^h'aherblättii 'übe^'efn^ nur m 'diP wettet* w^'rfedfi- 
ger. ' Auf (diesen Theil'föfgt der Jilcfnstc^, -sehrschnra- 
ie niittlere; d^ mit ihm vollfg eitigeletfkt ist und nn- 
l^^ti und hinten etwas zur BQdtihg des Oberarmgelenki 
heytteig^, daä aber gräfstentheils durclr den et^M gro- 
ßem Dnt^'xiäteii fliltt^n^ auch durch Knorpel' mit !hdi 
ferb'undeneh'Krio'cbert gebildet Wifdüffd 'eine der bcy 
di^r Echidiä''Wscbrie1^ene; sehr l^hiiKche Form hati 
biei% blöi'den Knochen artikülireri 'dürch^ drc^p- Fort- 
lätze, v<5ü denen' äer oberste rferti *mittlem;:die bei- 
Gen' untern diVn' iliteVsi!efi Knpetien angeh5rbi, it)it 
Äem 'eiWeü S6hKjJse1biine;'-'Sey Äerh SeeHiä'iir ** 
Schulterblatt rfuf ahiillche Weise; Äbir'nur in^zWcy 
knocb eri , ' efeen "obe'rn bVeitUir 'tifid 4ineh ^uSitera 
ichiiäi^wf giSäftt, lind w'<nih' aWirtrTheilattg attA 
tfeym Sfcrnk'ftiflit"ih'e'hr gifnz dWMbh *isr, so is^idA 
Sfie *F6rm'\äÄÜ'HVfesem^^^^^ gi»ift«Ö* 

Bc,-riur mie^derhlTnterschiedfe, äfafiPÄer um^ii>T6Ml 
ff^s SchulterTOttt" weit lariger ullff fal Vergleich «nfl 
Ä^e^n viel "scbttiölcr ist äW b'^:i^ äeYi'-übri^etr HJÖt!«tt 
Gans' if^s'öMderr-kbmi^t aiicb' d«tr Bi^a d^ '$Alfiisel> 
Beinj'^ey-ditefcii fhieren mit 'dfelÄ"d'er ReptiUeri'Übitt- 
«yi,-' iBefäT KtökÖdil ist z^'ar' dai^cliIfistelbeiÄ auf f^ 
ider Seife ehliü^zer stärkst' K&!^ÄV^, tfb^)l«jr«Hea 
übrigen Saiirierk 'ist ei^mehrfiidl.''' $6 fidJtet'tfblii'leym 

'iePaaS ^(/M'^obVm uiid>^ntWiii Bä^to dnd de» Mttt« 
/«ii^s aiüWiilMi^is die -B«ieä8^lhnt«n'«il^ ?ofr- 
a!lfzi> dein taitüirtt'titid vat6terichilh<hyitnt^H'Uert^ 
g^g^nschickt , und sich durch seinen ganzen imierfl 

det. der den Stiel d«s eigentli^tirxeijifiKbea-ScbJui' 

sei- 






89 



seithein^, ^it€T<^hhit, bey deriEcbidilft und äen ömi- 

thoryncfaus »vöir^t^llt und auf seider rordern Spitse dref- 

längliche^« Kndchen nigt, inrv9(üthtdaie$t Ofttel>eer«> ^ 

fallen tiü seyn scheint^ einM ftiktterii , gtnrird^ ifusge^ 

benden; 'ldi]ig6a> %W6y S«taiikiiOübM> ^ien^äifläilU 

get ^Is ^^:älni üMh^ dm ScfauitorMiitte geridhiet dinä^ 

u]Ml^zwi<'eh6ii*~'d^neii und deifi'iMktlei^i^ unpä^ren Knö^ 

cbeii' sieb zyv#y v^eit kleinere fhdesi«'^ Beym>SteiS&\i44^ 

die 'AifbnlicMcei« m Hinsipbt « tut nlie''06belknochefl^, 

noch * gröüiei«! denn diet er is| völlig »BchidyMi ^ ^ Wnlkfay * 

iddem er «itfiiein^m Bogen «md ^iMnr«:^ nurWeit MügeYn,^ 

mitdern, einfachen Fortsat;^- bonefaVi ^tfr tiifrä! det" 

Seite ftV<?#7^nsStfte'ausschiGk^^ ^Ache'Wikl dadi twey- 

te Pa«r 8«k^tMI)ekie der ^faMWk Uild ties Qmitköi 

lyndfatt^T^IrSeeiitkelK DefsidWe-Ty^f tinider-sidli^sAbellh 

beym* LegQaii>" nur ist der Plo^mik^'delr 'Gabbl'^lifi^d? 

weiil iange^^ft]« beym ^eUkyj> *fiiie>im(de)9 vorderal^'J 

trettitöt '^de&'}OabeJiati«Ii> ImBi^Htäieil :Siritftiil^h%Rke^ 

md^kleki > ^ -^c^EAal-^und laufstt'Tv^a ihm matfMr e^ni^hf 

rechten* Winkel -aus» Endlieb^findet.^&^n'der'StttNT^ 

tnr der Rifipen der Saurier txbd derEchidna ,unidt-de# 

Ornltfaoiryniobus '^die» auffaliendtt^ jikebnlicfakisit. • 6^ 

sind von ^eni t^^lf Kippen «bs Krokodib die sweyrer 

bisBQr eilftennii«d^m ßruAbeiiie4iiröh Zif^isofaenkiKK 

cheii ttnHi'KuSOTpel verbundteto^'dl^-^^it^l&ngeK.ab.be]^ 

den' VQge]in,\$iad.' Beytn Tupinambis «s in^ es die fönfj 

tej iiectetev und'Aieb'e&te -nudr, ? wii^ icb aotnineiBer 

Zeicknwt^ ^^b«>f iit dieae .'YeirbiiidQUg iierbey^der 

£cbidns(v<nrk'Oifiiiiendiradaram ähidbclier ais die aoialo*! 

ge der Y^dy Vtfl' dir Zwiscbezdoiprpel' lang isv 

der bekanntlijtfb^bey dte^Vdgiln inmier^afcb einKap-> 

«elend- ffHetM'?Bil44'»>»A.ticliib«3nn^Liguani finden 4chr 

an d(Br fünften bis eilften Rippe lange . ZMschenki^ot^ 

ch^Q^ die auch beym Chamäleon vorkommen. ' 

''1 • ^ • » 



\ 



I 

I 



^ I 

9» / 

äels kann maa 'cUr"S|)fl!Rn'fRI iwlscfae« den eaMpü« 
sehen und den Kapmaulwnrf Setzen > sodafs der euro- 
]f>M5che den im Verhältnifs zu seiner Breite plattestexii 
der letztere den höchsten Schädei* bat. In Rücksicht 
auf die verhXItnifsmafsige Lange des Gesichtstheils zum 
Schädeltbeile stehen die Spitzmäuse* und der gewöhn- 
liche Maulwurf einander so nahe, dafji« der Kapinaol* 
Wurf von beiden gleich entfernt und verschieden ist. * 
WesentUcbe Verschiedenheiten finden iiuch in der 
Gestalt der ipittejlia^^iuid unmitK^elbar mijGrd^t ^niihtv 
tiDtr in Bezieni£&fi[ stehenden Theil<s Statt. ^ Unter den 
mittelbareirlilh#ä ^h haupui^hlich* deti }6thb^gei*äii. 
Dieser «teigt b4;f 9i4Sapini4xlwuj:f<lwilai9^brig y knh «T- 
nem untengersaden^r init^inem aben..j|elSftdx9n^yfp 
Rande, von eben undaufsen nach'«ntenuad stark "nscli 
ihnen herab. Q^ K|pmai^\?arf fst H^rbnupt unter at 
lenThiexien, deren Skelette ich vor mir habe, der, ^ 
dem diese AWeichupg n^ch. innert jpti^. ^uffid^endbtii 
ist, weil er unter all^nvieUeicht d^r ist^„ beyi^d^ di^ 
Schädei eine so auffaUende Breifeaund d^r<ganze Kopf 
?ne so gering Länge bat. Die Wcjihi^ng flef j^ogeni 
vjrcicb t sogar d^dur <^b. ^vq^dl der b,ey , f\\^jx ;^!^^m ^cÜ j,- 
äeln Statt ünd^nden abj i.dais..^.r.9i,Qb^ pach hvfy&h 
sondern etwas nach innen convex ist;p Uebicig^s iif 
'er,r vorzugttch hiA(«n% beträduUpb bxe^l« . iVon der 
|ehf b<»träcbt)icben Breite des Schä^eU, an ^^r Stelle^ 
y?. der^^^^i;14>^agen an den jSchljjf^eiflfin,^^flLt»|Hipgf^, im 
y ergleicb ipit Mt ^l ^er Geg^ndyd,Qr^«^g/^Jip^Ji^ gjeht 
die, up^ejcht^t dies^ .R^cbti2^g^jd[(^$^]^(b^<^^^f -her 
träch tlich^ Tiete der Sehlaigru^^^^gp p&^xü^ffgpß^ • 

§^.?J!« .^.^^ Sch45Uels ^tapr^t^,»ffl>^ fff.l^f j^V* «W«ir 
'|ien Maulwurf e.ein^^e^iUziien Yp];^)[pdj^{)^h|^>,4iW^ 
f^jam Ursprung .m^^-^^^^^^m^ti^mh^ 

gc- 



ft. V / 



^ 



SS 

gerade tznd sefiridnusl'; vorn etwarvierdtfdictv gfelind 
äbstfti^nd v<»i liiiiteh 3|adi vom. Üiia'S^läfgrt^e iü ^ 
länger, aSeir enger äU dort. '*- ''^ ' 

Bey den SpitzmäusietiV sowohl bey uer Erd- als 
Wasserspitzmaus, tehlt der JocHbogen.V^e'beym Tan- 
rec, gänzlich, und dieser. Mangel ist. Wie dort, 'durch 
i/langßl des Jocfafb (eins veranlafst. Es .findet sich V .wie 
dort, ein, indeis uhbetrachtlicl)er,'kaüm j^erkiicher 
Fortsatz ^es OBe^kieferbeins, aileih vom Jöchfortsatz^ 
es Schlafbeins 'keiAC Spnr. Die Temporalgrube Uf 
knrz, aber tiet 



» 



• 1 . i .« « 



-Die Gestalt desUnterkiefera eine&andern mittelba- 
len Kaj^organs clifff rffi^ gl^cbCalk bc||r|>cjitliph, i^^v\ 
Soiex\ ^lpin^« ,i^;,jipK..perpendicolÄi^^.Thcil ,wenjg 
t.cbnifler, .aJ&4d9^,I^ri£Qntale<, ^seine;Foro^ sehr son^ 
derbar« D^r GeleA^^uau ist aufs«prordendich lan^i^ 
Sjpixs(, ,UjEui dün^,.. 4er: Kronfottsatab /Sf^br klein un^ 
stumpf, und der ^Djbexe Winkel des Pi^te^^ f)Udfi.t 

^inen sehr breiten ^^Qrui|tZj der w.enig sGJhpULle^. ifli dei^ 
ganze pexpendipu^j^ Theil ist. Der. ho^zöiuale Thei^ 
ist kurz und Ipireit. B^y den lubrigeiv^pUzmäusen bat 
der Perpendiculirtbeil. dl« -Geftalt dei Unterkiefers aU 
1er <FI,eisch£ress^.. ^j£r ist scfamaL^i^ ^d^^Koronoidal- 
fortsatz viel langer, als der Geienkfortsatz, der Wi^i^ 
Hei iaeinejEiIang^^nil |ifchB[:ialexitFoirt4fi;A:9^'ge2ogen« 
Aufs^effdem befindet ^|ch auf deir innere Fläche et-i 
wai Ulkten , und , vor .dem Gclenkfoxtsatze ein kleiner, 
nach i;Dnen gerichteter Haken, per horizontale Theil 
i$t lang und schmal. ^^Beym ; gemeinen JJ^aulwurf ist 
der Unterkiefer nach, demselben P)ane j^^bjldet, allein 
^er perpendiculare Thell breiter,, fast quadratförmig,, 
derKoronoidalfoJCtsau breit, und, wieder etwas jchöia» 
lere Winkelf ortsau ^ Aicht sehr boc^ 

^ • ' , et- 



N 



I 



1' 



-V- 



J^^ri^uti?. Sie sind.brejic i\nd Ijiab^ii [so^iMi^endei ge- 
jB^bate Fläclien und «v^ejcdfin «Il^üdlig grpfiier) Glei- 
j^0 Fora^ haben, «ucb die fünf letzt;^»!:^: ,«]iie abmale, 
.dreyeckige ^ innen J^r.elt^i'e Käufliche "mit zwey innern 
«lind einer äufsern, langem Etbabenbciiti Diedreyentea 
'jiDCd f4ftt gleich gr^oTsj 4l^Q zwey letzten, besonders der 
•bin^ejo^te , beträcbüicb kleiner. All^ . sind nabb aulsen 
convex und sehr schmtfl» Alle Backzähne des Unter- 
.kieifQi:s »ind weit länger und ^schmaler «U di^ ^entgegen« 
Jitebe^en des Oberkiefer^. . 

Di£ Gesijalt deriMaPiIwurfsMhne ist bekannt, tinl 
:|chiberAibre sie nur>^ umdie DiflFereoz von beiden eben 
.bß&oblriebenen auffallend zumachen. Sr hat oben drey 
^grofiiere , , un^en vi^r kleinere Schneidezähne, oben 
jirinen ii;^Tken Eckzahn, runten einen sehr kleinen, aber 
fbreiten, der'^elleicbt'nicbt dafür gelten kann, weil er 
Uiob hinter und inn^rbiOQ^ dem obem befindet. Darauf 
.folgen oUen und xmtmi^drey kleinere, von fast gleicher 
jJvQrm, mit dem voch^rgiebiinden, sipb allmählig vergro- 
,Isei;&de, deren unter« breiter und größer als die obem 
,find. Oben sitzt noph ein vierter, bre^^er, starke^ 
.yurcbt vollkonimen ao grofser, aber fast eben so spitzer 
^Zahn als der ob^re Eckzahn, und darauf oben nnd 
..unten drey breite Backzähinie, die.pberii dreyeckig, 
..'die untern länglich viereckig, die obem mit drey, die 
,;ni\teTn mit fünf Hauptspitzen im Zickzack, 

Ehe Jch diesßn Punkt verlasse, glaube ich auf die 
fjTofse Aehnliehkeit aufmerksam machen' zu müsseoi 
..welche. sich zwischen der Anordnung der Zahne dar 
.SpitzKnans und der Pbalazigi&ten, vorzüglich der lang* 
j geschwätzten, zweyer übdgens in ihr«r Organisation so 
.sehr von einander verschiedener Tl)iere findet. Die 
«^Zabl nnd Gestalt der nntern /Schneidezähne, so wi« 
^er.ot^er^,. vorzüg^c^ der auf die,vqrder|i Schneide- 

zäboe 



97 

Kabne folgenden^ ist gans die oSmUcIie^ und die Bede«« 
sahne differiren nur in Rücksiebt auf Zahl ^ die beym 
Phalangisten bekanntlich weit betrachtlicher ist. 

In d er Form des'fibrigen Körpers nähert sich derScH 
lextalpinus in mancher Hinsicht auffallend den übrigen 
Spitzmäusen: in mancher steht der gewöhnliche Maul« 
Wurf ihnen weit näher, und hat jener einen gansei« 
genthumlichen Bau; im Gänsen ab^ stellt er sich anfi« 
fallend swischen beide und rechtfertigt so audi hlmfii 
jiurch den ihm von Cuvier angewiesenen Plats. 

Ich betrachte auerst die Extremitäten und von dv&^ 
sen sogleich. die vordere. Die Schulter hat bey der 
gewöhnlichen Spiumaus und bey Sorex talpinus fast, 
einerley Form. Das Schulterblatt ist läng und schmal^ 
die Leiste sehr breit. Sie difleriren nur darin von ein« 
ander, dafs dort die Leiste von dem hintern Kande, 
Uer erst von der Mitte der äufsem Fläche an ent-i 
^>ringt, dort weit hinter, hier dicht he^ der Gelenk*^ 
ßäcfae aufhört, dafs sie sich hier fast von ihrem Ur- 
iprunge an su einem sehr breiten und langen Akromion 
Dach unten umbiegt, das einen kleinen hintern, einen 
vordem langen Fortsats hat, welche durch einen lan- 
gen codcavcn Read mit einander verbunden sind, statt 
daCi dort das Akromion lang und schmal ist, und in ei« 
len langen vordem, hintern kleinen Fortsatz ausläuft, 
lie dicht neben einander stehen. Das Scblussell>ein 
st bey beiden sehr lang, dfinn und in seiner äurserit. 
iälfte atark gebögen. Damit hat das Schulterblatt' 
ind daa Schlüsselbein des gewöhnlichen Maulwurfs 
licht die geringste Aehnlichkeit, indem jenes.sehr lang^ 
choial, mit einer kleinen Leiste und ein^in fastua* 
Qerklicben Akromion versehen, diefi sehr kura»und 
»reit ist, und einen starken nach unten gerichteten 
laken hat. Sie GcüUlt des Oberarmbeins aber halt 

O beym 



1 

I' 



98 

UymSore3dtftlpiaai äalFallexid dai Mittel switchen itt, 
velcbe man/beym Maulwurf und der Spitzmans be* 
merkt. Beym Maulwurf ist es aofserst kurz^ breit, ge- 
bogen, alle Vvrtielnngen, Erhabepfaeiten und Fortsätze 
dnd sehr tnerldich; bey der^SpItsmaua ist nur sein obe- 
y^a Drittel von der, bey den Fleiscbfresaemgewöhnlicbea 
Foroi abweichend^ weil es betrachtlich breit ist, d«i 
liniere hfl t kaima anlfs^Iende Gestalt, und besonders fin- 
deü sicii kein« Spür von»der Krümmcing des Maulwnrfi. 
Beym.Sorex taipinaa ißt 'et verfaaltnifsmäfsig weit kür« 
seXy besottdera oben breiter uttd »ehr atark nach in- 
nen gekrümmt: von derTerbindang/mitxleai Ellenbo- 
gen an settt sscb a;ach innen und utktetL von ihm ein 
n^t stärkerer^ hakenförmiger F<^tsate fort ^ als beyoi 
Maulwurf. In der Gestalt des Vorderanna findet sich 
i;yviacfa^en dem Maulwurf und Sorex talpinus eine aaf- 
fidlüide AphnBchk^. Di« Verbind«og der beiden 
Krochen mit dem Oberann , di« ' zu ifarev sehr ge- 
risigea «Länge sehr l>eträ€btlicfae Dicke ist ganz dieiel- 
hew Nui"« die, Gestalt des bey beiden langen Olekra- 
iions und der Eilenijogenrabre differirt. Beym Maul- 
wurfe hat diese anl ihrer aufsern Fläche in ihrer hintern 
grölserjl Hälfte «ine breke Leiste t. oder vielmehr die 
Ellenbogenrohre stellt eine lange Schaufel mit nach 
oben geriebteier Concavität dar^ ^nd daa- Olekranon 
eodi^^t siöh ib «iiden kleinen nach innen gerichteten 
Haken. Beym Söridx talipinns ist die EUenbojgenröhre 
aelbst awar dick> aber nicht so geformt wie beym Maoi- 
Wurf 9 andern cyUndrisch; die Form des Olekranons 
aber ist dieaeUie» nur ist der Haken- vid länger und 
bmiter> u^ zugleich von dem Gelenk an nach innen 
gerichtet« • Bey den Spitzmäusen haben die vorderen 
Knochen keine auffallende Gestalt and sind beträcht- 
lich lang. So haben auch ihre Handkoochea nichts 

Anf- 



* 



99 

AüfTallenfles. ' Durch die Zahl seiner 5 Finget fteht der 
Maulwurf der Spitzmaus zräher^ alt Sorex talpinut: 
aliein alle Handfbrmen sind bey ihm viel breiter«und 
länger^ als dort. Der Sorex talpinns liat nur vier Fin- 
ger. Ein aufserer, nach unten gerichteter^ ist kaum 
merklich. Aufserordentlicb grofs und mit einem Un- 
geheuern und spitzen Nagel bewa£Fnet ist der darauf 
folgende. Dieser Nagel scheint den gansen Finget 
einzuscbliefsen^ dennaufser ihm nimmt man biernichta 
von der Hand wahr. Viel kleiner ist der darauf folr 
gende Nagel > der einen nicht kurzen^ zienilich dicken 
Metacarpalknochen frey kfst^ und noch kleiner ist ein 
dritter, nichts wie die erstem, oben conve)cer, unten 
concaver, sondern oben concaver, scbauf eiförmiger, ei« 
nen kürzern Metacarpalknochen frey lassender Nagel» 
Diese Hand hat bey weitem nicht die beträchtlich^ 
Breite der Hand des Maulwurfs, überdiefs felilt ihr daa 
starke halbmondförmige Bein am Innern Rande des 
Carpus: allein die weit beträchtlichere Stärke dea 
äufsern Nagels, und aufserdem der längere, nach-in^ 
Aen gerichtete untere Theil des Oberarmbeins, das weit 
ttarkere Olekranon, das mit diesem gleichsam eine 
zweyte Haindj oder die swey letzten hintern Zehen d^ 
Hand bildet, können als beträchtliche Ersätze dienen. 

Was die hintern Extremitäten betrifft, so kommen 
Sorex talpinus und Sorex im Wesentlichen in der Form 
des Beckens überein. Die Beckenknochen stehn weit 
aus einander, und es findet sich keine Schaambein^ 
fugung. Sie* haben eine hohe, schmale, aus einem 
Knochen gebildete Heiligbeinleiste, allein sie upter«« 
tcheiden sich auffallend von einander durch die Höhe 
ihrer Sitz* und Schaambeine, die beym Sorex sehn 
beträchtlich, beym Sorex talpinus sehr gering und mit 
beträchtlicher Breite des untern Astes des Schaambeine 

C a und 



lOO 



und Dicke d^s Sitzbeins verbunden ist. Beym Maul- 
wurf findet sich dieselbe Leifte dei Heiligbeu»^ allein 
giö ist weit falber. Das Höftbein , ^däs'bey der Spitz- 
snaüs und Sorex tal[fitius nur in seiüer dbemHilfte mit 
dem Heiligbein verbnofden isr^ ist bier in s^iitjer- ganzen 
Länge mit demselben durchaus verwachsen, jadttiisgilt 
selbst fihr den Anfing des Sitsbeins. 'Zwischen dieien 
beiden Verwechsnngen befindet sieb eine 'kleine lasgli- 
tue Oeffnnng. Durch die beträchtliche Länge seiner 
Siite-und Scbaambeine nähert sich der Maulwurf der 
eewöbnUcben Spitsmaus, allein er entfehlt sich von 
fht vo sehr, 'als von irgend einem Thiere, durch cH^ 
Kt'eiAheit der Becke'ndurchmesser an tler Stelle > wel- 
sche der Pfanne entspricht. Hier nämlich nahem sich 
einander die Hüftknbcfaen so> dafs sie einander i^ Li- 
nie vor dem Heiligbein fast berühren. ^Die langefi 
v'dtdern 9chaambei;aäste divergiren Von da stark nach 
hihten. '^Der "EinAuIs dieses Beins ianf die Lage der 
Gescblecbtstbeile und des Ma^arms aufserhalb dei 
Beckens ist 4>ekaftnt. 

Die Form des Oberschenkels kommt beym Msnl' 
Wurf mehr mit dem der Spitzmaus^ als des Kapniaul« 
Wurfs uberein^ weil die Leiste für den Ursprung dei 
aüfsem grorsenUnterSchenkelstreckers bey beiden nicht 
so tief herab liegt> als hier> wodurch d^r Oberächeni 
k^l bey beiden öben^ v^rbältnifknärsig viel breiter als is 
«einer lilltigen Länge. wird, stÄtt dafs er bey Sorex ^al- 
tyilius überall fast gleiche Breite hat. Bey allen dreyea 
Ist der Unterschenkel auf gleiche Weise nur in der 
Obern Ideinem Hälfte lius twey verschiedenen > unteH 
mit einander verwachsenen Knochen gebildet; allein 
beym Maulwurf und Sorex ^Ipinns ist der Untei'- 
.acbenkel kurz> wenig langer als der Oberschenkti) 
bey der Spitzmatis aber ist er noch einmabl so kng, die 

Kno- 



J 



♦ 

Knecben sinfl ch>it> starbt .bi0i&^ besoadexs das Wt« 
denbein^ sehr diinn^ das Scbienbeio aber vom mit 
einer breiten Leiste versehen^ die dort fehlt. Die- 
ter Knochen hat beym Maulwurf iii seinem obem 
Thcile auch einen starken, nach anfiien, jenex gleich« 
faü« iaseinei^ obesn Bxlremitis einei^ starWn, nach 
unten gericbietea länglichen Foirtsatz, defea ei^terei^ 
beym^ Sorex talplnns ganz fehlt, der swc^te sehr 
klein ist. Die Zahl der Zehen d^s Hinterfu&es ist 
bey allen drey Thieren 5, allein ihre Gestalt diffe- 
rirt diftch sehr beträchtliche Lange und Dünne aller 
Tbeile des Fnfses bey der Spitzmaus sehr von der Kur- 
se und DicHe derselben beyxfi. Sqrex talplnns und 
Maulwurf. 

I«h wendemiph endKcb »nr VergIeiGhungder,&ucken^ 
Wirbelsaule, der Kippen und det Brustbeins dieser Thie* 
ra. fai der Form und Ziahl der Wirbel (die des Scbwanses 
susgenomna^n) stehen der Maulwurf« und- die Spita^avM 
Ränder sehr nahe, der Sorex talpinus entfernt sich in 
beiden.Rüclisicht^n von ihnen beträchtlich. Beide ha- 
ben. eiMn Atlas mit einem sehr, breiten Bogen , eiftein 
kleinen, D^rnfovtsataek undr niedrig#n platten Körper, 
einen mit einem breiten Körper und Dornfortsatze ver- 
sehenen Epistropbäus , Halswirbel ohne Dornfortsätze, 
die ersten 8 Rückenwirbel fast, gleichfalls dornlps^? 
der Maulwurf die darauf stehenden a mit sehr kleinen, 
>2nd. die letzten^ S ^^^ starker nach vorn, gerichxetea 
Dornfortsätzen, die beynjf Sorex talpinna fehlen, ver- 
sehen. Die £ahl derselben ist bey beiden gleich, 13. 
l^ben. so haben beide 7 starke, bej S. vorzuglich luiyge 
Lendenwirbel, welche mit breiten Dornfortsatzen verse- 
hen sind. Die vordem Gelenkfqrtsätse sind, «^ wie bey 
den {luokenwirbeln, lang. Alle haben accessorische^ 
die VQi^züglicb bey dem Meulwnrf(9 an den ersten Leni 

dexk* 



denwirbeln Iang> spitz und xuch hinten gerichtet sind. 
In der Zahl der Scliwenzwirbel differifen sie. DerMaul- 
wurf hat la, die Spitzmaus i8» dielt ist aber unwesentf 
lieb. Sorex talpinus hat einen mit einem sehr breiten, 
kurzen und schmal^, domlosen Bogen versebenen At^ 
las> einen breitgeliorperten lang > aber schmalgedorn- 
ten Eplstrophäus, dornlose Halswirbel , aber 191 Tom 
gten an > starkgedomte Rückenwirbel > auf die vieri 
breiter^ aber niedriger gedornte Lendenwirbel folgen, 
deren Gelenkfortsätze lunbedeutend sind ^ und die keip 
na accessorischen Fortsätze haben. ' 

In der Gestak der Rippen finden sich merkliche 
DüFerenzen. Die der Spitzmaas sind'verhältnifsmärsig 
weit langer und dünner. Der Sorex talpinus unterschei- 
det sich von beiden dadurch auffallend ^ dafs die erits 
Rippe bey ihm sehr kurz, schaufeiförmig und. fast ro 
breit als lang ist. Sein Brustbein hat mit dem desManl* 
Wurfes einige^ wiewohl entfernte Aebnhchkeit. Beym 
Maulwürfe besteht es jaus 5 Stücken^ von denen nur dsl 
erste von der gewöhnlichen Gestalt abweicht. -Es ist in 
aeinen obem -f ziemlich breit > da^ wo es sich zwischen 
die Schlüsselbeine legt^ sehr dick^ und trägt auf seiner 
vordem Fläche eine starke j Vog^lahnlicbe Leiite. 
Zugleich ist diels Stück fast solange als die übrigen 4 
Theile zusammen. Beym Sorex talpinus zahle ich 8 
Stücke. Das oberste ist auch das gröfste von allan> al- 
lein nur ^ so lang als der übrige Th eil, also viel kunefi 
als beym Maulwurf. Seine obere Hälfte ist viel breiter 
als beym Maulwürfe ^ die untere plöulicb sehr schnisL 
Auf der untern Flache des obern Theils findet sich eine 
kleine Leiste, die sich auf den untern allmählig verliert. 
Die Leiste ist am obern Ende* am höchsten und schsrf- 
ateu/ atatt dals sie beymgemeineaManlwurf sehr niedrig 

nsd 






der Fische. Ä95 

obere« * Sie weichen nach hinten aus 'einandei: und zwi* 
sehen beiden liegt ein kiiri^erer, platler^ rundlicher Kno*^ 
chen. 

Hier also und bei Ch ironectes finden sich nur drei 
Knochen; Batrachus kommt mit den eben. beschrieb« 
nen Fischen durch ansehnliche Entwicklung dieser Ge« 
gend und sehr längliche Gestalt der einzelnen Knoohen 
überein, hat aber selbsteinen Knochen mehr als gewöhn« 
licliji indem man fünf findet* 

Sie diyergiren von vorn nach hinten/. und werden 
wie gewöhnlich von oben nach unten länger. Die vier 
obern sind dünuy der unterste ist sehi* breit. Hinten 
sind sie sehr breit, viel breiter als bei Polfpterus* 

Die Wurzelknochen nehmen^ von oben nach unten, 
sehr allgemein an Gröfse 2U und gewöhnlich ist d^r un- 
tere plötzlich beträchtlich gröfser. Hiermit übereinstim- 
mend entsprechen die untern einer bei weiilem beträcht« 
licheren Anzahl von FJossenstrahlen als die obern« 

Auch hierdurch wird die Geoffroy&che Ansicht 

von der Bedeutung der Knochen djelser Gegend bei jLo- 

phius und Polyp terus widerlegt, denn der untere hat 

.wenigstens zehnmol mehr Masse ßls der obere and trägt 

ungelahr dreifsig f lossenstrahlen , der obere nur drei. 

Andere Verschiedenheiten betrejQFen die Anwesen- 
heit, Gestalt, das gegenseitige Verhältnifs 
und die Lage dieser Knochen und überhaupt die An- 
ordnung dieser ganzen Gegend , welche im Allgemeinen 
von der ihrigen bedingt wird. 

Sehr selten scheinen sie zu fehlen. Wenigstens ist 
das einzige mir bekannte Beispiel dieser Art Exocoetus 
exsilienSf wo ihr Mangel vermuthlich von der starken 



I 




io4 ^ 

Spitsmaot« MAnlimrf MAalwnif. 



Wehe d. Beckeni^ von ei- 
ner Pf anpe zur andern s"' 
£i|(fernung d. Scbaain«> 

beine i^ 

Tiefe des Beckenf i^"^ 

Länge d. Oberschenkels 83"' 
— - m^ Unterschenkels gl'*' 

— — Uinterfiilses 10"' 
Breite 3"' 

Länge d. Brustbeins i'" 7*^ 

— d.obernThwls 9"' 
Breited. ersten Rippe i'" 
Länge *— — 3'*' 



vom Kap. 



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der Fische. * x ^gj 

I^r 18t mehr od«r wenigei: läogUch. Sepoe Gestalt und 
die Zahl "der ihn zusammensetzend^:! Strahlen u. s, w« za 
beschreiben , ist übrigens yorzugs^weise Gegenstand dec 
Zoologie. Hierher geböit besoqderfl nur die Oarstel« 
luug der Gestalt der einzelnen Strahlte , welche die in« 
nere nähere Untersuchung nachweist. 

Ungeachtet sie auf den ersten Anblick nur eine ein« 
fa^he Reihe bilden, so ergiebt sich doch bej genauerer 
l^etrachtung, dafs jeder Strahl mehr oder weniger voll^ 
kommen sich in einen äufserii iind einen inneru zerlegen 
läfst, welche nur sehr eng an einander geheftet sind. 

'Aufherdeni sind sie, was sich* auch ohne gez^auere 
Untersuchung ergiebt, von oben nach unten in einer 
langern oder kürzern Strecke in ihrem hintern Theile 
gegen den freien Rand mehrfach gespalten. 

Dagegen zerfallen sie der Längenrichtung liach 
nicht, wie' die Strahlen der Knorpelfische in mehrere 
von einander «getrennte, einzelne Glieder, wenn gleich 
sehr allgemein durch abwechselnde Anschwellungen und 
Einschnitte eine solche Bildung angedeutet ist. 

Ausnahttien hiervon sind wenigstens äufserst selten. 
Ich kenne nur eine, die Polypierus bildet. Auf die drei 
oben beschriebenen Knochen folgen in dem Skelet, da^ 
sich i^ dem Pariser Mu^äum befindet, linlfierseits auf die 
Handwurzelknochen neunzehn längliche^ von oben nach 
unten gröf^er Ayerdende, strahlenförmig stehende Kno-» 
chen, auf diese die gewöhnlichen langem Flossenstrah« 
len. Sehr merkwürdig ist, dafs sich an ihrer Stelle atif 
der.rechten Seite nur fünf breitere, von oben nach un« 
ien beträchtlich an Breite zunehmende finden'. Diese 
Bedingung erinnert lebhaft an die oben beschriebene 



• ; 



io6 

Fellen bey Genna unter Steinen gefunden. Wenn sidi 
anders ein wesentlicher Unterschied zwischen den zYiej 
Arten von Skorpionen findet, welche Maupertuis 
hej Montpellier fand, und von denen die, welche aal 
dem Felde gefunden werden, in ihrer ganzen Länge 
swey Zoll haben und gelblich weifs sind, die aber^ 
welche in den Hänsem vorkommen, kaffeebraun und 
viel kleiner seyn sollen, so waren die meinigen von 
der letztem Art, indem alle die letztere Farbe hatteUi 
nnd selten oder nie von dem Kopfe bis znm Schwansi- 
ende länger als i-| Zoll waren. Nachher habe ich bej 
Florenz, allein juir wenig gefunden, wie es mir über« 
baupt geschienen bat, als fänden sieb bey Genua mehr 
sädliche Insecten, und diese in gröberer Menge all 
bey Florenz und selbst bey Rom. Gewöhnlich lebea 
sie durchaus einsam , doch habe ich unter etwas grö- 
Isereii Steinen nicht selten mehrere gefunden. Ibr 
Wüthen unter einander, dessen Manpertnis ge- 
denkt, habe ich gleichfalls leider nur zu oftzubeoln 
achten Gelegenheit gehabt, nnd besonders ist es' mir 
Unangenehm gewesen , weil ich dadurch eine btoäcbt- 
liehe Menge verlor, die ich in Genua gesammelt und 
xnit nach Florenz genommen bitte, um sie daselbst mit 
Hülfe besserer Instrumente, als einer Lonpe, zu unte^ 
suchen. Diesem letzteren Umstände ist es zuzuschrei- 
ben, dals diese Anatomie nicht so vollständig ist, als 
ich wünschte, und als sie geworden aeyn würde, weui 

ich in Florens mehrere hatte bekommen können. 

Ich 

ioek (Arean,nat. Tom, IF.J, Maupertuis (Mem, de 
Vap, roy. des sciences I73i.j# D unter il (Zoologie ana^ 
lytique, p. 290 J. Sie beschreiben aber hanpuäcblich ent* 
weder blofs dasAeufsere deaSkorpioDs, oder doch nur weni- 
ge innere Organe desftelben, nahmentlich das Giftorgan, und 
daton doch auch nur die Ausfuhrungsöffnungen im Stachel 



l ^ 



107, 

Ich' betrachte zuerst deiJL Darmkenal des Skorpions. 
Diefs ist ein vom Munde bis zum After gerade verlau- 
fender enger Kanal Fig. 15. a, 15. a, 16.^ der die 
Länge des ganzen Körpers nicht üb ertrifh, indem der 
After sich im vorletztem Sehwanzgliede als eine deut« 
liebe Oefftiuiig zeigt. Seine Weite ist nicht überall 
genan dieselbe^ sondern es befindet sich etwas über 
seiner Mitte eine längliche^ einen Magen reptasentir 
rende Arifecbwellung. Jenseit dieser wird er wieder so 
eng, als der beträchtlich lange Oesophagus war, und 
geht nur beym Europäischen Skorpion ohne weitere 
Anschwellurg bis zum After fort. Beym -Tunesischen, 
von welcher Art ich ein £xemplar zu untersuchen Ge« 
legenheit hatte, ift diese verengte Stelle nur sehr kurz, 
und er erweitert sich Jenseit derselben wieder weit 
mehr ala. der Oesophagus, wiewohl nicht so beträcht- 
lich als der Magen. Bey dieser Art folgt endlich auf 
diese Erweiterung , die mehr als j der ganzen Läng« 
des Darmkanals betragt, ganz am Ende desselben noch 
eine, die zwar nur ungefähr ^ der ganzen Länge b»* 
trägt^ aber viel weiter als der Magen ist, und die man 
häufig auch bey solchen Insecteja bemerkt, welche 
einen übrigens überall gleich engen Darmkanal \^HU 
tzen, wie ich z. B. sehr deutlich beym Nekrop/mrus 
f^e^pillö geseheik habe, ungeachtet Cuvier^) diesem 
nur einen überall gleich engen Darmkanal znschreibt. 
Der Darmkanal ist übrigens in seiner Structur dünn 
membranos, in seiner gröfsten vordem Hälfte bisweilen 
leer, bisweilen mit einer bräunlichen Flüssigkeit enge» 
füllt, enthält aber in seinem letzten Dritttheil, immer 
eine sandähnliche staubige Masse* 

Diefs Organ ist, so weit es sich im Unterleibe be# 
findet^ ganz von einer bräunlichen Masse umgeben^ 

.welche 

^nat. Comp. 



X 



1€)8 

wekb« cKeien (BsigänaB^erfuIh. Le.uw<enbose1k: soheint 
diese schon fiür die Leber gehalten, zu haben, denn er 
sagt '^), als er den Skorpion habe anatomiren wollen» 
sej es ihm unmöglich gewesen, weil der Theil, den 
er für die lieber geb^alten, und der Darmkanal so in 
Fäulniä übergegangen gewesen wären, daft en nichts 
mehr dentlich tvL unterscheiden im Stande gewesen 
aejc. Wenigstens findet sich aufaer ihr nichts im Leibe, 
das m^n für die Leber halten kö^inte, und eide ge- 
nauere Unterspchung beweist wohl bestinamt^ dafs 
wirklich diese Masse nichts anders seyn kann. Sie ist 
sehr feingekoint und zeilällt auf»^der Sei$e in vier bis 
fünf grofsere, inimer darzustellende Lappen, die wie« 
der. au» einer Menge kleinerer zusainmeneesetst sln^« 
In eineii jjeden dieser Luppen setzt sich aps dem Rü- 
ckengefäfse, daa ich nachher angeben wecd^, unter 
einem rechten Winkel ein kleiner Ast fort, und. ver* 
theilt sich darin so^ dels die kleinern Lappen durch 
seine Zweige unter einander zusarnmenhangen. Aus 
einem, jeden dieser Lappen begiebt sich eben so ein 
kleiner Ast in. den Darmkanal , sowohl oberhalb alt 
\uiterhalb. des Magens, als in ihn selbst. In. der iSten 
und ifiten Figur kabe ich djiese Siructur durch den 
Buchstaben & angedeatet. In. den Schwanz erstreckt 
aich diese Masse nicht. 

Das Girculationssystem des Skorpions ist einfach. 
Sobald man die Rückenbedeckungen wegnimmt, sielft 
xnah einen geraden Kanal, der etwas weiter als der 
Darmkanal ist, und' mir im lebenden und frischen £u^ 
r.opäischen Skorpion immer eine Menge vom kurze- 
Ter, hinten engerer Glieder zu haben schien, wie ich 
Hg. 17. angedeutet habe. Im Tunesischen sieht man 
deutlich, dals er stark muskulös und rotblich ist^ und 

dsli 

*j Arcan, nat. Ihm, ÄF. p, 170» 



109 

dafs c!t yom^ irie f>ey deti Spinnen^ WieWoM nidtit so 
benr^chilieb', Veretigt i^ird. Doch efscheiht eit 'bey 
dieserii übrigeirs Überall gleich vreit, nichts wie beynCl 
Europiischeti, au» onebrern Ansebwe%Dgen «usam- 
nieiiges!6t&. * Der aus ihm fortgehenden Gefäfte babö 
ich schon bey Betrachtung de« Leber gedacht. Wahr- 
scheinlich sind sie nicht die einzigen^ allein es ist mit 
bey letzteren Arten nicht gelni^^eii;^ andere "^u etitde^ 
cken^ beytn Europäischen 'wegen ibr^ Klei^iheit^ beym 
Tunesischen, weil dasTfaiet dufch langes Aufbewah« 
ren in Alkohol (es stammte noch von Redi 'her) ao» 
rseMrdentltdi Verhärtet war^ und, d^er die feinem 
Theile leicht zerbrachen. v 

Das Respirationssystem Fig. 22. ist sehr merkwfiN 
dfg, weiFes die grofse Analogie der Aranetden mit d^ii 
Crustaceen in das belaste Lfrht settt und ein auffallen« 
des Uebdrgangsmomelht Von dehlnsecteh ^dureh jene zu 
diesen 'wird. Auf jeder Seite der vier TJnterleibsplat^ 
ten befindet sich eine 'kleine^ mit einein aufgeworfe« 
nen Rande versehene '^tieefeOeffiiung, [welche den 
Stigmhten der Insecten vollkomitien ähnelt. Diese 
Oeffnung aber führt nicht zu e!nerTräcbäe, sondern 
zu einfem weifsllchen^ dreieckigen, oder unregelmä^ 
fsig vifliteckigen Organe, das durchaus einisn Kiemen 
darstellt. £s besteh't nämlich aus ^ungefähr zwanzig 
Platten, wektre tu einem Fächer verbunden tlnd, der 
mit seiner Spitze, die vielleicht bohl ist und zum Stig- 
ma fuhrt, auf den Unterleibsplaite^ dicht unter ih- 
rem Vordem Rande aufsitzt. Die Fächerglieder l\e* 
gen von vom nach hinten ndben einander, und sind^ 
wie das ganze Organ, aufkerst fein und zart« Jedea 
Blatt ist halbmondförinig^ ttatb anfttti concev^ nach 
innen convex. 

Die 



HO 



Die satte Figur stellt das Raspiratloiiiorgaii 4lar. 
Man Erkennt leicht eine einzelne Kieme aus dem Earo» 
päischen Skorpion^ ferner aus eben denselben in ihrer 
natürliphen Stellung und, Verbindung mit den Ahdo 
ninalplatten^ alle vier Paare, und endlich eiaselneKie- 
men aus dem Tunesischen* Aus den vorhin angegebe- 
nen Gründen aber habe ich nicht ei\{decken können, 
ob sich Gefäfseiauf den Branchien vertheilen. 

Ueber die EmpEndungs - and Bewegungsorgan! 
tiabe ich wenig. Das Nervensystem besteht, so viel 
ich beym Europäischen und Tunesischen Skorpion le* 
ben konnte, aus acht Knoten, welche durch einea 
•chmalen, gerade durch den Korp^, unterhalb des 
Darmkanals, verlaufenden Nerveafaden unter einan- 
der verbunden sind. . Vier von diesen Nervenknoten lie- 
gen im Unterleibe und eben so viel im Scbwanae. Der 
yorderste ist hey b^den Arten doppelt, indem awey, 
von denei^ jeder an sich gröfser ist als einer der übri- 
gen, neben einander liegen. Von den vordersten sind 
xnir besonders drey Nervenpaare deutlich gewesen. 
Das innerste geht zu dem Uauptaugenpaare, das auf 
ihm warzenförmig wie auf einem Stiele aufsitzt, darauf 
folgt ein stärkerer, der zu den Mundtheilen geht, und 
darauf der all erstärkste, der völlig so stark ist als das 
Rückenmark, und sich blols in die Arrpe des Skorpions 
vertheilt, indem er, ohne beträchtliche Aeste abzuge- 
ben, durch ihre Gelenke verläuft, und erst in derScbee* 
re sieb deutlich bifurctrt. Die übrigen Knoten geben 
drey Paace ab, ein mittleres unter einem rechten Win- 
kel, ein vorderes und ein hinteres. Das letzte Schwani- 
ganglion ist kaum merklich , liegt (wie auch die übri- 
gen) dicht hinter dem vordem Rande seines, d« h. des 
vorletzten Schwanzgelenkes, und schickt zwey, stark 
voneinander abweichende Aeste, in welche das Rücken- 
mark 



I 



\ 



tu 

mark selir dentllcb serfällt^ nach hinfen ab. Uebrigena 
ist, wie bey detf Insecilen, der Yerbindungsfaden zwi- 
tchen den Ganglien doppelt. Das JVla^kelsy^terh bat 
nichta Auffallendev. L^uwenhoek sagt.*^), er ha- 
be in jedem S<iiwan&g]iede svrey deutlich unterschie- 
dene weifse Muskeln gefunden , lie ms einer grofsen: 
Menge länglicher Fäden bestanden hätten > welche sictf 
alle in dem dünnern Ende des Muskels zur Sehne des- 
selben endigten. Idi habe in einem jeden Schwanzge- 
lenke 'des Tunesischen Skorpions deutlich fünf Mus-, 
kein, swej paere und *einen unpaaren, gefunden'. Der 
paare liegt oben urtd ist der breiteste, indem er fast 
die ganze Breite dt% Gliedes einnimmt: neben und et- 
was unter $bm liegt auf jeder Seite ein seltlither, und' 
zwischen diesem Paare liegt das untere. Alle entsprin- 
gen dicht hinter dem vordem Rande eines jeden 
Schwanxgliedes, spitzen sich von vom nach hinten all- 
mähHg za und inseriren sich dann mit einer sehr klei- 
nen Sehne dicht hinter dem vordem Rande des zu- 
nächst (olgenden. Die übrigen Mnsteeln kenne ich 
nicht genau. Doch weifs ith,^ dafs die Bewegun- 
gen der Scheere durch sechs Muskeln bewerkstel« 
ligt werden« Zwey länglkrhe Muskeln, ein Beuger 
und ein Strecker» welche fast die ganze Länge des 
vorletzten Armgliede» einnehmen, inseriren sich in 
den hintern Rand diSs grofsen innem Armes der Schee- 
re. Aufserdem aber befindet sieb mehr nach' der^ 
untern Flache in diesem Gliede zwischen diesen bela- 
den noch der eben ao gebildete fleischige Bauch eines 
dritten Muskds, dessen lange Sehne durch den grofsen 
Arm der Scheere verlauft, und sich dicht vor der hin- 
tern Extremität des kleinen, beweglichen Scheerenar- 
mes an seinem innein Rande inserirt|, folglich densel- 
ben 



( 
1 



V 



IIa 



\ 



^^^ g%^ ^^^ uAbaweglichen Scbeenefn^rm hinzfeht 
loi Körper der Scheere aber befindea sich drey andere 
Mttikeln, welche allein zu den Bewegungen d^ au- 
fiem beweglichen Scheerenarmes besiimmt sind. Die 
zwey grö&ern sind gefiedert und gehen von dem ganzen 
fainern Rande des nnbeweelichep Armes, einer vor 
dem andern liegend, schief nach vorn und anban zum 
hintern und innern Rande des beweglichen Armes« 
Auch sie sind £euger. Der dritte Muskel ist endlich 
der Strecker des beweglichen Armes^ der längs dem 
äuC^ern Rande ^^ unbeweglichen A^ms, aus Uolien 
geraden Fasern gebildet, cum hintern Ende des bef?eg- 
Üchen Arms geht und sich in seinen äniseni Rand inie- 
xirt. Der Theil des unbeweglichen Arms, der dem be- 
weglichen correspondirt, ist übrigens gani leer. 

Ich komme jetst cor Betrachtung der Gesdilechtt« 
tbeile , die nciir sehr sonderbar vorkommen, und über 
die ich in Rücksicht auf ihre Bedeutung nicht völlig mit 
mir einig bin. Unter mehr als dreyfsig Europäischen 
Skorpionen, die ich gerade der Qeschlechtstheile we- 
gen geofFnet habe, fand ich nämlicfa immer genau die- 
selben Organe, und auch der Tunesische, deaicbin 
Floren» secirte, verhielt sich genau eben so. £s fand 
sich Almlich immer ein Eyersto<:k, und anfserdem 
iMhe nn dem Ausgange andere Organe^ die ich end- 
lich , weil ich immer blols Skorpione mit Eyern fand; 
für die männlichen «u halten anfing, so dafs es mir zu- 
letzt f«st zur Gewifsheit wurd», die Skorpione seyen 
Hermaphroditen. Doch ist es freyltch möglich, dsb 
die Zahl der Männchen nur gegen die der Weibchen 
iufserst gepnglst, tbeils weil vielleicht überhaupt we- 
niger gebohren werden , theils weilsi« vielleicht, wie 
bey den Spinnen, viel kleiner als di« Weibchen sindi 
und daher hiufig von diesen getödtet werden mögen. 

Mau- 



ii5 

Maupertui»^) spricht uberdiefi ganz bestimmt von 
männlichen und weiblichen Skorpionen , ohne indefs 
«ich weitläufig darüber, zu erklaren, wejl es blofs bey 
Gelegenheit des Giftorgans geschieht, von dem er sagt, 
dals es bey männlichen und weiblichen Skorpionen 
gleich, wenig gefährlich sey. Leuwenhoek**) sagt 
von seinem Skorpion blofs, er habe im ünterleibe la 
gelbliche Eyer von der Gröfse eines Hirsenkqrns gc- 
fanden, die ungefähr wie Ckrcaen gebildet gewesen 
wären. Wie dem auch seyn mag, so folgt hier die 
Beschreibung der Geschlachtsthtile, mit denen man 
die der weiblichen Geschlechtstheile der Spinnen ver- 
gleichen kann, um daraus abzunehmen, ob die Orga-^ 
ne, welche fch am Skorpion gefunden habe, blofs 
weiblich siiid , oder beiden Geschlechtern angehören. 

In der Lebersubstanz verborgen und so genau und 
fest mit ihr verwickelt, dafs ich es häufig damit für ei- 
nes hielt, liegt ein mcmbranöseJ bläulich weilses Organ, 
däsichIig.JCir.JLIJL.undXX. gi?«eichnet habe. Man 
sieht, dafs diefi Organ aus drey langen und vier quße^ 
ren Röhren besteht. Von den drey Längenröhren sind 
die zwey äufs^rn beträchtlich länger aU die mittlem 
und kommen in einem dreyeckigen Körper zusammen', 
der sich am vordem Ende des Unterleibes in der Miuo 
zwischen 'd&fi beiden Kämmen an derselben Stelle öff- 
net, wo sich auch bey den Spinnen die weiblichen Ge- 
schlechutheile endigen. Nur ein einziges Mahl habe 
ich diesen Korper nicht so fest mit der Leber .vereinigt 
gefunden, als gewöhnlich, vielmehr Ug er da gans 
frey unter ihr und trat sogleich nach der Oeffnung de» 
Unterleibes unter ihr hervor. In diesem Falle war er 
•her zugleich viel gröfser als gewöhnlich, und differirto 

von 

J ff. de Fat. des sc* ann, 1731. p, 320. 
**) L c. p, 170, 

H 



ii4 

Ton der gewöhnlich eit Fonn dadurch^ dals er, Vfie die 
i4te Figur keigt, s^hr deutlich in zwey serfiel, indem 
die mittlere Longitudinalrohre, die gewohnlich nur 
einfach iit, h'iet gedoppelt war. Hier und in" der 20sten 
Figur bemerkt man weiter nichts an diesem Organe^ 
in der igten aber erscheint er mit* einer Menge kleiner 
Kornchen besäet, und diese Körnchen, scheint es mir, 
sind Eyer> denn ich habe zwischen dem'> was die erste 
und achtzehnte ^^r zeigen, eine Menge Zwischengra* 
de gesehen, die ein^ fast ununterbrocbne Kette bilden. 
In der letztern Figur aber' beHnden sich in den Ao- 
achwwllungen lauter junge Skorpionen. ' In der 20Sten 
sieht man zwar nur jedesmahl ein solches Komcheo u 
der Rohre sitzen, aber häbfigsieht man, wie es auchdie 
achtzehnte Figur zeigt, mehrere hinter einahder. Ueber 
4ie Zahl der jnngen'*Skorpionen habe ich keine genaue 
Data. N4ch Redi ''').sind ihrer nie unter 26, tat 
über 40; nach Manp^rtuis sogar 65 **). W« 
Redi sagt, däfs sie alle an einem dünnen Faden hia* 
gen, ist aber o$^enbar unrichtig. Am vordem Ende 
dieses Organs befinden sich auf jeder Seite zwey andre; 
die ich am vollständigsten in dem Skorpion geiehei 
habe, aus dem diese Thelle in der i4ten Figur darge- 
stellt sind. Es ist nämlich eine lange, nach innen 
offene, spitze hörnerne Scheide, in welche sich bier 
sehr «deutlich jene exeteii*Organe auf jeder Seite iDS^ 
rirten. Zugleich verbindet sich diefs an dieser Stelle 
mit? einer kleinen weifslicUen Blase, die eben dabin* 
eingeht. Bey den übrigen Skorpionen habe ich dieli 
nicht Völlig' so gefunden, sondern mehr die Form, wie 
Fig. XXI 9 die auch bey Fig. XX. abgegeben ist, wo 
«sauf jeder Seite fewej mem^ranöse blinde Säcke tvA 

♦j /. c. ;>. 73« 



t 

ein weitet kurzer und ein w^t längerer , alier sehr en» 
gen Bisweilen schien es mir^ als öffneten sie sich 
dicht vor dem Eyhäher, bisweilen aber schienen si» 
mir daonit zu coramuiiiciren, lnujz, \ch bin über diesen 
Punkt nicht ganz einig ^ so viel weifs ich aber, dafs 
mir die Form in Fig. XIV. sowohl was dieses als 
das erste Organ betrifitj nur ein einziges Mahl vor- 
gekommen ist. Wäre es daher nicht wabrscbein^ 
lieh, dafs diefs der einzige männliche Skorpion, der 
mir vorkam» gewesen wäre? Die a4ste Figur stellt 
die Geschlechtstheile dar, . die ich im Tunesischen 
Skorpion^ aber um die Hälfte kleiner, aber auch, 
m der vordem Gegend des Unterleibes, gefunden 
habe. Sie bestehen aus dem blind geendigten mem^ 
branosen Kanäle a, der kurz vor seiner vordem Ex«' 
tremität noch einen kurzen accessorischen blinden Ka- 
nal aufniinmt, der sich bald/ nach seiner Entstehung 
in zwey spaltet« In dem'Hauptkanale beßnde;t sich eine 
dünne Homplatte, welche bis h reicht, und vorn, wie 
es die Zeichnung auch darstellt, behaart ist. Zu bei« 
den Seiten inseriren sich vor diesen blinden Kanälen 
in eine getneinschaftliche runde Höhle noch, zwey 
kleioe, in ihrem hintern Rande \ ielfach gekerbte blin« 
de Kanäle o, und aus dieser Höhle entspringt eine en* 
gere Scheide. Mit diesem Organ aber findet sich anch 
bey diesem Skorpion das erste, mit der Leber eng vet^ 
wachsene, nur konnte ich es nicht vollständig entwi'* 
ekeln, weil es durch den Alkohol sehr brüchig gewox^ 
den war; so viel aber sähe ich deutlich, dafs es nur 
eine eiiiaefaie Longltudin^lmittelröhre hatte und sieb 
nicht in das erstbeschriebene Organ öffnete. Dia 
Kämme, welche sich neben der Qeschlechtsöffnung 
beßnden, hält Dümeril ^ für Respirationsorgane, 

Ha indefs 



indflik 3ai% f ie mit dies&t Function «uch nicht in der 
entferntesteni Beuehung stehen > leidet wohl keinen 
i^weifel. Eher mochte ich sie wegien ihrer Stelle und 
wegen ihrer Aehnlichkeii mit dem, was-m^ii bey man- 
-chen Thteren findet (wenn es gleich dortuiur dem 
männlichen Geschlecbte zukommt)^ für xu den ^e« 
fchlechtsorganen gehörig liehen. 

Endlich noch einiges über das Giftorgan des Skor- 
pions, Darüber sagt Leuwenhoet ^): auf derft 
einen Schvranzmuskel habe ein Theil gelegen , den er 
für ein Gefäfs gehalten habe, und in der Mitte de^ 
selben sey etwas, -Bla^enähnlieh es gewesen. Diesen 
Theil^ sagt er> halte ich für das Organt^ welches das 
Gift gegen das Schwansende hinfuhrt. Der Theil, den 
I^euwenho-ek sahe^ .war aber, ohne Zweifel wohl 
der Darmkanal^ und wen];i die Blase ^ von weldier er 
eprichtj an eintei andern One als in dem letztem 
Gltede befindlich war, so ist sie kaum etwas .anderes 
ab eine Anschwellung des DarrakanaU. Ich habe im- 
1^^ in diese.m beym Eutopäischen Skorpion eine klei' 
ne weifsliche, etwa eine halbe Linie weite'Kugel^efai> 
den, die sich durch einen dünnen Hab in den Stachel 
öffnete y welcher zu beiden Seiten der Länge nach ge* 
spalten war. Deutlich habe ich auch gesehto, dafi 
das Giftorgan im Tunesischen Skorpion das letzte 
Scbwanzglied einnimmt. Hier aber erscheint es, wie 
die agste Figur zeigt, ab^zwtfy weifsliche solide Drä« 
sen, deren Oberfläche Eiiiöhungen und Verttefosgeo 
bat, welche alle, die bey der Untersuchung gegen- 
wärtig waren, denen des grolieft GehiriM «nffaliend 
ähnlich fanden. 



\ ■ 



% IT 

M e ( o ew 

Das sweyte Geschlecht von Insectan mag die Me». 
loeseyn. Tab, Vlh Fig.VlII—Xll. 

"Es ist keinem Zweifel unterw<»:fen ^ da^ die M?^ 
h>e TnajalisundtMs pr^scarahaeus zytej gvm, verschie- 
dene Species und nicht blofs Yarietäten sind. Sie ha- 
ben mehrere si-e sehr deutlich von einander unterschei- 
dende Karaktere. i ) Der von ^abricius angegebe-^ 
ne^ die Rdtbe der Dorsalabschnitte des Unterleibes bey 
der m a } a 1 i s ^ der aber nieht ganz vollständig ist. Da« 
ganze*Thier ist auf dem Rücken gcünbraun'^ auf dem 
Uaterleibe dunkel violett. In der Milte j.ede5 Segments 
befindet sich ein länglichrunder Qu^erstreif, der in 
der Mitte rothbraun^. oben' und unten grün und sclul- 
lerndist. Ejo ähnlicher* aber viel schmalerer Streif 
Verläuft vo,n einer Seite zur andevn über die MUt$ ^e- 
des Ahdaminalreifes^ ist in der untern Hälfte dun- 
lelroth^ in der obecn grün. Bey Meloe proscarabaeus 
findet ilth in der MUte des letztern keine Farbeover- 
schiedehheit^ die oberen Reife sind stablgrün. 

2) Eine zweyte Verschiedenheit bietet der Bau de« 
ganzen Thieres dar. Meloe proscarabaeusist gewöhnlich 
kleiner^ gedrungener^ dicker, hat die Flügel dessea 
ungeachtet absolut länger; die&e> das Brustschild und 
der Kopf ^ die bey ihm nur leicht puQktirte Eindrücke 
bab^n^ ^^d b^ey der M. ma^alis durch beträchtliche 
Vertiefungen u^d Erhabenheiten äufserst raub. De^. 
Kopf, und das SchJId sind im Verhältnifs. zu ihrer Länge 
hey^der M. tnajalis weit breiter und ({kürzet als bey^. 
prosqarab.aeus« 

3) Endlicli sind alle Bewegungs,- und G^fühlso?- 
gane bey dem proscarabaeus weit grofser und stärker. 
als.bey Majalis. Diels gilt vorzüglich f(ir seine Tarsen 
und Antennen, Diese letztern sind;, ungeachtet das 

ga^se 



118 

ganze Thiter grorser Ut, bey Älajans <7ciiig'meht als 
hdb so grob un4 starke als beym Proscarabaeus^ und un- 
terscheiden sich sehr auffallend voö den seinigen i) da- 
durch^ dals sie nicht beym sechsten Knopfe nach innen 
gelenkt sind^ und 2) dals,, die zwej ersten und drey 
leisten ausgenommen ^ welche dieselbe verhältnilsmä- 
£iige Grofse und Gestalt , wie beym Proacarabaeus ha« 
ben^ alle von fast gleicher Grofse sind, statt dals beym 
. Proscarabaeus die 5 , welche auf die zwey erstem fol- 

gen, beträchtlich grofser als die drey vorletsten sind. 

Bey der Meloe (proscarabaeus wenigstens) unter- 
scheiden sich die Weibchen von denMännchen bekannt- 
lich durch ihre Grofse, welche die dfr Männchen 2-' 
3^-*4"^"^l übersteigt. Die Form der Antennen un- 
terscheidet sie aufserdem auffallend. Der sechste Knopf 
derselben ist bey den Männchen weit breiter und platter, 
als die vorhergehenden» welche er bey dem Weibchen 
kaum an Grofse übertrifft, und mit denen er gleiche 
•!f^ Gestalt hat. Die darauf folgenden letzten, 5 Knöpfe 

bilden beyni Ü^ännchei^ einen nach innen convexen, 

sehr starken Bogen, statt dafs sie beym Weibchen von 

der Beugung an eine gerade Linie bilden , die sich von 

^ der durch die ersten Ringe gebildeten nur durch ihre 

Richtung- unterscheidet. Uebrigens sind die Anten« 
nen bey dem Männchen absolut gleich grofs , wie die 
der Weibchen. Aufserdem finden sich j^eine ye^ 
scbiedenheiten in der äufsern Form* 

j^ Den Darmkanal der Meloe hat Cuvier zumTheil 
beschrieben *) , iifdem er eines sehr grofseh Magens ge- 
denkt, der fast den ganzen Leib einnimmt, in seinem 
vordem Theile sehr starke Kreisfasern enthält, und in 
deiner obern Mündung eine cylindnscbe Klappe bat, 

die 

•J 'Anac^comparde, T. 4« p» i54* 



«ig 

die mit ^der Bau^itMcheli Klappe im Menschen genau 
übereinkommt. 

Qirnauer sind die Verhältnisse des Darmkan^ls 1<%. 
yilL IX, diese : Seine ganze Länge betragt kaum zwey* 
mahl die Länge des ganzen Thieres. Die Speiseröhre^ 
die aebr eng ist,- sich aber nach hinten allmählig erwei- 
tert^ macht ungefähr jV des ganzen Darmkanals aus. 
Sie enthalt starke Längenfurcben und £rhabenheiten> 
die sich besonders nach hinten yerstärkeu^ und als 
secba starke Wulste die vordere Magenöfinung umge- 
ben^ wodurch die von Cuvier angegebene Baubl* 
niscbe Klappe verstärkt wird^ die aber von ihm ab* 
gesondert ist. Der Magen ist fast halb so lang, als 
der ganze Darinkanal, und viel weiter^ nach hinten 
allmählig et;was verengt. Zugleich ist er weit dicket 
als dieser y überall fast eine YiertelsUnie dick. Die 
Kreismuakelfasern finden sich nicht blofs nach vorji, • 
sondern in seiner ganzen Länge. Nach hinten endigt 
er sich ^ wie nach :vorn > mit einem deutlichen Pfört* 
ner> und | merkwürdig ist es, dafs der darauf folgen- 
de., nach ihm weiteate Theil des Darmkanals, gleich- 
falls sechs LongitudiAalerhabenheiten enthält, vmelcha 
mit denen im Oesophagus befindlichen, wenigstens der 
Zahl undL^ge nach, einige Aehnlichkeit haben, wenn 
sie gleich sich dorcfa ihre Dünne, grofsere Härte und 
weitere Entfernung unter einander von ihnen unter« 
scheiden. Der darauf folgende letzte Theil des Darm« 
kanals ist dünner, und der Länge naoh, wiewohl un- 
regelmäfsig gefaltet, in seinen vordem zwey Drittthei« 
len weit enger, als im letztern, wo er etwas anschwillt 
und sich diokdarmähnlicb in der Queere faltet. Daniit 
kommt der Darmkänal der spanischen Fliege vollkom- 
men überein, oder unterscheidet sich wenigstens nur 

dadurch sehr unbedeutend von dem der Meloe> daß 

das 



C> ' 



\ 



Sdas untere £nde der Speiseröhre eViißB nerklicher in 
einen kleinen eccessorischen Magen amchwillt. Am 
untern Ende des Magens der Meloe befinden .siab übri- 
gens sechs ungefähr 2 Zoll lange ^ ziemlich weite Gal« 
lengefafse. ^ ' , 

Von den Geschlechtstheilen und den apeciiiken 
Sekretionsorganen Endet sich bey Cuvier nichts. Die 
. erstem bestehen beyih Männchen JFig, X, auf jeder 
Seite aus vier**^ an Structur und Gröfse verschiedenen 
blinden Gefäfsen^ die sich in einen ^ ungefähr einen 
Zoll langen, engen Kanal inseriren. JDas kürKeste aa, 
am meisten nach oben befindliche Paar ist membranöi; 
überall gleich weit , gegen sich selbst spiralförmig ge- 
wunden, so dafs die Convexität von beiden Gängea 
nach aufsen gerichtet ist. Es enthält einen dicklieben 
weifsen Saft. Das an Gröfse ihm sunächst bb stehende 
is^ dagegen muskulös, anfänglich eng, nachher etwas 
erweitert, dann ganz gegen das Ende stark zusammen« 
gezogen, und suletzt mit einer knopfähnlicben An- 
schwellung geendigt. Dieses steigt erst -etwas aufwärts^ 
und schlagt sich dann ganz gerade nach hinten herab. 
Darauf folgt das dritte cc, das in seiner Anfangsbälfte 
beträchtlich weiter als in der letzten, und hier gleich- 
falls sehr muskulös ist. Diefs führt allmählig verengt 
und verdünnt zu den Hoden, zwey kleinen rundlichen 
rothgelben Körperchen, die in jeder Richtung unge- 
fähr zwey Linien haltet. Endlich fo^gt das längste Paar^ 
tias ganz membnanÖs und mannicbfaltig zusammenge- 
knäuelt ist, und einen gelblichen dünnen, scharfen^ 
bittern Saft enthält. Der gemeinschaftliche Ausfubrungs- 
gang f begiebt sich zuletzt in di« ans mehrern Hörn« 
plätteben und Muskeln zusammengesetzte Rutbe g. 

Die männlichen Geschlechtstheile der spanischen 

Fliege sind diesen durchaus analog , nur sind. die spi' 

ral- 



11t 

ralformig gewundenen Blinddarme wenigstens dreymabl 
Unger^ das zweyte Paar beträchtlich kürzer , und der 
Unterschied*des Diamet eri der vordem Hälfte des Saa« 
menganges vod dem det biatern weit auffallender ;p als 
dort. 

Beytn Weibchen besteht der Geschlechts-^ ^nd 
mit diesem verbundene specifike Absonderungsapparat 
Fig. XL XIL aus folgenden Organen: i) nehmen fast 
den ganzen Unterleib zwey sehr grofse^ hohle, in ihren 
gan^Q Flächen «ufsen mit kleinen blinden Fortsätzen, 
deren jejtter ein liingliches gielbes £y enthält^ versehene 
Ovarien ein, Sie unterscheiden sich von denen der 
meisten Insecten «uffallend dadurch, dafs sie nicht 
aus mehrern Rohren bestehen, die hinter einander meh- 

1 T 

lere^ an GröCie verschiedene Eyer enthalten, sondenl 
dafs in jedem dieser blinden Fortsätze sich nur ein £y 
befindet« Diese Fortsätze bilden mehrere, dicht über 
^einander befindliche Reihen > welche den gäjdzen Um- 
bng des Ovariums in der Breite umgeben 9 wie man in 
^er elften Figur sieht. Auf der Innern Fläche des ge« 
meinschaftlicben Eyersackes sieht man deutlich die ne« 
ben einander befindlichen OeJBPnungen diefer über ein« 
«nder liegenden Reihen. Beide ^Ovarien vereinigen sich 
durch zwey Kurse Stiele bb, die van einer festern Struo* 
tur, als die Ovarien selbst find. An der Vereinigungs« 
stelle befindet sich eine kleine Anlchwellung, in wel« 
che sich drey blinde Säcke öffnen. Der gröfste c ist 
to groFs als ein Ovarium^ dünnhäutig und gelblich^ 
und enthält einige Stücke eines bräunlichen ätzenden 
Stoffes. In seiner obem Hälfte ist ht viel weiter, als 
' in 'Seiner untern , die zugleich beträchtlich fester ist, 
und .such durch einen engen Kanal in die gemeinschaft* 
liehe Anschwellung endigt. In dieser untern Hälfte be« 
findet sieb' ein weifiier durchsichtiger rundlicher Kor« 

per^ 



izt 



per ^ der bis in den eben erwähnten engen Kanal reicht 
und etwas ätzend ist. Kurz vor den? Eintritte dieses 
Kanals in die gemeinscfaaftlicbe AoschweHnng inierirt 
sich' eine kleine ovale ^ sehr feste ^ mit einer glutinösen 
Feuchtigkeit angefüllte Blase d, in ihn und in die An- 
schwellung selbst' eine gröfsere e, die dünnhäutig; 
durchsichtig ist^ und gleichfaUs einen glutinösen > aber 
etwas hellem Saft enthält. Nach Aufnahme dieser ver- 
acbiedenen Kanäle ist der^ ihnen und den Ovarien ge- 
nieinschaftliche^ Gang nur zwey Linien lang. Diese 
Absonderungsorgane sind bey der Meloe majalis^i aus 
der sie hier gezeichnet sind^ immer weit gröfser^ als 
beym'proscarabaeus» wo sie häufig vieroiahl kleiner 
sind, übrigens aber genau dieselbe Form haben. Auch 
die weiblichen Geschlecht sth eile der spanischen Fliege 
kommen hiermit sehr überein» Die Ovarien habe« 
ganz dieselbe Structur^ nur sind sie nicht oval^ son^ 
dem fast rund^ und vereinigen sich mit einander schon 
einige Linien vor der Insertion der blinden Säcke. Die 
Zahl und Form dieser letitem ist gleichfalls im Allge> 
meinen dieselbe > nur weicht. die Form des grölsten 
dadurch etwas ab> dals er nicht, wie bey der Meloe, 
hinten weit, dann zusammengezogen und darauf wie^ 
der erweitert ist, sondern eine gemeinschAftliche ovale 
Hohle von überall gleicher Structur bildet, welche eine 
eyweifsähnliche, bittere, dickliche > bröcklicheMasse 
enthält/ 

£s fragt sich. nun , ob die speeifiken AbsonderuB^« 
orgai^ blofs dem Weibchen,|wo sie sowohl beym Msy* 
wurm, als der spanischen Fliege sehr deutlich ent« 
wickelt sind, oder auch dem Männchen ssukommen? 
Da ich mehrere 14 dieser Hinsicht untersucht habe, io 
kann ich versichern, dals sich weder bey dem einen, 
noch bey dem andern in den Männchen etwils dem gro* 

fsen 



/ • 



123? 

l 

fsen blinden Sacke der Weibdhen analoges ündet^ der 
Form nach also das speciHke Absonderungsorgan fehlt. 
Aber es ist möglich , dafs es unter einer andern Ge- 
stalt beym Männchen wieder, erscheint^ und mir sehr 
wahrscheinlich^ dafs die beiden längsten dünnen mem- 
branösen blinden Säcke die stellvertretenden Organ# 
sind, indem sie eine dem Geschmacke nach ganz ena« 
; löge Flüssigkeit enthalten. In wie fern das zweyte Paar 
auch zu diesem Apparate gehöre^ ^lag ich nicht be^ 
stimmen. 

B 1 a p s. Ta^. VIII. Pig. /— F. 

Auf dieses Geschlecht mag der Blaps folgen. Cu- 
vier h at] gleichfalls seinen Darmkanal {Fig. /.] beschrieb 
ben. Auf einen weiten cylindrischen muskulösen Magett 
folgt nach einer kleinen verengeten Stelle ein gleich 
grofser, aber mfmbranöser, und darauf ein diinnet 
Därm^ der gegen den After hin «twas Weiter wird. Di« 
ganze Länge des Dannkanals giebt er richtig als das 
Dreyfache der ganzen Körperlänge an. Ich finde bey 
keinem Blaps > den ich untersucht habci weder bey B^ 
gages , noch mortisnga , noch Striaen s die Verenge* 
rung zvrischen, den beiden Mägen^ wohl aber eine deut« 
liehe Verschiedenheit in der Structur^ genau wie Cu« 
vier sie aagiebt. In einem kleinen^ den ich in Sar* 
dinien häufig gefunden habe, befindet sich an der Stel^ 
le, wo der erste Magen in 4en zwejrten übergebt^ eine 
starke Hervorragung und inwendig ein kleiner hörner- 
ner Ring, der beide voneinander trennt, und den ich itt 
den übrigen nicht gefunden habe. . Immer schwillt der 
Darmkanal kurz vor seinem Ende besonders stark an> 
endigt sich aber nachher aufserordentlich verengt^ und 
immer inseriren sich zahlreiche und lange GaUengefäfse 
aa swey verschiedenen Orten in den Darmkanal^ näm- 

Üch 



5i6 Skelet / ' 

Die untere Flache ist mit der obern ungefähr voü 
glekher Länge ^ einfach , nicht ungleich , gerade , oder 
flach ausgehöhlt. 

X>ie, meistens niedrigen, Seitenflächen sind zasammen- 
gesetzter. Auf einen hidtern, starkem odejr schwächern 
Vorsprung folgt eine meistejis ansehnliche, nach vorn 
und hinten offene , . oben und unten durch einen Voi^ 
Sprung der obern und untern Fläche Terschlossene Au- 
ge nliö hie, woduTjch der Kopf an dieser Stelle mehr 
oder weniger beträchtlich eingeschnürt wird. 

Vor dieser findet sich auf jeder Seite ein schwäche* 
rer, hohler, nach unten geöffneter Vorsprüng, die 
Riechhöhle, üinerhajb der aich ,das Geruchsorgan 
befindet . 

Sehr, wahrscheinlich ganz, allgemein ist ein läag' 
lieber, querer, platter, dunner, vor der Riechhöhle lie* 
gender, ansehnlicher Knorpel« 

Vofn hier aus läuft der Kopf in eine stärkere oder 
schwächere, mehr oder weniger zusammengesetzte, aus 
einem mittlem und zwei Seitentheilen, die aus eignen 
Knorpelbtiicken bestehen, gebildete Spilze aus, mlivi^' 
eher er. sich endigL 

Der untere, weit kleinere Theil des Kof)fes ist an 
zwei Stellen, i) hinten, seitlich udd unten; a) weiter 
nach Torn ^ mit dem eben beschriebenen beweglich ver- 
bunden. 

Die hintere Stelle i^t eine, hinter der Augenhöhle 
befindliche Vertiefung; die zweite befindet sich na<'l^ 
hinten und «pulsen voil di^^ Nasenhöhle. 



narK iiursen'd£&ien> und iäie scharfe^ sehr Aüclitigd 
braune Feuchtigkeit enthalten ^ welche der Blaps voxt 
tich giebt. 

Der blaps Gages und Mortisagu kommen ^enaa 
in der Strnciur der öetcfalechtstheile uberein^ nur &ei 
•triatus weicht dadurch von ihnen ab^ dafs die Saa^^ 
ifiengänge sich nicht an derselben Stelle mit .#en B]§3i 
chen in den gemeinschaftlichen Saämengang einwin» 
den^ sontdem viel weiter unten > dicht beym Eintritte 
desselben in die Rutfae^.und dafs der getneinschaftli» 
che Saämengang weit kürzer^ gerade i\e Saamenblasen 
auch nicht gewunden^ sondern gerade aufwärts ste* 
hend sind. Die dritte ]^ignr stellt die eben beschrie- 
benen Theile dar. ■ 

Die. weiblichen Genitalien Pig. 4« sind seht einfach 
und bestehen blofs aus den auf die gewöhnliche Weise 
gebildeten Ovarien^ Jlie sieh in^nen ziemlich langen 
gemeinschaftlichen Hals öfitlen^ oer in seiner untern 
Hälfte muskulös wird^ sich entwickelt -und daselbst 
'einen langen blinden Sack aufnimmt. 

Mit dem Darmkanal und den Ge^chlechtstheiledi 
des Blaps komm^llEl dieselben Organe bey der Pimelia^ 
und nahmentlich der Fimelia muHcata sehr überein^ 
nur ist der Darmkanal über vidrmahl länger als der 
Körper > der membranöse Magen deutlich vom fnusku-* 
lösen getrennt und der ^Queere nach stark gefurcht^ 
beideloMyas runder als beym Blaps ^ was mit der allge« 
meinen Körperform zusammenhängt. 

Die männlichen Qeschlechtstheile sind etwas tu* 
s ammenges etzter^ und auch die Veiliältnisse etwas ver^ 
schieden. Neben der Spiralblase beündet sich nach 
unten und.aufsen ein neues zweytes Paar^ das anfäng*^ 
lieh weit ist ^ sich nachher aber stark zusammenzieht^ 
Das ftwischdn der spiralförmigen befindliche^ beym 

Blapt 



. I 

* 

I 



1 



xa6 

i 

Blapt sehr enge und nicht sehr ]i,ange> ist hier dreynrabl 
so lang^als'beym gröffiern Biaps> und fast weiter als dai 
spiralförmige. Von der Yereinigungss teile dieser drey 
Blinddarmpaare verlauft der kuvse 'gemeinschaftliche 
Gang 9 in den sich^ wie-beym Blaps striatus^- bey sei* 
nem Eintritt in den Rathenappaiat die nicht sehr la9<i 
gen engen Saamengänge^^ die von den ähnlich gebil« 
deten Hoden kommen ^ einsenken. Die weiblichen 
Cescblechtstheile difFeriren von denen des Blaps da* 
dnrch, dafs sich in den kurzen gemeinschaftlichen Ovi* 
duct ein sehr langer ^ erst beträchtlich weiter^ dana 
enger^ umgebogener Blindsack einsenkt. 

^ Lamia tristis. Fig, 15«— ig. 

Von denLamien beschreibt Cuvier "^ den Dann- 
kanal blofs aus der Larve ^ als ans einem sehr deutli- 
chen Magen ^ einem mit Anschwellungen versehenea 
^unnen Darme nnd einem längern dicken Darme zu« 
•ammengesetzt ^ ohne dieses Organs im vollkommenen 
Insecte zu gedenken« In dem vollkommenen Insecte^ 
der Lamia trUtis, die ich ziemlich hs^ufig in den Ap- 
penninen gefunden habe, hat der.ganze Darmkanal 
(^Fig.XF.^ sechsmabl dieLange desKöipera. DerOeso- 
phagus a ist kurz. Auf ihn folgt ein weiter cylindri* 
scher weifslicher Magen b, deir ungefähr -^^ der ganzen 
Längexles Darmkanals beträgt nnd auisen und innen 
yillds ist, was ;nicht unmerkwürdig ist, weil diefs in 
der Begel ein Attribut der fleischfressenden Insecten 
im vpllkomroenen und unvollkommenen Zustande ist* 
Darauf zieht sich der Darmkanal ungefähr einen Zoll 
weit c beträchtlich zusammen, und erweitert sich 
darauf in der Länge von i^ Zollen in einen, mit^ wie- 
wohl nicht starken q[ueeren Muskelfasern versehenen 

zwey- 

*) jtnai. Comp. t. IV. p, 133. 



W7 

zweyten rotblichen Magen, der fait dreymahl länger> 
aber nicht völlig so weit als der erste ^ und nicht, wid 
dieser, villos, sondern aufsen und innen^ die durch 
die Muskelfaser veranlafsten Ungleicfaheiten abgerech- 
net, glatt, ist. Darauf zieht sich der Dannkanal wiedcfr. 
stark zusammen, erhält etwas unterhalb dieses zweyten 
Magens 4 Gallengefälse, und erweitert sich in seinem 
letzten Sechstel wieder 'einigermdfsen. Die Wände 
dieser verengerten Stellen des eigentlichen Darmes sind 
Weils und dicker, als die des zweyten Magens. In 
Kücksicht auf die Zahl der Mägen kommt die Lamia 
init den nahen Geschlechtern des Prionus und Ceram- 
byx über ein, indem auch diese erst einen membran Ösen 
runden > und dann einen ovalen Magen haben; allein 
in der Form derselben scheinen doch Abweichungeii 
Statt zu finden. Ungewöhnlich ist es wohl auch, dafs 
sich zwischen zwey Mägen eine so lange verengerte 
Stelle befindet, indem in den meisten mir bekanntext 
Insecten. wenigstens, die mehrere Mägen habend einer 
dicht auf dei^ andern folgt, und auch für die übrigen 
Thierklassen , die Vögel vielleicht ausgenommen, wo 
sich der Kopf gewöhnlich in einer beträchtlichen Ent4 
femung vom Magen befindet, dasselbe gilt. 

Die männlichen Geschlecbtstheile Pig. XVL beste- 
hen aus zwey Organenpaaren^ von denen das eine a ein 
accessorischer blinder Kanal, das andere derHode^ ist, 
dessen kurzer Gang ^ sich mit dem weit längern acces« 
sorischen blinden Kanäle verbindet, und mit ihm ver« 
einigt erst spät zu eihem^ beiden Seiten gemeinschaft« 
liehen kurzen membranösen Kanäle d wird, der an eini« 
gen Stellen mit einem bömemen Ueberzuge versehen 
ish Der Hode besteht ans zwölf rundlichen^ in der 
Mitte Vertieften^ weifsen Körpercfaen, die sich durch 
«einzelne kleine Kanäle in den Saamengang öffnen > 

.der. 



I 



ia3 - 

* - * * ■ . 

. ^er« so wie der ac^euorische blinde Kanal > 'bläulich 
yve^ i«t. • 

Die weiblichen Gcjchlechutheile Fig. XFII^XIX, 
sind etwas verwickelter. Die zwey Ovarien Hg,XVU^ 
^XlX.a bestehen auf jeder Seite aus swdlf blinden Gän- 
geu, deren jeder mehrere auf einander folgeode weifte 
Eyer enthält^ und die sich alle in einen gemeinschaftli- 
chen kuraen Gang endigen, wo die genaue Correspon«' 
dena^ in der Zahl der Eysäcke und der Hodenbündel 
merk würdigest. Beide Eygänge treten einander gegen« 
vber in den Grund einer membranösen weiten Röhre bf 
auf deren hinterer Wand man äuberlich zw^y krumme 
Spitzen Fig, XVIL XFIIL b bemerkt. Aüfserdem befia- 
^densich hier noclvzwey blinde Säcke Fig.XVlI. Einer 
davon c ist über drey Zoll lang, eng, und enthält einea 
bläulich weilsen Saft ; der andere d ist viel kürzer, dün- 
ner, undenthält einen bräunlichen Saft. Noch inserirea 
aich in den Grund die langenSeh^en von vier rundlicbea 
Muskeln Fig* XIX. eeee^ die eines 'braunen Stiel/ 
umgeben, der in die Röhr^^ eintritt. Schneidet man 

•r 

idiese Röhre auf, so findet man, dafs die Oviducte und 
die anäern beiden blinden Gänge sich in eine m^mbrt- 
nöse Röhre Fig. XIX. a öffnen, welche sich erst nach 
unten, dann nach oben biegt, und mit den zwey braunen 
Spitzen am Grunde der muskulösen Röhre offen endigt. 
Der braune Stiel befindet sich nebstihr in der muske« 
lösen Röhre , und - ist mit dieser durch eines der schoa 
oben erwähntm zwey Muskelpaare, mit d.er membra- 
SiÖsen durch das zweyte und ein drittes, kleineres^ in 
der Mitte seiner Länge befestigtes, verbunden. £r 
läuft in eine viereckige, unten gezahnte Platte aps, wel- 
che wieder auf beiden Seiten durch Muskeln mit der 
muskulösen Röhre verbunden ist. Wahrscheinlich mrd 
durch die Zusammenziefanng der aiuakulösen Röhre die 

mem- 



• 



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i 



memhxA^öse verlängert, gerade gemacht und gegen 
die äufsere Ge5.cblecbtsö|Pnu2ig gezogen : das Geschäft 
der übrigen Maakein. hingegen ist für das eine der zwey 
gröfsern Paare, die Muskelröhre, und für das andere, 
und das dritte kleinere, die membranöso Böhre^ gera- 
de 2u strecken. 

Buprestis. Fig. V — XI. 

Von der Buprestis lurida habe ich |nur ein Weib« 
chen secirt, doch ist der Darmkanal dieses Insecta. 
merkwürdig genüge um beschrieben zu werden. Er. 
ist etwas mehr als einmabl so lang wie das Thier selbst. 
Der Oesophagus Fig. y. a ist kurz und weit, und läuft 
sogleich in eine merobranose glatte magenähnliche An* 
Schwellung ^ aus, auf welche eine etwas engere, aber, 
mit einer zahllosen Menge von kleinen, dicht an einan- 
der liegenden Blinddärmchen versehene Stelle Fig.V.c 
Fig. VIL folgt, in deren Anfang sich auf jeder Seite ein 
ähnlich gebildeter, enger, langer blinder Gang i^/^. /^. ^^ 
Fig. VI. inserirt, dessen hiq^ere Hälfte indefs statt der 
cylindrischen Blinddarm chen blofs unbedeutende Erha- 
benheiten bat. Darauf zieht/ sich der Darmkanal etwas 
zusammen, erweitert sich aber wieder bis e^ verengt 
sich dann äufserst beträchtlich bis/*> bis er sich wieder. 
als dicker Darm ziemlich stark in einet nicht unbedeu- 
tenden Länge erweitert und hortiem in g endigt. So^ 
wohl in ^, als in i, treten, dort kürzere, hier längere, 
graue enge Blinddärme in den Darmkanal, 

Die weiblichen Geschlechtstheile Fig. VUI--XL 
bestehen aus den zwey Ovarien Fig. VIIL aa, deren je- 
des aus zwanzig Eyröhr^n bettehv die weifse dühnhäu- ^ 
tige Eyer enthalten, und aus zwey accessorischen Orga« 
nen, die sich dicht unter der Vereinigungsstelle der bei- 
den Eygänge La den gemeinschaftlichen Geschlethtsgang 

I off- 



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« 



onnen, iBätnes davon ist nur eine duniynembranSi^ &Iase 
^^tdie von einem gelben Staube strotzend angefüllt Ul, ' 
und das kweyte c, ein kurzer enger blinder Gang, off- 
|iet sieb in deti kürzen Hals dieser Blase. Bey d tritt 
die gemeinschaftliche Kohre in einen lehr'znsammenge' 
setzten H(>riiplatten» und Muskekpparat« Von oben 
sieht man in e nur die ober.e^aa der Jbintem£xtremuäc 
der Rohre befindliche^ und sie bedeckende Homplatte) 
Welche mit der letzten Abdominalplatte durch Muskels 
iusammenhängt. Sie selbst enthält r^rey Muskeln, die 
xitian Fig. VIIL in a a sieht. Von unten sieht man, daß 
die Bohre £/ ai:rf einer länglich tenHompltftte*^ liegt, wel* 
t^hemlt zweyHomstäben cc durch Queermns^keln ver- 
bunden sind, und dafs ihre Extremität von unten durch 
eine viereckige Homplatte Fig^ XL c bedeckt ist. 
Nimmt man diese Homplatte c weg, so springt die Roh- 
re hervor, wie man In Fig. X, sieht, wo a die Röhre, 
b die Homplatte b «ns Fig. XL ist. Allein die Röhre 
erscheint hier nicht allein, sondern wieder zwischen 
.4iwey langen Hornplättchen*!*/*^. IX. a/U aufgenommen, 
von denen eines über dem andern liegt ulid mit ihm 
durcih seitlich^ Muskelfasern verbunden ist^ welche die 
Röhre b bis zu ihrem Ende beifleitea. 

CleTUS apiariut. Fig. Xlt—XIf^. 

Der Darmkanal und die Gesthlechtstheila dei 
niedlichen jClerus apiarius mag die Reihe sdhlielsen. 
Man sieht in Fig. XIL den Darmkanal ^ der dreymahl 
so lang als der Koirper ist. Der erste Magen ist grofs, 
länglich, mnskulös undaufsenvlllös: nac^ einer kleinen 
engen Strecke folgt der glatte, kürzere, engere» mehr 
eyrunde zweyte, hinter dem sich secht Lebergefafse 
inseriren> die schwarzbraun, nnr»ahe dey der Inser- 
tion 



^ 

» 



/ 

tion welfslich crÄtfhÄinen. Der übrige Darmkanal ist 
überall gleich dünn. * 

Die männlichen Geschlechtstheilei^.JÜJÖZ JT//^. 
bestehen aus zwey dreyeckigei^ carminrothen Hoden, 
die, wie Fig, XIV. in der V ergröfserung zeigt, aus vie- 
len Rohr eben bestehen, welche in einiger Entfernung 
von einander kleine rotbe Stäubkügelchen enthalten, 
die im Saamengange a näher an einander gerückt, aber 
gelblich sind , i?nd in diesem in einer weifslichen Flüs- 
sigkeit schwimmen. Zwischen den Ausfübrnngsgangen 
inseriren sich swey mit einer bläulicbweifsen Feuchtig- 
keit angefüllte gewundene Saamenblasen bb in die 
gemeinschaftliche Röhre,' und mehr nach aufsen *wey 
weit längere cc membranöse, die anfänglich bläuHcb, 
nachher weifslich sind. Die gemeinschaftliche gelbli-i 
che Robre d ist ziemlich kurz, und tritt in eine weite^ 
re, festere und mehr muskulöse <?. ' 

Aurscr den angegebenen Momenten zeigt der äu- 
fsere Bau des Glerus apiarius noch eine Merkwürdig- 
keit, die i5h weder von einenji andern Koleopteron 
überhaupt, noch insbesondere an diesem angemerkt 
finde. Die Flügeldecken nämlich sind von einer grofsen 
Menge ziemlich dicht neben einander stehender klei- 
ner Oefinungen durchbohrt, Welche schon dem blo- 
fsen Auge einigermafsen auffallen, durch die Lupe 
aber noch viel deutlicher werden* 



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la vn. 



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5^4 Skelet ^ 

. Das untere GrifFelsliick lenkt an seiaem obern Ende 

^hinten mit dem Zungenbein ein, mit dem vordem stöfst 

es an das längliche Unterkief erstiick , so dafs iiso hier 

diese beiden Knochen iim die ganze Länge dieses Stü« 

ckes Ton eiBander getrennf sind« 

. Aufserdem stufst es, an seinem vordem/Ende, mebr 
vorn als iauls,en , gemeinschaftlich mit dem Unterkiefer, 
an zwei Oberkieferstiicke, ein vorderes, schmales, knö^ 
ehernes, ein hinteres, breites, weit gröfseres knorpli- 
ges, die vorn unter einander, in der Mittellinie mitiea 
gleichnamigen der andern Seite, sich beweglich verbin* 
den. Der. hintere Rand der beiden gröfsern trägt eine 
breite, rautenförmige Platte, Vom'änisern Ende des vor- 
dem, knöchernen verläuft ein dünner, kurzer, grifiel- 
förmiger Kiiochen nach oben und innenr' 

Diese vier Sliicke liegen , dem weit kleinem Unter- 
kieferstiick gegenüber,* frei unter der untern Schädel- 
fläche und bilden eine breite, Platte. Wahrscheiolich 
stellt das gröf^te, mittlere Stück den gröfseren oberO) 
zahntragenden Oberkieferknochen der Plagiostömen, 
die beiden vordern , kleinen , knöchernen, diekleinerO; 
äufkern Nebenkaocheu der, Haifische dar; die hintere^ 
mittlere Platte scheint neu hinzugekommen zu seyn. 

b. K n o ch e n f i 9 eh e« 

Der knöcherne Kopf der Knochenfisehe unterschö' 
det sich auf mehrfache Weise sehjr auffallend von 'den 
Kopfknorpeln det Knorpelfische 1) durch iseine ganze 
Form^ soferii er nie so platt als bei den meisten von 
diesen ist, und a) durch seine Zusammensetzung^ »^' 



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155' ' ' ' ' 

dafs er unmoflicfa ibce innere Stnsctur erkennen 
konnte. Eine Linie weiter^ als diese Tuberk€ln^ be«- 
iand sich auf der untern Flaphe der Harnröhre ein an^ 
deres^ das audi i-| Linie lang and eine Linie breit war^ 
nnd von Daubenton fttr die Yersteberdraie gehalten 
wird^ weil es dichter als jene beiden, und durch eipe 
Längenforche in «v^y Lappen getheilt war. 

Sckelhammer '^ beschreibt sie kurc so: Die 
Hoden waren grofser als dieNieren und lagen unter der 
Haut, Die Nebenhoden adhärirten an die Hoden, wa- 
i^en aber^ da sie dieselben weit an Grofse übertfafen^ 
noch grofstentheils in einen eignen , aus Muskelfasern \ 

gebildeten Sack eingeschlossen^ aus welchem der Saa- 
mengang trat. Weit vor den Saamenblasen inserirten 
sich zwey aufsen offenbar muskulöse, daher rothlicht, '^ 
innen selinigte und mit einem sehr harten sehnigten 
Kanal versehene Korper j abgesondert in die R'athe« 
In der Nähe der Blase, 'die dick und runzlich war, 
fand sich ein anderer rundlicher Korjper, der aufsen s. 

fieischig, innen sehnig, in der Rutfae selbst lag und 1 

deutlich die Vorsteherdrüse war, weil sidh die Harn« * 
blase und zugleich die Saamengange in ihn öffneten. I 

Du ich im Anlange des Februars iSoQ. zufällig ei- 
nen männlich en Maulwurf bekam, so unter&nchte ich 
seine Geichlecbutbeile^ und fand sie folgendern^a&en 
gebildet. , 

Die kleinen Tnfaerkeln vor der Harnblase, welche 
D a u b e n t o n Inr die Saamenblasen hielt> waren ungc* 
heuer aageschwoUen, ao wiesie F^. XXVL'SMaAXXVlI^, 
in a erscheinen. Ihien inn^ren.Ban zeigt besonders die 
XXVlUXift Figur, wo idi die 4ier einen Scke entwickelt 
habe. Man sieht, . dafs ^de besonders au« «wey' Hau'pt- 
4I . ' . - . . -. AH . "^ ' .^isteaii>' 

*i MUcelL m^d, pkys* dec. IL a, L p» 329. ' 



X I 



I 



i34 ' 

asten j» einem obem und einem untern, bestellt , wel« 
che sich in fünf kleinere theilen, aus denen {ich wieder 
eine betvächtlicbe I^enge kleinere wegbegeben. Das 
AuffaUendste isr^ dals diese Saamenblasen nicht binteri 
sondern vor der Harnblase liegen, wie man in der 
JOC^ten Figur aus einem^ einige Monate später unter- 
suchten , etwas kleinerem Maulwurfe sieht. Die blin- 
den Kanäle, woraus die Saamenblasen bestehen, sind 
übrigens dünnhäutig und strotzend von einer weirslichea 
dicklichen Masse > Wahrscheinlich dem Saamen, ange« 
füllt. Alle enj|Jigen sich in einen kurzen, engen Kana1| 
iFig. XXFIL bj der sich mit dem ausfuhrenden Gange 
des Hoden, ib,cc, Fig, XXVL b verbindet. Dieser 
geht anfangs etwas erweitert und vonSaamen strotzend 
uud gewunden, in den sehr langen Nebenhoden Bi^, 
XXV. dl kg. XXVI. c über, der aufserhalb dem Hoden 
liegt und, sich in dessen obere Extremität iuserirt. Die 
Hoden Pig. XXVL e waren in meinem Maulwürfe be- 
stimmt gröjser als die Nieren. Sie liegen in der Bauch- 
höhle, und der von Sch.elhamtner angegebene flei- 
schige Sack, der einen grofsen Theil der Nebenhoden 
enthält, ist nichts als der untere Theil der beiden iu- 
fsern Bauchmuskeln, der dadurch in einen Beutel ausge- 
dehnt wird, und in der lOr^//sten Figur auf der rech- 
tep Seite bey d geschlossen, auf deii^ linken aber hej e 
geöffnet ist, wo man dann sieht, dafs der AusCuhrnngs- 
kanal, wie Scheibammer sagt, erst aus diesem 
Beutel hervortritt, nachdem er, wie die linke Seite 
xeigt,; vorher eine Menge Windungen gemacht hat. Der 
gemeihscbaftliche kleine Kanal der Saamenblase und 
des Aüsführungsgangs jeder Seite verläuft erst eine 
aiemliche Strecke in einer queeren HervorragUDg der 
hintern Wand derVorsteherdrüs«, und öfEhet sich nach- 
lier, bey Fig. XXV l. in der Höhle derselben. Diese (Ti^* 

... , xxr. 



tSi* 



XXV. b, XXFLg, XXVIt^f) Mt länglich, von be- 
trächtlich dicken queeren Muskelfasern umgeben, und 
enthalt eine ^emlich weite Höhle* Wo ^e aufbort, 
senken sich idie von Scbelhammer beschriebenen, 
aufsen Heischifleft Drdsen in dte Harinrofare, die ich in 
Fig, XXyL unter hh angegeben habe, die ziemlich 
dick sind, aber' eine kleine H^ble enthalten, und die 
man leicht ihrer Lage wegen, indem sie ganz aufser der 
Unterleibshöble auf.]der innern Seite des Schenkels lie* 
gen, für sehr grofse Co wp ersehe Drüsen erkennt, und 
daher sieht, dals diese von Cuvier dem Maulvmrfe 
nait Unrecht a'bgesprochen werden. ^ 



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39i8 



Sk«let 



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a. Neben und über diesem Knochen liegt "^in Paar; 
welches eine nnregelmäsdige Gestalt Hat, aber im AH« 
gemeinep aus drei, in der Mitte zusammenfliesseDden 
Zacken 9 einer äussern, einer vordem und einer obern 
besteht, wozu hei einigen, z. fi. Muraena conger^ 
noch eine vierte kommt, indem die vordere breiter wird 
und sich, in zwei spaltet, deren innere die kleinere 

' i&U Unten hat-dieser Knochen einen rauhen Rand i wo- 

'durch er sich an den obern rauhen Rand des vorigen 
le^t, und der bef verschiedenen Fischen dieselben Ver' 
achiedenheiten als j6ner darbietet. Wo sich dort ein 
mittlerer rauher Rand findet, wendet sich der hinter« 

. Theil der Rauhigkeit dieses zweiten Knochens nach 
inn^nvund vorn^ statt dafs er sich bei den übrigen 
nur wenig von seiner Richtung entfernt. ^ Bei jenen er* 
reichen sich daher diese beiden Knochen in derMittet 

' linie nicht, wohl aber bei diesen , und auf sehr merk« 
würdige Weise ist daher bei einer beträchtlichen As- 
z^l von Fischen der Körper ii'^^ Hinterhauptbeines in 
einem ansehnlichen, hintern Theile vom unmittelbaren 
Antheile an der Bildung des Schädels ausgeschlossen) die 
beiden Seitentheile fliessen, wie bei den Batrachierii) i^ 
der Mittellinie zusammen. Bei einigen der ersten, nap 
mentlich bei M. angüillay wenigstens bisweilen, ebenso 
bei Zeus faber, fliessen dagegen die l^ei^en Seitenkno- 
chen obenan der Mittellinie zusammen. ^ 

Oben hat der Knochen gleichfalls in seinem gao^ 
2en Umfange einen breiten, rauben Rand. 

Er hat eine innere , Vordere , hinterd und untere 
Fläche , die alle , besonders stark die vordere ,' vertieft 
sind. Diese 9 die innere und die vordere, gehören der 



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»37 

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ein Seutlicber Itoäeniack befind««^ «ind stark ein^' 
yraxts gebogen^ ui^d man findet an d^m linken ^ lan- 
gem ^ aber schmalem Fufse nur drey, am rechten nur 
vier Zehen. 

Die BeschafFenheit der innern Organe iat^ wie ich 
aus den wesentlichsten derer > die im Wöfeag^ist aufbe«i 
wahrt sixui^ sehe^ folgende: ■ - ' ^ 

Was das Knochensystem bisiriftt, ' %o- besteht dH» 
Wirbelsäule aus dreyzebn Wirbelbeineft: Von diesen 
sind fünf die fast ganz nonnalen Lreadenwirbelbet- 
ney acht die untern, sehr vom notmaleiB ZQ<staDd6 
abweichenden Ruckenwiriiel. Die^Koiper -der bel^ 
den crbersten liegen nicht über, a^ndörii mehr nie- 
ben einander, so 4a& die Basis von 'beidfavi auf dem 
dritten ruht, ungeachtert der eine «ach redics gekehr- 
te den linken etwas 'dberragt. Zugleith ai»d üeae bei- 
den Wirbelkorper ni dtn S^rlgen viel Mi klein. Ihr^ 
Bögen ,aiiHi miteinander verv^cbsea, iMdsöwoM der 
Breite des gemeinSehaftMchen Bogaos <wegeB > «k weil 
et «ber die Korper hinauf ragt, tebekiltea. mir, als ge^ 
höre er Kam Tfaeil einem oder melirevn ob^ra fehlen- 
den Wkbelkorpern an» Der^ Köiper des dritten und 
vierten Rückenwirbels is^ regelmäfsig, Uire Bogen aber 
auf der rechten Seite vollkommen verwachsen, auf der 
linken völlig getrennt. Die Körper 4es fönften und 
sechsten Rückenwirbels sind verwachsen, nnd ihre 
Tremiung von ^nfinder ist nur durch einen leichten 
Queeretnschnitt angedeutet. Der Körper des sieben, 
ten und achten ist dagegen ganz normal. An den Bö» 
gen derdreyvorletaften Rückenwirbel ist es m^ik wür- 
dig, dafs sie den vorhergehen^len gerade entgegenge- 
setzt gebildet sind, indem bey ihnen euf der linken Sei* 
te alle dreyBogenhalf ten völlig in eins verwachsen sind, 
auf der rechten aber nur die awey untern eine Masse 

bil- 



I <» 



/• 



*S8 

bilden^ die oberste aber vöHig von itin^ii flowobl^ all 
den vorhergehenden getrennt ist. 

Die Abweichung der Lendeswirbel vam Normal- 
sustande besteht darin» dafs^die beiden BofgenhälfteB 
des dritten> durch den untera Th eil' des Bogens des vor- 
Jaergehenden. Wij^bels Tergrofsert sind. .Dieser nämr 
lieh ist von allen bej weitem der kleinste^ während der 
dritte die übrigen an Gcöfse beträchtlich übertrifiti 
Aach oben einen< etwas apitz«n Fortsatz hat^ der des 
jubrigen fehlt, und auf der linken Seite sich zwischea 
ihm und dem iolgi^Dden vierten Wirbel sogar ein eignet 
Knochankemvon beträchtlicher Gröfse entwickelt hat. 

Die Rippeirweichen, wie die Brostwlrbelj an ZabI 
,aind Bildung voiti Normal bK Auf der rechten Seite Fig, 
yL sind sieben, auf der linken i^^. /^.acht angedeateu 
Von den sieben rechten sind die drey oberst<Mi in ihrer 
.weit groiseren, vorderen und hinteren Hälfte völlig mit 
«inander verwachsen, in der Mitte aber getrennt und 
jdaselb&t nur durch eine Membran vereinigt. Die vierte 
ist ganz frey und in der Mitte, nicht knöchern, sondem 
membranös , so da& der vordere Theil nü|. dem hin* 
fern bloß eingelenkt ist.. Dasselbe gilt für.die ffinfte. 
Die sechste und siebente sind gleichfalls frey, vollstän- 
dig, und'^die letztem nur durch ungewöhnliche Breite 
vom Normal abweichend». Die acht linken Rippen 
sind noch mehr unter einander vem^achsen^ die drey 
obersten nämlich vollkommen, ungeachtet Queei^ein- 
schnitte auf der -hinteren Fläche, dieser gemeinsc^sf^ 
liehen Masse die Ahtbeilnng in drey Rippen deutlich 
anzeigen« Hinten ilt^ncfa die vierte noch mit der drit« 
ten verwachsen, in einer bey weiten» gröfseren Stre- 
cke aber ganz davon getrennt. Die vie^ untersten sind 
ganz getrennt und- die letzte wieder ^ben %o beträcht- 
lich breite als dieselbe auf der entgegengesetaten Seite. 

Merk- 



\ 



Merkwürdig Ul, dafs alle Rippen der rechten $eite^ 
die achte ausgenommen^ aus einer vordem und einer 
hintern Hälfte bestehen, die> wie bey den Vögeln^ 
nur in einander gelenkt shid. Für die fünf 6l]^rn näm- 
lich befindet sich nach vorn eine gemeinschaftliche 
Knocbenplatte, ans welcher drey Fortsäue abgehen, ein 
breiter für die drey obersten , ein schmalerer f Qr die 
vierte und ^ndUch ein sehr kurzer für die fünfte. Mit 
diesem vordem gemeinschaftlichen Theile hängen die 
kleinen vordem Hälften der zwey vorletzten Rippen 
nur dnreh Knorpel zusammen. 

Von einem käöchernea Brostbeine findet sich kelr 
neSpnr^. doch läuft ein Queerknorpel von den vordem 
Extremitäten der Rippen beider Seiten aus und schliefet 
10 unvollkommen den Thorax vop vorn« Zu diesem 
Queerknoi^el läuft von der Spitze des obei|sten W4rbet> 
bogen s mit den Rippen parallel ein zweyter^ schmaler^ 
sehr langer» der die Zahl d^r Rippen dieser Seite^ der 
aufsein Form nacb^ um eine V^mehrt. Von oberen £x>* 
tr emitäten findet sich durchaus keine Spnr> die unt«sreli 
smd^ nun; die Pulse ausgenommenji normal. An diesek 
aber fehlet^ auf der rechten Seite die Knochen der vier* 
len Zehe^ und auf der linken finden sich^ vollkommen, 
nur die Knochen der ersten , indem die delr zweyten 
mit denen der dritten anf der rechten Seite kaum glei^ 
che Grofse haben und die letzte^ dritte kaum angedeu- 
tet ist. 

Ueber das Mnskelsystem kann ich nichts Bestimm^ 
tes angeben; doc)i sagt mir der geschickte Verfasser 
der Zeichnungen, Herr Eberhard, ^^ die Muskeln 
der untern Extremitäten seyen normal gebildet gewe- 
sen, am Unterleibe aber efinnere er sich keine regel« 
mäfsigen Muskeln, sondern blols eine sulzrge Masse 
gefanden zu haben/' Die Anwesenheit der Schenkel- 
muskeln 



/ 



53a 



Skelet 



A 



Seiten in zwei Que^rleisten ausgebreitet« Bei. Anallepi tC' 
irophthatmus lauft sie nach hinten in zwei länge ^^ ziem- 
lich^ breite Platten aus. Bei Sciaena cirrosa ist d«L 
vordere Theil des sehr groisen .obern Schuppeiistückes 
nicht ^ wie gewöhnlich , dünn, sondern Ton^eiper Seile 
zur andern sehr ansehnlich dick, rundlich , der hintere) 
wie gewöhnlich , dünn, scharf. 

Bei andern, z. B. Anarrhichas lupus, Trigla volitans 
fehlt d^'ese Leiste, oder ist wenigstens fast unmerklicb. 

Die Grölse der Schuppe variirt gleichfalls beJea- 
tend. Bei mehreren fischen, namentlich besonders 
Püneiodes Scheilan » ist sie verhältnissmässig klein und 
erstreckt sich nicht w^it nach forn, so däfs die Scheitel« 
beine sich entwedjer in ihrer ganzen Länge <^er dein 
gröfsten Theile derselben in der Mittellinie Verbinden. 

Bei ;uidern dagegen, namentlich Silurus anguH' 
lariSß'^Loricaria, Anarrhichas lupus , Labrus,Sp(^ 
ru^j Trigla volitans , Sciaena cirrosa (st si^ so stark 
entwickelt, , dals die Scheitelbeine dadurch ganz auf die 
Seite geschoben nnd Ton einander Töliig getrennt slod» 
^ Bisweilen,, namentlich bei Silurus glaniSj venva'cM^ 
sie mit dpn Spheitelbeinen oder yetnicbt^t diese, ini^^ 
sich ausser dem Vordem Theile der sich weiter aU g^ 
wohnlich nach vorn erstreckenden Schuppe keine Sf^ 
von ihn^n findet. ^ « 

Der vordere Theil, der anf diese Weise nach Toro 

wlängerten Schu|>pe, ist hier in der Mittellinie zu einer 

Art von Fontanelle' gespalten, wovon w^ter untea 

umständlicher die Rede seyn wird. 

§. 126. 
4. Ausser diesen gewöhnlichen Knochen findet sich 

bei mehreren risciien ein Paar kleinere, wrfrbe oben 



■ 



/ 



■ 

te ein Harnleiter 66, der lur Harnblase c verKuß. Aus 
dieser läuft^ wie gevröhBÜcfa^ der Urachos d, zum Na^ 
belstrange. Die Hamrobre e hat die gewohnliciie Be- 
schaffenheit. In die Harnblase treten an der gewöhnli- 
chen Stelle die Saamengänge//^ von denen dfr linke nnr 
einem^ der rechte aber zwey HodeD ggfff einem obern. 
gröfsefn und einem untern kleinem, mit dem ersten durch 
einen balbKÖlligen Zwischengang verbimdenen^ angehört* 
Die Gefafsvertheilung ist diesid: 
Im Nabelstrange finden sich drey Gefäfse, >dere^ 
Bedeutung indessen jetzt > da die Theile aufs^r denv 
Körper befindlich sind, nicht mehr ganz deutlich ist. 
Wahrscheinlich Ist /i die Nabelvene und ii sind die I^a" 
belarterien* Die Nabelvene vertheih sich mit zwey 
Hauptaste» in das Nierenbecken, nachdem sie vorher 
zu einen kleinen Sacke angeschwollen ist. Einer der 
NierenveneBzweige giebt aujberdem einen- laDgeii Com- 
municationsast k an ein weites Gefäfs l ab. Dieses Ge« 
fais theilt sich nach unten in zWey Hauptstäioiiiie , die 
beiden Hüftarterien m 7?!^ aus deren einem die rechte 
Nabelarteri« i entspringt« Oben ist aber dieses Gefäfii 
noch auf eine doppelte Art mit den übrigen Gefäfsen; 
verbunden. Die mit der Nabelvene habe ich schon an- 
gegeben. Aufserdem geht noch ein kleiner Ast n nacb. 
oben zu der Nierenarterie ab und der Stamm des Ge« 
fäfses selbst verbindet sich mit der linken Nabelarlerie^ 

s 

an welche Stelle die beiden Hüftarterien o o und zwi- 
schen ihnen die Sacralarterie p entspringt. Die linke 
Nabelarterie vertheilt »ich aufserdem wie die Nabelvene 
in die Niere, und giebt kurz vor ihrer Tbeilung in 
Kwey Hauptasten noch die untere Gekrösarterie ^ ab. 
Ich gestehe, dafs ich die Art des Kreislaufs nicht 
Wohl einsehe, was vielleicht im frischen Zustande der 
Theile leichter war* 

Die 



/ 



Die E^eyt e Mißgeburt Fig^I. IL IIL IV. untetschei- 
det sich dcmi Aeufsern naco -von der ebe^ besichriebenea 
durch die Anwesenheit der, wiewohl .unvollkpmmenen, 
obern Extremitäten. Ihre äufsere Form Ist «us Voig. 
t€ls angeführter Dissertation bekannt, auf die ich des- 
halb virweise. Die Bildung des Skeletts ist diese: Len< 
denwirbel, Be|cken und untere Extremitäten sind nor- 
mal, nur hat jeder Fufs nur drey unvollkommene Ze- 
hen: 'Rückenwirbel, Rippen und obere Extremitäten 
weichen sehr von der regelaiäfsigen Bildung ab. Mit 
einiger Bestimmtheit unterscheide, ich nur ^ bis »o Kü- 
ckenwirbelkorper, die fast alle sehr unregelmäfsig ge* 
bildet sind. Die beiden untersten bestehen uns zwey 
ungleich grofsen seitlichen Hälften, der dritte von un* 
,ten ist einfach und regelmälsig, die Körper des vierten, 
lünhen und sechsten aber sind sehr abnorm, iqdem die 
linke Häif(a von allen dreyen nur durch einen grofien 
Knochenkern^ die rechte aber durcb>drey über einan- 
der liegende gebildet wird. Der Körper des sieben* 
ten> achten, neunten und zehnten besteht wieder sus 
SKwey seitlichen Hälften, aber deutlich erkennt ipan nur 
bey den beiden vorletzten die normale Form. Die Bö- 
gen des fünften und sechsten Rackenwirbels sind In ihrer 
rechten Hälfte völlig verwachsen, der achte sehr klein; 
auf der Unken Seite ßndet sich der siebente und achte, 
und eben so. der neunte und zehnte Bogen mit einan- 
der, doch mitidem Unterschiede verwachsen, daisbey 
jenen eine unvollkommene Spalte vom Innern, bey die- 
sen vom äulsern Rande nach innen verläuft. Merkwfir^ 
dig ist, dafji man auf der Unken Seite deutlich elf, auf 
der rechten nur zehn Bogenhälften zählt, und die rech- 
te Hälfte von den fünf untern Bögen sieben Unken cor^ 
irecpondiren, was durch gröfse^ Höhe ^der f.rstei:en 
veranlalst wird. Die obera Rückenwirbelbögen und 

alle 



\ 



■ MS . ' 

• \ 

alle Halswirbel sind bluten gans öffeti, diese ganz nach 

jwcbts geworfen und tu einer Masse verschmolzen^ in 

der man doch längs des Ihiken Randes sieben kleine ^ 

Löcher tutn Durchtritt der Halsnerven entdeckt. Die ^ 

Rippen sin d^ besonders auf der rechten Seit^^ sehr ver- , * 

schmoken. Erst findet sich hier ein separirtes^ kaum ^ 

merkliches Rudiment der ersten Rippe, dann folgt 

eine starke und' lange, gleichfalls freye zweyte. Dar* 

auf folgen die dritte, vierte, fünfte nnd sechste, hin- / 

ten in ihrer. ganzen Höhe verwachsen. Von diesen ist 

die oberste regelmälsig, die zweyte sehr dünn und viel ^ 

zu kurz, die zwey untern bleiben in ihrer ganzen Län- ' 

ge verwachsen und bilden einen breiten Knochen, dei^ 

auch gerade den zwey verwachsenen linken Boßenhalf« 

ten der correspondirenden Brustwirbel entspricht» >-- 

Die siebente und achte Rippe sind wieder hinten ver^i^ ' \ 

einigt, vom^Sä einer weit gröfsem Strecke getrennt, 

die nennte und zehnte ganz für sich, etwas breiter als ge« < 

Wohnlich. Linkerseits^, finde ich auch nur zehn Rip« 

pen, von denen die ^ste frey, die drey folgenden 

hinten vereinigt, vorn getrennt und die beiden letzten 

vom nnd hinten getrennt, in der Mitte aber verwach» 

sen sind. Zugleich sind die ersten und letzten weit 

kürzer als die übrigen, die fast genau dieselbe Länge 

haben. 

Die Knochen Mer rechten oheren Extremität beste^« 
ben an« einem normalen Schulterblatt und Schi üsselbein^ 
einem einfachen, etwas gebogenen, nicht cylindrii« • t 

sehen , sondern complanirten langen Knochen, der die 
Stelle des Ober- nnd Vorderarms vertritt, nnd an dem 
sich zwey ziemlich tegelmärsigeMittelbandknocben und 
Finger befinden. Die linke besteht hauptsächlich tinr 
aus dem^Schulterblatt und Schlüsselbeine, von denen 
dieses dick und , besonders an seifter vordem Extremi- 
tät. . 



t 



«44 

• tio auIkerorcleBtlicIi breit^ zugleich v^bäItniCuiiä{sig zu 

' f - kurz^ jenes niedrigjBr als das linke^ und von innen nach 

aufsen beträchtlich schmal ist^ indem vom Akromion 
an der Knocbenfartsatz ganz £ehlt^ und auch die Ge> 
lenkhohle nicht gebildet ist. 

Die Muskeln der/ untern Extremität fehlen ganzllcb : 
Am, linken Schenkel finden sich die Nerven «und Mut- 
keln^ doch mangelten die Adductoren. 

In der übrigen Organisation findet sieb, so viel ich 

an denen in Branntwein aufbewahrten und et^evas zuioffl« 

> m engeschrumpften Tbeilen sehen kann> viel Aehn* 

llchkeit mit dem vorigen, inde^ der Darmkanal, die 
^ Kieren und difs Geschlechtstheü« fast gleichfalls alkin 

ausgebildet sind. 

Der Darmkanal ist neun 2^11 lang, .in den letzten 
/ anderthalb Zollen $eht, erweitert^ übrigens ziemlich 

4^ng> stark gewunden und an einer kurzen Darmfell- 
yerdoppelung befestigt. Der Tbeil jjenseit der Bauhi» 
nischen Klappe ist viel länger, als beym vorigen Fö- 
tus, indem er völlig ein Dritttheil der. ganzen Länge 
des Darms beiträgt j^ übrigens eben so wie dort, blind 
geendigt. Der wurmformige Fogrtsatz und die Baubi- 
nische Klappe^sind völlig normal. 

Die Nieren existiren, und haben die bey einem Fö- 

tus dieses Alters gewöhnlichen Dimensionen/ sind 

aber au einer verwachsen, welcba nicht, . wie beym 

vorigen Fotuä, queer liegt, soi^dern gerade aufrecht 

I .^ * steht, von der gewöhnlichen Gestalt etwas abweicht» 

und aus der Mitte ihrer Masse . aus zwey getrennten 
Nierenbecken die beiden Harnleiter abschickt. Beym 
vorigen Fötus war der gänzliche Mangel des gelappten 
^ Baues auffallend , hier ist dieser dem Fötus gewöhnli- 

che Bau sehr vollständig. Dort fehlten die Nebenhin 
i ren, hier liegen sie> eine über der anderen vor der oberen 

' Hälfte 



HiSf)(6 deii vordetn Nfo^enrandel« Die HarnlMter ge- 
hen auf die gewöhnliche Weise in die Harnblase. 

Zwischen dieser und dem M attdardoie befinden aidj 
die weibHchen Genitalien: die Scheide ist, ungeachtet 
aalserlich die Geschiechtstheile vollkommen entwickelt 
sind, ein perforirtes Hymen da ist, geschlossen; voiti 
Körper der Gebannutter findet sich kaum eine Spur^ 
aber dafür sehr lange nnd mit seiner Höhle fast gleich 
weite Trompeten, die an ihren Extremititen den £yer«i 
stock tragen, der auf der rechten Seite nm mehr eis 
einmal so lang als auf der linken, aber etwas schma- 
ler ist. 

< Die Bescha£Fenheit des Gefäfssystems ist nicht ganz 
dentUch, doch' finde ich vom Heraen keine Spur. 

Anfser diesen beiden Mifsgeborten habe ich nocK 
eine dritte untersucht, welche sich auf der hiesigeä 
Untversitatssammlung in Weingeist befand. Diese aecbs 
tind einen halben Zoll lange MiFsgeburt^iit unvoUkora- 
nfiener als eine der fibrigen, indem sich durchaus keine 
-Spur von Brusthöhle, einige unbedeutende Rudimentie 
der letfttern Rippen ausgenommen, in iht finden. Auf 
awey, die Verwachsung einiser Zehen ausgenommen, 
«egelmifsig gebildete^ untern Extremitäten «befindet 
sich der oben rundlich zulaufende Rumpf, in den sich 
4icht unter seiner obern Extremität die Nabelschnur 
teserirt. Die Haut sowohl des Rumpfes, als der untexm 
Extremitäten, seigt nirgends die geringste Spur Von 
Baaren, und tiberall sehr tiefe und lange Runseln, 
An der Stelle der Genitalien befindet sich eine, einen 
halben Zoll breite, etwas weniger hohe und dicke, 
auf einem etwas zusammengezogenen^ aber sehr kurzen 
Stiele aufsitzende Erhabenheit, und in ihret Mitte eine 
rundliche, einige Linien haltende, aber blinde Vertie- 
fung. Diese grefie Erhabenheit, welche von einer 

K scbwam- 



v*45 

.fcbwanmiigeii-Te!tmr Ifty li:W«t;^ pitku «li die'fdtr 
vergröfserte Vorbftut des Kitzji^rt: oder der Ruthe ai 
rtejn, ' denn an ibt-er Wintern Flacbei^eßndet sieb etwai 
..npch links eitie Vertiefung, und vor dieser ein gau 
fclitorisähnIicher> dr^jepkiger {CÖrp^eri der in seiner 
rffntern- Fläche der X^ünge nacb pib#^ä'^chlich gespalten 
,ist| und an ^eijoesr BesM «ine;Qe£tM(ig hat> welche u 
,d?in Miitd«rtn füi^rt« 

Die innere Anotdnürig dieft r Mi%<^nrt bat mit der, 
'Inreiche die'vorigen b^den darbieten^ gro&e AebnlLchkeit 
Dar gante DaripKiin^ ißX f$l{ -^oU Aang* von .denen drej 
«nf den dünnen, acht und ein halber (so viel betragt dit 
Xioge des den dicken Datm be^UitWlsenjen Wiirmfort* 
tatze«) auY den dicken Darm kommin* DerdünneDsnn 
An\ oben blind^9 abernicbt einCacb , y/ie in den vorigen 
/beiden Fallen» «ondem dcf))p^h ;diircb twej Ritten vot 
«fast gleichet X^nge "nnd WeHe geendigt^ wia lig. Vi 
'Migt. YöH diesen i«t die eine> grofsefe) oBehbsrdtf 
; finde det dünnen Darms > wie ibre> mit dem letEtes 
£iüdie dessielben gans gleicbe» «p^rpendicnHliia Rick* 
^tüog tincl ihre et waligr öftere Weite beweist. Die twefe^ 
jLleinerei ist bestimmt ein Divertikel^und 'ent^piinit 
an der^ dar Insertion des MeHenteriuitea en^gageog» 
' aetsten» nach vorn gewandten Seite deaDairiUes. Merk- 
wördig. ist» dafs diese Stelle desDarinkanak geYadi 
jdem Nabel gegenüber steht, ein Umstand, der viellaidtfe 
droeine im vorigen ^Hefte^geauTserte Meinung, dafs die 
Divenikel des Darmkanals aus einem an langen Verwei- 
len des Darmk«nals aufserbalb dem Unterleibi^ entste* 
.ben>ieinigtetmals^n bestätigt. Der äünne und dicke Dins 
aind von ghri^er Weite) und bafaipn ungefähr zwey U 
jdiea im Durthmessen Nur die letzten drey Zolle dei 
dicken Darms machen hiervon eine Ausnahme, dem 
bier erweitext sieb ftlötalidi derselbe in der Länge voS 

»irey 



\ 



I 

/ 



147 

zwey Zoflen fast van daä DreyFacfae, ciebt lieh Sarauf 
eben so plötslicb^ susammenldars er kaum eine Linie 
weit isty und behalt dieaen Durchmesser bis zarAfteröff- 
nnng. Zugleich verändert er auch* seine Structur. Bis ' 
zum Anfang« dieser Erweiterung bildete seine inner-' 
sie Membran viele nnregclmäfsige Längen* und Queer« 
falten; diese verschwinden auf einmahKin der dilatir*' 
ten Stelle^ sie wird ganz glatt^ und nur in ihrer letzten 
Hälfte befinden sich in geringer Entfernung von einaii* 
der zwejr starl(e queere Erhabenheiten > vollkommne 
Ringe. Der After befindet sich an der schon oben an- 
gegebenen gewöhnlichen Stelle. 

Von Geschlechtstheilen fiiidet sich keine Spur; al- 
lein die Harnröhre ö£Fnet sich kurz vor der erweiterten 
Stelle des dicken Darms in die verengte» nnd Harn-' 
und Intestinalsystem habe'n ejnen Ausgang. Die Harn- 
blase iüt sehr klein Und besonders engj, nichts als eine 
unbedeutende Expansion des bis zum Nabel offnen, ~ 
sehr weiten Urachus. In sie öffnen sich ganz an der ge^ 
wohnten Stelle die beiden Harnleiter, welche ganz nor* 
mal aus den eben so normalen, aber nicht gelappten, 
etwas über einen Zoll langen Nieren, neben denen sich 
aber keine Nebennieren befinden, entspringen. 

Das Gefäfssystem i|t merkwürdig. ' Von eineiB 
Herzen oder herzähnlichen Organe findet sich keine'' 
Spur. Die sehr weite Nabelvene vertheilt sich in die 
Nieren, den Darmkanal und die untern Extremitäten* 
Die Nabelarterien treten an der gewohnlichen Stelle in 
die Hypogastrica. Das arteriöse System des' Fötus be^ 
steht übrigens aus einer sehr engen, oberhalb den Nie*' 
len in kleine Zweigt» verlaufenden Ader, .aus welcher," 
wie gewöhnlich, die Nieren*, Darm- und Huftarterien 
entspringen, von denen sich die letztem, wie gewöhn- 
lich, in 4ie innern und aufsern theilen«. Von einem ^ 

K a Pforte 



t- « 1 1 



/ ^ 



I 



»4» 

m 

Pfortadersytteme findet ticH keine Spar; ' nothwendtg 
War daher die Nabelveno und ihre AeU#>fur alle einiel- 
ne Organe blat&ufohrendes Organ» d. h. sie vertrat 

, vollkommen die Stelle einer Arterie. Die Arteridliwra- 
ren durchaus venös ^ oder die Nabelarterien leiteteiii 

' ganz dem Geirohnlichen eben so entgegen , dem Fötui 
das Biut zu , und die Nabelvene fülvrte es Buruck. 

Die Nerven ver Welten sich ganz normal. Eben so 
die Muskeln j von denen die Unterleibes- und Rucken- 
muskeln^l so' weit sich die Knochen fanden, sich sehr 
deutlich ui\d vollständig ausgebildet zeigten. 

Die Knochen der untern Extremität sind normal) 
nur die Mittelfufsknochen der dritten und vierten 2^he 
am rechten Fufse in ihrer hintern Hälfte unter einander 
verwachsen. Von den Knochen des Stammes finden 
sich aufier dem normal gebildeten Kreuzbeine > fünf 
Lenden- und den swey untersten Rückenwirbeloi zwey 
auf diesen über einander sitzende Knochen^ von denen 
der unterste ungleich viereckig, höber und breiter als 
die Rückenwirbel « ' und nach oben schmaler, der obe- 
re weit kleiner dreyeckig und nach oben kehr zuge- 
spitzt ist. Neben den Rückenwirbeln liegen die dref 
unteren Rippen. 

Die kopflosen MifsgebnTten lassen sich im Allge- 
jneinen hauptsächlich in {einer doppelten Rucksiebt 
betrachten. Man kann nämlich i) eine gewisse Gra- 
dation auliiuchen, je nachdem sie' sich mehr oder 
weniger vom Normal entfernen, also, je nachdem 
ihnen mehr oder weniger Organe fehlen, und die an- 
v^esenden vollkommener oder unvollkommener ent- 

. wickelt sind; .i^nd a) kann man die allgemeinen Ka- 
raktere fesutf Aen;, welche der ganxen Klas»e von kopf- 
losen Milsgeburten, abgesehen von dielen verscbiede- 
ntn Abstufungen zukommen« . 



M9 

Was den erstes Punkt betriffib, «» ist es nicht sehr 
schvrer^ eine ziemKch vollständige Reihe an bildeq^ wel« 
che mit den Mifsbiklungen anfängt^ wa Schädel oder 
Gesicht anvolikbminen entwickelt sind ; und sut denje* 
liigen aufhört^ ifKQ jede äpur davon verschwindet^ und 
endlich am ganzen Körper blolf ein mehr oder wa- 
Biger' beträcfatlicbev Tbeil des Stamnes übrig bleibt^ 
der oft selbst keine^ oder nur unvollkommen entwi« 
ekelte Extremitäten aeigt. DerScfaadelmangel Ist auFser- 
ordentli.ch häufige nnd ich selbst bewahre davon eine 
groTse Menge von Fällen anf^ deren Besonderheiten 
ich an einem andern Orte weitläufig darstellen werdd. 
Von der unvollkommnen Entwickelung ,des Gesichte 
habe ich in dem Aufsätze über die ^wickelbelne ein 
Beyspiel besebrieben. Die sogenannten aoephali spit» 
rii, welche man besser acranii nennen könnte^ da sie 
^ wohl einen Kopf, aber keinen Schädel haben ^ und 
da sie^ wenn sie einmahl acephali sindj keine ace» 
pA^i spurii »eyn können , bilden allerdings die erste 
Stufe von der Normalbildung des Kopfs hi dem gänsli- 
chen Mangel desselben > man mag^iese Mißbildung 
nun alsi durch Platzen eines Wasserkopfs entstanden an« 
sehen, wie Morgagni^ oder mit Hallet (den abef 
wohl Sömmering ^)' hinlänglich widerlegt hat) glei»- 
be», sfe werden durch Einwirkung äufserer mechailS» 
scher Gewalt, welche die Kopfknochen langsUm oder 
schnell* zerstöre, hervorgebracht ,, oder endlich m^ift 
Sömmering annehmen.^ dafii sie ohne dergleichen 
mechanische Veranlassungen blofs in einer Anomalie 
des Vegetationsprozesses ihren Grund habe. Die letai« 
t«re Meinung hat wohl ohne Zweifel das meiste für 
sicb^ besonders wenn man erwägt, dafs so häufig diese 
Mifsbildung des Schädels mit Mlfsbildungen anderer 

Organe 
«) Abbil4»a|; luM £«# chrsibttog aini^erMifrfebunan« S. 34. 



N 



■) 



ISO •/ 

Organe znssimneiifällty auf welche weder in^ete^ ^och 
aT^fserp mechanische Gewalt Eiflflnfs haben konnta> 
wovon ich hier nur die Divertikel anfi Darnikanal, die 
'Rbsebmäller häuEg damit zugleich fand, nnd die 
blinde Endigung des dicken Darms > Vergeh melaung 
der Nieren zu einer iMasse, denMangel des linken Sat- 
menganges und der Saamenbläie derselben Seite^ den 
Mangel des Herzbeutels > die unregelmäfsige Bildung 
der Lebet f welcheSommering an einer solchen 
Milsgebart sähe *) , anführe, 

Ihnen zunächst stehen die Mifsgeburtenv^ welche 
ein Rudiment eines Kopfes haben. Eine tsolcbe ist 
die von C u r t i u s beschriebene **). Sie wuf de mit ei- 
nem regelmalsig gebildeten ansgetragenen Kinde gebo« 
ren. Zwischen den Schuitem safs ein kleiner, der 
Grobe des übrigen Körpera l^einesweges entsprechen- 
der hecnisph arischer Körper, mit einem langen Rüssel 
und undeutlicher Spur von Nase und Augen versebeni 
«ber der Ohren und des Mundes ganzlich ermangelnd. 
Er war wirklich ein Rudiment des Kopfes » wie seine 
Stellung, Gestalt und die von mehr oder weniger regel* 
mäfsig gebildeten, zu einer Höhle vereinigten, Kno- 
chen umschlossene Hirnsubstanz deutlich zeigten. An 
dieser knöcheynen Höhle unterschied man deutlich die 
nicht vollkommen regelmäfsigen Stirn-, Schädel- und 
Hinterhauptsbeine ; weniger deutlich erkannte man die 
Schlafbeine, die Oberkiefer- und Jochbeine* An der 
Stelle des Gebims befand sich eine unförmliche Masse, 
welche von dem regelmäfsig gebildeten Gehirn nicfau 
als die Windungen hatte. 

Damit kommt auch die von Büttner *beschiie« 



bene Mifsgeburt einigermalsen überein '*f*'^). 

•) £bend. S. ai. » 

**J De ntonstro humano, LugJ, Bat. 1763. 
'^ Sanunlung anct. Wahmehm« Königsb* 1768' 



ÄA 






/ ^ 



» 

■* ' Aa der Stelle'dM Kopf^eiaer, ft^rdidb armlose» 
Mifsgebart, befand sich ein von der Brust verschiedener 
kleiner^ mit leinen Haeren besettter, übrigens aber 
nicht mit Sinnorganea a. f. w. versebener Klumpen, 
der aus einer dicken Salze bestand^ und unter ihm ei» 
Rudiment des Schädels^ dasHintefhauptsbein, das aber 
aar aus einem Knocbenstück gebildet war. Mit die« 
tem war die Hirnhaut fest verwachsen > von Gelür» 
und Rdekenmailc ^bef zeigte sich keine Spur. 

Auch eine Mifsgeburt^ deren Winslow *) er«^ 
wihnt, gehdrt hieher. lieber den Schultern hdind? 
sich eine schwammige Masse ^ welche einer Meulbeer» 
glich und 'mit welcher sich die Wirbelsaale endigte,^ 
Man faiid d^rin weder Ko]^fknochen, noch Hirn^ nodii 
andere Theile des Kopfs, alMn sowohl die Stelle, aa^ 
welcher sie sich befand^ als eine kleiae Queerdfiaung»- 
welche :mM für den Mund hielt, berechtigte zn der- 
Vermuthung^ dafs sie ein Rudiment des Kopfes sajr* 
Le Gat **y besehreibt eiae ähnliche. Der Fotaar 
war, was die untern Extremitäten und den Stamm him 
einen Zoll über den Nabel betrifft, regelmä&ig gebil*< 
det, alle über diesem befindliche Theile aber warent 
XU einer Masse von unbestimif ter Form verschmolzen* 
Auf dieser befand sich oben auf der liakea Seite ziem-w 
lieh starkes Haar, auf der rechten, untM* der Haut, ein. 
Salg, dessen innere Flache plat^war und der auf ei« 
nem Unterkieferahnlichen Theile ruhte* £r stiind 'mit. 
zwey andern augenähnlichen Bälgen in Verbindung.« 
Oberhalb diese« Balges endigte sieh die Wirbelsäule in' 
eine, dem Kehlkopt ahnliehe Kaoohenmasse, über; 
welcher sich eine weichere an der gewohnlichen Stelle 
des Kopfes befand, in welche die erwähnten Haare 

eia- 

*J Mem, de faead* det sc» 1740. f. S^^t ' 



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V / 



X 



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»Sa • 

< • • • 

•ingepflanu' wavW. Der LaryaxShiiliche Balg, ia 
welchen die Wirbelsaule auslief, war mel» knorplig 
als knocbem , und enthielt ungefähr einea v^abikioU 
einer IVlasse» die man am besten mit dem kleinen Ge* 
h im vergleichen konnte. Kaum kanp man wohl noch 
hieher eine andere von Winslow ^> beschriebene 
Mifsgeburt rechnen > der die obem EiUtemitälen gäai« 
Isch fehlten» und die nnr» dicht über dem, elwas tie*' 
fer als gewöhnlich ' sitzenden Nabei« einen kleinen 
kantigen, auf eitfem dünneren Stiele sitzenden Knopf 
hattA ,. der einen halben ZoJl;im .Dutchmiesaer hi^lt nnd 
eben einige wenige Haare ' aeigte. War. dieser Knopf 
das Rudiment eines Kopfes? Eine neben ihm befind« 
Kcbe kleine h autige. Prodfiction, die eine entfetnte 
N Aehnlichkeit mii einem Ohre hatte, und die auf ihm 

beHndlichen Haare könnten diefs aUenfaHs wnhrachein- 
Uch machen» allein seine Structur spricht} ii^oht Cur diese 
Vermutbung oder stellt ihn wenigstens als ein sehr 
«nvollkammnea Rudiment dar, denn er enthielt blols 
einen weifsüchen membranösen Balg, der aus einer 
Menge kleiner, mit wafsriger Feuchtigkeit angefüllter 
Bläseben bestand **)i Ueberdiela fanden sich von der 
Wirbelsaule, nur die Lendenwirbel '^*^) , und dergan« 
se Theil swUcben diesen und dem Kopfe fehlte daher. 
Mehr verdient hier vielleicht die MUsgebiirt angefahrt 
»u werden, wel che Isenflamm ''(^.^^) aulgest^lt bat. 
Zwischen den beiden unv ollkomm kien obern Extremi- 
täten befinden sich zwey Lappenähnliobe Erhabenhei- 
ten» die aber nic^t queer, sondern von vom nach hinten 
laufen und eine hUiide Vertiefung umgeben« Aa der 

Wii* 

*) a. O. p, git. 
••) Ebend. p. S^S* 

****^ Beyer, für die Zergliederaogikunsi« Q. a. f* 369, 



Wirbelsäule^ welche nur aus i8 Knochen bestanci', in- 
dem sich jprb der Stelle deV Halswirbel cur ein Knodiea 
vorfand^ den Isenf la mm aus dem Atlas'und Existro« 
phäus zusammengesetzt glaubt^ lagen oben einige läsg^ 
liehe und spitse glatte KnochensSbcke ^ welche durck 
Knorpelmasse unter sich verbunden waren , und dies# 
hält er für Rudimente des Schäd Is, ungeachtet er 
durchaus keine Spur vom Hirne fand. Vielleicht sind 
diese Knocbenstucke, de$ letzten Umstandes und des 
Maugels regelmaTsiger Halswirbel wegen, eher für An- 
aätze zu diesen zu halten, und diese Mifsgebttrt gehört 
dann in die folgende dritte Klasse dev Kopflosen. 

IMese begreift diejeniaen , wo auch das Rudiment 
des Kopfes fehlt, und die bieher gehörigen scheinen 
sahlreicber als die aus der zweyten Klasse. Je naeh-' ^ 
dem dabey wieder die Brusthöhle noch entwickelt bt 
oder sich blois der Unterleib ausgebildet hat, aerf&Ut 
sie wieder in zwey Unterabtheiluagen. BeyspSel^ aua> 
der ersten sind die beiden zuerst beschriebenen, auf* 
der zweyten die dritte Mifsgeburt und viele andere FU^ 
le, wo bisweilen auch sogar die untem Extremitäten' 
mangeln. 

In beiden Unterabtheilungen diesar Klasse bemerkt 
man, dals die letzten Wirbetbeine gewöhnlich eim* 
unförmliche Masse bilden. So ist es bey der Isenäilm« 
mischen , bey den dreyen , welche ich im Anfange die» 
9es Aufsatzes beschrieben habe, und bey einer andern, 
deren Beschreibung sich in meinen Abbandlungen fin«' 
det. Häufig sind auch die Rippen nicht regelmafsig > 

entwickelt, entweder der Zahl nach nicht vollständig, ^ 

wie bey der Isenflam mischen Mifsgeburt, oder aufser« 
dem auch noch mehrere nnter einander verwachsen, 
wie bey den beiden ersten von mir bcschriebtaen der 
Sali war. ^ 



^54 ^ ■ 

, Was den sweyten Punkte die Beschaffenheit der 

]Ma|ltffacblichsten Organe und Systeme im Allgemeinen 
betrifft, welche bey A^n kopflosen Mifsgebarten vor- 
kommt, so kann man darüber, wenn man hier von 
den bloCi ichädeiloien Mifsgeburten, t>ey denen die 
Kleinen Organe regelmalsig oder wenigstens nicht aaf- 
lallend anomal gebildet sind, abstrahirt^ ungefähr fol« 
V gendes sagen : 

i) Was den Darmkanal betrifit, so ist er oben fast 
immer, kMSweilen aach nnten, blind geendigt. Dieb 
findet sowohl bey der zweyten ala dritten Klasse Statte 
* In der von Curtins besebriebenen Mifageburt stieg 

der Oesophagus, von. dem nicht genau angeführt wird, 
ob er oben verschlossen oder offen war, zum Magen 
herab nnd dieser endigte sich nach unten blind. Auch 
der Darmkanal war oben verschlossen und wieder in 
xwey Hälften getheilt, in eine weit längere obere, wel* 
che. oben und unten verschlossen war, und in eine 
weitkurvere untere, die grölstentheils den Mastdarm 
constituirte, die am After offen war, ^ oben aber, wo 
aie äufserlich mit der obern zusammenhing;! gleichfalls 
einen blinden Sack darstellte. 

' Auch im D aniel sehen Falle war der Magen blind 
geendigt, der Mund fehlte, und Speiserobre und' 
ddinner Darm waren also auch hier wohl oben ver- 
sdüessen. 

In der le Catschen, wo der Magen fehlte, wsr 
gleichfalls der dünne Darm oben und der Mastdarm' 
/ fiberdiefs unten verschlossen, und in beiden von Wins«' 

^ low beschriebenen, in der von Mery **), der von* 

Isenflamm nnd ih den dreyen, welche ich besclurie«' 
ben liebe, gilt eben dieTs für das obere Ende. In der* 
letzten von diesen dreyen und derilaenflammscbes' 

•J Mim. in tae* des sc. 1720. pag. la« 



( 



155 

sicdt am dobiwii Darm etti 'IKv^rtikeh ÜiM 
«neinige war dem Kabel gerade gegen i^ber, and däti 
Uta, wieJch schon oben anffiiiste/ in Rüjsfcsicht airf 
die Erklärung der Entstebi^ngsvreike dieser MifsbUdüng) 
nickt ohne Interesse. Dieser Fail macht es n»ir notU 
wahrscheinlicher , als andese ähnliche/* Wo ich nichi 
ao bestiinnit die- Stelle .des. Unt^ri^HM angeben konnte^ 
velch^r das respekdve I]|ive9tilft<6l urspTfingUcfa gegen^ 
über lag, dafs nich( die Bauhioische lUilppe und det 
Uind6 Darn^ wie ^k>en behauptet, 'seadern^nur 
diese abnormen, bisweilen am Darmkianal vorkommei(9^ 
den.Prodoctionen die Ueberbleibset der efaemahligen 
ExtraabdoroinalpeHpde des Darmkana^ und seine* 
Terbiadang ttiit dem Nabel biäscben sind. Ich gianbfi 
dieis lam so bestimmter sagen su durfeny da die O k en« 
ach« Meinung auch nooh dadurch widerfsgt wird> d$iti 
nach ihr aUe Thiere einen blinden Darm haben mnÜM 
ten, was doch nicht der Fall ist > und diifs die n^eisteii 
Vögel zwey Blinddänue haben, was durtfiaus nieht 
dnrcb die O keusche Darstellung des Blinddarms deiJ 
Siugtbieie erklart wird. 

a) Das GircülatiiMsssystem weicht gleichfalls ge^ 
wohnlich vom Normal ab. Meistens fehlt das Hers« 
Selbst in. der Curtiosscheh und BüttnerschenfehlJ 
%a es gänslick> eben so in der von le Cat und in fast 
allen übrigen« In den von Win slow bascbdebenerf 
lefalten die Venen duecbäus '*'), was freylich kaun^ 
möglich scheint^ und auch durch die Anwesenheit der 
Nmbelvene etwas verdächtig wird, 

3) Auch das I^spir'atiönssystem Ist nnvollkommes 
ausgebildet^ oder mangelt meistens gämlich. Auch 
diefs fehlte selbst bey den von Gü'rtins und Büttner 
beschriebenen MÜsgebniten^i nnd unter den weniger 

yoU- 



/ 



«56 

frj|^Ilkoiin|iMeB' lidbitimmer bcy denen ^ wo di6 Brost«' 
höJile groistentheils ausgiebildet war^ wie in alten von 
tnir geaebenen FaUen, und eben so in dem voii Isen- 
llamm aufgerechneten, ungeachtet in diesem letz- 
teren die Brpttböbls.. lest regelmaTsig gebildet war» 
In der vpn Pallisii.eri beschriebenen Mifsgebnrt *) 
laiiden sich indd(s &way Scbiäcicfae> welche man lür 
die. Lungen hielt, und etwas AebnlioheSvSuch in einem 
l/Viaslowscben *% 

4) Am vollständigsten dst glewobnlicli ^as Harn« 
ay^stem ausgebildet > wenngleich die Form derTheile 
desselben häufig, etwas^vom Noamal abweicht» So |ind 
die Mieren gewöhnlich zu einer Masse verwachsen, 
wie. in den beiden ersten Fällen dieser Aufsaties und 
dem von Winslo w beschriebenen **^), wo es merk« 
würdig ilt, dala in dem ersten ineiner beiden Fälle und 
dem .Winsiowaehen die Nieren «ine ganz ähnliche Iat^ 
M hatten )(. 4^eer tib^ den Lendenwirbeln , mit dem 
cottvexen Rande aacsi oben, dem concaven nacb umen, 
lAg^n^was nm sb.merkwurdiger itt/dabey der gewöhn- 
lichen hufeisenförmigen Verwachsung der Nieren die^ 
Convexität nach nnlen , die Concavität nadb oben ge« 
lachtet i^t. Doich sind häufig die Nieren tmeh vollkom- 
men von einander getrennt, wie z. iB. in der dritten 
von mir beschriebenen IMiifsgeburt, in denen von Gnr- 
tius nod von Isenflamm. Auf der andern Seite 

r 

^eichen sie bisweilen noch mehr als durch bloüse Coa» 
les^ena vom Normal ab, indem eine, wie z. B. bey 
Daniel *'^**), die linke, oder aogtr beide, wie im 
Büttner sehen Falle , fehlen ^^^^^. 

f Ueber- 

*J Malpigh, app» po^h. p, 87* » 

**J /. c. p> 824« 
♦*•; /. c. p- 8«5- 

.**«^^ Sammlung medic. Gutachtsn, S. 276. 
♦*♦♦•) Anatom. Wahxnehm, S. 1^5. ... / 



»57 

Oeber die IfelTeBiiieren lälst »ich k^n* b'eitimmte» 
• Getets aufstellen^ ixideivi sie mit Anwesenheit und v6U 
lig regelrtiäfsiger fitMung der Nieren bisweilen gans 
fehlen, wie in xlvm letzten der drey hier beschriebe* 
nen^ und dem in meinen Abhandiüngen aufgeführten 
Falle, bald da sind, die Nitren ihö^en nun, wie ixt 
dem zweyten hier lieschriebenen Falle, verwacbseiQ 
^der, wie bey I g e n f 1 a m m, vöU^ normal seyh. Ob« 
ne Zweifel sind sie aber in diesen beiden Fällen ver^ 
bältnifsmälsig f&r den Körper und die Nieren viel klei- 
ner, als bey fanena nonnelen Fötna, was besondera 
merkwürdig Ist, *weil es an dasselbe yerhaltnifs der 
Nebennieren, bey bloft acfaädel - und hirnlosen Fotna 
erinnert. t - ^ . - 

DieUreteren verbalten sieb ganz normal oderwei* 
eben wenigstens nur nnbi^dentead vom Gewöfanlicfaeä 
ab. OewöhiUfeh aber scheint die Form der Harnblase 
etwas alienirt zu reyn, wenigstens finde ich siegln allen 
von mir gesehenen Acephalen, besonders beymletzten 
auffallend weniger rundlich als gewohnlich , und als 
eine kaum merkriiche Erweiterung des weitoffnen Harn« 
Strangs. Le Cat scheint sie von einer ähnlichen Gie^ 
stalt gefunden zu haben, und Büttner sagt ansdrück^ 
lieh ,> sie sey in feinem Falle sehr klein und eng gewe^ 
len. 

In der Regel öffnet sich das Hamsystem fOr sich, 
doch beweist der zuletzt von mir beschriebene Fall,* 
dafs auch bisweilen bey Mifsgeburten dieser Art an der 
Endigung desselben eine abweidrende Bildung vor** 
kommt , welche man bey übrigtens regelmifsig gebil- 
deten Fötus nicht selten findet. Üie Gescblecbtstheile 
Weichen gleichfalls häufig vom Normal ab. Häufig Feh- 
len sie ganz (wie im dritten Falle), oder sind, Wenzt 
tie exisür«n, nnvollkommen entwickelt, wie z. B. im 



\ 



^ 



I 



«58 



/ 



•nten Ven'inir ÜeiebilcbeiieB nnd ü i3%iii"von "Vtsch 

m 

beschiiebenen Falle^ ^oswar die weiblichen än&emiia* 
f cblecbutheile normml gebildet wareta, das Hymen selbst 
•ebr groff war, dieMattörsefaeideaber einekarEeeyför* 
mige glatte Höhle dakatelke, in deren Gmadeticfa £wey 
f tiefe Taschen befaJQMiieiiy ausderen jeder ein enger, sich 
iun entfernt liegenden Geblirmütterhalte blind endigen* 
der Kanal entsprang, (so dals sie also anfangs einfachi 
dann doppelt war^) nnd wo die anfangs doppelten Fal* 
lopiicben Trompeten sieb zu einer, mit einem offnen Ab« 
dominalende versehenen^ Vereinigeii. Biaweilen aber 
. aind sie auch regeknüisig eusgebildet^- sogar, wieder 

/ ecstbjescbriebene .Fall be weift ^ Ingrölseres Anaablda 

als gewöhnlich. 

Zum Scfilusie- dieser Abhandlmig, erlaube man mir 
|iQpb einige Gedanken über d|e wabcscbeinlichste £n^ 

^ «tebangKweise dieser Mifsgebari^ii» Ich fürchte we- 
^piger» einer zu grolseiv Vprliebe für eine gewisse E^ 
|^lärungiw>eise bescbulcjügt zu werden > wenn ich die 
^^inung äulsere, da/s dieselben in, einem Mangel an 
hinlänglicher £ntwickelnng aus einer ^ früher wenig- 
stens zam Tbeil ziormalen Fonn^ ihren Grund habeoi 
deich finde, d^Ii auch Herr. Tiedem'ann ''^} bey Er* 

' wäbnung einer solcben Mifsgeburt, wo der Kopf, die 
Brust und obern Extremitäten, das Gehirn nebst allen 
S^nesorga^en, Herz und Lange fehlten, und bey der 
ndrder Darmkanal^ Vrieyir<obl ohne Magen, lieber und 
Bauchspeicheldruse, ferner die Harnwerkz^uge und 
^eiblijchen Geschlechtstheile^ vollkommen ausgebildet 
weren, der Kreiilauf abes durch mit den GefäTisen des 
- Kabels^angs in Verbindung stehende Arterien nnd 
Yenen geschähe^ iulsert: dieser Bambnensch sey in 
seiner Entwickelung gleichsam anC der Stufe dfr Wür- 
i^er fliehen gebfieben« £s. brancht wohl keiner Erwäh« 
. , nnogr 

^ Zoologie. 1808;. £d. i. pag. (77. 



/ 



^5^ 

nang^ däts ich dftmft Hiebt sagen wolle: es gebe eittCJl 
frühen Zustand, wo tes «. B. normal sejr, stark entwi- 
ckelte untere Oltedmafsen, aber keine oberen und ke!« 
lien Kopf zu haben n. s. W. ; meine Meinung kann nair 
s^yn/ dafs es einen Zustand in der Entwickelung ddi 
Fötus gebe^ wo die Organe, welche manln Mißigebui^ 
tett äieser'Art fefalenVl öder abnorm entwickelt findef> 
ÜA Wirklich öormgcmafs auf drcse Weise yerhalteii. 
Die Mifsgeburt entsteht dann dadurch > däfs diese Or- 
gane allein sich* nicht auf die gewöhnliche Weise fori 
entwickeln, indels andere mehr oder weniger alle Ihrö 
Perioden durchlaufen. • ^ 

• Für difese ÄririaHme aber bietet dieBntVtrickelung»« 
geschichte toehrerer Fötus wirklich eiiiige Tbatsache^' 
flat. So findet sich in den Froschlarven eine Periode, 
ji^o sie , von einer Sehe zur andern platt zusammenge- 
aJruckt nttd mh einem schwarzen, itare- Untersuchung 
^ufserst erschwerenden Pigmente bedeckt, a» ifateiti 
Obern runden Ende einen kleinen, katm merklich' 
von dem öbriien Körper abgesonderten Köpf tragen, 
nnd ihr unteres Ehde unbedeutend niehr zugcspit»^ 
eis das obere, den langen Schwanz, der sich nacbhe)r 
"entwickelt, eben so 'wenig ahnden lifst, als jenes deip 
rundlichen, dickStt und groben Kopf. Femer habe 
5c6 im ersten Hefte diiif irr Bey träge ♦) einige sehr fröhb 
Fötus abgebildet iind beschrieben, die mit den Froscti- 
latven In dieser Periode sehr dfirch uhbedentendif^, 
kaum merkliche Entwicklung des Kopfs, der sitb voA 
fTnterteibe nur duföh einen kleinen Einschnitt untett 
Scheidet, offenbar döhner als er, nnd wenig oder ^at 
inicht von dem entgegengesetzten Körpetende zn untere 
Icheiden tSt, flb^Öiilkbmmen. Dl^^e B^b^cbtdngeA 
^erhalten durch ihreUebereinkunft mitdenKuhlemanni« 

Yctfen 

L 



X 



der Amplnbien^ ' , . 4^5 

jcr Wirbelsäule dar, Ton denen die, welche dei;i BrusN 
llieil derselben beireffen, die wichtigsldn sind. 

Die Körper der .Wirbel sind bei den ChelonJ«rn 
un^ fimyden i^ach oben offen und bilden Halbcanäle, 
welche durch den daran slofsenden, senkrechten Ast der 
Bogenstücke verschlossen werden. Zwischen beiden be« 
findet sich, ungefähr in der Milte der Länge der Kör- 
per, eine rundtliche Oeffnung zum Durchgange von 6e- 
fäfsen und Nerven, Dieser seiikrechte Ast des Bbgenr 
Stückes besteht daher aus zwei, zwar n2\he an einan« 
der liegenden, aber völlig von einander gclrennten, gleich- 
falls eine Halbrinne bildenden Platten^ welche die ganze 
Länge des Bogenstiickes einnehmen. 

<ianz anders,verhallen sjch die meisten mil tlem Brust« 
Wirbel, vom zweiten bis siebenten, von Testudo^ Wenig« 
stens graeca. 

Sie^sind nicht nur von einer Seite zur andern viel 
mehr zasammengedriickt als bei jenen, sondern üiessen^ 

r 

auch, völlig unabhängig von dem ßogendtiipke, oben in 
der Mittellinie zusammen, so dafs ein yÖUig gesehlos« 
sener, dünnwandiger,, oben und unten mit einem schar« 
fen Rande umgebener, Canal entsteht, f|i welchem das 
ilückenmark enthalten ist« Daher sind aie auch i) fast 
m ihrer* ganzen Länge von dem fipgentheile durch eine ' 
weite Lücke getrennt ; 2) enthalten sie an der Stelle de» 
^ci den übrigen befindlichen Cinschnittes , ein rundes 
Loch für die Nerven und Gefösse. Gewifs eine merk- 
würdige und fast beispiellose Anordnung, welche wahr« 
scheiulich niit dem Bei dieser Gattung gerade Vorzugs« 
Weise stärksten Strebeq zur fe^tei^ Verschmelzung der 



■J 



i6i 

lein daT^tellty and sugleich findet sieb. Halenscbarte» 
iWolfsrachen vljA gespaltenes Rückgrat. , 

Offenbar also trägt der ganze auf diese Art abwci« 
cbend gebildete Organismns das Gepräge einer über 
ibn ve'rbreileten Trägheit in d^n 6ildviiigi^ro»essen. Der 
Stoff fehlt nichts nur die Bildung geschieht ; nicht- Diefii 
beweiset die von Winslow^ Isenflamm u. m. e«^ 
^und auch von mir an dcey Mifsgeburten dieser Art,g^» 
machte Beoba9htu|^g;i dafs das Ganze in eine mehr, ode^r 
weniger dipkq Lage voi^ sulaiger schwamaiiger Mass€^ 
ohne bestinun^e Fpnp^, eiDges^^kt war. In der euf« 
letzt beschriebenen Nlirfgßburt:l|ptn]^ diese Masse^ be^ 
sonders oben,, wo, sich der K^opf. finden sollte/ fast ei- 
nen Zoll an Dicke und über einen halben/ in allen übri- 
.gen Gegenden des Körpers« Hie und da finden sic^ 
häufig in lyürsblldungen dieser Art mehr oder ..vpenig^ 
grofse seröse Bälge^ die eine Flüssigkeit enthalten^ und 
zwar^ wenigstens in meinen Fällen^ g^gan die obere 
Extremität des Körpers bin. R%der6r b'etnerkte da^ 
selbe in einer Mifsgeburt, die zwar einen Kopf^ aber 
übrigens eine Menge von Bildungsfehtern^ welche alle 
in einer mangelhaften Eniwickelnng begründet sind, 
hatte. Aber die erste und einfachste Bildung aller Or* 
gane ist eine kuglichte , biasenähnliche: so erscheint 
das Herz^ das Hirn; und aus Kügelchen zusammenge- 
setzt erscheinen nach Wolff alle Organe bey ihrem 
Entstehen, gröfsere oder kleinere Kügelchen bilden 
euch später noch, wie mikroskopische Untersuchung 
gen beweisen, alle oder die meisten Organe desTbier- 
körpers. Jener sulzige Gufs um den Körper scheint 
also der Stoff und/ diese Blasen die ersten ungelunge- 
nen Ansätze zur Bildung «der fehlenden Organe zu seyn* 
Bisweilen, wiewohl sehr selten, scheint die Bil- 
dtlngsthätigkeit sich nach andern Gegenden^ und ge« 

L a rad« 



» 

\ 



der Amphibieii« . 417 



Ferner sind bei jenem alle Wirbel nach allen Richtun« 
gen weit ^röCser und Ton einandei völlig getrennt^ 
dagegen beim Weibchen die fiiuf hU sechs letzten in 
T, cabulaca zu einem verschmolzen, an dem man 
inde83en doch noch', besondera darch die.Trennnng der 
Querfortsätze, die Zusampdensetzung deutlich erkennt. 
Sonderbar genug, sind gerade im Gegentheil beim Mann«« 
chen von T. graeca die sechs bis sieben letzten. Wir«* 
beides auch doppeli längeren Schwanzes völlig zu einem 
sehrgrofsen, breiten, platten, atumpfzugespitzten, gami 
einfache, nicht, mit Querfortsätzen versehenen Kno«. 
chen verwachsen , der da^ Idtze Viertd des Schwanzes 
bildet, während beim Weibchen alle völlig von einander 
getrennt aind. 

, Ä. Rippe »/ 
§. 181. 

Die Riippen zeigen die eigenthümlichste Anord« 
nung, welclie indessen schon durch die Gestalt des 
grofsten, obern Abschnittes des iBogenstückes angedeutet 
ist. Sie sind sehr grofs^ .bi^eit, dick, mälsig gewölbt^ 
durch ihr hinteres Ende an zwei Stellen mit den Brust« 
veirbeln» durch ihren vordem und hintern Rand in einer 
langem oder,, kürzern Strecke unter einandey durch 
Näthe Torwachsen.*^ 

Immer spalten sie iiich in der* Nähe ihres hintern 
Endes soy dafs der hintere Theil der hierdurch ent- 
gehenden Gabel der Richtung und Breite nach als 
?ortsetziing der Rippe , der vordere, immer schmalere 
ind nach durch seine Richtung abweichende als Vor- 
iprung "-ihrer innem Fläche erscheint. Durch Jenen legen 
ie sich an den gezahnten Seitenrand dcä wagerechten 



\ 



^' « 



!■ 






/ 



der Amphibien* 4i0 

Am meislen enlfidrnezi'sicli die eigentlichen' öder di^ 
Landschildkröten vom gew^büilicben Typus. Ihre 
Rippen sind die breitesien,m ihrer iiinern Fläche fast gleicfa» 
iörtnig aasg^höblt| in ihrei* ganzen Länge trerbnnden^ 
ibre Ränder am tiefsten gezackt, ihre yordeirsten JSnden 
^^ Stumpfesten und am wenigsten von dem übrigen 
Knocheü abgesetzt. . 

Sehr auffallend wechselt bei ihnen die Gestalt.meh« 
rerer benachbarten Rippen insofern , als die eine in* 
iien «m breitesten, aussen am schmälsten ist, die andere 
die entgegangesetzte Anordnung zeigt. Vorzüglich ist 
^ie dritte, fünfte und siebente hinten sehr breit, 
^orn stark zugespitzt, dagegen zeigen die übrigen die 
^"^gogengesetzte Anordnung. Die, welche an ihrem 
fordern Ende breiter sind, stofsen an dreiRippenktiO]> 
P^I| die übrigen nur an die mittlere üegend eines 
einzigen; ' '. 

ihr Halstheil ist ausserordentlich dünn und län^« 
'ich, der Haum zwischen ihm und dem verlängerten 
Hocker Sehr ansehnlich. Testuilo. clausa macht durch 
«eine Breite und Plattheit gleichfalls den Uebjergang 
2uden Gmyden« 

l^ie Rippenknorpel sind bei ihnen von aussen nach 
innen am längsten, Rippenähnlich, grbfs, von vorn 
^^ch hinten am kürzesten und stoisen. immer an dwei. 
Selbst drei Rippen* Immer bilden sie mit ihnen eine ün>> 
«Aterbrochene Platte. 

Die fünf vordem sind durch eine Nath unbewB^lieh 
^it den z^ei mittlem firustbeinstücken verbunden. 

Bei den £my den sind die Rippen schmale, lang» 
^cher, n^ehr gleichmäfsig breit, entweder überall gleich 



> / 



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t ) 



4ßy ..;;$kd«t .■;. 

d^r Verkäjpamerapg dkr Hund ZRMnimeat'^It, bedtri 
keiner besondem ErwähnoDg. 

K Mi I t.e 1 k a n,d. 

$. ao;. 

Dfe Mittelhandkuochen sind fast iiainer an bei« 

den I«nden angeschwollene Knochen, «ehrahnlicli denen 

der Flossenknochen der Knorpelfische, nur viel we* 

niger zahlreich und Woh! meistens der Zahl der Zelen 

entsprechend« Der des Daumen ist gewohnlich kürzer 

und dlcjcer als diie de^ iibrigen Zehen , besooden 

' ikuSallend bei denS e e schil d kr ö te n,. weniger, Torziig« 

lieh in Hinsicht auf die Breite und.Diqkk bei den übri* 

fj/sn Jäc^plülen,^ selbst bei den Flu fast) hildkröteo. 

Die ;Länge des ersten und letzten Mittelhandknoclidi 

^st bei xDf^hreren Reptilien , z. B« S a n r i er n, ganz glekb; 

ygfßa, wegen der symmetrischen Anordnung interessaDt 

ji^ Bei der Pipa sin^ die Mittelhandknocl^en auss«)" 

ordenUicb lang und diinii, bei den Schi Idkröten, vor* 

^iigiicl^ den Flüfsschiidkröten, am li^ürzesten« 

: J&ine merkwürdige Geschlechtsyerschiedenheil bie- 
ten ujiter den.Batrachiern wenig^ens die.dar, voi^^ 
Dattxaen des Männchen zur fiegattungszeil ansch^iillt. 
Bcito i^t der erste Mittelhandknochen nicht nur dopp^^l^ 
4icker und breiter als beim WeibctieQ, .an seinem Spei* 
chenrande in eine scharfe freiste ausgezogen , liach dem 
Rücken gewölbt, nach der Hohlhand auagehöhlt, sondern 
ea 0nde{tsi6h auch unlen an seiner Speichendeiteein dün- 
ner, spitzer Knochen, dessen Länge, ein Drittel der 
aeinigen beträgt^ und wovon das Weibchen keine Spur 

z^igt,. unsilreitig wohl -ein Diiumenru4imentt 

Ohne 



i^ der Ampliibien« 4a i 

Bei diesen ut nämlich noch , wie bei allen übrii^en 
Schildkröten,' d«$ Rückenschild insofern längs der Mit* 
tellinie vollaliindig, als alle Rippen* -mit den breiten 
Rückenplaiten versohmelzen ; dagegen findet sich bei 
Trionyx subplanus vorn eine Lücke« Der erste* Ra- 
ckenwirbel liegt nach den Seiten ganz frei, so 4^£s m^n 
auch Ton oben die beiden Seitenknochen in ihrer gan« 
zen Lange sieht, indem die. erste Rippe nicht weit 
genug nach vorn reicht, um die gleidhfallii sehr schmä- 
le Khochenplatte', welche die Reihe der Rücketi« 
platten vorn beschliefst ^), zu erreichen. Vielleicht glebt 
CS hier indinduelle , specifische oder Alterverschieden- 
faeiten, denn bei einem viermal gröfsern Ejcemplar fand 
ioh die Lücke absolut weit kleiner,' inäem die erste 
Rippe und die zweite Rückenplatte sich viel weitei: na«^h 
yorn erstreckten, sp dafs, beide die vorderst^e Platte eri- 
reichten, nur auf jeder Seite eine unbedeutende OeSnung 
übrig blieb und der Körper des erst.en Rückep_vyii:bels 
ganz verdeckt war. . 

Die äufserri, schmalen Theile der Rippen, sind 
übrigens . bei Trionyx nicht in, allen Individuen voij 
gleicher Länge. Dies ist kaum; Alterverschiedenheit, 
indei^ ich sie iii gröfsern Schildern vefbältnifsmäfsi^ 
länger fand als in kleinern. 

An keinem der fünf Rückcnschilder, die ich s^ix 
untersuchen Gelegenheit hatte, fand sich übrigens eine 
Spur von Rippenknorpeln,, so daß auch hierdurch diese 
Gattung' von Chelone , wo sie schon auf die angege- 
bene Weise zu verschwinden anfangen, den üebergaög 
zu den übrigen Amphibien mischt* 
i") 8* 9htü S. 4.10« 






/ 

1 



der Axnphibiien« 443 

) auf eine^ mit der Auordäiuig der meJBten Fhche za . 
ergleichende Weise , bei ihnen die Knochen der obern 
rliedmaraen mit der Wirbelsaale durch Baader Terbuil« 
en, unler einander aber in der MiltelliDie nii*gend8 ala 
larch daa Brustbein vereinigt aind;^ Q)8ich die iKnochen der 
Ichultergegend und des Oberarms zwischen demRücken-« 
md firaatschilde befindeui also unter dieselben geschoben 
ind , statt dafs sie die diesen entsprechenden Knochen 
gewöhnlich von auteen bedecken. 

Auf jedex^ 3eite finden sich in der Scholtergegend 
zwei, nicht wie gewöhnlich^ vier Knochen. Der 
v^ordere besteht aus zwei| unter einem stumpfen Win« 
kel mit einander Terbundenen Hälften ; einer oberen, län« 
geren, prismatischeui absteigenden, ziemlich senkrechten, . 
einer unteren, kürzeren, mehr horizontalen, oder vo» oben - 
uad hinten nach unten und vom gerichteten, die weit 
kurzer, yotx oben nach untiin platt ist, nach Torn etwas 
breiter wird. Die beiden untern Hidfitöi conrergiren , 
von beiden Seiten nach Törn. An der Stelle, wo die 
obere und untere in einander übergehen, enthält der 
Knochen auf seiner äussern Seite eine überknorpelte 
Gelenkfiäcfae; welche den Yordern ^Iheil der Gelenkhöhle 
för das Oberarmbein bildet. Das obere Ende desselben 
ist beweglich mit der ersten Rippe, an der Stelle^ wo 
ihr Hals in den Körper übergeht, verbunden: 

Der zweite Knochen stöfst mit deni ersten an der 
Stelle, wo seine beiden Hälftep in einander übergehep, i:u« 
sammen , bildet den vordem Theil der Schultergelenk«« 
bohle, ist breit, schaufelformig , wird nach innen ^an^ 
sehnlich breiteir und flacher, con vergilt mit d^m gletch* 



/ . 



der Amphibien, 425 

laarvreise neben «inander stehender Knoch^nketne 
lüdet . ^ 

Im Allgemeinen besteht das JBrustbein derSchild- 
Jk röten ans neun Knochenstücken, acht paaren uad ei« 
^nem mittlem unpäaren. Das ünpaare ist sehr allgemein 
mehr oder weniger dreieckig, mit der Grundfläche nach 
▼orn, der Spitze nach hinten gewendet, stöfst mit der 
Grundfläche an die Vereinignngsstelle und den inoern 
Theil der hintern |länder der beiden. Stücke de$ vor- 
dem Paares und ^reicht nach hinten in einer grösi» 
Sern oder kürzern Strecke zwischen die beiden Stücke 
des zweiten Paares. Eben so stofsen, die beiden Stücke 
des ersten Paares immer in der Mittellinie zusammien. 

Dies sind die allgemeinen Bedingungen des Brust^ 
Schildes der Schildkröten: indei^sen giebt es sowohl 
sexuelle als Gattungsverschiedenheiten. Als sexuelle 
kann man im Allgemeinen angeben, dafa bei den weib- 
lichen Schildkröten das Brustächild gerade und eben, bei 
den niännlichen dagegen in der Mitte der Lange nach 
ansehnlich vertieft ist« Die verschiedenen Gattungen 
unterscheiden sich in seiner Anordnung auf ähnliche 
.Weise als in der des Rückenschildes« 

i 

1. Bei den Seeschildkröten und Tripnyx 
vreicht es in jeder Hinsiclit am wenigsten voii der ge« 
wohnlichen Form ab. Es ist verhältnifsmäGsig kleiner 
und weniger breit, indem es nach vorn und hinten, be- 
sonders in letzterer Aichtung, ziemlich spitz ausgezo« 
gen ist und sich durch einen verhältnirämärsig kleinern, 
xnitilern Theil mit dem Rifckenschilde beweglich durch 
Knorpolmasse verbindet. Seine Gestalt ist wegen der 



J 



4^4 Skelet 

Scdimalbeit seinsa vixi^xi und hintern Theiles kxeai/i 
fprmig. 

s. bt die JSLnochenmasse in ihm iü geringer Menge: 
angehäuft y ind^m die Knocbenstticke, woraus es bei 
steht 5 einander in einer ansehnlichen 'Strepke nicht be« 
rühren. Nur die beiden •vordem Stücke vereinigen sich 
in ihrer ganzen Hixhe, die darauf i folgenden gar nicht 
tmd eben «o wenig mit dem nnpaaren, verhältnifsmäCiig 
sehr kleinen und achmalen Knochenstücke » die Stücke 
de» dritten Paares nur in ihrer hintern Öolfte« die des 
vierten nur in dem sehr kleizien hintern Theile. So 
entstehen «wei mittlere und auf jeder Seite eben so viele 
seitliche, knorplige Lücken , und die Knochenstücke des 
Brustbeins sind . d^her in einem gewissen Grade auch 
iinter einander bewegliche 

Bei Trianjrx ist das Brustbein i^ verhaltnirsmälsig 
bedeutend gröfser y sowohl breiter als länger , 9) breiter 
als bei Chelonej indem es so breit als lang ist, und 
sogar das Rückenschild, welches der verbundenen Rippen« 
kcorpel, die bei Chelone schon sehr klein sind, ganz 
ermangelt, weit überragt; 3) Jaulen die beiden vorJern 
Stiicke bei Trionyx nach vorn und aussen in eine lauge 

* 

Zacke aus, während bei Chelone der vordere Rand 
gewölbt ist; 4) ist das dritte, ^unpaare Stück, ein- nack 
vorn gewölbter, schmaler, grofser Rogen der sich unter 
die vordem Stücken in ihrer ganzen Länge legt, und 
dem dagegen die gewÖhpliche/ bei 'Chelone auch, vor' 
bandene und hier verhaltnifsma'fsig sehr ausehnliclie, 
dünne Spitze ganz fehlt; 5) ist das zweite und dritte 
Paar niedriger und viel weniger tief von au^^sen nach 






I 



dn ÄÄiphibiem * '4a5 

innen' gespalten ; 6) liegen einander die beiden Stücke 
les hintern PiaareB riel näher als bei Chelone. 

Bei Trionyx hat 'daher das firu9lbein eine mehr 
lu'enzähnüche Gestalty.und die Lücl^e ist yorn breiter^ 
iiinten schmaler als bei Ckelone, 

3. An diese Bildung schliefst sich die von Chelys 
HmbriMa.< JQas Brustbein ist hier schn[ialjBr. läuft nur 
in der Mitte auf jeder Seite in einen seitlichen Fortsatz 
aus, der ungefähr ein Drittel seiner ganzen Länge 
beträgt, auch in der < Nähe seines vordem und hintern 
Endes nach aussen eine Lücke hat; allein es ist, frü« 
here Perioden ausgenommen,, völlig solidci durchs diesen 
Fortsatz mit den Bippenknorpeln und ausserdem sogar 
hinten mit dem Scham -und Sitzbein fest verbiimden«,. 

4. Bei den Flufsschildkröten sind die knoVi«* 
pligen Lücken zwischen den Knochenstücken vevschvvun« 
den und alle vereinigen sich durch, aber schwacbgezackte, 
Nä'lhe in ihrem ganzen Umfange. Die paaren Stücke 
haben eine mehr oder weniger viereckige Gestalt. Das 
unpaare ist in seinem vordem THeile breiter , läuft aber 
iiach hinten ia eine lange dünne Spitze aus^ wodurch 
es bis beinahe' zu dem hintern Ende der Stücke d^a 
zweiten Paares reicht. Die Verbindung mit dem B,ü^ 
ckenschilde geschieht durch eine knorplige Massemit« 
telst breiter ) wenig ungleicher Ränder des zweiten und 
dritten Knochenpaares und ist, wie bei den -Seeschild« 
Kröten, etwas bewegliche Mehr nach hiijiten als nach 
vorn )st des Brustschüd viel breiter als bei den Seeschild« 
l^röten^hat daher eine sehr länglichrundliche, nichtkreuz« 
lärmige Oestalt, Sein breiter hinterer iland ist in der 
Mitie etwas , der vordere weniger vertiefu 



1 



4Äfe 8kelM 

:$ine merkwürdige Anordnung bietet daf Bmt' 
sehild dieset Gattung durch die Lockerheit und Bewef 
liclikeit der Verbindung zwischen der vordem, weil 
kleinem, und der hintern, weit gröFsern Hälfte dar, toi 
denen jene aus den zwei vordem Paaren and demmili- 
lern unpaaren Stückei diese aus den beiden hintern, Ter* 
hahnilimäßig viel gröfsern Paaren gebildet wird. Die« 
Anordnung kommt keineswegs blofs dem Männchen 
^u. Wenigstens 'finde ich sie bei £mys virgulatak 
beiden Geschlechtern gleich deqtKch. 

5. Bei den Landschildkröten sind i) dieNätle 
weit tiefer V 2) dieAititere Spitze des unpaaren Stiict« 
tet verschwunden, dieses ist daher kurzer und rundfr 
Äer und die Stücke des «sweiten Paares vereinigen sick 
fti ihrer gröfsern hintern Hälfte mit einander; 3) ver- 
binden sich das ;zweit^ und dritte Paar durch tieff 
Mahnte Näthe mit ^iitif von deh in Knochen umgewas' 
delten Rippenknorpeln j 4} ist das ganze ßrustschiJd ^ 
breitet , die Verbindungsatelle länger , der sehr brtiH 
hintere Rand in der Mitte weit tiefer aus^eschm'tteB« 
Auch Testudi» clausa nhd. die verwandten Arten bc 
aitzen ein aus Äwei fjeweglicK verbundeneu Hälften g^' 
bildetes Brustbein, 

4. S a u r i e r. 

a. VV i r b« 1 s S u 1 e» 
§. l84. 

. Bei den meisten Sauriern findet. sich, vorzüglW 
der ansehnliche Länge des Schwanzes wegen, eine 
sehr bedeutende , Menge von Wirbeln, nur bestehl J^^^"^' 
aus denselben Gründen, zwischen der Zahl der vordem'' 



» / 



der Amphibien 



427 



nd der Schwanzwirbel ein enfgegengesitzt^s Vörfaali^ 
ifftals bei den Ophidierti. DieSlindschleichen Ver* 
alieil &iqh in dieser Hinsicht ganz nach Art der £id6Ch^ 
en. Die Form der Wirbel ist im Allgemeinen länglich.' 
jewohlich bestehen sie aa^ einem Stücke : doch machen 
u'eron die Crocodile durch Trennung in Bogeis lind 
Cöi^er I die durch eine Nath verbundeii sind , ein« 
nerkvpürdige Ausnahme« An den Schwanzwirbeln smd 
iber auch bei ihnen beide Stücke verwachsen. 

Die Verbindung zwtschcin den Körpern derselben 
findet nicht überall nach demselben Typus Statt, Einige, 
Wahrscheinlich die meisten, z. IB. Monitot elegans und 
hengalensis^Crocodilus, fguanup Chamäeleon,Agamii, 
(Calotes) Lae€Ttä (Ameiva, Jamaieensit ^ Tureicaß 
Viridis), Scelü'o (Cordylus und Fulgaris) kommen 
dadurch mit den Ophidierii und mehrerelni Batra^hiern 
üoerein y sofern der Körper in seinem hintern Ende 
stark gewölbt, im yordern dagegen iü demselben Ver^ 
hälinib ausgehöhlt Ist ^ je zwei Wirbel daher durch ein 
Nafsgelenk mit einander rerbünden sind. Andere dar* 
gegen, namentlich GecAp, Terhäitnifsmäfsig doch nur 
eine geringe Anisahl ^ verhalten sich wie die Säugtfaiero 
oder noch richtiger den Fischen ähnlich, indem der Kör» 
per torn und hinten eine beträchtliche, mit einer KnoH 
pdbaridmasse angefüllte, trichterförmige Höhle hat« wo« 
durch er aus zwei Kegeln zusammengesetzt erscheint. 

Die obem Dornfortsätze der VVirbel rind meisten» 
Iheils beträchtlicher als bei deu O p h i d i e r n ^ doch nie 
sehr stark. 

Am längsten sind sie bei Agama umhra und I^ßcer^ 
^damboinensiSy am kürzesten beijDruco und CordylUi* 



der Amjftltien. ^ 495 

Bujo k\ 3. 5. a. i.. 

Pipa n und'4 gleich. 3. i und 5 gleich, ^ . 

£mys 3. 4. ^. 1. 5. 

. - ' ' 

Testudo 3« a« 4i i« 

Chelone 3. 4. d 5; i« 

Iguana delic* 4. 3. ^a« i#5. ^ 

Polfchrus marm, 3. 4, a, 5. u . ' \ 

Crocodilus sclerops 3. 9. 4. i. 5« 

Calo$es vulg. 3. a. 4. i. 5. . 

Agama nspera 3. 4. 3. i. 5. ' 

Lacerta ocellata 4. 3* 3. i/5. 

MonitflT elegans. 3. 4« q. !• 5- 

Soincus ocellatus 3« 4* a. 5# ; i. 

Gecko fascicularis 3./ 3« 5. 4« i. 

Bei der Ptpa ist die Verschiedenheit der Länge su&» 
serst gering, beiden Fröschen, Kröten, Schild« 
k r ö t e n folgen auch die 'Mitlelhandknoehen der vier 
äufsera Finger sehr allmählich, d^r der groüsei^ Zeli0, 
dagegcin ist plötzlich beträchtlich küiiser* 

Auch diese Abtheilung der Fulsknochenfi^lt^ wie 
Ich mich durch sorgfällige Untersuchung überzeugt habe, 
bei Tßstudo graeca gänzlich , während sie bei Emys 
und Chelone^ vorzüglich bei dieser^ sehr ansehnlich sind. 

Meistens sind die Mittelf ufsknochen länglich und 
dünn; bei Chelone ist der erste ,^ der grofsen Zehe ange« 
hörige zwar kürzer als die drei folgenden, aber sehr breit 
und platt, so dafs er mit ctem äufsersten Fülswurzelkno« 
chcn groCse Aehnlichkeit hat, sich indessen durch die 
Richtung von ihmunterscheidet. 






der Ampliibien* / ^ 49^ 

irbeln;iA der Mitte. Sie Terachmndenliier schon w«it 
ruber als die SornfortsäUe^ ,.bei Iguana 9chön am 
in de des vorderstea Vieilel^, wäh]^e]ld diese' nur im 
inlern Drittel ganz fehlen. 

Bei den meislisn S a*u r i e r n findet 8ic4i nur eine Ord* 
.ang, welche an den vordem Aippen wirbeln beträcht- 
ich hoch und schmal ist, und von der Wurzel des vor- 
lern Gelenkfortsat2ies bis zur untern Körperfläche reicht, 
Vn-den hintern liegen sie höher und sind viereckiger, 
rundlicher. 

Bei den Grocodilen ist die Anordnung verschic^^ 
Jen. 



Alle Wirbel, mit Ausnahme der beiden vordem 
Wirbel und der letzten Schwanzwirbel, tragen Quer- 
(ortsatze , die meistentlieil^^ mit Ausnahme der Heilige 
beinwirbel, wo sie dem Körper angehören , auf der 
Grundfläche des Bogeus sitzen^ und von den vordem 
und hintern Wirbeln gegen die mittlei^ bedeutend 
groFser werden. Ausser den aligemein vorkommenden 
tragen der dritte bis, eilfte Wirbel am Körper vorn 
Ueinere., welche die Rippenköpfe aufnehmen. An den 
hinter dem eilllen liegenden Wirbeln haben die ein* 
fachen Querfprtsätze zweigt an d^i;i vordem jeder nur 
eine X^elenkflache, indem dort die hier getrennten obern 
und untern Querfortsätze verschmolzen sind. 

Unstreitigf entsprechen wohl die vordem grofsem 
Fortsätze der übrigen Saurier zugleich beiden Ordnun- 
gen der Crocodile. Sie sind nicht blofs läoglich, sondern, 
Qameotlic];! die vordersten, in der Mitte eio^eschnürt, 
wenn gleich auch hier überknorpelti 



\ 



45p Skdet j 

5. »85. 

JBdi allen von mir untersttchten S^ttriem bestefai 
daa Heiligbein aus zwei Wirbeln^ welche sieb Ton da 
übrigen dorch ihre ansehniicbe Breite , die.picke und dx 
Anschwellung ihrer Seitentheile ^unterscheiden^ und dl; 
nicht nur durch ihre Ko;*per^ sondern aueh ^urch ibre 
Querfortsätze an ihrem äulsem iSi^de unter einander so 
verwachsen sind ^ dals dadurch eiuepelenkiläche für 
das Hüftbein entsteht. Die Querforts^tze des yordero 
Bind quer^ oder etwas nach hinten ^ die des hintern etwas 
nach Tonil beide also einander entgegengewandt 

. Durch diese Verwachsung der Querfortsitze an 
ihren^ äufsern Ende wird der sonst zwischen zwei WiV 
beln' bestehende Einschnitt in eine Oeffnung, dai 
Heiligbeinloch^ Terwandelt 

Die Festigkeit der Verwachsung bietet gradweise 
Verschiedenheiten dar. Bei Gecko z. fi. lassen aicb 
die beiden Heiligbeinwirbel sehr leicht trennen , ki 
lUonüor elegant durchaus nicht« 

5. 186. 

Der erste, und zweite Wirbel kopimen sehr mit 
denen der meisten Ophidier und Gheionier über^ 
ein 9 nur ist der Tordere meistens scfama^cfr und ringföc» 
miger. Sehr allgemein ist der Zahn des zweiten ein 
eigener Knochenkem. . Bei Crocodilus besteht der erste 
aus Tier Stücken, dem Körper, den beiden Bogenhilf* 
tep un4 einem I^einehi niedrigen Bogenstiicke. 

21. ft i p p e n. 

* 5. 187. - 

Dia !Sahl der Rippen ist bei den Saoriero gewöhn« 
lieh sehr ansehntich, Indem, m^t Ausnahme der Forden 



• / 



\ V 



dei^.Amphibieii. 



45t 



)ten Wirbel , tteisf ens alle Tor d^m Kreudbein liegende 
Wirbel damit yersehen sind. Alle Allsten imm^ njOF auf 
nnem Wirbel | namenÜicH dem vordem TheiLe dessel«* 
ben. Die vordem 8o\^ohl als die hintern, letztere in^weit 
gröfserer Menge, liegen mit ihrem äufseni Ende fr^ im 
Fleisch , die mittlem , qtieistens die geringere^ Anzahl,^ 
aber die bedeutend längsten« heften sich durch eum 
Theil sehr ansehnliche , die hintern unter ihnen selbst 
an Länge übertreffende Knorpel, die vordem unmit« 
telbar, die hintern mittelbar , an da« Brustbein. Diese 
Knorpel sind bei den Grocodilen völlig in eine vordere, 
größere, und eine hintere , kleinere Hatfle zerfallen* 



1 

Bei einigen Geschlechtem, namentlich Chamaeleon; 
PolychruSj'veremig^n sich diö meisten hintern gleichna« - 
niigen Rippen beider Seiten,>rait Ausnahme der letzten 
sehr kurzen Rippen, in der Mittellinie durch fiandmasse, 
ohne doch von vorn nach hinten durch einen, dem 
Brustbein entsprechenden Knoch;pn verbunaen zu seyn. 
£ine Zwischenbildung von dieser Anordnung zu der 
sogleich in dem Abschnitt vom Brustbein aus dem 
Crocodil zii beschreibenden bietei Opcko finibriatus 
dar. Von deti 17 Rippen stolsen nur die vier vtedenx 
an das kurze und breite Brustbein» Die dreizehn hin« 
tem Paare fliefsen in der Mitte zusafnmen, and jedes 
Paar schickt an. der Vereinigungsstelle eine kieine 
vordere 6pitze ab, die von vorn nach hinten an Länge 
abnimmt 9 auch nirgends das vordere Paar erreicht. Am 
letzten , dicht vor dem Schambein liegenden Paare fehlt 
diese Spitze, dagegen geht hier vom hiiitern Rande ein 
Weiner Haken ab. % 



l 



45t .. Ske^et 

£iiM.BMrlLVÜrdige Al)weichuitg von dem ge^üho- 
liehen Typus ist die bedeutende Verlängening der raef* 
8ten Rippen, nMnentUchder mittlernneun^ von der sie» 
beuten bis fünfzehnten , beim Drachen^ welche voc 
Tornnach hinlen bedeutend abnimmt und dort plötz* 
lieb entsteht. Sie sind zugleich nicht nach aussen, son* 

' dera nach vorn stark gewölbt, und tragen di;u:chaiu 
luchts zur Bildung d^r Eingeweidefaölile, sondern blois 
der Unterstützung der Flughaut bei, indem sie zwischeD 
die beiden Blätter derselben geschoben sind. Die Brost- 
höhle wird durch die vordern sechs ^ welche sich an da' 
Brustbein heften; gebildet. 

Auf eine andere Art eigenlhümlicb ist die Anord- 
nung der Kippen der Crocodile. 

. Die vordem 19 — ao Wirbel • tragen) Rippen, 
Diese sitzen am ersten , zweiten, ufld dem vierzehnten 

. bis neunzehnten mit einer einfachen Wurzel auf dem 
Wii^bel, bei jenen beiden uniiiittelbar, hier mittelst einet, 
von ihm auslaufenden, gerade von oben nach unten platt* 
gedrückten, beträchtlichen Querfortsatze^ • Die übri- 
gen verbinden sich durch eine doppelte Wurzel, eine 
innere untere, eine äufsere obere, Ao mit demselben , 
daTs diese an der Spitze des erwähnten Fortsatzes, der 
sich anch an diesen Wirbeln findet, jene vom dritten 
bis eilften AV irbel weiter unten auf der Seitenfläche des 
Köjppers, an den diarauf folgenden auf einem weiter nach 
vorn und innen liegenden kleiilen Vorsprunge des Quer* 
fortsatzes sitzt. Zwischen ^ beiden Wurzeln befindet 
flieh, von der dritten bis eilften Rippe eine ansehnlichei 
tief eingeschnitten^, dreieckige Lücke, die bei den hin« 
lern nur sehr flach ist» 

Die 



\ 
*. 



\- 



der AmplÄbi^^« 453 



Die erste und zweite | aehfo und* neunte, so wie 
die neunaehnte Rippe,, ^ndigen ^ch frei« Die &riUm 
und siebente hängen nntev einander dorcli neeh torn 
und hinten gerichtete ^Fortsoütse, in welebe ihr unleyet 
Rand ausläijit, sasammen, die sehi^te bis achtsehnte 
heften sich durch Knorpel an das fimsibei^« 

Die merkwürdigsten sind in jeder Hinsicht die dritte 
und siebente» 81« Und toh Vom nach hinten ^l^htet 
und laufen in einen yordern und hintern starken Fcru 
salz BUS y wodurch sie einander b<erühren. Durch 
diese Anordnung wird die Seitwärtsbengung des Haisee 
bedeutend beschränkt^ daher die bekannte Steifhtit des« 
selben« £ine Spur Ton dieser Anordnung bieten' die' 
achte, neunte und Bahnte Rip|>e duiteheioeni fiber weit 
Memei^n pnd von der achten bis Kchntoi allmählich yer» 
schwindenden, yordern Fortsatz dar« der sich dicht nntei!* » 
der Vereinigungstelle des untern und öbern Schenkels ' 
der Rippen befindet. Die Spaltung der, meisten Rippen 
in ihrem innern Theile in eine obere und ejne ulitere 
Zacko>. mithin di^ Verbindung mit zwei Stellen des 
Wirbels ist^ meines Wissens ^ den Croc/odilen eigen« 
thümfich, indem sie nur ihnen, aber allen Arten zukommt«^ 
Die erste , acl|te , und neunzehnte Rippe sind nngefiihr 
gleich grois, die zweite kleiner , dic^ izbrigen, mit Aus« 
nähme der dritten bis siebenten, Torzüglich die mitt«' 
i^m, grcUser. ' 

Die fiinf hintern Wirbel bi^ zum Kreuzbein tragen 
I^eine Rippen , und auch ihre Querfortsätze verileinisrn 
sich aUmählicb. Statt dafs gewöhnlich alle oder fast 
alle Tor dem HetUgbein Hegende Wirbel Rippen tra« 
g^n, finden sich hier ia der Baucbflache rerkyiöcherte 



• I 



454 ' ^ Skelet 

lUppeiikaorpe}, die mit eioem in. der Miiiellioie der 
Tonieru Srusiwand liegenden Knorpel, der sich Tom 
Brottbein zu den Schambeinen erstreckt, verbunden^ nsd. 

oben und «üsseii frei sind. ^ 

-.1 ' . 

5« B r u ä t b e i n. 

§, iS8. 

Alle Saurier besitzen ein melir od^r weniger 
vollkomimn entwickellesr Brusd>ein9 das gewohnlirli 
Ipurz , at>er bi^it ist. 

£s besteht gewöhnlich ai;s zwei {lauptth^en^ einem 
Tordern und einem h jntern. Der vordere ist meistens 
dünn^ länglich, schmal, an seinem; .yordern Ende 
auf jeder Seite in eine * ^uere Zacke i^usgespgeo, 
welche durch ifai;e äufsei^n Enden ungefähr an die Mitfe 
desTordern Schlüsselbeins stöfsen, nach hinten beträcbt« 
Uch. dünner und z^ugespitzt und erstreckt sich yot der 
untern Fläche des. hintern Theiies mehr oder weniger 
weit nach hinten. Dieses Siiick ist meistens stärker ver* 
l^ochert als das hintej^e». Der hintere, weit breitere Tlieil 
i#t meisten theils rau^nföripig, gröfser und besonders 
breiter und nimmt durch seinen T0i;dern, etwaa verüV/« 
t^n,' überknorpelten Rand äen untern Tbeil des-vordem 
Randes des hintern Schlüsselbeines mittelst einer lockern 
Kapsel ^uf. An den hintern heften sich die mittlem Rip- 
penknorpel. In der Mitte ist dieser hintere Theil in einer 
Isingeru oder kürzern Strecke von vorn nach hinten der 
Länge nach gewühnh'ch blofs knorplig, selbst offen, und 
dieseLücke wird bisweilen mehr oder weniger voliständig 
durch die hintere Spitze des vordera ßrustbeinstäckes 
ausgefüllt, wenn; sich dieses weit nach hiinten erstreckt 






' der Amphibien. , 455 

6awQkim€h sind beide Stücke, vüHigg^treimti bis^ 
»seilen ^ber, '%. B.b0i Ge^ko^ machen sie ein Ganaesaus; 
Hier ist xugleicb i^ yordere Theil bm^er als gewinn* 
lieh und die Oueräste dedselben siad weniger deutlich 
aad plötzlich von ihm abgesetzt« 

Za diesen beiden HtuptstuckeiL treten gewöhnlich 
Qoch zwei viel kleinere^ langlicheirippenlaioi^elforndge, 
die, Ton einander g#ti:eiint» aber nahe an der Mittel* 
l^^i mit ihrem vordem £n^ anf dem hintern de$ 
zweiten Bauptstücles sitzen | grade von vorn nach hin* 
ten verleufen, und auf ihkrem äutsem tUnde die Knorpel 
<ler beiden letzten wahren ^ Hippen. Iiragen» 

Merkwürdig ist die Anordnung , welche die C r o« 
eodilo darbietet >; . 

Das Brostbein erstreckt sich in der That durch die 
ganze LSnge der Brust • und jBauchhöhle. In seinem 
^ordern, die Schjasiselbeine aufuehmeiiden Theilelst es 
ta breitesten , rauienförinig ubd läuft vom in eine, die 
^chlusaelbeiBe . beträchtlich überragende Spitze aus» 
aierauf zieht es sich zusai^men und niiümt dii» Iflnor- ; 
^el der dritten bls'achten Rippe anf« Unterhalb dieser 
^^elle, in der fiauchhöhlei wird es noch schnlaler , brei« 
«t sich aber gegen wein hinteres Ende beträchtlich attls» 
^nd ruht mi|i seinem hintern Rande ^ttf ^dem vordem 
^ande der Schambeine« Dieser, den Lendenwirbeln ge« 
E^nübec liegende Theil, der wohl unstreitig dem stärker 
ntwickelten, letzten, Bippenknorpelähnlichen Brust- 
^uistüclte entsprich t, trägt acht Pg^ate von Rippen« ' 
'^orpelu^ welche sich hinten frei endigen und denen keine 
l^irbelrippen entsprechen. Eine Anordnung, die theils an 
^e starke Entwickluiig des Brustbeins bei den ühelo« 

a8* 



!■ 



i - 



, \ 



der Ampfaibreh» 



Söi 



Mit dem Scbüdebiücke rei^indtet «ich das Qtt«d|'at<^ V 
lein nicht überall auf dieselbe Weise» . 

-Bei Proteus legt sich die obere, breitere, hiotero 
Elälfte des obera Stückear trieben den SefaädellheU' de« • 
Schlafbeins und selbst den Seitentbeil des Hinterhaupt- 
beina und ist ziemlich fesit mit ihnen verbunden, ohne 
Spur einer Gelenkflächß. Bei Salamandra und Triton 
heftet eie sich in einer kleinen Strecke durdh eine über* 
knorpelle Gelenkflache, die bei ^/^oxi breiter ist und 
einen freieren Spielraum geistättet, an. den aufsern Rand * 
dea Felsenbeines« * • 

Bei den un gase h w anz te n B^ tra c h ie r n yeirbin*; 
detsich der Knochen meisten« blofa^dttrcbeinen, zumalbei 
den Fx ö a c he n, verbältnirsmäfdig kleinen, obern und hin«» 
temTheil mittelst einer obern Vi^rMefttaGele'nküäche mit 
dem Felsenbeine. Bei Pipa wkdi der obere Kn^hen. 
in seinem ganzen innern, dünnen Rande mit^dem äiiraern' 
des Felsenbeins sMtd^ des aeitlicheif Hintethauptbeins, 
durcl|<KnorpeLab gnt als unbewegUcbi ▼erbunden.' 

3« Scheitelbein, 

* ' ' ' . • '■• ■ 

« 

bie Scheitelbeine sind immen viereckig,, nacb;unten 
weniger länglich, unter den ungeschwänzteü vrianig« • 
Btens bei Sßlamajidra und Triton von den Slirnbeinen 
gelrennt, bei den geschwänzten mit diesen ^nochpn 
verwachsen. Meistens sind sie, oben gewölbt, h^i Pipa 
ai^rk T^rtieft , an iUrem äuJS^eirn Rande, w.^it läiigeir als 
an ihren, innern.. 

Sehr allgemein ato^en sie in. ihrer ganzen Lange ifi 
dei; .Mittellinie zn9amnien,;shidaber bei Hjfla xin^Bufo, 



der Amphibien. 



437 



1.. Vordere Glieäiiiarieii: 
$.190. 

r 

Die Tordem Gliedmafsen'der Amphibieh, beiwel« 
chen sich mehr als ein Rudimen^ davon findet^ bestehen 
i) aus einem, wenigstens aus zwei seitlichen Hälften 
gebildeten, ansehnlichen Gürtel , der den vordern Theil 
der Brusthöhle gröfstentheils, namentlich von unten 
und m beiden Seiten umgiebt, und oben und unten 
in der Mittellinie zwar durchbrochen ist 9 dessen beide 
Hälften sich indessen unten in der^ Mittellii^e entweder 
unter einander, oder mit dem (Brustbein^ oder auf bp^de 
Arten zugleich mehr oder weniger fest verbindet, oben 
aber nie unter einlinder oder mit der Wirbelsäule oder 
dem Scheitel durch Bänder oder |[norpel, sondern nur 
durch Muskeln zusammenhängen. Diese Knochen biL« 
den 4ie Schulterabtheilung «md stellen in ihrem obern 
Theile da's Schulterblatt^ in Ihrem unterA das oder 
die Schlüsselbeine 4ar. 

Die zweite Abthetlung bfsteht allgemein aus dem 
einfachen Oberarmbeixiy einem mehr oder wapiger 
lättgUcben» oben niid unten ^nfach gewölbten ^ ttitfwei 
Fortsätzen versehenen Knochen* 

Die dritte wird durch den oder die Knochen d^ 
Vorderarms^ Speiche und Ellenbogenröhrei 
gebildete 

Beide» Abtheilüngen finden sich zwar selbst bei in 
Hinsicht atif Länge höchst unvollkommen entwickelten 
Gliedmefsen, wif» z^ B.Sep^, ^leii^in Hinsiclit auf die 

4 

Zahlgiebt es. Verschiedenheiten » sof^n zwar meistens 
^>eide Knochen getrennt ^ bisweilen aber, .namentlich 



I 



der Amphibien. . fio5 

rn BfttracHiern forhanden, beideitttUgeschii^Snz« , 

n mit den Scbeitellieinen verwachsen» . 

■ . . • •. • ■ 

.6* Ob«rkief, erbein» ' 
l j.^ a38. 

Das Oberkieferbein zer^Tällt $ehr allgemein in 
ies^hintere^ iminWweit grofsere Öberkieferstück, 
und das vordere Zwisch^nkieferstüc^k. 

Das OberLieferstück ist..beiPro^ezii5uiidi'£/ia^ 
ein einfaches, i^ur vorn etwas höheres ßlalt, bei «Sa/a« 
mandra und Triton ist der vordere Theil weit höher 
und dreieckig. Hier und bei Rana springt von dw in^ 
nern Fläclie ein querer , horizontaler Gaumentheil vor. 

Der mit dem Oberkiefer vorn verbundene Zwischen« 
kiefer ist bei Pipa auf jeder Seite nur eine einfache, 
kleine, dünne, viereckige Platte, bei dto übrigen be« 
steht er aus einem obern und einem untern Aste. 

Mit Ausnahme von, Triton f wo die Zwischenkiefer 
Ton beiden Seiten in der Mittellinie ver\^achsen, nicht 

* s 

aber von Salamandrag sind beide ipamer getrennt. ' 

7. Pflugschar. 

§. aSg. ^ ] 

Hinter dem Zwischenkiefeibein liegt auf jeder Seita { 

ein , in der Mittellinie mit dem gleichnamigen nicht ku« | 

»ammenstofsender , sondern weit vpn ihm entfernter, 
beweglicher Knochen, der vorn breiter als hinten ist. 

Bei den Salamandern ist er sehr ansehnlich, 
hinten in einen langen , dünnen , nach aufsen gewandten 
Haken ausgezogen, bei den Fröschen yiel kleiner« 
Bei Pipa konnte ich ihn nicht entdecken. j 






I 



der Amphibien. 439^ 

chiBrne Platte findet*^ welche auf jeder Seile dto ganzea . 
Stamm umgiebt^ und von denen-die rechte durch, ibrea 
innem Rand sich beweglich über die liii^e legt 

Sie ist von oben natSi linten am längsten« nat e^ 
nem vordem gewölbten, in der Mltle in einen längern od^r 
kürzern , nach Vorn gerichteten Fortsatz auslaufenden, 
einem hintern auifgeliühlten, einem obern geraden, ei« 
iiem untern gewölbten Randes verseben. Kurz vor dem ' 
Uebergange des hintern in den untern. findet sich an 
ihrer äufsern Fläche dicht an dem hintern Rande, eine 
rundliche \ einfache Vertiefung ^ welche den Kpßf dfes 
Oberarmbeins aufnimmt. Der untere, vor dieser Stelle 
liegende Theil ist kleiner als der obere,, aber von vorn 
nach hinten breiter» / 

Der v^rhältnifsmäfsig immer kleine Knochen nimmt . 
den hintern Theil der Knorpelplatte ein« 

Proteus unterscheidet sich von Salamandta und 
Triton sowohl durch die Gestalt dieses Theilea, als 
durch das Verhält nifs zwischen Knochen und\ Kjaprpel^ 

Bei ihm sind die vordern Fortsati^e und die oj^erte,. 
luater der Gelenkgrube liegende Hälfte viel langer und 
lÜDglicher, so dafs sie viel mehr nur aU Anhänge dea 
verhältnifsmälsig gro&ern , untern^ vordern. Theife* er^ 
scheinen. 

Ein wahrer Knochen findet sich ferner nur in, d^r 
obern Hälfte. Er ist klein, diinhund länglich und bat gar 
keinen Antheil an der Bildung der Gelenkgrube.. 

Bei Trifpn und Sßlamandra ahmt der Knochen, 
der verhaltnÜsmälsig viel ansehnlicher i3t und hinten 
den ganzen mittlerh Theil der Schulterplatte einnimmt^ 
durch drei, nach vorn, olj^en und unten gerichtete Fort* 



-/ /- 



/ 



44o Skelet 

• . ^ ■ 

mUtn 4i9 Gestalt des Ganzen nach ^ und die Gelenkgrube 
ist ganss in ihm entkaltan. > ^ 

Hit der hier beschriebenen Anonfncing ketout <Si* 
ren im WaBentlichen gakiz uberein. <) 

a« ÜDgeccfawftaxt« Batraclii«r, 

Die ungescliwänzten Batraehier haben eine 
zufiammengesetztere Bildung, welche mit der derliöhem 
Amphibien nXeEr Aehnlichkeit hat und sich der Jetzlera 
anch durch viel weiter, vorgeschrittene Verknöclierong 
nähert 

Sehr altgemein sind auf jeder Seite vier,, durch 
Knorpel unter einander« zum Theil .auch mit denen der 
andren Seite unten in der Mittellinie verbundene Kno- 
^henstUcke vorhanden: 

ii ein oberes, großes, unregelmaCdg viereckiges, 
in Seinem obem Theilö knorpliges, nnten durch einen 
geraden Rand mit dem darauf folgenden,^ zweiten mehr 
odaiT 'Weniger beweglich durch einen acbmalen Knorpel« 
streiken Verbundenes \ . 

9, ein zweites, schmales^ länglich viereckiges, in 
der Mitte etwas zusammengedrückte«, von oben and 
aussen nach unten und innen gebogenes^ das sich 
an seinem nntern l^nde in einen kurzen vordem und 
hintern A^t spaltet nnd hiei^ den untern und hintern, 
grQÜiern Tbeilder Schuliergelenkflac|ie bildet 
s Diese beiden Stücke ^bilden den o^n Xheil des 
Kiiocb^ii^tirt^la, die beiden folgenden den untern. Beide 
sind länglich , das vordere ist meistens ^dünner als du 






1^ CttYj^r N^au>ke «tr let Repül^t-doiiidttx* Paiu i^i^j* p.a<x. 



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der Amphibien» ^ 44t 

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untere I das Ton ausa^n itacb tpnen breiter wird. Sie lie- 

;en qaery.ato&en nach ausaea unter eiiiander und mit detm 

i weiten zur ßUdung dte innerp,. untern, kleinem Theiles 

ler Schultergelenkflache zusammen und dirergiren dann 

ron ausaen aaeh-itoen gehend.- Die gleichqüamigen ron 

)eiden Seiten nähern sich in der Mittellinie bqj dala 

nrenigstens das vordere innere durch ctine achmale Fuge 

mit dem enlgegengeaetzten verbunden ist , und auch 

lie beiden hintern einander berühren. "^Ehen aö aind 

auch da^ vordere und hintere durch Knorpel mit einan« 

der 80 verbunden I dafa die zwischen ihnen befindliche 

Oeffiiang nach innen geschlossen wird, mitbin die groJ 

fse Querliicke y welche von denr vordem und hintern 

Stacke beider Seiten umgeben wird, durch einemitt-^ 

lere Scheidewand in zwei rundliche Hälften abgetheUt 

wird; 

Vpn dieser Anordnung bieten die verschiedenen 
Gattungen der ungeschwänzten Batrac hier mehrere^ 
zum Theil .aufiailende Abänderungen dar. 

Die Kröten stehen den geschwänzten Batrachi« 
em am nächsten, aofern dip ILaorpelmasso bei ihnen 
mehr, ala.bei den Fröschen, dai Ueb'ergewicht bat« fie« 
sondera iat hei Pipa das erste, hier sehr grofse und breite 
Stück fast ganz knorplig und nur in aeinem vordem 
Rande und äufsem Ende tinöchern. Bei den übrigen 
Kröten ist es wenigstens in aeiner obern Hillfte knorp« 
bgb Bei den Fräachen und Hyla atofsen die vordem 
und hintern Stucke dulrcb ihre innern Enden zusammen 
und werden auch von beiden Seiten genau durch eine 
schmale füge zusammen gehalten. Dagegen sind bei