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Full text of "Briefwechsel des Herzogs Christoph von Wirtemberg"

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Briefwechsel 

des  Herzogs 

Christoph  von  Wirtemberg. 

Im  Auftrag 

der 

Kommission  für  Landesgeschichte 

herausgegeben 

von 

Dr.  Viktor  Ernst. 


Zweiter  Band:  1553-1554. 


'■'/ 


STUTTGART. 

VERLAG  VON  W.  KOHLHAMMER. 
19C0. 


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DRUCK  VON  W.  KOHLHAMMER. 


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Vorrede. 


Wenn  man  von  der  Geschichte  des  Jahres  1552  zu  der  Zeit 
ztvischen  Passauer  Vertrag  und  Augsburger  Religionsfrieden 
weitergeht,  so  ist  man  nicht  wenig  erstaunt  über  den  grossen 
Unterschied,  welcher  sich  bei  einer  Vergleichung  unseres  Kenntnis- 
Standes  in  den  beiden  sich  unmittelbar  berührenden  Abschnitten 
ergiebt.  Ein  ebenso  anziehender  als  wichtiger  Stoff  me  der 
Aufstand  des  Kurfürsten  Moriz  hat  von  jeher  die  Aufmerksam- 
keit der  Geschichtsforscher  in  reichstem  Masse  erregt;  umfas- 
sende Archivstudien  und  eingehende  Bearbeitungen  sind  ihm 
gewidmet,  teilweise  bis  in  die  Extreme  sind  die  Möglichkeiten, 
ihn  zu  verstehen,  erschöpft  worden,  und  aus  dem  Getriebe  wider- 
sprechender Meinungen  beginnt  sich  schon  die  Übereinstimmung 
in  wichtigen  Punkten  abzuklären.  Wer  von  einem  engeren 
Gebiete  aus  mit  neuem  Material  an  diese  Fragen  herantritt, 
wird  nicht  aUzuschwer  den  Standjmnkt  herausfinden,  den  er 
dmnit  zu  wählen  hat,  und  wo  die  Wage  noch  schwankt,  kann 
er  manchmal  leicht  nach  dieser  oder  jener  Seite  hin  den  Aus- 
schlag geben.  Ganz  anders  liegt  es  in  den  folgenden  Jahren. 
Nach  dem  Abschluss  der  Belagerung  von  Metz,  besonders  aber 
nach  dem  Ausscheiden  des  Kurfürsten  Moriz  fehlt  es  längere 
Zeit  an  einem  grossen  Stoffe,  der  von  selbst  zur  Bearbeitung 
reizen  würde.  An  der  Oberfläche  der  deutschen  Geschichte 
liegen  die  Ereignisse  in  Franken,  ein  fast  undurchdringbarer 
Wirrwarr  von  Kämpfen  und  Verhandlungen,  dessen  nähere 
Untersuchung  keinen  genügenden  Lohn  für  die  erforderliche 
Mühe  zu  versprechen  scheint.  Allerdings  haben  sich  auch  noch 
in  neuerer  Zeit  einige  Arbeiten  mit  der  Geschichte  dieser  Jahre 
beschäftigt;  allein  diese  Arbeiten  benützen  fast  alle  das  gleiche, 
meist  aus  hessischen  und  sächsischen  Archiven  stammende 
Material;  sie  haben  deshalb  immer  nur  einzelne  Ausschnitte 


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IV  Vorrede. 

des  Gesamtbildes  beleuchtet;  manche  Fragen,  die  zu  erörtern 
wären,  sind  kaum  aufgeworfen,  viel  weniger  beantwortet,  und 
von  einer  genügenden  Durchforschung  der  deutschen-  Geschichte 
in  defi  Jahren  1553  und  1554  kann  bis  jetzt  nicht  die  Rede  sein. 

Diesem  Zustand  unserer  Kenntnis  gegenüber  kann  nun 
aber  die  entscheidende  Bedeutung  der  genannten  Jahre  nicht 
genug  betont  werden.  Niemand  wird  die  Geschichte  des 
Reichstags  von  1555  verstehen,  der  ihn  als  Fortsetzung  der 
Ereignisse  von  1552  begreifen  will;  die  tiefgehenden  inneren 
Wandlungen  der  dazwischenliegenden  Jahre  bilden  dafür  die 
notwendige  Voraussetzung ;  niemand  wird  dem  Geist  der  Gegen- 
reformation völlig  gerecht  werden,  der  seine  Geburtsstunde  im 
Jahre  1554  übersehen  hat,  während  sich  beim  Durcharbeiten 
der  Akten  dieser  Zeit  seine  Entstehung  fast  fnit  Händen  grei- 
fen lässt 

So  ist  es  denn  doppelt  zu  bedauern,  dass  gerade  für  diese 
Jahre  auch  das  Werk  völlig  versagt,  welches  für  die  voran- 
gegangene Zeit  jetzt  die  zuverlässigste  Quelle  bildet,  fiämlich 
die  „Briefe  und  Akten  zur  Geschichte  des  16.  Jahrhunderts"" , 
von  August  von  Druffel  begonnen.  So  gerne  ich  in  der  Vorrede 
zum  ersten  Bande  die  mir  durch  Band  I—III  dieses  Werkes 
gewordene  Unterstützung  anerkannt  habe,  so  sehe  ich  mich 
dagegen  leider  genötigt,  es  hier  auszusprechen,  dass  ich  dem 
vierten  Bande  desselben  Werkes  irgendwelchen  wissenschaft- 
lichen Wert  nicht  zugestehen  kann.  Bei  diesem  harten  Urteil 
gehe  ich  davon  aus,  dass  für  die  Wertung  einer  solchen  Edition 
die  Richtigkeit  und  Zuverlässigkeit  des  Gebotenen  den  entschei- 
denden Massstab  bilden  muss,  neben  welchem  alles  andere  — 
wie  Stellung  zu  den  zahlreichen  Fragen  der  Editionsmethode, 
Vollständigkeit  in  Erwähnung  und  Verwertung  der  einschlägigen 
Litter atur  und  ähnliches  —  in  zweite  Linie  tritt.  Nun  habe 
ich  aber  in  den  Archiven  von  Stuttgart,  München  und  Wien 
Hunderte  von  Stücken  nachgeprüft,  welche  bei  Druffel  IV  be- 
nützt sind,  und  dabei  hat  sich  mir  ein  fast  unglaubliches  Re- 
sultat ergeben.  Schon  im  Text  —  von  den  Noten  gar  nicht  zu 
reden  —  enthält  dieses  Buch  weit  mehr  grobe  Fehler  als  Num- 
mern; selten  ist  eine  Nummer  ohne  einen  solchen;  häufig  ist 
die  Wiedergabe  eines  Stückes  völlig  sinnlos,  oder  ist  gerade 
die  Pointe  weggelasseii ;  das  Übrige,  was  nicht  geradezu  falsch 
ist,  ist  doch  fast  durchweg  ungenau  und  verschwommen,   so 


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Vorrede.  V 

das8  die  ganze  plastische  Anschaulichkeit  der  Verhandlungen 
verloren  geht  Dieser  Zustand  ist  um  so  schlimmer,  als  es  sich 
um  Fragen  handelt  toie  um  die  geheime  Opposition  gegen  die 
Nachfolge  des  spanischen  Prinzen,  wo  oft  nicht  nur  der  Inhalt 
von  Belang  ist,  sondern  wo  es  gilt,  manchmal  auch  zwischen 
den  Zeilen  zu  lesen.  Auch  die  Methode,  mit  welcher  diese 
schlechten  Auszüge  verarbeitet  sind,  ist  nicht  einwandfrei.  Wo 
solche  Geheimnisse  der  Politik  in  Frage  stehen,  versteht  es  sich 
von  selbst,  dass  die  Beteiligten  möglichst  selten  offen  davon 
reden,  vielmehr  sich  nach  erfolgter  Aussprache  mit  Andeutungen 
begnügen.  Daraus  ergiebt  sich  für  die  Bearbeitung  der  Grund- 
satz, dass  man  diejenigen  Stücke,  tvelche  offen  reden  und  ihrer 
Natur  nach  jeden  Zweifel  an  ihrer  Zuverlässigkeit  ausschliessen, 
in  den  Mittelpunkt  stellt  und  von  ihnen  aus  die  undeutlichen 
Stellen  erklärt,  die  unsicheren  beurteilt.  Wenn  man  aber,  toie 
es  bei  Druffel  IV  geschieht,  die  weniger  sicheren  Stellen  über- 
geht oder  wegdeutet,  dann  steht  man  schliesslich  auch  den  un- 
zweideutigen Stellen  verständnislos  gegenüber.  Von  der  Mei- 
nung, mich  mit  einem  solchen  Buche  Schritt  für  Schritt  aus- 
einandersetzen zu  müssen,  bin  ich  sehr  bald  abgekommen;  ich 
begnüge  mich  mit  der  Erklärung,  dass  das  dort  gezeichnete 
Bild  der  Jahre  1553  und  1554  fast  in  jedem  Zuge  verfehlt  ist 
und  der  früheren  Kenntnis  dieser  Jahre  gegenüber  einen  ent- 
schiedenen Rückschritt  bedeutet. 

Bei  dieser  Sachlage  erschien  es  mir  als  die  dringendste 
Forderung,  das  in  den  Bereich  des  vorliegenden  Bandes  fal- 
lende Material  möglichst  umfangreich  und  ohne  viele  eigene 
Zuthaten  zur  Benützung  vorzulegen;  mit  meiner  Auffassung 
der  Dinge  habe  ich  deshalb  nicht  zurückgehalten,  selbst  an 
Punkten  toie  bei  der  Stellung  des  Königs  Ferdinand  (7ir,  349 n,, 
502  n.),  wo  ich  mir  bewusst  tvar,  dass  meine  Mittel  zu  einem 
abschliessenden  Urteil  nicht  ausreichen.  Da  der  Band  eine  oft 
nicht  leicht  zu  verfolgende  Linie  von  Verhandlungen  enthält, 
musste  wohl  gelegentlich,  um  den  Faden  nicht  zu  verlieren, 
auch  ein  Stück  im  Text  gegeben  iverden,  dessen  Inhalt  das 
nicht  rechtfertigen  würde.  Sonst  ist  die  Bearbeitung  die  gleiche 
wie  beim  ersten  Bande  und  auch  die  Fundorte  der  Stücke  sind 
im  allgemeinen  dieselben;  anzufügen  ist  nur,  dass  ich  auch 
schon  zum  ersten  Bande  das  ständische  Archiv  in  Stuttgart 
benutzt  und  inzwischen  noch  das  k.  k,  Haus-,  Hof-  und  Staats- 


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VI  Vorrede. 

archiv  in  Wien  und  das  kgL  Staatsarchiv  in  München  besucht 
habe.  Die  häufigen  Angaben  „bayrische  Missiven,  pfälzische 
Missiven""  aics  dem  Stuttgarter  Staatsarchiv  beziehen  sich  auf 
Unterabteilungen  des  Repertoriums  „Heidelberger  Verein^. 

Der  Buchdruckerei  von  W,  Kohlhammer  bin  ich  für  grosse 
Sorgfalt  au^h  bei  der  Drucklegung  dieses  Bandes  dankbar. 
Bei  der  Korrektur  war  mir  Herr  stud,  theol.  Scholl  behilflich. 

Es  ist  wohl  das  natürliche  Bestreben  bei  jeder  derartigen 
Edition^  die  Politik  des  Fürsten,  dem  sie  gilt,  in  ihrem  vollen 
Umfange  und  nach  allen  Seiten  zur  Darstellung  zu  bringen. 
Wo  es  sich  in  der  inneren  und  äusseren  Politik  um  eine  grosse, 
einheitliche  Aufgabe  handelt,  wie  bei  unserem  ersten  Bande, 
ist  das  nicht  allzu  schwierig;  dagegen  wäre  es  nicht  leicht 
möglich  gewesen,  die  sehr  wichtigen  Landtagsverhandlungen, 
die  in  die  Zeit  des  zweitefi  Bandes  fallen,  hier  unterzubringen, 
und  auch  die  Kreisverhandlungen,  so  wichtig  sie  sind,  fielen 
doch  wohl  nicht  in  den  Bereich  eines  Briefwechsels.  Um  aber 
doch  den  Zusammenhang  mit  den  letzteren  zu  wahren,  habe 
ich  wenigstens  die  Instruktionen  des  Herzogs  für  die  Kreistage 
eingefügt,  werde  aber  zunächst  den  Bemühungen  Christophs 
um  die  Kreisorganisation,  dann  auch  seinen  Landtagen  in  den 
Württembergischen  Vierteljahrsheften  für  Landesgeschichte  be- 
sondere Arbeiten  widmen. 

Inzivischen  lassen  sich  die  scharf  ausgeprägten  Züge  der 
Geschichte  dieser  Zeit  mit  wenigen  Worten  skizzieren.  Den 
Grundton  bilden  ohne  Frage  ein  unbegrenztes  Misstrauen  gegen 
den  Kaiser  und  eine  hochgradige  Furcht  vor  seinen  Praktiken. 
Als  deren  Hauptinhalt  erscheint  die  Nachfolge  des  Kaisersohnes 
Philipp  im  Reiche,  als  deren  Hauptmittel  die  Einführung  frem- 
den Kriegsvolkes  nach  Deutschland,  die  Verbindung  mit  Mark- 
graf Albrecht  von  Brandenburg  und  endlich  der  Reichstag. 
In  der  Abwehr  dieser  Gefahren  sehen  die  deutschen  Fürsten, 
Protestanten  wie  Katholiken,  ihre  gemeinsame  Hauptaufgabe 
und  mit  Bewusstsein  lassen  sie  deshalb  den  konfessionellen 
Gegensatz  in  den  Hintergrund  treten.  Das  unchtigste  Produkt 
dieser  kaiserfeindlichen  und  infolgedessen  konfessionslosen  Po- 
litik ist  der  Heidelberger  Verein,  dessen  Blütezeit  mit  dem 
Glauben  an  die  Verbindung  zunscheji  Markgraf  und  Kaiser 
zusammenfällt.  Sobald  jedoch  im  Herbst  1553  dieser  Glaube 
zu  schwinden  beginnt,  bahnt  sich  eine  Wandlung  in  den  all- 


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Vorrede.  VII 

gemeinen  Verhältnissen  an.  Die  Sache  des  Markgrafen  bildet 
fortan  ein  Gebiet  für  sich,  und  während  man  einig  bleibt  in 
der  Opposition  gegen  den  Kaiser,  arbeitet  sich  hier  im  fränki- 
schen Streite  der  konfessionelle  Gegensatz  zu  voller  Schärfe 
etnpor.  Die  Vernichtung  des  Markgrafen  wird  so  zu  einem 
Sieg  der  katholischen  Sache;  der  neuen  Situation  fällt  auch, 
obwohl  äusserlich  fortbestehend,  der  Heidelberger  Verein  zum 
Opfer,  und  damit  ist  notwendig  eine  Wiedererhebung  des  Kai- 
sers verbunden.  Indem  die  seither  gemischten  konfessionellen 
Parteien  immer  deutlicher  auseinandertreten,  bereitet  sich  auch 
der  Friedensschluss  derselben  vor. 

Tübingen,  im  November  1900. 

Viktor  Brn8t. 


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(Inhalt. 

S.  III^VII  Vorrede. 
S.  1-^88      Briefe. 
S.  689—733  Register. 

1553. 

r.  1.  Kf.  Friedrich  an   Chr, Jan,    1 

2.  Ksr.  Karl  an  Chr. 3 

3.  He,  Albrecht  an  Chr 4 

4.  Kf.  Friednch  an  Chr 4 

5.  Hz.  Albrecht  an  Chr ö 

6.  Chr.  an  Hb.  Albrecht 6 

7.  Liz.  Eisalmger  an  Chr 7 

8.  Chr.  an  Hz.  Albrecht ,    .     .  7 

9.  Pfalzgf.  Ottheinrich  an  Chr 13 

10.  Kf.  Friedrich  an  Chr 13 

U.  Chr.  an  Kf.  Friedrich    . 14 

12.  Hz.  ATbrecht  an  Chr 14 

13.  He.  Albrecht  an  Chr 15 

14.  Chr.  an  He.  Albrecht 15 

15.  Liz.  Eiaslinger  an  Chr 15 

16.  Kf.  Friedrich  an  Chr. 15 

17.  Chr.  an  PfaUgf.  Oitheinrich 17 

18.  Chr.  an  Pfalzgf.  Ottheinrich 20 

19.  Hz.  Albrecht  an  Chr 20 

20.  Chr.  an  seine  Gesandten  in  Speyer 20 

21.  Instruktion  Chrs.  an  Hz.  Albrecht 21 

22.  Chr.  an  Kf.  Friedrich 21 

23.  Hz.  Albrecht  an  Chr 22 

24.  Kf.  Friedrich  an  Chr 22 

25.  Kf.  Friedrich  an  Chr 23 

26.  Hz.  Albrecht  an  Chr 24 

27.  Johann  und  Georg,  Hzz.  zu  Mänsterherg,  an  Chr 25 

28.  Chr.  an  den  B,  von  Würzburg 25 


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X  1563. 

nr.og,    Xf,  Friedrich  an  Chr Jan.  25 

30.  Wilhüm  Böcklina  Werbung  bei  Chr,  und  Gf.  Georg    .    .    .  26 

31.  Chr,  an  Hz.  Albrecht 26 

32.  Chr,  an  Marhgfin,  Emilie  von  Brandenburg 26 

33.  Hz.  Albrecht  an  Chr, 27 

34.  Chr.  an  Kf,  Friedrich 2S 

35.  Chr.  an  Pfalzgf,  Ottheinrich 29 

36.  Hz.  Albrecht  an  Chr 30 

37.  Hz.  Albrecht  an  Chr .     Febr.  2 

38.  Kf.  FHedrich  an  Chr 3 

39.  Pfalzgf,  Ottheinrich  an  Chr, 3 

40.  Chr,  an  den  B,  von  Würzburg 4 

41.  Chr,  an  Hz,  Albrecht 4 

42.  Instruktion  Chra,  an  Markgf.  Albrecht 5 

43.  Chr,  an  Markgf  Albrecht 5 

44.  Chr.  an  Pfalzgf,  Ottheinrich 6* 

45.  Markgf.  Karl  von  Baden  an  Chr 6 

46.  Chr.  an  Hz.  Albrecht 6 

47.  Kf  Friedrich  an  Chr. 7 

48.  Kf,  Friedrich  an  Chr 6 

49.  Markgf,  Albrecht  an  Chr 8 

50.  Ludmg  von  Frauenberg  an  Chr 9 

51.  Kf.  Friedrich  an  Chr, 9 

52.  Chr.  an  Kf.  Friedrich (10) 

53.  Hz.  Albrecht  an  Chr 10 

54.  Besserer  und  Ehinger  von  Ulm  an  Chr, 11 

55.  Chr.  an  Hz,  Albrecht 12 

56.  Kf.  Friedrich  an  Chr 13 

56  a.  Pfalz,  Bayern,  Jülich,  WiHhg,  an  Ksr,  Karl 15 

57.  Hz,  Albrecht  an  Chr. 15 

58.  Chr,  an  Hz.  Albrecht 16 

59.  Chr,  an  den  B.  von  Würzburg 16 

60.  Liz,  Eisslinger  an  Chr 16 

61.  Liz.  Eisslinger  an  Chr, 19 

62.  Markgf,  Albrecht  an  Chr, 19 

63.  Kf.  Friedrich  an  Chr 20 

64.  Kf,  Friedrich  an  Chr. 22 

65.  Chr.  an  Markgf.  Albrecht 22 

66.  Kf.  Friedrich  an  Chr 24 

67.  Chr.  an  Markgf.  Albrecht 24 

68.  Chr.  an  Hz.  Albrecht 25 

69.  Kf.  Friednch  an  Chr 25 

70.  Chr.  an  Liz,  Eisslinger 25 

71.  Liz.  Eisslinger  an  Chr. 26 

72.  Kf,  FHedrich  an  Chr 26 

73.  Hz,  Albrecht  an  Chr 26 

74.  Ksr,  Karl  an  Chr 27 

75.  Kf.  Friedrich  an  Chr. 28 


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1653.  XI 

W.  76,  Kf.  Friedrich  an  Chr März  1 

77,  Ffahgf,  Ottheinrich  an  Chr J 

78,  Liz,  Eisslinger  an  Chr. 3 

79,  Hz,  Albrecht  und  Chr.  an  Markgf.  Albrecht 4 

m,  Chr,  an  Kar,  Karl 6 

81.  Der  B,  von  Bamberg  an  Kf,  Friedrich  und  Chr 9 

82.  Pfalz j  Bayern,   Wirthg,  etc,  an  den  Hz,  von  Jülich    ...  12 

83.  Liz,  EissUnger  an  Chr 12 

84.  von  Giiltlingen,  von  PUeningen  und  Knoder  an  Chr.  ...  16 

85.  Gutachten  über  den  vom  Ksr.  geplanten  neuen  Bund      .     .  16 

86.  Gf.  Georg  an  Chr 15 

87.  Kf.  Friedrich,  Hz.  Alhrtcht,  Chr   etc.  an  Km;  Karl ...  10 

88.  Pfalz j  Bayern,  Jtdich,  Chr,  an  Hz.  Johann  Friedrich  d,  A.  2(i 

89.  Pfalz,  Bayern,  Jülich,  Chr.  an  Kf.  Moriz  etc 20 

90.  Chr.  an  Kf,  Moriz 21 

91.  Chr.  an  seine  Räte 22 

92.  Der  B.  von   Würzburg  an  Chr.      .     .     • 26 

93.  Der  B.  von  Würzburg  an  Chr 26 

94.  Mainz,  Trier,  Pfalz  und  Wirthg.  an  Ksr.  Karl     ....  26 

95.  Liz.  EissUnger  an  Chr, 26 

96.  Chr,  an  StaUhalter  und  RäUi  in  Tübingen 29 

97.  Chr.  an  Markgf,  Albrecht 29 

98.  Heidelberger  Verständnis 29 

99.  Mainz,  Trier,  Pfalz,  Bayern,  Wirtbg.  etc.  an  den  Kt^r, .     .  29 

100.  Mainz,  Trier,  Pfalz,  Wirtbg.  etc.  an  den  Kg,  Ferdinand    .  29 

101.  Instruktion  Chrs.  an  seine  Gesandten  in  Memmingen ,     .     .      April  3 

102.  Chr.  an  von  Gültlingen,  Fessler,  Knoder  etc 3 

103.  Mainz,  Trier^  Pfalz,  Wirtbg.  etc.  an  Ksr.  Karl    ....  4 

104.  Markgf,  AJbrecht  an  Chr 4 

105.  Kf,  Friedrich  an  Hz.  Albrecht  und  Chr 6* 

106.  Kf.  Moriz  an  Chr 8 

107.  Kf  Moriz  und  Landgf,  Philipp  an  Chr 8 

108.  Instruktion  Chrs.  an  Markgf.  Karl  von  Baden 10 

109.  Hz,  Albrecht  und  Chr,  an  Gf  Friedrich,  Wolf  etc.  von  Öitingen  1 1 

110.  Kf.  Friedrich  an  Chr // 

111.  Kf,  Friedrich  an  Chr. 14 

112.  Hz,  Albrecht  an  Chr lo 

113.  Kf,  Friedrich  an  Chr 15 

114.  Chr.  an  Liz,  EissUnger 16 

116,  von  Gültlingen  und  Knoder  an  Chr 17 

116,  Kf,  Friedrich  an  Chr. 17 

117,  Kf,  Friedrich  an  Chr 17 

118,  Chr.  an  seine  Bäte  in  Memmingen 18 

119,  Chr,  an  Kf  Friedrich 18 

120,  Erzb,  Sebastian  von  Mainz  an  Chr 18 

121,  Chr,  an  Kf,  Friedrich 20 

122,  Kf,  Friedrich  an  Chr. 20 

123,  Kf-  Friedrich  an  Chr 20 


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Xn  1B63. 

nr.  124,    Kf,  Friedrich  an  Chr April  21 

126.     Chr.  an  Kf.  Friedrich 21 

126.  Marhgf.  Karl  von  Baden  an  Chr 21 

127.  Kf.  J^Yiedrich  an  Chr. 22 

128.  Kf.  Friedrich  an  Chr 23 

129.  Chr.  an  Kf.  Friedrich 24 

130.  Chr.  an  Hz.  Albrecht 24 

131.  He.  Albrecht  an  Chr. 24 

132.  Pfalzgf.  OttheinHch  an  Chr 26 

133.  Kf.  Friedrich  an  Chr 26 

134.  Hz.  Albrecht  an  Chr 26 

135.  Chr.  an  Kf.  Friedrich 26 

136.  Kf.  Friedrich  an  Chr 27 

137.  Chr.  an  Kf  FHediHch 27 

138.  Chr.  an  Kf.  Friedrich 28 

139.  Marhgf.  Albrecht  an  Chr 29 

140.  Chr.  an  Hz.  Albrecht Mai  2 

141.  Hz.  Albrecht  an  Chr. 2 

142.  Chr.  an  den  Erzb.  von  Mainz 2 

143.  Chr.  an  den  pfälzischen  Marschall 3 

144.  Instruktion  Chrs.  auf  den  Wertheimer  Tag 3 

146.     Kf.  Friedrich  an  Chr 3 

146.  Hz.  Allrecht  an  Chr 6 

147.  Insti-uktion  Chrs.  auf  den  Tag  zu  Frankfurt 6 

148.  Die  kfl.  Bäte  in  Heidelberg  an  Chr.  .........  7 

149.  Kf.  I^-iedrich  an  Chr 8 

160.    Hz.  Albrecht  an  Chr 8 

151.     Chr.  an  den  Pfalzgfen.  Ottheinrich 9 

162.  Chr.  an  Bürgermeister  und  Bat  zu  Bassl 9 

163.  H.  W.  von  Knöringen  an  Chr 9 

154.     Kf.  Friedrich  an  Chr 11 

165.     Chr.  an  Hz.  Albrecht 11 

156.    Die  Wertheimer  Gesandten  an  Chr 12 

167.  Chr.  an  Hz.  Albrecht 12 

168.  Erzb.  Sebastian  von  Mainz  an  Chr. 14 

159.  Chr.  an  Ksr.  Karl 14 

160.  Kf.  Friedrich  an  Chr 16 

161.  Chr.  an  seine  Bäte  in  Frankfurt 15 

162.  Chr.  an  Hz.  Albrecht 15 

163.  Dr.  Kaspar  Ber  an  Chr 16 

164.  Kf  FHedrich  an  Chr 17 

165.  Hz.  Albrecht  an  Chr 1? 

166.  Chr.  an  den  Keller  zu  Göppingen 17 

167.  Kf.  Friedrich  an  Chr. 19 

168.  Die  wirtbg.  Bäte  in  Frankfurt  an  Chr. 19 

169.  Chr.  an  Hz.  Albrecht 21 

170.  Chr.  an  Kf  Friedrich 21 

171.  Hz.  Albrecht  an  Chr 22 


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1668.  xm 

«r.  172.    Hz.  Albrecht  an  Chr. Mai  23 

173.  Hz,  Albrecht  an  Chr 24 

174.  Chr.  an  Hz.  Albrecht 24 

175.  Die  wirtbg.  Räte  in  Frankfurt  an  Chr. 24 

176.  Chr,  an  Hz.  Albrecht 25 

177.  Chr.  an  Ksr.  Karl 25 

178.  Die  wirtbg,  Räte  in  J'Yankfurt  an  Chr 25 

179.  Instruktion  Chrs,  für  Liz.  Eisslinger  an  den  kais,  Hof.    .  26 

180.  Die  toirtbg.  Räte  in  Frankfurt  an  Chr 26 

181.  Hz,  Albrecht  an  Chr 28 

182.  Die  wiribg,  Räte  in  Frankfurt  an  Chr 30 

183.  Kf.  Friedrich  an  Chr 30 

184.  Hz.  Albrecht  an  Chr, 30 

185.  Die  wirtbg,  Räte  in  Frankfurt  an  Chr 31 

186.  Die  wirtbg,  Räte  in  Frankfurt  an  Chr 31 

187.  Der  B,  von  Arras  an  Chr, 31 

188.  Die  wirtbg.  Räte  in  Frankfurt  an  Chr. Juni    1 

189.  Die  wiribg.  Räte  in  J^Vankfurt  an  Chr 2 

190.  Chr.  an  Kf.  Friedrich 2 

191.  Die  wirtbg,  Räte  in  Frankfurt  an  Chr 3 

192.  Liz.  Fisslinger  an  Chr, 4 

193.  Liz,  Eisalinger  an  Chr 5 

194.  Der  B.  von  Arras  an  Chr.    , 5 

195.  Chr,  an  seine  Räte  in  Frankfurt 5 

196.  Die  wirtbg.  Räte  in  Frankfurt  an  Chr. 6 

197.  Heidenheimer  Abschied 6 

198.  Verzeichnis  einiger  Funkte,  zu  Bacharach Juni. 

199.  Chr,  an  Ksr.  Karl 8 

200.  Die  wiribg.  Räte  in  Frankfurt  an  Chr. 8 

201.  Die  wirtbg.  Räte  in  Frankfurt  an  Chr, 9 

202.  Die  icirtbg.  Räte  in  Frankfurt  an  Chr 10 

203.  Chr.  an  seine  Räte  in  Frankfurt 11 

204.  Kf.  Friedrich  an  Chr. 11 

2C5.  Markgf.  Georg  FHedrich  von  Brandenburg  an  Chr.  ...  11 

2(J6.     Chr.  an  Hz.  Albrecht 11 

2f/7.    Kf.  FHedrich  an  Chr. 13 

208.  Die  wirtbg.  Räte  in  Frankfurt  an  Chr. 14 

209.  Die  Räte  in  StuUgarl  an  Chr. 14 

210.  Chr,  an  Hz,*Albrecht 15 

211.  Kf.  Friedrich  an  Chr. 15 

212.  Instruktion  Chrs.  für  von  Hewm  und  von  Bödigheim    .    .  15 

213.  Hz.  Albrecht  an  Chr. 16 

214.  Claus  von  HattstaU  an  Chr 16 

215.  Kf.  Friedrich  an  Hz.  Albrecht  und  Chr 16 

216.  Chr.  an  das  kais,  K.G 17 

217.  Liz.  Eisslinger  an  Chr 18 

218.  Die  wiribg.  Räte  m  Frankfurt  an  Chr, 18 

219.  Die  wiribg.  Räte  in  Frankfurt  an  Chr 19 


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XIV  1563. 

nr.  220,     Chr,  an  Kf,  Friedrich  und  Hz,  Albrecht Juni  19 

221,  Hz,  Albrechi  an  Chr 20 

222,  Liz,  Eisslinger  an  Chr, 21 

223,  Hz.  Albi-echt  an  Chr. 22 

224,  Chr.  an  Hz,  Albrecht 22 

225,  Chr,  an  Kf,  Friedrich 23 

226,  Chr,  an  Johann  Chtistophj  Gf,  und  Herr  zu  Zimm^n  .    ,  24 

227,  Chr.  an  Kf,  Friedrich 26 

228,  Insti-uktion  K»r.  Karls  an  Chr 26 

229,  Kg,  Ferdinand  an  Hz.  Albrecht 27 

230,  Chr,  an  Claus  von  Hattstait 27 

231,  Hz,  Albrecht  und  Chr.  an  Kf,  Friedrich 28 

232,  Memorial  für  Ludmg  von  Fi-autnberg 29 

233,  Mainz,  Trier,  Pfalz,  Jülich  an  Hz.  Albrecht  and  Chr,  ,     .  30 

234,  Kf  Friedrich  an  Chr Juli    1 

236.    von  Hewen  und  von  Bödigheim  an  Chr 2 

236,  Liz.  Eisslinger  an  Chr :     .     .  2 

237,  Ludwig  von  Frauenberg  an  Chr,  ,  • 3 

238,  Hz,  AlbrecIUs  von  Bayern  Bedenken 3 

239,  Kf.  Friedrich  an  Hz,  Albrecht  und  Chr, 4 

240,  Pfalzgf.  Ottheinrich  an  Chr, 4 

241,  Hz.  Albrecht  an  Chr 6 

242,  Chr.  an  Hz,  Albrecht 5 

243,  Chr.  an  Liz,  Eisslinger 6 

244,  Chr,  an  Kf,  Friedrich 7 

245,  Hz.  Albrecht  an  Chr. 7 

246,  Hz.  Albrecht  an  Chr 8 

217.    von  Htwen  und  von  Bödigheim  an  Chr 9 

248,  Chr.  an  Hz.  Albrecht 10 

249,  Kf,  Friedlich  an  Chr 11 

250,  Chr,  an  von  Gidllingen 11 

251,  Hz,  Albrecht  an  Chr. 11 

252,  Bamberg,  Würzburg,  Nürnberg  an  Chr 12 

253,  Regenten  und  Räte  in  Ansbach  an  Chr. 13 

254,  Kf,  ^Viedrich  an  Chr 13 

255,  Chr.  an  Wilhelm  von  Massenbach 13 

256,  Instruktion  Chrs.  an  seine  Gesandten  zu  Ladenburg  ...  14 

257,  von  Hewen  und  von  Bödigheim  an  Chr 14 

258,  Chr,  an  Statthalter  und  Räte  in  Ansbach  .     .  • 15 

259,  Chr,  an  seine  Gesandten  in  Ladenburg 15 

260,  Chrs,  Antwort  auf  Böcklins  Werbung 16 

261,  Kf.  Friedrich  an  Chr 16 

262,  Kais.  Resolution  auf  einige  Artikel  Hz,  Chrs 17 

203,     Kf,  Friedrich  an  Chr. 18 

264.  Wilhelm  von  Massenbach  an  Chr 16 

265.  Wilhelm  Böcklin  an  Ksr.  Karl 18 

266.  Chr.  an  Hz.  AWrecht 18 

267.  Markgf.  Georg  Friedriclis  Räte  an  Chr. 18 


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16Ö3.  XV 

nr,:268.  Markgf.  AJbrecht  an  Chr Juli  19 

269.  W.  von  Massenbach  und  L,  von  Frauenberg  an  Chr.     .    .  19 

270.  Chr.  an  He.  Albrecht 20 

Zri.  Hg.  Albrecht  an  Chr. 20 

272.  W.  von  Massenbach  und  L.  von  Frauenberg  an  Chr.    .    .  20 

273.  Landgf.  Philipp  von  Hessen  an  Chr 20 

274.  Chr.  an  Hz.  Albrecht 22 

275.  Der  B.  von  Würzburg  an  Chr. 22 

276.  Gf.  Konrad  zu  Castell  an  Chr. 22 

277.  Kf.  Friedrich  an  Chr. 22 

278.  W.  von  Massenbach  und  L.  von  Frauenberg  an  Chr.     .     .  22 

279.  Markgf.  Karl  von  Baden  an  Chr. 22 

260.  Chr.  an  Regenten  und  Räte  zu  Ansbach    .......  23 

281.  Chr.  an  Ffalzgf.  Ottheinrich 24 

282.  Kanzler  und  Räte  an  Chr 24 

283.  Hz.  Albrecht  an  Chr. 24 

284.  Erklärung  einiger  Artikel  der  Einigung 24 

285.  Chr.  an  seine  Räte  in  Ladenburg . 25 

286.  Kf.  Friedrich  an  Chr 26 

287.  Kg.  Ferdinand  an  Chr 27 

288.  Hz.  Albrecht  an  Chr. 27 

289.  Kf.  Friedrich  an  Chr 27 

290.  Kf  Friedrich  an  Chr. 30 

291.  Kf.  IfViedrich  an  Chr 31 

292.  Chr.  an  Hz.  Albrecht 31 

293.  Kf.  Friedrich  an  Chr 31 

294.  Chr.  an  Hz.  AJbrecht 31 

295.  Kf.  Friedrich  an  Chr. Aug.    1 

296.  Chr.  an  den  Erzb.  von  Mainz 3 

297.  Kf.  Friedrich  an  Chr. 4 

298.  Hz.  Albrecht  an  Chr 4 

299.  Kf.  Friedrich  an  Chr. 5 

300.  Kf.  Friedrich  an  Chr 5 

301.  Chr.  an  Markgf,  Albrecht  von  Brandenburg 5 

302.  Kardl.  Otto  von  Augsburg  an  Chr 5 

303.  Kf.  J^Viedrich  an  Chr 7 

304.  Kf  Friedrich  an  Chr 8 

305.  Kf.  Friedrich  an  Chr 10 

306.  Ksr.  Karl  an  Chr 10 

307.  Chr.  an  Hz.  Albrecht 10 

308.  Chr.  an  Ksr.  Karl 11 

309.  Kf.  Friedrich  an  Chr 11 

310.  Hz.  Albrecht  an  Chr 13 

311.  Chr.  an  die  verordneten  Kirchenräie 13 

312.  Kf.  Friedrich  an  Chr 14 

313.  Kf.  Friedrich  an  Chr 14 

314.  Hz.  Älbrecht  an  Chr. 15 

315.  Kf.  Frie^ch  an  Chr. 17 


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XVI  1663. 

nr,316,  Bürgermeister  und  Rat  von  Nürnberg  an  Cht Aug.  18 

317.  Kar,  Karl  an  Chr. 19 

318.  Nikolaus^  Hz.  von  Lothringen,  an  Chr. 19 

319.  Chr.  an  Kf.  l^Viedrich 19 

320.  PfaUgf.  Otiheinrich  an  Chr 20 

321.  Der  Krzh.  von  Mainz  und  Kf.  Friedrieh  an  Chr,      ...  21 

322.  Kf.  FiHedrich  an  Chr 22 

323.  Kf  Fi'iediHch  an  Chr 22 

324.  Kf  August  an  Chr 23 

325.  Chr.  an  Hz.  Albrecht 27 

326.  Hz.  Albrecht  an  Chr. 27 

327.  Claude  de  Bey  an  Chr 27 

328.  Kf.  Friedrich  an  Chr 29 

329.  Markgf.  Albrecht  an  Chr 29 

330.  Hz.  Albrecht  an  Chr 30 

331.  Kf.  Friedrich  an  Chr 30 

332.  Kf.  Friedrich  an  Chr 30 

333.  Kf.  Friedrich  an  Chr. Sept.    3 

334.  Kf.  FHedrich  an  Chr 3 

336.  Kf  Friedrich  an  Chr 4 

336.  Hz.  Albrecht  an  Chr. 6 

337.  Chr.  an  Kf.  Friedrich 5 

338.  Chr.  an  Gf  Georg 6 

339.  Kf  Friedrich  an  Chr. 6 

340.  Landgf  Philipp  von  Hessen  an  Chr. 6 

341.  Kf  Friedrich  an  Chr. 7 

342.  Erzb.  Johann  von  Trier  an  Chr. 8 

343.  Chr.  an  Hz.  Albrecht 10 

344.  Hz.  Albrecht  an  Chr 10 

345.  Chr.  an  Markgf  Karl  von  Baden 17 

346.  Chr.  an  seine  Kirchenräte 19 

347.  Kardl.  Otto  von  Augsburg  an  Chr 19 

348.  Bamberg  etc.  an  den  Heidelberger  Verein 20 

349.  Der  Bäte  Bedenken  für  den  Heilbronner  Tag Sept. 

350.  Memorial  Chrs Sept. 

351.  Bedenken  Chrs.  über  Aufnahme  des  Kgs Sept. 

352.  Bedenken  Chrs.  wegen  der  Oberhauptmannschaft     ....  22 

353.  Gf  Wilhelm  von  Nassau  an  die  Fürsten  zu  Heilbronn  .     .  25 

354.  Mainz,  THer  etc.  an  Hz.  Johann  Friedrich  d.  Ä 37 

355.  Chr.  an  Markgf  Albrecht 28 

356.  Mainz,  Pfalz  etc.  an  Hz.   Wilhelm  von  Jülich 29 

357.  Jülichsches  Memorial Sept. 

358.  Beratung  über  weitere  Aufnahme  in  den  Verein      ....  29 

359.  Chr.  an  Gf.  Sebastian  von  Helfenstein Okt.     3 

360.  Chr.  an  Ksr.  Karl 6 

361.  Johann  Knoder  und  Johann  Fessler  an  Chr 6 

362.  Memorial,  den  Erzb.  von  Köln  betr 6 

363.  Markgf  Karl  von  Baden  an  Chr s 


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1653.  xvn 

nr.364,  Nikolaus,  Hz.  von  LothHngen,  an  Chr Oki,  10 

365.  Markgf.  Albrecht  an  Mainz,  Ffah  tic 13 

366.  Kf.  Friedrich  an  Chr 15 

367.  Instruktion  Chrs.  an  den  K»r 16 

368.  Hz.  Albrechi  an  Chr 20 

369.  Chr.  an  Kf.  Friedrich 21 

370.  Chr.  an  Hz.  Alhrecht,  ebenso  an  Kf.  Friedrich 22 

371.  Kf.  FHedrich  an  Chr 22 

372.  Gf.  Georg  an  Chr 23 

373.  Chr.  an  Markgf.  Albrecht 24 

374.  Chr.  an  Hz.  Albrecht 24 

375.  Hz.  Albrecht  an  Chr 25 

376.  Chr.  an  Kf.  FHedrich 26 

377.  Kf.  FHedrich  an  Chr. 26 

378.  Kardl.  Otto  von  Augsburg  an  Chr. 26 

379.  Hz.  Albrechi  an  Chr 27 

380.  Chr.  an  Kf.  Friedrich 29 

381.  Hb.  Albrechi  an  Chr. 29 

382.  Hz.  Wilhelm  von  Jülich  an  Chr 29 

383.  Kf.  Friedrich  an  Chr 30 

384.  Erzb.  Sebastian  von  Mainz  an  Chr 31 

385.  Markgf.  Albrecht  an  Chr 31 

386.  Chr.  an  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel Okt. 

387.  Hz.  Albrecht  an  Chr Nov.    2 

388.  Kg.  Ferdinand  an  Chr. 3 

389.  Chr.  an  Hz.  Albrecht 4 

390.  Kf  FHedrich  an  Chr 7 

391.  Eitel  Eberhard  Besserer  an  Chr 7 

392.  Kf.  FHednch  an  Chr 7 

393.  Heinrich  Bullinger  an  Chr 8 

394.  Adam  Diemars  Relation 9 

395.  Kf.  FHedrich  an  Chr 9 

396.  Chr.  an  Kf.  FHedrich 10 

397.  Chr.  an  Wilhelm  Lösch,  Hofmeister 11 

398.  Chr.  an  Markgf.  Albrecht 11 

399.  Chr.  an  Mainz,  Ff  alz,  Bayern  und  Jülich 11 

400.  Markgf.  Albrecht  an  Chr. 12 

401.  Eiiel  Eberhard  Besserer  an  Chr. 13 

402.  He.  Alhrecht  an  Chr 14 

403.  Kf.  I^Yiedrich  an  Chr 14 

404.  Pfalzgf.  Otiheinrich  an  Chr 14 

405.  Erzb.  Sebastian  von  Mainz  an  Chr 16 

406.  Kf.  FHedHch  an  Chr. 17 

J07.  Chr.  an  Landgf.  Philipp  von  Hessen 17 

408.  Kf.  FriedHch  an  Chr 18 

409.  Kf.  FHedHch  an  Chr 18 

410.  Liz.  Eisslinger  an  Chr 19 

411.  Chrs.  Antwort  auf  die  hessische  Werbung 19 

Kratt,  Brief w.  des  Hss.  Chr.  II.  U 


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XVin  1663. 

nr,412,  Wilhelm  von  Grumbach  und  Christoph  Strass  an  Chr,  .     .    Nod.  30 

413.  Chr,  an  Pfalz,  ebenso  an  Bayern 21 

414.  Kf,  Friedrich  an  Chr, 22 

415.  Kf.  Friednch  an  Chr. 23 

416.  Hz,  Wilhelm  von  Jülich  an  Chr, 23 

417.  Kgin.  Maria  an  Chr 24 

418.  von  Gültlingen,  Fessler  und  Knoder  an  Chr. 25 

419.  Thomas  Naogeorg  an  Chr, 26 

420.  Kf,  Friedrich  an  Chr. 26 

421.  Kf,  Friedrich  an  Chr. 26 

422.  Chr,  an  Kf  Friedrich 26 

423.  Hz.  Albrecht  an  Chr. 27 

424.  Antwort  der  frank.  Stände 27 

425.  Aufzeichnung  über  die  markgfl.   Werbung 28 — 29 

426.  Wilhelm  von  Grumbach  und  Chfistoph  Strass  an  Chr,  ,     .  30 

427.  Gf,  Konrad  von  Castell  an  Chr, 30 

428.  Kf.  Friedrich  an  Chr T>eg.    1 

429.  Chr.  an  Kf,  Friedrich 1 

430.  Chr,  an  Wilhelm  von  Grumhach  und  Christoph  Strass  ,     .  1 

431.  Chr,  an  Gf,  Georg 3 

432.  Kf.  Friedrich  an  Chr 5 

433.  Kf.  Friedrich  an  Chr 4 

434.  Chr,  an  Ksr.  Karl 5 

435.  Regenten  und  Räte  in  Ansbach  an  Chr. 5 

436.  Gf  Georg  an  Chr 6 

437.  Hz.  Albrecht  an  Chr 6* 

438.  Chr.  an  Kf.  Friedrich 7 

439.  Kf.  Friedrich  an  Chr 7 

440.  Hz,  Albrecht  an  Chr 8 

441.  Regenten  und  Räte  in  Ansbach  an  Chr 8 

442.  Chr.  an  Hz   Albrecht 11 

443.  Markgf.  Albrecht  an  Chr 11 

444.  Kf,  Friedrich  an  Chr 11 

445.  Krzb.  Sebastian  von  Mainz  an  Chr 12 

446.  Chr,  an  Kf  Friedrich 12 

447.  Kf,  Ffiedrich  an  Chr, 16 

448.  Chr.  an  Jakob  Ride,  St adiic echsler  zu  Basel 17 

449.  Wilhelm  von  Grumbach  und  Christoph  Strass  an  Chr.  .     ,  17 

450.  Pfalzgf.  Ottheinrich  an  Chr 17 

451.  Kardl,  Otto  von  Augsburg  an  Chr 18 

462,  Hz,  Albrecht  an  Chr, 18 

453.  Cftr.  an  Hz.  Albrecht,  ebenso  an  Pfalz 19 

454.  Chr,  an  Kf.  Friedrich 20 

455.  Hz.  Albrecht  an  Chr, 20 

456.  Kf.  Friedrich  an  Chr 21 

457.  Chr.  an  Markgf.  Albrecht 23 

458.  Chr.  an  Kf.  Friedrich 23 

459.  Kf.  Friedrich  an  Chr 23 


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1654.  XIX 

nr,460.    Hz.  Albrecht  an  Chr Dee.  26 

461.  Landgf.  Phüipp  an  Chr 26 

462.  Kf.  IHedrich  an  Chr, 26 

463.  Kf.  Friedrich  an  Chr 27 

464.  Chr.  an  Kf.  Friedrich 28 

465.  Chr.  an  Mainz,  Trier,  Pfalz,  Bayern,  Jülich 29 

466.  Chr.  an  Kf.  Friedrich Sl 

467.  Markgf.  Albrecht  an  Chr. 31 

1554. 

nr.  468.    Kf.  Friedrich  an  Chr Jan.    3 

469.  Hz.  Albrecht  an  Chr 3 

470.  Hz.  Albrecht  an  Chr 3 

471.  Gf.  Georg  an  Chr. 4 

472.  Kf.  Friedrich  an  Chr 5 

473.  Hz.  Albrecht  an  Chr. 6 

474.  Chr.  an  Kf.  Friedrich 10 

476.     Chr.  an  Markgf.  Albrecht 10 

476.  Kg.  Ferdinand  an  Chr U 

477.  Chr.  an  Pfalz  und  Bayern 14 

478.  Hz.  Albrecht  an  Chr 17 

479.  Gf.  Georg  an  Chr 17 

480.  Kardl.  OUo  an  Chr .     .  19 

481.  Kf  Friedrich  an  Chr. 23 

482.  Chr.  an  Hz.  Albrecht 24 

483.  Hz.  Albrecht  an  Chr 24 

484.  Kg.  Heinrich  an  Chr. 24 

485.  Kf.  Friedrich  an  Chr 24 

486.  Chr.  an  Hz.  Albrecht 25 

487.  Markgf.  Albrecht  an  Kardl.  Otto  und  Chr. 28 

488.  Alexander  von  der  Tann  an  Chr 30 

489.  Hz.  Albrecht  an  Chr Febr.   2 

490.  Kf.  Friedrich  an  Chr 2 

491.  Bamberg,  Würzburg,  Nürnberg  an  Chr 3 

492.  B.  Christoph  von  Konstanz  an  Chr 4 

493.  Chr.  an  Hz.  Albrecht 4 

494.  Chr.  an  Hz.  Albrecht 4 

495.  Chr.  an  Hz.  Albrecht 6 

496.  Gf.  Konrad  von  Castell  an  Chr 8 

497.  Heinrich  Bullinger  an  Chr. 9 

498.  Hz.  Albrecht  an  Chr. 9 

499.  Chr.  an  Kf.  Friedrich 9 

500.  Hz.  Albrecht  an  Chr 12 

501.  Chr.  an  den  Erzb.  von  Mainz 14 

502.  Chr.  an  Hz.  Albrecht 14 

503.  Hz.  Albrecht  an  Chr 14 

5()4.    Hz.  Wilhelm  von  Jülich  an  Chr 17 

505.    Chr.  an  das  K.G 17 


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XX  1654. 

nr.  506.  Chr.  an  Kf.  FHedrich Febr.  20 

607,  Chr.  an  Hz.  AlbreclU 2t 

608.  Chr.  an  Hz.  Albrecht 21 

509.  Chr.  an  Mainz,  Pfalz,  Bayern 22 

510.  Kg.  Ferdinand  an  Chr. 23 

511.  Kf.  Friedrich  an  Chr 24 

512.  Gf.  Christoph  von  Roggendorf  an  Chr 24 

513.  Instrulstion  der  Stadt  Augsburg  an  Chr 25 

514.  Chr.  an  Hz.  Albrecht 25 

515.  Hz.  Albrecht  an  Chr 26 

516.  Pfalzgf.  Ottheinrich  an  Chr 27 

517.  Chr.  an  Kg.  Ferdinand 28 

518.  Hz.  Wilhelm  von  Jülich  an  Chr März     1 

519.  Chr.  an  Kf.  Friedrich,  ebenso  an  Hz.  Albrecht 1 

620.  Bürgermeister  und  Rat  von  Ulm  an  Chr 6* 

621.  Instruktion  Chrs.  zu  dem  schwäb.  Kreistag 3 

522.  Kf.  Joachim  und  Mar  kg  f.  Hans  an  Chr 5 

523.  Hz.  Albrecht  an  Chr. 6 

524.  Chr.  an  v,  GiUtlingen,  v.  Massenbach  etc 9 

525.  Markgfin.  Sabine  an  Chr. 11 

526.  Chr.  an  Statthalter  und  Räte  in  Stuttgart 13 

527.  Chr.  an  Ksr.  Karl 14 

528.  Chr.  an  Kf.  August  von  Sachsen 14 

529.  Mainz,  Pfalz,  Wirtbg.  etc.  an  Jülich 14 

530.  Mainz,  Pfalz,   Wirtbg.  etc.  an  Ksr.  Karl 16 

531.  Markgf  Albrecht  an  Chr 17 

532.  Verzeichnis  über   Werbung  von  Reita-n  und  Knechten    .     .  17 

533.  Hz.  Albrecht  an  Chr 19 

634.  Chr.  an  Kf.  l^riedrich 20 

535.  Pfalzgf.  Ottheinrich  an  Chr 22 

536.  Landgf  Philipp  an  Chr. 23 

537.  Chr.  an  den  Ksr. 23 

538.  Hz.  Albrecht  an  Chr 23 

539.  Die  Dreizehn  von  Strassburg  an  Chr 24 

540.  Insti^ktion  Chrs.  an  Markgf.  Johann  und  Johann  Georg  .  26 

541.  Instruktion  Chrs.  an  Markgf.  Albrecht 26 

642.  Landgf.  Philipp  an  Chr 27 

543.  Kardl.  Otto  von  Augsburg  an  Chr 30 

644.  Hz.  Albrecht  an  Chr 30 

546.  Chr.  an  Mainz,  Trier,  Pfalz  und  Jülich 30 

546.  Kf.  August  an  Chr. 30 

547.  Die  wirtbg.  Räte  in  Rothenburg  an  Chr 31 

548.  Erzb.  Sebastian  an  Chr. April    2 

549.  Kf  Friedrich  an  Chr 3 

650.  Chr.  an  Kf.  Friedrich 6* 

551.  Seb.  Schertlin  an  Chr 4 

552.  Gf.  Georg  an  Chr 4 

653.  Bamberg  etc.  an  den  B.  von  Konstanz  und  Chr 5 


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1564.  XXI 

nr,564,  Kar,  Karl  an  Mainz,  Trier,  Pfalz  efc April    7 

565.  Ksr.  Karl  an  Chr. 8 

556.  Landgf.  Philipp  an  Chr 8 

557,  Johann  Friedrich  d.  M.  etc.  an  Chr 8 

556.  Marhgf.  Johann  von  Brandenburg  an  Chr 9 

559.  Die  wirtbg.  Bäte  in  Boihenburg  ai  Chr 9 

560.  Ludtüig  von  Frauenberg  an  Chr 9 

561.  He.  Albrecht  an  Chr. 9 

562.  Markgf.  Albrecht  an  Chr 9 

563.  Hz.  Albrecht  an  Chr. 9 

564.  Instruktion  Chrs.  an  den  kais.  Hof 10 

565.  Chr.  an  Hz.  Albrecht 11 

566.  Hz.  Wilhelm  von  Jülich  an  Chr 11 

567.  Kf.  August  an  Chr 11 

568.  Chr.  an  Pfalzgf.  Oliheinrich 12 

569.  Albrecht  von  Bosenberg  zu  Boxberg  an  Chr 12 

570.  Chr.  an  von  GUltlingen  und  Brenz 12 

571.  Gf.  Christoph  von  Boggendorf  an  Chr 12 

572.  Chr.  an  die  Kff.  von  Sachsen,  Brandenburg  etc 13 

573.  von  Gidtlingen,  Knoder,  Ber  an  Chr 13 

574.  Chr.  an  Mainz,  Tt^r,  Pfalz,  Bayern  und  Jülich  ....  13 

575.  Kf.  Friedrich  an  Chr 14 

576.  Kardl.  Otto  von  Augsburg  an  Chr. 15 

577.  Kf.  J'Viedrich  an  Chr 15 

578.  Hz.  Albrecht  an  Chr. 16 

679.  Chr.  an  Ksr.  Karl 15 

560.  Pfalzgf.  Ottheinrich  an  Chr. 15 

581.  Pfalzgf.  OUheinrich  an  Chr 16 

582.  Landgf.  Philipp  an  Chr 16 

583.  Ludung  von  FVauenberg  an  Chr. 16 

584.  Seb.  Scherüin  an  Chr. 18 

585.  Hz.  Albrecht  an  Chr 18 

586.  Markgf.  Albrecht  an  Chr. 18 

587.  Pfalzgf.  Georg  an  Chr 19 

588.  Hz.  Albrecht  an  Chr. 19 

589.  Kf  Friedrich  an  Chr 19 

590.  Chr.  an  Pfalzgf.  Ottheinrich 20 

591.  Chr.  an  Trier,  Pfalz,  Mainz,  Jülich  etc 20 

592.  Ludwig  von  Frauenberg  an  Chr. 20 

593.  Erzb.  Sebastian  an  Chr 21 

594.  Erzb.  Johann  von  Trier  an  Chr 22 

595.  Kf.  Friedrich  an  Chr 22 

596.  Kf.  Friedrich  an  Chr. 22 

597.  Chr.  an  Hz.  Albrecht 23 

598.  Kf.  Friedrich  an  Chr 23 

599.  Seb.  Scherüin  an  Chr 25 

600.  Kardl.  Otto  von  Augsburg  an  Chr 25 

601.  Chr.  an  seine  Bäte  in  Boihenburg 26 


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XXn  1554. 

nr,60:i.    Kg,  Ferdinand  an  Chr Aprü  26 

603.  von  GüUlingen  und  Knoder  an  Chr. 28 

604.  Kf.  Friedrich  an  Chr. ^ 

605.  Chr.  an   Waltet^  Senft 29 

606.  Chr.  an  Markgf.  Karl  von  Baden 29 

607.  Florenz  Graseck  an  Chr 29 

608.  Chr.  an  den  Erzh.  von  Mainz 30 

609.  Chr.  an  von  GüUlingen,  Knoder  und  Ber 30 

610.  Kg.  Ferdinand  an  Chr Mai    2 

611.  Kf.  Friedrich  an  Chr. 2 

612.  Chr.  an  Erzh.  Johann  von  Trier 2 

613.  Kf.  Friedrich  an  Chr 2 

614.  Chr.  an  den   Vogt  zu  Markgröningen 3 

615.  Chr.  an  Markgf.  Karl  von  Baden 3 

616.  Chr.  an  Kf.  Friedrich 3 

617.  Chr.  an  Kf.  Friedrich 4 

618.  Dr.  Johann  Ulrich  Zasius  an  Chr 4 

619.  Pfalzgf  Georg  an  Chr 5 

620.  Johann  Friedrich  d.  M.  etc.  an  Chr 6 

621.  Hz.   Wilhelm  von  Jülich  an  Chr. 7 

622.  Uz.  Albrecht  an  Chr 7 

623.  Kf  Friedrich  an  Chr 8 

624.  Kf.  Friedrich  an  Chr. 9 

625.  Hz.  Albrecht  an  Chr 10 

626.  Kardl.  Otto  von  Augsburg  an  Chr 10 

627.  Pfalzgf.  Ottheinrich  an  Chr (10) 

628.  Landgf.  Philipp  an  Chr 10 

629.  Seh.  Schertlin  an  Chr 11 

630.  Kf.  Friedrich  an  Chr. 12 

631.  Chr.  an  Kf.  Friedrich 12 

632.  Chr.  an  Erzb.  Johann  von  Trier 12 

633.  Erzb.  Johann  von  Trier  an  Chr 13 

634.  Chr.  an  den  röm.  Kg.,  Mainz,  Trier  ete 14 

635.  Pfalzgf.  Ottheinrich  an  Chr 15 

636.  Kg.  Ferdinand  an  Chr 15 

637.  Kardl.  Otto  von  Augsburg  an  Chr 16 

638.  Kf.  Friedrich  an  Chr 16 

639.  Hz.  Albrecht  an  Chr 17 

640.  Markgf.  Albrecht  an  Chr 18 

641.  Der  Erzb.  von  Mainz  an  Chr. 18 

642.  Kf.  Friedrich  an  Chr. 18 

643.  Chr.  an  den  Erzb.  Johann  von  Tiier 20 

644.  Chr.  an  die  3  Hzz.  von  Sachsen,  Gebruder 20 

645.  Pfalzgf.  Ottheinrich  an  Chr 21 

646.  Imtruktion  Chrs.  auf  den  Reichstag 21 

047.    Hz.  Albrecht  an  Chr 22 

648.  Kardl.  Otto  von  Augsburg  an  Chr. 22 

649.  Pfalzgf.  Georg  an  Chr 22 


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15Ö4.  -  xxm 

HT.ßoO,  Erzb.  Johann  von  Trier  an  Chr, Mai  22 

651.  ES.  Friedrich  an  Chr 22 

652.  Markgf,  Johann  von  Brandenburg  an  Chr, 26 

653.  Kar,  Karl  an  dm  B.  von  Konstanz  und  Chr 27 

654.  Chr,  an  den  Erzb,  von  Salzburg  und  Hz,  Albrecht     ...  28 

655.  Hz.  Wilhelm  von  Jülich  an  Chr 28 

656.  Chr,  an  Markgf.  Albrecht 29 

657.  Kar.  Karl  an  Chr, 29 

658.  Kg,  Ferdinand  an  Chr. 29 

659.  P/cdzgf,  Ottheinrich  an  Chr, 30 

660.  Qf,  Sebastian  von  Helfenstein  an  Chr 30 

661.  Chr.  an  Hz.  Heinrich  von  Braunschweig Juni    1 

662.  Ksr.  Karl  an  den  B.  von  Konstanz  und  Chr 2 

663.  Markgf.  Karl  von  Baden  an  Chr, 2 

664.  Kf,  Friedrich  an  Chr 3 

605.  Kf.  Friedrich  an  Chr, 3 

666.  Kf,  Friedrich  an  Chr 6 

667.  Markgf.  Georg  Friedrich  an  Chr 10 

668.  Instruktion  Chrs.  auf  den  Tag  zu    Worms 10 

669.  Hz.  Albrecht  an  Chr. lo 

670.  Statthalter  und  RäU  zu   Wolfenbüliel  an  Chr 11 

671.  Pfalzgf,  Johann  von  Simmei^  an  Chr. 12 

672.  Chr.  an  Begetiteu  und  Bäte  zu  Ansbach 13 

673.  Markgfin,  Emilie  von  Brandenburg  an  Chr 14 

674.  Gf,  Konrad  von  CasteU  an  Chr 15 

675.  Kf  Friedrich  an  Chr 16 

676.  von  Frauenberg  und  Ber  an  Chr 16 

677.  Markgf.  Albrecht  an  Chr 17 

678.  von  Frauenberg  und  Ber  an  Chr. 17 

679.  Chr,  an  seine  Räte  in  Worms 17 

660.  von  Frauenberg  und  Ber  an  Chr. 18 

681.  Kf,  Joachim  an  Chr. 19 

682.  Regenten  und  Räte  zu  Ansbach  an  Chr 19 

683.  Chr.  an  Markgf.  Albrecht 19 

684.  Chr,  an  seine  Räte  in   Worms 19 

685.  Kf,  Friedfich  an  Chr 19 

686.  Adam  Diemar  an  Chr. 19 

687.  von  Frauenberg  und  Ber  an  Chr. 20 

688.  Chr.  an  Kf.  FHedrich 20 

689.  Gerhard  von  Bödigheim  an  Chr 20 

690.  Kardl.  Otto  von  Augsburg  an  Chr 20 

691.  Instruktion  Chrs.  für  v.  Bödigheim  und  v.  Münchingen ,    ,  21 

692.  Chr.  an  seine  Räte  in  Woi-ms 21 

693.  Chr.  an  Kf.  FHedrich 21 

694.  Kf  Friedrich  an  Chr 21 

695.  H.  W.  von  Knöringen  an  Chr. 21 

696.  Instruktion  Markgf,  Albrechts  an  Chr. 22 

697.  Die  4  rhein.  Kff.  an  den  B,  von  Konstanz  und  Chr,      ,    .  22 


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XXIV  1564. 

nr,698.  Chr.  an  die  KrUgaräte Juni  22 

699.  von  GüUlingen  und  Knoder  an  Chr. 22 

700.  Chr.  an  Hz,  Älbrecht 22 

701.  Jakob  HofsäsSy   Vogt  zu  Murrhardt,  an  Chr 23 

702.  Chr,  an  von  GüUlingen,  Marschall  und  Knoder      ....  23 

703.  Chr,  an  seine  Bäte  in  Worms 23 

704.  Chr,  an  den  Kardl,  von  Augsburg 23 

705.  von  Frauenberg  und  Ber  an  Chr 23 

706.  Chr,  an  von  GüUlingen,  Marschall  und  Knoder     ....  24 

707.  Antwort  Chrs,  auf  die  markgfl,  Werbung 24 

708.  V,  GüUlingen,  v,  Massenbach  und  Knodei*  an  Chr,      ...  25 

709.  Jakob  Hofsäss,   Vogt  zu  Murrhardt,  an  Chr 25 

710.  Kf.  Friedrich  an  Chr. 25 

711.  Chr,  an  Kf.  Friedrich 26 

712.  Gf,  Ludwig  von  Löwenstein  an  Chr, 26 

713.  Pfalzgf   Ottheinrich  an  Chr 26 

714.  von  Frauenberg  und  Ber  an  Chr 26 

715.  Antwort  des  Wormser  Tags  an  WiHbg 26 

716.  Hz,  Älbrecht  an  Chr 26 

717.  Kg,  Ferdinand  an  Chr 27 

718.  Chr,  an  v.  GüUlingen,  v.  Massenbach  und  Knoder     ...  28 

719.  Kardl,  Otto  von  Augsburg  an  Chr 28 

720.  von  Frauenberg  und  Ber  an  Chr 28 

721.  Chr.  an  seine  Bäte  in  Wortns 28 

722.  Jakob  Hofsäss,  Vogt  zu  Murrhardt,  an  Chr 29 

723.  Chr,  an  Hz.  Albrecht 30 

724.  Chr.  an  Kf,  August 30 

725.  Chr,  an  Ffalzgf.  Ottheinrich  etc 30 

726.  Chr.  an  den  Rheingfen Juli     1 

727.  V.  Bödigheim  und  v,  Münchingen  an  Chr, 1 

728.  Chr,  an  Bamberg,  Würzburg,  Nürnberg 3 

729.  Kf  FnedHch  an  Chr, 3 

730.  Hz.  Albrecht  an  Chr 5 

731.  Kf,  Friedrich  an  Chr 6 

732.  Chr.  an  He.  Albrecht 10 

733.  Chr.  an  Landgf.  Philipp 10 

734.  Hm.  Wilhelm  von  Jülich  an  Chr 13 

735.  Instruktion  Chrs,  auf  dm  Kreistag 13 

736.  Hz.  Albrecht  an  Chr. 15 

737.  Seb,  Schei-tlin  an  Chr 16 

738.  Pfalzgf.  Wolfgang  an  Chr. 16 

739.  Kf.  Friedrich  an  Chr, 16 

740.  Kf.  Friedrich  an  Chr. 18 

741.  Hz.  Albrecht  an  Chr 21 

742.  Johann  Friedrich  d.  M,  etc,  an  Chr 21 

743.  Kf,  August  an  Chr 21 

744.  Pfalzgf.  Ottheinrich  an  Chr. 22 

745.  Markgf,  Albrecht  von  Brandenburg  an  Chr, 25 


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1654.  XXV 

nrJ46.  Landgf,  Philipp  von  Hessen  an  Chr Jnli  25 

747.  Kf,  Friedrich  an  Chr. :i7 

748.  Markgfin.  Anna  von  Baden  an  Kanzler  Fessler     ....  27 

749.  Kg,  Ferdinand  an  Chr 28 

750.  Markgf.  Johann  von  Brandenburg  an  Chr 28 

751.  Chr,  an  Pfalzgf.  Friedrich 28 

752.  Pfalzgf,  Friedrich  an  Chr 28 

753.  Kf.  Friedrich  an  Chr 30 

754.  Hz,  Albrecht  an  Chr 30 

755.  Pfalzgf,  Georg  an  Chr 30 

755.  Instruktion  Chrs.  auf  dm  Tag  zu  Worm^i 31 

757.  Kg,  Ferdinand  an  Chr 31 

758.  Chr,  an  Bamberg,  Würzburg  und  Nürnberg Aug,     1 

759.  Markgf.  Karl  von  Baden  an  Chr, / 

760.  Chr.  an  Kf.  Friedrich 2 

761.  Chr.  an  Markgf.  Karl  von  Baden ö 

762.  Chr.  an  Pfalzgf,  Otiheinrich 6 

763.  Chr,  an  seine  Räte  in  Worms 6 

764.  von  Franenberg  und  Eisslinger  an  Chr.     ...          ...  9 

765.  Instruktion  Chrs.  an  den  riim.  Kg 10 

766.  Hz,  Albrecht  an  Chr 10 

767.  Markgf,  Karl  von  Baden  an  Chr 11 

768.  V,  Frauenberg j  v.  Münchingen,  Eisslinger  an  Chr,      ...  11 

769.  Chr.  an  die  4  Räte 14 

770.  Chr.  an  Pfalzgf.  Ottheinrich 15 

771.  V,  Frauenberg  und  v,  Münchingen  an  Chr. 16 

772.  Chr.  an  BnUh.  von  Gültlingtn 16 

773.  Chr,  an  Pfalzgf,  Ottheinrich 19 

774.  Kardl.  Otto  von  Augsburg  an  Chr 20 

775.  Chr.  an  die  Räte  von  Strassburg 21 

776.  Pfalzgf.  Wolfgang  an  Chr, 26 

777.  Chr.  an  Kf,  Friedrich,  ebenso  Hz.  Ottheinrich 29 

778.  V.  Frauenberg  und  v.  Münchingen  an  Chr. 31 

778  a,  Mitteilung  Chrs.  an  Pfalzgf,  Ottheinrich (Sept,) 

779.  Markgf.  Karl  von  Baden  an  Chr Sept.    4 

780.  von  Plieningen  und  Eisslinger  an  Chr 5 

781.  Instruktion  Chrs,  zu  dem  Tag  in  Ulm 8 

782.  Chr.  an  Hz.  Albrecht 9 

783.  Pfalzgf.  Oitheinrich  an  Chr 10 

784.  Pfalzgf  Ottheinrich  an  Chr 10 

785.  Kardl.  Otto  von  Augsburg  an  Chr. 12 

786.  Hz.  Albrecht  an  Chr 13 

787.  Pfalzgf.  Ottheinrich  an  Chr 14 

788.  Kf  Friedrich  an  Chr 14 

789.  Hz.  Albrecht  an  Chr 16 

790.  Chr.  an  Pfalzgf,  Ottheinrich 18 

791.  Hz.   Wilhelm  von  Jülich  an  Chr 21 

792.  Chr.  an  Kf.  Friedrich 24 


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XXVI  1664. 

nr,  793.  Kf.  Fnedrich  an  Cht- Sept.  26 

794.  Markgf.  Albrecht  d,  Ä,  an  Chr Ji'7 

796,  Kar,  Karl  an  den  Heidelberger  Verein Okt.     1 

796.  Kf.  Friedrich  an  Chr, 3 

797.  B,  Christoph  von  Konstanz  an  Chr. 7 

798.  Hz.  Albrecht  an  Chr, S 

799.  Instruktion  Chrs.  auf  den  Frankfurter  Tay U) 

600.  Instruktion  Chrs.  auf  den  Frankfurter  Tag U 

601.  Nebeninstruktion  Chrs.  auf  den  Frankfurter  Tag  ....  11 

802.  Pfalzgf  Ottheinrich  an  Chr. 13 

603.  Kf.  Friedrich  an  Chr 14 

804.  Chr.  an  Gf.  Ludwig  d.  Ä,  von  Ottingen /ö 

605.  Chr,  an  Bürgermeister  und  Bat  zu  Donauwiirth     ...  15 

606.  Chr.  an  Kf.  Friedrich Ib 

607.  Markgf.  Karl  von  Baden  an  Chr 19 

806.  Hieronymas  Ger/iard  an  Chr. 19 

809,  Hieronymus  Gerhard  an  Chr. :i6 

810.  Hieronymus  Gerhard  an  Chr 26 

611.  Pfalzgf.  Ottheinrich  an  Chr. 30 

612.  Chr.  an  Pfahgf.  Ottheinrich Nov.    1 

813.  Hz.  Albrecht  an  Chr 8 

814.  Hieronymus  Gerhard  an  Chr. 11 

816,  Chr.  an  Markgf.  Albrecht 12 

816.  Chr,  an  den  B,  von  Arras 12 

817.  Kanzler  Fessler  an  Chr 25 

818.  Chr.  an  den  B,  von  Passau 26 

819.  Chr,  an  Eustachius  von  Lichienstein 26 

820.  Pfalzgf.  OUheinrich  an  Chr. 29 

821.  Gf.  Georg  an  Chr. 29 

822.  Kf.  Friedrich  an  Chr De£.    3 

823.  Gf,  Hans  Georg  zu  Mansfeld  an  Chr 8 

824.  Chr.  an  v,  Gültlingen,  v.  Massenbach  etc lo 

826.  Pfalzgf.  Ottheinrich  an  Chr. n 

826.  Pfalzgf.  Ottheinrich  an  Chr, 12 

827.  Chr,  an  Kardl.  Otto  von  Augsburg 12 

828.  Der  B.  von  Passau  an  Chr i$ 

829.  Hz.  Albrecht  an  Chr. JSi 

830.  Chr.  an  Hz.  Albrecht 2t 

831.  Chr.  an  Hz.  Albrecht 2% 

832.  Instruktion  Chrs.  auf  den  Reichstag  zu  Augsburg  ....  2i 

833.  Pfalzgf.  OUheinrich  an  Chr ^ 

834.  Werner  von  Münchingen  und  Liz.  EissUnger  an  Chr.    .     .  3\ 


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1553. 

1.  Kf,  Friedrich  an  Chr.:  Jan.  i. 

Kais.  Bund;  Zusammenkunfl ;  Deutschmeister. 

erhielt  dessen  beide  Schreiben  von  Dez.  26^)  gestern.  Dankt 
für  Zeitungen  und  Chrs.  Bedenken  loegen  des  Bundes.^)  Will 
nach  seinem  letzten  Schreiben  diesen  Bundessachen,  ob  sie  dem 
Reich  und  den  Ständen,  auch  zur  Außauung  der  geborenen 
fürstlichen  Häuser,  besonders  dienlich  wären,  nachdenken  und 
seine  Meinung,  sowie  was  er  dem  Ksr.  antworten  wird,  Chr. 
eröffnen.  Da  Chr.  nichts  gegen  die  vorgeschlagene  persönliche 
Zusammenkunft  hat,  unll  er,  wenn  Bayern  und  Jülich  einver- 
standen sind,  auch  bei  gelegener  Malstatt  und  Zeit  teilnehmen; 
zur  Förderung  derselben  soll  Chr.  Hz.  Albrechts  Meinung  er- 
kundigen, er  selbst  will  es  bei  Jülich  thun.^) 

Da  Chr.  in  der  deutschmeisterischen  Sache  ^)  neben  dein 
B.  von  Würzburg  einen  weltlichen  Fürsten  wünscht,  so  wäre 
er  hiezu  mehr  als  vnllig,  wenn  er  nicht  in  einigen  Sachen  mit 
dem  Deutschmeister  in  rechtlicher  Handlung  stünde,  so  dass  er 


1.  »)  Das  eine  I,  880,  das  andere  I,  879  n,  2. 

')  D.  h.  wegen  der  vom  Ksr.  wieder  angeregten  Erneuerang  des  schwäb, 
Bundes;  vgl.  I,  876,  877,  880. 

•)  Die  schon  bei  der  Heidelberger  Tagung  im  Juli  und  August  1552  in 
Aussicht  genommene  weitere  Zusammenkunft  von  Pfalz,  Jülich  und  Wiribg., 
deren  Progfximm  I,  738  gegeben  ist  und  zu  welcher  auch  Bayern  beigezogen 
werden  soUte,  war  bisher  unterblieben,  weil  man  das  Misstrauen  des  Ksrs.  ge- 
fürchtet  hatte  (I  8.  XXXI XJ,  Die  erneute  Bundeswerbung  des  letzteren  führte 
nun  etber  auf  den  Plan  zurück,  und  zwar  war  es  der  Hz.  von  Jülich,  der  den- 
sdben  nun  zuerst  wieder  in  Anregung  brachte  (I,  877).  Während  Kf  Friedrich 
zunächst  noch  zur  Vorsicht  gemahnt  hatte  (ebd.),  hatte  sich  Chr.,  wohl  nach 
anfänglichtm  Schwanken,  zustimmend  geäussert  (I,  880  mit  n.  a,),  und  das  be- 
seitigt nun  auch  die  Bedenken  des  Kfen.  Man  wird  annehmen  dürfen,  dass 
schon  jetzt  die  Nachrichten  aus  dein  Lager  vor  Metz  der  Wiederaufnahme  des 
Projekts  förderlieh  waren. 

*)   Vgl  I,  866,  862,  872,  879  mit  n.  2. 
Ernst,  Briefw.  des  Hxs.  Christoph.  II.  1 


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2  1563.  1.-3. 

Jan,  1.  bei  demselben  in  grossem  Verdacht  wäre,  besonders  ivenn  er 
nicht  von  ihm  selbst  oder  vom  B,  von  Würzburg  oder  jemand 
anders  von  seinetwegen  ersucht  wird;  es  ist  zu  fürchten,  dass 
er  vom  Deutschmeister  nicht  gfjduldet  toürde;  sollte  aber  von 
diesem  oder  sonst  etwas  an  ihn  gelangen,  würde  er  sich  gerne 
bemühen,  —  Heidelberg,  1553  Jan.  1. 

St.  Ffäh.  Miss.  5.     Or.  präi.  Tübingen. 

Jan.  3.  2.  Ksr.  Karl  an  Chr.: 

Deutschmeister. 

ermahnt  ernstlich,  die  angefangene  Fehde  gegen  den  Deutsch- 
meister gütlich  fallen  zu  lassen,  das  Kriegsvolk  aus  dessen 
Gebiet  meder  abzuschaffen,  etwaige  in  Pflicht  genommene  Flecken 
deren  wieder  zu  entheben,  die  Verstrickten  unentgeltlich  loszu- 
geben  und  sich  wegen  seiner  Ansprüche,^  über  die  sie  sich  nicht 
vergleichen  können,  mit  dem  rechtlichen  Austrag  zu  begnügend) 
—  Diedenhofen,  155S  Jan.  3. 

St.  Deutschmeister  5.  B.     Or.  präs.  Jan.  i6'. 

Jan.L  3-  Hz.  Albrecht  an  Chr.: 

Deutschmeister;  kais.  Bund;  Zusammenkunft . 

Antwort  auf  dessen  Schreiben  von  Dez.  26.^)  Hofft,  der 
Ksr.  sei  mit  der  Antwort  ihrer  beiden  zufrieden.  Dankt  für 
Berichte  in  der  deutschmeisterlichen  Sache.  Da  Chr.  dies  alles 
auch  dem  Ksr.  zugeschrieben  hat,  glaubt  er,  dieser  iverde,  da 
Chr.  sein  Kriegsvolk  vei^laufen  Hess,  darauf  bedacht  sein,  wie 
die  Sache,  auch  der  aufgewendeten  Kosten  wegeiiy  beigelegt 
werde;  auch  der  Deutschmeister  selbst  wird  ivohl  dem  nach- 
trachten,  besonders  da  Chr.  die  Sache  am  kais.  K.G.  anhängig 
gemacht  hat. 


U.  *)  Tübingen,  Jan.  20  schreibt  Chr.  dem  Ksr.  aUerlei  Einwände  hie- 
(jegen ;  sein  Schaden  belaufe  sich  auf  30000  fl. ;  der  Administrator  sei  aU  : 
würde  er  sterben,  so  würde  man  Chrs.  Forderung  als  gef edlen  betracJUen;  der 
Ksr.  möge  den  Administrator  anhaUeny  dass  er  zuerst  Chr.  die  Unkosten  ersetze  : 
dann  wolle  er  ihm  sogleich  die  Ämter  und  Gütei'  zurückgeben,  %Md  wegen  eines 
billigen  Abtrags  eines  gütlichen  odir  rechtlichen  Spruchs  gewärtig  sein.  — 
I\bd.  Abschr. 

8.  *)  Es  scheint  I,  879  gemeint  zu  sein;  das  Datum  von  Konz.  und  Or. 
differierte  wohl  um  einen  Tag. 


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A-4.  1ÖÖ8.  3 

Was  die  beiden  Schreiben  von  Kf.  Friedrich  an  Chr,,^  so-  jan.  4. 
dann  die  kais.  Werbung  beim  Kfen.  wegen  eines  gemeinen 
Bundes  und  die  Werbung  des  Hzs.  von  Jülich  durch  Dr.  Karl 
Horst  betrifft,^)  so  wird  sich  Chr,  erinnern,  was  Albrecht  auf 
gldcke  kais.  Werbung  geantwortet  hat;^)  Chr,  hat  es  wohl  auch 
dem  Pfalzgfen.  geschickt.  Wenn  man  seinem  Bedenken  nach 
in  den  terminis  des  alten  schwäb.  Bundes  bleibt,  mrd  das  Jülich- 
sehe  und  andere  Bedenken  damit  stillschweigend  umgangen; 
hält  wie  Chr.  für  nötig,  dass  der  Ksr.  einige  vornehme  Stände 
beschreibt  und  über  den  Bund  mit  ihnen  verhandelt;  denn  auf 
einem  Reichstag  könnte  hierüber  nichts  Fruchtbares  verhandelt 
iperden.  Da  Chr.  sagt,  er  habe  dem  Kfen.  von  Ulm  aus  sein 
Bedenken  über  den  Bund  geschrieben,*)  möge  ihm  fAlbr./  Chr. 
es  auch  berichten. 

Was  die  persönliche  Zusammenkunft  von  Pfalz,  Jülich 
und  ihnen  beideti  betrifft,  welche  der  jülichsche  Gesandte  empfahl 
und  die  auch  Chr.,  wenn  die  andern  einig  sind,  sich  gefallen 
Hesse,  so  wird  sich  Chr.  an  Albrechts  Bedenken^)  gegen  eine 
solche,  wie  sie  auch  der  Kf.  Pfalzgf.  noch  hat,  erinnern;  glaubt, 
dass  es  ohnedies  bald  zu  einer  allgemeinen  Zusammenkunft 
kommen  muss. 

Danlct  für  Zeitungen;  wird,  sobald  sein  Gesandter  vom 
Kg.  kommt,  dessen  Erfolg  berichten.^)  —  München,  1553  Jan.  4. 

Ced.:  Wird  die  von  Chr,  geuHlnschten  Hunde  bei  nächster 
Gelegefiheit  schicken;  hat  dem  Postmeister  seinen  Unfteiss  ver- 
weisen lassen. 

St.  Bayr.  Mits.  2.     Or.  präa.  Tübingen,  Jan.  14.     Fehlerhafter  Autf- 
Zug  hei  Druffel  1 V,  3. 

4.  Kf.  Friedrich  an  Chr.:  Jan.  4. 

DeutschmeisUr ;  Leitungen  von  Metz;  Braunschweig. 

erhielt  gestern  abend  spät  dessen  Schreiben  von  Dez.  Hl,  nebst 
Abschrift  eines  kais.,  vom  Deutschmeister  gegen  Chr.  am  K.G. 

*)   Vgl.  I,  876,  877. 

•)    Vgl,  WftrUbg.   VierUljhrsh.  1899  S.  222 f. 

*)  /,  784. 

*)  1,  847. 

*)  Zur  FortfOhrting  d<sr  Vermittlang  in  Clirs.  Streit  mit  Kg.  Ferdinand 
hatte  Hz.  Albrteht  seinen  Rat  Wiguleus  Hundt  an  den  Hof  des  Kg»,  abgesandt; 
€yl  nr.  26. 


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4  15Ö3.  d—o. 

Jan,  4,  ausgewirkten  Mandats.  Da  er  nicht  zweifelt,  Chr,  sei  aus  recht- 
mässigen, guten  Ursachen  zur  Defension  gegen  den  Deutsch- 
meister geschritten,  so  hätte  er  nicht  erwartet,  dass  sich  derselbe 
an  das  K.G.  um  ein  solches  Mandat  wende,  oder  dass  ihm 
dasselbe  bei  seinen  landkundigen  Handlungen  so  liderlich  und 
unsers  ermessens  etwas  unbillich  erkennt  worden  sein  solt.  Da 
für  Chr.  bedenklich  sein  wird,  dem  Mandat  zu  gehorchen,  hielte 
er  für  das  Beste,  wenn  er  durch  ansehnliche  Räte  am  K.G. 
den  Hergang  der  Sache  vortragen  Hesse  und  in  dieser  klaren 
Sache  mit  diesem  Mandat  oder  anderen  dergleichen  Prozessen 
versclwnt  zu  werden  begehrte.  Chr.  könnte  dadurch  zum  min- 
desten den  Gegenbericht  des  K.Gs.  und  die  Gründe  zur  Ertei- 
lung des  Mandats  erfahren. 

Trotz  seiner  mit  dem  Deutschmeister  strittigen  Sachen 
würde  er,  wenn  Chr.  zustimmt,  ohne  diesen  zu  nennen,  bei 
Würzburg  oder  sonst  von  weitem  um  Verständigung  ansuchen^ 
ob  er  als  Unterhändler  geduldet  würde,  und  würde  dann,  wenn 
er  Chrs.  Meinung  hört,  sich  der  Sache  annehmen.  —  Heidel- 
berg, 1553  Jan.  4. 

Ced.:  Schickt  Zeitungen,  die  er  heute  aus  dem  Feldlager 
vor  Metz  von  Haug  von  Porsberg  über  des  Ksrs.  Abzug  erhielt. 
Vergangene  Nacht  lag  Hz.  Heinrich  von  Braunschweig  bei  ihm 
hier  und  postierte  gestern  eilends  mit  17  Pf.  Würzburg  zu; 
derselbe  sagte  ihm  aber  nichts  besonderes,^)  als  dass  man  wegen 
des  harten  Winters  zum  Abzug  von  Metz  rüste,  und  dass  er 
auch  beim  Kfen.  von  Trier  gewesen  sei.*) 

Si,  Pfalz.  Miss.  5.     Or.  präs.  Tübingen,  Jan.  6. 
Jan.  5.  S'  Hz.  Albrecht  an  Chr. : 

Beängstigende  Zeitungen. 

schickt  Zeitungen,  die  ihm  heute  von  einem  vertraulichen  Ort 
zukamen;  Chr.  wird  daraus  viele  seltsame  Possen  vernehmen^ 

4.  *)   Vgl.  jedoch  nr.  :^1. 

')  Tübingen,  Jan.  9  beanitcortet  Chr.  die  beiden  Schreiben  des  Kfen.^ 
nr.  1  und  4;  des  Kfen.  Meinung  wegen  der  Zusammenkunft  habe  er  an  Hz. 
Albrecht  geschrieben  [nr.  6]  und  werde  dessen  Antwort  berichten.  Zugleich 
dankt  er  für  des  Kfen.  Bereitwilligkeit,  sich  wegen  Vermittlung  in  der  deutsch^ 
meisterlichen  Sache  beim  B.  von  Würzburg  zu  erkundigen;  an  das  K.G.  habe 
tr  schon  vor  10  Tagen  eine  Botschaft  geschickt  [deren  Namen  nr,  20]  mit  einer 
Instruktion  etwa  nach  des  Kfen.  Bat.  —  Ebd.  Konz.  von  Fessler. 


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d.  1663.  5 

auch  was  für  Frieden  sie  im  nächsten  Jahr  haben  werden})  jan.  5, 
Bittety  wenn  Ohr.  hierüber  etwas  sicheres  er  führte  es  mitzuteilen; 
denn  es  ist  nötig,  dass  sie  sich  zeitig  avisieren,  da  niemand 
weiss,  auf  wen  es  abgesehen  ist.*)  —  Münchefi,  1558  Jan.  5. 

St.  Bayr.  Miss.  2.    Eigh.  ()i\  präs,   Tübingen,  Jan.  6.     Auszug  hei 
Drtiffel  JK,  3. 

5.  ')  Beil.  aUerlei  Zeitungen  aus  dem  J^'eldlager  vor  Metz;  dabei  von 
Bez.  24 :  sonst  mit  nnsenn  krieg  alhie  vor  Metz  scheint,  das  der  auf  dismal  ain 
loch  gewinnen  soll;  and  ist  kai.  m.  willens,  innerhalb  wenig  tagen  mit  ganzem 
hänfen  abzezieben ;  dann  man  diser  stat  bei  allem  heftigen  schiessen,  wie  bisher 
gethan,  nicht  abgewinnen  kann;  so  hat  man  auf  das  sprengen  aucli  klaine  bofif- 
nong;  und  in  sunmia,  es  ist  im  anfang  dise  belegerung  nit  am  pösten  bedacht 
und  übel  gubemiert  worden,  oder  aber  es  maes  ain  anderer  oder  haimblicher 
verstand  darhinter  stecken.  So  will  ir  mt.  allain  mit  30  vendl  teutscher  knecht, 
<lie  Italiener  und  Spenier,  und  3000  pferd,  den  negsten  aufs  Niderland  ziehen, 
dffl  rest  des  kriegsyolk  urlaaben ;  der  marggraf  wird  noch  mit  seinem  volk,  dessen 
er  nun  gar  wenig,  auch  mit  ir  mt  ziehen,  bis  man  ainest  ain  anders  hört,  wie 
dann  ich  euch  zuvor  anzaigt,  das  der  herzog  von  Braunschweig  verschiner  tag 
alhie  gewest,  der  ist  widerumb  verruckt  und  soll  mit  den  bischofen  von  Wirz* 
borg  und  Bamberg,  dem  Teutschen  maister,  der  stat  Nürmberg,  ain  büntnus  ge- 
macht haben,  und  daz  volk,  so  die  kai.  mt.  urlaubt,  sollen  sy  annemen  und  ainen 
grossen  häufen  machen,  alsdann  dem  grafen  von  Mansfeld  widerstand  thun  und 
wie  mir  in  vertrauen  anzaigt,  dem  marggraf  Albrechten  und  hernach  dem  herzog 
Moriz  auch  fastidio  geben,  dardurch  das  Teutscliland  gegen  dem  frieling  zu  be- 
aorgen  in  mehr  unrueh  dann  die  vergangne  gwest,  komen  mecht ;  der  allmechtig 
well  seinen  zom  von  uns  abwenden.  Die  kai.  mt.  wird  sich  ain  zeit  im  Nider- 
land halten  und  also  mit  disem  krieg,  so  sich  erheben  mecht  iu  Teutschen  land, 
zuesehen  und  auf  den  frieling  widerumb  volk  annemen,  alsdann  durch  ander  weg 
besehen,  ob  sy  dem  Franzosen  ainen  abbruch  thun  künden.  Got  verleih,  das  es 
glicklicher  dann  dis  62.  jar  ergee.  CJnd  mag  ir  mt.  ietzo  sehen,  was  sy  mit  den 
^Spaniern,  so  alles  gubemiert,  ausgericht,  das  dann  zu  erbarmen,  man  sovil  guets 
kriegsvolk  vor  diser  stat,  sonder  die  veind  recht  ze  sehen,  verlorn,  gestorben 
<md  erfrom.  —  Ebd.  Bayr.  Abschr. 

-)  Darauf  Tübingen,  Jan.  9  Chr.  an  Hz.  AU/recht :  glaubt  den  Zeitwigen ; 
mit  allem  Ernst  ist  von  Albrecht  und  aridem  Fürsien  der  Ausbruch  des  Feuers 
zu.  verhüten;  dann  warlich  solt  es  beschehen  und  andere  sich  der  sachen  tail- 
haftig  machen,  were  änderst  nit  zu  erwarten  dann  unser  aller  verderben;  es 
läsnt  sich  nicht  alles  der  Feder  vertrauen.  Hält  eine  baldige  Zusammenkunft 
ron  Pfalz,  Jülich  und  ihnen  beiden  vor  den  Kreistagen  [vgl.  nr,  8]  für  gut ; 
vrill  fleissig  aufmerken.  —  Ebd.  Abschr.  (ich).  —  Zugleich  schickt  Chr.  Abschr. 
des  obigen  Schreibens  samt  Zeitungen  an  Kf.  Friedrich;  glaubt,  dass  Hz.  Albrecht 
<iuf  das  Gutansehen  von  Pfalz  und  Jülich  mit  ihrer  persönlichen  Zusammen- 
kunft auch  einverstanden  sein  werde.  Wenn  sich  andere  Kreise  an  dem  Vor- 
haben  der  fränk.  Einung  beteiligen,  ist  für  dieses  Frühjahr  und  ^Sommer  mehr 
Zwietracht  su  befürchten  als  im  letzten  Jahr;  hofft,  dass  der  bayr.  und  schwäh. 
Kreis  sich  nicht  so  bald  werden  dahin  bewegen  lassen.  —  Ebd.  eigh.  Konz. 
Auszug  bei  Druff el  IV,  6. 


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6  1M8.  6.-7^ 

Jan,  6,  6.  Chr.  an  Hz,  Albrecht: 

Zu9ammenku^ft ;  Mttz;  BrautiBchweig ;  Markgf.  und  Bb. 

legt  ein  Schreiben  von  Kf.  Friedrich  *)  bei,  Ist  auf  Albrs.,  der 
Pfalz  und  des  Hzs,  von  Jülich  Ansuchen  bereit,  an  einer  von 
Albr,  bestimmten  Malstatt  zusammenzukommen;  glaubt,  dass^ 
dies  beim  Ksr,  um  so  leichter  zu  veranttoorten  ist,  als  aus  den 
ergangenen  Schriften  und  Verhandlungen  hervorgeht,  dass  der 
Ksr.  sie  nicht  sobald  zusammenbertifen  wird,  zumal  da  dieser,, 
wie  er  aus  dem  Lager  gehört  hat,  am  28.  Dez.  von  Metz  nach 
Brabant  abgezogen  ist.  Bittet  um  Albrs.  Meinung,  um  sie  dem 
Kfen.  berichten  zu  können.  —  Hat  sonst  aus  dem  Lager  gehört, 
es  seien  vor  Metz  16000  Personen  umgekommen  und  auch  die 
Franzosen  sollen  bei  ihren  Ausfällen  keinen  besonderen  Gewinn 
gehabt  haben.  Was  in  der  Stadt  an  Franzosen  liegt,  sieht  Albr. 
aus  Beil.  B.  Hz.  Heinrich  von  Braunschweig  ist  am  2.  d.  M^ 
wieder  nach  Speyer  gekommen,  ist,  une  man  Chr.  schreibt,  vom 
Ksr.  nicht  gut  empfangen  und  beschieden  worden,  weil  er  nicht 
früher  sich  in  Vergleich  mit  den  braunschweig.  Junkern  ein- 
lassen  wollte.  Sonst  schreibt  ihm  sein  Diener  vom  Hof  der 
deutschmeisterischen  Sache  wegen,  laut  Beil.  C.  Die  Nachricht 
vom  Hof,  von  Speyer  und  andern  Orten,  der  K»r.  habe  den 
Bb.  von  Wilrzburg  und  Bamberg  befohlen,  den  Vertrag  mit 
Markgf.  Albrecht  zu  vollziehen,  zeigt  Beil.  I).  —  Tübingen,  1553 
Jan.  (}. 

St,  Bayern  12  h  /,  67,     Eigh.  Konz.  —  Auszug  Druffd  IV,  4. 

Jan.  7.  y-  Liz.  Eisslinger  an  Chr.: 

Bescheide  und  Zeitungen  vom  kais.  Hof. 

Des  Deutschmeisters  Sache  tvird  demselben  immer  noch 
als  Hochmut  ausgelegt;  dessen  Gesandte  kamen  hier  an  und 
erhielten  ein  Schreiben  des  Ksrs.;  das  andere  an  CJir.^)  tvird 
in  einem  Tag  fertig.  In  der  Saclie  Neuchatel  und  Orange^ 
gab  er  dem  B.  von  Arras  auf  dessen  Rat  drei  Supplikationen; 
hofft  in  wenigen  Tageji  hierin  Bescheid  zu  erhalten :  sehr  unter- 
stützt ihn  Leutnant  Renard,  dem  er  versprach,  Chr.  werde  sich 
gegen  ihn  dankbar  erweisen. 

6.  *)  nr.  1. 

7.  »)   Wohl  nr.  L>. 
«)   V(jL  J,  tiO  n.  3, 


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7.  1568.  7 

Mit  tjrlangung  des  Privilegiums^)  kann  er  nicht  vorgehen y  jan.  7. 
ehe  er  Chrs.  Bescheid  erhält^  ob  er  den  Ksr.  um  seine  Fürschrift 
an  die  Kff.  angehen  soll;  der  Vizekanzler  lässt  sich  dies  nicfU 
missfallen.  Da  ihn  der  B.  von  Arras  selbst  um  das  Memorial 
anmahnte,  würde  die  Fürschrift  wohl  nicht  abgeschlagen  werden. 
Wie  er  seither  erfuhr,  haben  ebenso  Markgf.  Hans  und  die 
Stadt  Ulm  des  Ksrs.  Fürschrift  erwirkt. 

Erhielt  Chrs.  weiteren  Befehl  am  2.  Jan.  Was  das  Schrei- 
ben an  den  Ksr.*)  anbelangt,  so  hat  Wilhelm  Böcklin,  der  schon 
abritt,  Befehl,  mit  Chr.  und  anderen  Reichs  ff.  zu  verhandeln. 
Böcklin  hat  sich  in  Chrs.  Sacfien  immer  ganz  beflissen  gezeigt, 
weshalb  Chr.  ihm  danken  möge,  was  am  kais.  Hof  nicht  ver- 
schwiegen bleiben  vnrd. 

In  Sachen  Königsbronn  ^)  fiel  noch  keine  Antioort.  Den 
deutschmeisterl.  Gesandten  wurde  auf  ihr  Anhalten  auch  das 
Schreiben  an  Chr.  zur  Einhändigung  an  diesen  bemlligt:  erhielt 
selbst  beil.  Abschr, 

Berichtet  über  des  Ksrs.  Abzug  von  Metz.^)  Obwohl  es 
dem  Ksr.  mit  den  span.  Anschlägen  und  Hochmut  Übel  geht, 
80  ist  doch  die  spanische  Pracht  nicht  erlegen.  Diese  Läufe 
bringen  Markgf.  Albrecht  am  kais.  Hof  in  holie  und  grosse 
Reputation;  doch  darf  niemand  dem  Hz.  von  Alba  öffentlich 
die  Schuld  an  dem  schimpflichen  Abzug  zumessen;  dieser  war 
Autor  des  Untergrabens  der  Stadt,  und  ebenso  nicht  wenig 
Ursaclie,  dass  man  mit  Spott  wieder  davon  abliess. 

Hörte  postscr.,  Chr.  habe  auf  des  Kf.  Pfalzgfen.  Ansuchen 
um  einen  Reiterdienst  dem  Albrecht  von  Rosenberg'^)  Boxberg 
wieder  abgenommen  und  dem  Kfen.  übergeben.  —  Diedenhofen, 
1553  Jan.  7. 

1.  Ced.:  Brachte  postscr.  auf  vielfältiges  Ansuchen  die 
beiden  Supplikationen  tvegen  Neuchatel  und  Uranien  heraus; 
Iwfft,  Chr.  werde  mit  dem  Bescheid  zufrieden  sein.  —  In  Sachen 
Ortenburg  sagte  ihm  der  Vizekanzler,  er  werde  die  Kommission 

»)   Vgh  I,  855. 

*)  /,  881. 

*)  Zu  dem  Streit  um  Könujabronn  vgl.  Sattler  4,  98;  Hothenhäusler,  Die 
Abteien  und  Stifte  S.  98  ff. 

•)  In  seinem  nächsten  Schretljea  von  Jan.  10  sagt  Eiftstinger,  der  Ksr. 
könne  höchstens  noch  120OO  Mann  ins  Feld  .stellen.  —  Ebd.  Or. 

')   Vgl  nr.  395. 


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8  1553.  .  7.—S. 

Jan.  7.  in  der  Kanzlei  fertigen  lassen,  und  fragte  ihn,  wen  Chr.  als 
Kommissär  leiden  wolle,  Pfalz  oder  den  B.  von  Strassburg. 
Da  die  Sache  zuerst  auch  vor  dem  Kfen,  Pfalzgfen,  loar,  wählte 
er  diesen;  hält  Chr.  dies  nicht  für  gut,  möge  er  Bescheid  schicken. 

Wenn  Chr.  seinen  Prokuratoren  in  Sachen  Neuchatel  und 
Uranien  obigen  Entscheid  übersendet  und  dem  Parlament  zu 
Dole  die  beiden  kais.  Dekrete,  die  der  B.  von  Arras  eigh.  schrieb, 
ilberbracht  werden,  wird  dieses  sich  der  Gebühr  nach  zu  halten 
ivissen.  Der  B.  von  Arras  gedenkt  Chr.  auf  sein  Schreiben 
von  Nov.  SO  Antwort  zu  geben. 

Hofft,  in  Sachen  Königsbronn  in  kurzem  kais.  Resolution 
zu  erhalten  und  auch  die  Absolutionsschrift,  den  Gfen.  von 
Öttingen  betreffend,  auszubringen. 

Wenn  Chr.  den  Ksr.  um  Fürschrift  an  die  Kff.  um  Be- 
willigung des  Zolls  ersuchen  mill  und  ihm  Bescheid  schickt,  so 
will  er  Fleiss  anwenden.  Bittet  zugleich  um  Bescheid,  tüie  er 
es  mit  seinem  Abreiten  von  hier  halten  soll,  ob  Chr.  ihn  zuerst  zu 
sich  rufen  ivill,  da  sich  während  des  Ksrs.  Reise  in  die  Nieder- 
lande doch  nicht  viel  sollizitiei^en  lässt. 

2.  Ced.:  Vier  Geschwader  Reiter,  die  der  Franzose  nach 
Metz  schickte,  fielen  dort  in  die  Artillerie  und  Munitionswägen 
und  nahmen  den  Unsern  einiges  Pulver  ab. 

St.  Chr.  L  8  h,  7—11.     Or.  präs.  Tühingm,  Jan.  15.^ 

Jan.  7.  8.  Chr.  an  Hz.  Albrecht: 

Kränk.  Ansuchen. 

erhielt  vor  etwa  2  Stunden  von  den  fränk.  Kr  eis  ff.  ein  Schreiben 
und  ein  kais.  Mandat,^)  mit  den  von  Albrecht  gesandten  Ab- 
schriften gleichlautend;  doch  befremdet  ihn,  dass  es  nur  an 
ihn,  nicht  auch  an  den  B.  von  Konstanz  gerichtet  ist;  bittet 
deshalb,  ihm  die  Antioort,  welche  der  bayr.  Kreis  beschliessen 
ivirdy  nebst  seinem  Rat  mitzuteilen,  da  er  mit  Albrecht  gute 
Korrespondenz  zu  halten  gedenkt,'^)  Will  das  Mandat  und  das 
Schreiben  an  den  B.  von  Konstanz  schicken  und  wird,  ivas  er 


')  Chr.  enticirft  selbst  die  Antwort  auf  du  einzelnen  Punkte  am  Rande 
des  Briefes:  entsprechendes  Kons.,  dat.  Jan,  16,  ebd. 

8.  *)  /,  866. 

*)  München,  Jan.  12  antwortet  Albrecht,  er  habe  mit  EvBb.  Ernst  von 
Salzburg  einen  Kreistag  auf  2o.  d.  M.  nach  Megensburg  verabredet  und  werde 
dessen  Resultat  mitteilen.  —  Ebd.  Or.  präs.  Tübingen,  Jan.  19. 


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S,-9.  16ÖS.  9 

viit  ihm  wegen  eines  Kreistages  verabredet,  mitteilen})  —  Schickt  Jan,  7. 
Zeitungen  von  Kf.  Friedrich ;  dieser  schrieb  ihm  noch  nicht,  dass 
er  oder  die  anderen  rhein.  Kreis  ff.  ein  solches  Schreiben  oder 
Mandat  erhalten  hätten})  —  Tübingen,  1558  Jan.  7,  7  Uhr  abds. 

St.  Bayr.  Miss.  2,     Konz.  von  Chr.  korrig. :  A*MZug  hei  Druffel  IV,  4. 

9.  Pfalzgf.  Ottheinrich  an  Chr.:  .Tan.  12. 

Das  Evangelium  in  Bayei'n;  seine  Räte;  Deutschmeister. 

Mein  fruntlichen  dinst  zuvor,  hochg-eborner  fürst,  fruntlicher, 
lieber  vetter!  Ich  wünsch  E.  1.  von  Got  dem  aUmetigen  ein  g^lucg- 
seliges  neus  jar  zu  sei  und  leib  und  worzu  es  E.  1.,  dero  gemahel 
und  kinder,  auch  land  und  leut  notorftig:  sint.  Fruntlicher,  lieber 
veter,  ich  kan  E.  1.  aus  kristenlichera  eufer  nit  bergen,  das  leider 
das  envangeliumb  im  laut  zu  Baiern  wert  zu  jsrrunt  gen  und  das 
beschwerlich  wider  zu  bauwen  wert.  Den  es  ist  mir  geschribeu, 
die  3  kamerret^)  sollen  nit  mer  in  grosem  ansehen  sein;  so  ist 
der  secretari  Keck  zu  Burckhausen  ein  mautnar  worden,  derher- 
ge^en  soll  der  Jiesch,  der  hofmaister  im  frauenzimer  ist,  das  heben 
und  legen  sein  bei  hertzog  Albrecht.  Noch  folget  der  Schadt  und 
der  bischof  von  Freysing  und  das  es  ein  anzeigung  gibt,  das  mein 
vetter,  hertzog  Albrecht,  dem  evangelio  nit  gewogen  ist,  het  sein 
lieb  mit  der  Consennuwerin  losen  handell,  ire  luterischen  bucher 
von  ü-  zu  don;  Öes  hot  sie  abgeschlagen,  sie  woll  eher  von  irai 
dinst  sten.     So  hat  sich  sunst  ein  drefenlicher  man  vor  andern 


•)  B.  Christoph  von  Konstanz  schreibt  Jan.  13  an  Chr.,  es  sei  unnötig, 
wegen  des  l'ais.  Mandats  einen  Kreistag  zu  halten,  und  stellt  Chr.  anheim,  oh 
nicht  jedem  Stand  und  jedtr  Stadt  eine  Ahschr.  davon  geschickt  werden  soll, 
damit  sich  niemand  mit  Unkenntnis  des  Mandats  entschuldigen  kann.  —  Jan.  18 
biUigt  dies  Chr.,  rät  aber,  nur  an  den  Abt  von  Kempten,  Gf.  Friedrich  von 
Fürstenberg  und  an  Ulm  Abschr.  zu  schicken,  die  es  den  übrigen  zusenden 
sollen.  Der  B.  war  hiemit  einverstanden.  —  Statthalter  und  Bäte  von  Kempten 
lehnten  jedoch  Febr,  2  unter  Berufung  auf  eine  frühere  Weigerung  die  Über- 
sendung der  Abschr.  an  Prälaten  und  Prälatinnen  ab.  —  St.  Heidelb,  Verein 
if,  III.  —  Jan.  21  teiU  Chr.  dit  Verabredung  mit  dem  B.  an  Hz.  Albrecht  mit. 

—  SU  Bayr.  Miss.  2,    Konz.;   vgl.  über  die  Antworten  der  übrigen:  Met/er, 
EohenzoUer.  Forschungen  5,  302 f. 

*)  Jan.  8  schreibt  Chr.  ähnlich  an  Kf.  Friedrich,  sagt  aber  hier,  der  Bote 
habe  das  Gleiche  an  Mainz  gehabt,  und  bittet  um  Mitteilung,  was  der  rhein. 
Kreis  thun  werde.  —  St.  Pfalz.  Miss.  5.     Konz. 

9.  *)  Pankraz  von  Freyberg,  Karl  Keck  und  Eustach  von  Lichienstein, 

—  Über  Hz.  Albrtcht  und  seine  Berater  vgl,  vor  allem  W,  Götz,  Die  bayerische 
Politik,  91ff.:  sonst  zu  obigem  Biezler,  Geschichte  Baierns  IV,  494  ff. 


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10  1653,  9.— 10 

Jan.  iz  aus  dem  lant  zu  Baiern  gegen  etlichen  hern  lasen,  er  drug  fur- 
sorg,  das  evangeliura  wurt  mern  in  lant  zu  Baiern  ab-  dan  auf- 
neraen.  Das  zaig  ich  E.  I.  darumb  an,  das  es  E.  1.  bas  erfar,  doch 
mich  dorin  nit  gemelldt,  ob  Got  wollt  gnat  geben,  das  das  un- 
kristenlich  forhaben  mocht  abgestellt  werden.*) 

Seme  Kammerräte  sind  noch  nicht  von  Heidelberg  zurück- 
gekehrt; er  kann  deshalb  nicht  schreiben,  wie  seine  Sachen  mit 
dem  Kfen.  stellen.  Weiss  nicht,  weshalb  sie  so  lange  ausbleiben, 
da  sie  schon  am  5.  Dez.  von  hier  abgeritten  sind.  Wenn  Chr. 
etwas  von  ihn^n  gehört  hat,  möge  er  es  mitteilen. 

Hofft,  Chr.  habe  seine  Sache  gegen  den  Deutschmeister 
glücklich  beendigt;  hier  oben  ist  es  ganz  still  davon.  —  Zei- 
tungen. —  Neuburg,  1:153  Jan.  12. 

St.  Pfote  9  c  I,  66.    Eigh.  Or.  präa.  Tübingen,  Jan.  15. 

Jan.  13.  10.  Kf.  Friedrich  an  Chr.: 

Gesuch  des  frank.  Kreises.    Zusammenkuf^ft.    Kais.  Bund,    Deutsch^ 
meister.     Metz.     Braunschiceig. 

erhielt  gestern  Abend  vo7i  ihm  3  Schreiben  von  Tübingen,  Jan.  8 
und  9.^)  Wegen  des  Schreibens  der  frank.  Kreisstände  schlug 
der  Kf.  von  Mainz  eine  Zusammenkunft  der  Räte  vor,  die  er 
billigte;  will  auf  die  gleiche  Antwort  hinwirkt  lassen,  wie  er 
sie  hievor  den  Gesandten  der  Kreisstände  geben  Hess. 

Wünscht  immer  noch  eine  Zusammenkunft  mit  Chr.,  Bayern 
und  Jülich;  hofft,  Hz.  Albrecht  lasse  sich  dieselbe  auch  nicht 
missfallen. 

Will  seine  Meinung  wegen  des  geplanten  Bundes  in  einer 


")  Chr.  wendet  sich  darauf  Jan.  16  an  den  bayr.  Kammer  rot  Efistach 
[C/ir.  schreibt:  Achaz]  von  Lichtenstein:  wir  gebeu  du:  genediger,  vertrauter 
meinung  zu  vcmemen,  wie  uns  gelaublich  anlangt,  das  der  hochgebom  fdrst, 
her  Albrecht, . .  .,  von  wegen  der  religion  gegen  ezlichen  adelspersonen  was  un- 
genedig  erzaigen  thne  und  etliche  luterische  buecher,  wie  man  sie  nennen  thuet, 
zu  haben  verboten,  welches  seiner  lieb  bei  vilen  deren  landsassen  nnderthanen 
zu  was  Widerwillen  verstanden  möchte  werden;  ist  derwegen  an  dich  unser  ge- 
nedigs  und  vertraulichs  gesinnen,  du  wollest  uns  in  vertrauen  in  unser  band 
verstendigen,  wie  es  derwegen  geschaffen;  dan  uns  ain  treulich  mitleiden  were 
zu  hören,  wa  s.  1.  bei  dero  landschaft  in  was  Ungunst  kernen  soUte ;  und  woUest 
uns  getrauen,  das  du  derwegen  unvermerter  von  uns  beleiben  soUest.  —  St. 
Bayr.  Miss.  2.    EigL  Konz.    Afiszug  hei  Druffel  IV,  16. 

10.  *)  nr.  8  n.  4  und  nr,  ö  n.  2. 


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m-X2.  1668.  1 1 

besonderen  Schickung*)  im  Vertrauen  mitteilen  und  sich  dem-  jan,  is^ 
nächst  auch  an  den  B.  von  Würzburg  in  der  bewus^sten  Sach£^) 
lebenden. 

Dankt  für  Zeitungen;  vor  Metz  ist  mxin  emsig  im  Abziehen. 
Hz.  Heinrich  von  Braunschweig  schrieb  ihm  gestern  Abend  und 
er  antwortete,  laut  beil.  Abschr})  —  Heidelberg,  1553  Jan.  13. 

St.  Pfäle.  Miss.  5.     Or.  präs.  Tübingen,  Jan.  16.*) 

11.  Clir.  an  Kf.  Friedrich:  jan.i4L 

Deutschmeisler.     W.  Böcklin.    Bayr.  Schreiben.    Zeitungen. 

schickt  ein  Schreiben  vom  B.  von  Würzburg  in  der  deutsch- 
meisterlichen  Sache  und  seine  Antwort  darauf;  ebenso  den  Be- 
richt seiner  von  Speyer  zurückgekehrten  Gesandten  und  ein 
Schreiben  Wilhelm  Böcklins;  erhielt  von  seinem  Diener  am  kais. 
Hof,  Liz.  Eisslinger,  noch  nichts.  Da  Böcklins  jüngste  kais. 
Kommission,  im  Elsass  und  Sundgau  zu  verrichten,  wegen  der 
Landvogtei  Hagenau  auch  an  den  Kfen,  gelangen  wird,  bittet 
Chr.  um  Mitteilung  von  Böcklins  Werbung,  die  er  auch  mit- 
teilen icttrde.  —  Tübingen,  1553  Jan.  14. 

Ced. :  Schickt  ein  Schreiben  von  Hz.  Albrecht,  den  Deutsch- 
meister, das  gemeine  Bündnis  und  ihre  Zusammenkunft  betr.;  \) 
ebenso  Zeitungen  vom  kais.  Hoflager  von  Liz.  Eisslinger. 

St.  Pfalz.  Miss,  5.    Konz.  von  Fessler,  ausser  der  Ced, 

12.  Hz.  Albrecht  an  Chr. :  jan,  u. 

Zusammenkunft;  Notwendigkeit  eines  Schreibens  an  den  Ksr, 

erhielt  gestern  Chrs,  Schreiben  von  Jan.  9;^)  ersah  daraus,  dass 
Chr.  den  von  Albrecht  überschickten  Zeitungen  glaubt,  wie  uns 
dan  sölchs  und  der  kai.  mt.  abzugfs  halb  seither  von  nier  orten 

*)  Vgl.  nr.  16. 

')   Vermittlung  zwischen  Chr.  und  dem  Deutschmeister  betr. 

*)  He.  Heinrich  bat,  Würzburg,  Jan.  7,  um  Zueug  gegen  Volrad  von 
Mansfeld.^  Der  Kf.  verwies  ihn,  Jan.  14,  an  die  in  Passau  hiefür  bestimmten 
Unterhändler,  Hilfe  wegen  der  Entfernung  ablehnend, 

•)  eodem  schickt  Chr.  dies  an  Hz.  Albrecht.  —  St,  Bayr.  Miss.  2.  Konz. 
—  Dieser  schickt  darauf,  München,  Jan.  22,  seine  eigene  Antwort  an  Hz.  Hein- 
lieh  [Druffd  IV,  nr.  9  n,  3]  und  teilt  zugleich  mit,  dass  sein  Gesandter,  den 
er  in  Chrs.  Vertragssache  beim  Kg,  hatte,  gestern  Abend  zurück ke h  tie ;  wird 
dessen  Ausrichtung  berichten.  —  Ebd.    Or.  präs,  Tübingen,  Jan.  27. 

11.  *)  nr.  3. 

12.  *)  nr.  5  n.  2. 


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12  1563.  ILK 

Jan,  14,  zugeschriben.  Als  auch  E.  1.  aus  diser  ursacli  von  nöten  achten, 
der  Sachen  nunmalen  statlichen  und  mit  erast  nachzugedenken, 
das  auch  ratsam  und  guet  sein  sollte,  das  E.  1.,  Pfalz,  Gülch  und 
wir  mit  erstem  und  vor  haltung  der  kraistäg  zusamenkomen  weren, 
so  tvird  Chr,  aus  Albrechts  letztem  Schreiben^)  erkennen^  dass 
dieser  sich  mit  Erzb,  Ernst  von  Salzburg  schon  wegen  eines 
Kreistags  auf  25,  d,  M,  verglichen  hat.  Nun  haben  sich  E.  1. 
vemer  fruntlich  und  wol  zu  erinnern,  was  wir  diser  unser  aller 
chur-  und  fursten  personlicher  zusamenkunft  halb  derselben  fhint- 
licher,  gueter  wolmainung  selbs  zu  Memingen  ^)  vertreulichen  ver- 
meldet und  aus  damalen  schwebenden  Ursachen  ie  nicht  ratsam 
achten  künden,  dieselb  fürzenemen,  wie  E.  1.  hernach  aus  etlichen 
sclireiben  von  uns  auch  vetterlich  verstanden.  Dieweil  nun  aber 
ermelte  unsere  bedenken  nicht  allain  nicht  aufhörn,  sonder  die 
gedacht  zusambkunft  iez  nach  beschehen  der  kai.  mt.  abzug,  wie 
wir  die  sachen  bei  uns  erwegen,  mit  noch  mererm  verdacht  etc., 
daraus  sich  allerlai  zu  befahrn,  beschehen  wurde,  wissen  wir  die- 
selb nochmalen  und  aus  vil  mehr  bewegungen  nicht  ze  raten. 
8olte  aber  ermelte  unser  zusambkunft  ie  in  ainig  weg  ratsam,  nutz 
und  ersprieslich,  so  achten  wir  doch  bei  uns,  allerlai  schedlichen 
und  ungüetlicheu  verdacht  abzeschneiden,  die  nottui'ft  sein,  solch 
unser  zusamenkomen  zuvor  der  rö.  kei.  mt.  in  unser  aller  vieren 
namen  underthenigist  durch  ain  sclireiben  anzuzaigeu,  nicht  das 
von  irer  kai.  mt.  ainicher  antwort  zu  erwarten,  sonder  es  wurde 
disfals  sovil  mehr  sicherer  damit  fürzeschreiten  sein.  Der  kai.  mt. 
mecht  anzaigt  werden,  nachdem  dieselb  aus  gnedigister  zunaigun^ 
zu  dem  heiligen  reich  teutscher  nation  an  alle  desselben  krais 
mandat  und  schieiben  ausgeen  lassen  und  allergnedigist  begert 
hetten,  das  man  sich  konftigen  empörungen,  deren  man  nicht  in 
geringer  sorg  steen  müesste,  entgegenzekomen,  zusamenthun  solte, 
wie  dann  etliche  krais  sölchs  zum  tail  schon  fürgenomen  und  deme 
gehorsame  volziehung  ze  thun  im  werk  weren;  dieweil  aber  die 
.Sachen  im  heiligen  reich  etwas  zweifenlich  stünden,  und  auf  dise 
stund  nicht  ain  geringe  empörung,  daraus  allerlai  Weiterung  ze 
sorgen  und  vor  äugen,  hetten  wir  gehorsamer,  getreuer  mainung 
die  vilermelt  zusamenkunft,  doch  anderer  gestalt  nicht,  dann  den 
Sachen  allenthalben  dem  hei.  rö.  reich  zu  nutz  und  guetem  und 
damit   allerlai  sohedlich  Weiterung  und  verhörung    sovil    mtiglicli 

»)  nr,  6  n.  2. 

3)    V^gl  /,  771  n.  3. 


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l:i.—t3.  1Ö63.  13 

verhuet  bleiben  mecht,  färgenomen.  Welchs  wir  also  E.  1.  frunt-  j^n,  14^ 
lieber,  vertreulicher  mainung  und  nit  danunb  vermelden  wellen, 
(las  uns  für  unser  person  ain  zusambkunft  zuwider,  dieweil  doch, 
wo  anders  dieselb  in  ander  weg  sonsten  dinstlich  geacht  werden 
soll,  durch  dis  unser  wolmainend  bedenken  gar  nicht  verhindert, 
sonder  mer  fueglicher  beschehen  mag.  So  nun  E.  1.  dessen  mit 
uns  ainig,  sich  auch  aines  gemainen  Schreibens  an  die  kai.  mt.  mit 
Pfalz  und  Gilch  vergleichen  und  uberschicken,  seien  wir  dasselb 
ze  fertigen  und  darauf  alsbald  uns  mit  Eum  liebden  tag  und  mai- 
stat halber  zu  vergleichen  fruntlich  urbitig.  —  Grämvald,  155H 
Jan.  14, 

Ced.:*)  Freuntlicher,  lieber  vetter!  E.  1.  bitt  ich  ganz  freunt- 
lieh,  sy  wollen  dis  mein  schreiben  änderst  nit  versten  dann  das 
Ichs  ganz  guetherzig  und  treu  meine,  auch  der  meinunj^  gar  nit 
bin,  die  zusamenkunft  änderst  dann  aus  Ursachen,  wie  im  schreiben 
?emelt,  zu  verhindern.  Dann  E.  1.  wissen,  wie  der  keiser  leut  hat, 
die  mer  dann  ubersuspitios  sein ;  derhalben  ich  für  ratsam  geacht, 
ein  solch  schreiben  in  unser  vierer  naraen  des  ungeverlichen  in- 
halts,  wie  oben  gemelt,  an  die  kei.  mt.  zu  vertigen,  dardurch  dann 
meins  erachtens  vilerlei  verdacht  mocht  abgeschnidten  werden. 
Doch  stelle  ich  es  in  alwege  zu  E.  1.  und  der  andern  bedenken. 
--  Mir  ist  gleich  an  ietz  ein  schreiben  kommen  von  meinem  freunt- 
liehen,  lieben  vetter  und  brueder,  marggraf  Albrechten,  welches 
copy  ich  E.  1.  hiemit  vertreulich  zuschicke,  daraus  E.  1.  allerlei  zu 
vememen  haben ;  mit  freuntlicher  bitt,  E.  1.  wolle  gemelte  copy 
bei  sich  in  geheim  behalten.*) 

St.   Bayr.  Miss.  2.     Or,  präs.   Tübingen,  Jan.  20.     Ced.  eigh.;    vgl. 
Ih-uffel  IV,  12. 

13.  Hz.  Albrecht  an  Chr.:  j^^  ^^ 

Deutschmeister;  Markgf.  Albrecht. 

erhielt  dessen  Schreiben  dat.  Jan.  6,  besonders  das  vom  Deutsch- 

*)  Biese  Ced.  liegt  zwar  jetzt  beim  Schreiben  nr.  19  i  allein  schon  der 
Inhalt,  der  auf  obigen  Brief  Bezug  nimmt y  weist  sie  an  diese  Stelle ;  sodann 
trägt  das  am  Schluss  als  soeben  eingetroffen  erwähnte  Schreiben  des  Markgf en. 
Albrecht  den  Fräsmtationsvermerk :  Jan.  14  ;  vgl.  Drnfftl  II,  1868.  —  S.  Druffel 
IV,  S.809. 

•)  Wenn  Hz.  Albrecht  jetzt  den  in  nr.  3  noch  vorhandenen  Widerstand 
gegen  eine  Zusammenkunft  aufgiebt,  so  ist  dies  deutlich  ein  Erfolg  der  ihm  am 
ö.  Jan.  zugekommenen  Zeitungen  (nr.  6  n.  1),  auf  welche  er  auch  oben  wieder 
hinweist. 


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I 

J 


14  1568.  i5.— 24. 

^an.  15.  meister  am  K.G.  gegen  Ohr,  ausgebrachte  Mandat  betr.;  ersah 
daraus,  dass  Chr.  seine  Botschaft  mit  Instruktion  an  da^  K.G. 
abgeschickt  und  sich  beim  Ksr.  schriftlich  beschwert  hat.  Ist 
auch  der  Ansicht,  dass,  wie  Chrs.  Räte  in  Speyer  erfuhren,  sich 
das  Mandat  nur  de  non  ultra  offendendo  versteht  und  keine 
Restitution  verlangt,  weshalb  weiteres  Anbringen  bei  Kammer- 
richter  und  Beisitzer  wohl  unterblieben  wäre.  Da  Chr.  trotzdem 
vorzugehen  befohlen  hat,  nimmt  er  an,  das  kais.  K.G.  werd£ 
sich  dem  Mandat  gemäss  erklären  und  erkennen,  dass  Chr. 
demselben  mit  Beurlaubung  des  Kriegsvolks  schon  pariert  hat: 
geht  der  Deutschmeister  weiter  mit  Recht  vor,  wird  sich  Chr. 
wohl  zu  defendieren  haben. 

Wegen  des  kais.  Mandats  an  den  bayr.  Kreis  ist,  wie  Oir. 
weiss,  schon  ein  Tag  angesetzt. 

Des  Markgfen.  Albrecht  Absicht,  wegen  seiner  Verhandlung 
mit  Frankreich  einen  offenen  Druck  ausgehen  zu  lassen  —  was 
Chr.  schon  widerraten  habe^)  — ,  ist  bisher  an  ihn  nicht  gelangt: 
tvird  sich,  wenn  es  geschieht,  wie  Chr.  halten. 

Wegen  der  Zusammenkunft  zeigt  beil.  Schreiben^  seine 
Meinung.  —  Grünwald,  1558  Jan.  15. 

8t.  Bayr,  Miss.  2.  Or.  präs.  Tübingen,  Jan.  20.  Ungenügender  Auszug 
hei  Druffel  IV,  12. 

Jan.  15.  14.  Chr.  an  Hz.  Albrecht: 

Deutschmeister.    BöckUn.    Kais.  Bund.    Zusammenkunft,    tranken. 

erhielt  dessen  Schreiben  von  Jan.  4  erst  gestern  um  Mittag.  — 
In  der  deutschmeisterischen  Sache  vmrde  nichts  gehandelt,  als 
was  beil.  Abschriften  zeigen;  das  der  Abschr.  entsprechende 
Schreiben  erhielt  er  vom  Ksr.  noch  nichty  sein  Gesandter  hat 
die  Abschr.  in  der  kais.  Kanzlei  im  Vertrauen  erhalten  und 
gestern  geschickt.  —  Böcklin  schrieb  ihm,  er  sei  vom  Ksr.  mit 
Befehl  zu  ihm  abgefertigt;  wird  dessen  Werbung  mitteilen. 

Albrechts  Bedenken,  dass  der  Ksr.  wegen  des  von  ihm  ge- 
wünschten Bundes  einige  vornehme  Fürsten  an  gelegene  Mal- 
statt zusammenrufe,  um  davon  zu  reden,  toar  stets  auch  das 
seinige;  hat  dem  Ksr.  auch  zu  Ulm  die  Ursachen  ausführlich 
dargelegt^)   unter  Hinweis   auf  das  Misstrauen   aller  Stände 

13.  *)  J,  8SÖ  n.  3. 
2)  nr.  12. 

14.  »)    Vgl.  I,  nr.  766. 


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14.  1558.  15 

gegeneinander,  lodches  erfordere^  dasa  der  Kar.  auf  Abstellung  Jan.  15. 
bedacht  sei,  und  wegen  dessen  er  sich  nicht  zumder  sein  lassen 
wolle,  wenn  die  Fürsten  zur  Pflanzung  des  für  einen  bestän- 
digen Bund  nötigest  Vertrauens  zusammenkämen;  dies  ist  wahr- 
lich hochnötig,  denn  er  kann  nicht  viel  Lust  zu  einem  Bündnis 
gleich  dem  schwäbischen  bemerken. 

Dass  Albrecht  wegen  der  Zusammenkunft  ihrer  vier  — 
Pfalz,  Jülich  und  ihrer  beiden  ~  noch  Bedenken  hat,  stellt  er 
ihm  anheim,  hielte  sie  selbst  aber  durchaus  für  gut  und  not- 
wendig; man  könnte  davon  reden,  vne  dem  jetzigen  Feuer  bei- 
zeit  zuvorzukommen  wäre;  dann  warlich,  vetter,  geet  es  an,  werden 
E.  1.,  Walz,  ich  und  andere  nit  ruebig  darbei  sitzen.  Wie  einer 
seiner  Diener,  ein  Gf,^  dessen  Bruder  Domherr  in  Würzburg 
und  der  erst  am  Donnerstag  von  da  abgeritten  ist,  von  letzterem 
hörte,  sind  Hz.  Heinrich,  der  B.  von  Würzburg  und  der  Deutsch- 
meister täglich  zu  geheimer  Beratung  beieinander  und  haben 
erst  in  den  letzten  Tagen  Gf  Adolf  von  Nassau  und  den  Gfen. 
von  Schaumburg,  des  Bs.  von  Köln  Bruder,  zur  Annahme  von 
1000  Pf.  abgefertigt  und  bewerben  sich,  wo  sie  können,  um  Kn. 
Würzburg  und  Bamberg  haben  sich  entschlossen,  dem  Markgfen. 
die  Verträge  nicht  zu  halten  und  sagen  dies  unverhohlen :  ihre 
Unterthanen  dagegen  schreien  nach  dem  Markgfen.,  dass  er  sie 
von  der  Schinderei  und  Tyrannei  erlöse,  und  es  sei  ein  Auf- 
stand des  gemeinen  Manns  zu  befürchten.  Des  Ksrs.  durch 
Nothaft  übersandten  Befehl,  dem  Markgfen,  den  Vertrag  zu 
halten,  habe  der  B.  von  Würzburg  rund  abgeschlagen;^)  man 
vermute,  der  B.  habe  vom  Ksr.  ain  besondem  verstand.  Gf.  Vol- 
rad  von  Mansfeld  sei  im  Herausziehen,  Hz.  Moriz  in  grosser 
Rüstung  und  auch  gewarnt.  Auch  sage  man  unter  den  Räten 
zu  Würzburg,  dass  Hz.  Hans  Friedrich  von  Sachsen  sich  den 
Bb.  zu  gut  bewerbe;  doch  konnte  der  Gf.  nicht  bemerken,  dass 
die  Geistlichen  viel  Vertrauen  in  ihn  setzen.*)  —  Tübingen, 
l')')3  Jan.  15. 

6't.  Bayr.  Miss.  J^,     Konz.     FMerhaßer  Auszug   hei  Druffel  IV,  13. 


«)  Gf.  Konrad  von  Casidl. 

»)  Vgl.  Druffel  IV,  10. 

*)  Die  hier  sich  findende  Auffassung  der  politischen  ^Situation  deckt  sich 
mit  der  in  nr.  5  n.  1  zum  Ausdruck  kommenden^  welche  Chr.  schon  am  9.  Jan. 
£tf  der  seinigen  gemacht  hatte :  vgl.  nr.  5  n.  2. 


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16  1568.  15.-16. 

Jan,  15,  IS.  Liz,  Eiaslinger  an  Chr. : 

Orfenburg;  Markgf,  Albrecht;  Ötttngen:  Zeitungen, 

schickt  die  Konimission  In  der  ortenburg.  Sache  ;^)  da  er  hier 
nichts  mehr  erreichen  kann,  macht  er  sich  alsbald  auf  den 
Weg  nach  Brüssel,  Fragte  den  Markgfeii,  Älbrecht,  ob  er  an 
Chr.  etwas  gelangen  lassen  wolle,  der  antwortete,  er  werde  nach 
der  Musterung  durch  Wirtbg.  ziehen  und  Chr.  besuchen,  um 
ihm  für  die  brüderliche  Darreichung  des  Geldes  zu  danken; 
mit  öttingen  wolle  er  das  Beste  thun  und,  so  viel  an  ihm  sei, 
die  Sache  befördern,  —  Gf,  Ludwig  kam  noch  nicht  hier  an; 
er  soll  heute  abend  eintreffen  und  muss  wohl  na^ch  Brüssel 
folgen;  er  Mtte  wohl  auch  früher  kommen  können.^ 

Der  Ksr,  ivill  am  16.  oder  17,  d.  M.  nach  Brüssel  auf- 
brechen und  nach  15  Tagen  dort  eintreffen ;  das  Kriegsvolk  ist 
sclwn  von  Metz  abgezogen.  Hanstein,  Hattstatt,  Bemelberg  sollen 
zu  Saarbrücken,  Holstein,  Markgf,  Zollern,  Truchsess  im  Bis- 
tum Trier  gemustert  und  bezahlt  werden.  Die  Kn,  mussten  1  S 
Rossfleisch  um  6  Pfg,  kaufen  und  litten  an  Brot  unerhörten 
Mangel,  was  alles  die  spanischen  Finanzen  versclmlden. 

Schickt  ein  Missiv  von  dem  B,  von  Ar  ras  mit.  —  Dieden- 
hofen,  1553  Jan.  15, 

St.  Chr.  I,8b,13.     Or.^)  präs.  Tübingen,  Jan,  ii3, 

Jan,  15,  16,  Kf.  Friedrich  an  Chr. : 

Kreätnz  für  Heuring, 

beglaubigt  seinen  Rat  Sebastian  Heuring,^)  der  Befehl  hat. 
einige  Sachen  bei  Chr.  allein  im  geheimen  und  in  besonderem 
Vertrauen  anzubringen,  und  auch  sonst  etwa  andere  Handlungen 
nach  Chrs,  Gelegenheit  zu  werben.  Was  Chr.  dem  Kfen.  im 
geheimen  mitteilen  will,  7nöge  er  dem  Bat  anvertrauen.^)  — 
Heidelberg,  1553  Jan.  15, 

/Sl.  Pfalz.  Miss.  5.     Or,  präs.  [von  Chr.  eigh,]  Jan,  19. 

a)  3  cito,  citiKnime. 

15,  *)  Für  Kf,  Friedrich, 

*)  Jan,  17  schreibt  EisslingeTy  der  Ksr.  sei  hetäe  ncLch  Luxemburg  abge» 
zogen,  Gf.  Ludwig  von  Öttingen  hier  angekommen:  er  sei  deshalb  nicht  auf* 
gebrocfien,  sondern  habt  bei  Alba  und  Arras  die  Öttinger  Sache  anbringen 
müssen.  —  Ebd.  Or. 

16.  *)   Über  Hearings  Auftrag  vgl.  nr.  i*l. 

*)  Tübingen,  Jan.  20  antwortet  Chr.,  er  habe  Heuring  gehört  und  ihm  von 


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17.  1568.  17 

17.  Chr.  an  Pfalzgf.  Ottheinrich:  Jan.i7. 

Anitoort  auf  nr.  9, 

dankt  samt  Gemahlin  für  dessen  Neujahrsiounsch  und  wünscht 
ebenfalls  ein  gutes  neues  Jahr.  Hat  die  Besorgnis,  dass  das 
Evangelium  in  Bayern  zu  Grunde  gehen  werde,  mit  Beschwerde 
vernommen,  da  er  wohl  weiss,  dass  viele  gutherzige  Leute  da- 
rinnen sind,  welche  die  Wahrheit  wohl  verstehen.  Hat  heute 
im  Vertrauen  an  einen  Rat  seines  Vetters  um  Bericht  darüber 
geschrieben.  Hört  er,  dass  solches  zu  befürchten  ist,  will  er 
mit  Albrecht  bei  persönlicher  Zusammenkunft,  die  er  in  kurzem 
erhofft,  der  Notdurft  nach  reden.  —  Die  Mitteilung  über  Wil- 
helm Lösch,  Schad  und  den  B.  zu  Freising  betr.,  die  jetzt  die 
Vornehmen  bei  Albr.  sind,  hat  er  wegen  der  beiden  ersten  keine 
Sorge  (sie  wolten  dann  zu  mamelucken  werden),  da  sie  die  Wahr- 
heit wohl  verstehen;  weiss  nicht,  wie  der  B.  von  Freising  ge- 
sinnt ist;  soviel  er  ihn  kennt,  hat  er  nicht  viel  Geistliches  bei 
ihm  gefunden.  —  Weiss  von  Otths.  Kammerräten  zu  Heidelberg 
nichts,  da  die  gegenseitigen  Briefe  nur  in  die  Ämter  beider 
geschickt,  von  da  durch  die  Amtleute  weiter  befördert  werden. 
—  Den  Deutschmeister  betr.  steht  es  jetzt  beim  K.G.,  ob  es  ihn, 
Chrs.  Begehren  gemäss,  in  die  Acht  erklären  will.  Obwohl  sich 
der  B.  von  Würzburg  ins  Mittel  gelegt  hat,  hat  der  Deutsch- 
meister die  Gütlichkeit  abgeschlagen,  solange  CJir.  ihm  die 
beiden  Ämter  Neckarsulm  und  Gundelsheim  samt  dem  Schloss 
Horneck  vorenthalte,  welche  aber  CJir.  vor  einer  Entschädigung 
nicht  zurückzugeben  denkt  und  wegen  deren  er  auch  vom  K.G. 
nichts  zu  befahren  hat.  —  Dankt  für  die  Zeitung;  weiss  nichts, 
als  was  er  an  Otth.  dienlich  geschrieben  hat  von  wehren  vor- 
stehender practica  und  dass  der  Kf.  ihfn  gestern  geschrieben 
hat,  Hz.  Heinrich  von  Braunschweig  habe  ihn  um  Hilfe  und 
Zuzug  vermöge  des  Landfriedens  ersucht;  er  habe  es  aber  rund 
abgeschlagen  und  ihm  gesagt,  er  solle  sich  zuerst  an  seine  Nach- 
barn wenden.^)  —  Tübingen,  1553  Jan.  17. 

St.  Pfalz  9  cl,  68.    Ahschr,  (ich). 


Punkt  zu  PunJu  geantwortet ;  der  Kf.  möge  ihn  anhören  und  dem  weiter  nach- 
denken. —  Ebd,  Konz.,  von  Chr.  karrig. 

17.  ^)  Am  gleichen  Tag  schickt  OUhr.  an  Chr.  Zeitungen  und  and. :  da- 
Iti  Ced.:  man  wUl  sageiif  ganz  Polen,  gaistlich  nnd  weltliclL,  haben  das  evange- 
lion  angenommen  und  dem  babst  all  sein  recht,  bann  nnd  Weihwasser  abköndt; 

Krnit,  Briefw.  des  Hzs.  Chr.    II.  2 


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18  1553.  J8.—J9. 

Jan,  30.  18,  Chr,  an  Pfalzgf,  Ottlieinrich: 

Wem.     Markgf,  Albrecht. 

schickt  einen  Wagen  mit  Arbois  und  anderen  Burgunderweinen. 

—  Hat  glaublich  gehört,  Markgf.  Albrecht  von  Brandenburg 
habe  dem  Erzb.  von  Trier  tvegen  50000  fl.  Brandschatzung  mit 
Überziehen  gedroht,  dieser  habe,  gemäss  der  Erbeinung  der 
vier  rhein.  Kff.,  den  Kfen.  Friedrich  um  Hilfe  und  Zuzug  er- 
sucht.   Zu  ivelchen  Weiterungen  dies  führt,  kann  Otth.  ermessen, 

—  Tübingen,  1553  Jan.  20. 

St.  Pfalz  9  c  I,  70.    Konz. 

Jan. 20.  19.  Hz.  Albrecht  an  dir.: 

Deutschmeistsr.  Zusammenkunft.  Kais.  Bund.  Braunschxceig.  Marhgf. 
Albrecht  und  Bb,    Kf.  Moriz.    Kgl.  Sache. 

erhielt  gestern  Chrs.  Schreiben  vom  15.''^  d.  M.  samt  Abschriften, 
In  der  deutschmeisterischen  Sache  wird  sich  Chr.  der  Gebühr 
nach  zu  halten  wissen. 

Was  den  vom  Ksr.  begehrten  Bund  betrifft,  so  ersah  er 
fAlbr.J  aus  Chrs.  Schreiben,  in  welchem  Sinn  Chr.  mit  dem  Ksr. 
geredet  hat,  namentlich  dass  sich  dieser  persönliche  Zusammen- 
kunft der  Fürsten  nicht  zuwider  sein  lassen  solle.  Dagegen 
verstand  er  nicht,  tvas  für  eine  Antwort  des  Ksrs.  darauf  er- 
folgte, ob  er  eine  solche  Zusammenkunft  leiden  könne  oder  nicht. 
Chr.  möge  ihm,  sover  es  änderst  thuelich,  diese  Antwort  mitteilen. 
Nach  seiner  Ansicht  ist  dieser  Bund  dem  Ksr.  schon  in  den 
Brunnen  gefallen,  aus  vielen  UrsacJien,  die  sich  nicht  schreiben 
lassen.  Dann  ich  hielt  warlich  meins  teils  dafür,  das  ein  grosse 
notturft  were,  noch  eim  solchen  bund,  wie  der  schwebisch  gewesen, 
furderlich  zu  trachten.  Dann  E.  1.  als  der  verstendig  hett  leicht- 
lich  zu  einvegen,  wenn  schon  die  geistlichen  fursten  und  stend, 
auch  die  stet  wurden  ausgeschlossen,  wie  vileicht  etlich  gern  sehen 
und  sich  diser  ursach  halber  dester  ungerner  in  püntnus  einlassen, 


a)  Or.  hat  5.;  ea  kann  aber  ktin  Zweifel  stiH,  dass  nr.  14  gemeint  Ut. 

ist  nit,  80  a:eb  Got,  das  noch  gescheh.  —  Hiezu  bemerkt  Chr.  auf  dem  Rand: 
das  Pohl  das  eyangeliura  an^enomen  solte  haben,  were  warücli  Gott  dem  hem 
darnmben  zu  danken ;  betten  s.  1.,  was  derhalber  sie  weiters  in  erfarung  brechte, 
Ulis  zu  verstendig:en.  Was  uns  dan  aus  Bayern  der  religion  halber  geschriben 
wurde,  hette  s.  1.  hiebei  zu  Tememen ;  Tersehen  uns  bald  zu  unserm  vetter  herzog 
Albreehten  zu  komen,  alda  wir  mit  ».  1.  der  notturft  nach  reden  wollen.  — 
J':bd.  Or. 


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19.  1663.  19 

wie  weit  E.  1.,  Pfalz,  Gulch  und  ich  aneinander  entsessen  sein,  Jan.ao. 
«nd  ob  schon  nocht  etlich  weltlich  forsten  zu  disem  bund  gezogen 
wurden,  der  ich  doch  in  diser  refier  wenig  oder  schier  gar  kein 
weis,  so  iret  mich  gleich,  das,  wie  oben  gemelt,  das  wier  zu  weit 
4m  einander  entsessen,  und  allenthalben  mit  geistlichen  stenden 
und  steten  undermischt.  Derhalben  meins  bedenkens,  do  änderst 
«in  solcher  bund  und  verstand  aufgericht  werden  solle,  die  vor- 
gemelten  stend  und  stet  nit  wol  umbgangen  oder  ausgeschlossen 
werden  mugen;  doch  lasse  ichs  in  alweg  mein  teils,  bis  weiter 
und  statlicher  von  Sachen  geredt  mag  werden,  beruen.  —  Was 
dann  unser  vierer  personliche  zusamkunft  belangt,  werden  E.  1. 
numer  genugsam  verstanden  haben  mein  wolmeinent  bedenken 
disfals. 

Das  dann  E.  1.  mich  in  vertrauen  berichten,  was  herzog 
Heinrich  von  Braunschweig  mit  den  bischofen  und  dem  teutschen 
maister  für  verstentnus  haben  soll,  wille  ich  E.  1.  nit  bergen,  das 
mir  egestem  ein  sclireiben  von  gedachtem  herzog  Heinrehen,  des 
datmn  steet  Nurberg  den  11.  dis,')  ist  zukomen,  wie  E.  1.  aus  bei- 
gelegter abschrift  freuntlich  zu  sehen;  ich  hab  auch  s.  1.  hierauf 
noch  nit  beantwort;  sobald  aber  solichs  geschüt,  solle  es  E.  1.  un- 
verhalten beleiben.  Was  mir  auch  iez  sonst  von  dem  neulichisten 
tag,  so  zu  Nürnberg  ist  gehalten  worden,*)  vertreulich  zugeschriben 
Wirt,  hat  E.  1.  hiebei  auch  zu  vememen. 

Das  E.  1.  auch  in  irem  schreiben  weiter  vermelden,  wie  sich 
'die  bede  bischof  Wirzburg  und  Bamberg  sollen  vememen  lassen, 
den  vertrag  unserm  vetter,  margraf  Albrechten,  nit  zu  halten, 
^ehen  ime  die  Sachen  gleichwol  nit  so  gar  ungeleich.  Solte  es 
aber  ie  darzu  komen,  das  mergedachter  unser  vetter  den  vertrag 
mit  gwalt  hanthaben  wolte  und  sich  dessen  die  bischof  zu  ver- 
widem  understen  wurden,  wie  dan  zu  besorgen,  so  ist  bei  mir  vast 
bedenklich,  do  E.  1.,  Pfalz,  Gulch  oder  ich  von  einem  oder  dem 
andern  teil  umb  hanthabung  oder  liilf  angesucht  wurden,  w  es  wir 
uns  hierin  verhalten  sollen.  Dann  wie  ich  die  Sachen  ietz  der  zeit 
bedenke,  hielte  ichs  dofur,  w^an  man  sich  der  sachen  bederseiz 
'entschlagen  kunt,  solle  des  aller  ratsamets  sein;  denn  man  henk 
sich  hin  wo  man  wolle,  raues  man  auf  der  andern  Seiten  allerlei 
^efar  gew^arten,   und  nachdem  ich  bei  mir  für  gewiss  halte,   das 

19.  *)  Druffel  JK,  5;  AihrechU  Antwort  ebd,  n.  3. 

*)  Über  den  am  3,  Jan.  xu  Nürnberg  gehaltenen  Tag  der  Jränk.  Einung 
^gl.  Chr.  MeycTy  HohenzoUerische  Forschungen  5,  307 y  317  f. 


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20  1553.  19.—2(K 

Jan.  20.  aufs  wenigist  von  einem  teil,  wo  nit  von  beden,  dergleichen  an- 
mnetung  an  uns  beschehen  werden,  so  bitt  ich  E.  1.  ganz  freunt- 
lieh,  mich  hierin  ires  bedenkens  auch  zu  verstendigen,  damit,  im 
fal  das  solichs  fürgienge,  ich  mich  dester  bas  verhalten  konte. 

Wenn  Chr.  auch  schreibt,  der  Ksr.  habe  den  Wühelmr 
Nothaft  zu  den  beiden  Bb.  geschickt  und  ihnen  mandierty  den^ 
Vertrag  mit  dem  Markgfen.  zu  halten,  so  ist  das  richtig;  ihm^ 
hat  man  es  von  einem  gar  vertrauten  Ort  vom  kais.  Hof  ge- 
schrieben, einer,  der  es  wohl  weiss.  Nimbt  mich  derhalber  vast 
wunder  an  den  zweien  bischofen,  das  sy  über  des  keisers  mandat 
sich  also  spreitzen,  wiewol  es  we  thuet,  land  und  leut  hinweg- 
zugeben. 

Das  dan  herzog  Moriz  solle  auch  in  grosser  rustung  sein^ 
das  gefeit  mir  gar  nit;  dann  ich  besorg  am  selben  ort,  es  möchte 
etwas  selzambs  bedeueten;  were  derhalben  mein  freuntlich  guet- 
bedunken,  E.  1.  wolte  an  allen  orten  ir  fleisig  nachirag  und  auf- 
merken haben ;  desgleichen  wille  ich  auch  thon  und  was  uns  beder- 
seiz  zukombt,  einer  den  andern  dessen  zeitlich  avisieren. 

Wenn  Chr.  zuletzt  zu  wissen  tcünscht,  wie  es  der  kgl.  Sache 
wegen  steht,  so  erwartet  er  seinen  Gesandten  stündlich.  Dieser 
hat  während  seiner  Abwesenheit  nur  einmal  geschrieben,  am 
1.  d.  M.;  er  berichtete,  dass  der  Kg.  damals  von  den  300000  fl^ 
noch  keineswegs  weichen  wollte;  in  den  anderen  Punkten  hoffte 
er  auf  Vergleich. 

Als  er  den  Brief  zumachen  tvollte,  trafen  beil.  Zeitungen 
ein.  —  München,  1553  Jan.  20. 

St.  Bayr.  Miss.  2.    Eigh.  Or.  präs.  Tübingen,  Jan.  25.     Vgl.  Druffel 
IV,  18. 

Jan.  20.  ^^'  C'Ä^.  an  Wcriier  von  Münchingen,  Obervogt  in  Leon- 

berg, und  Dr.  Hieronymus  Gerhard,  zurzeit  in  Speyer: 

Bedenken  in  Religionssachen. 

Georg  Wizel  hat  verschiner  zeit  ein  grausam  unschiedliches 
Bedenken  in  Religionssachen  gestellt,  wie  beil.  Abschr.  zeigt.^} 
Hörte  nun  im  Vertrauen,  dass  einige  Kammergerichtspersonen 


20.  *)  Beginnend:  IneYitabili  necessitate  urgetiir  caesarea  maiestas;  und 
schliessend:  quae  duo  [ecclesiam  et  imperimn],  omnium  summa,  si  salya  cnpit 
Imperator,  diaconus  Dei,  seditiosam  hereeim  consopiat  oportet.  —  Ebd.;  vgL 
Dt-uffel  I,  302. 


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JÖL— ^/.  1558.  21 

auch  ein  Bedenken  in  Religionssachen  stellen  und  dem  Ksr.  Jan.20. 
übersenden  wollen.    Befiehlt,  im  geheimen  fieissig  nachzufragen, 
was  für  Personen  das  seien,  auch  sollen  sie  womöglich  eine 
Abschr.  davon  zu  bekommen  oder  doch  den  Inhalt  zu  erfahren 
suchen.  —  Tübingen,  1553  Jan.  20. 

St.  Religionssachen  6  a.     Or.  präs.  Jan.  25,  8  Uhr  morgens. 

21.  Instruktion  Chrs.  zu  einer  Werbung  bei  Hz.  Albrecht: ')  jan.  21. 

Braunschweig  über  die  Succession  des  span.  Prinzen,  eigene  Absichten 
Franken.    Ferdinand.    Kais.  Bund.     Zusammenkunft. 

Erstlich  soll  unser  gesandter  s.  1.  anzaigen,  wie  der  churfurst 
pfalzgraf  zu  uns  dero  rate  ainen*)  geschickt  und  in  vertrauen 
anzaigen  hette  lassen,  das  unser  schwager,  herzog  Hainrich  zu 
Braungschweig,  verschiner  tagen,  als  die  aus  dem  kais.  feldleger 
for  Mez  \\iderumben  abgeritten  were,  bei  s.  1.  zu  Haidelberg  ge- 
west  und  in  vertraulichem  gesprech  s.  1.  sich  gegen  den  pfalzgraven 
vememen  hette  lassen,  wölcher  gestalt  die  kai.  mt.  widerumben 
Vorhabens  were,  den  prinzen,  irer  mt.  sone,  noch  dero  absterben 
zu  kaisem  zu  machen  und  zu  solcher  dignitet  ir  ku.  wurde  noch 
in  ir  kai.  mt.  leben  zu  bestetigen,  und  das  ir  mt.  solches  bei  den 
churfursten  in  kurzem  erstlichs  mit  bitt,  muet,  gaben,  und,  wa 
semlichs  nit  helfen  wolle,  mit  trowungen  und  etwan  auch  mit  ge- 
walt  in  das  werk  werde  richten;  und  wiewol  ime,  herzog  Hain- 
richen,  nit  zweifelte,  das  s.  1.,  der  churfurst,  in  deme  sich  stand- 
haft erzaigen  und  halten  wurde,  so  wolte  doch  er  s.  1.  nit  bergen, 
das  semlichs  er  dem  churfursten  zu  Trier  auch  angezaigt  hette, 
und  befende  ine  standhaft  und  aufrecht;  aber  auf  Coln  were  gar 
nit  zu  bauen ;  dan  sich  der  von  Arras  sovil  vememen  lassen,  das 
■er  ad  partem  allberait  sein  votum  dem  prinzen  gegeben  hette ;  so 
were  in  dem  fall  Menz  nicht  zu  vertrauen ;  dan  er  in  was  treffen- 
licher iming  mit  der  rö.  ku.  mt.  stunde ;  der  churfurst  von  Branden- 
burg were  arm,  möchte  sich  durch  verhaissungen  etwan  auch  be- 
wegen lassen.  Herzog  Moriz,  churfurst,  der  Avurde  gewislich  bei 
ku.  rat.  lieb  und  laid  laiden,  dieweil  er  auch  sonst  nit  weiters 
wüste  dan  disen  rucken.^) 

21.  *)  Zugleich  beglaubigt  Chr.  den  Edlen  Albrecht  Arbogast  Freih.  zu 
Hewen  und  Herrn  zu  Uohentrinz,  der  Befehl  hat,  E.  1.  von  unsertwegen  was 
allain  in  gehaimbd  und  sonderm  vertrauen  anzebringen.  —  Ebd.  Konz, 

*)  Seb.  Heuring:  nr.  16. 

*)  Das  Successionsprojekt,  welches  hier  auftritt j   hat  von  jetzt  an  weite 


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22  1ÖB3.  2U 

Jan.  21,  Er,  herzog  Hainrich,  hette  sich  auch  vemer  vernemen  lassen, 

wie  kiii.  mt.  ime  geraten  und  gleich  schier  bevolchen  hette,  sich 
mit  herzog  Hans  Friderichen  zu  Saxen  zu  vertragen,  und  hette 
marggraf  Hansen  zu  Brandenburg  zu  ainem  comissario  ement;*) 
were  derwegen  willens,  sich  mit  ime  zu  vertragen,  damit  er  mit 
merer  gelegenhait  widerumben  zu  land  und  leuten  komen  möchte 
und  mit  s.  1.  zuthuen  ainem  andern  alsdan  einschenken,  der  ursach 
dis  seines  iezigen  verjagens  were;  hette  auch  den  churfiirsten 
pfalzgraven  umb  beistand  und  hilf  gebeten,  des  aber  s.  1.  ime  fueg- 
lieh  abgeschlagen  hette; 

auch  verners  vermeldet,  wie  die  kai.  mt.  bewilliget  hette,  den 
bischofen  Wirzburg  und  Bamberg,  wa  unser  vetter  marggraf 
Albrecht  zu  Brandenburg  nit  wolte  zu  ruhen  sein,  ine  zu  über- 
ziehen und  sein  land  abzutringen ;  damit  aber  nit  Weiterung  daraus 
erfolgte,  (wa  sie  solches  innen  behielten),  so  solten  sie  semlich 
land  unserm  jungen  Schwager,  marggraf  Georg  Friderichen,  zu- 
zestellen  gegen  erlegung  des  kriegs  costen  schuldig  sein;  und 
wurde  in  monazfristen  derwegen  ain  grosser  lauf  von  reitem  und 
knechten  den  Rein  aufher  inen  zugehn. 

Kreise  der  deutschen  Fürsten  lange  Zeit  in  Atem  gehalten,  wenn  auch  die  Form, 
in  welcher  man  sich  die  Verwirklichung  des  kais,  Planes  dachte,  mannigfach 
wechselte :  vgl,  nr,  87  n.  6,  nr,  98  n,  2,  nr,  103,  nr,  607  n,  und  die  hei  diesen 
Nummern  citierten  weiteren  Stellen,  —  Es  gehört  zum  verhängnisvollsten  ti» 
4,  Band  des  Druffdschtn  Werkes,  dass  hier  diese  Seite  der  Geschichte  von 
1553154  fast  gewaltsam  in  den  Hintergrund  gedrängt  wird.  y,I>ass  in  den 
Originalakten  doch  nur  nebenbei  von  der  spanischen  Succession  die  Bede  ist^ 
(Druff el  IV  S,  231  n.),  lässt  sich  bestreiten;  aber  auch  wenn  dies  richtig  wäre, 
so  ist  es  doch  jedenfalls  vollkommen  verfehlt,  den  politischen  Einfluss  einer 
solchen  Befürchtung,  wenn  deren  Vorhandensein  einmal  nicht  geleugnet  wtrdm 
kann,  nach  der  Breite  der  schriftlichen  Ausführungen  zu  beurteilen,  welche  die 
Beteiligten  darüber  hinterlassen  haben.  Es  versteht  sich  doch  von  selbst,  dass 
man  sich,  sobald  einmal  eine  Aussprache  darüber  erfolgt  war,  ängstlich  hOtete, 
mehr  als  unumgänglich  nötig  in  den  Korrespondenzen  darauf  zurückzukommen  : 
aber  auch  so  sind  es  der  unzweideutigen  Stellen  noch  mehr  als  genug,  (Auf 
die  Berichte  des  Zasius  an  Kg,  Ferdinand,  Druffel  IV,  33,  47  etc,  welche  über 
diese  Dinge  natürlich  offener  sprechen  können  als  die  Briefe  der  Beteiligten 
selbst,  will  ich  zunächst  hier  keinen  Wert  legen,  weil  die  Zuverlässigkeit  der-- 
selben  angezweifelt  wird  und  deshalb  erst  an  der  Hand  der  folgenden  Kotyespon- 
denzen  geprüft  werden  muss.  Ich  bemtrke  aber  schon  jetzt,  dass  dieselben  durch 
die  Akten  des  Heidelberger  Bundes  vollauf  bestätigt  werden  und  deshalb  auch 
da,  wo  sie  in  Einzelheiten  weitergehen,  unbedenklich  zur  Ergänzung  herangezogen 
werden  dürfen.) 

*)  Das  Mandat  hei  Druffel  IV,  36  n.  2,     Vgl,  überhaupt  zu   den  obigen 
Ausführungen  des  Braunschweigers  Druffel  IV,  66, 


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21.  1658.  23 

Es  habe  auch  herzog  Hainrich  sich  weiters  vememen  lassen,  Jan.  21. 
wie  die  ro.  ku.  mt.  ain  versamlung   der  baider  saxischen  krais, 
auch  anderer  forsten  gen  Prag  furgenomen  habe,   des  Versehens, 
von  wegen  allerhand  vorstehender  geschwinden  lauf  und  practica 
irer  mt.  auch  ain  anhang  zu  bekomen.*) 

Dameben  hette  s.  1.,  der  churfurst,  uns  in  vertrauen  copias 
mit  A,  B,  C,  D,  E,  F  zukomen  lassen,  und  unsers  rats  begert  von 
wegen  des  Schreibens  an  die  kai.  mt.  voi-stehends  punds  halber,') 
darauf  wir  s.  1.  unser  bedenken  eröffnet,  das  wir  uns  semlichs  nit 
misfallen  liessen ;  doch  betten  wir  was  bedenkens  darinnen  in  deme, 
da  s.  1.  dero  privat-  und  particularsachen  so  heftig  anziehen  thuen. 

Ir  lieb  die  hette  uns  auch  vemer  anzaigen  lassen,  das  aus 
volgenden  Ursachen  s.  1.  für  ratsam  ansehe,  das*)  unsers  vettern, 
herzog  Albrechts,  lieb,  Pfalz  Gulch  und  Bayern  furderlichen  bei- 
samenkomen  weren: 

erstlich  wie  herzog  Hainrichen  von  Braunschweig  widerumben 
zu  land  und  leuten  geholfen  möchte  werden,  damit  Weiterung  und 
pluetvergiessen  vermiten  belibe; 

am  andern  dieweil  zu  besorgen,  das  herzog  Hans  Friderich 
und  herzog  Moriz  von  Saxen  was  thetlichs  gegen  ainander  fur- 
nemen  möchten,  wie  deme  zu  furkomen  und  das  man  sich  in  under- 
handlung  begeben  hette; 

am  dritten  von  wegen  voi-stehender  kriegsemporung  zwischen 
unserm  vettern,  marggraf  Albrechten,  und  den  bischofen  Wirzburg 
und  Bamberg; 


a)  Folgt  durrhatrichen :  wo  E. 

*)  Es  ist  dies  gemeint  als  Gegenmassregel  Ferdinands  gegen  die  im  Vor- 
hergehenden ausgesprochenen  und  angedeuteten  Absichten  der  kais,  Politik. 

•)  Das  pfäh.  Schreiben  an  den  Ksr,  zur  Ablehnung  des  Bandes  bei 
Druffel  IV,  23  (nicht  genügend).  Der  Kf.  äussert  die  Ansicht,  das  zu  mehrer 
anfbanoni^',  auch  handhabnng  g:emeinen  fridens  und  aini^keit  erschiesslicher  und 
dreglicher  faUen  solt,  das  bei  angezogen  E.  mt.  und  des  hail.  reichs  Ordnungen 
und  landfrieden  als  einer  gemeiner  aDer  glider  und  stende  bundnus  verplieben, 
dan  das  einige  etlicher  weniger  stende  sondere  Verbindung  zu  machen  oder  auf- 
zurichten sein  solt;  in  bedrachtung,  das  bei  dem  noch  werenden  erschrocklichen 
zwispalt  der  cristlichen  religion,  daraus  dan  zwuschen  aUen  des  reichs  stenden 
das  höchst  schädlichst  mistrauen  und  anderer  merklicher  unrate  mit  höchstem 
nachteil  eingewurzelt,  auch  sonst  zwuschen  etlichen  fumemen  stenden  sich  ganz 
whwertliche  irrungen  erhalten,  der  frid  so  stattlich  und  fruchtbarlich  als  wol  die 
notturft  erfordert,  nicht  gepflanzet  noch  erbauwet.  —  Or,  Wien,  Rjicfisakten  in 
gen.  17;  präs.  Brüssel,  Febr.  27. 


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24  1553.  21. 

Jan,  21,  am  4.  VOR  wegen  der  ansprach  und  forderung,  so  marggraf 

Albrecht  an  den  churfursten  zu  Trier  vermaint  zu  haben; 

und  dan  zu  dem  5.  dieweil  der  pfalzgraf  churfurst  sovil  be- 
richts,  das  unser  vetter,  der  landgraf  zu  Hessen,  und  graf  Wilhelm 
von  Nassau  der  Sachen  gern  vertragen  wem,  das  man  semlichs 
auch  für  die  band  hette  genomen,  ob  man  die  auch  vertragen  kunte ; 

und  von  bemelten  5  articeln,  auch  was  da  sonst  furfallen 
möchte,  stattlich  beratschlagt  wurde,  ob  Gott  der  her  sein  gnad 
wolte  verleihen,  damit  disen  vorstehenden  innerlichen  krieg  bei 
zeit  furkomen  und  abgeholfen  mochte  werden. 

Und  dieweil  die  zusamenkunft  der  kei.  mt.  nit  zu  verhalten 
seie,  so  hette  s.  1.  und  uns  doch  für  ratsamer  angesehn,  das  sollich 
schreiben  in  unser  4  namen  ungevarlich  auf  den  tag,  wan  wir 
zusamenkomen,  allererst  abgefertiget  und  ir  mt.  darinnen  obver- 
melte  Ursachen  unser  zusamenkunft  vermeldet  wurde.')  Dan  wa 
zuvor  semlichs  an  ir  mt.  gelangt  solte  werden,  seie  zu  besorgen, 
das  da  ir  mt.  iemand  zu  uns  verordnen  und  allerlai  begeren  und 
proponiern  möchte,  sb  villeicht  bedenklich  sein  wolte. 

Sein  lieb  sehe  auch  für  ratsam  an,  das  herzog  Wolfgang  von 
Zweibrucken  auch  beschriben  wurde,  damit,  wa  man  zwischen 
baiden  fursten  zu  Saxen,  dergleichen  Hessen  und  Nassau,  under- 
handlung  fumemen  wolte,  das  semlicher  als  ain  schwager  und 
tochterman  neben  Gulch  darzu  zu  gebrauchen  sein  möchte. 

Wolches  alles  wir  unserra  vettern  darumben  in  vertrauen 
anzaigen  theten,  damit  sich  der  zusamenkunft  halber  dest  bass  zu 
entschliessen  betten,  des  verhoffens,  die  kai.  mt.  solte  hierinnen 
und  sonderlichen  wan  ir  mt.  die  Ursachen  solches  vermeldet  wurde, 
nit  verdenken ;  wir  versehn  uns  auch,  das  der  churfurst  seiner  lieb 
derwegen  selbst  schreiben  wurde. 

So  betten  wir  mit  dem  pfalzgrevischen  gesandten  des  plaz 
der  zusamenkunft  geredt,  und  dieweil  die  wirzburgisch — bam- 
bergisch sach  mit  unsenn  vettern  marggraf  Albrecht  uns  am  nech- 
sten  gelegen,  auch  uusers  erachtens  die  wichtigist  seie,  so  betten 
wir  darfur,  das  Oringen,  so  den  grafen  von  Holoch  zugehörig,  am 
gelegnesten  sein  möchte,  von  dannen  nit  weit  gen  Wirzburg,  Bam- 
berg, auch  Plasseuburg. 

Es  möchte  auch  unser  aller  zusamenkunft  darumben  gut  sein, 

')  Es  wäre  verfehlt^  deshalb  die  oben  angeführten  fünf  Beraiungsariikel 
für  blosse  Voruände  zu  halten;  vgl  darüber  nr.  88  n.  2. 


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^L-23,  1Ö68.  25 

wa  die  bischof  sich  an  billichen  nit  zufriden  sein  wollen, *»>  das  jan.  21. 
man  inen   dest  weniger  hilf  und  zuzog  zu  thuen  schuldig  sein 
mochte. 

Das  alles  wir  seiner  lieb  vetterlicher  und  frundlicher  wol- 
mainung  in  vertrauen  anzeigen  wolten,  und  derselben  frnndliche, 
vetterliche  dienst  zu  beweisen  weren  wir  gutwillig.  —  IfyoH  Jan.  2L 

St  Bayr.  Miss.  2.    Eigh,   Konz.;  vgl  Druff A  IV,  19 '^)  (fehlerhaft), 

22.  Chr.  an  Kf.  Friedrich:  .ran.  21. 

Schreiben  an  den  Ksr.  über  die  Zusammenhanft, 

schickt  ein  gestern  abend  spät  angekommenes  Schreiben  von 
Hz.  Albrecht  ;^)  Chrs.  Bedenken  hört  der  Kf.  von  seinem  Ge- 
sandten.^) —  Da  Hz.  Albrecht  sich  die  Zusammenkunft  gefallen 
lässty  wenn  sie  zuvor  dem  Ksr.  mitgeteilt  wirdy  will  er  ihn 
durch  seinen  Gesandten,  den  er  am  Montag  zu  ihm  abfertigt, 
sein  Bedenken  über  ein  solches  Schreiben  vertraulich  vernehmen 
lassen,  ivie  er  es  gestern  dem  pfälz.  Gesandten  eröffnete;  hofft, 
Hz,  Albrecht  werde  dann  auch  zufrieden  sein;  wird  dessen 
Antwort  mitteilen.  —  Tübingen,  1558  Jan.  21. 

St.  Pfalz.  Miss.  5,    Kons. 

23.  Hz.  Albrecht  an  CJir.:  Jan.  22. 

Gem.  Pfg. 

schickt  ein  heute  spät  angekommeties  Schreiben  vom  röm.  Kg., 
dm  gemeinen  Pfg.  betr.^)  Da  diese  Sache  nicht  nur  den  Kg. 
und  dessen  Erbland,  sondern  besonders  das  Reich,  ja  die  ganze 
Christenheit  betrifft,  bittet  er,  wie  bisher  dieses  Werk  zu  fördern, 
damit  dem  Kg.  hierin   kein  Hiiidernis  entsteht.    Dies  bringt 


b)  Korrig,  für:  enfttig«n  wolUn  Usmd;  deshalb:  an  biUichep. 

•)  Das  bei  Dniffel  IV  S.  14  n.  2  erwähnte  kürzere  Konz,  ist  von  der 
Hand  Fesslers  und  unterscheidet  sich  von  dem  Konz.  Chrs.  vor  aUsm  durch 
das  Fehlen  des  ersten  Abschnitt ft  über  das  Successionsprojekt. 

22.  ')  nr.  12. 

*)  Seb.  Heuring,  nr.  16. 

23.  ^)  Vgl.  Thruffd  IV,  17.  —  Darauf  schreibt,  Tübingen,  Jan.  28,  Chr. 
an  Hz.  Albrecht:  hat  längst  seinen  hiezu  Verordneten  befohlen,  die  anderen 
Schwab.  Stände  zur  vöUigen  Bezahlung  zu  bewegen  und  hat  selbst  seinen  Anteil 
ßrs  1.  Ziel  vöUig  erlegt:  auch  der  2.  Teil  und  also  der  ganze  gem.  Ffg.  ist 
jetzt,  ausser  vom  Kardl.  von  Augslyurg,  dm  jungen  Markgff.  von  Baden,  Eber- 
stein  und  ÖUingen,  bezahlt.  —  Ebd.  eigh.  Konz. 


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26  1558.  23.^:io. 

Jan,  22.  nicht  nur  Glir.  beim  Kg.  Wohlgefallen  und  dem  Reich  Nutzen^ 
sondern  ist  auch  in  CJirs.  Streit  mit  dem  Kg.  ßrderlich.  Wird 
seines  Gesandten  Erfolg  demnächst  berichten.  —  Müncheny 
1558  Jan.  22. 

St.  Bayr.  Miss.  2.     Ov.  präs.  Tübingen,  Jan.  27. 

Jan. 22.  24.  Kf.  Friedrieh  an  Chr.: 

Zusammenkunft;  Zeitungen;  Bamberg. 

Antwort  auf  dessen  Schreiben  von  Jan.  3, 14  und  16  nebst 
Beilagen.  Hätte  erwartet,  dass  Hz.  Albrecht  nichts  gegen  die 
vorgeschlagene  persönliche  Zusammenkunft  hätte,  muss  aber 
nun  aus  dessen  Schreiben  an  Chr.  das  Gegenteil  ersehen;  vnrd 
auf  Chrs.  stattliche  Ausführung  die  weitere  Antwort  Albrechts 
erwarten. 

Schickt  Zeitung  von  zweien  seiner  Amtleute  über  den  Metzer 
Abzug,  ferner  Zeitungen  über  das  mansfeld.  Kriegsvolk  und  ein 
Schreiben  vom  B.  von  Bamberg  nebst  seiner  Antwort  darauf;  ^) 
des  Bs.  Schreiben  kam  ihm  ganz  entsetzlich  vor.  —  Heidelberg,. 
1553  Jan.  22. 

St.  Pfalz.  Miss.  5.     Or.  präs,  Tübingen^  Jan.  28. 

Jan. 23.  23.  Kf.  Friedrich  an  Chr.: 

Marhgf.  AlWecht;  Ausschreiben  der  Zusammenkunft. 

hörte  von  Sebastian  Heuring  Chrs.  Bedenken;  wird  dessen  Rat 
gemäss  in  ei?iigen  Sachen  zu  Markgf.  Albrecht  eine  Botschaft 
schicken  und  den  Erfolg  mitteilen.  Ausserdem  Hess  er  nach 
Chrs.  Gutdünken  drei  gleichlautende  Schreiben  an  dir.,  Bayern 
und  Jülich  ihrer  persönlichen  Zusaynmeiikunft  wegen  fertigen, 
schickt  das  an  Chr.  mit^)  und   hofft,  dass  in  Anbetracht  der 

24.  ^)  Der  B.  bittet,  Baniberg,  Jan.  14,  um  Hilfe  gegen  den  drohenden 
Überzug,  —  Jan.  23  antwortet  ihm  der  Kf.  unter  Hinweis  auf  die  ihm  selbst 
widerfahrenen  Schädigungen,  er  hoffe,  dass  Markgf  Albrecht  sich  friedlich  halen 
icerde ;  andeimfalls  solle  sich  der  B.  an  den  Ksr.  wenden.  —  Jan.  24  schickt 
auch  Hz.  Albrecht  an  Chr,  ein  Schreiben  des  Bamberger  Bs.  nebst  seiner  Ant- 
wort. —  St.  Bayr.  Miss.  2;  vgl.  D ruffei  IV,  15  samt  n.  2. 

25.  *)  Vgl.  Drufftl  IV,  22.  Das  Or,  an  Chr.  präs.  Tübingen,  Jan.  28. 
Der  Vorschlag :  ÖhHngen,  März  5  findet  sich  hier  nicht ;  doch  vermerkt  Frz, 
Kurz  auf  dem  Schreiben:  zesammenkunft;  malstatt  Oringen;  tag  auf  sontag  ocnli^ 
Stand  er  auf  besonderem  Zettel  ?  —  Jan.  28  schickt  Chr.  Abschr.  hievon  a» 
Hz.  Albi-echt  und  erklärt  sich  mit  dei'  Malstatt  einverstanden,  häU  aber  frühere 
Ansetzung  für  hochnötig.  —  Ebd.  Kmiz.;  vgl.  Druffel  IV,  31  n.  2. 


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25,-26,  1668.  27 

jetzigen  Lage  deni  Werke  von  keinem  Hindernis  bereitet  werden,  Jan.  2B^ 
sondern  die  längst  begehrte  Zusammenkunft  einmal  zu  stände 
kommen  und,  was  zur  allgemeinen  Wohlfahrt  dient,  verhandelt 
werden  möge.  —  Heidelberg,  1553  Jan.  23. 

St,  Pfalz.  Miss.  5.     Or,  präs.  Tübingen,  Jan.  28, 

26.  Hz.  Albrecht  an  Chr.:^)  Jan.  24. 

Vermittlung  stoischen  Chr.  und  Ferdinand. 

teilt  mit,  dass  sein  Rat  Dr.  Wiguleus  Hundt,  den  er  atn  14.  Dez. 
zum  Kg.  nach  Graz  in  Steiermark  wegen  CJirs.  Vertragssache 
abschickte,  am  20.  Jan.  spät  hieher  zurückkehrte  und  über  seine 
Ausrichtung  schriftlich  und  mündlich  berichtete,  laut  beil.  Schrif- 
ten nr.  1—4,  nämlich  seines  schriftlichen  und  mündlichen  Vor- 
trags, des  Kgs.  Antwort,  seiner  Replik,  des  Kgs.  Gegenantwort 
und  scMiesslicher  Resolution,  worauf  er,  da  er  keinen  weiteren 
Befehl  hatte,  vom  Kg.  seinen  Abschied  nahm.  Obwohl  Albrecht 
durch  seinen  Gesandten  nicht  bloss  mit  dem  Kg.  selbst  ver- 
handeln Hess,  sondern  auch  bei  dessen  vornehmsten  Räten, 
besonders  denen,  die  der  Kg.  zu  dieser  Sache  beizog,  mit  gnä- 
diger Vertröstung  allen  Fleiss  anwandte,  um  den  Kg.  zur  An- 
nahme der  von  Chr.  angebotenen  200  000  fl.  oder  doch  zu  einer 
ziemlichen  Milderung  seiner  Forderung  in  dem  Geld  und  den 
andern  Artikeln  zu  bewegen,  konnte  er  nicht  rtiehr  erreichen 
als  Chr.  sieht.  Liess  deshalb  dem  Kg.  die  Passauer  Vertrags- 
notel  vneder  zustellen,  da  er  die  Parteien  nicht  tvider  ihren 
Willen  zum  Vertrag  nötigen  kann  und  sich  schliesslich,  freilich 
nicht  ohfie  mitleidige  Beschwernis,  der  Sache  entschlagen  muss. 
Bittet  um  Mitteilung  von  Cfirs.  Willen  und  Meinung,  um  es  dem 
Kg.  nach  dessen  Wunsch  und  nach  dem  Versprechen  seines 
Gesandten  unverzüglich  wieder  zuschreiben  zu  können. 

Rät,  dass  Chr.,  damit  sich  die  Verhandlung  nicht  ganz 
zerschlage,  nocheinmal  beim  Ksr.  um  gnädigste  Interzession 
und  Fürbitte  beim  Kg.  zeitig  ansuche,  ob  vielleicht  dadurch  des 
Kgs.  hartes  Vorhaben  in  dem  Geldpunkt  gemildert  und  derselbe 
trotz  des  früheren  Abschlagens  zu  einem  ziemlichen  Nachlass 


26.  *)  Vgl.  auch  die  eifrige  Bemühung  des  Ksrs.  um  die  Aussöhnung  Chrs. 
TüU  Ferdinand,  hei  Lanz  3,  S.  532  ff.  Der  Ksr.  icill  Beseitigung  de^  Streites 
f>or  allem  im  Inttresse  seines  Bundesprojekts  (S.  534) :  so  fasst  es  offenbar  auch 
der  Kg,  auf  (S.  537). 


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28  1563.  26. 

Jan.  24.  bewogen  werden  könnte.     Was  er  mit  und  neben  dem  Ksr.  beim 
Kg.  thun  kann,  will  er  thun. 

Da  er  in  seines  Gesandten  Werbung  und  Replik  allerlei 
scharfe  und  nachdenkliche  Ursachen  und  Persuasionen  von  sich 
aus  Chr.  zu  gut  anführen  Hess,  bittet  er,  diese  geheim  zu  hal- 
ten.^) —  München,  1553  Jan.  24. 

St.  Chr.  I.  9,  88.     Or.  präs.  Tübingen,  Jan.  29. 

Beilagen: 

1.  Instruktion  Albrechts  für  Wiguleus  Hundt,  seinen  Ge- 
sandten an  den  Kg.: 

Er  soll  unter  Rückblick  über  die  bisherigen  Verhandlungen 
die  von  Chr.  in  Memmingen  gemachten  Vorschlägen^)  nament- 
lich die  letzten  Wünsche  des  Geldes  wegen,  vortragen,  darauf 
hinweisen,  dass  es  für  Chr.  nach  seinen  Ausführungen  in  Mem- 
mingen unmöglich  sei,  die  300000  fl.  auf  sich  zu  nehmen, 
dass  er  dem  Kg.  jüngst  des  gemeinen  Pfgs.  wegen  Dienste  ge- 
leistet habe  und  dass  eine  Verbindung  mit  ihm  bei  diesen  ge- 
fährlichen Zeiten  dem  Haus  Österreich  nützlich  wäre.  Albrecht 
habe  schon  in  Passau  dem  Kg.  dargelegt,  was  er  von  der  Recht- 
fertigung und  Urteilsexekution  zu  hoffen  habe,  und  wolle  n^ch 
in  besonderem  Vertrauert  mitteilen,  dass  er  unlängst  von  glaub- 
haften, hohen  Personen  erfuhr,  der  Ksr.  habe  das  rechtliche 
Erkenntnis,  dessen  Ausgang  ungewiss,  ganz  eingestellt  und 
geäussert,  er  wolle  die  Sache  endgültig  vertragen  ivissen,  wo 
nicht,  ex  offlcio  darifi  handeln;  der  Ksr.  habe  deshalb  einige- 
mal schriftlich  und  mündlich  beim  Kg.  angesucht  und,  nach- 
dem Chr.  in  Ulm  bei  ihm  war,  auch  an  Albrecht  geschrieben, 
allen  möglichen  Fleiss  zur  endgültigen  Vergleichung  anzuwenden 
oder  doch  den  Kg.  zu  beivegen,  dass  er  die  Geldsumme  an  Chr. 
dem  Ausspruch  des  Ksrs.  anheimstelle;  dazu  habe  Albrecht  er- 
fahren, dass  der  Ksr.  und  dessen  vornehme  Räte  die  von  Clir. 
begehrten  Änderungen  in  der  Vertragsabrede  nicht  missbilUgeii 
und  des  Kgs.  Fordermig  mit  200000  fl.  für  wohl  verglichen 


'^)  Tübingen ,  Jan.  31  dankt  Chr.  Albrecht  für  seine  Bemühung ;  »ohald 
er  k/mne,  wolle  er  seinen  EntsMuss  vertraulich  an  Albrecht  mitteilen^  auch  über 
dasj  was  er  hierin  dem  Ksr.  schreiben  wolUy  Albrechts  Bat  einholen.  —  J^d. 
Konz.  von  Kessler,  von  Chr.  korrig. 

»)   Vgl.  7,  771. 


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26.  1558.  29 

halten;  daraus  könne  der  Kg.  seheUy  wie  schwer  er  zu  einem  Jan.  24. 
Urteil  und  noch  schwerer  zu  einer  Exekution  komme.  Bei  den 
gefährlichen  Werbungen  und  Praktiken  im  Reich  sei  für  den 
Kg.  und  seine  Söhne  nichts  nützlicher  als  dieser  Vertrag.  Es 
hette  sich  auch  in  diser  empemng  die  glegenhait  also  geben,  da 
sich  herzog  Cristof,  wie  s.  1.  vilfeltig  darzu  angeraizt  worden,  auch 
villeicht  mer  dann  andere  ursach  gehabt,  derselben  gebrauchen 
wellen,  das  s.  L  one  sondere  beschwemus  aus  allem  disen  last 
komen;  aber  s.  1.  hette  ir  pflicht  und  schuldige  gehorsam  mer  dann 
ireB  aigennutz  betracht.  Dabei  solle  der  Kg.  bedenken,  welche 
Gunst  und  Mitteiden  Chr.  wegen  dieser  Sache  bei  jedermann 
habe,  was  auch  diese  Rechtfertigung  trotz  des  Vertrags  mit  dem 
Ksr.  bei  hohen  und  niederen  Ständen^  auch  im  Ausland  an- 
fangs  für  ein  Ansehen  hatte  und  wenn  es  zu  einem  Erkenntnis 
für  den  Kg.  käme,  welch  ein  bedenkliches  Exempel  das  sein 
würde.  In  Anbetracht  von  all  diesen  Gründen  möge  sich  der 
Kg.  mit  den  angebotenen  200000  fl.  begnügen  und  dabei  die 
vielfache  Fürbitte  der  Kff.  und  Fürsten  und  Albrechts  Unter- 
handlung ansehen  und  bedenken,  dass  er  durch  gütliche  Bei- 
legung Gott,  dem  Ksr.  und  dem  ganzen  Reich  ein  löbliches  Werk 
thun  u)ürde,  was  Clir.  sein  Leben  lang  in  unterthänigem  Ge- 
horsam um  den  Kg.  und  das  Haus  Österreich  verdienen  wollte, 
wie  auch  Albrecht,  wenn  ihm  der  Kg.  die  Ehre  dieses  Vertrags 
gönnt,  hiezu  bereit  ist. 

2.  Des  Kgs.  Antwort  an  Hundt: 

ObiDohl  der  Kg.  berechtigt  wäre,  infolge  der  Verzögerung 
die  gütliche  Unterhandlung  fallen  zu  lassen,  nimmt  er  doch  die 
Entschuldigung  des  Verzugs  an  und  giebt,  unter  Vorbehalt  dass 
es  seinem  Recht  und  der  Rechtfertigung  unabbrüchig  sein  soll, 
folgende  Antwort:  Er  bewilligt  die  Auslassung  der  Worte:  von 
wegen  etlicher  seiner  lieb  [Ulr.J  handlungen ;  ebenso  die  Änderung 
mit  Sponeck  und  zwei  anderen  Punkten;  ferner  die  ausdrück- 
liche Nennung  des  Gfen.  Georg;  er  verwirft  den  Zusatz  bei 
der  Stelle,  dass  er  den  Kadauer  Vertrag  seinerseits  auch  be- 
stätigen soll:  und  in  sechs  monaten  nach  dato  sovil  ir  mt.  darin 
auflegt,  zu  volnziehen  sich  verpunden ;  und  hält  für  überflüssig, 
die  Artikel  zu  spezifizieren,  die  Chr.  noch  zu  vollziehen  hat; 
einer  der  wichtigsten  darunter  wird  sein  die  Ratifikation  durch 
die  Landschaft.    Die  Frist  von  einem  Jahr  zum  Lehensempfang 


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30  1B63-  ^' 

Jan.  24.  bemlUgt  der  Kg.  Die  Pflicht  nur  auf  einen  regierenden  Erzhz. 
zu  stellen,  ist  dem  Kg.  nicht  möglich,  da  auch  Ulr.  auf  den  Kg. 
und  nach  seinem  Tod  auf  alle  seine  Erben  und  Nachkommen, 
regierende  Erzhzz.  von  Österreich,  verpflichtet  war.  Bei  der  Stelle 
aber  sonst  zu  kainen  servitien  oder  dinstbarkaiten  die  Worte  oder 
anderm  beizufügen,  kann  der  Kg.  nicht  zugeben.  Ebensowenig 
kann  er  bei  seiner  bisherigen  Nachgiebigkeit  und  der  Recht- 
mässigkeit seiner  Ansprüche  von  den  300000  fi.  abgehen,  zumal 
da  Chrs.  Forderungen  für  seinen  eigenen  Unterhalt  und  das 
Heiratgut  seiner  Schwester  unbegründet  sind,  da  er  vom  Kg. 
wie  sein  eigener  Sohn  gehalten  wurde  und  besonders,  weil  er 
sich  ohne  Wissen  und  Willen  des  Kgs.  vom  kgl.  Hof  entfernte. 
Der  Kg.  hofft  also,  Chr.  und  seine  Landschaft  tverden  ihn  besser 
befriedigen,  wie  sie  wohl  thun  können.  Denn  wenn  das  Fürsten- 
tum Wirtbg.  so  vermöglich  ist,  dass,  wie  die  Landschaft  in 
ihrer  Antwort  sagt,  seit  dem  Heilbronner  Vertrag  ihr  1590000  fl. 
in  6  Jahren  auferlegt  vmrden,  so  können  ihr  die  300000  fl. 
keine  besondere  Beschwerde  machen ;  wird  der  Kg.  noch  länger 
abgeiviesen,  so  mu^s  er  beim  Ksr.  auf  das  Urteil  drängen,  der 
es  ihm  nicht  versagen  kann.  Die  von  Chr.  gewünschte  Investitur 
kann  der  Kg.  nicht  eingehen,  gestattet  aber,  dass  für  gewönd- 
lich  glibd  und  aid  gesagt  wird:  gebürlich  glübd  und  aid,  und 
andere  Änderungen,  und  gedenkt,  falls  es  zum  Vertrag  kommt, 
den  Hz.  Ulrich  soweit  möglich  zu  verschonen.  Ferner  soll  Chr. 
auch  den  von  Ulr.  geleisteten  Eid  schwören,  wie  er  in  des  Kgs. 
Sal'  und  Registrierbuch  steht,  das  der  Kg.  Chr.  vorzulegen 
bereit  ist;  doch  soll  neben  die  Worte:  „cadauischen  Vertrags" 
gesetzt  tverden  „und  passauischen  declaration".  —  Hat  der  Ge- 
sandte Befehl  und  Vollmacht,  dies  so  anzunehmen,  ist  es  gut; 
andernfalls  soll  er  alsbald  dem  Hz.  Albrecht  berichten,  dass 
der  Kg.  hiebei  bleiben,  und,  wenn  Chr.  es  nicht  in  zwei  Monaten 
annimmt,  um  Urteil  anhalten  wolle. 

Dass  Chr.  die  Erlegung  des  gemeinen  Pfgs.  befördert  und 
seine  Gebührnis  zu  zahlen  bereit  ist,  hat  der  Kg.  gerne  gehört 
und  hofft,  Chr.  habe  seinen  gemeinen  Pfg.  nunmehr  erlegt;  dass 
aber  Chr.  befugt  sein  soll,  2000  fl.,  von  seinem  Vater  dem  Kg. 
bezahlt,  abzuziehen,  hält  der  Kg.  nicht  für  berechtigt  und  kann 
sich  nicht  erinnern,  dass  ihm  von  Ulr.  etwas  an  diesem  ge- 
meinen  Pfg.  erlegt  wurde.  —  Graz,  1553  Jan.  4. 


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^^.— m  1663.  31 

:i.  In  seiner  Replik  von  Jan.  6  legt  der  Gesandte  noch-  jan.  24. 
einmal  die  Gründe  für  eine  Milderung  dar,  erklärt,  keinen 
weiteren  Befehl  zu  haben  als,  wenn  der  Kg,  auf  der  Passauer 
Geldstimme  verharre,  die  dortige  Vertragsnotel  wieder  zurück- 
zugeben, was  er  hiemit  thue,  da  Albrecht  nun  nicht  mehr  weiter 
thun  könne;  doch  werde  er  des  Kgs,  Resolution  noch  an  Chr. 
gelangen  lasstn  und  dessen  Antwort  dem  Kg.  mitteilen. 

4.  Des  Kgs.  Duplik  und  endgültige  Antwort  bleibt  dabei, 
dass  der  Kg.  von  der  so  kleinen  Summe  nicht  mehr  abgehen 
könne.  —  Gra^z,  Jan.  10. 

Ebd.  82-85.     Äbschr. 

27.  Johann  und   Georg,   Hzz.  zu  Münsterberg,   Brüder,  jan.  25. 
an  Chr.: 

beglaubigen   ihren  Rat  Georg  Kozlig  zu  Jagatschütz  zu  ver- 
traulicher Werbung.^)  —  Olsen,  1553  Jan.  25. 
St.  Fürsten  insgemein  21  a.     Or.  präs.  Febr.  23. 

28.  Chr.  an  den  B.  von  Würzburg:  Jan.  25. 

Antwort  auf  dessen  Schreiben  von  Jan.  20;  bedauert  den 
thätlichen  Angriff  von  Statthalter  und  Regenten  des  Markgfen. 
Albrecht  gegen  den  B.  von  Bamberg;  es  wäre  ihm  leid,  wenn 
der  B.  von  Würzburg  ebenso  belästigt  würde.^)  Will  es  an 
nichts  fehlen  lassen,  was  er  zur  Beilegung  thun  kann,  und 
sich  sonst  dem  Landfrieden  gemäss  halten.  —  Tübingen,  1553 
Jan.  25, 

St.  Heidelb.   Verein  9 III.     Konz. 


27.  *)  Die  schriftliche  Werbung  des  Gesandten  ebd.:  Chr.  möge  ihnm 
oOOOO  Thlr.  leihen.  —  Tübingen,  Febr.  23  lehnt  Chr.  unter  Hinweis  auf  die 
Verarmung  seines  Kammerguts  und  seines  Landes  ab.  —  Ebd.  Konz.  von  Fesslet; 

—  Stuttgart,  Mai  29  verwendet  sich  Chr.  für  die  Uzz.  bei  Erzb.  Ernst  zu  Salz- 
burg^ der  Juni  7  antwortet,   er  habe   dies  den  Hzz.  selbst  schon  abgeschlagen. 

—  Ebd.  Or.  präs.  Stuttgart,  Juni  14. 

28.  *)  Der  B.  hatte  gebeten,  sich  für  diesen  Fall  nach  Landfriede  und 
Heicheordnung  mit  Hilfe  gefasst  zu  machen,  und  ihm  dieselbe  auf  ireiteres 
Schreiben  ungesäumt  zuzuschicken.  —  Ebd.  Or.  präs.  Tübingen,  Jan.  25. 


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32  15Ö3.  29,— 3a 

Jan,  25,  29.  Kf.  Friedrich  an  Chr,: 

ZiMammenkunft. 

erhielt  dessen  Schreiben  von  Jan,  21  nebst  Abschr.  von  dem 
Schreiben  Hz,  Albrechts;  hatte  schon  vorher  an  die  Hzz,  von 
Bayern  und  Jülich  wegen  der  persönlichen  Zusammenkunft 
geschrieben  und  ka7in  sein  Bedenken  noch  nicht  verbessern. 
Hielte  eine  persönliche  Zusammenkunft  für  das  Beste,  wobei 
nicht  nur  von  Erlangung  eines  allgemeinen  Friedens  gehandelt, 
sondern  auch  von  ihm  hernach  dem  Ksr.  berichtet  werden  könnte. 
Bittet,  bei  Hz.  Albrecht  darauf  hinzuwirken,  dass  die  Zusammen- 
kunft so,  wie  sie  beide  dieselbe  bisher  für  gut  hielten,  zu  stände 
komme;  will  die  diesmal  besonders  geschickten  Abschr,  so  ver- 
wahren lassen,  dass  daraus  keine  Weiterung  entsteht.  —  Heidel- 
berg, 1553  Jan,  25. 

St.  Pfalz.  Miss,  5.     Or,  präs.  Jan.  28. 

Jan,  26.  30,  Wilhelm  Böcklins  Werbung  bei  Chr,  und  Gf.  Georg: 

Markgf.  Albrecht;  Warnung  vor  Frankreich;  Succession  des  Prinzen: 
kais.  Diener. 

Der  Ksr.  lässt  seinen  gnädigsten  Gruss  entbieten,  erin?iert 
an  seine  fortgesetzten  Bemühungen  zum  Schutze  des  Reichs  und 
an  die  bösen  Praktiken  seines  Erbfeindes,  des  französ,  Kgs., 
im  letzten  Jahr,  wozu  sich  diejenigen  am  meisten  bewegen  Hessen, 
denen  er  am  meisten  Gnade  erwiesen  hat,  welches  alles  daher 
geflossen,  das  man  sich  nit  zusamengethon  und  treulich  ob  ainander 
gehalten  hat.  Trotzdem  hatte  der  Ksr.  mehr  des  Reiches  Wohl- 
fahrt als  seine  eigene  Reputation  im  Auge  und  vertrug  sich 
mit  denen,  die  ihn  im  höchsten  Grad  an  seiner  Hoheit  an- 
gegriffen  hatten,  so  auch  mit  höchsten  ierer  mt.  unstatten  mit 
Markgf,  Albrecht,  und  zwar  deshalb,  weil  ir  mt.  in  gewisse  er- 
farung  were  komen,  das  er  mit  andern  franzosischen  conspiranten 
des  endlichen  Vorhabens  gewest  were,  durch  Burgund,  Sunckgau, 
Elsass  und  bis  gen  Menz  seinen  weg  zu  nemen,  solchi  land  zu 
verbrennen,  berauben  und  zu  verheren,  alda  graf  Volrad  von  Mans- 
feld  mit  seinem  anhang  und  franzosischen  conspiranten  zu  ime 
sollen  stossen  und  dan  verner  das  reich  und  desselbigen  gehorsamen 
glider  zu  vergwaltigen  und  zu  verderben,  und  wiewol  ir  mt.  erb- 
land durch  dasselbig  noch  nit  angrifl'en  oder  belaidiget  weren 
worden,  aber  nach  dem  hette  ir  mt.  solches  aus  vatterlicher  liebe 


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3f).  1553.  Xi 

^ethon  und  nit  geachtet,  wie   treffenlich   hoch  niar^pnaf  Albreclit  Jan.  :i6. 
ir  mt.  an  deren  hochhält  belaidiget  hette. 

Nun  hört  der  Ksr.,  da^s  der  unchristUche  Kg.  vmi  Frank- 
reich von  neuem  Unruhe  im  Beich  anzustiften  und  einige  Flecken 
im  ElsasSy  tcie  Gemary  Kolmar,  SchMtstadt  und  andere  einzti- 
nehmen  suche,  um  so  am  Rhein  Fuss  zu  fassen;  er  Hess  des- 
halb mit  den  vereinigten  Stünden  im  Elsass  verhandeln,  dass 
sie  sich  selbst  zum  Schutz  gegen  den  Franzosen  zusammen- 
schliessen  sollen*^  und  dass  er  selbst  2000  gerüsteter  Pf.  zu 
eiligem  Zuzug  bereit  halten  wolle.  Ohne  Grund  geben  der  Erb- 
feind des  Ksrs.  und  sein  Anhang  vor,  dass  er  das  röm.  Reich 
eigentümlich  und  erblich  machen  wolle;  der  Ksr.  bittet,  dem 
nicht  zu  glauben  und  Um  überall  hiegegen  zu  verteidigen.  Und 
wie  ofehoii:,  so  wolte  doch  ir  mt.  der  franzosischen  practicken  und 
anfwicklung  der  knecht  mir  kain  mass  und  Ordnung  geben,  dan 
ir  mt.  verg\\ist  were,  das  ich  mich  in  deme  wie  bisher  als  ain 
prehorsamer  fürst  des  reichs,  der  nichts  hohers  aclitet  und  lieber 
sehe  dan  frid,  ruehe  und  ainigkait  desselben  zu  erhalten,  wol 
wurde  wissen  zu  erhalten. 

Hat  mir  darnach  ad  partem  *)  gesagt,  das  ir  mt.  genedigs 
beger,  ich  niemand  in  meinem  land  gestatten  wolle,  dem  Franzosen 
knecht  aufzuwicklen ;  ii-  mt.  werden  bericht,  wie  Bonefacius  Kindts- 
vatter^)  ofienlichen  zu  Canstatt  dem  Franzosen  knecht  anneme. 
—  Ir  mt.  wolle  sich  auch  versehen,  das  ich  die  w^rde  des  bezigs, 
das  reich  erblich  an  sich  zu  bringen,  zu  hosten  entschuldigen, 
i^iewol  ir  mt.  nit  w^uste,  wer  dem  reich  mer  fui*stendiger  sein 
möchte  nach  deren  abgang  dan  irer  mt.  son;  der  rö.  kunig  ver- 
möchte das  nit  in  frid,  ruehe  und  ainigkait  zu  erhalten;  so  were 
kain  chur-  oder  fürst,  der  solches  Vermögens  were,  und  zu  besorgen, 
(las  nach  deren  abgang,  so  in  dem  willen  Gottes  stunde,  das  reich 
jemerlichen  zerrissen  wurde,  [wurde]  ain  ieder  sehen,  das  ime  ain 

»)  hitae  SteiU  M  ron  Chr.  korrig.;  uraptünglieh  schrieb  er:  so  were  an  mein  vetter  [Gf.  Georg] 
ir  mt.  genedigist  bef;«n),  die  wolte  als  ain  gehorsamer  furit  und  glid  des  reichs  mit  den 
andern  rerainigten  im  Elsase  treulich  zneeben  .  .  .,  auch  nit  gestatten,  das  In  dero  graf- 
schaft  Horburg  die  FranxoBiBcben  ir  unterschlaif  mit  aufwickinng  der  knecht  und  in  ander 
wege,  wie  dan  bisher  bet chechen  sei,  haben.  Znr  letzteren  SitUt  schreibt  Georg  auf  den  Jiand  : 
doch  deren  onwissent. 

30.  *)  Die  vorausgehende  Werbung  geht  an  Chr.  und  Georg  zusammen; 
urschiedenemal  ist  mir,  mich,  meiner  von  Chr.  nachträgUch  korrig.  für  uns, 
uns  baide,  unser. 

»)    ygl.  J,  376  n.  2. 

Ernt-t,  Briefw.  den  Hz«.  Chr.    II.  3 


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34  1553.  O0.—31. 

Jan.  26.  trum  dan^on  wurde,   darzu  dan  die  französischen  treulosen  con- 
spiranten  von  Avegen  ires  privatnuz  treulich  wurden  helfen.  — 

Ir  mt.  wolte  mir  auch  nit  bergen,  das  zu  furkomung  der 
sexischen  geschwinden  practicken  hette  ir  mt.  herzog  Hans  Fride- 
richen  von  Saxen,  marggrafen  Hansen  von  Brandenburg,  herzog 
Hainrich  von  Braunschweig  und  herzog  Ott  Franzen  von  Lunen- 
burg  angenomen  zu  diener,  die  dan  treulich  ob  ainander  halten 
wurden.»)    [155.^  Jan.  26.]^) 

SU  Frankreich  14  b.     Eigh.  Aufzeichnung  Chrs. 

Jan.  26.  31.  Chr.  an  Hz.  Albrecht: 

Ksr.  und  die  Zusammenkunft:  Bund:  Braunschweig :  frank.  Bh.  und 
Markgf.  Albrecht:  Sachsen;  kgl.   Vertragssache. 

erhielt  gestern  Albrechts  Schreiben  vom  20.  d.  M. ;  dankt  filr 
die  Zeitungen.  Was  des  Ksrs.  Antwort  auf  Chrs.  Meinung 
wegen  der  Fürstenzusammenkunft  betrifft,  so  antwortete  derselbe 
kurz,  es  were  ir  mt.  nit  zewider,  wolten  auch  mit  allem  vleis  ver- 
schaffen und  befurdern,  die  zwitrachten  und  Spaltungen  under  den 
fursten  hinzelegen,  wann  es  an  ir  mt.  gelangen  thet;  vermeldet 
auch  wol,  das  ir  mt.  doch  selbes  nie  gewert,  mit  etwas  lachen  darzu. 
Wie  dann  K.  1.  ferner  des  vorstehenden  punds  und  das  da 
einer  wie  der  swebisch  gewest,  aufgericht  möchte  werden,  ver- 
melden, ist  bei  mir  allerlei  bedenkens,  so  sich  nit  alles  schreiben 
lasst.  Aber  E.  1.  sehen,  das  sich  des  swebischen  punds  kein  fürst 
genossen,  aber  die  stett  und  geistlichen  dardurch  ir  sächle  gemacht, 
und  wer  nit  den  nechsten  für  die  pundsrichter  erscheinen  wellen, 
der  hat  her  muessen  halten  und  kein  fürst  stetten  und  pfaffen, 
wie  gut  fug  ainer  doch  gehabt,  kein  haar  dörfen  krümmen ;  haben 
auch  der  fursten  gehaim  die  stett  dardurch  erfaren.  Wo  nun  wir 
weltlichen  fursten  in  aufrechte  verstendnus  und  vertrauen  mit 
ainander  kemen,  auch  die  grafen,  herren  und  ritterschaft  zu  uns 
zugen,  wo  dann  etwan  aufrechte,  standhafte  bischof  und  die  auch 
ains   Vermögens  weren,   vorhanden,   achtet   ich   nit   untaugenlich, 


')  Es  lässt  sich  kaum  ein  besseres  Mittel  denken,  um  Chr.  und  seine 
politischen  Freunde  in  ihrer  Auffassung  der  Lage  (nr.  o  n.  1  und  3:  m\  14 
und  21)  und  in  ihrem  Misstrauen  gegen  die  Absichten  des  Ksrs.  zu  bestärken, 
als  obige  Werbung.     Vgl.  nr.  187  und  206. 

*)  Ebd.  Kredenz  des  Ksrs.  für  Wilhelm  Bocklin  an  Chr,  und  Gf.  Georg, 
dat.  Fddlager  vor  Metz,  1652  Dez.  27.  —  Or.  pras.  Tübingen,  Jan.  26.  Damach 
obiges  Datum,  das  auch  eine  Abschr,  obiger  Aufzeichnung  von  Kurz'  Hand  fuU. 


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31,  1653.  35 

auch  mit  in  bund  ze  nemen,  und  nit  abt,  abtissin,  und  wie  vor  jan,  26. 
gewest.  Dann  dieselbigen  sambt  den  stetten  sich  nachgeents 
trucken  muessten  und  der  fursten  lied  singen.  Albrecht  möge  aus 
beü,  Zeitungen  ein  Exempel  nehmen,  was  die  Seestädte  mit  Hz. 
Wilhelm  von  Braunschweig  vorhaben,  tvie  sie  das  Fürstentum 
Braunschweig  zu  regieren  denken;  wird,  wenn  sie  zusammen- 
kommen, seine  Meinung,  die  sich  nicht  schreiben  Ulsst,  weiter 
^öffnen. 

Dankt  für  Abschr.  von  Hz,  Heinrichs  Schreiben;  und  were 
warlich  gut,  wo  s.  1.  mit  statten  zu  land  und  leuten  geholfen 
möchte  werden;  aber  ich  trag  nit  wenig  fursorg,  s.  1.  seie  seines 
iezigen  Unfalls  selbst  nit  deine  ursach.  —  Hat  am  Sonntag  den 
Freiherm  von  Hewen  zu  Albrecht  abgefertigt,  gestern  Zeitungen 
geschickt. 

Schickt  ein  heute  angekommenes  Schreiben  des  Bs.  von 
Würzburg,  samt  seiner  Antwort  darauf;  hielte  gleichmässige 
Antwort  von  Albrecht,  Pfalz  und  ihm  für  ratsam.  Wenn  die 
beiden  Bb,  je  so  heftig  auf  den  Landfrieden  dringen  tvollen, 
könnte  man  ihnen  etwa  diese  Antwort  geben,  dass  sie  alles  thun 
wollten,  was  der  Landfriede  ihnen  auferlege;  da  sie  aber  glaub- 
lich erfahren  hätten,  der  Ksr,  habe  ihnen  befohlen,  die  Verträge 
mit  Markgf,  Albrecht  zu  halten,  was  die  Bb,  dem  kais,  Befehl 
zuwider  verweigern,  so  sei  ihnen  bedenklich,  ob  der  Landfriede 
verlange,  ihnen  wider  kais,  Befehl  zuzuziehen;  dagegen  wollten 
sie  zu  gütlicher  Beilegung  keinen  Fleiss  sparen.  Sonst  sollten 
sie  drei  still  sitzen  und  beiden  Teilen,  wenn  sie  sich  nicht  weisen 
lassen  wollen,  Albrechts  Meinung  entsprechend,  zusehen,  Albrecht 
möge  seine  Ansicht  hierüber  mitteilen.  Teilte  obige  Meinung 
auch  dem  Kf,  Pfalzgfen.  mit,  wird  dessen  Bedenken  berichten. 

Und  were  auch  den  Sachen  nachzudenken  gut,  was  da  mit 
unserm  vettern,  marggraf  Albrechten,  derwegen  gehandelt  möchte 
werden  —  dann  ich  E.  1.  freuntlicher  mainung  nit  bergen  will, 
das  s.  1.  mir  von  dato  den  17.  dis  monats  zuentboten  hat,  das  die, 
alsbald  seine  reiter  und  knecht  gemustert  und  bezalt  werden  (so  . 
selbstmalen  in  wenig  tagen  beschehen  sollen)  zu  mir  herausreiten 
welle  und  dann  fortan  hinauf  haimwertz  —  domit,  wann  s.  1.  komen 
wurdet,  ich  mich  gegen  dero  desto  fueglicher  mit  reden  wisste  zu 
verhalten. 

Wird,   tvas  er  über  Hz,  Moriz  iveiter  erfährt,   mitteilen. 
Ich   hette   auch  warlich  noch  daifur,   so  wir  vier  furderlich  ze- 


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36  1553.  3L—3L\ 

Jan.  26.  saiiienkemen  und  das  ain  ieder  vertraute  rate,  so  auch  der  enden, 
\\ie  ich  E.  1.  jungst  bei  dem  von  Hewen  zuentboten,  da  man  sich 
underhandlung  anbieten  solle,  mitbrechte  und  dieselbigen  alsobald 
wie  wir  uns  verglichen,  nbvertigen  theten,  das  verhoflfenlich  wir 
Weiterung  und  blutvergiessen  furkomen  wolten.  Dann  laider  die 
Sachen  ietzund  dermassen  im  reich  geschaffen,  das  nur  ain  ieder 
auf  sich  selbst  sieht,  es  gee  gleich  seinem  nachbauren  wie  es  mag; 
daraus  entsteen  dann  dise  embörungen  und  krieg.  Wo  nun  wir 
Teutschen  ainander  wol  abgemergelt  werden  haben,  so  wirdet  dar- 
nach Turk  und  andere  frembde  komen  und  uns  den  garaus  vol- 
lends machen,  welhes  E.  1.  als  ein  verstendiger  fürst  selbs  bas  als 
ichs  schreiben  kan,  erwegen  konnden. 

Will  auch  von  E.  1.  der  kuniglichen  Vertragssachen  halber 
(wann  dero  gesandten  widerumb  bei  E.  1.  ankomen  werden)  ant- 
wort  ge wertig  sein;  Gott  der  herr  gebe,  das  die  gut  und  milt  seie; 
dann  ich  mich  ferner  zu  begeben  ie  nit  wais.^)  —  Tübingen^ 
looS  Jan.  26. 

St.  Bayr.  Miss.  :>.    Abseht:     Vgl  DntffJ  IV,  25. 

Jan.  26.  32.  Chr.  an  Markgfin.  Emilie  von  Brandenburg:^^ 

Heilung  der  Markgfin.  Barbara. 

Antwort  auf  deren  Schreiben  samt  Gutachten  von  zwei 
Ärzten,  Markgfin.  Barbara  von  Brajidenburg  betr.;^)  sein  Leib- 
arzt,  den  er  noch  darüber  hörte,  hat  ihretwegen  noch  bessere 
Hoffnung,  wie  beil.  Gutachten  zeigt.  Da  Emilie  ihm  und  seiner 
Gemahlin  die  Kur  anvertraut,  will  er  sie  mit  Barbara  vor- 
nehmen lassen  und  ernstlich  darauf  halten,  dass  sie  mit  starken 
Arzneien  und  schmerzlicher  Heilung  verschont  werde,  hoffend, 
Gott  gebe  Gnade,  dass  es  sich  über  menschliches  Verhoffen  mit 
derselben  bessere;  bittet,  Meister  Sebold  Zellinger  zur  Besich- 
tigung der  Kranken  und  zur  Besprechung  mit  Ohrs.  Ärzten  zu 
schicken.     Will  mit  seiner  Gemahlin  sich  die  Sache  so  befoh- 

•  a)  an  mein  schwiger. 

31.  *)  Am  gleichen  Tag  schickt  Chr.  an  Kf.  Friedrich  Abschr.  von  nr.  19 
und  31,  ebenso  von  nr.  26,  nebst  Zeitungen;  er  fragt,  wie  der  Kf.  den  Bb.  rot» 
Bamberg  und  Würzburg,  von  denen  er  ebenso  gebeten  sein  werde,  antworte, 
und  bittet  um  Rat  über  die  Antwort,  die  er  nach  seinem  Schreiben  an  Hz. 
Albrecht  dem  Markgfen.,  wenn  diesem-  zu  ihm  kommt,  geben  will.  —  St.  Pfalz. 
Miss.  5.    Eigh.  Konz, 

32.  *)   Vgl.  I,  766. 


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3:^.-34.  1653.  .{7 

len  sein  lasse?!,  als  we7i?i  Barbara  ihr  eigenes  Kind  wäre.     -  jan,  26, 
Tübingen,  1558  Jan.  26, 

St,  BrandenJmrg  1  S,  14,    Kigh.  Konz, 

33,  Hz,  Albrecht  an  dir,:  Jan. 27. 

Sendung  von  Hnvens,     Akten  über  den  Streit  in  Franken. 

hat  dessen  Gesandten  von  Hewen  in  seiner  mündlichen  Werbung 
nebst  der  Kredenz  gestern  M  rernonnnen,  ihm  darauf  seine  Mei- 
nung mündlich  eröffnet  und  wieder  abgefertigt.-)  Dankt  für 
die  von  Chr.  geschickten  Schriften  und  Handlungen,  sendet  den 
Hauptvertrag  zwischen  Ksr,  und  Markgf.  Albrecht,  die  kais, 
Instruktian  für  die  Werbung  bei  den  Bb,  von  Bamberg  und 
Würzburg  und  Abschr,  der  fränk.  Einung,  —  München,  1558 
Jan,  27. 

St,  Bayr,  Miss.  2.     Or.  präs.  Tühingenj  Febr.  1.^) 

34.  Chr,  an  Kf,  Friedrich :  J^^,^  o^ 

Zusammenkunft.    Uz.  Albrecht.    Böckltm   Werbu?ig.    Deutschmeister. 

erhielt  heute  dessen  Schreiben  von  Jan.  22,  23  nnd  25.  Hält  für 
nötig,  dass  die  Zusammenkunft  nicht  länger  aufgeschoben  wird, 
da  sie,  je  früher  sie  stattfindet,  desto  nützlicher  ist. 

Schickt  Hz,  Albrechts  Antwort  auf  Hz.  Heinrichs  von 
Braunschweig  Schreiben.^)  —  Hat  letzten  Sonntag  einen  Ge- 
sandten zu  Hz.  Albrecht  der  bewussten  Sache  wegen  abgefertigt 
und  loird  die  ihm  gewordene  Antwort  mitteilen. 

Schickt  Wilhelm  Böcklins  Werbung  im  Namen  des  Ksrs.; 
derselbe  fügte  ad  partem  weiteres  bei,  ivas  Chr.  bei  der  Zu- 
sammenkunft mitteilen  wird.    Antwortete  dem  Ksr,  per  gene- 


33.  *)  Gegen  Druffel  IV,  19  n.  2,  tro  die  Audienz  auf  27.  angesetzt  ist. 

*)  Von  Hewens  Bericht  Druffel  IV,  26.  Hz.  AlbrecM  erkläiie  sich  zur 
Forderung  einer  schleunigen  Zusammenkunft  bereit,  indeniet  aber,  in  dem  an 
den  Ksr.  zu  n'chtenden  Schreiben  Spezialgrilnde  für  die^teWe  anzugeben  oder 
die  kais.  AntwoH  zu  erwarten;  als  Ort  empfahl  er  Ellivangen.  —  Ebd.  Or. 

•)  Es  ist  nicht  unwahrschtirdich,  dass  der  Agent  eiws  Protestant.  Fürsten, 
mii  welchem  Zasius  nach  seinem  BeiHcht  an  Kg.  Ferdinand,  Druffel  IV,  33, 
am  31.  Jan.  in  Augsburg  eine  UntefTedung  hatte,  eben  von  Hewen  gtwesm  ist. 
Die  Zeitangabe  stimmt:  daeu  kommt  die  Idntität  der  genusstrten  Befürchtungen 
nUt  der  gleichzeitigen  pfäh.  Auffassung  der  Lage,  Druffel  IV.  47.  Zur  Sache 
selbst  vgl.  nr.  98  n.  2. 

34.  «)  Druffel  IV,  9  n.  3. 


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38  1553.  34.-36. 

Jan.  28,  raliü,  dass  er  sich  in  dem  als  gehorsamer  Fürst  zeigen  werde;*) 
Böcklin  zieht  nicht  tveitery  sondern  gedenkt  eine  Zeit  lang  da- 
heim zu  bleiben. 

Billigt  des  Kfen.  Antwort  an  den  B.  von  Würzburg  in  der 
deutschmeisterlichen  Sache;  kommt  es  zu  einem  gütlichen  Tag„ 
will  er  sich  aller  Gebühr  nach  halten.  —  Tübingen,  1553  Jan.  2H, 

St.  Ff  alz.  Miss.  5.    Konz. 

Jan.  29.  3S.  Chr.  an  Pfalzgf.  Ottheinrich: 

Auszug  aus  der  Hirsauer  Chronik. 

Antwort  auf  dessen  Brief  von  Jan.  17  samt  Zeitungen. 
Weiss  von  Zeitungen  nichts,  als  dass  die  Bb.  von  Würzburff 
und  Bamberg  rüsten,  une  allgemein  bekannt  ist.  —  Auf  Otthrs. 
Bitte,  zu  seinem  geplanten  Werk  aus  der  Hirsauer  Chronik  das 
1.  Kap.  des  1.  Teils,  von  etlichen  Mönchen  und  Doktoren,  nach 
dem  Titel  des  Index:  sequuntur  illustrium  monachorum  atque  doc- 
torum  etc.  abschreiben  zu  lassen,  hat  er  einen  verordnet,  der 
nun  einiges  abgeschrieben  hat,  wie  Beil.  A  zeigt.  Da  dies  aber 
gar  nichts  nützt,  Hess  er  denselben  die  Arbeit  einstellen.  Sendet 
den  Auszug  von  dem  bayrischen  Krieg  mit.  Beil.  B.  Kann  sonst 
in  seinen  Klöstern  nichts  an  Büchern  finden,  was  zu  Otthrs. 
Werk  dienlich  wäre;  wäre  solches  vorhanden,  würde  es  nicht 
vorenthalten  werden.  Wird  die  geunlTischte  Kanzleiordnung- 
demnächst  schicken.*^  —  Tübingen,  1553  Jan.  29. 

St.  Pfalz  9  c  I,  73.    Konz. 
Jan.  80.  36.  Hz.  Albrecht  an  Chr.: 

B.  van  Würzburg.    Markgf.  Albrecht. 

billigt  die  von  Chr.  Jan.  26  vorgeschlagene  gleichmässige  Ant- 
wort an  den  B.  von  Würzburg.  —  Wenn  Markgf.  Albrecht  zu 
Chr.  kommt,  tväre  das  beste,  denselben  zu  bereden,  dass  er  sich 
auf  gütliche  Vermittlung  zwischen  ihm  und  den  Bb.  einliesse. 


a)  IHe  Fortaetzung  entspricht  CAr«.  Bandnotiz  in  nr.  17  n.  1, 

')  Mit  dem  nr.  23  n.  1  erwähnten  Schreiben  von  Jan.  28  schickt  Chr. 
auch  an  Bz.  Albrecht  ein  Verzeichnis  von  Böcklins  Werbung  und  fOgt  hei,  er 
habe  nur  per  generalia  geantwortet,  von  dem  Bezieht  wegen  des  Prinzen  wisse 
er  nichts,  französ.  Konspiration  wolle  er  in  seinem  Lande  keineswegs  gestatten^ 
—   Vgl.  nr.  206. 


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36,-38.  1658.  39 

Wenn  Chr.  Pfalz  und  ihn  zu   Mitunterhändlern  vorschlagen  jan.  so, 
Willy  wäre  es  ihm  nicht  zuwider,  —  München,  1553  Jan.  30, 

Si.  Bayr.  Miss.  2.  Eigh.  Or.  präs.  Tübingen,  Febr.  3.   Vgl.  Druffel  IV 
S.  19  n.  1  und  2. 

37.  Hz,  Albrecht  an  Chr.:  Febr.  2. 

Zusammenkunft. 

schickt  in  Abschr.  seine  Antwort  an  Kf.  Friedrich  wegen  der 
Zusammenkunft;  ^)  hält  immer  noch  für  rätlich,  vorlier  dem  Ksr, 
unter  allgemeiner  Ausführung  über  die  Beschwerden  des  Reichs 
und  der  Stände  zu  schreiben,  während  ihm  sonst  fast  bedenk- 
lich wäre,  in  die  Zusammenkunft  zu  willigen.  Hätte  wegen 
Unterkunft  und  Proviant  Ellwangen  für  geeigneter  gehalten  als 
Öhringen.  Wenn  Chr.  bei  der  Weitentsessenheit  die  Zusammen- 
kunft vor  Sonntag  OcuZi  für  möglich  hält,  Hesse  er  sich  auch 
Reminiscere  gefallen;  doch  soll  Jedenfalls  wenigstens  von  ihnen 
dreien,  dem  Kfen.  und  ihnen  beiden,  vorher  dem  Ksr,  geschrie- 
ben werden;  erwartet  hierüber  von  Pfalz  und  Chr,  weiteres 
Zuschreiben,  —  München,  1553  (am  heiligen  liechtmestag)  Febr,  ^, 

St,  Bayr,  Miss,  2,     Or,  präs,  Tübingen,  Febr.  7.*) 

38.  Kf,  Friedrich  an  Chr,:  Febr.  3. 

yiarkgf.  Albrecht  und  Würzburg ;  Chr,  und  der  Deutschmeister, 

schickt  mit,  was  ihm  B,  Melchior  von  Würzburg  wegen  Unter- 
handlung zwischen  ihm  und  Markgf,  Albrecht  schrieb,  und  seine 
Antwort  darauf.  Da  der  B,  gerne  sehen  v)ürde,  dass  Chr,  und 
andere  friedliebende  Fürsten  an  der  Verhandlung  teilnehmen,^) 
will  er,  sobald  er  von  Markgf,  Albrecht  Antwort  erhält,  Clir, 
Mitteilung  machen,  der  es  dann  auch  an  Hz.  Albrecht  gelangen 
lassen  möge. 

Ausserdem  schrieb  ihm  der  B.  von  Würzburg  in  Sachen 
Chrs,  contra  Deutschmeister;^)  verfasste  darauf  ein  Schreibe}!, 


37.  *)  Druffel  IV,  35,  sunt  Teil  missversländlich :  namentlich  könnte  ts 
scheinen,  als  wäre  der  26.  Febr.  schon  von  anderer  Seite  vorgeschlagen  worden. 

*)  eodetn  schickt  Chr,  dies  an  Kf,  Friedrich   und  bittet  um  dessen  Mei- 
nung, —  Ebd.  Konz, 

38.  >)   Vgl  nr.  40  n.  1, 

')   Würzburg,  Fehr,  1;  der  Kf,  möge  Schreiben  an  Chr,  und  den  Deutsch- 
meister  fertigen  lassen. 


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40  15B3.  56'. 

Fehr,  3.  Wie  an  beide  um  Emräumung  der  Giitlichkeü  geschrieben  tver- 
den  soll,  das  beide  von  Würzburg  aus  erhalten  werden.  — 
Heidelberg,  1553  Febr.  3. 

St.  Brandenburg  1  d.     Or.  priis.  Tübingen,  Fehr,  7. 

Fehr,3.  39.  Pfalzgf.  Ottheinrich  an  Chr.: 

Chrs.  Kirchenordnung :  K.G. 

Antwort  auf  dessen  Schreiben  von  Jan.  21) ;  dankt  für  die 
Zeitungen,  für  das  Kapitel  aus  der  Hir sauer  Chronik  und  den 
Auszug  aus  dem  bayrischen  Krieg;  erstere  tveiterzuschreiben 
ist  unnötig;  ist  Chrs.  Kanzleiordnung  gewärtig.  —  Hat  gehört, 
Chr.  wolle  in  seinem  Land  eine  Kirchenordnung,  wie  er  es  der 
Religion  wegen  durchaus  gehalten  habe,  im  Druck  erscheinen 
lassen;  da  es  nun  an  der  Zeit  wäre,  dass  er  in  seinem  Lande 
auch  eine  Reformation  und  Kirchenordnung  einrichtete,  so  bittet 
er  um  ein  Exemplar  von  der  Chrs.  —  Seine  Bedenken  in  der 
deutschmeisterischen  Sache  betr.,  glaubt  er  immer  noch,  dass 
man  am  K.G.  den  Geistlichen  geneigter  ist,  als  Chr.  und  seine^s- 
gleichen,  weshalb  auf  Wege  zu  denken  wäre,  wie  gleiches  Recht 
erlangt  werden  könnte.  —  Wird,  was  er  über  die  Religion  in 
Polen  und  Bayern  erfährt,  mitteilen.  —  Neuburg,  1553  Febr.  3.^) 

St.  Pfalz  9  c  I,  ?:>.     Or.  präs.  Tnhingtn,  Febr.  6. 

Febr.  4.  40.  Chr.  an  den  B.  von   Würzburg: 

Antwort  auf  dessen  Schreiben  von  Febr.  1:^)  Will  neben 
Kf.  Friedrich  sogleich  eine  Botschaft  an  Markgf.  Albrecht 
schicken  und  alles,  was  zum  Vergleich  zwischen  dem  B.  und 
dem  Markgfen.  und  zum  Frieden  dient,  handeln  helfen.  — 
Tübingen,  1553  Febr.  4. 

St.  Heidelb.    Verein  9  III.     Konz. 

Febr.  4.  41.  Chr.  an  Hz.  AI b rech  t: 

Markgf.  und  Bb.;  Zusammenhnnft :  Zeitung  aus  Brüssel. 

erhielt  gestern  spät  Albrechts  Schreiben  von  Jan.  30:   schickt 
ein  iveiteres  Schreibest  vom  B.  von   Würzburg  und  seine  Ant- 


39.  *)  In    einem  gleichzeitigen  Schreiben  mahnt    Otthr.   auch   wegen   der 
pfdlz.'bayr.  Erbeinigung  meder  an.  —  Ebd.  Or. 

40.  *)  Der  B.  hatte  um  Unterstützung  der  von  Kf.  Friedrich   schon  be^ 
gonnenen  Unterhandlung  gebeten.  —  Ebd.  Or.  präs.  Tübingen,  Febr.  3. 


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41.-4;^.  1553.  4 1 

wort  darauf ;^)  ivill  vioryen  einen  Vertrauten  zu  ihrem  Vetter  Fei»-.  4. 
abfertigen,  um  neben  dem  Kf.  Pfalzgfen.  mit  ihm  Über  gütliche 
Beilegung  zu  verhandeln,  obwohl  er  furchtet,  derselbe  lasse  sich 
von  d£n  Verträgen  mit  Würzburg  und  Bamberg  nicht  abweisen. 
Kommt  der  Markgf  selbst  zu  ihm,  wie  er  ihm  melden  Hess,  so 
würde  er  nach  Albrechts  und  des  Kfen.  Bedenken  fnit  ihm  ver- 
handeln. Ich  verhoffte  ie,  s.  1.  solte  aiinemlich  sein,  das  sie  die 
sach  auf  E.  1.,  Pfalz  und  mich  konien  liess,  wo  ich  nit  fursor«: 
truege,  dieweil  di  kei.  nit.  derwe^en  mit  s.  1.  so  ernstlich  handeln 
liette  lassen,  daz  die  sich  an  ainer  genanten  soma  geltz  und  jerlich 
jargelt  seiner  1.  leben  lang  vergnuegen  solte  lassen,  aber  s.  1.  solhes 
gar  abgeschlagen  und  als  auf  die  gemachten  und  von  ir  mt.  con- 
firmirteu  vertragen  verharren,  wie  mich  dann  Wilhelm  Becklin 
>olhes  bericht,  der  von  irer  mt.  wegen  neben  andern  mit  s.  1.  ge- 
liandelt.2) 

Lässt  sich  Albrechts  Antwort  an  von  He  wen  wegen  bal- 
diger Zusammenkimft  und  ivegen  des  Schreibens  an  den  Ksr. 
wohl  gefallen  und  glaubt,  auch  der  Kf.  werde  einverstanden 
mn.  Für  diesen  tcäre  Ellwangen,  das  von  Heidelberg  16  grosse 
Meilen  entfernt  ist,  etwas  weit,  auch  hätte  er  sehr  schlechten 
Weg  und  zudem  soll  keine  gute  Luft  daselbst  sein:  will  aber 
Albrechts  Bedenken  an  Hin  gelangen  lassen. 

Sein  Diener  schreibt  von  Brüssel,  Jan.  2i),  der  Ksr.  liege 
in  Luxemburg  etwas  krank  an  Podagra:  es  sei  ein  grosser 
Jammer,  zu  sehen,  wie  die  Kn.  überall  auf  den  Strassen  um- 
fallen und  sterben;  von  den  Halienern,  die  der  Ksr.  hatte, 
'tollen  keine  600  mehr  am  Leben  sein.^)  —  Tübingen.  155:^  Febr.  4. 

St.  Bayr.  Miss.  2.  Äbschr.  (ich).  FMerhafier  Atitizug  hei  DfuffellV,  37. 

42.  Instruktion  für  Ludwig  von  Frauenberg.   Chrs.   Ge-  Fvhr.  5. 
sandten  an  Markgf.  Albrecht  von  Brandenburg:^) 

VcrmiUlung  stoische n  Markgf.  tnid  Bh. 

(hr  Gesandte  soll  unter  Hinweis  auf  die  Gefahren  bei  einem 


41.  >)  nr.  40. 

')  Der  Ksr.  berichtet  hierüber  selbst  an  Fadiiuind :  Lanz  H,  üS:^. 

*)  EissUngers  Schreiben  St.  Chr.  I.  tib.  Or.  —  Am  5.  Febr.  berichtig 
Eisdinger  unt.  and.:  man  sage,  die  Franzosen  hätten  den  Ksr.  gemaU  auf 
tinem  Krebs  sitzend  mit  der  Devise:  plus  uUra.  —  Fbd.  Or. 

42.  *)  Kredenz  ebd. ;  Chr.  bittet  darin  den  Markgf en.^  die  Werbung  des 
Gtmndien  nicht  in  Unfreundschaft   aufzunehmen   und  sich  wiUf ährig   zu  er- 


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42  1Ö68.  42.^44. 

Febr.  o.  Überzug  der  Bb.  von  Bamberg  und  Würzburg  —  neue  Ungnade 
des  Ksrs.y  Abfall  der  ihm  seither  freundlich  gesinnten  Stände, 
Aufreizung  der  im  letzen  Jahr  beleidigten,  Zuzug  der  benach- 
barten Reichskreise,  ja  Reichsacht  —  die  gütliche  Unterhand- 
lung von  Pfalz,  Bayern,  Jülich  und  Chr.  anbieten.  Bewilligt 
der  Markgf.  diese,  so  soll  der  Gesandte  erklären,  es  sei  nötig, 
dass  der  Markgf.  inzwischen  thätliches  Vorgehen  einstelle,  und 
fragen,  welcher  Tag  und  Platz  dem  Markgf en.  geschickt  wäre  : 
er  soll  womöglich  einen  Anstand  von  3 — 4  Wochen  zu  erlangen 
suchen.  —  Tübingen,  1558  Febr.  5. 

St,  Heidelb.  Verein  9,  III.     Or.^) 

Febr.  r>.  '^'  Chr.  an  Markgf.  Albrecht: 

Hartungs  Werbung.    Zusammenkunft. 

hat  des  Bartholomäus  Härtung  ^)  Werbung  angeh'&rt  und  dem- 
selben in  der  bewussten  Sache  sein  Bedenken  eröffnet,  wie 
Albrecht  aus  dem  besonderen  Schreiben  hieneben  sehen  wird. 
—  Sodann  ihrer  beiden  Zusammenkunft  wegen  bittet  er  durch 
diesen  Briefzeiger  um  schriftliche  Nachricht,  wann  Albrecht 
zu  Möckmühl  ankommen  wird,  damit  er  sich  darnach  richten 
kann;  denn  es  sind  von  hier  zwei  grosse  Tagreisen  dahin.  — 
Tübingen,  1553  Febr.  5. 

St.  Bfxindenburg  1  g  16.    Konz. 

Febr,  6.  44.  Chr.  an  Pfalzgf.  Ottheinrich: 

Kirchenardnung.     K.G.    Bayr.-pfälz.  Erbeinigung. 

Antwort  auf  dessen  Schreiben  von  Febr.  3.  Ist  allerdings 
daran,  eine  Kirchenordnung  im  Druck  ausgehen  zu  lassen: 
tvird  sie,  wenn  sie  fertig  ist,  ebenso  die  Kanzleiordnung  schicken. 
Was  das  K.G.  betrifft,  wo  man  den  Geistlichen  geneigter  sein 
soll  als  Chr.  und  seinesgleichen,  so  sollte  dies  auf  dem  Reic/is- 
tag  durch  Otth.  und  andere  ihre  Religionsverwandten  auf  die 


a)  Eine  eitras  atufführltrhere  Instruktion  von  Fennfera  Hand  liegt  im  Kont.  bei  mit  d^  Aufm-hr.  r 
ist  nit  furgaogen. 

zeigen,  —  Konz.  von  Fessler.  —  Kach  nr.  40  und  46  ist   diese   Sendung   eine 
Folge  des  würzburg.  Schreibens,  nr,  40  n.  1. 

43.  *)  Trier,  Jan.  21  beglaubigt  der  Markgf.  seinen  Rat  Bartel  Härtung 
zu  mündlicher  Werbung.  —  Ebd.  Or.  präs.  Tübingen,  Febr.  5.  —  über  die 
Werbung  vgl.  nr.  46. 


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44.-46,  1553.  43 

Bahn  gebracht  und  davon  gehandelt  werden;  will  dem  weiter  Febr.  6. 
nachdenken.  Ist  weiterer  Nachrichten  über  die  Religion  in 
Polen  und  Bayern  gewärtig.  —  Otthrs.  Befürchtung  wegen  der 
Verzögerung  der  hayr.-pfdlz.  Erbeinigung  betr.  hat  er  aus  allerlei 
Gründen,  namentlich  nach  einigem,  was  er  von  Hz.  Albrecht 
selbst  gehört,  keine  Sorge.  Obwohl  in  kurzem  Pfalz,  Bayern 
und  er  persönlich  zusammenkommen,  vnll  er  doch  inzwischen 
bei  Hz.  Albrecht  vmder  anmahnen,  auch  bei  der  Zusammen- 
kunft die  Erbeinung  zur  Sprache  bringen  und  sich  bemühen, 
ob  dieselbe  hiebei  zu  Ende  geführt  werden  könnte.  —  Tübingen, 
1553  Febr.  6. 

St.  Pfalz  9  c  1,76.    Konz. 

45.  Mar  kg  f.  Karl  von  Baden  an  Chr.:  Ftbr.e, 

Tod  des  Markgfen.  Ernst    Karls  Begierungsantriti. 

teilt  mit,  dass  sein  Vater,  Markgf.  Ernst,  heute  zwischen  7  und 
H  Uhr  vorm.  hier  in  Offenburg  gestorben  ist;  bittet,  ihn  als 
ein  jungen  angeenden  regierenden  fursten  in  gnädigem  Befehl 
zu  haben,  wofür  er  sich  auch  guter  Nachbarschaft  befleissigen 
will  —  Offenburg,  1553  Febr.  6. 

St.  Badtn  9  h  1,6.     Or.  präs.  Tübingen,  Febr.  13. 

46.  Clir.  an  Hz.  Albrecht:  Febr.  6. 
Sendung  von  und  zu  Markgf.  Albrecht. 

Markgf.  Albrecht  hatte  gestern  einen  Diener,  Bartlwl.  Här- 
tung, bei  ihm,  der  ihm  mitteilte,  der  Markgf.  sei  schon  auf  dem 
Heimweg,  sei  am  30.  Jan.  von  Trier  aufgebrochen,  Birkenfeld 
auf  dem  Hundsrück  zu;  es  soll  ihm  alles  Kriegsvolk,  das  er 
im  kais.  Dienst  hatte  und  das  jetzt  beurlaubt  ist,  nachziehen, 
doch  wusste  der  Diener  nicht,  ob  es  haufenweise  über  den  Rhein 
komme  oder  rottenweise  auf  den  Musterplatz  nach  Crailsheim 
ziehe;  der  Diener  berichtete  noch,  der  Markgf.  wünsche  mit  Chr. 
in  Möckmühl  zu  einer  Besprechung  zusammenzukommen,  und 
bitte  um  Hilfe  und  Beistand,  falls  ihm  die  Bb.  überlegen  wären. 
Antwortete  auf  das  letztere  nur,  er  tverde  darüber  mit  dem 
Markgfen.  selbst  in  Möckmühl  sprechen. 

Schickte  auf  das  Schreiben  von  Würzburg  eine  Botschaft 
an  Markgf.  Albrecht  wegen  gütlicher  Unterhandlung,  icorin  er 


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44  1553.  46.-47. 

Fehr,  6.  anch   Hz,  Alörscht  als    Unterhandle?'  vorschhuj.  —  Tübingeiu 
hVhi  Febr,  6, 

Ced,:  Der  Gesandte  sagte  anch,  der  Ksr.  habe  dem  Markgfen. 
durch  den  Gfen,  von  Arenberg,  sonst  Herr  von  Barbafon  gen,, 
und  durch  Lazarus  von  Schtvendl  abdanken  und  ganz  gnädigst 
für  Büchsen  und  Munition,  die  nicht  mitgenommen  iverden 
konnten,  15  000  fl.  geben  lassen,  zugleich  einen  offenen  Passbrief, 
vorn  Ksr,  eigh,  unterschrieben,  sein  Geschütz  —  es  sind  nur 
die  Rohre  —  ungehindert  zu  Wasser  und  zu  Land  heimführen 
zu  lassen;  auch  habe  der  Ksr.  ihm  befohlen,  sich  gefasst  zu 
machen,  da  er  ihn  bald  wieder  mit  seinen  Obersten  und  Befehls- 
leuten  gebrauchen  ivolle;  alle  Regimenter  Kn,  seien  beurlaubt, 
Gf,  Philipp  von  Eberstein  und  Graf  Hans  von  Nassau  haben 
Befehl,  2  neue  Regimenter,  je  10  Fähnlein  stark,  anzunehmen, 

SL  Brandenburg  1  d,     Konz,     Ced,  eigh, 

Fehr,  7.  47,  Kf,  Friedrich  an  Chr,: 

Markgf,  Albr^^cht:  B.  von   Würzburg, 

schickt  mit,  was  er  durch  Heinrich  Riedesel  von  Bellersheim 
bei  Markgf,  Albrecht  iverben  Hess  ^)  und  was  dieser  schriftlich 
antwortete,^)  Wenige  Stunden,  nachdem  der  Gesandte  gestern 
nachm,  zurückgekehrt,  kam  der  B,  von  Würzburg  mit  6 — 8  Pf, 
in  aller  Stille  hier  an,^)  nahm  unbekannt  in  der  Stadt  Her- 
berge, und  Hess  sich  durch  seinen  Amtmann  zu  Mainberg,  Karl 
von  Rebitz,  bei  ihm  afizeigen;  erforderte  dann  den  B,  zum  Hof, 
wo  er  bald  erkannt  wurde.  Der  B,  dankte  für  die  Bemühung 
des  Kfen,  im  letzten  Jahr  um  Vermittlung  zwischen  ihm  und 
Markgf.  Albrecht  —  obwohl  er  nur  bei  der  Anzettelung,  nicht 


47.  *)  Kach  nr.  ^5  erfolgte  die  Sendung  auf  Chrs.  Bat. 

^)  Die  Instruktion  für  Biedesel,  dat.  Jan.  29,  enthält  die  Bitte,  der  Markgf. 
möge  in  dtn  Irrungen  mit  Trier,  Bamberg  und  Wiirsburg  dem  Kfen,  und  rfen 
Hzz.  von  Bayern,  Jülich  und  Wirthg,  und  anderen  gutherzigen  Ständen  Ver- 
miitlung  gestatten.  —  In  seiner  Antwort  von  Fehr,  3  sagt  der  Markgf.  zunädist, 
dass  er  mit  Trier  abgefunden  sei,  macht  dann  den  Bb,  Vonvürfe,  erklärt,  dasf 
er  von  den  Verträgen  um  keinen  Buchstaben  weichen  werde,  dagegen  in  seinen 
aus  dem  Nichthalten  der  Verträge  entstandenen  Ansprüchen  Gütlichkeit  gestatte, 
falls  die  Bb,  und  die  Domkapitel  hinnen  14  Tagen  dem  Kfen.  Versicherungs- 
briefe schicken,  dass  sie  die  Verträge  halten  werden,  dem  Markgfen.  Vonxil 
und  Geschütz  herausgeben,  und  die  Verhandlung  binnen  Monatsfrist  stattfindet. 
—   Vgl,  Druff el  IV  nr.  74  n.  2;  Hohen z oller i sehe  Forschungen  5  S.  3^8. 

')  Leodius  S.  2t>6. 


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47.  1553.  45 

beim  Abschhiss  der  deiche  die  Seim'yen  hatte  —  und  bat  um  j^v^,  7^ 
Rat  und  Hilfe  in  neuer  Not:  zwar  habe  der  Ksr,  aus  eigenem 
Antrieb  seine  Verträge  mit  dem  Markgfen,  vom  letzten  Jahr 
kassiert,  auch  ihm  vo7i  Villach  und  Augsburg  aus  bei  seinen 
Pflichten  deren  Befolgung  verboteu,  trotzdem  aber  häre  er,  der 
Markgf,  habe  neben  der  Aussöhnung  auch  Konfirmations-  und 
Gebotsbriefe  erlangt,  seilte  mit  Würzburg  und  Bamberg  auf- 
gerichteten Vertrüge  zu  befolgen,  was  ihm  [dem  B./  sehr  be- 
fremdlich wäre:  er  bat  um  Rat,  tvas  er  thun  solle,  wenn  des- 
wegen tveiter  in  ihn  und  Bamberg  gedrungen  würde. 

Erklärte  sich  hierauf  zur  Beförderung  des  Friedens  bereitr 
liörteaber  dann  zuerst  den  Bericht  seines  Gesandten  von  Markgf, 
Albrecht  und  übergab  dem  B,  sowohl  seine  Instruktion  als  auch 
des  Markgfen,  Antwort,  worin  dieser  erklärt,  was  ihn  zu  Wider- 
willen gegen  Bamberg  und  Würzburg  bewogen,  worin  er  fest 
beharren  wolle  und  wo  er  der  Gütlichkeit  Raum  gebe,  ferner 
auch  die  vom  Markgfen,  dem  Gesandten  mitgegebene  Ratifikation, 

Darauf  Hess  ihm  der  B,  heute  morgen  anzeigen,  die  Ant- 
wort enthalte  beschwerliche  Auflagen,  auch  habe  er  die  Verträge 
mit  dem  Markgfen,,  soweit  ihm  möglich  gewesen,  erfüllt,  ferner 
habe  er  nicht  um  deren  Kassation  nachgesucht.  Nach  Aus- 
söhnung des  Markgfen.  mit  dem  Ksr,  sei  allerdings  Wilhelm 
Nothaft  zu  ihm  und  Bamberg  abgefertigt  worden,  er  könne 
aber  hieraus  so  wenig  als  aus  den  Verträgen  des  Markgfen. 
mit  dem  Ksr,  ein  Gebot  von  diesem  entnehmen,  ungeachtet  der 
Kassation  den  Verträgen  nachzukommen,  und  habe  das  auch 
dem  Nothaft  zur  Antwort  gegeben,  um  hierüber  eine  ausdrück- 
liche Erklärung  des  Ksrs.  zu  erlangen. 

Als  er  nun  vom  B,  endgültige  Resolution  begehrte,  ob  er 
die  Verträge  halten  wolle  oder  nicht,  erhielt  er  nur  zur  Ant- 
wort, er  wolle  des  Ksrs.  Entschliessung  auf  die  Nothaft  ge- 
gebene Antwort  abwarten.  Gab  demselben  hierauf  nicht  nur 
keinen  Rat,  sondern  wies  daraufhin,  dass,  nachdem  der  Markgf. 
sich  erklärt  habe,  es  nun  auch  der  B,  thini  sollte,  worauf  der 
B,  versprach,  mit  seinem  Domkapitel  zu  verhandeln  und  dann 
seinen  Entscfiluss  mitzuteilen.  Fügte  noch  bei,  dass  er  dies 
an  Chr.  als  Mitunterhändler  berichten  werde. 

Nach  allem  hat  er  gute  Hoffnung,  dass  die  Bb,  sich  nicht 
nur  in  weitere  Giltlichkeit  einlassen,  sondern  auch  zur  Be- 
folgung der  früheren  Verträge  zu  bewegen  sein  werden,  tvomit 


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46  1563.  47.^-48, 

Febr.  7.  dem  Markgfeu.  nicht  wenig  gedient  wäre.  Kommt  letzterer  zu 
CJir.y  möge  sich  dieser  fleissig  bemühen,  ihn  bei  der  Güte  zu 
behalten,  zur  Verlängerung  der  bestimmten  Zeit  zu  bewegen 
und  womöglich  im  geheimen  zu  erfahren,  worauf  er  endgültig 
zu  beharren  gedenke;  will  dies  ebenfalls  thun,  wenn  der  Mar  kg  f. 
zu  ihm  kommt,  was  leicht  möglich  ist,  da  er  gestern  in  Kreuz- 
nach, heute  in  der  Nähe  von  Worms  übernachtet  —  Heidel- 
berg, 1553  Febr.  7. 

Ced. :  Der  B.  von  Würzburg  reiste  heute,  Mittwoch  [Febr.  8], 
nieder  ab.^) 

St  Brandenburg  1  c.     Or,  präs.  Tübingen,  Febr.  10. 

F'ebr.a.  48.  Kf.  Friedrich  an  CJir.: 

Zusammenkunft :  Schreiben  an  den  K»r. 

Änttvort  auf  dessen  Schreiben  von  Febr.  4.  Wie  es  mit 
dem  B.  von  Würzburg  steht,  zeigt  sein  beil.  Schreiben ;  mll  gern 
hierin  und  in  anderem  gute  Korrespondenz  halten;  glaubt  auch, 
dass  viele  auf  den  Untergang  des  Reichs  hinarbeiten;  erwartet 
noch  das  Bedenken  von  Mainz  und  Trier.  —  Was  den  Bericht 
von  Chrs.  Gesandten  an  Hz.  Albrecht  betrifft,  so  sieht  er,  dass 
dieser  nichts  gegen  die  Zusammenkunft  hat,  nur  sollen  dem 
Ksr.  etwas  andere  Ursachen,  als  sie  beide  für  gut  hielten,  an- 
gezeigt tverden.  Wäre  bereit,  Konz.  eines  Schreibens  an  den 
Ksr.  zu  machen  und  an  Chr.  zu  schicken,  allein  es  kann  dieses 
Schreiben  am  besten  bei  ihrer  Zusammenkunft  verglichen  wer- 
den; rät,  damit  so  lange  zu  warten  und  hofft,  auch  Hz.  Albrecht 
werde  damit  zufrieden  sein.  Glaubt,  dass  die  Sache  mit  Markgf. 
Albrecht  Grund  genug  für  eine  Zusammenkunft  wäre  und  als 
^solcher  dem  Ksr.  angegeben  werden  könnte ;  auch  ist  Beschleu- 
nigung der  Zusammenkunft  nötig.  Bittet  deshalb  um  Chrs, 
Meinung,  ob  er  mit  Öhringen  Sonntag  Oculi  einverstanden  ist 
oder  einen  andern  Ort  für  besser  hält.  —  Heidelberg,  1553 
Febr.  8. 

Ced.:  Öhringen  ist,  wie  der  von  Bayern  vorgeschlagene 

*)  Ba  Markgf.  Albrecht  erst  am  10.  Febr.  in  Heidelberg  eintraf  (Leodius 
S.  280 :  unten  nr.  51),  so  erweist  sich  der  erste  VermitÜungsverguch,  von  welchem 
Bruffd  IV  S.70  n.  geredet  wird,  als  eine  Fiktion.  Richtiger  schon  lesleib. 
Neues  Archiv  f.  sächs.  Gesch.  VIII S.  66,  wo  gesagt  ist,  dass  dei-  B.  von  Würs- 
hurg  und  Markgf.  Albrecht  nacheinander  in  Heidelberg  waren. 


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46.-50.  1653.  47 

Flecken  Ellwangen,  eng  tmd  unbequem;  man  könnte  deshalb  lebv.a. 
auch  nuch  Heilbronn  gehen. 

St,  Brandenburg  1  d.     Or.  präs.  Tübingen,  Febr.  1(K 

49.  Markgf.  Albrecht  an  Chr. :  yehr.  s. 

Vermittlang  zwischen  Markgf.  und  Bb. 

erhielt  heute  durch  Chrs.  Gesandten  dessen  Brief  soiiue  den 
schriftlichen  Bericht  seines  Dieners  Bartel  Härtung;  obwohl 
er  mit  Trier  schon  zur  Genüge  verglichen  ist  und  mit  den  Bb. 
von  Bamberg  und  Würzburg,  die  von  Brief  und  Siegel  abge- 
fallen sind,  nicht  gerne  tagleisten  will,  hat  er  doch  dem  Kf. 
Pfalzgfen.,  der  seinen  Rat  Heinrich  Ried^sel  zu  ihm  sandte, 
gütliche  Unterhandlung  bewilligt,  doch  abgesehen  von  den  ihm 
vom  Ksr.  bestätigten  Verträgen,  von  tvelcJien  er  nicht  abgehen 
kann.^)  Wusste  nicht,  dass  die  Bb.  auch  bei  Chr.  angesucht 
haben,  den  er  hierin  ganz  wohl  leiden  mag.  Denkt,  da^s  die 
Verhandlung  in  Heidelberg  stattfindet,  wohin  er  vom  Kfen. 
eingeladen  ist  und  wo  er  morgen  ei7itreffen  will;  bittet,  so 
schnell  als  möglich  ebenfalls  dort  zu  erscheinen.  —  Wollte  Chr. 
jetzt  auch  wegen  der  Zusammenkunft  ihrer  beiden  antworten; 
allein  da  er  vorgestern  mit  dem  Pferd  stürzte,'^)  kann  er  Chr. 
nicht  an  einen  andern  Ort  als  Heidelberg  bescheiden;  hätte 
sonst  Chr.  zu  Hause  besucht.  —  Möchte  auch  Hz.  Albrecht  von 
Bayern  gerne  bei  der  Verhandlung  haben,  fürchtet  aber  Verzug, 
da  ihm  schon  geboten  wurde,  sich  irieder  zum  kais.  Dienst  zu 
rüsten. 

Hofft  also,  Chr.  werde  jetzt  in  Heidelberg  erscheinen  und 
ihn  mit  Rat  und  That  gegen  die  Pfaffen,  ob  sie  sich  selzam 
machen  wollen,  nicht  verlassen.  Will  dann  ein  andermal  Chr. 
nachreiten.  —  Alzey,  iryoH  Febr.  ^. 

iSl.  Heidelb.    Verein  9y  III.     Or.  2*r(iif.  Tübingen ^  Febr.  12. 

50.  Ludwig  von  Frauenberg  an  Chr. :  Febr.  9. 

Markgf.  Albrecht. 

traf  den  Markgfen.  hier  in  Alzey,  wurde  von  ihm  gehört,  aber 
noch  nicht  abgefertigt ;  der  Markgf.  zieht  heute  nach  Laden- 
hiirg  und  forderte  ihn  auf,  mitzif reiten ;  dort  wolle  er  ihm  ant- 

49.  ^)   Vgl.  nr.  47  n.  2. 
»)   Vgl.   Voigt  II,  30. 


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48  1553.  öO.—öJi'. 

Fehr,  9,  worteu.  Der  Markgf,  sagte  zu  iht?iy  die  Pfaffen  müssten  ihm 
den  Vertrag  halten,  auch  der  Ksr.  habe  ihm  das  versprochen: 
so  mit  vielen  Worten,  die  sich  nicht  schreiben  lassen;  der 
Markgf,  'Will  heute  Chrs,  Wohlmeinen  bedenken  und  dann  ant- 
worten; er  erklärte,  er  könne  Chr.,  Hz,  Albrecht  und  andere 
zu  Unterhändlern  wohl  leiden,  könne  aber  nicht  lange  tagleisten, 
—  Alzey,  hVhi  Febr.  9,  W  Uhr  vonnittags. 

St.  Jhidelb.    Verein  9,  III.     Or. 

Fehr,  9.  61.  Kf.  Friedrich  an  Chr.: 

Baya'H.     Markgf.  Albrecht. 

erhielt  dessen  Schreiben  nebst  Abschr.  von  dem  Hz.  Albrechts. 
Schickt  mit,  was  er  diesem  auf  seine  Antwort  schliesslich  zu 
erkennen  gab.^)  —  Heidelberg,  1553  Febr.  i). 

1.  Ced.:  Markgf.  Albrecht  teilte  ihm  gestern  abend  van 
Alzey  aus  mit,  es  sei  ihm  ein  Unfall  mit  einem  Pferd  zuge- 
stossen,  so  dass  er  nicht  wohl  reiten  könne;  er  bitte  deshalb 
um  eine  Sänfte.  Schickte  ihm  diese  soivie  seinen  beifibruch- 
verständigen  Arzt,  Hans  von  Kirlach;  hofft,  der  Markgf.  werdr 
morgen  oder  spätestens  am  Samstag  hier  eintreffen,  und  will 
dann  wegen  der  Stifte  Bamberg  und  Würzburg  mit  ihm  uiiter- 
handeln;  will  Chr.  zu  dem  Markgfen.  kommen,  kanii  er  sich 
darnach  richten. 

2.  Ced.:  Erhielt  post  datum  von  seinem  Burggrafen  zu 
Alzey  die  Nachricht,  Markgf.  Albrecht  sei  heute  morgen  zu 
Alzey,  in  einem  Wagen  liegend,  eingezogen,  und  werde  heute 
sein  Lager  in  Ladenburg  nehmen.  Derselbe  soll  4 — 500  Pf. 
bei  sich  haben. 

H.  Ced.:  Bittet,  bei  Hz.  Albrecht  anzuregen,  dass  bei  der 
nächsten  Zusammenkunft  auch  in  ihrer  Erbeinigungssache  fort- 
geschritten  werdest  kann. 

St.  Ff  alz.  Miss.  5.     Or.^)  prm.  Tübingen,  Fehr.  11. 

(Fehr.  10.)  o2.  Chr.  uu  Kf.  Friedrich: 

Wjfrzhurg  und  Markgf.  Älhrecht,     Zusammenkunft. 

Antwort  auf  H  Schreiben.  Da  der  B.  von  Würzburg  zum 
Frieden  geneigt  ist,  hofft  er,  auch  Markgf.  Albrecht  hiezu  zu 

a)  3  cito. 

51.  *)    Vgl  Druffel  IV,  35  samt  n.  3. 


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52,-53.  1553.  49 

bewegen.  Schickte  das  Schreiben  wegen  der  Zusammenkunft  ( Febr.io) 
sogleich  an  Hz.  Albrecht;  rät  nocheinmaly  dass  der  Kf.  ein 
Konz.  an  den  Ksr.  mache  und,  wenn  je  eine  Ursache  genannt 
werden  soll,  als  solche  den  d  rollenden  Streit  zwischen  Mar  kg  f. 
Albrecht  und  den  Bb.  angebe,  wegen  dessen  sie  vom  B.  von 
Würzburg  ersucht  worden  seien.  —  Hält  Öhringen  für  die  ge- 
eignetste Malstatt;  Heilbronn  wird  Hz.  Albrecht  zu  weit  sein, 
auch  ist  dort  die  erbliche  Krankheit  in  Stadt  und  Umgegend. 
—  Tübingen,  fliV)H  Febr.  cc.  10/. 

/SY.  Brandenburg  1  d.     Konz. 

33.  Hz,  Albrecht  an  Chr.:  Fhr.jo. 

Kgl.  Sache;  Esslingen;  Zusammenkunft. 

erhielt  dessen  Danksagung  wegen  der  kgl.  Vertragssaclie;^) 
hofft,  Chr.  werde  sich  innerhalb  der  2  Monate  so  entschli essen, 
dass  die  so  weit  gebrachte  Gütlichkeit  sich  nicht  ganz  zerschlage, 
sondern  bei  Ksr.  und  sonst  so  gerichtet  werde,  dass  noch  end- 
gültige Vergleichung  zu  hoffen  ist. 

Hörte  die  von  den  Esslingern  und  dem  kais.  K.G.  Chr. 
zugestossenen  widerwärtigen  Handlungen:^)  weder  ihm  noch 
seinem  Vater  und  Vetter  ist  ein  solcher  Fall  begegnet;  nur 
lieferten  ihm  einmal  die  Regensburger  einen  ihrer  Bürger,  der 
in  seinen  Forsten  gejagt  hatte,  auf  sein  Verlangen  ohne  Wider- 
spruch aus,  den  er  am  Leib  strafte;  kann  nicht  anders  raten, 
als  dass  Chr.  seinen  behelf  declinatorie  und  peremptorie  am  K.G. 
vorbringe;  toürde  er  icider  die  Billigkeit  beschwert,  so  hätte  er 
nach  Reichs-  und  Kammergerichtsordnung  gebührende  remedia. 

Will  des  Kfen.  Friedrich  weiteres  Schreiben  wegen  der 
Zusammenkunft  und  Malstatt  ertoarten;  hörte  glaublich,  in 
Öhringen,  einer  rauhen  Gegend,  sei  weder  mit  Herberge  noch 
Lieferung  wohl  unterzukommen.  Rät  noch  eitimal  zu  Ellwangen 
oder  einem  ander?!  geeigneten  Flecken.  —  München,  1553 
Febr.  10. 

St.  Bayr.  Miss.  2.    Or.  i)rä8.  Tübingen,  Febr.  13.    Auszug  bei  Bruffel 
IV,  40. 

63.  *)  nr,  26  n.  2. 

^)  Scharfe  Anklagen  gegen  die  Ksslinger  sendet  Chr.  Fehr.  18  an  Liz. 
Kisslinger  nach  Brüssel.  —  St.  Chr.  I.  8  b,  20.     Konz. 

Krnst,  Briefw.  des  H«?.  Chr.    II.  4 


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50  1553.  54.— 55. 

Febr.  11.  54.  Georg  Besserer  und  Hans  Walter  Ehinger  von  Ulm 

an  Chr.: 

Marhgfl.  Brandschatz ung. 

als  im  letzten  Krieg  Markgf.  Albrecht  die  Schmelz-  nnd  Schmied- 
hatte  zu  Heidenheim,  die  Clirs.  Eigentum  und  ihnen  zu  Lehen 
gegeben  ist,  abbrennen  und  verwüsten  lassen  wollte,  wurde  dies 
durch  den  Herrn  von  Heiven  so  abgewandt,  da^s  der  Markgf. 
ihnen  Sicherheit  versprach,  wenn  sie  zehn  eiserne  Öfen  giessen 
und  dem  Markgf en.  liefern  lassen  würden.  Als  sich  bald  fier- 
nach  der  Markgf.  mit  dem  Ksr.  vertrug,  hofften  sie,  die  Brand- 
Schätzung  sei  damit  auch  hinfällig,  hören  nun  aber,  dass  der 
Markgf.  darauf  bestehe  unter  Drohung,  dass  ihnen  sonst  etioas 
Beschwerliches  begegnen  könnte.  Sie  bitten,  Chr.  möge  auf 
Abstellung  oder  doch  Minderung  der  Brandschatzung,  die  400  fl. 
betragen  würde,  bedacht  sein.  —  l^ryH  Febr.  11. 

St.  Adel  6.  B.     Or.  präa,  Tübingen,  Febr.  14. 

Febr.  12.  ^^'  ^^^^''  ^^  ^^'  Alb  recht: 

Kgl.  Sache. 

dankt  für  die  fleissige  Unterhandlung  mit  dem  Kg.  Hätte  die 
Annahme  seiner  Vorschläge  erwartet  und  weist  gegenüber  dem 
Gebahren  des  Kgs.,  als  ob  er  mit  der  Rechtfertigung  ein  ge- 
wonnenes Spiel  aus  der  Hand  gäbe,  auf  die  durchaus  anders 
lautenden  Gutachten  der  Rechtsgelehrten  hin;  er  würde  gerne 
sehen,  dass  die  beiderseitigen  Akten,  namentlich  die  Probations- 
schriften, im  Druck  veröffetitlicht  würden;  tvill  sie  seinerseits, 
wenn  er  beim  Kg.  nicht  zu  Gnaden  kommt,  drucken  lassen; 
glaubt,  wenn  nicht  der  Streit  um  ein  Fürstentum  und  zwisclien 
Fürsten  des  Reiclis  vor  die  Kff.,  Fürsten  und  Stände  desselben 
gehörte,  und  wenn  nicht  der  Kg.,  wie  er  selbst  sagt,  dieses 
Fürstentum  bei  der  brüderlichen  Teilung  vom  Ksr.  als  Erbstü-ck 
erhalten  hätte,  dieser  also  seine  eigene  Sache  in  causa  fratris 
hätte  und  damit  gehindert  wäre,  dass  dann  der  Ksr.  für  Chr. 
entscheiden  ivürde,  und  auch  von  Kff.,  Fürsten  und  Ständen 
des  Reichs  hofft  er  das  gleiche.  Seine  Forderung  wegen  Voll- 
zugs des  Kadauer  Vertrags  durch  den  Kg.  ist  nicht  unbillig, 
ebensowenig  die  einer  Spezifikation  der  von  Chr.  noch  zu  voll- 
ziehenden Artikel;  wegen  Ratifikation  des  Vertrags  durch  seine 
Landschaft  wünscht  er  bei  den  Worten  des  Wiener  Vertrags 
gelassen  zu  werden.    Die   Verpflichtung  auf  den  regierenden 


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^5.  1563.  51 

Erzliz.  von  Österreich  vrill  er  nicht  weiter  bestreiten,  ebenso  die  Fei,r.  ilk 
Streichung  von  odw  andrem,  wozu  auch  noch  ebenda  weggelassen 
werden  soU:  daraus  ainkhe  verwürckung  ervolgen  möchte,  und 
mll  auch  in  der  Investitur  nachgeben.  Hofft  immer  noch,  der 
Kg.  werde  sich  mit  den  angebotenen  200000  fl.  bar  begnügen, 
will  dazu  auch  noch  seine  beiden  Schuldforderungen  im  Betrag 
von  66400  fl,  halb  oder  ganz  nachlassen;  denn  mit  diesen  steht 
es  gar  nicht  so  wie  der  Kg.  meint,  sondern  sie  sind  wohl  ver- 
brieft; zu  seiner  Abreise  vom  kais.  Hof  —  hier,  und  nicht 
am  kgL,  war  er  —  vnirde  er  durch  die  höchste  Not  und  Armut 
gezwungen,  weil  ihm  der  Kg.  trotz  vielfachen  Bittens  und  des 
Eintretens  des  Ksrs.  die  5000  fl.  nicht  assekurieren  wollte;  auch 
geschah  es  nicht  hinter  dem  Rücken  des  Ksrs,,  wie  sich  der 
Kg.  selbst  noch  erinnern  kann,^)  auch  hätte  dies  seine  Forde- 
rung nicht  aufgehoben. 

Sollte  aber  trotz  alledem  der  Kg,  auf  den  SOOOOOfl.  end- 
gültig beharren  und  nicht  nachlassen,  noch  den  Abzug  obiger 
Schulden  gestatten,  loill  er,  besonders  Albrecht  zu  Gefallen,  dem 
Kg.  die  Summe  in  folgender  Weise  erlegen,  da  er  es  gewiss 
nicht  früher  thun  kann,  nämlich  50000  fl.  bar,  und  dann  jähr- 
lich 50000  fl,,   bis  die  Summe  voll  ist;  bittet,   dies  beim  Kg, 
anzubringen,  und  verspricht,  im  Fall  der   Vergleichung  sich 
unterthänigst  und  gutwillig  zu  erzeigen.    Erinnert  auch  an  den 
Schluss  von  des  Ksrs.  Schreiben  an  Albrecht,  dat.  Geislingen, 
Sept.  7,*)  dass  er  [K.J  hierin,  was  er  könne,  thun  wolle  und 
über  die  übrigen  Streitartikel  des  Gutdünkens  Albrechts  gewär- 
tig sei,  —  damit  Albrecht  dies  alles  samt  seinem  Rat  dem  Ksr. 
vor  Beendung  der  GUtlichkeit  zuschreibe,  so  dass  Chr.  bei  sei- 
nem äussersten  Erbieten   bleiben    kann.     Ist  bereit,   in  allen 
noch  unverglichenen  Punkten  des  Ksrs,  und  Albrechts  weitere 
Unterhandlung  und  Entscheidung  zu  erwarten  oder  auch  mit 
der  ganzen  Sache  vor  die  Kff.,  Fürsten  und  Stände  des  Reichs 
zu  gütlichem  oder  rechtlichem  Verhör  und  Erörterung  zu  kom- 
men und,   was  dort  entschieden  oder  mit  Recht  erkannt  tvird, 
unweigerlich  anzunehmen.     Bittet  um  Albrechts  freundlichen 
Rat,  ob  er  auch  ein  Schreiben  Chrs,  an  den  Ksr.  für  gut  hielte. 
—  Tübingen,  1553  Febr.  12. 

55.  *)   Vgl.   Chrs.   Darstellung,  in   Württ.  Jalirb.  1870,  501—503;  dazu 
I,  91  n.  1. 

•)  /,  789. 


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52  1553.  bb,—ö6^ 

Fehr.i2.  1-  Ced,:  Hat  den  Vertrag  auf  Grund  der  Bemilligungen 

des  Kgs,  umschreiben  und  die  noch  strittigen  Pu7ikte  unter- 
streichen lassen,  laut  beil.  Abschr. 

2.  Ced. :  Die  2000  f.,  die  an  dem  gemeinen  Pfg.  abgezogen 
werden  sollen,  Hess  der  Kg.  von  Ulr.  a.  45  vor  Erlegung  des 
gemein.  Pfgs.  als  Anlehen  begehren,  der  sie  laut  beil.  Quittungs- 
abschr.  nach  Ulm  bezahlte.^) 

St.  Chr.  I.  9,  91.    Abschr. 

Febr.  IS.  56.  Kf.  Friedrich  an  Chr.: 

Marhgf.  Albrecht ;  Zufiammenkunft :  Deutschmeiftter. 

erhielt  von  ihm  heute  3  Schreiben  dat.  Tübingen,  Febr.  12.  Liest> 
dem  Markgfen.  Albrecht  von  Brandenburg^)  berichten,  Chr. 
habe  ihm  [Fr.]  geschrieben,  der  Markgf.  habe  ihn  zu  sich  hieher 
erfordert;  doch  sei,  soviel  er  merke,  Chr.  noch  nicht  unterwegs. 
Nun  Hess  sich  der  Markgf.  nicht  länger  aufhalten,  da  Chr.  in 
4  Tagen  kaum  hieherkommen  und  neben  dem  Ausschreiben  an 
Bamberg  und  Wiirzburg  —  das  er  [der  Kf.]  mit  dem  Markgfen. 
verglichen  und  dieser  Chrs.  Vogt  zu  Lauffen,  Ludtvig  von  Frauen- 
berg, in  Abschr.  gegeben  hat  —  vor  dere?i  Antwort  doch  nichts 
verhandelt  werden  könnte;  es  müsse  deshalb  der  Bb.  Antivort 
erwartet  und  alles  bis  auf  den  Tag  von  Wimpfen  verschoben 
werden.  Der  Markgf.  will  7norgen  von  hier  nach  Hause  auf- 
brechen. Es  ist  deshalb  unnötig,  dass  Clir.  jetzt  hieher  kommt: 
er  soll  auf  dem  Wimpfener  Tag  erscheinen.'^) 

Das  Konz.  an  den  Ksr.,^)  das  fast  Chrs.  Bedenken  ent- 
spricht, unrd  dieser  erhalten  haben. 

')  Nach  einem  Zettel  von  Bers  Hand  —  ebd.  103  —  machten  die  Haie 
mancherlei  Einwände  gegen  dieses  Schreiben:  die  Worte  vom  Druckenkissen 
sollen  toegbleihen;  denn  sie  könnten  als  Drohung  ausgelegt  werden;  die  Stelle 
von  des  Ksrs.  eigenem  Verhältnis  und  dem  Erbstück  soll  weggelassen  oder  ge- 
mildert werden;  am  Schluss  soll  Chrs.  Erbieten  mit  Verdienen  und  das  Beste 
handehij  beigefügt  werden.  —  Ber  schreibt  auf  den  Zettel:  nota  m.  g.  h.  will  die 
enderung:  gar  nit  zulassen;  hab  allerlei  persuasiones  gebraucht,  sed  ipse  perseverat. 

66.  *)  Der  Markgf.  ivar  am  10.  Febr.  in  Heidelberg  angekommen,  — 
Leodius  S.  286. 

^)  Eine  eigene  Auffassung  dieser  Verhandlungen  des  Efen.  mit  dem 
Markgfen.  hatte  der  venetian.  Gesandte  am  kais.  Hofe,  Damula;  er  berichtet 
Febr.  ly  dem  Dogen^  der  Ffalzgf  vermittle  eine  Heirat  zwischen  Hzin,  Christine 
von  Lothringen  und  Markgf.  Albrecht.  —  Turba,   Venetian.  Depeschen  2  S.  594. 

»)    Vgl,  nr.  56  a. 


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^~56a.  1563.  5:$ 

Hat  Chrs.  Schreiben  wegen  des  Deutschmeisters  an  den  i\hr.  is. 
B.  von  Würzburg  geschickt  und  ihm  anheimgestellt,  ob  auf 
nächsten  Donnerstag  nach  Oculi,  wo  die  andern  Sachen  zu 
Ende  gehen  werden,  in  Wimpfen  gütliche  Unterhandlung  vor- 
genommen  werden  könnte.  Hätte  Chr.  Bedenken,  möge  er  es 
mitteilen.  —  Heidelberg,  1558  Febr.  IH. 

Ced.:  Hat  Chrs.  Bedenken  gegen  Heilbronn  als  Malstaft 
vernommen;  kann  nicht  wohl  zu  Land  reisen,  auch  ist  Öhringen 
zu  eng;  bittet  also,  die  Malstatt  in  Wimpfen  zu  besuchen  und 
auch  Hz.  Albrecht  von  Bayern  dazu  zu  bewegen.^) 

St.  Heidelberger  Verein  7,  1.     Or.^^  prüft.  Tübingen,  Febr.  14. 

56a.    Pfalz,  Bayern,  Jülich^  Wirtbg.  an  Ksr.  Karl:         Febr.  i:,. 

Anzeige  der  Zusammenkunft. 

.  .  .  Was  höchst  beschwerlichsten,  verderbliclien  nochtail  und 
Schadens  vilen  E.  kai.  nit.  und  des  heiligen  römischen  reichs  g:e- 
horsamen  glidern,  stenden  und  unterthonen  nechsthien  verschinen 
jars  entstandener  krie^übun^  one  aini^s  ires  verschuhlen  heufi^- 
lich  zugewachsen  und  aufgeladen  worden  seien,  das  wissen  sich 
E.  kai.  mt.  nit  allain  genedigist  zu  erindern,  sonder  wir  setzen 
auch  in  kainen  zweifei,  sie  werden  solchs  alles  ganz  mitleiden- 
Hchen  vätterlichst  gemuts  zu  herzen  gefurt,  wie  dann  E.  mt.  sich 
desselben  in  vil  wege  auch  genedigist  erclert  und  im  werk  erzaigt 
haben.  Nun  erscJiallen  allerhand  Reden,  als  sollten  hin  und 
wider  gefährliche  Gewerbe  vorhanden  sein  und  der  Widerwille 

a)  3  cito,  citissime. 

*)  Tübingen,  Febr.  16  antwortet  Chr.,  er  wolle  den  Tag  zur  Gütlichkeit 
syrischen  den  Bb.  und  Markgf,  Albrecht  besuchen,  obwohl  er  vom  B,  von  Bam- 
berg noch  nicht  darum  ersucht  worden  sei;  das  Konz.  an  den  Ksr.  lasse  er 
Mch  grfaUen;  derselbe  werde  sich  zw:;ffellos  ihre  Zusammenkunft  nicht  missfallen 
lassen :  wegen  des  Deutschmeisters  sei  ihm  zwar  allerlei  Warnung  zugekommen  ^ 
er  stelle  aber  doch  dem  Kfen.  und  dem  B.  von  Würzburg  anheim,  hierin  Tag 
umd  Malstatt  zu  betiennen.  Den  Vorschlag  von  Wimpfen  statt  Öhringen  trolle 
n  dem  Hz.  Albrecht  mitteilen.  Ausserdem  habe  er  glaublich  gehört,  Gf.  Volrad 
ron  Mansfeld  habe  samt  seinem  Kriegsvolk  dem  Hz.  Hans  Friedrich  von  Sachsen 
geschworen,  auch  komme  diesem  noch  ein  namhafter  Haufen  von  Reitern  und 
Kn.  zu,  dass  er  mit  Hz.  Moriz  sein  Heil  versuche.  Verhandlung  ist  also  bei- 
zeit  nötig.  —  Ebd.  Konz.  nach  Randbem.  Chrs.  Vgl  zu  letzterem  Druff el  IV, 
38  n.  1.  —  über  Gf.  Volrad,  der  trotz  der  Schtrenkung  des  Markgfen.  an  der 
Verbindung  mit  Frankreich  festhielt  und  eben  jetzt  zu  Kf.  Moriz  in  Beziehung 
getreten  war,  vgl.  Trefftz,  KursacJisen  und  Frankreich  SU  ff. :  sein  Krieg sh au fc 
zerstreute  sich  End^  Februar:  ebd.  48. 


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54  1553.  66  a.—ö7^ 

Febr,  16,  und  Zwiespalt  zwischen  etlichen  Ständen  sich  mehren^  nament- 
lich zmschen  den  Bb.  von  Bamberg  und  Würzburg  und  Markgf^ 
Albrecht  neuer  Ziviespalt  einreisse7i,  auch  diese  alle  sich  um 
Kriegsvolk  bewerben,  Dernhalben  dan  und  solchem  verderblichen 
zustand  sovil  möglichen  zu  unterbauen,  wir  bedacht  seien,  uns  zu 
erster  gelegenhait  personlich  zusamzuverfuegen,  gestalt,  uns  zu 
besprechen,  wie  solchem  eingerissnem  missverstand  und*^  Wider- 
willen in  guite  begegnet  und  alle  tail  bestendiglich  vergleichen 
und  zu  gueter  nachpurlicher  ireundschaft  widerumb  gepracht  wer- 
den mögen.  Sie  hoffen,  der  Ksr,  werde  dies  von  ihnen  zu  Gna- 
den vermerken.  —  1553  Febr.  15. 

Wien.     R—A  in  genet^e  22.     Or.  i)räs.  März  13.^) 

Febr.  15.  57.  Hz.  Albrecht  an  Chr.: 

Zusammenkunft. 

erhielt  2  Schreiben  von  Chr.,  dat.  Febr.  11  und  12,  und  ein 
Schreiben  von  Kf.  Friedrich  von  Febr.  9,  besonders  ihre  Zu- 
sammenkunft betr.  Da  nach  dem  letzteren  Chr.  schon  nach 
Heidelberg  aufgebrochen  ist,  wo  Markgf.  Albrecht,  dessen  UnfaU 
er  bedauert,  auch  eintraf,  will  er  in  wenigen  Tagen  au^h  über 
Wirtbg.  nach  Heidelberg  aufbrechen.  Ändert  sich  Tag  und 
Malstatt,  möge  es  ihm  Chr.  entgegenschicken,  und  Markgf. 
Albrecht  bis  zu  seiner  Ankunft  in  Heidelberg  aufhalten,  da  er 
auch,  ausser  der  Vertragssache  mit  den  Bb.,  allerlei  mit  ihm 
zu  reden  hätte.  Erbietet  sich,  mit  dem  Pfalzgfen.  auch  der 
Erbeinung  halb  freundliche  Handlung  zu  pflegen.  —  Hofft,  der 
Hz.  von  Jülich  tverde  etiva  mit  ihm  eintreffen.^)  —  München^ 
1553  Febr.  15. 

St.  Bayr.  Miss.  2.     Or.  präs,  Tübingen,  Febr.  lü.*) 

a)  Or.:  «u. 

66  a.  *)  März  15  dankt  der  Ksr.,  auf  sein  vofxingegangenes  Schreiben 
[v.  März  10  Druff el  IV,  64]  verweisend,  und  mahnt  nocheinmal  zu  fleisstger 
Unterhandlung.  —  IJbd.  Konz. 

57.  ^)  Albrecht  schickt  zugleich  Zeitungen  aus  Italien  mit :  der  vicere  ist 
noch  zu  Florenz  gwest,  und  thuet  grosse  ristung  und  fürsehung;  würd  das  Yolk 
zu  Cortona  samlen  bis  in  25000  zu  fuess  und  3000  pferd;  man  wartt  etlicher 
teutscher  knecht  aus  dem  Piemont  auch  und  maint,  es  werd  ain  pöser,  pluetiger 
krieg.  Die  Franzosen  haben  nichts  im  feld,  aber  in  10000  stark  sein  sy  in  der 
stat  ....  —    Venedig,  Febr.  6 ;  vgl.  nr.  98  n.  2. 

')  todem  schickt  Chr.  Abschr.  hievon  an  Kf.  Friedrich  —  Ebd,  Konz, 
von  Fessler  —  und  bittet  unter  Hinweis  auf  sein  Schreiben  von  Febr.  16  [nr.  58] 


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58.-59.  1663.  55 

58.  Chr.  an  Hz.  AlbreclU:  Febr.  16. 
Markgf.  Mbi^ecftt. 

scäifM  ein  gestern  angekommenes  Schreiben  von  dem  Pfalzgf. 
Kfen.  über  die  Verhandlung  mit  Markgf.  Albrecht.  Sein  zic 
letzterem  abgefertigter  Gesandter  brachte  beil.  Abschr.  des  vom 
Kfen.  an  die  beiden  Bb.  gerichteten  Schreibens,^)  das  ihm  der 
Markgf.  für  Chr.  gegeben  Jmt.  Und  tragen  warlich  mit  seiner 
lieb  nit  klain  mitlaiden;  dan  nit  klaine  sorg,  die  bischoff  sambt 
ierem  anhang  ime  zu  heu  sein  möchten.  Sein  Gesandter  konnte 
auch  nicht  h^ren,  dass  der  Markgf.  in  besonderer  Werbung 
stünde.  Mit  Geschütz  und  Mmiition  ist  derselbe  nicht  gut  ver- 
sehen, seine  Schatzkammer  ist  auch  nicht  am  besten  ausstaffiert. 
Von  dem  Geschütz,  das  er  vor  Metz  hatte,  werden  nur  die  Rohre 
ohne  Kugeln  und  Pulver  den  Main  hinaufgeführt  und  danfi 
ist  noch  nicht  gewiss,  ob  er  durch  die  Stifte  Mainz  und  Würz- 
bürg  kommt.  Es  wäre  nicht  unratsam,  wenn  Hz.  Albrecht  einen 
Vertrauten  zum  Markgf en.  schickte,  ob  er  etwas  weiter  erreichen 
könnte.  Schickt  Abschr.  der  Werbung,  die  sein  Gesandter  bei 
demselben  vorbrachte.  Diesem  erklärte  der  Markgf.,  wenn  die 
Bb.  den  Tag  zuschreiben,  wolle  er  ihn  auch  besuchen. 

Hört  glaublich,  Gf.  Volrad  von  Mansfeld  habe  samt  seinem 
Kriegsvolk  dem  Hz.  Hans  Friedrich  geschworen  [etc.  wie  oben 
nr.  56  n.  4J.  —  Tübingen,  1553  Febr.  16. 

St.  Heidelberger  Verein  7, 1.    Eigh.  Konz. 

59.  Chr.  an  den  B.  von  Würzburg:  j^-ebr.  ig. 

Markgf.  AWre^hf. 

seine  Botschaft,  die  er  wegen  der  Irrung  bei  Markgf.  Albrecht 
hatte,  kam  letzten  Abend  zurück,  konnte  aber  trotz  aller  Mühe 
nicht  mehr  erhalten,  als  Kf.  Friedrich  durch  seinen  Gesandten, 
wie  der  Kf.  Febr.  12  dem  B.  geschrieben  hat.^)     Will  es  an 

Albrecht,  tr  möge  seine  Eeise  bis  Sonntag  Oculi  verschieben.  —  Ebd.  Kass. 
(hr.  mit  3  cito,  citissime. 

o8.  ')  nr.  59  n.  1. 

69.  *)  Vorgestern  sei  dtr  Markgf.  bei  ihm  hier  gewesen  und  habe  ihm, 
Hz.  Älbrecht,  Hz.  WilJitlm  und  Chr.  Vermittlung  gestattet,  wenn  die  Bb.  inner^ 
halb  10  Tagen  die  Verträge  zuschreiben.  —  Ebd.  Abschr.  —  Würzbnrg,  Febr.  21 
sendet  der  JB.  unter  Dank  für  die  BemüJiung  Chrs.  Abschr.  von  seiner  dem  Kf. 
rfalzgfen.  gegebenen  Antwort.  —  Ebd.  Or.  präs.  Tübingen,  Ftbr.  24.  —  In 
dieser  Antwort,  dat.  Febr.  19,  erklärt  der  B.  vorheriges  Zuschreileti  der  Verträge 


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56  155ä.  59.— 61- 

Febr.  16.  nichts  fehlen  lassen,  ivas  er  hienach  zu  Friede  und  Ruhe  thun 
kann.  —  TübingeUj  1553  Febr.  IG. 

St.  Heidelberger  Verein  9 III.    Konz.  von  Fessle r. 

Feh'.  16.  60-  Liz.  Eisslinger  an  Chr.:  » 

Markgf.  Alb  recht ;  Zeitungen. 

schix^kt  Schreiben  von  dem  Gesandten  des  Markgfen.  Albrecht 
am  kais.  Hof,  der  sagte,  sein  Herr  habe  ihn  auf  Eissl.  ver- 
wiesen, und  bittet,  es  nach  Kulmbach  oder  wo  sonst  der  Markgf. 
ist,  weiterzuschicken.  Glaubt,  der  Ksr.  möchte  gerne  deii  Bb. 
durch  die  Finger  sehen,  obwohl  er  dem  Markgfen.  grosse  Zu- 
sagen gemacht  hat. 

Den  niederländ.  Ständen  hat  der  Ksr.  am  IS.  d.  M.  seiv 
Begehren  zum  Teil  selbst  vorgehalten  und  begehrt,  auf  Hilfe  zu 
sinnen;  hofft,  bei  der  nächsten  Post  Ab  sehr,  der  Proposition 
schicken  zu  können.^)  —  Der  B.  von  Ar  ras  macht  dem  Ks^r. 
eine  balle  chier,  lässt  alle  seine  fesselles  d'argent,  Platten,  Becher 
und  anderes  Silbergeschirr  zerbrechen  und  dem  Ksr.  vorstrecken, 
obwohl  die  fars  ihm  vor  andern  bezahlt  werden  mag.  —  Mahnte 
ihn  gestern  ivieder  wegen  Königsbronn  und  des^  Privilegs  an; 
er  hiess  ihn  noch  drei  Tage  warten,  bis  die  Stände  von  hier 
fort  sind.  —  Brüssel,  155S  Febr.  l(i. 

JS't.  Chr.  I.  Sb,  19.     Or.^)  präs.  Tübingen,  Febr.  3:^. 

Febr.  19.  ^^'  ^^^-  EissUuger  an  Chr. : 

Allerlei  Bescheide  und  Zeitungen  vom  Hofe. 

konnte  wegen  des  Privilegs  trotz  aller  Bemühungen  beim  B. 
von  Ar  ras  nicht  weiter  kommen.  Der  Vizekanzler,  mit  dem  er 
sprach,  meinte,  da  Chr.  das  gleiche  Privileg  begehre,  wie  es 
Hz.  Wilhelm  und  jetzt  Hz.  Albrecht  gegeben  wurde,  tverde  es 
der  Ksr.  vielleicht  ohne  Vorwissen  der  Kff.  beivilligen;  er  solle 
also  des  Ksrs.  Resolution  auf  die  erste  Supplikation  erwarten ; 
er  ziveifle,  ob  des  Ksrs.  Fürschrift  bei  den  Kff.  viel  nützen 
würde.     Wegen  der  Königsbronner  Sache  wolle  er  mit  dem  B. 


a)  cito. 
für  unmöglich,  ist   aber  bereit,  wenn   der  Markgf.  seine  Originalbriefe  und  er 
selbst  die  dienlichen  Urkunden  vorlegt,  alles  zur  gütlichen  oder  rechtlichen  Fni^ 
Scheidung  der  Fürsten  zu  stellen.  —  Abschr.  ebd. 

60.  ')   Vgl,  Gachard,  in  Biographie  nationale  3,  S61f. 


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ut—ti2,  1553. 


trtt 


von  Arras  hei  nächster  Gelegenheit  sprechen,  damit  Chr.  kais,  Feltr.  w. 
Bescheid  erhalte.    In  der  Öttinger  Sache  solle  (ff.  Ludwig  d.  Ä. 
noch  H  Tage  mit  der  Absolutionsschrift  icarten.   bis  sich   der 
Ksr.  auf  die  übergebene  Supplikation  resolviert  habe. 

Neulich  kam  ein  Komtur  aus  Frankfurt  hier  an^  der  des 
Deutschmeisters  Sache  betreiben  soll;  konnte  seinen  Befehl  noch 
nicht  erfahren  und  hörte  nur,  dass  sich  der  Deutschmeister 
über  Chrs.  Kriegsvolk,  das  ihm  noch  im  Lande  liegt,  beklage, 
und  dass  des  Bs.  von  Würzburg  Unterhandlung  fruchtlos  bleibe. 

Der  Ksr.  ist  ziemlich  wohl  und  hat  der  Laiidschaft  zum 
Teil  selbst  mündlich  proponiert:  konnte  die  Proposition  noch 
nicht  erhalten. 

Was  Hz.  Moriz  und  andere  Fürsten  im  Reich  praktizieren, 
wird  Clir.  besser  wissen  als  die  Hof  sage;  man  sagt,  er  wolle 
mit  dem  Landgfen.  und  den  Fürsten  von  Lüneburg  ein  neues 
Bündnis  errichten.  Auch  die  Bb.  feiern  nicht;  so  lange  diese 
oben  sind  und  die  weltlichen  Fürsten  unterdrücken,  sieht  der 
Km\  durch  die  Finger ;  sollen  sie  aber  schwächer  und  tinter- 
drückt  werden,  dann  erst  ivird  ihnen  Friede  geboten. 

Der  Ksr.  soll  in  einigen  Wochen,  etwa  im  Mai,  im  Land 
umherziehen  wollen.  Über  den  Franzosen  sind  hier  keine  neuen 
Zeitungen;  der  Ksr.  rüstet  sich,  um  Geld  zu  haben  und  den 
Franzosen  aufs  neue  angreifen  zu  können.  —  Brüssel,  155H 
Febr.  19. 

6't.  Chr.  I.  6  h,  21.     Or.  präs.  Tübingen,  Febr.  24. 

62.  Markgf.  Albrecht  an  Chr.:  Febr.  rj. 

Ersucht  itm  Hilfe. 

obwohl  er  mit  dem  Ksr.  vertragen  ist  und  seine  Verträge  be- 
'Stätigt  sind,  obivohl  er  in  allen  anderen  Irrungen  gütliche 
Unterliandlung  gestattete,  sind  doch  die  beiden  Bb.,  seit  er  von 
Heidelberg  abgeritten  ist,  in  sein  Land  gefallen,  haben  einige 
Flecken  eingenommen  und  geplündert,  imd  rüsten  sich  täglich 
mit  aller  Macht;  zudem  hat  der  B.  vo7i  Würzburg  auf  einigen 
Strassen  zwischen  Heidelberg  und  seinem  [A.J  Land  auf  ihn 
streifen  lassen.  Muss  sich  deshalb  zur  Wehr  setzen  und  bittet, 
ihm  80  gerüstete  Pf.  so  schnell  als  7nöglich  nach  Neustadt 
a.  d.  Aisch  zur  Hilfe  zu  schicken :  hofft,  die  Bb.  so  heimzusuchen, 
dass  ihnen  das  Kriegen  vergeht;  bittet  um  Antwort.  —  Anfi- 
hach.  1553  Febr.  19. 


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58  1Ö53.  62,^63. 

Febr,i9,  1.  Ced,:  Bittet,  wenn  er  Kn,  annehmen  sollte,  sie  ihm  im- 

gehindert  aus  und  durch  Wirtbg.  zulaufen  zu  lassest. 

2.  Ced, :  Obwohl  sich  der  B,  von  Würzburg  mit  einer  Sehe/n- 
Schrift  an  Chr.  gewandt  hat,  so  ist  es  demselben  damit  nicht 
^Jist;  er  tvill  Chr.  damit  nur  abhalten,  dem  Markgfen.  Hilfe 
zu  bringen.  Denkt,  Chr.  werfte  mcftf  ^tarmtf  achten,  dass  er 
[A.J  ihn  als  Unterhändler  bewilligte,  nachdem  der  B.  so  feind- 
lich vorging. 

St.  Heidelh.   Verein  9  III.     Or.  präs.  Tübingen,  Febr.  33.^) 

Febr.  20.  63.  Kf.  Friedrich  an  Chr.: 

Schreiben  an  den  Ksr.;  Hz.  Albrecht;  Bb.:  Volrad  von  Mansfeld, 

erhielt  diese  Nacht  um  1  Uhr  Chrs.  Schreiben  nebst  dein  Hz, 
Albrechts.  Da  beide  das  Konz.  an  den  Ksr.  billigen,  schickt 
er  es  zur  Versekretierung.  Schickt  in  Abschr.,  was  ihm  Hz. 
Albrecht  schrieb  und  was  er  darauf  antwortete.^)  Bittet  Ufn 
rasche  Mitteilung,  wann  Hz.  Albrecht  kommen  kann,  um  ihn 
[den  Kf.]  zu  besuchen.  —  Erhielt  heute  um  8  Uhr  von  Cfir.  ein 
weiteres  Schreiben  von  Febr.  16.  Erwartet  von  den  Bb.  noch 
Antwort  wegen  der  Gütlichkeit.  —  Was  des  Ofen.  Volrad  von 
Mansfeld  Kriegsvolk  betrifft,  das  dem  Hz.  Johann  Friedrich 
von  Sachsen  geschworen  haben  soll,  so  erhielt  er  darüber  vor- 
gestern von  Hz.  Wolf  gang  etwas  andere  Zeitungen.'^  Jeden- 
falls ist  wohl  nachzudenken,  wie  dem  Feuer  vor  seinem  Aus- 
bruch geivehrt  werden  kann.  —  Heidelberg,  loo.H  Febr.  20. 

St.  Brandenburg  1  d.     Or.  preis.  Tübingen,  Febr.  4?^.*) 

6^.  *)  eodem  schickt  Chr.  Abschr.  hievon  an  Pfalz  und  Bayet-Pi.  Hei 
Pfalz  regt  er  ein  Schreiben  ihrer  beiden  an  dit  Bb.  an,  worin  sie  im  Interesse 
der  bevorstehenden  gütlichen  Unterhandlung  zum  Einstellen  dtr  thäüichen  Hand- 
lungen und  der  Rüstungen  aufgefordert  werden;  gehen  sie  darauf  ein,  so  ist  tft 
gut;  andernfalls  gitbt  er  zu  bedenken,  ob  nicht  auch  sie  und  Bayern  sich  rasch 
etwas  rüsten,  trotzdem  aber  auf  den  angesetzten  Tag  kommen  sollten.  —  Ebd, 
Konz.,  das  an  Pfalz  von  Gültlingen. 

63.  *)  München,  Febr.  15  Hz.  Alb  recht  an  Kf.  Friedrich :  will  in  tcenigefi 
Tagen  nach  Heidelberg  aufbrechen;  billigt  das  Schreiben  an  den  Ksr.  im  Namen 
ihrer  vier  und  schickt  es  versekretiert  zurück.  —  Heidelberg,  Febr.  20  Kf.  Fried- 
rich an  Albrecht:  bittet,  nach  Heidelberg  zu  kommen,  obwohl  Markgf  Albrecht 
inzwischen  abgereist  ist,  und  dann  mit  ihm  auf  den  Tag  nach  Wimpfen  zu  ziehen, 

*)  Hat.  Febr.  6.  Im  Haus  Sachsen  sei  Friede  zu  hoffen ;  das  Kriegsvolk 
des  Gfen.  Volrad  liege  in  Braunschtveig ;  glaubt,  es  werde  in  den  Dienst  des 
Markgfen.  Albrec/U  treten ;  vgl.  nr.  56*  n.  4. 

^)  eodem  schickt  Chr.  Abschr.  an  Hz.  Albrecht  und  bittet  um  Nachricht, 


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64,-66.  U68.  59 

64.  Kf.  Friedrich  an  Chr.:  Febr.  22. 

Vermittlung  zwischen  Markgf.  und  Bb.;  Ztmammetikunft. 

gestern  abend  zivisclien  2  und  8  UJir  traf  die  Antwort  des  Bs. 
vm  Würzburg  auf  sein  Schreiben  ein ;  ^)  kurz  darauf  kam  ein 
bamberg.  Gesandterj  der  neben  langem  Bericht  als  Werbung 
einen  Memorialzettel  überreichte  ^  und  bat,  falls  sich  der  Markgf. 
nicht  von  den  Verträgen  abbringen  lasse,  es  dahin  zu  bringen, 
dass  der  Vertrag  mit  einer  ansehnlicJien  Geldsumme  abgelöst 
werde.  Schickte  an  Markgf.  Albrecht  Abschr.  der  Antwort  des 
Bs.  von  Würzburg,  teilte  demselben  aber  den  langen  Bamberger 
Bericht  nicht  mit,  um  nicht  die  Güte  zu  hindern,  und  fürchtet 
schon  aus  des  Bs.  von  Würzburg  Schreiben  eine  Störung.  Bittet 
aber,  trotzdem  bei  Hz.  Albrecht  anzuhalten,  dass  die  Zusammen- 
kunft in  Wimpfen  an  Oculi  stattfinde.  —  Heidelberg,  1553  Febr.  22. 
Ced.:  Bittet,  auch  bei  Markgf.  Albrecht  anzuhalten,  dass 
er  trotz  der  Antwort  der  Bb.  zu  dem  angesetzten  Tag  erscheine. 
—  Der  Hz.  von  Jülich  schreibt  ihm  heute,  er  werde  anfangs 
seine  Räte  abfertigen  und  dann  sobald  als  möglich  selbst  nach- 
kommen. 

St.  Brandenburg  1  d.     Or.  präs.  Tübingen,  Febr.  ^5.') 

63.  Chr.  an  Markgf.  Albrecht:  Fehr.22, 

Schickt  Briefe;  mahnt  zur   Vorsicht. 

erhielt  heute  um  10  Uhr  von  Liz.  Eisslinger  beil.  Paket  mit 
Briefen  an  den  Markgfen.  mit  der  Post  vom  kais.  Hof;  erbietet 
sich,  des  Markgfen.  Schreiben  dahin  mit  der  Post  übersenden 
zu  lassen. 


wann  dieser  die  mrtbg.  Grenze  berühre.  —  Fbd.  Konz.  von  Ftssler,  —  Tii- 
hingen,  Febr.  23  schickt  er  das  kais.  Schreiben  versekretiert  an  den  Kfen.  zu- 
rück; erhielt  heute  Nachricht,  des  Markgf en*  AJhrecht  Kriegsvolk,  das  Höchstädt 
belagerte,  sei  heute  abgezogen ;  furchtet,  die  Bb.  seien  dem  Markgfen.  überlegen ; 
schickt  mit,  was  ihm  heute  vom  kais.  Hof  geschrieben  tcurde.  —  Fbd.  Konz. 

64.  >)   Vgl.  nr.  59  n.  1. 

*)  Zuschreiben  des  Vertrags  ist  unmöglich :  verzichtet  der  Markgf.  hitrauf, 
so  wiU  der  B.  gerne  den  Tag  besuchen.  —  Febr,  22  teilt  der  Kf  dieses  Memorial 
an  Markgf.  Albrecht  mit, 

*)  eodem  schickt  Chr.  Abschr.  an  Hz.  Albrecht  und  fragt,  wann  er  nach 
Wimpfen  kommen  werde;  ihm  selbst  sei  in  der  deutschmeistetnschen  Sache  ein 
Tag  auf  Donnerstag  nach  Oculi  angesetzt.  —  Ebd.  Konz.  —  Tübingen,  Febr.  26 
schlägt  er  dem  Kfen.  vor,  den  Tag  bis  Mittwoch  nach  Oculi  zu  verschieben.  — 
Ebd.  Konz.  von  Fesslei: 


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GO  1553.  65.— 07. 

F€hr,ii:>.  Wäre  gerne  zum  Markgfen,,   wie  dieser  schriftlich  bat. 

nach  Heidelberg  gekommen,  wenn  derselbe  länger  dort  geblieben 
loäre;  bittet,  ihn  deshalb  zu  entschuldigen.  Bittet  aus  allei'lei 
Gründen,  namentlich  den  folgenden,  mit  den  Bb,  Glicht  zu  eilen. 
Denn  Eisslinger  hat  ihm  geschrieben,  er  glaube,  der  Ksr,  wolle 
den  Bb,  gerne  durch  die  Finger  selten  trotz  der  grossen  Zu- 
sagen an  Albrecht,  Auch  berichtete  ihm  ein  ansehnlicher 
Assessor  am  K,G,  neulich  im  Vertrauen,  wenn  der  Markgf. 
thätlich  gegen  die  Bb,  vorgehe,  werde  ihm  Frieden  geboten, 
und  er,  wenn  er  dem  nicht  pariere,  sicher  in  die  Acht  erklärt, 

—  Bittet,  dieses  Schreiben  nach  dem  Lesen  ins  Feuer  zu  icerfen. 

—  Tübinge7i,  1558  Febr,  22, 

St,  Difutscher  Krieg  5,     Konz. 

J<>br.  :i4.  66,  Kf,  Friedrich  an  Chr,  : 

schickt  Schreiben  vom  B.  von  Würzburg  und  von  Markgf. 
Albrecht  von  Brandenburg,  sowie  seine  Antwort  auf  das  erste 
in  Abschr,^)  —  Heidelberg,  1553  Febr,  24, 

St.  Pfalz,  Miss.  5,     Or.  priUt,  Tübingen,  Fehr,  27. 

Fthr,24,  67,  Chr,  an  Markgf.  Albrecht: 

erhielt  gestern  dessen  Schreiben  von  Febr,  PJ;  beglaubigt  darauf 
Gf,  Konrad  von  Castell  zu  mündlicher  Werbung,^)  —  Tübingen, 
1558  Febr,  24. 

St.  EeideU).   Verein  9 III.     Konz. 

06,  *)  Würzburg,  Febr,  20  fragt  der  B.,  was  Markgf,  Albrecht  wegen  de^ 
Friedatandes  geantwortet  habe.  —  Heidelberg,  Febr,  23  antwortet  der  Kf,  zti^ 
nächftt,  der  Markgf,  habe  überhaupt  noch  nicht  geanttcoHet,  schickt  dann  ahtr 
in  einer  Ced.  ein  Iieute  zwischen  1—2  Uhr  angekommenes  Schreiben,  dat,  Ans- 
bach, Febr.  20,  worin  der  Markgf.  dem  B.  von  Würzburg  gegenüber  in  den 
Friedstand  icilligt,  wenn  er  sofort  seine  Reiter  und  Kn,  vom  B.  von  Bamberg  abruft, 

67.  *)  Ebd,  einige  Leitsätze  für  die  Instruktion,  von  Chr,  aufgezeichnet : 
Chr.  bedauert  dis  Markgfen.  Zustand:  erinnert  nocheinmal  an  sein  Schreiben 
vom  22.  d,  M, :  kann  des  Markgftn.  Wunsch  in  der  File  nicht  stattgeben,  wegen 
der  bevorstehenden  Unterhandlung,  seines  Abreitens  von  hier,  und  wegen  seines 
Spans  mit  dem  Deutschmeister;  will  auf  der  Zusammenkunft  auf  Wege  bedacht 
sein  nach  seinem  Bedenken  vom  24.  d.  M, ;  rät,  sich  nicht  zu  vertiefen,  sondern, 
wo  ttwas  eingenommen  wird  und  der  Markgf,  zu  schwach  ist,  sich  still  zu  ent- 
fernen und  zu  warten,  ob  Friede  geboten  wird,  wo  nicht,  seine  Freunde  an£u- 
rufen;  dann  hätte  der  Markgf,  mehr  Fug  und  Glimpf,  teure  von  der  Acht  frei 
und  hätte  mehr  Beistand  zu  hofen,  -  -  1553  Febr,  24, 


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es.— €9,  1558.  i\  1 

68.  Chr.  an  Hz.  Albrecht:  Febr.  25, 

Tag  zu  Wimpfen.    Marhgf.  Albrecht.     Schreibzn  vom  kais.  Hof. 

Antwort  auf  dessen  Schreiben  von  Febr.  21.  Weiss  von 
devi  Tag  zu  Wimpfen  nichts  weiter;  erhielt  von  detn  B.  von 
Würzburg  gestern  nachm.  um  4  Uhr  ein  Schreiben  laut  beil. 
Abschr.j^)  woraus  Albrecht  sehen  wird,  dass  der  Tag  voraus- 
vchtlich  zu  Stande  kommt.  —  Dass  er  nicht  sofort  zu  Markgf. 
Albrecht  nach  Heidelberg  ging,  worüber  sich  Hz.  Albrecht  wun- 
dert, hat  seinen  Grund  darin,  dass  ihm  die  Nachricht  zu  spät 
zukam  und  er  ohne  Einladung  des  Kfen.  nicht  hingehen  konnte. 
—  Tübingen,  0)53  Febr.  25. 

Ced.:  Schickt  ein  Schreiben,  das  er  gestern  abend  um  4  Uhr 
von  seinem  Diener  am  kais.  Hof  erhielt:^)  weiss  nichts  von 
dieMn  Bündnissen. 

St.  Brandenburg  1  d.     Konz.,  Ced.  eigh. 

69.  Kf.  Friedrich  an  Chr.:  Febr.:>:y, 

Rüstung:  Mandate:  Markgf. 

is^t  mit  den  Schreiben  an  Bamberg  und  Würzburg  einverstanden 
mit  geringer  Änderung.^)  Bei  der  Lage  im  Reich  muss  er  sich 
etwas  gefasst  machen,  Hess  deshalb  schon  Aufgebotsbriefe  an 
seine  Lehensleute  fertigen;  will  sie  schleunigst  ausgehen  lassen 
und  sonst  seine  Unterthanen  ermahnen,  sich  gerüstet  zu  Hause 
zu  halten.  —  Erhielt  im  geheimen  zwei  gedruckte  Mandate  aus 
Speyer,^)  woraus  zu  ersehen,  wie  man  zur  Güte  gesinnt  ist: 
da  dieselben  noch  nicht  insinuiert  sind,  brauchen  sie  sich  nicht 
daran  zu  kehren.  —  Heidelberg,  1553  Febr.  25. 

Ced. :  Chr.  möge  den  Markgf en.  noch  besonders  unter  Hin- 
weis auf  die  Rüstungen  der  Bb.  ermahnen,  es  an  der  Güte 
nicht  fehlen  zu  lassen  und  auch  seine  Meinung  über  die  Ver- 
träge zu  mildern.  — 

St.  Brandenburg  1  d.     Or.^)  präs.  Tübingen,  Febr.  U7. 

a)  3  cito. 

es.  *)  nr.  59  n.  i. 

»)  nr.  61. 

69.  *)   Vgl.  nr.  62  n.  1. 

»)  Vgl.  Hortleder  S.  1048/.;  das  eine,  dat.  Febr.  17,  gebietet  Ff  ah, 
Deutschmeister,  Würzburg,  Johann  Friedrich  d.  Ä.,  Henneberg,  Eichstädt,  Ans- 
bach, Nürnberg,  Rothenburg,  Windsheim,  Schweinfurt  und  Weissetiburg,  dem 
B.  von  Batnberg  gegen  die  landf riedbrüchigen  Vergewaltigungen  des  Markgf  en. 
mit  thäilicher  Hilfe  zuzuziehen,  während  das  andere  (nach  Jlotileder  S.  l<)C>li} 
Abzug  und  Zertrennung  des  mavkgfl.  Kriegsvolks  verlangt. 


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G2  1553.  70.— 7i. 

mhr,25,  70.  Chr.  an  Liz.  Eisslinger: 

Deutschmeister;  Praktiken  im  Beiche. 

Antwort  auf  dessen  Schreiben  von  Febr.  19.  Dass  der  van 
Frankfurt  angekommene  Komtur  behauptet^  des  Bs.  vok  Würz- 
bürg  Unterhandlung  sei  fruchtlos  geblieben,  ist  nicht  zu  ivun- 
dem;  denn  jener  gehört  selbst  zu  den  rechten  Rädelsführern 
des  Bs.  und  wurde  im  Schloss  Elhvangen  mit  30  Hakenschützen 
ausgenommen.  Hat  seinerseits  dem  B.  von  Würzburg  auf  sein 
Ersucfien  die  Gütlichkeit  eingeräumty  der  dann  den  Kfen. 
Friedrich  zu  sich  zog,  denen  er  dann  nocheinmal  die  Unter- 
handlung bewilligte;  der  Deutschmeister  dagegen  wollte  dies 
nicht  thun,  ehe  ihm  Chr.  die  eingenommenen  Flecken  restituiert 
habe,  was  ihm  aber  kraft  des  Landfriedens  nicht  thunlich  ist. 
Es  liegt  also  nicht  an  ihm,  sondern  am  Deutschmeister.  Er- 
wartet weiteres  Zuschreiben  und  Tagsatzung  von  den  Unter- 
händlern.   Eissl.  soll  ihn  deshalb,  tvo  nötig,  verteidigen. 

Von  den  in  Eisslingers  Schreiben  erwähnten  Praktiken 
und  Bündnis  im  Reich  weiss  er  nichts.  Eissl.  soll  die  Redest 
darüber  vom  Hof  mitteilen  und  sich  weiter  erkundigen,  auch 
was  des  Karlowiz  Verrichtung  am  kais.  Hof  war;  will  sonst 
Eisslingers  Verrichtung  und  Rückkehr  gewärtig  sein;  wie  die 
Expedition  dort  ist,  weiss  er  wohl;  wenn  es  nur  gut  geht,  so 
braucht  man  sich  über  Verzug  und  Kosten  um  so  weniger  zu 
beklagen.  -  -  Tübingen,  1553  Febr.  25. 

Ced. :  Postscr.  ivurde  ihm  in  der  deutschmeisterlichen  Sache 
von  den  Unterhändlern  ein  Tag  auf  Donnerstag  nach  Oculi 
angesetzt. 

St.  Chr.  I.  8  h,  22,     Konz.,  von  Chr.  korrig. 

Fehr.  20.  ^1-  Liz.  EissUnger  an  Chr. : 

Bescheide  und  Zeitungen  vom  kais.  Hof. 

erJiielt  beil.  Schreiben  vom  B.  von  Arras,  der  Clir.  auf  sein 
freundliches  Erbieten  dankbar  antwortet.  Wegen  des  Privilegs 
ivies  er  ihn  an  den  Vizekanzler,  der  alle  Schriften  habe.  Dieser 
verschiebt  die  Sache  noch  um  einige  Tage  ivegen  Krankheit  des 
Ksrs.  und  sagte  ihm  im  Vertrauen,  wegen  Königsbronn  habe 
der  Ksr.  an  den  Kg.  um  Bericht  geschrieben,  dieser  aber  noch 
nicht  geantwortet;  brachte  es  dahin,  dass  diesem  nocheinmal 
um  baldigen  Bericht  geschrieben  wird.  In  gleicher  Weise  wer- 
den  die  Gff.  von  Öttingen  aufgehalten. 


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71.-'7:i.  1663.  H3 

Der  Ksr.  ist  wegen  seines  Befindens  übel  disponiert,  ynoros  Febr.  26. 
und  unleidlich;  der  ß.  von  Arras  kann  nicht  imyner  Audienz 
haben  und  bringt  dann  das  vor,  looran  dem  Ksr.  selbst  liegt; 
so  steht  jetzt  die  Abfertigung  des  Hzs,  von  Alba  vor  dein  Licht, 
der  nach  Spanien  geschickt  wird,  um  den  Prinzen  und  ziemlich 
viel  Millionen  Gold  herauszubegleiten.^)  Einige  glaubeii,  der 
Papst  wolle  zwischen  dem  Ksr.  und  dem  Franzosen  Frieden 
zu  machen  versuchen;  doch  scheint  es  flicht  wahrscheinlich; 
denn  der  Ksr.  rüstet  sich  sehr  mit  Geld;  die  niederländ.  Land- 
schuft  soll  ihm  3600000  fl.  oder  karolus  erlegen  und  sich  die 
Ritterschaft  dort  sehr  gutwillig  zeigen,  doch  mit  der  Bedi?igung, 
dass  der  Ksr.  künftig  die  Deutschen  so  gut  als  die  Spanier 
zu  sich  in  den  Rat  ziehe.  —  Vom  ReicJistag  hört  man  noch 
nichts.  Die  Bb.  von  Bamberg^  Würzburg  und  andere  haben 
ilire  Gesandten  hier,  sie  erhalten  aber  ebensowenig  Bescheid 
als  der  markgfl. ;  ob  das  data  opera  geschieht  oder  aus  anderen 
Gründen,  ist  nicht  bekannt.  —  Brüssel,  155:i  Febr.  26. 

St.  Chr.  I.  8  h,  23.     Or.  j/riis.  Göppingen,  März  4. 

72.  Kf.  Friedrich  an  Chr.:  Fehr.^a. 

Zusammenkunft.    Zeitung. 

erhielt  dessen  Schreiben  nebst  Abschr.  von  dem  Albrechts :  weiss 
nicht  anders,  als  Mass  diesem  schon  in  dem  ersten  Ausschreiben 
der  Tag  Oculi  und  als  Ort  Öhringen  genannt  wurde,  schrieb 
es  ihm  aber  nocheinmal;^)  Chr.  möge  ihn  auch  erinnern,  nicht 
zu  säumen,  da  ohnehin  der  Verzug  gefährlich  ist;  denn  wäh- 
rend man  lässig  ist,  könnten  inzivischen  die  Teile  überall  zu- 
mmmenstossen.  —  Heidelberg,  1558  Febr.  ^6'. 

1.  Ced.:  Schickt  eiri  Schreiben  vom  Hz.  von  Jülich,  die 
Zusammenkunft  betr.,  nebst  Zeitungen. 

2.  Ced.:  Heute  morgen  schrieben  itun  seine  Befehlshaber 
zu  Germersheim,  dass  sie  in  Altenstadt  bei  Weissenburg  11  Fähn- 
lein Kn.  von  dem  vor  Metz  abgezogenen  Kriegsvolk  erwarten. 
lAsst  nachforschen,  ivem  dieselbe?}  zuständig  sind. 

St.  FfCUz.  Miss.  5.     Or.*)  preis.  Tübingen,  Fehr.  ^8. 

a)  3  cito,  citissime. 

71.  *)  Vgl.  DruffelIV,47;  auch  hier  steht  Albas  Hdse  in  Beziehung  zu 
tha  geheimen  Plänen  des  Ksrs.,  doch  in  der  Form,  dass  dann  an  seiner  Sidle 
der  Vizekg.  von  Neapel  herauskomme. 

7,».  »)   Vgl.  Ih-uffel  IV,  61. 


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(>4  1553.  73.-74- 

Fehr.:>6.  73.  Hz.  Albrecht  an  Chr.: 

Hilfegesnch  Markgf.  AWreehis:  Zusammenkuufi. 

erhielt  soeben,  als  er  aufbrechen  wollte,  Chrs.  Schreiben  wegen 
der  von  Markgf.  Älbrecht  begehrten  Hilfe  und  Chrs.  Schreiben 
darauf  an  Kf.  Friedrich.  Erhielt  gestern  spät  von  dem  Markgf en . 
ein  gleiches  Schreiben,  dem  er  laut.  Beil.  antwortete.^)  Liessc 
sich  nicht  missfallen,  dass  den  Bb.  nach  Chrs.  Schreiben  an 
den  Kfen.  in  Chrs.  und  des  Kfen.  Namen  geschrieben  würde, 
in  der  Hoffnung,  dass  es  bei  ihnen  nicht  wenig  Ansehen  hätte 
und  dass  es  die  Güte  auf  dem  lamftigen  Tag  fördern  würde. 
Will  sogleich  aufbrechen  und  in  wenigen  Tagen  zu  Chr.  kom- 
men. —  München j  hVy-i  Febr.  2(). 

St.  Bayr.  Miss.  X^.     0/*.*>  präs.  Tühiiigen,  Fthr.  ;^8. 

F(hr,27,  74.  Ksr.  Karl  an  Chr.: 

Aitsschreihen  des  Mtmminger  Ta/jes. 

hat  mit  Chr.  schon  neulich  bei  seinem  Durchzug  durch  Wirtbg. 
persönlich  wegen  eines  neuen  Bundes  verhandelt  und  ist  noch 
mit  allen  lamaden  ingedenck,  was  undertheniger,  gehorsamer  nnd 
treuer  naigung  wir  dazumal  bei  d.  1.  solcher  handlung  halben  ge- 
si)urt  und  befunden  haben.^)  Da  er  inzwischen  den  röm.  Kg.. 
Hz.  Alb  recht  von  Bayern^)  und  einige  andere  Reichsstände 
ebenso  geneigt  fand,  so  ist  zu  hoffen,  falls  nur  ein  glücklicher 
Anfang  gemacht  würde,  dass  dann  noch  weitere  ansehnliche 
Stände  Lust  und  Neigung  bekommen  würden.  So  haben  wir 
nuib  gemainer  wolfart  willen  solcher  handlung  mit  gnedigem, 
vätterlichem  vleis  weiter  nachzusetzen  und  dieselb  ettlichennassen 
in  das  werck  zu  richten  nit  umbgehn  uiögen  und  uns  doch  nüt 
ei-stem  etwas  eng  einziehen,  auch  die  handlung  neben  gemeltem 
unserm  freundlichen,  lieben  bruedeni,  dem  römischen  könig,  zu 
disem  nml  allain  uf  den  schwäbischen  und  bayrischen  krais  (doch 
andern   unsern   und   des  hailigen   reichs  gehorsauien   stenden,    so 


a)  8  cito. 

13.  »)  Vijl.Dn(ffelIV,50.  11  z.AlhrecfUs  Antwort  dat.  Fehr.  26.  Als  Untei'- 
hündUr  sei  es  ihm  unmöglich,  die  gewinischten  bo  gerüsteten  Pf.  zu  schicken; 
er  hoffe  vielmehr,  dass  die  beiden  Parteien  auf  dem  bevorstehenden  Witnjffeno 
Tag  sich  vetirag:n  lassen, 

74.  •)    Vgl,  /,  nr.  7b4. 

2)    Vgl.  /,  nr.b39:    Wnrtt.    Vietieljhsh.  Ib'JÜ  S.:il4ff. 


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74.-75.  \mi  f>5 

(larzu  last  und  naigun^  tragen  wurden,  in  dieselben  könftißfer  zeit  Feh-.  27 
«cleichergestalt  auf  unser,  unsei-s  freundliclien,  lieben  brueders  und 
anderer  könftiger  bundsstende  guetbeduncken  und  bewilliji:en  zu 
gelangen,  unbenomen)  stellen  wollen.  Hat  deswegen  eine  Ver- 
smnmhing  auf  April  5  nach  Memmingen  angesetzt  und  dazu 
ausser  dem  röm.  Kg.  und  Chr.  einige  der  vor?iehnisten  Stände 
des  Schwab,  und  bayr.  Kreises  berufen,  nämlich  den  Erzb.  von 
Salzburg  und  den  B.  von  Augsburg,  Hz.  Albrecht  von  Rayern. 
für  die  Prälaten  Abt  Gerwig  von  Weingarten,  für  Gff.  und 
Herrn  Gf.  Friedrich  von  Fürstenberg  und  Wilh.  Truchsess  d.  J., 
für  die  Ritterschaft  Eberhard  von  Freyberg  und  Konrad  von 
Rechberg,  ausserdem  Bürgermeister  und  Rat  von  Augsburg  und 
Ulm.  Begehrt,  dass  Chr.  hiezu  selbst  erscheine  oder  im  Fall 
der  Verhinderung  vertraute  Räte  schicke  mit  genügender  Voll- 
macht und  Instruktion,  alles  zu  verhandeln  und  zu  verabschie- 
den, was  zur  Errichtung  eines  beständigen,  ansehnlichen  Bundes 
und  zur  Erhaltung  des  Friedens  dient. 

Als  auch  d.  1.  bei  andeni  iren  verwandten  und  anrainenden 
fnrsten  und  stenden  des  schwäbischen  kraises  in  ainem  tapferen 
ansehen  ist  und  bei  denselben  der  pillichait  und  vor  andern  etwas 
niechtig,  so  ist  ferrer  unser  gnedig  und  vleissig  begern,  d.  1.  wolle 
sich  niitlerzeit,  sovil  ir  möglich  und  mit  fueg  beschehen  kau,  mit 
enist  befleissen  und  dieselben  durch  alle  darzu  dienstliche  aus- 
faerung,  bericht  und  anzaigung  dahin  weisen  und  bewegen,  das 
sy  sich  hierin  irer  selbst  hohen  notturft  nach  und  gemainer  wol- 
fait  zum  pesten  disem  notwendigen,  guoten  werck  und  handlung 
tailhaftig  machen  und  davon  kains  wegs  absondeni,  auch  im  fall 
da  sy  konftiglich  deshalben  beschriben  wurden,  sich  darauf  wie 
sich  geburt  und  gemaine  notturft  insonderhait  erfordert,  gehorsam 
und  guetwillig  erzaigen.^)  -    Brüssel,  hV)H  Febr.  21.^) 

SL  Einunyen  7,  1:^.     Ot\  präs.  Heidelberg,  Mars  11. 

7o.  Kf.  Friedrich  an  Chr.:  Febr.  28. 

Verschiebung  der  Zuffammenkunfi :   Verlegung  nach  Heidelberg. 

Antwort  auf  dessen  Schreiben  von  Febr.  ,25  und  ^6.    Sieht 

^)  Abschr.  des  längeren  Ausschreibens  an  Eberhard  von  Freyberg  und 
Konrad  von  liechberg  liegt  bei;  vgl.  Drujfel  /K,  o;^  n.  1. 

*)  Das  Ausschreiben  des  Memminger  Tages  durch  den  Ksr.  und  das  des 
Heidelberger  Tages  durch  Kf.  Friedrich  (vgl.  nr.  :i6  n.  1)  liegen  mfhr  als  einen 
Monat  auseinander :  gegen  Götz,  JHe  bai/r.  Politik  S.  66. 

Kniet.  Briefw.  di-s  Hzh.  (Miris^toith.   11.  O 


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(J(>  1553.  76. — 76*. 

Feht\  :2S.  ein.  dass  Hz.  Albrecht,  wenn  er  zu  ihrer  Zusammenkunft  nach 
Wimpfen  kommen  will,  bis  zu  dem  angesetzten  Tag  schiverlich 
eintreffen  kann,  und  ist  deshalb  mit  der  Verlegung  auf  Mittwoch 
nach  Oculi  eiJiver standen.  Bei  den  rauhen  Lüften  etwas  er- 
krankt^)  fürchtet  er.  nicht  in  Wimpfen  ersclieinen  zu  können: 
bittet,  in  diesem  Fall  hieher  nach  Heidelberg  zu  kommen  und 
Hz.  Albrecht,  wenn  er  nach  Wirtbg.  kommt,  auch  dazu  zu  be- 
wegen;  sie  sollen  hier  besser  bewirtet  werden  als  ifi  Wimpfen. 
Hat  den  Bb.  von  Ramberg  und  Würzburg  und  Markgf  Albrecht 
die  Verschiebung  des  Tags  in  Wimpfen  bis  Mittwoch  nach 
Oculi,  aus  besonderen  Grlhiden  aber  7iichts  von  seiner  Krank- 
heit mitgeteilt.  —  Heidelberg.  hVhi  Febr.  :^H. 

St.  Ff  alz.  Misft.  o.     Or.»«>  präs.  Nnrlingm^   März  ^>. 

März  1.  76.  Kf.  Friedrich  cm  Chr. : 

Markgf.  und  Bb. :  Zusammenkunft. 

schickt  ein  diesen  Mittag  angekommenes  Schreiben  voii  Markgf, 
Albrecht  d.  J.  auf  die  Mitteilung  der  Antworten  der  Bb.  i'on 
Bamberg  und  Würzburg  wegen  der  Friedenshandlung  hin;^) 
erwiderte  dem  Markgf en.,  er  wolle  es  an  die  Bb.  gelangen  lassen, 
und  that  dies  laut  Beil.  B.  und  C.  Wenn  Bamberg  sich  sticht 
anders  darein  schickt,  so  unterbleibt  seinettcegen,  die  Gütlich- 
keit,  was  auch  der  Verhandlung  7nit  Würzburg  hinderlicli  wllre: 
doch  wollen  sie  bei  üirer  Zusammenkunft  hievon  iveiter  reden. 
Dankt  für  Chrs.  Schreiben  von  Febr.  28.  Da  er  sich  nicht 
nach  Wimpfen  zu  reisen  getrauen  kann,  schickte  er  dieser  Tage 
einen  seiner  Räte  zu  Chr.  und  Hz.  Albrecht  mit  mündlicher 
Werbung:  bittet,  sein  Anbringen  nicht  abzuschlagen.  —  Heidel- 
berg y  I5.')H  März  1. 

St.  Pfalz.  Miss.  n.     Or.  präs.  Göppingen,  März  3. 

a)  3  cito. 

75.  *)  Über  die  Kranklieit  des  Kfen.  rgl.  Leodius  S.  ^87. 

76.  »)  Bat.  Neustadt  a.  d.  A.,  Febr.  26.  Der  Markgf.  gestaUei  dem  Kfen. 
und  anderen  Unterhandlung  zwischen  ihm  und  dem  B.  von  Würzhurg,  doch 
dvn  von  B.  und  Domkapitel  mit  ihm  eingegangenen  Verträgen  unvorgreifltch, 
so  dass  sie  ihm  gehalten  werden  und  dawider  nicht  gehandelt  wird,  und  tcenn 
der  B.  seine  Reiter  und  Kn.  von  Bamberg  abruft.  Dagegen  mll  er  mit  dem 
Bnmberger  siegelbrilchigen  B.  und  Pfaffen,  der  keine  Gütlichkeit  tciU,  toenn  nicht 
der  Markgf.  die  bestätigten  Vertrüge  fallen  lässt,  nicht  iagleisien.  —  Kann 
nicht  a^i  Sonntag  Oculi.  sondern  erst  am  Montag  oder  Dienstag  darnach 
td  gleisten. 


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77.-78'.  1558.  (;7 

77,  Pfalzgf.  Ottheinrich  an  C/ir,:  Mdrz  i. 

Fffih.-hayr.  Erheiniyung. 

hat  mit  Freuden  gehört,  Chr.  habe  zwischen  Kf.  Friedrich  nnd 
Hz.  Albrecht  zur  Beilegung  der  Irrung  zwischen  Pfalz  und 
Bayern  Tag  und  Malstatt  nach  W impfen  aiig e setzt :  hofft,  es 
werde  dort  nicht  nur  der  Zwiespalt  erörtert  und  der  Vertrag 
zur  Wirkung  gebracht,  sondern  auch  andere  Not  des  Reiches 
beraten  werden,  Kf.  Friedrich  hat  ihm  von  dem  Tag  gar  nichts 
geschrieben,  loarilber  er  befremdet  ist;  dagegen  hat  ihm  Chr. 
eine  Abschr.  des  Vertrags  überschickt,  von  dem  er  aber  dem 
Kfen.  nichts  meldete.  Da  ein  Artikel  das  Ausnehmen  des  Ksrs. 
und  des  Papstes  bestimmt,  hat  er  hiegegen  allerlei  Gewissens- 
bedenken,  namentlich  des  Papstes  wegen,  dein  er  zu  nichts  ver- 
pflichtet ist,  danii  aber  auch,  weil  er  dem  Ksr.  zu  nichts  als 
was  gemeine  Reichssachen  berührt,  verpflichtet  ist,  in  denen  er 
sich  unterthänig  halten  will.  Bittet  zu  sorgen,  dass  der  Artikel 
so  gestellt  werde,  dass  er  ihn  in  seinem  Gewissen  nicht  binde. 
—  Neuburg,  1553  März  L 

St.  Pfalz  9  c  I,  77.     Or. 

78.  Liz.  Eisslinger  an  Chr.:  Mär::}. 

Einkäufe   für    Chr.     ZoUprirüeg.      Weinsendung.     Zusammenkunft 
Ctirs.  und  and. 

schickt  auf  Chrs.  Befehl,  den  er  gestern  abend  erhielt,  1  Dutzend 
schwarz  killen  tiitter,  je  2  Killen  zu  10  Stiber,  das  Dutzend  also 
H  brabantische  fl.,  in  oberländischer  Münze  ;>  f.  7^1%  Batzen, 
ebenso  G  Dutzend  romaney  fuetter  für  H4  fl.  4  Stiber  brabantisch. 
oder  ;^<^  fl.  7^h  Batzen  oberländisch.  —  Von  dem  Zinngeschirr 
will  er  bei  der  nächsten  Post  Bilder  schicken:  gefällt  es  Chr. 
nichts  soll  er  Zeichnung  schicken,  worauf  er  in  Antwerpen  gutes 
englisches  Zinn,  das  Pfund  zu  4  Stiber  oder  10  Kreuzern, 
(jiessei}  Hesse. 

In  Sachen  des  Privilegs  hofft  er  in  wenigen  Tagen  Reso- 
lution zu  erhalten. 

Der  Vizekanzler  und  die  beiden  Sekretäre  wollen  den  Wein 
mit  unterthänigem  Dank  annehmen  und  dem  Pfennigmeister 
Wolf  Haller  nach  Speyer  Befehl  schicken.  Den  B.  von  Arras 
will  er  deswegen  noch  fragen.^)  —  In  Eile,  Brüssel,  tV^j  März  3. 

7'S.  *)  März  ö  .schickt  Kisslinfjer   daA   kai».  tSchniben  (nr.  74)    und  'fügt 


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()8  1553.  7S.—a(). 

März  3.  Ced.:  Der  B,  von  Arras  fragte  ihn,  ob  er  nichts  von  der 

Zusammenkunft  von  Pfalz,  Bayern,  Cleve  und  Chr.,  die  nach 
Öhr  zeigen  angesetzt  sei,  loisse,  und  was  da  verhandelt  werde. 
Konnte  ihm  darauf  keine  Antwort  geben,  versprach  aber,  sich 
bei  Chr,  zu  erkundigen,  der  iimner  gerne  thun  ivolle,  icas  dem 
Ksr.  und  dem  hl.  Reich  zur  Wohlfahrt  diene.-) 

St.  Chr.  I.  S  b,  24  n.  25.     Or.^) 

März  4.  79.  Hz.  Albrecht  ^)  und  dir.  an  Markgf.  Albrecht: 

bitten,  den  wegen  Krankheit  des  Kfen.  Friedrich  von  Wimpfen 
nach  Heidelberg  verlegten  Tag  nichtsdestoweniger  zu  besuchen. 
—  Göppingen,  1553  März  4. 

St.  Brandenburg  1  d.     Konz. 

März  6.  SO.  Chr.  an  Ksr.  Karl:^) 

Streit  mit  Ferdinand;  Asperg. 

teilt  mit,  dass  in  der  zwischen  deni  Kg.  und  ihm  schwebenden 
Verhandlung  Hz.  Albrecht  von  Bayern  die  Hauptsache  bis  auf 
wenige  Punkte,  besonders  die  Geldsumme  betr.,  ga7iz  verglichen 
hat.  Da  hiezu  des  Ksrs.  Förderung  vollends  ganz  nützlich 
wäre,   bittet  er,   den  Kg.  schriftlich  zu  ersuchen,   in  den  noch 

a)  a  cito. 

ant.  and.  hei,  der  B.  von  Atras  trinke  hier  keinen  Neckarwein,  sonderfi  nur 
Rheimcein,  und  würde  eine  Verehrung  von  Neckarwein  gering  achten:  Chr. 
könnte  für  Adrian  einen  Trunk  mitgehen  lassen.  —  Der  Hz.  von  Alba  soU 
nächste  Woche  über  England  nach  Spanien  reisen.  Zeitungen  kommen  fast 
nur  aus  Deutschland  über  die  Kriegsühungen  der  Bb.  und  ihrer  Anhänger,  die 
man  weder  lobt  noch  schilt.  Man  sieht  vielmehr  durch  die  Finger.  —  Ebd. 
<)r.  präs.  Heidelberg,  März  11. 

*)  Am  kais.  Hof  hatte  man  über  die  Zusammenkunft  wohl  durch  eiuen 
Jülich.  Gesandten  Kunde  erhalten,  da  sich  der  Hz.  von  Jülich  vor  dem  Besuch 
derselben  über  die  Meinung  des  Ksrs.  vergewisserte.  —  Below,  Landtagsakten 
S.  67 o  n.  2. 

79.  *)  München,  Febr.  ^5  schreibt  Albr.  an  Chr.,  er  werde  morgen  hier 
aufbrechen ;  Febr.  27,  er  sei  heute  in  Friedberg  angekommen :  März  5,  er  könne 
wegen  des  schlechten  Weges  heute  nur  bis  Geislingen  kommen  und  wolle  morgen 
zum  Morgenmahl  bei  Chr.  in  Göppingen  eintreffen.  —  Hier  war  Chr.  selbst 
am  2.  März  angekommen.  —  St.  Heidelb.    V^erein  7b:  Bayr.  Miss.  1  und 2. 

80.  *)  Dass  sich  Chr.  jetzt  nach  dem  Zusammentreffen  mit  Hz.  Alhrecht 
in  dieser  Sache  an  den  Ksr.  wendet,  ist  wohl  auf  die  Anregung  Kg.  Maximilians 
bei  Albrecht  ( Druff el  IV,  41)  zurückzuführen. 


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fi(),^82,  1553.  H9 

unerledigten  Punkteriy  namentlich  des  Geldes  wegen,  sich  milder  MdrzO. 
und  schiedlicher  zu  zeigen,  war  auf  Chr.  es  an  sich  auch  nicht 
fehlen  lassen  wilL  Hofft,  der  Ksr,  werde  ihm  nach  Absclüuss 
des  Vertrags  alsbald  den  Asperg  übergeben  lassen,  damit  seine 
ausgemergelten  Unterthanen  von  der  Zufuhr  und  Last  endlich 
befreit  werden;  bittet  deshalb,  sowie  iveil  der  Kg,  auf  den  Aus- 
trag  der  Sache  dringt  und  der  Termin  bald  zu  Ende  geht,^) 
das  Schreiben  an  den  Kg,  zu  beschleunigen ;  bittet  um  Ayitwort, 
—  Nürtingen,  LV):^  März  6'.^) 

St.  Chr,  L  9y  9S.    Ahftchr. 

81,  Der  B,  von  Bamberg  an  Kf,  Friedrich  und  Chr.:        Mär: 9. 

Seine  Büsiung.     Markgf.  Albrecht. 

Antwort  auf  deren  Schreiben  /r,  Febr.  -^;V-"^  ^^^^  einer  ge- 
ringen Rüstung,  in  der  er  ist,  zwingt  ihn  die  Not:  dass  er 
aber  des  Markgfen.  Laiid  und  Leute  angegriffen  habe,  ist  im- 
wahr,  vielmehr  ni^nmt  Markgf,  Albrecht  ihm  einen  Flecken 
nach  dem  andern  und  dessen  Reiter  brandschatzen  seine  Unter- 
thanen. Hätte  nichts  lieber  als  Ruhe  und  Frieden  und  bittet, 
anderen  Nachrichten  keinen  Glauben  zu  geben. ^)  —  Bamberg, 
i-M.V  (donnersta^  nach  oculi)  März  U. 

St,  Ueidelb.   Verein  9 IIL     Abschr. 

82,  Pfalz,  Bayern,  Wirtbg.  und  die  Jülichschen  Räte^) 
an  den  Hz,  von  Jülich: 

Mahnen  zu  pei'sönlichem  Erscheinen. 
Ts  was  hochbeAveglichen  Ursachen  nnserni  vateiiand  dentsdior 

a)  Kork  einem  beii.  h'ezepUse  hamherg.  fiesatuiter. 

')  GraZf  März  3  Hchreiht  indes  yerdinand  an  Alhrechi.  da  diemr  noch 
persönlich  mit  Chr,  verhandeln  und  nötigcnj\dh  die  Sache  an  den  Ksr,  gelangen 
lasiten  trolle,  so  könne  er  einen  Verzug  von  wenigen  Tagen  über  die  verabredeten 
zwei  Monate  hinaus  dulden:  doch  möge  Albrecht  die  Sache  beschleunigen.  — 
Ebd.  Abschr. 

')  Chr,  schickt  das  Schreiben  an  Kisslinger  mit  dem  Befehl,  es  dem  Ksr. 
sclfjst  oder  dem  B,  von  Arras  zu  überreichen  und  um  schleunige  Antwort  an- 
zuhalten. —  Ebd.  Konz,  von  Kessler, 

81.  *)  März  2  hatte  auch  der  B.  von  Würzburg  beiden  versichert^  dass 
er  nie  die  Absicht  gehabt  habe,  Markgf.  Albrecht  anzugreifen ;  den  Stinigen, 
die  er  auf  des  Ksrs.  Befehl,  nach  Krbeinung  und  Landfrieden  dan  B.  von 
Bamberg  zuschicken  musste,  habe  er  beßdiUn.  nur  den  Landfrieden  wahren  zu 
hdftn  und  niemand  anzugreifen.  —  Ebd.  Abschr. 

b'^.  *)  Die  jüliclischen  Mute  Wilhelm  von  Xeuenhof  gen,  Lai,  Hofmeister, 


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70  155B.  6^^ 

Miii'i  i:i.  UHtioii  ZU  wolfart  und  befiirderung-  »ill^vnieinos  IVidens  im  liailigeii 
reiche  wir,  der  pfaluzgrafe  clmrfurst  etc.,  verscliiner  tagen  an 
E.  1.  freuntlicli  ofescliriben,  sonderlichen  aber  am  jüngsten  dieselbig 
mit  allem  vleis  weiters  erinnert  und  gebeten  haben,  das  sie  nicht 
underlassen  weiten,  neben  uns  allen  iezt  alliieher  personlichen  bei- 
zukommen, auf  das  mit  unser  aller  gemainem  rate  und  bearbaiten 
den  unrugen,  so  iezt  an  mer  orten  im  hailigen  reiche  sich  gern 
wider  ereugen  wolten,  mischte  stattlich  gesteuert  und  zu  heilsamen, 
gutem  friden  bewendet  werden,  das  tragen  E.  1.  und  f.  g.  sonder 
zweivel  in  embsiger  gedechtnus;  der  Hz.  hat  darauf  seine  he/den 
Gesandten  nach  Heidelberg  geschickt.  Auf  das  gleiche  Ersuchen 
des  Kfen.  sind  die  Hzz.  von  Bayern  und  Wirtbg.  am  iK  d.  M. 
persönlich  hier  in  Heidelberg  angekommen,  ebenso  sind  der  B. 
von  Würzburg  und  Markgf,  Albrecht  d,  J.  persönlich,  vom  B. 
von  Bamberg  Gesandte  i7i  Heidelberg  erschienen,  worauf  sie 
schon  Unterhandlung  zwischen  Würzburg  und  dem  Markgfen. 
begönnest  haben.  Da  sich  dabei  allerlei  zuträgt,  woran  für 
die  allgemeine  Wohlfahrt  viel  gelegen  ist  halten  sie  nicht  nur 
die  persänliche  Antvesenheit  des  Hzs.  für  nötig,  sondern  liaben 
sich  auch  entschlossen,  die  Erzbb.  von  Mainz  nnd  Trier  zu 
ersuchen,  dass  sie  in  den  nächsten  Tagen  persönlich  zu  ihnen 
nach  Heidelberg  oder  nach  Worms  kommen,  mit  dem  Zusatz, 
dass  sie  auch  seine,  des  Hzs.,  Ankunft  erwarten.  Bitten  also, 
sich  durch  nichts  abhalten  zu  lassen,  sonder  in  diesem  notwen- 
digen werck  zu  merer  befürderung  algemainer  ruege,  fridens  und 
wolfart  unsers  Vaterlands  unbeschwert  sein,  personlich  auf  das 
ehist  ir  immer  müglich  nochmalen  zu  uns  herauf  gein  Haidelberg 
oder  Wormbs  auch  zu  verfuegen  und  den  fürfallenden  beschwerd- 
nussen  mit  steuren  zu  helfen.  —  Heidelberg,  lo^H  März  i^.*) 
Ced.:  Bitten,  dieses  Schreiben  geheim  zu  halten. 

St.  Eeidclh.    Verein  9.    Bvifasz.   IL     Abschr. 

und  BeHram  von  PleUenherg,  Amimann  zu  Bormfdd,  hatttn  zugleich  Krtdtnz 
an  Hz.  Albrecht,  dat.  Febr.  ^1.  —  München,  St.  A.  :J:i()ll3.  Or.  präs.  März  lO. 
Nach  Aufschrift  von  Stockhammrr  entschuldigt :n  die  Gesandten  ihres  Herrn 
Ausbleiben  mit  dem  mansfeld.  Kritgsvolk,  Verdacht  beim  Ksr.,  hais.  Mandat 
an  den  niedersäclw.  Kreis,  neuan  Aufruhr  zwischtn  Münster,  Minden  utul 
Osnabrück,  zum  Teil  gegen  ihre  Städte,  zum  Teil  gegen  einige  Off.,  als  Dickel- 
burg-, Tieifolt ;  zugleich  erboten  sie  sich,  an  ihres  Herrn  Statt  das  Bcst'^  handeln 
zu  helfen. 

*)  Zugleich   beglaubigen  dieselben  den  Dr.  Hartmann  Hartmanni  zu  einer 
Werbung  bei  den  Krzbb.  von  Mainz  und  Trier.  —  Ebd.  Abschr. 


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S3.  15oB.  71 

83.  Liz,  Eisslinger  an  Chr.:  Mar:  hk 

Bescheide  und  Zeitungen  vom  kaia.  Hof. 

Der  versprochene  Bescheid  ireycn  des  Vuyeldpfcnniijs  auf 
Wein  und  Fr  ächte  und  wegen  der  Fürsclirift  an  die  Kff.  ver- 
zieht sich  immer  noch. 

Was  den  nach  Wimpfen  angesetzten  Tag  betrifft,  so  lassen 
sich  der  B.  von  Ar  ras  und  der  Vizekanzler  die  Unterhandlung 
ganz  wohl  gefallen,  es  werde  auch  der  Ksr.  der  Sache  also 
zusehen. 

Teilt  auf  Chrs.  Befehl  mit,  dass  vor  der  Zeit  hier  am  Hof 
die  Rede  ging,  Hz.  Heinrich  von  Braunschweig  habe  sich  mit 
einigen  Bb.  und  Städten  verbunden,  ihnen  einige  Pf-  und  Fuss- 
Volk  zuzuführen  und  sich  wider  den  Markgfen.  gebrauchen  zu 
lassen,  falls  er,  dem  aufgerichteten  Vertrag  nach,  der  Pfaffen 
Güter  einziehen  wollte.  Sodann  hat  sich  dtrlowiz  in  Frank- 
furt öffentlich  hören  lassen,  er  sei  von  seinem  Herrn  zu  den 
Kff.  am  Rhein  abgefertigt  und  habe  seine  Kommission  so  voll- 
bracht, dass  er  eine  Versammluiig  der  Kff.  und  Fürsten  zu 
Gelnluinsen  erhoffe,^)  wo  sein  Herr  mit  ihnen  allerlei  verhan- 
deln wolle.  Der  Kf.  von  Köln  aber,  der  davon  hörte,  wusstc 
gar  nichts  davon,  so  dass  das  von  Carlowiz  wie  andere  Reden 
wohl  nicht  wahr  ist.  Einem  seiner  Freunde  eröffnete  derselbe 
vertraulich,  er  habe  zu  Diedenhofen  beim  Ksr.  Audienz  gehabt') 
und  ihn  erinnert,  der  Ksr.  habe  dem  Hz.  Hans  Friedrich  in 
seiner  Kapitulation  auferlegt,  die  Festungen  in  seinem  Landes- 
teil  zu  schleifen  und  nicht  wieder  zu  bauen :  trotzdem  habe 
derselbe  sofort  nach  seiner  Rückkehr  Torgau  zu  bauen  ange- 
fangen, was  Moriz  abzustellen  bitte.  Die.str  beschwere  sich  zu- 
dem, dass  Hz.  Hans  Friedrich  den  Titel  „gcborner  Kf.''  ge- 
brauche, was  dem  Ksr.  ivegen  der  Donation  an  seiner  Repu- 
tation schimpflich  sei  und  Moriz  seine  Fhre  schmälere.  Hierauf 
habe  der  Ksr.  geantwortet:  er  erinnere  sich  aller  Verhandlungen 
wohl:  auch  in  des  Landgfen.  KajntuUdion  stehe  dn  solcher 
Punkt,  aber  trotzdem  haben  eben,  als  man  mit  Hz.  Hans  Fried- 

iy(J.  *)  iJitie  Zusamtnuikunft  in  Gelnhausen  war  damals  UiaLsdchlich  in 
Aussicht  genommen,  jedoch  nur  für  Pfalz,  'Sachbvu  und  Hessen;  JJrußl  I\\ 
43,  iAi.  Noch  März  10  dräntjt  Kf.  Moriz  hei  Hessen  ungeduldif/  auf  ihre  lit- 
sehUunigung.     -  Manchen  St.  A.  K.  1H.  />/,  2,a.     Ahschr. 

^  Ühtr  Carlowiz'  Sendantj  znin  Ksr.  v(jt.  Issleihj  JS\  Archir  f.  siuhs. 
(Jisdi.  VIII,  53  f. 


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72  1553  ^3. 

März  u^.  rieh  üb&r  die  Befreiung  unterhandelte,  die  Landgff.  angefangen, 
Giessen  und  Kassel  wieder  zu  bauen;  deshalb  habe  der  Ksr. 
dem  Hz,  Hans  Friedrich  auf  sein  Flehen  auch  gestatten  müssen, 
seine  Festung  wieder  zu  bauen,  Dass  Hz,  Hans  Friedrich  den 
Titel  „geborner  KfJ*  gebrauche,  wisse  er  nicht,  da  er  ihn  in 
einem  neulichen  Schreiben  nicht  gefunden  habe. 

Sonst  kam  hieher,  der  Vizekg.  von  NeapeP)  sei  auf  der 
Expedition  des  Sieneser  Kriegsvolks  unterwegs  in  Florenz  ge- 
storben. Das  kais,  Kriegsvolk  zieht  trotzdem  weiter  und  hat 
denen  von  Siena  schon  einige  Städte  genommen.  Der  Hz,  von 
Alba  bleibt  deshalb  einige  Tage  länger  hier;  man  sagt,  der 
Vizekg,  von  Sizilien,  Don  Juan  de  Vega,  solle  zum  Vizekg,  von 
Neapel  bestimmt  werden,  Wüsste  der  Ksr,  nicht  gut,  dass  der 
Türke  mit  seiner  Armada  wegen  des  Sophi  nicht  heraus  kann, 
milsste  man  nicht  wenig  befürchten,  da  die  Neapolitaner  leicht 
zum  Aufruhr  zu  bewegen  wären,  weil  die  Spanier  ihrer  Art 
nach  allen  Hochmut  in  Neapel  treiben,  —  Gf,  Hugo  von  Fürsten- 
berg  starb  letzter  Tage  in  Trier ;  der  Ksr,  Hess  dem  alten  Gfen. 
kondolieren,^) 

Es  war  einige  Tage,  und  jetzt  noch,  davon  die  Bede,  der 
Ksr,  und  der  Kg.  von  Frankreich  stehen  in  Friedensunter- 
handlung;  einige  meifien,  der  Papst,  andere,  England  sei  Unter- 
händler, obwohl  man  auch  meint,  wenn  man  über  den  Frieden 
verhandle,  so  sei  der  französ.  Kgin.  Leonore  Konfessor^)  nicht 
der  letzte  dabei.  Findet  aus  allerlei  Ursachen,  dass  das  gar 
nicht  geschieht,  oder  nur  um  den  Franzosen  aufzuJialten,  bi^ 
der  Ksr.  durchaus  gerüstet  ist:  denfi  der  Ksr.  richtet  in  Cleve 
und  Geldern  ein  neues  Regiment  auf,  verstärkt  die  alten  :  die 
Ritterschaft  und  die  niederländ.  Städte  wollen  in  keinen  Frie- 
den willigen,  ob  sie  schon  darüber  zu  Grund  gehen  sollten. 
Die  Spanier  in  Cambray  bitten,  die  Neutralität  daselbst  auf- 
zuheben, damit  sie  desto  besser  gegen  Frankreich  streifen 
können,  —  Der  Hz.  von  Holstein  hat  seine  Pf,  heimgeschickt: 
der  Ksr,  sclmldet  ihm  noch  HO  000  Thaler,  die  ihm  an  Palma- 

«)  Vedro  de  Toledo. 

*)  Kondolenzschreiben  des  Ksrs.  zum  Tode  Egons  von  Fürstenherg  in 
Mitttiiiingen  aus  dem  fürstenherg.  Arch.  2,  54(). 

*)  Der  Vetietiayicr  Damida,  dessen  Depeschen  natürlich  mit  dm  wirtbg. 
vielfach  ühereifistimmen,  redet  von  einem  französ.  Dominikanerabt,  früherem 
Vorleser  di:r  Kgin.  Eleonore;  Turba,    Venetian,  Depeschen  II,  S.  590. 


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ÄV.— 6^.  1558.  7;^ 

nun  erleyt  werden  sollen;  er  will  nächste  IVorhe  nach  Däne-  März  i:*. 
mark  reiten.  —  Brüssel,  l''>0'i  März  12.^) 

Ced,:  Schickt  die  kais.  Resolution  in  causa  Öttingen  init.^) 

iSt,  Chr.  L  8h,J^8,     Or.  präs,  Heidelberg,  März  17, 

84,  van  (rültlingen,  van  Plieningen  und  Knoder  an  Chr.:  März  10. 

Schicken  ihr  Gutachten  über  den  kais.  Bund. 

haben  Clirs.  Schreiben,  die  neue  Bundeshandluny  betr.,^)  ge- 
lesen und  der  Sache  nachgedacht:  doch  fanden  sie  weder  bei 
den  Registratoren.  noch  oben  auf  dem  Schloss  in  der  Kanzlei, 
noch  in  Franz  Kurz'  SchreibstUblein  die  früheren  Bedenken, 
vielmehr  scheint  Chr.  alle  mit  Ksr.,  Pfalz,  Bayern  und  Jülich 
gewechselten  Schreiben  und  die  Bedenken  hierüber  mitgenommen 
zu  haben.  Sie  haben  sich  inzwischen  besonnen  und  ihr  Be- 
denken, weshalb  ein  solcher  Bund  weder  dem  Reich  insgemein 
noch  Chr.  besonders  nützlich  u?id  ratsam  ist,  beil.  verzeichnet. 
Wenn  Clir.  ihnen  befahl,  im  Fall  negativer  Entscheidung  mit- 

•)  In  einem  Schreiben  an  Eiaalinger  vom  gleichen  Tag  teiU  Chr.  mit, 
dass  für  den  Vizekanzler  und  die  beiden  Sekretäre,  sowie  für  Adrian  Neckar- 
wein  untencegs  sei.  Wegen  der  Zusammenkunft  verweist  er  auf  das  gemeinsame 
Schreiben  (nr.  66  a)y  das  der  Ksr.  imtcischen  erhalten  haben  werde.  Dan  B. 
ton  Arras  soll  Kisd.  sagen,  dass  Ffalz,  Rayern  und  Chr.  nur  des  Friedens 
H-egen  bei  einander  seien  und  ungern  dabei  sein  tcoUten,  wo  dem  Ksr.  zuwider 
etwas  gehandelt  werde.  Chr.  äussert  dann  noch  die  Vermutung,  dass  wegen 
der  Zusammenkunft  Eissl.  über  das  Privileg  nur  eine  Hofaniwort  erhalten  habe  : 
fr  solle  wofU  achtJtaben  und  wenn  er  das  finde,  auf  Chrs.  Haltung  im  vorigen 
Jahr  hinweisen;  jetzt  wegen  seines  friedlicJjenden  Vornehnuns  beim  Ksr.  in 
Verdacht  zu  fallen,  habe  er  nicht  verdient.  -  Ced. :  Kissl.  soll  auch  melden, 
Chr.  sei  wegen  der  deutschmeisterischen  Sache  von  Pfalz  und  Würzburg  hieher 
vertagt;  auch  der  Deutschmeister  werde  persönlich  erscheinen;  auf  Donnerstag 
sei  ihm  von  Pfalz  laut  kais.  Kommission  auch  ein  Tag  gegen  die  von  Orten^ 
bürg  angesetzt  worden.  —  J'Jbd.  eigh.  Konz. 

')  Der  Ksr.  lässt  Gf  Ludwig  d.  J.  von  Öttingen,  obwo/U  er  über  die 
ungefftistte  Zeit  ausgeblieben,  den  markgfl.  Vertrag  genie,sf*en  und  ernennt  in  den 
stcischen  den  Gff.  strittigen  Punkten  Hz.  Albrecht  and  Chr.  zu  Kommissarien 
zu  gut  Heller  bezw,  rechtlicher  Kntsclieidung. 

84.  »)  Dat.  Heidelberg,  März  Jl;  Chr,  schickt  Abschr.  des  kais.  Schrei- 
bens (nr.74):  Hess  es  Hz.  Albrecht  lesen  und  findet  ihn  dem  Bund  nicht  ab- 
geneigt: befiehlt,  die  in  dieser  Sache  früher  gestellten  Bedenken  und  das  kais. 
SchreVßen  zu  enrägen  und  ihm  zu  raten,  was  er  thun  soll,  besonders  ob  er  den 
Tag  selbst  besuchen  oder  ob  er  Hüte  schicken  soU,  auch,  im  Fall  sie  ihm  den 
BeüriU  widerraten,  wie  er  am  besten  abgeschlagen  werdtn  könnte :  sie  sollen 
hierüber  auch  des  Gfen,  Georg  Bat  einhokn.  —  Ebd.  Konz.  von  Fessler. 


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'^  1553.  W4.— 6.", 

März  15,  zuteilen,  vüt  welche?)  Crrllnden  der  Bund  abgelehnt  werden 
kömite,  so  kofuiten  sie  hierüber  nicht  endgültig  beschliessen : 
denn  fcdls  der  grösste  Teil  des  Schwab,  und  bayr,  Kreises  bei- 
treten würde,  so  könnte  C/ir.  nicht  allein  wegbleiben.  Sie  glauben 
auch,  dass  dies  wohl  Bedenkzeit  erleidet  bis  zum  Memminger 
Tag  und  dass  es  unnötig  ist,  dem  Ksr.  jetzt  zu  antworten, 
ausser  etwa,  Chr.  ivolle  den  Meinminger  Tag  besuchen.  Keines- 
falls soll  Chr.  diesen  selbst  besuchen,  sondern  nur  Räte  schicken 
mit  einer  Instruktion,  darinnen  alleriai  so\il  immer  möglich,  Ur- 
sachen und  umbstende  gesucht  werden,  wie  solcher  tag  ufgezogen 
werde ;  dann  es  möchte  sich  durch  Schickung  Gottes  gar  leichtlich 
ein  fall  zutragen,  das  solcher  bund  verbliebe,  welchs  wir  auch  in 
bedenckung  der  Ursachen,  in  unser  ufzeichnus  vermeldet,  für  das 
beste  achten.  Da  sich  Chr.,  soviel  sie  wissen,  mit  Pfalz  und 
Bayern  verglichen  hat,  dem  Ksr.  übereinstimmend  zu  antworten, 
möge  er  bei  ihnen  auch  auf  gemeinsames  Handeln  in  Mem- 
mingen hinwirken,  das  nichts  us  dem  bund  oder  doch  zum  wo- 
nigisten  eingestellt  wurd<\  -  Gf.  Georg  ist  hierin  mit  iltnen 
einverstanden  und  rät  besonders,  dass  Chr.  die  Ursachen  zur 
Verhinderung  des  Bundes  Hz.  Albrecht  mitteile.  —  Tübingen, 
1553  März  lö. 

St.  Einamjeii  7,  Jb\     Or.^i  prüft.  Heidelberg,  März  16. 

März  lo.  ^j    Gutachten  über  den  vom  Ksr.  geplanten^  neuen  Bund: 

Ob  der  neu  furgenomen  bund  dem  reich  deutscher  naticui 
in  gemain  oder  auch  uns(»rm  gnedigen  fursten  und  hern 
zu  Wirttemberg  in  particulari  nutzlich  und  furstendig  seie. 

Krstlich  so  wurdet  darfur  gehalten,  das  dieser  bund  soAvol 
offensive  als  deüaisive  furgenomen  werden  mfichte  und  sollichs  nit 
allain  gegen  den  stenden  dem  reich  uiulerworfen,  s<mder  auch 
gegen  frembden  und  auslendischen  potentaten.  Nun  seind  ie  die 
römischen  kaiser  und  könig  henpter  des  reichs  und  die  stende  die 
glieder,  welches  baide  zusamen  ein  ainig  corpus  machen  soll.  A\'a 
dann  ein  offension  oder  defension  wider  ein  frembden  potentaten 
als  den  Tiircken  oder  andern  muste  furgenomen  werden,  so  «re- 
buert  es  niemand  anderm  dann  d(»m  römischen  kaiser  als  dem  haui>t 
mit  beratschlagung  und  zuthuen  aller  stende  als  der  glider,  solches 
als  von  einem  einigen  c(n*pore  in  das  werck  zu  richten,  und  hier- 
innen  kein   particularbundnus  furtriiglich   geaclitet.     Wolte   dann 

u)  4  cito,  citisniiue. 


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sx  155B.  75 

(es  were  g:leidi  ein  offension  oder  defensioii)  prefreii  eiuoni  oder  j/cVrr  I5, 
mehr  stenden  dem  reich  undei-iÄ'orfen  furgenomen  werden,  so  ist 
solchs  alles  in  viel  reichsahschieden  und  sonderlich  in  des  reichs 
«remeinen  landfrieden,  wil  geschweigen  des  jungst  gepflegnen  passau- 
ischen  tractats  und  daran  gehefter  asse(iuration,  so  stattlich,  ver- 
nunftiglich  und  wolbedachtlich  versehen,  das  es  zuversichtlich  in 
keiner  particularbundnus  tapferer  und  bestendiger  hett  könnden 
oder  m(*)gen  geschechen.  Das  also  demnach  uf  baide  fall  di(* 
particularbundnus  entweder  one  nutz  und  notturft  oder  aber  zu 
erhaltung  gemeinen  friedens  ganz  ontaugenlich  und  onverfanglich 
sein  wurde,  sonder  vil  mehr  wol  zu  mehrer  zeniittung  und  under- 
truckung  etlicher  stende  geraten  möchte.  Dann  das  gibt  die  er- 
famus,  so  oft  ein  particularbund  ist  angefangen,  so  hat  er  all- 
wegen  ein  contrabund  gebom  und  mit  sich  uf  dem  rucken  getragen. 
Was  nun  diese  l)ünd  und  contrabund  für  rath  im  reich  deutscher 
nation  geschaffen,  da  höre  man  die  von  reden,  die  solches  erfaren 
haben.  So  dann  kein  particularbund  us  letzt  erzelten  Ursachen 
weder  nutz  noch  notwendig,  so  volgt  schliesslich,  das  an  dem  ge- 
niainen  reichsbund,  hoc  est  landfriden  und  passauisclien  assecu- 
ration,  billich  gnug  sein  soll. 

l'nd  wa  dieses  nechst,  (hoc  est  landtrid)  nit  für  gnugsam 
gehalten,  so  mr)cht  es  ein  argw^on  bei  etlichen  machen,  das  ihenes 
(hoc  est  der  particularbund)  nit  anderer  gestalt  gesucht  wurde, 
dann  wie  sich  der  leo  mit  dem  wolf,  fuchs  und  hund  verbände; 
die  drei  musten  uf  dem  gejägdt  die  haut  darstrecken,  die  giöste 
mühe  und  arbeit  haben  und  wann  etwas  gefangen  wurde,  so  be- 
hielts  der  leo  allain;  den  einen  teil,  dieweil  er  auch  ein  bunds- 
stand,  den  andeni,  er  wer  ihr  kiniig,  den  dritten,  er  wer  stercker 
dann  ihr  keiner,  und  den  vielen  wolte  er  gern  sehen,  welcher 
ime  den  nemen  wolte. 

Und  wiew^ol  möcht  furgewendt  werden,  das  diser  particular- 
bund allain  zur  execution  des  landfridens  were  angesehen,  ja 
freilich  executio,  allein  gegen  demienigen,  dem  man  es  gönndet; 
was  in  dem  bundsrat  Avurde  beschlossen,  das  muste  exe([uiert 
werden;  welcher  nit  darzu  wolte  helfen,  der  muste  auch  herhalten; 
da  wurden  munch  und  pfaffen,  stett,  nmister  und  gesellen  das 
mehr  machen,  dem  leo  recht  geben,  die  vier  teil  gehöreten  ime 
billich  zu,  da  must  ein  fromer  fürst  seinen  nechsten  geliei^ten  freund 
helfen  verjagen,  wan  es  dem  parchatweber  von  Augsburg  geliele 
oder  den  prioi'  von  Oclisenliausc^n  fnr  gut  ansehe. 


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76  1553.  85. 

März  ic'.  In  suninia:  kein  freier  «rriotf*  könnt  oder  möchte  erdacht  wer- 

den, die  Deutschen  in  Uneinigkeit  und  missvertrauen  zu  erhalten 
und  wider  einander  zu  hetzen,  dann  eben  ein  solcher  particular- 
bund  und  contrabund,  darinnen  so  mancherlai  geschweenns,  munch, 
nonnen,  pfafiFen,  stett,  edel  und  unedel,  begrieffen,  daraus  dann 
erfolgen,  wan  man  gleich  von  Scheins  wegen  ein  reichstag  aus- 
schriebe, wurde  allwegen  zuvor  uf  dem  bundstag  beschlossen,  w^a^s 
uf  dem  reichstag  hernacher  gemehret  muste  werden. 

Zum  andem  und  in  specie  so  wurde  aus  diesem  particular- 
bund  volgen,  das  aller  fursten  piivilegia,  die  piimam  instantiam 
belangend,  so  in  diesem  bund,  ufgehaben  und  craftlos  weren;  dann 
da  musten  sie  den  stetten  und  einem  ieglichen  munch  und  nonnen 
vor  den  bundsrichtern  eins  rechten  sein;  was  die  fursten  vor 
solchem  richterstul  mit  recht  bis  anher  erhalten,  das  zeigen  die 
alten  acten  des  gewesnen  schwabischen  bunds  an. 

Zum  (bitten  so  last  es  sich  ansehen,  als  wolte  man  gern 
durch  diesen  neuen  bund  den  ganzen  passauischen  tractat  dardurch 
cassieren  und  zu  nicht  machen;  dann  dieweil  in  demselbigen  so 
weislich  und  wolberatenlich  bedacht,  was  und  Avie  ein  romischer 
kaiser  mit  den  stenden  des  reichs  uf  den  reichstägen  handien  solle, 
so  wurdet  vei-mutet,  das  dazumal  zuvil  eingereumbt  worden,  welches 
mit  fugen  nit  wol  glimptlicher  wider  herumbgebracht  werden,  dann 
durch  einen  solchen  particularbund,  da  alle  sachen  uf  den  bunds- 
tägen  gepracticiert  und  gar  keins  reichstags  mehr  von  nöt^n; 
welcher  dem  beschluss  des  bundstags  nit  wolte  gehorsamen,  wider 
denselbigen  musten  alle  buudsstende  mit  macht  ufsein  und  wurden 
also  nit  reichs-,  sonder  eitel  vinanztäg  erfolgen. 

Zum  viert(»n  so  fallet  auch  nit  geringe  fursorg  zu,  als  wölte 
man  geni  weit  gelegne  länder  auch  in  diesen  bund  ziehen;  was 
hilf  aber  sich  die  fursten  dieser  landesart  zu  denselbigen  ländeni 
in  der  not  zu  getrr»sten  und  herwiderumb  zu  was  mercklicheni 
und  unträglichem  uncosten  und  nacliraisens  es  den  fui-sten  ge- 
rathen,  bedarf  wenig  ausfuerens.  Und  das  dieses  zu  besorgen, 
wurdt  daraus  vermutet :  dann  di(»weil  man  in  der  victoria  ist  ge- 
west,  hat  man  sehr  wenig  uf  diesen  bund  gedi^ungen,  so  es  aber  ietzt 
etwas  wil  anstehen,  muss  man  nach  andern  wegen  trachten.  Sovil 
v<m  dem,  des  das  leich  deutscher  nati(>n  in  gemain  belangen  thn<»t. 

Was  aber  K.  f.  g.  in  .i)articulari  für  nachtail  und  gefar  us 
solchem  neuen  bund  zu  gewarten,  ist  nachvolgender  gestalt  er- 
wegen  worden. 


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S6^  1553.  77 

Ei-stlich  E.  f.  g.  regiment  in  zeitlichen  betreffend,  so  ist  offen-  Afärs  15. 
bar,  das  E.  f.  g,  noch  uf  diesen  ta^  mit  der  koni^licdien  nit.  nit 
vertragen;  die  mutet  E.  f.  g.  unträgliclie  conditiones  zu;  wie  ein 
treuherzige  Zusammensetzung  könnde  geschechen  von  einem,  der 
also  wider  alle  recht  und  billicheit  so  unleidenlich  beschw(»rt 
wurdet  und  dannocht  seines  beschwerers  bundsgnoss  soll  sein,  will 
sich  nit  wol  zusammenreimen;  so  hat  sich  E.  f.  g.  gar  wenig  zu 
getrösten,  das  einer  under  allen  bundsgnossen  sein  werde,  der  die 
kon.  mt.  von  E.  f.  g.  wegen  erzürnen  werde. 

Zum  andern  stehet  E.  f.  g.  noch  des  Aspergs  in  mangel; 
machet  gleiches  gemüet,  wie  ietzt  in  nechstem  puncten  vermeldet. 

Zum  dritten,  was  höchste  beschwere!  E.  f.  g.  herrn  vattern 
seliger  und  hochloblicher  gedechtnus  von  dem  schwäbischen  bund 
widerfaren,  ligt  am  tag,  und  wa  solcher  bund  nit  were  ufgetrennt 
worden,  zu  besorgen  gewest,  ihr  f.  g.  weren  nimmer  mehr  in  ihr 
erbfurstentumb  komen. 

Zum  vierten  ist  dieser  bund  den  st(»tten  zu  höchstem  vorteil 
gericht;  dann  da  wurde  E.  f.  g.  ihren  vorst  nit  mehr  könden 
handhaben:  wan  E.  f.  g.  den  wenigsten  sclmeiderknecht  zu  Ess- 
lingen erzürne te  —  hui,  den  nechsten  für  den  bundsrichter.  Und 
mueste  also  E.  f.  g.  gleich  der  stett  söldnei-  sein ;  wan  inen  etwas 
were  angelegen,  so  muste  E.  f.  g.  uf  sein;  es  waist  meniglich  wol, 
in  was  aufnemen  und  hochmut  die  stett  komen  sein,  alldieweil 
der  schwäbisch  bund  gewehret  hat,  so  doch  darvor  die  reichsstett 
gemainlich  in  der  fursten  schütz  und  schirm  gewest,  auch  schirm- 
jrelt  geraicht  haben.  Sollte  sidi  nun  E.  f.  g.  mit  denen  von  Ess- 
lingen verbinden,  die  täglicli  aus  E.  f.  g.  nagen  und  zeren,  und 
allererst  mit  inen  für  die  bundsiichtei*  furkomen,  das  wurdet  für 
beschwerlich  geachtet.  Es  hat  mit  E.  f.  g.  vil  ein  ander  gelegen- 
heit  gegen  den  reichsstett en  in  und  umb  E.  f.  g.  land  gelegen, 
dann  es  villeicht  mit  Banni  hat. 

Und  dann  zu  beschluss,  wie  beschwerlich  (*s  E.  f.  g.  in  ihrem 
gewissen  fallen  wurdt,  sich  mit  eitel  E.  f.  g.  religionswiderwertigen 
zu  verbinden,  das  werden  E.  f.  g.  als  ein  christlicher,  von  (Tott 
gelerter  fürst  sich  selbs  wol  haben  zu  berichten.  Durch  diesen 
bund  wurdt  der  neugesetzt  rat  in  stetten  erhalten,  die  evangelisch 
lehr  in  stetten,  da  sie  noch  ein  wenig  erhalten,  ausgereutt,  die 
pfaiien,  niunch  und  nonnen  in  ihren  irtnmben  gesterckt,  die  gut- 
herzigen in  stetten  uiulergetruckt,  zu  kainer  erbarkcMt  g(»braiicht. 
In  summa:   dieses  greulichen  jamers  kau  sich  kain  tromer  clirist 


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78  155.^  .s.o.— 6/;. 

März  15.  mit  ^uteiii  gewissen  tailhafti^  machen ;  nun  muss  ie  Gott  mehr 
dann  die  menschen  ^eförcht  werden.  E,  f.  g,  sehe  nf  alle  dieienigen, 
die  uf  bestimpten  tag  ^en  Memmingen  von  der  kai.  mt.  beschrieben 
worden,^)  ob  auch  einer  ander  inen  seie,  der  mit  rechtem  verstand 
begere,  den  rum  und  glori  unsers  heilands  Jesu  Christi  zu  furdern : 
(lottes  befelch  stehet  lauter  und  klar  da:  du  solt  dich  mit  dem 
gotlosen  nit  verbinden  Deutr.  7 ;  ziehend  nit  das  joch  mit  den  un- 
gläubigen, 2  Chor.  6. 

Dies  alles  haben  E.  f.  g.  wir  aus  schuldiger  treu  und  gut- 
herzigkeit  nit  sollen  verhalten,  undei-theniglich  bittende,  solchs 
von  uns  mit  christlichem,  fürstlichem  gemüet  im  besten  (wie  wir 
es  auch  änderst  nit  gemeinen,)  gnediglich  zu  verstehen  und  uf- 
zenemen,  auch  uns  allzeit  in  gnedigem  bevelch  zu  haben  und  zu 
behalten.  Und  dieweil  dis  einfaltig  bedencken  nit  für  iederman 
gehörig,  werden  sich  E.  f.  g.  daimit  gnediglich  wol  wissen  zu 
halten.*)     /ir)')3  März  /r>./*' 

A7.  FAnuugen  T,  17.     Or. 

März  jr,.  86.  Gf.  Georg  an  Chr.: 

Kaifi.  Bund:  Hz.  Albnvht. 

heute  morgen  xim  i)  Uhr  vor  dem  Morgenessen  kamen  der  Land- 
hofmeister,  Plieiiinger  und  Dr.  Knoder  zu  ihm,  teilten  ihm  Chrs. 
Befehl  und  ihr  Bedenken  mit,  das  er  durchaus  billigt.  Hofft, 
dass  Hz.  Albrecht  als  ein  wältlicher,  hochgearliter  fürst  nit  lust 
haben  werdt,  einen  iclichen  schmerschnider  seins  gefallens  zu 
dagen  ze  ritten  odei*  ze  schicken  und  s.  1.  selbs  und  aller  deutschen 
fursten  reputacion  mer  bedencken  und  angelegen  lassen  sein,  dan 

VL)  Nach  nr.  84. 

85.  *)  Uer  Kar.  zähU  sie  in  nr.  74  auf. 

*)  Eine  heil.,  wohl  vor  dem  Aussehreihen  des  Memmingur  Tages  entstandene 
JJispuiation  von  (iüUlingens  Hand  hestr eilet  jeden  Wert  eines  neuen  Bundes, 
namentlich  für  dif  weltlichen  Fürsten :  sie  werden  kainer  stat  ein  herlin  därfen 
krümen;  wann  sie  inen  ein  wildpretschützen  fahen  oder  nur  (mit  züchten) 
ein  lederg-erber  säur  ansehen  -  hui,  den  nechsten  vorm  pimdsrichter  verklag; 
also  auch  wann  ein  weltlicher  first  aUain  einem  pfaffeu  ein  wachsliechtlin  nf 
dem  altar  ahli>scht,  mit  ime  fom  pundsrichter  ....  und  (des  das  greulichst  ist) 
die  cristliche  religion  lassen  lindert  rucken,  die  /^itherziiren  in  stetten  werden 
sich  nit  mer  reiben  dinfcn,  der  hasenrath  wirdt  besti'ttiij-t,  die  pfaften  werden  in 
irer  abfifötterei   iresterckt,    ein   frembder  kiniiif  wurdt    inen   uftretrunjreii   und  in 

summa   des  jamers  wird   kain  end  sein Wer  f)ren  hat  zu  hi>ren,  <ler  höre 

und  j^edenck  weiter  hinach.  -  - 


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S6.-S7,  155B.  79 

(1er  onruwi^p  art,  als  nnmch,  pfaffen  und  der  geizigen,  wucherigen  März  lo. 
marckadanten,  die  doch  anders  nit  begcmi  und  nachdrachten,  dan 
die  fui-st^n  und  herren  ir  oberkeit  und  alt  loblich  herkonien  zu 
schmölein.  —  Wird  in  der  Sache  zwischen  ihnen  beiden  auf 
Chrs,  Schreiben  bei  der  nächsten  Post  antworten.  —  Tübingen, 
l'KiS  März  15,  nachm. 

St.  Kinungen  7,  18.     Or. 

87.  Kf.  Friedrich,  Hz.  Albrecht.  Hz.  Christoph,  jill.  Räte  März  w. 
an  Ksr.  Karl: 

Berieht  über  die  Vermittlung  zwischen  Markgf.  Älhrecht  und  dtm  Bh. 

erhielten  dessen  Schreiben  vom  10.^)  am  1^.  hier  in  Heidelberg: 
hoffen,  d^r  Ksr.  werde  inzwischen  das  ihrige  über  ihr  Vorhaben 
einer  Vermittlung  zwischen  den  Bb.  vo7i  Bamberg  und  Würz- 
barg  und  Markgf.  Albrecht  erhalten  haben.^)  Mit  getreuem 
Fleiss  haben  sie  nun  seit  //  Tagen  verhandelt,  um  die  Parteien 
zu  einigen.  Obwohl  die  bamberg.  Gesandten  keinen  genügenden 
Befehl  hatten,  wurde  van  ihfien  [Unterhändl.j  doch  schliesslich 
auf  Hintersichbringe7i  auf  folgende  Mittel  hingearbeitet:^) 

Markgf.  Albrecht  soll  Ämter,  Schlösser  und  Flecken  dem 
B.  und  Stift  Bamberg  zurückgeben  und  dafür  eine  Geldstimme 
annehmen,  über  die  man  sich  vergleichen  wolle.  Dies  lehnte 
der  Markgf.  endgültig  ab  und  beharrte  bei  seinen  Verträgen 
und  der  kais.  Konfirmation. 

Deshalb  schlugen  sie  einen  andern  Weg  vor:  es  sollen 
dem  Markgfen.  die  Ämter  etc.  dem  Vertrag  gemäss  restituiert 
werden,  derselbe  jedoch  aller  dieser  Sachen  wegen  dem  B.  und 
Domkapitel  zu  Bamberg  zu  Recht  stehen  und  beide  Teile  so- 
gleich ihr  Kriegsvolk  abschaffen;  auch  dies  lehnte  der  Markgf . 
ab,  da  B.  und  Kapitel  im  vorigen  Vertrag  auf  alles  Recht  ver- 
zichtet hätten  und  dies  auch  der  kais.  Ratifikation  zuwider  wäre. 

Darnach  schlugen  sie  vor,  es  solle  dem  Markgfen.  gänzlich 
restituiert  werden,  dein  B.  und  Stift  Bamberg  jedoch  die  Wider- 
lösung  mit  einer  Summe,  über  die  man  sich  vergleichen  wolle. 

67.  ')  Druffel  IV,  64. 

2)  nr.  56  a. 

')  Das  ProtohoU  der  vom  U).-W.  März  dauernden  Vtrhandlunfj  ziriftchen 
Marhyf.  Älhrecht  und  den  Jih.  werde  ich  im  driUen  Bande  rjeheu :  iudts  Iteicciftl 
m-hon  obiges  Schreiben,  dasft  Sleidan  mit  Hecht  saf/t,  der  Markt)/,  habe  offensis 
iutercfssoribus  Heidelberg  verlassen  (3,  409). 


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HO  155B.  87. 

Mürz  10.  erlaubt  sein.  Auch  hierein  ivollte  der  Markfjf.  nur  so  willigen, 
dass  die  Restitution  erfolge  und  dann  auf  andern  Tagen  7iach 
Erklärung  über  das  Einkommen  der  Ämter  über  Widerkauf  etc. 
unverbindlich  verhandelt  werde.  Dies  wollten  Jedoch  die  bamherg. 
Gesandten  weder  bewilligen  noch  auf  Hintersichbringen  an- 
nehmen, wenn  die  Vergleichung  über  die  Geldsumme  nicht  als- 
bald erfolge,  da  sie  keinen  Befehl  hätten,  sich  anders  als  auf 
Geld  einzulassen.  Schliesslich  erklärte  der  Markgf.,  er  wolle 
bei  dem  Vertrag  und  des  Ksrs.  Ratifikation  bleiben,  und  Hess 
die  Gute  scheitern. 

Mit  Würzburg  handelten  sie  nach  allerlei  Vorschläge?!, 
die  der  Markgf.  ablehnte,  schliesslich  auf  Vollziehung  des  ein- 
gegangefien  Vertrags.  Sie  fanden  den  B.  um  des  Friedens 
willen  hiezu  einigermassen  bereit,  nur  wollte  er  wegen  seiner 
Erbeinung  mit  Bamberg  ohne  Vorwissen  seines  Domkapitels 
und  seiner  Ritter-  und  Landschaft  sowie  ohne  Zulassen  des 
Bs.  von  Bamberg  nicht  darauf  eingehen  und  bat  um  einige 
Tage  Verzug  zum  Zu-  oder  Abschreiben.  So  sehr  sie  sich  be- 
mühten, den  Markgfen.  zur  Bewilligung  von  14  Tagen  Bedacht 
und  Friedstand  zu  bewegen,  schlug  dieser  doch  alles  ab,  da 
der  B.  von  Wilrzbury  einiges  Kriegsvolk  bei  dem  von  Bamherg 
habe  und  Hz.  Heinrich  von  Braunschweig  ihm  mit  l')(>(>  ge- 
rüsteten /y.  ins  Land  fallen  wolle. 

So  verlief  die  Verhandlung ;  mehr  konnten  sie  nicht  er- 
reichen, auch  aus  dem  Grund  flicht,  weil  die  Parteien  einer- 
seits atif  die  kais.  Kassation,  andererseits  auf  die  kais.  Kon- 
firmation sich  beriefen ;  sie  verabschiedeten  deshalb  die  Parteien, 
dass  sie  über  den  Verlauf  dem  Ksr.  berichten  wollen,  was  sie 
u fiter  Zusendung  des  Abschieds^)  hiemit  thun,  in  der  Hoffnung, 
der  Ksr.  werde  nicht  nur  keinen  weiteren  Unrat  dulden,  son- 
dern auch  aus  kais.  Amt  bei  allen  Teilen  die  Kriegsrüstung  ab- 
schaffen und  auf  Wege  zu  friedlicher  Beilegung  bedacht  sein,  um 
was  sie  hiem it  un terthän igst  bitten .^)      Heidelberg,  l')'iH März  / .'/.* ) 

St.  Hddelh.    Verein  Ji.  9  Beifasz.  11.     Ah  sehr. :  vgl.  Druffd  IV,  74. 

*)  Or.  ebd.     s.  Druftd  IV,  74. 

*)  Abschr.  dieses  iSchreibena  schickt  Chr.  März  :i2  an  Kisslinger  mit  dem 
licfefdy  bei  nächster  dcUifenheit  in  ihrer  aller  Namen  heim  B.  ron  Air-as  um 
mündliche  oder  schriftliche  Anitrort  anzuhalten  und  sie  unrerziUflieh  zu  schicken. 
St.  Chr.  I.  6'  b,  :i9.     Konz. 

*)  Es  ist  zn  heachteUj  dass  der  für  die  Geschichte  des  Jahres  J5iyct  f$U- 


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cS.S.  155B.  Hl 

8S,   Verzeichnis,  was  im  Namen  des  Kfen.  Friedrich  und  März  :}o, 
der  Hzz.  Albrecht  von  Bayern,  Wilhelm  von  Jülich  und  Chr,  von 

Mf^kfidmde  Umschlag  im  Verhältnis  der  lleideWerger  Fürst eii  zu  Markgf.  Albrechi 
schm  jetzt  irtrksam  zu  tverden  beginnt.  Noch  an  Weihnachten  haben  ihm 
Bayern  und  Wirtbg,  Geld  geliehen  (vgl.  L  88:2 ;  Dmffel  II,  IHtti) :  Pfalz  hat 
ihn  bisher  stets  als  Freund  behandelt :  in  den  geheimen  Man  m  des  Ksrs.^  von 
dtnen  man  sich  erzähltCj  war  der  Markgf.  immer  als  dessm  natürlicher  Gegner, 
die  Bb.  als  dessen  Schützlinge  erschienen  (nr,  6  n,  1:  nr.  14,  :*1,  60,  61,  6V>,  Gin  : 
in  des  Markgfen.  Interesse  hatte  man  die  Vermittlung  angebahnt,  ihm  galten 
ror  allem  auch  die  Sympathien  des  Hzs,  Christoph  (nr.  47,  68,  63  n.  S,  66).  Da 
verändert  sich  plötzlich  die  Situation;  es  taucht  der  Gedanke  auf,  der  Markgf. 
sei  in  Wirklichkeit  ein  Werkzeug  des  Ksrs. :  Unterdrückung  der  deutschen 
Freilieit,  Einführung  des  Pnuzen  Philipp  in  das  Heich  seien  seine  Aufgaben: 
schon  hier  in  Heidelberg  stellten  die  Fürsten  den  Markgfen.  wegen  dieses  Ver- 
dachtes zur  Rede,  wie  aus  übereinstimmenden  Äusserungen  beider  Seiten  hervor- 
geht: vgl.  nr.  123,  164:  Druff el  IV,  97,  315. 

Aus  dem  Protokoll  der  Verluindlung  zwischen  Markgf.  und  Bb.  ist  der 
Umschwung  nicht  zu  erklären :  dasselbe  verzeichnet  zwar  eine  persr'mliche  Be- 
sprechung der  Unterhändler  mit  dem  Markgfen.  am  Vormittag'  des  13.  März, 
ohne  jedoch  deren  Inlialt  zu  erwähnen;  wenn  man  hier  auf  den  Markgfen. 
durch   Warnung  vor  den  Absichten   des  Ksrs.  Eindruck  zu   machen  versuchte 

—  nach  des  Markgfen.  eigenem  Bericht  an  Kf.  Moriz,  Druffel  I V,  65  — ,  so 
ist  deutlich,  dass  hier  noch  die  bisherige  Auffassung  der  Heidelberger  in  Gel- 
tung stand,  in  welcher  der  Markgf,  selbst  als  Gegner  des  Ksrs.  erschienen  war. 

—  Der  Verdacht,  dass  der  Markgf.  ein  Werkzeug  des  Ksrs.  sei,  lässt  sich 
zurückführen  bis  auf  Hz.  Heinrich  von  Braunsvhweig,  der  dem  Kfen.  Mm'iz 
gegenüber  d-^n  Markgfen.  cUs  einen  der  vornehmsten  Rädelsführer,  als  des  keisers 
hetzhund  einer  bezeichntite  (Druffel  IV,  66),  und  zwar  bei  einer  Zusammenkunft, 
welche  mach  Issleib,  N.  Arch.  f.  sächs.  Gesch.  VIII,  60)  am  10.  März  stattfand. 
Dass  nun  Kf.  Moriz,  der  üMgens  schon  bisher  das  Vorgehen  des  Markgfen. 
auf  sich  bezogen  hatte  (Druffel  IV,  46,  '^4,  59),  diese  neue  Auffassung  der  läge 
an  die  Heidelberger  weitergab,  ist  schon  deswegen  wahrscheinlich,  weil  diese 
(nach  nr.  103)  zweifellos  mit  ihm  nachher  darüber  verhandelt  haben:  ferner  ist 
zu  htnch'en,  dass  schon  in  den  vergangen ni  Woche u  ein  ziemlich  lebhafter  Ver- 
kehr ron  Sachsm  über  Hessen  nach  der  Pfalz  bestanden  hatte,  der  von  Hessen 
zu  Pfalz  durch  Aleuandtr  von  der  Tann  rermittelt  worden  war  (vgl.  nr.  98  n.  1, 
Druffel  IV.  49  mit  n.  2,  56).  Er  gerade  traf  nun  auch  am  17.  März  in  Heidel- 
berg ein  (Druffel  IV  S.  68  n.  1)  und  war  ridleicht  der  ('herbringer  dieser  neuen 
Nachricht. 

Bei  dem  unbegrenzten  Misstrauen  g^geu  den  Ksr.,  bei  dem  unbegreif- 
lichen Widerspruch  zwischen  der  Kassation  und  der  Konfirmation  der  bfl.  Ver- 
träge, der  jetzt  zum  erstenmal  in  voller  Schärfe  hervortrat,  endlich  bei  dem 
eigensinnigen  Verhalten  des  Markgfen.  Albrecht,  das  auf  einen  starken  Rück- 
hall  hinzuweisen  schien^  musste  eine  derartige  Anregung  von  Anfang  an  auf 
fruchtbaren  Boden  fallen.  Es  ist  interessant  zu  verfolgen,  wie  in  den  kommen- 
den Monaten  sowohl   dus    Verhalten  des  Mnvlgfen.  «Av  auili  dos  dts  Ksrs.  (hc 

Krii»t,  Uriefw.  des   Hzs.  Chr.     II.  Ö 


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82  1553.  nS. 

Mnrz2(K  Wirtbg.     Wolf  von  Dinstetten  bei  Johann  Friedrich  d,  J.,  Hz. 
von  Sachsen,  werben  soll: 

er  soll  das  ihm  mitgegebene  verschlossene  Schreiben^)  über- 
reichen und  um  willfährige  Antwort  ersuchen.  Bemerkt  er, 
dass  der  Hz,  die  Giltlichkeit  gestattet,  so  soll  er  ihn  nach  seiner 
Meinung  über  die  Malstatt  fragen,  ob  man  zu  Frankfurt,  Geln- 
hausen, Schw.  Hall  oder  Schweinfurt  zusammenkommen  oder 
schicken  soll.  Ausserdem  bitten  die  Fürsten  den  Hz.,  sich  gegen 
Kf.  Moriz  nicht  zu  weiterem  Unwillen  oder  zu  Thateu  bewegen 
zu  lassen,  wie  sie  denn  bei  Moriz  das  Gleiche  nachsuchen.''^  ^) 
—  Heidelberg,  hVhi  März  20. 

St.  Heidilh,   Verein  5,  3.     Äbschr. 


a)  Am  Schluss:   dorgleieben  die  inKtruction   uf  Christof  Landschaden   an   liarsog  MoriUen 
zu  SaxHen,  ohnrf.,  su  stellen. 

lIMelbergei'  Fürsten  immer  mehr  in  ihrer  Meinung  bestärkt,  so  dass  in  der 
That  nach  anfänglichem  Schwanken  nicht  nur  bei  ihnen,  sondern  auch  hei 
andei'n  der  Glaube  an  eine  Verbindung  zwischen  Ksr.  und  Markgf.  siegreich 
durchdringt;  vgl.  nr.  103,  133,  129,  138,  139  n.  4,  145,  163,  W3,  164,  169,  17 o, 
181,  193,  306,  256. 

88.  *)  nr.  89. 

'^)  Bei  der  Befürchtung  der  Heidelberger  Fürsten,  dass  der  K»r.  die  in 
Deutschland  ausbrechetiden  Unruhen  irgendwie  für  seine  Zwecke  ausbeuten, 
dass  er  namentlich  Johann  Friedrich  d.  Ä.  zur  Niederwerfung  des  Kfen.  Moriz 
benützen  werde,  musste  der  Streit  zwischen  den  beiden  sächsischen  Linien  als 
einer  der  akutesten,  die  Vermittlung  hier  am  nötigsten  erscheinen;  s^ie  war  denn 
auch  schon  lange  auf  dem  Programm  gestanden,  nach  nr.  21  zuerst  voti  Pfalz 
angeregt.  Dagegen  sclieint  der  Gedanke  einer  Schickung  zu  beiden  Teilen  von 
Chr.  ausgegang ?n  zu  sein;  nr.  31.  Febr.  27  berichtete  Kf.  Friedrich  üfjcr  diese 
Absicht  an  Landgf.  Philipp,  der  lebhaft  dafür  eintritt.  Kf.  Moriz,  dem  Philiftp 
von  dem  Plane  schrieb,  erwiderte  März  10,  er  wolle  wegen  der  von  Pfalz  vor- 
geschlagenen Schickung  da*  Fürsten  an  beide  Saclisen  nicht  massgeben,  könne 
aber  gütliche  Unterhandlung  auf  Grund  der  Wütcnberger  Kapitulation  von 
Jedermann  leiden.  —  München,  St.  A.  K.  El.  94,  2,  a.  Abschr.  —  Hessen  hattf 
sich  jedoch  schon  vorher,  ganz  unabhängig  von  der  pfälz.  Anregung,  der  Sache 
angenommen:  Druff el  IV,  28,  43 :  über  den  ersten  Ansioss  hiezu  vgl.  Issleih^ 
X.  Arch.  f.  Sachs.  Gesch.  VIII,  58  n.  52.  —  In  Heidelberg  hatte  man,  noch  träh- 
rend  der  Verhandlung  zwischen  Markgf.  und  Bb.,  am  16.  März  darüber  tvr- 
handelt,  Druffel  IV^  S.  74  n.  1.  Das  Besultat  dieser  Verhandlungen  liegt  in 
nr.  88  und  89  vor.  Mit  der  Absendung  tcartete  man  wohl  das  Erscheinen  des 
Hztt.  Wilhelm  von  Jülich  alt,  der  eben  am  20.  März  in  Heidelberg  eintraf.  — 
Below,  Landtagsakten  I,  678  n.  2.  —  Über  den  sächs.  Streit  selbttt  vgl.  Wenck, 
J)ef<  Kfen.  AuguM  Verwickelungen,  Arch.  f.  sächs.  Gesch.  X.  F.  3,  144—52: 
Druffel  IV  S.  21  n.  1,  S.  51  n.  1,  S.  53  n.  1. 


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S9,—9f).  1553.  S3 

89.  Kf.  Friedrich,    die  Hzz,  AWrecht.   Willtelm   und  (Vir,  März;}o. 
an  Kf,  Moriz,  ebenso  an  Hz,  Joharin  Friedrich  d.  A,: 

Bieten    VermiUhmg  an. 

in  Heidelberg  erschienen,  cmfangs  oJine  den  Hz.  von  Jülich, 
der  so  lange  durch  Hofmeister  und  Räte  vertreten  war,  um 
zwischen  den  Bb.  von  Bamberg  und  Wilrzburg  und  Markgf, 
Albrecht  d.  J.  von  Brandenburg  gütliche  Unterhandlung  zu  pfle- 
gen, die  gesterii  olme  Erfolg  endete,  hörten  sie  inzwischen  von 
unvergli dienen  Sachen  zwischen  Moriz  und  Johann  Friedrich: 
sie  bitten,  dieselben  nicht  zu  Weiterungen  führen  zu  lassen, 
sondern  ihnen  gütliche  Unterhandlung  einzuräumen :  sie  würden 
dazu  auf  Wunsch  weitere  Fürsten  beiziehen,  ihre  Räte  an  ge- 
legene Malstatt  abfertigen  und  die  Streitenden  dahin  beschrei- 
ben.^) --  Heidelberg,  15:").^  März  ^^>.»> 

Ced.:  Sie  liaben   dem  Briefszeiger  weitere  Mitteilung  be- 
fohlen. 

St.  Ueiddh.    Verein  5,  4.     Konz. 

90.  Ohr,  an  Kf  Moriz:  Märzen, 

Fürsorge  für  Markgf.  Georg  Friedrich. 

trotz  allen  Fleisses  ist  die  Vermittlung  zwischen  Markgf,  Albrecht 
nnd  den  Bb,  gescheitert^  der  Krieg  wird  nun  auf  allen  Seiten 
beginnen.  Nun  ist  zu  besorgen,  dass  Markgf.  Albrecht  in  die 
Acht  erklärt  tvird,  was  nicht  nur  diesem  selbst,  sondern  auch 
des  Kfen.  Pflegsohn,  Markgf.  Georg  Friedrich,  und  seiner  Land- 
schaft grossen  Schaden  bringen  trürde,  nicht  nur  wegen  der 
Erbgerechtigkeit,  sondern  auch  weil  beide  zusammen  nngeschie- 
den   für  eine  namliafte  Geldsumme  verschrieben   sind;    bittet, 

a)  tHn  KoHZ.  in  München,  St.  A.  trhw.  220,10,  ist  datiert  Mät-s  18. 

SU.  *)  Ehrenbarg  zu  Kohnrg^  (montag  uach  palraanim)  März  J27  gestattet 
•loh.  Friedrich  Sfinei'fteitfi  die  Crätliehkeit,  wenn  nicht  vorher  die  von  Moriz^ 
Landsiänden  begonnene  Verhandlung,  die  auf  Zu-  oder  Abschreiben  steht,  zu 
nnem  Vertrag  führt.  [Vgl.  Wcnck,  Ar  eh.  f.  sächs.  Gesch.  N.  F.  5,  148],  —  Als 
Malstatt  wünscht  er  Schweinfurt,  wohin  er,  um  was  er  sie  auch  bittet,  persön- 
lich kommen  würde.  Etwas  ThätUches  gegen  Moriz  vorzunehmen,  ist  nicht 
seine  Absicht.  —  Ebd.  5  Abschr.  —  Bietigheim,  April  7  schicken  Hz.  Albrecht 
nnd  Chr.  diese  Anttrort  an  Kf.  Friedrich  und  stellen  ihm  anheim,  ob  er  selbst 
oder  ob  Jülich  di  i  Einmlligung  Moriz^  an  Joh.  Friedrich  mitteilen  will  und 
ob  niclU  Mainz  und  Trier  auch  beizuziehen  sind.  -  Ebd.  i)  Abschr.  —  Über 
das  .Schicksal  des  Schreibens  an  Moriz  vgl.  JJruJJ'd  IV  S.  74  n.  1. 


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h;4  1^53.  9<K—9L 

März  21,  auf  gehllhrlichp  Mittel  bedacht  zu  sein,  damit  Georg  Friedrich 
nichts  entzogen  wird,  was  mit  der  Zeit  von  Hechts  wegen  an 
ihn  kommen  könnte,  —  Heidelberg,  /.>.>.7  März  ^/.^ 

st,  Heidelb.   Verein  9  III.     Kons,  roti  I^essler,  von  Chr.  korritj, 

März  22.  91.  Chr,  an  seine  Räte: 

luHtruktion  zur   Verhandlung  üher  dtrn  kais,  Bund. 

hat  ihr  Bedenken^)  wegen  des  geplanten  Bundes  vernommen. 
Da  er  bis  zu  dem  bestimmten  Tage  nicht  nach  Hause  konuneji 
wird,  sollen  sie  alsbald  für  einige  Räte  eine  Instruktion  ent- 
werfen, darin  sein  Ausbleiben  mit  der  hiesigen  Versamvdung 
entschuldigen  und  dann  fortfahren,  der  Ksr.  habe  mit  ihm  in 
Ulm  tvegen  des  Bundes  gesprochen,  und  er  habe  geantwortet^ 
(las  es  villeicht  ratsam  sein  möchte,  ain  pund  aufzurichten;  aber 
die  notturft  wurde  doch  erfordern,  das  zuvor  das  hochschedlieh 
misvertraui^n  zwischen  den  stend(Mi,  sonderlich  aber  den  fui-sten, 
aufjßrehoben  wurde,  da  sonst  der  Bund  nur  Zerrüttung  bringe. 
Sodann  sollen  sie  erwägen,  wie  er  den  Bund  am  besten  ohne 
Verdacht  und  Gefahr  widerraten  oder  doch  aufhalten  könnte. 
Namentlich  sollen  sie  auf  seinen  Streit  mit  dem  Kg.  und  auch 
mit  einigen  Reichsstädten,  besonders  Esslingen,  und  seine 
Schuldforderungen  an  einige  oberländ.  Städte  com  letzten  Krieg 
her  hinweise?!,  ferner  auf  die  gros.sen  Kosten  eines  solchen 
Bundes,  der  zudem  leicht  einen  Gegenbund  hervorrufe?!  würde, 
sa?nt  anderen  Gründen,  die  sich  öffentlich  vortragen  lassen. 
Dabei  sollen  die  Gesandte?!  mit  beste?n  Glimpf  ve?'han'en,  je- 
doch daneben  erklären,  sie  ivollten  anhören,  icas  des  Bundes 
tregen  beschlossen,  ob  und  icie  er  aufgerichtet  !re?'de,  tun  es  an 
Chr,  hinter  sich  zu  bringen,  der  sich  hierauf  ziceifellos  aller 
(rebühr  nach  halten  icerde.  Dabei  sollen  sie  fteissig  anf?nerken, 
auch  ein  Protokoll  ?nache?i.  Die  Räte  solle??  die  Akte?!,  ivas 
nach  dem  leidigen  Krieg  zu  IJbn  und  Augsburg  über  ein  äh?!- 
liches  Verständnis  verhandelt  ivurde,  beiziehen  und  ih?n  die 
Instruktion  alsbald  schicken.     Ebenso  sollen  sie  erwäge??,  ivel- 

4().  *)  Zuyk'ich  scfiiekt  Chr.  an  Markyfin.  EmUie,  Georg  Friedrichs 
MaUer,  Ahsvhr.  des  obif/tn  Briefes  mit  dem  Beifüget^,  sie  werde  sich  als  getreue 
Mutter  zu  haUen  wissen,  damit  ihr  Sohn  nicht  von  seinem  Hechte  gedrungen 
werde.    —  St.  Deutscher  Krieg  5.     Konz. :  rgl.  nr.  loa. 

in.  ')  nr.  s:>. 


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91.-94.  1553.  Ho 

chen  Nachteil  es  ihm  brächte,  irenn  der  Rund  ohne  ihn  zu  stände  März  :!:*. 
käme,   und   irie   demselben   zu    begegnen    uiire,    -    Heidelberg, 
ir}rys  März  22}) 

St.  Einungen  7,  19.     Konz.  von  Kessler. 

92.  Der  B.  von  Würzbtirg  an  Chr.:  März :jü. 

bittet,  dein  Markgfen.  Albrecht  gegen  ihn  und  sein  Stift  die 
Annahme  ran  Kriegsvolk.  Lauf  oder  Musterplatz  in  Wirtbg. 
nicht  zu  gestatten.^)  —  Wilrzbnrg,  :ir>r)H  März  'l').'^) 

St.  HeideJb.   Verein  9  III.     Or.  prCm.  Heiddherg,  März  :J7. 

93.  Der  B.  von  Würzburg  an  Chr.:  März ;j5. 

bittet,  beil.  Abdruck  zuerst  am  Hof  öffentlich  verlesen  zu  las.se n 
und  dann  seinem  Boten  den  Anschlag  desselben  zu  gestatten.^) 
—  Würzburg,  Jß^Vi  März  2'>. 

St.  Heidelh.    Verein  9  III.     Or.  präs.  Neunddoss,  April  4.-) 

94.  Mainz j  Trier,  Pfalz  und  Wirtbg.  an  Ksr.  Karl:  März  :j6. 

Übersenden  ein  französ.  AusttchrHhen. 

hier  mit  Bayern   und  Jülich  zu   freundlicher  Beratung   über 

')  Zugleich  schielet  Chr.  Ahschr.  ron  nr.  74  an  beide  Jiadtn  und  an  den 
B.  ron  Konstanz;  da  er  nach  dem  »Schreiben  dii'  angrenzenden  Fürsien  des 
schtciVß.  Kreises  zur  Teilnahme  an  dtr  Verhandlung  auffordern  solle,  so  biUe 
«r  um  ihre  Meinung.         Ebd.  Konz.  ron  Fessle r. 

92.  ')  HeideJhei'g,  März  2S  antworten  Kf.  Friedrich^  Hz.  Albrecht  und 
Chr.  dem  B.  gemeinsam  auf  die  an  sie  einzeln  ergangenen  Schreiben,  dass  sie 
sich,  dem  beiden  Teilen  gegebenen  Abschied  nach,  unparteiisch  und  durchaus 
unvenreislich  halten  trollen.  —  Fbd.  Aftschr.  —  Fine  besondere  Antwort  Chrs. 
vom  gleichen  Tag  und  gleichen  Inhalts  —  St.  Brandenburg  1  h,  Abschr.  —  ist 
wohl  iregen  des  gemeitisamm  Schreibens  nicht  abgeschickt  word*n. 

')  Da  der  B.  ron  Würzburg  nach  dem  Seh  Kit  er  n  der  Vermittlung  mit 
dem  Markgfen.  nicht  langer  in  Heidelberg  Ideiben  konnte,  so  scheint  er  die 
früher  übernommene  Vermittlerrolle  im  Streit  Chrs.  mit  dem  J)eutschm"isfer 
(rgl.  nr.  38)  auf  den  Frzb.  ron  Mainz  idtertragen  zu  haben,  der  zusammen  mit 
Pfalz  am  2').  März  einen    Vergleich  zu  stände  brachte:  rgl.  Sattler  4  S\  4Sf. 

ys.  *)  Beil.  3  Or.  des  Aasschreibens  des  Bs.  von  Würzburg,  dat.  März  :Ji't. 
Vgl.    Voigt  2,  41  f.:  Uortleder  S.  1040—1049. 

')  eodcm  weisen  Pfalz.  Bagern,  .Julich  und  Witiftg.  das  an  jideu  gestellte 
An.*tinnen  zurück,  da  es  dem  IIeideH',rger  Abschied  widcrs}ßreche  und  bfi  so/c/un 
Ausschreiben  ron  beiden  SeüiU  bi  ihren  rtitetihatien  allerlei  des  Ks7s.  iregeu 
torf allen  könnte.  —   hbd.  Ahschr. 


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8f)  155B.  U4.—95. 

März  L*6,  (jiltU'che  BeilegiuKj  der  Unruhen  im  Reirh  und  über  Mehruny 
der  kais,  Reputation  rersamnielt,  worüber  sie  in  besonderem 
Schreiben  berichten  werden,  erh(dten  sie  vier  je  ein  gedrucktes 
Ausschreiben  des  französ,  Kgs.,  wovon  sie  einen  der  Abdrücke 
mitschicken  ^)   --  Heidelberg,  1553  März  26}) 

St.  Frankreich  14  c,     Ahschr.      V(jL  Drnffel  IV  S.  UO  n,  3, 

März  :^(j,  Oo.  Liz,  Eisslinger  an  Chr,: 

BMichndc  und  Zeiiumicn  vom  kait<    Hof, 

als  er  um  Antwort  auf  Chrs,  Schreiben  ^)  an  den  Ksr,  wegen 
Beförderung  beim  Kg,  anhielt,  sagte  ihm  der  B.  von  Arras,  rr 
habe  dein  Ksr.  den  Inhalt  des  Schreibens  vorgebracht;  dieser 
habe  schon  dem  Kg,  durch  Martin  Gussmann^  der  letzter  Tage 
von  hier  abpostierte,  geschrieben  und  ihn  brüderlich  ersucht, 
sich  bei  Erledigung  der  Sache  moderat  und  schiedlich  zu  zeigen, 
er  wolle  Chr,  ebenso  ermahnen,  ein  Geringes  nicht  anzusehen 
und  etwas  iveiter  zu  gehen.  Konnte  eine  Abschr,  dieses  Schrei- 
bens an  den  Kg.  nicht  bekommen,'^) 

Auf  seine  Frage,  weshalb  die  Königsbronner  Sache  an 
den  Kg.  gebracht  tvorden  sei,  den  sie  doch  nichts  angehe,  sagte 
ihm  der  Vizekanzler,  der  Kg,  habe  schon  vor  Chrs.  Gegenben'rht 
deswegen  an  den  Ksr,  geschrieben  ;  was?  durfte  er  nicht  fragen.^) 

Wegen  des  Privilegs  übergab  er  vor  einigen  Tagen  die 
Supplikation  B.  Wegen  des  Zolls  konnte  er  trotz  allen  Fleisse.^ 
nicht  erhalten,  dass  der  B,  von  Arras,  der  Vizekanzler  und 
Präsident  Viglius  bei  ihrem  Zusammenkommen  dies  auch  be- 
handeln; der  B.  von  Ar  ras  sagte  ihm  von  sich  aus,  die  Räte 
/lütten  obige  Supplikation  erwogen  und  fänden,  dass  Chr.  unter 

94.  *)  Dai.  Fthr.  27.  Mit  vielen  Beschimpfungen  des  Ksrs.  rtrhindet  lUr 
Kg.  die  Mahnung,  die  jetzige  Gelegenheit  zur  Austilgung  der  ktzten  Spuren 
der  Knechtschaft  nicht  vorübergehen  zu  lassen.  —  Ein  iat.  Begleitschreihen  des 
Kgs.  an  Chr.  ron  St.  Geiinain,  März  3  ebd.  ()r.  präs.  Heidelberg,  März  :Jö. 
—  Solothurn,  März  17  schickt  Basscfontaine  das  Schreiben  an  Chr.  —  J-Sbd, 
Or.  präs.  Heidelberg y  März  :^5.      Vgl.  Stalin  4j  ooO;  Sleidan  3,  4()0. 

^)  Brüssel,  April  6  dankt  der  Ksr.  für  Übert<endung  der  Schmähschrift  : 
wird  sie  in  ihrem  Umrert  beruhen  lassen.  —  Ebd.  Abschr.  —■  Mainz ^  April  i^ 
.schickt  Erzb.  Sebastian  diese  Antwort  an  Chr.,  —  ebd.  Or.  —  der  sie,  Tübinrjtn. 
April  23  auch  an  Hz.  All/recht  mitteilt.  —  Ebd.  Konz.:  rgl.  nr.  1'J2. 

95.  ')  nr.  So. 

^)    ^g^'  des  Ksrs.  Schreiben   an  Eerdiuand  bei  Lanz  3,  nr.  951  S.  56'7  /. 
^)    Vgl.  des  Bs.  von  Arras  Schreiben   an    Ferdinand  bei  Druffel  IV,  Sf^. 


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95.  1553.  87 

(lein  Schein  des  Vnyeldpfenniys  einen  Zoll  mitlaufen  lasse,  da  MUrz  :j(i. 
er  auf  allen  Wein,  der  auf  die  Achse  verkauft  wird.  .7  Schill, 
schlage,  wodurch  die  Nachbarn  sehr  beschwert  werden.  Der 
Vizekanzler  vertröstete  ihn  abermals,  er  versehe  sich,  dass  Chr. 
mit  dem  Vngeldp fennig,  Öffnung  des  Neckars  samt  der  Für- 
Schrift  an  die  Kff.  willfahrt  werde,  er  müsse  sich  mir  gedidden, 
bis  der  B.  von  Arras  die  Sache  dem  Ksr.  vorgebracht  und  dessen 
Ilesolutian  eingeholt  habe.  Aus  dem  allem  konnte  er  nicht 
spüren,  dass  Chr.  wegen  einer  oder  der  andern  Sache  in  Ver- 
dacht sei  uiul  dies  entgelten  müsse.  Dass  der  Zoll  abgeschlagen 
wurde,  habe  keinen  andern  Grund,  als  dass  dem  Ksr.  zurar 
von  den  clmrf.  solche  ziilassiino:  und  bejrnadi^in^'^  so  hoch  anjre- 
zo^-en.  Der  Vizekanzler  sagte  auch  in  der  Konversation,  die 
Räte  hätten  in  den  Registraturen  nachgesucht  und  gefunden, 
dass  Hz.  Albrecht  weder  ein  neuer  Zoll  noch  Erhöhung  des 
alten  bewilligt  worden  sei,  wie  er  gemeint  habe,''^  sondern  nur 
promotoriaUs  an  seine  Unterthanen  wegen  Aufschlags  eines  Un- 
gelds  auf  10  Jahre. 

Wird  das  Zinngeschirr  besorgen. 

Erhielt  heute  Chrs.  letzten  Befehl  wegen  des  Mönchs  in 
Königsbronn;  will  das  Sciireiben  an  den  Ksr.  bei  nächster 
Gelegenheit  dem  B.  von  Arras  übergeben  und  dazu  auch  den 
Vizekanzler  informieren. 

Da  er  den  beiden  Gff.  von  Öttingen  hier  einen  Weclisel 
auf  400  ft,  machte,  die  vor  dem  /h.  April  nach  Augsburg  zu 
bezahlen  sind,  bittet  er.  Gf.  Ludivig  d.  A.  zu  befehlen,  ihn  nicht 
stecken  zu  lassen.  Gf.  Ludwig  U7ul  Loth  ritten  gestern  von 
hier  ab  und  iverden  voraussichtlich  in  U>  Tagen  droben  an- 
kommen. Schickt  für  deren  Vater  die  Kommission,  zwei  Missive 
an  Chr.  und  Bayern  samt  einer  anderen  gütlichen  Unterhand- 
lung, welche  die  beiden  Fürsten  zwischen  Gf.  Friedrich  und 
Ludwig  der  arrestierten  Güter  wegen  pflegen  sollen:  Chr.  möge 
es  ersehen  und  dann  dem  alten  (ifen.  Ludwig  schicken. 

Der  Ksr.  will  die  beil.  verzeichneten  Personen  zu  deutschen 
Hof  raten  annehmen  und  hat  schon  einige  in  Pflicht  genommen.^) 

tt)  Rnndbem.  dirit.:  ist  ime  «ein  alt  Privilegium  behtetiget  worden. 

*)  Beil.:  Ro.  kai.  mt.  hofrath  von  adrl :  yfraf  Hau^»-  vi)n  Mouttoit;  tiiaf 
von  Neuenar;  Jörg-  Spet,  oberi.ster  in  Aniisinuir;  Wilhelm  Üocklin;  Lazams  von 
Schwendi  hat  pllicht  jrethon;  Wilhelm  Xothuft.  -  iiilrrte:  vicecauzler  d.  Seid. 
Hainrich  Hass ;  doctor  Feelix  Hornunir,  trierischfi- canzlcr;  doctJU    Mejhsch;  bccdc 


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88  1558.  tj:,,-  96. 

März  :^6.  Martin  Gussmann,  der  krjL  Kämmerling.  soll  dm  Befehl  ye- 
hnbt  habm,^)  beim  Ksr.  anzubringen,  dass  sich  allerlei  Kriegs- 
Übung  in  Sachsen  zwischen  Kf.  Moriz  und  Hz.  Hans  Friedrich 
erhebe;  der  Ksr.  solle  ein  emsiges  Einsehen  haben  und  die 
Sache  in  der  Güte  beilegen  helfen.  Einige  Schweizer städte  haben, 
wie  man  sagt,  dem  Ksr.  durch  zwei  Hauptleute  12000  Mann 
angeboten,  für  die  der  Ksr.  gnädigst  dankte;  demi  er  hat  nicht 
iin  Brauch,  grosses  Laufgeld  auszugeben  oder,  wie  es  die 
Schiveizer  haben  wollen,  monatlich  bar  zu  bezahlen.  Man  will 
hier  für  gewiss  halten,  dass  zwischen  Markgf.  Albrecht  und 
den  Pfaffen  die  Sache  nicht  vertragen  ist,  sondern  beide  Teile 
sich  rüsten;  zudem  soll  Hz.  Heinrich  vo?i  Braunschweig  2000  Pf, 
und  26  Fähnlein  Kn.  bei  einander  haben,  worauf  vielleicht  die 
Pfaffen  ihre  Hoffnung  setzen.^)  —  Brüssel,  155H  März  26. 

S't.  Chr.  I.  6  b,  31.     Or.  pi*äs.  Neuschloss,  April  1. 

März 29.  gß   Chr.  an  Statthalter  und  Bäte  in  Tübingen: 

JMe  Geroldseck  und  Sulz. 

Mainz,  Trier,  Pfalz,  Bayern  und  Jülich  haben  ihm  mit- 
geteilt,  es  sei  der  junge  von  Geroldseck  bei  ihnen  erschienen 
und  habe  geklagt,  die  Stadt  Sulz,  loirtbg.  Lehen,  sei  ihm  von 
Ulrich  mit  Geivalt  geno^nmen  worden  und  werde  ihm  von  Chr. 
noch  unbilligerweise  vorenthalten.  Antwortete  denselben,  die 
Stadt  sei  durch  rechtmässigen  Kauf  an  Wirtbg.  gekommen  und 
auf  einem  früheren  Tag  zu  Rottenburg  sei  der  alte  von  Geroldseck 
bestanden  wie  Butter  an  der  Sonne.  Befiehlt,  die  diesbezüg- 
lichen Verhandlunge?!  iwrzunehmen  und  einen  Bericht  darüber 
zu  machen.^)  —  Heidelberg,  LV):^  März  2*J. 

St.  Gerolds  eck  7.     Or.  präft.  März  31. 

diese  haben  gleich  zumal  auch  pflicht  irethon;  noch  sollen  ir  kh.  nit.  2  doctores 
zu  bemelten  sfelerten  verordnen,  dero  nanien  noch  personen  mir  nicht  bewisst; 
vgl.  Lanz  3  S.  660;  Ahschr.  ilief<e.s  Zetlela  scheint  Chr.  an  Bayern  mitgtteÜt 
zu  haben :  vgl.  DruJfVl  IV,  S.  1:J4  n.  1.  —  I)at<s  Julius  Pflug  Präses  der  lietU- 
schtn  Hof  rate  sein  und  dass  auch  Petrus  Nestr  zu  diesen  gehören  soll,  trägt 
Eissl.  am  31.  März  nach.  —  Ebd.  Or.  preis.  Böblingen,  Äjtril  7. 

*)    ^'g^'  die  Instruktion  für  (russinann,  bei  Lanz  3,  S.  o49ff. 

^)  Über  die  Stellung  Eis^lingers  am  kais.  Hof  vgl.  di^  Bemerkung  c/cx 
Zasius,  dasft  Kisslinger  alwe*r<*n  das  lieb  Idnd  im  haus  bei  dem  von  Arras  sei, 
dem  viilc  g''heimL\  grosse  Sachen  nnrerhalttn  bleiben.  In  einem  Schnibt-n  an 
(hissmann  sofft  derselbe,  Kisslinger  sei  geschickt  und  beliebt,  —  Druffel  IV 
S.  68  mit  n.  2. 

im.  ')    Vgl   II. gd,   Ulrich  3,  33  f 


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«/7.— ^.  155:5.  Hl) 

97,  Chr,  an  Markgf.  Albrerht:  März :jiK 

Bitte  um  ZuUmsung  gütlicher  Beilegung, 

bittet  unter  Hinweis  auf  die  Bemühungen  von  Kf.  Friedrich, 
Hz.  AIhreeht  und  ihm,  deii  Streit  mit  den  Bh.  von  Wlirzhurg 
und  Bambertj  auf  gütlichem  Weg  beilegen  zu  lassen  und  es, 
wenn  ihm  die  (UUlichkeit  angenehm  ivUre,  durch  diesen  Boten 
ihm  zu  eignen  Händen  zu  schreiben,  worauf  er  von  sich  aus 
Pfalz,  Bayern  und  Jülich  beivegen  ivürde,  sich  der  Gütlicltkeit 
wieder  mit  allem  Fleiss  zu  unterziehen,^)  —  Heidelberg,  I:')')!! 
März  29, 

iSt.  Brandenburg  1  d,     Konz.  von  Fessler. 

9H,  Heidelberger  Verständnis.^)  März  29, 

Zu  wissen  als  sich  abeniialn  in  dem  al^eniainen  «reliebten 
Vaterland  teutscher  nation  hin  und  wider  allerhand  sorgrliche  pfewerb 

97,  ^)  Darauf  IHaasenhurg,  Aprü  6  der  Marhgf.  an  Chr. :  sieht  nicht  ein. 
irie  er  weitere  Gütlichleit  gestatten  soll,  da  ihn  die  Pfaffen  und  Nürnherg  schon 
angreifen :  werden  ihm  Mittel  vorgeschlagen^  die  seinen  Verträgin  unabbriichig, 
auch  sonst  fürstlich  und  ohne  Verderben  annehmlich  sind,  will  er  gerne  darauf 
eingehen,  —  Ced.:  Es  ist  zum  Erbarmen,  dass  Chr,  und  andere  Freunde  so 
znschen,  wie  ihm  von  Pfaffen  und  Städten  solcher  Hochmut  begegnet ;  hat  dies 
im  vtrgangeften  Krieg  nicht  verdient;  hofft  aber  gegen  Nürnberg  fnr.  104]  Hilfe, 
dem  gegenüber  die  P'ürsten  nichts  zugesagt  haben.  —  Ebd,  Or,  pfäs,  Tübingen, 
AjfTil  13. 

96,  *)  Es  ist  hier  der  Ort,  des  näheren  auf  die  Heidelberger  Zusammen- 
kunft einzugehen.  Dass  diese  mit  der  Vermittlung  zwischen  Markgf,  und  üb, 
arsitriinglich  nichts  zu  thun  hat^  ist  schon  von  Stumpf  S.  13Sf,  erkannt  wor- 
den; vgl.  auch  Druffel  IV  S.  09  n.  1,  S.  7:J  n,  1.  Als  der  Gedanke  eimr  Zu- 
sammenkunft um  die  Jahreswende  irieder  neu  aufgenommen  wurde,  war  ron 
Markgf,  und  Üb,  weit  und  breit  noch  nicht  die  Bede;  vgl,  I,  07  7,  66() :  II,  1, 
l  6  etc. 

Ebensowenig  war  ron  vornherein  der  Abschhiss  eines  förmlichen  Bünd- 
nisses beabsichtigt;  wo  in  den  letzten  vorangegangenen  Korresfwndenzen  von 
einem  Bunde  die  Bede  ist,  ist  stets  der  vom  Ksr,  in  Anregung  gebrachte  ge- 
meint; nur  in  nr.  19  scheint  Hz.  Albrecht  einen  Bund  von  Pfalz,  Bayern, 
Jülich  und  Wirtbg.  als  die  Konsequenz  der  Ablehnung  des  kais.  Projekts  an- 
zusehen, und  nr.  31  lässt  erkennen,  dass  auch  bei  Hz,  Chr.  der  Gedanke  an 
dnen  unabhängigen  Bund  noch  im  Hintergrund  steht;  aber  nirgends  ist  ein 
Zusammenhang  zwischen  einem  derartigen  Gedanken  und  d*'r  Zusamm'^nkunft 
auch  nur  angedeutet :  im  Verkehr  der  beiden  wichtigsten  Glieder  der  Gruppe, 
Pfalz  und  Wirtbg,,  ist  von  einem  Bundesplan  längst  keine  Spar  mehr  zu  finden: 
Chrs.  rt-rtraute  Bäte  wissen  offenbar  noch  am  lü.  März  nichts  von  einem  Bunde, 


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90  1553.  98. 

Märzuo,  und  knV<r>nistnii<reii  zutra<reii  und  dorlialben  die  dim'lilenditigst(\ 
durclileucliti;T:e,   hocli^^eborne  fui*sten  und  lierren,   lierr  tMderich, 


denn  ihr  GtUaehlen  (nr.Si'ßj  wendet  sich,  um  von  dem  hais.  Bunde  ahzut-aten, 
gegm  einen  Bund  überhaupt;  bei  Hz.  Albrecht  von  Bayern  rief  sogar  die  kau?. 
Einladung  nach  Memmingen  (nr.  74),  die  er  am  11.  März  in  Heidelberg  erhielt, 
die  frühere  Neigung  zum  kais.  Bunde  wieder  wach  (nr.  84  n.  1). 

Vielmehr  war  der  kais.  Bund  der  Anlass  gewesen,  der  den  Gedanken 
an  eine  Zusammenkunft  wieder  angeregt  halle.  Dieses  Motiv  wurde  um  so 
wirksamer,  je  mehr  das  kais.  Projekt  nur  als  ein  Glied  in  einer  ganzen  Kette 
spanischa-  Praktikai  erschien  (I\  877;  II,  5  n.  1: 13,  14,  31,  85).  Dabei  schliesst 
sich  die  Zusammenkunft  enge  an  dtfn  früheren  Plan  einer  solchen  an;  schon 
die  Jülich.  Werbung  fl,  877 ;  vgl.  auch  die  Kredenz  ebd.  n.  1)  nimmt  darauf 
Bezug,  ebtnso  die  Antwort  des  Pfälztrs  (ebd.).  Hz.  Albrecht  von  Bayern 
bringt  seine  schon  früher  gemachten  Einwände  in  Erinnerung  (nr.  3,  13);  es 
ist  „die  längst  begehrte  Zusammenkunft" ,  deren  Zweck  die  allgemeine  Wohl- 
fahrt ist  (nr.  3ÖJ;  sie  soll  so  stattfinden,  wie  sie  von  Pfalz  und  Wirtbg.  schon 
bisher  für  gut  gehalten  wurde  {nr.  39) ;  kurz,  es  ist  die  Zusammenkunft,  welche 
man  im  August  in  Heidelberg  ins  Auge  gefasst  und  für  welche  man  damals 
das  Programm  (I,  7:iis)  festgestellt  hatte. 

In  welcher  Weise  dann  die  fränk.  Angelegenheit  allmählich  mit  dem  Pro- 
gramm der  Zusammenkunft  verwuchs,  zeigen  deutlich  die  vorangegangen  n 
Konespondenzen :  über  den   Vermittlungsversuch  selbst  vgl.  nr.  87. 

Eine  Wendung  brachte,  wie  es  scheint,  erst  die  kais.  Einladung  zum 
Memminger  Tag  (nr.  74),  welche  am  11.  März  in  Heidelberg  eintraf.  Jetzt  sah 
man,  dass  der  Ksr.  Ernst  mochte,  und  nun  wurde  sofort  der  Plan  gefasst, 
demselben  zuvorzukommen.  Sofort  am  13.  mahnte  man  den  Hz.  von  Jülich  zu 
persönlichem  Erscheinen  und  lud  die  Erzbb.  von  Mainz  und  Trier  ein  (nr.  83/, 
obwohl  von  der  Bei  Ziehung  der  letzteren  zur  Zusammenkunft  bisher  nirgends 
die  liede  gewssen  war;  sofort  beginnt  nun  auch  die  Bundesidee  im  Protokoll 
der  markgfl.  Verhandlung  durch zusrhimmcrn,  wenn  am  13.  Kf.  Eriedrich  äussert, 
falls  die  Güte  unfruchtbar  bleibe,  müssten  die  Unterhändler  auf  Wege  zur  E^r- 
haltung  des  Eriedens  und  der  eigenen  Sicherheit  bedacht  sein,  und  wenn  am 
14.  der  pfälz.  Kanzler  den  Plan  billigt,  das  man  ein  dritten  häufen  machte. 

Diesen  Hergang  —  dass  die  Eürsten  erst  durch  das  Vorgehen  des  Ksrs. 
zum  Abschluss  eines  Bündnisses  weitergetrieben  wurden  —  zeigt  auch  der  In- 
halt der  Bundesurkunde.  Wäre  der  Bund  Selbstzweck  gewesen,  so  müsste  er 
den  droh*^nden  Gefahren  gegenüber  auch  von  Anfang  an  irgendwelche  Organi- 
sation gehabt  haben;  eine  solche  fehlt  aber  vollständig :  nur  über  gegenseitige 
Hilfehistung  werden  Bestimmungen  getrojf^n :  sobald  unmittelbare  Gefahr  drohte 
sieht  man  sich  zu  hastiger  Weiterbildung  desselben  genötigt  (nr.  197).  —  Auf 
dieselbe  Entstehung  d.s  Bundes  wiut  die  Art  hin,  wie  er  bei  Kg.  Eerdinand 
gegen  den  kais.  Plan  ins  Feld  geführt  wird  (nr,  140  n.  1 :  Drufel  IV,  I3s). 
aber  auch  schon  .^eine  Empfthlung  durch  W.  Hundt  in  Heidelberg,  der  darauf 
himreist,  es  könne  sieh  dann  jeder  entschuldigen,  er  stünde  vorhin  in  eim  ver- 
stant,  dabei  wolt  er  ploiben  (Druffel  IV  S.  81). 

[Weniger  von  Belang  als  die  Konkurnnz  mit  den  kais.  Absichten  war 
bei  der  augenblicklichen  Lage  die  Ablehnung   der  kursächs.   Wünsche:    Hessen 


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98.  155:^.  91 

pfalzgrave  bei  Rhein,  lierzojr  in  Ha\vrn,  des  lieilijren  roniisclien  März  :iü, 
reichs  erztruclisass  und  clmrfurst,  lien-  Albrecht,  ])falzfrraf  bei 
Khein,  herzop:  in  Obern-  und  Nidern  Baiern,  heiT  Wilhelm,  herzop: 
zu  (Tulch,  Cleve  und  Berjre,  grave  zu  der  Marck  und  Kavensl)er^^ 
herr  zu  l?avenstein,  und  lieiT  Christof,  herzojr  zu  Wirteniber^  und 
Teck,  *n*af  zu  llümpeljrart,  aus  sonderer  <ruter,  getreuer  wolniainun^ 
und  unib  ^enuiiner  W(dfart  willen  sich  kurzverrnckter  tap:en  hieher 
<reiu  Haidelberfr  personlich  zusamnieng-ethon,  jrestalt,  die  irruufrtni 
und  prebrechen  etliclier  stende  und  sonderlichen  zwischen  den  hoch- 
würdigen  in  (4ott  fursten  und  hcnren,  heiren  Weioranden,  zu  Bam- 
ber«r,  henen  Melchior,  zu  Wirzbur<r  bischofen,  und  dann  dem  durch- 
leuchti^en,  hoch^ebomen  fursten  und  herren,  herren  Albrechten 
dem  jungem,  marp-.irrafen  zu  Brandenburg,  schwebend,  in  p:uete 
beizuleofen  und  zu  vergleichen,  doch  daninder  irer  chur-  und  f.  jr. 
furpewendter  aller  embsi^er,  ernstlicher  fleiss,  mue  noch  arbait  nit 
statt  finden  nni^ien,  simder  die  ^letlicheit  zuwider  irem  s*<'iii^ip^ten, 

hatte  in  ihs  Kfen.  Moriz  Auftrag  Pfalz  etfn'g  umworben,  erhult  jtUoch  am 
27.  Fthr.  eine  Absagt  {Dniffel  IV  S.  47  n.  2).  Näheres  über  diese  stichs.-hess.- 
pfüfz,    Verhandlungen  Manchen  St.  A.  K,  Bl,  94,  ^,  aj 

Xicht  ganz  einfach  zu  erklär  n  ist  die  Beiziehung  der  beiden  rhein.  Erzbb. 
Hier  icirkte  wohl  in  erster  Linie  die  DoppeUtellung  von  Pfalz  mit:  die  Ver- 
bindung mit  Wirtbg.,  Bayern  und  Jülich  war  dem  Kfen.  Friednvh  für  d  n 
Augenblick  wichtig  and  wertvoll^  doch  konnte  er  die  Itcr gebrachten  Bezießiungen 
nicht  ohne  weiterem  preisgeben  (der  Streit  um  Pfalz  kommt  auch  in  der  Heidt-l- 
btrger  Verhandlung  selbst  gleich  anfangs  scharf  zum  Ausbruch^  Druffel  IV 
S.  /6'),  dazu  kommt,  dass  dir  Krzb,  von  Trier,  dessen  antikais.  Gesinnung  b^'- 
kannt  war,  schon  vor  Wochen  bei  Pfalz  die  Besprechung  derselben  Fragen 
angeregt  hatte,  die  auch  die  Heidelberger  Fürsten  bewegten  {Druffel  IV,  HO  rgl. 
mit  S.  75)  und  dass  es  jedenfalls  vorteilhaft  sein  musste,  zicei  Männer  von  der 
Bedeutung  der  beiden  Kff.  d;n  kais.  Plänen  zu  entziehen. 

Der  förmliche  Absvhluss  eines  Verständnisses,  wozu  man  durch  die  kais. 
Konkurrenz  genötigt  wurde,  änderte  nichts  an  den  materiellen  Grundlagen,  über 
wdche  man  eine  Verständigung  wünschte.  Das  schon  früher  für  die  Verhand- 
lung festgesetzte  Programm,  die  im  Januar  bei  endgültiger  Kinigung  idjer  die 
Zusammenkunft  gefühfien  Korrespondenzen,  die  der  Verhandlung  selbst  ent- 
sprungenen Aktenstücke,  alle  sonst  darüber  vorhandenen  Nachrichten  und  nicht 
ztdetzt  die  nachfolgende  Halfung  der  Heidelberger  Verbündeten  —  alles  das 
lägst  keinen  Zweifel  daran  übn'g,  dass  Ojtposition  get,en  das  spani.sche  Regiment 
des  Ksrs.  und  Abwehr  der  daraus  folgenden  unmittelbaren  Be'lrohungen  die 
Triebfeder  der  Verhandlungen  war.  Nur  lässt  sich  nicht  erkennen,  wie  weit 
dieselben  noch  in  Heidelberg,  wie  weil  erst  in  Xeuschloss  geführt  wurden ;  wenn 
auch  eine  Verständigung  mit  den  beiden  Krzbb.  vor  Abschlu.ss  des  Bundes  an- 
zunehmen ist,  so  wird  doch  der  Schwerjmukt  in  den  Btsjtrechung'n  von  Neu- 
schloss  (nr.  103)  zu  suchen  sein. 


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92  155:j.  OS. 

Märzx^fj,  protreuen  preniuet  onfruchtbar  zersclilagen  und  ietzbemelte  parteie'.i 
onvertragen  blieben,  darumb  nun  zwischen  inen  der  befarlicli, 
hochschädlichst  krieg:  sovil  mer  zu  besorgen,  zudem  das  in  nider- 
sachsischen  landen  und  andern  mer  orten  des  liail.  reichs  sich 
treffenliche  gewerb  ereugen  soln,  sambt  dem  man  auch  frembder 
potentaten  einfals  halb  nit  in  geringer  gefhar  sitzen  muss,  also 
und  das  dem  beweglichen  ehaften  halb  hochgedachte  chur-  und 
fursten  für  notwendig  angesehen,  damit  sie  sich,  ire  land  und  anne 
leut  vor  weiterm  verderben,  angst  und  not  gegen  unbillichem 
gewalt  entschutten  und  ufhalten  möchten,  noch  andere  mer  frid- 
liebende  stend  solcher  furstehender  befliarung  freuntlich  zu  be- 
richten und  dieselben  zu  sich  zu  vermögen,  wie  dann  die  hoch- 
würdigsten in  Gott  fursten  und  herren,  herr  Sebastian,  zu  Mainz, 
und  herr  Johann,  zu  Trier  erzbischofe,  baide  churfursten,  als  die 
nechstgesesnen,  auf  hochgedachter  chur-  und  fursten  freuntlich 
ansiimen  und  bitten,  sich  in  aigner  person  auch  hieher  verfuegt 
und  daselbst  irer  aller  chur-  und  f.  g.  solche  beschwerlichiste  und 
hochschedlichiste  gewerb  und  kriegsubungen  bedächtlichon  zu  herzen 
gefuert  und  bewogen,  auch  darauf  zu  menmg  der  rö.  kei.  mt.  und 
des  heil,  reichs  reputation  und  dann  umb  desselben  gemeiner  wol- 
fart  willen,  auch  pflanzung  und  erhaltung  rügen,  fridens  und 
ainigkait,  und  zu  trost,  schütz  und  schirm  der  armen  betrangten 
und  verderbten  underthonen  sich  diser  nachv^olgender  mass  und 
mainung,  doch  nit  änderst  dann  defensive,  sich  und  die  iren  vor 
thätlichem  gewalt  zu  retten,  einhelliglich  verglichen  und  entschlos- 
sen, nemblich 

1)  sollen  alle  ire  chur- und  f.  g.  einander  mit  rechten,  waren 
treuen  mainen,  ehrn  und  halten,  auch  sovil  muglich  vor  schaden 
und  nachtail  wani(»n  und  sonsten  alles  des  sich  gegen  einander 
eizeigen  und  beweisen,  welchs  neben  aufnemung  gemeinen  nutzens 
allen  irn  cliur-  und  f.  g.  zu  sonderm  frommen  und  wolfart  er- 
schiessen  und  gedeihen  mag. 

2)  Füller  were  es  sach,  das  iemands  in-  oder  usserhalb  des 
hall,  reichs,  wer  auch  der  seie,  den  gemeinen  friden  betnieben, 
hochgenu^lter  seclis  chur-  und  fursten  ainen  oder  mer,  auch  dero- 
selben  land  und  arme  leut  zuwider  der  erbar-,  billi(!heit  und  rech- 
tens mit  thatlicher  gewaltsam  ul)erfall(*n,  beschedigen  und  ver- 
nachtheiln  oder  auch  mit  musterplätzeu,  legem,  oneerlaubten  durch- 
und  fürzugen,  abnötigung  der  i)rophiant,  geschutz  und  munitiou, 
braiid  und  braiids(liatzung(*n,  auch  betrangnus,  sich  zuwider  seiner 


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9h.  155:i.  9:j 

pflicht  und  aide  zu  erclären  oder  was  desgleichen  mer  ist,  anpfeifen  März  29. 
und  mit  der  that  beschwem  wurde,  alsdann  scdlen  hoehermelte 
sechs  chur-  und  fursten  zu  volnziehun^  und  handhabung  rechtens, 
des  haili^en  reiclis  Ordnungen  und  ausgekundten  landfridens  auf 
des  beschedigten  oder  obberurter  gestalt  angegriffen  chur-  oder 
fursten  schriftlichs  ersuchen  demselben  zu  hilf  kommen,  also  das 
ir  ieder  die  under  sich  selbst  verglichne,  bewuste  anzal  zu  ross 
nud  fuss  gemusterts  und  besoldts  kriegsfolk  mitsambt  den  haubt- 
und  bevelchsleuten  nach  empfangner  erforderung  in  vierzehen  tagen 
in  anzug  richten  und  zum  fürderlichisten  dem  beschedigten  auf 
nialstatt  und  platz,  wie  die  von  ime  benent  wurdet,  zuschicken 
und  der  zuschickend  chur-  oder  fürst  obbemelte  bewuste  anzal 
kriegsfolks  auf  sein  costen  und  besoldung  so  lang  underhalten, 
bis  das  dise  thatliche  beschwerungen  abgeschafft  oder  die  ver- 
gwaltiger  und  beschediger  wideruml)  abgetrungen  worden  seint: 
(loch  solle  der  beschedigt  oder  vergwaltigt  chur-  odei*  fürst  seines 
besten  Vermögens  mit  kriegsfolk  zu  ross  und  fuoss  aucli  gefast  sein. 

3)  Und  da  sich  zutragen  wurde,  das  einsmals  oder  gleich 
bald  nach  ainander  vil-  und  höchstermelter  chur-  und  fursten  mer 
als  ainer  thätlich  angriffen  oder  obberuertermassen  beschweit  wurde, 
sollen  dannocht  nichtz  wenigers  die  andere  ersuchten  chur-  und 
fursten,  so  nicht  angriffen,  vergwaltiget  oder  überzogen  weren, 
obangeregte  inen  bewuste  anzal  kriegsfolks  zu  schicken  schuldig 
sein,  doch  das  solche  anzal  verfallt  und  aim  ieden  der  beschedigten 
elim--  und  fursten  davon  sovil  als  dem  andeni  zugeordnet  und 
sonst  alles  des  costens  und  anders  halb  wie  obsteet  gehalten  werden. 

4)  Im  fall  dan  über  die  b(nvuste  anzal  kriegsfolks  die  not- 
turft  noch  ein  merers  erfordern  und  nach  zugeschickter  derselb(Mi 
l)ewusten  hilf  der  beschedigt  darumb  ferners  ansuchen  wurde,  als- 
dann sollen  ieder  chur-  und  fürst  obgenant  nach  ein  iedes  ver- 
mögen dem  betrangten  oder  benötigten  mit  weiter  hilf  in  craft 
des  aufgerichtten  landfridens  auch  zuziehen. 

5)  Und  zu  mergemelter  bewuster  anzal  kriegsfolks  zu  ross 
und  fuss  soll  und  will  auch  ein  ieder  chur-  und  fürst  abennaln 
zwischen  iren  chur-  und  f.  g.  verglichne  und  bewuste  anzal  veld- 
geschutz  auf  rödern  mit  kugeln,  pulver  und  ander  notwendigen 
zugehorde,  auch  darzu  geordneten  buchsenmeistern  dem  betrangten 
nutschicken,  es  were  dann,  derselbig  des  geschuz  nit  begert  oder 
sonst  dessen  nit  notturftig. 

»3)  Wes   dann   also   in   obbemelten    feilen  vtm  ir  iedem   dem 


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94  i^^^-  ^. 

März  :>9,  andern  an  krie;2rsft)lk  zngreschickt,  dasselbi«?  solle  nit  allein  dem 
schickenden  chur-  oder  fursten,  sonder  auch  dem  es  geschickt 
wurdet,  verpflichtt,  ^eschworn  und  inie  oder  seinem  obristen  (wel- 
chen der  erfordert"'  chur-  oder  fürst  auf  seinen  costen  verordnen 
und  das  zugeschickt  kriegsfolk  auf  inen  beschaiden  soll)  darauf 
gehorsam  und  gewertig  sein. 

7)  Damit  auch  meutereien  und  sonst  allerhand  Unordnung 
vei'huet  bleiben,  so  soll  ein  ieder  schickender  chur-  oder  fürst  bei 
den  seinen  ein  zalmeister  oder  commissari  haben; 

8)  und  solch  kriegsfolk  vor  seinem  an-  oder  zuzug  beaidigen 
lassen,  laut  dieser  verstendnus  defensive,  wahin  es  gebraucht  wur- 
det, zu  dienen,  und  der  beschwert  chur-  oder  fürst  sein  kriegsfolk 
nit  verlaufen  lassen,  bis  der  andeni,  zuschickenden  kriegsfolk 
gleichergestalt  geurlaubet  wurdet.**^ 

9)  Und  damit  solch  kriegsfolk  mit  nottuiftiger  profiant  ver- 
sehen, so  ist  dem  eif<»rderenden  chur-  und  fursten  uferlegt,  nach 
allen  möglichen  dingen  Ordnung  zu  geben  und  zu  verschaffen,  das 
aus  seinem  land,  stetten  und  flecken  dem  zugesendten  kriegsfolk 
zu  notwendiger  underhaltung  geburliche  profiant  gegen  zimblicher 
bezalung  zugefuert  werde,  es  were  dann,  das  aus  des  erfordernden 
chur-  oder  fursten  stetten  und  flecken  nach  gelegenheit  der  lande, 
was  die  notturft  ervordert,  nit  kunte  zugefueit  werden;  alsdann 
sollen  die  andern  chur-  und  fursten  aus  iren  nechstgelegnen  landen, 
stetten  und  flecken  auch,  wie  gemelt,  umb  geburliche  bezalung 
profiant  zufueren  hissen. 

10)  Ferners  da  sich  begeben  solt,  das  an  hochgedachter 
sechs  churf.  oder  fursten  einen  oder  mer  von  iemands  in-  (»der 
usserhalb  des  reichs  zuwider  seiner  pflicht  und  aide  declaration 
und  erclärung  begert  wurde,  auf  solchen  fall  haben  sich  alle  diese 
chur-  und  fursten  verglichen  und  verainigt,  das  ir  kainer  on(*  den 
andern  sich  obgehorter  massen  in  ein  oder  den  andeni  weg  nicht 
erdaren  n<»ch  declarirn  solle,  sonder  der-  oder  dieienigen,  an  welche 
solchs  gesunnen  oder  begert  wurdet,  die  sollen  es  den  andeni 
türderlichst  wissend  machen  und  darauf  sie  alle  sich  einer  ein- 
helligen, gemeinen  antwort  vergleichen,  dt^rn  auch  ir  ieder  sich 
in  zutragendem  fall  gemess  zu  verhalten  wissen. 

11)  So  aber  ehe  und  zuvor  man  solcher  einhelligen  antwort 

a)  Es  icini  PI  tonleriKl  hei^nen  ntü-i'^eii. 

I>)   Ifer  7.  lind  6.    I'nnkl    nind   in   einem    hOnst    irenitj   horri  itertiu   Kohz.  *ifs    VerttU'j^,    Müttrlut**, 

St.  A.  K.  lU.  94,  'J.  u  ei.jh.  Xumile  chri. 


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98.  1553.  95 

verglichen  were,   auf  den  chiir-  oder  fursten,  von  dem  die  ei'cla-  März  :>9. 
ning  begert,   mitlerweil  mit   der  that  zugetruntren,   sollen   niclitz 
wenigers  die  andere  chur-  und  fursten  auf  ansuchen  des  betrangten 
die  bewilligte  bewuste  anzal  kriegsfolks  zu  schicken  schuldig  sein. 

12)  Und  wiewol  man  der  underthenigen  zuversichtliclien  hoil- 
nuug  ist,  das  die  romische  kai.  mt.  mit  irem  kriegsfolk  (wa  sie 
das  liette  oder  bekonnnen  wurde)  hocligedachter  chur-  und  fursten 
hmd  und  armen  leut  in  betrachtung  zuvor  erlitteiif^r  besch\v(»rnngen 
und  Verderbens  gnedigst  verschonen  werde,  niclitz  wenigers  aber 
da  sich  begebe,  das  irer  mt.  obri^^ten  und  kriegsfolk  sich  auf  hoch- 
und  niergedachter  chur-  und  fursten  armen  leut  legem  oder  die- 
selbigen  mit  durch-  und  furzugen,  auch  musterpletzen  und  der- 
gleichen beschwern  wolten,  so  haben  sich  chur-  und  fursten  dahin 
freuntlich  verainigt,  das  sie  uf  des  beschwerten  chur-  oder  fui'sten 
begern  sambtlich  die  kai.  mt.  underthenigst  eiinnern,  ersuchen 
und  bitten  sollen,  damit  ir  mt.  hierüber  gnedigst  furderlichst  ein- 
sehens  veifuegen  und  s(dchen  last  von  den  armen,  betruckten 
underthonen  in  andere  ort  abwenden  wfdle.-) 

13)  Ob  dann  sach  were,  das  andere  nun*  churfursten,  fursten 
und  Stande  sich  in  disen  freuntlichen  verstand  auch  begeben  und 
einlassen  wolten,  alsdan  soll  der  chur-  oder  fürst,  bei  dem  der- 
massen  angesucht  worden,  desselben  seine  andere  mitainiguiigs- 
verwandte  zum  ehisten  berichten  und  darauf  desselbigen  zu 
gelegner  zeit  und  malstatt  ire  rate  zusammenschicken,  zu  berat- 
schlagen, ob  und  welchergestalt,  auch  mit  was  anzal  der  hilf  und 
aiiderm  derselbig  ansuchend  stand  darin  zu  nenien  sei  oder  nit."^) 

*)  Das8  die  Furcht  vor  dem  Einbrach  kaift.  Krieysvolks  eu  den  aktuell- 
sten Fragen  der  Fürstenpolitik  gehörte^  zeigt  ff r hon  der  Umstand,  dass  me  sofort 
in  einem  Schreiben  an  den  Ksr.  zum  Ausdruck  kommt  (nr,99).  Dazu  stimmt, 
dass  bei  der  Verhandlung  selbst  Pfalz  zur  File  drängt  mit  der  Bemerkung : 
solte  man  etwan  Spanier  oder  Italiener  herauszielien,  die  wurden  Baiem,  Wirten- 
berg nnd  Pfalz  berüren  (Druffel  IV  S,  60),  JJiese  Furcht  vor  dem  kais.  Kriegs- 
rolk  luit  ffich  noch  sehr  lange  erhalten  (nr,  107,  :>()7,  :J5t)  n.  ii ;  Drajfel  IV  S.  :J64}, 
wie  es  scheint,  neu  belebt  durch  den  Kardl.  von  Augsburg  (nr.  löo  n.  l).  — 
Die  Berichte  des  Zasius  (Druffel  IV,  33  nnd  41 1  irerdtn  also  durch  diese  Stellen 
roUauf  hestäiigt :  vgl.  auch  am  Anfang  des  U.  Punktes :  wer  auch  der  seie. 

®)  Nach  nr.  150  und  310  hatte  jedes  Bundesglied  den  Auftrag  erhalten, 
mit  seinen  Nachbarn  über  den  Beitritt  zum  Hunde  zu  verhandein;  dabei  war 
fiir  Bayern  in  erster  Linie  der  röm.  Kg.  genannt  worden  fnr.  J50;  Draffel  IV, 
13b);  Chr.  sollte  die  Bb.  von  Augsburg  und  Ktmstanz,  sowie  UadiU  einladen 
(nr.  130,  137,  löOj,  der  Hz.  von  Jülich  den  B.  von  Münster  (nr,  1U4  n.  1:  33 J 
n.  1) :  auch  die  Beiziehung  des  Krzbs.  von  Köln   war  wohl  schoii  liier  in  Aus- 


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9(i  15oß.  9f>. 

März:j9,  14)  Tiid  solle  (User  der  liief)b-  und  hoclieniaiiten  sechs  chiir- 

imd  f.  ab^eredter  und  bewilligrter  freuntlicher  veistand  und  ver- 
ofleichung  (darinnen  die  vi),  kai.  und  kö.  mten.,  unsere  aller^edi^te 
lieni,  genzlich  ausgenommen  sein)  von  dato  hieunden  bemelt,  die 
zwischen  allen  iren  chur-  und  f.  g*.  verglichne  und  bewuste  anzal 
Jare  und  nit  lenger  weren  und  in  kreften  sein. 

15)  Jedoch  were  es  sach,  das  der  beschedigt  chur-  oder  fui-st 
vor  ausgang  dieser  ainung  die  obberurte  hilf  erfordert  oder  sonsten 
no(5h  bei  sich  hette,  obwol  dann  in  mitlerweile  diser  vei-stand  sich 
enden  wurde,  soll  doch  derselbig' nichtz  wenigers  in  seinen  kreften 
und  würklichkeit  bleiben,  so  lang  biz  das  der  gewalt  oder  betrang- 
nus  von  dem  angi'ilfnen  oder  beschedigten  chur-  und  furstt-n 
widerumb  abgeblendet  ist,  wie  auch  denselben  verstand  und  ai- 
nigung  irer  aller  chur-  und  f.  g.  in  allen  puncten  und  ai*tickeln 
für  sich,  ire  nachkonnnen  und  erben  eingangen,  und  zu  volnziehen. 
zu  halten  und  handhaben  einander  bei  iren  chur-  uiul  fürstlichen 
wurden,  ehm  und  waren  Worten  versprochen  und  zugesagt,  treu- 
lich und  ungeverlich,  auch  diese  vergleichung,  welcher  sechs  gleichs 
laut«  verfertigt  seint,  mit  iren  secret  insigeln  becreftigt  haben, 
doch  ausseihalb  des  erzbischofen  zu  Mainz,  churf.,  dann  s.  churf.  g. 
hinder  irem  thumbcapitel  dise  vergleichung  schliesslich  nit  willigen 
konnden;  derwegen  s.  churf.  g.  zuogelassen  ist,  dieselben  an  ir 
thumbcapitel  zuo  gelangen  und  in  dreien  Wochen  nach  dato  unserni 
gnedigsten  herren,  dem  pfalzgraven,  zu-  oder  abzuschreiben:  und 
im  fall  des  zuschreibens  soll  hochgemelter  erzbischof  zu  Mainz 
diser  verstendnus  a])probation  und  ratification  für  sich  und  seiner 
churf.  g.  nachkommt^  under  irem  und  des  thumbcapitels  secret 
insiegeln,  dero  fünf  gevertigt  sein  sollen,  hochgedachtem  pfalnz- 
graven  zusenden,  ein  für  sich  zu  behalten  und  die  andern  hocli- 
(»rmelten  chur-  und  fursten  zu  ubei*s(»n(len ;  dag<'gen  soll  Mainz 
dieser  vei-stendnus  aine  under  hochermelter  chur-  und  fursten 
secret  insic^geln  verfertigt  übergeben  werden.  l)(»rgleichen  soll 
auch  hocherimntcn*  erzbischof  zu  Trier,  churfurst,  in  bemelt(»n  dreien 

sieht  genommen  (nr,  3iH)  n.  4).  —  Das  wenig  hitische  Verfahren,  das  man  b^i 
der  Awncahl  weiterer  Glieder  beohachtde,  lässt  erkennen,  dasa  es  sich  nicht  um 
VAnweihung  in  die  Plane  der  Htidelhergcr  Fürsten  handelte,  sondern  nur  um 
den  mehr  negatiren  Zweck,  diese  Stünde  durch  Eingliederung  in  den  Bund  den 
kais.  Absichten  zu  entziehen,  vor  allem  um  dadurch  den  rom  Ksr,  geplanint 
Bund  zu  Fall  zu  bringai;  letztere  Absucht  zeigt  am  deutlichsten  die  bagr,  In- 
struktion an  Ferdinand :  vgl.  nr.  liü  n.  1. 


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98— 99,  looB.  97 

Wochen  seiner  churf.  ^.  thumbcapitels  ratification  und  approbation  März  4?d. 
(lieser  verstentnus,  dero  ^leieJier^estalt  under  des  thumbcapitels 
insiegel  fünf  veifei-ti^  werdtm  soln,  hochg:edachteni  pfalnz^afen 
churf.  ubei-schicken,  damit  wie  obofemelt  zu  halten  haben/)  Actum 
et  datum  Haidelber^,  auf  mitwochen  nach  Palmarum,  den  29.  martii 
anno  1553.^) 

St.  Heidelb,  Verein  1,   Abschr,  von  Kurz :  vgl.  Stumpf  in  der  Ztitschr, 

/.  Bayern  2,  142 ff.:  Druffel  IV  S.  101  n.  3, 

99,  Mainz,  Triers  Pfalz,  Bayern,  Jülich,  Wirtbg,  an  dm  Ksr,:  März  29, 

Mitteilung    ihres    Zusammenschlusses.     Bitte    um    Verschonung    mit 
Kriegsvolk, 

Das  Scheiterri  der  Giltlichkeit  ztvischen  Bb,  und  Markgf, 

*)  Es  scheint  ursprünglich  beabsichtigt  gewesen  zu  sein,  die  Bestimmungen 
über  die  Grösse  der  gegenseitigen  Hilfe  dem  Vertrag  selbst  einzuverleiben: 
xrenigstens  hat  das  S,  94  n.  b  erwähnte  Konz,  in  §  2  zuerst  n  zu  ross  und  n  zu 
fiiss,  wofür  dann  korrigiert  ist :  die  under  sieh  selbHt  verglichne,  bewuste  anzal ; 
dementsprechend  ist  dann  an  den  folgenden  Stellen  immer  die  bewuste  gesetzt 
für  obbestimbte,  obangeregte.  Zur  Ergänzung  wird  ein  besonderer  Nebenbrief 
aufgesetzt,  von  dem  sowohl  das  Konz.  (St.  iteideW.  Verein  1)  als  auch  das  Gr. 
(iSt.  Heidelb.  V^erein  16)  von  Chrs.  Hand  geschrieben  ist.  Die  erste  Hilfe  wird 
hier  auf  250  Ff.,  KMM)  Kn.  und  3  Stück  Feldgeschütz  festgesetzt :  ebensogross 
ist  die  andere  Hilfe,  während  im  Notfall  mit  aller  Macht  Beistand  zu  leisten 
ist:  die  Dauer  des  Bundes  beträgt  3  Jahre:  stirbt  einer  der  Fürsten  vor  Ab- 
lauf dieser  Frist,  so  gehen  seine  Verpflichtungen  auf  den  Nachfolger  über: 
vgl.  Druffd  IV,  87.  Der  Zweck  der  Trennung  dieser  Bestimmungen  war  wohl 
die  GeheimJwrUung  vor  den  fürstlichen  Bäten,  denen  der  Hauptbrief  nicht  zu 
verbergen  war;  vgl.  nr.  255. 

')  Es  ist  zu  beachten,  dass  in  Heidelberg  auch  ein  Abschied  in  der  pfdlz.' 
hayr.  Erheinigungssache  zti  stände  kam;  derselbe  besagt,  es  sei  mit  des  Kfen, 
Friedrieh  und  Hz.  Albrechts  Vorwissen  und  Bewilligen  der  Entwurf  einer  Erb- 
einigung  verglichen  und  jedem  Teil  Abschr.  zugestellt  worden ;  ferner  sei  ver- 
abschiedet, dass  über  Erbhuldigung  der  beiderseitigen  Unierthanen  und  über 
Verzicht  der  Fräulein  beide  Teile  Entwürfe  machen  und  sie  an  Chr.  als  den 
Unterhändler  schicken  sollen;  nach  Vergleich  darüber  sollen  die  Landschaften 
zur  Erbhuldigung  bewogen  werden.  Beide  Teile  senden  an  Chr.  ein  Verzeichnis, 
wen  sie  bei  der  Erbeinig^mg  ausnehmen  tcollen.  Nach  erhaltenem  Bericht  soll 
Kf.  Friedrich  seinen  Willen  über  die  Auslösung  der  Stadt  Cham  zuschreiben, 
alles  innerhalb  der  nächsten  zwei  Monate.  Bis  4.  Juli  soll  jeder  'Teil  einige 
vertraute  Räte  nach  Berching  oder  Bemgriess  abfertigen  zu  gütlicher  Unter- 
handlung in  etlichen  nachbarlichen  Spänen,  die  Oberpfalz  und  besonders  die 
Heichspfandschaft  und  das  kais.  Landgericht  zu  Hirschberg  betr.;  kommt  ein 
Vergleich  nicht  zu  stände,  so  soll  Chr.  als  Obmann  bewilligt  sein.  Auf  diesem 
Tag  soll  auch  die  Erbeinigung  gefertigt  und  nötigenfalls  sofort  beim  Ksr.  um 
Konfirmation  angehalten  werden.  —  Heidelberg,  1553  März  A?<S/  vgl.  nr.  167. 

EriiKt,  Brief w.  de«  Hzn.  Chr.  II.  7 


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98  1553.  99. 

März  29.  hat  der  Ksr,  aus  dem  Bericht  des  Pfalzgfen.  und  der  H  Hzz.  [nr.  ^7] 
ersehen.  Da  hienach  dem  Vaterland  und  ihnen  allen  Beschwe- 
rtinge?i  erwachsen  können,  hielten  der  Pfalzgf.  und  die  Hzz. 
fUr  ratsam  und  nötig,  auch  die  Erzbb.  von  Mainz  und  Trier 
zu  ersuchen^  die  sich  auf  ihre  Bitte  persönlich  zu  ihnen  hieher 
i^erfügten.  Also  ist  durcli  uns  alle  darauf  zu  freuntliclier  undei*- 
rede  und  beratschlapfung  geschritten,  auch  allerhand  beweglicher 
erinnerungen  nicht  allein  der  bisher  für-  und  hingeloifner  beschwe- 
rungen,  darunder  unser  etliche  hievor  nit  wenig  zu  Unschulden 
angefochten  und  betrucket  seind  worden,  sonder  auch  in  waz 
treifenlicher  gefaer  wir  mit  unsern  erzstiften,  chur-  und  fiirsten- 
tumben,  landen,  leuten  und  underthanen,  bei  disen  weilwertigen 
leuften  und  unruewigen  zeiten  noch  sitzen  und  betrangs  gewarteu 
miessen,  zu  miglicher  verhtietung  desselben,  auch  beschinnung 
unser  selbst,  i^nsc^r  land,  zugewaut^^n  und  arniei*  leut,  von  uns 
neben  getreuem  suchen  und  anschickung  des,  so  auch  bei  andeni 
reichsstenden,  die  under  inen  irrungen  haben,  zu  fridlicher  nie 
geraichen  mag,  der  unvermeidlichen  notturft  nach  dahin  gestehen 
und  erwog(»n  worden,  das  Wir  in  freuntlichem,  guten  vertrauen, 
am  fordersten  zu  betürderung  und  meerung  E.  kai.  mt.,  unsei*s 
oberhaubts,  hochait  und  re[)utation  neben  des  hailigen  reichs,  be- 
sonderlich teutschei'  nation,  unseis  vatttnlandz,  wolfart  und  meerer 
befridung  unser  selbst  und  der  armen  betruckteu  imderthauen, 
auch  in  betrachtung  V..  kai.  mt.  vilfeltigen  hiebevor  an  uns  be- 
schehenen  vermanungen  und  bef(»lchen  uns  mit  freundlichem  geniiet 
und  verstentnus,  doch  ich,  der  erzbiscliof  zu  Menz,  auf  hindersich- 
bringen  an  mein  thumbcapitel,  s*()lcher  mass  zusamengethan  und 
veiglichen,  wa  durch  iemand  wider  K.  kai.  mt.  und  des  hai.  reichs 
Ordnung,  reclit  und  landfriden  unser  einen  oder  meer  oder  die 
unsern  aigengAvaltigei-  weis  zu  b(*schweren  und  zu  betrangen  under- 
standen  werden  wollt,  des  wir  uns  doch  l)illich  zu  niemand  ver- 
schen, vil  weniger  darzu  ursach  gegelx^n  oder  uocli  ungern  geben 
wollten,  wes  alsdann  zu  beschinnung  unser,  auch  unser  land  und 
armer  leut,  unser  ieder  zu  d(»m  and(M-n  sich  freuntlichs  beistand^, 
hilf  und  rettung  zu  getrösten  haben  soll  und  mög,  in  undei-thani- 
ger  Zuversicht,  H  kai.  mt.,  dero  wir  es  in  gehorsame  hiemit  zu 
erkennen  geben  wollen,  werden  umb  betorderung  willen  alles  des, 
so  müglicher  W(*is  zu  rhuo  uiul  fride^n,  auch  unser  aller  und  iedes 
besonder  handhab,  gelangen  mag,  darob  ein  gnedigst  gefalh^is 
empfahen.     Und  thun  E.  kai.  mt.  wir  daneben  in  aller  undei-thenig- 


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U'j.—ioi,  155B.  99 

keit  hochfleissipfst  ersuchen  und  bitten,  nachdem  etliche  reichsstend  März  H9. 
in  iren  landen  über  zuvor  treffenlicli  erdultes  vei'derben  mit  über- 
lecjiem  krie«rsv(»lk  der  armen  underthanen  halben  höchlich  beschwert 
werden,  E.  kai.  mt.  ^eiuchen,  aus  miltem  btnlenken  aller^ediorst 
(M'nsehens  zu  thun  und  zu  vei-fiiejren,  daz  hinfüran  dieselben  ver- 
derbliche beschwerun|j;en  uf  uns,  unsere  land  und  arnn»  leut,  nit 
weiU^rs  gewendet,  scmder  wir  desselben  möpren  vei-schont  und  ent- 
hebt pleiben,  als  zu  E.  kai.  mt.  solcher  und  vil  mer  ^laden  wir 
uns  underthenig  getrösten.  —  Heidelberg,  hVhi  März  29. 

St,  Heidelh,   Verein  7.     Ahschr.  von  Graseck, 

100,  Die  Kff,  von  Mainz,  Trier,  Pfalz,  die  Hzz.  von  Bayern,  MUrzLHt, 
Jülich  und  Wirtbg,  an  Kg,  Ferdinand: 

Ahschluss  eines  Vct'ständniAscH.  Notwendigkeit  der  Vermittlung  zwischen 
Ksr,  und  Frankreich, 

haben  sich  nach  Scheitern  der  Vermittlung  zwischen  Markgf. 
Albrecht  und  den  Bb.  in  Anbetracht  der  inneren  Kriege  zu 
(jegenseitigem  Schutz  in  ein  freundliches,  vertrauliches  Ver- 
ständnis begebe?!.  Doch  ist  kein  Friede  im  Reich  zu  erwarten, 
solange  der  Ksr.  nicht  init  Frankreich  vertragen  ist.  Deshalb 
haben  sie  rat  lieh  erwogen,  neben  dem  Kg,  den  Ksr,  um  Ge- 
staltung gütlicher  Unterhandlung  mit  der  Krone  Frankreich 
zu  ersuchen,  wie  denn  sie  sechs  schon  den  Ksr.  laut  beil,  Abschr, 
gebeten  haben,  Sie  bitten,  dies  nicht  nur  in  (hiaden  aufzu- 
nehmen, sondern  auch  mit  ihnen  die  Unterhandlung  zu  über- 
nehmen und  beim  Ksr,  ihre  Absicht  zu  fördern,  die  nur  den 
Zweck  hat,  kais.  Reputation  und  gemeine  Wohlfahrt  und  Frie- 
den zu  fördern.^)  --  Heidelberg,  1558  März  20. 

Wien,  li,—A,  in  gm,  19,     Abschr,:  vgl,  Bruffd  IV  S,  iH)  n.  l   (wo 
die  Haupt  Sache  j  die  Bitte  an  den  Kg,,  fthU), 

101.  Instruktion  Chrs,  für  H,  D,  von  Plieningen  und  Dr,  Apnl  3. 
Hieronymus  Gerhard,   seine  Gesandte7i  auf  dem  Memminger 

Tag  von  April  5: 

sie  sollen  Chrs,  Ausbleiben  mit  der  Heidelberger  Zusammen- 
kunft entschuldigen;  im  Rat  die  Proposition  anhönn,  die  Ant- 

KßO.  *)  Die  Biüe  an  den  Kar,  ehd,  Abschr,  —  Am  14,  April  schickt 
Ferdinand  Abschr,  des  obigen  Briefes  sowie  seiner  Antwort  darauf  an  den  Ksr,, 
mit  der  Bitte,  die  Sache  su  erwägen. 


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100  155B.  lol. 

April  3,  wort  eines  jeden  Standes  an  Chr.  berichten.  Kommt  die  Um- 
frage an  sie,  so  sollen  sie  Chrs,  Antwort  an  den  Ksr.  in  Ulm 
[wie  in  nr,  dl]  vortragen,  auf  das  neulich  in  Heidelberg  von 
einigen  Kff.  und  Fürsten  auf  Grund  des  Landfriedens  errich- 
tete Verständnis  hinweisen  und  die  Verschiebung  der  Konsul- 
tation auf  den  nächsten  Reichstag,  von  dem  der  Ksr.  erst  neu- 
lich, nach  Abscfduss  der  Heidelb.  Einung,  an  einige  Fürsten, 
auch  Chr.,  schrieb,^)  vorschlagen,  und  es  bei  diesem  Votum 
anfangs  lassen. 

Wird  trotzdem  alsbald  auf  einen  Bund  geschlossen  und 
direkt  Chrs.  Beitritt  begehrt,  sollen  sie  auf  die  Ungnade  des 
Kgs.  gegen  ihn,  auf  seinen  Streit  mit  einigen  Reichsstädten, 
besonders  Esslingen,  auf  die  Unkosten  eines  solchen  Bundes 
und  die  Kosten  der  Unterhaltung  des  kais.  Kriegsvolks  hin- 
iveisen,  dann  die  Meinungen  der  andern  anhören,  sie  an  Chr. 
berichten  und  auf  Bescheid  warten.  Bei  der  ganzen  Verhand- 
lung sollen  die  Gesandten  mehr  zuhören  als  reden,  keineswegs 
etwas  darüber  sagen,  ob  Chr.  dem  Bund  beitreten  will  oder 
nicht,  und  dahin  raten  helfen,  dass  die  Verhandlung  auf  an- 
dere Tage  verschoben  und  jetzt  nichts  Endgültiges  beschlossen 
tvird.  Ausserdem  sollen  die  Gesandten  Chrs.  Bedenken  einigen 
vertrauten  Fürsten  und  ihren  Gesandten,  den  bayrischen  und 
salzburgischen,  mitteilen  und  auch  die  Bayern  an  das  jetzige 
Verständnis  erinnern.  Geht  Chrs.  Bedenken  nicht  durch  und 
tvird  die  Sache  flicht  auf  einen  Reichstag  verschoben,  bestehen 
vielmehr  die  kais.  Kommissarien  auf  einem  Partikularbund 
dieses  Inhalts,  dann  sollen  die  Gesandten  alles  zu  weiterer 
EntSchliessung  an  Chr.  bringen.  Besonders  sollen  sie  wohl 
aufmerken,  ivelche  Länder  Ksr.  und  Kg.  in  den  Bund  bringen 
wollen  und  was  für  Hilfe  denselben  geleistet  werden  soll;  deftn 
es  könnten  da  Lände)'  einverleibt  werden,  die  zu  retten  dem 
ganzen  Reich  schwer  fiele. 

Kommen  Punkte  vor,  welche  hierin  nicht  entfuilten  sind, 
sollen  die  Räte  dieselben  an  Chr.  berichten  und  dessen  Bescheid 
erwarten.  ~  Tübingeri,  155H  April  3. 

St.  Einungen  7,  21.     Or.^)  mit  Untef'Achr,  von  Fe  ssler  und  Knoder, 

a)  Auf  »ehr.  von  Otrhard:  erste  inntniction,   dit*   liunduhandlung   sa  Memmingeii   bolargend. 
d(*D  S.  Apr.  03. 

10 L  »)  Druff d  IV,  70. 


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102,  1563.  101 

102.  CJir.  an   von   (fültlingeny  Fessler,   Knoder,  Hecklin  ApfUS. 
und  Beer: 

Die  Kff,  und  Chrs,  Streit  mit  Ferdinand, 

Über  sein  Schreiben  an  den  Ksr,  wird  Fessler  berichten ;  schickt, 
was  darauf  gestern  Eisslinger  schrieb,^)  Liess  den  Kff.  von 
Mainz,  Trier  und  Pfalz  über  den  Vertrag  mit  detn  Kg.  und 
woran  es  noch  fehlt,  berichten,  mit  der  Bitte,  ihm  zu  raten, 
da  er  schon  im  letzten  Jahr  bei  seinem  Abschied  zu  Worms 
ihnen  erklärte,  dass  er  ohne  ihre  Zustimmung  nicht  wohl  in 
die  Afterbelehnung  willigen  kVmne.  Die  Kff.  Hessen  ihm  anfangs 
durch  eine  gute  Anzahl  von  Räten  antwortete  es  gebühre  ihnen 
nicht,  ohne  Vorwissen  der  andern  Kff.  darein  zu  willigen :  Chr. 
solle  ihnen  aber  alles,  was  dajzu  gehöre,  samt  seiner  Beschwerde 
schriftlich  übergeben,  voraussichtlich  werdeti  alle  Kff.  in  kurzem 
zusammeyikommen,  dann  wollten  sie  sich  über  eine  einhellige 
Antwort  vergleichen  und  diese  ihm  schicken.  Er  antwortete  den 
Räten,  er  wünsche  jetzt  7iicht  eine  Erklärung  der  Kff.,  ob  sie  in 
das  Afterlehen  willigen  oder  nicht,  so7idern  ihren  Rat,  trie  er 
sich  verhalten  solle,  da  der  Kg.  glaube,  nicht  schuldig  zu  sein, 
den  Konsens  der  Kff.  auszubringen,  und  ob  ihm  oder  seinen 
Nachkommen,  falls  er  gedrungen  würde,  das  Afterlehen  anzu- 
nehmen, Nachteil  oder  Verweis  daraus  entstehen  könnte,  wa 
ain  verendemnp:  ain(»s  kaisers,  so  nit  aus  doin  osterrisclieii  propluet 
wore,  bescheche.  Darauf  Hessen  die  Kff.  gestern  wieder  durch 
einige  Räte  antworten,  es  sei  gefährlich,  liier  in  zu  raten;  sie 
hofften,  Chr.  habe  die  Sac/ie  genügend  erwägen  lassen;  sei 
wegen  des  Urteils  keine  Gefahr,  so  sei  besser,  nicht  eitizmoilli- 
gen;  wäre  aber  Gefahr  wegen  des  Urteils,  so  könnte  nichts 
schaden,  der  Zeit  7iachzu geben :  komme  es  dann  zu  einer  Ände- 
rung, so  würde  nicht  nur  diese,  sondern  auch  andere  beschwer- 
liche Reic/issachen  kassiert  und  aufgehoben.  —  Beffehlt,  dies 
zu  erwägen,  damit  er,  wenn  er  mit  Hz.  Albrecht  in  Tübingen 
ankommt,  weiter  davon  verhandeln  kann. 

Gestern  teilte  ihm  Dr.  Hundt  mit,  wenn  Chr.  das  After- 
lehen nicht  empfangen,  sondern  damit  bis  zur  Eimcilhigung 
der  Kff.  warten  tcollte,  so  würde  der  Kg.  bis  zum  Tod  des  Ksrs. 
dies  stillschweigend  geschehen  lassen,  dann  aber  bei  Gelegen- 
heit vielleicht  mit  Gewalt  gegen  Chr.  vorgelien   und  sich   wo- 

KrJ.  *)   VyU  nr.  bO  tiwl  Uö. 


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102  1553.  102.-103. 

April 3,  möglich  des  Fürstentums  hernächtigen;  das  habe  er  con  den 
Kglen,  gehört,  als  er  zu  Graz  am  Hof  tvar,  —  Neuschlossy 
l')i}H  April  8. 

St,  Chr.  L  y,  102.     Konz.j  zum  grössten  Teil  eigh. 

April  4.  103,  Die  Kff.  von  Mainz,  Trier,  Pfalz  und  Sachsen,  soirie 

die  Hzz.  von  Bayern,  Jülich  und  Wirtbg,  an  Ksr,  Karl:^) 

Bitte    um  Ahschaffu^ig   der  Büstungen   und  Schonung   ihrer  Gebiete, 
auch  um  Erklärung  über  Markgf.  Albrecht, 

Mainz,  Trier,  Pfalz,  Barjer7i,  Jülich  und  Wirtbg.  haben 
dem  Ksr,  schon  über  ihre  Beratungen  nach  Scheitern  der  Ver- 
mittlung  ztvischen    den   Bb,  und   Markgf,  Albrecht  berichtet. 


103,  *)  Am  Tag  nach  Abschluss  des  Heidelberger  Verständnissesy  am 
30.  März,  waren  die  Fikrsttn  von  Heidelberg  nach  Neuschloss  gezogen  (Leo- 
dius  288),  wo  Kf,  Mortz  am  2,  April  eintraf  ( Druff el  IV,  92),  Dasa  tteine 
Ankunft  nicht  unvorbereitet  war,  ist  selbstverständlich:  dass  er  eifrig  umworben 
wurde,  sagt  auf  Grund  von  Briefen  Issleib,  N,  Arch.  f,  sächs.  Gtsch,  b,  6fJ. 
Doch  ist  seine  Berufang  jedenfalls  zu  trennen  von  der  des  Hzs.  von  Jülich 
und  der  beidtn  Erzbb,  (nr,  82) :  denn  diese  erfolgte  zweifellos  zum  Zweck  des 
Biindni^abschluHses  (nr,  U8  n,  1),  Dass  man  auch  Kf,  Moriz  zum  ghichen  Zweck 
herbeiwünschte,  ist  schon  nach  dem  früheren  Verhalten  gegen  ihn  nicht  wahr- 
scheinlich:  durch  seine  Teilnahme  wäre  der  Bund  von  vornherein  zu  sehr  kom- 
promittierl  worden:  da  seine  Annähaning  schon  am  27,  März  bekannt  war 
(I)ruffvl  IV,  86),  so  hätte  man  sicher  mit  dem  förmlichen  Abschluss  des  Bundes 
auf  ihn  gewatict,  wenn  man  deshalb  sein  Erscheinen  gewünscht  hätte.  —  Weit 
wahrscheinlicher  ist,  dass  Moriz*  Berufung  mit  dem  in  nr,  87  n.  6  erwähnten 
Umschlag  im  Verhältnis  zu  Markgf,  Albrecht  in  Zusammenhang  steht:  deptu 
dass  die  Verbindung  zwischen  Ksr.  und  Markgf,  einen  sehr  wesentlichen  Punkt 
der  mit  Moriz  gepflogenen  Verhandlungen  bildete,  ist  angesichts  des  obigen 
Schreibens  nicht  zu  bestreiten :  vielleicht  war  ja  gerade  durch  Kf,  Moriz  dieser 
Gedanke  den  Heidelbergern  eingeflüstert  worden  {nr,  87  n.  (i),  —  Hier  in  Sva- 
schloss  wird  man  überhaupt  den  Schwerpunkt  der  ganzen  Zusammenkunft  suchen 
müssen  :  denn  wozu  hätte  man  sich  denn  sonst  auf  das  einsame  Jagdschloss 
zurückgezogen,  wenn  nicht  zu  besonders  geheimen  Beratungen  '/  Selbst  der  Ab- 
schied von  ^'euschloss  fn.  2),  der  doch  zur  Übersendung  an  den  Ksr.  bi  stimm i 
war,  sagt  direkt ^  dass  die  Irrungen,  die  hier  aufgezählt  werden,  nur  einen  Ti.il 
der  bepchwerlichen  obligen  des  Beiches  bildeten,  über  welche  man  verhandelte : 
im  übrigen  waren  diese  ja  durch  das  Programm  vom  August  l.'iö2  (I,  738f 
festgestellt:  Chr,  hatte  die  frühenn  Schriften  aus  den  Verhandlungen  nach 
Heidelberg  mitgenommen  (nr.  84),  und  es  ist  sogar  wahrscheinlich,  dass  das 
Programm  jetzt  erst  den  Zusatz  am  Schluss  von  Chrs,  Hand  bekam,  dass  mit 
Mainz  und  Trier  über  Beilegung  der  Spaltungen  im  Hache  sowie  über  Ter- 
mittlung  zwischen  dem  Ksr,  und  Frankreich  zu  verhandeln  sei;  denn  zur  Zeit 
dir  Entziehung  des  Programms  und  in  den  folgenden  Monaten  wann  di:  bfiihn 


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103,  1553.  10.? 

unter  Bitte  tun  nochmaliges  Einsehen  zur  Verhütung  von  Wei-  Apnl  4, 
terungen.    Zur  Beilegung  der  Streitigkeiten  und  Verhütung  von 
Weiterungen  hat  sich  nun  der  Kf.  von  Sachsen  zu  ihnen  ge- 
sellt und  sie  Jmben  in  freundlicher  Unterredungy  nach  der  sie 
bell,  Abschied  viachten,'^)   erwogen,    dass   nach   eingelaufenen 

Erzhh,  volhtändig  aiistferhnlh  den  G etti cht sk reisen  Chrs.  gestanden.  Zamwt 
f^chlie^si  aus  eintr  Bemerkung  des  Hzs,  Alhrecht,  dass  die  Frage  dtr  Heraus- 
kunft  des  Prinzen  und  der  Mitführung  ntuen  spanischen  Kriegsrolks  nicht 
vergessen  wurde  {Druffel  IV^  113).  Dass  man  dies  und  ätmUche  Dinge ^  welche 
doch  die  Ursache  der  Zusammenkunft  waren^  in  der  Thai  auch  vorgenommen 
hat,  ist  ebenso  selbstverständlich  wie  das,  dass  über  das  Verhältnis  des  Ksrs. 
zum  Markgfen.  nur  im  Zusammenhang  mit  den  andern  Vorwitrfen  gegen  das 
kais.  Regiment  in  Xeuschloss  gesprochen  wurde.  Man  wird  sogar  annehmen 
müssen,  dass  man  gerade  für  den  Fall,  dass  der  Ksr.  mit  sinen  Praktiken 
Ernst  mache,  eine  Verständigung  mit  Kf.  Moriz  suchte.  [Draffel  IV,  93,  I 
ist  ganz  ungenügend.  Funkt  4  redet  von  missverntand  und  irninsf  zwischen 
Hessen  und  Nassau :  die  folgenden  Punkte  werden  ohne  neues  iSuljstantiv  immer 
mit  item  zwischen  .  . .  auf  gewählt,  so  dass  immer  noch  mis8  verstund  und  imuig 
zu  ergänzen  ist;  icenn  bei  Druffel  IV^  einmal  Verhältnis,  dann  Spannung  gt- 
mgt  ist,  so  ist  das  Willkür;  ..Befürchtungen'*  bei  Punkt  9  ist  sogar  ganz  falsch  : 
Punkt  5  lautet:  item  zwischen  herzog  Hainrichen  von  Braunschweig  und  dem 
landgrafen,  auch  herzog  Hau«  Fridrichen  von  Sachsen;  letzteres  fehlt  bti  Druffel; 
Punkt  9:  item  zwischen  etlichen  stiften  und  grafen  in  Westphalen;  diese  Grafen 
werdtn  in  Städte  verwandelt,  und  all  dem  wird  noch  eine  ganze  Anzahl  von 
Ungtnauigkeiten  beigefügt,  obgleich  das  Stück  sehr  gut  geschrieben  ist.} 

*)  Ahschied  der  chur-  und  fursten,  so  zum  Xeuenscidoss  seihst  perscmlich 
beisamen  gewesen  seien: 

Als  unsere  gnedigste  und  gnedige  lieni,  herr  Sehastian,  zu  Meuz,  hcrr 
Johan,  zu  Trier  erzbischofe,  hcrr  Friderich,  pfalzgraf  bei  Khein,  alle  churfiirsten, 
herr  Albrecht,  herzog  in  Baieni,  hcrr  Wilhelm,  herzog  zu  (iüieh,  und  herr 
Christof,  herzog  zu  Wiirtemheig,  sich  zusamenverfüegt,  der  obliirendcn  beschwc- 
ningen  halber,  damit  daz  hailig  reich  teutschcr  nation  in  vil  wege  zum  höchsten 
beladen  ist,  sich  vertreulich  und  freuntlich  zu  underreden  und  uf  mügliche  mittel 
und  weg  zu  gedenken,  wie  hinfüro  in  teutscher  nation  rhue,  friden  und  aini^keit 
erhalten  und  ferrer  heschedigung  und  verderben  gemeiner  stende  und  derselben 
armen  underthanen  möcht  verbiet  werden,  ist  in  dem  unser  gnedi^-ster  herr,  der 
chnrfurst  von  Saxsen,  bei  hochermelten  chur-  un<l  fiirsten  auch  erschinen,  des 
g-enaigten  gemiets,  nel)en  iren  chur-  und  f.  if.  den  gemeinen  nutz  des  hailigen 
reichs  auch  zu  bedenken  und  zu  befdrdern  helfen ;  also  haben  ir  chur-  und  f.  g. 
ander  andern  lieschwerlichen  obligen  des  hailigen  nichs,  so  laider  hin  und  wider 
vor  äugen  sein,  bedacht  und  zu  herzen  gefiert  allerhand  nachtailiire  irrungen 
und  missverstand,  so  sich  zwischen  etlichen  fumemeu  stenden  des  heil,  reichs 
zutragen,  darzu  etlicher  kriegsrüstungen.  daraus  aber  nit  allein  sehedliche  kriej^s- 
emb<'»niugen,  sonder  auch  verderben  und  verwuestuiig  unsers  vat<Tlandz  teutscher 
nation  zu  besorgen,  luid  seind  «lis  die  irrungen    und  kriegsmstungen  wie  volgt: 

/  Vgl.  Druffel  IV,  93,  IL     Hier  ist  die  Vbirschrifl  unsinnig.     Zu  Punkt  9 


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104  ^^^^'  103.— 104, 

Ai)Hl4.  Kundschaften  nicht  nur  die  Bb,  von  Bamberg  U7id  Würzburg 
sich  in  schwere  Rüstung  begeben,  sondern  auch  Markgf.  Albrecht 
in  des  Ksrs.  Namen  als  dessen  Diener  sich  um  starkes  Kriegs- 
Volk  betverbe;  auch  haben  sie  gehört,  dass  Hz.  Heinrich  t^on 
Braunschweig,  obwohl  er  mit  Rittern,  Städten  und  andern,  mit 
denen  er  seither  in  Unfrieden  tvar,  vertragen  ist,  ebenfalls  ein 
namhaftes  Kriegsvolk  gesammelt  habe.  Die  Absichten  dieser 
Rüstungen  kefinen  sie  nicht,  befürchten  aber  eine  grosse 
Schwächung  des  Reichs  und  bitten  den  Ksr.,  nicht  nachzulassen, 
bis  alle  diese  Rüstungen  abgeschafft  und  die  Irrungen  auf 
anderem  Wege  beigelegt  sind.  Lassen  sich  aber  durch  kais. 
Verordnung  die  Kriegsrüstungen  nicht  beseitigen^  so  bitten  sie. 
wenigstens  Vorsorge  zu  treffen,  dass  sie  und  andere  benach- 
barte Reichsstände  mit  Durchzügen,  Lagern,  Verproviaiitierung 
oder  anderen  Bedrängnissen  verschont  bleiben.  Und  sonderlich 
aber  damit  wir  uns  in  allweg  sovil  mer  zu  gericliten  liaben  mö- 
gen, bitten  wir  vleissigist  E.  kei.  mt.,  unbeswert  zu  sein,  uns  in 
gnaden  zu  verstendigen,  wie  es  mit  Marggraf  Albrechtz  kriegs- 
folck,  so  in  E.  kei.  mt.  namen  und  dienste,  als  uns  angelangt, 
geworben  werden  solle,  sambt  dem  braunschweigischen  kriegsfolk 
ain  gestalt  hab,  ob  es  mit  wissen  und  bevelh  E.  kei.  mt.  also 
beschehe  oder  one  derselben  willen  sei  und  W(»s  Avir  und  ander 
reichsstende  darunder  uns  zu  getrosten  haben  niugen.  —  Xeu- 
schloss,  1553  April  4. 

St.  Heidelh.  Verein  1.    Ahschr. 

April  4.  104.  Markgf.  Alb  recht  an  Chr.: 

Bitte  um  Hilfe  gegen  Nürnberg. 

Nürnberg  hat  sich  mit  Ba^nberg  und  Würzburg  verbunden 
und  ihm,  April  7,  geschrieben,  dass  es  die  Bb.  nicht  verlassen 
könne.^)  Bittet,  ihn  gegen  die  Nürnberger  mit  Hilfe  und  Ret- 
ist beizufügen:  ^weitere  Imtngen  z wittchen  Stiften  und  Grafen  in  WestphaXen 
kenne  er  [Moriz]  nicht;  Trier  und  Jülich  sollen  sich  erkundigen  ufid,  wtnn 
die  Parteien  es  zulassen,  gütliche  Unterhandlung  vomelimen.^  Der  Schluss 
lautet  deutlich:  Actum  zum  Xeuenschloss  uf  den  vierten  tair  des  monats  aprilis 
nach  Christi  gehurt  im  filnfzelieuhundert  und  drei  und  fünfzigsten  jam.  Das  [!] 
am  6'chluss  bei  Druff el  kann  deshalb  nicht  angesichts  der  Vorlage  gesetzt  worden 
sein,  ist  also  eine  sehr  missbräuchliche  Anwendung  dieses  Editionsmittels.  — 
»St.  Heidelb.   Verein  1,  von  Grasecks  Hand.] 

104.  *)  Vgl.  Uohenzollerische  Forschungen  5  S.  333.  Ebd,  die  voratis* 
gegangenen   Verhandlungen  des  fränk,   Vereins. 


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104.-105.  1553.  t(l5 

tung  nicht  zu  verlassen  und  sie,  da  sie  schon  im  Anzug  sind,  Aifril  i. 
eilends  schriftlich  zur  Ruhe  zu  ermahnen;  ist  bereit,  mit  den- 
selben gütlich  oder  rechtlich  vor  CJir.  und  andere  Einungs- 
verwandte  zu  kommen.  Dieser  Bund  zwischen  Pfaffen  und 
Städten  ist  von  den  weltlichen  Fürsten  wohl  zu  beachten,  — 
Plassenburg,  1553  April  4, 

Ced.:  Schreibt  ebenso  den  übrigen  Unterhandlungsfilrsten}) 

8t.  Brandenburg  1  d.     Or.  präs,  Urach,  April  11, 
lOS.  Kf,  Friedrich  an  Hz,  Albrecht  und  Chr.:  April a, 

Vermittlung  in  Sachsen;  Mainz  und  Trier, 

erhielt  deren  Schreiben  nebst  dem  Missiv  Johann  Friedrichs 
von  Sachsen,^)  Findet  dessen  Antwort  dem  Bericht,  den  ihnen 
jetzt  der  Kf,  von  Sachsen  gab,  durchaus  entsprechend ,  und  will 
jeden  der  beiden  von  der  Antwort  des  andern  verständigen ; 
wird  die  Schreiben  der  Zeitersparnis  wegen  nur  von  sich  aus 
fertigen  lassen  und  ihnen  Abschr.  schicken,^)  —  Heidelberg, 
1553  April  8, 

1.  Ced, :  Hält  für  unnötig,  dass  z,  Z,  die  Kff,  von  Mainz 
und  von  Trier  zu  dieser  Sache  gezogen  werden, 

2,  Ced,:  Sein  Gesandter  Philipp  von  Geinmingen  berichtete 
die  Zustimmung  des  Domkapitels  zum  Eintritt  des  Erzhs,  in 
das  Verständnis,  worüber  er  /Fr,/  bald  Schreiben  erhalten 
werde,^)  Der  Erzb,  von  Trier  liat  sein  Domkapitel  im  voraus 
schriftlich  ersucht,  so  dass  der  Konsens  um  so  elier  zu  liof- 
fen  ist. 

St,  Pfalz,  Miss.  5,    Abschr,  präs,  Tülnngen,  April  11, 


V  Tübingen,  April  12  antwortet  Chr,,  er  wolle  sich  mit  den  atideren 
Fürsten  ins  Benehmen  setzet^  und  dann  mit  ihnen  zusammen  oder  allein  ant- 
worten, —  £bd,  Konz,  von  Fessler,  —  eodem  fragt  er  bei  Pfalz  und  Bayern 
an,  was  sie  dem  Markgfen.  antworten.  —  Ebd,  Konz. ;  vgl.  nr.  113,  117  n,  2, 

10b,  *)  nr,  89  n.  1, 

•)  Dies  ist  das  pfälz.  Schreiben,  welches  bei  Druffel  IV  iV.  74  am  ^'chluss 
der  Note  gemeint  ist! ! 

•)  Mit  Instruktion  dat,  Neuschloss,  April  3  war  Philipp  von  Gemmingen 
SU  Dekan  und  Kapitel  von  Mainz  abgefertigt  wordeti,  um  deren  Zustimmung 
tu  dem  aufgerichteten  Verständnis  zu  erlangen,  —  Mainz,  April  10  und  11 
schreiben  dann  Erzb.  und  Domkapitel  das  Verständnis  zu,  —  &'t,  Heidelb, 
Verein  1. 


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106  1B53.  106,— 107, 

April ti.  106.  Kf.  Moriz  an  Chr.: 

Marhgf,  Georg  Friedrich, 

schickt  mit,  was  er  auf  dir s.  Schreibet),  dat,  Heidelberg,  Märzt^l, 
und  die  seitherige  Unterredung  mit  ihm  wegen  des  Markgfen, 
Georg  Friedrich  an  seine  Schwester,  Markgfin,  Emilie  von 
Brandenburg,  geschrieben  hat^)  Da  er  ihr  jetzt  nichts  besseres 
raten  kann  und  sie  auf  dieses  Schreiben  hin  zweifellos  bei  Chr. 
sofort  um  weiteren  Rat  und  Bericht  aller  Sachen  ansuchen 
wirdy  bittet  er  Chr.,  derselben  seinen  Rat  mitzuteilen  und  bei 
allem  zu  helfen,  was  seinem  Jungen  Vetter  und  seinem  Land 
und  Leuten  zu  gut  kommt.  Würde  denselben  gerne  selbst  raten ; 
allein  andere  könnten  es  als  um  seinetwillen  geschehen  auf- 
fassen.'^) —  Ziegenhain,  15;")^  April  8. 

6V.  Deutscher  Krieg  ö,     ()r,  präs.  Tübingen,  Ajtril  15. 

Aprils.  107.  Kf.  Moriz  und  Landgf.  Philipp  an  Chr.: 

Thcologeukonreut  in  Erfurt.^) 

Der  Kf.  hat  dem  Landgfen.  angezeigt,  was  Chr.  von  ihm 
begehrte  und  zu  bedenken  mitgab  wegen  der  Irrungen,  die 
zwischen  den  Prüdikanten  ihres  Teils  wegen  Osianders  Lehre 
zu  besorgen  sind.     Sie  beide  haben  sich  darüber  unterredet  und 

106.  ')  Dat.  April  Ü.  Hat,  ah  er  in  den  Osterf eiertagen  tiehen  at^enn 
Fitntien  in  Neuschloa»  war,  mit  Chr.  allerlei  wegen  de^  Markgfen.  Georg  Friedrich 
besprochen,  wie  dieser  und  sein  Land  hei  der  bevorstehenden  Kriegsrüstung  dm 
Markgj'en,  Albrecht  am  sichersten  bleiben  könne:  fand  keinen  besseren  If'c//, 
als  dasM  sich  d  r  Markgf.  oder  an  seiner  Statt  Regenten  and  Ritte  in  die  nru- 
lieh  aufgerichtete  Kinung  von  Kurjtfalz  und  Wirtbg.  mit  Mains  uml  Trier 
auch  begtben  und  sich  ron  Markgf.  Albrechts  Handlung  ganz  fem/utlten.  JJn/t 
würde  dem  Markgf en.  [Gg.  Fr.]  und  seinem  Land  einen  Rückhalt  geben,  eiaj^a 
man  sich  nicht  daran  vorgreifen  würde:  bii  unbefugtem  Ansuchen  hätte  man 
sich  dann  auf  die  Einnngsverwandten  zu  bezichen.  Rätj  dies  wohl  zu  irwiigtH 
und  nicht  zu  verzieh fu.  Will  die  Markgfin.  dem  Rat  folgen,  f<oll  sie  bei  Chr. 
weitrr  ansuchen.  —  Fbd.  Abschr, 

'^)  Tübingen,  April  1H  antwortet  Chr.,  sobald  die  Markgfin.  oder  Regentcfi 
und  Rät'j  in  dffs  freundliche  Verständnis  zu  kommen  begehren,  werde  tr  zur 
Aufnahme  des  juw/tn  Markgfen.  allen  Fleiss  anxcendtn.  —  Ebd.  Konz.,  ron 
Chr.  korrig.  —  Such  nr.  :*<)i't  n.  3  hatte  ('hr.  in  Heidelberg  Gelegenheit  gehafft, 
dem  ron  Kniiringen  selbst  seinen  Rftt  zu  erteihti,  der  jedoch  sofort  Bedenken 
dagegen  geltend  machte. 

107.  *)  Jfei  diesen  V\rhaiuilungen  machen  sich  wieder  in  ganz  bedenk-' 
iicher   Weise  die  Lücken  der  Stuttgarter  Konsistorialregi^tratur  gdtend. 


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m.-109.  1553.  107 

für  gut  angesehen,  ihre  Theologen  zusammenzuschicken.  wozu  AptHb, 
auch  Chr.  die  seinigen  schicken  soll.  Die  /jusanimenktinft  soll 
am  9.  Juni  zu  Erfurt  stattfinden,  wo  die  Theologen  sich  freund- 
lich unterreden  sollen,  wie  man  die  Hache  vergleicht,  einer  Ent- 
zweiung zuvorkommt  und  wie  ihre  Religion  auf  dem  künftigen 
Reicfistag  vertreten  werden  soll.  Bitten,  Chr.  möge  seine  Theo- 
logen auf  den  bestimmten  Tag  nach  Erfurt  schicken  mit  ent- 
sprechendem Befehl;  wie  ihre  Theologen  auch  kommen  werden.^) 
—  Ziegenhain,  1553  April  ^. 

St.  Hessen  i:ihl,5.     Neuere  Abseht.^) 

108,  Instruktion  Chrs.  für  Hans  Landschad  von  Steinach,  Apnl  lo, 
seinen  Gesandten  an  Markgf.  Karl  von  Baden: 

Abstellung  von  Werbungen  in  Mundeisheim. 

Chr.  hat  gehört,  dass  etwa  ein  Fähnlein  Fussvolk  zu  Mun- 
delsheim  angekommen  sei  und  dort  weiteren  Zulauf  erwarte. 
Dies  ist  für  Chr.  gefährlich^  da  Mundeisheim  ganz  von  seinem 
Gebiet  umgeben  ist,  auch  sind  solche  Versammlungen  den  kais. 
Mandaten,  Landfrieden  und  Beichsordnungen  zuwider:  da  es 
wohl  ohne  Vorwissen  Karls  geschieht  will  Chr.  es  mitteilen 
und  um  Abstellung  bitten.^)  —  Tübingen,  1553  April  10. 

St.  Baden  9  h  1,7.     Konz. 

109.  Hz.  Alb  recht  von  Bayern  und  Chr.  an  (if.  Friedrich,  April  ii. 
Gf  Wolf,  Gf  Ludwig  d.  Ä.  und  Gf.  Ludwig  d.  J.  von  Öttingen : 

erhielten  neulich   vom  Ksr.  Kommission^)   zur   Beilegung   des 
Streites  zwischen  den  Gff.  und  setzen   deshalb  einen  Tag  auf 

»)  Aufftckr.:  „Gt^chenl'  von  JAebenauH  in  Luzem.*' 

*)  Über  das  Schicksal  des  Planes  vgl.  jS'iudecker,  X.  Beilräffe  i,  17 — 21, 
12 f.  [Mai  23!];  Uruffel  IV,  137:  Corp.  Reform.  VI II,  ,1376,  5398.  —  I>ie 
Anregung  zu  dem  Konvent  liegt  so  deutlich  auf  einer  Linie  mit  den  durch  Chrs. 
ganze  Regitrungsztit  gehenden  Bestrebungen,  dass  auf  Melanchthons  Vermutung, 
das  dieses  bei  dem  herzogen  zu  Wirteberg  durch  den  preussischen  gt'sandten 
praktiziert  sei,  nichts  zu  geben  ist  Melanchthons  Abneigung  war  der  entscliei- 
dmde  Grund  für  das  Scheitern  des  Planes:  in  den  polHiscfun  Beziehutu/en 
Chrs.  SU  Moriz  ist  ein  solcher  nicht  zu  finden. 

1(J8.  *)  Es  handelte  sich  offenbar  um  Werbungen  Karls  für  seinen 
Schwager,  Markgf.  Albrecht :  vgl.  nr.  130. 

lOiß.  ^)  nr.  83  n.  7. 


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108  1?)53.  109.— 111. 

Apni  11.  Trinitatis,  abeiids  in  Lauingeri  anzukommefiy  ati.^)  —  Urach, 
1558  April  IL 

iSV.  Öttingen  3  h.    Konz. 

April  11.  110.  Kf.  Friedrich  an  Chr.: 

Schreiben  nach  Sachsen,   Vermittlung  betr. 

obwohl  er  letzten  Samstag  scJirieb,^)  er  wolle  allein  dem  Kfen. 
Moriz  und  Hz.  Johann  Friedrich  d.  Ä.  die  Einräumung  der 
Gütlichkeit  durch  den  andern  mitteilen,  schickt  er  nun  doch 
vorher  die  Konzz.  zur  Besichtigung ;^)  bittet,  sie  Bayern  mit- 
zuteilen; er  würde  sie,  wenn  beide  einverstanden  sind,  der 
Kürze  wegen  von  sich  allein  ausgehen  lassen.^)  —  Heidelberg, 
1553  April  11. 

Ced.:  Hält  nach  dem  Abschied  in  Neuschloss  für  gut, 
Mainz  und  Trier  beizuziehen. 

St,  Heidelb.   Verein  5,  10.     Or.^)  präs.  Tübingen,  April  13. 

April  u.  111.  Kf.  Friedrich  an  Chr.: 

Schreiben  den  Bs.  von  Würzbarg. 

erhielt  heute  morgen  vom  B.  von  Würzburg  ein  Schreiben  an 
Chr.,  Mainz,  Trier,  Bayern,  Jülich  und  ihn  lautend;  schickt 
das  Or.  nach  Mainz,  den  andern  Abschr.  Glaubt,  da  Markgf. 
Albrecht  von  Brandenburg  auf  ihr  Ansuchen  um  weitere  güt- 
liche Verhandlung  noch  nicht  antwortete,  müsse  mit  der  Ant- 
wort an  den  B.  bis  dahin  gewartet  werden.  —  Heidelberg,  155:i 
April  14. 

ft)  3  cito,  citi»*Hiino. 

*)  Protokoü  des  Lauingir  Tages  von  Mai  ^9  bi«  Juni  6*  ebd.  Chr.  atkd 
Albrechi  waren  durch  Gesandte  vertreten :  (Sleidan  3,  412  irrt).  —  Der  Abschied 
dat.  Juni  6  ebd.    Dabei  zahlreiche  weitere  Schreiben  ans  dem  öttinp.  Streit. 

110.  »)  nr.  105. 

^)  Kr  bittet  darin,  falls  die  Verhandlung  der  Landscfuift  nichts  fruchtet , 
ihre  Vermittlung  eintreten  zu  lassen, 

^)  Tiitßingen,  April  14  antivortet  Chr.,  dass  er  die  Konzz.,  die  er  seiner- 
seits billige,  an  Bayern  geschickt  habe  [Konz.  an  Bayei-n  St.  Brandenburg  1  d]  : 
zugleich  schickt  er  die  Antwort  des  Markgfen.  Albrecht  auf  sein  und  Hz.  Ott- 
heinrichs Schreiben  von  Heidelberg  aus  wegen  weiitrer  Gütlichkeit  [nr.  97  n.  1]  : 
hat  diese  gestern  auch  an  Bayern  mitgeteilt.  Erfuhr  heule  von  seitiem  Diener 
am  kais.  Hof,  der  Ksr.  wolle  den  Unterhandlungsff.  einzeln  antworten,  — 
Ebd.  Konz. 


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111-113,  1553.  1 09 

Ced, :  Schickt  auch  ein  heute  nachm,  angekommenes  Schrei-  April  u. 
hm  des  Bs.  an  ihn,  sotvie  seine  Antwort  darauf,^) 

St.  Htidelb.   Verein  7,  2.     (hr,  präs,  Stuttgart^  April  lis. 

112,  Hz.  Albrecht  an  Chr.:  April  15. 

Vermittlung  in  Sachsen.    Marhgf.  Albrecht. 

billigt  die  Schreiben  an  den  gewesenen  und  jetzigen  Kfen.  von 
Sachsen,  mit  Ausnahme  des  Wortes  „persönlich'',  da  der  per- 
sönliche  Besuch  noch  ungewiss  ist.  —  Hat  nicht  tvenig  Beden- 
ken, sich  mit  Markgf.  Albrecht  in  weitere  Unterharidlung  ein- 
zulassen, ehe  vom  Ksr.  Antwort  auf  das  vmi  den  Unterhändlern 
vor  ihrem  Abschied  an  ihn  gerichtete  Schreiben^)  eintrifft.'^ 
Nach  dem  Schreiben  des  Markgfen.  loird  es  ohnedies  umsonst 
sein  und  vielleicht  wegen  Hilfe  gegen  Nürnberg  allerlei  bei 
ihnen  gesucht  werden.^)  —  Fürstenfeld,  looH  April  15. 

St.  Brandenburg  1  d.     Or.^)  präs.  Stuttgart,  April  18. 

113.  Kf.  Friedrich  an  Chr.:  Apriiio. 
Markgf.  Albrecht, 

Antwort  auf  dessen  Schreiben  von  April  12;^)  erhielt  kurz 
darnach  ein  gleiches  Schreiben  von  Markgf.  Albrecht,  dem  er 
beil  Antwort  gab.^)  Hält  wie  Chr.  für  nötig,  dass  sie  beide 
und  Bayern  sich  über  eine  Antioort  vergleichen ;  wäre  auch  mit 
einer  Zusammenkunft  der  Räte,  etwa  in  Tübingen,  Mai  4,  ein- 
verstanden. —  Heidelberg,  1553  April  i.>. 

Ced.:  Giebt  zu  bedenken,  ob  nicht  Chr.  dem  Markgfen. 
vertraulich  eröffnen  sollte,  er  habe  glaublich  gehört,  dass  der 

a)  2  cito. 

111.  *)  Der  B.  meldet,  Würzburg,  April  1j2,  Markgf.  Albrecht  sei  in  sein 
und  das  Nürnberger  und  Bamberger  Kriegsvolk  gefallen  und  habe  es  zertrennt  ; 
büiet,  sie  mit  Rat  und  guten'  Förderung  nicht  zu  verlassen.  —  Heidelberg, 
April  14  lehnt  dies  der  Kf.  ah :  am  besten  lonre,  wenn  beide  Teile  die  Gütlich- 
ktit  einräumten.  —  Über  den  Erfolg  des  Markgfen.  hei  Pommersfeldeti  am 
11.  April  vgl.   Voigt  2,  49  f. 

112.  0  nr.  103. 

*)  Tübingen,  April  2f)  erklärt  sich  Chr.  damit  einverstanden.  —  Ehd.  Konz. 
')  Das  Konz.  scheint   ursprünglich  wesentlich  anders  gelautet  zu  haben; 
vgl  Druffel  IV,  107. 

113.  *)  nr.  104  n.  2. 

*)  Aprü  16:  der  Kf.  mahnt  zu  weiterer  Gütlichkeit  und  will  sich  wegen 
des  Markgfen    Bitte  mit  den  übrigen  Unterhändlern  vergleichen. 


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110  155B.  113.-116. 

April  15.  röm.  Kg,  samt  dem  Kfeii.  von  Sachsen  einen  Bund  miteinander 
aufrichten  woUeih  wozu  die  Bb,  samt  Nürnberg  nach  Eger  er- 
fordert seien, 

St.    Brandenburg  1  d.     Or. »)  präa.  Stuttgart^  April  18  •   vgl.  Driiffel 
IV,  107  n.  1. 

April  IG.  114.  Chr.  an  Liz.  Eisslinger: 

Königshronn :  Abberufung  Eiaslingers. 

befiehlt,  beil.  Schreiben  an  den  Ksr.  samt  einem  Extrakt  über 
den  Mönch  von  Königsbronn  dem  Ksr.  selbst  oder  dem  B.  von 
Arras  zu  übergeben,  auch  sich  zu  erkundige^},  weshalb  darin 
mehrmals  dem  Kg.  geschrieben  wurde. 

Sovil  daii  erlangimg  des  Privilegiums  betriift,  dieweil  du  also 
bisher  gevarliclier  weis  mit  filen  guten  werten  und  Vertröstungen 
aufgezogen  bist  worden,  und  aber  wir  spuren,  das  nur  hofwoi-t 
sind,  auch  du  verners  nit  erlangen  kontest,  dan  was  wir  eben 
vermog  unser  li.  oberkait  und  regalien  für  uns  selbst  gut  macht 
haben  furzunemen,  so  wollest  dein  abscliid  bei  dem  bisehof  von 
An-as  und  dem  vicecanzler  mit  hofworten  (wie  man  dir  auch  be- 
gegnet) nemen  und  veimelden,  du  seiest  von  uns  erfordert,  bettest, 
unsere  sachen  in  andere  wege  inen  bevolchen  lassen  sein,  und 
dich  zu  uns  so  ehist  verfuegen,  doch  die  versehung  bei  Pftnzing 
oder  anderen  thuen,  wa  wir  der  kunigsbronischen  oder  ander  sach(»n 
beantwurtet  möchten  werden,  das  dir  semlichs  nachkome.*) 

Das  Zinngeschirr  soll  er  fertigen  und  nach  Cannstatt 
bringen  lassen.  Von  den  schwarzen  küllin  soll  er  12  Dutzend, 
etwas  schöner  und  grösser  als  das  geschickte  Dutzend,  kaufen 
und  mitbringen.  -     Tübingen,  1553  April  IG. 

St.  Chr.  I.  8  b,  35.     Eigh.  Konz. 

April  IT.  11'^-  i'on  Gültlingen  und  Knoder  an  Chr.: 

Ablehnung  des  kais.  Bundes. 

haben  die  Memminger  Bundesverhandhmg^)  vorgenommen  und 
raten  nocheiiunal,  dass  Chr.  dem  Bund  nicht  beitrete,  um  so 
mehr,  als  er  mit  Bayern  im  Heidelberger  Verein  ist.  Demi 
Bayern  ist  in  diesem  Memminger  Bund,  von  Österreich  abge- 

a)  2  cito,  citisHime. 

114.  *)  Eittfflinger  traf  am  29.  April  bei  Chr.  in  Stuttgart  tin  :  vgl.  nr.  /cAS. 
lli-i.  »)    Vgl.  darüber  Druffcl  ZT,  JOL 


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m,-~ll6,  1653.  1 1  1 

sehen,  d^r  vornehmste  Stand  mit  der  stärksten  Hilfe :  sonst  ist  April  i7. 
es  mit  loenigen  Ausyiahmen  oitel  hudelmans^esiud  von  ruuiu*b(»n, 
nonnen,  pfaffen,  annen  trafen,  noch  vil  ärniorc^n  edelhMiten,  meister 
und  gesellen  in  stetten.  Da  Bayern  mit  Ohr,  im  Verständnis 
ist  und  die  Hauptstärke  des  Memminger  Hundes  bildet,  hat  er 
von  diesem  um  so  weniger  etwas  zu  fürchten.  Sie  raten  des- 
halb, den  Gesandten  zu  schreiben,  ihre  früheren  Gründe  für 
Verschieben  auf  einen  Reichstag  in  der  Versammlung  zu  wieder- 
holen, und  zu  erklären,  wegen  der  von  der  Mehrheit  beschlosse- 
nen Beratung  der  Artikel  der  elfjährigen  Einung  könnten  sie 
den  andern  nicht  Mass  gebe?i,  köntiten  sich  aber  auch  selbst 
nicht  darauf  einlassen ;  sie  wollten  aber  bleiben  und  was  ihnen 
von  den  andern  über  diese  Beratung  mitgeteilt  tverde,  an  Chr. 
berichten.  Dies  soll  also  den  Gesandten  wieder  nach  Mem- 
mingen geschrieben  tverden,  dass  sie  sich  nicht  in  Beratung 
der  Bundesartikel  einlassen,  aber  auch  vom  Bundestag  vor 
dessen  Ende  nicht  weggehen.  Zweifellos  würde  Chr.  zu  jeder 
Zeit,  wann  er  will,  gerne  in  den  Bund  atifgenommej}  werden: 
denn  die  oberländ.  Städte,  Gff.,  Mönche  und  Nonnen  wissen 
wohl,  dass  ihnen  ohne  Wirtbg.  wenig  geholfen  ist;  schickt  etwa 
Iren  ehier  anderthalben  mann.  —  Tübingen.  ir):Vi  April  17. 

St.  Einnngen  7,  2Ü.     Or.^)  präff.  Staitgati,  Ajtril  17. 

116.  Kf.  Friedrich  an  Chr.:  April  ir. 

Markgf.  Alhrecht. 

Antwort  auf  2  Schreiben  von  April  U  und  15.  Sieht  aus 
dein  2.  Schreiben  des  Markgfen.  an  Chr..^)  dass  derselbe  weitere 
Güte  nicht  ausschlägt,  sofern  sie  im  Feld  gesucht  wird  und 
Mittel  vorgeschlagen  werden,  die  seinen  Verträgen  unabbrüchig, 
auch  fürstlich  und  afinehmlich  sind,  weh'hs  wir  dan  alles  von 
s.  1.  andei-st  dan  irer  nottnift  nach  beschee,  nicht  versteen  konden. 
Chr.  möge  deshalb  dem  Markgfen.  schreiben^  er  habe  gerne 
(jehört,  dass  der  Markgf.  weitere  Gütlichkeit  im  Felde  dulden 
wolle,  könne  das  weder  ihm  noch  seinen  Gegnern  verdenken 
und  halte  für  nötig,  dass  sich  nun  die  Unterhändler  über  die 
Güte  im  Felde  vergleichen:  dies  wolle  er  nun  befördern.  Alles 
andere   könnte   verschwiegen    werden;    nach    der  Antwort   des 

a)  S  cito. 

116.  •)  nr.97  n.  /. 


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112  1553.  llS.-llb. 

April  17,  Markgfen.  auf  ihr  Ansuchen  um  weitere  Gütlichkeit  von  Neti- 
schloss  aus,  die  er  gestern  abend  erhielt  und  an  Mainz  tveiter- 
sandte,  und  worin  sich  der  Markgf,  fast  wie  in  detn  Schreiben 
an  Chr.  erbietet,^)  sollten  nun  Mainz.  Trier,  Bayern,  Jülich 
und  sie  beide  sich  über  Ve)'ordnung  ihrer  Bäte  ins  Feld  ver- 
gleichen und  durch  diese  eine  Vorbereitung  zur  Güte  machen 
lassejiy  damit,  wenn  nachher  nötig  wird,  dass  einer  aus  ihnen 
selbst  hinreitet,  um  so  schnellerer  Abschluss  zu  hoffen  ist.  — 
Des  Ksrs.  Antwort,  von  der  Chrs.  Diener  schreibt,  ist  zu  er- 
warten; hat  Bedenken,  weil  sie  ihnen  einzeln  und  nicht  ge- 
meinsam zukommen  soll.  —  Heidelberg,  lo'yH  April  17. 

St.  Brandenburg  1  d.     Or.  ijräs.  Tübingen,  April  :i<). 

April  17.  117.  Kf.  Friedrich  an  Chr.: 

Ablehnung  der  Hilfe  für  den  Markgf eti. 

Antwort  auf  dessen  Schreiben  von  April  J5.  Obivohl  er 
schon  in  einem  andern  Schreiben  seine  Meinung  aussprach, 
was  auf  des  Markgfen.  Schreiben  gethan  werden  solle,^)  so 
glaubt  er  nun,  nachdem  Hz.  Albrecht  dem  Markgfen.  die  Hilfe 
gegen  Nürnberg  schon  abgeschlagen  hat,  dass  sie,  die  anderen, 
es  nun  auch  thun  müssen,  nur  er  selbst  wegen  d^r  Erbeinung 
etwas  ausführlicher.  Bittet,  beil.  Abschr.  seiner  Antivort  zu 
erwägen;  will  dieselbe  vorher  nicht  absenden.  —  Heidelberg. 
1558  April  17. 

Ced.:  Will  dem  Markgfen.  jetzt  so  antworten,  um  Hz. 
Albrecht  mit  seiner  Antwort  nicht  allein  stehen  zu  lassefi. 

St.  Brandenburg  1  d.     Or.  präs.  Tübingen,  April  20.'^) 

April  ts.  IIS.  Chr.  an  seine  Räte  in  Memmingefi: 

Kais.  Bund. 

erhielt  deren  Schreiben  samt  der  Proposition  und  andern  Schrif- 
ten, die  bevorstehende  Bundessache  betr.    Nachdem  Konstanz 

*)  Drnffd  IV,  lo5.  Der  Markgf.  itill  zum  Überfluss  —  doch  ohne  Still- 
Htand  —  nochinnmal  einen  Tag  annehmen,  verlangt  aber,  dass  1.  die  Bb.  die 
Verträge  vollkommen  halten:  J2.  anch  die  grossefi  Unkosten  durchaus  ersetzen: 
3.  die   Vergleichshandlung  unverzüglich  erfolge. 

117.  ')   Vgl.  nr.  113. 

-)  eodem  schlügt  auch  Chr.  dem  Markgfen.  die  Hilfe  gegen  Nitniberg  ah. 
—  Wtd.  Konz.  von  Fenftler. 


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Ii8.—1L*().  1558.  113 

und  beide  Baden  die  Sache  in  Bedacht  genommen,  kann  er  April  iti, 
sich  ohne  deren  Vorwissen  nicht  entschli essen;  befiehlt,  dies 
nebst  andereii  aufzüglichen  Gründen  vorzubringen  mit  dem 
Erbieten,  auch  bei  der  Konsultation  der  anderen  zu  bleiben, 
ohne  jedoch  damit  in  etwas  willigen  zu  wollen:  haben  die  an- 
deren Stände  hiegegen  Bedenken,  sollen  sie  ausserhalb  des  Rates 
bleiben:  werden  sie  aber  so  zugelassen,  sollen  sie  Chrs,  Be- 
denken vortragen;  hält  für  sicher,  dxiss  weder  Bayern  noch 
Österreich  noch  Salzburg  dem  Bund  beitreten  werden,  sonder 
wann  es  eben  an  dem  treffen  sein  wurdet,  werden  sie  zucken. 
Würden  sie  beurlaubt,  sollen  sie  sich  vorher  erkundigen,  mit 
welchen  Ländern  Ksr.  und  Kg,  in  den  Bund  kommen  wollet 
und  mie  die  Hilfe  geleistet  werden  soll.  —  s.  d.  [ir^yH  April  W./^^ 

St.  Einungen  7,  24,    Konz. 

119,  Chr.  an  Kf.  Friedrich:  April  ik 

J^^ankfurter  Tag, 

erhielt  vom  Ksr,  Antwort^)  auf  das  Schreiben-)  von  Pfalz, 
Bayetm,  ihm  und  den  Jülich,  Räten  wegen  der  zerschlagenen 
Giltlichkeit  zwischen  Bamberg,  Würzburg  und  Brandenburg. 
Da  der  Ksr,  hierin  einen  Tag  auf  Mai  16  nach  Frankfurt 
ansetzt,  hält  er  für  unnötig,  dass  sie  bis  dahin  auch  noch  etwas 
thun.  Fragt,  ob  der  Kf.  den  Tag  persönlich  besuchen  wird, 
~  Stuttgart,  LV).'^  April  JH,^) 

St,  Brandenburg  1  d,     Konz. 

120.  Erzb.  Sebastian  vo7i  Mainz  an  CJir.:  April  us. 

Antwort  des  K/trs,:  Frankfurter  Tag, 

schickt  Abschr,  der  Antwort  des  Ksrs.  auf  das  gemeinsame 
>>chreiben  von  Neuschloss  aus.^)     Der  Ksr.  verweist  darin  anf 

a)  l*er  Brief  entJtj»'icht  einem  heil.  GuUirhten  der  Räte  ron  diesem  Tag, 

119.  ')  =  Bruffd  IV,  99. 

-)  nr.  87. 

*)  eodem  ähnlich  an  Bayern.  —  JiJbd.  Konz.  —  eodem  schickt  Kf,  Friedrich 
auch  an  Chr.  Abschr,  des  kais.  Schreibetis  mit  der  Einladung  atif  Mai  16  nach 
Frankfurt,  ist  auch  der  Ansicht,  dass  nun  aUes  bis  zu  diesem  Tag  verschoben 
werden  muss,  und  glaubt,  dass,  da  dies  aus  ihrer  Anregung  entstanden  ist,  die- 
jrnigen  von  ihnen,  welche  eingeladen  sind,  dem  Ksr.  zu  Ehren  und  zur  Beför' 
dfrnng  des  Iniedens  persönlich  erscheinen  sollten,  —  Kbd,  Or.  präs,  Tübingen, 
Apnl  20, 

W).  *)  Als  er  eben  die  Schreiben  an  si^   besonders   unterschrieben  hatte 

Krii-t,  Briefw.  de»  Has.  Chr.    H.  H 


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114  15Bä.  läO.~12U 

Aiml  18.  einen  besonderen  Bericht,  aus  dem  sein  eigenes  Vorgehen  i7i 
der  Sache  zu  erkennen  sei;  nun  erhielt  er  neben  der  genannten 
Antwort  noch  ein  Schreiben  an  ihn  besonders,  toorin  der  Ksr, 
von  den  Irru7igen  im  Reich  spricht,  die  sich  hoffentlich  auf 
einer  Zusam7nenkunft  in  Frankfurt  am  16.  Mai  beilegen  lassen, 
und  das  wohl  der  besondere  Bericht  sein  wird})  Obwohl  er 
annimmt y  es  haben  alle  Fürsten,  die  in  Neuschloss  waren, 
dieses  besondere  Schreiben  erhalten,  schickt  er  doch  Abschr. 
davon  mit;  glaubt,  nach  ihrem  Erbieten,  alles,  ivas  zum  Frieden 
dient,  fördern  zu  wollen,  werde  man  es  dem  Ksr.  nicht  wohl 
abschlagen  können:  doch  tvill  er  Chrs.  und  der  anderen  Be- 
denken vernelimefi.  —  Mainz.  1558  April  JS, 

St  Heidelb.   Verein  1.     Or.  präs.  Tübingen,  Äpn!  :i3. 

April  SO.  121.  Chr.  an  Kf.  Friedrich: 

Vermittlung  in  Franken. 

erhielt  des.sen  Schreiben  von  April  14  und  15  samt  Abschr.  der 
Mainzer  Approbation  der  Einung.  Nach  dem  kais.  Schreiben 
und  da  Hz.  Albrecht  von  Bagern  einverstanden  ist,  rät  er,  die 
Gütlichkeit  einzustellen ,  bis  sich  Markgf.  Albrecht  auf  ihr 
Schreiben  resolviert,  und  dem  B.  von  Würzburg  noch  nicht  zu 
antworten.  Hat  wegen  der  eilende?!  Zusammenschickung  der 
Räte  alsbald  an  Hz.  Albrecht  von  Bayern  geschrieben :  gefällt 
sie  diesem,  hat  er  auch  nichts  dagegen.  —  Tübingen,  jryrhi 
April  20. 

Ced.  an  Pfalz  und  Bayern:  Schickt  in  Abschr.  seine  Ant- 
wort an  Markgf  Albrecht  wegen  der  gegen  die  Stadt  Nürnberg 
begehrten  Hilfe.^)  Beil.  Zeitungen  erhielt  er  heute  von  Gf.  Kon- 
rad  von  CastelL 

St.  HeideU).   Verein  7,  :^.     Konz.  von  Fessle r. 

und  abgehen  lassen  ivollte,  erhielt  er  von  ihnen  4  gemeinsame  Schreiben,  die  er 
in  der  Eile  nicht  beantworten  kann.  Was  das  letzte  fnr.  103]  und  den  von 
ilmen  gemachten  Abschied  betrifft^  so  hofft  er,  dass  sie  den  von  ihm  eingeschla- 
genen Weg  billigen  werden.  Markgf.  Albrecht  ist  zwar  noch  sein  bestellter 
Diener,  hat  aber  nicht  den  genngsten  Befehl  zur  Werbung ;  ivill  an  alle  Stände 
Mandate  ausgehen  lassen,  niemand  ohne  Schein  in  seinem  Namen  Kriegsvolk 
annehmen  zu  lassen,  der  nicht  eine  l'rknnde  mit  kais.  Siegel  vorweist.  —  Brüssel, 
April  11:  vgl.  nr.  129:  14ti  n.  1. 

2)  =  Uruffel  IV,  99. 

121.  *)  Wenn  nr.  117  n.  2  gemeint  ist  (nicht  lo4  n.  2),  so  miisste  syrischen 
obigem  Brief  und  der  (!ed.  des  Kfcn,  Schreiben  nr.  117  eingetroffen  sein. 


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1JL\  155^.  ]15 

/.«:?.  Kf.  Frieclneh  an  Chr.:  April :io. 

Kaift.  Schreiben,     Vermittlung  in  Planken  uful  Sachsen, 

erhielt  gestern  abend  dessen  Schreiben  von  April  is  nebst  Absrhr, 
rot)  den  Schreiben  des  Ksrs,  und  Markgf.  Albrechts  an  Chr. 
—  Abschr,  eines  gleichen  kais,  Schreibens  an  ihn  wird  Chr, 
iuzirischen  erhalten  und  seine  Meinung  vernommen  haben,  dass 
persönlicher  Bestich  des  Frankfurter  Tages  gut  irüre  und  dass 
auch  die  geplante  weitere  Verhandlung  zwischen  Bamberg, 
Würzburg  und  Brandenburg  bis  dahin  verschoben  werden  sollte. 
Zwar  schrieb  ihm  heute  der  Kf.  von  Mainz,  er  rate,  trotz  des 
vom  Ksr.  bestimmteii  Tages  zur  Unterhandlung  abzuordnen, 
doch  erwiderte  er  ihm,  er  halte  dies  für  wenig  nützlich,  wolle 
sich  aber  mit  ihm,  Chr.  und  den  anderen  hierüber  vereinigen. 
Hat  in  den  beiden  Schreiben  an  beide  Sachsen,  Hz.  Albrechts 
und  Chrs.  Bedenken  nach,  das  Wort  „persöntirh''  gestrichen 
und  sie  so  ausgehen  lassen.  Zwar  sind  in  des  Ksrs,  Schreiben 
auch  diese  Späne  für  den  Frankfurter  Tag  genannt:  es  wird 
aber  jedem  der  beiden  angenehm  sein,  des  anderen  Antwort  zu 
erfahren,  wodurch  sie  um  so  melir  Vertrauen  zu  einander  ge- 
winnen können. 

Vom  Erzb.  von  Mainz  wird  Chr.  auch  V  Schreiben  des 
Ksrs,  erhalten  haben,  eines  an  den  Erzb,  allein,  das  andere  an 
die  Fürsten,  die  zu  Neuschloss  waren.^)  Ist  mit  dem  Erzb. 
ein r erstanden,  dass  ihnen  allen  nicht  gebührt,  des  Ksrs.  Be- 
gehren abzuschlagen.  Bittet.  Chr.  möge  ihm  seine  Meinung 
mitteilen  und  auch  die  Bayerns  erkiindigoi. 

Ferner  schreibt  ihm  der  Erzb.,  er  habe  des  Ksrs.  Antwort 
an  ihn,  Chr.,  Trier  und  Pfalz  auf  Überschickung  des  französ, 
(jedrucktoi  Ausschreibens  Chr,  zugeschickt,^)  und  fragt,  ob  sie 
den  andern  Fürsten,  die  hier  waren,  auch  mitgeteilt  werden 
soll.  Da  das  französ.  Ausschreiben  mit  Wissen  von  Bayern 
und  Jülich  dem  Ksr.  übersandt  tvurde,  rät  er.  dass  Chr.  sie 
an  Hz.  Albrecht  gelangen  lasse,  wie  er  selbst  sie  an  Jülich 
schicken  will.  —  Heidelberg,  iruh]  April  )}(>. 

St.  Pfalz.  MitfS.  5.     (h\  pr&ft,  Tübingen,  Ajiril  :^3. 

U:*.   ')  nr.  120. 
)    Vfßl.  nr.  'j4  n,  V. 


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IIB  1553.  l:>3,~1^4. 

ApriUo.  123,  Kf.  Friedrich  an  Chr.: 

Zettel  über  Markgf,  Alhrechts   Verbindung  mit  dem  Kar, 

dir,  erinnert  sich,  was  Hz.  Albrecht  und  sie  beide  mit 
Markgf,  Albrecht  d,  J,  hier  in  seinem  gewölbtefi  Saal  in  jeder- 
manns Gegenwart,  doch  aii  einem  besonderen  Ort,  in  besonders 
hohem  Vertrauen  in  bester  Meinung  über  sein  Vorhaben  rede- 
ten,^) Nun  erhielt  er  dieser  Tage  von  fernher  beil,  Zettel,*) 
dem  Deutschen  nach  in  französ,  Sprache  von  Markgf.  Alhrecht 
eben  dieser  Sache  tvegen  an  den  B,  von  Ar  ras,  dem  Datum  n^ch 
von  hier  aus,  geschrieben,  dann  niedergeworfen.  Möglich,  dass 
hernach  von  dem  Markgfen,  noch  weiteres  an  den  B,  von  Arras 
geschrieben  wurde,  woraus  allerlei  Beschtverden  zu  besorgen 
lüären.  Wenn  dem  so  ist  —  nach  der  Anzeige  ist  schier  kein 
Zweifel  möglich  —,  so  ist  hochnötig,  dem  beizeiten  nachzuden- 
ken, weshalb  er  sich  gerne  auf  dem  Frankfurter  Tag  mit  Bayern 
und  Chr,,  die  wohl  nicht  ausbleiben  werden,  tmd  andere?!  hier- 
über unterreden  würde,  Chr,  möge  dies  in  tiefem  Vertrauen 
an  Bayern  gelangen  lassen.  —  Heidelberg,  1:V)3  April  VO. 

St.  Pfalz,  Miss,  ü,     Or,  priis.   Tübingen,  Ajtril  :23. 

April  ;,^j.  124,  Kf,  Friedrich  an  Chr.: 

Schreiben  und  Zeitungen  von  Jülich :  Mihister. 

schickt  H  Schreiben  von  Hz.  Wilhelm  von  Jülich,  worin  derselbe 
besonders  die  Konzepte  an  beide  Sachsen  billigt,  ferner  Zei- 
tungen wegen  des  braunschweig.  Kriegsvolks  und  die  bei  ihm 
angebrachte   Werbung  des   Bs.   von  Münster  mitteilt.^)    Hörte 

VJ3.  *)    Vgl.  nr.  87  n.  6. 

^)  V^gl,  Draßel  IV,  106,  wo  n,  3  auch  der  Zettel  abgedruckt  ist :  er  stammt 
aus  französ.  Quelle  und  hat  den  Zweck,  den  bei  den  deutschen  Fürsten  vor' 
handenen  Verdacht  einer  Verbindung  zwischen  Markgf.  und  Kar,  zu  nähren 
und  dadurch  beide  möglichst  zu  diskreditieren.  —  Der  Zettel  wurde  von  Pfalz 
auch  sonst  verbreitet:  vgl.  Di^ffel  IV,  11:^.  —   Ohrs,  Meinung  nr,  129, 

1^4.  ')  Düsseldorf,  April  14  schreibt  der  Uz.  von  Jidich:  auf  ein  kais. 
Schreiben  hin,  das  zwar  alt  ist,  aber  erst  März  17  ankam  [dat.  Luxemburg^ 
»Jan.  20:  der  B,  soll  sich  mit  den  benachbatien  ^Ständen  in  Einung  begehen] 
schickte  der  B.  von  Münster  zu  ihm  Gesandte  tcegen  nachbaHicher  Einung ;  er 
teilte  ihnen  mit,  dass  er  sich  schon  zu  Heidelberg  in  ein  Verständnis  begehen 
habe,  und  eröffnete  ihnen  auf  ihren  Wunsch  von  dessen  Inhalt  soviel j  dass  er 
glaubt,  der  B,  werde  samt  seinen  3  Stiften  Münster,  Minden  und  Osnabrück 
der  Einung  beitreten.  —  Zugleich  bittet  der  Hz.  um  eine  Schickung  von  Pfalz j 
Mainz  und  Tri^r  an  Hz.  Heinrich  und  seinen  Sohn  um  Schonung  des  Bs.  ron 


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m,-125.  1663.  117 

ausserdem  auch  von  anderem  Ort  Markgf.  Albrecht  habe  schon  April,  21. 
die  Stadt  Ramberg  bekommen;^  schickt  ferner  ein  Schreiben 
von  Trier  und  seine  Antworten  an  Jülich  und  Trier.  Da  er 
am  Schlti^s  dieser  Antwort  sagt,  er  hoffe,  dass  Chr.  und  Hz, 
Albrecht  in  der  Sache,  den  B,  vmi  Münster  7ind  Braunschweig 
belangend j  nicht  abgeneigt  sein  werden,  und  Chr,  ebendort  sehen 
wird,  wozu  er  sich  iFrJ,  falls  es  Trier  für  gut  hält,  wegen  der 
Schickung  zu  Bratinschweig  erbot,  so  möge  Chr,  dies  auch  an 
Rayern  gelafigen  lassen  und  beider  (xutachten  sobald  als  mög- 
lich mitteilen.  —  Heidelberg,  i/7.>.7  Ajrril  21. 

St.  Pfalz.  Misft.  5.     <>t:  präfi.  Tübingen,  April  :^4, 

133.  Chr.  an  Kf.  Friedrich:  April 21. 

Vermittlung  zwischen  Markgf,  und  Bh.;  Frankfurter  Tag. 

Antwart  auf  :i  Schreiben  von  April  17  und  1^.  Hat  dem 
ilarkgfen.  gestern  wegen  des  Zuzugs  gegen  Nürnberg  geant- 
icortet  und  ihm  Abschr.  des  kais,  Schreibens  mitgeschickt,  um 
ihn  um  so  mehr  zum  Vergleich  zu  bewegen:  ist  mit  des  Kfen. 
Konz.  an  den  Markgfen.  einverstanden,  ausser  mit  dem  Zusatz, 
dass  der  Kf.  bei  den  übrige?}  Unterhändlern  um  ein  Schreiben 
nn  Nürnberg  anhalten  trolle,  da  dies  doch  nichts  nützen  icürde. 
—  Was  die  iveitere  Unterhandlung  betrifft,  so  ist  er  dafür,  dass 
ihre  Gesandten  unverzüglich  an  eine  bestimmte  Malstatt  zu- 
samvieukommen,  sielt  über  Verliandlung  und  Vorschläge  ver- 
gleichen und  dann  in  die  beiden  Lager  reiten,  oder  dass  den 
Parteien  vorher  um  Stillstand  auf  einige  Tage  geschrieben  und 
dabei  die  Malstatt  bestimmt  ivird;  denn  der  Ksr.  mandiere 
gleich,  tvas  er  ivolle,  aufhören  werden  sie  doch  nicht,  bis  ein 
Teil  ganz  darniederliegt,  trenn  man  nicht  mit  zeitiger  Unter- 
handlung zuvorkommt:  sollte  der  Markgf.  obsiegen,  könnte  er 
sich  für  seine  Kosten  an  die  Unterhändler  halten  und  an  Hz. 
Heinrich  von  Braunschtceig  ein  Exentpel  nehmen.  -  Wäre 
Seinesteils  iinbeschtrert.  den  Frankfurter  Tag  persönlich  ztt  be- 
suchen, tren?i  die  andern  alle  auch  kommen;  nur  sieht  er  nicht 
ein,  tras  in  den  drei  vom  Ksr.  genannten  Ursachen     -  Bb.  und 

Münster.  —  JJas  letztere  Itefiirwortet  Trier:  A/nil  As.  —  Heiddlßcrg^  April  :J1 
schlügt  Pfalz  vor,  damit  hin  zum  Frankfiuier  Tag  zu  trarten,  tvill  aber,  trtnn 
Trier  ex  für  nötig  halt,  die  Seinigen  auch  dazu  abordnen. 
^)  Am  l(j.  April:  ngl.    Vuigi  :J,  r}(j. 


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118  1553.  125.—l:>7. 

AprUn.  Markyf.;  die  beiden  Hzz,  von  Sachsen:  Hz,  Heinrich  vmi 
Braunschweif/y  bratinschweig,  Junker,  Stadt  Braunschweig  — 
Nützliches  verhandelt  werden  soll.  Wenn  die  Bb,  und  der 
Markgf,  nicht  ihr  Kriegsvolk  auf  des  Ksrs,  Schreibeti  hin  ver- 
lauferi  lassen,  so  wäre  für  Hz,  Albrecht  und  ihn  bedenklich, 
sich  von  Land  und  Leuten  zu  entfernen,  —  Tübingen,  l-VyH 
April  2J,') 

St.  Brandenburg  1  d,     Eigh,  Konz, 

April  21,  126,  Markgf,  Karl  von  Baden  an  Chr,: 

Bitte  nm  Chra,  Hofordnung, 

genötigt,  in  seiner  Hofhaltung  allerlei  Ordnungen  einzuführen, 
schrieb  er  an  Chrs,  Haushofmeister  Hans  Herter  von  Herten  eck 
um  Mitteilung  von  Chrs,  Hof  Ordnung,  erhielt  aber  zur  Antwort 
Chr,  habe  sie  meist  selbst  zur  Hand;  bittet  deshalb,  sie  d<nn 
Haushofyneister  eiiizuhändigen  mit  dem  Befehl^  Karl  einen  Aus- 
zug davon  zu  schicken,  —  Pforzheim,  1553  April  21, 

Ced,:  Wenn  Chr,  neue  Zeitungen  weiss,  möge  er  sie  fuit- 
teilen, 

*S7.  Baden  9  b  II,  3,     Or.  präs,  Tühinge^i,  April  :i3,^) 

Afn-a^u,  127,  Kf,  Friedrich  an  CJir,: 

Marhgf,  Alhrechi,     Heidelberger  NebenversiändniH. 

erhielt  heute  mittag  dessen  Schreiben,  dat,  Tübingen,  April  :i<>, 
nebst  der  Abschr,,  wie  Chr,  dem  Markgfen,  Älbrecht  von  Bran- 
denburg wegen  der  gegen  Nürnberg  begehrten  Hilfe  antwortete, 
soivie  einige  Zeitungen.  Dankt  für  das  Bedenken  auf  einige 
Schriften  und  Zeitungen;  zweifelt  nicht,  Chr,  werde  nun  auch 
gehört  haben,  wie  der  Kf.,  wenn  es  Chr.  für  gut  hält,  dem 
Markgfen.  antworten  will,  und  werde  sich  nicht  sträuben,  seine 
Meinung  darüber  zu  eröffnen,  da  dies  mit  der  von  Chr,  ge- 
gebenen Antwort  fast  übereinstimmt, 

1U6,  ')  eodein  schickt  Chr.  an  Hz.  Albrecht  die  drei  pfnlz.  Schreiben  in 
Or,  nebst  Abschr,  ssiner  Antwort  darauf.  —  Ebd,  Konz. 

liid.  *)  eodem  antwofiet  (-hr.,  im  Begriff  mit  dem  Hof  von  hier  nach 
iSfuftffari  zu  gehen,  habe  er  die  Hofordnung  schon  dahin  führen  lassen.  Karl 
möge  in  etwa  3  Tagen  einen  seiner  Tiäte  nach  Stuttgart  schicken,  dem  er  dir 
Hofordnung  gerne  vorlegen  und  von  dem,  was  er  für  nötig  halte,  einen  Atiszttg 
machen  lassen  wolle,  —  Ced.:  Neue  Zeitung  weiss  er  nicht:  was  auf  dem  ver- 
gangenen Bundestag  zu  Memmingen  gehandelt  wurde,  will  er  in  kurzem  mit- 
teilen. —  Ebd.  4.  Konz. 


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V27.—12i),  1558.  1 1 9 

Schickt  (las  jilnyst  hier  aufgerichtete  Nebenverständnis^)  April  :^. 
das  ihm  t^on  Mainz  tinterschriehen  und  verferti(jt  wieder  zu- 
kam, damit  Chr.  es  eröffne,  des  Kfen,  ran  Mainz  Unterschrift 
inid  Fertigung  besichtige,  und  es  dann  wohlpitschiert  und  ver- 
wahrt an  Hz,  Albrecht  in  Bayern  schicke,  damit  es  dieser,  dem 
hiesigen  Abschied  gefnäss,  bei  sich  behalte,  ivie  er  /Fr,/  das 
andere  Nebenr erstand nis  bei  sich  hat,  —  Heidelberg,  hVjii 
April  ^V. 

Sf,  Heidelh,    Verein  i,  ;">.     Or,  präs,  StatUiart,  April  X*^, 

128,  Kf,  Friedrich  an  Ohr,:  Api-Ux^ö. 

Markgf,     Frankfurter  Tag. 

Antwort  auf  dessen  Schreiben  von  April  21,  Lässt  in  der 
Antwort  an  den  Markgfen,  den  Satz  wegen  des  Schreibens  an 
Nürnberg  weg.  Obwohl  er  schon  zweimal  an  den  Kfe?i.  von 
Mainz  schrieb,  es  sei  von  der  Verordnung  von  Räten  zu  den 
Bh.  und  zum  Markgfen.  wenig  zu  hoffen  und  deshalb  bis  zum 
Frankfurter  Tag  zu  warten,  gab  er  nun  doch  dem  Erzb.  auf 
Chrs.  Schreiben  hin  beil.  Antwort^)  und  hofft,  Chr.  und  Hz. 
Albrecht  tcerden  damit  zufrieden  sein.  Mahnt  nocheinmal 
zum  Besuch  des  Frankfurter  Tags,  auch  um  allerlei  Verdachts 
willen,'^)  —  Heidelberg,  hVhi  April  2H, 

St.  Brandenburg  1  d.     Or.  präa.  Sluttgart,  April  2i). 

129.  Chr.  an  Kf,  Friedrich:  ApriU4, 

Markgft.  Zeitung:  Frankfurter  Tag:  kiiis.  Schreiben. 

erhielt  gestern  von  ihm  H  Schreiben,  dat.  April  '^(f  und  '^U  heute 
ein  Schreiben,  dat.  April  21.  Dankt  für  Zeitungen:  hat  das 
erste  Schreiben  mit  der  markgfl.  Zeitung  alsbald  au  Hz,  Albrecht 
von  Bagern  geschickt:    irdre  (lern   so,    niüsste  mau   die  Sache 

l:i7,  ')  iJrußel  I\\  67. 

l'U8.  *)  Eti  liegt  ein  Schreiben  von  Pfalz  an  .Mainz  hei,  dai.  Ajtril  :J2 : 
es  soUe  bis  zum  Frankfurter  Tag  gewartet  werd^n^  wie  auch  Chr.  wolle.  — 
Xach  n.  2  scl^nt  aber  ein  anderes  gemeint  zu  nein. 

')  Heidelberg j  Apnl  ^4  schickt  Kf.  Friedrich  in  Abschr.  ein  Schreibt  n 
des  Bs.  von  Witrzburgj  zwei  Schreitten  deti  Ksrs.  an  den  B.  and  seine  [Kf.] 
Aniwori  an  den  B.:  wenn  nun  Chr.  auch  dafür  sei,  dass  die  Vertn'dnnng  der 
Hüte  unterfjleibe  und  der  Frankfurter  Tag  erwartet  werde,  so  lasse  er  [Kf.J  es 
Mi  trotz  seines  gestrigen  Schreibens  gefallen.  —  Fbd.  Or.  prÜK  StuttgaH, 
Ainil  ^;. 


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120  155B.  129,~130. 

April  :j4.  wohl  erwägeu ;  allein  er  glaubt  nicht,  dass  dieses  com  Markgfen. 
ausgegangen  ist;  denn  er  kennt  keineii  in  dessen  Umgebung^ 
welcher  der  französ,  Sprache  so  kundig  wärey  und  zudem  ist 
der  Adressat  der  deutschen  Sprache  genügend  kundig;  wird 
Bayerns  Antwort  mitteilen}) 

Mit  den  Schreiben  an  Sachsen  war  gut,  dass  sie  der  Kf, 
so  abschickte;  ist  tvegen  der  Unterhandlung  hierüber  und  ilher 
Besuchung  des  Frankfurter  Tags  noch  bei  seiner  frülieren 
Meinung;  hat  Abschr.  des  einen  kais,  Schreibens  an  die  vier 
an  Hz.  Albrecht  geschickt;'^)  das  ander')  verstehen  wir  für  ain 
genedij^ste  hofantwurt;  dan  unsers  vei-stands  nit  genugsam  geantwurt. 

Auf  das  H,  Schreiben^  die  deutschmeisterL  Ratiftkatian 
betr.,  kann  er  erst  morgen  antworten,  wenn  er  nach  Stuttgart 
kommt,  wohin  er  Kanzlei  und  Räte  geschickt  hat. 

Hat  das  heute  angekoynmerie  letzte  Schreiben  sogleich  an 
Bayern  mitgeteilt  und  wird  dessen  Antwort  berichten,  —  Tü- 
bingen, 1553  April  2i, 

St,  Pfalz,  Miss,  5,    Eigh,  Konz, 

April  u,  130,  Chr,  an  Hz,  Albrecht: 

Bi'amischvmg :    Münster;    Karl  von   Baden:    Georg   luiedrivh    von 
Brandenburg, 

schickt  Schreiben  und  Zeitungen  von  dem  Ffalzgfen,  Es  wäre 
beschwerlich,  wenn  Hz,  Philipp  von  Braunschweig,  besonders 
mit  Vorwissen  des  Ksrs,,  diese  Absicht  hätte:  ^)  es  könnten  leicht 
die  Glocken  in  Sachsen  und  Franken  zusammenstimmen:  es 
könnte  deshalb  nicht  schaden,  dies  dem  Kg,  im  geheimen  zu 
berichten, 

129,  *)  Tübingen,  ÄpHl  23  fiaite  Chr.  2  ^Schreiben  an  Bayern  geschickt, 
mit  den  gleichen  Crründen  gegen  die  Echtheit  des  markgfl,  Briefs,  und  mit  dei-  Bitte 
um  Albrechts  Meinung  wegen  des  Frankfurter  Tags.  —  .S7.  Bayr,  Miss,  2.  Konz. 

^)   Vgl  nr,  94  n,  2. 
3)  nr,  120  n.  1. 

130,  *)  Zeitung  über  Brandschat  zu  ngen  d:s  Hzs,  Philipp  Magnus  hti 
Druffel  IV  S,  127  n.  2;  jedoch  mit  etwas  Jüngerem  Datum  (April  27).  —  A'.v 
scheint  sich  um  einen  ähnlichen  Verdacht  einer  Verbindung  mit  dan  Ksi\,  wie 
man  ihn  gegen  den  Markgfen.  hegte,  gehandelt  zu  haben.  Dass  Chr,  nun  Mit- 
teilung  an  den  Kg,  tcünscht,  mit  dem  er  doch  noch  gar  nicht  vertragen  ist, 
beireis fj  fn>  sehr  sich  die  deutschen  Fürsten  den  Absichten  des  Ksrs,  gegenüber 
mit  Kg,  Ferdinand  solidarisch  fühlten,  —  Die  in  nr,  133  mitgeschickten  Zei- 
tungen sieht  dann  Kf.  Friedrich  als  eine   Bestätigung  sduer  Besorgnisse  au. 


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m.-i3i.  imn.  121 

Da  der  Pfalzgf.  ihrer  beiden  Bedenken  in  der  milnsterisrlien  Aj^rU  ::*4. 
Sache  und  tvegen  Schickung  zu  Hz,  Heinrich  und  seinem  Sohn 
wümscht,^)  80  will  er  sich  hierüber  mit  Albrecht  vergleiclien. 
Mit  Aufnahme  des  Bs,  von  Münster  mit  seinen  3  Stiften  könnte 
bis  zum  Frankfurter  Tag  gewartet  werden;  inzwischen  würde 
man  sehen,  wie  sich  die  Sache  zwischen  Braunschweig  und 
dem  B,  anlässt.  Wenn  Pfalz,  Trier  und  Jülich  zu  Braun- 
schweig  schicken  und  auch  in  ihrem  Namen  Unterhandlung 
anbieten,  so  wäre  es  genug. 

Wollte  mit  Markgf  Karl  tvegen  des  Beitritts  zur  Einung 
nicht  verhandeln,  weil  derselbe,  wie  er  glaublich  erfuhr,  Markgf. 
Albrecht  62000  fl.  lieh  und  ihm  auch  einige  Kn.  zuschickte.^) 

Erwartet  täglich,  dass  seine  Schwiegermutter  samt  den 
Regenten  des  Markgfen.  Georg  Friedrich  von  Brandenburg  zu 
ihm  schicken  und  Aufnahme  in  die  Einung  begehren;  denn 
Kf.  Moriz  schrieb  i/im  neulich,^)  er  habe  dies  seiner  Schwester 
und  den  Regenten  geraten:')  —  Tübingen,  l'htH  April  24. 

St.  Bayr.  Miss.  2.     Ahnchr.;  gedr.  hei  Draffel  IV,  115. 

131.  Hz.  Albrecht  an  Chr.:  April 24. 

frankfurter  Tag:  Markgf.  Albrevht. 

erhielt  gestern  ein  gleiches  kais.  Ausschreiben  des  Frankfurter 
Tages  wie  Chr.;  die  sonst  noch  beschriebenen  Fürsten  werden 
eben  die  früheren  Unterhandlnngsff.  sein,  vielleicht  noch  Köln 
dazu.  Da  die  Läufe  gefährlich  sind  und  da  er  erst  jüngst 
eine  gute  Zeit  von  Hause  abwesend  war,  gedenkt  er  den  Tag 

»)  nr.  124. 

»)    Vgl.  nr,  108. 

*)  nr.  106. 

*)  Darauf,  München,  April  27,  Hz.  Alb  recht  an  Chr,:  hält  baldige 
Schickung  zu  Braunschweig  der  Unterhandlung  wegen  für  hochnütig :  Mainz, 
Trier,  Pfalz  und  Jülich  würden  genügen.  Erinncti  an  das  Schreiben  von  Braun- 
«chiceig,  daa  er  [A.]  in  Tübingen  erhielt  und  da^  (lir.  geseht n  hat  [iJrußel 
IV,  7ö] ;  daraus  konnte  leicht  seine  AbsicfU  entnommen  werden:  uud  uinb  so 
nl  beschwerlicher  hab  ich  iezunder  vemoiuen,  das  die  saehen  ali)ereit  so  weit 
(gelangt.  —  Ist  wegen  des  Bs.  von  Münster  mit  Chr.  einig,  ebenso  wegen  ge- 
heimer Mitteilung  an  den  Kg.;  hielte  für  das  beste,  dass  es  durch  di'  Kff.  an 
diesen  gebracht  würde :  Chr.  möge  darüber  mit  Pfalz  beschliessen.  Billigt,  dass 
Chr.  die  Sache  mit  Markgf  Karl  einstellen  Hess,  und  erwartet  Mitteilung  über 
die  Verhandlung  mit  Markgf.  Georg  Friedrich.  Ebd.  eigh.  Or.  präs.  Stutt- 
gart, Mai  1.     Auszug  bei  IJmffd  IV,  121. 


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122  l'^^o».  l3L-lo:*. 

April :j4.  durch  seine  Räte  besuchen  zu  lassen:  will  denselben  befehlen, 
beim  Hinabziehen  sich  bei  Chr.  anzumelden.  —  Dem  Frank- 
furter Tag  ist  mit  weiterer  Unterhandlung  nicht  vorzugreifen, 
auch  wäre  die  Zeit  bis  Mai  16  hiefür  zu  kurz.  Kf.  Friedrich 
könnte  an  Markgf.  Albrecht  schreiben,  sie  wollten  seine  Be- 
willigung der  Gütlichkeit  an  die  Bb.  und  Nürnberg  berichten 
und  deren  Afitwort  mitteilen^  obwohl  er  glaubt,  dass  sich  die 
Bb.  weder  vor  ihnen  noch  auf  dein  künftigen  Tag  auf  diese 
Mittel  einlassen  werden.  —  Bittet  um  Abschr.  von  Chrs.  Ant- 
wort an  Markgf.  Albrecht  tcegen  der  Hilfe  gegen  Nürnberg}) 

—  München.  1'}')H  April  24. 

Ced.:  Ist  durch  die  sorglichen  Läufe  veranlasst,  nach 
Ingolstadt  eine  kleine  Besatzung  zu  legen. 

St.  Brandenburg  1  d.     ()r.  präs.  Stuttgart,  April  37. 

Apnl36.  132.  Pfalzgf.  Ottheinrich  an  Chr.: 

dankt  für  die  Abschr.  von  Chrs.  Antwort  an  Markgf.  Albrecht 
wegen  des  Zuzugs,  samt  dem  kais.  Schreiben.  Da  er  von  Hei- 
delberg aus  von  dem  Frankfurter  Tag  Kunde  erhalten  hatte, 
antwortete  er  dem  Markgfen.  laut  Beil.  —  Baden,  i.>.>.^  April  ^0'. 
Ced.:  Bittet  um  Chrs.  Kanzleiordnung:  ferner  um  die 
zwischen  Ulm  und  anderen  Städten  verglichene  Kirchenordnung, 
welche  dieselben  an  Frecht  zur  Besichtigung  gesandt  haben 
sollen.^) 

St.  lirandenhurg  1  d.     (fr.  präs.  Stuttgart ,  April  ^iU, 

ISl.  »)  Darauf  Stuttgart,  April  :>8  Chr.  an  Hz.  Aufrecht:  Da  der  Ji. 
ron  Würzburg  den  Frankfurter  Tag  erwarten  irill,  Vit  er  auch  einvertttaiuh  it. 
Wird  nach  Frankfurt  auch  Räte  schichen :  hält  das  ron  Hz.  Alhrecht  rorgc- 
schlagene  Srhreihen  des  Kfen.  Friedrich  an  Markgf.  Alhrecht  für  unnötig  : 
dagegen    könnte   er   ihn    zu   persönlichem  Erscheinen   in  Frankfurt  auffordern. 

—  Ced.:  Schickt  mit,  icie  sich  Gf.  Karl  mn  Zollern  reraniirotiet,  dass  er  tHt 
beide  nicht  auf  dem  Asj/erg  einlassen  wollte  [vgl.  nr.  179].  Hat  in  seine 
Festungen  noch  keinen  Zusatz  gelegt.  —  Ebd.  Konz. :  rgl.  nr.  13S. 

13:^.  *)  Stuttgart,  April  3()  dankt  Chr. :  die  Ulmer  haben  allerdings  an 
Johann  Jirenz  eine  Kirchenordnung  gesandt  und  sein  Bedenken  darüber  bege/irt  : 
aber  dioselbijr  i^t  clennnsseu  mit  dem  baiistumb  befleckt  und  vermlscbt  üfeweseii, 
das  er  inen  darauf  ain  kurze  antwort  jreben;  kann  sie  jtftzt  nicht  schicken,  freii 
Jirenz  nicht  zur  Stelle  ist :  will  nach  dessen  Ankunft  nicht  nur  dieselhijjr  bebst- 
lieh  kirchenordnunfi:.  sondern  auch  di.  darauf  gegebene  Antwort  schicken,  — 
Siine  Kanzleiordnuug  ist  noch  nicht  fetiig :  wird  sie  hertiach  schicken.  —  Kl?d, 
Konz.  —  Mai  ö  spricht  dann  (Jttheinricli  dtn   Wunsch  aus,   Itei  seiner  Uäck- 


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133.  '134.  155H.  12:5 

133.  Kf.  Friedrich  an  Chr.:  Ain-iUu. 

Zeitungen  von  Jülich. 

schickt  ein  Schreiben  nebst  Zeitungen  von  Hz.  Wilhelm  von 
Jülich,  die  er  heute  erhielt.^)  Da  es,  wie  sie  besorgten y  dahin 
kommen  will,  dass  ein  Stand  nach  dem  andern  amjeyriften 
und  überzogen  wird,  möge  Chr.  bedenken,  was  jetzt  sogleich 
oder  auf  dem  Frankfurter  Tag  vorzunehmen  ist,  damit  die 
Friedfertigen  ausser  Sorge  bleiben.  —  Heidelberg,  /.■).>.^  (mitwoclis 
nach  jubilate)  April  26. 

Ced.:  Schickt  ein  heute  angekomirienes  Schreiben  vom  Erzb. 
von  Mainz  nebst  seiner  Antwort  darauf.  Bittet,  die  Zeitungen 
auch  an  Hz.  Albrecht  von  Bayern  init^uteileii. 

St,  Pfalz.  Miss.  6.     ()r.  präs.  StuUgart,  Apnl  29. 

134.  Hz.  Albrecht  an  Chr.:  April 26. 

Markgf.  Albrechi :  FranhfuHer  Tag;  Chrs.  Sache  mit  dem  Kg. 

hält  des  Markgfen.  Schreiben  an  de?i  B.  von  Arras^)  auch  für 
erdichtet,  vielleicht  zu  dein  Zwecke  um  die  Fürsten  noch  mehr 
zu  verhetze7i  und  Misstrauen  zu  säen :  es  hängt  viel  davon  ab, 
woher  und  durch  tvas  für  Personen  es  dem  Kf.  Pfalzgfen.  zu- 
kam;  er  glaubt  ihm  nicht,  besonders  weil  z.  Z.  des  Datums  die 
Unterhandlung  zwischen  Markgf.  Albrecht  und  den  Bb.  zu 
Heidelberg  noch  nicht  begonnen  hatte,  der  Markgf.  also  keinen 
Grund  hatte,  sie  (uns)  in  dem  Schreiben  zu  meinen. 

Lässt  es  wegen  des  Frankfurter  Tags  und  der  weiteren 
Verhafidlufig  zwischen  Markgf.  Albrecht  und  den  Bb.  bei  seinem 


kehr  nach  Xeuhnrg  Brenz  mitnehmen  zu  dürfen,  da  er  eine  Reformation  in 
neinem  ^Ytrstentum  durchführest  iroUe.  —  Chr.  enridert  Mai  10,  Brenz  miisse 
auf  9.  Juni  nach  Erfurt ;  trenn  er  zurückkomme,  aei  er  htreit,  ihn  zu  beurlau- 
ben. —  ,SU.   Ff  als  9  c  I. 

133.  ')  Hz.  Wilhelm  schickt,  Düftseldorf,  April  20,  an  Kf.  Friedrich  ein 
Schreiben  von  Hz.  Philipp  Magnus  von  Braunschirdg,  sowie  seine  Instruktion 
für  einen  Hat,  den  er  seinen  Gesandten  an  Hz.  Magnus  und  dessen  Vater 
nachschickte,  fei'ner  ein  ASchreiben  vom  B.  von  Münster  und  seine  Antwart 
darauf,  —  Philipp  Magnus  bittet,  April  13,  doi  Hz.,  zu  entschuldigen,  wenn 
er  vielleicht  mit  seinem  Kriegsrolk  dessen  Herrschaft  Ravensberg  mit  Durchzug 
zu  berühren  genötigt  wäre.  Die  Instruktion,  Düsseldorf,  April  17,  irill  Durchzug 
«Ä  Zufuhr  von  Proviant  geirähren,  wenn  das  Kr/egsvolk  nicht  wider  Ksr.y 
Kg.  und  Landfrieden  gebraucht  wird.  —   V^gl.  nr.  130  n.  1. 

134.  «)    Vgl.  nr.  1:23:  nr.  K'9  n.  1. 


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124       *  1553.  134.— 136, 

April  :j6,  früheren  Bedenken  und  {jlaubU  dass  es  dir,  ebenso  wie  Ihm 
beschwerlich  sein  werde,  sich  jetzt  so  tveit  von  Land  und  Leuten 
zn  entfernen, 

Wusste  bisher  nicht,  ob  und  wohin  der  röm.  Kg,  von  dem 
jingarischen  Tay  zu  Ödenburg  abgezogen  sei,  und  inusste  des- 
halb die  Schickung  in  Chrs,  Vertragssache  bisher  aufschieben ;-) 
will  nun  in  der  nächsten  Woche  seinen  Gesandten  nach  Wien 
abfertigen.   ~  Müncheiu  i'3;).^  April  26, 

iSt.  Bayr,  Miss,  :i,     Or,  präs,  tStuUgart,  Mai  1, 

April 20,  135,  Chr,  an  Kf,  Friedrich: 

erhielt  gesterji  bei  seiner  Ankunft  hier  dessen  beide  Schreiben 
von  April  22  und  23,  Schickte  das  Nebenverständnis  uner- 
brochen  durch  eigenen  Boten  an  Hz,  Albrecht,^) 

Was  das  zweite  Schreiben,  besonders  die  braunschweig, 
und  münsterische  Sache  betrifft,  so  hat  er  vor  wenigen  Tagen 
dem  Kfen,  sein  Bedenken  geschickt,  das  dieser  erhalten  haben 
wird.  Ob  er  den  Frankfurter  Tag  selbst  besucht  oder  nicht, 
weiss  er  noch  nicht.  Auch  wenn  er  ausbleibt,  mll  er  mit  dem 
Kfen,  und  anderen  gute  Korrespondenz  halten  und  sich  von 
ihnen  nicht  absondern.  —  Stuttgart,  15:13  April  26, 

6't,  Heidelh.    Wrcin  i,  6*.     Kauz, 

April 27.  136.  Kf.  Friedrich  an  Chr.: 

Wertheimtr  Tag. 

schickt  mit,  was  ihm  der  Erzb,  von  Mainz  schreibt  unter  Be- 
nenmuig  eines  Tages  auf  Vocem  jucunditatis  nach  Wertheini 
zu  weiterer  Beratung  gütlicher  Unterhandlung  zwischen  Bam- 
berg,   WUrzburg   und   Markgf.  Albrecht,    und   was   er   darauf 

2)  Bd  der  yemeinMamen  Hi'ickkehr  von  UeideUterg  haiteti  in  Tübingtn 
am  9.  April  die  letzten  Besprechungen  zwischen  Chr.  und  Hz.  Albrecht  aber 
Chrfi,  jStrdt  mit  Ferdinand  fttattgefunden,  in  deren  Verlauf  Chr,  in  die  BezaJi" 
lang  ron  :J')fJ(MXJ  ß,  willigte,  wovon  IfJOOOf/fl.  drei  Monate  nach  Abschlus»  d«,v 
Vertrags,  7oOO(>fl,  ein  Jahr  später,  wieder  lbtHH>  zwei  Jahre  später  zu  bezahlen 
seien,  —  Vgl.  St.  Chr.  l  9,  loO,  —  Hz.  Albrecht  hatte  ofl'enhar  versprochtHy 
einen  Gesandten  mit  dieser  Vei'abredung  zum  Kg,  zu  schicken,  der  dann  den 
tndgültigen  Abschluss  herbeiführte:  vgl.  nr.  146y  nr,  199  n,  :i, 

13Ö.  M  eodem:  zugleich  sendet  er  das  Schreiben  von  Pfalz  und  seine 
Antwort  darauf  mit.  —  Kbd,  6  Konz.  —  MüncheHy  April  30  dankt  hitfur  Hz. 
Albrtchl  und  schickt  Zeitungen.   ~  St.  Bagr.  Miss.  ;^,    Or.  präs.  Stuttgart^  Mai  3, 


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m.—13S,  1553.  1 25 

geantwortet  hat,^)  ferner  2  Schreiben  des  Erzbs.  an  Chr})  und  Apnl:>7. 
Hz.  Albrecht.  Hält  für  nötig,  den  Werthe/mer  Tag  zu  besuchen 
zur  guten  Vorbereitung  des  Frankfurter  Tages  und  besonders 
um  inzwischen  Weiterunge7i  zu  verhüten;  hofft  Chr.  und  Hz. 
Albrecht  werden  auch  ihre  Räte  schicken,  ebenso  Trier  und 
Jülich.  —  Heidelberg,  /,>.>.V  April  27. 

St.  Brandenburg  Id.     Or.  prCis.  Stnttgati,  April  :*i).^) 

IS 7.  Chr.  an  Kf.  Friedrich:  April  irr. 

Memminger  Tag;  Baden  und  Konstanz. 

schickt  Proposition,  Verhandlungen  und  Abschied  des  Mem- 
minger  Bumlestags,  nr.  1 — 7.  Da  die  Gesandten  bis  Sonntag 
Trinitatis  wieder  daJiin  abgefertigt  tverden  sollen,  wird  er  die 
weitere  Verhandlung  berichten.  —  Stuttgart,  lrt')H  April  27. 

Ced.:  Hat  wegen  dieser  Bundeshandlung  dem  Markgfen. 
Karl  von  Baden  und  dein  B.  von  Konstanz  einen  Tag  ange- 
setzt, zu  Engen  im  Hegau  am  ^.  Mai  persönlich  bei  ihm  einzu- 
treffen: hofft,  dass  sich  beid^  denselben  nicht  missfallen  lassen: 
wo  mm  dei*selbi^  seinen  fur^an^  eiraielit,  tfedencken  wir  alsdann 
mit  beeden  Iren  1.  sovil  ze  handien,  ob  wir  dieselbi^ren  auch  in  unser 
jun^rst  zu  Haidelber^  auf^erichte  verstendnus   bringen  möchten.*) 

6V.  Einungen  7,  25  und  26.     Konz. 

ISH.  Chr.  a7i  Kf.  Friedrich:  April 2s. 

Frankfurter  Tag:  Marhgf.  Alhrechts  Schreiben  an  den  B,  von  Arras; 
Zeitungen. 

Antwort  auf  dessen  Schreiben  von  April  '24.  Da  der  B. 
von  Würzburg  den  Frankfurter  Tag  erwarten  will,  lässt  er  es 


13f).  *)  Der  Erzh.  von  Mainz  benennt  April  26  den  Tag  auf  Anregung 
von  Ffals  und  Trier  hin :  Kf.  Friednch  verspricht,  April  27,  denselben  bh  be^ 
schicken. 

*)  Dat.  April  25:  benannt  den  Wert  heimer  Tag;  schickt  Abschr.  von 
Sehreiben  an  beide  Parteien  mit,  dass  sie  einige  Tage  Anstand  bewilligen  und 
die  Hüte  ins  Lager  geleiten  sollen.  —  Ebd.  Or. 

^  eodem  schickt  Chr.  Abschr.  an  Hz.  Albrecht:  wird  nach  Wertheim 
Räte  schicken,  damit  ihm  kein  V^ersäumnis  vorgeworfen  werden  kann.  —  Ebd. 
Konz,;  rgl.  Druffel  IV,  123.  —  Mainz  setzt  den  Wertheimer  Tag  an.  wohl 
ohne  zu  wissen,  dass  die  anderen  auf  eine  Verhandlung  ror  dem  Frankfuiier 
Tag  schon  verzichtet  hatten;  nr.  128  n.  2 :  nr.  131  mit  n.  1. 

137.  ')  eodem  schreibt  Chr.  auch  an  Statthalter  und  Hüte  zu  Baden, 
dass  sie  Jemand  zu  diesem  Tag  abfertigen  sollen.  —  Ebd.  27  Konz. 


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1 2()  1553.  138,— 1S9. 

April  :i8.  sieh  auch  nicht  missfallen.  Schickt  in  Abschr,  ein  Schreibeti 
von  Hz,  Albrecht  von  April  24,  Ist  ebenfalls  aus  den  gleichen 
Gründen  entschlossen,  auf  dem  Frankfurter  Tag  nicht  selbst 
zu  erscheinen,  sondern  Ritte  dahin  abzufertigen  mit  dem  Be- 
fehU  mit  Pfalz  und  anderen  Einungsverw,  gute  Korrespojidenz 
zu  halten.  Rät,  dass  der  Kf,  an  Markgf  Albrecht  schreibe,  — 
nicht  so  2vie  Hz,  Albrecht  vorschlägt,  sondern  auf  die  Erklärung 
von  Wilrzburg  hin  —  dass  er  auf  dem  Frankfurter  Tag  selbst 
erscheinen  solle,  —  Stuttgart,  1553  April  2H, 

Ced,:  Erhielt  gestern  aus  einer  Reichsstadt^)  fast  gleiche 
Zeitung,  wie  sie  ihm  der  Kf,  April  20  über  ein  Schreiben,  das 
Markgf,  Albrecht  an  den  B,  von  Arras  gerichtet  haben  soll, 
zugesandt  hat;  es  ist  ihm  bedenklich,  dem  zu  glauben,  —  Aus 
Strassburg  umrde  ilwi  vorgestern  geschrieben,  es  seien  zu  8t. 
Diedolt,  Maimünster  und  Seel  1000  französ.  Pf,  samt  einigen 
hundert  Hakenschützen  eingefcdlen,  weshalb  man  im  Elsass 
einen   Überfall  befürchte, 

April ^t).  2,  Ced.   an    Pfalz   und    Bayern:    Als    er   das   Schreiben 

schliessen  wollte,  kam  sein  Diener  hier  an,  den  er  seither  am 
kais.  Hof  hatte.  Derselbe  berichtete  ihm,  der  Papst  und  der 
englische  Kg.  trollten  Ksr,  und  französ.  Kg.  vergleichen :  es  sei 
schon  eine  englische  Gesandtschaft  am  kgl,  Hof  angekommen 
tmd  ein  Kar  dl,  mit  20  Pf.  vom  Papst  unterwegs.  Ferner  7  verde, 
wie  ilim  der  Vizekaiizler  angezeigt  und  er  auch  sonst  bemerkt 
habe,  der  Ksr,  keinen  Reichstag  ausschreiben,  bis  er  sehe,  wie 
sich  die  Verhandlung  in  Frankfurt  anlasse;  zeigen  sich  dort 
die  Fürsten  nach  des  Ksrs.  Gefallen,  werde  dieser  einen  Reichs- 
tag nach  Speyer  oder  Worms,  andernfalls  aber  nach  Köln 
ausschreiben.     -  Stuttgart,  April  29. 

St.  Brandenhitrg  1  d.     Ahschr, 

April :>!).  1S9.  Markgf.  Albrecht  an  Chr.: 

Frankfurter  Tag. 

Antwort  auf  dessen  Schreiben:^)  erinnerte  sich  wohl  de.<t 
Abschieds  mit  den  Unterhandlungsfürsten .  bat  deshalb  Chr, 
und  die  andern  nur  um  Hilfe  gegen  Nürnberg,  und  hofft  noch. 
Chr.  werde  ihn   nicht  verlassen,    wenn   die  Sache  unvert raffen 

138.  »)   Wohl  aus  Augsburg;  vgl.  Di-uffeJ  IV,  UHi, 
LH9.  ')  nr.  117  n.  ;,\ 


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139.-141,  1553.  127 

bleibt  Erhielt  vom  Ksr,  ein  ähnliches  Schreibest  nie  Chr.',  Aptil :Jif 
worauf  er  demselben  laut  Beil.  antwortetet)  Chr.  wird  daraus 
seheih  tvelche  Praktiken  und  Untreue  diese  Pfaffen  samt  den 
Nürnbergern  bisher  gesucht  haben.  Freut  sich,  dass  Chr.  vom 
Ksr.  zu  der  gütlichen  Unterhandlung  beigezogen  ist  und  bittet, 
falls  es  zur  giltlichen  Verhandlung  kommt,  zu  helfen,  dass 
deutsche7n  Gebrauch  nach  vor  allem  Brief  und  Siegel  gehalten 
werden;  schickt  eifien  Abdruck  seines  Ausschreibens  gegen  die 
Pfaffe?};^  das  gegen  die  Nürnberger  soll  auch  bald  an  den 
Tag  kommen.  —  Lager  zu  Bamberg ,  hir^i  April  :^iK 

St.  Brandenburg  Id.     Or.  präs.  Stuttgart,  Mai  3.*) 

140.  Chr.  an  Hz.  AI  brecht:  Main. 

erhielt  von  ihm  H  Schreiben,  dat.  April  '^H  und  21.  —  Hat  den 
Artikel  wegen  Ansuchens  bei  Braunschweig  um  Gütlichkeit  an 
Pfalz  mitgeteilt.  —  Bittet,  die  kgl.  Vertragssache  zu  befördern. 
—  Dankt  für  Zeitungen  und  schickt  ein  Verzeiclmis,  das  er 
gestern  von  Gf.  Konrad  von  Castell  erhielt.  Es  ist  zu  filrchten. 
dass.  ivemi  der  Ksr.  den  Parteien  nicht  mit  mehr  Erüst  schreibt, 
dass  der  Teil,  welcher  thätlich  vorgeht,  sofort  in  die  Acht  ge- 
fallen sein  soll,  ettif  friedlichen  Anstand  oder  Vergleich  wenig 
Hoffnung  ist.^)  —  Die  vier  rhein.  Kff.  sind  in  Bacharach  bei 
einander,  um  den  Streit  zwischen  Köln  und  Jülich  gütlich  bei- 
zulegen.^) —  Stuttgart,  l')5H  Mai  2. 

St.  Bayr.  Miss.  2.    Kons,     ungenügender  Auszag  hei  Druffd  IV\  lJ2o. 

141.  Hz.  Albrecht  an  Chr.:  Mai  :i. 

Wertheimer  Verhandlung. 

Antwort  auf  2  Schreiben  von  April  2'^  und  29.  Kann  an 
keinen  Erfolg  der  Wertheimer  Verhandlung  glauben   und  hält 

'}  Ih^uffel  IV,  122. 

')  Hortleder  8.  1050—1070. 

*)  eodem  schickt  Chr.  Ahschr.  an  Pfal::  und  Bayern :  fürchtet  immer  noch, 
dir  Schickung  zu  beiden  Parteien  werde  vergeblich  sein;  deshalb  sollten  die 
Gesandten  von  Wertheim  meder  abgefordert  und  die  Sache  bis  Frankfurt  ein- 
gestellt werden:  fürchtet^  der  Markgf.  tvürde^  wenn  er  die  Oberhand  bekäme. 
»ich  wegen  der  Unkosten  an  sie  halten,  wie  der  H:.  von  Jira anschweig  an 
Münster  und  andere.  —  Kbd.  Konz. 

I4tJ.  *)  Ahnlich  zugleich  an  Kf.  Friedrich :  St.  Pfüh.  Miss.  6.    Konz. 

')   i'ber  des  Kfen.  Friedrich  Heise  nach  Bacharach  rgl.  Leodius  S.  280 f. 


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128  1558.  14U—U:i\ 

Mai  2.  für  genügend,  wenn  MainZy  Pfalz  ujid  Chr.  ihre  Räte  dazu 
schicken,  damit  sie  im  Nameii  aller  Einungsfürsten  die  Unter- 
handlung  führen ;  will,  was  dieselben  verhandeln,  seinerseits 
angenommen  haben.  Vor  dem  Frankfurter  Tag  wird  die  Unter- 
handlung doch  nicht  beginnen  können,  weshalb  es  wohl  dabei 
geblieben  wäre.  —  Wird  seinen  Räten  befehlen,  sich  auf  dem 
Weg  nach  Frankfurt  mit  Chr.  zu  vergleichen.  —  Münclieii, 
1:V}8  Mai  2. 

Ced.;  Bittet,  dem  Kf.  Pfalzgfen.  diese  Meimnig  mitzuteilen. 

St.  Brandenburg  Id.     Or,  i)räs.  Staiigart,  Mai' 6. 

Mai  2.  142.  Chr.  an  den  Erzb.  von  Mainz: 

Schreiben  des  K»rs. :  geringe  Aussicht  der  Frankfurter  Verhandln ug. 

erhielt  am  22.  April  durch  diesen  Boten  des  Erzbs.  2  Schreiben.^) 
Dankt  für  die  übersandte  Abschr.  der  Antwort  des  Ksrs.  auf 
die  Zuschickung  des  französ.  Schreibens;^)  glaubt,  es  teure 
nicht  nachteilig,  wenn  der  Erzb.  auch  den  anderen  Fürsten, 
die  in  Heidelberg  waren y  davon  Abschr.  schicken  würde ;  hat 
eine  solche  schon  vertraulich  an  Hz.  Albrecht  von  Bayern  ge- 
schickt. 

Hat  auch  die  kais.  Antwort  auf  das  gemeinsame  Schreiben 
der  in  Neuschloss  versammelten  Fürsten,^)  sowie  das  Schreiben 
an  den  Erzb.  besonders  gelesen;  hat  ein  dem  letzteren  fast 
gleichlautendes  Schreiben  vom  Ksr.  erhalten.^)  Er  hat  wenig 
Hoffnung,  dass  auf  dem  bevorstehenden  Frankfurter  Tag  etwas 
Fruchtbares  erreicht  irird :  denn  wie  der  Markgf.  und  die  bei- 
den Bb.  dem  kais.  Schreiben  zu  parieren  gedenken,  zeigen  beil. 
Zeitungen,  die  er  gestern  von  vertrautem  Ort  erhielt.  Doch 
darf  man  dies  dem  Ksr.  nicht  abschlagen.  Wenn  der  Ksr.  den 
Parteien  nicht  mit  mehr  Ernst  schreibt  und  unter  Androhung 
der  Acht  Ruhe  gebietet,  so  ist  wenig  Aussicht  auf  Stillstand 
und  Vergleich.  —  Stuttgart,  ir^y-i  Mai  2. 

St.  HeideUf.   Vtfrein  1.     Konz. 


142.  *)  nr.  U4  n.  :2  und  nr.  l^o. 

-  •  nr.  U4  n.  :i. 

^)  nr.  121)  n.  1. 

*)  r-  DrufH  IV,  M. 


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t43.  -145.  155B.  \2{) 

14S.  Chr.  an  den  pfälz.  Marschall:  Mai 3. 

schickt  einen  Jungen,  den  der  Kf,  zum  Lernen  in  die  Küche 
aufzunehmen  bewilliyt  hat.  —  Stuttgart,  LV>:i  Mai  H, 

SU  Pfalz  9,  /,  64,     Konz. 

144,  Instruktion  Chrs,  für  Gf,  Konrad  von  CastclU  L.  von  Mai  3. 
Frauenberg,  Obervogt  zu  Lauffen,  und  Gerhard  von  Bödigheim, 
Oheramttnann  zu  Weinsberg,  auf  den  Wertheimer  Tag  von  Mai  7 : 

sie  sollen  mit  allein  Fleiss  die  gütliche  Beilegung  des  Streits 
zwischen  Markgf,  Albrecht  und  den  Bb,  von  Bamberg  und 
Würzburg  befördern ;  will  kein  gütliches  Mittel  verfangen,  sollen 
sie  mit  den  übrigen  Gesandten  i^erhandehh  ob  nit  zu  thiiii  weiv, 
ilas  die  bischof  dahin  persuadiert  wurden,  l)ei  dem  durch  mar^jn^af 
Albrechten  an^ezo^neu  vertrag  zu  i)leiben.  Geht  auch  dies  nicht, 
so  sollen  sie  dazu  helfen,  dass  beide  Teile  Kriegsrüstung  und 
Thätlichkeiten  einstellen,  sich  auf  den  Frankfurter  Tag  begeben 
uml  weitere  Verhandlung  abwarten.  —  Stuttgart,  l'uiH  Mai  :i.^) 

St,  Brandenburg  1  d,     Konz. 

14o.  Kf,  Friedrich  an  Chr.:  Mai 3. 

Fi-ankf arter  Tag:  Markgf.  und  Kttr. 

schickt  mit,  was  Mainz,  Trier,  Jülich  und  er  Hz.  Albrecht  und 
Chr.  auf  ihr  Schreiben  antworten.^)  Mahnt  noclieinmal  zum 
persönlichen  Besuch  des  Frankfurter  Tags,  da  der  Ksr.  auch 
den  Erzb.  von  Köln,  Landgf.  Philipp  und  andere  dazu  erfor- 
dert hat,  die  u^ohl  erscheinen  werden.  —  Bacharach,  1:V)H  Mai  H. 

144.  ')  eodetn  schickt  Chr.  diese  ^Instruktion  an  von  Frauenherg  and 
ron  Bödigheim  mit  dem  Befehl,  darnach  zu  handeln,  oh  nun  Gf.  Konrad  er- 
Hcheim  oder  nicht :  von  Frauenherg  soll  sich  ron  Wertheim  aus  bis  zum  JU.  Mai 
nach  Frankfurt  hegeben.  —  Ebd.  Konz.  —  todem  sehreibt  Gfin.  Efisah-th  von 
Castell  an  Chr.,  ihr  Gemahl  sei  auf  einem  Tag  zu  Kulmhach  wegen  der  Glüu- 
ftiffer  und  Bürgen  des  Markgf en.  Albrecht ;  sie  habe  ihm  aber  sofort  geschriebt  n 
und  hoffe,  dass  er  am  6.  in  Wertheim  eintreffe,  —  Ebd.  Gr.  präs.  ^'tutigart, 
Mai  6. 

14i).  *)  Bacharach,  Mai  3;  bitten  dringend  um  persönlichen  Besuch  des 
Frank fart er  und  Beschickung  des  Wertheimer  Tages.  —  Ebd.  Abschr.  — 
Stattgart,  Mai  6  schickt  Chr,  dieses  Schreiben  an  II  z.  Alb  recht  mit  dem  Bemer- 
ken, dass  er  selbst  am  Besuch  des  Frankfurter  Tage's  verhindert  sei  und  sich 
vegen  seines  Befindens  nach  Wildbad  begeben  habe.  --  Ebd.  Kon:.:  rgl, 
nr.  Iü7  n.  L 

Hrn^t,  Rriefw.  de«  If/.d.  Chr.    IT.  i> 


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\'M)  1558.  14b.— UO. 

Mai  ä.  /.  Ced.:  Eine  Person^  die  vor  wenigen  Tagen  aus  Wiirz- 

biirg  hier  ankam,  berichtet,  der  B,  von  Würzburg  sei  nicht  so 
gerüstet y  wie  es  nötig  wäre:  es  lieisse  dort  allgemein,  der  Hz, 
von  Braunschweig  sei  schon  im  Anzug,  tun  den  Bb,  Hilfe  zu 
leisten ;  vom  Ksr.  so  gut  wie  vom  Markgfen,  werde  übel  geredet : 
viele  glaube}],  der  Markgf,  solle  die  Bb,  ,,herumrilcken'' ,  dann 
den  Prinzen  ins  Reich  führen  helfen ;  das  werde  in  den  Wirts- 
häusern  öffentlich  geredet, 

2,  Ced.:  Dankt  für  Übersendung  der  Memminger  Bundes- 
handln ng:  bittet  mitzuteilen,  was  Chr.  auf  dem  2.  Tag  weiter 
erfahren  und  mit  dem  B.  zu  Konstanz  und  Markgf  Karl  von 
Baden  weiter  verhandeln  wird.'^) 

Sf.  Brandt' nhui'fjf  1  d.     Or.  prüft.  Stutt-gaii,  Mai  S. 

Mai  6.  146.  Hz.  Albrecht  an  Chr.: 

Chr.  and  der  Kg.     Kfl.  Tag  zu    Bacharach      Räte  nach  Frankfuf-f, 

will  in  Chrs.  Vertragssache  mit  dem  Kg.  morgen  seinen  Rat 
Dr.  Wiguleus  Hundt  zufn  Kg.  abfertigen,  obwohl  er  noch  nicht 
erfuhr,  dass  der  Kg.  von  dem  ungarischen  Tag  nach  Wien 
oder  Neustadt  gekommen  sei.^)  —  Bittet  um  Nachrichten  über 
den  kfl.  Tag  zu  Bacharach.  —    München,  UVtH  Mai  (>. 

Ced.:  Sei7ie  nach  Frankfurt  abgefertigten  Räte  werden 
morgen  hier  aufbrechen  und  demnächst  bei  Chr.  ankommen. 

iSV.  Brandenburg  Id.     Or.^'^  jträs.  StuUgaii,  Mai  8. 

a)  3  cito. 

')  StuUgafi,  Mai  ti  schreibt  Chr.  an  Kf.  Friedrich,  er  habe  gestern  seine 
Bäte  nach   Werfheim  abgefertigt.  —  Ebd.  Kons. 

146.  *)  über  Hundts  Auftrag  in  Chrs.  Sache  rgl.  nr.  134  n.  2.  Der 
zireile  Teil  seiner  Instruktion  bei  Drußei  IV,  138;  der  Hauptsatz  lautet:  dem 
allem  nach  hetten  wir  der  sacheu  uuser.s  sferingen  Verstands  dahin  nachgedacht, 
das  sich  ir  ku.  lut.  laut  der  aiui^nngs  chnr-  und  fursten  getreuen,  Avolmainenden 
begems  mit  irer  mt.  obem  landen  in  dise  haidlbergische  verstentnus  eingelassen 
und  auf  künftigem  tag  zu  Memingen  die  sachen  durch  ire  gesandten,  dergleich 
wir,  Salzburtf  und  Wirtemberg  aucii  thun  weiten,  dahin  gerichtet,  damit  dieselb 
hundlung  auf  ncgstc  reichsversamblung,  wie  dami  etlicher  stcnd  zu  Memiugvu 
mainung  auch  gewesen,  und  in  kui*z  ain  reichstag  ausgeschrieben  soll  werden, 
verschoben,  alda  hette  mit  Salzburg,  dem  stift  und  stet  Augspurg,  Ulm  und 
andern  vermöglichen  sreten,  graven  und  prelaten  auch  «-ehandlt  und  sy  auf  leiden- 
lichc  mitl  und  weg  in  solche  verstendnus  trenomcn,  auch  die  vcrsteutnus  an  ir 
selbs  in  ain  rechte  form  und  mass  mit  gchürlichem,  rechtlichen  austrag  «rericlit 
möircH  werden,  und  das  alles  mit  der  rö.  kai.  mt.  trenedigistem  vorwissen  und 
bcwilliiren  .  .  .      UV/*/*    der  Kg.  einverstanden   ist,    soll   dvr   Gesandtt   auch    mit 


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It7.  155B.  131 

147,  Infitniktioii  Chrs.filr  Gf.  Wolf  gang  von  Löwenstein^)  Min  6, 
Hans  Dietfricli  vo7i  Plieningen,   Ludwig  von  Frauenberg  und 
Dr.  Kaspar  Ber  auf  den  Tag  zu  Frankfurt: 

sie  sollen  bei  den  kais.  Kommissarien  Clirs,  Ausbleiben  ent- 
schuldigen y  ebenso  bei  den  Fürsten,  welche  ihm  von  Barhararh 
aus  geschrieben  haben,^)  nümlich  Mainz,  Trier,  Pfalz  und  Jülich. 
Wurden  diese  auf  Chrs,  persVmliches  Erscheinen  dringen,  sollen 
die  Gesandte7i  weiter  anzeigen,  dass  er,  wenn  sich  weitere  für 
des  Reichs  Nutzen  und  Wohlfahrt  wichtige  Sachen  zutrügen, 
samt  Hz,  Albrecht  sein  Erscheinen  nicht  abgeschlagen  haben 
wolle,  Wenw^  der  Kf,  Pfalzgf,  in  einem  am  11.  Mai  hier  an- 
gekommenen Brief  ihre  Zusammenku7ift  tvegen  des  von  Markgf. 
AIhrecht  an  den  Ksr,  gerichteten  Schreibens''^)  für  nötig  hält 
und  vielleicht  eine  Entschuldigung  beim  Ksr,  für  geboten  er- 
achtet, so  sollen  die  Gesandten  diese  widerraten,  da  sie  da- 
durch nur  beim  Ksr.  in  Verdacht  kümeji,  als  ob  sie  sich  schuldig 
wiissten ;  würde  jedoch  einer  von  ihnen  angezogen,  dann  wollte 
sich  Chr,  mit  Pfalz,  Bayern  und  andern  über  eine  Entschul- 
difjung  vergleichen. 

An  den  Verhandhingen  sollen  sie  neben  den  anderen  auch 
teUnelimen  und,  tvenn  die  Umfrage  an  sie  kommt,  in  ihrem 
Votum  auf  die  bisherigen  vergeblichen  Bemühungen  zu  Heidel- 
berg und  seither  hinweisen.  Chr.  wisse  keinen  anderen  Weg, 
als  dass  der  Ksr.  den  Bb.  und  ihren  Mitverw.,  ebenso  dem 
Markgfen,  mit  Ernst  und  bei  Fön  der  Acht  gebiete,  die  Waffen 
niederzulegen  und  Frieden  zu  halten;  wer  nicht  gehorcht,  soll 
in  die  Acht  erklärt  und  die  Exekution  alsbald  gegen  ihn  vor- 
genommen werden.  Sind  dann  die  Kriegsrüstungen  abgeschafft, 
dann  kann  gütliche  Vergleichung  oder  sonst  ein  Austrag  ver- 
sucht, oder  die  Parteien  auf  den  ordentlichen  Rechtsweg  ge- 
wiesen werden. 

a)  I)it9tr  Sfits  ist  im  Kons,  narhtnlp/irh  hri(iefilyl.     Trotzdem  hleiht  im  <ir.  fiax  urftpr.  I>n(iou. 

Salzburg  hieräher  verhandeln.  —  Wien.  K.  A.  in  f/ai.  JO.  Ahschr.  Diettcr  Sat: 
hnreixt  dtulUrh,  daxs  die  Vereitehnuj  d's-  hnis,  Hundts  dir  llanptzireck  der 
^Verhäng  ist. 

141.  ')  Gf.  Wolf  gang  ron  Lnwensivin  wird  hei  den  folgniden  Vorhand- 
Uiufen  nicht  mehr  genannt:  er  war  wdil  zu  dvr  Jiendnmi  in  Anfisicht  (ßminntnen, 
fon  der  liJeilignng  ji'dodi  durch  injend  ein  Hindernis  ahgehallni, 

*)  ur.  145  n.  1. 

'')  Dm  ff  et  IV,  12;>. 


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132  löS--^-  147,— 14H. 

Mal  a.  Was  Hz.  Heinrich  von  Braunschweig,  die  Stadt  Braun- 

schweig und  die  braimschweig,  Junker  betrifft,  so  hat  Kf.  Moriz 
jüngst  zu  Neuschloss  berichtet,  Hz.  Heinrich  habe  ihm  und 
dein  Kfen.  von  Brandenburg  zugesagt  gegen  Braunschneig 
und  Goslar  nichts  als  mit  Recht  vorzunehmen,  während  er  mit 
den  br atmschweig.  Jufikern  durchaus  vertragen  sei;  ist  dem 
so,  so  bleibt  es  billig  dabei.  Will  man  jedoch  in  den  Irrungen 
mit  der  Stadt  Braunschiveig  gütliche  Verhandlung  beginnen, 
so  hat  Chr.  nichts  dagegen.  Jedoch  sollten  Hz.  Heinrich  gegen 
Hz.  Erich  von  Braunschweig,  einige  benachbarte  Bb.  und  G/f., 
die  ihm  nicht  gegen  das  mansfeld.  Kriegsvolk  zu  Hilfe  kamen, 
Thätlichkeiten  auch  bei  Pön  der  Acht  verboten  werden. 

In  den  Irrungen  zwischen  dem  Kfeti.  und  dem  Fürsten 
zu  Sachsen  sollte  die  Verhandlung  der  Landschaft  abgenmrtet 
und,  wenn  sie  scheitert,  die  bewilligte  Unterhandlung  vorge- 
nommen werden. 

Will  man  die  Sache  wegen  des  Friedgebots  an  den  Ksr, 
gelangen  lassen  und  trotzdem  oder  auch  ohne  das  gütliche 
Unterhandlung  beginnen,  so  sollen  die  Räte  nicht  widersprechen 
und  es  zur  Beilegung  des  Streits  an  keiner  Mühe  fehlen  lassen. 
Dabei  sollen  sie  sich  an  Pfalz,  Bayern  und  Jülich,  mit  derien 
Chr.  schon  bisher  hierin  in  guter  Korrespondenz  stand,  an- 
schliessen.  Wird  daneben  weiter  über  Handhabung  von  Friecfen 
und  Recht  verhandelt,  sollen  sie  keinesfalls  vom  Passauer 
Vertrag  abgehen,  sondern  sich  durchweg  darauf,  namentlich 
auf  die  darin  genannte  Assekuration  gründest  tind  sich  darin 
mit  den  gejiannten  Fürsten  vergleichen.  Kommt  etwas  wegen 
Ausschreibens  eines  Reichstags  an  sie  und  sie  finden  bei  den 
anderen  Ständen,  dass  ein  Reichstag  nötig  und  dem  Reich 
nützlich  ist,  so  sollen  sie  denselben  nicht  hindern. 

Trägt  sich  etwas  Weiteres  zu,  was  in  dem  Ausschreiben 
nicht  genannt  ist,  so  sollen  sie  sich  nicht  einlassen,  sondern 
sich  Bescheid  holen.  —  Stuttgart,  UhiH  Mai  6*. 

St.  IJeidtlh.    Verein  ad  B.  9.  BeifahZ.  IS.     Or.  —  Kons.  heil. 

Mai  7.  14H.  Die  kf.  Räte  in  Heidelberg  an  Chr. : 

Kaia.  Mandat.     Schreiben   Chrft. 

schicken   Abschr.   eines  durch   einen   Kammergerichtsboten    in- 


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sinii/erteri  kais.  Mandats,^)  das  gestern  in  Ahursenheit  des  Kfen.  Mai  ;. 
ankam.    Heute  kamen  H  Schreiben  von  Chr.,  zwei  an  ihren  Kfeiu. 
eines  auch  an  diesen  und  an  seine  Mitfürsten^  die  sie  dem  Kfen, 
nach  Bacharach  zuschickten.        ITuhi  Mai  7. 

St.  Hdddh,   Verein  ?,  3.     ()v. 

149.  Kf.  Friedrich  an  Chr.:  Mai  ti. 

Schreiben  Markgf.  AWrechiH   an   den  Ksr. ;    Wertluima'  und  Frank' 
furier  Tag. 

Antwort  auf  :i  Schreiben  von  Mai  2,  :i  und  ').  Resprach 
wh  wegen  der  Antwort  des  Markfjfen.  Albrecht  an  den  Ksr.,^)  die 
ihm  sehr  wichtig  erscheint,  mit  Trier  und  Jülich,  und  schickte 
sie  samt  ihrem  Bedenken  auch  an  Mainz:  was  sie  darauf 
beschlossen,  wird  Chr.  in  wenigen  Tagen  schriftlich  erhalten. 
Man  beschloss^  auch  die  Räte,  da  sie  schon  allerseits  nach 
Wertheim  abgefertigt  sind^  fortziehen  zu  lassni :  merken  sie. 
dass  nichts  zu  machen  ist,  werden  sie  sclion  umkehren.  Da. 
wie  er  vmi  Köln  und  Jülich  hörte.  Braunschweig  und  Münster 
schon  viitei7iander  vertragen  sind  und  der  B.  das  Stift  Minden 
mit  einer  grossen  (Teldsumme  abtreten  muss.  so  wurde  diese 
Verhandlung  eingestellt.  —  Hofft  noclieinmaU  dass  Chr.  und 
Hz.  Albrecht  auf  das  Schreiben  von  hier  aus  selbst  nach 
Frankfurt  kominoi  werden.  —  Bacharachy  t')')H  Mai  s, 

Sf.  Brandenburg  Id.     Or.»)  fnäfi.  Sinttguri,  Mai  10. 

150.  Hz.  Albrecht  an  Chr.:  Mai  .\ 

KardL  ron  Augsburg. 

vor  wenigen  Tagen  war  der  Kardl.  von  Augsburg  bei  ihm  hier, 
berichtete  ihm  allerlei  trichtige  Sachen  vertraulich  und  äusserte 
auch,  er  wolle,  sobald  er  heimkovinie,  sich  zu  Chr.  begeben  und 
Um  auch  allerlei  vertraulich  anzeigen:  da  der  Kardl.  ihm 
viele  seltsame  Praktiken,  besonders  über  Italien,  berichtete, 
sollte  ihn  Chr.   nicht  abweisen  :^)   fragt  ihn  Chr..    wie  es  mit 

a)  9  cito. 

HS.  ')  Bat.  BrÜHfiel^  A/tHl  tl.  I)ir  Ksr.  rerbidef,  ohne  seinen  Jiefthi 
Kru;gArolk  in  fieinem  Xamen  anzunehmen  oder  jemand  ohne  glaubwürdigtn 
Scliem  annehmen  zu  lassen.  —   Hortleder  S.  ItWf.:  rgl.  nr.  l2o  n.  1. 

149.  ')  Braftl  IV,  l:.K\ 

loO.  *)  l'Vfsseny  ÄprU  14  hatte  der  Kardl.  an  Stovkhammcr  gesrhriehin, 
er  m  letzten  Dienstat/  glücklich  hier  angekommen ;   er  wünsche   ein  gutes   Vtr- 


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134  1553.  liVJ.—  ldl. 

Mai  6'.  dem  spanischen  Begwient  in  Italien  stehe,  so  wird  er  hören, 
dass  man  es  dort  ebensowenig  leiden  mag  wie  hier  aussen. 
Zudem  ist  Chr.  im  Heidelberger  Abschied  auferlegt  worden, 
seine  Nachbarn  zum  Beitritt  zum  Verständnis  zu  bewegen  und. 
soviel  sich  Albrecht  erinnert,  umrde  dabei  auch  Augsburg  ge- 
nannt; Chr.  hat  also  Ursache  zu  persö7ilicher  Zusammenkunft 
mit  dem  Kar  dl.;  glaubt,  dieser  werde  zum  Beitritt  geneigt  sein, 
mehr  als  beim  Menimifiger  Bund.  Hat  mit  ihm  soviel  ver- 
handelt, dass  er  seinen  Räten  zu  befehlen  versprach,  sich  mit 
den  bayrischen  über  eirien  künftigen  Tag  zu  vergleichen  und 
die  ganze  Memmi7iger  Verhandlung  auf  einen  künftigen  Reichs- 
tag oder  eine  andere  ansehnliche  Versammlung  von  Fürsten 
zu  verschieben. 

Hat  seinetn  Rat,  den  er  in  Chrs.  Sache  zum  Kg.  abfertigte, 
daneben  auferlegt,  wenn  die  Sache  zwischen  Kg.  und  Chr.  ver- 
tragen ist,  mit  allem  Fleiss  dahin  zu  arbeiten,  dass  sich  der 
Kg.  mit  seinen  oberen  Landen  auch  in  die  Eintmg  begiebt: 
wird  den  Erfolg  hierin  mitteilen. 

Der  Kardl.  ersuchte  ihn  auch,  ihn  Chr.  zu  empfehlen 
wegen  der  Propstei  Elhvangen;  thut  dies  hiemit.  —  München 
Lir)H  Mai  H. 

St.  Bayr.  Müh.  ö*.     Eigh.  ()r.^)  präs.  Stuttgart,  Mai  W. 

Mai  9.  ISl.  Chr.  an  Pfalzgf.  Ottheinrich: 

gestern  abend  ist  Frau  Jakoba,  Hzin.  v.  Bayern,  Witive.  kirr 
angekommen,  wird  heute  hier  bleiben  tmd  morgen  nach  Pforz- 
heim Weiterreisen.  —  Stuttgart,  15^3  Mai  9. 

St.  Pfalz  9  v  I,  79.     Konz. 


]()  3  cito. 

hättnis  :a  Ih.  AUn-echt  und  iroUe  diiscn  beHiichen,  icenn  er  zuräckkommv,  — 
In  eigh.  F.  S  fugt  er  Itei:  er  möchte  nur  eine  Stunde  bei  Stockhainmer  .sein. 
Ir  solt  ainmnl  bei  mir  befinden,  das  mir  nichs  bober  anireleiren  dann  unsers  gfe- 
liebten  Vaterlands  wolfart  und  bestendi^e  befridung;  darzu  \vill  ich  mich  in 
allen  rauglichen  dingen  weisen  und  bi-aucben  lassen.  Es  ist  zeit,  das  wir  Teut- 
scheu  zu  unser  Sachen  selbs  seben;  es  send  och  meins  eracbtens  noch  weg  vor- 
banden. —  München,  Si.  A.  .schir.  iiSOltO.  Or.  —  Eine  ähnliche  Sprache  führt 
rr  Kg.  Maximilian  {/e(/jniiber :  IJ ruffei  IV ^  127.  Der  Kardl.  erseJieint  von  jetzt 
ab  aLs  einer  der  eifrif/ffftn  und  lautest tn  Gegner  der  vermeinÜichen  spanischen 
Praktiken  des  kais.  Hofes:  vgl  nr.  W3,  104,  169,  VO;  Drvfftl  IV,  241,  31:3. 


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152.-154.  1553.  135 

lo2.  Chr.  an  Bürf/enne/ster  und  Hat  zu  Basel:  Mai  ff. 

Meist  jr  IJatis    Wt'f/erich. 

Uiiseni  fifuintliclieii  jifrus  zuvor,  fuisiclitig:,  (»rsaiiieii,  weist», 
liebe  besonder  naehbaur  und  frevatterii !  \)  Hat  vor  piiter  weil 
ihren  Mitbürger,  Meister  Hans  Wiyerieh.  zu  sieh  besehreihen 
und  aiiier  sacheii  halber  seiner  knnst  und  rats  pliletj-en  lassen. 
Da  sieh  dieselbe  mit  ihm  (jllleklieh  anlässt,  so  dass  zu  hoffen 
ist,  sie  kirnnte  dureh  ihn  zu  einem  f/uten  Ende  yehraeht  werden. 
Äo  ist  nötig,  dass  er  ihr  bis  zu  Ende  auswartet.  Bittet  des- 
halb, demselben  längere  Abwesenheit  flieht  übelzunehmen.  — 
Stuttgart,  15;!:^  Mai  ih 

*S7.  Eidgenossen  5.     Konz. 

h'^3,  H.   ^V.  von  Knöringen  an  Chr.:  Mai  u. 

erhielt  dessen  Bef'eliP)  und  kann  nicht  finden,  dass  Branden- 
hurg.  Bamberg,  Würzburg,  Nürnberg  oder  Windsheim  ihr 
Kriegsvolk  verlaufen  lassen :  vielmelir  nehmen  alle  noch  weiteres 
Kriegsvolk  an.  —  Ansbach,  1-V):i  Mai  IK 

ö'l.  Bramlenhui'if  1  d.     Or.  präs.  StuHifaH,  Mai  IL 

liy4.  Kf.  Fried  rieh  an  Chr.:  Mai  n. 

Kam  merge  rieh  fsin  a  ii  dat. 

als  er  heute  früh  h  Uhr  beim  Erzh.  von  Mainz  liier  ankam, 
erhielt  er  ein  Schreiben  des  Erzbs.  samt  Abschr.  eines  K.G. 
Mandats,^)  mit  dem  der  Bote  schon  unterwegs  gewesoi,  dann 
über  zurückgekehrt  war.  (ileich  darnach  wurde  ihm  von  einem 
Boten  des  K.Gs.  das  Mandat  in  Or.  hier  insinuiert,  das  nun  wohl 
auch  Chr.  überliefert  sein  wird.  Mainz  meinte  zwar,  er  solle 
flen  Ksr.  um  Abschaffung  oder  Einstellung  des  Mandats  er- 
suchen:   allein  da   nur  er  und  Chr.  von   den   Unterhandlungs- 

15:j.  *)  Sie  warm  1041  hei  der  in  Basti  f/eborenen  Tochkr  Chrs.,  Hcdwiy, 
GevaU^r  geworden, 

163.  *)  Mai  6  haUe  Chr.  angefragt,  oh  dem  kais.  Ansschreihen  des  Frank- 
farUr  Tages  gehorcht  und  das  Kritgsrolk  »entlassen  werd-^.  —  ö'l.  Heiddh. 
Vtrein  9  IIL     Konz. 

154.  »)  Das  Mandat  von  J/«t  i>  hei  Horilder  S.  Hilf.;  den  häden  Bb. 
fnit  thf'itUchei'  Hilfe  zuzuziehen^  wird  folß.nden  bifohkn:  dai  JxJ)'.  ro/j  Mainz, 
Pfalz  und  Saclisen ;  iJentschineister :  Jlz.  Johann  Friedrich,  Hz.  Chr. ;  Landgf. 
Phüipp;  Of.  Wilhelm  von  Hcnnehcrg ;  Dekan,  Kapitel  und  er  wählt  jm  B.  von 
Eichstatt:  *StaithaUcr  und  Bat ^:n  von  Ansbach :  Nnrnherg,  Both'nhurg,  Winds^ 
heim,  Schiceinfurt. 


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13()  1553.  15i,—ln6, 

Mai  IL  fnrsten  in  dem  Mandat  benannt  sind,  war  er  für  Verschiebung 
auf  den  so  nahe  bevorstehenden  Frankfurter  Tag,  wo  es  in 
ihrer  aller  Beisein  oder  zuerst  durch  die  Räte  erwogen  werden 
solle;  denn  ivas  sie  beiden  Parteien  im  Heidelberger  Abschied 
erklärt  haben,  das  icolle  atich  bedacht  sein;  wenn  aber  Mainz 
für  sich  den  Ksr.  ersuchen  oder  es  den  andern  anzeigen  wolle 
so  stehe  es  bei  ihm,  Chr.  möge  nun  der  Sache  nacMenken 
und  sich  mit  den  andern  vergleicheri.^)  —  Eltville,  UVyü  Mai  IL 

St.  Pfalz  9,  /,  66.     Or.a)  präs.  StuUgart,  Mai  14. 

Mai  IL  toS.  Chr.  an  Hz.  Albrecht. 

Frankfurter  Tag.     Markgfl.  Schreiben  an  den  Ksr. 

schickt  ein  Schreiben  von  Mainz,  Trier,  Pfalz  und  Jülich  an 
sie  beide,  ^)  ferner  eines  von  Pfalz  an  ihn:  hat  seifien  Räten, 
die  er  nach  Frankfurt  schicken  wird,  befohlen,  ihn  dort  zu 
entschul digefi  mit  dem  Zusatz,  dass  er,  wenn  weitere  für  des 
Reichs  Wohlfahrt  wichtige  Sachen  vorkämen,  zu  erscheinen 
bereit  wäre  wenn  Um  nicht  sein  Befinden  hindere.  Wegen 
des  markgfl.  Schreibens  an  den  Ksr.,  das  wohl  das  Jetzige 
Schreiben  der  Fürsten  an  sie  beide  veranlasste,  befahl  er  den 
Gesandten,  dem  Kfen.  zu  sagen,  dass  er  nicht  für  ratsam  halte, 
sich  darum  anzunehmen,  da  weder  sie  beide  noch  Pfalz  darin 
erwähnt  seien,  so  dass  es  beim  Ksr.  Verdacht  erregen  würde, 
als  ob  sie  sich  schuldig  wüssten.  —  Stuttgart,  hVh>  Mai  IL 

St.  Brandenhiinj  1  d.     Konz.  von  Btr. 

Mai  u,  IS 6.  Gf.  Kon r ad  von   Castell,    Gerhard  von  Bödigheim, 

Ludwig  von  Frauenberg  an  Chr.: 

Bericht  vom   Wetihetmer  Tag. 

kamen  am  7.  d.  M.  hier  in  Wertheim  an.   wo  sie  die  beil.  ver- 

a)  Aufseht::  von  disem  ist  lierzog  Albrerht«n  copeion  zugenundt. 

^)  Stuttyaii,  Mai  /.>  antirortd  Chr.,  er  hahe  seUtst  noch  kein  fto1che?i 
Mandat  erhalten :  die  im  Jleidelb.  Ahaehied  den  I'arteien  gegebene  Erklärung 
sei  icohl  zu  bedenken ;  sobald  das  Mandat  komme,  trolle  er  den  Ksr.  schriftlich 
um  Abschaffung  oder  doch  um  Einstellung  bis  zum  Ende  des  Frankfurter 
Tages  bitten;  dann  es  ie  nit  by  ainandor  sein  und  l)est('en  kan,  das  wir  zwischen 
inen,  den  parthyen,  underhandlunir  i)fleiren  und  niclitz  destweniß^er  dem  aim  teil 
mit  der  that  zuziehen  und  uns  iretren  dem  andem  in  vhed  und  kriegsnistung  begeben 
selten;  e/t  könntfi  nichts  schaden,  wenn  alle  gemahnten  Fürsten  dies  besonders  an 
den  Ksr.  schreiben  würden.  —  *S7.  Pfalz  Ü,  /,  6bi.     Konz. :  rgl.  nr.  16t  und  WJ. 

Ji>5.  ^)  Mai  6  mahnen  dieselben  nocheinmal  zum  Besuch  des  Frankfurter 
Tagts.  —  Ebd,  Abschr.  jrräs.  Stuttgart^  Mai  10. 


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156.^107.  155B.  137 

zeichneten  Gesandten  *)  trafen.  Noch  am  gleichen  Abend  sandte  Mai  uj. 
der  B.  von  Würzburg  den  Endres  vom  Stein  samt  einigen 
weiteren  Adeligen  mit  20  gerüsteten  Pf,  viit  einer  Schrift  laut 
Beil,^  Gleich  am  andern  Morgen  beschloss  man  eine  Antwort 
an  den  B,,  die  nebst  weiteren  mit  dem  B,  gewechselten  Schriften 
beiliegt.  Obwohl  man  bisher  täglich  in  den  Rat  ging,  konnte 
noch  nichts  weiter  erreicht  werden,  da  Markgf.  Albrecht  ihnen 
noch  keine  Antwort  gab,  obwohl  sie  durch  einen  reitenden 
Boten  sc/iriftlich  nach  seiner  Gelegenheit  fragten.  Hierauf 
icarten  sie  noch  stündlich  und  bitten  nm  Befehl  für  den  Fall, 
dass  sich  des  Markgfen,  Antwort  bis  zum  Frankfurter  Tag 
verzieht  und  die  Gesandten  alle  oder  zum  grossen  Teil  hier 
bleiben  oder  abreiten.  —  Wertheim,  hVhi  Mai  12, 

St,  Brandmhury  Id.     O/-.*»)  prds,  Stuttgart j  A/ai  13.^) 

IS  7,  Chr.  an  Hz,  AI  brecht:  Mai  12, 

Kardl.    von  Augsburg;    kais.   Bund.     Aufnahme    de^    Kys.    und  den 
Kfcn.  Monz  in  den  Heidelh.  Bund.     Franzf'ts.   Werhung, 

Antwort  auf  dessen  Schreiben  von  Mai  h.  Will,  wenn  er 
hier  sein  Baden  vollendet  hat,^)  sich  gerne  mit  dem  Kardl.  von 
Augsburg  besprechen  und  an  einen  diesem  gelegenen  Ort 
kommen;  glaubt,  die  Aufnahme  des  Kardls.  werde  den  anderen 
Fürsten  nicht  zuwider  sein,  an  die  er  es  gelangest  lassen  will. 
Billigt  Albrechts  Vorschlag,  die  Memminger  Bundeshandlung 
auf  einen  Reichstag  oder  eine  andere  ansehnliche  Fürsten- 
Versammlung  zu  verschieben :  denn  er  ivüsste  nicht,  wozu  eine 
Einigung  mit  höclistens  7<U)0  z,  F.  und  UiOO  z.  li,  gut  wäre: 
kann  nicht  spüren ^  dass  die  .schwäb.  Heichsstädte  ausser  Augs- 

a)  2  cito. 

156,  ^)    V'on  Mainz,  Trier,  l^alz  und  Jülich, 

')  Beglaubigung  für  Endreg  vom  Siein  :  ReauUat  der  weiteren  Schreiben : 
dfa  Markgfen.  liesoluiinn  int  ahzuirarten, 

^)  eodem  antwortet  ihnen  Chr.,  da  sich  die  Sache  so  in  die  Lange  ziehe, 
solle  L.  von  Krauenberg  sogleich  nach  Frankfufi  aufbrechen,  die  beiden  andern 
in  Wertheim  bleiben,  wenn  die  sonstigen  Gesandten  dies  auch  thun.  —  Ebd. 
Konz.  —  Naclidem  dann  am  16.  Mai  von  Mainz  die  Nachricht  über  die  ab- 
Uhnenfle  Haltung  des  Markgfen.  eingtlaufcn  trar  (nr,  16S),  wurde  d.r  Wert- 
htimer  Tag  beschlossen,  der  über  bedeutungslose  Vorrerhandlung*  n  nicht  hinaus- 
gekommen irar.  —  rrotokoll  St.  Jleidelb.    Verein  9,  Beifasz. 

157,  ')  Obwohl  Chr.  in  Wildbad  ist,  tragen  seine  Briefe  den  Ausstellungs- 
ort .Stuttgart:  rgL  nr.  I4o  n.  1,  166  n,  1,  174, 


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i;^8  1553.  157. 

Mai  rj.  burij  und  lUm  Lust  haben,  sich  in  das  Bündnis  zu  begeben : 
vielmehr  sind  einige  entschlossen,  bei  den  Fürsten  um  Schutz 
und  Schirru  anzusuchen,  um  was  wohl  auch  Albrecht  ange- 
gangen werden  wird, 

Dass  Albrecht  seinem  Gesandten  befahl,  mit  dem  Kg,,  nach 
Abschluss  des  Vertrages  zwischen  diesem  und  Chr.,  über  seinen 
Beitritt  zu  ihrem  Verständnis  mit  seinen  oberen  Landen  zu 
verhandeln,  ist  nicht  undienlich,  ebenso  wenn  damit  auch  Hz. 
Moriz  hineinkäme. 

Kann  den  Kardl.  von  Augsburg  als  Propst  von  FAlwangcn 
wohl  leiden,  kann  aber  nicht  zustimmen,  dass  derselbe  vor 
ergangenem  Endurteil  Besitz  ergreift:  dies  widerspräche  seinem 
Heidelberger  Vertrag  mit  dem  Deutschmeister,  aurh  könnte  er 
des  Schutzes  ivegen  leicht  wieder  in  Händel  kommen;  wenn  der 
Kardl.  in  Rom  die  Sache  betreibt,  kann  er  in  kurzem  ein 
Eyidurteil  erlangen,  und  hat  keinen  anderen  Nachteil,  als  dass 
er  hernach  Kasten  und  Keller  um  so  besser  gefüllt  findet. 

E.  1.  will  ich  auch  vertrauter  niainun^  uit  ber^^en,  (la>s  «estern 
morgen  ainer  vom  adel  von  des  kunigs  von  Franckreich  wehren 
mit  einer  credenz  bei  mir  ist  ^ewest  und  ist  in  somma  sein 
Werbung-  gestanden:  naclidem  der  kunig  glaublich  bericht,  wie  die 
kei.  mt.  mit  marggr.  Albrechten  zu  Hi-andenburg  und  mir  handeln 
haben  lassen,  damit  wir  den  kunig  durch  das  Elsass  in  Frank- 
reich angreifen  solten,  so  wurde  ir  mt.  mit  aller  macht  aus  dem 
Niderland  auch  angreifen,  damit  der  kunig  genötigt  wurde,  sein 
krieg  der  enden  und  aus  Italiam  ze  wenden,  und  also  verhindert 
wurde,  das  dem  prinzen  der  pass  in  Italiam  nit  gewert  wurde, 
mit  vilen  bitten  und  erbieten,  mich  dahin  nit  zu  begeben;  dann 
s(dte  das  beschehen,  wurde  den  Schweitzern  ursach  gegeben, 
herausser  in  mein  land  ze  fallen  und  auch  verners  zu  gi-eifen. 
Darauf  ich  ime  nn't  kurzen  woiten  geantwort,  mir  were  von  dem 
nit  b(Mvisst;  dann  mit  mir  dei'wegen  noch  der  zeit  nichtz  gehandelt. 
Darauf  er  replicieit,  ob  aber  was  mit  mir  gehandelt  wnnle. 
w(»s  ich  mich  verhalten  W(dlte;  ich  ime  geantwurt:  der  gebui*; 
sein  herr  were  mir  aiu  nandmft  soma  geltz  schuldig;  wo  ich  dit* 
billiehait  bei  ime  fende,  wurde  ich  mich  auch  darnach  zu  halten 
wissen,  ist  also  abgeschieden;  hab  ine  sonst  allerlei  gefrairt 
(die weil  er  nnr  bekant),  und  s(mderlich  ob  sich  sein  herr  nit 
woltc»  vertragen  lassen,  item  der  dreier  stett  halber,  iletz,  Tliul 
und  Verdun.     Daiauf  er   geantwort,    das   im   wol    bewisst    were. 


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Iö7.—jrt9.  1558.  139 

(las  ^;ic•ll  sein  lierr  mit  der  kei.  mt.  iiit  vertragen  wurde,  es  wurde  Mai  i^. 
inie  dann  gregeben  das,  so  ir  nit.  im  occupierte ;  der  dreier  stett 
halber  achtet  er,  wo  sich  das  reich  in  billiche  vtTstendnus  mit 
seinem  herrn  einliesse,  das  er  nit  allein  die  stett  dem  reich 
widenimb  zustellen  wurde,  sonder  dasselbip:  mit  allem  seinem 
vermögen  in  seiner  libertet  erhalten  helfen;  und  fraget  mich  von 
dem  tag  zu  Franckfort,  ob  der  sein  furgang  haben  wurde;  item 
wo  herzog  Moritz  were,  ob  er  auch  darauf  komen  solte,  ob  er  in 
keiner  rustung  were  und  wie  starck  er  sein  möchte ;  ob  auch  der 
tag  zu  Eger  sein  endschaft  eiTaicht,  was  daselbst  beschlossen. 
Welches  alles  E.  1.  ich  freuntlicher,  vertrauter  w(dmainung  auch 
vei-stendigen  wellen.     -  Stuttgart  l-'y^y-i  Mai  /V. 

St.  Bayr,  Miss.  3.    Abschr. 

138,  Erzb,  Sebastian  ron  Mainz  an  Chr.:  Mai  ii, 

Verhandlung  in   Wetihtim. 

schickt  in  Abschr.  ein  ihm  von  Kf.  Friedrich  nebst  den  Ant- 
icorten  com  B.  in  Würzburg  tind  Markgf.  Albrecht  zugekommenes 
Schreiben,  V  Schickte  sogleich  Abschr.  davon  an  seine  Räte  in 
Wertheim  mit  dem  Befehl,  falls,  wie  aus  des  Markgfen. 
Schreiben  zu  sehest  ist  und  wie  auch  Pfalz  meint,  nichts  er- 
reicht  wirdj  sich  mit  den  andern  Bäten  über  den  Abzug  zu 
vergleichen.  —  Mainz,  1553  Mai  14. 

St.  Heidelb.   Verein  7  a,  :2.     Or.  /jräs.  Slattyart,  Mai  17. 

1>9.  Chr.  an  Ksr.  Karl:  Mai  i4. 

Vertrag  mit  Gf.  (ieorg. 

hat  sich  mit  Gf.  Georg  dahin  verglichen,  \)  dass  er  ihm  die 
Gfsch.  Mömpelgard,  die  von  Ksr.  und  Beich,  sowie  die  Herr- 
schaften GraJige,  Clerval  und  Passavant,  die  von  Karl  als  Hz. 
und  Gf.  von  Burgund  zu  Lehen  gehen,  erblich  für  ihn  und 
seine  ehelichen  männlichen  Erben  abtritt.  Bittet  deshalb,  ihm 
selbst  diese  Lehenspflichten  zu  erlassen.    Gf.  Georg  mit  Gfsch. 

lob.  *)  Während  B.  Melchior  April  30  die  auf  Mai  7  nach  Werihciin 
naageschriebtne  gütliche  Verhandlmig  zuschreibt j  wenn  der  Markgf.  von  wdferem 
thätlichin  Vorgehen  abgehalten  wird,  lehnt  der  Markgf.  dieselbe,  Mai  6,  mit 
Rücksicht  auf  den  Frankfurter  Tag  ab. 

159.  *)  Der  Vertrag  zwischen  Chr.  und  Gf.  Georg  bei  liegsclur  :*,  104/111. 


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140  1553.  169.— 160. 

Mai  14.  lind  Herrschaften  zu  belehnen  und  zu  gestatten,   dass  er  die- 
selben sogleich  einnehme.  —  Stuttgart,  75'}3  Mai  14. 

iSL  Hamarchiv  K.  4  F.  3,    Äbschr. 

Mai  lö.  160.  Kf.  Friedrich  an  Chr.: 

'Klagen  über  Marhgj\  Albf'echt. 

schickt  für  Chr.  und  Hz.  Albrecht  voin  Erzb.  von  Mainz  Abschr. 
der  Antworten,  welche  Markgf.  Albrecht  zu  Brandenburg  und 
der  B.  ron  Würzburg  wegen  der  gesuchten  weiteren  Unter- 
handlung ihnen  allen  gegeben  haben.  Schickt  ausserdem,  was 
der  Markgf.  auf  einem  Zettel  ihm  /Kf./  allein  zur  Bescliwernng 
angezogen  und  begehrt  hat.^)  Wusste  von  all  dem  gar  nichts: 
als  er  gestern  abend  von  dem  Tag  zu  Bacharach  nach  der 
Unterliandlung  zwischen  Köln  und  Jülich  ivieder  nach  Heidel- 
berg kam,  traf  er  hier  seinen  Statthalter  in  der  oberen  Pfalz, 
Hz.  Wolfgang,  und  erfuhr,  dieser  sei  vor  seinem  Herabreisen 
persönlich  bei  Markgf.  Albrecht  gewesen  und  habe  freuiidlich 
bei  ihm  Abschied  genommen;  legt  weitere  Verhandlungen 
zwischen  beiden  über  das  in  dem  Zettel  erwähnte  bei. 

Dies  hat  ihn  noch  mehr  befremdet;  auch  soll  er,  abge- 
sehen von  den  nürnbergischen  böhmischen  Reitern,  beim 
Markgfen.  noch  in  tveiterem  Verdacht  sein.  Er  will  deshalb 
dem  Markgfen.  nach  beil.  Konzept  freundlich  schreiben,  und 
da  morgen  ihrer  aller  Räte  bis  zu  ihrer  persönlichen  Ankunft 

wo.  *)  Der  Markgf.  klagt  [Stein,  Mai  t>],  dass  trotz  der  Ileiddhergtr 
Jtewilliyung  der  Kf.  seinen  Feinden  Vorschuh  leiste  und  den  Xürnhei'gfrn  den 
I'ass  durch  sein  Land  gestattet  habe:  so  seien  400  höhm.  Reiter  darin  beher- 
bergt worden,  denen  die  Nürnberger  600  Hakenschätzen  zum  Entsatz  entgegen" 
s-andten.  Kr  habe  deshalb  auch  durch  des  Kfen.  Land  seinen  Feinden  nach- 
ziehen müssen^  habe  sie  auch  samt  den  Reitern  alle  erlegt  und  verjagt,  ihnen 
auch  ihr  Geschütz  genommen.  Hofft,  der  Kf.  werde  seinen  Gegnern  keine  solche 
Hilfe  mehr  leisten  und  bittet  um  schriftl.  Antwort,  wessen  er  sich  zu  ihm  und 
fiduen  Freunden  zu  versehen  habe.  —  Vgl.  Voigt  ^,  öl.  —  Auf  die  Bitten 
Wolfgangs  um  Schonung  dtr  pfälz.  Lande  wies  Markgf.  Albrecht  wiederholt 
auf  dis  Verletzung  des  Heidelberger  AIjschieds  durch  den  Durchzug  böhmischer, 
dann  auch  sMesischtr  Heiter  hin,  wogegen  Wolfgang  erklärte,  es  sei  unmöglich 
gewesen,  die  unerwarteten  Durchzüge  zu  hindern.  —  Dies  sagt  der  Kf.  auch 
in  d^m  Konz.  der  Antwort,  und  weist  unt.  and.  darauf  hin,  dass  er  sich  auch 
durch  KammergericJitsmandate  nicht  gegen  den  Markgfen.  habe  bewegen  lassen, 

—  Leizters  zu  schreiben  widerrät  Chr.,  Mut  17,  da  es  eine  Blossstelhing  wäre 

—  Ebd.  Konz. 


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mK^Ißl.  1553.  141 

in  Frankfurt  eintreffen,   will  er  die  Räte  von  Bayern,  Jülich  Mm  i:,. 
und    Wirtbg,   utn   eine  Beratung   dieses   Schreibens    ersuchen. 
Bittet  auch  Chr.   tim   seinen   Rat;   kommen  Hz.  Alhrecht  und 
Chr.  persönlich  nach  Frankfurt,  k(}nnten  sie  vertraulich  darüber 
sprechen.  —  Heidelberg,  LV>:i  Mai  /;>. 

St.  Pfalz.  Mhs.  0.     <h\  präM,  StuHgnrt,  Mai  17.-) 

161.  Clir.  an  seine  Räte  in  Frankfurt,   H.  D.  von  Plie-  Mni  15, 
ningen.  Ludwig  von  Frauenberg  und  Dr.  Kaspar  Ber.: 

Festhalien   des    Passauer    Vertrags.     Mandat   des   K.Gs.     Schreihen 
Chrs.  an  Mainz  etc. 

.schickt  mit,  was  Kf.  Friedrich  tmd  Hz.  Wilhelm  an  Hz. 
Albrecht  und  ihfi  wegen  der  Visitation  des  K.  Gs.  unter  Bei- 
legung eines  Berichts  des  pfälz.  Kanzlers  gesclirieben  liaben. 
Da  man  hienach  von  dem  Fassauer  Vertrag  abweichen  will, 
weis  flicht  nur  beschwerlichy  sondern  auch  schimpflich  wäre, 
so  sollen  sie  dies  mit  den  anwesenden  Fürsten  und  Ge.sandtfm 
beraten  und  es  dahin  bringen  helfest,  dass  von  dem  Vertrag 
nicht  abgegangen,  sondern  ihm  nachgelebt  und  die  Visitation 
vorgenmnmen  wird,  wie  nötig  ist.  Hierin  sollen  sie  mit  Pfalz. 
Bayern  und  Jülich  gute  Korrespondenz  halten.  Schickt  zu 
diesem  Zweck  ein  yieulich  dem  Pfalzgfen.  übersandtes  Bedenken. 
Schickt  ferner  in  Abschr.  ein  Schreiben  von  Kf.  Friedrich 
sowie  ein  solches  von  Mainz  und  ein  K.G.-Mandat,  an  Pfalz, 
andere  Kff.  und  Stände  und  auch  an  Chr.  ausgegangen,  den 
Bö.  von  Bamberg  und  Würzburg  wider  Markgf.  Albrecht  mit 
t/iütl icher  Hilfe  zuzuziehen.  *  i  Da  sich  dieses  Mandat,  das  ihm 
jioch  nicht  insinuiert  ist.  aber  nicht  lange  ausbleiben  wird, 
nicht  mit  gütlicher  Unterhandhing  zusammenreimt,  sollen  sie 
mit  Kf.  Friedrich  und  den  andern  Fürsten  und  (resandten 
darüber  verliandeln  und  besonders,  ob  nicht  die  mandierten 
Stände  von  Frankfurt  aus  eine  gemeinsame  Botschaft  ans 
KXr.  senden  und  von  diesem  Mandat  an  den  Ksr.  appellieren 
.sollten,  damit  es  dieser  kassiere  oder  wenigstens  bis  zum  Ende 
df.'i  Frankfurter  Tags  einstelle. 

-)  eodem  schickt  Chr.  Ahschr.  hievon  an  Hz.  Alhrecht.  —  St.  Bayr.  Miss.  3. 
Konz,  —  Ztigleich  schickt  er  Abschr.  an  seine  Räte  in  J^'rankfuii  und  hefiehlt, 
dartthtr  beraten  su  helfen,  —  Khd.  ()r.  priis.  Frankfurt^  Mai  20. 

Wl.  ')   Vgl,  nr.  164  n.  1. 


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142  1553.  161.—lts:> 

Mai  j;\  Beil  leg  eiule  Schreiben  sollen   sie  an  Mainz,    Trier.   Pfalz 

U7id  Jülich  übergeben.-)  —  Stuttgart^  hV)H  Mai  15. 

Ced.:  Da  sich  der  Ksr.  in  einem  ihm  zu  Heidelberg  am 
2H.  April  überantworteten  Schreiben^)  entschnldigt,  dass  er 
noch  nicht  dem  Passauer  Vertrag  gemäss  einen  Reichstag 
atisgeschrieben  habe,  so  sollen  sie  bei  seiften  Einungsrerw. 
dahiii  wirken,  dass  der  Ksr.,  da  er  sich  selbst  auf  die  Passatier 
Verhandlung  bezieht,  diese  auch  in  allen  anderen  Punkten 
einhält 

6X  Heidelb.   Verein  ad  B.  9.    Beifasz.  13.     Or.  präft,  Mai  18. 

Mai  1.5.  162.  Chr.  an  Hz.  Albrecht: 

Kammergerichtsmandat.     Gesandte  zum  Frankfurter  Tag. 

schickt  in  Abschr.,  was  ihm  gestern  Abend  8  Ufir  Kf.  Friedrich 
unter  Beischlnss  der  Abschr.  eines  kais.  K.G.-Mandats  ge- 
schrieben hat;  fürchtet,  das  letztere  werde  auch  bei  ihm  nicht 
ausbleiben;  bittet  um  Albrechts  Meinung,  wie  sie  sich  nach 
der  in  Heidelberg  beiden  Teilen  gegebenen  Erklärung,  kein  ein 
Teil  Hilfe  zu  leisten,  gegen  das  K.G.  halten  sollen.  Vwi\  unsers 
era(*.htens  so  will  die  Sachen  schier  dahin  gespilt  werden,  den 
chur-  nnd  fursten  die  haar  zesanienzeknipfen,  damit  wir  all  under- 
einander  selbst  nit  wissen  wa  hinans.')  —  Stuttgart,  IßoH  Mai  /."i. 
Ced.:  Seine  ttnd  Albrechts  Gesandte  sind  gestern  von  hier 
abgereist:  gab  den  seinigen  eine  mit  der  bayrischen  fast  über- 
einstimmende Instruktion,  so  dass  er  hofft,  sie  werden  mit 
Pfalz.  Bayern,  Jülich  und  anderen  gute  Korrespondenz  halten. 

St.  Btnndenburg  1  h.     Abschr. 

*)  Chr.  entschuldigt  sein  Ausbleiben,  —  Kbd.  Konz. 

«)  =  Druffel  IV,  70.  Or,  St.  Heicl^tagsakten  14  a,  mit  der  fehlerhaften 
Auf  sehr.:  präs.  Heidelberg,  April  23,  statt  März  23.  Diese  Auf  sehr,  ist  oben 
übernommen. 

1Ö2.  *)  Darauf  München,  Mai  18  Alhrecht  an  Chr.:  Das  K,G. -Mandat 
ist  ihm  auch  wegen  ihres  Heidelberger  Vorltehalta  bedenklich ;  ihm  zu  folgen, 
würde  auch  der  Frankfurter  Verhandlung  Eintrag  thun  und  zu  Weiterungen 
im  Reiche  führen:  ist  mit  des  Kfen.  Friedrich  Vorschlag  einverstanden,  die 
Verhandlung  über  das  Mandat  auf  den  Frankfurter  Tag  zu  bringen,  obgleich 
nicht  unratsam  wäre,  den  Ksr.  vorher  nach  dem  Rat  des  Kfen.  von  Mains  um 
Kinstellung  des  Mandats  zu  ersuchen.  —  Figh.  Ced.:  Xach  beü,  Zeitungen 
stärkt  sich  Markgf.  Älbrechi  immer  mehr:  hält  für  nötig,  dass  Chr.  und  die 
anderen  Einungsff.  der  Sache  wohl  nachdenken  nnd  sich  in  guter  Rüstung 
halten :  denn  niemant  weiss,  nber  wen  das  spil  an^'-eselieu  ist.  —  Fbd.  Or.  j^räs. 
Stuttgart,  Mai  20,  mit  4  cito. 


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16*^.  Dr.  Kasipar  Her  an  Chr,:^)  Mai  w. 

Anaekhige  gegen  dm  FrankfurUr  Tag :  Kurdl.  von  Augsburg;  Marhgf. 
Gemg  Friednch,  Hcftften,  Kf.  Moriz  zum  Heldelh,  Jhmd. 

auf  Anbringen  der  geheimen  und  vertraulichen  Werbung 
heim  Kf,  Pfalzgfen,  dankte  dieser  arifangs  für  das  Zuentbieten 
und  die  Eröffnung^  und  sagte,  es  stehe  wahrlich  seltsam  Ufui 
gefährlich^  alles  sei  tcohl  zu  bedenken:  er  habe  sich  aber  mit 
Mainz  und  Trier  verglichefiy  dass  sie  am  nächsten  Freitag 
(die  an  einem  Tag  zu  Frankfurt  eiiitreffen  wolle?!,  und  er 
hoffe,  da*ss  Chr.  samt  Bayern  auch  kommen  uwrden ;  durch 
persänliche  Gegenwart  könne  man  viel  Gutes  ausrichten.  Ir 
chuif.  o;.  samt  den  andern  lietten  ir  ^ehaime  kuntscliaft  zum 
besten  dermassen  gemacht  oder  bestellt,  darzu  ire  v(*rsehung  mit 
den  schiften  gethon,  das  sie  auf  soh'hen  fal  eines  zuzieliens,  ehe 
sie  bei  10  meilen  ge^en  Franckfurt  kennen,  sie  darvon  sein  wollten: 
des  bette  ir  chui'fi.  ^.  zum  ji:ehaimsten,  also  das  allein  ein  pei'son, 
irchurf.  g.  diener,  darvon  wysste;  derft  nun  demselbi*ren  vertrauen, 
deshalben  E.  f.  ^.  sollichs  bei  ir  veitraulich  behalten  würde;  sie, 
die  churf.,  würden  auch  one  glait  nit  ^en  Franckfurt,  und  Franck- 
fui1  hett  ein  fendlin  knecht  zur  custodi  bestellt;  marg-^raf  Albrecht 
hette  ir  churf.  g.  den  besten  und  spitzigsten  traulichen  brief  ge- 
schrieben, des  ich  nit  glaubte;  denselbigen  brief  wellt  ir  churfl. 
g.  mich  zu  Franckfurt  sehen  lassen,  dieweil  ire  reth  heut  den 
mit  hinweg  auf  Franckfurt  genumen.  Auch  der  Kf.  habe  von 
seltsamen  Praktiken  gehört;  der  Kardl.  von  Augsburg  habe 
ihm  geschrieben,  dass  er  zu  ihm  herabkommen  wolle;  der  Kf. 
hielte  für  gut,  wenn  Chr.  denselben  hörte:  wollte  er  in  das 
Verständnis^  wäre  er  aufzunehmen.  Chr.  möge  sich  auch  be- 
mühen, ob  der  Bruder  seiner  Gemahlin,  der  Junge  Markgf., 
und  Hessen  zum  Beitritt  gebracht  werden  könnten;  auch  Kf. 
Moriz  sei  hiezu  zu  bewegen.  Nach  vielen  Reden,  die  sich 
diesmal  nicht  schreiben  lassen,  schloss  der  Kf.:  und  sollten  sie 
mit  ir  practic  sanct  Veitin  haben,  sie  miessten  uns  zu  FranckfuH 
nit  finden,  obsidione  vel  nn'litibus.  Schreibt  dies  in  Eile  und 
schickt  die  ihm  von  Franz  zugestellte}^  Briefe  zurllck.  —  Heidel- 
berg, ir>.'>;i  Mai  16. 

Ui3.  *)  Kredenz  für  her,  dat.  Stuttgart,  Mai  12,  St.  Pf  ah  U,  I,  fj7.  Konz. 
Seia  Auftrag  war  offenbar  1.  den  Kfcu.  vor  (fdieimtu  Anschlügen  des  Markgfvn. 
Alhnht  gegen  den  Frankfurter  Tag  zu  warnen;  :J.  über  die  franzö>i.  Werhung 
bti  Chr.  (nr.  157)  zu  benchien. 


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144  155B.  163,— lai. 

Mai  KL  P,  S.:   Als  ich  anch  anregt,    E.  f.  g.  nit  ibel  beraten  sein 

gewesen,  das  principiis  obstiert  were  worden  mit  weren,  sagt  ir 
churt'.  g.,  sie  wollt,  es  were  geschehen,  und  das  best  gewesen  sein. 

St.  Pfalz,  Miß».  6.     Oi\  pro»,  Stuttgart,  Mai  2(K 

Main.  164,  Kf,  Friedrich  an  Chr,: 

Praktiken;  Zeitungen:  Markgf,  ÄlbreclU:  französ.    Werbung, 

hörte  die  vertrauliche  Anzeige  Dr.  Bers;  dankt  für  die  neue 
Zeitung  und  die  treue  Warnung;  ist  noch  entschlossoi,  mit 
den  drei  geistlichen  Kff.  am  26.  d.  M.  zusammen  einzutreffen: 
hofft,  Gott  werde  Gnade  geben,  dass  die  Praktiken  zu  nichte 
werde?},  Ber  wird  dies  und  was  er  ihm  sonst  gesagt  hat,  ge- 
schrieben haben,  so  dass  er  Chr,  mit  seiner  schlechten  Schrift 
nicht  länger  aufhalten  tvill.  Nur  erhielt  er,  kurz  nachdem  die 
Gesandten  nach  dem  Nachtessen  geschieden  waren,  beil,  Zeitung 
von  einem  glaubhaften  Ort,^)  Clir,  wird  noch  in  frischem 
Gedächtnis  haben,  was  sie  beide  und  Bayern  mit  dem  Markgfen, 
redeten,'^)  wie  sie  ihn  vo7i  seinem  Vorhaben  und  seinen  Prak- 
tiken abmahnten,  und  wie  weit  er  es  von  sich  warf,  aber  auch 
wie  es  sich  zu  dieser  Zeitung  verhält;  hält  für  nötig,  dass  es 
Chr,  auch  in  besonderem  Vertrauen  an  Hz.  Albrecht  schicke. 
Was  nun  der  gesant  des  konigs  von  Franckreich  anbrocht,  acht 
ich,  hab  nier  draudt  dan  er  dun  kan;  drum  ime  E.  1.  ain  solche 
statliche  Antwurt  geben,  das  er  wol  dahaim  wer  bliben.  — 
Heidelberg,  1553  Mai  17, 

St.  Pfalz.  Miss.  6,     Eigh,  Or. 

164.  ')  [Kardl,  von  Augsburg]  kam  neulich  aus  Italien  und  liom  heim. 
In  Italien  stehen  des  Ksrs.  Sachen  sehr  iihel,  schier  ärger  als  in  Deutschland  ; 
man  erwaiiet  die  Ankunft  des  Prinzen  in  der  Lombardei,  der  mit  Hufe  vieler 
tausend  Maranen  sich  soll  ins  Reich  eindrängen  wollen.  Markgf,  AJbre4:JU  hat, 
wie  ihm  ein  Adeliger  berichtete,  gesagt,  er  wolle  den  Primen  zum  Ksr,  machen 
und  icenns  dem  Teufel  leid  wäre.  Ist  dies  wahr,  so  ist  leiclU  zu  sehen,  dass 
er  des  Prinzen  Vorkämpfer  ist,  und  es  ist  zu  fürchten,  dass  er,  wenn  er  mit 
den  Bb,  fertig  ist,  auch  die  Weltlichen  nicht  vergisst.  —  Sprach  unterwegs  in 
Trient  mit  dem  Kardl,  über  die  Laufte,  und  klagte,  dass  der  Ksr.  diesem 
wüsten  Verderben  also  zusehs:  der  Kardl.  antwortete,  was  der  Ksr.  den 
Markgfen.  zugelassen  habe,  dazu  sei  er  gezwungen  gewesen:  er  habe  aus  der 
Not  eine  Tugend  machen  müssen.  —  NamenÜich  die  Kff,  mausen  aufmerken ; 
denn  wenn  difi  Gewalt  drängt,  gelten  ihre  jurn  electionis  wenig  mehr.   Vgl.  nr.  J5u, 

^)  nr.  tSr  n.  6. 


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166.— 167.  155B.  145 

166,  Hz.  Albrecht  an  Chr.:  Mai  ir. 

Antwort  an   Mainz  etc.     Marhgf.  AUtrecht,     Ratifikation   von  Trier. 
Kar  dl.  von  Augsburg. 

erhielt  dessen  Schreiben  von  Mai  11.  Ist  mit  Chrs.  Vorschlag 
zu  einer  Antwort  an  Mainz,  Trier,  Pfalz  itnd  Jülich  icetjeu 
des  Frankfurter  Tages  einverstanden;  Chr.  möge  sie  für  sie 
beide  abschicken.  Wegen  des  Schreibens  von  Markgf.  Albrecht 
an  den  Ksr.  ist  das  Bedenken  der  Fürsten  zu  ertvarten,  dann 
kann  man  sich  weiter  vergleichen.  —  Die  Trierer  Ratifikation 
will  er  zum  besten  verioahreii.  —  München,  l')o3  Mai  17. 

Ced.:  Erhielt  Chrs.  Antwort  auf  sein  Schreiben  wegen  des 
Kardls.  von  Attgsburg;  bittet,  diesen  mit  Firrderung  zur 
Propste i  Elhvangen  in  bestem  Befehl  zu  haben;  kann  ivcgen 
Katarrhs  nicht  eigh.  antworten.^) 

St.  Bayr.  Miss.  8.     Or.  präs.  Stuttgart,  Mai  19. 

166.  Chr.  cm  den  Keller  zu  Göppingen:  Mai  n. 

Pfalzgf.  Wolf  gang  ist  im  Scliloss  zu  Göppingen  eingezogen. 
Befiehlt,  demselben,  solange  er  im  Bade  ist.  Brennholz  und 
Wein  zu  verabreichen,  an  den  Vogt  zu  Nürtingen  wegen  Wild- 
preis  zu  schreiben  und  für  die  Pferde  zu  sorgen.^)  Stuttgart, 
hViH  Mai  17. 

St.  Pfalz  9e  Ia,4.     Konz. 

167.  Kf.  Friedrich  an  Clir.:  Mai  m. 

Pfälz.'hayr.  Erheinigung. 

wäre  dem  Heidelberger  Abschied  vom  2H.  März^j  in  der  Sache 
zwischen  ihm  und  seinem  Bruder  und  Vettern  Ottlieinrich, 
Wolfgang,  Johann,  und  Wolfgang.  Graf  zu  Sponheim  und 
Veldenz,  auch  Herrn  Johann  Jörg,  einerseits,  Hz.  Albrecht 
von  Bayern  andrerseits  trotz  der  Kürze  der  Zeit  nachzukommen 


165.  ^)  Dies  ist  wohl  auch  der  Grund  dafür,  dass  Hz.  Albrecht  auf  die 
in  nr.  1Ö7  })erichtete  französ,   Werbung  bei  Chr.  hier  nicht  Bezug  nimmt. 

166.  ')  Stuttgart,  Mai  30  schreil)t  Chr.  an  den  Pfalzgfen.,  er  habt  heute 
ron  hieraus  die  erste  Jagd  gehalten:  das  Glück  brachte  nur  einen  Hirsch: 
darans  abzenemen,  welchermassen  die  Spanier  haus  gehalten.  ^Schickt  daran  ein 
trenig  Wüdpret  nebst  einem  starken,  guten  Trunk  zu  guter  HadJ'ahrt.  —  J*jltd. 
Kon:.;  vgl.  nr.  167  n.  1. 

Wi.  »)    Vgl  nr.  OS  n.  6. 

Krnat,  Briefw.  doa  Hz«.  Christoph.  11.  10 


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14(>  1553.  167,— k;^, 

Mai  19,  bereit  (jewesen.  Allein  infolge  der  jetzigen  gefährlichen 
Kriegsübimgen,  welche  die  Oberpfalz  sehr  nahe  berühren,  dann 
wegen  eines  Verhandlungstages  in  Bacharach  und  wegen  des 
jetzigen  Tags  in  Frankfurt  konnte  er,  obwohl  seine  Vetter 
dieser  und  anderer  Vergleichungen  loegen  vorher  berufen  waren, 
doch  nichts  Fruchtbares  vornehmen.  Da  er  nicht  weiss,  wann 
der  Frankfurter  Tag  endet,  bittet  er,  bei  Hz.  Albrecht  dahin 
zu  wirken,  dass  dieser  bis  nach  Schluss  des  Frankfurter  Tages 
Prorogation  bewilligen  und,  da  es  zu  Berching  oder  Ber7igriess 
zu  tagen  jetzt  wegen  des  Kriegs  gefährlich  ist,  den  zur  Ver- 
handlung über  das  Hirschberger  Landgericht  angesetzten  Tag 
um  einen  Monat  verschieben  inöchte.  Will  selbst  alles  voll- 
ziehen, was  ihm  der  genannte  Abschied  auflegt.  —  Heidelberg. 
hV)}^  Mai  liK 

St.  r/als  9,  I,  09,     Or,  präs.  Stuthjart,  Mai  :2(). 

Mai  19.  168.  Die  wirtbg.  Räte  in  Frankfurt  an  Chr.: 

Berkhl  iiher  den  Beginn  der  Verhandlungen. 

soweit  sie  vofi  Stuttgart  ausritten,  kamen  sie  am  IS.  morgens 
um  s  Uhr,  Ludwig  von  Frauenberg  am  Abend  zuvor  hier  an. 
Alsbcdd  wurde  ihnen  nebst  den  Bayern  vo7i  den  Gesandten  in 
den  Rat  angesagt  und  sie  erfuhren  dann,  dass  die  Gesandten 
der  abwesenden  Fürsten  beschlossen  hätten,  bei  den  kais.  und 
kgl.  Kommissarien  die  Entschuldigung  ihrer  Herrn  gemeinsam 
vorzubringen,  was  auch  alsbald  geschah.  Ihrer  Instruktion 
nach  trugen  sie  Chrs.  Entschuldigung  bei  den  kais.  Kommis- 
sarien cor,  welche  begreiflich  fanden,  dass  Chr.  nicht  sogleich 
erscheinen  könne,  aber  hofften,  da.'^s  Chr..  da  der  Ksr.  zu  Htm 
besonderes  Vertrauen  trage,  nötigenfalls  auch  selbst  erscheinen 
werde.  Sie  erschiejien  dann  neben  anderen  Gesandten  im  Rat. 
wo  von  kais.  und  kgl.  Gesandten  zwei  Punkte  proponiert 
wurden. 

L.  Solle?!  sie  mit  der  Proposition  vorgehen  oder  noch 
länger  warten,  da  7ioch  keine  Fürsten  und  von  einigen  beschrie- 
benen Fürsten  auch  noch  keine  Gesandten  erschienen  sind? 

2.  Markgf.  Albrecht  hat  wegen  Geleites  geschrieben :  viel- 
leicht könnten  sie  und  die  (resandten  ihm  gemeinsam  anttvorten. 

Xach  gehabter  Unterredung  gaben  die  Gesandten  den 
Kanmiissarien  folgende  Antwort: 


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IGfi.  155:i  147 

/.  S/e    kötniten    den    Komm/s.san'en    nicht    Md^ss    yehett,  Mai  w. 
hielten    aber  für  gut,    die  Sache    wegen    der  Kriegsigefahr  zu 
b(  schleunigen, 

^.  Das  Geleite  zu  geben,  stehe  ihnen  nicht  zu:  auch  ver- 
lange es  Markgf.  Albrecht  nur  vom  Ksr,  und  von  seinen  Korn- 
nissarien;  doch  könne  es  niclit  wolil  abgeschlagen  werden. 

Darauf  erklärten  die  Komviissarien  den  Gesandten  weiter 
und  es  wurde  dahin  beschlossen,  es  sollten  die  kais.  Ko^mmiss, 
an  Markgf.  Albrecht  scJireiben,  sie  liätten  deswegen  vom  Ksr. 
keinen  Befehl,  doch  unlrde  von  diesem  auf  einen  solc/ien  Wunsch 
gnädigste  Antwort  fallen;  in  dem  kais.  Ausschreiben,  das  der 
Markgf.  erhalten,  sei  solches  Geleite  tacite  enthalten ;  auch 
hätten  des  Markgfen.  Gesandte  von  den  Fürsten  und  Herren, 
durch  deren  Länder  sie  reisen,  nichts  zu  befürchten,  auch  nicht 
von  Bamberg  und  Würzburg.  Die  kais.  Räte  verlasen  ein 
dementsprechefides  Kanz.  an  den  Markgfen.  und  erklärten,  dass 
sie  inzwischen  auch  an  den  Ksr.  schreiben,  damit  für  alle 
Fälle  auch  das  Geleite  inzwischen  herauskomme. 

Sodann  Hessen  kais.  imd  legi.  Komviissarien^)  ihre  Kredenz 
übergeben  und  verlesen  und  es  wurde  hierauf  durch  Heinricli 
Mass  laut  Abschr.^)  proponiert,  worcmf  jeder  Gesandte  Bedaclit 
nahm;  man  beschloss,  morgen  wieder  zusammenzukommen  und 
über  eine  Antwort  an  die  Kommissarien  zu  beraten.  Soviel 
sie  bis  Jetzt  bedacht,  wollen  sie  neben  den  Gesandten  von  Pfalz, 
Bayern  und  Jülich  dahin  votieren,  dass  sie  von  den  Kommis- 
sarien des  Ksrs.  und  Kgs.  Meinung  und  Vorschläge  begehren 
wollen. 

Heute  abend  um  ;>  Uhr  wurde  ihnen  vom  Mainzer  Kanzler 
wieder  in  den  Rat  angesagt  und  ein  2.  Schreiben  des  Markgfen. 
an  die  kais.  Kommissarien  verlesen:  da  hienach  die  markgfl. 
Gesandten  schon  unterwegs  sind  und  der  Markgf.  bittet, 
etwa  2  Tage  Verspätung  zu  entschuldigen,  so  hätten  sich  die 
kais.  Kommiss.  entschlossen,  das  vorhin  beschlossene  Schreiben 
einzustellen  und  die  Markgp.  zu  erwarten.  Ausserdem  wurde 
begehrt,  dass,   tiachdem  nun  der  Tag  zustande  gekommen,   die 

168.  ^)  Kais.  Kommisft.:  Gf.  Reinhard  von  AV>/;w.v,  0/.  Ludtrü/  von  StoU 
}ßei'g,  Heinrich  Ilass :  kgl.  Koimnisa. :  X.  [Hans]  FreiU.  zu  Walkt  nsl ein,  Philip)! 
Sdiad  zu  MitteUnherach,  Dt\  Zasins.   -    Vgl.  Druff,  l  I\\  1:^0  n.  ;J. 

•)  Die  Projnmlion  gieht  defi  Znrrk  des  Tag^s  an  nnd  rcrlangf,  anf 
Mittel  zum  l>'ncdrn  hrdnrhf  zu  .sein. 


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1 48  15o^.  ^^*^' 

« 

Mni  19.  (Tpsandten  ifwen  Herrn  schreiben  sollten,  persönlich  zu  er- 
scheinen, was  von  grossem  Nutzen  wäre.  Ferner  habe  sich 
der  Stadt  Braunschweig  Sekretär  angezeigt  und  gefragt,  oh 
Hz.  Heinrich  vo7i  Braunschweig  oder  Gesandte  von  ihm  auf 
diesem  Tag  erschienen  seien,  um  es  den  Verordneten  seiner 
Herren,  die  unterwegs  seien,  berichten  zu  können.  Weiter 
wurde  von  den  kais.  Kommissarieii  der  b7'aun schweig.  Junker 
Schreiben  zur  Erwägung  übergeben.^) 

Zwischen  Hz.  Albrechts  von  Bayern  und  Hz.  Johann 
Friedrichs  Gesandten  entstand  Streit  wegen  der  Session ;  jeder 
wollte  den  ersten  Sitz  und  Stimme  nacJi  den  kfl.  Gesandten 
haben,  Bayern  als  Verwandter  der  Pfalz,  die  unter  den  Welt- 
liehen  erste  Stimme  habe,  Sachsen,  weil  sein  Herr  geborner 
Kf.  und  zuvor  wirklich  Kf.  gewesen  sei.  Obwohl  allerlei  Mittel 
versucht  wurden,  auch  der  Sachse  sich  erbot,  im  Vorsitz  ab- 
zuwechseln und  deshalb  den  Bayern  einen  Revers  zu  geben, 
wollten  doch  diese  nicht  darein  willigen  und  es  kam  dahin, 
da  SS  der  Sachse  erklärte,  er  teer  de  nicht  in  den  Bat  gehen, 
aber  trotzdem  hier  bleiben  und  wolle  sein  Gutdünken,  so  oft 
man  es  begehre,  mitteilen. 

Schliesslich  wurdest  von  den  Pfälzerti  den  bayrischen  und 
jill.  Gesandten  und  i/inen  allerlei  Schriften  vorgelegt,  tras  ihrem 
Herrn  von  Markgf.  Albrecht  begegnet  sei,  nebst  einer  Antwort 
an  diesen,  welche  sie  in  einigen  Punkten  korrigierten. 

Schicken  ein  Verzeichnis  der  zu  diesem  Tag  beschrie- 
benen Stände  und  der  erschienenen  Gesandten.  —  Frankfurt. 
J:V)H  Mai  W. 

Ced.:  Behalten  den  Boten  zurück,  weil  erst  morgen  früh 
die  Proposition  abgeschrieben  wird.  ~-   Mai  20. 

(■ed.  von  Frauenberg:  Konnte  in  ganz  Frankfurt  keinen 
grünen  Seidenatlas  bekommen :  hätte  gar  nicht  geglaubt,  dass 
es  in  Frankfurt,  wenn  nicJit  Messe  ist.  so  viele  Dinge  nicht  giebt. 

St.    Heidelb.    Verein    ad   B.   9.     Jieifasz.    13.      Or.    präs.    Stuttgart, 
Mai  ^>/V) 

•'')  Dat.  ^fai  2.  Sie  bitten,  zu  entftcliuldiyen,  dass  Me^  fttait  den  Frank' 
finter  Ta(f  zu  hesufhen,  an  den  ihnen  rom  Kftr. gcftetzten  Komtnisauneii  festhaften. 

*)  eodem  antwortet  Chr.  unt.  and.,  er  schreibe  ihnen  hiejwben,  dass  der 
bcal>sichtif/tf  Erfurter  Tatj  [vgl.  nr.  1<)7]  nicht  stattfinde:  II.  ]).  von  Plieningen 
solle  deshalb  nach  Stuttgart  zuriichhthrcn.  -  -   FJtd.   (Jr.  jträs.  Mai  ;>;, 


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IfSlK  1558.  141) 

169.  C/tr,  an  Hz.  Alhrpcht:  Mm -j, 

Kardl.von  AafßHfntrg;  Zusammenkunft;  Nottrendigkfit  von  Hn^tunycn; 
Kiir.  und  Heidelh.  Band, 

Antwort  auf  '^  SchvHbeii  von  Mai  1.7.  und  is,^)  Ist  wpf/en 
persänlichen  Gesuchs  des  Frankfurter  Tages  mit  Altjrecht  ein- 
mstanden.  Wird  mit  dem  Kardl.  ron  Auf/sburr/  riel/eir/it 
bald  zusammentreffen  und.  will  dann  nieht  nur  wegen  der 
Propstei  Ellwangen,  fiondern  aueh  wegen  der  hesehwerlielien 
Läufe  mit  ihm  spreehen  und  dies  an  Alhrerht  mitteilen.  Wünseht 
Besserung  für  Athree/its  Katarrlt. 

Was  das  '2.  Selirei/jen  betrifft,  so  dankt  er  für  den  Hat 
wegen  des  K.d. -Mandats:  erhielt  ein  solelies  noeh  nieht  und 
glaubt,  dass  es  wegen  des  Frankfurter  Tages  unterblieben  ist. 
Hess  den  eigh.  Zettel  rertraulieh  an  Ff<dz  gelatnjen  und  schlägt 
cor,  dass  sie  beide  in  J'2  14  Tagen  in  Lauingen.  Mem- 
Illingen  oder  dort  herum  zu  einer  liespreehung  zusammen- 
kommen. Dankt  für  Zeitungen  und  sehiekt  mit.  W(fs  ihm  ron 
Kf  Friedrich,  ebenso  ron  seinem  (resandten,  neulieh  ganz 
(jeheim  gesehrieben  worden  ist.'^j  Raseiie  Beratung  der  Kinungs- 
rerw.  über  Zuzug  ist  nötig,  und  er  hielte  für  gut.  dass  Jenseits 
des  Rheins  i)i  eines  anderen  Namen  Kriegsrolk  ge.sammelt  und 
erst,  wenn  man  gefasst  ist.  dem  Kind  der  Name  gegeben  wird: 
denn  ge.schieht  das  hin  und  her  zertrennt,  so  könnte  Markgf. 
Albreeht.  der  schon  auf  den  Füsse/i  ist.  die  Mu.sterplätze  zer- 
trennen. Man  kann  nicht  zu  lange  in  der  Armbrust  liegoi 
und  sich  da  und  dort  bedrohen  lassen.^) 

Bittet  um  rertrauliehe  Mitteilung,  was  auf  dem  Tag  zu 
Eger  über  den  berorstehenden  Bund  rerhandelt  und  rerab- 
sehiedet  wurde.  Obwohl  der  Ksr.  sich  frü/ier  den  Heidelberger 
Bund  nicht  missfallen  Hess,  erhielt  er  doch  ron  demselben 
wegen  des  berorstehenden  Bundes  und  des  Tages  zu  Meminingen 
neulich  ein  Schreiben  laut  beil.  Abschr..  das  zeigt,  wie  dem 
Ksr.  jetzt  der  Heidelberger  Bund  gefüllt;^)  wird  seine  Antwort 

169.  *)  nr.  ItSii  und  Ifi:*  n.  l. 

*)  nr.  163  und  164. 

*)  Dieser  und  der  folrjende  Brief  zritfen  in  iiherraMvUcnder  Jkntlichkeit, 
irie  der  längtd  vtrhandene  Verdacht  gegen  den  Markgf en,  (nr.  67  n.  6)  zum 
Durchbrach  gelangt  int  und  nun  sofort  zur  WeiUrentwirklung  dr.s  Heidelberger 
Bandes  treibt. 

*)  Drußd  IV,  130  Einladung  zum  zweiten  Memmingcr  lag. 


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loO  1558.  Ifitß.-^no. 

Mai  ji.  darauf  mitteilen.  Ist  aus  den  Albr,  m  und  lieh  erzählten  Ur- 
sachen und  aus  anderen  Gründen  entschlossen,  sich  nicht  in 
den  Bund  zu  begeben,  —    Stuttgart,  /.>.'>.^  Mai  21. 

st,  Brandenburg  1  h,     Konz,    Auszug  hei  Dtuß'el  iK,  J4(J. 

Mai  :*i,  170.  Clir,  an  Kf,  Friedrieh: 

Kardl.  von  Augsburg ;  Frankfurier  Tag:  Notweiidigknt  von  Rtistungen  : 
Markgf.  Albrecht;  Ksr. 

erhielt  dessen  eigh,  Schreibe7i  nebst  der  Antwort  an  Dr,  Ber: 
dankt  für  Zeitungen:  erhielt  sie  kürzlich  von  derselben  Person 
in  fast  gleicher  Weise:  dieselbe  begehrt  dabei,  zu  Clir.  zu 
kommen .  er  entschuldigte  sich  aber  mit  seinem  Baden,  Ver- 
traut dein  Betr.  sehr  wenig,  hält  auch  seine  Aufnahme  in  das 
Verständnis  aus  allerlei  Gründen  nicht  für  gut.  Der  Kf,  wird 
sich  erinnern,  icas  er  vor  7  Jahren  praktiziert  und  wie  er  mit 
anderen  das  Vaterland  bedacht  hat;  was  er  erführt,  wissen 
auch  andere:  will  dies  auf  des  Kfen,  Wunsch  an  Bayern  ge- 
langen lassen. 

Wünscht  Glück  zur  Reise;  kann  nicht  denken,  was  man 
dort  umhrend  dieser  Empörungen  erreiclien  will:  man  darf  ainoii 
ta?:laisteii  lassen  und  ino  dieweii  des  lands  verjap:en;  darumbeii 
ich  warlich  acht(»t,  das  man  demnechsten  ad  scopum  freschi'itten 
were,  wie  ich  dann  meinen  gesandten  bevfdchen,  in  den  umbtragen 
sich  vernemen  zu  lassen. 

Schickt  ein  Schreiben,  das  er  letzte  Nacht  nebst  Zeitungen 
von  Bagern  erhielt.  Den  eigh.  Zettel  dabei  betr,^)  hält  er  auch 
ernstliehe  Beratung  über  den  Zuzug  für  nötig:  mit  einem  zer- 
streuten Zuzug  wird  die  Sache  nicht  gefördert,  da  man  auf 
der  (regenseite  überall  auf  den  Beinen  ist:  man  muss  einen 
gemeinsavuni  Lauf  auf  einen  bestimmten  Ort  und  Tag  machen 
auf  einen  fremden  N(tmen.  bis  man  gefasst  ist:  dann  er.^t 
kann  man  dem  Kind  den  Namen  geben:  auch  muss  erste  und 
ztreite  Hilfe  miteinander  gehen.  Liegt  man  zu  lange  in  der 
Armbntst  und  lässt  sich  da  und  dort  bedrohen,  irie  dies  .schon 
beim  Kfen.  geschieht,  so  entsteht  nur  Zertrennung  und  Nicht- 
halten :  es  könnte  nichts  schaden.  wen)i  sie  gemeinsam  dem 
Markgfen.  schreiben  würden,  was  uns  von  s.  !.*>  anofelanjrt  liett^ 

A)   ".  1.   irohl  :it  It.-ifn  M(,,/f,   irie  >iU   Ahs-hr.   hat,    \\.  1. 

r,o.  ')  ur.  16:*  n.  1. 


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170.- 17  J,  1553.  löl 

und  ZU  inie  zu  versehen  lietten:    wolte  er  <lanii   anders  nit     r    ei  Mai  2t. 
wol  her  in  dem  uanien  des  herren. 

Schickt  ein  Schreiben  des  Ksrs.  wegen  des  Memmi)i(/er 
Bundes.  Der  Anhang  über  ihr  Verständnis  ist  zn  beuchten, 
obwohl  dasselbe  dem  Ksr.  gefalle.^)  -  Stuttgart,  l'h'hi  (auf  d<'ni 
hailiofen  pfin^sta^»:)  Mai  21. 

Ced.:  Will  dem  Ksr.  antworten  und  dem  Kfen.  davon 
Abschr.  schicken;  dann  ich  in  disen  nieniin^schen  bund  keines- 
weprs  zu  kommen  gedencke. 

.SY.  Pfalz.  ^fiMA.  (j.     Ahsvhv.  (ich.) 

171.  Hz.  Alb  recht  an  Chr.:  Mai  22. 

Zusammenkunft  in   Htidenltchn. 

erhielt  dessen  Schreiben,  die  jetzigen  Läufe  betr.,  nebst  Beilagen. 
Hält  aus  allerlei  Gründen  für  gut,  dass  sie  beide  so  bald  als 
möglich  in  der  Stille  zusanwienkommen,  wo  sie  die  Sache  be- 
raten und  allerlei  Unrat  abwenden  könnten.^)  Schlägt  Heiden- 
heim  als  Malstatt  vor :  ist  Chr.  einverstanden,  so  möge  er  einen 
Tag  bestimmen.  Will,  wenn  Chr.  zu  kommen  verhindert  ist, 
einen  oder  viehrere  seiner  geheimen  Räte  alsbald  zu  ihm 
schicken^  um  das  zu  verhandeln,  was  er  gerne  selbst  thun 
würde:  Chr.  an  seinem  Hof  aufsuchen,  will  er  bei  diesen 
Läufen  nicht,  da  man  Jetzt  nicht  gerne  zu  weit  vom  Haus  geht. 
-  München,  hV>H  Mai  V<>.^) 

Eigh.  P.  S.:  Schlägt,  wenn  Chr.  die  Malstatt  niclit  gefällt. 
Günzburg  vor:  liält  Chr.  für  ratsam,  (Gesandte  ilirer  Mit  ver- 
wandten zu  erfordern,  so  Hesse  er  es  sich  auch  gefallen. 

iSV.  Bayr.  Miss.  :l     Or.o»  prüs.  ^'intff/art,  Mai  :>i. 

a)  4  cito,  citisfimo. 

')  HeideUfity,  Mai  :*3  antwortet  da'  Kf,  er  woUe  dtm  nachdcriktUy  auch 
mit  anderen  sprechen  und  Chr.  seine  Meinunfj  mitteilen.  —  eodem  svhivkt  er 
Zeitung.  —  Ebd.   Or.  präs.  Mai  :J(). 

171.  *)  Dieser  Vorschlag  ist  noch  rollständif/  anahhätnjig  von  dem  Chrs. 
in  nr,  169j  den  Älbrecht  erst  am  :J3.  abends  erhielt :  vgl.  nr.  173. 

-)  eodem  schickt  Albrecht  auch  Zeitungen  über  Kriegsgewerbe.  --  Ebd. 
Or.  präs.  iStnitgari,  Mai  :Jo.  —  Mai  :J(}  dankt  hiefiir  Chr.  und  teilt  mit,  das,>< 
ncidich  der  Marhgf.  alle  (Jff.^  Herrn  und  vom  Adel,  die  den  Bb.  ron  Wiirzburg 
nnd  Bamberg  lehenverwandt  sind^  an  ihrer  Ehre  antastete  und  sich  mit  Blün' 
derung  und  sonst  gegen  ihre  Uuterthantn  wie  gegen  die  der  Bb.  halte.  —  SvhicH 
f^ine  Antwort  auf  das  letzte  kais.  Schreiben  in  der  Bundessache  jnr.  I77j. 
tlhd.  Kam. 


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152  IßöB.  n:».-~17i, 

Mai  23.        ,  172.  Hz.  AlbrecM  an  Chr.: 

überschickt  Ihm  auf  seine  Bitte  durch  einen  Jägerknecht  einen 
Lelthundy  der  das  Blut  suchte  und  8  BluthnndCy  die  gerne  mit 
dem  wunden  Wildpret  laufen.   —  München,  looH  Mai  ^/>*. 

St.  Bayern  12h  I,  68.     Or.'^)  präs.  Stutigati,  Mai  30. 

Mai  24.  173.  Hz.  Albreckt  an  Chr.: 

Zusammenkunft. 

erliielt  von  ihm  gestern  Abend  ein  Schreiben  nebst  Abschr.  und 
Zeitungen.^)  Hat  ivegen  ihrer  Zusammenkunft  schon  an  Chr. 
geschriebell  unter  Benenmmg  der  Malstatt  U7id  ist  dessen  Ant- 
wort gewärtig:  will  sich  bei  der  Zusammenkunft  über  die  in 
Chrs.  Schreiben  genannten  Punkte  und  andere  Sachen  be- 
sprechen. 

Weiss  nichts  von  der  egerischen  Handlung.  —  Münclien, 
1553  Mai  24. 

6%  Heidelb.   Verein  9  III.     Or.»»)  präs.  StuttgaH,  Mai  27. 

Mai  24.  174.  Chr.  an  Hz.  Albrecht: 

Zusammenkunft :  Marhgf.  Albrecht. 
Antw>ort  auf  dessen  Schreiben  von  Mai  22.  Hat  schon 
in  seinem  Schreiben  vom  21.  bei  Hz.  Albrecht  auch  wegen  einer 
persönlichen  Zusammenkunft  angeregt.  Hat  nun  an  Kf.  Friedrich 
vertraulich  gelangen  lassen,  dass  die  Einungsverw.,  die  nächsten 
Freitag  zu  Frankfurt  ankommen  und  zweifellos  ihre  vertrauten 
Räte  bei  sich  haben,  diesen  Sachen  auch  nachdenken,  da  sie 
sie  auch  angehen,  und  nötigenfalls  ihre  vertrauten  Bäte  im 
geheimen  zu  ihnen  nach  Heidenheim  senden.  Da  er  seines 
Badens  wegen  vor  II  Tagen  dort  nicht  erscheinen  kann,  so 
will  er  am  4.  Juni  in  Heidenheim  eintreffen  und  Albrecht.s 
Ankunft  in  aller  Stille  erwarten.  Wäre  geneigt,  eine  andere 
Malstatt  zu  bestimmen,  kann  aber  wegen  der  Läufe  und  un- 
mittelbar nach  dein  Bad  nicht  weiter  reiten.^}  —  Stuttgart^ 
I55H  Mai  24. 

Ced.:     Weiss    von    Zeitungen    niclits,     als   dass    Marhgf. 

a)  Aufurhr.  von  Chr.:  dunksiij^mitj  der  huiid  halber  s.  I.  zu  i^cbreibon. 

b)  3  cito. 

173.  ')  nr.  109. 

174.  *)  Starnberg,  Mai  27  sarjt  Hz.  Alhrecht  zu,    Juni  4  in  Heidenheim 
Zfi  erscheinen.  —  :St.  Uddclh.    Verein  y  III.     (Jr.  prcut.  StiUtgai%  Mai  30. 


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m-Ih'K  1558.  153 

Albrecht   mit  seinem  Kriegsvolk  um  Kitzimjen,  Markyf.  (ieonj  Mai  :ji. 
Friedrich  zuständig,    liegt:   er  soll  es  getrennt  haben,  so  dass 
die    Hälfte    defi    Main    hinabzog:    was    das    bedeutet ^    kann 
Albrecht  wohl  denken:^)  erhielt  ausserdem  beil,  Zeitungen  aus 
Frankfurt,^) 

St,  Bayr,  Miss,  3.     Konz.,  von  Chr,  korrig, 

17 o.  Die  wirtbg.  Räte  in  Frankfurt  an  Chr.:  Mai  U4. 

Bericht  über  die  Verhandlungen. 

seit  ihrem  letzten  Schreiben  bis  gestern  Abend  wurde  nichts 
anderes  verhandelt,  als  dass  die  kais.  und  kgl.  Kommissarien 
sich  beharrlich  weigerten,  Mittel  zum  Frieden  anzugeben,  und 
darauf  beharrten,  sie  seien  abgefertigt,  um  die  Fürsten  oder 
Gesandten  darüber  anzuhören  und  hernach  ihr  Bedenken  zu 
eröffnen.  Nach  gehabter  Umfrage  wurde  ihnen  gesagt,  man 
wisse  keinen  anderen  Weg,  als  dass  vor  allem  beide  Teile  die 
Rüstung  gänzlich  ablegen  oder  doch  ein  Stillstand  zwischen 
ihnen  gemacht  und  die  K.(x. -Mandate  wegen  Zuzugs  inzwischen 
(d)yeschafft  werden.  Die  Kommissarien  antworteten,  sie  seien 
mit  dem  Friedstand  einig  und  wollten  den  alsbald  bei  den 
bmnberg.  und  würzburg.,  dann  auch  bei  den  brandenburg., 
wenn  die  ankommen,  oder  beim  Markgfen.  selbst  suchen.  Werde 
derselbe  erlangt,  so  falle  das  Mandat  von  selbst.  Man  müsse 
jedoch  auch  sehen,  wie,  falls  die  (jüte  sich  zerschlage,  der 
Empörung  zu  begegnen  sei. 

Man  beschickte  also  die  bamberg.  und  würzburg.  Räte 
und  Hess  ihnen  gestern  morgen  im  Beisein  der  Komnu'ssarien 
durch  den  Mainzer  Kanzler  wegen  Abschaffung  oder  doch 
fjustellung  des  Kriegs  und  ebenso  des  Mandats  vorhalten. 
Darüber  nahmen  sie  Bedacht  und  gaben  bis  jetzt  keine  Antwort. 

*)  Chr.  miint  ojfinhar  den  in  ur.  Ui3  enrahnfe.i  Aufidday  gegen  den 
Frankfurter  Tag. 

•)  Zugleich  schickt  Chr,  an  Kf.  Friedrich  Ahschr.  von  nr.  171  und  174; 
Beratung  ütter  die  Läufe  und  wie  ihnen  zu  begegnen  wäre,  xei  f<ehr  nötig;  die 
Fürsten  sollten  dies  in  Frankfurt  vornehmen,  auch  einen  oder  mehrere  zu  Hz. 
Älbrechi  und  ihm  nach  Heidenheim  schicken,  um  so  heim  Ksr.  um  so  weniger 
Verdacht  zu  erregen.  —  Darauf  antwortet  der  Kf,  Frankfurt,  Mai  X^6',  tr  hohe 
sofort  mit  Mains,  Trier  und  den  jülichschen  Räten  hierüber  gesprochen  und 
*i>  hätten  beschlossen,  bis  zum  4.  Juni  Gesandte  nach  HeidenhHm  zu  schicken. 
—  Ebd.  ()r.  präs.  »Stuttgart,  Mai  30. 


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154  if>^«^-  175.- '176. 

Mut  :*4.  Als  sie  heute  morgen  um  (i  Uhr  wieder  im  Rat  erschienen, 

wurde  im  Beisein  der  Koniviissarien  von  dem  hessischen 
Kanzler  vorgetragen,  sie  hätten  von  ihrem  Herrn  Befehl  er- 
halten, den  Kommissarien  die  grossen  Rüstungen  beider  Par- 
teien anzuzeigen.  Hz.  Philipp  Magnus  von  Braunschweig  ziehe 
den  Bb.  mit  2000  gerüsteten  Pf,  und  20  wohlbesetzten  Fähnlein 
zu,  von  einem  andern  -  wie  sie  merken,  vom  Kfen.  von  Sachsen 
—  erwarten  sie  auch  1400  Pf.  und  Fussvolk.  Tiefstetter  sei 
darüber  Oberster.  Hans  von  Heideck  (reneraloberster :  des 
Kriegsvolks  Musterung  dehne  sich  auf  2  Meilen  um  Fulda 
herum:  sicher  sei  grosses  Blutvergiessen  zu  erwarten.  Ihr 
Herr  rate  deshalb,  den  hiesigen  Platz  zu  verlassen,  sich  mehr 
den  ParteieJi  zu  nähern  und  einige  jeder  Partei  angenehme 
Männer  schleunigst  zur  Vermittlung  abzuordnen. 

Darauf  umrde  nach  gehabter  Unterredung  beschlossen, 
die  Ankunft  der  Fürsten  zu  erwarten,  die  am  Freitag  persön- 
lich hier  eintreffen  sollen^  und  dann  mit  ihnen  über  Platz- 
verlegung zu  beraten,  namentlich  aber  den  Landgfen.  zu  er- 
suchen, dass  er  selbst,  als  bei  beiden  Teilen  angenehm,  zur 
Vermittlung  hieherkomme.  Da  auch  die  markgfl.  Bäte  letzte 
Nacht  hier  angekommen,  solle  mit  ihnen  ebenso  wie  gestern 
mit  Bamberg  und  Würzburg  über  Ablegen  der  Waffen  oder 
Friedstand  verhandelt  werden:  ausserdem  solle  dem  Landgfen. 
für  seine  Mitteilung  gedankt  werden.  Dabei  bleibt  es:  nur 
sagten  noch  die  kais.  Kommissarien,  die  markgfl.  Gesandten 
hätten  eine  Kredenz  ihres  Herrn  übergeben  und  um  Verhör 
gebeten:  sie  hätten  ihnen  für  heute  Nachmittag  Zeit  bestimmt: 
soviel  sie  merken,  wollen  dieselben  nocheinmal  (leleite  beyeliren 
und,  wenn  sie  es  erhalten,  sich  weiter  erklären,  andernfalls 
abreisen:  man  beschloss,  vor  dem  Verhör  nicht  zu  ihnen  zu 
schicken.  Allgemein  wurde  für  nötig  angesehen,   dass  die 

beschriebenen  Fürsten  selbst  hieherkommen,  um  dem  drohenden 
Jammer  abzulielfen.  —  Frankfurt,  hVh'i  Mai  24.  Mittag. 

-Sf.  Heidvlh.    Verein  ad  B.if.    lieifasz.  13.     O/-.«)  präs.   Mai  :i(i. 

Mai -5.  ^^«-  <^V/r.  an  Hz.  Albrecht: 

l[fiih.'haifr.  Ki'hnniyntig.     KardL  von  Auy^hary. 

wfts   ihm    Kf.    Friedrich   geschrieben   liat,     zeigen    beifolgendr 

a)  *i  cito. 


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i;n-n7.  1553.  155 

:i  Schreiben,  Rittet  um  Alörs,  MeiuuiKj  we(jm  HinaiiHschiehonH  .i/««mv>. 
den  Tages  über  die  Erbein igtfUf/.  Schickt  auch  mit,  was  der 
Kardl.  und  B.  zu  Augsburg  ihm  weiter  geschriel)en  hat:  würde 
für  Albr.,  da  der  B.  in  H^k  Stunden  Heidenheim  erreichen 
kann,  dahin  Tag  und  Malstatt  festsetzen,  so  dass  dann  zu 
dem  Abschied  auch  der  B.  von  Augsburg  kommen  könnte: 
würde  dies  aber  unterlassen,  wenn  es  Albr.  nicht  angenehm  ist, 
und  sich  mit  dem  B.  wegen  Tag  und  Malstatt  sonst  vergleichen,^) 
—  Stuttgart,  l'yöH  Mai  2'), 

iSV.  Bayern  l'J h  /,  6'^^.     Konz, 

177.  Chr.  an  Ksr.  Karl:  Mai  :.^o. 

Kais.  Bund.     KreiscerfaHHnng. 

erhielt  dessen  Schreiben  von  Mai  //)  die  Bu)ideshandlung  in 
Memmingen  betr.,  am  lU.:  erkennt  daraus  des  Ksrs.  väterliches 
Gemüt:  ivill  selbst  Ruhe  und  Frieden  im  Reich  nach  Kräften 
befördern ;  allein  solange  niclit  das  Misstraucn  zwischen  hohen 
und  niederen  Ständen  beseitigt  ist,  wird  es  schwerlich  zu  be- 
ständiger Vergleicfnmg  kommen,  wie  er  dem  Ksr.  sc/ion  in  Ulm 
sagte:  wenn  der  Ksr.,  der  Kg.  und  einige  andere  Stände  ein 
besonderes  Verständnis  mit  einigen  oberländ.  Kreisen  und 
Ständen  für  hiezu  dienlich  halten,  nach  dem  Muster  des  (dten 
Schwab.  Bundes,  so  hat  er  hierin  allerlei  Bedenken,  von  seinen 
persönlichen  Ungelegenheiten  —  kgl.  Ungnade,  Verarmung  seiner 
Lamlschaftj  Erschöpfung  seines  Kammerguts,  beschwerlicher 
Zufuhr  auf  den  Asperg,  Missverstand  mit  einigen  Städten  und 
andern  beschiverlichen  Anliegen  --  abgesehcft.  Das  Misstrauen 
zwischen  den  vornehmsten  Ständen  ist  Hauptursachc  des  bis- 
Iwrigen  Unrats:  wird  es  nicht  auf  gemeiner  Ueichsversammlung 
beneitigt,  so  ist  von  Partikularverständnissen  wenig  Nutzen  zu 
hoffen,  die  in  der  Regel  nur  einen  (iegenbund  im  Gefolge  haben. 
Zudem  ist  bedenklich,  die  Handhabung  des  Landfriedens  zur 
Sache  eines  Verständnisses  zu  machen:  auch  könnte  dadurch 
dein  Reichsrecht  und  dem  K.G.  Abbruch  geschehen,    wenn  die 

I7b'.  *)  Mai  ;^6'  anttrortct  Hz.  Aufrecht j  die  Krhtiniyunfjsaavlie  mit  Pfalz 
kiinnr  bis  zu  ihrer  Zuftammmknnft  einffesteUt  werden.  Kv  hohe  nichts  duf/eyen, 
trenn  Chr.  den  Kardl.  von  AuffsJuirg  auch  nach  Heidenhfiin  h  scheide.  —  *S7. 
Htidelb.    Verein  9  III.     <)r.  prüft.  SiuUgari,  Mai  St. 

117.  *)  Kinladung  ea  einem  neuen  Tag  in  Memmingen  auf  Mai  28  s. 
Drujfel  IV,  130. 


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15(j  1553.  177.— 1}  8, 

Mai  :J5.  Aiiströf/e  iKich  der  elfjährigen  Eimuiy  ijemacht  werden;  sodann 
würden  die  Fürsten  unbedeutendere  Ständen  gegenüber  mit 
der  Hilfe  im  Nachteil  sein,  wozu  noch  die  grossen  Kosten 
kommen.  Hat  sich  auch  hei  Konstanz  und  Baden  erkundigt 
und  fiitdetj  dass  sie  ebenfalls  allerlei  Bedenken  und  sich  bis 
jetzt  noch  nicht  zum  Beitritt  entschlossen  haben.  Besonders 
beschwerlich  wäre  es  für  ihn,  we7in  dann  in  der  Einung  der 
Religion  wegen  Missverstand  entstünde. 

Glaubt,  dass  all  dem  nicht  besser  abgeholfen  werden  kann, 
als  durch  eine  allgemeine  Keichsrersammlung,  (\s  wollen  sich 
dann  ain  iedei*  krais  insonderliait  ander  inie  selbst  nnd  nüt  s(M*n<»n 
an^eliorijren  trlidern  frenntlicli  nnd  nachberlich  dergestalt  in 
sondere,  doch  nf  den  landfriden,  verstentnns  begeben,  das  wo 
dieselbi<?en  sambt  iien  zuo^ehorigen  glidern  von  andeni  enipori- 
sch(»r  weis  mit  feld-  oder  herznjren  angregi*iffen,  zn  <leclaration, 
brandschanznng  oder  von  E.  kai.  mt.  nnd  des  reichs  gehorsam 
nnd  ordnnng  getrnngen  wolte  werden,  sie  getrenlich  znsamensetzen 
nnd  einander  mit  allen  guten  trenen  mainen,  retten  nnd  zeti-etten 
wolten,  darans  dann  auch  ferner  erfolgen  nn'khte,  das  sich  ander 
genachberten  krais  auch  in  solche  veigleichnng  gegen  den  andeni 
begeben  nnd  die  hilf  der  kiais  etwaz  ansehenlicher,  stattlicher  nnd 
sterker  sein  wurde,  dann  die  in  der  eilfjärigen  verstentnns  ange- 
lotfen.-)  ]Ven/i  er  sich  auch  nicht  in  das  geplante  Verständnis 
begeben  sollte,  will  er  sich  doch  gegen  seinen  Kreis  und  andere 
benachbarte  Stände  dem  Landfrieden  gemäss  halten.  -  Stutt- 
gart, liV)-}  Mai  V  >. 

iV/.  Kinumjen  7,  :JS.    Ahschr.;   Wiru,    WürUt-mhcrgira  U  E,  Or.      VffL 
Stalin  4,  544 f. 

Mai  25.  /^^.  l>i^  wirtbg.  Räte  in  Frankfurt  an  Chr.: 

litricht  iihcr  die    Verhandluntjai.    Ankunft   der  rhiin.  Kff.     Marhjf. 
AWrahf. 

am  24.  Mai  nachmittags  Icamen  Kommissarien  und  Gesandt*' 
wieder  zitsainmen:  die  Kommissarien  eröffneten,   die  branden- 

•)  Die^e  Stelle  ist,  soviel  ich  sehe,  die  erste  Spur  von  der  aus  Chrs. 
Initiative  hervorgef/an(/enen  Kreisexekutionsordnung;  die  Grundzüye  seiner  sjtti- 
teren  Pläne  liegen  schon  jetzt  fertig  vin".  Verständnis  der  einzelnen  Kreütf 
unter  sich:  dann  gegenseitige  Vergleichung  verschiedener  Kreise.  Schon  auf 
dan  zireiten  Memminger  Tag  deutet^  wie  es  scheint,  Chr.  seine  Ahsictden  an, 
irenn  die  Wirthger,  zur  Ablehnung  des  kais.  Projektes  vorbringen:  „ein  Verein 
der  h'r.isr  konnte  nuhr  IcfsfeK."*     Druffel  IV,  ICtO. 


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17S.  155B.  157 

bury,  Gesa7ulte?i  haffm  ihre  Verspäfurif/  mtf^chuldiyt.  da  sie  M,ii  •.>.- 
unterwegs  vor  den  Bischöflichen  geicarnt  wordeyi  seien :  ferner. 
da  die  Bb,  samt  Nürnberg  am  K.G.  ein  Mandat  ausgebracht 
hatten,  wornach  in  t'^i  Tagen  die  Deklaration  dei  Acht  zu  er- 
warten sei,  hätten  sie  für  jedermann  Geleite  und  Assekuration 
bei  den  Kommissarien  begehrt:  letztere  baten  darüber  um  den 
Rat  der  Gesandten.  Man  antwortete,  die  Entschuldigung  sei 
anzunehmen,  der  Prozess  des  Mandats  am  K.G,  einzustellen 
und  den  Markgfl.  Geleite  oder  Versicherung  zu  geben.  Da 
Geleite  für  jedermann  zu  geben  vor  allem  Sache  des  Ksrs.  sei. 
sollten  die  Kommissarien  selbst  nachdenken  und,  wenn  sie  es 
nicht  geben,  dem  Ksr.  schreiben.  Gründe  hiefür  könnten  sie  dem 
unterbliebenen  Schreiben  a7i  Markgf  Albrecht  entnehmen.  Die 
Kmnmissarien  Hessen  sich  das  gefallen  mit  zwei  Anhängen: 
/.  wenn  die  Markgfl.  sich  nicht  überreden  lasse7i,  sollen  die  Ge- 
mndten  neben  ihnen  das  Geleite  in  gewöhnlicher  Form  geben, 
auch  könnte  mit  der  Stadt  Frankfurt  deshalb  verhandelt  werden, 
t  Änderung  des  Mandats  wäre  nur  auf  einetn  Reichstag  mög- 
lich. —  Die  Gesandten  replizierten,  es  sei  Sache  der  Kommis- 
sar ien.  diese  Antwort  zu  geben.  Geleite  zu  verschreiben,  seien 
ftie  nicht  befugt.  —  Schliesslich  gaben  die  Kommissarien  den 
Abschied,  dass  sie  in  der  gehörten  Weise  mit  den  Markgfl. 
verhandeln  wollten. 

Am  2').  morgens  berichteten  die  Kommissarien  den  Ge- 
mndten  über  ihre  Verhandlung  mit  den  Markgfl.,  die  schliess- 
lich einwilligten,  Geleite  vom  Ksr.  in  den  im  K.G. -Mandat 
genannten  12  Tagen  zu  erwarten. 

In  der  gleichen  Sitzung  erschienen  die  bamherg.  und 
wiirzburg.  Räte  und  Hessen  ihre  Antwort  auf  die  ihnen  vor- 
gestern vorgehaltenen  zwei  Punkte  verlesen.^)  Man  beschloss, 
nun  die  Markgfl.  zu  beschicken,  von  Urnen  ebenfalls  Abschaffung 
oder  Einstellung  des  Kriegs  zu  begeliren,  und  hernach  die 
Bamberger  und  Würzburger  nocheinmal  zu  ermahnen,  und 
dann,  auch  wenn  der  Friedstand  nicht  erlangt  wird,  die  Unter- 
handlung zu  beginnen. 

Die  Markgfl.,  die  nun  vorbeschieden  wurden,  lehnten  nach 
kurzem  Bedacht  Niederlegung  der   Waffen  oder  Friedstand  ab 

17ö.  ^)  Dksdhen  lehnen  BeiPilli(jan(i  dt^M  Fn'edsiandx  und  Einst elhnnj 
der  Mandate  ah. 


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158  1553.  i;6. 

Mai  :jj.  und  .schlugen  ror,  in  der  Hauptsache  mit  der  Vnterhandlunfj 
vorzugehen. 

Nachmittcigs  wurden  den  Bambergern  und  Würzburgern 
nochehimal  wegen  Abstellung  des  Kriegs  oder  Friedstands 
Vorstellungen  gemacht,  die  sich  bereit  erklärten,  wenn  ihnen 
ein  schriftliches  Verzeichnis  gegeben  werde,  wie  dieser  Fried- 
stand sein  solle,  wollten  sie  dasselbe  annehmen,  ihren  Herrn 
schicket}  und  sich  Bescheid  Jiolen,  In  der  Hauptsache  wollten 
sie  Vorschläge  anhören  imdy  wo  nötig,  an  ihre  Herrn  schicken. 

Darauf  verglichen  sich  die  Kommissarien  abermals  mit 
den  Gesafidten,  morgen  wieder  mit  den  Markgfl.  wegen  Fried- 
Stands  zu  verluindeln  und  auch  mit  den  Bambergern  und 
Würzburgern  weiter  zu  traktieren :  im  Fall  der  Abweisung  des 
Friedstandes  aber  mit  der  Hauptsache  zu  warten,  bis  am 
Freitag  die  Fürsten  ankommen.  —  Bis  jetzt  sieht  es  nicht  aus. 
als  ob  der  Friedstand  erlangt  würde.   -  Frankfurt,  1553  Mai  ^j. 

Ced.:  Heute  Abend  kamen  die  Kff.  von  Mainz,  Trier,  Köln 
und  Pfalz  hier  zusammen  an;  nachdem  sie  auf  den  Schiff^} 
am  Gestade  geblieben  waren  und  ge^neinsam  zu  Nacht  geges.sen 
hatten,  zogen  sie  zu  Fuss  mit  Fac/cehi  in  ihre  Herberge. 

Ced.  von  Ber:  Hat  von  einigen  Gesandten  gehört,  wie 
auch  von  den  Markgfl.  vernommen  wurde,  Markgf.  Albrecht 
habe  dem  Kaiser  angetragen,  wenn  ihm  der  Vertrag  gehalten 
werde,  ihm  7000  Pf  und  50  Fähnlein  Kn.  gegen  Frankreich 
zuzuführen.^)  Vertraulich  sagten  auch  die  Markgfl..  ihr  Herr 
würde  sich  mit  4  bamberg.  Ämtern  und  einem  Abtrag  für  das 
Übrige  begnügen.  -  A\'ie  mich  bedunckt,  .  .  .,  so  würdet  warlidi 
von  einem  strick  zn  einem  ^arn  gehetzt ;  derwe^en  mein  g.  f.  und 
her  marg.  Albrecht  sicli  wol  nmzusehen  nnd  gi'oses  zu  befarn  liat. 

67.  Ueidelb.  Verein  ad  B.  9.  Beifasz.  13.    Or.  präs.  SiuUgari,  Mai  :?IK 

-)  ÄhnUcli  berichten  am  gleichen  Tag  die  kgl.  GcsandteUj  daz  sich  «lie 
margtj^rävisclien  gesandten  sf^i^en  den  kais.  comissarien  und  an»  iinder  andenu 
auch  clärlicli  haben  Teraemen  lassen,  sobald  ir  herr,  der  mar^graf,  immer  mit 
den  bischofen  zu  cudschaft  kombe,  daz  er  der  kai.  mt.  den  nechsten  7000  guter 
gfeilistter  pferde  und  in  die  90  guter  vendl  knecht,  welche  er  auch  in  weni^ 
tagen  gewisslich  beieinander  hal)en  werde,  zufueren  und  von  irer  mt.  weder 
lauf-  noch  rüst^elt  heueren,  sonder  auf  die  ploss  angeende  besoldung  am  ersten 
ta^f  des  angeenden  niouats  auszielieu  und  den  neclisten  darmit  in  Frankreich 
rucken,  aucli  bald  zu  Paris  sein  und  irer  rat.  j^fross  sachen  ausrichten  wollte, 
wie  er  sich  dan  dessen  alles  geilen  irer  kai.  mt.  schon  albereit  ang:eboten  hette. 
—    WiiH,  E.'A.  in  gen.   'Ji).     Dr. 


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nt^.  1558.  159 

179.  Instruktion  Chrs.fUr  Liz.  Eisslincfer  an  den  knis,  Hof:  Mai  :y;. 

Belehnumi  des  Ofen,  Georg  mit  Mümpelgard,   Asjicrg.    ZoUjn'ivilegium. 

L  Er  soll  sich  an  den  B.  von  Arras^)  wenden  und  ihn 
an  die  i'on  Chr,  dem  Ksr.  geschriebene  Bitte  erin?iern,  ihn  der 
Lehenspftieht  für  MömpeUjard,  Orange,  Clerral  tind  Passavant 
zu  entheben  und  den  Gfen.  Georg  in  gleicher  Weise  damit  zu 
belehnen. 

2.  Er  soll  dem  B.  mitteilen,  als  Chr.  an  Ostern  mit  Hz. 
Albrecht  von  Heidelberg  heimgezogen  sei  am  Asperg  vorüber, 
habe  letzer  er  den  Asperg  zu  sehen  gewünscht.  Chr.  habe  des- 
wegen dem  dortigen  Oberst  geschrieben,  er  wolle  mit  Hz.  Albrecht 
und  10 — 1:^  Pf.  auf  den  Asperg  reiten,  nr(s  er  fiach  der  im 
letzten  Jahr  mit  dem  Ksr.  in  Augsburg  geschlossenen  Kapitu- 
hdion,  von  der  er  Abschr.  schicke,  wohl  thun  könne.  In  Ab- 
wesenheit des  Obersten  sollte  der  Hauptmann  das  Schreiben 
erbrechen.  Dieser  habe  hierauf  den  Schnltheissen  und  Schreiber 
zu  ihm  geschickt  mit  vielen  Entschuldigungen,  weshcdb  er  den 
lVu7isch  nicht  erfüllen  kl'mne,  und  also  was  schiiupflicli  mit 
ob^edachtein  imserni  vettern  turiiberziehen  muesseii,  darzu  für- 
nemblicli  aber  der  eommissari  derwe^en  vil  verwandter  böser  red 
ausofestossen  und  getriben.  Der  Oberst,  dein  er  dann  die  Sache 
mitgeteilt,  sei  persönlich  zu  ihm  gekommen  und  habe  erklürt. 
dass  er  trotz  wiederholten  Anhaltens  beim  Ksr.  und  seinen 
Räten  keinen  Bescheid  erhalten  habe,  wie  er  sich  hierin  gegen 
Chr.  halten  solle.  Auf  Chrs.  Frage,  wie  er  sich  mit  dem  Asperg 
halten  würde,  falls  der  Ksr.  vor  dessen  Rückgabe  sterben  würde, 
habe  der  Oberst  erklärt,  er  habe  deswegen  keinen  Bescheid: 
doch  lasse  sich  vermuten,  dass  er  als  Lehewmann  des  Kgs. 
leicht  zu  bewegen  wäre,  diesem  den  Asperg  einzuhändigen.  — 
Der  B.  möge  nun  beim  Ksr.  sorgen,  dass  Chr.  stets  mit  der 
genannte?!  Anzahl  Pf.  auf  deyn  Berg  eingelassen  werde,  dass 
der  Oberst  ihn  nach  des  Ksrs.  Tod  an  niemand  als  an  Chr. 
übergeben,  und  nie  Jemand,  der  nicht  dem  Ksr.  oder  Chr.  zu- 
gcthan  ist,  einlasse7i  solle. 

^i.  Er  soll  für  Erlangung  des  Privilegiums  wirken.^) 

St.  Zollfiai-hen  5  B.     (>r. 

17 U.  *)  Kredenz  an  diesen  von  Mai  :J5  -  ehd.  Koiiz.  —  Kisttlinyer  traf 
Mehon  am  31.  Mai  in  Brüssel  ein :  nr.  W:J. 

*)  Über  weitere  Aufträge  Eiatilingers^^  in  denen  vielleicht  der  Hauptgrund 
far  seine  Altsendung  lag,  vgl.  nr.  li)^f. 


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160  1553.  hs^K-^lbl. 

Mai  ::G,  ISO.  Die  wlrtbg,  Räte  in  Frankfurt  cm  CIrr,: 

Bericht  über  die  Verimndlungen, 

im  heutigen  Rat  umrde  den  Markgfl.  nach  dein  gestrigen  Re- 
schluss  vorgehalten,  Sie  erklärten  sich  bereit,  wegen  des  Fried- 
Stands  an  ihren  Herrn  zu  schreiben,  verlangten  aber  Sicherheit 
für  ihre  Boten  und  Einstellung  des  Prozesses  am  K.G,  wenig- 
stens bis  zum  Ende  dieses  Tages.  Nach  gehabter  Unterredung 
wurde  zunäclist  den  Bfl.  vorgehalten,  wie  der  Friedstand  nötig 
sei  und  darin  bestehen  solle,  dass  alle  thätlichen  Handlungen 
ruhen,  kein  Teil  den  andern  inzwischen  beleidigen  und  alles 
in  dem  jetzigeii  Stand  bleiben  solle:  die  Restitution  seitens  des 
Markgfen.  wäre  nicht  zu  erlangen;  ferner  sollten  die  Boten 
gegenseitig  gesichert  sein  und  sie  den  Prokuratoren  ihrer  Herrn 
am  K.G.  schreiben,  mit  fernerem  Prozess  stillzustehen.  In 
ähnlicher  Weise  wurde  mit  den  Markgfl.  verhandelt  und  schliess- 
lich ein  Schreiben  an  das  K.G.  beschlossen.^)  Beide  Parteien 
nahmen  auf  dieses  Vorhalten  Bedacht.  Die  Markgfl.  erboten 
sich  dann  zur  Beförderung  bei  ihrem  Herrii  und  zur  Ver- 
sicherung der  Boten,  verlayigten  aber  bestimmt  Abschaffung 
der  Mandate  am  K.G.  und  protestierten  dagegen,  dass  durch 
ihr  Erscheinen  irgendwie  von  den  Verträgen  ihres  Herrn  ab- 
gewichen sei.  Die  Bfl.  bewilligten  schliesslich,  wegen  Fried- 
stands und  Prozess  ihren  Herren  zu  schreiben,  protestierten 
aber,  dass  dadurch  den  K.Gs.-Mandaten  irgend  etwas  abge- 
brochen  werde. 

Ausserdem  ivurden  Gesandte  von  Nürnberg  gehört,  die 
nach  kurzem  Vortrag  ihre  Werbung  schriftlich  übergaben'^ ) 
und  Restitution,  Hilfe  und  Zuzug  begehrten,  --  Frankfurt. 
1:1:13  Mai  26. 

St.  Heidelh.   Verein  B.  9.    Beifasz.  13.     Or.  präs.  StuUgart,  Mai  :2y. 

Mai ;is.  181.  Hz.  Albrecht  cm  Chr.: 

schickt  ifi  Eile  heute  angekommene  Zeitungen,  die  CJir.  gerne 
hören  wird.  —  München,  i.>.>.V  Mai  'JS. 

Eigh.  P.  S.:  Chr.  möge  in   der  Zeitung  nr.  2  den  Punkt 

180.  ')  Bitte,  die  Mandate  einzHftteUen  oder  doch  dem  Markgfen.  einen 
andern  Termin  zu  setzen. 

^)  Klagen  iiher  Marhjf.  AUirecht. 


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181,-183.  1668.  161 

mit  dem  Landfrieden  beachten^)  und  dem  bis  zu  ihrer  Zusammen-  Mai  28. 
kunft  nachdenken. 

St.  Heidelb.  Verein  9  IIL     Or.»)  präs.  Stuttgart,  Mai  29. 

182.  Die  wirtbg.  Räte^)  in  Frankfurt  an  Chr.:  Mai  30. 

Bericht  über  die  Verhandlungen. 

am  27.  und  28.  wurde  nur  über  das  Schreiben  an  das  K.G. 
beraten.  Am  29.  berieten  nur  die  4  Kff.  von  Mainz,  Trier, 
Köln  und  Pfalz  neben  dem  sächs.  Franz  und  dem  kurbranden- 
bürg.  Gesandten.  Darauf  kamen  heute  Kff.  und  Gesandte  im 
Rat  zusammen,  Mainz  repetierte  die  bisherige  Verhandlung 
und  man  beschloss,  den  in  Heidelberg  den  Bb.  und  dem  Mark- 
gfen.  gegebenen  Abschied  zu  verlesen.  Ausserdem  beschloss 
man  eine  Gesandtschaft  an  Landgf.  Philipp  mit  Instruktion 
laut  beil.  Abschr.^)  Sodann  vmrde  einhellig  Chr.  neben  dein 
Landgfen.  und  einigen  Räten  zu  einer  Sendung  an  den  Mark- 
gfen.  und  die  Bb.  bestimmt  und  eine  Schickung  an  ihn  be- 
schlossen. 

Nachmittags  beschloss  man,  an  Hessen  auch  nur  2  Gesandte 
wie  an  Chr.  zu  schicken^)  und  begehrte  von  den  kais.  Kommis- 
sarien  ihre  Meinung  zu  hören,  wie  in  der  Hauptsache  Ver- 
gleichung  zu  suchen  sei.  Diese  nahmen  bis  morgen  um  7  Uhr 
Bedacht  und  übergaben  noch  2  Schreiben  vom  fränk.  Adel 
wegen  des  Markgfen.  Bedrohung.  —  Frankfurt,   1553  Mai  30. 

St.  Heidelb.  Verein  B.  9   Beifasz.  13.     Or.^)  präs.  Lorch,  Juni  2. 

183.  Kf.  Friedrich  an  Chr.:  Mai  30. 

Vermittlung  in  Sachsen, 
schickt  mit,  was  Hz.  Johann  Friedrich  d.  Ä.,  geb,  Kf.  in  Sachsen^ 


ft)  4  cito,  cititBime. 
b)  3  cito. 

ISl.  ')  Zeitungen  über  den  Krieg:  in  einer  von  Mai  24,  von  bischöfl. 
SHtCj  ist  gesagt,  es  werden  gegen  den  Markgfen.  ÖOOO  Ff.  und  52  Fähnlein 
zusammenkommen;  auch  Hz.  Moriz  sei  hart  im  Handel  bemüht,  der  Kg.  mustere 
in  Böhmen  viele  Ff.  und  dann  möcht  etwan  noch  ainer  ins  spil  komen,  der  des 
iezt  kainen  sinn  het,  die  anch  des  landMedens  ie  haben  Tergessen  wollen. 

182,  *)  Von  jetzt  ab  ohne  H.  D.  von  Flieningen,  der  inztvischen,  wohl 
dem  Befehl  nr.  168  n.  4  gemäss^  abgeritten  war. 

*)  Der  Landgf.  möge  neben  Chr.  eine  Gesandtschaft  an  die  Farteien 
fihernehmen, 

•)  Vormittags  war  eine  Gesandtschaft  von  6  Köpfen  beschlossen  worden. 

Krnst,  Briefw.  den  Hzh.  Chr.    II.  11 


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162  1553.  183.^185. 

Mai  30.  auf  sein  letztes  Schreiben  wegen  dessen  Irrungen  mit  Kf.  Moriz 
geantwortet  und  was  er  ihm  darauf  wieder  geschrieben  hat.^) 
—  Frankfurt,  1553  Mai  30. 

St.  Heidelh.  Verein  5,  11.     Or.  präs.  Lorch,  Juni  2. 

Mai  SO.  184.  Hz.  Albrecht  an  Chr.: 

Verlegung  des  Heidenheimer  Tages. 

Da  einige  Reiter  Markgf.  Albrechts  in  der  Gegend  von 
Heidenheim  um  Hohentrüdingen  und  Wassertrüdingen  liegeti,  die 
neulich  auch  zvnschen  Donauwörth  und  Kaisheim  gesehen 
umrden,  da  ferner  wegen  der  Nördlinger  Messe  dort  und  um 
das  Härdtfeld  viel  Hin-  und  Herreiten  zu  erwarten  steht,  so 
ist  ihm  beschwerlich,  nach  Heidenheim  zu  kommen;  schlägt 
statt  dessen  Günzburg  vor.  —  München,  1553  Mai  30. 

St.  Bayr.  Miss.  3.     Or.*)  präs.  Stuttgart,  Mai  31.^) 

Mai  31.  ISS.  Die  wirtbg.  Räte  ifi  Frankfurt  an  Chr.: 

Bericht  tt&er  die  Verhandlungen. 

Die  Kommissarien  Hessen  sich  heute  Vormittag  gefallen, 
dass  an  Landgf.  Philipp  wie  an  Chr.  zwei  Personen  geschickt 
und  Kredenz  und  Instruktion  auch  in  ihrem  Namen  gestellt 
werden.  Nachdem  sich  die  Kommissarien  beständig  geweigert, 
in  der  Hauptsache  zuerst  ihren  Befehl  oder  ihr  Bedenken  zu 
eröffnen,  umrde  ihnen  vorgeschlagen,  nachmittags  die  Bamberger 


u)  8  cito,  citissime. 

183.  ^)  Vgl.  nr.  110, 112, 122.  Weimar  (montag  nach  dem  hailigen  pfings- 
tag)  Mai  22  hatte  Joh.  Friedr.  gefragt,  ob  Friedr.,  Albrecht,  Wilhelm  und 
Chr.  persönlich  nach  Frankfurt  kommen  und  ob  dieser  Tag  so  lange  währcy 
dass  die  GüÜichkeit  zwischen  ihm  und  Morit  noch  dort  angebracht  werden 
könnte,  falls  ein  auf  Juni  18  angesetzter  Verhandlungstag  fruchtlos  verliefe. 
—  Frankfurt,  Mai  29  cmtwortet  ihm  Kf.  Friedrich,  er  erwarte  die  persönUche 
Ankunft  von  Bayern^  Jülich  und  Wirihg.  nicht;  doch  soüe,  wenn  am  18.  Juni 
nichts  zu  siande  komme,  durch  ihre  Bäte  verhanddt  werden. 

184.  *)  eodem  9  Uhr  abends  erwidert  Chr.,  da  ihre  Einungsverw.  auch 
Gesandte  nach  Heidenheim  schicken,  die  Zeit  kurz  und  dort  schon  ailes  ge- 
richtet ist,  und  nichts  von  Beiterei  gehört  wurde,  vielmehr  keine  andern  Beiter 
dort  sind  als  die,  welche  auf  den  Tag  nach  Lauingen  den  Gff.  von  öttingen 
zu  Ehren  und  Beistand  ritten  [vgl.  nr.  109  n.  2],  so  bitte  er  nocheinmal,  nach 
Heidenheim  zu  kommen;  andernfalls  würde  er  in  Heidenheim  die  Gesandten 
der  Einungsverw.  erwarten  und  mit  ihnen  über  die  Weiterreise  nach  Grünzburg 
verhandeln.  —  Ebd.  Konz.  von  Fessler,  von  Chr.  korrig. 


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185.-187.  1653.  163 

und  Würzburger  zu  beschicken  und  nach  ihrem  Befehl  zu  fragen,  Mai  sl 
auf  welche  Mittel  sie  sich  einzulassen  bedacht  wären;  damit 
waren  die  Kommiss.  einverstanden,  —  Von  den  Hessen  wurde 
ein  Schreiben  ihres  Herrn    vorgelegt^)    —    Frankfurt,    1653 
Mai  31/) 

8L  Heidelb,  Verein  B,  9.  Beifasz.  13.     Or.  präs.  Larch,  Jum  2. 

186.  Die  wirtbg.  Räte  in  Frankfurt  an  Chr.:  Mai  3i. 

Berieht  After  die  Verhandlungen. 

heute  Nachmittag  wurde  den  bamberg.  und  würzburg.  Gesandten 
die  Frage,  von  der  sie  berichteten,  vorgelegt.  Dieselben  baten, 
ihre  Herrn  vor  Verheerung  durch  Markgf.  Albrecht  zu  schützen 
und  bei  den  ausgegangenen  Mandaten  zu  handhaben,  und 
erklärten,  Befehl  zu  haben,  Mittel  von  den  Kommissarien  und 
den  Fürsten  anzuhören.  Man  beschloss  nun,  sofort  den  Markgfl. 
die  gleiche  Frage  vorzulegen  und  je  nach  ihrer  Antwort  die 
Gelegenheit  zu  benützen,  von  den  kais.  Kommissarien  eine  runde 
Erklärung  zu  verlangen,  ob  die  Konfirmation  oder  die  Kassation 
des  Ksrs.  Wille  sei.  Die  Markgfl.  nahmen  auf  die  Frage  bis 
morgen  Bedacht.  —  Es  wurde  dann  noch  Kredenz  und  Instruk- 
tion an  Chr.  und  den  Landgfen.,  und  abermals  eine  Supplikation 
von  Nürnberg  verlesen.  Ausserdem  erhielten  sie  vrie  andere 
von  einem  Kammerboten  beil.  Brief,  der  einen  im  August  in 
Ulm  zu  haltenden  Reichstag  betreffen  solV)  —  Frankfurt,  1553 
Mai  31. 

SU  Heidetb.  Verein  B.  9.  Beifasz.  13.    Or.^)  präs.  Heidenheim,  Juni  4. 

187.  Der  B.  von  Arras  an  Chr.:  Mai  3i. 

Seine  eigenen  guten  Absichten.     Chrs.  Angelegenheiten  am  kais.  Hof; 
der  Ksr.;  kais.  Bund. 

MonsigTieur!  J'ay  entendu  de  Peukel  k  son  retour  en  la 
court')  ce  qu'il  vous  a  pleu  luy  dire  pour  me  tesmoigner  la  rou- 

»)  8  dto. 

185.  *)  Allerlei  Kriegsnachrichten  enthaltend, 

*)  Ein  Bericht  des  Zasius  vom  gleichen  Tag  bei  Druffel  IV,  146. 

186.  »)  Or.  St.  Reichstagsakten  14  a  dat.  Brüssel,  Mai  24 ;  übereinstim- 
mend mit  Neudecker,  Neue  Beiträge  1,  22  ff. 

187.  *)  Chr.  hatte  offenbar  die  Anwesenheit  Böcklins  (nr.  30)  benutzt, 
Mm  dem  B.  von  Arras  von  der  gegen  ihn  herrschenden  Verstimmung  Mitteilung 
zu  machen.  (Vgl  Zasius  bei  Druffel  IV,  241 :  dohin  ist  es  komben,  wem  Arras 
Teind  ist,  der  wierd  geliebt,  et  e  contra.) 


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164  15Ö3.  187. 

Mai  31,  lent6  et  affection  que  de  votre  gräce  il  vous  plait  me  pourter;  et 
de  respondre  pour  moy ;  et  ces  les  princes,  qui  souvent  surpriment 
mal  contre  les  ministres  de  sa  ma.  sans  leur  subport  et  de  cela 
vous  puis  je  bien  asseurer,  que  vous  pouvez,  monsigneur,  respondre 
pour  moy,  que  je  n'ay  fin  ny  intention  aultre  particuli^re  que  de 
procurer  le  repoz  publique  et  faire  plaisir  ä  ceulx  que  je  pis,  et 
tenir  pour  certain  que  vous  n'avez  personne  qui  avec  son  debvoir 
soit  plus  d^sireux  de  vous  faire  humble  Service  que  souvent  je 
vous  en  ay  asseurö,  et  si  bien  j'apperQois,  bien  que  aulcuns  m'en 
veullent  calumnier,  si  ce  passe  je  tort;  puisque  vous  sqavez  que 
je  n'excede  en  ce  ny  mon  debvoir  ny  Thonnestet^  et  que  je  ny 
ay  aulcung  fin  interessable  que  Ton  m'a  voulsu  imputer  et  en  ce 
mesme  me  trouvera  tonte  la  Germanie  et  me  tiens  infiniement  oblig6 
ä  votre  excellence  pour  ceste  bonne  voulonte,  dont  je  vous  remercye 
tr^s  humblement,  vous  suppliant  me  Commander  voz  bons  plaisirs, 
dösirant  tres  fort  vous  veoir  d'accord  avec  le  roy  et  certes  vous 
ne  sgavies,  monsigneur,  mieulx  faire  que  de  regarder  d'en  sortir 
avec  quelque  bon  moyen  et  vous  avez  celluy  du  duc  de  Baviere 
qui  k  mon  advis  sera  tousjours  anstaut  ä  propoz  que  nul  aultre. 
Vous  avez  ici  faict  soliciter  tant  par  voz  gens  que  par  letres 
troys  affaires  votres,  sur  quoy  je  vouldroys  vous  eussies  bonne  et 
briefve  responce,  Tung  le  fort  lieu,  Taultre  Tongelt,  et  le  troisiesme 
la  concession  du  fief  de  Montbeliard  au  conte  George,  votre  oncle ; 
mais  les  indispositions  de  sa  ma .  ne  donnent  lieu  pour  negocier 
avec  eile  tont  ce  que  bien  conviendroit;  il  commence  se  beaucop 
mieulx  pourter  et  de  sorte  que  j'espöre  il  poiirra  tost  entendre 
la  relation  de  tont  et  je  le  soliciteray,  vous  asseurant  d'une  chose^ 
qu'est,  que  je  treuve  tant  bonne  d'aflfection  de  sa  dite  ma.  en 
votre  endroit,  que  vous  la  sgavies  dösirer,  et  qu'elle  confie  enti^re- 
ment  de  vous,  reboutant  tousjours  tont  ce  que  . .  .  •^  veullent  dire 
au  contraire,  et  n'oblie  jamais  de  dire,  comme  vous  vous  estes 
bien  et  vertueusement  conduyt  Tan  pass6,  lors  que  toutes  choses 
estoient  en  plus  grand  trouble.  Et  Dien  veuUe  que  par  la  n^go- 
ciation  de  Franckfort  tout  se  puisse  appaiser,  afin  que  la  povre 
patrie  ne  demeure  desolöe  et  destruicte,  pouvant  plus  contre  icelle 
les  propres  membres  que  nulle  force  estrangi^re,  et  vous  jure  que 
sa  ma.  le  sent  plus,  et  les  maulx  que  si  fönt  par  la  suscitation 
des  Fran^ais,  que  non  ce  qu'ls  procurent  le  descente  du  Turq  et 
aultres  mill  maulx,  jugeant  ceste  dissention  interne  plus  pernicieuse 

a)  Etwa  1-2   H^orU  sind  abgt9chnUUn. 


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187.-^189.  16Ö8.  165 

et  pour  donner  apr^s  chemin  k  la  rayne  absolute  du  st.  empire,  Mai  si. 
contre  quoy  il  fault  obvier  par  liges  et  commune  intelligence ;  que 
me  persuade  que  taut  plus  vous  layrez  vous  attraire  ä  celle  de 
Suabe,  sur  laquelle  Ton  retoume  ä  traicter  ä  Meminghe.  Et  me 
recommande  trös  humblement  i  votre  bonne  gräce  pour  achever 
ceste  et  non  vous  fascher  de  plus  de  prolixit6.  Je  prie  le  cr6a- 
teur  qu'il  vous  doint  tr^s  bonne  et  longne  vie.  De  Bruxelles,  le 
dernier  de  may  1553 

de  votre  excellence  humble  serviteur 

r^vesque  d'Arras. 

St,  Spanien  1.  B,    Eigh.  Or,  präs.  Stuttgart ^  Juni  10. 

188.  Die  wirtbg.  Räte  in  Frankfurt  an  Chr.:  Juni  i. 

Bericht  über  die  Verhandlungen. 

Markgf.  Albrechts  Räte  gaben  heute  zur  Afittvort,  sie  hätten 
von  ihrem  Herrn  keinen  Befehl,  als  bei  den  Verträgen  zu 
bleiben,  wollten  aber  in  den  nach  den  Verträgen  entstandenen 
Streitigkeiten  Mittel  anhören.  Die  bfl.  Gesandten,  de7ien  dies 
mitgeteilt  wurde,  erklärten  darauf,  dass  nach  dem  gewaltthätigen 
Vorgehen  des  Markgfen.  ihre  Herrn  auch  ihrem  Heidelb.  Er- 
bieten nicht  mehr  nachkommen  könnten,  und  baten,  auf  andere 
Mittel  bedacht  zu  sein.  Man  benützte  dies,  um  von  den  Korn- 
missarien  eine  Erklärung  über  Konfirmation  oder  Kassation 
zu  verlangen,  da  man  ohne  eine  solche  nicht  weiter  handeln 
könne.  Dieselben  ermderten,  sie  hätten  hiezu  keinen  Befehl; 
würde  man  ihnen  den  Wunsch  nach  Deklaration  schriftlich 
übergeben,  wollten  sie  ihn  auf  der  Post  dem  Ksr.  schicken. 
Kff.  und  Botschaften  nahmen  darauf  bis  morgen  Bedacht.  — 
Vom  K.G.  kam  eine  Antwort  laut  beil.  Abschr.^)  —  Frankfurt, 
1553  Juni  1. 

St.  Heidelb.  Verein  B.  9  Beifasz.  13.     Or.^)  präs.  Heidenheim,  Juni  7. 

189.  Die  wirtbg.  Bäte  in  Frankfurt  an  Chr. :  Juni  2. 

Bericht  iiber  die  Verhandlungen. 

als  heute  die  Kff.  und  Botschaften  wieder  bei  einander  waren, 


a)  2  cito. 

188.  *)  Die  Parteien  werden  von  selbst  geneigt  sein,  während  der  Unter' 
Handlung  am  K.G.  stillzustehen ;  sie  und  der  kais.  Fiskal  würden  sich  inzwi- 
sehen  zu  haUen  wissen. 


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166  1B6B.  1S9.--190. 

Juni  2,  wurde  nach  gehabter  Beratung  den  Kommissarien  vorgehalten, 

1.  es  solle  ihnen  der  Heidelb.  Abschied  und  das  Schreiben  an 
den  Ksr.  zugestellt  werden;  2.  man  nehme  ihr  Erbieten,  den 
Wunsch  wegen  Kassation  und  Konfirmation  an  den  Ksr.  ge- 
langen zu  lassen,  an,  halte  aber  für  unnötig,  ihnen  denselben 
schriftlich  zuzustellen;  denn  er  sei  kurz  und  gut  zu  behalten; 
3.  sie  hätten  bedacht,  ob  in  der  Hauptsache  nicht  das  ein  Weg  wäre, 
dass  von  den  verschriebene?!  bambergischen  Städten  und  Ämtern 

2,  3  oder  4  dem  Markgfen,  erblich  bleiben,  doch  so,  dass  er  sie 
von  Bamberg  zu  Lehen  trage,  während  für  die  übrigen  Bamberg 
eine  Geldsumme  zahlen  oder  dafür  ein  Unterpfand  einsetzen 
oder  an  markgfl.  Gläubiger  überwiesen  werden  solle.  Dies 
solle  den  Bambergern  vorgehalten  werden  und  zugleich  den 
Würzburgern,  dass  sie  dem  Markgfen.  die  Vertragssumme  zur 
Verhütung  weiteren  Verderbens  versichern  sollten.  Ferner  wurde 
von  den  Kommissarien,  namentlich  den  kais,,  begehrt,  entweder 
nach  ihrer  Instruktion  oder  nach  ihrem  Gutdünken  Mittel  und 
Wege  zur  Vergleichung  der  Parteien  vorzuschlagen.  Diese 
nahmen  hierauf  Bedacht  Inzwischen  erwählten  die  Kff.  und 
Botschaften  einige  Räte,  nämlich  je  einen  von  den  4  anwesen- 
den Kff,  und  4  von  der  Fürstenbank,  Salzburg,  Eichstätt, 
Bayern,  Brandenburg,  um  zu  erwägen,  welche  Mittel  ferner  zu 
gebrauchen  und  den  Parteien  gradatim  oder  sonst  vorzuschlagen 
seien.  Hierauf  traten  die  Kommissarien  wieder  vor,  nahmen 
den  Heidelberger  Abschied  und  das  Schreiben  an  und  erboten 
sich,  wegen  Kassation  und  Ratifikation  an  den  Ksr.  zu  schreiben, 
doch  wollten  sie  das  Konz.  davon  sehen  lassen;  die  genannten 
Mittel  und  die  Erwählung  Hessen  sie  sich  wohl  gefallen.  Nun 
wurde  den  Bambergern  und  Würzburgern  obiger  Vorschlag 
gei7iacht,  die  bis  morgen  Bedacht  nahmen.  Die  Erwählten 
schritten  zur  Beratung  weiterer  Mittely  während  die  übrigen 
mit  den  Kommissarien  ein  Schreiben  an  Hz.  Heinrich  von 
Braunschweig  und  die  braunschweig.  Junker  beschlossen,  um 
sie  zu  ersuchen,  zur  Unterhandlung  hieherzukommen  oder 
Anwälte  zu  schicken.  —  Frankfurt,  1553  Juni  2. 

St.  Heidelb.   Verein  B.  9  Beifasz.  13.     Or.  pras.  Hddenheimy  Juni  7. 

Juni  2.  190.  Chr.  an  Kf.  Friedrich: 

Kais.  Rüstungen. 

als  er  heute  auf  dem  Weg  nach  Heidenheim  in  Schorndorf 


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190.— 191.  1668.  167 

ankam,  ^schien  Komelius  von  der  Ee  bei  ihm  und  legte  ihm  juni  2. 
ein  offenes  Patent  des  Ksrs.  und  ein  Schreiben  der  Kgin.  Maria 
an  alle  Fürsten  und  Stände  des  Reichs  vor,  mit  detn  Begehren^  ihn 
in  Wirtbg.  umschlagen  zu  lassen,  da  er  für  den  Ksr.  10  Fährt- 
lein,  über  die  Konrad  von  Bemelberg  Oberster  sein  soll,  anzu- 
nehmefi  habe;  er  bescheide  sie  auf  15.  d.  M.  nach  Rheinhatisen, 
Schlug  dies  ab,  da  er  vom  Ksr.  besonderen  Befehl  habe,  nie- 
mand Kn.  annehmen  zu  lassen,  ohne  dass  ihm  der  Ksr. 
besonders  darum  schreibe;  auch  seien  bei  der  Belagerung  von 
Metz  nicht  wenige  seiner  Unterthanen  erlegen,  und  viele  noch 
jetzt  in  des  Ksrs.  und  des  röm.  Kgs.  Dienst;  auch  könne  er 
bei  diesen  geschwinden  Lauften  sein  Land  nicht  so  von  Kriegsvolk 
entblössen.  Teilt  dies  mit,  weil  der  Platz  dem  Kfen.  nahe  ist. 
Erfuhr  heute  auch  glaublich,  der  Ksr.  habe  in  Burgund 
500  Pf.  annehmen  lassen;  weiss  nicht,  ob  dieselben  durch 
Luxemburg  oder  den  Rhei7i  hinab  in  die  Niederlande  ziehen,^) 
—  Lorch,  1553  Juni  2. 

St.  Pfalz.  Miss.  6.    Konz. 

191.  Die  wirtbg.  Räte  in  Frankfurt  an  Chr.:  Juni  s. 

Bericht  über  die    Verhandlungen.    Kais.  Mandat    an    de    Pari  den. 
Johann  Friedrich  von  Sachsen. 

Die  Bamberger  und  die  Würzburger  übergaben  heute  beil. 
schriftliche  Antworten.^)  —  Die  hiezu  Verordneten  legten  beil. 
Mittel  vor,^)  über  die  man  bis  morgen  nachdenken  soll. 

Von  einigen  Botschaften  hörten  sie  glaublich,  der  Ksr. 
Iiabe  heute  beiden  Kriegsparteien  ernstliche  Mandate  überschickt, 
von  Thätlichkeiten  abzustehen;  er  wolle  dem  gehorsafnen  Teil 
wider  den  ungehorsamen  beistehen.  —  Frankfurt,  1553  Juni  3. 

Ced. :  Hz.  Johann  Friedrich  von  Sachsen  hat  150  Pf  hier 
einfourieren  lassen;  ob  und  wann  er  selbst  hier  ankommt, 
konnten  sie  nicht  erfahren. 

St.  HeideJb.  Verein  B.  9  Btifasz.  13.     Or.  präs.  Heidenheim,  Juni  7. 


190.  *)  Frankfurt,  Juni  ö  dankt  hiefär  der  Kf.  —  Ebd.  Or.  präs.  Juni  8. 
—  Heidelberg j  Juni  9  schreibt  der  Kf.y  er  sei  von  der  Kgin.  Maria  und  ihrem 
Verordneten  um  Lager  und  Proviant  für  die  von  Ee  gtworbeneti  Kn.  gebeten 
worden j  habe  aber  wie  Chr.  geantwortet.  —  Ebd.  Or.  präs.  Stuttgart j  Juni  10. 

191,  *)  Beide  ablehnend. 

*)  Als  äusserstes  Mittel  wird  Sequestration  durch  den  Ksr.  oder  durch 
Fürsten  angeregt. 


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168  1568.  192. 

Juni  4.  192.  Liz,  Eisslinger  an  Chr. : 

Verhandlung  mit  dem  B,  von  Ärrcts ;  üngeld;  kais.Bund;  Zeitungen. 

kam  letzten  Mittwoch  früh  hier  an  und  konnte  an  diesem  Tag 
den  B.  von  Arras  nicht  ansprechen.  Als  er  dann  vorkam  und 
nach  Übergabe  seiner  Kredenzschrift  ihm  eine  Stunde  anzusetzen 
begehrte,  um  seiner  Instruktion  nach  ?nit  ihm  verhandeln  zu 
können,  gab  ihm  der  B.  beil.  Schreiben  an  Chr,^)  und  sagte 
ihm,  er  wolle  ihn  besonders  rufen  lassen.  Sagte  dem  B,  femer , 
der  Franzose  mache  einen  Lauf  nach  Chatillon  sur  Seine  und 
gebe  3  oder  4  Kronen  Laufgeld;  der  B,  meinte,  bei  der  Ent- 
fernung sei  das  flicht  zuviel,  Chr.  thue  aber  dem  Ksr.  einen 
Gefallen,  wenn  er  den  Lauf  soweit  möglich  hindere.  Die  Ant- 
wort, welche  Chr,  dem  Adeligen  gab,  der  mit  einer  Kredenz- 
schrift aus  Frankreich  zu  ihm  kam,  hat  dem  B,  besonders  gut 
gefallen;'^)  es  solle  auch  dem  Ksr,  gerühmt  werden.  Da  der 
B.  von  Arras  von  ihm  [EissL]  erfuhr,  dass  Chr,  gerne  einige 
Stunden  persönlich  mit  ihm  zusammen  wäre,  und  da  der  B. 
selbst  viel  darum  geben  würde,  so  tvill  er,  wenn  es  Chr.  nicht 
zuwider,  morgen  eine  vertraute  Person,  seinen  Sekretär,  auf 
der  Post  zu  Chr.  schicken  und  allerlei  mit  ihm  sprechen  lassen. 
Wurde  deshalb  auf  morgen  in  der  Frühe  vorbeschieden,  wo 
der  B.  seinen  Befehl  anhören  und  sich  weiter  darauf  vernehmen 
lassen  will. 

Der  Vizekanzler  sagte  ihm  vertraulich,  der  B.  von  Arras 
habe  schon  mit  ihm  geredet,  er  glaube,  dcLss  CJir.  der  Ungeld- 
pfennig  wie  dem  Hz.  Albrecht  von  Bayern  zugelassen  werde. 
Bittet,  ihm  unverzüglich  Abschr.  der  bayr.  Konzession,  die  der 
Vizekanzler  wünschte,  zuzuschicken. 

Chrs.  Schreiben  an  den  Ksr.  wegen  des  Memminger  Bünd- 
nisses^) hat  der  B.  von  Arras  schon  gelesen.  Als  er  es  bei 
der  Übergabe  erwähnte,  sagte  der  B.,  es  wäre  gut  und  dem  Ksr. 
ein  besonderes  Wohlgefallen,  wenn  Chr.  sich  in  dieses  Bündnis 
begeben  würde. 

Neue  Zeitung:  Der  Ksr.  ist  wohl  auf,  lässt  aber  niemand 
vor;  sein  niederländ.  Kriegsvolk  samt  den  Spaniern  liegt  t^or 
TMrouanne.    Das  Regiment  Landsknechte,  das  unter  dem  von 


192.  »)  nr.  Ib7. 
»)  nr.  1Ö7. 
»)  nr.  177. 


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192,-193.  1558.  169 

Eberstein  zu  Trier  lag,  hat  dort  gemeutert  und  Gf,  Eberstein  J^^  ^• 
samt  dem  kais,  Kommissar  Johann  Sabatter,  einem  Kreuzherrn, 
von  den  Landsknechten  Hans  Salat  mit  der  roten  Hirschzunge 
genannt,  in  die  Eisen  geschlagen;  um  beide  zu  befreien,  vrar- 
den  die  Knechte  ganz  bezahlt  und  beurlaubt  und  Gf,  Hans 
von  Nassau  mit  6  Fähnlein  Kn,  nach  Trier  gelegt.  —  Die 
Ulmer  haben  gestern  beim  Ksr,  gebeten,  den  Reichstag  zu  ver- 
legen und  sie  nicht  damit  zu  belasten ;  der  Vizekanzler  glaubt, 
es  werde  ihnen  tvillfahrt  und  der  Reichstag  vielleicht  nach 
Augsburg  verlegt  werden.  Heute  kamen  Zeitungen  hieher,  dass 
die  Nürnberger  samt  ihrem  Anhang  dem  Markgfen.  einige 
Schlösser  verbrannt  haben;  dieser  habe  schon  den  Hasen  im 
Busen  und  ziehe  auf  Schwein  furt  zu.  —  Brüssel,  1558  Juni  4. 

St.  Chr.  I.  8  b,  36.     Or.  präs.  Stuttgart,  Juni  10. 

193.  Liz.  Eisslinger  an  Chr.:  *^«*»»«  5. 

Verhandlung  mit  dem  B.  von  Atras  über  Belehnung  Gf.  Georgs, 
Asperg,  Privilegium,  Markgf.  Albrecht  und  Prinz  Philipp,  Memminger 
Bund. 

Der  B.  von  Arras  hörte  ihn  heute  an  und  sagte  ihm  wegen 
der  Belehnung  des  Gfen.  Georg  von  Wirtbg.,  er  habe  Ohrs,  und 
Georgs  Schreiben  erhalten  und  den  kais.  Räten  geschickt,  um 
es  nach  deren  Meinung  an  den  Ksr.  gelangen  zu  lassen  und 
beiden  zu  antworten;  er  halte  zwar  für  unnötig,  dass  Chr. 
wegen  Erlassung  der  Lehenpflicht  einen  Schein  begehre,  wolle 
aber  mit  den  kais.  Räten  darüber  sprechen. 

Dass  Chr.  samt  Hz.  Albrecht  nicht  auf  dem  Asperg  ein- 
gelassen wurde,  sei  ein  Versehen  des  Obersten;  man  habe  ge- 
glaubt,  derselbe  habe  Abschr.  der  Kapitulation^)  bei  sich,  von 
der  der  Ksr.  nicht  um  ein  Haar  abweichen  wolle.  Dass,  wie 
Chr.  begehre,  der  Ksr.  dem  Obersten  auf  dem  Asperg  Befehl 
geben  lasse,  im  Fall  dass  der  Ksr.  sterbe,  den  Asperg  niemand 
als  Chr.  einzuhändigen,  halte  er  für  unnötig,  da  er  des  Ksrs. 
Willen  wohl  kenne;  verzögere  sich  der  Vertrag  zwischen  Chr. 
und  dem  Kg.  noch  länger,  so  wolle  er  sorgen,  dass  Oberst  und 
Befehlsleute  deshalb  und  dass  sie  keine  Fremden  zulassen,  Be- 
fehl erhalten.  Nun  habe  ihm  aber  des  Kgs.  Gesandter  sagen 
lassen,  er  wolle  mit  ihm  wegen  einiger  Sachen,  besonders  wegen 


193.  *)  J,  251  h. 


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170  1Ö68.  193, 

Juni  6,  des  mrtbg.  Vertrags j  sprechen;  er  hoffe  deshalb,  dass  Chr.  von 
obiger  Beschwerde  bald  ganz  befreit  werde. 

Als  er  diesen  Bericht  an  Chr.  schrieb,  schickte  der  kgl, 
Orator  zu  ihm  und  sagte,  der  Kg,  habe  ihm  ein  framös.  Schrei- 
ben an  den  Ksr.  und  Befehl  geschickt;  er  Hess  ihn  auch  Ab  sehr, 
davon  in  seinem  Beisein  lesen,  aber  nicht  abschreiben;  der 
Inhalt  war  etwa,  Hz,  Albrecht  von  Bayern  habe  seinen  Kanzler 
Dr.  Hundt  auf  dem  jüngst  gehaltenen  öhringer  Tag  zu  ihm 
abgefertigt  und  ihm  berichten  lassen,'^)  Chr.  habe  auf  Albrechts 
loeitere  Unterhandlung  die  Vertragsnotel,  deren  Abschr,  dem 
Ksr,  mitgeschickt  wird,  dem  Kg,  vorgeschlagen  und  dieser  habe 
dem  Ksr,  zu  Ehren  angenommen;  Hz,  Albrecht  habe  durch 
seinen  Kanzler  auch  begehrt,  dass  der  Kg.  nun  nach  Vergleich 
der  Sache  den  Ksr.  zur  Rückgabe  des  Aspergs  an  Chr.  bewege, 
was  der  Ksr.  der  Billigkeit  nach  nicht  weigern  könne. 

Der  B.  von  Arras  riet  dem  kgl.  Gesandten,  dies  dem  Ksr. 
mündlich  vorzutragen,  was  er  thun  will;  er  [Eissl.J  hält  für 
sehr  nützlich,  dass  Chr.  ebenso  an  den  Ksr.  um  Rückgabe  des 
Aspergs  suppUziere. 

Wegen  des  Privilegiums  sagte  ihm  der  B.  von  Arras,  der 
Ksr,  werde  den  Zoll  ohne  Zustimmung  der  Kff,  nicht  verleihen, 
sondern  nur  Clir,  eine  Fürschrift  an  diese  geben ;  da  sich  aber 
auf  dem  kommenden  Reichstag  mündlich  mehr  erreichen  lasse, 
rate  er,  die  Fürschrift  bis  zu  besserer  Zeit  ruhen  zu  lassen. 
Wegen  der  Accise  habe  er  vor  6—7  Tagen  dem  Vizekanzler 
befohlen,  Chrs.  Supplikation  zu  ersehen  Ufid  ein  Privilegium 
zur  Vorlage  an  den  Ksr.  abzufassen;  dass  das  so  langsam 
gehe,  entschuldigte  der  B, 

Als  er  dann  dem  B.  im  Gespräch  sagte,  es  sei  im  Reich 
lautbar  und  Chr.  von  einer  ansehnlichen  Person  gesagt  worden, 
was  dem  Markgfen,  Albrecht  von  dem  Prinzen  und  dem  Hz, 
von  Alba  versprochen  worden  sei,  antwortete  der  B,  lachend, 
er  solle  kecklich  an  Chr.  schreiben,  dass  an  dem  allem  nichts 
sei.  Er  habe  des  Ksrs.  Meinung  wohl  vernommen,  besonders 
als  sich  einige  stattliche  und  vornehmste  Fürsten  des  Reichs 
demselben  aus  eigenem  Antrieb  anboten,  ihm  behilflich  und 
rätlich  zu  sein,  dass  der  Prinz  als  Ksr.  bestätigt  werde;  da 
habe  der  Ksr.  dies  dem  Prinzen  direkt  widerraten  und  gesagt. 


«)   Vgl  nr,  146. 


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m.  1568.  171 

es  sei  dem  Prinzen  bei  der  Lage  im  Reich  nützlicher,  sich  in  jum  0. 
die  Sache  zu  schicken,  damit  er  seine  Erblande  in  Wesen  und 
Frieden  erhalte.  Chr.  werde  vielleicht  gut  wissen,  was  der  Ksr. 
deshalb  den  Kff.  geschrieben  habe.  Auch  als  der  Papst  durch 
seinen  Nuntius  vor  der  Zeit  sich  erbot,  dem  Prinzen  hierin 
nützlich  zu  sein,  habe  der  Ksr.  dem  Nuntius  schlechtes  Gehör 
gegeben.  Dass  Markgf.  Albrecht  sich  dessen  rühmCy  geschehe 
dem  Hz.  von  Alba  Unrecht.  Denn  seit  der  vor  Metz  mit  dem 
Marlcgfen.  aufgerichteten  Kapitulation  sei  er,  der  B.,  bei  aller 
Verhandlung  geivesen.  Der  Markgf.  sei  nur  deshalb  beim  Ksr. 
zu  Gnaden  gekommen,  weil  dieser  fürchten  musste,  dasSy  wäh- 
rend er  vor  Metz  liege,  der  Markgf.  an  den  Rhein  ziehe  und 
die  Bb.  und  andere  Fürsten  überfalle.  Der  Ksr.  habe  in  diesem 
ganzen  Krieg  weder  seinen  noch  seines  Sohnes  Nutzen  gesucht, 
wie  der  Kg.  sich  wohl  erinnere,  was  der  Ksr.  zu  Villach  wegen 
des  Passauer  Vertrags  mit  ihm  geredet  habe.  Hätte  der  Ksr. 
damals  nicht  Deutschland  mehr  als  sein  eigenes  Wohl  bedacht, 
so  hätte  er  sich  nicht  heraus,  sondern  nach  Italien  begeben 
und  den  Franzosen  und  seinen  Anhang  an  Geld  und  Volk  er- 
schöpfen und  ausmergeln  lassen.  Ausserdem,  als  der  Markgf. 
dem  Hz.  von  Alba  und  ihm,  dem  B.,  nach  seinem  Abzug  von 
Metz  wegen  seines  Kriegsvolks  schrieb,  sei  ihm  kein  Buchstabe 
geantwortet  worden  und  der  Ksr.  habe  nie  gerne  gesehen,  dass 
der  Markgf.  sich  in  diesen  Krieg  begebe,  wie  die  ausgegangenen 
Mandate  zeigen.  Kurz,  der  B.  glaubt,  dass  der  Markgf.  dies 
fingiert,  um  in  seinem  Vornehfuen  besser  fortschreiten  zu  können. 

Dem  allem  nach  schickt  der  B.  zu  Chr.  seinen  Sekretär 
Albrecht  Römer,  dem  dir.,  was  sich  der  Feder  nicht  vertrauen 
lässt,  mitteilen  soll.  Der  B.  sagte  ihm  auch,  dass  der  Ksr. 
sich  Chrs.  Antwort  an  den  Franzosen  gnädigst  habe  gefallen 
lassen,  und  [B.J  möchte  wohl  leiden,  dass  der  Franzose  Chr. 
eine  stattliche  Summe  zur  Befriedigung  seiner  Ansprüche  gebe. 

Wegen  des  Memminger  Bündnisses  sagte  der  B.  von  Arras, 
der  Ksr.  dringe  nur  deswegen  darauf,  um  allerlei  Empörung 
zu  verhüten,  und  habe  keinen  andern  Weg  benützt,  als  den, 
welchen  Hz.  Albrecht  von  Bayern  ihm  vorschlug,  wie  er  in 
Wirtbg.  auch  zu  Chr.  allerlei  gesagt  habe.  Der  B.  meint  des- 
halb, Chr.  sollte  noch  einmal  darauf  bedacht  sein,  und  das,  was 
der  deutschen  Nation  und  dem  Vaterland  zu  gut  komme,  be- 
fördern. 


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172  1553.  193,-195. 

Juni  5,  Was  an  neuer  Zeitung  vorliegt,   wird  Chr.  von  dem  Se- 

kretär hören,  —  Brüssel,  1553  Juni  5, 

St,  Chr,  I.  8  h,  37,     Or,  präg,  Stuttgart,  Juni  IL     Teilweise  ahgedr. 
hei  Druffd  IV,  152. 

Juni  5.  194,  Der  B.  von  Arra^  an  Chr. : 

Sendung  eines  vertrauten  Sekretärs. 

Liz.  EissUnger  kam  mit  Briefen  und  Instruktionen  von 
Chr,  hier  an;  will  ihm  zu  rascher  Antwort  verhelfen.  Hörte 
von  ihm  Chrs,  Wunsch,  ihn  [den  B,J  zu  sprechen,  wünschte 
das  selbst  ebenso  dringend,  und  entschloss  sich  deshalb,  einen 
seiner  Vertrauten,  seinen  deutschen  Sekretär  Albert  Römer,  mit 
der  Post  zu  Chr,  zu  schicken,  um  ihn  von  des  Bs,  wegen  zu 
besuchen,  ihn  anzuhören  und  nach  seiner  Rückkehr  darüber 
an  den  B.  zu  berichten.  Hat  auch  EissUnger  über  einige  ver- 
gangene Sachen  informiert,  afin  que  Ton  congnoisce  rintention 
de  sa  dite  ma.,  et  que  Ton  la  veult  charger  de  choses  k  quoj- 
Celle  ne  pensa  onques,  n'ayant  aultre  plus  principale  fin  en  ce 
monde  que  de  procurer  le  bien,  repoz  et  tranquillitö  du  s.  empire : 
EissUnger  wird  dies  an  Chr,  berichten,^)  —  Brüssel,  1553  Juni  5. 

St,  Spanien  1,  B,    Eigh,  Or, 

Juni  5.  193.  Clir,  an  seine  Räte  in  Frankfurt: 

Ablehnung  des  Frankfurter  Auftrags, 

am  4,  Juni  erschienen  hier  bei  ihm  die  Gesandten  der  Frank- 
furter Versammlung,  Peter  Echter  zu  Mespelbrunn,  Amtma?in 
zu  Prozelten,  und  Kun  Eckprecht  von  Türkheim,  Burggf.  zu 
Alzey,^)  mit  einer  Werbung  des  Inhalts,  er  solle  sich  neben 
Landgf,  Philipp  in  der  Vermittlung  zwischen  den  Bb,  von  Barn- 
berg  und  Würzburg  und  Markgf,  Albrecht  in  eigener  Person 
gebrauchen  lassen.  Er  antwortete  ihnen,  dass  er  ohne  Kenntnis 
der  Instruktion  keine  endgültige  Antwort  geben  könne,  was  die 
Gesandten  hiemit  hinter  sich  schreiben.  Befiehlt,  sogleich  Kf. 
Friedrich  Chrs.  Antwort  mitzuteilen  und  ihm  zu  sagen,  dass 

194.  *)  Es  ist  selbstverständlich,  dass  der  Sekretär  den  Auftrag  hatte^ 
die  von  Chr.  mit  grosser  Offenheit  mitgeteilten  Vermutungen  über  die  Absichten 
des  Ksrs.  und  des  Markgfen.  gründlich  zu  zerstören;  vgl,  Bucholtz  7,633; 
Chr,  berichtet  darüber  an  Bayern,  nr,  206. 

195.  *)  Kredenz  f&r  dieselben  dat,  FrankfuH,  Mai  31  ebd. 


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m.—196.  1563.  173 

Chr.  keinen  besonderen  Wert  seiner  persönlichen  Verhandlung  jum  5. 
einsehe;  eine  solche  allgemeine  Verhandlung  ohne  vorausgehende 
Deklaration  über  Kassation  oder  Konfirmation  wäre  nutzlos 
und  es  Messe  dies  vonn  hamen  fischen;  Chrs.  Bedenken  sei, 
dass  wenig  erreicht  werde,  wenn  man  nicht  beiden  Parteien 
erkläre,  es  werde  dem  Teil,  der  die  Waffen  niederlege,  Beistand 
geleistet,  der  andere  für  einen  Reichsfeind  erklärt  werden.  Und 
in  somma,  so  wellend  die  sachen  bei  Pfaltz  dahin  richten  und 
freuntlich  bitten,  das  wir  diser  Schickung  halber  femer  unange- 
fochten bleiben.  Auch  sollen  sie  bei  den  hess.  Gesandten  er- 
kundigen, was  ihrem  Herrn  dieser  Schickung  wegen  gelegen 
sei.  —  Heidenheim,  1553  Juni  5. 

St.  Heidelb.    Verein   B.  9   Beifttss.  13.     Or.   pras.   Juni  8,   mitt4ig8. 
Kone.  von  GiUÜingen  beil. 

196.  Die  wirtbg.  Räte  in  Frankfurt  an  Chr. :  juni  5. 

Bericht  über  die  Verhandlungen,     Metz.    Pfalz.    Bitte  um  Bescheid. 

am  4.  und  5.  wurde  über  weitere  Mittel  verhandelt  und  da  beide 
Parteien  auf  dem  alten  Trapp  bei  den  Extremen  bleiben,  ihnen 
nocheinmal  ein  Vorhalt  gemacht.  Die  Bamberger  und  Würz- 
burger erklärten  hierauf,  wenn  die  Markgfl.  auf  den  Verträgen 
verharren,  sei  alle  Mühe  umsonst,  während  die  letzteren  erklär- 
ten, sie  hätten  keinen  Befehl,  davon  abzugehen.  Darauf  wurde 
jedem  Teil  des  anderen  Antwort  mitgeteilt  und  zugleich  folgen- 
des Mittel  vorgeschlagen:  Markgf.  Albrecht  räumt  alle  einge- 
nommenen Städte  und  Flecken,  die  nicht  in  seinem  Vertrag 
enthalten  sind,  den  Bb.  wieder  ein ;  die  im  Vertrag  genannten, 
jetzt  strittigen,  kommen,  ausser  Forchheim,  das  dem  B.  von 
Bamberg  als  Residenz  bleibt,  sequestersweise  in  die  Hand  des 
Ksrs.  und  einiger  Fürsten ;  das  Kriegsvolk  wird  beurlaubt  und 
über  alle  strittigen  Punkte  auf  dem  jetzt  angesetzten  Reichstag 
verglichen  oder  erkannt;  dabei  soll  auch  Forchheim  mit  ein- 
geschlossen sein.  —  Diesen  Vorschlag  lehnten  die  Markgfl.  ab, 
während  die  Bfl.  zuvor  die  Meinung  der  Markgfl.  über  Ein- 
halten oder  Aufgeben  des  Vertrags  hören  wollten;  doch  er- 
innerte man  sie  nocheinmal,  sich  über  Sequestration  oder  andere 
Mittel  zu  erklären.  Sodann  Übergaben  beide  Teile  auf  Befehl 
ihrer  Herrn  ihre  Antwort  tvegen  Friedstands  und  K.Gs. Mandats; 
die  Markgfl.  boten,  falls  die  Bfl.  auch  einwilligten,  auf  14  Tage 


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174  1563.  196,^197. 

Juni  5.  oder  1  Monat  Friedstand  an,  während  Bamberg  und  Würzburg 
denselben  und  die  Einstellung  des  K.Gs.Prozessee  ablehnten; 
dies  wurde  jeder  Partei  eröffnet,  worauf  sie  bis  morgen  Bedacht 
nahmen,  Kff,  und  Botschaften  beschlossen,  morgen  sogleich 
eine  Instruktion  und  Mittel  für  eine  Botschaft  an  die  Prinzp- 
palkriegsff.  zu  beraten. 

Wegen  der  Stadt  Metz  ivurden  die  beiden  beil.  Schriften 
verlesen.^)  —  Von  den  Jülichern  erhielten  sie  beil.  2jeitungen. 

Die  kais.  Kommissarien  teilten  im  Rat  mit,  sie  hätten 
heute  vom  Ksr.  Schreiben  erhalten,  bei  der  Wichtigkeit  der 
Sache  erwarte  er,  dass  alle  beschriebenen  Fürsten  persönlich 
eintreffen;  sie  teilten  dies  mit,  weil  sie  gehört  hätten,  dass 
einige  Kff,  wieder  wegziehen  wollen.  Kff.  und  Botschaften  soll- 
ten  au^h  erwägen,  was  zu  thun  sei,  v>enn  kein  Vergleich  zu 
Stande  komme.  —  Frankfurt,  1553  Juni  5. 

Ced.:  Wie  der  pfälz.  Grosshofmeister^  gestern  Ber  erklärte, 
will  Pfalz  von  hier  wegziehen  und  den  von  Ber  angeregten 
Weg  einer  Entschuldigung  beim  K.G.  und  beim  Ksr.  gegenüber 
dem  Mandat  einschlagen.  Wie  sollen  sie  sich  auf  Fragen  der 
kais.  Kommissarien  verhalten?  Zwar  lautet  ihre  Instruktion 
auf  Acht  und  dann  auf  Zuzug,  sie  glauben  aber,  Chr.  könnte 
versuchen,  sich  zu  entschuldigen  und  der  Last  überhoben  zu 
bleiben. 

St.  Heidelb.  Verein  B.  9  Beifasz.  13.    Or. »)  prüs.  Juni  9,  7  Uhr  vorm. 

Juni  6.  197.  Heidenheimer  Abschied.^) 

Als  heute  Hz.  Albrecht  von  Bayern  und  Chr.  hier  zusam- 
menkamen —  wozu  auch  Mainz,   Trier,  Pfalz  und  Jülich  als 


a)  Auf§ckr.  ton  Chr.:  goll  mir  Tolg«iiB  widemmben  sugettelt  werden  s&mbt  den  dorlaaeB 
▼erleipten  schiiften. 

196.  ')  Die  Tom  adel  und  geschlechten  geborne,  aber  letzt  entsetzte  Ton 
magistrat  der  stat  Metz  und  andere  ire  barger  und  diener  bitten  um  deren 
Befreiung. 

197.  *)  Die  Situation  ist  folgende:  Der  Glaube  an  die  Verbindung  zwischen 
Markgf.  und  Ksr.  ist  siegreich  durchgedrungen  (nr.  163,  164,  169,  170,  193). 
Unter  diesen  Umständen  f rühren  die  von  allen  Seiten  einlaufenden  bedrohlichen 
Nachrichten  über  die  Rilsiungen  des  Markgfen.  su  der  Erkenntnis,  dass  das 
jeder  Organisation  entbehrende  Heidelberger  Verständnis  zum  Schute  nicht  mehr 
ausreicht^  und  unabhängig  voneinander  entsteht  an  drei  verschiedenen  Orten 
gleichzeitig  der  Wunsch,  die  Einung  der  augenblicklichen  Notlage  entsprechend 


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m.  1568.  175 

Einungsverwandte  beschrieben  wareHr  die,  da  sie  von  dem  Frank-  juni  6. 
furter  Tag  nicht  abkommen  küfmen,  den  Kun  Eckprecht  von 
Türkheim  und  Peter  Echter  von  Mespelbrunn  mit  Kredenz  und 
Instruktion  schickten  ^  — ,  haben  die  beiden  Fürsten  samt  den 
Gesandten  die  Gefährlichkeit  der  jetzigen  Zeit  beraten,  beson- 
ders durch  welche  Mittel  die  Einungsfürsten  sich  selbst  samt 
Land  und  Leuten  vor  unbilligem  Überzug  und  Verderben  be- 
hüten könnten.  Zwar  ist  in  der  Heidelberger  Einigung  die 
Hufe  und  die  Zeit  derselben  bestimmt,  allein  wie  die  Stände 
in  der  Eile  zusammenkommen  und  sich  wirklich  fruchtbare 
Rufe  leisten  können,  ist  nicht  genügend  und  ausdrücklich  vor- 
gesehen. 

Nun  ist  aber  augenscheinliche  Gefahr  vorhanden;  nicht 
nur  Markgf.  Albrecht  und  die  Bb.  von  Bamberg  und  Würzburg 
samt  Nürnberg,  sondern,  wie  man  sagt,  auch  Böhmen,  Ober- 
und  Niedersachsen,  Braunschweig,  Oldenburg  und  die  Seestädte 
sind  in  merklicher  Rüstung,  meist  schon  auf  den  Beinen  und 
im  Feld.  Einige  der  Einigungsff.  sind  mit  Durchzügen  und 
sonst  mit  Schriften  schon  beschwert  und  bedroht  worden  und 
haben  täglich  mehr  zu  besorgen;  namentlich  könnte  der  siegende 
Teü  sich  Über  versagten  Zuzug  kraft  des  Landfriedens  und 
K,Gs,Mandats  beschweren  und  gegen  einen  oder  mehr  von  den 
Einungsff.  Ursache  suchen.  Dabei  ist  zu  besorgen,  dass  bei 
diesen  Spaltungen,  wie  voriges  Jahr  und  heuer  schon  geschah, 
vielleicht  einige  fremde  Nationen  mit  Oetcalt  in  die  deutsche 
eindringen  und  die  Reichsstände  zu  ewigem  Spott  und  Schaden 
einen  nach  dem  andern  erdrücken.^) 

weitereubildeH,  so  bei  Wirtbg.  (nr.  169),  bei  Bayern  (nr.  171)  und  in  der  rhei' 
nieehen  Gruppe  (nr,  198),  Bei  der  Dringlichkeit  der  Gefahr  und  um  nicht  den 
Verdacht  des  Ksrs,  zu  erregen  (nr.  174  n.  3),  sieht  man  jedoch  von  einer  ge» 
ordneten  Beratung  ab,  und  in  hastiger  Weise  werden  nun  wenigstens  vorläufige 
Beschlösse  gefasst,  toie  sie  sur  Erhöhung  der  Aktionsfähigkeit  der  Einung 
dienlich  erscheinen.  Es  ist  zu  beachten,  dass  dieser  Ausbau  keineswegs  von 
Anfang  an  in  Aussicht  genommen  ist,  sondern  erst  durch  die  Gestaltung  der 
Situation  im  Verlauf  des  Monats  Mai  aufgedrungen  wird.  Dies  spricht  auch 
der  Abschied  selbst  deutlich  genug  aus, 

*)  Kredenz  für  diese  von  den  drei  Kff,  und  den  Jülich,  Gesandten  in 
Frankfurt,  dai,  Mai  29,  ebd,  Or.  präs,  Heidenheim,  Juni  6, 

*)  Dass  hier  kais.  Kriegsvolk  gemeint  ist,  ergiebt  sich  ebenso  sicher  aus 
der  ganzen  Situation,  aus  welcher  der  Heidenheimer  Abschied  allein  zu  verstehen 
ist,  wie  aus  den  direkt  darüber  vorliegenden  Stellen;  vgl.  nr,  08  n.  2.  —  Druff el 
IV,  140  n,  4   sind   in  ganz   verkehrter  Weise   die  Befürchtungen    Triers   vor 


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176  1563.  197. 

Juni  6.  Hiegegen  ist  in  rathschlegen  furkommen,  es  sei  nicht  nur 

nützlich,  sondern  auch  hochnötig j  sich  der  Einung  gemäss  aufs 
stärkste  ins  Feld  zu  rüsten  und  dahin  zu  trachten,  dass  man 
nicht  nur  vor  jähem  Überfall  gesichert  sei,  sondern  auch,  wenn 
gütlich  nichts  erreicht  mrd,  der  Friede  durch  solche  ernstliche 
Wege  vneder  erlangt  xoerde,  namentlich  da  bei  ÜberfaU  eines 
oder  mehrerer  der  Bundesstände  die  andern  solcher  gerüsteten 
Gewalt  gegenüber  nicht  wohl  aufkommen  könnten. 

Allein  die  Fürsten  und  Räte  beschlossen  einhellig,  diese 
scharfen,  ernstlichen  Wege  bis  zu  weiterer  Verursachung  eiii- 
zustellen,  da  noch  keiner  der  Einungsff.  angegriffen  oder  be- 
fehdet sei  und  die  strittigen  Kriegsff,  in  ungutem  nichts  mit 
ihnen  zu  schaffen  haben,  auch  weil  solche  Rüstung  erst  recht 
zu  thätlicher  Handlung  Anlass  geben  könnte  und  bei  der  Stärke 
beider  Parteien  mit  einer  kleinen  Macht  zum  Frieden  nichts 
auszurichten  ist,  während  eine  grosse  Macht  ohne  Zuthun  von 
Ksr.,  Kg.  und  den  andern  Ständen  für  sie  zu  schwer  und  zu 
teuer  ist;  es  hätte  dies  am  Anfang  der  Sache  geschehen  müssen 
oder  müsste  durch  Ksr.  und  Kg.  und  die  jetzige  Frankfurter 
Versammlung  ein  anderes  beschlossen  sein;  auch  wäre  es  dem 
Heidelberger  Abschied,  worin  man  sich  beider  Teile  entschlägt, 
und  der  noch  andauernden  Frankfurter  Unterhandlung  zu- 
wider, sich  in  solche  Rüstung  zu  begeben,  die  nicht  geheim 
bleiben  könnte;  die  Kriegsstände,  die  sclwn  auf  den  Beinen 
sind,  würden  es  gewahr  werden  und  zu  thätlicher  Handlung 
oder  doch  zu  ernstlichem  Ansuchen  um  Deklaration  und  Ver- 
sicherung verursacht,  was  den  friedlichen  Ständen  Unkosten 
und  Verkleinerung  brächte.  Weicht  ein  Teil  dem  andern  und 
berührt  das  Land  eines  der  Einungsff.,  so  urird  keine  grosse 
Überlast  zu  fürchten  sein,  da  der  weichende  Teil  nicht  noch 
weitere  Fürsten  auf  sich  laden  wird.  Landfriede,  kais.  Man- 
date und  andere  Aufmahnungen  geben  fden  Kriegsständen  J 
keine  billige  Ursache  zu  thätlicher  Geumlt;  denn  der  Landfriede 
hat  des  Zuzugs  wegen  sein  Mass;  in  diesem  Fall  bei  der  kais. 
Kassation  von  Verträgen  und  Konfirmation  liegt  es  ganz  an- 
ders; die  erforderten  Fürsten  haben  sich  rechtmässig  entschul- 
digt, auch  im  Heidelberger  Vertrag  sich  gegen  dieselben  erklärt. 
so  dass  sie  meist  wohl  zufrieden  warefi;  es  ist  also  zu  hoffeti, 

Frankreich  heiangezogen,  welche  die  Kinung  erst  im  folgenden  Jahre  heschitftigen : 
vgl,  nr.  594. 


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m,  1663.  177 

dass  sie  nicht  weiter  auf  den  atisgegangenen  Prozess  dringen    juni. 
oder  sich  zur  Unfreundschaft  gegen  die  friedliebenden  Stände 
bewegen  lassen. 

Um  aber  doch  die  Gefahr  nicht  ganz  zu  verachten,  um 
soviel  als  möglich  in  der  Sache  zu  thun  und  die  Heidelberger 
Einigung  mit  Ermöglichung  schleuniger  Exekution  weiterzu- 
führen (auch  die  haidelbergisch  ainigung  etwas  weiter  mit  schlei- 
niger  execution  in  daz  werk  gerichtet  werd),  haben  die  Fürsten 
und  Gesandten,  doch  diese  nur  auf  Hintersichbringen  an  ihre 
Herren,  für  ratsam  gehalten: 

1.  Die  Einungsff,  sollen  sich,  soweit  es  noch  nicht  geschah, 
nicht  nur  mit  der  einfachen,  sondern  auch  mit  der  doppelten 
Hufe  unverzüglich  gefasst  machen. 

2.  Da  die  Stände  im  Fall  der  Not  mit  ihren  Hilfen  viel- 
leicht nicht  so  eilends  zusammenkommen  können,  soll  sogleich 
mit  einem,  tapferen  und  erfahrenen  Kriegsmann  und  mit  2  bis 
S  Rittmeistern  verhandelt  werden,  dass  dieselben  für  die  Einungs- 
stände  gegen  ein  ziemliches  Wartgeld  auf  ein  starkes  Regiment 
Knechte  und  etwa  900  Pf.  auf  2—3  Monate  bestellt  werden,  so 
dass  sie  mit  Knechten  und  Pf.  auf  der  Stände  Ermahnen  schleu- 
nigst gefasst  sind.  Hiezu  sind  Claus  von  Hattstatt*)  und 
Bernhard  von  Virmont  als  Oberst  über  das  Regiment  und  als 
Rittmeister  über  die  Pf.,  Geispitzen  im  Elsass  als  geeigneter 
Musterplatz  in  Aussicht  genommen.^) 

3.  Die  Hzz.  von  Bayern  und  Wirtbg.  sind  von  den  Einungsff. 
einhellig  zu  Generalobersten  und  Hauptleuten  bis  auf  weitere 
Verordnung  von  Bundeshauptleuten,  Räten  und  Obersten,  die 
auf  der  nächsten  Versammlung  erfolgen  soll,  erbeten  worden, 
und  haben  eingewilligt  und  zugesagt,  mit  dem  genannten  Oberst 
und  Rittmeister  auf  ziemliche  Mittel  zu  verhandeln,  den  Erfolg 
den  andern  mitzuteilen. 

Von  dieser  Abrede  vmrden  drei  Abschr.  gemacht  und  von 
den  Fürsten  von  Bayern  und  Wirtbg.  unterzeichnet,  doch,  wie 


*)  Dieser  war  schon  in  Heidenheim  anwesend;  vgl.  nr.  214. 

^  Chr.  hatte  schon  vor  dem  Heidenheimer  Tag  die  Verhandlungen  mit 
eineeins»  Kriegsleuten  begonnen;  schon  Mai  26  schreibt  ihm  Gf.  Wolf  von 
Löwenstsin,  er  wisse  einen,  der  für  den  Verein  100  Vf.  zu  bestellen  bereit  sei, 
wenramf  Chr.  Mai  30  den  Jakob  Christoph  Schenk  von  WintersteUen  zur  Ver^ 
handlung  nach  Frankfurt  abfetiigt.  —  St.  Heidelb.  Verein  8;  ebd.  weitere 
Verhandlungen. 

£rDft,  Brtefw.  des  Hzt.  Cbr.  II.  12 


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178  1553.  IQr.—lSS. 

Juni  6.  gesagt,  vmi  den  Gesandten  nur  auf  Hintersichbringen  ange- 
nommen. Ist  sie  ihren  Herren  auch  gefällig^  soll  sie  von  aüen 
Bundesständen  in  gebührlicher  Form  gefertigt  werden;  halten 
dieselben  aber  für  nötig,  wegen  dieser  und  anderer  Punkte 
persönlich  zusammenzukommen  oder  Räte  zusammemuschicken, 
so  soll  das  den  Fürsten  von  Bayern  und  Wirtbg.  auch  nicht 
zugegen  sein ;  mit  dem  Oberst  und  Rittmeister  soll  aber  alsbald 
verhandelt  und  dieselben  auf  Zu-  oder  Abschreiben  der  andern 
Einungsff,  binnen  14  Tagen  bestellt  werden,  da  die  Bewerbung 
gross  ist  und  Provisioner  nicht  immer  zu  bekommen  sind. 

Beim  Ausschreiben  oder  Festsetzen  der  künftigen  Ver- 
sammlungen sollen,  soweit  möglich,  die  Ursachen  und  die  Mal- 
statt  angegeben  werden,  damit  die  Stände  sich  besser  bedenken 
und  dann  abschliessend  handeln  können.^)  —  Heidenheim, 
1553  Juni  6. 

6t.  Heidelb.  Verein  2,     Or.  mit  Untersehr,  von  Albrecht  und  Chr.  — 
Vgl.  ZeUschr.  f.  Baytm  2,  S.  162-64. 

Juni.  198.  Verzaichung  etlicher  punct,  so  durch  Trier,  Pfalz  und 

Gulich  zu  Pacherach  gedacht,  darnach  sy  alle  ainigung-  chur-  und 
fursten,  so  schierskunftigen  tag  zu  Frankfurt,  damit  sovil  möglich 
ain  gleichmessige  bestellung  ufgericht  wurdt,  miteinander  ver- 
gleichen möcht.^) 

Anfenglich  sollen  die  punct  der  ainigung  für  hand  genomen 
und  wol  bedacht  werden. 

Am  andern  dieweil  die  erfarung  gibt,  das  sy  vil  bevelchs- 
leut  sollten,  nit  einander  vergleichen  konden,  [!]  daraus  dan  auch 
oftmals  vil  Schadens  und  unrats  sich  zuetregt  und  begibt,  so  will 
zu  gedenken  sein,  im  fall  da  die  notturft  ervordert,  das  man  daz 
kriegsvolk  zusamenschicken  und  unter  ainen  häufen  verordnen 
sollt,  wer  zu  ainem  obersten  zu  gebrauchen  sei  und  bevelch  haben 


•)  Eine  Ergänzung  dieses  Abschieds  giebt  nr.  233.  —  D<us  auch  der 
Kardl.  von  Augsburg  in  Heidenheim  war  und  hier  die  Bitte  um  Aufnahme  in 
die  Einung  vortrug,  ergiebt  sich  aus  Druffel  /F,  196. 

198.  ')  Na4;h  einer  Auf  sehr,  wurde  dieser  „Anschlagt  am  11.  Juni  den 
bayr.  Gesandten  in  Frankfurt  übergeben;  er  passt  am  besten  eum  Heidenheitner 
Abschied,  weil  er  wie  dieser  dem  Gefühl  der  UnetUänglichkeit  der  bisherigen 
Vereinbarungen  entsprungen  ist.  Dabei  liegt,  im  eimdnen  mannigfach  abwei- 
chend, ein  jülichsches  Bedenken  über  BeiterbestaUung,  ebenfalls  am  11.  Juni 
den  Bayern  in  Frankfurt  zugestellt. 


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298.-199,  166a  179 

^llte,  die  andern  unterbevelchsleut  ans  und  von  solchem  kriegs-    juni. 
Volk  anzonemen  und  zu  eiTordern. 

So  mag  ein  ieder  chnr-  und  forst  sein  kriegsvolk  zu  ross 
und  zu  fuess  am  ort  und  end,  da  es  sein  bösser  gelegenhait  sein 
wül,  für  sich  selbs  annemen  lassen ;  doch  das  derselbigen,  im  fall 
die  manung  gesicht,  ire  bestallung  sovil  möglich  auf  und  dergleichen 
nachvolgende  mass  und  puncten  aufgericht  werdt:  28  Tage  auf 
einen  Monat;  ein  gerüstetes  Pf.  zu  12  fl.  ä  15  Bazen  monat- 
lich; auf  12  gerüstete  Pf.  ein  Wagen  mit  4  starken  Pf.,  darauf 
ein  halber  Haken  und  ein  Schweinspiess,  zu  24  fl.;  auf  12  Pf. 
an  Trosser  mit  ganzem  Sold;  auf  6  Pf.  auch  ein  Trosser,  da- 
gegen soll  keinem,  der  6  Pf.  hat,  ein  halber  Wagen  bei  der 
Musterung  zugelassen  werden;  in  einem  Geschwader  oder  Fähn- 
lein nicht  weniger  als  250;  auf  ein  Geschwader  ein  Rittmeister 
mit  100  fl.  monatlich,  wovon  er  den  Unterrittmeister  zu  unter- 
halten hat;  der  Rittmeister,  der  das  Geschwader  führt,  erhält 
25  fl.  zum  Sold  eines  Fähnrichs ;  einen  Trompeter,  Feldscher  er, 
zwei  Fouriere,  zwei  Schmiede  je  mit  doppeltem  Sold;  jedem 
Reitergeschwader  werden  60—65  Schützen  zugelassen;  die  übri- 
gen sollen  mit  starken  Pf.  und  guter  Rüstung,  auch  Haupt- 
hamisch  und  Spiessen,  wohl  versehen  sein;  beim  Anzug  zum 
Musterplatz,  ebenso  beim  Abzug  nach  Hause  für  das  Pf.  6  Bazen 
im  Tag.  Nun  da  zu  bedenken,  ob  man  für  redlichen,  beweislichen 
pferdsschaden,  so  von  den  feinden  geliden,  steen  wollt. 

München  St.  A.  220111.    Abkehr. 

199.  Chr.  an  Ksr.  Karl:  juni  8. 

Vertrag  mit  dem  Kg.  Asperg. 

teüt  mit,  dass  durch  des  Ksrs.  und  des  Hzs.  Albrecht  von 
Bayern  gnädigste  Vermittlung  die  Sache  mit  dem  Kg.  zu  end- 
gültigem Vertrag  gekommen  ist,  dessen  Abschr.  Albrecht  hie- 
neben  sendet;  sagt  dem  Ksr.  unterthänigsten  Dank.^)  Bittet, 
da  er  mit  dem  Kg.  ganz  vertragen  ist,  ihm  dem  früheren  Ver- 
sprechen nach  d^n  Asperg  einzuhändigen.*)  —  Heidenheim, 
1553  Juni  8. 

8L  Chr.  I.  9,  11t.    Konz.:  Or.  Wien,  WüHtembergica  8  b. 


199.  ')  Heidenheim,  Juni  7  teiU  auch  Albrecht  dem  Ksr.  den  Vertrags- 
abscMuss  mit  und  schickt  Abschr.  des  Vertrags.  —  Ebd.  110  Abschr. 

*)  Über  den  AbscMuss  der  langwierigen  Verhandlungen  mit  Kg.  Ferdinand 


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180  165^-  ^OO. 

Juni  8.  200.  Die  wirtbg.  Räte  in  Frankfurt  an  Chr.: 

Bericht  über  die  Verhandlungen.    Schreiben  Chrs. 

es  tourde  Instruktion  ^)  und  Kredenz  für  die  Gesandten  an  die 
Kriegsff.  gefertigt.  Die  Bamberger  übergaben  ihre  Antwort 
wegen  der  Sequestration  schriftlich;*)  von  Nürnberg  murde  die 
3.  Supplikation  übergeben  und  beschlossen,  die  Stadt  auch  in 
die  Unterhandlung  zu  ziehen.  —  Der  Landgf.  schickte  eine 
abschlägige  Antwort.  —  Von  den  Pfälzern  vmrde  eine  Suppli- 
kation der  Stadt  Schweinfurt  an  ihren  Herrn  übergeben;  man 
beschlosSy  durch  ein  Schreiben  und  durch  die  Gesandten  nicht 
nur  beim  Markgfen.,  sondern  auch  bei  den  Bb.  auf  Schonung 
der  Reichsstädte  hinzuwirken.  —  Die  vertriebenen  Bärger  von 
Metz  wurden  an  Ksr.  und  Kg.  und  an  den  Reichstag  geunesen. 
—  Die  Kommissarien  begehrten  nocheinmal,  angesichts  des 
Schicksals  von  Schweinfurt  auf  Wahrung  des  Landfriedens 
bedacht  zu  sein.  —  Frankfurt,  1553  Juni  8. 

1.  Ced. :  Erhielten  soeben  Chrs.  Befehl  wegen  eines  Anbringens 
bei  Kf.  Friedrich  und  ein  Schreiben  an  Mainz  und  Pfalz.  Da 
Kf.  Friedrich  am  letzten  Montag  nach  Heidelberg  abgereist  ist^ 
übergaben  sie  das  Schreiben  dem  Kfen.  von  Mainz  und  teilten 
den  Inhalt  von  Chrs.  Auftrag  den  pfälz.  Räten  mit,  die  um 
Abschr.  für  Kf.  Friedrich  baten  und  dessen  im  Rat  eingedenk 
zu  sein  versprachen.  Wenn  Chr.  mit  der  Instruktion  weiter 
angesucht  würde,  sich  zu  den  Kriegsff.  zu  begeben,  wüsste  er 
sich  in  der  Antwort  wohl  zu  halten.  —  3  Uhr  nachm. 


sind  wir  im  einzelnen  nicht  unterrichtet.  Der  Kg.  nahm  die  auf  Grund  einer 
Besprechung  zwischen  Hz.  Albrecht  und  Chr.  vorgeschlagenen  Bedingtmgen 
(nr,  134  n.  2),  welche  ihm  dtr  hayr.  Gesandte  W.  Hundt  überbra^e  (nr.  146jy 
an,  was  Chr.  offenbar  in  Heidenheim  mitgeteilt  wurde.  —  Juni  28  gewährt  Kg. 
Ferdinand  W.  Hundt  1500  ft.  Verehrung  für  seine  Bemühung  um  den  wirtbg, 
Vertrag,  ebenso  der  bayr.  Kanzlei  200  fl.  —  Am  gleichen  Tag  verwendet  er  sich 
beim  Ksr.  für  Rückgabe  des  Aspergs.  —  Wien,  Wärttembergica  ö  b :  vgl  nr.  Ä29. 
—  Die  wirtbg.  Landschreibereirechnung  von  1553164  enthäU  1000  Gol^fl»  Ver^ 
ehrung  für  Dr.  Hundt,  100  Goldfl.  für  den  bayr.  Kammersekretär  Leanhard 
Zirer.  —  Der  endgültige  Vertrag  steht  bei  Reyscher,  Sammlung  2,  99 — 104,  — 
Juli  8  spricht  der  Ksr.  Ferdinand  gegenüber  seine  Befriedigung  aus.  —  Liine, 
3,  575  f 

200.  ')  Dat.  Juni  5.  Sie  sollen  einen  Stillstand  zu  erwirken  s%u:hen  und 
es  mit  den  hier  beratenen  Mitteln  auf  alle  Weise  probieren. 

*)  Sie  wollen  bei  ihrem  Herrn  darüber  Bescheid  holen. 


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m.-SOl.  1668.  181 

2.  Ced. :  Alexander  von  der  Tann,  der  von  der  Fürsten-  Juni  8. 
bank  erkoren  wurde,  lehnte  ab. 

St.  Heidetb.  Verein  B,  9  Beifase,  13.     Or. 

201.  Die  wirtbg.  Räte  in  Frankfurt  an  Chr.:  Juni  9. 

Marhgfl.  Werbung, 

heute  gegen  Abend  kamen  die  drei  markgfl.  Gesandten  zu  ihnen 
in  die  Herberge  und  teilten  mit,  dass  sie  von  ihrem  Herrn  aus 
besonderem  Vertrauen,  das  dieser  zu  Chr,  habe,  ihnen  etwas 
zu  eröffnen  haben,  was  sie  ihnen  samt  einigen  Kopien  schrift- 
lich zustellten.^)  Sie  antworteten,  sie  toüssten,  dass  Chr.  dem 
Markgfen.  als  seinem  nächsten  Blutsverwandten  mit  allem 
vetterlichen  und  brüderlichen  Willen  geneigt  und  ihm  zu  raten 
und  zu  helfen  immer  bereit  sei,  wie  er  schon  in  Heidelberg 
betv^iesen  habe;  sie  wollten  das  Anbringen  samt  den  Kopien  an 
Chr,  überschicken  und  hier  sich  ihrer  Instruktion  nach  halten; 
sie  fügten  bei,  dass  nicht  schaden  dürfte,  auch  anderen  Bot- 
schaften dies  zu  berichten,  worauf  jene  antworteten,  sie  seien 
zuerst  zu  ihnen  gekommefi,  wollten  jetzt  zu  den  Bayern  und 
dann  auch  zu  anderen  gehen.  Sie  ermahnten  dieselben,  sich 
mit  etwas  Nachgeben  und  sonst  in  die  Handlung  zu  schicken, 
worauf  jene  dankten  und  mitteilten,  der  Ksr.  habe  ihrem  Herrn 
geschrieben,  es  hätten  einige  ohne  Befehl  in  des  Ksrs,  Namen 
Kn.  angenommen,  auch  habe  sich  der  Markgf.  in  Heidelberg 
nicht  gebührlich  oder  schiedlich  gehalten,  worüber  der  Ksr. 
grosses  Missfallen  trage.  Nun  habe  aber  der  Ksr.  ihrem  Herrn 
nach  der  Ratifikation  und  Konfirmation  der  Verträge  beim 
Abzug  von  Metz  und  sonst  versprocheji,  dass  sie  ihm  gewiss 
gehalten  werden  sollten;  jetzt  müsse  sich  ihr  Herr  vorsehen. 
Mit  dem  Verdacht  wegen  des  Ksrs.  Sohn  geschehe  ihrem  Herrn 
gewiss  Unrecht;  dieser  habe  deshalb  neulich  dem  Kg.  eine  Ent- 
schuldigung geschickt,  dass  er  nach  des  Ksrs.  Tod  dem  Kg. 
und  seinen  Söhnen,  sonst  niemand,  dienen  wolle.  —  15^53  Juni  9. 

St.  Heidelh.  Verein  B.  9  Beifasz.  13.     Or.  präs.  StuUgart,  Juni  12. 

201.  *)  Beü.  ein  Schreiben  des  Markgfen.  an  seine  Bäte  in  Frankfurt 
WH  Jum  4  mü  Klagen  Ober  die  Pfaffen  und  das  K.G.;  femer  ein  Schreiben 
WM  Pfinzing  an  den  B.  von  Bamberg  von  1652  Okt.  13  (schickt  Mandate)  ; 
das  Sehrmben  Viraüs  an  den  B.  von  Bamberg  von  1562  Des.  10  (HorÜeder 
8. 1379)  und  ein  Schreiben  von  Nürnberg  an  den  B.  von  Würzburg  van  1553 
Mai  22  f Kriegskosten  betr.). 


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182  15B3.  202.^iM. 

Juni  10.  202.  Die  mrtbg.  Räte  in  Frankfurt  an  Chr.: 

Bericht  über  die  Verhandlungen. 

gestern  und  heute  wurde  folgendes  verhandelt:  1.  Es  wurden 
Instruktion,  Mittel  und  Kredenz  mit  den  Kommissarien  ver- 
glichen;  2.  das  Schreiben  an  Chr.  beschlossen^^)  der  von  Möck- 
müht  nach  Bischofsheim  nur  4  Meilen  habe;  falls  er  nicht 
selbst  kommen  könne,  möge  er  wenigstens  Räte  schicken;  3.  an 
die  Bb.y  den  Markgfen.  und  Nürnberg  um  Geleite  geschrieben;^ 
4.  die  hier  erwählten  Räte  sollen  nebst  den  kais.  Kommissarien 
nach  Bischofsheim  ziehen  und  dort  auf  das  Geleite  warten. 
Endlich  wurde  allen  Teilen  wegen  der  Stadt  Schweinfurt  vor- 
gehalten und  von  den  Kommissarien  abermals  gemahnt,  zu  er- 
wägen, vne  beim  Scheitern  des  Vergleichs  der  Sache  zu  helfen 
wäre.  —  Frankfurt,  1553  Juni  10. 

Ced.:  Die  Kff.  von  Mainz,  Trier  und  Köln  sind  heute 
morgen  von  hier  weggezogen.  ^  Markgf.  Albrechts  Gesandte 
haben  die  gestern  ihnen  gezeigten  Kopien,  ausser  ihrem  Befehl, 
im  Rat  vorgelegt. 

St.  Heiddh.  Verein  B.  9  Beifasz.  13.     Or.  präs.   StuUgart,  Juni  12^ 

Juni  11.  203.  Chr.  an  seine  Räte  in  Frankfurt: 

Die  Parteien  sind  zum  Frieden  zu  zwingen,    Vertrag  mit  dem  Deut^ch^ 
meister. 

Da  die  kais.  Kommissarien  begehrten,  darauf  Bedacht  zu 
sein,  wie  im  Fctll  des  Scheiterns  der  Verhandlungen  dem  Krieg 
abzuhelfen  wäre,  lässt  er  es  bei  der  ihnen  gegebenen  Instruk- 
tion ^)  mit  dem,  Anhang,  dass  beiden  Parteien  ernstlich  geboten 
werden  soll,  die  Waffen  niederzulegen  und  Frieden  zu  halten, 
dergestalt,  dass  jeder  Teil  bis  zum  Austrag  der  Sache  im  jetzigen 
Stand  bleibt  und  auf  der  kommenden  Reichsversammlung  durch 
Ksr.  und  Stände,  oder,  wenn  diese  nicht  zu  stände  kommt,  in 
einer  bestimmten  Zeit  von  2—3  Monaten  in  der  Sache  entschie- 
den wird.  Wer  hierin  nicht  folgt,  vrird  mit  der  That  dcusu 
angehalten.    Darnach  sollen  sie  votieren.  —  Sequestration  der 


202.  ^)  Ebd.  Or.  präs.  SUäigaH,  Juni  15.  Kais,  und  kgh  Kommissarim^ 
die  Kff.  von  Maina,  Trier  und  Köln  sowie  die  Botschaften  in  FVanItfuri  biUen^ 
sieh  zu  der  Sendung  gebrauchen  su  lassen ;  da  Landgf.  Philipp  ableknle,  u^erde^ 
mit  Hz.  Ottheinrich  und  Wolfgang  unterhandelt. 

203.  *)  nr.  147. 


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m,—205.  1553.  183 

Güter  ist  nicht  so  wichtig;  denn  sie  sind  so  ausgesogen,  dass  juni  11. 
sie  in  der  kurzen  Zeit  doch  nicht  viel  tragen.  —  Stuttgarty 
ms  Juni  11. 

Ced.:  Sie  sollen  bei  den  maim.  und  pfälz.  Gesandten  an- 
halten, dass  ihm  die  Ratifikation  des  Deutschordens  über  seinen 
Vertrag  mit  dem  Deutschmeister^  unverzüglich  zukommt 

Si.  Heidelb.  Verein  B.  9  Beifase.  13.     Or.  präs.  Juni  16. 

204.    Kf.  Friedrich  an  Chr.:  Juni  11. 

Markgf.  AJbrecht  und  die  Oberpfalz. 

schickt  die  Verhandlungen  seiner  Räte  in  Amberg  mit  Markgf. 
Albrecht  von  Brandenburg  wegen  Rothenbergs  und  Verschonung 
seines  Landes;^)  Chr.  wird  daraus  sehen,  wie  freundlich,  vetter- 
lich und  gut  es  marggrave  Albrecht  mit  uns  und  unserer  land- 
schaft  gemeinen  sei;  bittet,  dies  auch  an  Hz.  Albrecht  gelangen 
zu  lassen.  —  Heidelberg,  1553  Juni  11. 

8t.  Pfalz.  Miss.  6.     Or.  präs.  Stuttgart,  Juni  16. 

20s.  Des  Markgfen.  Georg  Friedrich  von  Brandenburg  Juni  11, 
Regenten  und  Räte  an  Chr.:^) 

Wahrung  der  Interessen   Georg  Friedrichs  in  den  Kämpfen  gegen 
Markgf.  Albrecht. 

Dem  Markgfen.  Albrecht  sind  von  seilten  Gegnern  6—7 
Schlösser,  eine  Stadt,  Neustadt  an  der  Aisch,  2  schöne  Flecken, 
Burgbemheim  und  Berget,  und  viele  andere  Dörfer,  wo  auch 
JJnterthanen  Georg  Friedrichs  miteinbüssten,  ebenso  die  Klöster 
Frauenaurach  und  Birkenfeld  verbrannt  worden.  Nun  ist  aber 
Markgf.  Albrechts  Land  dem  Markgfen.  Georg  Friedrich  für 
bezahlte  Herrschaftsschulden  verhaftet,  auch  sollte  das  Ungeld 
von  Albrechts  Land  hiefür  verwendet  werden,  wurde  aber  von 
Albrecht  vorenthalten;  an  den  Stiftern  in  Albrechts  Teil  hat 
Georg  Friedrich  gleichen  Schutz  und  sonstiges  Recht  wie  Albrecht, 
während  die  Hälfte  ihres  Einkommens  ihm  einige  Jahre  vor- 
enthalten umrde.    In  Albrechts  Schloss  Plassenburg  werden  der 


*)  Vgl  nr.  92  n.  3. 

204.  ')  Der  Markgf.  verlangte  Besetgung  von  Boihenberg;   andemfaüa 
wölk  er  es  hesetBen;  die  kurpfäie.  Bäte  sagten  die  Besetzung  su. 

205.  *)  Über  weitere  Schritte  zu  Gunsten  des  jungen  Markgfen.  vgl.  Druffel 
IV,  164;  auch  unten  nr.  208. 


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184  1668.  205.— 2ü6. 

Juni  11.  ganzen  Herrschaft  Brandenburg  und  der  beiden  Markgif.  vor- 
nehmste Privilegien^  Freiheiten  und  Urkunden  verwahrt,  an 
denen  der  Gesamtherrschaft  viel  liegt  Dazu  ist  Georg  Fried- 
rich Albrechts  nächster  Erbe.  Da  also  für  ihren  Herrn  in  dem 
Krieg  soviel  Schaden  und  Nachteil  liegt,  so  wollten  sie  dies  an 
die  Kff.  und  Fürsten,  Obervormünder  und  Erbeinigungsver- 
wandte  der  Häuser  Sachsen,  Brandenburg  und  Hessen,  sowie 
an  Chr.  mitteilen  und  bitten  diesen,  Georg  Friedrich  samt  Land 
und  Leuten  in  gnädigem  Befehl  zu  haben  und  es  an  nichts 
fehlen  zu  lassen,  was  zur  Äbtvendung  des  Schadens  dient.  — 
Ansbach,  1553  Juni  11. 

Ced. :  Erhielten  postscr.  beil.  Schreiben  des  Bs.  von  Würz- 
burg an  ihres  Herrn  Amtleute  zu  Uffenheim.^ 

St.  Deutscher  Krieg  5.     Or.  präs.  Juni  14.  •) 

Juni  11.  206.  Chr.  an  Hz.  Albrecht: 

Kais.  RUstungen,    Schreiben  vom  kais.  Hof.    Aussprache  mit  dem 
B.  von  Ärras  und  seinem  Sekretär  über  die  Pläne  des  Ksrs. 

hat,  als  er  gestern  meder  hier  ankam,  vom  Kfen.  von  der  Pfalz 
ein  Schreiben  samt  Kopien  eines  Patents  der  Königin  Maria 
und  eines  Schreibens  des  von  der  Ee  erhalten;  schickt  dies  mit, 
ebenso  ein  Schreiben  vom  B.  von  Arras,  Wilhelm  Böcklin  und 
Lizentiat  Eisslinger;^)  namentlich  au>s  letzterem  wird  Albr. 
ersehen,  wie  der  B.  von  Arras  die  beumsste  Sacfie  verantwortet. 
—  Stuttgart,  1553  Juni  11. 


*)  Sie  sollen  Haber  in  sein  Lager  vor  Schweinfurt  zufuhren  lassen ;  dat. 
Juni  10. 

')  Stuttgart y  Juni  16  antwortet  Chr.,  er  wolUe,  dass  dem  Rat,  den  er 
dem  von  Knöringen  jüngst  zu  Heidelberg  gab,  und  dem,  was  der  Kf.  von  Sachsen 
ihnen  schrieb  (vgl.  nr.  106),  gefolgt  worden  wäre;  er  rate,  nach  Frankfurt  und 
zu  des  Kfen.  von  Sachsen  Obersten  zu  schicken,  damit  bei  einem  Angriff  auf 
Flassenburg  Georg  Friedrichs  Privilegien,  Freiheiten  und  Urkunden  gesch<mt 
oder  entfernt  werden.  Von  der  Frankfurter  Versammlung  zu  weiterer  Ver- 
mittlung bei  den  Kriegsff.  aufgefordert,  wolle  er  dabei  selbst  oder  durch  seine 
Räte  für  Georg  Friedrich  thun,  was  er  könne,  —  Ebd.  Konz.  —  Darauf 
schreiben,  Juni  21,  Regenten  und  Räte,  ein  Schreiben  von  Kf.  Moriz  dieser 
Kriegsläufe  halber  hätten  sie  nicht  erhalten.  Was  den  Rat  beireffe,  den  Chr. 
dem  von  Knöringen  in  Heidelberg  gab,  so  toerde  er  sich  erinnern,  welche  hock' 
bedenklichen  Gründe  s(^ort  dagegen  vorgebracht  wurden.  —  Ebd.  Or.  präe^ 
Stuttgart,  Juni  24. 

206.  »)  Vgl.  nr.  187,  193. 


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m.-rWt,  1668.  185 

Ged.:  Auch  freuntlicher,  lieber  vetter,  was  ursach  mich  be-  Juni  ii. 
wegt  habe,  dem  von  Arras  des  piinzen  halber  Vermeidung  ze  thun, 
ist  die  gewest:  nachdem  die  kei.  mt.  durch  Wilhelm  Becklin  bei 
4  monaten  zuentboten,*)  das  ir  mt.  bericht  werden,  wie  ir  von 
deren  widerwertigen  aufgelegt  welle  werden,  als  ob  ir  mt.  gedachte, 
das  kaisertumb  erblich  an  sich  ze  bringen,  derwegen  ir  mt.  beger, 
wo  ich  selbes  vememe,  ir  mt.  zu  dem  besten  zu  entschuldigen, 
wie  dann  ich  £.  1.  selbigen  mals  nach  der  leng  geschriben  habe, 
was  sein.  Becklins,  Verrichtung  bei  mir  sei  gewest.  Derwegen 
ich  bei  Eislinger  dem  von  Arras  zuemboten  habe,  ich  wiss  schier 
nit,  wie  im  seie ;  dann  selbes  in  dem  reich  so  laut  lem  [!  ?]  werde, 
das  auch  die  pauren  in  den  wirzheusem  darvon  reden;  weite 
deren  und  anderer  Sachen  wegen  gern  bei  ime  sein,  vertreulich 
mit  ime  zu  conversieren.  Darauf  er  mir  sein  secretarium,  in  deren 
schreiben  vermeldet,  geschickt,  mit  dem  ich  vermelter  reden,  auch 
des  marggrafen  unbillichen  handlungen  halber,  und  dann  warumben 
ir  mt.  nit  wellen  bewilligen,  das  die  ro.  ku.  mt,  chur-  und  fursten, 
zwischen  ir  mt.  und  Frankreich  fridshandlung  phlegten,  confersiert, 
und  befind  sovil,  das  sie  an  dem  keis.  hof  gar  irr,  dieweil  sie 
sehen,  das  ire  anschleg  nit  mer  iren  furgang  nach  irem  sinne 
haben  wellen;')  hat  sich  auch  gegen  mir  sovil  vememen  lassen, 
was  der  marggraf  und  duca  de  Alba  mit  ainander  des  prinzen 
halber  zu  handien  haben,  seie  seinem  hem  unbewisst;  aber  die 
kei.  mt.  gedenke  den  churfursten  nit  zu  prerogieren  oder  inen  die 
waal  ze  nemen;  das  ich  E.  1.  freuntlicher,  vertrauter  wolmainung 
nit  hab  wellen  verhalten.    Actum  ut  in  literis.*) 

St.  Bayern  12  h  I,  71.    Konz, ;  Ced,  Ähschr. 

207.  Kf.  Friedrich  an  Chr.:  Juni  13. 

Zeitung  Ober  den  Zug  des  Markgfen.    Italien. 

schickt  Zeitungen,  die  seine  Räte  in  Frankfurt  von  Wilhelm 
vom  Stein  erhielten;^)  bittet,  sie  an  Hz.  Albrecht  mitzuteilen. 


«)   Vgl  nr.  30. 

*)  Dieser  Satz  beumst,  dass  die  Sendung  des  Sekretärs  Römer  erfolglos 
geblieben  ist. 

*)  Juni  12  schickt  Chr.  auch  an  Kf.  Friedrich  Abschr.  der  Briefe  des 
JBt.  von  Arras  und  Eisdingers,  mit  gleichem  Bericht  wie  auf  obiger  Ced.  — 
8U  Ff  alz  9,  /,  72. 

207.  *)  Dat  Juni  12.  Markgf.  Aibrecht  sei  an  Erfurt  vorbeigezogen, 
woüe  Leipzig   erobern;  hier  solle   der  Gf.  von  Oldenburg   mit  4000  Pf.  und 


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186  185B.  207.— 2ü8. 

Juni  13.  Man  muss  sich  wohl  erkundigen  und  auch  die  Händel  in 
Italien,^  wohin  jetzt  ein  Regiment  Kn.  aus  Deutschland  ziehen 
soll,  im  Auge  behalten,  damit  nicht  das  deutsche  Vaterland 
urplötzlich  mit  Verwüstung  überzogen  tcird.  —  Heidelberg, 
1553  Juni  13. 

St.  Pfäle.  Miss.  6.     Or.  präs.  Nürtingen,  Juni  14. 

Juni  u.  208.  Die  wirtbg.  Räte  in  Frankfurt  an  Chr.: 

Bericht  über  die  Verhandlungen. 

auf  die  Frage,  was  im  Fall  der  Nichtvergleichung  zu  thun  sei, 
vmrde  den  Kommissarien  geantwortet,  man  sei  darauf  nicht 
angefertigt;  auch  lasse  sich  das  in  solcher  Eile  und  in  Gegen- 
wart so  weniger  Stände  nicht  beraten,  sondern  gehöre  var  einen 
Reichstag;  der  Ksr.  werde  diesen  Dingen  wohl  zu  begegnen 
tvissen.  —  Darauf  kam  bis  jetzt  keine  Antwort;  da  Heinrich 
Hass  kurz  darauf  in  seine  Herberge  ging,  glauben  manche,  es 
sei  dies  sogleich  dem  Ksr.  auf  der  Post  geschrieben  worden.  — 
Von  der  Regierung  in  Ansbach  kam  ein  Schreiben  und  ebenso 
wurde  von  sächs.,  brandenburg.  und  hess.  Räten  gebeten,  diesem 
Einfall  der  Nürnberger  und  Bamberger  durch  schriftliches  Er- 
suchen oder  sonst  abzuhelfen;  es  vmrde  beschlossen,  deshalb 
an  Bamberg  und  Würzburg  zu  schreiben. 

Letzten  Sonntag  wurden  die  Gesandten  von  Mainz,  Trier, 
Pfalz,  Jülich,  Bayern  und  Wirtbg.  zusammenberufen  und  beil. 
Verzeichnis^)  zur  Beratung  vorgelegt;  sie  entschtddigten  sich 
mit  Mangel  an  Befehl. 

Die  Pfälzer  baten  sie  heute  um  Unterstützung  in  Sachsen 
von  Schweinfurt;  bewilligten  dieselbe. 

Femer  wurde  ein  Schreiben  der  Bb.  von  Barnberg  und 
Würzburg  an  die  Kommissarien  verlesen,^  doch  nichts  darüber 
beschlossen.  —  Die  Markgfl.  legten  dem  Rat  wieder  einen  Zettel 
vor.^)  —  Die  in  der  Instruktion  genannten  Kommissarien  und 


60  FähtU.  Kn.  zu  ihm  atosam;  er  hofft,  dass  Hch  Wittmharg  und  andere»  von 
adbet  dem  aUen  Kfen.  ergebe,  und  wolle  auch  Dresden  in  »wei  Tagen  erobern, 

«)  Vgl  nr.  98  n.  2. 

208.  »)  Wohl  nr.  198. 

')  Klagen  iiher  den  Marhgfen.,  beeondera  die  Einnahme  von  Sdiweii%fm% 
enthaltend. 

•)  Ein  Sehreiben  des  Ba.  von  WürMburg  an  [Nürnberg?],  Anachidge 
gegen  den  Marhgfen,  betr. 


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M.-aiO.  1B68.  187 

Botschaften  vereinigten  sich,  nächsten  Samstag  von  hier  nach  Juni  u. 
Bischofsheim  zu  reisen.    Da  die  hier  anwesenden  Räte  und 
Botschaften  weiter  nichts  zu  handeln  ha^en,  sprachen  sie  die 
Kommissarien  um   Urlaub  an;  letztere  nahmen  darüber  bis 
morgen  Bedacht  —  Frankfurt,  1553  Juni  14. 

St.  Heiddh.  Verein  B.  9  Beifasz.  13,     Or.  präs.  Stuttgart,  Juni  21. 

209.  Die  Räte  in  Stuttgart  an  Chr.:  Juni  u. 

Schreiben  van  Frankfurt:   Mandat  gegen  Markgf,  AXbreclU:    Äbfor- 
derung  der  Kn,  von  diesem. 

schichen  2  Schreiben  der  Räte  in  Frankfurt.  Aus  allerlei  Ur- 
sachen und  namentlich  da  die  drei  geistlichen  Kff.  von  Frank- 
furt verreist  sind,  wissen  sie  nicht  zu  raten,  dass  Chr.  die 
angemutete  Vermittlung  persönlich  übernehme,  doch  möge  er 
einige  Räte  dazu  schicken.^) 

Gestern  kam  ein  Bote  vom  K.G.  hieher  und  brachte  ein 
Mandat,  den  Zuzug  wider  Markgf.  Albrecht  betr.^)  Raten,  sich 
mit  den  anderen  Fürsten,  besond^ers  mit  Pfalz,  zu  vergleichen, 
was  darauf  zu  thun  ist.^)  —  Stuttgart,  1558  Juni  14. 

Ced.:  Beil.  Berichte  von  Lauffen  und  Nagold  zeigen,  wie 
der  Bote,  der  nach  Chrs.  letztem  Befehl  die  Kn.  in  Markgf. 
Albrechts  Lager  abfordern  sollte,  behandelt  unirde. 

St,  Htidelb.  Verein  B,  9  Beifasz.     Or.^)  präs.  Nürtingen,  Juni  14. 

210.  Chr.  an  Hz.  Albrecht:  Juni  lö. 

Zusammenschickung  der  Bäte. 

schickt  Zeitungen  von  Kf.  Friedrich  sowie  von  Statthalter  und 
Regenten  zu  Ansbach,  auch  ein  Mandat  vom  kais.  K.G.  wegen 
des  Zuzugs  gegen  Markgf.  Albrecht.  Hielte  bei  dem  Ernst  der 
Lage  für  gut,  dass  die  Einungsff.  bald  ihre  Räte  zur  Beratung 
zusammenschicken  und  sie,  bis  man  den  Verlauf  der  Sache 


a)  t  olto. 

209.  *)  Eandbem.  von  Chr. :  soll  der  Ton  Hewen  und  Gerhard  von  Bidick- 
buB  geoidnet  und  inen  ain  ne^ninstmetion  meines  jnngen  Schwagers  halber 
[vgl  nr.  J905]  gegeben  werden. 

«)  nr.  154  n.  1. 

^  Ebenso:  soll  gesnecht  werden,  was  ich  derwegen  PfUz  and  Bayern 
geschriben. 


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188  1568.  210.— 211. 

Juni  15.  sieht,   bei  einander  lassen.^)     Bittet   um   Albrechts    Meinung 
hierüber.*)  —  Stuttgart,  1553  Juni  15. 

St.  Bayr.  Miss.  3.    Kanz. 

Juni  15.  211.  Kf,  Friedrich  an  Chr.: 

Schreiben  des  Ba.  von  Arras.     Marhgf.  Albrecht.     Chra.  Vertrag  mit 
dem  Kg. 

dankt  für  dessen  Schreiben,^)  Kopien  von  2  Missiven  des  Bs. 
von  Arras  an  Chr.  und  einige  Zeitungen.  Wolten  auch  nichts 
liebers  künftig  erfarn,  dan  das  den  Sachen,  wie  Arras  berichten 
und  erbitens  lautet,  im  werk  allenthalb  also  nachgesetzt  wurde; 
das  möchte  wol  zu  guten  rügen  erschiessen,  wiewol  under  anderm 
vom  duc  de  Alba  auch  etwas  anregen  beschicht,  das  noch  aller- 
hand bedenckens  auf  sich  dregt  und  darumb  ain  gut  aufmerckens 
sein  wil.  Hat  Chr.  neulich  geschickt,  was  von  Wilhelm  vom 
Stein  zu  Frankfurt  Über  des  Markgfen.  Albrecht  Zug  gehört 
wurde.*)  Teilt  nun  demselben  zu  estiment  ein  Schreiben  mit, 
das  gestern  Ottheinrich  von  einem  glaubunlrdigen  Adeligen  er- 
hielt und  das  auch  sagt,  der  Markgf.  sei  mit  seinen  Truppen 
durch  die  Herrschaft  Koburg  gezogen  und  wende  sich  gegen 
des  Hzs.  Erich  von  Braunschweig,  auch  das  Oldenburg.  Kriegs- 
Volk,  um  es  an  sich  zu  ziehen.  So  dürften  also  Wilhelms  vom 
Stein  Zeitungen  doch  richtig  sein.  —  Hat  ein  Schreiben  des 
Hzs.  Albrecht  von  Bayern  an  die  Erzbb.  von  Mainz  und  Trier, 
an  den  Hz.  von  Jülich  und  an  ihn  gemeinsam  zuerst  erhalten 
und  daraus  ersehen,  dass  die  Rechtssache  zwischen  dem  Kg. 
und  Chr.  nun  endgültig  verglichen  ist;  freut  sich  darüber: 
hofft,  es  werde  nicht  bloss  Chr.,  sondern  dem  ganzen  Reiche 


210.  ^)  Man  wird  die  pfälz.  Zeitungen  (nr.  207  n.  1)  als  entscheidenden 
Grund  für  Chra.  Wunsch  ansehen  müssen.  Denn  die  Nachricht  vom  Zug  des 
Markgfen.  nach  Sachsen  konnte  nur  als  eine  Bestätigung  der  bisher  schon  ge- 
liegten  Befürchtung  aufgefasst  werden,  dass  der  Markgf.  im  Dienst  des  Kers. 
stehe  und  in  erster  Linie  Kf.  Moriz  niederzuwerfen  hohe,  —  Das  Mandat  bei 
Hortleder  S.  Hilf. 

')  München,  Juni  19  antwortet  ATbrecht,  er^ürchU,  dass  eine  ZusamtHen- 
kunft  der  Bäte  wenig  nütze;  Chr.  möge  es  den  anderen  müteüen,  van  deren 
Gutachten  er  sich  nicht  absondern  würde.  —  St,  HeideXb.  Verein  9  HL  Or. 
präs.  Stuttgart,  Juni  23. 

211.  »)  nr.  306  n.  4. 
»)  nr.  207. 


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211.— 213.  1568.  189 

ZU  gut  kommen.    Wird  das  Schreiben  den  anderen  weiterschicken,  juni  i5. 
die  sich  auch  darüber  freuen  werden.  —  Heidelberg ,  1553  Juni  15. 

St.  F/alg  9,  /,  73.     Or.  präs.  Stuttgart,  Juni  16. 

212.  Instruktion  Chrs.  für  von  Hewen  und  von  Bödig-  Juni  16. 
heim  zur   Vermittlung  zwischen   den   Bb.  von  Bamberg   und 
Würzburg  und  Mar  kg  f.  Albrecht: 

sie  sollen  die  Frankfurter  Instruktion  verlesen,  sich  damit  nach 
Bischofsheim  verfügen  und  dort  Chrs.  Ausbleiben  entschuldigen. 
Wenn  die  Botschaften  von  den  Kriegsff.  Geleite  erlangen,  sollen 
sie  mit  ihnen  die  Sache  verrichten  helfen. 

Bei  Kf.  Moriz  sollen  sie  mit  höchstem  Fleiss  für  Schonung 
des  Markgfen.  Georg  Friedrich  wirken,  besonders  dass  bei  et- 
waiger Einnahme  von  Plassenburg  demselben  die  die  ganze 
Markgrafschaft  betreffenden  Urkunden  übergeben  werden. 

Würde  man  von  ihnen  verlangen,  mit  nach  Frankfurt  zu 
ziehen,  so  sollen  sie  es  nicht  abschlagen.^)  —  Stuttgart,  1553 
Juni  15. 

St.  Heidelb.  Verein  B.  9  Beifasz.  14.    Or.  —  Konz.  von  Feasler  ebd. 

213.  Hz.  Albrecht  an  Chr.:  Juni  i6. 

Erlegung  des  Vorrats. 

erhielt  von  seinem  Prokurator  am  kais.  K.G.  ein  Schreiben, 
dass  der  Fiskal  wegen  Erlegung  der  zweiten  Frist  des  zu  Nürn- 
berg ergänzten  Vorrats  streng  anhalte;  fragt,  wie  es  Chr.  seit- 
her damit  gehalten  habe  und  künftig  zu  halten  gedenke.  — 
München,  1553  Juni  16. 

St.  Heidelb.  Verein  7  b,  2.     Or.  präs.  Stuttgart,  Juni  21.^) 


212.  ')  Zugleich  befiehlt  Chr.  seinen  Bäten  in  Frankfurt,  bei  der  dortigen 
Versammlung  sein  Ausbleiben  zu  entschuldigen  mit  der  Gefährlichkeit  der  Läufe 
und  der  Aussichtslosigkeit  der  Gütlichkeit,  zumal  da  Markgf.  Albreckt  sein 
Land  verhissen  habe;  doch  habe  er  heute  Bäte  zur  Teilnahme  an  den  Ver- 
handlungen nach  Bischofsheim  geschickt.  —  Ebd.  Or.  präs.  Speyer,  Juni  23. 
Auf  sehr.:  ist  zu  spat  komen. 

213.  *)  eodem  antwortet  Chr.,  er  habe  bisher  weder  vom  kais.  Fiskal  noch 
von  seinem  Prokurator  am  kais.  K.G.  deswegen  ein  Schreiben  bekommen,  habe 
deshalb  das  zweite  Ziel  auch  noch  nicht  erlegt ;  bedenklich  scheine  ihm,  bei  der 
jetzigen  gefährlichen  Lage  von  Nürnberg  den  Vorrat  dahin  zu  erlegen:  würde 
deshalb  Prozess  gegen  ihn  vorgenommen,  so  wäre  er  entschlossen,  seinen  Anteil 
zu  erlegen,  da  er  nicht  wilsste,  wie  er  sich  widersetzen  könnte.  —  Ebd.  Konz. 


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190  IW».  ^14. 

Juni  16.  214,  Claus  von  Hattstatt  an  Chr. : 

Allerlei  Werhtingen. 

nachdem  er  von  Chr.  in  Heidenheim  abgeschieden  war  und 
nach  Stuttgart  kam,  fand  er  hier  ein  Schreiben  der  Ensisheimer 
Regierung  vor,  das  er  dann  zur  Übergäbe  an  Chr.  zuräckliess. 
Als  er  nach  Strassburg  kam,  fand  er  seine  Knechte  sehr  un- 
lustig,  so  dass  sie,  hätten  es  nicht  die  Herren  von  der  Stadt 
gehindert,  die  Hauptleute  mit  Gewalt  aus  der  Herberge  geholt 
hätten;  es  war  das  durch  französ.  und  trierische  Knechte  an- 
gerichtet;  schliesslich  zogen  300  von  ihnen  nach  Frankreich, 
200  zu  dem  von  Trier.  —  Geld  erhielten  sie  [vom  Ksr.]  keines, 
doch  wurde  es  auf  24.  nach  Speyer  versprochen.  Hauptleute 
und  Knechte  sind  noch  überflüssig  vorhanden.  Die  auf  beü. 
Zettel  verzeichneten  haben  sich  bereit  erklärt  und  rüsten  sich 
aufs  beste  ;^)  kommt  kein  anderer  Eintrag,  hat  er  keine  Sorge 
um  Knechte;  nur  fürchtet  er,  es  werden  der  guten  Leute  zuviel 
sein.  Die  gemeinen  Knechte  sind  fast  verlaufen,  Befehlsleute 
und  Doppelsöldner  haben  getvartet,  so  dass  man  ihrer  ein  ganzes 
Regiment  aufbringen  könnte,  auch  viele  Adelige.  Bittet  um 
Bescheid,  wie  er  sich  hierin  halten  soll. 

Berichtet  über  eine  Verhandlung  in  Ensisheim  von  Juni  14 
mit  der  dortigen  Regierung  über  eine  Kapitulation  mit  dem  Kg.; 
da  er  merkte,  dass  sie  ihn  nur  ausfragen  und  verstricken  woll- 
ten, erklärte  er  schliesslich,  er  verstehe  ihre  Meinung  wofü;  das 
sei,  als  wenn  man  einem  brod  und  kes  und  alle  speys  us  dem 
haus  neme  und  schlüeg  im  ein  schloss  für  thüren,  das  er  nit  us 
möcht,  etwas  zu  forderen;  musst  er  nit  hungers  sterben?  Er 
habe  nun  so  lange  gewartet  und  Schaden  genug  erlitten;  er- 
halte er  nicht  in  wenigen  Tag&ti  Bescheid  vom  Ksr.  Über  Be- 
zahlung, so  sei  er  schon  einem  andern  Herrn  zu  dienen  ver- 
pflichtet und  könne  sich  deshalb  nicht  weiter  verstricken.  Auf 
die  Frage,  wer  der  sei,  nannte  er  den  Hz.  von  Bayern. 

Hat  das  Wartgeld  noch  alles  bei  sich;  es  werden  woM 
bald  noch  vielerlei  Werbungen  angehen.  Ginge  der  Lauf  erst 
in  14  Tagen  an,  könnte  man  so  lange  das  Geld  sparen;  andem- 


214.  ^)  Dis  sind  die  namen  der  haabtluten:  Wolf  von  Hoeneck^  oomatir 
zu  Friburg;  WiUielm  von  Wilsperg;  H.  Cristof  von  Bolwiler;  Hans  Michel  von 
Baden;  Asmus  Beckle  von  Bectüissau;  U.  Jacob  von  GranwiUer;  Erhart  von 
Wangen;  Jeronimus  I^Vanck;  Peter  Sot;  Peter  von  Bodmar. 


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211-215.  1ÖÖ8.  191 

faUs  ist  es  noch  Zeit,  es  auszuteilen.  Es  sind  noch  nicht  viele  juni  w. 
Knechte  aus  dem  Land;  der  Kg.  lässt  sein  Kriegsvolk  der 
Pikardie  zuziehen;  in  der  Schweiz  ist  es  auch  still  geworden. 
150  burgund.  Pf.  sind  nach  Brabcmt  gezogen.  Die  Franzosen 
bauen  ernstlich  zu  Marsal  und  haben  in  der  vorigen  Woche 
8  Stück  Büchsen  hineingeführt.  Der  Ksr.  und  der  von  Aren- 
berg  haben  ihm  soeben,  doch  unter  dem  Datum  Mai  25,  ge- 
schrieben, dass  sie  grosse  Empörung  in  Friesland  hatten,  des- 
halb habe  man  sie  nicht  bezahlen  können,  auch  seien  die  er- 
warteten Schiffe  aus  Spanien  noch  nicht  angekommen;  er  solle 
am  24.  d.  M.  etwas  in  Speyer  erhalten,  das  andere  am  letzten 
August;  sie  hoffen  ihn  also  im  Land  zu  halten. 

Da  er  von  Chr.  hörte,  dass  er  zu  Wilhelm  von  Wilsberg 
Willen  hätte,  hat  er  mit  diesem  verhandelt;  er  willigte  ein, 
wenn  er  an  keinem  Angriff  auf  Ksr.,  Kg.  und  dm  Haus  Öster- 
reich teilnehmen  muss,  da  er  sich  hiefür  verschrieben.  Es  sind 
sonst  noch  viele  Leute  da,  die  er  ungern  zuräckliesse ;  bittet 
um  Bericht,  welche  Besoldung  er  denen  versprechen  darf,  die 
zuvor  hohe  Ämter  hatten.^  —  Hattstatt,  1553  Juni  16. 

St.  Heidelb.  Verein  2.     Or.  präs.  Stuttgart,  Juni  i&»)   Auszug  Drt^f- 
fd  IV  S.  185  n.  1. 

216.  Kf.  Friedrich  an  Hz.  Albrecht  und  Chr.:  Juni  16. 

HMenheüner  Abschied,    SchtrmvertpasuUe, 

hat  den  Heidenheimer  Abschied  gelesen  und  in  Or.  an  Erzb. 
Sebastian  gesandt  mit  der  Bitte,  ihn  an  Trier  und  Jülich  auch 
gelangen  zu  lassen,  was  dieser  that.  Bei  der  Weite  des  Wegs 
lässt  sich  nicht  innerhalb  der  bestimmten  14  Tage  zu-  oder  ab- 


*)  HattsiaU  legt  em  Verseichms  seiner  AufenthaUsiMrts  vom  20.  Juni  an  hei. 

*)  eodem  schickt  Chr.  obiges  Schreiben  in  Abschr,  an  Hm.  Albrecht  und 
bittet  ihn  um  seine  Meinung ;  teilt  zugleich  mit,  dass  er  von  den  Einungsff.  auf 
den  Heidenheimer  Abschied  noch  keine  Antwort  erhaUen  habe.  —  Stuttgart, 
Juni  21  teilt  er  HattsiaU  mit,  dass  er  sein  Schreiben  an  Hz.  Albrecht  geschickt 
habe;  nach  Eintreffen  von  dessen  Besolution  wolle  er  ihm  durch  eigenen  Boten 
Beseheid  schicken;  bittet,  sich  den  kleinen  Verzug  nicht  missf allen  zu  lassen. 
—•  Ebd.  Kons.  —  Mühlburg,  Juni  22  berichtet  dann  Hattstatt  über  die  Vet^ 
handlung  mit  eitlem  Freund,  der  ihn  im  Auftrag  des  Bs.  von  Metz  /lAr  französ. 
Dienst  zu  gewinnen  suchte;  darnach  sei  neue  Werbung  zu  erwarten,  —  Ebd. 
Or,  präs.  Stuttgart,  Juni  23.  —  eodem  vertröstet  ihn  Chr.  nocheinmal  auf  die 
BisoluUon  Hz.  Albrechts.  —  Ebd.  Konz.;  vgl  nr.  223. 


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192  1658.  2J5.—J916. 

Juni  16.  schreiben;  sie  sollen  deshalb  eine  etwaige  geringe  Verzögerung 
entschuldigen.  —  Heidelberg,  1553  Juni  16. 

Ced.:  Nahm  bei  der  Aufrichtung  der  Einung  an,  dass 
dabei  die  Schirmverwandten  eines  jeden  Fürsten  auch  einge- 
schlossen sind.    Bittet,  ihm  ihre  Auffassung  hierüber  mitzuteilen. 

St.  Heidelb.  Verein  2.    Abschr.  präs.  Juni  22. 

Juni  17.  216.  Chr.  an  das  kais.  K.G.: 

Entschuldigung  wegen  des  Mandats. 

weist  gegenüber  dem  ihm  am  13.  Juni  überbrachten  Mandat, 
den  Bb.  von  Bamberg  und  Würzburg  zuzuziehen,  auf  das  in 
Heidelberg  gegebene  Versprechen  der  Neutralität,  auf  die  Frank- 
furter Verhandlung  und  eine  Juni  15  an  ihn  gekommene  Auf- 
forderung der  Kff.,  kais.  und  kgl.  Kommissare  und  der  Bot- 
schaften zur  Vermittlung  hin,  auch  darauf,  dass  man  noch 
nicht  weiss,  ob  der  Ksr.  die  Kassation  oder  die  Konfirmation 
der  Verträge  gehalten  wissen  will,  und  bittet,  ihm  gegenüber 
das  Mandat  zu  kassieren  oder  zu  suspendieren.  —  Stuttgart, 
1553  Juni  17.^) 

St.  Brandenburg  1  h,    Konz,'*) 


216.  ')  eodem  befiehlt  Chr.  dem  Liz.  Breunlin,  dieses  Missiv  an  Kam$ner- 
rickter  und  Btiwtser  zu  übergeben  und  um  Antwort  anzuhalten;  wollen  sich 
Kammerrichter  und  Beisitzer  der  Sache  nicht  extrajudizialiter  annehmen^  soll 
er  in  der  nächsten  Audienz  die  beü,  Exzeption  und  Petition  gerichtlich  über- 
geben, —  Ebd,  Konz.  —  eodem  schickt  Chr,  Abschr.  davon  an  den  Ksr,  und 
bittet  um  dessen  Meinung,  —  Ebd,  Abschr.  —  Speyer,  Juni  21  berichtet  dann 
Breunlin,  dass  er  von  einem  Beisitzer  auf  das  Schreiben  die  Antwort  er  kielt, 
Chr.  habe  sich  des  Mandats  nicht  zu  beschweren,  und  dass  ihm  abgeraten  wurde, 
Chrs,  Entschuldigung,  Exzeption  und  Petition  gerichtlich  zu  übergeben,  ehe  das 
Mandat  gerichtlich  produziert  sei,  —  Ebd,  Or,  präs,  Juni  23,  —  Isartck, 
Juni  23  billigt  Hz,  Albrecht  die  Schreiben  Chrs,  an  Ksr,  und  K,0. ;  Chr,  schickt 
ihm  darauf  Juni  27  den  Bericht  Breunlins,  dem  er  darauf  gesehriehen  habe^ 
die  Sache  gerichtlich  vorzuhängen,  —  Ebd,  Or,  bezw,  Konz,  —  Speyer,  Juli  3 
berichtet  Breunlin,  dass  er  dies  heute  thun  wolle  und  dass  die  Bb,  das  Mandat 
noch  nicht  reproduziert  haben :  vgl,  Sattler  4  Beil.  22, 

•)  Zugleich  schickt  Chr.  an  Mainz  und  Pfalz  Abschr.  der  Schreiben  an 
das  K.G.  und  an  den  Ksr.  und  regt  eine  Verständigung  Über  ihr  Verhalten 
in  dieser  Sache  an,  —  St.  Pfalz  9, 1,  75.  —  Kf,  Friedrich  erwidert  Juni  2f}, 
es  sollte  dies  nochmals  von  allen  mandierten  Fürsien  oder  doch  von  Mains  Mnd 
ihnen  beiden  am  K.G.  judicialiter  vorgebracht  werden:  auch  sollte  man  den 
Ksr,  gemeinsam  unter  ausfuhrlichem  Hinweis  auf  die  Heidelb,  und  Frankfurier 
Verhandlung  bitten,  sich  über  Kassation  und  Batifikation  zu  erklären;    auch 


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217.-218,  1653.  ]  93 

217.  Liz.  EissUnger  an  Chr.:  Juni  18. 

Asperg.    Seine  Briefe. 

hat  sich  beim  B.  von  Arras,  der  Kgin.  Maria  und  dem  kgl. 
Gesandten  toegen  Rückgabe  des  Aspergs  bemüht.  Der  B.  ver- 
sprach ihm  soeben,  dass  die  drei  Punkte  der  mömpelgard.  Be- 
lehnung,  Restitution  des  Aspergs  und  des  Privilegiums  zusam- 
men erledigt  werden  sollen. 

Entschuldigt  sich,  dass  er  einige  Briefe  nicht  eigh.  schrieb; 
es  geschah  nur,  damit  sie  besser  gelesen  werden  können  und 
schneller  fortkommen.  —  Brüssel,  1553  Juni  18. 

St.  Zollsachen  ö.  B.    Konz. 

218.  Die  wirtbg.  Räte  in  Frankfurt  an  Chr.:  Juni  18. 

Bericht  über  die  VerhancUangen. 

obwohl  die  Kommissarien  anfangs  die  Abreise  der  Botschaften 
widerrieten,  einigte  man  sich  zuletzt  doch  auf  einen  Abschied 
und  ein  Nebenschreiben  an  den  Ksr.,  deren  Abschr.^sie  mit- 
bringen werden.^)  Des  Markgfen.  Hans  von  Brandenburg  Ge- 
sandter ist  schon  vor  dieser  Vergleichung,  die  Räte  der  drei 
Kff.y  von  Jülich  und  andern  sind  auch  meist  abgereist,  doch 
Hess  jede  Botschaft  einen  oder  ztvei  zurück.  —  Auf  das  Schrei- 
ben der  Bb.  von  Würzburg  und  Bamberg  ivurde  eine  Antwort 
beschlossen.  Von  Hz.  Ottheinrich  wurde  ein  Entschuldigungs- 
schreiben verlesen.  —  Frankfurt,  1553  Juni  18. 

St.  Heidelb.   Verein  B.  9  Beifase.  13.     Or.  präs.  Stuttgart,  Juni  21. 


könnten  sie  die  beiden  Bb.  selbst  unter  Hinweis  auf  ihre  Unterhandlung  um 
Verschanung  mit  Kammergerichtsprozessen  und  Abschaffung  der  Mandate  er- 
suchen  und  deren  Antwort  dann  am  K.G.  benützen.  —  Ebd.  Or.  präs.  Stuttgart, 
Juni  22.  —  Der  Erzb.  von  Mainz  rät  .in  einem  Schreiben  an  Kf.  Friedrich 
von  Juni  27,  auch  die  anderen  Einungsverw.  beizuziehen.  Die  Mandierten 
unter  ihnen  sollen  sich  dann  gerichtlich  mit  einer  schriftlichen  Entschuldigung 
an  das  K.G.  wenden,  worin  zuerst  die  Gründe  jedes  einzelnen,  dann  die  allen 
gemeinsamen  aufgeführt  werden.  Nützt  das  nichts,  so  hält  es  doch  auf:  ist 
auch  mit  einem  Angehen  der  Bb.  selbst  und  einer  Erinnerung  des  Ksrs.,  für 
Ruhe  und  Frieden  im  Reiche  zu  sorgen,  einverstanden,  jedoch  nicht  mit  einer 
Bitte  um  Erklärung  über  Kassation  oder  Ratifikation.  —  Ebd.  Abschr. 

218.  *)  Der  Abschied  dat.  Juni  16  bei  Druffel  IV,  162.  —  In  dem  Schrei- 
ben an  den  Ksr.  von  Juni  16  bitten  die  Botschaften  und  Räte,  falls  die  Güte 
nichts  nützt,  eiligst  dem  inneren  Krieg  Einhalt  zu  thun.  —  Ebd.  Abschr. 

Kroist,  Bricfw.  de«  Hzs.  Chr.    II.  13 


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194  1553-  :il9.—22(K 

Juni  19.  219.  Die  wirtbg.  Räte  in  Frankfurt  an  Chr.: 

Schiusa  der  Verhandlungen, 

Den  bamberg,,  würzburg.y  brandenburg.  und  braunschweig. 
Gesandten  wurde  heute  beil.  Abschied  gegeben.^)  Darauf  dank- 
ten zuerst  des  Markgfen.  Albrecht  Gesandte  allen  für  die  Mühe 
und  versprachen,  bei  ihrem  Herrn  den  Frieden  zu  fördern. 
Die  Bf.  dankten  ebenso  und  baten,  ihre  Herrn  mit  Hilfe  und 
Rettung  nicht  zu  verlassen;  man  gab  ihnen  zur  Antwort,  es 
wollten  dies  alle  an  ihre  Herren  berichten.  —  Frankfurt,  155:^ 
Juni  19. 

P.  S.:  Obwohl  heute  abend  spät  durch  die  Mainzer  wieder 
in  den  Rat  angesagt  umrde  wegen  der  nilrnberg.  Gesandten, 
die  auch  um  einen  Abschied  anhielten,  beschlossen  sie  doch 
mit  den  Bayern,  da  den  Nümbergerfi  auf  ihr  vielfaches  Suppli- 
zieren  genügender  Bescheid  gegeben  sei,  es  bei  dem  genommenen 
Abschied  und  der  geplanten  Reise  zu  lassen.*) 

S't.  Heidelb.  Verein  B.  9  Beifasz.  13.     Or.  präs.  Stutigati,  Juni  Üi. 

Juni  19.  220.  Chr.  an  Kf  Friedrich,  ebenso  an  Hz.  Albrecht: 

Zeitungen  über  Markgf,  Albrecht  und  den  Krieg  in  Franken. 

heute  gleich  nach  dem  Morgenimbiss  kam  von  Statthalter  und 
Räten  zu  Ansbach  ein  Mitregent  bei  ihm  an^)  und  berichtete 
ilber  den  Krieg  in  Franken.  Der  Markgf.  sei  letzten  Samstag 
vor  8  Tagen  bei  Erfurt  vorbeigezogen  mit  6  Geschtvadem  Reiter 
tind  SOG  Schützeyi;  12  Fähnlein  Kn.,  die  er  mit  durch  den 
Thüringer  Wald  genommen,  habe  er  wieder  zurückgeschickt 
nach  Plassenburg.  Der  gefangene  Kf,  Hz.  Johann  Friedrich, 
habe  an  Statthalter  und  Räte  geschrieben,  der  Markgf.  werde 
sicher  in  wenigen   Tagen  7000  Pf.  und  80  fliegende  Fähnlein 

219.  *)  Auf  sehr.:  mtindlicher  abschid.  Der  an  die  Kriegsff.  ist  nichts^ 
sagend.  Der  an  die  Gesandten  der  Stadt  Braanachweig :  wegen  Ausbleibens 
des  Hz8.  Heinrich  habe  man  nicht  verhandeln  können^  wolle  aber  dem  Ksn  ihr 
gehorsames  Erscheinen  lähmen,  und  habe  die  zu  den  Kriegsff.  abgesandte  Bot^ 
Schaft  beauftragt,  wenn  es  möglich  sei,  auch  hierin  zu  verhandeln. 

*)  Juni  20  berichten  dann  die  Bäte  noch  von  Mainz  aus,  sie  hätten  ron 
den  Gesandten  des  Kgs.  gehört,  es  sei  den  Nümbergem  auf  ihr  Ansuchen  heiUe 
der  gleiche  Abschied  mutatis  mutandis  bewilligt  worden,  wie  gestern  Bamberg 
und  Würzburg.  —  Ebd.  ()r. 

2:^.  *)  Beglaubigung  ron  Regenten  und  Räten  für  Liz.  Kaspar  Ktzd, 
dat.  Ansbach  («ambstags  nach  Viti)  Juni  17  —  ebd.  Or.präs.  Stuttgart,  JufU  19, 


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220.— 222.  1553.  195 

zusammenbringen;  12  starke  Fähnlein  und  2  Geschwader  Reiter  juni  19. 
sollen  in  Schweinfurt  im  Zusatz  liegen  und  darin  12  Block- 
häuser errichtet  haben;  Würzburg,  Bamberg  und  Nürnberg 
liegen  noch  vor  der  Stadt,  haben  aber  zurzeit  noch  wenig  Hoff- 
nung, sie  zu  erobern.  —  Samstag  vor  8  Tagen  seien  Hz.  Philipp 
von  Braunschweig  und  Hans  von  Heideck,  der  sich  einen  Kriegs- 
herrn nennt,  von  Schweinfurt  nach  Plassenburg  gezogen.  — 
Bamberg,  Nürnberg  und  Würzburg  haben  alle  Flecken  des 
Markgfen.  Albrecht  unterm  Gebirge,  auch  wenn  Markgf.  Georg 
Friedrich  Teil  daran  hatte,  vom  Boden  weggebrannt.  —  Stutt- 
gart, looS  Juni  19. 

Ced.  an  Bayern:  Schickt  mit,  was  er  auf  das  kais.  Man- 
dat wegen  des  Zuzugs  gegen  Markgf.  Albrecht  an  den  Ksr.,  das 
K.G.  und  an  Kf.  Friedrich  schrieb.'^) 

St.  Brandenburg  1  d.    Konz. 

221.  Hz.  Albrecht  an  Chr.:  Juni  20. 

überschickt  ein  heute  angekommenes  Schreiben  des  Bs.  Eberhard 
von  Eiclistäti  nebst  2  Schriften.^)  —  München,  1553  Juni  20. 

St.  Heidelb.   Verein  9  III.     Or.^)  preis.  Stuttgart,  Juni  :i5. 

222.  Liz.  Eisslinger  an  Chr.:  Juni  2U 

Zeitungen  vom  kais.  Hof. 

berichtet  über  die  gestern  erfolgte  Einnahme  von  Therouanne 
durch  das  kais.  Kriegsvolk.^)  Kurz  nach  Einnahme  der  Stadt 
tcurden  4000  Pf  und  einige  hundert  Hakenschützen  nach  Hes- 
din  abgefertigt;  vermutlich  folgt  der  grosse  Haufe  in  uwnigen 
Tagen,  um  diese  Stadt  auch  wieder  einzunehmen.  Der  Ksr. 
soll  Therouanne  schleifen  lassen  wollen. 

Ausserdem  hörte  der  Ksr.y  seine  Flotte,  die  aus  Spanien 
kommt  mit  einer  grossen  Geldsumme,  habe  sich  schon  auf  der 
See  gezeigt  und  werde  in  wenigen  Tagen  landen.    Auch  gab 


a)  Auffuhr.:  ist  dem  pfftlxgr.  clinrf.  Bugesandt  worden. 

*)    Vgl.  nr.  216  samt  n.  1  und  2. 

221.  *)  Derselbe  hat  auf  das  Verlangen  der  fränh.  Einung,  ihr  60000  fl. 
Unterstützung  zu  gewähren,  geantwotiei,  er  lasse  eben  in  Brüssel  durch  einen 
Rat  Bescheid  holen,  ob  die  Konfirmation  oder  Kassation  der  Verträge  gelten 
soUe;  dieser  habe  aber  noch  keine  Antwort  erhalten  können,  —  Ebd.  Abschr. 

222.  ^)   Vgl.  Renne  lOy  44. 


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196  1553.  222.-223. 

-^uni  21.  der  kgl.  Gesandte  aus,  der  türkische  Ksr.  nehme  des  Kgs.  Frie- 
densbedingungen an.  Gestern  soll  der  Ksr.  zur  Kgin.  Maria 
gesagt  haben,  dass  er  seit  etwa  4  Tagen  innerlich  so  wofU  sei 
wie  seit  10  Jahren  nie.  —  Hofft,  da  sich  alles  so  günstig  zu- 
trägt, diese  Freude  auch  zu  geniessen  und  in  wenigen  Tagen 
seiiie  Abfertigung  zu  erhalten.  —  Brüssel,  1553  Juni  21. 

St,  Chr.  L  8  b,  4KK     Or,^)  präs.  Stuttgart,  Juni  26. 

Juni  22.  223.  Hz.  Albrecht  an  Clir.: 

Zeitungen.    Markgf.  Albrecht.    Claus  von  Hattstatt.    Kg.  Ferdinand, 
Asperg. 

erhielt  von  ihm  gestern  und  vorgestern  zwei  Schreiben  samt 
beil.  Schriften  und  Zeitungen.  Erhielt  am  gleichen  Tag  von 
anderem  Ort  Zeitungen,  die  er  mitschickt  und  die  wegen  Hz. 
Erichs  und  der  Oldenburg.  Rüstung  fast  mit  den  ersteren  aber" 
einstimmen.  Darnach  ist,  wenn  es  Gott  nicht  abwendet,  nichts 
anderes  zu  erwarten  als  der  deutschen  Nation  endgültiges  Ver- 
derben. • 

Dass  Markgf.  Albrecht  den  Kfen.  Friedrich  und  seine 
Unterthanen  in  der  mitgeteilten  Weise  verschont  hat  und  ohne 
Schädigung  weiter  zog,^)  hat  er  gerne  gehört;  hofft,  derselbe 
habe  gegen  Clir.  und  ihn  die  gleiche  Gesinnung ;  denn  sie  hohen 
ihm  zu  Unwillen  keinerlei  Ursache  gegeben;  jedoch  kann  ziem- 
liches Aufsehen  bei  diesen  Läufen  und  Geschrei  nichts  schaden. 

Claus  von  Hattstatt  hat  sich  an  seine  Abfertigung  in 
Heidenheim  zu  erinnern;  er  soll  mit  Haupt-  und  Befehlsleuten 
über  Wartgeld  verhandeln  und  es  austeilen;  jetzt  einen  Lauf 
zu  machen,  scheint  ihm  bedenklich,  namentlich  da  ihre  Einungs- 
verw.  auf  den  letzten  Abschied  noch  nicht  antworteten;  auch 
sind,  wie  Claus  selbst  schreibt,  noch  viele  Knechte  vorhanden; 
sodann  wäre  es  gegen  den  Heidenheimer  Abschied.  Was  Haupt- 
und  Befehlsleuten  für  den  Fall  zu  versprechen  ist,  unrd  Chr. 
besser  bestimmen  können.  An  einem  Geringen  soll  ihm  und 
den   Verwandten  nicht  gelegen  sein. 

Dass  Claus  von  Hattstadt  sich  auf  ihn  versprochen  hat^ 
ist  ihm  nicht  zugegen ;  doch  hätte  er  es  auf  Chr.  ebenfalls  thmi 
können.    Hofft,  der  Kg.  werde  mit  seinen  Oberlanden  in  die 

a)  2  cito,  cltlisime. 

223.  >)   Vgl.  nr.204. 


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2i3.-224.  1663.  197 

Einung  kmnmeyi.  Hat  dem  böhm.  Kg,  durch  den  reitenden  juni  23. 
Boten^  den  er  mit  den  Vertragsbriefen  ^)  zum  röm.  Kg.  abfer- 
tigte, deshalb  vertraulich  geschrieben.  Was  er  von  dort,  sowie 
vom  röm.  Kg.  wegeji  dessen  Fürschrift  um  Rückgabe  des  Aspergs, 
erhält,  mrd  er  mitteilen.  Nach  dem  Schreiben  von  Chrs. 
Mlizitator  am  kais.  Hof  dessen  Abschr.  ihm  Chr.  geschickt, 
hat  der  Kg.  seinem  Orator  am  Hof  schon  befohlen,  wegen 
Überlassung  des  Aspergs  zu  werben.  —  Isareck,  l'nyH  Juni  ^V. 

St.  Heidelb.  Verein  2.     Or.»)  präs.  StuUgart,  Juni  :i5.     Fehlerh.  Auf- 
zug bei  Druffel  IV,  172. 


224.  Chr.  an  Hz.  Albrecht:  j„ni  22. 

Schreiben  des  Kfen,  Friedrich.    Stellung  der  Schirm cencandten  im 
Heidelb.  Bund. 

schickt  des  Kfen.  Friedrich  Schreiben  an  sie  beide  wegen  der 
Heidenheimer  Handlung.^)  Da  die  Frankfurter  Verhandlung y 
im  Albrecht  nun  auch  gehört  haben  wird,  fruchtlos  verlaufen 
ist,  die  Fürsten  und  Botschaften  von  dort  abgeritten  sind  und 
der  Weg  ziemlich  weit  ist,  so  ist,  wie  er  glaubt^  der  von  dem 
Pfalzgfen.  angegebene  Grund  des  Verzugs  richtig. 

Was  den  einl.  Zettel  betrifft,  so  können  er  und  seine  be- 
tätigten Räte  sich  nicht  erinnern,  dass  in  Heidelberg  bei  Auf- 
richtung der  Eifiung  gesagt  wurde,  dass  die  Schirmverwandten 
wie  andere  Unterthanen  eingeschlossen  sein  sollen.  Würde  es 
so  ausgelegt,  so  fürchtet  er,  der  Kf.  würde,  da  Schweinfurt 
in  seinem  Schutz  und  Schirm  ist,  hiefür  Hilfe  und  Rettung 
begehren,  was  wohl  zu  bedenken  ist.  Alb  recht  möge,  tvas  er 
antworten  unll,  seinerseits  gefertigt  7iebst  einer  Abschrift  an 
Chr.  schicken,  der  es  dann  auch  fertigen  und  an  den  Kfen. 
schicken  würde.  —  Albrecht  möge  entschuldigen,  dass  Chr.  das 
Schreiben  zuerst  erbrach,  da  es  nur  de?*  Beschleunigung  wegen 
geschah.  —  Stuttgart,  WiVi  Juni  22. 

St.  Heidelb.   Verein  2.     Konz.,  von  Chr.  korrig.     Ungenügender  Aus- 
zug bei  Druffel  IV,  173. 


a)  6  cito. 

*)  D.  h.  dem  Vertrag  zwischen  Chr.  und  dem  Kg. 
224.  *)  nr.  215. 


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198  155Ö.  225,-227. 

Juni  23.  225.  Chr.  an  Kf.  Friedrich: 

Zusammenschickung  der  Räte. 

schrieb  neulich  an  Hz.  Albrecht,^)  ob  nicht  bei  der  Gefährlich- 
keit der  Lage  gut  wäre,  dass  sie  ihre  vertrauten  Bäte  in  kleiner 
Zahl  an  einen  geschickten  Platz  zusammenschicken  und  da 
lassen,  bis  man  den  Verlauf  der  Sache  absieht.  Schickt  dessen 
Anticort  und  ist  mit  dem  Rat,  es  an  die  anderen  Einungsff. 
gelangen  zu  lassen,  einverstanden,  stellt  es  aber  zu  des  Kfen^ 
Bedenken.'^)  — 

Schickt  Zeitungen  von  Bayern  und  von  seinem  Diener  am 
kais.  Hof.  —  Stuttgart,  1553  Juni  2H. 

Si.  Ff  alz.  Miss.  6.    Konz. 

Juni  24.  226.  Chr.  an  Johann  CJiristoph,  Gf.  und  Herr  zu  Zimmern, 

Domdekan  des  Stifts  Strassburg  und  Probst  zu  Backnang: 

Kauf  von  Pferden. 

hört,  dass  auf  die  jetzige  Messe  einige  schöne  junge  Pf.  nach 
Strassburg  kommen  werden;  bittet,  ihm  etwa  zwei,  von  ziem- 
licher  Stärke,  nicht  zu  schwer  und  nicht  zu  hoch,  für  seine 
Person  zu  kaufen.  —  Stuttgart,  1553  Juni  24. 

St.  Zimmern.    Konz. 

Juni  :i6.  227.  Chr.  an  Kf.  Friedrich:^^ 

Zeitungen  über  den  KHeg. 

hatte  einen  Diener  im  Lager  vor  Schweinfurt,  der  heute  zurück- 
kam und  berichtete,  das  dortige  Lager  habe  sich  zertrennt; 
Hz.  Philipp  ziehe  seinem  Vater  zu,  der  von  Heideck  wieder 
nach  Sachsen,    das  bfl.  und   nürnberg.  Volk  nach  Würzburg. 


a)  idem  an  heraog  Älbrechten  Ib  Baiern. 

22Ö.  *)  nr.  210 :  Älbrtckts  Antwort  ebd.  n.  2. 

2)  StuUgart,  Juni  2b  schickt  Chr,  Zeitungen  von  Hz.  ÄlbrecfU  und  em- 
pfiehlt  nocheinmal  Zusammenkunft  der  Eäte^  da  hei  Überhandnehmen  der  Kriegs- 
hischöfe  und  ihrer  KonföderieHen  die  Einungsff.,  besonders  die  mandierteny 
angefochten  werden  könnten.  —  Ebd.  Konz.  —  Darauf  antwortet  der  Kf.  Juni  30, 
aus  dem  Bericht  seines  Marschalls,  der  inzuischen  bei  Chr.  angekommen  sein 
werde  [nr.  232] y  und  aus  seinem  andeien  Schreiben  werde  Chr.  den  gleichen 
Wunsch  ersehen  haben:  Chr.  und  Hz.  Albrecht,  oder,  wenn  sie  nicht  woUen, 
der  Erzb.  von  Mainz,  sollen  Tag  und  Malstatt  ansetzen.  —  Ebd.  Or.  präs^ 
Stuttgart,  Juli  2. 


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2Z^.—Z'^,  1553.  199 

Auch  habe  ihm  Wolf  vmi  Crailsheim  und  Jörg  von  Wichsen-  juni  26. 
stein  gesagt,  Hz.  Heinrich  sei  aus  seinem  Lande  gewichen, 
habe  trotz  aller  Mühe  nur  HOO  Kn.  aufgebracht;  Markgf.  Albrecht 
liege  ihm  mit  seinem  Kriegsvolk  im  Land;  die  beiden  haben 
ihm  auch  gesagt,  Markgf,  Albrecht  sei  auf  Hz.  Moriz  gestossen. 
habe  mit  ihm  scharmützelt  und  habe  Hz.  Moriz  selbst  ver- 
wundet und  gefangen  auf  Hohen landsberg  geschickt.  —  Stutt- 
gart, 1558  Juni  26. 

SL  Pfalz.  Miss.  6'.     Konz. 

228.  Instruktion   Ksr.  Karls    für   Wilhelm  Röcklin   von  Juni  26. 
Böcklinsau  zur  Werbimg  bei  Chr.:^j 

Chrs.  BtitHlt  zum  Bund  von  Eger,    Beichstag. 

nach  überantwortung  der  Kredenz  soll  er  Chr.  des  Ksrs. 
gnädigen  Wille7i  und  alles  Gute  vermelden;  was  uns  junprst 
8.  1.  für  ursacli  furj^ebracht  und  sclu-iftlichen  berichtet,  darumb 
sie  für  beschwerlich  gehalten,  sich  in  die  pundshandlung,  so  wii* 
gleichwol  aus  gnediger,  guter  wolmeinung  und  allein  zu  befridung 
teutscher  nation  und  gemeines  Vaterlands  auf  beiden  jungst  in 
unser  und  des  reichs  stat  Memmingen  gehaltnen  tagen  furgenomen, 
einzulassen  und  zu  begeben,  das  hetten  wir  aus  s.  1.  schreiben 
und  dann  auch  aus  unserer  dazumal  verordneter  commissarien 
relation  nach  lengs  vernomen.^)  Dieweil  dann  soliche  obgemelte 
pundshandlung  den  ausgang  und  wurkung,  wie  wir  uns  anfenglich 
versehen,  nit  erlangen  mögen,  so  wissen  wir  s.  1.  soliche  ire 
gethone  waigerung  und  entschuldigung  nit  allein  nit  zu  verargen, 
sonder  liessen  es  auch  bei  derselben  zu  diesem  mal  gnediglich 
also  beruehen.  Da  jedoch  Chr.  die  Ursachen  kennt,  welche  die 
Errichtung  eines  Bündnisses  dringe^id  fordern,  so  deutete  der 
Ksr.  dies  nicht  als  eine  gänzliche  Ablehnung  und  ist  nament- 
lich infolge  der  mit  Chr.  hei  seiiiem  letzten  Zug  durch  Wirtbg. 

228.  *)  Die  Bundesbestrebungen  des  Ksrs.  wechseln  nach  dem  ergebnis- 
losen Verlauf  des  zweiten  Memminger  Tages  ihre  Form:  die  seitherigen  Be- 
mßkungen  um  Erneuerung  des  schwäb.  Bundes  hören  avf;  an  ihre  SteUe  tritt 
dtr  Gedanke,  den  Bund  von  Eger  dem  kais.  Interesse  dienstbar  zu  machen, 
bis  schliesslich  der  Ksr,  gegen  Ende  des  Jahres  auch  die  Aussichtslosigkeit 
dieser  Verhandlungen  einsieht ;  vgl.  sein  Schreiben  von  Des.  22  an  Ferdinand, 
G.  Wolf,  N.  Arch.  f.  sächs.  Gesch.  17  S,  331  n.  —  Vgl.  die  interessante  Dmh^ 
Schrift  Selds  ither  den  egerischen  Band,  Drufftl  IV,  129. 

«)   Vgl  nr.l77;  Druffel  IV,  löO  (Relation  an  dm  Kg.). 


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200  1663.  228 

Juni  26.  geführten  Unterredung  noch  der  Ansicht,  do  man  soliche  ver- 
stendnus  dalüii  richten  konnte,  das  sie  zu  einer  ansehenlichen, 
stattlichen  wurkun^  gelangen  imichte,  s.  1.  solte  und  wurde  dieselb 
ires  teils  auch  also  guetwillig  einzugehn  sich  nit  widein  oder  an  ir 
einichen  mangel  erscheinen  lassen ;  dieses  Vertrauen  beruht  nicht 
wenig  auf  der  durch  Hz,  Albrecht  überschickten  Abschr,  von 
Chrs,  Vertrag  mit  dem  Kg.,  worin  Chr.  in  einem  ausdrücklichen 
Artikel  zusagt,  falls  durch  Ksr.  oder  Kg.  wieder  ein  gemeiner 
Bund  aufgerichtet  würde,  sich  darein  zu  begeben.*) 

Obwohl  nun  der  Ksr.  annimmt,  Chr.  werde  gerüchtweise 
und  sonst  erfahren  haben,  was  mit  des  Ksrs.  Rat  und  Vor- 
tvissen  neulich  wegen  eines  anderen  Bündnisses  durch  den 
Kg.  und  andere  zu  Eger  verhandelt  und  abgeredet  wurde, 
wollte  er  doch  Chr.  in  gnädigem  Vertrauen  seine  Meinung 
hierüber  mitteilen.  Aus  der  Notel  der  Bundeseinigung  y^)  welche 
der  Gesandte  Chr.,  falls  sie  dieser  noch  nicht  kennt,  sehen 
lassen  soll,  kann  der  Ksr.  nichts  anderes  finden,  als  dass  sie 
nur  auf  gebührliche  Gegemvehr  gegen  allen  unrechtmässigen 
Mutwillen  und  auf  Erhaltung  des  gemeinen  Friedens  gerichtet 
ist.  Und  ob  gleichwol  ietzund  ein  zeithero  sich  allerlei  widerwill 
und  misverstand  im  heiligen  reiche  ereugt,  damit  etliche  stende 
verhaift,  etliche  aber  gar  nichts  damit  zu  thun  haben,  so  ver- 
stuenden wir  doch,  das  soliche  pundseinigung  allein  auf  künftige 
handlung  gedeutet  und  gemaint  werden  solte.  Da  der  Ksr. 
weiter  bemerkte,  dass  der  Kg.  und  die  anderen  Stände  das 
Zuziehen  weiterer  friedliebender  Fürsten  wohl  leiden  kön7itsn, 
und  dass  die  einzelnen  Artikel  jedem,  der  Lust  zum  Frieden 
und  zu  solchem  Verständnis  hat,  keine  Schwierigkeit  bereitem, 
so  ist  er  nicht  ungeneigt,  sich  nicht  nur  als  Ksr.,  sondern  mit 
wirklicher  Hilfe  und  mit  allem,  was  einem  Bundesverwandten 
zu  thun  gebührt,  in  das  Bündnis  einzulassen  und  zu  dem  auf 
24.  Juli  wieder  nach  Eger  angesetzten  Tag  Kommissarien  mit 
Vollmacht  abzufertigen. 

Da  der  Ksr.  auch  Chr.  gerne  in  dem  Bündnis  sehen 
würde  und  hofft,  derselbe  iverde  sich  davon  nicht  absondern, 
so  möge  dieser  den  Ksr.  über  seine  Meinung  verstä7idigen ; 
falls  Chr.  beitreten  und  Gesandte  zu  dem  Tag  abschicken  xvilL 

•)  Darauf  weist  auch  Seid  in  der  n.  1  erwähnten  Denkschrift  hin, 
*)  Dniffel  IV,  l:.^8. 


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228,-229.  1553.  ^iU 

SO   toill    der  Ksr.    seinen    Koimnissarien    befehlen,   jenen    alle  juni  26. 
Förderung  und  Anweisung  zu  erteilen. 

Zugleich  soll  der  Gesandte  die  Verlegung  des  Reichstags 
von  Ulm  nach  Augsburg   mitteilen^    welche  Chr.   auch  an  die 
bena<^hbarten  Fürsten,   Stände  und  Städte  berichten   möge. 
Brüssel,  1558  Juni  26. 

Wien.     Mainzer  Reichstagsakten  24.    Ahschr.  —  Konz.    Wien  E.-A. 
in  gen.  18.^) 

229.  Kg.  Ferdinand  an  Hz.  Albrecht:  juni  27. 

Vertrag  mit  Chr.    Beitritt  zum  Heidelb.  Bund. 

erhielt  dessen  Schreiben  samt  dein  gefertigten  Vertrag  und  der 
Notel  der  wirtbg.  Investitur;  dankt  ihm  für  die  vielfache 
Mühe  U7id  Arbeit.  Hat  mit  gnädigem  Gefallen  gehörty  dass 
ihm  Chr.  durch  Albrecht  für  die  erwiesene  Gnade  danken  Hess 
und  dafür  das  in  dem  Vertrag  genannte  vollziehen  ivilU  mit 
der  Bitte,  einige  Arreste  in  den  ober-  und  Vorderösterreich. 
Ländern  aufzuheben.^)  Hat  hiezu  schon  der  ober-  und  rorder- 
österreich.  Regierung  Befehl  gegeben,  und  schickt  zugleich  die 
Fürbitte  an  den  Ksr.  tvegen  Rückgabe  des  Aspergs  in  Or.  und 
Ahschr.  mit.^)  Will  die  Bezahlung  in  Ulm  gegen  gebührliche 
Quittung  entgegennehmen  lassen. 

Was  dann  betiiift  d.  1.  anmanung,  das  wir  auf  derselben 
gesandten  beschehen  anbringen,  nachdem  sich  der  memingisch  tag 
on  frncht  geendet,  bedacht  sein  wollen,  hat  uns  unser  freuntlicher, 
lieber  son,  kinig  Maximilian  zu  Behem,  derhalben  auch  von  d.  1. 
wegen  etwas  weiter  bericht  geben;  befahl  letzterem,  an  Albrecht 
seine  [Ferd.J  Meinung  zu  schreiben  und  bezieht  sich  hierauf.^} 
—   Wien,  JooH  Juni  27. 

St.  Chr.  I.  9,  123.    Ahschr. 

*)  Ebd.  Konz.  der  gleichzeitigen  Kredenzen  an  Bayern  and  Salzburg^  in 
welchen  für  BßckUns  Namen  det jenige  Sp<lts  konigiert  ist :  dabei  sind  die  Ab- 
weichungen  der  Instruktion  angegeben. 

229.  *)  StuUgartf  JuU  3  bittet  dann  Chr.  den  Kg.  auf  Grund  eines  von 
seinem  Vater  hint erlassenen  Verzeichnisses  der  Arreste  um  Rückgabe  des  Ar' 
resii^'ten  samt  dem  inzwischen  eingenommenen  Interesse  und  Nutzungen.  - 
Ebd.  kass.  Or.  (In  der  Adr.  fehlt  ..Hz.  zu  Wirtbg.*' :  dies  war  tcohl  der  Grund, 
Atn  Brief  umzuschreiben.) 

2)   Vgl,  nr.  199  n.  2. 

*)    V^gl.  nr.  251. 


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202  1553-  2SO.-'2Hh 

Juni  27.  230.  Chr.  an  Claus  von  Hattstatt: 

Ausgabe  von  Wartgeld. 

erhielt  gesternt  die  Antwort  Hz.  Albrechts  von  Bayern^)  auf 
das  Schreiben  Hattstatts.  Sie  wünschen  beide,  dass  er  seiner 
Abfertigung  in  Heidenheim  nachkomme,  mit  seinen  Haupt- 
und  Befehlsleuten  auf  ein  Wartgeld  verhandle,  die  erhaltenen 
1000  fl.  angreife  und  austeile,  um  dieselben  so  lang  als  mög- 
lich aufzuhalten.  —  Stuttgart,  1553  Juni  27. 

1.  Ced.:  Käme  ein  Lauf  unter  die  Knechte,  kann  er  die 
1000  fl.  überschreiten  und  ivilrde  von  Chr.  und  Albrecht  scliad- 
los  gehalten.  Da  sie  weder  gegen  Ksr.  noch  Kg.  zu  handeln 
gedenken,  möge  er  dies  dem  von  Wilsberg  und  andern,  die 
hierin  Bedenken  haben,  anzeigen. 

2.  Ced.:  Erhielt  postscr.  dessen  eigh.  Schreiben;  bittet 
nocJieinmal,  sich  zu  gedulden  und  inzwischen  nicht  in  andere 
Dienste  zu  begeben.  In  wenigen  Tagen  werden  sich  die  Einungs- 
verw.  resolvieren,  worauf  er  sogleich  Bescheid  erhalten  wird: 
wenn  es  ihm  geschickt  ist,  möge  er  zu  Chr.  heran  freiten. 

St.  Heidelb.  Verein  2.    Konz. 
Juni  28.  2S1.  Hz.  Albrecht  und  Chr.  an  Kf.  Friedrich: 

Heidenheimer  Abschied.     Die  Schirmvencandten. 

Antwort  auf  dessen.  Schreiben  von  Juni  16.  Resolution  der 
Einungsverwandten  über  den  Heidenheimer  Abschied  in  der 
bestimmten  Zeit  wäre  namentlich  wegen  Verhandlung  mit  Oberst, 
Hauptleuten  und  Rittmeistern  erwünscht  gewesen;  doch  lassen 
sie  es  bei  seiner  Entschuldigung. 

Die  Schirmverwandten  wurden,  soviel  sie  sich  erinnern^ 
in  der  ganzen  Heidelberger  Verhandlung  mit  keinem  Wort 
erwähnt  noch  neben  den  Unterthanen  und  Vertoandten  der 
Fürsten  genannt;  auch  in  die  Abrede  selbst  wurden  sie  nicht 
gesetzt.  Sie  fürchten,  ihre  Erwähnung  möchte  bei  Kff.  und 
Fürsten  allerlei  Nachdenken  erregen.  Der  Kf.  möge  die  Mei- 
nung der  anderen  Eiymngsff.  einholen,  mit  denen,  wie  mit  dem 
Kfen.  selbst,  sie  sich  gerne  freundlich  vergleichen  wollen.  — 
München,  looS  Juni  V^. 

St.  Heidelb.    Verein  2.    Abschr. 
230.  «)  nr.  :i:i3. 


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'^^.>.  155B.  203 

232.  Memorial  für  Ludwig  von  Fraumberg:^)  Juni  29. 

Mitteilung  einer  pfälz,  Werbung  bei  Chr,  an  Bayern. 

Nota  der  Pfaltz  anbringen,  den  28.  junii  durch  deren  niar- 
si-hall  gethon.*) 

1.  Ist  sein  fumemest  anbringen  in  der  instruktion  zu  sehen, 
dergleichen  in  den  beigelegten  Schriften. 

Volgende  mündliche  anregung,  so  beschehen: 

2.  Nota  das  die  Sachen  wichtig  und  bedencklich,  es  falle 
auf  weihe  selten  es  welle. 

3.  Landgraven  halb,  ob  nit  [ime?]»^  selbst  ein  anlehen  zu 
thun,  [das]  derselb  für  sich  selbst  hilf  th[et?]»>  nach  seiner  ge- 
legenheit,  damit  er  gefasst  wurde. 

4.  Nota  das  nötig,  ein  zesamenschickung  und  das  Baieni 
und  Wirtemberg  den  tag  one  Verzug  ansetzen  und  ausschreiben, 
nemlich  gen  Ladenberg,  daselbsthin  ain  ieder  nur  2  vertraut  rethe 
ordnen  sollte. 

5.  Auf  solhem  tag  sollt  anfangs  dise  Instruction  sambt  alhie 
beizeichneten  Schriften  beratschlagt  werden,  auch  daselbst  davon 
^eredt  von  ainer  Schickung  zu  kei.  mt. 

6.  Ob  nit  auch  gut,  das  mer  stend  in  die  ainigung  gezogen 
wurden,  sonderlich  Sachsen  und  Hessen. 

7.  Ob  nit  auch  gut,  das  Gulch  sich  auch  so  bald  mit  kriegs- 
voick  verfasst  in  gleichem  wie  Baiei-n  und  AMrtemberg,  damit 
man  daselbst  ein  gewiss  volck  auch  hett. 


a)  Am  dtr   Vorlagt  ein  kUinea  Stückchen  abgtri«9$n, 

232.  *)  Kredenz  für  Frauenberg  an  Hz,  Albrecht ,  dat.  Nürtingen^  Juni  29 , 
in  München,  St.A.  220113.     Or.  präs,  Juli  3. 

*)  Frauenberg  hat  den  Auftrag ^  dem  Hz.  Albrecht  über  die  Werbung  des 
pfälz.  Marschalls  bei  Chr,  zu  btrichten,  deren  Inhalt  gewesen  war,  Chr.  über 
ein  pussisches]  Gesuch  um  Unttrstützung  des  Kfen.  MmHz  durch  den  Heidelb. 
Verein  zu  verständigen.  Die  pfälz.  Instruktion  bei  Drafftl  IV,  176.  {Bis  ,,6t- 
ütmmen  zu  wolleti^  geht  der  Bericht  über  dtn  Antrag  „der  Person^ ;  dann  folgt 
die  pfälz.  Antwort  an  r,die  Person^,  zu  der  auch  noch  der  Satz  .,gut  wäre  . .  . 
zu  vermitteln^  gehört.  Bann  folgt :  da  die  Sache  hochwichtig  ist,  wollte  der 
Kf,  nichts  versäumen,  sondern  das  mit  weiterem  BeHcht  des  Marschalls  an  Chr. 
bringen;  dieser  möge  es  an  Hz.  Albrecht  gelangen  lassen,  wie  es  der  Kf.  ebenso 
an  Mainz,  Trier  und  Jülich  berichtete:  Kf.  hielte  für  gut,  das  ire  U.,  Baieni 
und  Wirtemberg,  furderlich  auf  jüngsten  haidenheimischen  abschiede  ain  tag  an 
gelegen  malstatt  furgenomen  und  ausgeschrieben  betten,  wozu  jeder  Einungs- 
cerw,  einen  vei-t muten  Bai  abfertigt.  —  München,  St.A,  220/13  Abschr,)  über 
die  Vorgeschichte  der  pfälz.  Werbung  vgl  Ih^ffel  IV,  147,  154,  161,  170. 


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204  1563.  232.-233. 

Juni  29,  y.  t>^r  beeden  Saxsen  halb  auf  kunftip:em  tag  auch  zu  ge- 

dencken,  was  ze  thun. 

9.  Das  sich  die  gebonie  fursten  etwas  nelier  zesamentheten 
und  ire  alte,  herkomene,  erbliche  heuser  bedechten. 

10.  Das  feurer  antreflfen  zu  besorgen.^) 

Si.  Heidelb.  Verein  3.     Memorial  von  Kurz'  Hand,  mit  der  Auf  sehr.: 
raemorial  L.  v.  Frauenberg  gegeben. 

Juni  30.  233,  Die  Kff,  von  Mainz,   Trier  und  Pfalz  und  der  Hz. 

von  Jülich  an  Hz.  Albrecht  und  Chr.: 

Zustimmung  zu  den  Heidenheimer  Beschlüssen, 

ersahen  aus  dem  Bericht  ihrer  Heidenheimer  Gesandten  und 
aus  dern  Abschied,  was  beide  E.  1.  in  personlicher  gegenwärtig- 
keit mit  gedachten  unsem  abgefertigten  der  ietzigen  vor  äugen 
schwebender  geferlicheit  und  geschwinder,  sorgsamer  leuft  halben 
unser  allerseitz  land,  leut  und  underthonen,  damit  sie  nach  ver- 
möglicheit  vor  beschwerlichem,  unversehenlichem  infall  beschützt 
und  beschirmbt,  zum  besten  (doch  uf  hindersichbringen)  bedacht, 
erwegen  und  verabschidet,  und  aus  aller  sollicher  furgeloflFner 
und  verabschidter  handlung  bei  uns  andei-s  nichtz  finden  können, 
dan  das  den  sachen  allenthalben  nach  ietziger  beschwerlicher 
gelegenheit  stattlich  und  also  wol  nachgedacht,  das  wir  unsers 
tails  in  demselbigen  nichtz  zu  verbessern  wissen.  Derhalben  so 
seind  wir  sollicher  durch  beid  E.  1.  mit  unsern  abgefertigten 
gesandten  gepflegter  handlung  ainig  und  zufriden,  das  angeregter 
abschid  neben  nachvolgenden  puncten,  so  uns  dameben  referirt 
und  angezaigt,  gelebt  und  volzogen  werde;  nämlich:  dass  mit 
dem  Feld'  und  Anzug  bis  auf  loeitere  Not  nicht  geeilt  wird, 
sonderii  im  Vorrat  ein  Regiment  guter  Knechte  und  900  Pf, 
zu  warten  bestellt  werden.  Mit  Claus  von  Hattstatt  und  Bern- 
hard von  Virmont  als  Oberst  und  Rittmeister  und  Geispitzen^^ 
als  Musterplatz  sind  sie  einverstanden,  auch  mit  dem,  was 
Albrecht  und  Chr.  mit  jenen  handelten;  ebenso  dass  Claus  von 
Hattstatt,  der  sich  so  bereitwillig  zum  Dienst  der  Einungsvenr, 
erbot  und  für  sich  kein  Wartgeld  begehrt.  200  fl.  verehrt  wer- 
den.   Auch  stimmen  sie  zu,  dass  den  900  Pf.,  wovon  Bernhard 

a)  Or.  (iuiHpeltc;  rgl.  nr.  197. 

^)   Vgl.  damit  die  icitihg,  Artikel  zur  Beratung  in  Ladenburg  bei  Druffe 

/r,  163. 


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233.-234.  16Ö3.  205 

von  Virmont  schon  500  hat  und  sicher  auch  das  6,  bekommen  Juni  30. 
wird,  pro  Pferd  2  Monat  lang  6  Thaler  gegeben  werden.  Dass 
Albrecht  und  Chr.  bis  auf  weitere  Verordnung  auf  der  nächsten 
Versammlung  die  Generalobmannschaft  übernehmen,  hat  ihren 
Gefallen.  Wenn  beide,  da  die  Zeitungen  so  geschwind  kommen, 
eine  Zusammenkunft  der  Räte  wieder  für  nötig  halten,  sollen 
sie  einen  Tag  an  gelegener  Malstatt  bestimmen. 

Darüber,  dass  der  Kardl.  von  Augsburg  an  die  beiden 
gelangen  Hess,  ihn  auch  in  die  Einung  kommen  zu  lassen, 
was  auch  noch  durch  andere  nachgesucht  werden  möchte,  wird 
nach  ihrer  Ansicht  am  besten  erst  bei  weiterer  Zusammenkunft 
beraten,  was,  toie  sie  hörten,  auch  der  beiden  Meinung  ist. 

Danken  Chr.,  dass  er  inzwischen  Geld  für  sie  auslegte; 
wollen  es,  wann  Chr.  bestimmt,  zurückzahlen. 

Entschuldigen  sich,  dass  sie  so  spät  zuschreiben,  mit  der 
Grosse  des  Wegs.  —  1555  Juni  HO^) 

Ced.:  Schicken  auch  die  Schreiben  des  Kfen.  von  Trier 
und  das  des  Hzs.  von  Jülich  an  den  Kfen.  von  Mainz  wegen 
des  Heidenheimer  Abschieds  in  Abschr.  mit.^) 

St.  Heidelb.   Verein  2.    Abschr.  pras.  Stuttgart,  Juli  4. 

234.  Kf.  Friedrich  an  Chr.:  JuU  i. 

Kais.  Schreiben.    Sendung  Böcklins. 

erhielt  am  28.  Juni  von  seinen  zu  der  Frankfurter  Schickung 
an  die  Kriegsff.  abgeordneten  Räten  von  Würzburg  aus  ein 
kais.  Schreiben  an  ihn,  das  Gf.  Reinhard  von  Solms  denselben  ^ 


233.  *)  Dieses  Schreiben  sendet  eodem  der  Kf.  von  Mainz,  seinerseits  ge- 
fertigt,  an  Kurpfalz  mit  der  Bitte,  es  auch  zu  versekretieren  und  abzuschicken. 

*)  Beil.  das  Schreiben  von  Jülich  an  den  Kfen.  von  Trier,  dat.  Düssel- 
dorf Juni  18 ;  der  Hz.  teilt  mit,  dass  er  schon  bisher  in  fleissiger  Werbung 
war,  um  die  in  Heidelberg  verabredete  Anzahl  Kriegsvolks  zu  bekommen.  Was 
das  Heidenheimer  Bedenken  betrifft,  so  stellt  er  den  3  Kff.  anheim,  ob  nicht  — 
da  Markgf.  Atbrecht  aus  Franken  abgezogen  und  mit  1600  Pf  in  Halberstadt 
angekommen,  auch  Gf  Chr.  von  Oldenburg,  der  im  Stift  Münster  um  WildeS' 
hausen  sein  Kriegsvolk  gesammelt,  aufgebrochen  ist,  icie  auch  die  andern  im 
Namen  des  Markgfen.,  des  Hzs.  Erich  von  Braunschweig  und  der  Städte  an- 
genommenen Haufen,  denen  sich  auch  die  braunschweig.  Junker  zugesellten,  — 
die  Bestallung  auf  gemeinsame  Kosten  in  seiner  Gegend  zu  thun  am  meinten 
nötig  wäre;  doch  will  er  sich  von  den  andern  nicht  absondern.  —  Ehrenbreit- 
stein,  Juni  21  giebt  der  Kf.  von  Trier  diese  Jülicher  Bitte  an  Mainz  weiter 
und  wiUigi  zugleich  in  den  Heidenheimer  Abschied. 


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206  1553.  :i84.—235. 

Juli  1,  zugestellt  hatte ;  schickt  davon  in  besonderem  Vertrauen  Abschr}) 
Da  nach  dem  Eingang  der  Ksr.  dies  nur  in  besonderem  Ver- 
trauen ihm  und  den  anderen  Kff,  —  diese  haben  es  nach  dem 
Bericht  der  Räte  auch  erhalten  —  schreibty  so  bittet  er  um 
strenge  Geheimhaltung,  Hat  dem  Kfen.  von  Mainz,  der  es 
auch  erhielt,  eine  Zusammenschickung  der  vertrautesten,  ge- 
heimsten Räte  vorgeschlagen ;  ^)  würde  deren  Resultat  mitteilen. 
Hätte  nichts  gegen  eine  Mitteilung  an  Hz,  Albrecht;  wenn  sie 
aber  nicht  in  strengstem  Geheimnis  möglich  ist,  so  ist  damit 
bis  zu  guter  Gelegenheit  zu  warten,^) 

Vom  kais,  Hofe  wurde  ihm  heute  geschrieben,  es  sei  vom 
Ksr,  Böcklin  von  Strassburg  zu  den  rhein,  Kff.  mit  Werbung 
abgefertigt  und  mit  Hans  Ungelter,  Stadtschreiber  von  Ulm, 
schon  im  Heraufreiten;  er  werde  zuerst  Köln,  dann  Trier, 
Mainz  und  ihn  aufsuchen.  Kennt  die  Werbung  der  beiden 
nicht,  —  Heidelberg,  1553  Juli  1, 

St,  Pfalz,  Miss,  6,     Or,  präs,  Stuttgart,  Juli  3, 

Juli  2.  235.  von  Hewen  und  von  Bödigheim  an  Chr,  : 

Vermittlung  in  Franken. 

kamen  am  Sonntag  den  18,  Juni  in  Bischofsheim  an,  wo  am 
folgenden  Tag  die  Kommissarien  samt  den  anderen  Botschaften 
eintrafen  und  sogleich  eine  Stunde  zur  Zusammenkunft  fest- 
gesetzt wurde.  Die  Mainzischen  verlasen  ein  Entschuldigungs- 
schreiben Ottheinrichs,  ebenso  ein  Schreiben  von  Hz,  Wolfgangs 
Räten,  dass  ihr  Herr  nach  Hessen  verreist  sei  und  sie  ihm 
das  Schreiben  von  Frankfurt  nachschicken  wollen.  Darauf 
trugen  auch  sie  Chrs,  Entschuldigung  vor. 

Alexander  von  der  Tann  trug  vor,  sein  Herr  glaube,  tvenn 
man  Frieden  machen  loolle,  so  müsse  man  Weiterungen  zunschen 
Kf.  Moriz  und  dem  Markgfen,  zu  verhüten  suchen.  Die  Kom- 
missarien und  Botschaften  berieten  darauf  ein  Schreiben  an 
Hz.  Wolf  gang,  er  solle  von  Hessen  aus  selbst  zu  Brandenburg 


234.  *)  Ähschr,  ehd.  Der  Ksr.  rechtfetiigt  darin  sein  bisheriges  VerhcUt^n. 
Vgl.  den  Abdruck  bei  Langsnn  2,  364— i>8:  auch  Druffel  IV  S.  178  n.  1. 

2)   Vgl.  fir.  300. 

•)  Nach  nochmaliger  Anfrage  heim  Kfen,  schickt  Chr,,  Böblingen,  Jtdi  6, 
das  kais.  Schreiben  an  Hz.  Albrecht;  dieser  werde  daraus  sehen,  tcas  man  im 
Schilde  führe,  und  irerde  es  geheim  zu  halten  itissen.  —  St,  Heidelb  Verein 
9,  III.    Konz. 


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:i3o.  1568.  207 

reisen,  soviel  immer  möglich  zum  Vertrag  handeln  und  den  juU  z 
Markgfen.  bewegen,  dass  er  seinen  Räten  hier  aussen  befehle, 
sich  in  Unterhandlung  einzulassen;  auf  seinen  Wunsch  wolle 
man  ihm  einige  der  Gesandten  beigeben.    Darauf  kam  noch 
keine  Antwort 

Da  nur  der  B,  von  Würzburg  das  begehrte  Geleite  über- 
schickt  hat,  beschloss  man,  es  sei  tveder  der  Sache  noch  der 
Instruktion  zmvider,  von  Bischofsheim  nach  Würzburg  zu  ziehen, 
da  man  ohnedies  die  Verhandlung  bei  den  Bb,  beginnen  müsse. 
Also  reiste  man  am  Samstag  nach  Würzburg. 

Am  Sonntag  den  i^ß.  Juni  gab  ihnen  der  B.  Audienz.  Der 
Mainzer  zeigte  ihm  den  Zweck  ihres  Kmnmens  an  und  begehrte 
darauf,  alle  thätliche  Handlung  und  den  Prozess  einzustellen. 
Sie  beide  ersuchten  auch  die  Kommissarien,  mit  dem  B.  wegen 
Schonung  des  unmündigen  und  unbeteiligten  Markgfen.  Georg 
Friedrich  zu  verhandeln,  was  Alex,  von  der  Tann  unterstützte. 
Der  B.  nahm  Bedacht  bis  Mittwoch  und  gab  dann  beil.  schrift- 
liche Antwort.^)  —  Die  Nürnberger  gaben  auf  die  von  Regenten 
und  Räten  von  Ansbach  nach  Frankfurt  übersandte  Suppli- 
kation beil.  Antwort.*)  Bis  jetzt  ist  ivenig  und,  me  sie  glauben, 
noch  nichts  Fruchtbares  verhandelt.  Der  B.  besteht  vor  allem 
darauf,  dcLSS  er  nichts  geben  könne  und  wolle;  da  er  genügende 
Kundschaft  habe,  dass  Markgf.  Albrecht  sich  sehr  stärke,  auch 
das  markgfl.  Volk  von  Schweinfurt  aus  ihn  täglich  beschädige, 
80  sei  sein  Begehren,  dass  jeder  seinem  Herrn  schreibe,  auf 
des  Bs.  weitere  Mahnung  ihm  kraft  des  Landfriedens  zuzuziehen. 
Dies  wurde  als  der  Instruktion  ivider sprechend  abgelehnt.^)  - 
Würzburg,  1553  Juli  2. 

Ced.:  Am  1.  d.  M.  kam  auch  Geleite  vom  B.  von  Bamberg, 
der  sich  dabei  erbot,  auf  Wunsch  seine  Räte  auch  nach  Würz- 
burg zu  schicken. 

St.  Ueiddb.   Verein  B.  9  Beifasz.  14.     Ot.  präs.  Stuttgart,  JuU  4. 


235.  *)  Der  B.  lehnt  StiUstand  und  Prozesseinstellung  ab,  bittet  auch, 
das  Kriegsvolk  aus  Schweinfurt  wegzubringen,  und  erklärt,  dass  die  Beschä- 
digung von  Georg  Friedrichs  Unterthanen  ohne  seine  Schuld  erfolgt  sei.  — 
Ebd.  Abschr. 

')  Bringen  ihrerseits  Klagen  vor. 

•)  Stuttgart,  Juli  5  antwortet  Chr.,  wenn  man  ihre  Teilnahme  an  der 
Schickung  eu  Markgf.  Albrecht  wünsche,  solle  von  Hetcen  mitreiten,  ^-  Ebd. 
Konz.  und  Or.  präs.  Würzburg,  Juli  7. 


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208  1553.  :i36. 

Juli  2.  236.  Liz.  Eisslinger  an  Chr.: 

Bescheide  und  Zeitungen  vom  kais.  Hof. 

Wegen  des  Privilegiums  fragte  er  gestern  den  B.  von  Arras, 
was  er  Chr.  hierüber  schreiben  solle;  der  B.  versprach,  sobald 
der  Ksr.  vom  Tiergarten,  wo  er  keine  Audienz  bekommen  könne, 
wieder  in  den  Palast  komme,  wolle  er  Chrs.  Sachen  zuerst  aw- 
bringen,  und  fügte  bei,  er  halte  für  gevnss,  dass  der  Ksr.  Chr. 
den  Asperg  zurückgeben  werde;  ebenso  erhielt  der  kgl.  Gesandte 
gute  Vertröstung,  aber  noch  keine  endgültige  Entscheidung. 

Was  von  Chr.  wegen  des  ausgegangenen  Mandats  schrift- 
lich an  den  Ksr.  gelangte,^)  wurde  auf  des  Bs.  von  Arras  Ver- 
ordnung schon  im  deutschen  Rate  verlesen;  konnte  noch  keine 
Antwort  erhalten.  Sprach  darüber  vertraulich  mit  dem  Vize- 
kanzler, der  auf  seine  Frage  nach  Resolutiofi  besonders  über 
Chrs.  letztes  Schreiben  antwortete,  die  letzten  Handlungen  in 
diesem  Schreiben  seien  kitzeliger  als  die  andern.  Glaubt,  dass 
man  diese  Sachen  gerne  mit  Stillschweigen  umgehen  möchte; 
denn  der  Vizekanzler  sagte  unter  anderem,  er  wisse  nicht,  wie 
Chr.  hierauf  zu  antworten  sei;  er  hielte  für  gut,  dass  Chr.  und 
andere  Fürsten,  die  auf  Anhalten  der  Bb.  solche  Mandate  vom 
K.G.  erhielten,  für  sich  mit  den  Bb.  verhandeln  Hessen,  damit 
sie  hierin  unbeschwert  bleiben. 

Neue  Zeitung:  Der  Markgf.  ist  zu  dem  von  Oldenburg  mit 
600  Hakenschützen  U7id  1500  Pf.  in  Braunschweig  gestossen; 
auch  der  Hz.  von  Preussen  soll  sich  mit  Reitern  gefasst  machen. 
Der  Prinz  von  Piemont  ist  zum  Generalobersten  über  das  nieder- 
länd.  Kriegsvolk  bestimmt,  zieht  nächsten  Mittwoch  ins  Feld, 
noch  vor  Th^rouanne,  bis  diese  Festung  ganz  geschleift  ist; 
wohin  weiter,  weiss  man  nicht;  der  Prinz  von  Spanien  hat  der 
Kgin.-Witwe  Leonore  aus  Frankreich  Tochter,  die  Kgin.  in 
Portugal,  zur  Gemahlin;  der  Verspruch  ist  schon  gescliehen; 
der  Beischlaf  soll  im  September  in  Portugal  sein;  der  Prinz 
wird  deshalb  wohl  nicht  bald  lieratiskommen.  —  Böcklifi  wurde 
letzten  Donnerstag  von  hier  mit  kais.  Befehl  zti  den  rhein.  Kff, 
abgefertigt;  derselbe  sagte  ihm,  dass  er  ebenso  Befehl  und  Kre- 
denz an  Chr.  habe,  —  Heinrich  Hass  kam  van  dein  Frank- 
furter Tag  hier  an.  —  Brüssel,  1553  Juli  2. 

St.  Hörn.  Kais.  6  c.     Or.^) 


a)  2  cito. 

:^36.  ^)  nr.  216  n.  i. 


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m.  1553.  209 

237.  Licdmig  von  Frauenberg  an  Chr.:  Juli  9. 

Werbung  hei  Uz.  Albrecht.    Ladenburger  Tag. 

gestern  abend  zeitig  in  München  angekommen,  Hess  er  sich 
noch  bei  Hz.  Albrecht  ansagen,  der  ihn  auf  lieute  früh  6  Uhr 
in  die  neue  Feste  beschied;  er  hörte  ihn  zu  dieser  Zeit  allein 
ohne  Räte  an,  las  in  seinem  Beisein  zuerst  die  kfl.  Instruktion, 
dann  die  anderen  Schriften,  hörte  ihn  dann,  seinem  Denkzettel 
nach,  tveiter  und  fragte,  was  Chr.  Pfalz  geantwortet  habe;  er 
berichtete,  wie  es  gegangen  sei,  und  besonders  dass  Chr.,  weil 
die  SacJie  wichtig,  Bedenkzeit  genommen  habe  und  baldige  Zu- 
sammenkunft für  notwendig  und  gut  halte.  Darauf  nahm  der 
Hz.  aUe  Schriften  und  Denkzettel  zur  Hand,  Hess  Dr.  Hundt 
zu  sich  rufen,  ging  mit  ihm  in  ein  besonderes  Gemach  und 
hiess  ihn  [Frbg.J  warten.  Nach  10  Uhr  Hess  ihn  der  Hz. 
wieder  an  den  Hof  zum  Imbiss  rufen,  führte  nach  dessen  Be- 
endigung mit  ihm  ein  langes  Gespräch  über  die  Sache,  wieder  . 
ohne  jemand  dazuzunehmen,  und  gab  ihm  der  Substanz  nach 
die  Antwort,  er  wolle  die  Sache  weiter  bedenken.  Den  Laden- 
burger  Tag  auf  Sonntag  nach  Margarethe  lasse  er  sich  durch- 
qus  gefallen  und  wolle  denselben  auch  durch  vertraute  Räte 
mit  vollkommener  Gewalt  besuchen  lassen;  das  möge  Chr.  an 
Pfalz  schreiben,  damit  es  den  andern  auch  bekannt  werde  und 
sie  sich  darnach  richteti  können;  denn  es  sei  an  diesem  Tag 
viel  gelegen.  Der  Hz.  gab  ihm  auch  zu  verstehen,  er  wolle  seine 
Räte  zeitig  abfertigen  und  2—3  Tage  vorher  zu  einer  Unter- 
redung zu  Chr.  schicken.  Liess  dem  Hz.  auf  seinen  Wunsch 
die  pfälz.  Instruktion  samt  den  andern  Schriften  ausser  den 
Denkzetteln;  der  Hz.  begehrte  noch,  dass  er  seinen  Bericht, 
ohne  den  er  die  Schriften  nicht  hätte  verstehen  können,  auch 
Dr.  Hundt  vortrage. 

Wird,  was  der  Hz.  weiter  im  Vertrauen  mit  ihm  redete, 
nach  seiner  Ankunft  berichten,  da  es  sich  der  Feder  nicht  ver- 
trauen lässt.  —  München,  1553  Juli  3,^)  3  Uhr  nachm. 

St.  Brandenburg  1  d.     Or. »)  präs.  StuttgaH,  Juli  5.') 


>)  8  cito,  citissim«. 

287.  ')  eodem  achreiht  Hb.  Albrecht  selbst,  er  habe  mit  dem  Gesandten 
«Ö«rW  gesprochen,  wie  dieser  geschrieben  Jiabe  und  mündlich  weiter  bericfUen 
verde;  er  werde  seine  Bäte  zu  Chr.  schicken.  —  Erhielt  auch  von  Chr.  ein 
anderes  Schreiben  mit  der  Zeitung  von  VerU'ag  zwischen  dem  Kfen.  von  Sachsen 

Ernit,  Brief w.  des  Hxs.  Christoph.  II.  14 


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210  1553-  238.^-239. 

JuU3.  238.  Hz,  Albrechts  von  Bayern    Bedenken,   dem   L.  von 

Frauenberg  mündlich  angezeigt  :^^ 

M.  g.  hem  h.  Albrechts  bedencken: 

Nota  wo  die  endperung  nit  weit  erleschen,  das  in  allweg 
ratsam,  das  die  fursten  persenlich  zusamenkemen.  —  Heltz  nit 
gar  für  unratsam,  ob  schon  herzog  Morizen  etlich  monet  mit  gelt 
wurt  hilf  thon ;  ader  aber  dem  konig  ein  anlehen  mit  gelt  zn  disem 
werck;  der  konig  werd  herzog  Morizen  nit  lassen;  er,  herzog 
Albrecht,  gedenck  sich  auch  nit  von  herzog  Morizen  abzuwenden. 
Man  miess  nit  an  alt  Sachen  dencken.  Man  kun  auch  herzog 
Morizen  von  wegen  des  pasauischen  Vertrags  nit  verlassen.  Der 
haidelbergisch  abschaid  streck  sich  nit  dahin,  das  man  darumb 
einem  driten  man  nit  helfen  solt.  In  soma,  lezstlich  nimpt  er, 
der  herzog,  all  mein  gethon  anbringen  etc.  in  verrer  bedencken 
bis  uf  künftigen  tag  zu  Ladenberg.  ^)  —  1553  [Juli  3]^^ 

St.  Hddelb,  Verein  3,     Or,    von    Frauenbergs  Hand.     Vgl  Drufd 
IV,  182  n.  2. 

Juli  4.  239.  Kf.  Friedrich  an  Hz.  Albrecht  und  Chr.: 

Heidenheimer  Abschied.    Ladenburger  Tag.    Stellung  der  Schirmver» 
wandten.    Ansuchen  bei  EichstäU. 

erhielt  gestern  abend  deren  Schreiben.^)  Seine  und  der  anderen 
Bundesgenossen  zusagende  Antwort^  auf  den  Heidenheimer 
Abschied  werden  sie  wohl  nun  stündlich  erhalten.  Da  ihre 
Räte  am  16.  d.  M.  in  Ladenburg  zusammenkommen  sollen, 
könnte  hier  der  Schirmverwandten  wegen  auch  verhandelt  wer- 
den; tvill  seinen  Räten  deswegen  Befehl  mitgeben.  —  Heidel- 
berg, 1553  Juli  4. 

Ced.  an  Chr.:  Schickt  Zeitungen  vom  Kfen.  von  Mainz. 
Hat  diesem  geschrieben,  dass  über  den  letzten  Punkt,  dass  bei 


»)  Kaeh  Ämfwekr.  von  Kur». 
b)  Vgl.  nr.  »S7. 

und  Markgf.  AJbrecht,  der  er  wenig  Glauben  schenkt.  —  Ebd.  Or.  präs.  Stutt- 
gart, Juli  6. 

')  Chr.  schickt  Abschr.  dieses  Briefes  an  Kf.  Friedrich;  es  sei  nötig, 
dass  der  Kf.  auch  den  andern  Müverwandten  diesen  Tag  sogleich  eröffne.  — 
St.  Pf  die  9el.   Kons. 

238.  ')  Vgl.  hieeu  die  bayr.  Instruktion  nach  Ladenhurg,  Drugel  IV,  182. 

239.  *)  nr.  231. 
•)  nr.  233. 


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W.—242.  1568.  311 

einem  von  ihnen  tvie  bei  Eichatätt  angesucht  tvürdef^)  auch  auf  juii  4. 
dem  angesetzten  Tag  zu  handeln  sei;  jeder  soll  darauf  seine 
Bäte  abfertigen. 

St.  HeidM.  Verein  2,    Abschr. :  Ced.  Or.  praß.  Stuttgart,  Juli  ß. 

240.  Pfalzgf  Ottheinrich  an  Chr.:  JM  4. 

Zeitung  über  Vertrag  Mwischen  Kf.  Mwrii  und   Markgf.  Albrecht: 
Besuch  in  Dülingen,    Sessel  Ulrichs. 

sendet  neue  Zeitungen,  namentlich  deshalb,  weil  daraus  hervor- 
geht, der  Kf.  von  Sachsen  habe  den  Vertrag  vom  Markgfen. 
begehrt,  nicht  umgekehrt.  —  Der  Kardl.  von  Augsburg  hat  ihn 
heute  durch  einen  seiner  Räte  zu  seiner  Freundschaft  nach 
Dillingen  rufen  lassen;  tvill  dem  folgen  und  erst  nächsten 
Sonntag  heimkommen;  bittet  deshalb,  den  Dr.  Krauss^)  erst 
auf  nächsten  Sonntag  bei  ihm  erscheinen  zu  lassen.  —  Hat 
gehört,  Chrs.  Vater  hohe  einen  Sessel  gehabt,  in  dem  man  ihn 
die  Treppe  auf-  und  abtrug  und  der  sogleich  stand,  wenn  man 
ihn  damit  niedersetzte.  Bittet,  denselben  auf  Papier  malen 
und  dies  ihm  zukommen  zu  lassen.  —  Heidenheim,  1553  Juli  4. 

St.  Ffals  9el,  81.     Or.  präs.  StuUgart,  Juli  6. 

94L  Hz.  Albrecht  an  Chr. :  jm  5. 

Junge  Löwen.    Elfenbeinerne  Trinkgeschirre. 

schickt,  seinem  Versprechen  im  letzten  Schreiben  gemäss,  durch 
seinen  LOwenmeister  Martin  Widmann  2  junge  Löwen,  die  seine 
alten  Löwen  geworfen  (geweift)  haben.  —  München,  1553  Juli  5. 
Ced.:  Erinnert  sich,  Chr.  habe  elf enbeinerne  Trinkgeschirre 
gewünscht;  schickt  einige  seiner  schönsten  und  grössten  durch 
seinen  Löwenmeister  mit 

St.  Bayern  12  b  /,  72.     Or.  präs.  Herrenberg,  Juli  7. 

242.  Chr.  an  Hz.  Albrecht:  juii  6. 

Büsfungen.    Ladenburger  Tag, 

erhielt  gestern  beil.  Schreiben  an  sie  beide,^)  das  er  ihrem 
Abschied  gemäss  erbrach.  —  Clau^  von  Hattstatt  war  letzten 
Sonntag  bei  ihm  hier;  er  hoffte,  im  Fall  der  Not  mit  5—6000 

«)  nr.  221  n.  1. 

240.  ')  Dieser  soUte  Ottheinrich  bei  den  Verhandlungen  mit  seiner  Land- 
Schaft  als  Beistand  dienen. 
242.  *)  nr.  2SiL 


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2i2  155a  242.-243. 

Juli  o.  Knechten,  gar  rechtschaffenem  Gesinde,  erscheinen  zu  können, 
wenn  sonst  kein  Gewerbe  oder  Lauf  unter  sie  komme,  ivas 
zum  Teil  schon  im  Werk  sei.  Hat  darauf  Hattstatt  gestern 
abgefertigt  mit  dem  Befehl,  die  hievor  zugestellten  1000  fl.  an- 
zugreifen und  unter  die  Hauptleute  und  andere  ehrliche  Kriegs- 
leute  auszuteilen;  zwar  hofft  er,  dieselben  toerden  sich  damit 
2—8  Wochen  aufhalten  lassen,  hat  aber  Hattstatt  befohlen, 
wenn  inzwischen  ein  Lauf  unter  die  Knechte  käme,  weitere 
1000  fl.  aufzuwenden,  inzivischen  wieder  zu  ihm  zu  kommen 
Und  zu  berichten,  wobei  ihm  das  Geld  gegen  gebührcTide  Ur- 
kunde wieder  erstattet  vnlrde. 

Wegen  der  600  Pf.,  die  auf  etwa  2  Monate  aufgehalten 
werden  sollen,  hat  er  von  Virmont  noch  kein  Schreiben  em- 
pfangen. Hofft  selbst,  nach  dein  Versprechen  seiner  Rittmeister ^ 
200  Pferde  mehr  aufzubringen,  als  ihm  nach  der  Einung  ge- 
bührt. —  Über  das  ausgelegte  Geld  kann  er  noch  kein  Ver- 
zeichnis schicken. 

Hat  sich  mit  dem  pfälz.  Marschall,  wie  Albrecht  nun  von 
seinem  [Chrs.]  Gesandten  gehört  hat,  über  den  Tag  in  Laden- 
burg auf  der  anderen  Gutachten  verglichen;  der  Marschall 
versprach,  sein  Herr  werde  es  den  andern  vereinigten  Fürsten 
auch  zuschreiben;  sie  beide  brauchen  es  deshalb  nickt  zu  thun. 

Will  Albrecht  wegen  der  anderen  Punkte  Antwort  geben, 
soll  er  sie  nebst  einer  Abschr.  versekretiert  an  Chr.  schicken, 
der  sie  au^h  versekretieren  und  an  den  Kf.  Pfalzgfen.  senden 
würde.  —  Stuttgart,  1553  Juli  5. 

1.  Ced.:  Was  ihm  seine  Gesandten  schrieben  und  mit- 
schickten, die  er  wegen  weiterer  Gütlichkeit  zwischen  den  beiden 
Bb.  von  Bamberg  und  Würzburg  und  Markgf.  Albrecht  nach 
IVürzburg  abgefertigt  hat,  schickt  er  hiebei,  da,  soviel  er  weisSr 
Albrecht  keine  Gesandten  dort  hat. 

2.  Ced.:  Schickt  mit,  was  gestern  Kf.  Friedrich  ihm  be- 
sonders, vor  allem  wegen  des  Kammergerichtsmandats  über 
den  Zuzug,  unter  Zusendung  einiger  Zeitungen  schrieb  und  er 
antwortete. 

St.  Heiddh,   Verein  2,     Abschr.  (wir.) 

Juli  6.  243.  Clir.  an  Liz.  Eisslinger: 

Beratung  mit  dem  Landtagaausachuss.    Asperg. 

erhielt  dessen  letztes  Schreiben  wegen  Rückgabe  des  Aspergs. 


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U3.—344.  1668.  213 

Hatte  in  der  kgl.  Vertragssache  den  verordneten  grossen  Aus-  JuU  6. 
schuss  der  Prälaten  und  Landschaft  auf  28.  Juni  hieher  be- 
rufen, Hess  ihnen  den  Vertrag  vorlesen  und  begehrte  von 
ihnen,  darauf  bedacht  zu  sein,  dass  die  ersten  100000  fl. 
innerhalb  der  drei  Monate,  die  am  6.  Sept.  ausgehen,  bezahlt 
werden.  Hierauf  erwiderten  die  vom  Ausschuss  unter  anderem^ 
es  sei  ihnen  versprochen,  dass,  wenn  die  kgl.  Sache  vertragen 
werde,  Prälaten  und  Landschaft  von  ihren  Beschwerden  mit 
dem  Asperg,  die  jährlich  8000  fl.  ausmachen,  erledigt  werden. 
Er  erwiderte  darauf,  der  röm.  König  habe  sich  erboten,  beim 
Ksr.  mit  allem  Fleiss  über  sofortige  Rückgabe  des  Aspergs 
verhandeln  zu  lassen,  so  dass  Prälaten  und  Landschaft  dieser 
Beschwerden  enthoben  würden;  auch  habe  der  Kg.  deswegen 
an  den  Ksr.  geschrieben  und  seinem  Sollizitator  am  kais.  Hof 
befohlen,  dies  zu  betreiben.  Auf  dieses  Versprechen  betvilligte 
der  Ausschuss  in  der  Hoffnung  auf  baldige  Rückgabe,  die 
100000  fl.  als  das  erste  Ziel  auf  die  bestimmte  Zeit  zu  liefern. 
Befiehlt  deshalb,  noch  einmal  an  den  Ksr.  ein  Placet  zu  stellen, 
es  ihm  selbst  oder  dem  B.  von  Arras  zu  übergeben  und  beim 
Ksr.,  B.,  auch  beim  Vizekanzler  und  sonst  um  willfährige 
Resolution  anzuhalten,  damit  die  Erlegung  der  100000  fl.  nicht 
verhindert  werde.  Daneben  soll  er  die  andern  ihm  befohlenen 
Punkte  fleissig  betreiben.  —  Stuttgart,  155H  Juli  6. 

Ced.:  Für  sich  selbst  soll  er  aufmerken,  ob  er  erfahren 
kann,  was  man  von  der  Rückgabe  ^es  Aspergs  sagt;  vrie  es 
mit  den  dortigen  Victualien  gehalten  wird,  ob  man  sie  Chr. 
zum  Kauf  aufdrängt,  ob  der  Ksr.  das  Kriegsvolk,  dem  man 
den  Sold  für  7  Monate  schuldet,  bezahlen  wird  oder  wie  er  es 
sonst  hält. 

St.  Chr.  I.  9, 126.    Konz.  von  Fessler  ausser  der  Ced. 

244.  Chr.  an  Kf.  Friedrich:  Juli  7. 

Persönliche  Zusammenkunft  der  Heidelb.  Kinungsff. 

Ludmg  von  Frauenberg  kam  heute  von  München  zurück 
und  berichtete,  Hz.  Albrecht  werde  zwar  seine  Räte  nach 
Ladenburg  schicken,  halte  aber  aus  allerlei  Gründen,  die  er 
dem  von  Frauenberg  ausführlich  erzählte,  die  sich  aber  der 
Feder  nicht  anvertrauen  lassen,  bei  dieser  gefährlichen  Lage 
eine  persönliche  Zusammenkunft  der  Einungsff.  für  nötig.    Ist 


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514  1663.  244.-246. 

Juli  7.  seinerseits  damit  einverstanden  und  stellt  dem  Kfen.  anheim, 
es  an  Mainz,  Trier  und  Jülich  gelangen  zu  lassend)  —  Böb- 
lingen, 1553  Juli  7. 

SL  Heidelb.  Verein  7,  5.    Kons. 

Juli  7.  Ü45.  Hz.  Albrecht  an  Chr. : 

Heidenheimei'  Abschied.    Rüstungen.    K.G. 

erhielt  gestern  spät  von  ihm  zwei  Schreiben  samt  den  Schriften 
von  Mainz,  Trier,  Pfalz  und  Jülich  über  den  Heidenheimer 
Abschied.  Da  diese  jedenfalls  den  Ladenburger  Tag  beschicken 
werden,  weiss  er  ihnen  nichts  zu  antworten,  als  dass  zu  den 
600  Pf.  noch  300  geworben  werden  sollen;  allein  da  Chr.  von 
Virmont  noch  keinen  Bericht  hat  und  selbst  200  Übrige  Pf. 
zu  bekommen  hofft,  so  ist  dies  wohl  auch  bis  zu  dem  Tag 
einzustellen.  Er  Hesse  sich,  ivenn  es  Chr.  für  rätlich  häU, 
au^h  nicht  missfallen,  Claus  von  Hattstatt  und  Virmont  auf 
diesen  Tag  in  der  Stille  zu  bescheiden,  damit  einmal  ab- 
schliessend mit  ihnen  gehandelt  würde.^)  Da  die  nötige  An- 
zahl an  Knechten  und  Pf.  durch  die  beiden  wohl  zu  bekommen 
ist,  hält  er  für  unnötig,  sich  mit  weiteren  einzulassen. 

Was  den  Kammergerichtsprozess  und  das  diesbezügliche 
Schreiben  an  den  Ksr.  betrifft,  so  will  er,  obwohl  er  etwas 
derartiges  noch  nicht  erhalten  hat,  den  Einungsverw.  zu  gut 
seinen  Räten  auf  den  künftigen  Tag  au^h  Befehl  geben.  — 
München,  1553  Juli  7. 

St.  HeideW.   Verein  2.     Ch-.^)  präs.  Böblingen,  Juli  9. 

JuU8.  246.  Hz.  Albrecht  an  Chr.: 

Kredene  für  gwei  Räte. 

beglaubigt  seine  Räte  Wilhelm  Lösch,  seiner  Gemahlin  Hof- 
meister, und  Dr.  Wiguleus  Hundt,  die  er  auf  Chrs.  Mitteilungen 


a)  S  cito. 

244.  ^)  Heidelberg,  Juli  9  antwortet  Kf.  Friedrich,  da  Uz.  Albrecht  wo/ä 
besondere  Gründe  für  seinen  Wunsch  ?iabe,  auch  Zeit  und  Läufe  so  geschaffen 
seien,  dass  um  so  mehr  Aufsehen  nötig  sei,  so  hohe  er  dieses  an  Maine,  Trier 
und  Jülich  mitgeteiH  und  werde,  wenn  diese  zustimmen,  sieh  nicht  absondern, 
—  Ebd.  Or.  präs.  Herrenberg,  Juli  12. 

245.  *)  Kf.  Friedrich,  dem  Chr.  Juli  10  obiges  Schreiben  schickt,  wider- 
rät dies,  Juli  13;  es  sei  wohl  besser,  wenn  Hz.  Albrecht  und  Chr.  mit  ihnen 
verjiandeln.  —  Ebd.  Or.  präs.  Juli  15. 


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24e,—JH7.  16Ö3.  215 

durch  Frauenberger  hin  mit  einer  Instruktion  nach  Ladenburg  juu  8. 
abgefertigt  hat,    mit  dem  Befehl,    sich  vorher  mit  Chr.  Über 
aUes  zu  unterreden  und  zu  vergleichen  und  mit  dessen  Räten 
nach  Ladenburg  weiterzuziehen})  —  München,  1553  Juli  ^. 

St,  Heiddb.  Verein  3.     Or,  präe.  Stuttgart,  Juli  14. 

247.  von  Hewen  und  von  Bödigheim  an  Chr.:  Juli  9. 

Vermittlung  in  ^yanken. 

Die  Kommissarien  legten  Abschr.  eines  kais.  Schreibens  an 
sie  vor  mit  dem  Begehren,  dass  es  jeder  an  seinen  Herrn 
schicke.^)  —  Am  7.  d.  M.  teilte  der  kgl.  Kommissarius  mit, 
er  habe  von  dem  böhm.  Kanzler,  von  Plauen,  Bericht  erhalten, 
dass  sein  Herr  und  Hz.  Moriz  auf  den  1.  Juli  dem  Markgfen. 
abgesagt  haben,  weshalb  er  sich  bei  dieser  Verhandlung  nicht 
weiter  gebrauchen  lassen  wolle;  da  er  jedoch  vom  Kg.  noch 
nicht  ctbgefordert  sei,  tvolle  er  cum  protestatione  weiter  teil- 
nehmen; doch  hoffe  er,  in  2—3  Tagen  bestimmten  Befehl  zu 
bekommen.  Hernach  erschienen  des  Bs.  von  Würzburg  Räte 
und  teilten  des  Kgs.  und  des  Kfen.  Moriz  Absage^)  mit;  jeder 
solle  sie  seinem  Herrn  übersenden  und  befördern,  dass  ihr 
Herr  nach  dem  Landfrieden  und  ausgegangenen  Mandat  nicht 
verlassen  werde.  Sie  antworteten,  letzteres  sei  schon  von  Frank- 
furt aus  gescheiten. 

Auf  ein  am  27.  Juni  beschlossenes  Schreiben  an  Statt- 
halter und  Räte  zu  Kulmbach  oder  Plassenburg  kam  beil.  Ant- 
wort.^) Man  beschloss  darauf,  sich  nocheinmal  an  die  Kriegsff., 
besonders  an  den  Kg.,  um  Zulassung  gütlicher  Unterhandlung 
und  Geleite  zu  wenden.  Vom  hessischen  Gesandten  aufmerksam 
gemacht,  dass  Stift  oder  Stadt  Fulda  als  Malstatt  nicht  ent- 
legen wäre,  fragten  sie  beim  B.  an,  ob  er  diesen  Platz  besuchen 


246.  *)  Die  hayr.  InsU'ukHon  nach  Ladenburg  bei  I>n»ffd  IV,  182,  Sie 
findet  die  Gründe,  welche  für  die  Unterstützung  des  Kfen.  Marie  sprechen, 
ethMieher  als  diejenigen,  welche  dem  entgegen  sind,  und  empfiehlt  eine  geheime 
Unterstäteung  mU  GM. 

247.  *)  Dat.  Brüssel,  Juni  20.  Falls  die  Güte  keinen  Erfolg  hat,  sollen 
sie  darauf  bedacht  sein,  wie  sonst  den  SchuHerigkeiten  begegnet  werden  könnte. 
Haben  die  Gesandten  hiefür  keinen  Befehl,  sollen  sie  sich  Bescheid  holen. 
Jedenfalls  soll  auch  Nürnberg  in  die  Verhandlung  gezogen  werden. 

•)   Vgl.  Voigt  2,84f:  Hortleder  illSff. 

■)  Sie  sollen  einen  eigenen  Boten  an  Markgf.  Albrecht  schicken. 


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216  1563.  247. -^2i9^ 

Juli  9.  lassen  tvürde;  derselbe  e^'widerte,  er  müsse  sich  hierüber  mit 
seinen  Einungsverw.  vergleichen. 

Da  die  Sachen  ztoeifelhaft  aussehen,  der  kgl.  Kommissar 
voratcssichüich  abberufen  mrd  und  Gf.  Reinhard  von  Solms 
erklärte,  er  wolle  auch  nicht  allein  verhandeln,  so  werden  dann 
wohl  die  übrigen  Gesandten  auch  abreisen.^)  —  Würzburg, 
1553  Juli  9. 

St.  HeideTb.  Verein  B.  9  Beifasz.  14.     Or,  jyräs.  Böblingen,  Juli  12. 

Juli  10.  248.    Chr.  an  Hz.  Albrecht: 

Nachrichten  von  Kf.  Friedrich. 

Kf.  Friedrich  sandte  ihm  heute  ^)  beil.  Abschr.,  was  ihm 
der  Erzb.  von  Mainz  wegen  der  Zusammenschickung  der  Räte 
und  wegen  einer  Exzeption  gegen  die  bfl.  Mandate  gesandt  hat,^) 
ausserdem  vertraulich,  was  ihm  der  Erzb.  vo7i  Trier  über  Bock- 
lins  und  Ungelters  Werbung  bei  ihm  ^)  mitgeteilt  hat.  —  Herren- 
berg,  1553  Juli  10. 

St.  TfoXz  8  a.    Konz. 
Juli  11.  249.  Kf.  Friedrich  an  Chr.: 

Ungelters  und  Böcklins  Werbung. 

Der  Gesandte  der  Stadt  Ulm,  Hans  Ungelter,  traf  gestern 
abend,  der  des  Ksrs.,  Wilhelm  Böcklin,  heute  früh  hier  ein. 
Legt  Abschr.  von  Kredenz  und  Werbung  Ungelters  bei.^)  Böck- 
lin wollte  zuverlässige  Antwort,  ob  der  Kf.  den  Reichstag,  auf 
dem  der  Ksr.  trotz  aller  Hindemisse  erscheinen  werde  und  der 
von  Ulm,  wohin  er  ausgeschrieben,  nach  Augsburg  verlegt  sei, 
persönlich  besiu^hen  werde;  ausserdem  überreichte  er  ein  kais. 
Schreiben  wegen  der  Stadt  Ulm^)  und  Abschr.  eines  solchen. 


*)  Stuttgart,  Juli  13  antwortet  Chr.,  wenn  sie  sehen,  dass  die  andern 
abreisen,  soÜen  sie  auch  heimziehen,  jedoch  nicht  den  Anfang  mit  dem  Aufbruch 
machen.  —  Ebd.  Konz.  und  Or.  präs.  Würeburg,  Juli  16. 

248.  ')  Dat.  Heidelberg,  Juli  8.  —  Ebd.  Or. 

')  Steinheim,  Juli  5:   er  werde  den  Ladenburger  Tag  von  Juli  16  be- 
suchen lassen  und  seine  Räte  auch  wegen  einer  geineinsamen  Exzeption  abfertigen. 
•)   Vgl.  nr.  249. 

249.  *)  Die  Werbung,  dat.  Juni  21,  enthält  die  Bitte,  angesichts  der  von 
Ulm  erlittenen  Beschädigungen  in  die  Erhöhung  des  Zoüs  in  Geislingen  zu  willigen. 

•)  Kredenz  Böcklins  dat.  Juni  20.  Das  kais.  Schreiben,  dat.  Mai  3fi, 
fordert  zur  Einwilligung  in  die  Zollerhöhung  auf,  da  Kg.  Ferdinand  und  die 


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249,—2ö(J.  1668.  217 

wie  der  Kar.  nach  erfolgtem  Vertrag  an  Markgf.  Albrecht  ge-  juU  ii. 
schrieben  ha^e^^)  um  den  Kar.  von  dem  Verdacht,  die  gegen- 
wärtigen  Empörungen  angestiftet  zu  haben,  zu  befreien.  Er 
anhoortete  dem  Gesandten,  er  könne  persönlichen  Besuch  des 
Reichstags  wegen  Alters  und  Krankheit  nicht  versprechen,  toürde 
aber  im  Fall  seines  Ausbleibens  seine  Räte  schicken.  Wegen 
Erhöhung  des  Zolls  zu  Geislingen  wolle  er  sich  mit  seinen 
Mitkff.  besprechen  und  dem  Ksr.  schriftlich  antworten.  Bei 
der  Verhandlung  zwischen  Markgf.  Albrecht  und  den  Bb.  seien 
allerdings  hier  wegen  Kassation  und  Ratifikation  der  Verträge 
allerlei  Reden  gefallen,  aber  nicht,  dass  der  Ksr.  der  Anstifter 
dieser  Unruhen  sei.  Dies  alles  nahm  der  kais.  Gesandte  ohne 
Replik  an  und  sagte  nur,  er  habe  das  Schreiben  an  Markgf. 
Albrecht  nur  von  sich  aus  vorgelegt.  —  Teilt  dies  mit,  da  der 
Gesandte  morgen  früh  von  hier  zu  Chr.  reisen  will,  und  bittet, 
es  auch  an  Hz.  Albrecht  zu  berichten*^)  —  Heidelberg,  1553 
Juli  11. 

St.  P/äli.  Miss.  6.     Or.*)  präs.  StuUgari,  Juli  12. 

230.  Chr.  an  von  Gültlingen:  juU  ii. 

ünterstütBung  des  Kfen.  Moriz. 

hat  den  Memarialzettel,  den  L.  von  Fratienberg  bei  Hz.  Albrecht 
anbrachte,  sourie  dessen  Bedenken,  auch  Gültlingens  und  des 
Marschalls  Verzeichnis,^)  was  auf  dem  Tag  zu  Ladenburg  er- 
wogen werden  soll,  ersehen,  und  daraus  einige  Punkte  für 
diesen  Tag  ausgezogen.^)  Nun  ist  zu  besorgen,^^  dass  beschlossen 

a)  4  cito,  citUaime. 

b)  Hon  i«t  sa  besorgen  M  Korrtktur  für:  nun  will  uns  schier  bedanken. 

Kff.  von  Köln  und  Brandenburg  schon  eingewüligt  haben  und  auch  Kf.  Moriz 
nach  Erledigunfl  einiger  Privatsachen  mü  Ulm  zugustimmen  versprochen  habe. 

»)  Vgl.  Voigt  2,  39 f.;  Häberlin,  Neuste  teutsche  Reichsgeschichte  2,  362 f, 

*)  JVocÄ  Zasius  Bericht  von  Sept.  4  war  Böcklin  auch  dem  Verdacht 
gegen  den  Ksr.,  dass  er  den  Prinzen  ans  Reich  bringen  wolle,  entgegengetreten. 
BucholU  7,  533. 

250.  »)  nr.  232,  23?  f.,  nr.  256  n,  1. 

•)  Vgl.  Druff el  IV,  183.  Das  grösste  Interesse  verdient  der  eigh.  Schluss- 
satz :  Nota.  Möchte  nit  schaden,  ad  partem  mit  dem  Gallo  umb  den  nerfiun  belli 
za  handeln,  damit  illa  pestis  m.  A.  gedempft  wurde;  acht  ich,  er  wurde  willij? 
sein.  Selbst  in  die  Instruktion  für  die  nach  Ladenburg  gehenden  Räte  findet 
dieser  Gedanke  Eingang,  nr.  256  n.  f.  In  der  Furcht  vor  Markgf.  Albrecht, 
dem  Werkzeug  des  Ksrs.,  fühlt  man  sich  mit  dessen  Hauptfeind,  dem  franzffs. 
Kg.,  solidarisch ;  selbst  bei  Chr.  schwindet  die  sonst  so  entschiedene  Abneigung 


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218  IWö-  260.'-261. 

Juli  11.  wird,  Hz.  Moriz  nicht  zu  verlassetiy  sondern  ihn  mit  Geld  oder 
mit  Leuten  zu  unterstützen.  In  diesem  Falle  hielte  er  für  besser, 
dass  die  Hilfe  nicht  mit  Geld  geleistet  wird,  sondern  die 
Einungsff.  sich  selbst  mit  Kriegsvolk  zu  R.  und  z.  F.  gefasst 
milchen  und  zur  abtreibung  aller  nnbillichen  undertrackung,  atu^h 
zfur  Verhütung  von  allerhand  Verderben  ihm  zuziehen.  Denn 
einem,  der  nicht  in  dem  Verständnis  ist,  Geld  zu  geben,  ist 
beschwerlich.  Dies  soU  er  erwägen  und  dann  eine  Instruktion 
entwerfen.  Wo  er  in  dem  Verzeichnis  nichts  beigeschrieben 
hat,  ist  er  einverstanden.  —  Herrenberg,  1553  Juli  11. 

Ced.:  Hat  einen  Überschlag  machen  lassen,  was  die  Doppel- 
hilfe  in  einigen  Monaten  kosten  würde  ;^  hält  dafür,  dass  es 
nicht  schaden  könnte,  diesen  den  Verordneten  zuzustellen,  da- 
mit sie  ihn  im  Notfall  auf  der  Versammlung  vorlegen.  —  Sen- 
det ausserdem  Kopie  einer  Kriegsordnung, ^)  weihe  wir  aus  der»* 
coburgischen  ziehen  lassen ;  er  soll  sie  übersehen  und  wenn  etwas 
von  namen  oder  anderm  darin  ist,  das  nicht  hineingehört,  soll 
er  es  tilgen  und  verbessern,  und  sie  dann  sogleich  mundieren 
lassen ;  denn  es  wird  nötig  sein,  dass  die  Verordneten  sie  auch 
bei  der  Hand  haben. 

St.  Heidelb.  Verein  3.    Korn,    Vgl.  Druffd  IV  S.  209  n.  2. 

Juli  11.  'ist.  Hz.  Albrecht  an  Chr.: 

Chrs.  Vertrag  mit  dem  Kg.:  dessen  Äujnahme  in  den  Bund. 

vorgestern  ist  sein  reitender  Bote,  den  er  in  Chrs.  Vertrags- 
Sache  beim  Kg.  hatte,  mit  Antwort  zurückgekommen;  legt  eine 
Kopie  von  des  Kgs.  Schreiben  bei,  ebenso  ein  Paket  an  den 
Ksr.,  Rückgabe  des  Aspergs  betr.,  das  Chr.  wohl  weiter  zu 
schicken  wissen  toird.^)  Am  gleichen  Tage  kam  der  Saclien  wegen 
auch  ein  Schreiben  von  Chr.,  mit  dem  Wunsche,  Albr.  möge 
dem  Kg.  berichten,  dass  Chrs.  Landschaft  die  Bezahlung  des 
ersten  Ziels  an  den  Kg.  bewilligt  habe,^)  und  möge  zugleich 


»)  Folgt  durehttr,:  tchmalktt. 

gegen  eine  Verbindung  mit  Frankreich,  er  regt  den  Gedanken  an,  mit  dtm 
frangöe.  Kg,  über  ßnanzieUe  Unterstützung  der  Opposition  in  BeutsMand  m 
Unterhandlung  zu  treten. 

»)  Vgl  nr.  Ü66  n.  1. 

*)  Eid.  Beil 

251.  >)  Vgl  nr.  229. 

*)  Vgl  nr.  243. 


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251.  1668.  219 

die  Bitte  anfügeriy  der  Kg.  solle  beim  Kar.  dazu  Jielfen,  dass  juU  ii. 
Chr.  der  Asperg  tvieder  eingeräumt  und  seine  Landschaft  der 
hieraus  erwachsenden  Kosten  enthoben  werde.  Wäre  hiezu 
bereit;  allein  nach  beil.  Schreiben  des  Kgs.  will  dieser  die 
Bezahlung  vertragsgemäss  in  Ulm  erwarten  und  wird  u>enig 
darnach  fragen,  ob  sie  von  Chr.  kommt  oder  von  dessen  Land- 
schaft; femer  ist  die  Anmahnung  beim  Ksr.  des  Aspergs  wegen 
eben  jetzt  wieder  geschehen,  so  dass  er  weiteren  Bericht  an  den 
Kg.  für  unnötig  hält;  wenn  Chr.  zur  rechten  Zeit  die  Bezahlung 
nach  Ulm  leistet,  so  wird  der  Kg.  wohl  zufrieden  sein;  hält 
Chr.  trotzdem  einen  Bericht  an  den  Kg.  für  gut,  so  will  er  sich 
nicht  entziehen;  bittet  um  Antwort  hierüber.  —  Des  Kgs.  Rat 
Dr.  Georg  Gienger  hat  sich  in  dieser  Sache  sehr  bemüht;  bittet, 
ihn  gelegentlich  zu  bedenken  ohne  Wissen  der  anderen  Räte. 

Das  dann  weiter  in  der  kö.  mt.  schreiben  an  mich  gemeldet 
Wirt,  was  die  buntzhandlung  belangt,  das  ich  ir  mt.  gemuet  aus 
menis  hern  und  Schwagers,  des  khonigs  von  Beheims,  schreiben 
versten  werde,  will  ich  E.  1.  freuntlicher  und  vertreulicher  meinung 
nit  bergen,  das  mir  mein  her  und  Schwager  mit  eigner  band  ge- 
schriben,  und  was  disen  punct  betrifft,  mit  disen  Worten: 

„was  aber  die  andere  sach  antrifft,  die  hab  ich  seiner  mt. 
E.  1.  begeren  nach  angebracht;  des  thuet  sich  sein  mt.  gegen  E.  1, 
ganz  freuntlich  bedanken  des  gueten  willen  und  naigung,  so  E.  1. 
gegen  seiner  mt.  tragen  thuet;  und  zweifelt  ir  mt.  nit,  das  E.  1. 
wol  ingedenk  ist,  das  sein  rat.  darumb  in  dise  buntnus  füeglich 
nit  hat  künden  eingen,  wie  E.  1.  von  doctor  Hunt  verstanden  hat. 
Dieweil  aber  der  schwewisch  bund  etwas  zertrent  ist,  und  der 
saxsisch,  wie  sich  sein  mt.  versieht,  vast  am  end  ist,  so  wer  s.  mt. 
meinung,  derweil  die  sach  etwas  wichtig,  ein  vertrauten  ir  mt. 
diener  zu  E.  1.  zu  schicken  und  alsdan  mit  E.  1.  diser  sach  halb 
handien  lassen  und  von  E.  1.  ir  guetbedunken  auch  in  disem  fal 
versten,  und  möchte  sein  mt.  wol  leiden,  obs  die  bitt  erleiden 
möchte,  das  es  auf  künftigem  reichstag  mochte  gehandlet  werden; 
wo  aber  nit,  so  wollen  es  E.  1.  mich  berichten,  so  wirt  ir  mt.  aufs 
erst  zu  E.  1.  schiken.  E.  1.  solle  auch  sehen  und  spüren,  das  ich 
gern  zu  dem  helfen  wil;  dan  ich  wol  spür,  was  daran  gelegen 
sein  wil,  und  E.  1.  gelaub  mir,  wann  es  an  mir  leg,  das  ich  mich 
nit  lang  bedencken  wurde." 

Dieweil  dan  E.  1.  aus  oberzeltem  schreiben  versten,  das  die 
ko.  mt.  willens  ist,  sich  in  handlung  einzulassen,  und  gleichwol 


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220  1558.  J^l. 

Juli  11.  daneben  erstreckung  bis  auf  den  reichstag  begert,  welches  ich 
doch  in  bedenckung,  das  der  reichstag  diser  geferliche  leuf  halber 
ganz  ungewiss,  et  periculum  in  mora,  keines  wegs  raten  kan,  das 
so  lang  damit  verzogen  werde,   sonder  were  gedacht,  mein  her 
Schwager  wider  zu  sclireiben  und  ausfttrlich  Ursachen  anzuzeigen, 
warumben  es  nit  so  lang  anzustellen  sei,  so  bitt  ich  E.  1.  ganz 
freuntlich,  sy  wollen  mir  (im  fall  das  ir  mt.  zu  mir  schicken  wurde) 
ir  retlich  guetbedunken  mitteiln,  was  in  der  sach  zu  thon  were; 
dann  ich  besorg,  ir  mt.  mochten  vileucht  allerlei  particularia  der 
hülfen,  zeit,  eins  und  anders  wissen  wollen,  wie  dann  ir  mt.  nit 
zu  verargen,  was   ich   mich  in  dem  falle,   damit  ich  wider   die 
ainigung  nit  handle,  verhalten  solle,  und  ob  E.  1.  dise  ding,  doch 
in  gröster  geheim,  an  mein  vetter,   den  curfursten,  hetten  auch 
langen  lassen  und  ir  lieb  retlich  bedenken  darin  vemomen;  doch 
hielte  ich  darfur,  es  seilte  ratsamer  sein,  wo  es  E.  1.  auch  für 
guet  ansehe,  E.  1.  hetten  ein  vertraute  person  zu  seiner,  des  cur- 
fttrsten,  lieb  abgefertigt  und  die  Sachen  mtintlich  handien  lassen; 
dan  mit  dem  sclireiben  wissen  E.  1.,  das  die  pfalzisch  cantzlei  etwas 
weitschweuf  ist.    Und  was   sich  E.  1.   disfals  allerseits  beraten, 
Wille  ich  mich  von  denselben  nit  sondern;  ich  hielt  aber  bei  mir 
dafür,  wenn  der  kö.  gesant  zu  mir  keme,  ich  hatte  mich  mit  ime 
in  kein  tratation  aingelassen,   sonder  mich  erboten,   bei  meinen 
mitainigungs  cur-  und  fürsten  fürderlich  zu  handien  umb  ein  tag 
einer  personlichen  zusamenkunft  oder  zum  wenigist  Schickung  et- 
licher vertrauter  ret;  welcher  tag  ir  mt.  solle  zum  fürderlichisten 
zugeschriben  werden,   denselben  selbst  oder  durch  ire  vertraute 
ret  zu  besuchen;   doch  wo  E.  und  des  pfalzgraven  1.  ein  ander 
und  bösser  bedenken  hetten,  wille  ich  des  von  E.  1.  aufs  eilendest 
gewei-tig  sein  und  mittlerweil  mit  der  antwort  an  mein  her  Schwager 
verziehen ;  meint  aber  E.  1.,  das  ich  mittlerweil  mein  her  schwager 
auf  die  meinung  wie  oben  gemelt  sclireiben  solt,  damit  die  kö.  rat. 
nit  gedechte,  man  Verzug  den  handl  sonst  so  lang,  so  wille  ichs 
auch  thon ;   E.  1.  wollen  mich  allen  furderlichen  bescheid  wissen 
lassen.')  —  Was  dann  das  pfältzisch  schreiben  an  uns  bede  *)  von 


•)  Stuttgart,  Juli  13  schickt  Chr,  Äbschr,  an  K/,  Friedrich;  er  möge 
sein  Bedenken  an  C1»\  schicken,  damit  dieser  Albrecht  antworten  könne;  soviel 
er  in  der  Eile  sehe,  sei  Hz,  Mbrecht  mit  dem,  was  er  bei  der  Ankunft  des  kgL 
Gesandten  thun  wolle,  auf  dem  rechten  Weg,  —  St,  Pfalz  9,  L  Konz, :  vgl, 
nr,  266  n,  1, 

*)  nr,  239, 


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251,-253,  1ÖÖ8.  221 

wegen  der  schirmbsverwanten  betriflft,  lass  ichs  mein»  teils  bei  Juli  il. 
E.  1.  guetbedunken  auch  beruen.  —  München,  155S  Juli  11. 
st,  Bayern  12  h  I,  74,    Eigh.  Or,    Auszug  Druffel  IV,  189. 

252.  Wigand,  B.  zu  Bamberg,  Melchior,  B,  zu  Würzburg,  Juli  12. 
und  Bürgermeister  und  Rat  zu  Nürnberg  an  Chr.: 

Aufforderung  zum  Zuzug, 

fordern,  unter  Mitsendung  der  Verwahrungsschrift  des  Kgs.  und 
des  Kfen.  von  Sachsen,^)  auf  Grund  des  Landfriedens  ui\d  der 
kais,  K.Gs.'Mandate  zum  Zuzug  auf})  —  Würzburg,  1553  Juli  12. 

St,  Heiddb,  Verein  3.     Or,  präs,  JuU  17,  6  Uhr  abends. 

253.  Regenten  und  Räte  in  Ansbach  an  Chr.:  jüii  13. 

Besuch  des  Ladenburger  Tages;  Bedrängung  durch  Kriegsvolk, 

heute  vmrde  ihnen  das  Schreiben  Clirs,  an  H.  W.  von  Knöringen, 
den  nach  Ladenburg  angesetzten  Einungstag  betr.,  berichtet;^) 
nach  dem  Testament  des^  Markgfen,  Georg  sind  sie  verpflichtet, 
in  solchen  wichtigen  Sachen  mit  Wissen  der  Obervormünder 
m  handeln,  ohne  deren  Geheiss  sie  also  den  Tag  nicht  be- 
schicken können;  wollen,  wenn  dies  Chr.  für  nötig  und  gut 
häU,  bei  denselben  Bescheid  holen.  —  Ansbach,  1553  (donnerstag 
nach  Kiliani)  Juli  13. 

Ced.:  Der  Oberst  des  Kriegsvolks  in  Windsheim  hatte  aus 
einem  niedergeworfenen  Schreiben  erfahren,  dass  ein  markgfl. 
Diener  mit  3000  fl.  für  das  Kriegsvolk  zu  Hohenlandsberg  hier 
liegt;  derselbe  schickte  nun  soeben  einige  Reisige  und  Hess  die 
3000  fl,  als  feindliches  Gut  herausfordern;  nur  schwer  Hessen 
sich  dieselben  auf  ihr  Versprechen  ein,  sie  wollten  dies  an  ihre 
Obervormünder  gelangen  lassen  und  deren  Befehl  ausführen.*) 

St.  Brandenburg  1  d.     Or,  präs.  Stuttgart,  Juli  15. 

252,  *)  Beü,  mit  der  Auf  sehr,  präs,  Ladenburg,  Juli  17 ;  gedr.  bei  Hort^ 
Uder  S.  1118  ff. 

•)  In  seiner  Antwort  von  Juli  26  weist  Chr.  auf  seine  eigenen  Unkosten 
und  auf  das  in  Heidelberg  gegebene  Versprechen  der  Neutralität  hin  und  be- 
gehrt, dass  sie  durch  ihre  Prokuratoren  die  K.Gs.-Mandate  und  etwaige  weitere 
Prozesse  unverßüglieh  aibschaffen  lassen,  —  Ebd,  Kons. 

253.  *)  Chr.  hatte  offenbar  nocheinmal  einen  Versuch  gemacht,  Markgf. 
Gtorg  Friedrich  in  den  Heiddb.  Verein  zu  bringen;  vgl.  nr.  106  und  nr.  205  n.  3. 

•)  In  seiner  Antwort  von  Juli  16  rät  Chr.,  solches  an  die  Obervormünder, 
nötigenfalls  an  das  kais.  K,Q.  zu  bringen,  —  Ebd,  Konz,  von  Knoder ;  vgL 
Meyer,  HohenzoU,  Forschungen  4, 187. 


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222  IBßB.  ^64.-256. 

Juli  13,  254.  Kf,  Friedrich  an  Chr.: 

Schiacht  hei  Sievershausen. 

schickt  Zeitungen  von  Hessen  über  die  Schlacht  in  den  nieder- 
sächsischen  Lande^O)  —  Heidelberg,  1553  Juli  13, 10  Uhr  nachts. 

St.  Brandenburg  1  d.     Or. »)  präs.  Stuttgart,  Juii  15.^ 

JuH  13.  2S5.  Chr.  an  Wilhelm  von  Massenbach: 

Wartgeld.    Hilfe  für  Kf  Morie  ist  zu  hintertreiben. 

schickt  ihm  durch  Sigmund  Reihing,  den  er  auf  dieser  Ver- 
sammlung zum  Schreiben  und  sonst  benützen  soll,  für  die  von 
Virmont  aufgebrachten  600  Pf.  3600  Thaler  Wartgeld  in  rhein. 
Goldfl.;  er  soll  sie  womöglich  zu  18  Batzen  1  kr.  ausgeben  und 
sie  nach  Frankfurt  in  das  von  Virmont  bestimmte  Haus  bringen 
lassen. 

Hat  einen  ungefähren  Überschlag  machen  lassen  für  1, 
3  und  6  Monate,  was  zwei  Regimenter  Knechte  und  3000  Reisige 
zu  unterhalten  kosten.^)  Er  und  Frau^nberg  sollen  diesen  vor- 
legen, wenn  auf  Zuzug  und  Hilfe  an  Leuten  für  Hz.  Moriz 
oder  andere  gedrungen  wird,  damit  die  anderen  Gesandten 
sehen,  wieviel  ein  solches  Kriegsvolk,  das  bei  der  Stärke  Markgf. 
Albrechts  nicht  kleiner  sein  darf,  in  dieser  Zeit  kostet.  Doch 
sollest  weder  du  noch  der  von  Frauenberg  sich  in  keinen  weg 
weder  im  rath  noch  sonst  vememen  lassen,  auch  mit  niehten  an- 
massen,  als  ob  ir  ain  Wissens  truegen,  wie  starck  unser  verainigten 
chur-  und  f.  hilf  sein  soll. 

Da  der  röm.  Kg.  und  Hz.  Moriz  Markgf  Albrecht  scJion 
abgesagt  haben  und,  vne  er  hofft,  auch  ohne  ihre  Hufe  stark 
genug  sind,  hält  er  für  um  so  weniger  nötig,  dass  sie  sich  in 
einen  Feldzug  und  Rüstung  einlassen.  Darumb  so  wellest  du 
und  gemelter  von  Frauenberg  auf  die  haidelbergisch  Vertröstung, 
so  gedachter  marggraf  uns,  den  underhandlungs-  chur  und  fursten, 


»)  6  cito,  citissime. 

264.  ')  Über  Moris  ist  darin  gesagt,  er  sei  an  der  Lende  verumndet; 
doch  trösten  ihn  alle,  es  werde  ihm  nichts  schaden.  —  Die  Quellen  Ober  die 
Schlacht  bei  Sievershausen  s.  bei  Druffel  IV,  188  n.  3. 

')  eodem  schickt  Chr.  die  Zeitung  an  He.  Albrec?U,  Markgf.  Karl  und 
Gf.  Georg  weiter.  —  Ebd.  Kanz. 

266.  ')  Die  Kosten  für  12000  Landsknechte  und  3000  Pf.  in  einem  halben 
Jahr  sind  auf  9(J7664  fl.  berechnet. 


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256.''»56.  1568,  223 

letstlich,  als  die  guetlicheit  zerschlagen,  auf  unser  aller  ansprechen  juH  ix 
gethon,  für  und  für  tringen,  und»>  sovil  imer  möglich  die  Sachen 
dahin  dirigieren,  damit  wir  nit  ain  mutwilligen  krieg  anfahen,  da 
dum  nit  vemers  zu  verhoffen,  dan  nachtail,  spott  und  etwan  end- 
lichs  verderben.  Ob  aber  ir  ie  nit  volg  erhalten  künden,  so  wollet 
doch  die  sach  auf  ain  forberaitung  künftiger  unser  aller  ainungs- 
forsten  personlicher  zusamenkunft  handien,  da  alsdann  von  end- 
licher Schliessung  gehandlet  und  auch  genzlich  beschlossen  werde. 
—  Sonst  sollen  sie  sich  nach  beil.  Instruktion  halten.  —  Stutt- 
gart, 1553  Juli  13. 

St.  HeideJb.  Vernn  3.    Konz.     Vgl  Drugd  IV  S.  209  n.  2. 

256.  Instruktion  für  Wilhelm  von  Massenbach,  Marschall,  juU  u. 
und  Ludwig  von  Fratienberg,  Chrs.  Gesandte  auf  den  Laden- 
burger  Tag:^) 

Da  sie  bei  der  Umfrage  die  letzte  Stimme  haben,  sollen 
sie  sowohl  auf  die  Proposition  als  auch  auf  eines  jeden  Votum 
wohl  achten;  wird  einer  oder  mehrere  der  in  dieser  Instruktion 


A)  FoM  kttr  kU  bMohloflSttn  w«rd«  «om  Chr.  Mgh.  auf  d$n  Baitd  p499Ut, 

266.  ^)  Mit  Spannung  vtrfolgU  man  im  Monat  Juni  den  Gang  der  Er* 
eigmsM  in  Sachsen;  dieser  ,^Ernst  der  Lage^  hatte  den  ersten  Anlass  sum 
Ladenburger  Tag  gegeben  (nr.  310);  die  Tagung  der  Bäte  betr achtete  Chr.  offen- 
bar als  ein  notdürftiges  Schutemittel  gegen  Überraschungen,  eu  deren  Abwehr 
eine  persänUche  Zusammenkunft  nicht  schneÜ  genug  zusammengebracht  werden 
iomUe.  Femer  weist  er  den  Bäten  die  Aufgabe  eu,  durch  ihre  Beratungen  die 
Umwandlung  der  provisorischen  Bundesarganisation,  wie  sie  in  Heidenheim 
besMossen  worden  war  (nr.  197)^  in  einen  planmässigen  Ausbau  des  Bundes 
selbst  vareubereiten  und  namentlich  dem  Bund  eine  Kriegsverfassung  eu  geben. 

—  Demgegenüber  steht  bei  Pfale  und  Bayern  vielmehr  die  hessische  Werbung, 
Unterstützung  des  Kfen.  Moriz  betreffend,  im  Vordergrund  (nr.  225  n.  2,  232, 
237:  Druffel  IV,  182).  —  Sowohl  der  Ksr.  wie  der  französ.  Kg.  richteten  ihr 
Augenmerk  auf  die  Zusammenkunft;  ersterer  schreibt  an  Beinhard  von  Solms, 
einige  V&rsten  wollten  am  24,  Juli  in  Heidelberg  zusammenkommen;  so  ist  unser 
gnedig  begern  an  dich,  da  woUest  far  dich  selbst  und  durch  andere  deugliche 
mittelperson,  wie  du  wol  zu  thun  waist,  aUen  eussersten  gueten  yieis  und  ernst 
mit  bester  geschicklidiait  fiirwenden  lassen,  damit  du  erfaren  mögest,  was  ir 
forhaben  sei  und  warumben  sy  daselbst  hinkumen  und  was  sy  handien  werden. 

—  Konz.  Wien,  B.A.  in  gen.  22.  Kg.  Heinrich  trifft  erst  am  6.  August  An- 
ordnung, um  den  Dr.  Chelius  nach  Ladenburg  zu  schicken,  kam  also  jedenfalls 
tM  zu  spät :  Mencken  II  S.  1434 f.  —  Die  unrtbg.  Instruktion  scMiesst  sich 
enge  an  ein  Gutachten  an,  das  von  Gültlingens  Hand  geschrieben  und  wohl  von 
diesem  und  dem  Marschall  verfasst  ist  (nr,  250),  Einige  Abweichungen  des- 
selben  füge  ich  mit  dem  Vermerk  „Gültl."'  bei. 


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224  1558.  266. 

Juli  14.  genannten  Punkte  proponiert,  so  sollen  sie  sich  folgendennassen 
äussern: 

1.  Das  Heidelberger  Verständnis  soll  tvieder  vorgenommen, 
tvoM  erwogen  und  zu  erläutern  und  zu  mehrest  gesucht  toerden. 
Da  im  zweiten  Punkt  die  Worte  über  die  Hilfe  ganz  allgemein 
sind  u/nd  dabei  leicht  Disputation  und  Verhinderung  entstehen 
kiynnte,  soll  alsbald  eine  Anzahl  Stimmräte  bestimmt  werden, 
einer  oder  zwei  von  jedem,  mit  der  Vollnmcht,  wenn  einer  der 
Stände  Hilfe  begehrt,  durch  Majorität  zu  entscheiden,  ob  und 
wie,  mit  einfacher  oder  doppelter  Hilfe,  demselben  zugezogen 
werden  soll.  Diese  Hilfe  beruft  dann  der  Oberliauptmann,  in 
dessen  Kreis  der  Anrufende  liegt,  an  einen  bestimmten  Ort, 
ebenso  die  Kriegsräte,  und  berät  mit  diesen  das  Weitere.  Da- 
mit dieser  Punkt  besser  beschlossen  werde,  sollen  die  Gesandten 
Abschr.  des  schmalkald.  Verständnisses  vorlegen.^^ 

2.  Da  das  Verständnis  im  13.  Art.  von  Aufnahme  einiger 
weiteren  Stände  handelt,  sollen  die  Gesandten  vorbringen,  es 
sei  wohl  zu  bedenken,  ob  ein  weitläufiges  Bündnis  zu  machen 
nützlich  sei.  Denn  viele  Bundesstände  haben  auch  vielerlei 
Händel,  viele  Händel  bringen  viel  Unruhe  und  bedürfen  vieler 
Hilfe.  Bei  mancherlei  Ständen  giebfs  viele  Praktiken,  die  Ge- 
heimnisse lassen  sich  nicht  mehr  so  leicht  wahren  und  das 
gute  Vertrauen  wird  geschwächt.  Gewaltige,  mächtige  Stände 
sind  wenige  mehr  im  Reich,  mit  deren  Aufnahme  man  jetzt 
nicht  sofort  auch  den  Krieg  auf  dem  Hals  hätte;  geringe 
Stände  leisten  wenig  Hilfe  und  bringen  doch  bald  neue  Händel. 
Der  wegen  so  möchte  ratsam  sein,  nach  gestalt  ieziger  leuft,  sonder- 
lich aber  die  stende,  so  alberait  in  kriegshendeln  verwickelt,  diser 
zeit  nit  einzenemen ;  ^>  aber  mit  den  geringen,  unvermuglichen 
stenden,  so  in  die  bundnus  begerten,  möchte  diser  wege  fnrgenomeii 
werden,  daz  sich  dieselbigen  in  des  nechstgesessnen  chur-  oder 
fursten  schütz  und  schirm  begeben;  also  kemen  die  kleinen  reidi- 


A)  Bti  GüM.  folgt  die  Forderung  tiner  Beratung  zu  AH.  18,  wi«  man  ton  dtr  Leut  44»  kmU. 
KrUg9voOe9  btfrMt  tcerdtn  könnte.  Dam  Chr.  auf  dem  Band:  iit  lauter  genug,  w»  »»n  ■onst 
halten  wül. 

b)  CHiUl. :  darumb  lolte  schier  der  sicherst  weg  sein,  wie  die  leuf  iesiger  seit  geetalt,  still- 
znsizenf  nentral  su  sein  und  sich  doch  in  simliche  rflstung  sn  schicken,  nit  gar  blose  ftn. 
den  SQ  lauen,  dann  itoh  in  vil  weitemng  einsnlassen ;  dann  lelnd  die  stende,  so  tos  gvgea 
einander  in  kriegsnebung  stenden,  für  sich  selbs  starck,  so  werden  sie  einander  wol  eo 
müed  machen,  das  hemacher  von  den  geruweten  soTil  desto  leichter  ein  friden  «rlangt 
werden  mag;  und  ob  gleich  bei  dem  obsigenden  tail  durch  gelt  müste  etwas  abgelaa(n^] 
werden,  so  geschieht  es  doch  mit  geringerem  schaden  und  wenigerm  verderben  tob  laad 
und  leut,  denn  durch  kriegtvermischung. 


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2Ö6.  1553.  225 

stett,  prelaturen  und  stift  wider  in  der  chur-  und  fursten  schirm,  juH  u. 
Wie  sie  vor  jaren  und  eer  der  swebisch  pund  angefangen,  auch 
gewesen,  und  möchten  im  faal  furfallender  not  auch  mit  gebur- 
licher  hilf  vom  schirmherm  belegt  und  doch  nit  in  bundsrath  ge- 
lassen werden ;  also  bliben  die  ratschleg  sovil  desto  mer  in  gehaim 
und  wurden  allerlei  practicken  verhuet ;  doch  so  muesste  auf  disen 
faal  die  verstendnus  auch  auf  die  schirms-  und  verspruchsverwand- 
ten  extendiert  werden.*)  Würde  jedoch  trotzdem  einhellig  die 
Aufnahme  einiger  weiteren  Stände  beschlossen^  so  sollen  sich 
die  Gesandten  davon  nicht  absondern.  Für  den  Fall  des  Ab- 
schlags sollen  sie  sich  mit  den  Räten  über  eine  Antwort  an 
die  Stände,  die  schon  in  den  Verein  zu  kommen  begehrten^  ver- 
einigen, 

H,  Die  Gesandten  sollen  beil.  Vorschlag  Chrs.  zu  einer 
Kriegsordnung ^)  vorlegen;  es  wäre  gut,  die  Koburger  und  Nürn- 
berger Kriegsordnung  dazuzunehmen  und  daraus,  was  dienlich 
ist,  zu  ziehen;  die  Gesandten  sollen  auch  den  Überschlag  über 
die  Kosten  der  Unterhaltung  mitnehmen  und  sich  mit  den  an- 
dern darüber  besprechen. 

4.  Die  Räte  sollen  es  daliin  bringen,  dass  des  pfälz.  Mar- 
schalls Werbung  auch  auf  dieser  Versammlung  beraten  werde. 
Wegen  der  dem  Hz.  Moriz  zu  leistenden'  Hilfe  sollen  sie  wohl 
aufmerken,  was  die  andern  vor  ihnen  sagen;  kommt  die  Um- 
frage an  sie,  sollen  sie  folgendes  pro  und  contra  vorbringen: 
Dafür  sprichty  dass  der  Gegner  besser  gedämpft,  beständigerer 
Friede  erlangt  wird;  die  verborgenen  Praktiken,  die  vielleicht 
hinter  diesem  Krieg  stecken,  tvürden  durch  vereinigte  Hilfe 
leichter  verhütet  und  unterdrückt;  man  hätte  im  umgekehrten 
Fall  auch  von  Moriz,  vielleicht  auch  vom  röm.  Kg.,  Hilfe  und 
Beistand  zu  erwarten.  Dem  stehen  aber  nicht  geringere  Ge- 
fahren gegenüber:  einmal  die  Stärke  des  Markgfen.;  sodann: 
man  sagt,  er  thue  das  nit  für  sich  selbst,  sonder  habe  das  kind 
ain  grossem  namen.  Der  Ausgang  ist  ungewiss;  ihre  Einung 
ist  defensiv  und  die  Stände  umrden  vom  Markgfen.  nicht  so 
angegriffen,  um  offensiv  gegen  ihn  vorgehen  zu  können;  es  gilt 
nicht  als  weise,  sich  in  fremde  Händel  ohne  Chrund  zu  mischen; 
in  der  Defensive  ist  mehr  Glück  zu  erwarten ;  die  Stände  sind 


*)   Vgl.  Sattler  4  8.  56. 
^  EbcL  beil. 

Ernst,  Brief w.  d«M  Hxs.  Chr.    II.  15 


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226  1553.  256, 

Juli  11.  SO  gefasst,  das  sie  sich  auf  die  genottrangte  defension  aiiis  rauhen 
windz  aufhalten  könnden;  dazu  kommt  das  dem  Markgfen.  in 
Heidelberg  gegebene  VersprecheUj  sich  keines  Teils  anzunelmhen, 
Hz,  Moriz  als  tertium  anzusehen,*)  Mit  auch  nicht  Stich,  da 
er  sich  schon  vorher  den  Bb.  gegen  den  Markgfen.  mit  starker 
Macht  angeschlossen  hat;  sodann  konnte  man  bis  Jieute  v^>m 
Ksr.  nicht  erfahren,  welcher  tail  pacem  publicam  turbiert  habe; 
femer  sind  die  grossen  Kosten  zu  erwägen,  die  Möglichkeit  vofi 
Zertrennungen  bei  längerer  Dauer,  sodann  dass  es  nicht  der 
Weg  zum  Friedstiften  ist,  sich  einem  Teil  anzuschliessen ;  da 
der  marggrave  ubergweltigt,  mag  er  seinen  zug  wol  auf  andere 
weg  richten,  bliben  dise  stend  nichtz  desto  weniger  in  der  gevar 
und  uncosten  des  kriegs  stecken. 

Diese  Gründe  sollen  die  Gesandten  nur  ratsweise  vor- 
bringen und  den  andern  zu  erwägen  geben.  Werden  sie  dann 
um  ihr  Votum  gefragt,  sollen  sie  erklären,  sie  hielten  hiezu 
eine  persönliche  Zusammenkunft  der  Fürsten  für  nötig;  Chr, 
halte  aber  für  gut,  für  jetzt  noch  mit  öffentlicher  Hufe  zu 
tvarten  und  mit  allem  Fleiss  die  Giltlichkeit  zu  suchen.''^  — 
Würde  einhellig  Hilfe  für  Moriz  beschlossen,  sollen  sie  erklärest, 
Chr.  rate,  dass  nicht  partikulare  Hilfe  gescheite,  sondern  dass 
sie  mit  aller  Macht  zusammenstehen  und  der  Sache  womöglich 
auf  ei7imal  ein  Ende  machen;  denn  die  partikulare  Hilfe  filhrt 
ebenso  zum  Krieg  mit  dem  andern  Teil,  wie  die  ganze  und  all- 
gemeine. Würde  im  persönlichen  Beisein  der  Fürsten  Krieg 
beschlossen,  dann  sollen  die  vornehmsten  Städte,  Augsburg, 
Strassburg,  Köln,  Ulm,  Frankfurt  und  andere  in  den  Bund 
aufgenommen  werden. 

6*/>  Dass  sich  Jülich  neben  seiner  ordentlichen  Hilfe  noch 
mit  einer  Anzahl  Kriegsvolks  rüstet,  ist  ihm  nicht  zuivider. 
namentlich  wenn  der  Hz.  zum  Oberhauptmann  im  rheinischen 
Kreise  erwählt  tvilrde. 

7.  CJir,  ist  einverstanden,  dass  die  Gütlichkeit  zwischen 
den  beiden  Fürsten  von  Sachsen  mit  allem  Fleiss  gesucht  werde. 

o)  Qülü.:  derwegttn  wol  der  beste  weg  sein  möchte,  die  sachen  Boril  immer  mOgUoh,  wdt 
anderhandlang  und  sonst  nfkahalten,  bis  man  befende,  nf  welche  seiten  die  wag  tchlaihen 
wOlte. 

d)  Der  5,  Punkt  fehlt  im  Or,    Im  Kons,  lauiet  §r:  Was  da*  vom  Landgftn.  v<m  ffeeMM  fteyfcrife 
Antiken  betrifft,  §o  tolUn  e»  die  Bäte  nicht  abeehlapen,  «rewi  die  andsm  eimoiaigtm,   mammtüit.  h 
da  der  Landgf,  noch  nicht  in  offenw  Fehde  g^gem  den  Markgfen,  iet;  tetgen  de»  Landgftn.  Auf- 
nahme in  den  Btmd  bleibt  ee  bei  obiger  Meinung, 
*)   Vgl  nr,  238. 


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M.  1653.  227 

K  Chr.  will  ungefärbte  Einhelligkeit  der  deutschen  Fürsten ;  jm  u. 
dazu  muss  vor  allem  der  gemeine  Nutzen  dem  privaten  voran- 
gestellt werden;  die  Fürsten  sollen  sich  versprechen,  sich  in 
Sachen  des  gemeinen  Vaterlandes  durch  keinen  Eigennutz  ab- 
sondern  zu  lassen,  sondern  auf  den  Reichstagen  und  sonst  sich 
über  einmütige  Stimmen  zu  vergleichen  und  sollen  die  passauisch 
tractation  (in  welher  der  gemain  nutz  weisslich,  wol  und  stattlich 
bedacht  worden)  sambt  angehenckter  assecuration  die  regel  und 
richtschnur  sein  lassen. 

9.  Zu  Markgf.  Albrecht  soll  alsbald  eine  Botschaft  geschickt 
und  von  ihm  Erklärung  verlangt  werden,  was  die  Stände  zu 
erwarten  haben  ;^^  hie  für  soll  als  Grund  angegeben  werden,  der 
Markgf.  habe  die  Oberpfalz  beschädigt,  sei  in  Heidelberg  un- 
wirsch abgeschieden,  habe  den  Erzb,  von  Köln  bedroht,  gegen 
den  er  durch  Jülich  ziehen  müsste,  auch  was  er  an  Bayern 
geschrieben  und  sonst  der  eine  oder  andere  von  ihm  zu  besor- 
gen habe,  Giebt^er  keine  richtige  Antwort,  hätten  die  Stände 
um  so  mehr  Grund  zur  Hilfe  für  Moriz;  in  dieser  Werbung 
sollte  auch  angeregt  werden,  dass  er  sich  auf  billige  Wege  mit 
seinen  Gegnern  vertragen  lasse;  gesteht  er  dies  zu,  sollte  bei 
den  Bb.  eine  gleiche  Erklärung  verlangt  und  mit  ihnen  noch- 
mals verhandelt  werden,  dass  sie  den  Markgfen.  bei  den  Ver- 
trägen Hessen  und  ihr  Recht  dagegen  auf  dem  kommenden 
Reichstag  vor  Ksr.  und  Ständen  darlegten  und  deren  Entschei- 
dung erwarteten,  —  Damit  dies  alles  mit  grösserer  Autorität 
geschehe,  müsste  man  sich  mit  ansehnlichem  Kriegsvolk  rüsten, 
am  Rhein  und  hieroben,  ohne  ins  Feld  zu  ziehen,  ehe  man  von 
beiden  Teilen  Antwort  hat, 

10.  Wegen  der  K,Gs.-Mandate  über  den  Zuzug  bleibt  es 
bei  seinem  Bedenken,  das  er  dem  Pfalzgf,  Kfen,  zuschrieb;  doch 
sollen  die  Räte  einem  Schreiben  an  den  Ksr,  und  einer  Bot- 
schaft an  das  K,G,,  um  die  Gründe  des  Nichtparierens,  doch 
nach  des  Kfen,  von  Mainz  Rat^)  „unterschiedlich^  mitzuteilen, 
auch  zustimmen. 

Ausserdem  sollen  die  Räte  über  die  Verhandlungen  mit 
Hattstatt   und  Virmont  berichten  und  anregen,   dass  zu  den 


e)  BH  OüUi,  9€tMt  Chr.  auf  den  Rand:  man  mnest«  cnvor  dargegon  [gemistet  lein. 
*)   Vgh  nr,  216  n.  2. 


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228  1558.  :iü6.—2ö7. 

JmU  14.  600  Pf .  noch  300  weitere  mit  Wartgeld  bestellt  werden.^  Auch 
soll  über  eine  Pön  für  Nichthalten  des  Verständnisses  verhan- 
delt werden,  dass  in  diesem  Falle  Land  und  Leute  verpfändet 
sein  sollen;  und  zwar  nicht  wegen  der  jetzigen  Fürsten,  son- 
dern weil  ein  Todesfall  grosse  Änderungen  bringen  könnte.  — 
Da  er  und  Hz.  Albrecht  sich  bisher  der  Oberhauptmannschaft 
unterfangen  haben,  sollen  die  Räte  dahin  wirken,  dass  er  der- 
selben  entbunden  und  hieroben  Bayern,  im  rhein.  Bezirk  Jülich 
zu  Oberhauptleuten  bestimmt  werden. 

Werden  diese  Punkte  von  den  Gesandten  nicht  angeregt, 
sollen  sie  die  Räte  selbst  vorbringen.  Bei  anderem,  was  nicht 
in  der  Instruktion  steht,  sollen  sie  sich  nicht  absondern,  nur 
bei  hochtvichtigen  Sachen  auf  der  Post  um  Bescheid  schreiben^ 
—  Stuttgart,  1553  Juli  14. 

St.  Heidelb.  Verein  3.     Gr.,  Kons,  von  GülUingens  Hand. 

Juii  14.  257.  von  Hewen  und  von  Bödigheim  an  Chr.: 

Vermittlung  in  Franken. 

gestern  übergab  der  B.  von  Würzburg  beil.  Zeitung,^)   die  er 
vom  Landgfen.  von  Hessen  erhalten  habe. 

Am  10.  d.  M.  trafen  von  Bamberg  ein  Christoph  Stieber, 
Landrichter  zu  Bamberg,  und  Dr.  Jörg  Reiter,  Kanzler;  von 
Nürnberg  Joachim  Haller  und  Dr.  Christoph  Kessler;  es  wurde 
ihnen  wie  dem  B.  von  Würzburg  vorgehalten,  worauf  sie  beiL 
Antwort  gaben.^)  Auf  einen  Vorhalt  wegen  Schädigung  des 
jungen  Markgfen.  und  besonders  wegen  Bedrängnis  von  Münch- 
aurach  gaben  sie  nur  geringe  Antwort.  —  Als  man  ihneti  die 
Frage  vorlegte,  ob  sie  eine  Verhandlung  in  Fulda  besuchen 
lassen  würden,  und  zugleich  wegen  des  Klosters  eine  Resolution 
wünschte,  nahmen  sie  Bedacht  und  gaben  bis  jetzt  keine  Ant- 
wort.^)^)  —  In  Eile  Würzburg,  1553  Juli  14. 

St.  Heidelb.  Verein  B.  9  Beifasz.  14.     Or.  präs.  StuUgart,  JuU  15. 


f )  Folfft,  im  Or.  durehatr. :  Da  G^d  das  wichtigste  beim  Krieg  ist,  sollen  die  Räte  mit 
GeeamUen  besonders  vertraulieh  reden,  ob  nicht  im  Bat  davon  gelutndeU  werden  soll,  auf  IP'«^ 
SU  denken,  ob  der  könig  in  Franckreioh  mn  disem  werck  wider  den  marggrafen  •in  dl«  b«xi« 
BchieMen  wolle.     Dabei  ist  kOnig  in  Franckreich  im  Or.  unleseHieh  gemacht. 

257,  «)  =  nr.  254  n.  1. 

*)  Ähnlich  wie  der  B.  von  Würzburg :  nr.  235  n.  1. 

•)  StuUgart,  Juli  16  antwortet  Chr.,  wenn  es  mit  der  Niederlage  so  stehe^ 
werde  nicht   meJir  viel  verhandelt  sein:   sie  sollen  nocheinmal  auf  SchonHng^ 


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m,-259.  15Ö8.  229 

258.  Chr,  an  Statthalter  und  Räte  in  Ansbach:  Juli  15. 

Fürsorge  für  Markgf,  Georg  Friedrich, 

schickt  soeben  angekommene  Zeitungen;  ^)  da  man  hienach  nicht 
weiss,  toie  es  mit  Mar  kg  f.  Albrecht  steht y  rät  er,  dass  Markgfin. 
Emüie  eilends  ihrem  Bruder,  dem  Kfen.  von  Sachsen,  schreibe 
und  ihn  bitte,  dass  er  des  Markgfen.  Albrecht  Land,  besonders 
Plassenburg,  wo  des  fürstlichen  Hauses  Brandenburg  Frei- 
heiten und  viele  andere  wichtige  Briefe  sein  sollen,  in  seinein 
Namen  als  oberster  Vormünder  einnehmen  und  besetzen  lasse, 
damit  nicht  die  Bb.  und  ihre  Verwandten  hierin  zuvorkommen.^) 
—  Stuttgart,  1553  Juli  15. 

St,  Brandenburg  1  d.     Konz.  von  Fesaler. 

259.  Chr.  an  seine  Gesandten  in  Ladenburg:  J^U  ix 

Einftuas  der  Schlacht  auf  die  Beratung ;  egerischer  und  Heiddh,  Bund, 

Da  es  zwischen  den  beiden  Kriegshaufen  am  9.  Juli  zu 
einer  Schlacht  kam,  worin  der  Kf.  von  SacJisen  das  Feld  be- 
halten hat,  vne  sie  von  den  Bayern  hören  werden,  so  vnrd  in 
den  Ratschlägen  für  den  Ladenburger  Tag  grosse  Änderung 
eintreten,  namentlich  in  dem  Punkt  über  die  Hilfe  für  Moriz. 
Hiemit  sollen  sie  innehalten,  da  er  glaubt,  es  werde  deshalb 
nichts  weiter  proponiert  werden. 

Verhandelt  man  über  Verschmelzung  des  egerischen  und 
ihres  Bündnisses  und  es  wird  von  den  andern  einhellig  be- 
schlossefn,  dass  beide  ein  Bund  sein  sollen,  sollen  sie  dem,  auch 
nicht  entgegentreten;  da  aber  dieser  Punkt  wohl  Verzug  erleidet, 
bis  jeder  von  seinem  Herrn  Bescheid  holt,  sollen  sie  dahin 
handeln,  dass  dies  gescheite. 


Georg  Friedrichs  durch  die  Bb,  und  Nürnberg  hinwirken.  —  Ebd,  Konz.  von 
Knoder.  —  Or.  präa.  WOrgburg,  Juli  16,  10  Uhr. 

*)  Nach  einigen  weiteren  Verhandlungen  achloee  die  Sache  damit,  dass 
man  am  18.  Juli  in  einem  Schreiben  an  den  Ksr.  erklärte,  bei  der  durch  die 
Sehlacht  veränderten  Lage  habe  längeres  Bleiben  keinen  Wert  mehr.  —  Nach 
dem  IVotokoll  von  Hewens:  ebd,  —  V^gl.  auch  den  Bericht  von  Gf.  Solms  und 
Zasius  an  den  Ksr.  —  Druff el  IV,  20(K 

268.  *)  nr.  254  n.  1. 

*)  Ansbcuih,  Juli  17  antworten  Regenten  und  Räte,  nachdem  sie  die  Zei- 
tungen ebenso  auch  von  anderen  Orten  erhalten,  hätten  sie  Chrs.  Bat  befolgt 
und  dem  Kfen.  eilends  ein  Schreiben  geschickt.  —  St.  Brandenburg  lg,  22. 
Or.  präs.  Ffuüingen,  Juli  21.    Auf  sehr,  von  Chr. :  bedarf  kainer  antwart. 


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230  1553.  259—260. 

Jiäi  16.  Jedenfalls  sollen  sie  nicht  voneinander  eilen,    sondern 

2—3  Wochen  beisammen  bleiben,^)  auf  die  Läufe  wohl  achten 
und  inzwischen  die  Verfassung  zur  Gegenwehr  beraten.  — 
Stuttgart,  l/)o3  Juli  15. 

St.  Heidelb.  Verein  3.     Or.  jiräs.  Juli  17.    Konz.  von  Gültl  heil. 

Juli  16.  260.  Chrs.  mündliclie  Antwort  auf  Böcklins  Werbung  :^> 

Bedenken  gegen  den  eger.  Bund.     Verlegung  de«  Reichstags. 

Chr.  hat  heute  morgen  die  Werbung  gehört,  die  Notel  des 
geplanten  egerischen  Verständnisses^)  eilends  überlesen.  Was 
die  Hauptwerbung,  die  egerische  Vereinigung,  betrifft,  ist  diese 
sach  hochwichtig  und  noch  der  zeit  etwas  weitleufig,  auch  in  der 
nestelten  notel  eben  vil  understrichen  und  darzu  etliche  puneten 
noch  nit  verglichen,  sonder  zu  weiterer  handlung  eingestelt;  so 
mag  auch  die  schlacht,  so  bei  wenig  tagen  bescheen  sein  soll, 
hierin  allerlai  weiter  nachgedenkens  und  villeicht  namhafte  ende- 
Hingen  geberen;  auch  sollen  die  Bb.  von  Bamberg  und  Würz- 
bürg,  ebenso  die  Stadt  Nürnberg  in  diese  Vereinigung  kommen^ 
während  auf  dem  Heidelberger  Tag  Chr.  neben  anderen  zusagte^ 
sich  der  beiden  Bb.  und  ihrer  Mitverwandten  gegen  Markgf, 
Albrecht  nicht  anzunehmen;  die  meisten,  die  in  den  Bund  kom- 
men sollen,  sind  für  Chr.  ganz  weit  entsessen;  auch  weiss  der 
kais.  Gesandte,  da^s  Chr.  und  ei?iige  andere  sich  erst  neulich 
in  ein  Verständnis  zur  Handhabung  des  Landfriedens  begeben 
haben,  das  Kosten  verursachen  wird;  ebenso  wäre  es  bei  dein 
egerischen  Verständnis;  beide  Ausgaben  neben  den  Reichsbe- 
schwerden zu  erschunngen,  wäre  für  Chr.  bei  der  Erschöpfung 
seines  Kammergutes  ganz  beschwerlich.  Auch  ist  Chr.  ganz 
bedenklich,  hinter  dem  Rücken  seiner  Einungsverwandten  sich 
in  weiteres  Verständnis  zu  begeben.  Welches  alles  und  daneben 
andere  mehr  statliche  Ursachen  hochstgedachte  kei.  mt.  sonder 
allen  zweivel  allergnedigst  erwegen  und  deshalb  laut  uberraichter 
Instruction  allergnedigst  begert,  dieser  sach  desto  stattlicher  und 
vleissiger  nachzugedenken,  welchs  auch  s.  f.  g.  underthenigst  und 
gehorsamlich  thun  und  darauf  ir  kei.  mt.  zu  furderlicher  geleg-en- 


a)  Dei  von  Wiriembergt  mnndliobe  Mitwort  auf  BOckUni  Werbung  (tir,  i9€j. 

2ä9.  *)  Diesen  Wunsch  hatte   Chr.  schon  bei  der  ersten  Anregung    dej- 
Zusammenschickung  gehabt;  vgl.  nr,  210. 
260,  *)  Druffel  IV,  128. 


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260.-261.  1568.  231 

heit  als  ein  gehoi-samer  fürst  underthenigst  beantwurten,  auch  jtdi  16. 
also  nichts  abgeschlagen  haben  will.  Wenn  es  dem  Ksr.  gefällt, 
so  ist  Chr.  bereit,  dies  alles  seinen  Einungsvenvandten  mitzu- 
teilen, dieweil  doch  diese  egerische  vorhabende  verstendnus  auf 
den  gemeinen  landfrieden,  auch  den  passauischen  vertrag  gesteh, 
auch  zu  ruhe  und  wolfart  des  römischen  reichs  verhoifenlich  fur- 
p:enomen. 

Was  die  Verlegung  des  Reichstags  nach  Augsburg  betrifft, 
so  gedenkt  ihn  Chr.,  wenn  nicht  erhebliche  Ursachen  hindern, 
zu  besuchen.  Wenn  er  die  Verlegung  den  benachbarten  Fürsten, 
ständen  und  Städten  zu  unssen  thun  soll,  so  bemerkt  er  darauf, 
dass  von  alters  her  neben  ihm  der  B.  von  Konstanz  die  Ver- 
wandten des  Schwab.  Kreises  auf  die  Bezirkstage  beschrieb  und 
dass  sie  dies  für  die  Prälaten  dem  von  Keinpteii,  für  die  Gff. 
dein  von  Fürstenberg  und  im  Namen  der  Städte  denen  von  Ulm 
zu  missen  thaten;  nun  weiss  Chr.  nicht,  ob  er  dies  allein  oder 
neben  dem  B.  von  Konstanz  thun  soll,  und  bittet  um  Resolution, 
der  er  gehorsam  nachkommen  will.^)  —  Stuttgart,  l'}53  Juli  IG. 

Wien.    Mainzer  Reichstagsakten  4.    Ahschr. 


261.  Kf.  Friedrich  an  Chr.:  juU  16. 

Tod  des  Kfen.  Moriz. 

schickt  in  Abschr.,  was  ihm  Landgf.  Philipp  im  Vertrauen  zu 
erkennen  gab;^)  bedauert  den  Verstorbenen  und  bittet,  dies  ver- 
traulich  an  Hz.  Albrecht  von  Bayern  zu  schicken,^)  sonst  aber 
des  Landgf en.  Wunsch  gemäss  geheim  zu  halten.  —  Heidel- 
berg,  1553  Juli  16. 

St.  Sachsen  3.     Or.^)  präs.  Tübingen,  JuU  18. 


A)  4  cito. 

*)  Vgl.  ZU  dieser  unribg.  Fassung  der  Antwort  an  Böcklin,  wie  sie  von 
Chr,  seinen  Einungsgenossen  mitgeteilt  wurde,  den  Bericht  des  Gesandten  seihst, 
«r.  265 :  dann  nr.  317  n.  1.  —  Über  den  Misserfolg  der  entsprechenden  kais. 
Werbung  hei  Bayern  und  Sdlshurg  vgl.  nr.  271  und  Druffel  IV,  198  n.  1. 

261.  «)  Dat.  Honibressen,  JuU  12:  Wilhelm  von  Schachten  schrieb  und 
einer  seiner  Diener,  der  kam,  hericJUete  ihm,  dass  Kf.  Moiiz  ge^em  morgen 
«m  6  ühr  an  dem  Schuss  gestorben  sei;  bittet,  dies  noch  geheim  zu  JuUten. 

*)  Ansbach,  Juli  20  schicken  auch  Begenten  und  Bäte  Zeitungen  über 
des  Kfen.  Moriz  Tod  an  Chr.  —  St.  Brandenburg  lg.  Or.  präs.  PfulUngen, 
Mi  22. 


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232  1553.  362.-263. 

Juli  17.  262.  Kais,  Resolution  auf  einige  Artikel  Hz.  Chrs. :  *) 

wegen  des  Schreibens  in  der  markgfL  Sache  verweist  der  Ksr. 
auf  sein  Schreiben  an  die  Kff.,  die  hierin  in  Frankfurt  ver- 
mittelten.^ —  Wegen  der  Lehen  Mömpelgard  u.  s.  w.  soll  Eiss- 
linger  für  Resignation  und  Empfang  vollkommene  Gewalt 
bringen.  —  Wegen  Rückgabe  des  Aspergs  will  der  Ksr.  An- 
ordnung treffen,  sobald  er  von  seinem  Bruder  ein  Schreiben 
und  Ratifikation  des  Vertrags  erhält.  —  Da  ohne  Bemlligung 
der  Kff.  niemand  ein  Zoll  gegeben  werden  kann,  sollte  Chr. 
damit  bis  zum  Reichstag  warten.  Dagegen  könnte  das  Ungeld 
ohne  den  Zoll  mit  einer  Limitation  gewährt  werden.  —  Wegen 
Öffnung  des  Doubs  muss  sich  der  Ksr.  erkundigen,  ob  dadurch 
niemand  präjudiziert  würde.  —  [1553  Juli  17.1^^ 
St.  Zollsachen  5.  B.    Ahschr. 

JuU  18.  263.  Kf.  Friedrich  an  Chr.: 

Persönliche  Zusammenkunft.    Post.    Kardl.  von  Augsburg.    Böcklins 
Werbung. 

schickt  mit,  was  ihm  der  Erzb.  von  Trier  wegeyi  der  von  Hz. 
Albrecht  vorgeschlagenen  persönlichen  Zusammenkunft,  sowie 
wegen  einer  Post  schrieb,^)  samt  Zeitungen.  Da  der  Kf.  von 
Mainz  für  gut  hielt,  dass  auch  auf  dem  jetzigen  Ladenburger 
Tag  davon  verhandelt  werde,  hat  er  [Fr.]  seinen'  Räten  des- 
tvegen  Befehl  gegeben,  namentlich  dass  Sachen,  die  in  ihrer 
aller  Gegenwart  zu  verrichten  sind,  bis  zu  der  Zusammenkunft 
verschoben  werden.  Ist  wegen  der  Post  mit  dem  Vorschlag  von 
Jülich  und  Trier  einverstanden.  —  Seine  Räte  in  Ladenburg 
teilten  ihm  gestern  mit,  sie  hätten  von  den  bayrischen  Gesand- 
ten gehört,  dass  der  Kardl.  von  Augsburg  auf  dem  Weg  zu 
ihm  sei,  vor  allem,  um  der  Einung  wegen  mit  ihm  zu  verhan- 
deln.^)    Wird  demselben  sagen,   dass  er  allein  hierin  nichts 


a)  Äufttehr. :  den  17.  jalii  a.  53  von  Prnisel  uf  Stutg.  — 

U62.  *)   VgL  nr.  274.      . 

«)  Bei  Langenn  2,  364  ff. 

263.  *)  Dat.  EhrenbreUstein,  Juli  12:  ist  mit  der  peraönliclien  Zusammen» 
kunft  einverstanden  und  schickt  einen  Zettel  vom  Hz.  von  Jülich  mit,  worin 
dieser  vorschlägt,  dass  er  selbst  bis  Koblene,  Trier  bis  Mainz,  Mainz  zu  Pfalz, 
F/alz  zu  Wirtbg.  und  dieses  zu  Bayern  Posten  legen  soll. 

")  Dass  dem  Kardl.  die  Aufnahme  in  die  Einung  wichtig  war,  zeigt  auch 
sein  Schreiben  von  Juli  17  an  Hz.  Albrecht ,  Hrufftl  JT,  196. 


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263.-265.  1663.  233 

ihun  könne;  er  solle  bis  zu  ihrer  persönlichen  Zusammenkunft  jm  18. 
warten,  oder  sich  an  jeden  der  Einungsff.  einzeln  oder  aber  an 
den  Ladenburger  Tag  wenden.  —  Heidelberg,  1553  Juli  18. 

Ced.:  Erhielt  nach  ScfUuss  des  Schreibens  Chrs.  Brief  mit 
der  Werbung  des  kais.  Rats  Wilhelm  Böcklin,  Chrs.  Antwort 
und  dem  egerischen  Bündnis,  samt  Zeitungen.  Bei  ihm  hat 
Böcklin  das  egerische  Bündnis  nicht  erwähnt,  noch  viel  weniger 
ihm  davon  Abschr.  gegeben.  —  Abends  4  Uhr. 

St.  HHdtlb.  Verein  7,  6.     Or.^)  präs.  PfuUingen,  Juli  30. 

264.  Wilhelm  von  Massenbach  an  Chr.:  Juli  18. 

Reiterbestaüung.     Tod  des  Kfen.  Moriz.     Vermittlung  in  Sachsen. 

schickt  ein  Schreiben  von  Virmont  über  Bestallung  der  Reiter. 
—  Ladenburg,  1553  Juli  18,  in  der  Nacht. 

Ced.:  Man  helt  hie  ganz  geheim  des  kurfursten  von  Sagsen 
dot;  der  geistlichen  kurfursten  ret  wisen  alhie  noch  nichs  dorvon; 
dan  wir  besorgen,  wan  sie  das  erfaren,  sie  werden  mer  freud  dan 
leit  dorfon  haben.  G.  f.  und  h.,  ich  het  es  für  nuz,  das  so  halt 
zwuschen  dem  alden  kurfursten  und  herzok  Augusten  zu  Sagsen, 
sie  zu  ferdragen,  gehandelt  wurt;  dan  es  werden  fil  falscher  bra- 
ticken  deshalben  einfallen. 

St.  Heidelb.  Verein  3.     Or.  präs.  Ffuilimgen,  Juli  20. 

265.  Wilhelm  Böcklin  an  Ksr.  Karl:  Juli  la. 

Bmicht  über  die   Werbung  bei  Chr. 

hat  den  Befehl  bei  Chr.  ausgerichtet;  dieser  hat  auf  die  ege- 
rische Bundeshandlung  geantwortet:^) 

er  spüre  des  Ksrs.  väterliche  Meinung  im  Reiche,  wolle 
sich  aus  Dankbarkeit  sein  Leben  lang  in  schuldigem  Gehorsam 
halten;  er  könne  nicht  anders  erachten,  als  dass  die  egeiHsche 
Bundeshandlung,  wenn  sie  Erfolg  habe,  zu  allem  Frieden  im 
Reiche  dienen  würde;  er  wäre  zu  sofortiger  Antwort  bereit ;  da 
er  sich  jedoch  mit  des  Ksrs.  Bewilligung  und  Vorwissen  in 
das  Heidelberger  Bündnis  begeben  habe,  gebühre  ihm  nicht, 
ohne  seiner  Bundesgenossen  Vorwissen  Antwort  zu  geben;  er 
wiUs  aber  kainerlai  weg  abgeschlagen  haben,  sonder  E.  mt.  uf  das 


a)  fl  cito,  citisslm*. 

365.  ')   Vgl.  nr.  260:  auch  nr.  317  n.  1. 


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234  1568.  265.^-26$. 

Juli  18,  furderlichist  geschriftlich  beantwurten;  und  so  er  wist,  das  er 
K.  mt.  kain  ungefallen  daran  thet,  wolt  er  die  Sachen  helfen  da- 
hin furdem,  das  der  heidelbergisch  pund  zu  disem  gezogen  wurde. 

Es  seh  in  auch  in  allweg  für  gut  an,  wo  mugUch  das  E.  mt. 
die  Sachen  mit  dem  egerischen  pund  bis  uf  den  künftigen  reichstag 
ufgezogen  haben,  so  zweifelt  im  gar  nit,  das  E.  mt.  möchten  alle 
die  darin  bringen,  die  sie  begerten;  und  erachtet,  margraf  Albrecht*? 
niderlag  werde  ain  grose  endei-ung  im  egerischen  pund  bringen; 
dann  er  wiss  fiirwar,  das  herzog  Moriz  allain  margraf  Albrechts 
halb  so  heftig  daran  getriben  hab. 

Nach  diser  handlung  hat  herzog  Cristoffel  vil  mit  mir  geredt 
und  andere  reden  mich  gefragt,  was  man  von  der  heidelbergischen 
puntnus  sag;  hab  ich  gelacht  und  ime  geantwurt,  das  der  gemein 
mann  vil  darvon  red,  und  so  dem  also  were,  wie  der  gemein  mann 
darvon  redet,  künde  man  nit  spuren,  das  vil  weiser  leut  darbei 
weren  gewesen.  Daruf  hat  er  mir  bei  seinem  höchsten  glouben 
behalten,  E.  mt.  seiend  irer  pundnus  mit  grund  bericht,*)  und  die- 
weil  dise  niderlag  beschehen,  also  das  si  die  margräfisch  auftnior 
nit  mer  besorgen  dorfent,  werdent  si  bedacht  sein,  den  merem 
teil  irer  bestelten  zu  Urlauben. 

Der  gemein  mann  in  Teutschland  behart  heftig  daruf:  dann 
alles,  das  margraf  Albrecht  bisher  gehandelt,  hab  er  thon  us  E. 
mt.  anschickung;  als  ich  aber  etlichen  erliebenden  die  copei  des 
Schreibens,  so  E.  mt.  an  margraf  Albrechten  gethon  haben,  sehen 
lassen,  erkennen  sie,  das  solches  bisher  auf  E.  mt.  mit  der  un- 
warhait  gelegt  sei  worden. 

Chr.  meinte,  Ulm,  Strassburg  und  Augsburg  auch  in  den 
Heidelb.  Bund  zu  bringen;  soviel  aber  er  [B.]  von  den  nam- 
haftesten Ulmer  Ratsherren  hörte,  wollen  sie  sich  in  keinen 
Bund  begeben  ohne  Vortvissen  des  Ksrs.  —  Ulm,  1553  Juli  18, 

Ced,:  AUergnedigester  keiser!  Wiewol  herzog  Cristoffel  mir 
anzögt,  dieweil  margrof  Albrecht  nidergelegen,  so  werden  er  und 
sini  mitbuntgenossen  ire  leit  urloben,  so  hab  ich  doch  heit  gewis 
erfaren,  das  er  noch  stetz  sich  umb  leit  bewirbt. 

Wim,    R,'A.  in  gen.  18.     Or.  vgl  Druffd  IV,  198. 

Juii  18.  266.  Chr.  an  Hz.  Albrecht: 

Egerischer  Bund.    Berichte  BöckUns.    Schreiben  an  den  Kg.    Gienger. 

hat  dessen  eigh.  Schreiben  vom  11.  Juli  erhalten,   hat  seither 


«)  nr.  99. 


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266.  1668.  235 

nicht  iveiter  darauf  geanttoortetj  weil  er  auf  des  Kfeti.  von  der  Jüli  18. 
Pfalz  Bedenken   wartete;^)    da   sich   dasselbe  aber  verzögert, 
will  er  jetzt  nicht  länger  warten^  da  der  kgl.  Gesandte  schon 
bei  Albr,   angekommen  sein  könnte.     Weiss  an  der  Antwort, 
die  Albr.  dem  Gesandten  geben  will,    nichts  zu  verbessern.^) 
Und  dieweil  sich  der  laidig  fall  mit  herzog  Moritzen  zugetragen, 
acht  ich,    das  die  egerisch  bundnus  aufgezogen  werde  untz  auf 
den  reichstag,    wie  ich  dann   von  Wilhelm  Becklin   inter  pocula 
vemomen,   das  man  selches  gern  verlengem  weite  untz  daselbst- 
hin,  oder  gar  verhindern,  das  da  nicht  daraus  wurde,  one  ange- 
sehen, was  an  uns  beede  derwegen  gelangt  ist  worden.'*)  —  Mich 
hat  auch  gedachter  Becklin   bericht,    wie  herzog  Moriz   der  kei. 
mt.   ain  schreiben   zugeschickt  hab,   welhes   unser  vetter,  marg- 
graf  Albrecht  von  Brandenburg,    ime  gethon  soll  haben,    under 
anderm  vermeldende,  er  solle  sich  nit  wider  ine  bewegen  lassen, 
seie  nit  des  Vorhabens,   dem  printzen  zu  dem  reich  zu  verhelfen, 
sonder  die  bischof  und  iien  anhang  zu  demmen  und  iedermann 
bei  dem  passauischen  vertrag  handzuhaben ;  dann  ime  wol  bewisst, 
das  die  kei.  mt.  ime,  hertzog  Moritzen,  noch  andern  weder  brief 
noch  sigel  werde  halten  mit  andern  mer  ungeschickten  Worten.*) 
—  Es   sei   auch   ain   franzosische   post,    so    aus   den    saxsischen 
landen  ausgangen,   nidergeworfen  worden,    darbei  ain  brief  vom 
herzog  Hans  Albrechten  von  Meckelburg  gefunden,  so  er  mit  aigner 
hand  geschrieben    soll    haben   an    den    kunig   von   Franckreich, 
darinnen  under  anderm  vermeldet,   das  er,   der  herzog,   leib,   eer 
und  gut  zu  der  cron  franckreich  sambt  seinen  anhengem  setzen 


266.  *)  Chrs.  Schreiben  von  Juli  13  (nr,  251  n.  3)  beantwortet  der  Kf. 
JuU  16;  Albrecht  soUe  dttn  hgl.  Gesandten  anhören,  dann  erklären,  er  könne 
ohne  der  anderen  Einungaff,  Vortpisaen  hierin ,  nichts  thun,  sei  aber  geneigt, 
dies  auf  dem  Ladenburger  Tag  vortragen  zu  lassen;  was  er  dann  mit  den 
anderen  beschliesse,  wolle  er  dem  Kg.  mitteilen.  —  St.  Pfalz  9, 1.  Or.  präs. 
JuH  17.  (Letzteres  scheint  die  Ankunft  bei  den  Bäten  in  Stuttgart  zu  bedeuten.) 

—  TiUnngen,  Juli  19  schreibt  dann  Chr.  an  Albrecht,  Kf.  Friedrich  wisse  an 
der  Antwort,  die  AXbrecht  dem  kgl.  Gesandten  geben  wolle,  auch  nichts  zu  bessern. 

—  SL  Bayern  12  b  L    Konz.,  von  Chr.  korrig. 

')  Juli  26  berichtet  Uz.  Albrecht  an  Chr.,  er  habe  das  —  in  nr.  251  in 
Amsicht  gestellte  —  Schreiben  an  den  böhm.  Kg.  vor  wenigen  Tagen  abgeschickt ; 
bifker  sei  weder  Antwort  noch  der  Gesandte  zurückgekommen.  —  St.  Heidelh. 
Verein  9 IIL     Or.  präs.  NüHingen,  Juli  27. 

»)  Vgl.  Selds  Denkschrift  bei  Druffel  IV,  129;  Böcklin  scheint  recht 
ofaiherzig  gewesen  zu  sein. 

*)  Es  wird  das  Schreiben  bei  Di-uffel  IV,  155  gemeint  sein. 


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236  1563.  266.-267. 

Juli  18.  welle  (mir  aber  dieselbigen  nit  nennen  wollen  oder  künden)  mit 
hoher  antastung  kei.  reputatation,  welche  beede  schreiben  ir  mt. 
Vorhabens  sei,  auf  künftigem  reichstag  den  stenden  des  reichs 
furzulegen.  Und  ist  warlich,  vetter,  den  Sachen  wol  nachzuge- 
dencken;  ich  kan  anders  bei  mir  nit  vermercken,  warumb  wir 
beed  allain  one  ersucht  der  andern  unser  ainungsverwandten 
chur-  und  fursten  in  den  egerisclien  bund  zu  komen  angesprochen 
werden,  dann  das  man  uns  bei  den  andern  in  verdacht  bringen 
welle  und  also  discordpjas  seminieren.*)  Hab  sonst  allerlei  von 
ime  vermerckt,  welhes  alles  zu  schreiben  verdrussig.  Aber  ich 
kunte  nit  underlassen,  fraget  ine,  mit  was  landschaft  die  kei.  mt. 
gedechte  zu  uns  in  den  egerischen  bund  zu  komen,  dieweil  der- 
selbig  nur  dem  reich  zu  gutem  auf  den  landfriden  gemacht  solte 
werden,  auch  kein  hilf  damit,  weder  wider  den  Turcken  noch 
Franzosen  oder  andern  auslendischen  iemands  gelaistet  solte 
werden,  nachdem  ir  mt.  nichtz  in  dem  reiche  hette;  kunte  aber 
mir  darauf  kein  decision  und  antwort  geben.  —  WiU  die 
100000  fl.  auf  die  festgesetzte  Zeit  erlegen,  hält  ein  weiteres 
Schreiben  Albrs.  an  den  Kg.,  des  Aspergs  wegen,  für  unnötig, 
dankt  für  die  überschickte  Fürschrift  an  den  Ksr.,  und  tvill 
sich  gegen  Dr.  Gienger  bei  der  ersten  Gelegenheit  freundlich 
erzeigen.  —  Tübingen,  1558  Juli  18,  4  Uhr  nachm. 

St.  Bayern  12  h  I,  76.    Abschr.    Auszug  bei  Druffel  IV,  197. 

Juli  18.  267.  Des  Markgfen.   Georg  Friedrich  von  Brandenburg 

Regenten  und  Räte  an  Chr.: 

Bedrohung  durch  Kriegsvolb  der  frank.  Kinung. 

sie  haben  schon  berichtet,^)  dass  3000  fl.,  dem  Markgfen.  Albrecht 
von  Brandenburg  gehörig,  durch  Konrad  Bayr  hieher  gebracht 
und  dann  von  etlichen  Reisigen,  die  von  Windsheim  aus  vor 
die  Stadt  zogen,  herausverlangt  wurden,  gegen  die  sie  sich  aber 
<iuf  ihres  Herrn  Obervormünder  entschuldigten.  Diese  Reisigen 
kamen  nun  letzten  Sonntag  in  aller  Frühe  in  grosser  Anzahl 
zu  Ross  und  zu  Fuss  vneder  vor  die  Stadt  gerückt,  verlangten 
Herausgabe  des  Geldes,  das  ihrem  Feinde  gehöre,  unter  An- 
drohung, sonst  ihrem  Befehl  nach  handeln  zu  müssen.  Da  man 
nach  ihren  früheren  Drohworten  Brand,  und  anderes  in  den 


»)  Diese  Stelle  bei  Stalin  4,  544  n.  1. 
267.  *)  nr.  2oS. 


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267,-269.  1658.  237 

Vorstädten  und  offenen  Flecken  befürchten  musste,  wie  sie  juii  is. 
denn  ohnehin  in  ihrem  Wegreiten  nach  Windsheim  den  Unter- 
thanen  nichts  für  die  Zehrung  gaben,  so  mussten  sie  schliess- 
lich mit  Vorwissen  ihrer  Fürstin  zur  Verhütung  weiteren 
Schadens  das  Geld  hinausgeben;  Chr.  kann  hieraus  sehen,  wie 
die  Einungsverwandtcn  gegen  ihren  jungen  Herrn  zu  Un- 
gutem  Ursachen  suchen  wollen.  —  Ansbach,  15i)S  (dinstajfs 
nach  Margarethe)  Juli  18. 

St.  BrandetHmrg  1  g,  24.     Or.  präs.  Pfidlingen,  Juli  21. 

268.  Markgf.  Albrecht  an  Chr.:  JuU  19. 

Verlangt  Erklärung. 

hat  im  Kampfe  mit  seinen  Gegnern  das  Feld  verloren,  auf 
der  andern  Seit£  sind  Hz.  Moriz,  die  Hzz.  Philipp  und  Karl 
von  Braunschweig  und,  wie  man  sagt,  auch  ein  Hz.  von  Lüne- 
burg nebst  vielen  Gff.  und  Adeligen  gefallen.  Bedauert  ihren 
Tod,  da  er  stets  Ruhe  und  Frieden  zu  fördern  bereit  war,  vne 
Chr.  und  die  andern  Fürsten,  die  in  Heidelberg  unterhandelten, 
wohl  wissen;  die  [Chr.]  hetten  auch  dis  alles  als  unsere  nechste 
plntsfreund  neben  den  andern,  wo  sie  lust  gehabt  und  uns  guts 
gfindt,  wol  fnrkumen  mögen.  Hört  nun  aber  glaubioürdig,  Chr. 
habe  sich  in  Heidelberg  in  das  Bündnis,  worin  Hz.  Moriz 
stand,  gegen  ihn  eingelassen,  auch  Reiter  und  Kn.  zu  seiner 
Verjagung  sammeln  helfen,  was  der  ihm  in  Heidelberg  gege- 
benen Zusage  widersprechen  würde.  Er  braucht  sichere  Kunde, 
ob  dem  so  sei  oder  nicht,  und  bittet  daher  um  endgültigen 
Bericht,  wessen  er  sich  zu  Chr.  zu  versehen  habe.  Will  nicht 
hoffen,  dass  Chr.  und  andere  Freunde  das  Wort:  frid  und 
ainikait  im  reich  zu  erhalten,  dahin  deuten,  dass  sie  ihn  von 
Land  und  Leuten  verjagen  helfen  sollen.  Begehrt  schriftliche, 
richtige  und  baldige  Antwort.^)  —  Bremen,  L55S  Juli  19. 

St.  HeideU).   Verein  9  IIL     Or,  präs.  Münsingen,  Aug.  2. 

269.  W.  von  Massenbach  und  L.  von  Frauenberg  an  Chr.:  Juli  19. 

Bencht  aus  Ladenburg. 

sie  kamen  an  dem  bestimmten  Tag  in  Ladenburg  an  und 
trafen  Gesandte  von  Mainz,    Trier,   Pfalz  und  Bayern;   von 

268.  *)   Vgl  Druffel  IV,  201:  die  gleiche  Anfrage  richtete  der  Markgf. 
auch  an  Pfalz  und  Bayern. 


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238  1553.  269. 

Juli  19,  Jülich  sind  bis  heute  noch  keine  erschienen.  Am  Montcig  um 
2  Uhr  erschienen  sie  in  dem  angesagten  Rat  Die  Maimer 
erklärten^  sie  seien  auf  Beschreiben  von  Pfalz  abgefertigt, 
wollten  hören  und  beraten  helfen;  ebenso  die  von  Trier.  Hier- 
auf  brachten  die  Pfälzer  vor,  sie  seien  von  ihrem  Herrn  ab- 
gesandt,  um  auf  den  Heidenheimer  Abschied  weiter  zu  beraten 
oder  zu  bedenken,  was  dem  Fürsten,  der  beim  Kf  Pfalzgfen. 
zu  Neuschloss  die  Werbung  gethan  habe,  darauf  geanttvortet 
werden  solle.  Es  wurden  dann  die  deshalb  ergangenen  Schriften 
verlesen  und  darauf  von  allen  ein  Bedacht  genommen  bis 
gestern  morgen  um  7  Uhr,  wo  sie  wieder  zusammenkamen  und 
nach  wiederholtem  Umfragen  einhellig  beschlossen,  dass  dem 
betr.  Fürsten,  der  im  Rat  von  den  Pfälzern  genannt  wurde, 
nur  in  des  Pfalzgfen.  Namen  nach  beil.  Abschr.^)  geantwortet 
werden  solle;  da  dies  ganz  unvorgreiflich  ist,  widersprachen 
sie  nicht. 

Ueber  das  beil.  Schreiben  *)  von  Bamberg,  Würzburg  und 
Nürnberg,  das  sie  tvie  andere  Gesandte  erbrachen,  vmrde,  doch 
auf  Gutheissen  der  Fürsten,  eine  Antwort  beschlossen,  die  sie 
schicken  werden.  Auch  vmrde  von  allen  für  sehr  notwendig 
erachtet,  auf  das  von  den  Bb.  ausgebrachte  Mandat  mit  Solli- 
zitieren  und  and.  wohl  Acht  zu  geben  und  keinesfalls  zuzu- 
gestehen, dass  man  demselben  zu  parieren  schuldig  sei.  Vofi 
den  Mainzern  unirde  eine  auf  ihres  Herrn,  des  Pfalzgfen.  und 
Chrs.  Amvälte  gestellte,  von  diesen  einzubringende  Exzeption 
verlesen ; ')  sie  rieten,  das  in  Heidelberg  mit  den  Parteien  Ver- 
handelte derselben  einzuverleiben,  womit  man  zufrieden  war. 
Die  Mainzer  erklärten  auch  in  ihrem  Rat,  ihr  Herr  könnte 


269.  *)  Kf.  Friedrich  an  Landgf.  Philipp :  hat  ihm  am  3,  d.  M.  geschrie- 
ben, er  habe  das  von  Landgf,  Wilhelm  mündlich  und  schrifUich  vorgebrachte 
Ansuchen  an  seine  Einungsverto.  im  geheimen  gelangen  lassen.  Auf  der  gestrigen 
Zusammenkunft  ihrer  Bäte  wurde  nun  beschlossen,  dass  Kf.  Moris  nach  dem 
neulichen  Sieg  hierin  nun  nichts  weiter  bedürfen  werde,  —  VgL  Druff el  IV, 
199  n.  1. 

»)  nr.  252. 

•)  Auf  die  Bückseite  derselben  schreibt  Chr.,  es  könne  noch  weiter  auS' 
geführt  werden,  er  sei  voriges  Jahr  auch  ohne  Hilfe  gelassen  worden,  habe  sich 
deshalb  in  grosse  Kosten,  über  SOOOf)  fl.j  stürzen  müssen;  sonst  habe  er  und 
seine  Landschaft  durch  das  Kriegsvolk  noch  über  120000  fl.  Scheuten  erlitten: 
auf  sein  Schreiben  an  den  Ksr.  habe  er  Antwort  wie  die  6  Kff.  erhalten  und 
kimne  daraus  nicht  entnehmen,  ob  er  dem  Mandat  parieren  solle. 


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m.—270.  1563.  239 

sichy  auch  wenn  die  Schlacht  in  Sachsen  nicht  geschehen  wäre,  juU  19. 
in  keine  weitere  Hilfe  einlassen,  als  er  in  der  Einung  bewilligt 
habe,  da  er  und  sein  Erzstift  in  den  Grund  verderbt  seien, 

Claus  von  Hattstatt  kam  letzten  Sonntag  hier  an  und 
erklärte  dem  Marschall  allein,  dass  er  seine  beworbenen  Haupt-. 
Befehls-  und  andere  Kriegsleute  nicht  länger  aufhalten  könne ; 
sie  brachten  dies  gestern  im  Rat  vor,  tvo  die  Mehrheit  beschloss, 
da  trotz  der  Schlacht  noch  alles  ziveifelhaft  sei,  solle  man  mit 
von  Hattstatt  über  eine  Bestallung  verhandeln,  namentlich  für 
ihn  selbst  und  einige  der  besten  Hauptleute,  Allein  derselbe 
erklärte,  dass  er  sich  in  keine  Jahresbestallung  begeben  könne, 
sondern  noch  dieses  Jahr  ins  Feld  ziehen  wolle,  was  er  etlichen 
der  Seinigen  versprochen  habe.  Sonst  sei  er  den  Einungsff, 
vor  allen  andern  zu  dienen  bereit,  —  Ladenburg,  1553  Juli  li). 

Ced.  von  Massenbachs:  Berichtet  über  seine  Bemühungen, 
für  Stuttgart  und  andere  Ämter  Geld  aufzubringen, 

St.  Heidelb,   Verein  3,     Or,^)  präs,  PfuUingen,  JuU  :2(),*) 

270.  Chr.  an  Hz,  Albrecht:  .TuU  m. 

Markgf.  AlhrecM,    Post, 

schickt  in  Abschr,  ein  Schreiben  von  Kf,  Friedrich,  soivie  was 
diesem  der  Erzb,  von  Trier  wegen  der  persönlichen  Zusammen- 
kunft der  Einungsff,  und  einer  geplanten  Post  geschrieben  hat.^) 

Wenn  Margf,  Albrecht  je  nicht  gefangen  sein  sollte,  une 
beil,  Zeitungen  von  Bernh,  von  Virmont  sagen,  so  ist  rasche 
Zusammenkunft  der  Einungsff,  nötig ;  dann  es  ist  anders  nichtz 
zu  besorgen,  s.  l.  werde  vil  unmewiger  und  verbitterter  sein  dann 
dieselbig  iemalen  gewesen  sei.') 

Mit  der  Post  war  es  seither  so,  dass  Briefe  in  3  Tagen 
von  Bayern  an  Pfalz  und  dan  von  Pfalz  an  Bayern  gebracht 
werden  konnten.  Würden  sich  die  andern  auch  so  vergleichen, 
80  wäre  eine  weitere  Post  unnötig;    hält  aber  auch  Albrecht 


»)  8  cito;  nmb  8  um  TonaittaR  asgeritten. 

*)  eodem  schickt  Chr.  dieses  Schreiben  nebst  einem  solchen  von  Hz,  Albrecht 
ton  Bayern,  Gf.  Ludmg  d.  Ä.  von  Öttingen  betr.,  an  von  Gültlingen,  Fesslet^ 
Kfioder  und  Ber  zur  Beratung.  —  Ebd.  Or.  präs.  Juli  21.  —  Vgl,  auch  den 
haiifr,  Bericht  vom  gleichen  Tage  hei  Druffel  IV,  199, 

270.  *)  nr.  263. 

•)  Damit  hatte  Chr.  nach  nr,  2(S8  nicht  Unrecht, 


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240  1553-  270.— 272. 

Juli  20.  eine  gemeinsame  Post  für  gut,  will  er  sich  auch  nicht  abson- 
dern. —  Pfullingen,  1558  Juli  20. 

St.  Heidelb.  Verein  7  b,  4.    Abachr.  (wir). 

Jtdi  20.  271.  Hz.  Albrecht  an  Chr.: 

Kais.  Werbung.    Deren  Beratung  in  Ladenburg.    Kf.  Morit. 

erhielt  Chrs.  Schreiben  von  Juli  16  und  17  und  ersah  aus  dem 
ersteren  Böcklins  Werbung  bei  Chr.  und  dessen  Antwort;  bei 
ihm  war  letzten  Montag  der  kais.  Rat  und  Oberst  Jörg  Spät 
mit  gleicher  Werbung;  der  Unterschied  ist  nur,  dass  in  der 
Werbung  bei  Chr.  die  Änderung  des  Reichta^s  erwähnt  tvird, 
was  Spät  bei  ihm  milndlich  anbrachte.  Da  derselbe  an  den 
Erzb.  von  Salzburg  die  gleiche  Werbung  hatte,  schob  er  die 
Antwort  bis  zu  seiner  Rückkehr  von  da  auf.  Schickt  Abachr. 
der  Antwort,  die  er  geben  wilU)  Wenn  Chr.  erfährt,  dass  an 
Mainz,  Trier,  Pfalz  und  Jülich  die  gleic/ie  kais.  Werbung  ge- 
langt, möge  er  es  mitteilen. 

Dass  die  Gesandten  in  Ladenburg  davon  verhandeln, 
hält  er  auch  nicht  für  unrätlich;  es  könnte  dies  am  besten 
von  Chr.  und  Kf.  Friedrich  bestimmt  werden.  Da  der  Ksr. 
vorher  nicht  in  dem  Bund  war  und  in  der  Werbung  nicht 
gesagt  wird,  es  geschehe  mp  des  Kgs.  und  anderer  egerischen 
Bundesgenossen  Vortoissen,  glaubt  er  fast,  es  seie  uf  ein  anders 
angesehen.  Des  Markgfen.  Niederlage  wird  eine  grosse  Ände- 
rung bringen.^)  —  Dachau,  1553  Juli  20. 

Ced.:  Erhielt  postscr.  zwei  Schreiben  von  Chr.  vom  18.  d.  M., 
davon  eines  eigh.;  ersah  daraus  den  Tod  des  Kfen.  Moriz; 
und  wellen  E.  1.  freuntlich  nit  bergen,  das  uns  sollicher  todfall 
zu  vememen  aus  allerlai  Ursachen  nit  wenig  zuwider  gewest;  es 
wurdet  uns  mancherlai  nachgedenckens  machen;  wundert  sich, 
dass  man  noch  gar  nichts  vom  Markgfen.  weiss. 

St.  Heidelb.  Verein  3.    Abachr. 

Juli  20.  272.  W.  von  Massenbach  und  L.  von  Frauenberg  an  Chr.: 

Bericht  aus  Ladenburg. 

gestern  morgen  um  7  Uhr  kam  man   wieder  zusammen  und 


271.  »)  md.  bül.    Dieselbe  ist  ablehnend.     Vgl.  Druffel  IV,  198  n.  1. 

^)  Nürtingen,  Juli  24  schickt  Chr.  dieses  Schreiben  nebst  AWrtehts  Ant- 
wort auf  die  kais.  Werbung  an  Kf.  Friedrich ;  wünscht  zugleich,  dass  die  Räte 
in  Ladenburg  noch  14  Tage  bei  einander  bleiben. 


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^2,—^B.  1553.  241 

beschloss,  Claus  von  Hattstatty  da  er  sich  nicht  länger  aufhalten  jnU  20. 
lüssen  wolle,  auf  das  Rathaus  zu  erfordern.  Dies  geschah; 
man  dankte  ihm  im  Namen  der  Einungsff.  und  begehrte,  da 
er.  wie  er  selbst  gesagt,  auf  den  27.  d.  M,  seine  Bezahlung 
vom  Ksr.  erwarte,  solle  er  bis  dahin  sich  über  eine  Bestellung 
durch  die  Eimmgsff,  besinnen.  Er  sagte  dies  zu,  zugleich 
auch,  dass  er  und  sein  Kriegsvolk  sich  bis  dahin  keinem  Herrn 
versprechen  tvollen.  —  hn  Rat  wurde  daiin  noch  davon  ge- 
sprochen, ihm  eine  Kette  zu  verehren,  die  ohne  Macherlohn 
WO  Kronen  koste.  —  Auch  wurde  beschlosse7i,  wenn  sich  je 
von  Hattstatt  nicht  bestellen  Hesse,  nach  einem  anderen  zu 
selmi.  —  Schicken  die  Antwort  an  Bamberg,  Wiirzburg  und 
Nür7iberg.  nur  in  des  Kfen.  von  Mainz  Namen  gestellt;  da 
Chr.  ganz  andere  Ursachen  hat,  wird  er  sich  mit  seiner  Ant- 
wort zu  halten  wissen.  —  Sie  haben  den  Gesandten  auf  ihr 
Begehren  den  Ausgabezettel  samt  Quittungen  vorgelegt. 

Nachmittags  kam  man  wieder  zusammen,  verhandelte 
aber,  da  es  schon  spät  war,  nur  darüber,  was  ihren  Abferti- 
gungen^ nach  heute  vorgenommen  werden  solle;  man  fand  für 
gut,  die  Heidelberger  Vereinigung  und  die  Heidenhei^ner  Hand- 
lung nebst  Abschied  vorzunehmen  und,  was  nötig  ist,  zu  beraten. 
Hierzu  kommt  man  heute  morgen  um  7  Uhr  wieder  zusammen}) 
—  Ladenburg,  liV)H  Juli  20. 

Ced.:  Claus  von  Hattstatt  reiste  heute  von  hier  ab,  nach- 
dem er  sich  gegen  den  Marschall  geäussert,  es  gehe  wie  es 
wolle,  so  werde  er  jederzeit  Chr.  vor  andern  dienen. 

St.  Heidelb.   Verein  3.     Or.  präs.  FfuUingen,  Juli  22. 

27 S.  Laiidgf.  Philipp  von  Hessen  an  Chr.:  Juli  20. 

Streit  mit  Nassau. 

beklagt  sich,   dass  der  von  Nassau  nicht  in  die  zu  Passau^) 
verordnete  Revision  willige?!  iirill.^)  —  Kassel,  l'^yH  Juli  20. 

St.  Hessen  4, 11h.     Or.  prlls.  Münsingen,  Aug.  :^. 

:i72.  ')  Auch  dieses  Schreiben  schickt  Chr.  zur  Beratung  an  seine  Räte 
und  hefiehlt,  weitere  Briefe  von  Ladenburg  zu  erbrechen  und  nebst  ihrem  Be- 
denken an  ihn  zu  schicken,  damit  man  Zeit  und  Kosten  spare.  —  Ebd.  Ced. 

^73.  *)   Vgl.  Neue  Sammlung  der  Heichsabschiede  3  S.  5  %  3. 

')  Vgl.  SaUler  4  S.  59;  von  GüUlingen,  Fessler  und  Ber  raten  darauf 
Chr.,  sich  nicht  einzulassen,  sondern  den  hessischen  Boten  mit  einer  allgemeinen 
Antwort  abzufei'tigen.  —  Diese,  dat.  Münsingen,  Aug.  4,  ebd.  Konz.,  mit  Ced.: 
Km  et,  Britfw.  des  Hzi.  Chr.  II.  16 


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242  15B3.  274. 

Juli  22,  274.  Chr.  a7i  Hz.  Alhrerht: 

Bef(ckeide  und  Zeitungen  vom  kais.  Hof. 

gestern  kenn  sein  Diener  Liz.  Eissliiiger  auf  der  Post  vom 
kais.  Hofe  hier  an  und  berichtete^  er  sei  auf  Chrs.  Schreiben 
an  den  Ksr.  wegen  des  den  Bb.  von  Bamberg  und  Wilrzburg 
mandierten  Ziizngs^)  vor  den  kais.  Hofrat  gerufen  worden, 
und  habe  dort  die  beil.  verzeichnete  Antivort  samt  Abschr. 
des  Schreibens  des  Ksrs.  an  die  Kff.  wegen  der  begehrten 
niarkgft.  Deklaration  erhalten,  aber  trotz  seines  Anhaltens  keine 
weitere  Speziftkation  erlangen  können. 

Wegen  Rückgabe  des  Aspergs  habe  ihm  der  B.  von  Ar  ras 
eine  Antwort  laut  beil.  Abschr.^)  gegeben:  er  habe  dieselbe, 
namentlich  wegen  des  Wortes  Ratifikation,  wie  auch  Chr.,  nicht 
verstanden,  habe  sich  aber  damit  begnügen  müssen.  Kann 
nicht  anders  verstehen,  als  dass  das  Wort  Ratifikation  bedeute, 
wenn  der  Kg.  die  fnit  dem  Ksr.  wegefi  Erbteilung  eingegangenen 
Verträge,  in  denen  ihm  Wirtbg.  als  Erbstück  zugeteilt  ist,  ra- 
tifiziere und  auf  weitere  Ansprüche  an  den  Ksr.  verzichte 
und  den  Ksr.  dessen  genügend  versichere,  dass  dann  Chr.  der 
Asperg  eingeräumt  werden  soll,  was  Chr.  nicht  ivenig  beschwer- 
lich wäre;  bittet  hierin  um  Albrechts  Rat. 

Vo7i  neuer  Zeitung  berichtete  Eisslinger,  vor  seinein  Ab- 
reiten vom  kais.  Hof  sei  die  Schlacht  ztvische?}  Sachsen  und 
Braunschweig  emerseits,  Brandenburg  andererseits  ganz  be- 
kannt geworden:  man  sage  für  wahr,  Markgf.  Albrecht  sei 
davon  gekommen,  und  es  sei  deshalb  ein  nicht  geringem  Froh- 
locken am  Hofe  gewesen  und  sei  noch;  Kf.  Moriz.  die  beiden 
Hzz.  von  Braunschweig,  ein  Hz.  von  Mecklenburg  und  einer 
von  Lüneburg  seien  für  gewiss  totgesagt  und,  wie  er  meine, 
wenig  beklagt  worden.^)  —  Pfullingen,  155.3  Juli  22. 

Si.  Chr,  I.  0,  131.     Konz.,  von  Chr.  korng. 

bittet  um  Bericht^  icie  sich  die  tSeestädie  mit  Markgf.  Alhr^chi  in  Vereinigung 
und  Bündnis  eing^lassen  hahen,  da  man  davon  spi'ichi^  dass  auch  die  ohtrhind. 
Städte,  Strasshurgy  Ulm,  Augsburg  und  andere  mit  dem  Markgfen.  in  heimlicher 
Vetiragshandlung  stehen  soUen.  —    Vgl.  nr.  277. 

^74.  ')  nr.  ;it6  n.  1. 

2)  nr.  262. 

^)  Kf.  Moriz  galt  als  die  Verköiyerung  des  Widerstands  gegen  den  Ksr., 
deshalb  man  es  überall  als  selbstverständlich  ansah,  dass  dieser  und  seine  AnJiänger 
über  den  Tod  (Icssjben  lebhufte  Freude  empfänden;  vgl.  Druff el  IV  S,  2iM)  n.  1; 


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m.—afre.  1553.  243 

27 5,  Der  B,  von   Würzburg  an  Ohr,:  juU  2:^. 

Misatrauen  gegen  Chrs,  Rüstungen. 

versall  sich  zu  Chr.  nach  seiner  frilher  zu  Worms,  dann  in 
Heidelberg  gegebenen  Erklärung  stets  eines  freundlichen^  guten 
Willens y  und  hofft,  ihm  weder  vor  noch  nach  dem  Heidelberger 
Tag  Anlass  zu  Widerivillen  gegeben  zu  haben.  Hörte  nun, 
dass  Chr,  Reiter  und  Kn.  werbe,  dass  Claus  von  Hattstatt  sein 
Oberst  über  15  Fähnlein  Kn.  sei  und  dass  dieses  Kriegsvolk 
zum  Efitsatz  des  markgf.  Kriegsvolks  in  Schweinfurt  gebraucht 
werden  solle.  Schenkt  detn  keinen  Glajiben,  wollte  es  aber 
dir.  doch  mitteilen  und  bittet  um  Antwort.^)  —  Würzburg, 
mn  Juli  22. 

St.   Heidelh.    Verein  i)  III.     Or.  präs.  Nürtingen,  Juli  2Q. 

276.  Gf.  Konrad  zu  Castell  an  Chr.:  JaU  2.^. 

Verdächtigung  durch  Böchlin.     Baden.     Reichstag. 

schickt  Zeitungen.  Das  aber  Böcklin  sidi  femei-s  ^e;2:en  E.  g\, 
als  ob  ich  marggraf  Albrechts  part  sein  sollte,  vernehmen  lassen, 
bedanke  ich  mich  gegen  E.  f.  g.  der  gnädigen  verv\'arnung ;  kan 
nicJit  gedenken,  wo  nur  solches  herkomme,  dan  das  der  beschome 

S.229  n.  2;  Ranke  ö,  372:  femer  Turha  2,  617,  619 f. :  Wenck,  Arch.f.  sächs. 
Gesch.  N.  F.  3,  S.  241,  auch  Th-uffel  IV,  290.  Der  Ksr.  hatte  in  der  That 
keinen  Grund,  über  die  Schlacht  bei  Sievershausen  zu  trauern,  ausser  etwa 
darüber,  dass  sie  ihn  nicht  auch  zugleich  von  dem  unbequemen  Markgfen.  be- 
freite. Umgekehrt  aber  konnte  in  den  Reihen  derer,  welche  vom  Ksr.  für  die 
deutsche  Freiheit  fürchteten^  der  Tod  des  Kfen.  nur  lebhaftes  Bedauern,  ja 
Besorgnis  hervorrufen:  vgl.  nr.  271,  283,  28S:  Druffel  IV,  199,  vor  allem  die 
Stellen  bei  Dniffel  IV,  2()4  n.  1. 

275.  ')  Darauf,  Urach,  Juli  29  Chr.  an  den  B.:  will  seinerseits  dei' 
Heidelberger  Erklärung  folgen ;  hat  sich  aber  bei  der  Gefährlichkeit  der  Lage 
^rie  andei-c  Fürsten  für  den  Fall  eines  Angriffs  in  etwas  Rüstung  begeben: 
allerdings  hörte  er  auch,  dass  der  B.  und  seifte  Kinungsverw.  erklärt  haben, 
irenn  sie  Glück  haben,  wollten  sie  auch  diejenigen  nicht  vergessen,  welche  ihnen 
nach  Landfrieden  und  K.Gs. -Mandaten  nicht  zugezogen  seien;  dies  bringt  auch 
das  gedruckte  Ausschreiben  mit  sich :  dies  hat  ihm  billigerweise  Nachdenken 
'jemacht.  Da  sich  nun  aber  der  B.  so  nachbarlich  erklärt,  möge  er  sich  ebenso 
^u  Chr.  alles  freundlichen  und  nachbarlichen  Willens  getrosten.  —  Ebd.  Konz. 
—  (Chr.  hatte  des  Bs.  Schreiben  Juli  26  an  von  Gültlingen,  Knoder  und  Ber 
geschickt  mit  dem  Befehl,  angesichts  der  Drohung  des  Bs.  auf  eine  Hofantworl 
bedacht  zu  sein,  die  da  weder  visch  noch  flaisch  seie.  —  /SV.  Würzburg  3.  Konz.: 
vgl,  Druffel  IV  S.  210  n.  1.) 


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244  1553.  276.— m, 

Jiili  22.  haiife  mir  die  pfeile  schiesse,  dem  leid,  das  ich  durch  Gottes 
gfiiade,  dem  ewiges  lob  und  dank,  in  allen  diesen  schweren  laufen 
in  das  siebente  jähr  nach  gelegenheit  in  ziemlicher  ruhe  sitzen 
blieben  und  mich  bis  anher  keiner  partei  anhängig  gemacht: 
möchte  derhalben  gern  bei  ihm,  Böcklin,  sein;  mir  ist  aber,  deren 
orte  zu  reiten,^  aus  Ursachen  des  starken  täglichen  Streifens  und 
sonst  dieser  zeit  hoch  gefährlich.  Wenn  Böcklin  wieder  ztt  Chr. 
kommty  möge  ihn  dieser  anhalten,  alles  vertraulich  dem  Gfen. 
zu  schreiben. 

Fürs  dritte  höre  ich  geni,  das  marggraf  Bernhards  seligen 
Schriften  ab  dem  wege  gethan  worden,  und  schreibt  meine  haus- 
frau,  auch  die  von  Oetingen,  bei  diesem  boten  marggraf  Karin: 
auch  hat  seine  gemahlin  vor  wenigen  tagen  meiner  hausfrau  ge- 
schrieben, und  also  ft'eundlich,  das  ich  daraus  ganz  keinen  Un- 
willen spüren  mögen ;  nicht  weiss  ich,  was  darhinter  steckt ;  werde 
es  bei  diesem  boten  zweifelsohne  erfahren. 

Letztlich  ist  an  E.  f.  g.  mein  unt.  bitten,  mich  gnädig  zu 
verständigen,  ob  die  vermeinen,  das  bei  diesen  schwelu-en  laufen 
der  ausgeschriebene  reichstag  seinen  fortgang  gewinnen  werde. 
—  Castell,  lor>H  Juli  22. 

Universitätshihl.  Tubingen  M.  h.  494.     Ahschr. 

Juli  22.  277.  Kf.  Friedrich  an  Chr.: 

Hessen  und  Nassau. 

bittet,  neben  ihm  die  Vermittlung  zmschen  Landgf.  Philipp 
von  Hessen  und  Gf.  Wilhelm  von  Nassau  zu  übernehmen, 
denen  er  laut  beil.  Abschr.  geschrieben  und  von  denen  er  beil. 
Antwort  erhalten  hat.^)  Zunächst  wird  nötig  sein,  jedem  des 
andern  Forderung  mitzuteilen  und  ihn  zu  ersuchen,  ohne  Rück- 
sicht auf  Restitution  und  Revision  frei  in  die  Güte  zu  willigen, 
ohne  dass  es  einer  Partei,  namentlich  in  Bezug  auf  die  Zeit 
der  Revision,  für  den  Fall  des  Scheiterns  der  gütlichen  Ver- 
handlung, zu  Nachteil  oder  Vorteil  gereichen  sollte.    Bittet  uvi 

277.  *)  Frankfurt,  Juni  5  haUe  Kf.  Friedrich  beiden  Teilen  seine  und 
Chrs.  Vef^mitUung  angeboten.  Landgf.  Philipp  machte  deren  Annahme,  Juni  21, 
davon  abhängig,  dass  Nassau  vorher  gleichfalls  o  Fürsten  zu  der  im  Fas^auer 
V^ertrag  verordneten  Revision  des  Prozesses  ernenne,  Gf.  Wilhelm  Juli  11  davon, 
dass  ihm  und  seinem  Sohn  vorher  die  entzogenen  Güter  tcieder  restituiert  werden. 
^-  Ebd.  Abschr. 


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277,-278,  1558.  245 

Eröffnung   von    Chrs,   Meinung    über  Mitunter kandlung,^)   —  juii 
Heidelberg,  LVyS  Juli  22, 

8t,  Hessen  4,  8.     Or,  präs.  NüHingen,  Juli  ^. 

278,  W,  von  Masseiibach  und  L.  von  Frauenberg  an  Chr.:  jaU 

Bericht  aus  Ladenburg, 

am  20,  d,  M,  wurde  davon  gesprochen,  wer  von  den  Fürsten 
im  Fall  der  Gegenwehr  Hauptmann  sein  solle;  obivohl  sie 
ihrer  Instruktion  nach  baten,  Bayern  und  Jülich  zu  ernennen, 
und  obwohl  sie  schliesslich  sehr  auf  Bayern  drangen,  be- 
schlossen doch  die  andern,  dass  Chr,  um  Annahme  der  Ober- 
hauptmannschaft  ersucht  werden  solle,^)  —  Jeder  Fürst  soll 
dem  Oberhauptfuann  einen  Kriegsrat,  im  Kriegsfall  noch  einen 
weiteren  beigeben. 

Am  21,  d,  M.  umrde  auf  dreierlei  Weise  von  der  Haupt- 
mannschaft gesprochen:  1,  CJir.  und  Albrecht  sollen  mit  einan- 
der erwählt  werden  und  sich  im  Kriegsfall  vergleichen,  wer  das 
Amt  führen  wolle;  oder  könnten  sie  halbjährlich  abivechseln, 
V.  Albrecht  soll  das  Amt  für  die  oberländischen  Fürsten,  der 
Hz.  von  Jülich  für  die  rheinischen  überfiehmen ;  der,  in  dessen 
Kreis  sich  die  Not  erhebt,  lutt  die  Stände  oder  Kriegsräte  zu 
weiterer  Beratung  zu  berufen ;  doch  wollten  die  meisten  statt 
Albrechts  lieber  Chr.  im  oberländischen  Kreise,  H,  Wenn  Jülich 
nicht  will,  soll  Chr.  das  Amt  allein  nehmen ;  trotz  ihrer  Gegen- 
yrilnde  wurde  beschlossen,  dass  die  Fürsten  ihn  hierum  schrift- 
lich ersuchen  sollten. 

Die  Gesandten  voji  Jülich  kamen  erst  gestern  abend  hier 

^)  Juli  Üb  gehen  Hofmeister,  Kanzler  und  Bäte  zu  Stuttgart  Chr.  dai 
Hui,  hei  der  AussicfUslosigkeit  der  Sache^  hei  seinen  Irntngen  mit  dem  Prinzen 
CO«  Oranien  wegen  einiger  Grafschaften  und  Herrschaften  in  Burgitnd,  und 
«w  den  Verdacht  zu  meiden,  als  hätte  er  sich  seihst  zum  Unterhändler  auf- 
geworfen, dies  nach  beil.  Kons,  abzuschlagen.  —  Eltd.  Or.  pr/ls.  Urach,  Juli  J^S. 
~  Urach,  Juli  30  bittet  demnach  Chr.  den  Kfen  ,  ihn  hierin  zu  entschuldigen  : 
wurde  er  jedoch  von  dem  Gfen.  von  Nassau  und  seinem  6'ohn,  dem  Prinzen 
von  Oranien,  verständigt,  dass  sie  ihn  trotz  seiner  rechtmässigen  Forderung 
«/•«  Unterhändler  leiden  mochten,  so  wolle  er  nichts  abgeschlagen  haben.  — 
Ebd.  Konz, 

'J7h.  ')  In  einem  »Schreiben  von  Juli  :J4  richten  Mainz,  Trier,  Pfalz  und 
Jülich  an  Hz,  AlbreefU  und  Chr.  die  Bitte,  die  Oberhauptmannschaft,  jif  nach 
tf  Monaten  irechselnd,  zu  übernehmen,  —  .S7.  Heidelb.  Verein  3.  Or.  gedr.  hei 
^iattler  4,  Beil.  J23. 


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246  i55^-  '^^^• 

Juli  :>2.  an;  das  bisher  Verhandelte  wird  ihnen  eröffnet  werden.  Die- 
selben trugen  heute  vorm,  im  Rat  vor,  am  3,  Tag  nach  der 
Schlacht  habe  Markgf,  Albrecht  zu  Brandenburg  einen  Diener 
mit  Kredenz  und  Instruktion  zu  ihrem  Herrn  geschickt,  um 
über  die  Schlacht  nach  Beil.  4  zu  berichten.  Der  Gesandte 
habe  dabei  begehrt,  seinem  Herrn  den  Durchzug  durch  das 
Land  mit  10—20  Kleppern  zu  gestatten ;  mit  Widerstreben  fiabe 
dies  der  Hz.  zugestanden. 

Der  Markgf.  soll  auf  die  Brust  in  den  Harnisch  geschossen 
worden  sein;  beim  Abspringen  habe  ihm  die  Kugel  an  einem 
Arm  die  Haut  ein  ivenig  geritzt.  Doch  sei  er  ivohl  auf 
und  bringe  wieder  1500  Pf.  zusammen.  Er  Hess  s^ich  auch 
durch  seinen  Diener  /bei  Jülich?]  entschuldig eii,  man  sage  ihm 
fälschlich  nach,  er  tvolle  das  deutsche  Land  verderben  mul 
praktiziere  wider  die  deutsche  Libertät. 

Wie  sie  merken,  wollen  die  Bayern  bald  von  hier  abziehen 
und  vielleicht  nicht  mehr  über  2—H  Tage  bleiben;  von  den 
andern  merken  sie  das  nicht. 

Claus  von  Hattstatt  wird,  tvenn  man  ihn  nicht  bis  zum 
27.  gebraucht,  der  Zaun  aufgeschlagen;  es  wurde  beschlossen, 
ihm  aus  300  Goldfi.  eine  Kette  machen  zu  lassen.  -  Ladenburg 
lf>:>3  Juli  22. 

Ced.:  Soeben  wurde  auf  Veranlassung  der  Jill icher  im 
Hat  erwogen,  dass  gut  wäre,  zwei  Schreiben  abzusenden,  eines 
an  Jülich,  dass  er  den  alten  Kfen.  von  Sachsen  bewege,  das 
andere  an  den  Landgfen.,  dass  er  bei  Hz.  August  nachsuche, 
dass  sie  den  Einungsff.  gütliche  Unterhandlung  bewilligen; 
über  den  Erfolg  sollen  Jülich  und  Hessen  berichten.^)  Dann 
sollen  die  Einungsff.  zwei  oder  drei  erwählen,  die  sich  selbst 
neben  Jülich  und  Hessen  an  eine  Malstatt,  Schmalkalden. 
Fulda  oder  Gelnhausen,  begeben,  ivo  die  Räte  der  aiidern 
Fürsten  dabei  sein  sollen.  Die  beiden  Schreiben  sollen  alsbald 
entworfen  und  den  Fürsten  zur  Verbesserung  vorgelegt  werden. 
—  5  Uhr  nachrn. 

St.  Heidelh.   Vtrein  3.     Or.^)  2jrä.s.  JuU  143, 

ix)  3  cito. 

')  V(jl.  nr.  3^:i. 


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279.'-:^80.  155H.  247 

279,  Markyf.  Karl  voii  Baden  an  Chr.:  Juli:*:*. 

Verdacht  der   Verbindung  mit  Markgf.  Albrecht. 

da  ihm  Chr.  neulich  sagte,  er  [KJ  sei  bei  den  FürsUm  im 
Vmloeht,  seinen  Schwager  Markgf.  Alhrecht  mit  (reld  und 
sonst  unterstützt  ztt  haben,  teilt  er  7nit.  dass  ihm  heute  der 
knis.  Hofrat  Wilhelm  Böcklin  von  Böcklinsau  berichtete,  dass 
er  am  kais.  Hofe  ebenso  verdächtigt  sei;  richtete  deshalb  an 
den  Ksr.  eine  Entschuldigung  laut  beil.  Abschr.  und  bittet, 
ihn  überall y  wo  es  nötig  ist,  zu  entschuldigen.^)  --  Pforzheim. 
IfhiH  Juli  22. 

St.  HeideW.    Verein  3.     (h:  prä«.  Nntiingen,  Juli  :JL 

2H0.  Clir.  an  Regenten  und  Räte  zu  Ansbach:  jaU  :j:i. 

Evipfithlt  unpaiiviische  Haltung.     IHe  Vergewaltigung  durch  Kriegs- 
Volk  von    Windsheim, 

Dankt  für  die  Zeitungen  über  des  Kfen.  Moriz  Tod,^)  die  er 
indes  schon  vorher  erhalten  hatte.  Da  Markgf.  Albrecht  von 
Brandenburg  flicht  gefangen  sein  soll,  werden  sie  sich,  soviel 
dessen  Landschaft  betrifft,  ivohl  zu  halten  ivissen.  Rät,  sich 
nach  beiden  leiten  unparteiisch  zu  halten,  um  von  keinem 
Teil  des  begangenen  Landfriedensbruchs  wegen  angetastet  noch 
beklagt  iverden  zu  können.  —  Nürtingen,  l.Vhi  Juli  v:^. 

Ced.:  Dir  arideres  Schreiben^)  über  deren  von  Windsheim 
Handlung  hat  er  ungerne  gehört;  rät,  die  Widersacher  am 
K.G.  auf  den  Landfrieden  anklagen  zu  lassen  und  zum  Ksr. 
mit  einer  Klage  und  Bitte  um  Abstellung  zu  schicken. 

St.  Brandenburg  1  g,  i*0.     Konz.^^)  nach  Auf  sehr.  (-hrn.  auf  den  On: 

279.  *)  Auf  des  Markgfen.  Knischuldigungsschrift  anfwotiete  der  Ksr. 
Aug.  4,  es  sei  von  all  dem  gar  niclUs  vorgekommen  und  es  hätte  keiner  Ent- 
f^huldigung  bedurft,  da  sich  Karl  bisher  immer  gegen  jedertuann  unvenveitdirh 
gehalten  habe.  —  Auf  die  Mitteilung  hievon  antwortet  Chr.,  Ojff'enhausen,  Aug.  :J1, 
es  sei  dieser  Brief  wohl  des  Aufhebens  wert,  damit  ihn  Karl,  wenn  er  von  den 
Bb.  und  deren  Anhang  angegriffen  wurde,  benützen  könnte.  —  Ebd.  Abschr. 
hezw.  Konz.  —   Vgl.  nr.  108  und  130. 

280.  *)  nr,  261  n.  2. 
')  nr.  267. 

^)  Unten  Chr.:  nota  aiii  clai^^schrift  mit  ang"ehefter  trostunir  an  mein 
j*chwiger  von  wegen  ires  bnieders  todlichen  al)i»:ang  zu  machen.  —  Jj/es-e  dat. 
Nürtingen,  Juli  25  ebd.  27  Konz.,  von  Chr.  kon-ig,;  Ansbach  (dinstags  nach 
Oswaldi),  Aug.  S  dankt  hiefiir  die  Markgßn.  Emilie,  zugleich  für  die  Pflege 
ihrer  Tochter  Barbara,  die  in  kurzer  Zeit  wieder  heimkehren  soll:  bittet,  Chr. 


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248  155B.  2Sl.—:iti2. 

Juli  34.  281.  Chr.  an  Pfalzgf.  Ottheinrich: 

lh\  Kratias.    Sorge  für  die  Ruhe  des  Vaterlandes,    Kf.  Monz.    Brenz. 

Antwort  auf  3  Schreiben  vom  17.  und  20.  Juli.  Kann  den 
Dr.  Hans  Krauss  dringender  Geschäfte  iveyen  nicht  entbehren, 
Ist  geneigt,  alles  zu  thun,  was  zu  Frieden,  Ruhe  und  Einigkeit 
des  geliebten  Vaterlandes  deutscher  Nation  dient:  aber  ihm 
scheint^  das  wenig  von  denen,  so  billich  änderst  darzu  thon  sollten, 
darzu  gethon  werde.  —  Dankt  für  die  leidige  Zeitung  vom  Tod 
des  Kfen.  Moriz;  schickt  mit,  was  er  selbst  darüber  gehört  hat. 
—  IF/W">  Brenz  auf  den  gewünschten  Tag  schicken,  mit  dem 
Begehren,  ihn  sobald  als  möglich  wieder  zu  seiner  Kirche  und 
seinem  Amt  abreiten  zu  lassen,  —  Nürtingen.  155H  Juli  24, 

St,  Pfalz  9  c  I,  85.    Konz. 

Juli  24,  2H2.  Kanzler  U7id  Räte  an  Chr.: 

Oberhaupt mannachaft,    Vermittlung  in  Sachsen,    Kaut.  Erklärung  tihtr 
Konfirmation  und  Kassation, 

was  die  Ladenburger  Briefe  betrifft,  so  widerraten  sie,  dass 
Chr,  in  die  Annahme  der  Oberliauptmannschaft  willige,  nament- 
lich wenn  er  selbst  ins  Feld  ziehen  müsste.  Dass  Chr,  zur  Bei- 
legung  des  Missverstandes  von  Saclisen  contra  Sachsen  schrei- 
ben  und  schicken  helfe,  billigen  sie,  widerraten  aber,  dass  er 
sich  selbst  dazu  brauchen  lasse.  Des  Ksrs.  Deklaration  wegen 
der  sich  ividersprechenden  Konfirmation  und  Kassation  haben 
sie  gelesen;  da  der  Ksr,  mit  dem  Verlangen  nach  weiterer  De- 
klaration  verschont  zu  iverden  wünscht,  soll  Chr,  es  dabei  blei- 
ben und  das  die  Kff,  als  die  Säulen  des  Reichs  iveiter  bedenken 
lassen.  Schicken  das  Konz,  einer  Antwort  an  Bamberg,  Würz- 
burg  und  Nürnberg,^)  —  Stuttgart,  hVh-i  Juli  24. 

st,  HcideW,   Verein  3.     Or.  2^ ras.  Nürtingen,  Juli  :*4.'^) 

a)  her  AbachniU  über  lirenz  ist  »y>«  Chr.  auf  dem  Hand  fteigtfügt ;  vgl.  ttr.  132  n.  1. 

möge  seine  Gemahlin  hieUer  mitziehen  lassen.  —  Ebd.  28  Or,  —  IAclUeih«tein, 
Aug.  18  bittet  Chr.,  den  Biiefszeiger,  den  Wundarzt  Sebald,  anzuhören,  trt^  t^ 
mit  Barbara  sieht,  und  diese  den  nächsten  Winter  noch  hier  bleiben  zu  la^titn, 
da  ihr  das  Fahren  nicht  gut  wäre.  »Seine  Gemaldin  kann  jetzt  nicht  nach  Ans- 
bach  ziehen  ans  Gründen,  die  sie  hieneben  schreibt.  —  JEbd.  ^U  Konz.  —  ^wx- 
bach  (freitags  uach  Bartlioloiuei),  Aug.  25  stiinmi  Markgfin.  Kmüie  zu,  —  Khd. 
30  Or.  präs.  Heidenheim,  Aug,  27. 

262.  ^)    Vgl,  nr.  2r)2  n,  2. 

^)  eodem  abends  5  Uhr  befiehlt  ihnen  Chr. :  ir  weneud  «lie  köpf  daroh 
etwa«  mer  erbrechen,  auch  »olhes  aUes  mit  mererm  erust  und  yleis  dann  letzt 


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Ä*o'.  -284.  15BB.  249 

283,  Hz,  Albrecht  an  Chr.:  Juli  m. 

Fersfhdiche  Zusamrtienkunft,     Vorbesprechung  der  Bäte.    Font. 

Antwort  auf  dessen  Schreiben  von  Juli  20.  Hält  persön- 
liche Zusammenkmift  bei  der  Jetzigen  Lage  nicht  für  unnötig: 
doch  icüre  gut,  da  sie  nicht  so  bald  zusammenkommen  können, 
die  Räte  in  Ladenburg  über  dies  alles,  auch  wie  die  Reiter 
und  Knechte  länger  aufgehalten  werden  können,  beraten  zu 
lasseii:  denn  er  fürchtet,  es  werde  pöser,  unruewi^er  und  gevei- 
liclier  steeii  werden  als  vor  nie.  Schickt  seinen  Räten  deshalb 
Befehl  und  die  Abschriften.  —  Überlässt  die  Ordnung  der  Post 
dem  Kfen.  Friedrich  und  Chr.  —  München,  lo'yH  Juli  24. 

St.  Bayr.  Miss.  3.     Or,*)  präa.  Nürtingen,  Juli  26.^) 

284.  Erclerung  und  Verfassung   etlicher  artickel   über  die  juU  24. 
aiuignng:M 

l.  Die  verschiedenen  Vorschläge  tcegen  der  Oberhauptmann' 
scliaft  jnr.  278]. 

a)  7  cito. 

srejichehen  ist,  forderlich  erwe«:en  und  sonderlich  hierinnen  auch  unser  reputation, 
eer  und  ander  notturftigkeit  wol  und  Htattlich  bedencken  und  nit  also  stiU- 
schweigend  urabgeen.  —  Ehd.  Or.  mit  4  cito.  —  Auch  von  GiUtlingen  erklärt 
in  einem  Gutachten  über  dat  Ladenhurger  Abschied,  dat.  Aug.  2^  es  wäre  besser^ 
wenn  Chr.  die  Oberhauptmannschaft  trotz  ihrer  Vorteile  abschlüge:  doch  habe 
»ie  für  nur  6  Monate  wenig  Bedenken:  die  s actis.  Vei-mittlnng  billigt  er,  das 
die  teutschen  filrsten  einmal  zu  besserer  vergleicbung  geraten  und  nit  einmal 
Zugang  wie  zwischen  dem  frosch  und  der  maus  im  Esopus,  die  sich  an  einander 
knüpften,  die  maus  wollt  den  frosch  in  ir  hüelin  ziehen,  der  frosch  die  maus  in 
•len  seo;  in  solchem  zank  kam  der  gejr  vel  aquila,  zugt  sie  beide  miteinander 
uf,  fleret  sie  hinweg.  -    Ebd.  Or. 

2S3.  ')  eodem  schickt  Chr.  Abschr.  hieron  an  Kf  Friedrich  und  empfiehlt 
\ttrifdnliche  Zusammenkunft.  —  Ebd.  Konz.  —  Zugleich  schickt  er  Abschr.  an 
mne  sowie  an  die  bayr.  Räte  in  Ladenburg :  man  solle,  wenn  man  noch  bei- 
sammen sei,  über  diese  Punkte  beraten.   —  St.  Heidelh.    Verein  J.     Or. 

284.  *)  Koch  am  24.  Juli  schreibt  Chr.  an  seine  Räte  in  I^adenburg,  sie 
MoUeti  sorgen,  dass  man  noch  etwa  14  Tage  beisammen  bleitte.  —  Allein  nach 
Bericht  von  Juli  26  hatten  sich  die  Bayern  nicht  länger  halten  lassen,  da 
durch  die  sächs.  Schlacht  ihr  Befehl  geändert  sei.  —  Ebd.  Or.  —  Juli  24  hatten 
die  Wirtbger.  auch  berichtet,  dass  die  Bayern  unterwegs  Chr.  besuchen  wollten. 
Chr.  schrieb  desfuilb  den  letzteren,  Juli  26,  er  erwarte  ihre  Ankunft  in  Urach. 
Juli  27  schreibt  dann  aber  von  Massenbach  an  Chr.,  er  habe  gehört,  die  bayr. 
Räte  seien  Esslingen  zugeritten :  also  acht  ich,  es  word  iuen  zu  heis  bei  E.  f.  g. 
J*€in;  ich  halt  nit  vil  von  irem  dagleisten.         Ebd.  Or.  präs    Urach,  Juli  28. 


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250  1553.  :,m. 

Juli  24.  2.  Bedarf  einer  der  Einungsff.  der  Hilfe,  so  hat  er  s/ch 

an  den  obersten  Feldkauptmann  zu  wenden;  hofft  dieser  wie 
auch  der  beschiverte  Stand  selbst,  dass  sich  die  Sache  durch 
Schriften,  Schickung,  oder  sonst  auf  erträgliche  Weise  abwen- 
den lasse,  soll  dies  auf  gerneinsame  Kosten  versucht  tverden^' 

H.  Ist  aber  eine  Zusammenkunft  der  Einungsverw.  nötig, 
soll  diese  durch  den  Hauptmann  unter  Angabe  des  Grundes 
ausgeschrieben,  dabei  auf  des  Hauptmanns  Umfrage  nach  der 
im  Reich  üblichen  Ordnung^'^  votiert,  doch  jedem  Stand  nur 
eine  Stimme  gelassen  werden. 

4.  Sind  die  Bedenken  gehört,  werden  die  Stimmen  zusam- 
mengetragen: tcird  7nan  nicht  einig,  entscheidet  die  Majorität. 

.3.  Es  soll  vor  allem  die  Güte  versucht  werden ;  ist  damit 
der  Friede  nicht  zu  erlangen,  so  ist  mit  allen  Treuen  Gegen- 
wehr zu  leisten. 

().  Erweist  sich  die  den  Einungsverw.  bewusste  Hilfe  als 
zu  schwach,  so  ist  auf  einer  weiteren  Zusammenkunft  zu  beraten. 

7.  Wer  weiter  in  die  Einigung  kommen  will,  soll  an  den 
Hauptmann  gewiesen  werden;  dieser  soll  es  den  Einungsverw. 
zu  wissen  thun  und  auf  der  nächsten  Zusammenkunft  darüber 
beraten  werden. 

s.  Die  Einungsverw.,  auch  der  Hauptmann,  ordnen  je  zwei 
Kriegsräte,  die  von  ihren  Herren  aus  der  Pflicht  gelassen 
werden.''^ 

9.  Kommt  es  bei  ilirer  Beratung  nicht  zu  einer  Majorität, 
entscheidet  der  ., Zufall"*  des  Hauptmanns. 

10. — 72.  Die  Kriegsräte  schwören  den  Einungsverw.  Treue, 
auch  dass  sie  nach  dem  Tode  ei?ies  Hauptmanns  die  Einungs- 
verw. binnen  eines  Mojiats  zu  einer  Neuwahl  beschreiben  wollen. 

18.  Dl  Fr iedenszeit  erhält  der  Oberhauptmann  keinen  Unter- 
halt, im  Krieg  wird  ihm  eine  Bestallung  und  Staat  verordnet."^' 

14.  Die  Kriegsräte  werden  von  denen  erhalten,  die  sie  ver- 
ordnet haben. ^^ 

a)  Hiezu  Chr.:  inueste   uuc-h   leuterer  gemucht  werden;   Feasler :  wir   wiesen   nit,   wie  dis«r 
punct  möchte  wol  lauterer  gemacht  werden. 

b)  Chr.:  was  ist  das  für  aiu  gebrauch?     Fe-ssler:  wir   halten   dise   Ordnung   für   billich    und 
ain  iipite  riohtigkait. 

c)  Fesslar:  benser  wäre,  Je  nur  einet»  Krieijsrut  zu  ijeHn;  duMn  hiitte  tier  Hauptmann  mit  Metnem 
Krieg»ral  zwei  Stimmen,  die  anderen  zusammen  fünf. 

(1)  lliezu  Chr.:  wurdet   niemand  das   hailigc   grub  veruebena  warten   und   dfn   uncoHteu   »nf 
»«Ich  nemeii,  was  mit  auf-  und  abreißen,  auch  in  andere  wege  aufuehen  wurdet, 
e)  i^hr.   wänsrUt  l'nterhatt  auf  Kinung^koHten. 


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1'}.  Jeder  Stand  für  tdck  und  der  Hauptnuinn  ron  Amts  juli  24. 
weyen  sollen  gute  Kundsehaft  halten. 

liu  Bei  Angriffen  an  verselüedenen  Orten  entscheidet  der 
Hauptmann  mit  den  Kriegsräten,  wo  die  Hilfe  am  nötigsten  ist, 

17,  Bei  der  Verschieden/ieit  der  Zahl  der  Schirrfisverir. 
sollen  dieselben  namhaft  gemacht  und  mit  billigen  Anlagt  n 
belegt  werden, 

IX,  Hauptmann  und  Kriegsräte  können  von  den  näclist' 
(jesessenen  Einungsständen  Geschütz  nehmen, 

PJ,  Es  soll  gegenseitig  Öffnung  gestattet  werden, ""^ 

20,  Irrungen  zwischen  Einungsverw.,  Dienern  oder  Kriegs- 
leiden  unterliegen  der  Entscheidung  des  Hauptmanris  und  der 
Kriegsräte, 

21,  Gewinn  wird  nach  Anzahl  der  Hilfe  und  Anlage  aus- 
(jeteilt, 

22,  Verliert  einer  um  gemeiner  Not  willen  Land  und 
Festen,  soll  ohne  seinen  Willen  kein  Friede  geschlossen  werden, 
ehe  ihm  das  Verlorene  wieder  erstattet  ist, 

23,  Ebenso  steht  es  mit  einzelnen  Herrschaften,  (refangen- 
nähme.  Niederlegung, 

24,  Alle  Fälle  können  nicht  vorgesehen  werden:  es  soll 
ebeti  cor  allem  Gottes  Ehre  im  Auge  behalten  werden  und  jeder 
(lern  andern  mit  rechtem  Herzen  zur  Seite  stehen. 

Dies  alles  ist  von  den  Räten  hier  nicht  endgültig,  sondern 
auf  Hintersichbringen  und  auf  Verbesserung  und  Vergleichung 
der  Fürsten  durch  Ab-  und  Zuschreiben  derselben  so  bedacht 
worden,^'^  —  Ladenburg,  I:V):i  Juli  24, 

St,  Ileidelb,   Verein  3.     Zwei  Ahschr,-) 
2So,  Chr.  an  seine  Räte  in  Ladenburg:  JkH  20, 

Hutt stall.    Antwort  an  Bamberg  vir.     Olterhauptmanuscluift,    tSachsrn, 
Persönl.  Zusammenkunft. 

ist  mit  der  Verehrung  an  Hattstatt  einverstaiiden :   man  soll 
fleissig  mit   ihm   verhandeln.    Hat  an   die  Bb,   von   Bamberg 

a)  Chr.:   diter  pnnct  mueste   lm«H   ^eleutert  werden,   wer  einzulaBMen  seie,   von  wegeu  der 
mentereien;  nota  die  ainigangsverwandten  persönlich  mit  ainer  ansal  und  iere  gueter. 

b)  Ftaaltr:  dieer  beHOliIus«  wurd  unterlassen  bleiben. 

*)  Von  den  beiden  Abschr.  ist  die  eine  von  Chr,,  die  andere  ron  Fessler 
zum  Zweck  der  Vorbereitung  des  Heilbrunner  Tages  mit  Notizen  verseheUj  ron 
denen  die  wichtigsten  mitgeteiU   sind:   ihr   Verhalt nif<  ist   leicht   erkennbar.  — 


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252  1553.  :.^&5,—:M^J. 

Juli  25.  und  Würzbtirg  und  an  Nürnberg  eine  besondere  Antwort  ver- 
fassen lassen,  da  er  allerlei  besondere  Grründe  hat;  sie  sollen 
dieselbe  im  Rat  verlesen  lassen  und,  wenn  niemand  widerspricht, 
das  Or,  abschicken;^)  Hesse  sich  auch  gemeinsames  Schreiben 
der  Einungsvertv,,  worin  eines  jeden  Not  in  specie  aufgeführt 
wird,  gefallen.  Über  die  Wahl  zum  Obersten  und  die  Gesandt- 
schaft nach  Sachsen  kann  er  noch  keinen  Bescheid  geben.  Da 
Markgf  Albrecht  den  Kopf  wieder  heraus  streckt,  sollen  sie 
eine  persönliche  Zusammenkunft  der  Einungsverw,  fördern.  — 
Nürtingen,  looS  Juli  25. 

St.  Heidelb.   Verein  3.     Or.    Nach  Konz.  Chrs.  auf  nr.  27b. 

Jnli  26.  286.  Kf  Friedrich  an  Chr.: 

EgeHscher  Bund.    Fersönliche  Zusammenkauft.     Zeitungen. 

erhielt  dessen  Schreiben  dat.  Nürtingen,  Juli  24  liebst  Abschr. 
der  Antwort,  welche  Hz.  Albrecht  dein  kais.  Gesandten  Jörg 
Spät  wegen  des  egerischen  Bundes  geben  will.^)  Wäre  nicht 
ungeneigt  gewesen,  diese  Dinge  nach  Chrs.  und  Albrechts  Rat 
an  die  Räte  in  Ladenburg  gelangen  zu  lassen,  allein  da  die 
meisten  mit  ungenügender  Vollmacht  erschienen  waren  und 
sehr  nach  jHiause  eilten^  musste  der  Tag  enden,  obwohl  die 
Lage  längeres  Beisammensein  erfordert  hätt£.  Doch  billigt  er 
die  im  Abschied  in  Aussicht  genommene  persönliche  Zusaminen- 
kunft  der  Fürsten  und  will  sich  mit  Chr.  und  anderen  darüber 
vergleichen.  An  der  Antwort,  tvelche  Hz.  Albrecht  dem  kai^. 
Gesandten  geben  wilL  iveiss  er  nichts  zu  äiidern;  nur  sollte, 
wenn  hierin  etwas  zu  thun  ist,  dies  auf  der  persönlichen  Zu- 
sammenkunft geschehen.  —  Die  jülichschen  Räte  erhielten  auf 
dem  Rückiveg  von  Ladenburg  Zeitungen  von  ihrem  Herrn, 
dass  Markgf.  Albrecht  sich  wieder  rüste  mid  schon  2000  /y. 
und  13  Fähnleifi  Kn.  bei  einander  habe.    Hätte  sich  die  Ver- 

Die  eine  der  Abschr.  hat  von  Kurz  am  Anfang  die  Notiz :  iiota  dise  Verfassung: 
ist  aus  der  lljerii?en  swebischen  ainiin«^,  auch  schmalkaldischen  verstentnus  ge- 
zogen worden.  —  Der  Abschied  twn  Ladenburg  selbst  bei  stumpf  S.  159  ff.  : 
Abschr.  ebd.  —  Eine  Ladenburger  Reite rbeslallung  ebd.  mit  Aufschr.  von  Chr. : 
halt  mer  auf  Hans  Walthers  und  anderer  meiner  bestelter  rittmaister  bestallim^. 

:2Sö.  ')  Da  obiges  Schreiben  nach  Ladenbarg  zu  spät  kam,  schickte  Chr. 
die  Antwort  an  Bamberg,  Würzburg  and  Nürnberg  seinen  Bäten  zur  Krirägutig, 
die  si*'  dann  abschickten.  —  Ebd.   Or. :  vgl.  nr.  :i52  n.  :*. 

:Hö6.  ')  nr.  :>7l. 


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m.-'288.  156B.  2ß3 

Sammlung  nicht  so  rasch  aufgelöst  hätte  man  bald,  besonders  juU  26, 
aus  Hessen,  zuverlässige  Zeitungen  erhalten ;  bittet,  dies  auch 
an  Hz,  Albrecht  zu  berichten.  —   Heidelberg,  In'yH  Juli  26. 

St,  Pfalz.  Mifts.  6.     Or.  preis.  Meizingen,  Juli  2S.  •) 

287.  Kg.  Ferdinand  an  Chr.:  JuU  n. 

Rückgabe  der  artestierten  Güter. 

Antwort  auf  dessen  Schreiben  samt  dein  Verzeichnis  der 
arrestierten  Güter. ^^  Obwohl  er  nach  dem  Vertrag  nur  vet^- 
pflichtet  wäre,  die  wegen  des  Streites  und  der  Rechtfertigung 
mit  Ulrich  arrestierten  Gilter  freizugeben,  so  bewilligt  er  doch 
Chr.  zu  Freundschaft  und  Gnaden,  dass  die  in  dem  Verzeich- 
nis genannten  Gilter,  die  er  filr  sich  selbst  tind  in  seinem 
tarnen  arrestieren  Hess,  freigegeben  werden:  dagegen  soll  der 
auf  Ansuchen  von  Parteien  verhängte  Arrest  nicht  aufgehoben, 
sondern  den  Parteien  ihr  Recht  gewahrt  werden.  Hat  der 
ober-  und  Vorderösterreich.  Regierung  schon  dementsprechend 
befohlen.  —   Wien,  ir)'):-!  Juli  21. 

St.  Chr.  I.  9,  133.     Or.  preis.  Aug.  .S. 

28S.  Hz.  Albrecht  an  Chr.:  Juli  27. 

Rückgabe  des  Aspergs. 

erhielt  gestern  von  Chr.  ein  Schreiben  ^  mit  zwei  eingeschlossenen 
Zetteln,  aus  denen  er  ungern  ersah,  dass  die  Rückgabe  des 
Aspergs  verzögert  und  Umstände  gemacht  werde?}.  Hätte  dies 
besonders  nach  der  Äusserung,  welche  der  Ksr.  von  sich  aus 
zu  Rosenheim  ihm  gegenüber  that,  nicht  erwartet,  nämlich  dass 
er  Chr.   den  Asperg   zurückgebe?}    lassen    wolle,    wenn    er   mit 

*)  Urach,  Juli  28  schickt  Chr.  Abschr.  dieses  Schreibens  an  Hz.  Albi'echt 
utid  hütety  Tag  und  MalsiaU  zur  pei'sönlichen  Zusammenkunft  anzusetzen, 
irorauf  er  es  an  Pfalz  gelangen  Hesse :  schickt  Zeitungen  von  Pfinzing  mit.  — 
Kbd.  Konz.  —  Urach,  Juli  29  teilt  Chr.  dem  Kfen.  sein  Schreiben  an  Bayern 
mit  und  schickt  Zeitungen  vom  kais.  Hof.  —  Ebd.  Kons.  —  Die  Zeitung  von 
Pfinsing,  dat.  Binlssel,  Juli  23,  meldet  die  Einnahme  von  Hesdin,  sowie  die 
gestern  eingetroffene  NachHcht,  des  Ksrs.  Muhme,  Frau  Maria,  sei  allgemein 
als  Kgin.  von  England  angenommen  worden.  —  i^^  Chr.  L  9, 132,  Or.  präs, 
Urach,  Juli  26.  Über  das  Letztere  vgl.  des  Ksrs.  freudigen  BericfU  an  /'>r- 
dinand,  Druffel  IV,  205. 

:JSr.  *)  nr.  229  n.  I. 

2öb.  *)  nr.  274. 


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254  1553.  J^8S.—29fJ. 

Juli  27,  Ferdinand  vertrage?!  sei,  wobei  nichts  von  Ratifikation  gesagt 
wurde,  Wilh  tvenn  es  Chr.  gefällt,  den  Ksr.  an  diese  seifie 
Worte  schriftlich  erinnern:  Chr,  möge  ihn  verständigen.  Die 
von  Chr,  daneben  geschriebene  Zeitung  und  andere  Sachen 
glaubt  er  gerne,  —  Milnchenj  Inr^^  Juli  21, 

St.  Chr.  I.  .9,  134.     Or.^^  priis.   Urach,  JuH  29. 

Juli  27.  289.  Kf.  Friedrich  an  Chr. : 

Schreiben  und  Zeitungen  von  Landgf.  Philipp. 

von  seinen  Räten,  die  in  Ladenburg  waren,  wird  Chr,  gehört 
haben,  wie  der  Kf,  mit  Wissen  der  Räte  in  Ladenburg  dein 
Landgfen,  Philipp  auf  die  geheime  Werbung  in  Neuschloss 
durch  eigene  Botschaft  antwortete,^)  Schickt  7iun  ein  iveiteres 
Schreiben  nebst  Zeitnngeii  vom  Landgfen,  i*^)  da  die  UnruJie 
immer  7ioch  kein  Ende  hat,  müssen  die  Einungsverw.  um  so 
mehr  Acht  haben,  —  Heidelberg,  LVhi  Juli  27. 

Ced.:  Schickt  die  Zeitungen  hieneben  an  Hz,  Albrecht. 
Chr,  möge  sie  auf  der  Post  überschicken  lassen. 

St.  Ff/ilz.  Miss.  6.     Or.^)  pr^s.   Urach,  Juli  29. 

Juli  30.  290,  Kf,  Friedrich  an  Chr,: 

Schreiben  von  Markgf,  Albrecht.     VermiUlung  in  Sachsen. 

ein  markgf.  Knabe  brachte  heute  beil.  Schreiben  von  Markgf, 
Albrecht. ^)  Da  die  Sache  nicht  ihn  allein  berührt  und  da  der 
Knabe  auch  an  Chr,  und  Hz.  AI  brecht  Schreiben  hat,  gab  er 
ihm  nur  eine  Vorantwort  und  bittet  um  Chrs.  Rat,  wie  er  dem 
Markgf e7i,  endgültig  antivorten  soll.  Chr,  möge  es  auch  an 
Hz,  Albrecht  mitteilen,   —  Heidelberg,  1553  Juli  HO, 

L  Ced.:  Liess  dies  auch  an  die  andern  Einungsff,  ge- 
langen, 

2,  Ced,:  Erhielt  postscr,  vom  Erzb,  von  Mainz  die  beiden 
in   Ladenburg    beratenen    Missiren    an    die   beiden    Hzz.    von 

a)  2  cito. 

h)  3  cito,  citiBRime. 

:>89.  *)  nr,  269  n.  1. 

*)  Dai,  Kassel^  Juli  2:i,     Dankt  für  des  Kfen,  Schreiben   ton  Juli  18: 
will  es,  wenn  Kf,  August  ins  Land  kommt y  diesem  mitteilen,  —  Markgf,  Alhrec/it 
kam  ohne  Schaden  aus  der  Schacht,  stärkt  sich  wieder  sehr   und  soll  schon 
3000  Pf.  im  Stift   Verden  und  einige  J^Vthnlein  Kn.  hei  sich  haben. 
290,  ')    Vgl,  nr.2(J<s  und  J)raffel  IV,  201, 


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m.-29Z  1553.  255 

Sachsen,  gütliche  Unterhandlung  betr.  Liess  sie  mich  versekre-  juU  3(k 
Heren  und  alsbald  durch  eigene  Botschaft  an  die  beiden  Hzz. 
abgehen})     Wird  durch   die   7iächste  Post   in  der  Sache,    den 
KnrdL  von  Augsburg  wegen  der  Propstei  Ellwangen  belangend, 
seine  inid  des  Erzbs,  Meinung  schicken, 

St.  Pfdlz,  Miss.  6.     Or.^)  präs,  Urach,  Aug.  7.*) 

291.  Kf.  Friedrich  an  Chr.:  juU  ai. 

schickt  eine  Mitteilung  des  Erzbs.  von  Mainz  ^)  7iebst  Zeitungen. 

—  Heidelberg,  hV}3  Juli  HL 

St.  Heidelh.   Verein  7,  7.     Or.  fträs.  Münsingen,  Aug.  3. 

292.  Chr.  an  Hz.  Albrecht:  juU  31 

Notwendigkeit  persönlicher  Zusammenkunft  oder  weiterer  Tagung  der 
Rf'ite. 

las  dessen  Schreiben  von  Juli  24.  und  schickte  es  sogleich  an 
seine  /Chrs./  Räte  in  Ladenburg,  allein  sie  tvaren  alle  schon 
abgeritten.  Da  wenig  Ruhe  und  Friede  zu,  lioffen  ist,  so  ist 
hochnötig,  dass  entweder  die  Einungsff.  selbst  zusammenkommen 
oder  die  Räte  zu  einer  stattlicheren  Beratung,  als  in  Laden- 
hurg  war,  abermals  zusammenschicken.  Bittet  um  Albrechts 
Meinung  hierüber  sowie  was  er  loegen  des  Ladenburger  Ab- 
schieds den  anderen  Einungsff.  zu  schreiben  gedenkt.^)  — 
Urach,  tVhi  Jtdi  HL 

St.  Heidelb.   Verein  9  III.     Konz. 

■)  4  cito,  citisnimc. 

2)   Vgl.  nr.  32^. 

')  eodetn  schickt  Chr.  Ahschr.  an  Hz.  AV)rechi:  häU  Vei'abredung  einer 
gkichmässigen  Aniwftri  für  nötig,  ebenso  persönliche  Zusammenkunft  der 
Kinungsff.  oder  Zusammenschickung  der  Rute.  Nach  des  Markgfen.  Schreiben 
fin  Ffah  wird  derselbe  sich  auch  unterstehen,  an  uns,  die  verainigten,  zu  wachsen. 

—  Khd.  Konz. 

291.  ')  Dieser  halte  sie  von  dem  Krzh.  von  Trier,  letzterer  von  Hz.  WH- 
hHm  von  Jülich :  B.  Franz  von  Münster  sei  am  15.  d.  M.  gestorben  und  am 
letzten  Freitag  vom  Kapitel  Wilhelm  Ketteier,  Dompropst  daselbst,  erwählt 
worden.  —  Münsingen,  Aug.  4  dankt  Chr.  und  schickt  zugleich  Abschr,  an  Hz. 
Albrecht  von  Bayern.  —  Ebd.  Konz. 

292.  *)  Auf  das  nr.  283  n,  1  erwähnte  Schreiben  antwortet  ancfi  Kf. 
yriedrich  Juli  30,  da  die  Räte  nicht  mehr  in  Ladenburg  seien,  wünsche  «•  anch 
me  persönliche  Zusammenkunft ;  Chr.  und  Hz.  Albrecht  sollen  Tag  und  MaU 
tiatt  htdimmen.  —  St.  Ffälz.  Miss.  6.     Or.  präs,   Urach,  Avg.  L 


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256  165B.  293,-^294. 

Juli  31.  293.  Kf,  Friedrich  an  dir,: 

Reise  seiner  Gemahlin  und  seines  Bruders  nach  Bayern, 

seine  Gemahlin  ivird  mit  Pfalzgf,  Wotfgang^)  am  Montag  zur 
Taufe  des  am  letzten  Mittwoch  Nacht  geborenen  Sohnes  des 
Hzs,  Albrecht  aufbrechen  und  am  Dienstag  Abend  in  Stuttgart 
eintreffen;  bittet,  sie  nicht  aufzuhalten;  auf  ihrem  Bückiveg 
könnte  dann  das  Vet*säumte  nachgeholt  werden,  —  Nussloch. 
ir^r^H  Juli  31, 

St.  Pf  ah  S  a,     Or.  präs.  Münsingen .  Aug.  2, 

Juli  31,  294,  Chr.  an  Hz,  Albrecht: 

Asperg,     Weitere  Beratung,    Lässige  Briefbeförderung. 

dankt  für  dessen  Schreibe?!,^)  Des  Kgs,  Fürbitte  an  den  Ksr. 
traf  seinen  Gesandten  nicht  mehr  am  kais.  Hofe  und  wurde 
ihm  am  28.  d,  M,  von  Pfinzing  unerbrocheyi  zugeschickt,  dem 
er  sie  sogleich  wieder  sandte  mit  dem  Begehren,  es  dem  Ksr. 
oder  dem  B.  von  Ar  ras  alsbald  einzuhändigen.  Es  ist  deshalb 
noch  nicht  nötig,  dass  Albrecht  den  Ksr.  an  seine  Rede  er- 
innert; Chr.  will  vielmehr  die  Resolution  erwarten.  Verzögert 
sich  aber  die  Rückgabe  länger ,  dann  will  er  Albrecht  bitten, 
ihm  beim  Ksr.  behilflich  zu  sein.  —  Urach,  1553  Juli  Sl. 

1.  Ced,:  Erhält  postscr,  ein  Schreiben  Albrechts  vom  2f<.. 
dankt  für  die  Zeitungen.  Es  tväre  wohl  gut  geivesen,  wetin 
einige  ihrer  vereinigten  Räte  zu  Ladenburg  flieht  so  hin  weg- 
geeilt, sondern  länger  geblieben  loären.  Chrs.  Bede^iken  u>ird 
Albrecht  nicht  nur  aus  dem  beigethanen,  sondern  auch  aus 
seinen  früheren  Schreiben  sehen. 

2.  Ced. :  Besserer  in  Ulm  schrieb  ihm  öfter,  die  Briefe  an 
und  von  Albrecht  werden  ganz  fahrlässig  nur  durch  fuss- 
gehende  liederliche  Boten  überbracht,  woraus  leicht  Nachteil 
entstehen  kann.  Albrecht  möge  eine  ra.schere  Beförderung  d^^r 
Briefe  anordnen. 

St.  Chr.  I.  9, 137.     Kons. 


293  »)  Des  Kfen.  Bruder :  vgl.  Druffel  IV,  241.  —  Chr.  beauftragt  ftn^ 
fort  den  Obervogt  von  Vaihingen,  Moriz  von  Liebenstein,  mit  dem  Empfang 
und  Geleite.  —  Stuttgart,  Aug.  9  beichtet  er  an  Hz.  Albrecht,  die  beiden  sdai 
gestern  angekommen  und  rasten  heute  hier.  Zugleich  meldet  er  sie  für  10.  Aug. 
in  Schorndorf  zum  Morgenimbiss  an.  —  -SY.  Pfalz  9  I  und  Bayern  12  h  I. 

294.  ')  nr.  2^S. 


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'M,-296.  1653.  9p>7 

295.  Kf.  Friedrich  an  Chr. :  Aug,  i. 

Persönliche  Zusammenkunft     Claus  von  HaitstatU 

erhielt  dessen  Schreiben  von  Juli  29;^)  ist,  wenn  es  den  andern 
FJmmgsverw,  auch  gefällt,  zu  persönlicher  Zusammenkunft 
bereit;  erwartet  von  Albrecht  und  Chr,  Bestimmung  von  Tag 
und  Malstatt,  Erhielt  heute  nachmittag  vo7i  seinem  Rat  Fried- 
rich von  Fleckenstein  d.  J.,  was  dieser  mit  Claus  vofi  Haftstatt 
vor  wenigen  Tagen  in  Strassburg  gehandelt  hat,  dabei  die 
goldene  Kette,  die  er  /Fr.J  bis  auf  iveitere  Verordnung  bei  sich 
behalten  will.  Schickt  davon  Abschr,,^)  nebst  einem  Schreiben 
Hattstatts  an  Fleckenstein  im  Or,  Wenn  Hattstatt  zu  Chr, 
kommt,  wird  dieser  nach  dem  Ladenburger  Abschied  mit  ihm 
abzuhandeln  wissen.  Hat  Chrs,  Meinung  auch  an  Mainz, 
weiter  an  Trier  und  Jülich  gelangen  lassen,  —■  Heidelberg, 
V)')H  Aug.  1. 

St.  Heidelh.   Verein  2.     Or.  präs.  Münsingen,  Aug,  3.  *) 

296.  Chr.  an  den  Erzb,  von  Mainz:  Aug.  3. 

Schreiben  an  den  Ksr,    Exzeption  am  K,G. 

lüsst  sich  gefallen,  dass  der  Ksr,  im  Namen  der  Einung sff, 
dem  Ladenburger  Abschied  gemäss  ersucht  ivird,^)  Den  darin  be- 
schlossenen Ursachen  sollte  beigefügt  werden,  dass,  wenn  auch  der 
Reicfistag  nicht  vorhanden  wäre,  es  doch  billig  geschehen  sollte, 
damit  innere  Kriege  in  Deutschland  verhütet  und  dem  Türken 

295,  *)  nr.  286  n.  2, 

*)  Dat.  (sontagfs  nach  Jacobi)  Juli  30:  war  am  Freitag  hei  Hattstatt  in 
Strassburg ;  dieser  erklärte,  es  falle  ihm  beschwerlich,  die  bewussten  10  Leute 
länger  aufsuhalten;  doch  wolle  er,  sobald  er  mit  den  kais.  Kommissarien  wegen 
der  Bezahlung  abgehandelt,  zu  Chr.  kommen  und  mit  ihm  abschliessen.  Da 
diese  seine  Meinung  auch  heil.  Schreiben,  um  das  er  denselben  bat,  zeigt,  so 
hielt  er  mit  der  Kette  zurUck,  die  er  hiemit  zurückschickt.  —  Das  Schreiben 
Eattstatls  in  gleichem  Sinn  ebd.  —  Or. 

')  eodem  antwortet  Chr.,  ei'  habe  wegen  einer  persönlichen  Zusammenkunft 
wiederholt  an  Albrecht  geschrieben,  ohne  bis  jetzt  Antwort  zu  erhallten;  er  thue 
es  auch  jetzt  wieder.  Mit  Hattstatt  wolle  er  gemäss  dem  Ladenburger  Abschied 
und  was  sonst  nötig  verhandein.  Schickt  Zeitungen.  —  Ebd.  Konz.  —  eodeni 
sendet  Chr.  das  pfälz.  Schreiben  an  Albrecht;  wegen  persönlicher  Zusammen- 
kunft icill  er  dessen  Antwort  gewärtig  sein.  —  Ebd.  Konz. 

296,  •)  Vgl.  Stumpf  S,  162  f.  Der  Ksr,  sollte  ersitcht  werden,  seine  Au- 
torität für  Beilegung  der  Unruhen  geltend  zu  machen :  vgl.  nr.  315  7i.  2. 

Krost,  Briefw.  des   Hse.  Chr.    II.  17 


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258  1558.  m.^2BS. 

Aug.  3.  und  andern  fremden  Potentaten  nicht  Ursache  gegeben  werde, 
ire  gedancken  und  fuss  in  Teutschland  als  das  geliebt  Vaterland 
zu  setzen.  —  Willy  wegen  der  gemeinsamen,  Exzeption  am  K.G., 
sein  Bedenken  noch  vor  Ausgang  der  Feiien  an  Kf.  Friedrich 
schicken,  —  Milnsingeiij  l'^yS  Aug,  H, 

St,  Heidelb.  Verein  3,    Konz, 

Aug,  4.  297,  Kf,  Friedrich  an  Chr.: 

schickt  mit,    ivas  ihm  auf  heute  der  Kf,  r>on  Mainz  über  die 
geplante    persönliche    Zusammenkunft    geschrieben    hat.^) 
Heidelberg,  155.3  Aug,  4. 

St.  Pf  (Uz,  Miss,  6,     Or,  präs,  Aug.  7. 

Aug,  4,  298,  Hz,  Albrecht  an  Chr.: 

Persönliche  Zusammenkunft.    Schreiben  wegen  der  Oberhaupfmann- 
scJmft,    Brief  der  kursächs,  Räte. 

erhielt  dessen  Schreiben  von  Urach,  Jidi  28^)  und  August  1. 
Billigt  die  von  Kf,  Friedrich  dem  Markgfen,  gegebene  Antwort 
und  hat  nun  auch  nichts  mehr  gegen  rasche  persmliclie  Zu- 
sammenkunft der  Einungsff.;  fürchtet,  dass  Jülich  bei  der 
Nähe  des  Kriegsvolks  nicht  zmn  Erscheinen  zu  beivegen  sein 
loird;  ivünscht  in  diesem  Fall  eine  für  ihn  etwas  geschicktere 
Malstatty  etwa  Ellivangen,  oder,  wenn  man  die  Reiclisstädte 
nicht  scheut,  Ghnilnd  oder  Hall,  Erwartet  hierüber  Nachricht 
von  Pfalz  und  Clir.  —  Was  das  Schreiben  an  sie  beide  ^)  be- 
trifft, so  kann  dieser  Punkt  neben  anderen  unei'ledigten  Laden - 
burger  Sachen  bis  zur  persönlichen  Zusammenkunft  eingestellt 
werden. 

Schickt   Abschr,    eines   Schreibens    vo7i    Statthalter    und 


297,  *)  Dat.  Steinheim,  Aug,  2,  Der  Erzh.  gieht  wegen  der  persöfUic/ien 
Zusammenkunft  zu  bedenken,  oh  nicht,  da  ftie  in  kurzer  Zeit  ttiederholt  —  in 
Heidelberg,  Neuschloss,  zum  Teil  auch  in  Bacharach  und  in  Frankfurt  —  hei 
einander  waren,  und  auch  ihre  Jiäte  einigemal  —  zu  Heidenheim,  Ladetiburg, 
zum  Teil  auch  in  Wesel  —  hei  einander  hatten,  durch  die  Zusammenkunft  Itei 
Ksr,,  Kg,  und  Kriegsff,  Argwohn  etregt  würde :  will  sich  aber  von  den  andern 
nicht  absondern, 

298,  »)  nr,  2b(i  n,  2, 
')  nr.  278  n,  1. 


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m,-300,  15B3.  259 

Mten  des   Kfen.  Moriz  sei;    bittet,    dies  alles   auch   an   K f.  Aug. 4, 
Friedrich  gelangen  zu  lassen,  —  Leonsberg,  l-Vj-i  Aug.  4. 

St.  Bayr.  Miss.  3.     Or.^)  prfis.  Aug.  7.^) 

299.  Kf.  Friedrich  an  Chr.:  Aug.n. 

Besuch  des  Reiclistags. 

da  der  ausgeschriebene  Reichstag  naht,  bittet  er  um  MittHluiig, 
oh  einige  Stände  sich  in  Augsburg  zu  persönlichein  Erscheinen 
mfoiirieren,  ob  und  wann  Chr.  selbst  den  Reichstag  besucht 
oder  seine  Räte  schickt.'^)  —  Heidelberg,  /.'>.'>.^  Aug.  o. 

St.  Pfalz.  Miss.  6.     Or,  pväs.  Aug.  7. 

:tOO.  Kf.  Friedrich  an  Chr.:  Aug.  n. 

Ansuchen  von  Köln  und  Hessen  um  Aufnahme  in  den  Heidelh.  Bund. 
Kfi.  Beratung  m  Obenvesel. 

als  am  27.  Juli  die  4  rhein.  Kff.  ihre  Räte  zu  Oberwesel  hatten, 
gesellten  sich  die  von  Mainz  und  Trier  zu  den  seinigen,  wobei 
die  von  Trier  berichteten:  der  Erzb.  V07i  Köln  habe  an  den 
von  Trier  Botschaft  geschickt,  er  habe  auf  den  Bericht  über 
die  Einung  hin  mit  seinefn  Domkapitel  und  Landständen  ilber 
Beitritt  zu  derselben  verhandelt:  diese  verlangten  zuerst  Bericht 
über  die  Einung,  und  er  bitte  deshalb,  ihm  ihren  Inhalt  zu 
eröffnen.  Sie  fdie  Trierer]  hätten  versprochen,  es  an  die  an- 
dern Einungsff.  gelangen  zu  lassen,  und  fügten  nun  bei,  dass 
nach  ihrer  Meinung  Köln  der  Einung  ivohl  anstünde,  da  der 
Erzb.  mit  Reitern  und  Fussvolk  im  Fall  der  Not  besser  als 
andere  gefasst  sein  könnte. 

a)  4  cito,  citissime. 

^)  indem  schickt  Chr.  an  Albrecht  als  Antwort  Ahschr.  von  :i  Schreihai 
de$  Kfen.  Friedrich,  die  er  zugleich  erhielt,  und  von  seiner  Antwort  darauf: 
daraus  werde  Alhrecht  Ohrs.  Meinung  ersehen.  —  St.  Heidelh.  Vei'ein  9  V. 
Konz.  von  Fessler.     (Die   über  schichten  Schreiben  sind  nr.  297,  299,  299  n.  1). 

299.  ')  Stuttgart,  Äug.  7  antwortet  Chr.  auf  die  kurpfälz.  Schreiben  von 
Aug.  4  und  5,  er  würde  wünschen,  dass  alle  Fürsten  den  Reiclistag  persönlich 
hemchen  und  wäre  in  diesem  Fall  auch  dazu  bereit:  wer  bisher  Ha-berge  be- 
^kUt  habe,  tvisse  er  nicht,  wolle  sich  aber  erkundigen.  —  Was  das  Schreiben 
^on  Pfalz,  Mainz,  Trier  und  Jülich  an  Hz.  Albrecht  und  ihn  wegen  des  General- 
oherstenanUs  betreffe  [nr.  278  n.  1],  so  sei  ihm  die  Annahme  desselben  bedenk- 
lich, besonders  da  zu  einem  solchen  Verständnis  noch  wenig  genug  abgehandelt 
m:  tr  wolle  sich  aber  bis  zur  persönlichen  Zusammenkunft  weiter  besinnen. 
-  Ebd.  Kass.  Or. 


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260  1558.  300, 

Äug,  5.  Weiter  brachten  die  Trierer  Räte  vor,   Landgf,  Philipp 

von  Hessen  habe  ebenfalls  einen  vertrauten  Rat  bei  ihrem 
Herrn  gehabt,  der  für  seinen  Herrn  um  Bericht  über  den  In- 
halt der  Einigung  bat.  Der  Erzb,  habe  dies  veriveigert  mit 
dem  Zusatz,  wenn  der  Landgf.  in  die  Einung  toolle,  werde  es 
wohl  keinen  Mangel  haben. 

Bald  daraufhabe  dann  der  Landgf .  an  Trier  geschrieben 
und  erklärt,  er  wolle  beitreten;  man  solle  ihn  aber  wegen  des 
a.  46  erlittenen  Schadens  mit  der  Hilfe  freundlich  bedenken. 
Trier  versprach  auch  ihm  Mitteilung  an  die  andern  U7id 
befahl  seinen  Räten,  es  in  Oberwesel  zu  berichten,  damit  er 
[Fr.]  es  dann  an  Clir.  und  Bayern  mitteile,  während  Trier 
selbst  es  an  Jülich  gelangen  lasse;  jeder  solle  dann  sein  Be- 
denken an  die  Mainzer  Kanzlei  schreiben.^) 

Chr.  möge  dies  also  an  Hz.  Albrecht  berichten.  Statt  die 
Meinung  nach  Mainz  zu  schreiben,  hält  er  für  besser,  die 
beiden  Gesuche  bis  zur  persönlichen  Zusammenkunft  zu  ver- 
schieben;^) will  dies  detn  Erzb.  von  Mainz  schreiben,  mit  dem 
Zusatz,  dass  er  sich  mit  einem  abweichenden  Beschlu^s  der 
andern  auch  vergleichen  würde.^)  —  Heidelberg,  L553  Aug.  n. 

Ced.:  Wird  in  wenigen  Tagen  schicken,  was  sonst  in  Ober- 
wesel verhandelt  wurde,  besonders  über  das  kais.  Schreiben 
wegen  Kassation  und  Ratifikation,  auch  Münze  und  Zollsachen 
zu  Geislingen.^) 

St.  Heidelb.   Verein  7,  9.     Or.  präs.  Stuttgart,  Äug.  9. 


300.  *)  Vgl.  das  Schreiben  des  Erzhs.  an  den  Landgfen.  von  Äug.  14, 
Neudecker,  Neue  Beiträge  S.  33 ;  von  Neudecker  irrtümlich  auf  den  eger.  Bund 
bezogen  (n.  45). 

*)  Äug.  7  schickt  Kf.  Friedrich  an  Chr.  ein  Schreiben  des  Erzbs.  von 
Trier  dat.  Äug.  3,  worin  letzterer  erklärt^  er  halte  ebenfalls  eine  Zusammen- 
kunft für  nötig  und  wolle  womöglich  selbst  kommen.  —  Ebd.  Or.  präs.  Slutt- 
garty  Äug.  9. 

')  Mit  diesem  Vorschlag  erklärt  sich  Chr.  —  Stuttgart,  Äug.  10  —  ein- 
verstanden  und  schlägt  vor,  dass,  obwohl  von  gütlicher  Unterhandlung  zur  Bei^ 
legung  des  Kriegs  wenig  zu  hoffen  sei,  doch  bei  der  Zusammenkunft  auch  davon 
geredet  werde.  —  Ebd.  Konz.  von  Fesslet: 

*)  Das  Protokoll  des  Kurfürstentags  zu  Wesel  (vgl.  nr.  234),  dessen  Be^ 
ratungen  am  26.  Juli  nachmittags  begannen,  befindet  sich  in  Wien,  Mainzer 
Reichstagsakten  86.  Es  wird  ein  Schreiben  an  den  Ksr.  als  Antwort  auf  dessen 
Erklärung  von  Juni  17  entworfen  und  auf  Hintersichbringen  angenommen:  die 
Sache,   der  miinzordiuing  halben,  nerablich  verj^leichung  des  goldes  gegen  dem 


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301.  1563.  261 

fWl.  Chr.  an  Mar  kg  f.  Albrecht  von  Brandenburg :  Aug.  5. 

Zurückweisung  der  markgfl.   Vorwürfe. 

Antwort  auf  dessen  Schreiben  von  Juli  Id.  Hätte  stets  am 
liebsten  gesehen,  tvenn  der  Markgf.  mit  seinen  Gegnern  ver- 
tragen worden  wäre,  und  würde  es  noch  an  nichts  fehlen 
lassen,  wenn  er  hiezu  Mittel  wüsste.  Unwahr  ist,  dass  er  sich 
mit  jemand  in  ein  Bündnis  wider  den  Markgf en.  eingelassen 
oder  deswegen  Kriegsvolk  geworben  liabe;  er  hätte  deshalb 
gehofft,  mit  einem  solchen  Schreiben  als  der  näcliste  Bliitsfreund 
verschont  zu  werden.  Da  indes  diese  Sache  seine  Einungs- 
verw.  mitberührt,  so  muss  er  sich  zuerst  mit  ihnen  vergleichen 
und  will  dann  weiter  antworten.  —  Urach,  looli  Aug.  5.^) 

St.  Heidelb.  Verein  9  V.    Konz. 


Silber,  wird  wegen  mangelhafter  Abfertigung  auf  den  UeicMag  verschoben: 
tbeneo  die  Geislinger  Zollsache. 

Sonntag  den  30.  Juli:  Trier  beruft  Mainz  und  Pfalz  besonders  und  zeigt 
an:  das  Heidelb.  Verständnis  enthalte  einen  Artikel,  wie  es  bei  Aufnahme  toei- 
terer  zu  halten.  Nun  were  durch  Cöln  etwo  anlangens,  auch  zu  Frankfurt  mtint- 
lich  diser  ding  halben  durch  die  churfursten  underredung  geschehen;  es  weren 
gleichwol  allerhand  bedenken  fürgefallen  und  under  andern,  obe  Cöln  mit  Bra- 
bant  sich  in  einige  andere  pundnis  eingelassen.  Darauf  ftabe  sich  Trier  mit 
dem  Kfen.  selbst  in  ein  Gespräch  eingelassen  und  soviel  von  ihm  selbst  ver- 
nommeti,  das  Cöln  keine  verstendnis  mit  dem  hause  Burgund  oder  Brabant  habe, 
^nder  das  er  deshalb  ganz  frei  stehe,  were  auch  nit  darumb  angelangt  worden. 
Soll  nun  Köln  der  Inhalt  des  Verständnisses  mitgeteilt  werden?  Diese  Fra,ge 
sollen  die  Räte  an  ihre  Herrschaft,  Pfalz  auch  an  Bayern  und  Wirtbg.  ge- 
langen lassen ;  Trier  halte  nicht  für  unratsam,  Köln  in  genere  mitzuteilen,  was 
ein  ieder  zu  laisten  schuldig  sei.  —  Ebenso  solle  über  das  Aufnahmegesuch  von 
Hessen  berichtet  werden,  samt  Triers  Gutdünken,  das  neben  Cöln  als  ein  churf. 
bei  fiein  auch  Hessen  als  wolgesessener  nachbar  ufgnomen  werde.  —  Über  die 
hier  erwähnte  Frankfurter  Besprechung  vgl.  auch  Druff el  IV,  220.  —  Eine 
entgegengesetzte  Darstellung  des  Kölners  weist  schon  Zasius  zurück ;  vgl.  Druff  el 
IV  S.  247. 

301,  *)  eodem  schickt  Chr.  Abschr,  seiner  Voi'antwort  an  Hz.  Albi-echt 
ton  Bayern,  an  den  der  Bote  das  gleiche  Schreiben  hat;  hält  eine  gleichmässige 
Antwort  und  zu  diesem  Zweck  eine  persönliche  Zusammenkunft  der]  Einung sff. 
oder  wenigstens  Zusammenschickung  ihren'  vertrauten  Bäte  für  nötig.  —  Ebd. 
Konz.  —  In  gleichem  Sinn  an  Pfalz.  —  Ebd.  Konz.  —  Aug.  10  schickt  auch 
Hz.  Albrecht  seine  Antwort  auf  das  markgfl.  Schreiben  (Druffel  IV,  201),  worin 
er  die  unfreuntliche  zuelag  als  unbegründet  zurückweist.  Chr.  möge  dies  auch 
an  Kf.  Friedrich  bei-ichten.  —  Si,  Brandenburg  1  d.  Or,  präs.  PfulUngen, 
Äug,  14;  vgl.  nr.  355. 


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262  l'^5'^-  302,-305. 

Anrj,o,  S02.  Kar  (IL  Otto  von  Augsburg  an  Chr.: 

beglaubigt  seinen  Kämmerling  Gearg  von  Thierberg  zu  einer 
Werbung})  —  Dülingeny  1553  Äug.  5, 

St.  Stift  Augsburg  3  h,     Or. 

Äug,  7,  SOH.  Kf,  Friedrich  an  Chr.: 

erhielt  auf  eine  Fürbitte  für  die  Schwein  furter  Unterthanen 
zu  Stmnfeld  und  GocJisheim  tim  Schonung  vom  B.  von  Würz- 
burg beil.  freundliche  Antwort.^)  —  Heidelberg,  1553  Aug.  7.^) 

Sf,  Pfalz.  Miss.  6.     Or.  präs,  Stuttgart,  Aug.  9. 

Aug,8.  fi04,  Kf.  Friedrich  an  Chr.: 

erhielt  heute  von  ihm  2  Schreiben  nebst  Zeitungen;  schickt  mit, 
was  ihm  der  Erzb.  von  Mainz  über  die  Verhandlung  zu 
Ladenburg  und  zu  Oberwesel  geschrieben  hat.^)  Will  den 
Passauer  Vertrag  und  die  kais.  Ratifikation  abkopieren  lassen 
und  Chr.  zuschicken.  —  Heidelberg,  1553  Aug.  H. 

1.  Ced.:  Erhielt  postscr.  ein  Schreiben  Chrs.  dat.  Xörd- 
lingen,  Aug.  (i  samt  beil.  Zeitungen. 

.    2.  Ced.:  Erhielt  postscr.  ein  Schreiben  vom  B.  von  Würz- 
bürg  laut  beil.  Abschr.^) 

St.  Heidelh.   Verein  7,  10.     Or.  prüs.  Stuttgart,  Aug.  10. 

:i05.  Kf.  Friedrich  an  Chr.: 

Antwort  an  Marhgf.  Albrecht.     Zusammenkunft. 

ersah  aus  de^ssen  Schreiben,  dass  Chr.  fast  wie  er  dem  Mark- 

302.  *)  Bereu  InhaU  kenne  ich  nicht. 

303.  ^)  Dat.  JuU  31.  Der  B.  versichert  seine  FHtdeiwliette  und  ftittet, 
auf  AbsteUung  dtr  beschwerlichen  Lasten  bedacht  zn  sein. 

-)  Am  gleichen  Tage  schreibt  der  Kf.  an  Chr.  über  Zeitungen,  die  ihm 
dieser  geschickt  hat :  sie  seien  ihm  meist  ganz  neu  gewesen.  Wenn,  wie  hicttach 
zn  vermuten  sei,  Hz.  August  sich  des  Krieges  annehme,  so  sei  noch  keine  Itnhe 
Zi(  hoffen.  —  St.  Heidelh,    Verein  2.     Or.  prfis.  Stuttgart,  Aug.  9. 

304.  *)  Dieser  schickt  Schreiben,  worin  der  Erzb.  von  Trier  unt.  and. 
das  in  Oherivesel  gestellte  Konz.  einer  Antwort  an  den  Ksr.  billigt,  seine  dem 
Kf.  Pfalzgfen,  gegebene  Zustimmung  zur  persönlichen  Zusammenkunft  miUeilt 
und  lüünst'ht,  dass  an  die  beiden  Fürsten  von  Sachsen,  auch  an  Bayern,  iFiHhg, 
und  an  den  Ksr,  tuxch  den  in  Ladenburg  entworfenen  Konzz.  geschrieben  trj^rdc. 

-)  Derselbe  teilt  —  Würzhurg,  Aug.  o  —  mit,  dass  trotz  der  hier  ge^ 
troß'enen  Abrede,  bei  diesem  Krieg  die  Untathanen  zu  verschonen,  die  Besatzung 
von  Schtveinfurt  seine  DfUfer  Berg  und  Gehkrsheim  niedergebrannt  hab^. 


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m.—m.  1553.  263 

gfeiu  Albrecht  geantwortet  hat  und  Beschleuniynmj  der  persön-  Aug.  lo. 
liehen  Zusammenkunft  ivünscht;    hält  für  gut,   dass  sie  alle 
selbd  kommmi ;  Chr,  und  Hz.  Albrecht  sollen  Tag  und  Malstatt 
bestimmen,  —  Heidelberg,  1553  (dorstags  Laurenti)  Aug,  W, 

SL  Pfalz.  Miss.  6.     Or.^^  präs.  Aug.  U.^) 

306,  Ksr,  Karl  an  Chr. :  Aug.  w. 

Rückgabe  des  Aspergs, 

da  ihm  der  röm.  Kg,  berichtet,  dass  er  mit  Chr,  vertragen  sei, 
so  ist  er  zur  Rückgabe  des  Aspergs  entschlossen  und  beglaubigt 
hiezu  den  Gfeii.  Karl  zu  Hohenzollenu  Obersten  auf  Asperg, 
und  seine  Kom7nissare  Johann  Michel  Santz  und  Paulus  de 
Boria.  —  Brüssel,  1558  Aug.  10.^) 

St.  Asperg  ö,     Or.  präs.   lleideiüieim,   Aug.  30;  gedr.   hei   Ueysclier 
19,  1,  67159,^) 

307.  Chr,  an  Hz.  Albrecht:  Aug.  lo. 

Claus  von  Haitstatt  utid  dessen  Hauptlente. 

hat  mit  Claus  von  Hattstatt,  der  hier  bei  ihm  erschien,  nach 
(km  Ladenburger  Abschied  verhandelt;  da  hierin  von  den 
Hauptleuten  nicht  die  Rede  ist  und  diese  jährlich  200  fl. 
Dienst'  oder  Wartgeld  fordern,  konnte  er  nicht  mit  ihnen  ab- 
schliessen;  da  ihm  Hattstatt  sagte,  sie  müssten  einem  andern 
Herrn,  der  ihre  Dienste  begehre,  bis  z.  13.  d.  M.  antworten,  ist 
er  verursacht  worden,  den  Hans  Sigmund  von  Freyberg  mit 
äner  Instruktion  laut.  beil.  Abschr.  zu  den  Hauptleuten  zu 
schicken.  Bittet  um  Albrechts  Meinung  hierüber,  —  Stuttgart, 
löoH  Aug,  10.^) 

st,  Heidelb.  Verein  2.     Kass.   Or. 

«)  8  cito. 

305,  *)  eodem  antwortet  Chr.,  der  Kf.  solle  sich  mit  Mainz,  Trier  und 
Jtilich  über  Tag  und  Malstait  vergleichen  und  ihm  Mitteilung  machen,  — 
J^bä.  Konz. 

Süß.  *)  Stuttgart,  Sept.  10  dankt  Chr.  dem  Ksr.  und  bittet,  wegen  Schicie- 
rigkeiten  bei  der   ViktuaHmiiber nähme  Verordnung  zu  thun.  —  Ebd.  Konz. 
Zugleich  schreibt  Chr.  deswegen  an  den  B.  von  Arras.  —  Ebd,  Konz.     Dabei 
ausführliche  Akten,  die  Taxation  der  ViktaaJien  und  anderes  betr, :  vgl.  nr,  3tS7. 

*)  Ebd,  Befehl  Chrs,  an  W.  von  Massenbach,  zur  Besetzung  des  Aspergs 
40  M.  zusammenzubringen ;  femer  die  Instruktion  zur  Wiedereinnahme  S,  60162. 

307.  *)  eodem  dass.  an  Knrpfalz.  —  Nach  der  Instruktion  bittet  Chr.  dj^ 


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2()4  1563.  308. 

Aaf/.ji.  308.  Chr.  an  Ksr.  Karl: 

Rät,  die  egenscJie  Bundessache  bis  zum  Heiclistag  zu  rerschiehen. 

wiederholt  seine  Antwort  auf  Böcklins  Werbung.^)  Die  weil 
nun,  allergnedigster  herr  keiser,  diese  sach  gehörtonuassen  ge- 
schaffen und  über  das  alles  soliclier  furgenoniner  tag  den  24.  julii 
seinen  furgang  nit  gehabt  und  dann  auch  aus  solichen  egerischen 
pundsverwandten  nach  höchstgedachter  rö.  kö.  mt.  der  fui'nenibst, 
nemlich  herzog  Moriz,  chuifurst,  selig,  hiezwischen  mit  tot  ab- 
gangen, dannenher  sich  auch  namhafte  enderung  zugetragen, 
zudem  solicher  egerischer  tag,  vemer  handlung  oder  tractatiou, 
wie  ich  glaublich  bericht,  eingestelt,  derwegen  ich  nit  wissen  mag, 
ob  semliche  verein  und  pundnus  in  würkung  konien  werde.  Die- 
weil  dann  E.  kei.  mt.  gnedigst  bedacht,  deren  ausgeschrieben 
reichstag  auf  künftigen  october  entlich  zu  halten,  daselbst  ich 
dann  auf  E.  kei.  mt.  gnedigst  bescheen  erfordern  mit  Gottes  gnad 
auch  gehorsamlich  zu  erscheinen  Vorhabens,  so  were  dem  allem 
nach  mein  underthenigsts  bedenken  und  wolmeinen,  E.  kei.  mt. 
hetten  diese  sach  auch  also  dahien  beruehen  und  damals  auf  der 
Versammlung  des  reichstags  von  dieser  oder  anderer  verpundnus 
beratschlagen  und  schliessen  lassen,  darinnen  ich  mich  dann  in 
dem  und  andemi  gegen  E.  kei.  mt.  als  ein  gehoi'samer  fürst  under- 
thenigst  erzaigen  und  demiassen  halten  will,  darob  E.  kei.  mt. 
ein  gnedigst  benuegen  und  gefallen  haben  und  desto  mehr  ursach 

HauptleatCj  zu  entschuldigen,  dass  er  ohne  Mitwissen  seines  Mitgenei'alobersts 
über  ihre  Bestallung  und  Jahrgeld  mit  Hattstatt  nicht  handeln  konnte :  sie  soUen 
sich  noch  14  Tage  gedulden.  Zeigen  sie  sich  guttvilligj  soll  Freyberg  mit  Hatt^ 
statt  und  den  Hauptleuten  über  Wart-  und  Jahrgeld  verhandeln:  auch,  falls 
sie  im  Feld  gebraucht  würden,  über  gleiche  Bestallung,  wie  sie  im  letzten  Jahr 
im  kais.  Dienst  hatten.  —  Ebd.  Or.  —  Offenhausen,  Aug.  23  berichtet  Chr,  an 
Pfalz  und  Bayern,  H.  S.  von  Freyberg  sei  gestern  zuHlckgekommen  und  habe 
von  Hattstatt  ein  Schreiben  nebst  kais.  Bestallung,  Staat  und  Atiikelbrief  /7c- 
bracht :  die  10  Hauptleute  wollen  je  200  fl.  pro  Jahr,  Hattstatt  selbst  wieder 
die  gleiche  Bestallung.  Soll  er  so  mit  ihnen  abschliessen  oder  zuvor  bei  den 
andern  Fürsten  anfragen  ?  —  Aug.  29  antwortet  Kf.  Friedrich,  er  halte  M^it- 
teilung  an  die  Einungsff.  für  nötig,  damit  man  bei  der  nächsten  Zusammen^ 
kunft  um  so  rascher  beschliessen  könne;  er  wolle  es  alsbald  an  Mainz,  TVier 
und  Jülich  mitteilen.  —  Ebd.  Or.  präs.  Heidenheim,  Sept.  1.  —  Der  oben  er- 
tcflhnte  Staat  für  Oberst  und  die  übrigen  Chargen  weicht  von  dem  bei  Druffrl 
IV,  275  II  gedni4ikten  ganz  wenig  ab.  Die  ebd.  gedruckten  Kriegsartikel  sind 
mit  den  von  Hattstatt  geschii^kten  kaiserlichen  identisch, 
308.  »)  nr.  260. 


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m,-309,  1B53.  265 

emphalieii  sollen,  mein   allerpiodi^stor   heiT    uud   keiser  wie   bis  Aug,  11. 
anhero  zu  sein  und  zu  pleiben.  —  Stuttgart,  1553  Aug,  11. 

Wien,     Wütitembergica  2  E.     ür,  präs.  iu  cancellariam  Aug,  24, 


309,  Kf,  Friedrich  an  Chr,:  Aug,  11, 

Schreiben  des  röm,  Kgtf.    Nachiichien  vom  kaitt,  Hof, 

schickt  Abschr,  eines  Schreibens  vom  röin,  Kg,,^)  das  er  von 
diesem  neben  einein  Abdruck  der  Verwahrungs-  oder  Abklag- 
Schrift  gegen  Markgf,  Albrecht  erhielt.  Bittet^  dies  auch  an 
Hz,  Albrecht  zu  berichten  und  über  eine  Antwort  an  den  Kg, 
seinen  Rat  zu  schicken,'^  —  Heidelbergy  1553  Aug,  IL 

Ced,:  Erhielt  von  Brüssel  die  Nachricht^  Hz,  Erich  von 
Brannschweig  sei  vom  kais.  Hof  heimgeritten,  fiabe  schlechten 
Bescheid  erlangt;^)  dagegen  sei  dort  ein  markgfl,  Hauptmann 
angekommen,  um  wegen  Aufnahme  des  Markgfen,  in  kais, 
Dienst  anzuhalten ;  am  1,  Aug,  sei  dort  auch  einer  der  Söhne 
Hz.  Johann  Friedrichs  von  Sachsen  eingetroffen;  kennt  dessen 
Absicht  nicht,*)    Schickt  weitere  Zeitung  aus  Brüssel, 

St,  Pfalz.  Miss,  6.     Or,^)  pr/ls.  StuUgart,  Aug.  12,^) 

a)  3  cito. 

309,  *)  Daf.  Wien,  Jnli  26,  Der  Kf,  soUe  kraft  der  Erheinung  zicischen 
der  Krone  Böhmen  und  Pf  ah  dem  Markgfen,  Albrecht  keifierlei  Vorschub 
leiden  und  sich  für  den  Fall  eines  Angriffs  auf  die  Krone  und  die  zugehörigen 
Lande  zu  einem  Zuzug  auf  Grund  der  Erheinung  und  wegen  der  Lehen  vom 
Kg,  und  von  der  Krone  Böhmen  gefasst  machen. 

•)  PfuUingen,  Aug.  15  schreibt  Chr.  dem  Kfen,,  er  soUe  dem  Kg.  zur 
Antwort  geben :  so  schwer  es  ihm  faUe,  werde  er  der  Lehenspflicht  und  der  Erb- 
finung  doch  nachkommen,  wurde  aber  viel  lieber  zum  Frieden  helfen:  der  Kg. 
möge  auf  Mittel  hiezu  bed<icht  sein.        Ebd.  Konz. 

*)  Am  gleichen  Tag  schickt  Hz,  Albrecht  die  Insitniktion  des  Markgfen. 
ßr  Hz.  Erich,  Chr,  möge  der  Sache  nachdenken  bis  zu  ihrer  persönlichen 
Zusammenkunft,  deren  Festsetzung  er  von  Chr.  und  dem  Pfdlzgfen.  erwarte, 
—  St,  Brandenburg  1  d,  Or,  präs,  Pfullingen,  Aug,  14.  —  Über  die  Instruk' 
tion  selbst  und  über  die  kais,  Antwort  vgl.  Voigt,  2, 86,  110  f. :  BuchoUz  7,  128 ff,; 
Barthold  129  f.  Über  den  Zweck  üirer  Verbreitung  äussert  sich  Zasius  Hz, 
Albrecht  gegenüber,  Druffel  IV  S.  242  n,  l. 

*)  Über  die  emestinische  Gesandtscitaft  an  den  kais,  Hof  vgl,  Wenck, 
m  Arch,  f,  sächs,  Gesch.  N.  F,  3,  100  ff.,  238  ff, 

•)  eodem  schickt  Chr,  Abschr.  hievon  an  Hz,  Albrecht,  —  St,  Bayr, 
Miss.  3,    Konz. 


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266  155-^.  31ü, 

Aug.  13.  310,  Hz.  Albrecht  an  Chr.: 

Verhandlung  mit   einem   Gesandten   des  Kg«,  i'ther  dessen  Aufnahme 
in  den  Heidelb,  Bund,     Oberland.  Städte, 

Chr,  erinnert  sich  an  den  Abschied  zu  Heidelberg  und  Neu- 
scJdosSy  dass  jeder  mit  den  ihm  benachbarten  ansehnlichen 
Ständen,  besonders  er  [Albr.J  mit  dein  röm.  Kg.  ivegeii  dessen 
Oberösterreich.  Ländern^  über  Beitritt  zur  Einung  verhandeln 
solle.  Liess  deshalb  beim  Kg,  mit  allem  Fleiss  werben,  worauf 
gestern  ein  kgl,  Gesandter,  Dr.  Zasius,  mit  Kredenz  und  milnd- 
lichem  Befehl  zu  ihm  kam,  der  th?n  sagte:  Da  die  Memmin ger 
Bundeshandlung  ganz  zerschlagen,  der  Traktat  von  Eger  durch 
des  Kfen.  Moriz  Tod  eingestellt  sei  tmd  der  Kg.  ohnehin  zu  den 
Einungsverw.  besondere  Zuneigung  trage,  so  wolle  er  sich  auf 
ihr  Ansuchen  mit  seinen  oberen  Landen  in  ihre  Einung  be- 
geben; er  wünsche  deshalb  Zeit  und  Hilfe  solcher  Einigung 
etwas  ausdrücklicher  zu  erfahren,  auch  müsse  er  es  dem  Ksr. 
mitteilen  und  könnte  es  um  so  besser  thun,  loenn  ihm  des  Ksrs. 
Antwort  auf  ihr,  der  Einungsff.,  Schreiben  wegen  des  aufge- 
richteten Verständnisses  vertraulich  eröffnet  würde,^) 

Hierauf  gab  er  zur  Antwort,  er  habe  des  Kgs.  Zuneigung 
gerne  gehört  würde  auch  gerne  die  getvünschte  Deklaration 
über  Zeit  und  Hilfe  geben  und  sich  mit  dem  Kg.  der  Haupt- 
sache wegen  in  Verhandlung  einlassen:  allein  er  müsse  es 
zuerst  an  die  andern  Einungsff.  gelangen  lassen  und,  da  er 
in  kurzein  eine  persönliche  Zusammenkunft  ihrer  aller  erwarte, 
so  ivolle  er  dein  Kg.  deren  Zeit  und  Malstatt  eilends  berichten, 
wo  dann  mit  dem  Kg.  oder  seinen  Gesandten  abgehandelt 
werden  könnte.  —  Vom  Ksr.  sei  indes  auf  ihr  Schreiben  wegen 
der  Einung,  soviel  er  wisse,  noch  keine  Antwort  gekommen. 

Er  hörte  von  dem  Gesandten  noch  vertraulich,  da^s  er 
zu  Mainz,  Trier.  Pfalz,  Köln,  Jülich,  Hessen  und  zum  Deutsch- 
meister  abgefertigt  sei,  um  von  des  Kgs.  wegen  um  Zuzt4g 
gegen  Markgf,  Albrecht  zu  werben ;  Chr.  und  er  würden  wegen 
der  nahen  Blutsverwandtschaft  mit  dem  Markgf en.  diesmal 
verschont,  —  Merkt,  dass  der  Kg.,  ohne  auf  de^  Ksrs.  Antwort 
zu  warten,  der  Einigung  beitreten  wird.  Zeigt  dies  Chr.  und 
den  andern  an:  bittet,  beil.  Schreiben  an  Pfalz  zu  seh  icke?  f. 
von  wo  sie  an  Mainz  und  die  andern  kommen  können. 

310.  »)  Intftruktion  für  Zasius  bei  Dvuffel  IV,  22:i.  Dessen  Bericht  über 
die   Werhntiy  hei  Albrecht  ebd.  :^36. 


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310.-311,  1653.  267 

Dankt  für  Zeitungen  und  Abschr.  des  viainz,  und  pfälz.  Aug.  is. 
Schreibens^   die  persönliche  Zusammenkunft  betr.    Ist  damit 
einverstanden;  erwartet  Benennung  von  Tag  und  Malstatt.  — 
München,  1553  Aug.  IH. 

Ced. :  Teilt  auf  Chrs.  Zettel  im  letzten  Schreiben,  das  Vor- 
haben der  Oberland.  Städte  betr.,'^)  mit,  dass  er  bisher  tiur  von 
seinen  Gesandten  erfuhr,  dass  die  Gesandten  von  einigen 
Städten,  so  Strassburg,  Frankfurt,  Memmingen  und  anderen, 
neulich,  als  die  bayr.  Gesandten  von  Ladenburg  abzogen,  zu 
Speyer  bei  einander  waren.  Warum,  konnten  sie  nicht  erfahren. 
—  Will  sich  fieissig  hienach  erkundigen. 

St.  Heidelb.   Verein  3.     Or.»)  präs.  FfuUingen,  Aug.  16.*) 

Stl.  Chr.  an  die  verordneten  Kirchenräte:  Aug.  13. 

Mahnt  zu,  grösserer   Verschwiegenheit  über  ihre   Verhandlungen. 

schickt  mit,  was  ihm  der  hiesige  Pfarrer  berichtet;  hat,  ivenn 
dem  so  ist,  gar  keinen  Gefallen  daran,  das  ir  kirchendieiier 
flennassen  gegenaiiiander  gesinnet  und  verbittert  seien;  denn 
dies^^  gereicht  zum  Ärgernis  und  giebt  dem  gemeinen  Mann 
ein  böses  Exempel;  befiehlt  deshalb  ihnen  allen  und  jedem  be- 
sonders, ir  wellend  es  bei  euch  in  allweg  abstellen  und  hinfuro, 
was  im  ratli  tractiert,  gebandelt  und  beschlossen,  nit  also  hin  und 
wider  ausbraiten  noch  ausschreiben,  sonder  ain  ieder  bei  sich  in 
ofehaim  beleiben  lassen,  wie  dann  ir  dasselbig  one  da^  ze  thon 
schuldig  und  phlichtig  seien,  damit  uns  nit  zu  andenn  ursach 
jregeben  werde.     -  Nürtingen.  155H  Aug.  IH. 

St.  Beligionssachen  10  /.     Konz. 

a)  5  cito. 

b)  KorHp.  für:  solhet>  .  .  .  ÄU>*zugle«8en. 

*)  Vgl.  den  Bericht  darüber  von  Zasius  an  Kg.  Ferdinand  bei  Dmffel 
IV,  J41, 

')  eodem  schickt  Chr.  an  l^alz  Abschr.  hievon  sowie  vier  verschlossene 
^Schreiben  an  die  andern  Einungsjf. ;  ztceifelt  niclU,  dass  Alhrecht  zur  Zusammen- 
kunft kommen  wird.  —  Lichtenstein,  Aug.  16  schickt  er  das  Schreiben  an  von 
Massenbach,  Kessler  und  Knodcr  mit  dem  Befehl,  zu  beraten,  was  deswegen  bei 
der  nächsten  Zusammenkunft  zu  erwarten  sei.  —  Ebd.  Or.  —  Kf.  Friedrich 
antwortet  Aug.  18,  da  Hz.  Albrecht  die  Sache  auf  dii  persönliche  Zusammen- 
kunft verschob,  habe  er  an  Mainz  um  schleunigste  Benennung  von  Tag  und 
Malstatt  geschrieben.  —   St.  Pfalz.  Miss.  6.     Or.  prüf*.  OJf'enhausen^  Aug.  ;J0, 


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268  1553.  312,-315. 

Aug.  14.  312,  Kf.  Friedrich  an  Chr.: 

Aufnahme  von  Köln  und  Hessen.     Claus  von  Hattstatt. 

erhielt  dessen  Schreiben  von  Aug.  10  *)  in  Neustadt  a.  d.  Hardt 
und  sah  daraus,  dass  dir.,  wie  er  selbst  die  Aufriahme  von 
Köln  und  Hessen  in  die  Einung  bis  zu  persönlicher  Zusanwien- 
kunft  zu  verschieben  wünscht;  ebenda  kann  auch  beraten 
werden,  ob  und  wie  weitere  Gütlichkeit  zwischen  beiden  Teilen 
zu  suchen  sei. 

Die  Handlung  mit  Claus  vmi  Hattstatt  und  den  10  Unter- 
hauptleuten  betr.  wird  Chr.  seine  und  der  Mitverwandt^n 
Fürsten  Zustimmung  haben,  dass  200  fl.  jährliches  Wartgeld 
jedem  zu  geben  sind.  Will,  wenn  es  Chr.  wünscht,  dessen 
Schreiben  samt  dieser  seiner  eigenen  Meinung  den  andern 
Einungsff.  mitteilen,  oder  will'  er  es  mit  Chr.  bis  zu  der  per- 
s'onlictien  Zusammenkunft  verschieben.  —  Neustadt  a.  d.  H., 
1553  Aug.  14. 

Si.  Heidelb.   Verein  2.     Or.^)  präs.  Lichtenstein,  Aug.  17. 

Atig.u.  313.  Kf.  Friedrich  an  Chr.: 

Mandate  des  K.Gs. 

hat  vor  wenigen  Tagen  von  seinem  Kammergerichtsprokurat^yr 
Dr.  Ludwig  Ziegler  erfahren,  dass  jetzt  beim  Ausgang  der 
Ferien  die  bischöflichen  Mandate  reproduziert  werden  sollen. 
Teilt  dies  nach  der  zwischen  ihnen  und  dem  Erzb.  von  Mainz 
getroffenen  Abrede  mit  und  hat  dem  Ziegler  befohlen,  falls  die 
Mandate  reproduziert  würden,  von  den  Handlungen  Abschr. 
und  gereumpte  dilation  zu  begehren,  doch  sich  vorher  mit  dem 
wirtbg.  und  mainz.  Anwalt  zu  besprechen.  Wird  seine  gestellten 
Artikel  in  wenigen  Tagen  schicken,  damit  fnan  sich  vergleichen 
kann,  wie  und  wann  sie  zu  übergeben  sind,  wie  der  ladenburg. 
Abschied  sagt.^)  —  Heidelberg,  1553  Aug.  14. 

Ced.:  Hat  dessen  Schreiben  samt  den  gestellten  Artikeln 
erhalten;  wird  die  seinigen  dazu  setzen  und  sie,  wie  gesagt, 
sobald  wie  möglich  schicken. 

St.  Pfalz  9, 1,  91.     Or.  präs.  Lichtenstein,  Aug.  17. 

ik)  8  cito. 

312.  *)  nr.  300  n.  3. 

313.  *)    Vgl.  Stumpf  S.  159. 


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314.  16BB.  269 

314.  Hz.  Albrecht  an  Chr.:  Aug.u. 

Zusammenkunft.  Friedensvermittlung.  Schreiben  an  den  Ksr.  Reichstag. 

erhielt  dessen  Schreiben  von  Aug.  10  am  13.  Hat  seine  Meinung 
wegm  persönlicher  Zusammenkunft  schon  mehrmals  geschrieben ; 
da  Mainz  und  Trier  auch  nichts  dagegen  haben,  wartet  er 
auf  weiteres  Zuschreiben.  Ist  auch,  une  Chr.,  der  Pfalzgf.  und 
die  andern,  der  Ansicht,  dass  das  kölnische  und  hessische 
Ansuchen  bis  dahin  einzustellen  ist,  da  auch  wegen  des  Kgs. 
verhandelt  werden  soll;  er  fürchtet  nur,  dass  durch  des  Kgs. 
Ansuchen  beim  Ksr.,  wovon  er  schon  neulich  ^)  an  Chr.  schrieb, 
vielleicht  der  Ksr.  veranlasst  ivird,  auf  ihre  Versammlung, 
xcie  beim  egerischen  Bündnis  geschah,  auch  jemand  aus  allerlei 
Gründen  abzufertigen;  deshalb  möge  Clir.  sorgen,  dass  Tag  und 
Malstatt  um  so  mehr  geheim  gehalten  werden,  um  dies  zu  verhüten. 

Da  das  Feuer  so  tveit  um  sich  gegriffen  hat  und  so  hohe 
Stände  wie  der  Kg.,  Sachsen,  Braunschweig  und  andere  in  die 
Sacfie  verunckelt  sind,  so  kann  er  nicht  denken,  wie  wegen  des 
Friedens  verhandelt  werden  könnte,  will  aber  bis  zur  Zusammen- 
binft  nachdenken. 

Das  im  Ladenburger  Abschied  in  Aussicht  genommene 
Schreiben  an  den  Ksr.  könnte,  da  sich  die  Läufe  seither  ge- 
ändert haben,  bis  zu  ihrer  Zusammenkunft  aufgeschoben,  hier 
dann  von  ihnen  allen  gefertigt  werden. 

Erhielt  vom  Ksr.  die  gleiche  Verschiebung  des  Reichstags;^) 
bittet  um  Abschr.  der  Anttvort  Chrs.  an  die  Bb.  und  Nürnberg 
auf  ihr  in  Ladenburg  übergebenes  Schreiben.  München, 

15:13  Aug.  15. 

Ced.:  Ist  einverstanden,  dass  Chr.  die  Benennung  von 
Tag  und  Malstatt  Pfalz,  Mainz  und  Trier  wieder  zuschob;^) 
fürchtet,  man  könnte  auf  Bruchsal  kommen,  das  zu  eng  wäre; 
hielte  Speyer  oder  Worms  für  das  Beste;  es  ist  nicht  länger  zu 
verziehen. 

St.  Heidüh.  Verein  7  b,  5.     Or.  präs.  Lichtenstein,  Aug.  19.*)    Auszug 
bei  Draffel  IV,  238. 


314.  «)   Vgl.  nr.  310. 

*)  Brüssel,  Aug.  1  verschiebt  der  Ksr.  den  auf  Aug.  16  attsgeschHehenen 
Ülmer  Reichstag  auf  Okt.  1.  —  St.  Beichstagsakten  14  a.  Or.  präs.  Stuttgati, 
Attg.  10.  —  Drujfel  IV,  236  scheint  Hz.  Albrechts  Antwort  an  den  Ksr.  zu  sein. 

•)  nr.  305  n.  1. 

*)  eodem  antwartet  Chr.,   er  habe  an  Kf.  Friedrich  hievon  zur  Befinde' 


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270  15&3.  5/5. 

Aug.  17,  SIS.  Kf.  Friedrich  an  Chr.: 

Reichstag.    Schreiben  an  den  Kar. 

schickt  mity  was  ihm  der  Kf.  von  Mainz  ilber  die  Verschiebung 
des  Reichstags,  wovon  er  vorher  nichts  wusste^  mitgeteilt  hat^) 
samt  einem  Konz.,  ivie  an  den  Ksr.  dem  Ladenburger  Abschied 
gemäss  geschrieben  werden  soll;^)  Chr.  möge  sein  Bedenken 
ihm  oder  Mainz  mitteilen;  weiss  seinerseits'^  nichts  daran  zu 
(Indern.^)  —  Iggelheim,  JiV)3  Aug.  17. 

St.  Heidell).    Verein  7,  11.     Or.^^  }yr(ift.  Ojftnitawienj  Aug.  2(}. 


a)  4  cito. 

rang  der  Zusammenkunft  Abachr.  gesandt  und  sendet  Ahschr.  seina'  Antwort 
an  die  Bh.  und  Nürnberg  [nr.  25:i  n.  2].  —  Khd.  Konz.  —  Hiefür  dankt  AUtrecht 
MüncJten,  Aug.  23.  —  Ebd.  6.  Or.  präs.  Aug.  2ö. 

315.  *)  Der  Erzb.  sandte  Aug.  15  ein  Schreiben  des  Ksrs.  =  nr.  314  n,  2: 
und  das  in  n.  2  folgende  Konz. :  ühei^  dieses  sagt  er,  es  entspreche,  soweit  thun- 
lich,  dem  Ladenburger  Abschied  mit  etwas  Ausführung  der  von  Pfalz  und 
Wirtbg.  angeregten  Argumente. 

")  Die  Einungsff.  an  den  Ksr,:   trotz   aller  Bemühungen   herrschen   die 
traurigsten  Zustände  im  Reiche :  so  ist  leider  für  au^en,  das  die  arm,  verlassen 
teutsch  nation  [in]  onserm  gemeinen  geliebten  Vaterland  in  solichfim  traurigen, 
betruebten,  elenden  stand,  angst,  not  und  gefar,  auch  sorg  eussersten  verderben^ 
und  entlichen  undergangH  dennassen  steet,  als  bei  viln  keisem  und  konigen,  E. 
kai.  mt.  lobliche  vorfam,  in  etlichen  hundei-t  jam  nit  bescheen  ist ;  dan  wer  kan 
erzelen  viler  armer,  unschuldiger  leut  klagen  und  rufen,  sonderlich  der,  so  iemer- 
lich  verderbt,   in  grund  verprant  und  mit  iren   armen  weibem  und  kindem  in 
bettelstab  und  schmelichem  elend  bevolhen  sein?     Wer  kan  die  armen,  betrübten 
und  verlassen  underthonen  verdenken,  das  sie  zu  Gott  schreien  und  mit  un^dult 
sagen,  ire  von  Gott  geben  obrikeiten  thun  irem   ampt   und  bevelch  nit  genug, 
verlassen  sie  mit  billichem  schutzs  und  schinn,  derwegen  sie  jamerlich  zerrissen 
und  verderbt  werden.     Sie  wissen  das  alUs  nicht  abzuwenden,   bitten  deshäU» 
den  Ksr.,  diesen  Beschreitungen  endlich  einmal  mit  Gnaden  abzuhelfen  und  auf 
gütliche  Beilegung  der  Irrung &n  oder  Heimstellung  an  Ksr.  und  Beichsstündr 
bedacht  sein.     Wo  nicht,  so  fürchten  9ie,  dass  die  deutsche  Nation  dem  fiti^ser- 
sten  Verderben  niciU  entgeht,  das  aucli  des  gemeinen  maus  halben,  der  diser  zeit 
nf  der  obrigkeit  thun  und  lassen  vleissig  achtung  hat,   allerhand  unrats  zu  be- 
sorgen;  darunder  aber  möcht  E.  kai.  mt.  und  irer  erbland  (welches  uns    doch 
herzlich  leid  were)   auch  nit  ganzs  verschont  werden.    Erscheint  die^e  K rinne- 
rang  zu  heftig,  mögt  dies  der  Ksr.  nicht  ihnen,  sondern   den  jetzigen  ^eiitn 
zumessen.  —  Ebd.  Abschr.,  mit  abschwächenden  icirtbg.  Korrekturen :  vgl.  nr,  332. 
Vgl.  Dmffel  IV,  272. 

*)  Chr.  antwortet  dem  Kfen.  Aug.  21,  das  mainz.  Konz.  sei  etwas  »charf 
and  weitläufig :  er  hielte  für  ratsam,  dies  bis  zu  ihrer  persönlichen  Zusatnfnen- 
kunft  einzustellen.  —  Ebd.  Ced.  Konz.  —  eodem  schickt  er  alles  samt  Zeitungen 
und  seiner  Antwort  an  Bayern,  —  Ebd.  Konz. 


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316.-317.  16Ö3.  271 

3/6.  Bürgermeister  und  Rat  von  Nürnberg  an  Chr.:        Aug.  /ä. 
schicken  eine  Schrift  gegen  Markgf.  Albrecht.^)  —    /.>.>.'/  Aug.  /.^. 

»st,  Nürnberg.     Or.^^  prüft.  Sept.^^  5,  ahends. 

317.  Ksr.  Karl  an  Chr.:  Aug.w. 

Mahnt,  den  EtTUriit  des  lleidelb.  Bundes  in  den  egerischen  zu  fördern. 

Böcklin  berichtete  Ohrs.  Antwort  auf  die  Werbung,  die 
egerische  Bundessache  betr.:^)  dass  Chr.  daraus  des  Ksrs. 
väterliche  Meinung  spilre,  sich  in  schuldigem  Gehorsam  halten 
wolle,  den  Bund,  falls  er  zu  stände'  komme,  als  zu  Ruhe  und 
Frieden  dienlich  erachte,  jedoch  ohne  Vorwissen  seiner  Heidel- 
berger Bundesvenvandten  keine  endgültige  Antwort  geben  könne, 
sondern  es  an  diese  gelangen  lassen  und  dann  schriftlich 
antworten  wolle;  so  auch  d.  1.  wiste,  das  sie  uns  kein  ungefallen 
daran  thete,  wolte  sie  die  Sachen  dahin  befurdem  helfen,  das  die 
haidelber^sch  pundnus  zu  diesem  gezogen  wurde ;  doch  sehe  d.  1. 
in  alweg  für  ^et  an,  womöglich  das  wir  die  sachen  mit  dem 
egrerischen  pund  bis  auf  den  künftigen  reichstag  aufgezogen  hetten ; 
so  zweivelte  derselben  gar  niciit,  das  wir  alle  dieienigen,  so  wir 
hegerten,  darein  bringen  möchten;  dann  d.  1.  achtet,  es  wurde 
marggraf  Albrechten  von  Brandenburg  niderlag  ein  grosse  enderung 
im  egerischen  pund  bringen,  die  weil  sie  für  ge^^iss  wiste,  das 
weilend  herzog  Moriz  churfui-st  allain  gedachts  marggraf  Albrechts 
halben  so  heftig  daran  getrieben  hette.  Welches  d.  1.  gehorsam, 
nnderthenig  und  guetwillig  erbieten  und  erzaigen  wir  zu  sondern) 
gnedigen  und  ganz  angenemen  gefallen  verstandeji  und  konnden 
daraus  nicht  anders  abnemen,  dann  das  d.  1.  sich  gegen  uns  und 
dem  heiligen  reiche  hinfuran  nicht  weniger,  als  bishero  mit  son- 
demi  derselben  memb  gescheen,  getreu,  gehoisamb  und  guetwillig 
zu  verhalten  und  zu  erzaigen  genaigt  ist. 

at  At*f»rhr.  von  Chr.:   die   s«chmen«chiieider    linbens   wol   erdicht:    wan   fachet   mich    ir  hoU- 

hippen  an? 

b)  Ot:  hat  Augugt. 

31ö\  *)  Bei  Hortleder,  1077—1100. 

317.  *)  Durch  obiges  Schreiben  trfuhr  Chr.  von  Böcklins  abweichendem 
Bericht,  nr.  265.  Als  die  Schriften  am  20.  Sept.  in  Ueilbronn  verlesen  wurden, 
erklärte  Chr.,  das  Wilhelm  Bocklin  seine  antwnrt  anders  an  die  kei.  mt.  pracht 
dan  ime  beyolhen  worden,  bat,  sich  derhalben  entschuldigt  zu  haben  und  das  es 
mit  seinem  wiUen  nit  bescheen.  -  Nach  dem  Protokoll,  Wiai,  Mainzer  Reichs^ 
tagsakten  24. 


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272  156B.  BIT. 

Aug.  19,  Dieweil  wir  nun,  sovil  die  haidelbergisch  pundnus  belangend, 

d.  1.  kein  entliche  oder  gewisse  antwort  zu  geben  wissen,  nachdem 
wir  derselben  weder  von  d.  1.  noch  den  andern  pundsstenden  ie 
anders  dann  allein  in  gemain  berichtet  worden,  nemlich  das  die- 
selb  allain  zu  schütz  und  schirmb  Euer  liebden  land  und  leut 
und  zu  erhaltung  des  gemeinen  landfridens  furgenomen  were,  und 
sonst  ad  partem  und  wie  dieselb  in  specie  gestelt,  nie  nichtig 
grundlichs  erfaren  haben,  und  doch  unsenn  gnädigen  und  väterlichen 
veitrauen  nach  entlich  darfur  halten,  das  soliche  pundnus  keiner 
andern  ursach  dann  wie  obsteet  und  sonst  niemand  zu  schaden 
oder  nachteil  furgenomen  und  geschlossen  worden,  auch  d.  1.  aus 
der  egerischen  pundsnotel  guetermassen  sehen  und  spueren  mögen, 
das  dieselb  auch  allein  auf  den  gemeinen  landfrieden  und  erhaltungr 
friden  und  einigkeit  im  heil,  reiche  gegründet  und  sonst  zu  nie- 
mand angriff,  Überfall,  beschedigung  oder  ainziger  anderer  unrulie 
gemaint  ist,  so  mögen  wir  nit  allein  gnediglichen  und  wol  leiden, 
das  d.  1.  die  sachen  dahin  richten  helfen,  damit  die  haidlbergisch 
pundnus  zu  dieser  gezogen  werde,  sonder  wollen  soliches  auch 
d.  1.  zu  thun  und  mit  allem  getreuen  ernst  und  vleis  anzurichten 
und  zu  befurdem  hiemit  ganz  gnedigs  vleis  erinnert  und  ermant 
haben,  der  gnedigen  Zuversicht,  so  dasselb,  wie  sich  gebuert,  in 
das  werk  bracht  und  also  beide  pundnus  zusamengezogen  wurden, 
es  solten  sich  nit  allein  noch  andere  mehr  ansehenliche  unsere 
und  des  reichs  stende  auch  darein  begeben,  sonder  auch  die  Ur- 
sachen aller  unruhe  und  schädlicher  empörung  genzlich  dardurch 
abgeschnitten  und  frid  und  ainigkeit  im  hail.  reiche  Wider  gepflanzet 
und  erhalten  werden  mögen.  Obwohl  inzwischen  Kf,  Moriz 
gestorben^  hofft  er  doch  die  Mitwirkung  anderer  friedliebender 
Stände  und  begehrt  von  C/ir,,  seinem  Erbieten  nach  die  Sache 
fieissig  zu  fördern,  —  Hätte  längst  geantwortet,  erwartete  aber 
die  in  Aussicht  gestellte  schriftliche  Antwort,  welche  bis  jetzt 
nicht  eintraf,'^)  —  Brüssel,  l-")'")-^  Aug.  19. 

Wien,  Mainzer  Beichstagaakten  24.  Ahschr.^)    Kons.  Wien  B.-^.  in 
genere  19;  vgl.  Druffel  IV,  239. 


a)  lectnm  Hailbroun  20.  sept. 

-)  Chrs.  schriftliche  Antwm't  an  den  Ksr.,  nr.  SOS,  traf  erst  am  34,  Aug. 
am  kais.  Hofe  ein. 


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818.^319.  1668.  273 

318.  NikolauSy   Hz.  von  Lothringen,   Gf.  zu  Vaudemont,  Aug.  i9. 
VormündeTy  an  Chr.: 

beglaubigt  den  Alexander  von  Braubach  zu  einer  Werbung.  — 
Vezelise,  1553  Äug.  19. 

St.  HeideJb.  Verein  4,  2.    Or.^)  iträs.  Sept.  9.^) 

319.  Chr.  an  Kf.  Friedrich:  Aug.  19. 

Zusammenkunft.    Hatteiatt.    Schreiben  an  den  Ker. 

schickt  ein  heute  angekommenes  Schreiben  von  Hz.  Albrecht 
von  Bayern,^)  unt.  and.  die  persönliche  Zusammenkunft  betr. 
Da  derselbe,  wie  auch  Chr.,  Beschleunigung  wünscht,  möge  sie 
der  Kf.  fördern  und  unverzüglich  Tag  und  Malstatt  benennen. 
Da  wegen  Köln  und  Hessen,  auch  wegen  der  widerwärtigen 
Stände  der  Kf.  und  Albrecht  übereinstimmen,  so  ist  er  auch 
damit  einverstanden. 

Hattstatt  und  die  10  Unterhauptleute  werden  sich  nicht 
bis  zu  der  persönlichen  Zusammenkunft  aufhalten  lassen;  will 
nach  des  von  Freyberg  Rückkehr  mit  ihnen  verhandeln,  was 
ihm  als  das  dem  Verein  Nützlichste  erscheint. 

Hat  kraft  des  Ladenburger  Abschieds  dem  Erzb.  von 
Mainz  wegen  des  geplanten  Schreibens  an  den  Ksr.  schon  seine 
Meinung  geschrieben,^  hat  aber  nichts  dagegen,  dass  es  bis 
zur  Zusammenkunft  aufgeschoben  wird.  —  Lichtenstein,  1553 
Aug.  19.^) 

St.  Heidelb.  Verein  2.    Kant. 


318.  ^)  Aufseht:  von  Chr.:  der  von  Vademont  begert  in  unser  bondnus; 
will  heben  und  legen  mit  uns  und  dem  reich ;  hab  ime  geantwurt,  wa  er  es  möge 
leiden  an  meine  ainigungsverwandten  zu  gelangen,  möge  er  mirs  solches  zu- 
schreiben oder  seine  gesanten  mit  sattem  bevelch  abzufertigen;  dan  fär  mich 
selbst  mir  nit  geburen  wolle,  ine  zu  verstendigen,  wie  solohi  verstendnus  gemacht 
und  was  die  in  sich  halte. 

•)  VeMelise,  Sept.  18  dankt  Hm.  Nikolaus  für  den  auf  Braubachs  Werbung 
gegeigten  guten  Willen  Chrs.  gegen  seinen  [Nik.]  Vetter  und  dessen  Land  und 
Lernte,  und  bittet,  dem  von  Braubach,  Zeiger  dieses,  weiteren  Glauben  zu  schenken. 
—  Ebd.  3.  Or.  präs.  HeHbrann,  Sept.  24.  —  Die  toirtbg.  Landsehreibereirech' 
nung  von  1553154  sähU  Alex,  von  Brauhach  als  Diener  von  Haus  aus  mit  einem 
Jahrgeid  von  100  fl.  auf. 

319.  *)  nr,  314. 
>)  nr.  296. 

»)  Am  gleichen  Tag  schickt  Kf.  Friedrich  an  Chr.  die  Instruktion  des 
Markgfen.  Albrecht  für  He.  Erich  sowie  des  Ksrs.  Antwort  (vgl.  nr.  309  n.  3). 
£rnat,  Briefw.  des  Hcs.  Christoph.  IL  18 


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274  1W8.  330.-321, 

Äug. 20.  320.  Pfalzgf.  Ottheinrich  an  Chr.: 

Dankt  für  Überlassung  des  Brenz.    Reformation  in  Kurpfalg. 

das  E.  1.  uns  auf  unser  beschehens  freuntlichs  ersuchen  mit  be- 
willigung  irs  raths  und  brobsts  zu  Stuttgarten,  des  würdigen,  unsers 
lieben  besondern  Johannem  Brentium,  freundlich  und  bruderlich 
wilfart  und  dardurch  die  anrichtung  des  rainen  gottesworts,  auch 
ain  christliche  kirchenordnung  unsers  furstenthumbs  befurdt  haben, 
das  bedanken  wir  uns  gegen  derselben  E.  1.  ganz  vetterlich  und 
fraindlich,  und  wellen  derselben  fraindlich  nit  bergen,  das  sich 
gedachter  Brentius  nit  allain  in  begreifung  der  kirchen-  und 
anderer  gottseliger  Ordnung,  zu  den  kirchenamptern  nötig  und 
dienstlich,  sonder  auch  zu  anrichtung  notwendiger  fruchtbarlicher 
Visitation  kain  mühe  oder  arbait  beschwem  lassen,  sonder  in 
solchem  allem  craftlichen  und  getreuen  guten  fleis  angewendt, 
also  das  wir  darab  seinthalb  ganz  gnedigs,  guts  gefallen  und 
benugen  haben,  auch  solchs  umb  E.  1.,  als  welche  die  sach  durch 
in  fumemlich  gefurdert,  ganz  vetterlich  und  fraindlich  verdienen 
und  es  gegen  ine,  Brentio,  mit  sondern  gnaden  erkennen  wollen, 
sambt  dem  zuvoran  Gott  allmechtigen  hierin  gedient  wurdt.  Ferrer 
ist  auch  an  E.  1.  unser  fraindlichs  anmanen  und  bitt,  die  wellen 
ingedenk  und  zum  lob  Gottes  unbeschwert  sein,  bei  dem  hoch- 
gebomen  fui'sten,  unserm  fraindlichen,  lieben  heim  und  vetter, 
pfalzgraf  Friedrichen,  churfursten,  wie  sy  zu  thun  wol  wais  und 
one  das  genaigt  ist,  zu  furdern  und  zu  handien,  das  s.  1.  ii-stails 
auch  ain  christliche  Ordnung  in  der  religion  fumemen,  und  also 
in  der  Pfaltz  durchaus  ain  gottselige  gleichait  und  mainung  ge- 
halten werde.  —  Neuburg,  1553  Aug.  20. 

St.  Pfalz  9  c  1,86.    Neuere  Abschr.y  mit  dem  Vermerk:  Geschenk  von 
Liebenaus  in  Luzem. 

Äug.  21.  321.    Erzb.    Sebastian    von    Mainz    und    Kf.    Friedrich 

an  Chr.: 

Ausschreiben  des  Heilbronner  Tages. 

setzen  die  aus  allerhand  beweglichen   Ursachen   für   nottverulig 
erachtete  persönliche    Zusammenkunft   der   Einungsff.,    deren 


Da  in  der  Instruktion  einige  Fürsten  ganz  beschwerlich  angezogen  seien,  habe 
er  schon  dem  Kfen.  von  Mainz  geschrieben^  tr  solle  Bestimmung  von  Ta4f  und 
Malstatt  für  diu  Z ammmenkunft  beschleunigen.  —  St.  Brandenburg  1  d.  ()r. 
präs.  Offenhausen,  Aug.  :i:^. 


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m.-sa3.  iö5a  275 

Bestimmung  Ohr.  und  der  Hz,  von  Bayern  ablehnten,  auf  Aug.  21. 
DienstaQy  Sept.  12,  abends  in  Heilbronn  einzutreffen,  an,  so 
dass  an  den  folgenden  Tagen  beraten  werden  kann,  was  auf 
den  Ladenburger  Abschied  und  über  Aufnahme  einiger  bewuss- 
ten  Stände  zu  erwägen  ist;  da  einige  einen  weiten  Weg  haben 
und  der  angesetzte  Reichstag  sich  naht,  konnten  sie  keinen 
früheren  Tag  wählen.^)  —  Steinheim,  1553  Aug.  21. 

St.  Heidelb.   Verein  4,  1.     Or.  präs,  Heidenheim,  Aug.  27. 

322.  Kf.  Friedrich  an  Chr.:  Aug. 22. 
Vet'mittiung  in  Sachsen. 

schickt  in  Abschr.  die  Antwort,  welche  der  mit  dem  Schreiben 
an  Hz.  August  von  Sachsen  abgefertigte  Bote  heute  hieher 
brachte;^)  bittet,  sie  an  Bayern  mitzuteilen;  glaubt,  man 
könne  dies  bis  zu  der  geplanten  Zusammenkunft  auf  sich  be- 
ruhen lassen  und  inzvnschen  die  Antwort  von  Hz.  Johann 
Friedrich  erwarten.  —  Friedrichsbühl  bei  Germersheim,  1553 
Aug.  22, 

St.  Heidelb.   Verein  5, 12.     Or,  priis.  Senstetten,  Aug,  26. 

323.  Kf.  Friedrich  an  Clir.:  Aug. 22. 

Der  Titel  des  Kfen,  August, 

schickt  ein  Schreiben  von  Landgf.  Philipp  von  Hessen;^)  hörte 

321,  *)  Heidelberg,  Aug.  25  sendet  Kf.  Friedrich  dieses  Ausschreiben  an 
Chr.  —  UM.  Or. 

322,  *)  Ladenhurg,  Juli  24  hatten  sich  PfaU,  Bayern,  Jülich  und  Witibg, 
an  August  und  Johann  FHedrich  um  Einräumung  der  Chütlichkeü  gewandt.  — 
Ebd.  Abschr,  —  Torgau,  Aug.  11  antwortet  August,  unter  Mitsendung  einer 
ffom  Ksr.  zwischen  Morie  und  Joh.  Friedrich  angeordneten  Assekuration,  die 
auch  er  zu  halten  gedenke,  dass  er  ihnen,  doch  dieser  Assekuration  unschädlich, 
gütliche  VerhancUung  einräume,  wenn  sie  nicht  inzwisclien  sonst  vertragen  wer- 
den: doch  bitte  er,  den  Kg.  von  Dänemark  und  den  Kfen,  von  Brandenburg 
auch  beizuaiehen.  —  Zugleich  bitte  er,  da  er,  wie  sie  wissen,  vom  Ksr,  neben 
seittem  Bruder  mit  dem  ErzmarschaUamt  und  der  Kur  belehnt  wurde,  den  in 
ihrem  Schreiben  wohl  aus  Versehen  weggelassenen  Titel  ihm  wie  andere  zu  geben, 

—  Vgl,  Druff el  IV,  223  n,  1 :  Wenck,  im  Arch,f,  sächs,  Gesch,  N.  F,  3, 167  ff. 

—  In  einem  Kons,  ohne  Adr,  schickt  Chr.  Abschr,  der  Antwort  des  Kfen, 
August  [wohl  an  OUheintich],  mit  der  Bemerkung,  da  die  Assekuration  Johann 
Friedrichs  so  scharf,  spitzig  und  hoch  sei,  so  sei  wenig  oder  gar  keine  Güte  zu 
erhoffen.  —  St,  Sachsen  Sc—  Über  Johann  Friedrichs  Haltung  vgl,  nr.  392  n,  1, 

323,  *)  Friedewaide,  Aug,  13,  Kf  Äugtest  habe  ihm  mitgeteilt,  dass  in 
dem  Schreiben  der  Einungsff,  wegen  gütlicher  Unterhandlung  der  Kurtitel  fehle; 


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276  1W8.  323,-324. 

Aug.  22.  nun,  es  sei  allerdings  das  Schreiben  an  Sachsen  ohne  den 
Kur-  und  Erzmarschallstitel  aus  der  Mainzer  Kanzlei  gekotn- 
men  und,  ohne  dass  er  dies  wusste,  so  versekretiert  und  abge- 
schickt worden.  Nun  ist  aber  Kf.  Moriz  samt  Hz.  August  mit 
der  Kur  in  Sachsen  belehnt  worden  und  alle  Kff.  haben  ihren 
Konsens  gegeben;  hat  deswegen  kein  Bedenken,  Hz.  August  den 
Kurtitel  zu  geben,  und  hält  eine  gemeinsame  Entschuldigung 
für  ratsam.  —  Friedrichsbühl,  löoS  Aug.  22. 
St.  Pfalz.  Miss.  6.     Or.  präs.  Senstett,  Aug.  26. 

Aug.  23.  324.  Kf.  August  an  Chr.:^) 

Verhütung  von   Vergadderungen.    Markgf.  Albrecht.    Johann  yritd- 
rieh  d.  Ä, 

eilte  auf  die  Kunde  von  Mori^  Tod  so  schnell  als  möglich  aus 
Dänemark  in  sein  Land.  Da  Moriz  für  das  allgemeine  Wohl 
ins  Feld  gezogen  ist  und  für  den  Frieden  im  Reich  gestritten 
und  gesiegt  und  dabei  einen  Schuss  erhalten  hat,  wird  Chr. 
gnädiges  Mitleiden  haben.  Da  sich  hin  und  wieder  neue  Ge- 
werbe, Aufwieglungen  und  Vergadderungen  erheben,  so  ist  er 
zu  allem  bereit,  was  ihm  der  Landfriede  auflegt,  und  hält  für 
das  Beste,  den  Vergadderungen  beizeiten  keinen  Raum  zu  lassen, 
da  der  ausgeschriebene  Reichstag  noch  nicht  so  bald  zustande- 
kommen  und  sich  über  eine  Hilfe  vergleichen  wird. 

Obwohl  er  mit  Markgf.  Albrecht  vor  seines  Bruders  Tod 
in  ungutem  nichts  zu  thun  hatte,  so  wurde  doch  durch  Uz.  Ja- 
hann  Friedrich  d.  Ä.,  ehe  er  [Aug.]  ins  Land  kam,  seinen  Räten 
geschrieben,  dass,  wie  er  höre,  Markgf.  Albrecht  sich  an  seinem 
[Aug.]  Land  schadlos  halten  wolle.  Kann  das  nicht  annehmen, 
da  seine  Ritterschaft  Moriz  nur  aus   Pflicht  und   Gehorsam 

da  dies  wohl  ein  Versehen  sei,  möge  man  dies  dem  Kfen.  oder  ihm,  dem  Landgfen,, 
erklären.  —  Über  die  gleichzeitigen  Verhandlungen  des  Landgfen.  Philipp  mä 
Kf.  August  vgl.  G.  Wolf  im  N.  Arch.  f.  sächs.  Qesch.  17,  318. 

324.  *)  Vgl.  zum  ganzen  Brief:  Wench,  Des  Kfen.  August  Vertoicke- 
lungen  mit  den  Emestinem  und  dem  Markgf en.  Albrecht . .  .,  (Archiv  f.  d.  sächs. 
Gesch.  N.  F.  3,  141  ff. ;  238  ff.) ;  G.  Wolf,  Die  Anfänge  der  Regierung  des  Kfen. 
Augitst  (N.  Arch.  f.  sächs.  Gesch.  17,  304  ff.).  Da  nach  einem  Schreiben  des 
Dänenkönigs  (Druff el  IV,  244)  Kf.  August  die  Befürchtung  geäussert  hetUe, 
dass  die  Heidelb.  Fürsten  für  die  emestin.  Ansprücfie  eintreten  und  vieüeieht 
mit  Markgf.  Albrecht  unter  einer  Decke  stecken  könnten,  so  ist  es  nicht  eriaubty 
mit  G.  Wolf  (S.  319)  das  Angehen  der  Heidelb.  Fürsten  durch  August  auf  ein 
Grfühl  der  Solidarität  zurückzuführen.  Es  kann  sich  nur  um  die  Absicht 
handeln,  über  deren  Stimmung  Auskunft  zu  erhalten.  —  Vgl,  auch  Druffel  IV,  2B3. 


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324,  1668.  277 

und  zur  Vermeidung  übler  Nachrede  zugezogen  ist  und  dem  Aug.  23. 
Markgfen.  auf  seine  Forderung  einer  Erklärung,  ob  sie  den 
Krieg  fortsetzen  wolle,  nach  beil.  Abschr.  geantwortet  hat;*) 
auch  gehören  jetzt  Land  und  Ritterschaft  ihm  zu,  und  der 
Markgf.  hat  sich  gegen  ihn  nicht  so  wie  Johann  Friedrich 
schreibt,  vernehmen  lassen.  Bittet,  ihn  nicht  zu  verlassen,  wenn 
Markgf.  Albrecht  oder  sonst  jemand  etwas  Thätliches  gegen 
ihn  vornimmt. 

Ferner  hat  Johann  Friedrich  d.  Ä.  seinen  Rat  Franz  Burk- 
hard zu  ihm  geschickt  mit  dem  Ansuchen,  ihm  seine  früheren 
Lande  und  Leute  tvieder  zuzustellen,  da  ihm  die  Kapitulation 
nicht  gehalten  worden  sei  und  die  Assekuration  gefallen  sein 
solle.  Fühlt  sich  durch  diese  unbefugte  Forderung  beschwert, 
auch  macht  ihm  das  viele  Postieren  ztoischen  Johann  Friedrich 
und  Markgf.  Albrecht  Gedanken.  Die  Kapitulation  ist  von 
seinem  Bruder  gehalten  worden,  die  Assekuration  wurde  vom 
Ksr.  vorgeschlagen,  von  Johann  Friedrich  zugeschrieben  und 
schon  der  26.  Juli  zu  ihrem  Vollzug  angesetzt,  was  nur  durch 
Moris^  Tod  verhindert  vmrde;  dessen  Räte  haben  dann  bei  Jo- 
hann Friedrich  um  Verlängerung  angehalten,  bekamen  aber 
die  Antwort,  er  könne  sich  deswegen  mit  ihnen  nicht  einlassen. 
Da  die  Assekuration  auf  ihn  [Aug.]  wie  auf  Moriz  gerichtet 
ist,  sieht  er  nicht  ein,  weshalb  sie  gefallen  sein  soll. 

Da  er  sich  der  gütlichen  und  rechtlichen  Verhandlung  der 
nach  der  Assekuration  vom  Ksr.  erlangten  Kommissarien,  auch 
der  Entscheidung  des  Ksrs.  selbst  unterwirft,  da  die  Kapitu- 
lation und  kais.  Belehnung  von  den  Kff.  beivilligt,  die  Kapitu- 
lation von  Johann  Friedrich  mit  Brief  und  Siegel  angenommen 
worden  ist,  dieser  au^h  im  Zuschreiben  der  Assekuration  be- 
willigt hat,  dass  dieselbe  bis  zu  ihrem  gänzlichen  Vollzug  so 
gelten  solle,  als  wäre  sie  wirklich  aufgerichtet,  so  hofft  er,  dass 
Chr.  dem  Ansuchen  Johann  Friedrichs  nicht  beistimmt  und 
denselben,  wenn  er  darauf  beharrt,  davon  abhält,  und,  wenn 
deshalb  jemand  gegen  ihn  [Aug.]  und  sein  Land  thätlich  vor- 
geht, ihn  mit  Rat,  Hilfe  und  Zuzug  nicht  verlässt.^)  —  I^eipzig, 
ms  Aug.  23.') 

8t.  HeideU).   Verein  5, 17.     Or.  präs.  Heidenheim,  Sept.  3. 

')  Dieselbe  erklärt  Jtdi  28,  sie  könne  sich  ohne  Augusts  Vortcissen  nicht 
entscheiden.  —  Vgl.  Wenck  a.  a.  0.  S.  165  n.  16. 

•)  Stuttgart,  Sept.  8  antwortet  Chr.,  unter  Bedauern  mit  Morisf  Tod  und 


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278  lBß3.  325. 

Äug,  27,  323.  Chr.  an  Hz,  AUrrecht: 

Vermittlung  in  Saclisen;  Titel  des  Kftn.  August, 

schickt  mit,  was  ihm  Kf.  Friedrichy  neben  zwei  verschlossenen 
Briefen  an  Albrecht,  geschrieben  hat.  Hat  zu  der  weiteren  Gilt- 
lichkeit  zwischen  den  beiden  Hzz.  zu  SaOisen  bei  der  Schärfe 
der  Assekuration  wenig  Hoffnung;  obwohl  er  darin  neben 
Albrecht,  dem  Kfen,  von  Brandenburg  und  dem  Burggfen.  von 
Meissen  von  dem  einen  Teil^)  als  Mitbürge  angegeben  wurde, 
so  gedenkt  er  sich  doch  aus  allerlei  Gründen  in  diese  Bürg- 
schaft nicht  einzulassen. 

Da  sich  nicht  nur  Hz,  August  in  dem  Zettel  wegen  des 
Titels  beschwert,  sondern  auch  der  Landgf,  von  Hessen  des- 
wegen  an  Kurpfalz  schreibt,  so  sieht  man  daraus  den  Flei^s 
der  Mainzer  Kanzlei^  wo  man  Hz,  Augusts  Belehnung  und  den 
Konsens  der  Kff,  kannte  und  wo  jenes  Schreiben  gefertigt  tvurde. 
Hält  für  nötig,  dass  sie  sich  auf  der  flachsten  Zusarmnetikunft 
gemeinsam  schriftlich  entschuldigen  und  dass  sie  beide  dies 
dem  Kf.  Pfalzgfen.  gesondert  zuschreiben.  —  Bittet  um  Albrechts 
Meinung.  —  Heidenheim,  1553  Aug.  27.^ 

Ced.:  Schickt  Abschr,  von  Briefen  von  Mainz  und  Pfalz; 
ist  mit  dem  Tag  und  der  Malstatt  einverstanden. 

St.  Heidelh.  Verein  ö,  13.    Konz,^ 


unter  GlUckumnsch  zur  Regierung,  er  wolle  zur  Abwendung  solcher  und  anderer 
Reichsheschwerden  raten  und  lielfen,  was  er  könne,  und  sich  mit  seinen  Einungs- 
verwandten  hei  ihrer  Zusammenkunft  darüber  besprechen.  —  Ebd,  Konz.  von 
E essler,  von  Chr,  kori'ig. 

*)  Neuschloss,  Scpt,  1  schickt  Kf,  FHedrich  an  Chr,  Kredenz  und  Werbung 
des  Liz.  Franz  Kram,  Rats  des  Kfen,  August,  der  dieser  Tage  bei  ihm  fear, 
samt  seiner  Antwort.  —  Ebd,  Or.  präs.  StuttgaH,  Sept,  5  (Kredenz  für  Kram 
dat.  Torgau,  Aug.  10,  Die  Werbung  stimmt  mit  obigem  Brief  überein  und 
trägt  die  Auf  sehr. :  präs.  Mannheim,  Aug,  28,  Des  Kfen.  Antwort  bei  Druffel 
IV,  248). 

325,  *)    Von  Moriz,  unter  dessen  Natnen  die  Assekuration  noch  steht, 

*)  eodem  befiehlt  Chr,  Fessler,  die  Assekuration  namentlich  an  den  von 
ihm  unterstrichenen  Funkten  zu  beraten,  sowie  was  er  auf  der  nächsten  Zu- 
sammenkunft vorbringen  und  votieren  soll.  —  Ebd.  14  Or, 

*)  Aug,  29  billigt  Hz,  Albrecht,  dass  die  Beratung  über  die  Antwort  des 
Kfen,  August  und  das  Versehen  im  Titel  bis  zur  nächsten  Versammlung  ver- 
schoben wird:  wegen  Assekuration  und  Bürgschaft  sei  er  noch  nicht  ersucht 
worden;  geschehe  es,  so  würde  er  sich  nicht  ohne  Chrs.  Vorwissen  einlassen; 
er  wolle  mit  Chr.  bei  der  Zusammenkunft  davon  reden ;  zu  dieser  werde  er  am 
7,  Sept,  in  München  aufbrechen  und  durch  Ries  und  Remsthal  siehen.  —  Ebd. 


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326.-327.  IB63.  279 

326.  Hz.  Albrecht  an  Chr.:  Aug.  27. 

Schreiben  an  den  Kar.    HattstcUi  und  seine  Hauptleute. 

erhielt  am  24.  d.  M.  verschiedene  Schreibeii  von  Chr.  in  Starn- 
berg.  Kf.  Friedrich  hat  ihm  das  auf  Chrs.  und  die  trierische 
Deklaration  entworfene  Mainzer  Konz.  des  Schreibens  an  den 
Ksr.  geschickt;  da  sich  die  Zusammenkunft  so  lange  verzieht, 
80  lässt  er  sich  das  pfälz.  und  mainz.  Gutachten  gefallen,  ob- 
wohl er  sonst  mit  Chr.  für  ratsam  gehalten  hätte,  die  Sache 
bis  dahin  zu  weiterer  Beratung  einzustellen.^)  —  Ihm  und  den 
andern  Fürsten  wird  nicht  entgegen  sein,  7vie  sich  Chr.  mit 
Hattstatt  über  dessen  jährliche  Pension  vergleicht.  Staat  Be- 
stallung und  Artikelbrief,  worüber  in  Ladenburg  nicht  gespro- 
chen wurde,  können  bis  zur  Zusammenkunft  verschoben  werden. 
Da  die  Räte  in  Ladenburg  meinten,  es  sollen  keine  Unterhaupt- 
letite,  sondern  nur  zwei  Oberste  für  das  Kriegsvolk  bestellt  wer- 
den, so  hält  er  für  bedenklich,  da  einige  Stände  die  Kosten 
scfieuen,  sich  ohne  der  andern  Vorwissen  auf  die  Forderungen 
der  Hauptleute  einzulassen;  rät,  dies  bis  zur  Versammlung 
einzustellen;  da  es  dem  Winter  zugeht,  können  dieselben  nicht 
viel  versäumen.  —  München,  1553  Aug.  27. 

St.  Heidelb.   Verein  2.     Or.»')  präe.  Heidenheim,  Aug.  30. 

327.  Claude  de  Rey  afi  Chr.:  Aug. 37. 
Schickt  Hunde. 

bemühte  sich  seit  Chrs.  Brief  fortgesetzt  um  Jagdhunde  (chiens 
courant);  konnte  einen  levrier  de  Champaipie  und  einen  levrier 
Iure  nicht  bekommen.  Ma  femme  envoye  troih;  petitz  chieiis  d'Artois 
a  madame,  qui  sont  partie  de  bonne  rasse.  Will  sich  weiter  um 
Jagdhunde  bemühen.  —  Maillot,  1553  Aug.  27. 
St.  Frankreich  15  c.     Or. 


a)  9  cito. 
Or.  präs.  Heidenfteim,  Aug.  31.  —   Sogleich  antwortet  Chr.,   er  woüe  Albrecht 
in  Schorndorf  treffen  und  von  da  mit  ihm  nach  Heilbronn  ziehen.     Zugleich 
schickt  er  ein  Sehreiben  von  He.  Albrecht  an  Kf.  Friedrich  und  verspricht, 
den  angesetzten  Tag  zu  besuchen.  —  Ebd.  Konz. 

326.  *)  Aug.  30  schickt  Chr.  Abschr.  hievon  an  Kf.  Friedrich :  Albrecht 
habe  bei  seinem  Schreiben  Tag  und  Platz  der  Zusammenkunft  noch  nicht  ge- 
kannt; deshalb  haue  er  [Chr.]  noch  für  ratsam,  die  Sache  bis  dahin  einzu- 
steüen  und  dann  weiter  zu  beraten;  denn  das  Konz.  [nr.  31ö  n,  2]  sei,  obwohl 
der  Wahrheit  gemäss,  doch  an  einigen  Punkten  scharf  genug  gestellt.  —  St, 
Pfalz  9, 1.    Konz. 


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1558.  das.— J139. 

Äug, 29.  328.  Kf.  Friedrich  an  Chr.: 

Hessen,    Zusammenkunft. 

schickt  Abschr.  von  Schreiben  von  Trier  und  Jülich;^)  da  der 
Landgf.  iviederholt  bei  Trier  tim  Antwort  anmahnte,  schrieb  er 
letzterem  laut  Beil})  und  Hess  auch  an  Jülich  schreiben.  Auch 
Mainz  schickte  ihm  Abschr.  wie  Trier  und  Jülich;  fragte,  ob, 
da  Jülich  am  persönlichen  Erscheinen  verhindert  sei,  nicht 
deshalb  die  Räte  zuvor  zusammengeschickt  werden  sollten ;  ant- 
wortete laut  Beil.^  Ist  der  Ansicht,  dass  trotz  des  jülichschen 
Schreibens  die  persönliche  Zusammenkunft  nicht  einzustellen 
ist.^)  —  Mannheim,  155S  Aug.  29. 

St.  Pfalz.  Miss.  6.     Of\  präs.  Heidenheim,  Sept.  ;>.*) 

Äug. 29.  329.  Markgf.  Albrecht  an  Cli^r.: 

Verlangt  Antwort.     Chrs.  Reiterwerb uftg. 

Da  er  auf  sein  Schreiben  von  Juli  19  bisher  von  Chr. 
keine  Antwort  erhielt,  bittet  er  nocheinmal  um  schriftliche  Er- 
klärung.  —  Braunschweig,  1553  Au^.  29. 

Ced.:  Bemerkte,  dass  Chr.  Reiter  in  diesen  Landen  an- 
nehme, die  offen  sagen,  dass  sie  gegen  ihn  gebraucht  werden 
sollen.  Kann  dem  nicht  glauben,  da  er  Chr.  keine  Ursache 
dazu  gab  und  nie  etwas  anderes  begehrte,  als  dass  ihm  die 
kais.  Briefe  und  Siegel  gehalten  werden;  hofft  also,  Chr.  werde 
sich  nicht  gegen  ihn  bewegen  lassen. 

St.   Heidelb.    Verein  9  V.     Or.  präs.   Heilbronn,  Sept.  15.     Ced.   St. 
Heidelh.  Verein  9111.^) 


328.  *)  Jülich  schreibt,  er  könne  nicht  erscheinen.  —  Aug.  18;  vgL  Drufä 
IV  S.  243  n.  1. 

')  Er  soUe  den  Landgf en.  auf  die  Zusammenkunft  verweisen  und  bis 
dahin  erklären,  dass  Kurpfale  seinem  Beitritt  geneigt  sei  und  auch  bei  d4m 
andern  dafür  wirken  woUe.  —  Mannheim,  Äug.  29;  gedr.  Neudecker,  Neue 
Beiträge  1,  S.  49  n.  67. 

')  Er  lasse  es  bei  Tag  und  Malstatt  wie  ausgeschrieben;  dat.  Aug.  29. 

*)  eodem  antwortet  Chr.,  der  Kf.  werde  inzwischen  gehört  haben,  dass 
Hz.  Albrecht  am  Donnerstag  in  München  aufbreche,  und  dringt  trotz  des  jiüich-' 
sehen  Schreibens  auf  die  Zusammenkunft,  bei  der  man  in  6  Tagen  mehr  leisten 
könne  als  die  Räte  in  14.  —  Ebd.  Konz.  —  eodem  schickt  Chr.  Absehr.  an 
Hz.  Albrecht  und  fragt,  ob  er  wegen  des  jülichschen  Schreibens  ein  Bedenken 
habe.  —  St.  Bayr.  Miss.  3.    Konz. 

329.  *)  Dass  beide  Stücke  zusammengehören,  ergiebt  sich  aus  nr.  3öö. 


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330.-33:i.  1668.  281 

330.  Hz.  Albrecht  an  Chr. :  Aug.  so. 

Ksr.  und  eger.  Bund.    Gefahr  einer  Beschickung   des  Heühronner 
Tages  durch  den  Ksr,    Zeitungen. 

erhielt  dessen  Schreiben  dat.  Heidenheim,  Aug.  21  nebst  Abschr. 
von  Chrs.  Antwort  an  den  Ksr.,  sowie  von  dessen  letztem  Schrei- 
ben an  Chr.  über  das  egerische  Bündnis.^)  Kann  auch  nicht 
anders  raten  als  wie  Chr.  selbst  schreibt,  nämlich  die  Antwort 
bis  zu  ihrer  Zusaynmenkunft  einzustellen  und  dann  mit  den 
Eimmgsverw.  weiter  davon  zu  reden;  sonst  mecht  villeicht  dis 
ort  zu  besuechunp:  vorsteenden  tagrs  dardurch  ursach  gegeben 
werden,  wiewol  wir  nij:  klaine  fÜrsorg  tragen',  es  werde  one  das 
beschehen,  auf  welchen  fall  wir  dannocht  mitlerweil  sollen  bedacht 
sein.  —  Glaubt  den  Zeitungen  nicht  viel;  sie  sind  wohl  einigen 
zum  Trost,  andern  zum  Schrecken  gemacht;  doch  ist  wohl  zu 
vermuten,  dass  er  nicht  feiern  wird.  —  München,  1558  Aug.  30. 

St.  Bayr.  Miss.  3.     Or.  präs.  Heidenheim,  Sept.  3. 

331.  Kf.  Friedrich  an  Chr. :  Aug.  30. 

schickt  mit,  was  in  den  letzten  Tagen  ein  von  Jülich  gesandter 
Sekretarius  bei  ihm  angezeigt  hat.^)  —  MannJieim,  1558  Aug.  80. 

St.  Heidelh.  Verein  7,  3.     Or.  präs.  Stuttgart,  Sept.  5. 

332.  Kf.  Friedrich  an  Chr.:  Aug.  90. 

Schreiben  an  den  Ksr. 

schickt  Schreiben  von  Mainz  und  Bayern  über  das  Konz.  an 

330.  ")  nr.  260  und  317.  Auch  Kf.  Friedrich  schreibt  Sept.  1,  da  in  dem 
Schreiben  des  Ksrs.  allerlei  wohi  zu  bedenken  sei,  solle  Chr.  seine  Antwort  bis 
zur  Zusammenkunft  der  Einungsff.  aufschieben.  —  St.  Heidelh.  V&rein  '5.  Or. 
präs.  StuUgart,  Sept.  5. 

331.  *)  Derselbe  berichtet  unt.  and.  Über  Verhandlung  des  Hzs.  von  Jülich 
mit  Markgf.  Albrecht,  unter  Beilegung  eines  Schreibens,  worin  der  Hz.  dem 
Markgfen.  auf  einen  Brief  antwortet,  in  welchem  letzterer  Chr.  und  Jiklich 
weitere  gütliche  Verhandlung  gestattete.  —  Sodann  teilt  er  mit,  dass  sein  Herr, 
wie  ihm  zu  Heidelberg  und  NeuseMoss  aufgetragen  war,  mit  dem  B.  von  Münster 
wegen  Beitritts  zur  Einung  verhandelt  und  dieser  sich  kurz  vor  seinem  Tod 
samt  Domkapitel,  Ritterschaft,  Stadt  und  Landschaft  bereit  erklärt  habe:  zu- 
gleich mahnt  er  unter  LobsprUchen  auf  den  neuerwählten  B.  Ketteier  und  die 
Kräfte  des  Bistums  zu  dessen  Aufnahme.  --  In  einem  beil.  Schreiben  dat. 
Juli  21  bitten  die  Stände  von  Münster  den  Hz.,  sobald  als  möglich  mit  einer 
Hufe  von  1300  Pf.  und  2  Fähnlein  ä  ÖOO  M.  in  die  Einung  aufgenommen  zu 
werden,  und  teilen  mit,  dass  sie  auch  an  B.  Bembert  von  Paderborn  dieser 
Einung  wegen  geschickt  JuAen.  —   Vgl.  Druffel  IV,  249. 


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282  1553.  332.-334, 

Äug.  30.  den  Ksr.  Da  sich  die  sorglichen  Läufe  nicht  bessern y  hält  er 
die  Absendung  desselben  trotz  Chrs.  Rat,  damit  bis  zur  persön- 
lichen Zusammenkunft  zu  warten,  für  nötig,  und  hat  deslmlb 
diesen  Rat  dem  Kfen.  von  Mainz,  der  ohnedies  etwas  zurück- 
hält, gar  nicht  mitgeteilt,  damit  er  nicht  auch  dieser  Meinung 
beitrete;  da  Trier,  Bayern  und  Jülich  mit  ihm  ilbereinstimmen, 
bittet  er,  diese  Nichteröffnung  zu  entschuldigen,  und  seine  wei- 
tere Meinung  mitzuteilen.  —  Mannheim,  1553  Aug.  30. 

St.  Heidelb.  Verein  7,  14,     Or.»')  präs.  Heidenheim,  JS'epi.  2.^) 

Sept.  3.  333.  Kf.  Friedrich  an  Chr. : 

Werbung  des  kgl.  Rats  Zasius. 

gestern  tvar  der  kgl.  Rat,  Dr.  Joh.  Ulr.  Zasius,  bei  ihm  hier, 
der  nach  langer  Ausführung  schliesslich  um  Zuzug,  dem  K.Gs.- 
Mandat  und  dem  Landfrieden  gemäss,  ersuchte,  ohne  das  letzte 
Schreiben  vom  Kg.  an  ihn  ^)  zu  erwähnen ;  da  er  merkte,  d^ss 
derselbe  gleiche  Werbung  an  Mainz,  Trier  und  Hessen  habe, 
gab  er  zur  Antwort,  er  werde  dies  an  seine  Einungsgenossen, 
besonders  die  mitmandierten  Fürsten,  bringen  und  dann  dem 
Kg.  antworten.^)  —  Neuschloss,  1553  Sept.  3. 

St.  HeideU).  Verein  7,  16.     Or.^)  prffs.  Stuttgart,  S^4.  5. 
Sept.  3.  334.  Kf.  Friedrich  an  Chr.: 

Frage  wegen  dtr  Zusammenkunft. 

schickt  mit,  was  ihm  der  Erzb.  von  Mainz  unter  Beilegung 
eines  Schreibens  von  Trier  geschrieben  hat,^)  nebst  seiner  Ant- 
wort. Da  des  Kfen.  von  Trier  Abhaltungsg runde  erheblich  sind 
und  auch  der  Hz.  von  Jülich  nicht  kommen  kann,  beide  aber 
ihre  Räte  zu  schicken  bereit  sind,  stellt  er  zu  Glirs.  und  Hz. 
Albrechts  Bedenken,  ob  die  andern  trotzdem  persönlich  erschei- 


a)  3  cito. 

b)  3  oito,  cititsime. 

332.  ^)  eodem  giebt  Chr.  seine  Zustimmung  sur  sofortigen  Ähsendung  und 
schickt  zugleich  Vorschläge  zu  Sireichungen  in  dem  Konz.  —  Ebd.  Kons.:  vgl. 
nr.  316  n.  2;  326.  —  Ober  die  Zurückhaltung  des  Mainzers  klagte  auch  der 
pfälz.  Kanzler  Zasius  gegenüber.    Druffel  IV  S.  255. 

333.  *)  nr.  309  n.  1. 

»)  Vgl,  Druffel  IV,  261  und  Bucholtz  7,  532—536.  Ues  Kfen.  Antwort 
erinnert  an  die  auf  Ebersteins  Werbung :  vgl.  J,  401  n.  1. 

334.  *)  Dieser  entschuldigte  sich  mit  Krankheit. 


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334,-^36.  1658.  283 

nen  und  mit  d^i  Räten  der  Abwesenden  verhandeln^  oder  ob  Sept,  3, 
sie  alle  wieder  ihre  Räte  nach  Ladenburg  oder  an  andere  ge- 
schickte  Orte  zusammenschicken  sollen,   —   Neuschloss,   1558 
Sept  3, 

St,  Heidelh,   Verein  7,  17.    Abschr,  preis,  Stuttgart,  Sept,  6, 

fiSy,  Kf,  Friedrich  an  Chr. :  Sept.  4. 

Zusammenkunft  in  Heilbronn, 

erhielt  dessen  Schreiben  von  Aug.  Hl  nebst  den  beiden  Missiven 
von  Hz.  Albrecht,  eines  an  Mainz  und  ihn,  das  andere  an  ihn 
allein  bestimmt.  Dankt  für  Zeitungen,  Da  Chr,  und  Albrecht 
den  nach  Heilbronn  ausgeschriebenen  Tag  besuchen  wollen,  so 
schrieb  er  dies  trotz  der  inzmschen  eingetretenefi  Bedenken  an 
Mainz  und  ist  entschlossen,  den  Tag  auch  zu  besuclten;  bittet, 
dies  an  Hz,  Albrecht  mitzuteilen  und  ihfn  selbst  die  Zeit  ihrer 
Ankunft  zu  berichten.  —  Schwetzingen,  1553  Sept,  4, 

St,  Pfalz,  Miss,  7.     Or.^)  präs,  StuUgati,  Sept,  6'»») 

336.  Hz.  Albrecht  an  Chr. :  sept.  d. 

Persönliche  Zusammenkunft  ist  nötig. 

erhielt  dessen  Schreiben  aus  Heidenheim.  Hält  ihre  persönliche 
Zusammenkunft  aus  vielen  Gründen  für  hochnötig,  namentlich 
weil  er  detn  Kg.  den  Tag  schon  zugeschrieben  und  von  ihm 
erfahren  hat,  dass  er  den  B.  von  Passati  und  Dr.  Georg  Gienger 
dazu  verordnen  toerde,  was  inzwischen  geschehen  sein  ivird. 
Aus  beil.  Abschr.  eines  Schreibens  von  Kf.  August ')  wird  Chr. 
noch  weitere  Ursachen  entnehmen;  rät,  dass  der  Kf.  Pfalzgf. 
den  Hz.  von  Jülich  nocheinmal  zu  persönlichem  Erscheinen 
ermahne,  da  dieser  sonst  bei  Kf,  August  und  bei  andern  in 
Verdacht  kommen  könnte.  Will  selbst,  ob  7iun  der  Hz.  von 
Jülich  kommt  oder  nicht,  den  angesetzten  Tag  besuchen  und 
seine  Reise  nach  seinem  beil.  Schreiben  einrichten.  —  München, 
1558  Sept,  5. 

St.  Heidelb.  Verein  5, 19.     Or.c)  präs.  SUdtgart,  Sept.  10, 

ft)  4  cito,  citiseime. 

b)  Von  «mUrtr  Hemd:  prä«.  Sept.  8. 

c)  3  cito. 

335,  *)  StuttgaH,  Sept,  ö,   7  Uhr  vormittags   teilt   Chr.  dies  an  Bayern 
mü,  —  St.  Heidelb,  Verein  7, 18,    Abschr. 

336,  ^)  Bat  Aug.  23,  gleichlautend  mit  nr.  324. 


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284  1W8-  337.-^338. 

Sept.ö.  337.  Cht,  an  Kf.  Friedrich: 

Zusammenkunft;  Kg,;  Jülich:  Kf,  August:  FriedfHcha  Gemahlin, 

erhielt  heute  um  8  Uhr  vorm.  von  ihm  4  Schreiben.^)  Hat  we- 
gen Verlegung  von  Tag  und  Platz  alsbald  an  Hz,  Albrecht  von 
Bayern  geschrieben,^  fürchtet  aber,  derselbe  werde  schon  unter- 
wegs sein  und  dadurch  bewogen,  nicht  mehr  persönlich  zu  er- 
scheinen, sondern  nur  Räte  zu  schicken,  wie  es  Jülich  machefi 
will.  Rät  deshalb,  die  Zusammenkunft  so  zu  lassest,  da  der 
Platz  weit  genug  ist  und  kein  anderes  Sterben  dort  umgeht  als 
Fieber  und  Hauptweh,  —  Was  den  vom  Kg.  begehrten  Zuzug 
und  die  Werbung  des  jülicher  Sekretärs  betrifft,  so  rät  er,  dies 
bis  zur  persönlichen  Zusammenkunft  einzustellen.  —  Auf  das 
vierte  Schreiben,  Kf.  August  betr.,  kann  er  in  der  Eile  nicht 
antworten;  will  es  in  wenigen  Tagen  thun.  —  Schickte  das 
Schreiben  an  des  Kfen.  Gemahlin  dieser  sofort  nach  Plochingen 
entgegen  und  erwartet  noch  heute  deren  Ankunft.^)  —  Stuttgart, 
1553  Sept.  5. 

St.  Heidelh,   Verein  7,  15,     Konz. 

Sept,6.  338.  Chr,  an  Gf.  Georg: 

Huldigung  der  Stadt  Mömpelgard. 

erhielt  dessen  Schreibest  von  Aug.  25  ^)  in  Heidenheim ;  konnte 
nicht  sogleich  antworten,  weil  Pfalzgf.  Wolfgang  mit  Gemahlin 
bei  ihm  war;  schickt  ein  Bedenken  seiner  Räte  wegen  der  Hul- 
digung von  Mömpelgard  und  rät,  den  Bürgern  ihre  Privilegien 
zu  konfirmieren,  wie  er  und  seine  Vorfahren  auch  gethan  haben. 
Ist  die  Bürgerschaft  damit  nicht  zufrieden,  würde  er  raten,  in 
aller  Stille  einige  Reisige  und  Kn,,  die  der  Stadt  mächtig  wären, 


337,  ')   Vgl,  n,  2:  nr,  324  n,  4:  331 :  333, 

*)  Nach  heil,  Zettel  von  Mains  und  Pfale  fiatte  sich  der  Heübrontier 
Rat  beklagt,  dass  nian  ihm  die  Zusammenkunft  nicht  angesagt  habe,  und  hatte 
darauf  hingewiesen,  dass  die  Stadt  auch  wegen  der  Bauart  der  Häuser  u,  s.  w. 
ungeeignet  und  Sterbens  halb  nicht  rein  sei.  —  Neuschloss,  Sept.  2  übersehiekte 
dies  "Pfalz  an  Chr.,  der  es  an  Hz.  Albrecht,  unter  Beilegung  seiner  Antwwi 
an  Pfalz,  mitteilte, 

•)   Vgl  nr.  293. 

338.  ')  Damach  hatten  die  Bürger  von  Mömpelgard  die  Huldigung  ver- 
weigert, weil  der  Spezialbefehl  der  Gesandten  und  die  Form  der  Ratifikation 
ihrer  Privilegien  ungenügend  sei.  —  Ebd.  Or. 


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338.S40.  1668.  286 

ZU  werben  und  sie  so  lange  hineinzulegen,   bis  sie  sich  zur  sept  6, 
Billigkeit  weisen  lassen,  —  Stuttgart,  155H  Sept  6. 

St.  Hausarchiv  K,  4  F,  2.    Kone. 

339,  Kf.  Friedrich  an  Chr.:  Sept,  6, 
Zusammenkunft, 

Witt,  obwohl  Mainz  aus  verschiedenen  Gründen  Verschiebung 
der  Zusammenkunft  unlnscht,  doch  auf  dem  bestimmten  Tag 
erscheinen,  wenn  Ohr,  und  Hz,  Albrecht  auch  kommen.  Halten 
diese  aber  für  nötig,  dass  zuerst  die  Räte  zusammengeschickt 
werden  und  dann  erst  sie  selbst  etwa  zwischen  12,  und  20,  d.  M, 
nachfolgen,  so  vrill  er  auch  zu  dieser  Zeit  erscheinen.  Bittet 
um  Mitteilung  von  Chrs.  und  Albrechts  Meinung,  —  Heidelberg, 
1553  Sept.  6.  11  Uhr  nachts. 

Ced.:  Schickt  Zeitungen,  —  Hat  dies  alles  an  Mainz  be- 
richtet, 

Sl.  Ffäls,  Miss.  7.     Or.^)  präs,  Stuttgart,  Sept.  7,  6  Uhr  nachmittags. 

340.  Landgf.  Philipp  von  Hessen  an  Chr.:  SejH.6. 

Streit  mit  Nassau. 

hat  schon  Juli  20  geschrieben,  dass  Gf.  Wilhelm  von  Nassau 
die  5  Fürsten  zu  der  in  Passau  verordneten  Revision  nicht 
ernennen  vnll.  Nun  hört  er  auch,  dass,  trotz  des  in  der  Passauer 
Verordnufig  bestimmten  Aufschubs  für  alle  gegen  ihn  beim  K.G. 
oder  sonst  angebrachten  Beschwerden  bis  zum  nächsten  Reichs- 
tag, gleichwohl  gegen  ihn  und  seine  Amtsverwalter  prozediert 
werden  soll.  Bittet,  beim  Ksr.  und  besonders  bei  den  kais. 
Kammerrichtern  und  Beisitzern  zu  befördern,  dass  die  erwähnte 
Konstitution  befolgt  vrird.^)  —  Kassel,  1553  Sept.  (L 

St.  Hessen  4, 16.     Or.  präs.  HeObronn,  Sept.  16. 


a)  7  cito,  cidttim«. 

340.  *)  Eeübronn,  Sept.  16  antwortet  Chr.,  da  Philipp  auch  um  Auf* 
^Mihmt  in  den  HeideJb,  Verein  nachgesucht  habe,  rate  er  ihm,  eu  ihm  und  an" 
deren  Fürsten  hiehereukommen.  —  Ebd.  16  Kenz.  —  Rothenberg,  Sept.  21  ant- 
wortet Philipp,  dies  sei  bei  den  Kriegsläuften  im  Land  unmöglich,  doch  habe 
er  seinen  Oberamtmcmn  Alexander  wm  der  Tann  nach  HeiJbronn  abgefertigt  ; 
^tet,  tu  befördern,  dass  er  wegen  der  Aufhallte  in  den  Verein  der  Pursten 
Meinung  erfahre  und  nicht  länger  aufgehalten  werde.  —  Ebd.  17  a.  Or.  präs. 
Ueübrenn,  Sept.  26  mit  3  cito.  -    Vgl.  Druffel  IV  S.  281  n.  4. 


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286  1558.  341.-343. 

Sept. 7.  341.  Kf.  Friedrich  an  Chr.: 

Zusammenkunft. 

erhielt  von  ihm  vor  dem  Essen  drei,  nachm.  ein  Schreiben ;  ist 
wie  Chr.  aus  seinem  Schreiben  von  der  letzten  Nacht  gesehen 
haben  wird,  noch  entschlossen,  den  Heilbronner  Tag  zu  besu- 
chen, ungeachtet  dessen,  was  hievor  über  eine  Verlegung  nach 
Worms  geschrieben  wurde.  Hat  Mainz  hievon  verständigt  und 
auf  dessen  heute  nachm.  angekommenes  Schreiben  beil.  Antwort 
gegeben.^)  Will  Chrs.  andere  Schreiben,  die  bfl.  Mandate  und 
das  Konz.  an  den  Ksr.  betr.,  bis  zur  Zusammenkunft  ruhen 
lassen.  —  Heidelberg,  1553  Sept.  7,  10  Uhr  nachts. 

St.  Heidelb.   Verein  7,  19.     Or.  präs.  StuitgaH,  Sept.  9.*) 

Sept.s.  342.  Erzb.  Johann  von  Trier  an  Chr.: 

Schreiben  des  Markgfen.  Albrecht. 

erhielt  heute  von  Markgf.  Albrecht  ein  Schreiben  laut  beil. 
Abschr.^)  Da  er  nicht  ohne  Vorwissen  der  Einungsvertv.  darauf 
antworten  wollte,  Hess  er  dem  markgfi.  Diener  eine  Urkunde 
geben,  dass  er  durch  eigenen  Boten  darauf  antworten  werde. 
Bittet  um  schleunige  Mitteilung  von  Chrs.  Rat^)  —  Ehrenbreit- 
stein,  1553  Sept.  8. 

St.  Heidelb.   Verein  9  V.     Or.  präs.  Heübionn,  Sept.  15. 

Sept.  10.  343.  Chr.  an  Hz.  Albrecht: 

Reise  sur  Zusammenkunft. 

Da  Mainz  ^)  vor  dem  21.  d.  M.  weder  in  Heilbronn  er  sehe  i- 
nen  noch  Räte  schicken  kann  und  auch  Pfalz  vor  Mittwoch 
oder  Donnerstag  dort  nicht  zu  erwarten  ist,   möge  Albrecht 


341.  *)  Steinheim,  Sept.  6  luitte  der  Erzb.  von  Mainz  nodieinmal  für 
Verlegung  des  Tags  nach  Worms  auf  21.  gesprochen:  Sept.  7  erklärte  tkm 
Friedrich,  doch  den  Heübronner  Tag  mit  Chr.  und  Hz.  AlbrecJu  besuchen  zu 
woüen,  und  forderte  ihn  ebenfalls  dazu  auf. 

*)  eodem  teüi  Chr.  dies  an  Bayern  mit.  —  Ebd.  Kass.  Or. 

342.  *)  Dat.  Aug.  29,  der  Markgf.  verlangt  Erklärung. 

*)  Dasselbe  schreibt  Sept.  9  der  Erzb.  von  Mainz.  —  Ebd.  Or.  Er  er- 
wähnt des  Markgf en.  Schreiben  um  Erklärung  auch  Zasius  gegenüber.  Drufd 
IV,  266. 

343.  *)  Über  eine  Verhandlung  des  Zasius  mit  dem  Erzb.  in  diesen  Tagen 
vgl.  den  Bei-icht  hei  Druffel  IV,  256. 


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343,-340.  1608.  287 

morgen  in  Schorndorf  stillliegen,  wo  Chr,  gegen  Abend  eintreffen  Sept,  lo^ 
will  Schickt  seinen  Zeugmeister  Wilhelm  von  Janowitz,  falls 
Albrecht  inzwischen  die  Wehren  und  Bauten  zu  Schorndorf  be- 
sichtigen will.  Sollte  aber  Albrecht  nicht  warten  wollen,  ginge 
sein  nächster  Weg  über  Marbach,  das,  bei  ziemlich  schlechtem 
Weg,  zwei  grosse  Meilen  von  Schorndorf  ist.  Bittet  um  Nach- 
rieht  —  Stuttgart,  1^)53  Sept.  10. 

St.  Bayr,  Miss.  3.    Kons.,  von  Chr.  korrig. 

344.  Hz.  Albrecht  an  Chr. :  Svpt,  lo. 
Klagt  über  die  Verzögerung  der  Zusammenkunft. 

erhielt  von  ihm  hier  2  Schreiben ;  bedauert,  dass  der  Erzb.  von 
Trier  verhindert  ist,  dass  auch  Mainz  weder  selbst  kommen 
noch  bis  zum  12.  d.  M.  seine  Ritte  schicken  kann  und  deshalb 
an  Trier  und  JUlich  Verlegung  des  Tags,  auf  den  21.  nach 
Worms  Räte  zu  verordnen,  geschrieben  hat.  Hat,  nachdem 
Mainz  und  Pfalz  den  Tag  ausgeschrieben,  dies  sogleich  dem 
Kg.  mitgeteilt,  der  den  B.  von  Passau,  Georg  Ilsung,  Landvogt 
in  Schwaben,  und  Dr.  Zasius  zu  dem  Tag  verordnete.  Diese, 
jedenfalls  der  B.  von  Passau,  sind  wohl  wie  er  schon  unter- 
wegs; wilrde  nun  der  Tag  verschoben  oder  nur  die  Räte  ge- 
schickt, so  wäre  das  für  ihn  nachteilig  beim  Kg.;  ohnedies 
erfordern  viele  wichtige  Sachen  persönliches  Erscheinen.  Wäre 
es  ihm  nicht  wegen  des  Kgs.,  würde  er  wieder  zurückkehren, 
ein  anderesmal  aber  nicht  so  leicht  aufbrechen,  ehe  man  ganz 
verglichen  ist.  Da  Pfalz  und  Chr.  trotzdem  den  Tag  besuchen 
wollen,  gedenkt  er  es  auch  zu  thun  und  mll  nächsten  Dienstag 
in  Schorndorf  eintreffen.^)  —  Rain,  1553  Sept.  10. 

St.  Heidelb.  Verein  7  b,  7.     Or.^)  präs.  Schorndorf,  Sept.  13. 

345.  Chr.  an  Markgf.  Karl  von  Baden :  Sept.  17. 

Absage  einer  Einladung  zur  Jagd.    Einladung  nach  Heilbronn. 

obwohl  er  ihn  samt  Gemahlin  für  gegenivärtige  Brunft  in  den 

a)  S  oito. 

344.  ^)  Aalen,  Sept.  12  schreibt  dann  He.  Albrecht,  er  könne  erst  morgen 
in  Schorndorf  eintreffen»  —  Ebd.  8.  Or.  präs.  Schorndorf,  Sept.  12.  —  3far* 
hüch,  Sept.  14  schreiben  Albrecht  und  Chr.  dem  Kfen.,  sie  seien  diesen  Abend 
in  Marbach  angekommen  und  hofften,  morgen  seitig  in  Heilbronn  einzutreffen. 
—  Ebd.  Kone.  —  Sept.  13  schreibt  Kf  Friedrich  an  Chr.,  er  könne  l^eute  nur 
his  Wimpfen,  erst  morgen  vormittag  nfuh  Heilbronn  kommen.  —  Ebd.  Or. 


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1558.  345,-346 

Sept.  17.  Schönbuch  eingeladen  hatte,  so  kann  er  sie  dort  doch  nicht 
empfangen,  da  seine  einungsverwandten  Fürsten  einen  Tag  hie- 
her  verlegt  haben,  me  sie  denn  schon  zum  Teil  persönlich  hier 
angekommen  sind.  Rät  Karl,  hieherzureiten  und  sich  mit 
den  anwesenden  Fürsten  bekanntzumachen,  wonach  besonders 
Hz.  Albrecht  von  Bayern  begierig  ist.^)  —  Heilbronn,  1553  Sept.  17. 
St.  Baden  9  b  II,  6.    Kons. 

Sept.  19.  346.  Chr.  an  seine  Kirchenräte .-""^ 

Beurlina  Berufung  nach  Preusaen. 

ünsem  grus  zuvor,  lieben  getreuen!  Auf  heut  dato  ist  der 
preussisch  gesandt  alhie  erschinen  und  hat  uns  berichten  lassen, 
wie  er  neulich  bei  doctor  Beurlin  *)  gewesen  und  denselben  vei-mög 
seines  habenden  bevelchs  weiter  angesprochen;  der  soll  sich  nun 
(auf  unser  gnedigs  zulassen)  bewilligt  haben,  letzt  gleich  (dieweil 
das  Wetter  noch  etwas  glimpfig  und  ime  leidenlich  sei)  mit  ime 
hineinzereiten  und  das  bewilligt  halb  jar  der  kirchen  in  Preussen 
seins  besten  Vermögens  vorzusteen,  doch  mit  dem  underschid,  mitler- 
weil  sein  hausfrau  und  kinder  die  behausung,  darin  sie  letzt  seien, 
bewonen  ze  lassen.  Were  aber  sach,  das  er  nach  ausgang  des 
halben  jars  den  preussischen  luft  gedulden  und  mit  seiner  leer 
und  geschicktlicheit  unserm  oheim  und  schwager  herzog  Albrecht 
in  Preussen  gefeilig  sein  wurde,  so  gedechte  er  alsdann  der  enden 
zu  verharren  und  nach  weib  und  kinder  ze  schicken ;  wa  aber  nit, 
und  er,  doctor  Peurlin,  nach  verscheinung  des  halben  jars  wider- 
umb  bei  uns  ankommen,  das  wir  denselben  nit  Verstössen,  sonder 
mit  diensten  widerumben  gnediglich  versehen  lassen  sollten.  Wie- 
wol  wir  nun  gemeltem  unserm  oheim  und  schwager  sein,  doctor 
Beurlins,  hievor  gethon  erbieten  (wie  ir  wisst)  zugeschiiben  und 
darauf  s.  1.  resolution  begert,*)  aber  iedoch  und  desselben  unge- 
acht  (sover  dem  also  und  es  an  seiner  habenden  lectur  kein  mangel 


ft)  Adr.:  onseni  rtrordneten  rathan  lu  ▼•rriohtang  der  kirchendlenst  und  litben  g^irmutn. 

345.  ^)  Mühlburg,  Sept.  19  antwortet  Karl,  er  könne  jetgt  nicht  nach  Heil- 
bronn  kommen,  da  er  in  einem  Streit  mit  dem  Kg,  täglich  dessen  Bäte,  »o  den 
von  Pollweüer,  zu  gütlicher  Verhandlung  ertoarte;  sei  dies  erledigt  und  Chr. 
und  Albrecht  wären  noch  zu  Heübronn,  würde  er  zu  ihien  kommen.  —  Ehd.  7. 
Or.  präs.  Heübronn,  Sept.  20. 

346.  *)  Über  Beurlin  vgl.  vor  allem  G.  Bosserts  Artikel  in  Hertog  — 
Ha%u:k  2,  GTlff. 

•)  Konz.  von  Brenz  ebd.  —  Pressel,  Anecdota  nr.  196. 


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m.S48.  1668.  280 

geberen  noch  von  den  Studiosen  kein  clag  verbanden  sein  würdet)  s^t,  19. 
wellen  wir  ime  in  dem  namen  Gottes,  dieweil  die  preussisch  kirch 
(wie  wir  bericht)  dismals  an  gelerten  und  geschickten  theologos 
nit  kleinen  mangel  leiden  soll,  biemit  gnediglicb  erlauben.  — 
Haben  sie  ein  Bedenken,  sollen  sie  es  mitteilen  und  weiteren 
Bescheid  darauf  erwartend)  —  Meilbronn,  1558  Sept.  19. 

St.  B^ligionss<i€hm  10.     Or.  prä».  Sept.  20. 

347.  Kar  dl.  Otto  von  Augsburg  an  Chr.:  Sept.  19. 

beglaubigt  seinen  Rat  Christof  von  Bernnau  zu  Zineburg  zu 
einer  Werbung.^)  —  Ellwangen,  1558  Sept.  19. 

St.  SUft  Augsburg  3  b.     Or.  präs.  Heilbronn,  Sept.  21. 

348.  Bamberg,  Würzburg,  Nürnberg  an  die  jetzt  zu  Heil-  sept.  20. 
bronn  versammelten  Fürsten  des  Heidelberger  Vereins: 

bitten  um  Hilfe,  Rat  und  Beistand  gegen  Markgf.  Albrecht  von 
Brandenburg.^)  —  1553  Sept.  20. 

St.  Heidelb.  Verein  4,  7.    Abschr,^) 


9)  pnl«ot«m  StObroHM,  8$pt.  98, 

•)  Stuttgart,  Sept  25  antworten  die  Ktrehenräte :  sie  haben  den  Dr.  Beurltn 
heeehrieben,  der  ihnen  Über  seine  Verhandlung  mit  dem  preues.  Gesandten  laut 
Beü.  A  [nicht  vorh.J  berichtete.  Sie  sahen  daraus,  dass  er  stets  nur  Chr.  zu 
OefaJUn  sieh  xur  Reise  nach  Preussen  bereit  erklärte,  und  h(kten  von  ihm, 
dass  er,  wenn  er  frei  und  ohne  Dienst  wäre,  aller  seiner  ühgelegenheit  nach 
ni^t  dahin  gehen  würde.  Raten  im  Einverständnis  mit  Beurlin,  es  bei  dem 
letzten  Schreiben  [n.  1]  und  dem  Begehren  der  Resolution  zu  lassen ;  Beurlin 
wäre  auch  bereit,  in  diesem  Sinne  selbst  <m  Hz.  Albrecht  zu  schreiben.  —  Ebd. 
Kern,  von  Brenz. 

347.  ^)  Nach  einem  beü.  Zettel  war  die  Werbung  des  Gesandten:  sein 
Herr  sei  bloss  deshalb  nach  EUwangen  gegangen  und  habe  dort  die  Possession 
eingenommen,  weil  er  gehört  habe,  dass  Hz.  Älbrecht  von  Bayern  dort  heralh- 
ziehe,  den  er  der  Gebühr  nach  traktieren  wollte:  Chr.  möge  es  ihm  nicht  ver- 
denken; er  befehle  sich  und  das  Stifl  Ellwangen  in  Chrs.  Schutz  und  Schirm. 
—  Darauf  antwortete  Chr.  dem  Gesandten  kurz :  das  sein  herr  dahin  geritten, 
hette  8.  f.  g.  halber  nit  noth  noch  mangel.  —  Heilbronn,  Sept,  21. 

348.  *)  Heübronn,  Okt.  1  antworten  Mainz,  Pfalz,  Bayern,  Wiribg.  und 
die  Gesandten  von  Trier  und  Jülich,  sie  wären  bereit  gewesen,  zur  Auflichtung 
des  Friedens  jede  Förderung  [folgt  durchstr. :  nnd  hilfj  zu  thun,  lassen  es  aber 
wegen  des  Zuzugs  bei  ihrer  früheren  Entschuldigung  auf  das  an  sie  einzeln 
gerichtete  Ansuchen  [nr.  262].  Da  sie  aber  den  Krieg  und  seine  Beschwerden 
gerne  auf  gütliche  und  friedliche  Wege  abgestellt  sehen,  würden  sie  es  an  keinem' 

Ernst,  Britfw.  dtt  H».  Ohr.    U.  19 


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^0  IMB.  SäO, 

Sept.  349.  Der  Räte  Bedenken  für  den  Heilbrofiner  Tag:^) 

sie*^  haben  auf  seinen  Befehl,  zu  beraten,  ivas  bei  der  nächsten 
Zusammenkunft  der  Einungsff.  zu  behandeln  und  von  ihm  zu 
votieren  sei,  die  hiezu  dienlichen  Schriften  verlesen,  und  halten 


a)  ythen  dtn  Anfang  am  Rand,  gMehsiht  (Um   Motto,  tckrtibt  FeaeUr:   bimd  trfordert  9«U: 
hauptmangchaft  noch  ril  mer;  and  darEU  mir  oach  Tersoamnut  der  ordinär!  gescheft. 

Mittel,  das  hirfür  zu  finden  ist,  fehlen  lassen,  —  Ebd.  Konz.  prelectum  Heilb., 
29.  sept.  Am  Schluss  durclistr. :  not»  unser  g.  her  hat  hivor  Nürnberg  nit  ge- 
schriben;  deshalben  ir  f.  g.  abgesundert  Bamberg  and  Wüizbnrg,  mntatis  nm- 
tandis,  Inhalt  copia  geschriben. 

349.  ^)  Das  auffükrliche  Protokoll  des  Heilhronner  Tages  hoffe  ich  im 
dritten  Bande  gehen  zu  können:  inzwischen  vgl.  ausser  den  im  Text  gegebenen 
Stücken:  Stumpf  S.  166—181;  Druffd  IV,  266,  274 f.,  283,  295;  Bucholtz  7, 
640—543;  über  die  Verhandlungen  mit  Hessen  ausfüthrlich  Neudecker,  Neue 
Beiträge  1,  46 — 81.  —  Der  Plan  einer  persönlichen  Zusammenkunft  der  Heidel- 
berger Fürsten  war  der  allgemeinen  Unsicherheit  der  Lage  entsprungen  fnr,  238, 
244,  270,  283) ;  anfangs  nicM  überall  freudig  begrüsst,  erhielt  er  durch  dw 
anmassende  Auftreten  des  Markgfen.  eine  sehr  wesentliche  Unterstützung  (nr. 
290,  298,  301,  305);  doch  wurde  das  Zustandekommen  dann  gerade  noch  im 
letzten  Mofnent,  Anfang  September,  in  Frage  gesteüt  (nr.  328,  334,  344).  Die 
speziellen  Aufgaben,  welche  der  Versammlung  gestellt  waren,  bestanden  in  der 
Erledigung  von  Aufnahmegesuchen  .und  in  der  Fortführung  der  Bundesorgani- 
sation,  d.  h.  in  der  endgültigen  Festsetzung  der  in  Heidenheim  (nr.  197)  nur 
provisorisch,  in  Ladenburg  (nr.  284)  nur  auf  Hintereichbringen  gefaseten  Be- 
schlüsse. —  Besondere  Beachtung  verdient  die  Aii^nahme  des  Kgs.;  vgl.  das 
Protokoll  darüber  bei  Druffel  IV,  274.  War  sich  der  Kg.  beim  EintrUt  in  den 
Verein  über  dessen  Charakter  klar?  Man  beachte,  was  ihm  Zasiusfortieahrend 
über  die  Gesinnung  der  beteiligen  Fürsten  gemeldet  hcUte,  Druffel  IV,  33,  47, 
86,  113,  220,  236;  wie  Hz.  Albrecht  den  neuen  Bund  im  Gegensatz  gegen  den 
vom  Ksr.  gewünschten  ausgenützt  hatte,  Druffel  IV,  138;  Kg.  MaximiUans 
Brief  an  Hz.  Albrecht,  Druffel  IV,  260;  die  Stellen  ans  dem  Protokoll  der 
kgl.  Gesandten  in  Heilbronn :  der  Kg.  solle  sich  verpflichten,  falls  der  Ker.  m 
diesen  Bund  wolle,  nicht  für  ihn  zu  bitten ;  falls  der  Prinz  aus  Spanien  Kriege- 
Volk  herausfuhren  wollte,  so  würden  ihm  die  Einungsverw.  den  Pass  €btrch  des 
Kgs.  Land  wehren  (Drt^el  IV,  S.  280  und  284) ;  den  Bericht  des  Zasius  nach 
dem  Heübronner  Tag,  dass  die  Gemüter  der  Fürsten  gegen  den  Ksr.  noch  allent- 
halben so  weitschwaif  seien,  dass  sich  um  so  mehr  der  Kg.  die  allgememe  JVei- 
gung  erhalten  solle  (Druffel  IV,  S.  299),  die  Empfehlung  des  Bundes  besonders 
für  den  Fall  eines  Regierungswechsels  (S.  300),  den  guten  Bat  des  Bs^  von 
Passau  auf  Grund  der  Heilbronner  Erfahrungen  [er  sehreibt  HeiWronn,  Okt.  T: 
mein  imterthanigist  bedenken  steet  dahin,  dieweil  im  reich  teutsoher  nation  die 
Sachen  -allentiialben  also  unruwig  steen,  die  gemieter  gCigen  der  ro.  kaL  mt.  vmat 
verändert  seien,  die  ro.  kai.  mt.  mit  aignen  saohen,  jaren  und  sehwachhait  ntererB 
beladen  seien,  dan  doch  ir  mt.  dem  reich  der  notturft  nach  aussen  steai  muegen, 
£.  ro.  ku.  mt.  des  reichs  wolfart  sich  erfreien,  aber  des  abfals  xu  dem  höchsten 
entgelten  muessen  imd  dan  diser  pund  in  einen  grossen  namen  gewacliseii  und 


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m  1658.  291 

dafür,  das  Status,  canse  nnd  scopus  tractationis  in  ainer  gemain  Sept. 
sein  werde,  welcher  gestalt  E.  chur-  und  f.  g.  deren  von  Gott  dem 
hern  befolchne  und  vertraute  underthonen  im  vaal  zukunftiger 
not  mit  gnaden  des  almechtigen  vor  fererm  gwaltigem  uberzug, 
onwiderbringlicher  schmach,  schand,  verderben  an  leib  und  gut 
behieten  mögen,  wie  dan  E.  chur-  und  f.  g.  vor  Gott  dem  hern 
und  der  weit  schuldig  seien.  Dies  ginge  zwar  am  leichtesten 
durch  den  allgemeinen  Landfrieden;  allein  da  dieser  im  ver- 
gangenen und  laufenden  Jahr  von  vielen  Ständen  nicht  gehal- 
ten ttmrde,  so  haben  Chr.  und  andere  Fürsten  ein  besonderes 
Verständnis,  auf  den-  Landfrieden  begründet,  aufgerichtet  Nach 
dem  Ladenburger  Abschied^  und  nach  dem,  was  seither  ge- 
schah, werden  etwa  folgende  Punkte  behandelt  werden. 

1.  Das  Anbringen  eines  namhaften  Fürsten  bei  Pfalz  zu 
Nemchloss  ist  gefallen;^)  auch  dem  jetzigen  Kfen.  von  SacJisen 
ist,  unt.  and.  wegen  des  Heidelberger  Abschieds,  nichts  zu  be- 
wiüigen. 

2.-4.  Der  2.  und  3.  Punkt  sind  erledigt;  Claus  von  Hatt- 
statt  war  seither  bei  Chr.,  der  mit  ihm  nach  dem  Abschied  ver- 
handelt haben  unrd. 

5.  Sie  raten  ab,  dass  Chr.  die  Oberhauptmannschaft  an- 
nehme, da  es  Chr.  zweifellos  bereuen  würde.  Wenn  Pfalz, 
Bayern  und  Jülich  nicht  wollen,  soll  Chr.  vorschlagen,  dass 
nach  Reichsordnung  und  Session  Pfalz  und  Bayern  das  erste, 
dann  Jülich  und  er  das  zweite  ganze  oder  halbe  Jahr  Haupt- 


noch  mehrers  wachsen  wirt,  E.  ro.  ku.  mt.  betten  dem  gemeinen  wesen,  der  ro. 
kai.  und  E.  kn.  mt  und  snnderlich  E.  ro.  ku.  mt.  filgeUebtem  sune  zu  guetem 
die  Bachen  dahin  bedacht,  das  E.  ro.  ku.  mt.  bei  diser  ainignng  wie  sie  vorgehabt, 
bdiben  weren.  Das  weUen  E.  ro.  ku.  mt.,  wie  ieh«  getreulichen  und  untertha- 
nigist  gemain,  auch  nit  on  sondere  Ursachen  und  starkes  yorwissen  schreibe, 
von  mir  aUergenedigist  versteen  ....  Wim,  R.-A.  in  genere  19,  eigh.  Or.], 
endiich  cUis  Schreiben  des  Kgs.  von  Okt.  11  an  den  B.  von  Paasau  [dieser  soÜe 
nUt  Widmannsietter  selbst  zu  ihm  kommen,  dieweil  in  diser  gephlegnen  bunds- 
handlung  in  gemeinen  handlungen  und  sonderlich  etwan  auch  ad  partem  aUerlai 
hin  und  wider  fbigeloffen,  welhes  uns  zu  wissen  nutz  und  guet  sein,  aber  durch 
n^aihea  nit  so  volkomblich  als  aus  mündlichem  bericht  und  information  .yer- 
standen  werden  möcht  ebd.  Konz.]  —  nach  aU  dem  wird  man  annehmen  müssen, 
dass  sich  der  Kg.  über  den  im  Heidelberger  Verein  herrschenden  Geist  vöUig 
idar  war  und  sich  mit  vollem  Beumsstsein  der  Opposition  gegen  den  Ksr.  an- 
sMoss,     Vgl.  nr.  502  n. 

«)  Vgl  Stumpf  S.  168  ff. 

»)   Vgl  nr.  232. 


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292  1<^-  <9^* 

Sept.  leute  seien;  entschuldigt  sich  Pfalz  mit  dem  Alter,  soll  zuerst 
Bayern,  dann  Jülich,  dann  Chr.  Hauptmann  sein;  oder  sollen 
die  vier  weltlichen  Glieder,  oder  wenigstens  die  drei  Fürsten, 
darum  losen;  oder  soll  ein  Fürst  oder  fürstenmässiger  Oberst 
ausserhalb  der  Einung  bestellt  werden. 

6.  Was  die  gütliche  Unterhandlung  bei  Sachsen  gegen 
Sachsen  betrifft,  so  sahen  sie  noch  keine  Antwort  von  Hz.  Hans 
Friedrich.  Da  die  Kff.  in  die  Veränderung  der  Kur  getoilligt 
haben,  so  ist  es  beschwerlich,  sich  in  diese  Sache  als  Unter- 
händler zu  mischen;  Hz.  Johann  Friedrich  wird  nicht  verzich- 
ten und  Hz.  August  kann  man  ein  Aufgeben  der  Kur  nicht 
zumuten.  Chr.  soll  also  an  sich  halten,  da  sie  wenig  Hoffnung 
auf  Vergleich  haben.  Da  Hz.  August  unt.  and.  schreibt,  er 
habe  schon  dem  Kg.  von  Dänemark  die  Gütlichkeit  bewilligt, 
soll  Chr.  dahin  votieren,  dass  der  Ausgang  dieser  Verhandlung 
erwartet  werde  und  dass  sie  für  den  Fall,  dass  dieselbe  nichts 
fruchtet,  allen  Fleiss  anbieten  sollen.  Ausserdem  mag  man 
sich  gegen  Hz.  August  wegen  des  VerseJiens  im  Titel  entschul- 
digen.^) 

7.  Die  Rittmeister  betr.  könnte  man,  da  es  Winter  ist  und 
Markgf.  Albrecht  jetzt  und  vielleicht  überhaupt  nicht  mehr  so 
stark  aufkommt,  die  Kosten  sparen,  da  sie  zweifeln,  wie  weit 
man  sich  im  Fall  der  Not  auf  sie  verlassen  könnte. 

8.^10.  Der  8.— 10.  Punkt  des  Ladenburger  Abschieds  haben 
iern  weg. 

11.  Die  Aufnahme  des  Bs.  von  Münster  in  den  Verein 
betr.,  dweil  Bartholomei  ain  tag  gehalten  nnd  aber  laut  des  ab- 
schieds  Gulch  nit  geschriben  worden,  so  muss  angehört  werden, 
vrie  es  steht.  Da  der  B.  nach  dem  Ladenburger  Abschied  mit 
den  gartenden  Knechten  und  sonst  viele  Anstösse  hat,  ist  seine 
Aufnahme  bedenklich;  doch  wird  dem  Bericht  nach  doch  auf 
den  einen  oder  andern  Weg  zu  handeln  sein. 

12.  Ebenso  steht  es  mit  Paderborn. 

18.  Von  einer  Schickung  zu  Markgf.  Albrecht  haben  sie 
wenig  Hoffnung;  doch  kann  davon  geredet  tverden,  was  auf 
seine  unfreundlichen,  ja  bedrohlichen  Schreiben  an  Chr.  und 
andere  zu  thun  ist. 

14.  Der  14.  Punkt  ist  erledigt. 


*)  nr.  32Ü  n.  1,  323. 


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3i9,  1568.  293 

15.  Wegen  des  Feldhauptmanns  Staat  etc.  wird  sich  Chr.   Sept. 
nebst  seinem  Marschall  und  anderen  Sachverständigen  zu  haU 
ten  wissen. 

Was  dann  das  bayrische  Schreiben^)  und  dass  der  Kg. 
auf  Ansuchen  Bayerns  der  Einung  beizutreten  sich  erbot,  be- 
triffty  so  wird  Chr.  hierin  wohl  zu  cunctieren  wissen.^)  Sie  hal- 
ten diese  Aufnahme  unt.  and.  deshalb  für  hochbedenklich,  weil 
Tirol  und  die  Österreich.  Herrschaften  am  Bodensee,  am  Schwarz- 
wald,  im  Sundgau,  Breisgau  und  Elsass  an  Schweizer,  Vene- 
tianer  und  Franzosen  grenzen,  mit  denen  man  in  einen  hoch- 
gefährlichen  Hauptkrieg  geraten  könnte.  Auch  ist  zu  bedenken, 
ob  man  dem  Kg.  schon  Zeit  und  Hilfe  des  Vereins  eröffnen 
will.  Aber  Hz.  Albrecht  schreibt,  dass  ihm  auferlegt  sei,  mit 
dem  Kg.  zu  handeln,  und  dieser  hat  schon  eingeivilligt ;  und 
auch  wenn  dem  nicht  so  wäre,  würden  doch  Mainz,  Trier  und 
Bayern  dafür  sein;  Chr.  kann  ja  als  der  letzte  im  Votieren 
die  Sache  an  sich  kommen  lassen.  Wäre  Treue  und  Glaube 
etwas  sicherer,  so  wäre  diese  Aufnahme  dem  Reich  nützlich; 
80  aber  ist  es  gefährlich,  die  hend  zwischent  thier  und  angel  zu 
legen.^  —  [1553  Sept.J^^ 

8t.  Heiddb.  Verein  5,  :iO.    Kons,  von  Feasler. 


ft)  SaA  Aufmk»'.  von  Oramek, 

»)  nr.  310. 

^  Auch  ein  Gutachten  des  pfälz.  Kanzlers  spricht  sieh  entschieden  gegen 
dk  Aufnahme  des  Kgs.  aus.  —  Stumpf  S.  164  ff. 

^  Auf  dieselben  Punkte  besieht  sich  folgendes  Schriftstück^  das  nach 
Punkt  5  und  7  Abschr.  einer  eigh.  Aufzeichnung  Chrs,  zu  sein  scheint: 

1.  im  ladenborgischen  abschid:  ist  gefaUen  durch  absterben  herzog  Morizen. 

2.  ist  verricht 

3.  idem  der  3.  artickel. 

4  steet  bei  den  ainigungsverwanten,  ob  sie  Clausen  von  Hattstatt  also 
beäteUen  wöUen,  wie  sein  beger. 

6.  artikel  den  obersten  betreffend,  würdet  darfür  gebeten  von  meinetwegen 
werden  und  das  einer  von  den  ainigungsverwanten  bestellt  wurde,  wie  in  dem 
schwebischen  pund  auch  beschehen  ist. 

6.  gttetliche  handlung  mit  Saxsen;  steet  noch  ad  deliberandum,  und  wur- 
det dise  handlnng  bei  den  churfürsten  am  maisteu  bemwen,  dieweil  sie  iren 
consens  darin  gegeben  haben. 

Nota!  Sich  von  wegen  nitgebens  titeis  zu  entschuldigen. 

7.  steet  darauf,  GiUch  derwegen  zu  hören  und  das  mein  bedenken,  das 
ein  ieder  verainigter  seine  rittmaister  dem  verordneten  obersten  b^ambset  hette, 

8.  9.  10.  haben  iren  weg. 


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294  1563.  350. 

Sept.  330,  Memorial  fChrs.J:^) 

Wer  in  die  aiuung  ze  nemen. 

Kunig?;  doch  nit  mit  merer  stim  dann  unser  ainer;  nota 
4  land,  darumben  mer  gefar,  billich  er  mer  hilf  laisten  solte,  darumb 
gehört  werden/^ 

Hessen  auch  einzenemen. 

Cöln,  Augspurg,  Lotringen,  Minster,  Paderborn;  solhes  m 
femer  bedencken  auf  künftige  zesamenschickung  ze  nemen,  oder 
sie  in  die  ainung  one  stimmen  ze  lassen  oder  inen  mit  ainer  be- 
nannten hilf  zu  helfen. 

Ich  oberster,  neben  ainem  andern;  doch  des  pei-sonlicheu 
Ziehens  in  das  veld  enthoben  zu  sein. 

Nota  unterobersten  oder  leuttenambt,  2  fuosknechthaubtleut 
sambt  iren  benannten  haubtleuten,  rittmeister,  veldmai-schalh, 
kriegsreth,  obersten  zeugmeister,  vicecanzler,  Schreiber  und  andere 
zu  benambsen,  besoldung  ze  schepfen. 

Was  des  obersten  haubtmanns  ambt  und  Verwaltung  sein  solle. 


a)  Hit9M  auf  d$m  Ratul:  nota  nit  mer  ttlmmen  zu  an«  ze  habeo^  dann  den  kunig  und  Henen. 

11.  eisnemung  Münster:  steet  zu  bedenken,  dieweil  er  mit  Brandenburg, 
Braunsohweig  und  andern  in  zwainng  ist,  waz  zn  thon  sein  wölL 

Idem  mit  dem  römischen  könig,  Göln,  Hessen,  Vademont  oder  Lutringen, 
Cardinal  von  Aagspurg. 

12.  idem  mit  dem  stift  Paderborn. 

13.  ist  nit  zu  raten,  auch  verhoffenlich  nit  zu  erhalten,  dann  sie  baider- 
seiz  auf  das  ensserst  verderbt  seind. 

14.  ist  nicht  verriebt;  steet  zu  erwegen,  ob  dermassen  der  kaL  mt.  noch 
soUe  geschriben  werden. 

16.  stad  und  kriegsordnung  zu  verfassen,  steet  bei  der  ainungsverwanten 
erdenmg. 

1.  Die  erclemng  über  die  haidelbergische  verainigung  und  Verfassung  zu 
beschliessen,  ist  zu  dem  ersten  zu  dem  notwendigsten. 

2.  Ainen  stad  dem  obersten  und  andern  zu  verordnen,  dergleichen  ein 
kriegsordnung  zu  begreifen,  ist  von  nöten. 

3.  Sich  zu  resolvieren,  wer  in  die  ainigung  von  den  ansuchenden  einge- 
nommen soUe  werden. 

4.  Kai.  mt.  schreiben  und   begeren   fürzubringen  von  wegen   egerischer 
verainigung. 

5.  Hessen,  idem  marggraf  Albrechten  zu  beantwurten. 

6.  Was  Clansen  von  Hattstatt  und  seinen  haubtleuten  zu  antwurten  sein 
wöU.  —  St.  Heidelb.  Verein  2. 

360.  ^)  Dieses  Memorial  gehört  wM  auch  zu  dm   VorbereituMgen  des 
Heübronner  Tages, 


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300,-^51.  1668.  296 

Ob  der  oberst  die  tag  soll  ausschreiben,  ob  zuvor  die  Sachen    Sept. 
mit  dem   lenttenambt,   kriegsrethen,   zu  beratschlagen,   oder  den 
Dechsten   in   furfallenden   sachen   die  ainungsverwandten  zu  be- 
schreiben. 

Wer  obvermelte  personen  jerlichs  bezalen  solle;  nota  ain 
tresorier  derwegen  ze  haben. 

Idem  uncosten,  so  hin  und  wider  auflaufen  wurdet,  alle  jar 
die  rechnung  deswegen  ze  thon. 

Wann  obvermelte  obersten  und  kriegsrethe  beisamen  beschri- 
ben  werden,  in  was  costen  solhes  beschehen  soll. 

Ain  anzal  allerlei  geschtitz  zu  benennen,  sambt  zugehörigem 
kraut  und  lot,  wie  auch  solhe  zuwegen  ze  bringen,  sambt  den 
wagen,  pferden  und  anderm,  so  darzu  gehört. 

Wie  es  mit  dem  anritt-  und  laufgelt  gehalten  werden  soll, 
wievil  auf  ain  fendlin  gegeben  soll  werden. 

Ain  kriegsordnung  zu  begreifen,  so  dar  und  lauter  auch  sei. 

Nota  das  ain  vorrath  an  gelt  hinderlegt  wurde,  zu  aller  vor- 
stehendem obligen  haben  zu  gebrauchen. 

Nota  ob  ainer  aus  den  ainungsstenden  mutwilligerweis  ainem 
andern,  so  nit  in  der  ainung,  ursach  gebe  ze  Widerwillen,  das  der- 
selb  von  ime  überzogen  und  belangt  wurde,  ob  die  andern  hilf  ze 
thon  schuldig  sein  sollen. 

St.  Heidelb»  Verein  2.  Abachr,,  offeiibar  von  einer  eigh.  Aufeeich- 
nung  Chrs, 

351,  Bedenken  Ohrs,  über  Aufnahme  des  Kgs.:^)  Sept. 

Zu  bedencken,  wie  die  ku.  mt.  in  dise  ainigung  einge- 
nomen  möchte  werden  und  in  der  obligacion  und  revers 
vermeldet  wurde. 

Das  ir  mt.  mit  deren  oberosterreichischen  erblanden,">  der 
Grafschaft  Tirol,  Hegau,  Hohenperger  lendlin,  Swarzwald,  Preis- 
gau, Sunckau,  auch  Elsass,  zugleich  wie  ir  mt.  in  dem  schweb, 
band  als  ain  erzherzog  zu  Osterreich  gewest  ist,  mit  allen  be- 
zü-cken  und  grenzen,  darin  specificiert,  einnemen  thuen,  mit  dem 
beschaid,  wa  mit  sollichen  landen  ir  mt.  nit  in  offner  fehte  stunde  ; 
was  auch  ir  mt.  sonst  für  spenen  und  irrungen  mit  den  genacli- 
parten,  als  Venediger,  Grauenpundter  und  Schweizer,  hetten,  das 


ft)  Attf  dtm  Band  von  Chr. :  nota  marggrafsohaft  Burgau. 

351.  *)  Daaa  dieses  Bedenken  in  die  Zeit  der  Heilbronner  Verhctndlungen 
tjtkört,  ergiebt  sich  daraus^  dass  am  Schluss  die  ^hiesige  Deklaration'^  erwähnt  wird. 


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296  1663.  361.— 362, 

Sepu  solchi  spenne  vermag  der  enden  habenden  erbainigungen,  vertragen 
und  andern  austragen  ir  mt.  sich  mit  denselben  entscheiden  liesse; 
ob  aber  dieselben  oder  andere  über  billich  -rechterbieten  und  zu- 
wider derselben  erbainigung  vertragen  und  austragen  ir  mt.  in 
denselben  landen  angreifen  wurden,  das  alsdann  wir  verainigte  ir 
mt.  hilf  zu  thun,  doch  zuvor  ergangner  erkantnus,  wi^  semlichs 
in  hiegiger  declaration  begriffen,  schuldig  sein  sollen.*) 
St.  Heidelh.  Verein  18.    Eigh.  Aufzeichnung  Chrs. 

Sept.  u:i.  332.  Bedenken  Chrs.  wegen   Übernahme  der  Oberhaupt- 

mannschaft: 

auf  das  Ansinnen  wegen  Übernahme  der  Oberhauptmannschaft 
giebt  Chr.  nach  genommenem  Bedacht  folgende  kurze  Antivort: 
er  ist  der  Einung  mit  Rat,  Hilfe  und  Beistand  nach  Kräften 
zu  dienen  bereit,  hat  aber  seine  Gründe  gegen  Übernahme  der 
Oberhauptmannschaft  schon  vorgebracht  und  bittet  nocheinmal 
ihn  für  entschuldigt  zu  halten.  Sein  Rat  ist,  dass  Hz.  Albrecht 
von  Bayern  und  Hz.  Wilhelm  von  Jülich  die  Oberhauptmann- 
schuft  übernehmen;  wenn  sie  Bedenken  haben,  so  sollen  sie  in 
Friedenszeiten  abwechselnd  das  Amt  führen  und  die  Zusammen- 
beschreibungen,  Verhandlungen,  Gesandtschaften  und  alles  an- 
dere, was  nötig  ist,  leiten.  Wird  Gegenwehr  nötig,  so  erhalten 
sie  einen  Unteroberst,  d^r  hier  ernannt  werden  kann.  Dieser 
soll  das  im  gemeinen  Rat  beschlossene  mit  Rat  des  um  Hufe 
anrufenden  Fürsten  ausführen;  er  bekommt  einen  Feldmarschdll 
und  andere  Persmien,  loie  früher  beschlossen  wurde,  zur  Seite, 
auch  2  Oberste  über  2  Regimenter  Knechte,  denen  von  den 
Einungsff.  die  Hauptleute,  une  dem  Unteroberst  und  seinein 
Marschall  die  Rittmeister,  zugeordnet  werden.  Von  jedem  Für- 
sten sollen  5  Fussknechthauptleute  und  2  Rittmeister  hier  er- 
nannt werden;  ein  Hauptmann  soll  mindestens  400  M.,  ein 
Rittmeister  250  Pf.  haben;  in  Kriegszeiten  sollen  beide  Fürsten 
auch  den  Namen  Oberhauptleute  behalten,  aber,  wenn  es  nicht 
ihr  eigenes  Land  angeht,  von  persönlichem  Auszielien  befreit 
sein.^)  —  Heilbronn,  1553  Sept.  22. 

St.  Heidelb.  Verein  4,  5.    Ähachr. 

»)  Vollmacht  des  Kga.  für  seine  3  Gesandten.  St.  Heidelb.  Verein  16. 
Ahschr. 

362.  0  i^bd.  auch  ein  ablehnendes  Bedenken  Hz.  Albrechts,  mit  der 
Auf  sehr. :  perlectum  Heilbronn  Sept.  22. 


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363.-^65.  15Ö8.  297 

353.  Gf,  Wilhelm  von  Nassau  an  die  zu  Heilbronn  ver-  Se2}t  26. 
sammelten  Fürsten: 

Streit  mit  Landgf,  Philipp, 

bittet  de7t  Landyfen.  Philipp  zu  bewegen,  dass  er  ihm  und 
seinem  Sohn  die  entzogenen  Güter  restituiere,  die  von  ihm  be- 
ivüligte  gütliche  Unterhandlung  vor  sich  gehen  lasse  und  sich 
mit  seinem  billigen  Erbieten,  der  im  Passauer  Vertrag  erwähn- 
ten Revision  wegen  vor  alle  Stände  des  Reichs  zu  kommen, 
begnüge.  —  Dillenburg,  1558  Sept.  25. 

St.  Hessen  4,  18.    Abschr.*) 

354.  Mainz,   Trier,  Pfalz,  Bayern,  Jülich  und   Wirtbg.  Sept.  ^t. 
an  Hz.  Johann  Friedrich  d.  Ä.  von  Sachsen:^) 

bieten  sich  nocheinmal  zur  Vermittlung  mit  Kf.  August  an.  — 
ms  Sept.  27. 

3t.  HeideW.   Verein  ö,21.    Abachr.^y 

355.  Chr.  an  Markgf.  Albrecht:  3ept.  Ji'K 

Zurückweisung  der  Vorwürfe  des  Markgf en. 

Antwort  auf  dessen  Schreiben  dat.  Bremeiiy  Juli  19.  Bedauert 
das  Blutvergiessen  und  weist  den  Vorumrf  ztcrück,  als  hätte 
der  Heidelb.  Verein,  wenn  er  Lust  gehabt,  dasselbe  verhüten 
können;  ausserdem  hat  weder  er  noch  der  Hz.  von  Jülich  wider 
die  in  Heidelberg  versprochene  Unparteilichkeit  gehandelt.  — 
Heilbronn,  155S  Sept.  28. 

Ced.:  Erwidert  auf  den  Zettel  in  dem  Schreiben  von  Braun- 
schweig  aus,^)  dass  er  zwar  bei  diesen  gefährlichen  Lauften 
einige  Reiter  annimmt,  aber  ihrer  Einung  gemäss  nur  zur 
Defension  und  zur  Beschützung  von  Land  und  Leuten;  wird 
9ich  nach  der  Heidelb.  Erklärung  halten.'^ 

St.  Brandenburg  1  h.    Abschr. 

a)  ÄufKhr.:  lectum  Hallb.  olct.  9.  —  darauf  lit  ein  urkond  dem  botten  in  namen  der  char* 
nad  forsten  gegeben,  diiee  eingedenk  sn  leln. 

b)  Äuftekr. :  perlectom  Hailbronn  S9.  sept.  68. 

364.  *)   Vgl  nr.  322,  380,  392. 

356.  *)  nr.  329. 

*)  Das  gemeinsame  Schreiben  von  Heübronn  aus  an  den  Markgfen,  bei 
I>ruffel  IV,  266;  vgl  dazu  unten  nr.  368. 


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298*  1ÖÖ8.  SSf.-SdS. 

S$pi.  29.  3S€.  Mainz,  Pfalz,  Bayern,  Wirtbg.  und  die  trierischen 

Gesandten  an  Hz.  Wilhelm  von  Jülich: 

ersuchen  ihn  um  Übernahme  der  Oberhauptmannschaft  neben 
Hz.  Chr.  von  Wirtbg.  —  Heilbronn,  1553  Sept.  29. 

St.  HeideJh.   Verein  21  B,    Konz. 
Sept.  SS  7.  Jülichsches  Memorial: 

Vermittlung  zwischen  Marhgf.  Albrecht  und  seitun  Gegnern. 

der  Hz.  von  Jülich  hat  früher  an  Chr.  geschrieben,  was  der 
Markgf.  wegen  weiterer  gütlicher  Verhandlung  über  sie  beide 
erklärte;^)  darauf  hat  er  noch  keine  Antwort  erhalten,  deshalb 
sollen  die  jülicher  Gesandten  jetzt  in  Heilbronn  um  Bescheid 
anhalten,  was,  ob  der  Markgf  weiter  ansuche  oder  nicht,  auf 
sein  Erbieten  zu  thun  und  zu  lotsen  ist;  namentlich  ist  auf 
Mittel  zu  denken,  wie  der  Friede  zu  erreichen  ist;  würdeti  aUe 
die  Haufen  Reiter  und  Knechte,  die  jetzt  in  der  deutschen 
Nation  auf  den  Beinen  sind,  zertrennt,  so  gereichte  dies  der 
Nation  zum  Nutzen  und  den  Einungsverwandten  zu  grosser 
Stärkung  und  Ansehen;  das  ist  leichter,  solange  das  Kriegs- 
Volk  zusammenläuft,  als  wenn  es  schon  ganz  beisammen  ist.^ 

St.  Heiddb.  Verein  4,  6.     Or.^\ 

Sept  29.  338.  Was  am  29.  Sept.  über  weitere  Aufnahmen  in  den 

Verein  beraten  und  beschlossen  tvurde: 

1.  Der  Erzb.  von  Köln  soll  in  die  Einung  genommen  wer- 
den; will  er  eine  Stimme  haben,  soll  er  wie  die  jetzigen  Einungs- 
verw.  angelegt  werden;  zuvor  soll  er  sich  aller  Vereine  mit 
Brabant  und  anderen  begeben;^)  das  soll  Trier  mit  ihm  ab- 
handeln; will  er  dann  in  die  Einimg,  soll  er  es  dem  obersten 


357.  >)   Vgl,  nr.  331  n.  1. 

*)  Auf  Wunsch  des  Hzs.  Wilhelm  wurde  auch  ein  Bittschreiben  an  Hz. 
Heinrich  von  Braunschtceig  erlassen,  er  möge  sich  gegen  die  Stadt  Herford  — 
welche  von  Hz.  Phüipp  Magnus  dort  gelassenes  Geld  den  Gegnern  ausgdie/ert 
Iwite  —  freundlich  finden  lassen  und  sie  mit  thäüichem  Vorgehet^  verschonen. 
—  St.  Heiddh.   Verein  24.    Abschr. :  vgl.  nr.  504. 

•)  Aufschr.  von  Chr.:  ist  mir  von  Gjolch  kain  schreiben  worden,  weis« 
auch  kain  mittel  der  vergleichang ;  möchte  Gülch  mir  die  forschlagen. . —  Pfalz 
were  der  besten  onderhandler  ainer.  —  Vgl.  nr.  373. 

358.  *)  Vgl.  nr.  300  n.  4. 


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3Ö8.  156S.  299 

Hauptmann  anzeigen  unter  Mitteilung  aller  seiner  gelegenheit,  Sept,  ü9, 
auch  der  Einvnlligung  von  Kapitel,  Ritterschaft  und  Land- 
schaft,   Der  oberste  Hauptmann  soll  es  dann  bei  der  nächsten 
Zusammenkunft  den   Einungsverw.  zu  endgültigem  Beschluss 
vorlegen. 

2.  Ebenso  wurde  die  Aufnahme  von  Münster  beschlossen; 
da  der  B.  nur  1000  Kn.  und  300  Pf.  als  Hilfe  anbietet,  soll 
ihm  Jülich  mitteilen,  wenn  er  gleiche  Stimme  in  der  Einung 
haben  wolle,  müsse  er  au^h  die  gleiche  Anlage  tragen;  wolle 
er  aber  keine  Stimme,  nehme  man  ihn  mit  obiger  Zahl  auf  und 
leiste  ihm  im  Fall  der  Not  die  gleiche  Hilfe  loie  er  den  Stän- 
den. Seinen  Entschluss  soll  der  B.  dem  obersten  Hauptmann 
mitteilen,  damit  dieser  auf  der  nächsten  Zusammenkunft  be- 
richte.. 

3.  Der  B.  von  Paderborn,  der  sich  noch  nicht  erklärt  hat, 
soll  bei  dem  obersten  Hauptmann  ansucJien  und  sich  erklären, 
dieser  es  dann  an  den  Verein  bringen. 

4.  Wenn  die  Gesandten  von  Lothringen  kommen,  soll  sie 
der  oberste  Hauptmann  anhören  und  ihnen  sagen,  ihr  Herr 
sei  in  des  französ.  Kgs.  Verwahrung,  die  Mutter  von  dem  Kg. 
ihres  Widems  und  ihres  Kindes  beraubt,  der  Hz.  von  Lothringen 
habe  allerlei  Späne  mit  Pfalz,  Trier  und  Mainz,  und  wie  er 
mit  Frankreich  stehe,  sei  bekannt;  ifire  Antwort  soll  der  oberste 
Hauptmann  den  Einungsverw.  berichten,  damit  man  auf  der 
iiächsten  Zusammenkunft  weiter  davon  verhandle. 

5.  Der  Kardl.  von  Augsburg  soll  morgen  gehört  werden 
und  dann  die  Einungsverw.  beschUessen,  wie  er  aufgenommen 
werden  soll. 

6.  Hessen  soll  zur  Antwort  erhalten,  dass  man  ihn  mit 
gleicher  Stimme,  doch  auch  gleicher  Anlage  wie  andere  auf- 
nehmen wolle;  er  soll  sich  darüber  dem  obersten  Hauptmann 
erklären,  der  Befehl  haben  werde,  ihm  gegen  Obligation  und 
Ratifikation  die  Anzahl  der  Hilfe  und  Einungsnotel  zu  eröffnen.^) 

*)  Auf  Klagen  des  Landgfen,  Philipp  hin  wandte  man  sich  Sept.  28  an 
Kg.  Ferdinand,  er  soüe  beim  Ksi\  dahin  tcirken,  dass  die  Fassauer  Verordnung 
sowohl  in  Beeng  auf  die  darin  angeordnete  Revision  als  in  Bezug  auf  den 
SUUstand  der  Progesse  am  K.G.  befolgt  werde.  —  Dem  Landgfen.  schrieb  man^ 
er  müsse  seine  Klagen  auch  an  den  röm.  und  böhm.  Kg.  sowie  an  andere 
Passauer  Unterhändler  gelangen  lassen:  ein  Schreiben  an  das  K.G.  um  Ein^ 
Stellung  der  Prozesse  habe  man  als  aussichtslos  aufgegeben.  —  St.  Hessen  A., 
Absehr.     Vgl.  Neudecker,  Neue  Beiträge  S.  70. 


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300  15^-  358.—36(J. 

Sept.  29.  7.  Wenn  Hz.  August  ansuchty  soll  er  mit  gleicher  Anlage 

und  Stimme  tote  die  andern  aufgenommen  werden. 

8.  Über  cc.  12  Stimmen  sollen  nicht  in  den  Verein  ge- 
nomfnen  werden;  was  weiter  aufgenommen  tvirdy  soll  mit  Vor- 
wissen  und  Bewilligen  aller  Einungsverw.  geschehen. 

9.  Weiter  kam  vor,  wa^  man  thun  solle,  wenn  die  Städte 
Strassburg,  Augsburg,  Köln,  Frankfurt  und  Ulm  Aufnahme 
begehren.  Es  tvurde  beschlossen,  sie  an  den  obersten  Haupt- 
mann zu  weisep.,  der  die  Gelegenheit  einer  jeden  anhören  und 
zur  Beschlussfassung  auf  der  nächsten  Zusammenkunft  den 
andern  berichten  und  die  Sache  dahin  dirigieren  soU,  dass  sie 
mit  Reitern  und  Knechten  belegt,  diese  zu  Geld  angeschlagen 
und  also  ihre  Gebühr  in  Geld  erlegt  werden  soll. 

St.  Heidelb.  Verein  4,  9.  —    Vffl.  Stumpf  S.  179  ff.   die  eiUsprechett- 
den  Punkte  im  Abschied. 

Okt.  3.  359.  Chr.  an  Gf.  Sebastian  von  Helfenstein: 

Beruf utig  nach  Stuttgart. 

Wolgeborner,  lieber  oheim  und  getreuer !  Unser  freundliches 
begehr  ist,  du  wollest  dich  alsbald  erheben  und  dich  gen  Stutgart 
verfügen,  also  das  du  gewiesslich  auf  schierstkünftigen  donnerstag 
gegen  abend  bei  uns  allda  erscheinen  thuest.  —  Heilbrofin,  1553 
Okt.  3. 

üniversitätsbibl.  Tübingen,  M.  h.  499.    Abschr. 

Okt.  6.  360.  Chr.  an  Ksr.  Karl: 

Heidelb.  und  egerisclier  Bund. 

erhielt  vom  Ksr.  am  25.  Aug.  ein  Schreiben,^)  er  solle  seine 
Einungsverw.  zum  gemeinsamen  Eintritt  in  das  Engerer  Bünd- 
nis oder  zur  Zusammenziehung  der  beiden  Bündnisse  bewegen. 
Da  ohnedies  eine  Zusammenkunft  in  Heilbronn  bevorstand,  um 
über  gegenseitigen  Schutz  und  besonders  über  Handhabung  des 
Landfriedens,  auch  über  Beayitwortiing  anderer  ansuchender 
Stände  zu  beraten,  so  berichtete  er  ihnen  hier  den  kais.  Auftrag. 
Hierauf  nun  von  iren  1.  und  der  abwesenden  gesandten  mir  sambt- 
lich  vermeldet  und  antwort  geben  worden,  das  E.  kei.  mt.  an  mich 
gethon  schreiben  und  obvermelt  ersuchen  sie  anders  nit  dann  aus 


360.  *)  nr.  317. 


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360.-391.  1558.  301 

fridliebendem,  ganz  gnedigistem,  wolmainenden  gemuet  und  mai-  Okt.  6. 
uung  beschehen  sein,  verstanden  hetten,  dessen  auch  E.  kei.  rat. 
sie,  chur-  und  forsten  sambt  der  abwesenden  gesandten,  under- 
thenigisten,  billichen,  hohen  dank  sagten  und  das  sie  derhalber 
wolgenaigt  weren,  wo  die  egerisch  bundnus  iren  wirklichen  fur- 
gang  hette  oder  noch  erlangen  wurde,  alsdann  onebeswert  ze 
sein,  eines  freuntlichen  verstandtz  (wes  sich  ain  iede  ainigung 
gegen  der  andern  vertreulichen  zu  versehen)  zu  vergleichen,  der 
andertenigisten  Zuversicht,  E.  kai.  mt.  wurde  dessen  ain  gnedigsts 
benuegen  und  gefallen  haben.  Und  dieweil  ich  mit  im  1.  eben 
ains  bedenkens  und  dameben  E.  kei.  mt.  liievor  auch  gehorsam- 
lich angezeigt,  das  mich  underthenigist  für  gut  ansehe,  dise  Sachen 
anf  künftigen  reichstag  einzestellen,  hab  E.  kei.  mt.  ich  solhes 
biemit  abermaln  (als  deren  undertenigister,  gehorsamer  fürst)  nit 
unangezeigt  sollen  lassen  und  thue  E.  kei.  mt.  mich  underthenigst 
zu  gnaden  bevelhen.  —  Heilbronn,  1553  Okt.  6. 

Wien.     WüHtembergica  2  E.     (h-.  präs.  Okt.  17. 

361.  Johann  Knoder  und  Johann  Fessler  an  Chr. :  okt.  6. 

Chrs.  Obligation  gegen  den  Kar. 

haben  dessen  Befehl  nach  wegen  der  dem  Ksr.  bei  Rückgabe 
von  Schorndorf  und  Kirchheim  gegebenen  Obligation  und  des 
von  ihm  erhaltenen  Reverses  nachgedacht.^)  Dass  jene  harte 
und  gefährliche  Obligation  zurückgebracht  oder  doch  kassiert 
würde,  wäre  sehr  gut;  sie  raten  aber  nicht,  es  durch  ein  Schrei- 
ben oder  eine  Botschaft  anzuregen;  dazu,  dass  es  wohl  nichts 
nützen  uilrde,  toürde  es  noch  beim  Ksr.  allerlei  Verdacht  er- 
wecken, namentlich  dass  Chr.  ganz  allein  kgl.,  gar  nicht  kaiser- 
lich sein  wolle,  besonders  da  erst  neulich  die  Resignation  der 
Gfsch.  Mömpelgard  und  dazu  die  der  burgund.  Herrschaften 
geschah,  wovon  bei  der  jetzigen  Schickung  gehandelt  werden 
soll  und  worüber  am  kais.  Hofe  hievor  allerlei  geredet  wurde. 
Es  könnte  dies  bewirken,  dass  die  vielleicht  vergessene  Obli- 

361.  *)  Die  Obligation  I,  261b;  der  Revers  bei  Beyseher  19, 1,  45f.  Heu- 
hronn,  Okt.  5  hatte  Chr.  an  Kessler  geschrieben,  da  ihm  der  Ksi'.  den  Asperg 
f^me  eine  ObUgaiion  frei  eingeräumt  hohe  und  da  er  den  Liz.  EissUnger  wegen 
Resignation  der  mömpelgard.  und  burgund.  Lehen  wieder  an  den  kais.  Hof 
abfertigen  werde,  soüe  F.  mit  Knoder  erwägen,  ob  Chr.  den  vom  Ksr.  erhalte- 
nen Revers  zurückgeben  und  dafür  um  Herausgabe  der  Obligation  naclhsuchen, 
oder  ob  er  damit  noch  länger  warten  solle.  —  Ubd.  Or.  —  Vgl.  übrigens  nr.  367. 


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302  IBM.  3^1.— Ä?Ä 

Okt.  6.  gation  wieder  hervorgesucht  und  sogleich  oder  sonst  je  nach 
der  Lage  allerlei  begehrt  würde,  was  sie  enthält  Raten  des- 
halb,  dieses  Ansuchen  für  jetzt  einzustellen.  Wenn  aber  Chr. 
auf  dem  künftigen  Reichstag  oder  sonst  an  den  kais.  Hof 
kommt,  dürfte  je  nach  der  Lage  weniger  bedenklich  sein,  dass 
Ohr.  selbst  beim  Ksr.  oder  beim  B.  von  Arras  dies  anregte  und 
einen  Versuch  machte.  Dann  könnte  er  bei  einer  abschlägigen 
oder  aufzügigen  Antwort  aufs  beste  mündlich  replizieren,  unt. 
and.  auch,  was  dieser  Festungen  halb  zu  Heilbronn  und  seit- 
her oft  verhandelt  und  durch  welche  Gründe  er  zu  der  Obli- 
gation gezwungen  umrde;  dies  könnte  je  nach  Gelegenheit  zur 
Erlangung  der  Obligation  dienlich  sein.  —  Stuttgart,  155S  Okt.  6. 

St.  Rom,  Kais.  6  c.    Kam. 

Okt.  6.  362.  Memorial,  was  dem  Erzb.  von  Köln  auf  sein  An- 

suchen um  Aufnahme  in  die  Einigung  beim  Erzb.  von  Trier 
von  diesem  im  Namen  der  zu  Heilbronn  versammelten  Fürsten 
geantwortet  werden  soll: 

er  soll  sich  erklären,  ob  Kapitel,  Ritter-  und  Landschaft  dem 
Beitritt  zur  Einigung  zugestimmt  haben;  ferner  dass  er  in 
keiner  andern  Einigung,  Bund  oder  Verständnis  noch  sonst 
irgendwie  verpflichtet  sei,  sondern  unverbunden  und  frei  stehe: 
dass  er  aber  von  einem  andern  Bund,  wenn  er  in  einem  solchen 
wäre,  sich  vor  dem  Eintritt  in  diesen  ganz  zurückziehe.^)  Er- 
halten die  Einungsff.  entsprechende  Antwort  tmd  BevHlligung, 
wollen  sie  den  Kfen.  mit  gleicher  Hilfe  nnd  Stimme  in  den 
Verein  aufnehmen.  Was  den  vom  Kfen.  von  Köln  an  Trier 
gebrachten  Wunsch  betrifft,  ihn,  Kapitel  und  Landstände  vor- 
her über  die  Hilfe  und  Dauer  der  Einung  zu  verständigen,  so 
haben  die  Einungsff.  noch  keinem  Stand,  der  in  die  Einung 
zu  kommen  tvilnechte,  das,  worüber  sie  sich  verglichen,  mitge- 
teilt, ehe  derselbe  sich  erklärte,  wie  er  aufgerwmmen  toerden 
wolle;  die  Hilfe  sei  nicht  übermässig  hoch,  Irrungen  und  Feinden, 
die  vor  der  Aufnahme  bestehen,  müssten  aufgenommen  werden. 
Bewilligt  der  Kf.  dies  alles,  soll  er  es  an  Chr.  aU  Haupt- 
mann mitteilen,  der  ihm  weitere  Antwort  geben  wird.  —  Heil- 
brorm,  1553  Okt.  6. 

St.  Heidelh.  Verein  4, 13.    Abschr. 
362.  *)  Vgl.  Mu  diesir  Forderung  nr.  3W  n.  4. 


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363.-^366.  1568.  308 

363.  Markgf.  Karl  von  Baden  an  Chr.:  Okt.s. 

Besuch  bei  Chr.  und  Hg.  Alhreeht  in  Stuttgart. 

am  8.  Okt.  in  Stuttgart  zu  sein  und  sich  mit  Hz.  Albrecht  von 
Bayern  zu  besprechen  und  bekannt  zu  machenj  wie  Chr.  in 
seinem  Schreiben  ivill,  ist  ihm  wegen  seiner  Geschäfte  und  der 
Grösse  des  Wegs  unmöglich;  dagegen  hofft  er,  am  9.  bei  ihnen 
einzutreffen.  —  Mühlburg,  155H  Okt.  8. 

St.  Baden  9  b  II,  8.     Or.  prm.  Stuttgart,  Okt.  9. 

364.  NikolaSy  Hz.  von  Lothringen,  Vormünder,  an  Chr. :  okt.  w. 

beglaubigt  den  Alexander  von  Braubach  zu  einer  Anzeige.^)  — 
Nancy,  155S  Okt.  10. 

St.  Heidelb.   Verein  23,  28.     Or.  prOa.  Stuttgart,  Dez.  iß.») 

36o.  Markgf.   Albrecht   an   Mainz,   Pfalz,    Bayern  und  okt,  ih. 
Wirtbg.: 

Beruhigende  Erklärungen. 

erkielt  ihre  Antwort^)  auf  sein  Schreiben  von  Bremen  aus;  be- 
dauert  den  Tod  so  manchen  ehrlichen  Mannes  in  den  zwei 
Schlachten;  ist  aber  dazu  gezwungen  worden.  Er  hat  seine 
Verträge  nicht  so  unrecht  erlangt,  wie  seine  Gegner  sagen;  was 
einer  in  Krieg  und  Fehden  verschreibt,  muss  er  gerade  so  hal- 
ten ioie  etwas  anderes;  toenn  es  jetzt  so  steht,  dass  man  nicht 
mehr  halten  loül,  was  man  mit  Treue  und  Glauben  beteuert 
dann  möchte  man  ebensolieb  in  der  Türkei  wohnen.  Bittet, 
sein  voriges  Ansuchen  nicht  unfreundlich  aufzunehmen  und 
sich  gegen  ihn  nicht  zu  Ungutem  bewegen  zu  lassen;  xoie  des 
von  Plauen  Schreiben  an  den  Kg.,  das  er  niedergeworfen  hat 
und  von  dem  Abschr.  beiliegt,^  zeigt,   soll  deshalb  bei  ihnen 

364.  *)  Brackenheitn,  Nov.  15  beriehiet  van  Massenbach  an  Ohr.,  Alexan- 
der wm  Braubach  habe  ihm  geschrieben,  er  sei  mit  Kredenz  zu  Chr.  abgefer- 
tigt, sei  aber  unterwegs  erkrankt  und  habe  sich  zu  seinem  Schwager  nach 
Homberg  führen  lassen:  von  Massenbach  möge  zu  ihm  reiten;  dieswoUeer 
[von  Mass.]  am  Sonntag  thun.  —  Ebd.  Or.  präs.  Tübingen,  Nov.  19. 

»J  eodem  Chr.  an  den  Hz.  von  Lothringen :  er  habe  von  Braubaehs  Wer- 
bung gehört;  eine  Entschuldigung,  dass  der  Hz.  keine  Gesandten  nach  HeiU 
brenn  sehiekU,  wäre  unnötig  gewesen,  da  Chr.  wohl  wusste,  dass  es  m  der  kurzen 
Zeit  nicht  möglicJt  war.  —  Ebd.  Konz. 

365.  *)  Druffel  IV,  266. 

,  ^)  Dat.  Lager  vor  Bayreuth,  Okt.  9.    Man  muss  in  aller  Eüe  dazu  ^nun, 


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304  166B.  $65.^366. 

Okt.  13.  angesucht  werden.  Man  sagt,  dass  man  zu  Zeitz  jetzt  allerlei 
praktiziere,  um  den  Bund  zu  erweitern;^)  hofft,  dass  sie  sich 
zu  dem  treulosen  Bund  nicht  bereden  lassen;  ist  mit  ihrem 
Erbieten  zufrieden.  Kam  gottlob  wieder  in  seinem  Lande  an 
und  nahm  die  ihm  abgedrungene  Stadt  Hof  toieder  ein.*)  WiU 
gegen  sie  alle  nichts  thun  noch  ihr  Land  oder  ihre  Leute  an- 
greifen; hofft,  dass  sie  sich  ebenso  halten  und  ihre  Einung, 
welche,  me  sie  schreiben,  zum  Schutz  vmi  Land  und  Leuten 
gemacht  ist,  der  anderen  der  Pfaffen  und  ihres  Anhangs  nicht 
anschliessen.  —  Was  den  Zettel  von  Pfalz  und  Wirtbg.  betrifft,^) 
so  sagten  zwar  die  Rittmeister  das  Gegenteil;  da  er  es  nun 
aus  dem  Zettel  anders  findet,  so  ist  er  damit  wohl  zufrieden. 
—  Hof,  1553  Okt.  i3.«) 

St.  Heidelb.  Verein  9  V.     Or.  und  Äbsehr.*)  irräs.  Stuttgart,  Okt.  23. 
Okt.  15.  366.  Kf.  Friedrich  an  Chr.: 

Kf.  August  und  der  Heidelb.  Bund. 

schickt  mit,  was  ihm  Landgf.  Philipp  von  Hessefi  unter  Bei- 
schluss  eines  Originalschreibens  von  Kf.  August  geschrieben 
und  was  er  ihm  darauf  geantwortet  hat;^)   hofft,  damit  dem 


a)  Auf  der  Abtekr,  ttekt,  wm  Kur»*  Hand:  das  original  ist  PfaU  geschickt  wordan. 

daas  der  Markgf.  nicht  wieder  aufkommt ;  denn  er  hat  heimUehe  Gehilfen :  rät, 
dass  der  Kg.  an  Pfalz  sehreibe  und  sie  zur  Hilfe  ermahne ;  da  sich  des  Efen* 
von  Sachsen  Unterthanen  jetzt  vom  Marhgfen.  bestellen  lassen  und  der  älitre 
Reuss  ein  Bädetführer  sein  soll^  soU  der  Kg.  dem  Kfen.  schreiben,  dass  er  du" 

selben  abfordere —  Ebd.  Abschr.  —   Vgl.  Wenck,  Ärch.  f.  d.  sächs.  Gesch. 

N.  F.  B,  261. 

»)   Vgl.  G.  Wolf,  N.  Ärch.  f.  sächs.  Gesch.  17,  324  ff. 

*)  Am  11.  Okt.;  vgl.  den  Bericht  in  Chr.  Meyer,  Hohm^zolUrisehe  h^hT" 
schungen  3,  90  ff. 

»)   Vgl.  nr.  355. 

•)  Schon  Okt.  12  hatte  Kf.  Friedrich  an  Chr.  ein  Schreiben  des  Landgf mu 
Phüipp,  dat.  Kassel,  Okt.  6,  geschickt,  worin  dieser  berichtet,  der  Markgf.  sei 
mit  14  Kleppern  in  sein  Land  geritten.  —  St.  Ff  alz.  Miss.  7.  Or.  präs.  Stutt^ 
gart,  Okt.  16. 

366.  *)  Der  Landgf.  hatte  ein  Schreiben  des  Kfen.  August,  dat.  Lichten- 
berg, Okt.  6,  mitgeschickt,  worin  dieser  auf  die  Frage,  ob  er  in  die  Einung 
kommen  wolle  oder  nicht,  deren  Inhalt  zu  wissen  begehrte  (Druff el  JF,  SSO). 
Heidelberg,  Okt.  15  antwortete  Kf.  Friedrich  dem  Landgfen.,  nach  der  Mit- 
teilung  an  seinen  Oberamtmann  Alexander  von  der  Tann  werde  er  an  Kf.  Aw' 
gust  den  Inhalt  der  Einung  wohl  berichten  können.  Was  die  Hilfe  hetr^Sj 
so  könne  August  leicht  ebensoviel  tragen  wie  die  andern.     WSrde  dieser  oder 


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3^.-367.  1668.  305 

Heilbronner  Abschied  und  anderen   Verhmtdlungen  nicht  zu-  okt.  w. 
wider  gehandelt  zu  haben})  —  Heidelbergy  1553  Okt  15. 

St.  Heidelb,  Verein  7,  ^1.     Or,  präs.  Hohenurach,  Okt.  19. 

367.  Instruktion  Ohrs,  für  Liz.  Eisslinger  zu  einem  An-  oht.ie. 
bringen  beim  Ksr.  und  auch  bei  dessen  Hof  raten: 

Chra.  Schaden  am  Asperg.  Obligation  für  Schorndorf  und  Kirchheim. 
Belehnung  Gf.  Georgs.  Wirtbg.  Privilegien.  Königsbronn.  Wolf 
Thomans  Erben, 

er  soU  sich  mit  Gf.  Georgs  verordneten  Räten  alsbald  an  den 
kais.  Hof  verfügen,  um  Audienz  bitten,  für  Rückgabe  des 
Schlosses  Hohenasperg  danken,  darauf  hinweisen,  dass  Chr. 
mit  höchster  unser  ungelegenheit  und  unstatten  zur  Bezahlung 
der  Kn.  9445  fi.  dargeliehen  und  die  Viktualien  um  4842  fl.  31  kr., 
höher  als  die  Schläge  jetzt  sind,  übernommen  und  an  Hausrat, 
Munitio7i,  Harnasch,  Weinfässern  und  anderem  grossen  Scha- 
den erlitten  habe,  auch  die  Gebäude  kaum  mit  20000  fl.  wieder 
in  stand  setzen  könne.  Der  Ksr.  möge  sich  das  zu  Herzen 
nehmen  und  auf  eine  gnädigste  ergetzung,  auch  Rückzahlung 
des  Geliehenen  bedacht  sein. 

Ferrer  und  zum  dritten^)  als  in  einantwortung  beeder  stett 
Schorndorf  und  Kirchen  ir  kei.  mt.  uns  ein  revers  zugestelt,  dar- 
gegen  wir  uns  gegen  ir  mt.  obligieren  muessen,  wie  semlichs  ir 
mt.  allergnedigist  wissend,  so  weren  wii*  underthenigist  erbietig, 
ierer  kei.  mt.  angeregten  revers  gehorsamlich  hinauszugeben,  mit 
underthenigister  bitt,  uns  unsere  Obligation  auch  widerumben  aller- 
gnedigist zu  banden  zu  stellen. 

Ferner  soll  er  um  Belehnung  Gf.  Georgs  mit  Mömpelgard 
und  den  drei  burgundischen  Herrschaften  sollizitieren,  um  Be- 


einer  seiner  Einungsverw.  bei  Chr.  als  oberstem  Hauptmann  ansuchen,  so  wür- 
den sie  mit  ordentlicher  Session,  Stimme  und  Hufe  aufgenommen:  toolUe  aber 
der  Kf  mit  geringerer  Hilfe  beiireten,  so  würde  es  mit  Session  und  Stimme 
auch  anders  gehalten :  jedenfalls  würde  für  August  dieses  Verständnis  viel  er- 
träglicher sein  als  das  von  Eger;  gedr.  bei  Neudecher,  Neue  Beiträge  1,  S.  76  f. 

<)  Die  Bemerkungen  Über  das  Verhältnis  des  Heidelb,  Bundes  zu  Kur» 
eaehsen  bei  Druffel  IV  S.  294  n.  ii  sind  nicht  gutreffend.  Schon  zu  Moris^ 
Zeiten  war  mehr  als  ein  äusseres  Freundschaftsverhältnis  vorhanden ;  das  Be- 
wusstsein  der  Interessengemeinschaft,  die  Einheit  in  der  Opposition  gegen  den 
Ksr.  verband  beide  Teile,  und  auch  schon  Moriz  gegenüber  bestand  der  Wunsch, 
ihn  in  die  Einung  aufzunehmen;  vgl.  nr.  103  n.  1,  157,  163. 

367.  *)   Vgl.  zu  diesem  Punkt  nr.  361. 

Ernst,  Brtefw.  dM  Hm.  Obr.  U.  20 


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306  IßßÖ.  367.-368, 

Okt.  16.  stätigung  der  wirtbg,  Privilegien  mit  Ausdehnung  auf  Gf.  Georg, 
die  Gfsch,  Mömpelgard  und  die  Herrschaft  Reichenweiher,  auch 
Horburg,  nachsuchen,  auch  um  die  jetzige  neue  Begnadigung 
mit  gleicher  Ausdehnung  anhalten,  beil.  Schreiben  dem  Ksr. 
oder  dem  B.  von  Arras  oder  in  den  deutschen  Rat  übergeben, 
den  verhafteten  früheren  Abt  von  Königsbronn  betr.,  für  Wolf 
Thomans  Erben  eintreten,  dass  ihnen  das  arrestierte  Erbe  ganz 
oder  doch  teilweise  ausgefolgt  werde.  —  Stuttgart,  155H  Okt.  Iß. 

St.  Äsperg  5.     Or. 

Okt. 20.  368.  Hz.  Albrecht  an  Chr.: 

Gff.  von  öttingen.    Markgf.  Älh-echi.    Gf.  vom  Haag. 

erhielt  von  ihm  zu  Pfaffenhofen  zwei  Schreiben  nebst  der  kais. 
Kommission  wegen  der  Gff.  von  öttingen;  muss  hierin,  obwohl 
er  der  Sache  viel  lieber  überhoben  wäre,  der  Parteien  weiteres 
Afisuchen  erwarten.  —  Schickt  Zeitungen  über  Markgf.  Alb  recht, 
Abschr.  von  Briefen  des  röm.  Kgs.  an  Kf.  August,  an  den  Kfen. 
und  an  Markgf.  Hans  von  Brandenburg,  von  der  Antwort  des 
Kfen.  August  und  namentlich  von  der  Antwort  des  Kgs.  auf 
sein  [Albrs.J  Schreiben,  worin  er  ihn  erinnerte,  die  übrigen 
Kriegsstände  auch  mit  in  den  Vertrag  zu  ziehen.  Erinnert  an 
seine  Meinung  hierüber  in  Heilbronn,  wie  wir  auch  gern  ver- 
holfen  hetten,  damit  dem  marggrafen  auf  sein  scharpf  und  unsert- 
halb  unverdient  schreiben  mit  ainer  statlichem  antwurt  begegnet 
worden,  darin  sich  dann  E.  L  mit  uns  freuntlich  verglichen ;  aber 
an  wem  es  erwunden,  wissen  E.  1.  auch.').  Sie,  die  Einungs- 
stände,  müssen  wohl  aufmerken,  namentlich  wenn  der  Kg.  sich 
auch  vertragen  und  die  Last  von  sich  weisen  würde.  Hätte 
der  Markgf.  anderstwo  ain  verstand  und  beilag,  und  die  Sache 
ginge  dahinaus^  wie  man  sagt,  dann  wäre  es  noch  beschtver- 
licher.  Bittet,  die  kgl.  Schreiben  an  Kf.  Friedrich  mitzuteilen; 
schickt  des  Kgs.  Antwort  tvegen  des  Gfen.  vom  Haag,  das  ihm 
allerlei  Nachdenken  macht,  namentlich  da  er  vom  kais.  Hof 
hart,  dass  man  dort  von  seinem  Thun  und  Gewerbe  wenig 
wissen  unll.  —  München,  1553  Okt.  20. 


868.  *)  Vgl.  dts  Zasius  Bericht  von  Okt.  9,  Druffel  IV,  283.  ÄMch  Za- 
8iu8  schreibt  hier  dem  He.  Albrecht  eine  schärfere  Richtung  su  und  schiebt  die 
Schuld  vor  allem  auf  den  Kfen.  von  Mainz :  doch  sollen  auch  Chr.  und  die 
Jülich.  Gemndten  es  gegen  den  Markgfen.  nicht  so  gar  ernstlich  meinen. 


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Ced.:  Bittet,  auf  Fertigung  der  Obligation  für  den  Kg,  Oht.  20. 
bedacht  zu  sein. 

St,  Bayr.  Miss.  3.     Or.^)  präs.  Stuttgart,  Okt.  24, 


369,  Chr.  an  Kf.  Friedrich:  Okt.  21. 

Kf.  August;  Friedrichs  Klage  Übtr  das  bünd,  Kriegsvolk:  Marhgf. 
Albrecht. 

erhielt  von  ihm  vier  Schreiben  vom  15.,  17.  und  18.  d.  M.,  eines 
in  Hohenurach,  eines  in  Tübingen  und  zwei  hier. 

Ist  mit  des  Kfen.  Antxoort  an  den  Landgfen.  wegen  Au- 
giists  von  Sachsen  einverstanden;  glaubt,  derselbe  werde  bei 
ihm  ansuchen;  er  will  ihm  dann  dem  Heilbronner  Abschied 
gemäss  antworten. 

Hat  ungern  gehört,  dass  sich  das  bündische  Kriegsvolk 
gegen  des  Kfen.  Verwandte  in  der  Oberpfalz  so  feindlich  er- 
zeigt  ;^)  allein  wo  der  Feind  erfährt,  dass  etwas  von  seinen 
Gegnern  zu  den  Freunden  geflüchtet  sei,  geht  es  nicht  anders  zu. 

Dankt  für  die  Abschr.  des  Vertrags  zmschen  Kf.  August 
und  Markgf.  Albrecht,^)  Da  dieser,  vrie  die  Zeitungen  sagen, 
sich  wieder  mit  Reitern  und  Knechten  versieht  und  in  sein 
Land  ziehen  soll,  so  ist  gute  Kundschaft  nötig,^)  Hielte  in 
diesem  Fall  für  gut,  bei  beiden  Teilen  um  die  Gütlichkeit  nach- 
zustuihen;^)  Bamberg,  Würzburg,  auch  Nürnberg  werden  sich 
jetzt  wohl  eher  als  vorher  dazu  bewegen  lassen,  —  Nürtingen, 
1553  Okt.  21. 

St,  HeidtU).  Verein  7,  21.    Kons, 


a)  4  cito. 

369.  ')  Oku  17  hatte  Kf.  Friedrich  bei  Chr.  Ober  Ausschreitungen  des 
^fündischen  Kriegsvolks  in  seinem  Markt  Kirchenthumbach  geklagt,  wo  markgfl, 
Güter  herausgefordert  umrden.  —  St,  Brandenburg  1  d.  Or,  präs.  Tübingen, 
Okt.  20. 

«)  Horüeder  S.  1144  f, 

•)  Okt.  20  hatte  Chr,  den  Adam  Diemar  auf  Kundschaft  ausgeschickt 
und  H.  W.  von  Knöringen  um  dessen  Unterstützung  gebeten.  —  St,  Heidelb. 
Verein  23.    Kons. ;  vgl.  nr.  394, 

*)  Der  Zusammenhang  lässt  keinen  Zweifel  ührig,  dass  die  in  nr,  373 
beginnende  neue  Vermittlung  der  Heidelberger  als  ein  Produkt  gesteigerter  Be* 
fürchtungen  anzusehen  ist,  wie  sie  durch  die  Rückkehr  des  Markgfen.  nach 
Franken  jetzt  hervorgerufen  wurden  {nr.  368,  371,  381). 


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308  1W8.  370.-^371. 

• 

Okt.  ^2.  370.  Chr.  an  Hz.  Albrechtf  ebenso  an  Kf.  Friedrich: 

Claus  von  HaUstatt.    SteUe  des  obersten  Leutnants. 

am  16.  d.  M.  kam  Claus  von  Hattstatt  zu  ihm,  mit  dem  er  wegen 
der  Oberhauptmannschaft  über  ein  Regiment  Fussknechte  naeh 
dem  Heilbronner  Abschied  verhandelte;  derselbe  antwortete,  er 
könne  sich  ohne  seine  Hauptleute  nicht  in  Bestallung  einlassen, 
und  blieb  dabei,  dass  er  in  keinen  Herrendienst  gehe,  wo  diese 
nicht  auch  unterhalten  werden.  Überreichte  demselben  die  gol- 
dene Kette,  die  er  mit  Dank  annahm.  Will  nwi  so  schnell  als 
möglich  mit  Hans  Christoph  von  Falkenstein  unterhandeln. 

Hattstatt  berichtete  noch,  wie  ihn  Nik.  von  Pollweiler  in 
kais.,  die  Ensisheimer  Regierung  in  kgl.  Dienste  bringen  wollte; 
glaubt,  derselbe  werde  die  letzteren  annehmen.  —  Nürtingen^ 
1553  Okt.  22. 

Ced.  an  Pfalz:  Hat  an  Gf.  Friedrich  von  Fürstenberg 
seinen  Rat  Eberhard  von  Karpfen  geschickt  und  um  Annahme 
der  Stelle  des  obersten  Letitnants  ersuchen  lassen.^)  Da  der- 
selbe, laut.  beil.  Relation,  rund  abschlug,  soll  der  Kf.  nun  mit 
Heinrich  von  Fleckenstein,  oder,  wenn  der  nicht  will,  mit  den 
andern  genannten  Gff.  unterhandeln.'^) 

St.  Hetdelb.   Verein  2.     Ahschr.  (wir).    Auszug  Ih-affel  IV,  292. 

Okt.  22.  371.  Kf.  Friedrich  an  Chr.: 

Furcht  vor  Belästigung  durch  den  Markgfen. 

Chr.  wird  aus  den  letzten  Zeitungen  gesehen  haben,  me 
es  mit  Markgf.  Albrecht  und  dem  Kriegsvolk,  das  er  aus  Sach- 
sen herausführt,  steht.  Nach  weiteren  Erkundigungen,  nament- 
lich bei  seinen  Räten  in  der  Oberpfalz,  bestätigen  sich  diese 
Zeitungen.  Dagegen  ist  das  fränkische  Bundesvolk,  das  vor 
Bayreuth  lag,  abgezogen^)  und  soll  sich  zu  dem  Würzburger 
Haufen  nach  Schiveinfurt  begeben,  wie  beil.  Zeitungen  zeigen. 
Darnach  sind  weitere  Angriffe  und  auch  Beschädigungen  der 
Nachbarn,  bei  denen  man  noch  Proviant  zu  finden  hofft,  zu 


370.  *)  Instruktion  für  den  Gesandten  sowie  dessen  Bericht  St.  Heiddb. 
Verein  4.  Der  Gf.  entschuldigte  sich  mit  SchwcLchheit  und  Verpflichtung  gegen 
den  Ksr. 

»)  Heidelberg,  Okt.  26  sagt  dies  der  Kf.  zu.  —  Ebd.  Or.  präs.  Stuttgart, 
Okt.  29. 

371.  ^  Am  10.  Okt.:  vgl.  Meger^  Hohen zolkr.  Forschungen  3,  392 ff.;  400. 


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37L--373.  1553.  309 

befürchten.  Zwar  hofft  er,  Markgf.  Albrecht  werde  sich  dem  0kU22, 
hiesigen  Abschied  gemäss  gegen  die  Einungsff.  halten,  fürchtet 
aber  doch,  dass  dessen  Kriegsvolk  bei  Mangel  an  Proviant 
auch  die  Oberpfalz  heimsticht.  Bittet,  bei  Zeit  nachzudenken, 
was  bei  solcher  Belästigung  eines  Einungsfürsten.  die  gütlich 
zu  wenden  ist,  zu  thun  wäre.  —  Heidelberg,  1553  Okt.  22. 

St.  HeideJh.   Verein  7,  22.    Ahachr.  präs.  Stuttgart,  Okt.  25. 

372.  Gf.  Georg  an  Chr.:  okt.2S. 

Lehensempfang.     Ortenburg.  Sache.     Warnt  vor  Trinken.     Aaperg. 

schickt  hiemit  seine  zum  Lehensempfang  an  den  kais,  Hof  ver- 
ordneten Räte.  Ist  damit  einverstanden,  dass  Chr.  den  Hz. 
Albrecht  wegen  der  ortenburgischen  Saclie  nicht  jetzig  sondern 
erst  auf  dem  kommenden  Reichstag  ansprechen  xvill;  sieht  nicht 
ein,  was  er  persönlich  in  dieser  Sache  auf  dem  Reichstag  aus- 
richten könnte^  und  ist  zum  Besuch  eines  Reichstags  auch  nicht 
atisgestattet.^)  —  Reichenweiher,  1553  Okt.  23. 

Eigh.  P.S.:  ...Warlich,  votier,  mein  meinong  ist  iiit  ge- 
wesen, daz  by  Phalz  oder  Bayern  mit  solchem  starcken  drincken 
soltest  miner  ingedenck  sein,  daz  du  die  noch  empfindest;^)  ich 
gedenck  aber,  die  vorgende  gute  dmnckle  haben  auch  gute  ursach 
geben.  Ich  wolt  vil  lieber,  daz  dus  wider  noch  ein  jar  oder  zwee 
mit  ernst  verödtest;  dan  du  weist  und  hast  oft  befunden,  dir  zu 
ibel  und  unstaten  kompt;  daz  wollest  nit  zu  ibel  von  mir  ufnemen, 
bit  ich.  —  Daz  du  den  Asperg  widerum  hast,  darzu  geb  dir  Gott 
vil  geluck,  und  verflucht  sient  die  lyt,  die  darzu  raten  oder  helfen, 
daz  er  wider  so  dorlich  enweg  geben  werd ;  hab  vor  der  zeit  wol 
gedacht,  es  werd  so  eben  nit  zugen,  du  werdest  der  knecht  söckl- 
meister  sein  missen. 

8t.  Hausarchw  K.  4  F.  2.     Or.  präs.  Stuttgart,  Okt.  26. 

373.  Chr.  an  Markgf.  Albrecht:  Okt.  24. 

Rückkehr  des  Markgf en.  in  sein  Land.     Vermittlung. 

erhielt  gestern  dessen  Schreiben^)  und  überschickte  es  an  den 

372.  *)  StuUgarty  Okt.  30  antwortet  Chr.,  er  habe  den  Gesandten  an  den 
kais,  Hof  den  Liz.  Eisslinger  mitgegeben.  —  Ebd.  eigh.  Konz.  —  Kredenz  für 
letzteren  dat.  Okt.  26.  St.  Eöm.  Ksr.  6  d.  Konz.  Am  5.  Nov.  kamen  die  Ge- 
sandten in  BriUsel  an.  —  Lossen,  Briefe  des  Ä.  Masias  nr.  126. 

')  Von  einem  „starken  Zechen"^  in  Heübronn  berichtet  auch  Zasius; 
BuchoUz  7  S.  641. 

373.  ')  nr.  365. 


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310  1563,  373.-374, 

Okt,24,  gebührenden  Ort;  weiin  Antwort  nötig  ist,  icird  sie  der  Markgf, 
erhalten.  Da  der  Markgf.  wieder  zu  Land  und  Leuten  gekom- 
men ist,*^  möge  es  der  Herr  so  richten,  dass  er  friedlich  und 
ruhig  dadei  bleibe  und  alle  Uneinigkeit  im  Reiche  beigelegt 
werde,  —  Auf  ihrem  letzten  Einungstag  zu  Heilbronn  sagte 
ihm  der  Hz.  von  Jülich,  der  Markgf.  habe  ihm  erklärt,  dass 
er  sie  beide  zu  Unterhändlern  zwischen  ihm  und  den  Bb,  Imdefi 
möchte;  ein  Schreiben,  in  welchem  ihm  das  der  Hz.  von  Jülich, 
wie  er  sagte,  vorher  geschrieben  Imtte,  erhielt  er  nicht;  er  ant- 
wortete damals  dem  Hz.,  er  sei  zu  allem  friedlichen  Wesen 
wohl  gefieigt,  wisse  aber  bei  dieser  Lage  keifte  Mittel.^)  Wenn 
nun  der  Markgf,  da  er  wieder  im  Lande  ist,  Unterhandlung 
zulassen  würde,  so  wären  sicher  neben  ihm  nicht  nur  der  Hz. 
von  Jülich,  sondern  auch  seine  andern  Einungsverw.  hiezu 
bereit.  Der  Markgf.  möge  ihm  seine  Meinung  hierin  berichten. 
—  Stuttgart,  Lo53  Okt.  24.^) 

St.  Heidelb,   Verein  9  V,    Eigh.  Konz. 

Okt.  24.  374.  CJir.  an  Hz.  Albrecht: 

Vermittlung  gwiachen  Markgf.  AWrecht  und  Ferdinand. 

erhielt  dessen  Schreiben  von  Okt.  20;  vernahm  daraus  gerne, 
dass  der  röm.  Kg.  dem  Kfen.  von  Brandenburg  und  Markgf. 
Hans  Vermittlung  ztoischen  ihm  und  Markgf.  Albrecht  gestattet 
hat,  so  dass  die  vom  Kg.  bestimmten  egerischen  Bundesstände 
miteingeschlossen  sein  sollen.  Da  diese  Einräumung  des  Kgs. 
vor  dem  Vertrag  des  Kfen.  von  Sachsen  erfolgte,  hofft  er  auf 
Erfolg,  namentlich  nach  dem  gestrigen  Schreiben  Markgf. 
Albrechts  an  sie,  sowie  seiner  [ChrsJ  Antwort.  Will  dem  weiter 
nachdenken  und  es  zur  Förderung  des  Friedens  an  nichts 
fehlen  lassen.  —  Stuttgart,  1553  Okt.  24. 

Ced.:  Bittet,  bei  der  beschwerlichen  Lage  bald  seinen  Kriegs- 
rat  zu  ernennen. 

St.  Bayr.  Miss.  3.    Konz.  van  Fessler. 


a)  Folgt  durekstr.:  trügen  wir  mit  derselben  ain  fnindlichB  frolooken. 

«)   Vgl.  nr.  367. 

•)  Zugleich  schickt  Chr.  an  Kf.  tMedrich  und  Hb.  Älbrecht  Abschr.  du 
markgfl.  Schreibens  und  seiner  Antwort :  hoffty  dass  die  andern  letztere  biUigen. 
—  St.  Pfalz.  Miss.  7.  Konz.  —  Zugleich  bittet  er  P/alz,  dass  alsbald  aüe 
ihre  Kriegsräte  eimennen.  —  Ebd.  Kong.  —  Des  Markgf en.  Antwort  nr.  386. 


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37^—376.  1BÖ8.  311 

375.  Hz,  Albrecht  an  Chr.:  Oku 2b. 

Die  Antwort  an  Kf.  August.    Schädigung  der  pfälz.    Unterthanen. 
Weiteres  Ansuchen  um  Vermittlung. 

AntxDort  auf  dessen  Schreiben  dat.  Nürtingen,  Okt.  21. 
Billigt  die  von  Kf.  Friedrich  dem  Landgfen.  von  Hessen  ge- 
gebene Antwort,^)  den  Kfen.  von  Sachsen  betr.;  nur  könnten 
die  Worte  am  Schluss:  und  wurd  doch  zuversichtlich  s.  1.  in  all- 
weg:  solche  freundliche  verstentnus  vil  treglicher  als  die  egrisch 
sein,  wenn  die  Antwort  weiterkommt,  so  verstanden  werden, 
als  wollte  man  den  Kfen.  von  Sachsen  vom  egerischen  Bund 
abwendig  machen. 

Bedauert  die  den  pfälz.  Unterthanen  zugefügten  Schädi- 
gungen.'^) Da  sich  die  Obersten  so  sehr  entschuldigen,  war  es 
wohl  nicht  der  Wille  der  Kriegsherrn,  sondern  ging  nur  von 
den  Knechten  aus. 

Chrs.  Vorschlag  in  seinem  Schreiben  an  Pfalz,^)  nicht  nur 
beim  Markgfen.,  sondern  auch  bei  den  Bb.  weiter  um  Güte  nach- 
zusuchen, unlrde  er  auch  zustimme?!,  wenn  nur  irgend  etwas 
zu  hoffen  wäre. 

Schlägt  als  Sekretär  seinen  früheren  Rat  Albrecht  Reiffen- 
stein  vor.^)  —  München,  1553  Okt.  25. 

St.  Heiddb.  Verein  7  b,  9.     Or.^)  präs.  Stuttgart,  Okt.  27. 

376.  Chr.  an  Kf.  Friedrich:  Okt.  26. 

Verhalten  bei  Belästigung  durch  markgfl.  Kriegsvolk. 

Antwort  auf  dessen  Schreiben  von  Okt.  22,  wonach  der 
Kf.  Weiterungen  im  markgfl.  Krieg  und  Belästigungen  der 
Nachbarn,  besonders  seiner  Oberpfalz,  mit  Zuführen  von  Pro- 


a)  S  cito. 

375.  *)  nr.  366  n.  1. 

«)  Vgl.  nr.  369  n.  1. 

»)  nr.  369. 

*)  Stuttgart,  Okt.  29  antwortet  Chr.,  wegen  weitertr  Gütlichkeit  mit  Markgf. 
AJhrechi  müsse  man  dessen  Antwort  attf  sein  Schreiben  vom  24.  d.  M.  erwarten  : 
iibrigens  hohe  er  vertraulich  gehört,  die  Ritterschaft  und  Landschßft  von  Würz- 
hnrg  habe  dem  B.  angeboten,  wenn  er  sich  in  Güte  einlasse,  die  Vei'tragssumme 
SU  bezahlen,  damit  das  Bistum  unzertrennt  bleibe;  glaubt  deshalb,  dass  zwischen 
diesen  beiden  die  Sache  gütlich  beigelegt  werden  könnte:  aber  daneben  ist  zu 
besorgen,  dieweil  die  ku.  mt.  Termutlich  mit  nnserm  yettem  sich  auch  in  ein 
Tertrag  begeben,  es  werde  letstlich  Bamberg  und  Niemberg  herhalten  and  (wie 
man  spricht)  die  scharten  aUein  auswetzen  muessen.  —  Ebd.  Kone.,  von  Chr.  korrig. 


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312  lößB.  376.-377. 

Okt.  26.  viant  und  anderem  befürchtet.  Der  Kf.  wird  inzwischen  des 
Markgfen.  Erklärung  auf  ihr  Schreiben  von  Heilbronn  aus 
erhalten  haben;  zweifelt  nicht,  dass  der  Markgf.  dem  nach- 
kommen werde.  Allein  wenn  sich  das  Kriegsvolk  einer  Partei 
dem  Gebiet  des  Kfen.  oder  eines  andern  Einungsverw.  nähert, 
wird  es  ohne  Schaden  nicht  abgehen  und  wird  man  Zufuhr 
von  Proviant  und  Futter  nicht  verweigern  dürfen,  wie  er  denn 
schon  in  Heilbronn  ohne  Erfolg  anregte,  sich  für  diesen  Fall 
zu  entschliessen.  Deswegen  die  Einungsfürsten  zusammemu- 
rufen,  ist  ihm  bedenklich,  da  es  bei  Markgf.  Albrecht  Bedenken 
erregen  würde;  sieht  man  zu,  bis  deswegen  Klagen  kommen, 
so  ist  es  zu  spät.  Bittet  deshalb,  mit  dem  Kfen.  von  Mainz, 
dem  er  hieneben  auch  schreibt,  zu  erwägen,  was  er  als  Ober- 
hauptmann  in  dieser  Sache  thun  soll,  und  giebt  zu  bedenken, 
ob  nicht  jeder  Einungsfürst  seinen  Kriegsrat  zu  ihm  schicken 
und  eine  Zeit  lang  bei  ihm  lassen  soll.  —  Stuttgart,  1553  Okt.  26.^) 

St  Brandenburg  1  d.    Eigh.  Konz. 

Okt.  26.  377.  Kf.  Friedrich  an  Chr.: 

Markgf.    LehensverhäUnis  zu  Böhmen.    Frank.  Antwort. 

erhielt  dessen  Schreiben  samt  der  schriftlichen  Antwort  des 
Markgfen.  und  beil.  Abschr.,  was  der  von  Plauen  dem  Kg.  ge- 
ratest haben  soll.^)  Billigt  die  von  Chr.  dem  Markgfen.  ge- 
gebene Antwort;  will  alles  nebst  Chrs.  Verhandlung  mit  Claus 
von  Hattstatt  und  Gf.  Friedrich  dem  Erzb.  von  Mainz  schicken, 
damit  dieser  es  an  Trier  und  Jülich  mitteile.  Zweifelt  nicht, 
Markgf.  Albrechi  werde  sich  gegen  die  Einungsff.  seinem  Er- 
bieten nach  lullten,  doch  macht  ihn  Plauens  Rat  und  des 
Markgfen.  Anregen  bedenklich,  da  er  wegen  des  Lehensverhält- 
nisses  zur  Krone  Böhmen  leicht  zum  Zuzug  aufgefordert  werden 
könnte,  wie  er  schon  zu  Heilbronn  den  Einungsverw.  vorgelegt 
hat  Bittet,  dem  weiter  nachzudenken.  —  Heidelberg,  1553  Okt.  26. 
Ced.:  Erhielt  gestern  von  Mainz  ein  Schreiben  samt  der 
Antwort  der  Bb.  von  Bamberg,  Würzburg  und  Nürnberg;^ 
bittet,  dies  auch  an  Bayern  mitzuteilen.^) 

St.  Pfalz,  Miss.  7.     Or.  präs.  Okt.  29. 

376.  ^)  Zugleich  schreibt  Chr.  an  Mainz  und  Bayern  um  Bat  m  dieser 
Sache.  —  St.  Heidelb.  Verein  7.    Konz. 

377.  ')  nr.  365  n.  2. 

')  In  Ueübronn  hatte  man  den  fränk.  Gesandten,  welche  auf  Mittet 


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S78.—379.  1663.  313 

378.  Kardl.  Otto  von  Augsburg  an  Chr,:  okt,26. 

Kardl.  Polus. 

hat  Chr.  kürzlich  geschriebeyi,^)  dass  der  Kardl.  von  England 
als  Legat  zum  Ksr.  geschickt  werde  und  durch  Wirtbg.  direkt 
zu  diesem  ziehen  wolle,  weshalb  ihn  Chr.  mit  Geleit  versehen 
möge;  hierauf  erzeigte  sich  Chr.  gutwillig.  Inzwischen  aber 
erhielt  der  Legat,  der  sich  schon  Wirtbg.  genähert  hatte,  vom 
Ksr.  durch  eigenen  Boten  Briefe,  die  ihn  veranlassten,  hieher 
zurückzukehren  und  auf  weitere  Briefe  zu  warten.  Sobald  er  die 
Reise  fortsetzt,  vnll  er  von  Chrs.  Bewilligung  Gebrauch  machen 
und  solches  dem  Ksr.  rühmen.*)  —  Dillingen,  1553  Okt.  26. 

St,  Stift  Augsburg  3  b.     Or.  präs.  Stuttgart,  Okt.  29. 

379.  Hz.  Albrecht  an  Chr.:  Okt.ui. 

Markgf.  Albrechts  Schreiben.    Kriegsräte  des  Heidelb.  Bundes.    Gf. 
Ludwig  von  ötUngen. 

Antwort  auf  3  Schreiben;  ist  mit  Markgf.  Albrechts  Ant- 


tVieden  bedacht  zu  sein  baten,  die  Erklärung  wiederholt,  keinem  Teil  Beifall 
thun  zu  wollen,  hatte  aber  zugleich  auch  einen  Vorschlag  gemacht:  wenn  man 
den  Markgf  en.  nocheinmal  anginge,  dass  er  dem  Ksr.  und  den  Ständen  gütliche 
Verhandlung  oder  endgültige  Entscheidung  zulasse,  so  würde  er  wohl  auf  Re^ 
sUtiUion  der  ihm  von  den  fränk.  Einungsvenc.  genommenen  Städte,  Flecken 
und  Plätze  dringen  und  sich  vorher  nicht  erklären  wollen :  letztere  müssen  sich 
also  hierüber  erklären;  stimmen  sie  zu,  dann  wären  die  Fürsten  bereit,  ein 
Sehreiben  an  den  Markgfen.  zu  richten.  —  Darauf  sagt  nun  die  Antwort  von 
Okt.  16,  sie  könnten  sich  darüber  nicht  enischliessen  ohne  Vorwissen  des  Hz». 
Heinrich  von  Braunschweig  und  des  Burggrafen  von  Meissen :  an  diese  wollten 
sie  sich  alsbald  wenden.  —  St.  Heidelb.   Vereiti  4  und  7.  —   Vgl.  nr.  424. 

*)  Stuttgart,  Nov.  1  antwortet  Chr.,  tr  bleibe  wegen  der  böhmischen  Lehen 
bei  seinem  Heilbronner  Bedenken,  dass  der  Kf,  besonders  bei  einem  Angriff  auf 
die  Krone  Böhmtn  selbst  zum  Zuzug  aufgefordert,  dies  nach  Lehenbrief  und 
Bevers  nicht  wohl  abschlagen  könnte.  Doch  soll  er,  wenn  er  Hufe  schicken 
muss,  dem  Markgfen.  mitteilen,  dass  er  durch  seine  böhmischen  Lehen  hiezu 
genötigt  sei,  sonst  aber  sich  nach  seiner  Zusage  haUen  wolle.  Chr,  will  sich 
selbst  gegen  den  Kg.  ebenso  verhalten,  wenn  er  wegen  der  böhmischen  Lehen 
gemahnt  würdt.  —  Ebd.  Abschr.  —  Unter  Beifügung  einer  Zeitung  von  Amberg 
dankt  der  Kf.  Nov.  5  für  diesen  Bat.  —  Ebd.  25.     Or.  präs.  Nov.  10. 

378.  ')  Okt.  15  mit  dem  eigh.  P.  S. ;  ich  sag  E.  1.  firwar,  das  diser  ain 
gelerter,  friedliebender  cardinal  ist,  und  der  aller  eer  werd  ist.  —  Ebd.  Or. 
präs.  StutlgaH,  Okt.  17. 

»)  Über  die  Friedensmission  des  Kardls.  Bolus  vgl  Druff (H  IV,  281  n.  1: 
femer  den  Bericht  des  Zasius  bei  Bucholtz  7,  544  und  Druffel  IV,  312.  — 
Das  Absageschreiben  des  Ksrs.  hatte  der  Kardl  in  Heidenheim  erhalten. 


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314  1563.  379.-381, 

okt.jiT.  wort  und  Chrs.  Gegenschreiben  tvohJ  zufrieden;  will  es  seU)8t 
mit  Schickung  oder  sonst  an  nichts  fehlen  lassen.  Wenn  Cht, 
sagt,  dass  er  die  Kriegsräte  hiezu  beschrieben  hätte,  wenn  sie 
emaiint  gewese^i  wären,  so  verstand  er  seitlier  die  Heilbronner 
Verhandlung  so,  dass  der  Kriegsräte  Bestimmung  nur  nach 
erkannter  Hilfe  im  Feld  sei,  nur  dass  die  Einungsverw,,  wenn 
sie  vom  obersten  Hauptmann  beschrieben  werden,  ihre  Kriegs- 
rate  oder  andere  Räte  schicken  können;  will  so  auch  Chrs, 
Schreiben  verstehen.  —  Ernennt  zu  seinem  Kriegsrat  seinen 
Vitztum  zu  Landshut,  Hans  Zenger  zu  Druftolfing. 

Sendet  Gf,  Ludwigs  d.  Ä.  Schreiben  im  Or.  zurück.  Das 
letzte  kais.  Schreiben  befiehlt,  erst  dann  weiter  rechtlich  zu  pro- 
zedieren,  wenn  gütliche  Unterhandlung  der  nächsten  Freunde 
gescheitert  ist;  er  kann  also  des  Gfen.  Wunsch  nicht  erfüllen, 
Chr.  soll  diesen  anweisen,  dass  er  sich  in  die  Güte  schicke: 
wird  er  nach  Scheitern  derselben  wieder  ersucht,  mll  er  sich 
mit  Chr.  Über  Tag  und  Malstatt  vergleichen.  Die  Unterhand- 
lung abzuschlagen,  würde  dem  Gfen.  bei  seinen  Freunden  Miss- 
trauen, beim  Ksr.  Missfallen  erregen.  —  München,  1553  Okt.  27. 

St.  Heidelb,  Verein  7  h,  10,     Or.  präs.  Okt.  31,    Auszug  hei  Drufel 
IV,  298. 

0kt,29.  380,  Chr.  an  Kf.  Friedrich: 

Antwort  des  Hztt.  Johann  Friedrich, 

einer  seiner  Boten,  den  er  mit  dem  Schreiben  der  vereinigten 
Fürsten^)  zu  Hz.  Johann  Friedrich  von  Saclisen  abgefertigt 
hatte,  brachte  lieute  beil.  Antwort,^)  an  die  vereinigten  Fürsten 
lautend.  Da  nicht  „samt  oder  sonders''  darauf  stand,  tvollte 
er  das  Schreiben  nicht  vor  den  andern  erbrechen  und  schickt 
es  ungeöffnet.  —  Stuttgart,  1553  Okt.  29. 

St,  Heidelb.  Verein  5,  21,    Konz. 

Oku 29.  3H1.  Hz.  Albrecht  an  Chr.: 

Furcht  vor  Beschädigung  durch  das  Kriegsvolk.     KriegsrtUe. 

Antwort  auf  2  Schreiben  nebst  Abschr.  von  pfälzischen : 
fürchtet  nach  früheren  und  jetzt  beil.  Zeitungen,  wie  Chr.  und 


360.  ')  nr.  3ö4, 
«)  nr.  392  n,  1, 


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S81.  1563.  316 

Pfalz,  dass  man  mit  der  Zeit  trotz  allen  freundlichen  Zuschrei-  oku  29, 
bem  ihre  Unterthaiien  aus  neuen  Gründen,  nicht  wegen  der 
Not,  von  beiden  Seiten  wenig  verschonen  wird,  Gott  gebe,  dass 
es  bei  Forderung  von  Proviant  bleibt  und  nicht  zur  Überlage- 
rung von  Land  und  Leuten,  zu  Raub,  Brand  und  Brandschatz- 
ung  oder  noch  ärgerem  komme;  es  ist  beschtverlich,  in  solcher 
Gefahr  zu  sitzen,  besonders  da  man,  wenn  man  nur  gewollt, 
mit  einem  Geringen  hätte  zuvorkommen  und  sich  sichern  kön- 
nen, was  er  gerne  gesehen  hätte;  allein  er  konnte  weder  hier 
noch  in  andern  notwendigen  Punkten,  wie  Chr.  weiss,  etwas 
erreichen.  So  sieht  immer  einer  den  andern  verderben,  bis  es 
zuletzt  auch  an  ihn  kommt.  Da  jedoch  die  pfälz.  Untertfianen 
weder  wegen  Proviants  noch  sonst  von  den  Markgfl.  bedrängt 
sind,  während,  wenn  man  sie  darum  angeht,  gute  Fürsorge 
und  Verordnung  getroffen  werden  mu^s  —  auch  er  musste  dies 
thun,  als  ihm  voriges  Jahr  die  Kriegsff.  lange  Zeit  im  Land 
lagen;  und  ohne  Schaden  geht  es  dabei  nicht  ab  —  so  hält  er 
zurzeit  eine  Berufung  der  Stände  für  ganz  unnötig.  Denn  als 
oberster  Hauptmann  kann  Chr,  auch  ohne  die  Kriegsräte,  deren 
Geschäft  erst  im  Feld  bei  Vollziehung  einer  erkannten  Hilfe 
ist,  von  sich  aus  nach  der  Heilbronner  Deklaration  wohl  zur 
Abwendung  von  solchen  Beschwerden  eine  Schickung  oder  Er- 
suchen im  Namen  aller  Stände  thun,  ausser  wenn  die  Sachen 
80  wichtig  und  gefährlich  wären,  dass  die  Stände  selbst  oder 
ihre  Räte  erscheinen  müssten.  Halten  Chr.  und  die  andern  das 
Zu^ammenschicken  je  eines  Rats  jetzt  sogleich  für  nötig,  soll 
es  an  ihm  nicht  fehlen.^)  —  München,  1553  Okt.  29. 

8t.  Heidelb.   Verein  7  h,  IJ.     Or.*)  präs.   StuUgart,  Nov.  2.     Auszug 
bei  Druffel  IV,  298. 


ft)  S  cito. 

381.  *)  Stuttgart,  Nov.  4  antwortet  Chr.  auf  Älbrechts  Schreiben  von 
Okt.  27  und  29,  die  Schickung  der  Räte  zu  ihm  sei  doch  ratsam :  er  hielte  für 
gut,  dass  die  Kriegsräte  auch  im  Frieden  gebraucht  würden,  will  aber  Albrecht 
hierin  nicht  massgeben;  bittet,  wenn  die  andern  einen  Bat  schicken,  es  auch  zu 
thun.  —  Hat  Älbrechts  Antwort  in  der  Öttinger  Kommissionssache  an  Gf.  Lud' 
wig  d.  Ä.  mitgeteilt,  der  sie  in  Bedacht  nahm  und  über  den  Verzug  klagte.  — 
Schickt  Zeitungen  aus  Franken ;  dctss  die  Einungsstände  persönlich  zusammen- 
kommen oder  ihre  Bäte  tagleisien  lassen,  wäre  bei  der  jetzigen  Lage  nicht  rat- 
sam. —  Ebd.  Korn,  von  Fessler,  von  Chr.  korrig.  —  Auszug  bei  Druffel  IV, 
305.  —  Mitnchen,  Nov.  9  erwidert  Albrecht,  er  woUe  auf  weiteres  Zuschreiben 
Chrs.  einen  Kriegsrat  oder  einen  andern  schicken,  könne  es  aber,  da  keiner  der 


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316  1563.  382.-384. 

Okt. 39.  382.  Hz.  Wilhelm  von  Jülich  an  Chr.: 

Oherhauptfnannschaft. 

Chr.  möge  die  Oberhauptinannschaft  ein  Jahr  behalten, 
dann  Hz.  Albrecht  sie  ein  Jahr  führen,  ivorauf  er  sie  im  drit- 
ten Jahr  auch  übernehmen  würde.^)  —  Cleve,  1553  Okt.  2iK 

St.  Heidelb.   Verein  21  B.     Or,  präts.  NüHingen,  Nov.  13. 

()kt.3o.  383.  Kf.  Friedrich  an  Chr.: 

Streifende  Rotte. 

schickt,  ihrer  Besprechung  zu  Heilbronn  gemäss,  seinen  Vogt 
zu  Mosbach,  Philipp  von  Bettendorf,  zur  Beratung  wegen  der 
streifenden  Rotte.^)  —  Heidelberg,  1558  Okt.  SO. 

St.  Pfalz.  Miss.  7.     Or.  präs.  StuttgaH,  Nov.  2. 

Okt.  31.  384.  Erzb.  Sebastian  von  Mainz  an  Chr.: 

Vorsichtsmassregeln.     Besprechung  der  Räte.     Vermittlung. 

Antwort  auf  dessen  Schreiben  von  Okt.  26  *)  nebst  Abschr. 
Bat,  sich  wohl  zu  erkundigen,  was  man  von  dem  einen  oder 
andern  Teil  zu  besorgen  habe,  und,  wenn  etwas  Beschwerliches 


Stände  angegriffen  sei  noch  Hilfe  hegehre,  nach  der  Einung  nicht  mit  voükom- 
mener  Gewalt  thun:  er  versteht  dies  auch  nicht  als  Chrs.  Meinung,  sondern 
denkt  nur  an  Beratung  zufälliger  Sachen,  einer  stattlichen  Schickung  oder  dergl 
Andernfalls  müssten  die  Stände  mit  erzelung  Torsteender  beschwemns  beschrithen 
werd^,  um  selbst  zu  erscheinen  oder  Bevollmächtigte  zu  schicken.  —  H7Ö  sich 
bei  Augsburg,  Regensburg  und  Wörth  erkundigen,  ob  Markgf.  Albrecht  dort 
um  J^nlehen  nachsuchte.  —  Ebd.  12.  Or.  präs.  Nürtingen,  Nov.  13.  Vgl.  Druffel 
IVfHOö  n.  1:  zu  dem  letgten  Satz  vgl.  nr.  389. 

362.  *)  Nürtingen,  Nov.  14  schickt  Chr.  Abschr.  hievon  an  Hz.  Albrecht 
und  bittet  um  Resolution;  er  selbst  sei  entschlossen,  die  Oberhauptmannschaft 
nicht  länger  als  das  halbe  Jahr  zu  behalten,  da  er  seine  Privatsachen  deshalb 
vernachlässigen  müsse.  —  Ebd.  Konz.;  Druffel  IV,  310.  —  Münc?i^n,  Nov.  18 
antwortet  Albrecht,  er  hoffe,  dass  Hz.  Wilhelm  die  Oberhauptmannschaft  nd>en 
Chr.  übernehme  und  dieser  sie  ein  ganzes  Jahr  behalte.  Zur  Unterhandlung 
zwischen  Markgf.  Albrecht  und  seinen  Gegnern  sei  er  wie  immer  geneigt,  habe 
aber  wenig  Hoffnung.  Da  der  röm.  Kg.  die  Einung  nun  zugeschrieben  habe, 
erwarte  er  von  Chr.  die  Obligation  zur  Fertigung.  —  Ebd.  Or.  präs.  Pftd- 
lingen,  Nov.  21  mit  6  cito. 

383.  ')  StuttgaH,  Nov.  1  beauftragt  Chr.  seinen  Marschall  mit  der  Be- 
ratung [ebd.  Konz.],  der  Brackenheim  (Bragenaa),  Nov.  10  an  Chr.  darüber 
berichtet.  —  Ebd.    Or.  präs.  Nikrtingen,  Nov.  12. 

384.  0  nr.  376  n.  1. 


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384.-386.  1M8.  317 

eintritt,  durch  gemeinsame  Schickung  oder  Schreiben  dasselbe  Okt.  31. 
abzuwenden  zu  suchen.  Hat,  da  Chr.  bei  ihm  und  Pfalz  hierum 
nachsuchte,  letzterem  geschrieben,  ob  einige  ihrer  Räte  zur  Be- 
ratung zusammengeschickt  werden  sollen.  —  Stellt  Chr.  anheim, 
ob  er  nicht,  da  Markgf.  Albrecht  dem  Hz.  von  Jülich  und  ihm 
Unterhandlung  gestattet  hat,  nocheinmal  bei  dem  Markgfen. 
hierum  anhalten  wolle.  —  Steinheim,  1553  Okt.  31. 

St.  Heidelb.   Verein  7  a,  3.     Or,  präs.  Stuttgart,  Nov,  4. 


385.  Markgf.  Albrecht  an  Chr. :  Okt.  31. 

Gestattet   Vermittlung. 

hätte  ivie  Chr.  Frieden  gewünscht,  konnte  ihn  aber  nicht  länger 
haben  als  seinen  Nachbarn  lieb  war.  Seine  Feinde,  nicht  ge- 
nug, dass  sie  ihm  das  Land  verwüstet  haben,  haben  jetzt  von 
neuem  den  unruhigen  Aufrührer  Hz.  Heinrich  von  Braunschtveig 
inn  bestelltem  Soldaten  zum  Anzug  gegen  ihn  bewogen  und  der- 
selbe ist  ihm  schon  ganz  nahe;  hofft,  ihn,  ehe  er  sich  dessen 
versieht,  zurückzuweisen.  Gütliche  Unterhandlung  war  ihm  nie 
zuwider,  wenn  ihm  nur  seine  Verträge  gehalten  worden  wären. 
Der  Kg.  von  Dänemark,  Kf.  Joachim  von  Brandenburg,  Hz. 
Philipp  von  Pommern  und  Hz.  Hans  Albrecht  von  Mecklenburg 
haben  sich  schon  in  die  gütliche  Unterhandlung  geschlagen  ^ 
ihre  Räte  sind  eben  beim  Kg.  und  hoffen  die  Sache  zu  ver- 
tragen; mll  trotzdem,  doch  unser  vertreg  halben  unvergreiflich, 
Chr.  und  seine  Einungsverw.  zu  Unterhändlern  leiden,  so  j^ass 
sie  neben  den  Fürsten,  die  schon  daran  sind,  oder  für  ^ich 
selbst  dieselbe,  jedoch  so  schnell  als  möglich,  unternehmen;  denn 
er  ist  schon  in  anderem,  besonderen  Gewerbe,  wo  er  viel  ver- 
schreiben muss,  so  dass  er  nachher  schwer  gütliche  Unterhand- 
lung einräumen  könnte.  —  Plassenburg,  1553  Okt.  31. 

St.  HeideJh.  Verein  9  V,     Or.  präs.  Nürtingen,  Nov.  10.    Aaszug  bei 
Druffel  IV,  300. 

386.  Chr.  an  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel:  okt. 

Wünscht  eine  Hebamme. 

Da  seine  Gemahlin  der  Niederkunft  nahe  ist  und  zu  der 
Basler  Hebamme  Margarethe,   die  wiederholt  bei  ihr  war,   be- 


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318  löte.  Äötf.— 5S*. 

Okt.   sonders  gnädigen  Willen  trägt,  bittet  er,  ihr  diese  auf  2—3  Wo- 
chen herauszusenden.  —  [1553  Okt.J^) 

St.  Eidgenossen  5.    Konz. 

Nov.  3.  387.  Hz.  Albrecht  an  Chr.: 

Beitritt  des  Kgs.  zum  Heidelh.  Bund. 

schickt  ein  Schreiben  des  röm.  Kgs.^)  Da  dieser  hienach  der 
Einung  beitreten  vnll,  möge  Chr.  sorgen,  dass  ihm  die  in  Heil- 
bronn  verglichene  Verschreibung  gegen  seinen  Revers  zugeschickt 
werde.  —  München,  1553  Nov.  2. 

St.  Heidelh.  Verein  18.     Or.  präs.  Stuttgart,  Nov.  6.*) 

Nov. 3.  388.  Kg.  Ferdinand  an  Chr.: 

Sagt  seinen  Eintritt  in  die  Heidelh.  Einung  zu. 

seine  Gesandten  sind  vom  Einungstag  in  Heilbronn  zurück- 
gekehrt und  haben  ihm  berichtet.  Und  wiewol  wir  uns  versehen, 
es  sollt  sich  die  Verhinderung,  derhalben  ermelte  unsere  commissari 
die  Sachen  auf  hindersichbringen  gestellt,')  nit  zugetragen  haben, 
sonder  uns  darinnen  von  deiner  lieb  und  den  andern  ainungsver- 
wanten  chur-  und  fiirsten  willfarung  beschehen  sein,  dieweil  es 
aber  aus  den  ausgefuerten  Ursachen  nit  sein  wellen,  und  dann 
wir  daneben  nit  änderst  vermercken,  dann  das  dein  lieb,  desglei- 
chen die  andern  ainungsverwandten  chur-  und  fursten,  in  solcher 
ainung  und  pundnus  uns  freundlich  und  undertheniglich  gern  haben 
wellen,  demnach  und  damit  dein  lieb  und  sy  im  werck  spueren 
und  befinden,  das  wir  auch  freundlich  und  gnediglich  wol  genaigt 
sein,  deiner  lieb  und  den   andern  iren  ainungsverwandten  chur- 


386.  *)  1653  Nov.  4  gewähren  dieselben  die  Bitte.  —  Ebd.  Or.  präs. 
Stuttgart,  Nov.  8,  —  1556  Juli  ^  wiederholt  Chr.  seine  Bitte.  —  Ebd.  Konz. 
—  Im  ersten  Fall  handelt  es  sich  um  die  Geburt  von  Chrs.  Sohn  Ludwig 
(geb.  1554  Jan.  1),  im  zweiten  um  die  Gehurt  eines  bald  wieder  verstorbenen 
Sohnes  Maximilian  (geb.  1556  Aug.  27) :  vgl.  Stalin  4,  VIL 

387.  *)  Wien,  Okt,  18.  Ferdinand  an  Albrecht :  hat  sich  entschlossen, 
der  Einung  beizutreten  und  toill,  sobald  er  von  seinen  Kommissarien  über  die 
Verschreibung  und  den  Revers  weiteren  Bericht  erhält^  seinen  Fnischluss  Chr. 
zuschreiben.  —  Fbd.  Abschr, 

*)  eodem  mahnt  Chr.  die  andern  Einungsstände  zur  Beförderung  der 
Verschreibung.  —  Ebd.  Konz. 

388.  >)  Vgl  das  Österreich.  Protokoll  bei  Drajfel  IV,  274.  Das  Aus- 
nehmen der  offenen  Fehden  hatte  den  Streitpunkt  gebüdet. 


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388,-38$,  166B.  319 

und  forsten  alle  freundschaft  und  gnad  zu  beweisen,  so  haben  Nov.  3. 
wir  uns  gnediglich  entschlossen,  in  solche  ainung  zu  komen,  schrei- 
ben auch  solches  deiner  lieb  als  obristem  haubtman  in  craft  der 
zu  Hailprun  gemachten  vergleichung  und  unserer  commissarien 
genommen  abschids  hiemit  zue.  Bittet,  dies  den  andern  Einungs- 
verw.  mitzuteilen  und  die  in  Heilbronn  verglichene  Obligation 
fertigen  zu  lassen.^)  —  Wien,  1553  Nov,  H, 

St.  Ueidelb.  Verein  18,     Or.  präs,  Nürtingen ,  Nov.  l:i,*)     Ufigenügen- 
der  Auszug  bei  Druffel  IV,  302, 

389.  Chr.  an  Hz.  Albrecht  :*^  Nor,  4. 

Marhgf.  AlbrecJUs  Bemühung  um  Geld  hei  den  Reichsstädten. 

erfuhr  gestern,  Markgf,  Albrecht  habe  die  Esslinger  schriftlich 
um  ein  Anlehen  ersucht;  ein  Rat,  den  er  sofort  zur  Erkun- 
digung absandte,  brachte  heute  Bericht  laut  beil.  Abschr,^)  Da 
der  Markgf,  voraussichtlich  auch  an  andere  Reichsstädte  im 
Schwab,  Kreis  gleiche  Schreiben  gerichtet  hat,  befahl  er,  im 
geheimen  nachzufragen  und  womöglich  ei7ie  Abschr,  des  An- 
suchens zic  bekommen.  Da  der  Markgf,  vielleicht  nur  nach- 
sucht, um,  ivenn  ihm  nicht  willfahrt  wird,  sich  gegen  die  Städte 
nicht  nur  feindlich  zu  erklären,  sondern  auch  mit  der  That 
zu  erzeigen,  so  berührt  ihn  dies  besonders  und  ist  ihm  auch 
als  ausschreibendem  Kreisfürsten  beschwerlich.  Teilt  dies  mit, 
da  vermutlich  auch  in  den  Städten  seines  Kreises  gleiches  An- 
stichen erfolgt  ist.    Namentlich  ist  zu  erwägen,  was  der  Punkt 


%)  In  timili  nmUti«  anUadit  ui  Mens  und  Pf  als. 

')  Nürtingen,  Nov,  16  antwortet  Chr,,  die  Obligation  sei  schon  in  der 
Mainzer  Kanzlei  ingrossiert  und  den  rhein.  Einungsverw.  zur  Besieglung  über- 
schickt,  f?on  denen  er  sie  täglich  erwarte.  —  Or.  Wien,  R.-A,  in  gen,  19,  — 
Bes  Kgs,  Antwort  bei  Druffel  IV,  316, 

•)  eodem  teilt  Chr,  das  Schreiben  den  Einungsverw,  mit  und  bittet,  die 
ObUgatian  zu  fördern,  ^  Ebd,  Konz, 

369.  ')  Dr,  Krauss  berichtet:  der  Bürgermeister  Anton  Fleining  hat  ihm 
im  Vertrauen  gesagt,  dass  letzten  Dienstag  die  Esslinger  ein  kurzes  Schreiben 
vom  Marbgfen.  erhielten,  des  Inhalts,  der  Markgf,  hohe,  wie  sie  wissen,  einen 
schweren  Krieg  zur  Rettung  der  deutschen  Nation  und  Freiheit  übernommen, 
habe  auch  seine  vornehmsten  Eeinde  erlegt,  und  wa  er  durch  die  andern  seine 
widerwertige,  denen  sein  f.  g.  soUichs  nicht  getränt,  were  verhindert,  wolt  er 
one  zweifei  was  treffenlicfas  ansgeiicht  haben;  hiezu  brauche  er  Geld  und  bitte 
im  (in  Anlehen  von  4 — 500  Th,  —  Die  Esslinger  antworteten  mit  einem  Hin* 
vms  auf  ihre  Armut.  —  Der  Bürgermeister  fügte  bei,  dass,  wenn  die  Esslinger 
das  Geld  gehabt  hätten,  es  der  Markgf,  wohl  im  geheimen  bekommen  hätte. 


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320  16<»-  sas.—sso. 

Nov.  4.  bedeutet:  „wo  er  durch  die  andern  seine  widerwertige,  denen  s,  1. 
solches  nicht  getraut,  verhindert  worden  were":  schreibt  ebenso 
an  Mainz  und  Pfalz,  damit  sie  es  auch  an  Trier  und  Jülich 
gelangen  lassen.^  —  Stuttgart,  1558  Nov.  4. 

st  Heidelb,  Verein  4,    Konz, 


Nov.  7.  390.  Kf.  Friedrich  an  Chr.  : 

Hattstatt.  Weitere  Vermittlung  gwischen  Markgf.  und  Bh.  Erweite- 
rung der  Einung  durch  einige  Städte,  von  Sickingen,  von  Elecken- 
stein,   Markgf.  und  die  Städte. 

erhielt  dessen  Schreiben  von  Nov.  3  gestern  abend.  Da  bei  der 
Lage  der  Sache  guter  Rat  nötig  ist,  Hess  er  es  alsbald  an  Mainz 
gelangen,  von  wo  es  Trier  und  Jülich  eröffnet  werden  wird. 
Rät  zu  nochmaliger  Verhandlung  über  Bestallung  Hattstatts 
mit  12  Unterhauptleuten.  Da  nach  den  Zeitungen  Markgf. 
Albrecht  zur  Gütlichkeit  gegen  die  Bb.  geneigt  sein  soll,  sollte 
mit  allem  Fleiss  darnach  getrachtet  werden,  namentlich  da  er 
Chr.  und  Jülich  schon  früher  das  Gleiche  bewilligte.  Regte  bei 
Mainz  an,  Markgf.  Albrecht  an  die  früher  bewilligte  Güte  zu 
erinnern  mit  dem  Begehren,  sie  ihm  [Mz.J  und  Chr.  noc/iein- 
mal  zu  gestatten. 

Früher  war  davon  die  Rede,  dass  gut  wäre,  diese  Einung 
zu  erweitern  und  weitere  Stände  darein  zu  bringen.  Da  er 
noch  nicht  hörte,  was  der  Kg.,  ebenso  Landgf.  Philipp  und  Kf. 
August  erklärten,  giebt  er  Chr.  zu  bedenken,  ob  nicht  gut  wäre, 
dass  durch  Mittelspersonen  bei  den  Städten  Strassburg,  Köln 
und  Frankfurt  fragweise  angeregt  würde,  ob  sie  bei  der  Ge- 
fährlichkeit der  Läufe  nicht  auch  ifi  die  Einung  kommen  möch- 
ten; es  werden  wohl  flicht  lauter  Hasenräte  sein. 


*)  Hz.  Albrechts  Antwort  nr.  381  n.  1,  Schluss  und  nr.  402.  —  SitUigati, 
Nov.  8  beauftragt  Chr.  den  Liz.  Eisslinger,  dies  bei  dem  B.  von  Arras  nnd 
dem  Vizekanzler  vorzubringen  und  was  sie  dazu  sagen^  nebst  anderen  Zeitungen 
vom  kais.  Hof  zu  berichten.  —  Ebd.  Konz.  —  Nov.  4  befiehlt  er  W.  von  Massen- 
bach, sich  zu  erkundigen,  ob  ein  gleiches  Ansuchen  an  Heilbronn  gelangte  und 
wdche  Antwort  dem  Markgf en.  hier  gegeben  wurde,  — -  8t.  Brandenburg  Ib.  — 
Nov.  6  schickt  Chr.  an  FfaXz  und  Bayern  dcis  gleiche  Ansuchen  des  Meurkgfen. 
bei  Gmünd  und  Beutlingen.  —  St.  Heidelb.  Verein  4.  Konz.  Von  Gmünd  ver- 
langte der  Markgf.,  Plassenburg,  Okt.  23,  4O(J0  fl.  auf  ein  Jahr  oder  wenigstens 
auf  ein  haV)es.  —  Nov.  3  entschuldigte  sich  die  Stadt  mit  ihrem  Unvermögen. 
—   Vgl.  nr.  390,  391. 


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390,S91.  1668.  321 

Hat  mit  Franz  Konrad  von  Sickingen  des  Feldmarschall-  Nov.  7. 
amts  tvegen  verhandeln  lassen ;  nrird  dessen  Antwort  mitteilen ; 
ebenso  die  seines   Unterlandvogts  Heinrich  von   Fleckenstein y 
den  er  heute  erwartet  —  Heidelberg^  ITyoH  Nov.  7. 

Ced. :  Erhielt  bei  Fertigung  dieses  noch  ein  Schreiben  vmi 
Chr.  wegen  des  vom  Markgfen.  bei  Esslingen  gesuchten  An- 
Uhens.  Hat  im  rhein.  Kreis  ein  solches  Ansuchen  noch  nicht 
vermerkt,  dagegen  bei  einigen  Städten  und  Prälaten  der  Ober- 
Pfalz,  wo  er  aus  Unvennögefi  mit  Recht  abschlägige  Antwort 
erhielt.^) 

St.  Heidetb,  Verein  2.     Or.«)  präs,  Nürtingen,  Nov.  10. 

S91.  Eitel  Eberhard  Besserer  an  Chr. :  Nov.  7. 

Geldgesuch  des  Markgfan.     Werbungen  in   Augsburg.    Kais.   Zahl- 
meister in  Ulm. 

an  Ulm  tvurde  iveder  schriftlich  noch  mündlich  von  Markgf. 
Albrecht  ein  Ansuchen  gestellt;  kommt  es  noch,  wird  er  es  er- 
fahre?!;  ivill  sich  bei  den  oberländischen  Städten  erkundigen. 

Zu  Augsburg  nimmt  man  Knechte  an;  iveshalb,  weiss  er 
nicht.  In  Ulm  sind  drei  Vermutungen;  die  eine  sagt:  nimmt 
es  der  Rat  an,  so  thut.er  es,  weil  er  seinen  gemeinefi  Mann 
fürchtet,  der  seine  alte  Gerechtigkeit  gern  wieder  hätte;  nach 
der  zweiten  ist  es,  um  versehest  zu  sein,  tvenn  Mqrkgf.  Albrecht 
käme :  nach  der  dritten  ist  es  eine  Praktik,  dass  die  Augsburger 
die  Knechte  als  eine  Garde  für  den  Ksr.  annehmen,  damit  ihm 
auf  dem  Reichstag  die  Fürsten  nicht  viel  darein  reden.  Chr. 
kann  dies  durch  den  La^igenmantel  oder  sonst  erfahren. 

Zu  Ulm  in  der  Krone  liegen  schon  über  einen  Monat  von 
des  Ksrs.  wegen  zwei  Spanier,  welche  die  Reiter,  die  vor  Metz 
lagen,  bezahlten,  ausser  derien  der  Markgff.  Hans  und  Albrecht 
von  Brandenburg;  den  Reitern  des  letzteren  gebühren  18000  ß. 
Hans  Walter  von  Hürnheifu,  der  im  Namen  des  Kgs.  einige 
einspännige  Reiter  bestellt  und  jetzt  40  Pf.  zusammengemahnt 
hat.  hielt  sich  damit  etwa  14  Tage  im  Kloster  Elchingen  und 


a>  Aufgehr.  ron  Chr  :  Bayern   soll   auch    copi  von  diaem  schreiben  und  meiner  antwurt  ge- 
schickt werden. 

390.  *)  Steinheim,  Nov.  12    antwortet   auch   der  Ersh.    von   Mainz   auf 
nr,  3S9;  im  Kreis  der  vier  rhein.  Kff.  sei  nichts  von  Städten  ausser  Gelnhausen, 
welche  aber  durch  Pfalz  aiiszogfen;   von  anderen   Städten  habe  er  nichts  der- 
gleichen erfahren,  ~     St.  Heidelb.    Verein  7  a.     Or.  präs.  Tübingen,  Kor.  tÜ). 
Ernst,  Briefw.  des  Uz^.  Chr.   U.  21 


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322  1568.  391.-393. 

Xov.  7.  Umgegend,  wie  man  sagt,  um,  wenn  Markgf.  Albrecht  sein  Geld 
holen  lassey  es  niederzuwerfen.  Allein  sie  sind  damit  zu  laut 
gewesen.^)  —  Ulm,  1553  Nov.  7. 

St.  Heidelb.   Verein  4.     Or.^)  präs.  Stuttgart,  Nov.  7. 

Xov.  7.  392.  Kf.  Friedrich  an  Chr. : 

Antwoft  des  Hzs.  Johann  Friedrich. 

schickt  mit,  was  ihm  der  Erzb.  von  Mainz  nebst  Übersendung 
der  Vorantwort  von  Hz.  Johann  Friedrich^^  von  Sachsen  auf 
die  A7imutung  der  gütliche?}  Verhayidlung  seitens  der  Einungsff. 
geschrieben  hat.^)  —  Heidelberg,  1553  Nov.  7. 

St.  Heidelb.  Verein  22  a.     Or.^)  präs.  Nürtingen,  Nov.  lo. 

Noius.  393.  Heinrich  Bulhnger  an  Clir.: 

Moliiiäns.     Vergerius.    Chrs.  Neigung  zum  Evangelium.    Empfehlung. 

Petrus  Paulus  Vergerius  hat  ihm  berichtet,  dass  er  auf 
sein  [BulUngers]  Schreiben,  Dr.  Karl  Molinäus  betr.,^)  —  tcegen 
dessen  er  mit  Gf.  Georg  von  Wirtbg.  reden  sollte,  welch  letzterer 
aber  nicht  mehr  in  Tübingen  war  —  mit  Chr.  gesprochen  und 
diesen  zur  Annahme  des  Molinäus  ganz  gutwillig  gefunden 
habe:  dankt  hiefür.    Hat  inzwischen  gehört,  Molinäus  sei  nach 

a)  3  cito. 

b)  Das  Or.  hat  Kf.  August,  wom  deutlich  ein   Versehen  ist. 

c)  Aufsehr.  von  Chr.:  soll  Bayern  geschickt  werden. 

891.  ')    Vgl.  des  Zasius  Bericht  hei  Jh'uffel  IV,  293. 

392.  *)  Der  Erzh.  schreibt  an  EHedrich,  Steinheim,  Nor,  2,  da  dem  Kg. 
die  zu  Heilbronn  gestellte  Obligation  erst  dann  gegeben  werden  solle,  wenn  er 
sich  über  den  letzten  Anhang  der  offenen  Fdhden  wegen  nach  dem  in  Heilhronn 
seinen  Gesandten  gegebenen  Abschied  gegen  Wirtbg.  erklärt  und  einen  Revers 
überschickt  habe,  so  wolle  er  auf  die  Atimahnungen  hin  für  allseitige  Fertigung 
der  Obligation  sorgen  und  sie  dem  Hz.  von  Wirtbg.  übergeben,  damit  dieser 
sie  nach  des  Kgs.  Deklaration  gegen  dessen  Revers  hinausgebe.  Zugleich  schickt 
er  des  Hzs.  Joliann  Friedrich  Antwort  in  Or,  —  Dieser  antwortet,  Weitnar, 
Okt.  21,  auf  das  Schreiben  der  Finungsff.  von  Sept.  27,  er  habe  ihr  erjttes 
Schreiben  [nr.  322  n.  I]  unbeantwortet  gelassen,  da  er  sie  nicht  bemühen  zu 
müssen  hoffte,  iveil  seit  einigen  Tagen  durch  die  beiderseitigen  Räte  und  die 
LandscJuiff  verhandelt  werde.  Vor  Beschluss  dieser  Verhandlung  könne  er  sich 
niciU  endgültig  erklären,  ivolle  sich  aber  hernach  durch  eigenen  Boten  vernehmen 
lassen.  —  Ebd.  Or.:  vgl,  nr.  354,  360:  Druffel  IV,  310  n.  3. 

393.  *)  Über  Karl  Molinäus  vgl.  die  in  Heyd,  Bibliographie  II  356  und 
513  angeführten  Werke:  auch  Kausler  und  Schott  (s.  n.  2)  S,  51  f.  Am  besten 
charaktetisieren   ihn   die  Briefe  Corp,  Reform.  42,  1880:  43,  1932,  199(),  :2<Mf6, 


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393.-394.  1568.  323 

Strassbnrg  gezogen,  doch  mit  sömlichem  embieten  in  siueni  schry-  Kov,  s 
ben  an  mich,   das  U.  f.  g.  er  sölich  gross  gut  nimmer  zu  gutem 
vergässen,   oueh   dero  gnaden  alle  zyt  willig  wolle  sin  zu  dienen 
und  raten,  was  im  möglich. 

(bedachter  herr  Vergerius*)  hat  mich  ouch  giösslich  erfröut, 
mit  dem  (»r  mir  vilfaltig  gerümpt  V.  f.  g.  geneigt  herz  zu  der 
christlichen,  unbefleckten  leer  des  heiligen  evangeliums,  welchs  zu 
unsem  zyten  nit  allen  ftirsten  gäben,  und  dorum  in  denen,  denen 
es  gäben,  als  ein  besonderbarer  schätz  zu  rümen  ist,  ouch  Gott 
donun  ernstlich  zu  danken,  den  man  getruwlich  bitten  sol,  das  er 
sin  göttliche  gnad  meren  und  festnen  wolle,  damit  sin  gut  ange- 
fängt  werk  zu  fruchtbarem  gewünschtem  end  usgefürt  werde. 

Herren  Vergerium,  der  sich,  so  lang  ich  in  erkent,  gar  wol 
an  unser  waren  christlichen  religion  gehalten,  hätte  U.  f.  g.  ich 
underthäniklich  bevolhen,  und  das  mit  underdienstlicher  pitt,  wo 
ich  nit  bericht,  das  U.  f.  g.  dem  zuvor  mit  gnaden  ser  wol  ge- 
naigt.  Truw  siner  bescheidenheit  und  redliche,  er  werde  sich  ge- 
truwlich aller  gepür  nach  erlich  halten. 

Hiemit  langt  an  U.  f.  g.  min  gar  d  .  .  "Hmuetig  geflissene 
pitt,  sy  wollen  mich  in  gnad  ufnemen  und  bevolhen  haben.  U.  f.  g. 
herren  vattern  loblicher  gedächtnus  bin  ich  lange  zyt  in  gnaden 
wol  bevolhen  gewest,  wie  noch  us  sinen  f.  g.  anerborner  frtintlic- 
kait  mir  nit  abgünstig  ist  min  g.  f.  und  lieiT,  h.  Georg,  graf  zu 
Wirtemberg,  U.  f.  g.  vetter.  Donim  in  U.  f.  g.  gunst  empfangcMi 
zu  werden,  ich  so  vil  lieber  und  uf  das  underthäniklichist  von  herzen 
hegärte.  Gott  der  allmächtig  wolle  U.  f.  g.  in  sinen  gnaden  gnedik- 
lidi  erhalten.    Datum  Zürich,  den  8.  novembris  anno  domini  1553. 

r.  f.  g.  underthäniger,  williger  diener 

Heinrich  BuUinger,  diener  der  kirchen  zu  Zürich. 
Si.  Beligionssachen  10,     Or, 

394.  Adain  Diemars  Relation:^)  Nov. 9 

Zeitungen  aus  Franken, 

Bericht  über  die  Einnahme  von  Lichtenfels.^)    In  Plassen- 


a)  Unkaeriirh. 

*)  Chfs.  Briefwechsel  mit  Vergetius  ist  von  Kausler  und  Schott  im 
124.  Band  der  Bibliothek  des  Litterarischen  Vereins  in  Stuttgart  besonders 
herausgegeben  worden. 

394.  «)    Vgl,  nr.  369  n.  3. 

*)  Vgl.  Chr.  Meyer,  Hohenzollerische  Forschungen  3,97/.;  4,  19Sff, 
Voigt  2,  150  f. 


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324  155B.  394,-395. 

Xov.  9.  hurg  hat  der  Markgf.  S  Fähnlein,  die  geschworen  haben,  ihm 
H  Monate  zu  dienen  und  so  lange  auf  die  Bezahlung  zu  warte7\, 
ebenso  in  Schiceinfurt  12  Fähnlein,  in  Landsberg  1  Fähiilein. 
Markgf,  Albrecht  reitet  um  Schweinfurt  herum  und  hat  den 
Windsheimern  alles  abgebrannt,  was  sie  auf  dem  Lafid  fuiben; 
man  sagt,  er  trolle  im  Stift  Würzburg  hausen,  tvie  die  Nürn- 
berger bei  ihm,  und  dann  sich  bis  zum  Sommer  in  Gewahrsam 
bringen.  Bei  den  Bündischen  soll  allgemeine  Sage  sein,  wenn 
man  mit  Plassenburg,  Schweinfurt  und  Landsberg  fertig  werde, 
wollen  sie  die  fränkischen  Städte,  die  nicht  in  ihr  Bündnis 
wollten,  und  dann  diejenige7i,  welche  ihnen  nicht  nach  dem 
Landfrieden  zuzogen,  heimsuchen,  weshalb  Rothenburg  und 
Dinkelsbühl  sich  schon  rüsten,  —  Ausserdem  wurde  Clir.  von 
einem  glaubhaften  Ort  durch  seinen  Kundschafter  zuentboten, 
die  Bb,  von  Würzburg  und  Bainberg  hätten  den  röm.  Kg,  bitten 
lassen,  ihnen  alsbald  seinen  zweiten  Sohn  zu  schicken;  dann 
würden  sie  ihm  [Kg,]  die  beiden  Stifte  erblich  einhändigen 
und  sie  ihm  U7itertverfe?i  samt  des  Bs,  von  Würzburg  Würde 
eines  Hzs.  von  Franken;  denn  sie  könnten  die  Beschwerden 
des  Kriegs  flicht  mehr  erschwingen  und  müssten  dem  Kg,  mit- 
teilen, dass,  wenn  er  nicht  einvnllige,  sie  alles  dem  Hz,  Hein- 
rich zu  übergeben  gedenken,  —  1553  Nov,  .9.*> 

St.  Heidelb,   Verein  23,  16.     Eigh,  Aufzeichnung  Chrs. 

Nov,  9,  395,  Kf,  Friedrich  an  Chr.: 

Markgf.  Albrecht  und  A.  von  Bosenherg. 

schickt  Abschr,  eines  Schreibens  von  Markgf.  Albrecht,  Albrecht 
von  Rosenberg  betreffend,  sowie  seiner  Antwort,^)  Bittet  um 
Hat,  wie  er  sich  halten  soll,  falls  der  Markgf.  trotz  des  Berichte 
auf  seinem  Vorhaben  beharren  würde,  —  Heidelberg,  155:^  Noi\  9. 

St,  Pfalz  9, 1,     Or.  pi'äs,  NilHingen,  Nov,  12. 


al  AVwA  Auf  »ehr.  ron  Kurz.  —  Nach  heil.  Konz,  eine«  Sehreihens  an  Pfalz  und  Bayern  kehfie 
der  narh  Franken  abgeschickle  Kundarhafter  erst  Nov,  20  zurück. 

395,  *)  Markgf,  Albrecht  schreibt,  Plassenburg,  Okt.  17,  er  unterhandU 
mit  Albrecht  von  Uoseiiberg  über  Aushilfe  mit  einigen  Reitern  und  Geld;  dieser 
.SV'/  bereit,  wenn  der  Markgf,  ihn  und  das  Seinige  in  Schutz  nehme,  und  wollt 
euch  sein  Amt  Boxberg  als  Lehen  vom  Markgf tn.  nehmen,  Hai  Bedenken, 
H (ras  gegen  den  Kfen.  zu  thun;  allein  dieser  weiss,  das  wir  dieser  zeit  derienen, 
HO  uns  zu  rmsem  aufrichtigen  vertregen  und  ro.  kai.  mt.,  unsers  allergnedigsten 
liorni.  daniber  gegebne  confirraation  helfen,  wol  notturftig  seien  und  annemen, 


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396.  1663.  325 

396.  Chr,  an  Kf,  Friedrich:  Nov.  lo. 

Claus  von  HatUtatt.  Markgf,  Albrecht.  Aufnahme  des  Kgs.  und  anderer. 

Antwort  auf  zwei  Schreiben  von  Nav.  5  imd  7.  Dankt  für 
die  Zeitungen.  —  Claus  von  Hattstatt  ist  nach  Innsbruck  rcr- 
reist  und  soll  sich  dort  in  Bestallung  einlassen,  so  dass  flicht 
weiter  mit  ihm  zu  handeln  ist.  Wie  Markgf.  Albrecht  Gütlich- 
keit  einräumen  willy  zeigt  das  Nebenschreiben  samt  beil.  Abschr.^) 
Hat  dem  Kfen.  neulich  geschickt,  was  der  Kg.  gegen  Hz.  Albrecht 
von  Bayern  auf  die  Heilbrormer  Verhandlung  über  seine  Auf- 
nahme erklärt  hat.^^)  Der  Kf.  wird  es  jetzt  verno^nmen  haben. 
Sojist  erhielt  er  noch  von  keinem  der  im  Heilbronner  Absei ii cd 
genannten  etwas;  vo7i  den  Städten  haben,  soviel  ersieht,  nicht 
viele  Lust,  in  die  Einung  zu  kommen.      Nürtingen,  lööS  Nov.  70.»* 

8t,  Heidelb.   Verein  ^.     Kom.,  grösstenteils  nach  Bandbem.  Chrs.  an 
nr.  390:  vgl.  Dniffel  IV,  :J09. 

«)  Dtu  Or.  tcar  wohl  Nop.  11   datiert,   da   nr.  399   zmjleich   abgeht    ntid   die  Antwort   in  ttr.  4o:i 
die»«9  Datum  vorausaetgt. 

wer  da  kompt,  damit  wir  uns  der  brief-  und  sigfellosen,  ehrlosen  leut  weren  und 
aufhalten  mögen,  nachdem  unsere  freund  pies  daher,  die  uns  wol  ein  anders 
.-^chuldi^,  wenig-  dabei  gethan  und  ie  zu  erparmen,  das  alle  chur-  und  fursteii  iiu 
reich  sich  sollen  einen  elenden,  zu  häufen  knüpften  ehrlosen,  neulosen  häufen 
pfaffen  und  pauren  dahin  dringen  lassen,  die  lender  und  die  chur  fürstlichen 
tieuser  an  sich  zu  reissen  und  under  sich  zu  thailen.  Hai  deshalb  im  Sinn^  d^n 
von  Rosenberg  in  Schutz  und  Schirm  zu  nehmen ;  hofft^  es  sd  dem  Kfen.  nicht 
zuirider,  und  erbietet  sich,  trenn  der  Kf.  daf<  Haus  Bojlurg  nicht  gerne  in 
fremde  Hände  kommen  lässt.  mit  dem  von  lioscnherg  über  einen  Vergleich  zu 
ttrhandeln  und  dann  die  Lehenschaft  wieder  abzutreten^  so  dass  der  Kf.  mit 
tcenig  Kosten  und  Mühe  von  dm  bisheHgen  Irrungen  befreit  würde. 

Nov.  8  legt  dann  der  Kf.  dem  Markgfen.  den  ganzen  Handel  ausführlich 
dar^  zum  Beweis^  dass  es  ihm  sehr  zuwider  wäre,  wenn  der  Markgf.  den  vttn 
Rosenberg  in  Schutz  nähme:  bittet,  das  nicht  zu  thun.  Vermittlung  wäre  nur 
möglich,  wenn  von  Rosenberg  Schloss,  Stä'dtlein  und  Amt  Bo.rberg  dem  Kfen. 
frei  zustellte,  in  welchem  Fall  sich  dieser  den  Markgfen.  neben  Bayern  und 
Wirtbg.  als  Unterhändler  gefallen  tiessc',  oder  wenn  es  von  Ros.nberg  beding nn'/s- 
los  in  die  Hände  der  kais.  Kommissäre  restituieren  würde. 

über  die  Sache  selbst  vgl.  I,  815.  Im  August  hatte  Ä.  von  Rosenberg 
Chr.  um  Vermittlung  gebeten,  welche  aber  der  Kf.  nicIU  wünschte.  -  Nov.  1 
riet  Chr.  dem  Kfen.,  zunächst  abzuwarten,  wie  dei'  Krieg  in  Franken  endige^ 
und  dann  dem  von  Rosenberg  nach  Leib  und  Leben  zu  trachten.  —  Kbd.  ~- 
Nov.  18  macht  Zasius  von  dem  markgfl.  Schreiben  Gebrauch,  um  auf  Hz.  Albrulit 
Eindruck  zu  machen ;  Nov.  20  dient  ihm  die  Stellung  Rosenbergs  ah  Stütze  für 
die  Annahme  einer  Verbindung  zivischen  Ksr.  und  Markgf.  —  Drujf'el  IV,  313  f. 

396.  *)  nr.  399  mit  nr.  385. 

«)  nr.  387  n.  1. 


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326  lBß3.  397,-399. 

Xfw,  11,  397,  Chr,  an  Wilhelm  Lösch,  Hofmeister: 

Bittet  um  Lattwerg, 

U.  g.  zuvor,  lieber  besonder!  Wiewol  unser  geliebte  gemahel 
der  wittib  von  Schwarzenburg  umb  das  recept,  wie  die  lattwergen, 
so  unser  vetter  herzog  Albrecht  zu  Hailbron  gehabt,  gemactbt 
werden  soll,  geschriben  und  auch  darauf  dasselbig  irer  1.  von  ir, 
der  von  Schwarzenburg,  mitgethailt  und  zugeschickt  worden  ist, 
so  will  doch  solhe  lattwerk,  man  thue  gleich  derselben  wie  man 
welle,  nit  gerathen,  wie  sie  sein  solle.  Deshalber  ist  unser  gnedips 
begem,  du  wellest  uns  *^  ain  gstättelin  mit  angere^er  lattwergen 
überkomen  und  uns  dasselbig  bei  nechster  botschaft  zuschicken, 
damit  solhe  gute  lattwergen  auch  in  dem  groben**^  Schwabenland 
zu  machen  gelernet  möge  werden.  Daran  erzeigstu  unser  ge- 
mahel*'^ ain  angenembs  gefallen  und  steet  in  gnaden  gegen  dir  zu 
erkennen.  —  Stuttgart,  155S  Nov,  11. 

ist,  Hausarchiv  K,  5  F,  1.    Kone,,  mn  Chr,  karrig, 
Xov,  11,  398,  Chr,  an  Markgf.  Albrecht: 

Mahnt  zum  Einlenken. 

Antwort  auf  dessen  Schreiben  von  Okt,  31,  Aber  gegen 
E.  1.  vertreulich  zu  vermelden,  tragen  wir  bei  uns  nit  kleine  fur- 
sorg,  wo  von  E.  1.  die  guetlichait  änderst  nit  dann  mit  der  mass, 
wie  in  dero  schreiben  vermeldet,  eingeraumbt  solte  werden,  das 
in  bedenckung  verloffner  handlung,  empfangens  und  erlittens  Scha- 
dens und  onkostens,  die  gutlichait  sich  stossen  mechte.  Bittet, 
es  an  nichts  zur  Erreichung  des  Friedens  fehlen  zu  lassen: 
ivitl  die  Bewilligung  sogleich  an  seine  Einungsverw.  berichten, 
und  ihm,  was  vorgenommen  wird,  mitteilen,  —  Nürtingen,  l'hhj 
Nov,  11, 

ist,  Heidelb.   Verein  9  V,     Abschr, 

Nov,  11.  399,  Chr,  an  Mainz,  Trier,  Pfalz,  Bayern  und  Jülich: 

Markgf.   Albrecht,     Bestallungen,     Ernennung   von   Kriegttrat,   Ritt- 
meistern und  Hauptleuten, 

schickt  Abschr,  von  des  Markgfen,  Schreiben  sowie  von  seiner 

a.)  Chr.  durchstreicht:  in  »Uer  »«tili  und  gehftim. 

b)  in  dem  groben  ist  eigh.  Zunatz  Chr». 

c)  Von  Chr,  horrig.  für:  uu«. 


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S99.—4O0.  1668.  327 

Antwort:^)  obwohl  kein  Erfolg  zu  hoffen  ist  will  er  sieh  doch  Xov.  ii. 
von  den   andern  nicht  absondern.     Über  das  andere  Gewerbe, 
von  dem  der  Markgf,  schreibt^  ist  wohl  nachzudenken.  —  Nür- 
tingen, 1553  Nov.  11. 

Ced.:  Giebt  zu  erwägest,  ob  man  nicht  unverzilglich  trotz 
der  Kondition  die  Gütlichkeit  suchen  sollte,  auch  wenn  man 
nichts  ausrichten  würde:  man  könnte  dabei  auch'  allerlei  er- 
fahren, da^  zu  ivissen  nichts  schaden  würde. 

Ced.  an  Mainz,  Trier.  Pfalz  und  Jülich:  Sie  sollen  Kriegs- 
räte, Rittmeister  und  Hauptleute  ernennen.  —  Claus  von  Hatt- 
statt  lehiite  ab.  weil  man  nicM  auch  seine  10  Unterhauptleute 
mit  unterhalten  wollte;  verhandelt  nun  mit  C/iristoph  von  Fal- 
kenstein. —  Wilhelm  von  Janowitz.  gen.  Bölieim,  überna/im  das 
Zeugmeisteramt  für  150  fl,  jälirl.  Wartgeld.  -  Ernennt  seiner- 
seits zum  Kriegsrat:  AlbrecM  Arbogast  Freih.  zu  Hewen;  zu 
Rittmeistern :  Berntiard  von  Virmont  und  Martin  von  Hanstein; 
zu  Hauptleutmi:  Georg  Stiber  von  Bretten,  Gor  ins  von  Faulach, 
Jakob  Münch  von  Rosenberg,  Hanni  von  Kupp  in  gen,  Hans 
von  Stammheini.  . 

Ced.  an  Pfalz:  Bittet,  die  beil.  Schreiben  an  die  Adressen 
zu  schicken;  hält  der  Kf.  für  gut.  dass  sie  ihre  Räte  zur  Unter- 
liandlung  abfertigen.  7nöge  er  es  an  Mainz  und  die  andern 
mitteilen,  damit  der  Weiten tsessenste  seinen  Rat  sogleich  herauf- 
sende.    Mit  Hz.  Alb  recht  wird  es  keine  Not  haben. 

St.  Heidelb.    Verrin  9  V.     Kam, 

400.  Markgf.  Albrecht  an  Chr.:  Xov.  i:j. 

Bitte  um  Aufnahme  eines  Dieners. 

bittet  seinen  Diener  Hans  von  Kulmbach,  der  bei  Eroberung 
der  Stadt  Hof  von  seinen  Feinden  in  Verstrickung  genommen 
imirde,  ihm  einige  Monate  nicht  zu  dienen,  bis  zur  Bcoidigung 
dieser  Verstrickung  an  Chrs.  Hof  zu  erhalfen,  wie  er  diese ?t 
Jüngst  auch  wegefi  des  Obersten  Christoph  von  Zedwitz.  dessen 
Leutnant  jefier  war,  ersucht  hat.^)  —  Plassenburg,  irjr):i  Nov.  l'J. 

St.  Brandenburg  1  g,  31.     Or,  pi-äs.  StntigaH,  Bez.  3. 


399.  ')  nr.  385  und  398. 

400.  *)  Dieses  erste  6'chreiben   dat.   Nov.  8;    St.  Brandenburg  2  d.     Or. 
präs.  Göppingen,  1554  April  17. 


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328  1553.  401.-402. 

Xov.  13.  401.  Eitel  Eberhard  Bes^serer  an  Chr.  : 

Krankheit  des  Ksrs.     Rüstung  Augsburgs. 

Der  grosse  Herr,  den  man  nicht  nennen  darf,  ist,  wie  er 
schon  früher  schrieb,  wirklich  heftig  krank;  ma7i  schreibt  ans 
dern  Niederland,  dass  man  niemand  vor  ihn  lasse  und  das}> 
er  lange  nicht  gesellen  lourde.  —  Die  Augsburger  nahmen  2(H) 
Landsknechte  an  und  200  Bürger  zur  Betvachung  der  Tliorc: 
weshalb,  weiss  er  nicht})  —  l'y'vi  Nov.  13,  9  Uhr  vorm. 

St.  Heidelb.   Verein  ^5, 4^6*.     Or.  präs.  Niuiingen,  Nov.  13, 

Nov.  14.  402.  Hz.  Albrecht  an  Chr.: 

Markgf.  Albrecht  zu  Augsburg  und  Uegensburg.     Johann  I&iedrirh 
Schreiben,    Bayr.^salzburg.  Sache, 

Antwort  auf  8  Schreiben.  Hat  bei  der  Stadt  Augsburg 
im  geheimen  erfahren,  dass  bei  ihr  Markgf.  Albrecht  bis  jetzt 
nicht  um  ein  Anlehen  nachgesucht  hat;  dagegen  soll  dieser 
kürzlich  eine  Botschaft  mit  einigen  Pf.  bei  Regensburg  gehabt 
haben;  kennt  deren  Zweck  nitlit. 

Was  die  Antwort  des  Markgf en.  wegen  gesuchter  Unter- 
handlung an  Chr.  und  dessen  weiteres  Schreiben  darauf  be- 
trifft, so  lässt  er  es  dabei  und  glaubt,  dass  nun  des  Markgfen. 
weitere  Resolution  und  die  Antwort  der  Bb.  und  der  Stadt 
Nürnberg  zu  erwarten  ist,  nachdem  diese  in  ihrem  letzten 
Schreiben^)  sich  erboten  haben,  das  Ansuchen  an  den  Kg.  und 
ihre  andern  Kriegsverw.  zu  bringen.  Kann  nicht  denken,  auf 
welchem  Weg  die  Gütlichkeit  vorzimehmen  oder  mit  welcher 
Partei  anzufangen  ist.  Verharrt  der  Markgf.  auf  seinem  Vor- 
haben, also  auf  den  Verträgen,  so  ist  alles  umsonst;  die  Bb. 
werden  sich  ohne  ihre  Zugewandten  nicht  einlassen  wollen:  es 
hängt  davon  ab,  was  die  Jetzigen  Unterhändler  beim  Kg.  er- 
reichen; das  ist  abzuwarten.^)  Hält  Chr.  und  die  andern  ein 
Zusammenschicken  der  Räte  für  nötig,  soll  es  an  ihm  nicht 
fehlen. 

401.  *)   Vgl.  die  Vermutungen  nr.  391. 

iOii.  ^)  nr.  377  n.  2. 

*)  In  einer  Ced.  an  Pfalz  und  Bayern  von  Nov.  14  empfieJUt  Chr.  noch- 
einmal,  dass  sie,  die  Einung sverwandten,  die  Gütlichkeit  suchen.  —  *S^/.  HtideVt. 
Verein  21.     Konz. 


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402,-404.  1563.  329 

Bei  des  gewesenen  Kfen,  voii  Sachsen  Antwort^)  mag  es  Xov.u. 
bleiben  bis  zu  der  von  diesem  angebotenen  Schickung. 

Erwartet  von  Chr.  ein  weiteres  Schreiben  und  Tagsatzung 
gegen  den  Erzb.  von  Salzburg  laut  dessen  Antwort.  Dankt  für 
Abschr.  und  Zeitungen.  —  Manchen,  /.>.">.7  Nov.  14. 

St.  Heidelb.   Verein  7  h,  13.     Or,^)  präs.  StuUgart,  Nov.  17. 

403.  Kf.  Friedrich  an  Chr.:  Nov.  ii 

Gennge  Aussicht  der  Vermittlung,     Bestallungen. 

erhielt  gestern  nachmittag  dessen  beide  Schreiben  dat.  Nürtingen, 
Nov.  11.^)  Hat  wenig  Hoffnung  auf  giltliche  Beilegung ;  einige 
Worte  in  dem  markgfi.  Schreiben  machten  ihm  allerlei  Bedenken. 
Hätte  Hattstatt  gerne  im  Dierist  der  Einung  gesehen;  wird  mit 
Heinrich  von  Fleckenstein  unterhandeln  lassen.  Franz  Konrad 
von  Sickingen  erklärte  sich  gestern  zur  Annahme  des  Feld- 
marschallamtes bereit,  wenn  er  den  Ksr.  sowie  die  Off.  von 
Spanheim  und  Bitsch,  seine  Lehensherren,  ausnehmen  darf  und^ 
vom  Kg.,  dem  er  schon  seinen  Dienst  zugesagt  hat,  nicht  er- 
fordert lüird;  fragt,  ob  Chr.  hierauf  eingehen  will.  —  Wird 
seinerseits  Kriegsräte,  Rittmeister  und  Hauptleute  in  kurzem 
ernennen.  —  Heidelberg,  l'>i)H  Nov.  14. 

Ced.:  Hz.  Albrecht  könnte  wohl  leicht  den  Kg.  bewegen, 
ilass  er  Sickingen  das  Feldmarschallamt  ilbernehmen  lüsst. 

St.  Ffälz  Miss.  7.     Or.^)  präs.  StuHgart,  Nov.  lü.') 

404.  Pfalzgf.  Ottheinrich  an  Chr.:  Nov.  u. 

Svhuldf orderung  des  Gfen,  Jos  Niklus  von  Zolhrn. 

Gf.  Jos  Niklas  von  Zollern  hat  eine  Schuldforderung  an 
ihn  und  seine  Landschaft,  wollte  sich  aber  nicht,  wie  andere 
(Uäiibiger,  darauf  einlassen,  die  ausständigen  Zinse  fallen  zu 
lassen,  sondern  schlug  nur  vor,  dieselben  erst  nach  Otthrs.  Tod 

a)  5  cito,  citissime. 

b)  3  cito. 

»)  nr.  392  n.  1. 

403.  ^)  nr,  396  und  399. 

*)  eodem  antwortd  Chr.,  mit  SicUiitgen  könne  so  ahgeschlo^sen  werden: 
Wolle  sich  derselbe  ohne  Voiirisstn  des  Kgs.  nicht  einlassen,  sei  er  erhötig, 
UUterem  zu  schreiben.  —  Schickt  die  ihm  in  Heilbronn  von  Albr.  von  Rosen- 
berg übergebenen  6'chrifUn,  sowie  seine  Antwort  an  den  röm.  Kg.  auf  dessen 
Schreiben  wegen  der  Einuthg  [nr,  388  n.  2].  —  Ebd.  Kons. 


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330  1553.  404.-407. 

Nor,  14,  beanspruchen  zu  wollen.  Da  dies  seiner  Landschaft  schaden 
mürdey  bittet  er,  Chr.  möge  denselbeti  durch  Gf,  Karl  von  Zollern 
zu  dem  allyenieinen  Nachlass  der  ausständigen  Zinsen  bewegen, 
so  dass  ihm  die  künftigen,  an  nächster  Lichtmess  zum  ersten- 
mal,  gezahlt  würden.  ~   Neuburg,  löoü  Nov.  14. 

St.  Pfalz  9  c  I,  94.     <h\  preis.  StuUgari,  Nov.  :i9. 

Nov.  16,  403.  Erzb.  Sebastian  von  Mainz  an  Chr.: 

Weitere   VermitUung  in  Franken. 

Antwort  auf  dessen  Schreiben  von  Nov.  IL  Da  Chr.  und 
auch  Kf.  Friedrich  nichts  dagegen  hätten,  dass  im  Namen  der 
Einungsverw.  weiter  tim  Gütlichkeit  nachgesucht  werde,  will  er 
auch  seinerseits  zur  Förderung  der  Gilte  es  an  nichts  felüen 
lassen.  —  Steinheim,  1553  (donnerstags  nach  Martini)  Nov.  VI 

St,  Heidelb,   Verein  7  a,  4.     Or.  prätt.  PfulUngen,  Nov.  :J0.^) 

Nov.  17.  406.  Kf.  Friedrich  an  Chr.: 

Religiöse  Haltung  des  Bs.  von  Passau. 

Chr.  hat  unt.  and.  vom  B.  zu  Passau  geredet  des  E.  1. 
wolt,  das  alle  bischotf  des  ginütz*^  in  der  religion  wem,  als  E.  1. 
inen  befunden  und  fernierckt;  au^h  hat  Chr.  gesagt,  das  seine 
caplen  und  priester  ain  underscheid  im  eanone  halten  müssen. 
Wie  dieser  ist,  hat  er  nicht  bemerken  können,  oder  nicht  be- 
halten; bittet  deshalb,  ihm  dies  mitzuteilen,  mich  dennoch,  wo 
es  recht  geschaifen,  mich  daniach  hette  zu  richten.  —  Heidelberg. 
1553  Nov.  17. 

St.  Pfalz  9,  I,  114.     Abseht',  aus   neuer  Zeit  mit  der  Auf  sehr. :   f/V- 
schenk  von  Liebenaus  in  Luzern;  vgl.  Druffel  IV,  311. 

Nov.  17.  407.  Chr.  an  Landgf.  Philipp  von  Hessen: 

Falken.     Neckarwein. 

nachdem  ihn  dessen  Oberavit^nann  zu  Darmstadt,  Alexander 
ron  der  Tann,  um  einige  Falken  angesprochen  hat.  schickt  er 
deren  vier,  so  schön  er  sie  dieses  Jahr  bekommen  konnte.    Wenn 

a)  Absehr.  hat:  ganntz. 

405.  *)  eodem  antwortet  Chr.,  der  Erzb.  werde  inzwischen  vom  Pfahgf. 
Kfen.  gehört  haben,  was  WiUielm  von  Grumbach  und  Dr.  Christoph  Sirass  ihm 
gesehrieben  haben  [nr.412];  deren  Ankunft  erwarte  er  noch;  bittet,  hei  Trier 
und  Jiilieh  die  Fertigung  der  kgl.  Obligation  zu  betreiben.  —  Ebd.  Kons. 


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407—409.  1BB3.  331 

Philipp  wieder  Lust  zu  einem  sauren  Neckarwein  hat,  möge  er  Nov.  17. 
seinen  Mimdschenk  zum  Versuchen  schicken,  —  Stuttgart^  1553 
Nov.  17. 

St  Hessen  12  b  I,  6.    Konz. 
408,  Kf,  Friedrich  an  Chr.:  Nov.  is. 

Vermittlung  in  Sachsen  und  in  Franken. 

erhielt  von  einem  glaubhaften  Ort  die  Nachricht  dass  des  Hzs. 
August  und  des  Hzs.  Hans  Friedrich  Landschaft  und  Stände 
sich  noch  emsig  um  einen  Vergleich  beifiUheUy  und  dass,  ivenn 
sie  nichts  erreichen,  die  Fürsten,  die  sich  aiiboten,  ersucht 
werden  sollen.  Erhielt  ausserdem  heute  morgen  Zeitungen,  die 
freilich  etwas  alt  sind,  dass  das  biindische  und  das  markgfl. 
Kriegsvolk  abermals  zusammengestossen  seien.  Hielte  für  gut, 
dass  i7i  aller  Eile  zu  gütlicher  Verhandlung  geschritten  wird, 
so  wenig  Aussicht  \  dieselbe  auch  zti  haben  scheint,  und  wilrde 
raten,  dass  Chr,  —  sintemaln  nunmehr  im  veld  gehandlet  werden 
mass  —  neben  pfälz.  und  mai7iz.  Räten  die  Handlung  beginne: 
Trier  und  Jülich  würden  dann  ohne  Zweifel  auch  Räte  schicken. 
Eiltet,  wenn  Chr.  einverstanden  ist,  um  Bestimrnung  von  Tag 
und  Malstatt.  —  Schickt  Zeitung  aus  den  Niederlanden.  — 
Heidelberg,  L'joH  Nov.  IS. 

Ced.:  Will  Chr.  die  Vermittlung  übernehmen,  stellt  er  ihm 
anheim,  ob  er  sich  deswegen  alsbald  an  beide  Teile  schriftlich 
wenden  will.  —  Hört,  um  Vellberg  sei  ein  Gewerbe;  es  sollen 
dort  500  Pf.  zusammenkommen ;  auch  Albr.  von  Rosenberg  soll 
darunter  werben. 

St.  Pfalz.  Miss.  7.     Or.  präs.  PfnUitKjen,  Nov.  :*L 


409.  Kf.  Friedrich  an  Chr.: 

Oherhauptmannschaft.     Vermittlung  in  Franken. 

Antwort  auf  dessen  Schreiben  von  Nor.  14;  bedauert,  dass 
Chr.  verhindert  ist  die  Oberhauptmannschaft  länger  als  ein 
halbes  Jahr  zu  führen,  da  halbjähriger  Wechsel  nicht  im  In- 
teresse der  Einung  liegt;  hofft  Hz.  Albrecht  werde  im  zweiten 
halben  Jahr  das  Amt  übernehmen. 

Hat  auf  Chrs.  Wunsch  wegen  der  durch  die  Ritterschaft 
in  Franken  vergeblich  gesuchten  Gütlichkeit  an  Mainz  geschrie- 
ben  mit  dem  Zusatz,   Trier  utid  Jülich  zu  veranlassen,   dass 


Nov.  18. 


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332  1553.  409.— 410, 

Nov.  18,  sie  sofort  zum  Versuch  weiterer  Gütlichkeit  ihren  Bat  auf  den 
Weg  zu  Chr,  als  dem  Hauptmann  schicken,  der  inzwischen 
Mainz  oder  Pfalz  Tag  und  Malstatt  benennen  würde,  Ist  mit 
Chr.  einig,  dass  trotz  der  geringen  Aussicht  die  Güte  weiter 
versucht  werden  soll.  —  Heidelberg,  1:V)3  Nov.  18. 

6't.  Heidelh,   Verein  21  B.     Or,  präs.  Siuitgwi,  Nov.  :il. 

Nov.  19.  410.  Liz.  Eisslinger  an  Chr.: 

Bescheide  und  Zeitungen  vom  kais.  Hof, 

erhielt  dessen  Schreiben  von  Nov.  8,  Das  kais.  Dekret  wegen 
der  Ungeldsbegnadigung  wird  Chr.  erhalten  haben.  Bei  der 
Filrschrift  an  die  Kff.  fehlt  nur  noch  die  Unterschrift. 

Was  das  vom  Markgfen.  bei  Esslingen  begehrte  Anlehen 
betrifft,  so  hatte)}  einige  wege7i  der  geringen  Summe  Beden- 
ken, Hessen  es  Jedoch  bei  ..den  generalibus  etc."  bleiben.  Des 
Markgfen.  Rittmeister  Reckerode  war  neulich  hier  und  ersuchte 
um  Bezahlung  des  dem  Markgfen.  noch  von  Metz  her  rück- 
ständigen Geldes;  da  er  aber  die  vom  Ksr.  dem  Markgfen. 
übergebene  Obligation  nicht  bei  sich  hatte  und  das  Geld  nur 
auf  seinen  Glauben  tind  Bürgschaft  des  von  Holstein  haben 
wollte,  musste  er  leer  wieder  abreiten,  wobei  er  viele  böse  Worte 
ausstiess.^)  Erschien  auf  Erfordern  am  17.  d.  M.  vor  dem 
deutschen  Hof  rat,  wo  nach  seiner  Resignation  auf  die  Mömpel- 
garder  Lehen  die  Gesandten  des  Gfen.  Georg  damit  belehnt 
wurden;  dasselbe  wird  in  der  nächsten  Woche  im  burguml. 
Rat  mit  den  burgund.  Lehenstücken  geschehen. 

Wegen  Rückgabe  der  bei  Zustellung  von  Scliorndorf  und 
Kirchheim  ei7igegangenen  Obligation  sagte  der  B.  von  Arras, 
er  werde  sie  nicht  herausgeben  noch  weiter  kassieren,  als  sich 
der  Revers  erstrecke.  Glaubt,  dass  der  Punkt  in  der  Obligation, 
die  Observation  des  Interims  betr.,  diese  Widersetzung  bringe: 
doch  wird  der  B.  noch  zu  bereden  sein :  denn  er  ist  meist  an- 
fangs schwierig,  lässt  sich  aber  weisen.  Es  schadet  auch  nichts, 
zu  warten,  bis  die  andern  Punkte  erledigt  sind,  damit  nicht 
einer  den  andern  hindert. 

Die  Konfirmation  der  wirtbg.  Privilegien  ist  noch  nicht 
in  den  Händen  der  Räte;  es  soll  auf  dem  nächsten  Rechtstag  dt 
darüber  verhandelt  werden. 


410.  >)   Vgl.  Druff el  IV,  299  n.  8. 


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410,-411,  1568.  333 

Hört  glaublich,  es  werde  zu  Calais  eiu  Tag  gehalten,  wo  Nor.  vj. 
über  eine  Heirat  des  Prinzeyi  von  Spanien  mit  Kyin,  Maria 
aus  England  gehandelt  werden  solle.  Denn  die  zmsrfien  der 
Kgin,  aus  Partugal  und  dein  Prinzen  kommt  nicht  zu  stände; 
man  vernmtet,  Erzhz.  Ferdinand  bekomme  die  letztere,  -  We- 
gen  des  Reichstags  ist  es  noch  ganz  still;  es  sieht  aus,  als 
wäre  schon  eine  andere  Prorogation  desselben  auf  der  Presse; 
denn  Sekretär  Haller  zog  neulich  einiger  Schriften  wegen  nach 
Antwerpen,  In  der  letzten  Woche  umrden  abermals  zwei  arme 
Leute,  die  dem  Evangelium  anhingen,  mit  dem  Schwert  gerichtet; 
morgen  soll  noch  ein  weiterer  verbrannt  oder  geköpft  werdeyi; 
magistri  nostri  Lovanienses  geben  vor,  es  seien  garttenbruder  oder 
Wiedertäufer,  weil  sie  von  ihrer  Messe  und  Kirchendiensten 
nichts  hielten;  alle  ihre  Habe  ivird  den  Witiven  und  Waisen 
nach  Form  der  spanischen  Inquisition  konfisziert.  —  BrüsseL 
iV)3  Nov,  10, 

St.  dir.  I,  8b,  44,     Or.^)    Unvolht.    Konz.    heil.:  präs.  PfuUingen, 
Nov.  ^5.^) 

411.  CJirs.  Antwort  auf  die  Werbung  des  hessischen  Ge-  Nov,  w, 
sandten  Alexander  von  der  Tann:^) 

Aufnahme  in  den  Heidelh.  Bund. 

Chr.  bedauert,  dass  Landgf.  Philipp  an  der  gänzlichen 
Ausnehmung    der   nassauischen    Rechtfertigung  und   anderer 


a)  2  cito. 

*)  PfulUngen,  Nov.  Ü7  antwortet  Chr,,  wegen  Rückgabe  der  Obligation 
über  Schorndorf  und  Kirchheim  soUe  Eissl.  erat  bei  seinem  Abschied  wieder 
anhalten  und  nicht  besonders  urgieren.  Dass  die  Konfirmation  der  loirtftg, 
Fnihsiten  bis  zum  näclisten  Reichstag  (!)  eingestellt  werden  sothj  sei  ihm  um 
fo  beschwerlicher,  als  man  noch  gar  nicht  tcisse,  wann  dieser  zu  stände  komme: 
ffolche  Konfirmationen  auf  Reichstagen  zu  geben,  sei  seines  Wissens  weder  nötig 
Hfßch  gebräuchlich.  —  Ebd.  Konz,  von  Fessler,  von  Chr,  kortig. 

411,  *)  Kredenz  für  den  Gesandten  dat.  Kassel,  Okt.  25.  —  Ebd.  Or. 
präs.  Nov.  16.  —  Äbschr.  der  Instruktion  von  gl,  Datum  ebd. :  Dass  die  Ei- 
nungsff,  mit  der  nassauischen  Rechtfertigung  und  alten  Sachen  nichts  zu  thun 
liahm  wollen,  würde  ihn  nicht  beschweren,  sovem  wir  des  gewiss  wissen  hetteii, 
'la  Nassau  dem  passauischen  vertrag  .  .  .  nicht  volg  thun  wolte,  auch  wir  recht 
auf  ire  liehden  leiden  könten  und  über  das  er  und  seine  raitverwandten  uns  über- 
ziehen theten,  das  wir  alsdann  hilf  inhalt  der  einunge  von  ir  liebde  uns  getrösten 
jMilten.  Die  übrigen  Funkte  Hessen  sich  hieht  vergleichen  und  er  wäre  bereit, 
in  Zeiten  der  Not  der  Einung  monatlich  8(H)if  fl.,  nötigenfalls  auch  lOiXM)  zu 
geben.    Könnte  er  nicht  aufgenommen  werden,   möge  man  ihm  nicht  verdenken, 


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334  1553.  41L—4i2. 

Nov.  19.  Sachen  Anstoss  nimmt;  liier  in  von  dem  Heilbronner  Abschied 
abzuweichen,  steht  nicht  in  seiner  Macht.  Da  dem  Kg.  und 
anderen  Ständen  die  gleiche  Bedingung  gemacht  wurde  und  der 
Kg.  schon  mit  Ausnehmung  aller  alten  Sachen  dem  Verständ- 
nis beitrat,  glaubt  Chr.  nicht,  dass  bei  den  übrigen  Einungsff. 
hierin  etwas  zu  erhalten  sein  tvird,  will  ihnen  aber  des  Landgfen. 
Wunsch  mitteileiiy  der  sich  inzwischen  auf  den  Bericht  seines 
Gesandten  auch  tveiter  resolvieren  kann.  —  Tübingen,  hV)3 
Nov.  19.^) 

St.  Heidelh.   Verein  19.     Konz.     Vgl.  Ui-uffel  IV,  343  n.  2. 

Nov.  20.  412.  Wilhehn  von  Grumbach  und  Christoph  Strass  an  Chr.: 

Melden  sich  zu  einer  Werbung  an. 

sie  sind  von  Markgf.  Albrecht  mit  Kredenz  und  Befehl  zu  einer 
Werbung  bei  Chr.  abgefertigt  und  bitten  um  Bestimmung  eines 
Ortes,  wo  sie  ganz  unbemerkt  und  im  geheimen  zu  ihm  kommen 
können.  Um  Chr.  von  der  Sache  einen  kleinen  Bericht  zu  geben, 
erinnern  sie  an  seine  mit  dem  Markgfefi.  gewechselten  Schrei- 
ben, wonach  der  Markgf.  Chr.  und  seinen  Einungsverw.  neben 
Dänemark  und  Brandenburg  gütliche  Unterhandlung  gestattete. 
Die  letztere  hat  sich  aber  wider  des  Markgfen.  Erwarten  bisher 
verzogen,  so  dass  inztvischen  Hz.  Heinrich  von  Braun^chweig 
mit  seinem  Kriegsvolk  nach  Franken  kam ;  darauf  fertigte  sie 
der  Markgf.  zu  Chr.  ab;  unte^'tvegs  begegnete  ihnen  der  Ge- 
sandte des  Kfen.  von  Brandenburg,  Dr.  Jung,  und  berichtete 
von  der  giltlichen  Unterhandlung  beim  Kg.,  dass  nämlich  dieser 
einen  friedlichen  Anstand  auf  2  Monate  bewilligte,  falls  ihn 
die  Unterhändler  bei  den  andern  Kriegsverw.  auch  erlangen 
würden;  zu  diesem  Zweck  zog  Dr.  Jung  ins  Lager  zu  den 
Kriegsverw.  mit  dem  von  Plauen,  der  vom  Kg.  Befelü  hat. 
hierüber  zu  verhandeln.  Inzwischen  aber  liegen  des  Markgfen. 
Gegner  in  seinem  Land,  er  selber  brennt  in  den  Stiftern  und 
steht  daneben  in  einem  besonderen  Gewerbe,  so  dass  die  Sachen 
je  länger  desto  beschwerlicher  werden;  zudem  glauben  sie. 
nachdem  der  Markgf.  gütliche   Unterhandhing  und  Stillstand 


wenn  er  auch  Wege  sucht,  um  sich  vor  unhiUiger  Gewalt  zu  schützen.  -    Gtdr. 
Aeudecker,  Neue  Beiträge  1,  7.9 — 81. 

')  eodem  teilt  Chr.  Instruktion  und  Äntwart  dtn  übrigen  Einungsff.  mä. 
—  Kbd.  Konz.     Die  hess.  Antwort  nr.  461. 


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412.-^13.  1658.  335 

bewilligt  und  sich  auch  der  Kg,  hiezii  erlwteii  hat,  dasSy  falls  Kov,  :äj, 
es  die  Gegner  abschlagen,  dann  die  Freunde  des  Markgfefti, 
sich  seiner  annehtnen  werden.  Unterwegs  erst  erfuhren  sie. 
was  Chr.  und  seine  Einungsverw.  mit  den  Bb.  zu  Heilbronn 
verlmndelt  und  ihnen  vorgeschlagen  haben,  sowie  dass  diese  es 
an  den  Kg.,  Hz.  Heinrich  und  den  rmi  Plauen  zu  bringen  sich 
erboten.^)  —  Teilen  dies  mit  in  der  Hoffnung,  dass  Chr.  es  an 
nichts  fehlen  lassen  werde,  tvas  ihrem  Herrn  zum  Besten  dient, 
und  bitten  um  gnädigen  Bescheid.^)        loryH  Nov.  20. 

St.  Heidelb.   Verein  9  V.     Or.  präs.  PfuUingen,  Nov.  22. 

413.  Chr.  an  Pfalz,  ebenso  an  Bayern:  Nov.  21. 

Bitte  des  KardU.  Otto  um  Milderung  der  Aufnahmebedingungen. 

heute  waren  Gesandte  des  Kardls.  von  Augsburg  bei  ihfu  ^)  und 
hüten  um  Milderung  des  dem  Kardl.  in  Heilbronri  gemachten 
Abschieds,  besonders  dass  derselbe  nicht  höher  belegt  werde  als 
sein  Vorgänger  B.  Christoph  im  schwäb.  Bund,  dass  ihm  Ge- 
srhiltz  nebst  Munition  erlassen,  Session  und  Stimme  wie  andern 
bewilligt  und  auch  die  ihm  sprach-  und  scMrmverw.  Klöster 
Pingeschlossen  werden.  Als  er  dies  mit  dem  Hinweis  auf  den 
ausdrücklichen  Befehl  ablehnte,  baten  sie  Chr.  allein  uni  das 
Versprechen,  dass,  wenn  weitere  Stäiide  mit  gleicher  Anlage 
wie  der  Kardl.  aufgenommen  würden  und  Stimme  und  Session 
erhielten,  dass  dann  auch  der  Kardl.  sie  haben  sollte,  und 
dann  noch,  dass  ihm  das  Geschütz  erlassen  werde.  Wieder 
lehnte  Chr.  mit  Hinweis  auf  seinen  Befehl  ab;  schliesslich 
Hessen  sie  Session  und  Stimme  fallen  und  wollten  nur  noch 
Erlass  des  Geschützes  tmd  die  Erlaubiiis,  dass  der  Kardl.  auf 

412.  ")   Vgl  nr.  377  n.  2. 

•)  P/uUingen,  Nov.  23  gieht  Chr.  ihrem  Boten  seinen  Diener  Adam  Die» 
mar  mit,  um  sie  unbemerkt  hieherzuführen.  —  J^Jbd.  Konz.  —  eodem  schickt 
Chr.  Abschr.  des  obigen  an  Pfalz  und  Bayern  und  rät^  dass  sie  ihre  Gesandten 
itach  Stuttgart  schicken^  um  von  ihm  über  die  Werbung  der  Markgräflichen 
informiert  zu  werden  und  um  über  Einleittmg  der  Vermittlung  zu  beraten.  — 
Ebd.  Konz.,  von  Chr.  korrig. 

413.  *)  Kredenz  des  Kardls.  für  seine  Hüte  Marquard  vom  Stein  und 
Liz.  Wendelin  Peeg,  dat.  Nov.  3,  mit  etgh.  P.  S. :  Ich  bitt  E.  1.  auf  das  hoch 
vertrauen,  so  ich  zu  derselben  hab,  sie  welle  mich  dises  bundz  halb  in  gutem 
bevelch  haben  und  wo  muglicli  mich  und  mein  erarmten  stift  bedenken;  dann 
ainmal  l)in  ich  urbitig,  alles  zu  laisten,  was  mir  mug^lich  und  traglich  ist. 
A7>rf.  f}r. 


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336  1553.  413,-415. 

Nor.  21.  den  Einungstagefi  ohne  Session  und  Stimme  einen  Bat  haben 
dürfe;  als  Chr.  hiegegen  wieder  seinen  Befehl  anführte,  nah- 
men die  Gesandten  dies  auf  Hinters  ichbringen  in  Bedacht. 
Hält  dieses  Vorbringen  nur  fiir  welsches  Gepränge  U7id  zweifelt 
nicht,  da  SS  der  Kar  dl.  nach  der  Heilbronner  Abrede  beitreten 
werde.*)  Wird  dessen  weitere  Erklärung  mitteilen.  —  Pfullingen. 
15r>H  Nov.  21. 

Ced.  an  Pfalz:  Der  Kf.  möge  dies,  wenn  efs  für  gut  hält, 
deti  rhein.  Einungsff.  mitteilen. 

St.  Heuleih.   Verein  19.    Ähschr. 

Nov.  22.  ^i-^'  Kf.  Friedrich  an  Chr.: 

Weitere  Gütlichkeif  in  Franken.     Befttallungen. 

Antwort  auf  dessen  Schreiben  dat.  Stuttgart,  Nov.  Vi.  Da 
sie  beide,  auch  Mainz  und  Bayern,  tveiterer  &iltlichkeit  zwischen 
den  kriegführenden  Fürsten  zustimmen,  möge  Chr.  Tag  und 
Malstatt  bestimmen.  —  Heinrich  von  Fleckenstein  hat  das 
Leutnantamt  abgelehnt:  wird  nun  mit  Gf.  Eberhard  von  Er- 
bach  verhandeln.^)  —  Wegen  Franz  Konrads  von  Sickingen 
möge  Chr.  sich  an  den  Kg.  wenden.''^ "^  —  Heidelberg,  1053 
Nov.  22. 

St.  Vfiilz.  Miss.  7.     Or.  pras.  P/ulUngefi,  Nov.  26. 

Nov.  23.  4t5,  Kf.  Friedrich  an  Chr.: 

Schreiben  von  und  an  Zasius. 

schickt  mit,  ivas  ihm  der  kgl.  Rat  Dr.  Johann  Ulrich  Zasius 
dieser  Tage  aus  Nilrnberg  geschrieben  hat:^)  gab  zur  Anticort. 


a)  Randbem.  rott  Chr.:  soll  dem  kunig  geschribeu  werden. 

*)  Dillingen  y  Nov.  J^8  sagt  der  Kar  dl.  seinen  Beitrilt  mit  der  ihm  auf- 
erlegten Hilfe  zu.  —  Ebd.    Or.  präs.  Stuttgart,  Nov.  29.     Vgl  Druffel  IV,  317. 

414.  ^)  Nov.  26  heischtet  der  Kf.  auch  defisen  Ahlefinung:  er  werde  »ich 
nun  an  Gf.  Ludwig  von  König  stein  wenden.  —  Ehd.  Or.  präs.  Stuttgart,  Nov.2iK 

*)  Auf  Chrs.  Bitte  von  Nov.  26  tvilligt  der  Kg.  1554  Jan.  :^4  ein,  dass 
Kr.  K.  von  Sickingen  das  Amt  eines  obersten  Keldmar schall s  beim  Hcidelh. 
Verein  anneJime.  —  St.  Heidelb.   Verein  17.     Or.  präs.  Stuttgart,  Kel*r.  3. 

415.  *)  Dat.  Nürnberg,  Nov.  12.  Zasius  bettelt  zunächst  um  ein  seltene.^ 
Hirschgeweih  für  Kg.  Maximilian^  klagt  dann^  dass  die  laidig"e  prinzische 
practick  wieder  blühen  will,  schickt  Abschr.  eines  Schreibens,  das  er  rorgcsit-rn 
an  Hz,  Albrecht  n'chttfe  und  das  die  andere  spanische  Praktik  [die  Heitxtt  drs 
Prinzen  und  der  Kgin.  t'on  England]  betrifft,  und  sendet  Zeitungen  uher  den  Krieg. 


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415,-416,  1658.  337 

dass  er  tme  andere,  welche  die  Dinge  angehen y  sich  aller  Ge-  Nov.  23. 
bühr  nach  zu  halten  missen  werde})  —  Heidelberg ,  1558  Nov.  V^. 

St.  Pfalz.  Miss.  7.     Or.  preis.  PfulUngen,  Nov.  27. 

416.  Hz.  Wilhelm  von  Jülich  an  Chr.:  Nov.  23. 

VerinÜtlung  in  Ffanken.    Assekuration  für  den  Kg. 

ersah  aus  dessen  Schreiben  von  Nov.  11,  dass  Markgf.  Albrecht 
den  Einungsff.  gütliche  Unterhandlung  gestatten  will;  will, 
wenn  ihm  Tag  und  Malstatt  angesagt  wird,  seine  vertrauten 
Räte  schicken.  —  Cleve,  1553  Nov.  23. 

Ced.:  Hat  die  Assekiiratimi  der  Einung  für  den  Kg.,  we- 
gen  der  Chr.  Nov.  H  mahnte,  schon  seinerseits  gesiegelt  an  den 
Erzb.  von  Trier  geschickt. 

St.  UeideJh.   Verein  8.     Or.  jwäa,  Stuttgart,  Bez.  12. 

417.  Kgin.  Maria  an  Chr.:  Nov.  24. 

Falken  und  Jagdhunde. 

da  Chr.  bei  ihr  durch  seinen  Gesandten  am  kais.  Hof  umb 
steurung  waidwercks  anhalten  Hess,  schickt  sie  ihm  2  Gerfalken 
und  ß  Koppeln  Jagdhunde.^)  —  Brüssel,  1553  Nov.  24. 

St.  Spanien  1.  B.     ()r.  präs.  Stuttgart,  Dez.  23. 

418.  von  Gilltlingen,  Fessler  und  Knoder  an  Chr.:  Nor,  25. 

Vei-mittiung   in   Franken.     Ober  hauptmannschaft.    Ffiäz.  Schreiben. 
Mömpelgard. 

obtvohl  von  gütlicher  Verhandlung  wenig  zu  hoffen  ist,  raten 
sie  auch,  dieselbe  nochmals  mit  allem  Fleiss  zu  suchen;  Chr. 
möge  als  Hauptmann  laut  beil.  Konz.  an  die  zwei  Bb.,  aii  Hz. 
Heinrich,  den  von  Plauen  und  an  Nürnberg  schreiben,^)  ebenso 

2)  Die  Mitteilungen  des  Zasius  dürften  der  Anlass  zu  der  pfälz.  Werbung 
hei  Kf.  August  gewesen  sein,  die  am  1.  Dez.  in  Dresden  vwgebracht  wurde: 
Druffd  IV,  321.  Dieselbe  zeigt,  dass  das  Misstrauen  gegen  die  Absichten  des 
Ksrs.  noch  in  seinem  vollen  Umfange  und  in  seiner  ganzen  Abenteuerlichkeit 
in  Blute  stand. 

417.  1)  Stuttgart,  Dez.  24  dankt  Chr.  —  Ebd.  Konz. 

418.  *)  An  diese  wendet  sich  dann  Chr.  Nov.  30  im  Namen  der  Einung 
mit  der  Bitte,  die  Gütlichkeit  zu  gestatten  und  während  demselben  Thätlichkeiten 
einzustellen.  Er  und  seine  Einungsverw.  haben  beschlossen,  ihre  Bäte  bis  Dez.  8 
nach  Bothenburg  a.  d.  T.  zu  schicken  und  die  Antwort  abzuwarten.  —  Dem  B. 
von  Wursburg  schreibt  er  diese  Bitte  noch  besonders.  —  Ebd.  Konz.,  von  Chr. 

Ernst,  BrUfw.  des  Hzs.  Christoph.  IL  22 


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338  1BB8-  418.--419. 

Nof\  35.  an  den  Markgfen.  mit  einer  Änderung  je  nach  der  Werbung 
seiner  Gesandten. 

Wegen  der  Oberhauptmannschaft  raten  sie  nochmals,  dass 
Chr.  nicht  mehr  bewilligt  als  er  schon  gethan  hat;  er  soll  ganz 
bei  der  Ordnung  bleiben  und  sich  darnach  mit  wenigen  Worten, 
doch  freundlich,  an  Jülich  oder  Bayern  um  Übernahme  wenden. 

Was  des  Pfalzgf.  Kfen.  eigh.  Schreiben  an  Clir.,  sowie 
dessen  eigh.  Befehl  wegen  des  mit  dem  B.  von  Passau  gehal- 
tenen Gesprächs  betrifft,  so  verhandelten  sie  darüber  mit  dem 
hiesigen  Propst,  der  laut  beil.  Abschr.  sein  Bedenken  stellte. 

Liz.  Schroteisen  hörten  sie  vor  seinem  Verreiten  nach 
Heidelberg  in  der  Mömpelgarder  Sache;  derselbe  berichtet,  dass 
in  dieser  Sache  guter  Rat  zu  hoffen  sei,  und  versprach,  von 
Maulbronn  aus  an  Chr.  zu  schreiben.  —  Stuttgart,  liyryS  Nov.  ^."5. 

St,  Heidelh.   Verein  9  V.     Or.  präs.  PfuUingen,  Xov.  25. 

Nor,  36.  4:19.  Thomas  Naogeorg  an  Chr.: 

Klagt  über  Schtnälerung  seiner  Besoldung. 

Chr.  hat  ihm  die  Prädikatur  zu  St.  Leonhard  in  Stutt- 
gart gnädig  zugestellt,  wie  er  zur  Besserung  seiner  Besoldung 
wünschte;  hab  auch  in  aller  undertlienigkeit  E.  f.  g.  neben  der 
scliankunof  und  Zusendung  eines  büchlins  darumb  dank  gesagt ;  er 
hoffte,  die  gleiche  Besoldung  zu  erhalten  wie  seine  Vorgänger. 
was  ihm  auch  Dr.  Mattheus  und  Meister  Kaspar  versprochen 
und  worüber  sie  ihm  ein  Verzeichnis  der  Besoldung,  durch  die 
Kirchenräte  neu  gemacht,  haben  zustellen  lassen.  Nun  hat  er 
fast  ein  Fronfasten  darauf  gedient  UTid  jetzt  giebt  man  ihm 
eine  Besoldung,  die  nit  eins  lots  pösser  denn  die  vorige,  so  ich 
im  spitaldienst  gehabt,  und  wird  die  bestimbte  besoldung  auf  dise 
predicatur  ganz  aufgehoben  und  vernichtet,  Avider  die  Stiftung  und 
langwbigen  brauch  bisher. 

Nu  haben  mir  die  von  Stuttgart  vor  die  vas  aus  dem  haus 


korrig.  Vgl.  Hortleder  1268 f.  —  Bamberg  (dinstag  nach  Barbare),  Dez.  5  ver- 
spricht der  B.  von  Bamberg  unter  Hinweis  auf  die  erst  kürzUch  gegebene  Ant- 
wort auf  den  HeiWronner  Vorschlag  [nr.  424],  das  Schreiben  an  seine  Eintinge^ 
und  Kriegsvetnvandten  gelangen  zu  lassen,  doch  werde  eine  Antwort  bis  zu  dem 
bestimmten  Tag  nicht  mfiglich  sein.  —  Ebd.  Abschr.  präs.  Bez.  10.  —  Auch  der 
B.  von  Würzburg  beruft  sich  Dez.  5  auf  die  Antwort  auf  den  Heilbronner 
Vorschlag  und  versichert,  es  an  nichts  f etilen  zu  lassen,  was  zum  Frieden  dient 
Ebd.  Or.  präs.  Stuttgart,  Dez.  8. 


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m  1668.  339 

genommen/)  itz  nemen  mir  auch  die  kirchenret  die  besoldung,  das  Nov.  ^6. 
sie  entweders  daruf  umbgehn,  mich  hiemit  zu  vertreiben  und  zu 
verderben,  (denn  ich  mich  mit  der  besoldung  nit  kan  behelfen) 
oder  halten  mich  für  einen  bachanten  und  esel,  der  ich  der  be- 
soldung, so  man  zuvor  andern  gegeben,  nit  werd  sei.  Ich  glaub 
nit,  das  E.  f.  g.  umb  den  handl  wissen,  und  ist  unfonnlich,  das 
andere  der  predicanten  besoldung  ires  gefallens  one  E.  f.  g.  wissen 
und  bevelch  abkürzen,  endem  und  verkeren,  als  wölten  sie  E.  f.  g. 
damit  reich  machen;  dem  sei  nun  wie  es  ist,  so  bit  ich  doch  E, 
f.  g.  aufs  diemutigest,  wellen  die  sach  betrachten  und  die  Stiftung 
lesen  lassen  diser  predicatur  und  mich  bei  der  bestimbten  und 
verordneten  durch  die  kirchenrät  selbs  besoldung,  deren  verzaich- 
nis  hierin  ligt,  bleiben  lassen,  aus  Ursachen  wie  volget: 

erstlich  das  ich  nichts  wenigers  bin,  auf  alle  wege  gerechnet, 
es  sei  in  weltlichen  oder  gaistlichen  hendeln  denn  die,  so  vor  mir 
diese  besoldung  gehabt  und  eingenommen;  das  sage  ich  ungern, 
wo  mich  nit  die  hohe  Verachtung,  so  mir  hierin  widerfart,  dazu 
notigte;  das  man  aber  mein  noch  nit  erfarung  hat,  und  nit  ge- 
braucht bin,  ist  nit  mein  schuld; 

zum  andern  so  thue  ich  auch  im  kirchen dienst  nit  weniger 
denn  sie,  sonder  mehr;  sie  haben  einen  Diakon  gehabt^  er  hat 
keinen,  und  hat  auch  die  Kinderlehre  gehalten,  was  Herr  Mar- 
tin'^ nicht  that; 

3.  er  ist  selbfünft,  erwartet  noch  mehr  Kinder,  kann  vor 
Armut  keine  Magd  halten^  so  dass  sich  die  Leute  darüber 
tviindern; 

4.  Chr.  hat  ihm  diese  Prädikatur  als  eine  Begnadigung 
vom  Rate  zuwege  gebracht ;  was  ist  das  für  ein  genad?  Warumb 
hab  ich  dankgesagt? 

.').  es  ist  nicht  richtig,  wenn  man  sagt,  Herr  Martin  habe 
die  Besoldung  erhalten,  weil  er  im  Ehegericht  sass. 

Zum  sechsten  so  mugen  E.  f.  g.  mit  dem  gelt,  so  den  pre- 
dicanten abgekurzet  und  in  fiscum  gezogen  werden,  kain  gluck 
haben,  wie  das  vil  exempel  beweisen  und  die^  dienen  E.  f.  g.  nit 
zum  hau  noch  zum  lob,  die  da  den  predicanten  alle  bissen  ins 
maul  zelen,  das  zuletzt  ire  kinder  müssen  an  den  bettelstab  kom- 


419,  *)  Über  die  Entziehung  einiger  Weinfässer,  die  seine  Vorgänger  im 
Harn  gehabt  und  benutzt,  klagt  er  im  Okt.  1553, 

*)  Martin  Cless.  —  Vgl,  über  ihn  die  hei  Heyd,  Bibliogi'aphie  2,  344  er* 
wähnten  Steüen, 


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340  IB^.  419.-421. 

Xoi\  26.  men,  dieweil  E.  f.  g.  des  evangelions  wollen  gerumbt  sein,  und 
nit  unbillich.  Die  pfaffen  im  pabstunib  sind  bas  versorget  gwesen, 
wie  ich  ein  gniein  clag  von  vilen  höre.  Fürstlich  ists,  miltgebig 
sein;  dann  kargen  und  sparen  gehört  gmeinen  leuten  zu  und 
Wucherern.  Chr.  möge  das  nicht  übelnehmen;  Chr.  hat  ihm 
auch  noch  nie  etwas  verehrt  für  die  übersandten  Bilrhlein;  er 
möge  deshalb  an  der  altbestimmten  Besoldung  nichts  abbrechen 
lassen.  —  Stuttgart,  1553  Nov.  26. 

München,  B.Ä.  Literalien  10  J/ö.')     ()r.  präs.  PfiUlmgen,  Nov.  20. 

Nor.  26.  420.  Kf.  Friedrich  an  Chr.: 

Chrs.   Verhandlung  mit  Augsburg  und  Hessen. 

Antwort  auf  H  Schreiben  i'on  Nov.  19  und  21 ;  billigt  Ckrfi. 
Verhandlung  mit  den  Gesandten  des  Kardls.  von  Augsburg 
und  des  Landgfen.  von  Hessen.  Machte  dem  hessischen  Ge- 
sandten, der  gestern  hier  ankam,  ebenfalls  Vorstellungen,  dass 
er  den  Landgfen.  zum  Beitritt  ohne  weitere  Bedingungen  und 
mit  gleicher  Anlage  wie  andere  bewege.  Auf  dem  Heilbronner 
Abschied  ist  zu  beharrefi;  glaubt  nicht,  dass  sich  der  Landgf. 
leicht  V071  ihnen  absondern  wird.  —  Hält  des  Kardls.  Anbringen 
auch  meist  für  Schein.^)  —  Heidelberg,  1553  Nov.  2(1. 

St.  Heidelb.   Verein  19.     Or.  präs.  Stuttgart,  Nov.  :i9. 

Nor.;>(s.  421.  Kf.  Friedrich  an  Chr.: 

Vennittlung  in  Kranken.     Oherhauptmamischaft. 

erhielt  nach  Fertigung  der  beiden  beil.  Schreiben  das  Chrs.  dat. 
PfulWigen,  Nov.  23  samt  Abschr.  dessen,  was  Hz.  Albrecht  von 
Rayern  an  Chr.  wegen  der  Oberhauptmannschaft,  und  der  markgp. 
Statthalter  und  Kanzler  wegen  ihre?'  Ankunft  bei  Chr.  geschrie- 
ben haben.^)  Will  von  Chr.  die  Ernennung  des  Tags,  an  dem 
seine  und  die  Mainzer  Räte  wegen  der  Güte  in  Stuttgart  ein- 
treffen  sollen,   erwarten.  —  Weim  Chr.  meint,  dass  Pfalz  und 

^)  Ebd.  noch  weiteres  über  den  eigentümlichen  Mann :  das  HauptungWck 
seines  Lebens  scheint  seine  JFYau  gewesen  zu  sein,  die  er  dem  Hz.  gelegentlich 
mit  den  stärksten  Ausdrücken  schildert.  Seine  Schicksale  berichtet  Mschlin. 
Memoria  theologorum  S.  177 — 179. 

4:iO.  *)  Ebenso  billigt  Sleinheim,  Nov.  29  der  Kf.  von  Mainz  Chrs.  Ant- 
ivort  an  Hessen  ;  eine  Abweichung  könnte  wohl  nur  in  gemeinsamer  Bespreehwig 
heschlossen  werden.  —  Ebd.  Or,  präs.  Stuttgarty  Des.  6. 

421.  *)  nr.  382  n.  1  und  412. 


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m.—422.  1553.  341 

Mainz  bei  beiden  Parteien  um  Einräumung  der  Gütlichkeit  Nor.  :>6. 
ansticlie7iy  so  hielte  er  für  besser,  dass  Chr.  als  Oberhauptmanyi 
dies  thun  würde;  bittet  darum,  —  Ist  wie  Hz.  Albrecht  auch 
der  Ansicht,  dass  Clir.  die  Oberhauptmannschaft  das  ganze 
erste  Jahr  behält,  wie  er  hieneben  mit  dem  Kfen.  von  Mainz 
bittet.'^  Schreibt  zugleich  an  Hz.  Albrecht,  dass  er  dann  im 
zweiten  Jahr  das  Amt  übernehme,  womit  auch  der  Hz.  von  Jülich 
einverstanden  ist.  —  Heidelberg,  1553  Nov.  2(i. 

St.  Ffalz.  Misa.  7.     Or.^)  präs.  Stuttgart,  Nov.  29. 

422.  Chr.  an  Kf.  Friedrich:  Nov.  20. 

Oherhauptmannscliaft.     Vermittlung  in  Franken.     A.  von  Bosenherg. 

erhielt  von  ihm  4  Schreibe)},  dat.  Nov.  18,  21  imd  22.  Kann 
die  Oberhatiptmannschaft  nicht  länger  als  ein  halbes  Jahr  be- 
halten; schreibt  dies  hieneben  an  den  Hz.  von  Jülich  und  er- 
sucht  ihn  der  Deklaration  gemäss,  sie  nach  Ausgang  desselben 
zu  übernehmen.  —  Schrieb  schon  am  23.  d.  M.,  dass  Pfalz  und 
Mainz  zur  Unterhandlung  zwischen  den  fränk.  Bundesständen 
und  Markgf.  Albrecht  ihre  Räte  nach  Stuttgart  schicken  sollen, 
und  lässt  es  dabei.  Da  dies  nicht  eine  Einungssache,  sondern 
etwas  Besonderes  ist,  sollen  Mainz  und  Pfalz  für  sich  selbst 
und  im  Namen  des  Vereins  beide  Parteien,  namentlich  Würz- 
fnirg  und  Bamberg,  um  Einräumung  der  Gütlichkeit  ersuchen. 
Schreibt  wegen  Franz  Konrads  von  Sickingen  an  den  Kg.  laut 
heil.  Abschr.  —  Pfullingen,  1553  Nov.  2(1 

Ced.:  Albrecht  von  Rosenberg  warb  allerdings  50  Reiter 
für  den  Kardl.  von  Augsburg  gegen  den  Baumgartner,  der  in 
seiner  Obrigkeit  mit  Gewalt  eine  Mühle  gebaut  hat,  um  diese 
n  iederzureissen.  ^ ) 

St.  Pfalz.  Miss.  7.    Konz. 


a>  2  cito. 

•)  Nov.  20  hüten  Mainz  und  Pfalz,  dans  Chr.  die  Oberhaupimannschaft 
ein  ganzes  Jahr  behalte.  —  St.  Heidelb.  Verein  2L  B.  Or.  pr/fs.  Stuttgart, 
Xov.  29,  mit  Auf  sehr,  von  Kurz:  kein  aiitwort  ist  auch  ain  antwort;  aber  es 
soll  nit  in  vergess  gestellt  werden,  das  m.  g.  f.  und  her  ain  monat  vor  ausgauj? 
des  halben  jars  wider  angemant  werde.  -  -  Ehrenbreitstein,  Dez.  5  richtet  auch 
Trier  die  gleiche  Bitte  an  Chr.  —  JtJbd.    (h\  präs.  Stuttgart,  Dez.  13. 

422.  *)  Vgl  Druffel  IV,  312.  —  Schwanstein,  Dez.  29  berichten  Jörg  und 
David  Baumgartner  an  Chr.  ausführlich  über  ihren  Streit  mit  Kardl.  Otto 
wegen  der  Mühle  in  WaUenhofen  in  der  Herrschaft  Hohenschwangau.  —  ^S'^ 
Adel  F.  1.  B.     Or.  präs.  StuUgart,  Dez.  31. 


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342  1558.  423,-424. 

Nov,27.  423.  Hz,  Albrecht  an  Chr.: 

Vermittlung  in   Franken.    Aufnahme  des  Kgs.,  de»  Landgfen,  und 
des  Kardls,  von  Augsburg. 

erhielt  von  ihm  4  Schreiben  V07i  Nov.  19,  21  und  23,  Was  das 
letzte  betrifft,  so  war  er  immer  bereit,  zu  Chr.  Gesandte  nach 
Stuttgart  zur  Beratung  über  weitere  gütliche  Unterhandlung 
wegen  des  Markgfen,  zu  schicken,  will  aber  noch  auf  Besclieid 
warten,  ob  sich  einer  der  Mitverwandte?i  hiezu  auch  entscJUossen 
hat;  hält  auch  für  gut,  der  Stände  Antwort  auf  den  Heilbronner 
Abschied  zu  erwarten.  —  Hält  für  unnötig,  das  Mainzer  Schrei- 
ben wegen  der  Obligation  dem  Kg.  zu  berichten.  Lässt  es  bei 
Chrs.  Haiidlung  mit  dem  Landgfe)i.  von  Hessen  und  erwartet 
weitere  Nachricht  wegen  des  Kardls.  von  Augsburg.  —  Sendet 
einige  Zeitungen.  —  Isareck,  1553  Nov.  27. 

St,  Bayr.  Miss,  3.     Or.^)  präs,  Stuttgart,  Dez,  1. 

Nov.  27.  424.  Antwort  der  fränk,  Stände   auf  den  Heilbronner 

Vorschlag: 

nachdem  der  Vorschlag  in  Heilbronn ')  dahin  geht,  dass,  falls 
gütliche  Unterhandlung  nichts  nützt,  die  Sache  dem  Ksr.  und 
den  Ständen  zu  endgültiger  Entscheidung  anheimgestellt  wer- 
den soll,  erklären  sie  sich  bereit,  nach  genügender  Versicherung 
von  Markgf.  Albrecht  gegen  sie,  den  röm.  Kg,,  Hz,  Heinrich 
von  Braunschweig  und  Burggf,  Heinrich  von  Meissen,  Krieg 
und  Kriegsrüstung  abzustellen  und  den  ganzen  Handel  Ksr.. 
Kg.  und  Ständen  zu  gütlicher  Unterhandlung,  wenn  sie  nichts 
nützt,  zu  rechtlicher  Erkenntnis  anheimzustellen,  doch  derge- 
stalt, dass  sie  vor  dieser  Versiclierung  von  ihrer  notgedrungenen 
Defension  nicht  abstehen;  bitten  aber,  falls  der  Markgf.  nicht 
einwilligt,  sie  mit  gebührlicher  Hilfe  und  Rettung  nach  dein 
kais.  Landfrieden  nicht  zu  verlassen.'^)  —  1553  Nov.  27, 

st,  Heidelb.   Verein  9  V,    Ahschr, 


a)  4  cito,  citissimo. 

424.  *)   Vgl,  nr.  377  n,  2. 

•)  Würzhurg,  Nov.  30  schickt  der  B.  von  Würzhur g  diese  Antvoti  an 
Mains  und  Pfalz.  —  SteinhHm,  Bez.  3  schickt  sie  Mainz  an  Pfalz.  —  Ehd, 
Ahschr.  —  Pfalz  antwortet,  Heidelberg,  Dez.  7,  den  Räten  in  Hothenburg  werde 
nun  zu  befehlen  sein,  die  Sache  beim  Markgfen.  anzufangen.  —  Ehd.  Ahschr. 
—  eodem  schickt  Pfalz  obige  Antworten  mit  dem  gleichen  Bat  an  Chr.  —  Ebd. 
Ahschr.  präs,  Stuttgart,  Dez,  10, 


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425,  1563.  343 

42S.  Aufzeichnung  über  die  Werbung  der  markgfl,  Ge-  Nor.  2b 
sandten  Wilhelm  von  Grumbach  und  Dr.  Christoph  Strass:^)     ^i«  29. 

Die  Gesandten  kamen  Nav.  ^H*"^  zu  Chr.,  überreichten  alle 
Schriften  aus  der  Unterhandlung  des  Kgs.  von  Dänemark  und 
des  Kfen.  Joachim  mit  dem  röm.  Kg.  und  erzählten  unter  allerlei 
hitzigen  Beden  gegen  ihre  Gegner  die  Geschichte  des  bisherigen 
Kriegs;  derwegen  begerte  ir  gliediger  hen*  zu  wissen,  ob  mau 
sich  der  underhandlung  neben  obvermelten  undernenieu  weite,  und 
wa  semlichs  sein  solte,  das  es  furderlich  beschehe  aus  obgeh()rteu 
ui-sachen,  und  wa  die  sach  gleich  nit  zu  vertrag  geraten  niöcht, 
das  sie  doch  in  anstand  gepracht  wurde,  das  kriegsvolck  zertrennt, 
mit  vemieldung  etlicher  nuttel,  darauf  man  mit  dem  gegentail 
handien  möchte,  und  das  der  frenckisch  adel  mit  zu  der  under- 
handlung eingezogen  solte  werden  und  derwegen  ersucht  wurde», 
und  die  personen  ernennt  laut  concepts  und  aufzaichnus  hiebei 
signo  A  und  B. 

Chr.  antwortete,  unter  Erklärung  der  bisherigen  Verzöge- 
rung, Pfalz,  Mainz,  Bayern  und  er  hätten  beschlossen,  aber- 
mals bei  den  kriegenden  Parteien  um  Einräumung  der  Gütlich- 
keit  und  eines  Auslands  anzusuchen,  und  ihre  Gesandten  werden 
in  kurzem  zusammenkommen;  allein  er  halte  einen  Erfolg  für 
unmöglich,  wenn  beide  Parteien  auf  Kassation  und  Konfir- 
mation bestehen  bleiben;  er  wisse  keinen  a7idern  Weg,  als  dass 
die  Parteien  den  Unterhändlern  die  Sache  vollmächtig  anheim- 
stellen,  um  was  er  den  Markgfen.  bitte;  denn  die  Gegner,  tvelche 
Jetzt  etwas  die  Oberhand  haben,  werden  sich  in  keinen  Anstand 
begeben,  viel  weniger  ihr  Kriegsvolk  entlassen  tvollen.  Scheitere 
aber  die  jetzt  bevorstehende  Gütlichkeit,  so  würden  die  Gegner 
nicht  feiern,  um  die  Helfer  des  Markgfen.  beim  K.G.  in  Acht 
zu  bringen,  und,  wenn  auch  der  Markgf.  selbst  nicht  darein 
erkannt  unlrde,  so  Hesse  sich  doch  der  daraus  entstehende  Ab- 
fall von  Leuten  wohl  denken;  auch  solle  er  die  verderbliche 
Wirkung  der  Aufgabe  von  Lichtenfels  erwägen.  Die  Gesandten 
mochten  ein  Verzeichnis  der  Mittel  übergeben,  auf  denen  ihr 
Herr  zti  verharren  gedenke. 

a)  Or.  hat  29;  der  28.  ist  tin  Dienstag;  unten   M  gesagt,    Chr.   habe  die   Sache  bis    Mittwoch 
morgen  in  Bedacht  gwommen;  vgl.  n.  1  und  nr.  429. 

425.  *)  Kredenz  für  diese  an  Chr.,  um  allerlei  vertraulich  mit  ihm  zu 
reden  und  zu  verhandeln,  dat.  Plassenburg,  Nov.  4.  Ebd.  Or.  präs.  Nürtingen, 
Nov.  2ti. 


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344  IBB».  4^5. 

Nov.  :^  Die  Gesandten  erwiderteriy  von  den  Verträgen  abzugehen, 

bis  29,  werde  ihrem  Herrn  beschtverlich  fallen,  noch  viel  mehr  die  Acht 
über  seine  Helfer;  Potentaten  und  Herren  aber  haben  ihren 
Herrn  so  vertröstet,  dass  er  seinen  Gegnern  wohl  werde  wider- 
stehen können,  aber  die  andern,  die  bisher  ihren  Herrn  ver- 
lassen haben,  werden  auch  mit  herhalten  müssen;  im  Vertrauen 
wollten  sie  aber  nicht  bergen,  dass  sie  ihrem  Herrn  auch  ge- 
raten hätten,  die  Sache  völlig  den  Unterhändlern  sowie  dein 
Ksr,  anheiynzustellen, 

Chr.  nahm  hierauf  die  Sache  bis  Mittwoch  morgen  in  Be- 
dacht, verlas  die  von  den  Gesandten  überreichten  Schriften  und 
die  Mittel  mit  sig,  C.,*)  erhielt  auf  zwei  Punkte  von  den  Ge- 
sandten die  daneben  geschriebene  Erklärung,  und  gab  ihnen 
dann  folgende  Antwort:  er  danke  für  des  Markgfen.  freund- 
liches Zuentbieten,  bedaure  den  bisherigen  Verlauf,  wolle  die 
Hauptsache  an  seine  Einungsverw,  gelangen  lassen,  und  bitte 
nocheinmal,  sich  schiedlich  und  friedlich  zu  erzeigen. 

Daneben  baten  die  Gesandten  um  weitere  Audienz  ad 
partem,  die  ihnen  bewilligt  wurde.  Hier  brachten  sie  vor,  ihr 
Herr  bitte,  falls  er  aus  seinem  Land  iveichen  müsste,  mit  d^n 
Seinigen  in  dem  Chrs.  sich  aufhalten  zu  dürfen;  ferner  möge 
Chr.  ihnen,  den  Gesandten,  jetzt  den  Aufenthalt  im  Land  ge- 
statten, weil  sie  bei  ihrem  Herrn  nicht  sein  könnten,  auch  möge 
er  diesem  20000  fl.  vorstrecken  und  bei  den  Einungsff.  darauf 
himvirken,  dass  die  Prozesse  gegen  die  Anhänger  ihres  Herrn 
am  K.G.  eingestellt  tverden;  auch  sollten  die  Einungsff.  die 
fränk.  Ritterschaft  bewegen,  sich  wegen  Friedensschlusses  zu- 
sa7nmenzuthun,  und  deshalb  beim  Ksr.  ansuchen;  auch  wäre 
der  Markgf.  zum  Beitritt  zum  Heidelb.  Verständnis  bereit. 

2)  r'riedlkher  Anstand  auf  2—3  Monate :  der  Markgf.  erhält  die  ihm 
ahgedrungcnen  Flecken  und  Städte  zurück;  das  strittige  Gebiet  kommt  in  dir 
Hand  der  Unterhändler ;  ist  dies  nicht  bei  beiden  Teilen  zu  erlangen,  ob  nicht 
dann  mit  ihnen  verhandelt  wei'den  soll,  die  Sache  endgültig  dem  Ksr.  und  den 
Unterhändlern  heimzugeben,  so  dass  jener  eine  unparteiische  Kommission  ufUer 
einem  schiedlichen  Fürsten  ernennt:  mit  Würzburg  soll  auf  eine  stattliche  Geld- 
summe, mit  Bamberg  auf  Wiederlösung  der  Vertragsflecken  gehandelt  werden; 
diejenigen,  welchen  das  Ihrige  wegen  des  Markgfen.  genommen  wurde,  erhalten 
es  zurück  utid  alle  diesen  Sachen  Verwandte  sollen  ausser  Sorgen  gelassen  wer- 
den ;  da  der  Markgf.  schwei'  zu  endlicher  Untei'hancUung  zu  bewegen  sein  wird, 
könnte  er  vielleicht  durch  ein  unTermerckten  verstÄnd  [d.  h.  nach  der  Erklärung 
der  Gesandten,  durch  vorherige,  geheime  Mitteilung  der  Vei-gleichsmiitelJ  dazu 
gebracht  werden. 


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425—426.  1668.  345 

Chr.  antwortete  den  Gesandten  sogleich^   die  ersten  drei  Nov.  2ti 
Punkte  —  Aufenthalt  des  Markgfen,,  der  Gesandten,  das  An-  &w  29. 
leiten  —  könne  er  nicht  gewähren,   da  sie  dem  Heidelb.  Ver- 
spruch  und  dem    Vertrag   mit  dem  Kg.   widersprechen;   Ab- 
schaffung der  Prozesse  am  K.G.  stehe  nicht  in  der  Macht  der 
Einungsff.y  und  die  fränk.  Ritterschaft  zu  bewegen,  sei  gleich- 
falls bedenklich.    Die  Aufnahme  des  Markgfen.  in  die  Einung 
sei  bei  seiner  jetzigen  Fehde  unmöglich.  —  So  schieden  die 
Gesandten  mit  der  nochmaligen  Bitte  um  Beilegung  der  Sache, 
da  sonst  das  Verderben  der  deutschen  Nation  bevorstehe  und 
auch  die  bisher  nicht  Beteiligten  nicht  verschont  würden. 
St.  Heidelb.   Verein  9  V. 

426.  Willielm  von  Grumbach  U7id  Christoph  Strass  an  Chr.:  Noc.  3ü. 

Zurüchhaliung  des  Markgfen.  in  der  Vermittlungssache. 

de  erhielten  heute  morgen  von  Markgf.  Albrecht  ein  Schreiben 
laut  beil.  Abschr.^)  Der  Markgf.  ist  darnach  wegen  der  Ver- 
handlung noch  ebenso  gesinnt,  wie  sie  bisher  wussten  und  Chr. 
in  Nürtingen  berichteten.  Da  sie  von  dem  brandenburg.  Ge- 
sandten hörten,  er  habe  in  Wien  bemerkt,  dass,  wenn  der  An- 
stand beunlligt  unlrde,  die  Vertragshandlung  endgültig  den 
Unterhändlern  anheimgestellt  werden^  müsste,  so  schrieben  sie, 
sclwn  ehe  sie  zu  Chr.  ritten,  dem  Markgfen.,  ivenn  der  Anstand 
von  den  Gegnern  nicht  anders  bewilligt  werde,  die  Handlung 
in  der  Güte  den  Unterhändlern  heimzustellen,  wie  sie  auch  Chr. 
dieses  Mittel  neben  ander7i  verzeichnet  übergaben.  Sie  bitten 
aber  nach  dem  jetzigen  Schreiben  des  Markgfen.,  Chr.  wolle 
die  verzeichneten  Mittel  ihrethalben  genzlich  uiivermerckt  halten, 
die  gütliche  Unterhandlung  aber  7ieben  seinen  Einungsverw. 
nichtsdestoweniger  befördern;  sie  hoffen^  tvenn  die  Sache  alleiii 
verhandelt  würde,  sollte  sie  ohne  Frucht  nicht  abgehen,  während 
sonst  wohl  noch  grösserer  Unrat  entstünde.  Soviel  sie  sehen, 
wird  fast  persönliche  Verhandlung  Chrs.  und  einiger  andern 
Fürsten  nötig  sein.  —  Chrs.  Erbieten  ^vollen  sie  dem  Markgfen. 
schreiben.  —  Schlichten,  !55:i  Nov.  HO. 

ist.  Heidelb.   Verein  9  V.     Or.  präs.  Stuttgati,  Nov.  30. 

4:*6.  *)  iJat.  Nov.  26 :  =  Voigt  2,  1Ö4 :  Hortleder  1574  (hier  dat.  Nov.  25). 
Uer  Markgf.  lehnt  befremdet  ihren  Bat  abj  dasn  er,  wenn  die  Gütlichkeit 
scheitere^  die  SacJie  seinen  Erbeinungsverwandten  und  Freunden  vollmächtig 
anheimstellen  solle. 


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346  1553.  427.^4:^8. 

Nov.  30.  427,  Gf,  Konrad  von  Castell  an  Chr.: 

Vermittlung  in  Franken, 

wie  Chr,  sich  erinnert,  habeii  einige  neben  ihm  [GfJ  Unter- 
handlung zwischen  den  Kriegsherren  begonnen;  hätten  sie  sich 
das  von  sich  aus  angeinasst,  iväre  es  frech  gewesen,  das  er- 
langen zu  ivollen^  was  Kff.  und  Fürsten  nicht  vermochten ;  sie 
sind  jedoch  durch  die  vertrautesten  und  geheimsten  Diener  von 
beiden  Seiten  dazu  bewogen,  ja  gezwungen  worden ;  welche  gute 
Neigung  zum  Frieden  sie  bei  den  Bb.  fanden,  hat  Chr.  gehört: 
um  den  Dank  von  der  andern  Seite  zu  zeigen,  schickt  er  mit, 
was  ihm  gestern  zukam,^)  Ausserdem  schreibt  ihm  ein  guter 
Freund  lieute  früh,  das  iif  angesetzten  dag  zu  Wirzburg  er  be- 
sorg, das  Interim  wöU  anfahen  seinen  doten  oder  pfetterich  zur 
film  zu  füren.  Hätte  noch  manches  wegen  des  Würzburger 
Tages  zu  schreiben,  wo  nicht  gut  angefangen  ist;  es  ist  aber 
der  Feder  nicht  zu  vertrauen;  besinnt  sich  noch,  ob  er  den- 
selben besuchen  soll,^)  —  Castell,  1553  (den  dag  Andreae)  Nov,  30. 

^H.  HeideU).   Verein  9  V.    Eigh.  Or.  präs.  Stuttgart,  Dez.  3. 

Dez.i.  428.  Kf  Friedrich  an  Chr.: 

OberJuiuptmannschaft.    Vermittlung.   Besetzung  der  SteUeti  des  Vertiiix- 

Antwort  auf  dessen  Schreiben  dat.  Pfullingen,  Nov.  'Jti 
Hat  ungern  gehört,  dass  Clir,  die  Oberhauptmannschaft  nicht 
über  ein  halbes  Jahr  behalten  will;  bittet,  sie  das  ganze  erste 
Jahr  innezuhaben,  —  Will  seine  Räte  alsbald  nach  Stuttgart 
abfertigen  und  hofft  von  Mainz,  Trier  und  Jülich  dasselbe.  — 
Bittet,  als  Oberhatiptmann  bei  den  beiden  kriegführenden  Par- 
teien um  Einräumung  der  Gütlichkeit  in  ihrer  aller  Namen 
anzuhalten,  da  er  es  bei  den  markgfl,  Gesandten  schon  erreicht 
hat  und  es  bei  den  andern  auch  leicht  durclisetzen  wird. 

Die  abschlägige  Antwort  des  Gfen.  Eberhard  von  Erbach 
wird  Chr,  erhalten  haben;  unterhandelt  mm  dem  Heilbronner 
Abschied  gemäss  mit  Gf.  Ludwig  vo7i  Königstein  und  Stolberg: 

a)  2  cito. 

427.  ^)  Beil,  ein  Schreiben  des  Markgfen.  von  Nov.  2ö  an  Wolf  van  Ct-aikt- 
heim  und  andere  vom  Ausschuss  der  fränkischen  Bitterschaft,  die  jetzt  su 
Kitzingen  versammelt  tcaren,  worin  derselbe  unter  Vorwürfen  die  angebotene 
Verhandlung  der  Bitterschaft  ablehnt. 

*)  Zugleich  schreibt  der  Gf  Zeitungen,  toie  er  schon  Nov.  26  gethan  hatte. 


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428.''4J29.  1553.  347 

da  Dr,  Peter  Preuss  aus  seinem  Jetzigen  Dienst  nicht  zu  be-  Des,  i. 
wegen  ist,  muss  man  sich  nach  einer  andern  Person  umsehen. 
—  Hat  die  mitgeschickten  Briefe  an  Mainz  und  Jülich  über- 
sandt.  —  Lä^st  sich  den   Opferkann   als  Schanzmeister  und 
Zeugwart  ivohl  gefallen. 

Schlägt  seinerseits  vor  zum  Kriegsrat  seinen  Vogt  zu  Ger- 
mersheim Heinrich  Riedesel  von  Bellersheim,  als  Rittmeister 
dm  Wild'  und  Rheingfen,  Philipp  Franz  und  den  Johann  von 
Dhaun,  Gf.  zu  Falkenstein ;  als  Hauptmann  über  zwei  Fähnlein 
den  Philipp  von  Kettenheim,  als  Hauptleute  über  ein  Fähnlein 
den  Jörg  von  Nippenburg,  Ludurig  von  Dalberg,  Hans  von 
Salzberg;  tvird  etwaige  Änderungen  mitteilest,  —  Heidelberg, 
löoS  Dez,  1. 

Ced,:  Seine  Räte  sollen  tiächsten  Mittwoch  gegen  Abend 
in  Stuttgart  eintreffen. 

St,  Heidelb.  Verein  7,  ii7,     Or.  präa,  SUiUgaH,  Dez.  4. 

429.  Chr.  an  Kf.  Friedrich:''^  Des. i. 

Markgfl,  Werbung,    Bothenburger  Tag, 

y 
schickt  in  Abschr.  die  von    Wilhelm  von   Gruvibach  und  Dr. 

Christoph  Strass,  die  letzten  Dienstag  abend  bei  ihm  ankamen, 
unter  Übergabe  ihrer  Kredenz  angebrachte  Werbung,  die  dabei 
überreichten  Schriften  sowie  seine  Antwort  darauf.^)  —  Was 
des  Kfen,  Schreiben^  betrifft,  dass  Chr.  als  der  Hauptmann 
im  Namen  der  Stände  den  kriegenden  Parteien  um  Einräumung 
der  Gütlichkeit  schreibe,  so  liegt  ihm  zwar  nach  der  Einung 
und  der  Deklaration  dies,  da  es  keiiien  Stand  besonders  an- 
geht, nicht  ob,  er  hat  aber  doch  an  die  fränk.  Einungsstände 
und  an  Markgf,  Albrecht  laut  beil,  Abschr.  um  Einräumung 
der  Gütlichkeit  geschrieben,^)  Setzt  hieynit  Tag  und  Malstatt 
auf  Dez,  8  nach  Rothenburg  a,  d,  T,  an,  —  Stuttgart,  1553  Dez.  1, 
Ced,  an  Pfalz:  Wenn  er  die  Kriegsff.  um  Einräumung 
der  Gütlichkeit  ersuchte,  so  tvird  er  deshalb  keineswegs  au^h 
proponieren  lassen.    Erhielt  von  ihm  2  Schreiben  von  Nov.  23 


a)  Idem  an  herzog  Albrechten  in  Baiem  matati«  mutandit«.  —  St.  Heidelb.  Verein  9  V  ebenso 
an  Mainz,  mit  der  Bitte,  es  an  Trier  und  Jülieh  gelangen  mu  lassen, 

429.  »)  nr,  425, 

*)  nr.  421. 

»)  Vgl.  nr,  418  n,  1. 


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348  1558.  4J^.--430. 

Dez,  1,  und  24  nebst  Schriften  von  Zasius  und  andern  Zeitungen: 
teilte  dies,  ausser  des  Zasius  Schriften,  an  Hz,  Albrecht  mit: 
schickt  eine  Zeitung  aus  Venedig,  die  ihm  der  Kar  dl.  von  Augs- 
burg mitteilte,  —  Bittet,  zu  Erlangung  eines  Vereinssekretärs 
behilflich  zu  sein, 

Ced.  an  Pfalz  und  Bayern:  Da  aus  der  markgfl.  Werbung 
zu  entnehmen  ist,  was  die  andern  zu  erwarten  haben,  wenn  die 
Sache  nicht  gütlich  beigelegt  werden  sollte,  so  ist  wohl  nachzu- 
denken; da  er  merkte,  dass  diese  und  andere  Markgfl.  in  sei- 
nem Land  bei  dem  nicht  lehenpflichtigen  Adel  tmd  etwa  bei 
Reichsstädten  ihreti  Unterschlupf  haben  werdest  und  dass  auch 
der  Markgf.  sich  liin  und  her  durchzuschlaifen  gedenkt,  so  Hess 
er  Schorndorf  und  Kirchheim  etwas  besetzen  und  nach  Weins- 
berg, Murr  ha  r  dt  und  Scliorndorf  streifende  Rotten  legen,  tun 
sein  Land  vor  Streifen  und  Plackereien  zu  schützen;  auf  die. 
festen  Plätze  ist  tvohl  zu  achten,  damit  sticht  ein  solcher,  wie 
*  es  bei  Schiveinfurt  ging,  besetzt  werde  und  allerlei  Unrat  daraus 
erfolge.  —  Erhielt ''^  postscr,  gestern  abend  spät  ein  Schreiben 
von  den  brandenburg,  Gesandten  hiebst  Abschr,,^)  tvas  ihnen 
ihr  Herr  geschrieben  hat;  obwohl  es  danach  anders  ist  als  sie 
versprachen,  hält  er  doch  für  nötig,  die  Gütlichkeit  vorzunehmen. 

St,  Bayr,  Miss,  3.     Konz, 

Dtz.  L  430.  Chr,  an  Wilhelm  von  Grumbach  und  Christoph  Strass: 

VeitniUlung  in  Franken, 

hat  des  Markgf en.  Schreiben  an  sie  U7igern  gehört;  begehrt 
nocheinmal,  demselben  zu  raten,  dass  er  es  an  d^r  bevorstehen- 
de7i  Gütlichkeit  nicht  fehlen  lasse:  obwohl  er,  wie  er  ihnen 
gestern  sagte,  hoffte,  die  Kff.  von  Mainz  und  Trier  würden  d^n 
fränk,  Bundesständen  um  Einräu?nung  der  Gütlichkeit  und 
eines  Stillstands  schreiben,  so  fand  er  doch  hier  bei  seiner 
Ankunft  von  einem  Teil  seiner  Einungsverw,  Schreiben  vor, 
dass  er  als  der  Hauptmann  dies  thun  solle:  richtete  deshalb 
alsbald  an  die  fränk,  Bundesstände  ein  Schreiben  um  Ein- 
räumung  der  Gütlichkeit  und  schreibt  hieneben  ebenso  an  den 
Markgfen.:  bittet,  es  diesem  unverzüglich  zu  überschicken. ^)  — 
Stuttgart,  l'vy'S  Dez,  1. 


a)   Von  hier  ab  eigh. 
*)  nr.  426. 
430.  *)  Des,  6  antworten  die  beiden,   sie  hätteti   Chrs,  Sdir^en  sowie 


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430,-432.  1663.  349 

Ced.:  Sie  sollen  sorgen,  dass,  der  Beschleunig^mg  ivegetiy  Dez.  i. 
des  Markgfen.  Antwort  seinem   Gesandten  Albrecht  Arbogast 
Freih.  zu  Hewen  nach  Rothenburg  a.  d.  T.  geschickt  werde. 

St.  Ueidelb.  Verein  9  V.    Kons. 

431.  Chr.  an  Gf.  Georg:  Des.  3. 
Streit  mit  den  Bürgern  von  Mömpelgard. 

Antwort  auf  dessen  Schreiben  von  Okt.  22.^)  Schlägt  im 
Streit  mit  den  Bürgern  von  Mömpelgard  wegen  der  Huldigtmg 
vermittelnde  Formeln  vor.   —  Stuttgart,  1558  Dez.  H. 

St.  Hausarchiv  K.  4,  F.  2.    Kons,  von  Fesalei',  von  Chr.  korvig. 

432.  Kf.  Friedrich  an  Chr.:  Dez. 3. 

Rothenhurger  Tag.    Acht  gegen  den  Markgfen. 

(erhielt  dessen  Schreiben  dat.  Stuttgart^  Dez.  1 ;  dankt  für  Mit- 
teilung dessen,  was  der  markgfl.  Statthalter  und  Kanzler  bei 
Chr.  getcorben  haben,  und  besonders  dass  Chr.  den  kriegfüh- 
renden Parteien  um  Gestattung  der  Gütlichkeit  im  Namen  der 
Einung sff.  geschrieben  hat,  obwohl  es  ihm  in  der  Hmlbronner 
Deklaration  nicht  auferlegt  ist. 

Wird  nach  Chrs.  Wunsch  seine  Räte  auf  H,  d.  M.  nach 
Rothenburg  a.  d.  T.  schicken,  wie  zweifellos  auch  Mainz.^)  Da 
in  der  Werbung  der  markgfl.  Gesandten  allerlei  zu  bedenken 
ist,  80  könnte  dies  auch  auf  der  Zusammenkunft  der  Räte  ge- 
schehen.   Hat,  was  Chr.  auf  einem  Zettel  wegen  Proponierens 

Berieht  über  ihre  Verhandlung  mit  Chr.  und  über  das,  was  Adam  Diemar  bald 
hernach  unterwegs  mündlich  bei  ihnen  anbrachte,  dem  Markgfen,  nach  Schwein- 
fart  geschickt.  Sie  wollen  es  an  nichts  zum  Fneden  fehlen  lassen  und  hoffen, 
dass  die  Sache  durch  Chr.  und  seine  Einungsverw.  beigelegt  werde.  —  Ebd. 
Or.  präs.  Stuttgart,  Dez.  7. 

431.  *)  Er  könne  nach  den  bisherigen  vergebliclien  BemUJinngen  sich  mit 
dfn  Bürgern  von  Mömpelgard  nun  in  keine  weitere  Verhandlung  einlassen  und 
hofft,  dass  Chr.  nun  auf  Mittel  sinne,  damit  solche  widerspenstige  burger  zu 
schuldiger  gehorsam  gebracht  und  uns  die  statt  Miirapelgart  vermöge  unser 
vetterJichen  Tcrglelchung  ingeräumet  werden  mög.  —  Ebd.  Or.  präs.  Stutt- 
gart, Okt.  26. 

432.  *)  Ber  Erzb.  von  Mainz  beantwortet  Chrs.  Schreiben  (nr.  429)  am 
fi.  Dez. :  er  wolle  seine  Jiäte  so  bald  als  möglich  nach  Rothenburg  schicken  : 
doch  reiche  es  bis  zum  8.  Dez.  nicht :  er  habe  alles  an  Trier,  von  da  an  Jülich 
mitteilen  lassen.  —  4^/.  Ueidelb.   Verein  7  a.     Or.  präs.  Stuttgart,  Dez.  12. 


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350  .1568.  432.-433, 

Dez.  3.  und  anderem  auf  dem  Rothenburger  Tag  geklagt  hat,  an  den 
Kfen.  von  Mainz  berichtet,  der  wohl  sorgen  loird,  dass  Chr,  in 
dieser  ausserordentlichen  Sache  me  billig  davon  enthoben  wird. 
—  Hat  noch  keine  geeignete  Person  für  das  Bundessekretariat 
gefunden})  —  Erhielt  gestern  von  Brüssel  beil.  Zeitungen. 

Erhielt  von  Speyer  glaublichen  Bericht,  dass  letzten  Freitag 
in  offener  Audienz  am  K.G.  Markgf.  Albrecht  zu  BrandeTibtirg 
auf  Anrufen  des  kais.  Fiskals  und  der  Bb.  von  Bamberg  und 
Wärzburg,  atich  der  Stadt  Nürnberg,  in  drei  verschiedenen 
Urteilen  in  des  Ksrs.  und  des  Reichs  Acht  erklärt  worden  sei;^) 
es  ist  zu  befürchten,  dass  dies  in  der  geplanten  Gütlichkeit  ein 
nicht  geringes  Hindernis  bildet  —  Heidelberg,  1553  (sontags 
nach  Andree  apostoli)  Dez.  3. 

St.  Pfalg.  Miss.  7.     Or.  präa.  StuUgart,  Dez.  6. 

Bes. 4.  433.  Kf.  Friedrich  an  Chr.: 

Sicherung  ihrer  Länder. 

verstand,  was  Chr.  ihm  auf  eigh.  Zettel^)  über  die  markgfl. 
Werbung  zu  bedenken  gab ;  kann  nicht  anders  finden,  als  dass 
Chr.  durch  angeregte  verordenung  und  anstellung  ires  fursten- 
thumbs  und  gebitz  nach  Lage  der  Zeit,  besonders  da  Markgf. 
Albrecht,  ivie  er  gestern  und  heute  glaublich  erfuhr,  am  2.  d.  M. 
in  des  Ksrs.  und  des  Reichs  Acht  öffentlich  erklärt  tcurde,  ganz 
wohlbedacht  gehandelt  hat;  will  seinerseits  hier  unten  und  oben 
in  Bayern  ebenfalls  warnen  lassen.  Da,  wie  Chr.  schreibt, 
weiteres  Nachdenken  nötig  ist,  namentlich  weil  die  frank. 
Einung sstände  die  Gütlichkeit  noch  nicht  eingeräumt  haben. 
so  will  er  seinerseits  gerne  hierauf  bedacht  sein;  Chr.  möge 
ihm  seine  Meinung  eröffnen,  dann  ivill  er  es  auch  thun  und 
sich  mit  ihm  und  anderen  gerne  vergleichen,  damit  sie  aller- 


*)  Dez.  7  schlägt  dann  der  Kf.  den  Jörg  Fröhlich  zu  Lauifigen,  frühtr 
Stadtschreiber  zu  Augsburg,  oder  den  Hans  Melchior  Seuther,  Stadt schrttber 
zu  Worms,  vor.  —  Ebd.  Or.  präs.  Stuttgart,  Dez.  10. 

*)  Die  drei  Formen  der  Achtpublikation  bei  HorUeder  S.  1149/54.  — 
Dez.  4,  6  Uhr  abends  schickt  Chr.  die  Abschr.  der  Aclit  an  Hz  Albrecht;  er 
habe  sie  vor  zwei  Stunden  von  seinem  Prokurator  in  Speyer  erlialten.  Albrecht 
möge  nachdenken,  was  zu  thun  sei,  wenn  einer  oder  mehrere  der  Einungsverw. 
um  Zuzug  ersucht  würden.  —  St.  Heidelb.  Verein  9  V.  Konz.  —  Zugleich 
ebenso  an  Pfalz.  —  St.  Pfalz.  Miss.  7.    Konz. 

433.  0  nr.  429. 


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433.-435.  1663.  351 

seits  um  so  ruhiger  und  friedsamer  bei  Land  und  Leuten  sitzen  Uez.  4. 
können.^)  —  Heidelberg,  1553  Dez.  4. 

6'L  Pfalz.  Miss.  7.    Eigh.  Or.  präs.  Stuttgart,  Dez.  6. 

434.  Chr.  an  Ksr.  Karl:  nez.  5. 

Streit  mit  den  Gff.  von  Ortenhurg. 

am  13.  Jan.  d.  J.  hat  der  Ksr.  auf  Chrs.  Bitten  in  dem  lang- 
wierigen Streit  zwischen  dessen  Vater  und  den  Gff.  von  Orten- 
hurg wegen  der  Flecken  und  Herrschaften  H^ricourt,  Chätelot, 
Lue  und  (Mmont  den  Kfen.  Friedrich  zum  Kommissar  er- 
imnnt.  Da  die  Gff.  von  Ortenburg  die  Sache  aufziehen  loollen 
und  auch  die  Kommission  selbst  disputiert  tvird,  ob  sie  genü- 
gend ist  oder  nicht,  so  möge  der  Ksr.  dieselbe  dahin  erweitern, 
dass  sie  omni  appellatione  remota  oder  doch  usque  ad  diffinitivam 
inclusive  gelten  soll,  und  möge  zugleich  auch  die  strittigen  Güter, 
auf  die  sich  die  Kommission  erstrecken  soll,  nennen.^)  —  Stutt- 
gart, 1553  Dez.  5. 

St.  Ghnfen  und  Herrn  insgemein  1.    Abschr. 

433.  Regenten  und  Räte  in  Ansbach  an  Chr.:  Bez.  5. 

Schädigung  des  Markgfen.  Georg  Friedrich  durch  den  Krieg  gegen 
Markgf.  Albrecht. 

klagen  über  die  Schädigung  ihres  Herrn,  der  am  Land  des 
Markgfen.  Albrecht  nicht  nur  die  nächste  erbliche  Ariwartschaft, 
sondern  auch  loichtige  Pfaiid Schäften  xoegen  der  gemeinsamen 
Schulden  der  Herrschaft  hat,  so  namentlich  die  neulich  7'on 
Hz.  Heinrich  von  Braunschweig  eingenommene  Stadt  Bayreuth. 
Nun  droht  Plassenburg  Gefahr,  wo  die  wichtigsten  Urkunden 
des  Hauses  Brandenburg  sind,  und  auch  der  Landesteil  Georg 
Friedrichs  selbst  wird  von  dem  Kriegsvolk  der  Einungsveriv. 
bedroht.  Berichteten  dies,  tvie  schon  früher  wiederholt,  an  die 
Kff.  August  von  Sachsefi  und  Joachim  von  Brandenburg  und 


^  Zugleich  schreibt  der  Kf.  noch,  da  sich  jetzt  hei  den  Gegnern  des 
Markgfen.,  welche  die  Gütlichkeit  noch  nicht  ganz  einräumten,  manches  ändern 
kfmnte,  so  steUe  er  Chr.  anheim,  ob  nicht  für  ihre  zur  Verhandlung  bestimmten 
Räte  um  Geleite  nachgesucht  werden  solle.  —  Ebd.  Or.  präs.  Stuttgart,  Dez.  6. 

434.  ^)  Stuttgart,  Dez.  6  schickt  Chr.  dieses  Schreiben  an  lAz.  Eisslinger 
mit  dem  Befehl,  es  dem  Ksr.  selbst  oder  dem  B.  von  Arras  zu  übergeben.  — 
Ehd,  Or.  präs.  Brüssel,  Dez.  17.  —    Vgl.  1,80:  II,  15. 


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352  1563.  435.-436, 

Dez.  5.  Markgf,  Johann  und  baten  um  Verhandlung  mit  den  Kriegs- 
herrn. Ersuchen  nun  auch  Chr.  um  Rat.^)  —  Ansbach,  1553 
(dinstags  nach  Andree)  Dez.  5. 

St.  Brandenburg  1  d.     Or.  pi'äa.  Stuttgart^  Dez.  8. 

Dez. 6.  436.  Gf.  Oeorg  an  Chr.: 

Markgf.  Albrecht.    Erweiterung   des  Heidelh,  Bundes.    Die  Säue  in 
Wirtbg.  und  Mömpelgard. 

las  die  Abschr.,  was  Wilhelm  von  Grumbach  und  Markgf. 
Albrechts  Kanzler  an  Chr.  geschrieben  haben,  und  dass  die 
Einung,  in  der  auch  Chr.  ist,  bald  zu  weiterer  Vermittlung 
zwischen  dem  Markgfen.  und  den  Bb.  zusammenkomme^}  wird, 
wenn  atich,  wie  Chr.  selbst  sorgt,  wenig  Hoffnung  ist:  hofft, 
der  Markgf.  werde,  da  er  vom  Ksr.  nicht  bezahlt  ivird  und  da 
er  eine  Zeit  lang  so  grosse  Verluste  erlitt,  etwas  zahmer  sein, 
er  hätte  denn  etwas  vor,  wovon  schwer  zu  reden  ist  und  das 
einem  Bauernkrieg  gleichsähe;  es  lässt  sich  denken,  dass  der 
Markgf.  wünscht,  der  Wein  wäre  wieder,  im  Fass;  der  Heidel- 
berger Vertrag  hätte  für  ihn  ein  ganz  arideres  Anselien  gehabt, 
er  hätte  grosse  Ehre,  grossen  Namen  und  grossen  Nutzen  be- 
kommen. Wenn  Gott  nicht  seine  Rute  mit  grosser  Barmherzig- 
keit abwendet,  wird  das  wütende  Feuer  nicht  leicht  zu  löschen  sein. 
Las  auch,  dass  der  röm.  Kg.  die  Einung  schon  zugeschrie- 
ben hat,  und  dass  auch  der  Landgf.  von  Hessen  und  der  Kardl. 
von  Augsburg  hineinkommen,  doch  der  Kg.  und  der  Kardl. 
unter  den  von  Clir.  genannten  Bedingungen.  Wenn  solche 
schtvere  und  grosse  Potentaten  hineinkommen,  ist  Vorsicht  nötig, 
dass  sie  nicht,  wie  früher  auch  geschah,  das  Oberhaupt  werden. 
Gott  gebe,  dass  es  dabei  bleibe,  dass,  wie  Chr.  schreibt,  die 
Eifiung  nur  auf  dem  La^idfrieden  ruht;  allein  half  früher  der 
allgemeine  Land  friede  nicht,  so  ist  zweifelhaft,  wie  lange  nun 
dies  Beistand  hat.    Fürchtet,  es  werde  das  Partei  gegen  Partei 


435.  ^)  In  seiner  Antwort  von  Dez.  9  weist  Chr.  auf  die  Rothenburg(r 
Verhandlung  hin:  für  den  Fall,  dass  sie  erfolglos  bliebe,  wolle  er  seinen  Ge- 
sandten befehlen,  mit  denen  von  Ansbach  bei  Hz.  Heinrich  van  Btxiunschtreii} 
anzuhalten,  dass  hei  der  Erobenmg  von  Plasaenburg  dem  jungen  Markgf m. 
alle  Urkunden  und  sonstige  Fahrnis  ausgefolgt  werde.  —  Ebd.  Konz.  von 
Fessler.  —  Der  entsprechende  Befehl  an  die  Gesandten  liegt  bei  —  chd,  f>r., 
nebst  den  nötigen  Beglaubigwngen  an  Hz.  Heinrich,  Plauen,  Bb.  von  Wtlrelmrg 
und  Bamberg.  —   UnerfJffnete  Or. 


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43e,—437.  1653.  353 

gebetiy  dass  einer  in  dieser  Einung  ist  und  daneben  eine  andere  Dtz.  ^, 
errichtet  vnrd  und  Gott  weiss,  ob  die  zusammenpassen;  in  summa, 
ich  glab  gänzlich,  daz  der  dag  dös  heren  der  lötzst  zeit  nit  weit 
sye;  Gott  verleihe  ein  sälige  stund  uns  allen.  —  Daz  die  seue 
by  dyr  mit  hufen  us  dem  land  draben,  habent  die  alten  nit  vor 
ein  gut  zeichen  gehapt,  es  war  dan,  daz  sye  so  gar  nichts  zu 
essen  finden;  hie  ze  land  ist  gar  kein  suw;  hab  eben  3  bachen 
und  ein  schwein  gefangen,  hie  und  zu  Blamont;  muss  patiencia 
haben;  hab  glich  wol  gar  spat  angefangen,  erst  vor  14  dagen. 
Ein  guter  Haufen  Schweine  soll  im  Neuenbürger  Amt^)  sein; 
ist  wohl  zufrieden,  wenn  Chr.  davon  fangen  will;  kommt  er 
dann  selbst,  wird  er  leicht  auch  noch  ein  Stück  finden.  — 
Blamont,  1553  Dez.  6. 

St.  Brandenbnrg  1  d.     Or. 

437.  Hz.  Albrecht  an  Chr.:  Dez.  6. 

Beschickung  des  Rothenburger  Tags.    Acht  gegen  den  Markgfen. 

Antwort  auf  2  Schreiben  von  Nov.  29  und  Dez.  1.  Wäre 
zur  Beschickung  des  Tages  bereit  gewesen,  obwohl  er  wenig 
Hoffnung  auf  Erfolg  hat.  Denn  da  die  Bb.  jetzt  die  Oberhand 
habest,  werden  sie  nicht  in  einen  Anstand  willigen,  viel  weniger 
ihr  Kriegsvolk  abschaffen  wollen,  was  man  ihnen  ohne  Verdacht 
beim  Kg.  und  bei  ihnen  auch  nicht  zumuten  kann;  dabei  be- 
harrt  der  Gegner  noch  auf  den  Verträgen  und  der  kais.  Kon- 
firmation. Bei  der  Nähe  des  Tages  jedoch  und  da  er  seine 
Räte  bei  seiner  jetzigen  Landschaft  nicht  entbehren  kann, 
konnte  er  niemand  schicken;  will  seine  Räte  abfertigen,  wenn 
er  hört,  dass  sich  die  Parteien  in  die  Güte  einlassen  woUen. 
—  Gestern  wurde  ihm  glaubhaft  geschrieben,  Markgf.  Albrecht 
sei  durch  das  kais.  K.G.  in  die  Acht  erkannt;  fürchtet,  dass 
dies  die  Gütlichkeit  vereitelt.  —  Landshut,  io5.3  Dez.  6.^) 

486.  *)  Im  Vergleich  vom  4.  Mai  1653  war  Schioas^  Stadi  und  Amt  Neuen- 
bürg  dem  G/en.  Georg  zur  Nutznieasung  überlassen.  —  Reyscher  2,  8. 107. 

437.  ^)  Am  gleichen  Tag  schickt  Chr.  an  Albrecht  Abschr.  der  pfäiz, 
Antwort  (nr.  432);  seine  Bäte  reiten  morgen  nach  Rothenburg  ab,  —  Ced.: 
Schickt  ein  weiteres  Schreiben  von  Kf.  Friedrich,  sowie  dessen  eigh.  Antwort 
auf  einen  eigh.  Zettel  (nr.  433).  Kann  diesem  als  einem  alten  Kfen.  nicht  vor- 
greifen; doch  sollten  die  Räte  in  Rothenburg  darüber  beraten;  hat  auch  nichts 
gegen  eine  Zusammensehiekung  anderer  Bäte  an  einen  anderen  Platz.  —  Ebd. 
Konz.  --  Landshut,  Dez.  13  antwortet  Albrecht,  er  werde  seine  Räte  abfertigen, 

Kr  nit,  Briefw.  x1«b  Hsa.  Chr.    II.  ,  23 


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354  1563.  437.-^438. 

D€t.$,  Ged.:  Schickt,  ein  Schreiben  von  Kf.  Friedrich  wegen  der 

Oberhauptmannschaft  neöst  seiner  Antwort  darauf. 

S't.  Bayr,  Miss,  3.     Or.^)  präs.  Stuttgart^  Dez.  9, 

Dez,  7,  438.  Chr.  an  Kf.  Friedrich: 

Bothenfturger  Tag.    Bundtskuneler,     Obii§aUim  /Or  den  Kg. 

Antwort  auf  3  Schreiben,^)  darunter  ein  eigh.  Ist  einver^ 
standen,  dass  die  markgfl.  Werbung  bei  ihm  auf  der  Zusammen- 
kunft der  Räte  erwogen  toird;  will  den  seinigen  Befehl  nach- 
schicken. 

Hielte  statt  eines  Bundessekretärs  für  besser,  dass  jeder 
Hauptmann  einen  besonderen  Sekretär  hielte  und  dafür  ein 
gemeinsamer  Kanzler  bestellt  würde.  Ist  noch  der  Ansicht, 
dass  wegen  Markgf.  Albrechts  Achterklärung  wohl  nachzudenken 
ist,  was  zu  thun  ist,  wenn  die  Einungsverw.  um  Zuzt^  ange- 
gangen werden. 

Was  des  Kfen.  eigh.  Schreiben  betrifft,  werden  E.  1.  al> 
ain  beta^er,  erfamer  und  vernunftiger  churturst  der  sacken  wol 
wissen  stattlich  nachzngedencken;  hielte  der  Kf.  für  gtU,  des- 
halb den  zu  der  Zusammenkneift  verordneten  Räten  etwas  aufz 
zulegen  oder  andere  Räte  deswegen  zusammenzuschicken,  so 
u^tirde  er  sich  mit  ihm  gerne  vergleichen.  Glaubt,  man  sollte 
noch  einige  Zeit  warten,,  bis  man  sieht,  was  von  der  Grüüich- 
Jceit  zu  hoffen  ist. 

Ist  der  Obligation,  die  dem  Kg.  gegen  Revers  zugestellt 
tverden  soll,  gewärtig;  achten,*»>  unser  brueder,  der  von  G^loh, 
muesse  zuvor  umb  consens  in  Brabant  anhalten.^  —  Wenn  die 
Räte  in  Rothenburg  ankommen  und  die  Parteien  die  OütUch- 

a)  4  cito,  oititsime. 

b)  ftchten— anhalten  tigh.  Zutaiz  Chr«. 

wenn  die  fränk.  Einungsstände  der  GütUchkeü  wegen  auch  geantwortet  hohen. 
—  Ebd.  Or,  präs,  Stuttgart,  Dez.  18. 

438.  ')  nr.  432,  433,  433  n.  2. 

*)  Dez.  4  hatte  Kf.  Friedrich  geschrieben,  nach  Bericht  de»  Kfen.  v^n 
Trier  an  Mainz  von  Nov.  23  habe  erster  er  die  Asstkuration  für  den  K$.  ver 
14  Tagen  an  Jülich  geschickt,  aber  n^h  keine  Antwort  erhatten.  —  J^M.  Or, 
präs.  Dez.  6.  —  Dagegen  schreibt  der  Erzb.  von  Mainz  am  6.  Des.  (Ced,  zu 
432  n.  1),  er  habe  soeben  die  Assekuration  für  den  Kg.  erhalten,  von  Trier  und 
Jfüich  versiegelt,  und  schicke  sie  sogleich,  auch  von  ihm  versiegelt,  an  PfeUn. 


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m.—44[).  1653.  355 

keit  einräumen,  klonen  dieselben  noch  von  da  aus  um  Geleite  Det.  7. 
anhalten,  —  Stuttgart,  1553  Dez.  7. 

St.  Pfäiz,  Mufs.  7.     Kone.,  von  Chr.  korrig. 

439.  Kf.  Friedrich  an  Chr.:  Dez.  7. 

Zusamnunschickung  der  Bäte  wegen  der  Acht, 

schickt  mit,  was  ihm  Jieute  der  Erzb.  von  Mainz  neben  Äbschr, 
der  Acht  gegen  Markgf.  Albrecht  geschrieben  und  was  er  darauf 
geantwortet  hat.  Da  der  Erzb.  nicht  nur  wegen  der  Gütlich- 
kdt,  sondern  auch  wegen  der  Acht  eine  Zusammenschickung 
der  Räte  für  gut  hält,^)  so  könnte,  was  weiter  nötig  ist,  in 
Rothenburg  durch  die  Räte  erwogen  werden,'')  —  Heidelberg, 
ms  Dez,  7. 

Ced.:  Postscr.  insinuierte  ihm  ein  kais.  Kammerbote  drei 
verschiedene  Originalmandate  auf  die  ergangene  Acht,  Will 
sich  mit  Chr.,  der  sie  wohl  auch  erhalten  hat,  vergleichen, 
was  darauf  bei  eben  wieder  vorgenommener  Güte  zu  thun  ist. 

St.  P/älz.  Miss.  7.    Of\  präf.  Stuttgart,  Dez.  10, 

440.  Hz.  Albrecht  an  Chr.:  Dez.s. 
Die  Acht  gegen  den  Markgfen. 

ehielt  dessen  Schreiben^)  nebst  Zeitungen  und  der  Acht  gegen 
Markgf.  Albrecht;  schickt  Zeitungen.  Die  Acht  wird  in  dem 
Krieg  eine  grosse  Änderung  bringen;  fürchtet,  dass  sie,  wenn 
sie  durch  das  K.G.  zur  Exekution  aufgefordert  würden,  nun 
nach  ergangenem  Erkenntnis  sich  wenig  auf  den  Heidelberger 
Abschied  und  die  bisherige  Neutralität  stützen  könnten.'^)  — 
Landshut,  1553  Dez.  8. 

St.  Bayr,  Miss,  3.     Or.^)  präs.  Stuttgart^  Dez.  11. 

a)  6  dto. 

439.  *)  I>i€s  schrieb  der  Erzb.  an  Pfalz  Dez,  6;  ebenso  an  Trier;  Dez.  7 
^kläri  sieh  Kf.  Friedrich  einverstanden,  obwohl  er  fürchte,  dass  nichts  su  er- 
reichen  sei,  ehe  man  den  weiteren  Prozess  kenne, 

*)  Über  den  ersten  Rothenburger  Verhandltingsteig  zwischen  Markgf. 
JWrecht  und  seinen  Gegnern  vgl,  Voigt  Ü  8.  160, 166,  170  ff. :  HorÜederS.  1370  ff, 
—  Die  wiHbg.  Akten  darüber  befinden  sich  zum  grössten  Teil  in  einem  Bei- 
fassikel  zu  Büschel  9  der  Abteilung  „Heidelberger  Verein^.  Die  Vertreter  Chrs, 
w»vn  von  Bödigheim,  von  Hewen  und  Dr.  Krause;  um  deren  Berichte  hier 
wiederzugeben,  dafür  schienen  mir  die  Einzelheiten  der  Verhandlungen  nicht 
■wieMig  gefmg  zu  sein, 

440.  *)  nr.  432  n.  3. 

*)  Der  Zwiespalt  in  der  Haltung  gegen  den  Markgfen.,  dem  gegenüber 


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356  !«»•  44U—U^. 

Dez.  8.  441.  Regenten  und  Räte  in  Ansbach  an  Chr.: 

Gefährdung  Georg  Friedrichs. 

klagen  über  Beschädigungen  von  Georg  Friedrichs  Land  durch 
das  braunschweig.  Kriegsvolk  und  bitten,  deswegen  an  Hz.  Hein- 
rich und  andere  Kriegs  ff.  zu  schicken  oder  zu  schreiben;  er- 
suchen femer  um  Rat,  wie  sie  sich  nun,  nachdem  gegen  Markgf. 
Albrecht  die  Acht  ergangen,  mit  den  Markgf.  Albrecht  und 
Georg  Friedrich  gemeinsamen  Stiftern  und  Klöstern  und  mit 
dem  Pass  für  Albrechts  Angehörige  halten  sollen.^)  —  Ansbach^ 
1558  Dez.  8. 

SX  Brandenburg  1  d.     Or.»)  prOs.  StuUgart,  Dez.  10. 

Dez.  11.  442.  Chr.  an  Hz.  Albrecht: 

Bothenburger  Tag.    Beratung  über  die  Acht. 

schickt  zwei  Schreiben  von  Kf.  Friedrich  vom  7.  d.  M.  Hielte 
für  gut,  dass  sich  die  Räte  in  Rothenburg  sogleich  teilen  und 
die  einen  bei  den  bündischen,  die  andern  beim  Markgf en.  ver- 
handeln und  dann  beschliessen,  wo  die  Gütlichkeit  vorgenommen 
werden  soll.  Da  Mainz  und  Pfalz  auch  Gesandte  nach  Rothen-- 
bürg  geschickt  haben,  m^ge  es  Albrecht  /ebenfalls  thun.  —  HäU 
nicht  für  gut,  dass  die  Gesandten  zu  Rothenburg  wegen  der 
Acht  verhandeln;  denn  würde  ihr  Bedenken  von  einem  Teü 
niedergeworfen,  brächte  es  Nachdenken  und  den  Gesandten  Ge^ 


a)  4  cito,  olttsiime. 
Bayern  längst  eine  schärfere  Tonart  gewünscht  hatte  (nr.  368,  381 ;  BuehotU 
7,  540,  Bntffel  IV  IS.  286  n.  1,  S.  299),  trat  nun  seit  dessen  ÄcMwng  iwtwur 
deutlicher  hervor,  um  schliesslich  für  den  Bestand  des  Heidelberger  Verei9U 
verhängnisvoll  zu  werden;  doch  vgl  zunächst  nr.  470  n. 

441.  ')  Ansbach  (sambstags  nach  Nicolai),  Deg.  9  klagen  dieselben  noc^ 
ikber  die  Einnahme  des  Klosters  Heilsbronn  und  des  Stifts  Wideburg  durch 
die  Nürnberger.  —  Ebd.  Or.  präs.  Stuttgart,  Dez.  11.  —  eodem  antwortet  Chr.y^ 
er  habe  seinen  Bat  L.  von  Frauenberg  an  die  Kriegsff.  abgrfertigt;  sie  eoü&n 
selbst  am  K.G.  ein  Mandat  de  non  offendendo  zu  erlangen  suchen  und  wegen 
Heüsbronn  und  Wülzburg  an  Nürnberg  eine  Gesandtschaft  schicken  und  da- 
gegen protestieren.  Wegen  des  Passes  sollen  sie  bei  Markgf.  Albrecht  selbst 
nachsuchen,  dass  er  ihren  jungen  Herrn  verschonen  möge.  —  Ebd.  Kons.  — 
Auf  den  entsprechenden  Brfehl  antwortet  Frauenberg,  er  könne  wegen  eme^s 
Unfalls  nicht  reiten,  weshalb  Chr.  seinen  Obervogt  zu  Leonberg,  Werner  wm^ 
Münchingen,  sendet.  —  Dieser  berichtet  1554  Jan.  4  Hber  seine  Audienz  bei  den 
Kriegsräten  in  Hassfurt  und  beim  B.  von  Würzburg  in  Würzburg,  wo  er  Aus- 
drücke  des  Bedauerns  und  Versprechungen  zur  Antwort  erhielt.  —  Ebd.  Or. 


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m.—444.  1563.  367 

fahr.    Ist  deshalb  eine  Zusammenschickung  nötig,  muss  es  an  Dte,  ti, 
einem  andern  Ort  und  durch  andere  Gesandte  geschehen.^)  — 
Stuttgart,  1553  Dez.  11.^) 

Ced.:  Schickt  die  Antwort  des  Bs.  von  Bamberg. 

St.  Bayr.  Miss.  3.    Kam.  von  Chr.  korrig. 

443.  Markgf.  Albrecht  an  Chr.:  Dez.ii. 

Bitte  um  ein  Darlehen. 

Da  der  Stadt  Schweinfurt,  in  welcher  er  bei  seinem  Kriegs- 
Volk  ist,  eine  Belagerung  droht  und  da  er  bei  seinen  Kn.,  denen 
er  einige  Monate  Sold  schuldet,  während  derselben  Meutereien 
befürchten  müsste,  bittet  er  um  ein  Darlehen  von  10000  fl.  auf 
kurze  Zeit.  Da  ihm  bald  in  den  Niederlanden  40000  fl.  aus- 
stehenden Soldes  vom  Ksr.  gezahlt  werden  sollen  und  ihm  für 
den  Hz.  von  Aumale  100000  Kronen  sicher  zufallen  werden, 
wird  er  die  Summe  bald  wieder  zurückzahlen.  —  Schweinfurt, 
1553  Dez.  11. 

St.  Heidelb.  Verein  9  V.     Or.  präs.  Stuttgati,  Dez.  22.^) 

444.  Kf.  Friedrich  an  Chr.:  hes.ii. 

Obligation  für  den  Kg.    Acht  gegen  den  Markgfen. 

erhielt  von  ihm  vier  Schreiben  mit  vielen  Abschr.;  hat  alles 
dem  Erzb.  von  Mainz  mitgeteilt.  Die  Obligation  für  den  Kg. 
wird  Chr.  nun  empfangen  haben.  Ist  sonst  mit  Chr.  einver- 
standen;  wegen  der  Achterklärung  ist  allerdings  nachzudenken, 


442.  ')  Landshut,  Dez.  15  verspricht  Albrecht  sofortige  Abfertigung  seiner 
Räte  und  empfiehlt,  es  den  Gesandten  zu  überlassen,  wie  sie  die  Unterhandlung 
anfangen  woUen  und  wie  man  sich  wegen  der  Acht  zu  halten  habe.  —  Ebd. 
Or.  präs.  Stuttgart,  Dez.  18  mit  3  cito,  citissime.  —  Stuttgart,  Dez.  19  schickt 
Chr.  hievon  Abschr.  an  Kf.  Friedrieh  und  an  seine  Räte  in  Rothenburg :  jenem 
sagt  er,  er  hidte  noch  für  besser,  in  Rothenburg  nicht  wegen  der  Acht  verhan* 
dein  eu  lassen,  diesen  b^ehU  er,  bei  diesem  Punkt  zu  erklären,  sie  hätten 
hierüber  keinen  Befehl,  glauben  aber  nicht,  dass  man  der  firänk.  Einung  nach 
dem  Landfrieden  Zuzug  schuldig  sei.  —  Ebd.  Kons. 

*)  Ditss  sich  die  Gesandten  teilen  sollen,  dass  sie  in  Rotfienburg  nicht 
Über  die  Acht  verhandeln  sollen,  schreibt  Chr.  zugleich  an  Kf.  Friedrich ;  diesem 
ffiebt  er  auch  zu  erwägen,  ob  nicht  gut  wäre,  dass  wegen  der  Acht  ihre  Pro- 
kurcUoren  in  Speyer  gehört  werden:  seines  Erachtens  sei  man  nicht  schuldig, 
einem  Teil  zuzuziehen.  —  St.  Heidelb.  Verein  9  V.    Konz. 

443.  *)  Das  Schreiben  wurde  von  den  markgfl.  Gesandten  W.  von  Grum- 
hoch  und  Chr.  von  Strass  überbracfU;  vgl  nr.  458. 


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358  1<^&B.  Ui^—iir 


Dez  11.  er  kann  aber  nicht  finden,  was  zu  thun  sein  sottUy  ehe 

weiteres  am  K.G.  oder  sonst  gegen  sie  vorgenommen  wird;  will 
sich  von  den  andern  ni^ht  absondern.  —  Heidelberg,  1553  Dez.  11. 

JS't,  Pfäiz.  Miss,  7.     Or,  pr^s,  Stuttgart,  Dez.  13. 

Dez,iu.  445.  Erzb.  Sebastian  von  Mainz  an  Chr.: 

Aufnahme  des  Kardls.  Ollo. 

erhielt  dessen  Schreiben  von  Dez.  2  nebst  Abschr.  dessen,  worin 
Kardl.  Otto  von  Atigsburg  den  Beitritt  zum  Verein  ztisagte;^) 
femer  die  Obligation  für  Aufnahme  desselben;  will  diese  an 
Trier  und  Jülich  zur  Besiegelung  schicken,  sie  dann  auch  siegeln 
und  an  Pfalz  schicken.  —  Steinheim,  1553  Dez.  12. 

St.  Heidelb.  Verein  7  a,  5.    Or.  prfis.  Stuttgart,  Dez.  2f). 

Döz.  12.  446.  Chr.  an  Kf  Friedrich: 

Acht  gegen  den  Markgfen. 

ein  kais.  Kammerbote  brachte  heute  drei  Originalmandate  auf 
die  Achterklärung  wider  Markgf.  Albrecht;  obwohl  derselbe  bat, 
sie  anschlagen  zu  lassen,  behielt  er  sie  und  gab  zur  Antworte 
er  wolle  sich  in  aller  Gebühr  halten.  Will  sich  vom  Kfen.  und 
den  andern  Eiriungsff.  hierin  nicht  absondern.^)  —  155.^  Dez.  12. 

st,  Htfidelb.   Verein  9  V.     Ced.  Konz. 

Diz.16.  447.  Kf.  Friedrich  an  Oir.: 

ZoÜ   in   MöcktnüfU.     VenniUlung   in ,  Rothenburg.    Acht  gegen   dem 
Markgfen. 

erhielt  gestern  von  ihm  drei  Schreiben  nebst  Zeitungen;  dankt 
für  die  Ei?2stellmig  des  Zolls  zu  Möckmühl  gegen  das  Stift 
Mosbach.  Wenn  Chr.  sagt,  es  sei  den  Räten  in  Botlienburg 
nicht  zu  befehlen,  die  Gütlichkeit  bei  dem  Markgfen.  anzufangen^ 
so  hat  er  seine  Bäte  schon  nach  seinem  varigen  Schreiben  be- 
schieden,  doch  mit  dem  Zusatz,  wenn  etwas  anderes  allgemein 
für  besser  angesehen  werde,  sich  dem  anzuschliessen ;  will  ihnen 
nocheinmal,  wenn  es  Chr.  für  gut  Mit,  Befehl  geben. 

Ist  mit  Chr.  tvegen  der  Gefährlichkeit  des  Wegs  und  sonst 
einig,  dass  die  Sache  der  Achterklärufig  den  Räten  in  Rothen- 


445.  •)  nr.  413  n.  2. 

446.  *)  Stuttgart,  Dez.  13  ebentio  an  Bayern. 


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U7.'-4ÖO.  1Ö68.  359 

bürg  nicht  übertragen  wird.  Hat  deswegen  beim  Kfen.  von  Du.  le. 
Mainz  eine  andere  Zusammenkunft  der  Räte  angeregt  ^  Wäh- 
rend der  Daner  der  GütUckkeit,  die  bei  den  Bündischen  schon 
erlangt  ist,  hält  er  für  unschicklich,  die  Ächtsmandate  in  ihren 
Ländern  anschlagen  zu  lassen.  Erwartet  hierüber  das  Gut- 
achten des  Kfen,  von  Mainz.  —  Heidelberg,  hVyS  Dez.  16. 

iSL  Heidelh,   Vtrein  7,  28.     Or,  prOs.  Stuttgart,  Dez,  20.     Vgl  Drufel 
IV,  332. 

448.  Chr.  an  Jakob  Ride,  Stadtwechsler  zu  Basel:  Du.  17. 

BeMeUung  van  Wajjfm. 

was  ihm  der  Büchsenschmid  zu  Basel,  Heinrich  von  Lüttich, 
geschrieben  hat,  zeigt  die  Beil.  Begehrt,  zu  diesem  zu  gehen 
und  ihm  zu  sagen,  Chr.  ivolle  ihm  von  einem  Rohr,  so  4  spannen 
lang  und  inmasBen  die  vorigen  gewesen  seien,  die  begehrten  2  fl. 
und  5  Bazen  zu  manchen,  und  von  jedem  Rohr  6  Plappart  zu 
schiften  geben;  doch  das  es  gute  werschaft  seie.  Schickt  die 
Länge  und  Dicke  der  vorigen  mit,  samt  einer  Kugel;  sie  sollen 
alle  zu  einer  Kugelgrösse  gebohrt  werden;  begehrt,  daran  zu 
sein,  dass  derselbe  so  schnell  als  möglich  200  Rohre  mache, 
sowie  ihm  je  auf  100  Rohre  die  100  fl.  auf  rechnung,  die  er 
begehrt,  auszubezalUen.  —  Stuttgart,  1553  D^.  17. 

St,  Eidgenossen  5.    Kont, 

449.  Wilhelm  von  Crrumbach  und  Christoph  Strass  an  Chr. :  Dez.  17. 

erhielten  gestern  von  Mar  kg  f.  Albrecht  Befehl  und  Kredenz  mit 
dem  Auftrag,  zu  Chr.  zu  reiten.  Wohin  und  wann  sollen  sie 
kommen?'')  —  155H  Dez.  17. 

St.  Htidtlb,   Verein  9  V.     Or.  präs.  StuUgart,  Dez.  18, 

460.  Pfalzgf.  Ottheinrich  an  Chr.:  Dez.  ir. 

Titel  des  Kardls.  OUo. 

Der  Kardl.  und  B.  vofi  Augsburg  hat  durch  einen  Sekre- 
tär an  ihn  gelangen  lassen,  er  solle  demselben  den  Titel  geben, 

449.  *)  Dez.  22  sd^reiben  die  beiden  an  Chr.,  nie  seien  soeben  in  Feuer- 
back  angekowtmen  und  warten  auf  Beseheid  von  ihm.  —  Ebd.  Or,  —  Kredenz 
des  Markgfen.  fikr  die  beiden  dat.  Sehweinfurt,  Dez.  11  ebd.  Or.  präs.  SiuU- 
garl,  Dez.  22 ;  vgl.  nr.  468. 


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360  1653.  450.-451, 

Den.  17.  wie  er  ihn  von  Hz.  Albrecht  von  Bayern  und  einigen  anderen 
Kff.  und  Fürsten  des  Reichs  bekomme.  Legt  den  Titel,  den 
Hz.  Albrecht  dem  B.  giebt,  in  Abschr.  bei;^)  hat  gegen  das 
Wort  „Vater''  ein  Bedenken,  da  der  B.  nicht  von  semer  Reli- 
gion isty  er  es  gegen  niemand  bisher  im  Gebrauch  hatte  und 
besorgt,  es  könnte  ihm  Nachrede  daraus  entstehen.  Glaubt,  es 
genüge,  wenn  er  dem  B.  den  Titel,  den  er  von  Bayern  bekommt 
gebe,  doch  ohne  das  Wort  Vater  und  dann  auch  Gevatter,  das 
ihm  ohnedies  nicht  zusteht.  Bittet  um  Chrs.  Meinimg  hierüber.^) 
—  Neuburg,  1553  Dez.  17.^) 

St.  Pfalz  9  c  I,  99.     Or.  j/räs.  Stuttgart,  Dez.  23. 

Dez.  18.  4SI.  Kardl.  Otto  von  Augsburg  an  Chr.  : 

Übernahme  der  kaia.  Kommission  auf  den  Reid^iag. 

schickt  mit,  was  ihm  der  von  Schwendi  wegen  Annahme  der 
kais.  Kommission  auf  dem  künftigen  Reichstag  zu  Augsburg 
geschrieben  hat.  Bei  der  jetzigen  Lage  fällt  ihm  die  Annahme 
schwer,  namentlich  weil  er  geistlichen  Standes  ist  und  auch 
wegen  der  Religion  und  anderem  Bedenken  hat;  schrieb  des- 
halb an  den  Hof  und  bat,  ihm  die  Kommission  zu  erlassen : 
gelangt  trotzdem  ein  weiteres  Ansuchen  vom  Ksr.  an  ihn,  weiss 
er  nicht,  wie  er  sich  halten  soll,  um  weder  beim  Ksr.  Ungnade 
noch  bei  den  Ständen  Undank  zu  verdienen.  Der  Ksr.  ist  jetzt 
eben  an  der  Erwägung  der  Pensionen,  die  man  den  KardlL 
und  anderen  zu  geben  pflegt;  würde  er  nun  auf  weiteres  An- 
stichen und  das  Versprechen,  der  Ksr.  tvolle  dem  Vaterland 
nichts  zuwiderhandeln,  die  Kommission  in  einer  Stadt  seines 
Bistums  und  so  nahe  Ifii  seiner  Haushaltung  abschlagen,  klonte 


450.  *)  Beil. :  Dem  hochwiirdigisten  in  GDtt  vatter,  nnserm  besonder  lieben 
beim,  freund  nnd  gyattem,  herm  Otto,  der  heiligen  rb.  kirchen  cardinalen  and 
bischoven  zu  Aug:8purg,  brobst  zn  Elwangen. 

Unser  freundlich  dinst  und  freundschaft  zuvor,  hochwttrdigister  in  Gott 
vatter,  besonder  lieber  herr,  freund  und  gevatter,  £.  1.  und  fmndtsohaft  etc. 

*)  Dez.  26  schickt  Chr.  an  Ottheinrich  den  Titel,  den  sein  V(Uer  dem 
Kardl.  gab;  hält  es  selbst  ebenso.  —  Ebd.  Konz.  von  Fessler. 

•)  Dez.  18  schickt  Ottheinrich  an  Chr,  Abschr.  eines  von  ihm  Nor.  10 
an  Kg.  Ferdinand  gerichteten  Schreibens,  worin  er  seine  Vermittlung  bei  Markgf. 
Albrecht  anbot.  Der  Kg.  verweist  demgegenüber  Nov.  26  auf  seine  Verhand" 
lung  mit  dänischen  und  kfl.  brandenburg,  Gesandten.  —  Ebd.  Abschr.  —  Neu- 
btirg,  Dez.  16  mahnt  Ottheinrich  auch  in  der  pfalz.-bayr.  Erbeinigungssache 
wieder  an.  —  Ebd.  Or.  präs.  Dez.  23. 


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m,—45U,  165Ä.  361 

es  ihm  zu  Scheiden  gereichen.  Würde  er  sich  aber  dadurch  Bez,  18. 
bei  Fürsten  und  Ständen,  besonders  denen  der  Einung,  ver- 
dächtig machen,  so  were  mir  solchs  und  meiner  angeborner,  on- 
verletzter  teutscher  treu  zuwider.  Denn  er  mag  sich  weder  vom 
Ksr.  noch  sonst  jemand  weiter  gebrauchen  lassen,  als  er  gegen 
Gott  und  Welt  und  in  allen  Fällen  gegen  sein  Vaterland  ver- 
antworten kann.  Bittet  deshalb  um  Chrs.  Rat,  wie  er  sich  mit 
der  Annahme  halten  soll. 

Bittet,  die  Obligation  der  Einungsverw.  zu  befördern  und 
schickt  seinerseits  den  Revers.  —  Chr.  möge  ihm  Neuigkeiten 
über  die  schweren  Läufe,  welche  die  Gegend  hieroben  an  der 
Donau  betreffen,  mitteilen})  —  Dillingen,  1553  Dez.  If^. 

St.  Heidelb.   Verein  S.    Eigh.   Or.  präs.  Stuttgart,  Deg.  30.    Auszug 
bei  Druffel  IV,  333. 

452.  Hz.  Albrecht  an  Chr.:  Dez.  18. 

Assekuration  im  sächs.  Hausstreit. 

Des  Kfen.  August  von  Sachsen  Gesandter,  Franz  Kram, 
kam  gestern  hier  bei  ihm  an  und  warb  neben  Übergabe  seiner 
Kredenz,  dass  er  die  Versicherung  zwischen  dem  Kfen.  tmd 
Hz.  Johann  Friedrich  als  neben  andern  vom  Ksr.  vorgeschla- 
gener  Bürge  von  des  Kfen.  Teil  au^h  fertige.  Da  er  dies  schon 
dem  Kfen.  Moriz  bewilligt  und  gefunden  hat,  dass  die  Ver- 
Schreibungen  schon  vor  ihm  durch  den  Kfen.  von  Brandenburg 
und  den  Burggfen.  von  Meissen  verfertigt  waren,  und  zur  Über- 
Schickung  derselben  schon  der  7.  Jan.  bestimmt  ist,  unterschrieb 
und  besiegelte  er  die  Briefe  ebenfalls,  um  die  Gütlichkeit  in 
den  Hauptirrungen  nicht  zu  hindern,  und  fertigte  heute  den 
Gesandten  damit  ad,  der  sogleich  zu  Chr.  zu  reiten  erklärte.^) 
~  Landshut,  1553  Dez.  18. 

St.  Heidelb.  Verein  7  6,  16.     Or.^)  präs.  Stuttgart,  Dez.  24. . 

a)  4  cito,  citUsime. 

461.  *)  Stuttgart,  Dez.  21  antwortet  Chr.,  er  glaube,  da»  E.  1.  mit  fuogen 
8oUie  comission  nit  abzeschlahen  haben;  so  werden  sich  £.  1.  von  wegen  des 
pnva^nramenta,  so  sie  dem  bapst  thon  mnessen,  wol  vemunftiglich  wissen  zu 
halten;  verspricht,  die  Obligation  so  bald  als  möglich  zu  schicken:  hat,  was  er 
an  neuer  Zeitung  weiss,  dem  Diener  angezeigt.  —  Kbd.  Abschr.  (ich).  Vgl. 
Druffel  ebd.  n.  3;  auch  unten  nr.  460. 

452.  *)  Stuttgart,  Dez.  28  antwortet  Chr.,  am  22.  d.  M.  sei  Franz  Kram 
imt  der  gleichen  Werbung  bei  ihm  hier  erschienen;  obwohl  ihm  beschwerlich  war, 
die  Assekuration  zu  unterschreiben  [vgl.  nr.  325],  so  habe  er  sich  doch  von 


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362  1M3.  ^' 

Dw.  19.  453.  Chr.  an  Hz.  Albrecht,  ebenso  an  Pfalz: 

Kg.  Ferdmand  im  HeidM.  Vernn. 

lieute  erschien  der  kgl.  Rat  Sebastian  Zott  von  Bemeck  bei  ihnir 
machte  auf  Grund  beil.  Kredenz ')  in  des  Kgs.  Namen  Kriegs- 
rat,  Rittmeister  und  Hauptleute  namhaft  mit  dem  Zusatz,  ob- 
loohl  die  Heilbronner  Deklaration  von  jedem  Stand  mit  Stimme 
und  Session  fünf  Hauptleute  verlange,  habe  der  Kg.  doch  nur 
vier  verordnet,  wolle  aber  jedes  Fähnlein  500  M.  stark  machen. 
Sodann  wollte  der  Gesandte  des  Kgs.  Revers  gegen  die  Obli- 
gation übergeben  und  sagte  noch,  es  sei  des  Kgs.  Begehren, 
was  sich  des  Vereins  toegen  zutrage,  an  seine  oberösterreich^ 
Regierung  in  Innsbruck  zu  berichten. 

Chr.  antwortete:  tvegen  der  Hauptleute  könne  er  keine  end- 
gültige Antwort  geben,  wolle  es  aber  an  die  Einungsverw.  ge- 
langen lassen.  Die  Obligation  habe  er  neulich  an  Albrecht  zur 
Fertigung  geschickt  und  erwarte  sie  in  3—4  Tagen  zurück: 
Zott  möge  solange  warten.  Die  Einungssachen  sollen  an  die 
Oberösterreich.  Regierung  berichtet  werden.  —  Bittet  um  Erklä- 
rung wegen  der  4  Hauptleute. ^)  —  Stuttgart,  loo3  Dez.  19. 

Kf.  Joachim,  He.  Albrecht  und  dem  von  Plauen  nicht  absondum  wollen.  — 
Schickt  ein  Schreiben  von  Kf.  Friedrich  und  seine  Antwort  darauf.  —  Da 
Albrecht  vom  K.G.  noch  keine  Achterklärung  erhaUen  hat,  tvird  er  aus  dem 
beil.  pfälz.  Schreiben  [nr.  469]  sehen,  was  schon  vom  K.G.  erkannt  und  von 
ihm  demselben  wieder  geschrieben  worden  ist.  —  Klagt  über  langsame  Bef^de- 
rung  der  Briefe:  Albrechts  Schreiben  vom  18.  kam  erst  am  24.  an.  —  Ebd, 
Konz.  —  Die  Instruktion  für  Kram  bei  Druffel  IV,  318.  Kredenz  an  Chr. 
St.  Sachsen  3.  Or.  präs.  Stuttgart,  Dez.  22.  Dabei  Scfuidlosbrief  des  Kfen. 
August  für  Chr.,  dat.  Nov.  27.     Or,  Pg. 

453.  «)  Kredenz,  dat.  Wien,  Nov.  2(),  ebd.  Or.  präs.  StuUgart,  Dez,  19. 
—  Die  Instruktion  für  ZoU  Wien,  R.A,  in  gen.  19,  Konz. :  der  Kg.  benennt 
als  seinen  Ki'iegsrat  den  Landvogt  und  obersten  Hauptmann  im  Elsass,  Gf. 
Georg  von  Helfenstein,  zwei  Bittmeister  und  vier  Hauptleute.  Aueh  soll  der 
Gesandte  die  in  Heilbronn  verglichene  Obligation  in  Empfang  nehmen,  SOmmU 
die  Benennung  der  Lande  in  der  Obligation  nicht  mit  dem  Revers  4bereiny  »oll 
er  Chr.  sagen,  der  Kg.  habe  nur  um  grösserer  Klarheit  wiUen  in  dem  Bevers 
die  Lande  so  gesetzt;  in  der  Obligation  sei  dies  wohl  nur  deshaiXb  nicht  f«- 
schehen,  weil  die  Fürsten  nicht  wussten,  welche  Lande  zu  des  Kgs.  ober*  und 
Vorderösterreich.  Landen  gehören;  der  Kg.  hofft  auf  Zustimmuzig  und  ent- 
sprechende Besserung  der  Obligation  auf  dem  nächsten  Bundestag;  gegen  Sinhän^ 
digung  der  Obligation  soll  der  Gesandte  den  Revers  übergeben,  (Sinnlose  Wieder- 
gäbe  dieser  Instruktion  bei  Drtiffel  IV,  316).     Vgl.  nr.  466,  Druffel  IV,  3Ö4  n.  3. 

')  Pfalz,  Mainz,  Ba^ei-n  sprechen  sich  in  ihren  Antworten  gegen  «He  Be- 
willigung von  nur  4  Hauptlenten  aus.  —  Kbd.  Or.  und  Abschr. 


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463.-464.  1658.  363 

Ced.  an  Pfalz:  Bittet ,  dies  an  Mainz,   Trier  und  Jülich  D^g,  29. 
mitzuteilen. 

St.  Heidelb.   Verein  18.    Konz. 


4S4.  Chr.  an  Kf.  Friedrich:  Btz.M). 

Beratung  der  Acht.    Kf.  van  Mainz.    Franzo9.  Praktiken.    Kf.  Au^ 
gusL    Kardl.  Otto. 

Antwort  auf  dessen  Schreiben  von  Dez.  16  und  17.^)  Die 
Sache  der  Achterklärung  den  Räten  in  Rothenburg  zur  Beratung 
zu  geben,  kann  er  nicht  raten;  wird  sich  dem  anschliessen, 
was  Pfalz  und  Mainz  deswegen  vergleichen.  —  Billigt  die  dein 
Kfen.  von  Mainz  gegebene  Antwort;  denn  wo  Kriegsvolk  liegte 
müssen  die  Nachbarn,  wenn  sie  um  Zufuhr  angegangen  werden 
und  es  in  der  Güte  nicht  abwenden  können,  diese  leisten,  um 
Weiterungen  zu  vermeiden. 

Schickt  in  Abschr.  mit,  was  ihm  der  Kf.  von  Mainz  wegen 
der  Obligation  des  Kardls.  von  Augsburg^  auch  wegen  des  Konrad 
von  Hattstein  und  Philipp  Geiling,  geschrieben  hat.  —  Stutt- 
gart, 1553  Dez.  20. 

Ced.:*)  Hörte  von  glaubhaftem  Ort,  dass  der  französ.  Kg. 
in  einem  Gewerbe  und  neuen  Praktiken  im  Reiche  sei;  er  soll 
schon  in  einigen  vornehmen  Reichsstädten  seine  Gesandten 
haben;  diese  Praktik  soll  grösser  sein  als  die  vor  zwei  Jahren. 

—  Hört,*^  Hz.  August  von  Sachsen  werde  in  wenigen  Tagen 
bei  ihm  [Fr.]  um  Aufnahme  in  den  Verein  nachsuchen;  da 
dieser  ohne  allen  Zweifel  die  französ.  Praktiken  kennt,  vielleicht 
dabei  beteiligt  ist,  so  müssen  das  die  Einungsff.  wohl  bedenken, 

—  Schickt  Abschr.  eines  eigh.  Schreibens  des  Kardls.  von  Augs- 
burg und  seiner  Antwort  darauf.^) 

St.  Heidelb.  Verein  7,  29.    Konz. 


s)  HandHm,:  not«  diser  punct  darf  Baiern  nit  geechribtn  werden.     Vgf,  Druffel  IV,  839. 

4Ö4.  *)  Der  Kf.  übersandte  darin  Schreiben  von  und  an  Mainz.  —  Ebd.. 

')  Die  Ced.  auch  an  Bayern,  unter  Mitsendung  der  Schreiben  von  Mainz 
ynd  Ffaiz:  vgl  mr,  457. 

•)  Dez.  26  antwortet  Kf.  Friedrich,  von  Kf.  August  sei  noch  nichts  an 
ihn  gekitfitmen.  Dem  Kardl.  von  Augsburg  habe  er  auf  den  gleichen  Btricht 
we^en  des  Reichstags  [nr.  451]  laut  beil.  Abschr.  geantwertet.  (Dez.  21:  er 
künne  dem  Kardl,  hierin  keinen  Rat  gebtn.)  —  Ebd,  Or,  präs.  StuUgart,  Dez.  29^ 


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364  1563.  46S,—456. 

Der.  20.  4SS.  Hz.  Albrecht  an  Chr.: 

Acht  gegen  den  Markgfen.     Obligation  für  dsn  Kg,    Streit  mit  Salz- 
burg,   Rittmeister  und  HaupUeute. 

Antwort  auf  3  Schreiben  von  Dez.  13.  Erhielt  vom  kais. 
K.O.  bisher  noch  nichts,  hofft,  wie  zuvor  damit  übergangen  zu 
werden,  andernfalls  wüsste  er  es  nicht  wohl  zu  vermeiden,  hierin 
den  gebührenden  Gehorsam  zu  halten;  da  er  den  Inhält  der 
Mandate  und  ob  es  sich  nur  um  das  Anschlagen  handelt,  nicht 
kennt,  kann  er  seine  Meinung  darüber  nicht  schreibeti,  will 
sich  aber  mit  Chr.  und  den  andern  Einungsverw.  gerne  ver- 
gleichen und  Kf.  Friedrichs  und  Chrs.  Gutdünken  erwarten. 

Hat  die  Obligation  seinesteils  gefertigt  und  schickt  sie 
hiemit  zurück;  will  dies  dem  Kg.  so  schnell  als  möglich  schreiben. 

Ersah  des  Erzbs.  von  Salzburg  Schreiben  an  Chr.  und 
dessen  Antwort  wegen  der  gütlichen  Unterhandlung;  ist  mit 
Chrs.  Entschuldigung  wohl  zufrieden,  mll  dessen  Bestimmung 
von  Tag  und  Malstatt  erwarten. 

Überschickt  ein  Verzeichnis  seiner  Rittmeister  und  der 
Hauptleute,  samt  Zeitungen.  —  Landshut,  1553  Dez.  20. 

St.  Heidelh.  Verein  7  b,  17.    Or.  präs.  Stuttgart,  Dez.  26.  Auezug  bei 
Druffel  IV,  335. 

Dez.^L  456.  Kf.  Friedrich  an  Chr.: 

Anschlagen  der  Achtmandate, 

schickt  seinem  Versprechen  nach  ein  Schreiben  des  Erzbs.  von 
Mainz  wegen  der  publizierten  AchterklärungsToandate,  das  er 
gestern  abend  erhielt;^)  er  kann  jedoch  daraus  nicht  ersehen, 
wie  es  der  Erzb.  mit  dem  Anschlagen  zu  halten  gedenkt.  In* 
des  erschien  letzten  Samstag  abermals  ein  Kammerbote  hier  in 
seiner  Kanzlei  und  verlangte,  die  vorher  überreichten  Original- 
mandate  anzuschlagen,  was  er  ihm  verweigerte  mit  dem  Bescheid, 
er  wolle  sich  mit  dem  Anschlagen  der  Mandate  aller  Gebühr 
nach  halten;  allein  der  Bote  schlug  am  Sonntag  nachts  oder 
in  aller  Frühe  selbst  heimlich  drei  andere  versiegelte  Mandate 
der  Acht  hier  am  Rathaus  an  und  entfernte  sich,  ehe  man  dies 
bemerkte.    Dies  missfiel  ihm  sehr,  weshalb  er  nach  Entfernung 


456.  ')  Dat.  Steinheim,  Dez,  17.    Der  Erzb.  rät,  sieh  beim  K.G. 
Verzögerung  des  Anachlagena  mit  der  gütlichen  Unterhandlung  in  Rothenburg 
zu  entschuldigen. 


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4Ö6.—4Ö6.  1568.  366 

der  Mandate  an  den  Kammerrichter  beil.  Schreiben  richtetet)  Des,  21. 
Da  sich  dieses  etwas  an  die  Ansicht  von  Mainz  hält,  mll  er 
es  dabei  lassen  und  die  Mandate  vor  einer  Vergleichung  mit 
Chr.  und  andern  nicht  anschlagen;  bittet  um  Chrs.  Meinung. 
—  Heidelberg,  1553  Dez.  21. 

St.  Pfälg.  Miss.  7.     Or.  präs.  StuUgart,  Dez.  24. 

457.  Chr.  an  Markgf.  Albrecht:  Dt».2S. 

Warnung  vor  Frankreich. 

Die  Antwort  an  seine  Gesandten  und  Chrs.  Rat  im  Interesse 
des  Friedens  unrd  der  Markgf.  vernommen  haben.  Hörte  erst 
vor  wenigen  Tagen  glaublich,  der  framös.  Kg.  habe  in  den 
Lagern  umschlagen  und  verkündigen  lassen,  niemand  solle  dem 
Markgfen.  etwas  Schimpfliches  nachreden,  da  er  wieder  fran- 
zösisch sei;  auch  werde  deshalb  allerlei  mit  dem  Markgfen. 
verhandelt.  Hai  dies  aus  allerlei  Oründen,  nicht  bloss  wegen 
des  Markgf en.,  sondern  auch  wegen  des  geliebten  Vaterlandes, 
mit  nicht  geringer  Beschwerde  vernommen,  da  es  dem  Markgfen. 
an  allem,  was  ihm  zeitlich  verliehen  ist,  grossen  Nachteil  bringen, 
vom  französ.  Kg.  aber  ihm  so  wenig  wie  früher  Glauben  ge- 
halten würde.  Bittet,  dies  mit  allen  Umständen  sich  zu  Oemüt 
iu  führen,  worauf  er  sich  zweifellos  zu  einem  so  hochgefähr- 
lichen Werke  nicht  bewegen  Hesse})  —  Stuttgart,  1553  Dez.  28, 
St.  Pfalz.  Miss.  7.    Kam.  van  Kessler. 


458.  Chr.  an  Kf.  Friedrich:''^  Dez. 23. 

Werbung  markgfl.  Gesandter.   Kompromiss  in  Franken.   Zeitung  vom 
kais.  Hof. 

diesen  Morgen  waren  Markgf.  Albrechts  Statthalter  und  Kanzler, 


a)  idem  Bfti«ni. 

*)  Dat.  Heidelberg  (montags  post  Lncie),  Bez.  18.  Unter  Klagen  über 
das  Benehmen  des  Kammerboten  giebt  der  Kf.  den  Orund  der  Verzögerung  des 
Anschiagens  an. 

467.  *)  Die  Nachricht  von  neuen  französ.  Praktiken  findet  sich  schon 
in  nr.  454,  wo  jedoch  der  Markgf.  nicht  genannt  ist ;  dass  er  dort  gemeint  ist, 
ergiebt  sich  aits  obigem  Schreiben;  Zasius  hatte  schon  Dez.  9  berichtet,  dass 
der  Markgf,  in  Frankreich  praktisiere ;  Bucholtz  7,  546,  —  Näheres  Ober  diese 
Verhandlungen  bei  nr.  493.  --  Dass  die  Nachricht  Ober  die  neue  Unterhand- 
lung des  Markgfen.  mit  Frankreich  sofort  Glauben  fand,  ist  der  sicherste  Be- 
weis, dass  die  Wahnidee  von  einer  Verbindung  zwischen  Markgf.  und  Ksr. 
geschwunden  ist. 


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366  1M3.  468. 

Dez.  23,  Wilhelm  von  Grumbach  und  Dr.  Christoph  StrasSy  bei  ihm  hier, 
brachten  ein  Misaiv  vom  Markgfen.  laut,  beil.  Abschr.^)  und 
trugen  auf  Orund  einer  Kredenz  wieder  den  Punkt  wegen  des 
AnlehenSy  ausserdem  noch  folgende  zwei  Artikel  vor:  1.  Chr, 
solle  als  Hauptmann  des  Heidelberger  Vereins  bei  den  andern 
Einungsff.  die  Aufnahme  des  Markgfen.  in  den  Verein  beför- 
dern, wofür  derselbe  auf  seine  Kosten  1000  Pf.  und  ein  Regi- 
ment Kn.  unterhalten  würde.  2,  Chr.  solle  ihm  raten,  wie  er 
sich  auf  die  ergangene  Achterklärung  halten  solle. 

Er  antwortete  den  Gesandten:  auch  wenn  er,  was  nicht 
der  Fall  sei,  ein  Anlehen  geben  könnte,  würde  es  ihm  doch 
kraft  des  bewussten,  mit  Dank  angenommenen  Heidelberger 
Abschieds  nicht  gebühren,  um  so  weniger,  als  der  Markgf.  in 
die  Acht  erklärt  sei;  auch  wenn  diese  Gründe  nicht  wären,  so 
würde  er  sich  dcuiurch  nur  bei  dem  fränk.  Bund  in  Gefahr 
bringen.  —  Was  die  Aufnahme  in  den  Verein  betreffe,  so  sei 
durch  die  Einungsff.  früher  beschlossen  worden,  niemand  nUt 
einer  Fehde  in  den  Verein  zu  nehmen,  wie  es  denn  auch  einigen 
abgeschlagen  tmirde.  Aber  auch  ohne  diesen  Beschluss  wäre 
beim  röm.  Kg.,  der  schon  im  Verein  und  des  Markgfen.  abge- 
sagter Feind  sei,  dessen  Aufnahme  nicht  durchzusetzen.  —  Als 
seinen  Rat  wegen  der  Achterklärung  sagte  er  ihnen,  dass  sich 
der  Markgf.  in  der  Rothenburger  Verhandlung  schiedlich  und 
friedlich  und  so  erzeigen  solle,  dass  jedermann  seine  Neigung 
zum  Frieden  spüre,  und  ermahnte  zugleich  die  Gesandten  mit 
allerlei  Gründen,  den  Frieden  mit  aller  Kraft  zu  bef^dem.*)  ^ 

Da  in  des  Markgfen.  Schreiben  auch  die  100000  französ. 
Kronen  erwähnt  werden,  teilte  er  den  Gesandten  mit,  was  er 
wegen  einer  französ.  Praktik  mit  dem  Markgfen.  gehört  habe, 
riet  mit  stattlicher  Ausführung  davon  ab,  dass  sich  der  Markgf. 
durch  irgend  einen  Grund  hiezu  bewegen  lasse,  und  schrieb 
zugleich  deswegen  dem  Markgfen.  laut  beil.  Abschr}) 

Hält  aus  allerlei  Gründen  für  gewiss,  dass,  wenn  die 
Kriegssachen  nicht  bald  vertragen  werden,  der  Markgf.  sich 

468.  *)  nr.  443. 

•)  Vgl  über  die  Werbung  den  Bericht  des  Zasius,  Drt^ei  IV,  S96. 

*)  Dee.  23  richten  die  beiden  markgfi.  Gesandten  ein  Sehreiben  <m  F^estUr, 
sie  hätten  auf  der  Heimreise  der  Sache  weiter  nachgedacht  und  hieUen  fwr  gut, 
dass  Fessler  selbst  nach  Rothenburg  reite.  —  St.  Heideib.  Verein  9  F.     Or. 

*)  nr.  457. 


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408.-459.  15Ö3.  367 

in  des  französ.  Kgs,  Dienst  und  Bestallung  begiebt  und  wieder  ihm.  23. 
wie  vor  ü  Jahren  im  Reich  neue  Unruhe  erwe(aht,>  so  dass  diese 
letzte  Irrung  viel  gefährlicher  würde  als  die  frühere.    Der  Kf. 
^oU  bedenken^  loie  die  Oefahr  abgewendet  werden  kann,  wenn 
es  jetzt  nicht  zum  Vertrag  kommt.  —  Stuttgart.  15o3  Dez.  2H. 

1.  Ced.:  Erfuhr  heute  durch  eine  glaubwürdige  Person, 
dass  Bamberg,  Würzburg  und  Nürnberg  sich  mit  Markgf. 
Albrecht  in  einen  Kompromiss  begeben  wollen ;  von  ihrer  Seite 
soll  Pfalz,  Bayern  und  Chr.,  von  Markgf.  Albrechts  Seite  Kg. 
Maximilian,  Markgf.  Hans  von  Brandenburg  und  der  Landgf. 
von  Hessen  zu  Kompromissarien  vorgeschlagen  werden. 

2.  Ced.:  Heute  kam  sein  Dien£r  vom  kais.  Hof  zurück 
und  berithtete,  nachdem  die  Achterklärung  tcider  Markgf. 
Albrecht  an  den  Hof  hinabgelangt  sei,  habe  er  von  einigen 
Vornehmen  gehört,  es  sei  damit  zu  sehr  geeilt  worden.  —  Einige 
wollen  nicht  glauben,  dass  sich  der  Kg.  zu  ihnen  in  den  Verein 
begeben  werde.  Schickt  den  Bericht  des  Gesandten  wegen  des 
Prinzen  Heirat  mit  England.^)  —  Dez.  24. 

St.  Pfalz.  Miss.  7.    Konz.  von  FezaUr,  ausser  den  Ced, 

4S9.  Kf.  Friedrich  an  Chr.:  Dez. 23. 

Exekution  der  Acht 

erfuhr  heute^  dass  Bamberg,  Würzburg  und  Nürnberg  auf  die 
am  K.G.  ergangene  Achterklärung  um  executores  anhielten,  die 
ihnen  laut  beil.  Zettels  am  20.  d.  M.  zuerkannt  wurden.^)  Da 
die  Sachen  immer  weitläufiger  werden,  stellt  er  Chr.  anheim, 
was  darauf  zu  thun  ist,  mit  der  Bitte,  dies  an  Hz.  Albrecht 
zu  berichten;  vnll  es  selbst  an  Mainz,  von  da  an  die  andern 
gelangen  lassen.  —  Heidelberg,  1553  Dez.  23.^) 

St.  Pfalz.  Miss.  7.     Or.  prOs.  Stuttgart,  Dez.  26. 


*)  Heidelberg  (dorstags  innocentium  puerorum)^  Dez.  28  dankt  der  Kf, 
tmd  büUft  die  dm  Gesandten  gegebene  Antwort;  haft,  es  sei  dies  für  die  gm- 
liehe  Verhandlung  in  Rothenhurg  nützlich.  —  Ebd.  Or.  präs.  Stuttgart,  Dez.  31. 

469.  *)  Für  WOrzburg:  fränkischer,  rMnlOndischer  und  schwäbischer 
Kreis:  für  Bixmberg:  fränkischer,  ober  sächsischer,  bayrischer  Kreis,  auch  die 
vier  Kjf.  am  'Rhein:  fü^  Nürnberg:  schwäbischer,  bayrischer  und  fränkischer 
Kreis.  —  Vgl.  Voigt  2  S.  161:  Hortleder  1223—27. 

')  ZmgUieh  erklärt  sich  der  Kf.  damit  einverstanden,  dass  die  Sache  der 
Acht  nicht  den.  Verordneten  in  Rothenburg  zur  Beratung  gegeben  werde.  — 
Ebd.  Absdw. 


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368  1563.  46(J. 

Dpg.26.  460.  Hz.  Albrecht  an  Chr.: 

AttffMhme  des  Kgs.    Mandat  wegen  Plaekertien.    Kardi.  von  Äugs' 
bürg.    Markgfl,  Werbung. 

I.  Antwort  auf  3  Schreiben  nebst  vielen  Beilagen.  Was 
den  Gesandten  des  Kgs.  und  dessen  Werbung  betrifft,  so  wird 
Chr.  die  Obligation  nun  erhalten  haben;  glaubt,  der  Kg.  sollte 
sich  mit  den  5  Hauptleuten  nach  dem  Heilbronner  Abschied 
und  nach  den  andern  Einungsständen  halten  und  dies  durch 
Chr.  als  den  Hauptmann  nocheinmäl  von  ihm  begehrt  werden. 
—  Hat  das  hessische  Mandat  wegen  der  Plackereien  gelesen 
wid  findet  viel  gute  Warnung  darin ;  obwohl  er  selbst  in  seinem 
Land  von  solchen  frei  ist,  unll  er  doch  seinen  Bäten  in  Rothen- 
burg befehlen,  mit  den  andern  sich  über  eine  gleichmässige 
Ordnung  zu  besprechen  oder  dies  auf  eine  andere  Zusammen^ 
Schickung  zu  verschieben,  obwohl  er  solche  weder  deswegen  noch 
wegen  der  Acht  und  des  darauf  erfolgten  Mandats  für  nötig 
gehalten  hätte;  vielmehr  Mite  es  den  Räten  in  Rothenburg  be- 
fohlen werden  können.  —  Was  das  Mainzer  Schreiben  und  des 
Kf.  Pfalzgfen.  Antwort  wegen  Zufuhr  von  Proviant  betrifft,  so 
billigt  er  den  von  Pfalz  und  Chr.  gegebenen  Rat.  —  Erhielt 
vom  Kar  dl  von  Augsburg  gleiches  Schreiben  une  Chr.,^)  wollte 
aber  keinen  Rat  geben,  um,  falls  es  Übel  gerät,  von  Schuld  frei 
zu  sein.  —  Schickt  Zeitungen  vom  kais.  Hof  und  andere.  — 

n.  Erhielt  nach  Beschluss  des  beil.  Schreibens  einen  Brief 
von  Chr.  nebst  Abschr.  von  einem  Schreiben  von  Markgf.  Albrecht 
und  von  Chrs.  Antwort  darauf.  Vernahm  daraus  die  ivieder- 
holte  Werbung  der  markgfl.  Gesandten  und  Chrs.  Antwort,  die 
er  billigt.  Würde  sich  gegen  einen  Kompromiss  niclit  sträuben ; 
hörte,  dass  die  Bündischen  sich  nicht  weigern  würden,  die 
ganze  Handlung  den  Einungsff.  vollmächtig  zuzustellen.^)  — 
München,  1553  Dez.  26. 

St.  Bayr.  Miss.  3.     Or.  jh-üs.  Stuttgart,  Dez.  30.^) 

460.  *)  nr.  461:  ein  zweites  Schreiben  des  Kardls.  an  Hz.  Albreeht  in 
dieser  Sache  bei  Druffel  IV,  341. 

*)  Dies  blatte  ihm  Zasius  geschrieben:  Druffel  IV,  386. 

*)  Stuttgart,  Dez.  31  dankt  Chr. :  da  wegen  der  5  Haupüeutt  des  Kps. 
F/ailz  und  sie  beide  einig  seien,  wolle  er  noch  die  Antwort  van  Mainz,  Trier 
und  Jülich  erwarten.  Schickt  seine  Antwort  auf  3  Schreiben  von  Kf.  Friedrich,, 
sodann  ein  Schreiben  vom  Hz.  von  Jülich  wegen  der  Oberhauptmannschafl : 
läset  es  bei  seinem  früheren  Schreiben  lUerOber  und  bittet,  nach  Ausgang  des- 
jetzigen  halben  Jafirs  die  Oberhauptmannscliaft  zu  übernehmen.  —  Ebd.  Konz^ 


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461.^462.  165S.  369 

461.  Landgf,  Philipp  an  Chr.:  Dtz.iie. 

Die  nassauische  Sache  und  der  Heidelb,  Bund, 

erhielt  durch  Alex,  von  der  Tann  Chrs.  Antwort  Wünscht 
nicht  etwa  Beistand  in  der  nassauischen  Rechtfertigung,  son- 
dern nur  für  den  Fall,  dass  Nassau,  der  Prinz  von  Oranien 
und  ihre  Mithelfer  ihn  under  Recht,  Landfrieden  und  passau- 
ischen  Vertrag  überziehen  wollten;  in  diese^n  Fall  sind  die 
Fürsten  schon  durch  den  Passauer  Vertrag  und  deti  Land- 
frieden zur  Hilfe  verpflichtet,  während  ihn  ohne  das  die  Einung 
wenig  nützen  würde.  —  Kassel,  1553  Dez.  26. 

St.  Heidelb.  Verein  19.     Or.  präs.   StuUgart,  Jan.  6.')     Vgl.  Druffd 
IV,  343. 

462.  Kf  Friedrich  an  Chr.:  Dee.se. 

Vorgehen  in  Rothenburg.    Beratung  der  Acht. 

schickt  in  Abschr.  zwei  vorgestern  angekommene  Schreibeti  des 
Kfen.  von  Mainz.^)  Hält  den  darin  vorgeschlagenen  Prozess 
zur  Güte  in  Rothenburg  für  sehr  zweckmässig  und  nötig  und 
hat  deshalb  trotz  der  früheren  Abrede  mit  Chr.  seinen  Räten 
in  Rothenburg  Befehl  geschickt,  sich  mit  den  Räten  von  Mainz 
und  Wirtbg.  hierüber  zu  vergleichen;  hofft,  Chr.  werde  dies  den 
seinigen  auch  befehlen.'^)  Da  der  Firzb.  in  beiden  Schreiben, 
mit  ihnen  beiden  übereinstimmend,  erklärt,  dass  die  Achterklä- 

461.  ')  eodem  teiU  Chr.  Äbschr.  hievon  den  übrigen  Einungsff.  miU  — 
JSbd.  Konz.  —  Heideiberg,  Jan.  10  rät  Kf.  Friedrich,  die  hess.  Sache  bis  zur 
j^uBOtnnunkunft  in  Bruchsal  —  Ladenbttrg  ist  wegen  sterbender  Läufe  unsicher 

—  eu  verschieben.  —  Ebd.  Or.  präs.  Stuttgart,  Jan.  14.  —  Steinheim,  Jan.  12 
spriekt  sich  auch  Maine  für  Verschiebung  der  hess.  Sache  bis  skr  nächsten 
^msammenkuttft  aus,  während  Hz.  Albrecht  München,  Jan.  12  rät,  dies  mü 
IVissen  des  röm.  Kg«,  als  Haupturhebers  des  Passauer  Vertrags  abzuhandeln. 

—  Ebd.  Or.  —  Wittlich,  Jan.  23  spticht  sich  Trier  für  die  von  Hessen  ge- 
flanschte Ät^nahme  aus,  hat  aber  auch  nichts  gegen  eine  Besprechung  in 
Ifr-uehsaL  —  Ebd.  Or.  präs.  StuUgart,  Febr.  1 :  vgl.  nr.  481. 

462.  ')  Dot  Steinheim,  Dez.  2().  Der  Erzb.  wendet  gegen  das  wirtbg. 
Grteiaekten  [nr.  442]  ein,  bei  einer  Trennung  der  Räte  von  Anfang  an  könnten 
di^  beiden  Teile  über  ihr  Thun  und  Lassen  nicht  genügend  verständigt  werden 
itmei  vieüeieht  umgUieh  vorgehen ;  er  hielte  deshalb  für  besser,  an  Einem  Ort  in 
JS^isesr  Versammlung  die  Verhandlung  zu  beginnen  und  wenn  des  einen  Teils 
H^tts  einer  Beilegung  eustimmen,  die  des  a»uUm  nicht,  dann  zu  diesem  zu 
schenken  und  ihn  persönlich  zum  Vertr<zg  gu  bewegen. 

*)  Dies  thut  er  Stuttgart,  Dez.  31.  —  Ebd.  Konz. 

JSrntt,  Bri«fW.  d«f  Hsf.  Chr.  II.  24 


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370  1553.  462,-464, 

Dez.  26.  rungssache  auf  einer  andern  Versammlung,  nicht  in  Rothen- 
burg, beraten  werden  solle,  möge  Chr.  für  diese  Tag  und  Mal- 
statt ansetzen.  —  Heidelberg,  155S  Dez,  26, 

Si,  Pfalz,  Miss.  7.     Or.  präs,  StuUgaH,  Dez,  29, 

Dez.  27,  463,  Kf,  Friedrich  an  Chr.: 

Klage  des  Deutschmeistei's  über  Forderungeil  Hfiinrichs  von  Braun- 
schweig und  seiner  Bundesgenossen. 

schickt  in  Abschr.  Kredenz  und  Werbung  von  Gesandten  des 
Deutschmeisters;^)  er  antwortete  denselben,  er  habe  die  dein 
Deutschmeister  und  dem  Orden  zugemuteten  Beschwerden  un- 
gei'n  gehört,  hoffe  aber,  dass  Hz.  Heinrich  d.  J.  von  Braunschweig 
und  besonders  seine  Bundesgenossen  mit  der  überschickten  Ent- 
schuldigung zufrieden  seien;  ausserdem  könne  der  Deutsch- 
meister auf  sein  Erbieten  vor  Ksr.  und  Fürsten,  sodann  auf 
das  am  K.G.  erlangte  Mandat  de  non  offendendo  nicht  geringe 
Hoffnung  setzen;  würde  aber  trotzdem  thätlich  gegen  ihn  vor- 
gegangen, so  könne  er  ihm  keinen  Rat  geben,  da  er  nach  der 
hiesigen  vergeblichen  Verhandlung  neben  andern  Fürsten  ver- 
sprochen habe,  keinem  Teil  zuwider  weder  zu  helfen  noch  zu 
raten:  daran  habe  er  sich  bisher  gehalten  und  auch  andern 
Ständen  seinen  Rat  veriveigert;  doch  wolle  er  seinen  Räten  in 
Rothenburg  befehlen,  dass  sie,  falls  wegen  des  Deutschmeisters 
angesucht  würde,  neben  andern  dazu  helfen  sollen,  dass  der 
Orden  dieser  Beschtverungen  überhoben  werde.  Diese  Antwort 
nahmen  die  Gesandten  mit  Dank  an.  —  Heidelberg,  15.^)3  Dez.  27. 

St.  Pfalz.  Miss.  7.     Or.  präs.  Stuttgart,  Dez.  29. 

Dez.  28.  464.  Clir.  an  Kf,  Friedrich: 

Anschlagen  der  Achtmandate.    Mandate  für  Schweinfurt,     Exekution 
der  Acht, 

Antwort  auf  5  Schreiben  von  Dez.  21—23,  Da  sich  der 
Kf.  wie  Öhr,  erboten  hat,  sich  mit  dem  Anschlagen  der  Mandate 
der  Gebühr  nach  zu  halten,  der  Kammerbote  die  Mafidate  aber 
für  sich  selbst  angeschlagen  hat,  so  ist  weiteres  Anschlagen  un- 
nötig,  vielmehr  kann  es  jetzt  stillschweigend  übergangen  werden. 


463.  *)  Dat,  Dez,  13  -und  15.  Die  Gesandten  klagten,  dass  He.  Heinrich  d.J. 
vom  Orden  40000  fl.  fordere,  tote  schon  Bamberg,  Würzburg  und  Nürnberg  im 
letzten  August  verlangt  haben,  —  Vgl.  Druffel  IV,  339  n.  1. 


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464.-465.  1553.  371 

Fürchtet,  dass  das  am  kais.  Hof  ausgebrachte  Mandat  Dez.  38. 
an  die  Besatssung  und  Belagerer  von  Schweinfurt  bei  diesen 
wenig  fruchtet,  hat  aber  seinen  Räten  nach  Rothenburg  Befehl 
geschickt,  auf  Ansinnen  der  pfälzischen  Räte  dies  enoägen  zu 
lielfen.^^ 

Obtaohl  die  vom  K,G.  ernannten  Exekutoren  sich  auf  die 
Kreise  beziehen,  hält  er  doch  für  nötig,  dass  die  Einungsff,  für 
ihre  Person  in  Anbetracht  ihrer  in  Heidelberg  beiden  Teilen 
gegebenen  Zusage  nach  Überantwortung  der  Exekutoriales  sich 
am  K.G,  in  Recht  einliessen,  une  früher  des  Zuzugs  wegen  be- 
schlossen vrurde}) 

Schickt  Schreiben  und  Zeitungen  von  Hz,  Albrecht.  — 
Stuttgart j  l'y'yS  Dez.  28, 

fSL  Pfalz,  Miss.  7.    Krme. 

463.  Chr.  an  Mainz,  Trier,  Pfalz,  Bayern,  Jülich:  Dez. 29. 

Obligation  und  Revers  Kg,  Ferdinands, 

Hess  den  kgl.  Gesandten  die  zu  Heilbronn  verabredete  Obligation 
besichtigen  und  erhielt  von  ihm  dagegen  des  Kgs,  Revers.  Der 
Gesandte  brachte  darauf  laut  beil,  Abschr,^)  vor  und  setzte  aus, 


a)  Ft^gt  dmrehstr.:  ist  wit  dtr  Kf.  aus  d€t$  angtführien  Oründsn  ^nttehloasen,  den  Reichstag 
nickt  »elbat  «w  besuchm,  tiondem  wiü,  w0$m  dtr»$lbe  nicht  vwaekoben  wird,  Mine  Bäte  achieken; 
aber  erat,  trenn  er  gewiea  weite,  dae«  andere  Fürsten  den  Reichatag  aelbat  oder  durch  Räte  he- 
ancken  teerden. 

464.  ')  1554  Jan.  3  billigt  der  Kf.  Chrs.  Bedenken  in  der  Exekutions- 
-Sache:  glaubt,  dctss  man  fast  dai-auf  hinauskommen  wird,  namentlich  um  beim 
Markgfen.  den  Verdacht  zu  meiden,  als  hätten  sie  ihre  Zusage  vergessen.  Mit 
Beratung  der  Achtsachen  und  der  Exekution  bis  nach  Insinuation  der  Exe- 
kutorialien  zu  warten,  wie  Mainz  wiU,  kann  seines  Erachtens  nicht  verlaat 
Tverden;  will  sich  jedoch  nicht  absondern.  —  St.  Heidelb.  Verein  7.  Or.  präs. 
Jan,  7. 

465.  ')  Da  die  Obligation  die  Fassung  habe,  der  Kg.  sei  beigetreten  mit 
irer  mt  ober-  und  yorderöst^rreichischen  erblanden,  der  graveschaft  Tirol,  Hegau, 
Hochenberger  lendlin,  Schwarzwald,  Breisgau,  Suntgau,  auch  Elsass,  zugleich 
wie  ire  mt.  in  dem  schwebischen  bund  als  ain  erzherzog  zu  Österreich  gewest 
ist,  mit  allen  gezircken  und  grenzen,  dorin  specifidert,  doch  ofiie  yheden  etc., 
während  der  kgl.  Bevers  sage:  mit  irer  mt  ober-  und  yorderösterreichischen 
erblanden  und  denselben  zugehörigen  landgrafschaft^n,  margrafschaften,  graf- 
Schäften  und  herschaften,  wie  die  weilend  kaiser  Maximilian  hochloblichster  ge- 
•dächtnus  hinder  sein  yerlassen  und  an  ire  kun.  mt.  komen,  mit  allen  bezircken 
•und  grenzen,  doch  oSne  yehden  etc.,  so  müsse  er  über  diese  Abweichung  an  den 
Kg,  berichten,  hoffe  aber,  dass  die  Fürsten  auf  dem  nächsten  Bundestag  die 
Obligation  dem  kgl.  Revers  entsprechend  bessern  werden.  —  Ebd.  Or.  —  Vgl. 
nr.  463,  468  und  469:  Druffel  IV  S.  361  n.  3. 


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373  1568.  4S6,'-'4$6^ 

Des.  i^.  dass  die  am  ScMuss  der  Obligation  genannte  eigh.  Unterschrift 
der  Einungsf.  fehle.  Erwiderte  demselben,  der  Sehers  entspreche 
nicht  der  Heilbrunner  Abrede;  da  der  Oesandie  auch  an  der 
Obligation  Mängel  finde,  wolle  er  dies  an  die  Einungsff.  mit- 
teilen, der  Gesandte  solle  es  an  den  Kg.  berichten.  Giebt  nun 
dies  9U  bedenken  und  fragt,  ob  deshalb  ihre  Räte  zusammen- 
geschickt  oder  ob  dies  bis  zur  nächsten  Zusammenkunft  auf-- 
geschoben  oder  den  Räten  in  Rothenburg  zur  Beratung  gegeben 
werden  soll.  —  Stuttgart,  1553  Dez.  29. 

St.  Heiddb,  Verein  18.    Kons.  p(m  FessUr, 

Dez.  31.  466.  Chr.  an  Kf  Friedrich: 

Ordnung  wegen  der  Plackereien.    Ansetzung  eines   Tages.    Rotken^ 
burger  Tag.    BestaÜung  des  Gfen,  ron  Oldenburg. 

Antwort  auf  4  Schreiben  dat.  Dez.  26  und  27.  Hat  auch 
nichts  dagegen,  dass,  wie  Pfalz,  Mainz  und  Bayern  wotten, 
auf  der  nächsten  Zusammenkunft  der  Räte  über  eine  gleich- 
massige  Ordnung  wegen  der  Plackereien  beraten  wird. 

Obwohl  die  Achterklärungssache  den  Verein  und  sein  Amt 
in  demselben  nichts  angeht,  setzt  er  doch  den  Tag  auf  Jan.  2S 
nach  Ladenburg  a»;0  hier  könnte  ^  nicht  nur  dies,  sondern 
Qttch  die  Änderung  der  kgl.  ObligaHon  und  des  Reverses,  der 
Artikel  wegen  der  Plackereien  und  dann  die  hochsehädlichen, 
heimlichen  französ.  Praktiken  erwogen  werden.  Ist  der  Kf  mit 
Tag  und  Platz  einverstanden,  möge  er  es  an  Mainz,  von  da 
an  Trier  und  Jülich  gelangen  lassen,  während  er  es  auf  des 
Kfen.  weiteres  Schreiben  an  Bayern  berichten  würde. 

Giebt  wegen  der  RotJie7%burger  Verhandlung  seinen  Ge- 
sandten Befehl  wie  Mai7iz  und  Pfalz.  —  Billigt  die  vom  Kfen. 
den  Gesandten  des  Deutschmeisters  gegebene  Antwort.  —  Stutt- 
gart, 1553  Dez.  31. 

(kd.:*^  Schickt  einen  Zettel  von  seinen  Räten  in  Rothen- 
burg wegen  des  von  Oldenburg;^)  hieUe  für  gut,  dieam,  wenn 
er  sich  in  Bestallung  der  Einungsstände  einlassen  vnü,   als 


4ße.  ')  Fön  Drufftl  IV,  33^  n.  3  irriHnüiek  aU  AHiuH>ifi  okif  nr.  447 
g^fcuai. 

*)  Der  Jüliehscke  Ho/tnmtir  Wilhtlm  von  Neutnkcf  gm-  Lt^  m0t€  ihtmi 
im  Vertratten,  Gf.  Christoph  von  Oldenburg  wäre  bereit^  eich  in  ien  DitmH  des 
Heidelb.   Vereine  zu  begeben:  sie  solhtn  Chr.  hieoon  vereMndiigem.  *-  ShdL  Or. 


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496.-467.  löM.  373 

erfahrenen   Kriegsmann    aum    Generalleutnant   anzunehmen.  2)ts.su 
Bittet  um  des  Kfen.  Meinung,  damit,  wenn  sich  der  von  König- 
stein  länger  weigert,  'weiter  verhandelt  werden  könnte. 

St.  PfälJt.  Miss.  7.    Ktme. 

467.  Markgf.  Albrecht  an  Chr.:^)  Du.bi. 

Klcigen  des  Markgfen. 

Antwort  auf  Ohrs.  Schreiben,  das  er  heute  erhielt;*)  E.  1. 
weit  ich  gar  vil  scbryben  und  derhalben  ausfurung  thun;  es  le8t 
sich  alle  ding  über  land  nit  schryben;  soll  und  mus  ich  von  kaiser 
and  ktinig,  chutf .  und  fursten  und  stenden  im  rych  auser  Teutsch- 
land ferjagt  sein  und  nie  doch  kain  blybende  Stadt  haben,  so  mus 
ich  wol  in  ander  land  druken;  das  ich  aber  soll  in  franzesischen 
practicen  gestanden  sein,  daran  geschieht  mir  ungut  und  der  mild 
unrecht;  wurd  es  kein  biderman  uf  mich  mit  warhait  nimmer 
bringen  mugen.^)  Ich  hett  gehofft,  ich  hette  durch  guthe  brief 
und  Siegel  nunmehr  und  kaiserisch  aussonung  guten  ftidten  und 
das  erlangt,  das  ich  meinen  frunden  mit  hett  dienen  megen;  so 
sich  ich  das  widerspil  und  das  kein  treu  mehr  oder  glauben  bei 
vilen  ist  und  ich  soll  und  mus  verjagt  sein,  das  und  kein  anders. 
So  werde  ich  bei  keinem  ehrliebenden,  der  ein  aufrecht  her^  und 
gemut  in  sinem  leib  hat,  verdacht  werden  mögen,  das  ich  siehe, 
wo  ich  mich  uffenthalten  solte,  wiewol  treu  und  glauben  ring  uf 
erdrich,  so  mus  dennocht  intwo  [?]  in  der  weit  gelebt  sin.*) 


467.  ^)  Das  vorliegende  Schreiben  des  Markgfen.  ist  noch  viel  schlechter 
geschrieben,  als  man  es  sonst  von  ihm  gewöhnt  ist ;  auch  die  Zeitgenossen  waren 
meht  im  stände,  es  vollständig  zu  entziffern:  eine  heil.  Abschr,  von  Kurs  hat 
viele  Lücken  und  viele  ühriehtigkeUen;  Zasius  sehreibt  F^r.  6  an  Kg.  Ferdi- 
nand, dem  Hm.  von  Wnibg.  sei  ein  wildes  Schreiben  des  Markgfen,  nugekom- 
menj  das  aber  wegen  Hbkr  Schrift  niemand  recht  habe  lesen  können  (Druffel 
IV,  364);  Hz.  Albrecht  schreibt  an  Chr.,  er  habe  des  Markgfen.  Schreiben 
,.soweit  er  konnte""  gelesen:  nr.  489.  —  Der  Sinn  ist  aus  obigem  Abdruck  im 
aUgemeinen  tu  erkennen,  wenn  auch  die  einzelnen  Worte  nicht  selten  unsicher  sind. 

»)  nr.  4m. 

•)  Vgl.  nr.  493. 

*)  Den  Gedanken,  sein  Land  zu  verlassen,  spricht  der  Markgf.  noch 
deuUieher  in  einem  Schreiben  aus,  das  er  am  gleichen  Tag  an  den  Kfen.  von 
Brandenburg  richtete:  er  redet  hier  davon,  „ein  Geld  zu  nehmen  und  unsere 
Fegtungen  den  Feinden  setbst  zu  übergeben  und  dann  davon  zu  ziehen.^  — 
Voigt  2  3. 164  n.  1.  Auch  an  den  dänischen  Kg.  richtete  Albrecht  zugleich  ein 
ämefaMiehes  Schreiben :  Voigt  2  S.  166. 


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374  15Ö3.  4ß7. 

D€£.  31.  Ich  beger  nichts  mer,  dan  was  ich  befujs^  bin ;  kan  ichs  haben, 

so  hett  es  sein  weg ;  wo  nit,  wurd  ich  mit  gewalt  davon  vertnmgen, 
so  kan  ich  ime  nit  thun,  mus  es  ßot  bevelhen,  mich  mit  andern 
unschuldigen,  die  von  dem  irigen  vertrungen  und  mit  gewalt  ver- 
jagt worden,  im  elend  leben  und  es  für  mein  kruz  achten,  das 
mir  Gott  hie  zeitlich  uflegt,  geduldig  tragen,  und  wys  wol,  wan 
ich  die  ganz  weit  hett,  das  ich  davon  nichts  haben  kan  dan  ein 
handfol  erdrichs;  darum  mir  so  hoch  an  gut  nit  gelegen,  kan  ich 
mein  ehr  verwaren;  schiig  ein  gut  jar  zum  guten,  behalten  es 
inen  die  pfaflfen  und  pfeflFersecke,  die  one  das  ir  himelreich  uf 
erden  haben  und  werden  gleich  reich  mit  dem  unsem;  aber  das 
wollen  wir  umb  Got  nit  erbitten,  das  sie  es  daby  nit  blyben  lassen, 
sondern  wyter  umb  sich  greifen,  als  dan  geschehen  wurdt,  damit 
die  Schelmen  mechten  zu  tot  darob  geschlagen  werden;  do  wir 
das  erleben  mochten,  weiten  wir  des  unsem  desto  lieber  entsteen, 
dan  wir  haben  Gott  lob  unser  wyb  und  kind  erzogen,  kunen  nun 
in  einem  andern  land  auch  leben;  dessen  wissen  wir  uns  aber 
gegen  meniglichen  mit  grund  und  warhait  zu  beklagen,  das  uns 
das  unser  wider  Got,  ehr,  recht,  alle  menschlich  und  gottlich 
sazungen  genomen,  über  brief  und  sigel,  keiserlich  aussönung  und 
vertragen;  dann  ich  ratilication,  restitution  und  conflrmation  und 
mandate  an  alle  stend  des  reichs  darüber  erlangt  und  sunder  schütz 
und  schirmb  dazu  verschriben  gewesen  nach  aller  notturft;  auch 
als,  so  dawider  zuvor  gehandelt,  samtlich  und  genzlich  nfgehoben 
und  alle  strafen,  so  dagegen  sein  mochten,  abgeschafft.  Dem  allem, 
menschlichem  und  unanfechtlichen  treuen  und  glauben  zugegen^ 
bin  ich  umb  das  mein  verjagt,  verderbt,  verhert  und  verprent 
worden,  das  mein  genommen  und  unter  ein  häufen  erloser  Schel- 
men, pfaffen  und  pfeflfersecken,  allen  weltlichen  chur-  und  fursten 
zu  Schmach  und  schänden  vertailt  unter  sie,  und  dazu  alle  meine 
frund  solhs  zugesehen,  mich  in  solchs  verderben  setzen  lassen, 
ja  das  ainicher  das  wenigst  wort  damit  verloren  oder  sich  mein 
in  dem  wenigisten  angenomen,  sonder  meisten  dazu  geholfen,  ge- 
raten und  noch  uf  dise  stund;  dis  mus  Got  klaget  und  bevolhen 
sein.  HindeiTi  wir  iederman  im  Teutschland,  und  kan  fridt,  me 
und  ainikeyt  mit  dem  meinen  und  der  Turck  dadurch  vertriben 
werden,  so  nehmen  sie  es  hin  und  werden  reich  damit,  wir  müssen 
gleich  andern  vertrubten  und  geechten  im  elend  auch  leben  und  ehe 
wir  nit  den  ufgrafften  stumpfen  abziehen  [?]  und  solche  gerechte 
Sachen   uf  freind  stellen  wolten,   weihe  mich   alle  so  unschuldig 


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467.  1663.  375 

verjagen   lassen,    ehe  woll    ich   mit  lehren  banden   davon   gehn.  Vez,  31. 

Ainer  hat  dazu  g-eholfen,  das  mir  das  mein  genomen 

and  in  die  acht  dazu  zn  thun  mandirt;  ain  ander  hat  treulich 
öffentlich  dazu  geholfen,  der  dritt  haimlich,  der  virt  und  fünft  hat 
es  sonst  vil  gefallen,  het  zugesehen  und  gehetzt  Derwegen  haben 
wir  über  das,  so  sie  uns  gute  wort  geben,  wen  es  uns  wol  gangen ; 
wenn  es  umbgeschlagen,  haben  wir  uns  vor  denselben  auch  forch- 
ten  müssen,  das  sie  uns  auch  etwo  ein  han  beissen;  und  denen 
sotten  wir  es  endlich  und  mechtig  heimsetzen  ?  Inmitls  betten  wir 
nichts;  darbei  ist  Schuldenlast;  was  man  uns  widergebe,  das  weren 
wir  vorher  triffach  schuldig;  geben  sie  mehr,  behalten  sie  es  gar 
und  weren  reich  damit;  wir  wellen  es  Gott  bevelhen  und  in  das 
elend  ziehen.  Got  vergelt  es  allen  denen,  so  darzu  geholfen  und 
geraten  haben ;  dis  haben  wir  E.  1.  uf  ir  antwort  zu  unser  notturft 
nit  verhalten  sollen.  Und  man  mag  uns  nunmehr  vollend  uflegen, 
was  man  will;  was  im  ain  ider  denk,  das  red  er  fir  warheit  von 
uns,  es  ist  dennoch,  wan  wir  zu  verhör  knmen  mochten,  die  un- 
warheit,  des  wir  darthnn  wolten;  Got  geh,  das  es  mit  uns  heut 
aufher;  es  wird  aber  nit  besser  werden  und  werden  in  noch  mehr 
banden,  derwil  izund  so  stehen,  als  wir  vor  eim  jar  gesessen  sein, 
sitzen  [?].  Dan  es  ist  alles  bis  auf  die  heuser  hinweg,  das  nehme 
man  vollends;  damit  ist  im  Teutschland  schon  frid  und  ainigkait. 
E.  1.  bit  ich  als  meinen  lieben  vetter,  zu  dem  ich  noch  vertrauen 
hab,  die  wellen  es  wol  bedencken,  wen  sie  an  mir  verjagen  lassen. 
E.  1.  werden  die  religion  nit  erhalten;  allein  es  wurd  E.  1.  punds- 
genossen  halben  bald  nnmer  einen  stos  bringen;  dann  E.  1.  izund 
noch  gedenken ;  sie  wissen  wol,  wie  sie  dem  haus  Wirtenberg  hie- 
vor  gewogen  gewesen.  Wolt  Got,  wir  solten  eine  stund  oder  zwo 
by  E.  1.  sein,  wir  wolten  noch  allerlai  mit  anander  reden,  das 
E.  1.  solten  sehen,  des  ich  mehi*  wiste,  was  einstails  im  schild 
füren,  dan  der  gemain  man;  E.  1.  vertrau  auch  nit  iederman  zu 
weit.  Were  es  E.  1.  gelegen,  wir  wolten  gerne  bei  E.  1.  sein, 
des  verhoffens,  es  solt  vil  selzamen  practicen  gesteuert  werden. 
Unser  religion  wirdt,  als  war  Gott  lebt,  bald  zu  grund  gehen, 
unangesehen,  wie  gut  es  etlich  furgeben  izundt.  Wir  wollen  uns 
E.  1.  als  unserm  freindlichen,  lieben  vetter  und  bruder  freindlich 
bevelchen ;  und  versehen  uns,  E.  1.  wurden  uns  als  ein  armen  frund, 
den  sie  allewegen  an  uns  gefunden,  nit  lassen  hinzihen  und  das 
leste  helfen  thon.  Dan  ich  beger  nichts,  dan  worüber  ich  gute 
brief  und  sigel  hab;  den  schaden  und  Unkosten  und  veiderben,  so 


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376  1Ö53.  4Ö7. 

IHz^ai,  mir  zugefügt,  do  mag  ich  das  ganz  reich  dann  leiden,  zu  ge- 
schweigen  die  freund;  aber  mit  leerer  band  zu  taglaisten,  das 
soll  und  will  ich  die  tag  meins  lebens  nit  thun ;  ehe  will  ich  mich 
verziehen,  was  ich  dismals  uf  erden  hab,  und  bedencken  E.  1., 
das  ich  mit  ernst  gegen  E.  1.  erbotten  hab,  do  der  kunig  an  E.  1. 
auch  setzen  weiten ;  verhoff,  E.  l.  haben  damals  uf  ir  ausschreiben 
nit  vil  freund  funden,  die  solches  erpieten  gegen  E.  1.  thon  haben 
als  ich  (doch  ungerombt) ;  und  wir  dürfen  nit  einmalen  um  E.  1. 
wegen,  noch  ein  grossen,  do  wir  wisten,  uns  gegen  E.  1.  guter 
forderung  zu  versehen,  auch  erzürnen;  dan  wir  steen  im  krig,  da 
hats  hierin  deren  gestalt;  so  kompt  mir  des  armseligen,  elenden 
lebens  desto  ehr  ab,  wans  nit  besser  sein  mag.  Thue  mich  E.  I. 
fr.  bevelhen  und  wünsch  derselben  von  Gott  ein  gluckselig  neu» 
jar  zusampt  dero  gelihten  gemalh  und  jungen  herrsdiaften  und 
bin  derselben  iederzeit  firenndlich  zu  dienen  geneigt.  Datum 
Schweinfiirt,  den  letzten  decembris  im  53.  jar.*) 

Albrecht  der  Jüngere,  marggraf  zu  Brandenburg  etc., 
E.  1.  allezeit  dinstwilliger  bruder. 

St.  Hetdelh,  Verein  10  a.    Eigh.  Or,  präs,  Stuttgart^  Jan,  9,    Awrag 
hei  Druff el  IV,  34r, 

*)  Schon  Dtz.  22  haiU  mcA  der  Mcurkgf.  m  emem  eigh»  Schreiben  an 
swei  ftirtbg.  Bäte  in  Bathenburg,  von  Hewen  und  von  Bödigheim^  gewandt:  er 
höre,  d€iS8  er  bei  Chr,  verleumdet  sei,  als  woUte  er  etwas  gegen  ihn  vornehmen :' 
er  bitte  sie,  Chr,  zu  ersuchen,  solchen  Gerüchten  nicht  zu  glauben  und  von  ihm 
nichts  anderes  bu  erwarten,  als  was  ihrem  alten  Vertrauen  entspreche.  —  SL 
Heidelb.  Verein  B.  9,  Beifdsz,  Or.  ^  Dez.  29  sehrsibt  Chr,  an  die  beiden  Bäte^ 
sie  sollten  dem  Markgfen,  antworten,  Chr.  danke  für  das  fremmUiehe  Znemi- 
bieten,  habe  nie  etwas  anderes  ale  alles  Gute  von  ihm  erhofft  und  versichere 
fAn  auch  seinerseits  aller  Freundschaft.  —  Ebd.  Kons. 


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1554. 

468.  Kf.  Friedrich  an  Chr.:  Jan. 3. 

Bevers  und  ObHgation  de»  Kgs. 

findet  die  verlangten  Änderungen  in  Revers  und  Obligation 
etwas  seltsam,  hält  für  besser,  es  bei  den  Heilbrunner  BescMüs- 
sen  namentlich  in  Bezug  auf  Spezifikation  der  eingenommenen 
Österreich.  Lande  zu  lassen  und  den  Kg.  schriftlich  hierum  zu 
bitten.^)  —  Heidelberg,  1554  Jan.  3. 

St.  Heidelb.  Verein  18,     Or.  präs.  Stuttgart,  Jan.  7. 

469.  Hz.  Albrecht  an  Chr.:  Jan. 3. 
Atrfnahme  dee  Kgs. 

Antwort  auf  dessen  Schreiben;  ^)  kann  zu  keiner  Änderung 
gegenüber  dem  Heilbronner  Beschluss  raten,  namentlich  nicht 
dazu,  dass  die  Länder  anders  als  in  den  alten  schwäb.  Ei- 
nungen  spezifiziert  werden;  dies  könnte  auch  nicht  wohl  ohne 
persönliche  Zusammenkunft  erwogen  werden;  zu  einer  solchen 
oder  auch  zu  einer  Schickung  nur  dieser  Sache  halb  kann  er 
nicht  wohl  raten,  sondern  schlägt  vor,  dass  Chr.  den  Kg.  an 
die  Heilbronner  Vergleichung  erinnere  und  ihn  bitte,  den  Re- 
vers demgemäss  zu  lassen;  beharrt  der  Kg.  auf  seinem  Vor- 
haben, so  könnte  die  Sache  bis  zum  nächsten  Reichstag  oder 
bis  zu  ihrer  nächsten  Zusammenkunft  eingestellt  werden.'^)  — 
München,  1554  Jan.  H. 

St.  Heidett).   Verein  18.     Or.  präs.  Stuttgart,  Jan,  6. 

4Sb.  *)  Vgl,  mr.  465.  ^  Maine  scMägt  Jan.  6  vor,  die  Sache  auf  der 
ohnedies  wohl  bedd  nötig  werdenden  nächsten  Zuaammenknnfi  tu  beraten.  — 
Ebd.  Or.  präs.  Stuttgart,  Jan.  15.  —  Ebenso  Trier  Jan.  14  in  einem  Schreiben 
«»  Mains.  —  Ebd.  Abechr.  —  Jnlieh  hai  nichts  dagegen,  dass  die  Sache  tn 
Bsthenbmrg  oder  aber  hei  der  nächsten  Zusammenkunft  erörtert  wird.  (Cleve, 
Jan.  15.)  —  Ebd.  Or.  präs.  Stuttgart,  Febr,  1. 

4ßB.  >)  nr.  4ß5. 

>)  SMtgart,  Jan.  7  teilt  Chr,  diese  Antwort  den  Übrigen  Vereinsf.  mit  : 
gefäXU  sie  ihnen  wie  ihm,  will  er  dem  Kg,  demgemäss  antworten.  —  Ebd.  Kons. 


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378  1564.  470.— 471. 

Jan.  3.  470.  Hz.  Albrecht  an  Chr.: 

Anschlagen  der  Achtmandate.    Post, 

Antwort  auf  dessen  Schreiben  dat.  Stuttgart,  Dez.  28. 
Wurde  gestern  durch  einen  Gesandten  der  fränk.  Bundesstände 
auch  mit  solchen  Achtmandaten  ersticht,  gestattete  ihm  aber  aus 
den  erwähnten  Gründen  das  Anschlagen  nicht,  sondern  fertigte 
ihn  so  ab,  dass  er  der  Sache  weiter  imchdenken  und  sich  aller 
Gebühr  nach  halten  wolle.  Ist  mit  Chr.  und  den  anderen  einig, 
dass  sich  das  Anschlagen  mit  der  bewilligten  und  noch  an- 
dauernden Unterhandlung  nicht  zusammenreimen  will,  so  dass 
man  sich  auch  nach  weiterem  Ansuchen  beim  K.G.  wohl  ent- 
schuldigen könnte.^)  Kommen  ihnen  aber  die  Exekutorial- 
mandate  bei  Pön  zu,  dann  tvird  doch  nötig  sein,  dass  sie  ihre 
Räte  zur  Beratung  zusammenschicken,  damit  man  ie  nit  zu  vil 
noch  zu  wenig  thue. 

Was  die  Nachlässigkeit  der  Post  betrifft,  so  beteuerte  der 
Richter  in  Friedberg  seine  Unschuld;  vielleicht  fehlt  es  in  Ulm 
oder  weiter  abwärts.  —  München,  1554  Jan.  3. 

St.  Heidelb.  Verein  7  b,  18.    Or.»^  pt-äs.  Stuttgart,  Jan.  6.   Vgl.  Druffel 
IV,  350  n.  1. 

Jan.  4.  471.  Gf.  Georg  an  Chr.: 

Marhgf.  Karl  von  Baden  und  die  Reformation. 

hielt  sich  auf  der  Durchreise  bei  Markgf  Karl  in  Pforzheim 
auf,  kam  mit  ihm  auch  wegen  der  Religion  ins  Gespräch  und 
ermahnte  ihn,  soweit  Gott  Gnade  gab,  christlich;  haben  aber 
von  s.  1.  nicht  vernemen  künden,  daz  diser  zeit  etwas  zu  ändern, 
dann  wie  es  noch  ist,  zu  erhalten  sein  werd,  sondern  wolten  also 

a)  4  cito. 

-  Kf.  Friedrich  erklärt  sich  Jan,  11  einverstanden.  —  Ebd.  Or.  präs.  Stutt- 
gart, Jan.  14.  Ebenso  Jan.  12  Mainz ;  doch  soüen  dem  Kg.  die  Grande  geg^ 
seine  Änderungen  vorgetragen  werden.  —  Ebd.  Or.  präs,  Stuttgart,  Jan,  17.  — 
Ebenso  Jan.  23  Trier.  —  Ebd.  Abschr, 

470,  <)  Nach  nr.  456  hätte  man  vielleicht  erwartet,  dass  die  abweiehsuie 
Ansicht  Bayerns  Hber  die  Ächtung  des  Markgfen,  schon  "bei  der  Frage  des 
Anschlagens  der  Achtmandate  zum  Aasdruck  käme;  statt  dessen  schliesst  äcfr 
Hz.  AlbrecfU  hier  der  von  Mainz,  Pfalz  und  Wirtbg.  vertretenen  Meinung  «i, 
dass  die  gütliche  Unterhandlung  in  Rothenburg  zur  Verweigerung  des  Anschlags 
berechtige:  vgl.  nr.  446,  447,  4ö6,  404. 


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471.-473.  1564.  379 

des  künftigen  reichstags  auswarten.  —  Teilt  dies  auf  die  hierüber  jan.  4, 
mit  Chr.  geführten  Reden  hin  mit.^)   —  Reichenweiher,  1554 
Jan.  4. 

St.  Hausarchiv  K.  4  F.  2.     Or.  präA.  Stuttgart^  Jan.  U. 

472.  Kf.  Friedrich  an  Chr.:  Jan.  5. 

Zttsammenschickung  der  Räte.     Gf.  von  Oldenburg. 

Antwort  auf  dessen  Schreiben  von  Dez.  31.  Da  Chr.  eine 
andere  Zusammenkunft  der  Räte  am  28.  d.  M.  zu  Ladenburg 
wegen  Achterklärung  und  Exekutionssachen,  wegen  der  Placke- 
reien, Änderung  der  kgl.  Obligation  und  wegen  der  französ. 
Praktiken  für  nötig  hält,  so  ist  er  damit  einverstanden,  schlägt 
aber  statt  Ladenburg,  wo  die  Luft  wegen  sterbender  Läufe  nicht 
rein  ist,  BrucJisal  als  Malstatt  vor;  hat  davon  den  Kfen.  von 
Mainz  verständigt,  der  es  auch  an  Trier  und  Jülich  mitteilt.^) 

—  Heidelberg,  1554  Jan.  5. 

Ced.:  Fürchtet,  dass  wegen  Oldenburgs  die  geistlichen  Kff., 
vielleicht  auch  der  Kg.,  Bedenken  haben.  Vielleicht  ist  aber 
nicht  undienlich,  ihm,  wenn  man  ihn  auch  nicht  zum  Leutnant 
erhäU,  ein  Wartgeld  zu  geben,  damit  er,  wenn  nicht  für  sie, 
doch  auch  nicht  wider  sie  gebraucht  werde.  Es  könnte  nicht 
schaden,  die  Räte  in  Rothenburg  hierüber  verhandeln  zu  lassen. 

St.  Heidelb.  Verein  7,  32.     Or.  präs.  Stuttgart,  Jan.  9. 

473.  Hz.  AlbrecIU  an  Chr.:  Jan.  6. 
Oherhauptmannschaft.    Gf.  von  Oldenburg.    Zusammenkunft  der  Räte. 

Antwort  auf  dessen  Schreiben  von  Dez.  31.^)  Was  die 
Oberhauptmannschaft  betrifft,  die  Chr.  nicht  länger  als  ein 
halbes  Jahr  behalten  will  und  die  dann  er  übernehmen  soll,  so 

471.  *)  Vgl.  nr.  606  und  606. 

472.  *)  In  einer  Ced.  von  Jan.  6  fragt  Chr.  bei  Kf.  Friedrich  an,  ob  er 
auch  den  Kg.  zu  dem  Ladenburger  Tag  als  Mitglied  des  Vereins  beschreiben 
solle,  da  dieser  die  Einung  pure  zugeschrieben  habe  [nr.  38S],  während  Obli- 
gaUcn  und  Revers  noch  nicht  verglichen  seien.  —  Der  Kf.  ermdert  Jan.  10, 
die  Sache  mit  dem  Kg.  sei  noch  nicht  richtig ;  in  Bruchsal  sei  ohne  dessen  Ge- 
sandte zu  bereiten;  nur  soUe,  um  Verdacht  zu  meiden,  ihm  mitgeteilt  werden, 
dass  man  eben  um  seiner  Seiche  wiüen  zusammenkomme.  —  ^S*^.  Htieklb.  Verein  19. 

—  Vgl  die  bayr.  Ansicht  nr.  461  n.  1. 

473.  ')  nr.  460  n.  3. 


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380  VML  4rs.—€r4. 

Jan.  6.  hat  er  an  Chr.  und  an  den  Hz.  von  Jülich  seine  Meinung 
hierüber  geschrieben;  hofft,  beide  seien  mit  ihm  zufrieden,  Chr. 
werde  die  Oberhauptmannschaft  das  ganze  Jahr  behalten  und 
nachher  der  Hz.  von  Jülich  sie  übernehmen;  bittet  nocheinmal 
dringend,  ihn  damit  zu  verschonen. 

Hat  wegen  des  Gfen.  von  Oldenburg  allerlei  Bedenken, 
namentlich  dass  er  vielleicht  dem  Kg.  zuwider  sein  könnte; 
doch  kennt  ihn  Chr.  besser;  hätte  zu  Heideck  mehr  Lust  gehabt 
Die  Malstatt  zu  Ladenburg  für  die  Zusammenkunft  der 
Räte  ist  zivar  für  ihn  weit,  auch  ist  er  noch  der  Ansicht,  dass 
dies  den  Räten  in  RotherUnirg  wohl  zu  befehlen  gewesen  wäre, 
will  aber  doch  die  Seinigen  schicken,  wenn  ihm  von  Chr.  der 
Tag  geschrieben  idrd.^  —  München,  1554  Jan.  6. 

St.  Ueidelh.  Verein  7  6,  19.     Or.^^  präs.  Stuttgart,  Jan.  9.    ÄusEug 
bei  Druffel  IV,  350. 

Jan.  10.  474.  Chr.  an  Kf.  Friedrich: 

Zuaammeneehiekung.    Schreiben  an  Mainz.    Oldenburg, 

Antwort  auf  4  Schreiben  von  Jan.  3,  4  und  5.^)  Ist  nach 
dem  Outachten  von  Mainz  und  Pfalz  einverstanden,  dass  der 
auf  28.  Jan.  nach  Ladenburg  angesetzte  Tag  bis  nach  In- 
sinuation des  ExecutoriaU  eingestellt  wird.  Die  Zusammen- 
Schickung  wegen  Veränderung  der  kgl.  Obligation  und  des 
Reverses  hält  er  ebenfalls  für  unnötig,  da  er,  vne  er  am  7. 
schrieb,^)  sich  Hz.  Albrechts  Bedenken  hierin  gefallen  lässt. 
In  dem  Konz.  an  Mainz  der  vielfachen  Plackereien  wegen 
hätten  zwar  die  Thäter  mit  Namen  genannt  werden  sollen,  er 
unterliess  es  aber  und  schickt  es  versekretiert  zurück. 

Glaubt  nicht,  dass  sich  Oldenburg  von  diesen  Ständen 
bestellen  lasse,  der  geringen  Besoldung  wegen,  da  ihm  Markgf. 
Albrecht  jährlich  4000  Thaler  Wartgeld  gab;  will  aber  seinen 
Räten  in  Rothenburg  Befehl  geben.^) 

a)  a  cito. 

')  StuUgari,  Jan.  10  antmorM  Chr.,  er  habt  eckon  am  7.  geschickt,  was 
er  an  Hz.  Wühelm  der  Ob^rhauptwMmMchaft  wegen  geschriebem  habe  und  laeee 
€9  dabei;  schickt  ein  Schreiben  an  Kf.  Friedrich,  den  Ofen,  vm  Oldenbmrg 
und  die  Zueammenkmrft  der  Bäte  betr.  [nr.  474].  —  Ebd.  Ced.  Kons. 

474.  M  nr.  4S4  n.  1,  468,  472.  Das  Schreiben  ven  Jan.  4  käme  ich  Mcfo, 
es  hemdeke  offenbar  von  dem  Kons,  an  Maine,  der  Plackereien  wegen. 

*)  nr.  469  n.  2. 

•)  Dies  thut  er  Jan.  13 :  sie  sollen,  wenn  dies  verhandelt  werde,  teihehmen 


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m.-^76.  1554.  381 

Schickt  ein  Schreiben  von  Hz.  Albrecht  nebst  Zeitungen  jan.io. 
mit.  —  Stuttgart^  1554  Jan,  10. 

St.  HHdM.  Vmin  7,  32.    Konz. 

47 5.  Chr.  an  Markgf.  Albrecht:  Jan.io. 

9(U  SU  Vertrag;  khtU  eine  Zt^sarnmenkunfi  ab. 

Antwort  auf  dessen  Schreiben  von  Dez.  31 ;  bedauert  seine 
Widerwärtigkeiten,  rät  nocheinmal,  die  Sache  auf  die  hie- 
vor  bedachte  Weise  oder  auf  anderem  Weg^  wie  ihn  die  jetzige 
Rothenburger  Unterhandlung  geben  mag,  vertragen  zu  lassen, 
und  wiU  hiezu  thun,  was  er  kann.  Da  er  seit  einigen  Wochen 
mit  so  starkem  Katarrh  bejhaftet  war,  dass  er  sein  Schloss  nie, 
sein  Gemach  nur  selten  verlassen  konnte,  kann  er  weder  eigh. 
antworten  noch  ist  die  von  Albrecht  gewünschte  Zusammenkunft 
jetzt  möglich.^)  —  Stuttgart,  1554  Jan.  10. 

St.  Heidelb.  Verein  10  a.  Konz.  von  Ftasler.  Vgl.  Druffel  IV  S.  3&1  n.  J. 

476.  Kg.  Ferdinand  an  Chr.:  jan.u. 

Aufnahme  in  den  Heidelb.  Verein*    Beneimung  der  HauptlettU, 

erhielt  von  Sebastian  Zott  Bericht  über  seine  Werbung  bei  Chr.; 
lässt  sich  Chrs.  Erbieten  und  sonderlich  das  sy  ires  thails  an 
unsenn  gefertigten  revers  und  der  denselben  gemess  begerten  ver- 
endemngen  zufriden  gewesen,  Wohlgefallen. 

Da  er  nach  dem  Beschluss  mit  allen  ober-'  und  vorder- 
Österreich.  Landen  in  den  Bund  aufgenommen  werden  soll, 
schickt  er  ein  Verzeichnis,  worin  nach  der  Heilbronner  Ver- 
handlung  die  Stadt  Komtanz  nicht  einbegriffen  ist,  und  über- 
lässt  es  den  Einungsff.,  die  Obligatiofi  nach  iies  Kgs.  Revers 
oder  mit  der  jetzigen  Spezifikation,  auch  mit  oder  ohne  Unter- 
schrift zu  fertigen. 

Hat  die  Fähnlein  auf  500  M.  angesetzt,  da  er  na^ch  der 
Kriegsordnung  auf  die  erste  Mahnung  1000  Kn.  schicken  soll 

und  namentiieh  erwägen  Mfen,  was  hierin  wegen  des  Kgs.  und  wegen  der  hohen 
Besoldung,  diß  der  Of.  von  Oldenburg  von  Murkgf.  Albrech$  hatte,  gu  thun  sei. 
—  St.  Heidelb.  Verein  9.    Or. 

471^  *)  Mem  wütrde  dieser  Krankheit  Chrs.  sihr  misstrauisch  gegenüber^ 
stehen,  wenn  sie  nickt  wtch  an  weniger  verdächtigen  Stellen  hueugt  wwe:  vgl. 
nr.  4$6,  488  n.  1,  496,  Ö07,  609. 


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382  1554.  476.-477. 

Jan.  14.  und  dann  zwei  Haupfleute  mit  400  und  einen  mit  200  M.  haben 
milsste,  was  unbequem  wäre.^)  —  Wien,  1554  Jan.  14.^ 

St.  Heidelb.   Verein  18.     Or,  präs.  Stuttgart,  Jan.  26. 

Jan.  14.  477.  Chr.  an  Pfalz  und  Bayern: 

schickt  gestern  angekomynene  Zeitungen  *)  von  einem  glaubhaf- 
ten Ort.'^  —  Stuttgart,  1554  Jan.  14. 

St.  Heidelb.  Verein  10  a.    Konz. 


476.  *)  Vgl,  des  Kgs.  Schreiben  an  dis  Regierung  in  Innsbruck,  hmfd 
IV,  354.  —  Stuttgart,  Jan.  27  antwortet  Chr.,  er  wolle  dies  den  Einungsvenc. 
mitteilen,  —  ebd.  Kons,  von  Knoder  —  wcts  er  eodem  thut  mit  der  Frage,  ob 
jdesroegen  ein  Einungstag  gehalten  werden  soll.  —  Ebd,  Konz.  von  Knoder.  — 
Heidelberg,  Jan.  30  antwortet  Kf.  Friedrich,   er  fuUte  einen  Einungstag  nicht 

fiir  unnötig.  —  Ebd.  Or.  —  Febr.  2  spricht  Hz.  Albrecht  gegen  einen  solchen 
—  [s.  nr.  489]  —  eodem  scfUiesst  sich  Mainz  dem  Bedenken  der  andern  an  — 
Ebd.  Or.  präs.  Stuttgart,  Febr.  10. 

')  Innsbruck,  Jan.  19  schickt  Seb.  Zott  an  Chr.  die  Antwort  des  Kg«, 
auf  das  Schreiben^  so  irer  kan.  mt.  ich  auf  £.  f.  g.  gned%  mondlich  gehaimbd 
und  vertreulich  anzaigen  und  gesinnen  aus  E.  f.  g.  fürstlichen  stat  Stutgarten 
vor  meiner  abrais  doselbs  gethan.  —  St.  Heidelb,  Verein  10  a.  Or,  präs.  Stutt- 
gart, Jan.  26.  —  Diese  Antwort  des  Kgs.  lautet :  wir  haben  aus  deinem  vor- 
geenden  schreiben  vom  27.  decembris  nach  lengs  gnediglich  verstanden,  was  dir 
unser  lieber  vetter  und  fürst,  herzog  Cristof  zu  Wirtenberg,  für  ain  sacb  in  ver- 
trauen und  gehaimbd  an  uns  langen  zu  lassen  muntlich  angezaigt,  und  darauf 
an  das  ort,  wie  s.  1.  begert  hat,  geschriben  und  geschickt;  dann  wie  wir  bisher 
alweg  dasienig  gefiou'dert,  so  zu  pflanzung  gemaines,  bestendigen  fridens,  me 
und  ainigkait  im  heiligen  reich  imer  dinstlich  gwesen,  also  haben  wir  es  ieco 
auch  ganz  gnediglich  gethan  und  wellen  es  noch  zu  thuen  nit  minder  gnediglich 
gnaigt  sein.  —  Wien,  löö4  Jan.  14.  —  Ebd.  Abschr.  —  Die  Büschel  ^Heidelb. 
Verein  10  a^,  in  welcher  diese  beiden  Stücke  aufbewahrt  sind,  fiandelt  ««#- 
schliesslich  von  den  französ.  Praktiken  mit  Markgf.  Albrecht :  man  darf  des' 
halb  schon  hienach  annehmen,  dass  eben  sie  das  Geheimnis  bildeten^  welches 
Chr.  durch  Zott  dem  Kg.  berichten  Hess:  dies  wird  durch  nr.  486  bestätigt: 
nach  letzterer  Stelle  läset  sich  vermuten,  dass  der  Ort,  an  welchen  der  Kg.  nadi 
Chrs.  Wunsch  schieb  und  schickte,  die  voi'derösterreich.  Regierung  in  Ensis- 
heim  war. 

477.  *)  Zwei  grosse  französ.  Herren  kamen  in  X  an,  Hessen  ihn  [wen  / 
Scherüin?]  rufen  und  erzählten  ihm,  ihr  Herr  würde  Markgf,  Albrecht,  wenn 
er  sich  mit  ihm  in  Vertrag  und  Dienst  einliesse,  unterlMdten:  der  eine  der  beiden 
ritt  zurück,  der  andere  zum  Markgfen.  Dieselben  sagten  auch,  der  franst. 
Kg.  sei  mit  dem  Papst  vortragen:  der  Ksr.  habe  den  Papst  und  die  Venetianer 
gebeten,  auch  zwischen  ihm  und  dem  Kg.  zu  vermitteln :  der  päpstliche  Legat 
habe  im  französ.  Rat  öffentlich  erklärt,  dass  die  kais.  Gesandten  beim  Papst 
/üs  alleinigen  Grund  dafür,  dass  der  Ksr.  mit  Franzosen,  Papst  und  Venetianem 


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i7b.  1554.  383 

478.  Hz,  Albrecht  an  Chr.:  Jan.i7. 

Markgf,  Albrecht  und  t>ankre%ch. 

erhielt  glaubtvärdige  Nachricht,  dass  die  französ.  Praktik  ynit 
dem  Markgfen.  in  grossem  Werk  und  so  weit  gekommen  sei, 
dass  man  schon  über  die  Bedingungen  verhandle;  der  Markgf. 
habe  schon  an  den  kais.  Hof  geschickt  und  protestieren  lassen, 
da  man  ihm  seine  Verträge  nicht  handhaben  wolle  und  da  er 
auch  sonst  von  jedermann  verlassen  sei,  müsse  er  seine  Ge- 
legenheit stu^Jien,  ivo  er  könne;  dabei  habe  er  dem  Ksr.  seinen 
Dienst  aufsagen  lassen  mit  der  Bitte,  ihn  für  entschuldigt  zu 
halten,  wenn  sich  etwas  Beschwerliches  darüber  zutrage.  Bittet 
um  Mitteilung,  icas  Chr.,  der  in  geeigneterer  Lage  ist  und  aus 
Frankreich  gute  Nachricht  haben  wird,  hierüber  weiss.  Hätte 
die  Praktik  mit  Frankreich  ihren  Fortgang,  so  wäre  zu  be- 

Vertrag  und  Bündnis  annehme,  das  angegeben  haben,  dass  Kff.  und  Fürsien 
im  Beich  auch  ein  Bündnis  errichtet  hätten ;  die  Kaiserlichen  hätten  Papst  und 
VeneUaner  gewarnt,  nachzudenken,  wie  diese  Einigung  im  Beich  gedämmt  wer- 
den könnte.  Ein  französ.  Diener,  der  dem  französ.  Herrn  eilends  jPMifi  Markgf en. 
nachfolgte,  sagte,  er  habe  Befehl,  dem  Markgf  en.  zu  eröffnen,  dass  er,  wenn  er 
sich  in  französ.  Dienste  begeben  würde,  die  Schwester  des  französ.  Kgs.,  ein 
französ.  Fürstentum  so  gut  als  das  seinige,  und  300000  Kronen  erfuUten  würde; 
Gf.  Volrad  von  Mansfeld  sei  abgefertigt  auf  ein  deutsche»  Begiment  Kn.  und 
1000  schwarze  Beiter;  der  Diener  sagte  auch,  er  sei  dabei  am  Tisch  gesessen, 
als  der  Conndtable  dem  von  Mansfeld  sagte,  die  Engländer  hätten  dem  Kg. 
mitgeteilt,  dass  der  Prinz  aus  Spanien  mit  100  Galeeren  in  England  ankommen 
werde.  —  Ebd.  Korn.  *'' 

*)  Heidelberg,  Jan.  21  giebt  Kf.  Friedlich  Chr.  zu  bedenken,  ob  nicht 
die  Zeitungen  im  geheimen  auch  an  Mainz,  Trier  und  Jülich  mitgeteilt  wefxlen 
sollen:  uns  will  aber  sonderlich  bedanken,  es  sei  gleich  an  diesen  Zeitungen 
etwas  oder  nichts,  das  dannocht  die  heehste  notturft  erfordern  wolle,  wie  die 
ainongsverwanten  chur-  und  fnrst^n  uns  dieselbige  unsere  ainung  mit  gutem 
ernst  angelegen  sein  liessen,  der  ding  mit  zeitigem  aufsehen  wol  wamemen,  da- 
mit uns  nicht  anversehener  ding  ein  solcher  last  aufwüchse,  darab  wir  alle  zu 
schimpf  und  verclainerung  auch  eins  beschwerlichen  nachteils  gewarten  muisten. 

—  Ebd.  Or.  präs.  Stuttgart,  Jan.  23.  —  Jan.  24  stellt  Chr.  die  Mitteilung  an 
Mainz,  Trier  und  Jülich  dem  Kfen.  anheim;  doch  achten  wir,  das  sollichs  wol 
zu  thun  seie.  —  Zugleich  schickt  er  Abschr.  der  kfl.  Antwort  an  Hz.  Albrecht. 

—  Ebd.  Konz.  —  Jan.  28  schreibt  dann  Kf.  Friedrich  an  Chr.,  trotz  seines 
vorigen  Schreibens  habe  er  doch  der  Sache  seither  dahin  nachgedacht,  das  noch 
ZOT  zeit  besser  sein  soll,  diese  ding  bei  uns  pleiben  zu  lassen,  damit  nicht  E.  1. 
oder  uns  aini^  weiter  verdenken  an  andern  orten  daraus  thun  erfolgen,  mit 
Jfreandlicher  bitt,  £.  1.  die  wollen  dis  unser  geenderte  meinunge  änderst  nit  dan 
juifler  baider  halb  zum  besten  vermerken.  —  Ebd.  Or.  präs.  Stuttgart,  Jan.  31. 

—  Die  bayr.  Antwort  nr.  483. 


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384  VS6L  478.— 480. 

Jan.  17.  sorgen,  dass  der  Ksr.  den  Markgfen.  auch  vofi  sich  aus  in  die 
Acht  und  Aberacht  thun  möchte;  wenn  nun  das  beschehen  solle, 
hat  E.  1.  als  der  verstendig  zu  bedenken,  zu  was  beschwernus 
und  Weiterung  es  reichen  wurde;  auch  zu  besorgen,  do  die  exe- 
cution  für  die  band  genomen  werden  solt  und  wir  darüber  ange- 
halten und  uns  mandiert  wurde,  das  wenig  ausflicht  mer  zu  .suechen 
sein  möchten,  wolte  man  änderst  nit  noch  ergers  gewerten.  Bitt 
derhalben  E.  1.  ganz  freuntlich,  sy  wollen  mir  dis  mein  schreiben 
nit  verargen,  sonder  daselbig  freuntlich  versten,  wie  ichs  dann 
vertreulich  mein,  mich  hiemit  zu  E.  1.  gefeiligen  diensten  freunt- 
lich anbietend.  —  München,  1554  Jan.  17. 

St.  Heidelb.  Verein  10  a.    Eigh.  Or.  präs,  Stuttgart,  Jan.  23. 

Jan,  17.  479.  Gf.  Georg  an  Clir.: 

Mahnt  sur  Schonung.    Glüekwunech.    Mömpelgard.    Sponeck. 

Chr.  möge  sich  nicht  zu  viel  mit  Geschäften  bemühen, 
sondern  schonen.  Gratuliert  zur  Geburt  eines  Sohnes.  Die  Bür- 
ger zu  Mömpelgard  haben  noch  nicht  gehuldigt,  doch  Iiofft  er, 
dass  es  noch  geschehen  wird.  —  Wegen  Sponeeks^begegnen  ihm 
fortgesetzte  Beschwerden;  geht  es  so  fort,  so  kann  er  das  Häus- 
lein nicht  erhalten.^)  —  Mömpelgard,  1554  Jan.  17. 

St.  Hausarchiv  K.  4  F.  2.     Or.  präe.  Stuttgart,  Jan.  23. 

Jan.  19.  480.  Kar  dl.  Otto  an  Chr.: 

ObUgation  des  Heidelb.  Vereins.    Helfenstein  und  Wiesensteig.    Em* 
pfMung. 

erhielt  von  diesem  Boten  ein  Schreiben  Chrs.  nebst  der  Obli- 
gation des  Heidelberger  Vereins;  bittet,  ihn  um  so  mehr  in 
gutem  Befehl  zu  haben. 


479.  0  Stuttgart,  Febr,  8  antwortet  Chr.,  Georg  soüe  sich  von  Spansek 
wider  das  Herkommen  nichts  entsiehen  lassen.  Die  neuchatüscke  und  oramiBckt 
Sache  habe  er  durch  seine  Bäte,  die  Juristefrfakultät  zu  TUbingen  und  Dr.  Karl 
MoUnäus  erwägen  lassen;  schielU  deren  Bedenken  und  glaubt,  dass  der  amge- 
setste  Mechtst4tg  su  besuchen  ist;  Georg  möge  des  Dr.  Amsrbach  Bai  hierin 
henütsen.  ^*  Ebd.  Absehr.  (wir).  —  In  seiner  Antwort  hierentf,  dat.  Mimpel 
gard,  JF^br,  14,  sehreibt  Georg  wU.  and.  die  Nachricht,  man  hab  stt  BIbiiu  gu 
erbar  roandatoi  iisgken  und  usriefen  lassen,  narablich  daz  man  weder  in  gutitm 
noch  in  bösem  von  Gk)tt  reden  soU.  Welten  derwej^en  gern  wissen,  wie  die  sn 
Bisanz  nunmer  betten  wolten.  —  J^bd.  Or,  präs.  Stuttgart,  Febr.  18. 


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idO.'-48Z  1554.  386 

Was  das  andere  Schreiben  betrifft  mit  Tagesbenennung  jan,  19. 
zioiscJien  den  Off.  von  Helfenstein  und  Dekan  und  Kapitel  zu 
Wiesensteig,   so  will   er   den   letzteren  den    Tag  mitteilen.  — 
Dillingen,  1554  Jan,  19. 

Eigh.  P.  S.:  ich  befind  ainmal,  das  E.  1.  sich  ganz  freuntlich 
und  nachberlich  in  allem  gegen  mir  erzaigt,  derhalb  ich  mich, 
womit  ich  nur  kindte,  gegen  E.  1.  in  allen  meinen  ringen  vermugen 
gern  danckbar  erzaigen  wolt;  bitt  also,  E.  1.  welle  mich,  mein 
Stift  Äugspurg  und  Elwangen  in  frauntlichem  bevelch,  gnedigem 
schütz  und  schirm  hab^n. 

St.  Heidelb.  Verein  19.     (h\  pnU.  Stuttgart,  Jan.  i>3. 


481.  Kf.  Friedrich  an  Chr.:  Jan. 23. 

Mains  und  die  Aufnahme  von  Hessen. 

obwohl  er  dem  Kfen.  von  Mainz,  nachdem  der  Bruchsal  er  Tag 
abbestellt,  vorschlug,  sich  über  die  Aufnahme  des  Landgfen. 
Philipp  gegen  Chr.  schriftlich  zu  erklären,  hielt  derselbe  doch 
dies  für  unnütz  und  schlug  vor,  dass  Chr.  den  kleinen  Verzug 
bis  zur  nächsten  Zusammenkunft  bei  Hessen  entschuldige.^)  — 
Heidelberg,  1554  Jan.  23. 

St.  Heidelb.  Verein  19.     Or.  präs.  Stuttgart,  Jan.  28. 

482.  Chr.  an  Hz.  Albrecht:  Jan.  24. 

Verhandlung  mit  der  Landschaft  über  Ratifikation  des  Vertrags  mit 
dem  Kg. 

teilt  mit,  dass  er  nach  dem  in  Passau  aufgerichteten  Vertrag, 
der  ihm  auferlegt,  in  6  Monaten  mit  seiner  Landschaft  über 
Ratifikation  und  Assekuration  nach  dem  Wiener  Abschied  zu 
verhandeln,  wegen  dieser  und  einiger  anderen  Sachen  einen 
gemeinen  Landtag  auf  3.  Dez.  ausschrieb  und  hielt,  den  Prä- 
laten und  Gesandten  der  Landschaft  tvegen  der  Assekuration 
und  Ratifikation  mündlich  proponieren  und  ihnen  dies  dann 
schriftlich  zustellen  Hess,  worauf  sie  antworteten,  er  replizierte, 
sie  ebenso  wieder  duplizierten  und  endgültig  verharrten,  wie 
die  beil.  Abschr.  A— D  zeigen.  Da  er  dem  Wiener  Abschied  ent- 
sprechend dies  dem  Kg.  berichten  muss,  bittet  er  um  Albrechts 


481.  »)  Vgl.  nr.  461,  474. 
KrDBt,  Brief w.  da«  Hxs.  Chr.    II.  25 


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386  1654-  482.-484, 

Jan.  24.  Rat,  ob  er  das  ausführlich  wie  an  Älbrechty  oder  nur  summa- 
risch thun  soll.^)  —  Stuttgart,  1554  Jan.  24. 

St.  Chr.  L  9, 150.    Kone. 

Jan. 24.  483.  Hz.  Albrecht  an  Chr.: 

Zeitungen  übei-  Kat-.j  Frankreich,  Markgf. 

Antwort  auf  2  Schreiben  nebst  Zeitungen;  glaubt  den  Zei- 
tungen y  dass  sich  der  Ksr.  über  ihre  Einung  beschwere ^)  we- 
nig, und  hält  sie  für  französ.  Erfindung,  um  den  Ksr.  und 
die  Einung  zu  verfeinden.  Glaubt  auch  nicht,  dass  der  Franzose 
dem  Markgfen.  die  vorgeschlagenen  Mittel  zu  halten  gedenkt; 
aber  am  Zusagen  wird  es  vielleicht  nicht  fehlen.  Schickt  Zei- 
tungen vom  kais.  Hof  und  sonst.^)  —  München,  1554  Jan.  24. 

Ced.:  In  der  Gfsch.  öttingen  soll  sich  eine  besondere 
Reiterei  zeigen;  bittet,  sich  darnach  zu  erkundigen. 

St.  Heidelb.  Verein  10  a.     Or.*)  präg.  Stuttgart^  Jan.  26. 

Jan.  24.  484.  Kg.  Heinrich  an  Chr.: 

Sendung  des  Gfen.  von  Roggendorf. 

Mon  cousin!  J'envoye  le  conte  de  Rocguendolf,^)  gentilhomme 
ordinaire  de  ma  chambre,  präsent  porteur,  en  AUemaigne  pour 
aucunes  choses,  qui  importent  ä  mon  Service,  luy  ayant  commande 
de  vous  visiter  de  ma  part  et  vous  dire  aucunes  choses,  desquelles 
je  vous  prie  le  croyre  et  luy  adjouster  la  mesme  foy  que  feriez 
k  ma  propre  personne;  et  pour  ce  qu'il  pourra  avoir  afaire  de 
votre  faveur  pour  la  levee  de  quelque  nombre  de  lansquenetz  que 
je  luy  ay  donne  Charge  de  me  faire  amener  pour  mon  dit  Service, 
encores  que  je  m'asseure  qu'il  l'aura  de  vous  teile  que  je  le  puis 
esp^rer  d'un  prince  qui  m'est  entierement  amy,  si  ne  laisseray  je 
de  vous  en  prier  de  bien  bon  cueur  et  de  faire  en  cela  pour  mon 


482.  *)  Vgl.  über  diesen  Landtag  Kugler  1,  292  ff.  Dass  sich  der  Land- 
tag ablehnend  verhielt,  entsprach  natürlich  den  Wünschen  des  Hzs.  Chr. 

483.  *)  nr.  477  n.  1. 

•)  Barauf  schickt,  Stuttgart,  Jan.  2ft,  Chr.  an  Albrecht  die  Antwort  des 
röm.  Kgs.  an  Zott  [nr.  476  n.  2] ;  hofft,  dass,  wenn  man  die  Sache  recht  an- 
griffe, Bwischen  den  Kriegsff.  in  Franken  und  Markgf.  Albrecht  doch  ein  Ver- 
gleich zu  erreichen  wäre.  Weiss  von  der  ÖtUnger  Beiterei  nichts  besonderes. 
—  Ebd.  Konz. 

484.  *)   Vgl,  über  diese  Sendung  nr.  499, 


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484.-486.  1ÖÖ4.  387 

respect  ainsi  que  je  feray  tousjours  pour  Tamour  de  vous  en  toutes  Jan.  24. 
choses  dont  me  vouldrez  requ^rir.    Et  sur  ce,  mon  cousin,  je  prie 
Dieu  qu'il  vous  ayt  en  sa  saincte  et  digne  garde.  Escript  k  Paris 
le  24.  jour  de  janvier  1553 

feigh.J:  Henry. 

Bourdin  ss. 

St.  Heidelb.  Verein  10  a.     Or.  präs.  Stuttgart,  Febr.  8. 

485.  Kf.  Friedrich  an  Chr.:  Jan.  24. 

Insinuation  der  Achtexekutionsmandate. 

gestern  nachmittag  hat  ein  kais.  Kammerbote  bei  seiner  Kanzlei 
einen  versiegelten  und  unterschriebenen  Exekutorialbrief  wegen 
der  am  kais.  K.G.  ergangenen  Acht  tvider  Mar  kg  f.  Albrecht 
von  Brandenburg  übergeben,  wie  der  beifolgende  Abdruck,  den 
der  Kammerbote  auf  Verlangen  auch  bei  der  Kanzlet  Hess, 
zeigt.  Ausserdem  sind  ihm  auch  einige  Abdrücke  zu  Gesicht 
gekommen,  vrie  anderen  Kreisen^  die  früher  zu  Exekutoren  be- 
stimmt wurden,  die  Exekution  befohlen  werden  soll,  also  daz 
wirs  gentzlich  darfur  haben,  dieselbigen  executoriales  werden  auch 
nochmaln  insinuiert  werden.  Wollte  dies  Chr.  berichten,  wie  er 
es  auch  an  Mainz  gelangen  lässt.^)  —  Heidelberg,  1554  Jan.  24.^) 

St.  Pfalz  9,  II,  2.     Or.  präs.  Stuttgart,  Jan.  28. 

466.  *)  Über  die  Insinuation  der  Exekutionsmandate  bei  der  wirtbg. 
Kanzlei  am  24.  Jan.  berichtet  ein  Zettel,  St.  Brandenburg  1  h.  Die  Bäte  gaben 
dem  Boten  des  K.Oz.  zur  Antwort,  Chr.  könne  jetzt  nicht  damit  überlaufen 
werden,  sie  woJUsn  es  ihm  bei  baldiger  Gelegenheit  vortragen,  worauf  er  sich 
gegen  kais.  Mt.  wohl  zu  halten  uHssen  werde.  —  Jan.  25  macht  Chr.  an  He. 
Albrecht  Mitteilung,  fragt,  ob  deswegen  ein  bayr.  Kreistag  ausgeschrieben  werde 
und  wie  es  mit  der  geplanten  Zusammenschickung  dsr  Bäte  gehalten  werden 
soUe.  (Druffel  IV,  S.  367  n.  1.)  —  Jan.  26  berichtet  Chr.  auch  an  Pfalz  und 
schickt  Äbschr.  des  Schreibens  an  Hz.  Albrecht.  —  Ein  Gutachten  der  wirtbg. 
Räte  von  Jan.  27  sagt,  es  seien  zwei  Wege  vorhanden :  entweder  solle  Chr.  dem 
B.  von  Konstanz  wegen  des  Mandats  schreiben  oder  warten,  bis  dieser  ihm 
schreibe;  letzteres  würde  die  Sache  aufhalten,  bis  man  sehe,  wie  sich  andere 
Kreise  ImUen.  Einen  Kreistag  zu  halten,  sei  wohl  zu  bedenken,  in  betrachtung, 
wie  die  bischof,  äpt  und  rychsstett  in  diser  Sachen  gesinnet  sein  mechten.  — 
St.  Brandenburg  1  h.  —  Eines  der  Exekutionsmandate,  an  den  fränk.,  ober- 
mchs.  und  bayr.  Kreis  für  den  B.  von  Bamberg,  bei  Hortleder  1225. 

')  Heidelberg,  Jan.  31  schreibt  dann  der  Kf,  da  der  Erzb.  von  Mainz 
nach  beil.  Schreiben  nicht  zweifle,  dass  sich  Chr.  nach  der  Insinuation  ihren 
früheren  Schreiben  [vgl.  nr,  474]  gemäss  halten  werde,  so  halte  auch  er  für  gut, 
dass  Chr.  jetzt,  wenn  es  ihm  gefällig  sei,  mit  Ansetzung  eines  Bundestages  vor^ 
gehe.  —  St.  Pfalz  9,  IL     Or.  präs.  Stuttgart,  Febr.  1. 


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388  löW.  486.— 4Sn. 

Jan.  25.  486.  Chr.  an  Hz.  Albrecht: 

Praktiken  des  Markgfen.  Albrecht. 

Antioort  auf  dessen  eigh.  Schreiben;^)  kann  wegen  .schwe- 
ren Katarrhs  und  Hustens  nicht  eigh.  antworten.  Weiss  Über 
die  französ.  Praktik  mit  dem  Markgfen.  nichts,  als  was  er  schon 
geschrieben  hatJ)  Schickt  dessen  Schreiben  von  Dez.  Hl  in  Or.. 
sowie  seine  Antwort  darauf.  Redete  neulich  allerlei  über  diese 
Praktiken  mit  dem  kgl.  Gesandten  Sebastian  Zott,  dass,  wenn 
sich  der  Mar  kg  f.  dahin  begebe,  es  keinen  andern  Grund  habe, 
als  vielleicht  um  mit  Hilfe  der  Eidgenossen  das  Elsass  und 
andere  Vorderösterreich.  Erbländer  einzunehmen  und  so  den 
Verein  auch  mit  ins  Spiel  zu  bringen,  was  Zott  alles  dem  Kg. 
von  hier  aus  geschrieben  hat.^)  —  Stuttgart,  1554  Jan.  25, 

St.  Ueidelh.  Verein  10  a,    Kom, 

.Tan.^s,  487.  Markgf.   Albrecht  afi    Kardl.    Otto   von   Augsburg 

und  Chr.: 

Beschwerden  gegen  die  Acht 

schickt  seine  gegründeten,  rechtmässigen  Beschiverden  gegen  des 
K.Gs.  Achterklärung  und  die  parteilichen  Urteiler;^)  bittet 
dieses  sein  Ausschreiben,  wenn  die  Mandate  an  sie  und  ihre 
Kreisverwandten  gelangten,  auf  ausgeschriebenem  Kreistag  vor- 
lesen zu  lassen,  oder  den  Kreisfürsten,  dem  sonst  das  Aus- 
schreiben  oder  solches  gebührt,  darum  zu  ersuchen.  —  Schwein- 
fürt,  1554  Jan.  28. 

Ced.:  Schickt  zum  Beweis,  dass  die  Acht  ohne  des  Ksrs. 
Befehl  erging,  einen  Auszug  aus  einer  kais.  Antwort,  worin 
dieser  erklärt,  er  habe  dem  K.G.  hierin  nichts  vorzuschreiben 
und  habe  die  Acht  erst  nachdem  sie  ergangen  erfahren.^ 

St.  Brandenburg  1  h.    Äbschr,  präs.  Stuttgart,  Febr.  10. 

486,  «)  nr.  478, 
*)  nr.  477. 

•)  Missverständlich  bei  Druffel  IV  S.  367  n.  2.  Vgl,  eu  obigem  nr,  476 
n,  a,  —  Von  Absichten  des  Markgfen,  auf  die  Vorderösterreich.  Länder  be- 
richtet  Fefn;  17  auch  Zasius:  Druffel  IV,  371. 

487.  »)  Vgl,  Hortleder  1173  ff. 

')  Scheer,  Febr.  8  schickt  Kardl.  Otto  obiges  Schreiben  an  Ckr,  und 
hittety  eine  schriftliche  Antwort  fertigen  zu  lassen.  —  Ebd.  Or.  —  Stuügari, 
Fehr,  11  schickt  Chr.  dem  Kardl.  die  Antwort  zur  Besiegelung,  daL  Febr,  11: 
der  Markgf.  hielt  wohl  den  Kardl.  für  den  ausschreibenden  Kreisfürsten  ndfen 


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488.-489.  1654.  389 

488.  Alexander  von  der  Tann  an  Chr.:  Jan.  so. 

Aufnahme  eines  Sohnes  des  Landgfen, 

Landgf.  Philipp  von  Hessen  milnscht  einen  Vijähriyen 
Sohn  Philipp  von  Margarethe  von  der  Sälen,  vor  allein  der 
Religion  wegen  bei  Chr,  unterzubringen;  was  ist  hierin  Chrs. 
Meinung?^)  —  1554  Jan.  30. 

St.  Adel  7,  ä.     Or.  präs.  StuUgart,  Febr.  2. 

489.  Hz.  Albrecht  an  Chr. :  Febr.  u. 

Salßburg.     Chr.  und  der  Kg.    Bestallung.    Markgjl.  Schreiben.    Be- 
ratung über  die  Exekution.     Öttingen.    Aufnahme  des  Kgs. 

Antwort  auf  7  Schreiben,  dat.  Jan.  22,  24,  25  und  27.^) 
Will  in  der  Unterhandlung  zwischen  dem  Erzb.  von  Salzburg 
und  ihm  Tag  und  Malstatt  von  Chr.  und  dem  B.  von  Passau 
ivoM  erwarten;  doch  ist  der  Erzb.  noch  nicht  zum  Kg.  gezogen, 
weshalb  sich  die  Sache  vielleicht  noch  länger  verzieht. 

Hat  Chrs.  Verhandlung  mit  seiner  Landschaft  wegen  Ra- 
tifikation des  Kadauer  Vertrags  gelesen  und  deren  beharrlichen 
Abschlag  nicht  gern  gehört.  Fürchtet,  es  werde  dem  Kg.  miss- 
f allen  und  vielleicht  zu  anderem  Nachdenken  Ursache  werden; 
erwog,  ob  er  diese  Sachen  aii  den  Kg.  gelangen  lassen  solle; 
da  es  aber  die  Passauer  Abrede  Chr.  auflegt,  stellt  er  es  diesem 
anheim  mit  dem  Rat,  es  ausführlich  mit  Übersendung  aller 
auch  an  Albrecht  geschickten  Schriften  zu  thun,^)  damit  der 
Kg.  sehe,  dass  es  nicht  an  Chr.  fehlte  und  dass  auch  die  Land- 
schaft für  ihre  Weigerung  gute  Gründe  vorbrachte. 

Falls  der  Gf.  von  Königstein  nicht  zu  bewegen  ist,  möge 
Chr.  doch  auf  Heideck  bedacht  sein;  es  soll  der  Kg.  mit  ihm 
über  Dienst  verhandeln,  der  ihn  wohl  gerne  der  Einung  über- 
lassen vnlrde. 

Hat  des  Markgfen.  Schreiben,^)  soweit  er  konnte,  im  Or. 
gelesen;   findet,    dass    dasselbe   an   einigen   Orten   gegen    die 

Chr,;  da  dies  aber  der  B.  von  Konstanz  ist,  so  teiUe  Chr.  diesem  Äbschr.  dett 
Schreibens  und  der  Protestation  mit,  und  sie  wollen  die  Sache  auf  dem  näch- 
sten Kreistag  den  Kreisständen  vortragen  lassen.  —  Ebd.  Konz. 

488.  *)  Für  seinen  erkrankten  Herrn  gieht  Febr.  3  Fessler  abschlägige 
Antwort.  —  Ebd.  Kons. 

489.  *)  fw.  476  ff.  1,  482,  483  n.  2,  485  n.  1,  4S6. 

«)  Dies  thut  Chr.  Febr.  12.  —  St.  Chr.  L  9, 156.    Konz. 
•)  nr.  467. 


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390  1554.  489. 

Febr.  2.  Etfiiingsverw,  so  scharf  und  bedrohlich  ist,  dass  wohl  aufzu- 
merken ist.  Sendet  das  Schreiben  zurück  und  will  es  nicIU 
weiter  kommen  lassen. 

Bedauert  Chrs.  Schwachheit;  eine  Entschuldigung,  weil 
er  nicht  eigh,  schrieb,  tväre  unnötig  gewesen,  da  er  Chrs.  em- 
sigen Fleiss  sonst  wohl  spürt 

Erhielt  noch  kein  Exekutor ial  vom  K.G,;  will,  sobald  es 
kommt,  sich  mit  dem  von  Salzburg  wegen  eines  Kreistags  unter- 
reden und  darüber  Chr.  berichten.  Ohne  eine  Kreisversamm- 
lung  wird  es  weder  hier  noch  sonst  abgehen;  er  glaubt,  dass 
man  die  Zusammenschickung  der  Einungsstände  einstellen  muss, 
bis  man  die  Beschlüsse  der  Kreise  sieht  ;^)  will  den  Kamvier- 
boten nach  Chrs.  Rat  abfertigen,  dass  er  den  Sachen  weiter 
nachdenken  und  sich  mit  den  anderen  Ständen  vergleichen  wolle. 

Die  öttingische  Reiterei  soll  wieder  gestillt  sein ;  gut  wäre, 
wenn  Chr.  bei  dem  alten  und  jungen  Gfen.  Ludwig  sorgte,  dass 
sie  sich  mit  ordentlichem  Austrag  begnügen  und  sich  von  tMt- 
lichen  Handlungen  fernhalten. 

Hat  des  Kgs.  Schreiben  an  Chr.  und  das  weitere  Ansuchen 
wegen  der  Spezifikation  der  ober-  und  Vorderösterreich.  Lande 
nicht  gern  vernommen,  und  hat  ivegen  der  Spezifikation,  die 
allerlei  Pfandschaften  enthält,  welche  der  Kg.  in  vielen  Jahren 
nicht  einzulösen  gedenkt,  allerlei  Nachdenken,  namentlich  weil, 
IV ic  Chr.  auch  schreibt,  dies  in  den  schiväb.  Einungen  nicht 
so  war.  Da  Obligation  und  Revers  zu  Heilbronn  mit  des  Kgs. 
Kommissarien  abgehandelt  wurden,  wozu  der  Kg.  seine  Be- 
willigung gab,  kann  er  nicht  zu  einer  Zusammenschickung  oder 
zu  irgend  einer  Änderung  raten,  sondern  nur,  dass  CJir.  den 
Kg.  in  ihrer  aller  Namen  bitte,  es  dabei  zu  lassen,  du  die  Ei- 
nungsstände nur  mit  Beschwerde  und  nicht  ohne  eine  Versamm- 
lung zur  Annahme  der  Änderungen  zu  bewegen  wären.  Hat 
dem  B.  von  Passau,  da  er  des  Kgs.  Kommissar  war,  Zotts 
Anbringen  berichtet  unter  Ausführung  der  Gründe,  weshalb  der 
Kg.  den  Revers  seinem  Zuschreiben  gemäss  annehmen  sollte: 
der  B.  brachte  dies  an  den  Kg.  Was  das  betrifft,  was  Zott 
als  des  Kgs.  Gesandter  diesem  auf  Chrs.  Befehl  geschrieben. 


*)  SiuUgaH,  Jan.  29  haUe  Chr.  unter  ühersendutig  von  zwei  pf alz.  Schrei- 
ben um  Albrechts  Meinung  wegen  Tag  und  Malstatt  für  eine  Zusammenkunß 
der  Bäte  gebeten,  da  die  Exekution  der  Acht  und  andere  Punkte  zu  erwägen 
seien.  —  St.  Brandenburg  Ih,    Konz. 


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489.— 491.  1Ö64.  391 

und  der  Kg,  ihm  geantwortet  hat,^)  so  loürde  er  seinesteil s  Febr.  2. 
nichts  lieber  sehen  als  Frieden  im  Reiche  und  tvürde  auch  gerne 
dazu  helfen;  aber  uns  manglt,  wie  wir  es  für  uns  nenien,  am 
anfang,  mittl  und  end;  der  allmechtig  well  sein  gnad  geben;  dann 
sonst  ist  es  warlich  ungethan.  —  Schickt  Zeitungen.  —  München, 
1554  Febr.  2. 

Eigh.  Ced.:  Hat  des  Markgfen.  Schreiben  aii  Chr.,  soweit 
er  konfite,  gelesen;  er  und  Pfalz  müssen  sich  wohl  vorsehen. 
Der  Markgf.  lässt  sie  tagleisten  und  von  der  Exekutimi  der 
Acht  disputieren,  um,  wenn  es  ihm  gutdünkt,  einen  nach  dem 
andern  herumzurücken ;  ob  das  abzuwarten  ist,  hat  bei  ihm 
viele  Bedenken.  Des  Markgfen.  Sprichwort  heisst:  weil  er  nichts 
haben  soll,  sollen  andere  auch  nichts  behalten. 

St.    HeicMb.    Vef-etn   7  h,  21.     Or.^)  präs.    Stuttgart,    Febr.  6;*)    vgl. 
Dniffd  IV,  360.  —  Ced.  Heidelb.    Verein  10  a. 

490.  Kf.  Friedrich  an  Chr.:  Fehr,2. 

Zeitungen  über  Markgf.  Albrecht. 

schickt  Äbschr.  von  Zeitungen,  die  ihm  heute  von  einem  ver- 
trauten Ort  zukamen ;  ^)  Chr.  möge  ihnen  auch  nachdenken  und 
sich  womöglich  erkundigen,  was  daran  ist.  —  Heidelberg,  1554 
Febr.  2. 

München,  St.A.  220121.    Abachr. 

491.  Bamberg,  Würzburg,  Nürnberg  an  Chr.:  Febr.  3. 

beglaubigen  den  Dr.  Johann  Baibus  zu  einer  Werbung.^)  — 
Würzburg,  1554  Febr.  3. 

St.  Brandenburg  1  h.     Or.  präs.  Stuttgart,  Febr.  19. 

a)  6  oito,  oittssliBe. 

»)  nr.  476  n.  2.  ♦ 

•)  eodetn  schickt   Chr.  dieses  Schreiben  an  Pfalz:  Aütrechts  Vorschlnfj 

für  eine  Antwort  an  den  Kg.  sei  ihm  beschwerUch;  er  wünsche  den  Rat  von 

Pfalz  und  Mainz.  —  Ebd.  Konz.;  vgl.  nr.  495. 

490.  *)  Inhalt:  es  mrd  glaublich  gesagt,  Markgf.  Älbrecht  habe  neulich 
6O(J0  fl.  nach  Piassehburg  gebracht  und  das  darin  liegende  Kriegsrolk  bezahlt ; 
er  soU  eine  grosse  Geldsumme  beieinander  haben  und  es  soll  ihm  in  kurzer  Zeit 
viel  Volks  zu  Ross  und  zu  Fuss  zukommen:  in  summa,  es  woUen  etlich  schir 
onTerholen  davon  reden,  als  solte  sich  der  margpgrave  wider  ins  konig:s  von 
Fnuigkreichs  dienst  besteUen  haben  lassen.  —  Abschr. 

491.  *)  JSr  soU  die  vom  K.O.  zu  Exekutoren  der  Acht  gegen  Markgf. 
Albrecht  verordneten  Fürsten  ersuchen,  ihre  Kreisverw.  zu  beschreiben,  für  so- 


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392  1664  49Z—493, 

Febr,  4.  492.  B.  Christoph  von  Konstanz  an  Chr.: 

Besprechung  Über  die  Achiexekutionsmandate, 

schickt  wegen  der  ihm  am  30.  'Jan.  übergebenen  Exekutions- 
mandate  der  Acht  gegen  Markgf.  Albrecht  seinen  Rat  Dr.  Michael 
Maler  zu  einer  Besprechung  mit  Chrs.  Räten. ^)  —  Meersburg, 
1554  Febr.  4. 

St.  Brandenburg  1  h,     Or.  präs.  Stuttgart^  Febr,  8. 

Febr.  4.  493.  Chr.  an  Hz.  Albrecht: 

Schriften  über  die  französ.  Praktiken. 

erhielt  gestern  von  einem  glaubhaften  Ort  beil.  Schriften  über 
die  heimlichen  französ.  Praktiken;^)  hätten  diese  Erfolg,  so 
würde  es  zu  schwerer  Unruhe  und  verderblicher  Weiterung  im 


fortige  Herstellung  des  Friedens  zu  sorgen  und  darauf  bedacht  zu  sein,  das» 
ihr  bisheriges  Kriegsvolk,  für  das  sie  die  Kosten  nicht  mehr  aUein  tragen  können, 
in  Bestallung  genommen  wird.  —  Ebd.  Äbschr.  —  Chr.  antivoriet  darauf 
Febr.  19 :  er  werde  diese  Werbung,  wie  er  auch  bei  den  Exekutionsmandaten 
gethan,  an  den  B.  von  Konstanz  gelangen  lassen,  und  zweifle  nicht,  dass  sic/i 
die  Kreisstände  darauf  aller  Gebühr  nach  halten  werden.  —  Ebd.  Abschr.  — 
Meersburg,  Febr.  M  schreibt  der  B.  von  Konstanz  an  Chr,,  dass  eine  Stunde 
nach  Chrs.  Brief  über  die  Werbung  des  fränk.  Gesandten  dieser  seihst  bei  ihm 
eingetroffen  sei  und  auf  etwa  dieselbe  Werbung  gleiche  Antwort  erhalten  habe. 

—  Ebd.  Or.  präs.  Stuttgart,  Febr.  26. 

492.  ^)  Vgl.  nr.  485  n.  1.  Das  Resultat  der  jetzigen  Besprechung  fear, 
dass  am  12.  Febr.  ein  Schwab.  Kreistag  auf  11.  März  nach  Ulm  ausgeschrieben 
wurde.  —  Abschr.  Ludwigsburg,  Kreishandlungen  3.  —  Diesen  Beschluss  be- 
richtet Chr.  Febr.  12  an  Hz.  Albrecht,  verspricht  Mitteilung  der  Verhandlun/f 
des  Kreistags  und  erbittet  sich  die  des  bayr.  Kreises.  —  St.  Brandenburg  Ih. 
Konz. 

493.  *)  Das  obige  Konz.  hat  jetzt  5  Beilagen,  von  denen  vier  folgett,  A, 
B,  C,  D ;  die  fünfte  ist  eine  Übersetzung  des  bei  den  folgenden  Verhandlungen 
in  Solothum  verabredeten  Vertrags  (Memoires  du  duc  de  Guise  227  ff.,  hier 
datiert  April  4),  kann  also  nicht  ursprünglich  hiehergehören.  Beik  B,  C,  D 
sind,  tüie  das  Konz.  selbst,  von  Kurz*  Hand  und  sind  wohl  die  jetzt  von  Chr. 
iiberschickten  Stücke ;  nach  Beil.  D  wird  man  annehmen  dürfeti,  dass  sie  durch 
Schertlin  an  Chr.  kamen,  obgleich  letzterer  es  darstellt,  als  hätte  er  sie  eifun 
Tag  vor  Schertlitis  Ankunft  erhalten  (nr.  493  vgl,  mit  494) ;  Schertlin  hatte  sie 
offenbar  von  Silvester  Baid  erfüllten,  der  auf  dem  Weg  zu  den  Verhandlungen 
in  Schaffhausen  mit  Beil.  D  zu  ihm  kam.  —  Über  Beil.  A  s.  die  folgende  Note. 

—  Über  den  Gang  der  Verhandlungen  Raids  vgl.  die  Aufzeichnung  in  Memoires 
du  duc  de  Guise  223  ff. 


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4B3.  1654.  393 

allgemeinen    Vaterlaiide,   der  deutscJien  Nation,   führend)   —  Febr.  4. 
Stuttgart,  1554  Febr.  4.^) 

St.  HMdb,  Verein  10  a.    Konz. 

Beil.  A.    [Französ.  Antwort  auf  eine  Werbung  des  Fried-  Febr.  4. 
rieh  Spät]:*) 

Rex  chiistianissimus  recipit  amicum  et  servitorem  d.  marchi- 
onem  Brandenburgensem  et  ei  in  annos  singiilos  pensionem  sex 
milium  coronatorum  promittit. 

Item  in  gratiam  eins  generositatis  animi,  qua  utitur  in  libe- 
ratione  domini  ducis  Aumale,  et  ut  omnia  quae  hactenus  acciderunt, 
prorsus  oblivioni  tradantur,  ei  sumam  centum  milium  coronatorum 
promittit ;  que  duobus  terminis  ei  solventur,  scilicot  sexaginta  milia 
intra  festum  natalis  Christi,  reliqua  quadraginta  milia  mense  sep- 
tembri  proximo,  dummodo  dictus  d.  dux  Aumale  restituatur  intra 


')  Zugleich  schreibt  Chr.  ebenso  an  Pfalz. 

»)  München,  Febr.  8  dankt  Hz.  Albrecht;  halten  unsers  thails  auf  vorigs 
gemains  geschrai  dieselben  für  gewiss,  auch  dermassen  geschaffen,  das  den  sten- 
den  des  heil,  reichs  von  nöten  sein  wird,  wol  aufzesehen;  dann  soU  diser  gast 
widemmb  zu  uns  komen,  ain  oder  mer  bevestigung  einnemen  und  also  noch  ain 
faess  ins  reich  setzen,  hat  meniglich  zu  erachten,  was  er  sich  dem  heiligen  reich 
zu  nachtail  verrer  understeen  mecht ;  darumb  den  Sachen  wol  nachzudenken,  auch 
auf  yorsteender  versamblung  davon  zu  reden  und  ze  ratschlagen  sein  wirdet.  - 
Ebd.  Or.  prOs.  Stuttgart,  Febr.  12. 

*)  Dieses  Stück  ist  nicht  wie  die  drei  folgenden  von  Kurz  geschrieben, 
sondern  wohl  von  einer  nicM'Wirtbg.  Hand,  gehört  also  schon  hienach  Ursprünge 
lieh  nicht  in  diesen  Zusammenhang.  Doch  glaubte  ich  es  unbekümmert  um 
seine  Herkunft  hier  verwerten  zu  dürfen,  weil  über  die  Neuanknüpfung  zwischen 
Markgf.  Albrecht  und  Frankreich  bisher  genügende  Nachrichten  fehlen.  —  Das 
Stück  selbst  giebt  sich  als  die  Antwort  auf  eine  Werbung  des  Friedrich  Spät; 
diese  Werbung  war  wohl,  nach  dem  Anfang  des  Vertragsentwurfs,  Memoires 
S.  227,  im  Namen  des  Markgf en.  vom  Hz.  von  Mecklenburg  ausgegangen  und 
hatte  zum  Teü  eine  Erklärung  des  Markgf  en.  von  Aug.  17  zur  Grundlage: 
vgl.  Schirrmacher,  Johann  Albrecht  II,  nr.  66.  Über  Spät  vgl.  Barthold  125  ff.  : 
Lisch,  Jahrbücher  des  Vereins  f.  mecklenburg.  Geschichte  I,  183  ff.  Aus  dem 
an  letzterer  SteUe  gedruckten  Memorial  (schon  von  Barthold  1553  datiert)  er- 
giebt  sich  sein  Auftrag  in  Deutschland,  Aus  Beil.  B  ergiebt  sich,  dass  nach 
Markgf.  Albreehts  Meinung  Spät  schon  vor  der  Schlacht  bei  Braunschweig  wieder 
in  Frankreich  angekommen  war,  während  er  in  Wirklichkeit  am  24.  Sept.  noch 
von  Plauen  aus  schreibt;  Lisch,  Jahrbücher  I,  191.  Obige  Antwort  wird  also 
hienach  und  nach  ihren  eigenen  Angaben  in  den  Oktober  oder  November  1553 
zu  setzen  sein.  —  Auch  Kg.  Ferdinand  hörte  von  Spats  Praktiken;  Druffel 
IV,  359. 


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394  IBW.  493, 

Fehr,  4,  illum  diem  in  urbe  Chaffuze,  eodem  tempore,  quo  ei  d.  marchioni 
vel  suis  deputatis  dicta  suma  sexaginta  milium  coronatorum  dabitnr 
et  Omnibus  querelis  et  actionibus,  quas  adversus  suam  maiestatera 
quavis  de  causa  pretendere  potuit,  omnia  renunctiet. 

Item  ut  dux  marchio  et  dux  Me^apolensis  promitant,  se  initio 
mensis  martii  habituros  et  educturos  exercitum  quadraginta  vexi- 
lorum  peditum  et  trium  millium  equitum,  cum  quo  invadant  Im- 
peratorem  in  Frisia,  Geldria  vel  ea  natione,  qua  deputatis  nsa 
fuerit.  Rex  ei  in  menses  singulos  tres,  martium,  aprilem  et  maium, 
quibus  illum  exercitum  habebunt,  triginta  quinque  millia  c^)rona- 
torum  se  contributurum  promittit,  item  numquam  facturum  pacem 
cum  Imperatore,  quin*^  illis  omnia  debita  persolvantur  et  ouinia 
ab  Imperatore  satisfiat  vel  duci  Marchioni  Frisia  et  duci  Me^a- 
polensi  Gueldria  pro  illorum  debitis  deutur  et  fratri  ducis  Mega- 
polensis  episcopatus  Trajacensis,  nisi  etiam  Imperator  Germaniam 
in  pristinam  libeitatem  restituat  et  consenciat,  fleri  concilium  ge- 
nerale in  utilitatem  totius  ecclesiae. 

Item  rex  contentus  est,  ut  omnia,  quae  vel  pro  branctiatu 
vel  alio  quovis  modo  in  regionibus  Imperatoris  acquirent,  illis  per- 
maneant  neque  in  contribntionis  diminutionem  numerentur;  dum- 
modo  proprietas  aliarum  regionum,  quae  occupabuntur,  regi  per- 
maneant. 

Regi  gratissimum  erit,  ut  dux  marchio  Brandenburgensis  et 
dux  Megapolensis  efficiant,  quemadmodum  Fridericus  Spet  promisit, 
ut  duces  Prussiae  et  Pomeranie  et  civitates  maritime  veniant  in 
societatem  huius  belli  et  regis  amicitiam.  Quibus  civitatibus  se- 
curus  et  utilis  aditus  in  Galliam  erit,  (juemadmodum  regis  Fran- 
cisci  tempore  fuit,  et  illorum  magistratibus  stipendia  dabit  capto 
super  hoc  consilio  a  dictis  principibus. 

Quantum  ad  capitaneos  Grombach,  Dannemborch  et  Lucerame, 
de  quibus  Fridericus  Spet  mentionem  fecit,  deputati  regis  habebunt 
potestatem  tribuendi  illis  stipendia,  ({uae  illis  digna  erunt  et  quibus 
content!  esse  debebunt. 

Rex  giatissimos  habet  obsides,  quos  Fridericus  Spet  proposuit, 
landgravium  a  Leutemburg  et  unum  ex  fiatribus  ducis  Megapo- 
lensis, et  principibus  hominem  nobilem  obsidem  dabit,  cuius  virtute 
et  consilio  etiam  in  ipso  hello  uti  poterint. 

Item   regi  videtur  bomim  esse,   ut  d.  marchio,  quantnm  ad 

a)  quin  —  Imperator«  auf  d€m  Rand, 


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m.  1664.  395 

ppiscopos  attinet,  tempore  opportnno  rebus  suis  consulat,  ne,  cum  Febr.  4. 
belli  gerendi  tempus  venerit,  aliis  rebus  distineatur. 

Ad  isla  concludenda  et  omnia  alia  quae  ex  ista  negotiatione 
(lependent,  rex  mittet  suos  deputatos  in  urbem  ChafFuze  intra  vi- 
gesimum  diem  mensis  decembris  cum  potestate  et  pecunia  supra- 
dicta,  dummodo  dictomm  principum  deputati  eodem  tempore  illic 
sint  et  dominus  dux  Anmale,  etiam  omnes,  qui  ex  regis  christia- 
nissimi  hominibus  capti  sunt  et  qui  ex  domini  marchionis,  ex  utraque 
parte  restituentur. 

Rex  eodem  tempore  educet  suum  exercitum,  ita  ut  dicti  prin- 
cipes  non  opus  habeant  majoribus  copiis  et  quod  deliberatum  fuerit 
in  damnum  comunis  hostis,  facile  utrinque  effici  possit. 

St.  Ueidelh.  Verein  10  a.  Abschr.  mit  der  Auf  sehr.:  antrag  feldlegers.*) 

Beil.  B.^)    Des  gesanten  erste  anbringung  und  Werbung  bei  Febr.  4. 
ku.  mt.  in  Frankreich: 

Erstlich  so  lasst  der  hochgebom,  mein  g.  f.  und  herr,  marg- 
graf  Albrecht  von  Brandenburg,  dem  allerdurchleuchtigisten  und 
cristenlichisten  fursten  und  herm,  hern  Hainrichen,  kunig  zu  Frank- 
reich, ir  f.  g.  ganz  gutmllige  und  freuntliche  dienst  anbieten. 

Dagegen  haben  ir  f.  g.  von  ir  mt.  gesandten  da  sancto  Lo- 
rentio  gern  angehört  ir  ku.  rat.  gnedig  und  freuntlich  zuembieten, 


*)  Diese  Auf  sehr,  weiss  ich  nicht  zu  erklären. 

•)  Btil.  B  und  C  gehßreti  enge  zusammen  als  Abfertigung  des  markgfl. 
Gesandten  Silvester  Raid,  der  die  Verliandiungen  mit  den  Franzosen  führte; 
vgl.  darüber  vor  allem  Mimoires  de  Guise  223 ff.:  Pierre  de  Vaissiere,  Charles 
de  MariUac  (1896)  S.  222 ff.:  Druffel  IV,  363.  --  Der  französ.  Kg.  haUe  einen 
Gesandten,  St.  Laurent,  zum  Marhgfen.  geschickt,  der  für  die  Freilassung 
Aumales  100000  Kroneti  geboten  hatte  und  des  Marhgfen.  Antwort  in  dieser 
Sache  nach  Hause  brachte.  In  dieser  Werbung  St.  Laurents  war  schon  auf 
die  Sendung  Friedrich  Spats  Bezug  genommen;  das  ergiebt  sich  aus  der  Art 
ihrer  Erwähnung  in  Beil.  B :  neben  dem  sei  nit  one,  das  Friderich  Spet .  .  . ; 
Laurents  Sendung  war  also  wohl  eben  durch  diejenige  Spats  veranlasst.  Da- 
gegen  kennt  der  Markgf  bei  Abfassung  der  beiden  Stucke  B  und  C  die  französ. 
Antttori  auf  Spats  Werbung  (Beil.  A)  noch  nicht,  nimmt  vielmehr  noch  an, 
dass  sein  Gesandter  am  kgl.  Hof  selbst  zu  verhandeln  haben  werde.  Offenbar 
bekommt  nun  aber  Raid  auch  zu  der  Verhandlung  mit  den  französ.  Gesandten 
in  Schaffhausen  Beil.  B  und  C  mit ;  vielleicht  war  dem  Markgf en.  Beil.  A  noch 
nicht  bekannt,  vielleicht  fand  er  es  bequem,  auf  diese  Weise  die  französ.  Wün^ 
sehe  in  Beil.  A  zu  umgehen.  —  Die  Zeit  der  Abfertigung  Raids  wird  mit  dem 
Datum  von  Beil.  D,  Dez.  9,  zusammenfallen. 


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396  1B54.  4$3. 

Febr.  4.  das  sich  ir  f.  g.  ganz  dienstlich  bedankt  und  mit  sondern  fröuden 
gern  angehört. 

Und  erstlich  den  gefangen  herzogen  de  Aumal  betreffend 
wellen  ir  f.  g.  auf  die  bestimbte  soma  der  100000  krönen  ledig 
geben,  wie  dann  alberait  abgeredt  und  der  kuniglich  gesandt  son- 
dern bevelh  habe. 

Neben  dem  sei  nit  one,  das  Friderich  Spet  bei  irer  mt.  et- 
licher verbundnus  und  verainigung  halber  gehandelt;  so  haben  aber 
ir  f.  g.  seider  der  zeit  und  Spet  bei  irer  mt.  in  handlung  komen, 
die  Sachen,  wie  sie  Spet  angetragen  und  bei  iren  f.  g.  verlassen, 
vil  geendert,  und  nemlich  so  wern  ir  f.  g.  noch  ainmal  von  ir  f. 
g.  feinden  geschlagen  und  von  den  fursten  und  stetten  über  ir 
gethone  zusagen,  ausgenommen  herzog  Johann  von  Meckelburg.  [!] 
Derhalber  so  weren  ir  f.  g.  gesinnet,  dieweil  sie  bei  iren  f.  g. 
nicht  zugehalten,  für  dieselben  nicht  zu  versprechen;  es  hetten 
aber  ir  f.  g.  iren  gegenwurtigen  gesanten,  Silvester  Raid,  da  es 
irer  mt.  ain  gnedigs  gefallen,  ain  sondere  instruction  geben,  ver- 
treulich und  in  aller  gehaim  mit  irer  mt.  ze  handien,  und  was 
der  gesandt  mit  irer  mt.  seinem  gnedigen  bevelh  nach  handeln, 
schliessen  und  machen  wurdet,  das  wellen  ir  f.  g.  mit  Gottes  hilf 
volziehen  und  laisten,  dessen  zu  irer  mt.  sich  auch  ungezweifelt 
getrösten.     Geben. 

4^/.  Heidelb,   Verein  10  a.    Ahschr.  von  Kurz.^) 

Vebr.4,  Beil.  C:    Instruction. 

Der  gesandt  soll  erstlich  der  kon.  mt.  seines  g.  f.  und  hem 
marg.  Alb.  zu  Brandenburg  gutwillige  und  freuntliche  dienst  er- 
bieten und  daneben  den  credenzbrief  ir  mt.  mit  geburender  reverenz 
antwurten,  volgenz  in  der  audienz  furbringen: 

das  ir  mt.  sich  alles  gnedigen  und  fi*.  willens  gegen  dem  hoch- 
gebornen  f.  und  henken,  herren  Albrechten,  marggraven  zu  Branden- 
burg, durch  ir  ko.  mt.  gesanten  da  sancto  Loren tio  veniemen 
lassen,  des  bedank  sich  ir  f.  g.  ganz  dienstlich,  künden  auch  daraus 
vermerken,  das  ir  mt.  ungezweifelt  nunmer  gnugsam  bericht  em- 
pfangen, wie  so  gar  wider  iren  f.  g.  willen  sie  vergangens  jars 
mit  dem  kaiser  einen  vertrag  annemen  muessen,  und  weren  ir  f.  g. 
genzlich  gesinnet,  die  tag  ires  lebens  auch  also  mit  sich  herge- 
bracht,  ir  fürstlich  zusagen,   trauen  und  glauben  zu  halten;   es 


a)  Aufwchr.  von  dtHtUbtn:  instruction  marggraf  iübrechts  sa  Brand«nburgt,  1. 


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493.  1554.  397 

sollen  auch  ir  mt.  sollichs  bei  iren  f.  g.  vertrösten  und  genzlich  Febr.  4. 
befinden,  auch  durch  dise  handlung  ir  f.  g.  mit  nichten  vermerken, 
das  ir  f.  g.  in  iren  zuesagen  wankelmuetig,  sonders  ist  offenbar 
und  war,  das  ir  f.  g.  ires  ietzigen  kriegs  befuegt,  auch  darzu  über 
habende  brief  und  sigel,  des  kaisers  confirmation  ir  f.  g.  durch  ire 
sigelbruchige  widerwertige  von  land  und  leuten  getrungen,  die- 
selben verbergt,  verderbt,  verbrennt  und  so  gar  verwuest,  das  ir 
f.  g.  an  denselben  nit  mer  als  noch  vier  bevestigungen  betten. 

Und  wiewol  der  K.  sich  gegen  ire  f.  g.  verschriben,  und  die 
vertrag,  so  ir  f.  g.  mit  Wurzburg  und  Bamberg,  auch  irn  capiteln, 
aufgericht,  confirmiert,  sonder-  darzu  auch  sich  bei  seinen  kais. 
eern,  trauen  und  glauben  verschriben,  ir  f.  g.  bei  solchen  vertragen 
zu  beschützen,  beschirmen  und  zu  handhaben,  so  ist  doch  solchs 
von  irer  mt.  nit  beschehen,  sonder  ir  f.  g.  betten  sovil  befunden, 
das  der  K.  ir  f.  g.  widerweitige  heimlich  uf  und  wider  ir  f.  g. 
gesterkt,  damit  sie  ire  gegebne  brief  und  sigel  nit  hielten.  Die- 
weil  dann  der  keiser  also  wider  seiner  mt.  versprechen  und  zu- 
sagen die  anrichtung  und  anschiftung  thete  und  ir  mt.  versprochen 
schütz  und  schirm  über  vilfeltig  ir  f.  g.  ersuchen  in  dem  aller- 
wenigisten  nit  gelaist  und  solchen  merklichen  schaden,  ver- 
derben im  f.  g.  zugefuegt,  und  ir  f.  g.  von  land  und  leuten  zu 
verjagen  zusehen,  so  versehe  sich  ir  f.  g.,  ir  mt.  als  ein  christ- 
licher kunig  wurden  ir  f.  g.  betrangte  not  zu  gemuet  fueren  und 
in  dem  zu  nachvolgender  vergleichung  aus  nithalten  des  keisers 
befuegt  und  ein  andern  hem  (als  ein  kriegsfurst,  bei  dem  ir  f.  g. 
trauen,  glauben,  schütz  und  schirm,  hilf  und  beistand  uf  ir  mt. 
gnedigist  und  freuntlichist  zuempieten  zu  befinden)  suchen  und 
annemen  muessen.  Derenhalben  so  weren  ir  f.  g.  ganz  gesinnet, 
sich  mit  irer  mt.  in  pundnus  und  bestallung  einzulassen  und  von 
irer  mt.  mit  nichten  zu  setzen,  sonder  leib,  gut  und  blut  und  alles 
ir  f.  g.  vermögen  bei  irer  mt.  aufzusetzen. 

Es  hett  auch  ir  f.  g.  noch  vier  bevestigungen,  die  den  fein- 
den wol  vorzuhalten.  Da  nun  die  Convention  mit  ir  mt.  und  im 
gnaden  beschehe,  so  wolten  ir  f.  g.  die  befestigungen  irer  mt., 
die  zu  besetzen,  einromen,  damit  ir  mt.  einen  freien,  offnen  pass, 
welche  bevestigungen  sich  zum  teil  dis  jar  zum  dritten  mal  des 
feinds  erwert;  so  weren  die  mit  allem  Vorrat,  munition  nach  not- 
turft  versehen  und  darauf  bis  in  130  stuck  buchsen  uf  rodera; 
so  het  ir  mt.  zu  erwegen,  das  die  bevestigungen,  so  ir  f.  g..  in 
irer  mt.  dienst  weren,  allein  zu  underhalten  zu  schwer  sein  wurdt. 


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398  1554.  493. 

Febr.  4.  So  hetten  sich  auch  ir  f.  g.  schon  albereit  so  weit  geworben, 

das  ir  f.  g.  uf  Ostern  zum  allerwenigisten  bis  in  4000  pferd  und 
60  fendlin  landsknecht  zu  häuf  bringen  wolten;  und  do  ir  mt.  im 
f.  g.  die  soma  geltz  monatlich  wie  ir  mt.  weilund  herzog  Morizen 
vergangens  jars  erlegen  lassen  hetten,  auch  erlegten,  weren  ir 
f.  g.  damit  content  und  wolten  das  uberig,  so  uf  reuter  und  knecht, 
geschutz  und  anders,  erlegen.  Und  wover  ir  mt.  so  hoch  daran 
gelegen,  so  wolten  ir  f.  g.  noch  ein  andern  häufen  knecht  und 
reiter  über  die  obgemelte  60  fendlin  und  4000  pferd  darzu  er- 
langen, dem  K.  an  aim  sondern  ort  in  das  land  zu  fallen,  darauf 
ir  f.  g.  kein  underhaltung  begert.  Allein  das  allweg  drei  monatz- 
besoldungen  samentlichen  mit  einander  erlegt  wurden,  dieweil  Un- 
sicherheit des  wegs  halben  nit  allweg  darzu  zu  komen  ist,  und 
sonderlich  die  ersten  drei  monat. 

Item  ir  f.  g.  wellen  auch  sich  in  ir  mt.  dienst  uf  obgemelte 
conditiones  begeben  und  obligiem  uf  sieben,  acht  jar  oder  so  lang 
ir  mt.  gefeilig,  nämlich  mit  der  pension  jarlichs  10000  krönen  und 
do  aber  ir  f.  g.  von  kai.,  ku.  oder  vom  reich  von  land  und  leut 
und  ir  f.  g.  bevestigungen  aus  dem  reich  getrungen  und  verjagt 
wurde;  das  doch  mit  gnad  Gottes  und  irer  mt.  hilf  nit  beschehen 
soll,  das  alsdan  ir  mt.  in  Frankreich  im  f.  g.  ain  residenz  und 
statliche  possession,  die  järlich  bis  in  10000  krönen  nutzung  haben 
möcht,  neben  der  jarlichen  pension  einreimbte,  sich  und  die,  so 
mit  irn  f.  g.  verjagt,  zu  underhalten,  doch  nit  lenger,  bis  ir  f.  g. 
wider  zu  land  und  leuten  komen  mag. 

Dagegen  sollen  ir  ku.  mt.  ir  f.  g.  in  ir  ko.  mt.  sondere  schütz, 
schirm,  hilf  und  beistand  mit  land  und  leuten  aufiiemen  und  ir 
f.  g.  bei  iren  habenden  brief  und  sigeln  in  allwegen  handhaben 
mit  aller  irer  mt.  macht  und  gewalt. 

Da  dann  ir  mt.,  ir  f.  g.  in  schütz,  scliirm,  hilf  und  beistand 
mit  ir  f.  g.  land  und  leuten,  brief  und  Siegel  handzuhaben  sich 
veiT)inden,  wellen  ir  f.  g.  mit  allem  ernst  und  macht  und  sobald 
ir  f.  g.  irer  feinden  halben  darzu  komen  mögen,  den  K.  an  ort 
und  enden  angreifen  und  sich  wie  ein  kriegsfurst  treulich  und  herz- 
lich erzeigen,  darab  ir  mt.  sonder  freuntlichs  gefallen  tragen  sollen. 

Und  nachdem  der  K.  irn  f.  g.  vergangens  jars  500000  crona 
uf  Frankreich  für  ir  f.  g.  erlitne  uncosten  zu  haben  bewilligt^) 
so  versehen  sich  ir  f.  g.  zu  irer  ko.  mt.,  die  werden  im  f.  g.  zu- 


')  Vgl  HorÜeder  S.  1056, 


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m.  1554.  399 

lassen  und  verholfen  sein,  uf  des  keisers  land  und  leuten  sich  der  ji^^,  4, 
obgemelten  soma  bezalt  zu  machen. 

Ir  f.  g.  wellen  sich  auch  gegen  irer  mt.  in  pester  form  obli- 
giem  und  verschreiben,  guten  eern,  trauen  und  glauben  zu  halten, 
und  sich  von  irer  mt.  an  gleicher  Obligation  auch  settigen  lassen. 

Es  soll  auch  in  der  pundnusverschreibung  dar  angezeigt 
werden,  das  kein  theil  one  des  andern  vorwissen  und  be willigung 
mit  beider  theil  feinden  oder  ir  iedes  insonderheit  feinden  vertrag 
oder  stillstand  annemen,  es  sei  dann  das  baidertheil,  als  irer  kön. 
mt.  und  marg.  Alb.  zu  Brandenburg,  will  und  meinung  dabei  und 
zugleich  mit  einander  einhellig  abgehandlet  wurde. 

So  sollen  auch  ir  f.  g.,  da  es  ir  mt.  für  ratsam  ansieht,  nit 
darwider  sein,  das  herzog  Johann  Albrecht  von  Meckelburg,  der 
dann  zu  disem  werk  fast  genaigt,  ;uit  den  andern  fursten  und 
stetten  am  see  auch  zu  handien,  damit  sie  in  dise  oder  sondere 
Convention  komen  mögen. 

Da  auch  ir  mt.  wolten  noch  ein  merers,  als  nämlich  monat- 
lich 100000  krönen,  wie  ir  f.  g.  bericht,  das  ir  mt.  herzog  Morizen 
heur  auch  zu  geben  bewilligt,  so  welle  ir  f.  g.  noch  2000  oder 
1500  pferd,  das  wurde  zusamen  6500  pferd,  rechtgeschaffen  reiter, 
zu  häuf  bringen,  da  der  K.  noch  gleich  so  stark,  wie  er  dann  dise 
beide  jar  under  14000*^  pferd  nit  gehabt,  wolten  ir  f.  g.  mit  Gottes 
hilf  dem  keiser  nit  weichen,  sonder  stark  gnug  sein,  und  möchten 
zu  meremi  abbruch  mit  zweien  dem  K.  in  das  land  ziehen  und 
iedesmals  wider  zu  häufen  komen. 

Dis  alles  soll  der  gesandt  unser,  m.  Albrechts,  seinem  ver- 
.stand  nach  gelegenheit  der  Sachen  bei  kön.  mt.  fleissig  handien. 
St.  Heidelb.  Verein  10a.    Äbschr.  von  Kurz.^) 

Beil,  D.    Markgf,  Albrecht  an  Seb,  Schertlin:  Dez.  9. 

wünscht  feine,  geschickte,  adelige  Personen  anzunehmen,  wozu 
ihm  Schertlins  Sohn  Hans  Sebastian  wohl  erspriesslich  wäre; 
bittet,  ihm  diesen  zu  überlassen,  wie  ir  von  unserm  rat  und  lieben 
getreuen  Silvester  Raiden  vememen  werden;  wenn  nicht  Hans 
Sebastian,  dann  doch  den  anderen,  jungen  Sohn;  toürde  ihn 
gnädig  unterhalten.^)  —  Schiveinfurt,  li)oH  Dez.  9. 

St.  Heidelb.  Verein  10  a.    Ähschr, 


a)  E«  wird  4000  zu  Itwen  ttin. 

b)  JLmfKkr,  von  demHlbeH:  instrnction  marggraf  Albreohti,  2. 

*)  Das8  Silvester  JRaid  in  Augsburg  hei  Schertlin  war,  berichtet  auch 


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400  1664.  49i.'-496. 

Febr.  4.  494.  Chr.  an  Hz.  Albrecht: 

Verhandlung  mit  Seh.  Sehertlin. 

erhielt  heute  dessen  Schreiben  dat.  Jan.  12,  unt.  and.  Sebastian 
Sehertlin  betr.^)  Dieser  erschien  heute  hier  bei  ihm,  erklärte, 
er  sei  neulich  bei  Albrecht  gewesen,  und  sei  von  diesem,  als 
er  wegen  Diensts  bei  den  Einungsverw.  sprach,  an  Chr.  ge- 
wiesen worden;  er  sei  noch  bereit,  der  Einung  vor  andern  zu 
dienen.  Antwortete  darauf,  er  nehme  das  Erbieten  mit  Dank 
an,  doch  seien  die  zwei  Oberstenstellen  nun  vor  wenigen  Tagen 
besetzt  worden.  Es  werde  aber  in  kurzem  ein  Einungstag  ge- 
halten werden,  hier  wolle  er  die  Sache  vorbringen  und  darüber 
verhandeln  lassen,  wie  Sehertlin  vom  Verein  in  Bestallung  ge- 
nommen werden  könnte.  —  Soviel  er  merkt,  würde  sich  auch 
Sehertlin  une  Hattstatt  ohne  Unterhaltung  von  etwa  10  Haupt- 
leuten nicht  in  Bestallung  einlassen ;  doch  urilrde  er  mit  500  fl. 
Wartgeld  wohl  zufrieden  sein.  —  Stuttgart,  1554  Febr.  4. 

Ced.:  Was  den  zweiten  Obersten  betrifft,  so  schrieb  ihm 
Jülich,  der  von  Well  habe  gegen  400  fl.  j.  Wartgeld  angenommen. 

St.  Heidelh.  Verein  7  b,  20.    Rone. 
I 
Febr.  6.  495.  Chr.  an  Hz.  Albrecht: 

Antwort  auf  nr.  489. 

Antwort  auf  dessen  Schreiben  von  Febr.  2.  Heideck  hat 
sich  gegen  Besoldungserhöhung  auf  einige  Jahre  dem  Kfen. 
August  verpflichtet,  wird  also  nicht  zu  bewegen  sein.  —  Hält 
wegen  der  vom  Kg.  begehrten  Spezifikation  einen  Einungstag 
für  nötig;  dem  Kg.  so  zu  antworten,  ist  ihm  beschwerlich;  hat 
Pfalz  um  Rat  gefragt. 

Hat,  sobald  er  das  Exekutorial  erhielt,  an  den  B.  von 
Konstanz  geschrieben,  ob  ein  Kreistag  gehalten  werden  solle: 
bekam  aber  noch  keine  Antwort. 

Was  die  öttinger  Reiterei  betrifft,  so  hat  er  mit  Gf  Lud- 
wig d.  J.  soviel  geredet,  dass  er  hofft,  es  werde  nicht  mehr  ge- 
schehen; derselbe  gab  als  Grund  an,  es  toerde  ihm  von  Gf. 
Friedrich  unbrüderlich  nach-  und  zugesetzt 


Zasius  an  Kg.  Ferdinand;  Druff el  IV,  364;  Sehertlin  selbst  machte  ihm  damn 
eingehende  Mitteilung  darüber;  Druff el  IV,  383. 

494.  ^)  Vgl.  über  ScheriUn  den  Bericht  von  Zasius  an  Kg.  Ferdmand 
bei  Druffd  IV,  383  und  Lehen  und  Thaien  Schertlins,  ed.  Sehönhuth,  S.  107. 


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496.'-496.  1654.  401 

Da  er  hörte,  dass  Gf.  Lasle  vom  Haag  ein  Regiment  Kn.,  F$br.  6. 
Hans  Walther  von  Httmheim  12  Fähnlein  auf  des  Ksrs.  Be- 
fehl annehme,  bittet  er  um  Nachricht  hierüber. 

Schickt  ein  Schreiben  Besser  er s  der  Posten  wegen  ^)  — 
Stuttgart,  1554  Febr.  6. 

1.  Ced.:^^  Die  Augsburger  Hessen  bei  ihm  von  weitem 
durch  Sebastian  Schertlin  um  Aufnahme  in  den  Verein  nach- 
suchen; antwortete  ihnen,  er  wisse  nicht,  was  seine  Mitverw. 
hierüber  denken;  wenn  sie  auf  einem  Einungstag  anhielten, 
tmlrden  sie  gebührende  Antwort  erhalten. 

2.  Ced.:  Glaubt,  dass  der  Markgf.,  wenn  er  aufkäme,  nicht 
nur  Pfalz  und  Bayern,  sondern  auch  ihm  und  anderen  ein 
Banket  schenken  uHlrde,  um  Geld  machen  zu  können;  dies  zeigt 
Silvester  Raids  Abfertigung.^)  Hält  für  gut,  dass  sie,  die  Ver- 
einigten, sogleich  ihre  Räte  zusammenschicken  und  beieinander 
lassen;  dass  die  Kreise  den  Bb.  zuziehen  sollen,  wird  dem 
Markgfen.  erwünscht  sein,  um  dann  unter  Fürsten,  Gff.,  Adel 
und  Städten  seine  Handlung  vornehmen  zu  können.  Derselbe 
soll  namentlich  auf  Augsburg  und  Ulm  ein  Auge  geworfen 
haben.  —  Dankt  für  das  Mitleid  mit  seiner  Krankheit;  hat 
seit  9  Wochen  nicht  mehr  soviel  eigh.  geschrieben ;  doch  bessert 
es  sich  allmählich;  und  thut  mir  dise  kelte  nit  wenig  ubertrang. 

St.  Heiddh.  Verein  7  h,  21.    Konz.  —  2.  Ced.  Heidelb.  Verein  10  a 
Ahackr.;  gedr.  bei  Druffel  IV,  365. 

496.  Of.  Konrad  von  Castell  an  Chr.:  Febr.s. 

Praktik  der  fränk.  Geistlichen  mit  dem  Papst. 

letzte  Woche  zog  Markgf.  Albrecht  mit  einigen  Pf.  von  Schwein- 
fürt  ab,  auf  Hammelburg  und  von  da  weiter.  —  Als  er  heute 
von  Hause  wegritt,  teilte  ihm  ein  guter  Freund  mit,  es  sei  bei 
den  Geistlichen  eine  neue  Praktik  vorhanden,  um  Geld  zu  be- 
kommen und  länger  bei  ihrer  Abgötterei  gelassen  zu  werden; 
sie  wollen  nämlich  eine  Botschaft  zum  Papst  schicken,  ihn  um 
Hilfe  bitten  und  dabei  berichten,  dass  durch  Niederwerfung 
des  Markgfen.  um  so  eher  der  röm.  Kirche  wieder  zu  ihrem 


ft)  Auch  an  Pfai». 

495.  *)  Dieser  erkl&rt  die  Missstände;  Chr.  solle  sich  an  den  Bat  von 
Ulm  wenden,  dass  Briefe  von  und  an  Chr.  su  jeder  Zeit  zu  Besserer  in  die 
Stadi  gdassen  werden.  —  Ulm,  Febr.  4.  —  t^d.  Or. 

»)  nr.  493  Beil  C. 

BTait,  Britfw.  d«s  Hss.  Ohriitopb«  IL  26 


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402  Itei  49d. 

Febr.  8.  vorigen  Stand  verholfen  und  die  Ketzerei  erdrückt  werden  könnte; 
zu  dieser  Gesandtschaft  ivurden  erwählt  von  Bamberg  ein  gott- 
loser Mensch,  Dr,  Neidecker,  von  Würzburg  ein  grosser  Christen- 
feind,  Friedrich  von  Wirsberg,  Dekan;  die  Sache  vmrde  eist 
heute  im  Kapitel  beschlossen; ')  sie  haben  Herz  bekommen  durch 
Zeitungen,  wie  der  heillose  Vater,  der  Papst,  vor  kurzer  Zeit 
zu  Rom  ein  greuliches  Exempel  der  Tyrannei  an  einigen  armen 
Christen  begangen  hat  Auch  die  verjagten  brandenburg.  Prä- 
dikanten  werden  unter  dem  Schein  weltlicher  Feindschaft  ver- 
folgt, so  vor  drei  Wochen  einer  im  Dorf  Castell.  Da  er  der 
Ansicht  ist,  dass  die  Sachen  vom  weltlichen  zum  geistlichen  wan- 


496,  ')  Näheres  iiber  diese  Gesandtschaft  nach  Rom  scheint  Chr.  erst 
ifn  Mai  erhaUen  mu  haben,  als  Markgf,  Albrecht  durch  W,  von  Grumback 
einige  darauf  bezügliche  Stücke  übersandte:  vgL  nr,  656.  Diese  sind  1.  eine 
Kredenz  des  Bs.  von  Würzburg  für  den  Kanoniker  Erasmus  Neustetter  an  den 
Papst,  um  diesem  iiher  den  Krieg  zu  berichten  und  ihn  um  Bat  und  HUfe 
anziehen.  2,  Ein  Schreiben  desselben  an  die  Kardinäle,  dass  sie  beim  Papst 
die  Bitte  um  Bat  und  Hilfe  unterstützen  (darin  der  Satz:  et  haud  dabinm^  quin, 
qnod  Deus  clementer  avertere  dignetur,  nobis  expressis,  reliqne  per  Germaniam 
episcopales  ecclesie  meliora  sperare  non  haberent ;  deshalb  sollsn  sie  beim  Papst 
nobis  et  exinde  communi  G^rmanie  catholicorum  ecclesie  oppitolari  atque  inter- 
ccdere).  3.  Ein  ähnliches  Schreiben  an  den  Protector  Germaniae,  worin  de 
cnidelissimo  beUo  sanctaeqne  catholicae  ecclesiae  grandi  pericolo  die  Bede  ist: 
für  die  Interzession  beim  Papst  wird  reicher  Lohn  von  Gott,  coius  sanctae 
ecclesiae  negotium  agitnr,  und  der  Dank  des  Bs*  in  Aussicht  gestellt.  —  Diese 
drei  Stücke  sind  datiert:  Febr.  12.  —  4.  Ein  Schreiben  des  Bs.,  dat.  Mars  1, 
an  Neustetter,  nach  Augsburg:  faüs  sein  Kollege,  der  Bamberger  Propst  iV*f- 
decker,  nicht  komme,  solle  er  allein  reisen. . .  .  Was  aber  daz  ansuchen  gelte 
halben  by  bäpstllcher  hei.  angehört,  haben  wir,  es  werde  schwerlich  faUen,  eeit- 
lieh  gedacht;  und  sover  ir  in  curia  verstunden,  das  nit  zu  minzen,  es  geschehe 
dan  cum  maxima  modestia,  weUet  euch  beschaiden  lassen,  damit  nit  durch  dis 
ain  anders  (so  es  doch  daz  flimembst)  verhindert  [Was  diese  Hauptsache,  die 
durch  die  Bitte  um  Geld  nicht  gehindert  werden  soll,  ist,  wird  nirgends  ange^ 
deutet.]  —  Dabei  liegen  zwei  Ced.,  wohl  an  den  Markgfen.  gerichtet  und  ton 
diesem  im  Mai  mitgeschickt.  1.  Gnediger  herr!  Das  die  bischof  so  auslendische 
frembde  und  welsche  hilf  suchen,  das  haisst  dem  Teutschland  nach  der  gnrgel 
gestochen  und  wurdet  gewisslich  den  cliur-  und  fnrsten,  auch  andern  stendenzu 
sonderm  nachgedenken  und  misfaUen  geraichen.  —  2.  Gnediger  herr!  £.  f.  g. 
befunden  aus  den  nidergelegten  b riefen,  das  devota  creatura  ain  bischof  haisst, 
und  das  sie  ainen  andern  scliopfer  dann  Got  haben,  welches  £.  f.  g.  meins  er- 
achtens  hievor  nicht  gewisst  haben.  [Dies  bezieht  sich  auf  die  Unterschrift  des 
Bs.  in  der  Kredenz  an  den  Papst:  vestrae  sanctitatis  devota  creatura  Melchior etc.7 
—  Ein  früheres  Schreiben  des  Papstes  an  den  B.  tron  Würzburg,  dat.  1^53 
März  21  y  worin  er  dessen  Bedrohung  bedauert  und  Verwendung  beim  Ksr.  x 
sprichtj  bei  Raynald  14  S.  61Ü. 


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m.—49S,  1664  40ä 

dein  wöU,  und  obige  Praktik  gewiss  weiss,  toollte  er  es  Chr.  Febr.s. 
als  einem  christlichen  Fürsten,  dem  es  mit  der  Zeit  auch  gelten 
mrd,  mitteilen,  —   Wertheim,  1554  Febr.  8. 

P.  S.:  Die  ehrbare  Legation  tvird  in  H  Tagen  angehen. 
Oratuliert  Chr.  zu  einem  Sohn. 

St.  Heidelb.   Verein  23,  36.     Or.^)  präa.  Stuttgart,  Febr.  14. 

497.  Heinrich  BuUinger  an  Chr.:  Febr.  9. 

Übersendet  eine  Schrift. 

.  . .  Ich  hab  diser  schweren,  zwyträchtigen  zyt  us  anregen 
viler  eerenlüten  us  den  Niderlanden  und  us  christlichem  yfer  ge- 
schriben  und  in  truck  gefertigt  ein  einfalten  erklärung  us  der 
heiligen  geschrift  und  den  uralten  vättem  genomen  von  dem,  wie 
der  mensch  alein  durch  den  glouben  in  Christum,  one  die  guten 
werk,  from  und  gerächt  gemachet  werde,  ouch  wie  es  ein  gestalt 
um  den  waren  glouben  und  die  guten  werk  habe,  guter  hoffnung 
zu  Gott,  sölich  min  arbeit  solle  zu  friden  und  ruwen  dienen.  Da 
Chr.  ein  besonderer  Förderer  der  evangel.  Lehre  ist  und  er  [B.J 
hofft,  diese  Arbeit  werde  Chr.  nicht  ungefällig  sein,  schickt  er 
ein  Exemplar  derselben.^)  —  Zürich,  1554  Febr.  9. 

St.  Rehgions8ac?ien  10.     Or.  präa.  Bruchsal,  März  10. 

498.  Hz.  Albrecht  an  Chr.:  Febr.  9. 

Antwort  auf  nr.  495.    Ausachreiben  Markgf.  Albrechta. 

Antwort  auf  dessen  Schreiben  von  Febr.  6;  ersah  aus  dem 
eigh.  Zettel,  dass  sich  Chrs.  Befinden  bessert.  Will  auf  das 
Ausschreiben  der  Zusammenkunft  der  Räte  die  seinigen  schicken. 

Das  Kammergerichtsexekutoriale  lourde  vorgestern  abend 
seinen  Räten  überbracht;  schrieb  sogleich  dem  Erzb.  von  Salz- 
burg wegen  eines  Kreistags. 

Erfuhr  von  den  Befehlen  des  Gfen.  Ladislaus  und  des 
von  Hümheim  noch  nichts  Bestimmtes;  gedenkt  dem  Gfen.  ohne 
ausdrücklichen  Befehl  des  Ksrs.  keine  Werbung  zu  gestattend 

Lässt  es  bei  Chrs.  Antwort,  die  er  dem  Schertlin  wegen 
der  Augsburg  er  gegeben  hat;  es  verursacht  diese  wohl  die  Furcht 


»)  Dtf«  8§tU9H  «in  gottloser  ntnich,   ein  grosser  chrietenfeind,  heylo«  [tc.  Tatter]  Hnd  whi 
Chr.  tmttrttriehen  und  amaw  aufgtaehriäben:  an  Pfals  nnd  Bayern  sovil  sa  lohreiben. 

497.  *)  Es  ist  wohl  BuUingers  Schrift  „de  gratia  Dei  justificante  libri  IV" 
getneint. 


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404  1564.  498.-^499. 

Febr.  9.  voT  dem  Markgfen. ;  würde  dieser  gegen  Augsburg  oder  Ulm 
etwas  vornehmen,  könnten  sie  beide  es  nicht  wohl  leiden  oder 
stillsitzen  und  die  Schlappe  erwarten ;  ist  mit  Chr.  einig,  dass 
wohl  aufzumerken  ist,  und  thut  dies  eifrig.  —  München,  1554 
Febr.  9. 

Ced.:  Schickt  mit,  was  ihm  Markgf.  Albrecht  durch  einen 
reitenden  Boten  gestern  neben  Abdruck  seines  Ausschreibens 
geschickt  hat,  samt  seiner  Antwort  darauf.^) 

St.  Heidelb,  Verein  7  b,  22,     Or.^)  präs.  Stuttgarty  Febr.  13. 

Febr.  9.  499.  Chr.  an  Kf.  Friedrich  :^^ 

Werbung  eines  frawfös.  Gesandten. 

gestern  brachte  ihm  der  von  Roggendorf  ein  Schreiben  des 
französ.  Kgs.  laut  beil.  Abschr.^)  und  berichtete  dabei,  er  sei 
vom  französ.  Kg.  zum  röm.  Kg.  und  dessen  Sohn,  dem  böhm. 
Kg.,  abgefertigt,  habe  Befehl,  sich  zuerst  an  den  letzteren  zu 
wenden  und  gegen  die  Praktiken  des  Ksrs.  und  der  Kgin.  Maria, 
welche  den  Prinzen  aus  Spanien  zum  Ksr.  machen  wollten, 
anzumieten,  wenn  Kg.  Ferdinand  zum  Kaisertum  komme  und 
Maximilian  zum  röm.  Kg.  erwählt  würde,  so  wolte  sein  herr, 
der  kunig  aus  Frankreich,  sie  mit  allen  treuen  nit  verlassen,  son- 
der dabei  helfen  handhaben  und  also  neben  inen  alles  das,  so  ime 
Gott  gegeben  und  verlihen,  aufsetzen  und  darraichen,  damit  ge- 
dachter prinz  daran  verhindert  werden  sollt.  Ferner  solle  er  seine 
Vermittlung  zu  einem  3 — 5jährigen  Waffenstillstand  mit  dem 
Türken  anbieten;  gefalle  dies  dem  böhm.  Kg.,  dann  solle  er 
seine  Werbung  auch  beim  röm.  Kg.  anbringen. 

Sodann  erklärte  der  Gesandte,  sein  Herr  habe  mit  Freuden 
gehört,  dass  sich  einige  Fürsten  zur  Unterdrückung  der  inneren 
Kriegsempörungen  im  Reiche  vereinigt  haben,  und  wolle  selbst 
alles  thun,  was  zur  Wohlfahrt  und  zum  Frieden  im  Reiche 
diene,  dessen  Freund  und  Verbündeter  er  sein  Lebtag  bleiben 
wolle;   Chr.  möge  dies  an  seine  Einungsverw.  auch  gelangen 


»)    6  cito. 

b)  Idem  Bai«m  mutatis  maUndU. 


498.  »)   Vgl.  Druffel  IV,  368  und  oben  nr.  487. 

499.  *)  nr.  484,  —  Über  Gf.  Christoph  von  Roggendorf  und  seme  gwetfel- 
hafte  Vergangenheit  vgl.  Bergmann,  in  den  Sitzungsberichten  der  kais.  Aha* 
demie,  philos.-hist.  Cl.y  7  (1861)  S.  565—597.  —  Zur  obigen  Geeandtschaft  vgL 
Trefft z^  Kursachsen  und  Frankreich  S.  121  ff. 


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499.  1564.  405 

lassen   und,   da  voraussichtlich  bald  ein  Reichstag  gehalten  Febr.  9. 
werde,  seines  Herrn  friedliebende  Gesinnung  auch  den  andern 
Fürsten  mitteilen. 

Chr.  erbot  sich,  dies  seinen  Einungsverw.  mitzuteilen ;  die 
in  dem  Brief  enthaltene  Bitte,  dem  von  Roggendorf  zur  An- 
nähme  von  12  Fähnlein  Kn.  und  200  deutschen  Reisigen  be- 
hilßich  zu  sein,  umging  er  in  der  Antwort  stillschweigend,  weil 
sie  derselbe  mündlich  nicht  erwähnt  hatte,  und  gab  ihm  auf 
seine  Bitte  wegen  alter  Bekanntschaft  einen  mit,  der  mit  ihm 
bis  zum  böhm.  Kg.  reiten  soll.^ 

Damit  schied  er  ab,  kam^^  aber  heute  tvieder  vor  seinem 
Abreiten  und  sagte  unter  anderem,  er  solle  auch  wegen  einer 
Heirat  zwischen  dem  Sohne  des  böhm.  Kgs.  und  einer  Tochter 
des  französ.  Kgs.,  Katharina,  verhandeln;  von  da  solle  er  nach 
Sachsen  zu  Hz.  August  und  andern  Fürsten  und  Städten  reisefi, 
dann  zu  Pfalz  und  darauf  Strassburg  zu,  wo  er  sein  Regi- 
ment Kn.  aufzurichten  gedenke  und  schon  seine  Hauptleute  alle 
liegen  habe. 

Stellt  dem  Kfen.  anheim,  dies  an  Mainz  und  von  da  an 
Trier  und  Jülich  auch  gelangen  zu  lassen.^)  —  Stuttgart,  1554 
Febr.  9. 

Ced.  an  Bayern:  Schickt  ein  Schreiben  des  Hzs.  von  Jülich 
icegen  der  Oberhauptmannschaft  Und  ist  darauf  unser  freund- 
lich und  vetterlich  bitt,  E.  1.  und  gemelter  von  Gulch  wollen  mit 
irem  gebreng  der  oberhauptmanschaft  halber  ainest  ein  ende  daran 
machen;  dann  wir  gedenken  nach  ausgang  des  künftigen  monatz 


ft)   Von  Mtr  bU  „lUg%n  habt"  im  Kons,  tigh.  ZuMatz  Chrt. 

*)  Ein  Schreiben  für  diesen  an  den  böhm.  Kg.  —  er  habe  ihm  seine  BiUe, 
ihm  jemand  mitzugeben,  wegen  aUer  Bekanntschaft  nicht  abschlagen  xoollen  — 
dat.  Stuttgart,  Febr.  8  ebd.  Or.  mit  Siegel  und  Unterschrift :  zugleich  empfiehlt 
Chr.  den  französ.  Gesandten  dem  B.  von  Fassau.  —  Ebd.  Konz.  — -  Der  letztere 
schreibt  an  Chr.,  Fassau,  Febr.  16,  er  habe  dem  Gfen.  Christoph  von  Boggen* 
dorf  geraten,  seine  Reise,  die  er  aus  aüerlei  Gründen  etwas  gefährlich  finde, 
einMustdlen,  bis  er  vom  röm.  Kg.  mit  Geleite  versehen  sei,  und  zu  Chr.  zurück- 
zukehren; diesen  Rat  habe  er  angenommen:  hofft,  Chr.  werde  den  Mann  sicher 
weiterbringen.  —  Ebd.  Or.  präs,  Stuttgart,  Febr.  20  —  eodem  giebt  ihm  Chr. 
jemand  an  Ff  alz  mit.  —  Ebd.  Konz. :  vgl.  Druffel  IV,  397 :  unten  nr.  607  u.  612. 

*)  Heidelberg,  Febr.  16  schlägt  der  Kf.  vor,  dass  Chr.  die  französ.  TTer- 
bung  im  Ausschreiben  der  nächsten  Zusammenkunft  generatim  nenne  und  dann 
€mf  dieser  selbst  soweit  nötig  vorbringen  lasse .-  solche  Dinge  particulatim  weiter^ 
zubringen,  dagegen  werde  Chr.  jetzt  vom  pfcUz.  Marschall  die  Gründe  gehört 
haben.  —  Ebd.  Or.  präs.  Stuttgart,  Febr.  20, 


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406  1BÖ4.  499.— öOl. 

Febr,  91  martü  solhen  bevelh  entlich  von  band  zu  geben  und  demselben 
auf  dismal  aus  hievor  eingefierten  stattlichen  Ursachen  nit  lenger 
zu  tragen.  —  Febr,  10, 

Ced.  an  Pfalz  und  Bayern:  Erhielt  ein  Schreiben  des 
Markgfen,  Albrecht  an  den  Kardl,  von  Augsburg  und  ihn,  samt 
einer  gedruckten  Protestation  gegen  die  Acht,^) 

St,  Heidelb.  Verein  10  a,    Konz, ;  gedr.  hei  Druffel  IV,  367, 

Febr.  12.  500.  Hz.  Albrecht  an  Chr.: 

schickt  Abschr.  eines  Schreibens  des  Kgs,  über  Fertigung  von 
Obligation  und  Revers,  sowie  seiner  Antwort  darauf.^)  — 
München,  1554  Febr,  12. 

St.  Heidelb,   Verein  18,     Or.^)  präs.  Stuttgart,  Febr.  17. 

Febr,  14.  SOI,  Chr.  an  den  Erzb,  von  Mainz: 

Ausschreiben  eines  Bundestages  nach  Bruchsal, 

in  einem  Schreiben  von  Jan,  14  begehrt  der  röm.  Kg.  Spezifi- 
kation der  ober-  und  Vorderösterreich.  Länder^  welche  in  ihren 
Verein  aufgenommen  werden  sollen; 

der  Heilbronner  Deklaration  zuwider  fiat  der  Kg.  nur  4 
statt  5  Hauptleute  ernannt; 

dem  Landgfen,  Philipp  ist  auf  sein  weiteres  Ansuchen 
um  Aufnahme  noch  nicht  geantwortet; 

dem  grössten  Teil  der  vereinigten  Stände  sind  die  Acht- 
exelcutionsmandate  gegen  Marlcgf.  Albrecht  insinuiert; 

sodann  wegen  allerlei  Praktiken,  nicht  nur  im  Reiche, 
sondern  auch  ausländischen,  welschen,  auch  wegen  mannig- 
faltiger  Kriegswerbungen  im  Reiche; 

wegen  der  Frage,  wie  es  mit  dem  Einungsgeld  auf  Asperg, 
mit  den  die  Einung  betreffenden  Briefen  und  Reversalien  tiach 

»)  4  cito. 

^)  nr.  487. 

500.  *)  Wien,  Fehr.  1  Ferdinand  an  Albrecht:  nimmt  jsn  GefaUtn  an, 
dass  ihn  Albrecht  durch  den  B.  von  Passau  um  Förderung  der  Sache  durch 
Annahme  der  Heilbronner  Verse hreibung  ersuchen  Uess  [vgl.  nr.  469],  stdU  nmn 
aber  an  Albrecht  das  Ansinnen,  bei  seinen  Einnngsverw,  Anwthme  der  Fer- 
ander ung  zu  befördern,  —  Darauf  München,  Febr.  12  Albrecht  an  Ferdinand: 
will  dies  gerne  befördern,  glaubt  aber  nicht,  dass  die  Einungsff.  die  Verände- 
rungen annehmen,  und  rät  dem  Kg.,  sie  fallen  zu  lassen.  —  VgL  darauf  Brw^jfü 
IV,  369. 


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601.— 602.  1Ö64.  407 

Ausgang  von  Chrs.  Oberhauptmannschaft  gehalten  werden  soll;  Febr.  u. 
wer  im  Fall  dass  der  von  Königstein  ablehnt,  als  Oberstleut- 
nant zu  gebrauchen; 

auch  sind,  falls  man  sich  zur  Gegenwehr  schicken  milsste, 
beizeiten  Musterplätze  zu  benennen; 

da  auch  Chr.  die  Oberhauptmannschaft  länger  zu  behalten 
nicht  thunlich  ist,  wer  sie  nach  ihm  übernehmen  soll: 

aus  diesen  und  anderen  Ursachen  hielt  er  baldiges  Aus- 
schreiben  eines  Einungstages  für  nötig  und  setzt  diesen  auf 
Sonntag  Lätare  den  4.  März,  abends  in  Bruchsal  einzutreffen, 
an;  bittet,  den  Tag  entweder  persönlich  oder  durch  bevollmäch- 
tigte Räte  zu  besuchen.  —  Stuttgart,  1554  Febr.  14. 

Ged. :  Da  zu  befürchten  ist,  dass,  wenn  die  Einungsstände, 
namentlich  Mainz  und  Pfalz,  nicht  persönlich  erscheinen,  durch 
die  Räte  wie  auch  früher,  nichts  Fruchtbares  erreicht  wird, 
bittet  er,  neben  Kf.  Friedrich  persönlich  zu  kommen;  würde 
dann  auch  nicht  ausbleiben. 


Wien.    Mainzer  Eeicfistagsakfen  2ö.     Or.  prM.  Steinheim,  Febr.  16.^) 

502.  Chr.  an  Hz.  Albrecht :^) 

Notwendigheit  einer  Beratung  über  die  Reichsbeschwerden. 

.  .  .  Wiewol  wir  iezt  ein  ainigungstag  ausgeschriben  und  aber 
aus  bewegenden  Ursachen  zu  vermelden  underlassen,  da«  die  not- 


Febr.  14. 


501.  *)  Febr.  19  antwortet  der  Erzb.,  er  werde  entweder  selbst  kommen 
oder  Räte  schicken:  €ed.:  Ob  er  selbst  komme,  werde  er  in  wenigen  Tagen  durch 
eigene  Botschaft  mitteilen.  —  Ebd.  Konz. 

502.  *)  Wenn  man  auch  durch  die  Haltung  der  Heidelberger  Fürsten 
im  Jahre  1553  nicht  verwöhnt  ist,  so  staunt  man  doch  über  die  unverblümte 
Offenheil,  mit  welcher  Hb.  Christoph  hier  eitlen  durchaus  revolutionären  Schritt 
empfiehlt:  der  Erzb.  von  Mainz  soll  als  Kanzler  die  Kff.  und  Fürsten  zu  einer 
Versammlung  berufen,  auf  welcher  die  fundamentalsten  Interessen  des  Reiches 
beraten  werden  sollen,  ohne  dass  vom  Ksr.  weit  und  breit  die  Rede  wäre.  Wird 
dieser  Vorschlag  auch  in  n.  2  von  Bayern  zurückgewiesen,  so  zeigt  dagegen 
eine  pfälz.  Werbung  bei  Hessen,  JOruffel  IV,  382,  dass  Kf.  Friedrich  damit 
einverstanden  war  und  nun  auch  den  Landgfen.  Philipp,  besonders  aber  auch 
den  Kfen.  August  von  Sachsen,  beizuziehen  suchte,  um  auf  den  Mainzer  einen 
um  so  grosseren  Druck  auszuüben ;  auch  Trier  soll  dem  Plane  zugestimmt  haben. 
[Druffel  IV,  382  ist  das  hessische  Schreiben  an  Kf.  August  offenbar  mit  ge- 
wohnter Nachlässigkeit  wiedergegeben:  Alex,  von  der  Tann  war  wohl  der  Ver- 
mittler der  Werbung  zwischen  Pfalz  und  Hessen,  Sensmschmidt  der  Überbringer 
von  Hessen  an  Sachsen.]    Landgf.  Philipp  empfahl  den  Plan  bei  Kf  August. 


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408  1&&4-  ^02' 

Febr.  14,  turft  auch  erfordert,  das  die  churfüi^sten  zusamenkommen  weren, 
sampt  anderen  schidlichen  fürsten,  nit  allein  1)  von  wegen  ob- 
ligender  gemeinen  reichsbeschwerden  zu  tractieren,  sonder  auch 


—  Die  Übereinstimmung  zwischen  Ffale  und  Wirtbg,  war  wohl  durch  eine  in 
diese  Tage  fallende  Sendung  des  pfälz,  Marschalls  [nr.  499  n.  3]  hergestellt 
worden. 

Der  hier  erscheinende  Gedanke  wird  nach  dem  Bruchsaler  Einungstag 
[nr,  529  n.  2]  noch  einige  Zeit  weitergesponnen,  nimnU  aber,  vielleicht  weil  sich 
in  Bruchsal  die  Abneigung  des  Mainzers  gezeigt  hatte,  eine  andere  Form  an. 
Jetzt  soll,  wie  Chr.  Zasius  gegenüber  ausführt,  Kg,  Ferdinand  selbst  oder  an 
ssiner  Statt  der  Oberstkanzler  von  Böhmen  einen  Fürstentag  am  Bfiein  ah- 
halten,  zu  welchem  ausser  den  Kff,  noch  Bayern,  Jülich,  Wirtbg,  und  der 
Landgf.  einzuladen  wären,  vielleicht  auch  Ffalzgf  Wolfgang,  Ffalzgf,  Hans 
von  Simmem,  sowie  die  Bb,  von  Augsburg,  Münster  und  Speyer  [Druff el  IV, 
398,  vgl,  auch  399],  Nachträglich  schlug  dann  Chr,  Esslingen  oder  Gmünd 
als  Malstatt  für  den  eilenden  Konvent  der  Fürsten  vor  [Druffel  IV,  405] ;  zu 
beachten  ist,  dass  nun  auch  Hz,  Albrecht  von  Bayern  auf  den  Plem  einging: 
Druffel  IV,  418,    [Druffel  IV,  441  gehört  nicht  hieher;  vgl  unten  nr,654,] 

Über  die  Motive  ist  man  nach  nr,  502,  530,  554,  607  mit  n.,  Druffd  IV, 
382,  418  II,  nicht  verlegen :  es  handelt  sich  um  die  denkbar  schroffste  Oppo- 
sition gegen  die  kais,  Politik,  gegen  deren  Rücksichtslosigkeit  auch  das  äusserste 
Mittel  erlaubt  und  geboten  erscheint;  offenbar  hatten  gerade  jetzt  y,neue  Zei- 
tungen"^  (Druffel  IV,  382)  besonderen  Anlass  zu  Befürchtungen  gegeben,  als 
deren  Hauptgegenstand  immer  noch  das  kais.  Successionsprojekt  erscheint.  Da 
man  mit  diesem  jetzt  den  bevorstehenden  Beichstag  in  Verbindung  bringt,  so 
erscheint  zuletzt  der  Fürstenkonvent  als  Gegenoperation  gegen  den  vom  Ksr. 
ausgeschriebenen  Beichstag;  vgl,  nr,  550,  565,  578;  Ih-uffel  IV,  418 II,  118 
[zu  1554 ! :  vgl,  nr,  607  n,J, 

Nun  ist  aber  zu  beachten,  dass  in  dem  Vorschlag,  der  Kg,  soUe  diesen 
Tag  einberufen,  das  Bewusstsein  zum  Ausdruck  kommt,  dass  Ferdinand  diese 
Opposition  gegen  die  kais,  Pläne  nicht  bloss  bilUge,  sondern  vielleicht  sogar 
sie  öffentlich  zu  unterstützen  bereit  sei.  Dieselbe  Gesinnung  des  Kgs,  setzt  Chr. 
in  einem  Schreiben  an  Hz,  Albrecht,  Druffel  IV,  420,  voraus  und  aufs  neue 
drängt  sich  nun  die  Frage  auf:  wie  war  in  dieser  Zeit  die  Stellung  Ferdinands 
zu  seinem  Bruder  ?  Schon  die  Umstände,  unter  denen  sich  der  Kg,  dem  Heidel' 
berger  Verein  anscidoss,  wiesen  darauf  hin,  dass  er  mit  vollem  Bewusstsein  der 
Opposition  gegen  die  kais,  Pläne  beitrat;  vgl,  nr,  349  n,  1.  Die  Freudigkeit, 
mit  welcher  Zasius  fortwährend  alle  gegen  die  Succession  des  spanischen  Prinzen 
gerichteten  Äusserungen  und  Begungen  deutscher  Fürsten  berichtet,  setzt  die 
Gewissheit  voraus,  dass  dem  Kg,  diese  NachriclUen  erwünscht  seien;  diese 
Überzeugung  hatte  Zasius  offenbar  auch  den  süddeutschen  Fürsten  beizubringen 
verstanden,  sonst  hätten  sie  ihn  nicht  auf  diesem  heiklen  Gebiet  mit  solcher 
Offenheit  ins  Vertrauen  gezogen.  Nirgends  findet  sich  nun  aber  eine  Spur, 
dass  Z,  hiebei  irgendwie  desavouiert  worden  wäre,  vielmehr  bildet  die  Selbstän^ 
digkeit,  womit  ihn  der  Kg,  fortgesetzt  schalten  Hess,  eine  direkte  Anerkennung 
dieser  seiner  Bestrebungen.    Die  darin  zu  Tage  tretende  Gesinnung  des  Kgs, 


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ÖOÜ.  1664.  409 

2)  wie  frid  und  rhuo  im  reich  teutscher  nation  widerumb  angericht  Febr,  u. 
ktinte  werden,  3)  wie  auch  den  beschwerlichen  welschen  practiken 
allerseitz  zu  begegnen,  4)  desgleichen  wie  der  passauisch  vertrag 
bestetigt  und  confirmiert  werde,  auch  dem  cammergericht  insinuieit 
und  wie  die  handhabung  desselben  geschehen  sollte,  derwegen 
achteten  wir  gut  sein,  das  auf  künftigem  ainigungstag  die  sach 
dahin  dirigiert  wurden,  das  Meinz  als  ein  canzler  des  reichs  die 
chur-  und  fürsten  fürderlich  beisamen  beschryben  thete,  von  dieser 
obgemelten,  auch  andern  des  reichs  obligenden  beschwerlichen 
Sachen  und  sonderlich  auch  5)  wie  Metz,  Thul  und  Verdun  wider- 
umb zu  dem  reich  gebracht,  6)  auch  wes  man  sich  bei  Frankreich 
zu  versehen  und  anders  mer,  wes  zu  frid,  rhuo  und  ainigkeit  im 
reich  kommen  möchte,  stattlich  und  notturftiglich  bewogen  und 
geratschlagt  wurde.  Wa  nun  E.  1.  gefeilig,  ire  rete  darauf  auch 
abzufertigen  mit  befelch,  dahin  zu  votieren,  das  Mentz  solliche 
beschreibung  thue  (wie  wir  es  dann  warlich  für  die  höchste  not- 
turft  zu  sein  erachten),  setzen  wir  in  keinen  zweifei,  die  andere 
verainigte  chur-  und  fursten  werden  inen  solches  und  das  es  durch 
Meintz  dermassen  in  das  werk  gericht  werde,   auch  gelieben  und 


bestätigt  sein  Sohn  Maximilian^  wenn  er  am  26,  April  1564  an  Hz,  Albrecht 
schreibty  Ferdinand  werde  nur  dann  zum  Reichstag  kommen,  wenn  man  vor 
der  prinzischen  Praktik  sicher  sei:  Druffel  IK,  S,  459  n,;  vgl.  auch  ebd,  S,  310 
n,  1,  Von  Ferdinand  selbst  liege^i  keine  unzweideutigen  Äußerungen  in  gleichem 
Sintie  vor.  Doch  ist  sein  Verhältnis  zum  Ksr,  auch  äusserlich  im  Winter 
1553/54  schlechter  als  je,  Druffel  IV,  325:  Lanz  3,  S,  596 ff,;  605  ff.:  ganz  im 
Sinne  des  Heidelberger  Vereins  ging  die  Innsbrucker  Regierung  sogar  so  weit, 
kaiserliche  Werbungen  für  Italien  zu  verhindern  Druffel  IV,  414,  und  der  Kg. 
kann  nicht  leugnen,  da^s  sie  das  auf  seinen  Befehl  gethan  hatte:  Ih'uffel  JK, 
424.  Das  beste  Zeugnis  für  des  Kgs.  Gesinnung  liegt  aber  wohl  in  der  Bereit- 
Willigkeit,  mit  welcher  er  den  Bericht  des  Zasius  aber  ein  Gespräch  mit  Hz. 
Albrecht,  dass  man  den  Besuch  des  Reichstags  vor  allem  aus  Furcht  voi'  dem 
Successionsprojekt  scheue,  zu  einem  Schreiben  an  den  Ksr.  benützt,  um  diesem 
gegenüber,  binnen  kurzer  Zeit  zum  zweitenmal,  mit  Befriedigung  zu  konstatieren, 
dass  das  Successions^projekt  in  der  That  die  schlimmen  Folgen  aufweise,  die 
er,  der  Kg.,  schon  in  Augsburg  prophezeit  habe;  vgl.  Druffel  IV,  418  und  118 : 
Lanz  3  8.  599.  —  Aus  all  dem  ergiebt  sich :  die  Stellung  des  Kgs.  Ferdinand 
ist,  wie  es  in  diesem  FM  natürlich  ist,  auf  Seiten  der  die  kaiserlichen  Praktiken 
bekämpfenden  deutschen  Fürsten.  Er  teilt  wenigstens  einige  der  von  diesen 
gehegten  Befürchtungen  und  geht  deshalb  mit  ihnen  soweit  zusammen,  als  es 
ohne  völligen  Bruch  mit  dem  Ksr,  möglich  ist.  Seine  Absicht  geht  hiebei  zu- 
nächst nur  dahin,  durch  Verstärkung  der  Opposition  den  Ksr.  zur  Aufgabe 
seiner  Projekte  zu  zwingen,  ohne  dass  sich  erkennen  Hesse,  ob  er  wie  die  andern 
auch  entschlossen  war,  dem  Ksr.  nötigenfalls  mit  Waffengetmlt  entgegenzutreten. 


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410  15Ö4.  602.— 503. 

Febr.  14.  gefallen    lassen.    Bittet  um   Albrechts   Meinung.  —   Stuttgart, 
1554  Febr.  14. 

Münchm.    St.-A.  22111.     Or.^^   präs.   Febr.  17;^    vgl.    Druffel  IV, 
376  n.  1. 


Febr.  14.  S03.  Hz.  Albrecht  an  Clir.: 

Französ.  Werbung.     Oberhcmptmannschaft, 

Antwort  auf  dessen  Schreiben  von  Febr.  9.  Des  von  Rag- 
gendorf  Werbung  an  den  böhm.  und  röm.  Kg.  war  ihm  fremd 
genug;  fürchtet,  dass  derselbe  nicht  gehört  werde,  fiafnentlich 
nicht  vom  röm.  Kg.;  die  französ.  Versprechungen  sind  gross, 
nachher  folgt  wenig;  glaubt,  es  ziele  alles  nur  darauf  ah,  den 
Ksr.  verhasst  zu  machen,  welhes  doch  bei  mir  ein  unnotturft; 
dann  es  vorhin  zimlich;  E.  1.  verstet  mich  wol. 

Bei  dem  ganz  aufrührerischen  Jahr,  bei  dem  der  Verein 
kaum  ruhig  sitzen  bleiben  wird,  kann  er  die  Oberhauptmann- 
schaft nicht  übernehmen,  zumal  da  die  hohen  Ämter  nocli  nicht 
besetzt  sind;  bittet  Chr.,  sie  auch  noch  das  zweite  halbe  Jahr 
zu  behalten,  da  er  der  geeignetste  ist;  will  dann  das  Amt  nach 
Jülich  im  dritten  Jahr  auch  annehmen;  anders  kann  er  es 
nicht,  selbst  wenn  der  Verein  ohne  Hauptmann  dastände;  dann 
wo  es  nit  recht  von  statt  gieng  in  disen  geschwinden  Zeiten  und 
leufen,  so  müste  ich  von  meniglich  die  nachred  haben,  nnd  man 
Sprech,  ich  hette  mich  vil  understanden  und  hette  es  nit  künden 
verrichten ;  das  wurde  mir  zu  schwer.  Schreibt  in  gleichem  Sinn 
an  Jülich.  —  München,  1554  Febr.  14. 

St.  Heiddb.  Verein  10  a.    Eigh.  Or.  präs.  Stuttgart,  Febr.  17. 


a)  Anftehr.  von  Htndt:  Nota  xq  Bruoil  iit'Misar  «rtikl  halb  nichts   furkomen,  ona  ivali 
auf  meins  g.  h.  zuTor  beschehen  widarratan  laut  inligeudar  aniwnri. 

*)  In  seiner  Antwort  von  Febr.  18  lässt  sich  Albrecht  dm  Einungstag 
gefallen,  wird  seine  Räte  auf  die  im  ersten  Schreiben  /"=  nr.  501]  genawUm 
Artikel  abfertigen.  Dagegen  hat  er  gegen  das  sweite  Schreiben  [nr.  502]  aiUrlei 
Bedenken.  Die  Punkte  sind  hochwichtig,  betreffen  nicht  bloss  die  Einung,  son» 
dern  alle  Stände,  sind  auf  ordentlicher  Versammlung  zu  beraten.  Da  Ksr. 
und  Kg.  zurzeit  im  Ueich  sind  und  der  Reichstag  naht,  so  ist  es  dem  Erib. 
von  Mainz  nicht  wohl  zuzumuten:  er  würde  es  gewiss  auch  nicht  thun,  jedm^ 
falls  ufürden  Fürsten  und  Stände  nicht  erscheinen;  bei  ihnen  und  bei  Ksr.  uitd 
Kg.  entstände  Unglimpf  und  Verdacht.  Rät  deshalb,  solche  wichtigen,  gemeittett 
Sachen  auf  den  Reichstag  zu  verschieben  und  auf  dem  Einungstag  iwif  i^ 
ausgeschriebenen  Artikel  zu  erledigen.  —  Ebd.  Konz. 


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004.-506.  1664.  411 

304,  Hz.  Wilhelm  von  Jülich  an  Chr.:  Febr.  ir. 

Braunschweig  und  Herford» 

Da  ihm  ein  Vorgehen  des  Hzs.  Heinrich  von  Braunschweig 
gegen  Herford  grossen  Schaden  brächte,  bittet  er,  die  Fürschrift 
an  denselben,  die  er  seinen  Gesandten  in  Rothenburg  zu  be- 
gehren befahl,  zu  unterstützen.  —  Clever  15i)4  Febr.  17.^) 

Ced.:  Die  in  Heilbromi  gegebene  Förderungsschrift^)  an 
denselben  wurde  nicht  abgegeben,  weil  sie  erst  nach  dem  ge- 
haltenen VerMrstag  zu  der  Lippe  ankam. 

St,  Heidelb.   Verein  24,  ii,     Or.  präa.  Maulbronn,  März  4. 

505.  CJir.  an  das  K.G.:  Febr.  ir. 

Gründe  gegen  das  ExekuHonsmandat, 

bringt  dem  Achtexekutionsmandat  gegenüber  seine  besonderen 
Entschuldigungen  vor:  Blutverwandtschaft  mit  dem  Markgfen. ; 
wiederholtes  Neutralitätsversprechen;  die  Stellung  als  Unter- 
händler; der  Markgf.  sagt,  er  sei  des  Ksrs,  Diener;  Bamberg, 
Würzburg,  Nürnberg  sind  stark  genug,^)  —  Stuttgart,  1554 
Febr.  17, 

Ced.:  Erwartete  seither  die  in  dem  Schreiben  citierten 
Schriften  von  seinen  Räten  in  Rothenburg;  wird  sie  nach- 
schicken. —  Febr.  22. 

Wien,    JR.'A.  in  gen.  22,    Abschr, :  präs.  in  rat  Febr,  23 :  ponatiir  ad 
acta  Wirzburgensia:  in  consilio  27,  Febr, :  vgl,  Druffel  IV  S,  379  n.  4, 

506.  Chr.  an  Kf,  Friedrich:  Febr.  20. 
Gefährdung  durch  das  fränk.  Kriegsvolk, 

gestern  war  ein  Gesandter  der  Bb,  von  Bamberg  und  Würzburg 
und  der  Stadt  Nürnberg  hier;  legt  Kopie  von  dessen  Beglau- 


504.  *)  In  einem  gleichzeitigen  Schreibet^  überlässt  Hz,  Wilhelm  Chr,  und 
den  andern  Finungsverw.  die  Entscheidung,  ob  des  Kgs.  Latide  insgemein  oder 
nach  dessen  Verzeichnis  spezifizieH  aufgenommen  werden  sollen :  gegen  einen 
Einungstag  habe  er  nichts.  —  Zugleich  ernennt  er  den  Wilhelm  von  Neuenhof 
gen,  Ijai,  Amtmann  zu  Steinbach  und  Neuenberg,  zu  seinem  Kriegsrat.  —  St. 
Heiddb.   Verein  Or,  präs.  Maulbronn,  März  4. 

«)  nr.  357  n.  2, 

505.  *)  April  7  schickt  das  K,G,  diese  und  die  Mainzer  Entschuldigung 
an  den^Ksr.l—  Ebd.  Or. 


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412  1554,  506.-667. 

Febr.2o.  bigung  und  Instruktion  bei})  Da  er  sah,  dass  derselbe  nicht 
nur  an  ihn,  sondern  an  alle  Kff.  und  Fürsten,  auch  Kreise, 
die  zu  der  Exekution  vom  K.G.  bestimmt  worden  sind,  mit 
gleicher  Werbmig  abgefertigt  ist,^)  hat  er  ihm  eine  Antwort 
gegeben,  wie  beifolgende  Abschr.  zeigt.  Da  zu  besorgen  ist, 
dass,  wenn  den  Bb,  und  der  Stadt  Nürnberg,  besonders  dem 
Hz.  Heinrich  von  Braunschweig,  von  dem  einen  oder  andern 
nicht  willfahrt  würde,  sie  ihr  Kriegsvolk  zum  Teil  auseinander 
reiten  und  laufen  lassen  auf  die  Nächstgelegenen,  und  diese 
damit  beschweren  wollen,  unter  dem  Vorgeben,  dass  dem  K.G. 
nicht  mit  Hilfe  und  Zuzug  pariert  werde,  weshalb  sie  das  Volk 
nicht  erhalten  könnten  und  es  brandschatzen,  plündern  und 
verunlsten  lassen  müssten,  so  hält  er  für  nötig,  nachzudenken, 
was  in  diesem  Fall  gethan  werden  müsste.  —  Stuttgart,  1554 
Febr.  20. 

St.  Pfalz  9,  II,  6.    Kone.,  von  Chr.  korrig. 

Febr.  21.  SO 7.  Chr.  an  Hz.  Albrecht: 

Eoggendorf.     Oberhauptmannschaft.    BrucJuKÜer  Tag. 

Antwort  auf  dessen  Schreiben  von  Febr.  14;  der  von  Bog- 
gendorf  kam  letzten  Montag  hier  wieder  an;  er  kam  7iur  bis 
Passau,  wo  der  B.  ihm  abriet,  ohne  Geleite  an  den  betvussten 
Ort  zu  reiten;^)  er  schreibt  nun  um  Geleite,  reitet  aber  inzwi- 
schen wieder  zu  seinem  Herrn,  um  sich  neuen  Befehl  und  Er- 
läuterung seiner  Instruktion  zu  holen. 

Die  gleichen  Gründe,  die  Albrecht  gegen  die  Übernahme 
der  Oberhauptmannschaft  vorbringt,  hindern  auch  ihn,  dieselbe 
länger  zu  behalten.  Wenn  Albrecht  in  den  Kriegsgebräuchen 
nicht  besonders  erfahren  ist,  so  hat  er  erfahrene  Diener  genug; 
dazu  ist  Albrecht  gesund  und  kräftig,  Chr.  aber  ganz  baufällig 
und  wird  sich  von  seiner  KrankJieit  nicht  so  bald  erholen;  die 
Ämter  sind  ausser  dem  Oberstleutnantamt  alle  versehen,  da  er 
wegen  des  Feldmarschallamts  mit  Franz  Konrad  von  Sickingen 
verhandelt  und  das  Pfennigmeisteramt  Sixt  Weselin  vonSchom- 

606.  »)  nr.  491. 

*)  Sclion  Febr.  16  hatte  Kf.  Friedrich  das  Gleiche  an  Chr.  abgesthicht. 
—  St.  Ff  als  9,  II,  5.     Or.  präs.  Stuttgart,  Febr.  23. 

507.  *)  Anfang  April  schreibt  Kg.  Maximilian  an  Hz.  Albrechi,  er  hätU 
den  Gesandten  gerne  geführt;  awer  ich  haw  solichs  aus  8.  mt.  befeldi  halwen 
nit  tuen  dörfen.  —  Druffel  IV,  412. 


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&)7.— Ä9d.  1664.  413 

darf  Übernehmen   will;   dazu   tvürde  er  Albrecht  stets  unter-  Febr.  21. 
stützen;  bittet  nocheinmal  dringend  um  Übernahme;  wäre  er 
gesund  und  v)ürde  von  den   Einungsff.   Erläuterung  einiger 
Beschwerdepunkte  erhalten,  xoürde  er  das  Amt  das  ganze  Jahr 
behalten. 

Der  Pfalzgf,  schrieb  ihm,  dass  er  persönlich  nach  Bruchsal 
kommen  wolle,  und  dasselbe  von  Mainz  hoffe;  toill  womöglich 
auch  erscheinen.  E.  1.  die  wolle  mir  dis  mein  schreiben  zu  gut 
anftiemen  und  mer  nach  dem  sinn  dann  verstand  lesen,  wann  ich 
seer  geeilt  habe.  —  Stuttgart,  1554  Febr.  21. 

St.  Heidelb.   Verein  10  a.    Ahachr.    Auszug  hei  Druffel  IV,  373. 

308.  Chr.  an  Hz.  Albrecht:  Febr.  21. 

Antwort  auf  4  Schreiben,  dat.  Febr.  8,  9,  12  und  14.  Dankt 
für  Zeitungen.  Hat  Sebastian  Schertlin  auf  den  Bruchsaler 
Tag  beschieden.  Das  markgfl.  Schreiben  an  Albrecht  ist  mit 
dem  an  ihn  nicht  gleich;  kann  sich  hiefür  keinen  Grund  denken. 
Hat  wegen  der  Post  an  die  Ulmer  geschrieben.  —  Stuttgart, 
1554  Febr.  21. 

Ced.:  Erhielt  bei  Fertigung  dieses  Schreibens  einen  Extrakt 
des  Abschieds  der  Esslinger  Versammlung,  die  in  dem  Neben- 
schreiben^)  erwähnt  ist;  schickt  denselben  mit. 

St.  Heidelb.  Verein  7  b,  22.    Kon$. 

609.  Chr.  an  Mainz,  Pfalz  und  Bayern:  Febr.  32. 

Rechtferiigt  sein  Entschuldigungsschreiben  an  das  K.G. 

Die  Oebotsbriefe  auf  die  Acht  gegen  Markgf.  Albrecht  sind 
am  24.  Januar  in  seiner  Kanzlei  präsentiert  worden.  Darauf 
wir  nun  bedacht  gewesen,  mit  beratschlagung  selbiger  mandaten 
bis  auf  ain  veraintage  ober-  und  stillzuston,  und  sonderlich  in  be- 
trachtung  unser  person  schwacheit,  damit  wir  nun  ain  lange  zeit 
dermassen  beladen  gewest,  das  wir  uns  diser  und  anderer  gescheften 
nit  underfahen  könnden,  und  docV  aus  Gottes  gnad  unser  sach 
sich  itzund  widerumb  zu  etwas  besserung  geschickt,  haben  wir 
gesterigs  tags  dise  mandata  selbs  gelesen  und  erwegen,  dameben 


606.  *)  Nicht  vorhanden;  Chr.  scheint  darin  an  Bayern  ein  Schreiben 
von  Kf.  Friedrich  gesandt  zu  haben,  worin  dieser  das  Gerücht  von  Städtetagen 
in  Esslingen  und  Begensburg  mitteilte.  —  Druffel  IV  S.  379  n.  3;  unten 
nr.  511,  516. 


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414  ißw.  ioi.—5it 

Febr.  22.  in  disem  fahl  die  chamergerichtsordnung,  constitutiones  und  ab- 
schid  ersehen,  und  also  befunden,  auch  sonst  rechtlichen  uns  be- 
richten lassen,  das  wir  unser  entschuldigung  und  Ursachen,  die 
wir  dargegen  filrzubringen  hetten,  vor  verscheinung  eines  monats 
an  bemelt  chamergericht  uberschicken  oder  eingeben  lassen  sollten. 
Da  er  aus  der  Präsentation  sah,  dass  dieser  Monat  am  Freitag 
zu  Ende  gehe,  konnte  er  nicht  auf  die  Vergleichung  mit  dem 
Ad/r,  (E.  1.)  warten,  sondern  Hess  beil.  Schreiben  ^)  fertigen  und 
heute  dem  K.G.  uberschicken.  —  Stuttgart,  1554  Febr.  22. 

Ludwigsburg.    Kreishandlungen  4.    Konz.  mit  Korrekturen  vonBer. 

Fehr.23.  ßlO.  Kg.  Ferdinand  an  Chr.: 

Kredenz.  • 

beglaubigt  den  Hans  Philipp  Schad  von  Mittelbiberach  zu  Wart- 
hausen  und  den  Dr.  Kaspar  Nidpruck;  da  an  dieser  Sache 
für  des  Reiches  Wohlfahrt  viel  gelegen  ist,  möge  Chr.  sich  der 
Notdurft  nach  halten.^)  —  Wien,  1554  Febr.  28. 

St.  Rom.  KsK  und  Kg.  6  d.     Or.  präs.  Bruchsal,  MOrs  18. 

Fehr.H.  Sil.  Kf.  Friedrich  an  Chr.: 

lYänk.  Werbung.   Roggendorf.    Bruchsaler  Tag.   Stüdtetag.  Pfennig- 
meiater.     Öhrs.  Entschuldigung  heim  K.G. 

hat  gestern  abend  spät  von  ihm  3  Schreiben,  dat.  Stuttgart. 
Febr.  20  und  22,  neben  einigen  Abschriften,  von  der  Werbung 
der  fränk.  Bundesstände,  von  Chrs.  Antwort  darauf,  von  einem 
Schreiben  des  Hzs.  Albrecht,  vom  Extrakt  des  Esslinger  Ab- 
schieds  und  englischen  Zeitungen,  von  dem,  was  Chr.  an  das 
kais.  K.G.  zu  seiner  Entschuldigung  gegen  das  ausgegangene 
Exekutorial  gelangen  Hess,  erhalten ;  dankt  hiefür  und  teilt  mit 
dass  er  das  andere  beigelegte  Paket  Briefe  an  Mainz,  Trier 
und  Jülich  sogleich  durch  einen  seiner  Boten  weiterbefördem 
Hess.  Chr.  hat  inzwischen  xvohl  gelesen,  wa3  die  bündischen 
Stände  in  Franken  bei  ihm  [Fr.]  warben  und  was  er  detiselben 
antwortete.    Ist  seither  von  dem  Kfen.  von  Mainz  über  das  bei 


Ö09.  *)  nr.  505. 

510.  *)  Ihre  Werbung,  die  in  gleicher  Weise  an  die  vier  rhein.  Kff.gi^g, 
betraf  das  persönliche  Erscheinen  auf  dem  Reichstag.  —  Druffel  IV,  369:  Chr* 
versprtichy  zu  kommen :  ebd.  400.  —  Besondere  Kredenz  Maximilians  für  N*d' 
pruck  zur  Werbung  bei  Chr.  s.  Lebrei,  Magazin  0,  If. 


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5iL  itei.  4i6 

ihm  geschehene  Anbringen  verständigt  worden  und  legt  eine  Febr,  24. 
Abschr.  von  der  mainzischen  Antwort^)  bei.  Was  Chr.  über 
etwaige  Bedrängung  der  Nächstgelegenen  durch  das  bündische 
Kriegsvolk  schreibt,  ist  seiner  Meinung  nach  nicht  unzeitig  an- 
geregt und  auf  dem  künftigen  Tag  zu  Bruclisal  bei  der  Sache 
der  Exekutorialien  zu  bedenken;  will  es  inzwischen  auch  bei 
sich  beraten  und  sich  dann  mit  den  andern  hierin  vergleichen. 
—  Ist  mit  Chrs.  Gutachten,  Roggendorfs  Werbung  zurzeit  nicht 
weiter  gelangen  zu  lassen,  einverstanden,  wie  er  schon  vorher 
öfter  erklärte.  —  Wird,  wie  sein  gestriges  Schreiben  zeigte,  am 
Sonntag  Lätare  in  Bruchsal  ankommen,  wie  .auch  Mainz  an 
diesem  Tag  oder  kurz  darnach  eintreffen  will.  Hofft,  Chr. 
werde  auch  an  dem  genannten  Sonntag  erscheinen.  Sieht  aus 
dem  bayrischen  Schreiben  an  Chr.,  dass  Hz.  Albrecht  mit  dem 
angesetzten  Tag  auch  einverstanden  ist  und  seine  Räte  dazu 
senden  wird.  Würde  denselben  gerne  gegenwärtig  sehen,  doch 
wird  es  tvegen  Kürze  der  Zeit  und  Länge  des  Wegs  kaum  mög- 
lich sein,  und  wenn,  so  könnte  es  Chr.  am  besten  befördern. 
Hat  des  Esslinger  und  Regensburger  Tags  toegen  nachfragen 
lassen,  hat  aber  noch  nichts  erfahren ;  tvird,  sobald  etwas  kommt, 
es  mitteilen.  Vermutet,  dass  die  oberländ.  Städte  vielleicht  nicht 
aus  der  einzigen  Ursache,  die  im  Extrakt  des  Abschieds  ge- 
nannt ist,  zu  Esslingen  versammelt  waren,  dass  vielmehr  da- 
neben noch  anderes,  auf  wessen  Anstiften  es  sein  möge,  ver- 
handelt umrde.  —  Den  Sixt  Weselin,  zukünftigen  Pfennigmeister 
betr.,  wird  Chr.  wohl  das  mainzische  Schreiben  an  Chr.  erhalten 
haben.  Denn  der  Erzb.  hat  ihm  [Fr.]  mitgeteilt,  dass  er  nichts 
dagegen  habe,  dass  mit  diesem  Sixt  über  das  Amt  abgeschlossen 
werde.  Wartet  auf  Chrs.  Erbieten,  was  dieser  mit  demselben 
aöschliesst.  Was  das  betrifft,  dass  Chr.  seine  Entschuldigung 
an  die  kais.  Kammerrichter  und  Beisitzer  wider  die  ausge- 
gangenen Exekutorialien  nicht  länger  aufhielt  noch  vorher  des 

511.  *)  Dat.  Steinheim,  1554  Febr.  19.  Der  Erzh.  weist  darin  auf  seine 
früheren  Bemühungen  um  den  J^Yieden,  namentlich  aber  auf  die  schwere  Schä- 
digung seines  Landes  i.  J.  1552  hin,  woraus  zu  ersehen,  daz  nach  sollichem 
empfanden  schaden  und  gegenwartiger  zeit  ir  churf.  g.  iemand  änderst  ans 
irem  emplossten,  erarmbten  and  verderbten  erzstift  wenig  hilf  and  beistand  leisten 
könten  oder  möchten;  soviel  aber  die  verschreibang  des  kraistags  betrifft,  was 
in  sollichem  ir  charf.  g.  tragenden  anibts  scholdigkait  nach  erkennen  mögen, 
daz  sich  za  than  aignen  wolle,  darin  werden  sie  sich  aller  gepur  anverweislichen 
2a  erzeigen  wissen.  —  Ebd.  Abschr. 


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416  1W4.  öll.—ölS. 

Febr.  24,  Kfeu.  Ansicht  einholen  konnte,  so  hat  Chr.  des  Kfen.  Bat  nicht 
nötig y  wie  eben  diese  Schrift  zeigt.  Will  über  diese  nachdenken 
und  an  dem  kommenden  Tag  seine  Meinung  eröffnen,  —  Hei- 
delberg, 1554  (sampstags  Mathie)  Febr.  24. 

St,  Pfalz  9, 11,  8.     Or,  präs.  StuUgart,  Feltr,  27. 

Febr. 24.  S12.  Gf.  Christoph  von  Roggendorf  an  Chr.: 

Verlauf  seiner  Beise.    Danksagung. 

kehrt  zum  Kg,  zurück;  tourde  durch  Chrs,  Vermitthmg  beim 
Kfen.  gut  aufgenommen;^)  schickt  den  Adeligen  zurück,  der 
ihn  überall  sehr  gut  geführt  hat;  dankt  für  die  vielen  ihm  er- 
wiesenen Ehren  und  Wohlthaten.  —  Heidelberg,  1554  Febr.  24. 

St.  Heidelb.  Verein  10  a.     Or. 

Febr.  25.  S13.  Instruktion   von   Stadtpflegern   und   Geheimen  der 

Stadt  Augsburg  für  Bürgermeister  Joachim  Langenmant£U  ihren 
Gesandten  an  Chr.:*) 

Abfrage  wegen  des  Heidelb.  Vereins. 

dachten  bei  der  Lage  im  Reiche  längst  an  einen  Bund  une  den 
früheren  schwäbischen  und  hofften  auf  den  Memminger  Tagen 
das  Zustandekommen  eines  solchen;  da  jedoch  hier  nichts  aus- 
gerichtet umrde,  bitten  sie  um  Mitteilung^  ob  und  wie  sie  in 
das  Heidelberger  Bündnis  kommen  könnten,  da  sie  mit  niemand 
lieber  als  mit  Chr.  und  Hz.  Albrecht  sich  einlassen  möchten. 
—  Lässt  sich  Chr.  mit  dem  Gesandten  in  ein  Gespräch  ein, 
soll  dieser  fragen,  ob  auch  von  einem  rechtlichen  Austrag  ge- 
redet und  une  dieser  etwa  eingerichtet  umrde;  ob,  wenn  noch 
weitere  Städte  in  den  Bund  kämen,  sie  auch  Stimmen  im  Bundes- 
rat hätten,  und  wieviele;  ob  sich  der  Bund  nur  auf  künftige 


512.  »)  Vgl.  nr.  499  n.  2.  —  Heidelberg,  Febr.  23  schreibt  Kf.  FHedriek 
an  Chr.,  er  habe  dessen  Schreiben  von  Febr.  20,  dass  der  von  Roggendorf  zu 
ihm  unterwegs  sei,  erhalten,  und  werde  dessen  Anbringen  im  Vertrauen  mitteilen, 
—  Ebd.  Or.  präs.  Stuttgart,  Febr.  26.  —  Febr.  24  schreibt  er  dann,  der  von 
Roggendorf  sei  gestern  abend  hier  angekommen,  er  habe  ihm  heute  nachm.  at^ 
sein  Ansagen  Audienz  gegeben  und  werde  sein  Vorbringen  und  die  sonstigf 
gute  Konversation  mit  demselben  bei  der  nächsten  Zusammenkunft  mündli^ 
berichten.  —  Ebd.  Or.  präs.  Stuttgart,  Febr.  26.  —   Vgl,  nr.  549. 

513.  *)  Vgl.  nr.  495.  —  Kredenz  von  Febr.  26  ebd.  Or.  prOe.  Stuttgart, 
März  1.  Über  eine  vorausgehende  Besprechung  der  Augsburger  mit  Scherüin 
s.  Druffel  IV,  383. 


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5i3,—5i6.  löW.  417 

oder  auch  auf  alte  Sachen  beziehe;  ob  der  Kar.  ausgenommen  v^,  a6. 
sei;  wie  hoch  die  ganze  Hilfe  zu  Boss  und  zu  Fuss  sein  werde 
und  uneviel  ihnen  davon  auferlegt  würde;  une  es  mit  der  Re- 
ligion gehalten  werde,  ob  sie  jedem  Stand  freigestellt  oder  ob 
dies  ganz  ausgeschlossen  sei,^  —  1554  Febr.  25. 

St.  Heidelb.  Verein  19.    Absehr. 

ßl4.  Chr.  an  Hz.  Albrecht:  Febr.  25. 

lAisigarten.    BeicheUtg. 

bittet,  seinen  Truchsess  Jordan  von  Breitenbach  seinen  Lust- 
garten, Schiesshütten,  Lusthäuser  und  Irrgärten  besichtigen 
und  durch  einen  Maler  einen  Abriss  davon  machen  zu  lassen, 
da  er  in  seinem  Garten  auch  ein  wenig  von  solchem  einrichten 
lassen  möchte. 

Da  der  Reichstag  voraussichtlich  zu  stände  kommt,  bittet 
er  um  Mitteilung,  ob  und  wann  der  Kg.  darauf  erscheint,  ob 
Albrecht  vor  dem  Kg.  und  wann  er  hingeht,  oder  ob  er  auf  den 
Kg.  in  München  warten  will,  um  sich  mit  seiner  Ankunft  dar- 
nach richten  zu  können.^)  —  Stuttgart,  1554  Febr.  25. 

8i.  Heidelb.  Verein  7  b,  28.    Konz. 
515.  Hz.  Albrecht  an  Chr.:  Febr.  26. 

Siädtetage.  Jb^änk.  Werbung.   Chra,  Entschuldigung  beim  K.G,   Ober' 
hauptmannachaft.    Bruchsal^'  Tag. 

erhielt  von  ihm  5  Schreiben  dat.  Febr.  20—22,  darunter  ein  eigh. 
Hat  von  den  Städtetagen  zu  Esslingen  und  Regensburg  vorher 
nichts  gehört;  ivill  sich  zu  Regensburg  erkundigen. 

Die  Gesandten  der  fränk.  Einung  waren  dieser  Tage  bei 
ihm  hier  mit  gleicher  Werbung  une  bei  Chr.;  Hess  ihnen  in 


*)  Auch  bei  Nürnberg  wurde  im  Februar  1554  der  Wunach  rege,  in  den 
Heidelberger  Bund  aufgenommen  gu  werden;  Druffel  I V,  363 ;  vgl.  unt.  nr.  544  n.  2. 

514.  *)  Gränwaldy  Mär»  6  antwortet  Albrecht^  er  hohe  Breitenbach  seinen 
Lustgarten  zeigen  laseeny  ihm  auch  einen  Maler  beigeordnet  und  wolle  ihm  auch 
2kßeige  von  den  welschen  tVHchten  geben,  die  Chr.  auf  dem  Zettel  erwähne.  — 
F4M»  Kg.  habe  er  noch  kein  Schreiben  über  sein  Heraufreisen,  habe  aber  vom 
hgh  Hof  sicher  gehört,  dass  der  Kg.  vorher  bei  einigen  Fürsten  sich  erkundigen 
werde,  ob  und  ufann  sie  den  Beichstag  besuchen  wollen ;  ehe  der  Kg.  höre,  dass 
andere  kommen,  werde  er  nicht  heraufkommen.  WiU  seinerseits  des  Kgs.  An- 
kunft hier  erwarten  und  dann  mit  ihm  hinüberziehen:  sobald  er  hört,  der  Kg. 
siehe  herauf,  wird  er  es  mitteilen.  —  Ebd.  25  Or.  präs.  Bruchsal,  März  10;  3  cito, 
frntt,  BH«fw.  det  Hst.  Chr.  U.  27 


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418  16W.  515.'-61€ 

Febr.  26.  der  Substatiz  tote  dieser  antioorten,  worauf  sie  zum  Erzb,  von 
Salzburg  zogen;  ihr  Verlangen,  das  durch  einen  bamberg.  Se- 
kretär überreichte  Denunciatorial  der  Acht  anschlagen  zu  lassen^ 
wies  er  ab.  Was  die  Furcht  vor  dem  fränk.  Kriegsvolk  wegen 
Weigerung  der  Exekution  betrifft^  so  werden  sie  wohl  nicht  gerne 
weitere  Stände  auf  sich  laden,  da  sie  ohnedies  mit  ihren  Fein- 
den genug  zu  schaffen  haben. 

Chrs.  Exzeptionen  und  Exkusationen  am  K.G.  betr.  hätte 
er  geglaubt,  dass  dies  bis  zur  nächsten  Versammlung  Z^ü  habe; 
lässt  es  nun  dabei,  wird  aber  doch  seinen  Gesandten  deswegen 
Befehl  geben  und  sie  auf  dem  Weg  mit  Chr.  und  seinen  Räten 
verhandeln  lassen. 

Will  wegen  der  Oberhauptmannschaft  Chr.  nicht  weiter 
angehen;  hofft,  Jülich  werde  sie  übernehmen. 

Mainz  und  Pfalz,  die  den  Tag  persönlich  besuchen,  würde 
er  gerne  Gesellschaft  leisten,  ist  aber  durch  den  weiten  Weg 
und  die  jetzige  Lage  verhindert.^)  —  München,  1554  Febr.  26. 

Ced.:  Schickt  Zeitung  vom  kais.  Hof. 

St.  Heidelb.   V^ein  7  h,  24.     (h\^)  präs.  Märe  1. 

Febr. 27.  516.  Pfolzgf.  Ottheinrich  an  Chr.: 

beglaubigt  seinen  Rat  Christoph  Landschad  zu  Neckarsteinach 
zu  einer  Werbung.  —  Neuburg,  1554  Febr.  27. 

Universitätsbibl  Tübingen  M.  h.  48t.     Absckr.^)  C.  R. 


a)  4  oito. 

515.  *)  Bruchaal,  März  11  antwortet  Chr.,  er  habe  mit  Exception  und 
Exkusation  beim  K.G.  nicht  länger  warten  können.  Wegen  der  Oberhaupt- 
mannsehafl  habe  er  den  anwesenden  Filrsten  und  den  Botschaften  der  c^bweeen» 
den  seine  Meinung  schriftiich  Übergeben :  wülfahre  man  ihm,  dann  werde  er  das 
Amt  das  ganze  Jahr  hindurch  behalten.  Was  die  Verhandlung  swisehen  dem 
Erzb.  von  Salzburg  und  Albrecht  betreffe,  so  woüe  er  sieh  in  der  Woche  nach 
Ostern  auf  S — ^Vs  Wochen  nach  Göppingen  in  den  Sauerbrutmen  begeben  und 
sich  hernach  mit  dem  B.  von  Passau  über  einen  Tag  vergleichen.  —  Ebd.  25  Konz. 
616.  ')  Der  Absehr.  ist  folgende,  offenbar  auf  Grrund  der  zugehörigen 
Akten  verfasste  Anm.  beigefugt:  Die  Werbung  ging  dem  Hauptinhalt  nach  da- 
hin, dass  Chr.  vor  Anfang  des  bevorstehenden  Reichstags  etHohea  chor-  iui4 
firsten,  »ach  den  gfutherzigen  Städten,  ao  die  religion  gern  befördert  aftheninid 
derselben  anhSngig  wären,  schreiben  lassen  wollte,  damit  dieselbe,  die  der  rei<A»- 
tag  anfienge,  ihre  rate  and  theologen  gen  Augsporg  znsammenschickten  nnd  aidi 
daselbst  einer  einhelligen  christlichen  religion  verg^chen  nnd  was  derselben  not- 
dürft  erforderte,  beratschlagten,  damit,  wann  auf  gedachtem  reichstage  der  reü- 


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6lf.  1564  419 

S17.  Chr.  an  Kg.  Ferdinand:  Febr.^. 

Beratung  des  k§l.  Reverses  auf  emem  Emungstag. 

Da  seine  Einun^sverw.  die  Änderung  des  kgl  Reverses  auf 
einer  Zusammenkunft  zu  beraten  für  gut  hielten,  schrieb  er 
eine  solche  auf  Sonntag  Lätare  nach  Bruchsal  aus;  bittet,  den 
Verzug  zu  entschuldigen.  —  Stuttgart,  1554  Febr.  28.^) 

Ced.:  Mehrere  Einung sff.  werden  dort  persönlich  erscheinen. 

8t.  HeideTb.  Verein  18.    Konz. 


gion  halben  etwas  vorgenommen  werden  wollte,  das  man  mit  einer  einhelligen 
antwort,  wie  man  es  der  religion  halben  durchaus  zu  halten  bedacht  und  ent- 
schlossen, stattlich  gefasst  wäre.  —  Der  Hm.  war  hiezu  sogleich  geneigt  und 
befahl,  an  beide  Sachsen,  Markgf.  Hans  von  Brandenburg  und  Hessen  Schrei* 
ben  zu  fertigen.  Allein  die  vier  Bäte,  v.  GiUtlingen,  v.  Massenbaeh,  Fessler 
und  Knoder,  denen  samt  Brenz  die  Sache  zur  Erwägung  zugeschickt  wurde, 
die  auch  hernach  hierin  vornehmlich  gebraucht  wurden,  stellten  dem  Hz.  vor, 
dass  ihres  Erachtens  die  Zusammenkunft  weder  nötig  noch  nützlich  sei,  dass 
vielmehr  vielleicht  allerlei  Nachteil  daraus  entstellen  könnte.  Denn  die  Stände, 
auch  die  Theologen  der  wahren  christlichen  Religion  seien  goUlob  in  den  Haupt' 
punkten  auf  die  A.  K.  und  Apologie  verglichen,  die  Konfessionen  zu  Trient, 
überreicht,  die  Theologen  schon  vor  dieser  Zeit  gefasst,  um  dieselben  zu  ver- 
teidigen ;  der  Zeremonien  halb  könne  in  Abwesenheit  der  Gegenpartei  und  wegen 
UngeUgenheit  der  Zeit  nichts  IVuehtbares  ausgerichtet  werden ;  kämen  die  Theo- 
logen zusammen,  so  könnte  zwischen  etlichen,  die  nicht  gar  schiedlich  wären, 
aus  I^rivataffekt  allerlei  vorfallen,  was  besser  vermieden  bliebe.  Wenn  also  ein 
Konvent  nOtzUch  wäre,  so  wäre  doch  delectus  personarum  hochnötig,  damit  die 
Sac?ten  nicht  noch  mehr  verwirrt  würden,  und  darin  könne  der  Hz.  keinem 
Stand  Mass  geben.  Im  Ausschreiben  des  Beichstags  sei  die  Beligion  gar  nicht 
erwähnt,  und  wüsste  Gk>tt,  ob  solcher  reichstag  seinen  fortgang  erreichen  würde 
oder  nicht ;  wäre  es  der  Fall  und  es  sollte  der  Beligion  wegen  etwas  verhandelt 
werden,  so  könnte  man  die  Theologen  noch  zeitig  genug  zusammenbringen,  und 
zwar  mit  vid  weniger  Verdacht  und  Gefahr  als  vorher  an  anderem  Orte.  Bei 
den  Kff.  und  Fürsten  selbst,  dann  bei  Ksr.  und  Kg.  und  anderen,  würde  es 
Bedenken  erregen,  wenn  der  Hz.  hierin  jenen  vorgreifen  würde;  auch  wisse 
man  noch  nicht,  wie  der  jetzige  Kf.  von  Sachsen  hierin  gesinnt  sei;  es  sei  zu 
vermuten,  dass  die  Zusammenkunft  doch  nicht  zu  stände  kommen  würde;  ihr 
bedenken  wäre  also,  obgemeldte  schreiben  dieser  zeit  einzustellen  und  auf  dem 
reiohstage  oder  sonst  nur  stracks  bei  der  confession  zu  bleiben,  auch  vornehmlich 
die  passauische  assecuration  an  die  band  zu  nehmen,  dazu  man  dann  keinen 
convent  der  theologen  nötig  hätte.  —  Vgl.  nr.  5J^,  528. 

617.  ^)  Vom  gleichen  Tag  eine  Kredenz  des  Kgs.  für  Zasius  cm  Chr., 
eine  andere  von  März  2  an  die  Einungsff.,  beide  Or.  präs.  Bruchsal,  März  13 
ebd.  Vgl.  Druffel  IV,  389.  Der  Kg.  woüte  sieh  mit  der  Abänderung  seines 
Reverses  immer  noch  nicht  zuf Heden  geben.  —  Am  11.  März  schickte  er  dann 
seinem  Gesandten  den  Befehl  nach,  Chr.  und  die  anderen  Fürsten  in  Bruchsal 
zum  Einschreiten  gegen  die  Vergarderungen  und  zur   Vollstreckung  der  Acht 


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420  lö54.  618.-619 

Märe ].  518.  Hz.  Wilhelm  von  Jülich  an  Chr.: 

Erklärung  Über  das  Programm  des  Bruchsaler  Tages,     Oberhaupt- 
.  mannschafU    Herford, 

erhielt  dessen  Schreiben  von  Febr,  14  wegen  eines  neuen  Einungs- 
tags  erst  am  24.,  so  dass  es  tveder  zu  persönlichem  Erscheinen 
noch  zur  Absendung  von  Räten  reichte.  Wegen  der  Spezifikation 
der  kgl,  Lande  lässt  er  es  bei  seiner  Meinung  von  Febr.  17^) 
und  hält  auch  nicht  für  so  hochbeschwerlich,  wenn  der  Kg. 
sein  Kriegsvolk  unter  4  HaupÜeute  stellt.  Was  die  Aufnahme 
des  Landgfen,  in  die  Einung  betrifft,  so  wollte  er  schon  in 
Heilbronn  die  Sache  ivegen  der  Grafschaft  Katzenelnbogen  aus- 
genommen wissen,  und  bleibt  hiebei  auch  jetzt  noch.  Der  Punkt 
wegen  der  Achtexekutionsmandate  könnte  auf  den  Reichstag 
verschoben  werden.  Geld,  Brief  und  Reversalien  sind  noch  an 
gutem  Ort;  im  Faü  der  Not  kann  leicht  weiter  gesorgt  werden. 

Hat  wegen  der  Oberhauptmannschaft  Chr.  schon  seine 
Meinung  geschrieben;  bittet,  sie  das  ganze  Jahr  zu  behalten: 
andernfalls  hofft  er,  Hz.  Albrecht  werde  sich  nicht  weigern,  — 
^Düsseldorf,  1554  März  1. 

Ced,:  Bittet,  die  Schrift  für  Herford,  von  der  er  neulich 
schrieb,  zu  befördern,  dass  sie  nicht  allgemein,  sondern  etwas 
betveglich  gestellt  tverde, 

St.  Heidelb.  Verein 8.  Or.*)  präs.  März  11.  Vgl.  Druffel  IV  S.402n.l. 

März  1.  ^19'  Ohr.  an  Kf.  Friedrich,  ebenso  an  Hz.  Albrecht:  *) 

Frank.  Kreistag. 

hat  glaublich  gehört,  es  sei  ein  fränk,  Kreistag  zu  Nürnberg 
gehalten  worden,  auf  welchem  der  Deutschmeister,  der  B.  von 
Eichstätt,  der  von  Henneberg  und  die  Stadt  Rothenburg,  sonst 
niemand  von  den  geladenen  Kreisständen,  ihre  Gesandten  hatten : 
dort  habe  man  beschlossen,  den  Bb,  und  Nürnberg  nicht  zu- 
zuziehen noch  Hilfe  zu  bringen,  was  man  den  beiden  Bb.  und 
Nürnberg  erklärte;  diese  hätten  dann  den  Gesandten  geant- 
wortet, da  sie  den  Mandaten  des  kais.  K.Gs.  nicht  gehorchen. 


a)  S  cito. 

aufzufordern ;  Druffel  IV,  391 ;  vgl.  ebd.  n.  6 :  Berichte  des  Zasius  Ober  seme 
Verhandlungen  Druffel  IV,  396,  398,  399. 

618.  >)  nr,  504  n.  1, 

519,  *)  mhenkirchen,  März  9  dankt  hiefür  Hz.  AJbreeht.  —  Sl.  Branden- 
burg l  h.     Or.  jiräs.  Bruchsal^  März  14. 


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519.'-5J20.  1664.  421 

SO  hätteti  sie  es,  wenn  ihnen  etwas  darob  begegnen  oder  zu-  März  i. 
stossen  sollte,  niemand  zuzuschreiben  als  sich  selbst;  so  habe 
man    dieselben  bedroht    Teilt  dies  zur  Erwägung  mit?)   — 
Stuttgart,  1554  März  1. 

St.  Pfalz  9,  II,  10.    Konz. 

320.  Bürgermeister  und  Rat  von  Ulm  an  Ghr.:^)  März  3. 

Mängel  im  Münetoesen. 

CJir.  wird  wissen,  wie  wenig  den  neu£n  Reichsmünz-  und 
Probierordnungen  von  1551^)  nachgelebt  wird,  also  das  frenibde 
und  geringe  guldine  und  silberine  münzen,  als  welsche  cronen, 
portugalösische  und  andere  ducaten,  desgleichen  die  Schröcken- 
berger  (welche  allain  uf  5  Schilling  oder  7  für  1  fl.  gemünzt,  aber 
ietzo  schier  allenthalben  zu  10  kreizem  ausgegeben  und  genomen 
werden),  dann  auch  die  münzen,  so  im  Niderland  uf  4  stibergroschen 
geschlagen  und  schaaf  genannt,  so  gleichsfalls  umb  10  kreizer 
gangbar  sein,  und  andere  welsche  münzen  aus  frembden  landen 
in  dise  art  des  Schwabenlands  mit  treflfenlichem  nachtail  des  ge- 
mainen manns  überflüssig  gefuert  und  in  höherem  pröss  und  werd 
weder  sie  gemünzt  worden,  vertriben  und  ausgegeben;  dogegen 
aber  die  besserer  minzen  allenthalben  wider  die  beruert  Ordnung 
gesaigert,  geschmöltzt  und  gefahrlicher  weis  ufgewechselt,  verfuei-t, 
in  andere,  schwechere  minzen,  fumemblich  auch  das  rheinisch  gold 


»)   Vgl.  zu  diesem  Kreistag  Druffel  IV,  374  mit  n.  1. 

520.  *)  Seit  längerer  Zeit  war  die  Stadt  Ulm  eifHg  um  Besserung  des 
Münxwesens  im  Beiche  bemüht;  schon  im  Jahr  1543  regt  sie  bei  Ulricli  an, 
diese  Frage  auf  das  Programm  eines  Kreistages  in  Beutlingen  zu  setzen,  und 
zugleich  werden  geheime  Wege  zur  Abstellung  der  Übelstände  angedeutet.  Unter 
ihrem  Einfluss  kam  dann  hier  das  Bedenken  eines  „gar  engen^  Ausschusses 
zu  Stande,  wonach  Ksr.  und  Kg.  betoogen  werden  soUten,  das  aUe  berkwerk  und 
süberkeuf  von  den  sondern  personen  geledigt,  dieselben  auch  wideramb  in  der 
henpter  oder  wo  möglich  in  ain  gmaine,  als  des  hailigen  reichs,  band  gepracht, 
auch  durch  zusamenschiessen  und  furstrecken  ainer  nambhaften,  dapfem  und 
ansehenlichen  summa  gelts  gelöst,  volgends  das  minzen  im  reich  aUenthalben 
bei  den  sondern  stenden  abgestrickt  und  dise  zu  banden  geprachte  und  abgelöste 
Silber  aUein  in  ain  gmaine,  gute  und  bestendige  minz,  so  durch  das  ganz  reich 
ganghaft,  durch  sondere  darzu  verordnete  personen  gepracht  und  sonst  niendert 
hin  verwendet  wurd.  Dies  soü  angesichts  des  allgemeinen  Nutzens  nötigenfalls 
mit  Gewalt  durchgeführt  und  der  Vorschlag  auf  dem  nächsten  Beichstag  hei 
einzelnen  Fürsten  und  Ständen,  die  ihm  vermutlich  gewogen  sind,  angebracht 
werden.  —  Ludwigsburg.    Kreishandlungen  1. 

*)  Vgl,  Neue  Sammlung  der  Reichsabschiede  2,  616  ff. 


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422  1^64.  5Ä?. 

März  3.  in  ander  gold,  verwendt,  zudem  neue  portugalösische  ducaten,  wie 
uns  anlangt,  in  diser  landsart  geminzet  werden  solten;  item  das 
auch  die  mindern  Sorten  under  den  sechskreizern,  obgedacht^r  Ord- 
nung zugegen,  haufenweis  einreissen,  dadurch  die  höheren  münzen 
in  aufsteigen  gebracht;  item  das  die  minzen,  so  in  der  Ordnung: 
nach  verscheinung  ainer  jarsfrist  in  ausgeben  und  einnemen  gar 
verbotten  und  abgethan,  in  vollem  gang  sein;  item  das  die  ge- 
setzten prös  und  Valvation  mancherlai  sorten  thaler,  cronen,  du- 
caten und  anderer  nit  gehalten,  sonderlich  aber  die  portugalösi- 
schen  ducaten,  welche  vermög  der  munzordnung  allain  uf  90  und 
92  kreizer  valviert,  zu  25  bazen  überflüssig  und  in  gemamera 
schleiss  sein ;  item  das  auch  etliche  stend,  so  minzfreihaiteu  haben, 
mder  obberurte  des  reiclis  munzordnung  und  abschid  ir  gerechtig- 
kait  andern  verleihen,  vergönnen  oder  zustöUen,  daher  dann  nit 
geringer  schaden  entsteet  und  die  minzen  dadurch  in  abfall  komen. 
Welches  alles  unsers  underthänigen  vermutens  daraus  erfolgt,  das 
die  probaciontäge,  deren  vermög  der  minzordnung  in  ainem  ieden 
krais  des  heiligen  reichs  durch  die  minzgenossen  alle  jar  zwen 
verordnet  werden  sollten,  nit  gehalten  werden,  auch  die  hievor 
verordneten  wardein  (villeucht  aus  dem,  das  ine  kain  besoldung 
meer  geraicht)  irem  bevelch  nit  mehr  nachsetzen.  Aus  dem  dann 
nit  allain  dem  gemainen  mann  durchaus  im  hailigen  reich,  sonder 
auch  fumemblich  allen  hohen  und  nidern  stenden,  auch  sondern 
Personen,  von  dem  höchsten  bis  zu  dem  wenigsten,  welche  ir  jär- 
lich  geföll  und  einkommen  merernthails  an  bestimpten  und  ver- 
schribnen  renten,  zinsen  und  gulten,  oder  an  zollen,  ungelt  und 
dergleichen  haben,  hochbeschwerlicher  nachtail,  abbruch  und  schmö- 
lerung  augenscheinlich  erfolgt,  und  dagegen  alle  victualien  und 
was,  wolzumelden,  mentschen  und  vich  geniessen  sollen  und  mnessen, 
neben  dem,  so  ain  ieder  sonst  zu  seiner  hof-  und  haushaltung  von 
gewand,  specerei  und  anderer  notdurft  gebraucht,  höchlich  verteurt 
und  in  doppelten  ufschlag  gericht  wurt. 

Ohne  Chr.  vorgreifen  zu  wollen,  wollten  sie  ihn  als  ober- 
sten Kreisfürsten  des  schwäb.  Bezirks  hieran  erinnern,  damit 
er  auf  Mittel  zur  Abstellung  der  Mängel  sinne,  Sie  stellen  ihm 
anheiniy  seine  Gesandten  auf  den  nächsten  hiesigen  Kreistag 
abzufertigen,  dass  sie  zur  Vorbereitung  eines  künftigen  Reichs- 
oder  Kreistags  den  Ständen  des  schwäb.  Kreises  deswegen  ein 
Anbringen  thun.  —  1554  März  3. 

Ludwigsburg.    Kreishandlungen  3.     Or,  präs,  Märg  5. 


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621.  1664.  433 

S21.  Instruktion  Ohrs,  für  Eberhard  von  Karpfen  und  Märe , 
Dr.  Hieronymus  Gerhard  zu  dem  schwäb.  Kreistag  von  März  11: 

sie  sollen  folgendermassen  proponieren: 

den  Zweck  des  Tages  zeigt  das  Ausschreiben;^)  es  wird 
deshalb  über  folgende  Punkte  zu  beraten  sein: 

1.  ob  auf  angeregte  mandata*)  dem  gemeinen  krais  mit  der 
that  und  hilf  zuzeziehen  thunlich. 

2.  Wenn  dies  für  ratsam  angesehen  wird,  in  welcher 
Stärke  u.  s.  w.  ? 

3.  Wie  ist  die  Kriegsrüstung  zusammenzubringen?  Oder, 
wenn  die  Kreisversammlung  den  Zuzug  für  unnötig  hält,  wie 
könnte  dies  beim  Ksr.  und  beim  K.O.  verantwortet  werden? 
Wäre  nicht  gut  und  ratsam,  sich  mit  anderen  Kreisen  dieser 
Sache  wegen  freundlich  und  vertraulich  zu  besprechen? 

Zugleich  soll  mitgeteilt  u^erden,  dass  inzwischen  von  Markgf, 
Albrecht  an  die  ausschreibenden  Kreisff.  nebst  dem  Kardl.  von 
Augsburg  eine  gedruckte  Protestation  nebst  einer  Missive  ge- 
schickt worden  sei;^)  dies  vor  der  Umfrage  anzuhören,  stelle 
Chr.  zum  Gefällen  der  Versammlung.  Wünscht  sie  es,  soll  es 
vorgelesen  werden. 

Die  Verweisung  an  einen  Ausschuss  sollen  sie  womöglich 
vereiteln,  insonderheit  ee  unser  umbfi^g  gehört  und  darüber  wider- 
umb  von  allen  votiert  worden. 

Gleicher  gestalt  sollen  ouch  unsere  gesanten  als  für  sich  selbs 
ad  partem  vor  der  beratschlagung  oder  proposition  mit  den  marg- 
grafischen, augspurgischen  und  costenzischen  gesanten  disputative 
reden  und  conferieren,  auch  inen  unser  schreiben  ans  cammer- 
gericht*)  vertreulich  eröffnen,  das  dise  Sachen  fumemlich  dem 
schwebischen  krais  hoch  und  wol  seie  zu  erwegen,  in  ansehung 
das  marggraf  Albrecht  ein  vertribner,  verderbter  fürst,  da  nichtz 
zu  eijagen ;  aber  hinwider  wo  s.  1.  ursach  solte  gegeben  werden, 
mochte  s.  1.  an  dem  schwebischen  krais,  der  s.  1.  für  allen  andern 
zum  gelegnesten  were  gesessen,  sich  wol  erholen;  so  betten  s.  1. 
ein  solchen  anhang,  der  alweg  genaigter,  ein  land  zu  verderben, 
dann  aufzubringen,  und  were  dennocht  der  schwebisch  krais  von 


521.  *)  nr.  492  n,  1. 
*)  nr.  485  n.  1. 
•)  nr.  487, 
♦)  nr.  506. 


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424  1B54.  52h 

Märt  3.  Gottes  gnaden  noch  bisher  seiner  tatlichen  handlungen  zum  merer- 
theil  überhebt  gewesen.  Item  die  kei.  mt.  hette  sich  ercleit,  das 
on  ir  mt.  vorwissen  die  acht  solt  erlangt  sein  worden. 

Sind  dann  in  der  Versammlung  die  Vota  zum  erstenmal 
gehört  und  die  Mehrheit  will  Zu^zug,^)  sollen  sie  als  ihr  Votum 
folgendes  vorbringen: 

Chrs.  bisherigen  Eifer  zur  Beilegung  der  Sache  kennt  die 
Versammlung.  Sein  Schreiben  an  das  K,G.  soll  ihr  unverhal- 
ten  bleiben.  [Nach  dessen  Verlesung:]  dies  zeigt  Chrs.  Bedenkend- 
er hofft,  die  Versammlung  werde  ihm  seine  Absonderung  nicht 
übelnehmen.  Sonst  ist  er  für  Kreis  und  Vaterland  zu  allem 
bereit.  Bei  weiterem  Nachdenken  findet  er,  dass  namentlich 
der  Schwab.  Kreis  sich  vor  Gefahr  und  Weiterung  zu  hüten 
hat.  Bamberg  und  Würzburg  samt  Anhang  sind  stark  genug, 
beim  Markgfen.  ist  nichts  zu  holen;  der  Ksr.  selbst  sagt  in 
den  verlesenen  Schriften,  die  Acht  sei  ohne  sein  Wissen  er- 
gangen; es  müsste  dem  Markgfen.  leicht  sein,  Aufhebung  der 
Acht  zu  erlangen;  da  es  nicht  geschieht,  ist  um  so  mehr  auf- 
zusehen,  dass  nicht  ein  Dritter  in  die  Sache  komme;  auch  haben 
die  Mandate  keine  andere  Pön  als  die  kais.  Konfirmationen 
der  markgfi.  Verträge,  nämlich  die  kais.  Ungnade.  Vielleicht 
toäre  es  das  beste,  dies  alles  an  den  Ksr.  zu  schreiben,  seine 
Resolution  zu  begehren  oder  ihn  um  gnädigstes  Einsehen  zu 
bitten,  damit  die  Waffen  niedergelegt  oder  die  Sachen  auf  die 
bevorstehende  Reichsversammlung  verschoben  werden.  —  Dabei 
sollen  die  Gesandten  es  bleiben  lassen. 

Und  so  die  sachen  uf  ein  oder  andern  obgemelten  weg  weiten 
geraten,  dardurch  der  zuzug,  hilf  oder  kriegsriistung  ingestellt 
und  ufzogen  möcht  werden,  sollen  unsere  gesanten  in  ierem  ferrern 
votiem  in  allweg  dahin  auch  schliessen  und  mit  besten  fuegen  die 
Sachen  befui-dem  helfen. 

Im  fall  aber  durch  das  nier  beschlossen  wurde,  das  der  zu- 
zug oder  hilf  inzustellen  oder  abzuschlagen,  alsdann  sollen  unsere 
gesanten  abermals  unsere  sondere  Ursachen  und  entschuldigimg 
verlesen,  darbei  auch  die  gemeinen  bedenken  erzelen  und  sich  mit 
irem  votiem  mit  gemeinem  beschlus  vergleichen,  aber  entlich  da- 
hin schliessen,  auf  disen  fall  hoch  von  nöten  sein  welle,  mit  allem 
getreuem  fleis  und  ernst  zu  erwegen,  wie  solchs  mit  besten  fuegen 


*)  Diese  Befürchtung  war  nach  dem  FrotokoU  des  Kreistags  gans  grundlos. 


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öJ^l.  1554.  425 

und  statten  bei  der  kei.  mt.  und  derselbigeu  cammergericht,  auch  Märe  3, 
sonst    meniglichem    zu    beschonen,    abzutragen    und    zu    verant- 
worten. 

Darüber  dann  abermals  umbgefragt  und  wa  auf  obgenielten 
ein  oder  den  andern  weg  die  sachen  in  ein  aufzug  wolten  gerathen, 
sollen  unsere  gesanten  darauf  femer  vermelden  und  anregen,  das 
in  diser  tractation  und  ganzen  handlung  nicht  dahin  allein  zu 
sehen  und  zu  trachten  sein  welle,  wie  die  vorsteende  gefar  dis- 
mals  wa  nicht  gar  abzuschaffen,  doch  etwas  aufzuhalten,  sonder 
dieweil  die  leuf  und  praticka  im  reich  teutscher  nation  (wie  leider 
vor  äugen)  dennassen  geschwind,  unbestendig,  gefarlich  und  seltzam, 
als  die  bei  menschengedenkens  und  vilen  jam  erhört  mögen  werden, 
were  hoch  von  nöten,  nuz  und  gut,  das  sich  diser  kreis  under  im 
selber,  desgleichen  auch  volgentz  gegen  andern  kreisen  etwas  in 
bessere  verstentnus,  vertrauen  und  richtigkeit  gegen  einander  zu 
statlicher  erhaltung  fridens  ujid  einigkeit  begeben,  also,  wa  sie 
under  einander  dem  gemeinen  hochverpenten  landfriden  zuwider 
in  gegenwiirtigen  obligenden  oder  auch  andern  künftigen  feilen 
mit  der  that  und  horeskraft  beschwert,  vergwaltigt  oder  angriffen 
sollen  werden,  was  sich  dises  krais  gemeine  glider  under  inen 
selbst  gegen  einander  mit  hilf  und  beistand  erzeigen  und  halten 
wollen.  Darzu  wir  dann  für  unser  person  gemeinen  kreisstenden 
und  derselben  glidem  zu  sonderer  freundschaft,  gnaden  und  nach- 
perlichen  willen  geneigt,  und  wiewol  wir  bei  uns  leichtlich  künden 
erachten,  das  villeicht  ein  solche  beratschlagung  dismals  entlich 
und  stattlich  nicht  ins  werk  gericht  möcht  werden,  so  hetten  wir 
sie  doch  hiemit  der  vorsteenden  gefar  gnediger  und  nachperlicher 
meinung  erinnern  wellen. 

Und  wa  sich  diser  krais  under  im  selbs  in  ein  solch  gut- 
herzigs,  bestendigs,  warhafts  und  aufrechtz  vertrauen  begebe,  auch 
im  fall  einich  glid  in  dem  schwabischen  krais  von  einem  andern 
mit  der  that  oder  horeskraft  über  rechtzerbieten  und  den  land- 
friden angriffen  oder  vergwaltigt  wurde,  das  der  von  den  andern 
getreue,  furderliche  hilf,  beistand  und  rettung  sich  zu  getrösten 
und  zu  gewarten  hette,  die  auch  mit  der  that  einander  getreulicli 
erzeigten  und  bewisen,  auch  keiner  sich  von  dem  andern  abson- 
dern, ausziehen  oder  ad  partem  vergleichen,  und  das  auch  daneben 
bei  den  andern  genachberten,  als  Baiem,  Franken  und  dem  rei- 
nischen  krais,  angesucht  wurde,  sich  in  gleiche  verstentnus  under 
inen  selber  und  auch  mit  disem  kreis  zu  begeben,  damit  also  diirch- 


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426  16&4*  ^^• 

März  3.  aus  mit  Gottes  gfnad  dester  mer  frid,  rhue  und  einigkeit  zu  ver- 
hoflfen  sein  möcht. 

Und  mochte  zu  einem  solchen  notwendigen,  gemeinem,  nutzem 
werk  villeicht  auf  ferner  der  versammelten  stend  nachdenken  nit 
ein  unratsamer  weg  und  mittel  sein,  das,  wa  sich  die  krais  ge- 
horter gestalt  under  inen  selber  in  ein  solch  vertreuliche  ver- 
gleichung  und  verstendnus  wurden  begeben,  auch  gegen  einander 
mit  sonderer  peen  und  strafen  verpinden,  das  keiner  den  andern, 
so  über  den  landfriden  mit  der  that  oder  horeskraft  angriffen  wurde, 
in  keinerlei  weis  noch  weg  verlassen  oder*sich  von  ime  abziehen 
weite,  das  sich  darauf  auch  die  kreisglider  under  einander  selbs 
irer  benantlichen  hilf  zu  ross  und  fues,  auch  des  geschutz  halber 
verglichen,  auch  volgenz  mit  den  andern  obgemelten  kreisen  ge- 
treulich veraint  hetten,  wie  und  mit  was  hilf  ein  ieder  kreis  dem 
andern  in  furfallenden  landfridbruchigen  und  thätlichen  beschw^er- 
den  und  hörzugen  erscheinen  wolte. 

Und  damit  solche  fursehung  oder  beratschlagung  dest  forder- 
licher zu  Verfassung  und  zu  werk  gebracht,  auch  dardurch  gemeine 
kraisstend  sambt  und  sonders  vor  besorgten  Überzug,  beschwer 
und  verderbnus  mit  gnaden  des  allmechtigen  verhuet  möchte  wer- 
den, solte  ganz  ftirstendig  und  in  allweg  nutzlich  sein,  das  ieden 
stand  unsers  krais  gleich  alsbald  sein  gebür  und  anzal  kriegsfolck 
zu  ross  und  fus  sambt  dem  geschutz,  auch  obersten  haubt-  und 
bevelchsleuten  bestimbt  und  auferlegt,  darbei  sonderlich  verab- 
schidet  würde,  was  iedes  Stands  gebtirend  anzal  zu  ross  und  fus 
an  monatlichem  gelt  sich  erlaufen  solt,  dasselbig  an  ein  benant 
malstatt  hinder  einen  stand  in  etlich  tagen  oder  eines  monatz  frist 
nach  gemachten  beschluss  zu  erlegen,  und  man  sich  also  zu  disem 
notwendigen  fall  zu  entschüttung  gewalts  und  Überzugs  mit  gelt, 
kriegsfolck  und  geschutz  bei  guter  und  rechter  zeit  gefest  gemacht 
oder  versehen,  auch  volgenz  dasselbig  mit  und  gegen  den  andern 
obvermelten  dreien  kraisen  gehandlet  und  wie  oblaut  mit  inen  ver- 
glichen hetten. 

Hierüber  sollen  die  Gesandten  umfragen.  Wenn  einige, 
die  persönlich  zugegen  sind,  sich  ein  solches  Verständnis  ge- 
fallen lassen  und  weiter  davon  reden  wollen,  sollen  die  (Ge- 
sandten dies,  doch  auf  Hintersichbringen,  thun,  und  wenn  etwcis 
Fruchtbares  zu  hoffen  ist,  sich  Über  einen  weiteren  Tag  mit 
ihnen  vergleichen;  die  anderen  sollen  dies  dann  ihren  Herren 


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521.  1554.  427 

berichten  und  auf  dem  verglicheneu  Tag  ivieder  erscheinen,  —  Märe  3, 
Stuttgart,  1554  März  3, 

Verzaichnus,  warauf  die  sacheu  auf  den  künftigen  oder  (März  ii) 
fursteenden  kraistagen  zu  befttrdern.^) 

Erstlichs,  dieweil  es  in  vil  weg  bedenklich,  das  sich  einer 
oder  etlich  krais  abgesondert  von  den  andern  krais,  und  ausser- 
halb zethun  gemeiner  »>  stend  des  reichs,  auch  der  kei.  mt.,  der 
execution  auf  ergangne  achterclerung  und  gevolgten  denunciatorialen 
underziehen  solten,  und  aber  nicht  destweniger  ausser  den  kriegs- 
ubungen,  darin  die  stend  der  frankischen  verein  gegen  marggraf 
Albrechten  steen,  da  dieselbigen  also  iren  furgang  hetten  und  nit 
abgeschafft  wurden,  andern  mer  stenden  noch  weiters  beschwerlich 
erstön  mochte,  so  solte  es  dannocht  ratsam,  nutzlich  und  gut  sein, 
das  die  krais,  zu  diser  execution  erkannt,  wo  sich  nit  alle  ein- 
lassen wolten,  gleichwol  dieienigen,*»>  so  den  Sachen  zum  nechsten 
gesessen,  sich  in  gemeinen  verstand  begeben  hetten,  dergestalt, 
wa  einer  oder  mer  stand  under  inen  wolte  von  eim  oder  dem  an- 
dern vemachteilt,  übereilt  oder  zu  schaden  gebracht  werden,  das 
einer  dem  andern  sein  hilf  laisten  und  beistand  erzeigten. 

Solchs  möcht  auf  tregliche,  leidenliche  weg  one  sondere  uber- 
lestige  beschwerden  furzunemen  sein,  dermassen  das  die  kreis,  so 
sich  in  ein  solche  freuntliche,  nachberliche  verstentnus  zusammen- 
theten  (als  da  ungeverlich  der  reinisch,  baierisch  und  der  chur- 
fursten  am  Rhein  krais  anfencklichs  sein  möchten)  ire  hilf  und 
rettung,  so  sie  einander  thon  wollten,  auf  ein  halben  oder  ganzen 
römerzug  vermög  reichsanschlag  anstellen. 

Am  andern,  das  die  krais,  so  zu  diser  execution  erkennt  — 
nachdem  sich  dero  etlich  mit  einander,  wie  obgemelt,  da  sie  iemand 
anfechten  wolt  einander  beistand  zu  thun,  verglichen  —  furter 
die  andern  krais  und  stend  des  reichs  auch  zu  sich  gezogen  und 


a)  Or.:  gemeine. 

b)  Or.:  denienigen. 

•)  BrucIvscUy  März  11  übersendet  Chr,  an  seine  Räte  in  Ulm  das  [obige] 
schriftliche  Bedenken  und  befiehUy  ir  weUend,  als  für  euch  selbs  und  onevermert, 
Inhalt  desflelbigen,  sonderUch  des  angehenkten  beschluss,  euer  gatansehen  und 
bedenken  anzeigen,  auch  darin  yermelter  gestalt  direction  zu  thon.  —  Ebd.  Or, 
tiut  8  cito;  präs.  März  14,  Das  Bedenken  wird  dann  mit  der  Instruktion  ver- 
einigt. —  Die  Verwandtschaft  dieses  Bedenkens  mit  dem  Schreiben,  das  der 
Heidelb,  Verein  von  BnicJisdl  aus  an  den  Ksi'.  richtete  (nr.  530),  ist  nicht  zu 
verkennen. 


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428  1654.  521. 

März  3.  sie  in  dise  gemeine  rettung  des  Vaterlands,  schütz  und  schinn  der 
underthonen  und  irer  selbst  sich  auch  zu  begeben  bewegt  betten, 
dardurch  allem  entstandnen  unrath,  inlendischen  und  frembden 
gewalt  desto  stattlicher  und  mit  weniger  eines  ieden  beschwerden 
in  eim  solchen  gemeinen  werk  zu  steum,  und  were  darauf  laufend 
uncost  auf  disen  fall  ein  ieden  nach  seim  gebärenden  anthail  desto 
leichter  und  beharrlicher  zu  tragen  und  zu  laisten,  zudem  ein 
solchs,  gemeine  Sicherheit  zu  erlangen  und  zu  erhalten,  vil  mer 
furträglicher  als  da  sich  etlich  wenig  stend  allein  ains  solchen 
grossen  thons  underzugen,  welches  doch  inen  zu  erschwingen  un- 
muglich,  on  das  inen  hierdurch  wol  grosser  gefar  dann  iezmals 
vor  äugen,  entsteen  möcht. 

Am  dritten,  so  etlich  krais,  wie  angeregt,  under  inen  wes 
furzenemen  verglichen  weren,  hetten  sie  uf  die  ausgangne  acht- 
erclerung  und  denunciation  der  execution  an  gebürlich  ort,  was 
sie  zu  thun  gemeint,  zu  gelangen,  und  nachdem  die  zeit  und  leuf 
so  geschwind,  das  wol  zu  befam,  es  möcht  sich  ein  unversehner 
gewalt  ereugen,  der  auch  gemeinen  stenden  wol  zu  schaffen  geben 
künt,  so  solt  die  kei.  mt.  durch  sie  die  krais  oder  stend  sament- 
lich  ersucht  werden,  das  ir  mt.  als  das  oberhaubt  sich  der  sachen 
auch  underfangen  und  den  stenden  in  dem  und  anderm  behilflich 
und  beistendig  sein  wolt. 

Am  vierten,  wann  man  also  gevast  und  zu  allen  theiln  ver- 
glichen und  dann  alle  fursteende  gefarlicheit  aus  den  kriegsubungen, 
zwischen  den  stenden  der  frankischen  verein  und  iren  gegentheiln 
sich  erhalten,  herfliessen,  so  sollten  dise  strittige  parteien  mit  der 
guete  dahin  zu  weisen  und  anzehalten  sein,  das  sie  gegen  einan- 
der die  thatliche  handlungen  und  kriegsrustungeu  abschaflFten,  die 
Sachen  von  banden  geben,  der  kei.  mt.  und  den  stenden  mechtig- 
lich  heimstelten  und  damit  ir  mt.  und  irer  erkanntnus  gewertip: 
und  ftirter  zu  ruw  weren.  Da  aber  ein  theil  solchs  nit  thon  ein- 
geen,  sonder  vilmer  ob  seim  gewaltthätigen  fursatz  beharren  würde, 
alsdann  solten  die  kei.  mt.  und  andere  stend  und  krais  dem  gegen- 
teil,  so  sich  willfarig  erzeigte,  ein  beifall  thon  und  den  andern 
mit  gewalt  von  seinem  unzimlichen  fumemen  abhalten. 

Am  fünften,  wann  nur  durch  die  abgesonderten  kraistägdie 
gemein  vergleichung  nit  ze  treffen,  sonder  auf  disen  fall  die  not- 
turft  erfordern  will,  das  sich  die  krais  in  ein  gemeine  versamblung- 
zusamenthuen  oder  etlich  aus  inen  und  ein  ieden  kreis  zusammen 
ordnen,  damit  dann  solche  gemeine  beratschlagung  und  vergleichung 


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521.  15W.  429 

(als  die  verlengten  verzug  nit  erleiden  mögen)  onverhinderlich  be-  Märe  3, 
fürdert,  so  solt  ein  ieder  krais  in  diser  execution  begriffen,  was 
in  demselbigen  beratschlagt  und  verglichen,  gleich  alsbald  den  an- 
dern in  dise  execution  zugeordneten  kreisen  vertreulich  und  sovil 
müglich  in  geheim  zu  halten,  dasselbig  und  furter  ie  einer  dem 
andern  sein  bedenken  zu  erkennen  geben,  darauf  sie  sich  vor  [!]  zu 
gemeiner  beratschlagung  einer  gemeinen  beikunft  under  inen  auch 
unverlengt  in  schriften  zu  entschliessen,  daselbst  die  Sachen  sa- 
mentlich  uf  obgesetzte  weg  zu  richten. 

Femers  würdet  auch  bedacht,  der  Sachen  fast  furstendig 
und  gut  sein,  das  bei  den  mandierten  kraisen  beratschlagt  und 
dahin  dirigiert  werde,  nemlich  dieweil  one  das  die  kreis  und  der- 
selben underthonen  bei  disen  schweren  und  theum  jam  eröst  und 
mit  keinem  Vorrat  versehen,  das  derhalb,  auch  aus  ob-  und  andern 
vor  in  ieder  beratschlagung  vermelten  Ursachen,  die  kei.  mt.  under- 
thenigist  zu  bitten  sein  solt,  gemeinem  wesen  zu  gutem  und  zu 
verhuetung  weiter  unrats  aus  kaiserlichem  ambt  die  am  cammer- 
gericht  ergangne  acht  und  executorial  (inmassen  hievor  in  andern 
dergleichen  feilen,  als  mit  herzog  Magnussen  von  Saxsen,  Christoffen 
von  Landenberg,  Claus  von  Rottdorf,  N.  bischoffen,  Christoffen  von 
Venningen  und  andern  mer  von  ir  mt.  auch  beschehen)  bis  nach 
schieristkunftigen  reichstag  zu  suspendieren  und  darbei  beiden 
kriegsparteien  zu  befelhen  und  aufzulegen,  mit  irer  kriegsubung 
und  thätlicher  handlung  baiderseit  hiezwischen  in  allweg  still  und 
zu  ruwen  zu  sein,  und  das  in  der  haubtsach  baid  kriegsstrittige 
Parteien  hinder  ir  kei.  mt.,  chur-,  fursten  und  stend  des  reichs 
sambt  oder  sonders  zu  guetlicher  vergleichung  oder  entlichen  ent- 
scheid furkommen  und  hindersetzen  solten. 

Was  dann  also  auf  den  ein  oder  andern  weg  in  iedes  krais 
Versammlung  hierin  entschlossen,  das  dasselbig  an  den  nechstge- 
sessen  andern,  als  vom  schwebischen  an  den  reinischen  und  baie- 
rischen,  von  dannen  an  die  saxsischen  krais  und  so  fort,  furnemb- 
lich  aber  den  mandierten,  schriftlich  gebracht  und  sie  ersucht 
würden,  in  solchem  sich  zu  vergleichen  und  uf  letzt  angeregten 
und  dergleichen  mittel  oder  weg  an  die  kei.  mt.  zugleich  under- 
thenigist  zu  schreiben  und  zu  bitten. 

Es  solte  auch  notwendig  und  furdersam  sein,  das  bei  iedem 
krais  etlich  ersucht  wurden,  die  in  namen  und  an  statt  des  krais 
volmacht  betten,  dise  handlung  gehorter  massen  zu  verrichten, 
und  sonderlich  da  ein  gemeine  zusamenkunft  der  mandierien  und 


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4a0  160^  Ä2/.— to. 

März  3.  anderer  krais  entschlossen  werden  solt,  bei  denselbigen  zu  er- 
scheinen, femer  zu  ratschlagen  und  zu  schliessen,  was  die  notturft 
erfordert  und  gemeinem  friden,  auch  den  kraisstenden  zum  besten 
kommen  möcht;  und  das  hierauf  alsobald  in  den  versamelten  und 
sonderlich  dem  schwebischen  krais  etlich  benent  und  deputiert 
würden,  zu  den  vier  churfursten  am  Rhein  und  der  rheinischen 
schierstktinftigen  kraisversamlung  zu  vorreiten,  die  sach  anzu- 
bringen und  mit  inen  zu  vergleichen  und  das  von  dannen  fortan 
dise  vergleichung  und  beschlus  an  alle  ander  des  reichs  krais  ge- 
bracht und  ein  einhellige  vergleichung  gesucht  würde.') 

Ludwigsburg.    Kreishandlungen  3,     Or, 

März  5,  522.  Kf.  Joachim  und  Markgf,  Hans  von  Brandenburg 

an  Chr.: 

Fortsetzung  der  Rothenburger  Verhandlung. 

Markgf.  Albrecht  kam  jetzt  zu  ihnen  und  bat  um  Rat  und 
Hilfe.^)  Zur  Beilegung  des  Kriegs  geneigt,  finden  sie,  das  in 
der  handlung  zu  Rottenburg  die  mittel  und  wege  vorgewesen, 
auch  volgenz  von  der  ro.  kai.  mai.  unserm  vetter  das  vorgeschlagen 


^)  Auf  dem  Ulmer  Kreistag  hatte  niemand  zur  Exekution  der  Acht  irgend- 
weicht Lust  gezeigt,  vielmehr  war  nur  ein  recht  gewundenes  und  nichtssagendes 
Schreiben  an  den  Ksr.  beschlossen  worden.  Diesen  Beschluss  liess  man  jedoch 
auf  Grund  eines  Vortrags  der  Wirtbger.,  wich  Eintreffen  obiger  Nachinstruk- 
Hon,  wieder  fallen,  und  fertigte  statt  dessen  eine  Gesandtschaft  an  du  vier  Kf. 
und  die  [ober-]  rhein.  Kreisversammlung  ab,  mit  der  Instruktion,  alles  beraten 
zu  helfen,  was  nicht  allein  für  den  jetzigen,  sondern  auch  für  alle  zukünftigen 
FäUe  zu  einem  Einvernehmen  zwischen  dem  hfl.,  schwab.  und  rJiein.,  womöglieh 
auch  bayr.  Kreis  fährt.  —  Am  18.  März  in  Bruchsal  eingetroffen,  trafen  die 
Gesandten  nur  noch  den  Erzb.  von  Mainz  persönlich,  von  Pfalz  und  Trier 
Räte;  von  allen  wurden  sie  an  den  auf  April  2  nach  Worms  ausgeschriehenen 
Tag,  neben  dem  zugleich  auch  ein  [ober-]  rhein.  Kreistag  stattfinden  sollte^  ge- 
wiesen. —  Am  3.  April  in  Worms  eingetroffen,  konnten  sie  ihre  Werbung  tcegen 
des  Ausbleibens  der  Trierer  auch  hier  nicht  vorbringen,  übergaben  aber  den 
Gesandten  von  Mainz,  Köln  und  Pfalz  Abschr.  ihrer  Instruktion,  die  auf  Hinter- 
»ichbringen  angenommen  wurde.  —  Der  erwartete  gleichzeitige  [ober-]  rhein, 
Kreistag  fand  nicht  statt.  —  Mainz,  Apnl  12  teilt  dann  Erzb.  S^>astian  an 
Chr.  mit,  der  neue,  von  den  Gesandten  des  schwäb.  Kreises  gewünschte  k/L 
Kreistag  sei  auf  7.  Mai  nach  Bacharach  angesetzt.  —  Or.  präs.  Göppingen. 
April  16.  Sofort  schickt  Chr.  dies  an  E.  v.  Karpfen  und  Ber  nach  Ulm.  — 
Ebd.  Or. 

522.  ')  Über  die  Bemühungen  des  Markgfen.  Albrecht  bei  semen  Ver- 
wandten vgl   Voigt  2, 177 ff.;  Druffel  IV  S.  4()1  n.  1. 


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63^.—6ä3.  1664.  431 

wurden,  das  zu  solcher  gutlicher  hinlegung  und  vergleichung  nicht  Mars  & 
muchte  undinstlich  sein.  Sie  rieten  ihm  deshalb,  des  Ksrs.  Efr- 
bieten  und  der  Unterhändler  Wohlmeinung  nicht  auszuschlagen 
und  brachten  ihn  schliesslich  dazu,  das  s.  1.  sich  uns  als  irem 
freunde  vertrauet  und  ire  Sachen  zu  uns  gestalt.  Sie  beschlossen 
darauf y  dass  der  Kf,  seinen  Sohn  Johann  Georg  nach  Rothen- 
burg schicken,  Markgf.  Johann  sich  selbst  dahin  begeben  und 
dass  sie  neben  den  Räten  die  Unterhandlung  fortsetzen  und 
zu  gutem  Ende  befördern  wollen.  Sie  teilten  dies  durch  den 
Briefszeiger  auch  an  die  Räte  in  Rothenburg  mit,  mit  der  Bitte, 
die  Ankunft  Johann  Georgs  und  Johanns  auf  Osterabend  in 
Rothenburg  zu  erwarten.  Da  sie  aber  nicht  sicher  sind,  ob 
dieselben  noch  beisammen  sind,  teilen  sie  ihren  Entschluss  zu- 
gleich an  Chr.  als  den  Bundeshauptmann  mit  und  bitten,  falls 
die  Räte  schon  auseinandergegangen  sind,  die  Unterhändler 
zu  ersuchen,  auf  Osterabend  auch  persönlich  nctch  Rothenburg 
zu  kommen  oder  doch  ansehnliche  Räte  dahin  zu  schicken; 
auch  Chr.  möge  den  Tag  persönlich  besuchen.  Auch  dem  röm. 
Kg.,  den  Bb.  und  andern  ihrefii  Verw.  haben  sie  den  Tag  zuge- 
schrieben. —  Köln  a.  d.  Spree,  1554  (montags  nach  letare)  März  5. 
Ced.:  Markgf.  Johann  schiebt  den  Termin  seiner  Ankunft 
auf  März  28  (nutwoch  in  heiligen  osterfeiertagen)  hinaus.^ 

St.  Heiddb.  Verein  B.  9.  Beifaaz.  16.     (>r.  präs.  Stuttgart,  Märg  19. 

523.  Hz.  Albrecht  an  Chr.:  Märze. 

Mappe  des  FürHerUums  Wirthg. 

Chr.  hat  ihm,  als  er  bei  ihm  in  Heidelberg  war,  eine  Be- 
schreibung und  Mappe  seines  Fürstentums,  von  Hand  gemacht, 
gezeigt.  Wünscht  sein  Land  auch  in  dieser  Weise  particulariter 
von  Hand  malen,  daraus  dann  eine  gemeine  Beschreibung  ziehen 
und  dies  neben  des  Aventinus  Chronik  oder  für  sich  allein 
drucken  zu  lassen.  Hat  deshalb  mit  seinem  Mathematiker  zu 
Ingolstadt,  Phüipp  Appian,  Petrus  Appians  Sohn,  gesprochen, 
sich  der  Arbeit  zu  unterziehen,  und  bittet  nun  Chr.,  diesen  seine 
mappa  einsehen  zu  lassen.^)  —  Schloss  Orünwald,  1554  März  6\*) 

St.  Bayern  t^b  1,80.     Or. 


*)  Vgl,  dae  entsprechende  Schreiben  an  Kg,  Ferdinand  vom  gleichen  Tag, 
bei  HorÜeder  1282  f. 

523.  *)  Näheres  über  diese   älteste  wirtbg,  Landkarte  weiss  ich  nicht; 


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432  1664.  6iU.--m, 

Märe  9.  524.  Chr.  an  v.  Gültlingen,  v.  Massenbach,  Fessler  und 

Knoder: 

Zusammenschickung  der  Theologen.     Verehrung  in  die  kais.  KansUi. 

erhielt  ihr  Bedenken,  die  Zusammenschickung  der  Theologen 
betr.^)  Da  der  Passauer  Vertrag  zulässt,  zu  beraten,  une  dem 
Zunespalt  der  Religion  abgeholfen  xoerden  könnte,  sollen  sie  das 
Ausschreiben  sogleich  laut  Chrs.  eigh.  beiliegenden  Dekrets  ab- 
fassen und  ihm  zuschicken. 

Lässt  sich  gefallen,  dass  zu  den  hievor  dem  Obernburger 
verehrten  100  Dukaten  weitere  500  fl.  in  Gold  in  die  kais, 
Kaiizlei  verehrt  werden.^)  —  Bruchsal,  1554  März  9. 

Ced.:  Ir  habt  euch  auch  wol  zu  erinnern,  wo  die  augspnr- 
gischen  confessionverwandten  zur  zeit,  als  das  laidig  Interim  ge- 
schmidet  worden,  sich  zuvor  zesamen  gethon  und  ainhelliglich  mit 
ainander  verglichen  hetten,  es  were  darzu  nit  komen. 

St.  Religionssachen  10  c.     Konz.:  Ced.  bei  T^ol/,  Augsb.  Religifmsfr. 
S.  29  n. 


März  11.  52 S.  Markgfin.  Sabine  an  Chr.: 

ihr  und  der  andern  Herrschaft  geht  es  gut;  wünscht  einen  für 
sie  geeigneten  Zelter.  —  Köln  a.  d.  Spree,  1554  (sontags  judica) 
März  11.") 

St.  Brandenburg  2  d.     Or.  j^räs.  Schorndorf,  April  27. 


auch  Regelmann  (Würti.  Jahrb.  1893)  scheint  sie  nicht  zu  kennen,  da  er  sagif 
die  aüerälteste  Landkarte  Wirtbgs.  sei  erst  lü59  in  THibingen  erschienen 
(S.  20). 

*)  Göppingen,  April  2  antwortet  Chr.,  er  habe  Appian  die  Beschreibung 
und  Mappe  besichtigen  lassen,  obwohl  sie  nur  eine  Abkonterfeiung  und  nidU 
nach  gosmographischer  art  und  weis  gemacht  sei.  —  Ebd.  Konz.  —  April  2 
schickt  Hz.  Alhreclvt  an  Chr.  einige  IVuchtbäundein,  wie  er  sie  jetzt  hat:  Oliven-, 
DatteU  und  Lorbeerbäume  habe  er  nicht,  nur  ein  Adamsbäumlein,  das  aber 
vom  Reif  verderbt  sei.  —  Ebd.  Or.  präs.  Göppingen,  Aprü  7. 

524.  »)  nr.  616  n.  1. 

*)  Die  kais.  Sekretäre  Wolf  Hallet'  und  Paul  Pfinzing  hatten  durch  Lix. 
Eisslinger  für  sich  und  zwei  Kanzleiverwandte  um  eine  Verehrung  fUr  ihre 
viele  Mühe  und  Arbeit  in  Chrs.  Sache  mit  dem  Kg.  gebeten.  —  St.  Chr.  L  9, 167. 
Or.     Vgl.  Stalin  4  S.  539  n.  3:  nr.  564. 

525.  *)  April  28  antwortet  Chr.,  er  habe  keinen,  wolle  sich  aber  darnach 
umsehen.  —  Ebd.  Konz. 


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5J26.  1564.  433 

S26.  Chr.  an  Statthalter  und  Räte  in  Stuttgart:  März  13. 

Cht 8.  Entschuldigung  heim  K.G,    Entstehung  der  Exekutionsmandate. 
Schreiben  an  den  Ksr, 

wegefi  der  von  ihm  dem  K.G.  überschickten  Exkusation  *)  sagte 
ihm  der  Erzb.  von  Mainz  im  Vertrauen,  es  hätten  ihm  einige 
K.Gs.'Assessoren,  welche  in  den  letzten  Tagen  hier  waren,  auf 
Befragen  gesagt,  dass  jene  Exkusation  nicht  ^heblich  sei;  auf 
Befragen  hätten  sie  dem  Erzb.  erklärt,  dass  die  von  diesem 
mitgeteilte  Beschädigung  im  letzten  Krieg  zur  Entschuldigung 
relevierlich  wäre. 

Darauf  Hess  er  seinen  Prokurator  Liz.  Breunlin  aus  Speyer 
berufen,  der  der  gegenteiligen  Ansicht  war,  das  unser  in  solcher 
excusationi  angezogen  gegen  beiden  kriegsfttrsten  beschehen  ver- 
sprach relevans,  aber  der  vermelt  punct  des  unvermugens  halb 
nit  relevans  seihe.  Weiter  berichtete  er,  die  Bamberger  und 
Würzburger  Prokuratoren  am  K.G.  samt  den  Nürnberger  Ad- 
vokaten  hätten,  gleichwol  wider  sein  als  nümbergischen  procura- 
tors  gut  ansehen,  um  mandata  cum  clara  comminationis  [!]  banni 
suplicirt  und  angerufen,  es  seien  ihnen  aber  nur  mandata  auf 
otlich  mark  golds  cum  clausula  justiflcatoria  erkannt  worden;  das 
hätten  sie  nicht  annehmen  wollen  und  hätten  um  andere  Acht- 
exekutionsmandate  angerufen;  so  seien  schliesslich  nach  langem 
Bedacht  die  überschickten  Mandate  erkannt  und  fttmemlich  durch 
die  gelertsten  und  erfamen  advocaten  mit  stattlichem  rat  erwegen 
worden,  das  Inhalt  des  reichs  chamergerichts  Ordnung  und  abschid 
die  beisitzer  weiters  nit  zu  erkennen  noch  zu  procediem,  sonder 
inen  die  hand  beschlossen,  also,  wa  die  execution  der  acht  iber 
solch  ausgangen  mandata  nit  ervolgte,  das  solchs  an  die  kais. 
mt.  gelangt  und  von  ir  mt.  weiter  beschaids  und  einsehens  er- 
langt werden  mieste.  Breunlin  wolle,  was  er  weiter  erfahre, 
berichten. 

Dieweil  dann  locus  preventionis  am  kais.  hof  erschiesslich 
und  gut  und  da  auch  Breunlin  rät,  dass  Chr.  seine  Exkusation 
an  den  Ksr.  schicke  und  dadei  zu  merer  ansehens  au^h  sein 
Unvermögen  beifüge,  sollen  sie  das  erwägen,  und  einen  Ent- 
imirf  an  den  Ksr.  mit  Ausführung  von  Chrs.  Schuldenlast,  der 
Kriegskosten  in  den  letzten  zwei  Jahren,  des  kgl.  Vertragsgeldes, 


526.  *)  nr.  505. 
Kmit,  Briefw.  des  Hh.  Chr.    II.  28 


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434  1564.  526.-528. 

März  13.  Schädigung  der  Uiiterthaneti  durch  die  Spanier  und  ähnlichem 
hieher  über  schicken})  —  Bruchsal,  [1554]  März  TS. 

8t.  Kammergerichtssachen  3.     Konz.  von  Ber. 

März  14.  ß27.  Chr.  an  Ksr.  Karl: 

Geleite  zur  Frankfurter  Messe. 

erhielt  ein  Schreiben  vom  Ksr.,  dat.  Brüssel,  März  2,  er  solle 
die  Kaufleute,  wie  von  alters  Herkommen,  zu  und  von  der  Frank- 
furter Messe  geleiten.  Hat  seither  den  oberländ.  Kaufleuten, 
so  von  Augsburg,  Ulm,  Memmingen,  auf  ihr  Ansuchen  stets 
das  Geleite  gewährt,  ausserdem  auf  der  letzten  Herbstmesse  den 
Nürnbergern,  welche  von  alters  her  nicht  die  Strassen  durch 
sein  Land  benützten,  obwohl  sie  in  besonderer  Kriegsrüstung 
standen.  Hat  es  ihnen  nun  für  die  jetzige  Fastenmesse  abge- 
schlagen, weil  für  sein  Land  allerlei  Gefahr  daraus  zu  erwarten 
wäre  und  tveil  die  Nürnberger  beim  Rückweg  andere  Strassen 
benützten.  Das  alte  Herkommen  jedoch  lässt  er  unverändert 
bestehen.^)  —  Stuttgart,  1554  März  14.^) 

Wien.  Württembsrgica  2  E.     Or.  präs.  März  30. 

März  14.  S28.  Chr.  an  Kf.  August  von  Sachsen:^) 

Notwendigheit  einer  Vorbesprechung  in  der  Religionrfrage. 

lüie  der  Kf.  sich  erinnert,  bestimmt  der  Pa^sauer  Vertrag  unt. 
and.,  dass  wegen  Religion,  Frieden  und  Rechts  und  anderer 
Punkte  binnen  V2  Jahrs  ein  Reichstag  gehalten  und  hier  dar- 
über  verhandelt  werden  soll,  auf  tvelchem  Weg,  ob  durch  ein 
General'  oder  Nationalkonzil,  Kolloquium  oder  Reichsversamm- 
lung  dem  Zwiespalt  der  Religion  abgeholfen  werden  soll,  auch 
dass  am  Anfang  des  Reichstags  ein  Ausschu^s  von  einigen 
schiedlichen,  verständigen  Personell  von  beiden  Religionen  in 
gleicher  Anzahl  verordnet  werden  soll,  um  zu  beraten,  wie  am 
füglichsten  zur  Vergleichung  zu  kommen  wäre,  ohne  doch  den 

«)   Vgl  nr.  537. 

527.  *)  Äprü  4  antwortet  der  Ksr.,  er  versehe  sich,  dass  sich  Chr.  gegtn 
Nürnberg  und  andere  nach  aUer  Gebi'thr  haUe.  —  Ebd.  Konz. ;  vgl.  nr.  579. 

*)  Es  ist  selbsive^'ständlich,  dass  dieser  Wechsel  in  der  Behandlung  der 
dem  Marhgfen.  feindlichen  Nürnberger,  den  Chr.  hier  selbst  zugeben  muss,  mit 
dem  Umschtcung  in  der  wirtbg.  Politik  überhaupt  susammenMngt. 

628.  ')  Desgl.  mut.  mut.  an  herzog  Johann  Fridrich  zu  Saxsen,  gewesaien 
ehorfürsten,  marggraf  Hansen  zu  Brandenburg  und  den  landgr.  Philipp  zu  HeBsen ; 
vgl  nr.  516,  524. 


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538.-609.  1554.  435 

Kff.  sonst  des  Ausschusses  loegen  in  ihrer  Hoheit  vorzugreifen.  März  u. 
Nun  ist  vor  guter  Zeit  ein  Reichstag  ausgeschrieben,  auch 
etlichemal^  und  jetzt  uneder  auf  Sonntag  Miserikordias,  pro- 
rogiert  worden.  Dieweil  dann  auf  solchem  reicljstage  sonder  allen 
zweifei  der  religion  halber  allerlei  vorfallen  wird,  so  wäre  zu  ein- 
mundiger  und  beständiger  erhaltung  der  A.  C.  verwandten  stände 
wahrer,  christlicher  religion  unser  gutansehen,  das  solcher  A.  C. 
verwandte  stände,  vornehmlich  aber  E.  1.,  desgleichen  herzog  Hans 
Fridrich  zu  Saxsen  und  marggraf  Hans  zu  Brandenburg,  auch 
herr  Philipp,  landgraf  zu  Hessen,  und  die  Stadt  Strassburg,  unser 
allerseits  geschickte,  schiedliche  und  ftriedliebende  theologos  und 
rate  auf  einen  gelegenen  platz  (als  unsers  erachtens  Weimar  oder 
daselbst  um  ungefährlich  sein  möchte)  fUrderlich  (dann  die  sache 
von  wegen  des  vorstehenden  reichstages  den  Verzug  nicht  erleiden 
mag)  zusammengeschickt  und  inen  mit  ernst  auferlegt  hätten,  alle 
der  religion  halber  hievor  bis  auf  heutigen  tag  verlaufene  hand- 
lungen,  auch  was  dem  allem  nach  auf  solchem  reichstage  zuver- 
sichtlich weiter  vorfallen  mag,  stattlich  und  mit  allem  möglichen 
fleLss  zu  erwägen  und  sich  einer  schiedlichen,  einhelligen  meinung, 
wie  man  doch  mit  gnaden  des  allmächtigen  zu  solcher  langbegerten 
und  höchstnützlichen  vergleichung  der  religion  kommen  und  was 
sonst  die  notdurft  dieses  höchstwichtigsten  grossen  handeis  fördern 
möchte.  Wir  haben  auch  dergleichen  aus  getreuer  wohlmeinung 
vorgemeldten  fürsten  auch  zugeschrieben  und  was  alle  Ee.  11.  hierin 
für  ratsam  und  gut  ansehen,  darin  wollen  wir  uns  mit  denselbigen 
freundlich  vergleichen.  —  Stuttgart,  1554  März  14.^ 

UmveraitiUsbibl  Tübingen,  M.  h.  478.    Abschr.  C.  E. :  gedr.  (mit  Da- 
tum: Mars  19)  bei  Neudecker,  Neue  Beiträge  1,85  f. 

529.  Mainz,   Pfalz,    Wirtbg.,  trier.  und  bayr.   Gesandte  März  u. 
an  Jülich: 

Aufnahme  von  Hessen. 

mahnen,  in  die  Aufnahme  des  Landgfen.  Philipp  in  der  im 


')  Zugleich  schreibt  Chr.  an  von  Gültlingen,  von  Massenbach,  Fessler 
und  Knoder,  er  habe  das  Kons.,  die  Zusammenschickung  der  Theologen  betr., 
ingrossieren  und  fertigen  lassen  und  einen  Boten  damit  abgeschickt;  sie  sollen 
verordnen,  dass,  ihrem  Bedenken  entsprechend,  der  Propst  zu  Stuttgart  deswegen 
vertraulich  an  Dr.  Marbach  in  Strassburg  schreibe.  —  St.  Religionssachen  10  c. 
Konz.  Das  entsprechende  Schreiben  von  Brenz  an  Marbach  bei  Fecht,  Eist, 
eccl.  sec.  XVI.  suppl.  S.  41;  Hartmann  und  Jäger  2  S.  232:  Marbaehs  Ant- 
wort tbd.  S.  233:  Presse!,  Anecdota  S.  375. 


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436  1564.  d29.~Ä30. 

Märe  14.  Abschied  *)  genannten  Weise  unter  veränderter  Obligation  und 
Revers  zu  vnlligen.  —  Bruchsal,'^)  1554  März  14. 

Wien.    Mainzer  Beichstagsakten  26.    Abschr.:  teilweise  gedr.  Xeu» 
decker,  Neue  Beiträge  i,  92  f. 

Mars  16.  SSO.  Mainz,  Pfalz,  Wirtbg.,  trierische  und  bayr.  Räte  an 

Ksr.  Karl:') 

Ihre  eigene  Sorge  für  Buhe  im  Beieh.    Bitte  an  den  Ksr. 

den  Abschluss  eines  Verständnisses  haben  sie  dem  Ksr.  seiner- 
zeit mitgeteilt,^)  die  auch  E.  mt.  auf  solchen  weg  ir  allergnedigst 
haben  gefallen  lassen.  Ebenso  weiss  der  Ksr.  von  der  vergeb- 
lichen Vermittlung  zmschen  den  Bb.  von  Bamberg  und  Würz- 
bürg  und  Markgf.  Albrecht  d.  J.  zu  Heidelberg,  die  sie  zu  der 
Erklärung  veranlasste,  sich  keines  Teils  anzunehmen.  Auch 
an  die  Fruchtlosigkeit  der  Frankfurter  Unterhandlung  brauchen 
sie  nicht  zu  erinnern,  wogegen  sie  die  Rothenburger  Verhand- 
lung mitschicken. 

Und  so  wir  aber  nit  allein  in  derselben  zu  Rotenburg  ge- 
pflognen  underhandlung  zeitlich  vermerkt,  das  sie  zu  abermaln 
ringer  frucht  gedeien  wölln,  sonder  daneben  in  vil  weg  gespürt, 
waz  noch  mer  sorglicher  Weiterungen  und  unrue  im  reich  teutscher 
uation  sich  leichtlich  dahin  anzettlen,  wa  es  mit  gnaden  des  al- 


629.  *)  Stumpf  268  f. 

^)  Ein  ausführliches  ProtokoU  des  Bruchsaler  Tages  vom  Märt  1554 
kenne  ich  nicht;  doch  würde  es  vieUeicht  über  den  wichtigsten  Teil  der  Ver- 
handlungen keine  Auskunft  gehen.  Die  Aufgaben  des  Tages  zeigt  das  Auf- 
schreiben, nr.  601 :  aus  der  Vorgeschichte  (nr.  462,  464,  466,  474,  486  n.  2)  et- 
giebt  sich,  dass  die  Achtexekutionsfrage  im  Vordergrund  stand :  (vgl.  auchhiezu 
Drtiffel  IV,  391).  Die  Gesinnung,  mit  welcher  man  zusammenkam,  zeigt  nr.  5o2 
und  Druffel  IV,  362:  ihr  entsprang  das  Schreiben  an  den  Ksr.,  nr.  530.  — 
Die  bayr.  Instruktion  bei  Druffel  IV,  376;  einzelne  Berichte  hei  Druffel  IV. 
387,  396,  398;  Neudecker,  Neue  Beiträge  S.  68;  die  Beschlüsse  im  Abschied  bei 
Stumpf  S.  367—274,  auch  unten  nr.  632.  —  Persönlich  zugegen  waren  ausser 
Chr.  die  Kff.  von  Mainz  und  Pfalz;  Trier  und  Bayern  hatten  Räte  geschickt. 
Ji'dich  war  nicht  vertreten  (nr.  618) ;  die  Resolution  von  Bayern  und  Jiilich  auf 
den  Abschied  nr.  644  and  666. 

630.  *)  Den  besten  Kommentar  zu  diesem  Schreiben  giebt  die  mehr  als 
deutliche  Antwort  des  Ksrs.,  nr.  664.  Ferdinand  gegenüber  äussert  er :  laqnelle 
[nr.  630]  (k  vous  dire  la  v6rit6)  j'ai  trouv6  estrange,  actendu  que,  comme  vous 
verrez  par  la  copie,  quoiqu^  eile  soit  conceue  avec  mots  modestes,  leur  pr^tension 
se  peult  juger  assez  clörement.    Druffel  IV,  414. 

')  nr.  99. 


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530.  1554.  437 

mechtigen  nit  zeitlich  underbauet,  daraus  ein  noch  merere  zer-  März  w. 
rüttung,  abfall  und  endlichs  verderben  unsers  geliebten  vaterlandtz 
jrewisslich  ervolgen  wurde,  seind  wir  noch  femer  und  abermals 
verursacht  worden,  uns  zum  tail  in  der  personen,  zum  tail  durch 
verordnete  rete  vertreulich  hieher  gen  Pruossel  am  Bruorein  zu- 
samenzu verfliegen,  neben  sonst  andern  unsern  fridlichen  ainigungs- 
saehen  auch  von  disem  hochwichtigen  handel  zu  underreden  und 
zu  rati?chlagen,  wie  mit  E.  kai.  mt.  als  des  obersten  ordenlichen 
hauptz  allergnedigstem  einsehen,  hilf  und  zuthun  disen  schweren 
des  reichs  obligen  nochmaln  möchte  fruchtbarlich  gesteurt,  die 
schädliche  krieg  abgewendet,  der  armen  underthanen  femer  ver- 
derben verbietet  und  also  fi'id  und  me  erhalten  werden,  darzu 
dann  E.  kai.  mt.  allerg*^  genaigt,  wir  oftermaln  vernommen  und 
gespürt  haben,  auch  daran  keinen  zweifei  tragen. 

Und  weil  uns  dann  von  allerhand  gewerben  und  practiken, 
die  ietzo  in  und  ausser  teutscher  nation  vor  äugen  sein  sollen, 
angelangt,  als  fttraemlich  daz  eegemclter  marggraf  Albrecht  zu 
Brandenburg  wider  in  treffenlichem  kriegsbewerb  steen,  hergegen 
Bamberg,  Wtirzburg,  Braunschweig,  Niemberg  und  andere  mit  nit 
geringer  kriegsrüstung  auch  verfasset  sein,  daneben  an  vilen  an- 
dern orten  teutsches  landtz,  sonderlich  in  Nidersachsen,  treffliche 
gewerb,  wie  auch  zum  tail  umb  Augspurg,  nach  kriegsvolk  für- 
laufen,  beraitz  auch  an  etlichen  orten  sich  versamlen  sollen  und 
etwas  rede  erschollen,  als  ob  der  könig  zu  Frankreich  sich  under- 
steen  wollte,  auf  teutsche  land**  musterpletz  zu  richten,  daneben 
bestendiglich  gesagt  will  werden  von  etlichen  heufen  italienisch 
kriegsvolks,  so  derselben  ort  von  neuem  versamlet  und  vermutet, 
das  sie  in  teutsche  nation  gefüert  werden  sollten.  Wiewol  wir 
nun  von  allen  disen  anlangungen  kein  gewissheit  vernemen,  vil 
weniger  wem  eines  oder  daz  ander  zuwider  oder  zu  gutem  ge- 
mainet, wissen,  doch  nit  zweifeln,  E.  kai.  mt.  werden  aller  diser 
gewerb  und  gelegenhaiten  vil  mer  erfarung  haben,  danebens  aber 
wol  betrachten  könden,  waz  sorglicher  gefaar  und  Verderbens  dem 
hai.  reich  und  allen  desselben  stenden,  auch  einem  ieden  besonder- 
lich seinen  landen  und  armen  leuten  zu  beschwerlichstem  under- 
gang  darauf  beruwen  wellte,  wa  es  durch  zeitlich  und  stattlich 
einsehen  nicht  abgewendet  wurde,  aus^>  dem  wir  auch  unver- 
meidenlich  bewegt  werden,  femere  unversehene  uberfal,  unbillicheu 


a)  Folgt  durchHr, :  als  das  Eltasi. 

b) — b)  ZwkUz  auf  dem  Rand  von  der  Sand  de«  pfälz,  Schreibers. 


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438  1554.  530. 

März  16.  gewalt  und  beschwerungen  so  vil  muglicli  von  uns  selbs,  unsern 
landen  und  armen  undertanen  abzuwenden,  ietzt  mit  etlichen  reu- 
tern  und  hackenschützen,  doch  nit  in  grosser  anzal,  in  beraitschaft 
zu  schicken  und  dieselben  auf  die  grenzen  unsrer  lande  zu  legen, 
sie  vor  ietwederseits  andern  kriegsfolk  ein-  oder  überfalle,  wo  die 
understanden  werden  weiten,  bewaren  zu  lassen.^>  Derhalben  ans 
schuldiger  gehorsam  und  damit  E.  kai.  mt.  reputation  sampt  de.s 
hai.  reichs  wolfart  gebürlich  erhalten,  einmal  bestendiger  friden 
und  rhue  widerumb  gepflanzt  werde,  so  setzen  wir,  die  personlicli 
alhie  anwesenden  chur-  und  fiirsten  für  uns  selbst  und  wir,  die 
verordnete  rhet  von  der  abwesenden  unserer  gnedigsten  und  pe- 
digen  herm  chur-  und  fursten  wegen,  in  keinen  zweifel,*"^  E.  kai. 
mt.  werden  auf  die  freuntlich  unser  mit  einander  habende  ver- 
stentnus  ab  disem  unserm  conventu  und  getreuem  bedenken,  so 
E.  kai.  mt.  und  dem  hai.  reich  zu  wolfart,  auch  uns  und  unserii 
landen  und  underthanen  zu  befridung  im  besten  beschehen,  ein 
gnedigst,  guts  gefallens  schöpfen,  und  thun  demnach  E.  keis.  mt. 
wir  ganz  underteniglich  ersuchen,  höchstes  fleis  bittend,  sie  ge- 
ruchen  allergst.  solch  fürderlich  einsehens  und  Verordnung  ze  thuiu 
auf  daz  in  teutscher  nation  alle  kriegstibungen  nochmaln  ein-  und 
abgestellt,  wir  und  ander  stende  und  glider  des  hai.  reichs  sampt 
unsem  allei-seitz  landen  und  underthonen  mit  keinem  teutscben 
oder  auslendigem  kriegsvolk  übei-füert,  femer  beschwert  oder  be- 
trüebt,  sonder  bei  rhuo  und  friden,  also  auch  bei  recht  und  de.s 
hail.  reichs  Ordnungen  gehandhapt,  geschützt  und  beschirmt,  die- 
ienen  auch,  so  zu  oder  gegen  einander  onvertragne  spenn  haben, 
derselbigen  halb,  fiimemlich  die  bischove  und  marggrave  neben'*' 
abschaffung  der  waffen  auf  gietliche  oder  sonst  gebürliche  austrep 
vermocht  und  angewisen  werden,  wie  zu  E.  kai.  mt.  wir  under- 
thenigste,  gute  Zuversicht  tragen,  auch  andere  weg,  dardurch  disen 
beschweruftgen  zu  steuni,  hailsamlich  nit  wol  zu  betrachten  wissen, 
sonderlich  zwischen  eegemelten  kriegsfürsten  keine  verf engliche 
mittel  bisher  erheben  haben  künden.  Daran  thun  E.  kai.  mt.  ein 
cristenlich,  milt,  gut  werk,  und  dem  hai.  reich  besondere  gnad, 
so  one  zweifei  der  almechtig  nit  unbelonet  wirdt  lassen,  das  aucli 
umb  E.  kai.  mt.  wir  und   andere  stende  in  underthenigster  ge- 


c)  Dtr  gan*€  Sats  ist  von  detn  PfiOur  korrigiert.  Für:  „ao  getz%n  wir  in  keinen  Ztetifel,  K.  <^ 
Mt,  lotrdttt  .  .  .  gut«9  Gefallen  »chöpfen"  steht  urnprünglieh :  ^so  bitten  tcir  E.  k,  M.  mtOtrihSnif, 
diesen  Konvent  und  getreues  Bedenken  nicht  mit  Ungnade  noch  Missfalltn  anfzunthmtn," 

d)  neben— waff«n  Zusatz  des  Pfälzers. 


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öSO.—öSl.  1664.  439 

horsame   zu  verdieueu  uns  iederzeit   willig  befleissen   wollen.  —  Märe  16. 
Bruchsal,  1554  März  16. 

SL  Heidelb.   Verein  10  b,  i.®)     Kom, «)  von   wirtbg,  Hand,  mit  pfälz. 
Korrekturen.    Pfalz,  Abschr,  ebd.^ 

531.  Markgf.  Albrecht  an  Chr.:  Märzn. 

Weitere  Vermüüung.    Freilassung  des  Hzs.  von  Aumale. 

Chr.  iinrd  vom  Kfen.  von  Brandenburg  und  dessen  Bruder 
geJiört  haben,^)  dass  Albrecht  ihnen  und  devi  Ksr.  alles  anheim- 
stellte, um  endlich  einmal  aus  dem  Krieg  zu  kommen.  Da  der 
Abschluss  der  Befreiung  seines  gefangenen  Hzs.  bevorsteht  und 
ihm  vorgesehlagen  umrde,  denselben  na^ch  der  Schweiz  zu  bringen, 
möge  Chr.  seinen  Leuteyi  mit  dem  Gefangenen  den  Pass  durch 
sein  Land  gestatteiiy  oder,  tvenn  das  zu  erlangen  wäre,  dem 
Hz.  mit  etwa  6  Pf.  auf  Hohentwiel  geheime  Unterkunft  bis  zum 
Abschluss  der  Erledigung  gewähren;  dieselbe  ist  fast  abge- 
schlossen; ivill  mit  demselben  nicht  über  24  Pf.  schicken,  die 
sich  dnnn  inzioischen  in  der  Schweiz  aufhalten  sollen;  kommt 
es  nicht  zu  stände,  dann  möge  ihn  Chr.  vneder  fieraufigeben 
und  den  Pass  im  Rückweg  vneder  gestatten;  kommt  es  zur  Er- 
ledigung, sollte  er  fA.J  den  Hz.  mit  Mund  und  Hand,  wie  er 
sich  verpflichtet,  ledig  sagen,  weshalb  er  ihn  auch  mit  wenigen 
Kleppern  passieren  zu  lassen  bittet.  Hat  zu  Chr.  das  Vertrauen, 
dass  er  ihn  in  dieser  Not  nicht  verlassen  unrd.  —  1554  März  17.'^) 

St.  Heidelb.   Verein  9  VII.    Eigh.  Or.  präs.  Stuttgart,  März  26. 


e)  Da*  Kon*,  trägt  v<m  Bera  Hand  die  Äufschr. :  coaottpt,  welob«nnaHsen  dor  kais.  mt.  su 
•chreiben  Min  mecbte.  Dann  vom  demtielbeH  mit  anderer  Tinte :  ist  also  aus  Prustel  Terfertigt 
hingesohickt. 

f)  Die»$  trägt  die  Äufeehr.  von  Chr«.  Band:  soll  das  ubertchiokfc  ooncept  TOn  Bottenbarg  dar- 
gegen  uberteben  werden,  tu  vememen,  was  anderung  darinnen  gemacht  ist  worden. 

*)  Diese  Büschel  trägt  die  gleichzeitige  Auf  sehr.:  Etlich  Schriften,  be- 
treffen, als  ob  kai.  mt.  des  Vorhabens  solt  sein,  den  prinzen  aus  Hispanien,  ior 
mt.  son,  zu  kaiser  zu  machen,  darbet  och  ier  mt.  entschuldigxing,  och  deshalb 
hin-  und  wider  ergangne  schreiben;  1654. 

531.  *)   Vgl.  nr.  622. 

*)  Hierauf  März  27  Chr.  an  Markgf.  Albrecht:  freut  sich,  dass  dieser 
die  ASache  seinen  Vettern  anheimgestelU  hat,  und  dass  er  sich  beim  Ksr.  halten 
will :  denn  es  umrde,  auch  durch  des  Markgf en.  Diener j  allerlei  gesagt,  was  sie 
bei  Frankreich  angebracht  und  erreicht  hätten ;  dan  warlich,  glauben  E.  1.  mir, 
das  der  enden  E.  1.  nit  glauben  gehalten  wurde;  ich  hab  mit  meinem  schaden 
iren  trauen  und  glauben  erfaren.  —  Beglaubigt  wegen  des  Hzs.  von  Aumafr 
und   wegen  des  Markgfen.  selbst  seinen  Diener  Adam  Diemar  (vgl.  nr.  641). 


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440  1654.  d^. 

März  17,  S32.  Verzaichnus,  welcher  gestalt  der  ainigungsöberster  die 

600  pferd  und  1000  knecht  bestellen  und  annemen  soU.^) 

Mainz,  Pfalz  und  Wirtbg.  sollen  je  200  wohlgerüstete  Pf. 
auf  die  beratene  Kriegsordnung  annehmen,  darüber  S  Ritt- 
meister verordnen,  welche  die  Reiter  bis  24,  April  auf  den 
Musterplatz  nach  Münkheim  (Munckhen)  in  die  hällische  Land- 
wehr bringen  sollen,  wo  sie  sogleich  gemustert  und  bezahlt  wer- 
den sollen. 

Ebenso  sollen  3  Fähnlein  Kn.  angenommen  und  am  glei- 
chen Tag  in  der  hälL  Landwehr  zu  Bubenorbis  und  Sanzen- 
bach  zusammenkomm^en,  gemustert  und  bezahlt  werden.  Die 
Hauptleute  sollen  sich  bemühen,  Hakenschützen  zu  bekommen, 
wenn  sie  die  nicht  bekommen,  dann  Spiesser  und  mit  andern 
Wehren,  jedes  Fähnlein  bis  zu  350  M.  stark;  es  soll  ihnen  von 
dem  Oberst  ein  Regiment  aufgerichtet  werden.  Jedem  Haupt- 
mann sollen  100  fl.  Laufgeld  gegeben  werden;  was  er  mehr 
ausgiebt,  wird  ihm  vom  Pfennigmeister  erstattet. 

Gf.  Ludung  von  Löwenstein  ist  Oberst  über  die  Reiter, 
Albrecht  Arbogast  Freih.  von  Hewen  über  die  1000  Hakenscfiätzen. 

Zur  Musterung  sollen  die  Kriegsräte  von  Mainz,  Pfalz 
und  Wirtbg.  kommen,  nach  derselben  jeder  Kriegsrat  die  Reiter 
und  Kn.  seines  Herrn  an  die  bestimmten  Orte  ins  Lager  führen; 

der  von  Mainz  nach  Neudenau,  Stein  und  Alfeld; 

der  von  Pfalz  nach  Mosbach  oder  ins  Schefflenzer  Thal; 

der  vmi  Wirtbg.  nach  Möckmühl  und  Neuenstadt; 
dort  sollen  sie  so  gelegt  werden,  dass  sie  an  einem   Tag  in 
Mosbach  oder  im  Schefflenzer  Thal  zusammenkommen  können. 

Der  Einungsoberst  soll  verordnen,  dass  gutes  Regiment 
gehalten  werde.  Von  den  S  Kriegsräten  soll  immer  einer  beim 
Oberst  bleiben  und  mit  ihm  sorgen,  dass  soviel  möglich  die 
Unterthanen  nicht  beschädigt  werden.  Bei  Amtleuten  und  auch 
bei  den  benachbarten  Freunden  soll  vorgesorgt  werden,  dass  es 
nicht  an  Proviant  fehlt;  in  allen  Lagern  sollen  freie  Märkte 
umgeblasen  werden. 

Am  18.  Tag  soll  wenigstens  die  Hälfte  der  Geldanlage^ 

—  Wenn  sich  seine  Gesundheit  gebessert  häUe,  ehe  der  Markgf.  wieder  von 
Schweinfurt  abßog,  so  wäre  er  zu  einer  Besprechung  geneigt  gewesen.  —  Ebd. 
Abschr.  —   Vgl.  Voigt  2,  198. 

632.  *)  Auf  Grund  des  Abschieds;  vgl.  Stumpf  S.  270,  5. 

')  Vgl.  dm  Abschied  bei  Stumpf  S.  272. 


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532.-^633.  löM.  441 

jedes  Fürsten  in  den  Händen  des  kfi.  Kammermeisters  zu  Hei-  März  17. 
delberg  sein,  die  andere  Hälfte  nach  weiteren  6  Wochen. 

Bei  gefährlichen  Durchzügen  oder  Gewerben  in  Trier, 
Bayern  oder  Jülich  kann  der  Einungsoberst  den  dritten  Teil, 
die  Hälfte  oder  das  ganze  Kriegsvolk  zu  Hilfe  schicken,  ivenn 
es  ohne  Gefahr  für  die  andern  möglich  ist.  Wo  nicht,  soll  er 
mit  den  nächstgesessenen  Kriegsräten  beraten  und  eventuell 
weitere  Reiter  und  Knechte  im  Namen  der  Einung  annehmen. 
—  Beim  Kg.  und  Kardl.  von  Augsburg  soll  der  Oberst  auch 
um  Erlegung  ihrer  Kompetenz  anhalten.  Stände,  die  während 
der  Besoldung  eintreteny  haben  ihren  gebührenden  Anteil  zu 
zahlen. 

Die  Reiter-  und  Fussknechtfahnen  soll  der  Oberst  auf 
Einungskosten  machen  lassen.  —  Bruchsal,  1554  März  17. 

Si.  Heidelb.  Verein  IL  Or.  mü  Unterschriften  und  Siegel  von  Krzb. 
Sebastian,  Kf.  Friedrich,  Ch\,  Philipp  Frhr.  von  Winnenberg,  Hans 
Zenger. 

S33.  Hz.  Albrecht  an  Chr.:  März  19. 

Bayr.  Kreistag.    Städtetag.    Braunschweig. 

auf  dem  Regensburger  Kreistag  des  bayrischen  Kreises  konnte 
icegen  Streites  zwischen  Bayern  und  Salzburg  über  Präsidenz 
und  Direktion  die  Hauptsache  gar  nicht  vorgenommen  werden. 
Liess  wegen  des  durch  Chr.  erwähnten  Städtetags  in  Re- 
gensburg  sich  erkundigen  und  erfuhr,  es  sei  allerdings  allge- 
mein das  Gerücht  gegangen,  Hz.  Heinrich  von  Braunschweig 
habe  wegen  einer  Geldforderung  vom  schmalkald.  Krieg  her 
an  einige  Städte  angefordert;  von  einer  Versammlung  von  Ge- 
sandten Oberland.  Städte  hört  man  jedoch  nichts;  Hz.  Heinrich 
soll  auch  an  Nürnberg  seiner  Unkosten  wegen  eine  besonders 
schwere  Forderung  gestellt  haben.  —  Landgf.  Christoph  von 
Leuchtenberg  ist  am  IS.  d.  M.  gestorben.^)  —  München,  lö54 
März  19. 

St.  Heidelb.   Verein  7  b,  28.     Or.*)  präs.  StiUtgaH,  März  23. 


s>  4  cito,  dtlMime, 

633.  *)  Stuttgart,  März  24  schickt  Chr.  Abschr.  hievon  an  Kf.  Friedrich 
—  ebd.  Kons.  —  und  schickt  eodetn  an  Älbrecht  die  Beschlüsse  des  schicäb. 
Kreistages  in  Ulm  und  die  des  Bruchsaler  Tags.  —  Kbd.  Kons. 


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442  1554.  634.'-5Sh. 

März:io,  334,  Chr,  an  Kf.  Friedrich: 

Weitere   Vermittlung  in  Rothenburg, 

erhielt  gestern  abend  spät  ein  Schreiben  von  Kf.  Joachim  und 
Markgf.  Johann  von  Brandenburg  laut  beiL  Abschr,;^)  ausser- 
dem richteten  dieselben  ein  Schreiben  an  die  RätCy  die  in  Rothen- 
burg beisammen  waren,  das  er  erbrach.  Da  hienach  Markgf. 
Albrecht  beeden  iren  11.  vertrauet  und  die  sachen  zu  denselbig^en 
v()llig  gesteh  U7id  da  die  Markgff.  Johann  und  Johann  Georg  am 
Mittwoch  nach  Ostern  persönlich  in  Rothenburg  ankommen 
werden,  so  dass  ein  Erfolg  zu  hoffen  ist  so  wäre  ratsam,  dass 
sie,  die  vereinigten  Unterhändler,  auch  persönlich  daselbst  er- 
scheinen und  zur  Herstellung  des  Friedens  mithelfen.  Bittet 
um  des  Kfen,  Meinung,  —  Stuttgart,  1554  März  20. 

Wien,    Reichsakten  in  genere  24,    Abschr, 

Miirz22,  535,  Pfalzgf,  Ottheinrich  an  Chr.: 

Mandat  atis  Salzburg,  Theohgenkonvent,   Kreistage,   Brachsakr  Tug. 
Markgf,  Albrecht, 

schickt  Abschr,  eines  im  Stift  Salzburg  publizierten  Mandats:^) 
die  Zusammenschickung,  von  der  er  durch  seinen  Gesandten 
bei  Chr,  anregen  Hess,  ist  deshalb  nötig;  Chrs.  Gutbedünken 
entsprechend,  das  ihm  sein  Gesandter  mitteilte,  hat  er  schon 
an  Sachsen  und  Hessen^)  Anzeige  gelangen  lassen. 

Wünscht  Bericht  über  die  Verhandlung  des  schwäb.  Kreises 
in  Ulm,  besonders  darüber,  was  ivegen  Exequierung  der  Acht 
beschlossen  wurde.  Auf  dem  baijr,  Kreistag  wurde  wegen 
Irrungen  zwischen  Bayern  und  Salzburg  über  Session  und  Pro- 
poniereji  gar  nichts  gehandelt,  —  Wünscht  ferner  Nachricht 
über  die  Verhandlung  in  Bruchsal,  —  Zeitungen  giebt  es  nicht: 
nur  sagt  man  allgemein,  der  Markgf,  sei  in  grosser  Rüstung 
f)on  Reitern  und  Kn,^)  —  Neuburg,  1554  März  22. 

St,  KeligiomsacJien  10  i,     Or,  präs,  Stuttgart,  März  28, 

634,  >)  nr,  622. 

636,  *)  Dat.  1663  Des,  8,  Verbot  des  Alf  aus  von  der  Kitxhf,  besonderf 
des  Abendmahls  unter  beiderlei  Gestalt,  mit  Androhung  der  Exkommunikation 
für  den  Übertreter, 

-)  Das  Schreiben  an  Hessen  bei  Neudecker  1,  87,  Die  Hess.  Antwort  an 
Ottheinnch  bei  Druffel  IV,  406:  vgl  oben  nr,  616,  628, 

•)  Göppingen,  April  3  dankt  Chr,;  hofft,  trotz  des  Mandats  werde  Gott 
um  so  mehr  die  Lehre  seines  Evangeliums  ausbreiten;  a%rf  dem  schwäb.  Kreistag 


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536.^538.  1654.  443 

536.  Landgf.  Philipp  an  Clir.:  März  23. 

^  Verschiebt  seine  Antwort  auf  nr,  628. 

Antwort  auf  dessen  Schreiben  von  März  14,  Wollen  dai- 
auf  E.  1.  hinwieder  freundlich  nicht  beiden,  das  wir  uns  versehen 
thun,  das  vielleicht  in  kurzem  die  chur-  und  fttrsten  Saxsen  und 
Brandenburg  (davon  E.  1.  schreiben)  und  wir  zusammenkommen 
werden;  wann  das  beschicht,  wollen  wir  nicht  unterlassen,  mit 
ihren  IL  dieser  sachen  halben  zu  reden  und  was  alsdann  hierin 
allenthalben  für  gut  angesehen  wird,  das  soll  E.  1.  unverhalten 
bleiben.*)  —  Kassel,  1554  März  23. 

Universitätshihl  Tübingen  M,  h,  4b6.    Ahttchr,  C.  R. 

537.  Clir.  an  den  Ksr.:  März  23. 

Chrs.  Entschuldigung  heim  K.G. 

schickt  seine  Entschuldigung  beim  K.G.  wegen  der  Achtexekution 
gegen  Markgf.  Albrecht^)  Auch  wenn  die  darin  angeführten 
Gründe  ihn  nicht  entschuldigen  würden,  so  läge  es  doch  nicht 
in  seinem  und  seiner  Landscliaft  VermögeUy  den  Zuzug  zu 
leisten.  Schildert  die  ScMdigungen  seines  Landes  und  bittet, 
ihm  nicht  zu  Ungnaden  aufzunehtneiiy  dass  er  an  der  Exekution 
wider  seinen  Vetter,  Markgf.  Albrecht,  nicht  teilnimmt.^)  — 
Stuttgart,  1554  März  28. 

St.  Brandenburg  Ih.    Konz.,  von  Chr,  korrig, 

538.  Hz.  Albrecht  an  Chr.:  März 23, 

Fortsetzung  der  Vermittlung  in  Rothenburg, 

Antwort  auf  dessen  Schreiben  von  März  20  nebst  Abschr, 


zu  Ulm  wurde  nur  beschlossen^  Gesandte  auf  den  rhein,  Kreistag  n€ich  Worms 
zu  schicken.  Auf  dem  Bruchsaler  Einutigstag  hat  man  mit  dem  Kg,  vollendn 
abgeTutndelt  und  die  Aufsteüung  von  600  Reisigen  und  3  Fähnlein  Kn,  be- 
schlossen, —  Ebd.  Konz. :  vgl.  nr,  521  n.  7  und  nr,  529  n,  2. 

636.  *)  In  seinem  Schreiben  an  Ottheinrich  von  März  30  geht  der  Landgf. 
Höher  auf  dessen  Anregungen  ein:  vgl.  Druffel  IV,  406.  —  Die  Zusammen- 
kunft,  auf  welche  der  Landgf,  verweist,  sollte  in  Zeitz  stattfinden  und  über  die 
Erbeinigung  von  Sachsen,  Brandenburg  und  Hessen  beraten:  vgl,  Druffel  IV, 
415 ;  Neudecker,  Neue  Beiträge  1,  94, 

637.  *)  nr,  505;  vgl.  nr.  526. 

*)  Brüssel,  April  4  antwortet  der  Ksr.,  er  woüe  der  Entschuldigung  zu 
ieder  Torsteender  gelegenhait  ingedenck  sein.  —  Ebd.  Or.  präs.  Göppingen, 
Aprü  13.     Vgl  Druffel  IV  S.  379  n.  4. 


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444  1554.  538. 

März  23.  von  2  Schreibeii  des  Kfen,  Joachim  und  des  Markgfen.  Johann 
an  Chr.  und  die  Räte  in  Rothenburg.  Wenn  er  irgend  einen 
Erfolg  hoffen  könnte,  sollte  es  an  seinem  Fleiss  nicht  fehlen. 
Wenn  Chr.  sagt,  Markgf.  Albrecht  habe  die  Sache  den  beiden 
obengenannten  Markgff.  vertraut  und  vöUiglich  haimbgestellt,  so 
kann  er  das  aus  den  Kopien  nicht  deutlich  seheii.  Denn  Clir. 
weiss,  da^s  Markgf.  Albrecht  die  Verträge  nie  disputieren  Hess 
noch  davon  im  geringsten  abweichen  wollte.  Steht  es  noch  so, 
dann  wäre  keine  Vergleichung  zu  hoffen,  auch  weiss  er  nicht, 
ob  die  fränk.  Einungsstände  in  weitere  Unterhandlung  willig- 
ten. Dass  er  nicht  persönlich  kommen  kann,  wird  Chr.  von 
seinen  fAlbrsJ  Räten  in  Bruclisal  gehört  haben,  da  er  samt 
besser  diesen  Tag  besucht  hätte.  Hätte  jedoch  Gir.  bestimmtere 
Nachricht,  dass  Markgf.  Albrecht  die  Sache  seinen  Vettern  an- 
heimgestellt  hat,  möge  er  dies  sowie  die  Absichten  der  andern 
Einungsff.  an  Hz.  Albrecht  schicken,  der  dann  auch  seine  Bäte 
zu  schicken  bereit  wäre.^)  —  München,  1554  März  28. 

St.  Heidelb.   Vei-ein  B.  9.     Beifasz.  16.     Or.^) 


a)  4  cito,  citissime.  Aufaehr.  von  Chr.:  toll  das  ■chreiben  /«*.  März  SJ  besichtiget  werden, 
ob  nit  das  worttlin  „ToUig  haimgestelt'*  begriffen  darinnen  seie,  nnd  daranf  mein  rettcr 
"widerumben  auf  sein  tohreibou  und  begeren  beaatwurt  werden. 

63ti.  *)  Stuttgart,  März  26  antwortet  Chr.:  da  die  beideti  Markgff.  in 
ihrem  Schreiben  an  ihn  und  an  die  Bäte  in  Bothenburg  sagen,  Markgf,  AJbredU 
wolle  ihnen  als  seinen  Freunden  vertrauen  und  die  Sache  zu  ihnen  stellen,  uwl 
dabei  anfügen,  das  sie  seiner  1.  zu  aller  billicheit  mechtig  seien  [steht  in  nr.  ö:JJ 
nicht],  da  ferner  Markgf.  Albrecht  selbst  heute  an  Chr.  schreibt,  dieser  werde 
von  seinen  Vettern  gehört  haben,  welher  gestalt  dieselbig  iren  1.,  auch  ro.  kei. 
mt.  . .  .  alle  sachen  haimgestellt  [nr.  631],  so  kann  er  aus  all  dem  nicht  anders 
entnehmen,  dann  das  s.  1.  solhe  sachen  völlig  und  mechtig  hindersetzt  und  über- 
geben hab ;  wie  aber,  kann  er  nicht  berichten.  —  Da  nun  Uz.  Albrecht  aus  dem 
Schreiben  von  Pfalz  und  Mainz  sieht,  dass  sie  drei  ihre  Bäte  auf  den  Tag 
schicken  werden,  möge  er  es  auch  thun.  —  Ebd.  Konz.  —  Dieburg,  März  23 
verspricht  Mainz,  Münstermaifeld,  März  26  verspricht  Trier,  Bäte  zu  schicken. 

—  Ebd.  Orr.  —  Heidelberg,  März  27  wiedei'holt  Kf.  Friedrich  eine  Mahnung 
aus  seinem  letzten  Schreiben,  dass  Chr.  persönlich  mich  Bothenburg  gehen  soUc 

—  Ebd.  ihr.  —  Stuttgaii,  März  30  antwortet  Chr.,  er  müsse  sich  in  den  Sauer- 
brunnen begeben.  —  Pressburg,  April  4  schreibt  ifim  Kg,  Ferdinand,  er  habt 
auf  ein  gleiches  Ersuchen  von  Kf.  Joachim  und  Markgf.  Hans  hin  schon  seint 
Kommissarien  nach  Bothenburg  abgefertigt.  —  Ebd.  Or,  jyräs.  Göppingen, 
Aprü  19. 


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539.— 54().  1664.  445 

o5.9.  Die  Dreizehn  von  Strassburg  an  Chr.:^)  März  24, 

Anfrage  wegen  der  Zusammenkunft  von  Theologen  und  Räten, 

schon  nachdem  der  Ksr,  a.  1553  auf  den  16,  Aug,  einen  Reichs- 
tag ausgeschrieben  hatte,  den  er  aber  dann  einigemal  verschob, 
hielten  sie  für  gut,  dass  die  Stände  der  A.  K,  vor  dem  Reichstag 
ziisammengeschickt  und  beraten  hätten,  ivie  sie  sich  mit  der 
Religion  auf  demselben  halten  sollten,  was  ja  der  Passauer 
Vertrag  zulässt;  doch  regten  sie  bisher  dies  nicht  bei  Chr.  an, 
in  der  Annahme,  dass  er  der  Sache  viel  besser  nachgedacht 
habe  als  sie;  auch  sah  es  aus,  als  würde  der  Reichstag  nicht 
zu  Stande  kommen.  Nachdem  nun  der  Ksr,  denselben  aufs 
neue  ausgeschrieben  hat  und  sie  glaublich  hören,  dass  Chr, 
und  andere  Gott  liebende  Fürsten  eine  Zusammenschickung 
ihrer  Theologen  und  Räte  zur  Beratung  dieser  hochwichtigen 
Sache  planen,  bitten  sie,  Chr,  möge  ihnen  soweit  thunlich  seine 
Meinung  berichten;  würde  eine  solche  Beratung  stattfinden, 
wären  sie,  wenn  Chr,  und  die  andern  Fürsten  es  zulassen,  ge- 
neigt, die  Ihrigen  auch  dazu  zu  schicken,'^)  —  1554  März  24, 

St.  Schmtdl,  Koll,  2,  276,    Abschr,  C.  B.     Kern.   Stadiarch.   Strass- 
burg AÄ  607, 

540,  Instruktion  Chrs.  für  Gerhard  von  Bödigheim,  Lud-  März  26, 
ung  von  Frauenberg  und  Dr.  Johann  Krauss  an  Markgf.  Jo- 
hann und  Johann  Georg  von  Brandenburg: 

sie  sollen  bestimmt  bis  Mittwoch  abend  in  Rothenburg  eintreffen, 
den  Markgff.  ihre  Kredenz  überreichen  und  vorbrifigen,  Chr. 
wäre  nach  seinem  Schreiben  an  sie  von  März  20  zu  persön- 
lichem Erscheinen  bereit  gewesen,  sei  aber  durch  sein  Befinden 
und  durch  Geschäfte  verhindert.  Auch  habe  Pfalz,  Mainz  und 
Bayern  abgelehnt,  und  wenn  er  allein  gekommen  wäre,  so  wäre 
er  wohl  besonders  der  Religion  wegen  bei  den  Bb,  wenig  an- 
genehm gewesen.  Käme  jedoch  die  Sache  nicht  bald  zum  Ver- 
trag und  die  andern  Unterhandlungsff,  loürden  auch  alle  oder 


639,  *)  Dieses  Schreiben  entsprang  der  Anregung  von  Brenz  bei  Marbach ; 
vgl,  nr.  628  n.  2 ;  Presset,  Anecdota  S.  376 f. 

')  StuUgartf  März  30  antwortet  Chr.,  er  habe  an  ihrem  chnstUchen  Eifer 
besonderes  WohlgefaUen  und  werde,  wenn  die  Zusammenschickung  stattfinde, 
es  mitteilen,  damit  Strassburg  und  andere  gutherzige  Städte  auch  einige  Theo- 
logen dazu  abfertigen  können,  —  Ehd,  277  Äbschr.  C,  R. 


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446  15B4.  640.— 541. 

März  26.  zum  Teil  erscheinen,  so  wollte  er  es,  wenn  ihn  nicht  sein  Be- 
finden hindere,  auch  thun.  Die  Antwort  auf  diese  Werbung 
sollen  die  Gesandten  fleissig  aufzeichnen  und  nach  beil.  Be- 
denken ')  verhandeln  helfen.  Da  der  Obervogt  von  Lauffen  bei 
Markgf.  Johann  bekannt  ist,  soll  er  gleich  nach  obiger  Audienz 
beil.  Schreiben  gemäss^  besonders  vorbringen.  —  Stuttgart 
irn>4  März  26. 

St.  Hdddh.  Verein  B.  9.  Beifasz.  16.    Or.  —  Konz,  van  FtssUr  ebd. 

März  26.  S41.  Instruktion  Chrs.  für  Adam  Diemar,  seinen  Gesand- 

ten an  Markgf.  Albrecht :^) 

Bedingungen  füt/r  die  ErfiUlung  der  markgfl.  Wünsche,  Pose  für  dm 
Hz.  von  Aumale  betr. 

was  den  Pass  durch  das  Land  mit  dem  Hz.  von  Aumale  be- 
trifftj  so  hätte  er  um  so  weniger  Bedenken,  durch  die  Finger 
zu  sehen,  wenn  es  geheim  und  unvermerkt  geschehen  würde. 
Der  Auf  enthält  auf  Hohentwiel  ist  zurzeit  nicht  möglich,  da 
Ohr.  auf  dem  Schloss  einen  trefflichen  Bau  aufführt,  die  Be- 
hausung zu  diesem  Zweck  bis  auf  den  Boden  abbrechen  Hess 
und  täglich  200  deutsche  und  welsche  Arbeiter  darauf  beschäf- 
tigt. Aber  auch  ohne  das  würde  es  Chr.  nur  Schimpf  und 
Nachteil  bringen,  da  die  künftige  Rothenburger  Verhandlung 
unsicher  ist  und  der  Markgf.  vielleicht  nicht  in  des  Ksrs.  Dienst 
bleibt,  sondern  sich,  wie  das  Gerücht  geht,  mit  dessen  Gegnern 
einlässt;  des  Markgfen.  Feinde  würden  ihm  dann  Bruch  der 
versprochenen  Neutralität  vorwerfen;  als  Unterstützung  eines 
erklärten  Ächters  wäre  es  dem  Landfrieden  zumder;  dem  Kg., 
der  mit  des  Markgfen.  Feinden  an  der  Fehde  teilnimmt,  ist 
Chr.  mit  dreifacher  Lehenschaft  verbunden,  so  dass  es  ihm  als 
Infidelität  ausgelegt  werden  könnte;  wenn  dann  der  Markgf. 
in  den  Dienst  von  des  Ksrs.  Feinden  geht,  hätte  Chr.  von  diesem 
Verjagen  und  Verderben  zu  erwarten,  und  wenn  aus  dem  Ver- 
gleich nichts  mrd,   hätte  er  selbst  vom  Kg.  von  Frankreich 

640.  *)  Beil.  ein  Bedenken  von  Fesslere  Hand,  welches  darauf  hinaus- 
kommt:  der  marckt  wnrdt  leren  kromen. 

')  Falls  die  Markgff.  Mittel  und  Wege  zur  Abhilfe  xDÜssten,  möchten  «iV 
dieselben  Chr.  im  Vertrauen  eröffnen. 

641.  *)  Vgl  nr.  631.  —  Nach  Druffd  IV,  406  erzähÜe  Chr.  auch  Zatiu* 
von  dem  Wunsche  des  Markgfen.;  natürlich  Hut  Zasius  dringend  ab.  —  Vgl, 
auch  das  Schreiben  des  Markgfen,  an  die  Fürsten  des  Heidelb.  Bundes  von 
März  26,  Druffel  IV,  4()4, 


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641.-542.  1564.  447 

Ungnade  und  Beschwernis  zu  befürcläen.    Deshalb  wäre  ihm  März  36. 
nichts  lieber,  als  wenn  der  Ma/rkgf.  sich  namentlich  wegen  des 
Aufenthalts  anders  besämne  und  Chr.  verschonte. 

Wenn  jedoeh  der  Markgf.  keine  anderen  Mittel  weiss  und 
Chr.  mit  eigh.  Unterschrift  und  Siegel  Versicherung  giebt,  dass 
er  in  des  Ksrs.  Dienst  bleibt,  sich  nicht  in  den  von  des  Ksrs. 
Gegnern,  den  des  Franzosen,*^  begiebt,  und,  auch  wenn  die 
Rothenburger  Verhandlung  scheitert,  keine  thätliche  Handlung 
vornimmt,  sondern  sich  an  billigem  Austrag  genügen  lässt,  so 
will  ihm  Chr.  den  Pass  smvie  den  Aufenthalt  auf  dem  Schloss 
Hmnberg  bei  Tuttlingen  bewilligen;  doch  soll  es  in  tiefstem 
Geheimnis  vorgenommen  werden.  —  Stuttgart,  1554  März  26, 

Fertigt  Markgf.  Albrecht  die  Versicherung  laut  beil.  Abschr."^) 
und  giebt  sie  dem  Gesandten,  soll  ihm  dieser  sagen,  er  könne 
nach  seiner  Gelegenheit  den  Gefangenen  nach  Homberg  schicken; 
Chr.  verspreche,  ihn  treu  zu  vertvahren  und  auf  Erfordern 
zurückzugeben.^) 

St.  Heidelb.  Verein  9  VII.     (h.    —   Beil.  Kons,  von   v.  Giüüingen, 
von  Chr.  korrig. 

542.  Landgf.  Philipp  an  Chr.:  März 27. 

Gerüchte  über  Chrs.  Rüstungen. 

hart,  dass  Chr.  einige  Hessen,  besonders  Hermanns  von  der 
Malsburg  Sohn  und  andere,  auffordert,  mit  den  für  Chr.  be- 
stellten Reitern  in  einigen  wenigen  Wochen  in  Wirtbg.  einzu- 
treffen. Will  Chr.  niemand  abhalte7i,  tvünscht  aber  zu  toissen, 
ob  E.  1.  solche  reiter  iro  zu  gutem  erfordert,  auch  aus  welchem 
Grunde.  Hier  gehen  verschiedene  Reden.  Ein  Teil  sagt,  es 
sollte  der  von  Zorn  E.  1.  die  Wiele  habe  wollen  absteigen ;  andere 


a)  des  Franzosen  im  Konz.  wm  Chr.  auf  dem  Rand  beigefügt. 

*)  Er  soll  versprechen :  sich  nicht  wider  Ksr.  und  Kg.  mit  dem  Franzosen 
in  Dienst  oder  andere  Praktiken  einzulassen :  wenn  die  Rothenburger  Verhand- 
lung scheitert,  mit  dem  Lösegeld  keine  Kriegshandlung  vorzunehmen,  sondern 
sich  an  billigem  Austrag  des  Ksrs.  und  unparteiischer  Fürsien  genügen  zu 
Uiftsen.  —  Ebd.  Abschr.  und  Konz.  von  v.  Gültlingen,  von  Chr.  korrig. 

•)  März  27  schickt  Chr.  an  Pfalz  Abschr.  des  Schreibens  des  Markgfen., 
seiner  Antwort  darauf  und  der  geforderten  Versicherung :  bittet,  die  Sache  ge- 
heim zu  hcUten  und  die  Schriften  zu  verbrennen.  —  EJbd.  Konz.  —  Heidelberg, 
März  3()  dankt  der  Kf. :  hofft,  der  Markgf  werde  der  Versicherung  nachkommen  : 
hat  die  Schriften  verbrannt  und  wird  es  geheim  halten.  —  Ebd.  eigh.  (fr.  präs. 
Nürtingen,  April  1. 


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448  1664.  U2.—&iL 

März  ^.  sageUj  Chr.  besorge  sich  wegen  der  Italiener,  die  der  Ksr.  durch 
Wirtbg,  in  die  Niederlande  ziehen  lassen  wolle;  einige  meinen 
auchy  der  Markgf,  sei  loieder  in  grosser  Werbung  und  sei 
französ.  geworden;  deshalb  sei  Chr.  besorgt.  Hört  auchy  die 
Markgff.  Hans  und  Hans  Jörg  seien  neulich  durch  das  Land 
von  Hz.  Johann  Friedrichs  Söhnen  gezogen  und  hätten  erklärt, 
sie  wollten  in  Rothenburg  ztvischen  Markgf.  und  fränk.  Einung 
unterhandeln.  Ist  Chr.  auch  beteiligt?  Wünscht  über  alles  das, 
auch  über  den  Reichstag  und  über  Prinz  Philipp,  Zeitungen 
von  Chr.  —  Kassel,  1554  März  27.^) 

München.  St.A.  22112.     Absckr. 

März  30.  S43.  Kar  dl.  Otto  von  Augsburg  afi  Chr.: 

Geleite  für  Don  Pedro  Lasso.    Reiter  in  Mergentheim. 

nachdem  er  gestern  an  Chr.  wegen  des  Ferrando  von  Gonzaga 
geschrieben,  bittet  er  jetzt  um  Geleite  für  Don  Peter  Lasso  de 
Castilia,  des  röm.  Kgs.  Bat  und  des  böhm.  Kgs.  obersten  Hof- 
meister, der  von  diesen  beiden  zur  Hochzeit  des  Prinzen  von 
Spanien  und  der  K.  W.  zu  England  abgefertigt  ist.^)  —  Dil- 
lingen,  1554  März  30. 

Eigh.  Ced.:  Von  Ellwangen  tvurde  ihm  gestern  geschrieben, 
es  seien  zu  Mergentheim  600  gerüstete  Pf.  angekommen;  doch 
konnte  man  noch  nicht  erfahren,  was  sie  wollen  oder  wem  sie 
zugehören.  —  Entschuldigt  sich,  dass  er  so  oft  wegen  der 
Durchzüge  schreibt. 

Si.  Stift  Augsburg  3  b.     Or.  präs.  Nürtingen,  Aprü  1. 

März 30.  544.  Hz.  Albrccht  an  Chr.: 

Resolution  auf  den  Bruchsaler  Abschied, 
resolviert  sich  auf  den  Bruchsaler  Abschied.^)    Beim  2.  ArHkel. 


542.  ^)  Göppingen,  Aprü  3  antwortet  Chr.,  obwohl  er  und  seine  Einunge- 
genossen  in  Ungutem  mit  niemand  etwas  zu  schaffen,  woüten  sie  doch  ange- 
sichts der  Gefahr  einige  hundert  Pf.  und  einige  Fähnlein  auf  die  Grense  ihrtr 
Länder  gegen  JfVanken  legen,  lediglich  zur  Verteidigung.  Zu  der  Verhtmdlumg 
in  Rothenburg  hohen  er  und  seine  JEinungsgenossen  Räte  abgefertigt.  —  Über 
die  Ankunft  des  Prinzen  hört  er  nur,  dass  dieser  in  diesem  Monat  nach  Eng- 
land aufbreche.  —  Der  Gubemator  von  Mailand  sieht  in  diesen  Tagen  wüt 
300  Pf.  seines  Hofgesindes  ungerüstet  durch  Wirtbg.  —  Ebd.  Absehr. 

543.  *)  Ein  Brief  von  Don  Peter  Lasso  selbst,  Donauwörth,  März  Ä. 
liegt  bei.  —  April  1  giebt  Chr,  beiden  zusagende  Antwort.  —  Ebd.  Kons. 

544.  ')  Stumpf  S.  267  ff. 


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544.-545.  1654.  449 

der  Aufnahme  des  Landgfen,  Philipp,  ist  nach  der  Heilbronner  März  so, 
Verhandlung  Einstimmigkeit  nötig ;  die  Exzeption  der  nassaui- 
sehen  Sache  muss  deutlich  inseriert  iverden.  Hat  nichts  gegen 
das,  was  zur  gütlichen  Beilegung  derselben  unternommen  urird. 
Will  zur  Besetzung  der  Landesgrenzen  seine  Gebühr  nach  Ulm 
erlegen,  hofft  aber  im  Fall  der  Not  auch  für  sich  Unterstützung. 
Hält  Pfalzgf.  Georg  zum  Oberstleutnant  für  zu  unerfahren  und 
rät,  eine  tauglichere  und  dazu  billigere  Perso7i  zu  bestellen. 
Dankt,  dass  Chr.  die  Oberhauptmannschaft  das  ganze  Jahr 
behält;  mll  sie  selbst  nach  Jülich  im  H.  Jahr  übernehmen. 
Will  5000  fl.  Vorrat  erlegen,  wenn  die  Domkapitel  von  Mainz 
und  Trier  auch  zustimmen.  Hat  nichts  gegen  die  Kaution 
für  Chr. 

Erhielt  ferner  2  Schreiben  von  Chr.  vo7i  März  25  und  26, 
die  Werbung  des  Zasius  bei  Chr.  für  den  Verein  *)  und  2  Muster- 
platze  betr.  Zasius  hat  gebührende  Antwort  erhalten.  Hörte 
gerne,  dass  an  den  Musterplätzen  in  Baden  nichts  sei. 

Will  nach  Rothenburg  alsbald  Gesandte  schicken.^)  — 
München,  1554  März  SO. 

St.  Heiddb.  Verein  19.     Or.^)  prüft.  Nürtingen,  Aprü  1. 

^45.  Chr.  an  Mainz,  Trier,  Pfalz  und  Jülich,  oder  an  MärsSo. 
ihre  zu  Warms  versammelten  Räte: 

Kaution  wegen  der  Oherhauptmannschaft. 

erhielt  von  seinen  in  Bruchsal  gelassenen  Räten  den  Abschied 
samt  Konz.  der  von  ihm  begehrten  Obligation  und  Kaution. 
Mainz,  Trier  und  der  jülichsche  Gesandte  erinnern  sich  tvohl, 
dass  er  nur  für  den  Fall  die  Oberhauptmannschaft  auf  das 
ganze  Jahr  bis  Michaelis  annahm,  dass  ihm  neben  Erklärung 
einiger  Artikel  vom  Verein  genügende  Kaution  der  Schadlos- 
haltung  gegeben  werde,  wie  seine  Räte  bei  Fertigung  des  Ab- 


a)  6  cito. 

*)  Nach  einer  Ced.,  München  Si.A.  2211  i^,  betraf  die  Werbung  des  Zasius 
die  Aufnahme  von  Nürnhi-rg^  welche  Chr.,  solange  die  Stadt  in  offener  Fehde 
xei,  für  unmöglich  erklärte:  vgl.  Druffel  IV,  363. 

')  Göppingen,  April  4  antwortet  Chr.,  die  Exzeption  werde  beim  Landgfen. 
wohl  nicht  zu  erreichen  sein ;  er  rate,  es  beim  vorigen  Beschluss  zu  lassen ;  mit 
Besetz^mg  der  Landesgrenze  toei'de  Albrecht  auf  sein  Anbringen  auch  gebührende 
Hilfe  geleistet  werden.  Die  Beibehaltung  der  Oberhauptmannschaft  sei  noch 
von  Annahme  der  Kaution  abhängig    -~  Ebd.  Konz. 

Krnst,  Briefw.  des  Ht».  Chr.    IJ  29 


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450  1654.  54Ö.-546. 

Mars  30.  schieds  erklärt  haben.  Hat  7iun  in  der  Note!  ewiges  geändert: 
erhält  er  sie  von  ihnen  so  gefertigt  nebst  der  Ratifikation  der 
Kapitel  von  Mainz  und  Trier,  will  er  die  Oberhauptmannschaft 
vollends  das  Jahr  hinaus  behalten,  die  Kaution  auch  an  den 
röm.  Kg.  und  Hz.  Albrecht  zur  Fertigung  schicken.^)  —  Stutt- 
gart, 1554  März  SO. 

SU  Heidetb.   Verein  7  a,  8.    Abschr. 

Mars 30.  546.  Kf.  August  an  Chr.: 

Zusammenkunft  der  Theologen. 

erhielt  dessen  Schreiben  vom  14.  d.  M.;  von  Landgf.  Philipp 
gelangte  fast  das  Gleiche  an  ihn ;  was  er  diesem  unt.  and.  ziir 
Antwort  gab,  zeigt  beil.  Abschr.^)  Da  nun  E.  1.  dessen  audi 
also  mit  uns  einig,  so  werden  uns  E.  1.  solches  fiirderlich  zu  er- 
kennen zu  geben  wissen,  darnach  wir  uns  zu  achten.-)  —  Dresden, 
1554  März  HO. 

UniüersitäUhibl.  Tübingen.  M.  h.  47ä.    Abschr.  C.  R. 

545.  *)  Stuttgart,  April  9  schreibt  Hiei'onymus  Gerhard,  es  seien  [in 
Wm^ms]  nur  Räte  von  Pfalz  und  Mainz  erschienen,  welche  Chrs.  Wunsch  an 
ihre  Herren  zu  bHngen  versprachen.  —  Ebd.  Or.  präs.  Göppingen,  April  lo. 
—   Über  den  Hauptzweck  dieser  Reise  nach  Worms  vgl.  nr.  621  n.  7. 

646.  *)  Dat.  Dresden,  März  30.  Soviel  aber  die  Zusammenkunft  der  theo- 
logfen,  davon  herr  Christof,  herzog  zu  Wirtenberg,  schreibt,  belangt,  ist  es  an 
dem,  das  wir  die  vergleichung  lang  gern  gesehen.  Wir  sind  auch  berichtet,  das 
weUand  herr  Moriz,  herzog  zu  Sachsen,  churfurst,  s*el.  gedächtnis,  solche  ver- 
g-leichung  zum  liebsten  gefördert,  das  auch  ihre  1.  mit  ihren  theologen  davon 
reden  lassen.  Es  ist  aber  ihrer  1.  angezeigt,  das  sich  ihrer  1.  der  zeit,  ietio 
unsere  theologen  besorgt,  wann  sie  mit  etUchen,  sonderlich  mit  den  theologeu 
in  den  sächsischen  Städten,  zusammenkämen,  das  sie  sich  nicht  allein  nicht  vei'- 
gleichen,  sondern  zweiläufiger  dann  zuvor  werden  möchten.  Aber  wie  dem  allem, 
wo  E.  1.  neben  herzog  Christofen  von  Wirtenberg  solches  für  gut  ansehen,  s<^ 
wollen  wir  daran  nicht  mangel  sein  lassen,  sondern  etliche  unsere  theologo.'«  ab- 
fertijo:en,  das  sie  sonntags  cantate  zu  der  Naumburg  einkommen  und  folgende 
tage  fieiss  haben  sollen,  sich  mit  den  andern  zu  vergleichen.  Und  im  fall  <U 
solches  nicht  geschähe  und  wir  dessen,  auch  woran  es  haftet,  berichtet  würden, 
so  könnten  wir  sie  alle  oder  eines  teils  zu  uns  gegen  Zeitz  bescheiden  und  niit 
ihnen  die  notdurft  reden.  Wo  es  nun  E.  1.  also  gefäUig,  so  wolle  sie  es  herzoff 
Christofen  zuschreiben  und  dann  die  briefe  an  unsere  vettern,  die  herzojje  w 
Sachsen,  auch  an  marggraf  .Joachim,  churfürsten,  marggraf  Hansen  und  maig- 
graf  Georgen  söhn  in  unser  beeder  namen  fertigen  lassen  und  uns  zu  verseeretirn 
und  zu  unterschreiben  zuschicken.  Hätten  aber  E.  1.  ein  anderes  bedenken,  » 
wolle  sie  uns  dessen  freundlich  berichten.  —  Ebd.  Abschr. 

»)  Kf.  August  zeigt  hier  von  Anfang  an  wenig  Entgegenkommen  gegen 
Chr. :  statt  ihtn  selbst  zu  antworten,   überschickt  er  nur  Abschr,  eines  für  den 


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647,-649.  1654.  451 

o47.  Die  ivirtby.  Räte  in  Rothenburg  an  Chr.:  M^irz3i. 

Ankunft  d^.r  Gesandten.     Hohenlandsherg, 

kamen  am  Mittwoch  abend  hier  an ;  von  den  Markgff.  Johann 
und  Johann  Georg  nnd  weiteren  Filrste7i  des  Heilbronner  Bun- 
des kam  bis  jetzt  niemand  als  Dr.  Timotheus  Jung,  kurbranden- 
burg.  Rat,  und  die  j)fiilz.  Gesandten  Gf.  Eberhard  ron  Erbach 
und  Dr.  Philipp  Hailes.  Dr.  Jung  sagte  ihnen  heute,  dass  es 
wegen  des  Geleites  Schwierigkeiten  gebe. 

Die  frlink.  Bundesstände  haben  vor  Hohenlandsberg  ge- 
schanzt und  es  wird  aus-  und  eingeschossen.  —  Bitten,  ihnen 
einen  reitenden  Boten  beizugeben.^)  —  Rothenburg,  l'uyi  März  HL 

St.  Htidelb.   Verein  B.  9.  Beifasz.  76*.     Or.  präg.  G(7ppm(/en,  Apnl  2. 

54H.  Erzb.  Sebastian  an  Chr.:  4pHl  2. 

Bitte  um  Geschütz. 

da  er  im  letzten  Krieg  all  sein  Geschütz  verlor,  kann  er  die 
ihm  auferlegte  Zahl  jetzt  nicht  aufbringen;  bittet,  ihm  im  Not- 
fall eine  Feldschlange  und  eine  Kartaune  mit  aller  notwendigen 
Munition  auf  seine  Kosten  zu  leihen.  —  Mainz,  1554  April  2. 

St.  Htiddh,   Verein  7  a,  9.     Or.^)  in'äs.  Göppingen,  April  8. 

ß49.  Kf.  Friedrich  an  Chr.:  Aprils. 

Niederwerfung  von  Hoggendovfs  Hofmeister. 

erhielt  heute  glaubliche  Nachricht,   dass  des  ron  Roggendorf 

a)  Aufarhr.:  .  .  .  wolliches  a.  chf.  g.  im  fall  der  not  bewilliget,  doch  Roll  8.  eh.  ff.  das  pulver 
B«lbs  darEuo  trachten. 

Landgfen.  heaiimmten  Schreibens :  bei  dem  Ausschreiben  des  Tages  soU  Chr. 
ganz  vf^ergangen  werden,  obgleich  gerade  er  ttei  Sachsen  dtn  Plan  angeregt  hat, 
und  ebenso  bestimmt  der  Kf.  von  sich  aus  die  Adressen,  an  welche  die  Ein- 
ladungen ergehen  sollen;  vgl.  nr.  680.  —  Am  gleichen  Tag  übersendet  Melanch' 
fhon  an  Kf.  August  sein  Bedenken  in  dieser  Sache:  JUnds^il,  Phil.  Melanch. 
Epistolae  S.  357 :   Corp.  Reform.    VIII,  5576. 

547.  *)  Göppingen,  April  3  schickt  ihnen  Chr.  die  Schreiben  von  Trier 
(nr.  538  n.  1]  und  von  Bayern  [nr.  544],  worin  diese  versprechen,  alsbald  ihre 
(it^tandten  abzuschicken.  —  Ebd.  Or.  präs.  Rothenburg,  Apnl  b'.  —  Göppingen^ 
April  4  schickt  er  ihnen  ei.i  Schreiben  von  Markgf.  Albrechl  an  die  Einung 
[dat.  Märe  26;  tbd.  0/-.  =  Druffel  I V,  404]  und  ein  Ent schuldig u)igsschreit)en 
der  Markgff.  Johann  and  Johann  Georg  [ebd.  Or.  dat.  Steinach,  März  3ü], 
dass  sie  wegen  GeUiisdifferenzen  mit  den  fränk.  Knegsräten  noch  nicht  in 
Rothenburg  eintreffen  konnten,  und  befiehlt,  beide  Schreiben  im  Rat  vorzulegen. 
~     IJhd.  Or.  prfis.  Rothenburg,  April  6. 


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452  1564.  549.— 550, 

April  3.  Hofmeister,  den  derselbe  vor  wenigen  Tagen  zum  Bericht  über 
sein  Werben  in  Deutschland  zum  französ.  Kg.  abgefertigt  hatte, 
auf  dem  Rückweg  von  burgund.  Reitern  in  einem  Strassbnrger 
Dorf  niedergeworfen  und  dass,  als  der  dortige  Strassbnrger 
Vogt  sich  deshalb  beschwerte,  Hofmeister  samt  Reitern  nach 
Strassburg  geliefert  wurden,  wo  sie  noch  sind ;  der  Hofmeister 
soll  Schreiben  an  Chr.  und  Pfalz  bei  .sich  haben.^)  —  Heidel- 
berg, 1554  April  H. 

St.  Heidelb.   Verein  10  c.     Or.  präs.  Göppingen,  April  6. 

Aprils.  SSO.  dir.  an  Kf.  Friedrich: 

Landgf.  Philipp.     Kardl.  von  Aiigshurg  über  hais.  Praktiken. 

erhielt  dessen  eigh.  Schreiben  von  März  30;^)  schickt  mit  was 
in  den  letzten  Tagen  Bayern  und  Hessen^)  geschrieben  haben: 
gab  dem  Landgfen.  eine  allgemeine  Antwort^  glaubt  aber,  dass 
dieser,  wenn  man  einen  Vertrauten  zu  ihm  schickte,  namM- 
lieh  über  die  französ.  Gewerbe  allerlei  eröffnen  würde;  dann 
Avie  ich  s.  1.  erkenn,  will  mich  ansehen,  als  sollte  s.  1.  zu  aineni 
handel  zu  helfen  nit  unlustig  sein;    will  wegen  des  bayrischen 


549.  *)  Göppingen,  Aj)ril  7  dankt  Chr.;  er  habe  sofort  seinen  dorligen 
Vertrauten  geschrieben,  sich  genau  hienach  zu  erkundigen.  Der  Bote,  den  ron 
Hoggendorf  an  den  böhm.  Kg.  abgefertigt  hatte  [Druffel  IV,  397],  kam  ror 
einigen  Tagen  mit  einer  schriftlichen  Antwort,  an  den  von  Hoggendorf  adressiert, 
zurück :  glaubt  deshalb  nicht,  dass  der  Hofmeister  an  sie  beide  einen  Brief  bei 
sich  halte.  —  Ebd.  Kone.  —  eodem  teilt  Chr.  die  Nachricht  an  Bayern  mit. 
—  Ebd.  Kone.  —  eodem  wendet  sich  Chr.  an  Gf.  Joh.  Christoph  von  Zimmern, 
Probst  zu  Backnang  [und  Domdekan  zu  Strassburg,  vgl.  nr.  2H6]  um  Auskutrft. 
der,  Strassburg,  April  10  die  Nachricht  bestätigt  und  mitteilt,  dass  bei  dem 
Hofmeister'  zwei  französ.  und  ein  deutsches  Schreiben  gefunden  wurden,  aber 
alle  an  unbekannte  Personen.  —  Ebd.  Or.  präs.  Gö/rpingen,  April  13.  —  Zu- 
gleich schreibt  Johann  Sturm  an  Chr.:  literas  habet  Actis  nominibas,  et  qui« 
in  Charta  qnadam  memoriae  causa  preter  alia  etiam  meum  nomen  babnit  »um 
ego  acccrsitus  a  nostro  magistrata;  ubi  me  purgassera,  metuens  ne  quid  manda- 
torum  haberet  ad  aliquos  imperii  principes  —  nam  ego  homini  non  sum  locutas  - 
curavi  haue  rem  iUustrisshno  principi  electori  palatiuo  indicari,  ut,  si  plaoeret, 
efliicerct,  ut  ne  gravius  interrogaretur,  aut  adversariis  plus  concederetor  quam 
conveniret,  id  quod  facile  et  absque  periculo  fieri  potuit.  —  Ebd.  Or. 

65(J.  *)  nr.  541  n.  3. 

*)  nr.  54:^  und  544.     Kf.  Friedrich  schreibt  dann  April  6  an  Chr.,  dieser 

solle  Hz.  Albrecht  mit  den  besten  Gründen  bewegen,   sich  nicht  so  sehr  gegen 

die  Aufnahme  von  Hessen  zu  sträuben,   da  sie  nützlich  wäre.     Was  Besetzung 

der  Grenzen  betreffe,  so  verstehe  er  den  Bruchsaler  Abschied  wie  Hz.  Albrecht. 

St,  Heidelb.   Verein  19.     Or.  präs.  ApHl  8. 


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5öf).  1664.  453 

Schreibens,  betr.  Ablehnung  der  Oberhauptmannschaft  und  Auf-  April  3, 
nahfne  von  Hessen,  thun,  was  er  für  nötig  hält. 

Hatte  neulich  einige  Räte  zu  Dillingen  in  einer  Tagsatzung 
cor  dem  KardL,  die  gestern  hieher  zurückkehrten.^)  Einem  von 
ihnen  hatte  der  Kardl.  aufgetragen,  Chr.  im  Vertrauen  zu  be- 
richten, wie  die  kei.  mt.  noch  des  entlichen  Vorhabens  seie,  den 
prinzen  zu  kaiser  (nach  dero  absterben  zu  sein)  zu  machen;  der 
jetzige  Reichstag  habe  vor  allem  den  Zweck,  um  Kff.,  Fürsten 
und  auch  die  Städte  hiefür  zu  gewinneti,  durch  Zusagen,  Oekh 
Drohung  und  alle  Mittel;  des  röm.  Kgs.  Soh?i  samt  Gemahlin 
werden  vom  Ksr.  auf  den  Reichstag  berufen,  um  mit  ihrem 
Konsens  zu  handeln:  Widerstand  werde  der  Ksr.  mit  Getvalt 
beseitigen.  Der  Kardl.  habe  dies  von  den  vertrautesten  Dienern 
des  Ksrs.  und  des  Kgs.  gehört,  auch  habe  es  ihm  an  eben  dem 
Tag  des  röin.  Kgs.  Rat  und  des  böhm.  Kgs.  oberster  Hofmeister, 
Don  Peter  Lasso  de  Castilia,  auf  dem  Weg  zur  Hochzeit  in 
Engkmd,  auch  angezeigt,  mit  dem  Zusatz,  das  Reich  müsse 
den  Prinzen  zum  Ksr.  haben,  es  sei  mit  lieb  oder  per  fortz. 
Dies  möge  Chr.  dem  Kfen.  mitteilen.  Der  Kardl.  fügte  bei,  alle 
Bestallungen  des  Ksrs.  im  Reich  seien  darauf  gerichtet,  da  der 
Ksr.  dieses  Jahr  keinen  Feldzug  gegen  Frankreich  thun  werde ; 
wenn  es  mit  der  That  angelten  solle,  so  werde  nicht  mit  Einem 
angefangen,  sondern  an  vielen  Orten,  damit  man  nicht  zusam- 
men kommen  könne.  —  Hält  für  gut,  weim  der  Kf.  dies  an 
Mainz,  Trier  und  Jülich  mündlich  gelangen  Hesse,  und  teilt 
es  selbst  an  Bayern  und  dadurch  an  den  Kg.  mit.  Bittet, 
dieses  Schreiben  dem  Feuer  zu  übergeben})  —  Göppingen,  1554 
April  8.^) 

St.  Heidelb.   Verein  10  b,  2.    Abschr.  (ich.) 


')  Die  Tagaatzung  betraf  die  Sache  Ulrichs  von  Rechbery^  der  tsich  an 
zwei  vHrthg.  Unterthanen  vergriffen  hatte;  Sattler  4,  65 f.  berichtet  aiufführlich 
darüber. 

*)  Heidelberg,  April  6  antwortet  dtr  Kf.j  er  habe  die  gehsimen  Sachen 
mit  besonderen  Beschwerden  vermerkt,  fürchte  aber  von  der  Mitteilung  au  die 
anderen  Weitläufligkeit ;  er  wolle  nachdenken,  und  wenn  ir  finde,  dass  es  den 
andern  ohne  Nachteü  mitgeteilt  werden  könne,  wolle  tr  es  mit  Chrs.  Vorwissen 
thun.  —  Ebd.  Or.  präs.  Göppingen,  April  8. 

^)  Göppingen,  April  4  schickt  Chr.  die  Mitteilung  über  die  Successions- 
frage  auch  an  Bayern,  wiewol  ich  solchem  nit  gar  glauhen  gib,  dann  das  etwan 
die  hofdiener  sich  mer  berilemen  als  an  ime  selbst  ist,  oder  irer  herm  willen 
und  befelch;  AlbrecM   möge  sich   erkundigen.     Zugleich   empfiehlt   er  die  Auf- 


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454  16B4.  551,-652. 

Aitril  4.  351.  Seb,  Schertlin  an  Clir,  : 

Frthik.  Gesandtschaft  zum  Papst,  Kriegsmann.  Schreiben  (Us  rom.  Kgs. 

fragte  nach  den  Personen,  die  zum  Papst  ritten,^)  und  erfuhr 
tcohly  dass  vorlängst  etliche  hineingeritten  sind ;  von  ihrer  Rück- 
kehr aber  ivill  niemand  etwas  wissen.  -  Lässt  sich  nach  dem 
bewussten  Kriejsmann  erkundigen ;  hält  ihn  für  französisch. 

—  Der  r'&ni.  Kg.  schreibt  ihm  ganz  gnädig,  er  solle  sich  in 
den  Dienst  des  Heidelb.  Vereins  einlassen.  —  Augsburg,  LIU 
April  4. 

St.  heidelb.    Va'ein  23,  67.     Or.  präs.  Göppingen,  April  9. 

April  4.  352.  Gf.  Georg  an  Chr.: 

Kf.  Friedrich.     Besuch  des  Bothenburgev  Tags.     Plan  eines  König- 
reichs für  Maximilian. 

Antwort  auf  dessen  Schreiben  von  März  24.  Dankt  für 
die  Nachricht,  dass  Kf.  Friedrich  auf  dem  Weg  ins  Wildbad 
nach  Neuenbürg  kommen  wird.  Auf  den  brandenburg.  Tag 
nach  Rothenburg  zu  konwien,  ist  ihm  unmöglich,  da  sein  Statt- 
halter und  die  meisten  seiner  Räte  abwesend  sind  und  der 
von  Rye  wiederholt  und  erst  neulich  wieder  den  burgund.  Adel 
zu  sich  nach  Neuchätel  beschrieben  hat,  so  dass  ihm  öfter  War- 
nungen zukommen,  das  Haus  Blamont  in  guter  Acht  zu  haben. 

—  Mömpelgard,  l'h)4  April  4. 

Ced.:  Hörte  vertraulich,  dass  der  röm.  Kg.  aus  dem  Elsass. 
Breisgau,  Sundgau  und  der  Grafschaft  Burgund  samt  dein 
Herzogtum  für  seinen  Sohn  Maximilian  ein  Königreich  zu 
machen  mit  dem  Ksr.  verabredet  habe.^) 

St.  Hansarchic  K.  4  F.  2.     Or. 

nähme  des  Landgfen.  in  die  Kinung^  da  er  ihr  sonst  Schwierigkeiten  bereikn 
könnte.  -  Ebd.  Ab  sehr.  —  Mfinchtn^  Ajtril  7  antwortet  Albrecht  ^  er  habt  zu- 
gleich auch  vom  Kai  dl.  ein  gleiches  Schreiben  erfüllten^  glaube  aber  nicht,  da» 
vtwafi  daran  sei:  dann  es  were  mir  ein  Hclzani  ding-,  das  man  so  hochwichtig 
Sachen  also  weit  ausbreiten  solt ;  bttr.  Aufnahme  des  Landgfen.  sei  er  noch  (h*' 
Ansicht,  dass  die  nassauische  Sache  ausdrücklich  auszunehmen  sei.  da  es  beim 
Kg.  und  sonst  auch  so  gehalten  wurde;  habe  der  Landgf.  son,st  Lusl^  in  die*f 
Einung  zu  kommen^  so  werde  ihm  dieser  Punkt  nicht  hart  sein:  auch  trrrdf 
ihn  der  vo7i  Nassau  langsam  überziehen.  —  Ebd.  eigh.  Or.  jtrds.  Gojfpingcn. 
ApHl  10. 

551.  ')    Vgl.  nr.  496. 

5i)2.  *)  Letztere  Nachricht  giebt  Chr.  April  JfJ  an  Hz.  Albrcchi  weiter; 
Druffel  IV,  4:J0. 


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555.— 554.  1B64.  455 

553,  Bamberg,   Würzburg ^  Nürnberg  an  den  B,  von  Kon-  Apnl  6. 
stanz  und  Chr.: 

Gemeinsame  Beratung  def  zur  Exekuiim  mandietien  Kreise. 

um  weiteres  Blutvergiessen  zu  verhmdern  und  den  Praktiken 
des  Ächters  zu  wehren,  wandten  sie  sich  an  die  Kff.  von  Mainz 
und  Pfalz  mit  der  Bitte,  sie  möchten  als  der  vornehmste  Kreis 
die  andern  Exekutionskreise,  den  ober  sächsischen,  fränkischen, 
rheinischen,  schwäbischen  und  bayrischen,  zu  einer  Beratung 
über  die  Vornahme  der  Exekution  zusammenberufen,  und  bitten, 
sich  auf  die  Einladung  hiezu  so  zu  verhalten,  wie  sie  es  im 
gleichen  Fall  auch  wünschen  würden.^)  —  l')54  April  o. 

*S'i.  Brandenburg  1  h,     Or.  präs.  G&ppingen,  April  l'J. 

554.  Ksr.   Karl   an   Mainz,    Trier,    Pfalz,   Bayern    und  AjirU  ? 
Wirtbg.:^^ 

Entschiedene  Zurückweisung  der  it^m  in  nr.  530  gemachten  Vorwürfe. 

erhielt  ihr  Schreiben  vom  Kl.  März  aus  Bruchsal  samt  den  Bei- 
lagen  über  den  Rothenburger  Tag.  Hat  ihre  Unterhandlung 
in  den  Krtegsübungen  stets  mit  gnädigem  Gefallen  angenom- 
men, dankt  dafür  und  bedauert  die  Erfolglosigkeit. 

iSovil  nun  die  vilfältigen  practiken,  gewerb  und  kriegsver- 
sauiblungen  belangt,  so  diser  zeit  im  hailigen  reich  teutscher  nation 
im  gang  und  wesen  sein  sollen  und  davon  in  gemeltem  E.  1. 
schreiben  meidung  beschicht,  ist  nit  one,  sovil  erstlich  uns  hierin  ' 
betreffen  mag,  das  uns  von  vilen  orten  und  in  manich  wege  glaub- 
haftig  furkombt,  welcher  gestalt  im  hailigen  reiche  teutscher  nation 


a)  DU  Adr.  lautet:  Den  crwirdi^cn  und  hochgcbornen  Sohftstian,  zu  Mainz,  Johan,  zu  Trier 
ersblfchoven,  Friderichen  und  Albrechton,  pfalzgravon  bei  Rlioin,  herzogen  in  Bayern,  und 
CThristofen,  herzogen  zu  Wirtemberg  und  Teck,  graven  zu  Mumpelgurt,  dn^  hailigen  römi- 
schen reiohs  erzoanzlern  durch  Oerraanien,  (rallien  und  da»  Iconigreicli  Arelat,  und  erz- 
truchseSt  unscrn  lieben  neren,  votter,  »chwägern,  öhaimen,  chur-  und  fursteu,  eampt  und 
i^onderlicb. 

Ö53.  ')  Göppingen^  April  13  schickt  Chr.  das  /Schreiben  an  den  B.  von 
Konstanz:  er  habe  nicht  nur  dem  Ksr.,  sondern  auch  dem  K.G.  seine  JMge 
ausführlich  berichtet  und  vom  Ksr.  gnädigste  Antwort  trhalten  [nr.  537] :  da- 
von gedenhe  er  nicht  zu  weichen:  rät,  eine  aUgemeine  Antwort  eu  geben,  wenn 
nicht  der  B.  für  sich  allein  antworten  will:  denn  nach  seiner  Meinung  will 
man  nichts  anderes,  als  diesen  Kreis  ansei nan der reissen,  —  Ebd.  Kons.  — 
Meersburg,  Ajml  16  antwortet  der  B,,  er  habe  schon  seine  Gesandten  auf  den 
jetzigen  Kreistag  nach  Ulm  abgefertigt :  ehe  er  dessen  Abschied  wisse,  könne  er 
den  Bb,  utul  Nürnberg  nicht  antworten.  —  Kbd.  Or.  präs,  Göppingen,  April  18. 


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456  1654.  554. 

April  7.  allenthalben  aus^eprait  und  furgeben  werde,  als  ob  wir  ain  stat- 
lich  anzal  welsch  oder  italienisch  kriegsvolks  (das  man  dan  wol 
uf  funfzehen  oder  sechzehen  tausent  *)  man  anschlagen  wolle)  in 
die  teutsche  nation  zu  fueren  und  villeicht  unsem  geliebten  sun, 
den  prinzen  in  Hispanien,  derselben  zu  ainem  haubt  mit  grewalt 
einzutringen  und  ufzusetzen  oder  doch  anders  zu  schaden  und 
nachtail  dem  hailigen  reiche  damit  furzunemen  und  zu  handien, 
des  entlichen  furhabens  sein  sollen. 

Damit  aber  E.  1.  im  ^und  wissen  und  erkennen  mögen,  wie 
die  sach  dizfals  gestalt  und  das  uns  in  solchem  so  wol  als  in  vil 
andern  Sachen  die  unwahrhait  zugemessen  wurdet,  so  wollen  und 
mögen  wir  E.  1.  uf  den  kais.  trauen  und  glauben,  den  Avir  uns  bei 
E.  1.  als  unsem  und  des  hailigen  reichs  gehorsamen  chur-  und 
fursten  zu  haben  billich  versehen  und  getrösten  sollen,  g^nedi^ei* 
und  freundlicher  mainung  mit  der  warhait  nicht  verhalten,  das 
uns  nit  allein  an  solchem  allem  otfentlicher  gewalt  und  unrecht 
beschicht,  sonder  das  wir  auch  solches  für  ain  ganz  ungeginndt, 
unverschempt  und  unwarhaftig  gedieht,  so  sonder  zweifei  allain 
von  unsern  widerwerti^en,  uns  dardurch  bei  meniglichen  zu  ver- 
unglimpfen, und  insonderhait  bei  der  leiblichen  teutscheu  nation 
ainen  abfall  und  Widerwillen  zu  verursachen  und  zu  erwecken, 
den  leuten  also  falschlich  eingebildet  und  furgemalet  wurdet,  achten 
und  halten  muessen.  Dan  wir  uns  erstlich  kaines  welschen  oder 
italienischen  krie^volks,  so  wir  in  oder  durch  das  hailig  reiche 
teutscher  nation  zu  fueren  bedacht,  mit  dem  wenigsten  zu  erindeni 
wissen;  darumb  dan,  und  wo  die  beraitschaft,  darein  sich  E.  1. 
begeben,  allein  zu  Verhinderung  und  ufhaltung  desselben  ange- 
schickt, so  solte  und  were  unsers  erachtens  vil  ratsamer  gewesen, 
zuvor  und  ehe  solches  durch  E.  1.  furgenomen,  das  sy  sich  der 
Sachen  grund  und  warhait  (wie  sy  leichtlich  thuen  mögen)  mit 
vleis  erkundiget  oder  doch  uns  deshalben  angelangt  betten,  so 
solte  E.  1.  nicht  allein  in  solchem,  sonder  auch  allem  andern  alle 
guete  richtigkait  zu  iederzeit  befunden  haben  und  noch.  So  ge- 
denken wir  auch  noch  vil  weniger,  der  löblichen  teutscheu  nation 
löbliche,  wolhergeprachte  libertet  und  freihait  in  dem  allergering- 
sten zu  schmelern  oder  zu  schwechen,  sonder  sind  dagegen  andei-st 
nit  gesint  oder  gemaint,  dan  dieselb,  sovil  uns  immer  mensclüirh 
und  möglich,  zu  schützen  und  handzuhaben,  auch  obgemelten  unsem 


ÖÖ4,  ')  Diene  Zahl  neniyt  Cht;  Zasius  gegcnubef'}  Draffel  IV ^  390. 


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ÖÖ4.  1664.  467 

geliebten  sun,  den  prinzen  zu  Hispanien,  und  andere  unsere  nach-  Aphl 
kommen  mit  allem  vleis  und  ernst  dahin  zu  ziehen  und  zu  weisen, 
da«  sy  sich  gegen  dem  hailigen  reich  und  teutscher  nation  als 
irer  aller  geliebtem  Vaterland  alles  gepurlichen,  auch  freundlichen 
und  nachpaurüchen  willens  iederzeit  ires  höchsten  Vermögens  er- 
zaigen,  verhalten  und  bevleissen  sollen. 

Do  nun  uns  und  gemeltem  unserm  lieben  son,  dem  prinzen 
in  Hispanien,  dergleichen  ungereumbte  Sachen  und  ding  zugemessen 
werden  und  wir  insonderhait  in  verdacht  komen  solten,  das  wir 
gemaint  weren,  seiner  lieb  halben  etwas,  ja  auch  das  allerwenigest, 
\\ider  die  ordenliche  weg  mit  der  that  oder  gewalt  furzunemen 
und  hinauszutrucken  (so  doch  weder  wir  noch  s.  1.  in  unsern  syn 
noch  gedanken  nie  genumen,  zu  geschweigen  uns  in  das  werk  zu 
richten  unterstanden  haben  oder  nochmals  unterfahen  sollen),  be- 
schehe  uns  an  solchem  nit  allain  ganz  unguetlich,  sonder  auch  vor 
Gott  und  der  weit  gewalt  und  unrecht,  und  wiewol  wir  wol  wissen, 
das  uns  und  gedachtem  unserm  geliebten  sone  ie  zu  Zeiten  der- 
gleichen Sachen  durch  unsere  widerwertigen  allein  aus  neid  und 
mit  ungrund  ufgelegt  werden,  so  haben  wir  doch  solches  bizher 
allein  aus  der  ursach  bei  E.  1.  und  andern  unseni  und  des  reichs 
gehorsamen  stenden  zu  verantworten  oder  mit  grund  abzulainen 
unterlassen,  das  wir  unserer  Unschuld,  gerechtigkait  und  kaiser- 
lichem ufrechtem,  frid-  und  rechtliebendem  gemuet  vertraut,  und 
deshalben  ie  und  alwegen  gehofft,  die  warhait  soll  und  werde 
selbst  zu  seinef  zeit  den  gi'und,  das  widerspil  und  das  uns  durch 
solches  und  dergleichen  angeben  ganz  unguetlich  und  unrecht  be- 
schehe,  augenscheinlich  an  tag  bringen,  offenbaren  und  beweisen, 
wie  man  dan  nun  etlich  mal  im  werk  befunden,  do  uns  durch 
unsere  widerwertigen  und  abgunstigen  allerhand  unglimpf  mit  der 
unwahrhait  zugemessen  worden,  das  hemacher  die  zeit  und  das 
werk  w^eit  ein  anders  und  ganz  das  widerspil  bezeugt  hat. 

So  haben  wir  dieser  zeit  in  der  ganzen  christenhait  kaineu 
andern  uns  bewuesten  veind,  dan  eben  den  konig  aus  Frankreich, 
dessen  allain  wir  uns  dan  mit  hilf  des  almechtigen  und  unserer 
getreuen  unterthanen  zu  erwehren  und  vor  seinem  muetwillen  und 
ubermuet,  so  weit  sich  unser  macht  und  vermögen  erstreckt,  wol 
ufzuhalten  verhoffen  und  gedenken.  Derhalben  und  wiewol  wir 
ietzo  etliche  geschwader  reuter,  auch  regiment  landsknecht  im 
hailigen  reiche  teutscher  nation  in  unsern  dienst  und  besoldung 
an-  und  ufnemen  lassen,  so  sind  wir  doch  nit  gemaint,  dieselben 


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458  1554.  554. 

April  7.  andei-s  dau  oiie  menigflichs  schaden  und  nachtail  durchzufueren 
oder  anders  wahin  dan  wider  gedachten  unsern  offnen  veinde,  den 
konig  von  Frankreich,  und  zu  rettung  diser  unser  gehorsamen, 
unschuldigen  Nidererbland  zu  geprauchen.  Was  nun  dem  hailigeu 
reiche  selbst  daran  und  das  dieselben  bei  der  venvandtnus,  so  sy 
mit  dem  hailigen  reiche  haben  und  also  ain  vormaur  desselben 
erhalten  werden,  das  auch  das  hailig  reich  diz  orts  kainen  so  be- 
schwerlichen, sorglichen  nachpaum  als  den  konig  aus  Frankreich 
bekome,  allenthalben  gelegen,  das  werden  E.  1.  als  die  versten- 
digen  selbst  gnuegsam  und  nach  notturft  zu  ermessen  und  be- 
denken OTSsen. 

Zudem  haben  wir  uns  durch  unsere  hervor  ausgangne  und 
ietzo  widerumb  erneuerte  mandata  gegen  meniglich  gnuegsam  er- 
klert,  das  unser  mainung  nit  sei,  das  iemand  im  hailigen  reicli 
teutscher  nation  in  unserm  namen  ainich  kriegsvolk  zu  werben, 
bestellen,  ufzuwiglen  oder  zu  versamblen  nachgesehen,  gegönt  oder 
gestattet  werden  solle,  so  dessen  von  uns  gnuegsamen  und  vol- 
konmen  schein  nit  furzulegen  und  ufzuzaigen  habe,  l^nd  wollen 
uns  derwegen  aller  billichait  nach  genzlich  versehen,  was  wir  also 
zu  unser  unvermeidenlichen  notturft  ufrichtiglich,  ungescheuclit 
und  mit  offnem  fueg  fumemen,  das  uns  als  ainem  romischen  kaiser 
an  solchem  E.  1.  und  andere  unsere  und  des  reichs  gehorsame 
stende  nit  allein  kain  Verhinderung  oder  eintrag  thuen,  scmder 
auch  darzu  alle  gepurliche  hilf  und  furderung  treues,  gehoi-sambs 
vleisses  erzaigen  und  beweisen  sollen  und  werden,  wie  wir  dan 
hiemit  an  E.  1.  gnediglich  begern,  was  also  in  unserm  oder  unserer 
freundlichen,  lieben  schwester,  frau  Marien,  zu  Hungern  und  Be- 
haim  konigin,  wittib,  gubernantin  und  regiererin  unser  Nidererb- 
land, namen  uf  unsere  mitgetailte  patenten  und  schriftlichen  schein, 
den  man  deshalben  in  alweg  furlegen  soll,  von  kriegsvolk  geworben 
und  angenomen  wurdet,  E.  1.  wollen  ires  thails  zu  durchbringimg 
desselben   alle  guetwillige,   getreue  hilf  und  furderung  beweisen. 

^\'as  aber  sonst  andere  gewerb,  so  dem  hailigen  reich  teut- 
scher nation  schädlich  und  gefarlich  furfallen  möchten  und  sonder- 
lich das  obgemelter  unser  veind,  der  k(mig  aus  Frankreich,  (E.  1. 
schreiben  nach)  sich  in  Teutschland  musterplätz  anzurichten  nuter- 
stehn  soll,  belangen  thuet,  halten  wir  solches  nit  weniger  als  E.  I. 
selbst  für  ain  ganz  sorglich,  bös,  gefarlich,  unleidenlich  und  solch 
ding,  so  zu  ainer  hochverderblichen,  schädlichen  und  ärgerlichen 
nachvolg  und  beschwerlichem  eintrag  raichen  und  gelangen  thuet, 


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554.  1664.  459 

und  solle  derhalbeii  billich  von  E.  1.  und  allen  andern  ehr-  und  April  z. 
fridliebenden  und  denen  der  teutschen  nation  gluck  und  wolfart 
von  herzen  angelegen  ist,  mit  höchster  macht  und  eussei-stem  ernst 
irem  vesten  vermögen  nach  gewehret  und  abgetriben  werden.  Dan 
das  ainem  ieden  frembden  auslender,  furnemblich  aber  ainem  sol- 
chen, wie  gemelter  konig  aus  Frankreich  sich  iederzeit  im  grund 
gegen  diser  löblichen  nation  bewisen  und  erzaigt,  freistehn  und 
erlaubt  sein  solte,  seines  willens  und  gefallens  im  hailigen  reiche 
zu  fahren,  zu  handien  und  zu  leben,  das  teutsch  kriegsvolk  (so 
billich  allein  mder  ine  selbst  und  seinen  türkischen,  tückischen, 
ufnirischen  anhang  gebraucht  werden  solte),  zu  sclaven  und  knechts- 
knechten  wider  ir  aigen  Vaterland  zu  erkaufen  und  daneben  allen 
frommen,  gehorsamen  und  fridliebenden  stenden,  welche  doch  mit 
ime  nichts  zu  schaffen,  allen  muetwillen,  schimpf,  spott  und  uber- 
drang  uf zuladen  und  mit  mord,  brand  und  raub  zu  beschweren, 
da.s  soll  und  wirdet  sonder  allen  zweifei  ainem  ieglichen  ehrlichen, 
ufrichtigen  bidennan  teutsches  gemuets  und  gebluets  zum  aller- 
hr>chsten  zu  herzen  gehn  und  angelegen  sein.  Derhalben  uns  dan 
das  E.  1.  zu  Verhinderung  und  abwendung  solcher  besorglicheu 
gefahr  und  beschAverden,  auch  zu  befridung  irer  selbst  land  und 
leute  sich  iezund  in  etwas  beraitschaft  geschickt,  nicht  allain  nit 
zuwider  ist,  sonder  wir  haben  auch  solches  von  E.  1.  zu  ganz 
gnedigom  und  freundlichem  gefallen  verstanden. 

Letzlich  die  abschaffung  der  vor  äugen  schwebenden  kriegs- 
handlungeu  im  hailigen  reich  teuts(!her  nation  und  widerufrichtung 
und  erpauung  des  gemainen  fridens  betreffende  wollen  und  mögen 
wir  wol  mit  Gott  dem  almechtigen,  so  aller  herzen  kent,  und  selbst 
die  ainich  warhait  ist,  bezeugen,  das  wir  dieselb  bizher  unsers 
tails  heizlich  und  ganz  treulich  gemaint  und  was  wir  zu  solchem 
immer  dienstlich  und  furtreglich  sein  wissen  und  belinden  mög(»n, 
dasselb  unsenu  höchsten  vermögen  nach  zu  befurdern  genaigt  ge- 
wesen. Die  weil  aber  unsere  und  anderer  gepflegnen  Unterhand- 
lungen bizher  allenthalben  unfruchtbar  entstanden  und  wir  doch 
laider  sovil  sehen  und  befinden,  das  unsere  mandaten,  bevelch  und 
gebotsbrieve  ie  zu  Zeiten  in  kleiner  achtung  und  ansehen  gehalten 
werden,  so  haben  wir,  als  uf  das  letzt,  kainen  andern  weg,  wie 
solchem  obligenden  last  und  beschwerden  fueglich  abgeholfen  wer- 
den möcht,  zu  erdenken  oder  furzunemen  gewuest,  dan  das  solches 
mit  Verleihung  götlicher  gnaden  durch  die  vorstehende  künftige 
reichsversamblung  geschehen  mueste,   und  darauf  unsern  connnis- 


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460  1BÖ4.  564.-555. 

April  7.  sarien  und  gesaiiteu,  so  Avir  darzu  verordnet,  alberait  allen  bevelch 
gegeben,  was  sy  in  solchem  fall  von  unsenitwegen  bei  gemainen 
stenden  thueu  und  handien  sollen,  wie  wir  dan  noch  uf  dise  stund 
nicht  wissen  mögen,  was  wir  anders  und  mehrers  mit  verhoffen- 
licher  frucht  fumemen  oder  thuen  sollen  noch  können.  Soferr 
aber  E.  1.  als  die  verstendigen  und  der  sachen  bas  erfarnen-) 
ainichen  forsten digem  oder  schleunigem  und  austreglichem  we^r 
bedenken  könten,  ist  unser  gnedig  begem  an  E.  1.,  sy  wollen  uns 
denselben  zum  wenigsten  in  gehorsamen  vertrauen  entdecken;  so 
wollen  wir  denselben  auch  in  gnedigem  vertrauen  und  gehairab 
(wa  von  nöten)  guetwilliglich  ufnemen  und  uns  unserni  eussersieu 
vermögen  nach  also  gnediglich  darauf  erzaigen  und  verhalteu, 
das  E.  1.  und  meniglich  gleichmessigs  Verstands  und  naigung  unser 
kaiserlich  fridliebend  gemuet  gnuegsam  daraus  spuren  und  ver- 
merken sollen.  Welches  alles  wir  E.  1.,  denen  wir  mit  allem 
freundlichen  willen  und  gnaden  genaigt,  gnediger  wolmainuug  uf 
ir  schreiben  zu  antwort  nicht  wollen  verhalten.  —  Brüssel,  1554 
April  7. 

St.   Heidelb.    Verein    lob.     Or.»)   yräs.    Göppiiiget^   April  13,      Vgl, 
Druffel  IV,  413,*) 

April  ö,  555.  Ksr.  Karl  an  Chr. : 

Warnung  vor  Roggendorf. 

hörte  glaublich j^)  dass  sein  früherer  Diener  Christoph  von  Bog- 
(lendorf  vom  französ.  Kg.  zu  Chr.  abgefertigt  sei,  um  sich  von 
da  auch  an  andere  Orte  im  Reiche  zu  begeben  und  durch  seine 
gefährlichen  Praktiken  allerlei  Empörung  und  Zerrüttung  im 
Reiche  anzustiften.  Da  Chr.  wohl  Thun  und  Wesen,  auch  das 
Vorleben  desselben  kennt,^)  namentlich  wie  er  ohne  Grund  die 

r)  Mit  Unttrachrift  des  Ksrs.,  des  B«.  von  Arra«,  Seid».  Ad  mandatam  cai'».  et  cath.  raS^ 
proprium  P.  PAntaing.  —  Eine  beil.  Abtchr.  hat  den  Vennerk,  das  Or.  imi  den  wHibp.  R&t» 
nach  Rothettburg  überaehickt  worden,  um  mü  dtn  anderen  Räten  des  Vereins  tu  beraten,  k«# 
darauf  zu  antworten  ttei,  samt  Abkehr,  de»  Srhreibena  an  den  Ksr.  (nr.  580). 

-)  Man  beachte  den  Hohn! 

")  Vgl,  SU  diesem  Brief  auch  die  misstrauische  Äusserung  Kg.  Maximi- 
lians darüber  in  einem  Schreiben  an  Hz.  Albrecht :  awer  es  was  auer  schier  nit, 
was  er  i^lauwen  sol;   dan   man   oft  ;i^ete  wort  gibt,   awer  wenig  darhinder  ist; 

(Tott  welle,  das   des  gemuet   sich   mit  den  wollen  verglaich ; ;  dan  unter 

disem  schain,  den  Franzosen  zu  bekriegen,  lil  schteken  mag,  das  ich  doch  nit 
gewis  was.   -  ~  Druffcl  JF,  43  L 

665.  •)   Vgl.  Druffel  IV,  397. 

^')   Vgl.  nr.  499  n.  1. 


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555.^657.  1664.  461 

Christenlieit  verlassen  und  sich  zum  Türken  geschlagen,  wie  er  Apni  s. 
durch  offenkundige  Rebellion  kais.  Hoheit  beleidigt  hat  und 
noch  darin  verharrt,  so  vertraut  er  zu  Chr,y  er  werde  demselben 
nicht  nur  nicht  glauben,  sondern  ihn  behandeln,  wie  er  es  ver- 
dient, und  ihn  so  abweisen,  dass  der  Ksr.  sein  Missfallen  daran 
deutlich  spüren  kann.  —  Brüssel,  h')54  April  H, 

St,  Heidelb,  Verein  10  c.     Or.  prffs.  Göppingenj  Apnl  /5.') 

55 6.  Landgf.  Philipp  an  Chr.:  ApHl  s. 

Naumburges  Tag. 

schickt  7nit,  was  ihm  der  Kf.  von  Sachsen  auf  Ohrs.  Schreiben 
hin,  die  Zusammenkunft  der  Theologen  betr.,  geschrieben  hat.^) 
Schlug  dem  Kfen.  vor,  dass  der  Tag  am  26.  April  in  Naum- 
burg sein  solle;  ist  Chr.  einverstanden,  möge  er  auch  seine 
Theologen  schicken,  allda  von  sacheii,  wie  E.  1.  hievoriges  schrei- 
ben, an  uns  gethan,*)  ausweiset,  zu  reden.  Bedächten  auch  K.  1. 
jnit  sein,  da  herzog  Ottheinrich,  pfalz^af,  s.  1.  theologen,  auch 
etliche  E.  1.  benachbarte  Städte  die  ihren  dahin  zu  schicken  willig 
wären,  stellen  wir  in  E.  1.  gefallen.  —  Ziegenhain,  ir)r)4  April  fi.^) 
Ced,:  Die  Erbeinigungsverwa7idte7i  werden  auf  Himmel- 
fahrt in  Zeitz  zusammenkommen. 

üniversitätsbibl.  Tübingen^  M.  h.  486.     Abseht:  C.  R. 

55 7.  Johann  Friedrich  d.  M.,  Johann  Wilhelm.  Johann  Aprils. 
Friedrich  d.  J.,  Hzz.  zu  Sachsen,  an  dir.: 

Die  geplante  Theologenzusammenkunft. 

ein  reitender  Bote  Chrs.  überreichte  unlängst  in  ihrer  Kanzlei 
ein  Schreiben  an  ihren  verstorbenen  Vater,  das  sie  erbrächet}. 


•)  eodem  schickt  Chr.  Abachr.  an  Pfalz  und  Baytrn  und  bittet  um  Rat, 
wie  er  dem  Ksr.  antworten  soll:  zugleich  schickt  ei'  Abschr.  von  des  Ksrs.  Ant- 
wort auf  seine  Entschuldig ung^  dass  er  dem  Exekutionsmandat  nicht  paneren 
kann  [nr.  537  n.  2].  —  Ebd.  Konz.  —  Vgl.  Drnffel  IV,  S.  449  n.  1.  Chrs. 
Antwort  nr,  579. 

556.  «)  nr.  546  n.  1. 

«)  nr.  528. 

*)  Göppingen,  Aprü  15  antwortet  Chr.,  er  habe  seine  Räte  den  nächsten 
naeli  Naumburg  abgefertigt,  auch  an  den  Landgfen.,  Saclisen  und  Brandenburg 
savU  und  sonders  nach  beil.  Abschr.  fnr.  572]  geschrieben  und  damit  einen 
eigenen  Boten  nach  Zeitz  geschickt.  —  Ebd.  Abschr.  C.  R.  —  Vgl.  des  Landgfen. 
Schreiben  an  Ottheinrich,  Druff el  IV,  406. 


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462  1BÖ4.  567, 

April  6'.  Hätte  Chr.  von  dem  Tode  ihres  Vaters  gewusst,  dann  hätte  er 
das  Schreiben  wohl  auch  an  sie  gerichtet^  weshalb  sie,  ihrem 
neulichen  Erbieten  nach,  darauf  antwortend)  Ihr  Vater  war 
schon  vor  den  Beschwerungen  durch  die  verlaufenen  Kriege 
stets  entschlossen,  und  hat  das  auch  während  seiner  Gefangen- 
schaft  dem  Ksr,  mündlich  und  schriftlich  ungescheut  erklärt, 
dass  er  bei  der  im  Jahr  HO  übergebenen  A.  K.  bis  in  die  Grube 
verharren  wolle,  vrie  er  auch  sie  väterlich  ermahnte,  dabei  und 
bei  den  von  den  Theologen  in  Schmalkalden  verglichenen  Ar- 
tikeln, dabei  E.  1.  herr  vater  seeliger  selbst  gewesen*)  und  die 
neulich  im  druck  ausgegangen,  beständig  zu  bleiben;  in  diesem 
Glauben  ist  ihr  Vater  verschieden  und  gewiss  ein  Kind  der 
ewigen  Seligkeit  geivorden.  Auch  sie  haben,  ehe  ihr  Vater  ent- 
lassen war,  auf  ein  Verlangen  des  Ksrs,,  das  Interim  anzn- 
nehmen,  sich  init  ihren  Unterthanen  verglichen  und  durch  einen 
öffentlichen  Druck  verkündigt,^)  bei  obiger  Konfession  und 
Artikeln  unverändert  bleiben  zu  wollen,  wie  CJir,  wohl  erfahre^} 
hat.  So  sind  sie  noch  gesinnt  und  hoffen,  Gott  werde  sie  dabei 
schützen,  Sie  sind  entschlossen,  ihre  Gesandten,  soviel  die  Re- 
ligion belangt,  mit  keinem  anderen  Befehl  auf  den  Reichstag 
zu  schicken,  ohne  sich  durch  die  Gefahren  hindern  zu  lassen, 
die  durch  Anhetzung  des  Teufels  hieraus  entstehen  könnten: 
denn  sie  achten  ihrer  Seelen  Heil  höher  als  alles  andere.  Wo 
nun  E.  1.  ihre  theologen  an  einen  gelegenen  ort  verordnen  und 
sich  hierin  mit  uns  freundlich  vergleichen  und  solcher  nieinuno: 
auch  sein  wollen,  so  hören  wir  es  ganz  gern,  wollen  auch  unseiv 
theologen  derwegen  mit  ihnen  und  andern  zusammenkommen  lassen, 
auf  zeit  und  stelle,  wie  E.  1.  und  die  chur-  und  fürsten,  an  welche 
E.  1.  gleichergestalt  wie  an  unsern  herrn  und  vater  seeligen  ge- 
schrieben, solches  für  gut  ansehen  und  beschliessen  werden.  I)a^ 
wir  aber  den  unsern  auflegen  sollten,  von  milderung  und  ver- 
ändenmg  der  A.  ('.  und  vorangezogenen  sclmialkaldischen  ailikel 
oder  einer  neuen  vergleichung  in  sachen,  die  religion  belangend. 
wi(»  solches  vielleicht  bedacht  werden  möchte,   zu  ratschlagen,  in 

557.  *)  Vgl.  nr,  528,  Grimmenstein,  Ajnil  4  hatten  sie  Bunächst  geant- 
woHet,  da  die  Sache  mehlig  sei  und  sie  sich  jetzt  duf  der  Reise  zur  Entgegen- 
nahme der  Erbhuldigung  befänden,  wollten  sie  ihre  Antwort  durch  eigenen  Boten 
schicken,  —  Ebd,  Abschr,  C,  E, 

*)   Vgl,  Heyd  3,  310  ff, 

»)    Vgl,  Dntffel  /,  282, 


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567,-568,  1564.  463 

dem  bitten  wir,  unser  freundlich  zu  verschonen,  sintemal  wir  es  April  s. 
dafür  gänzlich  halten,  das  solche  Vereinigung,  die  der  heil,  schrift 
gemäss  sei,  nicht  ist  zu  finden.  Und  das  wir  unser  herz  also 
gegen  E.  1.  eröfnen,  das  wollen  E.  1.  von  uns  in  keinem  unguten 
aufnehmen.^)  —  (rrimtnenstmi,  hV}4  (sonntags  misericordias  do- 
mini)  April  ^. 

UniversitäUhiftl  Tübingen,  M.  h.  478,     Abftehr.  C,  H, 

S58.  Markgf,  Johann  von  Brandenburg  an  Chr.:  Ajml  9. 

Zusammenkunß  von  Theologen  und  Bäten. 

Antwort  auf  dessen  Schreiben  von  März  14,  Lässt  sich 
Ohrs,  Gntansehen,  dass  die  Theologen  und  Räte  der  A.  K.  ver- 
wandten Stände  zusammengeschickt  tverden,  um  sich  zu  beraten 
und  über  eine  einhellige,  schiedliche  Meinung  zu  vergleichen, 
wohl  gefallen,  Ist,  wenn  er  über  Zeit  und  Ort  verständigt  wird, 
auch  bereit,  die  Seinigen  zu  schicken;  tvürde  er  durch  Kürze 
der  Zeit  hieran  verhindert,  so  tvürde  er  sich  doch  die  Beschlüsse 
der   anderen  gefallen  lassen;   will  sich  hierin  von   Chr,  und 

♦)  Göppingen,  April  17  antwortet  Chr.,  er  habe  den  Tod  ihres  Vaters 
mit  betrübtem  Gemüt  vernommen ;  eine  freudenreiche  Auferstehung  desselben  sei 
(:* internal  s.  1.  die  tage  ihres  leben«  als  ein  christlicher  fllrst  jfelebt  und  auch 
bei  der  reinen,  wahren  lehre  des  heilsamen  worts  (totte«  s«  beständiglich  bis  in 
die  gnibe  hinein  geblieben)  wohl  zu  hoffen :  wünscht  ihnen  Glück  zur  Regierung 
und  zu  ihrem  christlichen  Vorhaben,  —  Was  die  Zusammenkunft  der  Theologen 
betrifft,  so  hat  ihm  Landgf,  Fhüipp  berichtet  [nr.  556],  dass  dieselbe  am 
:i6.  d,  M,  in  Naumburg  stin  solle:  hat  deshalb  Bäte  und  Theologen  abgefetiigt, 
in  det*  Hoffnung,  dass  sie  zu  der  bestimmten  Zeit  oder  wenig  später  in  Nnum- 
ffurg  eintreffen  iverden,  deshalber  Ee.  11.  freundlich  bittend,  sie  wollen  zu  erhal- 
timg  und  beförderung  der  ehre  Gottes  und  seines  heilmachenden  wort«  die  ihren 
dahin  auch  absenden  und  helfen  von  einer  einhelligen  vergleichung,  im  fall  da 
auf  dem  vorstehenden  reichstage  von  wegen  unsers  lieben  herm  Christi  einigen 
und  seligmachenden  ^orts,  das  da  der  augspurgischen,  auch  zwischen  den  theo- 
logen  zu  Wittenberg  und  den  unsem  verglichenen,  auch  einander  unterschriebenen 
confession  zuwider,  etwas  sollte  vorgenommen  werden,  tractiren  und  erwägen 
lassen,  was  darwider  endlich  beschlossen,  auch  wie  wir  mit  göttlicher,  gnÄdiger 
Verleihung  aUerseits  einhelliglich  und  beständiglich  dabei  bleiben  und  einander 
handhaben  möchten,  wie  wir  dann  unseres  teils  in  dieser  sache  von  £e.  U.  und 
andern  A.  ('.  verwandten  uns  mit  nichten  ziehen  noch  absondern  wollen,  sondern 
gedenken  bei  unserm  lieben  herm  Christo  und  seinem  einigen,  ewigen  worte, 
auch  der  obgemeldten  confession,  endlich  zu  verharren  und  zu  bleiben.  —  JtJbd, 
Abschr,  C,  R,  —  Vgl,  auch  die  Schilderung  der  Sfihne  Johann  FriedHchs  in 
einem  gleichzeitigen  Brief  Öhrs,  an   Vergerius :  Kausler  und  Schott  S,  66  f. 


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464  1554.  5U8.-529. 

Aprü  9.  anderen  Ständen  nicht  absondern,^)  —  Rothenburg  a.  d.  T., 
1554  April  9. 

Ced,:  Wir  stellen  auch  in  E.  1.  freundliches  bedenken,  ob 
nicht  der  churfürst  von  Brandenburg  zu  solcher  Schickung"  auch 
ei-sucht  werden  sollte. 

Univerftitätshibl  Tübingen.    M.  h.  493.     Abschr.  C.  R. 


April  9.  559.  Die  tvirtbg.  Räte  in  Rothenburg  an  Chr.: 

Beginn  der  Verhandlungen. 

nachdem  die  beiden  Markgff.  am  7.  d.  M.  gegen  Abend  um  4  Uhr 
hier  angekommen  waren,  Hessen  sie  sich  ansagen,  umrden  am 
8.  vorberufen  und  trugen  ihrer  Instruktion  nach  vor.  Dr.  Krauss 
fügte  dem  mündlichen  Befehl  nach  bei,  Chr.  sei  von  Ksr.  und 
Kg.  dringend  ermahnt  worden,  den  Reichstag,  der  um  Pfingsten 
beginnen  solle,  persönlich  zu  besuchen  und  müsse  deshalb  seine 
Badfahrt  jetzt  vornehmen.  Die  beiden  Markgff.  dankten  per- 
sönlich. 

Zwischen  1  und  2  Uhr  nacMnittags  umrden  die  Gesandten 
zusammenberufen;  Markgf.  Hans  berichtete  persönlich  über  die 
Entstehung  dieses  Tags  und  entschuldigte  ihre  Verspätung.^) 
Gleich  darauf  wurde  proponiert,  wenn  etwas  Nützliches  erreicht 
werden  solle,  so  müsse  zuerst  bei  den  Parteien  wegen  eines 
Stillstands  der  Thätlichkeiten  und  wegen  Geleites  für  die  markgf. 
Gesandten  Wilhelm  von  Grumbach  und  Dr.  Strass  verhandelt 


568.  *)  Göppingen,  April  12  schickt  Chr.  an  den  Markgfen.  in  Abschr., 
was  Kf.  August  an  Landgf.  Philipp^  dieser  an  ihn  [Chr.]  hfiute  wegen  der 
Zusammenkunft  geschrieben  hat  [nr,  546  n.  1  und  556] :  wird  seine  Theologen 
auf  den  bestimmten  Tag  nach  Naumburg  abschicken.  —  Ebd.  Äbschr.  C.  R.  — 
Darauf  antwortet,  Rothenburg^  April  14,  Markgf.  Johann,  bis  sum  26.  April 
die  Seinigen  zu  schicken,  sei  die  Zeit  zu  kurz:  Chr.  möge  ihn  entschuldigen: 
er  sei  ohnedies  bereit,  was  der  A.  K.  und  christlichen  Lehre  gemäss  beschlossen 
werde,  für  seine  Person  anzunehmen,  und  wolle  es,  wenn  es  ihm  zugescftickt 
werde,  bei  den  benachbarten  Ständen  und  Städten  befördern.  —  Ebd.  Abschr. 
C.  R.  —  Darauf,  Göppingen,  April  17,  Chr.:  er  habe  dieses  Schreiben  seinen 
Räten  und  Theologen  nach  Naumburg  nachgeschickt,  um  es  nötigenfalls  vorzu- 
legen; sein  Bedenken  in  Religionssachen  habe  er  seinem  Rat  Ludwig  von  Frauen- 
berg  angezeigt  und  ihm  auferlegt,  es  dem  Markgfen.  zu  eröffnen.  —  Ebd.  Abschr. 
r.  B.     Zu  letzterem  vgl  nr.  583. 

659.  *)  nr.  540. 

*)  Sie  tcar  durch  Geleitsfragen  verursacht :  nr.  541  n.  1 ;  Druffel  I K,  44iS, 


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Ö09.—Ö60.  1664.  465 

werden;  sei  man  anderer  Ansicht^  möge  man  es  berichtest.  Die  Api-iis, 
Gesandten  einigten  sich  mit  den  Markgff.  auf  diesen  Vorschlag; 
sobald  die  Gesandten  des  fränk.  Bundes  erscheinest  —  von 
Würzburg  sind  schon  Reinhard  von  der  Kher,  Hans  Zobel  und 
Liz.  Valentin  Gotthart  eingetroffen  — ,  so  wird  hierüber  die  Ver- 
handlung begonnen  werden}) 

Hohenlandsberg  ergab  sich  nach  schwerer  Belagerung  arrt 
Sonntag  Miserik,  Domini.  Der  Markgf.  soll  70  Stack  Büchsen 
samt  anderem  Vorrat  damit  verloren  haben.  —  Rothenburg, 
1554  April  9. 

St.  Heidtlb.  Verein  B.  9.  Beifasz.  16.    Or.  präs.  Göppingen y  April  11. 
Konz,^)  heil. 

560.  Ludwig  von  Frauenberg  an  Chr.:  Apnlo. 

Verhandlung  mit  Markgf,  Hans  in  Rothenburg. 

brachte  dem  Befehl  nach  heute  bei  Markgf.  Hans  ohne  eines 
andern  Beisein  vor ;  dieser  sagte,  es  lasse  sich  hierin  nicht 
alles  schreiben ;  wenn  aber  er  [Frbg.]  selbst  zu  Chr.  reite,  wolle 
er  ihm  mündlich  berichten.  Er  und  Markgf.  Hans  Georg  seien 
entschlossen,  sobald  sie  können,  Chr.  in  Göppingeri  oder  wo 
sie  ihn  treffen  können  aufzusuchen,  und  werden  ihm  deswegen 
schreiben.  Antwortete,  er  wolle  dies  Chr.  berichten.  Der  Markgf. 
hielt  ihn  noch  lange  auf  und  eröffnete  ihm  allerlei,  das  er 
mündlich  berichten  toird.  —  Ein  Schreiben  der  Markgff.  folgt 
mit^)  —  Rothenburg,  l/)'>4  (montags  nach  misericordi  domini) 
April  ff. 

St,  Heidelh.  Verein  B.  9.  Beifaaz.  16.    Or.  irr  äs.  Göppingen,  April  IL 

»)  Jm  KoHM.  int  »tau  ApHl  $   ApHl  10  korrig. 

•)  Vgl.  über  den  zweiten  Rothenburger  Verhandlungatag  Voigt  2y  190  ff,, 
Hortleder  1282 ff.  Die  von  Voigt  erwähnte  Forderung,  dose  dem  Markgfen, 
GOOOOO  fl.  samt  dem  abgedrungenen  Geschütz  gegeben  werden  sollen,  wurde  erst 
gegen  Schluss  der  Verhandlung  erhoben.  Dass  diesmal  die  Gegner  des  Markgfen. 
die  Zurückhaltenden  waren,  entsprach  der  Situation.  Nach  einem  Bericht  von 
April  15  wünscJUe  Chr.,  dass  auch  Markgf.  Karl  von  Baden,  der  Schwager 
des  Kulmbachers,  beigezogen  werde,  April  17  befahl  Chr.  seinen  Gesandten, 
mit  den  Räten  der  anderen  Einungsff,  zu  verhandeln,  dass  die  geringe  Neigung 
der  Bb.  und  Nürnbergs  zum  Frieden  beim  Ksr.  und  K.G.  zur  Entschuldigung 
gegen  die  Exekutionsmandate  verwendet  werde,  damit  inen  [Bb.  und  Nürnberg] 
der  unglimpf  zugemessen  werde,  auch  wir,  die  verainigten,  dises  fazwerks  ain- 
mal  abkomen.  —  Ebd.  Or.     Vgl.  auch  nr.  617. 

560.  *)  Dat.  April  9:  bitten,  ihnen  einen  Ort  zu  bestimmen,  wo  sie  vor 
ihrer  Abreise  zu  Chr.  kommen  können.  —  Ebd.  Or.  —  Göppingen,  April  12 
Ernst,  Briefw.  des  Hzt.  Chr.  11.  30 


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466  1554.  56L—562. 

April 9.  361.  Hz.  Albrecht  an  Chr.: 

Aufnahme  des  Landgfen,     Oberstleutnant.     Kaution  für  Chr,     Ver- 
handlung in  Rothenburg. 

h'isst  es  Über  die  Aufnahme  des  Landgfen.  bei  seiner  Chr.  sclion 
eigh.  belichteten  Meinung.^)  Rät  nocheinmal,  einen  kriegs- 
erfahrenen, wenn  auch  nicht  so  hochgebornen  Oberstleutnant, 
nötigenfalls  Seb.  Schertlin,  zu  nehmen.  —  Obwohl  er  in  der 
Kaution  einige  Änderungen  findet,  soll  es  doch  seinethalb  keine 
Mühe  haben.  Hat  seine  Gesandten  schon  am  29.  März  nacli 
Rothenburg  abgefertigt;  da  Markgf.  Albrecht  noch  auf  den 
Verträgen  beharrt  und  der  Ksr.  den  beiden  Markgff.  die  Sache 
nicht  durchaus  mit  Vollmacht  anheimstellte,  fürchtet  er,  es  werde 
so  we7iig  wie  früher  etwas  ausgerichtet.^)  —  München,  l'M 
April  9. 

St.  Heidelb.  Verein  19.     Or.^)  j)räs.  Göppingen^  April  10. 


April  9.  562.  Markgf.  Albrecht  an  Chr.: 

Ablehnung  der  von  Chr.  geforderten  Versicherung. 

die  begehrte  Versicherung^)  ist  ihm  sehr  bedenklich  und  er 
kann  sie,  besonders  da  er  mit  dem  röm.  Kg.  noch  nicht  ver- 
tragen ist,  ivie  aus  andern  Gründen,  nicht  bewilligen ;  hat  eine 
solche  Obligation  weder  dem  Ksr.  ?ioch  sonst  jemand  je  gegeben, 
ireshalb  es  ihm  Chr.  auch  nicht  verdenken  möge.  Nun  ist  ihm 
aber  bedenklich,  den  Gefangenen  in  jene  Gegend  zu  liefern,  da 
er,  loie  gesagt,  init  dem  röm.  Kg.  nicht  vertragen  ist;  er  dankt 
deshalb  für  Chrs.  gutwilliges  Erbieten.  —  1554  April  9. 

St.  Heidelb.    Verein  9  VII,     Or.  präs,  Göppingen,  Apt^  14. 

b)  4  cito. 

antwortet  Chr.,  wenn  sie  2  oder  3  Tage  nach  Georgi  noch  in  Rothenburg  seien, 
wolle  er  kommen,  wohin  sie  ihn  bescheiden ;  häUen  sie  etwas  Veriraidicltes  su 
berichten,  was  keinen  Verzug  leide,  sollten  sie  es  Ludwig  von  Fratunberg  imt* 
teilen  oder  zu  ihm  nach  Göppingen  kommen.  —  Ebd.  Konz. 

561.  *)  nr.  550  n.  5. 

2)  Göppingen,  April  11  berichtet  Chr.  an  Pfalz  den  entschiedenen  Wider- 
spruch Hz.  Albrechis  gegen  die  Aufnahme  des  Landgfen.  ohne  Exzeption  der 
nassauischen  Sache,  wogegen  er  nichts  weiter  machen  könne ;  stellt  das  Weiitre 
dem  Kfen.  anheim.  —  Ebd.  Konz. 

562.  *)   Vgl  nr.  541  n.  2. 


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663.— 564,  1654.  467 

563.  Hz.  Albrecht  an  Chr.:  AprüQ. 

Kais.  Werbungen.    Roggendorfs  Hofmeister. 

Antwort  auf  2  Schreiben  dat.  Göppingen,  April  7.  Gegen 
den  unzeitigefi  Lauf  der  Knechte  nach  Hall  hat  Cfir.  gute  Vor- 
sehung  gethan.  —  Hat  mit  Konrad  von  Bernelberg  über  seine 
Werbung  selbst  gesprochen;^)  derselbe  sagte,  der  Ksr.  wolle 
20  Fähnlein  Kn.  und  einige  Pf.  hieroben  anwerben;  er  und 
Georg  Spät  seien  Oberste  über  die  Kn.,  Albrecht  von  Rosenberg 
über  die  Reiter;  es  sei  mit  ihm  von  tvegen  der  Kgin.  Maria, 
doch  im  Namen  des  Ksrs.,  verhandelt  worden;  er  habe  sich 
gegen  den  Befehl  gesträubt,  tveil  man  sage,  der  Ksr.  wolle  das 
Volk  gegen  die  deutsche  Nation  gebrauchen,  die  Kgin.  Maria 
habe  aber  dies  entschieden  verneint  und  gesagt,  der  Ksr.  werde 
sich  in  kurzem  gegen  die  Fürsten  deswegen  erklären;  bis  jetzt 
habe  er  noch  keinen  endgültigen  Bescheid;  er  wolle  sich  ohne 
sein  [Hz,  Albr.J  Vorwissen  in  keine  feste  Abmachung  einlassen; 
mit  den  Gewerben  des  Walther  von  Hürnheim  und  des  Gfen. 
Ladislaus  vom  Haag  sei  es  nichts. 

Will  tvegen  der  Verstrickung  von  Roggendorfs  Hofmeister 
CJirs.  weiteres  Schreiben  erwarten.  —  München,  1554  April  9. 

St.  Heidelb.    Verein  7  b,  29.     Or.  präs.  Göjjpingen,  Äpi'il  13. 

564.  Instruktion  Chrs.  für  Florenz  Graseck,  seinen  Ge-  Apnl  lo. 
sandten  an  den  kais.  Hof: 

1.  Er  soll  dem  B.  von  Arras  Chrs.  Brief  ^)  übergeben  und 
um  förderliche  Resolution  auf  die  darin  enthaltenen  Punkte 
anhalten,  mit  dem  Zusatz,  Chr.  übersende  hieneben  die  begehrte 
ausführlichere  Supplikation  tvegen  Öffnung  des  Wassers  Doubs. 

2.  Der  Ksr.  hat  ihm  früher  bewilligt,  den  Neckar,  soweit 
sich  seine  Obrigkeit  erstreckt,  schiffbar  zu  machen;  doch  erhielt 
er  aUrS  allerlei  Ursachen  noch  kein  schriftliches  Privilegium 


563.  *)  Nach  einem  Bericht  des  Obervogts  von  Urach,  dat.  April  6,  fan- 
den diese  Werbungen  Bemelbergs  in  der  Gegend  von  Ehingen  und  Biberach 
statt.  —  St.  Heidelb.  Verein  23.     Or. 

564.  ^)  Bat.  Göppingen,  April  14.  Unter  Dank  für  die  Fürschrift  an 
die  Kff.  wegen  des  ZoUpiHvilegiums  empfiehlt  ihm  Chr.  obige  Punkte  wegen 
■Öffnung  des  Doubs,  BezafUur^  des  rückständigen  Geldes  und  Befriedigung  von 

Wolf  Thomas  Erben.  —  Ebd.    Korrig.  Or. 


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468  1554.  564—565. 

Äprü  10.  hierüber,     Graseck  soll  vor  allem  bei  Pfinzing  um  ein  solches 
anhalten}) 

3.  Von  den  dem  Kriegsvolk  auf  dem  Asperg  geliehenen 
9445  fl,  erhielt  Chr.  erst  4842  fl,  SO  kr.  zurück.  Graseck  soll 
die  Bezahlung  des  Rests  betreiben;  ist  der  Erasso  nicht  zu  be- 
tveyeUj  es  in  Augsburg  oder  Ulm  zu  erlegen,  will  er  es  vielmehr 
in  Brüssel  zahlen,  so  soll  Graseck  davon  500  fl.  in  Gold  dem 
Pfinzing  für  die  Mühe  in  der  kgl.  Rechtfertigung  geben,  damit 
er  es  an  gebührendem  Ort  austeile.  Graseck  soll  das  Geld  nur 
so  nehmen,  wie  es  hieroben  geht,  nämlich  die  gemeinen  italie- 
nischen Kronen  zu  90  kr.,  Sonnenkronen  zu  92  kr.,  Crosaden 
oder  portugies.  einfache  Dukaten  zu  100  kr.,  Goldgulden  zu  73  kr. 

4.  Er  soll  um  Herausgabe  des  arrestierten  Erbes  des  Wolf 
Thomas  anhalten. 

5.  Er  soll  den  Gegenbericht  der  Gff.  von  Ortenburg  auf 
Ohrs.  Supplikation  an  den  Ksr.  von  wegen  begerter  extension 
und  erclärung  gegebner  commission  zu  erlangen  suchen.^)  — 
Göppingen,  1554  April  10. 

St.  Rom.  Kais.  6  c.    Konz. 

ApHl  IL  S6o.  Chr.  an  Hz.  Albrecht: 

Kais.   Praktiken.     Landgf.    FhiUpp.     Vei^mittluiig  ztcischen   Bayern 
und  Salzburg. 

erhielt  gestern  dessen  eigh.  Schreiben;^)  glaubt  des  Kardls. 
Anzeige,  \va  man  anders  andere  obligen  halber  ssovil  der  muess 
konnte  bekomen.  Es  lässt  sich  nicht  alles  schreiben.  —  Hält 
für  gewiss,  dass  der  Landgf.  nicht  mehr  zu  ihnen  in  die  Ei- 
nigung will;  hört  glaubhaft,  dass  in  der  kommenden  Woche 
zu  Zeitz  nicht  nur  tvegen  Konfirmation  der  Erbeinigung  zwi- 
schen Sachsen,  Brandenburg  und  Hessen  beschlossen,  sondern 
auch  ein  Bdndnis  aufgerichtet  werde,  zu  dem  auch  andere  bei- 
gezogen werden.^) 

')    Vgl  J,  763, 

')   Vgl.  nr.  434.     Weitere  Aufträge  Grasecks  ergeben  sich  ans  nr.  607. 

565.  *)  nr.  550  n.  5. 

*)  iSchon  am  10.  April  hatte  Chr.  an  Alhrecht  geschrieben,  die  hess.  Ge- 
sandten zum  Reichstag  seien  bei  ihm  eingetroffen;  sie  sagten  nichts  vom  Bätritt 
zum  Bunde y  gaben  aber  zu  verstehen,  dass  Kf.  Joachim,  Kf.  August,  Hessen 
und  andere  ihre  alte  Erbeinigung  demnächst  persönlich  in  Zeitz  erneuern  und 
wohl  auch  andere  Handlungen  dabei  pflegen  würden.  —  Druffel  IV,  415;  vgl. 
zu  dieser  hess.  Gesandtschaft  Bommel  2,  572. 


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^65.-567.  1654.  469 

Hofft y  bis  Himmelfahrt  auszubaden.  Wünscht  Albrecht,  Aprä  ii. 
dass  der  B,  von  Passau  und  Chr.  für  Albr,  und  den  von  Salz- 
burg auf  Freitag  oder  Sonntag  darnach  einen  Tag  ansetzen, 
möge  er  es  mitteilen;  Donauwörth  wäre  am  geeignetsten  zur 
Malstattj  da  Hz.  Ernst  nicht  leicht  in  Albrs.  Land  zur  Tag- 
ieistung  kommen  tvird,  —  Göppingen,  1554  April  11. 

B.A.  München  Wirtbg.  7,  /.  99.     Eigh.  Or. 

566,  Hz.  Wilhelm  von  Jülich  an  Chr.:  Aprü  ii. 

Bruchaaler  Abschied.    Verwendung  seines  Beitrags  für  eigene  Rüstung. 
Oberhaupt mannschafL     Aufnahme  des  Landgfen. 

hat  seine  Erklärung  über  den  Bruchsaler  Abschied  an  seinen 
Rat  Dr.  Karl  Harst  nach  Rothenburg  geschickt,  tan  sie  Chr. 
beziv.  seinen  Räten  dort  mitzuteilen})  Da  er  bei  den  Werbungen 
und  Versammlungen  in  seiner  Gegend  notwendig  ein  ansehn- 
liches Fähnlein  Reiter  nebst  etlichen  Hakenschützen  haben  inuss, 
hofft  er,  das  Geld,  das  er  zum  Unterhalt  von  Pf.  und  Haken- 
schützen  nach  Heidelberg  liefern  soll,  hiefür  verwenden  zu  dürfen, 
will  aber  dann  die  andere,  bis  Pfingsten  zu  erlegende  Summe 
bezahlen. 

Dankt,  dass  Chr.  die  Oberhauptmannschaft  bis  Michaelis 
behalten  wHll;  lässt  es  seinerseits  bei  seiner  früheren  Erklärung. 
—  Düsseldorf,  1554  April  11. 

Ced.:  Hat  nichts  gegen  die  Aufnahme  des  Landgfen.  in 
die  Einung,  mit  dem  Vorbehalt,  dass  er  selbst  der  katzejielnbog. 
Sache  wegen  nicht  verbunden  ist. 

St.  Heidelb.  Verein  19.     Or.^)  präs,  Göppingen,  Ajptü  21. 

567.  Kf.  August  an  Chr.:  Apt-ü  lu 

Verschiebung  des  Naumburger  Tages. 

E.  1.  weis  sich  sonder  zweifei  der  antwort,  so  wir  E.  1.  auf 
derselben  nächstes  schreiben  ^e^eben,  die  zusannnenkunft  der 
theologen  belangend,  und  das  lien*  Philipp,  landgraf  zu  Hessen, 
derhalb  auch  an  E.  1.  gelangen  lassen,    freundlich   zu   erinnern.^) 

a)  3  cito. 

566.  *)  St.  Heidelb.  Verein  11  ein  Auszug  aus  dem  Bruchsaler  Abschied 
mit  den  Erklärungen  Jülichs:  in  den  wichtigsten  Punkten  wird  nur  auf  das 
obige  Schreiben  verwiesen. 

567.  *)   Vgl,  nr.  546  und  556. 


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470  1554.  567.— 569. 

Äprü  11.  Als  dann  dieselbe  vermag,  das  wir  unsere  theologen  auf  nächsten 
Sonntag  cantate  zur  Naumburg  einzukommen  verordnen  wollten, 
und  da  es  E.  1.  gefällig,  die  ihren  auf  die  zeit  auch  dahin  zu 
schicken,  so  mögen  wir  doch  E.  1.  freundlich  nicht  bergen,  das 
solche  Zusammenkunft  der  theologen  aus  etlichen  vorgefallenen 
erheblichen  Ursachen  auf  gemeldte  zeit  nicht  kan  geschehen,  wie 
wir  dann  solches  obgedachtem  landgrafen  auch  berichtet  und  s.  1. 
gebeten,  E.  1.  einen  andern  tag,  nemlich  den  sonntag  trinitatis, 
sofern  es  andern  fürsten  auch  gefällig,  zu  solcher  Zusammenkunft 
gen  Naumburg  zu  vermelden,  ungezweifelt,  es  werde  also  von  s.  1. 
förderlich  erfolgen.  —  Dresden,  1554  April  11. 

üniveraitätsbibl  Tübingen.  M.  h.  478.    Abschr.  C.  R. 

April  12.  568.  Chr.  an  Pfalzgf.  Ottheinrich: 

Naumburger  Tag. 

Als  E.  1.  jüngstlich  zu  Bruchsal  Christof  Landschaden  bei 
uns  gehabt  und  in  religionssachen  allerhand  anregung  thun  lassen, 
haben  wir  gleich  darauf  den  chur-  und  fürsten  Saxsen,  Branden- 
burg und  Hessen  geschrieben,  auf  welches  ihre  11.  uns  beantwortet, 
wie  E.  1.  hiebei  freundlich  vernehmen  werden.^)  üieweil  dann  s., 
des  landgrafen  von  Hessen,  1.  uns  auf  heut  dato  wiederum  ein 
schreiben,  laut  beigelegter  copei  mit  A.  gemerkt,  zugesandt  und 
dieselbige  für  gut  ansieht,  das  E.  1.  ihre  theologen  der  enden  auch 
abgefertiget  hätten,  haben  wir  solches  E,  1.,  dieweil  wir  sie  in- 
sonderheit auch  zu  forderung  der  ehre  Gottes  und  seines  heil- 
machenden Worts  des  evangelii  geneigt  wissen,  freundlicher  meinung 
nicht  wollen  verhalten,  damit  dieselbige  bedacht,  ihre  gesandte 
auch  abzufertigen,  das  sie  auf  bestimmten  tag  und  platz  ankommen 
mögen,  wie  wir  dann  entschlossen  sind,  unsere  theologen  dahin 
abzusenden.  Wir  tragen  auch  keinen  zweifei,  E.  1.  werde  solches 
an  herzog  Wolfgangen  wohl  wissen  gelangen  zu  lassen  und  s.  1. 
dahin  freundlich  zu  vermögen,  das  s.  1.  die  ihren  gleichergestalt 
dahin  abfertigen  thue.  —  GöppingeUy  1554  April  12. 

üniversitätsbihl.  Tübingen.  M.  h.  481.     Abschr.  C.  E. 

April  12.  369.  Albrecht  von  Rosenberg  zu  Boxberg  an  Chr.: 

schickt  Patente  vom  Ksr.  und  von  der  Kgin.  Maria,  und  bittet^ 


568.  ')   Vgl.  nr.  516,  528,  546,  556. 


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569,-570.  1654.  471 

ihm  und  seineri  Befehlshabern  freien  Pass  zu  gestatten  und  April  12. 
gute  Förderung  zu  leisten,^)  —  1554  April  12.^ 

St  Heidtlh,    Verein  8.     Or.  präs.  Göppingen,  April  17. 


570.  Chr.  afi  v.  Gültlinge?}  und  Brenz:  April  12. 

Be^irlins  und  Dürrs  Berufung  nach  Preussen,     Vergerins,    Molinüas. 

erhielt  ihr  Schreiben;  niimnt  Dr.  Beurlins  Erbieten  zu  gnädi- 
gem Dank  an:  sie  sollen  an  den  Hz.  in  Preussen  ein  Konz. 
machen  und  darin  unter  anderem  erwähnen,  Chr.  habe  zwar 
keinen  Überßuss  an  gelehrten  Theologen y  habe  aber  doch  Beur- 
lin  bis  Michaelis  oder  Martini  beurlaubt.  —  Hat  nichts  da- 
gegen, dass  mit  Rupert  Dürr  ihrein  Bedenken  nach  verhandelt 
wird:  sie  sollen  es  thun,  und  wenn  Dürr  einwilligt,  es  dem 
Hz.  in  Preussen  auch  berichten.^)  —  Was  den  Vergerins  betrifft, 
so  lässt  ers  bei  ihrer  Antwort,  sowohl  was  des  Kardls.  Polus 
Buch  *)  als  was  die  zwei  Büchlein  des  Sekretärs  betrifft.  Hat 
gerne  gehört,  dass  Vergerins  seinen  Glauben  de  ceiia  domiiii 
so  bekannt  und  dasselbe  in  dieser  Osterzeit  so  empfangen  hat. 
Will  des  Vergerins  Erbietens,  sich  während  des  Reichstags  nach 
Augsburg  zu  begeben,  eingedenk  sein.  Da  Vergerins  die  an- 
fangs verordneten  100  fl.  und  den  Wein  schon  verbraucht  hat,^) 
sollen  sie  mit  ihm  über  ein  Jahrgeld  vo7i  2—HOO  fl.  verhandeln, 
ebenso  über  Wein  und  Früchte,  die  ihm  nach  Herrengült  an- 
geschlagen  und  davon  abgezogen  werden  sollen.  —  Die  Für- 


569.  *)  Chr.  schreibt  auf  den  Brief,  Pass  durch  sein  Land  wolle  er  ge- 
staüen,  doch  müsse  das  Kriegsvolk  gebührend  bezahlen;  dass  sich  das  Kriegs- 
Volk  in  seinem  Land  auficickle,  könne  er  nicht  zugehtn;  dtnn  er  habe  eine 
besondere  Abmachung  mit  dem  K»r. 

*)  Über  seine  Rüstungen  äussert  sich  der  Ksr.  selbst  J^\rdinand  gegin- 
aber,  Druffel  IV,  447 f.  —  April  5  wendet  sich  Kgin.  Maria  an  Chr.  mit  der 
Bitte,  Konrad  von  Bemelberg  und  seine  Unterhauptleute  in  Wirtbg.  Fussvolk 
werben  zu  lassen  und  ihnen  alle  Hilfe  zu  leisten.  —  Ebd.  Or.  präs.  Goppingni, 
April  21.  —  Chr.  schreibt  dann,  April  ^^6,  an  Gf.  Bastian  von  Helfenstein,  (r 
habe  dies  abgelehnt,  wolle  aber  demselben  die  Knechte,  die  auf  seinem  Muster- 
platz  zu  Sanzenbach  [nr.  532]  übrig  seien,  etwa  2  Fähnlein,  zukommen  lassin. 
—  Ebd.  Konz. ;  rgl.  nr.  622. 

570.  ')  Über  Beurlins  und  Dürrs  Berufung  nach  Preussen  vgl.  Schnurrer, 
Erläuterungen  S.  226. 

*)    Vgl.  darüber  Kausler  und  Schott  S.  68. 

•)    Über  diese  erste  Anweisung  vgl.  Kaushr  und  Schott  S.  63  f. 


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472  1564.  570,-572. 

April  12.  Schrift  für  Molinäus^)  sollen  sie  französ.,  oder,  da  die  zwei 
Legaten  der  latein.  Sprache  kundig  sind,  lateinisch  stellen  lassen 
und  ihm  zuschicken.  —  Göppingen,  1554  April  12. 

St.  Rdigionssachen  10  k.     Konz, 

ApfH  12.  371.  Gf  Christoph  von  Roggendorf  an  Chr.: 

Gefangennahme  seines  Hofmeisters. 

sein  Hofmeister,  den  er  mit  je  2  levriers  de  Bretaigne  für  Chr. 
und  den  Pfalzgfen.  abgesandt  hatte,  wurde  ^U  Meile  vo7i  Strass- 
bürg  von  Räubern  und  Bieben  aus  Thionville  gefangefi;^)  da- 
von  benachrichtigt,  bemächtigten  sich  die  Strassburger  des  gan- 
zen Trupps  und  legten  alle  ins  Gefängnis;  am  gleichen  Tag 
erlitten  die  4  Hunde  einen  Unfall;  wird  sogleich  nach  anderen 
schicken  und  bittet,  für  sie  Geleite  zu  senden.  Bittet  ausser- 
dem, an  Strassburg  zu  schreiben,  qu'ilz  fussent  contens  de  re- 
lächer  mon  homme,  le(iuel  ne  leurs  a  jamais  faict  desplaisir.  — 
Baccarat,  1554  April  12. 

St.  Heidelh.   Verein  10  c.     Or.  präs.  Wildbad. 

April  13.  572.  Chr.  an  die  Kff.  August  von  Sachsen  und  Joachim 

von  Brandenburg,  an  die  Hzz.  Johann  Friedrich  d.  M.,  Johann 
Wilhelm  und  Joha?in  Friedrich  d.  J.,  Gebrüder,  an  Markgf, 
Johami  von  Brandenburg  und  Landgf.  Philipp  von  Hessen, 
samt  und  sonders:^) 

Abfertigung  von  Gesandten  auf  den  Naumburger  Tag. 

Wir  haben  Ee.  11.  antwort,  belangend  die  zusaramenscliickunf^ 
nnserer  zu  allen  teilen  verordneten  rate  und  theologen,  empfangen, 
belangend  einliellige  vergleichnng,  wo  auf  ietzt  vorstehendem  reichs- 
tage  von  wegen  des  einigen,  heiligen  und  seligmachenden  worts 
Gottes  augspurgischer,  auch  zwischen  den  theologen  zu  Wittenberg 
und  den  unsern  verglichener,  auch  einander  unterschriebener  con- 
fession^)    demselben    was    sollte    zuwider    vorgenommen   werden, 

*)  Wohl  dessen  Abzug  aus  Frankreich  und  den  freien  Verkauf  seiner 
Guter  betr.:  vgl.  Corp.  Reform.  4:*,  ItiW. 

571.  »)    Vgl.  nr.  549. 

57 :i.  *)  Chr.  nahm  an,  dass  die  hier  genannten  Fürsten  gleichzeitig  mit 
dem  Naumburger  Konvent  in  Zeitz  über  Erbauung  ihrer  Häuser  verhandeln: 
allein  auch  disse  Beratung  war  verlegt  worden  :  vgl.  Neudecker,  Neue  Beiträge  1, 94. 

')   Vgl.  I,  nr.  247  n.  7. 


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572.-573.  1554.  473 

worauf  endlich  beschlossen,  auch  beständiglich  dabei  mit  göttlicher,  April  13. 
gnädiger  Verleihung  allerseits  einhellig  und  beständig  geblieben 
.soll  werden.  Und  haben  demnach  unsere  rate  und  theologos  auf 
den  weg  mit  befehl  und  Instruction  abgefertiget  und  solchs  Ee.  11. 
hieniit  freundlich  zu  wissen  thun  wollen,  damit  Ee.  11.  die  ihren 
gleichergestalt  dahin  verordnen  wollten.  Und  ob  von  ferne  des 
wegs  die  unsem  nicht  eben  auf  cantate  Naumburg  erreichen  könn- 
ten, das  Ee.  11.  und  der  andern  dahin  verordnete  etliche  wenige 
tag-e  geduld  hätten,  ihrer  ankunft  zu  erwarten.  Dann  wir  uns 
vei-sehen,  das  auch  andere  gutherzige  A.  ('.  verwandte  fürsten 
und  Städte  ihre  gesandte  auch  dazu  abfertigen  werden.  Wie  dann 
E.,  des  churfürsten  zu  Sachsen,  1.  in  deren  schreiben  an  herrn 
Philipp,  landgrafen  zu  Hessen,  deren  copias  sie  uns  zugeschickt,^) 
vermelden,  das  ¥j.  1.  füi'sorge  tragen,  unsere  theologen  sich  mit 
den  andern  nicht  vergleichen  möchten,  können  wir  nicht  erachten 
(wie  T\ir  auch  zu  dem  lieben  Gott  hoffen),  das  allei-seits  die  theo- 
log-en  sich  über  vor  verglichene  und  unterschriebene  confession 
zweien  sollten;  wie  dann  wir  auch  unsers  teils  in  religionssachen 
von  Ee.  11.  uns  mit  nichten  abzusondern  gedenken.  —  Göppingen, 
l'>r)4  April  IH. 

üniversitätsbibl  Tübingen,  M.  h.  478.    Abschr,»)  C.  li, 

373.  t\  GültUngen,  Knoder,  Ber  an  Chr.:  April  13, 

Anmahnung  bei  Markgf.  Karl  wegen  der  Refoitnation. 

Liz.  Eisslinger  hat  ihnen  mündlich  berichtet,  es  habe  an 
E.  f.  g.  glaublich  gelangt,  das  der  durchleuchtig,  hochgepom  fürst 
und  herr,  herr  Carolus,  marggiaf  zu  Baden,  seiner  f.  g.  under- 
thonen  von  wegen  des  heiligen  evangelii  etwas  beschwerlich  sein 
wöll,  und  darauf  bevolhen,  wir  sollen  ein  schriftlich  copei  begreifen, 
wie  E.  f.  g.  dem  hochermelten  marggraven  diser  handlung  halben 
schreiben  und  dehortieren  möcht. 

Sie  haben  hierüber  folgendes  Bedenken:  nachdem  der  hoch- 
genannt marggraf  Carolus  der  rechten  leher  des  evangelions  nicht 
bericht  und  sein  babstlicheu  glauben  für  den  rechten  glauben  haltet, 
es  werde  die  schrift  gestellt  als  gut  sie  sein  könde,  so  werde  doch 
s.  f.  g.,  was  vom  rechten  glauben  gesagt,  auf  seinen  bäbstlichen, 

»)  Dtr  Abschreiber  fügt  bei:  ist,  wie  es  scheint,  nicht  Übergeben  worden:   e»-  hatte  also  tcohl 
da*  OHgituü  vor  »ich. 

»)  nr.  546  n.  1. 


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474  1554.  573,-574. 

Apnl  13.  und  was  vom  falschen  glauben  gesagt,  uf  E.  f.  g.  und  uosern 
glauben  und  leer  deuten  und  auslegen,  fürnenüich  auch  diser  ur- 
sach  halben,  das  s.  f.  g.  nicht  vil  zeitlichs  glucks  uf  deren  Seiten, 
so  sich  bis  anher  zu  dem  heiligen  evangelio  bekannt,  gesehen  hat. 
Sie  rateriy  dass  Chr.  irgendtvie  persönlich  mit  dem  Markgfen. 
ins  Gespräch  kommen  und  die  Sache  mit  ihm  ohfie  seine  Räk 
verhandeln  sollte;  eine  Schrift  würde  derselbe  seinefi  Räten  vor- 
legen; wie  nun,  onangesehen  das  der  canzler  mit  tod  verschiden, 
irer  f.  g.  fürnembste  räth  noch  gesinnet,  wurd  sich  E.  f.  g.  wol 
wissen  zu  erinnern. 

Trotzdem  schicken  sie  das  Konz.  der  befohlenen  Schrift:^) 
sollte  Chr.  diese  oder  eine  ähnliche  an  den  Markgfen.  richtm 
wollen,  so  raten  sie,  noch  einige  Tage  damit  zu  tvarten,  damit 
nicht  der  Argwohn  auf  den  Gesandten  falle,  der  netdich  bei 
Chr.  ivar.  —  Stuttgart,  1554  April  13. 

St.  Religionssachen  10  k.     Or.-) 

April  13.  574.  Chr.  an  Mainz,  Trier,  Pfalz,  Bayern  und  Jülich: 

Kais.  Antwort.     Hz.  Georg  als  Oberstleutnant. 

schickt  Abschr.  der  kais.  Antwort;^)  giebt  zu  bedenken,  ob  nicht 
das  Or.  den  Räten  in  Rothenburg  überschickt  und  diesen  Be- 
fehl gegeben  werden  soll,  eine  Antwort  an  den  Ksr.  zu  beratm; 
bittet  zugleich  um  Nachricht,  ob  er  dem  Kg.  und  dem  Kardl. 
zu  Augsburg  auch  Abschr.  des  kais.  Schreibens  schicken  soIV) 
—  Göppingen,  1554  April  18. 

573.  ')  Nicht  btil. 

')  Auf  sehr,  von  Chr. :  er  und  sein  geinahel  sind  dem  wort  Gottes  gewogen, 
verstehen  auch  das  wol;  hat  inner  14  jaren  aUwegen  er  sub  utraque  specie 
comuniciert,  mit  mir  ettJich  mal  darvon  geredt,  auch  in  lebzeiten  seins  Tattere 
und  darnach,  und  das  er  gedenke,  ain  reformacion  in  der  kirchen  furzunemen, 
aber  werde  ime  von  seinem  canzler  und  anderen  raten,  so  noch  papistisch,  wider- 
raten und  sonderlichen  dieweil  er  selbstmalen  noch  die  lehen  nit  entpfangen  ge- 
habt; wie  ich  acht,  er  sie  numer  aUe  entpfangen  zu  haben;  dan  er  von  dem 
churfui'sten  dieselbige  personlich  for  14  tagen  enti)fangen  hat ;  darumben  es  nur 
ain  exhortacion  und  anmanuugssclirift  sein  soll.  Eislinger  hat  mich  nit  recht 
verstanden,  das  er  seine  underthonen  von  wegen  der  religion  übel  soUe  tractierfn; 
darumben  heiligend  concept  geendert  soll  werden.     Vgl.  nr.  605  und  606. 

574.  »)  nr.  554. 

2)  Vgl.  Druffel  IV,  S.  444  n,  2.  Mainz,  April  19  stimmt  der  Kf.  ton 
Mainz  der  Beratung  in  Rothenburg  zu,  falls  sie  den  andern  nicht  zuwider  ist, 
und  rät,  dem  röm.  Kg.,  nicht  aber  dem  Kardl.  von  Augsburg  Abschr.  der  kai^* 
Antwort    mitzuteilen.  —    IJbd.    Or.   pr^is.    Göppingenj   Apfil  26.   —    Wildbad. 


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574.— 675,  1554.  475 

Ced. :  Schickte  das  Or,  des  kais.  Schreibens  an  seilte  Räte  April  is. 
in  Rothenburg.  —  Hz.  Georg  von  Simmern  war  in  diesen  Tagen 
bei  ihm;  er  schloss  7nit  ihm  wegen  des  Oberstleutnantamts  ab. 

Ced.  an  Bayern:  Die  Besorgnis,  ob  Hz.  Georg  auch  die 
nötige  Kriegserfahrung  besitzt,  ist  unbegründet. 

St.  Heidelb.  Verein  10  h.     Konz, 

o  73.  Kf.  Friedrich  an  Chr. :  Apnl  u.. 

Belästigende  Schreiben. 

sagt  in  dem  beil.  Schreiben,  dass  er  die  von  Chr.  gesandten 
Zeitungen  nicht  an  andere  mitteilte:  er  that  dies  vor  allem, 
weil  er  namefitlich  eine  weitere  Verbreitung  des  Schreibens  in 
französ.  Sprache  fürchtete,  das  Chr.  ihm  geschickt  hat^)  Teilt 
min  mit,  dass  er  vor  wenigen  Tagen  ein  gleichlautendes  Schrei- 
ben erhielt,  womit  er  wenig  zufrieden  war ;  er  wünscht,  mit 
solchen  iceitläufigen  Händeln  verschont  zu  werden.  Da  er  auch 
das  Rühmen  und  Glorieren  dieser  Leute  kannte,  wollte  er  sich 
um  so  weniger  in  schriftliche  Antwort  einlassen  und  Hess  nur 
durch  einen  vertrauten  Diener  demselben  eine  allgemeine  schrift- 
liche Antwort  geben,  dahin  gehend,  ihr  Verein  sei  auf  den 
Landfrieden  und  die  Defensive  gerichtet,  mit  dem  Zusatz,  es 
haben  dazu  die  jüngst  im  Reich  trotz  aller  Vertröstungen  ein- 
getretenen Beschwerungen  und  Spolierungen,  denen  noch  keine 
Restitution  folgte,  den  Anlass  gegeben;  er  werde  dies  Chr.  jetzt 
auf  seiner  Badereise  durch  eine  vertraute  Person  mitteilen.. 
Da  nun  Chr.  ein  gleichlautendes  Schreiben  erhalten  hat,  wollte 
er  dies  auch  berichten.  —  Heidelberg,  1554  April  14. 

St.  Heiddb.   Verein  7,  33.     Or.^)  pr^s.  Göiypingen,  April  20. 

Ajjril  :^3  »pricht  sich  Kf.  Friedrich  auch  für  Beratung  in  Rothenburg  und 
Mitteilung  an  den  Kg.  at^,  hat  auch  nichts  gegen  Mitteilung  an  den  Kardi, 
doch  hält  er  sie  nicht  für  so  sehr  nötig.  —  Ebd.  Or.  prüs.  Göppingen,  April  25  : 
vgL  nr.  600.  — -  Pfalzel,  April  24  [Or.  hat  14.,  tcas  unmöglich]  stimmt  auch 
Trier  für  Beratung  in  Rothenburg.  —  Ebd.  Or.  priis.  Stuttgart,  Mai  3.  — 
April  26  gitbt  Chr.  seinen  Räten  in  Rothenburg  entsprechenden  BefM;  vgl. 
nr.  601. 

Ö7Ö.  *)  Da^s  es  sich  hier  um  ein  Schreiben  französ.  Agenten  handelt,  ist 
deutlich.  Nach  Druff el  IV,  385  hatten  die  französ.  Gesandten  in  Solothurn, 
die  mit  Silvester  Raid  verhandelten,  beruhigende  Schreiben  ^an  ihre  Freunde" 
im  Meiche  gerichtet;  diese  Schreiben  dürften  wohl  gemeint  s%in. 

*)  Aufschr.  von  Chr.:  es  ist  disen  weitleufigen  leuten  nit  zu  vertrauen,. 
auch  wenig   warhait   bei  inen;    darumben  sein   lieb  wol  bedechtlich  gehandelt; 


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476  1564.  576,'-577. 

April  16.  576.  KardL  Otto  von  Augsburg  an  Chr.: 

schickt  mit,  tvas  ihm  vom  kais.  Hof  wegen  des  Reichstags  ge- 
schrieben wurde,^)  sotvie  andere  Mitteilungen  der  Läufe  wegen. 
—  Dillingeriy  1554  April  15. 

St.  Heidelb.   Verein  23,  74  a.     Or.  prä^.  Göppingen,  ÄpHl  16. 

Aprüiö.  577.  Kf.  Friedrich  an  Chr.: 

Kfl,  Kreistag.    Translation  des  K.Gs.    Kaution. 

als  er  neulich  zu  dem  ausgeschriebenen  Kreistag  zur  Beratung 
der  insinuierten  Mandate  und  der  Exekution  gegen  Markgf.  Alb- 
recht  zu  Brandenburg  seine  Räte  nach  Worms  abgefertigt,  ersah 
er  aus  deren  Bericht,  dass  zwar  die  Gesandten  von  Mainz  und 
Köln,  auch  der  des  Komthurs  der  Bailei  Koblenz,  dagegen  keine 
von  Trier  und  anderen  Ständen  erschienen  tvaren,  so  dass,  wie 
Chr.  auch  von  den  Gesandten  des  schwäb.  Kreises  gelwrt  haben 
wird,^)  eine  neue  Zusammenkunft  angesetzt  werden  musste. 
Was  wegen  des  K.Gs.  Translation  und  wegen  einer  Antwort 
an  Kammerrichter  und  Beisitzer  auf  die  Bruchsaler  Werbung 
in  Worms  auf  Hintersichbringen  verglichen  wurde,^)  schickt 
er  mit.  Wegen  der  von  Chr.  überschickten  Notel  der  Kaution 
schrieb  er  in  einem  andern  Brief.  —  Heidelberg,  1554  April  15. 
St.  Heidelb.   Verein  7,  34.     Or.^)^)  präs.  Göppingen,  April  :20. 

a)  8  cito. 

b)  Auf  sehr,  VOM  Chr. :   der  Kf.  möge  um   Verfertigung  der  Kaution  bei  Mainz,  TiHer  und  Jülich 
anhalten,  da  er  sieh  ohne  dieselbe  des  Amtes  gänzlich  entschlagen  werde, 

-mueste  inen  auch  etwan  dennasseu  entscheid  gegeben  werden,  das  sie  ain  ander 
inol  nit  wideruraben  kernen. 

576.  *)  Brüssel,  April  8.  Seid  an  KardL  Otto :  die  Instruktion  auf  den 
Eeichstag  war  von  den  Räten  aus  schon  vor  4  Monaten  fertig :  allein  mit  der 
Relation  an  den  Ksr.  und  der  Mitteilung  an  den  Kg.,  die  man  einigemal  machen 
musste,  verging  viel  Zeit,  so  dass  die  endgültige  Fertigung  bisher  unterblieb; 
doch  wurde  seiner  Ansicht  nach  damit  nicht  viel  versäumt,  da  der  Kg.  woM 
in  vielen  Tagen  nicht  nach  Augsburg  kommt  und  der  Reichstag  vorher  nicht 
beginnt.  Dr.  Felix  Hornung  ist  in  den  Osterfeiertagen  von  hier  abgerückt  und 
wird  bald  beim  KardX.  sein;  Lazarus  von  Schwendi  ist,  vom  Ksr,  erfordert^ 
neulich  auf  der  Post  hier  angekommen.  Instruktion  nebst  Gewalt  soU  noch 
diese  Woche  durch  eigene  Post  dem  Kardl.  zugeschickt  werden.  —  Ebd.  Abschr. ; 
jvgl  Druffel  IV  S.  411  n.  1,  8.  445  mit  n.  1. 

577.  »)   Vgl.  nr.  521  n.  7. 

^)  Auf  die  in  Bruchsal  an  Mainz  und  Pfalz  gebracMe  Werbung  nm 
Verlegung  des  K.Gs.  von  Spei/er  nach  Köln  geben  sie,  Mainz,  Trier,  Köln  und 
2^ falz,  zur  Antwoti,  dass  sie  für  gut  hielten,  noch  einige  Zeit  lu  warten :  halte 


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578.-579.  1654.  477 

678.  Hz.  Albrecht  an  Chr.:  Aprü  lö^ 

Mitteilung   des   Kardls.  von  Augsburg.    Aufnahme  des  Landgfen.: 
Wert  ewder  Bündnisse.    Bayern  und  Salzburg. 

ersah  aus  Chrs.  Schreiben  vom  11,,  dass  CJir.  der  Sache  in  des 
Kardls.  von  Augsburg  Schreiben  glaubt;  welches  ich  mit  E.  1. 
eing;*)  aber  die  zeit  wirts  zu  erkennen  geben.  Glaubt  immer 
noch,  dass  der  Landgf.  nicht  wohl  anders  aufgenomme^i  tver- 
den  kann,  wenn  gleich  Sachsen,  Brandenburg  und  Hessen  samt 
anderen  auch  einen  Bund  machen ;  er  hält  dies  für  besser,  als 
ivenn  sie  alle  in  einer  Einung  wären,  da  sie  zum  Teil  tveit 
von  einander  sind;  auch  könnte  leicht  ein  guter  Verstand  zwi- 
schen beiden  Bündnissen  gemacht  werden,  was  besser  wäre, 
als  wenn  alles  ein  Werk  wäre.^) 

Dankt,  dass  Chr.  gleich  nach  dem  Bad  den  Sachen  zwischen 
ihm  und  seinem  Vetter  nachgehen  will;  wäre  7nit  beiden  Mal- 
Stätten  wohl  zufrieden;  da  aber  der  Reichstag  nahe  bevorsteht 
und  er  die  Plätze  wegen  Durchzugs  des  Kgs.  nicht  wohl  be- 
suchefi  kann  und  der  Erzb.  von  Salzburg  den  Reichstag  selbst 
besuchen  wird,  schlägt  er  vor,  die  Sache  bis  dahin  einzustellen. 
—  München,  1554  April  15. 

St.  Heidelh.   Verein  10  b.    Eigh.  Or.     Vgl  Druffd  IV  S.  450  n.  2. 

579.  Chr.  an  Ksr.  Karl:  April  15.. 

Kais.  Schreiben.    Roggendorf. 

Antwort  auf  4  Schreiben  von  April  4,  7  und  8.^)  Liess 
die  Antwort  an  Mainz,  Trier,  Pfalz,  Bayern  und  ihn  an  den 
gebührenden  Ort  gelangest  und  wird  sich  jederzeit  als  gehor- 
samer, getreuer  Fürst  halten.  —  Dankt  für  die  gnädigste  Ant- 
wort auf  seine  Entschuldigung  tvegen  der  Achtexekutio?i.  — 
Will  sich  mit  dem  Geleiten  der  Kaufleute  nach  des  Ksrs.  Wunsch 
und  altem  Herkommen  halten. 

aber  dcis  K.G.  auf  Grund  guter  Kundschaft  die  Verlegung  an  einen  sicheren 
Ort  für  unvei*meidUch,  so  woUen  sie  nach  Mitteilung  der  Gründe  demselben 
hierin  nicht  massgeben.  —  Vgl.  Harpprecht,  Geschichte  des  Beiclishammei'gerichts 
VI,  S.  305  ff. 

678.  >)  Dies  bestätigt  die  Angaben  des  Zasius,  bei  Druffel  IV,  418 II: 
vgL  oben  nr.  550. 

')  Chrs.  Mitteilungen  in  nr.  565  und  ebd.  n.  2  hatten  also  ihren  Zwech 
verfehlt. 

579.  »)  nr.  527  n.  1;  537  n.  2;  nr.  554;  nr.  555. 


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478  1554.  579.— 580. 

Aprü  15.  Wusste  von  Roggendorfs  Vorleben  nichts  Bestimmtes;  der- 

selbe kam  vor  etwa  8  Monaten,  als  er  eben  sehr  krank  lag, 
nach  Stuttgart  und  Hess  um  Audienz  bittefi;  er  Hess  antworten, 
r,  R.  kenne  Chrs.  namhafte  Forderung  an  den  Kg.;  er  könne 
ihm  deshalb  für  eine  Werbung  seines  Herrn  kein  Gehör  geben; 
V.  R.  Hess  ertvidern,  er  ivolle  nur  Chr.  aus  alter  Bekanntschaft 
einsprechen,  da  ihn  der  Weg  herführe.  Hierauf  erschien  er, 
sprach  ihn  nur  in  dieser  Weise  an  und  schied  sogleich  vneder: 
Chr.  tveiss  nicht,  ivohin  er  ritt,  da  er  sich  nicht  mit  ihm  in 
ein  Gespräch  einlassen  wollte  tmd  auch  seines  Befindens  wegen 
nicht  konnte,  hörte  aber  hernach,  v.  R.  sei  nach  Metz  gegangen 
tmd  sei  nur  deshalb  in  Deutschland  gewesen,  um  Hauptleuie 
anzunehmen  und  ein  Regi^nent  Kn.  anzurichten.  Bittet,  Ver- 
leumdungen, dass  er  mit  dem  französ.  Kg.  in  Praktiken  stehe, 
keinen  Glauben  zu  schenken.'^)  —  Göppingen,  1554  April  15. 

St.  Heidelb.  Verein  10  c.    Konz. 

April  15.  S80.,  Pfalzgf.  Ottheinrich  an  Chr.: 

Die  Besprechung  der  A.  K.-Verw.  in  der  Beligionsfrage. 

Wir  können  E.  1.  vertraulich  und  brüderlich  unvermeldet 
nicht  lassen,  dieweil  gottlob  zwischen  uns,  der  A.  ('.  verwandten, 
in  den  hauptartikeln  unserer  christlichen  religion  kein  streit  oder 
misverstand  vorhanden  und  also  durch  uns  nicht  sonderlicher  dis- 
putation  halb  oder  das  wir  uns  allererst  etwas  wichtiger  artikel 
vergleichen  sollen,  die  Versammlung  und  freundliche,  vertrauliche 
besprechung  gesucht  und  anzurichten  gebeten  worden,  sondern 
voiTiehmlich  darunter,  das  von  uns  gemeint  und  von  nöten  geachtet 
ist,  zu  einer  beständigen  erhaltung  und  beschützung  unserer  reh- 
gion  und  deren  anhänger  zu  trachten,  wie  dann  unser  rat,  Chrktof 
Landschad,  solches  gegen  E.  1.  lauter  zu  vermelden  befehl  ge- 
habt,*) das  wir  anders  nicht  gedacht  haben,  weder  es  werde  E.  1. 
aniichtung  dahin  gehen  und  verstanden  werden,  das  man  nicht 
allein  theologen,  sondern  auch  vornehmlich  vertraute  weltliche 
rate,  und  die  ohne  das  auf  den  reichstag  geschickt,  ordnen,  oder 
da  eine  besonderliche  Versammlung  statt  hätte,  dieselbe  hieaussen 
zu  land  vornehmen  sollte,  unter  anderem  angesehen,  das  sie  in 
Saxsen,  Hessen  und  der  Mark  mit  dem  pabstum  und  widerwältigen 

*)   Vgl.  hiezu  nr.  499,  512,  dann  auch  nr.  585. 
580.  *)    Vgl  nr.  516. 


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öSfJ.  1654.  479 

leuteii  in  religionssachen  dermassen  nicht  wie  wir,  E.  1.  und  andere  Aprä  15. 
hieaussen,  umgeben  und  beschwert  sind,  denen  sie  auch  billig  rät- 
lich und  hülflich  zu  sein  nicht  unterlassen  sollen  und  werden. 
Und  da  also  in  der  nähe  bei  uns  ein  tag  angesetzt  worden  wäre, 
hätten  wir  besser  statt  und  gelegenheit  gehabt,  iemand  der  unsem 
d?izu  auch  zu  verordnen,  dieweil  wir  unserer  rate  und  diener  von 
geistlichen  und  weltlichen,  als  der  wir,  wie  E.  1.  wissen,  nicht 
viel  haben,  nicht  w^ohl  oder  lang  entbehren  können ;  gedenken,  es 
sollte  sich  noch  auf  dem  reichstage  oder  sonst  eine  beredung  und 
handlung  in  disem  fall  zutragen,  und  wir  die  unsern  auch  dabei 
haben  oder  selbst  dazu  kommen  mögen.  Dann  wie  wir  den  chur- 
fiirsten  zu  Saxsen  und  marggraf  Hansen  von  Brandenburg  aus 
den  übersandten  copieen  ihrer  schreiben  und  dann  auch  die  drei 
junge  herzöge  zu  Sachsen,  gebrüder,  so  uns  laut  beiliegender  copie 
über  unser  vertraulichs  anregen  und  ersuchen  wieder  geschrieben, 
verstehen,  wird  auf  dem  naumburgischen  tage  wenig  oder  nichts 
fruchtbares  oder  austrägliches,  sonderlich  in  dem  wir  die  ver- 
scimmlung,  als  vorstehet,  von  nöten  geachtet  und  noch  halten,  ge- 
handelt oder  ausgerichtet  w^erden,  aus  Ursachen,  das  der  churfürst 
die  Sachen  zu  führen  und,  wo  not,  s.  1.  gefallens  oder  gutachtens 
bescheid  und  Ordnung  zu  geben,  also  auch  in  diesem  fall  das  haupt 
zu  sein  vermeint,  welches  vielleicht  andem  nicht  gelegen  sein 
möchte.*)  So  wollen  die  drei  gebrüder  sich,  von  dem  ihr  vater 
hievor  angenommen  und  ihnen  hinterlassen,  nicht  weichen  oder 
sich  in  etwas  begeben.^)  Beschliesslich  so  gehet  marggi-af  Hans 
in  .seinem  schreiben*)  oben  hin,  und  lässt  sich  dasselbe  eben  an- 
sehen, die  Sache  und  handlung  gewinne  einen  w^eg  wie  sie  wolle, 
so  werde  sich  s.  1.  ihres  gefallens  auszuziehen  und  zu  entschul- 
digen haben,  wie  dann  hievor  geschehen  zu  sein,  als  E.  1.  wissen, 
nicht  ohne  sein  möchte.  Dem  allem  nach  wir  soviel  desto  weniger 
von  nöten  achten,  mit  so  grosser  ungelegenheit,  als  es  dieser  zeit 
geschehen  müsste,  unseres  teils  zu  diesem  tage  zu  schicken ;  zwei- 
feln gar  nicht,  E.  1.  werden  uns  im  fall  der  not,  wie  wir  dann 
ganz  brüderlich  und  freundlich  bitten,  entschuldigen  lassen,  uns 
gehandelter  Sachen  zu  berichten  freundlich  unbeschwert  sein  und 
in  allwege  dieses  unser  vertrauliches  schreiben  bei  ihr  in  geheim 
bleiben  lassen.  —  Neiibiirg,  l-lßl  (sonntags  jubilate)  Apn'l  15, 

2)    Vgl.  nr.  546  n.  2. 
»)   Vgl.  nr.  557. 
*)  nr.  558. 


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480  1564.  580— ÖSU 

April  15,  Ced. :  Den  Fall  von  Hohenlandsberg  kennt  Chr.  wohl  schon  ; 

ob  nun  das,  so  Nürnberg  des  orts  gehandelt,  ihrenthalb  gut  sein 
wird,  wissen  wir  nicht.*)  Markgf.  Hans  von  Brandenburg  soll 
noch  in  Rothenburg  sein;  möchten  wol  wissen,  ob  der  fiir  sich 
selbst  oder  von  gesuchten  Vertrags  wegen  noch  allda  wäre;  Chr. 
möge,  was  er  davon  weisSy  mitteilen.  Erhielt  jetzt  Schreiben 
vom  kais.  Hof,  dass  Botschaften  des  Kfen.  von  Brandenburg 
und  des  Markgfen.  Hans,^)  dann  Moriz  Marschall,  der  Hof- 
marschall  des  Markgfen,  Albrecht,  am  kais,  Hof  eingetroffen 
seien;  über  deren  Werbung  erfuhr  er  nichts, 

üniversitatsbibl  Tübingen,  M,  h.  481,    Äbschr,  C,  R, 

April  16.  581.  Pfalzgf.  Ottheinrich  an  Chr.:^) 

Vorbesprechung  in  der  Religionsfrage,    Naumburger  Tag. 

erhielt  dessen  Schreiben^)  samt  den  Antworten  von  Sachsen , 
Brandenburg  und  Hessen  auf  Chrs,  Anregen  in  Religionssachen, 
Seiner  Meinung  nach  sollte  nicht  bloss  davon  verhandelt  werden, 
wie  dem  leidigen  Papsttum,  so  in  unserer  landsart  hieausseu 
noch  gewaltig  vorhanden  ist,  Abbruch  zu  thun,  Gottes  Ehre  zu 
fördern  wäre  und  wie  sie  bei  der  ivahrefi  Religion  der  A.  K. 
gemäss  bleiben  könnten,  sondern  auch  und  vielmehr  (weil  doch 
gottlob  in  den  hauptpuncten  zwischen  uns,  den  religionsverwandten, 
kein  streit  ist)  von  dem,  wie  wir  im  fall  der  not  geschützt  und 
gehandhabt  werden,  was  derhalb  an  die  röm.  kais.  und  kön.  mai. 
und  die  stand  des  reichs  einhelliglich  zu  bringen  sein  möchte,  ver- 
traulich und  gutherzig  zu  reden  und  zu  schliessen  eine  hohe  not- 
turft  ist;  er  hätte  deshalb  gemeint,  dass  nicht  bloss  Tlieologen, 
sondern  vornehmlich  weltliche  Räte  zusammengeschickt  und  die 
Versammlung  nach  Augsburg  vor  Beginn  des  Reichstags  so 
zeitig  angesetzt  worden  tväre,  dass  sich  die  Stände  der  A.  K. 
hätten  dazu  gefasst  machen  können.  Da  nun  aber  von  Chr. 
und  anderen,  wohl  nicht  ohne  Gründe,  die  Sache  anders  be- 
dacht und  eine  Theologenversammlung  nach  Naumburg  auf 
26,  d,  M,  angesetzt  wurde,  vielleicht  um  dort  in  der  Sache  einen 

*)  über  die  Einnahme,  Plünderung  und  Schleifung  von  Hohenlandsberg 
vgl,  Meyer,  Hohemollerische  Forschungen  4,  2()8, 

«)    Vgl,  Druff el  IV  S,  446. 

öSl,  *)  Das  Verhältnis  von  nr,  5bO  und  nr,  581  wird  man  sich  so  :a 
denken  haben,  dass  jenes  das  geheimzuhaltende,  dieses  das  ostensible  Schreiben  ist. 

*)  nr,  568. 


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5bl.—öS2,  1564.  481 

Anfang  zu  machen,  so  lässt  er  sich  das  auch  gefallen,  und  April  le, 
wäre  auch  jemand  do^zu  zu  schicken  bereit,  tvenn  ihn  nicht  die 
Kürze  der  Zeit  und  der  Mangel  an  geeigneten  Personen  hindern 
würde;  zudem  auch  mit  den  theologen  nicht  also  über  land  zu 
eilen  ist.  Auf  diesem  Naumburger  Tag  wird,  wie  er  glaubt, 
nur  von  der  Religion  und  deren  einhelliger  Vergleichung  in 
Ceretnonien  der  A.  K.  gemäss  —  bei  der  er  ohnedies  zu  bleiben 
gedenkt,  was  auch  seine  Kirchenordnung,  wie  die  Chrs,  zeigt  — 
verhandelt  und  auf  Hintersichbringen  an  die  Oberen  und  Herr- 
schaften gestellt  werden,  wie  nach  den  Schreiben  des  Kfen,  und 
der  Hzz,  von  Sachsen  zu  vermuten  ist,  so  dass  dann,  wie  er 
Chr.  schon  durch  Landschad  anzeigen  Hess,  erst  zu  Augsburg 
vor  Anfang  des  Reichstags  darüber  beschlossen  und  dann  auch 
davon  geredet  wird,  wie  der  handel  weiter  anzubringen,  zu  er- 
halten und  wir  alle  und  die  unsem  dabei  geschützt  und  gehand- 
habt würden  sein  mögen.  Chr.  möge  also  seinen  Theologen  zu- 
sprechen, oder,  wenn  sie  schon  abgefertigt  sind,  ihnen  nach- 
schreiben, dass  sie  Ottheinrich  nötigenfalls  entschuldigen,  ihm, 
wenn  »ich  Gelegenheit  giebt,  über  die  Verhandlung  berichten, 
oder  möge  das  Chr.  thun,  damit  er  bei  weiterer  Verhandlung 
auch  mitraten  oder  reden  kann.  —  Neuburg,  1554  April  16. 

Ced.:  Wird,  was  ihm  dir.  geschrieben  hat,  alsbald  an 
Pfalzgf.  Wolf  gang  nach  Amberg  mitteilen;  doch  wird  diesem 
wohl  auch  die  Zeit  zu  kurz  sein. 

üniversitätsbihl  Tübingen,  M,  h.  481.    Abschr.  C,  ü. 

582.  Landgf.  Philipp  an  Chr.:  April  iö\ 

Verschiebung  des  Naumburger  Tages. 

der  Kf.  von  Sachsen  schrieb  ihm,  dass  der  für  die  Theolog efi- 
Zusammenkunft  bestimmte  Tag,  26.  April  in  Naumburg,  aus 
vorgefallen  Verhinderungen  nicht  zu  stände  kommen  werde  und 
dass  er  denselben  auf  Sonntag  Trinitatis  ^)  verschoben  habe, 
wie  der  Kf.  in  beil.  Schreiben  wohl  auch  an  Chr.  mitteilt'^)  — 
Kassel,  1554  April  16. 

Universitntsbibl  Tübingen,  M.  h.  486.     Abschr.  C.  IL 

582.  *)  Mai  20. 

*)  Göppingen,  April  22  antwortet  Chr.,  er  habe  seinen  Räten  und  Theo- 
logen y  die  nun  tcoM  schon  halbwegs  seien,  einen  eilenden  Boten  nachgesandt, 
um  sie  zurückzurufen,  und  werde  sie  dann  auf  Sonntag  Trinitatis  wieder  ab' 
schicken.  —  Ebd.  Abschr.  C.  R. 

£  r  n  fl  t,  Briefw.  det  H28.  Christoph.  IL  31 


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482  1554.  583,-584. 

ApriliG,  583,  Ludwig  von  Fraumberg  an  Chr.: 

Auftrag  von  Markgf.  Hans. 

Markgf,  Hans  trug  ihm  auf,  sogleich  zu  Chr,  zu  gehen 
wegen  Sachen,  wie  dieser  hören  wird.  Ritt  deshalb  gestern  von 
Rothenburg  ab  und  hofft,  noch  diesen  Abend  nach  Göppingen 
zu  kommen})  —  Lorch,  1554  (niontag  nach  jubilati)  April  16, 
mittags. 

St.  Heidelb.   Verein  B.  9  Beifasz.  16.     Or.  präs.  Göppingen,  April  16, 

April  18,  S84,  Seb,  Schertlin  an  Chr,: 

Geheime  Erkundigungen.    Augsburg.     Oberland.  Städte. 

schickt  durch  den  Hauptmann  Hans  Vogel  Briefe  van  dem 
beivussten  Ort,  wonach  sich  Chr.  in  allen  jetzigen  Händeln 
besser  zu  halten  wissen  vrird;  Chr.  möge  Zäsium  dazu  beruf efiy 
der  sie  von  ihm  lesen  hörte,  da  sie  schlecht  geschrieberi  sind.^) 

So  schick  ich  auch  heut  ain  ander  hotten  der  orten  mit  be- 
schaid  und  gutbeduncken,  wie  sich  der  gross  kaufmann  in  disen 
reichstag,  so  künftig  ist,  schicken  sol,  auch  sonst  wie  heni  doctor 
Zasien  für  gut  und  notwendig  angesehen  hat  und  auch  Baiem 
flr  nutzlich  ansieht,  in  solhem  nit  zu  feiren  sein.  Wann  ich  nun 
in  dem  und  dergleichen  recht  thue,  das  mugen  mich  E.  f.  g.  wissen 
lassen,  so  sol  in  solhem  unverdrossen  gehandelt  und  nachgesetzt 
werden.^) 

Die  von  Augsburg  fürchten  künftige  Unruhen  und  eilen 
deshalb  in  das  rhein.  Verstmidfiis ;  sie  schicken  auf  den  Kreis- 
tag nach  Ulm  und  tvollen  daneben  auch  mit  der  Stadt  Ulm 
handeln,  ob  sie  mit  ihnen  beitreten  wolle7i. 

Die  Oberland.  Städte  iverden  sich  wohl  bald  des  Schirms 


583.  *)  Vgl.  nr.  558  n.  1 ;  592.  Nach  ersterer  Stelle  erhielt  Frauenberf/ 
von  Chr.  einen  Auftrag  in  der  Eeligionsfrage,  ohne  dass  deutlich  wäre,  dans 
darin  seine  Hauptaufgabe  lag. 

584.  *)  liandhem.  Chrs.:  schickhe  ime  die  schreiben  wideramben;  ist  oft 
von  noten,  der  enden  weiter  erfarung  zu  haben;  dan  es  nur  briUen  sind. 

*)  Ebenso:  mochte  besser  sein,  die  sach  einzusteUen;  dan  was  der  enden 
gehandelt,  wurdet  die  kai.  mt.  bericht,  dardurch  dan  der  ainigung  aUerhand  ver- 
dacht und  ime,  Schertlin,  verdacht,  ungnad  und  gefar  ervolgen  möchte.  —  Z>i> 
Erklärung  dieser  Stellen  ergiebt  sich  aus  einem  Bericht  des  Zasius  an  Kg, 
Ferdinand,  wo  gesagt  ist,  dass  Schertlin  den  markgft.  Ptxtktiken,  d.  h.  sein^n^ 
VerJtandlungen  mit  Frankreich,  nachspüre.  Druffel  IV,  418:  vgl.  unten  nr,  5BU^ 
Der  Gi'osskaufmann  ist  der  französ.  Kg. 


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Öd4.—Ö86,  1ÖÖ4,  483 

wegen  an  Chr.  wenden,  den  sie  wegen  der  Religion  Hz.  Albrecht  April  la. 
vorziehen,^)  —  Burtenbach,  1554  April  18. 

St.  Heidelb.  Verein  33y  76.     0/\  präs.  Göppingen,  April  19. 

585.  Hz.  Albrecht  an  Chr.:  April  18. 

Roggendorf.    Kais.  Schreiben. 

Antwort  auf  2  Schreiben  von  April  IH})  Wegen  von  Rog- 
gendorfs könnte  sich  Chr.  durch  offene  Anzeige  dessen,  was 
dieser  über  seine  Reise  zum  Kg.  und  über  seine  geplante  Werbung 
Chr.  mitgeteilt  hat,  wohl  verantworten;  denn  der  Ksr.  wird  dies 
von  anderen  Orten  doch  erfahren;  Chr.  soll  beifügen,  jener 
habe  sonst  bei  ihm  nichts  tvider  den  Ksr.  geworben,  auch  würde 
Chr.  dem  wenig  Glauben  gebend) 

Billigt  die  Beratung  der  kais.  Verantioortung  durch  die 
Räte  in  Rothenburg,  doch  soll  ihr  Bedenken,  ehe  die  Antwort 
all  den  Ksr.  geschickt  wird,  an  die  Fürsten  kommen.  —  Mäfichen, 
1554  April  18. 

Ced,:  Hält  für  gut,  dass  Chr.  auch  dein  röm.  Kg.  und 
dein  Kardl.  von  Augsburg  die  kais.  Antwort  mitteilt. 

St.  Heidelb.  Vei'ein  10  c.     Or.^)  präs.  Göppingen,  April  20. 

686.  Markgf.  Albrecht  an  Chr.:  Aprüia, 

Zusammenkunft.    Seine  Stellung  zu  Ksr.  und  Frankreich.     Vertrag 
mit  dem  röm.  Kg.    Erbieten  gegen  Chr. 

Pfalzgf.  Georg  sagte  ihm,  Chr.  habe  ihm  den  Adam  Diemar 
ivegen  einer  Zusammenkunft  mit  dem  Markgfen.  nachgeschickt; 
wäre  zu  einer  solchen  geneigt,  allein  im  Land  dadr innen  sind 


ft)  3  cito. 

')  Am  Schluss  schreibt  Chr.:  ich  vememe,  wie  er  der  statt  Augspurg 
diener  were  worden;  wa  deme  also,  triege  ich  nit  wenig  fursorg,  ime  bei  der 
g^eniainen  verain  zu  Ungnaden  und  verwiss  geraten  möchte,  wölches  alles  ich 
ime  gn.  mainung  nit  wolte  bergen. 

585.  »)  nr.  555  n.  3;  574. 

•)  Kf.  FHedrich  riet,  Wildbad,  April  23,  dem  Ksr.  zu  schreiben,  von  R. 
sei  unerwartet  nach  Wirtbg.  gekommen,  um  Geleite  zum  böhm.  und  röm.  Kg. 
SU  erbitten;  Chr.  habe  ihn  ohne  Geleite  weiterziehen  lassen,  habe  aber  hernach 
gehört,  dass  derselbe  schon  in  Passau  umkehrte;  doch  sei  er  nicht  mehr  zu 
Chr.  gekommen.  —  Kbd.  Or.  präs.  Göppingen,  April  25  mit  3  cito.  —  VgL 
-dazu  nr.  679. 


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484  16W.  586^ 

April  18.  Überall  seine  Reiter  und  Kn.  im  Anritt  und  Anlauf,  auch  naht 
die  Zeit,  für  die  er  seinen  Leuten  in  den  Festungen  Entsatz 
versprochen  hat;  Chr.  möge  ihn  also  entschuldigen.  Pfalzgf. 
Georg  sagte  ihm  auch,  er  sei  vielleicht  bei  Chr.  und  desseti 
Bundesverw.  verleumdet,  da  ihn  die  einen  für  kais.,  die  andern 
für  französ.  halten  und  ihn  verdächtigen,  dass  er,  wenn  er 
aufkäme,  auch  Chr.  und  andere  angreifen  würde,  besonders 
wegen  des  Prinzen,  denselben  durch  die  land  zu  geleiten.  Daruf 
mögen  wir  E.  1.  nit  pergen,  das  wir  weder  kaiserisch  oder  fran- 
zösisch seien,  sondern  ganz  frei  steen;  er  will  gegen  Chr.  und 
andere  unparteiische  Stände  nichts  vornehmen,  vielmehr  sie 
mit  Leib  und  Blut  bei  ihrer  althergebrachten  Freiheit  beschützen. 
Bittet  also,  solchen  Verleumdungen  gegenüber  ihn  zu  entschtü- 
digen  und  überzeugt  zu  sein,  da^s  er,  wenn  Chr.  vom  Ksr., 
von  Frankreich  oder  andern  angegriffen  würde,  alle  Kraft  ein- 
setzen würde,  wogegen  er  aber  bei  einem  Angriff  des  Ksrs.  oder 
des  französ.  Kgs.  ebenfalls  Hilfe  erwartet. 

Schickt  Abschr.  des  Vertrags,  vde  er  mit  dem  röm.  Kg. 
vertragen  sein  soll,^)  worüber  Chr.  auch  durch  Markgf.  Johann 
und  Johann  Georg  mündlich  gehört  haben  wird,  so  dass  er 
keinen  Argwohn  haben  darf.  Da  er  hofft,  der  Vertrag  werde 
nun  publiziert  sein,  so  ivird  Chr.  keift  Bedenken  haben  und 
bei  ihm  mehr  Hilfe  finden,  als  bei  den  elenden  Pfaffen  und 
Pfeffersäcken.  Und  do  wir  bei  E.  1.  stattfinden  mögen,  so  ist  uns 
nit  zugegen,  E.  1.  und  dero  pundsstend  nochmaln  anzubieten,  oder 
aber  unser  gelegenhait  selbst  nachzusuchen,  doch  in  alle  weg  wider 
E.  1.  nicht.2)  —  1554  April  18. 

St.  Brandenburg  1  e.     Or.  präs.  Göppingen,  Api'il  21. 


566.  *)  Vgl.  Druffel  IV,  4()7.  Der  Kg.  äusseti  sich  selbst  über  duse 
markgfl.  Fälschung  bei  Lanz  3,  612  ff. 

2)  Göppingen,  Aprü  22  antwoHet  Chr.,  er  wolle  das  freundliche  Erbiäen 
seinen  Einungsverw.  mitteilen,  und  versichert  deren  freundlichen  und  vetUrlichen, 
Willen:  von  Markgf.  Johann  und  Johann  Georg  hörte  er  von  der  Vertrags-- 
Sache  mit  dem  Kg.  noch  nichts :  denn  diese  werden  erst  in  etwa  8  Tagen  zu 
ihm  kommen ;  würde  gerne  sehen,  toenn  Albrecht  auch  käme.  Hofft,  dass  dieser 
irieder  zu  Land  und  Leuten  kommen  und  ruhig  dabei  bleiben  könne,  und  uiil 
seinerseits  zum  Frieden  thun,  was  er  kann.  —  Ebd.  Konz.  —  Mainz,  April  26 
dankt  de^-  Erzb.  von  Mainz  für  Mitteilung  des  markgfl,.  Schreibens  von  Aprü  18 
and  verspricht,  es  an  Trier  und  Jülich  gelangen  zu  lassen.  —  Ebd.  Or.  präs, 
Stuttgart,  Mai  1. 


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Ö87.—Ö88.  1Ö54.  485 

387.  Pfalzgf.  Georg  an  Chr.:  Apnljy, 

Markgf.  Albf-echt. 

begab  sich,  wie  Chr.  weiss,  zu  Enzweihingeii  auf  die  Post  und 
kam  am  Montag  den  16.  April  hieher  nach  Simmern,  wo  er 
den  bewussteii  Mann  zu  finden  hoffte;  da  dies  nicht  der  Fall 
war,  musste  er  noch  an  demselben  Tag  weiterreiten  an  den 
andern  Ort,  wo  der  andere  welsche  Mann  ^)  nun  eine  Zeit  lang 
war;  hier  fand  er  ihn  und  trug  ihm  Chrs.  Bitte "^  vor;  er  a7it' 
tvartete,  er  unlrde  dies  sehr  gerne  thun,  es  sei  ihm  aber  jetzt 
unmöglich;  doch  wolle  er  Chr.  schriftlich  antworten.  Schickt 
dieses  Schreiben  mit.^}  Der  Mann  sagt,  dass  er  lieber  dem 
französ.  Kg.  als  dem  Ksr.  dienen  und  letzterem  seinen  Dienst 
aufschreiben  wolle;  auch  wäre  er  bereit,  in  diesem  Sommer  deii 
Einungsff.  zu  dienen;  er  sei  ohnedies  dem  röm.  Kg.  zu  dienen 
verpflichtet.  Derselbe  meint  auch,  der  Ksr.  werde  die  Einungsff. 
dieses  Jahr  wegen  ihrer  Einung  nicht  unangefochten  lassen, 
und  wenn  dieselben  nicht  die  Hilfe  des  französ.  Kgs.  hätten, 
würden  sie  vor  des  Ksrs.  Macht  nicht  bestehen  können.  Ver- 
nahm soviel  wohl,  dass  derselbe  selbst  noch  nicht  entschlossen 
ist,  welchem  Herrn  er  dienen  soll;  doch  wird  er  sicher  das 
Reich  ausnehmen.^)  —  Simmern,  1554  April  19. 

St.  Heidelh.   Verein  10  a.     Eigh.  Or.  präs,  Göppingen,  April  21. 

S88.  Hz.  Albrecht  an  Chr.:^)  Aprilw. 

Gerüchte  über  Werbungen   des  Kgs.,    Übergabe  der  vorderöstei'reich. 
Länder  und  Burgunds  an  den  böhm.  Kg. 

Antwort  auf  dessen  Schreiben  von  April  16.  Hörte  nichts 
von  Werbungen  des  röm.  Kgs.,  Besetzung  der  tirolischen  Grenze 
und  Annahme  von  30  Fähnlein  Kn.,   und  glaubt  dem  auch 


587.  *)  Hz.  von  Aumale. 

*)  Eine  Zusammenkunft  mit  dem  Markgfcn.  betr. :  vgl.  nr.  Ö86. 

»)  nr.  586. 

*)  Göppingen,  April  23  antwortet  Chr.  dem  Hz.  Georg  auf  sein  Schreiben, 
d€is  er  gestern  samt  dem  Markgf.  Alhrechts  erhalten  habe;  bittet,  letzterem  datf 
heil.  Schreiben  [nr.  586  n.  2]  zu  überantworten.  —  Ebd.  Kons. 

586.  *)  Die  in  diesem  Schreiben  encähnten  Kachrichten  hatte  Chr.  April  16 
an  Albrecht  mitgeteilt  und  zugleich  berichtet,  er  habe  seine  Räte  wieder  von 
Augsburg  zunlckgerufen,  nachdem  der  Kardl.  ihnen  mitgeteilt  hatte,  dass  Lazarus 
von  Schwendi,  der  andere  Kommissar,  nach  Brahant  gezogen  sei  und  er  selbst 
weder  Instruktion  noch  Befehle  habe.  —  Druffel  IV,  420. 


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486  1564.  588,— ÖS9. 

April  19,  nicht;  der  Kg,  soll  nur  sein  Kriegsvolk,  das  er  bei  den  franko 
Einung sständen  hat,  mit  einigen  böhmischen  Reitern  stärken 
loollen,^)  Noch  viel  weniger  glaubt  er  der  an  Chr,  geschriebenen 
Nachricht  von  der  Übergabe  der  vorderen  oberösterreichischen 
Lande  und  der  Grafschaft  und  des  Herzogtums  Burgund  an 
den  böhm.  Kg,;  denn  Chr,  weiss,  wie  es  mit  dem  Herzogtum 
Burgund  steht;  es  wäre  dies  der  englischen  Kapitulation^)  direkt 
zuunder  und  der  Ksr.  wird  sich  nicht  so  weit  einlassen.  — 
München,  1554  April  19. 

St.  Heidelb,   Verein  23,  79,     Or.  pi'äs,  Göppingen,  April  22, 

April  19.  389.  Kf,  Friedrich  an  Chr,: 

Danksagung,     Bosenberg,    Aufnahme   von  Hessen.     Bezahlung  des 
Vereit^svorrates, 

dankt  für  den  Glücktvunsch  zur  Badfahrt,  Anstellung  von  Hut 
und  Wacht,  Verehrung  von  Wein,  Haber  und  Wildpret  und 
freundliches  Erbieten,  —  Hat  tvegen  der  Reitertverbung  des 
von  Rosenberg  dem  Ksr,  seine  Entschuldigung  schreiben  lassen 
mit  der  Bitte,  den  Kommissarien  schleunigen  Prozess  aufzu- 
legen. —  Da  sich  der  Hz.  von  Jülich  über  Aufnahme  des 
Landgfen,  von  Hessen  noch  nicht  resolviert  hat,^)  so  ist  darauf 
zu  warten;  er  wünschte  nichts  lieber,  als  dass  der  Landgf, 
und  Gf,  Wilhelm  von  Nassau  einmal  in  der  Güte  verglichefi 
ivürden ;  denn  er  hielte  die  Aufnahme  von  Hessen  für  nützlich ; 
bittet,  ivenn  Chr,  von  Jülich  die  nassauische  Antwort  und  Jü- 
lichs Resolution  erhält,  dies  ihm  mitzuteilen. 

In  Ellmendingen  stiess  der  Gesandte  des  röm,  Kgs,,  Gabriel 
de  Taxis,  zu  ihm  und  sagte,  er  habe  Befehl,  von  des  Kgs,  Re- 
gierung der  Oberösterreich,  Lande  ihm  die  6648  ß,  42  kr.  aus- 
zubezahlen, und  zwar  einen  Salzburger  Dukaten  zu  103  At., 
einen  Goldgulden  zu  7H  kr,,  ivas  er  nicht  bewilligen  konnte: 
wies  ihn  an  seinen  Statthalter  und  Räte  in  Heidelberg,  damit 


*)  Dass  die  Innsbtmcker  Megiei*ung  kais,  Werbungen  in  Tirol  auf  tie^ 
Kgs,  Befehl  verboten  Iiatte,  tnuss  der  Ittziere  dem  Ksr,  gegenüber  selbst  rit- 
geben;  vgl,  Druffel  IV,  414  und  424. 

•)  D,  h,  dem  Heiratsvertrag  stoischen  Pnnz  Philipp  und  der  engUsirhtn 
Kgin.  Maria,  worin  dem  Erstgeborenen  dieser  Ehe  unier  gewissen  Umständen 
die  Nachfolge  in  Burgimd  und  den  Niederlanden  zugesichert  war;  vgl.  LutnfPnt^ 
Corps  universel  diplomatique  IV,  3  S,  107. 

5S9.  *)    Vgl.  nr.  566. 


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589.— 590.  1554.  487 

sie  dern  Bruchsaler  Abschied  nach  handeln.^)    Da  Chr.  für  sich  April  19. 
und  Hz,  Albrecht  auch  nicht  mehr  zu  erlegen  gedenkt,  will  er 
sich  auch  so  halten;  die  andern  werden  es  auch  so  machen; 
genügt  es  nicht  zur  Unterhaltung ,  kann  man  sich  rasch  über 
Weiteres  vergleichen.  —  Wildbad,  1554  April  19. 

St  Heidelb.   Verein  7,  35.     Or.  i>rä8.  Göppingen,  April  21. 

390.  Chr.  an  Pfalzgf.  Ottheinrich:  April  20. 

Naumburger  Tag.     Verhandlung  in  Rothenburg. 

erhielt  heute  von  ihm  2  Schreiben,  dat.  Sonntag  Jubilate  und 
16.  d.  M.^)  Und  wollen  darauf  E.  1.  nicht  bergen,  das  solche  Zu- 
sammenkunft nicht  dermassen,  wie  E.  1.  in  ihrem  schreiben  ver- 
melden, sondern  vornehmlich  allein  darum  angesehen,  wo  auf  künf- 
tigem reichstage  etwas  wider  die  A.  V.  wollte  geratschlagt  und 
vorgenommen  werden,  wessen  sich  dagegen  derselben  verwandte 
stände  verhalten  sollten,  wie  wir  dann  neben  anderem  E.  1.  ge- 
santen,  Christof  Landschaden,  vermeldet,  das  unseres  erachtens 
von  nöten  sein  werde,  das  sich  chur-  und  fürsten,  so  gemeldter 
A.  (\  anhängig,  zusammen  versprechen  und  obligiren  sollten,  bei 
gemeldter  confession  und  dem  lieben  Christo,  auch  seinem  heil- 
machenden Worte  zu  verharren  und  dabei  endlich  zu  bleiben  und 
sich  von  einander  in  keinen  weg  abpracticiren  noch  erschrocken 
zu  lassen,  inmassen  dann  wir  nicht  allein  unsere  theologen,  son- 
dern auch  die  politische  rate  albereit  mit  befehl  und  Instruction 
abgefeitiget  haben.  Dieweil  dann  dem  also  und  ohne  das  auf 
bestimmten  tag  zu  Zeitz  (welches  nur  3  meilen  von  der  Naumburg 
ist)  der  churftirst  von  Saxsen,  churfiirst  von  Brandenburg,  die 
3  junge  herzöge  von  Saxsen,  gebrtider,  auch  der  landgraf  zu  Hessen 
pei-sr>nlich  beisammenkommen  sollen,  hielten  wir  in  allwege  für 
ratsam,  E.  1.  hätte  die  ihren  von  theologen  und  weltlichen  raten 
unverzüglich  nach  der  Naumburg  auch  abgefertiget,  damit,  wo 
derwegen  etwas  geschlossen,  das  von  E.  1.  wegen  auch  iemand 
zugegen  wäre.  —  Markgf.  Hans  und  Hans  Georg  von  Branden- 
bürg  sind  noch  zu  Rothefiburg  a.  d.  T.  ivegen  der  Vertragssache 
zwischen  den  Bb.  von  Bamberg  und  Würzburg,  auch  Markgf. 
Albrecht;  es  ist  darin  noch  nichts  Besonderes  gehandelt,  als 
dass  Markgf.  Albrechts  Räte  von  den  fränk.  Kriegsständeii  ge- 


-)    Vgl.  Stumpf  S.  272. 
590.  ')  nr.  580  und  581. 


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488  1554.  590.^591. 

Ainil  20,  nügend  ver geleitet  werden  sollen.  Die  Werbung  der  branden- 
bürg,  Gesandten  am  kais,  Hof  kennt  er  nicht.^)  —  Göppingen^ 
1554  April  [20].^^ 

Universitätshibl  Tühingm,  M.  h.  481.    Ahschr,  C.  Ä.') 

April 20,  S91,  dir,  an   Trier,  Pfalz,  Mainz,  Jülich;   ebenso  mut. 

mut,  an  Hessen,  Baden,  Pfalzgf,  Wolf  gang  und  Hz,  Ottheinrich: 

Mahnt  zu  persönlichem  Besteh  des  Reichstags, 

ersucht  —  auf  die  kgl,  Werbung  durch  Zasius  hin,^)  der  ihn 
hiezu  aufgefordert  hat  —  bis  12,  Mai  persönlich  zum  Reichs- 
tag nach  Augsburg  zu  kmnmen,  —  Göppingen,  1554  April  2(K 

Ced,  an  Hz,  Ottheinrich  und  Hz,  Wolf  gang:  Da  ohne  allen 
Zweifel  auf  dem  Reichstag  die  Religionssache  auf  die  Bahn 
gebracht  wird,  sollen  sie  womöglich  bis  zu  dem  genannten  Tag 
erscheinen,  furnemlich  neben  anderm  clarumb,  ob  wir,  di  aup^- 
purgischen  confessionverwandten,  ain  bene  erlangen  und  davon 
bringen  möchten, 

Ced,  an  Pfalz:  Bittet,  Hz,  Ottheinrich  und  Hz,  Wolf  gang 
van  Ziveibrücken  zum  persönlichen  Erscheinen  auf  dem  Reichs- 
tag zu  ermahnen ;  ziveifelt  nicht,  dass  sie,  als  die  zu  dem  lieben 
aristo  und  seinem  heilsamen  wort  ain  herzlichen  eifer  haben  und 
tragen,  erscheinen  werden;  der  Kf,  tvürde  dadurch  ein  gott- 
gefälliges Werk  thun,^) 

St.  Beichstagsakten  14  a,     Konz.,  das  Hauptstück  von  Chr,  korrig. 

a)  Tage«tahl  fehlt  in  der  Ahschr.,  offenbar  tceil  sie  im  Konz,  au»gelaMtitn  war;  obiges  Ihitum  ist 
die  Mitte  stri^Khen  April  16  (nr,  581)  und  Otthtinrieks  Anttoort  von  April  Si  fn.  2t, 

*)  Xtuburgy  April  24  antwortet  Otthr,,  er  könne  jetzt  niemand  entbehre.ty 
habe  aber  an  die  Stände  in  Naumburg  ein  Schreiben  laut  heil,  Ahschr,  ge- 
richtet,  [Dat.  April  24;  entschuldigt  seine  Nichtbeschickung ;  was  der  A,  K, 
gleichförmig  und  zu  deren  Erhaltung  beschlossen  wird,  tcird  er  seinesteils  gerne 
annehmen,]  Zugleich  schickt  er  an  Chr,  die  Ahschr,  von  Pfalzgf,  Wolfgangs 
Antwort  mit,  [JJat,  Amherg,  April  18:  kann  jetzt  niemand  mehr  schicken; 
tcUl  sich,  was  die  anderen  heschliessen,  gefallen  lassen,]  —  Ebd.  Ahschr,  C,  E^ 

*)  Göppingen,  April  22  schickt  Chr,  an  Markgf,  Hans  von  Brandenburg, 
was  ihm  der  Kf,  von  Sachsen  sowie  der  Landgf,  von  Hessen  [nr,  682]  Obtr 
Verschiebung  dir  Naumburger  Theologenzusammenkunft  geschrieben  haben;  tr 
habe  seine  Räte  und  Theologen,  die  schon  unterwegs  seien,  eilends  zurückrufen 
lassen,  werde  sie  aber  auf  Trinitatis  wieder  abfertigen;  Markgf.  Hans  möge 
dies  auch  thun.  —  Tübingen,  M.  h.  493,     Ahschr,  C,  R. 

591,  *)  Über  die  Werbung  des  Zasius  vgl.  dessen  Bericht  an  den  Ä>-, 
Druffi^l  IV,  421, 

'-')  Neuhurg,  April  24   antwortet    Hz.  Üttheinnch,    er   könne    zu  der  be- 


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Ö92.  1554.  489 

592.  Ludwig  von  Frauenberg  an  Chr.:  April 3o. 

Zusammenkunft  Chrs.  mit  den  Markgff,  von  Brandenburg, 

die  beiden  Markgff.  von  Brandenburg ,  die  hier  sind,  trugen 
ihm  auf,  Chr.  zu  schreiben,  ob  er  nächsten  Mittwoch  oder  Don- 
nerstag zu  ihnen  nach  Gaildorf  kommen  könnte.  Sodann  möch- 
ten beide  vnssen,  wann  etwa  der  Maiin,  der  auch  nach  Georgi 
bei  Chr.  erscheinen  will,  bei  diesem  eintreffen  wird.  In  der 
Sa^he,  wegen  der  er  [Frbg.]  neulich  bei  Chr.  war,^)  scheint 
Markgf.  Johann  mit  der  freundlichen  Antivort  ganz  wohl  zu- 
frieden zu  sei7i.  —  Rothenburg,  1554  (freitags  nach  jubilati)  April  20. 

St.  HeideJb.  Verein  B.  9  Beifasz.  16.  Or.^)  präs.  Göppingen,  April  21.^) 

a)  3  cito. 

stimmten  Zeit  nicht  erscheinen,  da  er  notwendig  ins  Markgrafenbad  müsse; 
sollte  in  Beligionssachen  verhandelt  werden,  wie  Chrs.  Ced.  sagt,  möge  Chr., 
wenn  er  es  für  nötig  halte,  an  Otthrs.  Hofmeister  und  Bäte  schreiben,  worauf 
einige  der  Seinigen  erscheinen  würden;  nötigenfalls  würde  er  nach  dem  Baden 
noch  persönlich  kommen.  —  Ebd.  Or.  präs.  Stuttgart,  Mai  1.  —  Mainz,  Aprü27 
-antwortet  Erzb.  Sebastian,  er  könne  sich  wegen  seines  Befindens  und  wegen  der 
liäufe  noch  nicht  entscUiessen.  —  Ebd.  Or.  präs.  Stuttgart,  Mai  1.  —  Pforz- 
heim, April  26  antwortet  Markgf.  Karl  von  Baden,  er  sei  bereit,  zu  der  be- 
stimmten Zeit  zu  erscheinen,  wenn  er  nicht  durch  die  Werbungen  in  den  vorder- 
österreich.  Landen  gehindert  werde.  —  Ebd.  Or.  präs.  Schorndorf,  April  29. 
—  Amberg,  April  26  schreibt  Pfalzgf.  Wolfgang,  er  könne  wegen  eigener  Ge- 
schäfte, wegen  der  Statthalterschaft  in  der  Oberpfalz,  wegen  Schwangerschaft 
seiner  Gemahlin,  die  um  Pfingsten  niederkommen  werde  und  die  er  namentlich 
wegen  des  am  21.  April  erfolgten  Todes  seiner  Tochter  Elisabeth  nicht  verlassen 
dürfe,  nicht  seihst  erscheinen,  werde  aber  zu  der  bestimmten  Zeit  Gesandte 
schichen;  den  Kg.  wolle  er  womöglich  auf  dem  Anzug  etwa  in  Regensburg 
treffen  und  sich  bei  ihm  entschuldigen.  —  Or.  präs.  Stuttgart^  Mai  1.  —  Wild- 
bad,  April  26  schreibt  Kf.  Friedrich,  er  könne  Alters  halb  nicht  kommen,  werde 
Räte  schicken.  —  Or.  —  Altendorf  a.  d.  Werra,  April  29  schreibt  Landgf. 
JPhüipp  von  Hessen,  wegen  drohender  Kriegsversammlungen  und  wegen  seines 
Seßndens  möge  ihn  Chr.  beim  Kg.  entschuldigen :  er  habe  schon  Bäte  nach 
Augsburg  geschickt  und  werde  bald  noch  einen  hinsenden.  —  Ced.:  Erhielt 
auch  Chrs.  Schreiben  der  Theologen  halb  [nr.  582  n.  2  ?] :  wird  dem  Kfen.  von 
Sachsen  davon  Absehr.  schicken.  —  Or.  präs.  Aspe/i'g,  Mai  5.  —  Dinslaken, 
Mai  4  schreibt  Hz.  Wilhelm,  er  habe  dem  Kg.  durch  einen  Gesandten,  der  in 
derselben  Sache  bei  ihm  war,  mitteilen  lassen,  weshalb  er  vorerst  nicht  erscheinen 
könne.  —  Or.  präs.  Stuttgart,  Mai  12.  —  Ehrenbreitstein,  Mai  5  entschuldigt 
sich  der  Kf.  von  Trier  mit  seinem  Befinden ;  tvird  Räte  schicken.  —  Ebd.  Or. 
präs,  Stuttgart,  Mai  12.  —  Mai  1  und  Mai  13  schickt  Chr.  Abschr.  der  Ant- 
7üorten  an  Kg.  Ferdinand. 

592.  ^)   Vgl.  nr.  583. 

•)  eodem  antwortet  Chr.,   er  sei  jetzt  so  ausgeschlagen,   dass  er  erst  am 


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490  1564.  593.— 594. 

Apiil^i,  593.  Erzb.  Sebastian  an  Chr.: 

Kaution  für  Chr.     Oberhauptmannschaft. 

hat  mit  seitiem  Domkapitel  die  von  Clir.  gewünscfite  Kaution 
zu  fertigen  verabredet;  schickt  diesbezügliche  Schreiben  von 
Trier,  Pfalz  und  Jülich;^)  bittet,  die  Hauptmannschaft  das  Jahr 
hinaus  zu  behalten,  auch  wenn  die  Obligation  nach  dem  Jülich- 
sehen  Vorschlag  geändert  würde.  —  Mainz,  1554  April  21. 

St.  Heidelh.   Verein  7  a,  12.     Or.  präs.  Göppingen,  April  24. 

April 22.  S94.  Erzb.  Johann  von  Trier  an  Chr.: 

Vereinbarung  mit  Landgf.  Philipp.    Bedrohung  durch  französ.  Trup- 
pen.    Bitte  um  das  Vereinskriegsvolk. 

schickt  mit,  was  Landgf.  Philipp  ihm  geschrieben  und  darauf 
von  ihm  begehrt  hat.^)  Erhielt  sonst  dieser  Tage  noch  andere 
Zeitungen,  es  habe  der  französ.  Kg.  4000  gerüstete  Pf.  nach 
Metz  geschickt,  die  jetzt  nicht  weit  davon  seien  und  teilweise 

Samstag  oder  Sonntag  den  28.  bezw.  29.  d.  M.  erscheinen  könne.  Schickt  heute 
angekommene  Schriften  von  dem  betr.  Mann,  welche  er  den  Markgff'.  eröffnen 
soll.  —  Ebd.  Konz.  nach  eigh.  Randbem.  Chrs.  —  Der  ,^Mann'^  ist  offenbar 
Markgf.  Albrecht,  dessen  Schreiben  fnr.  566]  Chr.  an  eben  diesem  Tage  erhal- 
ten hatte. 

593.  *)  Pfalz  icilligt  in  die  von  Chr.  vorgeschlagene  Kaution :  Trier  trilt, 
wenn  eine  Andemng  bei  Chr.  nicht  zu  erlangen  ist,  sich  nicht  absondern;  Jülich 
erklärt  sie  für  sehr  bedenklich  und  beschwerlich,  und  verlangt,  dass  die  Unter- 
thanen  nicht  auch  mitverpflichtet  werden,  sondern  dass  nur  der  Fürst  bei  seinen 
fürstlichen  Ehren  und  wahren  Worten  gelobt  und  versichert,  sodann  dass  der 
Zusatz  wegfalle,  dass,  wenn  ein  Stand  seinen  Anteil  an  des  Obersien  Ausstund 
nicht  gleich  bezahlt,  derselbe  auf  die  andern  umgelegt  werden  soll.  —  Die^f 
Bedenken  weist  Chr.  in  einem  Schreiben  an  Mainz  als  unberechtigt  zurück.  — 
Ebd.  Konz,  —  Mai  3  schreibt  der  Erzb.,  er  habe  die  Kaution  trotz  einiger 
Bedenken  wörtlich,  me  sie  gestellt,  ingrossieren  lassen  und  April  27  an  Trier, 
von  da  an  Jülich  ztir  Fertigung  geschickt.  —  Ebd.  13  Or.  präs.  Stuttgart. 
Mai  10.  —  Mai  11  dankt  hiefär  Chr.  —  Ebd.  Konz.  —  Auf  ein  weiteres,  vcm 
Mainz  überschicktes  Schreiben  des  Ilzs.  von  Jülich  schreibt  Chr,  diesem  selbst 
und  bittet  den  Erzb.  —  Mai  13  — ,  deri  Hz.  zur  Annahme  der  Kaution  zu 
b<itcegen,  da  er  sonst  die  Oberhauptmannschaft  demnächst  aufkündige.  —  Ebd. 
14  Konz.  —  Mainz,  Mai  13  schickt  der  Erzb.  die  Einwilligung  seines  Dom- 
kapitels zur  Kaution.  —  Ebd.  15  Or.  preis.  Stuttgart,  Mai  19:  die  Zustimmung 
Jülichs  nr.  621. 

594.  *)  Dat.  April  16.  Fragt,  was  der  Erzb.  gegen  die  beeorstthenden 
Musterplüize  in  seinem  Land  thun  will:  wenn  er  sie  nicht  leiden  iciÜ,  möge  er 
den  Seinigen  befehlen,  sich  mit  Philipps  Leuten  zu  vergleichen:  rgh  nr.  596; 
Druffil  IV,  419. 


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694.'-ö95,  1654.  491 

den  Befehl  haben,  von  Metz  gegen  die  deutsche  Nation  zu  rücken  ApfH  2ii 
und  Kriegsvolk,  das  dem  Kg.  aus  dem  Reich  zuziehen  werde, 
zu  geleiten.  Schrieb  darauf  dem  Lafidgfen.,  dass  er  sein  Vor- 
haben billige,  und  an  die  Orte,  ivo  Lauf  und  Musterung  sein 
soll  und  die  ihm,  dem  Landgfen,  und  Gf,  Wilhelm  von  Nassau 
geineinsam  zustehen,  eine  Anzahl  Reisige  schicken  und  den- 
selben befehlen  wolle,  sich  mit  des  Landgfen.  Volk  zu  vergleichen 
und  Lauf  und  Musterung  nach  Kräften  zu  verhindern,  und 
dass  er  dies  Chr.  und  den  andern  Einungsverw.  unverzüglich 
mitteilen  wolle.  Bittet  Chr.  als  den  Obersten  des  Vereins,  falls 
er  um  Zuzug  nachsuchen  tvürde,  ihm  die  auf  Vereinskosten 
angen^mmeneji  Reiter  und  Kn.,  welche  morgen  zur  Musterung 
beschieden  werden,  ganz  oder  zum  Teil,  wie  das  nötig  ist,  zu^ 
ziehen  zu  lassen,  um  diesem  Vorhaben  mit  Hilfe  des  Lafidgfen. 
und  anderer  benachbarten  Stände,  die  er  auf  Grund  des  Land- 
friedens und  der  Reichsordnung  erfordern  will,  ivehren  zu 
känfien.  —  Pfalzel,  1554  April  22.'^) 

St.  Heidelb.  Verein  20.     Or.^)  präs.  ^Stuttgart,  Mai  1. 

SOS.  Kf.  Friedrich  an  Chr.:  April -^2 

Zeitungen. 

dankt  für  Schreiben  und  Zeitungen.  Wie  die  beil.  von  Trier 
an  Mainz  geschickten  Zeitungen  zeigen,^)  ist  den  Sachen  trohl 
nachzudenken.  —  Wildbad,  1554  April  22. 

St.  Heidelb.  Verein  7,  37.     Or.  jträs.  Göppingen j  April  ^4. 

a)  7  cito,  citisHima. 

')  Dieses  Schreiben  ist  die  erste  Spur  der  „m  den  Heidelberger  Verhand' 
langen  so  oft  encähnten  Befürchtungen  Trias  vor  Frankrtieh,'^  welche  bei 
Druffel  IV  S.  158  n.  4  schon  im  Juni  1563  zur  Missdeutung  des  Heidenheimer 
Abschieds  verwendet  werden. 

Ö9Ö.  ^)  Ffalzel,  April  13  berichtet  Trier ^  der  Kg,  von  Frankreich  habe 
vor  etwa  3  Tagen  das  Haus  Kriechingen  in  Luxemburg  eingenommen;  Weite' 
rungen  seien  zu  besorgen:  schickt  Zeitungen  über  Markgf.  Albrecht  von  Bran- 
denburg, der  toieder  in  Werbung  stehe^  einige  Tage  zu  Simmem  auf  dem  Hunds^ 
rück  gtwesen  sei  und  sich  jetzt  zu  Rheingraf endhaun  befinde :  zu  Simmem  habe 
er  den  gefangenen  franzfis.  Fürsten  bei  sich  gehabt,  Ffalzgf.  Johann  und  seine 
sahne  Friedrich  und  Georg  seien  dort  gewesen,  abends  auch  ein  junger  Fürst, 
der  abends  am  Tisch  den  Vorsitz  hatte,  angekommen,  uHe  man  vermute,  ein  junger 
Mecklenburger.  In  der  BheingrafsclMft  und  auf  dem  Hundsrikk  sammeln  sich 
Fussknechte.  —  Zugleich  schickt  Trier  die  Antwort  des  Gfen.  Wilhelm  von 
Wittgenstein  mit,  der  wegen  des  Fddmarschallamts  sobald  als  möglich  sich  zu 
Chr.  zu  verfügen  verspricht. 


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492  1654.  596.^597. 

April 22.  596.  Kf.  Friedrich  an  Chr.: 

Kais,  Mandat  über  Waffenverkauf.    Herberge  in  Wildbad. 

nach  Heidelberg  kamen  2  Leute  mit  Vidimus  von  einem  kais. 
Mandat  und  baten  um  Zollbefreiung  für  5  Fass  Harnisch  und 
8—12000  fuerstangen.  Konnte  dies  nicht  abschlagen;  dagegen 
ist  der  Anhang  des  Mandats,  dass  die  Unterthanen  nur  an 
den  Ksr.  und  sonst  niemand  Harnisch  und  Kriegsrüstung  ver- 
kaufen, wohl  zu  erwägen;  bittet  um  Chrs.  Rat.  —  Wildbad, 
1554  April  22. 

Ced.:  Entschuldigt  sich,  dass  er  hier  Glicht  samt  Gemahlin 
Chrs.  Behausung  eiufiahm,  da  er  in  der  Herberge  zum  Christoffel 
mit  seiner  Gemahlin  und  seinem  Gesinde  zusammenwohnen 
kann.^) 

St.  HeideJb.   Verein  7,  36.     Or.  präa.  Göppingen,  April  24. 

April  23.  897.  Chr.  an  Hz.  Albrecht: 

Jülich  über  Hessens  Aufnahme.    Bayern  und  Salzburg.    Anzug  zttm 
Beichstag.    Zusammenkunft  in  Gaildorf. 

Antwort  auf  dessen  eigh.  Schreiben  dat.  April  15.  Schickt 
über  die  Aufnahme  des  Landgfen.  von  Hessen  Jülichs  Reso- 
lution;^) weiss  nicht,  me  er  demselben  antivorten  soll  und 
schreibt  deshalb  auch  an  die  andern  Einungsff.  Hofft,  ehe  von 
allen  Antwort  kommt,  persönlich  sich  mit  Albrecht  zu  unter- 
reden. —  Hat  auf  Albrechts  Gutachten  dem  von  Salzburg  und 
dem  B.  von  Passau  laut  beil.  Abschrift  geschrieben. 

Bittet  um  Nachricht,  wann  der  Kg.  in  München  eintrifft, 
da  er  auch  dort  erscheinen  und  den  Kg.  ansprechen  will.  Markgf. 
Karl  von  Baden  entbot  ihm,  er  wolle  mit  Chr.  auf  den  Reichs- 
tag reiten;  Hess  ihm  sagen,  er  tvolle  am  5.  oder  6.  Mai  auf- 
brechen ;  fragt,  ob  er  recht  thun  würde,  we7tn  er  denselben  nach 
München  mitbrächte.  Markgf.  Hans  und  Markgf.  Hans  Georg 
wollen  zu  ihm :  hat  ihnen  auf  nächsten  Samstag  oder  Sonntag 
einefi  Tag  nach  Gaildorf  nur  6  Meilen  von  Rothenburg,  an- 

596.  *)  Göppingen,  April  35  antwortet  Chr.,  solche  kais.  Patente  seien 
schon  oft  gegeben  und  darauf  dei-  Fass  zugelassen  worden.  Die  Klausel  mit 
den  Unterthanen  sei  unbedenklich  und  gelte  nur  den  Reichsstädten,  wo  diese 
Waffen  m^ist  gemacht  werden;  solche  Mandate  können  stillschweigend  über* 
gangen  werden.  —  Ebd.  Konz, 

597.  »)  nr.  566. 


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597.— 599,  1ÖÖ4.  493 

gesetzt;  hofft,  dass  die  Sache  in  Rothenburg  vertragen  werde})  April  23^ 
—  Göppingen,  1554  April  23. 

St  Heidelb.  Verein  7  6,  30.    Abschr.  (ich). 

598.  Kf.  Friedrich  an  Chr.:  April 23^ 

Hessische  Befürchtungen. 

schickt  ein  Schreiben  von  Landgf.  Philipp  und  seine  Antwort 
darauf.^)  Da  es  für  ihn  nicht  thunlich  ist,  in  diesen  Dingen 
zu  raten,  und  noch  viel  beschwerlicher,  den  Zuzug  zu  bewilligen, 
so  teilt  er  es  in  tiefem  Geheimnis  an  Chr.  mit  und  bittet  um 
dessen  Rat})  —  Wildbad,  1554  April  23. 

St.  Heidelb.   Verein  20.     Or.^)  präs.  Göppii^en^  April  24. 

599.  Seb.  Schertlin  an  Chr.:  April 25^ 

Einstellung  der  Erkundigung  [über  den  Märkgfen.].     Schertlins  Be- 
stellung durch  Augsburg. 

Ans  E.  f.  g.  schreiben/)  den  20.  aprilis  mir  durch  hauptmann 
Hans  Vögeln  nberantwurt,  und  doctor  Zasij  mündlichem  anzeigen 

a)  2  cito. 

*)  München,  Api'il  26  antwortet  Albrecht,  er  habe  noch  keine  Nacl^'icfU 
über  des  Kgs.  Ankunft,  glaube  auch  nicht,  dass  derselbe  hieherkomme,  sondern 
über  Prag  und  Eegensburg  nach  Augsburg  ziehen  wolle.  Chr.  möge  ihn  trotz- 
dem mit  Mar  kg  f.  Karl  vor  dem  Reichstag  besuchen ;  er  hörte  gerne,  dass  Chr. 
so  gute  Hoffnung  auf  Vertrag  hat;  hält  selbst  wenig  davon;  wenn  der  Markgf. 
an  Chr.  geschrieben  hat,  er  sei  mit  dem  Kg.  und  Plauen  vertragen,  so  mag  das 
wohl  sein,  er  glaubt  es  aber  nicht.  Bittet  um  Nachricht  über  die  JRothenburger 
Verhandlung,  da  er  nun  in  die  3.  Woclie  von  seinen  Bäten  nichts  mehr  erhalten 
hat.  —  Ebd.  31.  Eigh.  Or.  präs.  Schorndorf,  April  28.  Auszug  bei  Druffd 
IV,  425. 

598.  *)  Der  Landgf  berichtet  Airril  16  von  allerlei  Werbungen :  fragt 
den  Kfen.  um  Rat,  tcas  er  hierin  thun  soll,  und  ob  er  ihm,  falls  die  Vei'samm- 
lungen  so  stattfinden,  einige  Reiter  und  Kn.  schicken  wollte.  —  Wildbad,  April  22 
antwortet  der  Kf.,  er  wisse  bei  den  sorglichen  Läufen  keinen  nützlichen  Rat 
zu  finden  und  könne  des  Landgfen.  Wunsch  nicht  erfüllen.  —  Vgl,  auch 
nr.  594  n.  1. 

«)  Göppingen,  April  25  antwortet  Chr.,  er  wisse  des  Kfen.  Antwort  nicht 
SU  verbessern  und  glaube^  dass  der  Landgf.  bei  der  Unsicherheit  der  Nach- 
richten  damit  zufrieden  sein  werde.  Kämen  jedoch  bestimmte  Zeitungen,  dass 
der  französ.  Kg.  dort  dem  Vaterland  zutvider  Musterplätze  anrichten  wollte, 
so  ipässten  sich  wohl  der  Kf.  und  alle  rhein.  Fürsten,  die  mit  dem  Landgfen.. 
in  Erbeinigung  stehen,  zu  verhalten.  Soll  ein  Spiel  wie  vor  2  Jahren  gemacht 
werden,  so  ist  ratsamer,  zeitig  dazu  zu  thun.  —  Ebd.  Konz. 

699.  ')   Vgl.  nr.  584  mit  den  in  den  Noten  gegebenen  Bemerkungen  Chrs.. 


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J 


494  1364.  5^^. 

Jjiml  ^5.  neben  uberantwuitung  der  bewusten  Schriften,  unvonnötten  sei, 
itn  bewusten  orten  weiter  erfaning  zu  haben,  und  das  der  gross- 
kauftnan  ain  person  auf  künftigen  reichstag  schicken  sollte,  E.  f.  g. 
bösser  sein  achtet,  die  sach  einzustellen,  aus  wichtigerer  Ursachen 
und  insonderhait,  das  sollichs  den  ainungsverwandten  allerhand 
verdacht  und  auch  mir  gleichergestalt  verdacht,  ungnad  und  ge- 
fare  ervolgen  möchte,  hab  ich  verstanden,  und  thue  E.  f.  g.  under- 
theniglich  hiemit  zu  wissen,  das  ichs  und  der  ander  im  hosten 
.gemeiner  Sachen  und  allen  tauen  zu  guetem  also  bedacht  haben; 
aber  dieweil  es  allenthalben,  wie  ich  merck,  dermassen  beschaffen 
Ist,  so  will  ich  dero  bevelch  gewislich  nachkomen  und  mich  der 
orten  und  in  disen  Sachen  zu  handien  entschlachn,  und  wais  mit 
gueter  beschaidenhait  alles  wol  widerumb  abzustellen,  und  ist 
hierinnen  noch  gar  nichts  versaumpt,  wie  ich  mich  meine  obem 
und  herm  vor  verdacht  und  unrat  zu  verhueten  schuldig  erkeue. 
Wenn^)  Chr.  meinte  es  könnte  ihm  beim  Verein  zu  Un- 
gnaden gereichen,  dass  er  derer  von  Augsburg  Diener  geworden 
sei,  so  teilt  er  nun  mit,  dass  ihm  die  Augsburger  seit  1530 
200  Goldgulden  Leibgeding  auf  Lebenszeit  verschrieben  hatten. 
Dieses  zahlten  sie  ihm  nicht,  solange  er  beim  Ksr,  und  Kg,  in 
so  hoher  Ungnade  stand,  erneuerten  es  aber  jetzt  und  richteten 
ihm  daneben  eine  Bestallung  auf  8  Pf.  auf.  Dafür  soll  er 
ihnen  nötigenfalls  seine  Behausung  öffnen,  wie  schon  seine 
Vorfahren  zu  Burtenbach  und  er  früher  ebenfalls  gethan  haben, 
und  ihnen  mit  8  Pf,  dienen;  man  lässt  ihn  die  Stände  der 
Heidelb.  Einung,  Ksr,  und  Kg,,  und  alle  seine  Lehenherren 
ausnehmen;  auch  kann  er  in  Burtenbach  wohnen  und  mit  den 
Pf,  einen  seiner  Söhne  schicken;  er  ist,  wenn  der  Heidelb. 
Verein  ihn  braucht,  gar  nicht  gebunden.  Hat  zweimal  mit  Chr, 
in  Stuttgart,  und  dann  auch  mit  Hz.  Albrecht  davon  gesprochen, 
dass  er  sich  tvieder  mit  Augsburg  einlassen  wolle,  und  es  wurde 
ihm  7iicht  abgeschlagen.  Hat  auch  auf  dem  Bruchsaler  Rat- 
haus, wo  7nit  ihm  die  Bestallung  des  Vereins  abgeschlossen 
nmrde,  vor  Ludwig  von  Frauenberg,  dem  kurpfälz.  Land^chad. 
dem  Mainzer  Marschall  und  einem  Trierer  offen  erklärt,  er 
werde  sich  gegen  Augsburg  auch  in  Bestallung  einlassen,  und 
erhielt  zur  Antwort,  icenn  er  diese  Stände  ausnehme  und  vor- 
behalte,  teer  de  es  niemand  missfallen.     Glaubt,   dass  ihm  die 


^)  Von  Jiier  ah  an  Pfalz  und  Bayam  Abschr.  übet'schickt. 


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Ö99,—601.  1554.  495 

Augsburger  das  Dienstgeld  iveniger  wegen  seines  Dienstes  gaben,  April  25. 
als  um  ihn  für  seine  grossen  Ansprüche,  die  er  an  sie  hatte, 
ganz  zu  befriedigen.    Hofft,  mit  Chr.  bald  auf  dem  Reichstag 
oder  sonst  zusammenzusein  und  will  dann  die  Bestallung  mit- 
bringen und  sehen  lassen.^)  —  Burtenbach,  1:')54  April  25. 

St.  Heidelb.  Verein  20.     ()r.  präs.  Göpjnngen,  April  Ü6. 

600.  Kardl.  Otto  von  Augsburg  an  Chr.:  ApriUö. 

Kais.  Instruktion  und  Vollmacht  zum  lieichstag. 

dankt  für  neue  Zeitung  und  die  Orr.  der  Rothenburger  Hand- 
lung; wollte  heute  eben  einen  Boten  zu  Chr.  schicken,  um  für 
die  Übersendung  der  kais.  Antwort  zu  danken  und  mitzuteilen, 
dass  ihm  der  Ksr.  Instruktion,  Gewalt  und  Kredenz  überschickte 
und  ihn  ersuchte,  sobald  als  möglich  7iach  Augsburg  zu  ziehen. 
Schickt  die  Orr.  zurück  und  sendet  Abschr.  des  kais.  Schreibens 
ivegen  des  Reichstags.^)  Versichert  dass  er  nach  der  Instruk- 
ticm  den  Ksr.  in  allen  Punkten  zur  Wolfahrt  des  Vaterlandes 
geneigt  findet,  es  sollte  denn  hinter  den  guten  Worten  etwas 
anderes  stecken.  Gott  gehe,  dass  auf  diesem  Reichstag  be- 
ständiger Friede  für  die  deutsche  Nation  erreicht  werde.  Hat 
keine  Zeitungen  zum  überschicken.  Empfiehlt  sich  ganz  dienst- 
lich von  treuem  teutschem  ^emiet.^)  —  Dillmgen,  1554  Apr.  ^5, 

St.  Heidelb,   Verein  S.    Eigh.  ()r.  jjräs.  Göppingen,  April  26. 

601.  Chr.  an  seine  Räte  in  Rothenburg:  April 26. 

Kais.  tSchreihen.    Klagen  des  Erzbs.  von  Mainz. 

befiehlt,  des  Ksrs.  Antwort^)  auf  das  Schreiben  der  Bundesff. 

')  Wüdhad  (montags  nach  exaudi),  Mai  9  schreibt  Kf.  Friedrich  an 
Chr.,  er  glatte,  dass  aus  Schertlins  Bestallung  durch  Augsburg  für  die  Ei- 
nung kein  i^chaden,  sondern,  da  in  Augsburg  stets  aus  allen  Nationen  Zeitung 
zu  finden  sei,  eher  Nutzen  zu  erwarten  sei;  er  trage  kein  Bedenken^  ihm  diesen 
Dienst  zuzulassen.  —  Ebd.  Or.  präs.  Stuttgart,  Mai  9. 

600.  *)  Bat.  Brüssel,  April  10.  —  Dillingen,  April  24  antwortet  der  Kardl^ 
da  der  Kg,  erst  an  Pfingsten  in  Augsburg  eintreffe,  wolle  er  dessen  Anzug  ah- 
warten  und  vor  ihm  in  Augsburg  eintreffen.  —  Über  die  kais.  Instruktion  vgl. 
nruffel  IV,  401  mit  n.  1. 

')  Stuttgart,  Mai  4  entschuldigt  sich  Chr.,  dass  er  so  spät  antworte:  er 

fürchte,   dass  nur  wehige  Fürsten  zum  Reiclisiag  erscheinen,   denn   Reichstag 

und   Krieg  im    Vaterland  passe  niciU   zusammen   und  aus  dei'  Mothenburger 

Vertragssacl^e  dürfte  wohl  niciUs  werden:  hofft,  dies  in  kurzem  dem  Kardl.  in 

Augsburg  darzulegen.  —  Ebd.  Abschr.  (ich)  /  vgl.  nr.  6:26. 

601.  ')  nr.  554. 


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496  1654.  601.— ms. 

April  26.  von  Bruchsal  aus  den  Räten  zur  Erwägung  vorzulegen,  da 
sich  die  Einungsff.  grösstenteils  damit  einverstanden  erklärt 
haben. ^  —  Göppingen,  1554  April  26. 

Ced.:  Schickt  Klagen  des  Erzbs.  von  Mainz  über  Be- 
schwerung durch  Kriegsvolk  des  Kgs.  und  der  fränk.  Stände 
mit;^)  befiehlt,  es  den  Gesandten  des  Kgs.  und  des  fränk. 
Vereins  vorzuhalten. 

St.  Heidelb.  Verein  B.  9  Beifasz.  16.  Or.  präs.  Rothenburg,  April  28.^) 

Aprü  26.  602.  Kg.  Ferdinand  an  Chr.: 

Belehnung  Chrs. 

erhielt  dessen  Bitte  von  März  24,  ihm  dem  Passauer  Vertrag 
gemäss  einen  Tag  zum  Empfang  der  böhmischen  und  öster- 
reichischen Lehen  anzusetzen;^)  da  er  demnächst  iii  Böhmen 
ankommen  tvird,  wo  die  böhm.  Lehen  zu  empfangen  sind,  so 
tvill  er  dann  hiefür  einen  Tag  festsetzen;  wegen  der  Österreich, 
will  er  sich  noch  weiter  erkundigen. 

Da  Chr.  nach  dem  Passauer  Vertrag  binnen  Jahresfrist 
von  ihm  als  regierendem  Erzhz.  zu  Österreich  das  Fürstentum 
Wirtbg.  persönlich  nach  der  verglichenen  neuen  Investitur  und 
dem  Eid  empfangen  soll,  und  das  Jahr  seit  der  Abrede  des 
Vertrags  verflossen  ist,  und  auch  seit  der  Besiegelung  desselben 
dem  Ende  naht,  so  wird  Chr.  selbst  wissen,  was  er  wegen  des 
Lehenempfangs  zu  thun  hat.  —  Wien,  1554  April  26. 

St.  Böhmen  3.     Or.  präs.   Stuttgart,  Mai  11.     Darüber:   nt    credo 
praes.  Mai  17. 

Api'ü28.  603.  ü.  Grültlingen  und  Knoder  an  Chr.: 

Strassburg  tmd  der  Naumburger  Tag. 

vor  drei  Tagen  war  Dr.  Johann  Marbach  als  Gesandter  der 
Stadt  Strassburg  hier;  da  sich  Chrs.  Ankunft  verzögerte,  er- 
brachen sie  auf  des  Gesandten  Wunsch  seine  Kredenz,  worauf 
er  etwa  folgende  Werbung  vorbrachte: 


•')  nr.  574,  585. 

^)  Bat.  ApHl  19:  ebd.  Gr.,  die  Gegend  von  Erfurt  betr. 

*)  eodem  antworten  die  Bäte,  es  solle  über  eine  Antwort  auf  des  -fi>r#. 
Schreiben  morgen  nachmittag  beraten,  und  es  sollen  tcegen  des  Erzbs.  von  ATain^ 
Sehreiben  die  fränk.  Bundesstände  um  Abschaffung  ersucht  werden.  —  i*6rf. 
Or.  präs.  Gaildorf,  April  29. 

602.  ^)   Vgl  über  diese  Lehen  I,  275. 


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eoa.'-eod.  liu.  497 

Bretiz  habe  im  März  seinen  Herren  geschrieben,^)  dass  April  28. 
am  26.  April  zu  Naumburg  ein  Konvent  von  Theologen  und 
Räten  einiger  Kff.  und  Fürsten  dieser  christlichen  Religion 
sein  werde,  um  zu  beraten,  was  auf  dem  Reichstag  der  christ- 
lichen Religion  halb  von  diesen  Ständen  zu  handeln  sei  und 
wobei  man  bleiben  wolle;  seine  Herren  hielten  es  für  ganz 
nützlich,  dies  auf  den  Passauer  Vertrag  hin  zu  thun;  wäre 
ihnen  der  Tag  zeitig  angezeigt  worden  und  hätten  sie  gewusst 
dass  Kff.  und  Fürsten  die  Ihrigen  bei  der  Verhandlung  leiden 
würden,  wären  sie  bereit  gewesen,  die  Ihrigen  auch  abzuferti- 
gen und  alles  zur  Förderung  der  Ehre  Gottes  verhandeln  zu 
helfen,  me  sie  ja  auch  auf  dem  Konzil  zu  Trient  neben  Chr. 
ihre  Gesandten  hatten.  Chr.  möge  ihnen  nach  Rückkehr  seiner 
Gesandten  von  Naumburg  soweit  möglich  berichten,  was  im 
Punkt  der  Religion  dort  verabschiedet  worden  sei.  — 

Sie  erboten  sich,  dies  an  Chr.  zu  bringen,  dessen  Antwort 
ihm  mitgeteilt  werden  solle.  Marbach  fügte  noch  bei,  na^^h 
Meinung  seiner  Herren  sollten  auch  die  unnützen  Streitschriften 
einiger  Theologen  abgestellt  werden.  —  Von  sich  aus  teilten 
sie  ihm  die  Verschiebung  des  Tages  mit;  sie  glauben,  es  loürde 
nichts  schaden,  wenn  Chr.  in  seinem  Namen  die  Strassburger 
auf  den  künftigen  Tag  beschreiben  Hesse,  da  sie  ihrer  Meinung 
nach  der  religion  nit  übel  ansteend  und  da  Chr.  auch  vom 
Landgfen.  von  Hessen  in  einem  Schreiben  ermahnt  vmrde,^) 
auch  einige  gutherzige  Städte  zti  beschreiben.^)  —  Stuttgart, 
15.54  April  28. 

St.  Religionsmchen  10  c.  Konz.  von  Knoder,  mit  Koi*rekturen  v.  Onlt" 
Imgens. 

604.  Kf.  Friedrich  an  Chr.:  April 28, 

Kaution  für  Chr.  Resolution  von  Jülich  über  den  Bruchsaier  Ab- 
schied. Aufnahme  von  Hessen.  Kriegsräte.  Markgf.  Albrecht.  Klsdss. 
Abschied.    Brief  an  Zasius. 

Antwort  auf  dessen  4  Schreiben,   dat.  April  21,  22,  23;  dankt 
für  Abschr.  des  jülichschen  Schreibens,  des  brandenburg.  Ver- 


603.  *)  Vgl  wr.  528  n.  3:  dazu  nr.  539. 

*)  fw.  556. 

')  Stuttgart^  Mai  2  schreibt  dann  Chr.  an  Strassburg,  der  Naumburger 
Tag  sei  bis  Trinüatis  verschoben  worden :  er  haUe  für  gut,  dass  sie  die  Ihrigen 
auch  dazu  schicken.  —  St.  ScJmidl  Koll.  2.    Abschr.  C.  R. 

Ernit,  Bri«fw.  d«s  Hti.  GYki.    U  32 


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498  1564.  e04, 

April  28.  trags  und  and,  Clirs.  Bitte  betr.,  um  Fertigung  der  Kaution 
für  Chr.  wegen  Annahme  der  Oberhauptmannschaft  bei  Mainz. 
Trier  und  Jülich  anzuhalteriy  vnrd  es  bei  Mainz  rmch  dessen 
Schreiben  keinen  Mangel  ha^en. 

Was  die  von  Chr.  berichtete  Resolution  *)  des  Hzs.  Wilhelm 
von  Jülich  auf  den  Bruchsaler  Abschied,  namentlich  wegen 
Erlegung  der  dreimonattichen  Unterhaltung  des  bestellten 
Kriegsvolks,  Annahme  der  Oberhauptmannschaft  und  Aufnahme 
Hessens  betrifft,  so  hätte  er  nicht  erwartet,  duss  der  Hz.  die 
Erlegung  der  Unterhaltung  verweigerte;  hätte  derselbe  seine 
Räte  auf  dem  Bruchsaler  Tag  gehabt,  würde  er  sich  wohl 
nicht  weniger  gutvnllig  erweisen  als  Hz.  Albrecht  von  Bayern ; 
nnll  ihn  darum  ersuchen. 

Wenn  Hz.  Albrecht  nun  einigemal  die  Aufnahme  des 
Landgfen.  Philipp  ohne  Exzeption  der  nassauischen  Sache 
vertveigerte,  U7id  Chr.  hierüber  sein  Bedenken  vninscht,  so  er- 
innert er  sich  des  Bruchsaler  Nebenabschieds,  dass,  wenn  der 
Hz.  von  Jülich  dem  versiegelten  Abschied  nicht  zustimmen 
könne,  Chr.  ihm  in  dem  Sinn  schreiben  solle,  dass  er  in  der 
nassauischen  Sache  zur  Hilfeleistung  für  den  Landgfen.  nicht 
verpflichtet  sein  soll.  Da  nun  von  Jülich  ohne  ihr  Ansuchen 
eben  dieses  Mittel  auch  kommt,  so  sollte  von  den  Einungs- 
verwandten,  die  in  Bruchsal  waren,  um  so  weniger  das  einmal 
Beschlossene  abgeschrieben  werden.  Chr.  möge  dies  an  Hz.  Albrecht 
berichten  und  noch  einmal  auf  den  Nutzen  der  Aufnahme  des 
Landgfen.  hinweisen.'^) 

Lässt  sich  den  durch  Chr.  und  die  Kriegsräte  wegen  des 
bestellten  Kriegsvolks  gemachten  Abschied  wohl  gefallen.  Hofft. 
Chr.  werde  sich  nicht  missfallen  lassen,  wenn  er  seinen  Kriegs- 
rat  auf  einige  Zeit  zum  Streifen  und  anderem  von  dem  Kriegs- 
Volk  abruft  und  inzioischen  durch  einen  anderen  ersetzt. 

Die  von  Markgf.  Albrecht  an  Chr.  geschickten  Schriften^) 
haben  wahrhaftig  ein  seltsames  Ansehen;  er  weiss  nicht,  was 


604.  «)  nr.  566. 

*)  Mai  3  ertüidert  Chr.,  da  sich  Bayern  mdersftu,  könne  er  das  Bruch* 
säler  Nebenverzeichnis  nicht  benutzen,  da  nach  der  Heilbronner  DeJdaratiam 
niemand  aufgenommen  werden  könne,  toenn  ein  Stand  widerspreche;  er  rate, 
dass  man  dies  auf  den  kommenden  Reichstag  verschiebe  und  hier  mit  Hz.  Albrechi 
verhandle.  —  Ebd.  Konz. 

»)    Vgl.  nr.  586. 


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604.S06.  1564.  499 

ihnen  zu  glauben  ist     Wünscht  dem  Markgfen,    toie   seinen  ÄpHl^s. 
Gegnern  einen  beständigen  Frieden,  —  Wildbad,  1554  Apr,  28. 

1.  Ced.:  Räty  dass  Chr.  den  andern  Einungsff.  die  jülichsche 
Resolution  wegen  Aufnahme  Hessens  nach  dem  Bruchsaler 
Memorialzettel  mitteile  mit  dem  Zusatz,  dass  er  nun  an  den 
Landgfen.  nach  diesem  Memorialzettel  endgültige  Antwort 
schicken  wolle, 

2.  Ced.:  Schickt  den  Abschied  der  Stände  im  Elsass  auf 
dem  Strassburger  Tag,  des  Streifens  und  der  Plackereien 
wegen.*) 

3.  Ced.:  Bittet,  beil.  Brief  dem  kgl.  Rat  Dr.  Johann 
Ulr.  Zasius  auf  der  Post  oder  sonst  zuzuschicken. 

St.  Eeidelb.  Vetein  7,  38.     Or.*>  präs.  Backnang,  Apnl  30. 

605.  Chr.  an  Walther  Senft:  April  29. 

Markgf.  Karl  und  die  Reformation.     Reise  zum  Reichstag. 

Senft  hat  neulich,  als  er  bei  Chr.  in  Göppingen  war,^)  unt. 
and.  gesagt,  er  glaube,  dass  Chr.  wohl  etwas  ausrichten  xvürde, 
wenn  er  bei  Markgf.  Karl  wegen  einer  Reformation  in  Reli- 
gionssachen  ansuchte  und  anmahnte.  Liess  nun  beil.  Konz. 
an  den  Markgf en.  entwerfen;  Senft  möge  seine  Meinung 
schreiben,  ob  Chr.  es  so  an  den  Markgfen.  fertigen  könnte. 

Senft  sagte  damals  auch,  tvie  er  hoffe,  werde  Markgf 
Karl  sich  mit  Chr.,  auf  den  Reichstag  begeben  und  dem  röm. 
Kg.  bis  München  entgegenreiten;  schrieb  deswegen  an  Hz, 
Albrecht  und  erhielt  beil.  Antwort.*)  Ist  entscMossen,  heute, 
morgen  oder  spätestens  übermorgen  nach  Augsburg  aufzu- 
brechen,  und  wünscht  Senfts  Rat,  ob  er  dies  Markgf.  Karl 
eröffnen  solV)  —  Schorndorf,  1554  April  29. 

St.  Religionsaachen  10  k,    Konz. 


ft)  8  cito. 

*)  Beü.  dat.  Aprü  19. 

605,  0  Kredenz  für  Senft  von  Markgf.  Karl  an  Chr.,  dat.  April  13, 
Universitatsbibl.  Tübingen,  M.  h.  489  Abzehr. 

*)  nr.  537  mit  n.  2. 

»)  Pforzheim,  Mai  1  billigt  Senft  das  Schreiben  an  den  Markgfen.  [nr.  606] y 
zweivels  one,  mein  g:nediger  herr  werde  sollich  E.  f.  f^.  christenlich  schreiben 
und  anmannng  mit  freuntlichem  gemaeth  annemen  nnd  die  sachen  zu  lob  gött- 
licher mayestet,  aach  irer  f.  g.  und  derselben  armen  underthoneu  seien  heil  nnd 
Seligkeit  ins  werk  zu  richten  geneigt  sein  werden ;  der  Markgf.  war  schon  früher 


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500  1554.  606. 

Apnl29.  606,  Chr.  an  Mar  kg  f.  Karl  von  Baden  :^) 

FordeH  zur  Durchführung  der  Reformation  auf, 

Freuntlicher,  lieber  schwager!  Nachdem  wir  E.  1.  nicht 
allein  mit  guter  nachbarschaft,  sonder  auch  mit  schwagerschaft 
dermassen  zugethon,  das*^^  wir  diser  freuntlichen  Zuversicht  sind, 
E.  1.  werde  dis  unser  schreiben,  dahin  uns  nichts  änderst  dann 
die  christlich  lieb  verursacht,  mit  freuntlichem  gutem  gmüet  uf- 
nemen ;  dann  wir  uns  hinwider  gegen  E.  1.  ganz  freuntlich  ver- 
sehen, wo  uns  oder  den  unsem  etwas  nachtail  an  zeitlichem  oder 
ewigem  begegnen  möcht,  E.  1.  wurde  auch  ein  freuntlich,  schwäger- 
lich mitleiden  mit  uns  tragen  und  so  vil  ir  müglich,  uns  darin 
christlich  lieb  erzeigen. 

Und  dieweil  E.  1.  uns  verschiner  zeit  zu  versteen  geben, 
sie  aus  Gottes  gnaden  die  warheit  des  heiligen  evangelions  hette 
erkant,  so  gedenke  sie  mit  Verleihung  gottlicher  gnaden  mit  der 
zeit^^  ire  kirchen  vennüg  der  rechten  gottlichen  leer  zu  refor- 
mieren,*) wiewol  wir  nun  trostlicher  hoffnung  seind,  E.  1.  under- 
lasse  nicht  für  sich  selbs  on  unser  anmanung  bequeme  weg  und 
mittel  zu  suchen,  welcher  gstalt  ein  christliche  reformacion  in 
Vj.  1.  kirchen  fürgenommen  werden  möcht,  damit  das  himelisch 
liecht  der  rechten,  warhaftigen,  gottlichen  leer  auch  E.  1.  under- 
thonen  erscheine,  so  haben  wir  doch,  in  ansehung  allerlai  gfar, 
so  sich  zu  diser  zeit  zutragen,  aus  freuntlichem,  schwagerlichem 
gemüet  nicht  umgehen  können,  E.  1.  zu  erinnern,  das  sie  ir 
christlich  vorhaben  in  reformierung  irer  kirchen  in  das  werk 
ziehen  und  mit  hilf  des  almechtigen  zu  volnstrecken  fürnemen  wöU. 

a)  dermaBsen  .  .  .  da»  wir  .  .  .  sind    ist  Korrektur  von   Chr.  für:  so  seindt   wir,    wodttrck    dit 
KoiuttruTcHon  zeraUirt  wird. 

b)  mit  Verleihung  bis  zeit  Zusatz  Chrs. 

gesinnt,  dies  zu  thun,  stellte  es  aber  ein  bis  zur  Belehnung  durch  den  Ksr,  — 
Eätj  von  dem  Schreiben  Hz.  Albrechts  dem  Markgfen.  Abschr,  zu  schicken  :  da 
der  Markgf.  am  27.  d,  M,  auf  etwa  10  Tage  in  die  obere  Herrschaft  nach 
Hachberg  gereist  ist,  mrd  er  zwar  zu  der  von  Chr,  genannten  Zeit  noch  nicht 
aufbrechen  können,  er  würde  aber  doch  aus  der  Abschr.  Chrs.  und  AlbrechU 
freundlichen  Willen  sehen,  —  Chr.  möge  die  beiden  Schreiben  an  Senft  schicken^ 
der  sie  dem  Markgfen.  auf  der  Post  nachsenden  loürde.  —  Ebd.  Or.  prwf. 
Stuttgart,  Mai  2.  Auf  sehr,  von  Chr.:  soll  also  baide  .schreiben  laut  dis  ät^ 
Senften  bedenken  gefertiget  werden.  —  Dies  geschieht  Mai  4.  —  Ebd.  Konz. 
vgl,  nr.  606  und  615. 

606.  »)  Vgl  hiezu  Vierordt,  Gesch.  der  ReformaUon  in  Bade»  4äOf.. 
auch  oben  nr.  471  und  673. 

')    Vgl  nr.  573  n,  2, 


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606,  1654.  501 

Dann  dweil  E.  1.  die  warheit  frettlichs  worts  durch  Gottes  April  29. 
jaiad  erkannt  und  E.  1.  underthon  uf  dieselb  als  uf  inen  von  Gott 
verordneten  angebomen  herm*'^  gohorsamlich  ufsehen  haben,  will 
die  nodturft  erfordeni,  das  E.  1.  denselben  mit  pfferlichem  ver- 
zog der  refonnacion  nicht  lenger  für  das  liecht  stehe,  sonder 
inen  zu  dem  rechten  weg  des  ewigen  heils  ires  vermtigens  ver- 
helfe, damit  es  nicht  E.  1.  vor  dem  gericht  Gottes  zugerechnet 
werde,  so  hiezwischen  durch  den  langwirigen  ufzug  \il  E.  1.  under- 
thon an  irer  seel  und  Seligkeit  versaumpt  wurden. 

So  wollen  auch  sich  zu  diser  zeit  allerlei  bschwerliche  secten 
und  verfüerische  leer  zutragen,  das  zu  besorgen,  wo  den  einfeltigen 
leuten  die  recht  göttlich  warheit  in  der  kirchen  nicht  offenlich 
verkündiget,  sie  werden  durch  die  heimlichen  umschleicher  im 
schein  der  warheit  dermassen  hindergangen  und  betleckt,  das  sie 
hernach  nimer  oder  ganz  schwerlich  zu  rechter  erkantnus  der 
warheit  gebracht  werden  mögen. 

E.  1.  getreuen  underthon  wie  auch  die  unsem  seind  sonst 
allerlai  leiblich  Unfalls  halben,  so  sich  tägHcli  zutregt,  arbeitselig, 
bekümmert  leut;  sollten  sie  nun  darüber  aus  unser  versaumnus 
in  Sachen  irer  sei  Seligkeit  belangend  nachteil  entpfahen,  so  wur- 
den wir  darob  vor  dem  richterstuel  des  allmechtigen,  vor  dem 
E.  1.  und  wir  alle  gewisslich  zu  seiner  zeit  —  und  wer  weisst 
wie  bald?  —  erscheinen  werden,  ein  harten  stand  thun  müesseu. 

Und  wiewol  der  glaub  der  rechten  gottlichen  leer  allerlei 
gfar  und  Unfall  hie  uf  erden  erwarten  muss  und  dargegen  den 
andern  gross  weltlich  glück  zusteen  mag,^)  so  hat  doch  der  all- 
mechtig  Gott  sein  richterstuel  im  himmel  noch  nicht  abgethau 
noch  hingeworfen,  sonder  gleich  wie  er  allwegen  die  beschirmer 
und  handhaber  der  unrechten  leer  und  gottesdienst  nach  irem 
grossen  weltlichen  glück  unversehenlich  mit  grossem  ernst  beid, 
zeitlich  und  ewiglich,  gestraft,  wie  die  historien  der  heiligen 
schiift  und  andere  clironik  bezeugen,  also  hat  er  auch  die  ftir- 
derer  und  handhaber  rechter  gottlicher  eer  und  leer  nicht  allein 
in  irem  zeitlichen  Unglück  gnediglich  erhalten,  scmder  auch  zu 
grossem  glück  und  heil,  wo  nicht  allwegen  zeitlich,  iedoch  on 
zweifeis  ewiglich  gefüeret.  Nachdem  nun  derselb  warhaftig  Gott 
noch  lebt  und  regiert,  so  ist  sich  gewislich  zu  versehen,  er  werde 


c)  angebomen  herm  ist  Korrektur  Chrs.  für:  landsfUrsten. 

^)  Damit  acheint   auf  nr,  573  Bezug  genommen  zu  sein,   wo  gesagt  ist^ 
das  s.  f.  g.  nicht  vil  zeitlichs  glucks  uf  deren  selten  .  .  .  gesehen  hat. 


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502  15^-  606.-607. 

Aprü39.  nach  seinem  alten  gebrauch  auch  in  künftigen  zeiten  zu  handleu 
fortfaren. 

Neben  dem  so  hat  dennocht  E.  1.  auch  disen  menschlichen 
trost,  das  veimtig  des  passauischen  Vertrags  E.  1.  ire  kirchen 
nach  Inhalt  augspurgischer  confession  on  meniglich  Verhinderung 
und  on  allen  E.  1.  zeitlichen  nacht^il,  so  vil  menschlicher,  orden- 
licher weis  zu  firkommen  müglich,  reformieren  und  anrichten  mag. 
Hierauf  seind  wir  guter  hoffnung  und  Zuversicht,  E.  1.  werde  die 
rechte  erkantnus  der  warheit  nicht  bei  ir  selbs  allein  behalten, 
sonder  auch  als  ein  gutiger,  christlicher  fürst  mit  allem  müglichen 
fleiss  dahin  arbeiten,  das  ir  underthon  mit  rechter  leer  gottlichi? 
Worts  versehen  werden,  auch  dise  unsere  wolmainend  anmannng 
nicht  änderst  dann  freuntlich  und  schwägerlich  ufnemen;  dann 
E.  1.  nachbarlichen,  schwägerlichen  willen  zu  erzeigen  seind  wir 
ZU  ieder  zeit  \villig  und  geneigt.  —  Schorndorf,  1554  April  29.^^ 

St.  Religionasachen  10  k,    Konz.  von  Brenz. 

April 29.  607.  Florenz  Graseck^)  an  Chr.: 

Audienz  beim  B.  von  Arras:  Chrs.  VerhäUnis  zum  Ksr.,  Succes9ioH 
des  Prinzen,  französ.  Praktiken.     Gespräch  mit  Seid. 

erhielt  vom  B.  von  Arras  die  erbetene  Audienz  letzten  Mittwoch 
zwischen  11  und  12  Uhr;  trug  ihm  nach  Chrs.  Befehl  münd- 
lich vor  und  Hess  ihn,  damit  er  eher  glaube,  auch  die  ihm 
von  Chr.  mitgegebene  Handschrift  sehen  und  las  sie  ihm  auf 
sein  Begehren  von  Wort  zu  Wort  vor.  Darauf  gab  der  B. 
zur  Antwort,  er  vernehme  aus  Chrs.  Anzeige  und  Schreiben 
soviel,  dass  dieser  auf  des  Ksrs.  jüngstes  Schreiben  an  die 
Einigungsstände^)  für  seine  Person  antworte  und  sich  über 
seine  Gesinnung  gegen  den  Ksr.  erkläre,  daran  thue  er  recht 
und  wohl;  bei  nächster  Gelegenheit  wolle  er  [der  B.J  Chrs. 
gutherziges  Vertrauen  dem  Ksr.  berichten,  obwohl  dieser  gar 
kein  Misstrauen  in  Chr.  setze;   das  habe  Chr.  gleich  am  An- 

d)  Datum  von  anderer  Hand  beigefügt, 

607.  ")  Graseck  [vgl.  nr,  564]  fiaUe  schon  am  22.  April  berichtet,  er  sei 
gestern  nachmittag  in  Brüssel  angekommen  und  habe  den  B,  von  Arras  wm 
BezaMung  des  rückständigen  Geldes  ersucht,  zugleich  gebeten,  der  B.  möge  ihm 
(Ulein  in  seinem  Gemach  eine  Audienz  gewähren.  Dieser  habe  ihm  versprochen^ 
ihm  sobald  als  möglich  eine  Stunde  festzusetzen.  —  Ebd.  Or.  präs.  Schorn- 
dorf, April  29. 

*)  nr,  554. 


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607.  1664.  503 

fang  seiner  Regierung  gespürty  besonders  an  der  raschen  Ab-  April  ay. 
Schaffung  des  spanischen  Kriegsvolks,  auch  der  Rückgabe  des 
Aspergs  und  an  des  Ksrs.  und  des  Bs,  angelegentlicher  Be- 
förderung eines  Vertrags  zmischen  Chr.  und  dem  Kg.  Er,  der 
B.y  habe  das  um  so  lieber  gethan,  als  er  Chrs.  gutherziges  Ver- 
trauen zum  Ksr.  wohl  kannte,  während  zu  Lebzeiten  Ulrichs 
weder  der  Ksr.  noch  der  B.  eines  solchen  Vertrauens  sicher 
icaren;  welchen  Dank  er  bei  den  Kglen.,  besonders  bei  Dr. 
Jonas,  davontrug,  wisse  er  wohl,  da  dieselben  na^Ji  einigen 
Dörfern  Wirtbgs.  trachteten,  une  man  wohl  wisse.  Smoohl 
seinem  Vater  als  ihm  sei  zu  Augsburg  dieser  Sache  wegen 
eine  ziemliche  Geldsumme  angeboten  worden,  aber  er  habe 
nichts  nehmen  wollen,  da  er  Chr.,  nicht  um  Geldes  willefi, 
sondern  aus  freiem  Herzen,  zu  dienen  geneigt  gewesen;  er 
versicherte,  Chr.  sei  beim  Ksr.  in  mehr  Vertraueii  als  irgend 
ein  Stand  des  Reichs. 

Furs  ander,  gnediger  fürst  und  her,  sovil  den  prinzen  aus 
Hispania  antreffe,  schwüre  er  bei  seiner  conscienz,  auch  dem  al- 
mechtigen  Gott  und  allen  himelischen  engein,  das  der  kei.  mt. 
dises  zulegens  halb  gwalt  und  unrecht  geschehe;  dan  ir  mt.  ge- 
dechten  nichts  wenigers,  stunde  auch  bei  sein  trauen  und  glauben 
auf  dise  stund  deshalb  in  keiner  practik;  dan  wa  ir  mt.  ie  eines 
solchen  gesinnet  gwesen,  hetten  ir  mt.  ein  gueten  vortel  gehabt 
an  dem,  das  der  churfurst  zu  Brandenburg,  auch  herzog  Moriz 
seliger,  gleich  nach  belegerung  der  stat  Magdenburg  an  ir  mt. 
gelangen  und  werben  lassen,  ir  mt.  welle  den  princen  zu  dero 
successom  am  reich  noch  ir  mt.  absterben  verordnen  und  sie 
baide  darumb  sorgen  lassen;  sie  wellen  es  on  ir  mt.  ainicheu 
uncosten  zuwegen  pringen.  8o  were  auch  neulich  d.  Strass, 
brandenburgischer  gesandter,  alhie  gwesen,  und  deshalb  auch 
wider  angesucht  und  sich  der  kei.  mt.  gemuets  erholen  wellen; 
aber  ir  mt.  ime  kein  andere  antwort  gegeben,  dan  wa  die  chur- 
fursten  dishalb  etwas  an  ir  mt.  zu  gelangen  hetten,  mechten  sie 
es  auf  künftigem  reichstag  anbringen;  wurde  alsdan  ir  mt.  sich 
ie  nach  gelegenhait  auch  dero  gemuets  wissen  zu  ercleren.  Er, 
her  von  Arras,  zeigt  mir  auch  an,  als  ir  kei.  mt.  zu  Augspurg 
so  krank  und  schwach  gelegen,  das  ir  mt.  sich  dero  lebens  selbs 
verwegen,  hab  ir  mt.  (als  under  anderm  deshalb  des  princens 
auch  meidung  beschehen)  mit  disen  Worten  in  französischer  sprach 
gesagt:  wan  mein  son  mier  am  reich  succediern  und  mich  deshalb. 


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504  1<^-  ^^* 

April  29.  ob  ers  annemeü  oder  nicht  thun  solte,  raths  fragt,  so  wiste  ich 
ime  bei  Gott  und  seinen  himelischen  engein  nicht  zu  raten, 
welches  ime  an  dem  nutzlichsten,  darvon  abzust^en  oder  nicht, 
sein  möchte ;  dan  ir  mt.  wiste,  was  inen  solches  zu  erhalten  gegen 
Franckreich  gecost  und  noch  heutigs  tags.  Sovil  nun  die  prac- 
tichen  mit  Franckreich  belangt,  wiste  ir  mt.  wol,  das  der  konig 
aus  Franckreich  nicht  in  deiner  practichen  were;  ir  mt.  wist« 
auch  herwiderumb  wol,  das  er  anders  nichts  practicier,  dan  wie 
er  ein  solchen  beifall  im  reich  (damit  er  dasselbig  ime  mit  der 
zeit  ziun  eigentumb  machen  kunte)  haben  möcht;  da  ime  dan  die- 
selbigen  solten  angeen,  so  wiste  ir  mt.,  als  die  ein  solchs  in  er- 
farung  betten,  sovil,  das  weder  die  rom.  kon.  mt.  noch  kein  chur- 
furst  oder  fürst  im  reich,  so  nach  absterben  irer  kei.  mt.  zum 
keiser  bestetigt  wurde,  starck  und  gwaltig  gnug  sein,  gemelt«n 
konig  von  Franckreich  in  disem  seim  vorhaben  widerstand  zu 
thun;  dan  ir  mt.  wisten  wol,  was  es  dieselbig  bisher  gecost  hett. 
—  Nach  solchem  fragte  er  mich,  ob  ich  nicht  Avissens  het,  were 
dise  sein  möchten,  so  solchs  von  irer  mt.  des  princen  halb  usgeben : 
daruf  zeigte  ich  ime  an  vermög  E.  f.  g.  mier  deshalb  gegebnen 
bevelchs,  wer  dieselbigen  weren,  dessen  er  sich  verwundert  mit 
anzeig  wie  hieoben,  das  es  der  kei.  mt.  gedancken  nie  gewesen. 
Und  sovil  den  Beckle  belangt,  das  er  sich  ains  solchen  gegen 
E.  f.  g.  vememen  lassen,  das  werde  er  gewisslich  allein  auf  beider 
hieoben  hochgedachter  churfursten  Saxsen  und  Brandenburg  an 
die  kei.  mt.  beschehen  anlangen  des  princen  halb  gethan  haben, 
welches  gleich  nach  der  belegerung  Magdenburg  beschehen  und 
er  desselbigen  anbringens  wissens  gehabt.  Sovil  aber  den  von 
Rosenberg  und  die  andem  belangen  thet,  das  sich  gemelter  von 
Rosenberg,  wie  ich  dan  ime,  von  Arras,  anzeigt  hette,  vememen 
lassen,  da  schritt  er  zu  weit,  hette  auch  dessen  kein  bevelch;*) 
dan  gewisslich,  wa  ir  mt.  eines  solchen  gesinnet  were,  wie  sie 
dan  nicht  ist,  so  wurde  es  gewisslich  ir  mt.  diser  pei-sonen  keiner 
entdecken.  Aber  wie  dem  allem,  welle  er  dis  E.  f.  g.  treuhei-zigs 
und  wolmeinend  anbringen  ierer  kei.  mt.  anzeigen,  und  ir  mt. 
wurd  sonder  zweifei  ein  gnedigst  gefallen  darab  tragen  und  E. 
f.  g.  gemuet  ie  lenger  ie  gutherziger  gegen  ierer  mt.  spueren ; 
es  wurde  auch  ir  mt.  hierin  gewisslich  insehens  haben.     Der  B. 


■)  Über  BöckUna  und  Rosenbergs  Äusserungen  vgl.  Chrs.  Gespräch  mit 
Zasiiis,  Druffel  IV,  396. 


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m.  1664.  505 

befahl   ihm   noch,   Ghr,  seinen  freundlichen  Dienst  und  alles  April  2y. 
Liebe  und  Gute  zu  schreiben}) 

Teilte  diese  Sache  auch  dein  Vizekanzler  Seid  ausführlich 
mit,  der  für  das  Vertrauen  Chrs.  zu  ihm  dankte  und  sagte, 
es  seien  allerdings  über  der  Kff.  und  Fürsten  Verständnis 
allerlei  Reden  gegangen,  aber  der  Ksr.  sei  seither  besser  in- 
formiert,  dass  dasselbe  nicht  gegen  ihn  gerichtet  sei;  doch 
thue  Chr.  gut  daran,  dies  dem  Ksr.  zu  berichten.  Was  den 
Prinzefi  betreffe,  so  msse  er,  dass  dem  Ksr.  damit  Unrecht 
gescheite,  und  als  Gras,  ihm  die  Personen  nannte,  sagte  er 
me  der  B.,  dass  der  Ksr.  solchen  Personen  nie  seinen  Sinn 
eröffnen  würde;  auch  seien  sie  im  äussersten  Rat.  —  Was 
den  Confessor  betreffe,  hätte  man  ihm  eine  gute  Bastonade 
geben  sollen;^)   hätte  er  geklagt  und  man  hätte  dein  Ksr.  die 

*)  Das  Gerücht  von  kais.  PmkUken  zur  Durchsetzung  der  Succession 
des  Prinzen  hat  im  Winter  1563154  nie  ganz  aufgehört,  schtoiUt  dann  aber 
schon  im  yehruar,  dann  auch  im  April  1554  nocheinmal  mäcIUig  an,  so  dass 
im  JfVühjahr  1554  tvieder  monatelang  die  ganze  deutsche  Politik  davon  be- 
herrscht ist :  vgl.  nr.  477  n.  1  und  2,  495,  499,  502,  530,  542,  550,  554,  565y 
607  .•  Druffel  IV,  321,  396,  408  n.  2,  418  mit  n.  2,  427  n.  3.  Selbst  Kg.  Per- 
dinand  bemächtigt  sich  jetzt  der  Sache  und  weist  den  Ksr.  auf  die  dadurch 
verursachte  Gefährdung  des  ausgeschriebenen  Reichstags  hin:  Druffel  IV ^  118. 
[Die  Einreihung  unter  1553  ist  falsch.  Das  Datum  lautet  Wien,  April  26. 
Nun  ist  aber  der  Kg.  im  April  1553  auf  einem  Tag  in  Ödenburg,  Druffel  IV, 
118  n,  1,  wo  er  auch  noch  am  4.  Mai  weilt,  Di-uffel  IV,  126.  Am  8.  Juli  1553 
hat  der  Ksr.  kgl.  Schreiben  vom  18.  und  27.  April,  keines  vom  26.  April  ei'hcUteUj 
Lanz  3,  571 :  dagegen  beantwoHet  ei'  1554  Juni  8  des  Kgs.  eigh.  Schreiben^ 
dessen  Inhalt  völlig  mit  Druffel  IV,  118  üben' ein  stimmt ;  Lanz  3  S,  624,  worauf 
der  Kg.  in  seinem  Schreiben  von  1554  Juni  24  nocheinmal  auf  diesen  scnipule 
Bezug  nimmt,  Lanz  3  S.  631.  Abgesehen  daron  ist  die  ganze  Situation  diejenige 
des  Frühjahrs  1554 ;  der  Kg.  hat  schon  Gesandte  wegen  Besuchs  des  Reichstags 
ausgeschickt  und  deren  Bericht  erhalten;  das  that  er  1554,  nicht  1553;  sein 
jetziges  Schreiben  ist  deutlich  durch  den  Bericht  aber  die  bayi-ische  Antwort 
veranlasst,  Druffel  /F,  118  vgl.  mit  418;  die  Angst  vor  den  Praktiken  auf  dem 
Reichstag  findet  sich  auch  sonst  im  Fnihjahr  1554 ;  Frühjahr  1553  wusste  man 
davon  noch  nichts.]  Wie  nun  im  Vorjahre  auf  dem  Höhepunkt  des  Verdachts 
gegen  den  Ksr.  eine  Aussprache  zicischen  Chr.  und  der  kais.  Regierung  statt- 
findet (nr.  193,  206),  so  führt  Chr.  auch  jetzt  eine  solche  herbei,  offenbar  mit 
der  Nebenabsicht,  dadurch  die  Spuren  der  scharfen  Auseinandersetzung  in 
nr,  530  und  554  wenigstens  für  seine  Person  zu  verwischen.  Dabei  ist  es  für 
die  Veränderung  der  Situation  bezeichnend,  dass  Chr.  wohl  im  Jahr  1553,  nicht 
aber  1554  an  Bayern  von  seinem  Vorgehen  Mitteilung  macht,  während  er  Pfalz 
vieUeicM  bei  seinem  Besuch  in  Wildbad  am  8.  Mai  (nr.  616  n.  1,  617  n.  3)  ins 
Vertrauen  zog ;  eine  sichere  Spur  findet  sich  auch  davon  nicht. 

^)  Auf  wen  sich  das  bezieht,  weiss  ich  nicht  sicher.    Auf  einem  aus  der 


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506  1B54.  607,-609. 

April  29.  Gründe  dafür  berichtety  so  hätte  dieser  kein  Miss  fallen  gehabt; 
er  zweifle  nicht,  der  B.  von  Arras  werde  dies  vor  den  Ksr. 
bringen  und  dieser  werde  daran  Gefallen  Jiaben.  —  Brüssel, 
1554  April  29. 

St.  Rom.  Kais.  6  c.     Or.  präe.  Stuttgart^  Mai  3. 

April  so.  608.  Chr.  an  den  Erzb.  vo7i  Mainz: 

Persönlicher  Besuch  des  Rothenburger  Tages. 

war  hier  mit  den  Markgff.  Johann  und  Johann  Georg  von 
Brandenburg  zusammen;  dieselben  fürchten,  es  möchte  die  jetzige 
Rothenburger  Verhandlung  fruchtlos  verlaufen,  und  Italien  für 
ratsam,  dass  der  Erzb.  und  Chr.  unverzüglich  selbst  dahin 
kommen.  Hat  ihnen  sein  Erscheifien  zugesagt,  falls  der  Erzb. 
auch  kommen  würde.  Bittet  um  Nachricht,  ob  und  wann  dieser 
dort  einzutreffen  gedenkt^)  —  Gaildorf,  1554  April  80.^ 

St.  Heidelb.  Verein  B.  9  Beifasz.  16.    Abschr.*)  (wir). 

April  30.  609.  Chr.  an  von  GültUngen,  Knoder  und  Ber: 

Protest  gegen  die  Ächtung  des  Markgfen.  Albrecht. 

die  Markgff.  Johann  und  Johann  Georg  von  Brandenburg  waren 
hier  bei  ihm,  berichteten  ihm  über  die  jetzige  Verhandlung  und 
begehrten  unter  anderem  seinen  Rat  über  beil.  Protestatiofi. 
Nahm  dieselbe  in  Erwägung  mit  den  Worten,  er  habe  nicht 
wenig  Bedenken,  dass  sie  darin  die  Acht  so  direkt  zugestehen 


gleichen  Zeit  stammenden  Zettel  des  Zasius  über  Punkte,  welche  er  dem  Kg. 
im  geheimen  mündlich  berichten  will,  findet  sich  folgendes:  1)  Don  Pietro  Ltaso 
reden  halb,  den  prinzen  belangend ;  item  seines  Schalksnarren  lieder  halben  1.  in- 
massen  Spangnier  Germaniam  bezwungen  2.  wie  sie  mit  iren  wirten  bansen. 
Dies  oder  etwas  ähnliches  wird  hier  gemeint  sein.  —  Wien. 

608.  *)  Vgl.  nr.  617.  —  Mainz,  Mai  3  antwortet  der  Er  Mb.,  er  halte  für 
ratsam,  dass  alle  ihre  Einungsverw.,  besonders  aber  Pfals  und  Bayern,  bei- 
gezogen werden :  würde  er  verständigt,  dass  diese  samt  Chr.  kommen,  würde  er 
trotz  aller  Hindernisse  auch  erscheinen.  —  Ebd.  Or.  präs.  Stuttgart,  Mai  6. 
—  eodem  schickt  Chr.  dies  an  die  Markgff.  nach  Rotlienburg  und  fragt  nach 
ihrer  Meinung.  —  St.  Brandenburg  2d.    Konz. 

*)  Stuttgart,  Mai  1  schreibt  Chr.  seine  Absicht  auch  an  den  Kg.,  ihm 
zugleich  bittend,  er  möge  entschuldigen,  wenn  Chr.  deswegen  oder  wegen  seines 
Amtes  einige  Tage  nach  Pfingstabend  in  Augsburg  eintreffen  würde.  —  ^t. 
Beichstagsakten  14  a.    Abschr. 

»)  Rothenburg,  Mai  5  dankt  Markgf.  Hans  Georg  Chr.  für  einen  dem 
Gaildorf  er  Abschied  gemäss  überschickten  Leithund  —  St.  Brandenburg  2  d.   Or. 


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609.— 611.  1564.  507 

wollten;  denn  dieselbe  sei  flieht  rechtmässig  und  der  Ordnung  April  so. 
nach  ergangen,  weshalb  Markgf.  Albrecht  sich  derselben  mit 
Recht  wohl  entledigen  könnte;  versprach,  darüber  sein  Bedenken 
zu  schreiben.  Da  Dr.  Ber  hierüber  neulich  in  Bruchsal  mit 
Breunlin  konversiert  liat,  sollen  sie  erwägen,  was  dieser  nich- 
tigen Acht  wegen  in  der  Protestation  gesagt  werden  könnte; 
das  Bedenken  soll  morgen  bis  zu  seiner  Ankunft  fertig  sein.^) 

—  Gaildorf,  1554  April  30. 

St.  HHdeJb.  Verein  B.  9  Bei/asz.  16.     Or.^) 

610.  Kg.  Ferdinand  an  Chr.:  Mai  :i. 

Antwort  des  Kars.    PfalBgf.  Georg.    Aufnahme  des  Landgfen. 

Antwort  auf  2  Schreiben  von  April  21  und  28.  Hatte  von 
des  Ksrs.  Antwort  an  den  Verein  schon  vom  Ks^r.  selbst  Abschr. 
erhalten.^)  Hörte  gerne,  dass  mit  Pfalzgf.  Georg  wegen  des 
Oberstleutnantamts  abgeschlossen  ist. 

Ersah  über  die  Aufnahme  des  Landgfen.  von  Hessen  das 
Schreiben  Hz.  Albrechts  an  Chr.;^  obwohl  er  sich  früher  mit 
der  Aufnahme  einverstanden  erklärte,  sollte  es  doch,  da  andere 
Bundesverw.  sich  aus  ansehnlichen  Gründen  dagegen  sträuben ^ 
dabei  gelassen,  die  nassauische  Sache  ausdrücklich  ausgenom- 
men und  der  Landgf.  zum  Beitritt  unter  dieser  Bedingung  be- 
wogen werden.^)  —  Wien,  1554  Mai  2. 

St.  Heidelb.   Verein  19.     Or.  präs.  Nürtingen,  Mai  17. 

611.  Kf.  Friedrich  an  Chr.:  Mai  2. 

Belästigung  durch  kais.  Werbungen. 

als  er  schon  früher  zeitungsweise  hörte,  dass  um  Speyer  und 

a)  3  cito. 

609.  *)  Stuttgart,  Mai  2  schiebt  dann  Chr.  an  die  beiden  Markgff.  das 
im  Gaüdarfer  Abschied  versprochene  schriftliche  Verzeichnis  seines  Büts,  — 
Ebd,  Konz.  —  Dieser  geht  dahin,  statt  die  Acht  anzuerkennen  und  nur  gegen 
Exzesse  bei  der  Exekution  zu  protestieren,  die  Eechtmässigkeit  der  Acht  seihst 
auf  Grund  der  von  Markgf.  Albrecht  in  seinem  dagegen  erlassenen  Ausschreiben 
[vgL  nr.  487]  angtführten  Gründe  zu  bestreiten.  —  Ebd.  Abschr. 

610.  ')  Druffel  IV,  414. 
*)  «r.  676. 

')  Stuttgart,  Mai  30  schickt  Chr,  darauf  dem  Kg.  die  Erklärung  des 
Gfen.  Wilh.  von  Nassau  gegen  Kf.  Friedrich  über  die  CHitlichkeit  [vgl.  nr.  636] 
und  hofft  Erledigung  der  Sache  auf  dem  nächsten  Einungstag.  —  Ebd.  Konz. 

—  eodem  teilt  er  des  Kgs.  Schreiben  den  übrigen  Einungsff.  mit.  —  Ebd.  Konz. 


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508  1554.  611,-612, 

Mai  :*.  Worms  ein  Lauf  mid  Miisterplatz  für  Kn.  angestellt  werden 
solle,  teilte  er  dies  den  beiden  Bb,  und  Städte7i  mit;  der  B. 
von  Speyer  antioortete  nur,  er  wisse  nichts  davon.  Nim  Hess 
dieser  aber  durch  seilten  Vogt  am  Bruhrain  am  27.  Ajrrtl  sei- 
nein  [des  KfenJ  Statthalter  und  Räten  berichten,  es  habe  Kgin, 
Maria  durch  ihreii  Kommissar  Ruprecht  Haller  ihm  anzeigen 
lasse)!,  dass  Ritter  Konrad  von  Bemelberg  von  ihr  ilber  ein 
Regiment  Kn,  angenommen  sei  mit  dem  Befehl,  hin  und  her 
im  Reich  zu  toerben;^)  der  B,  solle  ihn  im  Stift  Speyer  um- 
schlagen lassen  und  ihm  darin  den  Musterplatz  gestatten.  Trotz 
seines  Widerstrebens  habe  er  den  Musterjjlatz  gestatten  müssen, 
und  zwar  in  Schifferstadt,  Waldsee  und  Otter  Stadt. 

Diese  3  Dörfer  stehen  nun  allerdings  dem  B.  von  Speyer 
zu,  liegen  aber  mitten  in  der  pfälz.  Obrigkeit  und  bei  des  Kfen. 
besten  Wildfuhren  und  bei  seinem  Amt  Neustadt,  das  sclwn 
durch  des  Franzosen,  Markgf.  Albrechts  und  des  Ks^rs.  Durch- 
züge nicht  gering e7i  Schaden  gelitten  hat.  Will  deshalb  neben 
einigen  Amtleuten  und  Dienern  noch  eine  ziemliche  Anzalü 
Reiter  und  Kn.  in  diesein  Amt  und  seinen  Wildfuhren  ver- 
stecken, um  Mutwillen  gegen  seine  armen  Leute  nötigenfalls 
mit  ernster  Gegenhandlung  abzuwehren.  Bittet,  seinem  Statt- 
halter und  Räten  vo7i  des  Vereins  Reisigen,  die  im  Amt  Mos- 
bach liegen,  soviel  Pf.  als  nötig  sind,  alsbald  zuzuordnen,  da  der 
Lauf  schon  angeht.  —  Wildbad,  1554  Mai  2.^) 

St.  Heidelb.   Verein  20.     Of\&)  präs.  StuügaH,  Mai  3. 

Mai  2.  612.  Chr.  an  Erzb.  Johann  von  Trier: 

Bedrohung  durch  französ.  Kriegsvolk. 

Antwort  auf  dessen  Schreiben  von  April  22.  Falls  der 
Franzose  weitere  Thätlichkeiten  gegen  das  Reich  vornehmen 
wollte,  müssten  der  Erzb.  und  andere  bald  dazu  thun,  damit 
das  Feuer  gedämpft  würde,  ehe  es  zum  Ausbruch  kommt.  Doch 
werden  die  Jetzt  gemusterten  Heiter  und  Kn.  nicht  genägeii, 
sondern  es  tvird  mit  mehr  Ernst  dazu  gethan  werden  müssen. 

u)  2  cito. 

611.  ')   Vgl.  nr.  669  n.  2. 

^)  eodem  bittm  Statthalter  und  Bäte  selbst  um  100  Pf.  von  den  Reisigen 
im  Amt  Mosbach.  —  Ebd.  Or.  präs.  Stiätgart,  Mai  3.  Aufschr.  von  Chr.: 
soll  mibeantwurt  behalten  werden,  bi»  die  kriegsräte  komen.     Vgl.  nr.  616. 


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612.— 613,  1564.  509 

Weiss  sich  des  Bruclisaler  Abschieds  wegen  Zuzugs  wohl  zu  Mai  u. 
erinnern  und  wird  deni  auf  des  Erzbs.  weiteres  Schreiben  mit 
Rat  der  jetzt  amvesenden  Kriegsräte  nachlcommen.  Giebt  je- 
doch zu  bedenken,  dass,  wenn  man  mit  so  geringer  Hilfe  Pass. 
Durchzug  und  Musterplatz  hindern  und  trennen  will,  während 
der  Gegner  schon  gerüstet  ist,  dies  nicht  nur  den  benachbarten 
Ständen,  sondern  auch  den  andern  Einungsverw,  beschwerliche 
Weiterung  bringen  könnte.  Deshalb  dürfte  geraten  sein,  dass 
die  Einungsverw,  bald  ihre  Räte  zur  Beratung  dieser  Sachen 
ziisammenschicken,  und  dass  jeder  Einungsstand  noch  tveitere 
lOOOo  fl,  nach  Heidelberg  erlegt,  damit  man  sich  nötigenfalls 
besser  rüsten  kann.  —  Stuttgart,  1554  Mai  ,<^.^) 

iSY.  Heidelb.   Verein  20.    Eigh.  Konz. 

H13.  Kf.  Friedrich  an  Chr.:  Mai 'j. 

Schreiben  des  Ksrs.     Landgf.     Jülich  und  Herford. 

Antxcort  auf  4  Schreiben.  Hat  seinen  nach  Rothenburg 
abgesandten  Räten  wegen  des  Ksrs.  Antwort  auf  das  Schreiben 
der  Einung sff.  Befehl  gegeben.  Chr.  hat  wohl  daran  gethan, 
dass  er  des  Ksrs.  Anttvort  dem  röm.  Kg.  mitteilte,  der  grossen 
Gefallen  daran  haben  wird.  —  Was  Chrs.  Bedenken  betriff ty^) 
wie  der  Kf.  dem  Landgfen.  gegenüber  sich  nach  ihrer  Einung 
halten  müsscy  so  hat  ihn  der  Landgf.  nicht  auf  Grund  der 
Einung  ersucht,  er  hält  deshalb  für  unnötig,  sich  weiter  ein- 
ztdassen.  —  Will  in  Betreff  des  jülichschen  Schreibens  für 
Herford^)  seinen  Räten  in  Rothenburg  Befehl  geben.  —  Wild- 
bad,  1554  Mai  2. 

St.  Heidelb.   Verein  iä).     Or,  präs.  Stuttgart,  Mai  3. 


612.  *)  eodem  schickt  Chr.  das  trierische  Schreiben  nebst  seiner  Antwort 
an  den  röm.  Kg,,  Mainz,  Ffalz,  Bayern  und  Jülich  und  scJdägt  atich  ihnen 
eine  haldige  Zusammenkunft  der  Räte  vor.  —  Ebd.  Konz.  —  Mai  8  empfiehlt 
ilarauf  Kf.  Friedrich  eingehende  Kundschaft  über  die  Zeitungen ;  wenn  sie  sich 
erfüllen,  soll  Chr.  die  Räte  der  Einungsstände  zusammenbeschreiben.  —  Ebd. 
(hr.  präs.  Wildbad,  Mai  8.  —  Der  Erzb.  von  Mainz  schlägt  Mai  12  Ver- 
schiebung auf  den  bevorstehenden  Reichstag  vor,  würde  sich  aber  auch  bei  einer 
Zusammenkunft  der  Räte  der  Gebühr  nach  halten.  —  Ebd.  Or.  präs.  Stuttgart, 
Mai  19.  —  Kg.  Ferdinand  empfiehlt,  Wien,  Mai  13,  dass  Chr.  bald  eine  Zu- 
sammenkunft  der  Räte  ansetze.  —  Flbd.  Or.  präs.  Stuttgart,  Mai  21.  Die  bai/r. 
Antwort  nr.  625. 

613.  »)    Vgl.  nr.  598  n.  2. 

«)  April  25  hatte  Chr.  an  seine  Einungsgenossen  ein  Schreiben  des  Hzs. 


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510  1554.  614,-^16. 

Mai  3,      ,  '  614,  Chr.  an  den  Vogt  zu  fMarkJgröningen  : 

Aufnahme  des  Gfen,  Ludwig  von  ÖUingen. 

Gf,  Ludwig*  d.  J.  von  öttingen  hat  ihn  gebeten,  da  er  aus 
einigen  Gründen  zu  Bietigheim  nicht  länger  hausen  könne,  ihn 
samt  Gemahlin  und  Gesinde  einige  Zeit  nach  Groningen  in 
das  Schloss  ziehen  zu  lassen  und  ihm  die  Gemächer,  Stallung 
und  anderes  einzuräumen,  welche  hievor  Gf,  Karl  von  Zollem 
innehatte.  Befiehlt,  ihn  dort  einzulassen  und  ihm  womöglich 
auch  ain  aiges  kellerte  einzuräumen.  —  Stuttgart,  1554  Mai  3.^) 

St.  öttingen  17.    Konz. 


Mai 3.  615.  Chr.  an  Markgf.  Karl  von  Baden: 

Plan  eines  gemeinsamen  Rates  nach  München. 

als  neulich  Walther  Senft  bei  ihm  in  Göppingen  war,^)  sprach 
er  mit  ihm  davon,  dass  er,  wenn  Markgf.  Karl  den  Reichstag 
persönlich  besuchen  wolle,  geneigt  wäre,  mit  ihm  Hz.  Albrecht 
in  München  zu  besuchen  und  dem  Kg.  bis  dahin  entgegemu- 
reiten.  Schrieb  deswegen  an  Hz.  Albrecht  und  erhielt  beil.  Ant- 
wort.*)   Da  der  Markgf.   verhindert  ist,   am  Pfingstabend  zu 


von  Jülich  überschickt,  dat.  Düsseldorf,  April  13,  worin  letzterer  bittet,  den 
Hz.  Heinrich  von  thätUehem  Vorgehen  gegen  Herford  abzuhalten  oder,  wenn 
das  nicht  zu  erlangen  sei,  ihm  zu  raten,  was  er  U^un  soUe.  Chr.  haUe  vorge- 
schlagen, hierüber  die  Bäte  in  Rothenburg  beraten  zu  lassen.  —  April  28  hatte 
sich  mit  letzterem  schon  Hz.  Albrecht  einverstanden  erklärt,  doch  mit  dem  Hin^ 
weis,  da  die  Heübronner  Deklaration  der  Schirmverioandten  wegen  ganz  deutUek 
seif  so  werde  man  sich  der  Herforder  nur  gütlich  und  mit  Schriften  annehmen 
können.  —  Mai  2  stimmte  auch  Mainz,  Mai  5  Kg.  Ferdinand,  Mai  8  Trier 
Ohrs.  Vorschlag  zu.  —  St.  Heidelb,  Verein  24.  (Das  bayr.  Schreiben  Heiddb. 
Verein  22.) 

614.  ^)  Juni  10  beauftragt  Chr.  den  Eberhard  von  Karpfen,  an  seiner 
Statt  dem  Gfen.  ein  Kind  aus  der  Taufe  zu  heben.  —  Ebd.  Konz.  —  Oki.  15 
schreibt  er  an  den  Vogt  zu  Böblingen,  Gf.  L.  d.  J.  habe  jetzt  das  Schlössleim 
Ehningen  gekauft;  der  Vogt  soUe  bei  Schultheiss,  Gericht  und  Gemeinde  rer^ 
ordnen,  dass  sie  sich  gegen  ihn  friedlich  und  schiedlich  haUen.  —  Ebd.  Korns, 

615.  «)  Vgl.  nr.  605. 

«)  nr.  597  mit  n.  2.  —  Schon  Ap^Hl  29  haUe  Chr.  dem  Hz.  Albreeht  auf 
sein  Schreiben  vom  26.  geantwortet,  er  könne  über  seinen  Bitt  nach  Milnehen 
noch  nichts  Bestimmtes  sagen,  worauf  ihn  Mai  3  Albreeht  nocheinmal  aufforderte^ 
nach  München  zu  kommen;  dann  sy  [E.  L]  kommen,  wann  sy  wollen,  sein  sj 
mir  ein  lieber  gast;  von  der  Bothenburger  Verhandlung,  fugt  er  bei,  habe  er 
noch  so  wenig  Hoffnung  wie  zuvor,  da  dei'  Markgf.  weder  Becht  noch  BiUig^ 


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615,— €16,  1664.  511 

Augsburg  einzutreffen,  und  da  der  Kg.  von  Prag  nach  Regens-  3fcit  a. 
bürg,  von  da  nach  Augsburg  zieht  und  gar  nicht  nach  München 
kommt,  so  kann  dies  bis  zu  ihrer  aller  Zusammenkunft  in 
Augsburg  eingestellt  werden.  —  Stuttgart,  l0'')4  Mai  3, 
St.  Reliffionssachen  10  k.    Kons, 

616.  Chr.  an  Kf.  Friedrich:  Mai  s. 

Abwehr  des  kais.  KHegsvolks.    Herford.    Of.  Ludwig  von  Königstein. 

Antwort  auf  2  Schreiben  von  Mai  2.  Bedauert,  dass  die 
Musterplätze  so  nahe  bei  seiner  Obrigkeit  sind,  kann  aber  nicht 
raten y  von  des  Vereins  Reisigen  eine  Anzahl  dahin  zu  schicken. 
Denn  der  Ksr.  Hess  sich  nach  seinem  Schreiben  ihr  Vorhaben 
mit  Annahme  von  Reitern  und  Kn.  nicht  missfallen,  sofern 
dieselben  nicht  loider  ihn  und  zur  Abstrickung  seines  Kriegs- 
Volks  gebraucht  werden;  würde  man  nun  von  diesen  Reitern 
einige  dahin  legen  und  es  gäbe  Händel  zwischen  ihnen  und 
den  geworbenen  Kn.,  so  könnte  der  Ksr.  dies  so  verstehen,  als 
tväre  das  Kriegsvolk  ausdrücklich  ihm  zuwider  geworbeii.  Des- 
halb  wäre  besser,  ivenri  der  Kf.  von  seinen  Amtleuten  und  Pro- 
vi»ionem  jemand  dazu  benützen  unlrde;  *)  bleibt  er  bei  seinem 
Vorhaben,  will  Chr.  mit  den  Kriegsräten,  die  er  stündlich  er- 
wartet, darüber  beraten. 

Hat  seinen  Räten  auch  befohlen,  die  Herforder  Sache  er- 
wägen zu  helfen.  —  Gf.  Ludwig  von  Königstein  hat  die  zu 
Bruchsal  verglichene  Bestallung  zugeschrieben.  —  Stuttgart, 
1554  Mai  8.^) 

St.  Heideib.   Verein  20.    Äbschr. 


ktü  leiden  könne.  —  8t.  Heideib.  Verein  7  b.  Abschr.  (ich)  beztv.  eigh.  Or, 
präs.  StuUgari,  Mai  10. 

616.  *)  WÜdbad,  Mai  8  antwortet  der  Kf.,  er  habe  die  Beiter  nicht  zur 
Verhinderung  des  kais.  Kriegsvolks,  sondern  zur  Abwehr  mutwillige?'  Buben 
gewünscht :  da  nun  aber  Chr.  für  besser  halte,  diese  Verordnung  der  bestellten 
Beisigen  zu  unterlassen  und  AmÜeute  und  Provisioner  zu  verwenden,  so  wolle 
er  dies0m  Bat  Folge  leisten.  —  Ebd.  Or,  präs.   Wildbad,  Mai  8(!). 

*)  Zugleich  regt  Chr.  bei  Kf.  Friedrich  an^  zu  Beginn  des  Beichstags 
die  pfälz.'bayr,  Erbeinigung  zu  Ende  zu  bringen.  —  Mai  10  verspricht  der  Kf. 
hierüber  endgültige  Antwort,  sobald  er  von  seinen  Vettet'n  Besolution  habe.  — 
SL  Ff  alz  9  IL  —  Mai  16  schreibt  Ottheinrich  an  Chr.,  er  glaube,  dass  des 
Kfen.  Antwort  nur  aufhalten  solle ;  würde  dieser  die  Sache  ernst  meinen,  käme 
sie  bald  zu  stände.  —  St.  Pfalz  9  c  I:  vgl.  nr.  624. 


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512  1654.  617. 

Maid.  617.  Chr.  an  Kf.  Friedrich:^) 

AusaichUlosigheü  der  VermitÜung  in  Franken. 

tvar  am  29.  April  bei  den  Markgff.  Hans  und  Hans  Georg  vm 
Brandenburg  in  Gaildorf;  findet  die  Sacfie  so,  dass  er  irenig 
auf  Vertrag  hofft.  Denn  die  beiden  Markgff.  haben  keinen 
weiteren  Befehl^  als,  wenn  die  Bb.  die  Verträge  halten,  dann 
die  Sache  wegen  der  Beschädigung  und  der  Kriegskosten  dem 
Ksr.,  den  6  Kff.y  Hz.  Albrecht,  Jülich,  Markgf.  Hans  und  ihm 
vollmächtig  anheimzustellen,  darin  gütlich  oder  rechtlich  zu 
sprechen.  Darauf  hat  der  Ksr.  ihnen  schriftlich  geantwortet, 
es  sei  ihm  bedenklich,  über  Konfirmation  und  Kassation  dis- 
putieren zu  lassen;  er  könne  deshalb  hierin  nicht  willigen, 
sondern  begehre,  dass  die  ganze  Sache  vollmächtig  „in  princi- 
pali"  anheimgestellt  werde.  Obwohl  er  mit  ihnen  noch  über 
allerlei  Mittel  und  Wege  redete,  fand  er  schliesslich  doch,  dass 
Markgf  Albrecht  nicht  weiter  nachgeben  will;  nur  meinten  sie. 
wenn  man  ihm  die  Stützen  seines  Landes  samt  600000  fl.  gebe, 
würde  er  auf  alle  seine  Ansprüche  verzichten.  Ausdrücklich 
erklärten  sie  dabei,  wenn  die  Sache  nicht  zum  Vertrag  käme, 
würde  Markgf.  Albrecht  sicher  französisch  werden ;  sie  könnten 
nicht  zusehen,  dass  den  Bb.  und  Nürnberg  sein  Land  bleibe, 
sondern  würden  trachten,  es  meder  an  das  Haus  Brandenburg 
zu  bringen,  es  gehe,  wie  es  wolle.  Zugleich  baten  sie  ihn  aufs 
dringendste,  der  Sache  zu  gut  nach  Rothenburg  zu  kommen: 
er  willigte  ein,  falls  Mainz,  als  der  nächstgesessenen  Einungsff. 
einer,  auch  käme,^  und  bat  ausserdem,  die  Sache  nicht  ganz 
zerschlagen  zu  lassen,  auch  wenn  dort  nichts  erreicht  ivürde. 
vielmehr  dieselbe  auf  den  Reichstag  zu  verschieben;  hiezu  waren 
sie  bereit,  wollen  auch  auf  dem  Rückweg  von  Rothenburg  den 
röm.  Kg.  persönlich  besuchen.  Hört,""^  dass  sonst  allerlei  Prak- 
tiken juitunterlaufen,  die  sich  nicht  schreiben  lassen.  —  Hätte  ^' 
über  dies  alles  sogleich  berichtet,  hatte  aber  die  Absicht,  selbst 
zu  Friedrich  zu  reiten;  dies  war  ihm  wegen  der  vielen  Geschäfte 
noch  nicht  möglich.^)  —  Stuttgart,  1554  Mai  4. 


a)  Dienr  StUz  ist  in  dem  Ktmz.  an  Baytm  durchtUHckem. 

b)  DcM  Folgende  und  die  Ced.  fehlt  in  dem  Kom,  an  Bayern. 

617.  *)  Einen  gleichen  Bericht  sendet  Chr.  mit  wenigen  Abtreichungen  am 
Schluss,  jedoch  nicht  eigh.,  an  Bayern.  —  Ebd.  Konz.     Vgl.  Druffel  IV,  433. 
*)    Vgl.  nr.  6()S. 
")  Wildbad,  Mai  S  dankt   Kf.  Fi-iedrich  für  den  eigh.  Bericht:    es  ist 


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617.— 618,  1664.  513 

Ced. :  Fürchtet,  man  werde  bald  geschwinde  Praktiken  mit  Mai  4, 
der  Belagerung  von  Schioeinfurt  hören. 

8t,  Heidelb,  Verein  B.  9  Beifasz.  16,     Ahschr,  (ich).     Ganz  ungenü- 
gender Auszug  bei  Druffel  /T,  433. 

618.  Dr.  Johann  Ulrich  Zasius  an  Chr. :  Mai  4. 

Besuch  des  Heiclistags,     Vermittlung  in  Franken. 

erhielt  dessen  Schreiben  von  April  28  am  HO.  in  Augsburg  samt 
den  beil.  Abschriften  und  dein  Sendschreiben  und  der  Anttvort 
des  Kfen,  Friedrich  auf  die  jüngst  geworbene  Sache  ;^)  dankt 
dafür,  will  es  dem  Kg.  rühmen  und  zweifelt  nicht,  es  werde 
zmschen  dem  Kg.,  dessen  Sohn  und  Chr.  zu  Vertraulichkeit 
und  gutem  Einverständnis  führen.  Konnte  nicht  früher  ant- 
worten, da  er  am  1.  Mai  den  Befehl  erhielt,  eilends  zum  Kg. 
zu  kommen. 

Findet  die  Entschuldigungsgründe  des  Kfen.  Friedrich 
und  des  Hzs.  Ottheinrich  wegen  persönlichen  Erscheinens  auf 
dem  Reichstag  erheblich  und  zweifelt  nicht,  der  Kg.  xoerde  da- 
mit und  mit  den  von  beiden  a7igebotenen  Gesandtschaften  zu- 
frieden sein.  Obwohl  ratsam  ist,  dass  die  Gesandten  der  nicht 
selbst  erscheinenden  Fürsten  zu  der  angesetzten  Zeit  erscheinet! 
und  Kg.  und  Fürsten  ertvarten,  so  wird  sich  doch  des  Kgs. 
Ankunft  einige  Tage  über  den  Pfingstabend  hinaus  verzieheih 
doch  wohl  nicht  länger  als  bis  zur  Trinitatiswoche ;  wird,  wenn 
er  an  den  kgl.  Hof  kommt,  weiteres  darüber  schreiben. 

Hörte  gerne,  dass  Chr.  am  29.  April  mit  den  unterhandeln- 
den Markgff.  zusammenkomme;  zweifelt  nicht,  dass  dort  Mittel 
bedacht  wurden,   wie  der  Krieg  beigelegt  oder  der  sich  nicht 


entsetzlich,  dass  die  Sache  immer  noch  nicht  zu  einem  fHedUchen  Ende  kommt  : 
hätte  es  diesmal  um  so  fnehr  erwartet,  als  die  beiden  Markgff.  selbst  zur  Ver- 
handlung  kamen  und  auch  vorher  schrieben,  die  Sache  sei  ihnen  von  Markgf, 
Albrecht  vollmächtig  heimgestellt;  er  und  andere  Stände  Hessen  sich  hiedurch 
um  so  mehr  bewegen^  und  es  ist  deshalb  jetzt  sehr  befremdlich,  dass  sie  nicht 
weüer  gehen  können,  als  wie  Chr,  schreibt.  Auch  ihr  Vermittlungsvorschlag  ist 
so,  dass  die  Gegner  ihn  sicher  nicht  annehmen,  zumal  da  sie  wohlgetüstet  sind 
und  eine  solche  Summe  gar  nicJU  aufbringen  könnten.  Obwohl  er  glaubt,  dass 
es  ohne  weiteres  Blutvergiessen  schwerlich  abgehen  wird,  so  will  er  der  Sache 
doch  weiter  nachgehen,  und  wenn  Chr,  seinen  Räten  in  Rothenburg  befiehlt,  die 
Seiche  dahin  zu  dirigieren,  dass  sie  auf  einen  Reichstag  verschoben  mrd,  so 
wiü  er  den  seinigen  gleichen  Befehl  geben.  —  Rbd.  Or,  preis.  Wildbad,  Mai  8, 
618.  *)  Vgl,  nr.  591. 
KroBt,  Britfw.  des  Hss.  Chr.   U,  33 


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514  1B54.  618.-^19. 

Mai  4,  fügende  Teil  mit  aintrechtigem,  billichen  gewalt  dazu  gebracht 
werden  könnte,  —  In  Eile,  München  y  1554  Mai  4. 

Eigh.  Ced,:  Was  die  Rothenburger  Verhandlung  betrifft. 
80  hofft  er,  dass,  wenn  Assekuration  gegen  Assekuration  geht, 
die  fränk.  Stände  alles  den  4  Kff,  am  Rhein  und  dem  zu  Sach- 
seUy  dem  KardL  zu  Augsburg,  dem  Erzb,  von  Salzburg,  femer 
Bayern,  Jülich,  Chr,  und  Hessen  samt  den  Bb.  von  Passav. 
Speyer  und  Konstanz  in  die  Hand  geben  werden.  —  Die  von 
Augsburg  fürchten  ihn  [M.  Albr.J  grausam  und  werden  tvteder 
des  Bundes  wegen  zu  Chr,  Gesandte  schicken.  Sie  ufollten 
()  Fähnlein  Kn.  annehmen,  er  verhinderte  dies  aber  im  gehei- 
men wegen  des  Reichstags;  teilt  dies  geheim  mit. 

St.  Htidelh.   Verein  23,  89.     Or.  präs.  Wildbad,  Mai  S. 

Mai 5.  619.  Pfalzgf.  Georg  an  Chr.: 

Hz,  von  Anmale.    Marhgf.  AJhrecht  und  der  Ksr.    Hz.  Erich.    Kg- 
inont  in  Spanien  wegeti  der  englischen  Heirat.    Frankreich. 

Markgf.  Albrecht  hat  den  Hz.  von  Aumale  am  28.  April 
selbst  mit  60  Pf.  zu  S.  Trief ure,  5  Meilen  von  Saarbrücken  und 
ebensoviel  von  Metz,  dem  Leutnant  des  Obersten  in  Metz  aus- 
geliefert, der  ihn  mit  3  Geschwadern  Reiter  und  5  Fähnlein 
Landskn.  in  Empfang  nahm  und  60000  Kronen  Lösegeld  bor 
entrichtete,  wozu  dem  Markgfen.  noch  40000  Kronen  für  Un- 
kosten vom  französ.  Kg.  bezahlt  werden  sollen.  Sofort  nach 
der  Ablieferung  ritt  der  Markgf.  zu  seinen  Reitern,  deren  er 
4000  am  Thüringer  Wald  haben  soll.  Vernahm  vom  Markgfen.. 
dass  er  am  21.  April  dem  Ksr.  schriftlich  den  Dienst  aufge- 
kündigt habe  mit  der  Begründung,  dass  er  dadurch  beim 
Heidelb.  Verein  und  sonst  in  Verdacht  komme,  dem  Reich  zu- 
ivider  dem  Prinzefi  zum  Kaisertum  verhelfen  zu  wollen.^)  Er- 
fuhr glaubhaft,  dass  Hz.  Erich  vmi  Braunschweig  im  Namen 
des  Ksrs.  1000  Pf.  und  ein  Regiment  Landskn.  annehme.  Seine 
Schwester  Sabine,  Gfln.  zu  Egmont,  schrieb  ihm  kürzlich  aus 
Brüssel,  ihr  Gemahl  sei  am  14.  April  gesund  in  Spanien  an- 
gekommen, mit  einem  Auftrag  des  Ksrs.  wegen  der  Heirat 
zunschen  der  Kgin.  von  England  und  dem  Prinzen. 

Da  er  an   der   Grenze  sitzt  und  die  Franzosen   täglich 
6—7  Meilen  von  hier  streifen,  bittet  er  um  Mitteilung,  ob  die 


619.  «)   Vgl.  nr.  640  w. 


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619,-620.  1654.  515 

Glieder  des  Heidelb.    Vereins  vom  französ.   Kg,  irgend  eine  Mai  ö. 
Turbierung  zu  erwarten  haben.  —  Birkenfeld,  1554  Mai  5. 

Ced.:  Erfuhr  post  dato,  Markgf  Albrecht  sei  nicht  über 
den  Rhein  gegangen,  sondern  bei  Saarbrücken  gesehen  worden. 

St  Heidelb.  Verein  33,  91.     Or.  präs.  Böblingen,  Mai  10.^) 

620.  Johann  Friedrich  d.  M.,  Johann  Wilhelm,  Johann  Mai  6. 
Friedrich  d.  J.  an  Chr.  : 

Theologenhonvmt. 

erhielten  sein  Schreiben  hier  am  25.  April;  danken  für  die  Teil- 
nahme am  Tode  ihres  Vaters  und  ihrer  Mutter,^)  sowie  für  den 
Glückvninsch  zur  Regierung.  —  Ehe  Chrs.  Schreiben  eintraf 
wussten  sie  nicht,  dass  Landgf.  Philipp  an  Chr.  geschrieben 
habe,  dass  die  Theologen  am  26.  April  in  Naumburg  beisam- 
men sein  sollten,  tveshalb  sie  hiezu  gar  nicht  gefasst  waren; 
sie  loaren  jedoch  entschlossen,  loenige  Tage  später  auch  ihre 
Räte  und  Theologen  nach  Naumburg  zu  schicken,  auf  die  mei- 
nnng,  wie  E.  1.  ans  unserer  ersten  antwort  verstanden.  Allein 
gleich  darauf  sandte  ihnen  der  Landgf.  Abschr.  eines  von  ihm 
anderer  Sachen  wegen  an  Kf.  August  gerichteten  Schreibens. 
darin  ein  anhang  gestanden,  das  die  Zusammenkunft  der  theologen 
erstreckt  werden  mtisste ;  darum  wir  unsere  Schickung  auch  unter- 
lassen, ist  uns  auch  verborgen,  was  Ee.  11.  allerseits  sich  disfalls 
weiter  vereiniget ;  hören  sie  von  einer  anderen  Tagesbestimmung, 
wollen  sie  den  Ihrigen,  inmassen  wie  obstehet,  zu  erscheinen 
befehlen.  Dann  was  zu  wiederanrichtung  und  ausbreitung  der 
reinen,  wahren  und  unverfälschten  religion,  in  der  A.  C.  und 
schmalkaldischen  artikeln  verfasset,  fürträglich  und  wir  dazu  raten 
und  fördern  helfen  können  (ausserhalb  einiger  verbindnis),  in  dem 
wollten  wir  unserthalben  ungern  an  etwas  lassen  erwinden,  haben 
auch  mit  freuden  vernommen,  das  E.  1.  bedacht,  bei  unser\n  lieben 
herm  Christo  und  obgemeldter  confession  auch  endlich  zu  ver- 
harren und  zu  bleiben,  welches  der  allmächtige,  barmherzige  Gott 
durch  seinen  heiligen  geist,  dessen  werk  es  allein  ist,  in  E.  1.  und 

*)  eodetn  versichert  Chr.  den  Pfalzg/en.,  dass  weder  er  noch  irgend  ein 
Stand  im  Verein  mit  Frankreich  in  Ungutem  etwas  zu  schaffen  habe.  —  Ebd. 
Kons. 

620.  *)  Von  der  Mutter  enthäU  die  Abschr.  von  Chrs.  Brief  (nr.  567  n.  4) 
nichts;  es  war  dies  wohl  dem  Or.  noch  eingefügt  worden,  während  die  Abschr. 
vom  Konz.  genommen  ist. 


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516  1664.  6JX}.--6Ü2, 

Mai  6*.  uns,  auch  vielen  andern,  also  bekräftigen  und  E.  1.,  sie  und  uns 
bei  solchem  christlichen,  seeligen  vorsatz  unerschrocken  mit  gnaden 
bis  ans  ende  erhalten  wolle.  Dan  der  es  angefangen  und  sein 
kleines  häuflein  bis  daher  geschützt  und  gehandhabt,  der  wird  es 
auch  ohne  menschliche  Versicherung  zu  seinem  lobe  und  der  seinen 
heil  mit  pracht  und  herrlichkeit  hinausführen  und  alle,  die  auf 
ihn  warhaftiglich  und  von  herzen  vertrauen,  nicht  lassen  zu  schän- 
den werden;  zu  dem  das  E.  1.  und  männiglich  bewusst,  wie  es 
über  vorigem  Verständnis  ergangen,  das  unser  seliger  herr  vater 
und  wir  vor  allen  andern  am  meisten  und  beschwerlichsten  em- 
pfunden. —  WeimaTy  1554  (sonntags  exaudi)  Mai  6. 
Universitätsbibl  Tübingen  M,  h,  478.    Äbschr,  C.  R. 

Mai  7.  621.  Hz.  Wilhelm  von  Jülich  an  Chr.: 

Kaution  für  Chr.    Herberge  in  Augsburg. 

obwohl  er  wegen  der  Obligation  für  Chr.  allerlei  Bedenken  hat, 
namentlich  weil,  wenn  ein  Stand  seine  Zusage  vergisst,  dies 
auf  die  andern,  auch  wenn  sie  ihren  Anteil  gezahlt  haben, 
umgelegt  werden  soll,  so  hat  er  sie  doch,  um  die  allgemeine 
Sache  nicht  zu  stören,  unterzeichnet  und  besiegelt.  —  Benroth. 
1554  Mai  7. 

Ced.:  Befiehlt  hieneben  seinem  Sekretär  in  Augsburg,  Chr. 
seine  fW.s/  alte  Herberge  einzuräumen. 

JS^.  Heidelb.   Verein  8.     Or.  präs.  StuttgaH,  Mai  13.^) 

Mai  7.  622.  Hz.  Albrecht  an  Chr.: 

Schertlin.    Besuch  in  München.    Kais.  Werbung. 

erhielt  dessen  Schreiben  von  AjytHl  26  am  6.  Mai.*^  Vernahm 
daraus  Schertlins  Entschuldigung  wegen  seiner  bei  Augsburg 
afigenommenen  Bestallung;  vielleicht  kann  dies  bis  zu  persön- 
licher Zusammenkunft  auf  dem  Reichstag  eingestellt  werden. 

Hoffte,  Chr.  werde  vor  Pfingsten  in  München  erscheinen: 
ivill  ihn  nun,  da  er  durch  die  markgfl.  Sache  verhindert  ist. 
beim  Kg.y   wenn  dieser  durch  sein  Land  zieht,   entschuldigen. 

Erhielt  von  der  Kgin.  Maria  ein  Sendschreiben,  worin 
begehrt  ist,  Konrad  von  Bemelberg  in  seinem  Lande  Ftissvolk 


a)  Am  Band  Chr.:  beleibt  aUo  darbei,   su  wissen,  wie  das  Bchreiben  10  tag  ander  wefren 
beliben. 

6:ü1.  *)  eodem  dankt  Chr.  —  Ebd.  Kom. :  vgl.  nr.  593. 


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622.— €2i.  1664.  517 

anwerben  zu  lassen.    So  bedenklich  es  ihm  ist,   detn  zu  will-  Mai  7. 
fahren,    so  bittet  er  doch  um  Mitteilung y    was  Chr.,    wenn  an 
ihn  das  gleiche  Ansinnen  kam  oder  noch  kommen  tvürde,  thun 
wtlU)  —  München,  1554  Mai  7. 

Si.  Heidelb.  Verein  7  6,  32.     Or.^)  präa.  Stuttgart,  Mai  10. 

623.  Kf.  Friedrich  an  Chr.:  Mais. 

Gesehüte  und  Munition. 

erhielt  Bericht,  dass  des  Vereins  Zeugmeister  Wilhelm  von 
Janowitz  gen.  Böheim  bei  Besichtigung  seines  Geschützes  und 
Munition  einen  Mangel  an  eisernen  Platten  zu  Kartaunen-, 
Not'  und  Feldschlangen-Sperrschuhen,  ebenso  an  Kartaunen- 
kugeln  fand;  bittet,  ihm  das  Fehlende  aus  der  Waldschmiede 
in  Heidenheim  zukommen  zu  lassen.^)  —  Wildbad,  1554  Mai  8.*) 

St.  Heidelb.  Verein  7,  41.     Or.  präs.  StuUgart,  Mai  12  (!). 


624.  Kf.  Friedrich  an  Chr.  Mai  9. 

Antwort  an  den  Ker.    Erbeinigung  zwischen  Pfalz  und  Bayern.    Auf- 
nahme von  Augsburg,    Reiter  und  Kn.    Reichstag. 

erhielt  das  in  Rothenburg  beschlossene  Konz.  einer  Antwort  an 


a)  a  cito. 

622.  *)  Stuttgart,  Mai  11  Chr.  an  Albrecht:  Schertlin  hat  zu  Bruchsal 
die  Augsburger  ausdrücklich  vorbehalten  [vgl.  nr.  599],  deshalb  lOsst  sich  die 
Sache  bis  zum  Reichstag  verschieben;  erhielt  von  Kgin.  Maria  am  21.  April 
ein  gleiches  Sendschreiben  [nr.  569  n.  2],  schlug  die  Werbung  ab,  gestattete  aber 
Pass  und  Durchzug.  Schickt  auch  Abschr.  von  der  Antwort  der  kurpfälz.  Räte 
auf  das  gleiche  Sehreiben :  da  dem  B,  von  Speyer  ein  Musterplatz  zu  Schiffer- 
Stadt  u.  s.  w.  abgedrungen  wurde,  wollte  der  Kf.,  da  dies  mitten  in  seiner  Obrig- 
keit ist,  100  Pf.  von  den  Reisigen  des  Vereins  zu  Mosbach  in  die  Umgegend 
legen:  er  ioiderriet  es  aber,  da  der  Ksr.  meinen  könnte,  es  sei  ihr  Kriegsvolk 
überhaupt  ihm  zuwider  angenommen  [nr.  616].  —  Schickt  Abschr.  eines  Schrei- 
bens von  Jörg  von  Simmem  [nr.  619]  und  Zeitungen  vom  kais.  Hof.  —  Der 
röm.  Kg.  hat  neulich  seinen  Anteil  von  7500  fl.  und  die  5000  fl.  Vorrat  ganz 
erlegt.  —  Ein  Bote,  der  gestern  vor  14  Tagen  von  Wien  abritt,  berichtete,  es 
sei  noch  ganz  still  wegen  des  Kgs.  Anziehen  zum  Reichstag.  —  Ebd.  Konz. 
(IHe  beiden  letzten  Punkte  auch  an  Pfalz.) 

623.  •)  Mai  11  sagt  dies  Chr.  zu.  —  Ebd.  Konz. 

*)  Ehrenbreitstein,  Mai  14  schreibt  auch  der  Erzb.  von  Trier,  von  Jano- 
tcitz  habe  in  Trier  das  Geschütz  samt  Munition  gemustert :  er  woUe  die  Mängel 
soweit  möglich  verbessern  lassen:  Chr.  möge  ihm  im  Notfall  ztcei  Schlangen 
nebst  Zubehör  leihen.  —  St.  Heidelb.  Verein  8.  Or.  präs.  Stuttgart,  Mai  20. 
Nach  Aufschr,  von  Kurz  war  Chr.  bereit,  zwei  Feldschlangen  und  Kugeln, 
nicM  aber  Pulver  zu  leihen;  vgl.  nr.  643. 


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-518  1564.  6H.—e^. 

Mai  9.  den  Ksr.;^)  wird  sich  darauf  resolvieren.  Wegen  der  Erb- 
einigung  zwischen  Pfalz  und  Bayern  unll  er  seinem  Statthalter 
und  Räten  befehlen,  den  darüber  ergangenen  Abschied  zu  voll- 
ziehen, damit  man  auf  dem  bevorstehenden  Reichstag  mit 
Chrs.  Hilfe  zu  raschem,  tvirklichem  Vergleich  komm£,  — 
Wegen  Aufnahme  derer  von  Augsburg  wird  sich  Chr,  nach 
dem  Bruchsaler  Abschied  wohl  zu  verhalten  wissen,  —  Dass 
seine  Reiter  und  Knechte  sich  knauserig  erzeigten  und  seine 
Reisigen  fast  am  schwächsten  beritten,  auch  am  nachlässigsten 
gerüstet  waren,  bedauert  er,  —  Da  er,  une  er  Chr.  letzte  Nacht 
schrieb,  seine  zum  Reichstag  abgesandten  Räte  wieder  abrufen 
lässt,  bittet  er  um  Mitteilung,  wenn  Chr.  von  Zasius  des  Kgs. 
Anzug  und  Eintreffen  in  Augsburg  hört})  —  Wildbad,  15 '}4 
Mai  9. 

St,  UeiMh.  Verein  7,  39.     Or.^)  piäs,  Stuttgart,  Mai  10, 

Mai  10.  62S.  Hz.  Albrecht  an  Chr.: 

Unterstütsung  des  Kfeti.  von   Trier  durch  den  Verein.    Ztutammen- 
Schickung  der  Bäte.     Vereinsvorrat. 

dankt  für  3  Schreiben  von  Mai  2  und  4.    Hält  des  Kfen.  von 


a)  cito. 

624.  *)  Die  Heidelb.  Einung  an  den  Ksr. :  Antwort  avif  nr.  öö4.  Wegen 
italienischen  Kriegsvolks,  das  zum  Nachteil  der  deutschen  Nation  geführt  wer- 
den soÜf  oder  dass  der  Ksr.  seinen  Sohn  eindrängen  wolle,  hatten  sie  keinen 
Verdacht;  eine  Entschuldigung  wegen  der  in  dem  kais.  Schreiben  erwähnten 
Verleumdungen  wäre  also  ihretwegen  unnötig  gewesen ;  dies  war  auch  nidU  der 
Grund  ihrer  Büstungen,  die  vielmehr  nur  gegen  die  drohenden  Kriegsgewerbe 
gerichtet  waren.  Unbeschwerlichen  Durchzug  kais.  Kriegsvolks  zum  Schutz  der 
Niederlande  wollen  sie  nach  Kräften  fördern  und  würden  friedliche  Ver- 
gleichung  zwischen  dem  Ksr.  und  dem  französ.  Kg.  wünschen,  wozu  sie  ihrer- 
seits, wie  sie  können,  zu  helfen  bereit  sind.  Dass  die  Kriegshandlungen  im 
Reich,  besonders  die  zwischen  dem  fränk.  Bündnis  und  Markgf.  Albrecht,  im 
Falle  des  Scheiterns  der  Bothenburger  Verhandlung  vor  den  Beichstag  gekrackt 
werden,  billigen  sie,  ebenso  dass  beide  Teile  zum  Ablegen  der  Waffen  bewogen 
werden,  und  wollen  selbst  hiezu  keinen  Fleiss  sparen.  —  Konz.  Heidelb.  Verein 
lob  mit  Aufschi',  von  Chr.:  concept  von  Rott«nbarg  bedacht,  wie  kai.  mt.  be- 
antwurtet  möchte  werden.  —  Mai  2ü  schickt  Kf.  Friedrich  seinem  eigenen  Ver^ 
besserungsvorschlag  zu  diesem  Konz.  einen  solchen  von  Mainz  nadi,  worauf 
Chr.,  Mai  27,  vorschlug,  mit  dem  Schreiben  bis  zum  Einungsiag  zu  warten.  — 
Ebd.  —  In  Worms  Uess  man  dann  das  Schreiben  ganz  fallen ;  Stumpf  S.  :^6  f. 

^)  Stuttgart,  Mai  11  antwortet  Chr.,  die  Verhandlung  tnit  denen  von 
Augsburg  Ober  ihre  Aufnahme  in  den  Verein  sei  noch  nicht  abgeschlossen:  über 
die  Ankunft  des  Kgs.  in  Augsburg  icisse  er  noch  nichts. 


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625.-626.  1664.  519 

Trier  Begehren,  ihm  für  den  Fall  eindringender  Not  des  Mai  lo, 
Vereins  geviusterte  Reiter  und  Hakenschützen  zur  Hälfte  oder 
ganz  zuziehen  zu  lassen,  um  sein  Land  zu  schützen  und  den 
französ.  Musterplatz  zu  verhindern,^)  nach  dem  Bruchsaler 
Abschied,  falls  der  Kf.  seinen  Anteil  an  dem  bewilligten  Geld 
erlegt,  für  billig  und  für  nützlich:  auch  würde  es  dem  Heidel- 
berger Verein  beim  Ksr.  zu  gnädigem  Willen  dienen;  falls  die 
andern  Stände  angesichts  dieser  und  anderer  sorglichen  Läufe 
auf  Chrs.  Schreiben  eine  Zusammenschickung  der  Räte  für 
gut  achten,  hat  er  auch  nichts  dagegefi  und  hält  namentlich 
für  gut,  dass  ein  grösserer  Geldvorrat  als  jetzt  nach  Heidel- 
berg oder  an  einen  andern  sichern  Ort  zusammengebracht 
würde;  wenn  jeder  Stand  Chrs.  Gutachten  nach  10  000  fl.  be- 
willigt, soll  es  an  ihm  nicht  fehlen.  —  München,  J554  Mai  10. 
Ced.:  Hält  für  billig  und  für  Pflicht,  den  Erzb.  von 
Trier,  falls  er  weiter  bedrängt  werden  sollte,  nicht  zu  verlassen. 

St.  Heidelb,   Verein  22,  4L     Or.^)  yräs,  StuUgart,  Mai  12.^) 

626.  Kardl.  Otto  von  Augsburg  an  Chr.:  Mai  lo. 

Besuch  des  Reichstags.    Niederlage  des  Marhgfen. 

Antwort  auf  dessen  Schreiben  von  Mai  4;^)  konnte  wegen 
Einnahme  von  Arznei  nicht  sogleich  eigh.  antworten. 

Da  nach  einem  Schreiben  des  Kgs.  dieser  nicht  so  bald 
auf  den  Reichstag  kommt  und  da  bei  diesen  sorglichen  Läufen 
wenig  Fortgang  desselben  zu  erhoffen  ist,  tvill  er  sich  ohne 
weiteren  Befehl  des  Ksrs.  noch  iiicht  nach  Augsburg  begeben, 
da  er  im  Notfall  immer  in  6  Stunden  hinkommen  kann. 

Da  Chr.  in  seinem  Schreiben  sagt,  er  wolle  in  kurzem 
selbst  zu  Augsburg  sein,  möge  er  mitteilen,  ob  er  wegen  des 
Reichstags  kommt,  damit  er  [Otto]  nicht  beim  Ksr.  Ufidank 
verdiene,  wenn  er  nicht  zuvor  dort  wäre.  Wäre  es  die  Reise 
zum  Tag  wegen  des  von  Salzburg,  möge  Chr.  über  Dillingen 
ziehen  und  seine  alte  Herberge  nicht  ausschlagen ;  schickt  des- 
halb den  Eck  von  Reischach,   um  hierüber  Bescheid  zu  holen. 


»)  3  cito. 

625.  *)  Vgl.  nr.  694. 

*)  eodem  antwortet  Chr.,  er  lasse  einen  Einungstag  ausschreiben.  —  Fragt 
nach  Albrechts  Meinung  wegen  der  Salshurger  Gütlichkeit  für  den  FaU,  dass 
sich  der  Reichstag  verzieht.  —  Ebd.  Konz. 

626.  *)  nr.  600  n.  2. 


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620  1554.  eae.—ezr. 

Mai  10,  Schickt  mit,  was  er  Neues  hat.    Dem  Markgfen.  Albrecht 

sollen  abermals  viele  hundert  Pf.  erlegt  sein.    —    DiUingen, 
1554  Mai  10. 

St.  Heidelb.  Verein  S.    Eigh.  Or.  präs.  Stuttgart,  Mai  13.*) 

Mai (10).  627.  Pfalzgf.  Ottheinrich  an  Chr.: 

Nachricht  über  die  Beligion  in  Bayern.    Die  BcUgionssache  auf  dem 
BeicJuiag.    Aufnahme  seiner  Diener  in  Heidelberg. 

Hochgebomer  fürst,  fruntlicher,  liber  vetter  und  bruder! 
Ich  schick  E.  1.  hieneben  ersclirockenlich  neu  zeitung  aus  den 
land  zu  Baiem;^)  bit  Gott  den  allmetigen,  well  Wendung  be- 
schern.  Bitt,  E.  1.  wellen  den  Sachen  fleisig  nocligedencken,  ob 
im  allso  wer,  das  Wendung  geschehen  mocht  und  in  all  weg  dring 
E.  1.  auf  den  itzigen  reichsdag  dorauf,  das  die  religionsachen  am 
ersten  vor  anderer  Sachen  vor  band  genumen  wurd,  dan  ich  drug 
fursorg,  so  r.  k.  und  k.  m.  irem  beger  stat  geben  wurd,  wenig 
in  der  religionsachen  gehandelt  werden  mocht.  E.  1.  wurd  sich 
on  zweifei  als  ein  cristelicher  fürst  wol  wisen  in  die  sach  zu 
schicken,    zu  furdern,   was  Götz  er  bedrift.    Ich  kunt  auch  uit 


*)  eodem  dankt  Chr.  für  die  Einladung;  nach  Augsburg  werde  er  nicht 
kommen,  ehe  er  des  Kgs.  Ankunft  erfahre;  wann  die  gütliche  Unterhandlung 
zwischen  Bayern  und  Salzburg  stattfinde,  wisse  er  nicht;  soUte  er  vor  Beginn 
des  Beichstags  dahin  kommen,  würde  er  den  Kardl.  besuchen.  —  Ebd.  Abschr.  (ich.) 

627.  *)  Beil.  ein  Schreiben  ohne  Unterschrift,  dat.  1654  Mai  6 :  In  Bayern 
geht  es  gar  Übel  zu.  Hat  von  ehrliebenden  Leuten  ein  Schreiben  erhalten,  thtn^o 
ein  anderer  ein  solches  von  München.  Im  Bentmeistet^amt  Burghausen  hai  man 
bis  800  Personen  verzeichnet,  die  das  Abendmahl  nicht  unter  einetiei  Gestalt 
empfangen  wollen.  Hz.  Albrecht  und  der  von  Salzburg  schickten  ihre  Bäte  und 
Theologen  dahin,  die  Leute  hievon  abzubringen,  und  einige  Hessen  sich  aus 
menschliclier  Furcht  bewegen ;  die  meisten  aber  blieben  felsenfest :  deshalb  icmt- 
den  einige  der  Ansehnlichsten  gefangengesetzt  und  der  Bischof  soll  die  betei- 
ligten Geistlichen  strafen.  Dr.  Ferbinger,  ain  greulicher  papist,  ist  mit  einer 
Instruktion  beauftragt,  wie  man  auf  dem  kommenden  Beichsiag  zur  Erhaltung 
der  päpstlichen  Tyrannei  verhandeln  soll.  —  Dies  wurde  alles  ohne  Beisein  der 
Kammerräte  verhandelt,  doch  wurden  sie  zuletzt  auch  gertifen,  da  man  «oA, 
dass  die  Sache  nicht  so  glatt  abgehen  werde:  die  Kammerräte  haben  sich  als 
eltrliche  Leute  gehalten,  aber  wenig  Dank  geemtet ;  doch  haben  sy  den  wiet%«ii, 
fraidigen  des  heiligen  vatter  pabsts  vorfechtem  ain  sorg  eingejagt.  Die  f?on 
der  Bitterschaft  sind  im  Herzen  unmutig,  zum  Handeln  desto  freudiger,  Zht 
von  Augsburg  wollten  12  Fähnlein  Knechte  in  die  Stadt  legen,  mit  grosser  Mühe 
hat  es  Sebastian  Schertlin  mit  guten  Gründen  abgewendet.  -—  Vgl.  zum  letzteren 
nr.  618,  Schluss ;  zum  ganzen  Bericht  auch  Ottheinrichs  früheres  Schreiben  in 
derselben  Sache,  nr.  9, 


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637.-^628.  1664.  521 

^edencken,  wie  frid  und  rüg  im  heiigen  reich  zu  erhalten  werdt,  Mai(io). 
wan  die  religion  vorhin  nit  verglichen  ist,  dorumb  E.  1.  gut  ur- 
sach  hat,  dorauf  zu  dringen,  die  religionsachen  die  am  ersten 
vor  die  hand  zu  nemen.  Das  hab  ich  E.  1.  bruderlicher  mainung 
iiit  wellen  verhalten ;  dan  E.  1.  zu  dinen  bin  ich  genaiget.  Datum 
und  in  literis. 

Otthanrich  pfalzgrave. 
fP,  SJ  Ich  kan  E.  1.  auch  nit  bergen,  wie  ich  den  zettel 
geschriben  hab,  bin  ich  bericht,  nochdem  ich  mein  gesind  gen 
Haidelburg  geschickt  und  sie  gen  hof  beschiden  und  futer  und 
raol  do  zu  nemen,  das  mir  ist  abgeschaft  worden,  also  das  mein 
gesind  an  ein  wirt  zert.  Was  das  vor  freuntschaft  bedeut  über 
das  vorig  bewiligen,  mir  geschehen,  fuder  und  mol  zu  nemen, 
gib  ich  E.  1.  zu  erkenen;  E.  1.  wellen  im  nachdencken  wie  im 
zu  don  sei;  dan  ich  wurdt  in  die  har  die  undreu  gegen  meiner 
bewisenen  gutdot  nit  leiden  kunen.^ 

St.  Pfalz  9  c  I,  104.     Or.  präs.  Stuttgart,  Mai  12.^^ 

628.  Landgf.  Philipp  an  Chr.:  Mai  lo, 

Entschuldigung  des  Landgfen.  Wilhelm  beim  Ksr. 

schickt  seigres  Sohnes  Wilhelm  Entschnldigtmg  beim  Ksr.  wegen 
der  Verleumdung,  dass  er  für  Frankreich  Kn.  anneh^ne.^)  — 
Kassel,  15o4  Mai  10.^) 

St.  Heidüh.   Verein  10  d.     Or.  irräs.  Tübingen,  Mai  16. 

a)  Ikhmach  das  Datum. 

•)  Chr.  antwortet  Mai  13,  er  hoffe,  dass  die  Sache  nicht  so  schlimm  sei  : 
sein  Diener  Andreas  von  Schwarz enstein  Jiabe  ihm  geschrieben,  auf  10.  April 
seien  bei  400  Unterthanen,  die  das  NacMmahl  unter  beiderlei  Gestalt  empfangen 
hatten,  nach  Burghausen  gemahnt  worden;  hier  habe  man  aUerlei  Bedrohliches 
mit  ihnen  verhandelt  und  geredet,  doch  seien  sie  bis  auf  sechs  oder  sieben  stand- 
haft geblieben  und  am  andei'n  Tag  wieder  heimgelassen  worden  mit  dem  Befehl, 
sich  hinfürter  wesentlicher  zu  halten.  —  Ob  seither  etwas  weiteres  geschehen  sei, 
wisse  er  [Chr.]  nicht.  Wol  schreiht  mir  mein  diener,  daz  sich  die  sach  etwas 
einer  aufnior  gleich  ansehen  lasse;  dann  in  etlichen  flecken  die  prediger  mit 
gewerter  hand  auf  die  canzeln  heglaitet  worden;  er  wolle  hierin  gei-ne  thun, 
icas  er  könne.  —  Die  Sache  von  Heidelberg  höre  er  nicht  gerne;  es  werde  ohne 
Wissen  des  Kfen.  geschehen  sein.  E.  1.  muessen,  wie  ich  auch  g:anz  freuntlich 
bitten  thue,  noch  ein  zeit  gedult  tragen;  hab  warlich  sorg,  die  Sachen  mit  dem 
chnrfursten  mochten  sich  etwan  liederlich  enden.  —  Ebd.  Abschr.  —  Nach  dieser 
Schüderung  der  Zustände  in  Bayern  (vgl.  auch  nr.  629)  ist  es  kein  Zufall, 
dass  gerade  jetzt  Hb.  Alhrecht  sich  um  Riickgetoinnung  der  Jesuiten  bemüht: 
vgl  Druff d  IV,  439. 

628.  *)   Vgl,  Lanz  3,  616  ff. ;  Duüer,  Neue   Beiträge  S.  302  ff.  —  Stutt- 


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522  1Ö54.  629.^630. 

Mai  11,  629.  Seb.  Schertlin  an  CJir,: 

Nachricht  vom  Markgfen.    Evangelium  in  Bayern.     Werbungen. 

Der  bewusste  Mann  von  Schaffhausen  schickte  ihm  das 
beil.  Brießein,  mit  A  bez.,^)  doch  under  dem  verstand,  den  mir 
gegen  Einander  haben,  sodann  mit  B  bez.,  was  ihm  von  einem 
nicht  geringen,  der  die  gemeine  Sache  wohl  meint,  zukam. 
Sodann  ritt  einer  ihm  zu  lieb  einige  Meilen,  um  ihm  mündlich 
viel  Unrat  anzuzeigen,  der  in  B.  (!)  des  geliebten  Evangeliums 
wegen  angerichtet  werden  soll;^)  bat  denselben,  es  z.  T,  bei 
Nacht  in  Eile  zu  verzeichnen;  derselbe  ersucfite,  ihn  und 
andere  nicht  weiterzunennen,  weshalb  Chr.  zur  Vermeidung 
grossen  Unrats  die  Briefe  verwahrt  zurückschicken  möge.  Gute, 
ehrbare,  fromme  Leute  Hessen  ihm  jenes  im  Vertrauen  berich- 
ten,  um  es  Chr.  ynitzuteilen ;  dann  man  hat  alle  hofiiiang  und 
trost  uf  ¥j.  f.  g.,  sie  werden  als  ain  freunt  an  dem  ort  und  ain 
liebhaber  cristenlicher  religiou  ain  guter  mitler  sein;  hofft,  Chr. 
werde  dies  gnädig  aufnehmen;  ich  gemains  redlich  und  gut. 

Der  Augsburger  Gesandte  wird  nun  bei  Chr.  gewesen  sein. 
—  Burtenbach,  1554  Mai  11. 

Utz  von  Rechberg  fiel  ihm  ab;  der  B.  von  Eichstätt 
machte  ihm  Christoph  Marx  von  Wöllwarth  abwendig;  die 
pfaffen  gönden  uns  nichts  guts.^) 

St.  Heidelb.  Verein  8.     Or.  präs.  Stuttgart,  Mai  14  (!). 

Mai  12.  630.  Kf.  Friedrich  an  Chr.: 

Beratung  über  einen  elsäsa.  Abschied. 

schickt  ein  Bedenken  des  Kfen.  von  Mainz   anf  den   neulich 


gart,  Mai  19  antwortet  Chr.,  er  habe  auch  toiederholt  gehört,  dass  Landgf. 
Wilhelm  dort  mit  Diensten  verwandt  sei,  und  billigt  deshalb  sehr  die  Entschul- 
digung beim  Ksr.;  er  habe  dies  selbst  auch  erfahren  und  kmne  den  Brauch 
der  Franzosen,  die  über  den,  welcher  ihnen  nicht  willfährig  ist,  Gerüchte  ver- 
breiten, um  ihn  bei  ihren  Gegnern  in  Ungnade  zu  bringen.  —  Ebd.  Kons. 

*)  Landgf.  Wilhelm  sandte  zur  Bekämpfung  der  Gerüchte,  dass  er  üoh 
dem  franzos.  Gewerbe  etwas  wisse,  noch  einen  Gesandten  an  Kf.  Friedrich,  der 
dies,   Wildbad,  Mai  18,  an  Chr.  mitteilte.  —  Ebd.  Or.  präs.  Stuttgart,  Mai  21. 

629.  *)  Dat.  Strassburg,  Aprü  20.  X.  an  Schertlin:  der  Markgf.  tcar 
selbst  bei  der  Abhandlung :  X.  reitet  zu  ihm,  und  schrieb  ihm,  einen  Vertrauten 
zu  Schetilin  abzufertigen:  hofft,  übermorgen  zum  Markgfen.  zu  kommen. 

*)    Vgl  nr.  627. 

')  Stuttgart,  Mai  13  (!)  dankt  Chr.  für  die  Zeitutigen ;  mahnt,  bei  cUesen 
sorglichen  Läufen  die  schuldige  ZaJd  von  Hauptleuten  zu  bestellen,  —  Ebd.  Koni. 


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630.--632,  1664.  523 

von  einigen  Ständen  zu  Strassburg  gemachten  Abschied.^)  Ist  ^«*  ^^^ 
damit  einverstanden;  will  seinen  zum  Reiclistag  verordneten 
Räten  deswegen  Befehl  geben,  dass  sie  sich  mit  Chr.  und 
andern  Einungsständen  oder  deren  Botschaften  beraten.  Hofft, 
Chr.  sei  damit  einverstanden,  er  hätte  denn  wegen  Verzögerung 
des  Reichstags  ein  anderes  Bedenken.  —  Wildbad,  Llöi  Mai  12. 

St.  Heidelb.  Verein  7,  42.     Or.  präs.  Stuttgart,  Mai  14.*) 

631.  Chr.  an  Kf.  Friedrich:  Mai  12. 

Evangelium  in  Ungarn  und  Österreich. 

Uns  hat  glaublich  angelangt,  das  die  ro.  ku.  mt.  auf  ietzi- 
gem  rackosch  zu  Pressburg  den  bischeflfen,  prelaten  und  land- 
schafft auf  ir  streng  und  embsig  anhalten  frei  bewilligt  haben 
soll,  das  heilig  ewangelium  pure  und  rhein  zu  verkundigen,  auch 
das  nachtmal,  wie  solhes  Cristus  selbst  eingesetzt,  subtraque 
specie  zu  empfahen  und  die  priesterehe  zuzulassen,  wie  dann  des- 
halber irer  mt.  sone,  erzherzog  Ferdinandus,  bei  inen  zu  Pressburg 
beliben  und  ir  ku.  mt.  nach  Wien  verruckt  sein  soll.  Als  nun 
die  österreichisch  landschafft  (so  alda  auch  beisammen)  solhes  in 
erfarung  gebracht,  hab  dieselbig  auch  umb  gnedigiste  zelassung 
dessen,  wie  obsteet,  underthenigist  gebeten,  deshalber  sich  irer 
nit.  heraufraisen  verziehen  thut.^)  —  Stuttgart,  1554  Mai  12. 
St.  Pfalz  9  II,  16.    Konz. 

632.  Chr.  an  Erzb.  Johann  von  Trier .  Mai  u. 

Vorsichtsmassregeln  gegen  Beschädigung  durch  Kriegsvolk, 

hat  mit  den  Kriegsräten,  die  jetzt  bei  den  Reitern  und  Kn. 
sifid,  beschlossen,  dass  der  Erzb.  so  gut  als  möglich  erkundigen 
soll,  von  wem  diese  Musterplätze  eingerichtet  werden,  ob  vom 
Ksr.,  vom  französ.  Kg.  oder  anderen;  dabei  fürchtet  man,  dass, 
wenn  das  Kriegsvolk  schon  auf  den  Beinen  ist,  die  Schickuiig 

630.  *)  Vgl.  nr.  604  n.  4.  —  Det-  Erzb.  schlug  angesichts  der  Lage  eine 
Beratung  der  Gesandten  mit  den  Hzz.  von  Bayern  und  Wirtbg.,  die  am  Pfingst* 
abend  zum  Beichstag  in  Augsburg  ankommen  soÜen,  vor. 

*)  eodem  erklärt  sich  Chr.  einverstanden,  dass  auf  dem  Beic/istag,  oder, 
wenn  er  sich  verzögert,  auf  dem  von  ihm  auf  10.  Juni  ausgeschriebenen  Einutigs- 
tag  diese  Beratung  vorgenommen  wird.  —  Ebd.  Konz. 

631.  ^)  WHdbad,  Mai  16  antwortet  Kf.  Friedrich,  er  habe  diese  Nach- 
richten ganzs  gern  gehört  —  St.  Heidelb.  Verein  7,  43.  Or.  präs.  Nürtingen, 
Mai  17, 


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524  15Ö4.  632.-^33. 

Mai  12.  eines  Teils  der  angenomvienen  Reiter  und  Kn.  nichts  nützen, 
sondern  mehr  schaden  würde.  Zieht  das  Kriegsvolk  in  einein 
Haufen  durch,  so  könnte  dem  nicht  wohl  gewehrt  werdend- 
ratsamer  wäre,  auf  gütlichem  Weg  zu  versuchen,  dass  dieser 
Durchzug  mit  möglichst  geringer  Beschwerde  stattfinde.  Muster- 
platze  oder  Durchzüge  von  kais.  Seite  zu  hindern,  wäre  hoch- 
bedenklich.  Der  Erzb.  möge  mitteilen,  was  er  thun  vnll;  Chr. 
wäre  bereity  neben  demselben  zu  den  dortigen  Obersten  zu 
schicken  und  um  Abschaffung  der  Beschwerden  anzuhalten. 
Für  den  Fall,  dass  der  Erzb.  weiter  um  Zuzug  anhält,  ist 
beschlossen,  ihm  200  Pf.  und  ein  Fähnlein  Kn.  zuzuschicken, 
dann  aber  sogleich  ein  weiteres  Fähnlein  Kn.  für  den  Verein 
anzunehmen,  da  man  nach  Scheitern  der  Rothenburger  Ver- 
handlwig  die  Gegend,  wo  Reiter  und  Kn.  jetzt  liegen,  nicht 
entblössen  kann.  —  Stuttgart,  1554  Mai  12. 

St.  Heidelb.  Verein  20.    Äbachr. 

Mai  13.  633.  Erzb.  Johann  von  Trier  an  Chr. : 

Bedrohung  durch  Frankreich. 

erMlt  Tag  für  Tag  Kundschaft,  ivie  ihm  auch  der  Ksr.  durch 
seinen  Hofrat  Hans  Wilhelm  Nothaft  berichten  Hess,  dass  der 
französ.  Kg.  in  grosser  Rüstung  sei  und  einen  gewaltigen  Zug 
yeyen  die  deutsche  Nation,  von  Metz  nach  Diedenhofen,  dann 
auf  Luxemburg  und  Trier  plane,  um  letztere  Stadt  wie  kais. 
Land  zu  behandeln,  den  Moselstrom  anzugreifen  und  sich  des 
Passes  am  Rhein  7M  bemächtigen.  Fürchtet,  dass  nach  Er- 
oberung von  Trier  auch  Ehrenbreitstein  sich  nicht  auf  die 
Dauer  halten  könnte,  namentlich  wenn  er  nicht  von  den 
Einungsverw.  und  anderen  Reichsständen  Hilfe  erhält.  Brachte 
dies  diese  Woche  auf  dem  Kreistag  der  4  rhein.  Kff,  in  Bacha- 
räch  vor  und  Hess  daneben  die  Mainzer  und  Pfälzer  der 
Einung  gemäss  ersuchen,  bei  ihren  Herrn  auf  einen  baldigen 
Bundestag  hinzuwirken.  Die  Gesandten  verwiesen  ihn  an  Chr. 
als  den  Oberst.  Da  er  allein  einem  solchen  Potentaten  nicht 
den  nötigen  Widerstand  leisten  kann,  und  da,  wenn  der  Kg. 
den  Pass  am  Rhein  einnimmt,  dem  ganzen  Reich  und  atidern 
Ständen  weitere  Beschwerungen  ertvachsen,  so  bittet  er  Chr., 
schleunigst  einen  Bundestag  auszuschreiben  und  dies  erwägen 
zu  lassen,    wie  denn  auch  der  Ksr.  ihn  an  das  Heidelberger 


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6SS.—634,  1664.  525 

Verständnis  erinnerte  und  begehrte,  sich  demselben  gemäss  mit  Mai  13. 
Hilfe  gefasst  zu  machen. 

Giebt  ferner  Chr.  zu  bedenken^  ob  er  nicht  die  5000  fl., 
die  in  den  Vereinsvorrat  gehören,  und  das,  tvas  er  noch  zum 
Unterhalt  der  angenommenen  Reiter  und  Kn.  zu  erlegen  hat, 
bei  sich  behalten  soll,  da  er  fürchtet,  dass  bei  ihm  zuerst  und 
am  dringendsten  Hilfe  nötig  sein  wird.  —  Ehrenbreitstein, 
LV>4  Mai  13. 

St  Heidelh.   Verein  20,     Or.   prrlft.    Stuttgart,  Mai  20,     Auftzug   hei 
l/ruffel  IV  S.474  n.  3, 

634.  Chr.  an  den  röm.  Kg.,  Mainz,  Trier,  Pfalz,  Bayern  Mai  14. 
und  Jülich: 

AtMschreihen  eines  Einungatages  nach  Wimpfen. 

nachdem  Reiter  und  Kn.  gemustert,  bezahlt  und  in  die  be- 
stimmten Lager  geführt  waren,  berief  er  die  drei  ernannten 
Kriegsräte  zu  sich  und  verabredete  mit  ihnen  wegen  der  Nach- 
richten von  allerlei  gefährlichen  Praktiken  im  Reich,  alsbald 
einen  Einungstag  auszuschreiben.  Den  bei  der  Beratung  ge- 
machten Vorschlag,  die  Sache  bis  zum  bevorstehenden  Reichstag 
aufzuschieben,  Hess  man  fallen  wegen  der  Ungewissheit,  wann 
der  Kg.  und  die  Kff.  und  Fürsten  und  ob  alle  zum  Reichstag 
kommen,  da  man  unverzügliche  Beratung  der  folgenden  Artikel 
für  nötig  hielt: 

1.  Soll  man  Reiter  und  Kn.  über  die  3  Monate  noch 
länger  behalten,  und  wie  und  wohin  soll  man  dann  das  Geld 
erlegen? 

2.  Wie  ist  es  zu  machen,  dass  die  Einung  von  den  beiden 
Parteien  in  Franken  nichts  weiter  zu  besorgen  hat  und  fernere 
Unkosten  erspart  tverden? 

S.  Allerlei  französ.  Gewerbe  sind  Deutschland  nahe,  wie 
des  Kfen.  von  Trier  und  des  Landgfen.  von  Hessen  Schreiben 
zeigen;^)  tvas  ist  nun  zu  thun,  wenn  die  Anhänger  des  Fran- 
zosen im  Stift  Trier  Musterplätze  anrichten  und  der  Kf.  des- 
wegen Hilfe  und  Zuzug  begehrt,  und  wie  können  solche  Be- 
schwerden abgewandt  werden? 

4.  Es  wäre  möglich,  dass  der  französ.  Anhang  oder 
andere  bald  .einen  oder  mehrere  der  Einungsverw.  zu  unbilliger 


634.  *)   Vgl.  nr.  594  und  598. 


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526  1654  634. 

Mai  14,  Deklaration  drängen  und  ihnen  Land  und  Leute  mit  Durch- 
zügen, Brandschatzungen  und  Plünderungen  angreifen;  was 
ist  hiegegen  zu  thun?  Sollte  man  sich  nicht  besser  rüsten, 
und  wenn,  wohin  sollen  dann  die  Musterplätze  gelegt,  urie  tind 
wohin  soll  das  Geld  bezahlt  werden? 

5.  Was  ist  zu  thun,  wenn  der  Ksr,  ernstlich  mandiert. 
Durchzügen  des  französ.  Anhangs  mit  Gewalt  entgegenzutreten, 
sie  mit  des  Ksrs.  oder  anderer  Stände  Zuthun  zertrennen  zu 
helfen,  ihnen  die  Post  zu  wehren  und  einen  ZusammenscIUuss 
der  diesseits  und  jenseits  des  Rheins  befindlichen  zu  ver- 
hindern  ? 

6.  Nachdem  der  Zwiespalt  über  Aufnahme  Hessens  auf 
dem  letzten  Bruchsaler  Tag  wegen  Abwesenheit  Jülichs  nicht  er- 
örtert werden  konnte,  hat  sich  dieser  Hz.  inzwischen  erklärt,  dass 
er  Hessen  gerne  in  dem  Verein  sehe,  lümin  er  selbst  wegen  der 
nassauischen  Sache  Hessen  gegenüber  exempt  bliebe.  Nun  ist 
aber  an  Hessen  nicht  wenig  gelegen,  da  nach  seiner  Aufnahme 
vermutlich  auch  der  Kf.  von  Sachsen  beitreten  würde,  was  der 
Einung  nützlich  wäre. 

7.  Auf  Trinitatis  werden  die  Häuser  Sachsen,  Brafidefi- 
bürg  und  Hessen  in  Zeitz  ihre  Erbeinigung  erneuem  und 
sollen  auch  eine  Einigung  aufrichten.  Was  ist  zu  thun,  wenn 
diese  sämtlich  in  ihren  Verein  aufgenommen  werden  oder  eine 
Korrespondenz  mit  diesem  machen  wollen? 

8.  Ulm,  Frankfurt  und  Strassburg  werden  vermutlich 
neben  dem  schon  aufgenommenen  Augsburg  auch  beitreten,  und 
es  ist  ihnen  schon  bewilligt,  dass  sie  bei  gleicher  Bürde  taie 
die  andern  auch  Session  und  Stimme  haben  sollen.  Was  ist 
nun  zu  thun,  wenn  sich  mehrere  Städte  zu  gleicher  Hilfe  zu- 
sammenlegen  und  Sitz  und  Stimme  begehren  vnlrden? 

9.  Nachdem  das  in  Rothenburg  verglichene  Konz.  einer 
Antwort  an  den  Ksr.  von  den  Gesandten  hinter  sich  gebracht 
isty^)  muss  man  sich  darüber  endgültig  vergleichen. 

10.  Was  ist  wegen  Herford  an  Hz.  Heinrich  von  Braun- 
schweig  zu  schreiben  oder  sonst  mit  ihm  zu  verhandeln? 

11.  Soll  nicht,  da  mit  den  Besiegelungen  so  viel  Zeit  ver- 
geht, ein  Einungssiegel  gemacht  werden? 

Bittet,  zur  Beratung  dieser  teiliveise  hochwichtigen  Punkte 
womöglich  persönlich  am  10.  Juni  abends  in  Wimpfen  einzu- 

*)  nr.  624  n.  1. 


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634,-'636.  1554.  S27 

treffen   oder  im  Falle  der  Verhinderung  vertraute  Räte  mit  ^^i  14. 
voller   Gewalt,   über  diese  Artikel   ohne  Hintersichbringen  zu 
beschliessen  y    abzufertigen.     Bittet   um    baldige   Antwort    — 
Stuttgart,  1554  Mai  U. 

Ced.  an  Mainz,  Trier,  Pfalz,  Bayern  und  Jülich:  Der 
Tag  wurde  nach  Wimpfen  angesetzt,  weil  des  Vereins  Kriegs- 
Volk  nur  S  Meilen  davon  entfernt  ist,  so  dass  man  es  stets 
mr  Hand  hat. 

St.  Heidelb.   Verein  12.     Äbschr. 

Ausserdem  sollen  folgende,  im  Aussehreiben  nicht  genannte 
Punkte  beraten  werden: 

12.  Rittmeister  und  Reiter  verlangen  ihre  Lehensherren 
auszunehmen ;  13.  wollen  Ersatz  für  erweislichen  Pferdeschaden 
vor  dem  Feind;  14.  die  Rittmeister  wollen  einen  Leutnant 
und  einen  Wagen  zu  ihrem  Amt;  15.  die  Reiter  sollen  wegen 
Futtermangels  verlegt  werden;  lf).»>  Aufnahme  der  Stadt  Augs- 
burg; 17.  es  soll  begehrt  iverden,  des  Pfennigmeisters  Rechnung 
von  2  Monaten  anzuhören;  18,  copi  an  Braunschweig  sambt 
Schwendi  schreiben  niitzunemen,  im  fall  der  notturft  haben  an- 
zuzaigen. 

St.   Md.  Äbscltr. 
ßSS.  Pfalzgf.  Ottheinrich  an  Chr. :  Mai  15. 

ReUgion.     Verhältnis  zu  Kf.  FHedrich. 

Mein  fruntlichen  dinst  zuvor,  hochgebomer  fürst,  fnintlicher, 
über  Vetter  und  bruder!  Ich  hab  E.  1.  schreiben  mit  aigener 
hant^)  enpfangen  u^d  gelesen  und  hof  zu  Got,  er  werd  gnad 
verleihen  durch  Jesum  Christum,  sein  anigen  sun,  nit  allain  die 
Verfolgung,  wie  angefangen  im  land  zu  Baiern  und  an  allen  orten, 
sollich  Verfolgung  der  armen  Cristen  abschafen  und  gnad  geben, 
sein  helliges  wort  ofenlich  an  allen  orten  gebrediget  und  on  scheu 
angenumen  werden,  derzu  ich  p].  1.  zu  furdern  genaiget,  so  will 
ich  auch  don  mit  mein  ringen  verstand,  so  vil  Gott  gnad  gibt. 

Sovil  mein  hern,  pfalzgrafen  Friderich  curfursten,  bedrift, 
wollt  ich  E.  1.  red  gern  folgen,  sover  mir  solliches  an  meinen  er 
nit  schedlich  wer,  auch  nun  doller  laut  mer  ist,  der  curfurst  hab 


a>  1€. — 18.  tinh.  ZumUz  Chrt.,  etunu  »päier,  da  »ich  18.  auf  nr.  661  bezieht, 

636.  ^)  nr.  627  n.  2. 


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528  1554.  636.'-^S6. 

Mai  15,  mir  die  hofliferung  und  das  hoffuter  abkundt;  kunen  E.  1.  ge- 
dencken,  das  man  allerlai  derzu  reden  wurdt.  Ich  will  E.  1. 
auch  nit  bergen,  das  der  curfurst  mir,  itzund  ain  jar,  bewiliget 
hat,  mir  die  hofliferung  zu  raichen,  doch  das  ich  nit  stetz  do 
mein  wonung  hab;  auf  ein  4  oder  6  wochen  hab  es  kain  not, 
und  soll  sein  zusagen  so  bald  vergesen  und  derwider  handell? 
Es  gedünkt  mich  auch,  es  ge  sunst  in  andern  handelung  also  zu, 
das  man  etwas  zusaget  und  erst  darnoch  dispetim  will,  ob  man 
es  halten  soll  oder  nit.  Darumb  bin  ich  bedacht,  dem  curfursten 
fruntlich  zu  schreiben  und  anzaigen  auf  das  glimpfigest,  was  mir 
itzung  zu  Haidellburg  begegen  sei.  Will  heren,  was  der  curfurst 
vor  antwort  geben  will.  Das  hab  ich  E.  1.  fruntlicher  mainung 
nit  verhalten  wellen;  derselben  fnmtlich  zu  dinen  bin  ich  ge- 
naiget. 

Liber  bruder!  E.  1.  kunen  leichtlich  erwegen,  wan  der 
curfurst  sein  neid  gegen  mir  gefast,  das  ich  mit  Got  bezeugen 
will,  kain  ursach  derzu  geben  hab,  vielmer  ursach  geben  hab, 
mir  billich  alle  freunschaft  zu  beweisen,  wie  E.  1.  wol  wais. 
Ein  erbainung  zwischen  uns  kun  gemacht  werden,  auserhalb  ete- 
licher  nachbarlichen  irung;  darin  miesten  und  noch  mit  [!]  erörtert 
sind.  Derhalben  wollen  E.  1.  nachgedencken,  wie  anickait  zwischen 
uns  erhalten  mocht  werden ;  dan  an  mir  soll  kain  bilickait  mangell. 
Das  will  ich  umb  E.  1.  verdinen.  Datum  margraf  Baden  den 
15.  may  1554. 

Otthanrich  pfaltzgrave  subscr. 

St.  Pfalz  9  c  I,  106.    Eigh.  Or.  präs.  Urach,  Mai  18,*) 

Mai  15.  636.  Kg.  Ferdinand  an  Chr.: 

Besuch  des  Reichstags, 
dankt  für  die  Mai  1  überschickten  Antworten;^)  da  er  aus  den 
Anttvorten  der  von  ihm  beschickten  Kff.  und  Fürsten  sah,  dass 
nur  loenige  persönliches  Erscheinen  zusagten,  will  er  mit  seiner 
Ankunft  atif  dem  Reichstag  warten,  bis  so  viele  kff.  und  Fürst^} 
zu  kommen  versprechen,  dass  er  eine  erfolgreiche  Verhandlung 


')  Stuttgart,  Mai  20  schreibt  Chr.  nocheinmal,  es  sei  vietteicht  aües  ohne 
Geheiss  des  Kfen.  geschehen;  und  wenn  nicht,  so  tnüsste  OUheinrich  mä  dessen 
Alter,  Schwachheit  und  mühsamen  Geschäften  Nachsehen  haben :  er  wolle  auch 
selbst  eine  vertraute  Person  an  den  Kfen.  schicken  und  aUes  thun,  um  du 
Freundschaft  ewischen  beiden  gu  fördern.  —  Ebd.  Äbschr.  (ich.) 

636.  ')   Vgl.  nr.  591  n.  2. 


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636.S36,  1664.  529 

hofft    Chr,  soll  kommen,  wenn  ihm  der  Kg.  seinen  Anzug  mit-  Mai  lo. 
teilt})  —  Wim,  1554  Mai  15. 

St.  Reichstagsakten  14  a.     O.»)  präs.  Stuttgart,  Mai  25. 

637.  Kar  dl.  Otto  von  Augsburg  an  Chr.:  Mai  w. 

Reichstag.    Bayern  und  Salzburg, 

Antwort  auf  dessen  Schreiben.^)  Will  nach  beil.  Schreiben 
des  Kgs.  spätestens  am  Montag  nach  Trinitatis  sich  nach  Augs- 
burg begeben  und  sich  umsehen,  wie  es  sich  mit  dem  Reichstag 
anlässt;  zieht  er  sich  hinaus,  will  er  wieder  weggehen.  —  Bittet, 
die  gütliche  Verhandlung  zwischen  Bayern  und  Salzburg  nicht 
aufzuschieben,  quia  periculum  est  in  mora;  viele  glauben  nicht 
ohne  Grund,  der  von  Salzburg  rüste  sich  zum  Verlassen  des 
Stifts.^  —  Dillingen,  1554  Mai  16. 

St.  Heidelb.  Verein  8.    Eigh.  Or.  präs.  StuttgaH,  Mai  19. 

638.  Kf.  Friedrich  an  Chr. :  Mai  i€. 

Hessen  und  Nassau. 

schickt  mit,  was  Gf.  Ludwig  zu  Stolberg,  Königstein  und  Roche- 
fort  auf  sein  Schreiben  hin  bei  Gf.  Wilhelm  von  Nassau  wegen 
dessen  Irrung  mit  Hessen  gehandelt  und  vHe  sich  Gf.  Wilhelm 
schriftlich  erklärt  hat})  —  1554  Mai  16.^^) 

St.  Hessen  4.     Or.^)  präs.  Stuttgart,  Mai  19. 

a)  4  cito. 

b)  DftTon  Ist  ro.  kn.  mt.  und  Baiem  oopei  sngesandt. 

*)  Letsteres  verspricht  Chr.  Mai  29.  —  Ebd.  Kons. 

637.  >)  nr.  626  n.  2. 

')  Stuttgart  (sontag  trinitatis),  Mai  20  antwortet  Chr.,  er  wolle  seine  Räte 
morgen  auch  nach  Augsburg  abfertigen  und,  sobald  er  von  der  Ankunft  des 
Kgs.  höre,  selbst  hinkommen,  Bas  erwähnte  hgl.  Schreiben  lag  nicht  bei.  Will 
alles  thun  zur  Beilegung  des  Streits  zwischen  Salzburg  und  Bayern :  hofft,  sein 
Mitunterhändler,  der  B.  von  Passau,  werde  dies  auch  betreihen.  Von  Zeitungen 
weiss  er  nur,  dass  man  auf  Frieden  zwischen  Ksr.  und  Frankreich  hofft.  — 
ICbd.  AJbschr,  (ich.) 

638.  *)  Durch  Vermittlung  des  Gfen.  Ludwig,  der  auf  Anregung  von 
Kf.  Friedrich  zu  Gf.  Wilhelm  geritten  war,  erkläH  sich  Gf.  Wilhelm  April  30 
zu  einer  unvorgreißichen  und  gütlichen  Handlung  ohne  vorherige  Eestüution 
bereit.  —  Ebd.  Abschr.  Druffel  IV,  429. 

')  In  seiner  Antwort  von  Mai  20  schlägt  Chr.  vor,  dass  der  Kf.  das 
Schreiben  auch  an  Landgf.  Philipp  mitteile,  oder,  wenn  es  ihm  gefälliger  ist, 
auf  den  Beichstag,  Einungstag  oder  sonst  beiden  Parteien  Tag  und  Malstatt 
ansetze.  —  Ebd.  Konz. :  vgl.  nr,  661. 

•)  Am  gleichen  Tag  übersendet  der  Kf.  an  Chr.  die  Akten  des  Kreistages 
Ernst,  Brief w.  des  Hxs.  Chr.  n.  34 


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530  15B4.  6S9.S40. 

Mai  17,  639.  Hz.  Albrecht  an  Chr.: 

SchertUn.     Verhalten  gegen  kais.  Rüstungen. 

Anttvort  auf  dessen  Schreiben  von  Mai  11.^)  Ist  einver- 
standen, dass  wegen  Schertlins  Bestallung  durch  die  StMt 
Augsburg  bis  zur  Zusammenkunft  in  Augsburg  gewartet  urird. 
Billigt  Chrs.  Antioort  an  den  Gesandten  rfer  Kgin.  Maria,  hat 
dagegen  wegen  der  schriftlichen  Antwort  von  Pfalz  allerlei  Be- 
denken, namentlich  wegen  des  in  dem  Rothenburger  Konz.  an 
den  Ksr.  enthaltenen  Erbietens,  des  Ksrs.  Kriegsrüstung  in 
diesen  Oberlanden  zu  fördern;  wird  dieses  Schreiben  an  den 
Ksr.  gefertigt,  so  muss  es  so  geschehen,  dass  Handlungen  und 
Versprechen  übereinstimmen.  —  Billigt  auch  Chrs.  Verhalten 
gegen  den  Kfen.,  als  dieser  wegen  der  nahen  Musterplätze 
einige  der  bestellten  Reiter  haben  wollte.  —  München,  15.54  Mai  17. 

St.  Heidelb.   Verein  20.     Or.^)  präs.  Stuttgart,  Mai  20. 

Mai  18.  640.  Markgf.  Albrecht  an  Chr.  : 

Kündigung  des  kais.  Dienstes.    Beruhigende  Versicherung.    BiUe  um 
Hilfe.     Verhältnis  zu  Frankreich. 

Chr.  weiss,  dass  es  der  Markgf.  in  den  bisherigen  Ver- 
handlungen an  keiner  Billigkeit  fehlen  Hess,  ohne  dass  es  bei 
seinen  Gegnern  ein  Ansehen  gehabt  hätte,  die  in  all  den  Unter- 
handlungen, welche  jetzt  iV«  Jahre  währen,  nie  einen  Stillstand 
beioilligten,  vielmehr  ihre  unerhörte  Buberei  allen  Kff.  und 
Fürsten  zu  Schanden  in  Deutschland  mit  Gewalt  durchführen 
wollen.  Da  er  nun  findet  und  auch  alle  kais.  Mandate  und 
Schreiben  es  beweisen,  dass  seine  Feinde,  wie  von  Anfang  dieser 
Sache  an,  von  des  Ksrs.  Hof  und  vornehmen  Räten  zu  ihrem 
unbilligen  Vornehmen  angewiesen  und  darin  bestärkt  werden. 
dass  des  Ksrs.  Brief  und  Siegel  disputierlich  gemacht  und,  wie 
man  sieht,  gar  nicht  gehalten  werden,  und  daßs  er  beim  Ksr. 
Hilfe  und  Schirm,  was  ihm  genugsam  verschriebest  ist,  nicht 
findet,  ferner  um  den  Verdacht  zu  zerstören,  der  Chr.  und  seinen 
Einungsverwandten  und  fast  jedermann  im  Reich  von  seinen 
Gegnern  eingebildet  worden  ist,  als  würde  er  sich  gegen  Chr. 


a)  4  cito. 
zu  Bacharach,   nebst  einigen  Zeitungen.  —  Ludwigsburg,  KreishandUmgen  3. 
Or.  präs.  Nürtingen,  Mai  17. 
639.  ")  nr.  622  n.  1. 


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640.  1664.  531 

und  seine  Bundesgenossen  der  deutschen  Freiheit  [zuwider  Mai  76. 
gebrauchen  lassen] j^^  so  hat  er,  unter  Aufzählung  der  Beschwer- 
den, die  ihm  wider  Schutzfoer Schreibung,  Brief  und  Siegel  be- 
gegneten, seinen  Dienst  aufgeschrieben})  Ohr,  und  sein  Land 
dürfen  also  von  seinem  Kriegsgewerbe  nichts  befürchten,  wie 
er  gegen  Chr.  besonders  und  gegen  seine  Einungsverioandten 
mehrmals  erklärt  hat;  sonder  wo  wir  E.  1.  dinen  können,  auch 
der  loblichen  teutzschen  freihaiten  neben  derselben,  dieweil  wir  im 
werk  befinden,  das  durch  die  anhetzung  vom  kais.  hof  aus  die- 
selbig  unterdrückt  und  gleich  heut  mit  uns,  morgen  mit  ainem 
andern  angefangen  werden  will,  erhalten  helfen  können,  daran 
wollen  wir  als  ein  deutzscher,  gebomer  fliist  und  ein  mitglied 
des  reichs  unsem  leib,  guet  und  bluet  darstrecken;  des  mögen 
sich  E.  1.  gewisslich  zue  uns  verlassen,  wie  wir  uiis  dan  darumb 
aller  hemdinst  entledigt  und  uf  dise  stund  noch  zur  zeit  kainem 
verpflicht  seien.  Dagegen  hofft  er  auch  von  Chr.  und  dessen 
Einungsverwandten,  dass  sie  ihn  als  Blutsfreunde  mit  Hilfe 
und  Rat  gegen  seine  siegelbrüchigen  Feinde  nicht  verlassen 
und  nicht  dieser  siegelbrüchigen  Leute  wegen  seine  Vertreibung 
gestatten  werden;   dann  es  ie  in  Deutzschland  onerhört,   das  ein 


a)  Im  Or.  ein  gfSsaeres  Stück  vermodert;  der  Sinn  tat  nicht  ewetfelhaft. 

640.  *)  Ahachr.  ebd.:  dat.  ApHl  21.  Vgl.  Voigt  Ü,  195.  Der  Marhgf. 
ftchont  in  diesem  Schreiben  auch  den  Kar.  nicht ;  nach  Hinweis  auf  seine  eigene 
treue  Haltung  sagt  er:  wie  mir  aber  dagegen  von  E.  kai.  int.  gehalten  würdet, 
das  mnss  ich  . . .  Gott  und  der  zeit  bevhelen. .  . .  Aus  den  ei'zelten  beschweningen, 
betranguus  und  obliegendem  verderben  ist  mir  ganz  beschwerlich,  mich  in  E.  mt. 
dinst  dergestalt  lenger  zu  erhalten,  dieweil  ich  befinde,  das  der  mistrau  mir 
durch  meine  misgunstige  so  gar  uf  den  hals  unschuldiglich  geladen,  das  ich 
weder  ainich  vertrauen,  weder  hulf,  rat  oder  trost  noch  schütz  oder  schirm  er- 
langen oder  haben  mag,  zu  geschweigen  zu  vertrösten  hab,  wie  ich  mich  dann 
desselben  meines  diensts  zu  erledigen  E.  mt.  aufschreiben  mus.  Er  erkenne, 
das  E.  mt.  selbst  viel  mehr  ursach  zue  mir  suchen  und  gern  das  angefangen 
vertreiben  an  mir  zu  exequim  glimpf  und  ursach  schöpfen  weiten.  Der  Ksr. 
möge  nun  Brief  und  Siegel  zurückziehen  und  gleich  also  voUends  feierabent 
mit  mir  machen ;  er  selbst  wolle  dann  diese  Handhabung  von  Schutz  und  Schirm 
rühmen  und  dass  ihm  alles  in  des  Ksrs.  Dienst  und  zugesagter  Chmde  geschehen 
sei.  Er  bitte  um  Verständigung,  ob  ihm  künftig  seine  Verträge  undisputierlich 
gehalten  werden  soüen,  ob  der  Ksr.  ihm  seine  Besoldung  unverzüglich  zukommen 
lassen  wolle,  ob  der  Ksr.  die  Acht  abschaffen  oder  doch  suspendieren  woüe,  ob 
er  wegen  Aufkündigung  seines  Dienstes  Ungnade  zu  erwarten  habe,  welch  letztere 
doch  nur  erfolgt  sei,  um  bei  seinen  Freunden  den  Verdacht  zu  zerstören,  das 
ich  der  nit  sei,  der  Teutschland  mit  Spaniern  und  andern  frembden  nationen 
uberfftren  und  verderben  wöUe. 


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532  16W.  640.-641. 

Mai  18,  deutzscher  flirst  in  ainer  so  gerechten  sachen  von  seinen  bluets- 
freunden  und  allen  stenden  des  reichs  mit  hülf  und  rat  also  ver- 
lassen werden  sollt. 

Was  dann  die,  auf  Anstiften  seiner  Gegner  auch  t^om 
kais.  Hof  verbreitete  Nachricht  betrifft,  er  sei  französisch  ge- 
worden, so  versichert  er  bei  fürstlicher  Treue  und  Glauben, 
dass  ihm  damit  Unrecht  geschieht.  Findet  er  aber  bei  Chr. 
und  anderen  Freunden  nicht  Hilfe,  Rat  oder  Trost  und  taird 
unschuldig  aus  dem  Reiche  verbannt  und  geächtet,  dann 
müsste  er  seinen  Schirm  bei  Frankreich  [ suchen], ^^  oder  wo 
er  ihn  auf  Erden  finden  oder  haben  kann.  Müsste  er  aber 
auch  notgedrungen  französisch  werden  oder  sonst  sich  in  eines 
christlichen  Potentaten  Dienst  begeben,  so  hätten  sich  doch  Chr. 
und  seine  Bundesvertvandten  nichts  Arges  zu  ihm  zu  versehen, 
sofern  sie  nicht  die  vermeinte  Acht  und  des  Ksrs.  untrer- 
diente  Ungnade  ivider  ihn  exequieren  helfen.  —  loo4  Mai  7^^. 
Ced.:  Chr.  und  seine  Bundesverwandten  mögen  ihn  als 
Freund  etwas  mehr  bedenken  als  diese  treulosen  Leute.  Denn 
er  hat  jenen  zu  keiner  Unfreundlichkeit  Anlass  gegeben,  scm- 
dern  zu  seinem  höchsten  Schaden  stets  gütliche  Unterhandlung 
eingeräumt  Was  heute  an  ihm  geschieht,  kann  morgen  an 
Chr.  oder  andere  kommen.  So  hat  es  nach  dem  Schreiben 
Hz.  Heinrichs  das  Ansehen,  von  dem  Chr.  wohl  Abschr,  hat 
und  von  dem  oMch  sein  Statthalter^)  berichten  wird. 

St.  Heidelb.  Verein  9  VI.    Beschäd.  Or.  pras.  Stuttgart,  Mai  27.*) 

Mai  18.  641.  Der  Erzb.  von  Mainz  an  Chr.: 

Einungstag  und  Beichstag. 

Antwort  auf  dessen  Schreiben  von  Mai  14  wegen  Besuchs  eines 
Einungstags.  Die  meisten  und  ivichtigsten  der  darin  genann- 
ten Punkte  sind  von  der  Art,  dass  sie  nicht  bloss  die  vereinig- 
ten Stände,  sondern  das  ganze  Reich  berühren  und  deshalb 
mit  Rat  und  Zuthun  von  Ksr.    und  Kg.  zu  bedenken  sind: 


b)  Beaehädiffie  SUUe.    Sinn  nicht  ganz  Hckt. 

•)  Wilhelm  von  Grrumhach;  vgl.  nr.  656  n.  2. 

')  Vgl.  des  Markgfen.  gleichzeitige  Schreiben  an  Kgin.  Maria,  Drujfid 
IV ^  436  [in  der  drittletzten  Zeile  ist  jüngste  zu  lesen  statt  ümigstej,  und  am 
Hz.  Albrecht,  Druffel  IV,  437;  auch  an  Landgf.  Philipp,  Duüer,  Keue  Bei* 
träge  8.  312  f. 


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641.-642.  i664.  533 

Tmmentlich  wäre  eine  Abwendung  der  jetzigen  Praktiken  und  Mai  ib. 
Gewerbe  nicht  in  der  Macht  des  Vereins,  und  es  könnte  von 
solchen  Dingen  nirgends  besser  gesproche^i  werden,  als  auf  dein 
Reichstag  zu  Augsburg,  wo  der  Kg.,  kais.  Konimissarien,  CJir., 
Bayern  und  andere  Stände  persönlich  anwesend  sind  und  wo 
vielleicht  vom  Kg.  und  von  den  kais.  Kommissarien  dies  ohne- 
hin angeregt  wird,  während  die  den  Verein  allein  betreffenden 
Punkte  nebenher  beraten  werden  könnten.  Ist  Chr.  und  die 
andern  einverstanden,  vnll  er  seinen  abgesandten  Räten  auf 
alle  Artikel  Befehl  zukommen  lassen,  und  toünscht  für  den 
Fall,  dass  der  Reichstag  sich  verzögert,  für  ihren  Bundestag 
bequeme  Malstatt  in  dieser  Rheingegend,  die  auch  für  Trier 
und  Jülich  zu  persönlichem  Erscheine^i  geschickt  ist.^)  —  1554 
Mai  18. 

St.  Heidelb.  Verein  24,  8.    Absehr. 

642.  Kf.  Friedrich  an  Chr.:  Mai  la. 

Bedrohung  durch  Kriegsvolk. 

luxtte  am  16.  d.  M.  einen  Gesandten  bei  Konrad  von  Benielberg 
zu  Speyer  und  Hess  um  ernstlichen  Befehl  zur  Schonung  seiner 
Unterthanen  bitten.  Derselbe  erwies  sich  gutwillig  und  meldete 
weiter,  er  tverde  in  wenigen  Tagen  die  Kn.  mustern  und  be- 
zahlen, und  sie  dann  schleunigst  zum  Anzug  richten.  Denn 
Hz.  Heinrich  von  Braunschweig  werde  mit  2000  Pf.  und  25 
Fähnlein  Kn.  da  herabziehen,  ebenso  Albrecht  von  Rosenberg 
mit  seinen  geworbenen  Reitern.  Wäre  dem  so,  so  würde  es 
seinen  armen  Leuten  neben  den  früheren  Lasten  sehr  schwer 
fallen;  bittet  deshalb  um  Rat,  wie  er  sich  bei  weiteren  Zügen 
auf  sein  Land  halten  soll.  —  Wildbad,  lor)4  Mai  18. 

Ced.:  Kann  nicht  denken,  dass  Hz.  Heinrichs  Kriegsvolk 
da  herabzieht;  es  muss  das  fränk.  gemeint  sein;  kann  dem 
von  Rosenberg  den  Durchzug  kei7ieswegs  gestatten;  bittet,  sich 
wohl  darnach  zu  erkundigen.^) 

St.  HeideUf.   Verein  20.     Gr.  präg.  StuUgart,  Mai  19. 

641.  *)  Wildbad,  Mai  17  hatte  Kf.  Friedrich  geschrieben,  er  werde  wegen 
seines  Befindens  den  Etnungstag  nicht  selbst  besuchen  können;  würden  sich 
jedoch  andere  Einungsverw.  dazu  entscJdiessen,  dann  soU  es  an  ihm  womöglich 
auch  nicht  fehlen.  —  St.  Heidelb.  Verein  7 ;  die  Antworten  von  Trier  und  Jülich 
nr.  650,  die  des  Kgs.  nr.  668. 

643.  *)  Stuttgart,  Mai  2()  antwortet  Chr.,  er  glaube  nicht,  dass  He.  Hein- 


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534  15W.  643.-644. 

Mai  20,  643.  Chr.  an  Erzb.  Johann  von  Trier: 

Bezahlung  des  Vereinsgeldes.     Geschütz  und  Kugein. 

Anttoort  auf  3  Schreiben  von  Mai  TS  und  14.  Hat  schon  einen 
Einung stag  ausgeschrieben.  Da  die  meisten  Vereinsglieder 
ihren  Anteil  am  Geld  schon  erlegt  haben  und  dasselbe  zum 
Unterhalt  des  Vereinskriegsvolks  bestimmt  isti  wird  sich  der 
Erzb.  damit  auch  zu  verhalten  wissen.  —  Aus  Ghrs.  Schreiben 
vom  12.  wird  er  vernommen  haben,  was  Chr.  und  die  drei 
Kriegsräte  hierin  weiter  bedachten. 

Will  ihm  auf  seilten  Wunsch  ^)  2  Feldschlangen,  obwohl 
er  sie  auch  nicht  im  Überfluss  hat,  samt  Kugeln  im  Notfall 
vorstreckest;  Pulver  kann  er  jedoch  nicht  versprechen,  da  er 
damit  nicht  besonders  versehen  ist.  —  Stuttgart,  1554  Mai  20. 

St.  Heidelb.  Verein  20.    Konz. 

Mai  20.  644.  Chr.  an  die  3  Hzz.  von  Sachsen,  Gebrüder: 

Besuch  des  Naumburger  Tages. 

erhielt  ihr  Schreibert  von  Sonntag  Exaudi,^)  die  Zusammen- 
kunft der  Theologen  in  Naumburg  betr.  Nachdem  sein  Schreiben 
an  sie  abgegangen  war,  teilte  ihm  Landgf.  Philipp  mit,^  dass 
der  Tag  bis  Sonntag  Trinitatis  verschoben  sei.  Da  der  Landgf. 
zugleich  von  allerlei  Bestallungen,  grossen  Versammlungen  von 
Reitern  und  Kn.  in  jener  Gegend  berichtete,  so  fürchtete  er 
[Chr.],  wie  auch  noch,  der  Tag  machte  der  Unsicherheit  wegen 
abermals  nicht  zu  stände  kommen;  schrieb  dies  dem  Landgf en. 
und  erhielt  von  ihm  heute  die  Antwort,  dass  er  nicht  anders 
wisse,  als  dass  der  Tag  zu  Naumburg  stattfinden  soU;^) 
schickte  deshalb  sogleich  seine  Gesaitdten  wieder  ab.*)  —  Stutt- 
gart, 1554  Mai  20. 

üniversitätsbibl.  Tübingen,  M.  h.  478.    Absckr.  C.  R. 


rieh  bei  den  fransös.  Praktiken  um  und  an  seinem  Land  sich  davon  entfernen 
werde.  Will  sich  am  Mittwoch  persönlich  zur  Musterung  des  Vereinskriegsvolks 
begeben,  —  Bernhard  von  VirmotU  ist  mit  263  Pf.  angekommen;  rät,  auch  dit 
63  Pf.  in  des  Vereins  Bestallmig  zu  nehmen.  —  Ebd.  Konz. 

643.  0   Vgl.  nr.  623  n.  2. 

644.  *)  nr.  620. 
•)  nr.  562. 

*)  Chrs.  Anfrage  beim  Landgf  en.,  dat.  Mai  7,  bei  Neudecker,  Neue  Bei- 
träge 1,  96  f.,  mit  dem  Konz.  der  Antwort. 

*)  Der  Naumburger  Tag  fand  nun  in  der  That  statt;  vgL  den  Bericht 
bei  Neudecker,  Neue  Beiträge  1, 102— lOb;  das  Material  in  Corp.  Beform.  VIII: 


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64ö.-'646.  1564  535 

645.  Pfalzgf.  Ottheinrich  an  Chr.:  Mai  21. 

Naumhurger  Tag, 

schickt  ein  Schreiben,  das  er  an  die  Religionsverwandten,  die 
sich  in  Naumburg  versammeln  sollten,  gerichtet  hat;^)  der  Bote, 
den  er  damit  abschickte,  hat  niemand  daselbst  gefunden.  Da 
Chr.  den  Inhalt  wohl  kennt,  schickt  er  keine  Abschr.  desselben 
mit.  Hört,  es  sei  ein  anderer  Tag  nach  Zeitz  angesetzt,  der 
aber  wegen  Erkrankung  des  Kfen.  August  von  Sachsen  voraus- 
sichtlich  auch  wieder  verschoben  wird.  Bittet,  Chr.  möge  das 
Schreiben  entweder  durch  seine  Gesandten  zu  dem  Religionstag 
oder  sonst  den  Religionsverwandten,  bei  denen  er  sich  wegen 
des  Nichtschickens  entschuldigt  und  sonst  erbietet,  zufertigen. 
—  Baden,  1554  Mai  21. 

St.  Beligionssachm  10  i.     Or.  präs.  WiddetTi,  Mai  34.*) 

646.  Instruktion   Chrs.    für   Werner   von  Münchingen,  Mai  21. 
Obervogt  von  Leonberg,  und  Hier.    Gerhard  auf  den  Reichstag: 

sie  sollen  sich  bei  dem  Kardl.  von  Augsburg  und  anderen  kais. 
Kommissarien  anzeigen;  Chr.  werde  persönlich  erscheinen, 
wenn  der  Kg.  eintreffe.  Die  Antwort  sollen  die  Gesandten 
mitteilen,  wenn  in  den  Reichsrat  angesagt  wird,  ersclieinen, 
was  proponiert  wird,  berichten  und  weiteren  Bescheid  darüber 
erwarten.  —  Wird  nicht  sogleich  proponiert,  sollen  sie  im  ge- 
heimen Abschr.  oder  doch  capita  der  Proposition  zu  erhalten 
suchen.  —  Stuttgart,  1554  Mai  21. 

St.  EeiehatagmkUn  14  a.    Or.^)  <) 

Druff d  IV,  S.  460  n.  4;  vöUig  verfehlt  ist:  Heppe,  Der  Convent  evang.  Reichs- 
stände  su  Naumburg  im  Mai  1554  (Glückwunsch  für  Wilhelm  Scheffer).  Über 
Namen  und  Schicksal  der  Gesandten  Cf^rs.  vgl.  nr.  724;  auch  SatÜer  4,  68 f.; 
Heppe  a.  a.  0.  S.  19  f. 

645.  *)  Vgl  nr.  590  n.  2. 

')  eodem  erwidert  Chr.,  die  Theologen  und  Hüte  der  Religionsverwandten 
seien  schon  auf  vergangenen  Sonntag  Trinitatis  wiedei'  in  Naumburg  eingetroffen, 
die  Seinigen  schon  dahin  abgefertigt;  deslialb  ufid  damit  es  nicht  niedergelegt 
werde,  schicke  er  Otthrs.  Schreiben  zurück.  —  Ebd.  Kons.  —  Baden,  Mai  2d 
antwortet  OUhr.,  er  lasse  es  dabei  und  schicke  das  Schreiben  nicht  ab;  spreche 
man  von  seiner  NicMbeteHigung,  so  möge  ihn  Chr.  entschuldigen.  —  Ebd.  Or. 
präs.  Stuttgart,  Mai  30.  —  Vgl.  auch  Otthrs.  Antwort  an  Landgf.  Philipp, 
bei  Druffd  IV,  443. 

646.  *)  Konz.  der  Kredenz  an  den  Kardl.  ebd. 

')  Am  24.  Mai  in  Abwesenheit  des  Kardls.  in  Augsburg   angekommen, 


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636  1BÖ4.  647. 

Mai  22.  647.  Hz.  Albrccht  an  Ohr.: 

Aufnahme  der  Stadt  Augsburg  in  den  Verein. 

während  ihm  Chr.  neulich  schrieb,  die  Stadt  Augsburg  sei  wie 
der  Kardl.  in  den  Verein  aufgenommen,  hart  er  jetzt,  dass 
der  innere  Rat  daselbst  auf  den  Bericht  der  Gesandten  über 
die  Verhandlung  mit  Chr.^)  hin  einige  Bedenken  habe.  Dar- 
nach soll  sich  der  innere  und  der  ganze  äussere  Rat  in  dem 
Revers  verschreiben,  was  bei  dem  jetzigen  Regiment  nicht  üb- 
lieh  ist,  wo  Stadtpfleger  und  geheime  Ratgeben  auch  in  den 
wichtigsten  Sachen  allein  gesetzt  werden;  rät,  hierin  zu  will- 
fahren.  Sodann  sollen  sie  Abschr.  der  Heidelb.  Einung  und 
der  Heilbronner  Deklaration  begehren  und  Auskunft  über  die 
Dauer  der  Einung;  rät,  Einung  und  Deklaration  ohne  die 
Nebenverschreibung  zu  geben,  da  sie  doch  nicht  geheim  sind, 
und,  da  sich  die  Einungsstände  die  Zahl  der  Jahre  allein 
vorbehalten  haben,  sich  mit  denselben  auf  2,  3  oder  mehr  Jahre 
so  zu  verschreiben,  dass  bei  früherer  Auflösung  der  Einung 
beide  Teile  frei  sind.  Ausserdem  sollen  sie  auf  Ausnahmen 
des  Ksrs.  in  ihrem  Revers  dringen,  was  sie  wohl  fällen  lassen  ^ 
wenn  man  ihnen  obige  Abschr.  giebt  oder  Chr.  ihnen  sagt, 
dass  dies  in  der  Heidelb.  Einung  deutlich  stehe.  Wollte  dies 
mitteilen,  da  die  Augsburger  bald  wieder  Gesandte  zu  Chr. 
schicken  werden.^)  —  München,  1554  Mai  22. 

St.  HeideW.  Verein  19.     Or.^)  präs.  Laufen,  Mai  24. 

a)  4  cito. 
erhielten  sie  dann  am  37.  hei  letzterem  Audienz;  die  Antwort  sprach  von  der 
Freude  über  ihr  Erscheinen  und  der  Ungevnssheit  Ober  das  Erscheinen  des 
Kgs.  —  Ehd.  Bericht.  Or.  von  Gerhards  Hand.  —  Mai  29  beruft  dann  Chr. 
zunäcf^t  den  Werner  von  Münchingen  wieder  ah  [vgl.  nr.  636]  und  schreibt 
Mai  30  an  Gerhard,  wenn  die  anderen  Gesandten  wieder  ßbreisen,  solle  er  auch 
heimkehren.  —  Ebd.  Or,  und  Konz.  Nach  einem  Schreiben  Gerhards  von  Juni  5 
waren  in  Augsburg  noch  Gesandte  von  Mainz  und  Hessen  sowie  Sekretäre  von 
Trier  und  Jülich.  —  Ebd.  Or.  präs.  Jjeonberg,  Juni  7.  —  Juni  9  [9  Zahl  ver- 
wischt]  beruft  Chr.  Gerhard  wieder  ab ;  dessen  letzter  Bericht  aus  Augsburg 
dat.  Juni  12. 

647.  ^)  Mai  2  hatte  die  Stadt  wieder  3  Gesandte  an  Chr.  geschickt^  die 
nach  einem  Bericht  von  Chrs.  Räten  von  Mai  7  um  Eröffnungen  Über  die  Einung 
baten.  Die  Räte  antworteten  ihnen  zunächst,  sie  wollten  dies  Chr.  bei  senter 
Rückkehr  berichten,  worauf  die  Gesandten  sich  bereit  erklärten,  zu  warten.  — 
Ebd.  Or,  pi'äs.  Wüdbad,  Mai  8.  —  Mai  18  entschuldigen  sich  dann  I^eger 
und  Geheime  von  Augsburg,  dass  sie  nicht  sogleich  eine  weitere  Oesandtschafl 
schicken.  —  Ebd.  Or.  präs.  Stuttgart,  Mai  20. 

')  Mai  22  wurde  Seb.  ScherÜin  von  der  Stadt  abgefertigt,  der  einen  im 


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648.-649.  1664.  537 

648.  Kardl.  Otto  von  Augsburg  an  Chr.:  Mai  22. 

Reichstag.    Besuch  hei  Hz.  Albrecht 

erhielt  dessen  Schreiben^)  beim  Ausreiten  von  Augsburg;  freut 
sich,  dass  Chr.  seine  Gesandten  auch  schicken  unll ;  Hess  schon 
an  den  Hof  schreiben,  toie  toillig  und  beflisse7i  sich  Chr.  in 
allem  zeige,  was  der  Ksr.  gerne  hören  wird.  Schickt  die 
Abschr.  des  kgl.  Schreibens.  Kam  gestern  nach  Augsburg; 
vermochte  heute  die  Mainzer  Gesandten  zu  längerem  Bleiben. 
—  Hz.  Albrecht  forderte  ihn  so  dringend  zu  einer  Kutschen- 
fahrt  von  hier  nach  München  auf  dass  er  es  nicht  wohl  ab- 
schlagen konnte;  hofft,  bis  nächsten  Freitag  oder  Samstag 
wieder  in  Augsburg  zu  sein,  wo  er  Chrs.  Gesandten  gute  Ge- 
sellschaft leisten  urill.*)  —  Friedberg,  1554  Mai  22. 

St.  HeideW.    Verein  8.    Eigh.  Or.^) 

649.  Pfalzgf.  Georg  an  Chr. :  Mai  22. 

Marhgf.  Alhrechi.    EinfaÜ  in  Mecklenburg, 

Markgf.  Albrecht  ritt  allerdings,  wie  er  das  letztemal ' )  in 
einem  Zettel  schrieb,  tvieder  rückwärts,  aber  nur  eine  Meile 
von  Saarbrücken  auf  ein  Schloss  Forbach,  dem  Edlen  Joh. 
von  Hohenfels  gehörig,  wo  er  etwa  8  Tage  vergeblich  auf  die 
noch  ausstehenden  40000  Kronen  von  Frankreich  wartete;  er 
fertigte  deshalb  den  Silvester  Raid  ab,  kam  dann  wieder  nach 


a)  Auftehr,  von  Chr.:  wan   imc  sonst  geschrihen  wirdct,   soll  ime  gcdanckt  und  goaotwurt 
werden  was  von  noten. 

obigen  Sinn  abgeänderten  Revera  überbrachte,  —  Chr,  erklärte,  er  könne  die 
Änderungen  nicht  von  sich  aus  annehmen,  wurde  aber  wegen  des  Titels,  wegen 
dessen  die  Gesandten  das  letztemal  allein  auf  Hinter sichbriiigen  Bedacht  nah' 
men,  den  Anfang :  „  Wir  Stadtpfleger,  Bärgermeister  und  Rat  der  Stadt  Augs- 
burg^ biüigen  und  wolle  den  Vorschlag  zur  Verhandlung  auf  dem  nächsten 
Einungstag  dem  Verein  mitteilen,  wo  die  Stadt  weiter  ansuchen  möge.  —  Stutt- 
gart, Mai  29.  ebd,  —  eodem  berichtet  Chr,  den  Einungsverw.  über  die  Ver- 
Imndlungen  mit  Augsburg.  —  Ebd,  Konz,  —  Juni  6  fertigt  die  Stadt  den  Seb. 
ScherÜin  und  Seb,  Seitz  zum  Abschiuss  des  Reverses  nach  Worms  ab.  —  Ebd. 
Or.  präs.  Worms,  Juni  J6. 

648.  *)  nr.  637  n.  2. 

^)  Dillingen,  Mai  26  sendet  der  Kardl.  an  Chr.  seinen  Anteil  zur  Be- 
Zahlung  der  Kn.  (nach  beü.  Quittungsenttmtrf  611  fl.  2  kr.)  und  100()  fl.  Vor- 
ratsgeid.  —  Ebd.  Or.  präs.  Nürtingen,  Juni  22. 

649.  *)  nr.  619. 


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538  IN^-  649.'-651. 

Mai  22.  Simmern  und  ritt  am  13.  d,  M,  zu  seinen  Reitern  ab.*)  —  Hz. 
Heinrich  von  Braunschweig  soll  mit  Hz.  Ulrich  von  Mecklen- 
burg dem  Hz.  Hans  Albrecht  ins  Land  gezogen  sein;^)  um  so 
leichter*^  wird  deshalb  Markgf.  Albrecht  die  zertrennten  900 
Reiter  wieder  zusammenbringen  können.  —  Birkenfeld,  1554 
Mai  22. 

St.  Heidelb.   Verein  23,  97.     Or.^)  präs.  Stuttgart,  Juni  2. 

Mai  22.  650.  Erzb.  Johann  von  Trier  an  Chr.: 

Kais.  Kriegsvolk  f&r  Trier.    Stadt  Augsburg.    Einungsiag. 

dankt  für  das  Angebot  von  200  Pf.  und  1  Fähnlein  Kn.^) 
Bis  jetzt  wurde  noch  nichts  von  Läufen  und  Musterplätzefi 
bemerkt.  Doch  schrieb  ihm  der  Ksr.  vor  wenigen  Tagen,  er 
habe  dem  Gfen.  Hans  von  Nassau-Saarbrücken  befohlen,  ein 
Regiment  Kn.  von  10  Fähnlein  anzunehmen  und  es  zu  dem 
andern  Kriegsvolk  in  die  Stadt  Trier  zu  legen;  der  Erzb.  möge 
dafür  einen  Musterplatz  in  seinem  Erzstift  bestimmen.  Konnte 
dies  nicht  abschlagen. 

Billigt  Chrs.  Verhandlung  mit  der  Stadt  Augsburg.  Ist 
mit  dem  nach  Wimpfen  ausgeschriebenen  Einungstag  einver- 
standen, kann  aber  wegen  seines  körperlichen  Befindens  Glicht 
persö7ilich  erschei7ien.^)  —  Pfalzely  1554  (dinstags  nach  trinitatis) 
Mai  22. 

St.  Heidelb.  Verein  20.     Gr.  präs.  Stuttgart,  Juni  3 ;  präs.  in  oonsilio 

Worm.  18.  jiini. 

Mai  22.  6S1.  Kf.  Friedrich  an  Chr.: 

Hessen  und  Nassau. 

schickt  die   vor   wenigen    Tagen    angekommene   Antwort   des 


a)  Chr.,  der  den  Brief  für  die  Weitersendung  zureeMmaeht,  Hizt  dafür:  nit  mer  »o  bald! 
I>)  Äufaehr.  von  Chr. :  soll  kn.  mt.  und  Bayern  copias  diser  zeltnng  sngeachickt  werden. 

')  Voigt  scheint  sich  Ober  den  Aufenthalt  des  Markgfen.  m  dieser  Zeit 
nicht  klar  gewesen  zu  sein;  er  lässt  Um  ununterbrochen  in  Niederdeutschltmd 
mit  Werbungen  beschäftigt  sein.  —  2,  197,  201. 

»)   Vgl.  Schirrmacher,  Johann  Albrecht  I.  i,  S.  244. 

650.  *)  nr,  632. 

*)  Mai  30  schreibt  auch  Hz.  Wilhelm  von  Jülich,  er  könne  wegen  der 
gefährlichen  Kriegsläufe  nicht  selbst  zu  dem  Einungstag  nach  Wimpfen  kommen, 
werde  aber  seine  Räte  schicken.  —  8t.  Heidelb.  Verein  12.  Or.  präs.  Stutt^H, 
Juni  11.  Auf  sehr,  von  Chr. :  soll  den  raten  gen  Worms  geschickt  werden ;  be- 
darf kainer  antwurt 


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651.— 653,  1664.  539 

Landgfen.  Philipp  auf  das  Anlangen  um  Einräumung  gütlicher  Mai  2Z 
Handlung  zwischen  ihm  und  Nassau})  Hielte  für  gut,  baldigste 
Tagung  zu  stände  zu  bringen.^)  —  Weingarten,  1554  Mai  22. 

St.  Hessen  4.     Or.  präs.  StuUgart,  Mai  HO. 

6S2.  Markgf.  Johann  von  Brandenburg  an  Chr. :  Mai  26. 

Besuch  des  Naumburger  Tages. 

haty  ihrem  Verlassen  nach,  angeordnet,  dass  seine  Theologen 
den  jetzigen  Tag  zu  Naumburg  auch  besuchen  sollen.  Nun 
hiehergekommen,  erfährt  er,  dass  der  Bote  mit  seinem  Schreiben 
noch  gar  nicht  angekommen,  also  tvohl  unterwegs  niedergelegt 
worden  ist;  nun  ist  die  Zeit  zur  Verordnung  zu  kurz.  Er  hat 
Chr.  schon  hievor  erklärt,  dass  er  bei  dem  auch  bleiben  wolle, 
was  Chrs.  und  anderer  Theologen  auf  diesem  Tag  der  A.  C. 
gemäss  beschliessen.  Nun  wider  Verhoffen  an  der  Beschickung 
verhindert,  teilt  er  mit,  das  wir,  wie  E.  1.  vor  von  uns  vermerkt, 
bei  der  A.  C.  zu  bleiben  und  zu  halten  bedacht,  und  was  uns 
darüber  weiter  begegnen  oder  widerfahren  möchte,  dem  lieben 
Gott  befeien  wollen,  ganz  zweifelsfrei,  E.  1.  solches  gleichfalls 
auch  thun  werden.  —  Torgau  li)i)4  (freitags  nach  corporis  Christi) 
Mai  25. 

Ced.:  Erhielt  hier  einige  Zeitungen,   wie  es  daraussen  bei 
uns  geschaffen;  schickt  sie  im  Vertrauen  mit. 

Universitätsbibl.  Ttlbingen,  M.  h.  493.    Abschr.  C.  R. 

663.    Ksr.   Karl   an   B.    Christoph    von   Konstanz  und  Mai  27. 
Hz.  Chr.: 

Ächtung  des  Markgfen.  durch  den  Ksr, 

wie  er  den  schon  durch  das  K.G.  erklärten  und  öffentlich 
denunzierten  Ächter,  Markgf.  Albrecht  d.  J.,  durch  kais.  Aus- 


651.  ")  Kassel,  Mai  10  erklärt  sich  Philipp  bereit,  Hch  in  gütliche  Hand- 
lufig  einzulassen,  wenn  ihm  für  den  Fall  des  Scheiterns  der  Güte  die  Revision 
durchaus  vorbeliaUen  wird.  —  Ebd.  Abschr. 

»)  StuUgart,  Mai  30  antwortet  Chr.,  der  Kf.  solle  jedem  Teil  das  Schrei- 
ben  des  andern  [vgl.  nr,  638]  zusenden  und  daneben  jeden  ersuchen,  auf  dem 
bevorstehenden  Einungstag  persönlich  einzutreffen;  hat  nichts  gegen  eine  K«r- 
legung  der  Malstatt  von  Wimpfen  nach  Worms  oder  an  einen  andern  Platz 
am  Rhein.  —  Hessen  und  Nassau  könnten  etwa  auf  Juni  20,  wo  die  Einunga* 
Sachen  teilweise  erledigt  sind,  oder  2 — 3  Tage  früher  oder  später  berufen  wer- 
den. —  Ebd.  Konz. 


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540  1654.  653.-655. 

Mai  27,  schreiben  atich  erklärt  und  ihnen  und  anderen  Ständen  die 
Exekution  befiehlt,  zeigt  beil.  offenes  Ausschreiben.^)  Befiehlt, 
dies  den  Ständen  des  schwäb.  Kreises  vorzuhalten  und  über 
unverzügliche  Exekution  zu  beraten.  —  Brüssel,  1554  Mai  21. 

Ludifiigshurg.    Kreisvefhandlufigen  3.     Or. 


Mai  28.  6S4.  Chr,  an  Erzb.  Ernst  von  Salzburg;  ebenso  an  Hz. 

Albrecht: 

beglaubigt  seinen  Obervogt  zu  Leonberg,  Werner  vonMünchingen, 
zu  mündlicher  Werbung.  —  Stuttgart,  1554  Mai  28.^) 

3t.  Bischöfe  insgemein  7.    Konz. 

Mai  28.  665.  Hz.  Wilhelm  von  Jülich  an  Chr. : 

Hessen  und  Nassau. 

nachdem  eine  Zusammenkunft  hessischer  und  nassauischer 
Räte  fruchtlos  geblieben,  weil  die  hessischen  Räte  die  Revision 
ausdrücklich,  der  nassauische  Gesandte  nur  jedem  allgemein 
sein  Recht  vorbehalten  wollten,  giebt  er  zu  bedenken,  ob  nicht 
gut  wäre,  dass  Chr.  den  Landgfen.  bewege,   sich  mit  dem  all- 


663.  »)  Ebd.  (geschriebenes)  Or.  dat.  Mai  18.  Vgl.  Hortkder  13o8ff.  — 
Meersburg,  Juni  10  schickt  B.  Christoph  von  Konstanz  obiges  Schreiben  sawU 
Mandat  an  Chr.  —  Ebd.  Or.  präs,  Stuttgart,  Juni  12.  —  Jani  13  antwortet 
Chr.,  der  B.  solle  das  Ausschreiben  eines  Kreistags  —  etwa  in  einem  Monat  nach 
Ulm  —  gefertigt  an  Chr.  schicken.  —  Als  Antwort  hierauf  sendet  der  B.  Juni  17 
des  Ksrs.  zweites  Schreiben  (nr.  662)  und  schickt  zugleich  seinen  Hofmeister 
Büppelin  vom  Stein^  der  die  Ausschreiben  des  Kreistags  fertigen  helfen  solL 
—  Ebd.  Or.  präs.  Juni  19.  —  Darauf  wird  Juni  21  ein  schwäb.  Kreistag  auf 
Juli  15  nach  Ulm  ausgeschrieben.  —  Ebd.  Konz. 

654.  ^)  eodem  befiehlt  Chr.  dem  Gesandten,  mit  beil.  Instruktion  su  den 
beiden  abzugehen,  und,  wenn  er  tnit  beiden  Tag  und  Platz  verabredet  hat,  dies 
sogleich  dem  B.  von  Passau  zu  berichten.  Dr.  Hieronymus  [vgl.  nr,  646]  soll 
er  befehlen,  bis  auf  weiteren  Bescheid  in  Augsburg  zu  bleiben  und  in  den  Beicks^ 
Sachen  sich  seiner  Instruktion  nach  zu  halten.  —  Ebd.  Konz.  —  Die  beiL  /«- 
Htruktion  [s.d.]  enthält  den  Befehl,  einen  Tag  Zioischen  Salzburg  und  Bayern 
nach  Begensburg  oder  Donauwörth  zu  stände  zu  bringen,  trägt  aber  die  Auf  sehr. : 
ist  nit  ansgangen,  sonder  auf  des  bischofs  zu  Passan  jungst  schreiben  eingesteltt 
worden.  —  Ebd.  Konz.  von  Fessler.  —  Ebenso  ivird  ein  gleichzeitiges  Schreiken 
Chrs.  an  den  B.  von  Passau  [St.  Bischöfe  10.  Konz.]  unterblieben  sein,  worin 
er  diesem  seinem  Mitunterhändler  die  Absendu^g  Werners  ankündigte.  (Gans 
sinnlos  ist,  wenn  Druffel  IV,  441  hier  vom  Plan  eines  Eürstentages  redet.) 


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655,— €56.  1554.  541 

gemeinen  Vorbehalt  ohne  Erwähnung  von  Retision  und  Resti-  Mai  28. 
tution  zu  begnügen.^)  —  Düsseldorf,  1554  Mai  28. 

St.  Hessen  4.     Or.  jträs.  Stuttgart ,  Juni  11. 

666.  Chr.  an  Markgf.  Albrecht:  Mai  29. 

Mahnt  zu  einem  fnihigeren  Schreiben  an  den  Ksr.  und  andere;   Ei- 
nungstag. 

erhielt  dessen  Schreiben  von  Mai  18  nebst  Abschr.^)  von  seinen 
Briefen  an  den  Ksr.  und  an  Kgin.  Maria,  sowie  von  denen 
seiner  Gegner  an  Papst  und  Kardll.  in  Rom,  und  hörte  Wilh. 
v^on  Grumbach  an ;  *)  hat  mit  ihm  brüderliches  Mitleid,  vernahm 
gerne,  dass  er  sich  nicht  in  französ.  Dienst  begeben  hat;  findet 
das  Schreiben  an  den  Ksr.  etwas  scharf  und  hitzig,  rät,  ein 
glimpfliches,  kaltsinniges  nacltzuschicken,  etwa  mit  dem  Inhalt: 
er  versichere,  dass  er  sich  mit  dem  Franzosen  weder  in  Dienst 
noch  andere  Praktiken  eingelassen  habe,  sei  überhaupt  jetzt 
keinem  Herrn  auf  Erden  mit  Eid  oder  Dienst  verpflichtet;  er 
sei  bereit,  die  Sache  dem  Ksr.  und  den  bestimmten  Fürsten 
anheimzustellen,  doch  solle  der  Ksr.  ihm  Rückgabe  von  Land 
und  Leuten,  schriftlichen  Gewahrsamen,  Kleinodien,  Silber- 
geschirr, Geschütz  und  anderem,  sowie  Abschaffung  des  beider- 
seitigen Kriegsvolks,  besonders  auch  zu  Schweinfurt,  Kassation 
der  Acht  und  Begnadigung  der  beiden  Teilen  Verwandten  er- 
wirken; nach  3—4  Monaten  sollten  dann  der  Ksr.  und  die 
benannten  Fürsten  über  die  beiderseitigen  Ansprüche  entschei- 
den; hernach  wäre  er  dem  Ksr.  zu  dienen  bereit;  und  sein 
letztes  Schreiben  sei  aus  bewegtem  Gemüt  geschehen.  —  Ratsam 
wäre,  wenn  der  Markgf.  der  Kgin.  Maria,  dem  von  Arenberg, 
dem  von  Boussu  und  anderen,  die  wohl  auf  seiner  Seite  sind. 
in  gleicher  Weise  schreiben  und  damit  eine  geschickte  Person 
an  den  kais.  Hof  senden  tvürde. 

665.  *)  Stuttgart,  Juni  l!i  schickt  Chr.  Ahschr.  hicvon  an  Kf.  Friedtich 
und  rät,  einen  haldigen  Tag  anzusetzen.  —  Ebd.  Konz.  —  Zugleich  schickt 
Chr.  Ahschr.  von  letzterem  an  Jülich  und  erklärt  sich  bereit,  es  an  nichts  fehlen 
zu  lassen,  was  er  zur  Beilegung  thun  kann,  —  Ebd.  Konz. 

666.  *)  Die  Beilagen :  Das  Schreiben  an  den  Ksr.  von  April  21  (nr.  640 
n.  t);  Schreiben  an  die  Kgin.  Maria  von  April  20  (Voigt,  2,  196)  und  Mai  18 
(Druffel  IV,  436);  die  Stücke  an  Papst  und  Kardll.  oben  nr.  496  n.  1. 

•)  Kredenz  für  diesen  dat.  Mai  17  ebd.  Or.  präs.  Stuttgart,  Mai  27. 
JCr  überbrachte  nr.  640,  samt  den  weiter et^  Stücken. 


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542  IßW.  656.-657, 

Mai  28.  Am  10.  Juni  werden  die  Fürsten  des  Heidelb.  Vereins  in 

Wimpfen  zusammenkommen  y  des  Markgfen.  Gegner  tverden 
tüohl  ivegen  der  Acht  und  and.  au^h  Gesandte  schickefi;  des- 
halb  sollten  es  Kf.  Joachim  und  Markgf.  Johann  auch  thun, 
ebenso  Markgf.  Albrecht  durch  Personen,  die  sich  nicht  an  der 
Fehde  beteiligten;  dort  sollten  dann  die  oben  genannten 
Schreiben  an  Ksr.  und  Kgin.  Maria  und  des  Markgfen.  Bjnt- 
schuldigung  der  Versammlung,  doch  im  tiefsten  Geheimnis, 
eröffnet  und  gebeten  werden,  mit  des  Markgfen.  Gegnern  auf 
diesen  Vorschlag  zu  verhandeln.  Zweifelt  nicht,  dass  seine 
Einungsvenv.  neben  ihm  hieratif  mit  allem  Fleiss  handeln 
würden,  und  will  selbst  alles  thun,  was  er  kann,  wie  der 
Markgf.  von  Wilhelm  von  Grumbach  weiter  hören  irird.  — 
Stuttgart,  1554  Mai  2H.^) 

St.  Heidelb.  Vet-ein  9  VI.     Korn,  und  Ahschr.*) 

Mai 29.  657.  Ksr.  Karl  an  Chr.: 

Besuch  des  Reichstags. 

erfuhr  mit  gnädigem  Gefallen  vom  Kg.  Chrs.  Erbieten  zu 
persönlichem  Erscheinen  auf  dem  Reichstag.^)  Hat,  selbst  am 
Erscheinen  verhindert,  seinen  Bruder  gebeten,  ihn  zu  vertreten, 
und  ihm  zugelassen,  das  s.  1.  mit  rat,  hilf  und  zuthuen  chur- 
fursten,  fursten  und  gemainer  stende  als  ain  römischer  könig  und 
nach  uns  das  nechst  und  oberst  haupt  des  hailigen  reichs  absolut« 
und  one  alles  hindersichpringen  alles  dasienig  fumemen,  handien 
und  schliessen  solle  und  möge,  das  dem  hailigen  reiche  zu  ehr, 
nuz,  aufnemen,  wolfart  und  guetem  gelangen  mag  und  der  sachen 
notturft  erfordern  wirdet.    Würde  selbst  kommen,  sobald  er  kann. 


•)  Am  gleichen  Tag  sendet  Chr.  an  Pfalz  und  Bayern  Äbschr,  der  markgfi. 
Schreiben  an  ihn  (nr.  640),  an  den  Ksr.,  an  Kgin.  Maria:  an  PfaU  auch 
Abschr.  von  dem,  idos  des  Markgfen.  Gegner  wegen  Hufe  nach  Born  geschrieben 
haben :  an  Bayern  zugleich  ein  verschlossenes  Schreiben  des  Markgfen.  (=•  I>rufei 
I K,  437)  und  an  beide  Zeitungen  vom  kais.  Hof.  —  Ebd.  Konz.  —  HeideU^erg^ 
Juni  1  antwortet  der  Kf.,  er  wolle  dem  nachdenken.  —  St.  Heidelb.  Verein  7. 
Or.  präs.  Stuttgart y  Juni  3.  —  Hz.  Albrecht  erwidert  Juni  3  durch  Übersendung 
des  vom  Markgfen.  an  ihn  gerichteten  Scftreibens.  —  St.  Heidelb.  Verein  7  h^  36. 
Or.  präs.  Leonberg,  Juni  6. 

*)  Am  2ö.  Mai  hatte  Chr.  vom  B.  von  Würzburg  die  Verantwortung  gegen 
die  Schmähschriften  des  Markgfen.  Albrecht  erhalten.  —  St.  Brandenburg  1  h. 
Vgl  Hortleder  6.  B.  21.  Kap.  S.  1183  ff. 

657.  »)    Vgl  Dt^ffellV,  421. 


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667.S59.  1664.  643 

doch  soll  man  nicht  auf  ihn  warten,  —  Mahnt  zu  persönlichem  Mai  29. 
Erscheinen,  Dan  wa  d.  1.  und  anderer  niterscheinens  halben 
angestelte  reichsversamblung  in  ferrem  aufzug  gepracht  werden 
und  dem  hailigen  reiche  ainicher  weiter  unrat,  wie  zu  besorgen, 
erfolgen  solte,  so  wollen  wir  für  unser  person  deshalben  vor  Got 
und  der  weit  entschuldigt  sein.  —  Brüssel,  1554  Mai  29. 

St.  Reichstagsakten  14  a.     Or,  präs.  Nürtingen ^  Juni  24, 

658,  Kg,  Ferdinand  an  Chr,:  Mai  29, 

Einungstag,    Reichstag,    Kriegsvolk  der  Einting, 

Antwort  auf  2  Schreiben  vom  14,,  2  vom  20.  Mai,  Hat  zu 
dem  Bundestag  schon  den  Erbtruchsess  Wilhelm  von  Waldburg 
und  Dr,  Joh,  Ulr,  Zasius  abgefertigt  und  ihnen  auf  die  im 
Ausschreiben  genannten  Punkte  seine  Meinung  eröffnet 

Konnte,  loie  Chr.  aus  einem  früheren  Schreiben^)  gesehen 
haben  wird,  nicht  für  ratsam  halten,  auf  den  Reichstag  zu 
kommen,  solange  eine  so  kleine  Zahl  von  Kff,  und  Fürsten  ihr 
Erscheinen  zugesagt  hatte.  Will  erscheinen,  sobald  so  viele 
eintreffen,  dass  eine  fruchtbare  Verhandlung  zu  hoffen  ist. 

Chr.  möge  darauf  bedacht  sein,  dass  ohne  besondere  Not 
nicht  mehr  Kriegsvolk  angenommen  wird,  als  im  Verein  be- 
schlossen ist.*)  —  Wien,  1554  Mai  29. 

St.  Heidelb.  Verein  12.     Or.  präs.  Leonberg,  Juni  7. 

659.  Pfälzgf.  Ottheiiirich  an  Chr.:  Mai  30. 

Anfrage    wegen    Verlegung    gestifteter   Messen    und    Besetzung    von 
Pfarreien  durch  kath.  Patrone. 

hat  mit  einigen  Adeligen  Streit  wegen  gestifteter  Messen; 
uyünscht  nun  über  Folgendes  Auskunft:  wenn  jemand  eine 
ewige  Messe,  Vigilie  und  Jahrtag  in  Wirtbg.  in  eine  Kirche 
gestiftet  hat,  mit  dem  Vorbehalt,  dieselbe,  wenn  sie  nicht  mehr 
der  Stiftung  gemäss  gehalten  wird,  an  einen  anderen  Ort  zu 


658.  *)  nr.  636. 

')  Wien,  Juni  12  beantwortet  der  Kg.  Chrs.  Erbieten,  den  Reichstag  su 
besuchen  [nr.  636  n.  2],  das  er  mit  gnädigem  Gefallen  annimmt;  zugleich  schickt 
er  die  Kaution  für  Chr.  unterschrieben  und  besiegelt  zurück.  —  St.  Heidelb. 
Verein  20.  Or.  präs.  Nürtingen,  Juni  27.  Auf  sehr,  von  Chr. :  soU  darauf  ain 
danksagnsg  besoheches.  —  Vgl.  auch  ein  Schreiben  des  Zasius  an  Chr.  in  der 
Saclie  des  Reichstags,  Druffel  IV,  440. 


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544  1564.  659.-661. 

Mai  30,  verlegen  oder  an  sich  zu  nehmen,  gestattet  dann  dies  Ohr.  ? 
Sodann  wenn  in  einem  wirtbg.  Dorf  einer j  der  der  päpstlichen 
Religion   angehört,    das   Recht  hergebracht  hat,    eintretenden* 
Falls  den  Pfarrer  nach  Gefallen  zu  ernennen,  lässt  Chr.  dies 
zu?  —  Baden,  1554  Mai  30. 

St.  Religionssachen  10  i.     Or. 
Mai  30.  660.  Gf.  Sebastian  von  Helfenstein  an  Chr.  : 

Bemelbergs  Muslerplatz.    Zuweisung  überflüssiger  Kn. 

auf  Chrs.  Frage,  wo  sein  Schwager,  Konrad  von  Bemelberg, 
seinen  Musterplatz  haben  werde,  hätte  er  schon  frülier  geant- 
wortet, erhielt  aber  erst  heute  Nacht  die  Mitteilung,  dass  der 
Musterplatz  um  Speyer  sein  werde  und  er  [Gf.  Seb.]  selbst 
mit  seinen  zwei  Fähnlein  in  dem  Dorf  Schifferstadt  eintreffen 
solle  so,  dass  die  Kn.  um  15.— 17.  Mai  [!]  gemustert  werden. 
Chr.  möge  (seinem  neulichen  Erbieten  nach)  diesem  Diener 
behilflich  seilt,  damit  ihm  von  meinetwegen  die  knechte,  so  E.  g. 
auf  dem  musterplatz  im  Rosengarten  bleiben  stehen,  vor  andern 
werden  und  bleiben  mögen. ^)  —  In  Eile,  Wiesensteig,  1554 
Mai  30. 

Universitätsbibl.  Tübingen^  M.  h.  499.    Ahschr. 

Junii.  661.  Chr.  an  Hz.  Heinrich  von  Braunschweig :^) 

Bitte  um  fnedlicJie  Haltung. 

obwohl  er  sich  zu  dem  Hz.  nur  eines  freundlichen,  schwäger- 
lichen Wille7is  versieht,  wie  e?*  denn  auch  nie  in  Ungutem  mit 
ihm  zu  handeln  hatte,  so  hl>rt  er  doch,  der  Hz.  habe  vor  einiger 
Zeit  geäussert,  er  habe  noch  mit  Chr.  abzurechnen;  auch  habe 
er  neulich  gegen  den  kais.  Gesandten  Lazarus  von  Schwendi 
geäussert,  dass  er  mit  Chr.  noch  unvertragen  sei.  Dies  be- 
fremdet ihn,  da  er  nie  in  Widerwillen  mit  Heinrich  stände 
wie  denn  dieser  auch  a.  50,   als  ihm  Chr.  durch  Ludung  vofi 


660.  «)   Vgl  nr.  569  n.  2. 

661.  *)  Vgl.  zu  diesem  Schreiben  Sattler  4,  69171:  Häberlin,  Ni 
teutsche  Reichsgeschichte  2,  459  ff.  —  Es  ist  sehr  leicht  hegreiflich,  tUtss^  wie 
SatÜer  berichtet,  Chrs.  Bäte  gegen  obiges  Schreiben  Bedenken  hatten;  die  hoch- 
fahrende braunschweig.  Antwort  (nr.  670)  gab  ihnen  Becht.  Die  Briefe  Södt- 
lins  und  Schwendis^  welche  für  Chr.  der  Änlass  waren  und  deren  Inhalt  SiaitUr 
angiebt,  kenne  ich  nicht. 


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661.— 662,  1554.  545 

Frauenberg  Ulrs.  Tod  anzeigen  Hess,  allen  freundlichen  Willen  juni  i, 
gegen  Chr.  äusserte  und  die  Absicht  vernehmen  Hess,  selbst  zu 
Chr.  zu  reiten  und  sich  in  aller  Freundschaft  mit  ihm  zu  be- 
sprechen.^) Allerdings  hat  dann  a.  51  Heinrichs  Prokurator 
zu  Speyer  Chr.  wegen  der  Beschädigung  des  Hzs.  durch  Hz. 
Hans  Friedrich  und  andere  verklagt;  Chr.  war  aber  stets  der 
bestimmten  Ansicht  und  ist  es  noch,  jener  habe  dies  ohne 
Heinrichs  Geheiss  gethan,  wie  denn  auch  vom  K.  G.  ein  Urteil 
laut  beil.  Abschr.  ergieng,  dass  Chr.  zu  antworten  nicht  schuldig 
sei.  Dieweil  dann  unser  sinn  und  gemuet  dahin  gericht,  das  wir 
mit  meniglichem  im  reich  in  friden  und  ruhen  unsere  tage  hinzu- 
bringen gedenken,  so  bitten  wir  E.  1.  freuntlich  und  schwägerlich, 
die  wellen  sich  wider  uns  niemend  verhetzen  lassen;  ob  auch 
E. '1.  was  von  uns  were  angezeigt  worden,  das  derselben  zu 
Widerwillen  bewegt,  was  semlichs,  bei  disem  unserm  allein  des- 
halben abgesanten  boten  verstendigen ;  werden  E.  1.  bei  uns  guten, 
ufrichten  und  warhaften  bescheid  befinden,  daran  E.  1.  billichen 
wol  zufriden  sein  wurdet;  dann  derselben  wir  mit  freuntlichem 
willen  zu  dienen  geneigt.  —  Stuttgart,  1554  Juni  1. 

München.    St.-Ä.  22111.    Ahschr. 

662.    Ksr.   Karl   an   B.    Christoph   von   Konstanz  und  juni  2. 
Hz.  Chr.: 

Geldhilfe  zur  Exekution  gegen  den  Markgfen, 
hat  ihnen  vor  wenigen  Tagen  wegen  der  Achtexekution  gegen 
Markgf.  Albrecht  geschrieben.^)  Da  die  Sache  eilt,  ist  lange 
Beratung  unmöglich  und  deshalb  nichts  besser,  als  dass  sie 
beide  und  andere  Kreisstände  eine  ansehnliche  Geldsumme  zur 
Unterhaltung  des  schon  versammelten  Kriegsvolks  erlegen,  da- 
mit die  Acht  gebührend  exequiert  und  sonstige  Unruhe  verhütet 
wird.  Begehrt  deshalb,  auch  bei  anderen  Kreisständen  hiefür 
zu  wirken,  dass  wenigstens  eine  stattliche  Geldsumme,  urie  man 
sich  mit  den  fränk.  Bundesständen  vergleicht,  vorgestreckt 
mrd.  Verspricht,  auf  dem  bevorstehenden  Reichstag  dahin  zu 
arbeiten,  dass  ihnen  und  den  Kreisständen  das  Geld  ent^veder 
durch  Reichshilfe  wieder  erstattet  oder  an  künftigen  Reichs- 
anlagen  abgezogen  wird.  —  Brüssel,  1554  Juni  2. 

Ludwigsburg.    Kreishandlungen  3.     Or. 

»)   Vgl.  I,  16. 

662.  *)  nr.  653 ;  vgl.  auch  ebd.  n.  1. 
Brnst,  Briefw.  des  Hss.  Christoph.  IL  85 


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J 


546  15B4.  663,-^65, 

Juni  2.  ß63.  Markgf.  Karl  von  Baden  an  Chr.: 

Zusammmkunfl. 

erhielt  dessen  jetziges  Schreiben,  dass  er  nächsten  Dienstag 
früh  zu  Leonberg  eintreffen  werde  und  dass  er  [K.J  auch 
kommen  solle,  um  sich  seinem  Zuentbieten  durch  Senft  gemäss 
mit  Chr.  zu  besprechen;  toird  an  dem  bestimmten  Tag  zu 
Leonberg  erscheinen.  —  Mühlburg,  1554  Juni  2. 

St.  Bdifftonssachen  10  k.     Or.  präs.  Stiitigari,  Juni  3. 

.Juni 3.  664.  Kf.  Friedrich  an  Chr.: 

erhielt  soeben  beil.  Zeitung  von  einer  vertrauten  Person ;^)  teilt 
sie  mit,  da  sie  zum  Teil  Chrs.  Unterthanen  berührt.^)  —  Heidel- 
berg, 1554  Juni  3. 

St  Heidelb.  Verein  7,  47.     Or.^)  präs.  Leonherg,  Juni  ö. 

.Tunis.  665.  Kf.  Friedrich  an  dir.: 

Aufnahme  der  Stadt  Augsburg.    Hessen  und  Nassau. 

erhielt  von  ihm  4  Schreiben  von  Mai  29  und  .30.^)  Rät,  die 
Beratung  über  Aufnahme  der  Stadt  Augsburg,  über  die  hei 
der  Musterung  gefundenen  Mängel  und  über  die  nassauische 
Handlung  auf  dem  angesetzten  Einungstag  vorzunehmen.  Dass 
er  allein  Tagsatzung  vornehme,  schien  ihm  nicht  thunlich. 
und  auch  die  Übersendung  der  beiderseitigen  Schriften  ist 
wohl  zu  bedenken ;  tvill  hierüber  seinen  Räten  zum  Eimingstay 
Befehl  geben.  —  Heidelberg,  1554  Juni  3. 

St.  Hessen  4.     Or.  präs.  Juni  4. 


a)  8  cito. 

664.  *)  Dat.  Juni  B,  Im  Schüpfergrund  geht  die  Sage,  Albrecht  von  Rcsen* 
herg  habe  die  Heiter,  die  er  um  Tauberbischofslieim  und  an  anderen  Orten  liege» 
hat,  auf  4.  Juni  zu  sich  beschieden,  ioolle  am  5.  Juni  in  einen  Flecken  bei 
Möckmühl  ziehen,  wo  noch  viele  Ffei'de  zu  ihm  kommen  soüen  und  wo  er  die 
Heiter,  die  mit  ihm  vor  Metz  lagen,  bezahlen  werde.  Auch  die  Heiter,  die  im 
Ballenberg  lagen,  sind  bei  demselben  viel  ab*  und  zugeritten, 

*)  Chr.  schickt  dies  sofort  an  [die  Befehlshaber  des  Bundeskriegsvolks, 
LfHoenstein,  Hewen,  Kottwitz  und  Hiedesel,  mit  dem  Befehl,  gute  Kund^ch^ft 
zu  haben  und,  wenn  von  Hosenberg  etwas  mit  Gewalt  vornimmt,  es  sogleich  mit- 
zuteilen :  auch  sollen  sie  sorgen,  dass  an  den  drei  Lagern  gute  Wacht  gehalten 
werde.  —  Ebd.  Konz.  —  Zugleich  teilt  er  dies  an  Kf.  Friedrich  mit.  —  Ebd. 
Konz. 

665.  ')  nr.  647  n.  2  und  651  n.  2. 


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666.-667.  1564.  547 

666.  Kf.  Friedrich  an  Chr.:  Juni  6, 
Ächtung  des  Markgfen.  durch  den  Ktr, 

erhielt  vorgestern  Abend  ein  Schreiben  vom  Kar.  nebst  Mandat 
worin  er  den  Markgfen.  Albrecht  für  seinen  und  des  Reichs 
Ächter  erklärt  und  die  Exekution  befiehlt,  laut  beil.  Abschr., 
Chr.  tvird  wohl  dasselbe  erhalten;  Chr.  möge  mitteilen,  was 
seiner  Meinung  nach  hierauf  zu  thun  ist.^)  —  Heidelberg, 
1554  Juni  6.^ 

Ludwigsburg.    Kreisverhandlungen  3.    Or.^)  präs.  Leohberg,  Juni  7. 

667.  Regenten  und  Räte  des  Markgfen.  Oeorg  Friedrich  Juni  lo. 
an  Chr.: 

Mctssnahmen  zur  Sicherung  der  marhgfi,  Urkunden  auf  Plassenhurg, 

Antwort  auf  dessen  Schreibend)  Sobald  die  frünk.  Kriegs- 
stände  die  Belagerung  von  Plassenburg  begannen^  wandten  sie 
[Regenten  etc.]  sich  mederholt  an  die  Kff.  und  Fürsten  von  Sach- 
sen und  Brandenburg  als  ihres  Herrn  Obervormünder  und  Bluts- 
freunde mit  der  Vorstellung,  wie  viel  dem  ganzen  Haus  Branden- 


a)  4  oito,  citissime. 

666,  ')  Juni  14  schreibt  Chr,  an  den  Kfen.,  er  habe  heute  vom  B,  von 
Konstanz  ein  mut.  mut.  gleiches  kais.  Schreiben  und  Mandat  erhalten:  schickt 
seine  Antwort  an  den  B,  (vgl,  nr,  653  n,  1),  Und  wissen  E.  1.  irem  freundlichen 
begeren  nach  ietzmolis  kein  ander  bedenken  anzezeigen,  dann  das  die  6  mandierte 
krajs  oneverzogenlich  Ire  gesandten  zesamengeschickt  und  sich  ainhelliglich  mit 
ainsnder  auf  ain  oder  den  ander  weg,  als  den  zozug  oder  ain  nndert^nigist 
schreiben  an  die  kei.  mt.,  verglichen  betten.  —  Ebd,  Konz,  In  Wirklichheit 
wollte  Chr.  nur  die  letztere  Seite  dieses  Dilemmas;  vgl,  nr,  666,  2, 

')  Heidelberg f  Juni  14  teilt  der  Kf.  ferner  mit,  dieser  Tage  habe  ein  Bote 
des  K,Gs,  ein  dem  neulich  überschickten  gleiches,  gedrucktes  Mandat  zu  seinem- 
Kanzlei  gebracht:  wünscht  Chrs.  Bat,  ob  dies  sogleich  angeschlagen  icerden 
muss  oder  ob  bis  zum  nächsten  Kreistag  gewartet  werden  kann,  —  Ebd,  Or, 
mit  3  cito;  präs.  Stuttgart,  Juni  16.  —  eodem  antwortet  Chr.,  vorgestern  sei 
auch  in  seiner  Kanzlei  ein  Kammergerichtsbote  mit  dem  gedruckten  Mandat 
erschienen,  ohne  etwas  von  Anschlagen  zu  sagen:  dabei  lasse  er  es  auch  be- 
wenden, —  Ebd.  Konz, 

667.  *)  Chr.  hatte  ihnen,  Leonberg,  Juni  7,  das  kais,  Ächtmandat  gegen 
Markgf,  Mbrecht  geschickt  mit  dem  Rat,  alsbald  auf  Mittel  zu  sinnen,  me  sie 
Plassenburg  für  Georg  Friedrich  eintiehmen  und  das  Kriegsvolk  für  diesen 
verpflichten  könnten,  selbst  %oenn  man  letzterem  für  den  rückständigen  Sold  gut 
sein  müsste;  denn  es  sei  sonst  zu  besorgen,  dass  das  Kriegsvolk,  wenn  es  die 
Konfirmation  der  Acht  erfahre,  die  Burg  den  Gegnern  einhändige;  sie  sollten 
keine  Stunde  feiern,  —  Ebd.  Konz. 


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548  1564.  667.-668, 

Juni  10.  bürg  wegen  der  Privilegien  und  anderer  schriftlichen  Urkunden 
in  dem  Schloss  an  der  Sache  liege.  Sie  thaten  dies  auch  gegen  die 
Markgff.  Johann  und  Johann  Georg,  als  diese  auf  dem  Weg 
zur  Verhandlung  in  Rothenburg  hier  durchkamen,  und  stallten 
ihnen  wegen  dieser  und  anderer  Sachen  ein  Verzeichnis  zii. 
Die  Markgff.  verhandelten  nun  mit  den  Gesandten  cter  fränk. 
Kriegsstände  in  Rothenburg  hierüber  und  erlangten,  dass  die 
Gesandten  im  Namen  ihrer  Herrn  und  im  Beisein  der  kgl 
Kommissarien  darein  unlligten,  dass  im  Falle  der  Übergabe 
von  Plassenburg  die  Gewölbe,  worin  Briefe  und  Urkunden  sind, 
in  Gegenwart  eines  Bevollmächtigten  des  Hauses  Brandenburg 
geöffnet,  inventiert  und  alle  diesem  zugestellt  werden;  dies  be- 
richteten ihnet%  die  beiden  Markgff.  auf  dem  Rückweg  von 
Rothenburg  und  fertigten  auch  für  diesen  Fall  einen  Rat  ab. 
Deshalb  können  nun  sie  als  Diener  nicht  andere  Wege  mit 
Plassenburg  einschlagen.  Zudem  wäre  zu  besorgen,  dass,  wenn 
auch  bei  dem  Kriegsvolk  auf  Plassenburg,  so  doch  bei  den 
Kriegsständen  dies  nicht  zu  erlangen  wäre,  namentlich  nicht, 
dass  Plasse7iburg  samt  Zugehör  an  Markgf.  Georg  Friedrich 
übergeben  loerde,  während  ohne  das  ihrem  Herrn  nur  Schaden 
entstünde.  —  Doch  wollen  sie  Chrs.  Rat  an  die  genannten  Kff. 
und  Fürsten  berichten  und  deren  Antwort  mitteilen.  —  Ans- 
bach, 1554  Juni  10. 

St.  Brandenburg  1  e.     Or.  präs.  Stuttgart,  Juni  13. 

Juni  10.  668.  Instruktion  Chrs.  für  Ludwig  von  Frauenberg,  Ober- 

vogt  zu  Lauffen,  und  Dr.  Kaspar  Ber  auf  den  Einungstag  zit 
Worms  :^) 

sie  sollefi  samt  dem  Einungskanzler  am  10.  Juni  abends  in 
Wor7ns  eintreffen,  noch  am  selben  Abend  durch  den  Einungs- 
ka72zler  erkundigen  lassen,  welche  Botschaften  da  sind  und 
diesen  für  Montag  eine  Stunde  aufs  Rathaus  ernennen;  bei 
Bürgermeister  und  Rat  sollen  sie  um  Platz  und  Vergünstigung 
auf  dem  Rathaus  nachsuchen  lassen. 


668.  *)  Stuttgart,  Juni  9  schickt  Chr.  den  Gesandten  diese  Instruktion, 
mit  dem  Auftrag,  gradatim  zu  handeln,  zttgleich  ein  Schreiben  an  seine  Einungs- 
verw.  und  auch  die  kgl.  Gesandten,  mit  dem  Brfehl,  es  nötigenfalls  jenen  beste. 
ihren  Gesandten  zu  übergeben.  —  Ebd.  Or.  präs.  Worms,  Juni  12.  —  Das 
Schreiben  an  die  Einungsstände  und  die  kgl.  Gesandten  bittet,  Chrs.  Ausbleiben 
zu  entschuldigen  und  seinen  Räten  zu  glauben.  —  Ebd.  Abschr, 


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668.  1554.  549 

Auf  dern  Rathaus  sollen  sie  wie  andere  Gesandte  Chrs.  Juni  lo. 
Schreiben  vorlegen  und  erklären,  sie  seien  von  Chr.  abgefertigt, 
um  in  dessen  Namen  dem  Einungstag  vorzustehen;  an  persön- 
lichem  Erscheinen  sei  Chr.  verhindert,  da  er  wegen  eines  Un- 
falls bei  der  Musterung  in  Widdern,  wo  er  neulich  war,  nicht 
gut  zu  Fuss  sei;  würde  sich  der  Einungstag  in  die  Länge  ziehen 
und  inzmscfiefi  andere  Fürsten  erscheinen,  gedächte  er  auch 
zu  kommen. 

Die  Gesandten  sollen  am  Montag  durch  den  Einungs- 
kanzler  proponieren  lassen,  dass  zuerst  die  Verlegung  der  Lager 
wegen  Mangels  an  Praviant  und  Futter  vorgenommen  und  bis 
zur  Ankunft  der  Gesandten  des  Kgs.  und  Bayerns  behandelt 
werden  soll. 

Der  Einungskanzler  soll  immer  umfragen,  nach  dem  Rat 
die  Protokolle  kollationieren  und  sich  mit  den  andern  in  votis 
vergleichen. 

Bei  Beratung  der  ausgeschriebenen  Punkte  *)  sollen  sie  die 
Vota  der  Vorsitzendefn  anhören  und  wenn  das  Beraten  an  sie 
kommt, 

1.  beim  ersten  Punkt  dafür  stirnmen,  dass  man  sich  zu 
weiteren  3  Monaten  entschliesse  und  je  15  000  fl.  an  die  vorige 
Legstatt  bezahle. 

2.  Beim  zweiten  Punkt  sollen  sie  die  Sache  wohl  an  sich 
kommen  lassen,  da  one  zweivel  Meinz,  Trier  und  Pfalz  auf  vorige 
zu  Hailbron  und  sonst  abgeredte  bedencken  sich  ziehen  und  die- 
selbige  mit  votieren  werden.  Diesen  Votis  sollen  die  Räte  nach- 
stimmen und  unt.  and.  pro  confirmatione  auf  die  Vertreibung 
des  Markgfen.  aus  seinem  Land  und  damit  schon  erfolgte  Exe- 
kution hinweisen,  weshalb  die  Einung  zu  keiner  Hilfe  ver- 
pflichtet sei.  Wird  jedoch  Exekution  und  Zuzug  beschlossen, 
sollen  die  Räte  auf  das  frühere  Versprechen,  auf  Chrs.  Ent- 
schuldigung beim  Ksr.  und  K.G.,  auf  des  Ksrs.  gnädigstes 
Schreiben  und  das  des  Bs.  von  Würzburg  hinweisen,  auf  die 
zu  Heidelberg,  Rothenburg  und  sonst  vorgeschlagenen  Mittel 
hiinairken  und  im  Vertrauen  ein  Schreiben  von  Markgf.  Alb- 
recht nebst  2  Abschr.  und  Chrs.  Antivort  darauf^)  vorlesen. 
wozu  noch  Wilh.  von  Grumbach  Chr.  in  Aussicht  gestellt  habe, 


T   Vgl.  das  Ausschreiben,  nr.  634. 
•)  nr.  640  und  666. 


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550  1554-  ^^• 

Juni  10.  dass  sein  Herr  dessen  Bedenken  nachkommen  werde.  Deshalb 
ist  mit  allem  Fleiss  dahin  zu  arbeiten,  dass  wenigstens  die 
Waffen  niedergelegt  und  die  Sache  hinter  die  Stände  des  Reichs 
oder  erkorene  Fürsten  nebst  dem  Ksr.  gebracht  werde;  die  Räte 
sollen  deswegen  für  ein  Schreiben  an  den  Ksr.  stimmen.  Wird 
beschlossen,  den  kais.  Mandaten  der  Exekution  zu  parieren, 
sollen  sie  conclusive  votieren,  dass  das  Bruchsaler  Bedenken^) 
vorgenommen  und  die  sechs  mandierten  Kreise  zusamnwfibe' 
schrieben  werden,  um  sich  auf  Hilfe  an  Leuten,  keineswegs  an 
Geld,  zu  vergleichen;  auch  müsste  ein  gemeinsames  Haupt  zur 
Direktion  des  Werkes  bestimmt  werden. 

3.  Der  dritte  Punkt  ist  inzwischen  gefallen. 

4.  und  5.  Die  Räte  sollen  erklären:  Da  sich  Markgf.  Alb- 
recht  in  der  gehörten  Weise  erklärt  hat  und  zudem  geschriebefi 
wird,  Markgf.  Albrecht,  der  von  Mansfeld,  dessen  Sohn  Volrad 
seien  auf  des  Ksrs.  Seite,  Hz.  Hans  Albrecht  von  Mecklenburg, 
Gf.  Christoph  von  Oldenburg  seien  auch  nicht  französisch,  da 
ferner  sich  der  Landgf.  von  Hessen  beim  Ksr.  entschuldigt  hat, 
so  hat  der  Verein  von  französ.  Adhärenten  nichts  zu  besorgen ; 
damit  fällt  auch  der  5.  Punkt;  wird  dann  beraten,  was  bei 
einem  Angriff  des  französ.  Kgs.  auf  Trier  zu  thun  ist,  sollen 
die  Räte  au^h  für  ein  Schreiben  an  denselben  mit  der  Bitte 
um  Schonung  der  Stadt  stimmen;  würde  aber  Trier  trotzdefn 
angegriffen  oder  sonst  beschwert  und  begehrte  Hilfe  und  Zuzug, 
so  wäre  der  Verein  hiezu  verpflichtet. 

6.  Sie  sollen  für  Aufnahme  von  Hessen  stimmen,  da  Hessen 
und  Nassau  inzwischen  Pfalz,  Jülich  und  Ohr.  die  Güttichkeit 
bemlligt  haben  und  auch  Jülich  bedingt  zustimmt. 

7.  Die  Sache,  die  säcJis.  Erbeinung  betr.,  soll  eingestellt 
werden,  weil  aus  dem  damals  angesetzten  Tag  nichts  wurde. 

'S.  Ausser  den  vier  zu  Bruchsal  bestimmten  Reichsstädten 
sollen  keine  weiteren  eingenommen  werden. 

9.  Bei  der  Antwort  an  den  Ksr.  sollen  sie  nach  Clirs. 
Korrektur  des  Rothenburger  Konzepts^)  votieren. 

10.  Herford  betr.  sollen  sie  zustimmen  und  eine  BotscJmft 
an  Hz.  Heinrich  anregen. 

IL  Wegen  des  Siegels  sollen  sie  mit  der  Majorität  sUm- 


*)  Stumpf  S.  369  f. 
*)  nr.  624  n.  1. 


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668.-669.  1654.  551 

men  und  dass  nach  Chrs.  Meinung  ein  Vereinssiegel  zu  machen  Juni  lo. 
sei.  —  Dabei  sollen  sie  anregen,  dass  Bayern  und  Jülich  zur 
Resolution  wegen  Übernahme  der  Hauptmannschaft  veranlasst 
werden. 

12.  und  TS.  Den  Reitern  soll  Ausnehmen  der  Leliensherren 
und  Ersatz  für  Pferdeschäden  bewilligt  werden. 

14.  Die  Räte  sollen  gegen  Bewilligung  der  Leutnants  für 
die  Rittmeister y  dagegen  für  einen  Wagen,  wenn  man  zu  Feld 
liegen  muss,  stimmen. 

Auf  den  12.— 14.  Punkt  sollen  die  Räte  baldige  Resolution 
begehren,  damit  man  bei  der  Musterung  am  22.  den  Reitern 
antworten  kann.  Dabei  sollen  sie  vorschlagen,  dass  Hauptleute 
und  Rittmeister  vom  Verein  in  Bestallung  genommen  werden 
und  sich  nicht  auf  einzelne  Fürsten  berufen. 

15.  Da  es  Sommer  ist  und  man  zu  Feld  liegen  kann, 
sollen  Reiter  und  Kn.  zusammengeführt  und  dort  für  Proviant 
gesorgt  werden. 

16.  Wegen  Aufnahme  der  Stadt  Augsburg  sollen  die  Räte 
mit  der  Mehrheit  votieren. 

17.  Sie  sollen  Abhören  der  Rechnung  des  Pfennigmeisters 
über  die  zweimonatliche  Besoldung  begehren. 

18.  Sie  sollen  Schwendis  und  Chrs.  Schreiben  an  Braun- 
schweig^  mitnehmen. 

19.  Da  das  jährliche  Dienstgeld  6050  fl.  beträgt,  soll  jedem 
die  ausgesetzte  Summe  um  2—800  fl.  erhöht  werden,  so  dass 
er  12 — 1300  fl.  zu  zahlen  hat. 

Die  Gesandten  von  Trier,  Pfalz,  Jülich  und  Bayern  sollen 
zur  Erlegung  des  Vorrats  angemahnt  werden.  —  Stuttgart, 
1554  Juni  10. "^ 

St.  Heidelb.  Verein  12.     Gr. 

669.  Hz.  Albrecht  an  Chr.:  Juniio. 

Kais.  Acht  gegen  den  Markgfen. 
erhielt  soeben  des  Ksrs.  Deklaration  und  Mandat  über  die  hie- 


«)  nr.  661. 

')  C7tr.  halte  getoünscht,  dass  die  bayr.  Gesandten  zum  Bundestag  vorher 
SU  einer  Besjyrechung  zu  ihm  kommen  und  hatte  ihnen  das  durch  den  Obervogt 
von  Göppingen  mitteilen  lassen.  Juni  14  entschuldigten  sie  sich  bei  ihm  von 
Worms  aus,  sie  häUen  Befehl  gehabt^  pOnktlich  in  Wimpfen  eimutreffen,  wes- 
halb es  ihnen  unmöglich  gewesen  sei,  —  Ebd.  Gr.  präs.  Nürtingen,  Juni  17. 


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552  1BB4.  669.-670. 

Juni  IL  vor  ^kannte  Acht  gegen  Markgf.  Albrecht;  schickt  dies  in  Or., 
damit  Chr.  auf  deni  jetzigen  Einungstag  davon  Gebrauch  maclieji 
kann;^)  bittet j  das  Or.  an  die  bayrischen  Räte  in  Worms  zu 
schicken.  —  München j  1554  Juni  11. 

St.  Hetddb.  Verein  7  h,  39.     Or.  präs.  StuttgaH,  Juni  14. 

Juni  11.  670.  Statthalter  und  Räte  zu  Wolfenbüttel  an  Chr.: 

Ansprüche  Hz.  Heinrichs  an  Chr. 

erhielten  Chrs.  Schreiben  von  Juni  1  an  Hz.  Heinrich  in  dessen 
Abwesenheit  und  trugen  es  ihm  nach  seiner  Rückkehr  vor.  Das 
nun  E.  f.  g.  hochermeltem  unserni  g.  f.  und  hern  zu  keinem  un- 
freuntlichen  willen  ursach  gegeben  haben,  das  lassen  s.  f.  g.  auf 
im  selben  beruwen;  aber  Hz.  Ulrich  hat  ihn  mit  dem  schmal- 
kald.  Bund  ohne  Ursache  überzogen  und  ihm  Land  und  Leute 
geschädigt,  was  Heinrich  nicht  hintansetzen  kann.  Dieser  er- 
innert sich  wohly  wie  er  bei  Chrs.  Räten  a.  1550  in  Augsburg 
deswegen  gütliche  Unterhandlung  anbieten  Hess;  als  nichts 
darauf  erfolgte,  wandte  er  sich  an  das  kais.  K.G.,  tmd  wenn 
auch  Chr.  von  der  Forderung  wegen  des  Landfriedens  entbun- 
den wurde,  so  kann  Heinrich  doch  noch  ad  restitutionem  dam- 
norum  weiter  handeln  und  er  zweifelt  nicht,  dass  ihm  dies  nicht 
aberkannt  würde.  Tritt  nicht  gütliche  Unterhandlung  ein,  wozu 
Heinrich  wohl  geneigt  wäre  und  wozu  er  Hz.  Albrecht  von 
Bayern  als  Unterhändler  wohl  leiden  könnte,  so  wird  er  mit 
gebührlichem,  ordentlichem  Recht  gegen  Chr.  prozedieren.  Dieser 
möge  sich  deshalb  an  Hz.  Albrecht  wenden  und  es  dann  an 
Hz.  Heinrich  mitteilen.  Sonst  haben  sie  nicht  bemerkt,  dass 
Heinrich  in  Ungutem  mit  Chr.  etwas  zu  thun  hätte  oder  dass 
er  ausserhalb  des  Rechts  und  der  nach  dem  Landfrieden  zu- 
gelassenen Mittel  gegen  Chr.  etwas  Unfreundliches  geäussert 
hätte;  auf  diese  aber  kann  er  nicht  verzichten.^)  —  Wolfen- 
büttel, 1554  (donnerstags  Barnabe)  Juni  11. 

St.  Heidelb.  Verein  14.    Ähschr. 


669.  *)  StiUtgart,  Juni  15  antwortet  Chr.,  er  habe  vor  wenigen  Tagtn 
vom  B.  von  Konstanz  ein  geschriebenes,  inhaltlich  gleiches  Mandat  erhalten, 
und  demselben  laut  beü.  Abschr.  geantwortet  [vgl.  nr.  653  mit  n.  t] ;  seinen 
Räten  in  Worms  habe  er  befohlen,  dies  neben  den  anderen  Gesandten  su  er- 
wägen und  dahin  zu  helfen,  dass  die  6  Kreise  alsbald  ihre  Räte  susammen- 
ischicken,  um  Zuzug  oder  ein  Schreiben  an  den  Ksr.  zu  besckliessen.  —  Ebd.  Kons. 

670.  »)   Über  Chrs.  Antwort  vgl.  nr.  736  n.  1. 


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671.-672.  1664.  553 

671,  Pfalzgf.  Johann  von  Sirnviern  an  Chr.:  Junii3. 

Nichibeteüigung  an  der  Exekutioii  ffegen  den  Markgfen.  icegen  Ver- 
wandUehaft 

tiatte  angesichts  seiner  und  seines  Sohnes  Friedrich  Verwandt- 
sctiaft  mit  Markgf.  Albrecht  bisher  Bedenken^  an  einer  gegen 
diesen  gerichteten  Beratung  teilzunehme?},  schon  damit  seine 
Gesandten  nicht  die  Freiheit  der  Verhandlung  der  anderen 
beeinträchtigen.  Hat  deshalb  den  letzten  Kreistag  zwar  als 
mitau^schreibender  Kr  eis  für  st  des  rhein.  Bezirks  mitausgeschrie- 
ben, sein  Ausbleiben  jedoch  mit  seiner  Verwandtschaft  schrift- 
lich entschuldigt  und  zugleich  protestiert,  damit  irgendwie  gegen 
den  fränk.  Bund  zu  handeln.  Statt  sich  damit  zu  begnügen, 
gingen  die  Anioesenden  ohne  etwas  zu  thun  auseinander,  da 
er  als  ausschreibender  Fürst  nicht  erschienen  sei.  Dies  ist  ihm 
befremdlich,  auch  fürchtet  er  Unglimpf  beim  Ksr.  und  bei  den 
Bundesständen.  Er  hatte  vorher  gehört,  dir.,  mit  Markgf. 
Albrecht  ebenso  nah  verwandt,  habe  beim  schwäb.  Kreis  sich 
ebenso  entschuldigen  und  protestieren  lassen,  weshalb  er  dieses 
Mittel  auch  benützen  ivollte.  Nun  erhält  er  aber  vom  Ksr.  ein 
Mandat,  dass  die  beideti  ausschreibenden  Fürsten  unverzüglich 
über  die  Exekution  beraten  lassen  sollen,  deshalb  steckt  er  wieder 
in  der  gleichen  Verlegenheit.  Bittet  deshalb  um  Nachricht,  wie 
Chr.  sich  hievor  hat  entschuldigen  lassen  und  was  er  auf  die 
neue  Mahnung  hin  thun  will.  —  Simmern,  1554  Juni  12. 

Ludwigsburg.     Krtiahandlungen  3.     Or.  j)räs.  Nürtingen,  Juni  17.^) 

672.  Chr.  an  Regenten  und  Bäte  zu  Ansbach:  Juniis. 

Wiederholte  Mahnung  zur  Einnahme  von  IHassenhurg. 

bleibt  trotz  ihrer  Gegengründe  ^)  bei  seinem  Rat.  Hütten  sie 
Plassenburg  in  der  Hand  und  würden  dies  dein  davorliegenden 
Kriegsvolk  kundthun,  so  könnte  dieses  nichts  weiter  dagegen 
vornehmen  noch  hätte  Markgf.  Georg  Friedrich  etwas  zu  be- 
fürchten; auch  wäre  dieser  der  Exekution  gegen  Markgf.  Alb- 
recht,  der  an  Land  und  Leuten  nichts  mehr  hätte,  überhoben, 


671.  *)  eodem  antwariet  Chr.,  ein  Protist  sei  seinerseits  nicht  erfolgt,- 
wegen  der  neuesten  Mafidate  habe  er  den  B.  von  Konstanz  ersucht  und  gedenke 
sich  mit  ihm  über  einen  etwa  in  Monatsfrist  zu  haitetiden  Kreistag  zu  rer- 
gleichen.  —  Ebd.  Konz. 

672.  ')  nr.  667. 


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554  1554.  672,-674. 

Juni  13.  und  80  die  Unkosten,  loenn  man  auch  dem  Kriegsvolk  den  rück- 
ständigen Sold  zahlen  müsste,  bald  erspart;  auch  hätte  inan 
eine  Stütze  in  Markgf.  Albrechts  Land,  von  wo  man  hernach 
auch  zum  übrigen  wieder  kommen  möchte.  Äucli  hi}rte  er  glaub- 
lich, Markgf.  Albrecht  habe  ihnen  letztes  Jahr  sagest  lassen, 
wenn  er  nicht  bei  seinem  Lande  bleiben  könne,  wolle  er  es  lieber 
seinem  Vetter  als  dem  fränk.  Verein  gönnen.  Das  Versprechen 
der  fränk.  Einung  wegen  der  Urkunden  Hesse  sich  bei  einer 
Erstürmung  der  Burg  nicht  halten  und  auch  bei  anderer  Auf- 
gabe derselben  wäre  der  fränk.  Verein  vielleicht  anders  gesinnt. 
Glaubt  deshalb,  dass  die  Vormünder  nichts  gegen  seinen  Rat 
hätten,  wie  denn  Markgf.  Johann  und  Johann  Georg,  als  er 
kurz  vor  ihrer  Abreise  von  Rotlienburg  mit  ihnen  zusammen 
war  und  mit  ihnen  darüber  sprach,  gleicher  AnsicJU  waren. 
—  Stuttgart,  1554  Juni  13.^) 

St.  Brandenburg  1  e.     Kane.*) 

Juni  14.  673.  Markgfin.  Emilie  von  Brandenburg  an  Chr.: 

da  sie  ihre  Tochter  Barbara  ivieder  hier  haben  und  auch  Clirs. 
Gemahlin'  wieder  einmal  sehen  möchte,  möge  Chr.  beide  mit- 
einander hieher  fahren  lassen.  —  Ansbach,  1554  Juni  14.^) 

St.  Brandenburg  2d.     Or.  pi'äs.  Nürtingen,  Juni  17. 

Juni  16.  674.  Gf  Konrad  von  Castell  an  Chr.: 

Niederlage  des  Markgfen. 

als  er  heute  nach  Neuenstein  kam,  sagte  ihm  sein  Vetter,  er 
habe  heute  nacht  Schreiben  erhalten,  Markgf.  Albrecht  sei  letz- 


^)  Zugleich  wendet  sich  Chr.  an  die  Markgfin,  Emilie,  schickt  die  Schreiben 
von  und  an  die  Regenten  und  versichert,  dass  er,  wenn  es  seine  eigene  Sache 
w^re,  nicht  anders  handeln  würde.  —  Ehd.  Konz. 

*)  Als  Antwort  weisen  Regenten  und  Räte  Juni  19  auf  ihren  GesandUn 
[vgl.  nr.  691  n.  1]  hin.  —  Ebd.  Or.  präs.  Nürtingen,  Juni  21. 

673.  *)  Kirchheim,  Juni  18  antwortet  Chr.,  die  Lage,  sowie  aüerlei  Ur- 
sachen bei  seiner  Gemahlin  hindern,  diese  reisen  eu  lassen,  und  auch  für  Barbara 
wäre  es,  wie  das  heil.  Schreiben  seiner  Gemahlin  zeige,  gut,  wenn  sie  bis  sur 
völligen  Heilung  noch  4^5  Wochen  hier  bliebe.  —  Ebd.  Kons.  —  Ansbach, 
Sept.  3  lädt  Emilie  wieder  Chr.  mit  Gemahlin  dringend  ein,  nach  Ansbach  su 
kommen,  wobei  sie  Barbara  mith-ingen  könnten.  —  Ebd.  Or.  —  Stuttgart, 
Sept.  10  antwortet  Chr.,  da  Barbara  die  Kindsblattem  habe,  auch  aus  andern 
Gründen  sei  es  unmöglich.  —  Ebd.  Konz. 


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674.-670.  1664.  555 

te7i  Mittwoch  vor  Schweinfurt  geschlagen  worden  utid  mit  Juni  u. 
4  Kleppern  entritten.  Schweinfurt  wurde  verbrannt;  es  streifen 
einige  Ansbach  zu,  in  dessen  Gegend  noch  HOO  markgfl,  Reiter 
liegen;  die  Braunschweiger  sind  wohl  empfangen  worden;  wo 
sie  weiter  hinaus  wollen,  wird  die  Erfahrung  zeigen;  fürchtet^ 
sie  werden  nach  diesem  Sieg  alles  plündernd)  —  Neuenstein, 
1554  (freitag)  Juni  15,  9  UJir, 

St.  Brandenburg  1  e.     Eigh,  Or.»)  jjräif,  Stuttgart,  Juni  15,^) 


675.  Kf.  Friedrich  an  Chr.:  Junii6. 

Vermittlung  zwischen  Hessen  und  Nassau. 

Antwort  auf  dessen  Schreiben  von  Juni  12.^)  Für  sich 
allein  nach  Hz.  Wilhelms  oder  Chrs.  Vorschlag  vorzugehen,  ist 
ihm  bedenklich.  Hessen  will  alle  Einungsverw.,  Nassau  nur 
Chr.,  Jülich  und  ihn  als  Unterhändler:  das  will  er  auf  der 
jetzigen  Wormser  Versammlung  vortragen  und  weiter  beraten 
lassen;  auch  der  Vorbehalt  des  Rechts  jeder  Partei,  ohne  spe- 
zielle Nennung  von  Restitution  und  Revision,  ist  zu  ordnen, 
ehe  Tag  und  Malstatt  angesetzt  wird.  Des/mlb  muss  auf  dem 
jetzige7i  Wormser  Tag  weiter  beraten  werden;  er  gab  seinen 
Gesandten  Befehl,  sich  hierüber  mit  denen  Chrs.  zu  besprechen.'^) 
—  Heidelberg,  1554  Juni  16. 

St.  Hessen  4.     Or.^*)  präs.  Kirchheim,  Juni  W. 


a)  8  cito. 

b)  3  cito. 

674.  *)  Über  die  Schlacht  hei  Schwarzach,  tcelche  der  Macht  des  Markgfen. 
den  Todesstoss  gab,  vgl.  Voigt  2,  206:  Druffel  IV,  449.  —  Ansbach,  Juni  14 
schickt  auch  H.  W.  von  Knöringen  an  Chr.  Nachricht  von  der  Niederlage,  hei 
welcher  der  Markgf.  sein  Geschütz  und  sein  Fussvolk  verloren  hcibe,  selbst  aber 
mit  defi  meisten  seiner  Reiter  entronnen  sei.  —  St.  Heidelb.  Verein  23.  Or. 
präs.  Stuttgart,  Juni  16. 

*)  eodem  schickt  Chr.  dies  an  seine  Räte  in  Worms  mit  dem  Befehl,  dies 
in  gemeiner  Versammlung  zu  verlesen.  Zugleich  schickt  er  Abschr.  an  Pfalz 
und  Bayern.  —  Stuttgart,  Juni  16  dankt  er  Gf.  Konrad  und  bittet  um  weitere 
Nachrichten  über  das  beiderseitige  Kriegsvolk.  —  Ausserdem  befiehlt  er  Löwen" 
stein  und  von  Hewen,  sodann  Ober-  und  Untervogt  von  Schorndorf  und  Kirch- 
heim  erhöhte  Vorsicht.  —  Ebd.  Konz. 

676.  ')  nr.  655  n.  1. 

*)  Chrs.  Antwort  nr.  688. 


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556  1554.  676 

Juni  16.  676.  von  Frauenberg  und  Ber  an  CJir.:^) 

Sessionsstreit  zioischen   Östen-eickem  und  Bayern.    Beginn  der  Be- 
ratungen. 

bei  der  Zusammenkunft  heute  früh  um  6  Uhr  war  zunäe/ist 
Streit  zwischen  den  österreicliern  und  Bayern  über  Session 
und  Stimme;  zwischen  welchen  die  churftirstlichen  gesaaten 
dahin  gehandlet,  das  letstlichs  die  österreichische,  gegen  bedeu- 
tung  gaistlichs  bancks,  der  pfälzischen  zur  rechten  und  die  bayer- 
ische nach  den  pfalzischen,  menzischen  und  trierischen  zur  lincken 
gesessen,  desgleichen  ist  die  unibfrag  abermals  nach  der  dreu 
ei-stvemielten  churfursten  gesanten  vor  Bayern  auf  Österreich 
beschehen.  Die  Bayern  protestierten,  da  nach  der  Einung  Session 
und  Stimme  des  Reichs  massgebend  sein  soll,  und  baten,  dies 
zu  protokollieren. 

Darauf  proponierte  der  Einung skanzler  auf  ihr  An- 
sprechen abermals  die  Beratung  von  Punkt  12— lo,  und  dcis 
Ansuclien  des  fränk.  Vereins  und  der  Augsburger  Gesandten. 
Die  Kgl.  entschuldigten  ihre  Verspätung  und  Hessen  sich  ge- 
fallen, dass  zuerst  Punkt  1  und  12 — 15  vorgenommen  werde. 
Die  Umfrage  kam  zuerst  an  die  Trierischen,  welcJie  für 
längeres  Behalten  der  Reiter  und  Kn.  über  die  3  Mona4e 
stimmten  und  dies  mit  dem  Schreiben  ihres  Herrn  an  Chr. 
von  Mai  TS  und  mit  einer  Anfrage  des  Ksrs.,  was  für  Hilfe 
der  Kf.  von  der  Einung  zu  erwarten  habe,  begründeten.  Ihr 
Herr  bitte,  dass  der  Verein  3  Fähnlein  Kn.  oder  seine  jetzigen 
Hakenschützen  als  Besatzung  nach  Trier  lege,  damit  der  französ. 
Kg.  die  Stadt  verschone.    Man  beschloss  trotzdem,  Art.  12—1'j 


676.  *)  über  den  für  den  Bestand  des  Heidelb.  Vereins  verhängnisvollen 
Wormser  Bundestag  das  wirtbg.  Protokoll  St.  Heidelb.  Verein  12:  das  tUs 
Zasius,  Druff el  IV,  451;  letzteres  ist  vielleicht  nur  eine  nachträgliche  Aufzeich- 
nung, da  es  von  dem  wirihg.  Protokoll  und  von  den  Briefen  der  tcirtbg.  Ge- 
sandten um  volle  Tage  differiert.  Das  Ausschreiben  des  Tages  nr.  634,  die 
ivirtbg.  Instruktion  nr.  668:  der  Abschied  bei  Stumpf  S.  276—281.  Charaktt- 
nslisch  für  die  Verhandlungen  ist  das  enge  Zusammenhalten  von  Österreich 
und  Bayern,  die  sich  schon  vor  Beginn  des  Tages  gefunden  haben  (Druffel  Il\ 
445),  und  ihr  gemeinsamer  Gegensatz  besonders  gegen  Wirtbg.,  aber  auch  gegen 
Mainz  und  Pfalz:  dieser  Gegensatz  geht  fast  durch  alle  I^Yagen  hittdurch. 
Vgl.  namentlich  die  bayr.-wirtbg.  Korrespondenzen,  nr.  700,  716,  723,  730,  732, 
736,  auch  den  Bericht  der  Österreicher,  Druffel  IV,  465,  und  die  nachfolgenden 
Berichte  an  Chr.  und  dessen  Antworten. 


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fyrs.—en,  15B4.  557 

zu  beraten  und  über  die  trierische  Bitte  inzwischen  Bescheid  Juni  16 
zu  holen. 

Was  dann  bei  der  Umfrage  über  die  Art  /,  12 — i.>  be- 
schlössen  vmrde,  soll  Chr.  ausführlich  geschickt  werden.  Beim 
1.  Art.  beschloss  man,  weitere  Bestallung  einzustellen ;  beim  /^., 
die  Reiter  davon  abzubringen,  während  sie  andernfalls  Chr. 
die  Namen  ihrer  Lehensherrn  überschicken  sollten;  beim  1H„ 
sie  davon  abzubringen  oder  es  auf  Pferdeschäden  zu  beschrän- 
ken, wenn  sie  nicht  im  Feld  oder  im  Sold  wären;  beim  14. 
schloss  man  sich  dem  ivirtbg.  Votum  an;  beim  15.  beschloss 
man  ein  Schreiben  an  die  von  Rothenburg  a.  d.  T.,  dass  das 
Kriegsvolk  in  die  dortige  Landwehr  gelegt  iverden  solle. 

Beim  2.  Art.,  der  Achtexekution  gegen  Markgf.  Albrecht, 
wiesen  die  kfl.  Gesandten  darauf  hin,  es  sei  dies  Sache  der 
mandierten  Kreise,  nicht  der  Einung,  während  die  Österreicher 
erklärten,  dass  sie  das  anders  ansehen  und  morgen  ihre  Mei- 
nung erklären  wollten.  Die  Mainzer  brachten  dann  3  Schriften 
vor  *)  und  baten  um  der  Einungsverw.  Rat,  da  nach  der  Einung 
und  der  Deklaration  keiner  der  Einungsverw.  ohne  die  andern 
sich  erklären  solle.  —  Worms,  1554  Juni  16. 

St.  Heidelb.   Verein  12.     Or.  präs.  KirchJmm,  Juni  19. 

677.  Markgf.  Albrecht  an  Chr.:  Junin. 

Abzug  von  Sckweinfuri.    Zusammenkunft. 

erhielt  von  seinem  Statthalter  Chrs.  Schreiben^)  nebst  einigen 
Handlungen.  Ausserdem  erhielt  er  von  seinem  Obersten  in 
Schiveinfurt  ein  kais.  Mandat,  das  diesem  durch  die  Räte  des 
Kfen.  am  Rhein  neben  mündlicher  Werbung  insinuiert  worden 
war  und  worin  das  Kriegsvolk  zu  freiem,  sicherem  Abzug  von 
Schweinfurt  aufgefordert  wird.^)  Nachdem  sein  Oberst  5  Tage 
Aufschub  erbeten  hatte,  um  dies  an  ihn  gelangen  zu  lassen, 
zog  er  [A.J  am  2.  Tag  nach  Ablauf  des  Aufzugs  mit  all  seinem 
Kriegsvolk  dem  Ksr.  zu  Gehorsam  und  dem  genannten  Kfen. 
zu  Gefallen  von  Schweinfurt  ab,  infolge  des  Mandats  keine 
Gefahr  besorgend.     Wie  es  ihm  aber  ging,    wird  Chr.  gehört 

»)  8  cito. 

*)  Die  Befehle  zur  Achtexekution  gegen  Markgf.  Albrecht. 
677.  0  nr.  656. 

')  Ober  cUis  kctis.  Mandat  von  Mai  12,  Bäumung  von  Schweinfurt  betr., 
vgl.    Voigt  Ü,  196.  —  Äbschr.  ebd. 


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568  1564.  677.S79. 

Juni  17,  haben.  —  Wenn  er  sicher  zu  Chr.  kommen  könnte  und  dieser 
ihm  für  ihn  und  die  Seinigen  ein  genügendes  Geleite  schickte, 
2vürde  er  unbemerkt  an  einen  von  Chr.  bestimmten  Ort  kommen 
und  sich  mit  ihm  über  diese  und  andere  Sachen  unterreden. 
Bittet,  ihm  seine  Meinung  mitzuteilen  und  Briefe  und  Geleite 
nach  Vellberg  zu  schicken,  2vo  er  hinterlassen  mll,  wo  er  zu 
treffen  ist.  —  1554  Juni  17. 

St.  Heidelb.  Verein  9  VI.  Beschädigtes  Or,^)  präs,  Kirchheim,  Juni  tS. 

Juni  17.  678.  von  Frauenberg  und  Ber  an  Chr.: 

Die  Bedrohung  Wirtbgs.  durch  Braunschweig. 

schicken  das  Konz.  der  Meinung  der  Gesandten  über  Punkt  1 
und  12 — 15.  Bei  Verhandlung  über  Punkt  1  brachten  sie 
ihrer  Instruktion  nach  vor,  wie  sich  Hz.  Heinrich  t^on  Braun- 
schweig  gegen  Lazarus  von  Schwendi  geäussert  hat  und  was 
Chr.  dem  Hz.  hiegegen  schreiben  liess;^)  sie  fügten  bei,  es 
könne  so  bei  jedem  eine  Ursache  gefunden  iverden  und  die 
Sache  sei  keineswegs  sicher.  Gleich  erwiderte  der  Österreicher, 
es  sei  das  nicht  die  Acht,  die  fränk.  oder  7narkgfl.,  sondern 
es  sei  eine  alte  schmalkald.  Sache  und  gehöre  deshalb  nicht 
hieher.  Sie  entgegneten:  es  sei  ganz  anders;  Chr.  habe  mit 
dem  Hz.  von  Braunschweig  nichts  zu  thun,  habe  auch  das 
ergangene  Urteil  für  sich  und  es  seien  solche  Drohungefi  gegen 
andere  Stände  auch  von  den  übrigen  fränk.  Einungsverw.  aus- 
gestossen  worden;  unter  einem  solclien  verdeckten  Schein  könnte 
man  gegen  jeden  etwas  vornehmen;  es  sei  der  Einung  Funda- 
ment, jeden  bei  Recht  und  Urteil  nach  Landfrieden  und  Reichs- 
Satzungen  zu  schützen. 

Sie  verlasen  die  Zeitungen  über  Schweinfurt  und  den 
Markgfen.  und  erhielten  auch  solche  von  den  Kglen.  —  Worms. 
1554  Juni  17. 

St.  Heidelb.   Verein  12.     Or.^)  präs.  Kirchheim,  Juni  20. 

Juni  17.  679.  Chr.  an  seine  Räte  in  Worms: 

Berufung  der  mandierten  Kreise  durch  die  rhein.  Kff. 

wie  er  erfährt,  loerden  die  4  rhein.  Kff.  bald  einen  Kreistag 
ausschreiben   zier   Beratung,    ob   sie   die  andern    mandierten 

a)  4  cito.  * 

678,  >)  Vgl.  nr.  661 ;  Sattler  4  8.  70. 


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€79.-'6S0.  1564.  559 

Kreise  zu  sich  beschreibefi  wollen  oder  nicht  Leicht  könnten  jum  ir, 
sie  Bedenken  haben,  dies  als  Kff.  zu  thun;  befiehlt  deshalb, 
mit  den  Gesandten  von  Mainz,  Trier  und  Pfalz  zu  reden  mit 
dem  Begehren,  zu  befördern,  dass  die  andern  Kreise  von 
ihren  Herren  bald  zusammenbeschrieben  werden;  er  tvolle 
sorgen,  dass  bevollmächtigte  Anwälte  seines  Kreises  an  der 
Malstatt,  wo  die  4  rhein,  Kff.  zusammenkommen,  auch  eintreffen. 
—  Nürtingen,  1554  Jurn  17. 

Eigh.  P.S.:  Sie  sollen  deswegen  auch  mit  den  bayr.  öe- 
sandten  sprechen^  damit  sich  Hz.  Albrecht  mit  den  bayr.  Kreis- 
ständen  auch  so  vergleiche. 

St.  Heidelb.  Verein  12.     Or.»)  präs.  Juni  20,  7  Uhr  abends. 

680.  von  Frauenberg  und  Ber  an  Chr.:  juni  ts. 

bei  der  3.^  Umfrage  stimmten  nach  langer  Begründung  durch 
die  Österreicher,  welchen  die  Bayern  in  langer  Ausführung 
zustimmten,  die  Österreicher,  Bayern  und  Trierer  für  unver- 
zügliche  Exekution,  die  Mehrheit  blieb  bei  der  Verweisung  an 
die  Kreise.^)  —   Worms,  1554  Juni  18.^) 

St.  Heidelb.   Verein  12.     Or.^)  präs.  NüHingen,  Juni  23. 

681.  Kf.  Joachim  an  Chr.:^)  Junii9. 

hat  auf  Chrs.  Bitte  dessen  Gesandten  den  erbetenen  Konsens 
zur  Erhöhung  einiger  Zölle  gegeben.^)  —  Köln  a.  d.  Spree, 
1554  (dinstags  nach  Viti)  Juni  19. 

St  Zollsachen  5.  B.     Or.  präs.  Urach,  Juli  15. 


a)  3  cito. 

b)  Auf  »ehr.  von  Kurt:  sie  tollen  ditet  pancteni  halber  bebarrllch  bei  der  instraction  beleiben. 

680.  »)  Vgl.  das  Protokoll  des  Zasius  hei  Ih-uffel  IV,  S.  475. 

*)  Asn  gleichen  Tage  sendet  Chr.  an  seine  Haie  in  Worms  ein  Schreiben 
des  Ksrs.  an  den  B.  von  Bamberg  und  Markgf.  Georg  Friedrich  (==  nr.  662) 
und  befiehlt,  dies  den  1^.  und  fürstlichen  Räten  im  geheimen  mitzuteilen.  Dieses 
Schreiben  hatte  Chr.  wohl  von  dem  ansbach.  Gesandten  (vgl.  nr.  691  n.  1)  er- 
halten, während  das  an  den  schwäb.  Kreis  gerichtete  (nr.  662)  erst  am  19.  Juni 
bei  Chr.  eintraf:  vgl.  nr.  653  n.  1. 

681.  *)  Vgl.  I,  855.  —  Mit  kais.  Fürschrift  von  1553  Nov.  24  hatte  Chr. 
mit  Instruktion  von  1554  Mai  14  den  Liz.  Eisslinger  an  Mainz,  Köln,  Trier 
und  Pfalz,  Wolf  von  Dinstetten  an  die  Kff.  von  Brandenburg  und  Sachsen 
geschickt,  zugleich  an  alle  ein  Schreiben  gerichtet  und  sie  um  Zustimmung  zur 
Zollerhöhung  gebeten.    Ausser  Brandenburg  antworteten  sämtliche,  es  lasse  sich 


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560  1564.  682.— €83. 

Juniw,  682.  Regenten  und  Räte  zu  Ansbach  an  Chr.: 

Beratung  über  die  Exekution  gegen  Markgf.  Albrecht. 

bitten  um  Mitteilung,  wie  sich  wohl  der  schwäb.  Kreis  auf  das 
kais.  Mandat  hin  verhalten,  ob  er  mit  Geld  oder  mit  Kriegs- 
Volk  die  Exekution  vollziehen  helfen  wird.  Wollen  selbst  ihrem 
Gesandten  auf  den  vom  B.  von  Bamberg  auf  Mittwoch  nach 
Joh.  Bapt.  nach  Windsheim  ausgeschriebenen  Kreistag  befehlen, 
auf  eine  gemeinsame  Beratung  der  mandierten  Kreise  hinzu- 
wirken, wenn  dies  nicht  zu  erreichen  ist,  dafür  einzutreten, 
dass  jeder  Kreisstand  selbst  Kriegsvolk  z.  R.  und  z.  F.  an- 
nimmt;  fürchten  aber,  dass,  ivenn  man  auf  Geldhilfe  beharrt, 
sie  sich  auch  nicht  absondern  können.  —  Ansbach,  in  grosser 
Eile,  l.')54  Juni  19.') 

St.  Brandenburg  1  e.     Or. 

Juniw.  ^'*''-  ^^-  ^^  Markgf.  Albrecht: 

Ablehnung  der  Zusammenkunft.    Plassenbnrg. 

Antwort  auf  dessen  Schreiben  von  Juni  17;  erwartet 
stündlich  Botschaft,  die  ihn  auf  den  Einungstag  na^h  Worms 
ruft,  kann  deshalb  seinen  Wunsch  einer  Zusammenkunft  nicht 
erfüllen.  Der  Markgf.  möge  einen  seiner  Vertrauten,  der  Chr. 
bekannt  ist,    nach   Stuttgart   schicken   und   dort  bei  seinem 

dies  nur  im  gemeinen  Kurföratenrat  erledigen,  und  versprachen,  ihren  Gesandtem 
auf  den  Reichstag  Befehl  mitzugeben.  Schlieaslieh  erreichte  jedoch  Chr.  bei 
Mains,  dass  er  sich  an  den  rhein.  Kurfurstentag  in  Worms,  der  fiU*  die  Kff, 
auf  Juli  31,  für  die  andern  zur  Exekution  mandierten  Kreise  auf  Äug.  4 
angesetzt  war,  wenden  konnte.  Datiin  sandte  er  mit  Instruktion  von  Juli  2:i 
Ludwig  von  Frauenberg  und  Liz.  Eisslinger  ah :  es  wurde  jedoch  Aug.  7  tue 
Beratung  wegen  Abwesenheit  von  Sachsen  und  Brandenburg  abgelehnt.  Darauf 
ersuchte  Chr.  Sept.  6  den  Ksr.  nocheinmal  um  Fürschrift  an  die  Kff.  hezw, 
deren  Räte  auf  dem  Frankfurter  Tag.  Diese  —  dat.  Sept.  HO  —  schickt 
P.  Pfinzing  am  30.  Okt.  9  sucht  Chr.  auch  nocheinmal  beim  röm.  Kg.  a«,  der 
wegen  seiner  Wirthg.  benachbaHen  Unterihanen  Bedenken  hat.  Dann  sendet 
er  in  dieser  Sache  den  Liz.  Eisslinger  mit  Instruktion  von  Okt.  12  nach  I'Yank- 
fürt;  aüein  auch  hier  wurde  die  Verhandlung  wegen  Abwesenheit  von  Branden^ 
bürg  auf  den  Reichstag  verwiegen. 

*)  Man  wird  die  Bereitwilligkeit  des  Kfen.  vielleicht  mit  der  freufHUichen 
Haltung  Chrs.  gegen  Markgf.  Älbrecht  in  ZusammenJunng  bringen  dürfen. 

682.  *)  Nürtingen,  Juni  23  antwortet  Chr.,  er  wisse  nicht,  was  auf  dem 
auf  15.  Juli  nach  Ulm  ausgeschriebenen  Kreistag  beschlossen  werde,  woüe  eher 
auch  darauf  hinwirken,  deiss  die  Hilfe  mit  Volk,  nicht  mit  Geld  geleistet  werde. 
—  Ebd.  Konz. 


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683.-684,  1664.  561 

Landhofmeister  fragen  lassen,  wo  er  Chr.  treffen  könnte ;  will  juni  19. 
ihm  raten,   so  gut  er  kann;   rät  nocheinmal,    seinem  letzten 
Schreiben^)  bald  zu  folgen. 

Da  zu  besorgen  ist,  dass  Plassenburg  sich  auf  die  Dauer 
nicht  halten  werde,  was  nicht  nur  Markgf.  Albrecht,  sonderii 
Stamm  und  Namen  Brandenburg  besonders  wegen  der  brief- 
lichen Gewahrsame  hochbeschxcerlich  wäre,  so  rät  er,  dass 
Albrecht  dasselbe  durch  Markgf.  Georg  Friedrich  einnehmen 
lasse.  Dadurch  würde  die  Gefahr  abgeschnitten  und  Albrecht 
unirde  die  Burg,  wenn  er  aus  dieser  Lage  kommt,  weniger 
zerrissen  und  geschleift  zurückerhalten,  als  wenn  seine  Gegner 
sie  bekommen.  Ist  Albrecht  einverstanden,  möge  er  dies  Chr. 
mitteilen  und  Mittel  und  Wege  hiezu  eröffnen.  —  Kirchheim, 
1554  Juni  19.*) 

St.  Heidelb.  Verein  9  VL    Äbschr. 

684.  Chr.  an  seine  Räte  in  Worms:  Juni  19. 

Hufe  für  den  frank.  Verein.    Plassenburg.   Zuzug  für  Trier.    Lager 
des  Vereinskriegsvolks.    Schreiben  von  Markgf.  Albrecht. 

die  Beantwortung  des  Schreibens  des  fränk.  Vereins^)  betreff, 
sollen  sie  mit  der  Mehrheit  stimmen,  dass  dies  Kreis-,  nicht 
EinungssacJie  sei;  daneben  könnte  nicht  schaden,  sich  hei  den 
Gesandten  des  fränk.  Vereins  zu  erkundigen,  ob  dieser  zulassen 
unirde,  wenn  zur  Vermeidung  weiterer  Unkosten  einer  der  ge- 
mahnten Stände  Plassenburg  an  sich  brächte;  da  in  diesem 
Fall  Markgf.  Albrecht  nichts  mehr  hätte,  würde  der  Zuzug  auf 
die  Acht  hinfällig. 

Lässt  es  wegen  der  vom  Kfen.  von  Trier  begehrten  Hilfe 
bei  der  Instruktion;  hielte  für  gut,  dass  sich  derselbe  an  den 
Ksr.  um  Entfernung  des  kais.  Kriegsvolks  aus  der  Stadt  Trier 
wende,  da  er  von  dem  Verein  Besatzung  zu  erhalten  hoffe. 


683.  *)  nr.  666. 

')  eodem  schickt  Chr.  Abachr.  van  des  Markgf en.  Schreiben  an  Pfalz; 
er  habe  geantwortet,  er  könne  dem  aiM  allerlei  Gründen  nicht  nachkommen; 
der  Markgf.  möge  einen  Vertrauten  eu  ihm  schicken  und  Chrs.  früheren  Rat 
befolgen»  —  Ebd.  Konz. 

684.  *)  Dat.  Juni  11.  Bitte  um  Exekution  gegen  den  Markgf  en,:  St. 
Heidelb.  Verein  20,  Abschr, ;  die  Antwort,  dat.  Juni  20,  lautete :  man  sei  darauf 
nicht  abgefertigt,  die  Sache  geftöre  vor  die  Kreise;  man  woUe  es  den  Herrschaft 
ten  berichten,    Abschr,  ebd,:  vgl.  Stumpf  8,  280, 

Ernst,  Briefw.  dea  Hst.  Chr.    II.  36 


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562  1554k  684.— ÖÖff. 

Juniw,  Sodann  sollen  sie  sich  wegen  Verlegung  der  Lager  nicht 

so  leicht  abweisen  lassen;  in  die  Rothenburger  Landwehr  kann 
das  Kriegsvolk  nicht  gelegt  werden. 

In  eine  Geldhilfe  zur  Unterhaltung  des  Kriegsvolks  des 
fränk,  Vereins  sollen  sie  keinesfalls  unlligen.  —  Kirchh^im. 
1554  Juni  19. 

Ced.:  Schickt  Abschr.  eines  Schreibens  von  Markgf. 
Albrecht  vom  17.  d.  M.;  befiehlt,  es  die  Gesandten,  abgesehen 
von  den  kgl.,  lesen,  aber  nicht  abschreiben  zu  lassen. 

St.  Heidelb,   Verein  12.     Or,^)  präs.  Juni  21,  nachts, 

Juni  19.  685.  Kf.  Friedrich  an  Chr. : 

Bedrohung  durch  Bretunschweig, 

ein  braunschweig.  Adeliger  äusserte,  Hz.  Heinrich  wolle  mit 
seinem  Kriegsvolk  auf  Kurpfalz  dem  Rhein  zu  ziehen  und  den 
Pass  einnehmen.  Da  sie  beide  nach  einer  von  den  jülichscJien 
Räten  erhaltenen  Abschr.  ivegen  des  Franzosen  und  des  Mark- 
gf en.  Albrecht  im  Land  Jülich  und  sonst  verleumdet  sind^) 
und  da  es  aussieht,  als  würde  es  dem  einen  heute,  dem  andern 
morgen  gelten,  bittet  er,  zu  erwägen,  ob  nicht  das  Kriegsvolk 
des  Vereins  zu  behalten  ist,  bis  die  Sachen  anders  atisseheru 
damit  man  zutreffenden  Falls  nicht  so  gar  bloss  und  unge- 
rüstet  gefunden  wird.  —  Heidelberg,  lr>o4  Juni  19. 

St.  Heidelb.   Verein  12.     Or,^)  präs.  Kirchheim,  Juni  21.^) 

Juni  19.  6H6.  Adam  Diemar  an  Chr.  : 

Zeitung  vom  fränk.  Krieg. 

kam  am  18,  Juni  mit  Wolf  von  Vellbe^-g  zu  Crailsheim  an; 
de)*  dortige  Bürgermeister  sagte  ihm,  das  mirzburg.  Kriegs- 
Volk  sei  samt  seinem  Anhang  vor  Kitzingen  gekommen  und 
habe  Einlass  begehrt;  allein  der  Amtmann  habe  sie  nicht  ein- 


a)  4  cito,  oitissime. 

b)  4  cito,  citissime. 

685,  *)  Danach  hatten  sich  EdeUeute  bei  Werbungen  für  den  Markgfen, 
darauf  berufen,  dass  dieselben  mit  VoruHssen  des  Kfen,  J^Yiedrich  und  Chrf. 
geschehen. 

')  Nürtingen,  Juni  21  antwortet  Chr.,  er  könne  das  GetücfU  unter  dem 
fränk.  Kriegsvolk,  dass  es  Wirtbg,  überziehen  woUe,  nicht  in  den  Wind  sclüagen 
und  wolle  sich  etwas  gefasst  machen,  um  mit  Hilfe  des  Kfen.  und  anderer 
Einungsverw.  demselben  zu  begegnen :  er  halte  auch  für  ratsam,  Reiter  und  Kn. 
noch  eine  Zeit  lang  zu  behalten.  —  Ebd.  Kone, 


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686.'-687.  1664.  563 

lassen  wollen,  sei  aber  auf  Verlangen  gegen  Geleite  zu  ihnen  Juni  ly, 
hinaus  und  dann  Ansbach  zu  geritten;  am  18,  sei  es  in  Uffen- 
heim  angekommen,  das  Markgf.  Georg  Friedrich  gehört 
Bürgermeister  und  Rat  Hessen  sich  dann  weiter  erkundigen: 
ihr  Bote  kehrte  am  19.  um  ^  Uhr  nach  Crailsheim  zurück 
und  sagte,  die  Rothenburger  haben  10  Wagen  mit  Proviant 
ins  Lager  geschickt;  ob  es  angenommen  teer  de,  wisse  er 
nicht;  der  Bürgermeister  sagte  ihm,  man  wisse  noch  nicht, 
wohin  sich  das  Kriegsvolk  wende;  die  einen  sagen  nach 
Rothenburg,  die  andern  nach  DinkelsbüM.^)  —  1554  Juni  19. 

St  Heiddb.   Verein  13,     Or.  präs,  KirchJieim,  Juni  20. 

687,  von  Frauenberg  und  Ber  an  Chr.:  Juni 20, 

Bericht  über  die  Beratungen  auf  dem  Einungatag  in  Worms, 

als  gestern  der  8,-5,  Hauptartikel  zur  Beratung  vorgenommen 
tüurde,  traten  die  Trierischen  ab  und  baten  dabei  xüie  hievor 
um  Antwort  Pfälzer  und  Mainzer  stimmten  für  gütliches  An- 
suchen beim  französ.  Kg.;  ihrer  Instruktion  nach  thaten  sie 
durchaus  deduction ;  trotzdem  blieb  die  Mehrheit  dabei,  dass  die 
Gesandten  auf  Bescheid  von  ihren  Herrn  warten  sollen.  Wie 
sie  merken,  gehen  Österreicher  und  Bayern  darauf  aus,  dass 
man  sich  vnder  den  französ.  Kg.  mit  der  That  einlassen  und 
ein  gemeinsames  Werk  daraus  machen  solle,  da  derselbe  dem 
Reich  die  Bistümer  entzogen  habe  und  der  Ksr.  von  Reichs 
wege7i  mit  ihm  kriege.^) 


686.  *)  Kirchheim,  Juni  21  schickt  Chr.  an  Gf.  Ludung  von  Löwenstein, 
Bemh.  von  V'irmant  und  Hans  Jakob  von  Berlichingen  Befehl,  Kundschafter 
auszusenden,  —  Ebd.  Konz.  —  Nürtingen,  eodem  befiehlt  er  dem  Seb.  Schertlin, 
wenn  er  in  Worms  abkommen  könne,  sogleich  zu  ihm  zu  kommen  und  auch 
seinen  Hauptleuten  zu  schreiben,  dass  sie  sich  gefasst  machen:  eodem  befiehlt 
er  Hofmeister  und  Bäten,  die  Ausschreiben  an  die  Ämter  zu  machen,  doch  darin 
für  Tag  und  Ort  Baum  zu  lassen,  auch  die  Ursachen  des  2juzugs  und  der 
lAindesreUung  anzugeben  und  nicht  bloss  die  erste  und  zweite,  sondern  auch  die 
dritte  Mahnung  aufzubieten.  —  Ebd.  Konz.  —  Nürtingen,  Juni  22  beruft  er 
Hz.  Georg  von  Simmem,  Gf.  Ludwig  von  Königstein,  den  Gfen,  von  Wittgen" 
stein  und  den  Freih.  von  Falkenstein  zu  sich.  —  Ebd.  Konz.  —  Worms,  Juni  24 
schreibt  Schertlin,  er  werde  heute  aufbrechen  und  schicke  inzwischen  zu  seinen 
Hauptleuten  auf  dem  Schwarzwald,  dass  sie  sich  zu  Hause  und  gef<issi  halten. 
—  Ebd.  Or.  präs.  Nürtingen,  Juni  2ö. 

687.  ')  Bandbem.  von  Chr.:  sie  sollen  sich  darauf  keineswegs  einlassen, 
da  es  Beichssache  sei  und  nicht  auf  den  Einungstag  gehöre;  vgL  Df^uffel  IV 
S.  477  n.  1. 


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564  1664.  687. 

Juni  20,  Die  Trierer  übergaben  einige  Verzeichnisse,  Köln  betr. 

Wegen  Aufnahme  von  Augsburg  vmrde  mit  Mehrheit  eine 
Notel  beschlossen,*) 

Der  Aufnahme  von  Hessen,  wofür  die  Mehrheit  war, 
widersetzten  sich  die  Österreicher  und  besonders  die  Bayern 
beharrlich,  unter  Berufung  auf  die  Heilbronner  Vergleichung, 
Man  beschloss  endlich,  an  den  Kg,y  den  Hz.  von  Bayern  und 
Landgf,  Philipp  zu  schreiben. 

Beim  7.  Art,  blieb  es  bei  der  Einstellung, 

Obwohl  sie  beim  ^.  Art.  nach  Chrs,  Meinung  votierten, 
stimmte  die  Mehrheit  dafür,  die  mit  Geld,  Geschütz  und  Kn, 
wohl  versehenen  Städte  nicht  auszuschliessen  und  ihnen  2  Stim- 
men zu  lassen,  zumal  da  sie  sonst  einem  Gegenbund  beitreten 
könnten,^) 

Beim  9,  Art,  tvurde  durch  die  Mehrheit  beschlossen,  das 
Schreiben  zu  unterlassen,  da  der  Ksr.  keinen  Bericht  des  Ro- 
thenburger  Tages  begehrt  habe,^) 

Beim  10,  Art,  übergaben  die  Jülicher  Schriften  betr,  Her- 
ford und  baten  um  ein  Schreiben  an  Braunschweig. 

Ein  Einungssiegel  umrde  von  der  Mehrheit  abgelehnt.  Als 
sie  ihrem  Befehl  nach  wegen  der  Oberhauptmannschaft  anreg- 
ten, erklärten  die  Bayern,  keinen  Befehl  zu  haben;  die  Jülicher 
bezogen  sich  auf  ihres  Herrn  Schreiben  an  Chr,^) 

Der  fränk,  Gesandte  erhielt  auf  seine  Werbung  eine  schrift- 
liche Antwort,^) 

Da  der  Tag  dem  Schluss  entgegengeht,  soll  ihnen  Chr., 
was  er  ihnen  tveiter  befehlen  uill,  alsbald  schreiben,  —  Worms, 
ir>r>4  Juni  20,'^) 

St,  Heidelb,   Verein  12,     Or,  präs,  Nürtingen,  Juni  23, 

«)  Die  VerzeicJmisae,  Köln  betr,,  bei  Druffel  IV,  393:  die  Notd  «fter 
Augsburg  wurde  am  21,  Juni  wieder  ahgeändeH, 

')  Randbem,  von  Chr,:  sie  sollen  ktinesfaüs  in  die  Aufnahme  wHiertr 
Städte  als  der  vier  in  Bruchsal  genannten  —  und  dieser  nur  mit  einet-  Stimwu 
—  willigen;  kämen  Köln,  Sachsen,  Salzburg  und  Hessen  w  den  Verein,  wäre 
nur  noch  eine  Stimme  übrig,  da  man  früher  beschloss,  nur  zwölf  zu  haben, 

*)  Ebenso :  Chr,  hält  ein  Schreiben,  wie  es  in  Rothenburg  beraten  wurde, 
für  nötig ;  vgl  nr,  624  n,  1, 

*)  Ebenso :  sie  sollen  ^klären,  dass  Chr,  sie  sicher-  nicht  länger  bekalten 
werde  als  bis  Michaelis» 

•)  nr.  684  n.  1, 

')  Nach  dem  wirthg,  Protokoll  fand  die  erste  Verhandlung  über  Augs- 


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688,-669.  1564.  665 

688.  Chr.  an  Kf.  Friedrich:  Juni 20. 
Hessen  und  Nassau.    Zusug  für  Trier. 

hat  nichts  dagegen,  dass  die  hessischrnassauische  Sache  vor 
die  Wormser  Versammlung  gebracht  wird.^) 

Der  Kf.  von  Trier  sollte  vor  allem  beim  Ksr.  um  Ent- 
fernung des  kais.  Kriegsvolks  anhalten,  mit  dem  Zusatz,  dass 
er  dann  mit  der  Einung  über  Besetzung  der  Stadt  verhandeln 
loürde;  wäre  gewiss,  was  die  Kglen.  neulich  zu  Worms  ver- 
sicherten, dass  ihr  Verein  weder  von  Hz.  Heinrich  noch  von 
dem  fränk.  Verein  etwas  zu  fürchten  habe,  so  könnte  das  Kriegs- 
volk nach  Trier  abgeführt  werden.  Würde  Trier  angegriffen, 
dann  wäre  auch  der  Verein  verpflichtet,  Trier,  nicht  dem  Ksr.j 
Hilfe  zu  bringen.  -—  Kirchheim,  1554  Juni  20. 

8t.  Heidelb.  Verein  12.    Kone. 

689.  Gerhard  von  Bödigheim  an  Chr.:  Juni;io. 
Zeüung  über  das  braunschweig.  Kriegsvolk. 

I.  ein  ausgesandter  Kundschafter,  der  heute  um  3  Uhr 
nachm.  zurückkehrte,  erfuhr  vom  Städtemeister  von  Hall,  Len- 
hard  Fencher,  Hz.  Heinrich  sei  gestern  Dienstag  Nacht  Ph  Mei- 
len von  Rothenburg  gelegen,  um  sich  heute  vor  Rothenburg  zu 
lagern ;  3  Wagen  Proviant,  welche  ihm  die  Rothenburger  schick- 
ten, habe  er  nicht  angenommen.  Nach  einer  anderen  Nachricht 
hat  Hz.  Heinrich  von  Braunschweig  die  Stadt  berannt,  ihr 
abgesagt,  und  gedroht,  es  ihr  zu  machen  wie  den  Schweinfur- 
tern.  —  1554  Juni  20. 

St.  Heidüb.    Verein  13.     Or.  präs.  Stuttgart,  Juni  22. 

II.  ein  ausgesandter  Fussbote  kam  soeben  zurück  mit  der 
Nachricht,  er  habe  Wachfeuer  um  Rothenburg  gesehen;  Hz. 
Heinrich  sei  gestern  Dienstag  mit  11  Geschwadern  Reiter  und 
einigen  100  Hakenschützen  in  die  Stadt  gekommen.  —  1554 
Juni  20,  10  Uhr  abends. 

Ebd.  Or.  präs.  SttUtgart,  Juni  22. 

barg  am  19.  vormittags,  diejenige  Über  Trier  und  Hessen  am  19.  nachmittags 
statt :  letsttere  wird  am  20.  fortgesetzt,  vormittags  noch  Art.  7  und  8,  nachmit- 
tags Art.  9 — 11  samt  Oberhauptmannschaft  und  fränk.  Schreiben  vorgenommen; 
am  21.  das  Schreiben  an  die  fränk.  Einung  abgehört,  sonst  über  Augsburg 
verhandelt. 

688.  *)   Vgl.  nr.  675, 


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566  1664.  690.-^1. 

juni2o,  690.  KardL  Otto  von  Augsburg  an  Chr.: 

Gefährdung  durch  das  braunschweig.  Kriegsvolk. 

Chr.  wird  von  des  Markgfen.  Niederlage  wissen ;  die  inarkffß. 
Reiter  und  Kn.  verbreiten  sich,  von  den  Feinden  verfolgt, 
überall  auf  der  Flucht,  einige  kamen  in  das  Stift  Ellwangen, 
wurden  aber  abgewiesen.  Die  braunschweig.  Reiter  haben  Ro- 
thenburg eingenommen.  Hofft  bei  Beschädigung  des  Stifts 
Ellwangen  von  Chr.  als  dem  Schutzherrn  Rat  und  Hilfe,  bei 
Beschädigung  des  Stifts  Augsburg  hofft  er  auf  Chr.  als  den 
Hauptmann  ihres  Bundes.^)  —  Dillingen,  1554  Juni  20.^ 

St.  Ueidelh.   Verein  13.     Or,  präs.  Nürtingen,  Juni  22. 

Juni  21.  691.  Instruktion  Chrs.  für  Gerhard  von  Bödigheim,  Ober- 

amtmann  zu  Weinsberg,  und  Werner  von  Münchingen,  Ober- 
vogt  zu  Leonberg  :^) 

Unterstützung  der  Regierung  in  Ansbach. 

sie  sollen  sich  nach  Ansbach  verfügen,  sich  bei  Regenten  und 
Räten  anzeigen,  wenn  sie  in  den  Rat  gerufen  werden,  stets  er- 
scheinen und  alles  beraten  helfen,  was  dem  Markgfen.  zur 
Wohlfart  dient;  ebenso  sollen  sie  sich  zu  einer  Gesandtschaft 
an  die  fränk.  und  braunschweig.  Kriegsstände  gebrauchen 
lassen  und  sich  wegen  der  Plassenburg  so  halten,  wie  Chr. 
dem  Werner  von  Münchingen  mündlich  befohlen  hat.  —  Nür- 
tingen, 1554  Juni  21. 

St.  Brandenburg  1  e.    Konz. 

690.  *)  Nürtingen,  Juni  22  schickt  Chr.  Abschr.  hievon  an  seine  Räte  im 
Worms  mit  dem  Befehl,  dies  im  Bat  verlesen  zu  lassen  und  su  fragen,  was 
dem  KardL  ßu  antworten  sei.  Sie  sollen  sorgen,  dass  die  Gesandten  noch  länger 
bei  einander  bleiben.  —  Ebd.  Or.  präs.  Juni  24  nachm.  —  eodem  befiehlt  er 
dem  Hofmeister,  Marschall  und  Knoder,  das  Schreiben  des  Kardls.,  der  um 
Schutz  und  Schirm  für  Ellwangen,  auch  tacite  um  Ausschreiben  eines  Kreisiags 
wegen  des  Zuzugs  anhafte,  zti  erwägen  und  eine  Antwort  zu  entwerfen.  —  Ebd. 
Konz.;  vgl.  nr.  704. 

•)  Über  die  Verhandlungen  des  Kardls.  mit  Mar  kg  f.  Albrecht  vgl  Voigt 
2,  212  f. ;  Dtniffel  IV,  458. 

691.  *)  Mit  Kredenz  von  Juni  16  hatten  Begenten  und  Bäte  von  An^nteh 
den  Sekretär,  Magister  Andreas  Juni\4s,  zu  einer  Werbung  bei  Chr.  abgefertigt. 
—  Ebd.  Or.  präs.  Kirchheim,  Juni  18.  Dieser  hatte  gebeten,  Chr.  möge  ihnen 
jemand  schicken,  der  ihnen  bei  den  beschwerlichen  Läufen  mit  Bai  und  Hüft 
beistehe,  worauf  Chr.  sofort  an  G.  von  Bödigheim  Befehl  ergehen  liess  mü  dem 
Zusatz,  die  Instruktion  werde  er  durch  W.  von  Münchingen  tMchschieken.  — 
St.  Brandenburg  2d.    Konz. 


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692.  1564.  567 

692,  Chr.  an  seine  Räte  in  Worms:  Juni 21. 

Vereinshilfe  gegen  Braunschweig, 

ein  KundschafteTy  den  er  zu  dem  fränk,  und  braunschweig, 
Kriegsvolk  ausgesandt  hatte,  kam  gestern  abend  zurück  mit  der 
Nachricht,  der  ganze  Haufe  sei  gegen  Rothenburg  gezogen 
und  wolle  nach  Abbrennung  der  dortigen  Landwehr  gegen 
Hall  ziehen;  allgemeine  Rede  in  den  Lagern  sei,  dass  sie  alle 
heimsuchen  wollen,  die  ihnen  nicht  bisher  nach  den  K,G,man' 
datoi  zuzogen.  Da  er  von  Hz,  Heinrich,  ohne  dass  er  etwas 
mit  ihm  zu  thun  hätte,  allerlei  zu  fürchten  hat  und  da  das 
Kriegsvolk  sich  gegen  Hall  wenden  soll  und  er  einen  Überfall 
besorgen  mu^s,  sollen  sie  im  gesamten  Rat  vortragen,  Chr,  be- 
gehre von  dem  Verein,  dass  er  alsbald  zu  dem  braunschweig, 
Kriegsvolk  und  den  fränk,  Vereinsständen  schicke  und  sie  von 
solchem  Plan  abbringe,  für  den  Fall  der  Weigerung  aber  sich 
noch  auf  diesem  Tag  über  Zuzug  entschliesse.  Denn  er  hat, 
wie  gesagt,  mit  Hz,  Heinrich  und  dem  fränk.  Verein  in  Un- 
gutem nichts  zu  thun  und  hat  ihren  Feinden  keinen  Vorschub 
geleistet;  er  erbietet  sich,  von  dem  Verein  hierin  Recht  zu 
nehmen.  Wird  gesagt,  Hz,  Heinrichs  Forderung  sei  eine  alte 
Sache,  vom  schmalkald,  Krieg  herrührend,  so  sollen  sie  erklären, 
Hz.  Ulrich  habe  zu  Hz,  Heinrichs  Verjagen  nicht  geholfen, 
sei  deswegen  auch  vom  K,G,  freigesprochen  ivorden,  und  Hz, 
Heinrich  habe  sich  bisher  gegen  Chr,  freundlich  gehalten. 
Deshalb  könne  der  Plan  gegen  ihn  bloss  wegen  Verweigerung 
des  Zuzugs  gefasst  sein,  was  auch  die  andern  Einungsverw, 
angehe,  es  were  dann,  daz  sie  uns  wider  den  landfriden  von 
wegen  der  religion  betrangen  wollten,  wie  wir  dann  nit  erachten, 
daz  sie  gegen  denen  von  Rotenburg  und  Hall  andere  Ursachen 
auch  nit  haben  fürzewenden.  Sie  sollen  fleissig  befördern,  dass 
Chr.  über  die  bestelltefi  Reiter  und  Kn,  bestimmte  Resolution 
erhalte. 

Für  die  Nachricht  über  die  Verleumdung  mit  den  Wer- 
bungen^)  sollen  sie  den  Jülichern  dafiken  und  dieselbe  als  er- 
logen zurückiveisen,  —  Kirchheim,  looi  Juni  21, 

Ced.:  Sie  sollen  die  Räte  noch  länger  bei  einander  halten 


692.  *)  Vgl  nr,  685  n.  1. 


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568  1554.  692.-694. 

Juni  2L  und  nicht  abreiten   lassen.    Sein  Schreiben  sollen  sie  in  der 
Versammlung  öffentlich  vorleseti.^) 

SL  Heidelb.  Verein  12.     Or,^)  präs,   Juni  22,  8  Ühr  abends.     Vgl 
Druffel  IV,  S.  479  n.  1. 

Juni  21,  693.  Chr.  an  Kf.  Friedrich: 

Bitte  um  Voraichtsmassregeln  gegen  Braunschweig. 

schickt  ein  Schreiben  seigrer  Räte  in  Worms  sowie  Zeitungen 
über  das  fränk.  und  braunschweig.  Kriegsvolk.  Da  dasselbe 
von  Rothenburg  nach  Hall  zu  ziehen  planen  soll,  so  ist  zu 
besorgen,  dass  sie  sich  dann  gegen  Wirtbg,  wenden;  hat  des- 
halb seinen  Lehenleuten  geschrieben,  sich  gerüstet  zu  Hause 
zu  halten.  Erinnert  an  ihre  Erbeinigung  und  bittet,  auch 
solche  Vorbereitung  zu  treffen,  um  ihm  bei  einem  solch  unge- 
rechten Angriff  sogleich  zuziehen  zu  können,  tvie  er  umgekehrt 
auch  thun  will.  —  Kirchheim,  1554  Juni  21. 

St,  HeideUf.  Verein  13.    Konz. 

Juni 21,  694.  Kf.  Friedrich  an  Ohr.: 

Massregeln  zum  Schutz  gegen  Braunschweig, 

schickt  Zeitungen  [betr.  den  Überzug  von  Rothenburg].  Das 
Vorgehen  der  fränk,  Bundesstä?ide  ist  seltsam  und  wohl  zu 
bedenken;  Braunschweig,  der  sich  wegen  Chrs,  äusserte,  hat 
auch  gegen  Mainz  und  Pfalz  noch  einen  Groll;  rät,  dass  dir. 
das  Bruchsaler  Bedenken  wegen  Stärkung  des  Kriegsvolks  als- 
bald durch  den  bündischen  Kanzler  in  Worms  proponieren 
lasse,  und  dass  das  Kriegsvolk  an  einen  sicheren  Ort  möglichst 
nahe  zusammen  gelegt  wird. 

Fragt,  ob  nicht  gut  wäre,  dass  Chr.,  Mainz  und  er  ihre 
Lehen-  und  Dienstleute  und  besonders  die  Diener  sogleich  er- 
fordern lassen  und  sich  auch  mit  dem  Landvolk  bereit  machen 
und  dann  in  des  Vereins  Namen  zu  den  fränk,  Bundesständen 
schicken  und  fragen,  was  sie  von  ihnen  zu  erwarten  haben; 
erhält  man  billige  Antwort,  ist  es  gut;  wo  nicht,  so  weiss  man, 
was  zu  thun  ist.  Bittet  mn  Chrs,  Meinung:  dan  wir  gedencken 
uns  neben  E.  1.  und  andern  unsem  mitvereinigten  uf  den  fall  der 

a)  4  oito,  citissime. 

')  Worms,  Juni  23,  miUags,  berichten  die  Räte,  dass  sie  das  heute  morgen 
yethan  haben,  woi-auf  die  Gesandten  sich  erboten,  nachmittags  weiter  darüber 
zu  beraten.  —  Ebd.  Or, 


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694.-696.  1ÖÖ4.  569 

notturft  dahien  zu   richten  und  vergleichen,  das  E.  1.  spurn  und  Juni  21. 
befinden  sollen,   das  wir  in  einer  oder  der  andern  wege  an  mug- 
licheit  bei  uns  nicht  erwinden  lassen  wollen.   -  Heidelberg,  1554 
Juni  21,  5  Ulir  nachm. 

St.  Heidelb.   Vei-em  12.     Or.  präs.  NüHingen,  Juni  22.^) 

695.  H.  W.  von  Knöringen  an  Chr.:  Juni 21. 

Rothenburg.     Braunschweig. 

Die  Rothenburger  vertrugen  sich  gestern  mit  dem  braun- 
schweig.  Kriegsvolk  auf  Bezahlung  von  SO  000  fl.  Sie  nehmen 
alles  zu  ihnen  geflüchtete  Geld  als  Anlehen  auf  und  tragen 
das  Silbergeschirr  zusammen,  um  jene  Summe  zu  entrichten ; 
das  Kriegsvolk  soll  bei  vertrauten  Personen  nach  dem  nächsten 
Gebiet  und  Städten  Chrs.  fragen;  es  soll  8000  M.  stark  sein, 
wozu  heute  Nacht  noch  4  Geschwader  Reiter  und  600  Haken- 
schützen  aus  Braunschiveig  kamen,  deren  sie  vielleicht  nicht 
bedürften,  tvenn  sie  nicht  etwas  planten.  —  Ansbach,  1554 
Juni  21. 

St.  Heidelb.  Verein  13.     Or.  präs.  Nürtingen,  Juni  22.^) 

696.  Instruktioji  Markgf.  Albrechts  für  Jakob  von  Oss-  juni22. 
bürg   und    Wilhelm   votti  Stein   zu   mütidlicher   Werbung  bei 
Chr.:') 


»)  cito. 

694.  *)  eodem  erkläfi  sich  Chr.  mit  edlem  einverstanden.  —  Ced. :  Ks  ist 
Jwchnötig,  dass  Pfalz  und  Mainz  sich  mit  schleuniger  Aufmahnung  de?'  Lehen- 
letUe,  Provisioner  und  der  Landschaft  und  Annahme  von  Kn.  gefasst  machen, 
da  SU  besorgen  ist,  dass  die  Einungsräie  in  Worms  wegen  des  Zuzugs  Hinter^ 
sichbringen  beschliessen.  Eine  Botschaft  von  Mainz  und  ihnen  beiden  zu  dem 
braunschiveig.  Kriegsvolk  und  dem  fränk.  Verein  um  Deklaration  könnte  nichts 
schaden.  —  Ebd.  Konz. ;  Ced.  Abschr.  (ich.) 

695.  *)  eodem  schickt  Chr.  Abschr.  an  Kf.  Friedrich.  —  Ebd.  Konz.  — 
eodem  schreibt  er  an  denselbetij  es  sei  nötig,  dass  sich  Pfalz  und  Mainz  auch 
gefasst  machen,  damit  entweder  ein  Schwert  das  andere  in  der  Scheide  halte 
oder  das  tyrannische  Vornehmen  mit  Gewalt  abgewehrt  werde.  Die  Ausschreiben 
an  seine  HaupÜeute,  Provisioner,  Lehenleute  und  Landschaft  liegen  zum  Ab' 
schicken  bereit.  Wül  sein  Kriegsvolk  nicht  zu  dem  des  Vtreins  stossen,  son^ 
dem  in  seinem  Land  liegen  lassen,  bis  er  hört,  was  Mainz  und  Pfalz  thun 
woUen.  —  Ebd.  Konz. 

696.  ^)  Kredenz  für  die  beiden  Gesandten  ebd.  Or.  präs.  Kirchheim, 
Juni  24.  —  StuUgartj  Juni  23,  3  Uhr  nachm.  zeigen  v.  GHiltlingen  und  v.  Massen^ 
hoch  die  Ankunft  der  Gesandten  Chr.  an.  —  Ebd.  Or.  präs.  Nürtingen,  Juni  23. 


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570  1B54.  696. 

.Juni  22,  Der  Markgf.  hat  Chrs,  Schreiben  von  Juni  19  gestern 

erhalten;  er  kann  sich  wohl  denken,  dass  Chr.  nach  der  neu 
ausgegangenen  kais.  Acht  Bedenken  trägt,  ihn  zu  sich  zu  beschei- 
den, schickt  deshalb  seine  Räte  zu  Chr.  und  zugleich  zu  den 
andern  Einungsverw.  Nimmt  Chrs.  Erbieten  in  seinem  Schrei- 
ben mit  Dank  an;  das  wir  aber  demienigen  nachkomen  solteii, 
wie  Ulis  sein  lieb  jungst  bei  unserm  stathalter  geschriben  und 
berichten  lassen  hett,*)  dafür  weiten  wir  sein  lieb  freuntlich  ge- 
petten  haben,  die  weiten  uns  sollichs  nicht  rathen  noch  derglei- 
chen kleinmuetigkeit  zuwenden,  demnach  wii'  weder  keiser  oder 
kihüg,  chur-  und  fursten  und  nieniglich  im  reich  darzu  nicht  ur- 
sach  geben,  das  sich  idennan  über  uns  dergestalt  heimlich  und 
ottenlich  rathet. 

Plassenburg  an  Markgf.  Georg  Friedrich  zu  übergeben. 
ist  ihm  bei  den  vielen  Irrungen  mit  demselben,  die  er  nur  bis 
zu  seinem  Heranwachsen  ruhen  Hess,  nicht  gelegen.  Liegt 
den  Markgff.  von  Brandenburg  so  viel  an  diesem  Haus,  hättet 
sie  längst  etwas  thun  sollen.  Denn  es  ist  in  Deutschland  un- 
erhört, dass  ein  Fürst  so  von  seinen  Freunden  verlassen  wer- 
den soll,  die  nur  immer  eine  Tagleistung  über  die  andere 
ansetzen,  solange  7wch  ein  Haus  oder  ein  Bauer  unverderbt 
ist;  hat  er  sein  ganzes  Land  verloren,  kann  er  auch  dieses 
Haus  bis  zu  seiner  Zeit  entbehren,  und  sucht  es  lieber  in  der 
Hand  seiner  Feinde,  als  bei  einem  seiner  Freunde.  Wird  es 
zerrissen  oder  nicht,  es  war  ja  hievor  atich  ungebaut  und  wer 
weiss,  wer  das  letzte  Haus  baut  auf  Erden.  WolfenbiUteL 
Kassel,  Gotha  waren  auch  zerrissen  und  sind  wieder  gebaut. 
Er  hat  schobt  seinem  Kriegsvolk  auf  Plassenburg  Befehl  ge- 
geben, wie  es  sich  halten  soll,  und  kann  das  nicht  mehr  ändern: 
Chr.  möge  ihn  also  hierin  entschuldigen. 

Sodann  sollen  die  Gesandten  an  die  im  letzten  Jahr 
durch  den  Kfen.  von  der  Pfalz,  der  ihm  den  Hermann  Riedesel 
bis  nach  Throneken  (Thi'onnik)  im  Stift  Trier  nachschickte,^) 
angeregte  und  auf  dem  Heidelberger  Ta^  vorgenommene  Ver- 
handlung erinnern;  ob  dieselbe  den  Werbungen  RiedeseU 
entsprochen  habe,  lässt  er  auf  sich  beruhen;  da  jedoch  kurz 
nach  jenem  Tag  der  Ksr.  sich  bei  den  Bb.  für  ihr  friedlieben- 
des Gemüt  bedankte  und  am  kais.  Hof  und  sonst  das  falsche 

«)  Vgl  nr.  656. 
»)  Vgl.  nr.  47. 


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696,  1664.  571 

Gerücht  ging,  der  Markgf.  habe  ein  Angebot  von  7oOOOO  fl.  Jmi22, 
seitens  der  Bb.  zurückgewiesen,  so  wünscht  er  von  den  Unter- 
handlungsfürsten,  an  die  es  Chr.  mitteilen  oder  zu  denen  er 
die  Gesandten  geleiten  lassen  möge,  zu  erfahren,  ob  sie  gemein- 
sam oder  einzeln  die  Sache  in  dieser  Weise  an  den  kais.  Hof 
berichtet  haben,  da  er  diesen  Bezieht  keinesfalls  auf  sich  liegen 
lassen  kann})  Ausserdem  sollen  die  Gesandten  auf  den  durch 
das  vom  Kfen,  am  Rhein  für  Schweinfurt  ausgebrachte  Man- 
dat ihm  verursachten  Schaden  hinweisen.^) 

Da  nun  zu  all  dem  der  Ksr,  neben  dem  r'&nu  Kg.  sich  an 
ihn  Ivängt  und  Exekution  der  neuen,  unerhörten  Acht  durch- 
setzen mit,  wie  er  denn  schon  an  die  vornehmsten  Kreise  ge- 
schrieben haben  soll,  so  bittet  er  um  Verständigung,  wessen  er 
sich  zu  Chr.  und  seinen  Einungsverw,  zu  verseilen  hat,  nach- 
dem er  doch  in  seinem  ausgegangeneu  Druck  gegen  die  Acht 
protestiert  und  ihre  Nichtigkeit  vor  allen  unparteiischen  Stän- 
den aufzuführen  sich  erboten  hat  Würde  er  jedoch  keine 
Hilfe  oder  Rat  bei  ihnen  finden  und  müsste  die  Saclw  ohne 
Bedingung  dem  Spruch  seiner  wo  nicht  öffentlichen,  so  doch 
heimlichen  Feinde  anheimstellen,  und  wider  Gott,  Ehre  und 
Recht  vertrieben  sein,  so  Hesse  er  dieses  unschuldige  Verjagen 
nicht  in  Vergessenheit  kommen,  sonder7i  öffentlich  im  Druck 
ausgehen  an  alle  fremden  Nationen  und  christlichen  Poten- 
taten; und  wenn  er  sich  hierüber  in  den  Schutz  eines  solchen 
einliesse,  woraus  Weitläufigkeit  entstünde,  so  will  er  sich  hie- 
mit  gegen  Gott  und  jedermann  entschuldigt  liaben. 

Schickt  mit,  tvas  der  röm.  Kg,  sovne  die  Bb.  von  Bamberg 
und  Würzburg  bei  der  fränk.  Ritterschaft,  die  am  16.  Mai  in 
Mergentheim  bei  einander  war,  iverben  Hessen.^)  Der  Vorwurf, 
dass  er  die  Bb.  von  ihren  Stiften  verjageti,  dem  Adel  etwas 
an  seiner  Gerechtigkeit  entziehen  wolle,  ist  ungerecht;  von  den 
Stiften  wollte  er  nie  mehr,  als  was  ihm  nach  seinen  Verträgen 
zustand;  die  Drohung  gegen  den  Adel  in  seinem  Ausschreiben 


*)  Der  Bericht  der  Heidelberger  war  aUerdings  dem  Marhgfen.  sehr  un- 
günstig gewesen;  vgl.  nr.  87. 

*)    Vgl.  die  Darstellung  des  Marhgfen.  in  nr.  677. 

•)  2>cf  Kg,  sucht  die  Ritter  auf  seine  Seite  zu  bringen  unt.  and.  durch 
den  Hinweis,  dass  der  Markgf.  die  Stifte  Bamberg  und  Würzburg,  das  Ho- 
spital der  Bitterschaft,  in  seine  GetoaU  zu  bringen  suchte  und  auch  das  alte 
Herkommen  der  adeligen  Bitterschaft  gefährdete. 


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672  1554.  696.-698. 

Juni 22.  gilt  vor  allem  den  Anhängern  seiner  Feinde;  ebenso  ist  un- 
wahr, dass  es  bei  der  jüngsten  Verhandlung  in  Rothenburg 
an  ihm  fehlte,  wie  Chr,  und  die  andern  Fürsten,  die  dabei 
tvaren,  wohl  wissen;  haben  doch  die  Bb.  geäussert,  wenn  sie 
den  Frieden  um  3  Heller  kaufen  könnten,  so  wollten  sie  die 
nicht  ausgeben;"^  er  bittet  also  Chr.  und  seine  Einungsverw., 
solchen  Verleumdungen  nicht  zu  glauben,  und  erbietet  sich, 
ihre  Nichtigkeit  vor  ihnen  darzuthun.^)  —  1554  Juni  22. 

St.  Heidelb.   Verein  i)  VIII.     Gr.;  Auszug  bei  Druffel  IV,  455. 

Juni  22.  697.  Die  vier  rhein,  Kff.  an  B.  Christoph  von  Konstanz 

und  an  Hz.  Chr.: 

Getneinsamer  Tag  der  mandietien  Kreise  in   Worms. 

wie  sie  wissen^  hat  der  Ksr.  an  einige  Kreise,  darunter  auch 
an  die  4  Kff.,  gegen  Markgf.  Albrecht  seine  Achterklärung  und 
Gebotsbriefe  vom  18.  Mai  ausgehen  lassen.  Das  ist  eine  sehr 
wichtige  Sache  und  mit  gemeinsamem  Rat  aller  gemahntefi  und 
mandierten  Kreise  zu  erwägen.  Wie  sie  hören,  ist  schon  in 
einigen  Kreisversammlungen  beschlossen  worden,  hierin  auf 
den  kfl.  Kreis  zu  achten.  Sie  ersuchen  deshalb,  ihre  Kreis- 
verwandten dahin  zu  ermahiien,  zwei  Personen  auf  4.  August 
mit  Vollmacht  nach  Worms  abzuordnen,  um  mit  den  Kff.  oder 
ihren  Räten  über  die  Sache  zu  beraten.^)  —  1554  Juni  22. 

Ludwigsburg.    Kreishandlungen  3.     Or.  präs.  Juni  28. 

Juni  22.  698.  Chr.  an  die  Kriegsräte: 

Verhalten  gegen  das  hraunschweig.  Kriegsvolk. 

Antwort  auf  des  Gfen.  von  Löwenstein  Schreiben.^)  Hält 
für  gut,  dass  Reiter  und  Kn.  zusammen  in  ein  Lager  geführt 
und  dieses  verschanzt  werde;  die  Reiter  sollen  von  da  täglich 
in  der  Stärke  von  100—200  Pf.   streifen;    nähern   sich   die 

')  Gegen  diesen  Vorwurf  wandte  sich  der  fränh.  Verein  später  in  einem 
besonderen  Ausschreiben:  vgl.  Hortleder  S.  1367 ff. 

*)  Ein  weiterer  Wunsch,  den  die  markgfl.  Gesandten  vorzubringen  hatten, 
crgiebt  sich  aus  nr.  706. 

697.  *)  Erst  Juli  7  schickt  Chr.  [obiges]  Schreiben  der  rhein.  Kff.  an 
den  B.  von  Konstanz.  —  Ebd.  Konz. 

698.  *)  Dieser  lialte  ScheffletiZj  Juni  20  um  Bescheid  gebeten,  wie  sie  sich 
hei  einem  Eingriff  der  Braunschweiger  auf  Gebiet  der  Einungsverw.  und  wif 
beim  Streifen  halten  sollen.  —  Ebd.  Or.  präs.  Nürtingen,  Juni  22. 


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698.-699.  16Ö4.  573 

Braunschweiger  dem  Land  der  Einunysverw.y  soll  einer  der  juni  2a. 
Kriegsräte  samt  zweien  vom  Adel  dieselben  abmahnen  mit  dem 
Hinweis,  dass  sie  nicht  ruhig  zusehen  könnten.  Fällt  das 
Kriegsvolk  doch  ein,  so  wellend  alwegen  gewarsamlichen  desselbig 
understeen  abzuschaffen,  auch  die  leger  nach  ieder  zeit  gelegen- 
heit  endern  und  umb  zuzug  bei  Pfalz  und  Mainz  ansuchen;  uill 
nötige7ifalls  Feldgeschütz  schicken  und  auch  bei  Mainz  und 
Pfalz  darum  bitten;  hofft,  wenn  das  Kriegsvolk  den  Kopf 
hereinstreckt,  in  wenigen  Tagen  6  oder  8  Fähnlein  guter  Kn. 
und  700—750  Pf.  zusammenzubringen,  hiezu  nötigenfalls  ein 
bösen  bauren  zehen  oder  fünfzehentausent  darzu,  samt  weiterem 
Geschütz,  alles  auf  seine  Kosten ;  wenn  Mainz  und  Pfalz  auch 
das  Ihrige  thun,  hofft  er,  das  disem  gottlosen  kustenfegerischen 
häufen  ir  bracht  und  stolz  wol  wurdet  widerstand  gethon  mögen 
werden.  —  Nürtingen,  1554  Juni  22. 

8t.  Heiddb.  Verein  13.    Konz. 

699.  von  Gültlingen  mid  Knoder  an  Chr.:  Juni 22. 

Mahnen  zur  Zurückhaltung  gegenüber  Braunschtoeig. 

wollen  die  Ausschreiben  unverzüglich  fertigen  lassen  und  an 
Chr.  schicken.  Zeitige  Vorsorge  ist  in  solchen  Fällen  nützlich; 
allein  es  ist  wohl  zu  beachten,  damit  solches  mit  bester  beschai- 
denhait  gescheche,  also  das  nit  dem  unruwigen  (der  one  das  gern 
ein  zanck  vom  zäun  reyssen)  merer  ursach  gegeben  werde;  sie 
raten  deshalb,  mit  Aufmahnen  der  Reiter  und  des  Kriegsvolks 
nicht  allzusehr  zu  eilen  und  nicht  auf  jede  neue  Zeitung  eine 
Kriegsrüstung  vorzunehmen;  die  Kriegsleute  bringen  immer 
gerne  neue  Zeitungen  über  beschwerliche  Kriegsläufe  auf,  um 
entweder  länger  in  Besoldung  erhalten  zu  werden  oder  zu  ihrer 
Pracht  mehr  Kriegsvolk  anzunehmen.  Der  Zug  des  fränk. 
Bundes  vor  Rothenburg  hat  seinen  besonderen  Grund  und  be- 
weist nichts  für  andere  Stände ;  hätte  das  braunschweig.  Kriegs- 
volk eine  solche  Absicht,  so  würden,  wie  sie  glauben,  weder  der 
Kg.  noch  die  Bb.  noch  Nürnberg  dasselbe  unterstützen,  es  were 
dann  sach,  das  kaiser  und  könig  ein  heimlichen  beschluss  mit- 
einander gemacht,  us  dem  teutschen  reich  ein  erbland  zu  machen 
(welches  man  sich  doch  billich  nit  solt  versehen).  Da  das  fränk. 
Kriegsvolk  jetzt  bei  d^m  Zug  var  Rotheiiburg  die  markgfl. 
Unterthanen  schonte  und  nur  die  Rothenburger  plündert,  wollen 
sie    wohl    bei  Rothenburg    Geld    inachen,    das    braunschiceig. 


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574  1554.  699.-700. 

Juni  :»2.  Kriegsvolk  damit  abfertigen  und  sich  dann  mit  der  Kreishilfe 
begnügen.  So  erklärten  auch  die  kgl.  Räte  in  Worms,  man 
dürfe  von  Hz.  Heinrich  nichts  besorgen. 

Deshalb  halten  sie  auch  noch  nicht  für  nötig,  den  grossen 
Au^schtiss  zu  beschreiben,  zumal  da  der  Meine  Ausschuss  am 
nächsten  Sonntag  abends  hier  eintreffen  ivird;  der  grosse  ist 
nötigenfalls  bald  beisammen  und  es  braucht  kein  unnötiger 
Schrecken  in  die  Landschaft  gebracht  zu  werden.  Sie  bitten. 
E.  f.  g.  wollen  uns  dis  unser  einfalt  nit  zu  Ungnaden  vermercken. 
—  Stuttgart,  1554  Juni  22.^) 

St.  Heiddb.  Verein  13.     Or.  präs.  Nürtingen,  Juni  22. 

Juni  22.  700.  Chr.  an  Hz.  Albrecht: 

Notwendigkeit  des  ZusammenhaUs.     Bitte  um  Hufe.    Zeugmeitter. 

.  .  .  Welhergestalt  die  sachen  bei  mir  und  diset  landart  geschaffen, 
das  haben  E.  1.  in  der  eil  hiebei  zu  vernemen.  Dieweil  es  sich 
dann  die  sach  ansehen  lasst  aus  allerhand  ain  zeit  her  ainkomen 
Zeitungen,  als  das  man  dis  entliehen  Vorhabens  seie,  dise  lobliche 
ainigung  zu  zertrennen  und  etwan  falsch  wirfei  under  der  ainung 
selbst  eingestreit  sein  möchten,  wie  ich  dann  bericht,  das  eben 
Wilhelm  Truchsess  und  Zasius  das  maul  ze  weit  aufgeen  lassen,') 
so  ist  uns  andern  zu  bedenken,  ob  wir  ainander  trauen  und  glauben 
halten  wellen.  Und  für  mein  person  sollen  sich  E.  1.  des  zu  mir 
getrösten,  das  ich  mich  nicht  abschrecken  will  lassen,  wiewol  mir 
das  feur  vor  der  thur,  sonder  mein  eusserst  vermögen  dabin 
setzen,  das  ich  E.  1.  und  andern  trauen  und  glauben  halt^jn  will 
und  mich  nit  abtringen  oder  schrecken  will  lassen,  ob  ich  schon 
darob  ain  harte   nuss   beissen   muesste;    wie  ich   dann  im  werk, 

699.  *)  eodem,  6  Uhr  abends,  schickt  Chr.  an  den  Landhofmeister^  Mar^ 
scfiall  und  Knoder  Ahschr.  von  nr.  695;  der  MarschaU  soü  sogleich  die  be- 
lüussten  Hauptleute  beschreiben,  sie  in  Wirtbg.  umschlagen  und  die  Kn.  nach 
Winterbach  bescheiden  lassen;  auf  der  Rentbammer  soll  ein  Überschlag  amf 
1()00  Ff.  zu  Geschütz  und  Munition  gemacht  werden.  —  Ced.:  Trotz  der  wm 
V.  GiUtlingen  und  Knoder  gemachten  Einwände  soll  sogleich  der  grosse  ^«t- 
schuss  nach  Stuttgart  beschrieben  werden,  —  Ebd.  Konz.  —  In  einem  Sehreibem 
von  Juni  23  sagen  v.  Gültlingen  und  Knoder,  dass  sie  den  gi'ossen  Ausschuss 
beschrieben  haben,  sogleich  hieher  zu  kommen,  und  ihm  die  Zeitungen  über  das 
braunschweig.  Kriegsvolk  verlesen  wollen.  —  St.  Heidelb.   Verein  12. 

70().  *)  Es  wird  dies  darauf  zu  beziehen  sein,  dass  die  Österreicher  Ohrs. 
Verhältnis  zu  Braunschweig  für  eine  alte  schmalkaldisehe,  den  Heidelbergs 
Verein  also  nicht  berührende  Sache  erklärt  hatten;  vgl,  nr.  678. 


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700.  1554.  575 

und  mit  Verleihung  gütlicher  gnaden  innerhalb  10  oder  12  tagen  Juni  2^. 
die  anzal  des  gesindlins,  wie  ich  dem  von  Lowenstein  und  kriegs- 
reten  geschriben,^)  beisamen  haben  will,  nemlich  von  7  bis  in  die 
750  pferd,  6  bis  in  8  fendlin  knecht  und  wo  von  noten  ain  bösen 
pauren  [10]  oder  15  000  sambt  ain  40  stuck  auf  rödem,  so  alberait 
versehen  und  geordnet.  Bitt  derhalber  E.  1.  freuntlichen,  wo 
gleich  andere  nit  halten  wellten,  E.  1.  wellen  mich  als  den  freund 
und  vetter  nit  verlassen,  sonder  mit  einem  pferd  600  auf  ferner 
zeschreiben  und  bitten  mir  auf  meinen  (wo  nit  auf  der  ainung 
costen)  zusenden,  zu  beschirmung  mein  und  meiner  land  und 
leut.  Das  will  ich  umb  E.  1.  freundlich  verdienen,  und  wo  E.  1. 
mein  bedörfen,  auch  mit  allem  vermögen  zu  E.  1.  setzen.^)  — 
Nürtingen^  1554  Juni  22,  9  Uhr  abends. 

Ced.:  Wenn  des  Vereins  Zeugmeister,  Wilhelm  von  Jano- 
imtZy  bei  Albrecht  ist,  möge  er  ihm  sagen  lassen,  das  er  sich 
on  allen  Verzug  so  tags  so  nachts  zu  uns  verfuegen  thue.  —  Er 
und  der  B.  von  Konstanz  haben  auf  das  kais.  Schreibe?!  und 
Mandat  der  Acht  einen  Kreistag  laut  beil.  Abschr.  ausge- 
schrieben. 

St.  Heiddb.    Verein  7  fe,  40.  Abschr.:  fehlerhaft  bei  Druffel  IV,  456. 

*)  nr.  698. 

«)  Mit  voUem  Recht  ist  bei  Druffel  IV  S.  503  n.  3.  darauf  hingewiesen, 
dass  gerade  die  vörtratdiche  Korreepondem  der  Hzz.  von  Bayern  und  Wirthg.^ 
welche  jetzt  beginnt  (nr.  700,  716,  723,  730,  732,  736)  die  Scheidung  ihrer 
Politik  gang  besonders  deutlich  macht.  Der  Gegensatz  zwischen  beiden,  der 
nur  in  der  Zeit  des  aügemetnen  Verdachtes  gegen  den  Markgrafen  im  Früh- 
jähr  und  Sommer  1553  annähernd  ganz  verschwindet,  lässt  sich  seit  Herbst 
1553  in  seiner  Entwicklung  leicht  verfolgen  und  tritt  bei  der  Ächtung  des 
Markgrafen  zum  erstenmal  scharf  hervor  [vgl.  schon  Druffel  IV,  182  mit  oben 
nr.256;  nr.  349  (Wirtbg.  gegen  Aufnahme  des  Kgs.  in  den  Verein),  nr.  368, 
381,  440  mit  n.  2,  442  n.  1  und  2,  465] ;  er  vertieft  sich  immer  mehr,  je  ent- 
schiedener die  markgfl.  Frage  im  politischen  Leben  des  Jafires  1554  das  Über- 
gewicht  behauptet  und  toird  noch  besonders  verschärft  dadurch,  dass  sich 
gleiclizeitig  auch  mit  Hilfe  der  markgfl.  Frage  der  konfessionelle  Gegensatz 
aufs  neue  emporarbeitet  (vgl.  besonders  Druffel  IV,  445);  während  Hz.  Chr. 
dem  Markgfen.  gegenüber  eine  immer  wohlwollendere  Haltung  einnimmt  und  die 
Exekution  demgemäss  immer  entschiedener  ablehnt,  ist  Hz.  Albrecht  immer  mehr 
von  deren  Notwendigkeit  durchdrungen,  so  dass  jetzt  zunäc?ist  auf  dem  Wonnser 
Bundestag,  dann  bald  auch  auf  den  verschiedenen  Kreistagen  (nr.  736  und  741) 
die  Spaltung  zum  erstenmal  offen  zu  Tage  tritt,  um  fortan  eine  immer  tiefere 
Kluft  zwischen  den  verbündeten   Vettern  zu  bilden. 

Den  Anlass  zur  jetzigen  Aussprache  giebt  die  Besorgnis  Wirtbgs.  vor 
Hz.  Heinrieh   von  Braunschweig;   es  wird  nicht  zu  bezweifeln  sein,   dass  das 


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576  1554.  701.— 702. 

Juni  23,  701.  Jakob  Hof  SÜSS,  Vogt  zu  Murrhardt,  an  Chr.: 

Zeitung  vom  frank.  Kriegsvolk. 

ritt  mit  Adam  Diemar  nach  Hall;  Haller  Kundschafter  melden, 
dass  das  Kriegsvolk  noch  in  der  Rothenburger  Landwehr  liege 
lind  plündere;  die  Stadt  sei  mit  90000  fl.  vertragen;  ein  Kund- 
schafter, der  heute  aus  dem  Lager  kam,  sagt,  er  sei  im  Lager 
hin-  und  hergezogen;  es  seien  8  Geschwader  Reiter  und  18 
Fähnlein  Kn.y  aber  nicht  stark  und  viel  liederliches  Volk  dar- 
unter; sie  haben  nur  14  Stück  Büchsen  und  kein  grosses 
Geschütz;  sie  fragten  auch  hin  und  her,  wie  weit  es  von  Hall 
in  Chrs.  Fürstentum  sei;  als  einige  antworteten,  eine  Meine 
halbe  Meile,  sagten  sie,  dann  wollten  sie  nicht  dahin.^)  — 
1554  Juni  23.^) 

St.  Heidelb.  Verein  13.     ()r.  prne.  Juni  25. 

Juni  23.  702.  Chr.  an  von  Gültlingen,  Marschall  und  Knoder: 

Landesauf  gebot  gegen  Braunschweig. 

schickt  eine7i  Auszug  der  1.,  2.  und  3.  Wahl;  will  zunächst 

hraunschweig.  Heer  im  Siegesübermut  Drohungen  ausgestossen  hatte,  welche 
nicht  bloss  den  abgefallenen  Gliedern  des  fränk.  Bundes,  sondern  auch  den 
früheren  Schmalkaldenem  galten  fnr.  661,  670,  666  n.  2,  602,  695,  701,  709 f, 
und  Chr.  hatte  nach  dem,  was  ihm  aus  zuverlässiger  Quelle  bekantU  war,  allen 
Grund,  auf  der  Hut  zu  sein :  dabei  fällt  nun  aber  an  seinem  Bendimen  eine 
ihm  sonst  fremde  nervöse  Erregung  auf,  die  sich  weder  durch  Warnungen  der 
Räte  (nr.  699,  718  n.  1)  noch  durch  die  Schreiben  des  bayr.  Vetters  beschwich" 
tigen  Hess :  es  wäre  verfrüM,  daraus  scfwn  auf  das  Bewusstsein  zu  schlie^^etL, 
dass  er  sich  durch  seinen  Eigensinn  seihst  in  eine  schiefe  Lage  gebracht  habt: 
denn  zunächst  denkt  er  noch  lange  nicht  daran,  seine  Haltung  aufzugeben 
(vgl.  nr.  735),  sondern  wird  erst  im  August  auf  dem  erweiterten  Kreistag  in 
Worms  zur  Nachgiebigkeit  gezwungen.  Eher  möchte  man  deshalb  vermuten, 
dass  sich  hiei'  ein  Einfluss  der  Krankheit  geltend  macht,  mit  welcher  der  Hr. 
schon  seit  Anfang  des  Jahres  behaftet  war  und  für  welche  er  in  Göppingen 
Heilung  gesucht  hatte. 

701.  *)  Juni  24  schickt  derselbe  an  Chr.  den  Brief  eines  Hdüer  Frettndee : 
nachdem  sich  Rothenburg  mit  dem  fränk.  Kriegsvolk  auf  SOOOOfl.  verglichen, 
brachten  die  Braunschweiger  noch  eine  neue  Forderung  vor  wegen  des  schmuMl- 
kald.  Bundes ;  es  haben  deshalb  alle  früheren  Glieder  desselben  von  dem  braun^ 
schweig.  Kriegsvolk  nichts  Gutes  zu  erwarten ;  morgen  soll  das  Kriegsvolk  attf-^ 
brechen :  leider  ist  zu  fürchten,  dass  das  Unglück  Hall  treffen  soll.  —  Or.  prSs, 
Juni  25. 

«)  Am  gleichen  Tag  berichtet  auch  von  Frauenberg  aus  Worms,  Burk- 
hard von  Weiler,  früherer  pfäh.  Hofmeister,  habe  ihm  eine  Äusserung  des 
Hss.  Heinrich  mitgeteilt:  er  habe  an  Chr.  Ansprüche:  das  wöUe  er  verrichtoi, 
weil  er  sein  kriegsvolk  bj  a inander  habe.  —  Ebd.  Or.  präs.  Nürtingen,  Juni  25, 


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702.— 703,  1654.  577 

nur  die  1.  und  2,  gebrauchen^  aber  jetzt  alle  mahnen^  um  die  juni  03, 
Kriegsleute   und   die   besten  auszuwählen  und  sie  in   einige 
Städte  zu   legen.    Sie  sollen   erwägen,    welche   Städte  besetzt 
werden  sollen,  —  Stuttgart,  1554  Juni  2:i^) 

st,  Heidelh,   Verein  13.     Or,  priis.  Nürtingen,  Juni  23,*) 

703.  Chr.  an  seine  Räte  in  Worms:  Juni  23, 

Drohende  Forderung  der  Vereinshüfe. 

schickt  einschreiben  des  Kfen.  Friedrich,^)  befiehlt,  es  sogleich 
im  Rat  zu  proponieren  und  schleunigen  Entschluss  zu  ver- 
langen; werde  ihm  kein  Zuzug  geleistet,  so  gedenke  er  sich  mit 
Gottes  Hilfe  und  seiner  Landschaft  Beistand  soweit  möglich 
unbilliger  Gewalt  zu  erwehren.  Will  man  sich  weigern  oder 
die  Sache  lange  hin  und  her  disputieren,  sollen  sie  an  den 
Verspruch  in  dem  Nebenverständnis  erinnern,  das  sich  keiner 
von  dem  andern  declarieren  sollte;*)  darumb,  wo  wir  ietzt  von 
einem  oder  mer  stend  auf  den  fall  der  not  verlassen,  so  wurden 
wir  verursacht,  zu  gelegner  zeit  uns  unsers  Schadens  bei  dem 
oder  denselben  nithaltenden  fueglicherweis  wider  zu  erholen.  — 
Nürtingen.  1554  Juni  2H. 

St.  Heidelh.  Verein  12,  ()r.*)  präg.  Juni  H,  4  Uhr  nachm.  Konz,  hetl,^) 


a)  4  eJto,  oitlisime. 

70^:  *)  eodmn  antworten  dieselben^  die  gum  Krieg  tauglichen  Kn,  wei'den 
ftich  Jetzt  wohl  aUe  ^anwerben  lassen^  da  sie  wohl  wisseny  dass  /He  nachher  ohne 
Sold  und  auf  Lieferung  aufziehen  milssen :  da  das  Einungavolk  zu  Neuenstadt 
und  Möckmühl  liegt,  raten  sie,  die  erste  und  zweite  Wahl  dtr  Ämter  Lauffen 
und  Weinsberg  nach  Weinsberg,  und  ebenso  die  von  Murrhardt  und  Backnang 
nach  Murrhardt  mu:  legen.  —  Kbd.  Or.  präs.  Nürtingen,  Juni  23,  —  Über  das 
wirtbg.  Landesaufgebot  vgl.  Sattler  4  S  72.  Die  erste  Wahl  hatte  7837  M., 
die  zweite  706t  M.,  die  dritte  9163  M,,  zusammen  24(J61  M. 

')  Am  gleichen  Tag  schreibt  Chr.  an  den  Wild-  und  Rheingftn.  Philipp 
Franz,  er  soUe,  wenn  ihn  Kf.  Friedrich  nicht  brauche,  sogleich  mit  seiner  An- 
zahl Pf.  kommen  und  sich  bemühen,  andere  gute  Gesellen  mitzubringen.  —  Ebd. 
Konz,  mit  Auf  sehr.:  idein  Alexander  von  Broupach,  idem  Johan  Euprecht  von 
Badingen.  —  Der  Rheingf.  antwortet  Juni  26,  er  werde  in  8 — 10  Tagen  mit 
40—50  Pf.  erscheinen,  —  Ehd,  Or,  präs.  Juni  2S.  —  Am  24.  Juni  gestattet 
Markgf.  Karl  von  Baden  Chr,  die  Annahme  von  Kn.  in  seinem  Gebiet.  —  St. 
Reis,  Folg,  Musterung  19,    Or. 

703,  •)  nr,  694, 

*)  Diese  Bestimmung  steht  nicht,  me  Chr.  meint,  im  Nebemerst^ndnis 
(Druffeil  IV,  87),  sondern  im  IlaupthHef  des  Heidelberger  Bundes,  nr.  98,  10, 

')  Im  Konz.  noch  Ced, :  Sie  sollen  den  Gesandten  von  Trier  und  Jülich 

Ernst,  Brlefw.  des  Hss.  Chr.  U.  37 


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578  15M.  704.'-7O6. 

Juni:i3.  704,  Chr.  an  den  Kardl.  von  Augsburg: 

Kreistag,    Rat  iti  der  Kriegsgefahr, 

da?ikt  für  dessen  Schreiben ;  ^)  hat  neben  dem  B.  von  Konstanz 
der  markgflen.  Handlung  wegen  einen  Kreistag  nach  Ulm 
ausgeschrieben,  tvo  der  Kardl,  und  jeder  Schwab.  Kreisverw, 
sein  Anliegen  vorbringen  kann.  Glaubt  nicht,  dass  das  kgl., 
oder  das  bamberg.,  wilrzburg,  und  nürnberg.  Kriegsvolk  den 
Kardl,  oder  sonst  einen  Reichsstand  beschweren  oder  die  Braun- 
Schweiger y  wenn  diese  dies  beabsichtigten,  unterstützen  toerde: 
doch  möge  der  Kardl,  Schloss  und  Stadt  Ellwangen  bewahren 
lassen,  wie  es  Chr,  in  seinem  Lande  au^h  ma^ht.  —  Liess  das 
Begehren  wegen  des  Zuzugs  sogleich  an  die  Versammlung  in 
Worms  gelangen,  —  Nürtingen,  lo54  Juni  23. 

St,  Heidelb,  Verein  13,    Kone, 

Juni 23.  7 OS.  von  Frauenberg  und  Ber  an  Chr.: 

Bedrohung  Triers  durch  den  fransös.  Kg, 

unter  Widerspruch  von  Österreich  ivurde  heute  beschlossen,  d^ss 
an  den  französ.  Kg,  wegen  Triers  ein  Schreiben  zu  richten 
sei,  und  zwar  in  des  Vereins  Namen,  während  die  Pfälzer  es 
von  Trier  allein  haben  wollten. 

Wegen  der  Besatzung  beschloss  man,  es  solle  die  Stadt 
vom  Kriegsvolk  der  Feinde  des  Kgs,  befreit  und  dann  vom 
Verein  und  vom  Kfen,  von  Trier  besetzt  werden;  doch  wurde 
hierüber  nicht  endgültig  beschlossen. 

Für  den  Fall)  dass  Trier  wider  Recht  und  Landfrieden 
von  Frankreich  angegriffen  unlrde,  wurde  einstimmig  be- 
schlossen, ihm  Hilfe  und  Zuzug  zu  leisten,  —  Worms,  1554 
Juni  23,^) 

St.  Heidelb,  Verein  12,     Or.^)  präs,  Nürtingen,  Juni  25. 


a)  4  cito,  citiBBime. 

sagen,  ihre  Herrn  sollen  der  Läufe  wegen  sogleich  ihre  Kriegsräie  tu  Chr, 
schicken:  Wilh.  Truchsess  und  Johann  Zenger  sollen  sie  sagen,  dttss  sie  s^ 
gleich  nach  Beendigung  dieses  Tages  zu  Chr,  kommen  möchten,  —  F*^  xw 
obigem  Schreiben  nr,  720, 

704,  •)  nr.  690. 

705,  ')   Vgl,  des  Zasius  Protokolly  Druffel  IV,  S.  479 f. 


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706.— 7üS.  1664.  579 

706.  Cht,  an  von  Gilltlingen,  Marschall  und  Knoder:      Juni  24. 

Einberufung  der  Kriegsleute, 

hat  die  Erforderungen  der  Hauptleute  und  Provisioner  unter- 
schrieben; da  es  in  der  Sache  mit  dem  braunschweig.  Kriegs- 
Volk  ganz  still  ist  und  vielleicht  ganz  ersitzen  bleiben  möcht, 
sollen  sie  die  Ausschreiben  noch  nicht  abschicken;  erst  wenn 
weitere  Zeitungen  wie  die  vorigen  kommen^  sollen  sie  dieselben 
überbringen  lassen.  —  Nürtingen^  1554  Juni  24. 

St  Heidelb:  Verein  13,     Kone. 

707.  Anttvort  Chrs.  auf  die  markgfl.  Werbung.^)  Juni  ^4. 

Chr.  bedauert  das  Missgeschick  des  Markgfen.;  die  Haupt- 
sache, den  Bericht  über  die  Heidelberger  Verhandlung  und  das 
Verhalten  auf  die  neue  kais.  Achterklärung  betr.,  muss  er  an 
seine  Einungsveriv.  gelangen  lassen.  Ausserdem  macht  er 
darauf  aufmerksam,  dass  der  schwäb.  Kreis  am  IG.  Juli  in 
Ulm  zusammenkommt,  um  besonders  hierüber  zu  verhandeln; 
was  dort  beschlossen  urird,  wei^s  er  nicht,  und  da  er  nur  eine 
Stimme  hat,  so  steht  es  auch  nicht  in  seiner  Macht.  Er  rät 
aber  nocheinmal,  dass  sich  der  Markgf.  vor  dem  Ksr.  als 
seinem  ordentlichen  Haupte  demütige^  und  sich  gegen  ihn 
und  die  mandierten  Kreise  zu  einem  billigen  Austrag  erbiete, 
wodurch  zum  mindesten  die  Acht  suspendiert  und  der  Markgf. 
um  so  eher  zu  billigem  Verhör  zugelassen  tvilrde.  Chrs,  Stimme 
allein  nützt  gegenüber  allen  andern  nichts,  bringt  nur  ihm 
selbst  Schaden.  Ausserdem  möge  der  Markgf.  seinen  Verdacht 
gegen  den  Kf.  Pfalzgfen.  aufgeben,  der  sich  seinem  Versprechen 
nach  stets  unvenveislich  gehalten  hat.  —  Auch  die  Gesandten 
.sollen  des  Markgfen.  Gemüt  dahin  mildem,  dass  er  sich  des 
Vaterlandes  Wotfahrt  mehr  als  einen  Privateffekt  angelegen 
sein  lasse.  —  1554  Juni  24. 

St.   Heidelb.    Verein  ^  VIII.     Konz.   von   GUUlingens   Hand.     Vgl. 
Druffel  IV,  456  n.  1. 

708.  von  Gilltlingen,  von  Massenbach  und  Knoder  an  Chr. :  juni  25. 

Antwort  auf  die  markgfl.  Werbung.     Unterftchlupf  für  den  Markgfen. 

haben  auf  den  von  Franz  Kurz  überbrachten  mündlichen  Be- 


707.  *)  nr.  696. 

«)   Vgl.  Chrs.  Rat  in  nr.656. 


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580  1BB4.  708.^-709, 

Juni  :j5.  fehl  beil.  Antwart  auf  die  Instruktion  der  markgfl.  Gesandten 
verabredet;  die  vielen  Punkte,  über  die  man  streiten  könnte, 
zu  disputieren,  hielten  sie  für  unnötig.  Chr,  spürt  wohl,  wie 
der  Markgf.  gar  bald  einen  Punkt  aus  Riedesels  Werbung 
herausgreift,  um  Ursache  gegen  den  Pfalzgfen.  zu  schöpfen. 

Was  den  Unterschlupf  betrifft,  so  wäre  nach  menschlichem 
Mitleiden  nicht  unbillig,  einem,  nächstgesippten  vertriebenen 
Freunde  billige  Hilfe  zu  erzeigen;  allein  bei  Chr.  liegt  die 
Sache  anders  als  sonst;  er  ist  mit  seinem  ganzen  Land  des 
Kgs.  Lehenmann,  der  Markgf.  aber  ist  des  Kgs.  Feind  und 
dazu  in  schwerer  Acht;  der  Kg.  könnte  daraus  mehr  Ursache 
schöpfen  als  gegen  Ulrich  und  das  K.G.  tcird  gegen  alle,  die 
den  Markgf en.  unterstützen,  vorgehen;  auch  liegt  Karpfen 
mitten  unter  kgl.  und  zollerischem  Gebiet,  so  dass  der  Markgf. 
nicht  verborgen  bleiben  könnte.  Ob  es  vielleicht  Chr.  dem 
Markgfen.  Karl  zuwenden  könnte,  der  dem  Haus  Österreich 
nicht  so  sehr  mit  Land  und  Leuten  verbunden  ist  me  Chr.. 
und  auch  geeignete  Häuser  zum  Unterschlupf  hat?  —  Kann 
es  aber  je  nicht  umgangen  werden,  so  müsste  es  in  aUer 
stille  zugehen,  so  dass  ein  Markgfl.  den  Hans  von  Karpfen 
selbst  anspricht  und  Chr.  einem  Vertrauten  befiehlt,  dem  Hans 
von  Karpfen  als  für  sich  selbst  zu  sagen,  er  stehe  ihm  dafür  ein. 
dass  er  damit  nicht  wider  Chr.  handle.  —  Stuttgart,  1004  Juni  2o. 

St.  Heidelb.   Verein  9  VIII.     Or.^)  präs.  NüHingen,  Juni  26. 

Juni  25.  ^^^-  Jakob  Hof  SÜSS,  Vogt  zu  Murrhardt,  an  Chr.: 

Zeitung  über  das  fränk.  und  braunschweig.  Kriegsvolk. 

erhielt  heute  von  einem  Freund  ein  Schreiben,  das  fränk. 
Kriegsvolk  werde  noch  etwa  2  Tage  in  der  Rothenburger  Land- 
wehr bleiben;  wenn  es  aufbreche,  trenne  sich  das  bfl.  und 
nilrnberg.  Kriegsvolk  von  den  Braunschtveigem ;  das  letztere 
erklärt,  es  wolle  umherhausieren  und  die  früheren  Glieder  des 
schmalkald.  Bundes  heimsuchen.  Fuhrleute,  die  in  der  letzten 
Nacht  von  Nürnberg  nach  Hall  gekommen,  versichern,  Flössen- 
bürg  habe  sich  am  letzten  Freitag  ergeben.^)  —  1554  Juni  25.-) 

St.  Heidelb,  Verein  13.     (h.  präs.  Nürtingen,  Juni  25. 

«)  oitissime. 

709.  *)   Über  den  Fall  von  Plassenburg  vgl  Voigt  2,  20S.  —   Die  Ge^ 

schichte  der  ganzen  Betagernng  bei  Meyer,  Hohenzolleriaclie  Vorsehungen  5, 332  f. 

'')  Am  gleichen  Tag  schickt   der  Vogt  noch  ein  anderes  Schreiben  nach, 


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710.— 711.  1554.  581 

710.  Kf.  Friedrich  an  Chr.:  Jmi25. 

Erbietung  zur  Hilfe.    Ansuchen  bei  dem  fränk.  Verein  um  Erklärung. 

Antwort  auf  dessen  Schreiben  von  Juni  21;^)  auf  den 
fall  sichs  also  anitzt  zudragen  solt  und  dan  E.  1.  Wissens  haben, 
waz  der  erbeinung  halb  in  der  hailpronischen  declaration  ver- 
sehen,*)  so  seind  wir  genaigt,  uns  craft  angeregter  declaration 
mit  der  hilfleistung  neben  andern  stenden  dermassen  zu  erweisen, 
darab  dieselbig  unsem  getreulichen  beistand  und  hilf  wol  zu 
spuren  haben  werden;  im  fall  aber  die  erkantnus  sollicher  hilf 
sich  bei  gemeiner  verain,  des  wir  uns  doch  nit  versehen  wöln, 
etwas  verweiln  wölte,  so  seind  wir  nicht  minder  freuntlichs  er- 
bietens,  E.  1.  alsdan  vermog  berurter  unser  habenden  erbainung, 
soviel  uns  in  eil  immer  möglich,  mit  hilf  nit  zu  verlassen,  wie 
wir  auch  alberaits  im  werck,  uns  mit  unsern  lehen-  und  dienst- 
leuten  in  beraitschaft  zu  schicken  und  gefasst  zu  machen.  — 
Heidelberg,  1554  Juni  25. 

Ced.:  Antwort  auf  Chrs.  Schreiben  von  Juni  22.  Hat 
schon  einige  Haupt-  und  Befehlsleute  zu  sich  erfordert.  Was 
die  Erklärung  betrifft,  welche  Mainz  und  sie  beide  bei  dem 
fränk.  Verein  und  dem  braunschweig.  Kriegsvolk  suchen  sollen, 
so  hält  er  für  besser,  dass  dies  vom  gesamten  Verein  geschieht 
und  zu  Worms  darüber  beschlossen  wird;  wenn  man  es  aber 
dort  nicht  für  gut  hält,  will  er  seine  Vertreter  mit  denen  von 
Mainz  und  Wirtbg.  weiter  davon  reden  lassen. 

St.  Heidelb.  Verein  13.     Or.^^)  präs.  Nürtingen,  Juni  26. 

711.  Chr.  an  Kf.  Friedrich:  Juni  26. 

Braunschweig.  Mandat  de  nou  offendendo.    Rüstung. 

Antwort  auf  2  Schreiben  von  Juni  25.   Hat  Hz.  Heinrich 


a)  3  cito,  citissime. 

mit  der  Nachricht,  die  Haller  hätten  heute  nacht  um  4  Uhr  durch  einen  Trom- 
peter ein  Schreiben  des  braunschweig.  Obersten  erhalten,  sie  sollten  sogleich 
einen  Gesandten  zum  Vergleich  über  die  Schädigung  durch  den  schmalkaliL 
Bund  ins  Lager  schicken  oder  anderes  erwarten.  —  Er  könne  nicht  anders 
finden  als  dass  das,  was  er  heute  um  1  ülir  schrieb,  wahr  sei.  —  Ebd.  Or. 
präs.  Nürtingen^  Juni  26. 

710.  «)  nr.  695  n.  1. 

')  Vgl.  Stumpf  S.  176.  Es  war  bestimmt  worden,  dass  die  aus  besonderer 
Erbeinigung  herrührenden  Verpflichtungen  während  der  Dauer  des  Vereins  auf 
sich  beruhen,  aber  in  Kraft  und  Würde  bleiben  sollten. 

•)  nr.  694  n.  1. 


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582  1654.  7  IL— 713. 

Juni:i6,  unter  seinevi  eig.  Handzeichen  geschrieben,  der  durch  seine 
Räte  antworten  Hess,  wie  beil,  Abschr.  zeigt  ;^)  lässt  dies  eine 
Hofantwort  sein  und  traut  Heinrich  tind  seinem  Kriegsvolk 
nicht  weiter  dann  bis  zu  irer  gelegenheit.  Liess  beim  K.G.  um 
2  Mandate  de  non  ofFendendo  an  Heinrich  und  sein  Kriegsvolk 
anhalten;^)  bekommt  er  sie  und  dieselben  parieren,  ist  es  gut: 
inzwischen  rüstet  er  sich  und  lässt  5  Fähnlein  Kn,  annehmen. 
Dankt  für  das  freundliche  Erbieten  und  die  Zeitungen. 
Halten  Pfalz  ufid  Mainz  für  gut,  dass  sie  allerseits  sich  rüsten 
und  sich  dem  Kriegsvolk  des  Vereins  anschliessen,  so  hat  er 
au^h  nichts  dagegen.  —  Nürtingen,  1554  Juni  26. 

St.  Heidelb.   Verein  13.    Kons,  von  Chr.  kort-ig. 

Juni 26.  712.  Gf.  Ludwig  von  Löwenstein  an  Chr.: 

Zeitung  vom  frank.  Kriegsvolk. 

erhielt  soeben  Kundschaft,  die  würzburg.  Bundesveriv.,  die  in 
und  um  Rothenburg  lagen,  seien  heute  um  4  Uhr  in  der  Rieh- 
tung  gegen  KircJiberg  a.  d.  Jagst  aufgebrochen,  wie  man  sagt, 
um  Hall  zu  brandschatzen.  Sein  Diener  begegnete  auch  2(Hl  Pf. 
unweit  Schönthal;  dieselben  ziehen  streifend  umher,  haben  aber 
noch  niemand  belästigt.  —  Schefflenz,   1554   Juni  2(>,  12  Uhr. 

St.  Ueiddh.   Verein  IS.     Or.^) 

Juni 26.  7t3.  Pfalzgf.  Ottheinrich  an  Chr.: 

Gef  (Uhr düng  durch  das  hraunschtoeig.  Kriegsvolk. 

schickt  2  Schreiben,  das  braunschweig.  Kriegsvolk  betr. ;  bittet 
um  Rat,  was  er  bei  einein  Überzug  thun  soll;  weiss  keine 
andere  Ursache,  als  dass  er  wie  andere  die  Acht  gegen  Markgf. 
Albrecht  nicht  exequieren  half  oder  dass  er  sich  der  3  Flecken 
Heideck,  Hilpoltstein  und  Allersberg,  welclie  sein  eigen  und 
der  Nürnberger  Pfandschilling  sind,  so  ernstlich  annaJm. 
Bittet,  ihn  mit  Hilfe  und  Rat  nicht  zu  verlassen.  —  Ala,  15'A 
Juni  26. 

iSt.  Heidelb.   Verein.     Or.  präs.  Stuttgart,  Juni  ;?7'J) 


a)  3  cito. 

711.  ')  nr.  661  und  670. 
2)   Vgl.  Sattler  4,  Beilage  27. 

7 IS.  *)  eodern  schicken  die  Räte  das  Schreiben  an  Chr.  —  I^bd.  Or.  prS$' 
Nürtingen,  Juni  27  —  mit  dem  Konz.  einer  Antwort  von  Juni  iiS :  Chr.  glaubt 


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714.^716.  1664.  583 

714.  von  Frauenberg  und  Ber  an  Clvr.:  Juni  26. 

Beschläsae  des  Veitinstaga  in  Worms. 

teilen  auf  ihr  heutiges  Schreiben  noch  mit,    dass  heute  noch 
folgendes  verhandelt  wurde: 

1.  Es  wurde  ein  Schreiben  an  Chr.  wegen  der  Reiter  und 
Kn.  beschlossen.^) 

2.  Schreiben  an  den  Kg.  und  Bayern  wegen  Aufnahme 
von  Hessen  abgehört. 

8.  Wegen  Herford  wurde  eine  Antwort  an  Jülich  und  ein 
Schreiben  an  Hz.  Heinrich  beschlossen. 

4.  Den  Trierischen  wurde  ein  Verzeichnis  gegeben,  was  mit 
Köln  auf  weiteres  Ansuchen  zu  verhandeln  sei. 

5.  Es  wurde  beschlossen,  die  Steigerung  der  Anlage  um 
2 — 300  fl.  an  ihre  Herrn  zu  bringen. 

6.  Des  Pfennigmeisters  Rechnung  soll  bis  zur  näclisten 
Zusammenkunft  aufgeschoben  werden. 

7.  Auf  ihr  vielfältiges  Anhalten  wegen  der  Oberhauptmann- 
Schaft  beschloss  man  ein  Schreiben  an  Bayern. 

8.  Mainz  und  Pfalz  neben  dem  Einungskanzler  sollen  den 
Abschied  alsbald  entwerfen  und  sich  zur  Beschleunigung  auf 
die  beschlossenen  Schriften  und  Schreiben  beziehen;  in  summa, 
sie  eilent  hinweg.  —  Worms,  1554  Juni  26. 

St.  Heidelb.  Verein  12.     Or.  pro«.  Tübingen,  Juni  2y. 

715.  Antwort  des  Wormser  Tags  an  Wirtbg.:  juni^ü. 

Den  wirtbg.  Räten  soll  angezeigt  werden,  dass  die  Schreiben 
von  Wirtbg.  mit  allerlei  Warnungen  wegen  des  fränk.  Kriegs- 
Volks  verlesen  unirden;  man  beschloss:  soweit  die  Warnungen 
den  ganzen  Verein  betreffen,  soll  ein  Schreiben  an  die  fränk. 


nicht,  dass  OUheinrich  und  sein  Land  überzogen  werden,  doch  soU  er  wegen 
der  3  Ämter  sieh  nieht  in  die  äussersU  Gefahr  begeben  und  mit  Bz.  Albrechtn 
Bäten  das  Kriegsvolk  aufsuhalten  stachen,  und  sich  selbst  in  Sicfierheit,  ettca 
nach  Ingolstadt,  begeben,  —  Auf  sehr,  von  Chr. :  placet  —  Neuburg,  Juli  3 
dankt  Otth.  für  den  Rat ;  das  KHegsvclk  wandte  sich,  ohne  ihn  anzufechten, 
rückwärts.  —  Ebd,  Or.  präs.  Stuttgart,  Juli  8. 

714.  *)  Er  möge  verordnen,  dass  sich  das  Kriegsvolk  des  Vereins  mit 
dem  fränkischen  nicht  thätlich  einlasse.  —  Ebd.  Or.  präs.  Nürtingen,  Juni  29 
mit  der  Auf  sehr,  von  Chr.:  was  mir  der  pmslisch  abschid  meines  tragenden 
amptfl  halber  auferlegt  sambt  den  anwesenden  kriegsrathen,  deme  wurdet  gelebt. 


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584  1554.  715.— 716, 

Juni  ;>6.  Bundesstände  und  ihre  Befehlsleute  im  Namen  der  anwesenden 
Botschaften  gerichtet  tverden,^) 

Wegen  Chrs,  eigener  Besorgnis  vor  dem  Hz.  von  Braunschweig 
ist  des  letzteren  Resolution  auf  Chrs.  Schreiben  abzuwarten.^) 

Auf  Chrs.  Ansuchen  wegen  längerer  Unterhaltung  des 
Kriegsvolks  wurde  beschlossen,  dasselbe  unverstärkt  noch  einen 
Monat y  nicht  länger,  zu  behalten;  doch  sollenden  Reisigen  die 
Pferdeschäden  abgeschlagen  und  ihnen,  wenn  sie  in  der  ersten 
Hälfte  des  4.  Monats  beurlaubt  werden,  für  den  Abzug  nichts 
als  eben  der  ganze  Monatssold  gegeben  werden;  ist  dies  nic/U 
zu  erlangen,  kann  ihnen  der  Oberst  ganzen  Monatssold  samt 
Abzug  geben. 

Änderung  der  Lager  für  das  Fussvolk  betr.  wird  Chr. 
samt  den  Kriegsräten  überlassen,  wie  es  möglichst  nalie  bei 
den  Reitern  untergebracht  tverden  kann. 

Erlegung  weiteren  Vorratgeldes  zur  Unterhaltung  des 
Kriegsvolks  halten  die  anwesenden  Räte  z.  Z.,  besonders  vor 
Abhör  der  Rechnung  des  Pfennigmeisters,  für  unnötig.  Der 
Herr  Oberst  soll  zunächst  über  Belegung  der  inzwischen  ein- 
getretenen Vereinsglieder  einen  Überschlag  machen. 

Dass  die  anwesenden  Räte  noch  etwa  14  Tage  hier  bei- 
sammen  bleiben  sollen,  wurde  für  unfruchtbar  gehalten,  da  die 
Einungsräte  nur  auf  die  ausgeschriebenen  Punkte  abgefertigt 
sind.  —  Worms.  löo4  Juni  26.^) 

St.  Heidelb.   Verein  12.     Or. 

Juni 26.  716.  Hz.  Albrecht  an  Chr.: 

Sucht  Chr.  zu  beschwichtigen:  empfiMt  eine  Gesandtschaft  an  den 
fränk.  Bund :  wiü  dem  kais.  Mandat  gehorchen :  verspricht  Hüft  bei 
unberechtigtem  Angriff. 

erhielt  gestern  spät  dessen  eigh.  Schreiben^)  samt  Beilagen  und 

715.  *)  Rand  bim.  von  Chr.:  Da  sich  das  fränk.  Kriegsvolk  von  den 
Braunschweigem  trennt,  wird  das  wenig  nützen.  —  Das  Schreiben  bei  Nea* 
decker,  Neue  Beiträge  1,  96.  Juni  30  giebt  der  fränk.  Verein  eine  beruhigende 
Erklärung:  St.  Heidelb.   Verein  20.     Äbschr. 

^)  Ebenso :  es  soll  nocheinmal  ernstlich  um  Erkenntnis  atigehaUen  werden . 
Jiaben  die  Gesandten  hierüber  keinen  Befehl,  soü  begehrt  icerden,  dass  sie  tfick 
solchen  kommen  lassen  und  inzwischen  bei  einander  bleiben. 

•)  eodem  senden  von  Frauenberg  und  Ber  diese  Antwort  an  Chr.  mt  der 
Nachricht,  dass  die  Räte  zum  Ende  eilen  und  schon  einige  beauftragt  haben, 
heute  den  Abschied  zu  entwerfen.  —  Ebd.  Or.  mit  5  cito,  citissime. 

716.  ')  nr.  700. 


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716,  1564.  586 

Zeitungen  über  das  braunschweig,  und  bündische  Kriegsvolk;  Juni 26. 
vernahm  nicht  ohne  Beschwernis,  dass  dir.  oder  die  anderen 
Bundesstände  deswegen  in  Gefahr  stehen.  Nun  sollen  sich  E.  1. 
und  die  andern  zu  uns  gwislich  versehen,  das  an  uns  in  allem 
dem  uns  die  ainigung  auflegt,  nit  mangln  soll,  und  so  es  schon 
on  dise  ainigung,  das  wir  E.  1.  als  unsem  negstgesipten,  auch 
hochvertrauten  frund,  do  sy  wider  recht  und  die  billichait  ver- 
gweltigt  werden  solten,  in  der  not  nit  gedechten  zu  verlassen, 
dergleichen  wir  uns  zu  E.  1.  auch  getrösteten.  Es  haben  sich 
aber  E.  1.  frundlich  und  wol  zu  erinnern,  was  wir  etlich  mal 
diser  sachen  halb  gar  vertreulich  und  wolmainend  mit  E.  1.  selbs 
pei-sonlich  geredt,  was  misfallen  wir  iederzeit  ab  diser  kriegs- 
handlung  und  unserm  langen  zuesehen  getragen,  gesorgt,  uns 
mecht  mit  der  zeit,  des  wir  uns  dann  iez  befahm,  daraus  ervolgen, 
wie  getreulich  wir  auch  geraten,  das  zur  sach  mit  merenn  ernst 
gethon;  an  wem  das  aber  erwunden,  das  haben  sich  E.  1.  selbs 
frundlich  zu  berichten. 

Aber  ^\de  dem,  wir  wellen  nochmalen  nit  vermueten,  das 
sich  die  puntischen  oder  iemants  von  irentwegen  one  sondere  hohe 
verui-sachung  und  verwaigening  jüngster  kai.  mt.  ausgangner 
dedaration  und  mandaten  untersteen  werden,  E.  1.,  uns  oder 
andere  unsere  zugewonte,  welche  dem  feur  auch  zunegst  gesessen, 
wider  den  gemainen  landfriden  anzegreifen  oder  ichts  unzimblichs 
zuezemueten ;  dann  es  mit  Rotenburg,  Teut^chen  maister  und  Eystet 
irer  gegebnen  Obligation  halb  vil  ain  andere  gestalt.*)  So  berueht 
es  nunmehr  nit  so  vast  auf  den  alten  camergerichtsmandaten  und 
beschehner  verwaigerung  als  auf  der  jüngsten  kai.  mt.  dedaration 
und  bevelhen,  den  darauf  ausgeschribnen  kraistegen  und  hand- 
lungen,  welcher,  wie  billich,  erwartet  werden  soll  und  muess; 
dann  das  sich  die  kunigischen  gesandten  allerlai  reden  veimemen 
lassen,  will  uns  so  hoch  nit  bekomem,  dieweil  E.  1.  wissen,  das 
man  etwan  mit  reden  frei,  auch  zu  zeiten  mehr  dann  man  be- 
velch  hat. 

Dieweil  wir  dann  aus  erzelten  und  andern  melu*  bewegnussen 
uit  glauben  kttnden,  das  die  frenkischen  puntsstend,  filrnemblich 
in    betrachtung   durch   sy  erlangter  jüngster  kai.  mt.  dedaration 


*)  Diese  drei  hatten  sich  zunächst  der  fränk.  Einung  angeschlossen 
(Ij  831),  waren  dann  aber,  als  der  Angriff  des  Markgfen.  AlbrecfU  drohte, 
Anfang  1663  wieder  zurückgetreten :  vgl.  Meyer,  Hohenzollerische  Forschungen 
5,  318  ff.,  331  f. 


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586  1564.  716 

Juni  26,  und  maiidat  an  die  krais,  mitleiweil  gegen  E.  1.  oder  andern 
ichts  tatlichs  ftirnemen  oder  andern  gestatten  und  also  dise  löb- 
liche ainigung  leichtlich  auf  sich  laden,  sonder  der  kraishandlmig 
erwarten  werden,  wie  sy  dann  an  E.  L,  uns  und  die  andern  noch 
zur  zeit  kain  anlangen  gethan,  will  uns  nit  für  ratlich  ansehen, 
uns  itz  alsbald  in  so  offenbare  und  beschwerliche  gegenrustung 
einzelasseu  und  damit  villeicht  zu  ainem  andern  ursach  geben. 
Dann  do  E.  1.  und  wir  von  inen  bis  auf  die  kraisteg  und  villeicht 
noch  lenger  unangesuecht  beliben,  haben  E.  1.  zu  bedenken,  mit 
was  merklichem  nachtail  und  schaden  solche  rttstung  zu  erhalt^in, 
vil  beschwerlicher,  untunlicher,  gegen  kai.  und  ku.  mt.,  auch  ge- 
niainen  reichsstenden  und  unser  iedes  selbs  underthanen  unver- 
antwurtlicher  es  sein  wurd,  etwas  gegen  inen  am  ersten  anze- 
fahen  und  sy  zu  noch  mererm  des  heiligen  reichs  und  unsei-s 
selbs  land  und  leut  schaden  und  verderben  anzeraizen.  Damit 
aber  dannocht  nit  gar  still  gesessen,  Hessen  wir  uns  neben  unser 
allerseits  gehaimen,  gueten  fursehung  und  verwarung,  die  wir 
unsers  tails  mit  pöstem  vleiss  thun  wellen,  das,  so  E.  1.  vemunf- 
tiglich  bedacht  und  der  versamblung  zu  Wormbs  zugeschriben. 
zum  pösten  gefallen,  nemblich  das  die  ptintischen  durch  etliche 
unsere  stattliche  rete  von  unser  aller  wegen  alsbald  beschickt 
und  ersucht  wurden,  wes  wir  uns  sambt  und  sonder  bei  inen  zu 
vei^sehen;  dann  wiewol  wir  mit  inen  in  unguetem  nichts  ze  thun 
kain  ursach  gegeben,  uns  bei  inen  nichts  args  versehen,  sonder 
urbitig  weren,  kai.  mt.  jungst  ausgangnen  mandaten  mit  haltung 
der  kraisteg,  auch  laistung  schuldiger  gehorsam  zu  geleben  und 
uns  in  dem  aller  gebür  ze  halten,  so  hette  dannocht  (dieweil  sy 
mit  irem  kriegsvolk  so  nahent  an  uns,  auch  uns  allerlai  selzamer 
reden  und  Verwarnungen  teglichs  zukomen)  unser  hohe,  unver- 
meidenliche  notturft  erfordert,  solche  Schickung  und  suechuug  bei 
inen  ze  thun,  mit  angehengktem  begern,  solches  anderer  gestalt 
nit  zu  versteen  noch  aufzenemen.  Darauf  werden  die  Stände 
oder  ihre  Kommissarien  eine  Antwort  geben  müsse?!,  woraus 
man  ihr  Vorhaben  ersieht,  so  dass  man  sich  darnach  richten 
kann.  Sofern  sie  nun,  wie  er  bestimmt  glaubt,  ihre  Forderung 
bis  auf  die  bevorstehenden  Kreistage  einstellen  und  hier  um 
Exekution  und  Kontribution  anhalten  werdest,  wellen  wir  E.  1. 
vertreulicher  mainung  nit  verhalten,  das  wir  unsers  thails  nit 
bedacht,  uns  kai.  mt.  in  dem  mit  gewalt  zu  widersetzen,  niLs 
unser   land  und   leut  gegen  irer  mt.,    desgleichen  gegen  der  ku. 


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716.  1664.  587 

nit.  imd  ileii  freukisclien  puutsst enden  in  ungimd  und  gefahr  ze  Juni  26. 
stellen.  Dann  wie  E.  1.  selbst  wissen,  haben  nit  allein  wir,  son- 
der auch  E.  1.  und  andere  sich  hievor  des  oftermalen  gebetneu 
Zuzugs  halb  fümemblich  mit  dem  erwört,  das  die  Sachen  am  kais. 
camergericht  noch  rechthengig,  item  nach  ergangner  acht,  das 
wir  kai.  mt.  gemuet  nit  wissen.  Dieweil  dann  die  baide,  acht 
nnd  kai.  mt.  declaration,  auch  weitere  mandaten  nunmehr  ervolgt, 
wissen  wir  uns  mit  kainem  giiind  mehi*  zu  entschuldigen  und  also 
der  schuldigen  gehorsam  zu  entziehen.  Da  dann  von  ainem  oder 
mehr  kraisen  oder  dero  stenden,  welchen  die  execution  bevolhen, 
solchs  beschehe,  und  inen  ichts  darüber,  wie  zu  besorgen,  wider- 
wertigs  begegnet,  hetten  wir  allerlai  bedenken,  dem-  oder  den- 
selben ainiche  hilf  oder  zuzug  ze  laisten,  hielten  auch  darftir, 
solches  vermög  der  ainigung  nit  schuldig  ze  sein,  vil  weniger  als 
do  ainer  von  gethoner  execution  und  also  gelaister  schuldiger 
gehorsam  wegen  in  last  kome,  in  welchem  fall  sich  E.  1.  gegen 
den  unsem  jungst  zu  Pruessl  selbst  erclert,  da  sy  sorg  triegen, 
man  wurd  denselben  kain  hilf  laisten  oder  schuldig  sein.'*) 

Schliesslich  sollen  E.  1.  von  uns  des  lauter  vertröst  sein, 
soverr  E.  1.  von  wegen  der  schmalkaldischen  oder  dergleichen 
alten  handlungen,  auch  von  wegen  hievor  gewaigerter  execution 
und  zuzug  unerwartt,  auch  unangesehen  unser  schickung  und  vor- 
steender  kraisteg  und  handlung  von  iemauds,  wer  der  seie,  wider 
E.  1.  rechtpot  und  den  gemainen  landfriden  angegriffen  und  ver- 
gweltigt  wolten  werden,  des  wir  uns  aus  vorermelten  Ursachen 
zu  den  frenkischen  stenden  mit  nichten  versehen,  das  wir  E.  1. 
mit  unser  hilf  und  zuzug  unsenu  pösten  veimögen  nach  zesetzen 
und  dieselb  kains  wegs  verlassen  wellen,  dergleichen  wir  uns  zu 
E.  1.,  dieweil  wir  vast  in  der  gleichen  gefahr  seien,  ungezweiflt 
auch  getrösten.  Giebt  wegen  der  Schickung  hienebeti  seinen 
Räten  in  Worms  Befehl,  sich  mit  den  andern  oder  doch  mit 
den  Wirtbgern,  und  Pfälzern  zu  den  fränk,  Bundesständen 
oder  deren  Kommissarien  zu  begeben,  dir.  möge  diese  Antwort 
gut  aufnehmen.  —  Manchen,  li)54  Jufii  26,  8  Uhr  nachmittags. 

Eigh.  Ced.:  Chr.  möge  beil.  Schreiben  nicht  anders  ver- 
stehen, dann  wie  es  mein  hohe  notturft  erfordert.  Dann  E.  1. 
mag  niir  warlich  glauben,  das  ich  dessen  lang  sorg  gehabt,  und 
bevorab  E.  1.  halber;   dann  mich  immerzu  gedeucht,  E.  1.  wollen 


»)   Vgl.  Druffel  IV,  387. 


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588  1564.  716,-718. 

Juni^.  sich  ZU  vil  arkwenisch  in  dem  handl  erzeigen;  Chr.  möge  sich 
80  in  die  Sache  schicken,  damit  er  sich  und  andere  vor  Nach- 
teil behüte.  Dann  was  E.  1.  aus  disem  handl  gegen  kaiser  und 
könig  ensteen  mag,  haben  E.  1.  selbs  vemunftiglich  zu  ermessen. 

St.  Heiddb.  Verein  7  6.     Gr.»)  präs.  Niftiingen,  Juni  :ib.    Vgl  Druffü 
IV,  469. 

Juni 27.  717.  Kg.  Ferdinand  an  Chr.: 

Östeif'eich.  Lehen  Chrs. 

hat  nun  wegen  der  Lehen  von  ihm  als  regierendem  Erzliz.  von 
Österreich,^)  die  Chr.  ausser  Wirtbg.  selbst  zu  empfangen  hat 
weiteren  Bericht  geholt,  und  findet,  dass  Clirs.  Vorfahren  die- 
selben persönlich  empfangen  haben;  ist  bereit,  sie  Chr.  auch 
so  zu  leihen,  kann  aber  jetzt  keinen  Tag  für  diesen  persön- 
lichen Lehensempfang  bestimmen  und  gewährt  deshalb  hiefür 
V«  Jahr  Urlaub;  in  dieser  Zeit  soll  dann  Chr.  xoieder  afisuclien. 
—  Wien,  löoi  Juni  27. 

St.  Blauheuren  W.     Or.  präe.  Urach,  Juli  18. 

Juni  ü7.  718.  Chr.  an  von  Crültlingen,  von  Massenbach  und  Knoder: 

Beginn    von    Werbungen.     Schutz    von    Esslingen    und    Beutlingm, 
Grosser  Ausschuss. 

nach  beil.  Zeitungen  von  Kf.  Friedrich  und  dem  Vogt  zu  Murr- 
hardt  hat  sich  das  braunschweig.  Kriegsvolk  von  dem  fränk. 
getrennt  und  erklärt,  die  früheren  Mitglieder  des  schmalkald. 
Bundes  heimsuchen  zu  toollen;  befiehlt,  die  5  Hauptleute  Hans 
von  Stammheim,  Degenhard  Wieland,  Lienharf  von  Göppingen. 
Hanne  von  Kuppingen  und  den  Schlerfer  von  Böblingen  dem- 
nächst  abzufertigen,  ihnen  beil.  Patente  zu  geben  und  sie 
.7  Fähnlein  zur  Bewahrung  seiner  Festungen  in-  und  ausserhalb 
Wirtbgs.  annehmen  und  nach  Winterbach  bescheiden  zu  lassen. 
Da  Reutlingen  und  Esslingen  i7i  seinem  Schutz  sind  ufid  auch 
nicht  unangefochten  bleiben  werden,  ivas  ohne  seinen  grossen 
Schaden  nicht  wohl  abgienge,  so  sollen  sie  erwägen,  was  er 
thun  soll,  wenn  das  Kriegsvolk  ihm  wegen  der  beiden  Städte, 
besonders  ivegen  Reutlingens,  schreiben  oder  mündlich  ansuchen 
würde. 


a)  8  cito,  oitiftBime. 

717.  >)  Vgl.  /,  :^6. 


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718.— 7S0.  1Ö54.  589 

Dem  grossen  Ausschuss  sollen  sie  kurz  summarisch  vor-  junior, 
Iwlten,  angesichts  obiger  Warnungen  habe  er  für  nötig  gehal- 
ten, sie  zu  erfordern,  um,  falls  sich  etwas  Thätliches  zutrüge, 
sie  stets  bei  der  Hand  zu  haben;  deshalb  sollten  sie  bis 
auf  weiteren  Bescheid  beieinanderbleiben.  —  Nürtingen,  ]5:'i4 
Juni  27.') 

SL  Braunsehweig  6.     Or.  jn-äs,  Nürtingen,  Juni  27;   IJeidelb,  Ver* 
Hn  13.    Konz.^) 

719.  Kardl.  Otto  von  Augsburg  an  Chr.:  Juni 28. 

schickt  seinen  Rat  und  Pfleger  zu  Pfaffenhausen,  tim  Chr.  um 
ein  Anleiten  zu  bitten.')  —  Dillin  gen  y  1:V)4  Juni  2H. 

St.  Stift  Augsburg  3  b,    £igh.  Or.  iträs.  Stuttgart,  Juli  4. 

720.  von  Frauenberg  und  Ber  an  Chr.:  Juni 28. 

SMusa  dtr  Beratungen. 

als  sie  gestern  und  heute  bemerkten,  dass  alle  Gesandten  sich 
zum  Abschied  anschicken,  baten  sie  schliesslich  zum  H.  Mal 
im  Rat.  doch  wenigstens  morgen  noch  zu  bleiben,  bis  von  Chr. 
Bescheid  komme;  als  dieselben  trotzdem  zur  Fertigung  des 
Ab.schieds  schreiten  wollten^  um  morgen  abzuziehen,  erinnerten 
.9/>  sie  an  den  Verspruch  der  Einung,  iiamlicli  das  sich  kainer 
von  dem  andern  declarieren  sollt;  Chr.  werde  verursacht,  sich 
gelegentlich  wegen  des  Schadens  an  die  zu  halten,  die  ihn  jetzt 
verlassen.^)  —  Nach  genommenem  Bedacht  blieb  man  bei  der 
Chr.  gegebenen  Antwort. 

716.  ')  eodem  raten  die  3  Bäte,  mit  Annahme  der  KnecMe  nicht  zu  eilen 
oder  wenigstens  nur  2  Hauptleute  umschlagen  zu  lassen;  in  einem  weiteren 
Settreiben  vom  gleichen  Tag  warnen  von  GiÜtlingen  und  von  Massenbach  noch- 
einmal  vor  grösserem  Aufwand.  —  St.  Heidelb.  Verein  13.     Or.:  vgl.  nr,  699. 

•)  Hiebei  ein  Zettel  von  Ohrs.  Hand:  nota  die  yersamlang  der  landschaft 
soJl  an  3  orten  beschehen  und  die  weil  laut  der  verzeichnus  fil  proviant  in  die 
1>esazungen  gefüert  nnd  aber  man  inen  den  grossen  kessel  iiberhenken  muess, 
so  soll  erwogen  werden,  wa  sie  am  bequemsten  hinbescheiden  möchten  werden; 
doch  sollen  die  Ausschreihe^i  noch  nicht  abgeschickt  werden. 

719.  ')  Stuttgart,  Juli  6  antwortet  Chr.,  er  könne  die  6000  fl.  Anlehen 
nicht  gewähren j  da  er  ausser  löOOfX)  fl.^  die  seine  Landschaft  gehe y  seihst  noch 
KMßOOO  fl.  in  15  Monaten  an  kgl.  Vertragsgeld  zahlen  mUsse,  jetzt  zum  Unter- 
halt  der  hestelUen  Reiter  und  Kn.  viel  brauche,  und  die  mandierte  Exekution 
gegen  Markgf.  Albrecht,  wenn  sie  auf  die  Dauer  geleistet  werde,  viel  erfordern 
würde.  —  Ebd.  Abschr.  (ich). 

730.  *)  Vgl,  über  dieses  wirtembergisch  valete  (nr.  7o3)  die  entsprechende 


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590  1B54.  730.-^721. 

Juni  2H,  Hierauf  wurde  der  Abschied  unterschrieben  und  besiegelt 

mit  dem  Pfennigmeister  über  seine  Rechnung  verhandelt  und 
alles  gerichtet,  um  morgen  abzureisen,  —  i.^^^f  Juni  28,  10  Uhr 
nachts. 

St.  Heidelb.  Verein  12.     Or.*)  präs.  Tübingen,  Juni  3fJ. 

Juni 28.  721.  Chr.  an  seine  Räte  in  Worms: 

Schreiben  an  den  fränh.  Bund.  Braunschweig,  Antwort.  Aufnahmt 
des  Markgfen.  Karl  in  den  Verein.  Unzuverlässigkeit  des  Vereins. 
Botschaft  nach  Franken. 

ein  Schreiben  an  die  fränk.  Bundesstände  und  ihre  Befehls- 
leute  ivird  wenig  nützen,  da  sich  das  fränk.  Kriegsvolk  von 
dem  braunschweigischen  trennt. 

Schickt  Abschr.  von  der  Antwort  von  Hz.  Heinrichs  Räten 
auf  sein  Schreiben,  sonne  von  einem  Brief  des  Vogts  von  Murr- 
hardt  über  Heinrichs  Kriegsvolk.^)  Kennt  Hz.  Heinrich  tvohh 
der  ihm  aus  einem  besonderen  Grund  nicht  selbst  antworten 
wollte;  auch  kommen  ihm  noch  täglich  Warnungen  zu.  Sie 
sollen  deshalb  nocheinmal  unter  Berufung  auf  das  Nebenver- 
ständnis  und  die  Einungsnotel  um  Erkenntnis  anhalten,  mit 
dem  Begehren,  dass  diejenigen,  welche  keinen  Befehl  zu  haben 
erklären,  sich  solchen  kommen  lassen  und  inzimschen  bei  ein- 
ander  bleiben. 

Bemerkte  von  Markgf.  Karl  von  Baden,  der  hier  war,  dass 
er  der  Einung  beizutreten  bereit  wäre,  wenn  er  nach  Massgabe 
von  Land  und  Leuten  aufgenommen  würde.  Da  in  Heilbronn 
des  Markgfen.  Karl  und  der  Vormundschaft  in  Bad^i  Auf- 
nahme in  Aussicht  genommen  wurde,  sollen  sie  dies  in  der 
Versammlung  vorbringen  und  erklären,  dass  Chr.,  wenn  er  ein 
Verzeichnis  der  Bedingungen  erhielte,  mit  demselben  weiter  zu 
verhandeln  bereit  wäre.  —  Nürtingen,  1554  Juni  2R. 

Eigh.  P.  S.:  Wir  befinden  aus  aller  verloffner  und  bisher 
zukomner  handlung  sovil,  wa  der  verainigten  stende  herz  und 
gemueter  nit  bass  zusamenstimen  werden  dan  die  beratschlagnngen 


a)  6  cito. 

Steüe  in  dem  Brief  von  Wilhelm  Tmehsess  und  Zasius  an  Kg.  t^erdinamd: 
sie  raten,   diese  Drohung,  die  nur  dem  Kg.,  Trier  und  Bayern  gelten  kihme^ 
nicht  stillschweigend  hinzunehmen.  —  Druff el  IV,  466.    (Hier  ist   irrtümmck 
auf  nr.  461  Beeug  genommen.) 
721.  *)  nr.  670  und  709. 


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721.  1654.  591 

i 

der  rette,  das  die  ainigung  auf  scliraufeu  gesetzt  wurdet,  kain  Juni  28. 
nuss  gebissen  werde,  auch  trauen  und  glauben,  brief  und  sigel 
disputiert  werden  und  in  summa  meniglichem  zu  spott  und  schand 
werden  muessen;  darumben  wir  wol  leiden  möchten,  das  wir  aus 
der  ainigung  alberait  weren,  wolten  mit  Gottes  hilf  sehen,  wäe 
wir  uns  for  unrechmessigem  gewalt  entschutten  kunten;*)  das 
mögt  ir  gut  rund  in  offnem  rat  nit  allain  sagen,  sonder  diz  unsere 
handschrift  verlesen  lassen;  aber  das  gemain  sprich  wart  stehet 
warhaft:  quid  mea  interest,  dum  aries  proximi  ardet;*)  stehet 
aber,  so  lang  es  Gott  gefeit. 

Ced,:  Beflehltf  nach  beil.  Schreiben  von  Hz.  Albrecht^) 
mit  den  pfälz.  und  bayr.  Räten  die  Absendung  einer  Botschaft 
des  Vereins  zu  den  fränk,  Ständen  und  den  braunschtveig. 
Kommissarien  anzuregen;  geht  dies  nicht  durch,  soll  einer  von 
ihnen  mit  einem  von  Pfalz  und  Bayern,  auch  Mainz,  das  auch 
einverstanden  war,  hinreiten,  eventuell  auch  ohne  Mainz.^) 

St.  Heidelb.  Verein  12.     Or.  präs.   hei  Speyer   unterwegs^    Juni  29. 
Auszug  hei  IM-uffel  IV,  461. 

*)  Es  ist  zu  heachten,  dass  Chr.  am  12,  April  15Ö6  eine  hayr.  Werhung 
um  Verlängerung  des  Heidelb,  Bundes  ausschliesslich  mit  dem  Hinweis  auf  die 
jetzige  Hilfsverweigerung  abldini;  wäre  das  braunschweig,  Kriegsvolk  voi-gerücki, 
sagt  er,  dann  wäre  er  van  der  Einung  niclU  bloss  trost-  und  hilflos,  sondern 
auch  rechtlos  gelassen  worden;  da  wir  nan  solches  gesehen,  hetten  wir  uns  zu 
(lern  höchsten  yerlopt,  so  balt  die  zeit  der  einigung  ans,  das  wir  weiters  in  der 
ainigung  zu  sein  mit  nichten  uns  begeben  wolten.  —  St.  Bayern  12  h  1, 116. 
Eigh.  Konz.  —  In  der  That  war  der  Bruch  jetzt  offenkundig  geworden ;  auch 
die  Österreich.  Gesandten  bericHen  nach  detn  Wormser  Tag:  dan  wie  erstlich 
aUe  ietzige  gelegenhait  unser  verain  ein  ansehen  hat,  so  ist  sich  langer,  bestcn- 
digkait  solicher  bnntnus  nicht  zu  getrösten;  Druffel  IV,  466,  auch  490. 

*)  Diese  Stelle  erinnert  an  einen  Vers,  welchen  am  3.  Juli  von  Stuttgart 
aus  P/alzgf.  Friedrich  in  einem  Schreiben  an  den  Hz.  von  Preussen  anführt: 

Es  greift  itzt  mancher  mit  der  Hand, 

Ob  noch  kalt  sei  sein  Mauer  und  Wand, 

Denkt  nit,  dass  er  zuvor  lösch  aus 

Das  Feuer,  ehe  es  ihm  komm  zu  Haus; 

Und  geschieht  gleich  wie  den  Ochsen  geschah, 

Da  je  einer  dem  andern  zusah, 

Bis  dass  der  Wolf  sie  all  zetTeiss, 

Erst  Hess  der  letzt  einen  grossen  Schioeiss, 
VgL    Voigt  2,  215.     Die  Auffassung  der  Lage,  welche  Pfalzgf.  Friedrich,  der 
Schwager  Markgf,  Albrechts,  in  diesem  Schreiben  ausspricht,  deckt  sich  über- 
haupt vielfach  mit  der  Chrs, 
♦)  nr.  716. 
*)  Zugleich  richtet   Chr.  an  Kf  Friedrich  die  Bitte,   seinen   Räten   in 


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592  1654.  722,— 7Q3. 

Juni 29,  722.  Jakob  Hofsäss,  Vogt  zu  Murrhardt,  an  Chr.: 

Hall.     Aufbrach  des  braunschweig.  Kriegsvolks. 

Der  Rat  von  Hall  vertrug  sich  mit  dem  braunschweig. 
Kriegsvolk  über  die  Anforderung  vom  schmalkald.  Bund;  me? 
weiss  er  nicht  Gestern  brach  alles  reisige  Volk,  da^  in  der 
Rothenburger  Landwehr  lag^  in  dei*  Richtung  auf  Uffenheim 
(l^ffnau)  auf;^)  das  Fussvolk  wollte  anfangs  nicht  aufbrechen, 
ehe  man  es  ganz  bezahle,  besann  sich  aber  anders  und  zieht 
den  Reisigen  nach.  —  1554  Juni  29. 

Si.  Heidelb.  Verein  13.     Or.  präs.  Tiibingen,  Juni  30. 

Juni  30.  723.  Chr.  an  Hz.  Albrecht: 

Gegenseitige  Hilfe.    Exekution  gegen  den  Markgfen.    Braunschweig. 
Iniriguen  gegen  die  Einung. 

Antwort  auf  dessen  Schreiben ;  *)  dankt  für  die  freund- 
liche Erklärung  und  verspricht,  wenn  Albrecht  vHder  Billigkeit 
vergewaltigt  würde,  ebenfalls  Hilfe,  Beistand  %md  Zuzug.  Wenn 
Albrecht  sagt,  er  hätte  gerne  gesellen,  dass  man  zeitig  zu  der 
Sache  gethan  hätte,  und  glaubt,  Chr.  habe  sich  parteiisch  ge- 
halten, so  ist  dagegen  an  die  in  Heidelberg  beiden  Partien 
gegebene  Zusage  zu  erinnern,  nach  der  er  nicht  wohl  anders 
handeln  konnte.  Auf  den  Kreistagen,  die  jetzt  in  allen  man- 
dierten  Kreisen  angesetzt  sind,  wird  man  sich  ivohl  bedenken 
müssen,  denen  zuzuziehen,  die  selbst  den  Landfrieden  brechen : 
und  wenn  man  gleich  ins  Feld  kommt,  was  man  nicht  wird 
verweigern  können,  so  fürchtet  er  grosse  Zerrüttung  unter  den 
mandierten  Kreisen,  da  alle  Geschädigten  sie  bei  Recht  und 
Landfrieden  zu  schützen  begehrest  werden. 

Kann  nicht  sehen,  was  man  gegen  Markgf.  Albrecht  als 
den  Ächter  vornehmen  mll,  da  er  nicht  nur  nichts  mehr  an 
Land  und  Leuten,  sondern  auch  kein  Kriegsvolk  mehr  im  Felde 
hat.  Würde  man  mit  grossen  Kosten  im  Felde  liegen,  so  ent- 
ständen daraus  allerlei  Beschwerde^i  uider  den  Landfrieden, 


y^orms  entsprechenden  Befehl  zu  gebeft.    Dieser  erwidert  Juli  3,  «?  sei  £U  spät 
geufesen.  —  St.  Heidelb.   Verein  7. 

722.  *)  Ähnlich  berichtet  am  gleichen  Tag  Bernhard  r(m  Mrmont,  Aw 
Kriegsrolk  sei  in  der  letzten  Nacht  zu  Uffen  gelegen  und  wolle  diese  Nacht  in 
Cistangen  liegen.  —  A7>J.  Or.  präs.  Stuttgart,  Juii  2. 

723.  ')  nr.  716. 


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72S.  1664.  593 

namentlich  wenn  diesem  gottlosen  braunschweig.  Gesinde  ge-  juni  so, 
stattet  würde,  nach  Gefallen  jemand  zur  Exekution  der  Acht 
zu  drängen;  denn  dessen  Vorgehen  a.  36  und  jetzt  ist  offen- 
kundig. Dass  das  fränk.  Kriegsvolk  sich  von  dem  braunschweig, 
getrennt  hat  und  das  letztere  nach  Belieben  rauJ>t  und  plündert, 
mrd  Albrecht  wissen;  ob  man  ihnen  hiezu  Hilfe  leisten  oder 
Geld  geben  soll,  ist  wohl  zu  bedenken.  Will  auf  dem  Kreistag 
gerne  zu  allem  helfen,  was  zu  Wohlfahrt  und  Frieden  im  Reich 
dient.  —  Schickt  sein  Schreiben  an  Hz.  Heinrich  von  Braun- 
schweig und  die  Antwort  von  dessen  Statthaltern  und  Räten. '^ 
Würde  Hz.  Albrecht  hierin  gerne  als  Unterhändler  leiden,  mll 
ihn  aber  nicht  bemühen;  Hz.  Heinrich  soll  ihn  am  K.G.  be- 
langen; dort  will  er  ihm  sein  Lebtag  Recht  geben  ;^)  aber  wir 
tragen  warlich  sorg,  das  kind  hab  ein  andern  namen,  es  werde 
gleich  geteuft  wann  es  wöU.*)  —  Tübingen,  1554  Juni  30. 

Ced.:  Will  sich  so  halten,  dass  niemand  über  ihn  zu  kla- 
gen hat  oder  seinetwegen  in  Nachteil  kommt;  es  werden  auch 
die  Fränkischen  und  Braunschweigischen  nicht  erweisen  kön- 
nen,  dass  er  sich  in  dieser  Sache  argwenisch  benommen;  will 
ihn  jemand  wider  Gott,  Recht  und  Billigkeit  vergewaltigen,  ist 
ihm  die  Gegenwehr  erlaubt;  ich  sihe  wol,  wo  die  sach  hinaus 
\iill,  und  briefe  von  tag  zu  tag  mer,  wie  man  alle  renck  under- 
steen  wurdet  zu  suchen,  dise  ainung,  in  was  weg  das  gesein  mag, 
zu  zertrennen  oder  uns  in  ein  bad  ze  fieren,  daran  unsere  kindz- 
kinder,  wie  man  sagt,  zu  dehen  werden  haben.  Albrecht  wird 
von  seinen  Gesandten  hören,  was  dem  Hz.  von  Jülich  jetzt 
begegnete,^)  der  nicht  mandierter  Kreisstand  ist.  Solche  eigen- 
mächtige Vergewaltigungen  entsprechen  nicht  den  Reichsabschie- 
den und  Ordnungen.  Wenn  sie  meinen,  sie  hätten  sich  Ruhe 
und  Frieden  verschafft,  dann  wird  erst  das  grösste  Verderben 
kommen.  Würde  der  Ksr.  sterben,  Hz.  Heinrich  ebenfalls,  oder 
unlrde  dieser  sein  Kriegsvolk  verlaufen  lassen,  wurden  K.  1. 
bald  widerumb  scheuen  scherz  sehen;  ain  ieder  nimbt  von  dem 


«)  nr.  661  und  670. 

•)  In  der  Thai  erging  schon  am  6.  Juli  vom  K.G.  ein  Mandat  an  Chr., 
sich  wegen  des  dem  Haus  Braunschweig  zugefügten  Schadefis,  woran  Chr. 
SOOOfX)  fi.  fragen  solle,  in  Klage  einzulassen:  vgl.  Stalin  4  S.  ööü  n.  1. 

*)  d.  h.  Chr.  fOrchttt,  die  Religion  sei  der  eigentliche  Grund  seiner  An' 
feindung  durch  Braunschweig:  vgl.  nr.  692. 

*)  Vgl.  darüber  nr.  734. 

KroBt,  Brletw.  d—  Hii.  Chr.  II.  3B 


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594  1654.  723.''7U. 

Juni  SO.  andern  ain  exempel,  steet  dem  das  wol  ane,  ist  es  ime  gerathen, 
warumben  mir  auch  nit .  .  .  Und  in  somma,  bei  mir  halte  ich  fur 
gewiss,  das  es  bei  dem  lieben  Gott  beschlossen  seie,  uns  Teutschen 
von  wegen  der  undanckberkeit  greulichen  ze  strafen;  der  herr 
verleihe  uns  nur  sein  geduld  darzu/) 

St.  Heidelb.  Verein  7  fe,  41.  Kons, ;  Ced,  Abschr,  Ced,  gedruckt  hei 
Druffel  IV  8.  5()7  n.  1. 

Juni  30.  724.  Chr.  an  Kf.  August: 

Naumburger  Tag  und  Abschied.  Massregeln  gegen  die  ündnigkeU 
der  Theologen.  Weitere  Zusammenschickung  vor  dem  Reichstag. 
Synode  Mörlins  in  Braunschweig, 

E.  1.  hat  sich  freundlich  zu  erinnern,  nachdem  wir  verhofft, 
der  vorgenommene  reichstag  zu  Augspurg  werde  auf  angesetzte 
zeit  seinen  fürgang  haben,  das  wir  neben  herm  Ottheinrichen  und 
Wolfgangen,  beeden  pfalzgrafen,  auch  herm  Philippsen,  landgrafen 
zu  Hessen,  E.  1.  um  fl)rderung  einer  Zusammenkunft  beeder,  welt- 
licher rate  und  theologen  etlicher  der  vornehmsten  A.  C.  verwand- 
ten stände  freundlich  ei-sucht  und  angelangt.^)  Dieweil  nun  darauf 
¥j.  1.  sich  ganz  freundlich  erzeigt  und  anfangs  die  zeit  der  Ver- 
sammlung auf  den  sonntag  cantate  und  die  malstatt  Naumburg 
ernennet,*)  haben  wir  auf  das  fürderlichste  unsere  gesandte  von 
weltlichen  rät^n  und  theologen*)  dahin  abgefertiget,  welche  auch 
zu  rechter,  bestimmter  zeit  zu  Naumburg  angekommen.  Nachdem 
aber  unsere  gesante  sonst  niemand  der  andern  stände  rate  da- 
selbst gefunden  und  die  Zusammenkunft  bis  auf  den  sontag  trini- 
tatis  erstreckt  war,  sind  sie  anheim  verritten.  Wiewol  wir  nun 
bedacht,  sie  alsbald  wiederum  abzufertigen,  so  waren  wir  doch 
noch  nicht  berichtet,  ob  die  erstreckung  auf  trinitatis  gewiesslich 
bestehen  oder  aus  zufallenden  Ursachen  verändert  würde.  Sobald 
wir  aber  verständiget  worden  sind,  das  die  bemeldte  erstreckung 
also,  wie  vorgenommen,  beruhe,  haben  wir  ohne  Verzug  wiederum 
unsere  beedes,  weltliche  rate  und  theologen,   dahin   abgefertiget. 


^)  Vgl.  zu  dieser  Antwort  das  Schreiben  von  Massenbachs  und  Knodm 
an  von  GiMingen,  Druffel  IV,  462. 

724.  *)   Vgl.  nr.  528. 

2)  nr.  546  und  556. 

')  Die  Abschr.  hat  am  Band:  diese  waren  Hans  Dieterich  von  PlienlngeB. 
(1.  Hieronymus  Gerhard,  d.  Jacob  Heerbrand  zu  Herrenberg,  und  Heinrich  Weiker»- 
reute r,  pfarrer  zu  Calw ;  über  ihre  Absendung  vgl.  nr,  572. 


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7U.  1654.  595 

welche  auch  albereit,  den  angesetzten  tag  zu  besuchen,  bis  gen  Jnniso. 
Erfurt  gekommen.  Und  nachdem  sie  daselbst  gewiesse  kundschaft 
empfangen,  das  E.  1.  und  anderer  gesante  theologen  wiederum  von 
dem  tage  zu  Naumburg  einen  tag  davor  verreiset,  auch  copei  des 
abschieds  derselben  Versammlung  bekommen,  haben  sie  sich  auf 
die  reise  wiederum  anheim  zu  uns  begeben.*)  Demnach  so  wollen 
E.  1.  uns,  das  unsere  gesante  den  angesetzten  tag,  wie  wir  gern 
gesehen  und  mit  allem  fleiss  gefördert,  nicht  erreichet,  freundlich 
entschuldiget  halten.  Und  lassen  uns  demnach  den  zur  Naumburg 
durch  die  theologos  gemachten  abschied  in  dem  wohl  gefallen, 
das  beständiglich  bei  der  A.  C.  ohne  hintersichsehen  verharret 
werde,  wie  wii*  dann  auch  gleichfalls  durch  gnade  und  hülfe  des 
allmächtigen  endlich  bedacht  sind,  auf  angeregter  A.  C,  so  a.  30 
kais.  majestät,  auch  unserer  confession,  so  dem  concilio  zu  Trient 
a.  52  übergeben,  beständiglich  zu  verharren,  und  keine  andere 
fremde  lehre  darwider  nicht  zu  approbim  noch  zu  bewilligen.  ' 
So  sind  wir  tröstlicher,  unzweifelicher  hoifnung,  E.  1.  sei  auch, 
wie  bis  anher,  nicht  anders  gesinnet,  dann  das  sie  auf  der  oft- 
bemeldten  A.  C.  beharrlich  durch  Gottes  hülfe  beruhen  und  sich 
nichts  zeitliches  davon  abfttren  lassen,  auch  nichts  dei-selben 
widerwärtiges  immer,  sovil  E.  1.  belangt,  einräumen  wolle.  Und 
dieweil  die  einhelligkeit  der  rechten,  wahren  christlichen  lehre 
dennassen  so  hoch  von  nöten,  das  dadurch  nicht  allein  das  ewige, 
himmlische  heil  der  kirche  Gottes  geistlich  gefördert  und  erhalten, 
sondern  auch  die  herzen  deren,  so  einhelliger,  christlicher  lehre 
beifall  thun,  gegen  einander  mit  rechter,  warhaftiger,  beständiger 
liebe  und  freundschaft  entzündet  und  zusammen  verfügt  werden, 
und  hingegen  die  gemüter  der  menschen  sich  von  wegen  der  zwie- 
spaltigen lehre  der  religion  diesergestalt  von  einander  zertrennen, 
das  sie  weder  in  geistlichen  noch  weltlichen  sachen  gleich  mit 
einander  einhellig  bleiben  und  allerlei  Weiterung  anrichten,  so 
bitten  wir  den  allmächtigen,  barmherzigen  Gott,  er  wolle  E.  1. 
und  uns  alle  in  rechter,  christlicher  einigkeit  der  heiligen  gött- 
lichen Schrift  und  A.  C.  gnädiglich  bestätigen  und  bis  ans  ende 
erhalten. 

Nachdem  sich  aber  der  zwispalt  in  der  religion  nicht  allein 
mit  uns  und  den  Widersachern   der  rechten  christlichen  lehre  be- 


*)  Einige  weitere  Nachrichten  übei'  das  Schickaal  der  wirtbg,  Gesandten 
bei  Heppe,  Der  Convent  evang.  Reichsstände  zu  Naumburg  S,  19  f. :  vgl. 
nr.  644  n,  4. 


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596  1554.  7^ 

Juni  30.  geben,  sondern  auch  sich  unter  der  A.  C.  verwandten  stände  theo- 
logen  selbst  allerlei  erweiterung  zutragen,  und  aus  dem  unordent- 
lichen mancherlei  bücherschreiben,  particular-condemniren  und 
excommuniciren  viel  schädlicher  unrat  diesergestalt  entstehen  und 
einreissen  will,  das  die  theologi  und  andere  Privatpersonen  zu 
merklicher  grosser  ärgernis,  beides  bei  den  einfältigen  Christen 
und  den  Widersachern  des  heiligen  evangelions,  einander  mit  öffent- 
lichen Schriften  schmählich  angreifen,  dadurch  viele  unruhen,  Ver- 
wirrung und  Unrichtigkeit  bei  hohen  und  niedem  ständen  in  welt- 
lichen und  geistlichen  sachen  erweckt  werden,  so  haben  wir  guter, 
freundlicher  und  christlicher  meinung  nicht  umgehen  können,  E.  1. 
zu  erinnern,  ob  es  nicht  nützlich  und  zu  erhaltung  der  einigkeit 
christlicher  lehre  dienstlich  sein  möchte,  das  eine  iegliche  herr- 
s(^haft,  der  A.  C.  verwandt,  ihren  theologis  und  Universitäten  mit 
ei-nst  verböte,  das  flirohin  derselben  keiner  wider  den  andern 
dieser  oder  anderer  herrschaft  theologen  oder  sonst  hohen  oder 
niedern  Standes  personen  einige  invectiven,  pasquille  oder  andere 
Schmach-,  schand-  oder  sonst  solche  Schriften,  so  unruhe  anrichten 
möchten,  bei  hoher,  namhaftiger  strafe  nicht  schreiben,  publiciren 
noch  ausgehen  lassen  solle;  doch  da  sich  missvei-stand  oder  irr- 
thum  in  der  lehre  wider  die  heilige,  göttliche  schrift  und  wider 
die  A.  C.  bei  oder  zwischen  etlichen  diesergestalt  zutrfige,  das 
der  oder  dieselbe  ohne  Widerlegung  und  Verantwortung  mit  gutem 
gewissen  nicht  geduldet  werden  möchte,  sollte  dieselbe  Widerlegung 
in  schrift  verfasst,  keinem  für  sich  selbst  gestattet  werden,  im 
druck  zu  publiciren,  sondern  der  herrschaft,  deren  der  theologns, 
so  die  schrift  gestellt,  zugethan,  überantwortet  werden,  damit  die- 
selbe herrschaft  stattlich  nach  gelegenheit  aller  sachen  erwägen 
und  den  andern  unserer  religion  verwandten  herrschaften  zu 
l)edenken  überschickt  und  beschlossen  möchte  werden,  ob  die 
publicirung  der  schrift  zu  rechtem  bericht  christlicher  lehre  dienst- 
lich und  gestattet,  oder  was  sonst  hierin  durch  verhör  oder  in 
andere  wege  dagegen  vorzunehmen  oder  zu  thun  sein  woUe.  Wo 
auch  E.  1.  nochmals  bedacht  wäre  (wie  wir  dann  unsers  teils  für 
gut  und  notwendig  achten)  eine  zusammenschickung  allerseits 
religionsstände  weltlicher  rate  und  theologen  vor  aufang  des  reichs- 
tages  vorzunehmen,  so  sind  wir  für  uns  hiezu  erbietig  und  ganz 
wolil  geneigt,  der  ends  dann  auch  von  einem  einhelligen  beschluss 
und  vergleichung  geredet  und  geratschlagt  werden  möchte,  welcher 
weg  (vennög  passauischer  tractation)   ein   concilium,   nationalver- 


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7Z4.  16Ö4.  697 

Sammlung  oder  reichstag,  zu  erhaltung  Gottes  ehre  und  Christ-  Janiso. 
lieber  religion  an  die  hand  zu  nehmen  der  fftrständigste  wäre. 
Was  nun  E.  1.  hierin  gutes,  christliches  und  zu  förderung  gött- 
licher ehre,  auch  erhaltung  friedlicher  einigkeit  in  der  lehre  des 
evangelions  bedenkt,  wollen  wir  gern  hiezu  unseres  teils  und 
fleisses  mit  göttlicher  hülfe  nichts  erwinden  lassen. 

Es  hat  auch  uns  herr  Albrecht  der  ältere,  marggraf  zu  Bran- 
denburg und  herzog  in  Preussen,  schriftlich  berichtet,  das  einer, 
genannt  d.  Mörlin,  so  vorhin  neben  andern  allerlei  unruhe  in  der 
kirche  zu  Preussen  erweckt  haben  soll,  zu  dieser  zeit  Vorhabens 
sei,  einen  synodum  in  der  stadt  Braunschweig  zu  halten  und  darauf 
decreta,  unsem  christlichen  glauben  belangend,  zu  machen;  und 
bedenkt  hochgemelter  unser  Schwager,  dieweil  s.  1.  vorhin  von 
d.  Mörlin  schmählich  angetastet,  er  werde  auch  in  seinem  ver- 
meinten synodo  nicht  nachlassen,  sondern  s.  1.  in  hochbeschwer- 
lichen verdacht,  wie  auch  vorhin  beschehen,  gegen  männiglich  zu 
bringen  sich  unterstehen.  Nachdem  nun  ermeldter  herzog  in 
Preussen  sich  mit  grossem  ernst  und  christlichem  eifer  unsers 
Wissens  bearbeitet,  wie  die  einigkeit  rechter  christlicher  lehre  in 
der  kirche,  bevorab  in  Preussen,  erhalten  werde,  auch  sich  aus- 
drücklich zu  der  A.  C.  bekennt  und  ganz  beschwerlich  fallen  will, 
iedem  zu  gestatten,  seines  eigenen  gefallens  vermeinte  synodos 
versammeln,  und  darin  nicht  allein  ihresgleichen,  sondeni  auch 
hohe  fiirstliche  persohnen  ohne  ordentliche  verhörung  und  recht- 
mässige ausffthrung  der  Sachen  mit  calumniis  zu  verkleinem  und 
mit  freventlichen  decretis  zu  condemniren  vornehmen,  daraus  her- 
nach folget,  wo  eine  christliche  herrschaft  nicht  allerdings  auch 
in  weltlichen  billigen  Sachen  ihrer  theologen  eigenen  gefallens 
handelt,  das  die  andere  theologi  synodos  anrichten  und  die  hen- 
schaft  für  verdammte  ketzer  ausschreien  würden,  so  ist  an  E.  1. 
unser  freundliches  gesinnen,  sie  wolle  auf  bequeme,  gebürliche 
wege  bedacht  sein,  wie  und  welchergestalt  nicht  allein  dem  braun- 
schweigischen  vermeinten  synodo,  sondern  auch  allen  andern  un- 
ordentlichen Versammlungen  und  condemnim  der  theologorum  in 
religionssachen  zu  begegnen  sei,  daran  gleichergestalt  an  uns  auch 
nicht  mangel  erscheinen  soll.  —  Tübingen,  1554  Juni  30, 

üniversitätsbibl,  Tübingen,  M,  h,  478  Äbschr,  C.  E, :  gedr.  Neudecker, 
Neue  Beiträge  1  S.98ff.  (an  Lan<lgf.  Fhilipp). 


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598  1554  720.--727, 

Juni3<j,  72S.  dir.  an  Pfalzgf.  Ottheinrich,  ebenso  Pfalzgf.  Wolf- 

gang,  Markgf,  Hans  von  Brandenburg  und  die  jungen  Hzz. 
von  Sachsen: 

Wettere  Besprechung  über  die  Beligumsfrage  vor  dem  Reicheiag. 

schickt  mit,  was  neulich  zu  Naumburg  durch  die  Theologen 
verabschiedet  wurde,^)  und  was  er  darauf  an  Kf.  August  und 
Landgf.  Philipp  schrieb,^)  Und  halten  in  allwege  zu  beförderung 
der  ehre  Gottes  und  seines  heilniachenden  worts  für  nützlich  und 
gut,  das  noch  vor  anfang  des  ietztvorstehenden  reichstags  die 
A.  C.  verwandte  stände  nicht  allein  ihre  rate,  sondern  auch  theo- 
logen  zusammengeschickt  und  von  einem  einhelligen  beschluss  und 
vergleichung  geredet  und  beratschlagen  lassen  hätten,  welcher 
weg,  in  dem  passauischen  vertrag  bestimmt,  an  die  band  zu  neh- 
men sein  möchte ;  wessen  sich  nun  hierauf  E.  1.  mit  dem  chur- 
fürsteu  zu  Saxsen  und  andern  der  A.  C.  verwandten  vergleichen, 
wollen  wir  uns  von  demselben  auch  nicht  absondern.  —  Tübingen, 
1554  Juni  30. 

UnwersitäUbibl.  Tübingen,  M.  h.  4bl.    Abschr.  G.  B. 

Juli  1.  726.  Chr.  an  den  Rheingfen.: 

Zurücknahme  der  Einbet^ufung. 

Da  sich  das  braunschweig.  Kriegsvolk  von  Rothenburg 
rückwärts  auf  das  Henneberg ische  wenden  soll,  ist  sein  Er- 
scheinen unnötig;  will  ihm  Unkosten,  welche  er  zur  Aufbring- 
ung guter  Gesellen  hatte,  ersetzen;  dankt  für  die  gezeigte  Gut- 
willigkeit^) —  Tübingen,  1554  Juli  1. 

St.  Heidelb.  Verein  13.    Konz. 

Juli  L  727.  Gerhard  von  Bödigheim  und  Werner  von  Mänchingen 

an  Chr.: 

Fränkischer  Kreistag  tu  Windsheim. 

auf  dem  fränk.  Kreistag  zu  Windsheim  von  Juni  27  begeJirten 

726.  ')  Vgl  nr.  644  n.  4. 

*)  nr.  724. 

726.  ')  eodem  schreibt  Chr.  auch  dem  Uz,  Georg  von  ifimmsm,  dem  Gfem. 
von  Wittgenstein,  detn  BrauHtach  und  Büdingen  ab.  —  Ebd.  Konz.  —  Zugleich 
ergeht  an  die  Hauptleute  der  B^ehl,  die  Werbungen  einzustdlen;  an  Ober'  und 
Untervogt  von  Schorndorf,  die  von  einigen  Hauptlettten  nach  Winterbach  6f- 
schiedenen  Kn.  wieder  wendig  zu  machen,  da  er  ihrer  nicht  bedürfe,  —  St. 
Braunschweig  6. 


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727.-728.  1554.  599 

die  Bundesstände  von  den  Übrigen  Kreisständen  eine  Geldhilfe  juU  i. 
gegen  Markgf.  Albrecht  Obwohl  nun  alle  Stände  ausser  detn 
Deutschmeister  und  Hohenlohe  diese  Geldhilfe  bemlligten,  woll- 
ten  Markgf.  Georg  Friedrichs  Gesandte  nur  eine  Anzahl  Volks 
zusagen,  oder,  als  die  Bundesstände  auf  der  Geldhilfe  beharr- 
ten,  sich  dem  anschliessen,  was  die  Mehrzahl  der  Kreise  be- 
willige. Als  aber  die  Bundesstände  eine  bestimmte  Erklärung 
verlangten,  baten  die  Gesandten  um  Erlaubnis,  sich  bei  Re- 
genten und  Räten  Bescheid  zu  holen,  was  ihnen  schliesslich 
eingeräumt  vmrde.  Regenten  und  Räte  berieten  nun  mit  ihnen, 
was  zu  thun  sei,  und  verglichen  sich,  für  ihre  Person  die  Geld- 
hilfe zu  bewilligen,  namentlich  weil  man  im  geheimen  erfahren 
hatte,  dass  der  Anschlag  leidlich  seiy  doch  auf  Hintersichbringen 
an  die  Obervormünder,  oder,  wenn  dies  nicht  zugegeben  würde, 
mit  einer  Protestation,  irem  heren  damit  wider  der  formunder 
besser  bedencken  keinen  eingang  ze  machen.*)  —  loo4  Juli  1. 
St.  Brandenburg  1  e.     Or,  präs.  Stuttgart,  Juli  3. 


728.  Cfir.  an  Bamberg,  Würzburg,  Nürnberg:  juU  3. 

Erklärung  seiner  Rüstung  und  Zusicherung  guter  Nachbar tfchaft. 

erhielt  heute  ihr  Schreiben;^)  war  von  verschiedenen  Seiten  ge- 
warnt worden,  dass  das  ihnen  verwandte  braunschweig.  Kriegs- 
Volk  gegen  ihn  und  sein  Land  etwas  Thätliches  vornehmen 
woUe,  was  ihn  zur  Rüstung  veranlasste.  Da  er  aus  ihrer  jetzi- 
gen Erklärung  sieht,  dass  er  von  ihnen  nichts  zu  befürchten 
hat,  ist  er  wohl  zufrieden  und  verspricht  auch  seinerseits  Freund- 
schaft und  gute  Nachbarschaft'^)  —  Stuttgart,  1554  Juli  8. 

St.  Heidelb.  Verein  13.    Konz. 

737.  *)  Sitil.  ein  Schreiben  von  Regenten  und  Räten  mit  fast  gleichem 
Inhalt.  —  Or.  präs.  Juli  3.  —  Diesen  antwortet  Chr,  Juli  4,  es  sei  sonst  im 
Reich  nicht  Herkommen,  die  Stimmen  so  eineein  zu  erpraktizieren;  zugleich 
schreibt  er  seinen  beiden  Räten,  nach  dem  Fall  von  Plassenburg  und  da  sich 
das  Kriegsvolk  anderswohin  wende,  sollten  sie  bitten,  sie  zu  beurlauben:  wün- 
schen Regenten  und  Räte,  dass  sie  bleiben,  sollen  sie  es  thun.  —  Ebd.  Konz. 

728.  *)  Dat.  Juni  30:  sie  versichern,  dass  sie  gegen  Chr.  und  andei-e, 
welefte  mit  dieser  Sache  nichts  zu  thun  haben,  nie  etwas  geplant  haben.  —  St, 
Heidelb.  Verein  20.    Äbschr. 

')  Dieselben  antworten  Juli  6  unter  nochmaliger  Versicherung  ihres  nach- 
barlichen WiUens.  —  Ebd.  Konz, 


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600  15W.  729,-730. 

Juli  3.  729.  Kf.  Friedrich  an  Chr.: 

Die  Wei*hung  des  Marhgfen.  hei  Chr. 

Antwort  auf  dessen  SchreibeUy  dat.  Nürtingen,  Juni  27.^) 
Die  Räte  in  Worms  waren  schon  vorlier  auseinandergegangen. 
Chr.  möge  es  an  die  andern  Einungsverw.  gelangen  lassen.^) 
Weist  gegenüber  den  Vorwürfen  des  Markgfen.  auf  seine  treu- 
gemeinten Bemühungen  um  leidlichen  Vertrag  hin;  auch  zu 
dem,  was  er  für  die  arme  Stadt  Schweinfurt  that,  war  er  vor 
Gott  und  Welt  verpflichtet  und  ist  bereit,  die  Verhandlungen 
hierüber  auf  dem  nächsten  Einungstag  zu  seiner  Entschuldigung 
vorzulegen.  —  [ Heidelberg ,  Juli  S./*^ 

St.  Heidelb.  Verein  9  VIII.    Beschädigtes  (h\  präs.  Stuttgart,  Juli  6. 

Juli  6.  730.  Hz.  Albrecht  an  Chr.: 

Verdacht  der  Parteilichkeit  gegtti?  Chr.    Exekutiotiasache.    Hz.  Hein- 
rich.   I'l^rschrift  für  Herford. 

Antwort  auf  3  Schreiben  von  Juni  30  und  Juli  1  mit 
Zeitungen  über  die  vom  braunschiveig.  und  fränk.  Kriegsvolk 
drohende  Gefahr.  Sein  Bedenken  in  jener  Sache  schrieb  er  nur 
unserer  hochvertreulichen,  vetterlichen  und  freundlichen  ver^ant- 
nus  nach  aus  herzlicher  wolmainung;  dann  wir  ie  aus  allerhand 
schreiben,  kuntschaften  und  bericht,  so  uns  diser  Sachen  halber 
einkomen,  anders  nit  abnemen  mögen,  dann  das  E.  1.  in  sonderm 
verdacht  ungleichmessiger  handlung  bei  vilen  hochs  und  nidei> 
Stands  weren,  ganz  unerwegen,  was  E.  1.  des  haidlbergischen  ver- 
spruchs  halben  bedacht  haben  möchten;  dann  seither  die  sachen 
durch  die  örterung  des  rechtens  und  ergangen  urtl  am  kai.  camer- 
gericht  und  darauf  ervolgte  mandat  der  execution  merkliche  Ver- 
änderung empfangen,*)  daraus  man  guet  und  hochfuegig  Ursachen 

a)  Xaeh  tpäf^rer  Aufaehr. 

729.  ')  Chr.  hatte  die  markgfl.  Werbung  nebst  seiner  Anttcort  [nr.  (^96 
und  707]  übei'schickt :  wenn  der  Kf.  für  gut  haltty  es  vor  die  Vereinsversamm- 
lang  in  Worms  zu  bringen,  möge  er  es  an  die  tcirtbg.  Bäte  dahin  schicken  mit 
dem  Befehl,  es  im  gemeinen  Bat  zu  proponieren.  —  Ebd.  Konz. 

*)  Urach,  Juli  12  teilt  dann  Chr.  die  markgfl.  Werbung,  die  ihm  in  (>r. 
übergeben  wurde,  some  seine  Antwort  darauf  an  Mainz,  Trier,  Bayern  und 
Jülich  mit.  —  Ebd.  Konz. 

730.  0  Damit  haUe  Hz.  Albrecht  vöUig  recht:  die  Art,  wie  sich  Chr. 
unter  ganz  veränderten  Verhältnissen  an  das  Heidelberger  NeutraUtätsver' 
sprechen  vom  März  1653  festklammert,  hat  etwas  Künstliches  und  Erzwungenet, 
and  war  nur  eine  sehr  mangelhafte  Verhüllung  seiner  ganz  andersartigen  Motive. 


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7SO.  1664.  601 

gehebt  hette,  das,  so  doch  aniez  von  wegen  bemelter  execution  jtdi  6, 
vüleieht  nit  on  nachtailigen  verdacht  voriger  verwaigerung  halben 
zum  werk  gericht  werden  muss,  mit  erhaltung  des  glimpfens  und 
weniger  beschwerden  zu  verrichten.  Er  hofft  jedoch,  die  Exe- 
kufionssa^he  lasse  sich,  wenn  man  sich  ihr  nicht  länger  wider- 
setzt, ohne  besonderes  Verderben  der  Unterthanen  und  ohne 
Kriegswaffe7i  ausrichten,  wie  man  aus  den  kais.  Mandate7i  an 
die  ausschreibenden  Fürsten  des  fränk.  und  westfäl.  Kreises 
entnehmen  kann. 

Chrs.  eigene  Irrungen  mit  Hz.  Heinrich  betr.,  würde  er 
doch  raten,  gütlicher  Unterhandlung  stattzugeben;  deim  auch 
wenn  nichts  Thätliches  vorgenommen  und  nur  der  Rechtsweg 
beschritten  vrird,  so  bringt  es  doch  Misstrauen  und  Entzweiung 
ziüisclien  den  beiden  Parteien;  erbietet  sich  zu  schiedlicher, 
gleichmässiger  und  freundlicher  Verhandlung. 

Kann  nicht  einwilligen,  dass  der  Entwurf  der  Fürschrift 
für  Herford  mit  der  angehängten  Bedrohung  in  der  Einungs- 
stände  Namen  und  unter  ihrem  Siegel  ausgeht,  in  erwegung, 
das  unsere,  der  stand,  schutzverwonten  solchermassen  zu  ver- 
sprechen und  sich  deren  so  hoch  anzenemen  unserer  verainigung 
und  derselben  Inhalt  stracks  entgegen  und  zuwider;  zudem  so  ist 
es  in  gleichen  fällen  bis  anher  nit  beschehen.*)  Eine  dem  Bru^h- 
saler  Konzept  entsprechende  Fürschrift  ohne  Drohung  Hesse  er 
$ich  nicht  missfallen.  —  Aibling,  1554  Juli  5. 

Ced.:  Antwort  auf  den  eigh.  Zettel;  hat  Chr.  keineswegs 
selbst  im  Verdacht  der  Parteilichkeit,  sondern  wollte  ihn  nur 
na^h  Berichten  von  anderen  in  bester  Meinung  warnen;  hofft, 
es  werde  Chr.,  da  er  sich  unschuldig  weiss,  nicht  von  ihnen 
unbilligerweise  angelangt  werden,  bittet  aber  dringend,  Chr. 
möge  zu  thätlicher  Handlung  weder  mit  Drohung  noch  sonst 
iveüere  Ursache  geben,  da  hinter  Franken  und  Braunschweig 
Ksr.  und  Kg.  und  vielleicht  noch  weitere  stehen,  welche  auch 
sie  gerne  ins  Spiel  brächten.  Da  er  aus  einem  Nebenschreiben 
sieht,  dass  Wege  zum  Vergleich  Chrs.  mit  Braunschweig  vor- 
handen sind,  bietet  er  sich  zur  Vermittlung  an.  Und  lestlich 
dieweil  herzog  Heinrichen  sein  ieziger  handl  so  hoch  wille  ver- 
wisen  werden,  so  gedunckt  mich,  es  sei  des  margraven  handlung 

')  Vgl.  Stumpf  S.  173, 10.  In  der  Heilbi-onner  Deklaration  war  aus- 
drücklich bestimmt,  dctss  den  SchutZ'  und  Schirmverwandten  der  einzelnen  Bundes- 
fürsten von  Seiten  des  Bundes  keine  Hilfe  zu  leisten  sei. 


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602  15W.  730.— 732, 

Juli  ö,  uichts  bösser,  sonder  ee  heiloser,  welchem  man  imerzu  hett  zu- 
gesehen und  den  andern  will  man  gar  tot  haben ;  hätte  man  bei- 
zeit  dazu  gethan,  so  wäre  man  beizeiten  dieser  beiden  losen 
Handlungen  überhoben  gewesen;  Mite  dies  seinerseits  immer 
gerne  gesehen,  wenn  es  bei  andern  durchgegangen  wäre;  denn 
es  wäre  Zeit,  dass  man  einmal  toieder  Frieden  im  Reiche  hätte, 

St.  Heidelb.  Verein  7  6,  42.     Or.^)  präs.  Juli  8.    Ätu/zug  bei  Druffd 
IV,  467. 

Juli  6.  731.  Kf.  Friedrich  an  Chr.: 

Der  f rank.  Kreis  und  die  Exekutionssache. 

erhielt  dessen  Schreiben  nebst  Abschr.,  was  die  ansbach.  Re- 
genten, auch  die  fränk.  Bundesstände  an  Chr.  geschrieben  haben, 
nebst  dessen  Antwort^)  Und  ist  gleichwole  nit  wenig  uns  be- 
frembdlich  gewest  zu  vernemen,  das  in  dem  fränkischen  krais 
also  ernstlicher  weis  auf  erlegung  des  gelts  gedrungen  wurdet, 
auch  von  denselben  kraisstenden  dermassen  bewilligung  geschehen 
sein  soll,  in  ansehen  solchs  andern  kraisen  nit  wenig  praejudicim 
mage  und  daneben  auch  im  reich  dergestalt  nicht  herkommen  ist. 
Chr.  wird  die  Sache  auch  stattlich  zu  erwägen  und  demnach 
an  andern  ortem  nach  muglichait  dahin  zu  richten  wissen,  damit 
hierunder  solcher  beschwerlicher  eingang  nicht  leichtlich  einge- 
raumpt  werde.*)  —  Heidelberg,  1554  Juli  6. 

Ludmgsburg.    Kreisfiandlungen  3.     Or.^)  präs.  Stuttgart,  JuH  8. 

Juli  10.  732.  Chr.  an  Hz.  Albrecht: 

Verdacht   der  Farteilichkeü.    Exekution.    Streit  mit  Braunschweig. 
Fürschrift  für  Herford. 

Antwort  auf  dessen  Schreibest  von  Juli  5.    Bittet  um  Mit- 
teilung,  worin  er  sich  verdächtig  halten  sollj  da  er  sich  ganz 


a)  4  cito. 

)))  Aufaehr,:  daroii  ist  Baii'ni  ain  uxtraot  zugeschickt  wurden. 

731.  *)  nr.  727  und  728. 

*)  Chr,  antwortet,  Leonhe^^g,  Juli  10,  auch  er  halte  es  für  ain  beschwer- 
lichen, ungebreuchigen  und  prejudicial  actum,  welher  knnftiglich  gememen  sten- 
den  und  kraisen  des  hl.  reichs  sambt  und  sonders  zu  nachteiliger  Weiterung. 
volg,  neuerung  und  beschwerd  reichen  möge.  —  Ebd.  Konz.  —  Juii  13  daniu 
der  Kf,  hiefür  sowie  für  Mitteilung  des  Befehls,  den  Chr.  seinen  GesamdUn 
zum  Schwab.  Kreistag  gegeben  hat  [nr.  736] :  wird  bei  Abfertigung  semer  RäU 
lunch  Worms  dessen  eingedenk  sein.  —  Ebd.  Or.  präs.  Urach,  Juli  19. 


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7^2.  1664.  603 

unschuldig  weiss.  Was  afifangs  sein  Bedeuken  war,  damit  die  juU  to. 
Parteien  nicht  so  ineinander  geraten  wären,  weiss  Albrecht}) 
Allein  nachdem  auf  Begehren  beider  Parteien  der  Verspruch 
gescheiten  war,  musste  er  demnachleben;  wenn  Albrecht  meint, 
derselbe  sei  durch  die  Acht  und  besonders  die  kais.  Erklärung 
geändert  und  die  Exekution  auf  andern  Weg  zu  richten,  sq 
wird  dies  nach  Albrechts  eigener  Anregung  auf  den  Tagen  der 
ynandierten  Kreise  beraten  werden  müssen. 

Aus  beil.  Aufzug  eines  vertraulichen  Schreibens  von  Pfalz^) 
wird  Albrecht  sehen,  dass  es  beschwerlich  und  hochhedenklich 
wäre,  wegen  der  erkannten  Acht  auf  die  mandierten  Kreise 
eine  Kontribution  zu  legen,  da  die  Konstitution  des  Landfrie- 
dens Zuzug,  nicht  Geld,  verlangt,  eine  solclie  Geldzahlung  im 
Reiche  unerhört  ist  und  böse  Konsequenzen  hätte;  auch  würden 
die  fränk.  Stände  wohl  einen  hohen  Anschlag  ihrer  gesamten 
Kriegskosten  machen.  Deshalb  ist  viel  ratsamer,  zur  Exekution 
einen  Zuzug  zu  bewilligen,  selbst  wenn  er  mehr  Jcosten  sollte. 
Dies  alles  ist  auf  den  Kreistagen  und  bei  der  auf  4.  August 
nach  Worm^  von  den  4  rhein.  Kff.  ausgeschriebenen  Zusammen- 
kunft der  mandierten  Kreise  zu  beraten. 

Dankt  für  dcts  Anbieten  der  Vermittlung  mit  Braunschweig. 
Da  er  sicher  weiss  und  beweisen  kann,  dass  sein  Vater  die 
Vertreibung  des  Hzs.  vmi  Braunschweig  nicht  nur  nicht  unter- 
stützt, sondern  vnderraten  und  dagegen  protestiert  hat,  auch 
auf  den  folgenden  schmalkald.  Einungstagen,  wenn  Braun- 
schweig  erwähnt  wurde,  seine  Protestation  erneuern  und  seine 
Räte  abtreten  Hess,  wie  denn  auch  a.  48  Hz.  Heinrich  vor  dem 
B.  von  Salzburg,  den  der  Ksr.  mit  dieser  Sache  beauftragt 
tiatte,  Unrecht  behielt,  während  er  [Chr.],  nachdem  auf  die 
gegen  Ulrich  wie  gegen  andere  Schmalkaldische  am  KG.  aus- 
gebrachten Mandate  der  Prozess  gegen  denselben  begonnen  hatte, 
nach  dessen  Tod  absolutoria  erhielt,  so  lehnt  er  die  angebotene 
Vermittlung  ab,  da  er  nur  Hz.  Heinrich  in  seinem  Vorhaben 
bestärken  würde. 


732.  *)  Bei  der  Verhandlung  in  Heidelberg  im  März  1553  über  Vermitt- 
lung des  Streites  zwischen  Markgf,  und  Bb.  hatte  Witibg.  die  Anschauung  ver- 
treten, bei  dem  Ausbruch  des  Kampfes  nicht  unthätig  zu  bleiben,  sondern  dem 
Teil,  der  den  Frieden  wiU,  gegen  den  andetm  Beistand  zu  leisten ^  da  es  nicht 
angehe^  solchem  Mutwillen  zum  Verderben  des  Reiches  zuzusehen,  —  Protokoll 
8,  3.  Band. 

2)  nr.  731. 


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604  1564.  732.-734. 

Juli  10.  Die  Herforder  Fürschrift  betr.  möge  sich  Albrecht  an  die 

Einung  und  die  Deklaration  erinnern,  wonach  in  solchen  Fällen 
der  Majorität  zu  folgen  ist;  das  Schreiben  gilt  nicht  den 
Schirmsverw.  zu  Herford,  sondern  dem  Hz.  von  Jülich,  den 
man,  xoenn  ihfn  beim  Gebrauch  seines  Schutzes  etwas  begegnete, 
nicht  verlassen  könnte.  Damit  es  der  Hz.  von  Jülich  nicht 
falsch  versteht,  möge  Albrecht  dieselbe  siegeln,  zumal  da  die 
kgl.  Gesandten  im  Rat  erklärt  hal)en,  dass  sie  vom  Kg.  aus- 
drücklichen Befehl  haben,  das  Schreiben  mit  der  Bedrohung 
fertigen  zu  helfen;  hätte  Albrecht  der  Österreich.  Besieglung 
wegen  ein  BedenJcen,  möchten  sie  fAlbr.J  herr  Wilhelm  Trucli- 
sessen  versiglung  herabthun  lassen,  semlichs  versiglen,  uns  zn- 
senden,  wellen  wir  mit  wideiTersiglung  von  ime  den  Sachen  w(»l 
recht  zu  thon  wissen.  Gedenkt  Albrecht  nicht  zu  siegeln,  möge 
er  Chr.  mitteilen,  me  er  sich  mit  dem  Schreiben  und  dem  Be- 
richt darüber  an  die  andern,  auch  an  Jülich,  halten  soll.  — 
Leonberg,  1554  Juli  10. 

Ced.  (ich):  Dankt  für  den  eigh.  Zettel;  will  niemand  zu 
Widerwillen  Ursach  geben  und  bittet  um  Mitteilung,  wie  ihm 
die  Verdächtigung,  Chr.  sei  parteiisch,  zukam.  Bittet,  ihm 
nicht  zu  verargen,  dass  er  die  Vermittlung  mit  Braunschweig 
ablehnt;  er  hat  auch  des  Markgfen.  Vorgehen  nie  gelobt.  Dass 
jedem  nach  Belieben  gestattet  sein  soll,  einen  Stand  zu  Geld- 
hilfe,  besser  gesagt  zu  Schätzung,  zu  drängen,  ist  ihm  absclim- 
lich  und  hätte  böse  Konsequenzen. 

St.  HeideJb.   Verein  7  b,  42.    Abschr.    Auszug  hei  Drufftl  IV,  471. 

Juli  10.  '^^^'  Chr.  an  Landgf.  Philipp: 

Verzögerung  der  Aufnahme  des  Landgfen. 

obwohl  er  auf  dem  jetzigen  Einungstag  zu  Worms  durch  seine 
Räte  den  Abschluss  mit  dem  Landgfen.  betreiben  liess,  war  es 
doch  einiger  Hindernisse  wegen  nicht  möglich,  wie  der  Landgf. 
vom  Kfen.  von  Trier  hören  wird;^)  will  weiter  darauf  hin- 
wirken. —  Stuttgart,  li)54  Juli  10. 

St.  Ueidelh.  Verein  19.    Kone.  von  Ber, 

Juli  13.  734.  Hz.  Wilhelm  von  Jülich  an  Chr. : 

Bedrohliche  Forderungen  Hz.  Heinriche. 

Chr.  wird  sich  erinnern,  was  er  wegen  der  durch  den  Ksr. 

738.  *)   Vgl.  Neudecker,  Neue  BeUräge  S.  109;  Stumpf  S.  377. 


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734.-735.  1654.  ^5 

und  Hz.  Heinrich  von  ihm  imd  dem  erwählten  B.  von  Münster  juii  is. 
begehrten  Kontribution  an  den  letzten  Einungstag  in  Worms 
geschrieben  hat.  Berief  deswegen  die  Stände  dieses  niederländ. 
und  westfäl.  Kreises  auf  nächsten  Mittwoch  nach  Köln;  in- 
ztvischen  erhielt  der  B.  von  Münster  weitere  Schreiben  von  Hz. 
Heinrich  wegen  des  Hilfgelds  und  gestern  klagte  ihm  derselbe, 
dass  das  Kriegsvolk  in  sein  Stift  gezogen  sei  und  Hz.  Heinrich 
ihm  deshalb  nochmals  geschrieben  habe. 

Die  Stände  mit  solchen  Neuerungen  zu  beladen^  dass  man 
nur  auf  einen  zugeschickten  Zettel  hin  ohne  gemeinsamen  Be- 
schluss  solche  ansehnliche  Steuern  leisten  soll,  ist  hochbeschwer- 
lieh;  da  in  den  braunschweig.  Schriften  namentlich  die  fränk. 
Einungsverw.  erwähnt  sind,  giebt  er  Chr.  als  dem  Obersten 
ihres  Vereins  zu  bedenken,  ob  nicht  er  neben  andern  ihrer 
Einung  dies  den  fränk.  Bundesständeti  vorhalten  und  sie  fragen 
solle,  ob  auf  ihren  Befehl  diese  beschwerliche  Neuerung  vorge- 
nommen sei,  mit  dem  Hinweis,  dass  es  für  diesen  niederländ. 
und  westfäl.  Kreis  angesichts  des  Einfalls  der  Franzosen  be- 
sonders schwer  sei.  Sollte  sich  Hz.  Heinrich  mit  dem  Stift 
Münster  nicht  begnügen,  sondern  auch  seine  Lande  belästigen, 
erwartet  er  von  Chr.  und  den  andern  Einungsverw.  treuen  Rat 
und  Hilfe.  —  Jülich,  1554  Juli  13. 

Si.  Heidelb.   Verein  24.     Or.  präs.  Nürtingen,  Jfdi  26.^)    Vgl,  J>ntffel 
IV,  472. 

735.  Instruktion  Chrs.  für  Eberhard  von  Karpfen  und  j^i^  23. 
Dr.  Hieronymus  Gerhard  auf  den  Kreistag  von  Juli  10: 

Vergleichung  der  Kreisstände  unter  sich  und  der  Kreise  gegenseitig. 
Kein  Geldbeitrag  zur  Exekution.    Besuch  des  Wormser  Tages. 

in  der  Proposition  sollen  sie  auf  das  Ausschreiben,  die  kais. 


734.  *)  eodem  rät  Chr.  dem  Hz.,  die  Sache  vor  den  auf  Aug.  7  nach 
Worms  ausgeschriebenen  Einungstag  zu  bringen.  Zugleich  teilt  er  mit,  dass 
der  bayr.  und  fränk.  Kreis  neulich  den  fränk.  Einungsständen  den  einfachen 
Romzug  auf  3  Monate  an  Geld  zu  erlegen  bewilligten  und  dies  auch  von  dem 
Mchtoäb.  Kreis  begehrt  wurde;  dieser  aber  schlug  es  rund  ab,  da  eine  solche 
Bewilligung  nicht  nur  dem  Landfrieden,  sondern  auch  der  goldenen  Bulle  und 
den  Reichsabschieden  widerspricht  und  im  Reich  nicht  Herkommen  ist;  dies 
soll  am  4.  Äug.  auf  dem  Kreistag  der  vier  rhein.  Kff.  in  Worms  durch  den 
Gesandten  des  sckwäb.  Kreises  ausgeführt  und  so  vorgetragen  wei'den,  dass 
hoffentlich  sowohl  dieser  wie  andere  Kreise  die  Hilfe  nicht  bewilligen.  — 
Ebd.  Konz. 


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606  1554.  735, 

Juli  13,  Mandate,  das  Schreiben  der  vier  rhein.  Kff.  hinweisen,^)  Kommt 
dann  nach  der  ersten  Umfrage  das  Votum  an  sie,  sollen  sie 
erklären,  dass  die  kais,  Mandate  befolgt  werden,  sei  an  sich 
billig,  auch  seien  zweifellos  alle  Glieder  des  Kreises  hiezu  ge- 
neigt; bei  der  jetzigen  Lage  Markgf.  Albrechts  sei  jedoch  Gegen- 
rüstung,  Hilfe  und  Zuzu^  unnötig;  es  handle  sich  darum,  wie 
künftigen  Übergriffen  und  Gewaltthaten  des  Markgfen.  oder 
eines  andern  zeitig  begegnet  werden  könne.  Hierüber  habe  sich 
Chr.  schon  wiederholt  auf  Kreistagen  vernehmen  lassen  und 
hoffe,  dass  die  Gesandten  so  angefertigt  seien,  dass  in  diesem 
Kreis  die  vertrauliche  Vergleichung  eingerichtet,  dies  in  Worms 
den  anderen  Kreisen  mitgeteilt  und  die  Sache  dahin  gerichtet 
werden  könne,  dass  die  sechs  mandierten  Kreise  sich  mit  ein- 
ander über  beständiges,  gutherziges  Vertrauen  vergleichen  und 
solches  Verderben  und  Empörung  in  der  deutschen  Nation  end- 
gültig verhütet  und  abgeschafft  werde;  darzu  dan  nicht  allain 
ieder  krais  under  ime  selbs  (wie  diser  kreis  im  werk  were)  sich 
mit  aller  notwendiger  rustung  und  hilf  vergleichen,  sonder  die 
6  auch  ein  oberst  haupt  under  inen  benennen  und  erwelen  möch- 
ten, auf  welches  alle  andere  in  disen  landfridbruchigen  feilen  und 
empörungen  ir  ufsehen  selten  haben ;  dem  volgends  auch  von  einem 
ieden  kreis  die  ieren  zugeordnet  und  mit  rat  derselbigen  iederzeit 
notwendig  insehen  möchte  geschehen. 

So  dan  ein  solche  gleichmessige,  vertrauliche,  gutherzige  und 
bestendige  ainigkeit  privatim  zwischen  iedes  kreis  glidem  angericht 
und  dan  auch  mit  den  andern  mandierten  kreisen  getroffen  soh 
oder  möcht  werden,  inmassen  dan  alle  glider  vermög  des  land- 
fridens  und  desselbigen  hochverpeenten  strafen  zuvor  gegen  ein- 
ander schuldig,  auch  der  kei.  mt.  gnedigst  begem  ist,  mechte 
solchs  volgends  an  die  kei.  mt.  underthenigst  von  allen  kreisen 
in  gmein  gelangt  und  also  mit  Gottes  gnad  künftiger  Unfall  ver- 
huet  und  bestendiger  frid  und  ainigkeit  im  reich  teutscher  nation 
angericht  und  erhalten  werden.^ 

Bei  diesem  Votum  sollen  die  Gesandten  bleiben  und  die 
Sache  auf  den  angeregten  Weg  richten;  ist  sie  dahin  gebracht. 


735.  »)   Vgl  nr.  663  mit  n.  1;  662  <  697. 

*)  So  von  den  Whibgern.  wörtlich  vorgetragen  am  ScMuss  der  L  Vn- 
frage  am  16.  Juli  vormittags;  darauf  wird  ein  Äusachuss  benimmt :  KonsUmi. 
Kardl.,  Wirtbg.,  Baden:  Kempten,  Elchingen,  Weiasenau,  FUrstenberg,  Moni- 
fort:  Augeburg,  Eselingen,  Ulm. 


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735.  1664.  607 

sollen  sie  die  auf  dem  letzten  Kreistag  wegen  des  Zusammevr  juii  i3. 
Schlusses  dieses  Kreises  selbst  verabschiedeten  Punkte  proponie- 
ren,^)  und,  wenn  sich  bei  der  Umfrage  zeigt,  da^s  alle  Stände 
dieses  Kreises  zu  dem  vertraulichen  Zusammenschluss  geneigt 
sind,  sich  folgendermassen  vernehmen  lassen: 

1.  Diese  ganze  Handlung  und  Beratung  soll  nur  auf  das 
Fundament  des  Landfriedens  gegründet  sein,  um  Vergewal- 
tigungen eines  Gliedes  mit  gütlicher  Unterhandlung  und  nötigen- 
falls mit  der  That  zu  verhindern,  auch  Vergarderungen  und 
unbekannte  Kriegsrüstung  unmöglich  zu  machen. 

2.  und  3.  Ein  vornehmes  Haupt,  Fürst  oder  namhafter 
Gf.,  ist  zum  Obersten  zu  erwählen;  ihm  werden  von  jeder  Bank 
2  Räte  zugeordnet,  und  zwar  von  geistlichen  und  weltlichen. 
Fürsten  zwei,  von  Prälaten  und  Gff.  zwei  und  von  den  Städten 
zwei.  Diese  haben  die  Kreissctchen  mit  einander  zu  beraten, 
nötigenfalls  an  die  Kreisfürsten  oder  durch  sie  an  die  Kreis- 
Versammlung  zu  bringen.  Oberst  und  Räte  erhalten  keine  be- 
sondere  Besoldung  ausser  bei  einer  Expedition  mit  der  That; 
sonst  nur  Auslagen  für  Zehrung. 

4.  Die  Hilfe  kann  nicht  bestimmt  angegeben  iverden;  sie 
soll  für  jeden  Stand  auf  den  römerzug  dermassen  angestelt  wer- 
den, das  dieselbig  hilf  noch  gelegenheit  begegnender  sachen  und 
o]>ligender  notturft  von  dem  obersten  und  den  6  zugeordneten 
reten  auf  ein  einfachen,  halben,  mher  oder  minder,  oder  auch  vier- 
theil iederzeit  moderiert  und  gemessiget  solte  werden;  das  auch 
die  hilf  und  anlagen  alwegen  an  geld  beschehen  und  nit  Schickung 
des  volcks,  auch  nit  minder  dan  auf  3  monat  bald  anfangs  die 
hilf  an  geld  erlegt  wurde,  das  auch  von  dem  kreisobersten  ritt- 
raeister  und  hauptleut  mit  järlicher  provision  und  dienstgeld  er- 
halten sollen  werden.  Da^  Geschütz  ist  zu  ergänzen.  Auf  dieser 
Versammlung  oder  durch  Oberst  und  Räte  soll  beraten  werden, 
loas  hierin  zu  thun  ist,  ob  jedem  Stand  Stellung  von  Geschütz 
und  Munition  auferlegt  oder  ob  die  Kosten  der  Vermehrung 
umgelegt  werden  sollen;  das  Geschütz  ist  vne  bisJier  bei  der 
Stadt  Ulm  zu  lassen. 

5.  Die  Mässigung  der  Hilfe  wird  durch  Obersten  und  Räte 


*)  Für  die  Vergleichung  des  schtoäb.  Kreises  unter  sich  war  auf  dem 
Kreistag  im  April  eine  Ämahl  von  Punkten  aufgestellt  worden,  über  welche  die 
Gcs€mdUn  bis  zum  nächsten  Kreistag  Resolution  mitbringen  sollten  j  vgl,  künftig 
Wfh-ttbg.  Vierteljahrsh.  1901  (Beü.  III). 


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608  1564.  735. 

Juli  13.  bestimmt;  soviel  als  möglich  soll  der  Kreisstände  Unvermögen 
bedacht  werden. 

6.  Zum  sexsten,  mit  was  mass  der  stillstand  des  beschwerten 
•4ialben  gesucht  solte  werden?  Dweil  diz  notwendig,  vertraulich 
bedenken  und  fumemen  allein,  wie  erbar,  recht  und  billich,  dahin 
trericht  solt  werden,  damit  durch  gnad  des  almechtigen  der  minder 
bei  dem  mheren  und  hinwider  der  mherer  bei  dem  mindern  in 
frid  und  einigkeit  bei  recht  und  gerechtigkeit  sovil  imer  muglicb 
gehandhabt,  geschützt  und  geschirmbt  werden  möcht,  so  wui'de 
zuversichtlich  kein  stand  diz  löblichen  schwebischen  kreis  weder 
ietz  noch  kunftiglichen  des  ungetreuen,  unbillichen  gemuets,  willens 
oder  furhabens  sein,  den  andern  und  sein  mitverwandten  stend 
mit  unbillichen  instellen  oder  in  ander  weg  zu  beschweren,  sonder 
vil  mher  muglichs  vleis  sein  obligend  beschwerden  helfen  wa  nicht 
gar  ufheben,  doch  zu  ringem  und  zu  erleuchtem;  derenthalben 
diz  punctens  halben  gleichwol  kein  mass  mag  endlich  furgenomen 
oder  angestelt,  aber  doch  mechte  solchs  der  erkantnus  des  obersten 
und  der  6  verordneten  reten  auch  heimgestelt  werden. 

Aber  den  letsten  puncten,  die  assecuration  der  stend  under- 
einander  betreffend,  ist  gleichwol  an  ime  selbs  nichts  erbarers, 
billichers,  auch  der  naturlichen  vemunft  mher  gemes,  dan  das  in 
einem  gmeinen  heilsamen  und  so  hochnötigen  werk  dermassen  be- 
stendiger,  gewisser,  unzweifenlicher  trau  und  glaub  gehalten  werde, 
das  nicht  allein  kein  suspition  und  zweivel  bei  den  vereinbarten 
einfallen,  sonder  vil  weniger  mit  dem  werk  erwisen  soll  werden; 
so  künde  doch  nit  schad  sein,  das  sich  in  einem  solchen  notwen- 
digen werk  die  kreisstend  etwas  engers  und  dermassen  zusamen- 
theten,  das  sie  obgehorte  liilf  und  rettung,  auch  handhabung  des 
landfridens,  bei  ieren  treu,  eehr  und  glauben,  auch  verpfendung 
ierer  gueter,  wirklich  gegen  einander  erzeigen  und  beweisen  solten 
und  wolten,  wa  sich  auch  in  einem  gmeinen  obligen  oder  fui^ge- 
nomen  expedition  ainer  von  dem  andern  ad  partem  ausziehen, 
absondern  oder  sonst  vergleichen,  und  also  nicht  halten  wurde, 
das  die  andern  einander  so  lang  getreuen  beistand,  hilf  und  ret- 
tung erzeigen  solten,  bitz  durch  Schickung  des  almechtigen  dem 
vergwaltigten  wa  muglich  geholfen,  auch  der,  so  sich  gehörter 
gestalt  abzogen  hett,  zu  gepurlichen,  billichen  und  statlichen  ab- 
trag  angehalten  und  bracht  werde,  darwider  inen  auch  kein  dis- 
pensation,  absolution  oder  einich  menschlich  fiind,  macht  oder  gwalt 
helfen,  schützen,  schirmen  noch  in  einich  weg  entschuldigen  sollte. 


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^^^-  1564.  609 

Was  auch  kunftiglichen  von  wegen  diser  getreulichen  zu-  juii  13^ 
samensetzung  auf  den  kaiserlichen  confirmirten  landfnden  disem 
kreis  iederzeit  weiter  werde  furfallen  oder  zu  erwegen  sein,  das 
solchs  durch  den  obersten  und  die  6  ret  auf  gmeines  kreis  costen 
fiirgenomen  und  gehandelt  oder  aber  obgehörter  gestalt  an  gmeine 
kreisversamlung  bracht  werden. 

Also  mechte  auch  dises  kreis  oberstem  haupt  und  desselbigen 
zugeordneten  reten  bevolen  werden,  wa  mit  den  andern  kreisen 
inhalt  des  ersten  puncten  ein  gmein  haupt  erwölt  wurde,  das  als- 
dan  in  furfallenden  Sachen  dieselbigen  mit  dem  gmeinen  haupt 
alle  notturft  noch  gelegenheit  der  zeit  beratschlagen,  handien  und 
schliessen  mecht. 

Wa  das  die  Sachen  allen  kreisstenden»>  gehörter  gestalt  ge- 
feUig,  auch  sie  also  von  ieren  gnedigsten  und  gnedigen  fursten, 
herren  und  obern  abgevertigt  sein  wurden,  mecht  durch  ein  us- 
schutz  zu  einem  concept  auf  obgestelte  articel  griffen  und  dasselbig 
volgends  in  gmeiner  versamblung  verlesen  und  abgehört  werden. 

Dieweil  aber,  wie  zu  besorgen,  die  gsandten  nit  alle  mit 
endlichem  bevelch  abgevertigt,  auch  veleicht  sich  etlich  stend  us- 
ziehen  und  absondern  wurden,  soll  nichts  desto  weniger  zu  einem 
concept  gegriffen,  dasselbig  ververtigt  und  den  gsandten  auf 
hindersichbringen  zugestelt,  auch  ein  bestimpte  zeit  des  zu-  und 
abschreibens  oder  auch  wirklicher  aufrichtung  und  volnziehung 
dessen  angesezt  werden. 

in.^>  Was  das  letzte  schriftliche  Verlangen  des  Ksrs.  be- 
trifft, dass  die  Kreisstände  eine  ansehnliche  Geldsumme  den 
fränk.  Einungsverwandten  erlegen  sollen,  und  besonders  den 
Fall,  dass  die  letzteren,  urie  zuvor  auch,  durch  ihre  Gesandten 
darauf  dringen  sollten,  so  sollen  Chrs.  Gesandte  hierin  die 
Sache  dahin  dirigieren,  dass  kein  Geld  bewilligt  tvird.  Wollen 
die  fränk,  Gesandten  hierüber  Disputationen  hervorrufen  und 
die  schon  aufgelaufenen  Kosten  erwähnen,  so  soll  ihnen,  doch 
nichts  schliesslichs,  sonder  allein  disputative,  entgegnet  werden, 
des  Ksrs.  Schreiben  und  Mandate  lassen  sich  keineswegs  auf 
die  früheren  Unkosten  beziehen.  Dan  wiewol  von  dem  keiser- 
lichen  camergericht  hievor  mandata  erlangt  und  ausbracht,  so  ^ 
hetten  doch  dorauf  dises  kreis  stend  an  inen  gar  nichts  erwinden 
lassen,  sonder  die  Sachen  .ieres  teils  bests  vleis  vor  andern  kreisen 


a)  Or.:  kriegistenden. 

b)  /  und  II  9ind  nicht  gtnwtnU 

ErnBt,  Briefw.  d«B  Hsi.  Christoph.  II.  89 


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610  15B4.  736. 

Juli  13,  befurdert,  bei  andern  mitmandierten  kreisen  vermög  des  reichs 
Ordnung  mit  ernst  sollicitirt  und  angehalten,  auch  weder  für  sich 
selbs  noch  bei  den  andern  kreisen  noch  der  zeit  ainich  abschlegig 
antwort  geben.  Atich  habe  der  Ksr,  atcs  kais.  Amt  die  Sache 
imd  Achtexekution  auf  den  Reichstag  verschoben  und  einge- 
stellt, auch  im  jetzt  ausgegangenen  Mandat  erklärt,  dass  er  die 
Verhandlung  zu  Rothenburg  wohl  gestatten  könne  und  deren 
Ausgang  erivarten  wolle.  Neben  dem  auch  des  reichs  Ordnung 
den  stenden  kein  mass  geb,  ob  mit  geld  oder  in  ander  weg  die 
hilf  zu  erstatten  sein  solt,  sonder  stunde  die  hilf  vil  mher  auf  den 
zuzug  dan  geld  oder  aber  bei  einem  oder  mher  mandieiten  kreisen 
beratschla^ng  und  gutansehen.  Es  vermechte  auch  der  landfrid, 
das  dan  erst  die  hilf  und  der  zuzug  geschehen  solt,  wa  der  land- 
fridbrecher  sterker  und  mechtiger  dan  der  betrangt  were,  also 
erzelter  und  anderer  Ursachen  halber  mit  keinen  fuegen  einicher 
bitzher  aufgelofner  cost  ervordert  oder  begert  werden  möge.  Das 
jetzige  Verlangen  sei  auch  unnötig,  da  der  Feind  nicht  mehr 
da,  sein  Land  in  der  Einungsverwandten  Gewalt,  der  Gegner 
Kriegsrüstung  zerstört  sei.  Auch  seien  solche  Kontributionen 
des  Reichs  altem  Herkommen,  Landfrieden  und  Ordnungen 
zuurider,  aus  allerlei  ansehnlichen  Ursachen  zum  höchsten  be- 
schwerlich; dan  nicht  allein  leuchtlich  zu  erachten,  sonder  auch 
mher  dan  zuvil  exempla  vorhanden,  wa  frembdes  kriegsvolk  er- 
halten wurdt,  das  solchs,  als  das  sich  nicht  regieren  last,  ohn  ver- 
derben [von]  land  und  leuten  nicht  beschehen  kan.  Wie  man  aber 
künftiger  Offension  und  weiterer  Gefahr  und  Unruhe  begegnen 
und  sie  verhüten  kann,  das  ist  nicht  Sache  eines,  soridem  aller 
mandierten  Kreise,  mit  welchen  sich  auch  dieser  Kreis,  beson- 
ders auf  die  Einladung  der  vier  Kff,  nach  Worms,  wohl  zu 
halten  und  zu  vergleichen  wissen  wird,  so  dass  ihm  weder  vom 
Ksr,  noch  von  der  anrufenden  Partei  noch  sonst  von  jemand 
Ungehorsam  oder  anderes  vorgeworfen  werden  kann. 

Hiebei  sollen  es  die  Gesandten  lassen,  bei  ihrem  weiteren 
Votieren  auch  auf  die  Konsequenzen  hinweisen,  wie  das  Bei- 
spiel des  Vorrats  zeige;  dies  alles  sei  zu  erwägen,  damit  keine 
Neuerung  gemacht  werde.  Au^h  sollen  die  Gesandten  mit  an- 
deren hierüber  verhandeln,  dass  unter  allen  Umständen  so  be- 
schlossen werde,  auch  ihnen  mitteilen,  dass  man  wofd  icisse. 
dass  die  anderen  Kreise  in  keine  Geldhilfe  willigen  werden, 
abgesehen  von  dem,  was  der  fränk,  Kreis  gezwungen  thun  musste. 


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735.-736.  1554.  611 

Sind  beide  Punkte  in  der  genannten  Weise  verglichen  jüii  13. 
und  in  einen  Abschied  gebracht,  so  sollen  von  den  Kreisständen 
einige  verordnet  werden,  zu  dem  kfl.  Kreis  nach  Worms  zu 
reiten,  und  ihnen  Kredenz  und  Befehl  gegeben  werden,  den 
Beschluss  dieses  Kreises  dem  kfl.  Kreis  vertraulich  zu  eröffnen 
und  aufenglichs  bei  demselbigen  kreis  dise  Sachen  auch  auf  die 
weg  zu  richten,  wie  sie  bei  disem  kreis  beschlossen  weren,  und 
das  volgends  mit  dem  churfurstlichen  kreis  und  derselben  guetem 
ansehen  noch  alle  handlung  der  andern  kreis  gesandten  auch  fur- 
gehalten  und  endlich  dahin  gehandlet  wurde,  damit  also  ein  ge- 
meiner, ainhelliger  beschlus  gemacht,  auch  volgends  in  aller  kreis 
namen  an  die  kei.  mt.  schriftlich  gelangt  wurde. 

Was  die  anderen  Punkte  im  Ulmer  Abschied  von  April  18 
betrifft,  so  mögen  die  nach  Gelegenheit  auch  angeregt  werden. 
In  den  zwei  ersten  Punkten  musste  die  Sache  inzwischen  auf 
andere  Wege  gerichtet  werden,  auch  sind  sie  in  obigen  Punkten 
enthalten.  Die  Gesandten  sollen  deshalb  in  Kürze  die  Gründe 
mitteilen,  iveshalb  der  letztbestimmte  Kreistag  abgeschrieben 
ivurde,  auch  Chr.  entschuldigen,  dass  es  nicht  früher  geschah; 
dabei  kann  der  Versammlung  die  Relation  über  die  Verrich- 
tung in  Bacharach  auch  verlesen  werden. 

Die  Mängel  mit  den  Münzen  sind  auf  einen  Reichstag  zu 
verschieben;  inzwischen  sollen  die  bestellten  Quardin  ihrem  Be- 
fehl nachkommen,  diesen  ihre  Besoldung  bezahlt  werden. 

Die  geschenkten  Handwerke  sind  in  Wirtbg.  abgeschafft. 

Im  übrigen  lässt  es  dir.  bei  den  im  letzten  Abschied  be- 
schlossenen Punkten.*)  —  Urach,  1554  Juli  13. 

Ludwigshurg.    Kreiahandlungen  3,     Or. 

736.  Hz.  Albrecht  an  Chr.:  juU  15. 

Aufnahme   des   Markgfen.  Karl     Verdacht  gegen   Chr.    Exekution. 
Braunschweig.    Fürbitte  für  Herford. 

Antwort  auf  dessen  Schreiben  dat.  Juli  3,  7  und  10.  Ver- 
nahm, dass  Markgf.  Karl  bei  Chr.  als  dem  Obersten  um  Auf- 


*)  Das  Besultat  dieses  Kreistages  war,  dass  der  schwäbische  Kreis  auf 
seiner  Ablehnung  der  Exekution  beharrte  und  Gesandte  mit  entsprechender  In* 
struktion  nach  Wof*ms  abfertigte.  Ch'össere  Bedeutung  hat  das  Bedenken  über 
die  Handhabung  des  Landfriedens,  welches  hier,  obiger  Instruktion  entsprechend, 
ahgefassi  wurde,  um  ebenfalls  dem  erweiterten  Kreistag  in  Worms  vorgelegt  gu 
tcerden:  vgl.  darüber  Württbg.  Vierteljahrshefte  1901. 


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61ä  1564.  736, 

Juli  15,  nähme  nachsuchte,  weiss  aber  nichts  Über  die  vielleicht  von 
ihm  gewollte  Ausnahme,  über  die  von  ihm  angebotene  Kontri- 
bution some  über  Stimme  und  Session;  mll  sich  nach  Bericht 
hierüber  sowie  über  die  Meinung  der  andern  Einungsff.  aller 
Gebühr  nach  halten. 

Was  den  Verdacht  gegen  Chr.  betrifft,  so  ist  jetzt  nichts 
Nachteiliges  mehr  daraus  zu  fürchten,  weshalb  er  die  Sache 
bis  zu  ihrer  persönlichen  Zusammenkunft  einstellen  mll. 

Über  den  mandierten  Achtvollzug  kennt  Chr.  aus  seinen 
letzten  Schreiben  seine  Meinung,  dass  dem  Ksr.  aller  gebüh- 
rende Gehorsam  geleistet  werden  soll;  hat  so  auch  seine  Ge- 
sandten auf  den  am  10.  Juli  in  Regensburg  begonnenen  Kreis- 
tag abgefertigt  und  tvird  dessen  Beschluss  mitteilen. 

Hätte  Beilegung  des  Missverstands  mit  dem  Hz.  von  Braun- 
schweig  gewünscht,  entweder  durch  Bericht  Chrs.  an  denselben 
oder  durch  Vermittlung.^) 

Hat  wegen  der  Fürschrift  an  den  Hz.  von  Braunschweig 
für  Herford  Chr.  sein  Bedenken  geschrieben.  Da  dieselbe  von 
den  andern  Ständen  der  Einung  zum  Teil  gar  nicht,  zum  Teü 
wider  den  Gebrauch  gefertigt  ivorden  und  ihm  damals  der 
Wormser  Abschied  7ioch  nicht  zugekommen  war,  wollte  er  sie 
nicht  fertigen;  wenn  ihm  aber  die  Fertigungen  der  andern  an 
den  geivöhnlichen  Orten  gebracht  werden,'^)  will  er  es  an  ge- 
bührender Handlung  nach  Einung  und  Deklaration  nicht  fehlen 
lassen.  —  Reichenhall,  1554  Juli  15. 

Ced.:  Bittet,  beil.  Schreiben,  das  ihm  von  der  Post  aus 
Venedig  zukam,  an  Pfalzgf.  Friedrich  zu  schicken. 

St.  Heidelb.  Verein  7  b,  43.     Or.  präs.  Urach,  Juli  19. 


736.  *)  Münsingen,  Juli  24  antwortet  Chr.,  er  habe  von  Markgf.  Karl 
nicht  gehört,  dass  dieser  ausser  Ksr.  und  Kg.  jemand  ausnehmen  oder  SUwtme 
und  Session  haben  wolle ;  wenn  ihm  auf  dem  nächsten  Einungstag  Verhandlung 
mit  demselben  aufgetragen  werde,  wolle  er  dem  nachkommen.  —  Vor  einigen 
Tagen  habe  er  durch  seine  Räte  auf  das  Schreiben  von  Statthalter  und  Bäten 
zu  WolfenbüUel  ablehnend  antworten  lassen  mit  solcher  Ausführung  der  Gründej 
dass  Hz.  Heinrich  hoffentlich  zufrieden  sei.  Die  Hetforder  Fürschrift  habe  er 
an  Pfalz,  Mainz  und  Trier  zur  Besieglung  geschickt  und  werde  sie  dann  an 
Albrecht  senden.  —  Ebd.  Konz.,  von  Chr.  korrig, 

*)  Es  handelt  sich  hier  um  einen  Rangstreit  zwischen  Bayern  und  Östsr^ 
reich;  vgl.  nr.  676  und  732. 


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737.-739.  1664.  613 

737.  Seb.  Scher flin  an  Chr.:  Juli  le. 

Braunschweig,  und  fränk.  Kriegsvolk.    Kais.  Truppen. 

Das  braunschweig,  und  fränk.  Kriegsvolk  hat  sich  so  ent- 
fernt, dass  kein  Überzug  zu  erwarten  ist;  doch  kommen  immer 
noch  Warnungen,  dass  Hz.  Heinrich  mit  seinem  Kriegsvolk 
etwas  gegen  das  Oberland  vornehmen  wolle. 

Die  10  Fähnlein  zu  Ravensburg  sind  gemustert  und  ziehen 
nach  Italien.  Gf.  Lasle  vom  Haag  wartet  in  Augsburg  auf 
sein  Wartgeld  für  25  Fähnlein  Kn. 

St.  Heidelh.  Verein  23, 107.     Or.  präs,  Urach,  Juli  17. 

738.  Pfälzgf.  Wolf  gang  an  Chr.:  juU  le. 

Naumburger  Tag  und  Abschied.     Weitere  Zusammenkunft. 

dankt  für  dessen  Schreiben  von  Juni  30  samt  Abschr.;  hat 
gerne  gehört,  dass  sich  Chr.  dieses  hohe  Werk  so  emsig  an- 
gelegen sein  lässt;  Gott  wird  es  ihm  nicht  unbelohnt  lassen. 
Hat  am  14.  Mai  an  die  zu  Naumburg  versammelten  Stände 
der  A.  K.  geschrieben,  wie  beil.  Abschr.  zeigt ;^)  nach  Vollendung 
des  Tags  hat  ihm  Philipp  Melanchthon  auf  seinen  Wunsch 
Kopie  des  Abschieds  geschickt;  findet  denselben  christlich  und 
der  A.  K.  gemäss  und  will  ihn  seinesteils  annehmen,  halten 
und  vollziehen ;  will  sich  auch,  auf  Chrs.  jetziges  Schreiben  hin, 
mit  Pfalzgf.  Ottheinrich  wegen  der  weiteren  Zusammenkunft 
über  eine  einhellige  Antwort  vergleichen,  sie  an  den  Kfen.  von 
Sachsen  und  an  den  Landgfen.  von  Hessen  schreiben  und  die 
Antwort  an  Chr.  mitteilen;^)  denn  er  gedenkt,  bei  der  wahren 
christlichen  Religion  und  A.  K.  beständig  zu  bleiben.  —  Amberg, 
1554  Juli  16. 

UniversitäUhihl.  Tübingen,  M.  h.  487.    Abschr.  C.  R. 

739.  Kf.  Friedrich  an  Chr.:  JuU  le. 
Französ.  Schreiben, 

als  er  samt  Gemahlin  sich  zu  Neuschloss  belustigte  und  die 

738.  •)  Wäre  bereit  gewesen,  den  Naumburger  Tag  zu  beschicken,  hat 
aber  keine  Leute,  die  er  hiezu  gebrauchen  könnte,  und  von  Theologen  nur  seinen 
Hofprediger  bei  sich:  kann  andere  nicht  in  solcher  Eile  aus  seinem  Fürstentum 
kommen  lassen :  wird,  was  sie  der  A.  C.  gleichförmig  und  za  heilsamer  erklärang 
derselbigen  dienstlich  beschliessen,  seinesteils  gerne  annehmen,  —  Ebd.  Abschr. 

*)  Vgl.  nr.  776. 


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614  1554.  739.— 740. 

Juli  16.  meisten  seiner  vornehmen  Räte  bei  sich  hatte,  wurde  leidsten 
Freitag  einem  seiner  Kanzleischreiber  zu  Heidelberg  beil.  Schrei- 
ben übergeben,  der  es  annahm,  weil  darauf  stand,  es  solle  im 
Fall,  dass  die  Wormser  Versammlung  schon  geschlossen  sei, 
nach  Heidelberg  gebracht  werden;  wünschte,  der  Bote  wäre  da- 
mit  an  einen  andern  Ort  gezogen;  allein  da  es  ohne  sein  Wissen 
angenommen,  bis  zu  seiner  Rückkehr  behalten  wurde  und  der 
Bote  nicht  mehr  da  ist,  so  schickt  er  es  Chr.  als  dem  Einungs- 
obersten  verschlossen  zu,  damit  er,  da  es  nach  der  Versekre- 
tierung  vom  Kg.  in  Frankreich  ist,  erwäge,  ob  man  es  eröffnen 
und  allen  Einungsständen  davon  Abschr.  schicken,  oder  ob  man 
es  auf  dem  nächsten  Einungstag  uneröffnet  proponieren  solU) 
—  Heidelberg,  1554  Juli  16. 

St.  Heidelb.  Verein  7,  60.     Or.  2)rä8.  Urach,  Juli  20. 

Juli  18.  740.  Kf.  Friedrich  an  Chr. : 

Französ.  Schreiben.    Henneberg. 

hat  der  Sache  mit  dem  beil.  noch  verschlossenen  Brief  weiter 
nachgedacht;^)  würde  er  erst  auf  dem  Wormser  Tag  vorgelegt, 
so  würden  sich  die  Räte  der  andern  Einungsver wandten,  da 
sie  keinen  Befehl  hätten,  nicht  darauf  einlassen  wollen,  sondern 
sich  Besclieid  holen,  so  dass  es  lange  dauern  würde.  Hält  des- 
halb für  besser,  dass  Chr.  als  Vereinsoberster  das  Schreiben 
sogleich  erbricht  und  ihm  Abschr.  davon  mit  seinem  Bedenken 
schickt;  er  würde  dann  Chr.  auch  seine  Meinung  mitteilen, 
wie  es  den  aridem  Einungsff.  zu  kommunizieren  ist,  damit  sie 
ihre  Räte  mit  Befehl  abfertigen. 

Beil.  Schreiben  zeigt  die  landf riedbrüchigen  Handlungen 
gegen  Gf.  Wilhelm  von  Henneberg.'^)    Chr.  soll  sich  auf  Vereins- 


739.  *)  Urach,  Juli  21  schickt  Chr.  das  französ.  Schreiben  w%erhrochen 
zurück;  es  gebühre  ihm  xceder  dasselbe  zu  öffnen  noch  auf  dem  künftigen  Tag 
zu  Worms  den  Einungsständen  zu  proponieren,  da  es  nicht  an  den  Heidelberger 
Verein,  sondern  an  alle  Beichsff.  und  Stände  gehe,  also  dem  Erzb.  von  Mainz 
als  Erzkanzler  zustehe.  —  Dankt  für  das  hennebergische  Schreiben  und  hat 
mit  dem  alten  Gfen.  Mitleiden.  —  Ebd.  Konz.  —  (In  einem  Schreiben,  dai. 
Schleusingen,  Juli  10,  hatte  Gf.  Wilhelm  von  Henneberg  dem  Kfen.  über  Feind- 
seligkeiten des  fränk.  KHegsvolks  geklagt :  vgl.  nr,  740,  Voigt  2,  210.) 

740.  *)  nr.  739  und  740  werden  vom  Kfen.  offenbar  gleichzeitig  abgt* 
schickt,  uHe  sich  auch  aus  der  Ankunft  bei  Chr.  ergiebt. 

«)  Vgl.  nr.  739  n.  1. 


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740.— 741.  1664.  616 

kosten  über  die  jetzigen  Kriegsübungen  erkundigen ;  entschul-  juU  is. 
digt  sein  schlechtes  Schreiben,   da  es  an  seinen  Augen  und 
Fingern  fehlte)  —  Heidelberg,  1554  Juli  18, 

St.  Heidelb.  Verein  7,  61.    Eigh.  Or.  präs.  Urach,  JuU  20. 


741.  Hz.  Albrecht  an  Chr.:  Juli  21. 

Entlassung  des  Vereinskriegsvolks. 

Antwort  auf  dessen  Schreiben,  dat.  Urach,  Juli  12.  Da 
der  fränk.  Kreis  die  Exekution  mit  Geld  zu  thun  bewilligt 
und  dies  jetzt  nach  beil.  Abschr.^)  auch  der  bayr.  Kreis  be- 
schlossen hat,  und  er  deshalb  keinen  Grund  zu  längerer  Unter- 
haltung des  Kriegsvolks  einsieht,  besonders  da  man  weder  zu 
Worms  noch  auf  andern  Einungstagen  beschliessen  wollte,  ob 
ein  Stand,  der  wegen  Befolgung  der  Acht  oder  wegen  Verwei- 
gerung der  Exekution  beschwert  würde,  Hilfe  und  Zuzug  von 
den  Einungsständen  zu  erwarten  hätte,  so  will  er  zwar  seinen 
Anteil  auch  auf  den  4.  Monat  nach  Ulm  bezahlen,  schlägt  aber 
vor,  das  Kriegsvolk  nach  einem  halben  Monat  zu  beurlauben 
und  den  Rest  des  Geldes  auf  Abritt  und  Abzug  zu  verwenden. 
—  Salzburg,^)  1554  Juli  21. 

St.  Heidelb.   Verein  7  6,  44.    Or.  präs.  Stuttgart,  Juli  27.    Auszug  hei 
Druffel  IV,  476. 


')  Urach,  Juli  21  weist  Chr.  noch  einmal  darauf  hin,  dass  er  das  franeös. 
Schreiben  nicht  erbrechen  könne,  da  es  an  alle  Fürsten  und  Stände  des  Reichs 
gehe ;  Fr,  solle  es  an  Mainz  schicken.  Mit  Anstellung  von  Kundschaft  feire 
er  nicht.  —  E^d.  Abschr.  (ich).  —  Dilsherg,  Juli  24  berichtet  der  Kf,  dass  er 
das  franeös.  Schreiben  an  Mainz  gesandt  habe.  —  Ebd.  52.  Or.  präs.  Mün- 
singen, Juli  31. 

741.  *)  Dat.  Regensburg,  Juli  13.  Der  Kreis  hatte  beschlossen,  auf 
6  Monate  nach  dem  Reichsanschlag  eine  Kontribution  auf  den  einfachen  Römer- 
zugy  auf  ein  Pf.  12,  auf  einen  Knecht  4  fl.  zu  rechnen,  zur  Hälfte  nach  einem, 
zur  andern  Hälfte  nach  zwei  Monaten  zu  bezahlen.  Die  Gesandten  von  Salz- 
burg nahmen  dies  wegen  mangelnden  Befehls  nur  auf  Hintersichbringen  an.  — 
Abschr.  ebd. 

')  Dieser  Aufenthalt  erinnert  daran,  dass  sich  Hz.  Albrecht  gerade  jetzt 
eitle  sehr  empfindliche  Niederlage  bei  der  Wahl  des  Erzbs.  von  Salzburg  holte  ; 
vgl.  Druffel  IV,  470,  474,  475,  477,  478,  483,  487  etc. :  G.  Wolf,  Die  bayr. 
Bistumspolitik  (Beiträge  z.  bayr,  Kirchengeschichte  VJ,  0  S,  213  f)* 


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616  1554.  742.— 74S. 

Juli  21.  742.  Johann  Friedrich  d.  Af.,  Johann  Wilhelm  und  Jo^ 

hann  Friedrich  d.  J.  an  Chr.: 

Besuch  eines  weiteren  Tages  in  der  Beligionssache. 

Wir  haben  gelesen,  was  die  theologen,  so  jüngst  zu  Naum- 
burg beisammen  gewesen  sind,  verabschiedet,  auch  was  E.  1.  darauf 
an  herm  Augusten,  churfürsten  zu  Saxsen,  und  herm  Philipp, 
landgrafen  zu  Hessen,  von  welchem  allem  uns  E.  1.  copei  zuge- 
sant,  desgleichen  auch  an  uns  geschrieben.^)  Und  stellen  in  keinen 
zweifei,  E.  1.  werden  ab  vorigen  unsem  gegebenen  antworten,*) 
Vereinigung  der  religion  betreffend,  genugsam  haben  verstanden, 
wobei  wir  mit  hülfe  des  allmächtigen  Gottes  zu  verharren  gedenken, 
dabei  wir  es  auch  nochmals  lassen  wenden.  Wir  sind  aber  nichts- 
destoweniger freundlich  erbietig,  wann  uns  zeit  und  malstatt  be- 
nannt wird,  unsere  theologen  und  rate  mit  befehl  und  instruction 
abzufertigen;  dann  wir  erkennen  uns  schuldig,  nach  unserm  ver- 
mögen fördern  zu  helfen,  das  die  wahre  christliche  lehre  der  A.  C. 
erhalten  und  erweitert  werde,  sind  es  auch  zu  thun  und  E.  L 
freundlich  zu  dienen  geneigt  und  willig.  —  Weimar ^  1554  (sonn- 
abends nach  divisionis  apostolorum)  Juli  21. 

Universäätsbibl.  Tübingen,  M.  h.  478.    Abschr.  C.  R. 
Juli  21.  743.  Kf.  August  an  Chr.: 

Naumburger  Tag  und  Abschied.    Zwietracht  der  evang.  Theologen. 

erhielt  dessen  Schreiben  vom  30.  Juni  am  20.  ds.  M. ;  und  wissen 
uns  allenthalben  zu  erinnern,  welchergestalt  sich  die  Zusammen- 
kunft etlicher  theologen  geursacht,  nach  beschehener  erstreckung 
auch  zur  Naumburg  fürgängig  gewesen  und  geendet  Und  wiewol 
wir  zum  liebsten  erfahren  hätten,  das  E.  1.  gesandte  wiederum 
allda  angekommen,  von  anfang  bis  zum  ende  der  handlung,  so 
allda  gepflogen  worden,  den  anwesenden  beigewohnet  wären,  so 
haben  wir  doch  aus  E.  1.  schreiben  wohl  vermerkt,  wie  fem  E.  1. 
gesante  gekommen  und  warum  sie  an  solche  malstatt  zu  bestimmter 
zeit  nicht  gelangen  können,  derwegen  es  E.  1.  entschuldigung  nicht 
bedürft.  Wir  wollten  auch  solchen  tag  geni  was  geraumer  er- 
streckt haben,  damit  E.  1.  geschickte  den  sovil  besser  erreichen 
mögen;  so  hat  es  doch  darum  nicht  beschehen  können,  das  man 
sich  dazumal  auch  etlicher  chur-  und  fürsten  Zusammenkunft  nahe 


742.  *)   Vgl.  nr.  724  und  725. 
•)  nr.  557  und  620. 


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743.-^7U.  1664.  617 

dabei  zu  Zeitz  gewiesslich  versehen,  welche  Zusammenkunft  dann  Juli  21, 
auch  im  fall  der  notdurft  und  da  sich  die  theologen  nicht  ver- 
glichen hätten,  zu  beförderung  ihrer  naumburgischen  handlung 
hätte  gereichen  können,  darum  E.  1.  uns  auch  freundlich  entschul- 
diget wissen  wollen.  Das  nun  E.  1.  gesante  copei  des  abschieds 
derselben  Versammlung  bekommen,  E.  1.  ihr  auch  darin  gefallen 
lassen,  das  beständiglich  bei  der  A.  C.  ohne  hintersichsehen  ver- 
harrt werde,  wie  dann  E.  1.  endlich  bedacht,  durch  gnade  des 
allmächtigen  darauf  beständiglich  zu  verhaiTen,  haben  wir  gern 
vernommen.  Wir  sind  auch  bis  anher  anders  nicht  gesinnet  ge- 
wesen und  auch  noch  endlich  entschlossen,  mit  Verleihung  Gottes 
bis  an  unser  ende  bei  obberürter  A.  C.  zu  bleiben,  und  lassen  uns 
solchen  abschied  Wohlgefallen.  Gott  wolle  allergnädigst  diese  ein- 
helligkeit  der  rechten,  wahren  christlichen  lehre  pflanzen  und  er- 
leuchten lassen,  damit  es  zu  erbauung  und  erweiterung  seiner 
allgemeinen  christlichen  kirche  und  heiligung  seines  namens  alhie 
und  dort  ewiglich  gereichen  und  gelangen  möge. 

Als  uns  E.  1.  dann  ir  gemüt  wegen  der  zwispalt,  so  sich  in 
religionssachen  nicht  allein  mit  uns  und  unserer  warhaften  christ- 
lichen religion  Widersachern,  sondern  auch  mit  unserer  religion 
verwandten  zutragen,  vermelden  und  zu  erkennen  geben,  erfahren 
wir  solche  zwispalt  ganz  ungeiii;  da  es  auch  in  unserem  vermögen, 
dieselbe  zu  vorkommen  oder  abzuwenden,  sollte  an  uns  nichts  er- 
winden,  und  lassen  uns  bertirtes  E.  1.  bedenken  Wohlgefallen. 
Wiewol  wir  uns  aber  nicht  zu  berichten  wissen,  das  von  unsem 
theologen  oder  in  unsem  landen  disfalls  was  ungemässes  vorge- 
nommen, E.  1.  auch  leichtlich  zu  erachten,  das  wir  ausserhalb 
unserer  lande  derhalb  wenig  zu  verschaffen  und  vielleicht  nicht 
viele  folge  haben  würden,  wollen  wir  doch  dem  und  anderem,  so 
E.  1.  uns  von  dem  nationalconcilio  und  vorstehenden  braunschweigi- 
schen  synodo  schreiben,  soviel  an  uns,  nachdenken  und  wollte  Gott, 
wir  vermöchten  dieses  und  anderes  allenthalben  auf  gebührliche, 
christliche  wege  zu  befördern,  wollten  wir  an  uns  keinen  mangel 
sein  lassen.^)  —  Lichtenhain,  1554  Juli  21. 

UniversitatsbibL  Tübingen,  M.  h.  476.    Abschr.  C.  E. 

744.  Pfalzgf.  Ottheinrich  an  Cfir,:  juU  22. 

Naumburger  Abschied,     Weitere  Zusammenkunft, 

dankt  für  den  Abschied  der  Theologen  zu  Naumburg  und  Abschr. 

743.  *)  Dass  Chr.  diese  Antwort  verstafid,  ergiebt  sich  au^  nr.  790, 


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618  1564.  744.-74S. 

Jvii  22.  dessen,  was  Chr.  darauf  an  Kf.  August  von  Sachsen  und 
Landgf.  Philipp  von  Hessen  geschrieben  hat;  hat  Ohrs.  Eifer 
um  die  wahre  Religion  und  die  Ehre  Gottes  daraus  erkannt. 
Lässt  sich  Chrs.  Schreiben  an  Sachsen  und  Hessen,  soune  den 
Beschluss  der  Theologen,  beständig  bei  der  A,  K.  und  Apologie 
zu  bleiben,  ganz  wohl  gefallen  und  weiss  auch  nichts  Besseres, 
als  dass  die  A.  K.  verwandten  Stände  zu  einer  Zusammenkunft 
ihrer  Botschaften  von  Laien  und  Theologen  beschrieben  werden, 
um  darüber  zu  beraten,  was  zu  thun  sei,  dass  sie  ihrer  wahren 
Religion  wegen  sticht  in  stäter  Sorge  sein  müssten.  Was  die 
Theologen  betrifft,  so  ist  es  nicht  ohne  Anstoss,  dass  sie  sich 
selbst  so  sehr  entzweien  und  den  Gegnern  Freude  nmchen;  er 
glaubt  aber,  dass  bei  der  angeregten  Versammlung  sich  hierin 
auch  Rat  finden  Hesse,  öffentlich  gegeneinander  zu  dispu- 
tieren, zu  schreiben  oder  zu  predigen,  müssen  sie  gehindert 
werden,  damit  ihr  Christentum  nicht  als  ein  zerteiltes  Reich 
verschrieen  werde.  Berichtet  zur  Förderung  der  Sache  seine 
Bereitwilligkeit  an  Sachsen  und  Hessen.  Wenn  Chr.  und  er 
von  diesen  Antwort  bekommen,  können  sie  weiter  zu  einander 
schreiben  und  schicken.  —  Neuburg,  1554  Juli  22. 

Ced. :  Hält  für  ratsam,  die  Zusammenschickung  etwa  auf 
den  nächsten  Reichstag  und  in  die  Stadt  d-es  Reichstags  fest- 
zusetzen, so  dass  die  Stände  vor  Anfang  der  Reichshandlung 
im  geheimen  sich  unterreden  könnten,  wie  er  auch  an  Sachsen 
und  Hessen  geschrieben  hat  und  was  auch  Chr.,  wenn  es  ihm 
gefällt,  fördern  möge.  Wäre  in  kurzem  kein  Reichstag  zu  er- 
hoffen, sollte  die  Zusammenkunft  sonst  an  einem  gelegenen  Ort 
stattfinden. 

St.  Pf  ah  9  c  I,  110.     Or.  präs.  Stuttgart,  Juli  28. 

Juli  25.  745.  Markgf.  Albrecht  von  Brandenburg  an  Chr.  : 

Bescheid  auf  seine  Werbung.     Vermittlung  des  Kardls.  Otto. 

in  der  Antwort  auf  die  Werbung  seiner  Gesandten  Jakob  von 
Ossburg  und  Wilhelm  vom  Stein  ^)  sagte  Chr.  mündlich  und 
schriftlich  zu,  die  Werbung  an  seine  Einungsverw.  gelangen 
zu  lassen  und  ihm  dann  schriftlich  zu  antworten.  Da  dies 
bisher  nicht  geschah,  so  bittet  er,  es  sobald  als  möglich  zu  thun 
und  ihm  dann  Antwort  zukommest  zu  lassen.     Andernfalls 


745.  *)  nr.  707. 


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745.-747.  16B4.  619 

müsste  er  keine  Antwort  auch  für  eine  Antwort  luilten.  —  1554  juU  25. 
Juli  25. 

Ced.:  Schickt  Ab  sehr,  seiner  Antwort  an  den  Kar  dl  von 
Augsburg  auf  das  Erbietefi  abermaliger  Unterhandlung,  auf 
die  er  so  tvenig  hält  wie  auf  die  früheren.^  Bittet,  neben  den 
Einungsverw.  darauf  bedacht  zu  sein,  dass  ihm  die  Billigkeit 
zu  Teil  toerde  und  sich  nicht  das  ganze  Reich  wider  ihn  dem 
treulosen  Haufen  anschliesse,  damit  er  nicht  veranlasst  tverde, 
eins  bei  dem  andern  zu  suchen. 

SL  Heidelb.  Verein  9  A.     Or.  präs.  Stuttgart,  Nov.  12  (!).^) 

746.  Landgf.  Philipp  von  Hessen  an  Chr.:  Juli 20. 

Hessen  und  Nassau. 

klagt  über  die  Verhinderung  der  Revision  durch  Nassau  und 
über  eine  Klausel  in  einem  nassauischen  Brief  an  ihn,  das  er 
[Nassau]  wolle  diese  sache  der  zeit  und,  da  ers  nicht  erleben 
wurde,  seinen  nachkommen  bevehlen;  bittet,  seines  Fleisses  um 
Fortgang  der  Revision  eingedenk  zu  sein  und  ihn  nicht  von 
dieser  abdrängen  zu  lassen.  —  Kassel,  1554  Juli  25. 

St.  Hessen  4.     Or.  präs.  Münsingen,  Aug.  7.*) 

747.  Kf.  Friedrich  an  Chr.:  Juli  27. 

Das  braunschweig.  Kriegsvolk. 

hörte,  dass  das  Kriegsvolk  noch  in  der  Gfsch.  Henneberg  und 
zu  Meiningen  liegt  und  ganz  unchristlich  haust;  auch  soll 
Hz.  Heinrich  von  Braunschweig  noch  mit  eifiem  grösseren 
Haufen  dazu  stossen,  alles  zu  Herrenbreitungen  mustern  und 
auf  das  Stift  Fulda,  Gelnhausen  und  dem  Rheinstrom  zu  ziehen 
wollen.  —  1554  Juli  27. 

St.  Heidelh.  Verein  7,  54.     Or.  präs.  Münsingen,  Juli  31. 


*)    ygl  Voigt  2,  S.  213 f. 

')   Vgl  nr.  815. 

746.  *)  eodem  schickt  Chr,  dies  an  von  GüUlingen,  Fessler,  Knoder  und 
Ber  mit  dem  Befehl,  eine  Antwort  zu  entwerfen ;  er  glaube  nicht,  dass  die  Gät^ 
lichkeit  staUfinde,  noch  weniger,  dass  ein  gütlicher  Austrag  ei-reicht  werde.  — 
Ebd.  Or,  —  In  seiner  Antwort,  Grafeneck,  Aug.  14,  rät  Chr.  noch  einmal,  die 
Sache  zu  gütlicher  Unterhandlung  vor  den  Vei'ein  oder  vor  die  schon  ernannten 
Unterhändler  Pfalz,  Trier,  Jülich  und  ihn  kommen  zu  lassen.  —  Ebd.  Kons. 


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620  IBß^  7i8.—749. 

Juli  27.  748.  Markgfin.   Anna  von   Baden,    Witwe,   an   Kanzler 

F essler: 

Streit  mit  Markgf,  Karl  über  ihren  Witwensitz, 

wegen  des  ihr  von  Markgf.  Ernst  von  Baden  verordneten 
Witwensitzes  zu  Sulzburg  erheben  sich  unerwartete  Irrungen 
ztvischen  ihr  und  Markgf.  Karl,  welcher  trotz  ihres  Ansuchens 
und  trotz  Unterhandlung  auf  seinem  Vorhaben  beharrt.  Dies 
hat  sie  veranlasst,  sich  hierin  schriftlich  an  Chr.  zu  wenden,^) 
damit  er  sich  der  Sache  annehme,  nachdem  dieser  früher  gegen 
Markgf.  Ernst  und  sie  sich  erboten  hat,  bei  etwaigen  Irrungen 
der  Witwe  mit  Markgf.  Bernhard  Mittel  und  Wege  zu  suchen. 
Schickt  das  Schreiben  an  Chr.  samt  der  bisherigen  Handlung 
hiemit  an  Fessler  durch  des  Johannitermeisters  und  -ordens 
Sekretär,  Sixt  Marggraf  d.  J.,  bittet  diesen  anzuhören,  die 
Schriften  einzusehen,  Chr.  bei  der  nächsten  Gelegenheit  vorzu- 
tragen und  in  ihrem  Namen  um  Erledigung  der  Sache  zu  bit- 
ten,  sowie  dessen  Meinung  durch  ihren  Gesandten  mitzuteilen. 
—  Sulzburg,  1554  Juli  27. 

St.  Baden  8  b,  1),  B.     Or. 

Juli  i:8.  749.  Kg.  Ferdinand  an  Chr.: 

Belehnung  Ghra. 

setzt  zum  Empfang  der  böhmischen  Lehen  Tag  und  Malstatt 
auf  Montag  nach  Michaelis^)  nach  Prag  an,  wo  Chr.  in  eigener 
Person  erscheinen  soll.  Nachdem  er  in  seinen  Schreiben  von 
Mai  26  und  Juni  28^)  für  den  Empfang  des  Afterlehens  des 
Fürstentums  Wirtbg.  und  der  Österreich.  Lehen  ein  halbes  Jahr 
Urlaub  bewilligt  hat,  ist  er  bereit,  um  Chr.  neues  Ersuchen  in 
den  Österreich.  Landen  und  überflüssige  Kosten  zu  ersparen, 
ihn  mit  beidem  auch  zu  gleicher  Zeit  zu  belehnen.  —  Wien, 
1554  Juli  28. 

St.  Böhmen  3, 17.     Or,  präs.  Aug.  8,  8  Uhr  morgens. 


748.  *)  IHeses  Schreiben  ist  dat.  Juli  4,  wird  aber  auch  jetzt  erst  c^m 
der  Markgfin.  mitgeschickt.  Zur  Sache  selbst  vgl.  Sattler  4,  73.  Der  Streu 
drehte  sich  vor  allem  um  den  Judenschutz  in  Sulzburg.  Es  beginnt  nun  eim 
sich  sehr  lange  hinziehende  Vermittlerthätigkeit  Chrs.,  über  welche  sich  bei  oW- 
gem  Schreiben  ausführliche  Akten  befinden. 

749.  ')  Okt.  1. 

')  nr,  717^  das  allerdings  im  Or.  Juni  ^7  datiert  ist^ 


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7aO.  1664  621 

750.  Markgf.  Johann  von  Brandenburg  an  Chr. :  juU  28. 

Naumbwrger  Abschied.    Festhalten  an  der  A.  K.    Weitere  Zusammen- 
kunft,   Erbeinigung  von  Brandenburg,  Sachsen  und  Hessen, 

erhielt  dessen  Schreiben  samt  Abschr.  dessen,  was  durch  die 
Theologen  zu  Naumburg  verabschiedet  tvurde  und  was  Chr. 
darauf  an  Kf.  August  und  den  Landgfen.  von  Hessen  geschrie- 
ben hat;^)  sah  gerne,  das  sich  Ee.  11.  auf  die  A.  C,  bei  derselben 
zu  bleiben,  mit  einander  verglichen ;  hat  Chr.  wiederholt  erklärt, 
bei  der  A.  K.  bleiben  zu  wollen,  lässt  es  dabei  und  billigt  die 
Vergleichung.  Was  aber  die  andere  confession  anlangt,  so  neben 
der  augspurgischen  beratschlagt  und  beredet  worden  ist,*)  Hessen 
wir  uns  gefallen,  da  die  auch  gleich  der  A.  C.  im  eflfect  gemäss 
und  nirgends  zuwider,  das  man  sich  dannoch  vor  allen  dingen 
befliesse,  damit  man  stark  bei  der  A.  (-.  bliebe  und  an  sonderliche 
häufen  zertrennt  nicht  traben  dörfte,  damit  unsern  widertheilen 
nicht  Ursache  gegeben  würde  zu  sagen,  das  man  heut  eines  und 
morgen  ein  anderes  vorbrächte.  Und  ob  es  wohl  ein  ungrund 
wäre,  so  wissen  doch  E.  1.,  wie  die  leute  ihrer  art  nach  zu  thun 
pflegen.  So  ist  auch  die  A.  C,  inmassen  sie  vorhin  durch  chur- 
und  fürsten,  auch  die  städte,  erkannt,  bekannt  und  übergeben, 
unseres  erachtens  nicht  zu  verbessern. 

Was  Chrs.  Meinung  wegen  Zusammenschickung  von  Räten 
und  Theologen  der  A.  K.  vor  dem  Reichstag  betrifft,  um  zu  be- 
schliessen,  wie  und  welchergestalt  auf  ein  vorstehendes  concilium 
der  religion  und  A.  C.  halben  zu  handeln  sein  möchte,  so  ist  er 
damit  einverstanden  und  bereit,  Räte  und  Theologen  dazu  ab- 
zufertigen, —  Wir,  die  chur-  und  fürsten,  der  erbeinigung  ver- 
wandt, sind  jetzt  zum  viertenmal  zusammenbeschrieben,  der  Tag 
jedoch  abermals  wieder  abgeschrieben  worden.  Was  weiter  aus 
disem  werden  will,  wird  die  zeit  geben ;  darum  wir  dem  abschied, 
mit  E.  1.  genommen,*)  noch  zur  zeit  nicht  haben  geleben  mögen. 
Der  David  sagt:  sie  haben  äugen  und  sehen  nicht,  bände  und 
greifen  nicht.  —  Falkenburg,  1554  (sonnabend  nach  Jacobi  apostoli) 
Juli  28. 

Universüätsbibh  Tübingen,  M.  h.  493.    Abschr. 

750.  >)  nr.  724  und  725. 

*)  Der  Naumburger  Abschied  nahm  in  Aussicht,  dem  Ksr.  die  Augsburger 
oder  die  damit  gleichlautende  wirtbg.  oder  sächs.  Konfession  zu  überreichen ; 
Neudecker,  Neue  Beiträge  1,  103. 

■)  Bei  der  Zusammenkunft  in  Gaildorf;  nr.  608,  617. 


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622  i&5^  751.— 78t 

Julias.  751.  Chr.  an  Pfalzgf.  Friedrich: 

Brenz*  Katechismus.    Räte  des  Markgfen.  Alhrecht,    FärschstahL 

schickt  seiner  jüngsten  Zusage  gemäss^)  zwei  Exemplare  von 
Brenz'  Katechismus;  bittet,  das  eine  davon  dem  Hz.  Georg  zu 
geben.  Er  hätte  Fr.  gerne  ein  deutsches  Exemplar  geschickt, 
hat  aber  jetzt  keine  solche,  nur  eines,  so  ich  teglichs  brauch  und 
geschmutzt  gnug  ist.  —  Wenn  Markgf.  Albrecht  Räte  —  Adelige 
oder  Doktoren  —  hätte,  die  er  nicht  bedarf,  so  icürde  er,  wie 
er  Fr.  sagte,  gerne  einen  oder  mehrere  davon  annehmen;  wenn 
Fr.  taugliche  weiss,  die  auch  gute  Christen  sind,  möge  er  es 
mitteilen;  ebenso  vMrde  er  auch  aus  den  Amtleuten,  die  viel- 
leicht den  jetzigen  Landesinhabern  ^)  nicht  dienen  wollen,  einen 
tauglichen  Hofmeister  für  seinen  älteren  Sohn  nehmen.  Seine 
Gemahlin  lässt  Fr.  und  die  ganze  Gesellschaft,  die  jetzt  bei 
einander  ist,  grüssen,  ebenso  er.  —  Stuttgart,  1554  Juli  28. 

Ced.:  Erhielt  nach  Fertigung  des  Schreibens  diese  zwei 
ungebundenen  [deutschen]  Exemplare  des  Katechismus,  die  er 
mitschickt;  schickt  ebenso  den  stahel  sambt  der  winden  und  kocher 
mit  strähel;  Fr.  möge  viel  Kurzweil  und  Lust  damit  haben. 

St.  Pfalz  9f  4.    Abschr.  (ich). 

Juli  28.  752.  Pfalzgf.  Friedrich  an  Chr.: 

Markgf .  Albrechts  Räte.    Ch'usse.    Zeitung.    Markgf ,  Karl  zur  Hir seh- 
jagd. 

hat  dessen  Schreiben  nebst  zwei  lateinischen  und  zwei  deutschen 
Exemplaren  von  Bren^  Katechismus  sowie  einem  Pürschstahl 
nebst  Zubehör  erhalten.  Will  den  Katechismus  bei  seiner  An- 
kunft an  Hz.  Georg  schicken.  Markgf.  Albrechts  Räte  und 
Amtleute  betr.  empfiehlt  er  zum  Hofmeister  den  Vater  des  jungen 
Schaumburgers,  der  ein  gar  guter  Christ  und  auch  sonst  red- 
lich ist.  Sollte  dieser  nicht  annehmen,  käme  noch  Rochius  von 
Streytberg  in  Betracht,  der  einige  Jahre  an  Markgf.  Albrechts 
Hof,  auch  bei  einigen  Zügen  dessen  Feldmarschall  gewesen  ist; 
doch  hat  er  den  grössten  Teil  seines  Lebens  in  Kriegshändeln 
zugebracht  und  ist  wenig  an  Fürstenhöfen  gewesen;  er  ist  fromm. 


751.  *)  pfalzgf.  Friedrich  war  am  3.  Juli  in  Stuttgart:  vgl.  nr.  721  n.  3. 

'*)  Am  7.  Juli  gestaUete  der  Ksr.  der  fränh.  Einung  den  Besitz  und  die 
Nuiznieasung  der  Güter  des  Markgfen.  Alhrecht  bis  zum  Beichstag;  Druffä 
IV,  468. 


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fS2.—76S.  16M.  623 

aufrichtig,  seines  Wissens  auch  ein  guter  Christ  und  auch  auf  juU  28. 
einem  Amt  wohl  zu  gebrauchen.  Als  Räte  toären  Hans  Sig- 
mund von  Luchau,  den  Chr.  auf  dem  letzten  Au^gsburger  Reichs- 
tag gesehen  haben  wird,  und  Dr.  Lorenz  Weigle  zu  empfehlen ; 
er  unll  an  Markgf.  Albrecht  um  Bewilligung  dazu  schreiben, 
dass  sie  in  Chrs.  Dienst  treten.  —  Hat  Chrs.  und  seiner  Ge- 
mahlin Zuentbieten  bei  dem  ganzen  hier  versammelten  Haufen 
ausgerichtet;  erwidert  es.  —  Markgf.  Karl  hat  ihm  mitgeteilt, 
es  sei  ihm  von  einem  Landschad  geschriebefi  worden,  Hz.  Hein- 
rich von  Braunschweig  sei  in  einer  Schlacht  mit  den  jungen 
Hzz.  von  Sachsen  geschlagen  und  gefangen  worden.  Ein  Lands- 
knecht aus  einem  Dorf  bei  Tübingeii,  der  sich  in  T.  einen 
Schuss  verbinden  Hess,  soll,  wie  ihm  der  alte  Oschayraer  be- 
richtet, gesagt  haben,  er  habe  den  Schuss  in  der  Schlacht  zwi- 
schen de7i  Hzz,  von  Sachsen  und  Landgf.  von  Hessen  einesteils, 
dem  alten  Heinz  andernteils  erhalten;  der  alte  Wolf  sei  aber 
nicht  selbst  dabei  gewesen.  Fürchtet,  die  Zeitung  sei  zu  gut, 
da  Chr.  nichts  davon  wusste,  als  Fr.  van  ihm  schied.  —  Der 
Carle  will  auf  das  Hirschgeschrei  kommen,  sagt  aber,  er  thue 
vor  Mitte  Sept.  nichts  auf  der  Hardt,  denn  die  besten  Hirsche 
kommen  erst  8  Tage  vor  Michaelis.  —  Pforzheim,  1554  Juli  28. 

St.  Pfalz  9f  I,  5.     JtJigh.  Or.  präs.  Münsingen,  JuU  30. 

753.  Kf.  Friedrich  an  Chr.:  JuU  so 

Die  Anforderung  an  Jülich.    Markgfi.  Werbung  hei  Chr. 

billigt  dessen  Vorschlag,  dass  Jülich  die  Sache  tvegen  der  be- 
gehrten Kontribution  auf  dem  nächsten  Einungstag  vorbringen 
solV)  Hat  nichts  dagegen,  dass,  tote  Chr.  anregt,  die  markgfi. 
Instruktion  auf  dem  Einungstag  auch  beraten  wird;^)  glaubt, 
es  wäre  nicht  so  viel  daran  gelegen  gewesen,  wenn  Chr.  sie 
dem  Kg.  auch  zugeschickt  hätte;  da  man  sie  Ksr.  und  Kg.  doch 
nicht  wohl  verschweigen  kann,  möge  Chr.  auf  dem  nächsten 
Einungstag  durch  seine  Gesandten  entschuldigen  lassen,  dass 
die  Instruktion  in  dem  Ausschreiben  vergessen  tvtirde,  und  als- 
bald auch  diesen  Punkt  in  Abwesenheit  der  kgl.  Gesandten  pro- 
ponieren  und  über  ihre  Mitteilung  an  Ksr.  tmd  Kg.  beraten 
lassen.  —  Mosbach,  1554  Juli  30. 


763.  *)  Vgl.  nr.  734. 
*)  nr.  696. 


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624  165^  75B.—7U, 

Juli  30.  Ced.:  Erfuhr  glaublich,  dciss  schon  des  Ksrs.  Gesandte 

Wilhelm  BöcJdin  und  Dr.  Mepsch  zu  Worms  angekommen  seien. 

St.  Heidelb.  Verein  24.     Or.  präs.  Münsingen,  Äug.  ^.») 

Juli  30.  754.  Hz.  Albrecht  an  Chr.: 

Resolution  Ober  die  für  den  Einungsicig  vorgeschlagenen  Punkte. 

Antwort  auf  dessen  Schreiben  von  Juli  21.^)  Da  der  bayr. 
Kreis  die  Exekution  schon  bewilligt  hat,  hielt  er  mit  Salzburg 
für  unnötig,  jemand  auf  den  rhein.  Kreistag  na^ch  Worms  zu 
verordnen.  Da  zu  diesem  weder  der  röm.  Kg.  noch  der  Hz. 
von  Jülich  beschrieben  sind,  glaubt  er  nicht,  dass  die  für  ihre 
Einung  vorgeschlagenen  Punkte  dort  erledigt  werden  können; 
er  will  aber  doch  seine  Meinung  darüber  mitteilen. 

1.  Das  Kriegsvolk  ist  nach  Ausgang  des  4.  Monats  zu 
beurlauben  und  zu  sorgen,  dass  es  ohne  Schaden  abzieht  und 
nicht  des  Ksrs.  Gegnern  zukommt. 

2.  Hat  wegen  Aufnahme  des  Markgfen.  Karl  schon  seine 
Meinung  geschrieben,  dass  auf  weiteren  Bericht  das  Gesuch 
ertvogen  und  die  Aufnahme  einhellig  beschlossen  werden  soll. 

3.  und  4.  Zwischen  Hessen  und  Nassau  ist  zu  der  Gütlich- 
keit  Tag  und  Malstatt  anzusetzen;  werden  die  Irrungen  hier 
beigelegt,  bedarf  es  auch  wegen  der  Aufnahme  von  Hessen  keiner 
weiteren  Disputation. 

')  eodem  erklärt  sich  Chr.  mit  des  Kfen.  Vorschlag  einverstanden.  — 
Eigh,  Ced.:  Das  Wilhelm  Becklin  und  d.  Mepbs  albereit  zn  Worms  einkomai, 
halten  wir  genzlich  darfur,  das  sye  aus  der  kai.  mt.  beveich  heftig  auf  die  con- 
tribucion  des  gelds,  wie  der  bayerisch  und  frenckisch  krais  alberait  bewilliget 
haben,  dringen  werden ;  geschieht  nun  das,  so  tragen  wir  warlich  grosse  ftirsorg, 
das  ain  böse  consequenz  Yolgen  werde  und  man  hinfiiran  nit  mer  yon  wegee 
bewilligung  der  reichshilfen  reichstäge  ausschreiben  und  taglaisten  darfe,  »onder 
nur  ain  unnuz,  los  gesind  zusamenlaufen  lassen  und  yolgenz  chur-  und  Ainteo, 
auch  stenden  des-  reichs  nur  claine  zettele  oder  dicketten  schicken  —  gib  di 
sovil,  der  sovil !  wa  nit,  denselben  den  nechsten  herumbgeruckt  —  das  halst  als- 
dan  den  landfriden  handhaben.  Bitten  wir  freundlich,  semllchs  in  bestem  tm 
uns  zu  verstehen  und  dis  dem  feur  zu  befelchen.  —  Ebd.  Konz.  —  eodem  giebt 
er  seinen  Gesandten  in  Worms  Befehl,  die  Sache  mit  der  markgfl.  Instruktion 
im  Rat  ohne  die  Kglen.  vorzubringen  und  dessen  Entscheidung  zu  folgen.  — 
Ebd.  Or.  präs.  Worms,  Äug.  6. 

754.  *)  Juli  21  hatte  Chr.  unter  Benennung  der  obm  folgenden  5  Punktt 
einen  Einungstag  ausgeschrieben,  mit  der  Begründung,  dass  doch  wohl  atit 
Einungsstände  ausser  dem  Kg.  und  Jülich  Gesandte  auf  den  Wormser  Kreistag 
von  Äug.  4  schicken  würden.  —  Kons.  Heidelb.   Verein  14. 


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754.-766.  1554  625 

5.  Hat  wegen  der  Fürschrift  für  Herford  schon  sein  Be-  juU  30. 
denken  geschrieben.  Da  wegen  der  Besiegelung  infolge  der 
scharfen  Drohung  vermutlich  auch  andere  Einungsstände  Be- 
denken haben,  hält  er  um  so  mehr  bedächtiges  Vorgehen  für 
nötig,  damit  sie  nicht  wider  Willen  wegen  der  Schirmverw,  in 
Nachteil  kommen.^  —  München,  1554  Juli  30. 

Ced.:  Fragt,  ob  die  andern  auch  wie  er  ihren  Anteil  zum 
Unterhalt  des  Kriegsvolks  bezahlt  haben. 

St.  Heidelb.   Verein  14.    Ahachr. 

755.  Pfalzgf.  Georg  an  Chr.:  Juli 3o. 

Markgf.  Albrecht. 

erhielt  auf  dem  Rückweg  von  Urach  in  Speyer  beil.  Zeitungen. 
Als  er  noch  eine  Tagreise  von  Hause  entfernt  war,  erfuhr  er^ 
dass  Markgf.  Albrecht  hier  unten  im  Land  sich  aufhalte  und 
in  seines  [Ggs.]  Vaters  Landschaft  an  einem  zwischen  diesem 
und  Trier  strittigen  Ort  3  Meilen  von  Simmern  selbst  4  Land- 
wagen  niedergeworfen  habe.  Von  einem  Rat  des  Markgfen. 
erfuhr  er,  dass  derselbe  sicher  mit  den  Pferden,  die  er  bei  sich 
habe,  zum  französ.  Kg.  ziehen  werde  und  schon  einige  Pferde 
in  Metz  habe.  —  Birkenfeld,  1554  Juli  SO. 

St.  Heidelb.  Verein  28,  HO.     Or,  prds.  Münsingen,  Aug.  5. 

766.  Instruktion  Chrs.  für  Ludivig  von  Frauenberg,  Ober-  juU  31. 
vogt  zu  Lauffen,  und  Liz.  Balthasar  Eisslinger  zu  dem  nach 
Worms  auf  Aug.  7  angesetzten  Einungstag: 

1.  Trennung  des  Kriegsvolks  ist  nicht  zu  raten,  solange 
man  nicht  weiss,  wie  jeder  Einungsstand  mit  Braunschxveig, 
dem  fränk.  Verein  und  anderen  steht.  Beim  fräfik.  Verein 
und  bei  Braunschweig  ist  um  bestimmte  Erklärung  nachzu- 
suchen; erst  wenn  man  diese  hat,  können  Reiter  und  Kn.  be- 
urlaubt werden.  —  Dabei  sollen  die  Gesandten  Hz.  Heinrichs 
Resolution  auf  Chrs.  Schreiben  eröffnen  und  die  Unrechtmässig- 
keit  seiner  Forderungen  darlegen;  wenn  Chr.  trotzdem  vo7i 
Braunschweig  etwas  zustiesse,  vnlrde  er  auf  des  Vereins  Hilfe 
rechnen. 


*)  Münsingen,  Äug.  1  antwortet  Chr.,  er  wolle  diese  Resolution  in  Worms 
mitteilen,  hielte  aber  für  gut,  wenn  Albrecht  den  Tag  auch  besuchen  Hesse;  zu- 
gleich bejaht  er  die  Frage  der  Ced.  —  Ebd.  Äbschr. 

Krnst,  Brief w.  des  Ust.  Chr.    II.  40 


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626  IßW.  75^. 

Juli  3 L  2,  Markgf.  Karls  Aufnahme  ist  zu  empfehlen;  doch  soll 

ihm  ausser  dem  Ksr,  niemand  vorgegeben  werden.  Über  die 
Art  der  Aufnahme  sollen  die  Gesandten  mit  der  Mehrheit  stim- 
men; doch  wird  er  sich  nicht  höher  als  mit  250  bis  300  z.  F., 
100  Pf.,  1  Feldschlange  und  2  Falkonettlein  belegen,  lassen. 

3.  Sie  sollen  mit  den  Pfälzem  stimmen,  dass  die  gütliche 
Unterhandlung  zwischen  Hessen  und  Nassau  nicht  aus  der 
Hand  gelassen  werde. 

4.  Wegen  der  Aufnahme  von  Hessen  sollen  die  Räte  des 
Kgs.  und  Hz.  Albrechts  Antwort  anhören  und  für  die  Auf- 
nahme von  Hessen  stimmen,  nötigenfalls  unter  Ausnehmen  der 
nassauischen  Sache. 

5.  Das  Schreiben  für  Herford  ist  zu  befördern. 

6.  Des  Pfennigmeisters  Rechnung  kann  in  1—2  Stunden 
fertiggemacht  werden. 

7.  Sie  sollen  für  eine  Erhöhung  der  bestimmten  jährlichen 
Anlage  um  200—300  fl.  eintreten.  Wird  beschlossen,  das  Vorrat- 
geld nicht  anzugreifen,  sondern  auf  dem  Asperg  beisammen- 
zulassen,  sollen  sie  darauf  hinarbeiten,  dass  es  dem  nächsten 
Obersten  samt  den  Schriftlichkeiten  und  dem  andern  Geld  zu- 
gestellt wird.^) 

8.  Denen,  welche  in  den  Verein  aufgenommen  zu  werden 
wünschen,  soll  ein  summarischer  Auszug  der  Einung  gegeben, 
sonst  es  bei  der  Heilbronner  Erklärung  gelassen  loerden. 

9.  Sie  sollen  eine  baldige  persönliche  Zusammenkunft  be- 
fördern. 

10.  Sie  sollen  unter  Hinweis  auf  die  bisherigen  Missstände 
bei  den  Beratungen  anregen,  ob  nit  deshalben  das  ein  weg,  näm- 
lich das  etliche  gottsförchtige,  geschickte,  erfarne  und  fromme 
menner  erkiest,  zu  gemeiner  einigungs  rat  mit  gebürlicher  beeidi- 
gung  verordnet  und  deputiert  würden,  welche  in  allen  furfallenden 
Sachen  uf  des  obersten  erfordern  zusammenkommen  und  alles  ihenig 
bests  fleis  und  Verstands  zu  beratschlagen,  zu  handien  und  zu 
schliessen  macht  haben  sollen,  des  sie  getrauten,  gemeiner  einignng 
furstendig,  nutzlich  und  erschiesslich  sein,  wie  man  sich  dann  uf 
den  und  ander  weg  femei-s  zu  vergleichen  hette  und  sie,  gesandten, 
Wissens  triegen,  solchs  in  den  alten  schwebischen  und  andern  bünd- 


766.  *)  Zasius  hat  also  mit  seiner  Behauptung,   Chr.  habe  den   Vorrat 
auf  dem  Asperg  behalten  wollen,  völlig  unrecht;  Druffel  IV,  494. 


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^56.-^76B.  1554. 


627 


nussen  auch  also  gehalten  und  in  denselbigen  also  gemeine  räth  Juli  3t. 
verordnet,  die  gehörtermassen  verpflicht  und  gebraucht  worden. 

11.  Die  markgfl.  Instruktion  betr.  hält  Chr.  für  gut,  auf 
Mittel  und  Wege  zu  sinnen,  um  es  zwischen  den  Fränkischen 
und  dem  Markgfen.  zu  einem  Vergleich  zu  bringen. 

12.  und  13.^)  Hier  sollen  die  Gesandten  mit  der  Mehrheit 
stimmen.  —  Stuttgart,  1554  Juli  31. 

Ced.:  Bei  jedem  Punkt,  zu  dem  eine  Erklärung  Hz.  Alb- 
rechts  vorliegt,^)  sollen  sie  diese  verlesen.^) 

St,  Heidelb.  Verein  14.     Or. 

757.  Kg.  Ferdinand  an  Chr.:  JMsi. 

da  es  ihm  unmöglich  ist,  seine  Räte  bis  Aug.  7  nach  Worms 
abzufertigen,  bittet  er,  den  Bundestag  bis  Aug.  16  zu  verschieben. 
—   Wien,  1554  Juli  31. 

St.  Heidelb.  Verein  14.    Or.^)  präs.  Stuttgart,  Aug.  8,^)  8  Uhr  morgens. 

768.  Chr.  an  Bamberg,  Würzburg  und  Nürnberg:  Aug.  i. 

bittet,  Wolf  von  Truppachs  Witwe,  welche  seine  Gemahlin  zur 
Hofmeisterin  wünscht,  das  Ihrige  unentgeltlich  wieder  zustellen 
zu  lassen.  —  Stuttgart,  1554  Aug.  1. 

St.  Würshurg  3.    Kone. 


«)  4  cito,  cifeifsime. 

')  Die  beiden  Punkte  handeln  nach  der  Proposition  von  dem  Beitrag  gur 
Unterhaltung  des  fränk.  Kriegsvolks  und  vom  Verhalten  wegen  der  Zeitungen 
über  das  hraunschweigische  Heer. 

»)   Vgl.  nr.  754. 

*)  tfber  den  zweiten  Wormser  Einungstag  vgl  nr.  763 f.,  768,  771,  778: 
des  Zasius  Bericht  Druffel  IV,  494;  Abschied  bei  Stumpf  S.  282—86;  Proto- 
hall  St.  Heidelb.  Verein  14.  Die  Verhandlungen  kreuzten  sich  vielfach  mit 
denen  des  gleichzeitigen  erweiterten  Kreistages  (vgl.  Druffel  IV,  490  mit  n,J 
tittd  zeigen  noch  deutlicher  als  der  Vereinstag  im  Juni  die  im  Heidelb.  Bunde 
eingetretene  Spaltung. 

767.  *)  eodem  antwortet  Chr.,  da  sich  der  Tag  nicht  mehr  verschieben 
hisse,  hohe  er  seinen  Gesandten  befohlen,  des  Kgs.  Schreiben  zu  eröffnen  und 
zti  begehren,  mit  der  Beratung  der  ausgeschriebenen  Punkte  bis  zum  16.  zu 
MXirten  und  inzwischen  den  Artikel  über  Beurlaubung  des  Kriegsvolks,  über  den 
sich  der  Kg.  schon  resoMert,  vorzunehmen.  —  Ebd.  Konz.  —  eodem  teilt  Chr. 
diese  Antwort  an  Dr.  Zasius  mit.  —  Ebd.  Konz. 


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62Ö  i5W.  7B9. 

Äug.i.  759.  Markgf.  Karl  von  Baden  an  Chr,: 

Die  Bedingungen  seiner  Aufnahme  in  den  Heidüh.  Verein, 

Antwort  auf  dessen  Schreiben,^)  wonach  er  sich  Über  seine 
Aufnahme  in  den  Verein  erklären  soll.  Markgf.  Christoph^  der 
die  ganze  Markgfsch.  Baden  und  andere  Herrschaften,  die  er 
mit  seinen  jungen  Vettern  teilen  mu^s,  allein  besass,  war  in 
dem  12 jähr,  schiväb.  Bund  nicht  höher  als  mit  60  Pf.  und 
300  M.  z.  F,  belegt,  und  auch  dies  fiel  ihm  so  schwer,  dass  er 
vor  Ausgang  von  8  Jahren  aus  dem  Bund  austrat.  Da  er 
weiss,  dass  die  Lage  im  Reich  vielleicht  stattlichere  Hufe  als 
früher  erfordert,  erbietet  er  sich,  mit  100  Pf.,  aber  keiner  Hilfe 
z.  F.,  in  den  Verein  einzutreten,  doch  so,  dass  er  nicht  nur 
mit  seinem  Teil  der  Markgfsch.  Baden,  sondern  auch  mit  der 
Markgfsch.  Hachberg  und  anderen  oberen  Herrschaften  — 
Sausenberg,  Röteln,  Badeniveiler  —  eingenommen  werde.  Bittet, 
auf  dem  nächsten  Einungstag  dieses  Erbieten  vorzubringen 
und  seine  Aufnahme  mit  solcher  Hilfe  zu  befördern.  Lemt£ 
auf  dem  letzten  Landtag  die  Armut  seiner  Unterthanen  so  ken- 
nen, dass  er  alle  Bundesbeschwerden  aus  seinem  Kammer  gut 
erstatten  muss;  bittet  um  Mitteilung,  auf  wieviel  Jahre  das 
Verständnis  geschlossen  ist,  ob  es  erblich  ist,  ob  ein  Stand, 
dem  es  beschwerlich  ist,  darin  zu  bleiben,  wieder  austreten  darf. 
Was  Hz.  Albrecht  in  seinem  Schreiben^  von  der  Ausnahme, 
Kontribution,  Stimme  und  Session  sagt,  versteht  er  nicht,  da 
er  Abschied  und  Ordnung  der  Einungsff.  nicht  kennt.  Ist  Aus- 
nehmen erlaubt,  will  er  ausser  dem  Ksr.  seinen  Schwager 
Markgf.  Albrecht  vorbehalten.  Mit  Session  und  Stimme  will 
er  nach  der  Einung sordnung  me  andere  gehalten  werden.  Wird 
er  aufgenommen,  so  wünscht  er  einen  bestimmten  Termin,  in 
dem  er  sich  um  seine  Anzahl  Pf.  bewerben  kann.  —  Mühliurg, 
1554  Aug.  1. 

St.  Heidelb.  Verein  14.     Or.^)  präs.  Münsingen,  Äug.  4, 


a)  3  cito. 

769.  *)  Münsingen,  Juli  35  hatte  ihn  Chr,  aufgefordert,  entweder  jewumd 
nach  Worms  zu  schichen  oder  sich  ihm  gegenüber  zu  erklären;  zugleich  hatit 
er  die  Antwort  von  Pfalz  und  Bayern  [nr.  736]  über  Kafis  Aufnahme  müge- 
sandt.  —  Ebd.  Abschr. 

«)  nr,  736. 


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760.— 761,  1664. 

760.  Chr.  an  Kf.  Friedrich:  Äug,  2. 

Framds.  Schreiben,    Hessen  und  Nassau,    Braunschweig,   Kriegsvolk. 

erhielt  von  ihm  5  Schreiben,  dat,  Juli  24,  25,  27 ;  billigt  die 
Übersendung  des  französ,  Schreibens  an  Mainz,^)  Was  die 
2  Schreiben  wegen  der  katzenelnbog.  Sache  betrifft,  so  hat  sich 
Landgf,  Philipp  noch  nicht  erklärt,  ob  er  alle  Einungsff.  zu 
Unterhändlern  leiden  will,  da  derselbe,  soviel  Chr,  weiss,  nur 
Pfalz,  Jülich  und  ihm  die  Gütlichkeit  gestattet  hat;  deshalb 
ist  seine  Antwort  zu  erwarten.  Da  dieser  Punkt  auch  auf  dem 
Einungstag  proponiert  werden  soll,  hat  er  die  beiden  Schreiben 
von  Pfalz  an  den  Einungskanzler  geschickt  mit  dem  Befehl, 
sie  bei  diesem  Punkt  vor  der  Versammlung  verlesen  zu  lassen. 
Hat  auch  wegen  der  Punkte,  die  ihm  Fr,  nach  dem  Ausschreiben 
des  Tags  schrieb,  den  Einungskanzler  angefertigt,  —  Wegen 
des  Zugs  des  braunschweig,  Kriegsvolks  ^)  werden  Fr,  und  Mainz 
sich  wohl  zu  halten  unssen,  dass  man  erfahre,  was  von  dem- 
selben zu  erwarten  ist,  —  Schickt  einige  Zeitungen  von  Hz. 
Albrecht,  —  Münsingen,  1554  Aug,  2, 

St.  Heidelb.  Verein  7,  54.    Konz,y  van  Chr,  korrig, 

761,  Chr,  an  Markgf  Karl  von  Baden:  Aug.  5, 

Aufnahme  in  den  Heidelb,  Verein, 

Antwort  auf  dessen  Schreiben,  Wird  es  auf  dem  bevor- 
stehenden  Einungstag  vorbringen  lassen.  Die  Einung  ist  erb- 
lich; die  Anzahl  von  Jahren,  auf  die  er  sich  verpflichten  will, 
kann  Karl  selbst  bestimmen.  Ausgenommen  werden  in  der  Einung 
nur  Ksr,  und  Kg,  und  alle  alten  Sachen.  Wegen  des  gewünsch- 
ten Termins  zur  Werbung  der  Pferde  kann  er  nicht  genügeiid 
berichten;  denn  jeder  Stand  ist  verpflichtet,  im  Fall  der  Not 
sich  so  schnell  als  möglich  in  der  vom  Oberst  zugeschriebenen 
Zeit  verfasst  zu  machen;  glaubt,  dass  von  Karl  auch  Geld  an- 
genommen würde.  Aber  und  dieweil  E.  1.  uf  den  fall  die  hilf 
sibenfächig  von  den  stenden,  so  starck  E.  1.  in  di  verein  ange- 
nommen, gelaist  werden  würdet  und  also  die  nur  mit  reuter  one 
ftiessvolck  und  geschutz  beschehen  wurde,  hielte  er  für  Karl  und 
sein  Land  für  besser,  sich  mit  Fussvolk  und  Reitern  zu  be- 


760,  *)  Vgl.  nr,  739  f. 
«)  Vgl.  nr.  747. 


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630  1654.  761.^763. 

Aug.  ö.  legen,  damit  sie  um  so  mehr  Schutz  von  der  Einung  hätten.  — 
Bittet  um  Karls  Meinung  in  diesen  Punkten.  —  Münsingen, 
1554  Aug.  5.^) 

St.  Heiddb.  Verein  14.    Ahachr.'^) 

Aug.  6.  762.  Chr.  an  Pfälzgf.  Ottheinrich: 

Ansprüche  an  das  Dorf  Siaufen. 

erhielt  dessen  Schreiben  samt  Abschr.,  das  Dorf  Staufen  betr., 
das  er  für  Lehen  angesprochen  hat,  das  aber  Otth.  als  un- 
lehenbares  Eigengut  seinem  Fürstentum  einverleibt  haben  will. 
Hat  besiegelte  Urkunden,  dass  Staufen  sein  Eigentum  ist  und 
von  der  Herrschaft  Hellenstein  zu  Lehen  geht;  dass  es  in  Otthrs. 
Fürstentum  liegt,  ändert  daran  nichts;  hofft,  Otth.  werde  kein 
Befremden  tragen,  wenn  Chr.  diesen  Anspruch  mit  dem  ordent- 
lichen Recht  sticht.  —  Münsingen,  1554  Aug.  6. 

B.A.  München,  Wiribg.  F.  24.    Ahachr, 

Aug.  6.  763.  Chr.  an  seine  Räte  in  Worms: 

Kg.  Ferdinand.    EniUiasung  des  Kriegsvolks. 

schickt  mit,  was  ihm  der  Kg.  über  die  Beurlaubung  des  Kriegs- 
Volks  und  die  Aufnahme  des  Markgfeii.  Karl  ^)  geschrieben  hat; 
befiehlt,  diese  8  Schreiben  sogleich  durch  den  Einungskanzler 
im  Rat  verlesen  zu  lassest.  Da  der  Kg.  so  sicher  weiss,  dciss 
der  Heidelb.  Verein  von  den  fränk.  Einungsständen  nichts  zu 


761.  ^)  eodem  schickt  Chr.  Karls  Schreiben  [nr.  769]  und  seine  Antwort 
darauf  an  seine  Bäte  in  Worms,  mit  dem  Befehl,  beides  bei  der  Beratung  dieses 
Punktes  vorlesen  zu  lassen.  —  Ebd.  Or.  präs.  Worms^  Aug.  8.  —  Kg.  Ferdi- 
nands Antwort  über  die  Aufnahme  des  Markgfen.  nr.  763  n.  1.  —  Jülich,  Juli  ^ 
schreibt  Hz.  Wilhelm  an  Chr.,  er  scMiesse  sich  hierin  dem  an,  was  den  andern 
gefalle.  —  St.  Heidelb.  Verein  8.     Or.  präs.  Grafeneck,  Aug.  13. 

*)  Um  dieselbe  Zeit  finden  auch  beachtenswerte  Verhandlungen  statt,  w^cKe 
den  Zweck  haben,  Sachsen  in  den  Heidelb.  Bund  zu  bringen:  die  Anregung 
hiezu  ging  wohl  von  einem  Glied  des  Bundes  aus,  da  die  Biiziehtmg  Sachsens 
von  jeher  als  wünschenswert  erschien  (nr.  157,  163,  634  §  6):  den  Vermitthr 
machte  Christoph  Arnold;  Druffel  IV,  484,  466,  499.  Nach  Druffel  IV,  4(^ 
hatte  Kf.  August  zunächst  nähere  Mitteilutigen  über  die  Vereinigung  gewünscht. 
Die  pfälz.  Instruktion  für  Arnold  (Druffel  IV,  484)  giebt  auch  sonst  weH^ofk 
Aufschlüsse  über  die  augenblicklichen  politischen  Anschauungen  ihrer  Urheber. 

763.  *)  Wien,  Juli  28  schrieb  Ferdinand  an  Chr.,  wegen  Aufnahme  dm 
Markgfen.  Karl  werde  er  seinen  Räten  zum  Bundestag  Befehl  geben,  —  Ebd. 
Or.  präs.  Münsingen,  Aug.  6. 


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763.-^765.  1564.  631 

furchten  hat,  sollen  sie  auch  dafür  stimmen,  dass  das  Kriegs-  Aug.  e. 
Volk  sofort  oder  nach  Ausgang  des  4.  Monats  beurlaubt  werde. 
Der  Beschluss  soll  sofort  an  Oberst  und  Kriegsräte  mitgeteilt 
werden,   da  man  einiges,   vielleicht  fast  den  ganzen  Abzug, 
sparen  kann.  —  Münsingen,  1554  Aug.  6.^ 

St.  Heiddb.  Verein  14.    Or.^)  präs.  Worms,  Aug.  8. 

764.  von  Frauenberg  und  Eisslinger  an  Chr.:  Aug.  9. 

Bericht  vom  Einungsiag. 

erhielten  dessen  Schreiben  von  Aug.  6  gestern  abend;  sie  brach- 
ten es  dahin,  dass  von  den  Einungsgesandten  trotz  der  arideren 
Geschäfte  ein  Ausschuss  gemacht  und  heute  früh  die  Proposition 
angehört  wurde.  Wegen  Beurlaubung  des  Kriegsvolks  erklärte 
der  pfälz.  Grosshofmeister,  es  seien  auf  dem  jetzigen  rhein. 
Kreistag  allerlei  Drohungen  gefallen  und  sehr  zu  besorgen, 
dass  ein  Stand,  der  die  von  Hz.  Heinrich  und  dem  fränk. 
Verein  geforderte  Kontribution  abschlage,  mit  Geivalt  dazu  ge- 
drungen werde;  sie  [die  Pf.]  wollten  deshalb  heute  aufbrechen, 
bei  ihrem  Herrn  Bescheid  holen  und  morgen  oder  übermorgen 
damit  im  Rat  erscheineii. 

Von  den  Einungsräten  insgesamt  wurde  beschlossen,  beim 
nächsten  Ratstag  die  markgfl.  Instruktion  in  Abwesenheit  der 
Kglen.  vorzunehmen.  —  Worms,  1554  Aug.  9,  11  Uhr  mittags. 

St,  Heidelb.  Verein  14.     Or.^)  präs.  Qrafeneck,  Äug.  11. 

765.  Instruktion  Chrs.  für  H.  D.  von  Plieningen  und  Liz.  Aug.  10. 
Balthasar  Eisslinger,  seine  Gesandten  an  den  röm.  Kg.: 

Nachläse  am  Vertragsgeld.    Zoll.    Belehnung  Chrs. 

1.  sie  sollen  unter  Hinweis  auf  die  vielen  Schulden  des 
Landes  den  Kg.  bitten,  an  den  auf  Sept.  6  verfallenden  75  000  fl. 
25000  soivie  das  Ziel  des  nächsten  Jahres  ganz  nachzulassen 
und  deswegen  auch  mit  dem  böhm.  Kg.,  Marschall  Trautson 
und  Hans  Hof  mann,  verhandeln.     Will  der  Kg.  die  100  000  fl. 


*)  8  oito,  citisRim«. 
b)  8  cito,  citiftime. 

*)  eodem  befiehlt  er  dem  Marschall,  auf  das  Schreiben  der  Bäte  von  Worms 
zu  warten  und,  wenn  es  auf  Urlauben  laute,  dem  Kriegsvolk  abzudanken;  auch 
soll  er  sich  bemuhen,  demselben  den  Abzug  ganz  oder  doch  die  Tage,  welche  sie 
noch  £u  dienen  hätten,  abzurechnen.  —  Ebd.  Kong, 


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632  IBW.  765.-766. 

Aug.  10.  nicht  nachlassen,  sollen  sie  stufenweise  von  100000  auf  oOOOii 
herabhandeln.  Ist  hier  nichts  zu  erreichen,  sollen  sie  den  Kg. 
bitten,  für  das  nächste  Ziel  von  75000  fl,  Schuldbriefe  des  Ksrs. 
Maximilian  und  des  Hzs.  Sigmund  gegen  Hz.  Ulrich  im  Betrag 
von  90000  fl.  anzunehmen  oder  Chr.  das  ihm  nach  dem  Ver- 
trag von  1520  noch  ausstehende  Unterhaltsgeld  abzielten  zu 
lassen  und  für  den  Rest  leidliche  Ziele  mit  je  8—10000  fl.  zu 
gewähren;  oder  aber  des  Kgs.  Schulden  bei  Prälaten,  Städten 
und  Ämtern  Wirtbgs.  abziehen  zu  lassen.  Ist  mit  all  dem  kein 
Nachlass  zu  erreichen,  sollen  sie  wenigstens  für  die  Sept.  6 
verfallenden  75  000  fl.  oder  doch  für  25  000  davon  Verlängerung 
bis  Weihnachten  erbitten. 

2.  Sie  sollen  den  Kg.  um  seine  Einwilligung  in  die  Er- 
höhung  des  Zolls  bitten.^) 

3.  Sie  sollen  mitteilen,  dass  Chr.  trotz  aller  Hindemisse 
zum  Empfang  des  Afterlehens  kommen  toolle  und  bitte,  von  der 
böhm.  Grenze  an  bis  Prag  geleitet  zu  werden.  Zugleich  sollen 
sie  bitten,  dass  die  böhm.  Lehen,  die  Clir.  selbst  zu  empfangen 
nicht  schuldig  ist,  seinen  Anwälten  geliehen  werden,  ebenso  die 
Österreich.  Lehen. 

Nach  ihrer  Werbung  beim  Kg.  sollen  die  Gesandten  so- 
gleich beim  böhm.  Kg.,  dann  bei  Hans  Hofmann  und  Marschall 
Trautson  um  Unterstützung  beim  Kg.  bitten.  Treffen  sie  den 
röm.  Kg.  nocfi  in  Österreich,  sollen  sie  den  1.  und  2.  Punkt 
und  vom  3.  nur  das  die  Afterlehenschaft  Betreffende  vorbringen, 
die  Sache  mit  den  böhm.  und  Österreich.  Lehen  aber  erst  in 
Böhmen  werben,  wohin  sie  mit  dem  Kg.  reisen  sollen.  Sie 
sollen  bis  zu  Chrs.  Ankunft  am  kgl.  Hof  bleiben.  —  Münsingen. 
155i  Aug.  10. 

St.  Österreich  7  d.     Or.  ~  Konz.  St.  Böhmen  3,  18. 

Aug.  10.  766.  Hz.  Albrecht  an  Chr.: 

Beschickung  dts  Einungatags  in  Worms. 

da  er  seit  seinem  letzten  Schreiben  noch  weitere  Artikel  ver- 
nahm, die  auf  dem  Einungstag  beraten  werden  wollen,  und  da 
auch  der  röm.  Kg.  seine  Bundesräte  dazu  schicken  u>ird,  will 

765.  «)   Vgl.  nr.  681  n.  i. 


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766.-767.  1654.  633 

er  den  Tag  auch  besuchen  lassen  und  die  Absendung  so  weit  Aug.  m 
als  möglich  beschleunigen.^)  —  Schloss  Leonsberg,  1554  Aug.  10. 

St.  Heidelh.  Verein  U.    Or.  präs.  Grafeneck,  Aug.  16.^) 

767.  Markgf.  Karl  von  Baden  an  Chr.:  Aug.ii. 

Aufnahme  in  den  Heidelh.  Verein. 

Antwort  auf  dessen  Schreiben.^)  Da  er  fürchtet,  es  wer- 
den ihm  die  mit  der  Einung  verbundenen  Beschwerden  zu  gross 
sein,  und  da  inzunschen  der  Kg.  die  in  dem  Streit  über  seine 
oberen  Herrschaften  vorgeschlagenen  Mittel  ganz  abgeschrieben 
hat  und  der  Ausgang  des  Prozesses  nicht  sicher  ist,*)  kann  er 
sich  nur  auf  3  Jahre  verpflichten. 

Ist  mit  der  Ausnahme  von  Ksr.  und  Kg.  zufrieden.  Da- 
gegen wäre  ihm  beschwerlich,  wenn  die  Ausnahme  der  alten 
Sachen  bedeuten  würde,  dass,  wenn  ein  Einungsstand  um  alter 
Sachen  willen,  obwohl  er  sich  deswegen  Recht  zu  nehmen  und 
zu  geben  erbietet,  thätlich  angegriffen  würde,  die  Einung  dann 
nicht  zur  Hilfe  verpflichtet  wäre.  Denn  Chr.  weiss,  weshalb  er 
vor  allem  in  diese  Einung  will.  Würde  er  von  jemand  be- 
schuldigt, Markgf.  Albrecht  in  der  vergangenen  Fehde  unter- 
stützt zu  haben,  und  die  Einung  ivürde  ihm  bei  einem  deswegen 
erfolgten  Angriff  nicht  beistehen,  so  hätte  sie  für  ihn  keinen 
Vorteil. 

Will  sich  wegen  des  Termins  mit  den  Einungsständen 
vergleichen.  Dachte  auch  daran,  sich  ausser  mit  Reitern  auch 
mit  Geschütz  und  Fussvolk  einzulassen,  allein  es  fehlt  ihm  an 
Mannschaft  und  es  müsste  dann  jedenfalls  die  Zahl  der  Pf. 
verringert  werden.^)  —  Hachberg,  1554  Aug.  11. 

St.  Heiddb.  Verein  14.     Or.  präs.  SteinhiWen,  Aug.  17. 

766.  *)  Man  wird  hier  den  Einfluss  des  Zasius  zu  erkennen  haben,  der 
am  9.  August  und  an  den  folgenden  Tagen  persönlich  bei  Hz.  Albrecht  war; 
vgl.  Druffel  IV,  4S7f. 

*)  eodem  antwortet  Chr.,  der  Kg.  wei'de  seine  Bäte  bis  Aug.  16  schicken  ; 
Alhrechi  möge  sich  beeilen.  —  Ebd.  Kone. 

767.  0  nr.  761. 
«)  Vgl.  nr.  779. 

•)  Darauf  Steinhilben,  Aug.  18  Chr.  an  Markgf.  Karl:  die  Einung  wird 
mit  den  3  Jahren  zufrieden  sein:  bedauert,  dass  der  Kg.  die  güüiche  Untet^ 
Handlung  nicht  annahm:  der  Fall  mit  Markgf,  Albrecht  würde  nicht  als  alte 
Sache  gehen.    Der  Kg,  schrieb  ihm  neulich,  was  von  den  andet^n  Ober  Markgf, 


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634  1554.  768.-^769, 

Aug,  1 1.  768.  von  Frauenberg,  von  Münchingen,  Eisslinger  an  Chr.:  *) 

Bericht  vom  Einungstag. 

heute  wurde  von  den  Einungsräten  die  Beurlaubung  von  Reitern 
und  Kriegsvolk  beraten;  obwohl  sie  dufür  eintraten,  die  Reiter 
mit  4 — 5  Thalern  pro  Monat  in  Bestallung  zu  nehmen,  stimmte 
ihnen  doch  nur  Pfalz  bei;  sonst  wurde  bei  der  zweiten  Umfrage 
gänzliche  Abschaffung  nach  Ende  des  vierten  Monats  gemäss 
dem  Bedenken  des  Kgs.  und  des  Hzs.  Albrecht  beschlossen,  so- 
wie ein  Schreiben  an  Chr.  bezw.  dessen  Marschall  samt  andern 
Obersten  und  Kriegsräten  bedacht.^),  —  Man  beschioss,  die  an- 
dern  Punkte  bis  zur  Ankunft  der  kgl.  Bundesräte  am  16.  d.  M. 
einzustellen;  die  markgfl.  Instruktion  soll  noch  vorher  erledigt 
werden.  —  Worms,  1554  Aug.  11. 

St.  Heidelb.   Verein  14.    Or.^)  präs.  Grafeneek,  Äug.  14. 

Aug.  14.  769.  Chr.  an  di  4  räthe:^) 

Die  eingelaufenen  Antworten  über  die  Zusammenkunft  in  der  ReU" 
gionsfrage. 

schickt  mit,  was  ihm  Kf  August,  die  3  Hzz.  von  Sachsen,  Ge- 
brüder,  Hz.  Wolfgang  von  Zweibrücken,   Markgf.  Hans  von 

a)  S  cito,  oitisBime. 
Karls  Aufnahme  beschlossen  werde,  dem  wolle  er  sich  anschliessend  —  Ced.: 
Kann  mit  seiner  Gemahlin  der  Einladung  ins  Hirschgeschrei  nicht  folgen,  da 
er  für  diese  Zeit  zum  Kg.  nach  Böhmen  erfordert  ist.  —  Ebd.  Kons.  —  eodem 
teüt  Chr.  den  Inhalt  des  markgfl.  Schreibens  und  seiner  Antwort  den  Bäten  m 
Worms  mit  und  befiehlt^  dies  zu  seiner  Zeit  im  Bat  vorzutragen.  —  Ebd.  Or. 
präs.  Aug.  22. 

768.  *)  Münsingen,  Aug.  6  hatte  Chr.  Werner  von  Münchingen  nach 
Worms  geschickt  mit  dem  Befehl,  dass  Eisslinger,  den  er  sonst  verwenden  woüe 
[nr.  765],  zurückkehren  solle,  wenn  die  Sache  mit  dem  Privilegium  [nr.  681  ff.  1] 
ausgerichtet  sei.  Dabei  hatte  er  seine  Gesandten  beauftragt,  im  Bat  vorgubringm, 
ob  nicht  die  Beiter  noch  etwa  3  Monate  von  Haus  aus  auf  Wartgeld  in  Be- 
stallung behalten  werden  sollten,  wozu  sich  die  Bittmeister  bereit  erklärt  hatten. 

—  Aug.  12  schickte  er  ihnen  den  Befehl  nach,  sich  nicht  abzusondern,  wenn 
angesichts  der  neuen  Drohung  der  frank.  Stände  [nr.  764]  beschlossen  würde, 
Beiter  und  Knechte  noch  länger  zu  unterhalten.  —  Ebd.   Or.  präs.  Aug.  18. 

»)  Dat.  Aug.  11.  Es  wird  darin  der  BescMuss  mitgeteilt.  —  Ebd.  Or. 
präs.  Grafeneck,  Aug.  14;  3  Or.  —  Darauf  sandte  Chr.  den  Marschall  zur 
Entlassung  des  Kriegsvolks  ab  und  teilte  dies  Aug.  14  an  Kg.  Ferdinimd  miL 

—  Ebd.  Konz.  Dessen  Bericht  Heidelb.  Verein  11.  Vgl.  Wesdins  Bemerkung 
bei  Druffel  IV  S.  652  n.  b. 

769.  *)  V.  GüUlingen,  v.  Massenbach,  Fessler  und  Knoder;  vgL  nr.  616  n.  1. 


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769.-770.  1664.  636 

Brandenburg  auf  seine  neulichen  Schreiben,  die  Religion  betr.,  Aug.  u. 
geantwortet  haben ;^  befiehlt,  dies  alles,  namentlich  auch  Hz. 
Ottheinrichs  letztes  Schreiben,*)  zu  erwägen,  Antworten  zu  entr 
werfen,  und  zu  berichten,  ob  nicht  dem  Hz.  von  Preussen  auch 
eine  Äbschr.  von  Hz.  Augusts  Schreiben  geschickt  werden  solle. 
Von  dem  Landgfen.  von  Hessen,  dem  er  ebenso  geschrieben 
hat,  kam  bisher  noch  keine  Antwort;  der  Bote  brachte  nur  eine 
Urkunde,  dass  das  Schreiben  abgegeben  worden  sei;  befiehlt, 
zu  erwägen,  ob  nicht  trotzdem  obige  Schreiben  auch  an  den 
Landgfen.  geschickt  werden  sollen.  Glaubt,  es  sollte  jedem  die 
Antwort  der  andern  mitgeteilt  werden.  —  Grafeneck,  1554  Aug.  14. 

St.  Beligionssachen  10  c.    Kons. 

770.  Chr.  an  Pfalzgf.  Ottheinrich:  Aug.u. 

Pfdh.-'hayr.  Erbeintgung.    Sessiongtreii  gwischen  Ottheinrich  und  Hz. 
Albrecht.    Frangös.  Schreiben. 

hat  dessen  Brief  samt  dem  Schreiben  an  Kf.  Friedrich,  die 
Erbeinung  betr.,  durch  Dr.  Veit  erhalten.^)  Teilt  mit,  dass  un- 
längst Hz.  Friedrich  vom  Hundsrück  bei  ihm  war,  der  diese 
Sache  zu  fördern  versprach  und  erklärte,  dass  seines  Vaters 
wegen  die  Sache  schon  richtig  sei,  denn  dieser  habe  sie  dem 
Kfen.  Friedrich  anheimgestellt.  Ist  bereit,  auf  des  letzteren 
Ersuchen  sich  weiterer  Handlung  zu  unterziehen,  da  es  ihm 
nicht  gebührt,  die  Sache  unersucht  zu  betreiben.  —  Der  zwischen 
Otth.  und  Albrecht  strittigen  Session  wegen  glaubt  er  sich  zu 
erinnern,  dass  der  Heidelberger  Abschied  einen  Punkt  darüber 
enthalte;^)  wenn  es  der  Erbemung  wegen  zur  Verhandlung 
kommt,  möge  Otth.  auch  dies  zur  Sprache  bringen.  —  Dankt 
für  die  übersandte  Abschr.  von  dem  bewussten  Schreiben;  teilt 
mit,  dass  ihm  ein  verschlossenes  Schreiben,  jedenfalls  mit  dieser 
Abschr.  gleichlautend,  zugekommen  ist,  welches  er  aber,  da  es 
an  die  Stände  des  Reichs,   besonders  an  die  zu  Worms  ver- 


*)  nr.  738,  742,  743,  750. 

«)  nr.  744. 

770.  ')  Neuburg,  Aug.  2  hatte  Otthr.  an  Chr.  Abschr.  eines  Schreibens 
geschickt,  worin  er  Kf.  FHedrich  dringend  zur  Förderang  der  Erbeinigung 
ermahnte  und  sein  Recht  des  Vorsitzes  Bayern  gegenüber  darlegte.  —  Ebd. 
Or.  präs.  Grafeneck,  Äug.  13. 

«)   Vgl.  nr.  98  n.  5.     Chr.  täuscht  sich  hier. 


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636  1554.  rro.—^77t. 

^ug.  16,  sammelten,  lautete,  an  den  Ort,  von  dem  es  kam,  zurückschickte;^ 
er  weiss  nicht,  ob  es  dort  abgegeben  oder  erbrochen  tourde. 
Hat  aus  der  übersandten  Abschr.  ersehen,  es  solle  der  Ksr.  an 
die  Stände,  die  neulich  in  Worms  bei  einander  waren,  geschrie- 
ben und  von  diesen  eine  abschlägige  Antwort  erhalten  haben; 
weiss  sich  zu  erinnern,  dass  weder  der  Ksr.  den  Ständen  noch 
die  Stände  dem  Ksr.  deswegen  geschrieben  haben.''^  —  Grafeneck, 
1554  Aug.  15. 

St.  Pfalz  9cl,  112.    Konz. 

Äug.  16.  771,  von  Frauenberg  und  von  Münchingen  an  Chr.: 

Beratung  des  Einungstags  über  die  markgfl  Instruktion.    Ähherufung 
des  hess.  Gesandten. 

die  kgl.  Bäte  sind  noch  nicht  hier  erschienen;  obwohl  sie  tät- 
lich durch  den  Bundeskanzler  bei  den  Botschaften  des  Vereins 
anmahnen  lassen,  einige  Punkte  auf  Ratifikation  der  Kglen. 
zu  beraten,  entschuldigen  sich  dieselben  mit  ihren  anderen  Ge- 
schäften. —  Worms,  1554  Aug.  15. 

Ced.:  Auf  ihr  vielfältiges  Anhalten  kamen  heute  die  Ge- 
sandten der  Einung  wieder  zusammen,  um  über  die  Mitteilung 
der  markgfi.  Instruktion  an  den  Kg.  zu  beraten;  es  wurde  ein- 
stimmig beschlossen,  sie  den  kgl.  Gesandten  zu  eröffneti,  tras 
sie  nach  deren  Ankunft  ausserhalb  Rats  thun  wollen.^) 

Der  Landgf.  von  Hessen  hat  seinen  Gesandten,  welcher 
der  rhein.  Kreissache  wegen  bei  ihnen  in  der  Herberge  war, 
gestern  von  hier  abgefordert  mit  dem  Befehl,  zu  erklären,  dass 
sein  Herr  nicht  nur  das  jetzt  begehrte  Geld  zum  Unterhalt  des 
fränk.  und  braunschweig.  Kriegsvolks  bezahlen,  sondern  auch 
weiterhin  ein  Kriegsvolk  unterhalten  helfen  wolle.  Der  Bundes- 
kanzler, Dr.  Rochius,  hat  diesen  Befehl,  der  eigh.  unterschrieben 
tvar,  selbst  geseheti.    Sonst  wird  Chr.  über  die  Kreissache  durch 


a)  Folgt  dHrekttr. :  Darurob  laflsen  wir  eolhes  ein  erdicht  diog  tein  und  bleiben. 

•)  Daraus  ergiebt  sich,  dass  das  in  nr.  739 f.  erwähnte  fransö».  Schreibem 
gemeint  ist. 

771.  *)  Scheer,  Aug.  17  schreibt  Wilhelm  Truchsess  an  Chr.,  er  habe  hemU 
abend  wegen  des  Besuchs  des  Bundestags  Bescheid  erhalten,  werde  morgen  turf^ 
brechen,  am  Dienstag  mit  Zasius  und  den  bayr.  Gesandten  in  Speyer  zusammk^%^ 
treffen  und  sieh  von  da  sogleich  nach  Worms  begeben.  —  Ebd.  Or.  präs.  Stetm-' 
hilben,  Aug.  18.  —  Erst  am  23.  Aug.  melden  dann  Chrs.  Bäte,  Wilhelm  Truch* 
s^ss  sei  letzte  Nacht  eingetroffen,  Zasius  werde  heute  ert^artet^ 


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771.-^3,  1654.  637 

Dr.  Hieronymtis  genügend  Bericht  erhalten.  —  Worms,  1554  Aug.  16. 
Aug.  16. 

St,  Heidelb.  Verein  14.     Or.^)  präs.  SteinhUben,  Aug.  19. 

772.  Chr.  an  Balth.  von  GülÜingen:  Aug.  16. 

Of,  Heinrich  von  Castell.     Wolf  von  Schaumburg. 

sprach  mit  Gf.  Konrad  von  Castell,  der  bei  ihm  war,  über 
allerlei  Sachen  und  bemerkte,  dass  dessen  Bruder  Heinrich, 
wenn  er  nur  einen  Unterhalt  vnlsste,  von  dem  Stift  Würzburg 
wegzugehen  und  die  Pfründe  zu  übergeben  bereit  wäre.  Da 
Gf.  Heinrich  ihm  wohl  bekannt,  der  wahren  Religion  ganz  ge- 
neigt ist,  dazu  ziemlich  studiert  hat,  die  französ.  Sprache  wohl 
kennt  und  in  vorfallenden  Sachen  gebraucht  werden  könnte, 
so  dachte  er  daran,  ob  demselben  nicht  auf  die  Propstei  Tübingen, 
die  mit  einem  alten  kranken  Mann  besetzt  ist,  Exspektanz  ge- 
geben iverden  könnte,  um  ihn  dem  Stift  Würzburg  zu  entziehen 
und  an  die  Propstei  und  an  das  Kanzleramt  der  Universität 
zu  bringen.  Befiehlt,  dies  zu  erwägen,  zugleich,  ob  sich  Wolf 
von  Schaumburg  zu  einem  Hofmeister  für  Hz.  Eberhard  eignen 
würde.^)  —  Steinhilben,  1554  Aug.  16. 

St.  Castell  3.    Konz. 

773.  Chr.  an  Pfalzgf.  Ottheinrich:  Aug.  19. 

Die  Antworten  in  der  Religionsfrage. 

schickty  seinem  jüngsten  Schreiben  in  Sachen  der  Religion  nach, 
vertraulich  die  Antivorten  von  Kf.  August,  der  3  Hzz.  von  Sach- 
sen, Hz.  Wolfgang  von  Zweibrücken  und  Markgf.  Hans  von 
Brandenburg.^)  Daraus  werden  E.  1,  vernehmen,  das  ihi^e  11.  und 
wir  in  dem  hauptpuncten  der  rechten  evangelischen,  katholischen, 
christlichen  lehre  des  heiligen,  allein  seligmachenden  worts  Gottes 
zu  allen  teilen  durch  vorgehende  und  ietzige  schriftliche  über- 
schickte, unterschriebene  und  besiegelte  Zeugnisse,  Gott  habe  lob, 
auf  die  wahre  christliche  religion  der  A.  C.  mit  einhelligem,  gott- 
seellgem  zusammenstimmen  dermassen  vereiniget  und  verglichen, 
das  ihre  IL  und  wir  mit  Gottes  segen  und  Stärkung  bis  in  unsem 
tod  dabei  zu  bleiben  und  zu  verharren,  auch  dieselbige  mit  Gottes 


a)  2  cito,  ciüssime. 

772.  *)  Vgl  nr.  752. 

773.  *)  nr.  738,  742,  743,  750. 


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638  15W.  773.-71^5. 

Aug.  19.  wort  ZU  verteidigen,  zu  beschirmen  und  auszubreiten  christlich 
entschlossen,  inmassen  wir  dann  E.  1.  des  orts  auch  gutherzig 
wissen.  Von  Landgf.  Philipp,  dem  er  wie  den  obigen  schrieb, 
kam  noch  keine  Antwort;  der  Bote  brachte  nur  eine  Empfangs- 
Urkunde.  Hz.  Wolfgangs  Schreiben  bezieht  sich  auf  eine  weitere 
Antwort,  die  zu  erwarten  ist.^  Ottheinrich  möge  der  Sache 
auch  christlich  nachdenken.  —  Steinhilben,  1554  Aug.  19.^) 

üniversitätsbibl  Tübingen,  M.  h.  481.    Absehr.  C.  B. 

Aug.  20.  774.  Kar  dl.  Otto  von  Augsburg  an  Chr.: 

Besuch  des    Ulmer  Kreistags.     Braunschweig.  Kriegsvolk.     Gefahr 
eines  Aufruhrs  in  Würeburg. 

loill  diese  Gelegenheit  durch  den  von  Seckendorf  benütsen,  um 
Chr.  mitzuteilen,  dass  er  sich  einiger  Geschäfte  wegen  in  die 
Propstei  Ellwc^ngen  begeben  hat;  doch  bleibt  er  bei  dem  Ent- 
schluss,  Chr.  zu  Ehren  und  Gefallen  auf  dem  angesetzten  Ulmer 
Kreistag  zu  erscheinen;  freut  sich  darauf,  Chr.  zu  sehen  und 
sich  mit  ihm  zu  besprechen.^) 

Dankt  für  Chrs.  Schreiben,  dass  sie  in  dieser  Gegend 
einen  Überzug  des  braunschweig.  Kriegsvolks  nicht  besorgen 
dürfen.  Erhielt  gestern  von  Würzburg  die  Nachricht,  dass 
man  wegen  der  Anlagen  und  Schätzungen  einen  Aufruhr  gegen 
Geistliche  und  Adel  besorgen  müsse;  da  auch  sonst  der  gemeine 
Mann  ziemlich  schwierig  ist,  könnte  ein  Aufruhr  in  Franken 
leicht  weiter  greif en ;  Aufsehen  ist  nötig.  Willy  was  er  hierüber 
weiter  hört,  schreiben.  —  Ellwangen,  1554  Aug.  20. 

Ludvngshurg.  Kreishandlungen  4.  Eigh.  Or.  präs.  Steinhilben,  Aug.  23, 

Aug.  21.  775.  Chr.  an  die  zum  Kirchendienst  verordneten  Räte 

von  Strassburg: 

Unterstützung  der  vertriebenen  Engländer. 

hat  glaublich  gehört,  dass  einige  fromme  Christen,  wegen  des 

«)  nr.  776. 

')  Neuburg,  Aug.  24  dankt  Otth. :  er  habe  den  Inhalt  von  Herten  gern 
vernommen,  werde  durch  eigenen  Boten  wieder  schreiben.  —  Ebd.  Abschr.  C.  R.; 
vgl.  nr.  764 

774.  *)  Da  auf  dem  im  September  stattfindenden  schwäbischen  Kreistag 
über  die  von  Chr.  vorgeschlagene  Kreisorganisation  [vgl.  nr.  735]  endgültig  6e- 
schlössen  werden  sollte,  hatte  Chr.  Juli  29  das  persönliche  Erscheinen  der  Krei^ 
genossen  angeregt.  —  Ebd.  Kons.  —  Schon  Aug.  10  hatte  sich  der  KardL  h'esm 


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776.-776.  1664,  639 

aUetnseligtnachenden  Wortes  Gottes  aus  England  verjagt,  zur-  Aug.  21. 
zeit  in  Strassburg  wohnen.  Da  dieselben,  nachdem  sie  alle  ihre 
zeitliche  Nahrung  verlassen,  ohne  Zweifel  der  Hilfe  und  Hand- 
reichung  bedürfen,  schickt  er  hiemit  200  fl.  zur  Verteilung  an 
die  Bedürftigsten  und  bittet  um  Nachricht,  vneviel  es  solcher 
armen  Christen  sind,  wieviel  jeder  Kinder  hat,  was  sein  Her- 
kommefi,  Thun  und  Lassen  ist,  und  anderes.^)  —  Stuttgart, 
1554  Aug.  21. 

Stadtarchiv  Strassburg  AA  638.  Gr.*')  prod.  vor  den  21.  am  27.^)  Aug.  64. 

776.  Pfälzgf.  Wolf  gang  an  Chr.:  Aug.  26. 

Weitere  Zusammenkunft  in  Beligionssachen. 

hat  sich,  seinem  Schreiben  von  Juli  16  gemäss,  mit  Hz.  Ott- 
heinrich  verglichen;  sie  beschlossen,  gesondert  an  Kf.  August 
und  Landgf.  Philipp  zu  schreiben,  was  geschah.^)  Schickt  Abschr. 
der  heute  angekommenen  Antworten.  Wenn  sich  Chr.  und  an- 
dere über  eine  Zusammenkunft  vergleichen  und  es  ihm  mitteilen, 
will  er  gerne  auch  jemand  schicken.'^)  —  Amberg,  1554  Aug.  26. 

üniversUätshibl.  TObingen,  M.  h.  487.    Abschr,  C.  R. 


a)  Mit  Untersckr.  von  QÜUUngen  und  Femter, 

h)  80  itt  wohl  Mu  Usen  für  17.,  tri«  gewhrieben  ist. 

bereit  erklärt,  schreibt  dann  aber  auf  die  Nachricht  hin,  dass  Chr.  nicht  kom- 
men  werde.  Äug.  26  ebenfalls  ab. 

775,  ^)  Beil.  ein  Verteilungsplan  von  1554  Bez.  —  nach  gehapter  gnng- 
samer  erkundigimg.     (Vgl.  WüHt.  Vierteljahrsh.  1892  S.  443.) 

776.  *)  Das  Schreiben  Wolfgangs  an  Kf.  August,  ebenso  an  Landgf. 
Phüipp,  ist  dat.  Äniberg,  Juli  29:  tvill  beim  Naumburger  Abschied  bleiben; 
billigt  Chrs.  Vorschlag  einer  weiteren  Zusammenkunft  vor  Beginn  des  Reichs- 
tag»;  voird  der  Reichste^  bald  gehalten,  so  wäre  es  am  besten,  sie  am  Ort  des 
Reichstags  vor  Beginn  der  Reichshandlungen  abzuhalten.  Wird  nicht  in  kurzem 
ein  Reichstag  gehalten,  so  ist  die  Zusammenkunft  trotzdem  nötig;  bittet,  das 
Werk  zu  fördern,  und  ist  seinerseits  bereit,  den  Tag  besuchen  zu  lassen.  — 
Dresden,  Aug.  6  antwortet  Kf.  August,  Chr.  habe  in  gleichem  Sinn  an  ihn  ge- 
scJ^^ben,  er  habe  ihm  nach  beil.  Abschr.  [nr.  743]  geantwortet.  —  Meldungen, 
Aug.  19  schreibt  Landgf.  Philipp,  Wolf  gang  werde  auch  an  Kf.  August  ge- 
schrieben haben;  da  nnn  wieder  ein  reichstag  aasgeschrieben  und  der  chnrfürst 
auch  für  gat  ansehen  wird  vor  demselben  oder  sonst  solche  znsammenknnft,  so 
soll  an  ans  anch  nicht  mangeln.  —  Ebd.  Abschr. 

')  Chrs.  Antwort,  dat.  Waidenbuch,  Sept.  18,  war  (nach  beü.  Verweis) 
mit  dem  gleichseiHgen  Schreiben  an  Ottheinrich  [nr.  790]  itbereinstimmend.  — 
£bd.  Absehr.  CR. 


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640  1654.  'in.—tfB. 

Aug. 29.  777.  Chr.  an  Kf.  Friedrich,  ebenso  Hz.  Ottheinrich: 

SchatBung  in  Würeburg. 

welche  Schätzung  der  B.  von  Würzburg  von  Prälaten,  Ritter- 
schaft, Bürgern  und  Bauern,  ebenso  von  den  Lehensleuten  seines 
Bistums  auf  5  Jahre  verlangt,  zeigt  beil.  Abschr.^)  Da  dies 
im  Fall  der  Bewilligung  eine  grosse  Summe  geben  würde,  und 
da  dem  B.  und  seinen  Mitverwandten  auch  von  den  Ständen 
des  Reichs  eine  solch  stattliche  Summe  geleistet  werden  soll, 
so  können  wir  nicht  erachten,  wozu  s.  1.  eine  solche  stattliche 
summa  geldes  gebrauchen  möchten.  Darum  haben  wir  E.  1.  solches 
zu  einem  nachgedenken  freundlicher  und  vertraulicher  wolmeinung 
nicht  verhalten  mögen.  —  Steinhilben,  1554  Aug.  29. 

Universitätsbibl.  Tubingen,  M.  h.  481.    Abschr. 

Aug.  31.  778.  von  Frauenberg  und  von  Münchingen  an  Chr.: 

Bericht  über  den  Einungstctg. 

als  am  Samstag  den  25.  d.  M.  die  kgl.  und  die  bayr.  Gesandten 
hier  ankamen,  hielten  sie  bei  dem  Bundeskanzler  um  baldige 
Verhandlung  an,  allein  es  tvurde  erst  am  Montag  den  27.  Aug. 
begonnen,  ein  Punkt  nach  dem  andern  vorgenommen  und  dar- 
über laut  beil.  Abschied  ^)  beschlossen.  Trotz  ihrer  Bemühungen 
imirden  sie  in  den  Hauptpunkten  überstimmt.  Bis  heute  umr- 
den  sie  mit  der  Antwort  betr.  Hz.  Heinrich  von  Braunschweig 
aufgehalten;  dieselbe  liegt  bei,^)  ebenso  das  Schreiben  an  den 
Ksr.  wegen  der  markgfl.  Instruktion,  das  an  Hessen  und  an 
Nassau  wegen  der  katzenelnbog.  Irrung,  und  die  Antumrt  an 
Hessen  wegen  der  Aufnahme  in  den  Verein.^)  —  Worms,  1554 
Aug.  31. 

777.  >)  Vgl  auch  nr.  774:. 

778.  *)  Stumpf  S.  282—286. 

*)  Dat.  Worms,  Aug.  29.  Obwohl  die  Gesandten  über  diesen  Punkt  lUitun 
Befehl  haben,  vernahmen  sie  die  Antwort  der  braunschweig.  Bäte  an  Chr,;  sie 
zweifeln  nicht,  Hz.  Heinrich  werde  sich  mit  dem  Becht  und  dem  Landfrieden 
begnügen,  und  glauben  nicht,  dass  Chr.  von  Heinrich  etwas  zu  b^HrckUn  habt : 
würde  ein  der  Einigung  und  der  Heilbronner  Deklaration  entsprechender  I>^aH 
eintreten,  so  würden  sich  alle  Stände  des  Vereins  aller  Gebühr  nach  hauen,  — 
Ebd.  Abschr. 

')  Dat.  Aug.  31.  Die  Aufnahme  des  Landgfen.  ist  ohne  Atunehmen  des 
Streits  mit  Nassau  unmöglich.  —  Ebd.  Abschr.;  gedr.  Neudecker,  Neue  Bei^ 
träge  1,  110  f. 


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778.-778  a.  1664.  641 

Ced, :  Die  Jülichschen  Räte  sagten  ihnen,  2  Schreiben  von  Aug.  3i, 
Clir,  an  Jülich  seien  von  Mainz  erbrochen  worden;  obwohl  man 
es  als  Versehen  entschuldigte,  sei  es  ihrem  Herrn  doch  unan- 
genehm; Chr.  möge  künftig  durch  eigene  Boten  schicken. 

St  HeidtW.   Vei-ein  14.     Or.^)  präs.  Schönbuch,  Sept  2. 

778  a.  [Mitteilung  Clirs.  an  Pfalzgf.  Ottheinrich]  :^)  (Sept) 

Sondere  verzaichnus  was  zu  handien. 
•  Wiewol  diser  handel  und  gemachte  abschid')  ainen  schein 
des  fridens  haben,  welher  dem  reich  niemals  nötiger  und  nuzlicher 
gewesen,  so  ist  doch  aus  vilerlei  bedencklichen  Ursachen  der  eusserist 
unfiid  gegen  Gott  und  der  weit  darunder  zu  besorgen;  dann  ob 
man  gleich  nit  disputim  wolt,  welher  theil  im  grund  fuog  oder 
unfuog  hette,   da  doch  von  m.,^)   wie   die   kaiserischen  selbst  be- 

a)  8  cito,  citisBime. 

778  a.  *)  Lange  habe  ich  mich  besonnen,  was  mit  dem  vorliegenden  Stück 
anzufangen  sei,  ehe  ich  seinen  Platz  mit  annähef*nder  Sicherheit  bestimmen 
konnte.  Dass  es  sich  um  eine  Mitteilung  an  Ottheinrich  handelt,  ergiebt  sich 
ans  der  Art  seiner  Erwähnung.  Nun  befindet  sich  aber  das  Stück  unter  Akten 
des  Jahres  1552,  wo  es  natürlich  keine  Stelle  hat.  Einen  Fingerzeig  geben  die 
Drohwarte  Böcklins,  von  welchen  die  Bede  ist;  sie  sind  auf  dem  erweiterten 
Kreistag  in  Worms  im  August  1554  gefallen  und  nachher  viel  besprochen  wwden 
(vgl.  Druffel  IV,  499;  auch  490;  dann  unten  nr.  788  n.  2).  Unzufrieden  mit 
dem  Verlauf  der  Wm'inser  Verhandlung  ringt  nun  Chr.  noch  mit  sich  selbst, 
ehe  er  sich  widerwillig  zum  Nachgehen  entschliesst  und  in  nr.  781  der  Geld' 
bewiüigung  für  den  fränk.  Verein  zustimmt;  das  Stück  ist  also  in  die  erste  Zeit 
nach  dem  Wormser  Tag  zu  setzen,  womit  auch  alle  anderen  darin  enthaltenen 
Anzeichen  stimmen.  —  Wenn  nun  in  eben  dieser  Zeit  Ottheinrich  in  geheimnis^ 
voller  Weise  auf  Mitteilungen  Chrs.  Bezug  nimmt,  welche  offenbar  den  unsrigen 
ähnlich  gewesen  sein  müssen  (nr.  787),  so  toird  man  annehmen  dürfen,  dass  wir 
gerade  in  nr.  778  a  das  Stück  haben,  von  welchem  in  nr.  787  die  Bede  ist.  Zu 
beachten  ist  auch  die  Übereinstimmung  unseres  Stücks  mit  den  Nachtichten, 
welche  Christoph  Arnold  am  29.  Sept.,  wohl  von  Neuburg  aus,  an  Kf.  August 
mitteilt;  Druffel  IV,  499,  vgl,  mit  486.  Diese  Nachrichten  Arnolds  sind  ganz 
dem  toiribg.  Gesichtskreis  und  der  wiribg.  Auffassung  entnommen. 

Unser  Stück  ist,  neben  vielen  anderen,  ein  hervorragendes  Zeugnis  darüber, 
bis  zu  tvelcher  Schärfe  sich  schon  jetzt  der  konfessionelle  Gegensatz  in  Deutsch- 
land wieder  enttoickelt  hat  und  wie  auch  die  Frage  der  Achtexekution  gegen 
Markgf,  Albrecht  von  Hz.  Chr.  ganz  unter  diesen  Gesichtspunkt  gestellt  toird, 
obwohl  das  charaktenstische  Produkt  der  konfessionslosen  Politik  des  Jahres 
1553,    der  Heidelberger  Verein,  wenigstens  äusserlich  noch  sein  Dasein  fristet. 

2)  Des  erweiterten  Kreistags  in  Worms. 

*)  Majestät,  d.  h.  vom  Ksr.  (nicht  =  Markgf.). 

Krnat,  Brlefw.  des  Hzs.  Chr.  II.  41 


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642  15B4.  776/1. 

(Sept.)  kenneil  muessen,  weder  trauen  noch  glauben,  brief  oder  sigel  ge- 
halten worden,  so  ist  doch  wider  Gott,  das  man  den  gotlosen  gelt 
und  das  schwert  in  die  hand  geben  soll,  die  warheit  Gottes  und 
die  amien  cristen  zu  veifolgen,  wie  dann  die  ausgangen  schritten, 
und  das  man  das  ander  werck  volziehen,*)  das  babstumb  restituiem 
und  also  die  ewangelisdien  undertrucken  welle,  gnugsam  beweis(^n. 
Zudem  will  unsers  erachtens  vil  zu  frue  geloffen  sein,  sich 
in  ainem  solhen  wichtigen  liandel  dergestalt  eilen  ze  lassen  nnd 
dem  ganzen  reich,  also  zu  reden,  ain  erbkrieg  auf  den  hals  ze 
laden,  da  man  doch  wol  ander  weg  gehabt,  zu  geschweige!!,  da> 
sollie  Sachen  one  mittel  für  gemeine  reichsstende  auf  ein  reiclistag 
gehören.  Und  ist  daneben  spötlich  und  verclainerlich,  da^  man 
auf  der  comissarien  und  sonderlich  des  Pocklins  trowort  alsbald 
in  irer  gegenwart  stimmen  und  schliessen,  sie  auch  der  vota  be- 
richtwerden sollen.  Dann  bei  uns  were  ordenlicher  und  ratsamer 
gewesen,  den  comissarien  zu  sagen,  das  man  kei.  nit.  in  allem^ 
was  zu  frid  und  ruw  im  hl.  reich  dienstlich  sein  möcht,  under- 
tenigste  willfarung  zu  beweisen  geneigt  were;  es  wollt  aber  die 
unvermeidenlich  notturft  ervordern,  den  handel  mit  enistlichem 
vleis  zu  erwegen  und  in  allweg  von  der  kraisstend  wegen  iemands 
zu  der  kei.  mt.  selbst  abzuvertigen  und  in  religion,  auch  andern 
Sachen  gute  richtigkeit  ze  machen,  damit  man  fridlich  und  nie 
wiglich  beiainander  sitzen  möcht.  Damit  auch  furtallender  exe- 
cution  oder  unrue  halb  die  notturft  möchte  gehandelt  werden,  so 
wellt  man  sich  mit  gelt  und  sonst  dermassen  in  die  sach  schicken 
und  berait  machen,  das  man  iederzeit  in  der  eil  den  ungehorsamen 
begegnen  möcht;  aber  andern  leuten  gelt  zu  geben  und  sich  noch 
zui-  zeit  zu  emplössen,  das  wellt  bedencklich  furfallen  und  die 
notturft  ervordern,  ain  solhes  auf  ainen  gemainen  reiclistag  zu 
verschieben.  Und  obgleich  die  kei.  mt.  unserm  vettin-  und  bruder 
h.  0.  ani  gnedige  antwort  gegeben,  so  hat  doch  s.  1.  aus  allerlei 
umbstenden   leichtlich   zu   erwegen,   das  nicht   destminder  Perkel 


•»)  Nach  Arnolds  Bericht  (Druffel  IV,  499)  haue  der  Ksr,  an  du  Bk 
von  Bamberg  und  Würzhurg  geschrieben,  sie  sollten  das  Werk  mit  Bezahlung 
und  Unterhaltung  dzS  Krieysvolhs  fleissig  unterstützen,  dann  wolten  i.  mt.  20 
dem  andern  werk  auch  gnedigst  verholten  sein.  —  Dies  wird  auch  bd  Arnold 
auf  die  alte  practic  im  reich,  der  religion  und  in  gemein  der  geistlichen  resti- 
tution,  bezogen,  dabei  zugleich  auf  die  Bitte  der  Bb.  an  den  Paj^i  (ohtn 
nr.  490  u.  1)  verwiesen,  wo  auch  gesagt  ist,  dass  durch  das  Ansuchen  um  Gdd 
ain  anders  (so  es  docli  daz  furnembst    nicht  gehindert  werden  soll. 


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778  a.— 779  1664.  643 

(las  bene  erhalten  und  gesterckt  wurdet,   das   er  die  stend  dahin  (Sejit.) 
bringen  kan,  das  sie  sich  entschuldigen  und  befurchten,  auch  thun 
muessen,  was  man  will. 

Wie  uns  nu  der  handel  ansihet,  so  ist  sich  wol  zU  i\irseheii, 
was  heut  an  dem,  das  es  morgen  an  ainem  andern  sein  raöcht, 
das  auch  der  pfaffen  vorhaben  endlich  dahin  gerichtet  ist,  die 
ewangelischen  auszerotten;  derhalb  bei  uns  nochmals  von  nöten, 
den  gegenthailen  nit  zu  vil  einzereumen,  sonder  guten  verstand 
zu  erlangen,  wie  man  im  wort  Gottes  und  sonst  beiainander  sitzen 
und  dem  vorhabenden  pfaffenwerck  und  betrug  im  fal  der  noth 
begegnen  muge. 

So  ist  auch  bei  uns  vil  daran  gelegen,  das  man  weder  Franck- 
reich,  m.  A.  oder  andere  auf  das  reich  laden  und  also  frembden 
hader  verui*sachen  oder  sich  parteilich  machen  soll,  da  man  doch 
nach  gelegenheit  und  herkomen  der  sachen  ursach  und  weg  hat, 
beede  parteien  mit  suspendierung  der  acht  (die  nit  vor  den  churf. 
ergangen)  guetlich  zu  verhörn  und  ains  ieden  fueg  oder  unfueg 
zu  erw  egen,  der  Zuversicht,  unser  lieber  vetter  und  bruder  werde 
sambt  andern  chur-  und  fursten  aus  cristenlichem  eifer  und  ver- 
stand diser  gi'osswichtigen  handel  mit  allen  umbstenden  notturftig- 
lich  erwegen  und  nit  für  billich  erachten,  ain  fursten  des  reichs, 
der  seine  sachen  und  gerechtigkeiten  furlegen,  auch  darin  nach 
erbern,  gleichmessigen  dingen  unparteiische  erkantnus  leiden  mag, 
auszetilcken,  noch  vil  weniger  zuzesehen,  das  darob  Gottes  wort 
und  alle  cristenliche  stend  schaden  und  nachteil  gedulden  sollen. 
Das  wirdet  s.  1.  bei  Gott  und  der  weit  zu  eeren  und  aller  wolfart 
geraichen. 

6't.  Deutscher  Krieg  4.    Ahschr, 

779.  Markgf,  Karl  von  Baden  an  Chr.:  Sept.  4. 

Streit  mit  Kg.  l*\rdinand. 

Cfir.  wird  den  zwischen  dem  röm.  Kg.  und  seinem  Vater, 
Markgf.  Ernst,  tvegen  etlicher  Ansprüche  des  Kgs.  an  seine 
oberen  Herrschaften  entstandenm  Streit  kennen,  auch  wie  beide 
zu  rechtlichem  Entscheid  vor  de7i  B.  Philipp  von  Speyer  kamen, 
wie  dann  nach  dessen  und  Markgf  Ernsts  Tod  der  Prozess 
sich  auf  ihn  [K.]  vererbte  und  dem  B.  Rudolf  von  Speyer  über- 
tragen wurde.  Nicht  gewillt,  in  solch  ireitläuflger  Rechtfertigung 
mit  deni  Kg.  zu  stehe?!,  suchte  er  zu  gütlicher  Vergleichung  mit 


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644  1554.  rio.'-rso. 

Sept.  4.  ihm  zu  kommen  und  schlug  ihm  einige  gütliche  Mittel  vor,  deren 
Annahme  er  hoffte,  da  er  dadurch  dem  Kg,  und  dem  Haus 
Österreich  seine  oberen  Herrschaften,  die  sein  freies  Eigentum 
sind,  zu  Lehen  machte.  Allein  der  Kg,  schrieb  die  Mittel  ab, 
drang  vielmehr  bei  dem  B.  zu  Speyer  auf  den  gerichtlichen 
Prozess  und  Publikation  des  Urteils  und  forderte  ihn  [KJ  auf 
das  Gleiche  zu  thun,  ohne  ihm  eine  Änderung  seiner  Mittel 
oder  neue  Vertragsartikel  vorzuschlagen.  Glaubt,  dass  der  Kg. 
von  sich  aus  in  dieser  für  ihn  so  geringen  Sache  nicht  so  hart 
wäre,  vielmehr  nur  durch  seine  [Karls]  Feinde  dazu  verhetzt 
ist,  und  dass  er,  wenn  er  guten  Bericht  hätte,  seinen  gehorsamen 
Willen  und  seiner  Vorfahren  Verdienste  um  das  Haus  Öster- 
reich kennen  würde,  sich  anders  erzeigen  würde. 

Da  nun  Chr.,  na>ch  dessen  letztem  Schreiben,  vom  Kg. 
nach  Böhmen  erfordert  ist  und  wohl  hingehen,  auch  dem  Kg. 
angenehm  sein  und  freien  Zugang  zu  ihm  haben  vnrd,  bittet 
er,  beim  röm.  Kg.  der  genannten  Irrungen  wegen  Anregung  2w 
thun,  ihn  um  Annahme  der  vorgeschlagenen  Mittel  zu  ersuchen 
mit  dem  Hinweis,  dass  dem  Kg.,  wenn  er  alle  seine  rechtlichen 
Forderungen  erhielte,  dies  wenig  nützlich,  ihm  aber  sehr  nach- 
teilig  wäre,  und  dass  der  Kg.,  wenn  ihm  Karls  Mittel  unan- 
nehmbar seien,  doch  andere  vorschlagen  möge.  Zweifelt  nicht, 
dass  Chrs.  Bemühen  beim  Kg.  ihm  nützen  würde.^)  —  Müht- 
bürg,  1554  Sept.  4. 

St.  Baden  B,  8a;  6/1.     Or.  präs.  StuUgaH,  Sept.  7. 

Sept. 6.  780.  von  Plieningen  und  Eisslinger  an  Chr.: 

Verschiebung  der  Äfterbelehnung. 

heute  nachmittag  um  4  Uhr  schickte  Dr.  Jonas  nach  ihnen 
und  sagte  ihnen  im  Auftrag  des  Kgs.,  wegen  der  sterbenden 
Läufe  gedenke  dieser  nicht  länger  hier  zu  bleiben,  wolle  auch 
Chr.  nicht  in  Gefahr  bringen  und  deshalb  die  Äfterbelehnung 


779.  >)  Vgl.  Sattler  4,  73 f.  —  Chr.  teilt  Sept.  11  Karl  mü,  nach  einrn 
gestern  eingetroffenen  Schreiben  vom  hgl.  Hof  sei  seine  Reise  zum  Kg.  verschf^- 
ben ;  Karl  solle  sich  an  He.  Albrecht  und  dessen  Mutter  wenden.  —  Ebd.  Kons. 
—  Zugleich  lädt  Chr.  Karl  zur  Hirschbrunft  in  den  Schönbuch  ein;  dieser 
lehnt  aber  wegen  Werbungen  in  seiner  Gegend  ab.  —  Sept.  15  erbittet  Kari  vom 
Chr.  ein  Rezept  für  füchs-  und  wolfspillulen  ...  zu  verderbung  der  wolf  und 
etlicher  wilder  hund,  so  uns  das  wildpret  umb  Mülbcrg  etwas  vertreiben.  - 
Ebd.  Or. 


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78(K—78L  1664.  645 

auf  den   näclisteii  Reichstag  oder,    wenn  er  nicht  zu  stände  Sept.  5. 
komme,  auf  einen  anderen  Termin  verschieben})  —  Prag,  1554 
Sept.  5^) 

St.  Österreich  7  d,     Or,^)  präs.  Stuttgart,  Sept,  W. 

781.  Instruktion  Chrs.  für  Eberhard  von  Karpfen  wid  Sept.  s. 
Dr.  Hieronymus  Gerhard  zu  dem  auf  9.  Sept  nach  Ulm  an- 
gesetzten Kreistag:^) 

sie  sollen  Chrs.  Ausbleiben  entschuldigen.  Die  Gesandten,  die 
in  Worms  wäre?},  sollen  Bericht  erstatten,  den  Abschied  und 
andere  Schriften  verlesen;  Chrs.  Gesandte  sollen  daraus  die 
Hauptpunkte  hervorheben. 

Wa  sie  dan  anfenglichs  auf  den  puucten  der  handhabung, 
wie  zuversichtlich  geschehen  wurd,  gmeinlich  abgevertigt,  sollen 
unsere  gesandten  vermelden,  wir  hetten  gleichwol  in  dem  wormb- 
sischen  gestelten  abschid  diz  punctens  halben  kein  sonder  noch 
femer  bedenken,  dan  allein  das  dieselbigen  auf  alle  kreis  in  genere 
gestelt,  darbei  aber  in  specie  nit  ausgefuert  were  worden,  welcher 


a)  3  cito. 

760.  ')  Sept.  4  hatten  die  Gesandten  berichtet,  dass  sie,  Aug.  31  hier  an- 
gekommen, am  1.  Sept.  vom  Kg.  im  Beisein  Trautsons  und  des  Dr.  Jonas  ge^ 
hört  worden  seien  und  dann  auf  Verlangen  einen  Auszug  aus  ihrer  Instruktion 
übergeben,  bis  jetzt  aber  keine  Antwort  erhalten  hätten.  —  Ebd.  Or.  präs.  Stutt- 
gart, Sept.  12.  —   Über  die  Abreise  des  Kgs.  aus  Frag  vgl.  Druffel  IV  8.  520  n.  4. 

*)  Die  Verhandlungen  der  Gesandten  dauerten  noch  bis  19.  Sept.  Der 
Kg.  lehnte  NacMass  des  Vertragsgeldes  ab  und  verlangte  persönlichen  Empfang 
der  Österreich,  und  böhm.  Lehen.  —  St.  Österreich  7  d  und  Böhmen  3,  26.    Or. 

781.  *)  Der  schwäb.  Kreistag  im  September  1654  hat  die  Aufgabe,  die 
schon  wiederholt  beratene  Kreisorganisation  der  Vollendung  entgegeneuführen 
und  in  der  Exekutionssache  gegen  Markgf.  Albrecht  der  veränderten  Lage,  wie 
man  sie  auf  dem  erweiterten  Kreistag  in  Worms  kennen  geleimt  luitte,  Rechnung 
SU  tragen,  mit  beidem  den  in  Worms  vei*abredeten  allgemeinen  Kreistag  in 
Frankfurt  vorzubereiten.  Die  Grundlage  für  das  erster e  ist  das  Bedenken  des 
schwäb.  Julikreistages  (Württ.  Vierieljahrsh.  1901,  Beil.  IV).  Obwohl  dieses 
Bedenken  in  Worms,  wo  man  i'iber  die  unmittelbare  Behandlung  der  markgfl. 
Vragc  nicht  hinausging,  im  Grund  recht  tcenig  Beachtung  gefunden  hatte,  sucht 
nun  Chr.  trotzdem  in  dieser  Instruktion  wenigstens  äusserlich  an  den  Wormser 
Abschied  anzuknüpfen,  offenbar  um  die  Aussichten  für  seinen  grossartigen  Plan 
günstiger  erscheinen  zu  lassen  als  sie  in  Wirklichkeit  waren.  —  In  der  Haupt- 
frage, der  Exekutionssache,  giebi  nun  unter  dem  in  Worms  geübten  Druck  end- 
lich auch  Chr.  den  das  ganze  Jahr  hindurch  mit  grosser  Zähigkeit  festgehal- 
tenen Widerspruch  auf  und  stimmt  für  Bemlligung  des  vom  Ksr.  [nr.  062] 
geforderten  Geldbeitrags  für  den  fränk.  Verein, 


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646  15^  ''^^• 

iStpt.  8.  gestalt  zuvor  die  kreis  uuder  inen  selbst  und  gegen  einander  in 
ainem  solchen  notwendigen  werk  sich  erzeigen  und  beweisen  solten 
und  wolten;^  dan  ob  gleich  die  kreis  in  furfallenden  feien  und 
beschwemussen  einander  geholter  gestalt  getreulich  inainen,  zu 
einander  setzen  und  vor  gegenwurtiger  oder  besorgter  gfliar  helfen 
und  retten  solten,  so  wurden  doch  zuversichtlich  nit  alle  feil  so 
beschwxulich  furfallen,  das  alwegen  anderer  kreis  hilf  von  noteu, 
sonder  das  die  krers*stend  under  inen  selbst  in  vil  weg  einander 
zu  statten,  hilf  und  abwendung  besorgtes  gwalts  kommen  möchten. 
Derhalben  dieweil  furnemlich  diser  kreis  under  ime  vil  glider  het, 
were  desto  mher  vonnöten,  von  solchen  puncten  zu  reden;  die 
Gesandten  sollen  Chrs,  Annotationen^)  wieder  anrege?!  und  an 
gepuerenden  orten  in  künftigem  endlichem  abschid  mit  der  andern 
kreis  stend  ferner  gutansehen  den  hievor  gestelten  puncten  an- 
heften. 

1.  Und  anfenglichs  Hessen  wir  uns  den  gestelten  ingang,  so 
sich  auf  der  kei.  mt.  ausgangne  mandata  und  nebenschriften,  des- 
gleichen allein  zu  handhabung  des  landfridens  thete  erstrecken, 
gefallen ;  dan  auch  dise  ganze  tractation  auf  kein  abgesonderte 
verstendnus,  bundnus  oder  particularainigung,  sonder  allein  welcher 
gstalt  der  hievor  hochverpönt  und  von  der  kei.  mt.  confimn'ert 
landfrid  etwas  schieiniger,  furderlicher  und  hailsamer  ins  werk 
gericht,  auch  iedes  kreis  stend  und  also  meniglichen  vor  unge- 
purlicher  vergwaltigung,  trangnus  und  beschwerung  geschützt, 
geschirmbt  und  bei  der  billichkeit  gehandhabt  werden  möcht.  Und 
dan  das  dem  ersten  puncten  nu.  1  volgende  wort  hinzugethon 
wurden:  auch  ein  ieder  den  andern  bei  seinen  freiheiten,  her- 
komen,  inhabung,  besitz,  reichsordnung  und  ordentlichen  rechten 
pleiben  und  ausserhalb  desselbigen  in  künftigen  feien  keiner  den 
andern  bevheden,  bekriegen,  berauben  oder  sonst  unbillicher  weis  etc. 

2.  Soda7in  soll  auf  diesem  Kreistag  der  Kreisoherst  be- 
stimmt loerdeiL  Die  Gesandten  sollen  vortragen,  dir,  könne 
anderer  Geschäfte  ivegen  das  Amt  nicht  übernehmen;  es  seien 
andere  vornehme  Stände  zu  finden,  die  dafür  geeignet  wären; 
CJir,  würde  es  an  nichts  fehlen  lassen,  worin  er  den  Verord- 

2)  In  Wirklichkeit  hatte  man  nur  von  einem  Defensivbündnis  der  Kreise 
gegen  weitere  Unruhen  des  Markgfen.  Albrecht,  aber  nicht  von  einer  dauernden 
Organisation,  wie  Chr,  sie  wollte,  gesprochen, 

^)  Chrs,  Eandbemerkungen  zu  dem  Bedenken  des  Julikreistags  (^yörU, 
Vietieljahrsh,  1901  Beil.  IV),  welche  den  Kreisgtnossen  mitgeteilt  worden  waren. 


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781,  1554.  (^47 

neten  unterstützen  könnte.     Sie  sollen  fitr  Mark(/f,  Karl,  Hein-  Sept.  s, 
rieh  Truelsess  oder  Gf.   Wilhelm  von  FMerstein  stimmen. 

Anclf  über  die  Kriefjsräte  soll  endgültig  besehlossen  und 
dem  Oheryt  von  den  geistliehen  Fürsten  zwei,  von  den  welt- 
liehen Fürsten  zwei,  von  Prülatnu  Off.  und  Herrn  zwei  und 
von  den  Städten  zwei,  also  im  ganzen  ((cht.  zugeordnet  werden, 
welclie  auch  auf  eins  oder  uiher  bctran^ten,  ver^nvalti<rten  kreis- 
stands  ersuchen  und  berichten  durch  den  kreisobersten  zusanien- 
lieschriben  und  erfordert,  auch  von  denselben  sanientlich  oder,  im 
fal  die  nicht  all  erscheinen  mr>chten,  durch  die  erscheinende  und 
das  merer  tail  die  fur«-efalne  sachen  bests  v1(ms  beratschlagen  und 
wie  den  obligrenden  beschwernussen  zu  begegnen  und  abzuhelfen 
sein  möcht,  mit  allen  treuen  erwegen  und  beratschlagen,  doch  im 
fal  etwas  mit  der  tbat  furgenomen  muste  oder  solte  werden,  das 
solchs  mit  einhelligem  rat  und  beschlus  aller  ret  bedocht  und  be- 
schlossen Avurde,  auch  im  fall  die  stimen  under  den  reten  gleich, 
von  dem  obersten  das  mer  und  beschlus  gemacht  soll  werden; 
und  dieweil  sie  gehörter  gestalt  dem  gmeinen  kreis  zu  gutem 
warten,  dienen  und  verptlicht  sein  muesten,  das  inen  järlichen  von 
gmeinen  kreisstenden  ir  gepurlich  wartgeld,  aber  sonst  in  zugen 
schuldige  besoldung  gereicht  wurde;  zu  welcher  erkantnus  neben 
dem  obersten  auch  steen  solte,  iedt^rzeit  noch  gelegenheit  der  vor- 
steenden  oder  obligenden  gfhar  mass  und  Ordnung  zu  geben,  wie 
von  den  kreisstenden  dem  beschwerten,  wa  der  seinem  gegenteil 
ftu'  sich  selbst  zu  schwach  und  vergwaltigt  were  oder  anders 
nichts  zu  gewarten  hett,  mit  hilf  zu  begegnen  sein  solte. 

Und  wiewol  von  den  stenden  bedocht  und  angesehen  m(k*ht 
werden,  das  die  hilf  auf  den  zuzug  und  wal  gestelt  und  angericht, 
auch  dardurch  uncost  verhuet  werden  möchte,  nochdan  dieweil 
aus  solchem  zuzug  allerhand  Unrichtigkeit,  verhindernus,  indem 
ein  stand  zeitlicher,  der  ander  spöter  die  ieren  schicken,  auch  wa 
die  schon  zusamenkommen,  ausser  Ungleichheit  der  zalung  und  in 
ander  weg  haimliche  mentereien,  widerwill  und  zerspaltungen, 
auch  also  Verhinderung  des  ganzen  werks,  schimpf  und  spott  er- 
volgen  möchte,  zudem  dem  obersten  und  bevelchsleuten  ganz  be- 
schwerlich und  bedenklich  sein  wurde,  dermass(»n  eim  zerdeilten 
häufen  ob-  und  vorzusteen,  und  auch  etlich  mal  die  erfarung  geben, 
was  Unrichtigkeit  ausser  solchem  gesambleten  gesind  erwachsen, 
zudem  dennocht  solch  hilf  und  volk  von  iedes  Stands  angepur  er- 
halten werden  mueste,  und  also  am  costen  dardurch  nichts  bevor- 


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H48  1Ö54.  78L 

Sept  8.  sein  wurde,  so  were  in  alweg  dahin  zu  trachten,  das  ieder  stand 
sein  gepuer  an  geld  zusamengeschossen  und  dorvon  kriegsvolk 
von  dem  obersten  und  hauptleuten  bestelt  wurde,  und  das  der- 
wegen  drei  rittmeister  und  zwölf  hauptleut  zu  bestellen,  und  da- 
mit man  derselbigen  iederzeit  in  furfallenden  Sachen  gewiss  sein 
möcht,  inen  von  gmeines  kreis  wegen  järlich  ein  genant  wartgeld 
zu  geben,  wie  sich  dessen  die  verordnete  kriegsret  zu  vergleichen 
und  den  Sachen  ferner,  auch  anderer  notturft  halben,  mit  annemung 
eins  gmeinen  pfenningmeisters  und  bestellung  anderer  ampter  nach- 
zudenken hetten,  und  was  auf  disen  tag  der  hauptleut  und  anderer 
ämpter  endlich  nicht  geschlossen  möcht  werden,  das  solchs  den 
kreisreten  zu  furderlicher  und  endlicher  vergleichung  auferlegt, 
heimgestelt  und  auf  disem  tag  dieselbigen  ret  benänt,  auch  be- 
aidigt  wurden,  und  soll  von  unsertwegen  Ludwig  von  Frauenberg 
anzeigt  werden. 

Item  das  in  dem  gestelten  bedenken  bei  dem  puncten  „und 
dieweil  aber  ohne  gmeine  darlegung  der  stend"  das  solche  zu- 
samenlegung  zu  anfang  des  werks  auf  ein  ainfachen  römerzug 
drei  monat  gestelt,  auch  zu  des  obersten  und  verordneter  ret  er- 
kantnus  iederzeit  steen  solte,  noch  gelegenheit  solche  hulf  zu  er- 
höhen und  femer  mass  und  Ordnung  darinnen  zu  geben. 

Item  das  bei  dem  andern  puncten,  die  plackerei  und  ver- 
garderung,  auch  weiter  vermeldet  wurde,  das  solche  argwenische 
versamblungen  in  eins  ieden  Stands  oberkeiten  fenglich  angenomen 
und  inzogen  wurden,  das  auch  bei  dem  puncten  des  sturmschlagi> 
und  nocheilens  ferner  bedacht  wurde,  das  solches  mit  gueter  onl- 
nung  und  mass  bei  eines  ieden  oberkait  geschehe  und  das  iede 
oberkeit  iere  sondere  darzu  verordnete  aufrechte,  vertraute  menner 
bestimbt,  solchem  werk  vorzusteen,  damit  kein  aufrur  oder  ander 
zusamenlauf  und  unrue  darus  erwachsen  möcht. 

Sachdienliche  Bedenken  der  anderen  Botschaften  soUen 
die  Gesandten  anhören  und  dann  alle  Punkte  in  eine  ordent- 
liche Form  und  schliessigen,  entlichen  abschid  bringen  helfen. 

So  aber  nicht  alle  kreisstend,  dessen  wir  uns  doch  nit  ver- 
sehen, schliesslichen  auf  ein  solchen  abschid  handien  oder  sich 
obgehörter  gestalt  inlassen,  sondern  lediglichen  absondern  wolten. 
aber  doch  der  nierer  teil  dahin  willigen,  soll  under  und  von  deu 
andern  nichtsdestoweniger  beschlossen  und  den  andern  abgeson- 
derten stenden  zu  versteen  geben  werden,  das  sie  sich  auf  unser 
abveitigung  gen  Wormbs  und  den  alda  gemachten  abschid  nicht 


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781,  1654.  649 

mer  abziehen  kunten,  und  wa  inen  hierüber  was  gfhar  oder  un-  6'ept.  6, 
rats  entsteen  wurde,  das  wolten  die  andern  stende  sie  verant- 
worten lassen,  auch  wa  die  furgenomene  vergleiehung  zu  P>anck- 
fort  mit  andern  oder  aber  allein  zwischen  den  niandierten  oder 
auch  dem  merer  tail  der  nestgesessenen  niandirten  kreis  (wie  sich 
dan  dieselbigen  zu  Worms  zum  teil  schon  daliin  erclert  und  re- 
solviert)  ins  werk  gericht  und  endlich  auf  obgemelte  handhabung 
geschlossen  werden  solte,  wurden  die  iez  verglichne  dises  kreis 
stend  die  andern  an  gepurlicher  volnziehung  und  obgemelter  hand- 
habung auf  der  kei.  mt.  gnedigsten  bevelch,  biz  das  auf  einem 
gmeinen  reichstag  durchaus  ein  anders  bedocht,  angesehen,  be- 
schlossen und  verabschidet  möcht  werden,  durch  gepurliche  weg 
zu  ierer  gepuerenden  hilf  und  handhabung  wol  wissen  harzu- 
zebringen  oder  an  inen  zu  erhalten. 

Und  sollen  die  kreisstend,  so  hierauf  lediglichen  abgeveiligt, 
in  specie  dem  abschid  angehenkt  und  vermehlet  werden. 

Ist  der  Punkt  der  Handhabung  in  der  gehörten  Weise 
verglichen,  verabschiedet  und  in  Form  gebracht,  dann  ist  über 
Abfertigung  der  Botschaften  nach  Frankfurt  zu  beraten. 
In  der  Kredenz  ist  die  Handlung  der  vorigen  Kreisbotschaft 
zu  ratifizieren  und  anzugeben^  welcher  gestalt  und  mit  was  mass 
sie  femer  zu  disem  tag  abgevertigt  weren. 

Was  die  Nebeninstruktion  auf  die  hievor^)  gestellten  Punkte 
betrifft,  so  ist  von  den  Gesandten^)  vorzubringen,  dass  im  Ein- 
gang nicht  bloss  von  Markgf  Albrecht  und  dem  jetzigen  Fall, 
sondern  allgemein  von  Landfriedensbrechern  überhaupt  zu 
reden  sei.^) 

Am  Anfang  oder  am  Schluss  ist  durch  einen  allgemeinen  - 
Punkt  zu  bestimmen,  das  ausserhalb  diser  vergleichung  und  hand- 
habung des  landfridens,  aucli  denen  darin  begriffen  puncten,  sonst 
ein  ieder  kreis,  auch  eins  ieden  kreis  stend  und  glider,  durchaus 
bei  ierer  hochheit,  Privilegien,  freiheiten,  augspurgischer  confession 
und  religion,  ordentlichen  rechten  und  austregen  frei  lediglidi 
pleiben  und  gelassen  werden  solt. 

Ferner  ist  zu  sagen :'^)  Die  Proposition   handle  nur  vom 

■•)  seil,  in   Woiins, 
*)  Hcil.  in  Frankfurt, 

•)  Das  beweist,   dass  sich  Chr.  über   den  grossen  Unterschied  zwischen 
dem    Wormser  Abschied  und  seinem  Plane  völlig  klar  war, 
^)  seil,  in  der  Instruktion  nach  Frankfurt. 


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650  1554.  7bl. 

SepUb,  Verhalten  eines  Kreises  geyen  den  andern:  die  Kreise  müssen 
sich  aber  zuerst  unter  sich  darüber  schlüssig  maclien,  wie  ein 
Stand  dem  andern,  dann  erst,  wie  ein  Kreis  dem  andern  Hilfe 
leisten'  soll.  Im  letzteren  Fall  haben  der  Generaloberst  und 
die  Obersten  der  andern  Kreise  samt  ihren  Kriegsräten  zu  ent- 
scheiden, —  Hilfe  der  Kreise  unter  sich  und  gegeneinander 
ist  nicht  von  des  K.  Gs.  Acht  und  erlangtem  Prozess  abhängig 
zu  machen;  da  dies  der  Ordnung  des  K.  Gs.  und  dein  Land- 
frieden etwas  widerspricht,  soll  dem  Abschied  beigefügt  werden, 
dass  es  sonst  bei  der  Ordnimg  des  Landfriedens  bleiben  soll. 

Und  dan  des  generalobersteii  halben,^)  dem  man  auch  zwo 
stimmen  solt<^  auf  der  andern  kreis  verbessern  und  gut  ansehen 
lassen,  möchte  von  dem  schwebischen  kreis  auf  Pfalz,  Bayeni, 
Gulch  oder  landgi-aven  gestimbt  werden. 

Item  das  auch  solclie  handhabung  allein  biz  auf  eins  gmeinen 
reichstags  vernern  beschlus  und  einhellige  enderung  gericht  und 
verstanden  möcht  werden. 

Erscheinen  nicht  alle  Kreise  oder  wollen  einige  besondere 
Disputationen  oder  Privatnutzen  suchefi,  so  sollen  sich  die 
Schwab.  Gesandten  mit  ihnen  nicht  in  Weiterung  einlasseti, 
sondern  mit  den  in  Worms  erschienenen  Kreisen  stimmen  und 
in  Frankfurt  endgültig  abschli essen. 

Was  den  zweiten  Hauptpunkt  betrifft,  so  sollen  Ohrs.  Ge- 
sandte auf  die  Haltung  der  anderen  Kreise  und  diejenige  der 
kais.  Konwiissarien  hinweisen  tmd  dann  die  Kreisgesandten 
sich  über  ihren  Befehl  in  diesem  Punkt  erklären  lassen.^)  Als 
.  Chrs.  Votum  sollen  sie  erklären,  dass  sich  aus  den  angeführten 
Gründen  der  Kreis  der  Hilfe  nicht  wohl  entziehen  könne;  viel- 
leicht Hesse  sich  für  diese?!  Kreis  längeres  Ziel  erhalten.  Da 
die  anderen  Kreise  sich  die  Assekuration  gefallen  Hessen,  kann 
der  Schwab,  allein  keine  Neuerung  vornehmen. 

Es  soll  den  Kreisgesandten  anheimgestellt  werden,  den 
Beschluss  vor  dein  Frankfurter  Tag  entweder  nur  dem  kfl.  Kreis 
oder  auch  d(m  fränk.  Ständen  mitzuteilen. 

®)  Die  SteUe  einest  Generalobersten,  zundchst  der  6  mandieHen  Kreifte, 
findet  sich  schon  in  Chrs.  Instruktion  für  den  Julikreistag,  vr.  735. 

^)  Hitr  ist  noch  nachträglich  ein  Funkt  ühör  das  Abziehen  der  Kon- 
tribution am  lieichsvorrat  durch  die  mit  Besahlung  des  letzteren  rückständigen 
iStände  eingefügt:  die  Gesandten  des  schwäh.  Kreises  sollen  sich  desfregen  mit 
den  kfl.  ins  Benehmen  setzen. 


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TS  L— 783.  1554.  651 

Über  die  in    Worms   in  Aussicht   ijenoimnene  streifende  Stpt.  s. 
Rotte  auf  allgemeine  Kosten  lässt  sich  auf  dein  Kreistag  nicht 
beraten ;  die  Fränkischen  werden  da?m  alsbald  auch  eine  solche 
haben  wollen, 

Chrs.  Gesandte  sollen  bei  aller  Verhandlimg  darauf  sehen y 
dass  vorn  Landfrieden  nicht  abgegangen  wird. 

Dem  Ksr.  ist  der  Beschliiss  des  Kreises  mitzuteilen^  die 
etwas  verspätete  Erklärung  zu  entschtddigen.  Beschliesst  man 
einhellig  über  die  Handhabung,  kann  auch  dies  dem  Ksr, 
speziell  oder  allgemeiii  mitgeteilt  werden. 

Da  in  Frankfurt  womöglich  abgeschlossen  werden  wird, 
si7id  vom  schtväb.  Kreis  dahin  mehr  Gesandte  als  nach  Worms 
abzufertigen,  —  Stuttgart,  1554  Sept,  s,^^) 

Ludmgshurg,    Kreishandlungen  4.     Or. 

782,  Chr,  an  Hz,  Albrecht:  Sept.  y. 

Übergabe  der  Oberhauptmannscliaft, 

Da  nach  dem  Bericht  seiner  Räte^  die  er  auf  dem  Einungs- 
tag  in  Worms  hatte,  Albrecht  nach  ihm  die  Oberhauptmann- 
Schaft  übernehmen  wilh^)  wünscht  er  sich  mit  demselben  hier- 
über  zu  vergleichen.  Ist  bereit,  Albrecht  die  gewünschte  Kaution 
zu  geben  und  auch  sonst  zu  thun,  ivas  ihm  der  Wormser  Ab- 
schied aufträgt;  hat  deshalb  schon  wegen  des  Markgfen,  Karl 
zu  Baden,  wegen  der  hessischen  Resolution  und  wegen  des 
Pfennigmeisters  Rechnung  Befehl  gegeben;  Albrecht  wird  ihn 
stets  bereit  finden,  wo  er  seiner  der  Oberhauptmannschaft  halb 
bedarf,  Liess  der  Einung  Vorratgeld,  Briefe  und  Urkunden 
schon  zusammenbringen  und  darüber  ein  Register  machen. 
Da  er  am  18.  d.  M.  nach  Böhmen  zu  reisen  entschlossen  ist, 
möge  Albrecht  vorher  jemand  zmn  Empfang  derselben  schicken 
und  auch  die  Oberhauptmannschaft  am  If^.  übernehmen.  -— 
Stuttgart,  1554  Sept,  .9. 

St.  Heidelb.   Verein  14.     Konz.  von  Her, 

783,  Pfalzgf.  Ottheinrich  an  Chr. :  Sept.  lo, 
Behandlung  der  Klönier. 

bittet  um  Mitteilung,   wie  es  Chr.  mit  den  Klöstern  in  seinem 

*®)  über  das  HemiUai  dieses  Kreistages  vgl.  Württ.  Viert eljahrsh,  WOl^ 
Peil.  Vund  VI. 

782.  *)   Vgl.  Stumpf  S.  286. 


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652  1664.  783.— 784. 

<Sept.  10,  Lande  hälty  ob  sie  die  evang.  Predigt  besuchen  milsseii  oder 
davon  frei  sitid,  ob  sie  sich  verschlossen  halten  dürfen,  ob  Chrs, 
Amtleute  jederzeit  Zutritt  haben,  und  besonders  wie  es  Oir. 
hierin  mit  den  Frauenklöstern  hält  —  Neuburg,  1554  Sept.  KK 

St.  Ordensleute.     Or. 

Sept,  10.  784.  Pfalzgf.  Ottheinrich  an  Chr.  : 

Notwendigkeit  einer  Zusammenkunft  der  A.  K.-  Verw.  vordefu  Reichstag. 

Antwort  auf  Chrs.  Schreiben  von  Aug.  19,  das  er  samt 
den  Antworten  mit  höclister  Freude  las.  Und  wiewol  die  er- 
kenn tnis  und  das  bekennen  des  nahmens  Christi  und  des  göttlichen 
Worts  die  rechte  grundveste  und  anfang  zu  erbauung  des  hauses 
(jottes  ist,  so  will  doch  nicht  genug  sein,  das  gebäu  einmal  auf- 
zurichten, sondern  auch  das  zu  unterhalten  und  immerdar  zu 
bessern,  wie  auch  nicht  fürträglich,  das  der  hirt  zu  abschröckunp 
des  wolfs  den  stab  allein  in  der  band  trage,  sondern  er  muss  und 
soll  auch  fleissig  wachen,  vorstehenden  schaden  zu  vorkommen. 
Demselben  nach  achten  wir  unsers  und  aller  christlichen  obrigkeit 
amts  sein,  allen  emsigen  und  emstlichea  fleiss  anzukehren,  wie 
wir  neben  einander  im  hause  des  hemi  bleiben  und  dazu  unsere 
von  Gott  befolene  unterthanen  und  arme  schäflein  bei  der  rechten 
seeligmachenden  und  ins  ewige  leben  speisenden  waide  mit  hülfe 
des  allmächtigen  bleiben  mögen,  wie  es  dann  die  notdnrft  nicht 
wenig  erfordert,  weil  die  widerwärtige  nicht  feiren,  sondeni  ietzl 
da,  letzt  dort  eine  säule  nach  der  andern  von  dem  bau  Gotte> 
zeireissen  und  den  schäflein  die  waide  entweder  gar  zu  entziehen 
oder  mit  unkraut  zu  untermischen  unterstehen,  als  dann  thätlich 
otfentUch  am  tage  ligt,  was  geschwindigkeit  bisher  wider  göttliche 
warheit  vorgegangen,  was  beschwerlichen  abfalls  sich  auch  zu- 
getragen und  wie  listiglich  der  satan  noch  auf  heutigen  tag  ie 
länger  ie  geschwinder  sucht  und  nachgreift.  In  betrachtung  dieses 
alles  und  dieweil  der  gegentheil  seinen  ungrnnd  sowohl  zu  ver- 
teidigen als  zu  erhalten  und  das  reich  Gottes  zu  schwächen  unter- 
stehet, warum  sollte  dann  uns,  die  von  den  gnaden  Gottes  mit 
der  reinen,  wahren,  unzweifeligen,  unverfälschten  apostolischen 
lehre  begabt,  nicht  gebüren  und  von  amts  wegen  zustehen,  auf 
billige  wege  und  mittel  zu  denken,  wie  wir  und  die  unsem  ver- 
niittelst  göttlicher  gnaden  bei  der  warheit  bleiben  möchten?  Sähe 
uns  hierauf,   doch  auf  E.  1.  Verbesserung,  in  allwege  für  ratsam, 


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notwendig  und  gut  an,  das  E.  1.  als  der  eifrige,  gutherzige  und  .sept.  lo. 
mehr  verständige,  es  wäre  durch  Schickung  oder  vertrauliches 
schreiben,  bei  ernannten  christlichen  fürsten  um  eine  stattliche 
Zusammenkunft,  wo  nicht  eigener  persohn,  doch  durch  eines  ieden 
vertrauteste,  dem  vaterlande  und  wahren  religion  gewogene  rate 
an  ein  ort,  da  es  am  wenigsten  vermerklich,  anhielte  und  dieselben 
verursachte.  Und  wäre  unseres  bedenkens  anfänglich  der  theo- 
logen  nicht  von  nöten  dabei,  aus  etlichen  und  sonderlich  dieser 
Ursache,  damit  wii-  unsere  heilige,  gewisse  religion  nicht  in  zweifei 
oder  verdacht  bei  dem  gegenteil  zögen,  als  müssten  wir  uns  aller- 
erst darin  vergleichen,  und  wären  der  nicht  einig.  Dann  die  einig- 
keit  wollen  wir  vorsetzen  und  in  allwege  für  gewiess  und  un- 
zweifelich  halten  und  verteidigen  vor  allermänniglich ;  wollte  dann 
der  theologen  von  nöten  sein,  die  möchten  allezeit  zur  band  ge- 
bracht werden.  Und  wäre  unseres  Verstands  durch  angeregte 
Versammlung  vor  allen  dingen  zu  beratschlagen,  was  bei  kais.  und 
kön.  mai.,  desgleichen  bei  anderen  fiirsten  und  herrn,  auch  bei 
gemeinen  reichsständen,  auf  einen  gemeinen  reichstag  oder  im  fall 
das  sich  derselbe  verlängern  wollte,  sonst  durch  botschaft  oder 
in  Schriften  anzubringen,  zu  bitten,  zu  begehren,  und  zu  handeln 
wäre,  damit  wir  nicht  unter  solcher  practik  in  stäter  sorge  und 
gefahr,  wie  lange  zeit  her,  stehen  und  bleiben  müssten,  sondern 
einmal  einen  beständigen  ja  oder  nein  herausbringen  möchten, 
wessen  man  sich  doch  zu  getrösten  hätte.  Wir  stellen  auch  zu 
E.  1.  freundlichem,  vernünftigen  bedenken,  ob  und  was  deshalb 
bei  Dänemark,  Preussen,  Pommern,  Lüneburg,  Mecklenburg  etc. 
zu  suchen  sein  wolle,  zu  erkundigen,  ob  sie  diesem  wichtigen, 
notwendigen  handel  anhängig  und  fördersam  sein  wollten.  In  dem 
allem  und  iedem  unser  ringes  vermögen,  woit  und  werk  zu  er- 
zeigen, sind  wir  so  willig  und  bereit  als  schuldig,  freundlich  bit- 
tend, uns  dieses  unser  eifriges  schreiben  vetterlich  und  brüderlich 
zu  vermerken  und  was  E.  1.  hierin  für  ratsam  und  gut  ansehen 
und  erwägen,  uns  wiederum  in  Schriften  zu  unsern  banden  ver- 
traulich zu  eröfnen.  —  Neuburg,  1554  Sepf,  10, 

Universüätshihl.  Tübingen,  M.  h.  4SI.    Ähschr,  C.  R. 

786.  Kardl,  Otto  von  Augsburg  an  Chr. :  Sept.  12. 

bittet,    6—7  Reiter,   welche  in  der  Herrschaft  Ellwangen  und 
Umgegend  Plackereien  und  Rauh  verüben  und  in  der  Markgfsch. 


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654  1554.  785.''787. 

Sept.  12,  Brandenburg  zu  lagern  pflege?!^   niederwerfen   zu   lassen.  — 
Dillingen,  1554  Sept.  12. 

St.  Stift  Augsburg  4.     Or.  j^räs.  Schönbuchy  Sept,  18. 

Sept.  13.  786.  Hz.  Albrecht  an  CJir.: 

Übernahme  der  Oberhauptmannschaft. 

Antwort  auf  2  Schreiben  dat.  Sept  8  und  9 ;  will  über  das, 
was  der  Kg.  ivegen  Markgf.  Albrechts  bei  Chr.  anbringen  Hess, 
nachdenken.^)  Dankt  für  den  Glückwunsch  zur  Oberhaupt* 
mannschaft  Schickt  zur  Übernahme  des  Vorrats  an  Geld. 
Briefen,  Urkunden  und  Register  der  Vereinigung  den  Hofmeister 
seiner  Gemahlin.  Wilh.  Lösch,  nach  Stuttgart,  der  morgen  früh 
aufbrechen  soll.  Wünscht  Glück  zur  Reise  nach  Böhmen;  will 
deshalb  die  Oberhauptmannschaft  sogleich  nach  dem  18.  Sept. 
übernehmen  und  hofft,  Chr.  werde  inzwischen  alles,  was  ihm 
der  Wormser  Abschied  auflegt,  erledigen;  bittet,  namentlich  auf 
der  Post  Aliordnung  zu  treffen,  dass  ihm  fAlbr.J  die  Briefe 
der  Oberhauptmannschaft  wegen  zukommen.^)  —  München,  15')4 
Sept.  13. 

Ced.:  Seine  Gemahlin  hat  ein  besonderes  Verlangen  nach 
tipflingen;  bittet  Chr.,  vor  seiner  Abreise  zu  befehlen,  damit 
solche  bestellt  und  hiehergeschickt  tverden. 

St.  Heidelb.   Verein  7  6,  46.     Or.^)  präs.  Stuttgart,  Sept.  16. 

Sept.  14.  787.  Pfalzgf.  Ottheinrich  an  Chr.: 

Mitteilungen  Chrs.    BereitwiUigkeit  zum  Eintreten  für  RtUgion  und 
Vaterland. 

erhielt  Chrs.  vertrauliches  Schreiben  und  Anzeigen,  uns  ietzo 
über  unsers  rats,  d.  Veit  Polands,  bescliehenes  ansprechen  bei  dlsem 
poten  gethan/)  ebenso  das  Paket  der  Wormser  Verhandlung: 
will  es  mit  Fleiss  erwägen  und  unvermerkter  Weise  an  die  Orte. 

a)  4  cito,  citissime. 

786.  *)  Zasius  hatte  Chr.  ein  Schreiben  des  Kgs.  ilberbracht,  das  zum 
Einschreiten  gegen  die  markgfl.  Musterplätze  ermahnte,  —  Druffd  IV^  491 
mit  n.  4.  —  Eine  pfälz.  Entschuldigung  in  der  gleichen  Sache  bei  Lam  3  S.  641. 

*)  Stuttgart j  Sept.  18  d^nkt  Chr.,  sagt  das  Gewünschte  zu ;  wie  er  schon 
am  11.  d.  M.  geschrieben,  unterbleibe  seine  Reise  für  diesmal.  —  Ebd.  Koni. 
—  Sept.  20  dankt  Hz.  Albrecht  für  übersandte  tüpfling:  in  seinem  und  seiner 
Gemahlin  Namen.  —  St.  Bayern  12  b  I.     Or.  präs.  Sept.  26. 

787.  *)    Vgl.  nr.  77b  a. 


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787.— 7S8.  .1654.  655 

WO  es  sich  gebührt^  weiter  gelangen  lassen ;  wird  sein  Bedenkest  ,Sept.  14. 
Chr.  mitteilen ;  dann  was  wir  unserer  wahren,  unzweifeliclien  re- 
ligion,  jiuch  deren  vei-wandten  ständen  reputation  und  endlich 
j^emeinem  vaterlande  teutscher  nation  zu  förderung  und  gutem 
immer  raten  und  helfen  können,  zu  demselben  sind  wir  iederzeit 
nach  allem  unserem  vermögen  herzlich  erbietig  und  geneigt,  wollen 
auch  E.  1.  der  sache  halb  in  allweg  unvennt^hrt  lassen,  den  hattdel 
in  geheim  behalten.  —  Ncnbnrg,  1554  Sept.  14. 

Ced. :  Bittet  wiederholt,  Chr.  möge  auf  der  Reise  nach  Prag 
zu  ihm  hieherkornmen,  oder  riach  Monheim,  da  er  mit  ihm  etwas 
zu  reden  hat,  das  sich  der  Feder  nicht  vertrauen  lässt. 

Umversitätsbibl  Tübingen,  M.  h.  481.    Äbschr.  C.  U. 

788.  Kf.  Friedrich  an  Chr.:  Sept.u. 

Werbung  des  Gfen.  von  Löioenstein.    Frankfurter  7'ag.     Chrs.  Reise. 

seine  Antwort  auf  die  Werbung  Chrs.  durch  den  Gfen.  Ludwig 
von  Löwenstein  wird  dieser  berichtet  haben ;  *)  seine  Räte,  denen 
er  dies  vorlegte,  erklärten  ihm  aber,  dass  die  Handlungen  für 
den  Frankfurter  Tag  anderer  Geschäfte  wegen  7ioch  nicht  be- 
raten werden  könnten.  Will  mit  Chr.  7iach  aller  Möglichkeit 
gute  Korrespondenz  halten  und  seinen  Räten  befehlen,  dass  sie 
sich  mit  den  von  Chr.  nach  Frankfurt  abgefertigten  Gesandten 
vergleichen,  wie  Chr.  auch  thun  soll;  fürchtet  aber,  es  tverden 
die  Sachen  dort  durch  das  Überstimmen  ungerat  genug  hinaus- 
laufen, besonders  tvenn  sich  die  Weltlichen  wie  bisher  auch 
ivieder  teilen;  tmll  es  an  nichts  fehlen  lassen,  was  zur  Erhal- 
tung der  Wohlfahrt  und  Reputation  des  Reichs  und  beständigen 
Friedens  dient;  auch  was  er  zu  Chrs.  Entsclmldigung^)  thun 
kann,  soll  nicht  unterbleiben.  —  Da  ihtn  Chr.  Land  und  Leute 

788.  *)  JJcv  Gf.  hatte  wohl  den  Auftrag,  zur  Vorbereitung  des  Frank- 
furter Tages  über  die  dort  zu  verhandelnden  Fragen  eine  Finigung  mit  Vfalz 
herzustellen,  vielleicht  besonders  den  Kfen.  für  die  Kreisorganisation  zu  gemtmen, 

2)  Wohl  gegen  die  Vorwürfe,  die  ihm  in  Worms  Böcklin  gemacht  hatte: 
dass  er  auch  die  anderen  von  der  Bexoilligung  des  Geldbeitrags  abhalte,  den 
Ksr,  verdächtigi  etc.  —  Steinhilben,  Aug.  :J3  hatte  sich  Chr.  auch  an  den  Ksr. 
gewandt  mit  der  Bitte,  solchen  Behauptungen  keinen  Glauben  zu  schenken, 
worauf  dieser  Sept.  13  antwortete j  eine  Fntschuldigung  wäre  unnötig  gewasen, 
da  er  bisher  hievon  nichts  gehört  habe;  mit  der  Wormser  Verhandlung  sei  er 
wohl  zufrieden j  zweifle  nicht,  dass  auch  Chr.  das  Beste  dazu  gethan  habe,  und 
hoffe,  dass  er  auch  bei  dir  Frankfurter  Verhandlung  getreulich  raten  und  for- 
dern helfe.  —   Or.  prf'is.  Schönbuch,  Sept.  22;  Ludwigsburg,  Krdshandlungen  5. 


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656  15B4  788.-^90. 

Sept.  14.  während  seiner  Abivesenheü  empfiehlt,  ivünscht  er  Glück  zur 
Reise  und  will  dessen  Statthalter  und  Räten  auf  ihren  Wunsch 
mit  Rat  und  sonst  beistehen,  —  Neuschloss,  15o4  Sept.  14. 

St.  Heidelb.  Verein  7,  67.     Or.  präs.  Schönhuch,  Sept.  19. 

Sept.  16.  789.  Hz.  Albrecht  an  Chr. : 

Übernahme  der  Oberhaupimannschaft.    Albrechi  und  Hz.  Ernst. 

Da  nach  Chrs.  Schreibe?!  vom  11.  seine  Reise  nach  Prag 
eingestellt  ist,  will  er  seine  Gesandten  erst  auf  Michaelis  zur 
Übernahme  schicken  und  dann  erst  die  Oberhauptmannschaft 
übernehmen.  Da  Chr.  uneder  zwischen  Hz.  Ernst  und  ihm 
[Albr.J  neben  dem  B.  von  Passau  Vermittlung  anbietet,  so  will 
er  durch  seine  Gesandten  darauf  antworten  lassen.^)  —  Mün- 
chen, 1554  Sept.  16. 

St.  Heidelb.   Verein  7  b,  47.     Or.  präs.  Schönbuch,  Sept.  20. 

Sept.  16.  790.  Chr.  an  Pfalzgf.  Ottheinrich: 

Weitere  Zusammenkunft  der  A.  K.-  Veite.  Klosterordnung.  Gdeit^streit. 

erhielt  dessen  Schreiben  vom  10.  d.  M.,  die  Zusammenkunft  der 
A.  K. 'Verwandten  Stände  oder  ihrer  Räte  betr.  Ottheinrich 
erinnert  sich,  was  auf  unsere  deshalb  hievor  beschehene  ausführ- 
liche schreiben  für  antworten  gegeben  worden.  Würde  jedoch 
von  den  genannten  Ständen  die  Zusammenkunft  für  ratsam 
angesehen  und  ihm  beizeit  mitgeteilt^  dann  will  er  die  Seinigen 
auch  schicken  und  es  an  nichts  fehlen  lassen.  Das  aber  vdr 
femer  um  zusammenschickung  an  bewussten  orten  anhalten  sollten. 


789.  *)  Schönbuch,  Sept.  21  antwortet  Chr.,  er  werde  dessen  gewärtig  sein. 

—  Ced.:  Dankt  für  Zeitungen;  ein  Diener,  den  er  beim  Ksr,  zu  Ärras  hatte 
und  der  erst  gtsttrn  zunickkam,  benchtete  ebenso.  Schickt  die  Antwort,  die 
ihm  der  Ksr.  auf  seine  Entschuldigung  wegen  eines  Bezichts  [vgl.  nr.  786  «.  :i] 
gab,  sowie  ein  Schreiben  des  Kardls.  von  Augsburg.  —  Erhielt  Zeitung  auf 
Frankfurt,  es  habe  der  Kg.  von  England  und  Prinz  von  Spanien  100000  Kranen 
dahin  geschickt,  welche  durch  einige  Verordnete  dem  braunschweig.  KriegsvoH 
zugeführt  worden  seien,  um  es  in  des  Kgs.  Bestallung  zu  bringen;  glaubt  das 
nicht.  —  Ebd.  Konz.  —  München,  Sept.  26  beglaubigt  dann  Hz.  Albredtt  dm 
Hofmeister  seiner  Gemahlin,  Wilhelm  Lösch,  zu  mündlicher  Werbung  bei  Ckr, 

—  Ebd.  Or.  präs.  Stuttgart,  Okt.  2.  —  (7Ar.  antwortet  darauf  Okt.  3,  er  habe 
dem  Gesandten  das  Geld  überliefert  bis  auf  3007  fl.,  die  zur  Abfertigung  de* 
Vereinskriegsvolks  an  Jülich  geliehen  worden  seien ;  die  Beorderung  auf  dem 
Wasser  von  Ulm  an  habe  er  ihm  widei-raten,  und  ihm  über  Einungssachen  itnd 
anderes  sein  Bedenken  erfiffnet.  —  Ebd.  Konz. 


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790.-79^,  1654.  657 

will  uns  aus  etlichen  ui-sachen,  in  jüngstem  unserem  schreiben  Sept.  is, 
E.  1.  veimeldet,  bedenklich  fallen.^)  —  Waldenbtichy  1554  Sept.  18. 
Ced.:  Schickt  auf  Ottheinrichs  Wunsch  die  Ordnung j  die 
er  mit  den  Klöstern  in  seinem  Land  vorgenommen  haty  beil. 
verzeichnet.  —  Wird  über  den  Geleitsstreit  zwischen  ihnen  bei- 
den  und  den  durch  ihre  Räte  neulich  gemachten  Abschied  in 
kurzem  seilte  Meinung  eröffnen. 

IJniversiUitshihl.  Tubingeny  M.  h.  481.    Äbschr,  C.  R. 

791.  Hz.  Wilhelm  von  Jülich  an  Chr.:  Sept.  21. 

erhielt  dessen  Schreiben  nebst  Abschr.  dessen,  was  der  Kg.  an 
seine  Räte  Wilhelm  Truchsess  und  Johann  Ulrich  Zasius  wegen 
neuer  Werbung  Markgf.  Albrechts  geschrieben  hat;^)  dankt  für 
diese  Warnung.  —  Rodt,  1554  Sept.  21. 

Ced.:  Es  würde  ihn  freuen,  wenn  Chr.  zur  Hirschbrunft 
zu  ihm  käme. 

St.  Heidelb.   Verein  8.     Or.  präs.  StuitgaH,  Okt.  1.«) 

792.  Chr.  an  Kf.  Friedrich:  Sept. 24. 

Of.  Ludwig  von  Löwenstein.    Eeise  nach  Prag.    Zettungen. 

erhielt  dessen  Schreiben  von  Sept.  14.  Gf.  Ludwig  von  Löwen^ 
stein  ist  noch  nicht  zu  ihm  gekommen.  Was  er  für  Frieden 
und  Reputation  des  Reichs  thun  kann,  will  er  gerne  fördern 
helfen  und  sich  von  Fr.  und  andern  nicht  absondern. 

Dankt  für  den  Glücktvunsch  zur  Reise  nach  Frag;  doch 
Imt  ihm  der  Kg.  dieselbe  eingetretener  Hindernisse  wegen  für 
diesmal  erlassen.  —  Im  Schönbuch,  1554  Sept.  24. 

790.  *)  Da  auf  Chrs.  Schreiben  von  Juni  30  (nr.  724)  von  Kf.  August 
nur  eine  sehr  kühle,  von  Landgf.  Philipp,  wie  es  scheint,  überhaupt  keine  Ant' 
wori  einlief  (vgl.  nr,  743  und  773),  so  ist  begreiflich,  dass  die  fortgesetsten  Mn- 
erfreulichen  Erfahrungen  seinen  Eifer  in  der  Einigungssache  abschwächten  ; 
waren  doch  die  Verhandlungen  über  den  Naumburger  Tag  für  ihn  nur  eine 
ununterbrochene  Kette  von  Demütigungen  gewesen :  vgl.  nr.  546  n.  2,  567,  572, 
582,  644,  724. 

791.  *)  Vgl  nr.  786  n.  1. 

*)  eodem  antwortet  Chr.,  er  wisse  über  Markgf.  Albrechts  Hüstung  zurzeit 
nichts :  es  sei  jedoch  zu  besorgen,  man  werde  abermals  zn  lang  stiUsitzen  und 
ine  wider  wie  vor  auf  die  fuess  kommen  lassen.  --  Dankt  für  die  Einladung 
zur  Hirschbrunft.  —  Ebd.  Konz. 

Krntit,  BHefw.  des  H».  Chr.  II.  42 


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658  1664.  792,-794. 

Sept.  24.  Ced. :  Schickt  Zeitungen  von  Hz.  Albrecht  in  Bayern,  Abseht, 

eines  eigh.  Schreibens  vom  Kardl.  in  Augsburg,  und  eine  Ant- 
wort des  Ksrs,  auf  seine  Entschuldigung  wegen  unwahrer 
Beziehte.^) 

St.  Heidelb,   Verein  7,  57.    Korn. 

Sejii.26.  V93,  Kf.  Friedrich  an  Chr.: 

Nachricht  über  das  braunschnceig.  Kriegsvolk. 

schickt  mit,  was  ihm  Landgf.  Philipp  nebst  Beil,  geschrieben 
hat.^)    Da   hienach   das   braunschweig.  Kriegsvolk   den   Kopf 
.  wieder  heraus  nach  Franken  wenden  soll,  so  ist  um  so  ßeissi- 
geres  Aufmerken  nötig.  —  Schwetzingen,  1554  Sept.  26. 

St.  Heidelb.  Verein  23,  112.     Or.  präs.  Herrenberg,  Sept.  30.^) 

Sept.  27.  794.  Markgf.  Albrecht  d.  Ä.  an  Chr.  : 

Restitution  Markgf.  Albrechts  d.  J. 

Chr.  wird  Markgf.  Albrechts  d.  J.  Lage  kennen;  bedauert 


792.  *)  Heidelberg,  Sept.  30  dankt  hiefür  der  Kf.  und  schickt  die  Ve»^ 
handlungen  seines  Vogts  zu  Hagenau  und  seines  Marschalls  mit  den  Reisigen 
zu  Ehnheim  mit.  Zugleich  dankt  er  für  die  Mitteilung  der  Verhandlungen  auf 
dem  letzten  Kreistag  und  sendet  die  Instruktion  des  rhein.  Kreises,  wie  dessen 
Verordnete  sich  auf  dem  Frankfurter  Tag  halten  sollen;  erhielt  sie  von  einem 
Strassburger  Syndikus.  —  Md.  C8.  Or.  präs.  Stuttgart,  Okt.  6.  —  Bei  leU- 
terem  Schreiben  zugleich  Zeitungen  Ober  Markgf.  Albrecht:  Der  Markgf.  über- 
nachtete am  17.  d.  M.  in  Blankenburg,  zog  dann  Dienstag  morgens  mit  ettea 
8  Pf.  auf  Saarburg  und  daselbst  neben  für  auf  Diemaringen,  wo  er  mit  einigen 
Kleppern  einkehrte,  während  er  seine  anderen  Reiter  zu  Metting^en  und  in  anderen 
Döifern  umherliegen  Hess.  Der  Markgf.  hat  im  ganzen  in  dieser  Landsart 
nicht  70  Pf.,  kein  Fussvolk,  ist  auch  noch  in  keiner  Rüstung .  Seit  6  Wochen 
odei'  länger  habe  er  von  seinem  Sekretär,  Silvester  Raid,  den  er  zum  Kg.  ab- 
fertigte,  kein  Schreiben  erhalten,  der  Kg.  habe  vielmehr  denselben  gefangenlegtn 
lassen,  weil  sich  in  einigen  seiner  Briefe^  die  von  den  Franzosen  niedergelegt 
wurden,  Praktiken  vorfanden;  der  Markgf.  habe  sich  deswegen  entschuldigt; 
doch  sei  er  bis  jetzt  vom  französ.  Kg.  nicht  angenommen ;  vgl.  nr.  811. 

793.  *)  Fürstenberg,  Sept.  16  schreibt  Hz.  Heinrich  d.  J.  von  Braunschweig 
an  Landgf.  Philipp,  das  Kriegsvolk  in  Niedersachsen,  das  von  den  fränk. 
Einungsverw.  nicht  bezahlt  werde,  wolle  demnächst  nach  Franken  ziehen  und 
seine  Bezahlung  selbst  holen.  —  Ebd.  Abschr. 

*)  eodem  antwortet  Chr.,  die  Sache  sei  nicht  in  den  Wind  zu  schlagen; 
er  habe  sie  deshalb  sofort  dem  Hz.  Albrecht  als  jetzigem  Oberhauptmann  mit» 
geteilt.  —  Ebd.  Konz.  —  Letzterer  erundert,  München,  Okt.  5,  er  glaube  nichU 
dass  es  die  fränk.  Stände  mit  dem  westfäl.  Kriegsvolk  so  weit  kommen  lassen; 
Chr.  möge  sich  auch  nach  der  Sache  erkundigen.  —  St.  Heidelb.    Verein  7  b.  Or. 


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794.-796.  IbM.  659 

dieselbe;  für  das  ganze  Haus  Brandenburg  wäre  schimpßich,  Sept.  27. 
wenn  Markgf.  Albrecht  so  an  Land  und  Leuten  beraubt  würde 
und  das  Haus  dieser  Herrschaft  entbehren  müsste;  so  gelangt 
an  E.  1.  unser  freuntlich  bitt,  sie  wollen  unbeschwert  sein,  daran 
zu  sein,  ob  irgent  durch  E.  1.  zuthat  mittel  und  wege  mochten 
gefunden,  dardurch  unser  veter  und  son  zu  derselben  land  und 
leut  wider  restituirt  und  der  erlitenen  scheden  halben  gutliche 
entscheidung  mochten  vorgenomen  werden.  —  Königsberg^  1554 
Sept.  21.^) 

St.  Brandenburg  1  h.     O/-.«) 

795.  Ksr.  Karl  an  den  Heidelb.  Verein :  oku  i. 

Dank  für  Übersendung  der  markgfi.  Werbung  bei  Chr. 

dankt  für  das  Schreiben  der  Räte  von  Worms  und  die  Abschr. 
der  markgfi.  Instruktion  an  Chr.^)  Lässt  die  Behauptungen 
des  Ächters  auf  ihrem  Unwert  beruhen  und  schickt  die  letzten 
Schreiben  desselben  an  ihn  sowie  seine  Antwort  darauf.  Ist 
auch  der  Ansicht^  dass  es  wegen  des  Ächters  keiner  Antwort 
bedürfe,  und  hofft,  es  sei  durch  die  Wormser  Verhandlung  zur 
Wiederherstellung  des  Friedens  und  Vertrauens  zwischen  den 
friedliebenden,  gehorsamen  Ständen  ein  guter  Anfang  gemacht 
worden.^)  —  Arras,  1554  Okt.  1. 

St.  Heidelb.   Verein  14.    Abschr.,  präs.  Donauwörth,  Okt.  21. 

796.  Kf.  Friedrich  an  Chr.:  Okt.  3. 

Braunschweig.  Kriegsvolk. 

Landgf.  Philipp  von  Hessen  schickte  ihm  abermals  2  Schrei- 
hen  nebst  Zeitungen  laut  beil.  Abschr.  Da  der  Landgf.  neben 
seinem  Rat,  das  jüngst  zu  Worms  bewilligte  Geld  so  schnell 

794.  *)  Beü.  ein  Schreiben  desselben  vom  gleichen  Datum,  er  wolle  seinen 
Unterthanen,  Hans  von  der  Gablenz,  auf  Chrs.  Fürbitte  hin  sich  um  so  mehr 
befohlen  sein  lassen.  —  Ebd.  Or. 

')  Auf  sehr,  von  Chr. :  soU  iine  bei  Thimotheo  [Jung]  darauf  widenimben 
jtfeantwurt  werden. 

795.  >)  Vgl.  nr.  696,  778  und  Stumpf  S.  286. 

3)  Beil,  in  Abschr.  Schreiben  des  Markgfen,  Albrecht  an  den  Ksr.  von 
1654  Jan.  21,  März  6,  März  9;  Antworten  des  Ksi's.  von  Febr.  8,  ApHl  4; 
sodann  die  Antwort  des  Ksrs.  an  Kf.  Joachim  von  Brandenburg  und  Markgf, 
Johann  von  April  4 


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660  1554.  796,-797. 

Okt,  3.  als  möglich  zu  erlegen^  auch  empfiehlt^  das  braunschweig.  Kriegs- 
Volk  von  der  Kreise  und  Stände  wegen  anzunehmen  und  zu 
unterhalten,  bis  man  sieht,  dass  von  dem  Markgfen.  nichts 
mehr  zu  fürchten  ist,  so  gab  er  demselben  beil.  Antwort.^)  Die 
Sache  ist  ihm  befremdlich;  doch  fürchtet  wohl  der  Landgf.. 
dass  das  Kriegsvolk  seine  Bezahlung  suchen  könnte,  wo  es  die- 
selbe findet.  Bittet,  dem  bei  sich  nachzudenken  und  es  nicht 
iveiter  kommen  zu  lassen.  —  Heidelberg,  1554  Okt.  S. 

St.  HHdelb.  Verein  23,  113.     Or.  präs.  StuUgaH,  Okt.  7.«) 

Okt.  7.  797.  B.  Christoph  von  Konstanz  an  Chr.: 

Besuch  des  Frankfurtei*  Tages. 

erhielt  Chrs.  Schreiben  nebst  dem  der  fränk.  Einung;  Clir. 
schickt  es,  damit  der  B.  seine  Gesandten  zum  Frankfurter  Tag 
abzufertigen  wisse.  Ihm  fällt  jedoch  schwer,  den  Frankfurter 
Tag  besuchen  zu  lassen;  denn  wie  er  schon  auf  dem  Kreistag 
zu  Ulm  erklären  Hess,  kann  und  will  er  sich  bei  der  Armut 
seines  Stifts  U7id  tveil  er  auf  deyn  Reichsboden  fast  nichts  be- 
sitzt, wegen  Handhabung  des  Landfriedens  nicht  anders  ein- 
lassen dann  auf  sonderbare  conditiones,  auch  ain  anzal  jar  oder 
uf  ain  reichversamlung;  da^  haben  die  Kreisstände  gehört,  aber 
tveder  angenommen  noch  abgeschlagen.  Da  die  Instruktion  den 
nach  Frankfurt  Verordneten  Vollmacht  giebt,  hierin  ohne  Hint^r- 
sichbringen  abzuschliessen,  so  könnte  man  ans  der  Teilnahme 
seines  Gesandten  ein  Aufgeben  seiner  früheren  Bedenken  ent- 
nehmen; Chr.  möge  wissen,  so  wir  schon  auch  schicken,  das  wir 
unsem  gesandten  dises  puncten  halben  one  sondere  vorbeheltliche 
conditiones  und  niitel  schliesslich  zu  handien  nit  abfertigen  kiinten, 
solten  noch  würden. 

Was  Chrs.  Anregung  betrifft,  ob  nicht  gleich  nach  dem 
Frankfurter  Tag   loieder  ein    Kreistag  gehabten   tverden   soll. 


796.  *)  Okt.  4.  Er  wolle  dem  bis  zum  Heidelb.  Tag  vmter  nachdenken, 
*)  eodem  antwortet  Chr. :  das  aber  dermassen  zugesehen  und  gedoldt  wer- 
den soll,  das  ain  seUich  kriegsfolck,  des  über  4  oder  5000  zu  ross  und  fheas  nit 
starck  ist,  im  reich  hin-  und  widerziehen  und  soins  gefaUens  die  stend  desselben 
zu  vergwaltigen  understeen  soU,  ist  schier  zu  erbarmen ;  darumb  hielten  wir  mer 
für  ratsam,  das  nach  mittel  und  weg  getracht,  wie  dasselbig  in  craft  des  land- 
friedens  zertrennt,  dann  das  es  erst  in  der  krais  bestallung  auf-  und  angenonieii 
werden  sollt.   -    Ebd.  Kons. 


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7y7.''79y.  1664.  661 

wartet  man  besser y  bis  man  über  die  Frankfurter  Verhaiidlimg  okt,  7. 
Bericht  erhält.  —  Meersbiirg,  1554  Okt.  7. 

Ludwigsburg.     Kreishandlungen  4,     Or,  präs,  Stuttgart ^  Okt,  13,^) 

798,  Hz.  Albrecht  an  CJir.:  Okt.  8. 
Erziehung  von  Buchsenschützen. 

hat  gehört,  da^s  Chr.  in  seiyiem  Fürstenttwi  mit  guter  Ordnung 
eine  ansehnliche  Zahl  Rilchsenschützen  angericht  habe,  die  sich 
im  Fall  der  Not  zur  Beschützung  von  Land  und  Leuten  ver- 
wenden lassen.  Er  möchte  dies  in  seinem  Fürstentum  gerne 
ebenso  einrichten,  befürchtet  aber,  dass  hiedurch  nur  viele  heim- 
liche Wildschützen  grossgezogen  werden.  In  der  Annahme,  Chr. 
habe  hiegegen  Vorkehrungen  getroffen,  bittet  er  um  Mitteilung 
derselben.^)  —  München,  1554  Okt.  8. 

St.  Bayern  12  b  1,  86.     Or.  präs.  StuUgmti,  Okt.  15. 

799.  Instruktion,   was  Chrs.  Gesandter  Dr.  Hieronymus  okt.  w. 
Gerhard  auf  dem  Frankfurter  Tag  van  Okt.  14  neben  des  schwäb. 
Kreises  Instruktion^)  weiter  thun  soll: 

797.  *)  Nürtingeuj  Okt.  14  schickt  Chr.  dies  an  v.  Gültlingen,  Fessltr 
und  Ber  mit  dem  BefeU,  zu  erwägen,  was  deshalb  an  Gerhard  zu  schreiben 
und  wie  dem  B.  eu  antworten  sei.  —  Stuttgart,  Okt.  14  schickt  er  Äbschr.  an 
Gerhard  [nach  Franirfurt] :  er  habe  dieser  Weigei^ng  halb  allerlei  Bedenken: 
Gerhard  soll  mit  den  Gesandten  des  schwäb.  Kreises  trotzdem  weiter  handeln. 

—  Ebd.  Or.  präs.  Okt.  18.  —  In  der  Antwort  an  den  B.  wird  gesagt,  er  fürchte, 
die  schwäb.  Kreisstände,  dessen  abgeschickte  Räte  und  alle  andern  mandierten  Kreise 
werden,  zumal  bei  der  Wichtigkeit  der  Verhandlungen,  allerlei  Bedenken  haben, 
wenn  der  B.  als  mitausschreibender  Kreisfürst  niemand  schicki.  Aber  wie  deme, 
haben  wir  unsenu  geHandten  alsobald  gfesohriben,  den  andern  mitgesauten  E.  1. 
nitschirkens  zu  vermelden,  damit  sie  von  wegen  gemaines  krais  vermög  habender 
instrnction  furschreiten  thuen.  -  Konz.  von  Fessler ;  der  Satz:  Aber  wie  dem  etc. 
ist  Zusatz  Öhrs.:  8.  d.  —  Meersburg,  Okt.  9  (!)  schreibt  der  B.  an  des  schwäb. 
Kreises  Gesandte  in  Frankfurt,  trotz  der  Lage  seines  Stifts  schicke  er  auf  ein 
Anmahnen  Chrs.  statt  seine^t  Rates  Michael  Maler,  der  verhindert  sei,  unsers 
gaistlichen  gerichts  Costenz  merem  procurator  und  lieben  getreuen  Hierimias 
Weissen,  um  neben  ihnen  des  schwäb.  Kreises  Sachen  vorbringest  zu  helfen.  — 
Or.  iwäs.  Okt.  19 ;  vgl.  nr.  808. 

798.  *)  Stuttgart,  Okt.  15  berichtet  dann  Chr.  an  Albrecht,  dass  er  hiezu 
angeordnet  habe,  dass  keiner  eine  BücJise  mit  einem  FeuerscJüoss  geladen,  oder 
ein  lebendes  Feuer  mit  sich  zur  Zielstatt  tragen,  keiner  bei  seiner  Behausung 
oder  anderswo  als  auf  der  Zielstatt  schiessen,  jeder  auf  dem  Weg  zur  Zielstatt 
nur  die  freie  offene  Strasse,   keinen  Abweg  benutzen  solle.  —  Ebd.  67.    Kone. 

—  Vgl.  Druffel  IV,  505  mit  n.  :i. 

799.  ')   Vgl.   Württ.   Vierttljahrsh.  1901  Beil.   VI. 


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662  1554.  799. 

Oku  10.  i.  Es  soll  kein  Stand  vor  dem  anderen  beschwert  werden. 

2.  Kommt  gemäss  der  Instruktion  des  schwäb.  Kreises  und 
der  kfi.  Proposition^)  ein  Vergleich  über  die  Handhabung  zu 
Stande,  so  soll  der  Vorrat  künftig  nicht  mehr  von  allen  Kreisen 
zusammengeschossen  und  an  einer  oder  mehreren  Legstätten 
hinterlegt  werden,  sonder  das  der  bei  einem  ieden  kreis  insonder- 
heit ingehalten  und  anderer  gestalt  nicht  dan  zu  eines  ieden  kreis 
aigen  oder  sonst  gmeiner  reichshilf  auf  die  bedachte  weg  und 
gmeine  handhabung  des  landfridens  noch  erkantnus  iedes  kreis- 
obersten und  demselbigen  zugeordneten  reten  angriffen  und  ver- 
wendt  wurde.  Denn  würde  der  Vorrat  in  der  bisherigen  Weise 
weitererhoben,  die  Kreise  aber  müssten  sich  gegenseitig  ?nit  be- 
sonderem Geld  schützen,  so  hätten  sie  doppelte  Kosten  zu  tragen. 

3.  Um  künftig  Ungleichheit  zu  vermeiden,  soll  der  Kreis- 
oberste  samt  Räten  dik  Stände  zur  Bezahlung  anhalten;  auf 
ihren  Beschluss  sollen  die  ungehorsamen  Stands  detn  Fiskal 
angebracht  und  von  ihm  wider  sie  am  K.G.  prozediert,  dessen 
Urteil  von  den  gehorsamen  Ständen  vollzogen  iverden. 

4.  Vermöge  des  Wormser  Abschieds  ist  vor  allem  auf  die 
Assekuration  der  fränk.  Stände  zu  sehen. 

5.  Die  streifende  Rotte  soll  nach  der  Kreisinstruktion  wo- 
möglich  abgelehnt  werden;  doch  soll  sich  der  Gesandte  einem 
anderen  Beschluss  nicht  widersetzen. 

6.  Zum  sexsten,  wa  auch  die  bedacht  handhabung  des  land- 
fridens gmeinlichen  von  allen  kreisen  vermög  der  churfurstlichen 
proposition  und  des  schwebischen  hievor  und  iezigen  gestelten  be- 
denken bedacht  und  angesehen,  auch  daruf  schliesslich  gehandelt, 
wier  aber  zu  einem  generaloberisten  ement  und  bedacht  wolten 
werden,  solle  unser  gesandter  für  sich  selbs  vermelden,  wier  oder 
er  betten  uns  dessen  nicht  und  keins  wegs  zu  versehen  gehabt, 
darumb  er  auch  daruf  nicht  abgevertigt  worden;  hette  aber  für 
sein  person  darfur,  das  es  unser  gelegenheit,  dweil  wir  nicht  lang 
bei  unser  regierung  gewesen  und  sonst  mit  allerhand  gescheften 
überladen  weren,  gar  nicht  sein  wurde,  uns  eins  solchen  zu  under- 
ziehen;  soll  auch  solchs  auf  hindersichbringen  nicht  bewilligen, 
sonder  wa  ie  daruf  getrungen  wolt  werden,  gegen  den  standen 
vermelden,  das  er  den  kreisstenden  kein  mas  zu  geben  hette,  solchs 
durch  andere  weg  an  uns  gelangen  zu  lassen,    üarbei  auch  femer 

*'')  Auf  dem  erweit etien  Kreistag  zu  Worms  im  Äugtet. 


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799,  1564.  663 

vermelden,  das,  nachdem  wir  in  des  schwebischeu  kreis  bedenken  Okt,  lo. 
befenden,  das  die  hilf  und  zuzug  der  kreis  nit  mit  besteltem  kriegs- 
volk  und  geld,  sonder  au  iedes  kreisstand  volk  geschehen  solte, 
das  wir  in  dem  aus  sonder  hohen  und  grossen  Ursachen  volgende 
bedenken  betten,  ivie  dies  in  Chrs.  Instruktion  auf  den  Ulmer 
Kreistag^)  auch  ausgeführt  toird.  Vielmehr  soll  jeder  Stand 
Geld  zahlen,  im  Fall  der  Not  eine  gemeinsame  Werbung  von 
Reitern  und  Kn,  vorgenommen  und  eine  Kriegsrerfassung  fest- 
gestellt werden,^) 

7,  Zum  sibenden  abenuals  gesetzt,  das  alle  oder  die  mandierte 
krais  allein  die  bedacht  handhabung  bewilligen  wurden,  so  wurd 
von  den  andern  kreisen  auch  dahin  gesehen  muessen  werden,  die- 
weil  solche  handhabung  ain  gmoin  werk,  darinnen  billiche  gleich- 
heit  durchaus  gehalten  sol  werden,  das  in  künftigen  und  allen 
andern  feien,  beratschlagungen,  zusamenkunften  und  sonst  in  votis 
gleichheit  gehalten,  das  auch  iederzeit  die  sachen  in  gmeinom  rat 
nnabgesöndert  verriebt  und  in  disem  fall  der  churfurstlich  kreis 
sein  preeminentiam  wie  bei  den  reichstägen  geschieht,  in  dem  das 
sie  iere  rät  von  den  andern  kreisstenden  abgesondert  haben,  fallen 
lassen,  und  wie  durchaus  die  hilf  aller  kreis  gleichmessig  iederzeit 
angesehen  und  bedacht,  auch  ein  gleiche  und  gmeine  consultation 
sein  und  pleiben  solte. 

8,  Wird  über  Markgf  Albrechts  La7id  verhandelt,  soll  der 
Gesandte  für  Verwaltung  durch  gemeine  Kreise  sequestersweise 
sprechen, 

9,  Der  Gesandte  soll  stets  zuvor  bei  anderen  Kreisen,  Chrs. 
Einungsverwandten,  das  negotium  auf  die  weg  dirigirn  und  so- 
weit möglich  nach  Verabredung  mit  den  anderen  Gesandten 
des  Schwab.  Kreises  handeln. 

Wenn  die  Kreise  den  kais.  Kommissarien,  die  voraussicht- 
lich auf  dem  Tag  erscheinen,  den  Abschied  zustellen  und  in 
einzelnen  Punkten  des  Ksrs,  Deklaration  und  Konfirmation  für 
notwendig  halten,  soll  der  Gesandte  auch  dahin  helfen,  dass 
alles  an  den  Ksr.  gebracht  und  dessen  Konfirmation  erlangt 
wird,  dabei  des  Ksrs,  von  Arras  aus,  Sept.  17  an  Chr.  gerich- 
tetes Schreiben  ertvähnen,  das  ir  kei.  mt.  an  uns  giiedigst  ge- 
langt, solche  Sachen  der  handhabung  mit  allem  vleig  neben  andern 

«)  nr.  781. 

*)  Dieser  Abschnitt  ist  von  hefvorragendem  Interesse,  weil  er  zeigt,  wie 
weit  4ie  Hoffnungen  Chrs.  hei  seinen  Projekte  der  Ji^reisorgßnisßtion  gingen. 


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664  1554.  799.— WO. 

Okt.  10.  stenden  zu  befurdern  helfen.    Lässt  der  Ksr.  etwas  proponieren, 
soll  es  der  Gesandte  unverzüglich  mitteilen. 

Kommt  es  zu  der  Kreisvergleichung  nach  dem  Ulmer  Be- 
denken, soll  der  Artikel  der  Religion  expresse  wie  der  gesteh 
darin  bleiben;  anders  könnte  sich  Chr.  nicht  einlassen.  — 
Stuttgart,  1554  Okt.  10. 

Ludwigsburg,    KreisTuindlungen  4.     Or. 

OkL  lt.  800.  Instruktion  Chrs.  für  Albr.  Arbogast,  Freih.  zu  Heweti, 

Werner  von  Münchingen  und  Dr.  Hieronymus  Gerhard  in  der 
hessisch-nassauischen  Sache  auf  den  Frankfurter  Ta{f  von 
Okt.  24: 

die  Gesandten  sollen  die  beil.  Schriften  feissig  lesen,  dann  dein 
Liz.  Helfmann  beil.  BefehP)  nach  Worms  bringen,  dessen  Be- 
richt entgegennehmen,  arn  28.  d.  M.  zeitig  in  Frankfurt  ankom- 
men und  sich  bei  den  Verordneten  von  Trier,  Pfalz  und  Jülich 
ansagen.  Am  24.  sollen  sie  die  Hessischen  und  Nassauisch^n 
besonders  oder  miteinander,  wie  man  es  für  das  beste  Mit. 
verhören  helfen.  Würde  aber  Trier  als  nassauischer  Freund. 
Pfalz  als  Nachbar,  Jülich  als  das,  das  sein  Anrecht  an  Katzen- 
einbogen  an  Nassau  übergeben  hat,  für  gut  halten,  sogleich 
mit  der  Gütlichkeit  zu  beginnen,  sollen  die  Gesandten  auch 
zustimmen  und  zuerst  die  andern  von  den  Mitteln  reden  hören 
und  dann  fleissig  zur  Beilegung  handeln  helfen:  der  marckt 
wird  leren  kromen.  Kann  die  Sache  trotz  allen  Fleisses  dies- 
mal nicht  vertragen  werden,  sollen  sie  auf  einen  schleunigen 
Kompromiss,  auch  auf  des  vofi  Nassau  Begehren  auf  Sequestra- 
tion der  strittigen  Güter  durch  vertraute  Hände  oder,  wenn 
dies  nicht  zu  erlangen,  nur  auf  Kompromiss  hinwirken,  oder 
andere  Wege  einschlagen,  um  jedenfalls  thätliche  Handlungen 
bis  zu  weiterer  Gütlichkeit  zu  verhüten.^)  —  Stuttgart,  1554 
Okt.  11. 

St.  Hessen  4.     Or. 

800.  *)  Er  soll  den  Gesandteti  Bericht  über  den  bisherigen  Verlauf  und 
seinen  Rat  zur  Beilegung  der  Sache  geben.  —  Ebd.  Kons,  von  FessUr.  — 
Worms,  Okt.  14  antwortet  Helfmann,  er  sei  von  Landgf.  Philipp  zum  Fratüi- 
furter  Tag  neben  dessen  anderen  Verordneten  berufen  und  wolle  Chrs.  GesandU 
in  Frankfurt  im  geheimen  beraten.  —  Ebd.  Or.  präs.  Stuttgart,  Okt.  17. 

*)  Die  ziemlich  farblos  gehaltene  Instruktion  entspricht  dem  ZurückhaUeu 
Chrs.  in  den  vorausgehenden  Verhandlungen  in  dieser  Sache. 


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801.  1664.  665 

801.  Nebeninstruktion  Chrs.  für  von  Hewen,   von  Mün-  oku  iL 
chingen  und  Gerhard  auf  den  Frankfurter  Kreistag: 

Zurückweisung  von  Verleumdungen. 

wenn  der  Frankfurter  Kreistag  schier  zu  Ende  gehen  will, 
sollen  die  Gesandten  bei  dem  Mainzer  um  Audienz  vor  der 
Versamvüung  anhalten  und  in  der  ihnen  bestimmten  Stunde, 
womöglich  im  Beisein  der  kais.  und  kgl.  Gesandten,  vorbringen: 
Markgf,  Albrecht  habe  früher  zu  Chr.  als  dem  Hauptmann  des 
Heidelb.  Vereins  eine  Botschaft  geschickt,  mit  einer  Instruktion, 
deren  Original  sie  bei  sich  hätten,  neben  der  von  Chr.  gegebenen 
schriftlichen  Antwort^)  Beides  sollen  die  Gesandten  der  Ver- 
sammlung vorlegen.  Bald  darauf  habe  es  Chr.  seinen  Einungs- 
verw.  in  Worms  vorlegest  lassen,  wo  beschlossen  ivurde,  dem 
Ksr.  Abschr.  der  Instruktion  zu  schicken,  was  geschah.  Nun 
habe  aber  Chr.  von  einer  glaubwürdigen  fürstlichen  Person  vor 
wenigen  Tagen  einen  Zettel  erhalten  laut  beil.  Abschr.,'^)  tvorin 
er  erdichteter  und  giftiger  Weise  angegriffen  werde  ;^)  er  heisse 
den  Urheber  einen  ehrlosen,  verlogenen  Mann  und  würde  sich, 
wenn  er  denselben  erfahre^  vor  ihm  weiter  verantworten.  Die 
Gesandten  möchten  das  Original  der  Instruktion,  die  Hand- 
schrift, Pitschier  und  Handzeichen  besichtigen,  auch  den  Stil 
erwägen   und   die  den   Eimtngsvertv.  zugestellten  Abschriften 

801.  >)  nr.  696  und  707. 

*)  Dem  Ksr.  icurde  die  Schrift,  welche  Markgf.  Alhrecht  nach  der  letzten 
Niederlage  hei  Kitzingen  an  Chr.  richtete  und  ivorin  er  sich  so  sehr  über  seine 
Blutsfreunde  beklagt  [nr.  696],  zugeschickt  mit  der  Glosse :  es  gebe  der  stilus 
lind  handlang,  das  bemalte  schrift  nit  von  marggf.  Albrechten  ausgangen,  sonder 
zu  Stuttgarten  in  der  canzlei  geschinit  worden;  und  sei  der  alt  pfalzgraf  der- 
halben  so  heftig  darinnen  angezogen,  damit  niemant  arckwone,  das  es  aus  Stutt- 
garten komen.  Der  Hz.  habe  die  Schrift  heimlich  unter  die  Gesandten  in  Worms 
austeilen  lassen,  um  dem  Ksr.  Ungehorsam  zu  erwecken  und  die  bemHigte  Kon- 
tribution zu  verhindern;  es  sei  zum  Erbarmen,  dass  immer  eine  so  hohe  Person 
im  Reich  Meutereien  ei'toecke,  zuerst  der  Landgf.  von  Hessen,  dann  der  Markgf, 
jetzt  dieser  Hz.;  zu  besorgen,  er  werd  es  hoch  bringen,  dann  er  den  beiden 
andern  zu  weiss  und  fnrsichtig  und  erfaren  sei;  dise  schrift  ist  von  dem  kai. 
itz  zu  Wurms,  dem  B.  [BöcklinJ,  gesandten  geantwort  worden,  der  sie  als  neue 
Zeitung  lesen  Hess  und  gar  nicht  geheim  hielt.  Wurd  vermutet,  solliche  gloss- 
schrift  sampt  m.  Albrechten  schreiben  hab  . .  .  dem  kaiser  uberschickt ;  aus  was 
Ursachen  aber,  hab  nit  herftir  gewollt ;  man  acht  aber,  die  religion  die  fumembste 
sein.  —  St.  Heidelb.   Verein  9  VJI. 

")  Nach  einem  Schreiben  Chrs.  an  Gf.  Konrad  von  Castell  von  Okt.  bf 
—  ebd.  Konz.  —  fuitte  d^ssm  Gemahlin  die  Zeitung  an  Chr.  übersandt. 


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666  1554J  aoi,^b03, 

Okt,  11,  vergleichen,  um  Chrs.  Unschuld  zu  erkennen,  —  Wenn  die  kais, 
Gesandten  dabei  nicht  zugegen  sind,  so  sollen  s^ie  bei  ihnen 
besonders  um  Audienz  anhalten  und  die  Sache  vortragen,  — 
Stuttgart,  loo4  Okt,  11, 

St,  Ueidelb,   Verein  9  VIII     Or.*) 

Okt.  13,  802.  Pfalzgf.  Ottheinrich  an  Chr,: 

Klagen  über  den  B,  von  Augsburg. 

auf  ein  Schreiben  an  den  B.  von  Augsburg  um  Abstellung 
einiger  widerwärtigen  Handlungen  in  Religionssachen,  deren 
sich  der  B,  und  die  Seinigen  in  Ottheinrichs  Fürstentum  an- 
gemasst  haben,  antwortete  derselbe,  das  s.  1.  ire  lehenbare  i)faiTen 
und  pfrundeii  unsers  lands  irer  religion  gemes  zu  besetzen  und 
ire  alte  kirchengebreuch  und  ceremonien  der  ende  zu  erhalten 
befuegt  ze  sein  gedecht,  auch  der  passauisch  abschid  in  solchem 
nier  für  sy  weder  ir  widerwertig  oder  verhinderlich,  dieweil  in 
demselben  expresse  verleibt  wer,  das  auch  sie  als  der  alten  reli- 
gion stende  irer  religion,  kirchengebreuch,  Ordnung  und  ceremonien, 
auch  irer  hab  und  gueter  halben  niebig  bleiben  und  gelassen 
werden  sollen,  mit  meidung,  das  gleich wol  solcher  passauisch  ab- 
schid mit  den  furnembsten  seinen  puncten  zu  wurklichem  beschluss 
allain  uf  ainen  noch  unvolstreckten  reichsabschid  gieng.  TeiU 
dies  mit,  weil  hienach  der  Kardl,  und  seine  Religionsverw,  deti 
Passauer  Abschied  für  unvollkommen  und  disputierlich  halten 
und  es  ohne  Zweifel  an  nichts  fehlen  lassen,  um  ihn  mit  der 
Zeit  umzustossen.^)  —  Neuburg,  1554  Okt.  18, 

St.  Bayern  10,     Or,  präs.  Stuttgart,  Okt.  17. 

Okt,  14.  803.  Kf.  Friedrich  an  Chr, : 

Rechnungstag.     Braunsehweig.  Kriegsvolk,     Kreisordnung.     V^erleum- 
düngen, 

erhielt  von  ihm  einige  Schreiben  nebst  Zeitungen  und  der  Rech- 

*)  Auf  sehr,  von  Gerhard:  den  23.  tag  novemb.  ist  in  gegen  wartikeit  der 
ro.  kai.  und  kg.  mt.,  auch  aller  krais  bottschaften  dise  instruction  yerricht  worden. 
—  Am  24,  Nov,  berichten  die  Gesandten  darüber  an  Chr,  Kais,  und  kgf.  Korn- 
missarien  erklärten,  sie  seien  durch  dieses  Gerücht  befremdet.  Weder  der  Ktr. 
noch  der  Kg,  hätten  einen  solchen  Verdacht,  Eine  gleiche  Antwort  gab  die 
Kreisversammlung.  —  St.  Hessen  4.    Kons. 

S()2.  *)  In  gleicher  Weise  wandte  sich  Ottheinrich  an  -JT/.  August  (nr.  S2fn 
und  an  Landgf,  Philipp  (Druffel  IV,  504), 


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S03.—SO4.  1554.  667 

nuny  des  FfennigmeisterSy  besonders  gestern  ein  Schreiben  dat.  okt,  u. 
Stuttgart,  Okt.  7.  Will  zum  Rechnungstag  seine  Räte  schicken. 
Billigt  Chrs.  Bedenken,  dass  zur  Abstellung  der  Beschwerden 
das  braunschweig.  Kriegsvolk  einmal  wieder  beurlaubt  werde; 
will  seinen  nach  Frankfurt  dejmtierten  Räten  befehlen,  dass 
sie  mit  CJirs.  Räten  darauf  hinwirken,  wie  dies  auch  bei  dem 
obersächs.  Kreis  für  gut  angesehen  wurde.^)  Fürchtet  aber, 
dass,  wenn  das  im  schwäb.  Kreis  beratene  Werk^)  auf  die 
Bahn  kommt,  dadurch  nicht  nur  weitere  Unterhaltung  des 
Kriegsvolks  verursacht,  sondern  auch  ein  ganz  beschwerliches 
Bündnis,  wie  es  hievor  zu  Augsburg  und  sonst  oft  gesucht 
wurde,  hervorgerufe^i  wird.  Chr.  kann  ermessen,  welche  Last 
und  Beschwerden  hieraus  für  die  Stände  entstehen  toürden. 
Chr.  soll  den  Seinigen  befehlen,  dass  sie  sich  destvegen  mit  den 
Pfälzern  verständigen. 

Bedauert,  dass  Chr.  und  er  in  den  Zeitungen  so  sehr  an- 
gegriffen werden;^)  tröstet  sich  aber  mit  seiner  Unschuld;  die 
Sykophanten  bekommen  mit  der  Zeit  wohl  auch  ihren  Lohn; 
stellt  Chr.  anheim,  ob  er  auf  dem  Frankfurter  Tag  etwas  da- 
von sagen  will.  —  Heidelberg,  1554  Okt.  14. 

6t.  Ueidelb.   Verein  7,  59.     Or,  präs.  Stuttgart,  Okt.  Ib. 


804.  Chr.  an  Gf.  Ludwig  d.  Ä.  von  Öttingen:  okt.iö. 

Beteiligung  an  der  Hochzeit  seinei-  Tochter, 

hört  von  Hz.  Friedrich  und  andern,  dass  gut  wäre,  wenn  der 
Gf.  auf  der  Heimführung  seiner  (L.)  Tochter  mit  Friedrichs 
Vater  erscheinen  würde.  Rät  auch  hiezu,  da  er  sich  hier 
mit  seinem  Tochtermann,  Hz.  Johann,  und  andern  besprechen 
könnte,  wie  die  Sache  mit  seinen  2  Söhnen  zum  Austrag  ge- 
bracht werden  könyite.  —  Stuttgart,  1554  Okt.  15. 

St.  öttingen  17.     Konz. 

803.  *)  Eine  Beratung  des  obersächs.  Kreises  hei  Druffel  IV,  Ö03.  — 
Nov.  2  schickt  dann  Kf.  Friedrich  an  Chr.  weitere  Nachrichten  über  das  braun^ 
schweig-  Kriegsvolk,  die  er  von  Landgf.  Fhilipp  erhieU ;  sie  meldeten  Okt.  25, 
dass  sich  das  Kriegsvolk,  das  eine  Zeit  lang  in  Erfurt  war,  verlaufen  hohe.  — 
St.  Ueidelb.   Verein  23,  114.     Or.  präs.  Stuttgart,  Nov.  5. 

*)  Nämlich  die  Kreisexekntionsordnung .  vgl.   Wihtt.  Vietieljahrsh.  190:1. 

')    V^gl.  nr.  801, 


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668  1BÖ4.  605,— W6. 

übt,  15,  805,  Chr,  an  Bürgermeister  und  Rat  zu  Donauwörth: 

Tagleisiung  in  Donauwörth, 

will  die  Tagleistung  einiger  Fürsten  am  20,  d,  M.  in  Donau- 
ivärth  besuchen;  bittet  um  Unterstützung  seines  Fouriers,^)  — 
Stuttgart,  1554  Okt,  15. 

St.  Bischöfe  insgemein  7.    Konz, 

Okt,  18.  S06,  Chr,  an  Kf,  Friedrich: 

Rechnungstag.    Braunschweig.  Kriegsvolk.     Kreisordnung.     Verleum- 
dungen. 

Antwort  auf  dessen  Schreiben  von  Okt.  14.  Will  sich  we- 
gen eines  Rechentags  mit  Bayern  besprechen.  Hat  seinem  Kreis- 
rat  Dr.  Hieronymus  Gerhard  auf  den  Kreistag  in  Frankfurt 
in  einer  Nebeninstruktion  befohlen,  auf  Beurlaubung  des  braun- 
schweig. Kriegsvolks  hinzuwirken,  —  Was  auf  dem  schwäb. 
Kreistag  beraten  wurde,  ist  nur  auf  den  Landfrieden  und  auf 
den  Notfall  gerichtet;  keineswegs  ist  die  Sache  so  gemeint ^  daz 
dadurch  einiche  pundnus  in  ander  weg  zu  fürstand,  damit  ein 
gemein  werk  daraus  gemacht  wurde,  gesucht  oder  fürgenomen 
werden  sollte;  das  will  keiner  der  Kreisstände,  Hat  seinein 
Kreisrat  befohlen,  sich  mit  den  Gesandten  der  andern  Einungsff. 
zu  ufiterreden,  tva^  zur  gemeinen  Handhabung  und  zum  Frieden 
dient.  —  Hat  wegen  der  ummhreii  Beschuldigung  seinen  Räten, 
die  er  in  der  hessischen  und  nassauischen  Saclie  nach  Frank- 
furt schickte,  befohlen,  wenn  die  Kreishandlung  fast  zu  Ende 
geht,  um  Audienz  anzuhalten  und  der  Versammlung  icomöglich 
m  Beisein  der  kais.  und  kgl.  Kommissarien  die  falschen  Be- 
ziehte vorzulegen  und  sie  so  zu  entschuldigeti,  dass  jedermann 
die  Unwahrheit  sieht.  —  Schorndorf,  1554  Okt.  18.^) 

St.  Heidelb.   Verein  7,  59.     Kons. 

605.  *)  jy«  handelt  sich  um  die  Auseinandersetzung  zwischen  Hz.  Ernst 
und  Hz.  Albrecht  wegen  der  Ansprüche  des  ersteren.  Der  Vertrag,  der  am 
26.  Okt.  in  Donauwörth  zu  stände  kam,  in  kurzem  Auszug  hei  Druff d  IV,  5ifl. 
Christoph  scheint  sich  nach  Schluss  der  Verhandlung  zu  Kardl,  Otto  nach 
Diüingen  begeben  zu  haben  und  von  hier  am  31.  Okt,  abgezogen  zu  sein.  (Nach 
einem  Schreiben  des  Kardls,  an  Chr.  von  Nov.  1.  St.  Reichstagsakten  14  a.)  — 
Dass  bei  Druffel  IV,  6()2  mit  n.  1  dieser  bayr.-salzhurg.  Streu  mit  dem  Itayr.- 
neuburg.  Sessionsstreit  zusammengeworfen  wird,  ist  bei  diesem  Buch  nicht  ^m 
verwundem.  —  Neben  Chr.  war  der  B,  von  Passau  Unterhändler  in  der  Sacht, 
ausserdem  war  Hz.  Ottheinrich  erschienen;  vgl,  nr,  81t,  812,  818, 

806.  *)  Zugleich  schickt  Chr.  an  Qerliard  Abschr,  von  nr,  803  und  nr.  8tM> 


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807,— 808.  1654.  669 

SO 7,  Markgf.  Karl  von  Baden  an  Chr.:  okt.  w. 

Bedrohliche  Gerüchte.    Heiratsgut  seiner  Gemahlin,    Rezept. 

ein  von  ihm  angenommener  Diener,  der  seinen  Dienst  noch 
nicht  angetreten  hat,  schickte  einem  seiner  Hofräte  beil.  Schrei- 
ben.^)  Giebt  wenig  auf  des  Syndikus  von  Nürnberg  Reden, 
glaubt  auch  nicht,  dass  gegen  Chr.  oder  ihn  solches  vorgenmn- 
men  werden  könne,  teilt  es  aber  mit,  um  zu  zeigen,  welche  ge- 
fährliche Reden  die  gegen  sie  verbreiten,  denen  sie  mit  andern 
Fürsten  Hilfe  zu  bringen  bewilligten,  und  bittet  um  Nachricht, 
wenn  Chr.  auch  etwas  dergleichen  hört. 

Seiner  Gemahlin  Heiratgut  ist  von  Markgf.  Albrecht  im- 
mer noch  nicht  erlegt;  will  es  nun  von  den  jetzigen  Inhabern 
von  dessen  Land  fordern  und  bittet  um  Ohrs.  Rat  hiezu.^)  — 
Pforzheim,  1554  Okt.  19. 

Ced.:  Bittet  abermals  um  ein  Rezept,  wie  die  wolf-  und 
füchs  pillulen  zu  machen  sein. 

St.  Baden  9  b  I,  16.     Or.  präs.  Donauwörth,  Okt.  23. 

808.  Hieronymus  Gerhard  an  Chr. :  Okt.  w. 

Ankunft  der  Gesandten.    Schreiben  Hz.  GUheinrichs. 

am  15.  Okt.  sind  sie  hier  angekommen  und  trafen  die  kais. 
Kommissarien,  den  B.  von  Speyer,  Wilhelm  Böcklin  und  Dr. 
Johann  Mepsch,  vom  Kg.  Herrn  Wilhelm  Truchsess,  ferner 
Botschaften  von  Mainz,  Köln  und  Trier;  doch  ist  bis  jetzt  noch 
nichts  gehandelt  worden,  vielleicht  weil  vom  obersächs.  Kreis, 

mit  dem  Befehl,  darauf  zu  achten,  dass  es  nicht  so,  tote  der  Kf  meine,  ver- 
standen werde,  —  Ltidtoigsburg.  Kreishandlungen  4.  Or.  präs.  Okt.  24.  — 
Den  Befehl,  sich  mit  den  Pfalzern  zu  verständigen,  erteilt  er  nicht,  obgleich  es 
der  Kf.  (nr.  803)  getoHnscht  hatte. 

807.  *)  JCin  Nürnberger  Syndikus,  der  heute  zu  Guneenhausen  über- 
nachtete, Hess  sich  öffentlich  höi'en,  es  sei  im  geheimen  gewiss,  dass  man  Markgf. 
Karl  und  Chr.  nicht  nur  wie  Markgf.  Albrecht  von  Brandenburg  in  die  Acht 
erklären,  sondern  auch  in  kurzer  Zeit  überziehen  werde;  da  er  in  dieser  Woche 
d€is  gleiche  Gerücht  auch  sonst  von  Nürnberg  hörte,  woUte  er  es  mitteilen.  — 
Gunzenhausen,  1654  Okt.  6. 

2)  Donauwörth,  Okt.  J^4  antwortet  Chr.,  er  schenke  den  Reden  des  Nürn- 
berger Syndikus  keinen  Glauben :  denn  auch  wenn  man  mit  der  Acht  gegen  sie 
vorgehen  wollte,  würde  man  sie  doch  vorher  citieren  und  nichts  unverhört  vor- 
nehmen. —  Wegen  des  Heiratguts  seiner  Gemahlin  soll  Karl  diese  vorher  ver- 
weisen und  dann  erst  seine  Fm-derung  anbringen.  —  Ced. :  Schickt  das  Rezept 
fftr  die  Wolfskugeln.  —  Ebd.  10.     Konz. 


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670  1654.  S08,-W9, 

Okt.  19.  namentlich  von  den  Kff,  von  Brandenburg  und  Sachsen,  noch 
niemand  erschienen  ist.  Deshalb  hat  auch  Pfalz  ihre  Gesandten 
noch  nicht  geschickt,  um  nicht  im  kfl.  Rat,  wie  es  auch  zu 
Worms  geschah,  von  den  Geistlichen  überstimmt  zu  werden. 
Heute  oder  morgen  sollen  die  sächsischen  ankommen.  Erst 
gestern  kamen  die  Gesandten  des  bayr.  Kreises,  der  von  Treu- 
beck  (!)  und  Langenmantel ;  heute  schickte  auch  der  B,  von 
Konstanz  einen  Gesandten})  .  .  . 

Schickt  ein  Schreiben  von  Hz.  Ottheinrich,^)  das  er,  wie 
der  Bote  sagte,  erbrechen  sollte.  Da  an  andere  Botschaften 
und  die  ganze  Versammlung  gleiche  Schreiben  ergingen,  sagte 
er  nur,  er  werde  sich  gebührend  halten.^  —  Frankfurt,  tV)4 
Okt.  19. 

Liidwigahurg.    Kreishandhmgen  4.     Or.  präs.  Okt,  24. 

Okt. 26.  S09.  Hieronymus  Gerhard  an  Chr.: 

Schreiben  wegen  des  Reichstags.    Beginn  der  Verhandlungen. 

am  24.  d.  M.  brachte  ihm  ein  Kammerbote  beil.  Schreiben  an 
Chr.,  mit  dem  Bericht,  es  betreffe  den  Reichstag ;^)  man  schicke 
es  hieher  an  die  Kreisbotschaften,  da  man  nicht  mehr  alle 
Stände  einzeln  beschreiben  könne;  er  solle  es  deshalb  seinen 
Mitgesandten  anzeigen.  Eröffnete  deshalb  das  Schreiben  und 
machte  seinen  Mitgesandten  Mitteilung. 

Obwohl  vom  ober-  und  niedersächs.  Kreis  noch  niemand 
hier  war,  vmrde  am  24.  d.  M.  von  den  kais.  Kommissarien  der 
Sachen  ein  anfang  gemacht  und  die  beil.  kais.  Proposition  ver- 
lesen; sogleich  erklärten  die  kgl.  Kommissarien  mündlich  des 
Kgs.  Zustimmung  zum  Wormser  Abschied.  —  Hierauf  wurdeti 
von  den  Ständen  die  kais.  und  kgl.  Kredenz,  die  kais.  Prä- 
position und  die  Berichte  der  Städte  Nürnberg  und  Speyer  über 
den  Vorrat  abzuschreiben  begehrt. 


808.  *)   Vgl.  nr.  797. 

*)  Von  Okt.  12 :  Büte,  zu  seiner  Befreiung  von  der  Hüft  für  dm  frank. 
Bund  mitzuwirken.  —  Ebd.  Or.  —  Ein  Schreiben  Ottheinrichs  an  den  Ksr. 
vom  gleichen  Tag  bei  Ih'uffel  JF,  502;  der  Erfolg  davon  ebd.  n.  3. 

')  Über  den  allgemeinen  Kreistag  in  Ei'ankfurt  vgl.  ausser  den  folgendtn 
Berichten  noch  Druffel  /K,  5iÖ,  514y  515  und  vor  allem  die  Frankfurier  Ord- 
nung, Württ.  Vierteljahrsh.  1901  Beilage  VIII,  auch  Beüage  VII. 

609.  *)  Utrecht,  Okt.  1  teilt  Ksr.  Karl  an  Chr.  mit,  der  Kg.  tvolle  hi* 
Martini  in  Augsburg  ei'scheineti,  und  mahnt  ihn,  ebenfalls  zu  kommen.  —  *"<?. 
RHckstagsakten  14  a.     Or.  prätt,  Okt.  24.     Vgl.  nr.  813  n.  2. 


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809.  1B64.  671 

Am  ^.>.  kam  ein  Gesandter  von  Kf.  August,  Franz  Kram,  okt.  :^6. 
den  man  inzwischen  von  seines  Herrn  wegen  zuzulassen  he- 
schloss. 

Am  gleichen  Tag  wurde  vom  kfl,  Kreis  weiter  proponiert: 

1,  Nachdem  auf  den  Wormser  Abschied  hin  die  Mehrzahl 
der  Kreise  erschienen,  die  andern  unterwegs  sind,  so  wollen  die 
kreis  zu  der  Sachen  schreiten  und,  welcher  gestalt  auf  angeregten 
abschid  sie  abgevertigt,  sich  vernemen  lassen ;  und  weren  sie  von 
wegen  des  churfurstlichen  kreis  urbietig,  auf  mergemelten  abschid 
femer  auch  zu  handien  und  zu  schliessen. 

2,  Der  mainz.  Kanzlei  sei^  einige  Tage  ein  fussgehender 
Bote  nachgelaufen,  der  ein  Schreiben  vou  französ.  Kg.  an  ge- 
meine Versammlung  haben  solle;  ist  die  Schrift  anzuhören  und 
zu  eröffnen? 

S.  Von  wegen  des  Landgrafen  Philipp  ist  auch  besondere 
Audienz  vor  der  Versammlung  begehrt  loorden. 

Auf  diese  3  Punkte  sollen  die  Kreise  ihr  Bedenken  ver- 
nehmen lassen. 

Unter  den  Kreisständen  sagte  man  nun,  das  Begehren  des 
kfl,  Kreises  sei  eine  Neuerung,  indem  er  zuerst  der  anderen 
Kreise  Vota  hören,  dann  erst  sich  selbst  erklären  wollte;  es 
wurde  für  nötig  angesehen,  solcher  Neuerung  nicht  stattzugeben. 
Dies  wurde,  ohne  weitere  Erklärung  über  die  obigen  Punkte, 
dem  kfl,  Kreis  vorgehalten ;  es  wurde  von  ihm  nicht  sonderlich 
bestritten  und  über  obige  3  Punkte  sein  Bedenken  summarisch 
mitgeteilt: 

Über  die  Geldhilfe  müssen  die  Kreise  zuerst  einig  werden. 
Über  die  anderen  Punkte  im  Wormser  Abschied  wollen  sie  sich 
bei  der  Einzelverhandlung  erklären;  der  hess,  Gesandte  ist  zu 
fuhren,  das  Schreiben  von  dem  französ.  Boten  zu  eröffnen. 

Die  beiden  letzten  Punkte  tourden  von  der  Mehrheit  an- 
genommen und  also  der  französ.  Brief  verlesen;  der  hess.  Ge- 
sandte erklärte,  obwohl  sein  Herr  vom  rhein,  Kreis  zum  Besuch 
des  Tages  bestimmt  sei,  schicke  ihn  derselbe  doch  nur  für 
sich  selbst. 

Es  vmrden  einige  Schriften  verlesen  und  davon,  name7it- 
lich  von  dem  französ.  Brief,  Abschr,  begehrt.  Die  anwesenden 
Kreise  beschlossen,  heute  alles  abschreiben  zu  lassen  und  ge- 
sondert  zusammenzukommen,  um  sich  über  die  kais,,  auch  kfl. 


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672  1664.  809.— Sit. 

Okt.  26.  Proposition  zu  besprechen  und  sich  gegenseitig  über  ihren  Be- 
fehl etwas  zu  verständigen,  —  Frankfurt,  1554  Okt.  26. 

Ludwigsburg.    Kreishandlungen  4.     Or.  präs.  Heidenhetmj  Okt.  31. 

Okt.  26,  810.  Hieronymus  Gerhard  an  Chr.: 

Bedenken  gegen  die  Exekutionsordnung.    Beginn  der  Verhandlungen. 

obwohl  in  gemeiner  Versammlung  noch  nichts  weiter  verhandelt 
ivurde,  als  was  sein  beil.  Bericht  zeigt,  so  hat  es  doch  aus^ser 
allerhand  conjecturis  bei  ihm  das  Ansehen,  das  die  furgenomne 
handhabung  des  landfridens  von  etlichen  stenden  für  ein  solche 
reichsverstendnus  oder  sondere  buntnus  angesehen  wolle  werden, 
welche  lange  zeit  von  der  kai.  und  ku.  mgten.  gesucht  worden; 
das  auch  solcher  verstand  villeicht  bei  dem  churfurstlichen  krais 
in  sonderhait  furgefallen,  wie  die  von  Chr.  übersandten  kurpfälz. 
Schreiben  zeigen;  daher  kommt  es  wohl  auch,  dass  der  kfl.  Kreis 
in  der  Proposition  mit  der  Sprache  nicht  herauswollte,  obwohl 
sie  vielleicht  auch  auf  die  Gesandten  des  ober-  und  niedersächs. 
Kreises  warten. 

Vom  Österreich.  Kreis  ist  niemand  hier;  die  kgl.  Gesandten 
haben  seinetwegen  noch  keiner  Beratung  beigewohnt.  Die  Ge- 
sandten des  burgund.  Kreises  erscheinen  stets  mit  den  andern 
in  der  Versammlung;  doch  konnte  man  noch  nicht  merken, 
was  ihr  Befehl  sei.  —  Anderen  Kreisständen  will  es  Nachdenken 
bringen,  dass  sich  der  Landgf.  vom  rhein.  Kreis  absondern  wilL 

Also  seien  noch  der  zeit  die  Sachen  ganz  irrig  und  weitlenfig, 
auch  zu  besorgen,  dass  vor  vorstendem  reichstag  wenig  fruchtbar- 
lichs  verriebt  werden  möge. 

Die  fränk.  Einungsverwandten  haben  ihre  Botschaft  hier: 
sie  wird  eben  wegen  des  Geldes  anhalten. 

Berichtet  den  Inhalt  des  französ.  Schreibens,  das  er  noch 
nicht  schicke?}  kann.^)  —  Frankfurt,  1554  Okt.  26. 

Litdmgsburg.  Kreishandlungen  4.  Eigh,  Or.  präs.  Heidenheim,  Obt,  3!. 

Okt.  30.  811.  Pfalzgf.  Ottheinrich  an  Chr.: 

Silvester  Baid.     Titel  eines  Buches.    Briefe.    Zusammenkunft  Chrg. 
mit  Markgf.  Alhrecht. 

neulich  kam  ein  Adeliger  aus  Putirs   in  Frankreich  zu  Seh. 


810.  ')  Am  28.  Okt.  berichtet   er  über  Sessionsstreit   zwisdien  dem   ot^er- 
sächx.,  fränk.  und  hayr.  Kreis.     Gesandte  des  Österreich.  Kreises  soUen  untere 


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Slt-Sia.  1664.  673 

Schertlin  nach  Burtenbctch,  der  Über  Silvester  Raid  mitteilte,  oht  so. 
dieser  sei  zwar  auf  Anstiften  des  von  Roggendorf  wegen  eines 
Schreibens  an  den  von  Nassau,  worin  er  begehrte,  beim  Ksr. 
des  Markgfen.  in  Güte  zu  gedenken,  gefangengehalten  worden ; 
allein  nachdem  man  den  Markgfen,  gefragt,  ob  es  mit  seinem 
Vortoissen  geschehen  sei,  was  dieser  bejahte,  habe  man  ihn 
ohne  Bntgelt  freigelassen;  bittet,  was  Chr.  hierüber  Sicheres 
erfährt,  ihm  mitzuteilen,  —  Chr,  erinnert  sich  wohl  noch,  dass 
der  B.  von  Passau  ihnen  neulich  zu  Ingolstadt  den  Traum 
eines  Mönchs  erzählt  und  das  Buch,  worin  derselbe  beschrieben 
ist,  summaria  Antonini  genannt  hat;  fragt,  ob  er  diesen  Titel 
recht  behalten  habe,  —  Schickt  ein  Päcklein  mit  Briefen  mit 
der  Bitte,  sie  seinem  Diener  Wilhelm  Roskolanus  in  Heidelberg 
entweder  durch  die  Begleitung  des  Hzs.  Ernst  oder,  wenn  dieser 
nicht  nach  Heidelberg  geht,  sonst  irgendwie  übermitteln  zu 
lassen.  —  Neuburg,  1554  Okt.  30, 

Eigh.  P.  S. :  Hat  vergessen  zu  fragen,  wo  der  Märkgf.  bei 
Chr.  gewesen  und  wo  er  jetzt  zu  finden  ist. 

St.  PfalM  9cl,  116,     Or.  präs.  Heidenheim,  Okt.  31. 

812.  Chr.  an  Pfalzgf.  Ottheinrich:  ^{ov  i 

Silvester  Raid.     Titel  eines  Buches.     Markgf.   Albrecht.    Schreiben 
Otthrs.  an  den  Kreistag. 

Antwort  auf  dessen  Schreiben  von  Okt.  30.  Silvester  Raid 
betr.  weiss  er  nicht  weiter,  als  was  er  neulich  mündlich  erzählte. 
Den  vom  B.  von  Passau  in  Ingolstadt  erzählten  Traum  eines 
Mönchs  betr.  weiss  er  nur,  dass  St.  Benedikt  ihn  erdichtet  haben 
soll;  in  welchem  Buch  er  steht,  weiss  er  nicht,  da  er  nicht 
darauf  achtete.  —  Will  das  Paket  mit  Briefen  weiter  befördern 
lassen.  —  Wo  Markgf.  Albrecht  von  Brandenburg  jetzt  anzu- 
treffen ist,  weiss  er  nicht;  ist  selbst  neulich  unweit  Tiefenbronn 
auf  der  Grenze  der  Markgrafschaft  Baden  auf  dem  Feld  mit 
ihm  zusammengewesen.  —  Heidenheim,  1554  Nov.  1. 

P.  S.:  Sein  Gesandter  auf  dem  Kreistag  zu  Frankfurt  hat 
ihm  Otthrs.  Schreiben  von  Okt.  12,  dessen  Anteil  an  der  be- 
willigten Kontribution  betr.,  zugesandt.^)    Hat  wenig  Hoffnung, 


wegs  sein;  vom  ober-  tind  niedersächs.  kam  ausser  Kram  noch  niemand.  — 
Nassauische  Sacht.  -—  Ebd.  Eigh.  Or.  präs.  Nov.  1,  abends. 
812.  ^)  Vgl  nr.  608  n.  2. 
Ernst,  Briefw.  des  Hss.  Gbristoph.  II.  43 


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674  ißW.  süi.^aid. 

Nov,  1,  dass  Otth,  etwas  erreichen  werde,  mll  aber  seinem  Gesandten 
befehlen,  dessen  eingedenk  zu  sein. 

St.  Pf  ah  9cl,  117.    Kons. 

Nov.  8.  813.  Hz.  Albrecht  an  Chr.: 

Kais.  Schreiben.    Reichstag. 

hat  auf  Chrs.  Gutachten  die  Antwort  des  Ksrs.  den  andern 
Einungsverw.  in  Abschr.  zugeschickt.^) 

Da  er  von  des  Kgs.  baldiger  Ankunft  in  Augsburg  hörte*) 
ermahnte  er  auch  die  andern  Einungsff.  zu  persönlichem  Er- 
scheinen.^) —  München,  1554  Nov.  8. 

St.  Heiddh.  Vtrein  7  h,  50.     Or.  präs.  Böblingen,  Nov.  16. 

Nov.  11.  814.  Hieronymus  Gerhard  an  Chr.: 

Beratung  Ober  den  Generalobersten.    Konfutatum  der  wirlbg.  Konf. 

schickt  das  Protokoll.  Darbei  kan  und  soll  E.  f.  g.  ich  miver- 
halten  nicht  lassen,  dass,  wiewol  von  allen  kreisen  gemeinlich  dem 
schwebischen  bedenken  beifall  geschehen,  das  doch  in  der  fnrge- 
nomnen  beratschlagung  der  zusamenzognen  puncten  von  wegen 
des  generalobersten  der  österreichisch  gesant  d.  Zasius  herzog 
Albrechten  zu  Bäiem  anstatt  herzog  Hainrichen  zu  Braunschweig 
furgeschlagen. 

Von  den  Burgundischen  wurde  hierauf  votiert,  dass  ihre 
Kgin.  hierin  Bedenken  habe,  dass  Ein  General  nicht  genüge. 
Zwei  seien  nötig,  der  eine  für  die  burgund.  und  sächs.  Krmse, 
wo  sich  die  Kgin.  den  Hz.  Heinrich  gefallen  Hesse,  der  andere 
für  die  oberländ.  Kreise,  wobei  die  Kgin.  an  Chr.,  als  kriegs- 
erfahrenen Mann,  gedacht  habe;  beide  mit  durchaus  gleichem 
Befehl,  doch  so,  dass  Je  nach  Lage  der  Kreise  die  Exekution 


813.  *)  nr.  796. 

')  DiUingen,  Nov.  1  schrieb  Kardl.  Otto  an  Chr.,  er  habe  heute  wm  Jonoi 
und  Gienger  Schreiben  von  Okt.  23  erhalten,  dass  der  Kg.  14  Tage  nach  Martim 
in  Augsburg  eintreffen  werde.  —  Nürtingen,  Nov.  4  antwortet  Chr.,  er  werde 
erscheinen,  sobald  er  von  des  Kgs.  Ankunft  höre.  —  St.  Reichstagsakten  14  a. 
—  Über  die  Verzögerung  vgl.  Druffel  IV,  608  n.  3. 

•)  Böblingen,  Nov.  18  antwortet  Chr.,  er  werde  auf  dem  Beiehsiag  nsdä 
der  letzte  sein.  —  Der  Altist  und  Tenorist,  die,*toie  er  bei  ihrem  letzten  Zu- 
sammensent  sagte,  bei  ihm  um  Ditnst  anhielten,  wurden  mzwischen  m  Dofioti- 
wörth  abgewiesen.  —  Ebd.  Kon».  —  eodem  schickt  Ohr.  obigee  Schreiben  Alb» 
rechts  an  Kf  Friedrich.  —  Ebd.  Konz. 


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614.— 816.  1664.  675 

jedem  besonders  befohlen  würde,  —  Dieser  Gedanke  der  Teilung  Nov.  ii. 
der  Kreise  gefiel  allen  anderen  Kreisen,  auch  die  beratschlagung 
dorauf  gestellt  worden.  Die  Benennung  der  beiden  General- 
obersten tvurde  verschoben,  bis  die  Punkte  der  Handhabung 
und  die  Sonderbedenken  aller  Kreise  in  eine  Ordnung  zusammen- 
gebracht sind  und  des  kfl.  Kreises  Bedenken  darüber  gehört 
wird.  Stimmt  man  beim  General  der  oberländ.  Kreise  für  Chr., 
so  will  er  sich  nach  Ohrs,  besonderer  Instruktion  halten. 

Hat  wegen  der  Konfutation  von  Chrs.  zu  Trient  übergebe- 
ner  Konfession  ruLchgefragt,  aber  noch  nichts  erfahren.^)  — 
Frankfurt,  1554  Nov.  11. 

Ludungsburg.   Kreishandlungen  4.   Eigh,  Or.  präs,  Stuttgart,  Nov.  16. 

8  IS.  Chr.  an  Mar  kg  f.  Albrecht:  Nov.  12. 

Des  Markgfen.  Werbung  bei  Chr.  vor  Einungstag  und  Ksr.     Güt- 
liche Beilegung. 

hat  dessen  Schreiben  von  Juli  25  gestern  hier  empfangen.  Die 
Werbung,  welche  von  Ossburg  und  vom  Stein  in  Albrechts  Na- 
men bei  ihm  anbrachten,^)  hat  er  auf  dem  letzten  Wormser 
Einungstag  den  Gesandten  der  Kff.  und  Fürsten  vortragen 
lassen,  wo  für  gut  angesehen  und  verabschiedet  wurde,  dies  an 
Ksr.  und  Kg.  gelangen  zu  lassen,  wie  beil.  Auszug  des  Ab- 
schieds^) zeigt.  Da  damals  keine  endgültige  Resolution  erfolgte 
und  der  Ksr.  erst  vor  wenigen  Tagen  dem  Verein  antwortete,^) 

—  nemlich  das  es  des  echters  halber  gar  keiner  antwort  bedörfe 

—  (Jhr.  auch  nicht  vmsste,  wo  Albrecht  anzutreffen  wäre,  hielt 
er  für  unnötig,  diesen  hievon  zu  verständigen.  —  Was  den 
einL  Zettel,  die  darin  erwähnten  und  mitgesandten  Schriften 
und   die  Antwort,   welche  Albrecht  dem  KardL  von  Augsburg 

814.  *)  In  einem  Scfireiben  von  Nov.  4  an  von  Hewen^  von  Münchingen 
und  Gerhard  haUe  Chr.  unter  anderem  geschrieben,  er  glaube  nicht,  das  auf 
disem  frankfortischen  kraistag  etwas  fruchtbarlichs  oder  endlicbs  geschlossen, 
sonder  bis  auf  vorsteenden  reichstag  remittiert  und  verschoben  werde.  —  F<mer 
habe  er  gehört,  des  Kers.  Beichtvater  Soto^  der  »ich  jetzt  zu  Dillingen  beim 
Kardl.  aufholte,  habe  gegen  Chrs.  zu  Trient  ühergebene  Konfession  ein  schand«  . 
Widerlegung  geschrieben,  die  zu  Göln  getruckt  und  uns  intituliert  worden  sein 
solL  Dr.  Hieronymus  soll  im  geheimen  nachfragen  und  wenn  er  denselbigen 
schandtmck  bekommt,  8 — 10  Exemplare  ^avon  schicken.  —  Ebd.  Or.  präs.  Nov.  9. 

816.  *)  nr.  696. 

^  Vgl  Stumpf  S.  265. 

»)  nr.  796. 


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676  1B54.  816.'-817. 

Nov.  12.  der  ferneren  Gütlichkeit  toegen  gegeben  hat,  betrifft,  dankt  Chr., 
obwohl  er  die  Schriften  meist  schon  vorher  hatte,  und  rät  wie 
schon  mehrmals  schriftlich  und  mündlich,  die  Sache  durch 
unparteiische  Kff.  und  Fürsten  gütlich  beilegen  zu  lassen^  vne 
auch  der  KardL  in  stattlicher  Ausführung  unlL'^  —  Stuttgart, 
1554  Nov.  12.') 

St.  Heidelb.  Verein  9,  A.    Kmz.        Ahschr. 

Nov.  12.  816.  Chr.  an  den  B.  von  Ar  ras: 

Ofienburg.    Abt  von  Neresheim. 

am  10.  d.  M.  wurde  ihm  eine  von  denen  von  Ortenburg  gegen 
ihn  ausgebrachte  Ladung  des  K.Gs.  laut  beil.  Abschr.  insinuiert. 
Da  er  früher  deswegen  an  den  Ksr.  geschrieben  und  darauf- 
noch  keine  Antwort  erhalten  hat,  bittet  er,  ihm  hierauf  wie  auf 
seine  Supplikation  wegen  des  Abts  von  Neresheim  sfwr  Antwort 
zu  verhelfen.^)  —  Stuttgart,  1554  Nov.  12. 

8t.  Spanien  1.  B.    Konz. 

Nov.  26.  817.  Kanzler  Fessler  an  Chr.:^) 

Bitte  um  Enthebung  von  dem  Kantleramte. 

hatte  Bedenken,  das  Kanzleramt  anzunehmen,  hat  auch  andere 
Konditionen  ausgeschlagen,  die  ihm,  seiner  Hausfrau  und  11  le- 
benden Kindern  vorteilhaft  gewesen  wären.  Übernahm  dann 
Hz.  Ulrich  zu  Gefallen  das  Amt  auf  6  Jahre,  konnte  aber 
nach  deren  Ablauf  wegen  des  schmalkald.  Kriegs  und  der  darauf 
folgenden  kgl.  Rechtfertigung  nicht  um  seine  Entlassung  bitten. 


a)  Folgt  durehstr. :  wtnn  Chr.  stibat  ettotu  zur  Btütgung  NiUtUchu  Ikwt  tatm,  iHB  v  m  am 
keinem  Fleies  fehlen  laeeen, 

^)  Zugleich  schickt  Chr.  Abschr.  van  nr.  746  und  816  an  Hg.  Albre^. 
—  St.  Heidelb.  Verein  9,  A.    Konz. 

816.  ^)  Zugleich  wendet  sich  Chr.  mit  der  gleichen  Bitte  an  I^nsittg.  — 
Ebd.  Konz. 

817.  *)  Über  Fessler  vgl  die  bei  Heyd,  Bibliographie  II  S.  369  emge- 
führten  Stellen.  Da  er  bis  eu  seinem  Tod  im  Jahr  1672  Kanzler  blieb,  so  ¥fird 
das  Hauptgewicht  in  obigem  Gesuch  auf  den  Satz:  so  ist  mir  ouch  nit  ieder- 
mann  . . .  genaigt  zu  legen  sein.  In  der  That  ergiebt  sich,  dass  in  den  Ver- 
handlungen  öder  die  Kreisorganisation,  welche  seit  längerer  Zeit  im  Vordergrund 
des  wirtbg.  Interesses  standen,  sein  Einfluss  hinter  dem  Gerhards  und  Bers 
vollständig  in  den  Hintergrund  tritt,  und  es  ist  nicht  unwahrscheinlidky  ia$s 
gerade  das  ihm  seine  Stellung  eniUidete, 


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817,--818.  1B64.  677 

Hat  nun  das  Amt  12  Jahre  geführt;  inzwischen  haben  seine  Nov.  25. 
Leibeskräfte,  auch  sein  Gedächtnis,  abgenommen,  die  Geschäfte 
haben  sich  gemehrt,  so  dass  der  Landhofmeister  und  er  oft 
Befehle  unterschreiben  müssen  in  Sachen,  bei  denen  sie  nicht 
waren,  ebenso  vnrd  er  in  solchen  um  Audienz,  Bescheid  und 
Abfertigung  ersticht,  also  das  mir  (der  ich  nunmer  aus  den  gna- 
den Gottes  im  54.  jar  meins  alters  und  31  jar  doctor  gewesen  bin 
und  in  obgemelten  12  jaren  meiner  geringen  studiorum  halber  mer 
vergessen  dann  gelesen  hab)  zu  notturftiger  gepurlicher  Verrich- 
tung sollichs  alles  geschicklichait,  leib  und  zeit  zerrinnen  will, 
wie  er  Chr.  schon  vor  einem  Jahr  und  seither  etlichemal  münd* 
lieh  berichtete. 

Auch  möchte  er  das  Wort  Gottes  fleissiger  hören  und  selbst 
lesen,  auch  mehr  zu  seiner  Nahrung  sehen,  seinen  Verwandten 
in  Liebe  und  Leid  mehr  beistehen ;  so  ist  mir  euch  nit  iederman 
(und  gleichwol  one  mein  aigen  verschulden)  genaigt.  Chr.  möge 
ihn  also  spätestens  bis  Georgi  dieses  Amtes  entheben,  und  ihn 
mit  der  Ratsbesoldung,  die  ihm  Ulrich  für  die  Zeit  nach  Ab- 
lauf der  6  Jahre  bestimmte,  als  ain  ringverstendigen,  ouch  ab- 
nemenden  rat,  bei  deren  canzlei,  ouch  meins  underthenigen  Ver- 
trauens (in  betrachtung  meiner  langwirigen  mieseligen  dienst)  als 
schür  ain  veteranum  et  emeritum  gnediglich  gebrauchen  und  möge 
auch  künftig  wie  bisher  sein  gnädiger  Landesfürst  und  Herr 
sein.  —  Stuttgart,  1554  Nov.  25. 

8L  Kamleisacken  4.     Or.  prä8.  Nürtingen,  Nov.  37.^) 

818.  Chr.  an  den  B.  von  Passau:  Nov.  26. 

Ketzerhataloge.    Schrift   des    Vergerius.    Plan   zur  BeUgionseinheit. 
Neue  Sekte. 

schickt  nach  seinem  Versprechen  bei  ihrem  Abschied  den  dieses 
Jahr  in  Mailand  publizierten  catalogu^  hereticorum,  samt  des 
Vergerius  Antwort  darauf;  vmsste  nicht  anders,  als  dass 
Markgf.  Hans  Albrecht  von  Brandenburg,  gewes.  B.  zu  Magde- 
burg, und  die  Bb.  von  Passau  und  Würzburg  auch  darin  ge- 
nannt seien;  dies  ist  aber  unrichtig;  doch  sagte  ihm  Vergerius, 
dass  in  einem  andern  Katalog,  worin  der  Autor  nicht  genannt 

')  Chr,  schreibt  auf  das  Gr.:  Fessler  eoüe  noch  das  Beste  thun;  er  woUe 
sich  nach  einem  tauglichen  Mann  umsehen;  wenn  er  einen  finde,  wolle  er  F, 
mU  Gnaden  des  Amtes  entlassen;  auch  F.  solle  nach  einem  geschickten  Mann 
Nachfrage  hohen. 


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678  1«W.  816.— 819. 

Nov.  26.  und  der  wohl  zu  Löwen  verfasst  sei,  obige  drei  und  andere 
gutherzige  Bischöfe  im  Reich  angeführt  seien.^)  Schickt  auch 
des  Vergerius  Schrift  wegen  der  Wallfahrt  in  Loretto  und 
bittet,  nicht  zu  vergessen,  ihm  das  Rezept  gegen  die  Pest  und 
den  index  librorum  zu  schicken. 

Zu  Donauwörth  zeigte  ihm  au^h  der  B.  ein  kurzes  Ver- 
zeichnis, das  ihm  zugeschickt  worden  sei,  une  eine  Einheit  in 
Religionssachen  zu  machen  wäre;  bittet  um  Abschrift  und  würde 
dann  seine  Meinung  darüber  dem  B.  vertraulich  eröffnen. 

In  Lothringen  und  Burgund  entsteht  unter  vornehmen 
und  gelehrten  Leuten  eine  neue  Sekte,  die  auch,  wie  er  hört, 
schon  im  Druck  ausgehn  soll;  darin  vnrd  unverschämt  gesagt, 
dass  jedermann  zuletzt  selig  werde,  auch  die  Teufel;  jedem 
Menschen,  auch  den  bösen  Geistern  sei  von  Gott  eine  bestimmte 
Pönitenzzeit  in  der  Hölle  zur  Büssung  der  Sünden  angesetzt; 
welches  bei  uns  abominabile,  das  also  das  laiden  und  sterben  Jesu 
Christi,  unsers  ainigen  haillands,  so  schendlich  veracht  und  zu 
sagen  mit  fuessen  getretten  werde.  —  Nürtingen,  1554  Nov.  26. 

St.  Bischöfe  insgemein  10.    Eigh.  Kong.;  gedr.  bei  Druffel  IV^  613. 

iVow.  x>6'.  819.  Chr.   an   Eustachius   von   Lichtenstein,   Pfleger   zu 

A\'endlingen : 

Frage  nach  geeigneten  Mönchen. 

teilt  mit,  dass  sich  gottlob  die  Prälaten  und  Mönche  seines 
Landes  dem  Wort  Gottes  etwas  geneigter  erzeigen.  Da  er  hört, 
dass  sich  auch  in  Hz.  Albrechts  Land  das  Wort  Gottes  ziem- 
lich ausbreite  und  namentlich  in  etlichen  Klöstern  gottesfürch- 
tigCy  verständige  Ordenspersonen  sich  finden,  und  da  in  einigen 
seiner  Prälaturen  nach  Absterben  der  alten  Prälaten  Mangel 
an  geeigneten  Personen  ist,  so  bittet  er,  nachzudenken  und  zu 
erkundigen,  ob  und  wo  in  Mannsklöstern  des  Ordens  der  Bene- 
diktiner, der  Bernhardiner  und  der  Propstei  Ranshofen  ob 
Braunau  geeignete  Leute  zu  finden  wären,  die  sich  innerhalb 
ihres  Ordens  zu  einer  Prälatur  verwenden  Hessen  und  geschickt 


818.  *)  Über  den  Mailänder  Index  von  1554  vgl.  Beusch^  Der  Index, 
I  S.  215  ff. :  über  die  Löwen (r  Indices  von  1546  und  1550,  die  übrigens  ihren 
Ursprung  nicht  verbergen,  ebd.  S.  113  ff. ;  Vergerius^  Schrift  gegen  den  MtUUmdtr 
Index  vgl.  Hubert,  Vergerios  publizistische  Thätigkeit  8.  293 f.;  die  Schift 
über  Loretto  ebd.  8.  133  und  291  f. 


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819.— 821.  1664.  679 

wären,  die  Ehre  GotteSy  reine  christliche  Lehre  und  Zeremonien^  Nov.  se. 
auch  ehrbare  Zucht,  der  ersten  Stiftung  gemäss,  zu  schaffen 
und  zu  pflanzen;  namentlich  auch  zu  berichten,  was  für  ein 
Propst  und  Konventspersonen  zurzeit  in  der  Propstei  Ranshofen 
sind.  —  Nürtingen,  1554  Nov.  28.'^) 

St.  Beligionssaehen  10  i.    Kong.  teüweise  von  Chr. 

820.  Pfalzgf.  Ottheinrich  an  Chr.:  Nov. 29. 

Gefährdung  des  Passauer  Vertrags. 

hat  über  des  Kardls.  von  Augsburg  Schreiben,  den  Passauer 
Vertrag  betr.,^)  vom  Kfen.  von  Sachsen  Antwort  bekommen  laut 
beil.  Abschr.,^  daraus  wir  versteen,  das  dem  also  sei,  wie  E.  1. 
mit  uns  zu  Thonauwerd  geredt.  *)  —  Neuburg,  1554  Nov.  29. 
St  Bayern  10.     Or.  präs.  Nürtingen,  Des.  2. 

821.  Gf.  Georg  an  Chr.:  Nov.  20. 

Erkrankung  auf  der  Reise. 

als  er  am  23.  d.  M.  von  Chr.  aus  Stuttgart  abgeritten  war  und 
am  folgenden  Tag  nach  Heidenheim  kam,  erkrankte  er,  so  dass 
er  sich  eine  Ader  sprengen  liess.  Reiste  deshalb  erst  am  2.  Tag 
weiter  und  kam  am  28.  in  Neuburg  an,  von  wo  er  an  den  be- 
wussten  Ort  reiten  will.  —  Neuburg,  1554  Nov.  29. 

8t.  Hausarehiff  K.  4  F.  3.     Or. 


819.  *)  Vgh  auch  das  in  diese  Zeit  fallende  Eingreifen  Chrs.  in  einen 
Kirehsnsireä  in  Ansbach,  Druffel  IV,  609  n.  2. 

820.  *)  Vgl.  nr.  802. 

•)  Dat,  Dresden,  Nov.  9;  Kf.  August  will  Ottheinrichs  Beschwerden  in 
Beligionssachen  nachdenken ;  hält  nicht  für  unratsam,  dass  auf  einer  gemeinen 
Bcichsversammlung  von  diesen  Dingen  geredet  wird ;  steUt  ihm  anheim,  oh  nicht 
diese  Dinge  an  den  röm.  Kg.,  den  Kfen.  von  der  Pfalz  und  den  Hz.  von  Bayern 
als  Unterhändler  des  Passauer  Vertrags  zu  bringen  sein  solUsn.  —  Ehd,  Abschr. 

•)  Urach,  Dez.  6  dankt  Chr,  für  die  Antwort  des  Kfen.  August,  den 
Passauer  Vertrag  betr.  Und  dieweil  zu  besorgen,  es  werd  mit  disem  yertrag 
die  gelegenheit  gewinnen,  inmassen  £.  h  yon  uns  yerstanden,  so  will  daromb 
desto  mer  yon  nöten  sein,  das  wir,  die  A.  C.  yerwandten,  auf  gegenwertigem 
reichfltag  die  angen  recht  und  woi  auf,  auch  mit  zeitigem,  ainheUiglichen  rath 
haadlen  thuen,  (damit  die  zertrennung  yerhuet  werden  mög),  wie  dann  wir  unsers 
theils^  was  zu  befordemng  der  eer  Gottes  und  seines  lebendigen,  hailmachenden 
Worts  dienstlich  und  ersprieslich  sein  mag,  an  uns  nichts  ersitzen  lassen  wellen. 
->  ICbd.  Kons. 


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680  1664.  822,-^823. 

Dez, 3,  822.  Kf.  Friedrich  an  Chr.: 

Schreiben  von  Bayern,    Besuch  des  Beichetage, 

erhielt  dessen  Schreiben  dat.  Böblingen,  Nov.  18  nebst  Zeitungen 
und  den  Briefen  von  Hz.  Albrecht  von  Bayern  an  Mainz,  Trier, 
Jülich  und  ihn,  welche  er  in  Frankfurt  den  Räten  von  Mainz, 
Trier  und  Jülich  überreichen  Hess.  Hz.  Albrecht  hat  ihm  fast 
ebenso  tvie  Chr.  wegen  der  kais.  Antwort  und  Besuchung  des 
Reichstags  geschrieben,  worauf  er  ihm  laut  beil.  Abschr.^)  ant- 
wortete. Hofft,  auch  Chr.  werde  sein  Wegbleiben  vom  Reichstag 
bei  seinem  Alter  entschuldigen.  —  Schwetzingen,  1554  (montÄgs 
nach  Andreae  apostoli)  Dez.  3. 

Ced.:  Bittet,  beil.  Brief  an  Hz.  Albrecht  zu  schicken. 

St.  HeideU).  Verein  7,  60.     Or,  präs.  Urach,  Dez.  11.^ 
Dez. 8.  823.  Gf  Hans  Georg  zu  Mansfeld  an  Chr.: 

Schickt  eine  Schrift  des  Sarcerius. 

Nachdeme  numehr  mit  Gottes  hulf  ain  gute  zal  jar  das  heilige 
evangelium  rein,  lauter  und  dar,  wie  ich  beromen  höre,  nit  ohne 
sondere  gefahr  und  widerwertigkeit  von  E.  f.  g.  jungst  auf  dem 
vormainten  trientischen  concilio  bekant  und  in  deren  furstentunib 
embsig  gefordert  und  gepflanzet,  als  ich  dan  weiter  glaubwirdig 
berichtet,  das  durch  sigreiche  mittel  E.  f.  g.  theologi  der  osian- 
drischen  irthumb  nicht  wenig  geschwecht  sei,  und  aber  mein,  auch 
meiner  brueder  und  vettern  vorordenter  Superintendent  unserer 
pfarren  und  gebiet,  Erasmus  Sarcerius,  bei  diesen  sorglichen 
letzten  und  geferlichen  Zeiten  unter  andern  sein  buchem  ein  ge- 
treu arbeit  auf  vorbesseren  meniglichs  der  frommen,  gotseligen 
Christen  teutsch,  einfeltig  und  verstendlich  neulich  in  druck  ge- 
fasst,  auch  lassen  ausgehen,  thu  E.  f.  g.  ich  hirmit  ein  exemplar 

822.  ^)  Er  erklärt  sich  Dez.  3  mit  Hz.  Albrecht  einverstanden,  dass,  nadk- 
dem  der  Ksr.  auf  das  in  Worms  beschlossene  Schreiben  der  Räte  der  Einun^s^ 
vencandten  geantwortet,  derselbe  mit  keinem  weiteren  Schreiben  zu  bemOhen  m, 
und  bittet  zugleich,  wegen  seines  Alters  sein  Nichterscheinen  beim  Beichsiag  mu 
entschuldigen.    (Vgl.  nr.  813.) 

')  eodem  antwortet  Chr.,  er  habe  den  Brief  an  Hz.  Älbrecht  geeckickl 
und  entschuldige  des  Kfen.  Ausbleiben ;  zugleich  schickt  er  den  Brirf  an  Aibredkt 
und  bittet,  die  Einung sgenossen  zu  erinnern,  dass  sie  ihren  Bäten  nicht  nur  zu 
den  noch  unerörterten  Sachen,  sondern  auch  zur  Abhörung  der  Beekmmg  dm 
Ffennigmeisters  Befehl  geben.  —  Ebd.  Konz. 


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a:^.-S24.  1664.  681 

darvon,  wie  hoch  dieselb  E.  f.  g.  mit  dergleichen  und  mehrern  Dee.  8. 
vorsehen,  im  besten  übersenden.  0  —  BHsleben,  1554  Dez.  8, 
St,  Chrafen  und  Herrn  6,     Or,  präa.  1555  Jan.  19, 

824.  Chr.  an  von  Gilltlingen,  von  Massenbach,  Fessler,  Des.  lo. 
Knoder,  Ber  und  Gerhard: 

Erwägungen  über  den  IVanJtfurter  Abschied. 

schickt  die  Akten  des  Frankfurter  Tages.  Von  jedem  Kreis 
sollen  im  Januar  wieder  besondere  Tage  gehalten  werden,^)  ivo 
sich  jeder  Kreis  endgültig  resolvieren  soll,  um  entweder  auf 
einem  Kreistag  zu  Augsburg  an  Invokavit  oder,  wenn  dies  rat- 
samer wäre,  im  Reichsrat  weiter  verhandeln  zu  können.  Be- 
fiehlt, zu  erwägen,  was  er  als  aussehreibender  Kreisfürst  thun 
soll,  ob  im  Januar  ein  Kreistag  gehalten  oder  ob  er  auf  8  Tage 
vor  Invokavit  nach  Augsburg  verschoben  werden  soll,  wo  dann 
die  meisten  Kreisstände  vwhl  persönlich  zugegen  wären.  Be- 
sonders sollen  sie  erwägen,  dieweil  etliche  der  mainung,  das  da 
nit  zu  thun,  das  die  krais  solliche  vergleichung  der  handhabung 
nnder  einander  machen,  dann  dardurch  die  kai.  mt.  bald  iren  vor- 
tail  ersehen,  den  gutherzigen  und  rechtgleubigen  flirlass  und  mole- 
stationes  geben,  das  die  Sachen  bald  in  zwaiung  gegen  eim  und 
dem  andern  stand  kommen  möchten,  alsdann  die  andern  vermög 
landfridens  gebieten,  den  gutherzigen  stand  zu  überziehen,  und 
also  alle  religionssachen  landfridbruch  genent  werden  wurden. 

Dargegen  aber  auch  vermaint  will  werden,  das  durch  solliche 
vergleichung  under  den  kraisen  das  mittel  getroffen,  damit  die 
evangelischen  gegen  dem  widertail  gesichert,  und  expresse  pro- 
mittiert  und  auch  caviert  wurde,  das  von  wegen  der  religion  nichtz 
thetlichs  angefangen  sollte  werden,  wie  dann  in  solchem  bedenken 
und  vergleichung  die  sachen  stattlich  und  der  notturft  nach  wol 
künte  ausgefuert  werden. 

Femer  so  befinden  auch  wir  in  dem  abschid  an  den  orten, 
da  derselbig  mit  strichlen  bezaichnet,  die  sachen  dermassen  ge- 
schaffen, das  dieselbig  stattlich  und  wol  zu  erwegen  und  sonder- 
lich dieweil  sich  unsers  verstandz  die  sachen  lassen  ansehen,  das 
diser  frankfurtisch  abschid  dem  wormbsischen  etwas  entgegen,  das 


833.  *)  Augeburg,  Jan.  23  dankt  Chr.  —  Ebd.  Kons. 
624.  ^)  So  nach  einer  Separatvergleichung   der   Gesandten  des  schwäb. 
Kreises. 


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682  1554.  824,-825. 

Dee,  io.  auch  der  churf.  krais  etwas  dem  schwebischen  krais  entgegen 
und  an  ine  geritten  sein  will. 

So  befinden  auch  wir,  das  ein  grosse  ungleichait  mit  dem 
anlehen  der  frenkischen  stend,  item  der  churf.  beger,  das  wir 
andere  kraisstend  inen  den  straifcosten  im  Elsäss  zu  bewarung 
der  Weintrauben  mit  helfen  solten  tragen.,  Deshalber  hielten  wir 
unsers  erachtens  darfür,  das  ein  ieder  krais  under  sich  selbst  und 
dann  sie  under  einander  ein  gute  vergleichung  uf  den  landfriden 
ausserhalb  dem  reichsrat  wol  zu  treflfen  were,  in  welcher  die  Ver- 
sicherung der  religion  dermassen  precaviert  und  versehen  möchte 
werden,  wa  gleich  alsdann  auf  dem  reichgtag  der  religion  halber 
was  beschwerliche  enderungen  wollten  einfallen,  das  desto  weniger 
gemaine  stend  darein  bewilligen  und  gehelen  theten,  sonder  sich 
auf  die  vergleichung  zügen  und  auch  einander  dabei  handhieben. 
Sollte  dann  solche  vergleichung  an  dem  vermainten  gaistlichen 
häufen  erwinden,  so  were  aber  zu  erlernen  und  daraus  abzunemen, 
wes  man  sich  zu  inen  zu  versehen,  und  alsdann  desto  f&rsichtiger 
in  dem  reichsrat  von  den  gutherzigen  und  rechtgläubigen  gehandlet 
werden  mögen. 

Dies  alles  sollen  sie  wohl  erwägen  und  Chr.  nach  seiner 
Ankunft  ihr  Bedenken  vorlegen;  inzwischen  sollen  sie  verord- 
nen, dass  den  schwäb.  Kreisständen  die  Schriften  dem  Abschied 
gemäss  zugesandt  werden,  —  Urach,  1554  Dez.  10. 

Ludmgsburg.    Kreiahandlungen  4.     Or.  präs.  Dez.  10. 

Dez.  11.  **^-  Pfcilzgf'  Ottheinrich  an  Chr.: 

SessionsHreit  mit  Bayern. 

Hz.  Albrecht  von  Bayern  hat  auf  die  Anregung  Chrs.  in 
Ingolstadt  hin  seinen  Hofmarschall  Pankraz  von  Freyberg  auf 
Nov.  6  der  Session  wegen  mit  einer  blossen  Beglaubigung  zu 
ihm  geschickt,  demselben  aber  gar  nichts  zu  werben  oder  vor- 
zuschlagen, sondern  nur  Otthrs.  Vorschläge  entgegenzunehmen 
befohlen,  was  ihm  etwas  seltsam  erschien.^)  Erlegte  ihm  dar, 
dass  Hz.  Albrecht  ihm  billig  den  Vorgang,  Vorsitz  und  die 
Vorstimme  zugestehen  und  ihn  auch  einen  regierenden  Herrn 
von  Bayern  sein  lassen  müsse,  da  er  zwar  in  Hz.  Albrechts 


825.  ')  Hiezu  Chr.  eigh.  auf  dem  Rand:  er,  h.  Othainrich,  hat  jnch  selbst 
erbotten,  mittel  forzaschlagen,  und  begert,  den  marschalcken  zu  un  zu  schidcoi. 


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835.  1654.  683 

Teil  von  Ober-  tmd  Niederbayern  nichts  zu  thun  habe,  dagegen  Dsz.  it. 
einen  Teil  des  Landes  Ober-  und  Niederbayern  innehabe  und 
(US  Fürst  und  Glied  des.  Reichs  unverhindert  regiere  und  aller- 
seits vertrete.  Doch  wolle  er,  um  nicht  unfreundlich  zu  erschei- 
nen, folgendes  Mittel  vorschlagen.  In  allen  Versammlungen, 
wo  Otth.  selbst  zugegen,  solle  er  Vorgang,  Vorsitz  und  Vor- 
stimme  haben;  dagegen  sollen,  wenn  er  nur  seine  Räte  schicke 
tmd  Hz,  Albrecht  persönlich  anwesend  wäre,  jene  diesem  nach- 
sitzen und  nachstimmen;  sind  beiderseits  nur  Gesandte  da, 
sollen  diese  täglich,  wöchentlich  oder  monatlich  mit  dem  Vorsitz 
abwechseln,  jedoch  immer  die  Räte  Otths.  dabei  den  Anfang 
machen.  Auf  den  bayrischen  Kreistagen  sollen  Albrechts  Räte 
die  Proposition  dem  Herkommen  gemäss  haben,  die  Räte  Otths. 
aber  Vorsitzen  und  vorstimmen,  unter  anderem  auch  weil  es 
sich  nicht  zieme,  dem  Proponierenden  gleich  auch  die  erste 
Stimme  zu  lassen.  —  Auf  diesen  Vorschlag  kam  von  Albrecht 
eine  Antwort,  die  er  nicht  erwartet  hätte  und  die  er  samt  sei- 
nem Schreiben  darauf,  mit  A  und  B  bezeichnet,  mitschickt.'^ 
Bittet,  dies  geheim  zu  halten  und  fragt,  was  zu  thun  sei,  damit 
keine  Unfreundschaft  daraus  entstehe.  Findet  sich  kein  anderes 
Mittel,  will  er  die  Sache  an  den  Kg.  oder  wenn  nötig  an  die 


«)  A,  dat.  München,  1554  Nov.  14  Hz.  Albrecht  an  Otth. :  hat  den  Bericht 
des  Pankras  van  Freyherg  vernommen :  hätte  geglaubt,  es  handle  sich  um  andere 
Sachen,  an  denen  dem  Haus  Pfalz  und  Bayern  mehr  gelegen  gewesen  wäre; 
denn  den  Streit  über  die  Session  bttr.  habe  Otth.  seine  Meinung  zur  Genüge 
gehört.  Dann  obwol  £«  1.  laut  cölnischen  spnichs  [a.  1605]  etliche  flegken  yom 
forstenthnmb  Bayrn  haben  und  dessen  ein  regirender  forst  sein,  könnden  wir 
doch  mit  nichten  gesteen,  das  £.  1.  oder  iemands  anderer  im  rechten  haus  Bayrn 
ain  besitzer  oder  regirender  fürst  sei,  sonder  allein  wir,  als  dem  alle  hanbtst^tt 
und  regiment  des  rechten  furstenthumbs  obem  und  nidem  Bayern  allain  zue- 
stendig.  Hitraus  ergiebt  sich  für  ihn  Präeminenz  und  Vorsitz  in  allen  Reichs- 
und  Kreis  Versammlungen,  nämlich  vom  Haus  und  Fürstentum  Bayern  her,  das 
er  allein  innehat,  repräsentiert  und  v^fitt,  nicht  aber  von  der  Pfalz  oder  vom 
AUer  her.  Hofft,  Otth,  werde  demnach  von  seinen  Vorschlägen  abstellen  und 
keinen  weiteren  Streit  machen. 

B:  Otth.  an  Hz.  Albrecht:  kann  die  Sache  nicht  so  geringschätzig  an- 
sehen ;  hätte  eine  solche  Zurückweisung  seiner  Vorschläge  nicht  erwartet,  da  sie 
einen  guten  Anfang  zu  weiteren  Verhandlungen  gegeben  hätten.  Nimmt  nun 
seine  Mittel  zurück,  kann  aber  nichts  von  seinem  Recht  wegnehmen  oder  still' 
schweigend  umgehen  lassen.  —  Ced.:  Der  Bote  wurde  so  lange  aufgehalten, 
weil  er  [Otth.]  an  einem  Schenkel  krank  ist;  gedencken,  sich  hab  etwas  von 
dem  abschidtnmckh,  jungst  bei  £.  1.  zu  Inglstat  geschehen,  als  di  grössten  becher 
umbgiengen,  daher  gesamblet  haben.  —    Vgl.  Druff el  IV,  b02. 


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684  IßW.  825.-837, 

Dee.  11.  Reichsstände  kommen  lassen,  bittet  aber  zunächst  um  Chrs.  Rat. 

—  Neuburg,  1554  Dez.  11.^) 

Ced.:  Da  Hz.  Albrecht  die  ihm  in  der  Stille  vorgeschlage- 
nen Mittel  nicht  annahm,  ist  Otth.  entschlossen,  sich  auch  nicht 
mehr  auf  dieselben  einzulassen,  selbst  wenn  die  Sache  vor  den 
Kg.  käme,  da  er  soweit  nachzugeben  nicht  schuldig  ist 

St.  Pfalz  9cl,  119.     Or. 

Dez.  12.  826.  Pfalzgf.  Ottheinrich  an  Chr.: 

Donation  von  Neubw*g  an  Ffalzgf.  Wolf  gang. 

teilt  mit,  dass  er  aus  guten  Ursachen  und  mit  Wissen  des  Ksrs., 
auch  einiger  Kff.  und  Fürsten,  dem  Hz.  Wolfgang,  Pfalzgf. 
und  Gfen.  zu  Veldenz,  für  künftige  Fälle  eine  Donation  seines 
Fürstentums  gemacht  und  auf  1555  Jan.  3  einen  Landtag  aus- 
geschrieben hat,  um  demselben  durch  die  gemeine  Landschaft 
huldigen  zu  lassen.  Bittet,  Chr.  möge  ihm  wie  schon  öfters 
einen  seiner  Räte  auf  diesen  Tag  zur  Unterstützung  schicken, 
und  ersucht  zugleich  um  Geheimhaltung  des  oben  Gesagten.^) 

—  Neuburg,  1554  Dez.  12. 

St.  Ff  alz  9cl,  120.     Or.  präs.  Stuttgart,  Dez.  18. 

Dez.  12.  827.  Chr.  an  Kar  dl.  Otto  von  Augsburg: 

kann  seine  Fürbitte  für  die  drei  Gebrüder  WöUwarth,  mit  der 
Ablösung  von  Heubach  stillzustehen,  nicht  erfüllen,  da  er  mit 
seiner  Landschaft  die  Einlösung  des  von  seinem  Fürstentum 
verpfändeten  verabredet  und  den  WöUwarth  schon  gekündigt 
hat.  —  Urach,  1554  Dez.  12. 

St.  Stift  Augsburg  3  b.    Konz. 


*)  Aussen  Chr.  eigh. :  Die  vier  Bäte  soÜen  erwägen,  was  hierauf  tu  onl- 
worten  sei:  er  selbst  meine,  man  solle  schreiben,  dass  er  die  Irrung  mehi  gern 
gesehen  habe ;  da  die  Sache  aber  Otthrs.  Schreiben  nach  vor  die  Kff,  und  Fürsten 
des  Beichs  kommen  könnte,  sei  es  ihm  bedenklich,  hierin  dem  einen  oder  andern 
Teü  zu  raten.  Otth.  sei  von  Gott  mit  solchem  Verstand  begabt,  dass  er  sieh 
wohl  selbst  zu  entsehliessen  wisse. 

826.  *)  Auf  der  Rückseite  bemerkt  Chr.  eigh ,  er  könne  dem  nicht  nach- 
kommen wegen  des  bevorstehenden  Beichstags,  auch  wegen  der  Einigung,  m  der 
er  mit  Pfalz  und  Bayern  stehe,  da  er  nicht  wisse,  ob  es  mit  Zulassen  dieser 
beiden  geschehe.  Die  vier  Bäte  sollen  das  auch  erwägen  und  dementsprechend 
schreiben. 


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838,-330.  1554.  685 

828.  Der  B.  von  Passau  an  Chr.:  Dez.ie. 

Index.    BejBept.    Rdigions8<iche. 

Antwort  auf  dessen  Schreiben.^)  Und  ob  wir  in  disem  ca- 
talogo  nit  begriifen,  so  ist  unserer  doch  anietzo  durch  die  pöse 
leut  und  meuler  in  der  salzburgerischen  expedition,  wie  wir  be- 
richt,  Romae  wenig  verschont  worden.  —  Sendet  hiemit  den  In- 
dex, auch  das  ihm  mitgeteilte  kurze  Konz.  sowie  das  Rezept 
gegen  die  Pest,  womit  er  schon  vielen  geholfen  hat.  —  Passau, 
1554  Dez.  16.  - 

Eigh.  P.  S.:  Musste  den  Boten  wegen  des  Index  einige 
Tage  hier  aufhalten.  Hat,  die  Religionssache  betr.,  über  das 
beil.  Konz.  allerlei  Bedenken.  Da  er  aber  findet,  dass  in  die- 
sem Handel  weder  auf  dem  kommenden  noch  irgend  einem 
Reichstag  etwas  Abschliessendes  zu  erreichen  sein  wird,  wollte 
er  Chr.  nicht  mit  denselben  bemühen.  Da  aber  ich  zu  dem  reichs- 
tag  oder  anderer  gelegenhait  bei  E.  g.  mich  finden  wurd,  will  ich 
ausfurung  meines  bedenckens,  das  wir  in  der  religion  nit  sollen 
zusamenkummen,  und  dan  diser  notl  halben  mein  verpesserung 
E.  g.  dienstlichen  geni  vermelden. 

Si.  Bischof  €  insgemein  10.     Or.  —  Auszug  bei  Bruffel  IV,  520. 

829.  Hz.  Albrecht  an  Chr. :  j)^^  2s. 
Änkttr\ft  des  Kgs.    Geburt  eines  Sohnes. 

erhielt  beil.  Schreiben  des  röm.  Kgs.,  dessen  Ankunft  betr.^) 
Zudem  können  wir  auch  E.  1.  mit  freuden  hieneben  nicht  unan- 
gezeigt  lassen,  das  der  allmächtige  unsere  gemahlin  an  gestern 
um  4  uhr  nachmittags  ihrer  geburt  mit  gnaden  glücklich  erlediget 
und  uns  einen  schönen  söhn  auf  erdreich  geschickt;  die  beede 
noch  bei  gutem  gesund;  Gott  sei  lob!  Der  wolle  es  lang  fügen 
mit  seinen  göttlichen  gnaden,  Ungezweifelt,  E.  1.  tragen  dessen 
mit  uns  auch  eine  freude,  als  uns  dann  gleichfalls  wäre,  wos  E.  1. 
in  freuden  und  ergötzlichkeit  zustünde.  —  München,  1554  Dez.  18. 

üniversitäishibl.  Tübingen,  M.  h.  499.    Abschr. 

830.  Chr.  an  Hz.  Albrecht:  Des.  21. 
Sendet  Wein. 

schickt  2  Wagen  Wein,  vne  er  im  letzten  Herbst  gewachsen  ist; 


828.  >)  wr.  818. 

829.  *)   Vgl  nr.  831  n.  1. 


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686  iftW,  530.-SÄ?. 

Dez,  21.  die  Namen  giebt  der  heil,  Zettel;  konnte  ihn  wegen  des  Wetters 
nicht  früher  schicken;  schickt  den  Wein  nur  bis  Augsburg  in 
der  Annahnte,  Albrecht  werde  bald  dahin  kommen  und  ihn  dort 
benützen.  Hätte  gerne  von  dem  Brackenheimer  Gewäcfis,  wie 
es  Albrecht  vor  2  Jahren  bei  Chr.  getrunken  hat,  geschickt; 
allein  dort  ist  in  diesem  Jahr  kein  Tropfen  von  jenem  Wein 
gewachsen,  vielmehr  sind  die  Reben,  die  Rotwein  trafen,  aUe 
erfroren;  hofft,  der  Metzinger  werde  fast  der  gleiche  Trunk 
sein.  —  Stuttgart,  1554  Dez.  21. 

St.  Bayern  12  b  90,  2.    Konz. 

Des.  22.  831.  Chr.  an  Hz.  Albrecht: 

Besuch  des  Reichstags, 
erhielt  gestern  vom  röm.  Kg.  ein  Schreiben  von  Melk  aus,  worin 
der  Kg.  begehrt,  er  solle  sich  rasch  auf  den  Reichstag  begeben.^) 
Nun  hat  er  sich  allerdings  gerüstet,  nach  dem  Christtag  nach 
Augsburg  zu  ziehen,  glaubt  aber,  da  noch  niemand  von  den 
Kff.  und  Fürsten  dort  ist,  auch  deren  Botschaften  noch  nicht 
angekommen  sind,  der  Reichstag  werde  nicht  so  bald  angehen. 
Der  ersten  einer  zu  sein  und  dann  dem  Reichstag  dauernd  aus- 
zuwarten,  ist  ihm  sehr  beschwerlich;  bittet  um  Albrechts  Rat. 
ivie  er  es  hierin  halten  soll.^  —  Stuttgart,  1554  Dez.  22. 

R.A.  München,  Wiribg.  7  f.  164.     Or.  präs^  Vee.  21.  —  Bi^h.  K<mz. 
St.  Beichstagsakten  14  a. 

Dez.  26.  H32.  Instruktion  Chrs.  für  Werner  von  Münchingen  und 

Liz.  Eisslinger  auf  den  Reichstag  nach  Augsburg: 

sie  sollen  am  30.  Dez.  in  Augsburg  ankommen;  sich  am  3t 

831.  »)  Dat.  Mdk,  Dez.  12.  Der  Kg.  schreibt,  er  sei  am  10.  f>on  Wi^n 
aufgebrochen,  wolle  Weihnachten  in  München  feiern  und  dann  sogUieh  «acA 
Augsburg  ziehen;  Chr.  solle  auch  sogleich  erscheinen,  —  St.  Reichstagsakten  14  a. 
Or.  präs.  Stuttgart,  Dez.  20. 

*)  Dez.  26  antwortet  Hz.  Albrecht,  er  habe  für  Chr.  und  sich  beim  röm. 
Kg.  bis  Jan.  6  Verzug  et'langt  und  werde  selbst  nm  Mittwoch  nach  Dreiköm§ 
in  Augsburg  eintreffen.  Der  Kg.  wünsche,  dass  Chr.  auch  die  Kff.  von  Mams 
und  Ff  alz  zu  persönlichem  Besuch  des  Reichstags  veranlasse.  —  Ebd.  173.  Kam. 

—  Am  gleichen  Tage  schreibt  Chr.  an  Albrecht,  dass  er  wegen  eines  Geschwürs 
am  Schenkel  noch  nicht  kommen  könne  und  heute  inzwischen  Bäte  nach  Angp- 
bürg  geschickt  hab^.  —  SU  Beicfistagsakten  14  a.  Konz.  —  Dez.  30  schreibt  er 
dann  an  Albrecht,  er  hoffe  in  10 — 12  Tagen  nach  Augsburg  reisen  zu  könne». 

—  IsJbd.  Konz.  —  Zugleich  teilt  er  des  Kgs.  Wunsch  an  Pfalz  mit,  dem  Sfe» 
anheimstellend,  ihn  auch  an  Mainz  gelangen  zu  lassen.  —  Ebd.  Konz. 


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$$^.-333.  1564.  687 

beim  Kg.  anzeigen  und  mitteilen^  Chr.  habe  sogleich  selbst  er-  j)n.  26. 
scheinen  wollen;  so  were  uns  doch  mittlerweil  unsere  leibs  halber 
was  zugestanden;  er  werde  kommen,  sobald  er  könne. 

Ist  der  Kg.  noch  nicht  da,  sollen  sie  ihn  erwarten.  Ebenso 
sollen  sie  bei  den  kais.  Kommissarien  Chrs.  Verzug  entschul- 
digen.^) 

Die  Antwort  sollen  sie  mitteilen,  wenn  in  den  Reiclisrat 
angesagt  toird,  erscheinen,  die  Proposition  berichten  und  wei- 
teren Bescheid  darüber  erwarten;  wird  nicht  sogleich  proponiert, 
soUen  sie  im  geheimen  Abschr.  oder  capita  der  Proposition  zu 
ehalten  suchen.  —  Stuttgart,  1554  Dez.  26.^ 
St.  Reichstagaakten  14  a.    Kone. 

833.  Pfälzgf.  Ottheinrich  an  Chr.:  Dez. 29. 

Gefährdung  ihrer  Sicherheit  auf  dem  Reichstag.    Haltung  der  Ä.  K.- 
Veno. 

hörte,  der  B.  von  Würzburg  wolle  ausser  seinem  Hofgesinde 
noch  200  Pf.  auf  den  Reichstag  mitbringen  und  dieselben  in 
der  Nähe  von  Augsburg  behalten;  ebenso  soll  Hz.  Heinrich  von 
Braunschweig  viele  seiner  bestellten  Reiter  ausser  seinem  Hof- 
gesinde mitbringen ;  der  alte  Landgf.  soll  nicht  selbst  kommen, 
sondern  seinen  Sohn  Wilhelm  mit  dem  von  Braunschweig  herauf- 
schicken. Ist  dem  so,  dann  wäre  es  für  Chr.  und  ihn  bedenk- 
lieh,  uns  allain  unter  den  bäpstischen  häufen  pereonlich  auf  den 
reichstag  zu  begeben. 

Znedem  achten  wir  alsdann  nit  ratsam  sein,  das  wir,  die 
stend  der  A.  C,  in  religionssachen  was  sondere  machen  oder  handien, 
sonder  wurd  der  nechst  weg  sein,  das  wir  uns  zesamentheten  und 
ainhellig  begerten,  uns  ungeirrt  bei  unserer  religion  der  A.  C.  und 
dem  passauerischen  vertrag  gemes  furohin  ruig  bleiben  ze  lassen ; 
dann  da  man  bei  solhem  wesen  die  Sachen  etwas  weitleuflger  (wie 
gleichwol  von  nöten  were)  bedenken  und  handien  wollt,  wurd  zu 
besorgen  sein,  man  gäbe  zu  disputation,  auch  darzue  ursach,  das 
man  es  on  ainiche  sichere  Vertröstung  auf  ain  andere  zeit  und 


63J^.  *)  Kredenz  an  diese  ebd.  Kons.,  grösstenteils  von  Fessler, 
*)  In  einem  Schreiben  von  Augsburg,  Dez,  17  versichert  Zasius,  dass  der 
Kg.  durch  sein  Heraufziehen  die  Kreistage^  die  vor  März  3  gehalten  werden 
BolUn,  nicht  hindern  woUe,  dieselben  vielmehr  für  hochnhtig  halte.  —  Ebd,  Or. 
prä^.  Stuttgart,  Bez.  20. 


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688  1564.  833.-834. 

Dee.  29.  handluüg  aufzfige,  welhs  alsdann  uns  etlichen  schwer  fallen  möcht, 
wie  E.  1.  selbs  auch  zu  bedenken.  —  Bittet  um  Ohrs.  Meinung. 
—  Neuburg,  1554  Dez.  29. 

St.  EeichHagsakten  14  a.     Or,  präs.  Stttttgart,  Jan,  1. 

Das.  31.  834.  Werner  von  Münchingen  und  Liz.  Eisslinger  an  Chr.: 

Werbung  heim  Kg.  und  hei  Kardl.  Otto,  Chrs.  Ausbleiben  betr. 

der  Kg.  hörte  heute  ihre  Werbung  ^)  und  Hess  durch  Dr.  Jonas, 
den  er  nebst  dem  Marschall  Trautson  zu  sich  gezogen  hatte^ 
antworten,  er  hätte  getvilnscht,  dass  Chr.  zugleich  mit  Hz. 
Albrecht  kommen  loürde,  und  hoffe,  dass  sich  Chrs.  Befinden 
bessern  werde;  andernfalls  loolle  er  einige  Tage  nicht  ansehen. 
Während  Jonas  redete,  sagte  der  Kg.  selbst,  E.  f.  g.  weren  ain 
starkr  fürst  und  gueter  complixion,  versehen  sich  derohalben,  die 
krankheit*)  wurde  nit  also  gevarlich  sein,  sonder  bald  wieder  vor- 
mittel gottlicher  gnaden  zur  gesundheit  gelangen;  inzwischen 
sollten  die  Gesandten  zur  Wohlfahrt  des  Reichs  handeln  helfen. 
Als  sie  sich  dann  beim  Kardl.^)  als  kais.  Kommissar  an- 
sagen Hessen  und  hier  Chrs.  Entschuldigung  vorbrachten,  ant- 
wortete  er,  unter  Widerurilnschung  eines  glilcklichen  neuen  Jahrs 
und  Bezeigung  seines  Mitleids,  dass  Chr.  zurzeit  noch  nichts 
versäume;  man  vrisse  noch  nicht,  ob  man  so  bald  proponieren 
werde;  zudem  sei  noch  niemand  hier,  nur  der  mainz.  Kanzler, 
von  Trier  und  Pfalz  zwei  Sekretäre,  welche  jedoch  erklären, 
dass  ihre  Herren  in  wenigen  Tagen  weitere  Räte  schicken 
wollen.  —  Augsburg,  1554  Dez.  31. 

St,  Beichatagsakten  14  a.    Or.  von  Eisslinger  präs.  Stuttgart,  Jan.  2.^ 


834.  >)   Vgl.  nr.  832. 

*)  Vgl.  nr.  831  n.  2.     Chr.  hatte  ein  Geschwür  am  Schenkel. 

")  Dem  B.  von  Augsburg. 

*)  eodem  antwortet  Chr.,  er  werde  am  Ende  der  nächsten  Woche  oder 
etwa  zwei  Tage  später  in  Augsburg  ankommen;  sie  sollen  es  dem  Kg.  dmr^ 
dessen  Marschall  mitteilen  mit  der  Bitte,  ihn  eu  entschuldigen,  wenn  er  wegen 
seines  Befindens  etwa  drei  Tage  länger  ausbleiben  würde.  —  Eigh.  P.  S.:  Bi^ 
Ärzte  stellen  ihm  Heilung  in  10—12  Tagen  in  Aussicht;  wiü,  sobald  er  heü  o^, 
zum  Kg.  kommen.  —  St.  Chr.  I.  12, 1.     Or.  präs.  Augsburg,  Jan.  5. 


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Register 

zu  Band  I  und  U. 


Adelberg,  Abt  Ludwig  von  1, 134  n.,  159. 

Adrian,  Kammerdiener  Karls  V.  I,  9, 
11  n.,  24,  47,  60,  72  n.,  112,  117, 
132,  162,  169,  183,  285,  366,  390, 
683.  —  n,  78  n^  83  n. 

Ägidienkloster  in  Nürnberg  I,  180  n. 

Alba,  Ferdinand,  Hz.  von  I,  66,  88, 108, 
112,  113,  116,  117,  127,  131,  162  f, 
166,  176,  182,  236  n.,  256,  303,  361, 
604,  683,  686,  782,  784,  797,  816, 
824.  —  n,  7,  16,  71,  78  n.,  83,  193, 
206,  211. 

Alber,  Dr.  Mathias,  kgL  Bat  I,  66,  142. 

—  D.  Matthäus,  wirtbg.  Theologe  I, 
125  n.,  172,  179.  —  II,  419. 

Albrecbt,  Hz.,  s.  Bayern. 

—  Markgf.,  d.  J.,  s.  Brandenburg  — 
Kulmbach. 

—  d.  Ä.,  s*  Preussen. 

Alesius,  Alexander,  in  Leipzig  I,  180  n., 
291. 

Alpirsbach  I,  375. 

_  Kloster  I,  366,  368,  877,  886. 

Altenstadt  b.  Geislingen  I,  611. 

Ajnand,  Leutnant  de,  s.  Renard. 

Ambacb,  Melchior,  Prediger  in  Frank- 
furt I,  180n. 

Amberg  in  der  Oberpfalz  I,  664,  671. 

Amerbach,  Bonifatius,  Jurist  in  Basel 
I,  1, 14, 126,  223,  226  n.  —  II,  479  n. 

Amöneburg  I,  604  n. 

Andelot,  Johann  von,  kais.  Vizestall- 
ineister  I,  764  n. 

Andrea,  wirtbg.  Theologe  I,  631  n. 

Brnst,  Briefw.  des  Hzs.  Chr.  II. 


Anhalt,  Georg  von  1, 180  n.,  247. 

Anhausen,  Kloster  I,  121,  162  g. 

Ansbach,  s.  Brandenburg — Ansbach. 

Anweil,  Hans  Kaspar  von,  Obervogt 
von  Balingen  I,  101,  242,  369. 

Appian,  Philipp,  Mathematiker  zu  Ingol- 
stadt n,  523. 

Arenberg,  Gf.  von  n,  46,  214,  666. 

Arnold,  Christoph,  Kanzler  Ottheinrichs 
I,  619n.,  788 n.,  761  n.,  778 an. 

—  Gabriel,  BentmeisterOttheinr.  1,740, 
749. 

Arras,  B.  von,  (Granvella,  Anton  Perre- 
not)  I,  XVI  n.,  64,  85,  131,  227,  269, 
279,  291  n.,  326  n.,  364  n.,  378  n., 
379  n.,  412,  463,  666,  688  n.,  815. 
—  n,  21,  60,  83,  123,  134,  564  n. 

—  zu  Chr.  I,  Xm,  3,  4,  7,  8,  9,  17, 
18,  19,  20,  24,  26,  26,  27,  31,  40, 
42,  44,  62,  66,  60,  65,  7b,  76,  80, 
82,  83,  88,  98,  108,  112,  116,  117, 
120,  123,  127,  131,  134,  137,  142, 
143,  164,  159  n  ,  162, 162  a,  d,  e,  167, 
170,  171,  176,  177,  183,  199,  200  n., 
201  n.,  212,  214,  216,  219,  222,  224, 
226,  226,  235  n.,  236,  241,  246,  250, 
261,  251  d,  263,  264,  255,  262  n., 
266  n.,  266,  269,  270,  272,  274,  286, 
288,  295,  298,  303,  308,  317,  318  n., 
820,  329,  331,  333,  340,  348,  366, 
868,  372,  376  n.,  377,  386,  390,  397, 
899,  406,  412,  413,  414,  418,  419, 
429,  440,  633,  656,  568,  682,  689, 
603,   672,   697,  761,  770,  784,  786, 

44 


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690 


Register  tu  Band  I  und  IT« 


789  n.,  790,  797,  885,  855,  863.  — 
n,  7,  15,  60,  61,  71,  78,  80  n.,  83  n., 
95,  114,  179, 187,  192,  193,  194,  206, 
211,  217,  236,  243,  274,  294,  306  n., 
361,  367,  389  n.,  410,  434  n.,  564, 
607,  816. 

Arze,  Don  Diego  de,  span.  Oberst  1, 303. 

Asperg,  wirtbg.  Festung  I,  XXI,  XXX  i  V, 
23  n.,  28  n.,  93,  117,  127,  162,  162  f, 
164,  175  n.,  175  a,  b,  261,  251  a,  b,  d, 
253,  255,  266,  267,  318,  329,  331, 
377,  393,  397,  406,  412,  414,  417, 
418,  447,  462,  481,  530  n.,  559,  570, 
583,  610,  616,  618  n.,  622,  627,  661, 
672,  681,  731,  750,  794.  —  II,  80, 
85,  131  n.,  177,  179,  187,  193,  199, 
217,  223,  229,  236,  243,  251,  262, 
266,  274,  288,  294,  306,  361  n.,  367, 
372,  501,  565,  607,  756. 

Astenay  I,  555,  600. 

Au,  Jörg  von  I,  84. 

Aufseher  =  Kg.  Heinrich  von  Frank- 
reich I,  358. 

Augsburg  8.  Reichstag. 

—  Stadt  (s.  Heidelb.  Verein)  I,  XXVI, 
XXVIII,  6  n.,  105, 165  n.,  167,  251  n., 
314,  402,  413,  419,  429,  455,  461  n., 
469,  474,  481,  493,  501,  539,  560, 
586,  755,  761,   764  n.,  770,   837  n. 

—  n,  74,  85,  146  n.,  157,  273  n., 
381  n.,  391,  401,  402,  496,  527,  599, 
618,  622,  626,  627  n.,  736  n. 

—  zum  Konzil  I,  165,  172  n.,  173, 209  n. 

—  Vertrag  zwischen  Chr.  und  Karl  V. 
1,  XXXin,  251b,  317,  318,  329, 
391,  392,  494,  610.  —  H,  179,  361, 
367,  410. 

—  B.  Christoph  von  A.  I,  121,  221.  — 
n,  413. 

—  B.  Otto  von  A.,  Kardl.  (s.  Benznau, 
Heidelb.  Verein,  Kaltenthai,  Kellner, 
Peeg,  Stein,  Thierberg)  I,  19,  20,  26, 
29,  30,  34,  41,  61,  117,  121,  137, 
162  g,  181,  251,  253,  285  n.,  366  n., 
402,  411,  412,  413,  431,  434,  438, 
448,  566,  604,  610,  647,  818,  822  n, 

—  n,  23n.,  74,  98  n.,  146  n.,  150, 
164,  166,  169,  240,  290,   302,  347, 


378,  422,  429,  450,  451,  487, 496  n., 
499,  521,  543,  565,  576,  588  n.,  600, 
618,  637,  646,  648,  690,  704,  719, 
735  n.,  745,  774,  785,  789  n.,  802, 
805  n.,  813  n.,  815,  820,  827,  834. 

Anmale,  Hz.  von  I,  649,  842,  854,  860, 
868  n.,  885.  —  n,  443,  493,  631,  541, 
562,  587,  595  n.,  619. 

Aurifaber,  Johann,  sächs.  Theologe  I, 
180  n. 

Avila,  Don  Luis  I,  885  n. 

Bacharach,  Besprechung  der  rhein.  Kff. 

n,  140,  145,  146,  147,  148,  149,  160, 

167,  198,  297  n.,  633. 
Baden,  Hans  Michel  von  II,  214  n. 

—  im  Aargau  1, 111  n. 

Baden  (s.  Heidelb.  Verein)  I,  140,  796. 

—  Vormundschaft  I,  717.  —  II,  23  n., 
91  n.,  118,  137  n.,  521,  691. 

—  Ernst,  Markgf.  (s.  Senft)  1, 110, 116, 
140,  269,  290,  306,  341  n.,  356  n^ 
369,  382,  424  n.,  461,  534,  676,  717, 
724, 798  n.,  810.  —  H,  46, 673  n.,  779, 

zu  Chr.   I,   XXVn,  6,  23,   140, 

335  n.,  369,  437,  448  n^  454,  606, 
534,  575,  601,  676,  724,  731,  804, 
886. 

—  Anna,  Markgfin.  n,  748. 

—  Albrecht,  Markgf.  I,  140. 

—  Bernhard,  Markgf.  I,  6n^  110  n^ 
116,  140,  463  n,,  634,  724,  798  n., 
832,  866  n.,  863.  —  II,  276,  738. 

dessen  Streit  mit  Kmst  und  Ead 

1, 140,  306,  369,  424,  453,  634, 
663,  676. 

—  Karl,  Markgf.  1, 110,  116,  140,  S44, 
341  n.,  406,  424,  463  n.,  634,  676, 
806,  886,  886.  —  II,  46,  91  n^  108, 
118,  126,  130,  146,  177,  254  n.,  276, 
279,  345,  363,  471,  673,  691,  597, 
606,  606,  615,  663,  702,  708,  735  n^ 
748,  752,  779,  781,  807. 

Badenhom,  Leonhard,  kursächs.  Ge> 
sandterinTrient  I,  316  n^  327,  381, 
427. 

Baersdorp,  Cornelius,  Arzt  Karls  V. 
I,  167. 


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Hegister  zn  Band  I  und  Ü. 


691 


Bagoet,  Franz,    von   Genf,   Dolmetsch 

I,  729. 
Baidenhänder  =  Montmorency  I,  358. 
Baibus,  Dr.  Johann,  fränk.   G^andter 

n,  491. 

Balingen,  Hans  von  I,  376. 

—  Obervogt  s.  Anweil. 
Bamberg  U,  124. 

—  B.  von  (s.  Neidecker,  Reiter)  1, 136  n., 
143  n.,  866  n.,  869  n.  —  II,  6n.,  6, 
14,  19,  21,  24,  28,  31,  85,  42,  47, 
51,  56,  62,  64,  69,  71,  76,  81,  87, 
154  n.,  285,  257,  260,  375  n.,  894, 
442,  496. 

—  zu  den  Eriegsff.  und  Markgf.  Alb- 
recht  i.  J.  1552  I,  344,  401,  429, 
585,  622,  762,  807,  819,  822,  826, 
831,  837  (8.  Franken). 

Basel,  Stadt  I,  2n.,  107  n.,  435  n.,  458, 
690.  —  n,  152,  386,  448. 

—  Theologen  1, 179. 

—  Bischof  I,  435. 
Bassefontaine,  französ.  Gesandter  1, 861. 

—  II,94n. 
Baumgartner,  Hieronymns,  in  Nttmberg 
I,  180n. 

—  David  und  Jörg  in  Augsburg  II,  422  n. 
Bave,  Jodokus,   kais.   Sekretär  I,  175, 

241,  294. 
Bayern  I,  110  n.,   166,  395,  764,  775, 
812.  —  n,  9,  17,  89,  44,  627,  629, 
635,  819. 

—  Albrecht  V.,  Hz.  (s.  Heidelb.  Verein, 
Hundt,  Keck,  Langenmantel,  Lich- 
tenstein, Lösch,  Memmingen,  Per- 
binger,  Reiffenstein,  Schad,  Stock- 
hammer, Trainer,  Trenbach,  Zenger, 
Zirer)  I,  6,  7  n.,  20,  23  n.,  35,  41,  73, 
110,  131,  137  n.,  145,  162  b,  185, 
191,  205,  282,  252,  317,  413,  819, 
826,  827,  887  n.,  839,  856  n.,  859, 
879.  —  n,  10  n.,  24  n.,  49,  73,  74, 
88  n.,  86,  87  n.,  95,  96,  109,  116, 
118,  155,  168,  172,  189,  193,  213, 
216  n.,  221, 228  n.,  241, 260  n.,  268  n., 
288,  294,  363,  514,  523,  615,  618, 
627  n.,  648,  670,  779  n.,  781,  798, 
814,  820,  829,  830. 


Bayern,  Albrecht  V.,  Hz.,  Gemahlin  I, 
154  n.,  163,  187  n.,  198,  222.  —  II, 
786,  829. 

Sohn  n,  293,  829. 

zu  Kg.  Ferdinand  I,  147,  187, 

193,  213,   222,  484,  538  n.,  639, 
691  n.,  746  n.,  747,  834,  840.  — 
II,  23,  676,  736. 
zu   der  Erhebung  von    1552  I, 

XXVII,  xxvm,  XXIX,  xxx, 

XXXVII,  341  n.,  358,  879  n., 
890  n.,  891,  393  n.,  403,  409,  412, 
416,  419,  424,  429,  430,  433,  448, 
449,  454,  464,  470,  471,  472,  477, 
479,  481,  486,  487  n.,  490,  491, 
492,  496,  512,  519,  525,  538, 
540  n.,  580,  586,  591,  597  n.,  600, 
604,  606,  609,  638,  647,  667,  671, 
767,  834.  —  n,  381. 

zum  Streit  zwischen  Chr.  und  Kg. 

Ferdinand  I,  XI  n.,  XV,  XXH, 
XXXn,  XXXIV,  XL,  38,  42,  52, 
63,  64,  65,  69,  74,  77,  80,  81,  83, 
91,  92,  94,  95  n.,  97,  100,  102, 
103,  106,  106,  108,  188,  145,  146, 
154,  158,  160,  161,  163,  164,  167, 
176,  178  n.,  183,  186,  187,  193, 
200,  213,  214,  215,  222,  224,  225, 
237,  246,  248,  252,  253,  254,  257, 
261,  266,  271,  288,  297,  307,  313, 
321,  323,  334,  416,  484,  509,  538, 
550,  558,  659,  565,  570  n.,  572, 
584,  594,  696,  602,  605,  614,  615, 
616,  617,  618,  621,  622,  626,  627, 
628,  634,  635,  636,  639,  643,  644^ 
651,  654,  666,  661,  663,  668,  669^ 
672,  673,  675,  677,  678,  681,  692, 
694,  697,  698,  700,  701,  711,  712, 
713,  714,  719,  721,  737  n.,  746, 
750,  761,  758,  764,  771,  772,  776, 
779,  789,  791,  794,  795,  797,  800, 
803,  808,  809,  814,  828,  835,  844, 
847,  848,  851,  853,  867,  859,  879. 
—  U,  3,  10  n.,  19,  23,  26,  31, 
53,  56,  80.  102,  134,  140,  146, 
160,  187,  193,  199,  211,  223,  229, 
251,  482,  489. 

Zasammenschluss    mit    Chr.    I, 


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692 


Register  zu  Band  I  and  n. 


xxrv,  xxvn,  xxvin,  xxix, 
XXX,  xxxm,  XXXV,  xxxix, 

XL,  302,  307,  313,  321,  323,  334, 
387,  388,  395,  396,  416,  430,  437, 
439,  448,  454,  472,  478,  490,  491, 
492,  494,  496,  600,  501,  507,  608, 
609,  514,  516,  524,  564,  666,  584, 
588,  595,  606,  608,  612,  622,  630, 
631,  632,  633,  636,  638,  640,  641, 
647  n.,  648,  649,  652,  659,  662, 
664,  665,  666,  670,  679,  680,  684, 
687,  702,  703,  707,  708  n.,  709, 
716,  718,  727,  737,  741,  762,  754, 
762,  763,  764,  766,  767,  769, 
771  n.,  774,  777,  782,  799,  802  n., 
814,  817,  821,  834,  839,  840,  846, 
847,  850,  851,  865,  877,  880.  - 
II,  3,  8,  17,  101,  131,  141,  147, 
161,  237,  284  n.,  716. 
Bayern,  Albrecht  V.,  Hz.,  zu  Pfalz  s. 
Pfalz  (pfälz.-bayr.  Erbeinignng) 

I,  XXIV,  166,  182,  211,  801,367, 
369,  396,  430,  448,  538.  —  U,  44, 
770,  825. 

zu  Salzburg  (S.Donauwörth)  1,709. 

II,  402,    455,    489,    515  n.,    533, 

636,  665,   678,  597,  626  n.,  626, 

637,  664,  741  n.,  789,  805. 
Wahl  zum  Ksr.  I,  192. 

—  Ernst,  Hz.  s.  Salzburg. 

—  Ludwig,  Hz.  I,  120,  185,  408,  855. 

—  WUhelm  IV.,  Hz.  I,  20  n.,  121,  136, 
145,  163,  156,  162  b,  163,  185,  234, 
362,  812,  828,  855. 

—  Hzin.  Jakoba,  Wilhelms  Gattin  I, 
164  n.,  168,  163,  187,  193,  222,  408. 
—  n,  161,  779  n. 

—  Mechtild,  Albrechts  Schwester  1, 222, 
764. 

Beilstein  I,  275  n. 

Bellersheim,  Hans  Jörg  von,  Komtur  zu 
Winnenden  I,  831  n. 

Belvoir,  Herr  von  I,  625  n. 

Bemelberg,  Konrad  von,  kais.  Truppen- 
führer I,  376  n.,  429,  612  n.,  742, 
752,  762,  863.  —  H,  16,  190,  663, 
669  n.,  611,  622,  642,  660. 

Benignus,  Prof.  in  Tübingen  I,  386  n. 


I  Benznau,  Christoph  von,  bfl.  aogsborg. 
Rat  n,  347. 
Ber,  Dr.  Kaspar,  wirtbg.  Rat  I,  54n^ 
179,  214,  222,  226,  235,  241,  245, 
787,  788  n.,  828,  836,  841,  856  n.  - 
n,  65  n.,  102,  147,  161,  163,  164, 
170,  178,  269  n.,  273  n.,  276  n.,  609, 
521  n.,  630  n.,  573,  609,  668,  676, 
678,  679,  680,  687,  705,  714,  715  n., 
720,  746  n.,  797  n.,  817  n.,  824. 

—  in  Passau  (s.  Passau)  I,  661. 
Berg  bei  Schweinfurt  n,  304  n. 
Bergel  (in  Franken)  n,  205. 
Berhans  =  Salzburg  (?)  I,  368. 
Berlichingen  I,  872. 

—  Hans  Jakob  von  n,  686  n. 
Bern  I,  384,  418. 

Bemdorfer,  Kaspar,  bayr.  Kammermei- 

ster  I,  812. 
Besan^on  I,  131  n.,  458.  —  n,  479  n. 

—  Administrator  zu   I,  120,   123,  127, 
131. 

ßesold,  Hieronymns,  in  Nürnberg  1, 180  n. 
Besserer,  Eitel  Eberhard,  von  Ulm   I, 

129, 166,  311,  314,  331.  —  U,  293  n., 

391,  401,  495. 

—  Georg  I,  444  n.,  525,  888.  —  H,  54. 
Bettendorf,  Philipp  von,  Vogt  zu  Mos- 
bach I,  607,  720.  —  n,  383. 

Beurlin,  Dr.  Jakob,    wirtbg.  Theologe 

I,  179,  238,  247,  289,  296,  311,  315, 

327,  328,  330,  370  n.,  427,  428.  — 

n,  B46,  570. 
Biberach,  Reichsstadt  1, 165, 272, 281  n., 

380  n.,  811. 
Bingen,  Beratungen  von  Räten  der  rfaem. 

Kff.  I,  401,  464,  476,  481,  483,  496, 

505,  509. 
Birkenfeld,  fränk.  Kloster  II,  205. 
Bischöfe,  deutsche  I,  XVIn.,  20n.,  358, 

515,  692.  —  n,  31,  61. 
Bitsch  n,  403. 
Blamont,  burgund.  Lehen  Chrs.  I,  422, 

436,  446,  833.  —  n,  436,  552. 
Blaubeuren  I,  275,  48a 

—  Abt  und  Kloster  1, 134  n.,  276. 

—  Obervogt  s.  Stein. 
Blauenstein  bei  Blaubeuren  1, 275. 


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Register  sa  Band  I  und  II. 


693 


Bleihanse  =  Bischöfe  I,  868. 
Böcklin,  y.  Böcklinsau,  Erasrnns,  Haupt- 
mann, n,  214  n. 

—  Wilhelm  (kais.  Hofmarachall)  I,  167, 
347  n.,  361,  674.  —  ü,  11,  96  n., 
236,  248,  249,  263,  266,  279,  763, 
778  a,  801  n.,  808. 

—  zu  Chr.  I,  Xm,  3  n.,  4,  6,  7,  19, 
20,  26,  36,  42,  63,  66,  67,  62,  76, 
76,  80,  82,  83,  88,  123,  133,  162, 
272,  674,  614,  866,  863.  —  H,  7, 
11,  14,  30,  34,  41,  187,  206,  228, 
234,  260,  266,  271,  276,  308,  317, 
607,  788  n. 

Bodenaee  I,  XXXVI,  612  n. 
Bödigheim,  (Gerhard  von,  Oberamtmann 

zu  Weinaberg   n,  144,   166,  209  n., 

212,  236,  247,  267,  439  n.,  467  n., 

640,  689,  691,  727. 
Bodmann,  Hans  Wolf  Ton  I,  162,  162  e. 
Bodmer,  Peter  von,  Hauptmann  n,  214  n. 
Böhmen   I,   XXXVI,    198,   220.  —  H, 

309  n. 

—  Kg.  Yon  8.  Maximilian. 

—  Oberstkanzler  s.  Plauen. 

—  böhmische  Lehen  Ohrs.  I,  268,  274, 
288,  672,  681,  721.  —  U,  377  n., 
602,  749,  766,  780  n. 

Bonvalot,  Fran^ois  I,  308  n. 

Boria,  Paulus  de,  kais.  Kommissar  II, 

306. 
Bottwar,  Stadt  I,  276  n. 
Botzheim,  Dr.  Bernhard,  aus  Strassburg 

I,  162  n.,  166,  172,  173,  180,  209  n., 

291,  613. 
Bonrges,  Juristenfakultät  I,  4  n. 
Bonssu,  Johann  yon,  kais.  Rat  I,  66,  76, 

167,    184,    199,   272,   413,    770.  — 

n,  666. 
Boxberg  I,  816,  846.  —  II,  7,  395  n. 
Brabant  II,  300  n.,  368. 
Brackenheim,  ünteryogt  zu  I,  23  n. 
Brandenburg  n,  206,  680. 

—  Joachim  IL,  Kf.  (s.  Hofmann,  Jung, 
Konzil,  Strassen,  Trott)  I,  6,  38,  68, 
76,  103  n.,  168,  198,  201,  202  n., 
210,  229,  247,  249,  266,  269,  280, 
286  n.,  290, 429, 496. 496.  681, 826  n.. 


838  n.,  849.  —  n,  21, 147, 182, 249  n., 
322,  326,  368,  874,  386,  412,  426, 
436,  460  n.,  462,  467  n.,  6^,  631, 
634,  538,  640,  646  n.,  647,  668,  672, 
680,  690,  607,  666,  667,  681,  796  n., 
806. 

—  Johann  Georg,  dessen  Sohn  II,  622, 
634,  638,  640,  642,  647,  669,  660, 
686,  590,  692,  697,  608,  609,  617, 
667,  672. 

—  Sabine,  Markgfin.,  Johann  Georgs 
Göttin,  Ohrs.  Schwägerin  U,  626. 

Brandenburg— Küstrin 

—  Markgf.  Johann  (s.  Grünrode,  Konzil, 
Minkwitz)  I,  XXXVI,  6,  96,  129, 
168,  169,  173,  189,  202,  210,  247, 
267  n.,  290,  347,  368,  670,  686,  797, 
816,  826,  827,  828,  863.  —  n,  7, 
21,  30,  218,  368,  374,  391,  468, 
616  n.,  622,  628,  631,  634,  638,  642, 
646  n.,  647,  656  n.,  658,  669,  660, 
672,  680,  683,  686,  590,  692,  697, 
608,  609,  617,  662,  666,  667,  672, 
726,  760,  769,  778,  796  n. 

Brandenburg— Ansbach  (s.  Heidelb.  Ver- 
ein, Junius,  Knoblochsdorf,  Knörin- 
gen,  Musslohe,  Rechenberg) 

—  Georg  Friedr.,  Markgf.  1, 6, 37, 136  n., 
144,  228,  260,  347  n.,  663,  668,  686, 
819,  822,  826.  —  n,  21,  69  n.,  90, 
106,  209  n.,  212,  220,  236,  257,  441, 
646  n.,  683,  696,  727. 

dessen  Regierung  I,   260,  408, 

766,  837,  856  n.  —  II,  106  n., 
164  n.,  189,  206,  208,  210,  220, 
263,  258,  261  n.,  267,  280,  435, 
441,  667,  672,  682,  691,  727,  731. 

—  Georg,  Markgf.  I,  144.  —  n,  253. 

—  Emilie,  Markgfin.  I,  568,  766  n.  — 
n,  32,  90  n.,  106,  130,  268,  267, 
280  n.,  672  n.,  673. 

deren  Tochter  I,  667,  766,  885. 

—  n,  32,  280  n.,  673. 
Brandenburg — Kulmbach 

—  Markgf.  Albrecht  d.  J.  (s.  Dalwig, 
Grumbach,  Hack,  Heidelb.  Verein, 
Luchau,  Marschall,  Ossburg,  Raid, 
Rjethmtmer,  Stein,  Strass,  Truppach, 


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694 


Eegister  zu  Band  I  und  II. 


Weigle)  I,  37,   136  n.,   140,  166  n., 
228, 249, 312  n.,  805.  —  U,  12, 18, 51. 
Brandenburg — Eulmbach :  ICarkgf .  Alb- 
recht d.  J. 

—  zu  Chr.  I,  XXIV,  XXK,  XXX,  6, 
22,  23  n.,  38,  68,  69,  80,  81,  83, 
110,  148,  222,  308  n.,  341,  344,  345, 
347,  367,  358,  378,  389,  398  n.,  400, 
407,  447,  449,  457,  475,  499,  604, 
508,  509,  511,  515,  516,  617,  521, 
525,  530,  631,  636,  544,  646  n.,  609, 
611,  624,  631,  648,  727,  744,  817, 
833,  863,  868,  871,  879,  882,  883. 
—  II,  13,  15,  31,  36,  40,  41,  42,  43, 
46,  49,  60,  58,  62,  65,  67,  68,  69, 
87  n.,  92,  93,  97,  104,  108,  110  n., 
116,  117,  121,  126,  127,  129,  139, 
201, 209, 250  n.,  268, 301,  329,  331  n., 
356,  357,  365,  368,  373,  385,  389, 
398,  400,  412,  425,  426,  430,  443, 
446,  447,  467,  468,  467,  475,  487, 
495,  499,  508,  509,  521,  531,  541, 
642,  562,  686,  687,  692,  640,  649  n., 
656,  668,  674,  677,  681  n.,  683, 
684,  686,  696,  700  n.,  707,  708,  730, 
732,  735,  746,  761,  752,  778  a,  781, 
786,  791,  794,  799,  801,  811,  812, 
816. 

—  i.  J.  1552:  I,  XXVI,  XL,  326,  331, 
336  n.,  341,  344,  363  n.,  369,  373, 
378,  379  n.,  395  n.,  401,  402,  404, 
409,  410,  413,  418,  423,  424,  429, 
430  n.,  431,  433,  438,  444,  447,  448, 
472,  487,  493,  495,  600,  505,  512, 
621,  623,  544,  646,  665,  666,  661, 
562,  680,  586,  688,  691,  693,  608, 
611,  622,  647,  649,  652,  669,  661, 
664,  671,  674,  679,  683,  685,  688, 
691  n.,  695,  702,  706,  710,  716,  723, 
724,  734,  736,  736,  738,  746,  766, 
767,  762,  767,  768  n.,  769,  770,  777, 
781,  786,  796,  797,  799,  802  n.,  803, 
807,  813,  815,  817,  819,  822,  826, 
837,  864,  856  n.,   860,  884,  886.  — 

n,  64. 

—  im  fränk.  Streit  1663/54:  II,  14,  19, 
24  n.,  25,  28,  41,  42,  46,  49,  60, 
66,  66  a,   58,  62,  63  n.,  66,   66,  67, 


69,  73,  76,  81,  87,  90,  96,  97  n^ 
113,  116,  140,  153,  160,  162, 163  n., 
168,  171  n.,  174,  178,  181, 188,  189, 
192,  204,  207,  211,  220,  223,  227, 
233  n.,  236, 236, 237  n.,  242, 247, 270, 

273,  278,  279,  280,  286,  286,  289, 
290,  298,  306,  324,  330,  349  n.,  365, 
369,  371,  374^  389,  390,  394,  396, 
426,  427,  436,  496,  622,  ^6,  559, 
596  n.,  617,  619,  626,  629,  640,  656, 
674,  677,  682,  690,  745,  765,  767, 
778  a,  791,  792n.,  794 

Brandenburg — Kulmbach :  Markgf.  Alb- 
recht d.  J. 

—  zum  Ksr.  und  Prinz  Philipp  nach 
dem  Passauer  Vertrag  I,  826,  827, 
842,  849,  850,  851,  861.  —  H,  5n^ 
6,  7,  14,  15,  21,  80,  33,  46,  47,  60, 
60,  62,  71,  87  n.,  103,  120  n.,  123, 
129,  134,  138,  146,  149,  157,  164, 
165,  169,  170,  178, 193,  194  n^  201, 
206,  210  n.,   249,  250  n.,  256,  265, 

274,  278,  309,  319  n.,  368,  391, 
396  n.,  410,  436,  443,  467  n.,  467, 
478,  487,  493,  506,  622,  531,  541, 
680,  586,  587,  607,  619,  640,  653, 
656,  696,  707,  795,  811. 

—  Acht  n,  432,  433,  437,  439,  440, 
442,  444,  446,  447,  464,  456,  456, 
468,  459,  464,  466,  470,  478,  485, 
487,  489,  621,  609,  663,  662,  666, 
671,  682,  778  a. 

—  Neuanknüpfung  mit  Frankreich  1553 
bis  1564  n,  443,  454,  457,  458, 
466,  467,  476  n.,  477  n.,  478,  483, 
486,  490,  493,  531  n.,  641,  542,  584, 
586,  687,  617,  640,  649,  656,  696, 
765,  792  n. 

—  Kunigunde,  Albrechts  Schwester  I, 
110,  116;  Maria  I,  140.  —  n,  807. 

Braubach,  Alexander  von  n,  818,  364, 

702  n.,  726  n. 
Braunschweig  I,  633,  556,  710.  —  H, 

6,  125,  147,  168,  197,  219. 

—  Erich,  Hz.  I,  76.  —  n,  147, 211,  2^ 
233  n.,  309,  319  n.,  619. 

—  Heinrich,  Hz.  und  sein  EriegSTolk 
I,  16,  37,  61,  76,  180  n.,  819  n^  843, 


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Register  zu  Band  I  und  ü. 


695 


868,  867.  —  n,  4,  5ii.,  6,  10,  14, 
17,  19,  21,  30,  31,  83,  87,  95,  103, 
124,  125,  130,  136,  140,  147,  149, 
168,  189,  219  n.,  227,  314,  349  n., 
35711.,  37711.,  385,  394,  412,  424, 
435,  463,  604,  506,  533,  613  n.,  634, 
640,  642,  649,  661,  668,  670,  678, 
685,  687,  688,  689,  690,  691,  692, 
603,  694,  698,  700  n.,  701  n.,  706, 
709,  711,  713,  714,  716,  721,  723, 
726,  728,  730,  732,  734,  736,  737, 
747,  762,  766,  760,  774,  778,  793, 
796,  803,  806,  814,  833. 
Brannschweig 

—  Karl,  Hz.  11,  267,  274. 

—  Philipp,  Hz.  I,  81911.  —  II,  130, 
133  n.,  176,  220,  227,  267,  274, 367  n. 

—  Wilhelm,  Hz.  I,  626.  —  n,  31. 
Breisach  I,  422,  627. 
Breitenbach,  Jordan  von,  wirtbg.  Truch- 

sess  I,  59,  389,  663,  668.  —  U,  614. 
Bremen,  Stadt  I,  37,  43,  85. 

—  Erzbistum  I,  128,  831. 

Br^iz,  Johannes,  wirtbg.  Theologe, 
Propst  zu  Stuttgart  I,  XIV,  21  n., 
99  n.,  120  n.,  169  n.,  175  n.,  179,  183, 
199,  221  n.,  223 n.,  232,  261  an., 
266,  680  n.  —  n,  132  n.,  281,  320, 
418,  516  n.,  628  n.,  639,  670,  603. 

—  zum  Konzil  und  wirtbg.  Konfession 
I,  XVHn.,  XIX,  21  n.,  166, 172, 208, 
209,  231,  238  n.,  247  n.,  261  bn., 
258,  279,  291,  316  n.,  326  n.,  362, 
364,  370  n.,  380  n.,  386,  394,  408, 
427,  428,  441,  489,  602,  639. 

—  Katechismus  II,  751,  762. 
Breonlin,  Moriz,  Liz.,   Prokurator  am 

Kammergericht  I,  357.  —  II,  216  n., 

526,  609. 
Brief,  Dr.  Johann,  wtlrzburg.  Kanzler 

I,  646. 
Broll,  Johann,  von  Stuttgart  1, 169. 
Bruch,  Eberhard  von  1,  367,  358  n. 
Bruchsal  s.  Heidelb.  Verein. 
Bucer,  Martin,   Theologe   I,  166,   172, 

380  n. 
Büdingen,    Johann    Buprecht  von    II, 

702  n.,  726  n. 


Bufler,  Sachs.  Gesandter  in  Trient  I, 

247,  279,  296,  300. 
Bulach,  Bergwerk  1, 137. 
Bullinger,  Heinrich,  Züricher  Theologe 

n,  893,  497. 
Burgbemheim  n,  206. 
Burghausen,  bajr.  Bentmeisteramt  n, 

627  n. 
Burgund  I,  308,   309,   367,   894,  387, 

416,   416,   422,   641,    742,   762.  — 

n,  30,  179,  277  n.,  300  n.,  $18. 
Burgundische  Lehen  Ohrs.  I,  XX,  11, 

32,  112,  118,  127,  183,  241,  317, 

340.  —  n,  169,  361,  367,  410. 
Burkhard,  Franz,  köln.  Rat  I,  588. 

—  Franz,  emestin.  Rat  II,  324. 

Calvin  in  Genf  I,  173  n.,  180  n.,  218  n., 

291  n. 
Calw  I,  16  n.,  63. 
Camajano,    Pietro,    päpstl.    Gesandter 

zum  Ksr.  I,  327  n. 
Cambray  II,  83. 
Camerarius,  Joachim,  Prof.  in  Leipzig 

I,  XVn,  XVm,  169n.,  180,  216, 
'  217,  281,  238,  240,  247,  320,  331  n. 
Cannstatt  s.  Vannius. 

—  Pr&dikant  1, 110,  126. 

—  Vogt  1, 126. 

Carondelet,  Johann,  kais.  Rat  I,  699, 
781. 

Castaldo,  Johann  Baptist,  kais.  Truppen- 
führer I,  134n.,  162,  162  f. 

Castell,  Konrad  von,  Gf.  I,  140,  249, 
261  bn.,  284,  383 n.,  686,  837.  — 
n,  14,  67,  121,  140,  144,  166,  276, 
427,  496,  674,  772,  801  n. 

—  dessen  Gemahlin  n,  149  n.,  801  n. 

—  Friedrich,  Gf.  von  I,  204,  249,  614, 
729. 

—  Heinrich,  Gf.  von,  Domherr  in  Würz- 
burg n,  14,  772. 

Cham,  Stadt  II,  98  n. 

Chambord,  Vertrag  zu  I,  456  n.,  516  n. 

Champaigney,  Bruder  des  Bs.  von  Arras 

I,  7,  127. 
Chantonnay,  Bruder  des  Bs.  von  Arras 

1,7. 


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696 


Register  zn  Band  I  und  IL 


Chanlx,  de  la,  kais.  Bat  I,  11  n.,  47, 
134,  233. 

Chelias,  Dr.,  französ.  Agent  II,  266  n. 

Chiemsee,  Hieron jmas,  B.  Ton  I,  6n., 
35,  77,  91,  97,  103,  110,  124. 

Chono,  Kaspar,  Assessor  am  Kammer- 
gericht I,  356. 

Chur,  B.  von  I,  296. 

Clömont  I,  80  n. 

Clercq,  kais.  Rat  I,  19,  120,  241. 

Clerval  I,  80,  241.  —  n,  169,  179. 

Cless,  Martin,  Prediger  in  Stuttgart 
II,  419  (8.  Uliinger). 

Coccias,  Sebastian,  Lehrer  des  Prinzen 
Eberhard  I,  196. 

Consennuwerin,  bayr.  Dienerin  n,  9. 

Crailsheim,  Wolf  von  n,  227,  427  n. 

Crescentio,  Kardl.,  päpstl.  Legat  in 
Trient  1, 279, 300, 310,  343, 427, 441. 

Cusano  I,  272. 

Dalberg,  Ludwig  von,  Hauptmann   11, 

428. 
Dalwig,     Jobst    von,     Tmppenftthrer 

Markgf.  Albrechts  I,  648n.,  842. 
Damvillers,  Festung  I,  626. 
Dänemark  (s.  Leuck)  I,  267  n.,  269,  288^ 

290,  336,  394,   401  n.,  473,  483.  — 

n,  322  n.,  349,  385,  412,  425,  450  n., 

467  n.,  784. 

—  zum  Konzü  I,  165,  172,  176,  247, 
362,  429. 

—  Christian  IL,  Kg.  I,  336,  688  u. 
DarmsUdt  I,  647. 

Dautenstein,  Werner  Pleuss  von  I,  549. 

Deben,  Ludwig  von  I,  278  n.,  360  n. 

Degenfeld,  Martin  von,  Obervogt  in 
Göppingen  I,  523,  611  n.,  762. 

Degenhard,  Hauptmann  s.  Wieland. 

Delinns,  Michael,  Basler  Theologe  I, 
291  n. 

Demier,  Alexander,  wirtbg.  Rentkammer- 
rat I,  255  n. 

Denkendorf,  Kloster  I,  390,  406. 

Deutschland 

—  deutsche  Nation  I,  393,  449,  454, 
456,  468,  510,  511,  515,  563,  565, 
578.  —  n,  85,  223. 


Deutschland,  deutsche  Nation 

deren  Beschwerden  (s.  Beiclis- 

beschwerden)  I,  XXV,  179,  433, 
466,  537. 

gegen  Rom  I,  279,  287. 

Deutschmeister:  in  Meigentheim  (Wolf- 
gang)  I,  6  n.,  76,  135  n.,  417,  447, 
462,  756,  831,  887.  —  II,  5  n.,  14, 
69  n.,  154  n.,  310,  463,  466,  519, 
716,  727. 

—  Streit  mit  Chr.  wegen  Ellwangens 
(s.  Ellwangen)  I,  XLI,  856,  861, 
862,  864,  868,  869,  870,  872,  873, 
874,  875,  878,  879,  882,  885.  - 
n,  1,  2,  3,  4,  6,  7,  9,  10,  11,  13, 
14,  17,  19,  34,  38,  39,  66, 61,  64  n., 
67  n.,  70,  83  n.,  92  n.,  129,  213. 

—  zu  Livland  I,  138. 

Dhaun,  Johann  von,  Rittmeister  II,  428. 
Diemar,  Adam  I,  447  n.,  449.  —  n,  369, 

394,  412  n.,  429,  681  n.,  641,  586, 

686,  701. 

—  Hans  I,  368. 

Dienheim,   Johann  von,   Amtmann  za 

Kreuznach  I,  576,  739. 
Diepholz,  Gif.  H,  82  n. 
Dillingen  I,  655. 
Dinkelsbühl   I,  402,  424,  431,  444.  - 

n,  394. 
Dinstetten,  Wolf  von,   wirtbg.  Diener 

I,  167  n.,  168,  169,  173,  176, 180  n., 
188,  189,  198,  202,  210,  348,  356. 
360,  368,  383  n.  —  n,  88,  681  n. 

Döle  in  Burgund  I,  415,  458.  -  n,  7. 
Donauwörth  I,  604.  —  11,  381  n- 

—  Besprechung  wegen  einer  Fürbitte 
für  Landgf.  Philipp  I,  259,  264^  267, 
269,  272. 

—  kgl.  Musterplatz  I,  351,  397,  398, 
402,  405,  412,  418,  424,  429,  430  n. 

—  Tag  zwischen  Bayern  und  Salzboig 

II,  565,  626,  654  n.,  806,  811,  818, 
820. 

Donzdorf  I,  523. 

Dona,  Andreas  de  I,  846. 

Dornstetten  I,  376. 

—  Zusammenkunft  wegen  des  Konzils  L 
165, 172, 173, 174, 179, 180, 263, 386. 


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Register  zu  Band  I  and  II. 


697 


Domstetter  Konfession   s.  Konfession, 

wirtbg. 
Doubs,  Flnss  U,  262,  564. 
Drechsel,   Dr.  Melchior,   pfälz.  Rat   I, 

576,  746. 
Dresden  II,  207. 

—  Besprechung   in    der   Konzilsftrage 

I,  xvin. 

—  Daniel,  Prediger  I,  247  n. 
Daarte,  Franz,  kais.  Proviantmeister  I, 

798,  313,  816. 
Dürr,  Rupert,  wirtbg.  Theologe  11,  670. 

Eber,  Paul,  in  Leipzig  I,  180  n. 
Eberstein,  Gff.  U,  23  n. 

—  Philipp,  kais.  Rat  I,  XXVn,  379, 
388,  391,  893,  396,  401,  406  n.,  406, 
411,  412,  413,  416,  420,  433,  440, 
448,  674,  610,  612  n.,  797,  876.  — 

II,  46,  192. 

—  Wühelm,  Gf.  n,  781. 

Ehingen,   kais.   Kriegsvolk   in   I,  162, 

242,  265  n.,  272. 
Ebleben,  von,  pfälz.  Rat  I,  676. 
Ebner,  Nlimberger  Btlrger  I,  331. 
Eck,  Leonhard  von,  bayr.  Kanzler  1, 362. 

—  Oswald,  dessen  Sohn  I,  362. 

Ee,  Komelius  von,  kais.  Oberst  I,  42. 

—  n,  190,  206. 

Eger,  Bund  von  11,  228,  261,  269,  260, 
263,  266,  266,  271,  308,  310,  314, 
317,  330,  349  n.,  360,  366  n.,  374, 
376. 

Egmont,  Qt  von  I,  770.  —  n,  619. 

Ehinger,  Hans  Walter,  von  Ulm  1, 626. 

—  n,  164. 

Ehningen  bei  Böblingen  n,  614  n. 
Ehrenberger  Klause  I,  61. 

—  Erstürmung  1662 1,  XXXn,  XXXIH, 
XXXIV,  674,  682,  583,  686,  609, 
649,  729. 

Ehrenbreitstein  I,  401.  —  n,  633. 
Eichstätt  I,  604,  638  n.,  648. 

—  B.  von  I,  279,  762,  831,  866  n.,  867. 

—  n,  69n.,   164  n.,   189,  221,  239, 
519,  629,  716. 

Eidgenossen  I,  310,  369  n.,  391,  416, 
433, 436, 468.  —  H,  96, 167, 361, 486. 


Ei^Unger,  Balthasar,  Liz.  jur.,  wirtbg. 
Rat  I,  3,  4,  6,  7,  9,  18,  19,  24,  26, 
27,  31,  39  n.,  40,  42,  46,  46,  49,  60, 
62,  66,  60,  66,  72,  73,  76,  76,  82, 
99,  100,  106,  108,  112,  114,  115, 
117,  120,  123,  127,  131,  134,  146  n., 
162,  169  n.,  162,  167, 170,  171,  176, 
177,  183,  199,  212,  219,  226,  236, 
241,  246,  251  a  n.,  266,  268,  262  n., 
265  n.,  267,  269,  272,  274,  278  n., 
286,  288,  290,  294,  298,  314,  825, 
361,  363,  373,  378,  386,  391,  399, 
402,  413,  419,  440,  447  n.,  631,  639, 
658  n.,  603,  616,  672,  683,  750, 
757  n.,  760,  779,  790  n.,  809  n.,  856, 
863,  868,  871,  879,  882  n.  —  ü,  7, 
11,  16,  41,  63,  60,  66,  70,  71,  78, 
80  n.,  83,  87  n.,  96,  102,  113,  138, 
179,  192,  193,  194,  206,  217,  222, 
236,  243,  262,  274,  361  n.,  367,  372, 
389  n.,  410,  434,  468,  624  n.,  573, 
681  n.,  766,  764,  766,  768,  780,  832, 
834. 

—  dessen  Vater,  früher  Chrs.  Leibarzt 
I,  4n. 

Elchingen,  Kloster  n,  391,  736  n. 

Eleonore,  Witwe  Kgs.  Franz  I.  I,  106, 
826.  —  II,  83,  236. 

Ellwangen,  Propstei  I,  53,  402,  626, 
646.  —  II,  150,  167,  166,  169,  290, 
347,  480,  690,  704,  774,  785. 

—  Überfall  durch  den  Deutschmeister 
I,  XLI,  856,  861,  863,  864  n.,  869, 
872,  873,  874.  —  n,  70. 

Elsass  I,  416,  416,  422,  483  n.,  502, 613. 

—  n,  11,  30,  138,  486,  530  n.,  604, 

630,  824. 
Eltingen  bei  Leonberg  I,  63  n. 
Engadin  I,  416. 

Engelin,  Hang,  kais.  Diener  I,  266. 
Engen,  Besprechung  Chrs.  mit  Baden 

und  Konstanz  II,  137,  146,  177. 
England   I,  166,    172,   204,   362,   368, 

394,    401  n.,    586.   —  n,    83,  138, 

775. 

—  Maiia,  Kgin.  II,  286  n.,  410,  415  n., 
458,  543,  588,  619. 

—  Somerset,  Protektor  I,  368. 


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698 


Register  zn  Band  I  und  IL 


Ensisheim,  Österreich.  Begiemng  zn  I, 
422,  527.  —  n,  214  370,  476  n. 

Erasso,  Franz  Yon,  kais.  Schatzmeister 
I,  265,  377. 

Erhach,  Grafen  I,  180,  887. 

—  Eberhard,  Gf.  n,  414,  428,  547. 
Erfurt  I,  326.  —  n,  601  n. 

—  Plan  eines  Theologenkonvents  IT, 
107,  132  n.,  168  n. 

Esch,  Ludwig  y.,  pfftlz.  Grosshofineister 
I,  676. 

Esslingen  L  165  n.,  209,  385,  413,  498, 
608,  522.  —  n,  63,  86,  91,  101, 
389,  390,  410,  718,  736  n. 

—  StÄdtetag  zn   n,  608,  611,  615. 

—  znm  Konzil  I,  166,  180,  281  n. 
Etobon,  wirtbg.  Herrschaft  I,  833. 
Etzdorf,   Heinrich   von,   emestin.   Bat 

I,  581,  614. 

Etzel,  Liz.  Kaspar,  ansbach.  Begent 
n,  220. 

Exekutionsordnong  von  1565  [Vorge- 
schichte] n,  177,  521,  735,  774  n., 
781,  788  n.,  799,  803,  806,  810,  814, 
817  n.,  824. 

Falkenstein,  Hans  Christoph  von    II, 

370,  399,  686  n. 
Fanlach,  Gorins  von,  Hauptmann  n,  399. 
Ferdinand,  röm.  Kg.  (s.  Bayern,  Heidelb. 

Verein)  1,21,  142,  161,  198  n.,  296, 

329,  331,  339  n.,   340,  344  n.,   791. 

—  n,  249  n.,  499,  631,  779. 

—  FamiUe  I,  85,  154  n.,  528,  555,  574, 
644. 

—  Räte  I,  164,  175,  222.  -  H,  26  (8. 
Alber,  Gamez,  Gienger,  Gussmann, 
Hassenstein,  Hofmann,  Hsung,  Jo- 
nas, Lasso,  Nidpmck,  Plauen,  Prast- 
berger,  Schradin,  Taxis,  Trautson, 
Widmannstetter,  Wolkenstein,  Za- 
sius,  Zott). 

—  Vorderösterreich.  Länder  I,  376.  — 
n,  229,  349,  351,  767  (s.  Ensisheim, 
Innsbruck). 

—  Rüstungen  (s.  Donauwörth)  I,  101, 
361,  368,  390,  397,  398,  406,  412, 
432,  686,  710,  747,  791.  —  n,  688. 


Ferdinand,  röm.  Kg. 

—  zu  Christoph  I,  X,  XII,  XV,  XXI, 
XXn,  XXXI,  XL,  1  n.,  6,  8,  9,  10, 
11,  20,  24,  26,  26,  27,  31,  86,  87, 
40,  42,  44,  46,  49,  60,  61,  52.  53, 
62,  63,  64,  67,  69,  72,  73,  76,  80, 
81,  83,  89,  91,  96,  99,  106,  108, 
109,  112,  116, 118, 124  n^  132, 136, 
162,  160,  176,  178,  187,  193,  201, 
214,  261,  267,  266,  274,  276,  288, 
341  n.,  384,  393,  405,  447,  448,  462, 
494,  640  n.,  566,  670,  683,  694  n^ 
627,  747,  776,  778,  791,  828,  S41, 
844.  —  n,  28,  86,  101,  180,  223, 
243,  261,  287,  349,  361,  476,  482, 
489,  610,  641,  691,597,  602,  606  n., 
618,  636,  681  n.,  708,  716,  717, 
719  n.,  749,  766,  767  n.,  779,  780, 
782,  786,  791,  792,  831,  834. 

—  Vermittlung  im  Streit  mit  Chr.  (s. 
Bayern)  I,  XV,  XVn,  XX,  XXII, 
XXXn,  XXXIV,  XL,  7,  64,  66,  69, 
74,  77,  83,  92,  96,  1(»,  112,  120, 
123,  127,  134,  137,  143,  161,  154, 
168,  159,  160, 161, 162—162  h,  163, 
164,  167  n.,  170,  171,  175,  176  a, 
176  c,  177,  178,  187,  193,  200,  212, 
214,  215,  220,  222,  224,  229,  280, 
267,  261,  266,  821,  323,  484,  588, 
657,  668,  563,  676,  602,  606,  618, 
621,  623,  626,  634,  639,  648,  644, 
651,  664,  666,  661,  663,  667,  660, 
676,  677,  678,  681,  694,  697,  700, 
711,  714,  721,  746,  761,  768,  764, 
771,  772,  776,  788,  791,  794,  796, 
803,  828,  836,  844,  847,  848,  858. 
—  n,  19,  26,  65,  102,  193,  199, 
211,  229. 

—  zu  Karl  V.  (s.  Karl  V.)  I,  XXXVI, 
3n.,  131  n.,  176  a,  193,  260,  261, 
266,  269,  340,  666,  566,  770,  821, 
826,  840.  —  n,  21,  65,  229,  251, 
294,  349n.,  502n.,  562,  688,  607 n. 

—  zu  den  Kriegsftlrsten  von  1662  (s. 
Linz,  Passau)  I,  XXIX,  XXXIH, 
368,  373,  379  n,,  381,  391,  418,  429, 
432,  468,  495,  612,  615,  627,  686, 
561,  666,  574,  591,  694  n.,  596,  606, 


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Register  zu  Band  I  und  TL, 


699 


614,  626,   633,  660,  651,  662,  666, 
670,  674,  680  n.,  683,  686,  691,  699, 
704,  756,  757. 
Ferdinand,  röm.  Kg. 

—  zum  frSnk.  Streit  11,  113,  181  n., 
238,  247,  262,  266,  309,  310,  314, 
333,  337,  365,  368,  374,  376  n.,  402, 
412,  460  n.,  622,  586,  588,  697  n., 
601  n.,  617,  696,  699,  730. 

—  zu  Beichstag  und  Fürsten  I,  135, 
138,  142,  481,  667,  709.  —  H,  21, 
26,  510,  614,  676  n.,  697,  600  n., 
606,  618,  622  n.,  624,  626,  636,  658, 
813,  820,  829,  831,  834. 

—  zu  Wirtbg.  (s.  Böhmen,  Kadauer 
Vertrag,  Rechtfertigung,  Wirtem- 
berg). 

Ferdinand,  Erzhz.  I,  85,  86,  131  n.  — 
n,  394,  410,  631. 

Ferrara  I,  310. 

Fessler,  Johann,  wirtbg.  Kanzler  I,  3, 
13,  18,  21,  23  n.,  28,  36,  37,  39,  43, 
45,  48,  53,  54,  68,  63,  64,  67,  69, 
71,  77,  79,  80,  81,  83,  85,  86,  87, 
88,  90,  91,  92,  94,  97,  98,  100,  102, 
103,  110,  111,  117,  119,  124,  162, 
169  n.,  175,  178n.,220,223n.,224n., 
226  n.,  246  n.,  268,  261  n.,  297,  306, 
337  n.,  339  n.,  342  n.,  364  n.,  369, 
372  n.,  411  n.,  416,  424,  437,  459, 
482,  494,  624,  664,  690  n.,  619  n., 
633  n.,  646  n.,  666  n.,  665  n.,  676, 
681,  725,  726,  746  n.,  746  n.,  758, 
766,  800,  820  n.,  827  n.,  841,  849, 
866,  880.  —  n,  21,  42  n.,  57  n.,  84, 
101,  102,  104,  117  n.,  212,  258, 
269  n.,  273  n.,  277  n.,  282,  284  n., 
298  n.,  310  n.,  325  n.,  349,361,381, 
410,  418,  460  n.,  457,  468  n.,  488, 
616  n.,  624,  628,  640  n.,  746  n.,  748, 
775  n.,  797  n.,  817,  824,  832  n. 

Fleckenstein,  Heinrich  von,  Landvogt 
in  Hagenau  I,  493,  606,  507,  612, 
619.  —  n,  370,  390,  414. 

—  Friedrich  von,  pfölz.  Rat  U,  296. 
Fleining,    Anton,    Bürgermeister    von 

Esslingen  n,  389  n. 
Fontenay,  Herr  von  I,  422,  493. 


Forchheim  I,  684.  —  H,  196. 
Forster,  Georg  I,  176  n.,  238  n.,  261  b  n. 
Franck,    Hieronymus,    Hauptmann    11, 

214  n. 
Franken  I,  808. 

—  Fränkischer  Verein  (s.  Brandenburg 
—Kulmbach,  Ferdinand,  Frankfurt, 
Heidelb.  Verein,  Karl  V.,  Nürnberg) 

I,  831,  837,  840,  849,  860,  851, 
862  n.,  856  n.,  861,  862,  866,  881, 
888.  —  U,  6n.,  8,  10,  14,  19,  33, 
40,  78  n.,  83,  92,  93,  104,  113,  153, 
175,  220,  221,  252,  260,  269,  348, 
369,  394,  427,  441,  458,  459,  463, 
491,  496,  506,  616,  619,  622,  647, 
661,  663,  669,  666,  686,  691,  696, 
696,  699,  700  n.,  701,  704,  709,  712, 
716,  722,  727,  737,  739  n.,  747,  758, 
777,  810. 

—  Ritterschaft  in  Fr.  I,  586,  837.  — 
n,  408,  425,  427,  696. 

—  Chr.  und  die  Unruhen  in  Franken 
(s.  Brandenburg— Kulmbach)  I,  831, 
881.  —  II,  28,  31,  40,  68,  69,  97, 
125,  144,  154,  160,  161,  162,  182, 
185,  196,  200,  202,  203,  209,  212, 
216,  227,  242,  262,  256,  258,  259, 
260,  272,  276,  282,  286,  314,  316  n., 
426,  436,  491,  606,  621,  626,  637, 
540,  653,  559  n.,  679,  684,  685,  692, 
723,  728,  731,  732,  736,  778  a,  781, 
796  n. 

Frankfurt  (s.  Heidelb.  Verein)  I,  XXXVI, 
180  n.,  281  n.,  342  n.,  403  n.,  418, 
423,  592,  607,  642,  647,  688,  702, 
706,  716  n.,  734,  746,  752,  765,  786, 
801.  —  n,  310,  627. 

—  ünterhandlungstag  im  fränk.  Streit : 

II,  119,  120,  122,  123,  124  n.,  125, 
128,  129,  131,  132,  133,  134,  135, 
136,  138,  141,  142,  144,  146,  146, 
147,  149,  163  n.,  154,  165,  166,  157, 
160,  161,  162,  163,  164,  165,  167, 
168,  169,  174,  175,  178,  180,  182, 
183  n.,  185,  186,  187,  188,  189,  191, 
195,  196,  197,  198,  200,  201,  202, 
203,  205  n.,  207,  208,  209,  212,  218, 
219, 224,  235, 247,  297  n.,  300n.,  530. 


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700 


Register  zu  Band  I  und  n. 


Frankfurt 

—  Allgemeiner  Kreistag  11,  681  n., 
781,  788,  792  n.,  797,  799,  800,  801, 
806,  808,  809,  810,  812,  814,  822, 
824. 

Frankreich  (s.  Bassefontaine,  Branden- 
barg—-Kulmbach,  Fraxineus,  Heidelb. 
Verein,  Karl  V.,  Kriegsfürsten,  Lau- 
rent, Montmorency,  Bicher,  Späth, 
Roggendorf,  Virail)  I,  XXI,  XXIV, 
XXX,  XXXVm,  167, 183  n.,  187  n., 
199,  204,  266,  278  n.,  279,  300  n., 
303,  308,  310,  327,  331,  333,  340, 
341,  360,  362,  367,  369,  372,  382, 
384,  394,  401,  403  n.,  411  n.,  414, 
415,  416,  419,  422,  424,  433,  447, 
449,  454,  458,  483,  493,  495,  602, 
607,  612,  516,  617,  619,  627,  531  n., 
633,  536  n.,  661,  654,  665,  660,  564, 
666,  567,  570,  574,  678,  695,  600, 
613,  614,  622,  649,  674,  683,  686, 
690,  691  n.,  706,  715,  726  n.,  743, 
747,  756,  781,  786,  797,  799,  803, 
806,  807,  813,  816,  816,  821,  861, 
863,  869,  877,  886.  —  H,  6,  7,  84  n., 
41  n.,  66  n.,  67  n.,  61,  94,  138,  187, 
192,  214,  266,  368,  464,  466,  477  n., 
483,  493,  499,  602,  603,  630,  640, 
664,  594,  595  n.,  698,  699,  628,  633, 
642  n.,  739,  740,  770,  778  a,  809. 

—  zu  Chr.  I,  XV,  XXI,  83,  91  n., 
261b,  272,  286,  358,  360  n.,  372, 
376,  376,  389,  393,  406,  426,  494, 
537,  641,  686,  609,  626,  631,  646, 
773,  797  n.,  799,  836.  —  U,  30, 
157,  163  n.,  164,  165,  192,  193, 
260  n.,  484,  499,  541,  676,  679,  685. 

Franquemont,  Q^org  von  I,  117,  422. 
Frauenaurach  II,  206. 
Frauenberg,   Hans  Konrad  von,  Ober- 
vogt zu  Rosenfeld  I,  376  n.,  779. 

—  Ludwig  von,  wirtbg.  Rat,  Obervogt 
von  Lauffen  I,  3,  13,  16,  18,  21, 
23  n.,  28,  36,  37,  39,  43,  46,  48,  54, 
58,  67,  69,  71,  77,  79,  86,  86,  87, 
90,  92,  94,  97,  98,  110,  117,  119, 
164,  178  n.,  201  n.,  220,  230,  449, 
476,  620,   686,  692  n.,   693  n.,  695, 


753,  828,  834,  835,  840,  841,  845. 

—  n,  42,  49,  60,  66,  144, 147,  166, 
161,  167,  232,  237,  238,  244,  246, 
250,  266,  266,  272,  278,  441  n^ 
658  n.,  660,  683,  692,  699,  661,  668, 
676,  678,  679,  680,  681  n.,  687, 
701  n.,  706,  714,  715  n^  720,  756, 
764,  768,  771,  778. 

Frauenberg,  Ludwig  von 

—  in  Passau  I,  670,  672,  573,  684, 
695,  623,  636,  644,  667,  680,  7a3, 
708  n. 

Fraxineus,  Johann,  B»  von  Bayonne, 
französ.  Delegierter  I,  702  n.,  703, 
729,  886. 

Frecht,  Martin  (Ulmer,  dann  wirtbg. 
Theologe,  Vorstand  des  Tübinger 
Stifts)  I,  XIV,  165, 172,  176n.,  179, 
238  n.,  251  bn.,  265,  316,  386  n.  — 
n,  132. 

Freising,  B.  von  IT,  9,  17. 

Freyberg,  Hans  Sigmund  von  I,  883  n. 

—  n,  807,  319. 

—  Eberhard  von  n,  14. 

—  Pankraz  von  n,  9n.,  825. 
Friedewalde  (Besprechung  der  Kriegs- 
fürsten im  Febr.  1562)  I,  368. 

Friedrich,  Kf.  s.  Pfalz. 

—  Hz.  s.  Pfalz. 
Frizlar,  Amt  I,  604  n. 

Fröhlich,  Jörg,  zu  Lauingen  n,  432  n. 
Fuchs,  Hans,  Ritter  I,  156,  576. 
Fugger,  Anton  I,  674,  689. 

—  Hans  Jakob  I,  639. 

—  Jörg  I,  539. 

Fulda  I,  592,  604.  —  ü,  257,  747. 

Fürsten,  deutsche  I,  43,  66,  85,  167, 
368,  570,  679,  700,  733,  738,  818, 
836.  —  n,  1,  86,  86,  232. 

—  geistliche  I,  387,  670,  671,  738,  — 
n,  31,  824. 

—  Misstrauen  gegen  den  Ksr.  I,  XV. 

—  n,6n.,  14,  21,  85,  87n.,349n., 
416  n.,  550,  824. 

Fürstenberg,  Gf.  Friedrich  von  1,  36, 
59  n.,  318  n.,  329.  —  II,  8n.,  74, 
83,  260,  370,  877,  736  n. 

—  Egon,  Gf.  n,  83. 


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Begister  ca  Band  I  und  n. 


701 


Fttntenbnnd  yon  1662  8.  Eriegsfttrsten. 
FQrstenkonvent  (geplant  1664)  ü,  602. 
Füssen  I,  XXXVL 

€}ablenz,  Hans  Ton  der  n,  794  n. 

Gaildorf,  Zusammenkonft  Ohrs,  mit 
Markgf.  Hans  und  Hans  Georg  von 
Brandenbarg  U,  660,  666  n.,  692, 
697, 608, 609, 617, 618, 662, 672,  760. 

Gaispitzin  I,  684. 

Galler,  Dr.,  Arzt  I,  787. 

Gamec,  Lis^  Vertreter  Ferdinands  am 
kais.  Hof  I,  167,  212. 

Gamerias,  Theologe  I,  218  n. 

Geüing,  Philipp  H,  464. 

Geislingen  I,  618,  611. 

—  Besprechong  Chrs.  mit  Markgf.  Alb- 
recht I,  XXIX,  XXX,  610,  511,  615, 
624,  681,  681,  727. 

—  Pfleger  zn  G.  I,  482  n. 

—  ZoU  n,  249,  300. 
Geldersheim  bei  Schweinfart  U,  804  n. 
Gelnhaasen  U,  890  n.,  747. 

—  Plan  einer  Zasammenkanft  U,  83. 
Gemar  im  Elsass  ü,  80. 
Gremmingen,  Philipp   von,    pfälz.   Rat 

n,  106. 

Genevray,  Vogt  zn  Clerval  I,  628. 

Genua  I,  840. 

Georg,  Gf.  s.  Wirtemberg. 

Georgias,  Dr.,  Arzt  in  Angsborg  1, 167. 

Gerhard,  Dr.  Hieronymas,  wirtbg.  Rat 
I,  16,  17,  38,  45,  66,  67,  70,  78,  132, 
186,  138,  142,  143,  161  n.,  179,  441, 
811.  —  n,  20,  101,  621,  646  n.,  646, 
664  n.,  736,  771,  781,  797  n.,  799, 
800,  801,  806,  808,  809,  810,  814, 
817  n.,  824. 

—  in  Trient  I,  370,  427. 
Gerhaosen,  Feste  I,  276. 
Geroldseck  U,  96. 

G^rsdorf,  Joachim  von,  sächs.  Rat   I, 

266,  269,  266  n. 
Giengen,  Reichsstadt  I,  266. 
Gienger,  Georg,  kgl.  Rat  I,  24,  222, 

694  n.,  606,  618,  660,  661,  669,  699, 

706,    791  n.,  863.  —   U,  261,  266, 

836,  813  n. 


Giessen  II,  83. 

Gingen  bei  Geislingen  I,  611. 

Glnnk,  Georg,  in  Domstetten  I,  376. 

Gmttnd  I,  866  n.  —  n,  389  n. 

Gochsheim  bei  Schweinfart  U,  303. 

Göler,  Bernhard  I,  162  g. 

Gonzaga,  Ferrando  von,  Statthalter  von 

Mailand  n,  642  n.,  643. 
Göppingen  I,  376,  636. 

—  KeUer  n,  166. 

—  Obervogt  s.  Degenfeld. 

—  Lenhard  von  I,  744.  —  II,  718. 
Goslar  U,  147. 

Gotha  II,  696. 

Gk>tthart,  Liz.  Valentin,  wfirzbarg.  Rat 

II,  669. 
Gottwald,  Andreas  I,  356. 
Götz,  Peter,  wirtbg.  Zeugwart  I,338n. 
Grafen  and  Herrn  I,  143  n.,  613,  738. 

—  II,  31,  74. 
Grafeneck,  Clans  von,  Obervogt  in  Urach 

I,  679. 

—  Wilhelm,  Freih.  zn  G.  und  Burgberg, 
Pfleger  za  EttUenthal  I,  29,  41. 

Grammont,  Herr  von  I,  324. 

Granada,  Erzb.  von  I,  441. 

Grange,  burgund.  Lehen  Chrs.   I,  241, 

324,  416,  435,  446,  833.  —  II,  169, 

179. 
Granvella,  Vater  I,  4  n.,  8  n.,  20,  26, 

44,  176.  —  n,  607. 

—  Sohn  s.  Arras,  B.  von. 
Granweiler,  H.  J.  von,  Hauptmann  II, 

214  n. 

Graseck,  Florenz,  wirtbg.  Sekretär  1, 9, 
24,  32  n.,  43, 46, 49, 97  n.,  151  n.,  286, 
293,  294,  295,  298,  803,  808,  310  n., 
313  n.,  317, 320, 331, 33B  n.,  340, 348, 
360  n.,  366,  360  n.,  368,  372  n.,  377, 
390,  397,  398  n.,  406,  412,  414,  418, 
429,  440  n.,  447  n.,  463,  583,  540  n., 
565,  574,  582,  689,  683.  —  U,  103  n., 
564,  607. 

Gräter,  Kaspar,  m.,  wirtbg.  Theologe 
I,  179,  316. 

Gray  in  Burgund  I,  415. 

Greifswalde  I,  247  n. 

Grossfürst  =  Karl  V.  I,  358. 


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702 


Register  zu  Band  I  und  ü. 


GrosBhofineister,  kais.  I,  412. 
Graibingen  I,  523. 

Grambacb,  Wilhelm  von,  Stattiialter 
Markgf.  Albrecbts  I,  580,  593,  674. 

—  n,  405  n.,  412,  425,  426,  429, 
430,  436,  443  n.,  449,  457,  458,  493, 
496  n.,  569,  640,  666,  668. 

Guevarra,  Johann  von,  kais.  Oberst  I, 

131,  212,  224. 
Güglingen,  Prftdlkant  zn  I,  272. 

—  Untervogt  zu  I,  23  n. 
Gundelsheim   I,  872  n.,  875,  878,  879. 

—  n,  17. 

Guise,  Franz  von  I,  324,  543. 

Gültlingen,  Balthasar  von,  wirtbg.  Land- 
hofmeister I,  84,  104,  131  n.,  174, 
232,  245  n.,  258,  259,  261  n.,  309, 
315  n.,  326  n.,  331  n.,  376  n.,  424  n., 
459,  482,  656,  665  n.,  681,  711,  713, 
725,  726,  745  n.,  746  n.,  750  n.,  758, 
841,  849  n.,  861,  870.  —  n,  62  n.,  84, 
85,  86,  102,  116,  196,  260,  266  n., 
269  n.,  273  n.,  276  n.,  277  n.,  282  n., 
418, 616  n.,  624, 628  n.,  570,  573,  603, 
609,  688,  686  n.,  690  n.,  696  n.,  699, 
702,  706,  708,  718,  723  n.,  746  n., 
772,  775  n.,  797  n.,  817,  824. 

Gunzenhaosen  I,  431. 

Gassmann,  Martin,  kgl.  Gesandter  n,  96. 
# 

Haag,  Ladislaus,  Gf.  vom  11,  368,  495, 
498,  563,  737. 

Habacht  =  Kf.  Moriz  I,  358. 

Hack,  Jost,  Diener  Markgf.  Albrechts 
I,  716,  717,  864. 

Hafenberger,  wirtbg.  Landschreiber  1, 26. 

Hagenan  I,  512  n.,  517 

—  Landvogt  in  I,  434,  483,  493.  — 
n,  11,  792  n. 

Hailes,  Dr.  Philipp,  pfälz.  Bat  I,  446, 
464,  456,  460,  464,  769,  769,  777, 
782,  861.  —  n,  647. 

Halesius  s.  Alesius. 

Hall,  Reichsstadt  I,  165.  —  II,  689, 
692,  693,  701,  709,  712,  722. 

Haller,  Joachim,  von  Nürnberg  H,  257. 

—  Ruprecht,  Sekretär  der  Kgin.  Maria 
I,  151.  —  n,  410,  611. 


Haller,  Wolf,  kais.  Schatzmeister  I,  325, 
647,  649,  685.  —  H,  78,  524  n. 

Hanau  I,  180,  218,  277. 

Hansest&dte  I,  686.  —  U,  31,  273  n^ 
493. 

Hanstein,  Konrad  von,  kais.  Tmppen- 
fUhrer  I,  391,  412,  419,  429,  592, 
604,  642,  647,  649,  659,  660,  666, 
679,  688,  801,  842.  —  II,  16. 

—  Martin  von  H,  399. 

Harst,  Dr.  Karl,  jttlich.  Rat  I,  412,  556, 
877.   -  n,  3,  666. 

Hartmann,  Prediger  in  Fnuikibit  I, 
180  n. 

Hartmann  Hartmanni,  Dr.,  pfälz.  Rat 
n,  82  n. 

Härtung,  Barthol.,  Rat  Markgf.  Alb- 
rechts n,  43,  46,  49. 

Hass,  Heinrich,  kais.  Rat  I,  18, 42,  76, 
90,  108,  115,  117,  120,  123,  127, 
162, 166, 199, 219, 235, 236, 241, 272, 
314,  326,  331,  347,  373,  402,  683, 
770,  802,  816,  818,  830,  838,  840, 
876,  877.  —  n,  85  n.,  96  n.,  168. 

Hassenstein,  Chr.  von,  kgl.  Rat  1, 378  n. 

Hattstatt,  Claus  von,  Truppenföhrer 
I,  422,  627,  764,  863.  —  H,  16,  197, 
214,  223,  233,  242,  246,  266,  269, 
272,  276,  278,  285,  295,  307,  812, 
319,  326,  349,  370,  377,  390,  396, 
399. 

Hattstein,  Konrad  von  IT,  454. 

Hauben,  Erasmus  von  I,  391,  649,  659, 
685. 

Hang,  Hans,  von  Brackenheim  I,  255  n. 

Hauprecht  Schreiber,  kurpf&lz.  Diener 
I,  220. 

Hecklin  von  Steineck,  Hans  Heinrich, 
wirtbg.  Rat  I,  25,  35,  179,  258, 
268  n.,  273,  274,  462,  554  n.,  779, 
800.  —  n,  102. 

—  nach  Trient  I,  262,  272,  279,  287, 
289,  293,  296,  800,  310,  316,  817, 
319,  327,  328,  830,  381,  332,  343, 
350. 

—  in  Passau  s.  Passau. 

Hedio,  D.  Kaspar,  Ideologe  I,  14n^ 
165,  179  n.,  209  n. 


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"Reguter  su  Band  I  and  n. 


703 


Heerbrand,  Dr.  Jakob,  wirtbg.  Theologe 

I,  179,  427,  428. 
Heideck,  Hans  Ton,  Trappenführer  1, 7, 

266  n.,  401,  481,  487,  488,  604,  531, 

723,  744.  —  n,  175,  220,  227,  473, 

489,  495. 
Heidelberg,  Besprechung  im  Januar  1552 

I,  885  n. 

—  Zusammenkunft    im   Juli    1552    I, 

XXXVI,     xxxvn,     xxxvm, 

XXXIX,  612,  615,  622,  680,  631, 
632,  638,  636,  687,  638,  640,  647, 
648,  649,  652,  659,  662,  664,  670, 
671,  680,  684,  687,  691,  692,  693, 
696,  707,  708,  709,  716,  716,  718, 
720,  725,  726,  727,  728,  732,  733, 
734,  735,  736,  737,  739,  740,  741, 
744  n.,  745,  749,  764,  769,  775,  784, 
786,  815,  842 n.  —  n.  In.,  98 n. 
Heidelberger  Verein  [Vorgeschichte  s. 
Bayern  (Zusammenschluss  mit  Chr.) ; 
Jülich  (Zusammenschluss  mit  Chr.); 
Pfalz  (Zusammenschluss  mit  Chr.); 
Heidelberg  (Zusammenkunft  im  Juli 
1562);  Pfalz  (pfttlz.-bayr.  Erbeinig- 
ung)] I,  xxxvm  n.  —  n,  98,  127, 
135,  197,  198,  233,  256,  284,  349, 
360. 

—  Einungssiegel  n,  634,  668,  687. 

—  Geldvorrat  U,  532,  544,  566,  612, 
622  n.,  625,  633,  643,  668,  715,  782, 
786. 

—  Kriegsordnung  n,  250,  256,  259, 
349  n.,  350,  352,  476. 

—  Kriegsräte  H,  256,  278,  284,  350, 
373  n.,  374,  876,  379,  381,  399,  428, 
604  n.,  582,  604,  611  n.,  616,  632, 
634,  643,  664  n.,  698,  716,  763,  768. 

—  Post  n,  263,  270,  288,  294. 

—  Schirmverwandte  n,  216,  224,  231, 
239,  261,  266,  284,  613  n.,  730,  764. 

—  Ämter: 

Oberhauptmann  n,  197, 233, 266, 

278,  282,  284,  286,  299  n.,  307  n., 
349,  350,  352,  366,  368,  362,  376, 
379,  382,  388,  409,  418,  421,  422, 
428,  429,  430,  437,  460,  473,  499, 
501,  503,  507,  616,  518,  544,  646, 


650,  561,  666,  677,  5^,  604,  620, 

633,  668  n.,  668,  687,  714,   716, 

786,  782,  786,  789,  793  n. 
Heidelberger  Verein,  Ämter 
Oberster  Leutnant  n,  370,  390, 

414,   466,   489,   601,    607,    644, 

561,  674,  610. 
Sekret&r  und   Kanzler   ü,  376, 

428,  429,  432,  438,  668,  676,  694, 

714,  760,  768,  771,  778. 
FeldmarschaU  H,  890,  403,  414, 

428,  696  n. 
Schanzmeister  und  Zeugwart  H, 

428. 
Pfennigmeister  n,  607,  611, 634, 

668,    714,    720,    756,    782,    803, 

822  n. 
Zeugmeister  II,  399. 

—  Augsburg,  Stadt  U,  266,  266,  358, 
496,  498,  513,  684,  624,  629,  634, 
647,  660,  665,  668,  676,  687. 

B.  Otto,   Kardl.   U,  98  n.,   160, 

157,  163,  170,  176,  197  n.,  233, 
263,  349  n.,  360,  368,  413,  420, 
423,  436,  445,  451,  454,  480, 
502  n.,  532,  674,  686,  647. 

—  Baden  11,  98  n. 

Markgf.  Karl  H,  130,  137,  345, 

721,  736,  754,  756,  759,  761,  763, 
767,  782. 

—  Bayern  II,  1,  3,  6,  6,  10,  12,  14, 
19,  21,  22,  24,  26,  29,  31,  33,  34, 
36,  37,  48,  53,  56,  67,  58,  63,  64, 
68,  72,  73,  75,  76,  79,  82,  84,  98, 
112,  113,  127,  162,  168,  164,  166, 
169,  171,  173,  176,  179,  181,  184, 
197,  206,  210,  211,  214,  216,  220, 
223,  224,  226,  230,  281,  232,  233, 
237,  238,  239,  242,  244,  246,  248, 
261,  266,  261,  263,  266,  269,  270, 
271,  278,  283,  286,  290  n.,  292,  296, 
298,  304  n.,  307,  310,  314,  319,  326, 
326,  330,  332,  334,  336,  336,  337, 
344,  362,  375,  376,  379,  381,  382, 
389,  402,  408,  421,  428,  437,  440, 
442,  453,  465,  458,  460,  469,  470, 
473,  476  n.,  477,  478,  483,  485  n., 
486,  493,  494,  496,  496  n.,  498,  499, 


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704 


Begister  zu  Band  I  und  IL 


600,  602,  bOd,  607,  508,  611,  629  n., 
532,  544,  647  n.,  650,  652  n^  655  n., 
561,  663,  666,  578,  685,  597,  599, 
604,  607  n.,  608  n.,  610, 613  n.,  617  n., 
622,  626,  639,  647,  666  n.,  668,  669, 
676  n.,  680, 687, 700, 714,  716, 720  n., 
721,  723,  730,  732,  736,  741,  754, 
766,  769,  766,  778,  782,  786,  789, 
793  n.,  806,  813,  822. 
Heidelberger  Verein 

—  Brandenburg— Ansbach  IT,  106, 130, 
163,  206  n.,  263. 

Culmbach  H,  425,  458,  686. 

—  Ferdinand,  Kg.  U,  98,  100, 130, 146, 
160,  157,  223,  229,  238,  251,  266, 
266,  297  n.,  310,  314,  336,  344,  349, 
360,  351,  368,  382  n.,  387,  388,  390, 
392  n.,  396,  403  n.,  411,  414,  416, 
423,  436,  438,  444,  453,  455,  458, 
460,  465,  466,  468,  469,  472,  473, 
474,  476,  486,  489,  496,  500,  501, 
502  n.,  604  n.,  517,  518,  532,  535  n., 
638,  551,  574,  586,  589,  610,  612  n., 
613,  622  n.,  658,  676,  678,  680,  687, 
705,  714,  720  n.,  721  n.,  732,  763, 
764,  756,  757,  761,  763,  764,  766, 
768,  771,  778,  815. 

—  Frankfurt  n,  266,  368,  390,  634. 

—  Hessen  n,  163,  232,  266  n.,  278, 
289,  300,  312,  314,  319,  328,  340  n., 
349  n.,  350,  368,  369,  390,  411,  420, 
423,  436,  461,  481,  501,  602  n.,  618, 
529,  644,  550,  561,  565,  666,  678, 
589,  697,  604,  610,  634,  687,  714, 
764,  766,  778,  782. 

—  Jülich  n,  1,  6,  12,  14,  19,  21,  57, 
64,  72,  78  n.,  82,  88,  98,  103  n.,  124, 
133,  215,  232,  233,  244,  266,  263, 
269,  278,  291,  295,  298,  300,  328, 
331,  332,  334,  836,  337,  356,  357, 
358,  368  n.,  382,  384,  416,  422,  438, 
460  n.,  468  n.,  473,  494,  499,  602  n., 
503,  504,  515,  518,  529,  532,  566, 
589,  593,  597,  604,  613  n.,  621,  634, 
650  n.,  655,  668,  686,  687,  703  n., 
714,  732,  733,  734,  763,  754,  761  n., 
778,  789  n.  1 

—  Köln  (Stadt)  n,  256,  358,  390.  ' 


Heidelberger  Verein 

—  Köln  n,  98  n.,  300,  312,  314,  319, 
349  n.,  350,  358,  362,  687,  714. 

—  Konstanz,  B.  11,  98  n.,  137. 

—  Lothringen  ü,  318,  349  n.,  358,  364. 

—  Mainz  II,  82,  89  n.,  98,  99,  108  n^ 
106,  110,  120,  121,  122,  127,  128, 
163,  215,  216  n.,  225  n.,  233,  239, 
244,  248,  256,  263,  269,  278,  290, 
291,  295,  296,  297,  300,  307,  310n., 
314,  315,  319,  321,  332,  334,  335, 
339,  341,  342n.,  343,  344,  368n^ 
376 n.,  377,  384, 390, 392, 406, 420n., 
421,  432,  439,  442,  446,  453  n.,  454, 
456,  460,  462,  468  n.,  472,  481,  485, 
601,  602,  507,  511,  515,  526,  638, 
644,  574,  586  n.,  593,  601,  604,  608, 
612  n.,  617,  624  n.,  641,  687,  694, 
695  n.,  698,  710,  711,  778. 

—  Münster  ü,  98  n.,  124,  130,  331  n., 
349,  350,  358. 

—  Nürnberg  H,  613  n.,  544  n. 

—  Paderboni  H,  331  n.,  349, 360,  358. 

—  Pfalz  n,  1,  5n.,  6,  12,  14,  16,  19, 
21,  22,  24,  26,  29,  34,  37,  41,  61, 
63,  64,  66,  69,  72,  75,  76,  82,  98, 
106,  113,  163,  164,  170,  174,  183, 
206,  215,  216  n.,  220,  224,  225,  231, 
232,  233,  237,  239,  242,  244,  248, 
251,  254,  256,  261,  263,  266,  269, 
270,  283,  286,  289,  290,  291,  292  n., 
296,  297,  298,  300,  304,  305,  310  n^ 
312,  319,  321,  322,  323,  328,  330  n., 
331,  332,  334,  336,  336,  337,  339, 
341,  343,  344,  371,  375,  376,  377, 
380,  383,  390,  392,  396,  4GS,  406, 
414,  415,  420,  421,  422,  428,  429, 
432,  433,  438,  442,  444,  463,  456, 
468,  469,  460,  462,  464,  466,  468, 
474,  476  n.,  477,  481,  486,  490, 
496  n.,  499,  602  n.,  606,  507,  611, 
616, 529, 638, 641  n.,  648, 649,  565  n., 
574,  576,  686  n.,  593,  596,  598, 
699  n.,  604,  607  n.,  608  n.,  612  n^ 
613, 616, 617,  622  n.,  623, 624, 628  n^ 
630,  638, 639, 641  n.,  642, 661,  666  n^ 
664,  666,  666,  675,  676  n.,  683  n^ 
686,  687,  688,  693,  686  n^  698, 706, 


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Register  zu  Band  I  und  U. 


705 


710,  711,  714,  721,   729,  731,  739, 
740,  747,  763,  760,  764,  768,   803, 
806,  822. 
Heidelberger  Verein 

—  Keichßstädte  IT,  19,  31,  266,  298, 
368,  396,  668,  687. 

—  Sachsen  ü,  31,  87  n.,  98  n.,  103,  106, 
147,  167,  163,  232,  238,  246  n.,  250, 
266,  256,  269,  269,  358,  366,  369, 
376,  390,  464,  502  n.,  634,  687  n., 
761  n. 

—  Salzburg  11,  687  n. 

—  Strassburg  n,  256, 265, 368, 390, 634. 

—  Trier  n,  82,  89  n.,  98,  99,  103  n., 
106,  110,  124,  163,  166,  215,  233, 
244,  263,  269,  270,  278,  291,  296, 
300,  304  n.,  314,  332,  334,  342,  344, 
358,  362,  416,  421  n.,  468  n.,  472, 
476  n.,  602  n.,  629,  532,  638,  644, 
547  n.,  674,  693,  594,  696,  612, 
623  n.,  626,  630,  632,  633,  634,  643, 
660,  668,  676,  680,  684,  687,  688, 
703  n.,  706,  714,  720  n.,  733. 

—  Ulm  n,  256,  265,  358,  584,  634. 

—  Wirtemberg  I,  880.  —  H,  5n.,  12, 
14,  19,  21,  22,  26,  29,  34,  72,  75, 
76,  82,  98,  166,  169,  170,  171,  173, 
174,  176,  197,  210,  211,  214,  216, 
220,  223,  224,  225,  230,  231,  232, 
233,  237,  239,  242,  244,  248,  251, 
256,  269,  261,  270,  283,  284  n.,  292, 
296,  296,  297,  300,  304  n.,  307,  319, 
325,  337,  341,  349,  350,  351,  352, 
368,  380,  381,  382,  383,  421,  422, 
429,  437,  438,  442,  446,  468,  469, 
462,  464,  466,  466,  474,  476,  477, 
493,  494,  496,  499,  501,  602,  606, 
507,  508,  609,  529,  646,  560,  666  n., 
566,  612,  616,  617,  622  n.,  638,  639, 
643,  668,  676  n.,  684,  687  n.,  688, 
692,  693,  700,  703,  710,  711,  714, 
716,  716,  720,  721,  723,  729,  730, 
731,  732,  733,  736,  739,  763,  756, 
760,  761,  763,  778,  782,  786. 

—  Rüstungen  II,  169,  170,  197,  214, 
223,  230,  233,  242,  246,  265,  256, 
269,  272,  278,  295,  307,  326,  349, 
370,  399,  494,  530,  532,  635  n.,  542, 
Ernst,  Briefw.  des  Hsa.  Chr.  II. 


544,  563,  666,  594,  604,  612,  616, 
624,  629,  632,  634,  642  n.,  668,  660, 
664,  668,  676,  684,  686,  692,  694, 
698,  716,  741,  764,  763,  768. 
Heidelberger  Verein:  Zusammenkünfte 
und  Zusammenschickungen  (Juli  1552 
s.  Heidelberg,  Hilsbach) 

—  in  Heidelberg  März  1653,  fortgesetzt 
in  Nenschloss  I,  877,  880.  —  II,  1, 
3,  5n.,  6,  10,  11,  12,  14,  19,  21, 
22,  24,  26,  29,  31,  33,  34,  37,  41, 
44,  48,  51,  52,  63,  66,  66a,  67,  63, 
64,  67  n.,  68,  72,  74,  75,  76,  78,  82, 
83,  87,  88,  89,  92  n.,  93  n.,  94,  98, 
102,  103,  116,  123,  147,  164,  179, 
182,  188, 189, 197, 199  n.,  201, 206  n., 
216,  224,  238,  249,  262  n.,  276,  297, 
310,  849,  623,  530. 

—  Wertheim,  April  1553  H,  113,  121, 
126,  136,  139  n.,  141,  144,  146  n., 
149,  166,  168. 

—  Heidenheimer  Tag,  Juni  1663  U, 
169,  171,  173,  174,  176,  184,  190, 
197,  214,  215,  223,  224,  230,  231, 
233,  289,  246,  266  n.,  269,  272,  297, 
349  n. 

—  Ladenburg,  Juli  1653  ü,  210,  225, 
232,  233,  237,  238,  239,  242,  244, 
245,  246,  248  n.,  250,  263,  256,  266, 
269,  263,  269,  271,  272,  278,  283, 
284,  286,  286,  289,  290,  292,  294, 
296,  296,  297,  304,  307,  313,  316, 
319,  326,  349. 

—  Heilbronn,  Sept.  1663  ü,  238,  244, 
261,  266,  263,  270,  283,  284  n.,  286, 
286,  290  n.,  292,  295,  297,  298,  300, 
301  n.,  304  n.,  306,  309  n.,  310,312, 
314,  317  n.,  319,  321,  322,  325,  328, 
330,  a34,  336,  336,  337,  339,  340  n., 
341,  343,  344,  345,  348,  349,  350, 
351,  362,  363,  354,  356,  367,  360, 
362,  364  n.,  366,  368,  370,  372,  373, 
376,  377,  387,  388,  397,  411,  412, 
413,  424,  489,  721. 

—  Ladenburg  (bezw.  Bruchsal  geplant 
für  Jan.  1554)  n,  438,  439,  442, 
447,  460,  461  n.,  462,  466,  468  n., 
472,  473,  474,  481. 

46 


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706 


Register  zu  Banii  I  und  Ü. 


Heidelberger  Verein:  Zusammenkünfte 
und  Zusammenschickungen 

—  Bruchsal  (März  1554)  n,  485  n.,  489, 
494,  495,  498,  499  n.,  501,  502,  507, 
508,  511,  515,  517,  518,  521  n,,  526, 
529,  530,  532,  533  n.,  535,  544,  545, 
554,  599,  604,  634,  716. 

—  Worms  (Juni  1554)  H,  612,  624  n., 
625,  630  n.,  633,  634,  641,  64  i, 
647  n.,  650,  651,  656,  658,  665,  668, 
669,  674  n.,  675,  676,  678,  679,  680, 
683,  684,  687,  688,  690  n.,  692,  693, 
694,  699,  700,  701  n.,  703,  704,  705, 
710,  714,  715,  716,  720,  721,  729, 
733,  734,  741. 

—  Worms  (August  1554)  11,  734  n., 
739,  740,  753,  754,  756,  757,  760, 
761,  763,  764,  766,  767  n.,  768,  771, 
778,  782,  795,  801,  815. 

—  zum  Ksr.  U,  6,  12,  14,  19,  21,  22, 
29,  30  n.,  31,  33  n.,  37,  41,  48,  52, 
56,  56  a,  63,  82  n.,  83,  87,  88  n.,  94, 
98,  99,  100,  103,  llOn.,  112,  116, 
119,  120,  122,  129,  142,  147,  155, 
161,  162  n.,  169,  170,  197  n.,  245, 
256,  265,  296,  297  n.,  304  n.,  310, 
314,  315,  317,  319,  326,  330,  332, 
341,  360,  438,  477  n.,  483,  502,  513, 
521  n.,  530,  554,  574,  578,  579,  585, 
587,  601,  607,  610,  613,  616,  622  n., 
624,  625,  633,  634,  668,  676,  687, 
753,  756,  761,  778,  795,  813,  815, 
822. 

—  zum  fränk.  Streit  II,  19,  31,  37,  38, 
41,  42,  47  n.,  50,  56,  56  a,  57,  58, 
59,  62  n.,  63,  64,  66,  68,  69,  73,  75, 
76,  79,  81,  82,  87,  92,  93,  97,  98, 
103,  104,  111,  112,  113,  116,  117, 
119,  121,  123,  125,  128,  131,  134, 
136,  141,  142,  144,  145,  147,  154, 
156,  158,  160,  161,  162,  163,  165, 
168,  169,  170,  197,  216  n.,  232,  238, 
246  n.,  250,  255,  256,  269,  270,  272, 
297  n.,  314,  342,  348,  349,  365,  368, 
371,  376,  377,  381,  382  n.,  384,  385, 
390,  396,  398,  399,  402,  403,  405, 
408,  409,  412,  418,  421,  422,  423, 
424,  425,  426,  428,   480,   433,   440, 


446,  459,  460,  464,  466,  472,  483  n. 
489,  498,  501,  506,  511,  515,  517  n. 
530,  534,  601,  634,  640,  656,  666, 
668,  676,  678,  680,  684,  687,  688, 
692,  693,  694,  696,  700,  710,  715, 
716,  720,  721,  723,  730,  734,  741, 
756,  763,  768  n.,  793  n.,  815. 

Heidelberger  Verein:  Zusammenkünfte 
und  Zusammenschickungen 

—  1.  Vermittlungstag  in  Rothenburg 
II,  369,  373,  375,  399,  408,  409, 
414,  416,  418,  421,  424  n.,  429,  490, 
432,  433  n.,  435  n.,  437,   439,  442. 

447,  454,  456,  458  n.,  459  n.,  460, 
462,  463,  464,  466,  468  n.,  470,  472, 
474,  475,  504,  530. 

—  2.  Tag  8.  Rothenburg. 

—  zum  Streit  zwischen  Albertinem  und 
Emestinem  11,  31,  88,  89, 105,  110. 
122,  124,  129,  183,  232,  256,  264. 
278,  282,  285,  290,  304  n.,  322,  323, 
325,  349,  354,  380,  392,  402,  40a 

—  zu  Frankreich  11,  250  n.,  256 n,,  499, 
i         587,  612,  619,  625,  633,   634,   668, 

676,  687,  705,  739,  740,  760. 
Heidenheim  I,  523,  535,  784. 

—  Forstmeister  I,  117. 

—  Herrschaft  H.  I,  162  g. 

—  Hüttenwerk  I,  525.  —  n,  54,  623. 

—  Zusammenkunft  s.  Heidelb.  Verein. 
Heilbronn  (s.  Heidelb.  Verein)  I,  498, 

606,  744,  753,  806.  —  U,  337  n. 

—  zum  Konzil  I,  165,  172,  180  n. 

—  Heilbronner  Vertrag  I,  IX,  12,  81. 
99,  132  n.,  135  n.,  162  a,  c,  d,  ^  175, 
220,  251b,  494,  559,  570,  610,  «U, 
661,  677,  697. 

Heilsbronn,  Kloster  n,  441  n. 
Heiminger,    Philipp,    wirtbg.   Sekretär 

I,  129. 
Heiningen  bei  Göppingen  I,  518. 
Helfenstein,  Schloss  I,  611,  752,  761. 

—  Gfsch.  I,  516  n.,  523.  —  U,  480. 

—  Georg,  Gf.  I,  405,  412,  770.  -  II. 
453  n. 

—  Sebastian,  Gf.  I,  9,  24,  31,  40,  43, 
45,46,  49,  50,  72,  73,  148,  235,241, 
322, 418,  770.  —  H,  359,  569  n..  660. 


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Register  zu  Band  I  und  IT. 


707 


Helfenstein,  Ulrich,  Gf.  I,  322. 
Helfmann,  Liz.  I,  220  n.  —  II,  8(K). 
Hellenstein,  Herrschaft  II,  762. 
Helmstädt,  Jörg  von  I,  59  n. 
Henneherg  I,  185  n.,  180  n.,  887.  —  II, 

69  n.,  154  n.,   519,  726,  789  n.,  740. 
Herhes,  von,  Hofmeister  der  Kgin.  Marie 

I,  116,  120,  134. 
Herbrechtingen,  Propstei  I,  121,  162  g. 
Herbrot,  Bürgermeister  von  Augsburg 

I,  770. 
Herford  H,  367  n.,  504,  618,  618,  616, 

634,  668,  687,  714,   780,   782,    786, 

754,  756. 
Hericourt  I,  80  n.,  415,  888.  —  II,  434. 
Hermann,  Jakob,  strassburg.  Gesandter 

I,  165  n. 
Herrenberg  I,  494. 

Herter  von  Herteneck,    wirtbg.  Haus- 
hofmeister n,  126. 
Herzogenaurach  I,  585. 
Hesdin,  Festung    I,   863.    —  II,  222, 

286  n. 
Hessen  I,  6,  881,  451.  —  H,  205,  580. 

—  Philipp,  Landgf.  (s.  Heidelb.  Verein, 
Lersner,  Schacht,  Tann)  I,  308,  852, 
700,  820,  869  n.  —  U,  61,  87  n., 
88  n.,  98  n.,  108  n.,  107,  145,  164  n., 
175,  182,  186,  196,  200,  202  n.,  232, 
285,  254,  267,  261,  269  n.,  310,  823, 
383,  349,  866  n.,  366,  376,  417,  468, 
488,  616  n.,  628,  582,  586,  686, 
542,  546,  666,  567  n.,  667,  572,  682, 
591,  594,  598,  608,  618,  618,  620, 
628,  644,  646  n.,  724,  725,  738,  742, 
744,  746,  750,  752,  769,  771,  773, 
776,  781,  790  n.,  793,  796,  800  n., 
801  n.,  802  n.,  803  n.,  809,  810,  838. 

—  —  Gefangenschaft  und    Befreiung 

I,  IX,  XXm,  XXVI,  181  n.,  164, 
256,  269,  269,  272,  280,  286  n., 
288,  290,  294,  308,  881,  342, 
401  n.,  413,  438,  495,  516,  666, 
670,  571,  699,  704,  706,  778, 
791,  797,  820,  825.  —  U,  83 
(s.  Donauwörth). 

—  zum  Konzü  I,  180,  194,  218,  247. 

—  Wilhelm,    Landgf.    I,   266  n.,    842, 


:^44n.,  849,  357,  858,  868,  372,  373, 
401,  409,  418,  419,  428,  424,  426, 
429,  457,  508,  509,  525,  526,  533, 
536,  537,  544,  656,  604,  648,  674, 
706,  716  n.,  729,  789,  749,  786,  819  n., 
826.  —  II,  269  n.,  628,  668,  888. 
Hessen 

—  Landtag  zu  Giessen  I,  419,  429. 

—  Streit  mit  Nassau  s.  K atzeneinbogen. 
Heuring,  Sebastian,  pfälz.  Rat  I,  284  n., 

243  n.,  292  n.,  720.  —  II,  16,  21,  25. 

Heubach  II,  827. 

Hewen,  Albrecht  Arbogast,  Freiherr  von 
I,  132,  135,  188,  142,  143,  161,  196, 
201,  202,  216,  217,  229,  259,  264, 
269,  454,  459,  466,  470,  477,  479, 
487,  488,  490,  491,  497,  618,  621, 
523,  525,  685  n.,  686,  646.  ~  U, 
21,  31,  83,  41,  54,  209  n.,  212,  235, 
247,  257,  899,  480,  489  n.,  467  n., 
6ft4n.,  674  n.,  800,  801,  814  n. 

Hieronymus,  Dr.,  s.  Gerhard. 

Hildesheim  I,  303. 

Hilsbach,  Zusammenkimft  im  Juli  1662 
I,  XXXVI,  XXXVII,  720,  726,  726, 
727. 

Himmelstädt  I,  129  n. 

Hirsau,  Kloster   I,  675,  601,  804,  810. 

—  CJhronik  H,  86,  39. 
Hirschberg  II,  98  n.,  167. 
Hochstedt  I,  685. 

Hof,  in  Franken  11,  366,  400. 

Höfingen  bei  Leonberg  I,  68  n. 

Hofmann,  Hans,  kgl.  Rat  I,  24,  65,  73, 
76,  83,  97,  175,  178,  186,  214,  215, 
222,  224,  606,  660,  664,  656,  663, 
863.  —  n,  765. 

—  Hans,  brandenburg.  Sekretär  1, 279  n. 

—  in  Jena  I,  180  n. 
Hohen-Asperg,  -Urach  etc.    s.   Asperg, 

Urach  etc. 
Hohenberg,  Österreich.  Herrschaft  1, 7  n., 

684,  681,  712. 
Hoheneck,   Wolf  von,  Hauptmann    II, 

214  n. 
Hohenlandsberg  II,  547,  559,  580. 
Hohenlühe  I,  679.  —  II,  727. 

—  Gf.  Albrecht  I,  196. 


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708 


Register  zu  Band  I  und  U. 


Hohenlohe,  Gf.  Kasimir  I,  196  n. 

Hollfeld  I,  431. 

Holstein 

—  Adolf,  Hz.  I,  294  n.,  317,  483,  633, 
566.  —  n,  16,  83. 

—  Friedrich,  Hz.  I,  303. 

—  Ernst,  Gf.  zu  H.  und  Schaumburg 
I,  874. 

Holtzmann  =  Landgf.  Wilhelm  von 
Hessen  1,  358. 

Homberg  bei  Tuttlingen  II,  541. 

Honstein,  Gf.  von  I,  264. 

Horburg,  Gfsch.  II,  30  n.,  367. 

Homeck  I,  876,  878,  879.  —  II,  17. 

Homung,  Felix,  kais.  Bat  n,  95  n., 
676  n. 

Huberinus,  Prädikant  in  Augsburg  I, 
314. 

Hundeishausen,  Hermann  von  I,  715, 
740. 

Himdt,  Wiguleus,  bayr.  Kanzler  1, 292  n., 
602,  606,  621.  627,  639,  643,  644, 
654,  656,  667,  661,  663,  669,  675, 
677,  681,  697,  698,  703,  708  n.,  721, 
746,  747,  791  n.,  835.  —  H,  3,  26, 
98  n.,  102,  146,  193,  199  n.,  237, 
246,  261,  602  n. 

Hümheim,  Eberhard  von,  Dompropst  in 
Salzburg  I,  283. 

—  Hans  Walther  von,  kais.  Rat  I,  28, 
36,  143,  326,  666.  —  H,  284  n., 
391,  495,  498,  563. 

Hus,  .Johann  I,  XVH,  198,  209. 

Jäger  =  Hz.  Chr.  I,  376  n. 

.Tametz,  Herr  von  I,  451. 

.Tanowitz,  Wilhelm  von,  wirtbg.  Zeug- 
meister n,  343,  399,  623,  700. 

Jantet,  Humbert,  aus  Besanc^on  1, 131  n., 
628. 

Jena  I,  180  n. 

Jestetter  I,  366,  377. 

Jesuiten  n,  627  n. 

Ilsung,  Jörg,  kgl.  Rat,  Landvogt  in 
Schwaben  I,  66.  —  II,  344. 

Index  n,  818,  828. 

Indien,  Geldsendung  für  den  Ksr.  1, 279. 

Ingolstadt  I,  402,  413.  —  H,  131. 


Innsbruck,  Regierung  zu  I,  268  n.,  273, 
274,  276,  688  n.  —  II,  453,  476  n., 
602  n.,  588  n.,  589. 

—  Stadt  I,  574,  604. 

Interim  I,  XVI  n.,  21  n.,  165  n.,  238, 
247.  —  n,  427,  524,  567. 

—  Chr.  und  das  Interim  I,  XTTI,  XIV, 
XL,  20  n.,  46,  63  n.,  88,  99,  110, 
112,  117,  120,  127,  131,  232,  251, 
251  b,  265.  —  n,  410,  524. 

Johanniterorden  I,  340. 

Jonas,  Dr.  Jakob,  kgL  Vizekanzler  I, 
24, 47, 54,  67,  76,  78,  79,  108, 109  n., 
117,  127,  133,  213,  222,  260,  265  n., 
661,  663.  —  n,  607,  780,  813  n., 
834. 

—  Justus  I,  180  n. 
Isenburg,  Grafen  I,  180. 
Isenmann,    Johann,    wirtbg.    Theologe 

I,  179,  238,  247,  316. 
Isny  I,  368. 

—  zum  Konzil  I,  165. 

Italien  I,  XX,  165,  183,  268,  674,  686. 
—  n,  57  n.,  150,  157,  164,  207,  737. 

—  Italienisches  Kriegsvolk  des  Ksrs. 
I,  XXXVI,  131,  721,  764,  770,  7&4, 
793,  863.  —  n,  5n.,  41,  57  n.,  98  n., 
630,  642,  654,  624  n. 

Jülich 

—  Hz.  Wilhelm  (s.  Harst,  Heidelb.  Ver- 
ein, Neuenhof,  Plettenberg,  Vlatten) 
I,  XX  Vn,  135  n.,  143  n.,  341  n.,  412, 
496,  625,  544,  551,  671,  579  n.,  588, 
606,  607,  656,  67Ö,  704,  725  n., 
736  n.,  738  n.,  739,  807  n.,  842.  — 
n,  96,  140,  147,  149,  160,  161,  218, 
310,  591,  618,  646n.,  781,  791. 

—  Zusammenschluss  mit  Chr.  etc.  I, 
XXVn,  XXXV,  XXXVI,  335  n.,  387, 
393  n.,  416,  433,  448  n.,  449,  454, 
464,  564,  570,  576,  604,  612,  615, 
629,  630,  631,  632,  633,  636,  637, 
641,  647,  648,  649,  662,  659,  662, 
665,  666,  670,  679,  684,  687,  691, 
692,  693,  694,  695,  696,  702,  707, 
715,  716,  718  n.,  725,  726,  727,  728, 
733,  735,  736,  737,  739,  740,  741, 
745,   749,   752,  754,  763,  777,  786, 


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Kegister  zu  Band  I  und  II. 


709 


801,  802  n.,  816,  821,  829,  834,  840, 
851,  865,  877,  878,  880.  ~  H,  3, 
147,  161. 

Jülichsche  Artikel  I,  670,  671. 

Julius  lU.,  Papst  (s.  Camajano,  Cres- 
centio,  Kardinäle)  I,  XFV^  XVI  n., 
110,  177,  188,  204,  327,  381,  337  n., 
340,  401,  433,  633,  826,  846.  —  II, 
71,  77,  83,  138,  451,  477  n.,  496, 
551,  656,  778  a. 

—  zum  Konzil  I,  279,  300,  316,  319, 
327,  343,  354  n.,  361,  370,  394,  427. 

Jung,  Benedict,  von  Waiblingen  1, 255  n. 

—  Dr.  Timotheus,  kurbrandenbnrg.  Rat 
I,  264,  340,  429,  686.  —  II,  412, 
426,  547,  794  n. 

Junius,  Andreas,  ansbach.  Sekretär  II, 

691  n. 
Junker  =  Hz.  Albrecht  von  Bayern  (?) 

I,  368. 
Jurisdiktion,  geistliche  I,  167, 179, 188, 

198,  247,  387,  571,  738. 

Kadauer  Vertrag  I,  X,  1  n.,  68,  81, 
132  n.,  162,  230,  771  n.  —  H,  26,  55. 

—  Chr.  und  der  Kadauer  Vertrag   I, 

XI,  xn,  XV,  xxxrv,  lo,  12,  25, 

69,  99,  162  a,  c,  g,  164,  175  b,  222, 
288  n.,  494,  553  n.,  559,  563,  668, 
570,  672,  676,  584,  587,  602  n.,  610, 
621,  622,  634,  661,  661,  663,  669, 
676,  677,  678,  681,  682,  697,  698, 
700,  709,  711,  712,  713,  714,  721, 
730,  746  n.,  835,  863.  —  II,  102, 
489,  602,  749,  766,  780. 

K alten thal,  Kaspar  von,  Scholaster  des 
Stifte  Augsburg  I,  30,  61,  121  n. 

Kammergericht  I,  162  g,  175,  213,  226, 
236,  251  a,  356,  385,  387,  409,  433, 
456,  485,  570,  671,  738,  747,  763, 
862,  877,  879.  —  U,  4,  13,  17,  20, 
39,  44,  53,  69  n.,  154,  161,  162,  177, 
178,  180,  182,  188,  196,  201  n.,  209, 
210,  213,  216,  220,  242,  245,  252, 
256,  269,  296,  313,  .340,  358  n.,  425, 
432,  439,  440,  444,  452  n.,  456,  470, 
486,  487,  489,  498,  505,  509,  611, 
516,  621,  626,  537,  577,  661,  668, 


670,  692,  708,  711,  716,  723,  732, 
781,  816. 

Kapfenburg,  Deutschordenskommende 
I,  6,  882. 

Kardinäle  U,  496  n. 

Karl  V.  (s.  Adrian,  Alba,  Andelot,  Aren- 
berg, Arras,  Baersdorp,  Bave,  Böck- 
lin,  Boria,  Boussu,  Brandenburg— 
Kulmbach,  Carondelet,  Chaulx,(1ercq, 
Duarte,  Eberstein,  Egmont,  Engelin, 
Erasso,  Haller,  Hass,  Heidelb.  Ver- 
ein, Homung,  HUmheim,  Könneriz, 
Mepsch,  Montfort,  Neser,  Obembur- 
ger,  Passau,  Pfinzing,  Ryc,  Schwendi, 
Seid,  Soto,  Späth,  Sy,  Tisnac,  To- 
ledo, Vargas,  Veltwyk,  Wirtemberg) 

I,  XUI,  76,  354  n. 

—  Persönliches,  Reisen  1, 19,  81, 131  n., 
134,  142,  143,  167,  175,  177,  182, 
183  n.,  199,  235,  271,  272,  294,  296, 
325,  340,  413,  419,  533,  574,  586, 
591,  604,  683,  699,  721,  752,  755, 
758,  764,  767,  770,  781,  782,  784, 
789  n.,  793,  796,  802,  807,  815,  816, 
818,  822,  863.  —  II,  5,  6,  15,  41, 
61,  71,  187,  192,  222,  349  n.,  401, 
607,  723. 

—  Kanzlei  I,  738.  —  U,  70,  624. 

—  Hofrat  I,  7n.,  39,  120,  133,  165,  219. 

—  burgund.  Räte  I,  286,  317,  348.  — 

II,  410. 

—  deutsche  Räte  I,  286,  797.  —  11,  71. 

—  deutscher  Hofrat  I,  XXXVII,  433. 
—  n,  95,  236,  274,  367,  410. 

—  Praktiken  und  Pläne  (s.  Sucessions- 
projekt)  I,  IX,  XIV,  XV,  162  n., 
401  n.,  836.  —  II,  5  n.,  12,  17,  21, 
30,  71,  85,  87  n.,  98,  99,  103,  130  n., 
150  n.,  164,  193,  194,  206,  211, 
234  n.,  256,266,  274  n.,  349  n.,  391, 
416  n.,  477  n.,  499,  601,  502,  521, 
530,  550,  654,  563,  565,  578,  600, 
607,  624  n.,  634,  640,  699. 

—  Fremdes  Kriegsvolk  (s.  Italien, 
Spanien)  I,  738.  ~  II,  98,  99,  192, 
197,  256  n.,  601,  530,  554. 

—  Kriegsvolk  in  Wirtbg.  (s.  Spanien) 
I,  XXI,  42,  86,  112, 115,  117, 136  n., 


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710 


Kegist  er  zu  Band  I  und  II. 


152,  162  f,  175,  183,  235,  248,  250, 
251  a,  b,  d,  252,  255,  286,  318,  331, 
494,  501. 
Karl  V. 

—  Rüstungen  (s.  Bemelberg,  Castaldo, 
Ee,  Hanstein,  Marignano,  Bossem) 
I,  XXXV,  XXXVI,  199,  230,  232, 
272,  279,  317,  331,  368,  387,  391, 
402,  405,  432,  483,  536  n.,  547,  555, 
574,  589,  599,  612  n.,  620,  631  n., 
646,  656  n.,  671,  672,  683,  686,  687, 
692,  699,  721,  752,  755,  764,  770, 
791,  801,  815.  —  n,  15,  46,  57  n., 
61,  83,  190,  214,  495,  498,  502  n., 
550,  554,  563,  569,  611,  616,  619, 
622,  624  n.,  632,  639,  642,  650,  660, 
737. 

—  zu  Ferdinand  (s.  Ferdinand)  I,   X, 

XIV,  XV,  XXI,  xxn,  XXXVI, 

XXXVII,  In.,  162 n.,  175,  175a, 
251  an,,  402,  403 n.,  447,  555,  583, 
672,  681,  848  n.,  863.  —  H,  30, 41  n., 
71,  74,  95,  100  n..  274,  502  n.,  657. 

—  zur  kgl.  Rechtfertigung  I,  X,  Xn, 

XV,  XVn,  XXXIV,  1  n.,  7,  71,  72, 

100,  118,  123,  127,  133,  143,  159, 
162—162  h,  163,  167,  170,  171,  175, 
175  c,  183,  200,  201,  215,  222,224, 
225,  226,  229,  230,  248,  252,  416, 
447,  462,  557,  558,  572,  582,  583, 
599,  602,  603,  627,  672,  677,  697, 
700,  711,  729,  750,  772,  776  n.,  779, 
780,  785,  788,  789,  794,  795,  797, 
809,  a35,  848,  858.  —  11,  26,  55, 
80,  96,  199. 

—  zum  Protestantismus  (s.  Konzil)  1, 

XVI,  XXXIV,  438  n.,  495,  699,  704, 

723,  733,  770,  790,  885.  —  II,  20, 
778  a,  784,  824. 

—  zu  Frankreich  I,  XXI,  278  n.,  327, 
331,  333,  340,  351,  360,  372,  402, 
414,  429,  483,  818,  821,  824,  826, 
827,  830,  834,  836,  840,  846.  —  U, 
5n.,  30,  71,  83,  94,  100,  105  n., 
138,  157,  192,  206,  222,  378,  477  n., 
493,  550,  554,  607,  624  n.,  637  n., 
687. 

—  zu   den   Kriegsfürsten   von  1552  I, 


XXVI,  xxvn,  xxxn,  xxxiii, 

XXXVI,  295,  298,  317,  347,  358, 
379,  381,  391,  396,  411,  438,  447, 
453,  462,  464,  468,  484,  495,  515, 
551,  567,  581  n.,  614,  633,  643, 
650,  652,  656,  672,  680  n.,  683,  693, 
699,  725,  733,  750,  757,  768  n., 
825  n.  —  II,  30,  193. 
Karl  V. 

—  zu  Kf.  Moriz  I,  XXVI,  XXXIX, 
285  n.,  303,  310,  331,  340,  342,  351, 
368,  373,  378  n.,  413,  429,  574,  625, 
764  n.  -  n,  5n.,  83,  210  n.,  266, 
274  n. 

—  zu  den  deutschen  Fürsten  und  Reichs- 
tag I,  XXXIV,  XXXIX,  21,  43,  48, 

66,  85,  153,  264,  290,  387,  402, 
411,  419,  420,  513,  551,  554  n.,  571, 
656,  815,  838,  840,  877,  878.  —  U, 
77,  600,  657,  770. 

—  Bundesplan  (s.  Schwäbischer  Bond) 
n,  228,  260,  265. 

—  zu  dem  Streit  Markgf.  Albrechts 
mit  Bamberg  und  Würzburg  I,  819, 
822,  884.  —  n,  6,  14,  19,  21,  30, 
31,  33,  41,  47,  50,  60,  61,  87,  140, 
147,  148,  154  n.,  186,  188,  193,  195, 
196,  197,  201,  216,  218  n.,  221,  249, 
256,  262,  265,  274,  282,  300,  493, 
521,  617,  640,  653,  662,  666,  696, 
716,  730,  735,  778  a,  816. 

—  zu  Wirtbg. : 

—  zu  Chr.  I,  X,  XII,  XIII,  XIV,  XV, 

XVI,  XX,  XXI,  XXII,  xxni,  xxv, 
xxvn,  XXIX,  XXXII,  xxxul 

XXXIV,  XXXV,  XXXVU,  XXXIX, 
6n.,  8,  9,  10,  11,  19,  20,  24,  25, 
26,  27,  32,  35,  40,  42,  44,  46,  47, 
50,  51,  52,  53,  56,   57,   62,  aS,  64, 

67,  68,  72,  73,  74,  75,  76,  83,  91, 
95,  97,  100,  103,  108,  112,  115,  117, 
118,  120,  124  n.,  127,  132,  142,  152. 
159,  162,  175,  175  b,  181  n.,  183  n^ 
199,  200,  201,  215,  224,  232,  235. 
241,  245,  246,  248,  250,  251,  251a. 
251  b,  254,  256,  259,  265,  267,  209. 
295,  308,  317,  318,  331,  333,  340, 
348,  349  n.,  356,  360,  362,  368,  372, 


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Kegister  zu  Band  I  und  II. 


711 


375,  376,  379,  384,  385,  388,  390, 
392,  393,  396,  397,  398,  399,  405, 
406,  411,  412,  413,  416,  419,  420, 
429,  433,  440,  444  n.,  447,  448,  449, 
454,  462,  463,  476,  494,  506,  514, 
520,  528,  533,  540,  547,  561,  5^, 
557,  558,  561,  563,  572,  574,  576, 
582,  583,  586,  587,  589,  599,  602, 
603,  609,  610,  616,  620,  627,  631, 
642,  646,  663,  666,  672,  673,  677, 
694,  697,700,  737  n.,  744  n.,  746  n., 
747,  750,  758,  760,  762,  770,  772, 
776  n.,  779,  780,  781,  783,  784,  785, 
786,  793,  797,  798,  800,  809,  813, 
846  n.,  848,  852,  856,  86611.,  868, 
863,  879,  881,  883.  —  H,  2,  3,  7, 
12,  13,  14,  19,  30,  31,  34,  55,  71, 
74,  80,  84,  91,  95,  101,  113,  154  n., 
155,  157,  159,  168,  170,  177,  179, 
187,  192,  193,  199,  206,  216  n.,  220, 
228,  236,  243,  260,  262,  265,  269  n., 
274,  288,  294,  306,  308,  317,  330, 
360,  361,  367,  434,  526,  527,  537, 
542,  55311.,  556,  659,  564,  665,  569, 
579,  585,  607,  648,  657,  668,  681  n., 
716,  736,  781,  788,  789  n.,  799,  801, 
809  n.,  816. 

Karl,  Markgf.  s.  Baden. 

Karlowiz,  Christoph  von,  sächs.  Rat  I, 
10  n.,  391,  651,  705.  —  II,  70,  83. 

Karpfen,    Eberhard   von,    wirtbg.    Rat 

I,  122,  230n.  —  II,  370,  621,  614 n., 
735,  781. 

—  Hans  von  11,  708. 
Kassel  U,  83,  696. 
Katzenelnbogen,  Streit  zwiscJien  Hessen 

und  Nassau   I,  303,  495,   594  n.  — 

II,  21,  103,  273,  277,  340,  353,  358 11., 
411,  461,  518,  544,  566,  589,  610, 
638,  651,  656,  665,  668,  675,  688, 
746,  754,  756,  760,  778,  800,  806. 

Keck,  Karl,  bayr.  Kammen-at  II,  9. 

Keller,  Andrea»,  wirtbg.  Theologe  I, 
179. 

Kellner,  Bartholomäus,  augsburg.  Se- 
kretär I,  30,  61,  121  n. 

Kempten,  Reichsstadt  I,  165,  272,  368. 

—  Abtei  n,  8n.,  260,  736  n. 


Kessler,  Dr.  Christoph,  von  Nürnberg 

II,  257. 
Kettenheim,   Philipp  von,   Hauptmann 

n,  428. 
Kindsvatt^r,    Bonifatius,    in    Stuttgart 

I,  376.  —  n,  30. 

—  Jakob,  in  Schorndorf  I,  376. 
Khcr,  Reinhard  ?on,  würzburg.  Rat  II, 

569. 
Kirchheim,  wirtbg.  Festung  I,  XX,  XXI, 
28,  36,  47,  56,  85,  93,  152,  162, 
162  f,  164,  175,  175  a,  b,  199  n.,  236, 
261,  251a,  b,  253,  256,  258,  266, 
278,  303,  317,  340,  372,  376,  383  n., 
392,  394,  397,  412,  513,  530  n.,  559, 
583,  744,  760  n.  —  ü,  361,  367, 
410,  429. 

—  Burgvogt  I,  338  n.  —  U,  674  n. 
Kirlach,  Hans  von,  Arzt  II,  51. 
Kitzingen  U,  686. 

Kniepass  am  Lech  I,  686. 

Knoblochsdorf,  Friedrich  von,  ansbach. 
Statthalter  I,  144,  228,  260. 

Knoder,  Johann,  wirtbg.  Rat  I,  2  n.,  3, 
30n.,  63n.,  99n.,  104,  106,  131  n., 
174,  232,  245  n.,  268,  261  n.,  309, 
390  n.,  459, 667,  633  n.,  666  n.,  665  n., 
681,  711,  714,  745,  746  n.,  768,  800, 
841.  —  II,  84,  80,  86,  101,  102,  115, 
253,  257  n.,  269  n.,  275  n.,  310  n., 
361,  418,  476  n.,  516  n.,  524,  528, 
573,  603,  609,  690  n.,  699,  702,  706, 
708,  718,  723,  746  n.,  824. 

Kuöringen,  Jörg  von  I,  89,  744,  882. 

—  H.  W.  von,  ansbach.  Statthalter  II, 
106  n.  153,  205  n.,  253,'  369  u.,  (574  n., 
695. 

Koch,  Arnold,  von  Caub,  pfälz.  Rat  I, 
292  n. 

Kochenburg  I,  862. 

Koller,  Wolf,  kursächs.  Rat  I,  264, 
316  n.,  327,  331,  427. 

Kolmar  I,  422,  527.  —  U,  30. 

Köln  (s.  Heidelb.  Verein)  I,  387. 

~  Erzb.  Adolf  (s.  Burkhard,  Heidelb. 
Verein)  I,  XXVID,  201  n.,  230, 300n., 
316,  391,  412,  413,  414,  418,  419, 
426,  427,  428,  431,  433,  442,  446  n.. 


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712 


Eegister  zu  Band  I  und  n. 


447,  449,  450,  464,  471,  485,  631  n., 
533,  536,  644,  677,  602,  630,  714, 
802,  818,  829.  —  H,  21,  83,  131, 
140,  145,  149,  160,  234,  249  n.,  256, 
310,  521  n.,  677,  681  n.,  808. 
Köln 

—  Erzb.  Hermann  von  Wied  I,  341  n. 
Konfession,  sächsische  I,  XVII,  XVIII, 

XIX,  XX,  169  n.,  179,  180,  188, 
202,  209,  231,  238,  240,  247,  263, 
279,  281  n.,  287,  291,  327,  330,  332, 
351,  760. 

—  wirtembergische  I,  XIX,  XX,  169, 
179,  180,  190,  194,  202,  208,  209, 
218,  221,  231,  238,  240,  247,  249  n., 
263,  270  n.,  279,  281  n.,  284  n.,  287, 
289  n.,  291,  293,  299,  300,  305,  310, 
330,  332,  343,  361,  364,  365,  370, 
386,  403,  421,  427,  428,  602,  689. 
II,  616  n.,  557  n.,  572,  724,  760,  814. 

—  deren  Konfatation  U,  814. 
Königsbronn,   Kloster   I,   681,  721.  — 

n,  7,  60,  61,  71,  95,  114,  367. 
Königstein,   Ludwig,   Gf.   von   I,  576, 

662.  —   II,  414  n.,   428,   466,   489, 

616,  638,  686  n. 
Könneriz,  Nicolaus  von,  kais.  Rat  I,  7, 

39  n. 
Konstanz  (s.  Konzil)  I,  Hin.,  667,811. 

—  n,  476. 

—  B.  von  (s.Heidelb.  Verein)  I,  317  n., 
366  n.,  441,  800,  808,  840,  866  n., 
866  n.  —  II,  8,  91  n.,  118,  146,  177, 
260,  485  n.,  487  n.,  491  n.,  492,495, 
521,  653,  653,  662,  666  n.,  669  n., 
671  n.,  697,  700,  704,  736  n.,  797. 

Konzil 

—  zu  Konstanz  I,  XVII,  165,  169, 188, 
198,  209. 

—  zu  Basel  I,  247,  316,  370. 

—  zu  Trient  (s.  Augsburg,  Brenz,  Däne- 
mark, Esslingen,  Heilbronn,  Hessen, 
Isuy,  Julius  III.,  Kraichgau,  3Ie- 
lanehthon,  Memmingen,  Nürnberg, 
Preussen,    Ravensburg,    Schweden, 

Ulm)  I,  xxm,  XXV,  xxvm,  21  n., 

177,  188,  198,  220,  221,  230,  247, 
263,  279,  291,  293,  300,   310,   316, 


401  n.,   427,   429  n.,   433,  441,  602, 
666.  —  n,  616  n.,  724. 
Konzil 

—  die  Protestanten  und  das  Konzil  I, 
XIV,    XVI,    XVn,    166,    169,   172, 

"  179,  180,  198,  270,  291,  296  n.,  319, 
413. 

—  Ohr.  und  das  Konzil  (s.  Brenz,  Dom- 
stetten,  Konfession,  Langensalza, 
Sachsen)  I,  XVI,  XVU,  XVm,  XIX, 
XXin,  XXV,  157  n.,  166,  168, 169, 
172,  173,  179,  180,  188,  189,  194, 
198,  202,  208,  209,  216,  231,  238, 
247,  268,  262,  263,  270,  272,  279, 
284,  286,  287,  289,  293,  294,  296, 
300,  303,  308,  309,  310,  311,  314, 
315,  316,  317,  319,  320,  326,  327, 
328,   330,   331,  332,  343,  360,  361, 

362,  363,  364,  366,  366,  370,  371, 
374,  380  n.,  386,  394,  402,  403,  408, 

'         412,  419,  421,  427,  428,  441,  443  n., 
I         469,  467,  489,  602,  823. 
,  —  Karl  V.  und   das   Komdl    I,   XVI, 
XVn,    169,    170  n.,    188,    198,.  209, 

230,  247,  270,  279,  291,  300,  327, 
343,  361,  362,  386,  387,  390,  403, 
413,  427,  438  n. 

—  öeleit^frage  I,  XVQ,  XX,  166,  169, 
170  n.,  179,  180,  188,  198,  209,  221, 

231,  238,  247,  258  n.,  263,  272,  279, 
288,  291,  315,  327,  330,  343,  361, 
370,  402. 

—  Pfalz  und  das  Konzil  I,  XVH,  167 n. 
169  n.,  172,  194,  208,218,221,279, 
299,  365,  403,  421,  443,  467. 

—  Sachsen  nnd  das  Konzil :  Kf.  Moriz 
I,  XVn,  XVm,  XIX,  XX,  165,  169, 
172,  173,  176,  180,  188,  189,  194, 
202,  208,  209,  210,  216,  217,  238, 
240,  247,  258  n.,  263,  272,  279,  287, 
291,  296,  300,  306,  310,  315,  316, 
319,   320,   326,  327,  330,  343,  361, 

363,  364,  366,  366,  370,  374,  386, 
391,  408,  427. 

—  Brandenburg  und  das  Konzil:  Kf. 
.Joachim  I,  XVII,  165,  169,  172, 173, 
189,  198,  202  n.,  210,  279,  300  n^ 
316  n. 


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Kegister  zu  Band  I  und  U. 


713 


Eonzü 

—  Strassburg  und  das  Konzil  I,  XIX, 

165,  172,  173,  179,    180,    190,  194, 

208,  209,  217n.,  231,  238,  240n., 
247,  262  n.,  263,  270,  281,  289  n., 
291,  305,  316,  326,  330,  343,  364, 
371,  374,  380,  386,  394,  402,  412, 
421  n.,  441,  502.  —  n,  603. 

Kozlig,  Georg,  zu  Jagatschütz  ü,  27. 
Krafft,  Hans  von  Ulm  I,  888. 
Krafter,  Hieronymus  I,  330. 
Kraichgau,  Adel  im  K.  zum  Konzil  I, 

166,  180. 

Kram,  Franz,  kursächs.  Rat  I,  258,  267, 
272,  290n.,  294,  310,  320,  331,  351, 
368,  373,  391.  —  U,  182,  324  n., 
452,  809,  810  n. 

Krauss,  Dr.  Johann,  wirtbg.  Rat  I,  71, 
lB7n.,   169  n.,    170,   171,    194,208, 

209,  218,  227,  236,  359  n.,  370.  — 
n,  240,  281,  389,  439  n.,  540. 

Kreise  I,  838  n.  —  U,  42,  520,  521, 
680,  684,  716,  723,  731,   732,   781, 

808,  832  n. 

—  bayrischer  I,  395,  826,  838  n.,  852. 
—  U,  5n.,  8,  12,  13,  74,  84,  459  n., 
485  n.,  489,  492  n.,  498,  515,  521, 
533,  535,  553,  679,  734  n.,  736,  741, 
753  n.,  754,  808,  810,  82^. 

—  burgundischer  II,  810,  814. 

—  fränkischer  I,  588,  831,  837,  838  n., 
852.  —  II,  459  n.,  485  n.,  519,  521, 
553,  680  n.,  682,  727,  730,  731, 
734  n.,  735,  741,  753  n. 

—  kurfürstlicher  I,  815,  816,  838.  — 
U,  8,  10,  390,  459  n.,  485,  511  n., 
521,  553,  577,  633,  638  n.,  679, 
681  n.,   697,   734  n.,   735,   781,  799, 

809,  810,  814,  824. 

—  niedersächsischer  I,  838  n.  —  II,  21, 
82  n.,  521,  809,  810. 

—  obersächsischer  I,  180  n.,  838  n.  — 
n,  21,  485  n.,  521,  553,  803,  808, 
809,  810. 

—  oberrheinischer  I,  838  n.,  852.  — 
n,  459n.,  521,  535  n.,  553,  671, 
792  n.,  810. 

—  österreichischer  II,  810,  814. 


Kreise 

—  schwäbischer  I,  162  h,  317  n.,  356  n., 
444,  468,  482,  506,  508,  522,  555, 
583,  586,  588,  771,  776  n.,  800,  808, 
815,  821,  826,  828,  840,  844,  866, 
888.  —  U,  5n.,  8,  74,  84,  91  n.,  260, 
389,  459  n.,  485  n.,  487,  491  n.,  492, 
495,  520,  521,  533,  535,  553,  577, 
653,' 662,  666 n.,  671,  679,  680n., 
682,  697,  700,  704,  707,  723,  731  n., 
735,  774,  781,  792  n.,  797,  799,  803, 
824. 

—  westfälischer  I,  387,  838  n.  —  II, 
730,  734. 

Kreisexekutionsordnung  s.  Exekutions- 
ordnung. 
Kriegsfürsten  von  1552  1,  XXH,  XXIV, 

XXVI,  XXX,  XXXI,  xxxn,  xxxvi, 
XXXVII,  xxxvm,  XL,  310, 331  n., 

341,  342,  347,  353,  357,  358,  373, 
379  n.,  394,  403,  423,  425,  431,  432, 
434,  437,  442,  444,  455,  461  n.,  468, 
475,  480,  498,  501,  508,  515,  531, 
544,  646,  549,  550,  555,  574,  591, 
604,  606,  613,  619,  622,  633,  6.38, 
648,  671,  679,  692,  697,  702,  706, 
715,  723,  725,  732,  733,  734,  736, 
737,  739,  740,  745,  749,  826  (s.  Bam- 
berg, Bayern,  Brandenburg,  Ferdi- 
nand, Karl  V.,  Lochau,  Nürnberg, 
Pfalz,  Sachsen,  Ulm,  Wtirzburg). 

—  zu  Chr.  I,  XXII,  XXIII,  XXV, 
XXVI,  XXVIII,  XXIX,  XXX,  XXXI, 
XXXin,  XL,  189, 208, 266  n.,  286  n., 
295,  298,  308,  309  n.,  317,  333,  334, 
344,  345,  347,  354  n.,  357,  358,  372, 
375,  376,  383,  384,  385,  389,  390, 
393,  397,  398,  404,  405,  407,  410, 
416,  425,  429,  438,  447,  449,  454, 
456,  457,  459,  464,  465,  466,  470, 
472,  475,  477,  481,  482,  487,  488, 
490,  494,  495,  497,  508,  510,  511, 
512,  513,  514,  515,  524,  525,  526, 
535,  537,  553,  558,  564,  565,  582, 
583,  584,  586,  588,  597,  598,  601  n., 
605  n.,  606,  609,  610,  616,  620,  627, 
630,  631,  638,  647,  660,  672,  706, 
717,  740,  786.  ~  U,  26. 


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714 


Register  zu  Band  I  und  II. 


Kriegsfürsten  von  1652 

—  zu  Frankreich  I,  XXIV,  341,  358, 
389,  425,  430,  461,  466,  493,  495, 
616,  574,  885. 

—  Unterhandlungen  (s.  Linz,  Passau) 
I,  XXVn,  XXIX,  XXX,  393,  406, 
411,  416,  418,  429,  430,  433,  438, 
447,  448,  449,  464,  459,  462,  464, 
466,  468,  472,  477,  478,  479,  481, 
484,  486,  486,  487,  490,  495,  496, 
506,  616,  624,  631,  561,  604,  633, 
638,  647,  660,  652,  692,  699,  725, 
728,  733,  786. 

—  Ausschreiben  I,  403,  408,  414,  416, 
419,  425,  430,  447,  456,  475,  496, 
516,  738  n.,  799. 

Kuchen  bei  Geislingen  I,  611. 

Kulmbach,  Hans  von,  Diener  Markgf. 
Albrechts  II,  400. 

Kupferberg  I,  431. 

Kuppingen,  Hanni  von  II,  399,  718. 

Kurfürsten  1, 43, 66, 86, 135, 163, 162  n., 
162  a,  169,  188,  200  n.,  201,  234, 
454,  486,  496,  640  n.,  663  n.,  569, 
672,  663,  666  n.,  669  n.,  675  n.,  677, 
681,  682,  697,  700,  713,  844.  —  D, 
7,  61,  83,  164,  206,  234,  262,  269  n., 
282,  323,  324,  410,  602,  528,  664  n., 
607,  618,  799,  808,  809. 

—  rheinische  I,  XXX,  201  n.,  230,  387, 
433  n.,  437,  460,  471,  478,  480  n., 
481,  493,  496,  609,  612,  616  n.,  619, 
626,  664 n.,  670,  687,  604,  606,  613, 
714,  802,  806,  816,  818,  821,  830, 
834,  838,  840,  846.  —  U,  18,  83, 
178,  182,  189,  234,  236,  510  n.,  677, 
697  (s.  Bacharach,  Bingen,  Ober- 
wcscl,  Kreise,  Worms). 

-  geistliche  I,  220,  230,  441,  471,  474, 
481.  —  II,  164,  202,  209,  264,  808. 

Kurz,  Franz,  wirtbg.  Kammer  Schreiber 
I,  2n.,  296 n.,  398n.,  671  n.,  625n. 
—  II,  26  n.,  30 n.,  84,  163,  284  n., 
394  n.,  421,  467,  493,  623  n.,  708. 

Ladenburg  s.  Heidelb.  Verein. 
Landenberg,  ('hristoph  von  II,  521. 

-  Jakob  von  I,  383  n. 


Landenberg,  Sigmund  von  I,  89. 
Landschad  von  Neckarsteinach  II,  752. 

—  Christoph  von,  Hofmeister  Hz.  Ott- 
heinrichs I,  107,  136,  147  n.,  182, 
195  n.,  208  n.,  211,  299,  586,  597  n. 
—  n,  88  n.,  516,  536,  568,  580, 
581,  590. 

—  Hans  Pleiker,  kurpfälz.  Marschall 
I,  220,  243  n.,  423,  520.  —  U,  143, 
226  n.,  232,  242,  266,  499  n.,  502  n., 
599,  792  n. 

—  Hans  n,  108. 

Langenmantel,  Joachim,  von  Augsburg 
I,  6n.,  17,  19,  42,  80,  142,  169,  167, 
238,  282,  314,  639,  591.  —  U,  513. 

—  Ulrich,  bayr.  Bat  U,  808. 
Langensalza,   Besprechung  sftchs.  und 

wirtbg.   Theologen   (Aug.    1661)   I, 

XIX,  XX,  202,  216,  217,  231,  240, 

247. 
Lasso,  Don  Peter,  de  Castilia,  kgl.  Rat 

n,  643,  560,  607  n. 
Lauffen  I,  376. 

—  Neckarschiffahrt  bis  I,  XL,  753, 870. 

—  Obervogt  s.  Frauenberg. 
Lauingen,  Verhandlungstag   im  Streit 

der  Gff.  von  Öttingen  U,  109,  184  n. 
Laurent,  St.,  französ.  Gesandter  11, 493. 
Leberthal  I,  308. 
Leipheim  I,  480. 

Leipzig  I,  180  n.,  247,  291.  —  U,  207  n. 
Lele,  Hieronymus,  von  Memmingen   L 

402. 
Lemlin,  Volmar  I,  410  n. 
Lenglin,  Johann,   strassburg.  Theologre 

I,  179  n.,  209  n. 
Leonberg  I,  16,  63,  63,  376. 

—  PrÄdikant  I,  110. 

I   —  Obervogt  s.  Münchingen. 
I   Lersner,  Heinrich,  hess.  Kanzler  L  740. 
:   Leuchtenberg,   Christoph,   Landgf.  von 
I,  303,   674,   710,   868,  885.  -  n, 
;         493,  633. 
Leuck,  Jörg,  Ritter,  dän.  Gesandter  am 

Kaiserhof  I,  294  n. 
Leutkirch,  Eeichsstadt  I,  368. 
Libertät,   deutsche    I,    XXXVII,   3B8, 
401  n.,  414,  425,  468,  495,  515,  553^ 


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RegiHter  zn  Band  I  und  II. 


715 


568,  670,  613,  704.  —  II,  157,  278, 
493,  554,  586,  640. 

Lichtenberg  I,  275  n. 

Lichtenfels  U,  394,  425. 

Lichtenstein,  Eustach  von,  bayr.  Rat 
I,  74,  237  n.,  292  n.,  297,  302,  307, 
323,  334,  336,  337  n.,  367  n.,  369, 
395,  454.  —  II,  9n.,  819. 

Liebenatein,  Moriz  von  I,  410  n. 

Liegnitz,  Friedrich,  Hz.  1, 339, 531, 690. 

Limburg  I,  837. 

Lindau,  Reichsstadt  I,  166,  281  n.,  811. 

Lindeck,  Kaspar,  Sekr.  Maximilians  11. 
I,  109. 

Linz,  Verhandlung  Ferdinands  mit  den 
Kriegsfürsten  I,  XXIX,  XXX,  XXXI, 
XXXU,  484,  495  n.,  508,  509,  512, 
614,  515,  524,  531,  533,  536,  538, 
640,  650,  653,  565,  566,  568,  570, 
574,  602,  680,  755,  786. 

Lipomano,  B.  von  Verona,  Nuntius  in 
Trient  I,  279. 

Lippa  in  Ungarn  I,  303. 

Lochau,  Besprechung  der  Krieg-sfürsten 

I,  266  n.,  341  n.,  347  n. 

Lösch,  Marx,  hess.  Diener  I,  604  n. 

—  Wilhehn,  bayr.  Rat  I,  448,  460, 472, 
639,    644,    661,    697,    698,   836.  - 

II,  9,  17,  246,  397.  786,  789  n. 
Lothringen  I,  747,  830.  —  II,  818. 

—  Hz.  (8.  Heidelb.  Verein)  I,  517.  — 
II,  318,  358. 

—  Hzin.  von  I,  336,  411  n.,  600.  —  II, 
86,  358. 

Löwen,  Universität  II,  410. 

—  Index  ft,  818. 

Löwenstein,  Friedrich,  Gf.  von  1,  396  n., 
416,  430. 

—  Ludwig,  Gf.  I,  505,  590,  753.  —  II, 
532,  664  n.,  674  n.,  686  n.,  698,  700, 
712,  788,  792. 

—  Wolf,  Gf.  I,  148.  —  II,  147,  197  n. 
Lübeck  I,  247. 

Lucerame,  Hauptmann  II,  493. 
Luchau,  Hans  Sigmund  von,  Rat  Markgf. 

Albrechts  n,  752. 
Lulius,  Johann,  in  Frankfurt   I,  180  n. 
Lüneburg  II,  61,  268,  784. 


Lüneburg,  Otto  Franz,  Hz.  H,  80. 

Luther,  Martin  I,  247. 

Lüttich,  Heinrich  von,  Büchsenschmied 

zu  Basel  II,  448. 
Lützelstein,  Amtmann  zu  I,  517. 
Luxeuil,  Kloster  I,  452. 

Macedonien,  IMnz  von  I,  300. 
Magdeburg,  Stadt  I,  538. 

—  Verhandlung  und  Belagerung  I,  7, 
19,  36,  37,  43,  48,  63,  66,  73,  76, 
85,  86,  90,  91,  101,  128,  131,  136, 
143,  169  n.,  177,  180  n.,  189,  235, 
249,  258,  285,  290,  303,  351,  368, 
876. 

-  Erzbistum  I,  43,  48  n.  —  II,  818. 
Mailand,  Gubemator  von  s.  Gonzaga. 

—  Index  II,  818. 

Mailänder,  Johann  Ottmar,  wirtbg.  Theo- 
loge I,  179. 
Mainz  I,  700,  717,  723,  745,  755,  767. 

—  II,  30. 

-  Erzb.  Sebastian  (s.  Heidelb.  Verein, 
Preuss,  Rudt)  I,  XXVIÜ,  143  n., 
201  n.,  230,  279,  310,  391,  401,  412, 
413,  414,  418,  419,  426,  427,  428, 
431,  433,  442,  446  n.,  447,  449,  460, 
464,  471,  486,  493,  496,  636,  544, 
545  n.,  551,  664,  556,  662,  669,  592, 
593,  594  n.,  604,  606,  633,  649,  665, 
668,  679,  685,  691  n.,  696,  704,  705, 
714,  730,  738,  760,  762,  763,  802, 
816,   818,   8:^4,  861,  869,  870,  876. 

—  II,  8n.,  10,  21,  48,  92  n.,  96, 
102,  142,  149,  164,  176,  182,  200, 
284,  310,  313,  333,  521  n.,  577,  691, 
646  n.,  648,  681  n.,  739  n.,  760,808, 
831,  834. 

Major,  Georg,  Theologe  I,  180  n.,  247 

291,  320. 
Maler,  Michael,  konstanz.  Rat  II,  492, 

797  n. 
Malsburg,  Hermann  von  11,  542. 
Malvenda,  kath.  Theologe  in  Trient   I, 

300  n. 
Manlich,  Mathias,  in  Augsbui-g  I,  314. 
Mansfeld  I,  76,  683,  837.  —  II,  668. 

—  Hans  Georg,  Gf.  II,  823. 


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716 


Kegister  zu  Band  I  und  n. 


Mansfeld 

—  Volrad,  Gf.  I,  686,  831,  840,  843, 
863.  —  n,  5n.,  10, 14,  24,  30,  56  n., 
58,  63,  82  n.,  477  n.,  668. 

Marbach,  Johann,  Strassbnrger  Theologe 

I,  173,  174,  179  n.,  180,  209,  247  n., 
263,  315  n.,  326  n.,  380,  386,  394, 
401  n.,  628  n.,  639  n.,  603. 

Marck,  Jean  de  la,  Marschall  I,  451. 

Marburg,  Universität  I,  291. 

Marchthal,  Kloster  I,  626. 

Maria,  Kgin.  von  Ungarn,  Statthalterin 
der  Niederlande  I,  106,  107  n.,  116, 
120,  131,  167,  171  n.,  176 n.,  200n., 
206,  252  n.,  265,  295  n.,  340,  378  n., 
379  n.,  401,  432,  468,  531  n.,  565, 
674,  600,  666,  737  n.  —  H,  190, 
206,  222,  564,  663,  669,  611,  622, 
639,  656,  814. 

—  zu  Chr.  I,  Xm,  130,  133,  134,  137, 
142,  143,  151,  154,  162,  167,  187  n., 
222,  722,  788  n.,  823.  —  U,  416. 

—  zum  Successionsprojekt   I,  XIV.  — 

II,  499. 

Mariemont,  niederländ.  Festung  I,  340. 

Marignano,  Marquis  von,  kais.  Oberst 
I,  784. 

3Iarkgröningen  11,  614. 

Marsal  II,  214. 

Marschall,  Moriz,  Kommissar  Markgf. 
Albrechts  I,  688.  —  ü,  680. 

Marte,  Sebastian,  aus  Frei  bürg  I,  339. 

Martin,  kais.  Hauptmann  I,  175. 

Martinuzzi,  Georg,  in  Siebenbürgen  I, 
331,  333  n.,  340. 

Massarelli,  Angelo,  Sekretär  des  Trien- 
ter  Konzils  I,  343. 

^[assenbach,  Wilhelm  von,  wirtbg.  Mar- 
schall, Obervogt  im  Zabergäu  I,  3n., 
23,  64,  147,  184,  220,  232,  245  n., 
258,  261  n.,  301  n.,  312,  3a3,  686, 
591,  697,  610,  692,  706,  717,  723, 
746,  746  n.,  758,  820  n.,  841,  849  n. 
—  n,  250,  255,  266,  264,  272,  278, 
284  n.,  306  n.,  310  n.,  349,  364  n., 
383  n.,  389  n.,  616  n.,  624,  628,  690  n., 
696  n.,  824. 

—  Hans  von,  gen.  Theflacker  I,  770, 


Maulbronn  I,  469,  763. 

—  Streit  des  Abts  mit  Chr.  I,  39,  53, 
63,  90,  100,  108,  U5,  117,  123, 
162  g,  199. 

Maximilian  I.,  Ksr.  I,  81.  —  ü,  765. 

Maximilian  H.,  bdhm.  Kg.  (s.  Lindeck) 
I,  86,  86,  89,  96,  105,  108,  109, 
120,  181  n.,  142,  214,  222,  248,  253, 
264,  290,  296,  300,  302,  307,  310, 
313,  317,  321,  323,  331,  334,  340, 
367  n.,  368,  373,  395,  448,  484,  609, 
644,  733,  791  n.  —  H,  80  n.,  160  n., 
223,  229,  261,  349  n.,  358  n.,  416  n^ 
468,  499,  602  n.,  503,  507  n.,  510  n., 
549  n.,  650,  652,  654  n.,  588,  618, 
765. 

—  dessen  Gemahlin  I,  323,  840,  560. 

—  dessen  Sohn  n,  499. 
Mecklenburg  1, 222, 290.  —  H,  274, 7&4. 

—  Christoph,  Hz.  I,  451. 

—  Georg,  Hz.  I,  303,  394,  614,  717. 

—  Johann  Albrecht,  Hz.  I,  426,  487, 
508,  625,  526,  537,  564  n.,  691,  605, 
702,  738  n.  —  II,  266,  385,  493, 
649,  668. 

—  Ulrich,  Hz.  n,  649. 
Meissen  I,  180. 

—  Burggraf  s.  Plauen. 
Melanchthon,  Philipp  1, 279.  —  E,  107  n., 

646  n.,  738. 

—  zum  Konzil  I,  XVIIn.,  XVm,  165n^ 
169  n.,  173,  180,  209,231,238,247, 
291,  300,  320,  343,  351,  361,  364, 
394,  402,  408. 

Memmingen  I,  272,  368.  —  H,  310, 527. 

—  zum  Konzil  I,  165. 

—  Besprechung  zwischen  (Tir.  und  Hz. 
Albrecht  I,  764,  765,  767,  771,  772. 
774,  776,  778,  780,  785,  788,  795, 
800,  809,  826,  844.  —  H,  12,  26. 

'  —  Verhandlung  über  Erneuerung  des 
I  Schwab.  Bundes:  1.  Tag  II,  71,84, 
j  86,  91,  98  n.,  101,  115,  118,  126  n., 
137,  145. 

2.  Tag  n,  146  n.,  169,  177, 187, 

228,  310,  613. 
Menius,  Justus,  in  Gk)tha  I,  180  n. 
Mepsch,  Dr.,  kftis.  Rat  II,  96  n,,  753, 80a 


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ttegister  zu  Band  I  und  II. 


717 


Mergentheim  n,  643. 

Merseburg,  B.  I,  165,  248. 

Mespelbrunn,  Peter  Echter  zu,  Amt- 
mann zu  Prozelten  IT,  195,  197. 

Metz  I,  424,  483  n.,  502,  617,  636  n., 
566,  747,  773,  830,  836,  851,  863, 
885.  —  n.  In.,  4,  5n.,  6,  7,  10, 
15,  24,  72,  157,  190,  196,  200,  602, 
694. 

—  B.  von  IT,  214  n. 
Minden  H,  82  n.,  124  n.,  149. 
Minkwitz,  Erasmus  von,  emestinischer 

Kanzler  I,  180  n. 

—  Hans  von,  Rat  des  Markgfen.  Hans 
von  Brandenburg  I,  347  n. 

MöckmüM  n,  447. 

—  kais.  Kriegsvolk  in  M.  1, 134,  152. 
Molina,  kais.  Truppenführer  I,  176. 
MolinÄus,  Dr.  Karl,  Jurist  U,  393, 479  n., 

570. 

Molter,  Heilbronner  Theologe  I,  180  n. 

Mömpelgard,  Gfsch.  I,  XX,  XXI,  2, 
4n.,  8n.,  15  n.,  20,  22  n.,  56,  112, 
120,  131,  162,  183,  199,  241,  416, 
422,  436,  446,  448,  452,  458,  641, 
609,  833.  —  II,  159,  179,  187,  217, 
262,  338,  361,  367,  410,  418,  431, 
479. 

Montmorency,  Anne  de,  Connetable  I, 
368,  493,  602,  612  n.,  517,  625  n., 
646,  885.  —  n,  477  n. 

Montfort,  Haug  von,  kais.  Rat  und 
Kommissar  zu  Trient  I,  262,  272, 
279,  287,  291,  300,  311,  316,  327, 
330,  343,  366,  366,  427,  428,  441, 
689,  612  n.,  770.  —  H,  96  n.,  735  n. 

M5rlin,  Theologe  II,  724,  743. 

Mosbach,  Stift  H,  447. 

Mordeisen,  Dr.  Ulrich,  kursächs.  Kanz- 
ler I,  247,  661,  663,  705. 

Mörsberg,  Franz  Freiherr  zu,  Obervogt 
im  Schwarzwald  I,  376  n.,  376,  779, 
886. 

Moskowiter  I,  138  n. 

Mtinch,  Jos.  I,  69  n.  —  11,  399. 

Mttnchaurach  11,  257. 

Münchingen,  Werner  von,  Obervogt  zu 
Leonberg  I,  llOn.,  546  n.,  779.  — 


n,  20,   441  n.,  646,  654,  691,  727, 
768,  771,  778,  800,  801,  814  n.,  882, 
834. 
Münchingen,  Werner  von 

—  in  Trient  I,  370,  427,  441. 
Mundeisheim  II,  108. 
Münsingen,  Jos.  I,  84. 
Münster  II,  82,  233  n. 

—-  B.  von  (b.  Heidelb.  Verein)   I,  765. 

~  n,  133  n.,    139  n.,    149,   291  n., 

502  n.,  784. 
Münsterberg,  Hzz.  II,  27. 
Münze  I,  219,  251  d,  266,  294  n.,  303, 

317,  386,   387,  408,  413,  444,  458, 

571.  —  n,  78,  300,  620,  664,  735. 
Murrhardt  H,  429. 

—  Jakob  Hofsäss,  Vogt  H,  701,  709, 
718,  721,  722. 

Musculus  in  Bern  I,  173  n.,  291  n. 
Musslohe,  Heinrich  von,  ansbach.  Rat 
I,  260. 

UTantuoü,  Gf.  I,  451. 
Naogeorg,  Thomas,   Prediger  in  Stutt- 
gart n,  419. 
Nassau  I,  180,  272. 

—  Adolf,  Gf.  von  H,  14. 

—  Balthasar,  Gf.  von,  Deutschordens- 
komtur in  Kapfenburg  I,  6n. 

—  Hans,  Gf.  von  I,  612n.,  770.  —  II, 
46,  192,  650,  811. 

—  Wilhelm,  Gf.  von  (s.  Katzenelnbogen) 
n,  694. 

Nationalkonzil  I,  495,  553,  670,  571. 
Naumburg,  Julius  Pflug,  B.  I,  166,  296, 
427,  441.  —  n,  96  n. 

—  Tag  zu  N.  (Mai  1551)  I,  189. 

—  Tag  der  A.  K.-Verw.  1664  H,  616, 
524,  628,  635,  636,  639,  546,  556, 
657,  658,  667,  668,  572,  680,  581, 
682,  590,  603,  620,  644,  646,  662, 
724,  726,  738,  742,  743,  744,  750, 
769. 

Neapel  I,  310,  691,  846.  —  H,  71  n.,  83. 
Neckarschiffahrt  I,   XL,    753,  870.  — 

n,  96,  564. 
Neckarsulm  I,  870,  878,  879,  —  n,  17. 
Nef,  Endris  I,  180  n. 


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718 


Register  zu  Band  I  und  ü. 


Neidecker,  Dr.,  bamberg.  Rat  II,  496. 
Neithart,  Wolf,  Bllrgermeister  von  Ulm 

I,  6n. 
Neobolus,  Jodocus,  Pfarrer  in  Entringen 

I,  289,  296,  311,  327,  328,  370n. 
Neresheim,  Kloster  n,  816. 
Neser,  Peter,  kais.  Rat  II,  95  n, 
Neuchatel  I,  80  u. 

—  Anspruch  Chrs.  auf  die  Neuchateller 
Herrschaften  I,  80,  83,  88,  183,  286, 
294,  429,  761,  863.  —  H,  7,  479  n. 

Neuenar,  Gf.  von  n,  96  n. 
Neuenbürg  I,  276  n.  —  H,  436. 
Neuenhof,  Wilhelm  von,  gen.  Lai,  Jülich. 

Hofmeister  I,  671,  576,  704,  739.  — 

n,  82,  466  n.,  504  n. 
Neuenstadt  I,  410. 
Neuffen,  wirtbg.  Feste  I,  37,  214,  494, 

613. 
Neuschloss,  Zusammenkunft  in,  s.  Hei- 

delb.  Verein. 
Neustadt,  hess.  Amt  I,  604  n. 

—  a.  d.  Aisch  II,  206. 

Neustetter,  Erasmus,  Kanoniker  in  Würz- 
burg n,  496  n. 

Nidpruck,  Dr.  Kaspar,  kgl.  Rat  II,  510. 

Niederlande  I,  512n.,  516,  656,  671, 
600,  877.  —  n,  60,  71,  83,  410. 

Niedersachsen  I,  842,  843,  867.  —  n, 
98,  197,  530. 

Nippenburg,  Jörg  von,  Hauptmann  II, 
428. 

Nordhausen,  Reichsstadt  I,  180  n. 

Nördlingen  I,  43,  444.  —  H,  184. 

Nordweü  I,  886. 

Nothaft,  Sebastian,  bayr.  Marschall  I, 
430  n.,  644. 

—  Wilhelm,  Komtur  zu  Mergentheim 
I,  770.  —  II,  14,  19,  47,  96  n.,  633.   | 

-  Wolf,  wirtbg.  Lehensmann  I,  169. 
Nürnberg  (s.  Heidelb.  Verein)  II,  527,   | 
809.  I 

—  zu  den  Kriegsfttrsten  von  1562  I, 
314,  317,  419,  555,  685,  691,  697  n., 
647,  648,  649,  669,  683,  770,  831, 
837. 

—  zu  den  fränk.  Unruhen  n,  5  n.,  69  n., 
97  n.,    104,    117  n.,    126,    131,    139, 


164  n.,   160  n.,   186,   192,   197,  200, 
213  n.,   219,   235,   247  n.,   267,  260, 
316,  375  n.,  394,  441  n.,  633,  580. 
Nürnberg 

—  zum  Konzil  I,  165,  180  n. 
Nürtingen,  Pfarrer  zu  n,  311. 

Oberdeutschland  I,  XVnin.,  XX,  XXH, 
XXXVI,  341. 

—  Oberdeutsche  Städte  I,  XIX,  180, 
190,  209,  671,  692,  749,  825  n.  — 
n,  91,  115,  273  n.,  310,  390,  511, 
627,  633,  684. 

Obemburger,  Johann,  kais.  Sekretfir 
I,  7,  40,  42,  64,  78,  79,  119,  152, 
227  n.,  241,  255,  286,  303,  317,  391, 
574,  604,  643,  683.  —  H,  624. 

Oberpfalz  I,  369,  382,  400,  423,  60a 
—  n,  98  n.,  167,  266,  369,  376,  390. 

Oberwesel,  Zusammenkunft  der  rfaein. 
Kff.  1652  I,  387,  519. 

—  Zusammenschickung  Juli  1553  II, 
297  n.,  300,  304. 

Ochsenhausen  II,  86. 

Oldenburg,  Christoph,  Gf.  I,  401,  592, 

604,  609,  631,  688,  695,  702,  715  n., 

717  n.,  727  n.,  842.  —  II,  197,  207  n., 

211,  223,  233  n.,  236,  466,  472,  473, 

474,  668. 
Omey,  St.,  französ.  Hauptmann  I,  649, 

669,  685. 
Opferkann,  Schanzmeister  II,  428. 
Oppenheim,  pfälz.  Stadt  I,  716, 716, 717. 
Oranien,  Prinz  von  I,  80,  83,  88,  183, 

286,   294,   761,   770,  863.  —  II,  7, 

277  n.,  479. 
Orleans,  Juristenfakultät  I,  4n. 
Ortenburg,  Landvogtei  I,  36. 

—  Gff.  von  I,  56  n.,  80n.  —  II,  7,  16, 
83  n.,  372,  434,  664,  816. 

Oslander,  preuss.  Theologe,  dessen 
Rechtfertigungsstreit  I,  326,  337.  — 
n,  107,  823. 

Osnabrück  II,  82  n.,  124  n. 

Ossa,  Dr.  Melchior,  knrsächs.  Bat  I, 
331,  674  n. 

Ossburg,  Jakob  von,  Rat  3(arkgf.  Alb- 
rechts II,  696,  745,  816. 


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Kegriflter  zu  Band  I  und  ü. 


719 


Österreich,  Evangelium  in  ö.  II,  631. 
Otho,  Hans,  Schultheiss  ra  Echzell  1, 373. 
Öttingen,  Stadt  I,  424. 

—  Grafen  I,  413.  —  n,  23  n.,  71,  83, 
95,  109,  184  n.,  368,  483  (a.  Lau- 
ingen). 

—  Friedrich,  Gf.  I,  429,  556,  787.  — 
n,  95,  495. 

—  Loth  II,  95. 

—  Ludwig  d.  Ä.  I,  219,  413,  414,  429, 
447  n.,  463,  548,  555,  667,  787,  883. 
—  n,  7,  16,  61,  96,  269  n.,  379, 
381,  489,  804. 

—  Ludwig  d.  J.  I,  219  n.,  414,  463, 
548,  565.  —  II,  83  n.,  489,  495,  614. 

—  Wolf  I,  665,  676.  —  U,  276. 

Pacens,  Theologe  in  Leipzig  I,  180  n., 
361. 

Paderborn  s.  Heidelb.  Verein. 

Pappenheim,  Georg  Ton,  Reichsmarschall 
I,  28,  66,  138. 

Papst  8.  Jnlius  lU. 

Parma  I,  XX,  177,  204,  272,  279,  300, 
310,  433. 

Paasau,  B.  von  I,  573,  602,  614,  644, 
657,  663,  680  n.  —  D,  336,  344, 
349  n.,  406,  418,  489,  499  n.,  500  n., 
507,  511,  566,  697,  637  n.,  654  n., 
789,  805  n.,  811,  812,  818,  828. 

—  Passaucr    Tag    (Sommer    1562)    I, 

XXXI,  xxxn,  xxxni,  xxxiv, 

XXXV,  303  n.,  638,  640,  550,  651, 
552,  653,  565,  557,  560,  666,  667, 
668,  670,  671,  574,  576,  678,  579, 
681,  582,  583,  586,  588,  691,  594, 
595,  596,  604,  605,  606,  607,  608, 
609,  610,  613,  614,  616,  618,  622, 
626,  631,  632,  637,  643,  650,  651, 
652,  653,  658,  669,  660,  661,  665, 
667,  674,  680,  684,  687,  691,  692, 
693,  695,  699,  704,  706,  708  n.,  709, 
710,  716,  728,  733,  747,  751,  755, 
756,  757,  770,  786,  821. 

—  Wirtbg.  Sache  1,  XI  n.,  XXXI, 
XXXIV,  650,  567,  658,  559,  660, 
663,  664,  566,  568,  569,  571,  672, 
676,   677,  678,   587,  594,  596,  605, 


614,  616,  617,  618,  621,   622,  623, 

626,  627,  6g4,  636,  639,  643,  651, 
654,  665,  658,  661,  667,  668,  669, 
672,  673,  675,  677,  678,  680,  682, 
694,  697,  698,  700,  701,  709,  711, 
712,  713,  721,  746,  750,  758,  776. 

Passau 

—  Kais.  Räte  I,  XI  n.,  XXXIV,  572, 
574,   593,   602,  605,  616,  622,  626, 

627,  634,  639,  658,  668,  672,  675, 
677,  694,  697,  698,  700,  701,  709, 
712,  721,  750. 

—  Wirtbg.  Räte  I,  570,  572,  576,  579, 
581,  582,  583,  587,  594,  596,  698  n., 
602,  606,  614,  616,  616,  617,  618, 
621,  623,  626,  627,  628,  632,  634, 
639,  643,  650,  651,  654,  655,  65(5, 
658,  661,  663,  666,  667,  668,  669, 
670,  673,  674,  675,  677,  678,  682, 
684,  686,  694,  695,  697,  698,  699, 
701,  704,  710,  711,  712,  721,  746, 
747. 

—  Passauer  Vertrag  I,  XXXVI, 
XXXVII,  XXXIX,  622,  662,  653, 
671  n.,  674,  680n.,  691,  699,  704, 
710,  723,  733,  734,  735,  736,  737, 
738,  740,  745,  749,  752,  755,  757, 
769  n.,  786,  791,  815,  825  n.,  831, 
841.  —  II,  85,  147,  161,  193,  2:i8, 
256,  260,  266,  304,  461,  602,  524, 
528,  539,  603,  606,  725,  802,  820, 
833. 

Passavaut,  burgund.  Herrschaft  I,  241. 

—  II,  159,  179. 
Peeg,  Liz.  Wendelin,  bfl.  augsburg.  Rat 

II,  413  n. 
Perbinger,  Dr.,  bayr.  Rat  II,  627  n. 
Pfak,  Reichsvikariat  I,  192. 

—  Friedrich,  Kf.  (s.  Bettendorf,  Dien- 
heim, Drechsel,  Ebleben,  Esch, 
Fleckenstein,  Gemmingen,  Hailes, 
Hartmann,  Hauprecht,  Heidelb.  Ver- 
ein, Heuring,  Koch,  Konzil,  Land- 
schad,  Probus,  Riedesel,  Schwarz, 
Thum,  Ttirkheim,  Weiler)  1,  6, 10  n., 
20  n.,  23,  143  n.,  175,  194  n.,  195, 
201  n.,  220,  225  n.,  234,  256  n.,  269, 
277  u.,  286  n.,  290,  309,  336,  342  n., 


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720 


Register  zu  Band  t  und  It. 


366,  B68,  755,  756,  792,  795,  801, 
802,  806,  814,  816,  818,  819,  821, 
826  n.,  834,  837,  842,  854,  856  n., 

876,  878,  879,  887.  —  H,  4,  7,  11, 
18,  56,  69  n.,  70,  87  n.,  96, 102,  154, 
160,  163,  200,  204,  268  n.,  276,  293, 
299,  309,  310,  313,  320,  365,  406, 
434,463,499,  512,  521  n.,  552,589, 
591,  596,  611,  615,  627,  631,  635, 
677,  681  n.,  707,  729,  777,  781,  793, 
796  n.,  808,  820,  831,  834. 

Pfalz 

—  Friedrichs  Gemahlin  II,  293,  337, 
739. 

—  Zu8ammenschlu88  mit  Chr.  I,  XXIV, 

xxvn,   xxvm,   xxix,  xxx, 

XXXin,  XXXV,  XXXVI,  304,  312, 
335,  346,  355,  369,  382,  387,  388, 
396,  430,  433,  437,  439,  446,  454, 
460,  464,  470,  476,  481,  485,  486, 
490,  491,  492,  494,  496,  500,  501, 
603,  607,  608,  509,  611,  512,  616, 
517,  563,  664,  666,  570,  576,  684, 
688,  604,  606,  608,  610,  612,  614, 
622,  629,  632,  633,  636,  637,  638, 
640,  641,  647,  648,  649,  659,  662, 
664,  666,  666,  670,  671,  679,  684, 
687,  691,  692,  693,  694,  696,  696, 
702,  707,  709,  714,  716,  720,  726, 
727,  733,  737,  740,  745,  749,  752, 
759,  767,  774,  777,  786,  814,  815, 
821,   834,   840,  846,  861,  866,  876, 

877,  880.  —  n,  31  n.,  161,  693,  694, 
710,  788,  792. 

—  Pfaiz.-bayr.  Erbeinigfung  und  Streit 
über  die  Kur  l,  XXIV,  136,  141, 
146,   146,   147,  160,  163,  166,  167, 

166,  182,  184,  186,  191,  192,  195, 
197,  203,  207,  211,  226,  234,  237, 
239,  243,  246,  261,  292,  301,  336, 
337,  367,  369,  382,  395,  401  n.,  416, 
433,  448,  460,  486,  662,  741,  762, 
767,  774,  846,  850,  851,  857,  860. 
—  n,  39  n.,  44,  61,   57,  77,  98  n., 

167,  176,  460  n.,  616  n.,  624,  770 
(s.  Bayern). 

—  zur  Erhebung  von  1652  I,  XXVII, 
XXIX,  804,  345,  349,  363,  358,  378, 


382,  388,  391,  393  n.,  400,  401, 404, 
407,  409,  416,  417,  419,  423,  431, 
434,  442,  448,  449,  450,  464,  470, 
472,  473,  474,  477,  481,  484,  486, 
486,  491,  492,  493,  496,  503,  512, 
517,  619,  520,  524,  529,  536,  538, 
544,  546  n.,  550,  551,  552,  654,  562, 
564,  572,  679  n.,  680,  586,  598, 
597  n.,  606,  607,  608,  609,  613  n., 
638,  664,  665,  685,  688,  695,  702, 
703,  704,  708,  715,  716,   717,  718, 

723,  739,  749,  755,  767,  762,  768, 
783,  784,  786,  813,  815,  825. 

Pfalz 

—  Wolfgang,  Hz.,  Bruder  des  Kfen. 
I,  6,  184,  192,  234.  —  H,  166, 167, 
293. 

—  Wolfgang,  Hz.,  von  Zweibrücken, 
Administrator  in  der  Oberpfialz  I,  6, 
135  n.,  143  n.,  166,  169  n.,  180,192, 
194,  208,  218,  240,  270  n.,  290,  299, 
312  n.,  382,  421,  443,  454,  467, 496, 
664,  717.  —  n,  63, 160,  167,  202n., 
235,  338,  602  n.,  568,  581,  590  n., 
691,  724,  725,  738,  769,  778,  776, 
826. 

—  Ottheinrich,  Hz.,  von  Pfalz-Neuburg 
I,  6,  107,  130,  136,  147,  157,  166, 
182,  186,  191,  192,  194,  195,  197, 
203,  207,  208,  211,  220,  221,  iS4, 

239,  277,  337  n.,  366,  403,  408,  461, 
616,  668,  797,  826  n.,  866 n.  -  H, 
9,  17,  18,  35,  89,  44,  77,  110  n., 
132,  151,  167,  202n.,  211,  218,236, 

240,  281,  320,  404,  450,  616,  535, 
636  n.,  656,  668,  680,  581,  590,  591, 
616,  618,  627,  635,  645,  659,  713, 

724,  725,  738,  744,  762,  770,  776, 
777,  778  a,  783,  784,  787,  790,802, 
805  n.,  808,  811,  812,  820,  825,  826, 
833. 

-—  zu  den  Kriegsfürsten  von  1652  I, 
403,  408,  531,  632,  555,  586,  591, 
697,  609,  610,  619,  692,  706,  717, 
723,  740,  746,  749,  752,  786,  815 
(s.  Arnold,  Landschad,  Pollant,  Kos- 
colanus). 

—  Kudolf  I.,  Pfalzgf.  I,  15a 


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Register  zu  Band  I  und  H. 


721 


Pfak 

—  Johann  ü.,  Ton  Simmern  II,  602  n., 
696  n.,  671,  770,  804. 

—  Friedrich,  H«.,  „Tom  Hundsrtick** 
I,  6,  110,  140,  143,  406,  464,  717, 
796,  883,  886.  —  ü,  595  n.,  671, 
721  n.,  761,  752,  770,  804. 

—  Georg,  Pfalzgf.  II,  644,  674,  686, 
687,  696  n.,  610,  619,  622  n.,  649, 
686  n.,  726,  761,  762,  765. 

Pfefflnger,  Johann,  Theologe  in  Leipzig 
I,  180  n. 

Pfennig,  gemeiner  I,  XXXVI,  136, 138, 
251  a,  321,  485,  583,  656,  665,  666, 
670,  709,  710,  726,  733,  746,  747, 
752,  755,  756,  762,  764,  767,  770, 
771,  772,  776,  777,  778,  791,  800, 
802,  806,  807,  808,  815,  826,  828, 
836,  837,  844.  —  II,  23,  26,  66. 

Pilnzing,  Paul,  kais.  Sat  I,  4n.,  7,  26, 
47,  76,  108,  120,  123,  183,  199  n., 
251,  261  bn.,  255,  262  n.,  286,  303, 
373,  406,  413,  440.  —  ü,  114, 201  n., 
286  n.,  294,  524  n.,  554  n.,  564, 
681  n.,  816. 

—  dessen  Vater  I,  325. 
Pflog,  Julius  s.  Naumburg. 
Pfoi^eim,  Verhandlung  im  bad.  Haus- 
streit I,  424  n. 

Pfiülingen  I,  376. 

—  Kloster  I,  219. 

Philipp,  Prinz  Ton  Spanien  (s.  Successions- 
Projekt)  I,  25,  62,  73,  85,  131  n., 
162,  167,  176,  175  c,  177,  182,  183, 
351.  —  n,  71,  103  n.,  157,  236,  410, 
416  n.,  458,  477  n.,  542,  643,  588, 
619,  789  n. 

Piemont,  Prinz  Ton  II,  236. 

Pighino,  pftpstl.  Nuntius  in  Trient  1, 279. 

Pistorius,  Superintendent  in  Nidda  I, 
180  n. 

Plassenburg  II,  205,  220,  258,  394,  435, 
490, 667, 672, 683, 684, 691, 696,  709. 

Planen,  Heinrich  y.,  böhm.  Kanzler  I, 
268,  614,  699,  704,  717,  723,  728, 
733,  734,  735,  737,  745,  749,  752, 
786.  —  n,  247,  325,  .%5,  377,  412, 
424,  435  n.,  452,  502  u. 

Krnit,  BrS«fw.  d«8  Hxs.  Chr.  II. 


Plauen,  Heinrich  von 

—  dessen  Sohn  I,  657. 
Plettenberg,  Bertram  von,  Jülich.  Ge- 
sandter II,  82  n. 

Plieningen,  Hans  Sigmund  von  I,  15. 

—  Hans  Dieterich,  wirtbg.  Rat  I,  258, 
268  n.,  273,  274.  —  H,  84,  85,  86, 
101,  147,  161,  168,  182  n.,  765,  780. 

—  nach  Trient  I,  262,  272,  279,  287, 
289,  293,  296,  300,  310,  316,  317, 
319,  327,  328,  330,  331,  332,  340, 
343,  350. 

—  in  Passau  s.  Passan. 

Polen  I,  247,  279,  288,  290,  394,  401  n., 
754,  775,  782,  792,  819  n.,  826.  — 
II,  17  n.,  39,  44. 

Pollant,  Dr.  Veit,  Rat  Hz.  Ottheinrichs 
I,  182.  —  II,  770,  787. 

Pollweiler,  Christoph  von  II,  214  n. 

—  Nikolaus  von  I,  89,  360  n.  —  II, 
345  n.,  370. 

Polus,  Kardinal,  pfipstl.  Le^at  II,  378. 

Pommern  I,  m,  135  n.,  247,  656,  570, 
674,  681.  —  II,  385,  493,  784. 

Pommersfelden,  Treffen  bei  11,  Hin. 

Ponickau,  Friedrich  von,  emestin.  Mar- 
schall I,  574. 

Porsberg,  Hang  von  II,  4. 

Porte,  Louis  I,  461. 

Portugal  I,  427. 

—  Maria,  Kgin.  I,  85,  131  n.  —  II,  236, 
410. 

Post  I,  279,  287,  300,  325,  831,  429, 
555,  814,  879.  —  ü,  194,  587. 

—  von  Wirtbg.  nach  Bayern  und  Pfalz 
I,  XXVm,  XL,  454,  464,  471,  472, 
490,  660,  652,  560,  588,  591,  596, 
741,  853  n.,  860,  861. 

Prastberger,  kgl.  Rat  (?)  I,  76. 
Preuss,  Dr.  Peter,  mainz.  Rat  II,  428. 
Preussen  I,  312  n. 

—  Albrecht  d.  Ä.,  Markgf.  von  Branden- 
burg I,  6,  326,  341  n.  —  II,  107  n., 
236, 346, 493, 670, 724,  769,  784,  794. 

—  zum  Konzil  I,  165,  172,  247. 
Probus,  Dr.  Christoph,  pfälz.  Kanzler 

I,  243  n.,  292  n.,  304,  312,  496,  576, 
726.  —  II,  98  n.,  161,  332  n.,  349  n. 
46 


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722 


Register  zu  Band  I  und  II. 


Pyramius,  Sekretär  der  Kgin.  Maria  I, 
567  n. 

Radziwill,  Nikolaus  Uz.  I,  792. 
Raid,  SÜTCSter,  Rat  Markgf.  Albrechts 

n,   493,    495,    575  n.,    649,    792  n., 

811,  812. 
Ranshofen,  Propste!  II,  819. 
Rappoltst^in,  Herr  von  I,  422. 
Ravensberg,  Herrschaft  n,  133  n. 
Ravensburg  I,  272,  811. 

—  zum  Konzil  I,  166,  281  n. 
Rebitz,  Karl  von,  Amtmann  zu  Main- 
berg n,  47. 

Rechberg,  Konrad  von  I,  46.  —  II,  74. 

—  Ulrich  von  II,  560  n.,  629. 
Rechenberg,  Balthasar  von,  Statthalter 

zu  Ansbach  I,  563. 
Rechtfertigung,  königliche  (s.  Karl  V.) 
I,  X,  XI,  XII,  XV,  XX,  XXI,  XXIII, 
XL,  1,  7n.,  13,  18,  38,  42,  43,  54, 
66,  61,  64,  67,  68,  71,  72,  78,  79, 
81,  85,  87,  98,  100,  104,  109,  111, 
119,  127,  137,  154,  162  n,,  163,  167, 
176  a,  193,  201,  212,  213,  220,  222, 
224,  227,  229,  280,  236,  260,  263, 
266,  266,  267,  294,  303,  494,  670, 
674, 606, 618  n.,  661,  663, 672, 676  n., 
677,  697,  719,  721,  729,  836.  —  H, 
26,  66,  664,  817. 

—  Chr.  und  die  kgl.  Rechtfertigung 
I,  X,  XI,  Xn,  1,  3,  4,  6,  6,  10  n., 
12  n.,  13,  16,  17,  22,  23,  33,  37,  64, 
66,  68,  61,  69,  70,  78,  79,  91,  126, 
162,  176,  216,  216,  219,  226,  286, 
416,  676,  618  n.,  729. 

Reckerode,  (reorg,  Truppenführer  I, 
331,  401,  493,  797.  —  H,  410. 

Regensburg  I,  XXXVI,  674  n.,  622, 
797.  —  II,  53,  381  n.,  402,  608,  611, 
516,  533. 

Rehlinger,  Anton  Christoph,  von  Augs- 
burg I,  6n. 

Reichenweiher,  wirtbg.  Herrschaft  1, 
422,  436.  —  U,  367. 

Reichsbeschwerden  (s.  deutsche  Nation) 
I,  XXXIII,  XXXVm,  387,  456,  486, 
496,   636,   666,   698,  699,  700,  704, 


719,  738.   —   II,    37,   102,   324  n., 

602. 
Reichssiegel  I,  738. 
Reichsstädte    (s.    Esslingen,     Heidelb. 
I         Verein,  Speyer)  I,  80,  468,  689,  556, 

613.  —  U,  31,   86;  200,  454,  508, 

611,  616. 
Reichstag  I,  387,  671,  738. 

—  zu  Augsburg  1648  I,  XIV,  6,  20n^ 
llOn.,  160,  153,  188,220,  234,261b. 

—  zu  Augsburg  1550/61  I,  Xm,  8, 
6n.,  21,  23,  28,  37,  43,  48,  63,  66, 
76,  86,  86,  90,  132,  136,  138,  142, 
143,  151,  166,  169,  188,  198,  319, 
485. 

—  zu  Augsbuig  1655  [Vorgesdiichte] 
I,  733,  826,  877,  880.  —  II,  44,  71, 
86,  101,  107,  138,  146  n.,  147,  161, 
177,  186,  192,  193,  196,  200,  228, 
249,  251,  266,  260,  266,  266,  270, 
276,  296,  299,  308,  314,  316,  821, 
324,  360,  372,  391,  410,  461,  464  n^ 
460,  464  n.,  469,  471,  499,  602  n^ 
610,  514,  616  n.,  518,  521,  528,  639, 
642,  650,  564,  657,  659,  670,  672, 
676,  678,  680,  681,  584,  688  n.,  690, 
591,  597,  699,  600,  604  n.,  606,  6a7, 
608  n.,  616,  617,  618,  621,  622,  624, 
626,  627,  630,  634,  636,  637,  641, 
646,  648,  654  n.,  657,  658,  662, 
681  n.,  724,  726,  736,  744,  750, 
776  n.,  780,  784,  809,  813,  814,  820. 
822,  824,  828,  831,  832,  833,  834. 

;   Reichsvorrat  I,  48  n.,   66,   76,  85,  86, 
\         90,  162  g,  261  a,  340,  456,  481,  496, 

6a3.  —  II,  213,  781  n.,  799,  809. 
I  Reiifenberg,  Friedrich  von  I,  331,  401, 
i         740,  749,  842. 
Reiffenstein,  Albrecht,  bayr.  Rat  U,  375, 
Reihing,  Sigmund,  wirtbg.  Schreiber  I. 

494.  —  II,  256. 
Reischach,  Eck  von  II,  626. 

—  Ruf  von  I,  101,  148,  347,  521,  87h 
882. 

Reiter,  Jörg,  bamberg.  Kanzler  n,  257. 

Religion  (s.  Interim,  Konzil,  Wirtem- 
berg)  I,  494,  616,  625,  632,  666, 
668,   670,   571,  613,  699,  704,  723. 


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Begister  zu  Band  I  and  II. 


723 


733,  738,  770.  —  n,  21  n.,  450,  451, 
467,  470,  496,  613,  516  n.,  624,  628, 
535,  540,  546,  551,  556,  657,  578, 
580,  581,  583  n.,  584,  603,  605,  606, 
620,  627,  629,  636,  692,  700  n.,  723, 
724,  726,  743,  760,  769,  773,  776, 
778  a,  784,  787,  802,  818,  820  n., 
828,  824,  828,  833. 

Remchlingen,  Hans.  Ton,  Hauptmann  I, 
389. 

Renard,  Simon,  Leutnant  dWmand  I, 
390,  391,  863.  —  H,  7. 

Rena,  Ulrich,  Keller  zu  Weinsberg  1, 410. 

Renas,  kursächs.  Diener  IT,  365  n. 

Reutlingen  I,  43,  93  n.,  166,  180,  281  n., 

498,  811  n.  —  II,  389n.,  718. 
Rej,  Claude  de  n,  327. 

Rhein  I,  671. 
Rheineck,  Grafen  I,  837. 
Rheinfelden,  Hans  Hamann,   Truchsess 

I,  422,  436,  445  n.,  458,  527. 
Rheingraf,  Johann  Philipp  1, 204,  360  n., 

401,   414,   419,  423,  429,  626,  743, 

797. 

—  Philipp  Franz  I,  864.  —  II,  428, 
702  n.,  726. 

Richer,  französ.  Diener  I,  389. 
Riedesel  I,  419. 

—  Heinrich,  pfälz.  Rat  I,  607,  727  n. 
—  n,  47,  49,  428,  664  n.,  696,  708. 

Riethmüller,  Christoph,  Diener  Markgf. 

Albrechts  I,  882. 
Ritterschaft  II,  31,  74. 
Rochius,  Dr.,  Kanzler  s.  Heidelb.  Verein. 
Rodemachem  I,  824. 
Roggendorf,  Christoph  von,  Gf.  II,  484, 

499,  603,  607,  611,  512,  549,  665, 
663,  571,  679,  686,  811. 

Rolles,  Baron  von,  französ.  Truppen- 
führer I,  333,  435. 

Rommeishausen,  Wiedertäufer  von  I, 
126. 

Römer,  Albrecht,  Sekretär  des  Bs.  von 
Arras  H,  193,  194,  206. 

Rongnac,  Herr  von  I,  543,  585. 

Rörach,  Hans  I,  779  n. 

Roscolanus,  Wilhelm,  Diener  Otthein- 
richs II,  811. 


Rosenberg,  Albrecht  von  I,  121  n.,  391, 
412,  419,  429,  647,  815,  860.  —  H, 
7,  396,  403  n.,  408,   422,   663,  569, 

689,  607,  642,  664  n. 
Rosenfeld  I,  375. 

I   —  Obervogt  s.  Frauenberg. 

—  Markgfin.  von  Baden  I,  140. 

I  Rossem,  Martin  von,  kais.  Truppenführer 

I,  387,  401,  636  n.,  555,  600,  863. 
[  Rot,  Wolf,  kais.  Hauptmann  I,  547. 

j  Rothenberg  (Oberpfalz)  11,  204. 
'   Rothenburg  I,  444, 831, 837.  —  H,  69  n., 
154  n.,  394,  619,  676,  684,  686,  689, 

690,  692,  693,  694,  695,  696,  699, 
701,  709,  712,  716,  726. 

—  1.  Yerhandlungstag  im  fi*änk.  Streit 
I         8.  Heidelb.  Verein. 

—  2.  Verhandlungstag  11,  622,  631, 
634,  638,  540,  541,  542,  544,  547, 
552,  564  n.,  659,  560,  661,  574,  580, 
585,  690,  697,  600  n.,  601,  608,  613, 

616  n.,  617,  618,  624,  667. 
Rottdorf,  Claus  von  11,  621. 
Rottweil,  Reichsstadt  I,  369,  861  n. 
Ruck  bei  Blaubeuren  I,  276. 

Rudt,  Eberhard,   mainz.  Hofmeister  I, 

230. 
Ruprecht,  deutscher  Kg.  I,  163. 
Rüstungen  und  Werbungen  I,  23  n.,  28, 

36,  317,  333,  363,  401,  419,  423.  — 

II,  14,  72,  98,  103,  108,   197,  214, 

617  n.,  630,  664  n.,  779  n.  (s.  Ferdi- 
nand, Heidelb.  Verein,  Karl  V., 
Wirtbg.). 

Rye,  von  I,  56n.  —  II,  652. 

—  Joachim  von,  kais.  Rat  I,  379  n., 
391,  429,  674,  693,  602,  605,  677. 

—  8.  Passau,  kais.  Räte. 

fl^abata,  Johann,   kais.   Truppenführer 

I,  162  f.  —  n,  192. 
Sachsen  I,  38,  129,  238,  247,  272,  317, 

326,  331,  700.  —  H,  197,  205,  580. 
Albertiner : 

—  Georg,  Hz.  I,  247,  700. 

—  Moriz,  Kf.  (s.  Badenhom,  Birfler, 
Gersdorf,  Heidelb.  Verein,  Karl  V., 

I         Karlowiz,  Koller,  Konfession,  Konzil, 


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724 


Register  zu  Band  I  und  IL 


Kram,  Mordeüeu,  Ossa)  I,  7,  38, 
48  n.,  66,  68,  76,  86  n.,  148,  180, 
228,  269,  286  n.,  290,  303,  495,  756, 
791  n.,  826  n.,  838  n.,  839  n.  —  II, 
5n.,  14,  19,  21,  31,  56  n.,  61,  70, 
83,  87  n.,  113,  154  n.,  167,  175,  181, 
20511.,  210  n.,  212,  227,  235,  237  n., 
238,  240,  247,  249  n.,  262,  254,  256, 
258,  259,  261,  264,  265,  266,  267, 
271,  274,  280,  281,  298,  308,  310, 
317,  323,  324,  349,  493,  546  n.,  607. 
Sachsen 

—  Pläne  und  Erhebung  gegen  den  Ksr. 
(8.  Kriegsfursten)  I,  XVIII,  XXVI, 

XXXVI,  xxx^^II,  xxxdc,  247  n., 

295,  303,  317,  340,  341  n.,  342, 
344  n.,  361,  357,  358,  368,  378,  379, 
394,  401  n.,  413,  425,  432,  437,  444, 
472,  484,  493,  608,  509,  612,  616, 
524,  631  n.,  636,  539,  566,  666,  571, 
574,  583,  591,  596,  604,  605,  606, 
614,  618,  622,  639,  643,  644,  648, 
650,  662,  666,  674,  675,  679,  680, 
686,  687,  704,  717,  734,  739,  744, 
745,  749. 

—  zu  Chr.  I,  XXXI,  128,  139,  201,  216, 
256,  280,  285,  341  n.,  367,  358,  429, 
663,  568,  676,  686,  687,  661.  —  II, 
90,  106,  107,  130,  325. 

—  zu  Chr.  in  der  Konzilsfrage  I,  XVII, 
XVm,  XIX,  XX,  166,  168,  169, 
172,  173,  180,  188,  189,  194,  202, 
210,  216,  217,  238,  248,  258,  287, 
291,  305,  315,  316,  319,  326,  343, 
361,  363,  365,  866,  370,  373,  378, 
386,  391,  402. 

—  August,  Hz.  I,  168,  172,  176,  189, 
210,  631  n.  —  II,  264,  289  n.,  303  n., 
314,  322,  323,  324,  325,  336,  337, 
349,  365  n.,  368,  369,  374,  415  u., 
435,  495,  499,  516  n.,  628,  536,  546, 
566,  567,  672,  680,  581,  682,  620, 
645,  667,  681  n.,  724,  726,  738,  742, 
743,  744,  750,  769,  773,  776,  778  a, 
790  n.,  808,  809,  820. 

Emestiner : 

—  Johann  Friedrich  d.  Ä.  (s.  Burkhard, 
Etzdorf,     Minkuitz,    Ponickau)     I, 


820  n.,  837.  —  II,  14,  21,  80,  66  n^ 
58,  63,  69  n.,  83,  103  n.,  154  n.,  168, 
191,   207  n.,   220,   324,   516  n.,  528, 
546  n.,  557,  661. 
Sachsen,  Johann  Friedrich  d.  Ä. 

Gefangenschaft   und    Befreiung 

I,  IX,  XXXV,  164,  312  n.,  314, 
390  n.,  401  n.,  412,  440  n.,  533, 
666,  670,  571,  674,  681,  604, 
614,  631  n.,  632,   644,  783,  825. 

dessen  Söhne  1, 180  n.,  247, 401  n., 

656.    -  n,  309,  557,   572,  680, 

620,  644,  725,  742,  762,  769,  778. 

-^  Albertiner  und  Emestiner  (s.  Heidelb. 

Verein)  I,  247.  —  II,  21,  30,  56  n., 

83,  88,  89  n.,  96,  126,  264,  324,  452. 

—  Johann  Ernst  in  Koburg  I,  837. 

—  Magnus,  Hz.  II,  621. 
Sachsenheim,  Bernhard  von  I,  59  n. 
Sainsheim,  Jörg  Ludwig  von,  ii-tirzburg. 

Rat  I,  645  n. 
Sälen,  Margarethe  von  der  II,  488. 
Saloman  =  Hz.  Albrecht  von  I*reussen 

I,  341  n. 
Salzberg,  Hans  von,  Hauptmann  11,  428. 
Salzburg  I,  841  n.,  358. 

—  Ernst,  Erzb^  Hz.  von  Bayern  (s. 
Bayern,  Heidelb.  Verein)  I,  6,  20  n., 
28n.,  30n.,  36,  61,  63,  69,  76,  77, 
80,  81,  83,  91,  97,  110,  122,  137, 
138,  142,  147,  150,  163,  156,  164  n., 
176,  222,  253,  283,  391  n.,  412,  413, 
419,  441,  602,  614,  617,  626,  627, 
639,   651,   681,   682  n.,    709,  869  n. 

—  n,  8,  12,  27,  74,  101,  118,  146  n. 
189,  228  n.,  260  n.,  270,  489,  498, 
615, 536, 618, 627  n.,  637,  732,  741  n., 
764,  811. 

—  Dompropst  s.  Hiimheim. 

Santz,  Johann  Michel,  kais.  Kommissar 

n,  306. 
Sarcerius,  Erasmus,  in  Leipzig  I,  180  n.. 

291,  361.  —  II,  823. 
Schacht,  Wilhelm  von,  hess.  Rat  1, 266  n. 

—  n,  261  n. 

Schad,  Philipp,  zu  Mittelbiberach  IL 
168  n.,  610. 

—  bayr.  Rat  H,  9,  17. 


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Register  za  Band  I  und  II. 


725 


Schalkstetten  I,  611. 

Schanmbiirg,  Wolf  Ton  II,  752,  772. 

—  Jörg  von,  wirtbg.  Hauptmann  I, 
383  n.,  523. 

—  Gf.  von  n,  14. 

Scheer,  Jakob,  zweibriick.  Rat  I,  208. 

Schein feld,  bamberg.  Amt  I,  585. 

Schertlin,  Sebastian  I,  76,  128,  199, 
266  n.,  331,  353  n.,  376  n.,  384,422, 
438,  435,  436,  446,  448,  452,  493, 
499,  527,  541,  797.  —  II,  477  n., 
493,  494,  495,  498,  513  n.,  551,  561, 
583, 599, 622,  627  n.,  629,  639, 647  n., 
686  n.,  737,  811. 

—  Blasius  I,  278,  814. 

—  Hans  Ludwig  I,  376,  499. 

—  Hans  Sebastian  n,  493. 
Schlerfer  von  Böblingen,  wirtbg.  Haupt- 
mann n,  718. 

Schlettstadt  I,  422,  512  n.,  517,  527.  — 
n,  30. 

Sclimalkaldischer  Bund  I,  IX,  80, 581  n. 
—  II,  284  n.,  620,  661,  692,  700  n., 
701  n.,  716,  718,  722,  732. 

—  Krieg  I,  IX,  X,  In.,  2,  20 n.,  30 n., 
80,  135  n.,  165  n.,  175  b,  190,  209, 
393,  402  n.,  494,  579,  605,  704,  705, 
811.  —  n,  91,  533,  817. 

—  Artikel  H,  557. 
Schnabel,  Hans  I,  89. 

Schnepf,  Erhard,  Theologe  I,  180  n. 

Schorndorf,  wirtbg.  Festung  I,  XX, 
XXI,  28,  36,  42,  47,  85,  93,  131  n., 
162,  162  f,  164,  175  n.,  175  a,  175  b, 
199  n.,  235,  251,  251a,  251b,  253, 
255,  258,  259  n.,  266,  278,  303,  317, 
340,  372,  376,  383  n.,  392,  394,  397, 
398  n.,  412,  461  n.,  513,  530,  559, 
583,  750  n.  —  H,  343,  361,  367, 
410,  429,  674  n.,  726. 

Schottland  I,  394. 

Schradin,  Dr.,  kgl.  Rat  I,  73. 

—  m.,  wirtbg.  Theologe  I,  370  n.,  531  n. 

Schroteisen,  Lukas,  Mömpelgarder  Kanz- 
ler I,  1,  12,  UOn.,  126.  —  II, 
418. 

Schult,  Hans,  in  Pfullingen  I,  376. 
Schwäbischer  Bund  I,  121.  —  II,  31, 


85,   256,   284  n.,   349  n.,   351,   413, 
465  n.,  613,  759. 
Schwäbischer  Bund 

—  Plan  der  Erneuerung  (s.  Memmingen) 
I,  XXX Vm,  XXXIX,  XL,  618n., 
746  n.,  784,  788  n.,  839,  841,  845, 
847,  851,  876,  877,  880,  888.  —  U, 
1,  3,  10,  11,  14,  19,  21,  26  n.,  31, 
74,  84,  85,  86,  98  n.,  101,  115,  118, 
146  n.,  149,  157,  177,  192,  193,  228, 
251,  803. 

Schwarz,  Dietrich,  pfälz.  Stäbler  I,  355, 
369,  387,  388,  401,  431. 

—  Hans,  Arzt  Chrs.  I,  804. 
Schwarzenburg,  Gff.  I,  429. 

—  Witwe  n,  397. 
Schwarzenstein,  Andreas  von,   wirtbg. 

Truchsess  I,  820  n.  —  II,  627  n. 
Schweden  I,  143,  386,  401  n. 

—  zum  Konzil  I,  165,  172. 
Schweinfurt  I,  837.  —  II,  69  n.,  154  n., 

200,  202,  205  n.,  208,  220,  224,  227, 
236,  275,  303,  304n.,  371,  394,  429, 
443,  464,  496,  617,  666,  674,  677, 
678,  689,  696,  729. 

Schwendi,  Lazarus  von,  kais.  Rat  I, 
XXXVI,  290,  325  n.,  351, 368, 379  n., 
390  n.,  391,  409,  412,  413,  429,  430, 
633,  627,  770.  —  U,  46,  95  n.,  451, 
577,  588  n.,  634,  661,  668,  678. 

Seckendorf,  von  n,  774. 

Seiseneck,  kais.  Oberst  I,  272,  310. 

Seitz,  Sebastian,  von  Augsburg  n,  647  n. 

Seid,  Georg  Sigmund,  kais.  Rat  und 
Vizekanzler  I,  18,  24,  42,  60,  72, 
73,  76,  85,  90,  108,  114,  115,  117, 
123,  127,  143,  152,  159,  162,  219, 
232,  290,  303  n.,  356,  368,  377,  390, 
397,  406,  414,  418,  419,  447,  463, 
533,  555,  574,  593,  602,  605,  621, 
761,  770,  778,  784,  785,  789  n.,  815, 
855,  863.  —  n,  7,  61,  70,  78,  83, 
95,  114,  138,  192,  193,  228  n.,  236, 
243,  389  n.,  554  n.,  676  n.,  607. 

—  s.  Passau,  kais.  Räte. 

Senft,  Walther,  bad.  Rat  I,  116,  294, 

437.  —  n,  605,  615,  663. 
Sennfeld,  Dorf  bei  Schweinfurt  II,  303. 


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726 


Register  zu  Band  I  und  ü. 


Senther,  Hans  Melchior,  Stadtschreiber 
zu  Worms  n,  432  n. 

Sichard,  Johann,  Jurist,  Professor  in 
Tübingen  I,  54  n.,  67,  104, 152,  162, 
175,  178,  222,  223  n.,  251  n. 

Sidlien  I,  591.  —  II,  83. 

Sickingen,  Franz  Eonrad  von  I,  429. 

—  n,  390,  403,  414,  422,  507. 
Siebenbürgen  I,  666,  674,  744. 
Siena  I,  846.  —  ü,  83. 
Sieyershaasen,  Schlacht  bei  n,  254,  257, 

259,  260,  265,  268,  274. 
Sindelfingen,  Kloster  I,  265. 
Sleidan,  Johann,  aus  Strassburg  1, 106  n., 

279  n.,  281,  291,  296,  305,  316,  330, 

331,  343,  364,  374,  427,  441,  502. 
Soll,   Christoph,    strassborg.   Theologe 

I,  179  n.,  380,  386,  394,  401  n. 
Sohns,  Beinhard,  Gf.  I,  373,  414,  419. 

—  n,  168,  234,  247,  256  n.,  257  n. 
Sot,  Peter,  Hauptmann  n,  214  n. 
Soto,  Beichtvater  des  Esrs.  H,  814  n. 
Spanheim,  Gff.  von  11,  403. 

Spanien  (s.  Philipp,  Prinz  von)  I,  309. 

—  n,  214,  222. 
Spanier  ü,  83,  640  n. 

Spanische  Truppen  in  Deutschland  I, 
XXXVI,  43,  368,  671,  683,  686,  721, 
764,  770,  793,  863.  —  II,  5n.,  7, 
83,  98  n.,  103  n.,  192. 

—  in  Wirtbg.  I,  IX,  XX,  XXI,  4n., 
28,  42,  56,  76,  81,  85,  93,  99,  112, 
117,  127,  131,  135  n.,  162  n.,  162  f, 
163,  167,  175,  212,  235,  242,  245, 
248,  260,  251  a,  b,  d,  253,  255,  258, 
266,  286,  318,  393,  530  n.,  558,  570, 
672,  683,  631,  654.  —  ü,  166  n., 
526,  607. 

Späth,  Späthischer  Streit  mit  Hz.  Ulrich 
I,  39. 

—  Georg,  kais.  Oberst  I,  784  n.,  839, 
841,  846.  —  II,  95  n.,  228  n.,  271, 
286,  563. 

—  Friedrich,  französ.  Agent  II,  493. 
Speyer  I,  555,  649,  685,  716,  717,  723, 

724,  735,  756,  768.  —  ü,  611,  809. 

—  B.  I,  765,  763.  —  H,  502  n.,  611, 
622  n.,  779,  808. 


I  Speyer 

1   —  Weihbischof  I,  441. 

—  Städtetag  n,  310. 

Sponeck,  wirtbg.  Schloss  am  Rhein  I, 
7n.,  634,  681,  712,  746 n.,  771,  779. 
—  n,  26,  479. 

Stalin  (Eheinschranke)  I,  671. 

Stammheim,  Hans  von,  Hauptmann  H, 
399,  718. 

Staudt,  Michel,  üier.  Bat  I,  230. 

Staufen,  Dorf  n,  762. 

Staufenberg,  Hans  Jakob  Widergrin 
von,  Meister  von  Strassburg  1, 190. 

Stein,  Bernhard  vom,  wirtbg.  Rat,  Ober- 
vogt in  Blaubeuren  I,  16,  17,  33, 
43,  45,  60,  55,  67,  70,  72,  78,  465, 
488,  504,  608,  512,  525,  626,  637, 
620  n.,  779. 

—  Büppelin  vom,  konstanz.  Hofmeister 
n,  663. 

—  Endres  vom  II,  156. 

—  Marquard  vom,  bfl.  augsburg.  Rat 
n,  413  n. 

—  Wilhelm  vom,  Diener  Markgf.  Alb- 
rechts I,  854.  —  II,  207,  211,  696, 
745,  815. 

Stibar,  Daniel,  Dompropst  zu  Würzburg 
I,  331  n.,  546. 

Stickel,  Burkhard,  wirtbg.  Rentkammer- 
rat I,  255  n.,  779  n. 

Stieber,  Christoph,  Landrichter  zu  Bam- 
berg n,  257. 

—  Jörg,  Hauptmann  I,  383.  —  n,  399. 
Stigel,  Johann,  Theologe  I,  180  n. 
Stockhammer,  Georg,  bayr.  Rat  I,  7, 

20,  36,  42,  52,  53,  63,  64,  65,  69, 
73,  74,  76,  80,  83,  92,  94,  97,  100, 
105,  110,  112,  124,  136,  140,  145, 
146,  147,  182,  185,  186,  191  n.,  222^ 
237,  246,  248,  252,  253,  261  n., 
292  n.,  644,  835.  —  H,  82  n.,  150. 

Stoffeln,  Pankraz  von,  Obervogt  in  Tutt- 
lingen I,  36  n.,  375  n.,  376  n.,  761  n., 
871,  882. 

Stolberg,  Graf  I,  180,  218.  ->  II,  168. 

Stolzius,  Johann,  sächs.  Theologe  I, 
180  n. 

Stotzingen,  Hans  von  I,  242. 


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Bester  zu  Band  I  und  IT. 


727 


Strass,  Christoph,  Kanzler  Markgf.  Alb- 
rechts I,  38,  68,  69,  77,  83,  91,  92, 
97,  100,  108,  110,  124,  674.  —  U, 
405  n.,  412,  425,  426,  429,  430,  436, 
443  n.,  449,  457,  458,  559. 

Strassberg  bei  Ehingen  I,  242. 

Strassburg  (s.  Heidelb.  Verein,  Konzil) 
I,  165  n.,  217  n.,  419,  483,  498,  517, 
527,  531,  533,  549,  552,  564,  574, 
613,  630,  796.  —  U,  273  n.,  310, 
499,  528,  539,  549,  571,  608,  775. 

—  B.  von  I,  427,  428,  493,  502,  507, 
527.  —  n,  7. 

Strassen,  Dr.  Christoph  von  der  I,  279, 

290  n.  —  n,  607. 
Streitberg,  Bochius  von,  Feldmarschall 

Markgf.  Albrechts  I,  664.  —  D,  752. 
Stumpf,  Balthasar,  kgl.  Bat  I,  25,  178. 
Sturm,  Jakob,  aas  Strassbnrg  I,  209  n., 

531,  613,  630. 

—  Jobann  I,  386,  394,  402  n.,  549  n. 

—  Peter  I,  527. 

Stuttgart  I,  6,  65,  134  n.,  laS,  376, 
383,  494.  ~  n,  269,  419. 

—  Stift  I,  53. 

—  St.  Leonhard  II,  419. 

—  Spital  n,  419. 

—  Beratung  wirtbg.  Theologen  über 
die  Konf.  I,  179. 

Stygelmajer,  Hieronymus,  Bürger  von 
Trient  I,  279. 

Successionsprojekt  I,  XIV,  131  n.,  143, 
162  n.,  (175),  826  n.,  835,  836.  —  U, 
21,  30,  34  n.,  85  n.,  87  n.,  103  n., 
145,  164  n.,  193,  201,  206,  249  n., 
266, 349  n.,  415  n.,  499,  502  n.,  530  n., 
550,  554,  586,  607,  619,  624. 

Sulz  n,  96. 

—  Budolf,  Gf.  I,  383  n. 

—  Wilhelm,  Gf.  I,  383n. 
Sulzburg  n,  748. 

Sundgau  I,  415,  416,  422.  —  II,  11,  30. 

Silssen  bei  Geislingen  I,  611. 

Sj,  de  la,  kais.  Kämmer] ing  I,  391. 

Tann,  Alexander  von,  hess.  Bat  I,  740. 
—  n,  87  n.,  200,  235,  340  n.,  366  n., 
407,  411,  420,  461,  488,  502  n. 


Tann  S 

—  Eberhard  von,  in  Eisenach  I,  180  n. 
Tannenbeig,  Hauptmann  n,  493. 
Taxis,  Christoph  von,   Postmeister  zu 

Augsburg  I,  325. 

—  Gabriel  von,  Gesandter  Kg.  Ferdi- 
nands II,  589. 

Teben,  Ludwig  von  s.  Deben. 
Tecklenburg,  Gff.  II,  82  n. 
Thannenburg  I,  862. 
Th^ouanne,  niederländ.  Festung  II,  192, 

222,  236. 
Thierberg,   Georg  von,   hfl.  augsburg. 

Kämmerling  n,  302. 
Thoma,  Wolf  II,  367,  564. 
Thum,  wirtbg.  Adel  I,  84. 
Thttngen,  Ott  Wilhelm  von  I,  874. 
Thüringen  1,  180,  247,  303,  309,  312  n. 
Thum,  Hans  Jakob  von,  pflUz.  Bat  I, 

234  n. 
Tiefstetter,  Truppenführer  II,  175. 
Tiemar  s.  Diemar. 
Tisnac,  Karl,  kais.  Bat  I,  241. 
Toledo,  Francisco  de,   kais.  Orator  in 

Trient  I,  800,  311,  316,  327,  348, 

354  n.,  365,  366,  427,  428. 
Torgau  I,  189,  429.  —  H,  83. 
Toul  I,  536  n.,  747,   773,  880,  836.  — 

n,  157,  502. 
Toumon,  Kardl.  von  I,  331. 
Trainer,  Wolf,  Mautner  zu  Braunau  I, 

186,  193  n.,  213,  215, 222, 225, 252  n. 
Trautmann,  kursächs.  Jurist  I,  247  n. 
Trantson,  Hans,   kgl.  Marschall   I,  24, 

49,  52,  72,  73,  95.  —  II,  765,  780  n., 

834. 
Trenbach,  bayr.  Hofmeister  II,  808. 
Trient  (s.  Konzil)  I,  279. 

—  KardL  und  B.  I,  35  n.,  800,  310, 
311,  316,  386,  403,  427.  —  U,  164 n. 

Trier,  Stadt  I,  401,  574,  781.  —  II, 
192,  633,  650,  684,  705. 

—  Erzb.  Johann  (s.  Heidelb.  Verein, 
Staudt,  Winnenberg)  I,  46,  149  n., 
201  n.,  208,  230,  310,  354,  391  n., 
401,  402,  403,  419,  428,  450,  464, 
471,  536,  544,  551,  554,  578,  679, 
714,   718,   738,  799,  802,  807,  816, 


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728 


BegiBter  zu  Band  I  und  ü. 


818,  821  n.,  830,  834,  869.  —  H,  4, 
18,  21,  47  n.,  48,  49,  96,  102,  149, 
197,  214,  284,  248,  810,  333,  621  n., 
591,  646n.,  681  n.,  808,  834. 
Trott,  Adam,  brandenburgf.  Marschall 
I,  704. 

—  Eya  I,  820  n. 

Truchsess,  Heinricb  I,  255,  267,  331, 
377,  397,  412,  414,  418,  612  n.,  620. 

—  II,  16,  781. 

—  Wilhelm  d.  J.  U,  74,  668,  700, 703  n., 
720  n.,  732,  771  n.,  791,  808. 

Truppach,  Wolf  von,  Hauptmann  Markgf. 

Albrechts  I,  817,  819,  822,  824,  826, 

827.  —  n,  158. 
Tübingen,  Stadt  und  Schloss  I,  6,  56, 

64  n.,  99,  134  n.,  183,214,378,494. 

—  Besprechung  Chrs.  mit  Markgf.  Alb- 
recht  I,  841J1.,  346n.,  357,  858,  727. 

—  Besprechung  von  Bayern,  Pfalz, 
Wirtbg.  I,  XXVIII,  454,  469,  464, 
471,  472,  481,  484,  485,  494,  550, 
560,  688  n.,  604,  692  n. 

—  Vertrag  I,  175  n.,  175  a,  175  b. 

—  Universität  I,  99,  104,  291.  —  U, 
346,  772. 

—  Juristenfakultät  I,  54  n.,  67,  87, 104. 

—  n,  479  n. 

—  Stift  I,  117,  120,  123,  258,  772. 

—  Stipendium  I,  176  n.,  265,  887. 

—  Angustinerkloster  I,  265. 
— -  Konrad,  Gf.  von  I,  383  n. 
Türken  I,  135,  177,  279,  300,  310,  340, 

351,  390,  393,  401,  429,  672,  691, 
643,  656,  661,  674,  683,  686,  687, 
691  n.,  693,  710,  733,  747,  770,  791  n., 
816,  839.  —  II,  31,  83,  85,  222, 
266,  499. 

Tärkheim,  Run  Eckprecht  von,  Burggf. 
zu  Alzey  II,  196,  197. 

Tussanus,  Petrus,  Theologe  in  Mömpel- 
gard  I,  179. 

Tuttiingen  I,  375,  376,  521. 

—  Obervogt  s.  Stoffeln. 

Twiel  I,  162,  162  e,  164,  176  n.,  176  a, 
176  b,  177,  214,  222,  246,  276,  278, 
286,  381,  461,  513,  669,  672,  684, 
618  n.,  621,  622,  634,  661,  663,  668, 


676,  677,  678,  682  n.,  711,  746,  794. 
—  U,  631,  641,  642. 
Tyrol  I,  290,  310,  416,  489. 

—  Tyrol.  Lehen  Clirs.  I,  268  n.,  273, 
274,  276,  288,  672,  681,  721.  —II, 
602,  717,  766,  780  n. 

IJhinger,  Martin,  Theologe  1, 126  n.,  179. 

Ulm  I,  XXXVI,  XXXIX,  121,  162  g, 
165  n.,  624,  783.  —  II,  7,  8n.,  74, 
132,  146  n.,  167, 192, 249, 260,  273  n. 
390,  496,  498,  786  n. 

—  zu  Chr.  I,  6n.,  80,  156,  314,  469, 
474,  480,  482,  516,  661,  742,  748, 
888.  —  U,  496  n.,  608,  620,  627. 

—  zu  den  Kriegsförsten  von  1562  I, 
XXVI,  419,  444  n.,  461  n.,  469,  474, 
480,  481,  482,  488,  491,  493,  494, 
497,  601,  502  n.,  604,  608,  611,  613, 
515,  616,  617,  618,  626,  666,  560, 
561,  691,  611,  619,   666,   742,  748, 

767,  762,  770,  837  n. 

—  zum  Konzil  1, 166, 172  n.,  173,  209  n. 

—  Tag  zu  Ulm  (März  1661)  Beichs- 
vorrat  betr.  I,  340,  396,  444. 

Ungarn  (s.  Maria,  Kgin.)  I,  177,  303, 
427,  674,  686,  710,  747,  770,  778, 
806,  834.  —  II,  631. 

—  Baugeld  I,  162  g,  261a,  456,  481, 
486,  496,  672,  583,  776,  791. 

Ungelter,  Eucharius  I,  383  n. 

—  Hans,  Stadtschreiber  zu  Ulm  II,  234, 
248,  249. 

Urach  I,  64  n.,  134  n.,  376,  613. 

—  Plan  einer  Zusammenkunft^  1552  I, 
XXXIX,   737,   738,   741,   752,   754, 

768,  763,  764,  767,  771  n.,  774,  777, 
786.  —  n,  1  n.,  12,  98  n. 

Utrecht,  Bistum  II,  498. 

Vaihingen  I,  134  n.,  846,  860,  860.  — 
Vannius,  Valentin,  Pfarrer  zu  Cannstatt 

I,  126,  179,  427,  428. 
Vargas,    kais.   Fiskal    I,   279,   291  d., 

300  n. 
Vaudemont,  Nikolaus,  Qf.   (s.  Heiddb. 

Verein:  Lothringen)  I,  617. 
VeUberg,  Wolf  von  H,  686. 


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Register  zu  Band  I  und  n. 


729 


Veltwyk,  Gerhard,  kais.  Rat    I,  162  f, 

531  n. 
Venedig  I,  686,  683.  -  II,  351,  477  n., 

736. 

—  Venetianische    Gesandte    I,    106  n., 
643.  —  II,  56  n.,  83. 

Venningen,  Christoph  von  II,  621. 
Verdun   I,  536  u.,   747,  778,  830,  836. 

—  n,  157,  502. 
Vergerius,    Petrus    Paulus,    Konvertit 

II,  393,  670,  818. 
Vermittlungspartei  von  1552  (s.  Worms) 

I,  XXIII,  XXXI,  XXXV,  XXXVII, 

XXXVin,  XXXIX,  416,   426,  433, 

450,  464,  471,  531  n.,  551,  554,  556, 

562,  670,  693,  836. 
Vergy,  Claude  de  I,  308  n. 
Victorinus  in  Jena  I,  180  n. 
Viglius   von   Zwichem,   Präsident   der 

uiederl&nd.  Regierung  11,  95. 
Villach,    vermeintlicher    Überfall    des 

Hofes  I,  683. 
Virail,  französ.  Gesandter  II,  201  n. 
Virmont,  Bernhard  von,  Rittmeister  n, 

197,  233,  242,  245,   256,  256,  264, 

399,  642  n.,  686  n.,  722  n. 
Vlatten,   Johann   von,  Jülich.    Kanzler 

I,  387. 
Vogel,  Hans,  Hauptmann  II,  584,  599. 
Vogelsberg,  französ.  Diener  I,  414, 555. 
Volland,  Ambrosius,  wirtbg.  Rat  I,  12, 

17,  20  n.,  33,  43,  70,  78,  84,  86,  97, 

110,  116,  131  n. 

—  Kaspar,  Prof.  in  Tübingen  I,  169  n. 
Vorrat  s.  Reichsvorrat. 

Wallerstein,  Schloss  I,  548. 
Waltenhofen  (Streit  um  die  Mühle)  II, 

422  n. 
Wangen,  Reichsstadt  I,  368. 

—  Erhard  von,  Hauptmann  II,  214  n. 
Wasseralfingen  I,  862. 

Weigle,  Dr.  Lorenz,  Rat  Markgf.  Alb- 
rechts II,  752. 
Weü,  Reichsstadt  I,  265,  498,  531  n. 
Weiler,  OA.  Blaubeuren  I,  488. 

—  Burkhard  von,  pfölz.  Grosshof  meist  er 
I,  292  n.  —  II,  701  n. 


Weilerthal  im  Elsass  I,  422. 
Weingarten,  Abt  von  I,  143.  —  II,  74. 
Weinsberg   (s.  Bödigheim)   I,  251  bn., 
255,  410.  —  n,  429. 

—  Keller  zu  W.  s.  Renz. 

Weiss,  Jeremias,  konstanz.  Prokurator 

II,  797  n. 
Weissenau,  Kloster  II,  736  n. 
Weisscnburg  im  Elsass  I,  666,  664. 

—  im  Nordgau  I,  837.  —  II,  69  n. 
Well,  Oberst  von  II,  494. 

Weller,  Leonhard,  wirtbg.  Theologe  I, 

179. 
Wemding  I,  424. 

Wemsdorf,  Nikolaus  von,  wirtbg.  Diener 
I,  12  n.,    128,    139,    169  n.,   287  n., 
315  n.,  445  n.,  462. 
'   Wertheim,  Gff.  (s.  Heidelb.  Verein)   I, 

180,  837. 
I   Weselin,  Sixt,  von  Schorndorf  II,  507, 
'         511. 

'   Westernach,  Hans  Georg  von,  Chorherr 
!         in  EUwangen  I,  856. 
Westerstetten,   Jakob  von,   Propst   zu 
Stuttgart  I,  53,  63,  856. 

—  Christoph  von,  Dekan  zu  Ellwangen 

I,  862. 

—  Friedrich  Dieteg  von  I,  242. 
Westhausen,  Joachim  von  I,  22,  383  n., 

422. 
Westphalen  II,  103  n. 
Wetterau,  Gff.  und  Herrn  I,  180,  429. 
Wichsen  stein,  Jörg  von  IT,  227. 
Widmann,  Martin,  bayr.  Löwenmeister 

II,  241. 

Widmannstetter,  Johann  Albr.,  nieder- 
österreich.  Kanzler  IT,  349  n. 

Wiedertäufer  I,  125,  770.  —  II,  410. 

Wieland,  Degenhard,  >virtbg.  Diener 
I,  303,  376  n.,  718. 

Wiener  Vertrag  zwischen  Hz.  Ulrich 
und  Kg.  Ferdinand  I,  675  n.  —  II,  56. 

Wiesensteig  II,  480. 

Wiest,  Dr.  Christoph,  Jurist  I,  104. 

Wigerich,  Hans,  von  Basel  IT,  152. 

Wüd,  Hans  I,  4a5,  436,  645. 

—  m.  Kaspar,  wirtbg.  Rat  I,  159.  — 
U,  419. 

46* 


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730 


Register  zu  Band  I  und  n. 


Wildbad    I,  167,    233,    354,   564,   574, 

766.  —  n,  596. 
Wilsberg,  Wilhelm  von,  Truppenföhrer 

II,  214,  230. 
Wüten,  Kloster  I,  368. 
Windsheim    I,  831,  837.  —   U,   69  n., 

154  n.,  253,  267,  280,  394. 
Winnenberg,  Philipp  von,  trier.  Land- 
hofmeister I,  230.  —  II,  632. 
Winterstetten,  Jakob  Christoph,  Schenk 

von  n,  197  n. 
Wirsberg,  Friedrich  von,  Dekan  in  Würz- 

bnrg  n,  496. 
Wirtemberg  I,  20,  162  f,  162  g,  251  a, 

672,  583,  793. 

—  nach  dem  schmalkald.  Krieg  I,  IX, 
494,  669,  672,  583.  —  n,  26. 

—  Afteriehensverhältnis  zu  Österreich 
8.  Kadauer  Vertrag. 

—  Amtleute  I,  99,  112,  162  g,  199  n., 
265,  542,  808  n.,  828,  860,  870. 

—  Bergwerke  I,  137. 

—  Ehegericht  11,  419. 

—  Ehegerichtsordnung  I,  223. 

—  Forstordnung  I,  752. 

—  Geleite  I,  314,  627,  579,  790. 

—  Herzogsbrief  von  1495  (Erektion) 
I,  XII,  10  n.,  81,  99,  132  n.,  162  n., 
162  g,  175  n.,  201,  220,  222,  230, 
553,  568,  570,  572,  621,  634,  661, 
663,  675,  677,  828,  836. 

—  Hofordnung  11,  126. 

—  Kanzleiordnung  n,  36,  39,  44,  132. 

—  Kirchenordnung  I,  126.  —  II,  39, 
44,  581. 

—  Kirchenräte  II,  311,  346,  419. 

—  Klöster  s.  Prälaten. 

—  Wirtbg.  Konfession  s.  Konfession. 

—  Landständc  I,  Xni,  53,  63,  134, 
159,  160,  162  b,  e,  h,  170,  175,  175  b, 
183,  235,  309,  312,  321,  467,  469, 
481,  494,  609,  610,  771,  772,  776, 
785  n.,  790,  794,  795,  797,  800,  808, 
809,  814,  826,  828,  835.  —  II,  26, 
55,  61,  243,  261,  482,  489,  699,  718. 

—  Landsteuer  I,  162  g. 

—  Mappe  des  Landes  11,  523. 

—  Prälaten  I,  XUI,  20,  37,  63,  63,  99, 


I         108,  117,  134,  159,  160,  175,  175  b, 
i         183,  251  a,  309,  485,  572,  609,  681, 
689,  721,  790,  794,  808,  828.  -  U, 
i         242,  482,  765,  783,  790,  819. 
Wirtemberg 

—  Ritterschaft  I,  134,  159,  160,  457, 
494,  586,  609,  667,  712.  —  E,  429. 

—  Schlossgeld  I,  162  g. 

—  Schulden  I,  176  n.,  176  b,  251a,  572. 

—  Theologen  I,  169,  265,  279,  287, 
361.  —  n,  823. 

—  üngeld  I,  XL,  199,  268.  —  II,  83, 
96,  113,  179,  187,  192,  193,  236, 
262,  410. 

—  Zoll  I,  XL,  855,  863.  —  U,  7,  61, 
95,  193,  262,  410,  447,  664  n.,  681, 
766,  768  n. 

—  Anna  Maria,  Hzin.,  Chrs.  Gemahlin 
I,  38,  59,  68,  110,  140,  162  g,  208, 
222,  226,  283,  494,  625,  631,  766  n., 
885.  —  II,  32,  280  n.,  386,  397, 
467,  673,  751,  758. 

—  Anna,  Chrs.  Schwester  I,  828,  835, 
847.  —  II,  26. 

~  Christoph  (s.  Arras,  Augsburg,  Ba- 
den, Bayern,  Böcklin,  Böhmen,  Bran- 
denburg, Burgund,  Deutschmeister, 
Engen,  Exekutionsordnung,  Ferdi- 
nand, Franken,  Frankreich,  Gaildorf, 
Geislingen,  Heidelberg,  Heidelb.  Ver- 
ein, Jülich,  Kadauer  Vertrag,  Karl  V., 
Konfession,  Konzü,  Kriegsförgten, 
Maria,  Neuchatel,  Passan,  Pfalz, 
Rechtfertigung,  Sachsen,  Spanien, 
Tübingen,  Tyrol,  Lim). 

—  vor  dem  Kegierungsantritt  I,  X,  XI, 
3n.,  4n.,  20 n.,  83,  91  n.,  100,  llOn., 
162  b,  175  n.,  214,  294  n.,  352,  425, 
828,  836.  —  II,  26,  65,  765. 

—  Einnahme  des  Landes  I,  XI,  XII, 
3  n.,  4,  6,  6,  8,  10,  23,  31,  55,  61, 
81,  84,  99,  132,  201,  229,  661. 

—  Kinder  I,  38,  69,  68,  162  g,  208,  494, 
625,  700,  835.  —  II,  386  n.,  467, 
496. 

—  Rüstungen  I,  XXIII,  XXV,  56,  76, 
266,  282,  317,  322,  338,  368,  372, 
378,  390,  391,  392,   394,  397,  404. 


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Register  zu  Band  I  und  ü. 


731 


412,  419,  440,  447,  469,  568,  672, 
66611.,   744,  760,  866  n.,  863,  870. 

—  II,  197  n.,  242,  265,  276,  329, 
355,  429,  433,  542,  685  n.,  686  n., 
692,  696  n.,  698,  699,  700,  702,  706, 
711,  718,  719  n.,  726. 

Wirtemberg,  Christoph 

—  Bimdesplan  für  1662  I,  XXIV,  XXV, 

XXVII,  xxvm,  XXIX,  xxx, 
xxxiii,  XXXV,  XXXVI,  xxxvm, 

XXXIX,  XL,  XLI,  302,  307,  312, 
»13,  321,  323,  334,  335,  341  n.,  368, 
369,  382,  383,  387,  388,  393,  396, 
433,  437,  439,  446,  448  n.,  449  n., 
464,  469,  464,  466,  478,  486,  486, 
487  n.,  491,  492,  496,  600,  684,  688, 
604, 606, 615,  786, 834, 839, 840, 846. 

—  zum  Reich  und  Reichssachen  I,  23, 
28,  48,  62,  63,  81,  83,  85,  90,  91, 
124,  182  n.,  136,  138,  142,  151  n., 
162  g,h,  321,  393,  485,  671  n.,  824. 

—  n,  646,  778  a. 

—  zur  Religion  und  Kirche  (s.  Brenz, 
Interim,  Konfession,  Konzil,  Langen- 
salza) I,  XIV,  XXn,  XL,  14  n.,  19, 
20,  26,  29,  34,  36,  41,  42,  63,  67, 
63,  76,  99,  110,  112,  127,  131,  166, 
169,  175,  178  n.,  183,  261  b,  263, 
265, 284, 496, 663, 670, 571  n.,  677  n., 
689,  770,  790,  820,  841,  888.  —  H, 
9,  17,  20,  85,  132,  177,  311,  320, 
346,  393,  406,  419,  467,  470,  496, 
497,  540,  561,  670,  673,  5aSn.,  584, 
691,  605,  606,  627,  629,  631^  636, 
669,  692,  723,  761,  762,  772,  776, 
778  a,  783,  799,  818,  819,  823,824, 

828,  sas. 

—  Bemühungen  um  Zusammenschluss 
der  A.  K.-Verw.  II,  107,  616,  624, 
628,  636,  636,  639,  646,  666,  667, 
658,  567,  668,  572,  680,  581,  682, 
590,  691  n.,  603,  620,  G44,  646,  662, 
724,  726,  738,  742,  743,  744,  760, 
769,-  773,  776,  784,  790,  820  (s. 
Naumburg). 

—  Hofhalt  I,  76,  149  n.,  162  g,  205, 
436,  468,  746,  770,  832  n.,  879.  — 
II,  78,  168,  225,  241,  397,  614,  523. 


Wirtemberg,  Christoph 

—  Kanunergut  I,  86,  90,  136  n.,  162  c, 
162  g,  261a,  672,  621,  631,  664, 
661,  776,  828,  836.  —  II,  27  n.,  177, 
260. 

—  Schulden  I,  176  b,  186,  219,  261a, 
659,  683,  812,  828. 

—  Hausapotheke  I,  244,  283.  —  II, 
818,  828. 

—  Räte  I,  8n.,  16,  30  n.,  131,  134,  173, 
176,  178  n.,  222,  309  n.,  338,  341, 
386,  394,  494,  610,  648,  667,  681, 
697,  761  n.,  806  n.,  847.  —  II,  91, 
96, 98  n.,  129, 209, 277  n.,  282,  285  n., 
349,  479  n.,  626,  686  n.,  769,  790, 
826." 

-^  (Räte  und  Diener  s.  Alber,  Andrea, 
Ber,  Beurlin,  Bödigheim,  Breiten- 
bach, Brenz,  Demier,  Diemar,  Din- 
stetten.  Dürr,  Eisslinger,  Fessler 
(Kanzler),  Frauenberg,  Frecht,  Ger- 
hard, Graseck,  Gräter,  Gültlingen 
(Landhofineister),  Hecklin,  Heer- 
brand, Heiminger,  Herter  Ton  Herten- 
eck  (Haushofmeister),  Hewen,  Jano- 
witz  (Zeugraeister),  Isenmann,  Kar- 
pfen, Keller,  Knoder,  Krauss,  Kurz, 
Mailänder,  Massenbach,  Mörsberg, 
Münchingen,  Plieningen,  Reihing, 
Schanmburg,  Schradin,  Schroteisen, 
Schwarz,  Schwarzenstein,  Sichard, 
Stein,  Stickel,  Stoffeln,  Volland, 
Wcmsdorf,  Wieland,  Wild). 
-  Eberhard,  Hz.,  Chrs.  Sohn  I,  10  n., 
12,  59,  132  n.,  177  n.,  196,222,628, 
644,  667,  751,  772. 

—  Ludwig,  Hz.,  Chrs.  Sohn  und  Nach- 
folger L  196. 

—  Sabine,  Hzin.  I,  Xm,  29,  36,  41, 
42,  67,  62,  84,  91  n.,  106,  122,  137, 
162  g. 

—  Ulrich,  Hz.  I,  25  n.,  30  n.,  39  n.,  61, 
106,  121,  137,  144,  162  g,  164,  175  a, 
176  b,  214,  219,  261  b,  277,  352,  359, 
384,  469,  480,  530  n.,  581  n.,  613, 
663,  677,  678,  697,  820  n.,  828,  841. 
—  n,  85,  240,  460  n.,  620  n.,  661, 
670,  692,  732,  765,  817. 


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732 


Register  zu  Band  I  nnd  11. 


Wirtemberg 

—  zum.  Ksr.  I,  IX,  4n.,  60,  73,  162  f, 
241,  251a,  265  n.,  425,  429,  570.  — 
n,  607. 

—  zn  Kg.  Ferdinand  I,  IX,  X,  1  n.,  10, 
31,  78,  108,  109,  288  n.,  661,  700, 
771.  —  n,  26,  55. 

—  znr  Religion  I,  20  n.,  76,  265.  — 
n,  393. 

—  zu  Chr.  I,  X,  XI,  Xn,  XIV,  1  n., 
20  n.,  25,  UOn.,  779. 

—  Tod  nnd  Begräbnis  I,  In.,  2,  3,  4, 
5,  6,  7,  9,  10,  14,  15,  16,  18,  19, 
20,  22,  23,  25,  29,  30,  32,  37,  41, 
44,  46,  46,  47,  55,  96,  98,  99,  139. 

—  Ulrs.  Räte  I,  XI,  XU,  13,  39  n.,  54, 
70,  71,  78,  79,  87,  98,  99,  111,  119, 
131,  132  n.,  222,  227,  236. 

—  Kriegsscbatz  I,  XI,  64,  677. 

—  Georg,  Gf.,  Ulrichs  Bruder  I,  2, 14, 
34  n.,  59,  60,  73,  108,  112,  117,  120, 
160  n.,  162  g,  177,  199,  265  n.,  276, 
278,  341,  381,  414,  419,  422,  436, 
439,  440,  527,  531,  567,  572,  579, 
587  n.,  634,  675,  682  n.,  690,  697, 
704,  705,  711,  712,  746  n.,  747  n., 
758,  761,  770,  771,  779,  787,  833, 
842  n.,  876.  —  II,  26,  30,  84,  86, 
159,  179,  187,  193,  254  n.,  338,  367, 
372,  393,  410,  431,  436,  471,  479, 
652,  821. 

Wittenberg  11,  207  n. 

—  UniversitÄt  I,  172,  247,  291. 
Wittgenstein,  Wilhelm  von,  Gf.  II,  696  n., 

686  n.,  726. 
Wizel,  Georg  n,  20. 
Wolfenbtittel  H,  696. 
Wolkenstein,  Hans  von,  kgl.  Rat  1, 413. 

—  II,  168. 
Wöllwarth  H,  827. 

—  Hans  Konrad  von  I,  624. 

—  Christoph  Marx  von  11,  629. 
Worms  (s.  Heidelb.  Verein)  I,  655.  — 

II,  611. 

—  B.  von  I,  6.  —  n,  611. 

—  Beratung  der  Neutralen  im  Mai  1562 
I,  XXX,  XXXI,  XXXVU,  433  n., 
450,  496,  505,  508,  509,  515,   519, 


520,  625,  529,  531,  532,  533,  536, 
537,  538,  544,  645  n.,  650,  651,  552, 
555,  556,  557,  660,  562,  664,  570, 
571  n.,  686,  613,  656  n.,  714,  716, 
717,  718,  723,  735,  818.  —  U,  102, 
276. 
Worms 

—  Besprechung  der  rhein.  Kff.  I,  818, 

830,  838,  840,  846. 

—  Beratung  der  zur  Achtexekution 
mandierten  Kreise  H,  666  n.,  668, 
669  n.,  679,  681  n.,  697,  700  n.,  732, 
735,  739,  753,  764,  756  n.,  764,  770, 
771,  778  a,  781,  787,  808,  809. 

Wülzburg,  Stift  H,  441  n. 

Wtirzburg,  Melchior,  B.  (s.  Brief,  Fran- 
ken, Gotthart,  Kher,  Neustetter, 
Sainsheim,  Stibar)  I,  135  n.,  143  n., 
279,  310,  866,  863,  869  n.,  870.  - 
n,  1,  4,  5n.,  6,  10,  11,  14,  17,  19, 
21,  28,  31,  34,  35,  36,  38,  40,  41, 
42,  46,  47,  48,  49,  61,  52,  56,  58, 
59,  61,  62,  64,  68,  69,  70,  71,  76, 
81,  87,  92,  98,  111,  128  n.,  131, 
138,  146,  164  n.,  166,205,235,247, 
257,  260,  276,  303,  304,  375  n.,  394, 
441  n.,  496,  656  n.,  774,  777,818, 
833. 

—  zu  den  Kriegsflf.  und  Markgf.  Alb- 
recht 1562  I,  XXX,  344,  353,  401, 
409,  429,  431,  434,  441,  442,  493, 
496,  544,  546,  666,  562,  580,  585, 
593,  622,  661,  762,   819,   822,  826, 

831,  837,  843,  867,  872  n.,  874,  879, 
884. 

—  Hz.  von  Franken  II,  394. 

Yvoy,  Festung  I,  625,  683. 

Zack,  Lukas,  kais.  Kommissar  I,  360, 
368. 

Zaisskheimer,  Hofmeister  Hz.  Wolfjßrangs 
von  Pfalz-Zweibriicken  I,  208. 

Zasius,  Johann  Ulrich,  kgl.  Rat  1, 531  n., 
565,  557,  648  n.,  729  n.,  744  n.,  828  n. 
—  U,  21  n.,  33  n.,  95  n.,  98  n.,  103  n., 
168,  249,  267  n.,  300  n.,  309  n^  310, 
333,  342  n.,  343  n.,  344, 349  n.,  378  n., 


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Begister  zu  Band  I  und  IL 


733 


396  n.,  415, 429, 467  n.,  486  n.,  493  n., 
502  n.,  517  n.,  641  n.,  644,  584,591, 
699,  604,  607  n.,  618,  624,  668, 
676  n.,  700,  720  n.,  766  n.,  757  n., 
766 n.,  771  n.,  786 n.,  791,  814,  832n. 

Zedwitz,  Christoph  von,  markgfl.  Oberst 
II,  400. 

Zeitblum,  Hans,  Maler  I,  832  n. 

Zeitz  (Verhandlung  über  Erbeinigung 
der  Häuser  Sachsen,  Brandenburg 
und  Hessen)  II,  636  n.,  546  n.,  666, 
565,  572,  678,  690,  634,  645,  743, 
760. 

Zellinger,  Meister  Sebald,  Arzt  II,  32, 
280  n. 

Zenger,  Hans,  bayr.  Rat,  Viztum  zu 
Landshut  I,  602,  044.  —  H,  379, 
632,  703  n. 

Zid,  Niklas,  Spanier  I,  265,  272. 

Ziegler  in  Leipzig  I,  180  n. 

—  Dr.  Ludwig,  pfälz.  Kamniergerichts- 
prokurator  U,  313. 


Zillenhard,  Wolf  von  I,  405  n. 
Zimmern,  Johann  Christoph,  Gf.,  Dom- 
dekan in  Strassburg,  Propst  zu  Back- 
nang n,  226,  649  n. 
Zirer,  Leonhard,  bayr.  Kammersekretär 
II,  199  n. 
'  Zitzewitz,  Joachim  von,  Truppenführer 

Markgf.  Albrechts  I,  744. 
I  Zobel,  Haus,  von  Würzburg  IT,  669. 

Zollem  II,  542. 
I   —  Friedrich,  Gf.  I,  406  n. 

—  Jos  Niklas,  Gf.  I,  101,  242,  383  n., 
I         612 n.,  620  n.,  646.  —  II,  16,  404. 
I   —  Karl,  Gf.  I,  406,  424,  432,  463,  534, 

663.  —  n,  131  n.,  306,  404,  614. 
I   Zott,  Sebastian,  von  Bemeck,  kgl.  Rat 
1         n,  453,  476,  483  n.,  486,  489. 
I   Zürich  I,  359  n.,  367. 

Zusmarshausen  I,  660. 
t  Zweibrücken  s.  Pfalz. 
Zwiefalten,  Kloster  I,  681,  721. 
Zwingli  I,  20  n. 


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APR  2  8  1952 


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