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Briefwechsel
des Herzogs
Christoph von Wirtemberg.
Im Auftrag
der
Kommission für Landesgeschichte
herausgegeben
von
Dr. Viktor Ernst.
Zweiter Band: 1553-1554.
'■'/
STUTTGART.
VERLAG VON W. KOHLHAMMER.
19C0.
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DRUCK VON W. KOHLHAMMER.
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Vorrede.
Wenn man von der Geschichte des Jahres 1552 zu der Zeit
ztvischen Passauer Vertrag und Augsburger Religionsfrieden
weitergeht, so ist man nicht wenig erstaunt über den grossen
Unterschied, welcher sich bei einer Vergleichung unseres Kenntnis-
Standes in den beiden sich unmittelbar berührenden Abschnitten
ergiebt. Ein ebenso anziehender als wichtiger Stoff me der
Aufstand des Kurfürsten Moriz hat von jeher die Aufmerksam-
keit der Geschichtsforscher in reichstem Masse erregt; umfas-
sende Archivstudien und eingehende Bearbeitungen sind ihm
gewidmet, teilweise bis in die Extreme sind die Möglichkeiten,
ihn zu verstehen, erschöpft worden, und aus dem Getriebe wider-
sprechender Meinungen beginnt sich schon die Übereinstimmung
in wichtigen Punkten abzuklären. Wer von einem engeren
Gebiete aus mit neuem Material an diese Fragen herantritt,
wird nicht aUzuschwer den Standjmnkt herausfinden, den er
dmnit zu wählen hat, und wo die Wage noch schwankt, kann
er manchmal leicht nach dieser oder jener Seite hin den Aus-
schlag geben. Ganz anders liegt es in den folgenden Jahren.
Nach dem Abschluss der Belagerung von Metz, besonders aber
nach dem Ausscheiden des Kurfürsten Moriz fehlt es längere
Zeit an einem grossen Stoffe, der von selbst zur Bearbeitung
reizen würde. An der Oberfläche der deutschen Geschichte
liegen die Ereignisse in Franken, ein fast undurchdringbarer
Wirrwarr von Kämpfen und Verhandlungen, dessen nähere
Untersuchung keinen genügenden Lohn für die erforderliche
Mühe zu versprechen scheint. Allerdings haben sich auch noch
in neuerer Zeit einige Arbeiten mit der Geschichte dieser Jahre
beschäftigt; allein diese Arbeiten benützen fast alle das gleiche,
meist aus hessischen und sächsischen Archiven stammende
Material; sie haben deshalb immer nur einzelne Ausschnitte
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IV Vorrede.
des Gesamtbildes beleuchtet; manche Fragen, die zu erörtern
wären, sind kaum aufgeworfen, viel weniger beantwortet, und
von einer genügenden Durchforschung der deutschen- Geschichte
in defi Jahren 1553 und 1554 kann bis jetzt nicht die Rede sein.
Diesem Zustand unserer Kenntnis gegenüber kann nun
aber die entscheidende Bedeutung der genannten Jahre nicht
genug betont werden. Niemand wird die Geschichte des
Reichstags von 1555 verstehen, der ihn als Fortsetzung der
Ereignisse von 1552 begreifen will; die tiefgehenden inneren
Wandlungen der dazwischenliegenden Jahre bilden dafür die
notwendige Voraussetzung ; niemand wird dem Geist der Gegen-
reformation völlig gerecht werden, der seine Geburtsstunde im
Jahre 1554 übersehen hat, während sich beim Durcharbeiten
der Akten dieser Zeit seine Entstehung fast fnit Händen grei-
fen lässt
So ist es denn doppelt zu bedauern, dass gerade für diese
Jahre auch das Werk völlig versagt, welches für die voran-
gegangene Zeit jetzt die zuverlässigste Quelle bildet, fiämlich
die „Briefe und Akten zur Geschichte des 16. Jahrhunderts"" ,
von August von Druffel begonnen. So gerne ich in der Vorrede
zum ersten Bande die mir durch Band I—III dieses Werkes
gewordene Unterstützung anerkannt habe, so sehe ich mich
dagegen leider genötigt, es hier auszusprechen, dass ich dem
vierten Bande desselben Werkes irgendwelchen wissenschaft-
lichen Wert nicht zugestehen kann. Bei diesem harten Urteil
gehe ich davon aus, dass für die Wertung einer solchen Edition
die Richtigkeit und Zuverlässigkeit des Gebotenen den entschei-
denden Massstab bilden muss, neben welchem alles andere —
wie Stellung zu den zahlreichen Fragen der Editionsmethode,
Vollständigkeit in Erwähnung und Verwertung der einschlägigen
Litter atur und ähnliches — in zweite Linie tritt. Nun habe
ich aber in den Archiven von Stuttgart, München und Wien
Hunderte von Stücken nachgeprüft, welche bei Druffel IV be-
nützt sind, und dabei hat sich mir ein fast unglaubliches Re-
sultat ergeben. Schon im Text — von den Noten gar nicht zu
reden — enthält dieses Buch weit mehr grobe Fehler als Num-
mern; selten ist eine Nummer ohne einen solchen; häufig ist
die Wiedergabe eines Stückes völlig sinnlos, oder ist gerade
die Pointe weggelasseii ; das Übrige, was nicht geradezu falsch
ist, ist doch fast durchweg ungenau und verschwommen, so
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Vorrede. V
das8 die ganze plastische Anschaulichkeit der Verhandlungen
verloren geht Dieser Zustand ist um so schlimmer, als es sich
um Fragen handelt toie um die geheime Opposition gegen die
Nachfolge des spanischen Prinzen, wo oft nicht nur der Inhalt
von Belang ist, sondern wo es gilt, manchmal auch zwischen
den Zeilen zu lesen. Auch die Methode, mit welcher diese
schlechten Auszüge verarbeitet sind, ist nicht einwandfrei. Wo
solche Geheimnisse der Politik in Frage stehen, versteht es sich
von selbst, dass die Beteiligten möglichst selten offen davon
reden, vielmehr sich nach erfolgter Aussprache mit Andeutungen
begnügen. Daraus ergiebt sich für die Bearbeitung der Grund-
satz, dass man diejenigen Stücke, tvelche offen reden und ihrer
Natur nach jeden Zweifel an ihrer Zuverlässigkeit ausschliessen,
in den Mittelpunkt stellt und von ihnen aus die undeutlichen
Stellen erklärt, die unsicheren beurteilt. Wenn man aber, toie
es bei Druffel IV geschieht, die weniger sicheren Stellen über-
geht oder wegdeutet, dann steht man schliesslich auch den un-
zweideutigen Stellen verständnislos gegenüber. Von der Mei-
nung, mich mit einem solchen Buche Schritt für Schritt aus-
einandersetzen zu müssen, bin ich sehr bald abgekommen; ich
begnüge mich mit der Erklärung, dass das dort gezeichnete
Bild der Jahre 1553 und 1554 fast in jedem Zuge verfehlt ist
und der früheren Kenntnis dieser Jahre gegenüber einen ent-
schiedenen Rückschritt bedeutet.
Bei dieser Sachlage erschien es mir als die dringendste
Forderung, das in den Bereich des vorliegenden Bandes fal-
lende Material möglichst umfangreich und ohne viele eigene
Zuthaten zur Benützung vorzulegen; mit meiner Auffassung
der Dinge habe ich deshalb nicht zurückgehalten, selbst an
Punkten toie bei der Stellung des Königs Ferdinand (7ir, 349 n,,
502 n.), wo ich mir bewusst tvar, dass meine Mittel zu einem
abschliessenden Urteil nicht ausreichen. Da der Band eine oft
nicht leicht zu verfolgende Linie von Verhandlungen enthält,
musste wohl gelegentlich, um den Faden nicht zu verlieren,
auch ein Stück im Text gegeben iverden, dessen Inhalt das
nicht rechtfertigen würde. Sonst ist die Bearbeitung die gleiche
wie beim ersten Bande und auch die Fundorte der Stücke sind
im allgemeinen dieselben; anzufügen ist nur, dass ich auch
schon zum ersten Bande das ständische Archiv in Stuttgart
benutzt und inzwischen noch das k. k, Haus-, Hof- und Staats-
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VI Vorrede.
archiv in Wien und das kgL Staatsarchiv in München besucht
habe. Die häufigen Angaben „bayrische Missiven, pfälzische
Missiven"" aics dem Stuttgarter Staatsarchiv beziehen sich auf
Unterabteilungen des Repertoriums „Heidelberger Verein^.
Der Buchdruckerei von W, Kohlhammer bin ich für grosse
Sorgfalt au^h bei der Drucklegung dieses Bandes dankbar.
Bei der Korrektur war mir Herr stud, theol. Scholl behilflich.
Es ist wohl das natürliche Bestreben bei jeder derartigen
Edition^ die Politik des Fürsten, dem sie gilt, in ihrem vollen
Umfange und nach allen Seiten zur Darstellung zu bringen.
Wo es sich in der inneren und äusseren Politik um eine grosse,
einheitliche Aufgabe handelt, wie bei unserem ersten Bande,
ist das nicht allzu schwierig; dagegen wäre es nicht leicht
möglich gewesen, die sehr wichtigen Landtagsverhandlungen,
die in die Zeit des zweitefi Bandes fallen, hier unterzubringen,
und auch die Kreisverhandlungen, so wichtig sie sind, fielen
doch wohl nicht in den Bereich eines Briefwechsels. Um aber
doch den Zusammenhang mit den letzteren zu wahren, habe
ich wenigstens die Instruktionen des Herzogs für die Kreistage
eingefügt, werde aber zunächst den Bemühungen Christophs
um die Kreisorganisation, dann auch seinen Landtagen in den
Württembergischen Vierteljahrsheften für Landesgeschichte be-
sondere Arbeiten widmen.
Inzivischen lassen sich die scharf ausgeprägten Züge der
Geschichte dieser Zeit mit wenigen Worten skizzieren. Den
Grundton bilden ohne Frage ein unbegrenztes Misstrauen gegen
den Kaiser und eine hochgradige Furcht vor seinen Praktiken.
Als deren Hauptinhalt erscheint die Nachfolge des Kaisersohnes
Philipp im Reiche, als deren Hauptmittel die Einführung frem-
den Kriegsvolkes nach Deutschland, die Verbindung mit Mark-
graf Albrecht von Brandenburg und endlich der Reichstag.
In der Abwehr dieser Gefahren sehen die deutschen Fürsten,
Protestanten wie Katholiken, ihre gemeinsame Hauptaufgabe
und mit Bewusstsein lassen sie deshalb den konfessionellen
Gegensatz in den Hintergrund treten. Das unchtigste Produkt
dieser kaiserfeindlichen und infolgedessen konfessionslosen Po-
litik ist der Heidelberger Verein, dessen Blütezeit mit dem
Glauben an die Verbindung zunscheji Markgraf und Kaiser
zusammenfällt. Sobald jedoch im Herbst 1553 dieser Glaube
zu schwinden beginnt, bahnt sich eine Wandlung in den all-
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Vorrede. VII
gemeinen Verhältnissen an. Die Sache des Markgrafen bildet
fortan ein Gebiet für sich, und während man einig bleibt in
der Opposition gegen den Kaiser, arbeitet sich hier im fränki-
schen Streite der konfessionelle Gegensatz zu voller Schärfe
etnpor. Die Vernichtung des Markgrafen wird so zu einem
Sieg der katholischen Sache; der neuen Situation fällt auch,
obwohl äusserlich fortbestehend, der Heidelberger Verein zum
Opfer, und damit ist notwendig eine Wiedererhebung des Kai-
sers verbunden. Indem die seither gemischten konfessionellen
Parteien immer deutlicher auseinandertreten, bereitet sich auch
der Friedensschluss derselben vor.
Tübingen, im November 1900.
Viktor Brn8t.
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(Inhalt.
S. III^VII Vorrede.
S. 1-^88 Briefe.
S. 689—733 Register.
1553.
r. 1. Kf. Friedrich an Chr, Jan, 1
2. Ksr. Karl an Chr. 3
3. He, Albrecht an Chr 4
4. Kf. Friednch an Chr 4
5. Hz. Albrecht an Chr ö
6. Chr. an Hb. Albrecht 6
7. Liz. Eisalmger an Chr 7
8. Chr. an Hz. Albrecht , . . 7
9. Pfalzgf. Ottheinrich an Chr 13
10. Kf. Friedrich an Chr 13
U. Chr. an Kf. Friedrich . 14
12. Hz. ATbrecht an Chr 14
13. He. Albrecht an Chr 15
14. Chr. an He. Albrecht 15
15. Liz. Eiaslinger an Chr 15
16. Kf. Friedrich an Chr. 15
17. Chr. an PfaUgf. Oitheinrich 17
18. Chr. an Pfalzgf. Ottheinrich 20
19. Hz. Albrecht an Chr 20
20. Chr. an seine Gesandten in Speyer 20
21. Instruktion Chrs. an Hz. Albrecht 21
22. Chr. an Kf. Friedrich 21
23. Hz. Albrecht an Chr 22
24. Kf. Friedrich an Chr 22
25. Kf. Friedrich an Chr 23
26. Hz. Albrecht an Chr 24
27. Johann und Georg, Hzz. zu Mänsterherg, an Chr 25
28. Chr. an den B, von Würzburg 25
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X 1563.
nr.og, Xf, Friedrich an Chr Jan. 25
30. Wilhüm Böcklina Werbung bei Chr, und Gf. Georg . . . 26
31. Chr, an Hz. Albrecht 26
32. Chr, an Marhgfin, Emilie von Brandenburg 26
33. Hz. Albrecht an Chr, 27
34. Chr. an Kf, Friedrich 2S
35. Chr. an Pfalzgf, Ottheinrich 29
36. Hz. Albrecht an Chr 30
37. Hz. Albrecht an Chr . Febr. 2
38. Kf. FHedrich an Chr 3
39. Pfalzgf, Ottheinrich an Chr, 3
40. Chr, an den B, von Würzburg 4
41. Chr, an Hz, Albrecht 4
42. Instruktion Chra, an Markgf. Albrecht 5
43. Chr, an Markgf Albrecht 5
44. Chr. an Pfalzgf, Ottheinrich 6*
45. Markgf. Karl von Baden an Chr 6
46. Chr. an Hz. Albrecht 6
47. Kf Friedrich an Chr. 7
48. Kf, Friedrich an Chr 6
49. Markgf, Albrecht an Chr 8
50. Ludmg von Frauenberg an Chr 9
51. Kf. Friedrich an Chr, 9
52. Chr. an Kf. Friedrich (10)
53. Hz. Albrecht an Chr 10
54. Besserer und Ehinger von Ulm an Chr, 11
55. Chr. an Hz, Albrecht 12
56. Kf. Friedrich an Chr 13
56 a. Pfalz, Bayern, Jülich, WiHhg, an Ksr, Karl 15
57. Hz, Albrecht an Chr. 15
58. Chr, an Hz. Albrecht 16
59. Chr, an den B. von Würzburg 16
60. Liz, Eisslinger an Chr 16
61. Liz. Eisslinger an Chr, 19
62. Markgf, Albrecht an Chr, 19
63. Kf. Friedrich an Chr 20
64. Kf, Friedrich an Chr. 22
65. Chr. an Markgf. Albrecht 22
66. Kf. Friedrich an Chr 24
67. Chr. an Markgf. Albrecht 24
68. Chr. an Hz. Albrecht 25
69. Kf. Friednch an Chr 25
70. Chr. an Liz, Eisslinger 25
71. Liz. Eisslinger an Chr. 26
72. Kf, FHedrich an Chr 26
73. Hz, Albrecht an Chr 26
74. Ksr, Karl an Chr 27
75. Kf. Friedrich an Chr. 28
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1653. XI
W. 76, Kf. Friedrich an Chr März 1
77, Ffahgf, Ottheinrich an Chr J
78, Liz, Eisslinger an Chr. 3
79, Hz, Albrecht und Chr. an Markgf. Albrecht 4
m, Chr, an Kar, Karl 6
81. Der B, von Bamberg an Kf, Friedrich und Chr 9
82. Pfalz j Bayern, Wirthg, etc, an den Hz, von Jülich ... 12
83. Liz, EissUnger an Chr 12
84. von Giiltlingen, von PUeningen und Knoder an Chr. ... 16
85. Gutachten über den vom Ksr. geplanten neuen Bund . . 16
86. Gf. Georg an Chr 15
87. Kf. Friedrich, Hz. Alhrtcht, Chr etc. an Km; Karl ... 10
88. Pfalz j Bayern, Jtdich, Chr, an Hz. Johann Friedrich d, A. 2(i
89. Pfalz, Bayern, Jülich, Chr. an Kf. Moriz etc 20
90. Chr. an Kf, Moriz 21
91. Chr. an seine Räte 22
92. Der B. von Würzburg an Chr. . . • 26
93. Der B. von Würzburg an Chr 26
94. Mainz, Trier, Pfalz und Wirthg. an Ksr. Karl .... 26
95. Liz. EissUnger an Chr, 26
96. Chr, an StaUhalter und RäUi in Tübingen 29
97. Chr. an Markgf, Albrecht 29
98. Heidelberger Verständnis 29
99. Mainz, Trier, Pfalz, Bayern, Wirtbg. etc. an den Kt^r, . . 29
100. Mainz, Trier, Pfalz, Wirtbg. etc. an den Kg, Ferdinand . 29
101. Instruktion Chrs. an seine Gesandten in Memmingen , . . April 3
102. Chr. an von Gültlingen, Fessler, Knoder etc 3
103. Mainz, Trier^ Pfalz, Wirtbg. etc. an Ksr. Karl .... 4
104. Markgf, AJbrecht an Chr 4
105. Kf, Friedrich an Hz. Albrecht und Chr 6*
106. Kf. Moriz an Chr 8
107. Kf Moriz und Landgf, Philipp an Chr 8
108. Instruktion Chrs. an Markgf. Karl von Baden 10
109. Hz, Albrecht und Chr, an Gf Friedrich, Wolf etc. von Öitingen 1 1
110. Kf. Friedrich an Chr //
111. Kf, Friedrich an Chr. 14
112. Hz, Albrecht an Chr lo
113. Kf, Friedrich an Chr 15
114. Chr. an Liz, EissUnger 16
116, von Gültlingen und Knoder an Chr 17
116, Kf, Friedrich an Chr. 17
117, Kf, Friedrich an Chr 17
118, Chr. an seine Bäte in Memmingen 18
119, Chr, an Kf Friedrich 18
120, Erzb, Sebastian von Mainz an Chr 18
121, Chr, an Kf, Friedrich 20
122, Kf, Friedrich an Chr. 20
123, Kf- Friedrich an Chr 20
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Xn 1B63.
nr. 124, Kf, Friedrich an Chr April 21
126. Chr. an Kf. Friedrich 21
126. Marhgf. Karl von Baden an Chr 21
127. Kf. J^Yiedrich an Chr. 22
128. Kf. Friedrich an Chr 23
129. Chr. an Kf. Friedrich 24
130. Chr. an Hz. Albrecht 24
131. He. Albrecht an Chr. 24
132. Pfalzgf. OttheinHch an Chr 26
133. Kf. Friedrich an Chr 26
134. Hz. Albrecht an Chr 26
135. Chr. an Kf. Friedrich 26
136. Kf. Friedrich an Chr 27
137. Chr. an Kf FHediHch 27
138. Chr. an Kf. Friedrich 28
139. Marhgf. Albrecht an Chr 29
140. Chr. an Hz. Albrecht Mai 2
141. Hz. Albrecht an Chr. 2
142. Chr. an den Erzb. von Mainz 2
143. Chr. an den pfälzischen Marschall 3
144. Instruktion Chrs. auf den Wertheimer Tag 3
146. Kf. Friedrich an Chr 3
146. Hz. Allrecht an Chr 6
147. Insti-uktion Chrs. auf den Tag zu Frankfurt 6
148. Die kfl. Bäte in Heidelberg an Chr. ......... 7
149. Kf. I^-iedrich an Chr 8
160. Hz. Albrecht an Chr 8
151. Chr. an den Pfalzgfen. Ottheinrich 9
162. Chr. an Bürgermeister und Bat zu Bassl 9
163. H. W. von Knöringen an Chr 9
154. Kf. Friedrich an Chr 11
165. Chr. an Hz. Albrecht 11
156. Die Wertheimer Gesandten an Chr 12
167. Chr. an Hz. Albrecht 12
168. Erzb. Sebastian von Mainz an Chr. 14
159. Chr. an Ksr. Karl 14
160. Kf. Friedrich an Chr 16
161. Chr. an seine Bäte in Frankfurt 15
162. Chr. an Hz. Albrecht 15
163. Dr. Kaspar Ber an Chr 16
164. Kf FHedrich an Chr 17
165. Hz. Albrecht an Chr 1?
166. Chr. an den Keller zu Göppingen 17
167. Kf. Friedrich an Chr. 19
168. Die wirtbg. Bäte in Frankfurt an Chr. 19
169. Chr. an Hz. Albrecht 21
170. Chr. an Kf Friedrich 21
171. Hz. Albrecht an Chr 22
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1668. xm
«r. 172. Hz. Albrecht an Chr. Mai 23
173. Hz, Albrecht an Chr 24
174. Chr. an Hz. Albrecht 24
175. Die wirtbg. Räte in Frankfurt an Chr. 24
176. Chr, an Hz. Albrecht 25
177. Chr. an Ksr. Karl 25
178. Die wirtbg, Räte in J'Yankfurt an Chr 25
179. Instruktion Chrs, für Liz. Eisslinger an den kais, Hof. . 26
180. Die toirtbg. Räte in Frankfurt an Chr 26
181. Hz, Albrecht an Chr 28
182. Die wiribg, Räte in Frankfurt an Chr 30
183. Kf. Friedrich an Chr 30
184. Hz. Albrecht an Chr, 30
185. Die wirtbg, Räte in Frankfurt an Chr 31
186. Die wirtbg, Räte in Frankfurt an Chr 31
187. Der B, von Arras an Chr, 31
188. Die wirtbg. Räte in Frankfurt an Chr. Juni 1
189. Die wiribg. Räte in J^Vankfurt an Chr 2
190. Chr. an Kf. Friedrich 2
191. Die wirtbg, Räte in Frankfurt an Chr 3
192. Liz. Fisslinger an Chr, 4
193. Liz, Eisalinger an Chr 5
194. Der B. von Arras an Chr. , 5
195. Chr, an seine Räte in Frankfurt 5
196. Die wirtbg. Räte in Frankfurt an Chr. 6
197. Heidenheimer Abschied 6
198. Verzeichnis einiger Funkte, zu Bacharach Juni.
199. Chr, an Ksr. Karl 8
200. Die wiribg. Räte in Frankfurt an Chr. 8
201. Die wirtbg. Räte in Frankfurt an Chr, 9
202. Die icirtbg. Räte in Frankfurt an Chr 10
203. Chr. an seine Räte in Frankfurt 11
204. Kf. Friedrich an Chr. 11
2C5. Markgf. Georg FHedrich von Brandenburg an Chr. ... 11
2(J6. Chr. an Hz. Albrecht 11
2f/7. Kf. FHedrich an Chr. 13
208. Die wirtbg. Räte in Frankfurt an Chr. 14
209. Die Räte in StuUgarl an Chr. 14
210. Chr, an Hz,*Albrecht 15
211. Kf. Friedrich an Chr. 15
212. Instruktion Chrs. für von Hewm und von Bödigheim . . 15
213. Hz. Albrecht an Chr. 16
214. Claus von HattstaU an Chr 16
215. Kf. Friedrich an Hz. Albrecht und Chr 16
216. Chr. an das kais, K.G 17
217. Liz. Eisslinger an Chr 18
218. Die wiribg. Räte m Frankfurt an Chr, 18
219. Die wiribg. Räte in Frankfurt an Chr 19
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XIV 1563.
nr. 220, Chr, an Kf, Friedrich und Hz, Albrecht Juni 19
221, Hz, Albrechi an Chr 20
222, Liz, Eisslinger an Chr, 21
223, Hz. Albi-echt an Chr. 22
224, Chr. an Hz, Albrecht 22
225, Chr, an Kf, Friedrich 23
226, Chr, an Johann Chtistophj Gf, und Herr zu Zimm^n . , 24
227, Chr. an Kf, Friedrich 26
228, Insti-uktion K»r. Karls an Chr 26
229, Kg, Ferdinand an Hz. Albrecht 27
230, Chr, an Claus von Hattstait 27
231, Hz, Albrecht und Chr. an Kf, Friedrich 28
232, Memorial für Ludmg von Fi-autnberg 29
233, Mainz, Trier, Pfalz, Jülich an Hz. Albrecht and Chr, , . 30
234, Kf Friedrich an Chr Juli 1
236. von Hewen und von Bödigheim an Chr 2
236, Liz. Eisslinger an Chr : . . 2
237, Ludwig von Frauenberg an Chr, , • 3
238, Hz, AlbrecIUs von Bayern Bedenken 3
239, Kf. Friedrich an Hz, Albrecht und Chr, 4
240, Pfalzgf. Ottheinrich an Chr, 4
241, Hz. Albrecht an Chr 6
242, Chr. an Hz, Albrecht 5
243, Chr. an Liz, Eisslinger 6
244, Chr, an Kf, Friedrich 7
245, Hz. Albrecht an Chr. 7
246, Hz. Albrecht an Chr 8
217. von Htwen und von Bödigheim an Chr 9
248, Chr. an Hz. Albrecht 10
249, Kf, Friedlich an Chr 11
250, Chr, an von Gidllingen 11
251, Hz, Albrecht an Chr. 11
252, Bamberg, Würzburg, Nürnberg an Chr 12
253, Regenten und Räte in Ansbach an Chr. 13
254, Kf, ^Viedrich an Chr 13
255, Chr. an Wilhelm von Massenbach 13
256, Instruktion Chrs. an seine Gesandten zu Ladenburg ... 14
257, von Hewen und von Bödigheim an Chr 14
258, Chr, an Statthalter und Räte in Ansbach . . • 15
259, Chr, an seine Gesandten in Ladenburg 15
260, Chrs, Antwort auf Böcklins Werbung 16
261, Kf. Friedrich an Chr 16
262, Kais. Resolution auf einige Artikel Hz, Chrs 17
203, Kf, Friedrich an Chr. 18
264. Wilhelm von Massenbach an Chr 16
265. Wilhelm Böcklin an Ksr. Karl 18
266. Chr. an Hz. AWrecht 18
267. Markgf. Georg Friedriclis Räte an Chr. 18
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16Ö3. XV
nr,:268. Markgf. AJbrecht an Chr Juli 19
269. W. von Massenbach und L, von Frauenberg an Chr. . . 19
270. Chr. an He. Albrecht 20
Zri. Hg. Albrecht an Chr. 20
272. W. von Massenbach und L. von Frauenberg an Chr. . . 20
273. Landgf. Philipp von Hessen an Chr 20
274. Chr. an Hz. Albrecht 22
275. Der B. von Würzburg an Chr. 22
276. Gf. Konrad zu Castell an Chr. 22
277. Kf. Friedrich an Chr. 22
278. W. von Massenbach und L. von Frauenberg an Chr. . . 22
279. Markgf. Karl von Baden an Chr. 22
260. Chr. an Regenten und Räte zu Ansbach ....... 23
281. Chr. an Ffalzgf. Ottheinrich 24
282. Kanzler und Räte an Chr 24
283. Hz. Albrecht an Chr. 24
284. Erklärung einiger Artikel der Einigung 24
285. Chr. an seine Räte in Ladenburg . 25
286. Kf. Friedrich an Chr 26
287. Kg. Ferdinand an Chr 27
288. Hz. Albrecht an Chr. 27
289. Kf. Friedrich an Chr 27
290. Kf Friedrich an Chr. 30
291. Kf. IfViedrich an Chr 31
292. Chr. an Hz. Albrecht 31
293. Kf. Friedrich an Chr 31
294. Chr. an Hz. AJbrecht 31
295. Kf. Friedrich an Chr. Aug. 1
296. Chr. an den Erzb. von Mainz 3
297. Kf. Friedrich an Chr. 4
298. Hz. Albrecht an Chr 4
299. Kf. Friedrich an Chr. 5
300. Kf. Friedrich an Chr 5
301. Chr. an Markgf, Albrecht von Brandenburg 5
302. Kardl. Otto von Augsburg an Chr 5
303. Kf. J^Viedrich an Chr 7
304. Kf Friedrich an Chr 8
305. Kf. Friedrich an Chr 10
306. Ksr. Karl an Chr 10
307. Chr. an Hz. Albrecht 10
308. Chr. an Ksr. Karl 11
309. Kf. Friedrich an Chr 11
310. Hz. Albrecht an Chr 13
311. Chr. an die verordneten Kirchenräie 13
312. Kf. Friedrich an Chr 14
313. Kf. Friedrich an Chr 14
314. Hz. Älbrecht an Chr. 15
315. Kf. Frie^ch an Chr. 17
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XVI 1663.
nr,316, Bürgermeister und Rat von Nürnberg an Cht Aug. 18
317. Kar, Karl an Chr. 19
318. Nikolaus^ Hz. von Lothringen, an Chr. 19
319. Chr. an Kf. l^Viedrich 19
320. PfaUgf. Otiheinrich an Chr 20
321. Der Krzh. von Mainz und Kf. Friedrieh an Chr, ... 21
322. Kf. FiHedrich an Chr 22
323. Kf Fi'iediHch an Chr 22
324. Kf August an Chr 23
325. Chr. an Hz. Albrecht 27
326. Hz. Albrecht an Chr. 27
327. Claude de Bey an Chr 27
328. Kf. Friedrich an Chr 29
329. Markgf. Albrecht an Chr 29
330. Hz. Albrecht an Chr 30
331. Kf. Friedrich an Chr 30
332. Kf. Friedrich an Chr 30
333. Kf. Friedrich an Chr. Sept. 3
334. Kf. FHedrich an Chr 3
336. Kf Friedrich an Chr 4
336. Hz. Albrecht an Chr. 6
337. Chr. an Kf. Friedrich 5
338. Chr. an Gf Georg 6
339. Kf Friedrich an Chr. 6
340. Landgf Philipp von Hessen an Chr. 6
341. Kf Friedrich an Chr. 7
342. Erzb. Johann von Trier an Chr. 8
343. Chr. an Hz. Albrecht 10
344. Hz. Albrecht an Chr 10
345. Chr. an Markgf Karl von Baden 17
346. Chr. an seine Kirchenräte 19
347. Kardl. Otto von Augsburg an Chr 19
348. Bamberg etc. an den Heidelberger Verein 20
349. Der Bäte Bedenken für den Heilbronner Tag Sept.
350. Memorial Chrs Sept.
351. Bedenken Chrs. über Aufnahme des Kgs Sept.
352. Bedenken Chrs. wegen der Oberhauptmannschaft .... 22
353. Gf Wilhelm von Nassau an die Fürsten zu Heilbronn . . 25
354. Mainz, THer etc. an Hz. Johann Friedrich d. Ä 37
355. Chr. an Markgf Albrecht 28
356. Mainz, Pfalz etc. an Hz. Wilhelm von Jülich 29
357. Jülichsches Memorial Sept.
358. Beratung über weitere Aufnahme in den Verein .... 29
359. Chr. an Gf. Sebastian von Helfenstein Okt. 3
360. Chr. an Ksr. Karl 6
361. Johann Knoder und Johann Fessler an Chr 6
362. Memorial, den Erzb. von Köln betr 6
363. Markgf Karl von Baden an Chr s
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1653. xvn
nr.364, Nikolaus, Hz. von LothHngen, an Chr Oki, 10
365. Markgf. Albrecht an Mainz, Ffah tic 13
366. Kf. Friedrich an Chr 15
367. Instruktion Chrs. an den K»r 16
368. Hz. Albrechi an Chr 20
369. Chr. an Kf. Friedrich 21
370. Chr. an Hz. Alhrecht, ebenso an Kf. Friedrich 22
371. Kf. FHedrich an Chr 22
372. Gf. Georg an Chr 23
373. Chr. an Markgf. Albrecht 24
374. Chr. an Hz. Albrecht 24
375. Hz. Albrecht an Chr 25
376. Chr. an Kf. FHedrich 26
377. Kf. FHedrich an Chr. 26
378. Kardl. Otto von Augsburg an Chr. 26
379. Hz. Albrechi an Chr 27
380. Chr. an Kf. Friedrich 29
381. Hb. Albrechi an Chr. 29
382. Hz. Wilhelm von Jülich an Chr 29
383. Kf. Friedrich an Chr 30
384. Erzb. Sebastian von Mainz an Chr 31
385. Markgf. Albrecht an Chr 31
386. Chr. an Bürgermeister und Rat von Basel Okt.
387. Hz. Albrecht an Chr Nov. 2
388. Kg. Ferdinand an Chr. 3
389. Chr. an Hz. Albrecht 4
390. Kf FHedrich an Chr 7
391. Eitel Eberhard Besserer an Chr 7
392. Kf. FHednch an Chr 7
393. Heinrich Bullinger an Chr 8
394. Adam Diemars Relation 9
395. Kf. FHedrich an Chr 9
396. Chr. an Kf. FHedrich 10
397. Chr. an Wilhelm Lösch, Hofmeister 11
398. Chr. an Markgf. Albrecht 11
399. Chr. an Mainz, Ff alz, Bayern und Jülich 11
400. Markgf. Albrecht an Chr. 12
401. Eiiel Eberhard Besserer an Chr. 13
402. He. Alhrecht an Chr 14
403. Kf. I^Yiedrich an Chr 14
404. Pfalzgf. Otiheinrich an Chr 14
405. Erzb. Sebastian von Mainz an Chr 16
406. Kf. FHedHch an Chr. 17
J07. Chr. an Landgf. Philipp von Hessen 17
408. Kf. FriedHch an Chr 18
409. Kf. FHedHch an Chr 18
410. Liz. Eisslinger an Chr 19
411. Chrs. Antwort auf die hessische Werbung 19
Kratt, Brief w. des Hss. Chr. II. U
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XVin 1663.
nr,412, Wilhelm von Grumbach und Christoph Strass an Chr, . . Nod. 30
413. Chr, an Pfalz, ebenso an Bayern 21
414. Kf, Friedrich an Chr, 22
415. Kf. Friednch an Chr. 23
416. Hz, Wilhelm von Jülich an Chr, 23
417. Kgin. Maria an Chr 24
418. von Gültlingen, Fessler und Knoder an Chr. 25
419. Thomas Naogeorg an Chr, 26
420. Kf, Friedrich an Chr. 26
421. Kf, Friedrich an Chr. 26
422. Chr, an Kf Friedrich 26
423. Hz. Albrecht an Chr. 27
424. Antwort der frank. Stände 27
425. Aufzeichnung über die markgfl. Werbung 28 — 29
426. Wilhelm von Grumbach und Chfistoph Strass an Chr, , . 30
427. Gf, Konrad von Castell an Chr, 30
428. Kf. Friedrich an Chr T>eg. 1
429. Chr. an Kf, Friedrich 1
430. Chr, an Wilhelm von Grumhach und Christoph Strass , . 1
431. Chr, an Gf, Georg 3
432. Kf. Friedrich an Chr 5
433. Kf. Friedrich an Chr 4
434. Chr, an Ksr. Karl 5
435. Regenten und Räte in Ansbach an Chr. 5
436. Gf Georg an Chr 6
437. Hz. Albrecht an Chr 6*
438. Chr. an Kf. Friedrich 7
439. Kf. Friedrich an Chr 7
440. Hz, Albrecht an Chr 8
441. Regenten und Räte in Ansbach an Chr 8
442. Chr. an Hz Albrecht 11
443. Markgf. Albrecht an Chr 11
444. Kf, Friedrich an Chr 11
445. Krzb. Sebastian von Mainz an Chr 12
446. Chr, an Kf Friedrich 12
447. Kf, Ffiedrich an Chr, 16
448. Chr. an Jakob Ride, St adiic echsler zu Basel 17
449. Wilhelm von Grumbach und Christoph Strass an Chr. . , 17
450. Pfalzgf. Ottheinrich an Chr 17
451. Kardl, Otto von Augsburg an Chr 18
462, Hz, Albrecht an Chr, 18
453. Cftr. an Hz. Albrecht, ebenso an Pfalz 19
454. Chr, an Kf. Friedrich 20
455. Hz. Albrecht an Chr, 20
456. Kf. Friedrich an Chr 21
457. Chr. an Markgf. Albrecht 23
458. Chr. an Kf. Friedrich 23
459. Kf. Friedrich an Chr 23
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1654. XIX
nr,460. Hz. Albrecht an Chr Dee. 26
461. Landgf. Phüipp an Chr 26
462. Kf. IHedrich an Chr, 26
463. Kf. Friedrich an Chr 27
464. Chr. an Kf. Friedrich 28
465. Chr. an Mainz, Trier, Pfalz, Bayern, Jülich 29
466. Chr. an Kf. Friedrich Sl
467. Markgf. Albrecht an Chr. 31
1554.
nr. 468. Kf. Friedrich an Chr Jan. 3
469. Hz. Albrecht an Chr 3
470. Hz. Albrecht an Chr 3
471. Gf. Georg an Chr. 4
472. Kf. Friedrich an Chr 5
473. Hz. Albrecht an Chr. 6
474. Chr. an Kf. Friedrich 10
476. Chr. an Markgf. Albrecht 10
476. Kg. Ferdinand an Chr U
477. Chr. an Pfalz und Bayern 14
478. Hz. Albrecht an Chr 17
479. Gf. Georg an Chr 17
480. Kardl. OUo an Chr . . 19
481. Kf Friedrich an Chr. 23
482. Chr. an Hz. Albrecht 24
483. Hz. Albrecht an Chr 24
484. Kg. Heinrich an Chr. 24
485. Kf. Friedrich an Chr 24
486. Chr. an Hz. Albrecht 25
487. Markgf. Albrecht an Kardl. Otto und Chr. 28
488. Alexander von der Tann an Chr 30
489. Hz. Albrecht an Chr Febr. 2
490. Kf. Friedrich an Chr 2
491. Bamberg, Würzburg, Nürnberg an Chr 3
492. B. Christoph von Konstanz an Chr 4
493. Chr. an Hz. Albrecht 4
494. Chr. an Hz. Albrecht 4
495. Chr. an Hz. Albrecht 6
496. Gf. Konrad von Castell an Chr 8
497. Heinrich Bullinger an Chr. 9
498. Hz. Albrecht an Chr. 9
499. Chr. an Kf. Friedrich 9
500. Hz. Albrecht an Chr 12
501. Chr. an den Erzb. von Mainz 14
502. Chr. an Hz. Albrecht 14
503. Hz. Albrecht an Chr 14
5()4. Hz. Wilhelm von Jülich an Chr 17
505. Chr. an das K.G 17
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XX 1654.
nr. 506. Chr. an Kf. FHedrich Febr. 20
607, Chr. an Hz. AlbreclU 2t
608. Chr. an Hz. Albrecht 21
509. Chr. an Mainz, Pfalz, Bayern 22
510. Kg. Ferdinand an Chr. 23
511. Kf. Friedrich an Chr 24
512. Gf. Christoph von Roggendorf an Chr 24
513. Instrulstion der Stadt Augsburg an Chr 25
514. Chr. an Hz. Albrecht 25
515. Hz. Albrecht an Chr 26
516. Pfalzgf. Ottheinrich an Chr 27
517. Chr. an Kg. Ferdinand 28
518. Hz. Wilhelm von Jülich an Chr März 1
519. Chr. an Kf. Friedrich, ebenso an Hz. Albrecht 1
620. Bürgermeister und Rat von Ulm an Chr 6*
621. Instruktion Chrs. zu dem schwäb. Kreistag 3
522. Kf. Joachim und Mar kg f. Hans an Chr 5
523. Hz. Albrecht an Chr. 6
524. Chr. an v, GiUtlingen, v. Massenbach etc 9
525. Markgfin. Sabine an Chr. 11
526. Chr. an Statthalter und Räte in Stuttgart 13
527. Chr. an Ksr. Karl 14
528. Chr. an Kf. August von Sachsen 14
529. Mainz, Pfalz, Wirtbg. etc. an Jülich 14
530. Mainz, Pfalz, Wirtbg. etc. an Ksr. Karl 16
531. Markgf Albrecht an Chr 17
532. Verzeichnis über Werbung von Reita-n und Knechten . . 17
533. Hz. Albrecht an Chr 19
634. Chr. an Kf. l^riedrich 20
535. Pfalzgf. Ottheinrich an Chr 22
536. Landgf Philipp an Chr. 23
537. Chr. an den Ksr. 23
538. Hz. Albrecht an Chr 23
539. Die Dreizehn von Strassburg an Chr 24
540. Insti^ktion Chrs. an Markgf. Johann und Johann Georg . 26
541. Instruktion Chrs. an Markgf. Albrecht 26
642. Landgf. Philipp an Chr 27
543. Kardl. Otto von Augsburg an Chr 30
644. Hz. Albrecht an Chr 30
546. Chr. an Mainz, Trier, Pfalz und Jülich 30
546. Kf. August an Chr. 30
547. Die wirtbg. Räte in Rothenburg an Chr 31
548. Erzb. Sebastian an Chr. April 2
549. Kf Friedrich an Chr 3
650. Chr. an Kf. Friedrich 6*
551. Seb. Schertlin an Chr 4
552. Gf. Georg an Chr 4
653. Bamberg etc. an den B. von Konstanz und Chr 5
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1564. XXI
nr,564, Kar, Karl an Mainz, Trier, Pfalz efc April 7
565. Ksr. Karl an Chr. 8
556. Landgf. Philipp an Chr 8
557, Johann Friedrich d. M. etc. an Chr 8
556. Marhgf. Johann von Brandenburg an Chr 9
559. Die wirtbg. Bäte in Boihenburg ai Chr 9
560. Ludtüig von Frauenberg an Chr 9
561. He. Albrecht an Chr. 9
562. Markgf. Albrecht an Chr 9
563. Hz. Albrecht an Chr. 9
564. Instruktion Chrs. an den kais. Hof 10
565. Chr. an Hz. Albrecht 11
566. Hz. Wilhelm von Jülich an Chr 11
567. Kf. August an Chr 11
568. Chr. an Pfalzgf. Oliheinrich 12
569. Albrecht von Bosenberg zu Boxberg an Chr 12
570. Chr. an von GUltlingen und Brenz 12
571. Gf. Christoph von Boggendorf an Chr 12
572. Chr. an die Kff. von Sachsen, Brandenburg etc 13
573. von Gidtlingen, Knoder, Ber an Chr 13
574. Chr. an Mainz, Tt^r, Pfalz, Bayern und Jülich .... 13
575. Kf. Friedrich an Chr 14
576. Kardl. Otto von Augsburg an Chr. 15
577. Kf. J'Viedrich an Chr 15
578. Hz. Albrecht an Chr. 16
679. Chr. an Ksr. Karl 15
560. Pfalzgf. Ottheinrich an Chr. 15
581. Pfalzgf. OUheinrich an Chr 16
582. Landgf. Philipp an Chr 16
583. Ludung von FVauenberg an Chr. 16
584. Seb. Scherüin an Chr. 18
585. Hz. Albrecht an Chr 18
586. Markgf. Albrecht an Chr. 18
587. Pfalzgf. Georg an Chr 19
588. Hz. Albrecht an Chr. 19
589. Kf Friedrich an Chr 19
590. Chr. an Pfalzgf. Ottheinrich 20
591. Chr. an Trier, Pfalz, Mainz, Jülich etc 20
592. Ludwig von Frauenberg an Chr. 20
593. Erzb. Sebastian an Chr 21
594. Erzb. Johann von Trier an Chr 22
595. Kf. Friedrich an Chr 22
596. Kf. Friedrich an Chr. 22
597. Chr. an Hz. Albrecht 23
598. Kf. Friedrich an Chr 23
599. Seb. Scherüin an Chr 25
600. Kardl. Otto von Augsburg an Chr 25
601. Chr. an seine Bäte in Boihenburg 26
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XXn 1554.
nr,60:i. Kg, Ferdinand an Chr Aprü 26
603. von GüUlingen und Knoder an Chr. 28
604. Kf. Friedrich an Chr. ^
605. Chr. an Waltet^ Senft 29
606. Chr. an Markgf. Karl von Baden 29
607. Florenz Graseck an Chr 29
608. Chr. an den Erzh. von Mainz 30
609. Chr. an von GüUlingen, Knoder und Ber 30
610. Kg. Ferdinand an Chr Mai 2
611. Kf. Friedrich an Chr. 2
612. Chr. an Erzh. Johann von Trier 2
613. Kf. Friedrich an Chr 2
614. Chr. an den Vogt zu Markgröningen 3
615. Chr. an Markgf. Karl von Baden 3
616. Chr. an Kf. Friedrich 3
617. Chr. an Kf. Friedrich 4
618. Dr. Johann Ulrich Zasius an Chr 4
619. Pfalzgf Georg an Chr 5
620. Johann Friedrich d. M. etc. an Chr 6
621. Hz. Wilhelm von Jülich an Chr. 7
622. Uz. Albrecht an Chr 7
623. Kf Friedrich an Chr 8
624. Kf. Friedrich an Chr. 9
625. Hz. Albrecht an Chr 10
626. Kardl. Otto von Augsburg an Chr 10
627. Pfalzgf. Ottheinrich an Chr (10)
628. Landgf. Philipp an Chr 10
629. Seh. Schertlin an Chr 11
630. Kf. Friedrich an Chr. 12
631. Chr. an Kf. Friedrich 12
632. Chr. an Erzb. Johann von Trier 12
633. Erzb. Johann von Trier an Chr 13
634. Chr. an den röm. Kg., Mainz, Trier ete 14
635. Pfalzgf. Ottheinrich an Chr 15
636. Kg. Ferdinand an Chr 15
637. Kardl. Otto von Augsburg an Chr 16
638. Kf. Friedrich an Chr 16
639. Hz. Albrecht an Chr 17
640. Markgf. Albrecht an Chr 18
641. Der Erzb. von Mainz an Chr. 18
642. Kf. Friedrich an Chr. 18
643. Chr. an den Erzb. Johann von Tiier 20
644. Chr. an die 3 Hzz. von Sachsen, Gebruder 20
645. Pfalzgf. Ottheinrich an Chr 21
646. Imtruktion Chrs. auf den Reichstag 21
047. Hz. Albrecht an Chr 22
648. Kardl. Otto von Augsburg an Chr. 22
649. Pfalzgf. Georg an Chr 22
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15Ö4. - xxm
HT.ßoO, Erzb. Johann von Trier an Chr, Mai 22
651. ES. Friedrich an Chr 22
652. Markgf, Johann von Brandenburg an Chr, 26
653. Kar, Karl an dm B. von Konstanz und Chr 27
654. Chr, an den Erzb, von Salzburg und Hz, Albrecht ... 28
655. Hz. Wilhelm von Jülich an Chr 28
656. Chr, an Markgf. Albrecht 29
657. Kar. Karl an Chr, 29
658. Kg, Ferdinand an Chr. 29
659. P/cdzgf, Ottheinrich an Chr, 30
660. Qf, Sebastian von Helfenstein an Chr 30
661. Chr. an Hz. Heinrich von Braunschweig Juni 1
662. Ksr. Karl an den B. von Konstanz und Chr 2
663. Markgf. Karl von Baden an Chr, 2
664. Kf, Friedrich an Chr 3
605. Kf. Friedrich an Chr, 3
666. Kf, Friedrich an Chr 6
667. Markgf. Georg Friedrich an Chr 10
668. Instruktion Chrs. auf den Tag zu Worms 10
669. Hz. Albrecht an Chr. lo
670. Statthalter und RäU zu Wolfenbüliel an Chr 11
671. Pfalzgf, Johann von Simmei^ an Chr. 12
672. Chr. an Begetiteu und Bäte zu Ansbach 13
673. Markgfin, Emilie von Brandenburg an Chr 14
674. Gf, Konrad von CasteU an Chr 15
675. Kf Friedrich an Chr 16
676. von Frauenberg und Ber an Chr 16
677. Markgf. Albrecht an Chr 17
678. von Frauenberg und Ber an Chr. 17
679. Chr, an seine Räte in Worms 17
660. von Frauenberg und Ber an Chr. 18
681. Kf, Joachim an Chr. 19
682. Regenten und Räte zu Ansbach an Chr 19
683. Chr. an Markgf. Albrecht 19
684. Chr, an seine Räte in Worms 19
685. Kf, Friedfich an Chr 19
686. Adam Diemar an Chr. 19
687. von Frauenberg und Ber an Chr. 20
688. Chr. an Kf. FHedrich 20
689. Gerhard von Bödigheim an Chr 20
690. Kardl. Otto von Augsburg an Chr 20
691. Instruktion Chrs. für v. Bödigheim und v. Münchingen , , 21
692. Chr. an seine Räte in Woi-ms 21
693. Chr. an Kf. FHedrich 21
694. Kf Friedrich an Chr 21
695. H. W. von Knöringen an Chr. 21
696. Instruktion Markgf, Albrechts an Chr. 22
697. Die 4 rhein. Kff. an den B, von Konstanz und Chr, , . 22
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XXIV 1564.
nr,698. Chr. an die KrUgaräte Juni 22
699. von GüUlingen und Knoder an Chr. 22
700. Chr. an Hz, Älbrecht 22
701. Jakob HofsäsSy Vogt zu Murrhardt, an Chr 23
702. Chr, an von GüUlingen, Marschall und Knoder .... 23
703. Chr, an seine Bäte in Worms 23
704. Chr, an den Kardl, von Augsburg 23
705. von Frauenberg und Ber an Chr 23
706. Chr, an von GüUlingen, Marschall und Knoder .... 24
707. Antwort Chrs, auf die markgfl, Werbung 24
708. V, GüUlingen, v, Massenbach und Knodei* an Chr, ... 25
709. Jakob Hofsäss, Vogt zu Murrhardt, an Chr 25
710. Kf. Friedrich an Chr. 25
711. Chr, an Kf. Friedrich 26
712. Gf, Ludwig von Löwenstein an Chr, 26
713. Pfalzgf Ottheinrich an Chr 26
714. von Frauenberg und Ber an Chr 26
715. Antwort des Wormser Tags an WiHbg 26
716. Hz, Älbrecht an Chr 26
717. Kg, Ferdinand an Chr 27
718. Chr, an v. GüUlingen, v. Massenbach und Knoder ... 28
719. Kardl, Otto von Augsburg an Chr 28
720. von Frauenberg und Ber an Chr 28
721. Chr. an seine Bäte in Wortns 28
722. Jakob Hofsäss, Vogt zu Murrhardt, an Chr 29
723. Chr, an Hz. Albrecht 30
724. Chr. an Kf, August 30
725. Chr, an Ffalzgf. Ottheinrich etc 30
726. Chr. an den Rheingfen Juli 1
727. V. Bödigheim und v, Münchingen an Chr, 1
728. Chr, an Bamberg, Würzburg, Nürnberg 3
729. Kf FnedHch an Chr, 3
730. Hz. Albrecht an Chr 5
731. Kf, Friedrich an Chr 6
732. Chr. an He. Albrecht 10
733. Chr. an Landgf. Philipp 10
734. Hm. Wilhelm von Jülich an Chr 13
735. Instruktion Chrs, auf dm Kreistag 13
736. Hz. Albrecht an Chr. 15
737. Seb, Schei-tlin an Chr 16
738. Pfalzgf. Wolfgang an Chr. 16
739. Kf. Friedrich an Chr, 16
740. Kf. Friedrich an Chr. 18
741. Hz. Albrecht an Chr 21
742. Johann Friedrich d. M, etc, an Chr 21
743. Kf, August an Chr 21
744. Pfalzgf. Ottheinrich an Chr. 22
745. Markgf, Albrecht von Brandenburg an Chr, 25
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1654. XXV
nrJ46. Landgf, Philipp von Hessen an Chr Jnli 25
747. Kf, Friedrich an Chr. :i7
748. Markgfin. Anna von Baden an Kanzler Fessler .... 27
749. Kg, Ferdinand an Chr 28
750. Markgf. Johann von Brandenburg an Chr 28
751. Chr, an Pfalzgf. Friedrich 28
752. Pfalzgf, Friedrich an Chr 28
753. Kf. Friedrich an Chr 30
754. Hz, Albrecht an Chr 30
755. Pfalzgf, Georg an Chr 30
755. Instruktion Chrs. auf dm Tag zu Worm^i 31
757. Kg, Ferdinand an Chr 31
758. Chr, an Bamberg, Würzburg und Nürnberg Aug, 1
759. Markgf. Karl von Baden an Chr, /
760. Chr. an Kf. Friedrich 2
761. Chr. an Markgf. Karl von Baden ö
762. Chr. an Pfalzgf, Otiheinrich 6
763. Chr, an seine Räte in Worms 6
764. von Franenberg und Eisslinger an Chr. ... ... 9
765. Instruktion Chrs. an den riim. Kg 10
766. Hz, Albrecht an Chr 10
767. Markgf, Karl von Baden an Chr 11
768. V, Frauenberg j v. Münchingen, Eisslinger an Chr, ... 11
769. Chr. an die 4 Räte 14
770. Chr. an Pfalzgf. Ottheinrich 15
771. V, Frauenberg und v, Münchingen an Chr. 16
772. Chr. an BnUh. von Gültlingtn 16
773. Chr, an Pfalzgf, Ottheinrich 19
774. Kardl. Otto von Augsburg an Chr 20
775. Chr. an die Räte von Strassburg 21
776. Pfalzgf. Wolfgang an Chr, 26
777. Chr. an Kf, Friedrich, ebenso Hz. Ottheinrich 29
778. V. Frauenberg und v. Münchingen an Chr. 31
778 a, Mitteilung Chrs. an Pfalzgf, Ottheinrich (Sept,)
779. Markgf. Karl von Baden an Chr Sept. 4
780. von Plieningen und Eisslinger an Chr 5
781. Instruktion Chrs, zu dem Tag in Ulm 8
782. Chr. an Hz. Albrecht 9
783. Pfalzgf. Oitheinrich an Chr 10
784. Pfalzgf Ottheinrich an Chr 10
785. Kardl. Otto von Augsburg an Chr. 12
786. Hz. Albrecht an Chr 13
787. Pfalzgf. Ottheinrich an Chr 14
788. Kf Friedrich an Chr 14
789. Hz. Albrecht an Chr 16
790. Chr. an Pfalzgf, Ottheinrich 18
791. Hz. Wilhelm von Jülich an Chr 21
792. Chr. an Kf. Friedrich 24
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XXVI 1664.
nr, 793. Kf. Fnedrich an Cht- Sept. 26
794. Markgf. Albrecht d, Ä, an Chr Ji'7
796, Kar, Karl an den Heidelberger Verein Okt. 1
796. Kf. Friedrich an Chr, 3
797. B, Christoph von Konstanz an Chr. 7
798. Hz. Albrecht an Chr, S
799. Instruktion Chrs. auf den Frankfurter Tay U)
600. Instruktion Chrs. auf den Frankfurter Tag U
601. Nebeninstruktion Chrs. auf den Frankfurter Tag .... 11
802. Pfalzgf Ottheinrich an Chr. 13
603. Kf. Friedrich an Chr 14
804. Chr. an Gf. Ludwig d. Ä, von Ottingen /ö
605. Chr, an Bürgermeister und Bat zu Donauwiirth ... 15
606. Chr. an Kf. Friedrich Ib
607. Markgf. Karl von Baden an Chr 19
806. Hieronymas Ger/iard an Chr. 19
809, Hieronymus Gerhard an Chr. :i6
810. Hieronymus Gerhard an Chr 26
611. Pfalzgf. Ottheinrich an Chr. 30
612. Chr. an Pfahgf. Ottheinrich Nov. 1
813. Hz. Albrecht an Chr 8
814. Hieronymus Gerhard an Chr. 11
816, Chr. an Markgf. Albrecht 12
816. Chr, an den B, von Arras 12
817. Kanzler Fessler an Chr 25
818. Chr. an den B, von Passau 26
819. Chr, an Eustachius von Lichienstein 26
820. Pfalzgf. OUheinrich an Chr. 29
821. Gf. Georg an Chr. 29
822. Kf. Friedrich an Chr De£. 3
823. Gf, Hans Georg zu Mansfeld an Chr 8
824. Chr. an v, Gültlingen, v. Massenbach etc lo
826. Pfalzgf. Ottheinrich an Chr. n
826. Pfalzgf. Ottheinrich an Chr, 12
827. Chr, an Kardl. Otto von Augsburg 12
828. Der B. von Passau an Chr i$
829. Hz. Albrecht an Chr. JSi
830. Chr. an Hz. Albrecht 2t
831. Chr. an Hz. Albrecht 2%
832. Instruktion Chrs. auf den Reichstag zu Augsburg .... 2i
833. Pfalzgf. OUheinrich an Chr ^
834. Werner von Münchingen und Liz. EissUnger an Chr. . . 3\
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1553.
1. Kf, Friedrich an Chr.: Jan. i.
Kais. Bund; Zusammenkunfl ; Deutschmeister.
erhielt dessen beide Schreiben von Dez. 26^) gestern. Dankt
für Zeitungen und Chrs. Bedenken loegen des Bundes.^) Will
nach seinem letzten Schreiben diesen Bundessachen, ob sie dem
Reich und den Ständen, auch zur Außauung der geborenen
fürstlichen Häuser, besonders dienlich wären, nachdenken und
seine Meinung, sowie was er dem Ksr. antworten wird, Chr.
eröffnen. Da Chr. nichts gegen die vorgeschlagene persönliche
Zusammenkunft hat, unll er, wenn Bayern und Jülich einver-
standen sind, auch bei gelegener Malstatt und Zeit teilnehmen;
zur Förderung derselben soll Chr. Hz. Albrechts Meinung er-
kundigen, er selbst will es bei Jülich thun.^)
Da Chr. in der deutschmeisterischen Sache ^) neben dein
B. von Würzburg einen weltlichen Fürsten wünscht, so wäre
er hiezu mehr als vnllig, wenn er nicht in einigen Sachen mit
dem Deutschmeister in rechtlicher Handlung stünde, so dass er
1. ») Das eine I, 880, das andere I, 879 n, 2.
') D. h. wegen der vom Ksr. wieder angeregten Erneuerang des schwäb,
Bundes; vgl. I, 876, 877, 880.
•) Die schon bei der Heidelberger Tagung im Juli und August 1552 in
Aussicht genommene weitere Zusammenkunft von Pfalz, Jülich und Wiribg.,
deren Progfximm I, 738 gegeben ist und zu welcher auch Bayern beigezogen
werden soUte, war bisher unterblieben, weil man das Misstrauen des Ksrs. ge-
fürchtet hatte (I 8. XXXI XJ, Die erneute Bundeswerbung des letzteren führte
nun etber auf den Plan zurück, und zwar war es der Hz. von Jülich, der den-
sdben nun zuerst wieder in Anregung brachte (I, 877). Während Kf Friedrich
zunächst noch zur Vorsicht gemahnt hatte (ebd.), hatte sich Chr., wohl nach
anfänglichtm Schwanken, zustimmend geäussert (I, 880 mit n. a,), und das be-
seitigt nun auch die Bedenken des Kfen. Man wird annehmen dürfen, dass
schon jetzt die Nachrichten aus dein Lager vor Metz der Wiederaufnahme des
Projekts förderlieh waren.
*) Vgl I, 866, 862, 872, 879 mit n. 2.
Ernst, Briefw. des Hxs. Christoph. II. 1
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2 1563. 1.-3.
Jan, 1. bei demselben in grossem Verdacht wäre, besonders ivenn er
nicht von ihm selbst oder vom B, von Würzburg oder jemand
anders von seinetwegen ersucht wird; es ist zu fürchten, dass
er vom Deutschmeister nicht gfjduldet toürde; sollte aber von
diesem oder sonst etwas an ihn gelangen, würde er sich gerne
bemühen, — Heidelberg, 1553 Jan. 1.
St. Ffäh. Miss. 5. Or. präi. Tübingen.
Jan. 3. 2. Ksr. Karl an Chr.:
Deutschmeister.
ermahnt ernstlich, die angefangene Fehde gegen den Deutsch-
meister gütlich fallen zu lassen, das Kriegsvolk aus dessen
Gebiet meder abzuschaffen, etwaige in Pflicht genommene Flecken
deren wieder zu entheben, die Verstrickten unentgeltlich loszu-
geben und sich wegen seiner Ansprüche,^ über die sie sich nicht
vergleichen können, mit dem rechtlichen Austrag zu begnügend)
— Diedenhofen, 155S Jan. 3.
St. Deutschmeister 5. B. Or. präs. Jan. i6'.
Jan.L 3- Hz. Albrecht an Chr.:
Deutschmeister; kais. Bund; Zusammenkunft .
Antwort auf dessen Schreiben von Dez. 26.^) Hofft, der
Ksr. sei mit der Antwort ihrer beiden zufrieden. Dankt für
Berichte in der deutschmeisterlichen Sache. Da Chr. dies alles
auch dem Ksr. zugeschrieben hat, glaubt er, dieser iverde, da
Chr. sein Kriegsvolk vei^laufen Hess, darauf bedacht sein, wie
die Sache, auch der aufgewendeten Kosten wegeiiy beigelegt
werde; auch der Deutschmeister selbst wird ivohl dem nach-
trachten, besonders da Chr. die Sache am kais. K.G. anhängig
gemacht hat.
U. *) Tübingen, Jan. 20 schreibt Chr. dem Ksr. aUerlei Einwände hie-
(jegen ; sein Schaden belaufe sich auf 30000 fl. ; der Administrator sei aU :
würde er sterben, so würde man Chrs. Forderung als gef edlen betracJUen; der
Ksr. möge den Administrator anhaUeny dass er zuerst Chr. die Unkosten ersetze :
dann wolle er ihm sogleich die Ämter und Gütei' zurückgeben, %Md wegen eines
billigen Abtrags eines gütlichen odir rechtlichen Spruchs gewärtig sein. —
I\bd. Abschr.
8. *) Es scheint I, 879 gemeint zu sein; das Datum von Konz. und Or.
differierte wohl um einen Tag.
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A-4. 1ÖÖ8. 3
Was die beiden Schreiben von Kf. Friedrich an Chr,,^ so- jan. 4.
dann die kais. Werbung beim Kfen. wegen eines gemeinen
Bundes und die Werbung des Hzs. von Jülich durch Dr. Karl
Horst betrifft,^) so wird sich Chr, erinnern, was Albrecht auf
gldcke kais. Werbung geantwortet hat;^) Chr, hat es wohl auch
dem Pfalzgfen. geschickt. Wenn man seinem Bedenken nach
in den terminis des alten schwäb. Bundes bleibt, mrd das Jülich-
sehe und andere Bedenken damit stillschweigend umgangen;
hält wie Chr. für nötig, dass der Ksr. einige vornehme Stände
beschreibt und über den Bund mit ihnen verhandelt; denn auf
einem Reichstag könnte hierüber nichts Fruchtbares verhandelt
iperden. Da Chr. sagt, er habe dem Kfen. von Ulm aus sein
Bedenken über den Bund geschrieben,*) möge ihm fAlbr./ Chr.
es auch berichten.
Was die persönliche Zusammenkunft von Pfalz, Jülich
und ihnen beideti betrifft, welche der jülichsche Gesandte empfahl
und die auch Chr., wenn die andern einig sind, sich gefallen
Hesse, so wird sich Chr. an Albrechts Bedenken^) gegen eine
solche, wie sie auch der Kf. Pfalzgf. noch hat, erinnern; glaubt,
dass es ohnedies bald zu einer allgemeinen Zusammenkunft
kommen muss.
Danlct für Zeitungen; wird, sobald sein Gesandter vom
Kg. kommt, dessen Erfolg berichten.^) — München, 1553 Jan. 4.
Ced.: Wird die von Chr, geuHlnschten Hunde bei nächster
Gelegefiheit schicken; hat dem Postmeister seinen Unfteiss ver-
weisen lassen.
St. Bayr. Mits. 2. Or. präa. Tübingen, Jan. 14. Fehlerhafter Autf-
Zug hei Druffel 1 V, 3.
4. Kf. Friedrich an Chr.: Jan. 4.
DeutschmeisUr ; Leitungen von Metz; Braunschweig.
erhielt gestern abend spät dessen Schreiben von Dez. Hl, nebst
Abschrift eines kais., vom Deutschmeister gegen Chr. am K.G.
*) Vgl. I, 876, 877.
•) Vgl, WftrUbg. VierUljhrsh. 1899 S. 222 f.
*) /, 784.
*) 1, 847.
*) Zur FortfOhrting d<sr Vermittlang in Clirs. Streit mit Kg. Ferdinand
hatte Hz. Albrteht seinen Rat Wiguleus Hundt an den Hof des Kg», abgesandt;
€yl nr. 26.
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4 15Ö3. d—o.
Jan, 4, ausgewirkten Mandats. Da er nicht zweifelt, Chr, sei aus recht-
mässigen, guten Ursachen zur Defension gegen den Deutsch-
meister geschritten, so hätte er nicht erwartet, dass sich derselbe
an das K.G. um ein solches Mandat wende, oder dass ihm
dasselbe bei seinen landkundigen Handlungen so liderlich und
unsers ermessens etwas unbillich erkennt worden sein solt. Da
für Chr. bedenklich sein wird, dem Mandat zu gehorchen, hielte
er für das Beste, wenn er durch ansehnliche Räte am K.G.
den Hergang der Sache vortragen Hesse und in dieser klaren
Sache mit diesem Mandat oder anderen dergleichen Prozessen
versclwnt zu werden begehrte. Chr. könnte dadurch zum min-
desten den Gegenbericht des K.Gs. und die Gründe zur Ertei-
lung des Mandats erfahren.
Trotz seiner mit dem Deutschmeister strittigen Sachen
würde er, wenn Chr. zustimmt, ohne diesen zu nennen, bei
Würzburg oder sonst von weitem um Verständigung ansuchen^
ob er als Unterhändler geduldet würde, und würde dann, wenn
er Chrs. Meinung hört, sich der Sache annehmen. — Heidel-
berg, 1553 Jan. 4.
Ced.: Schickt Zeitungen, die er heute aus dem Feldlager
vor Metz von Haug von Porsberg über des Ksrs. Abzug erhielt.
Vergangene Nacht lag Hz. Heinrich von Braunschweig bei ihm
hier und postierte gestern eilends mit 17 Pf. Würzburg zu;
derselbe sagte ihm aber nichts besonderes,^) als dass man wegen
des harten Winters zum Abzug von Metz rüste, und dass er
auch beim Kfen. von Trier gewesen sei.*)
Si, Pfalz. Miss. 5. Or. präs. Tübingen, Jan. 6.
Jan. 5. S' Hz. Albrecht an Chr. :
Beängstigende Zeitungen.
schickt Zeitungen, die ihm heute von einem vertraulichen Ort
zukamen; Chr. wird daraus viele seltsame Possen vernehmen^
4. *) Vgl. jedoch nr. :^1.
') Tübingen, Jan. 9 beanitcortet Chr. die beiden Schreiben des Kfen.^
nr. 1 und 4; des Kfen. Meinung wegen der Zusammenkunft habe er an Hz.
Albrecht geschrieben [nr. 6] und werde dessen Antwort berichten. Zugleich
dankt er für des Kfen. Bereitwilligkeit, sich wegen Vermittlung in der deutsch^
meisterlichen Sache beim B. von Würzburg zu erkundigen; an das K.G. habe
tr schon vor 10 Tagen eine Botschaft geschickt [deren Namen nr, 20] mit einer
Instruktion etwa nach des Kfen. Bat. — Ebd. Konz. von Fessler.
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d. 1663. 5
auch was für Frieden sie im nächsten Jahr haben werden}) jan. 5,
Bittety wenn Ohr. hierüber etwas sicheres er führte es mitzuteilen;
denn es ist nötig, dass sie sich zeitig avisieren, da niemand
weiss, auf wen es abgesehen ist.*) — Münchefi, 1558 Jan. 5.
St. Bayr. Miss. 2. Eigh. ()i\ präs, Tübingen, Jan. 6. Auszug hei
Drtiffel JK, 3.
5. ') Beil. aUerlei Zeitungen aus dem J^'eldlager vor Metz; dabei von
Bez. 24 : sonst mit nnsenn krieg alhie vor Metz scheint, das der auf dismal ain
loch gewinnen soll; and ist kai. m. willens, innerhalb wenig tagen mit ganzem
hänfen abzezieben ; dann man diser stat bei allem heftigen schiessen, wie bisher
gethan, nicht abgewinnen kann; so hat man auf das sprengen aucli klaine bofif-
nong; und in sunmia, es ist im anfang dise belegerung nit am pösten bedacht
und übel gubemiert worden, oder aber es maes ain anderer oder haimblicher
verstand darhinter stecken. So will ir mt. allain mit 30 vendl teutscher knecht,
<lie Italiener und Spenier, und 3000 pferd, den negsten aufs Niderland ziehen,
dffl rest des kriegsyolk urlaaben ; der marggraf wird noch mit seinem volk, dessen
er nun gar wenig, auch mit ir mt ziehen, bis man ainest ain anders hört, wie
dann ich euch zuvor anzaigt, das der herzog von Braunschweig verschiner tag
alhie gewest, der ist widerumb verruckt und soll mit den bischofen von Wirz*
borg und Bamberg, dem Teutschen maister, der stat Nürmberg, ain büntnus ge-
macht haben, und daz volk, so die kai. mt. urlaubt, sollen sy annemen und ainen
grossen häufen machen, alsdann dem grafen von Mansfeld widerstand thun und
wie mir in vertrauen anzaigt, dem marggraf Albrechten und hernach dem herzog
Moriz auch fastidio geben, dardurch das Teutscliland gegen dem frieling zu be-
aorgen in mehr unrueh dann die vergangne gwest, komen mecht ; der allmechtig
well seinen zom von uns abwenden. Die kai. mt. wird sich ain zeit im Nider-
land halten und also mit disem krieg, so sich erheben mecht iu Teutschen land,
zuesehen und auf den frieling widerumb volk annemen, alsdann durch ander weg
besehen, ob sy dem Franzosen ainen abbruch thun künden. Got verleih, das es
glicklicher dann dis 62. jar ergee. CJnd mag ir mt. ietzo sehen, was sy mit den
^Spaniern, so alles gubemiert, ausgericht, das dann zu erbarmen, man sovil guets
kriegsvolk vor diser stat, sonder die veind recht ze sehen, verlorn, gestorben
<md erfrom. — Ebd. Bayr. Abschr.
-) Darauf Tübingen, Jan. 9 Chr. an Hz. AU/recht : glaubt den Zeitwigen ;
mit allem Ernst ist von Albrecht und aridem Fürsien der Ausbruch des Feuers
zu. verhüten; dann warlich solt es beschehen und andere sich der sachen tail-
haftig machen, were änderst nit zu erwarten dann unser aller verderben; es
läsnt sich nicht alles der Feder vertrauen. Hält eine baldige Zusammenkunft
ron Pfalz, Jülich und ihnen beiden vor den Kreistagen [vgl. nr, 8] für gut ;
vrill fleissig aufmerken. — Ebd. Abschr. (ich). — Zugleich schickt Chr. Abschr.
des obigen Schreibens samt Zeitungen an Kf. Friedrich; glaubt, dass Hz. Albrecht
<iuf das Gutansehen von Pfalz und Jülich mit ihrer persönlichen Zusammen-
kunft auch einverstanden sein werde. Wenn sich andere Kreise an dem Vor-
haben der fränk. Einung beteiligen, ist für dieses Frühjahr und ^Sommer mehr
Zwietracht su befürchten als im letzten Jahr; hofft, dass der bayr. und schwäh.
Kreis sich nicht so bald werden dahin bewegen lassen. — Ebd. eigh. Konz.
Auszug bei Druff el IV, 6.
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6 1M8. 6.-7^
Jan, 6, 6. Chr. an Hz, Albrecht:
Zu9ammenku^ft ; Mttz; BrautiBchweig ; Markgf. und Bb.
legt ein Schreiben von Kf. Friedrich *) bei, Ist auf Albrs., der
Pfalz und des Hzs, von Jülich Ansuchen bereit, an einer von
Albr, bestimmten Malstatt zusammenzukommen; glaubt, dass^
dies beim Ksr, um so leichter zu veranttoorten ist, als aus den
ergangenen Schriften und Verhandlungen hervorgeht, dass der
Ksr. sie nicht sobald zusammenbertifen wird, zumal da dieser,,
wie er aus dem Lager gehört hat, am 28. Dez. von Metz nach
Brabant abgezogen ist. Bittet um Albrs. Meinung, um sie dem
Kfen. berichten zu können. — Hat sonst aus dem Lager gehört,
es seien vor Metz 16000 Personen umgekommen und auch die
Franzosen sollen bei ihren Ausfällen keinen besonderen Gewinn
gehabt haben. Was in der Stadt an Franzosen liegt, sieht Albr.
aus Beil. B. Hz. Heinrich von Braunschweig ist am 2. d. M^
wieder nach Speyer gekommen, ist, une man Chr. schreibt, vom
Ksr. nicht gut empfangen und beschieden worden, weil er nicht
früher sich in Vergleich mit den braunschweig. Junkern ein-
lassen wollte. Sonst schreibt ihm sein Diener vom Hof der
deutschmeisterischen Sache wegen, laut Beil. C. Die Nachricht
vom Hof, von Speyer und andern Orten, der K»r. habe den
Bb. von Wilrzburg und Bamberg befohlen, den Vertrag mit
Markgf. Albrecht zu vollziehen, zeigt Beil. I). — Tübingen, 1553
Jan. (}.
St, Bayern 12 h /, 67, Eigh. Konz. — Auszug Druffd IV, 4.
Jan. 7. y- Liz. Eisslinger an Chr.:
Bescheide und Zeitungen vom kais. Hof.
Des Deutschmeisters Sache tvird demselben immer noch
als Hochmut ausgelegt; dessen Gesandte kamen hier an und
erhielten ein Schreiben des Ksrs.; das andere an CJir.^) tvird
in einem Tag fertig. In der Saclie Neuchatel und Orange^
gab er dem B. von Arras auf dessen Rat drei Supplikationen;
hofft in wenigen Tageji hierin Bescheid zu erhalten : sehr unter-
stützt ihn Leutnant Renard, dem er versprach, Chr. werde sich
gegen ihn dankbar erweisen.
6. *) nr. 1.
7. ») Wohl nr. L>.
«) V(jL J, tiO n. 3,
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7. 1568. 7
Mit tjrlangung des Privilegiums^) kann er nicht vorgehen y jan. 7.
ehe er Chrs. Bescheid erhält^ ob er den Ksr. um seine Fürschrift
an die Kff. angehen soll; der Vizekanzler lässt sich dies nicfU
missfallen. Da ihn der B. von Arras selbst um das Memorial
anmahnte, würde die Fürschrift wohl nicht abgeschlagen werden.
Wie er seither erfuhr, haben ebenso Markgf. Hans und die
Stadt Ulm des Ksrs. Fürschrift erwirkt.
Erhielt Chrs. weiteren Befehl am 2. Jan. Was das Schrei-
ben an den Ksr.*) anbelangt, so hat Wilhelm Böcklin, der schon
abritt, Befehl, mit Chr. und anderen Reichs ff. zu verhandeln.
Böcklin hat sich in Chrs. Sacfien immer ganz beflissen gezeigt,
weshalb Chr. ihm danken möge, was am kais. Hof nicht ver-
schwiegen bleiben vnrd.
In Sachen Königsbronn ^) fiel noch keine Antioort. Den
deutschmeisterl. Gesandten wurde auf ihr Anhalten auch das
Schreiben an Chr. zur Einhändigung an diesen bemlligt: erhielt
selbst beil. Abschr,
Berichtet über des Ksrs. Abzug von Metz.^) Obwohl es
dem Ksr. mit den span. Anschlägen und Hochmut Übel geht,
80 ist doch die spanische Pracht nicht erlegen. Diese Läufe
bringen Markgf. Albrecht am kais. Hof in holie und grosse
Reputation; doch darf niemand dem Hz. von Alba öffentlich
die Schuld an dem schimpflichen Abzug zumessen; dieser war
Autor des Untergrabens der Stadt, und ebenso nicht wenig
Ursaclie, dass man mit Spott wieder davon abliess.
Hörte postscr., Chr. habe auf des Kf. Pfalzgfen. Ansuchen
um einen Reiterdienst dem Albrecht von Rosenberg'^) Boxberg
wieder abgenommen und dem Kfen. übergeben. — Diedenhofen,
1553 Jan. 7.
1. Ced.: Brachte postscr. auf vielfältiges Ansuchen die
beiden Supplikationen tvegen Neuchatel und Uranien heraus;
Iwfft, Chr. werde mit dem Bescheid zufrieden sein. — In Sachen
Ortenburg sagte ihm der Vizekanzler, er werde die Kommission
») Vgh I, 855.
*) /, 881.
*) Zu dem Streit um Könujabronn vgl. Sattler 4, 98; Hothenhäusler, Die
Abteien und Stifte S. 98 ff.
•) In seinem nächsten Schretljea von Jan. 10 sagt Eiftstinger, der Ksr.
könne höchstens noch 120OO Mann ins Feld .stellen. — Ebd. Or.
') Vgl nr. 395.
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8 1553. . 7.—S.
Jan. 7. in der Kanzlei fertigen lassen, und fragte ihn, wen Chr. als
Kommissär leiden wolle, Pfalz oder den B. von Strassburg.
Da die Sache zuerst auch vor dem Kfen, Pfalzgfen, loar, wählte
er diesen; hält Chr. dies nicht für gut, möge er Bescheid schicken.
Wenn Chr. seinen Prokuratoren in Sachen Neuchatel und
Uranien obigen Entscheid übersendet und dem Parlament zu
Dole die beiden kais. Dekrete, die der B. von Arras eigh. schrieb,
ilberbracht werden, wird dieses sich der Gebühr nach zu halten
ivissen. Der B. von Arras gedenkt Chr. auf sein Schreiben
von Nov. SO Antwort zu geben.
Hofft, in Sachen Königsbronn in kurzem kais. Resolution
zu erhalten und auch die Absolutionsschrift, den Gfen. von
Öttingen betreffend, auszubringen.
Wenn Chr. den Ksr. um Fürschrift an die Kff. um Be-
willigung des Zolls ersuchen mill und ihm Bescheid schickt, so
will er Fleiss anwenden. Bittet zugleich um Bescheid, tüie er
es mit seinem Abreiten von hier halten soll, ob Chr. ihn zuerst zu
sich rufen ivill, da sich während des Ksrs. Reise in die Nieder-
lande doch nicht viel sollizitiei^en lässt.
2. Ced.: Vier Geschwader Reiter, die der Franzose nach
Metz schickte, fielen dort in die Artillerie und Munitionswägen
und nahmen den Unsern einiges Pulver ab.
St. Chr. L 8 h, 7—11. Or. präs. Tühingm, Jan. 15.^
Jan. 7. 8. Chr. an Hz. Albrecht:
Kränk. Ansuchen.
erhielt vor etwa 2 Stunden von den fränk. Kr eis ff. ein Schreiben
und ein kais. Mandat,^) mit den von Albrecht gesandten Ab-
schriften gleichlautend; doch befremdet ihn, dass es nur an
ihn, nicht auch an den B. von Konstanz gerichtet ist; bittet
deshalb, ihm die Antioort, welche der bayr. Kreis beschliessen
ivirdy nebst seinem Rat mitzuteilen, da er mit Albrecht gute
Korrespondenz zu halten gedenkt,'^) Will das Mandat und das
Schreiben an den B. von Konstanz schicken und wird, ivas er
') Chr. enticirft selbst die Antwort auf du einzelnen Punkte am Rande
des Briefes: entsprechendes Kons., dat. Jan, 16, ebd.
8. *) /, 866.
*) München, Jan. 12 antwortet Albrecht, er habe mit EvBb. Ernst von
Salzburg einen Kreistag auf 2o. d. M. nach Megensburg verabredet und werde
dessen Resultat mitteilen. — Ebd. Or. präs. Tübingen, Jan. 19.
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S,-9. 16ÖS. 9
viit ihm wegen eines Kreistages verabredet, mitteilen}) — Schickt Jan, 7.
Zeitungen von Kf. Friedrich ; dieser schrieb ihm noch nicht, dass
er oder die anderen rhein. Kreis ff. ein solches Schreiben oder
Mandat erhalten hätten}) — Tübingen, 1558 Jan. 7, 7 Uhr abds.
St. Bayr. Miss. 2, Konz. von Chr. korrig. : A*MZug hei Druffel IV, 4.
9. Pfalzgf. Ottheinrich an Chr.: .Tan. 12.
Das Evangelium in Bayei'n; seine Räte; Deutschmeister.
Mein fruntlichen dinst zuvor, hochg-eborner fürst, fruntlicher,
lieber vetter! Ich wünsch E. 1. von Got dem aUmetigen ein g^lucg-
seliges neus jar zu sei und leib und worzu es E. 1., dero gemahel
und kinder, auch land und leut notorftig: sint. Fruntlicher, lieber
veter, ich kan E. 1. aus kristenlichera eufer nit bergen, das leider
das envangeliumb im laut zu Baiern wert zu jsrrunt gen und das
beschwerlich wider zu bauwen wert. Den es ist mir geschribeu,
die 3 kamerret^) sollen nit mer in grosem ansehen sein; so ist
der secretari Keck zu Burckhausen ein mautnar worden, derher-
ge^en soll der Jiesch, der hofmaister im frauenzimer ist, das heben
und legen sein bei hertzog Albrecht. Noch folget der Schadt und
der bischof von Freysing und das es ein anzeigung gibt, das mein
vetter, hertzog Albrecht, dem evangelio nit gewogen ist, het sein
lieb mit der Consennuwerin losen handell, ire luterischen bucher
von ü- zu don; Öes hot sie abgeschlagen, sie woll eher von irai
dinst sten. So hat sich sunst ein drefenlicher man vor andern
•) B. Christoph von Konstanz schreibt Jan. 13 an Chr., es sei unnötig,
wegen des l'ais. Mandats einen Kreistag zu halten, und stellt Chr. anheim, oh
nicht jedem Stand und jedtr Stadt eine Ahschr. davon geschickt werden soll,
damit sich niemand mit Unkenntnis des Mandats entschuldigen kann. — Jan. 18
biUigt dies Chr., rät aber, nur an den Abt von Kempten, Gf. Friedrich von
Fürstenberg und an Ulm Abschr. zu schicken, die es den übrigen zusenden
sollen. Der B. war hiemit einverstanden. — Statthalter und Bäte von Kempten
lehnten jedoch Febr, 2 unter Berufung auf eine frühere Weigerung die Über-
sendung der Abschr. an Prälaten und Prälatinnen ab. — St. Heidelb, Verein
if, III. — Jan. 21 teiU Chr. dit Verabredung mit dem B. an Hz. Albrecht mit.
— SU Bayr. Miss. 2, Konz.; vgl. über die Antworten der übrigen: Met/er,
EohenzoUer. Forschungen 5, 302 f.
*) Jan. 8 schreibt Chr. ähnlich an Kf. Friedrich, sagt aber hier, der Bote
habe das Gleiche an Mainz gehabt, und bittet um Mitteilung, was der rhein.
Kreis thun werde. — St. Pfalz. Miss. 5. Konz.
9. *) Pankraz von Freyberg, Karl Keck und Eustach von Lichienstein,
— Über Hz. Albrtcht und seine Berater vgl, vor allem W, Götz, Die bayerische
Politik, 91ff.: sonst zu obigem Biezler, Geschichte Baierns IV, 494 ff.
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10 1653, 9.— 10
Jan. iz aus dem lant zu Baiern gegen etlichen hern lasen, er drug fur-
sorg, das evangeliura wurt mern in lant zu Baiern ab- dan auf-
neraen. Das zaig ich E. I. darumb an, das es E. 1. bas erfar, doch
mich dorin nit gemelldt, ob Got wollt gnat geben, das das un-
kristenlich forhaben mocht abgestellt werden.*)
Seme Kammerräte sind noch nicht von Heidelberg zurück-
gekehrt; er kann deshalb nicht schreiben, wie seine Sachen mit
dem Kfen. stellen. Weiss nicht, weshalb sie so lange ausbleiben,
da sie schon am 5. Dez. von hier abgeritten sind. Wenn Chr.
etwas von ihn^n gehört hat, möge er es mitteilen.
Hofft, Chr. habe seine Sache gegen den Deutschmeister
glücklich beendigt; hier oben ist es ganz still davon. — Zei-
tungen. — Neuburg, 1:153 Jan. 12.
St. Pfote 9 c I, 66. Eigh. Or. präa. Tübingen, Jan. 15.
Jan. 13. 10. Kf. Friedrich an Chr.:
Gesuch des frank. Kreises. Zusammenkuf^ft. Kais. Bund, Deutsch^
meister. Metz. Braunschiceig.
erhielt gestern Abend vo7i ihm 3 Schreiben von Tübingen, Jan. 8
und 9.^) Wegen des Schreibens der frank. Kreisstände schlug
der Kf. von Mainz eine Zusammenkunft der Räte vor, die er
billigte; will auf die gleiche Antwort hinwirkt lassen, wie er
sie hievor den Gesandten der Kreisstände geben Hess.
Wünscht immer noch eine Zusammenkunft mit Chr., Bayern
und Jülich; hofft, Hz. Albrecht lasse sich dieselbe auch nicht
missfallen.
Will seine Meinung wegen des geplanten Bundes in einer
") Chr. wendet sich darauf Jan. 16 an den bayr. Kammer rot Efistach
[C/ir. schreibt: Achaz] von Lichtenstein: wir gebeu du: genediger, vertrauter
meinung zu vcmemen, wie uns gelaublich anlangt, das der hochgebom fdrst,
her Albrecht, . . ., von wegen der religion gegen ezlichen adelspersonen was un-
genedig erzaigen thne und etliche luterische buecher, wie man sie nennen thuet,
zu haben verboten, welches seiner lieb bei vilen deren landsassen nnderthanen
zu was Widerwillen verstanden möchte werden; ist derwegen an dich unser ge-
nedigs und vertraulichs gesinnen, du wollest uns in vertrauen in unser band
verstendigen, wie es derwegen geschaffen; dan uns ain treulich mitleiden were
zu hören, wa s. 1. bei dero landschaft in was Ungunst kernen soUte ; und woUest
uns getrauen, das du derwegen unvermerter von uns beleiben soUest. — St.
Bayr. Miss. 2. EigL Konz. Afiszug hei Druffel IV, 16.
10. *) nr. 8 n. 4 und nr, ö n. 2.
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m-X2. 1668. 1 1
besonderen Schickung*) im Vertrauen mitteilen und sich dem- jan, is^
nächst auch an den B. von Würzburg in der bewus^sten Sach£^)
lebenden.
Dankt für Zeitungen; vor Metz ist mxin emsig im Abziehen.
Hz. Heinrich von Braunschweig schrieb ihm gestern Abend und
er antwortete, laut beil. Abschr}) — Heidelberg, 1553 Jan. 13.
St. Pfäle. Miss. 5. Or. präs. Tübingen, Jan. 16.*)
11. Clir. an Kf. Friedrich: jan.i4L
Deutschmeisler. W. Böcklin. Bayr. Schreiben. Zeitungen.
schickt ein Schreiben vom B. von Würzburg in der deutsch-
meisterlichen Sache und seine Antwort darauf; ebenso den Be-
richt seiner von Speyer zurückgekehrten Gesandten und ein
Schreiben Wilhelm Böcklins; erhielt von seinem Diener am kais.
Hof, Liz. Eisslinger, noch nichts. Da Böcklins jüngste kais.
Kommission, im Elsass und Sundgau zu verrichten, wegen der
Landvogtei Hagenau auch an den Kfen, gelangen wird, bittet
Chr. um Mitteilung von Böcklins Werbung, die er auch mit-
teilen icttrde. — Tübingen, 1553 Jan. 14.
Ced. : Schickt ein Schreiben von Hz. Albrecht, den Deutsch-
meister, das gemeine Bündnis und ihre Zusammenkunft betr.; \)
ebenso Zeitungen vom kais. Hoflager von Liz. Eisslinger.
St. Pfalz. Miss, 5. Konz. von Fessler, ausser der Ced,
12. Hz. Albrecht an Chr. : jan, u.
Zusammenkunft; Notwendigkeit eines Schreibens an den Ksr,
erhielt gestern Chrs, Schreiben von Jan. 9;^) ersah daraus, dass
Chr. den von Albrecht überschickten Zeitungen glaubt, wie uns
dan sölchs und der kai. mt. abzugfs halb seither von nier orten
*) Vgl. nr. 16.
') Vermittlung zwischen Chr. und dem Deutschmeister betr.
*) He. Heinrich bat, Würzburg, Jan. 7, um Zueug gegen Volrad von
Mansfeld.^ Der Kf. verwies ihn, Jan. 14, an die in Passau hiefür bestimmten
Unterhändler, Hilfe wegen der Entfernung ablehnend,
•) eodem schickt Chr. dies an Hz. Albrecht. — St, Bayr. Miss. 2. Konz.
— Dieser schickt darauf, München, Jan. 22, seine eigene Antwort an Hz. Hein-
lieh [Druffd IV, nr. 9 n, 3] und teilt zugleich mit, dass sein Gesandter, den
er in Chrs. Vertragssache beim Kg, hatte, gestern Abend zurück ke h tie ; wird
dessen Ausrichtung berichten. — Ebd. Or. präs, Tübingen, Jan. 27.
11. *) nr. 3.
12. *) nr. 5 n. 2.
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12 1563. ILK
Jan, 14, zugeschriben. Als auch E. 1. aus diser ursacli von nöten achten,
der Sachen nunmalen statlichen und mit erast nachzugedenken,
das auch ratsam und guet sein sollte, das E. 1., Pfalz, Gülch und
wir mit erstem und vor haltung der kraistäg zusamenkomen weren,
so tvird Chr, aus Albrechts letztem Schreiben^) erkennen^ dass
dieser sich mit Erzb, Ernst von Salzburg schon wegen eines
Kreistags auf 25, d, M, verglichen hat. Nun haben sich E. 1.
vemer fruntlich und wol zu erinnern, was wir diser unser aller
chur- und fursten personlicher zusamenkunft halb derselben fhint-
licher, gueter wolmainung selbs zu Memingen ^) vertreulichen ver-
meldet und aus damalen schwebenden Ursachen ie nicht ratsam
achten künden, dieselb fürzenemen, wie E. 1. hernach aus etlichen
sclireiben von uns auch vetterlich verstanden. Dieweil nun aber
ermelte unsere bedenken nicht allain nicht aufhörn, sonder die
gedacht zusambkunft iez nach beschehen der kai. mt. abzug, wie
wir die sachen bei uns erwegen, mit noch mererm verdacht etc.,
daraus sich allerlai zu befahrn, beschehen wurde, wissen wir die-
selb nochmalen und aus vil mehr bewegungen nicht ze raten.
8olte aber ermelte unser zusambkunft ie in ainig weg ratsam, nutz
und ersprieslich, so achten wir doch bei uns, allerlai schedlichen
und ungüetlicheu verdacht abzeschneiden, die nottui'ft sein, solch
unser zusamenkomen zuvor der rö. kei. mt. in unser aller vieren
namen underthenigist durch ain sclireiben anzuzaigeu, nicht das
von irer kai. mt. ainicher antwort zu erwarten, sonder es wurde
disfals sovil mehr sicherer damit fürzeschreiten sein. Der kai. mt.
mecht anzaigt werden, nachdem dieselb aus gnedigister zunaigun^
zu dem heiligen reich teutscher nation an alle desselben krais
mandat und schieiben ausgeen lassen und allergnedigist begert
hetten, das man sich konftigen empörungen, deren man nicht in
geringer sorg steen müesste, entgegenzekomen, zusamenthun solte,
wie dann etliche krais sölchs zum tail schon fürgenomen und deme
gehorsame volziehung ze thun im werk weren; dieweil aber die
.Sachen im heiligen reich etwas zweifenlich stünden, und auf dise
stund nicht ain geringe empörung, daraus allerlai Weiterung ze
sorgen und vor äugen, hetten wir gehorsamer, getreuer mainung
die vilermelt zusamenkunft, doch anderer gestalt nicht, dann den
Sachen allenthalben dem hei. rö. reich zu nutz und guetem und
damit allerlai sohedlich Weiterung und verhörung sovil mtiglicli
») nr, 6 n. 2.
3) V^gl /, 771 n. 3.
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l:i.—t3. 1Ö63. 13
verhuet bleiben mecht, färgenomen. Welchs wir also E. 1. frunt- j^n, 14^
lieber, vertreulicher mainung und nit danunb vermelden wellen,
(las uns für unser person ain zusambkunft zuwider, dieweil doch,
wo anders dieselb in ander weg sonsten dinstlich geacht werden
soll, durch dis unser wolmainend bedenken gar nicht verhindert,
sonder mer fueglicher beschehen mag. So nun E. 1. dessen mit
uns ainig, sich auch aines gemainen Schreibens an die kai. mt. mit
Pfalz und Gilch vergleichen und uberschicken, seien wir dasselb
ze fertigen und darauf alsbald uns mit Eum liebden tag und mai-
stat halber zu vergleichen fruntlich urbitig. — Grämvald, 155H
Jan. 14,
Ced.:*) Freuntlicher, lieber vetter! E. 1. bitt ich ganz freunt-
lieh, sy wollen dis mein schreiben änderst nit versten dann das
Ichs ganz guetherzig und treu meine, auch der meinunj^ gar nit
bin, die zusamenkunft änderst dann aus Ursachen, wie im schreiben
?emelt, zu verhindern. Dann E. 1. wissen, wie der keiser leut hat,
die mer dann ubersuspitios sein ; derhalben ich für ratsam geacht,
ein solch schreiben in unser vierer naraen des ungeverlichen in-
halts, wie oben gemelt, an die kei. mt. zu vertigen, dardurch dann
meins erachtens vilerlei verdacht mocht abgeschnidten werden.
Doch stelle ich es in alwege zu E. 1. und der andern bedenken.
-- Mir ist gleich an ietz ein schreiben kommen von meinem freunt-
liehen, lieben vetter und brueder, marggraf Albrechten, welches
copy ich E. 1. hiemit vertreulich zuschicke, daraus E. 1. allerlei zu
vememen haben ; mit freuntlicher bitt, E. 1. wolle gemelte copy
bei sich in geheim behalten.*)
St. Bayr. Miss. 2. Or, präs. Tübingen, Jan. 20. Ced. eigh.; vgl.
Ih-uffel IV, 12.
13. Hz. Albrecht an Chr.: j^^ ^^
Deutschmeister; Markgf. Albrecht.
erhielt dessen Schreiben dat. Jan. 6, besonders das vom Deutsch-
*) Biese Ced. liegt zwar jetzt beim Schreiben nr. 19 i allein schon der
Inhalt, der auf obigen Brief Bezug nimmt y weist sie an diese Stelle ; sodann
trägt das am Schluss als soeben eingetroffen erwähnte Schreiben des Markgf en.
Albrecht den Fräsmtationsvermerk : Jan. 14 ; vgl. Drnfftl II, 1868. — S. Druffel
IV, S.809.
•) Wenn Hz. Albrecht jetzt den in nr. 3 noch vorhandenen Widerstand
gegen eine Zusammenkunft aufgiebt, so ist dies deutlich ein Erfolg der ihm am
ö. Jan. zugekommenen Zeitungen (nr. 6 n. 1), auf welche er auch oben wieder
hinweist.
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I
J
14 1568. i5.— 24.
^an. 15. meister am K.G. gegen Ohr, ausgebrachte Mandat betr.; ersah
daraus, dass Chr. seine Botschaft mit Instruktion an da^ K.G.
abgeschickt und sich beim Ksr. schriftlich beschwert hat. Ist
auch der Ansicht, dass, wie Chrs. Räte in Speyer erfuhren, sich
das Mandat nur de non ultra offendendo versteht und keine
Restitution verlangt, weshalb weiteres Anbringen bei Kammer-
richter und Beisitzer wohl unterblieben wäre. Da Chr. trotzdem
vorzugehen befohlen hat, nimmt er an, das kais. K.G. werd£
sich dem Mandat gemäss erklären und erkennen, dass Chr.
demselben mit Beurlaubung des Kriegsvolks schon pariert hat:
geht der Deutschmeister weiter mit Recht vor, wird sich Chr.
wohl zu defendieren haben.
Wegen des kais. Mandats an den bayr. Kreis ist, wie Oir.
weiss, schon ein Tag angesetzt.
Des Markgfen. Albrecht Absicht, wegen seiner Verhandlung
mit Frankreich einen offenen Druck ausgehen zu lassen — was
Chr. schon widerraten habe^) — , ist bisher an ihn nicht gelangt:
tvird sich, wenn es geschieht, wie Chr. halten.
Wegen der Zusammenkunft zeigt beil. Schreiben^ seine
Meinung. — Grünwald, 1558 Jan. 15.
8t. Bayr, Miss. 2. Or. präs. Tübingen, Jan. 20. Ungenügender Auszug
hei Druffel IV, 12.
Jan. 15. 14. Chr. an Hz. Albrecht:
Deutschmeister. BöckUn. Kais. Bund. Zusammenkunft, tranken.
erhielt dessen Schreiben von Jan. 4 erst gestern um Mittag. —
In der deutschmeisterischen Sache vmrde nichts gehandelt, als
was beil. Abschriften zeigen; das der Abschr. entsprechende
Schreiben erhielt er vom Ksr. noch nichty sein Gesandter hat
die Abschr. in der kais. Kanzlei im Vertrauen erhalten und
gestern geschickt. — Böcklin schrieb ihm, er sei vom Ksr. mit
Befehl zu ihm abgefertigt; wird dessen Werbung mitteilen.
Albrechts Bedenken, dass der Ksr. wegen des von ihm ge-
wünschten Bundes einige vornehme Fürsten an gelegene Mal-
statt zusammenrufe, um davon zu reden, toar stets auch das
seinige; hat dem Ksr. auch zu Ulm die Ursachen ausführlich
dargelegt^) unter Hinweis auf das Misstrauen aller Stände
13. *) J, 8SÖ n. 3.
2) nr. 12.
14. ») Vgl. I, nr. 766.
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14. 1558. 15
gegeneinander, lodches erfordere^ dasa der Kar. auf Abstellung Jan. 15.
bedacht sei, und wegen dessen er sich nicht zumder sein lassen
wolle, wenn die Fürsten zur Pflanzung des für einen bestän-
digen Bund nötigest Vertrauens zusammenkämen; dies ist wahr-
lich hochnötig, denn er kann nicht viel Lust zu einem Bündnis
gleich dem schwäbischen bemerken.
Dass Albrecht wegen der Zusammenkunft ihrer vier —
Pfalz, Jülich und ihrer beiden ~ noch Bedenken hat, stellt er
ihm anheim, hielte sie selbst aber durchaus für gut und not-
wendig; man könnte davon reden, vne dem jetzigen Feuer bei-
zeit zuvorzukommen wäre; dann warlich, vetter, geet es an, werden
E. 1., Walz, ich und andere nit ruebig darbei sitzen. Wie einer
seiner Diener, ein Gf,^ dessen Bruder Domherr in Würzburg
und der erst am Donnerstag von da abgeritten ist, von letzterem
hörte, sind Hz. Heinrich, der B. von Würzburg und der Deutsch-
meister täglich zu geheimer Beratung beieinander und haben
erst in den letzten Tagen Gf Adolf von Nassau und den Gfen.
von Schaumburg, des Bs. von Köln Bruder, zur Annahme von
1000 Pf. abgefertigt und bewerben sich, wo sie können, um Kn.
Würzburg und Bamberg haben sich entschlossen, dem Markgfen.
die Verträge nicht zu halten und sagen dies unverhohlen : ihre
Unterthanen dagegen schreien nach dem Markgfen., dass er sie
von der Schinderei und Tyrannei erlöse, und es sei ein Auf-
stand des gemeinen Manns zu befürchten. Des Ksrs. durch
Nothaft übersandten Befehl, dem Markgfen, den Vertrag zu
halten, habe der B. von Würzburg rund abgeschlagen;^) man
vermute, der B. habe vom Ksr. ain besondem verstand. Gf. Vol-
rad von Mansfeld sei im Herausziehen, Hz. Moriz in grosser
Rüstung und auch gewarnt. Auch sage man unter den Räten
zu Würzburg, dass Hz. Hans Friedrich von Sachsen sich den
Bb. zu gut bewerbe; doch konnte der Gf. nicht bemerken, dass
die Geistlichen viel Vertrauen in ihn setzen.*) — Tübingen,
l')')3 Jan. 15.
6't. Bayr. Miss. J^, Konz. FMerhaßer Auszug hei Druffel IV, 13.
«) Gf. Konrad von Casidl.
») Vgl. Druffel IV, 10.
*) Die hier sich findende Auffassung der politischen ^Situation deckt sich
mit der in nr. 5 n. 1 zum Ausdruck kommenden^ welche Chr. schon am 9. Jan.
£tf der seinigen gemacht hatte : vgl. nr. 5 n. 2.
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16 1568. 15.-16.
Jan, 15, IS. Liz, Eiaslinger an Chr. :
Orfenburg; Markgf, Albrecht; Ötttngen: Zeitungen,
schickt die Konimission In der ortenburg. Sache ;^) da er hier
nichts mehr erreichen kann, macht er sich alsbald auf den
Weg nach Brüssel, Fragte den Markgfeii, Älbrecht, ob er an
Chr. etwas gelangen lassen wolle, der antwortete, er werde nach
der Musterung durch Wirtbg. ziehen und Chr. besuchen, um
ihm für die brüderliche Darreichung des Geldes zu danken;
mit öttingen wolle er das Beste thun und, so viel an ihm sei,
die Sache befördern, — Gf, Ludwig kam noch nicht hier an;
er soll heute abend eintreffen und muss wohl na^ch Brüssel
folgen; er Mtte wohl auch früher kommen können.^
Der Ksr, ivill am 16. oder 17, d. M. nach Brüssel auf-
brechen und nach 15 Tagen dort eintreffen ; das Kriegsvolk ist
sclwn von Metz abgezogen. Hanstein, Hattstatt, Bemelberg sollen
zu Saarbrücken, Holstein, Markgf, Zollern, Truchsess im Bis-
tum Trier gemustert und bezahlt werden. Die Kn, mussten 1 S
Rossfleisch um 6 Pfg, kaufen und litten an Brot unerhörten
Mangel, was alles die spanischen Finanzen versclmlden.
Schickt ein Missiv von dem B, von Ar ras mit. — Dieden-
hofen, 1553 Jan. 15,
St. Chr. I,8b,13. Or.^) präs. Tübingen, Jan, ii3,
Jan, 15, 16, Kf. Friedrich an Chr. :
Kreätnz für Heuring,
beglaubigt seinen Rat Sebastian Heuring,^) der Befehl hat.
einige Sachen bei Chr. allein im geheimen und in besonderem
Vertrauen anzubringen, und auch sonst etwa andere Handlungen
nach Chrs, Gelegenheit zu werben. Was Chr. dem Kfen. im
geheimen mitteilen will, 7nöge er dem Bat anvertrauen.^) —
Heidelberg, 1553 Jan. 15,
/Sl. Pfalz. Miss. 5. Or, präs. [von Chr. eigh,] Jan, 19.
a) 3 cito, citiKnime.
15, *) Für Kf, Friedrich,
*) Jan, 17 schreibt EisslingeTy der Ksr. sei hetäe ncLch Luxemburg abge»
zogen, Gf. Ludwig von Öttingen hier angekommen: er sei deshalb nicht auf*
gebrocfien, sondern habt bei Alba und Arras die Öttinger Sache anbringen
müssen. — Ebd. Or.
16. *) Über Hearings Auftrag vgl. nr. i*l.
*) Tübingen, Jan. 20 antwortet Chr., er habe Heuring gehört und ihm von
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17. 1568. 17
17. Chr. an Pfalzgf. Ottheinrich: Jan.i7.
Anitoort auf nr. 9,
dankt samt Gemahlin für dessen Neujahrsiounsch und wünscht
ebenfalls ein gutes neues Jahr. Hat die Besorgnis, dass das
Evangelium in Bayern zu Grunde gehen werde, mit Beschwerde
vernommen, da er wohl weiss, dass viele gutherzige Leute da-
rinnen sind, welche die Wahrheit wohl verstehen. Hat heute
im Vertrauen an einen Rat seines Vetters um Bericht darüber
geschrieben. Hört er, dass solches zu befürchten ist, will er
mit Albrecht bei persönlicher Zusammenkunft, die er in kurzem
erhofft, der Notdurft nach reden. — Die Mitteilung über Wil-
helm Lösch, Schad und den B. zu Freising betr., die jetzt die
Vornehmen bei Albr. sind, hat er wegen der beiden ersten keine
Sorge (sie wolten dann zu mamelucken werden), da sie die Wahr-
heit wohl verstehen; weiss nicht, wie der B. von Freising ge-
sinnt ist; soviel er ihn kennt, hat er nicht viel Geistliches bei
ihm gefunden. — Weiss von Otths. Kammerräten zu Heidelberg
nichts, da die gegenseitigen Briefe nur in die Ämter beider
geschickt, von da durch die Amtleute weiter befördert werden.
— Den Deutschmeister betr. steht es jetzt beim K.G., ob es ihn,
Chrs. Begehren gemäss, in die Acht erklären will. Obwohl sich
der B. von Würzburg ins Mittel gelegt hat, hat der Deutsch-
meister die Gütlichkeit abgeschlagen, solange CJir. ihm die
beiden Ämter Neckarsulm und Gundelsheim samt dem Schloss
Horneck vorenthalte, welche aber CJir. vor einer Entschädigung
nicht zurückzugeben denkt und wegen deren er auch vom K.G.
nichts zu befahren hat. — Dankt für die Zeitung; weiss nichts,
als was er an Otth. dienlich geschrieben hat von wehren vor-
stehender practica und dass der Kf. ihfn gestern geschrieben
hat, Hz. Heinrich von Braunschweig habe ihn um Hilfe und
Zuzug vermöge des Landfriedens ersucht; er habe es aber rund
abgeschlagen und ihm gesagt, er solle sich zuerst an seine Nach-
barn wenden.^) — Tübingen, 1553 Jan. 17.
St. Pfalz 9 cl, 68. Ahschr, (ich).
Punkt zu PunJu geantwortet ; der Kf. möge ihn anhören und dem weiter nach-
denken. — Ebd, Konz., von Chr. karrig.
17. ^) Am gleichen Tag schickt OUhr. an Chr. Zeitungen und and. : da-
Iti Ced.: man wUl sageiif ganz Polen, gaistlich nnd weltliclL, haben das evange-
lion angenommen und dem babst all sein recht, bann nnd Weihwasser abköndt;
Krnit, Briefw. des Hzs. Chr. II. 2
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18 1553. J8.—J9.
Jan, 30. 18, Chr, an Pfalzgf, Ottlieinrich:
Wem. Markgf, Albrecht.
schickt einen Wagen mit Arbois und anderen Burgunderweinen.
— Hat glaublich gehört, Markgf. Albrecht von Brandenburg
habe dem Erzb. von Trier tvegen 50000 fl. Brandschatzung mit
Überziehen gedroht, dieser habe, gemäss der Erbeinung der
vier rhein. Kff., den Kfen. Friedrich um Hilfe und Zuzug er-
sucht. Zu ivelchen Weiterungen dies führt, kann Otth. ermessen,
— Tübingen, 1553 Jan. 20.
St. Pfalz 9 c I, 70. Konz.
Jan. 20. 19. Hz. Albrecht an dir.:
Deutschmeistsr. Zusammenkunft. Kais. Bund. Braunschxceig. Marhgf.
Albrecht und Bb, Kf. Moriz. Kgl. Sache.
erhielt gestern Chrs. Schreiben vom 15.''^ d. M. samt Abschriften,
In der deutschmeisterischen Sache wird sich Chr. der Gebühr
nach zu halten wissen.
Was den vom Ksr. begehrten Bund betrifft, so ersah er
fAlbr.J aus Chrs. Schreiben, in welchem Sinn Chr. mit dem Ksr.
geredet hat, namentlich dass sich dieser persönliche Zusammen-
kunft der Fürsten nicht zuwider sein lassen solle. Dagegen
verstand er nicht, tvas für eine Antwort des Ksrs. darauf er-
folgte, ob er eine solche Zusammenkunft leiden könne oder nicht.
Chr. möge ihm, sover es änderst thuelich, diese Antwort mitteilen.
Nach seiner Ansicht ist dieser Bund dem Ksr. schon in den
Brunnen gefallen, aus vielen UrsacJien, die sich nicht schreiben
lassen. Dann ich hielt warlich meins teils dafür, das ein grosse
notturft were, noch eim solchen bund, wie der schwebisch gewesen,
furderlich zu trachten. Dann E. 1. als der verstendig hett leicht-
lich zu einvegen, wenn schon die geistlichen fursten und stend,
auch die stet wurden ausgeschlossen, wie vileicht etlich gern sehen
und sich diser ursach halber dester ungerner in püntnus einlassen,
a) Or. hat 5.; ea kann aber ktin Zweifel stiH, dass nr. 14 gemeint Ut.
ist nit, 80 a:eb Got, das noch gescheh. — Hiezu bemerkt Chr. auf dem Rand:
das Pohl das eyangeliura an^enomen solte haben, were warücli Gott dem hem
darnmben zu danken ; betten s. 1., was derhalber sie weiters in erfarung brechte,
Ulis zu verstendig:en. Was uns dan aus Bayern der religion halber geschriben
wurde, hette s. 1. hiebei zu Tememen ; Tersehen uns bald zu unserm vetter herzog
Albreehten zu komen, alda wir mit ». 1. der notturft nach reden wollen. —
J':bd. Or.
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19. 1663. 19
wie weit E. 1., Pfalz, Gulch und ich aneinander entsessen sein, Jan.ao.
«nd ob schon nocht etlich weltlich forsten zu disem bund gezogen
wurden, der ich doch in diser refier wenig oder schier gar kein
weis, so iret mich gleich, das, wie oben gemelt, das wier zu weit
4m einander entsessen, und allenthalben mit geistlichen stenden
und steten undermischt. Derhalben meins bedenkens, do änderst
«in solcher bund und verstand aufgericht werden solle, die vor-
gemelten stend und stet nit wol umbgangen oder ausgeschlossen
werden mugen; doch lasse ichs in alweg mein teils, bis weiter
und statlicher von Sachen geredt mag werden, beruen. — Was
dann unser vierer personliche zusamkunft belangt, werden E. 1.
numer genugsam verstanden haben mein wolmeinent bedenken
disfals.
Das dann E. 1. mich in vertrauen berichten, was herzog
Heinrich von Braunschweig mit den bischofen und dem teutschen
maister für verstentnus haben soll, wille ich E. 1. nit bergen, das
mir egestem ein sclireiben von gedachtem herzog Heinrehen, des
datmn steet Nurberg den 11. dis,') ist zukomen, wie E. 1. aus bei-
gelegter abschrift freuntlich zu sehen; ich hab auch s. 1. hierauf
noch nit beantwort; sobald aber solichs geschüt, solle es E. 1. un-
verhalten beleiben. Was mir auch iez sonst von dem neulichisten
tag, so zu Nürnberg ist gehalten worden,*) vertreulich zugeschriben
Wirt, hat E. 1. hiebei auch zu vememen.
Das E. 1. auch in irem schreiben weiter vermelden, wie sich
'die bede bischof Wirzburg und Bamberg sollen vememen lassen,
den vertrag unserm vetter, margraf Albrechten, nit zu halten,
^ehen ime die Sachen gleichwol nit so gar ungeleich. Solte es
aber ie darzu komen, das mergedachter unser vetter den vertrag
mit gwalt hanthaben wolte und sich dessen die bischof zu ver-
widem understen wurden, wie dan zu besorgen, so ist bei mir vast
bedenklich, do E. 1., Pfalz, Gulch oder ich von einem oder dem
andern teil umb hanthabung oder liilf angesucht wurden, w es wir
uns hierin verhalten sollen. Dann wie ich die Sachen ietz der zeit
bedenke, hielte ichs dofur, w^an man sich der sachen bederseiz
'entschlagen kunt, solle des aller ratsamets sein; denn man henk
sich hin wo man wolle, raues man auf der andern Seiten allerlei
^efar gew^arten, und nachdem ich bei mir für gewiss halte, das
19. *) Druffel JK, 5; AihrechU Antwort ebd, n. 3.
*) Über den am 3, Jan. xu Nürnberg gehaltenen Tag der Jränk. Einung
^gl. Chr. MeycTy HohenzoUerische Forschungen 5, 307 y 317 f.
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20 1553. 19.—2(K
Jan. 20. aufs wenigist von einem teil, wo nit von beden, dergleichen an-
mnetung an uns beschehen werden, so bitt ich E. 1. ganz freunt-
lieh, mich hierin ires bedenkens auch zu verstendigen, damit, im
fal das solichs fürgienge, ich mich dester bas verhalten konte.
Wenn Chr. auch schreibt, der Ksr. habe den Wühelmr
Nothaft zu den beiden Bb. geschickt und ihnen mandierty den^
Vertrag mit dem Markgfen. zu halten, so ist das richtig; ihm^
hat man es von einem gar vertrauten Ort vom kais. Hof ge-
schrieben, einer, der es wohl weiss. Nimbt mich derhalber vast
wunder an den zweien bischofen, das sy über des keisers mandat
sich also spreitzen, wiewol es we thuet, land und leut hinweg-
zugeben.
Das dan herzog Moriz solle auch in grosser rustung sein^
das gefeit mir gar nit; dann ich besorg am selben ort, es möchte
etwas selzambs bedeueten; were derhalben mein freuntlich guet-
bedunken, E. 1. wolte an allen orten ir fleisig nachirag und auf-
merken haben ; desgleichen wille ich auch thon und was uns beder-
seiz zukombt, einer den andern dessen zeitlich avisieren.
Wenn Chr. zuletzt zu wissen tcünscht, wie es der kgl. Sache
wegen steht, so erwartet er seinen Gesandten stündlich. Dieser
hat während seiner Abwesenheit nur einmal geschrieben, am
1. d. M.; er berichtete, dass der Kg. damals von den 300000 fl^
noch keineswegs weichen wollte; in den anderen Punkten hoffte
er auf Vergleich.
Als er den Brief zumachen tvollte, trafen beil. Zeitungen
ein. — München, 1553 Jan. 20.
St. Bayr. Miss. 2. Eigh. Or. präs. Tübingen, Jan. 25. Vgl. Druffel
IV, 18.
Jan. 20. ^^' C'Ä^. an Wcriier von Münchingen, Obervogt in Leon-
berg, und Dr. Hieronymus Gerhard, zurzeit in Speyer:
Bedenken in Religionssachen.
Georg Wizel hat verschiner zeit ein grausam unschiedliches
Bedenken in Religionssachen gestellt, wie beil. Abschr. zeigt.^}
Hörte nun im Vertrauen, dass einige Kammergerichtspersonen
20. *) Beginnend: IneYitabili necessitate urgetiir caesarea maiestas; und
schliessend: quae duo [ecclesiam et imperimn], omnium summa, si salya cnpit
Imperator, diaconus Dei, seditiosam hereeim consopiat oportet. — Ebd.; vgL
Dt-uffel I, 302.
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JÖL— ^/. 1558. 21
auch ein Bedenken in Religionssachen stellen und dem Ksr. Jan.20.
übersenden wollen. Befiehlt, im geheimen fieissig nachzufragen,
was für Personen das seien, auch sollen sie womöglich eine
Abschr. davon zu bekommen oder doch den Inhalt zu erfahren
suchen. — Tübingen, 1553 Jan. 20.
St. Religionssachen 6 a. Or. präs. Jan. 25, 8 Uhr morgens.
21. Instruktion Chrs. zu einer Werbung bei Hz. Albrecht: ') jan. 21.
Braunschweig über die Succession des span. Prinzen, eigene Absichten
Franken. Ferdinand. Kais. Bund. Zusammenkunft.
Erstlich soll unser gesandter s. 1. anzaigen, wie der churfurst
pfalzgraf zu uns dero rate ainen*) geschickt und in vertrauen
anzaigen hette lassen, das unser schwager, herzog Hainrich zu
Braungschweig, verschiner tagen, als die aus dem kais. feldleger
for Mez \\iderumben abgeritten were, bei s. 1. zu Haidelberg ge-
west und in vertraulichem gesprech s. 1. sich gegen den pfalzgraven
vememen hette lassen, wölcher gestalt die kai. mt. widerumben
Vorhabens were, den prinzen, irer mt. sone, noch dero absterben
zu kaisem zu machen und zu solcher dignitet ir ku. wurde noch
in ir kai. mt. leben zu bestetigen, und das ir mt. solches bei den
churfursten in kurzem erstlichs mit bitt, muet, gaben, und, wa
semlichs nit helfen wolle, mit trowungen und etwan auch mit ge-
walt in das werk werde richten; und wiewol ime, herzog Hain-
richen, nit zweifelte, das s. 1., der churfurst, in deme sich stand-
haft erzaigen und halten wurde, so wolte doch er s. 1. nit bergen,
das semlichs er dem churfursten zu Trier auch angezaigt hette,
und befende ine standhaft und aufrecht; aber auf Coln were gar
nit zu bauen ; dan sich der von Arras sovil vememen lassen, das
■er ad partem allberait sein votum dem prinzen gegeben hette ; so
were in dem fall Menz nicht zu vertrauen ; dan er in was treffen-
licher iming mit der rö. ku. mt. stunde ; der churfurst von Branden-
burg were arm, möchte sich durch verhaissungen etwan auch be-
wegen lassen. Herzog Moriz, churfurst, der Avurde gewislich bei
ku. rat. lieb und laid laiden, dieweil er auch sonst nit weiters
wüste dan disen rucken.^)
21. *) Zugleich beglaubigt Chr. den Edlen Albrecht Arbogast Freih. zu
Hewen und Herrn zu Uohentrinz, der Befehl hat, E. 1. von unsertwegen was
allain in gehaimbd und sonderm vertrauen anzebringen. — Ebd. Konz,
*) Seb. Heuring: nr. 16.
*) Das Successionsprojekt, welches hier auftritt j hat von jetzt an weite
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22 1ÖB3. 2U
Jan. 21, Er, herzog Hainrich, hette sich auch vemer vernemen lassen,
wie kiii. mt. ime geraten und gleich schier bevolchen hette, sich
mit herzog Hans Friderichen zu Saxen zu vertragen, und hette
marggraf Hansen zu Brandenburg zu ainem comissario ement;*)
were derwegen willens, sich mit ime zu vertragen, damit er mit
merer gelegenhait widerumben zu land und leuten komen möchte
und mit s. 1. zuthuen ainem andern alsdan einschenken, der ursach
dis seines iezigen verjagens were; hette auch den churfiirsten
pfalzgraven umb beistand und hilf gebeten, des aber s. 1. ime fueg-
lieh abgeschlagen hette;
auch verners vermeldet, wie die kai. mt. bewilliget hette, den
bischofen Wirzburg und Bamberg, wa unser vetter marggraf
Albrecht zu Brandenburg nit wolte zu ruhen sein, ine zu über-
ziehen und sein land abzutringen ; damit aber nit Weiterung daraus
erfolgte, (wa sie solches innen behielten), so solten sie semlich
land unserm jungen Schwager, marggraf Georg Friderichen, zu-
zestellen gegen erlegung des kriegs costen schuldig sein; und
wurde in monazfristen derwegen ain grosser lauf von reitem und
knechten den Rein aufher inen zugehn.
Kreise der deutschen Fürsten lange Zeit in Atem gehalten, wenn auch die Form,
in welcher man sich die Verwirklichung des kais, Planes dachte, mannigfach
wechselte : vgl, nr, 87 n. 6, nr, 98 n, 2, nr, 103, nr, 607 n, und die hei diesen
Nummern citierten weiteren Stellen, — Es gehört zum verhängnisvollsten ti»
4, Band des Druffdschtn Werkes, dass hier diese Seite der Geschichte von
1553154 fast gewaltsam in den Hintergrund gedrängt wird. y,I>ass in den
Originalakten doch nur nebenbei von der spanischen Succession die Bede ist^
(Druff el IV S, 231 n.), lässt sich bestreiten; aber auch wenn dies richtig wäre,
so ist es doch jedenfalls vollkommen verfehlt, den politischen Einfluss einer
solchen Befürchtung, wenn deren Vorhandensein einmal nicht geleugnet wtrdm
kann, nach der Breite der schriftlichen Ausführungen zu beurteilen, welche die
Beteiligten darüber hinterlassen haben. Es versteht sich doch von selbst, dass
man sich, sobald einmal eine Aussprache darüber erfolgt war, ängstlich hOtete,
mehr als unumgänglich nötig in den Korrespondenzen darauf zurückzukommen :
aber auch so sind es der unzweideutigen Stellen noch mehr als genug, (Auf
die Berichte des Zasius an Kg, Ferdinand, Druffel IV, 33, 47 etc, welche über
diese Dinge natürlich offener sprechen können als die Briefe der Beteiligten
selbst, will ich zunächst hier keinen Wert legen, weil die Zuverlässigkeit der--
selben angezweifelt wird und deshalb erst an der Hand der folgenden Kotyespon-
denzen geprüft werden muss. Ich bemtrke aber schon jetzt, dass dieselben durch
die Akten des Heidelberger Bundes vollauf bestätigt werden und deshalb auch
da, wo sie in Einzelheiten weitergehen, unbedenklich zur Ergänzung herangezogen
werden dürfen.)
*) Das Mandat hei Druffel IV, 36 n. 2, Vgl, überhaupt zu den obigen
Ausführungen des Braunschweigers Druffel IV, 66,
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21. 1658. 23
Es habe auch herzog Hainrich sich weiters vememen lassen, Jan. 21.
wie die ro. ku. mt. ain versamlung der baider saxischen krais,
auch anderer forsten gen Prag furgenomen habe, des Versehens,
von wegen allerhand vorstehender geschwinden lauf und practica
irer mt. auch ain anhang zu bekomen.*)
Dameben hette s. 1., der churfurst, uns in vertrauen copias
mit A, B, C, D, E, F zukomen lassen, und unsers rats begert von
wegen des Schreibens an die kai. mt. voi-stehends punds halber,')
darauf wir s. 1. unser bedenken eröffnet, das wir uns semlichs nit
misfallen liessen ; doch betten wir was bedenkens darinnen in deme,
da s. 1. dero privat- und particularsachen so heftig anziehen thuen.
Ir lieb die hette uns auch vemer anzaigen lassen, das aus
volgenden Ursachen s. 1. für ratsam ansehe, das*) unsers vettern,
herzog Albrechts, lieb, Pfalz Gulch und Bayern furderlichen bei-
samenkomen weren:
erstlich wie herzog Hainrichen von Braunschweig widerumben
zu land und leuten geholfen möchte werden, damit Weiterung und
pluetvergiessen vermiten belibe;
am andern dieweil zu besorgen, das herzog Hans Friderich
und herzog Moriz von Saxen was thetlichs gegen ainander fur-
nemen möchten, wie deme zu furkomen und das man sich in under-
handlung begeben hette;
am dritten von wegen voi-stehender kriegsemporung zwischen
unserm vettern, marggraf Albrechten, und den bischofen Wirzburg
und Bamberg;
a) Folgt durrhatrichen : wo E.
*) Es ist dies gemeint als Gegenmassregel Ferdinands gegen die im Vor-
hergehenden ausgesprochenen und angedeuteten Absichten der kais, Politik.
•) Das pfäh. Schreiben an den Ksr, zur Ablehnung des Bandes bei
Druffel IV, 23 (nicht genügend). Der Kf. äussert die Ansicht, das zu mehrer
anfbanoni^', auch handhabnng g:emeinen fridens und aini^keit erschiesslicher und
dreglicher faUen solt, das bei angezogen E. mt. und des hail. reichs Ordnungen
und landfrieden als einer gemeiner aDer glider und stende bundnus verplieben,
dan das einige etlicher weniger stende sondere Verbindung zu machen oder auf-
zurichten sein solt; in bedrachtung, das bei dem noch werenden erschrocklichen
zwispalt der cristlichen religion, daraus dan zwuschen aUen des reichs stenden
das höchst schädlichst mistrauen und anderer merklicher unrate mit höchstem
nachteil eingewurzelt, auch sonst zwuschen etlichen fumemen stenden sich ganz
whwertliche irrungen erhalten, der frid so stattlich und fruchtbarlich als wol die
notturft erfordert, nicht gepflanzet noch erbauwet. — Or, Wien, Rjicfisakten in
gen. 17; präs. Brüssel, Febr. 27.
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24 1553. 21.
Jan, 21, am 4. VOR wegen der ansprach und forderung, so marggraf
Albrecht an den churfursten zu Trier vermaint zu haben;
und dan zu dem 5. dieweil der pfalzgraf churfurst sovil be-
richts, das unser vetter, der landgraf zu Hessen, und graf Wilhelm
von Nassau der Sachen gern vertragen wem, das man semlichs
auch für die band hette genomen, ob man die auch vertragen kunte ;
und von bemelten 5 articeln, auch was da sonst furfallen
möchte, stattlich beratschlagt wurde, ob Gott der her sein gnad
wolte verleihen, damit disen vorstehenden innerlichen krieg bei
zeit furkomen und abgeholfen mochte werden.
Und dieweil die zusamenkunft der kei. mt. nit zu verhalten
seie, so hette s. 1. und uns doch für ratsamer angesehn, das sollich
schreiben in unser 4 namen ungevarlich auf den tag, wan wir
zusamenkomen, allererst abgefertiget und ir mt. darinnen obver-
melte Ursachen unser zusamenkunft vermeldet wurde.') Dan wa
zuvor semlichs an ir mt. gelangt solte werden, seie zu besorgen,
das da ir mt. iemand zu uns verordnen und allerlai begeren und
proponiern möchte, sb villeicht bedenklich sein wolte.
Sein lieb sehe auch für ratsam an, das herzog Wolfgang von
Zweibrucken auch beschriben wurde, damit, wa man zwischen
baiden fursten zu Saxen, dergleichen Hessen und Nassau, under-
handlung fumemen wolte, das semlicher als ain schwager und
tochterman neben Gulch darzu zu gebrauchen sein möchte.
Wolches alles wir unserra vettern darumben in vertrauen
anzaigen theten, damit sich der zusamenkunft halber dest bass zu
entschliessen betten, des verhoffens, die kai. mt. solte hierinnen
und sonderlichen wan ir mt. die Ursachen solches vermeldet wurde,
nit verdenken ; wir versehn uns auch, das der churfurst seiner lieb
derwegen selbst schreiben wurde.
So betten wir mit dem pfalzgrevischen gesandten des plaz
der zusamenkunft geredt, und dieweil die wirzburgisch — bam-
bergisch sach mit unsenn vettern marggraf Albrecht uns am nech-
sten gelegen, auch uusers erachtens die wichtigist seie, so betten
wir darfur, das Oringen, so den grafen von Holoch zugehörig, am
gelegnesten sein möchte, von dannen nit weit gen Wirzburg, Bam-
berg, auch Plasseuburg.
Es möchte auch unser aller zusamenkunft darumben gut sein,
') Es wäre verfehlt^ deshalb die oben angeführten fünf Beraiungsariikel
für blosse Voruände zu halten; vgl darüber nr. 88 n. 2.
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^L-23, 1Ö68. 25
wa die bischof sich an billichen nit zufriden sein wollen, *»> das jan. 21.
man inen dest weniger hilf und zuzog zu thuen schuldig sein
mochte.
Das alles wir seiner lieb vetterlicher und frundlicher wol-
mainung in vertrauen anzeigen wolten, und derselben frnndliche,
vetterliche dienst zu beweisen weren wir gutwillig. — IfyoH Jan. 2L
St Bayr. Miss. 2. Eigh, Konz.; vgl Druff A IV, 19 '^) (fehlerhaft),
22. Chr. an Kf. Friedrich: .ran. 21.
Schreiben an den Ksr. über die Zusammenhanft,
schickt ein gestern abend spät angekommenes Schreiben von
Hz. Albrecht ;^) Chrs. Bedenken hört der Kf. von seinem Ge-
sandten.^) — Da Hz. Albrecht sich die Zusammenkunft gefallen
lässty wenn sie zuvor dem Ksr. mitgeteilt wirdy will er ihn
durch seinen Gesandten, den er am Montag zu ihm abfertigt,
sein Bedenken über ein solches Schreiben vertraulich vernehmen
lassen, ivie er es gestern dem pfälz. Gesandten eröffnete; hofft,
Hz, Albrecht werde dann auch zufrieden sein; wird dessen
Antwort mitteilen. — Tübingen, 1558 Jan. 21.
St. Pfalz. Miss. 5, Kons.
23. Hz. Albrecht an CJir.: Jan. 22.
Gem. Pfg.
schickt ein heute spät angekommeties Schreiben vom röm. Kg.,
dm gemeinen Pfg. betr.^) Da diese Sache nicht nur den Kg.
und dessen Erbland, sondern besonders das Reich, ja die ganze
Christenheit betrifft, bittet er, wie bisher dieses Werk zu fördern,
damit dem Kg. hierin kein Hiiidernis entsteht. Dies bringt
b) Korrig, für: enfttig«n wolUn Usmd; deshalb: an biUichep.
•) Das bei Dniffel IV S. 14 n. 2 erwähnte kürzere Konz, ist von der
Hand Fesslers und unterscheidet sich von dem Konz. Chrs. vor aUsm durch
das Fehlen des ersten Abschnitt ft über das Successionsprojekt.
22. ') nr. 12.
*) Seb. Heuring, nr. 16.
23. ^) Vgl. Thruffd IV, 17. — Darauf schreibt, Tübingen, Jan. 28, Chr.
an Hz. Albrecht: hat längst seinen hiezu Verordneten befohlen, die anderen
Schwab. Stände zur vöUigen Bezahlung zu bewegen und hat selbst seinen Anteil
ßrs 1. Ziel vöUig erlegt: auch der 2. Teil und also der ganze gem. Ffg. ist
jetzt, ausser vom Kardl. von Augslyurg, dm jungen Markgff. von Baden, Eber-
stein und ÖUingen, bezahlt. — Ebd. eigh. Konz.
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26 1558. 23.^:io.
Jan, 22. nicht nur Glir. beim Kg. Wohlgefallen und dem Reich Nutzen^
sondern ist auch in CJirs. Streit mit dem Kg. ßrderlich. Wird
seines Gesandten Erfolg demnächst berichten. — Müncheny
1558 Jan. 22.
St. Bayr. Miss. 2. Ov. präs. Tübingen, Jan. 27.
Jan. 22. 24. Kf. Friedrieh an Chr.:
Zusammenkunft; Zeitungen; Bamberg.
Antwort auf dessen Schreiben von Jan. 3, 14 und 16 nebst
Beilagen. Hätte erwartet, dass Hz. Albrecht nichts gegen die
vorgeschlagene persönliche Zusammenkunft hätte, muss aber
nun aus dessen Schreiben an Chr. das Gegenteil ersehen; vnrd
auf Chrs. stattliche Ausführung die weitere Antwort Albrechts
erwarten.
Schickt Zeitung von zweien seiner Amtleute über den Metzer
Abzug, ferner Zeitungen über das mansfeld. Kriegsvolk und ein
Schreiben vom B. von Bamberg nebst seiner Antwort darauf; ^)
des Bs. Schreiben kam ihm ganz entsetzlich vor. — Heidelberg,.
1553 Jan. 22.
St. Pfalz. Miss. 5. Or. präs, Tübingen^ Jan. 28.
Jan. 23. 23. Kf. Friedrich an Chr.:
Marhgf. AlWecht; Ausschreiben der Zusammenkunft.
hörte von Sebastian Heuring Chrs. Bedenken; wird dessen Rat
gemäss in ei?iigen Sachen zu Markgf. Albrecht eine Botschaft
schicken und den Erfolg mitteilen. Ausserdem Hess er nach
Chrs. Gutdünken drei gleichlautende Schreiben an dir., Bayern
und Jülich ihrer persönlichen Zusaynmeiikunft wegen fertigen,
schickt das an Chr. mit^) und hofft, dass in Anbetracht der
24. ^) Der B. bittet, Baniberg, Jan. 14, um Hilfe gegen den drohenden
Überzug, — Jan. 23 antwortet ihm der Kf. unter Hinweis auf die ihm selbst
widerfahrenen Schädigungen, er hoffe, dass Markgf Albrecht sich friedlich halen
icerde ; andeimfalls solle sich der B. an den Ksr. wenden. — Jan. 24 schickt
auch Hz. Albrecht an Chr, ein Schreiben des Bamberger Bs. nebst seiner Ant-
wort. — St. Bayr. Miss. 2; vgl. D ruffei IV, 15 samt n. 2.
25. *) Vgl. Drufftl IV, 22. Das Or, an Chr. präs. Tübingen, Jan. 28.
Der Vorschlag : ÖhHngen, März 5 findet sich hier nicht ; doch vermerkt Frz,
Kurz auf dem Schreiben: zesammenkunft; malstatt Oringen; tag auf sontag ocnli^
Stand er auf besonderem Zettel ? — Jan. 28 schickt Chr. Abschr. hievon a»
Hz. Albi-echt und erklärt sich mit dei' Malstatt einverstanden, häU aber frühere
Ansetzung für hochnötig. — Ebd. Kmiz.; vgl. Druffel IV, 31 n. 2.
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25,-26, 1668. 27
jetzigen Lage deni Werke von keinem Hindernis bereitet werden, Jan. 2B^
sondern die längst begehrte Zusammenkunft einmal zu stände
kommen und, was zur allgemeinen Wohlfahrt dient, verhandelt
werden möge. — Heidelberg, 1553 Jan. 23.
St, Pfalz. Miss. 5. Or, präs. Tübingen, Jan. 28,
26. Hz. Albrecht an Chr.:^) Jan. 24.
Vermittlung stoischen Chr. und Ferdinand.
teilt mit, dass sein Rat Dr. Wiguleus Hundt, den er atn 14. Dez.
zum Kg. nach Graz in Steiermark wegen CJirs. Vertragssache
abschickte, am 20. Jan. spät hieher zurückkehrte und über seine
Ausrichtung schriftlich und mündlich berichtete, laut beil. Schrif-
ten nr. 1—4, nämlich seines schriftlichen und mündlichen Vor-
trags, des Kgs. Antwort, seiner Replik, des Kgs. Gegenantwort
und scMiesslicher Resolution, worauf er, da er keinen weiteren
Befehl hatte, vom Kg. seinen Abschied nahm. Obwohl Albrecht
durch seinen Gesandten nicht bloss mit dem Kg. selbst ver-
handeln Hess, sondern auch bei dessen vornehmsten Räten,
besonders denen, die der Kg. zu dieser Sache beizog, mit gnä-
diger Vertröstung allen Fleiss anwandte, um den Kg. zur An-
nahme der von Chr. angebotenen 200 000 fl. oder doch zu einer
ziemlichen Milderung seiner Forderung in dem Geld und den
andern Artikeln zu bewegen, konnte er nicht rtiehr erreichen
als Chr. sieht. Liess deshalb dem Kg. die Passauer Vertrags-
notel vneder zustellen, da er die Parteien nicht tvider ihren
Willen zum Vertrag nötigen kann und sich schliesslich, freilich
nicht ohfie mitleidige Beschwernis, der Sache entschlagen muss.
Bittet um Mitteilung von Cfirs. Willen und Meinung, um es dem
Kg. nach dessen Wunsch und nach dem Versprechen seines
Gesandten unverzüglich wieder zuschreiben zu können.
Rät, dass Chr., damit sich die Verhandlung nicht ganz
zerschlage, nocheinmal beim Ksr. um gnädigste Interzession
und Fürbitte beim Kg. zeitig ansuche, ob vielleicht dadurch des
Kgs. hartes Vorhaben in dem Geldpunkt gemildert und derselbe
trotz des früheren Abschlagens zu einem ziemlichen Nachlass
26. *) Vgl. auch die eifrige Bemühung des Ksrs. um die Aussöhnung Chrs.
TüU Ferdinand, hei Lanz 3, S. 532 ff. Der Ksr. icill Beseitigung de^ Streites
f>or allem im Inttresse seines Bundesprojekts (S. 534) : so fasst es offenbar auch
der Kg, auf (S. 537).
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28 1563. 26.
Jan. 24. bewogen werden könnte. Was er mit und neben dem Ksr. beim
Kg. thun kann, will er thun.
Da er in seines Gesandten Werbung und Replik allerlei
scharfe und nachdenkliche Ursachen und Persuasionen von sich
aus Chr. zu gut anführen Hess, bittet er, diese geheim zu hal-
ten.^) — München, 1553 Jan. 24.
St. Chr. I. 9, 88. Or. präs. Tübingen, Jan. 29.
Beilagen:
1. Instruktion Albrechts für Wiguleus Hundt, seinen Ge-
sandten an den Kg.:
Er soll unter Rückblick über die bisherigen Verhandlungen
die von Chr. in Memmingen gemachten Vorschlägen^) nament-
lich die letzten Wünsche des Geldes wegen, vortragen, darauf
hinweisen, dass es für Chr. nach seinen Ausführungen in Mem-
mingen unmöglich sei, die 300000 fl. auf sich zu nehmen,
dass er dem Kg. jüngst des gemeinen Pfgs. wegen Dienste ge-
leistet habe und dass eine Verbindung mit ihm bei diesen ge-
fährlichen Zeiten dem Haus Österreich nützlich wäre. Albrecht
habe schon in Passau dem Kg. dargelegt, was er von der Recht-
fertigung und Urteilsexekution zu hoffen habe, und wolle n^ch
in besonderem Vertrauert mitteilen, dass er unlängst von glaub-
haften, hohen Personen erfuhr, der Ksr. habe das rechtliche
Erkenntnis, dessen Ausgang ungewiss, ganz eingestellt und
geäussert, er wolle die Sache endgültig vertragen ivissen, wo
nicht, ex offlcio darifi handeln; der Ksr. habe deshalb einige-
mal schriftlich und mündlich beim Kg. angesucht und, nach-
dem Chr. in Ulm bei ihm war, auch an Albrecht geschrieben,
allen möglichen Fleiss zur endgültigen Vergleichung anzuwenden
oder doch den Kg. zu beivegen, dass er die Geldsumme an Chr.
dem Ausspruch des Ksrs. anheimstelle; dazu habe Albrecht er-
fahren, dass der Ksr. und dessen vornehme Räte die von Clir.
begehrten Änderungen in der Vertragsabrede nicht missbilUgeii
und des Kgs. Fordermig mit 200000 fl. für wohl verglichen
'^) Tübingen , Jan. 31 dankt Chr. Albrecht für seine Bemühung ; »ohald
er k/mne, wolle er seinen EntsMuss vertraulich an Albrecht mitteilen^ auch über
dasj was er hierin dem Ksr. schreiben wolUy Albrechts Bat einholen. — J^d.
Konz. von Kessler, von Chr. korrig.
») Vgl. 7, 771.
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26. 1558. 29
halten; daraus könne der Kg. seheUy wie schwer er zu einem Jan. 24.
Urteil und noch schwerer zu einer Exekution komme. Bei den
gefährlichen Werbungen und Praktiken im Reich sei für den
Kg. und seine Söhne nichts nützlicher als dieser Vertrag. Es
hette sich auch in diser empemng die glegenhait also geben, da
sich herzog Cristof, wie s. 1. vilfeltig darzu angeraizt worden, auch
villeicht mer dann andere ursach gehabt, derselben gebrauchen
wellen, das s. L one sondere beschwemus aus allem disen last
komen; aber s. 1. hette ir pflicht und schuldige gehorsam mer dann
ireB aigennutz betracht. Dabei solle der Kg. bedenken, welche
Gunst und Mitteiden Chr. wegen dieser Sache bei jedermann
habe, was auch diese Rechtfertigung trotz des Vertrags mit dem
Ksr. bei hohen und niederen Ständen^ auch im Ausland an-
fangs für ein Ansehen hatte und wenn es zu einem Erkenntnis
für den Kg. käme, welch ein bedenkliches Exempel das sein
würde. In Anbetracht von all diesen Gründen möge sich der
Kg. mit den angebotenen 200000 fl. begnügen und dabei die
vielfache Fürbitte der Kff. und Fürsten und Albrechts Unter-
handlung ansehen und bedenken, dass er durch gütliche Bei-
legung Gott, dem Ksr. und dem ganzen Reich ein löbliches Werk
thun u)ürde, was Clir. sein Leben lang in unterthänigem Ge-
horsam um den Kg. und das Haus Österreich verdienen wollte,
wie auch Albrecht, wenn ihm der Kg. die Ehre dieses Vertrags
gönnt, hiezu bereit ist.
2. Des Kgs. Antwort an Hundt:
ObiDohl der Kg. berechtigt wäre, infolge der Verzögerung
die gütliche Unterhandlung fallen zu lassen, nimmt er doch die
Entschuldigung des Verzugs an und giebt, unter Vorbehalt dass
es seinem Recht und der Rechtfertigung unabbrüchig sein soll,
folgende Antwort: Er bewilligt die Auslassung der Worte: von
wegen etlicher seiner lieb [Ulr.J handlungen ; ebenso die Änderung
mit Sponeck und zwei anderen Punkten; ferner die ausdrück-
liche Nennung des Gfen. Georg; er verwirft den Zusatz bei
der Stelle, dass er den Kadauer Vertrag seinerseits auch be-
stätigen soll: und in sechs monaten nach dato sovil ir mt. darin
auflegt, zu volnziehen sich verpunden ; und hält für überflüssig,
die Artikel zu spezifizieren, die Chr. noch zu vollziehen hat;
einer der wichtigsten darunter wird sein die Ratifikation durch
die Landschaft. Die Frist von einem Jahr zum Lehensempfang
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30 1B63- ^'
Jan. 24. bemlUgt der Kg. Die Pflicht nur auf einen regierenden Erzhz.
zu stellen, ist dem Kg. nicht möglich, da auch Ulr. auf den Kg.
und nach seinem Tod auf alle seine Erben und Nachkommen,
regierende Erzhzz. von Österreich, verpflichtet war. Bei der Stelle
aber sonst zu kainen servitien oder dinstbarkaiten die Worte oder
anderm beizufügen, kann der Kg. nicht zugeben. Ebensowenig
kann er bei seiner bisherigen Nachgiebigkeit und der Recht-
mässigkeit seiner Ansprüche von den 300000 fi. abgehen, zumal
da Chrs. Forderungen für seinen eigenen Unterhalt und das
Heiratgut seiner Schwester unbegründet sind, da er vom Kg.
wie sein eigener Sohn gehalten wurde und besonders, weil er
sich ohne Wissen und Willen des Kgs. vom kgl. Hof entfernte.
Der Kg. hofft also, Chr. und seine Landschaft tverden ihn besser
befriedigen, wie sie wohl thun können. Denn wenn das Fürsten-
tum Wirtbg. so vermöglich ist, dass, wie die Landschaft in
ihrer Antwort sagt, seit dem Heilbronner Vertrag ihr 1590000 fl.
in 6 Jahren auferlegt vmrden, so können ihr die 300000 fl.
keine besondere Beschwerde machen ; wird der Kg. noch länger
abgeiviesen, so mu^s er beim Ksr. auf das Urteil drängen, der
es ihm nicht versagen kann. Die von Chr. gewünschte Investitur
kann der Kg. nicht eingehen, gestattet aber, dass für gewönd-
lich glibd und aid gesagt wird: gebürlich glübd und aid, und
andere Änderungen, und gedenkt, falls es zum Vertrag kommt,
den Hz. Ulrich soweit möglich zu verschonen. Ferner soll Chr.
auch den von Ulr. geleisteten Eid schwören, wie er in des Kgs.
Sal' und Registrierbuch steht, das der Kg. Chr. vorzulegen
bereit ist; doch soll neben die Worte: „cadauischen Vertrags"
gesetzt tverden „und passauischen declaration". — Hat der Ge-
sandte Befehl und Vollmacht, dies so anzunehmen, ist es gut;
andernfalls soll er alsbald dem Hz. Albrecht berichten, dass
der Kg. hiebei bleiben, und, wenn Chr. es nicht in zwei Monaten
annimmt, um Urteil anhalten wolle.
Dass Chr. die Erlegung des gemeinen Pfgs. befördert und
seine Gebührnis zu zahlen bereit ist, hat der Kg. gerne gehört
und hofft, Chr. habe seinen gemeinen Pfg. nunmehr erlegt; dass
aber Chr. befugt sein soll, 2000 fl., von seinem Vater dem Kg.
bezahlt, abzuziehen, hält der Kg. nicht für berechtigt und kann
sich nicht erinnern, dass ihm von Ulr. etwas an diesem ge-
meinen Pfg. erlegt wurde. — Graz, 1553 Jan. 4.
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^^.— m 1663. 31
:i. In seiner Replik von Jan. 6 legt der Gesandte noch- jan. 24.
einmal die Gründe für eine Milderung dar, erklärt, keinen
weiteren Befehl zu haben als, wenn der Kg, auf der Passauer
Geldstimme verharre, die dortige Vertragsnotel wieder zurück-
zugeben, was er hiemit thue, da Albrecht nun nicht mehr weiter
thun könne; doch werde er des Kgs, Resolution noch an Chr.
gelangen lasstn und dessen Antwort dem Kg. mitteilen.
4. Des Kgs. Duplik und endgültige Antwort bleibt dabei,
dass der Kg. von der so kleinen Summe nicht mehr abgehen
könne. — Gra^z, Jan. 10.
Ebd. 82-85. Äbschr.
27. Johann und Georg, Hzz. zu Münsterberg, Brüder, jan. 25.
an Chr.:
beglaubigen ihren Rat Georg Kozlig zu Jagatschütz zu ver-
traulicher Werbung.^) — Olsen, 1553 Jan. 25.
St. Fürsten insgemein 21 a. Or. präs. Febr. 23.
28. Chr. an den B. von Würzburg: Jan. 25.
Antwort auf dessen Schreiben von Jan. 20; bedauert den
thätlichen Angriff von Statthalter und Regenten des Markgfen.
Albrecht gegen den B. von Bamberg; es wäre ihm leid, wenn
der B. von Würzburg ebenso belästigt würde.^) Will es an
nichts fehlen lassen, was er zur Beilegung thun kann, und
sich sonst dem Landfrieden gemäss halten. — Tübingen, 1553
Jan. 25,
St. Heidelb. Verein 9 III. Konz.
27. *) Die schriftliche Werbung des Gesandten ebd.: Chr. möge ihnm
oOOOO Thlr. leihen. — Tübingen, Febr. 23 lehnt Chr. unter Hinweis auf die
Verarmung seines Kammerguts und seines Landes ab. — Ebd. Konz. von Fesslet;
— Stuttgart, Mai 29 verwendet sich Chr. für die Uzz. bei Erzb. Ernst zu Salz-
burg^ der Juni 7 antwortet, er habe dies den Hzz. selbst schon abgeschlagen.
— Ebd. Or. präs. Stuttgart, Juni 14.
28. *) Der B. hatte gebeten, sich für diesen Fall nach Landfriede und
Heicheordnung mit Hilfe gefasst zu machen, und ihm dieselbe auf ireiteres
Schreiben ungesäumt zuzuschicken. — Ebd. Or. präs. Tübingen, Jan. 25.
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32 15Ö3. 29,— 3a
Jan, 25, 29. Kf. Friedrich an Chr,:
ZiMammenkunft.
erhielt dessen Schreiben von Jan, 21 nebst Abschr. von dem
Schreiben Hz, Albrechts; hatte schon vorher an die Hzz, von
Bayern und Jülich wegen der persönlichen Zusammenkunft
geschrieben und ka7in sein Bedenken noch nicht verbessern.
Hielte eine persönliche Zusammenkunft für das Beste, wobei
nicht nur von Erlangung eines allgemeinen Friedens gehandelt,
sondern auch von ihm hernach dem Ksr. berichtet werden könnte.
Bittet, bei Hz. Albrecht darauf hinzuwirken, dass die Zusammen-
kunft so, wie sie beide dieselbe bisher für gut hielten, zu stände
komme; will die diesmal besonders geschickten Abschr, so ver-
wahren lassen, dass daraus keine Weiterung entsteht. — Heidel-
berg, 1553 Jan, 25.
St. Pfalz. Miss, 5. Or, präs. Jan. 28.
Jan, 26. 30, Wilhelm Böcklins Werbung bei Chr, und Gf. Georg:
Markgf. Albrecht; Warnung vor Frankreich; Succession des Prinzen:
kais. Diener.
Der Ksr. lässt seinen gnädigsten Gruss entbieten, erin?iert
an seine fortgesetzten Bemühungen zum Schutze des Reichs und
an die bösen Praktiken seines Erbfeindes, des französ, Kgs.,
im letzten Jahr, wozu sich diejenigen am meisten bewegen Hessen,
denen er am meisten Gnade erwiesen hat, welches alles daher
geflossen, das man sich nit zusamengethon und treulich ob ainander
gehalten hat. Trotzdem hatte der Ksr. mehr des Reiches Wohl-
fahrt als seine eigene Reputation im Auge und vertrug sich
mit denen, die ihn im höchsten Grad an seiner Hoheit an-
gegriffen hatten, so auch mit höchsten ierer mt. unstatten mit
Markgf, Albrecht, und zwar deshalb, weil ir mt. in gewisse er-
farung were komen, das er mit andern franzosischen conspiranten
des endlichen Vorhabens gewest were, durch Burgund, Sunckgau,
Elsass und bis gen Menz seinen weg zu nemen, solchi land zu
verbrennen, berauben und zu verheren, alda graf Volrad von Mans-
feld mit seinem anhang und franzosischen conspiranten zu ime
sollen stossen und dan verner das reich und desselbigen gehorsamen
glider zu vergwaltigen und zu verderben, und wiewol ir mt. erb-
land durch dasselbig noch nit angrifl'en oder belaidiget weren
worden, aber nach dem hette ir mt. solches aus vatterlicher liebe
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3f). 1553. Xi
^ethon und nit geachtet, wie treffenlich hoch niar^pnaf Albreclit Jan. :i6.
ir mt. an deren hochhält belaidiget hette.
Nun hört der Ksr., da^s der unchristUche Kg. vmi Frank-
reich von neuem Unruhe im Beich anzustiften und einige Flecken
im ElsasSy tcie Gemary Kolmar, SchMtstadt und andere einzti-
nehmen suche, um so am Rhein Fuss zu fassen; er Hess des-
halb mit den vereinigten Stünden im Elsass verhandeln, dass
sie sich selbst zum Schutz gegen den Franzosen zusammen-
schliessen sollen*^ und dass er selbst 2000 gerüsteter Pf. zu
eiligem Zuzug bereit halten wolle. Ohne Grund geben der Erb-
feind des Ksrs. und sein Anhang vor, dass er das röm. Reich
eigentümlich und erblich machen wolle; der Ksr. bittet, dem
nicht zu glauben und Um überall hiegegen zu verteidigen. Und
wie ofehoii:, so wolte doch ir mt. der franzosischen practicken und
anfwicklung der knecht mir kain mass und Ordnung geben, dan
ir mt. verg\\ist were, das ich mich in deme wie bisher als ain
prehorsamer fürst des reichs, der nichts hohers aclitet und lieber
sehe dan frid, ruehe und ainigkait desselben zu erhalten, wol
wurde wissen zu erhalten.
Hat mir darnach ad partem *) gesagt, das ir mt. genedigs
beger, ich niemand in meinem land gestatten wolle, dem Franzosen
knecht aufzuwicklen ; ii- mt. werden bericht, wie Bonefacius Kindts-
vatter^) ofienlichen zu Canstatt dem Franzosen knecht anneme.
— Ir mt. wolle sich auch versehen, das ich die w^rde des bezigs,
das reich erblich an sich zu bringen, zu hosten entschuldigen,
i^iewol ir mt. nit w^uste, wer dem reich mer fui*stendiger sein
möchte nach deren abgang dan irer mt. son; der rö. kunig ver-
möchte das nit in frid, ruehe und ainigkait zu erhalten; so were
kain chur- oder fürst, der solches Vermögens were, und zu besorgen,
(las nach deren abgang, so in dem willen Gottes stunde, das reich
jemerlichen zerrissen wurde, [wurde] ain ieder sehen, das ime ain
») hitae SteiU M ron Chr. korrig.; uraptünglieh schrieb er: so were an mein vetter [Gf. Georg]
ir mt. genedigist bef;«n), die wolte als ain gehorsamer furit und glid des reichs mit den
andern rerainigten im Elsase treulich zneeben . . ., auch nit gestatten, das In dero graf-
schaft Horburg die FranxoBiBcben ir unterschlaif mit aufwickinng der knecht und in ander
wege, wie dan bisher bet chechen sei, haben. Znr letzteren SitUt schreibt Georg auf den Jiand :
doch deren onwissent.
30. *) Die vorausgehende Werbung geht an Chr. und Georg zusammen;
urschiedenemal ist mir, mich, meiner von Chr. nachträgUch korrig. für uns,
uns baide, unser.
») ygl. J, 376 n. 2.
Ernt-t, Briefw. den Hz«. Chr. II. 3
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34 1553. O0.—31.
Jan. 26. trum dan^on wurde, darzu dan die französischen treulosen con-
spiranten von Avegen ires privatnuz treulich wurden helfen. —
Ir mt. wolte mir auch nit bergen, das zu furkomung der
sexischen geschwinden practicken hette ir mt. herzog Hans Fride-
richen von Saxen, marggrafen Hansen von Brandenburg, herzog
Hainrich von Braunschweig und herzog Ott Franzen von Lunen-
burg angenomen zu diener, die dan treulich ob ainander halten
wurden.») [155.^ Jan. 26.]^)
SU Frankreich 14 b. Eigh. Aufzeichnung Chrs.
Jan. 26. 31. Chr. an Hz. Albrecht:
Ksr. und die Zusammenkunft: Bund: Braunschweig : frank. Bh. und
Markgf. Albrecht: Sachsen; kgl. Vertragssache.
erhielt gestern Albrechts Schreiben vom 20. d. M. ; dankt filr
die Zeitungen. Was des Ksrs. Antwort auf Chrs. Meinung
wegen der Fürstenzusammenkunft betrifft, so antwortete derselbe
kurz, es were ir mt. nit zewider, wolten auch mit allem vleis ver-
schaffen und befurdern, die zwitrachten und Spaltungen under den
fursten hinzelegen, wann es an ir mt. gelangen thet; vermeldet
auch wol, das ir mt. doch selbes nie gewert, mit etwas lachen darzu.
Wie dann K. 1. ferner des vorstehenden punds und das da
einer wie der swebisch gewest, aufgericht möchte werden, ver-
melden, ist bei mir allerlei bedenkens, so sich nit alles schreiben
lasst. Aber E. 1. sehen, das sich des swebischen punds kein fürst
genossen, aber die stett und geistlichen dardurch ir sächle gemacht,
und wer nit den nechsten für die pundsrichter erscheinen wellen,
der hat her muessen halten und kein fürst stetten und pfaffen,
wie gut fug ainer doch gehabt, kein haar dörfen krümmen ; haben
auch der fursten gehaim die stett dardurch erfaren. Wo nun wir
weltlichen fursten in aufrechte verstendnus und vertrauen mit
ainander kemen, auch die grafen, herren und ritterschaft zu uns
zugen, wo dann etwan aufrechte, standhafte bischof und die auch
ains Vermögens weren, vorhanden, achtet ich nit untaugenlich,
') Es lässt sich kaum ein besseres Mittel denken, um Chr. und seine
politischen Freunde in ihrer Auffassung der Lage (nr. o n. 1 und 3: m\ 14
und 21) und in ihrem Misstrauen gegen die Absichten des Ksrs. zu bestärken,
als obige Werbung. Vgl. nr. 187 und 206.
*) Ebd. Kredenz des Ksrs. für Wilhelm Bocklin an Chr, und Gf. Georg,
dat. Fddlager vor Metz, 1652 Dez. 27. — Or. pras. Tübingen, Jan. 26. Damach
obiges Datum, das auch eine Abschr, obiger Aufzeichnung von Kurz' Hand fuU.
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31, 1653. 35
auch mit in bund ze nemen, und nit abt, abtissin, und wie vor jan, 26.
gewest. Dann dieselbigen sambt den stetten sich nachgeents
trucken muessten und der fursten lied singen. Albrecht möge aus
beü, Zeitungen ein Exempel nehmen, was die Seestädte mit Hz.
Wilhelm von Braunschweig vorhaben, tvie sie das Fürstentum
Braunschweig zu regieren denken; wird, wenn sie zusammen-
kommen, seine Meinung, die sich nicht schreiben Ulsst, weiter
^öffnen.
Dankt für Abschr. von Hz, Heinrichs Schreiben; und were
warlich gut, wo s. 1. mit statten zu land und leuten geholfen
möchte werden; aber ich trag nit wenig fursorg, s. 1. seie seines
iezigen Unfalls selbst nit deine ursach. — Hat am Sonntag den
Freiherm von Hewen zu Albrecht abgefertigt, gestern Zeitungen
geschickt.
Schickt ein heute angekommenes Schreiben des Bs. von
Würzburg, samt seiner Antwort darauf; hielte gleichmässige
Antwort von Albrecht, Pfalz und ihm für ratsam. Wenn die
beiden Bb, je so heftig auf den Landfrieden dringen tvollen,
könnte man ihnen etwa diese Antwort geben, dass sie alles thun
wollten, was der Landfriede ihnen auferlege; da sie aber glaub-
lich erfahren hätten, der Ksr, habe ihnen befohlen, die Verträge
mit Markgf, Albrecht zu halten, was die Bb, dem kais, Befehl
zuwider verweigern, so sei ihnen bedenklich, ob der Landfriede
verlange, ihnen wider kais, Befehl zuzuziehen; dagegen wollten
sie zu gütlicher Beilegung keinen Fleiss sparen. Sonst sollten
sie drei still sitzen und beiden Teilen, wenn sie sich nicht weisen
lassen wollen, Albrechts Meinung entsprechend, zusehen, Albrecht
möge seine Ansicht hierüber mitteilen. Teilte obige Meinung
auch dem Kf, Pfalzgfen. mit, wird dessen Bedenken berichten.
Und were auch den Sachen nachzudenken gut, was da mit
unserm vettern, marggraf Albrechten, derwegen gehandelt möchte
werden — dann ich E. 1. freuntlicher mainung nit bergen will,
das s. 1. mir von dato den 17. dis monats zuentboten hat, das die,
alsbald seine reiter und knecht gemustert und bezalt werden (so .
selbstmalen in wenig tagen beschehen sollen) zu mir herausreiten
welle und dann fortan hinauf haimwertz — domit, wann s. 1. komen
wurdet, ich mich gegen dero desto fueglicher mit reden wisste zu
verhalten.
Wird, tvas er über Hz, Moriz iveiter erfährt, mitteilen.
Ich hette auch warlich noch daifur, so wir vier furderlich ze-
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36 1553. 3L—3L\
Jan. 26. saiiienkemen und das ain ieder vertraute rate, so auch der enden,
\\ie ich E. 1. jungst bei dem von Hewen zuentboten, da man sich
underhandlung anbieten solle, mitbrechte und dieselbigen alsobald
wie wir uns verglichen, nbvertigen theten, das verhoflfenlich wir
Weiterung und blutvergiessen furkomen wolten. Dann laider die
Sachen ietzund dermassen im reich geschaffen, das nur ain ieder
auf sich selbst sieht, es gee gleich seinem nachbauren wie es mag;
daraus entsteen dann dise embörungen und krieg. Wo nun wir
Teutschen ainander wol abgemergelt werden haben, so wirdet dar-
nach Turk und andere frembde komen und uns den garaus vol-
lends machen, welhes E. 1. als ein verstendiger fürst selbs bas als
ichs schreiben kan, erwegen konnden.
Will auch von E. 1. der kuniglichen Vertragssachen halber
(wann dero gesandten widerumb bei E. 1. ankomen werden) ant-
wort ge wertig sein; Gott der herr gebe, das die gut und milt seie;
dann ich mich ferner zu begeben ie nit wais.^) — Tübingen^
looS Jan. 26.
St. Bayr. Miss. :>. Abseht: Vgl DntffJ IV, 25.
Jan. 26. 32. Chr. an Markgfin. Emilie von Brandenburg:^^
Heilung der Markgfin. Barbara.
Antwort auf deren Schreiben samt Gutachten von zwei
Ärzten, Markgfin. Barbara von Brajidenburg betr.;^) sein Leib-
arzt, den er noch darüber hörte, hat ihretwegen noch bessere
Hoffnung, wie beil. Gutachten zeigt. Da Emilie ihm und seiner
Gemahlin die Kur anvertraut, will er sie mit Barbara vor-
nehmen lassen und ernstlich darauf halten, dass sie mit starken
Arzneien und schmerzlicher Heilung verschont werde, hoffend,
Gott gebe Gnade, dass es sich über menschliches Verhoffen mit
derselben bessere; bittet, Meister Sebold Zellinger zur Besich-
tigung der Kranken und zur Besprechung mit Ohrs. Ärzten zu
schicken. Will mit seiner Gemahlin sich die Sache so befoh-
• a) an mein schwiger.
31. *) Am gleichen Tag schickt Chr. an Kf. Friedrich Abschr. von nr. 19
und 31, ebenso von nr. 26, nebst Zeitungen; er fragt, wie der Kf. den Bb. rot»
Bamberg und Würzburg, von denen er ebenso gebeten sein werde, antworte,
und bittet um Rat über die Antwort, die er nach seinem Schreiben an Hz.
Albrecht dem Markgfen., wenn diesem- zu ihm kommt, geben will. — St. Pfalz.
Miss. 5. Eigh. Konz,
32. *) Vgl. I, 766.
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3:^.-34. 1653. .{7
len sein lasse?!, als we7i?i Barbara ihr eigenes Kind wäre. - jan, 26,
Tübingen, 1558 Jan. 26,
St, BrandenJmrg 1 S, 14, Kigh. Konz,
33, Hz, Albrecht an dir,: Jan. 27.
Sendung von Hnvens, Akten über den Streit in Franken.
hat dessen Gesandten von Hewen in seiner mündlichen Werbung
nebst der Kredenz gestern M rernonnnen, ihm darauf seine Mei-
nung mündlich eröffnet und wieder abgefertigt.-) Dankt für
die von Chr. geschickten Schriften und Handlungen, sendet den
Hauptvertrag zwischen Ksr, und Markgf. Albrecht, die kais,
Instruktian für die Werbung bei den Bb, von Bamberg und
Würzburg und Abschr, der fränk. Einung, — München, 1558
Jan, 27.
St, Bayr, Miss. 2. Or. präs. Tühingenj Febr. 1.^)
34. Chr, an Kf, Friedrich : J^^,^ o^
Zusammenkunft. Uz. Albrecht. Böckltm Werbu?ig. Deutschmeister.
erhielt heute dessen Schreiben von Jan. 22, 23 nnd 25. Hält für
nötig, dass die Zusammenkunft nicht länger aufgeschoben wird,
da sie, je früher sie stattfindet, desto nützlicher ist.
Schickt Hz, Albrechts Antwort auf Hz. Heinrichs von
Braunschweig Schreiben.^) — Hat letzten Sonntag einen Ge-
sandten zu Hz. Albrecht der bewussten Sache wegen abgefertigt
und loird die ihm gewordene Antwort mitteilen.
Schickt Wilhelm Böcklins Werbung im Namen des Ksrs.;
derselbe fügte ad partem weiteres bei, ivas Chr. bei der Zu-
sammenkunft mitteilen wird. Antwortete dem Ksr, per gene-
33. *) Gegen Druffel IV, 19 n. 2, tro die Audienz auf 27. angesetzt ist.
*) Von Hewens Bericht Druffel IV, 26. Hz. AlbrecM erkläiie sich zur
Forderung einer schleunigen Zusammenkunft bereit, indeniet aber, in dem an
den Ksr. zu n'chtenden Schreiben Spezialgrilnde für die^teWe anzugeben oder
die kais. AntwoH zu erwarten; als Ort empfahl er Ellivangen. — Ebd. Or.
•) Es ist nicht unwahrschtirdich, dass der Agent eiws Protestant. Fürsten,
mii welchem Zasius nach seinem BeiHcht an Kg. Ferdinand, Druffel IV, 33,
am 31. Jan. in Augsburg eine UntefTedung hatte, eben von Hewen gtwesm ist.
Die Zeitangabe stimmt: daeu kommt die Idntität der genusstrten Befürchtungen
nUt der gleichzeitigen pfäh. Auffassung der Lage, Druffel IV. 47. Zur Sache
selbst vgl. nr. 98 n. 2.
34. «) Druffel IV, 9 n. 3.
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38 1553. 34.-36.
Jan. 28, raliü, dass er sich in dem als gehorsamer Fürst zeigen werde;*)
Böcklin zieht nicht tveitery sondern gedenkt eine Zeit lang da-
heim zu bleiben.
Billigt des Kfen. Antwort an den B. von Würzburg in der
deutschmeisterlichen Sache; kommt es zu einem gütlichen Tag„
will er sich aller Gebühr nach halten. — Tübingen, 1553 Jan. 2H,
St. Ff alz. Miss. 5. Konz.
Jan. 29. 3S. Chr. an Pfalzgf. Ottheinrich:
Auszug aus der Hirsauer Chronik.
Antwort auf dessen Brief von Jan. 17 samt Zeitungen.
Weiss von Zeitungen nichts, als dass die Bb. von Würzburff
und Bamberg rüsten, une allgemein bekannt ist. — Auf Otthrs.
Bitte, zu seinem geplanten Werk aus der Hirsauer Chronik das
1. Kap. des 1. Teils, von etlichen Mönchen und Doktoren, nach
dem Titel des Index: sequuntur illustrium monachorum atque doc-
torum etc. abschreiben zu lassen, hat er einen verordnet, der
nun einiges abgeschrieben hat, wie Beil. A zeigt. Da dies aber
gar nichts nützt, Hess er denselben die Arbeit einstellen. Sendet
den Auszug von dem bayrischen Krieg mit. Beil. B. Kann sonst
in seinen Klöstern nichts an Büchern finden, was zu Otthrs.
Werk dienlich wäre; wäre solches vorhanden, würde es nicht
vorenthalten werden. Wird die geunlTischte Kanzleiordnung-
demnächst schicken.*^ — Tübingen, 1553 Jan. 29.
St. Pfalz 9 c I, 73. Konz.
Jan. 80. 36. Hz. Albrecht an Chr.:
B. van Würzburg. Markgf. Albrecht.
billigt die von Chr. Jan. 26 vorgeschlagene gleichmässige Ant-
wort an den B. von Würzburg. — Wenn Markgf. Albrecht zu
Chr. kommt, tväre das beste, denselben zu bereden, dass er sich
auf gütliche Vermittlung zwischen ihm und den Bb. einliesse.
a) IHe Fortaetzung entspricht CAr«. Bandnotiz in nr. 17 n. 1,
') Mit dem nr. 23 n. 1 erwähnten Schreiben von Jan. 28 schickt Chr.
auch an Bz. Albrecht ein Verzeichnis von Böcklins Werbung und fOgt hei, er
habe nur per generalia geantwortet, von dem Bezieht wegen des Prinzen wisse
er nichts, französ. Konspiration wolle er in seinem Lande keineswegs gestatten^
— Vgl. nr. 206.
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36,-38. 1658. 39
Wenn Chr. Pfalz und ihn zu Mitunterhändlern vorschlagen jan. so,
Willy wäre es ihm nicht zuwider, — München, 1553 Jan. 30,
Si. Bayr. Miss. 2. Eigh. Or. präs. Tübingen, Febr. 3. Vgl. Druffel IV
S. 19 n. 1 und 2.
37. Hz, Albrecht an Chr.: Febr. 2.
Zusammenkunft.
schickt in Abschr. seine Antwort an Kf. Friedrich wegen der
Zusammenkunft; ^) hält immer noch für rätlich, vorlier dem Ksr,
unter allgemeiner Ausführung über die Beschwerden des Reichs
und der Stände zu schreiben, während ihm sonst fast bedenk-
lich wäre, in die Zusammenkunft zu willigen. Hätte wegen
Unterkunft und Proviant Ellwangen für geeigneter gehalten als
Öhringen. Wenn Chr. bei der Weitentsessenheit die Zusammen-
kunft vor Sonntag OcuZi für möglich hält, Hesse er sich auch
Reminiscere gefallen; doch soll Jedenfalls wenigstens von ihnen
dreien, dem Kfen. und ihnen beiden, vorher dem Ksr, geschrie-
ben werden; erwartet hierüber von Pfalz und Chr, weiteres
Zuschreiben, — München, 1553 (am heiligen liechtmestag) Febr, ^,
St, Bayr, Miss, 2, Or, präs, Tübingen, Febr. 7.*)
38. Kf, Friedrich an Chr,: Febr. 3.
yiarkgf. Albrecht und Würzburg ; Chr, und der Deutschmeister,
schickt mit, was ihm B, Melchior von Würzburg wegen Unter-
handlung zwischen ihm und Markgf, Albrecht schrieb, und seine
Antwort darauf. Da der B, gerne sehen v)ürde, dass Chr, und
andere friedliebende Fürsten an der Verhandlung teilnehmen,^)
will er, sobald er von Markgf, Albrecht Antwort erhält, Clir,
Mitteilung machen, der es dann auch an Hz. Albrecht gelangen
lassen möge.
Ausserdem schrieb ihm der B. von Würzburg in Sachen
Chrs, contra Deutschmeister;^) verfasste darauf ein Schreibe}!,
37. *) Druffel IV, 35, sunt Teil missversländlich : namentlich könnte ts
scheinen, als wäre der 26. Febr. schon von anderer Seite vorgeschlagen worden.
*) eodetn schickt Chr, dies an Kf, Friedrich und bittet um dessen Mei-
nung, — Ebd. Konz,
38. >) Vgl nr. 40 n. 1,
') Würzburg, Fehr, 1; der Kf, möge Schreiben an Chr, und den Deutsch-
meister fertigen lassen.
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40 15B3. 56'.
Fehr, 3. Wie an beide um Emräumung der Giitlichkeü geschrieben tver-
den soll, das beide von Würzburg aus erhalten werden. —
Heidelberg, 1553 Febr. 3.
St. Brandenburg 1 d. Or. priis. Tübingen, Fehr, 7.
Fehr,3. 39. Pfalzgf. Ottheinrich an Chr.:
Chrs. Kirchenordnung : K.G.
Antwort auf dessen Schreiben von Jan. 21) ; dankt für die
Zeitungen, für das Kapitel aus der Hir sauer Chronik und den
Auszug aus dem bayrischen Krieg; erstere tveiterzuschreiben
ist unnötig; ist Chrs. Kanzleiordnung gewärtig. — Hat gehört,
Chr. wolle in seinem Land eine Kirchenordnung, wie er es der
Religion wegen durchaus gehalten habe, im Druck erscheinen
lassen; da es nun an der Zeit wäre, dass er in seinem Lande
auch eine Reformation und Kirchenordnung einrichtete, so bittet
er um ein Exemplar von der Chrs. — Seine Bedenken in der
deutschmeisterischen Sache betr., glaubt er immer noch, dass
man am K.G. den Geistlichen geneigter ist, als Chr. und seine^s-
gleichen, weshalb auf Wege zu denken wäre, wie gleiches Recht
erlangt werden könnte. — Wird, was er über die Religion in
Polen und Bayern erfährt, mitteilen. — Neuburg, 1553 Febr. 3.^)
St. Pfalz 9 c I, ?:>. Or. präs. Tnhingtn, Febr. 6.
Febr. 4. 40. Chr. an den B. von Würzburg:
Antwort auf dessen Schreiben von Febr. 1:^) Will neben
Kf. Friedrich sogleich eine Botschaft an Markgf. Albrecht
schicken und alles, was zum Vergleich zwischen dem B. und
dem Markgfen. und zum Frieden dient, handeln helfen. —
Tübingen, 1553 Febr. 4.
St. Heidelb. Verein 9 III. Konz.
Febr. 4. 41. Chr. an Hz. AI b rech t:
Markgf. und Bb.; Zusammenhnnft : Zeitung aus Brüssel.
erhielt gestern spät Albrechts Schreiben von Jan. 30: schickt
ein iveiteres Schreibest vom B. von Würzburg und seine Ant-
39. *) In einem gleichzeitigen Schreiben mahnt Otthr. auch wegen der
pfdlz.'bayr. Erbeinigung meder an. — Ebd. Or.
40. *) Der B. hatte um Unterstützung der von Kf. Friedrich schon be^
gonnenen Unterhandlung gebeten. — Ebd. Or. präs. Tübingen, Febr. 3.
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41.-4;^. 1553. 4 1
wort darauf ;^) ivill vioryen einen Vertrauten zu ihrem Vetter Fei»-. 4.
abfertigen, um neben dem Kf. Pfalzgfen. mit ihm Über gütliche
Beilegung zu verhandeln, obwohl er furchtet, derselbe lasse sich
von d£n Verträgen mit Würzburg und Bamberg nicht abweisen.
Kommt der Markgf selbst zu ihm, wie er ihm melden Hess, so
würde er nach Albrechts und des Kfen. Bedenken fnit ihm ver-
handeln. Ich verhoffte ie, s. 1. solte aiinemlich sein, das sie die
sach auf E. 1., Pfalz und mich konien liess, wo ich nit fursor«:
truege, dieweil di kei. nit. derwe^en mit s. 1. so ernstlich handeln
liette lassen, daz die sich an ainer genanten soma geltz und jerlich
jargelt seiner 1. leben lang vergnuegen solte lassen, aber s. 1. solhes
gar abgeschlagen und als auf die gemachten und von ir mt. con-
firmirteu vertragen verharren, wie mich dann Wilhelm Becklin
>olhes bericht, der von irer mt. wegen neben andern mit s. 1. ge-
liandelt.2)
Lässt sich Albrechts Antwort an von He wen wegen bal-
diger Zusammenkimft und ivegen des Schreibens an den Ksr.
wohl gefallen und glaubt, auch der Kf. werde einverstanden
mn. Für diesen tcäre Ellwangen, das von Heidelberg 16 grosse
Meilen entfernt ist, etwas weit, auch hätte er sehr schlechten
Weg und zudem soll keine gute Luft daselbst sein: will aber
Albrechts Bedenken an Hin gelangen lassen.
Sein Diener schreibt von Brüssel, Jan. 2i), der Ksr. liege
in Luxemburg etwas krank an Podagra: es sei ein grosser
Jammer, zu sehen, wie die Kn. überall auf den Strassen um-
fallen und sterben; von den Halienern, die der Ksr. hatte,
'tollen keine 600 mehr am Leben sein.^) — Tübingen. 155:^ Febr. 4.
St. Bayr. Miss. 2. Äbschr. (ich). FMerhafier Atitizug hei DfuffellV, 37.
42. Instruktion für Ludwig von Frauenberg. Chrs. Ge- Fvhr. 5.
sandten an Markgf. Albrecht von Brandenburg:^)
VcrmiUlung stoische n Markgf. tnid Bh.
(hr Gesandte soll unter Hinweis auf die Gefahren bei einem
41. >) nr. 40.
') Der Ksr. berichtet hierüber selbst an Fadiiuind : Lanz H, üS:^.
*) EissUngers Schreiben St. Chr. I. tib. Or. — Am 5. Febr. berichtig
Eisdinger unt. and.: man sage, die Franzosen hätten den Ksr. gemaU auf
tinem Krebs sitzend mit der Devise: plus uUra. — Fbd. Or.
42. *) Kredenz ebd. ; Chr. bittet darin den Markgf en.^ die Werbung des
Gtmndien nicht in Unfreundschaft aufzunehmen und sich wiUf ährig zu er-
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42 1Ö68. 42.^44.
Febr. o. Überzug der Bb. von Bamberg und Würzburg — neue Ungnade
des Ksrs.y Abfall der ihm seither freundlich gesinnten Stände,
Aufreizung der im letzen Jahr beleidigten, Zuzug der benach-
barten Reichskreise, ja Reichsacht — die gütliche Unterhand-
lung von Pfalz, Bayern, Jülich und Chr. anbieten. Bewilligt
der Markgf. diese, so soll der Gesandte erklären, es sei nötig,
dass der Markgf. inzwischen thätliches Vorgehen einstelle, und
fragen, welcher Tag und Platz dem Markgf en. geschickt wäre :
er soll womöglich einen Anstand von 3 — 4 Wochen zu erlangen
suchen. — Tübingen, 1558 Febr. 5.
St, Heidelb. Verein 9, III. Or.^)
Febr. r>. '^' Chr. an Markgf. Albrecht:
Hartungs Werbung. Zusammenkunft.
hat des Bartholomäus Härtung ^) Werbung angeh'&rt und dem-
selben in der bewussten Sache sein Bedenken eröffnet, wie
Albrecht aus dem besonderen Schreiben hieneben sehen wird.
— Sodann ihrer beiden Zusammenkunft wegen bittet er durch
diesen Briefzeiger um schriftliche Nachricht, wann Albrecht
zu Möckmühl ankommen wird, damit er sich darnach richten
kann; denn es sind von hier zwei grosse Tagreisen dahin. —
Tübingen, 1553 Febr. 5.
St. Bfxindenburg 1 g 16. Konz.
Febr, 6. 44. Chr. an Pfalzgf. Ottheinrich:
Kirchenardnung. K.G. Bayr.-pfälz. Erbeinigung.
Antwort auf dessen Schreiben von Febr. 3. Ist allerdings
daran, eine Kirchenordnung im Druck ausgehen zu lassen:
tvird sie, wenn sie fertig ist, ebenso die Kanzleiordnung schicken.
Was das K.G. betrifft, wo man den Geistlichen geneigter sein
soll als Chr. und seinesgleichen, so sollte dies auf dem Reic/is-
tag durch Otth. und andere ihre Religionsverwandten auf die
a) Eine eitras atufführltrhere Instruktion von Fennfera Hand liegt im Kont. bei mit d^ Aufm-hr. r
ist nit furgaogen.
zeigen, — Konz. von Fessler. — Kach nr. 40 und 46 ist diese Sendung eine
Folge des würzburg. Schreibens, nr, 40 n. 1.
43. *) Trier, Jan. 21 beglaubigt der Markgf. seinen Rat Bartel Härtung
zu mündlicher Werbung. — Ebd. Or. präs. Tübingen, Febr. 5. — über die
Werbung vgl. nr. 46.
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44.-46, 1553. 43
Bahn gebracht und davon gehandelt werden; will dem weiter Febr. 6.
nachdenken. Ist weiterer Nachrichten über die Religion in
Polen und Bayern gewärtig. — Otthrs. Befürchtung wegen der
Verzögerung der hayr.-pfdlz. Erbeinigung betr. hat er aus allerlei
Gründen, namentlich nach einigem, was er von Hz. Albrecht
selbst gehört, keine Sorge. Obwohl in kurzem Pfalz, Bayern
und er persönlich zusammenkommen, vnll er doch inzwischen
bei Hz. Albrecht vmder anmahnen, auch bei der Zusammen-
kunft die Erbeinung zur Sprache bringen und sich bemühen,
ob dieselbe hiebei zu Ende geführt werden könnte. — Tübingen,
1553 Febr. 6.
St. Pfalz 9 c 1,76. Konz.
45. Mar kg f. Karl von Baden an Chr.: Ftbr.e,
Tod des Markgfen. Ernst Karls Begierungsantriti.
teilt mit, dass sein Vater, Markgf. Ernst, heute zwischen 7 und
H Uhr vorm. hier in Offenburg gestorben ist; bittet, ihn als
ein jungen angeenden regierenden fursten in gnädigem Befehl
zu haben, wofür er sich auch guter Nachbarschaft befleissigen
will — Offenburg, 1553 Febr. 6.
St. Badtn 9 h 1,6. Or. präs. Tübingen, Febr. 13.
46. Clir. an Hz. Albrecht: Febr. 6.
Sendung von und zu Markgf. Albrecht.
Markgf. Albrecht hatte gestern einen Diener, Bartlwl. Här-
tung, bei ihm, der ihm mitteilte, der Markgf. sei schon auf dem
Heimweg, sei am 30. Jan. von Trier aufgebrochen, Birkenfeld
auf dem Hundsrück zu; es soll ihm alles Kriegsvolk, das er
im kais. Dienst hatte und das jetzt beurlaubt ist, nachziehen,
doch wusste der Diener nicht, ob es haufenweise über den Rhein
komme oder rottenweise auf den Musterplatz nach Crailsheim
ziehe; der Diener berichtete noch, der Markgf. wünsche mit Chr.
in Möckmühl zu einer Besprechung zusammenzukommen, und
bitte um Hilfe und Beistand, falls ihm die Bb. überlegen wären.
Antwortete auf das letztere nur, er tverde darüber mit dem
Markgfen. selbst in Möckmühl sprechen.
Schickte auf das Schreiben von Würzburg eine Botschaft
an Markgf. Albrecht wegen gütlicher Unterhandlung, icorin er
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44 1553. 46.-47.
Fehr, 6. anch Hz, Alörscht als Unterhandle?' vorschhuj. — Tübingeiu
hVhi Febr, 6,
Ced,: Der Gesandte sagte anch, der Ksr. habe dem Markgfen.
durch den Gfen, von Arenberg, sonst Herr von Barbafon gen,,
und durch Lazarus von Schtvendl abdanken und ganz gnädigst
für Büchsen und Munition, die nicht mitgenommen iverden
konnten, 15 000 fl. geben lassen, zugleich einen offenen Passbrief,
vorn Ksr, eigh, unterschrieben, sein Geschütz — es sind nur
die Rohre — ungehindert zu Wasser und zu Land heimführen
zu lassen; auch habe der Ksr. ihm befohlen, sich gefasst zu
machen, da er ihn bald wieder mit seinen Obersten und Befehls-
leuten gebrauchen ivolle; alle Regimenter Kn, seien beurlaubt,
Gf, Philipp von Eberstein und Graf Hans von Nassau haben
Befehl, 2 neue Regimenter, je 10 Fähnlein stark, anzunehmen,
SL Brandenburg 1 d, Konz, Ced, eigh,
Fehr, 7. 47, Kf, Friedrich an Chr,:
Markgf, Albr^^cht: B. von Würzburg,
schickt mit, was er durch Heinrich Riedesel von Bellersheim
bei Markgf, Albrecht iverben Hess ^) und was dieser schriftlich
antwortete,^) Wenige Stunden, nachdem der Gesandte gestern
nachm, zurückgekehrt, kam der B, von Würzburg mit 6 — 8 Pf,
in aller Stille hier an,^) nahm unbekannt in der Stadt Her-
berge, und Hess sich durch seinen Amtmann zu Mainberg, Karl
von Rebitz, bei ihm afizeigen; erforderte dann den B, zum Hof,
wo er bald erkannt wurde. Der B, dankte für die Bemühung
des Kfen, im letzten Jahr um Vermittlung zwischen ihm und
Markgf. Albrecht — obwohl er nur bei der Anzettelung, nicht
47. *) Kach nr. ^5 erfolgte die Sendung auf Chrs. Bat.
^) Die Instruktion für Biedesel, dat. Jan. 29, enthält die Bitte, der Markgf.
möge in dtn Irrungen mit Trier, Bamberg und Wiirsburg dem Kfen, und rfen
Hzz. von Bayern, Jülich und Wirthg, und anderen gutherzigen Ständen Ver-
miitlung gestatten. — In seiner Antwort von Fehr, 3 sagt der Markgf. zunädist,
dass er mit Trier abgefunden sei, macht dann den Bb, Vonvürfe, erklärt, dasf
er von den Verträgen um keinen Buchstaben weichen werde, dagegen in seinen
aus dem Nichthalten der Verträge entstandenen Ansprüchen Gütlichkeit gestatte,
falls die Bb, und die Domkapitel hinnen 14 Tagen dem Kfen. Versicherungs-
briefe schicken, dass sie die Verträge halten werden, dem Markgfen. Vonxil
und Geschütz herausgeben, und die Verhandlung binnen Monatsfrist stattfindet.
— Vgl, Druff el IV nr. 74 n. 2; Hohen z oller i sehe Forschungen 5 S. 3^8.
') Leodius S. 2t>6.
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47. 1553. 45
beim Abschhiss der deiche die Seim'yen hatte — und bat um j^v^, 7^
Rat und Hilfe in neuer Not: zwar habe der Ksr, aus eigenem
Antrieb seine Verträge mit dem Markgfen, vom letzten Jahr
kassiert, auch ihm vo7i Villach und Augsburg aus bei seinen
Pflichten deren Befolgung verboteu, trotzdem aber häre er, der
Markgf, habe neben der Aussöhnung auch Konfirmations- und
Gebotsbriefe erlangt, seilte mit Würzburg und Bamberg auf-
gerichteten Vertrüge zu befolgen, was ihm [dem B./ sehr be-
fremdlich wäre: er bat um Rat, tvas er thun solle, wenn des-
wegen tveiter in ihn und Bamberg gedrungen würde.
Erklärte sich hierauf zur Beförderung des Friedens bereitr
liörteaber dann zuerst den Bericht seines Gesandten von Markgf,
Albrecht und übergab dem B, sowohl seine Instruktion als auch
des Markgfen, Antwort, worin dieser erklärt, was ihn zu Wider-
willen gegen Bamberg und Würzburg bewogen, worin er fest
beharren wolle und wo er der Gütlichkeit Raum gebe, ferner
auch die vom Markgfen, dem Gesandten mitgegebene Ratifikation,
Darauf Hess ihm der B, heute morgen anzeigen, die Ant-
wort enthalte beschwerliche Auflagen, auch habe er die Verträge
mit dem Markgfen,, soweit ihm möglich gewesen, erfüllt, ferner
habe er nicht um deren Kassation nachgesucht. Nach Aus-
söhnung des Markgfen. mit dem Ksr, sei allerdings Wilhelm
Nothaft zu ihm und Bamberg abgefertigt worden, er könne
aber hieraus so wenig als aus den Verträgen des Markgfen.
mit dem Ksr, ein Gebot von diesem entnehmen, ungeachtet der
Kassation den Verträgen nachzukommen, und habe das auch
dem Nothaft zur Antwort gegeben, um hierüber eine ausdrück-
liche Erklärung des Ksrs. zu erlangen.
Als er nun vom B, endgültige Resolution begehrte, ob er
die Verträge halten wolle oder nicht, erhielt er nur zur Ant-
wort, er wolle des Ksrs. Entschliessung auf die Nothaft ge-
gebene Antwort abwarten. Gab demselben hierauf nicht nur
keinen Rat, sondern wies daraufhin, dass, nachdem der Markgf.
sich erklärt habe, es nun auch der B, thini sollte, worauf der
B, versprach, mit seinem Domkapitel zu verhandeln und dann
seinen Entscfiluss mitzuteilen. Fügte noch bei, dass er dies
an Chr. als Mitunterhändler berichten werde.
Nach allem hat er gute Hoffnung, dass die Bb, sich nicht
nur in weitere Giltlichkeit einlassen, sondern auch zur Be-
folgung der früheren Verträge zu bewegen sein werden, tvomit
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46 1563. 47.^-48,
Febr. 7. dem Markgfeu. nicht wenig gedient wäre. Kommt letzterer zu
CJir.y möge sich dieser fleissig bemühen, ihn bei der Güte zu
behalten, zur Verlängerung der bestimmten Zeit zu bewegen
und womöglich im geheimen zu erfahren, worauf er endgültig
zu beharren gedenke; will dies ebenfalls thun, wenn der Mar kg f.
zu ihm kommt, was leicht möglich ist, da er gestern in Kreuz-
nach, heute in der Nähe von Worms übernachtet — Heidel-
berg, 1553 Febr. 7.
Ced. : Der B. von Würzburg reiste heute, Mittwoch [Febr. 8],
nieder ab.^)
St Brandenburg 1 c. Or, präs. Tübingen, Febr. 10.
F'ebr.a. 48. Kf. Friedrich an CJir.:
Zusammenkunft : Schreiben an den K»r.
Änttvort auf dessen Schreiben von Febr. 4. Wie es mit
dem B. von Würzburg steht, zeigt sein beil. Schreiben ; mll gern
hierin und in anderem gute Korrespondenz halten; glaubt auch,
dass viele auf den Untergang des Reichs hinarbeiten; erwartet
noch das Bedenken von Mainz und Trier. — Was den Bericht
von Chrs. Gesandten an Hz. Albrecht betrifft, so sieht er, dass
dieser nichts gegen die Zusammenkunft hat, nur sollen dem
Ksr. etwas andere Ursachen, als sie beide für gut hielten, an-
gezeigt tverden. Wäre bereit, Konz. eines Schreibens an den
Ksr. zu machen und an Chr. zu schicken, allein es kann dieses
Schreiben am besten bei ihrer Zusammenkunft verglichen wer-
den; rät, damit so lange zu warten und hofft, auch Hz. Albrecht
werde damit zufrieden sein. Glaubt, dass die Sache mit Markgf.
Albrecht Grund genug für eine Zusammenkunft wäre und als
^solcher dem Ksr. angegeben werden könnte ; auch ist Beschleu-
nigung der Zusammenkunft nötig. Bittet deshalb um Chrs,
Meinung, ob er mit Öhringen Sonntag Oculi einverstanden ist
oder einen andern Ort für besser hält. — Heidelberg, 1553
Febr. 8.
Ced.: Öhringen ist, wie der von Bayern vorgeschlagene
*) Ba Markgf. Albrecht erst am 10. Febr. in Heidelberg eintraf (Leodius
S. 280 : unten nr. 51), so erweist sich der erste VermitÜungsverguch, von welchem
Bruffd IV S.70 n. geredet wird, als eine Fiktion. Richtiger schon lesleib.
Neues Archiv f. sächs. Gesch. VIII S. 66, wo gesagt ist, dass dei- B. von Würs-
hurg und Markgf. Albrecht nacheinander in Heidelberg waren.
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46.-50. 1653. 47
Flecken Ellwangen, eng tmd unbequem; man könnte deshalb lebv.a.
auch nuch Heilbronn gehen.
St, Brandenburg 1 d. Or. präs. Tübingen, Febr. 1(K
49. Markgf. Albrecht an Chr. : yehr. s.
Vermittlang zwischen Markgf. und Bb.
erhielt heute durch Chrs. Gesandten dessen Brief soiiue den
schriftlichen Bericht seines Dieners Bartel Härtung; obwohl
er mit Trier schon zur Genüge verglichen ist und mit den Bb.
von Bamberg und Würzburg, die von Brief und Siegel abge-
fallen sind, nicht gerne tagleisten will, hat er doch dem Kf.
Pfalzgfen., der seinen Rat Heinrich Ried^sel zu ihm sandte,
gütliche Unterhandlung bewilligt, doch abgesehen von den ihm
vom Ksr. bestätigten Verträgen, von tvelcJien er nicht abgehen
kann.^) Wusste nicht, dass die Bb. auch bei Chr. angesucht
haben, den er hierin ganz wohl leiden mag. Denkt, da^s die
Verhandlung in Heidelberg stattfindet, wohin er vom Kfen.
eingeladen ist und wo er morgen ei7itreffen will; bittet, so
schnell als möglich ebenfalls dort zu erscheinen. — Wollte Chr.
jetzt auch wegen der Zusammenkunft ihrer beiden antworten;
allein da er vorgestern mit dem Pferd stürzte,'^) kann er Chr.
nicht an einen andern Ort als Heidelberg bescheiden; hätte
sonst Chr. zu Hause besucht. — Möchte auch Hz. Albrecht von
Bayern gerne bei der Verhandlung haben, fürchtet aber Verzug,
da ihm schon geboten wurde, sich irieder zum kais. Dienst zu
rüsten.
Hofft also, Chr. werde jetzt in Heidelberg erscheinen und
ihn mit Rat und That gegen die Pfaffen, ob sie sich selzam
machen wollen, nicht verlassen. Will dann ein andermal Chr.
nachreiten. — Alzey, iryoH Febr. ^.
iSl. Heidelb. Verein 9y III. Or. 2*r(iif. Tübingen ^ Febr. 12.
50. Ludwig von Frauenberg an Chr. : Febr. 9.
Markgf. Albrecht.
traf den Markgfen. hier in Alzey, wurde von ihm gehört, aber
noch nicht abgefertigt ; der Markgf. zieht heute nach Laden-
hiirg und forderte ihn auf, mitzif reiten ; dort wolle er ihm ant-
49. ^) Vgl. nr. 47 n. 2.
») Vgl. Voigt II, 30.
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48 1553. öO.—öJi'.
Fehr, 9, worteu. Der Markgf, sagte zu iht?iy die Pfaffen müssten ihm
den Vertrag halten, auch der Ksr. habe ihm das versprochen:
so mit vielen Worten, die sich nicht schreiben lassen; der
Markgf, 'Will heute Chrs, Wohlmeinen bedenken und dann ant-
worten; er erklärte, er könne Chr., Hz, Albrecht und andere
zu Unterhändlern wohl leiden, könne aber nicht lange tagleisten,
— Alzey, hVhi Febr. 9, W Uhr vonnittags.
St. Jhidelb. Verein 9, III. Or.
Fehr, 9. 61. Kf. Friedrich an Chr.:
Baya'H. Markgf. Albrecht.
erhielt dessen Schreiben nebst Abschr. von dem Hz. Albrechts.
Schickt mit, was er diesem auf seine Antwort schliesslich zu
erkennen gab.^) — Heidelberg, 1553 Febr. i).
1. Ced.: Markgf. Albrecht teilte ihm gestern abend van
Alzey aus mit, es sei ihm ein Unfall mit einem Pferd zuge-
stossen, so dass er nicht wohl reiten könne; er bitte deshalb
um eine Sänfte. Schickte ihm diese soivie seinen beifibruch-
verständigen Arzt, Hans von Kirlach; hofft, der Markgf. werdr
morgen oder spätestens am Samstag hier eintreffen, und will
dann wegen der Stifte Bamberg und Würzburg mit ihm uiiter-
handeln; will Chr. zu dem Markgfen. kommen, kanii er sich
darnach richten.
2. Ced.: Erhielt post datum von seinem Burggrafen zu
Alzey die Nachricht, Markgf. Albrecht sei heute morgen zu
Alzey, in einem Wagen liegend, eingezogen, und werde heute
sein Lager in Ladenburg nehmen. Derselbe soll 4 — 500 Pf.
bei sich haben.
H. Ced.: Bittet, bei Hz. Albrecht anzuregen, dass bei der
nächsten Zusammenkunft auch in ihrer Erbeinigungssache fort-
geschritten werdest kann.
St. Ff alz. Miss. 5. Or.^) prm. Tübingen, Fehr. 11.
(Fehr. 10.) o2. Chr. uu Kf. Friedrich:
Wjfrzhurg und Markgf. Älhrecht, Zusammenkunft.
Antwort auf H Schreiben. Da der B. von Würzburg zum
Frieden geneigt ist, hofft er, auch Markgf. Albrecht hiezu zu
a) 3 cito.
51. *) Vgl Druffel IV, 35 samt n. 3.
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52,-53. 1553. 49
bewegen. Schickte das Schreiben wegen der Zusammenkunft ( Febr.io)
sogleich an Hz. Albrecht; rät nocheinmaly dass der Kf. ein
Konz. an den Ksr. mache und, wenn je eine Ursache genannt
werden soll, als solche den d rollenden Streit zwischen Mar kg f.
Albrecht und den Bb. angebe, wegen dessen sie vom B. von
Würzburg ersucht worden seien. — Hält Öhringen für die ge-
eignetste Malstatt; Heilbronn wird Hz. Albrecht zu weit sein,
auch ist dort die erbliche Krankheit in Stadt und Umgegend.
— Tübingen, fliV)H Febr. cc. 10/.
/SY. Brandenburg 1 d. Konz.
33. Hz, Albrecht an Chr.: Fhr.jo.
Kgl. Sache; Esslingen; Zusammenkunft.
erhielt dessen Danksagung wegen der kgl. Vertragssaclie;^)
hofft, Chr. werde sich innerhalb der 2 Monate so entschli essen,
dass die so weit gebrachte Gütlichkeit sich nicht ganz zerschlage,
sondern bei Ksr. und sonst so gerichtet werde, dass noch end-
gültige Vergleichung zu hoffen ist.
Hörte die von den Esslingern und dem kais. K.G. Chr.
zugestossenen widerwärtigen Handlungen:^) weder ihm noch
seinem Vater und Vetter ist ein solcher Fall begegnet; nur
lieferten ihm einmal die Regensburger einen ihrer Bürger, der
in seinen Forsten gejagt hatte, auf sein Verlangen ohne Wider-
spruch aus, den er am Leib strafte; kann nicht anders raten,
als dass Chr. seinen behelf declinatorie und peremptorie am K.G.
vorbringe; toürde er icider die Billigkeit beschwert, so hätte er
nach Reichs- und Kammergerichtsordnung gebührende remedia.
Will des Kfen. Friedrich weiteres Schreiben wegen der
Zusammenkunft und Malstatt ertoarten; hörte glaublich, in
Öhringen, einer rauhen Gegend, sei weder mit Herberge noch
Lieferung wohl unterzukommen. Rät noch eitimal zu Ellwangen
oder einem ander?! geeigneten Flecken. — München, 1553
Febr. 10.
St. Bayr. Miss. 2. Or. i)rä8. Tübingen, Febr. 13. Auszug bei Bruffel
IV, 40.
63. *) nr, 26 n. 2.
^) Scharfe Anklagen gegen die Ksslinger sendet Chr. Fehr. 18 an Liz.
Kisslinger nach Brüssel. — St. Chr. I. 8 b, 20. Konz.
Krnst, Briefw. des H«?. Chr. II. 4
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50 1553. 54.— 55.
Febr. 11. 54. Georg Besserer und Hans Walter Ehinger von Ulm
an Chr.:
Marhgfl. Brandschatz ung.
als im letzten Krieg Markgf. Albrecht die Schmelz- nnd Schmied-
hatte zu Heidenheim, die Clirs. Eigentum und ihnen zu Lehen
gegeben ist, abbrennen und verwüsten lassen wollte, wurde dies
durch den Herrn von Heiven so abgewandt, da^s der Markgf.
ihnen Sicherheit versprach, wenn sie zehn eiserne Öfen giessen
und dem Markgf en. liefern lassen würden. Als sich bald fier-
nach der Markgf. mit dem Ksr. vertrug, hofften sie, die Brand-
Schätzung sei damit auch hinfällig, hören nun aber, dass der
Markgf. darauf bestehe unter Drohung, dass ihnen sonst etioas
Beschwerliches begegnen könnte. Sie bitten, Chr. möge auf
Abstellung oder doch Minderung der Brandschatzung, die 400 fl.
betragen würde, bedacht sein. — l^ryH Febr. 11.
St. Adel 6. B. Or. präa, Tübingen, Febr. 14.
Febr. 12. ^^' ^^^^'' ^^ ^^' Alb recht:
Kgl. Sache.
dankt für die fleissige Unterhandlung mit dem Kg. Hätte die
Annahme seiner Vorschläge erwartet und weist gegenüber dem
Gebahren des Kgs., als ob er mit der Rechtfertigung ein ge-
wonnenes Spiel aus der Hand gäbe, auf die durchaus anders
lautenden Gutachten der Rechtsgelehrten hin; er würde gerne
sehen, dass die beiderseitigen Akten, namentlich die Probations-
schriften, im Druck veröffetitlicht würden; tvill sie seinerseits,
wenn er beim Kg. nicht zu Gnaden kommt, drucken lassen;
glaubt, wenn nicht der Streit um ein Fürstentum und zwisclien
Fürsten des Reiclis vor die Kff., Fürsten und Stände desselben
gehörte, und wenn nicht der Kg., wie er selbst sagt, dieses
Fürstentum bei der brüderlichen Teilung vom Ksr. als Erbstü-ck
erhalten hätte, dieser also seine eigene Sache in causa fratris
hätte und damit gehindert wäre, dass dann der Ksr. für Chr.
entscheiden ivürde, und auch von Kff., Fürsten und Ständen
des Reichs hofft er das gleiche. Seine Forderung wegen Voll-
zugs des Kadauer Vertrags durch den Kg. ist nicht unbillig,
ebensowenig die einer Spezifikation der von Chr. noch zu voll-
ziehenden Artikel; wegen Ratifikation des Vertrags durch seine
Landschaft wünscht er bei den Worten des Wiener Vertrags
gelassen zu werden. Die Verpflichtung auf den regierenden
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^5. 1563. 51
Erzliz. von Österreich vrill er nicht weiter bestreiten, ebenso die Fei,r. ilk
Streichung von odw andrem, wozu auch noch ebenda weggelassen
werden soU: daraus ainkhe verwürckung ervolgen möchte, und
mll auch in der Investitur nachgeben. Hofft immer noch, der
Kg. werde sich mit den angebotenen 200000 fl. bar begnügen,
will dazu auch noch seine beiden Schuldforderungen im Betrag
von 66400 fl, halb oder ganz nachlassen; denn mit diesen steht
es gar nicht so wie der Kg. meint, sondern sie sind wohl ver-
brieft; zu seiner Abreise vom kais. Hof — hier, und nicht
am kgL, war er — vnirde er durch die höchste Not und Armut
gezwungen, weil ihm der Kg. trotz vielfachen Bittens und des
Eintretens des Ksrs. die 5000 fl. nicht assekurieren wollte; auch
geschah es nicht hinter dem Rücken des Ksrs,, wie sich der
Kg. selbst noch erinnern kann,^) auch hätte dies seine Forde-
rung nicht aufgehoben.
Sollte aber trotz alledem der Kg, auf den SOOOOOfl. end-
gültig beharren und nicht nachlassen, noch den Abzug obiger
Schulden gestatten, loill er, besonders Albrecht zu Gefallen, dem
Kg. die Summe in folgender Weise erlegen, da er es gewiss
nicht früher thun kann, nämlich 50000 fl. bar, und dann jähr-
lich 50000 fl,, bis die Summe voll ist; bittet, dies beim Kg,
anzubringen, und verspricht, im Fall der Vergleichung sich
unterthänigst und gutwillig zu erzeigen. Erinnert auch an den
Schluss von des Ksrs. Schreiben an Albrecht, dat. Geislingen,
Sept. 7,*) dass er [K.J hierin, was er könne, thun wolle und
über die übrigen Streitartikel des Gutdünkens Albrechts gewär-
tig sei, — damit Albrecht dies alles samt seinem Rat dem Ksr.
vor Beendung der GUtlichkeit zuschreibe, so dass Chr. bei sei-
nem äussersten Erbieten bleiben kann. Ist bereit, in allen
noch unverglichenen Punkten des Ksrs, und Albrechts weitere
Unterhandlung und Entscheidung zu erwarten oder auch mit
der ganzen Sache vor die Kff., Fürsten und Stände des Reichs
zu gütlichem oder rechtlichem Verhör und Erörterung zu kom-
men und, was dort entschieden oder mit Recht erkannt tvird,
unweigerlich anzunehmen. Bittet um Albrechts freundlichen
Rat, ob er auch ein Schreiben Chrs, an den Ksr. für gut hielte.
— Tübingen, 1553 Febr. 12.
55. *) Vgl. Chrs. Darstellung, in Württ. Jalirb. 1870, 501—503; dazu
I, 91 n. 1.
•) /, 789.
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52 1553. bb,—ö6^
Fehr.i2. 1- Ced,: Hat den Vertrag auf Grund der Bemilligungen
des Kgs, umschreiben und die noch strittigen Pu7ikte unter-
streichen lassen, laut beil. Abschr.
2. Ced. : Die 2000 f., die an dem gemeinen Pfg. abgezogen
werden sollen, Hess der Kg. von Ulr. a. 45 vor Erlegung des
gemein. Pfgs. als Anlehen begehren, der sie laut beil. Quittungs-
abschr. nach Ulm bezahlte.^)
St. Chr. I. 9, 91. Abschr.
Febr. IS. 56. Kf. Friedrich an Chr.:
Marhgf. Albrecht ; Zufiammenkunft : Deutschmeiftter.
erhielt von ihm heute 3 Schreiben dat. Tübingen, Febr. 12. Liest>
dem Markgfen. Albrecht von Brandenburg^) berichten, Chr.
habe ihm [Fr.] geschrieben, der Markgf. habe ihn zu sich hieher
erfordert; doch sei, soviel er merke, Chr. noch nicht unterwegs.
Nun Hess sich der Markgf. nicht länger aufhalten, da Chr. in
4 Tagen kaum hieherkommen und neben dem Ausschreiben an
Bamberg und Wiirzburg — das er [der Kf.] mit dem Markgfen.
verglichen und dieser Chrs. Vogt zu Lauffen, Ludtvig von Frauen-
berg, in Abschr. gegeben hat — vor dere?i Antwort doch nichts
verhandelt werden könnte; es müsse deshalb der Bb. Antivort
erwartet und alles bis auf den Tag von Wimpfen verschoben
werden. Der Markgf. will 7norgen von hier nach Hause auf-
brechen. Es ist deshalb unnötig, dass Clir. jetzt hieher kommt:
er soll auf dem Wimpfener Tag erscheinen.'^)
Das Konz. an den Ksr.,^) das fast Chrs. Bedenken ent-
spricht, unrd dieser erhalten haben.
') Nach einem Zettel von Bers Hand — ebd. 103 — machten die Haie
mancherlei Einwände gegen dieses Schreiben: die Worte vom Druckenkissen
sollen toegbleihen; denn sie könnten als Drohung ausgelegt werden; die Stelle
von des Ksrs. eigenem Verhältnis und dem Erbstück soll weggelassen oder ge-
mildert werden; am Schluss soll Chrs. Erbieten mit Verdienen und das Beste
handehij beigefügt werden. — Ber schreibt auf den Zettel: nota m. g. h. will die
enderung: gar nit zulassen; hab allerlei persuasiones gebraucht, sed ipse perseverat.
66. *) Der Markgf. ivar am 10. Febr. in Heidelberg angekommen, —
Leodius S. 286.
^) Eine eigene Auffassung dieser Verhandlungen des Efen. mit dem
Markgfen. hatte der venetian. Gesandte am kais. Hofe, Damula; er berichtet
Febr. ly dem Dogen^ der Ffalzgf vermittle eine Heirat zwischen Hzin, Christine
von Lothringen und Markgf. Albrecht. — Turba, Venetian. Depeschen 2 S. 594.
») Vgl, nr. 56 a.
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^~56a. 1563. 5:$
Hat Chrs. Schreiben wegen des Deutschmeisters an den i\hr. is.
B. von Würzburg geschickt und ihm anheimgestellt, ob auf
nächsten Donnerstag nach Oculi, wo die andern Sachen zu
Ende gehen werden, in Wimpfen gütliche Unterhandlung vor-
genommen werden könnte. Hätte Chr. Bedenken, möge er es
mitteilen. — Heidelberg, 1558 Febr. IH.
Ced.: Hat Chrs. Bedenken gegen Heilbronn als Malstaft
vernommen; kann nicht wohl zu Land reisen, auch ist Öhringen
zu eng; bittet also, die Malstatt in Wimpfen zu besuchen und
auch Hz. Albrecht von Bayern dazu zu bewegen.^)
St. Heidelberger Verein 7, 1. Or.^^ prüft. Tübingen, Febr. 14.
56a. Pfalz, Bayern, Jülich^ Wirtbg. an Ksr. Karl: Febr. i:,.
Anzeige der Zusammenkunft.
. . . Was höchst beschwerlichsten, verderbliclien nochtail und
Schadens vilen E. kai. nit. und des heiligen römischen reichs g:e-
horsamen glidern, stenden und unterthonen nechsthien verschinen
jars entstandener krie^übun^ one aini^s ires verschuhlen heufi^-
lich zugewachsen und aufgeladen worden seien, das wissen sich
E. kai. mt. nit allain genedigist zu erindern, sonder wir setzen
auch in kainen zweifei, sie werden solchs alles ganz mitleiden-
Hchen vätterlichst gemuts zu herzen gefurt, wie dann E. mt. sich
desselben in vil wege auch genedigist erclert und im werk erzaigt
haben. Nun erscJiallen allerhand Reden, als sollten hin und
wider gefährliche Gewerbe vorhanden sein und der Widerwille
a) 3 cito, citissime.
*) Tübingen, Febr. 16 antwortet Chr., er wolle den Tag zur Gütlichkeit
syrischen den Bb. und Markgf, Albrecht besuchen, obwohl er vom B, von Bam-
berg noch nicht darum ersucht worden sei; das Konz. an den Ksr. lasse er
Mch grfaUen; derselbe werde sich zw:;ffellos ihre Zusammenkunft nicht missfallen
lassen : wegen des Deutschmeisters sei ihm zwar allerlei Warnung zugekommen ^
er stelle aber doch dem Kfen. und dem B. von Würzburg anheim, hierin Tag
umd Malstatt zu betiennen. Den Vorschlag von Wimpfen statt Öhringen trolle
n dem Hz. Albrecht mitteilen. Ausserdem habe er glaublich gehört, Gf. Volrad
ron Mansfeld habe samt seinem Kriegsvolk dem Hz. Hans Friedrich von Sachsen
geschworen, auch komme diesem noch ein namhafter Haufen von Reitern und
Kn. zu, dass er mit Hz. Moriz sein Heil versuche. Verhandlung ist also bei-
zeit nötig. — Ebd. Konz. nach Randbem. Chrs. Vgl zu letzterem Druff el IV,
38 n. 1. — über Gf. Volrad, der trotz der Schtrenkung des Markgfen. an der
Verbindung mit Frankreich festhielt und eben jetzt zu Kf. Moriz in Beziehung
getreten war, vgl. Trefftz, KursacJisen und Frankreich SU ff. : sein Krieg sh au fc
zerstreute sich End^ Februar: ebd. 48.
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54 1553. 66 a.—ö7^
Febr, 16, und Zwiespalt zwischen etlichen Ständen sich mehren^ nament-
lich zmschen den Bb. von Bamberg und Würzburg und Markgf^
Albrecht neuer Ziviespalt einreisse7i, auch diese alle sich um
Kriegsvolk bewerben, Dernhalben dan und solchem verderblichen
zustand sovil möglichen zu unterbauen, wir bedacht seien, uns zu
erster gelegenhait personlich zusamzuverfuegen, gestalt, uns zu
besprechen, wie solchem eingerissnem missverstand und*^ Wider-
willen in guite begegnet und alle tail bestendiglich vergleichen
und zu gueter nachpurlicher ireundschaft widerumb gepracht wer-
den mögen. Sie hoffen, der Ksr, werde dies von ihnen zu Gna-
den vermerken. — 1553 Febr. 15.
Wien. R—A in genet^e 22. Or. i)räs. März 13.^)
Febr. 15. 57. Hz. Albrecht an Chr.:
Zusammenkunft.
erhielt 2 Schreiben von Chr., dat. Febr. 11 und 12, und ein
Schreiben von Kf. Friedrich von Febr. 9, besonders ihre Zu-
sammenkunft betr. Da nach dem letzteren Chr. schon nach
Heidelberg aufgebrochen ist, wo Markgf. Albrecht, dessen UnfaU
er bedauert, auch eintraf, will er in wenigen Tagen au^h über
Wirtbg. nach Heidelberg aufbrechen. Ändert sich Tag und
Malstatt, möge es ihm Chr. entgegenschicken, und Markgf.
Albrecht bis zu seiner Ankunft in Heidelberg aufhalten, da er
auch, ausser der Vertragssache mit den Bb., allerlei mit ihm
zu reden hätte. Erbietet sich, mit dem Pfalzgfen. auch der
Erbeinung halb freundliche Handlung zu pflegen. — Hofft, der
Hz. von Jülich tverde etiva mit ihm eintreffen.^) — München^
1553 Febr. 15.
St. Bayr. Miss. 2. Or. präs, Tübingen, Febr. lü.*)
a) Or.: «u.
66 a. *) März 15 dankt der Ksr., auf sein vofxingegangenes Schreiben
[v. März 10 Druff el IV, 64] verweisend, und mahnt nocheinmal zu fleisstger
Unterhandlung. — IJbd. Konz.
57. ^) Albrecht schickt zugleich Zeitungen aus Italien mit : der vicere ist
noch zu Florenz gwest, und thuet grosse ristung und fürsehung; würd das Yolk
zu Cortona samlen bis in 25000 zu fuess und 3000 pferd; man wartt etlicher
teutscher knecht aus dem Piemont auch und maint, es werd ain pöser, pluetiger
krieg. Die Franzosen haben nichts im feld, aber in 10000 stark sein sy in der
stat .... — Venedig, Febr. 6 ; vgl. nr. 98 n. 2.
') todem schickt Chr. Abschr. hievon an Kf. Friedrich — Ebd, Konz,
von Fessler — und bittet unter Hinweis auf sein Schreiben von Febr. 16 [nr. 58]
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58.-59. 1663. 55
58. Chr. an Hz. AlbreclU: Febr. 16.
Markgf. Mbi^ecftt.
scäifM ein gestern angekommenes Schreiben von dem Pfalzgf.
Kfen. über die Verhandlung mit Markgf. Albrecht. Sein zic
letzterem abgefertigter Gesandter brachte beil. Abschr. des vom
Kfen. an die beiden Bb. gerichteten Schreibens,^) das ihm der
Markgf. für Chr. gegeben Jmt. Und tragen warlich mit seiner
lieb nit klain mitlaiden; dan nit klaine sorg, die bischoff sambt
ierem anhang ime zu heu sein möchten. Sein Gesandter konnte
auch nicht h^ren, dass der Markgf. in besonderer Werbung
stünde. Mit Geschütz und Mmiition ist derselbe nicht gut ver-
sehen, seine Schatzkammer ist auch nicht am besten ausstaffiert.
Von dem Geschütz, das er vor Metz hatte, werden nur die Rohre
ohne Kugeln und Pulver den Main hinaufgeführt und danfi
ist noch nicht gewiss, ob er durch die Stifte Mainz und Würz-
bürg kommt. Es wäre nicht unratsam, wenn Hz. Albrecht einen
Vertrauten zum Markgf en. schickte, ob er etwas weiter erreichen
könnte. Schickt Abschr. der Werbung, die sein Gesandter bei
demselben vorbrachte. Diesem erklärte der Markgf., wenn die
Bb. den Tag zuschreiben, wolle er ihn auch besuchen.
Hört glaublich, Gf. Volrad von Mansfeld habe samt seinem
Kriegsvolk dem Hz. Hans Friedrich geschworen [etc. wie oben
nr. 56 n. 4J. — Tübingen, 1553 Febr. 16.
St. Heidelberger Verein 7, 1. Eigh. Konz.
59. Chr. an den B. von Würzburg: j^-ebr. ig.
Markgf. AWre^hf.
seine Botschaft, die er wegen der Irrung bei Markgf. Albrecht
hatte, kam letzten Abend zurück, konnte aber trotz aller Mühe
nicht mehr erhalten, als Kf. Friedrich durch seinen Gesandten,
wie der Kf. Febr. 12 dem B. geschrieben hat.^) Will es an
Albrecht, tr möge seine Eeise bis Sonntag Oculi verschieben. — Ebd. Kass.
(hr. mit 3 cito, citissime.
o8. ') nr. 59 n. 1.
69. *) Vorgestern sei dtr Markgf. bei ihm hier gewesen und habe ihm,
Hz. Älbrecht, Hz. WilJitlm und Chr. Vermittlung gestattet, wenn die Bb. inner^
halb 10 Tagen die Verträge zuschreiben. — Ebd. Abschr. — Würzbnrg, Febr. 21
sendet der JB. unter Dank für die BemüJiung Chrs. Abschr. von seiner dem Kf.
rfalzgfen. gegebenen Antwort. — Ebd. Or. präs. Tübingen, Ftbr. 24. — In
dieser Antwort, dat. Febr. 19, erklärt der B. vorheriges Zuschreileti der Verträge
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56 155ä. 59.— 61-
Febr. 16. nichts fehlen lassen, ivas er hienach zu Friede und Ruhe thun
kann. — TübingeUj 1553 Febr. IG.
St. Heidelberger Verein 9 III. Konz. von Fessle r.
Feh'. 16. 60- Liz. Eisslinger an Chr.: »
Markgf. Alb recht ; Zeitungen.
schix^kt Schreiben von dem Gesandten des Markgfen. Albrecht
am kais. Hof, der sagte, sein Herr habe ihn auf Eissl. ver-
wiesen, und bittet, es nach Kulmbach oder wo sonst der Markgf.
ist, weiterzuschicken. Glaubt, der Ksr. möchte gerne deii Bb.
durch die Finger sehen, obwohl er dem Markgfen. grosse Zu-
sagen gemacht hat.
Den niederländ. Ständen hat der Ksr. am IS. d. M. seiv
Begehren zum Teil selbst vorgehalten und begehrt, auf Hilfe zu
sinnen; hofft, bei der nächsten Post Ab sehr, der Proposition
schicken zu können.^) — Der B. von Ar ras macht dem Ks^r.
eine balle chier, lässt alle seine fesselles d'argent, Platten, Becher
und anderes Silbergeschirr zerbrechen und dem Ksr. vorstrecken,
obwohl die fars ihm vor andern bezahlt werden mag. — Mahnte
ihn gestern ivieder wegen Königsbronn und des^ Privilegs an;
er hiess ihn noch drei Tage warten, bis die Stände von hier
fort sind. — Brüssel, 155S Febr. l(i.
JS't. Chr. I. Sb, 19. Or.^) präs. Tübingen, Febr. 3:^.
Febr. 19. ^^' ^^^- EissUuger an Chr. :
Allerlei Bescheide und Zeitungen vom Hofe.
konnte wegen des Privilegs trotz aller Bemühungen beim B.
von Ar ras nicht weiter kommen. Der Vizekanzler, mit dem er
sprach, meinte, da Chr. das gleiche Privileg begehre, wie es
Hz. Wilhelm und jetzt Hz. Albrecht gegeben wurde, tverde es
der Ksr. vielleicht ohne Vorwissen der Kff. beivilligen; er solle
also des Ksrs. Resolution auf die erste Supplikation erwarten ;
er ziveifle, ob des Ksrs. Fürschrift bei den Kff. viel nützen
würde. Wegen der Königsbronner Sache wolle er mit dem B.
a) cito.
für unmöglich, ist aber bereit, wenn der Markgf. seine Originalbriefe und er
selbst die dienlichen Urkunden vorlegt, alles zur gütlichen oder rechtlichen Fni^
Scheidung der Fürsten zu stellen. — Abschr. ebd.
60. ') Vgl, Gachard, in Biographie nationale 3, S61f.
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ut—ti2, 1553.
trtt
von Arras hei nächster Gelegenheit sprechen, damit Chr. kais, Feltr. w.
Bescheid erhalte. In der Öttinger Sache solle (ff. Ludwig d. Ä.
noch H Tage mit der Absolutionsschrift icarten. bis sich der
Ksr. auf die übergebene Supplikation resolviert habe.
Neulich kam ein Komtur aus Frankfurt hier an^ der des
Deutschmeisters Sache betreiben soll; konnte seinen Befehl noch
nicht erfahren und hörte nur, dass sich der Deutschmeister
über Chrs. Kriegsvolk, das ihm noch im Lande liegt, beklage,
und dass des Bs. von Würzburg Unterhandlung fruchtlos bleibe.
Der Ksr. ist ziemlich wohl und hat der Laiidschaft zum
Teil selbst mündlich proponiert: konnte die Proposition noch
nicht erhalten.
Was Hz. Moriz und andere Fürsten im Reich praktizieren,
wird Clir. besser wissen als die Hof sage; man sagt, er wolle
mit dem Landgfen. und den Fürsten von Lüneburg ein neues
Bündnis errichten. Auch die Bb. feiern nicht; so lange diese
oben sind und die weltlichen Fürsten unterdrücken, sieht der
Km\ durch die Finger ; sollen sie aber schwächer und tinter-
drückt werden, dann erst ivird ihnen Friede geboten.
Der Ksr. soll in einigen Wochen, etwa im Mai, im Land
umherziehen wollen. Über den Franzosen sind hier keine neuen
Zeitungen; der Ksr. rüstet sich, um Geld zu haben und den
Franzosen aufs neue angreifen zu können. — Brüssel, 155H
Febr. 19.
6't. Chr. I. 6 h, 21. Or. präs. Tübingen, Febr. 24.
62. Markgf. Albrecht an Chr.: Febr. rj.
Ersucht itm Hilfe.
obwohl er mit dem Ksr. vertragen ist und seine Verträge be-
'Stätigt sind, obivohl er in allen anderen Irrungen gütliche
Unterliandlung gestattete, sind doch die beiden Bb., seit er von
Heidelberg abgeritten ist, in sein Land gefallen, haben einige
Flecken eingenommen und geplündert, imd rüsten sich täglich
mit aller Macht; zudem hat der B. vo7i Würzburg auf einigen
Strassen zwischen Heidelberg und seinem [A.J Land auf ihn
streifen lassen. Muss sich deshalb zur Wehr setzen und bittet,
ihm 80 gerüstete Pf. so schnell als 7nöglich nach Neustadt
a. d. Aisch zur Hilfe zu schicken : hofft, die Bb. so heimzusuchen,
dass ihnen das Kriegen vergeht; bittet um Antwort. — Anfi-
hach. 1553 Febr. 19.
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58 1Ö53. 62,^63.
Febr,i9, 1. Ced,: Bittet, wenn er Kn, annehmen sollte, sie ihm im-
gehindert aus und durch Wirtbg. zulaufen zu lassest.
2. Ced, : Obwohl sich der B, von Würzburg mit einer Sehe/n-
Schrift an Chr. gewandt hat, so ist es demselben damit nicht
^Jist; er tvill Chr. damit nur abhalten, dem Markgfen. Hilfe
zu bringen. Denkt, Chr. werfte mcftf ^tarmtf achten, dass er
[A.J ihn als Unterhändler bewilligte, nachdem der B. so feind-
lich vorging.
St. Heidelh. Verein 9 III. Or. präs. Tübingen, Febr. 33.^)
Febr. 20. 63. Kf. Friedrich an Chr.:
Schreiben an den Ksr.; Hz. Albrecht; Bb.: Volrad von Mansfeld,
erhielt diese Nacht um 1 Uhr Chrs. Schreiben nebst dein Hz,
Albrechts. Da beide das Konz. an den Ksr. billigen, schickt
er es zur Versekretierung. Schickt in Abschr., was ihm Hz.
Albrecht schrieb und was er darauf antwortete.^) Bittet Ufn
rasche Mitteilung, wann Hz. Albrecht kommen kann, um ihn
[den Kf.] zu besuchen. — Erhielt heute um 8 Uhr von Cfir. ein
weiteres Schreiben von Febr. 16. Erwartet von den Bb. noch
Antwort wegen der Gütlichkeit. — Was des Ofen. Volrad von
Mansfeld Kriegsvolk betrifft, das dem Hz. Johann Friedrich
von Sachsen geschworen haben soll, so erhielt er darüber vor-
gestern von Hz. Wolf gang etwas andere Zeitungen.'^ Jeden-
falls ist wohl nachzudenken, wie dem Feuer vor seinem Aus-
bruch geivehrt werden kann. — Heidelberg, loo.H Febr. 20.
St. Brandenburg 1 d. Or. preis. Tübingen, Febr. 4?^.*)
6^. *) eodem schickt Chr. Abschr. hievon an Pfalz und Bayet-Pi. Hei
Pfalz regt er ein Schreiben ihrer beiden an dit Bb. an, worin sie im Interesse
der bevorstehenden gütlichen Unterhandlung zum Einstellen dtr thäüichen Hand-
lungen und der Rüstungen aufgefordert werden; gehen sie darauf ein, so ist tft
gut; andernfalls gitbt er zu bedenken, ob nicht auch sie und Bayern sich rasch
etwas rüsten, trotzdem aber auf den angesetzten Tag kommen sollten. — Ebd,
Konz., das an Pfalz von Gültlingen.
63. *) München, Febr. 15 Hz. Alb recht an Kf. Friedrich : will in tcenigefi
Tagen nach Heidelberg aufbrechen; billigt das Schreiben an den Ksr. im Namen
ihrer vier und schickt es versekretiert zurück. — Heidelberg, Febr. 20 Kf. Fried-
rich an Albrecht: bittet, nach Heidelberg zu kommen, obwohl Markgf Albrecht
inzwischen abgereist ist, und dann mit ihm auf den Tag nach Wimpfen zu ziehen,
*) Hat. Febr. 6. Im Haus Sachsen sei Friede zu hoffen ; das Kriegsvolk
des Gfen. Volrad liege in Braunschtveig ; glaubt, es werde in den Dienst des
Markgfen. Albrec/U treten ; vgl. nr. 56* n. 4.
^) eodem schickt Chr. Abschr. an Hz. Albrecht und bittet um Nachricht,
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64,-66. U68. 59
64. Kf. Friedrich an Chr.: Febr. 22.
Vermittlung zwischen Markgf. und Bb.; Ztmammetikunft.
gestern abend zivisclien 2 und 8 UJir traf die Antwort des Bs.
vm Würzburg auf sein Schreiben ein ; ^) kurz darauf kam ein
bamberg. Gesandterj der neben langem Bericht als Werbung
einen Memorialzettel überreichte ^ und bat, falls sich der Markgf.
nicht von den Verträgen abbringen lasse, es dahin zu bringen,
dass der Vertrag mit einer ansehnlicJien Geldsumme abgelöst
werde. Schickte an Markgf. Albrecht Abschr. der Antwort des
Bs. von Würzburg, teilte demselben aber den langen Bamberger
Bericht nicht mit, um nicht die Güte zu hindern, und fürchtet
schon aus des Bs. von Würzburg Schreiben eine Störung. Bittet
aber, trotzdem bei Hz. Albrecht anzuhalten, dass die Zusammen-
kunft in Wimpfen an Oculi stattfinde. — Heidelberg, 1553 Febr. 22.
Ced.: Bittet, auch bei Markgf. Albrecht anzuhalten, dass
er trotz der Antwort der Bb. zu dem angesetzten Tag erscheine.
— Der Hz. von Jülich schreibt ihm heute, er werde anfangs
seine Räte abfertigen und dann sobald als möglich selbst nach-
kommen.
St. Brandenburg 1 d. Or. präs. Tübingen, Febr. ^5.')
63. Chr. an Markgf. Albrecht: Fehr.22,
Schickt Briefe; mahnt zur Vorsicht.
erhielt heute um 10 Uhr von Liz. Eisslinger beil. Paket mit
Briefen an den Markgfen. mit der Post vom kais. Hof; erbietet
sich, des Markgfen. Schreiben dahin mit der Post übersenden
zu lassen.
wann dieser die mrtbg. Grenze berühre. — Fbd. Konz. von Ftssler, — Tii-
hingen, Febr. 23 schickt er das kais. Schreiben versekretiert an den Kfen. zu-
rück; erhielt heute Nachricht, des Markgf en* AJhrecht Kriegsvolk, das Höchstädt
belagerte, sei heute abgezogen ; furchtet, die Bb. seien dem Markgfen. überlegen ;
schickt mit, was ihm heute vom kais. Hof geschrieben tcurde. — Fbd. Konz.
64. >) Vgl. nr. 59 n. 1.
*) Zuschreiben des Vertrags ist unmöglich : verzichtet der Markgf. hitrauf,
so wiU der B. gerne den Tag besuchen. — Febr, 22 teilt der Kf dieses Memorial
an Markgf. Albrecht mit,
*) eodem schickt Chr. Abschr. an Hz. Albrecht und fragt, wann er nach
Wimpfen kommen werde; ihm selbst sei in der deutschmeistetnschen Sache ein
Tag auf Donnerstag nach Oculi angesetzt. — Ebd. Konz. — Tübingen, Febr. 26
schlägt er dem Kfen. vor, den Tag bis Mittwoch nach Oculi zu verschieben. —
Ebd. Konz. von Fesslei:
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GO 1553. 65.— 07.
F€hr,ii:>. Wäre gerne zum Markgfen,, wie dieser schriftlich bat.
nach Heidelberg gekommen, wenn derselbe länger dort geblieben
loäre; bittet, ihn deshalb zu entschuldigen. Bittet aus allei'lei
Gründen, namentlich den folgenden, mit den Bb, Glicht zu eilen.
Denn Eisslinger hat ihm geschrieben, er glaube, der Ksr, wolle
den Bb, gerne durch die Finger selten trotz der grossen Zu-
sagen an Albrecht, Auch berichtete ihm ein ansehnlicher
Assessor am K,G, neulich im Vertrauen, wenn der Markgf.
thätlich gegen die Bb, vorgehe, werde ihm Frieden geboten,
und er, wenn er dem nicht pariere, sicher in die Acht erklärt,
— Bittet, dieses Schreiben nach dem Lesen ins Feuer zu icerfen.
— Tübinge7i, 1558 Febr, 22,
St, Difutscher Krieg 5, Konz.
J<>br. :i4. 66, Kf, Friedrich an Chr, :
schickt Schreiben vom B. von Würzburg und von Markgf.
Albrecht von Brandenburg, sowie seine Antwort auf das erste
in Abschr,^) — Heidelberg, 1553 Febr, 24,
St. Pfalz, Miss. 5, Or. priUt, Tübingen, Fehr, 27.
Fthr,24, 67, Chr, an Markgf. Albrecht:
erhielt gestern dessen Schreiben von Febr, PJ; beglaubigt darauf
Gf, Konrad von Castell zu mündlicher Werbung,^) — Tübingen,
1558 Febr, 24.
St. EeideU). Verein 9 III. Konz.
06, *) Würzburg, Febr, 20 fragt der B., was Markgf, Albrecht wegen de^
Friedatandes geantwortet habe. — Heidelberg, Febr, 23 antwortet der Kf, zti^
nächftt, der Markgf, habe überhaupt noch nicht geanttcoHet, schickt dann ahtr
in einer Ced. ein Iieute zwischen 1—2 Uhr angekommenes Schreiben, dat, Ans-
bach, Febr. 20, worin der Markgf. dem B. von Würzburg gegenüber in den
Friedstand icilligt, wenn er sofort seine Reiter und Kn, vom B. von Bamberg abruft,
67. *) Ebd, einige Leitsätze für die Instruktion, von Chr, aufgezeichnet :
Chr. bedauert dis Markgfen. Zustand: erinnert nocheinmal an sein Schreiben
vom 22. d, M, : kann des Markgftn. Wunsch in der File nicht stattgeben, wegen
der bevorstehenden Unterhandlung, seines Abreitens von hier, und wegen seines
Spans mit dem Deutschmeister; will auf der Zusammenkunft auf Wege bedacht
sein nach seinem Bedenken vom 24. d. M, ; rät, sich nicht zu vertiefen, sondern,
wo ttwas eingenommen wird und der Markgf, zu schwach ist, sich still zu ent-
fernen und zu warten, ob Friede geboten wird, wo nicht, seine Freunde an£u-
rufen; dann hätte der Markgf, mehr Fug und Glimpf, teure von der Acht frei
und hätte mehr Beistand zu hofen, - - 1553 Febr, 24,
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es.— €9, 1558. i\ 1
68. Chr. an Hz. Albrecht: Febr. 25,
Tag zu Wimpfen. Marhgf. Albrecht. Schreibzn vom kais. Hof.
Antwort auf dessen Schreiben von Febr. 21. Weiss von
devi Tag zu Wimpfen nichts weiter; erhielt von detn B. von
Würzburg gestern nachm. um 4 Uhr ein Schreiben laut beil.
Abschr.j^) woraus Albrecht sehen wird, dass der Tag voraus-
vchtlich zu Stande kommt. — Dass er nicht sofort zu Markgf.
Albrecht nach Heidelberg ging, worüber sich Hz. Albrecht wun-
dert, hat seinen Grund darin, dass ihm die Nachricht zu spät
zukam und er ohne Einladung des Kfen. nicht hingehen konnte.
— Tübingen, 0)53 Febr. 25.
Ced.: Schickt ein Schreiben, das er gestern abend um 4 Uhr
von seinem Diener am kais. Hof erhielt:^) weiss nichts von
dieMn Bündnissen.
St. Brandenburg 1 d. Konz., Ced. eigh.
69. Kf. Friedrich an Chr.: Febr.:>:y,
Rüstung: Mandate: Markgf.
is^t mit den Schreiben an Bamberg und Würzburg einverstanden
mit geringer Änderung.^) Bei der Lage im Reich muss er sich
etwas gefasst machen, Hess deshalb schon Aufgebotsbriefe an
seine Lehensleute fertigen; will sie schleunigst ausgehen lassen
und sonst seine Unterthanen ermahnen, sich gerüstet zu Hause
zu halten. — Erhielt im geheimen zwei gedruckte Mandate aus
Speyer,^) woraus zu ersehen, wie man zur Güte gesinnt ist:
da dieselben noch nicht insinuiert sind, brauchen sie sich nicht
daran zu kehren. — Heidelberg, 1553 Febr. 25.
Ced. : Chr. möge den Markgf en. noch besonders unter Hin-
weis auf die Rüstungen der Bb. ermahnen, es an der Güte
nicht fehlen zu lassen und auch seine Meinung über die Ver-
träge zu mildern. —
St. Brandenburg 1 d. Or.^) präs. Tübingen, Febr. U7.
a) 3 cito.
es. *) nr. 59 n. i.
») nr. 61.
69. *) Vgl. nr. 62 n. 1.
») Vgl. Hortleder S. 1048/.; das eine, dat. Febr. 17, gebietet Ff ah,
Deutschmeister, Würzburg, Johann Friedrich d. Ä., Henneberg, Eichstädt, Ans-
bach, Nürnberg, Rothenburg, Windsheim, Schweinfurt und Weissetiburg, dem
B. von Batnberg gegen die landf riedbrüchigen Vergewaltigungen des Markgf en.
mit thäilicher Hilfe zuzuziehen, während das andere (nach Jlotileder S. l<)C>li}
Abzug und Zertrennung des mavkgfl. Kriegsvolks verlangt.
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G2 1553. 70.— 7i.
mhr,25, 70. Chr. an Liz. Eisslinger:
Deutschmeister; Praktiken im Beiche.
Antwort auf dessen Schreiben von Febr. 19. Dass der van
Frankfurt angekommene Komtur behauptet^ des Bs. vok Würz-
bürg Unterhandlung sei fruchtlos geblieben, ist nicht zu ivun-
dem; denn jener gehört selbst zu den rechten Rädelsführern
des Bs. und wurde im Schloss Elhvangen mit 30 Hakenschützen
ausgenommen. Hat seinerseits dem B. von Würzburg auf sein
Ersucfien die Gütlichkeit eingeräumty der dann den Kfen.
Friedrich zu sich zog, denen er dann nocheinmal die Unter-
handlung bewilligte; der Deutschmeister dagegen wollte dies
nicht thun, ehe ihm Chr. die eingenommenen Flecken restituiert
habe, was ihm aber kraft des Landfriedens nicht thunlich ist.
Es liegt also nicht an ihm, sondern am Deutschmeister. Er-
wartet weiteres Zuschreiben und Tagsatzung von den Unter-
händlern. Eissl. soll ihn deshalb, tvo nötig, verteidigen.
Von den in Eisslingers Schreiben erwähnten Praktiken
und Bündnis im Reich weiss er nichts. Eissl. soll die Redest
darüber vom Hof mitteilen und sich weiter erkundigen, auch
was des Karlowiz Verrichtung am kais. Hof war; will sonst
Eisslingers Verrichtung und Rückkehr gewärtig sein; wie die
Expedition dort ist, weiss er wohl; wenn es nur gut geht, so
braucht man sich über Verzug und Kosten um so weniger zu
beklagen. - - Tübingen, 1553 Febr. 25.
Ced. : Postscr. ivurde ihm in der deutschmeisterlichen Sache
von den Unterhändlern ein Tag auf Donnerstag nach Oculi
angesetzt.
St. Chr. I. 8 h, 22, Konz., von Chr. korrig.
Fehr. 20. ^1- Liz. EissUnger an Chr. :
Bescheide und Zeitungen vom kais. Hof.
erJiielt beil. Schreiben vom B. von Arras, der Clir. auf sein
freundliches Erbieten dankbar antwortet. Wegen des Privilegs
ivies er ihn an den Vizekanzler, der alle Schriften habe. Dieser
verschiebt die Sache noch um einige Tage ivegen Krankheit des
Ksrs. und sagte ihm im Vertrauen, wegen Königsbronn habe
der Ksr. an den Kg. um Bericht geschrieben, dieser aber noch
nicht geantwortet; brachte es dahin, dass diesem nocheinmal
um baldigen Bericht geschrieben wird. In gleicher Weise wer-
den die Gff. von Öttingen aufgehalten.
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71.-'7:i. 1663. H3
Der Ksr. ist wegen seines Befindens übel disponiert, ynoros Febr. 26.
und unleidlich; der ß. von Arras kann nicht imyner Audienz
haben und bringt dann das vor, looran dem Ksr. selbst liegt;
so steht jetzt die Abfertigung des Hzs, von Alba vor dein Licht,
der nach Spanien geschickt wird, um den Prinzen und ziemlich
viel Millionen Gold herauszubegleiten.^) Einige glaubeii, der
Papst wolle zwischen dem Ksr. und dem Franzosen Frieden
zu machen versuchen; doch scheint es flicht wahrscheinlich;
denn der Ksr. rüstet sich sehr mit Geld; die niederländ. Land-
schuft soll ihm 3600000 fl. oder karolus erlegen und sich die
Ritterschaft dort sehr gutwillig zeigen, doch mit der Bedi?igung,
dass der Ksr. künftig die Deutschen so gut als die Spanier
zu sich in den Rat ziehe. — Vom ReicJistag hört man noch
nichts. Die Bb. von Bamberg^ Würzburg und andere haben
ilire Gesandten hier, sie erhalten aber ebensowenig Bescheid
als der markgfl. ; ob das data opera geschieht oder aus anderen
Gründen, ist nicht bekannt. — Brüssel, 155:i Febr. 26.
St. Chr. I. 8 h, 23. Or. j/riis. Göppingen, März 4.
72. Kf. Friedrich an Chr.: Fehr.^a.
Zusammenkunft. Zeitung.
erhielt dessen Schreiben nebst Abschr. von dem Albrechts : weiss
nicht anders, als Mass diesem schon in dem ersten Ausschreiben
der Tag Oculi und als Ort Öhringen genannt wurde, schrieb
es ihm aber nocheinmal;^) Chr. möge ihn auch erinnern, nicht
zu säumen, da ohnehin der Verzug gefährlich ist; denn wäh-
rend man lässig ist, könnten inzivischen die Teile überall zu-
mmmenstossen. — Heidelberg, 1558 Febr. ^6'.
1. Ced.: Schickt eiri Schreiben vom Hz. von Jülich, die
Zusammenkunft betr., nebst Zeitungen.
2. Ced.: Heute morgen schrieben itun seine Befehlshaber
zu Germersheim, dass sie in Altenstadt bei Weissenburg 11 Fähn-
lein Kn. von dem vor Metz abgezogenen Kriegsvolk erwarten.
lAsst nachforschen, ivem dieselbe?} zuständig sind.
St. FfCUz. Miss. 5. Or.*) preis. Tübingen, Fehr. ^8.
a) 3 cito, citissime.
71. *) Vgl. DruffelIV,47; auch hier steht Albas Hdse in Beziehung zu
tha geheimen Plänen des Ksrs., doch in der Form, dass dann an seiner Sidle
der Vizekg. von Neapel herauskomme.
7,». ») Vgl. Ih-uffel IV, 61.
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(>4 1553. 73.-74-
Fehr.:>6. 73. Hz. Albrecht an Chr.:
Hilfegesnch Markgf. AWreehis: Zusammenkuufi.
erhielt soeben, als er aufbrechen wollte, Chrs. Schreiben wegen
der von Markgf. Älbrecht begehrten Hilfe und Chrs. Schreiben
darauf an Kf. Friedrich. Erhielt gestern spät von dem Markgf en .
ein gleiches Schreiben, dem er laut. Beil. antwortete.^) Liessc
sich nicht missfallen, dass den Bb. nach Chrs. Schreiben an
den Kfen. in Chrs. und des Kfen. Namen geschrieben würde,
in der Hoffnung, dass es bei ihnen nicht wenig Ansehen hätte
und dass es die Güte auf dem lamftigen Tag fördern würde.
Will sogleich aufbrechen und in wenigen Tagen zu Chr. kom-
men. — München j hVy-i Febr. 2().
St. Bayr. Miss. X^. 0/*.*> präs. Tühiiigen, Fthr. ;^8.
F(hr,27, 74. Ksr. Karl an Chr.:
Aitsschreihen des Mtmminger Ta/jes.
hat mit Chr. schon neulich bei seinem Durchzug durch Wirtbg.
persönlich wegen eines neuen Bundes verhandelt und ist noch
mit allen lamaden ingedenck, was undertheniger, gehorsamer nnd
treuer naigung wir dazumal bei d. 1. solcher handlung halben ge-
si)urt und befunden haben.^) Da er inzwischen den röm. Kg..
Hz. Alb recht von Bayern^) und einige andere Reichsstände
ebenso geneigt fand, so ist zu hoffen, falls nur ein glücklicher
Anfang gemacht würde, dass dann noch weitere ansehnliche
Stände Lust und Neigung bekommen würden. So haben wir
nuib gemainer wolfart willen solcher handlung mit gnedigem,
vätterlichem vleis weiter nachzusetzen und dieselb ettlichennassen
in das werck zu richten nit umbgehn uiögen und uns doch nüt
ei-stem etwas eng einziehen, auch die handlung neben gemeltem
unserm freundlichen, lieben bruedeni, dem römischen könig, zu
disem nml allain uf den schwäbischen und bayrischen krais (doch
andern unsern und des hailigen reichs gehorsauien stenden, so
a) 8 cito.
13. ») Vijl.Dn(ffelIV,50. 11 z.AlhrecfUs Antwort dat. Fehr. 26. Als Untei'-
hündUr sei es ihm unmöglich, die gewinischten bo gerüsteten Pf. zu schicken;
er hoffe vielmehr, dass die beiden Parteien auf dem bevorstehenden Witnjffeno
Tag sich vetirag:n lassen,
74. •) Vgl, /, nr. 7b4.
2) Vgl. /, nr.b39: Wnrtt. Vietieljhsh. Ib'JÜ S.:il4ff.
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74.-75. \mi f>5
(larzu last und naigun^ tragen wurden, in dieselben könftißfer zeit Feh-. 27
«cleichergestalt auf unser, unsei-s freundliclien, lieben brueders und
anderer könftiger bundsstende guetbeduncken und bewilliji:en zu
gelangen, unbenomen) stellen wollen. Hat deswegen eine Ver-
smnmhing auf April 5 nach Memmingen angesetzt und dazu
ausser dem röm. Kg. und Chr. einige der vor?iehnisten Stände
des Schwab, und bayr. Kreises berufen, nämlich den Erzb. von
Salzburg und den B. von Augsburg, Hz. Albrecht von Rayern.
für die Prälaten Abt Gerwig von Weingarten, für Gff. und
Herrn Gf. Friedrich von Fürstenberg und Wilh. Truchsess d. J.,
für die Ritterschaft Eberhard von Freyberg und Konrad von
Rechberg, ausserdem Bürgermeister und Rat von Augsburg und
Ulm. Begehrt, dass Chr. hiezu selbst erscheine oder im Fall
der Verhinderung vertraute Räte schicke mit genügender Voll-
macht und Instruktion, alles zu verhandeln und zu verabschie-
den, was zur Errichtung eines beständigen, ansehnlichen Bundes
und zur Erhaltung des Friedens dient.
Als auch d. 1. bei andeni iren verwandten und anrainenden
fnrsten und stenden des schwäbischen kraises in ainem tapferen
ansehen ist und bei denselben der pillichait und vor andern etwas
niechtig, so ist ferrer unser gnedig und vleissig begern, d. 1. wolle
sich niitlerzeit, sovil ir möglich und mit fueg beschehen kau, mit
enist befleissen und dieselben durch alle darzu dienstliche aus-
faerung, bericht und anzaigung dahin weisen und bewegen, das
sy sich hierin irer selbst hohen notturft nach und gemainer wol-
fait zum pesten disem notwendigen, guoten werck und handlung
tailhaftig machen und davon kains wegs absondeni, auch im fall
da sy konftiglich deshalben beschriben wurden, sich darauf wie
sich geburt und gemaine notturft insonderhait erfordert, gehorsam
und guetwillig erzaigen.^) - Brüssel, hV)H Febr. 21.^)
SL Einunyen 7, 1:^. Ot\ präs. Heidelberg, Mars 11.
7o. Kf. Friedrich an Chr.: Febr. 28.
Verschiebung der Zuffammenkunfi : Verlegung nach Heidelberg.
Antwort auf dessen Schreiben von Febr. ,25 und ^6. Sieht
^) Abschr. des längeren Ausschreibens an Eberhard von Freyberg und
Konrad von liechberg liegt bei; vgl. Drujfel /K, o;^ n. 1.
*) Das Ausschreiben des Memminger Tages durch den Ksr. und das des
Heidelberger Tages durch Kf. Friedrich (vgl. nr. :i6 n. 1) liegen mfhr als einen
Monat auseinander : gegen Götz, JHe bai/r. Politik S. 66.
Kniet. Briefw. di-s Hzh. (Miris^toith. 11. O
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(J(> 1553. 76. — 76*.
Feht\ :2S. ein. dass Hz. Albrecht, wenn er zu ihrer Zusammenkunft nach
Wimpfen kommen will, bis zu dem angesetzten Tag schiverlich
eintreffen kann, und ist deshalb mit der Verlegung auf Mittwoch
nach Oculi eiJiver standen. Bei den rauhen Lüften etwas er-
krankt^) fürchtet er. nicht in Wimpfen ersclieinen zu können:
bittet, in diesem Fall hieher nach Heidelberg zu kommen und
Hz. Albrecht, wenn er nach Wirtbg. kommt, auch dazu zu be-
wegen; sie sollen hier besser bewirtet werden als ifi Wimpfen.
Hat den Bb. von Ramberg und Würzburg und Markgf Albrecht
die Verschiebung des Tags in Wimpfen bis Mittwoch nach
Oculi, aus besonderen Grlhiden aber 7iichts von seiner Krank-
heit mitgeteilt. — Heidelberg. hVhi Febr. :^H.
St. Ff alz. Misft. o. Or.»«> präs. Nnrlingm^ März ^>.
März 1. 76. Kf. Friedrich cm Chr. :
Markgf. und Bb. : Zusammenkunft.
schickt ein diesen Mittag angekommenes Schreiben voii Markgf,
Albrecht d. J. auf die Mitteilung der Antworten der Bb. i'on
Bamberg und Würzburg wegen der Friedenshandlung hin;^)
erwiderte dem Markgf en., er wolle es an die Bb. gelangen lassen,
und that dies laut Beil. B. und C. Wenn Bamberg sich sticht
anders darein schickt, so unterbleibt seinettcegen, die Gütlich-
keit, was auch der Verhandlung 7nit Würzburg hinderlicli wllre:
doch wollen sie bei üirer Zusammenkunft hievon iveiter reden.
Dankt für Chrs. Schreiben von Febr. 28. Da er sich nicht
nach Wimpfen zu reisen getrauen kann, schickte er dieser Tage
einen seiner Räte zu Chr. und Hz. Albrecht mit mündlicher
Werbung: bittet, sein Anbringen nicht abzuschlagen. — Heidel-
berg y I5.')H März 1.
St. Pfalz. Miss. n. Or. präs. Göppingen, März 3.
a) 3 cito.
75. *) Über die Kranklieit des Kfen. rgl. Leodius S. ^87.
76. ») Bat. Neustadt a. d. A., Febr. 26. Der Markgf. gestaUei dem Kfen.
und anderen Unterhandlung zwischen ihm und dem B. von Würzhurg, doch
dvn von B. und Domkapitel mit ihm eingegangenen Verträgen unvorgreifltch,
so dass sie ihm gehalten werden und dawider nicht gehandelt wird, und tcenn
der B. seine Reiter und Kn. von Bamberg abruft. Dagegen mll er mit dem
Bnmberger siegelbrilchigen B. und Pfaffen, der keine Gütlichkeit tciU, toenn nicht
der Markgf. die bestätigten Vertrüge fallen lässt, nicht iagleisien. — Kann
nicht a^i Sonntag Oculi. sondern erst am Montag oder Dienstag darnach
td gleisten.
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77.-78'. 1558. (;7
77, Pfalzgf. Ottheinrich an C/ir,: Mdrz i.
Fffih.-hayr. Erheiniyung.
hat mit Freuden gehört, Chr. habe zwischen Kf. Friedrich nnd
Hz. Albrecht zur Beilegung der Irrung zwischen Pfalz und
Bayern Tag und Malstatt nach W impfen aiig e setzt : hofft, es
werde dort nicht nur der Zwiespalt erörtert und der Vertrag
zur Wirkung gebracht, sondern auch andere Not des Reiches
beraten werden, Kf. Friedrich hat ihm von dem Tag gar nichts
geschrieben, loarilber er befremdet ist; dagegen hat ihm Chr.
eine Abschr. des Vertrags überschickt, von dem er aber dem
Kfen. nichts meldete. Da ein Artikel das Ausnehmen des Ksrs.
und des Papstes bestimmt, hat er hiegegen allerlei Gewissens-
bedenken, namentlich des Papstes wegen, dein er zu nichts ver-
pflichtet ist, danii aber auch, weil er dem Ksr. zu nichts als
was gemeine Reichssachen berührt, verpflichtet ist, in denen er
sich unterthänig halten will. Bittet zu sorgen, dass der Artikel
so gestellt werde, dass er ihn in seinem Gewissen nicht binde.
— Neuburg, 1553 März L
St. Pfalz 9 c I, 77. Or.
78. Liz. Eisslinger an Chr.: Mär::}.
Einkäufe für Chr. ZoUprirüeg. Weinsendung. Zusammenkunft
Ctirs. und and.
schickt auf Chrs. Befehl, den er gestern abend erhielt, 1 Dutzend
schwarz killen tiitter, je 2 Killen zu 10 Stiber, das Dutzend also
H brabantische fl., in oberländischer Münze ;> f. 7^1% Batzen,
ebenso G Dutzend romaney fuetter für H4 fl. 4 Stiber brabantisch.
oder ;^<^ fl. 7^h Batzen oberländisch. — Von dem Zinngeschirr
will er bei der nächsten Post Bilder schicken: gefällt es Chr.
nichts soll er Zeichnung schicken, worauf er in Antwerpen gutes
englisches Zinn, das Pfund zu 4 Stiber oder 10 Kreuzern,
(jiessei} Hesse.
In Sachen des Privilegs hofft er in wenigen Tagen Reso-
lution zu erhalten.
Der Vizekanzler und die beiden Sekretäre wollen den Wein
mit unterthänigem Dank annehmen und dem Pfennigmeister
Wolf Haller nach Speyer Befehl schicken. Den B. von Arras
will er deswegen noch fragen.^) — In Eile, Brüssel, tV^j März 3.
7'S. *) März ö .schickt Kisslinfjer daA kai». tSchniben (nr. 74) und 'fügt
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()8 1553. 7S.—a().
März 3. Ced.: Der B, von Arras fragte ihn, ob er nichts von der
Zusammenkunft von Pfalz, Bayern, Cleve und Chr., die nach
Öhr zeigen angesetzt sei, loisse, und was da verhandelt werde.
Konnte ihm darauf keine Antwort geben, versprach aber, sich
bei Chr, zu erkundigen, der iimner gerne thun ivolle, icas dem
Ksr. und dem hl. Reich zur Wohlfahrt diene.-)
St. Chr. I. S b, 24 n. 25. Or.^)
März 4. 79. Hz. Albrecht ^) und dir. an Markgf. Albrecht:
bitten, den wegen Krankheit des Kfen. Friedrich von Wimpfen
nach Heidelberg verlegten Tag nichtsdestoweniger zu besuchen.
— Göppingen, 1553 März 4.
St. Brandenburg 1 d. Konz.
März 6. SO. Chr. an Ksr. Karl:^)
Streit mit Ferdinand; Asperg.
teilt mit, dass in der zwischen deni Kg. und ihm schwebenden
Verhandlung Hz. Albrecht von Bayern die Hauptsache bis auf
wenige Punkte, besonders die Geldsumme betr., ga7iz verglichen
hat. Da hiezu des Ksrs. Förderung vollends ganz nützlich
wäre, bittet er, den Kg. schriftlich zu ersuchen, in den noch
a) a cito.
ant. and. hei, der B. von Atras trinke hier keinen Neckarwein, sonderfi nur
Rheimcein, und würde eine Verehrung von Neckarwein gering achten: Chr.
könnte für Adrian einen Trunk mitgehen lassen. — Der Hz. von Alba soU
nächste Woche über England nach Spanien reisen. Zeitungen kommen fast
nur aus Deutschland über die Kriegsühungen der Bb. und ihrer Anhänger, die
man weder lobt noch schilt. Man sieht vielmehr durch die Finger. — Ebd.
<)r. präs. Heidelberg, März 11.
*) Am kais. Hof hatte man über die Zusammenkunft wohl durch eiuen
Jülich. Gesandten Kunde erhalten, da sich der Hz. von Jülich vor dem Besuch
derselben über die Meinung des Ksrs. vergewisserte. — Below, Landtagsakten
S. 67 o n. 2.
79. *) München, Febr. ^5 schreibt Albr. an Chr., er werde morgen hier
aufbrechen ; Febr. 27, er sei heute in Friedberg angekommen : März 5, er könne
wegen des schlechten Weges heute nur bis Geislingen kommen und wolle morgen
zum Morgenmahl bei Chr. in Göppingen eintreffen. — Hier war Chr. selbst
am 2. März angekommen. — St. Heidelb. V^erein 7b: Bayr. Miss. 1 und 2.
80. *) Dass sich Chr. jetzt nach dem Zusammentreffen mit Hz. Alhrecht
in dieser Sache an den Ksr. wendet, ist wohl auf die Anregung Kg. Maximilians
bei Albrecht ( Druff el IV, 41) zurückzuführen.
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fi(),^82, 1553. H9
unerledigten Punkteriy namentlich des Geldes wegen, sich milder MdrzO.
und schiedlicher zu zeigen, war auf Chr. es an sich auch nicht
fehlen lassen wilL Hofft, der Ksr, werde ihm nach Absclüuss
des Vertrags alsbald den Asperg übergeben lassen, damit seine
ausgemergelten Unterthanen von der Zufuhr und Last endlich
befreit werden; bittet deshalb, sowie iveil der Kg, auf den Aus-
trag der Sache dringt und der Termin bald zu Ende geht,^)
das Schreiben an den Kg, zu beschleunigen ; bittet um Ayitwort,
— Nürtingen, LV):^ März 6'.^)
St. Chr, L 9y 9S. Ahftchr.
81, Der B, von Bamberg an Kf, Friedrich und Chr.: Mär: 9.
Seine Büsiung. Markgf. Albrecht.
Antwort auf deren Schreiben /r, Febr. -^;V-"^ ^^^^ einer ge-
ringen Rüstung, in der er ist, zwingt ihn die Not: dass er
aber des Markgfen. Laiid und Leute angegriffen habe, ist im-
wahr, vielmehr ni^nmt Markgf, Albrecht ihm einen Flecken
nach dem andern und dessen Reiter brandschatzen seine Unter-
thanen. Hätte nichts lieber als Ruhe und Frieden und bittet,
anderen Nachrichten keinen Glauben zu geben. ^) — Bamberg,
i-M.V (donnersta^ nach oculi) März U.
St, Ueidelb. Verein 9 IIL Abschr.
82, Pfalz, Bayern, Wirtbg. und die Jülichschen Räte^)
an den Hz, von Jülich:
Mahnen zu pei'sönlichem Erscheinen.
Ts was hochbeAveglichen Ursachen nnserni vateiiand dentsdior
a) Kork einem beii. h'ezepUse hamherg. fiesatuiter.
') GraZf März 3 Hchreiht indes yerdinand an Alhrechi. da diemr noch
persönlich mit Chr, verhandeln und nötigcnj\dh die Sache an den Ksr, gelangen
lasiten trolle, so könne er einen Verzug von wenigen Tagen über die verabredeten
zwei Monate hinaus dulden: doch möge Albrecht die Sache beschleunigen. —
Ebd. Abschr.
') Chr, schickt das Schreiben an Kisslinger mit dem Befehl, es dem Ksr.
sclfjst oder dem B, von Arras zu überreichen und um schleunige Antwort an-
zuhalten. — Ebd. Konz, von Kessler,
81. *) März 2 hatte auch der B. von Würzburg beiden versichert^ dass
er nie die Absicht gehabt habe, Markgf. Albrecht anzugreifen ; den Stinigen,
die er auf des Ksrs. Befehl, nach Krbeinung und Landfrieden dan B. von
Bamberg zuschicken musste, habe er beßdiUn. nur den Landfrieden wahren zu
hdftn und niemand anzugreifen. — Ebd. Abschr.
b'^. *) Die jüliclischen Mute Wilhelm von Xeuenhof gen, Lai, Hofmeister,
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70 155B. 6^^
Miii'i i:i. UHtioii ZU wolfart und befiirderung- »ill^vnieinos IVidens im liailigeii
reiche wir, der pfaluzgrafe clmrfurst etc., verscliiner tagen an
E. 1. freuntlicli ofescliriben, sonderlichen aber am jüngsten dieselbig
mit allem vleis weiters erinnert und gebeten haben, das sie nicht
underlassen weiten, neben uns allen iezt alliieher personlichen bei-
zukommen, auf das mit unser aller gemainem rate und bearbaiten
den unrugen, so iezt an mer orten im hailigen reiche sich gern
wider ereugen wolten, mischte stattlich gesteuert und zu heilsamen,
gutem friden bewendet werden, das tragen E. 1. und f. g. sonder
zweivel in embsiger gedechtnus; der Hz. hat darauf seine he/den
Gesandten nach Heidelberg geschickt. Auf das gleiche Ersuchen
des Kfen. sind die Hzz. von Bayern und Wirtbg. am iK d. M.
persönlich hier in Heidelberg angekommen, ebenso sind der B.
von Würzburg und Markgf, Albrecht d, J. persönlich, vom B.
von Bamberg Gesandte i7i Heidelberg erschienen, worauf sie
schon Unterhandlung zwischen Würzburg und dem Markgfen.
begönnest haben. Da sich dabei allerlei zuträgt, woran für
die allgemeine Wohlfahrt viel gelegen ist halten sie nicht nur
die persänliche Antvesenheit des Hzs. für nötig, sondern liaben
sich auch entschlossen, die Erzbb. von Mainz nnd Trier zu
ersuchen, dass sie in den nächsten Tagen persönlich zu ihnen
nach Heidelberg oder nach Worms kommen, mit dem Zusatz,
dass sie auch seine, des Hzs., Ankunft erwarten. Bitten also,
sich durch nichts abhalten zu lassen, sonder in diesem notwen-
digen werck zu merer befürderung algemainer ruege, fridens und
wolfart unsers Vaterlands unbeschwert sein, personlich auf das
ehist ir immer müglich nochmalen zu uns herauf gein Haidelberg
oder Wormbs auch zu verfuegen und den fürfallenden beschwerd-
nussen mit steuren zu helfen. — Heidelberg, lo^H März i^.*)
Ced.: Bitten, dieses Schreiben geheim zu halten.
St. Eeidclh. Verein 9. Bvifasz. IL Abschr.
und BeHram von PleUenherg, Amimann zu Bormfdd, hatttn zugleich Krtdtnz
an Hz. Albrecht, dat. Febr. ^1. — München, St. A. :J:i()ll3. Or. präs. März lO.
Nach Aufschrift von Stockhammrr entschuldigt :n die Gesandten ihres Herrn
Ausbleiben mit dem mansfeld. Kritgsvolk, Verdacht beim Ksr., hais. Mandat
an den niedersäclw. Kreis, neuan Aufruhr zwischtn Münster, Minden utul
Osnabrück, zum Teil gegen ihre Städte, zum Teil gegen einige Off., als Dickel-
burg-, Tieifolt ; zugleich erboten sie sich, an ihres Herrn Statt das Bcst'^ handeln
zu helfen.
*) Zugleich beglaubigen dieselben den Dr. Hartmann Hartmanni zu einer
Werbung bei den Krzbb. von Mainz und Trier. — Ebd. Abschr.
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S3. 15oB. 71
83. Liz, Eisslinger an Chr.: Mar: hk
Bescheide und Zeitungen vom kaia. Hof.
Der versprochene Bescheid ireycn des Vuyeldpfcnniijs auf
Wein und Fr ächte und wegen der Fürsclirift an die Kff. ver-
zieht sich immer noch.
Was den nach Wimpfen angesetzten Tag betrifft, so lassen
sich der B. von Ar ras und der Vizekanzler die Unterhandlung
ganz wohl gefallen, es werde auch der Ksr. der Sache also
zusehen.
Teilt auf Chrs. Befehl mit, dass vor der Zeit hier am Hof
die Rede ging, Hz. Heinrich von Braunschweig habe sich mit
einigen Bb. und Städten verbunden, ihnen einige Pf- und Fuss-
Volk zuzuführen und sich wider den Markgfen. gebrauchen zu
lassen, falls er, dem aufgerichteten Vertrag nach, der Pfaffen
Güter einziehen wollte. Sodann hat sich dtrlowiz in Frank-
furt öffentlich hören lassen, er sei von seinem Herrn zu den
Kff. am Rhein abgefertigt und habe seine Kommission so voll-
bracht, dass er eine Versammluiig der Kff. und Fürsten zu
Gelnluinsen erhoffe,^) wo sein Herr mit ihnen allerlei verhan-
deln wolle. Der Kf. von Köln aber, der davon hörte, wusstc
gar nichts davon, so dass das von Carlowiz wie andere Reden
wohl nicht wahr ist. Einem seiner Freunde eröffnete derselbe
vertraulich, er habe zu Diedenhofen beim Ksr. Audienz gehabt')
und ihn erinnert, der Ksr. habe dem Hz. Hans Friedrich in
seiner Kapitulation auferlegt, die Festungen in seinem Landes-
teil zu schleifen und nicht wieder zu bauen : trotzdem habe
derselbe sofort nach seiner Rückkehr Torgau zu bauen ange-
fangen, was Moriz abzustellen bitte. Die.str beschwere sich zu-
dem, dass Hz. Hans Friedrich den Titel „gcborner Kf.'' ge-
brauche, was dem Ksr. ivegen der Donation an seiner Repu-
tation schimpflich sei und Moriz seine Fhre schmälere. Hierauf
habe der Ksr. geantwortet: er erinnere sich aller Verhandlungen
wohl: auch in des Landgfen. KajntuUdion stehe dn solcher
Punkt, aber trotzdem haben eben, als man mit Hz. Hans Fried-
iy(J. *) iJitie Zusamtnuikunft in Gelnhausen war damals UiaLsdchlich in
Aussicht genommen, jedoch nur für Pfalz, 'Sachbvu und Hessen; JJrußl I\\
43, iAi. Noch März 10 dräntjt Kf. Moriz hei Hessen ungeduldif/ auf ihre lit-
sehUunigung. - Manchen St. A. K. 1H. />/, 2,a. Ahschr.
^ Ühtr Carlowiz' Sendantj znin Ksr. v(jt. Issleihj JS\ Archir f. siuhs.
(Jisdi. VIII, 53 f.
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72 1553 ^3.
März u^. rieh üb&r die Befreiung unterhandelte, die Landgff. angefangen,
Giessen und Kassel wieder zu bauen; deshalb habe der Ksr.
dem Hz, Hans Friedrich auf sein Flehen auch gestatten müssen,
seine Festung wieder zu bauen, Dass Hz, Hans Friedrich den
Titel „geborner KfJ* gebrauche, wisse er nicht, da er ihn in
einem neulichen Schreiben nicht gefunden habe.
Sonst kam hieher, der Vizekg. von NeapeP) sei auf der
Expedition des Sieneser Kriegsvolks unterwegs in Florenz ge-
storben. Das kais, Kriegsvolk zieht trotzdem weiter und hat
denen von Siena schon einige Städte genommen. Der Hz, von
Alba bleibt deshalb einige Tage länger hier; man sagt, der
Vizekg, von Sizilien, Don Juan de Vega, solle zum Vizekg, von
Neapel bestimmt werden, Wüsste der Ksr, nicht gut, dass der
Türke mit seiner Armada wegen des Sophi nicht heraus kann,
milsste man nicht wenig befürchten, da die Neapolitaner leicht
zum Aufruhr zu bewegen wären, weil die Spanier ihrer Art
nach allen Hochmut in Neapel treiben, — Gf, Hugo von Fürsten-
berg starb letzter Tage in Trier ; der Ksr, Hess dem alten Gfen.
kondolieren,^)
Es war einige Tage, und jetzt noch, davon die Bede, der
Ksr, und der Kg. von Frankreich stehen in Friedensunter-
handlung; einige meifien, der Papst, andere, England sei Unter-
händler, obwohl man auch meint, wenn man über den Frieden
verhandle, so sei der französ. Kgin. Leonore Konfessor^) nicht
der letzte dabei. Findet aus allerlei Ursachen, dass das gar
nicht geschieht, oder nur um den Franzosen aufzuJialten, bi^
der Ksr. durchaus gerüstet ist: denfi der Ksr. richtet in Cleve
und Geldern ein neues Regiment auf, verstärkt die alten : die
Ritterschaft und die niederländ. Städte wollen in keinen Frie-
den willigen, ob sie schon darüber zu Grund gehen sollten.
Die Spanier in Cambray bitten, die Neutralität daselbst auf-
zuheben, damit sie desto besser gegen Frankreich streifen
können, — Der Hz. von Holstein hat seine Pf, heimgeschickt:
der Ksr, sclmldet ihm noch HO 000 Thaler, die ihm an Palma-
«) Vedro de Toledo.
*) Kondolenzschreiben des Ksrs. zum Tode Egons von Fürstenherg in
Mitttiiiingen aus dem fürstenherg. Arch. 2, 54().
*) Der Vetietiayicr Damida, dessen Depeschen natürlich mit dm wirtbg.
vielfach ühereifistimmen, redet von einem französ. Dominikanerabt, früherem
Vorleser di:r Kgin. Eleonore; Turba, Venetian, Depeschen II, S. 590.
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ÄV.— 6^. 1558. 7;^
nun erleyt werden sollen; er will nächste IVorhe nach Däne- März i:*.
mark reiten. — Brüssel, l''>0'i März 12.^)
Ced,: Schickt die kais. Resolution in causa Öttingen init.^)
iSt, Chr. L 8h,J^8, Or. präs, Heidelberg, März 17,
84, van (rültlingen, van Plieningen und Knoder an Chr.: März 10.
Schicken ihr Gutachten über den kais. Bund.
haben Clirs. Schreiben, die neue Bundeshandluny betr.,^) ge-
lesen und der Sache nachgedacht: doch fanden sie weder bei
den Registratoren. noch oben auf dem Schloss in der Kanzlei,
noch in Franz Kurz' SchreibstUblein die früheren Bedenken,
vielmehr scheint Chr. alle mit Ksr., Pfalz, Bayern und Jülich
gewechselten Schreiben und die Bedenken hierüber mitgenommen
zu haben. Sie haben sich inzwischen besonnen und ihr Be-
denken, weshalb ein solcher Bund weder dem Reich insgemein
noch Chr. besonders nützlich u?id ratsam ist, beil. verzeichnet.
Wenn Clir. ihnen befahl, im Fall negativer Entscheidung mit-
•) In einem Schreiben an Eiaalinger vom gleichen Tag teiU Chr. mit,
dass für den Vizekanzler und die beiden Sekretäre, sowie für Adrian Neckar-
wein untencegs sei. Wegen der Zusammenkunft verweist er auf das gemeinsame
Schreiben (nr. 66 a)y das der Ksr. imtcischen erhalten haben werde. Dan B.
ton Arras soll Kisd. sagen, dass Ffalz, Rayern und Chr. nur des Friedens
H-egen bei einander seien und ungern dabei sein tcoUten, wo dem Ksr. zuwider
etwas gehandelt werde. Chr. äussert dann noch die Vermutung, dass wegen
der Zusammenkunft Eissl. über das Privileg nur eine Hofaniwort erhalten habe :
fr solle wofU achtJtaben und wenn er das finde, auf Chrs. Haltung im vorigen
Jahr hinweisen; jetzt wegen seines friedlicJjenden Vornehnuns beim Ksr. in
Verdacht zu fallen, habe er nicht verdient. - Ced. : Kissl. soll auch melden,
Chr. sei wegen der deutschmeisterischen Sache von Pfalz und Würzburg hieher
vertagt; auch der Deutschmeister werde persönlich erscheinen; auf Donnerstag
sei ihm von Pfalz laut kais. Kommission auch ein Tag gegen die von Orten^
bürg angesetzt worden. — J'Jbd. eigh. Konz.
') Der Ksr. lässt Gf Ludwig d. J. von Öttingen, obwo/U er über die
ungefftistte Zeit ausgeblieben, den markgfl. Vertrag genie,sf*en und ernennt in den
stcischen den Gff. strittigen Punkten Hz. Albrecht and Chr. zu Kommissarien
zu gut Heller bezw, rechtlicher Kntsclieidung.
84. ») Dat. Heidelberg, März Jl; Chr, schickt Abschr. des kais. Schrei-
bens (nr.74): Hess es Hz. Albrecht lesen und findet ihn dem Bund nicht ab-
geneigt: befiehlt, die in dieser Sache früher gestellten Bedenken und das kais.
SchreVßen zu enrägen und ihm zu raten, was er thun soll, besonders ob er den
Tag selbst besuchen oder ob er Hüte schicken soU, auch, im Fall sie ihm den
BeüriU widerraten, wie er am besten abgeschlagen werdtn könnte : sie sollen
hierüber auch des Gfen, Georg Bat einhokn. — Ebd. Konz. von Fessler.
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'^ 1553. W4.— 6.",
März 15, zuteilen, vüt welche?) Crrllnden der Bund abgelehnt werden
kömite, so kofuiten sie hierüber nicht endgültig beschliessen :
denn fcdls der grösste Teil des Schwab, und bayr, Kreises bei-
treten würde, so könnte C/ir. nicht allein wegbleiben. Sie glauben
auch, dass dies wohl Bedenkzeit erleidet bis zum Memminger
Tag und dass es unnötig ist, dem Ksr. jetzt zu antworten,
ausser etwa, Chr. ivolle den Meinminger Tag besuchen. Keines-
falls soll Chr. diesen selbst besuchen, sondern nur Räte schicken
mit einer Instruktion, darinnen alleriai so\il immer möglich, Ur-
sachen und umbstende gesucht werden, wie solcher tag ufgezogen
werde ; dann es möchte sich durch Schickung Gottes gar leichtlich
ein fall zutragen, das solcher bund verbliebe, welchs wir auch in
bedenckung der Ursachen, in unser ufzeichnus vermeldet, für das
beste achten. Da sich Chr., soviel sie wissen, mit Pfalz und
Bayern verglichen hat, dem Ksr. übereinstimmend zu antworten,
möge er bei ihnen auch auf gemeinsames Handeln in Mem-
mingen hinwirken, das nichts us dem bund oder doch zum wo-
nigisten eingestellt wurd<\ - Gf. Georg ist hierin mit iltnen
einverstanden und rät besonders, dass Chr. die Ursachen zur
Verhinderung des Bundes Hz. Albrecht mitteile. — Tübingen,
1553 März lö.
St. Einamjeii 7, Jb\ Or.^i prüft. Heidelberg, März 16.
März lo. ^j Gutachten über den vom Ksr. geplanten^ neuen Bund:
Ob der neu furgenomen bund dem reich deutscher naticui
in gemain oder auch uns(»rm gnedigen fursten und hern
zu Wirttemberg in particulari nutzlich und furstendig seie.
Krstlich so wurdet darfur gehalten, das dieser bund soAvol
offensive als deüaisive furgenomen werden mfichte und sollichs nit
allain gegen den stenden dem reich uiulerworfen, s<mder auch
gegen frembden und auslendischen potentaten. Nun seind ie die
römischen kaiser und könig henpter des reichs und die stende die
glieder, welches baide zusamen ein ainig corpus machen soll. A\'a
dann ein offension oder defension wider ein frembden potentaten
als den Tiircken oder andern muste furgenomen werden, so «re-
buert es niemand anderm dann d(»m römischen kaiser als dem haui>t
mit beratschlagung und zuthuen aller stende als der glider, solches
als von einem einigen c(n*pore in das werck zu richten, und hier-
innen kein particularbundnus furtriiglich geaclitet. Wolte dann
u) 4 cito, citisniiue.
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sx 155B. 75
(es were g:leidi ein offension oder defensioii) prefreii eiuoni oder j/cVrr I5,
mehr stenden dem reich undei-iÄ'orfen furgenomen werden, so ist
solchs alles in viel reichsahschieden und sonderlich in des reichs
«remeinen landfrieden, wil geschweigen des jungst gepflegnen passau-
ischen tractats und daran gehefter asse(iuration, so stattlich, ver-
nunftiglich und wolbedachtlich versehen, das es zuversichtlich in
keiner particularbundnus tapferer und bestendiger hett könnden
oder m(*)gen geschechen. Das also demnach uf baide fall di(*
particularbundnus entweder one nutz und notturft oder aber zu
erhaltung gemeinen friedens ganz ontaugenlich und onverfanglich
sein wurde, sonder vil mehr wol zu mehrer zeniittung und under-
truckung etlicher stende geraten möchte. Dann das gibt die er-
famus, so oft ein particularbund ist angefangen, so hat er all-
wegen ein contrabund gebom und mit sich uf dem rucken getragen.
Was nun diese l)ünd und contrabund für rath im reich deutscher
nation geschaffen, da höre man die von reden, die solches erfaren
haben. So dann kein particularbund us letzt erzelten Ursachen
weder nutz noch notwendig, so volgt schliesslich, das an dem ge-
niainen reichsbund, hoc est landfriden und passauisclien assecu-
ration, billich gnug sein soll.
l'nd wa dieses nechst, (hoc est landtrid) nit für gnugsam
gehalten, so mr)cht es ein argw^on bei etlichen machen, das ihenes
(hoc est der particularbund) nit anderer gestalt gesucht wurde,
dann wie sich der leo mit dem wolf, fuchs und hund verbände;
die drei musten uf dem gejägdt die haut darstrecken, die giöste
mühe und arbeit haben und wann etwas gefangen wurde, so be-
hielts der leo allain; den einen teil, dieweil er auch ein bunds-
stand, den andeni, er wer ihr kiniig, den dritten, er wer stercker
dann ihr keiner, und den vielen wolte er gern sehen, welcher
ime den nemen wolte.
Und wiew^ol möcht furgewendt werden, das diser particular-
bund allain zur execution des landfridens were angesehen, ja
freilich executio, allein gegen demienigen, dem man es gönndet;
was in dem bundsrat Avurde beschlossen, das muste exe([uiert
werden; welcher nit darzu wolte helfen, der muste auch herhalten;
da wurden munch und pfaffen, stett, nmister und gesellen das
mehr machen, dem leo recht geben, die vier teil gehöreten ime
billich zu, da must ein fromer fürst seinen nechsten geliei^ten freund
helfen verjagen, wan es dem parchatweber von Augsburg geliele
oder den prioi' von Oclisenliausc^n fnr gut ansehe.
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76 1553. 85.
März ic'. In suninia: kein freier «rriotf* könnt oder möchte erdacht wer-
den, die Deutschen in Uneinigkeit und missvertrauen zu erhalten
und wider einander zu hetzen, dann eben ein solcher particular-
bund und contrabund, darinnen so mancherlai geschweenns, munch,
nonnen, pfafiFen, stett, edel und unedel, begrieffen, daraus dann
erfolgen, wan man gleich von Scheins wegen ein reichstag aus-
schriebe, wurde allwegen zuvor uf dem bundstag beschlossen, w^a^s
uf dem reichstag hernacher gemehret muste werden.
Zum andem und in specie so wurde aus diesem particular-
bund volgen, das aller fursten piivilegia, die piimam instantiam
belangend, so in diesem bund, ufgehaben und craftlos weren; dann
da musten sie den stetten und einem ieglichen munch und nonnen
vor den bundsrichtern eins rechten sein; was die fursten vor
solchem richterstul mit recht bis anher erhalten, das zeigen die
alten acten des gewesnen schwabischen bunds an.
Zum (bitten so last es sich ansehen, als wolte man gern
durch diesen neuen bund den ganzen passauischen tractat dardurch
cassieren und zu nicht machen; dann dieweil in demselbigen so
weislich und wolberatenlich bedacht, was und Avie ein romischer
kaiser mit den stenden des reichs uf den reichstägen handien solle,
so wurdet vei-mutet, das dazumal zuvil eingereumbt worden, welches
mit fugen nit wol glimptlicher wider herumbgebracht werden, dann
durch einen solchen particularbund, da alle sachen uf den bunds-
tägen gepracticiert und gar keins reichstags mehr von nöt^n;
welcher dem beschluss des bundstags nit wolte gehorsamen, wider
denselbigen musten alle buudsstende mit macht ufsein und wurden
also nit reichs-, sonder eitel vinanztäg erfolgen.
Zum viert(»n so fallet auch nit geringe fursorg zu, als wölte
man geni weit gelegne länder auch in diesen bund ziehen; was
hilf aber sich die fursten dieser landesart zu denselbigen ländeni
in der not zu getrr»sten und herwiderumb zu was mercklicheni
und unträglichem uncosten und nacliraisens es den fui-sten ge-
rathen, bedarf wenig ausfuerens. Und das dieses zu besorgen,
wurdt daraus vermutet : dann di(»weil man in der victoria ist ge-
west, hat man sehr wenig uf diesen bund gedi^ungen, so es aber ietzt
etwas wil anstehen, muss man nach andern wegen trachten. Sovil
v<m dem, des das leich deutscher nati(>n in gemain belangen thn<»t.
Was aber K. f. g. in .i)articulari für nachtail und gefar us
solchem neuen bund zu gewarten, ist nachvolgender gestalt er-
wegen worden.
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S6^ 1553. 77
Ei-stlich E. f. g. regiment in zeitlichen betreffend, so ist offen- Afärs 15.
bar, das E. f. g, noch uf diesen ta^ mit der koni^licdien nit. nit
vertragen; die mutet E. f. g. unträgliclie conditiones zu; wie ein
treuherzige Zusammensetzung könnde geschechen von einem, der
also wider alle recht und billicheit so unleidenlich beschw(»rt
wurdet und dannocht seines beschwerers bundsgnoss soll sein, will
sich nit wol zusammenreimen; so hat sich E. f. g. gar wenig zu
getrösten, das einer under allen bundsgnossen sein werde, der die
kon. mt. von E. f. g. wegen erzürnen werde.
Zum andern stehet E. f. g. noch des Aspergs in mangel;
machet gleiches gemüet, wie ietzt in nechstem puncten vermeldet.
Zum dritten, was höchste beschwere! E. f. g. herrn vattern
seliger und hochloblicher gedechtnus von dem schwäbischen bund
widerfaren, ligt am tag, und wa solcher bund nit were ufgetrennt
worden, zu besorgen gewest, ihr f. g. weren nimmer mehr in ihr
erbfurstentumb komen.
Zum vierten ist dieser bund den st(»tten zu höchstem vorteil
gericht; dann da wurde E. f. g. ihren vorst nit mehr könden
handhaben: wan E. f. g. den wenigsten sclmeiderknecht zu Ess-
lingen erzürne te — hui, den nechsten für den bundsrichter. Und
mueste also E. f. g. gleich der stett söldnei- sein ; wan inen etwas
were angelegen, so muste E. f. g. uf sein; es waist meniglich wol,
in was aufnemen und hochmut die stett komen sein, alldieweil
der schwäbisch bund gewehret hat, so doch darvor die reichsstett
gemainlich in der fursten schütz und schirm gewest, auch schirm-
jrelt geraicht haben. Sollte sidi nun E. f. g. mit denen von Ess-
lingen verbinden, die täglicli aus E. f. g. nagen und zeren, und
allererst mit inen für die bundsiichtei* furkomen, das wurdet für
beschwerlich geachtet. Es hat mit E. f. g. vil ein ander gelegen-
heit gegen den reichsstett en in und umb E. f. g. land gelegen,
dann es villeicht mit Banni hat.
Und dann zu beschluss, wie beschwerlich (*s E. f. g. in ihrem
gewissen fallen wurdt, sich mit eitel E. f. g. religionswiderwertigen
zu verbinden, das werden E. f. g. als ein christlicher, von (Tott
gelerter fürst sich selbs wol haben zu berichten. Durch diesen
bund wurdt der neugesetzt rat in stetten erhalten, die evangelisch
lehr in stetten, da sie noch ein wenig erhalten, ausgereutt, die
pfaiien, niunch und nonnen in ihren irtnmben gesterckt, die gut-
herzigen in stetten uiulergetruckt, zu kainer erbarkcMt g(»braiicht.
In summa: dieses greulichen jamers kau sich kain tromer clirist
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78 155.^ .s.o.— 6/;.
März 15. mit ^uteiii gewissen tailhafti^ machen ; nun muss ie Gott mehr
dann die menschen ^eförcht werden. E, f. g, sehe nf alle dieienigen,
die uf bestimpten tag ^en Memmingen von der kai. mt. beschrieben
worden,^) ob auch einer ander inen seie, der mit rechtem verstand
begere, den rum und glori unsers heilands Jesu Christi zu furdern :
(lottes befelch stehet lauter und klar da: du solt dich mit dem
gotlosen nit verbinden Deutr. 7 ; ziehend nit das joch mit den un-
gläubigen, 2 Chor. 6.
Dies alles haben E. f. g. wir aus schuldiger treu und gut-
herzigkeit nit sollen verhalten, undei-theniglich bittende, solchs
von uns mit christlichem, fürstlichem gemüet im besten (wie wir
es auch änderst nit gemeinen,) gnediglich zu verstehen und uf-
zenemen, auch uns allzeit in gnedigem bevelch zu haben und zu
behalten. Und dieweil dis einfaltig bedencken nit für iederman
gehörig, werden sich E. f. g. daimit gnediglich wol wissen zu
halten.*) /ir)')3 März /r>./*'
A7. FAnuugen T, 17. Or.
März jr,. 86. Gf. Georg an Chr.:
Kaifi. Bund: Hz. Albnvht.
heute morgen xim i) Uhr vor dem Morgenessen kamen der Land-
hofmeister, Plieiiinger und Dr. Knoder zu ihm, teilten ihm Chrs.
Befehl und ihr Bedenken mit, das er durchaus billigt. Hofft,
dass Hz. Albrecht als ein wältlicher, hochgearliter fürst nit lust
haben werdt, einen iclichen schmerschnider seins gefallens zu
dagen ze ritten odei* ze schicken und s. 1. selbs und aller deutschen
fursten reputacion mer bedencken und angelegen lassen sein, dan
VL) Nach nr. 84.
85. *) Uer Kar. zähU sie in nr. 74 auf.
*) Eine heil., wohl vor dem Aussehreihen des Memmingur Tages entstandene
JJispuiation von (iüUlingens Hand hestr eilet jeden Wert eines neuen Bundes,
namentlich für dif weltlichen Fürsten : sie werden kainer stat ein herlin därfen
krümen; wann sie inen ein wildpretschützen fahen oder nur (mit züchten)
ein lederg-erber säur ansehen - hui, den nechsten vorm pimdsrichter verklag;
also auch wann ein weltlicher first aUain einem pfaffeu ein wachsliechtlin nf
dem altar ahli>scht, mit ime fom pundsrichter .... und (des das greulichst ist)
die cristliche religion lassen lindert rucken, die /^itherziiren in stetten werden
sich nit mer reiben dinfcn, der hasenrath wirdt besti'ttiij-t, die pfaften werden in
irer abfifötterei iresterckt, ein frembder kiniiif wurdt inen uftretrunjreii und in
summa des jamers wird kain end sein Wer f)ren hat zu hi>ren, <ler höre
und j^edenck weiter hinach. - -
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S6.-S7, 155B. 79
(1er onruwi^p art, als nnmch, pfaffen und der geizigen, wucherigen März lo.
marckadanten, die doch anders nit begcmi und nachdrachten, dan
die fui-st^n und herren ir oberkeit und alt loblich herkonien zu
schmölein. — Wird in der Sache zwischen ihnen beiden auf
Chrs, Schreiben bei der nächsten Post antworten. — Tübingen,
l'KiS März 15, nachm.
St. Kinungen 7, 18. Or.
87. Kf. Friedrich, Hz. Albrecht. Hz. Christoph, jill. Räte März w.
an Ksr. Karl:
Berieht über die Vermittlung zwischen Markgf. Älhrecht und dtm Bh.
erhielten dessen Schreiben vom 10.^) am 1^. hier in Heidelberg:
hoffen, d^r Ksr. werde inzwischen das ihrige über ihr Vorhaben
einer Vermittlung zwischen den Bb. vo7i Bamberg und Würz-
barg und Markgf. Albrecht erhalten haben.^) Mit getreuem
Fleiss haben sie nun seit // Tagen verhandelt, um die Parteien
zu einigen. Obwohl die bamberg. Gesandten keinen genügenden
Befehl hatten, wurde van ihfien [Unterhändl.j doch schliesslich
auf Hintersichbringe7i auf folgende Mittel hingearbeitet:^)
Markgf. Albrecht soll Ämter, Schlösser und Flecken dem
B. und Stift Bamberg zurückgeben und dafür eine Geldstimme
annehmen, über die man sich vergleichen wolle. Dies lehnte
der Markgf. endgültig ab und beharrte bei seinen Verträgen
und der kais. Konfirmation.
Deshalb schlugen sie einen andern Weg vor: es sollen
dem Markgfen. die Ämter etc. dem Vertrag gemäss restituiert
werden, derselbe jedoch aller dieser Sachen wegen dem B. und
Domkapitel zu Bamberg zu Recht stehen und beide Teile so-
gleich ihr Kriegsvolk abschaffen; auch dies lehnte der Markgf .
ab, da B. und Kapitel im vorigen Vertrag auf alles Recht ver-
zichtet hätten und dies auch der kais. Ratifikation zuwider wäre.
Darnach schlugen sie vor, es solle dem Markgfen. gänzlich
restituiert werden, dein B. und Stift Bamberg jedoch die Wider-
lösung mit einer Summe, über die man sich vergleichen wolle.
67. ') Druffel IV, 64.
2) nr. 56 a.
') Das ProtohoU der vom U).-W. März dauernden Vtrhandlunfj ziriftchen
Marhyf. Älhrecht und den Jih. werde ich im driUen Bande rjeheu : iudts Iteicciftl
m-hon obiges Schreiben, dasft Sleidan mit Hecht saf/t, der Markt)/, habe offensis
iutercfssoribus Heidelberg verlassen (3, 409).
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HO 155B. 87.
Mürz 10. erlaubt sein. Auch hierein ivollte der Markfjf. nur so willigen,
dass die Restitution erfolge und dann auf andern Tagen 7iach
Erklärung über das Einkommen der Ämter über Widerkauf etc.
unverbindlich verhandelt werde. Dies wollten Jedoch die bamherg.
Gesandten weder bewilligen noch auf Hintersichbringen an-
nehmen, wenn die Vergleichung über die Geldsumme nicht als-
bald erfolge, da sie keinen Befehl hätten, sich anders als auf
Geld einzulassen. Schliesslich erklärte der Markgf., er wolle
bei dem Vertrag und des Ksrs. Ratifikation bleiben, und Hess
die Gute scheitern.
Mit Würzburg handelten sie nach allerlei Vorschläge?!,
die der Markgf. ablehnte, schliesslich auf Vollziehung des ein-
gegangefien Vertrags. Sie fanden den B. um des Friedens
willen hiezu einigermassen bereit, nur wollte er wegen seiner
Erbeinung mit Bamberg ohne Vorwissen seines Domkapitels
und seiner Ritter- und Landschaft sowie ohne Zulassen des
Bs. von Bamberg nicht darauf eingehen und bat um einige
Tage Verzug zum Zu- oder Abschreiben. So sehr sie sich be-
mühten, den Markgfen. zur Bewilligung von 14 Tagen Bedacht
und Friedstand zu bewegen, schlug dieser doch alles ab, da
der B. von Wilrzbury einiges Kriegsvolk bei dem von Bamherg
habe und Hz. Heinrich von Braunschweig ihm mit l')(>(> ge-
rüsteten /y. ins Land fallen wolle.
So verlief die Verhandlung ; mehr konnten sie nicht er-
reichen, auch aus dem Grund flicht, weil die Parteien einer-
seits atif die kais. Kassation, andererseits auf die kais. Kon-
firmation sich beriefen ; sie verabschiedeten deshalb die Parteien,
dass sie über den Verlauf dem Ksr. berichten wollen, was sie
u fiter Zusendung des Abschieds^) hiemit thun, in der Hoffnung,
der Ksr. werde nicht nur keinen weiteren Unrat dulden, son-
dern auch aus kais. Amt bei allen Teilen die Kriegsrüstung ab-
schaffen und auf Wege zu friedlicher Beilegung bedacht sein, um
was sie hiem it un terthän igst bitten .^) Heidelberg, l')'iH März / .'/.* )
St. Hddelh. Verein Ji. 9 Beifasz. 11. Ah sehr. : vgl. Druffd IV, 74.
*) Or. ebd. s. Druftd IV, 74.
*) Abschr. dieses iSchreibena schickt Chr. März :i2 an Kisslinger mit dem
licfefdy bei nächster dcUifenheit in ihrer aller Namen heim B. ron Air-as um
mündliche oder schriftliche Anitrort anzuhalten und sie unrerziUflieh zu schicken.
St. Chr. I. 6' b, :i9. Konz.
*) Es ist zn heachteUj dass der für die Geschichte des Jahres J5iyct f$U-
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cS.S. 155B. Hl
8S, Verzeichnis, was im Namen des Kfen. Friedrich und März :}o,
der Hzz. Albrecht von Bayern, Wilhelm von Jülich und Chr, von
Mf^kfidmde Umschlag im Verhältnis der lleideWerger Fürst eii zu Markgf. Albrechi
schm jetzt irtrksam zu tverden beginnt. Noch an Weihnachten haben ihm
Bayern und Wirtbg, Geld geliehen (vgl. L 88:2 ; Dmffel II, IHtti) : Pfalz hat
ihn bisher stets als Freund behandelt : in den geheimen Man m des Ksrs.^ von
dtnen man sich erzähltCj war der Markgf. immer als dessm natürlicher Gegner,
die Bb. als dessen Schützlinge erschienen (nr, 6 n, 1: nr. 14, :*1, 60, 61, 6V>, Gin :
in des Markgfen. Interesse hatte man die Vermittlung angebahnt, ihm galten
ror allem auch die Sympathien des Hzs, Christoph (nr. 47, 68, 63 n. S, 66). Da
verändert sich plötzlich die Situation; es taucht der Gedanke auf, der Markgf.
sei in Wirklichkeit ein Werkzeug des Ksrs. : Unterdrückung der deutschen
Freilieit, Einführung des Pnuzen Philipp in das Heich seien seine Aufgaben:
schon hier in Heidelberg stellten die Fürsten den Markgfen. wegen dieses Ver-
dachtes zur Rede, wie aus übereinstimmenden Äusserungen beider Seiten hervor-
geht: vgl. nr. 123, 164: Druff el IV, 97, 315.
Aus dem Protokoll der Verluindlung zwischen Markgf. und Bb. ist der
Umschwung nicht zu erklären : dasselbe verzeichnet zwar eine persr'mliche Be-
sprechung der Unterhändler mit dem Markgfen. am Vormittag' des 13. März,
ohne jedoch deren Inlialt zu erwähnen; wenn man hier auf den Markgfen.
durch Warnung vor den Absichten des Ksrs. Eindruck zu machen versuchte
— nach des Markgfen. eigenem Bericht an Kf. Moriz, Druffel I V, 65 — , so
ist deutlich, dass hier noch die bisherige Auffassung der Heidelberger in Gel-
tung stand, in welcher der Markgf, selbst als Gegner des Ksrs. erschienen war.
— Der Verdacht, dass der Markgf. ein Werkzeug des Ksrs. sei, lässt sich
zurückführen bis auf Hz. Heinrich von Braunsvhweig, der dem Kfen. Mm'iz
gegenüber d-^n Markgfen. cUs einen der vornehmsten Rädelsführer, als des keisers
hetzhund einer bezeichntite (Druffel IV, 66), und zwar bei einer Zusammenkunft,
welche mach Issleib, N. Arch. f. sächs. Gesch. VIII, 60) am 10. März stattfand.
Dass nun Kf. Moriz, der üMgens schon bisher das Vorgehen des Markgfen.
auf sich bezogen hatte (Druffel IV, 46, '^4, 59), diese neue Auffassung der läge
an die Heidelberger weitergab, ist schon deswegen wahrscheinlich, weil diese
(nach nr. 103) zweifellos mit ihm nachher darüber verhandelt haben: ferner ist
zu htnch'en, dass schon in den vergangen ni Woche u ein ziemlich lebhafter Ver-
kehr ron Sachsm über Hessen nach der Pfalz bestanden hatte, der von Hessen
zu Pfalz durch Aleuandtr von der Tann rermittelt worden war (vgl. nr. 98 n. 1,
Druffel IV. 49 mit n. 2, 56). Er gerade traf nun auch am 17. März in Heidel-
berg ein (Druffel IV S. 68 n. 1) und war ridleicht der ('herbringer dieser neuen
Nachricht.
Bei dem unbegrenzten Misstrauen g^geu den Ksr., bei dem unbegreif-
lichen Widerspruch zwischen der Kassation und der Konfirmation der bfl. Ver-
träge, der jetzt zum erstenmal in voller Schärfe hervortrat, endlich bei dem
eigensinnigen Verhalten des Markgfen. Albrecht, das auf einen starken Rück-
hall hinzuweisen schien^ musste eine derartige Anregung von Anfang an auf
fruchtbaren Boden fallen. Es ist interessant zu verfolgen, wie in den kommen-
den Monaten sowohl dus Verhalten des Mnvlgfen. «Av auili dos dts Ksrs. (hc
Krii»t, Uriefw. des Hzs. Chr. II. Ö
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82 1553. nS.
Mnrz2(K Wirtbg. Wolf von Dinstetten bei Johann Friedrich d, J., Hz.
von Sachsen, werben soll:
er soll das ihm mitgegebene verschlossene Schreiben^) über-
reichen und um willfährige Antwort ersuchen. Bemerkt er,
dass der Hz, die Giltlichkeit gestattet, so soll er ihn nach seiner
Meinung über die Malstatt fragen, ob man zu Frankfurt, Geln-
hausen, Schw. Hall oder Schweinfurt zusammenkommen oder
schicken soll. Ausserdem bitten die Fürsten den Hz., sich gegen
Kf. Moriz nicht zu weiterem Unwillen oder zu Thateu bewegen
zu lassen, wie sie denn bei Moriz das Gleiche nachsuchen.''^ ^)
— Heidelberg, hVhi März 20.
St. Heidilh, Verein 5, 3. Äbschr.
a) Am Schluss: dorgleieben die inKtruction uf Christof Landschaden an liarsog MoriUen
zu SaxHen, ohnrf., su stellen.
lIMelbergei' Fürsten immer mehr in ihrer Meinung bestärkt, so dass in der
That nach anfänglichem Schwanken nicht nur bei ihnen, sondern auch hei
andei'n der Glaube an eine Verbindung zwischen Ksr. und Markgf. siegreich
durchdringt; vgl. nr. 103, 133, 129, 138, 139 n. 4, 145, 163, W3, 164, 169, 17 o,
181, 193, 306, 256.
88. *) nr. 89.
'^) Bei der Befürchtung der Heidelberger Fürsten, dass der K»r. die in
Deutschland ausbrechetiden Unruhen irgendwie für seine Zwecke ausbeuten,
dass er namentlich Johann Friedrich d. Ä. zur Niederwerfung des Kfen. Moriz
benützen werde, musste der Streit zwischen den beiden sächsischen Linien als
einer der akutesten, die Vermittlung hier am nötigsten erscheinen; s^ie war denn
auch schon lange auf dem Programm gestanden, nach nr. 21 zuerst voti Pfalz
angeregt. Dagegen sclieint der Gedanke einer Schickung zu beiden Teilen von
Chr. ausgegang ?n zu sein; nr. 31. Febr. 27 berichtete Kf. Friedrich üfjcr diese
Absicht an Landgf. Philipp, der lebhaft dafür eintritt. Kf. Moriz, dem Philiftp
von dem Plane schrieb, erwiderte März 10, er wolle wegen der von Pfalz vor-
geschlagenen Schickung da* Fürsten an beide Saclisen nicht massgeben, könne
aber gütliche Unterhandlung auf Grund der Wütcnberger Kapitulation von
Jedermann leiden. — München, St. A. K. El. 94, 2, a. Abschr. — Hessen hattf
sich jedoch schon vorher, ganz unabhängig von der pfälz. Anregung, der Sache
angenommen: Druff el IV, 28, 43 : über den ersten Ansioss hiezu vgl. Issleih^
X. Arch. f. Sachs. Gesch. VIII, 58 n. 52. — In Heidelberg hatte man, noch träh-
rend der Verhandlung zwischen Markgf. und Bb., am 16. März darüber tvr-
handelt, Druffel IV^ S. 74 n. 1. Das Besultat dieser Verhandlungen liegt in
nr. 88 und 89 vor. Mit der Absendung tcartete man wohl das Erscheinen des
Hztt. Wilhelm von Jülich alt, der eben am 20. März in Heidelberg eintraf. —
Below, Landtagsakten I, 678 n. 2. — Über den sächs. Streit selbttt vgl. Wenck,
J)ef< Kfen. AuguM Verwickelungen, Arch. f. sächs. Gesch. X. F. 3, 144—52:
Druffel IV S. 21 n. 1, S. 51 n. 1, S. 53 n. 1.
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S9,—9f). 1553. S3
89. Kf. Friedrich, die Hzz, AWrecht. Willtelm und (Vir, März;}o.
an Kf, Moriz, ebenso an Hz, Joharin Friedrich d. A,:
Bieten VermiUhmg an.
in Heidelberg erschienen, cmfangs oJine den Hz. von Jülich,
der so lange durch Hofmeister und Räte vertreten war, um
zwischen den Bb. von Bamberg und Wilrzburg und Markgf,
Albrecht d. J. von Brandenburg gütliche Unterhandlung zu pfle-
gen, die gesterii olme Erfolg endete, hörten sie inzwischen von
unvergli dienen Sachen zwischen Moriz und Johann Friedrich:
sie bitten, dieselben nicht zu Weiterungen führen zu lassen,
sondern ihnen gütliche Unterhandlung einzuräumen : sie würden
dazu auf Wunsch weitere Fürsten beiziehen, ihre Räte an ge-
legene Malstatt abfertigen und die Streitenden dahin beschrei-
ben.^) -- Heidelberg, 15:").^ März ^^>.»>
Ced.: Sie liaben dem Briefszeiger weitere Mitteilung be-
fohlen.
St. Ueiddh. Verein 5, 4. Konz.
90. Ohr, an Kf Moriz: Märzen,
Fürsorge für Markgf. Georg Friedrich.
trotz allen Fleisses ist die Vermittlung zwischen Markgf, Albrecht
nnd den Bb, gescheitert^ der Krieg wird nun auf allen Seiten
beginnen. Nun ist zu besorgen, dass Markgf. Albrecht in die
Acht erklärt tvird, was nicht nur diesem selbst, sondern auch
des Kfen. Pflegsohn, Markgf. Georg Friedrich, und seiner Land-
schaft grossen Schaden bringen trürde, nicht nur wegen der
Erbgerechtigkeit, sondern auch weil beide zusammen nngeschie-
den für eine namliafte Geldsumme verschrieben sind; bittet,
a) tHn KoHZ. in München, St. A. trhw. 220,10, ist datiert Mät-s 18.
SU. *) Ehrenbarg zu Kohnrg^ (montag uach palraanim) März J27 gestattet
•loh. Friedrich Sfinei'fteitfi die Crätliehkeit, wenn nicht vorher die von Moriz^
Landsiänden begonnene Verhandlung, die auf Zu- oder Abschreiben steht, zu
nnem Vertrag führt. [Vgl. Wcnck, Ar eh. f. sächs. Gesch. N. F. 5, 148], — Als
Malstatt wünscht er Schweinfurt, wohin er, um was er sie auch bittet, persön-
lich kommen würde. Etwas ThätUches gegen Moriz vorzunehmen, ist nicht
seine Absicht. — Ebd. 5 Abschr. — Bietigheim, April 7 schicken Hz. Albrecht
nnd Chr. diese Anttrort an Kf. Friedrich und stellen ihm anheim, ob er selbst
oder ob Jülich di i Einmlligung Moriz^ an Joh. Friedrich mitteilen will und
ob niclU Mainz und Trier auch beizuziehen sind. - Ebd. i) Abschr. — Über
das .Schicksal des Schreibens an Moriz vgl. JJruJJ'd IV S. 74 n. 1.
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h;4 1^53. 9<K—9L
März 21, auf gehllhrlichp Mittel bedacht zu sein, damit Georg Friedrich
nichts entzogen wird, was mit der Zeit von Hechts wegen an
ihn kommen könnte, — Heidelberg, /.>.>.7 März ^/.^
st, Heidelb. Verein 9 III. Kons, roti I^essler, von Chr. korritj,
März 22. 91. Chr, an seine Räte:
luHtruktion zur Verhandlung üher dtrn kais, Bund.
hat ihr Bedenken^) wegen des geplanten Bundes vernommen.
Da er bis zu dem bestimmten Tage nicht nach Hause konuneji
wird, sollen sie alsbald für einige Räte eine Instruktion ent-
werfen, darin sein Ausbleiben mit der hiesigen Versamvdung
entschuldigen und dann fortfahren, der Ksr. habe mit ihm in
Ulm tvegen des Bundes gesprochen, und er habe geantwortet^
(las es villeicht ratsam sein möchte, ain pund aufzurichten; aber
die notturft wurde doch erfordern, das zuvor das hochschedlieh
misvertraui^n zwischen den stend(Mi, sonderlich aber den fui-sten,
aufjßrehoben wurde, da sonst der Bund nur Zerrüttung bringe.
Sodann sollen sie erwägen, wie er den Bund am besten ohne
Verdacht und Gefahr widerraten oder doch aufhalten könnte.
Namentlich sollen sie auf seinen Streit mit dem Kg. und auch
mit einigen Reichsstädten, besonders Esslingen, und seine
Schuldforderungen an einige oberländ. Städte com letzten Krieg
her hinweise?!, ferner auf die gros.sen Kosten eines solchen
Bundes, der zudem leicht einen Gegenbund hervorrufe?! würde,
sa?nt anderen Gründen, die sich öffentlich vortragen lassen.
Dabei sollen die Gesandte?! mit beste?n Glimpf ve?'han'en, je-
doch daneben erklären, sie ivollten anhören, icas des Bundes
tregen beschlossen, ob und icie er aufgerichtet !re?'de, tun es an
Chr, hinter sich zu bringen, der sich hierauf ziceifellos aller
(rebühr nach halten icerde. Dabei sollen sie fteissig anf?nerken,
auch ein Protokoll ?nache?i. Die Räte solle?? die Akte?!, ivas
nach dem leidigen Krieg zu IJbn und Augsburg über ein äh?!-
liches Verständnis verhandelt ivurde, beiziehen und ih?n die
Instruktion alsbald schicken. Ebenso sollen sie erwäge??, ivel-
4(). *) Zuyk'ich scfiiekt Chr. an Markyfin. EmUie, Georg Friedrichs
MaUer, Ahsvhr. des obif/tn Briefes mit dem Beifüget^, sie werde sich als getreue
Mutter zu haUen wissen, damit ihr Sohn nicht von seinem Hechte gedrungen
werde. — St. Deutscher Krieg 5. Konz. : rgl. nr. loa.
in. ') nr. s:>.
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91.-94. 1553. Ho
chen Nachteil es ihm brächte, irenn der Rund ohne ihn zu stände März :!:*.
käme, und irie demselben zu begegnen uiire, - Heidelberg,
ir}rys März 22})
St. Einungen 7, 19. Konz. von Kessler.
92. Der B. von Würzbtirg an Chr.: März :jü.
bittet, dein Markgfen. Albrecht gegen ihn und sein Stift die
Annahme ran Kriegsvolk. Lauf oder Musterplatz in Wirtbg.
nicht zu gestatten.^) — Wilrzbnrg, :ir>r)H März 'l').'^)
St. HeideJb. Verein 9 III. Or. prCm. Heiddherg, März :J7.
93. Der B. von Würzburg an Chr.: März ;j5.
bittet, beil. Abdruck zuerst am Hof öffentlich verlesen zu las.se n
und dann seinem Boten den Anschlag desselben zu gestatten.^)
— Würzburg, Jß^Vi März 2'>.
St. Heidelh. Verein 9 III. Or. präs. Neunddoss, April 4.-)
94. Mainz j Trier, Pfalz und Wirtbg. an Ksr. Karl: März :j6.
Übersenden ein französ. AusttchrHhen.
hier mit Bayern und Jülich zu freundlicher Beratung über
') Zugleich schielet Chr. Ahschr. ron nr. 74 an beide Jiadtn und an den
B. ron Konstanz; da er nach dem »Schreiben dii' angrenzenden Fürsien des
schtciVß. Kreises zur Teilnahme an dtr Verhandlung auffordern solle, so biUe
«r um ihre Meinung. Ebd. Konz. ron Fessle r.
92. ') HeideJhei'g, März 2S antworten Kf. Friedrich^ Hz. Albrecht und
Chr. dem B. gemeinsam auf die an sie einzeln ergangenen Schreiben, dass sie
sich, dem beiden Teilen gegebenen Abschied nach, unparteiisch und durchaus
unvenreislich halten trollen. — Fbd. Aftschr. — Fine besondere Antwort Chrs.
vom gleichen Tag und gleichen Inhalts — St. Brandenburg 1 h, Abschr. — ist
wohl iregen des gemeitisamm Schreibens nicht abgeschickt word*n.
') Da der B. ron Würzburg nach dem Seh Kit er n der Vermittlung mit
dem Markgfen. nicht langer in Heidelberg Ideiben konnte, so scheint er die
früher übernommene Vermittlerrolle im Streit Chrs. mit dem J)eutschm"isfer
(rgl. nr. 38) auf den Frzb. ron Mainz idtertragen zu haben, der zusammen mit
Pfalz am 2'). März einen Vergleich zu stände brachte: rgl. Sattler 4 S\ 4Sf.
ys. *) Beil. 3 Or. des Aasschreibens des Bs. von Würzburg, dat. März :Ji't.
Vgl. Voigt 2, 41 f.: Uortleder S. 1040—1049.
') eodcm weisen Pfalz. Bagern, .Julich und Witiftg. das an jideu gestellte
An.*tinnen zurück, da es dem IIeideH',rger Abschied widcrs}ßreche und bfi so/c/un
Ausschreiben ron beiden SeüiU bi ihren rtitetihatien allerlei des Ks7s. iregeu
torf allen könnte. — hbd. Ahschr.
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8f) 155B. U4.—95.
März L*6, (jiltU'che BeilegiuKj der Unruhen im Reirh und über Mehruny
der kais, Reputation rersamnielt, worüber sie in besonderem
Schreiben berichten werden, erh(dten sie vier je ein gedrucktes
Ausschreiben des französ, Kgs., wovon sie einen der Abdrücke
mitschicken ^) -- Heidelberg, 1553 März 26})
St. Frankreich 14 c, Ahschr. V(jL Drnffel IV S. UO n, 3,
März :^(j, Oo. Liz, Eisslinger an Chr,:
BMichndc und Zeiiumicn vom kait< Hof,
als er um Antwort auf Chrs, Schreiben ^) an den Ksr, wegen
Beförderung beim Kg, anhielt, sagte ihm der B. von Arras, rr
habe dein Ksr. den Inhalt des Schreibens vorgebracht; dieser
habe schon dem Kg, durch Martin Gussmann^ der letzter Tage
von hier abpostierte, geschrieben und ihn brüderlich ersucht,
sich bei Erledigung der Sache moderat und schiedlich zu zeigen,
er wolle Chr, ebenso ermahnen, ein Geringes nicht anzusehen
und etwas iveiter zu gehen. Konnte eine Abschr, dieses Schrei-
bens an den Kg. nicht bekommen,'^)
Auf seine Frage, weshalb die Königsbronner Sache an
den Kg. gebracht tvorden sei, den sie doch nichts angehe, sagte
ihm der Vizekanzler, der Kg, habe schon vor Chrs. Gegenben'rht
deswegen an den Ksr, geschrieben ; was? durfte er nicht fragen.^)
Wegen des Privilegs übergab er vor einigen Tagen die
Supplikation B. Wegen des Zolls konnte er trotz allen Fleisse.^
nicht erhalten, dass der B, von Arras, der Vizekanzler und
Präsident Viglius bei ihrem Zusammenkommen dies auch be-
handeln; der B. von Ar ras sagte ihm von sich aus, die Räte
/lütten obige Supplikation erwogen und fänden, dass Chr. unter
94. *) Dai. Fthr. 27. Mit vielen Beschimpfungen des Ksrs. rtrhindet lUr
Kg. die Mahnung, die jetzige Gelegenheit zur Austilgung der ktzten Spuren
der Knechtschaft nicht vorübergehen zu lassen. — Ein iat. Begleitschreihen des
Kgs. an Chr. ron St. Geiinain, März 3 ebd. ()r. präs. Heidelberg, März :Jö.
— Solothurn, März 17 schickt Basscfontaine das Schreiben an Chr. — J-Sbd,
Or. präs. Heidelberg y März :^5. Vgl. Stalin 4j ooO; Sleidan 3, 4()0.
^) Brüssel, April 6 dankt der Ksr. für Übert<endung der Schmähschrift :
wird sie in ihrem Umrert beruhen lassen. — Ebd. Abschr. —■ Mainz ^ April i^
.schickt Erzb. Sebastian diese Antwort an Chr., — ebd. Or. — der sie, Tübinrjtn.
April 23 auch an Hz. All/recht mitteilt. — Ebd. Konz.: rgl. nr. 1'J2.
95. ') nr. So.
^) ^g^' des Ksrs. Schreiben an Eerdiuand bei Lanz 3, nr. 951 S. 56'7 /.
^) Vgl. des Bs. von Arras Schreiben an Ferdinand bei Druffel IV, Sf^.
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95. 1553. 87
(lein Schein des Vnyeldpfenniys einen Zoll mitlaufen lasse, da MUrz :j(i.
er auf allen Wein, der auf die Achse verkauft wird. .7 Schill,
schlage, wodurch die Nachbarn sehr beschwert werden. Der
Vizekanzler vertröstete ihn abermals, er versehe sich, dass Chr.
mit dem Vngeldp fennig, Öffnung des Neckars samt der Für-
Schrift an die Kff. willfahrt werde, er müsse sich mir gedidden,
bis der B. von Arras die Sache dem Ksr. vorgebracht und dessen
Ilesolutian eingeholt habe. Aus dem allem konnte er nicht
spüren, dass Chr. wegen einer oder der andern Sache in Ver-
dacht sei uiul dies entgelten müsse. Dass der Zoll abgeschlagen
wurde, habe keinen andern Grund, als dass dem Ksr. zurar
von den clmrf. solche ziilassiino: und bejrnadi^in^'^ so hoch anjre-
zo^-en. Der Vizekanzler sagte auch in der Konversation, die
Räte hätten in den Registraturen nachgesucht und gefunden,
dass Hz. Albrecht weder ein neuer Zoll noch Erhöhung des
alten bewilligt worden sei, wie er gemeint habe,''^ sondern nur
promotoriaUs an seine Unterthanen wegen Aufschlags eines Un-
gelds auf 10 Jahre.
Wird das Zinngeschirr besorgen.
Erhielt heute Chrs. letzten Befehl wegen des Mönchs in
Königsbronn; will das Sciireiben an den Ksr. bei nächster
Gelegenheit dem B. von Arras übergeben und dazu auch den
Vizekanzler informieren.
Da er den beiden Gff. von Öttingen hier einen Weclisel
auf 400 ft, machte, die vor dem /h. April nach Augsburg zu
bezahlen sind, bittet er. Gf. Ludivig d. A. zu befehlen, ihn nicht
stecken zu lassen. Gf. Ludwig U7ul Loth ritten gestern von
hier ab und iverden voraussichtlich in U> Tagen droben an-
kommen. Schickt für deren Vater die Kommission, zwei Missive
an Chr. und Bayern samt einer anderen gütlichen Unterhand-
lung, welche die beiden Fürsten zwischen Gf. Friedrich und
Ludwig der arrestierten Güter wegen pflegen sollen: Chr. möge
es ersehen und dann dem alten (ifen. Ludwig schicken.
Der Ksr. will die beil. verzeichneten Personen zu deutschen
Hof raten annehmen und hat schon einige in Pflicht genommen.^)
tt) Rnndbem. dirit.: ist ime «ein alt Privilegium behtetiget worden.
*) Beil.: Ro. kai. mt. hofrath von adrl : yfraf Hau^»- vi)n Mouttoit; tiiaf
von Neuenar; Jörg- Spet, oberi.ster in Aniisinuir; Wilhelm Üocklin; Lazams von
Schwendi hat pllicht jrethon; Wilhelm Xothuft. - iiilrrte: vicecauzler d. Seid.
Hainrich Hass ; doctor Feelix Hornunir, trierischfi- canzlcr; doctJU Mejhsch; bccdc
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88 1558. tj:,,- 96.
März :^6. Martin Gussmann, der krjL Kämmerling. soll dm Befehl ye-
hnbt habm,^) beim Ksr. anzubringen, dass sich allerlei Kriegs-
Übung in Sachsen zwischen Kf. Moriz und Hz. Hans Friedrich
erhebe; der Ksr. solle ein emsiges Einsehen haben und die
Sache in der Güte beilegen helfen. Einige Schweizer städte haben,
wie man sagt, dem Ksr. durch zwei Hauptleute 12000 Mann
angeboten, für die der Ksr. gnädigst dankte; demi er hat nicht
iin Brauch, grosses Laufgeld auszugeben oder, wie es die
Schiveizer haben wollen, monatlich bar zu bezahlen. Man will
hier für gewiss halten, dass zwischen Markgf. Albrecht und
den Pfaffen die Sache nicht vertragen ist, sondern beide Teile
sich rüsten; zudem soll Hz. Heinrich vo?i Braunschweig 2000 Pf,
und 26 Fähnlein Kn. bei einander haben, worauf vielleicht die
Pfaffen ihre Hoffnung setzen.^) — Brüssel, 155H März 26.
S't. Chr. I. 6 b, 31. Or. pi*äs. Neuschloss, April 1.
März 29. gß Chr. an Statthalter und Bäte in Tübingen:
JMe Geroldseck und Sulz.
Mainz, Trier, Pfalz, Bayern und Jülich haben ihm mit-
geteilt, es sei der junge von Geroldseck bei ihnen erschienen
und habe geklagt, die Stadt Sulz, loirtbg. Lehen, sei ihm von
Ulrich mit Geivalt geno^nmen worden und werde ihm von Chr.
noch unbilligerweise vorenthalten. Antwortete denselben, die
Stadt sei durch rechtmässigen Kauf an Wirtbg. gekommen und
auf einem früheren Tag zu Rottenburg sei der alte von Geroldseck
bestanden wie Butter an der Sonne. Befiehlt, die diesbezüg-
lichen Verhandlunge?! iwrzunehmen und einen Bericht darüber
zu machen.^) — Heidelberg, LV):^ März 2*J.
St. Gerolds eck 7. Or. präft. März 31.
diese haben gleich zumal auch pflicht irethon; noch sollen ir kh. nit. 2 doctores
zu bemelten sfelerten verordnen, dero nanien noch personen mir nicht bewisst;
vgl. Lanz 3 S. 660; Ahschr. ilief<e.s Zetlela scheint Chr. an Bayern mitgtteÜt
zu haben : vgl. DruJfVl IV, S. 1:J4 n. 1. — I)at<s Julius Pflug Präses der lietU-
schtn Hof rate sein und dass auch Petrus Nestr zu diesen gehören soll, trägt
Eissl. am 31. März nach. — Ebd. Or. preis. Böblingen, Äjtril 7.
*) ^'g^' die Instruktion für (russinann, bei Lanz 3, S. o49ff.
^) Über die Stellung Eis^lingers am kais. Hof vgl. di^ Bemerkung c/cx
Zasius, dasft Kisslinger alwe*r<*n das lieb Idnd im haus bei dem von Arras sei,
dem viilc g''heimL\ grosse Sachen nnrerhalttn bleiben. In einem Schnibt-n an
(hissmann sofft derselbe, Kisslinger sei geschickt und beliebt, — Druffel IV
S. 68 mit n. 2.
im. ') Vgl II. gd, Ulrich 3, 33 f
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«/7.— ^. 155:5. Hl)
97, Chr, an Markgf. Albrerht: März :jiK
Bitte um ZuUmsung gütlicher Beilegung,
bittet unter Hinweis auf die Bemühungen von Kf. Friedrich,
Hz. AIhreeht und ihm, deii Streit mit den Bh. von Wlirzhurg
und Bambertj auf gütlichem Weg beilegen zu lassen und es,
wenn ihm die (UUlichkeit angenehm ivUre, durch diesen Boten
ihm zu eignen Händen zu schreiben, worauf er von sich aus
Pfalz, Bayern und Jülich beivegen ivürde, sich der Gütlicltkeit
wieder mit allem Fleiss zu unterziehen,^) — Heidelberg, I:')')!!
März 29,
iSt. Brandenburg 1 d, Konz. von Fessler.
9H, Heidelberger Verständnis.^) März 29,
Zu wissen als sich abeniialn in dem al^eniainen «reliebten
Vaterland teutscher nation hin und wider allerhand sorgrliche pfewerb
97, ^) Darauf IHaasenhurg, Aprü 6 der Marhgf. an Chr. : sieht nicht ein.
irie er weitere Gütlichleit gestatten soll, da ihn die Pfaffen und Nürnherg schon
angreifen : werden ihm Mittel vorgeschlagen^ die seinen Verträgin unabbriichig,
auch sonst fürstlich und ohne Verderben annehmlich sind, will er gerne darauf
eingehen, — Ced.: Es ist zum Erbarmen, dass Chr, und andere Freunde so
znschen, wie ihm von Pfaffen und Städten solcher Hochmut begegnet ; hat dies
im vtrgangeften Krieg nicht verdient; hofft aber gegen Nürnberg fnr. 104] Hilfe,
dem gegenüber die P'ürsten nichts zugesagt haben. — Ebd, Or, pfäs, Tübingen,
AjfTil 13.
96, *) Es ist hier der Ort, des näheren auf die Heidelberger Zusammen-
kunft einzugehen. Dass diese mit der Vermittlung zwischen Markgf, und üb,
arsitriinglich nichts zu thun hat^ ist schon von Stumpf S. 13Sf, erkannt wor-
den; vgl. auch Druffel IV S. 09 n. 1, S. 7:J n, 1. Als der Gedanke eimr Zu-
sammenkunft um die Jahreswende irieder neu aufgenommen wurde, war ron
Markgf, und Üb, weit und breit noch nicht die Bede; vgl, I, 07 7, 66() : II, 1,
l 6 etc.
Ebensowenig war ron vornherein der Abschhiss eines förmlichen Bünd-
nisses beabsichtigt; wo in den letzten vorangegangenen Korresfwndenzen von
einem Bunde die Bede ist, ist stets der vom Ksr, in Anregung gebrachte ge-
meint; nur in nr. 19 scheint Hz. Albrecht einen Bund von Pfalz, Bayern,
Jülich und Wirtbg. als die Konsequenz der Ablehnung des kais. Projekts an-
zusehen, und nr. 31 lässt erkennen, dass auch bei Hz, Chr. der Gedanke an
dnen unabhängigen Bund noch im Hintergrund steht; aber nirgends ist ein
Zusammenhang zwischen einem derartigen Gedanken und d*'r Zusamm'^nkunft
auch nur angedeutet : im Verkehr der beiden wichtigsten Glieder der Gruppe,
Pfalz und Wirtbg,, ist von einem Bundesplan längst keine Spar mehr zu finden:
Chrs. rt-rtraute Bäte wissen offenbar noch am lü. März nichts von einem Bunde,
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90 1553. 98.
Märzuo, und knV<r>nistnii<reii zutra<reii und dorlialben die dim'lilenditigst(\
durclileucliti;T:e, hocli^^eborne fui*sten und lierren, lierr tMderich,
denn ihr GtUaehlen (nr.Si'ßj wendet sich, um von dem hais. Bunde ahzut-aten,
gegm einen Bund überhaupt; bei Hz. Albrecht von Bayern rief sogar die kau?.
Einladung nach Memmingen (nr. 74), die er am 11. März in Heidelberg erhielt,
die frühere Neigung zum kais. Bunde wieder wach (nr. 84 n. 1).
Vielmehr war der kais. Bund der Anlass gewesen, der den Gedanken
an eine Zusammenkunft wieder angeregt halle. Dieses Motiv wurde um so
wirksamer, je mehr das kais. Projekt nur als ein Glied in einer ganzen Kette
spanischa- Praktikai erschien (I\ 877; II, 5 n. 1: 13, 14, 31, 85). Dabei schliesst
sich die Zusammenkunft enge an dtfn früheren Plan einer solchen an; schon
die Jülich. Werbung fl, 877 ; vgl. auch die Kredenz ebd. n. 1) nimmt darauf
Bezug, ebtnso die Antwort des Pfälztrs (ebd.). Hz. Albrecht von Bayern
bringt seine schon früher gemachten Einwände in Erinnerung (nr. 3, 13); es
ist „die längst begehrte Zusammenkunft" , deren Zweck die allgemeine Wohl-
fahrt ist (nr. 3ÖJ; sie soll so stattfinden, wie sie von Pfalz und Wirtbg. schon
bisher für gut gehalten wurde {nr. 39) ; kurz, es ist die Zusammenkunft, welche
man im August in Heidelberg ins Auge gefasst und für welche man damals
das Programm (I, 7:iis) festgestellt hatte.
In welcher Weise dann die fränk. Angelegenheit allmählich mit dem Pro-
gramm der Zusammenkunft verwuchs, zeigen deutlich die vorangegangen n
Konespondenzen : über den Vermittlungsversuch selbst vgl. nr. 87.
Eine Wendung brachte, wie es scheint, erst die kais. Einladung zum
Memminger Tag (nr. 74), welche am 11. März in Heidelberg eintraf. Jetzt sah
man, dass der Ksr. Ernst mochte, und nun wurde sofort der Plan gefasst,
demselben zuvorzukommen. Sofort am 13. mahnte man den Hz. von Jülich zu
persönlichem Erscheinen und lud die Erzbb. von Mainz und Trier ein (nr. 83/,
obwohl von der Bei Ziehung der letzteren zur Zusammenkunft bisher nirgends
die liede gewssen war; sofort beginnt nun auch die Bundesidee im Protokoll
der markgfl. Verhandlung durch zusrhimmcrn, wenn am 13. Kf. Eriedrich äussert,
falls die Güte unfruchtbar bleibe, müssten die Unterhändler auf Wege zur E^r-
haltung des Eriedens und der eigenen Sicherheit bedacht sein, und wenn am
14. der pfälz. Kanzler den Plan billigt, das man ein dritten häufen machte.
Diesen Hergang — dass die Eürsten erst durch das Vorgehen des Ksrs.
zum Abschluss eines Bündnisses weitergetrieben wurden — zeigt auch der In-
halt der Bundesurkunde. Wäre der Bund Selbstzweck gewesen, so müsste er
den droh*^nden Gefahren gegenüber auch von Anfang an irgendwelche Organi-
sation gehabt haben; eine solche fehlt aber vollständig : nur über gegenseitige
Hilfehistung werden Bestimmungen getrojf^n : sobald unmittelbare Gefahr drohte
sieht man sich zu hastiger Weiterbildung desselben genötigt (nr. 197). — Auf
dieselbe Entstehung d.s Bundes wiut die Art hin, wie er bei Kg. Eerdinand
gegen den kais. Plan ins Feld geführt wird (nr, 140 n. 1 : Drufel IV, I3s).
aber auch schon .^eine Empfthlung durch W. Hundt in Heidelberg, der darauf
himreist, es könne sieh dann jeder entschuldigen, er stünde vorhin in eim ver-
stant, dabei wolt er ploiben (Druffel IV S. 81).
[Weniger von Belang als die Konkurnnz mit den kais. Absichten war
bei der augenblicklichen Lage die Ablehnung der kursächs. Wünsche: Hessen
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98. 155:^. 91
pfalzgrave bei Rhein, lierzojr in Ha\vrn, des lieilijren roniisclien März :iü,
reichs erztruclisass und clmrfurst, lien- Albrecht, ])falzfrraf bei
Khein, herzop: in Obern- und Nidern Baiern, heiT Wilhelm, herzop:
zu (Tulch, Cleve und Berjre, grave zu der Marck und Kavensl)er^^
herr zu l?avenstein, und lieiT Christof, herzojr zu Wirteniber^ und
Teck, *n*af zu llümpeljrart, aus sonderer <ruter, getreuer wolniainun^
und unib ^enuiiner W(dfart willen sich kurzverrnckter tap:en hieher
<reiu Haidelberfr personlich zusamnieng-ethon, jrestalt, die irruufrtni
und prebrechen etliclier stende und sonderlichen zwischen den hoch-
würdigen in (4ott fursten und hcnren, heiren Weioranden, zu Bam-
ber«r, henen Melchior, zu Wirzbur<r bischofen, und dann dem durch-
leuchti^en, hoch^ebomen fursten und herren, herren Albrechten
dem jungem, marp-.irrafen zu Brandenburg, schwebend, in p:uete
beizuleofen und zu vergleichen, doch daninder irer chur- und f. jr.
furpewendter aller embsi^er, ernstlicher fleiss, mue noch arbait nit
statt finden nni^ien, simder die ^letlicheit zuwider irem s*<'iii^ip^ten,
hatte in ihs Kfen. Moriz Auftrag Pfalz etfn'g umworben, erhult jtUoch am
27. Fthr. eine Absagt {Dniffel IV S. 47 n. 2). Näheres über diese stichs.-hess.-
pfüfz, Verhandlungen Manchen St. A. K, Bl, 94, ^, aj
Xicht ganz einfach zu erklär n ist die Beiziehung der beiden rhein. Erzbb.
Hier icirkte wohl in erster Linie die DoppeUtellung von Pfalz mit: die Ver-
bindung mit Wirtbg., Bayern und Jülich war dem Kfen. Friednvh für d n
Augenblick wichtig and wertvoll^ doch konnte er die Itcr gebrachten Bezießiungen
nicht ohne weiterem preisgeben (der Streit um Pfalz kommt auch in der Heidt-l-
btrger Verhandlung selbst gleich anfangs scharf zum Ausbruch^ Druffel IV
S. /6'), dazu kommt, dass dir Krzb, von Trier, dessen antikais. Gesinnung b^'-
kannt war, schon vor Wochen bei Pfalz die Besprechung derselben Fragen
angeregt hatte, die auch die Heidelberger Fürsten bewegten {Druffel IV, HO rgl.
mit S. 75) und dass es jedenfalls vorteilhaft sein musste, zicei Männer von der
Bedeutung der beiden Kff. d;n kais. Plänen zu entziehen.
Der förmliche Absvhluss eines Verständnisses, wozu man durch die kais.
Konkurrenz genötigt wurde, änderte nichts an den materiellen Grundlagen, über
wdche man eine Verständigung wünschte. Das schon früher für die Verhand-
lung festgesetzte Programm, die im Januar bei endgültiger Kinigung idjer die
Zusammenkunft gefühfien Korrespondenzen, die der Verhandlung selbst ent-
sprungenen Aktenstücke, alle sonst darüber vorhandenen Nachrichten und nicht
ztdetzt die nachfolgende Halfung der Heidelberger Verbündeten — alles das
lägst keinen Zweifel daran übn'g, dass Ojtposition get,en das spani.sche Regiment
des Ksrs. und Abwehr der daraus folgenden unmittelbaren Be'lrohungen die
Triebfeder der Verhandlungen war. Nur lässt sich nicht erkennen, wie weit
dieselben noch in Heidelberg, wie weil erst in Xeuschloss geführt wurden ; wenn
auch eine Verständigung mit den beiden Krzbb. vor Abschlu.ss des Bundes an-
zunehmen ist, so wird doch der Schwerjmukt in den Btsjtrechung'n von Neu-
schloss (nr. 103) zu suchen sein.
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92 155:j. OS.
Märzx^fj, protreuen preniuet onfruchtbar zersclilagen und ietzbemelte parteie'.i
onvertragen blieben, darumb nun zwischen inen der befarlicli,
hochschädlichst krieg: sovil mer zu besorgen, zudem das in nider-
sachsischen landen und andern mer orten des liail. reichs sich
treffenliche gewerb ereugen soln, sambt dem man auch frembder
potentaten einfals halb nit in geringer gefhar sitzen muss, also
und das dem beweglichen ehaften halb hochgedachte chur- und
fursten für notwendig angesehen, damit sie sich, ire land und anne
leut vor weiterm verderben, angst und not gegen unbillichem
gewalt entschutten und ufhalten möchten, noch andere mer frid-
liebende stend solcher furstehender befliarung freuntlich zu be-
richten und dieselben zu sich zu vermögen, wie dann die hoch-
würdigsten in Gott fursten und herren, herr Sebastian, zu Mainz,
und herr Johann, zu Trier erzbischofe, baide churfursten, als die
nechstgesesnen, auf hochgedachter chur- und fursten freuntlich
ansiimen und bitten, sich in aigner person auch hieher verfuegt
und daselbst irer aller chur- und f. g. solche beschwerlichiste und
hochschedlichiste gewerb und kriegsubungen bedächtlichon zu herzen
gefuert und bewogen, auch darauf zu menmg der rö. kei. mt. und
des heil, reichs reputation und dann umb desselben gemeiner wol-
fart willen, auch pflanzung und erhaltung rügen, fridens und
ainigkait, und zu trost, schütz und schirm der armen betrangten
und verderbten underthonen sich diser nachv^olgender mass und
mainung, doch nit änderst dann defensive, sich und die iren vor
thätlichem gewalt zu retten, einhelliglich verglichen und entschlos-
sen, nemblich
1) sollen alle ire chur- und f. g. einander mit rechten, waren
treuen mainen, ehrn und halten, auch sovil muglich vor schaden
und nachtail wani(»n und sonsten alles des sich gegen einander
eizeigen und beweisen, welchs neben aufnemung gemeinen nutzens
allen irn cliur- und f. g. zu sonderm frommen und wolfart er-
schiessen und gedeihen mag.
2) Füller were es sach, das iemands in- oder usserhalb des
hall, reichs, wer auch der seie, den gemeinen friden betnieben,
hochgenu^lter seclis chur- und fursten ainen oder mer, auch dero-
selben land und arme leut zuwider der erbar-, billi(!heit und rech-
tens mit thatlicher gewaltsam ul)erfall(*n, beschedigen und ver-
nachtheiln oder auch mit musterplätzeu, legem, oneerlaubten durch-
und fürzugen, abnötigung der i)rophiant, geschutz und munitiou,
braiid und braiids(liatzung(*n, auch betrangnus, sich zuwider seiner
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9h. 155:i. 9:j
pflicht und aide zu erclären oder was desgleichen mer ist, anpfeifen März 29.
und mit der that beschwem wurde, alsdann scdlen hoehermelte
sechs chur- und fursten zu volnziehun^ und handhabung rechtens,
des haili^en reiclis Ordnungen und ausgekundten landfridens auf
des beschedigten oder obberurter gestalt angegriffen chur- oder
fursten schriftlichs ersuchen demselben zu hilf kommen, also das
ir ieder die under sich selbst verglichne, bewuste anzal zu ross
nud fuss gemusterts und besoldts kriegsfolk mitsambt den haubt-
und bevelchsleuten nach empfangner erforderung in vierzehen tagen
in anzug richten und zum fürderlichisten dem beschedigten auf
nialstatt und platz, wie die von ime benent wurdet, zuschicken
und der zuschickend chur- oder fürst obbemelte bewuste anzal
kriegsfolks auf sein costen und besoldung so lang underhalten,
bis das dise thatliche beschwerungen abgeschafft oder die ver-
gwaltiger und beschediger wideruml) abgetrungen worden seint:
(loch solle der beschedigt oder vergwaltigt chur- odei* fürst seines
besten Vermögens mit kriegsfolk zu ross und fuoss aucli gefast sein.
3) Und da sich zutragen wurde, das einsmals oder gleich
bald nach ainander vil- und höchstermelter chur- und fursten mer
als ainer thätlich angriffen oder obberuertermassen beschweit wurde,
sollen dannocht nichtz wenigers die andere ersuchten chur- und
fursten, so nicht angriffen, vergwaltiget oder überzogen weren,
obangeregte inen bewuste anzal kriegsfolks zu schicken schuldig
sein, doch das solche anzal verfallt und aim ieden der beschedigten
elim-- und fursten davon sovil als dem andeni zugeordnet und
sonst alles des costens und anders halb wie obsteet gehalten werden.
4) Im fall dan über die b(nvuste anzal kriegsfolks die not-
turft noch ein merers erfordern und nach zugeschickter derselb(Mi
l)ewusten hilf der beschedigt darumb ferners ansuchen wurde, als-
dann sollen ieder chur- und fürst obgenant nach ein iedes ver-
mögen dem betrangten oder benötigten mit weiter hilf in craft
des aufgerichtten landfridens auch zuziehen.
5) Und zu mergemelter bewuster anzal kriegsfolks zu ross
und fuss soll und will auch ein ieder chur- und fürst abennaln
zwischen iren chur- und f. g. verglichne und bewuste anzal veld-
geschutz auf rödern mit kugeln, pulver und ander notwendigen
zugehorde, auch darzu geordneten buchsenmeistern dem betrangten
nutschicken, es were dann, derselbig des geschuz nit begert oder
sonst dessen nit notturftig.
»3) Wes dann also in obbemelten feilen vtm ir iedem dem
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94 i^^^- ^.
März :>9, andern an krie;2rsft)lk zngreschickt, dasselbi«? solle nit allein dem
schickenden chur- oder fursten, sonder auch dem es geschickt
wurdet, verpflichtt, ^eschworn und inie oder seinem obristen (wel-
chen der erfordert"' chur- oder fürst auf seinen costen verordnen
und das zugeschickt kriegsfolk auf inen beschaiden soll) darauf
gehorsam und gewertig sein.
7) Damit auch meutereien und sonst allerhand Unordnung
vei'huet bleiben, so soll ein ieder schickender chur- oder fürst bei
den seinen ein zalmeister oder commissari haben;
8) und solch kriegsfolk vor seinem an- oder zuzug beaidigen
lassen, laut dieser verstendnus defensive, wahin es gebraucht wur-
det, zu dienen, und der beschwert chur- oder fürst sein kriegsfolk
nit verlaufen lassen, bis der andeni, zuschickenden kriegsfolk
gleichergestalt geurlaubet wurdet.**^
9) Und damit solch kriegsfolk mit nottuiftiger profiant ver-
sehen, so ist dem eif<»rderenden chur- und fursten uferlegt, nach
allen möglichen dingen Ordnung zu geben und zu verschaffen, das
aus seinem land, stetten und flecken dem zugesendten kriegsfolk
zu notwendiger underhaltung geburliche profiant gegen zimblicher
bezalung zugefuert werde, es were dann, das aus des erfordernden
chur- oder fursten stetten und flecken nach gelegenheit der lande,
was die notturft ervordert, nit kunte zugefueit werden; alsdann
sollen die andern chur- und fursten aus iren nechstgelegnen landen,
stetten und flecken auch, wie gemelt, umb geburliche bezalung
profiant zufueren hissen.
10) Ferners da sich begeben solt, das an hochgedachter
sechs churf. oder fursten einen oder mer von iemands in- (»der
usserhalb des reichs zuwider seiner pflicht und aide declaration
und erclärung begert wurde, auf solchen fall haben sich alle diese
chur- und fursten verglichen und verainigt, das ir kainer on(* den
andern sich obgehorter massen in ein oder den andeni weg nicht
erdaren n<»ch declarirn solle, sonder der- oder dieienigen, an welche
solchs gesunnen oder begert wurdet, die sollen es den andeni
türderlichst wissend machen und darauf sie alle sich einer ein-
helligen, gemeinen antwort vergleichen, dt^rn auch ir ieder sich
in zutragendem fall gemess zu verhalten wissen.
11) So aber ehe und zuvor man solcher einhelligen antwort
a) Es icini PI tonleriKl hei^nen ntü-i'^eii.
I>) Ifer 7. lind 6. I'nnkl nind in einem hOnst irenitj horri itertiu Kohz. *ifs VerttU'j^, Müttrlut**,
St. A. K. lU. 94, 'J. u ei.jh. Xumile chri.
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98. 1553. 95
verglichen were, auf den chiir- oder fursten, von dem die ei'cla- März :>9.
ning begert, mitlerweil mit der that zugetruntren, sollen niclitz
wenigers die andere chur- und fursten auf ansuchen des betrangten
die bewilligte bewuste anzal kriegsfolks zu schicken schuldig sein.
12) Und wiewol man der underthenigen zuversichtliclien hoil-
nuug ist, das die romische kai. mt. mit irem kriegsfolk (wa sie
das liette oder bekonnnen wurde) hocligedachter chur- und fursten
hmd und armen leut in betrachtung zuvor erlitteiif^r besch\v(»rnngen
und Verderbens gnedigst verschonen werde, niclitz wenigers aber
da sich begebe, das irer mt. obri^^ten und kriegsfolk sich auf hoch-
und niergedachter chur- und fursten armen leut legem oder die-
selbigen mit durch- und furzugen, auch musterpletzen und der-
gleichen beschwern wolten, so haben sich chur- und fursten dahin
freuntlich verainigt, das sie uf des beschwerten chur- oder fui'sten
begern sambtlich die kai. mt. underthenigst eiinnern, ersuchen
und bitten sollen, damit ir mt. hierüber gnedigst furderlichst ein-
sehens veifuegen und s(dchen last von den armen, betruckten
underthonen in andere ort abwenden wfdle.-)
13) Ob dann sach were, das andere nun* churfursten, fursten
und Stande sich in disen freuntlichen verstand auch begeben und
einlassen wolten, alsdan soll der chur- oder fürst, bei dem der-
massen angesucht worden, desselben seine andere mitainiguiigs-
verwandte zum ehisten berichten und darauf desselbigen zu
gelegner zeit und malstatt ire rate zusammenschicken, zu berat-
schlagen, ob und welchergestalt, auch mit was anzal der hilf und
aiiderm derselbig ansuchend stand darin zu nenien sei oder nit."^)
*) Das8 die Furcht vor dem Einbrach kaift. Krieysvolks eu den aktuell-
sten Fragen der Fürstenpolitik gehörte^ zeigt ff r hon der Umstand, dass me sofort
in einem Schreiben an den Ksr. zum Ausdruck kommt (nr,99). Dazu stimmt,
dass bei der Verhandlung selbst Pfalz zur File drängt mit der Bemerkung :
solte man etwan Spanier oder Italiener herauszielien, die wurden Baiem, Wirten-
berg nnd Pfalz berüren (Druffel IV S, 60), JJiese Furcht vor dem kais. Kriegs-
rolk luit ffich noch sehr lange erhalten (nr, 107, :>()7, :J5t) n. ii ; Drajfel IV S. :J64},
wie es scheint, neu belebt durch den Kardl. von Augsburg (nr. löo n. l). —
Die Berichte des Zasius (Druffel IV, 33 nnd 41 1 irerdtn also durch diese Stellen
roUauf hestäiigt : vgl. auch am Anfang des U. Punktes : wer auch der seie.
®) Nach nr. 150 und 310 hatte jedes Bundesglied den Auftrag erhalten,
mit seinen Nachbarn über den Beitritt zum Hunde zu verhandein; dabei war
fiir Bayern in erster Linie der röm. Kg. genannt worden fnr. J50; Draffel IV,
13b); Chr. sollte die Bb. von Augsburg und Ktmstanz, sowie UadiU einladen
(nr. 130, 137, löOj, der Hz. von Jülich den B. von Münster (nr, 1U4 n. 1: 33 J
n. 1) : auch die Beiziehung des Krzbs. von Köln war wohl schoii liier in Aus-
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9(i 15oß. 9f>.
März:j9, 14) Tiid solle (User der liief)b- und hoclieniaiiten sechs chiir-
imd f. ab^eredter und bewilligrter freuntlicher veistand und ver-
ofleichung (darinnen die vi), kai. und kö. mten., unsere aller^edi^te
lieni, genzlich ausgenommen sein) von dato hieunden bemelt, die
zwischen allen iren chur- und f. g*. verglichne und bewuste anzal
Jare und nit lenger weren und in kreften sein.
15) Jedoch were es sach, das der beschedigt chur- oder fui-st
vor ausgang dieser ainung die obberurte hilf erfordert oder sonsten
no(5h bei sich hette, obwol dann in mitlerweile diser vei-stand sich
enden wurde, soll doch derselbig' nichtz wenigers in seinen kreften
und würklichkeit bleiben, so lang biz das der gewalt oder betrang-
nus von dem angi'ilfnen oder beschedigten chur- und furstt-n
widerumb abgeblendet ist, wie auch denselben verstand und ai-
nigung irer aller chur- und f. g. in allen puncten und ai*tickeln
für sich, ire nachkonnnen und erben eingangen, und zu volnziehen.
zu halten und handhaben einander bei iren chur- uiul fürstlichen
wurden, ehm und waren Worten versprochen und zugesagt, treu-
lich und ungeverlich, auch diese vergleichung, welcher sechs gleichs
laut« verfertigt seint, mit iren secret insigeln becreftigt haben,
doch ausseihalb des erzbischofen zu Mainz, churf., dann s. churf. g.
hinder irem thumbcapitel dise vergleichung schliesslich nit willigen
konnden; derwegen s. churf. g. zuogelassen ist, dieselben an ir
thumbcapitel zuo gelangen und in dreien Wochen nach dato unserni
gnedigsten herren, dem pfalzgraven, zu- oder abzuschreiben: und
im fall des zuschreibens soll hochgemelter erzbischof zu Mainz
diser verstendnus a])probation und ratification für sich und seiner
churf. g. nachkommt^ under irem und des thumbcapitels secret
insiegeln, dero fünf gevertigt sein sollen, hochgedachtem pfalnz-
graven zusenden, ein für sich zu behalten und die andern hocli-
(»rmelten chur- und fursten zu ubei*s(»n(len ; dag<'gen soll Mainz
dieser vei-stendnus aine under hochermelter chur- und fursten
secret insic^geln verfertigt übergeben werden. l)(»rgleichen soll
auch hocherimntcn* erzbischof zu Trier, churfurst, in bemelt(»n dreien
sieht genommen (nr, 3iH) n. 4). — Das wenig hitische Verfahren, das man b^i
der Awncahl weiterer Glieder beohachtde, lässt erkennen, dasa es sich nicht um
VAnweihung in die Plane der Htidelhergcr Fürsten handelte, sondern nur um
den mehr negatiren Zweck, diese Stünde durch Eingliederung in den Bund den
kais. Absichten zu entziehen, vor allem um dadurch den rom Ksr, geplanint
Bund zu Fall zu bringai; letztere Absucht zeigt am deutlichsten die bagr, In-
struktion an Ferdinand : vgl. nr. liü n. 1.
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98— 99, looB. 97
Wochen seiner churf. ^. thumbcapitels ratification und approbation März 4?d.
(lieser verstentnus, dero ^leieJier^estalt under des thumbcapitels
insiegel fünf veifei-ti^ werdtm soln, hochg:edachteni pfalnz^afen
churf. ubei-schicken, damit wie obofemelt zu halten haben/) Actum
et datum Haidelber^, auf mitwochen nach Palmarum, den 29. martii
anno 1553.^)
St. Heidelb, Verein 1, Abschr, von Kurz : vgl. Stumpf in der Ztitschr,
/. Bayern 2, 142 ff.: Druffel IV S. 101 n. 3,
99, Mainz, Triers Pfalz, Bayern, Jülich, Wirtbg, an dm Ksr,: März 29,
Mitteilung ihres Zusammenschlusses. Bitte um Verschonung mit
Kriegsvolk,
Das Scheiterri der Giltlichkeit ztvischen Bb, und Markgf,
*) Es scheint ursprünglich beabsichtigt gewesen zu sein, die Bestimmungen
über die Grösse der gegenseitigen Hilfe dem Vertrag selbst einzuverleiben:
xrenigstens hat das S, 94 n. b erwähnte Konz, in § 2 zuerst n zu ross und n zu
fiiss, wofür dann korrigiert ist : die under sieh selbHt verglichne, bewuste anzal ;
dementsprechend ist dann an den folgenden Stellen immer die bewuste gesetzt
für obbestimbte, obangeregte. Zur Ergänzung wird ein besonderer Nebenbrief
aufgesetzt, von dem sowohl das Konz. (St. iteideW. Verein 1) als auch das Gr.
(iSt. Heidelb. V^erein 16) von Chrs. Hand geschrieben ist. Die erste Hilfe wird
hier auf 250 Ff., KMM) Kn. und 3 Stück Feldgeschütz festgesetzt : ebensogross
ist die andere Hilfe, während im Notfall mit aller Macht Beistand zu leisten
ist: die Dauer des Bundes beträgt 3 Jahre: stirbt einer der Fürsten vor Ab-
lauf dieser Frist, so gehen seine Verpflichtungen auf den Nachfolger über:
vgl. Druffd IV, 87. Der Zweck der Trennung dieser Bestimmungen war wohl
die GeheimJwrUung vor den fürstlichen Bäten, denen der Hauptbrief nicht zu
verbergen war; vgl. nr. 255.
') Es ist zu beachten, dass in Heidelberg auch ein Abschied in der pfdlz.'
hayr. Erheinigungssache zti stände kam; derselbe besagt, es sei mit des Kfen,
Friedrieh und Hz. Albrechts Vorwissen und Bewilligen der Entwurf einer Erb-
einigung verglichen und jedem Teil Abschr. zugestellt worden ; ferner sei ver-
abschiedet, dass über Erbhuldigung der beiderseitigen Unierthanen und über
Verzicht der Fräulein beide Teile Entwürfe machen und sie an Chr. als den
Unterhändler schicken sollen; nach Vergleich darüber sollen die Landschaften
zur Erbhuldigung bewogen werden. Beide Teile senden an Chr. ein Verzeichnis,
wen sie bei der Erbeinig^mg ausnehmen tcollen. Nach erhaltenem Bericht soll
Kf. Friedrich seinen Willen über die Auslösung der Stadt Cham zuschreiben,
alles innerhalb der nächsten zwei Monate. Bis 4. Juli soll jeder 'Teil einige
vertraute Räte nach Berching oder Bemgriess abfertigen zu gütlicher Unter-
handlung in etlichen nachbarlichen Spänen, die Oberpfalz und besonders die
Heichspfandschaft und das kais. Landgericht zu Hirschberg betr.; kommt ein
Vergleich nicht zu stände, so soll Chr. als Obmann bewilligt sein. Auf diesem
Tag soll auch die Erbeinigung gefertigt und nötigenfalls sofort beim Ksr. um
Konfirmation angehalten werden. — Heidelberg, 1553 März A?<S/ vgl. nr. 167.
EriiKt, Brief w. de« Hzn. Chr. II. 7
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98 1553. 99.
März 29. hat der Ksr, aus dem Bericht des Pfalzgfen. und der H Hzz. [nr. ^7]
ersehen. Da hienach dem Vaterland und ihnen allen Beschwe-
rtinge?i erwachsen können, hielten der Pfalzgf. und die Hzz.
fUr ratsam und nötig, auch die Erzbb. von Mainz und Trier
zu ersuchen^ die sich auf ihre Bitte persönlich zu ihnen hieher
i^erfügten. Also ist durcli uns alle darauf zu freuntliclier undei*-
rede und beratschlapfung geschritten, auch allerhand beweglicher
erinnerungen nicht allein der bisher für- und hingeloifner beschwe-
rungen, darunder unser etliche hievor nit wenig zu Unschulden
angefochten und betrucket seind worden, sonder auch in waz
treifenlicher gefaer wir mit unsern erzstiften, chur- und fiirsten-
tumben, landen, leuten und underthanen, bei disen weilwertigen
leuften und unruewigen zeiten noch sitzen und betrangs gewarteu
miessen, zu miglicher verhtietung desselben, auch beschinnung
unser selbst, i^nsc^r land, zugewaut^^n und arniei* leut, von uns
neben getreuem suchen und anschickung des, so auch bei andeni
reichsstenden, die under inen irrungen haben, zu fridlicher nie
geraichen mag, der unvermeidlichen notturft nach dahin gestehen
und erwog(»n worden, das Wir in freuntlichem, guten vertrauen,
am fordersten zu betürderung und meerung E. kai. mt., unsei*s
oberhaubts, hochait und re[)utation neben des hailigen reichs, be-
sonderlich teutschei' nation, unseis vatttnlandz, wolfart und meerer
befridung unser selbst und der armen betruckteu imderthauen,
auch in betrachtung V.. kai. mt. vilfeltigen hiebevor an uns be-
schehenen vermanungen und bef(»lchen uns mit freundlichem geniiet
und verstentnus, doch ich, der erzbiscliof zu Menz, auf hindersich-
bringen an mein thumbcapitel, s*()lcher mass zusamengethan und
veiglichen, wa durch iemand wider K. kai. mt. und des hai. reichs
Ordnung, reclit und landfriden unser einen oder meer oder die
unsern aigengAvaltigei- weis zu b(*schweren und zu betrangen under-
standen werden wollt, des wir uns doch l)illich zu niemand ver-
schen, vil weniger darzu ursach gegelx^n oder uocli ungern geben
wollten, wes alsdann zu beschinnung unser, auch unser land und
armer leut, unser ieder zu d(»m and(M-n sich freuntlichs beistand^,
hilf und rettung zu getrösten haben soll und mög, in undei-thani-
ger Zuversicht, H kai. mt., dero wir es in gehorsame hiemit zu
erkennen geben wollen, werden umb betorderung willen alles des,
so müglicher W(*is zu rhuo uiul fride^n, auch unser aller und iedes
besonder handhab, gelangen mag, darob ein gnedigst gefalh^is
empfahen. Und thun E. kai. mt. wir daneben in aller undei-thenig-
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U'j.—ioi, 155B. 99
keit hochfleissipfst ersuchen und bitten, nachdem etliche reichsstend März H9.
in iren landen über zuvor treffenlicli erdultes vei'derben mit über-
lecjiem krie«rsv(»lk der armen underthanen halben höchlich beschwert
werden, E. kai. mt. ^eiuchen, aus miltem btnlenken aller^ediorst
(M'nsehens zu thun und zu vei-fiiejren, daz hinfüran dieselben ver-
derbliche beschwerun|j;en uf uns, unsere land und arnn» leut, nit
weiU^rs gewendet, scmder wir desselben möpren vei-schont und ent-
hebt pleiben, als zu E. kai. mt. solcher und vil mer ^laden wir
uns underthenig getrösten. — Heidelberg, hVhi März 29.
St, Heidelh, Verein 7. Ahschr. von Graseck,
100, Die Kff, von Mainz, Trier, Pfalz, die Hzz. von Bayern, MUrzLHt,
Jülich und Wirtbg, an Kg, Ferdinand:
Ahschluss eines Vct'ständniAscH. Notwendigkeit der Vermittlung zwischen
Ksr, und Frankreich,
haben sich nach Scheitern der Vermittlung zwischen Markgf.
Albrecht und den Bb. in Anbetracht der inneren Kriege zu
(jegenseitigem Schutz in ein freundliches, vertrauliches Ver-
ständnis begebe?!. Doch ist kein Friede im Reich zu erwarten,
solange der Ksr. nicht init Frankreich vertragen ist. Deshalb
haben sie rat lieh erwogen, neben dem Kg, den Ksr, um Ge-
staltung gütlicher Unterhandlung mit der Krone Frankreich
zu ersuchen, wie denn sie sechs schon den Ksr. laut beil, Abschr,
gebeten haben, Sie bitten, dies nicht nur in (hiaden aufzu-
nehmen, sondern auch mit ihnen die Unterhandlung zu über-
nehmen und beim Ksr, ihre Absicht zu fördern, die nur den
Zweck hat, kais. Reputation und gemeine Wohlfahrt und Frie-
den zu fördern.^) -- Heidelberg, 1558 März 20.
Wien, li,—A, in gm, 19, Abschr,: vgl, Bruffd IV S, iH) n. l (wo
die Haupt Sache j die Bitte an den Kg,, fthU),
101. Instruktion Chrs, für H, D, von Plieningen und Dr, Apnl 3.
Hieronymus Gerhard, seine Gesandte7i auf dem Memminger
Tag von April 5:
sie sollen Chrs, Ausbleiben mit der Heidelberger Zusammen-
kunft entschuldigen; im Rat die Proposition anhönn, die Ant-
KßO. *) Die Biüe an den Kar, ehd, Abschr, — Am 14, April schickt
Ferdinand Abschr, des obigen Briefes sowie seiner Antwort darauf an den Ksr,,
mit der Bitte, die Sache su erwägen.
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100 155B. lol.
April 3, wort eines jeden Standes an Chr. berichten. Kommt die Um-
frage an sie, so sollen sie Chrs, Antwort an den Ksr. in Ulm
[wie in nr, dl] vortragen, auf das neulich in Heidelberg von
einigen Kff. und Fürsten auf Grund des Landfriedens errich-
tete Verständnis hinweisen und die Verschiebung der Konsul-
tation auf den nächsten Reichstag, von dem der Ksr. erst neu-
lich, nach Abscfduss der Heidelb. Einung, an einige Fürsten,
auch Chr., schrieb,^) vorschlagen, und es bei diesem Votum
anfangs lassen.
Wird trotzdem alsbald auf einen Bund geschlossen und
direkt Chrs. Beitritt begehrt, sollen sie auf die Ungnade des
Kgs. gegen ihn, auf seinen Streit mit einigen Reichsstädten,
besonders Esslingen, auf die Unkosten eines solchen Bundes
und die Kosten der Unterhaltung des kais. Kriegsvolks hin-
iveisen, dann die Meinungen der andern anhören, sie an Chr.
berichten und auf Bescheid warten. Bei der ganzen Verhand-
lung sollen die Gesandten mehr zuhören als reden, keineswegs
etwas darüber sagen, ob Chr. dem Bund beitreten will oder
nicht, und dahin raten helfen, dass die Verhandlung auf an-
dere Tage verschoben und jetzt nichts Endgültiges beschlossen
tvird. Ausserdem sollen die Gesandten Chrs. Bedenken einigen
vertrauten Fürsten und ihren Gesandten, den bayrischen und
salzburgischen, mitteilen und auch die Bayern an das jetzige
Verständnis erinnern. Geht Chrs. Bedenken nicht durch und
tvird die Sache flicht auf einen Reichstag verschoben, bestehen
vielmehr die kais. Kommissarien auf einem Partikularbund
dieses Inhalts, dann sollen die Gesandten alles zu weiterer
EntSchliessung an Chr. bringen. Besonders sollen sie wohl
aufmerken, ivelche Länder Ksr. und Kg. in den Bund bringen
wollen und was für Hilfe denselben geleistet werden soll; deftn
es könnten da Lände)' einverleibt werden, die zu retten dem
ganzen Reich schwer fiele.
Kommen Punkte vor, welche hierin nicht entfuilten sind,
sollen die Räte dieselben an Chr. berichten und dessen Bescheid
erwarten. ~ Tübingeri, 155H April 3.
St. Einungen 7, 21. Or.^) mit Untef'Achr, von Fe ssler und Knoder,
a) Auf »ehr. von Otrhard: erste inntniction, dit* liunduhandlung sa Memmingeii bolargend.
d(*D S. Apr. 03.
10 L ») Druff d IV, 70.
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102, 1563. 101
102. CJir. an von (fültlingeny Fessler, Knoder, Hecklin ApfUS.
und Beer:
Die Kff, und Chrs, Streit mit Ferdinand,
Über sein Schreiben an den Ksr, wird Fessler berichten ; schickt,
was darauf gestern Eisslinger schrieb,^) Liess den Kff. von
Mainz, Trier und Pfalz über den Vertrag mit detn Kg. und
woran es noch fehlt, berichten, mit der Bitte, ihm zu raten,
da er schon im letzten Jahr bei seinem Abschied zu Worms
ihnen erklärte, dass er ohne ihre Zustimmung nicht wohl in
die Afterbelehnung willigen kVmne. Die Kff. Hessen ihm anfangs
durch eine gute Anzahl von Räten antwortete es gebühre ihnen
nicht, ohne Vorwissen der andern Kff. darein zu willigen : Chr.
solle ihnen aber alles, was dajzu gehöre, samt seiner Beschwerde
schriftlich übergeben, voraussichtlich werdeti alle Kff. in kurzem
zusammeyikommen, dann wollten sie sich über eine einhellige
Antwort vergleichen und diese ihm schicken. Er antwortete den
Räten, er wünsche jetzt 7iicht eine Erklärung der Kff., ob sie in
das Afterlehen willigen oder nicht, so7idern ihren Rat, trie er
sich verhalten solle, da der Kg. glaube, nicht schuldig zu sein,
den Konsens der Kff. auszubringen, und ob ihm oder seinen
Nachkommen, falls er gedrungen würde, das Afterlehen anzu-
nehmen, Nachteil oder Verweis daraus entstehen könnte, wa
ain verendemnp: ain(»s kaisers, so nit aus doin osterrisclieii propluet
wore, bescheche. Darauf Hessen die Kff. gestern wieder durch
einige Räte antworten, es sei gefährlich, liier in zu raten; sie
hofften, Chr. habe die Sac/ie genügend erwägen lassen; sei
wegen des Urteils keine Gefahr, so sei besser, nicht eitizmoilli-
gen; wäre aber Gefahr wegen des Urteils, so könnte nichts
schaden, der Zeit 7iachzu geben : komme es dann zu einer Ände-
rung, so würde nicht nur diese, sondern auch andere beschwer-
liche Reic/issachen kassiert und aufgehoben. — Beffehlt, dies
zu erwägen, damit er, wenn er mit Hz. Albrecht in Tübingen
ankommt, weiter davon verhandeln kann.
Gestern teilte ihm Dr. Hundt mit, wenn Chr. das After-
lehen nicht empfangen, sondern damit bis zur Eimcilhigung
der Kff. warten tcollte, so würde der Kg. bis zum Tod des Ksrs.
dies stillschweigend geschehen lassen, dann aber bei Gelegen-
heit vielleicht mit Gewalt gegen Chr. vorgelien und sich wo-
KrJ. *) VyU nr. bO tiwl Uö.
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102 1553. 102.-103.
April 3, möglich des Fürstentums hernächtigen; das habe er con den
Kglen, gehört, als er zu Graz am Hof tvar, — Neuschlossy
l')i}H April 8.
St, Chr. L y, 102. Konz.j zum grössten Teil eigh.
April 4. 103, Die Kff. von Mainz, Trier, Pfalz und Sachsen, soirie
die Hzz. von Bayern, Jülich und Wirtbg, an Ksr, Karl:^)
Bitte um Ahschaffu^ig der Büstungen und Schonung ihrer Gebiete,
auch um Erklärung über Markgf. Albrecht,
Mainz, Trier, Pfalz, Barjer7i, Jülich und Wirtbg. haben
dem Ksr, schon über ihre Beratungen nach Scheitern der Ver-
mittlung ztvischen den Bb, und Markgf, Albrecht berichtet.
103, *) Am Tag nach Abschluss des Heidelberger Verständnissesy am
30. März, waren die Fikrsttn von Heidelberg nach Neuschloss gezogen (Leo-
dius 288), wo Kf, Mortz am 2, April eintraf ( Druff el IV, 92), Dasa tteine
Ankunft nicht unvorbereitet war, ist selbstverständlich: dass er eifrig umworben
wurde, sagt auf Grund von Briefen Issleib, N, Arch. f, sächs. Gtsch, b, 6fJ.
Doch ist seine Berufang jedenfalls zu trennen von der des Hzs. von Jülich
und der beidtn Erzbb, (nr, 82) : denn diese erfolgte zweifellos zum Zweck des
Biindni^abschluHses (nr, U8 n, 1), Dass man auch Kf, Moriz zum ghichen Zweck
herbeiwünschte, ist schon nach dem früheren Verhalten gegen ihn nicht wahr-
scheinlich: durch seine Teilnahme wäre der Bund von vornherein zu sehr kom-
promittierl worden: da seine Annähaning schon am 27, März bekannt war
(I)ruffvl IV, 86), so hätte man sicher mit dem förmlichen Abschluss des Bundes
auf ihn gewatict, wenn man deshalb sein Erscheinen gewünscht hätte. — Weit
wahrscheinlicher ist, dass Moriz* Berufung mit dem in nr, 87 n. 6 erwähnten
Umschlag im Verhältnis zu Markgf, Albrecht in Zusammenhang steht: deptu
dass die Verbindung zwischen Ksr. und Markgf, einen sehr wesentlichen Punkt
der mit Moriz gepflogenen Verhandlungen bildete, ist angesichts des obigen
Schreibens nicht zu bestreiten : vielleicht war ja gerade durch Kf, Moriz dieser
Gedanke den Heidelbergern eingeflüstert worden {nr, 87 n. (i), — Hier in Sva-
schloss wird man überhaupt den Schwerpunkt der ganzen Zusammenkunft suchen
müssen : denn wozu hätte man sich denn sonst auf das einsame Jagdschloss
zurückgezogen, wenn nicht zu besonders geheimen Beratungen '/ Selbst der Ab-
schied von ^'euschloss fn. 2), der doch zur Übersendung an den Ksr. bi stimm i
war, sagt direkt ^ dass die Irrungen, die hier aufgezählt werden, nur einen Ti.il
der bepchwerlichen obligen des Beiches bildeten, über welche man verhandelte :
im übrigen waren diese ja durch das Programm vom August l.'iö2 (I, 738f
festgestellt: Chr, hatte die frühenn Schriften aus den Verhandlungen nach
Heidelberg mitgenommen (nr. 84), und es ist sogar wahrscheinlich, dass das
Programm jetzt erst den Zusatz am Schluss von Chrs, Hand bekam, dass mit
Mainz und Trier über Beilegung der Spaltungen im Hache sowie über Ter-
mittlung zwischen dem Ksr, und Frankreich zu verhandeln sei; denn zur Zeit
dir Entziehung des Programms und in den folgenden Monaten wann di: bfiihn
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103, 1553. 10.?
unter Bitte tun nochmaliges Einsehen zur Verhütung von Wei- Apnl 4,
terungen. Zur Beilegung der Streitigkeiten und Verhütung von
Weiterungen hat sich nun der Kf. von Sachsen zu ihnen ge-
sellt und sie Jmben in freundlicher Unterredungy nach der sie
bell, Abschied viachten,'^) erwogen, dass nach eingelaufenen
Erzhh, volhtändig aiistferhnlh den G etti cht sk reisen Chrs. gestanden. Zamwt
f^chlie^si aus eintr Bemerkung des Hzs, Alhrecht, dass die Frage dtr Heraus-
kunft des Prinzen und der Mitführung ntuen spanischen Kriegsrolks nicht
vergessen wurde {Druffel IV^ 113). Dass man dies und ätmUche Dinge ^ welche
doch die Ursache der Zusammenkunft waren^ in der Thai auch vorgenommen
hat, ist ebenso selbstverständlich wie das, dass über das Verhältnis des Ksrs.
zum Markgfen. nur im Zusammenhang mit den andern Vorwitrfen gegen das
kais. Regiment in Xeuschloss gesprochen wurde. Man wird sogar annehmen
müssen, dass man gerade für den Fall, dass der Ksr. mit sinen Praktiken
Ernst mache, eine Verständigung mit Kf. Moriz suchte. [Draffel IV, 93, I
ist ganz ungenügend. Funkt 4 redet von missverntand und irninsf zwischen
Hessen und Nassau : die folgenden Punkte werden ohne neues iSuljstantiv immer
mit item zwischen . . . auf gewählt, so dass immer noch mis8 verstund und imuig
zu ergänzen ist; icenn bei Druffel IV^ einmal Verhältnis, dann Spannung gt-
mgt ist, so ist das Willkür; ..Befürchtungen'* bei Punkt 9 ist sogar ganz falsch :
Punkt 5 lautet: item zwischen herzog Hainrichen von Braunschweig und dem
landgrafen, auch herzog Hau« Fridrichen von Sachsen; letzteres fehlt bti Druffel;
Punkt 9: item zwischen etlichen stiften und grafen in Westphalen; diese Grafen
werdtn in Städte verwandelt, und all dem wird noch eine ganze Anzahl von
Ungtnauigkeiten beigefügt, obgleich das Stück sehr gut geschrieben ist.}
*) Ahschied der chur- und fursten, so zum Xeuenscidoss seihst perscmlich
beisamen gewesen seien:
Als unsere gnedigste und gnedige lieni, herr Sehastian, zu Meuz, hcrr
Johan, zu Trier erzbischofe, hcrr Friderich, pfalzgraf bei Khein, alle churfiirsten,
herr Albrecht, herzog in Baieni, hcrr Wilhelm, herzog zu (iüieh, und herr
Christof, herzog zu Wiirtemheig, sich zusamenverfüegt, der obliirendcn beschwc-
ningen halber, damit daz hailig reich teutschcr nation in vil wege zum höchsten
beladen ist, sich vertreulich und freuntlich zu underreden und uf mügliche mittel
und weg zu gedenken, wie hinfüro in teutscher nation rhue, friden und aini^keit
erhalten und ferrer heschedigung und verderben gemeiner stende und derselben
armen underthanen möcht verbiet werden, ist in dem unser gnedi^-ster herr, der
chnrfurst von Saxsen, bei hochermelten chur- un<l fiirsten auch erschinen, des
g-enaigten gemiets, nel)en iren chur- und f. if. den gemeinen nutz des hailigen
reichs auch zu bedenken und zu befdrdern helfen ; also haben ir chur- und f. g.
ander andern lieschwerlichen obligen des hailigen nichs, so laider hin und wider
vor äugen sein, bedacht und zu herzen gefiert allerhand nachtailiire irrungen
und missverstand, so sich zwischen etlichen fumemeu stenden des heil, reichs
zutragen, darzu etlicher kriegsrüstungen. daraus aber nit allein sehedliche kriej^s-
emb<'»niugen, sonder auch verderben und verwuestuiig unsers vat<Tlandz teutscher
nation zu besorgen, luid seind «lis die irrungen und kriegsmstungen wie volgt:
/ Vgl. Druffel IV, 93, IL Hier ist die Vbirschrifl unsinnig. Zu Punkt 9
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104 ^^^^' 103.— 104,
Ai)Hl4. Kundschaften nicht nur die Bb, von Bamberg U7id Würzburg
sich in schwere Rüstung begeben, sondern auch Markgf. Albrecht
in des Ksrs. Namen als dessen Diener sich um starkes Kriegs-
Volk betverbe; auch haben sie gehört, dass Hz. Heinrich t^on
Braunschweig, obwohl er mit Rittern, Städten und andern, mit
denen er seither in Unfrieden tvar, vertragen ist, ebenfalls ein
namhaftes Kriegsvolk gesammelt habe. Die Absichten dieser
Rüstungen kefinen sie nicht, befürchten aber eine grosse
Schwächung des Reichs und bitten den Ksr., nicht nachzulassen,
bis alle diese Rüstungen abgeschafft und die Irrungen auf
anderem Wege beigelegt sind. Lassen sich aber durch kais.
Verordnung die Kriegsrüstungen nicht beseitigen^ so bitten sie.
wenigstens Vorsorge zu treffen, dass sie und andere benach-
barte Reichsstände mit Durchzügen, Lagern, Verproviaiitierung
oder anderen Bedrängnissen verschont bleiben. Und sonderlich
aber damit wir uns in allweg sovil mer zu gericliten liaben mö-
gen, bitten wir vleissigist E. kei. mt., unbeswert zu sein, uns in
gnaden zu verstendigen, wie es mit Marggraf Albrechtz kriegs-
folck, so in E. kei. mt. namen und dienste, als uns angelangt,
geworben werden solle, sambt dem braunschweigischen kriegsfolk
ain gestalt hab, ob es mit wissen und bevelh E. kei. mt. also
beschehe oder one derselben willen sei und W(»s Avir und ander
reichsstende darunder uns zu getrosten haben niugen. — Xeu-
schloss, 1553 April 4.
St. Heidelh. Verein 1. Ahschr.
April 4. 104. Markgf. Alb recht an Chr.:
Bitte um Hilfe gegen Nürnberg.
Nürnberg hat sich mit Ba^nberg und Würzburg verbunden
und ihm, April 7, geschrieben, dass es die Bb. nicht verlassen
könne.^) Bittet, ihn gegen die Nürnberger mit Hilfe und Ret-
ist beizufügen: ^weitere Imtngen z wittchen Stiften und Grafen in WestphaXen
kenne er [Moriz] nicht; Trier und Jülich sollen sich erkundigen ufid, wtnn
die Parteien es zulassen, gütliche Unterhandlung vomelimen.^ Der Schluss
lautet deutlich: Actum zum Xeuenschloss uf den vierten tair des monats aprilis
nach Christi gehurt im filnfzelieuhundert und drei und fünfzigsten jam. Das [!]
am 6'chluss bei Druff el kann deshalb nicht angesichts der Vorlage gesetzt worden
sein, ist also eine sehr missbräuchliche Anwendung dieses Editionsmittels. —
»St. Heidelb. Verein 1, von Grasecks Hand.]
104. *) Vgl. Uohenzollerische Forschungen 5 S. 333. Ebd, die voratis*
gegangenen Verhandlungen des fränk, Vereins.
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104.-105. 1553. t(l5
tung nicht zu verlassen und sie, da sie schon im Anzug sind, Aifril i.
eilends schriftlich zur Ruhe zu ermahnen; ist bereit, mit den-
selben gütlich oder rechtlich vor CJir. und andere Einungs-
verwandte zu kommen. Dieser Bund zwischen Pfaffen und
Städten ist von den weltlichen Fürsten wohl zu beachten, —
Plassenburg, 1553 April 4,
Ced.: Schreibt ebenso den übrigen Unterhandlungsfilrsten})
8t. Brandenburg 1 d. Or. präs, Urach, April 11,
lOS. Kf, Friedrich an Hz, Albrecht und Chr.: April a,
Vermittlung in Sachsen; Mainz und Trier,
erhielt deren Schreiben nebst dem Missiv Johann Friedrichs
von Sachsen,^) Findet dessen Antwort dem Bericht, den ihnen
jetzt der Kf, von Sachsen gab, durchaus entsprechend , und will
jeden der beiden von der Antwort des andern verständigen ;
wird die Schreiben der Zeitersparnis wegen nur von sich aus
fertigen lassen und ihnen Abschr. schicken,^) — Heidelberg,
1553 April 8,
1. Ced, : Hält für unnötig, dass z, Z, die Kff, von Mainz
und von Trier zu dieser Sache gezogen werden,
2, Ced,: Sein Gesandter Philipp von Geinmingen berichtete
die Zustimmung des Domkapitels zum Eintritt des Erzhs, in
das Verständnis, worüber er /Fr,/ bald Schreiben erhalten
werde,^) Der Erzb, von Trier liat sein Domkapitel im voraus
schriftlich ersucht, so dass der Konsens um so elier zu liof-
fen ist.
St, Pfalz, Miss. 5, Abschr, präs, Tülnngen, April 11,
V Tübingen, April 12 antwortet Chr,, er wolle sich mit den atideren
Fürsten ins Benehmen setzet^ und dann mit ihnen zusammen oder allein ant-
worten, — £bd, Konz, von Fessler, — eodem fragt er bei Pfalz und Bayern
an, was sie dem Markgfen. antworten. — Ebd, Konz. ; vgl. nr. 113, 117 n, 2,
10b, *) nr, 89 n. 1,
•) Dies ist das pfälz. Schreiben, welches bei Druffel IV iV. 74 am ^'chluss
der Note gemeint ist! !
•) Mit Instruktion dat, Neuschloss, April 3 war Philipp von Gemmingen
SU Dekan und Kapitel von Mainz abgefertigt wordeti, um deren Zustimmung
tu dem aufgerichteten Verständnis zu erlangen, — Mainz, April 10 und 11
schreiben dann Erzb. und Domkapitel das Verständnis zu, — &'t, Heidelb,
Verein 1.
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106 1B53. 106,— 107,
April ti. 106. Kf. Moriz an Chr.:
Marhgf, Georg Friedrich,
schickt mit, was er auf dir s. Schreibet), dat, Heidelberg, Märzt^l,
und die seitherige Unterredung mit ihm wegen des Markgfen,
Georg Friedrich an seine Schwester, Markgfin, Emilie von
Brandenburg, geschrieben hat^) Da er ihr jetzt nichts besseres
raten kann und sie auf dieses Schreiben hin zweifellos bei Chr.
sofort um weiteren Rat und Bericht aller Sachen ansuchen
wirdy bittet er Chr., derselben seinen Rat mitzuteilen und bei
allem zu helfen, was seinem Jungen Vetter und seinem Land
und Leuten zu gut kommt. Würde denselben gerne selbst raten ;
allein andere könnten es als um seinetwillen geschehen auf-
fassen.'^) — Ziegenhain, 15;")^ April 8.
6V. Deutscher Krieg ö, ()r, präs. Tübingen, Ajtril 15.
Aprils. 107. Kf. Moriz und Landgf. Philipp an Chr.:
Thcologeukonreut in Erfurt.^)
Der Kf. hat dem Landgfen. angezeigt, was Chr. von ihm
begehrte und zu bedenken mitgab wegen der Irrungen, die
zwischen den Prüdikanten ihres Teils wegen Osianders Lehre
zu besorgen sind. Sie beide haben sich darüber unterredet und
106. ') Dat. April Ü. Hat, ah er in den Osterf eiertagen tiehen at^enn
Fitntien in Neuschloa» war, mit Chr. allerlei wegen de^ Markgfen. Georg Friedrich
besprochen, wie dieser und sein Land hei der bevorstehenden Kriegsrüstung dm
Markgj'en, Albrecht am sichersten bleiben könne: fand keinen besseren If'c//,
als dasM sich d r Markgf. oder an seiner Statt Regenten and Ritte in die nru-
lieh aufgerichtete Kinung von Kurjtfalz und Wirtbg. mit Mains uml Trier
auch begtben und sich ron Markgf. Albrechts Handlung ganz fem/utlten. JJn/t
würde dem Markgf en. [Gg. Fr.] und seinem Land einen Rückhalt geben, eiaj^a
man sich nicht daran vorgreifen würde: bii unbefugtem Ansuchen hätte man
sich dann auf die Einnngsverwandten zu bezichen. Rätj dies wohl zu irwiigtH
und nicht zu verzieh fu. Will die Markgfin. dem Rat folgen, f<oll sie bei Chr.
weitrr ansuchen. — Fbd. Abschr,
'^) Tübingen, April 1H antwortet Chr., sobald die Markgfin. oder Regentcfi
und Rät'j in dffs freundliche Verständnis zu kommen begehren, werde tr zur
Aufnahme des juw/tn Markgfen. allen Fleiss anxcendtn. — Ebd. Konz., ron
Chr. korrig. — Such nr. :*<)i't n. 3 hatte ('hr. in Heidelberg Gelegenheit gehafft,
dem ron Kniiringen selbst seinen Rftt zu erteihti, der jedoch sofort Bedenken
dagegen geltend machte.
107. *) Jfei diesen V\rhaiuilungen machen sich wieder in ganz bedenk-'
iicher Weise die Lücken der Stuttgarter Konsistorialregi^tratur gdtend.
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m.-109. 1553. 107
für gut angesehen, ihre Theologen zusammenzuschicken. wozu AptHb,
auch Chr. die seinigen schicken soll. Die /jusanimenktinft soll
am 9. Juni zu Erfurt stattfinden, wo die Theologen sich freund-
lich unterreden sollen, wie man die Hache vergleicht, einer Ent-
zweiung zuvorkommt und wie ihre Religion auf dem künftigen
Reicfistag vertreten werden soll. Bitten, Chr. möge seine Theo-
logen auf den bestimmten Tag nach Erfurt schicken mit ent-
sprechendem Befehl; wie ihre Theologen auch kommen werden.^)
— Ziegenhain, 1553 April ^.
St. Hessen i:ihl,5. Neuere Abseht.^)
108, Instruktion Chrs. für Hans Landschad von Steinach, Apnl lo,
seinen Gesandten an Markgf. Karl von Baden:
Abstellung von Werbungen in Mundeisheim.
Chr. hat gehört, dass etwa ein Fähnlein Fussvolk zu Mun-
delsheim angekommen sei und dort weiteren Zulauf erwarte.
Dies ist für Chr. gefährlich^ da Mundeisheim ganz von seinem
Gebiet umgeben ist, auch sind solche Versammlungen den kais.
Mandaten, Landfrieden und Beichsordnungen zuwider: da es
wohl ohne Vorwissen Karls geschieht will Chr. es mitteilen
und um Abstellung bitten.^) — Tübingen, 1553 April 10.
St. Baden 9 h 1,7. Konz.
109. Hz. Alb recht von Bayern und Chr. an (if. Friedrich, April ii.
Gf Wolf, Gf Ludwig d. Ä. und Gf. Ludwig d. J. von Öttingen :
erhielten neulich vom Ksr. Kommission^) zur Beilegung des
Streites zwischen den Gff. und setzen deshalb einen Tag auf
») Aufftckr.: „Gt^chenl' von JAebenauH in Luzem.*'
*) Über das Schicksal des Planes vgl. jS'iudecker, X. Beilräffe i, 17 — 21,
12 f. [Mai 23!]; Uruffel IV, 137: Corp. Reform. VI II, ,1376, 5398. — I>ie
Anregung zu dem Konvent liegt so deutlich auf einer Linie mit den durch Chrs.
ganze Regitrungsztit gehenden Bestrebungen, dass auf Melanchthons Vermutung,
das dieses bei dem herzogen zu Wirteberg durch den preussischen gt'sandten
praktiziert sei, nichts zu geben ist Melanchthons Abneigung war der entscliei-
dmde Grund für das Scheitern des Planes: in den polHiscfun Beziehutu/en
Chrs. SU Moriz ist ein solcher nicht zu finden.
1(J8. *) Es handelte sich offenbar um Werbungen Karls für seinen
Schwager, Markgf. Albrecht : vgl. nr. 130.
lOiß. ^) nr. 83 n. 7.
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108 1?)53. 109.— 111.
Apni 11. Trinitatis, abeiids in Lauingeri anzukommefiy ati.^) — Urach,
1558 April IL
iSV. Öttingen 3 h. Konz.
April 11. 110. Kf. Friedrich an Chr.:
Schreiben nach Sachsen, Vermittlung betr.
obwohl er letzten Samstag scJirieb,^) er wolle allein dem Kfen.
Moriz und Hz. Johann Friedrich d. Ä. die Einräumung der
Gütlichkeit durch den andern mitteilen, schickt er nun doch
vorher die Konzz. zur Besichtigung ;^) bittet, sie Bayern mit-
zuteilen; er würde sie, wenn beide einverstanden sind, der
Kürze wegen von sich allein ausgehen lassen.^) — Heidelberg,
1553 April 11.
Ced.: Hält nach dem Abschied in Neuschloss für gut,
Mainz und Trier beizuziehen.
St, Heidelb. Verein 5, 10. Or.^) präs. Tübingen, April 13.
April u. 111. Kf. Friedrich an Chr.:
Schreiben den Bs. von Würzbarg.
erhielt heute morgen vom B. von Würzburg ein Schreiben an
Chr., Mainz, Trier, Bayern, Jülich und ihn lautend; schickt
das Or. nach Mainz, den andern Abschr. Glaubt, da Markgf.
Albrecht von Brandenburg auf ihr Ansuchen um weitere güt-
liche Verhandlung noch nicht antwortete, müsse mit der Ant-
wort an den B. bis dahin gewartet werden. — Heidelberg, 155:i
April 14.
ft) 3 cito, citi»*Hiino.
*) Protokoü des Lauingir Tages von Mai ^9 bi« Juni 6* ebd. Chr. atkd
Albrechi waren durch Gesandte vertreten : (Sleidan 3, 412 irrt). — Der Abschied
dat. Juni 6 ebd. Dabei zahlreiche weitere Schreiben ans dem öttinp. Streit.
110. ») nr. 105.
^) Kr bittet darin, falls die Verhandlung der Landscfuift nichts fruchtet ,
ihre Vermittlung eintreten zu lassen,
^) Tiitßingen, April 14 antivortet Chr., dass er die Konzz., die er seiner-
seits billige, an Bayern geschickt habe [Konz. an Bayei-n St. Brandenburg 1 d] :
zugleich schickt er die Antwort des Markgfen. Albrecht auf sein und Hz. Ott-
heinrichs Schreiben von Heidelberg aus wegen weiitrer Gütlichkeit [nr. 97 n. 1] :
hat diese gestern auch an Bayern mitgeteilt. Erfuhr heule von seitiem Diener
am kais. Hof, der Ksr. wolle den Unterhandlungsff. einzeln antworten, —
Ebd. Konz.
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111-113, 1553. 1 09
Ced, : Schickt auch ein heute nachm, angekommenes Schrei- April u.
hm des Bs. an ihn, sotvie seine Antwort darauf,^)
St. Htidelb. Verein 7, 2. (hr, präs, Stuttgart^ April lis.
112, Hz. Albrecht an Chr.: April 15.
Vermittlung in Sachsen. Marhgf. Albrecht.
billigt die Schreiben an den gewesenen und jetzigen Kfen. von
Sachsen, mit Ausnahme des Wortes „persönlich'', da der per-
sönliche Besuch noch ungewiss ist. — Hat nicht tvenig Beden-
ken, sich mit Markgf. Albrecht in weitere Unterharidlung ein-
zulassen, ehe vom Ksr. Antwort auf das vmi den Unterhändlern
vor ihrem Abschied an ihn gerichtete Schreiben^) eintrifft.'^
Nach dem Schreiben des Markgfen. loird es ohnedies umsonst
sein und vielleicht wegen Hilfe gegen Nürnberg allerlei bei
ihnen gesucht werden.^) — Fürstenfeld, looH April 15.
St. Brandenburg 1 d. Or.^) präs. Stuttgart, April 18.
113. Kf. Friedrich an Chr.: Apriiio.
Markgf. Albrecht,
Antwort auf dessen Schreiben von April 12;^) erhielt kurz
darnach ein gleiches Schreiben von Markgf. Albrecht, dem er
beil Antwort gab.^) Hält wie Chr. für nötig, dass sie beide
und Bayern sich über eine Antioort vergleichen ; wäre auch mit
einer Zusammenkunft der Räte, etwa in Tübingen, Mai 4, ein-
verstanden. — Heidelberg, 1553 April i.>.
Ced.: Giebt zu bedenken, ob nicht Chr. dem Markgfen.
vertraulich eröffnen sollte, er habe glaublich gehört, dass der
a) 2 cito.
111. *) Der B. meldet, Würzburg, April 1j2, Markgf. Albrecht sei in sein
und das Nürnberger und Bamberger Kriegsvolk gefallen und habe es zertrennt ;
büiet, sie mit Rat und guten' Förderung nicht zu verlassen. — Heidelberg,
April 14 lehnt dies der Kf. ah : am besten lonre, wenn beide Teile die Gütlich-
ktit einräumten. — Über den Erfolg des Markgfen. hei Pommersfeldeti am
11. April vgl. Voigt 2, 49 f.
112. 0 nr. 103.
*) Tübingen, April 2f) erklärt sich Chr. damit einverstanden. — Ehd. Konz.
') Das Konz. scheint ursprünglich wesentlich anders gelautet zu haben;
vgl Druffel IV, 107.
113. *) nr. 104 n. 2.
*) Aprü 16: der Kf. mahnt zu weiterer Gütlichkeit und will sich wegen
des Markgfen Bitte mit den übrigen Unterhändlern vergleichen.
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110 155B. 113.-116.
April 15. röm. Kg, samt dem Kfeii. von Sachsen einen Bund miteinander
aufrichten woUeih wozu die Bb, samt Nürnberg nach Eger er-
fordert seien,
St. Brandenburg 1 d. Or. ») präa. Stuttgart^ April 18 • vgl. Driiffel
IV, 107 n. 1.
April IG. 114. Chr. an Liz. Eisslinger:
Königshronn : Abberufung Eiaslingers.
befiehlt, beil. Schreiben an den Ksr. samt einem Extrakt über
den Mönch von Königsbronn dem Ksr. selbst oder dem B. von
Arras zu übergeben, auch sich zu erkundige^}, weshalb darin
mehrmals dem Kg. geschrieben wurde.
Sovil daii erlangimg des Privilegiums betriift, dieweil du also
bisher gevarliclier weis mit filen guten werten und Vertröstungen
aufgezogen bist worden, und aber wir spuren, das nur hofwoi-t
sind, auch du verners nit erlangen kontest, dan was wir eben
vermog unser li. oberkait und regalien für uns selbst gut macht
haben furzunemen, so wollest dein abscliid bei dem bisehof von
An-as und dem vicecanzler mit hofworten (wie man dir auch be-
gegnet) nemen und veimelden, du seiest von uns erfordert, bettest,
unsere sachen in andere wege inen bevolchen lassen sein, und
dich zu uns so ehist verfuegen, doch die versehung bei Pftnzing
oder anderen thuen, wa wir der kunigsbronischen oder ander sach(»n
beantwurtet möchten werden, das dir semlichs nachkome.*)
Das Zinngeschirr soll er fertigen und nach Cannstatt
bringen lassen. Von den schwarzen küllin soll er 12 Dutzend,
etwas schöner und grösser als das geschickte Dutzend, kaufen
und mitbringen. - Tübingen, 1553 April IG.
St. Chr. I. 8 b, 35. Eigh. Konz.
April IT. 11'^- i'on Gültlingen und Knoder an Chr.:
Ablehnung des kais. Bundes.
haben die Memminger Bundesverhandhmg^) vorgenommen und
raten nocheiiunal, dass Chr. dem Bund nicht beitrete, um so
mehr, als er mit Bayern im Heidelberger Verein ist. Demi
Bayern ist in diesem Memminger Bund, von Österreich abge-
a) 2 cito, citisHime.
114. *) Eittfflinger traf am 29. April bei Chr. in Stuttgart tin : vgl. nr. /cAS.
lli-i. ») Vgl. darüber Druffcl ZT, JOL
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m,-~ll6, 1653. 1 1 1
sehen, d^r vornehmste Stand mit der stärksten Hilfe : sonst ist April i7.
es mit loenigen Ausyiahmen oitel hudelmans^esiud von ruuiu*b(»n,
nonnen, pfaffen, annen trafen, noch vil ärniorc^n edelhMiten, meister
und gesellen in stetten. Da Bayern mit Ohr, im Verständnis
ist und die Hauptstärke des Memminger Hundes bildet, hat er
von diesem um so weniger etwas zu fürchten. Sie raten des-
halb, den Gesandten zu schreiben, ihre früheren Gründe für
Verschieben auf einen Reichstag in der Versammlung zu wieder-
holen, und zu erklären, wegen der von der Mehrheit beschlosse-
nen Beratung der Artikel der elfjährigen Einung könnten sie
den andern nicht Mass gebe?i, köntiten sich aber auch selbst
nicht darauf einlassen ; sie wollten aber bleiben und was ihnen
von den andern über diese Beratung mitgeteilt tverde, an Chr.
berichten. Dies soll also den Gesandten wieder nach Mem-
mingen geschrieben tverden, dass sie sich nicht in Beratung
der Bundesartikel einlassen, aber auch vom Bundestag vor
dessen Ende nicht weggehen. Zweifellos würde Chr. zu jeder
Zeit, wann er will, gerne in den Bund atifgenommej} werden:
denn die oberländ. Städte, Gff., Mönche und Nonnen wissen
wohl, dass ihnen ohne Wirtbg. wenig geholfen ist; schickt etwa
Iren ehier anderthalben mann. — Tübingen. ir):Vi April 17.
St. Einnngen 7, 2Ü. Or.^) präff. Staitgati, Ajtril 17.
116. Kf. Friedrich an Chr.: April ir.
Markgf. Alhrecht.
Antwort auf 2 Schreiben von April U und 15. Sieht aus
dein 2. Schreiben des Markgfen. an Chr..^) dass derselbe weitere
Güte nicht ausschlägt, sofern sie im Feld gesucht wird und
Mittel vorgeschlagen werden, die seinen Verträgen unabbrüchig,
auch fürstlich und afinehmlich sind, weh'hs wir dan alles von
s. 1. andei-st dan irer nottnift nach beschee, nicht versteen konden.
Chr. möge deshalb dem Markgfen. schreiben^ er habe gerne
(jehört, dass der Markgf. weitere Gütlichkeit im Felde dulden
wolle, könne das weder ihm noch seinen Gegnern verdenken
und halte für nötig, dass sich nun die Unterhändler über die
Güte im Felde vergleichen: dies wolle er nun befördern. Alles
andere könnte verschwiegen werden; nach der Antwort des
a) S cito.
116. •) nr.97 n. /.
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112 1553. llS.-llb.
April 17, Markgfen. auf ihr Ansuchen um weitere Gütlichkeit von Neti-
schloss aus, die er gestern abend erhielt und an Mainz tveiter-
sandte, und worin sich der Markgf, fast wie in detn Schreiben
an Chr. erbietet,^) sollten nun Mainz. Trier, Bayern, Jülich
und sie beide sich über Ve)'ordnung ihrer Bäte ins Feld ver-
gleichen und durch diese eine Vorbereitung zur Güte machen
lassejiy damit, wenn nachher nötig wird, dass einer aus ihnen
selbst hinreitet, um so schnellerer Abschluss zu hoffen ist. —
Des Ksrs. Antwort, von der Chrs. Diener schreibt, ist zu er-
warten; hat Bedenken, weil sie ihnen einzeln und nicht ge-
meinsam zukommen soll. — Heidelberg, lo'yH April 17.
St. Brandenburg 1 d. Or. ijräs. Tübingen, April :i<).
April 17. 117. Kf. Friedrich an Chr.:
Ablehnung der Hilfe für den Markgf eti.
Antwort auf dessen Schreiben von April J5. Obivohl er
schon in einem andern Schreiben seine Meinung aussprach,
was auf des Markgfen. Schreiben gethan werden solle,^) so
glaubt er nun, nachdem Hz. Albrecht dem Markgfen. die Hilfe
gegen Nürnberg schon abgeschlagen hat, dass sie, die anderen,
es nun auch thun müssen, nur er selbst wegen d^r Erbeinung
etwas ausführlicher. Bittet, beil. Abschr. seiner Antivort zu
erwägen; will dieselbe vorher nicht absenden. — Heidelberg.
1558 April 17.
Ced.: Will dem Markgfen. jetzt so antworten, um Hz.
Albrecht mit seiner Antwort nicht allein stehen zu lassefi.
St. Brandenburg 1 d. Or. präs. Tübingen, April 20.'^)
April ts. IIS. Chr. an seine Räte in Memmingefi:
Kais. Bund.
erhielt deren Schreiben samt der Proposition und andern Schrif-
ten, die bevorstehende Bundessache betr. Nachdem Konstanz
*) Drnffd IV, lo5. Der Markgf. itill zum Überfluss — doch ohne Still-
Htand — nochinnmal einen Tag annehmen, verlangt aber, dass 1. die Bb. die
Verträge vollkommen halten: J2. anch die grossefi Unkosten durchaus ersetzen:
3. die Vergleichshandlung unverzüglich erfolge.
117. ') Vgl. nr. 113.
-) eodem schlügt auch Chr. dem Markgfen. die Hilfe gegen Nitniberg ah.
— Wtd. Konz. von Fenftler.
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Ii8.—1L*(). 1558. 113
und beide Baden die Sache in Bedacht genommen, kann er April iti,
sich ohne deren Vorwissen nicht entschli essen; befiehlt, dies
nebst andereii aufzüglichen Gründen vorzubringen mit dem
Erbieten, auch bei der Konsultation der anderen zu bleiben,
ohne jedoch damit in etwas willigen zu wollen: haben die an-
deren Stände hiegegen Bedenken, sollen sie ausserhalb des Rates
bleiben: werden sie aber so zugelassen, sollen sie Chrs, Be-
denken vortragen; hält für sicher, dxiss weder Bayern noch
Österreich noch Salzburg dem Bund beitreten werden, sonder
wann es eben an dem treffen sein wurdet, werden sie zucken.
Würden sie beurlaubt, sollen sie sich vorher erkundigen, mit
welchen Ländern Ksr. und Kg, in den Bund kommen wollet
und mie die Hilfe geleistet werden soll. — s. d. [ir^yH April W./^^
St. Einungen 7, 24, Konz.
119, Chr. an Kf. Friedrich: April ik
J^^ankfurter Tag,
erhielt vom Ksr, Antwort^) auf das Schreiben-) von Pfalz,
Bayetm, ihm und den Jülich, Räten wegen der zerschlagenen
Giltlichkeit zwischen Bamberg, Würzburg und Brandenburg.
Da der Ksr, hierin einen Tag auf Mai 16 nach Frankfurt
ansetzt, hält er für unnötig, dass sie bis dahin auch noch etwas
thun. Fragt, ob der Kf. den Tag persönlich besuchen wird,
~ Stuttgart, LV).'^ April JH,^)
St, Brandenburg 1 d, Konz.
120. Erzb. Sebastian vo7i Mainz an CJir.: April us.
Antwort des K/trs,: Frankfurter Tag,
schickt Abschr, der Antwort des Ksrs. auf das gemeinsame
>>chreiben von Neuschloss aus.^) Der Ksr. verweist darin anf
a) l*er Brief entJtj»'icht einem heil. GuUirhten der Räte ron diesem Tag,
119. ') = Bruffd IV, 99.
-) nr. 87.
*) eodem ähnlich an Bayern. — JiJbd. Konz. — eodem schickt Kf, Friedrich
auch an Chr. Abschr, des kais. Schreibetis mit der Einladung atif Mai 16 nach
Frankfurt, ist auch der Ansicht, dass nun aUes bis zu diesem Tag verschoben
werden muss, und glaubt, dass, da dies aus ihrer Anregung entstanden ist, die-
jrnigen von ihnen, welche eingeladen sind, dem Ksr. zu Ehren und zur Beför'
dfrnng des Iniedens persönlich erscheinen sollten, — Kbd, Or. präs, Tübingen,
Apnl 20,
W). *) Als er eben die Schreiben an si^ besonders unterschrieben hatte
Krii-t, Briefw. de» Has. Chr. H. H
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114 15Bä. läO.~12U
Aiml 18. einen besonderen Bericht, aus dem sein eigenes Vorgehen i7i
der Sache zu erkennen sei; nun erhielt er neben der genannten
Antwort noch ein Schreiben an ihn besonders, toorin der Ksr,
von den Irru7igen im Reich spricht, die sich hoffentlich auf
einer Zusam7nenkunft in Frankfurt am 16. Mai beilegen lassen,
und das wohl der besondere Bericht sein wird}) Obwohl er
annimmt y es haben alle Fürsten, die in Neuschloss waren,
dieses besondere Schreiben erhalten, schickt er doch Abschr.
davon mit; glaubt, nach ihrem Erbieten, alles, ivas zum Frieden
dient, fördern zu wollen, werde man es dem Ksr. nicht wohl
abschlagen können: doch tvill er Chrs. und der anderen Be-
denken vernelimefi. — Mainz. 1558 April JS,
St Heidelb. Verein 1. Or. präs. Tübingen, Äpn! :i3.
April SO. 121. Chr. an Kf. Friedrich:
Vermittlung in Franken.
erhielt des.sen Schreiben von April 14 und 15 samt Abschr. der
Mainzer Approbation der Einung. Nach dem kais. Schreiben
und da Hz. Albrecht von Bagern einverstanden ist, rät er, die
Gütlichkeit einzustellen , bis sich Markgf. Albrecht auf ihr
Schreiben resolviert, und dem B. von Würzburg noch nicht zu
antworten. Hat wegen der eilende?! Zusammenschickung der
Räte alsbald an Hz. Albrecht von Bayern geschrieben : gefällt
sie diesem, hat er auch nichts dagegen. — Tübingen, jryrhi
April 20.
Ced. an Pfalz und Bayern: Schickt in Abschr. seine Ant-
wort an Markgf Albrecht wegen der gegen die Stadt Nürnberg
begehrten Hilfe.^) Beil. Zeitungen erhielt er heute von Gf. Kon-
rad von CastelL
St. HeideU). Verein 7, :^. Konz. von Fessle r.
und abgehen lassen ivollte, erhielt er von ihnen 4 gemeinsame Schreiben, die er
in der Eile nicht beantworten kann. Was das letzte fnr. 103] und den von
ilmen gemachten Abschied betrifft^ so hofft er, dass sie den von ihm eingeschla-
genen Weg billigen werden. Markgf. Albrecht ist zwar noch sein bestellter
Diener, hat aber nicht den genngsten Befehl zur Werbung ; ivill an alle Stände
Mandate ausgehen lassen, niemand ohne Schein in seinem Namen Kriegsvolk
annehmen zu lassen, der nicht eine l'rknnde mit kais. Siegel vorweist. — Brüssel,
April 11: vgl. nr. 129: 14ti n. 1.
2) = Uruffel IV, 99.
121. *) Wenn nr. 117 n. 2 gemeint ist (nicht lo4 n. 2), so miisste syrischen
obigem Brief und der (!ed. des Kfcn, Schreiben nr. 117 eingetroffen sein.
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1JL\ 155^. ]15
/.«:?. Kf. Frieclneh an Chr.: April :io.
Kaift. Schreiben, Vermittlung in Planken uful Sachsen,
erhielt gestern abend dessen Schreiben von April is nebst Absrhr,
rot) den Schreiben des Ksrs, und Markgf. Albrechts an Chr.
— Abschr, eines gleichen kais, Schreibens an ihn wird Chr,
iuzirischen erhalten und seine Meinung vernommen haben, dass
persönlicher Bestich des Frankfurter Tages gut irüre und dass
auch die geplante weitere Verhandlung zwischen Bamberg,
Würzburg und Brandenburg bis dahin verschoben werden sollte.
Zwar schrieb ihm heute der Kf. von Mainz, er rate, trotz des
vom Ksr. bestimmteii Tages zur Unterhandlung abzuordnen,
doch erwiderte er ihm, er halte dies für wenig nützlich, wolle
sich aber mit ihm, Chr. und den anderen hierüber vereinigen.
Hat in den beiden Schreiben an beide Sachsen, Hz. Albrechts
und Chrs. Bedenken nach, das Wort „persöntirh'' gestrichen
und sie so ausgehen lassen. Zwar sind in des Ksrs, Schreiben
auch diese Späne für den Frankfurter Tag genannt: es wird
aber jedem der beiden angenehm sein, des anderen Antwort zu
erfahren, wodurch sie um so melir Vertrauen zu einander ge-
winnen können.
Vom Erzb. von Mainz wird Chr. auch V Schreiben des
Ksrs, erhalten haben, eines an den Erzb, allein, das andere an
die Fürsten, die zu Neuschloss waren.^) Ist mit dem Erzb.
ein r erstanden, dass ihnen allen nicht gebührt, des Ksrs. Be-
gehren abzuschlagen. Bittet. Chr. möge ihm seine Meinung
mitteilen und auch die Bayerns erkiindigoi.
Ferner schreibt ihm der Erzb., er habe des Ksrs. Antwort
an ihn, Chr., Trier und Pfalz auf Überschickung des französ,
(jedrucktoi Ausschreibens Chr, zugeschickt,^) und fragt, ob sie
den andern Fürsten, die hier waren, auch mitgeteilt werden
soll. Da das französ. Ausschreiben mit Wissen von Bayern
und Jülich dem Ksr. übersandt tvurde, rät er. dass Chr. sie
an Hz. Albrecht gelangen lasse, wie er selbst sie an Jülich
schicken will. — Heidelberg, iruh] April )}(>.
St. Pfalz. MitfS. 5. (h\ pr&ft, Tübingen, Ajiril :^3.
U:*. ') nr. 120.
) Vfßl. nr. 'j4 n, V.
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IIB 1553. l:>3,~1^4.
ApriUo. 123, Kf. Friedrich an Chr.:
Zettel über Markgf, Alhrechts Verbindung mit dem Kar,
dir, erinnert sich, was Hz. Albrecht und sie beide mit
Markgf, Albrecht d, J, hier in seinem gewölbtefi Saal in jeder-
manns Gegenwart, doch aii einem besonderen Ort, in besonders
hohem Vertrauen in bester Meinung über sein Vorhaben rede-
ten,^) Nun erhielt er dieser Tage von fernher beil, Zettel,*)
dem Deutschen nach in französ, Sprache von Markgf. Alhrecht
eben dieser Sache tvegen an den B, von Ar ras, dem Datum n^ch
von hier aus, geschrieben, dann niedergeworfen. Möglich, dass
hernach von dem Markgfen, noch weiteres an den B, von Arras
geschrieben wurde, woraus allerlei Beschtverden zu besorgen
lüären. Wenn dem so ist — nach der Anzeige ist schier kein
Zweifel möglich —, so ist hochnötig, dem beizeiten nachzuden-
ken, weshalb er sich gerne auf dem Frankfurter Tag mit Bayern
und Chr,, die wohl nicht ausbleiben werden, tmd andere?! hier-
über unterreden würde, Chr, möge dies in tiefem Vertrauen
an Bayern gelangen lassen. — Heidelberg, 1:V)3 April VO.
St. Pfalz, Miss, ü, Or, priis. Tübingen, Ajtril :23.
April ;,^j. 124, Kf, Friedrich an Chr.:
Schreiben und Zeitungen von Jülich : Mihister.
schickt H Schreiben von Hz. Wilhelm von Jülich, worin derselbe
besonders die Konzepte an beide Sachsen billigt, ferner Zei-
tungen wegen des braunschweig. Kriegsvolks und die bei ihm
angebrachte Werbung des Bs. von Münster mitteilt.^) Hörte
VJ3. *) Vgl. nr. 87 n. 6.
^) V^gl, Draßel IV, 106, wo n, 3 auch der Zettel abgedruckt ist : er stammt
aus französ. Quelle und hat den Zweck, den bei den deutschen Fürsten vor'
handenen Verdacht einer Verbindung zwischen Markgf. und Kar, zu nähren
und dadurch beide möglichst zu diskreditieren. — Der Zettel wurde von Pfalz
auch sonst verbreitet: vgl. Di^ffel IV, 11:^. — Ohrs, Meinung nr, 129,
1^4. ') Düsseldorf, April 14 schreibt der Uz. von Jidich: auf ein kais.
Schreiben hin, das zwar alt ist, aber erst März 17 ankam [dat. Luxemburg^
»Jan. 20: der B, soll sich mit den benachbatien ^Ständen in Einung begehen]
schickte der B. von Münster zu ihm Gesandte tcegen nachbaHicher Einung ; er
teilte ihnen mit, dass er sich schon zu Heidelberg in ein Verständnis begehen
habe, und eröffnete ihnen auf ihren Wunsch von dessen Inhalt soviel j dass er
glaubt, der B, werde samt seinen 3 Stiften Münster, Minden und Osnabrück
der Einung beitreten. — Zugleich bittet der Hz. um eine Schickung von Pfalz j
Mainz und Tri^r an Hz. Heinrich und seinen Sohn um Schonung des Bs. ron
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m,-125. 1663. 117
ausserdem auch von anderem Ort Markgf. Albrecht habe schon April, 21.
die Stadt Ramberg bekommen;^ schickt ferner ein Schreiben
von Trier und seine Antworten an Jülich und Trier. Da er
am Schlti^s dieser Antwort sagt, er hoffe, dass Chr. und Hz,
Albrecht in der Sache, den B, vmi Münster 7ind Braunschweig
belangend j nicht abgeneigt sein werden, und Chr, ebendort sehen
wird, wozu er sich iFrJ, falls es Trier für gut hält, wegen der
Schickung zu Bratinschweig erbot, so möge Chr, dies auch an
Rayern gelafigen lassen und beider (xutachten sobald als mög-
lich mitteilen. — Heidelberg, i/7.>.7 Ajrril 21.
St. Pfalz. Misft. 5. <>t: präfi. Tübingen, April :^4,
133. Chr. an Kf. Friedrich: April 21.
Vermittlung zwischen Markgf, und Bh.; Frankfurter Tag.
Antwart auf :i Schreiben von April 17 und 1^. Hat dem
ilarkgfen. gestern wegen des Zuzugs gegen Nürnberg geant-
icortet und ihm Abschr. des kais, Schreibens mitgeschickt, um
ihn um so mehr zum Vergleich zu bewegen: ist mit des Kfen.
Konz. an den Markgfen. einverstanden, ausser mit dem Zusatz,
dass der Kf. bei den übrige?} Unterhändlern um ein Schreiben
nn Nürnberg anhalten trolle, da dies doch nichts nützen icürde.
— Was die iveitere Unterhandlung betrifft, so ist er dafür, dass
ihre Gesandten unverzüglich an eine bestimmte Malstatt zu-
samvieukommen, sielt über Verliandlung und Vorschläge ver-
gleichen und dann in die beiden Lager reiten, oder dass den
Parteien vorher um Stillstand auf einige Tage geschrieben und
dabei die Malstatt bestimmt ivird; denn der Ksr. mandiere
gleich, tvas er ivolle, aufhören werden sie doch nicht, bis ein
Teil ganz darniederliegt, trenn man nicht mit zeitiger Unter-
handlung zuvorkommt: sollte der Markgf. obsiegen, könnte er
sich für seine Kosten an die Unterhändler halten und an Hz.
Heinrich von Braunschtceig ein Exentpel nehmen. - Wäre
Seinesteils iinbeschtrert. den Frankfurter Tag persönlich ztt be-
suchen, tren?i die andern alle auch kommen; nur sieht er nicht
ein, tras in den drei vom Ksr. genannten Ursachen - Bb. und
Münster. — JJas letztere Itefiirwortet Trier: A/nil As. — Heiddlßcrg^ April :J1
schlügt Pfalz vor, damit hin zum Frankfiuier Tag zu trarten, tvill aber, trtnn
Trier ex für nötig halt, die Seinigen auch dazu abordnen.
^) Am l(j. April: ngl. Vuigi :J, r}(j.
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118 1553. 125.—l:>7.
AprUn. Markyf.; die beiden Hzz, von Sachsen: Hz, Heinrich vmi
Braunschweif/y bratinschweig, Junker, Stadt Braunschweig —
Nützliches verhandelt werden soll. Wenn die Bb, und der
Markgf, nicht ihr Kriegsvolk auf des Ksrs, Schreibeti hin ver-
lauferi lassen, so wäre für Hz, Albrecht und ihn bedenklich,
sich von Land und Leuten zu entfernen, — Tübingen, l-VyH
April 2J,')
St. Brandenburg 1 d, Eigh, Konz,
April 21, 126, Markgf, Karl von Baden an Chr,:
Bitte nm Chra, Hofordnung,
genötigt, in seiner Hofhaltung allerlei Ordnungen einzuführen,
schrieb er an Chrs, Haushofmeister Hans Herter von Herten eck
um Mitteilung von Chrs, Hof Ordnung, erhielt aber zur Antwort
Chr, habe sie meist selbst zur Hand; bittet deshalb, sie d<nn
Haushofyneister eiiizuhändigen mit dem Befehl^ Karl einen Aus-
zug davon zu schicken, — Pforzheim, 1553 April 21,
Ced,: Wenn Chr, neue Zeitungen weiss, möge er sie fuit-
teilen,
*S7. Baden 9 b II, 3, Or. präs, Tühinge^i, April :i3,^)
Afn-a^u, 127, Kf, Friedrich an CJir,:
Marhgf, Alhrechi, Heidelberger NebenversiändniH.
erhielt heute mittag dessen Schreiben, dat, Tübingen, April :i<>,
nebst der Abschr,, wie Chr, dem Markgfen, Älbrecht von Bran-
denburg wegen der gegen Nürnberg begehrten Hilfe antwortete,
soivie einige Zeitungen. Dankt für das Bedenken auf einige
Schriften und Zeitungen; zweifelt nicht, Chr, werde nun auch
gehört haben, wie der Kf., wenn es Chr. für gut hält, dem
Markgfen. antworten will, und werde sich nicht sträuben, seine
Meinung darüber zu eröffnen, da dies mit der von Chr, ge-
gebenen Antwort fast übereinstimmt,
1U6, ') eodein schickt Chr. an Hz. Albrecht die drei pfnlz. Schreiben in
Or, nebst Abschr, ssiner Antwort darauf. — Ebd, Konz.
liid. *) eodem antwofiet (-hr., im Begriff mit dem Hof von hier nach
iSfuftffari zu gehen, habe er die Hofordnung schon dahin führen lassen. Karl
möge in etwa 3 Tagen einen seiner Tiäte nach Stuttgart schicken, dem er dir
Hofordnung gerne vorlegen und von dem, was er für nötig halte, einen Atiszttg
machen lassen wolle, — Ced.: Neue Zeitung weiss er nicht: was auf dem ver-
gangenen Bundestag zu Memmingen gehandelt wurde, will er in kurzem mit-
teilen. — Ebd. 4. Konz.
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V27.—12i), 1558. 1 1 9
Schickt (las jilnyst hier aufgerichtete Nebenverständnis^) April :^.
das ihm t^on Mainz tinterschriehen und verferti(jt wieder zu-
kam, damit Chr. es eröffne, des Kfen, ran Mainz Unterschrift
inid Fertigung besichtige, und es dann wohlpitschiert und ver-
wahrt an Hz, Albrecht in Bayern schicke, damit es dieser, dem
hiesigen Abschied gefnäss, bei sich behalte, ivie er /Fr,/ das
andere Nebenr erstand nis bei sich hat, — Heidelberg, hVjii
April ^V.
Sf, Heidelh, Verein i, ;">. Or, präs, StatUiart, April X*^,
128, Kf, Friedrich an Ohr,: Api-Ux^ö.
Markgf, Frankfurter Tag.
Antwort auf dessen Schreiben von April 21, Lässt in der
Antwort an den Markgfen, den Satz wegen des Schreibens an
Nürnberg weg. Obwohl er schon zweimal an den Kfe?i. von
Mainz schrieb, es sei von der Verordnung von Räten zu den
Bh. und zum Markgfen. wenig zu hoffen und deshalb bis zum
Frankfurter Tag zu warten, gab er nun doch dem Erzb. auf
Chrs. Schreiben hin beil. Antwort^) und hofft, Chr. und Hz.
Albrecht tcerden damit zufrieden sein. Mahnt nocheinmal
zum Besuch des Frankfurter Tags, auch um allerlei Verdachts
willen,'^) — Heidelberg, hVhi April 2H,
St. Brandenburg 1 d. Or. präa. Sluttgart, April 2i).
129. Chr. an Kf, Friedrich: ApriU4,
Markgft. Zeitung: Frankfurter Tag: kiiis. Schreiben.
erhielt gestern von ihm H Schreiben, dat. April '^(f und '^U heute
ein Schreiben, dat. April 21. Dankt für Zeitungen: hat das
erste Schreiben mit der markgfl. Zeitung alsbald au Hz, Albrecht
von Bagern geschickt: irdre (lern so, niüsste mau die Sache
l:i7, ') iJrußel I\\ 67.
l'U8. *) Eti liegt ein Schreiben von Pfalz an .Mainz hei, dai. Ajtril :J2 :
es soUe bis zum Frankfurter Tag gewartet werd^n^ wie auch Chr. wolle. —
Xach n. 2 scl^nt aber ein anderes gemeint zu nein.
') Heidelberg j Apnl ^4 schickt Kf. Friedrich in Abschr. ein Schreibt n
des Bs. von Witrzburgj zwei Schreitten deti Ksrs. an den B. and seine [Kf.]
Aniwori an den B.: wenn nun Chr. auch dafür sei, dass die Vertn'dnnng der
Hüte unterfjleibe und der Frankfurter Tag erwartet werde, so lasse er [Kf.J es
Mi trotz seines gestrigen Schreibens gefallen. — Fbd. Or. prÜK StuttgaH,
Ainil ^;.
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120 155B. 129,~130.
April :j4. wohl erwägeu ; allein er glaubt nicht, dass dieses com Markgfen.
ausgegangen ist; denn er kennt keineii in dessen Umgebung^
welcher der französ, Sprache so kundig wärey und zudem ist
der Adressat der deutschen Sprache genügend kundig; wird
Bayerns Antwort mitteilen})
Mit den Schreiben an Sachsen war gut, dass sie der Kf,
so abschickte; ist tvegen der Unterhandlung hierüber und ilher
Besuchung des Frankfurter Tags noch bei seiner frülieren
Meinung; hat Abschr. des einen kais, Schreibens an die vier
an Hz. Albrecht geschickt;'^) das ander') verstehen wir für ain
genedij^ste hofantwurt; dan unsers vei-stands nit genugsam geantwurt.
Auf das H, Schreiben^ die deutschmeisterL Ratiftkatian
betr., kann er erst morgen antworten, wenn er nach Stuttgart
kommt, wohin er Kanzlei und Räte geschickt hat.
Hat das heute angekoynmerie letzte Schreiben sogleich an
Bayern mitgeteilt und wird dessen Antwort berichten, — Tü-
bingen, 1553 April 2i,
St, Pfalz, Miss, 5, Eigh, Konz,
April u, 130, Chr, an Hz, Albrecht:
Bi'amischvmg : Münster; Karl von Baden: Georg luiedrivh von
Brandenburg,
schickt Schreiben und Zeitungen von dem Ffalzgfen, Es wäre
beschwerlich, wenn Hz, Philipp von Braunschweig, besonders
mit Vorwissen des Ksrs,, diese Absicht hätte: ^) es könnten leicht
die Glocken in Sachsen und Franken zusammenstimmen: es
könnte deshalb nicht schaden, dies dem Kg, im geheimen zu
berichten,
129, *) Tübingen, ÄpHl 23 fiaite Chr. 2 ^Schreiben an Bayern geschickt,
mit den gleichen Crründen gegen die Echtheit des markgfl, Briefs, und mit dei- Bitte
um Albrechts Meinung wegen des Frankfurter Tags. — .S7. Bayr, Miss, 2. Konz.
^) Vgl nr, 94 n, 2.
3) nr, 120 n. 1.
130, *) Zeitung über Brandschat zu ngen d:s Hzs, Philipp Magnus hti
Druffel IV S, 127 n. 2; jedoch mit etwas Jüngerem Datum (April 27). — A'.v
scheint sich um einen ähnlichen Verdacht einer Verbindung mit dan Ksi\, wie
man ihn gegen den Markgfen. hegte, gehandelt zu haben. Dass Chr, nun Mit-
teilung an den Kg, tcünscht, mit dem er doch noch gar nicht vertragen ist,
beireis fj fn> sehr sich die deutschen Fürsten den Absichten des Ksrs, gegenüber
mit Kg, Ferdinand solidarisch fühlten, — Die in nr, 133 mitgeschickten Zei-
tungen sieht dann Kf. Friedrich als eine Bestätigung sduer Besorgnisse au.
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m.-i3i. imn. 121
Da der Pfalzgf. ihrer beiden Bedenken in der milnsterisrlien Aj^rU ::*4.
Sache und tvegen Schickung zu Hz, Heinrich und seinem Sohn
wümscht,^) 80 will er sich hierüber mit Albrecht vergleiclien.
Mit Aufnahme des Bs, von Münster mit seinen 3 Stiften könnte
bis zum Frankfurter Tag gewartet werden; inzwischen würde
man sehen, wie sich die Sache zwischen Braunschweig und
dem B, anlässt. Wenn Pfalz, Trier und Jülich zu Braun-
schweig schicken und auch in ihrem Namen Unterhandlung
anbieten, so wäre es genug.
Wollte mit Markgf Karl tvegen des Beitritts zur Einung
nicht verhandeln, weil derselbe, wie er glaublich erfuhr, Markgf.
Albrecht 62000 fl. lieh und ihm auch einige Kn. zuschickte.^)
Erwartet täglich, dass seine Schwiegermutter samt den
Regenten des Markgfen. Georg Friedrich von Brandenburg zu
ihm schicken und Aufnahme in die Einung begehren; denn
Kf. Moriz schrieb i/im neulich,^) er habe dies seiner Schwester
und den Regenten geraten:') — Tübingen, l'htH April 24.
St. Bayr. Miss. 2. Ahnchr.; gedr. hei Draffel IV, 115.
131. Hz. Albrecht an Chr.: April 24.
frankfurter Tag: Markgf. Albrevht.
erhielt gestern ein gleiches kais. Ausschreiben des Frankfurter
Tages wie Chr.; die sonst noch beschriebenen Fürsten werden
eben die früheren Unterhandlnngsff. sein, vielleicht noch Köln
dazu. Da die Läufe gefährlich sind und da er erst jüngst
eine gute Zeit von Hause abwesend war, gedenkt er den Tag
») nr. 124.
») Vgl. nr, 108.
*) nr. 106.
*) Darauf, München, April 27, Hz. Alb recht an Chr,: hält baldige
Schickung zu Braunschweig der Unterhandlung wegen für hochnütig : Mainz,
Trier, Pfalz und Jülich würden genügen. Erinncti an das Schreiben von Braun-
«chiceig, daa er [A.] in Tübingen erhielt und da^ (lir. geseht n hat [iJrußel
IV, 7ö] ; daraus konnte leicht seine AbsicfU entnommen werden: uud uinb so
nl beschwerlicher hab ich iezunder vemoiuen, das die saehen ali)ereit so weit
(gelangt. — Ist wegen des Bs. von Münster mit Chr. einig, ebenso wegen ge-
heimer Mitteilung an den Kg.; hielte für das beste, dass es durch di' Kff. an
diesen gebracht würde : Chr. möge darüber mit Pfalz beschliessen. Billigt, dass
Chr. die Sache mit Markgf Karl einstellen Hess, und erwartet Mitteilung über
die Verhandlung mit Markgf. Georg Friedrich. Ebd. eigh. Or. präs. Stutt-
gart, Mai 1. Auszug bei IJmffd IV, 121.
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122 l'^^o». l3L-lo:*.
April :j4. durch seine Räte besuchen zu lassen: will denselben befehlen,
beim Hinabziehen sich bei Chr. anzumelden. — Dem Frank-
furter Tag ist mit weiterer Unterhandlung nicht vorzugreifen,
auch wäre die Zeit bis Mai 16 hiefür zu kurz. Kf. Friedrich
könnte an Markgf. Albrecht schreiben, sie wollten seine Be-
willigung der Gütlichkeit an die Bb. und Nürnberg berichten
und deren Afitwort mitteilen^ obwohl er glaubt, dass sich die
Bb. weder vor ihnen noch auf dein künftigen Tag auf diese
Mittel einlassen werden. — Bittet um Abschr. von Chrs. Ant-
wort an Markgf. Albrecht tcegen der Hilfe gegen Nürnberg})
— München. 1'}')H April 24.
Ced.: Ist durch die sorglichen Läufe veranlasst, nach
Ingolstadt eine kleine Besatzung zu legen.
St. Brandenburg 1 d. ()r. präs. Stuttgart, April 37.
Apnl36. 132. Pfalzgf. Ottheinrich an Chr.:
dankt für die Abschr. von Chrs. Antwort an Markgf. Albrecht
wegen des Zuzugs, samt dem kais. Schreiben. Da er von Hei-
delberg aus von dem Frankfurter Tag Kunde erhalten hatte,
antwortete er dem Markgfen. laut Beil. — Baden, i.>.>.^ April ^0'.
Ced.: Bittet um Chrs. Kanzleiordnung: ferner um die
zwischen Ulm und anderen Städten verglichene Kirchenordnung,
welche dieselben an Frecht zur Besichtigung gesandt haben
sollen.^)
St. lirandenhurg 1 d. (fr. präs. Stuttgart , April ^iU,
ISl. ») Darauf Stuttgart, April :>8 Chr. an Hz. Aufrecht: Da der Ji.
ron Würzburg den Frankfurter Tag erwarten irill, Vit er auch einvertttaiuh it.
Wird nach Frankfurt auch Räte schichen : hält das ron Hz. Alhrecht rorgc-
schlagene Srhreihen des Kfen. Friedrich an Markgf. Alhrecht für unnötig :
dagegen könnte er ihn zu persönlichem Erscheinen in Frankfurt auffordern.
— Ced.: Schickt mit, icie sich Gf. Karl mn Zollern reraniirotiet, dass er tHt
beide nicht auf dem Asj/erg einlassen wollte [vgl. nr. 179]. Hat in seine
Festungen noch keinen Zusatz gelegt. — Ebd. Konz. : rgl. nr. 13S.
13:^. *) Stuttgart, April 3() dankt Chr. : die Ulmer haben allerdings an
Johann Jirenz eine Kirchenordnung gesandt und sein Bedenken darüber bege/irt :
aber dioselbijr i^t clennnsseu mit dem baiistumb befleckt und vermlscbt üfeweseii,
das er inen darauf ain kurze antwort jreben; kann sie jtftzt nicht schicken, freii
Jirenz nicht zur Stelle ist : will nach dessen Ankunft nicht nur dieselhijjr bebst-
lieh kirchenordnunfi:. sondern auch di. darauf gegebene Antwort schicken, —
Siine Kanzleiordnuug ist noch nicht fetiig : wird sie hertiach schicken. — Kl?d,
Konz. — Mai ö spricht dann (Jttheinricli dtn Wunsch aus, Itei seiner Uäck-
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133. '134. 155H. 12:5
133. Kf. Friedrich an Chr.: Ain-iUu.
Zeitungen von Jülich.
schickt ein Schreiben nebst Zeitungen von Hz. Wilhelm von
Jülich, die er heute erhielt.^) Da es, wie sie besorgten y dahin
kommen will, dass ein Stand nach dem andern amjeyriften
und überzogen wird, möge Chr. bedenken, was jetzt sogleich
oder auf dem Frankfurter Tag vorzunehmen ist, damit die
Friedfertigen ausser Sorge bleiben. — Heidelberg, /.■).>.^ (mitwoclis
nach jubilate) April 26.
Ced.: Schickt ein heute angekomirienes Schreiben vom Erzb.
von Mainz nebst seiner Antwort darauf. Bittet, die Zeitungen
auch an Hz. Albrecht von Bayern init^uteileii.
St, Pfalz. Miss. 6. ()r. präs. StuUgart, Apnl 29.
134. Hz. Albrecht an Chr.: April 26.
Markgf. Albrechi : FranhfuHer Tag; Chrs. Sache mit dem Kg.
hält des Markgfen. Schreiben an de?i B. von Arras^) auch für
erdichtet, vielleicht zu dein Zwecke um die Fürsten noch mehr
zu verhetze7i und Misstrauen zu säen : es hängt viel davon ab,
woher und durch tvas für Personen es dem Kf. Pfalzgfen. zu-
kam; er glaubt ihm nicht, besonders weil z. Z. des Datums die
Unterhandlung zwischen Markgf. Albrecht und den Bb. zu
Heidelberg noch nicht begonnen hatte, der Markgf. also keinen
Grund hatte, sie (uns) in dem Schreiben zu meinen.
Lässt es wegen des Frankfurter Tags und der weiteren
Verhafidlufig zwischen Markgf. Albrecht und den Bb. bei seinem
kehr nach Xeuhnrg Brenz mitnehmen zu dürfen, da er eine Reformation in
neinem ^Ytrstentum durchführest iroUe. — Chr. enridert Mai 10, Brenz miisse
auf 9. Juni nach Erfurt ; trenn er zurückkomme, aei er htreit, ihn zu beurlau-
ben. — ,SU. Ff als 9 c I.
133. ') Hz. Wilhelm schickt, Düftseldorf, April 20, an Kf. Friedrich ein
Schreiben von Hz. Philipp Magnus von Braunschirdg, sowie seine Instruktion
für einen Hat, den er seinen Gesandten an Hz. Magnus und dessen Vater
nachschickte, fei'ner ein ASchreiben vom B. von Münster und seine Antwart
darauf, — Philipp Magnus bittet, April 13, doi Hz., zu entschuldigen, wenn
er vielleicht mit seinem Kriegsrolk dessen Herrschaft Ravensberg mit Durchzug
zu berühren genötigt wäre. Die Instruktion, Düsseldorf, April 17, irill Durchzug
«Ä Zufuhr von Proviant geirähren, wenn das Kr/egsvolk nicht wider Ksr.y
Kg. und Landfrieden gebraucht wird. — V^gl. nr. 130 n. 1.
134. «) Vgl. nr. 1:23: nr. K'9 n. 1.
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124 * 1553. 134.— 136,
April :j6, früheren Bedenken und {jlaubU dass es dir, ebenso wie Ihm
beschwerlich sein werde, sich jetzt so tveit von Land und Leuten
zn entfernen,
Wusste bisher nicht, ob und wohin der röm. Kg, von dem
jingarischen Tay zu Ödenburg abgezogen sei, und inusste des-
halb die Schickung in Chrs, Vertragssache bisher aufschieben ;-)
will nun in der nächsten Woche seinen Gesandten nach Wien
abfertigen. ~ Müncheiu i'3;).^ April 26,
iSt. Bayr, Miss, :i, Or, präs, tStuUgart, Mai 1,
April 20, 135, Chr, an Kf, Friedrich:
erhielt gesterji bei seiner Ankunft hier dessen beide Schreiben
von April 22 und 23, Schickte das Nebenverständnis uner-
brochen durch eigenen Boten an Hz, Albrecht,^)
Was das zweite Schreiben, besonders die braunschweig,
und münsterische Sache betrifft, so hat er vor wenigen Tagen
dem Kfen, sein Bedenken geschickt, das dieser erhalten haben
wird. Ob er den Frankfurter Tag selbst besucht oder nicht,
weiss er noch nicht. Auch wenn er ausbleibt, mll er mit dem
Kfen, und anderen gute Korrespondenz halten und sich von
ihnen nicht absondern. — Stuttgart, 15:13 April 26,
6't, Heidelh. Wrcin i, 6*. Kauz,
April 27. 136. Kf. Friedrich an Chr.:
Wertheimtr Tag.
schickt mit, was ihm der Erzb, von Mainz schreibt unter Be-
nenmuig eines Tages auf Vocem jucunditatis nach Wertheini
zu weiterer Beratung gütlicher Unterhandlung zwischen Bam-
berg, WUrzburg und Markgf. Albrecht, und was er darauf
2) Bd der yemeinMamen Hi'ickkehr von UeideUterg haiteti in Tübingtn
am 9. April die letzten Besprechungen zwischen Chr. und Hz. Albrecht aber
Chrfi, jStrdt mit Ferdinand fttattgefunden, in deren Verlauf Chr, in die BezaJi"
lang ron :J')fJ(MXJ ß, willigte, wovon IfJOOOf/fl. drei Monate nach Abschlus» d«,v
Vertrags, 7oOO(>fl, ein Jahr später, wieder lbtHH> zwei Jahre später zu bezahlen
seien, — Vgl. St. Chr. l 9, loO, — Hz. Albrecht hatte ofl'enhar versprochtHy
einen Gesandten mit dieser Vei'abredung zum Kg, zu schicken, der dann den
tndgültigen Abschluss herbeiführte: vgl. nr. 146y nr, 199 n, :i,
13Ö. M eodem: zugleich sendet er das Schreiben von Pfalz und seine
Antwort darauf mit. — Kbd, 6 Konz. — MüncheHy April 30 dankt hitfur Hz.
Albrtchl und schickt Zeitungen. ~ St. Bagr. Miss. ;^, Or. präs. Stuttgart^ Mai 3,
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m.—13S, 1553. 1 25
geantwortet hat,^) ferner 2 Schreiben des Erzbs. an Chr}) und Apnl:>7.
Hz. Albrecht. Hält für nötig, den Werthe/mer Tag zu besuchen
zur guten Vorbereitung des Frankfurter Tages und besonders
um inzwischen Weiterunge7i zu verhüten; hofft Chr. und Hz.
Albrecht werden auch ihre Räte schicken, ebenso Trier und
Jülich. — Heidelberg, /,>.>.V April 27.
St. Brandenburg Id. Or. prCis. Stnttgati, April :*i).^)
IS 7. Chr. an Kf. Friedrich: April irr.
Memminger Tag; Baden und Konstanz.
schickt Proposition, Verhandlungen und Abschied des Mem-
minger Bumlestags, nr. 1 — 7. Da die Gesandten bis Sonntag
Trinitatis wieder daJiin abgefertigt tverden sollen, wird er die
weitere Verhandlung berichten. — Stuttgart, lrt')H April 27.
Ced.: Hat wegen dieser Bundeshandlung dem Markgfen.
Karl von Baden und dein B. von Konstanz einen Tag ange-
setzt, zu Engen im Hegau am ^. Mai persönlich bei ihm einzu-
treffen: hofft, dass sich beid^ denselben nicht missfallen lassen:
wo mm dei*selbi^ seinen fur^an^ eiraielit, tfedencken wir alsdann
mit beeden Iren 1. sovil ze handien, ob wir dieselbi^ren auch in unser
jun^rst zu Haidelber^ auf^erichte verstendnus bringen möchten.*)
6V. Einungen 7, 25 und 26. Konz.
ISH. Chr. a7i Kf. Friedrich: April 2s.
Frankfurter Tag: Marhgf. Alhrechts Schreiben an den B, von Arras;
Zeitungen.
Antwort auf dessen Schreiben von April '24. Da der B.
von Würzburg den Frankfurter Tag erwarten will, lässt er es
13f). *) Der Erzh. von Mainz benennt April 26 den Tag auf Anregung
von Ffals und Trier hin : Kf. Friednch verspricht, April 27, denselben bh be^
schicken.
*) Dat. April 25: benannt den Wert heimer Tag; schickt Abschr. von
Sehreiben an beide Parteien mit, dass sie einige Tage Anstand bewilligen und
die Hüte ins Lager geleiten sollen. — Ebd. Or.
^ eodem schickt Chr. Abschr. an Hz. Albrecht: wird nach Wertheim
Räte schicken, damit ihm kein V^ersäumnis vorgeworfen werden kann. — Ebd.
Konz,; rgl. Druffel IV, 123. — Mainz setzt den Wertheimer Tag an. wohl
ohne zu wissen, dass die anderen auf eine Verhandlung ror dem Frankfuiier
Tag schon verzichtet hatten; nr. 128 n. 2 : nr. 131 mit n. 1.
137. ') eodem schreibt Chr. auch an Statthalter und Hüte zu Baden,
dass sie Jemand zu diesem Tag abfertigen sollen. — Ebd. 27 Konz.
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1 2() 1553. 138,— 1S9.
April :i8. sieh auch nicht missfallen. Schickt in Abschr, ein Schreibeti
von Hz, Albrecht von April 24, Ist ebenfalls aus den gleichen
Gründen entschlossen, auf dem Frankfurter Tag nicht selbst
zu erscheinen, sondern Ritte dahin abzufertigen mit dem Be-
fehU mit Pfalz und anderen Einungsverw, gute Korrespojidenz
zu halten. Rät, dass der Kf, an Markgf Albrecht schreibe, —
nicht so 2vie Hz, Albrecht vorschlägt, sondern auf die Erklärung
von Wilrzburg hin — dass er auf dem Frankfurter Tag selbst
erscheinen solle, — Stuttgart, 1553 April 2H,
Ced,: Erhielt gestern aus einer Reichsstadt^) fast gleiche
Zeitung, wie sie ihm der Kf, April 20 über ein Schreiben, das
Markgf, Albrecht an den B, von Arras gerichtet haben soll,
zugesandt hat; es ist ihm bedenklich, dem zu glauben, — Aus
Strassburg umrde ilwi vorgestern geschrieben, es seien zu 8t.
Diedolt, Maimünster und Seel 1000 französ. Pf, samt einigen
hundert Hakenschützen eingefcdlen, weshalb man im Elsass
einen Überfall befürchte,
April ^t). 2, Ced. an Pfalz und Bayern: Als er das Schreiben
schliessen wollte, kam sein Diener hier an, den er seither am
kais. Hof hatte. Derselbe berichtete ihm, der Papst und der
englische Kg. trollten Ksr, und französ. Kg. vergleichen : es sei
schon eine englische Gesandtschaft am kgl, Hof angekommen
tmd ein Kar dl, mit 20 Pf. vom Papst unterwegs. Ferner 7 verde,
wie ilim der Vizekaiizler angezeigt und er auch sonst bemerkt
habe, der Ksr, keinen Reichstag ausschreiben, bis er sehe, wie
sich die Verhandlung in Frankfurt anlasse; zeigen sich dort
die Fürsten nach des Ksrs. Gefallen, werde dieser einen Reichs-
tag nach Speyer oder Worms, andernfalls aber nach Köln
ausschreiben. - Stuttgart, April 29.
St. Brandenhitrg 1 d. Ahschr,
April :>!). 1S9. Markgf. Albrecht an Chr.:
Frankfurter Tag.
Antwort auf dessen Schreiben:^) erinnerte sich wohl de.<t
Abschieds mit den Unterhandlungsfürsten . bat deshalb Chr,
und die andern nur um Hilfe gegen Nürnberg, und hofft noch.
Chr. werde ihn nicht verlassen, wenn die Sache unvert raffen
138. ») Wohl aus Augsburg; vgl. Di-uffeJ IV, UHi,
LH9. ') nr. 117 n. ;,\
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139.-141, 1553. 127
bleibt Erhielt vom Ksr, ein ähnliches Schreibest nie Chr.', Aptil :Jif
worauf er demselben laut Beil. antwortetet) Chr. wird daraus
seheih tvelche Praktiken und Untreue diese Pfaffen samt den
Nürnbergern bisher gesucht haben. Freut sich, dass Chr. vom
Ksr. zu der gütlichen Unterhandlung beigezogen ist und bittet,
falls es zur giltlichen Verhandlung kommt, zu helfen, dass
deutsche7n Gebrauch nach vor allem Brief und Siegel gehalten
werden; schickt eifien Abdruck seines Ausschreibens gegen die
Pfaffe?};^ das gegen die Nürnberger soll auch bald an den
Tag kommen. — Lager zu Bamberg , hir^i April :^iK
St. Brandenburg Id. Or. präs. Stuttgart, Mai 3.*)
140. Chr. an Hz. AI brecht: Main.
erhielt von ihm H Schreiben, dat. April '^H und 21. — Hat den
Artikel wegen Ansuchens bei Braunschweig um Gütlichkeit an
Pfalz mitgeteilt. — Bittet, die kgl. Vertragssache zu befördern.
— Dankt für Zeitungen und schickt ein Verzeiclmis, das er
gestern von Gf. Konrad von Castell erhielt. Es ist zu filrchten.
dass. ivemi der Ksr. den Parteien nicht mit mehr Erüst schreibt,
dass der Teil, welcher thätlich vorgeht, sofort in die Acht ge-
fallen sein soll, ettif friedlichen Anstand oder Vergleich wenig
Hoffnung ist.^) — Die vier rhein. Kff. sind in Bacharach bei
einander, um den Streit zwischen Köln und Jülich gütlich bei-
zulegen.^) — Stuttgart, l')5H Mai 2.
St. Bayr. Miss. 2. Kons, ungenügender Auszag hei Druffd IV\ lJ2o.
141. Hz. Albrecht an Chr.: Mai :i.
Wertheimer Verhandlung.
Antwort auf 2 Schreiben von April 2'^ und 29. Kann an
keinen Erfolg der Wertheimer Verhandlung glauben und hält
'} Ih^uffel IV, 122.
') Hortleder 8. 1050—1070.
*) eodem schickt Chr. Ahschr. an Pfal:: und Bayern : fürchtet immer noch,
dir Schickung zu beiden Parteien werde vergeblich sein; deshalb sollten die
Gesandten von Wertheim meder abgefordert und die Sache bis Frankfurt ein-
gestellt werden: fürchtet^ der Markgf. tvürde^ wenn er die Oberhand bekäme.
»ich wegen der Unkosten an sie halten, wie der H:. von Jira anschweig an
Münster und andere. — Kbd. Konz.
I4tJ. *) Ahnlich zugleich an Kf. Friedrich : St. Pfüh. Miss. 6. Konz.
') i'ber des Kfen. Friedrich Heise nach Bacharach rgl. Leodius S. 280 f.
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128 1558. 14U—U:i\
Mai 2. für genügend, wenn MainZy Pfalz ujid Chr. ihre Räte dazu
schicken, damit sie im Nameii aller Einungsfürsten die Unter-
handlung führen ; will, was dieselben verhandeln, seinerseits
angenommen haben. Vor dem Frankfurter Tag wird die Unter-
handlung doch nicht beginnen können, weshalb es wohl dabei
geblieben wäre. — Wird seinen Räten befehlen, sich auf dem
Weg nach Frankfurt mit Chr. zu vergleichen. — Münclieii,
1:V}8 Mai 2.
Ced.; Bittet, dem Kf. Pfalzgfen. diese Meimnig mitzuteilen.
St. Brandenburg Id. Or, i)räs. Staiigart, Mai' 6.
Mai 2. 142. Chr. an den Erzb. von Mainz:
Schreiben des K»rs. : geringe Aussicht der Frankfurter Verhandln ug.
erhielt am 22. April durch diesen Boten des Erzbs. 2 Schreiben.^)
Dankt für die übersandte Abschr. der Antwort des Ksrs. auf
die Zuschickung des französ. Schreibens;^) glaubt, es teure
nicht nachteilig, wenn der Erzb. auch den anderen Fürsten,
die in Heidelberg waren y davon Abschr. schicken würde ; hat
eine solche schon vertraulich an Hz. Albrecht von Bayern ge-
schickt.
Hat auch die kais. Antwort auf das gemeinsame Schreiben
der in Neuschloss versammelten Fürsten,^) sowie das Schreiben
an den Erzb. besonders gelesen; hat ein dem letzteren fast
gleichlautendes Schreiben vom Ksr. erhalten.^) Er hat wenig
Hoffnung, dass auf dem bevorstehenden Frankfurter Tag etwas
Fruchtbares erreicht irird : denn wie der Markgf. und die bei-
den Bb. dem kais. Schreiben zu parieren gedenken, zeigen beil.
Zeitungen, die er gestern von vertrautem Ort erhielt. Doch
darf man dies dem Ksr. nicht abschlagen. Wenn der Ksr. den
Parteien nicht mit mehr Ernst schreibt und unter Androhung
der Acht Ruhe gebietet, so ist wenig Aussicht auf Stillstand
und Vergleich. — Stuttgart, ir^y-i Mai 2.
St. HeideUf. Vtfrein 1. Konz.
142. *) nr. U4 n. :2 und nr. l^o.
- • nr. U4 n. :i.
^) nr. 121) n. 1.
*) r- DrufH IV, M.
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t43. -145. 155B. \2{)
14S. Chr. an den pfälz. Marschall: Mai 3.
schickt einen Jungen, den der Kf, zum Lernen in die Küche
aufzunehmen bewilliyt hat. — Stuttgart, LV>:i Mai H,
SU Pfalz 9, /, 64, Konz.
144, Instruktion Chrs, für Gf, Konrad von CastclU L. von Mai 3.
Frauenberg, Obervogt zu Lauffen, und Gerhard von Bödigheim,
Oheramttnann zu Weinsberg, auf den Wertheimer Tag von Mai 7 :
sie sollen mit allein Fleiss die gütliche Beilegung des Streits
zwischen Markgf, Albrecht und den Bb, von Bamberg und
Würzburg befördern ; will kein gütliches Mittel verfangen, sollen
sie mit den übrigen Gesandten i^erhandehh ob nit zu thiiii weiv,
ilas die bischof dahin persuadiert wurden, l)ei dem durch mar^jn^af
Albrechten an^ezo^neu vertrag zu i)leiben. Geht auch dies nicht,
so sollen sie dazu helfen, dass beide Teile Kriegsrüstung und
Thätlichkeiten einstellen, sich auf den Frankfurter Tag begeben
uml weitere Verhandlung abwarten. — Stuttgart, l'uiH Mai :i.^)
St, Brandenburg 1 d, Konz.
14o. Kf, Friedrich an Chr.: Mai 3.
Fi-ankf arter Tag: Markgf. und Kttr.
schickt mit, was Mainz, Trier, Jülich und er Hz. Albrecht und
Chr. auf ihr Schreiben antworten.^) Mahnt noclieinmal zum
persönlichen Besuch des Frankfurter Tags, da der Ksr. auch
den Erzb. von Köln, Landgf. Philipp und andere dazu erfor-
dert hat, die u^ohl erscheinen werden. — Bacharach, 1:V)H Mai H.
144. ') eodetn schickt Chr. diese ^Instruktion an von Frauenherg and
ron Bödigheim mit dem Befehl, darnach zu handeln, oh nun Gf. Konrad er-
Hcheim oder nicht : von Frauenherg soll sich ron Wertheim aus bis zum JU. Mai
nach Frankfurt hegeben. — Ebd. Konz. — todem sehreibt Gfin. Efisah-th von
Castell an Chr., ihr Gemahl sei auf einem Tag zu Kulmhach wegen der Glüu-
ftiffer und Bürgen des Markgf en. Albrecht ; sie habe ihm aber sofort geschriebt n
und hoffe, dass er am 6. in Wertheim eintreffe, — Ebd. Gr. präs. ^'tutigart,
Mai 6.
14i). *) Bacharach, Mai 3; bitten dringend um persönlichen Besuch des
Frank fart er und Beschickung des Wertheimer Tages. — Ebd. Abschr. —
Stattgart, Mai 6 schickt Chr, dieses Schreiben an II z. Alb recht mit dem Bemer-
ken, dass er selbst am Besuch des Frankfurter Tage's verhindert sei und sich
vegen seines Befindens nach Wildbad begeben habe. -- Ebd. Kon:.: rgl,
nr. Iü7 n. L
Hrn^t, Rriefw. de« If/.d. Chr. IT. i>
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\'M) 1558. 14b.— UO.
Mai ä. /. Ced.: Eine Person^ die vor wenigen Tagen aus Wiirz-
biirg hier ankam, berichtet, der B, von Würzburg sei nicht so
gerüstet y wie es nötig wäre: es lieisse dort allgemein, der Hz,
von Braunschweig sei schon im Anzug, tun den Bb, Hilfe zu
leisten ; vom Ksr. so gut wie vom Markgfen, werde übel geredet :
viele glaube}], der Markgf, solle die Bb, ,,herumrilcken'' , dann
den Prinzen ins Reich führen helfen ; das werde in den Wirts-
häusern öffentlich geredet,
2, Ced.: Dankt für Übersendung der Memminger Bundes-
handln ng: bittet mitzuteilen, was Chr. auf dem 2. Tag weiter
erfahren und mit dem B. zu Konstanz und Markgf Karl von
Baden weiter verhandeln wird.'^)
Sf. Brandt' nhui'fjf 1 d. Or. prüft. Stutt-gaii, Mai S.
Mai 6. 146. Hz. Albrecht an Chr.:
Chr. and der Kg. Kfl. Tag zu Bacharach Räte nach Frankfuf-f,
will in Chrs. Vertragssache mit dem Kg. morgen seinen Rat
Dr. Wiguleus Hundt zufn Kg. abfertigen, obwohl er noch nicht
erfuhr, dass der Kg. von dem ungarischen Tag nach Wien
oder Neustadt gekommen sei.^) — Bittet um Nachrichten über
den kfl. Tag zu Bacharach. — München, UVtH Mai (>.
Ced.: Sei7ie nach Frankfurt abgefertigten Räte werden
morgen hier aufbrechen und demnächst bei Chr. ankommen.
iSV. Brandenburg Id. Or.^'^ jträs. StuUgaii, Mai 8.
a) 3 cito.
') StuUgafi, Mai ti schreibt Chr. an Kf. Friedrich, er habe gestern seine
Bäte nach Werfheim abgefertigt. — Ebd. Kons.
146. *) über Hundts Auftrag in Chrs. Sache rgl. nr. 134 n. 2. Der
zireile Teil seiner Instruktion bei Drußei IV, 138; der Hauptsatz lautet: dem
allem nach hetten wir der sacheu uuser.s sferingen Verstands dahin nachgedacht,
das sich ir ku. lut. laut der aiui^nngs chnr- und fursten getreuen, Avolmainenden
begems mit irer mt. obem landen in dise haidlbergische verstentnus eingelassen
und auf künftigem tag zu Memingen die sachen durch ire gesandten, dergleich
wir, Salzburtf und Wirtemberg aucii thun weiten, dahin gerichtet, damit dieselb
hundlung auf ncgstc reichsversamblung, wie dami etlicher stcnd zu Memiugvu
mainung auch gewesen, und in kui*z ain reichstag ausgeschrieben soll werden,
verschoben, alda hette mit Salzburg, dem stift und stet Augspurg, Ulm und
andern vermöglichen sreten, graven und prelaten auch «-ehandlt und sy auf leiden-
lichc mitl und weg in solche verstendnus trenomcn, auch die vcrsteutnus an ir
selbs in ain rechte form und mass mit gchürlichem, rechtlichen austrag «rericlit
möircH werden, und das alles mit der rö. kai. mt. trenedigistem vorwissen und
bcwilliiren . . . UV/*/* der Kg. einverstanden ist, soll dvr Gesandtt auch mit
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It7. 155B. 131
147, Infitniktioii Chrs.filr Gf. Wolf gang von Löwenstein^) Min 6,
Hans Dietfricli vo7i Plieningen, Ludwig von Frauenberg und
Dr. Kaspar Ber auf den Tag zu Frankfurt:
sie sollen bei den kais. Kommissarien Clirs, Ausbleiben ent-
schuldigen y ebenso bei den Fürsten, welche ihm von Barhararh
aus geschrieben haben,^) nümlich Mainz, Trier, Pfalz und Jülich.
Wurden diese auf Chrs, persVmliches Erscheinen dringen, sollen
die Gesandte7i weiter anzeigen, dass er, wenn sich weitere für
des Reichs Nutzen und Wohlfahrt wichtige Sachen zutrügen,
samt Hz, Albrecht sein Erscheinen nicht abgeschlagen haben
wolle, Wenw^ der Kf, Pfalzgf, in einem am 11. Mai hier an-
gekommenen Brief ihre Zusammenku7ift tvegen des von Markgf.
AIhrecht an den Ksr, gerichteten Schreibens''^) für nötig hält
und vielleicht eine Entschuldigung beim Ksr, für geboten er-
achtet, so sollen die Gesandten diese widerraten, da sie da-
durch nur beim Ksr. in Verdacht kümeji, als ob sie sich schuldig
wiissten ; würde jedoch einer von ihnen angezogen, dann wollte
sich Chr, mit Pfalz, Bayern und andern über eine Entschul-
difjung vergleichen.
An den Verhandhingen sollen sie neben den anderen auch
teUnelimen und, tvenn die Umfrage an sie kommt, in ihrem
Votum auf die bisherigen vergeblichen Bemühungen zu Heidel-
berg und seither hinweisen. Chr. wisse keinen anderen Weg,
als dass der Ksr. den Bb. und ihren Mitverw., ebenso dem
Markgfen, mit Ernst und bei Fön der Acht gebiete, die Waffen
niederzulegen und Frieden zu halten; wer nicht gehorcht, soll
in die Acht erklärt und die Exekution alsbald gegen ihn vor-
genommen werden. Sind dann die Kriegsrüstungen abgeschafft,
dann kann gütliche Vergleichung oder sonst ein Austrag ver-
sucht, oder die Parteien auf den ordentlichen Rechtsweg ge-
wiesen werden.
a) I)it9tr Sfits ist im Kons, narhtnlp/irh hri(iefilyl. Trotzdem hleiht im <ir. fiax urftpr. I>n(iou.
Salzburg hieräher verhandeln. — Wien. K. A. in f/ai. JO. Ahschr. Diettcr Sat:
hnreixt dtulUrh, daxs die Vereitehnuj d's- hnis, Hundts dir llanptzireck der
^Verhäng ist.
141. ') Gf. Wolf gang ron Lnwensivin wird hei den folgniden Vorhand-
Uiufen nicht mehr genannt: er war wdil zu dvr Jiendnmi in Anfisicht (ßminntnen,
fon der liJeilignng ji'dodi durch injend ein Hindernis ahgehallni,
*) ur. 145 n. 1.
'') Dm ff et IV, 12;>.
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132 löS--^- 147,— 14H.
Mal a. Was Hz. Heinrich von Braunschweig, die Stadt Braun-
schweig und die braimschweig, Junker betrifft, so hat Kf. Moriz
jüngst zu Neuschloss berichtet, Hz. Heinrich habe ihm und
dein Kfen. von Brandenburg zugesagt gegen Braunschneig
und Goslar nichts als mit Recht vorzunehmen, während er mit
den br atmschweig. Jufikern durchaus vertragen sei; ist dem
so, so bleibt es billig dabei. Will man jedoch in den Irrungen
mit der Stadt Braunschiveig gütliche Verhandlung beginnen,
so hat Chr. nichts dagegen. Jedoch sollten Hz. Heinrich gegen
Hz. Erich von Braunschweig, einige benachbarte Bb. und G/f.,
die ihm nicht gegen das mansfeld. Kriegsvolk zu Hilfe kamen,
Thätlichkeiten auch bei Pön der Acht verboten werden.
In den Irrungen zwischen dem Kfeti. und dem Fürsten
zu Sachsen sollte die Verhandlung der Landschaft abgenmrtet
und, wenn sie scheitert, die bewilligte Unterhandlung vorge-
nommen werden.
Will man die Sache wegen des Friedgebots an den Ksr,
gelangen lassen und trotzdem oder auch ohne das gütliche
Unterhandlung beginnen, so sollen die Räte nicht widersprechen
und es zur Beilegung des Streits an keiner Mühe fehlen lassen.
Dabei sollen sie sich an Pfalz, Bayern und Jülich, mit derien
Chr. schon bisher hierin in guter Korrespondenz stand, an-
schliessen. Wird daneben weiter über Handhabung von Friecfen
und Recht verhandelt, sollen sie keinesfalls vom Passauer
Vertrag abgehen, sondern sich durchweg darauf, namentlich
auf die darin genannte Assekuration gründest tind sich darin
mit den gejiannten Fürsten vergleichen. Kommt etwas wegen
Ausschreibens eines Reichstags an sie und sie finden bei den
anderen Ständen, dass ein Reichstag nötig und dem Reich
nützlich ist, so sollen sie denselben nicht hindern.
Trägt sich etwas Weiteres zu, was in dem Ausschreiben
nicht genannt ist, so sollen sie sich nicht einlassen, sondern
sich Bescheid holen. — Stuttgart, UhiH Mai 6*.
St. IJeidtlh. Verein ad B. 9. BeifahZ. IS. Or. — Kons. heil.
Mai 7. 14H. Die kf. Räte in Heidelberg an Chr. :
Kaia. Mandat. Schreiben Chrft.
schicken Abschr. eines durch einen Kammergerichtsboten in-
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sinii/erteri kais. Mandats,^) das gestern in Ahursenheit des Kfen. Mai ;.
ankam. Heute kamen H Schreiben von Chr., zwei an ihren Kfeiu.
eines auch an diesen und an seine Mitfürsten^ die sie dem Kfen,
nach Bacharach zuschickten. ITuhi Mai 7.
St. Hdddh, Verein ?, 3. ()v.
149. Kf. Friedrich an Chr.: Mai ti.
Schreiben Markgf. AWrechiH an den Ksr. ; Wertluima' und Frank'
furier Tag.
Antwort auf :i Schreiben von Mai 2, :i und '). Resprach
wh wegen der Antwort des Markfjfen. Albrecht an den Ksr.,^) die
ihm sehr wichtig erscheint, mit Trier und Jülich, und schickte
sie samt ihrem Bedenken auch an Mainz: was sie darauf
beschlossen, wird Chr. in wenigen Tagen schriftlich erhalten.
Man beschloss^ auch die Räte, da sie schon allerseits nach
Wertheim abgefertigt sind^ fortziehen zu lassni : merken sie.
dass nichts zu machen ist, werden sie sclion umkehren. Da.
wie er vmi Köln und Jülich hörte. Braunschweig und Münster
schon viitei7iander vertragen sind und der B. das Stift Minden
mit einer grossen (Teldsumme abtreten muss. so wurde diese
Verhandlung eingestellt. — Hofft noclieinmaU dass Chr. und
Hz. Albrecht auf das Schreiben von hier aus selbst nach
Frankfurt kominoi werden. — Bacharachy t')')H Mai s,
Sf. Brandenburg Id. Or.») fnäfi. Sinttguri, Mai 10.
150. Hz. Albrecht an Chr.: Mai .\
KardL ron Augsburg.
vor wenigen Tagen war der Kardl. von Augsburg bei ihm hier,
berichtete ihm allerlei trichtige Sachen vertraulich und äusserte
auch, er wolle, sobald er heimkovinie, sich zu Chr. begeben und
Um auch allerlei vertraulich anzeigen: da der Kardl. ihm
viele seltsame Praktiken, besonders über Italien, berichtete,
sollte ihn Chr. nicht abweisen :^) fragt ihn Chr.. wie es mit
a) 9 cito.
HS. ') Bat. BrÜHfiel^ A/tHl tl. I)ir Ksr. rerbidef, ohne seinen Jiefthi
Kru;gArolk in fieinem Xamen anzunehmen oder jemand ohne glaubwürdigtn
Scliem annehmen zu lassen. — Hortleder S. ItWf.: rgl. nr. l2o n. 1.
149. ') Braftl IV, l:.K\
loO. *) l'Vfsseny ÄprU 14 hatte der Kardl. an Stovkhammcr gesrhriehin,
er m letzten Dienstat/ glücklich hier angekommen ; er wünsche ein gutes Vtr-
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134 1553. liVJ.— ldl.
Mai 6'. dem spanischen Begwient in Italien stehe, so wird er hören,
dass man es dort ebensowenig leiden mag wie hier aussen.
Zudem ist Chr. im Heidelberger Abschied auferlegt worden,
seine Nachbarn zum Beitritt zum Verständnis zu bewegen und.
soviel sich Albrecht erinnert, umrde dabei auch Augsburg ge-
nannt; Chr. hat also Ursache zu persö7ilicher Zusammenkunft
mit dem Kar dl.; glaubt, dieser werde zum Beitritt geneigt sein,
mehr als beim Menimifiger Bund. Hat mit ihm soviel ver-
handelt, dass er seinen Räten zu befehlen versprach, sich mit
den bayrischen über eirien künftigen Tag zu vergleichen und
die ganze Memmi7iger Verhandlung auf einen künftigen Reichs-
tag oder eine andere ansehnliche Versammlung von Fürsten
zu verschieben.
Hat seinetn Rat, den er in Chrs. Sache zum Kg. abfertigte,
daneben auferlegt, wenn die Sache zwischen Kg. und Chr. ver-
tragen ist, mit allem Fleiss dahin zu arbeiten, dass sich der
Kg. mit seinen oberen Landen auch in die Eintmg begiebt:
wird den Erfolg hierin mitteilen.
Der Kardl. ersuchte ihn auch, ihn Chr. zu empfehlen
wegen der Propstei Elhvangen; thut dies hiemit. — München
Lir)H Mai H.
St. Bayr. Müh. ö*. Eigh. ()r.^) präs. Stuttgart, Mai W.
Mai 9. ISl. Chr. an Pfalzgf. Ottheinrich:
gestern abend ist Frau Jakoba, Hzin. v. Bayern, Witive. kirr
angekommen, wird heute hier bleiben tmd morgen nach Pforz-
heim Weiterreisen. — Stuttgart, 15^3 Mai 9.
St. Pfalz 9 v I, 79. Konz.
]() 3 cito.
hättnis :a Ih. AUn-echt und iroUe diiscn beHiichen, icenn er zuräckkommv, —
In eigh. F. S fugt er Itei: er möchte nur eine Stunde bei Stockhainmer .sein.
Ir solt ainmnl bei mir befinden, das mir nichs bober anireleiren dann unsers gfe-
liebten Vaterlands wolfart und bestendi^e befridung; darzu \vill ich mich in
allen rauglichen dingen weisen und bi-aucben lassen. Es ist zeit, das wir Teut-
scheu zu unser Sachen selbs seben; es send och meins eracbtens noch weg vor-
banden. — München, Si. A. .schir. iiSOltO. Or. — Eine ähnliche Sprache führt
rr Kg. Maximilian {/e(/jniiber : IJ ruffei IV ^ 127. Der Kardl. erseJieint von jetzt
ab aLs einer der eifrif/ffftn und lautest tn Gegner der vermeinÜichen spanischen
Praktiken des kais. Hofes: vgl nr. W3, 104, 169, VO; Drvfftl IV, 241, 31:3.
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152.-154. 1553. 135
lo2. Chr. an Bürf/enne/ster und Hat zu Basel: Mai ff.
Meist jr IJatis Wt'f/erich.
Uiiseni fifuintliclieii jifrus zuvor, fuisiclitig:, (»rsaiiieii, weist»,
liebe besonder naehbaur und frevatterii ! \) Hat vor piiter weil
ihren Mitbürger, Meister Hans Wiyerieh. zu sieh besehreihen
und aiiier sacheii halber seiner knnst und rats pliletj-en lassen.
Da sieh dieselbe mit ihm (jllleklieh anlässt, so dass zu hoffen
ist, sie kirnnte dureh ihn zu einem f/uten Ende yehraeht werden.
Äo ist nötig, dass er ihr bis zu Ende auswartet. Bittet des-
halb, demselben längere Abwesenheit flieht übelzunehmen. —
Stuttgart, 15;!:^ Mai ih
*S7. Eidgenossen 5. Konz.
h'^3, H. ^V. von Knöringen an Chr.: Mai u.
erhielt dessen Bef'eliP) und kann nicht finden, dass Branden-
hurg. Bamberg, Würzburg, Nürnberg oder Windsheim ihr
Kriegsvolk verlaufen lassen : vielmelir nehmen alle noch weiteres
Kriegsvolk an. — Ansbach, 1-V):i Mai IK
ö'l. Bramlenhui'if 1 d. Or. präs. StuHifaH, Mai IL
liy4. Kf. Fried rieh an Chr.: Mai n.
Kam merge rieh fsin a ii dat.
als er heute früh h Uhr beim Erzh. von Mainz liier ankam,
erhielt er ein Schreiben des Erzbs. samt Abschr. eines K.G.
Mandats,^) mit dem der Bote schon unterwegs gewesoi, dann
über zurückgekehrt war. (ileich darnach wurde ihm von einem
Boten des K.Gs. das Mandat in Or. hier insinuiert, das nun wohl
auch Chr. überliefert sein wird. Mainz meinte zwar, er solle
flen Ksr. um Abschaffung oder Einstellung des Mandats er-
suchen: allein da nur er und Chr. von den Unterhandlungs-
15:j. *) Sie warm 1041 hei der in Basti f/eborenen Tochkr Chrs., Hcdwiy,
GevaU^r geworden,
163. *) Mai 6 haUe Chr. angefragt, oh dem kais. Ansschreihen des Frank-
farUr Tages gehorcht und das Kritgsrolk »entlassen werd-^. — ö'l. Heiddh.
Vtrein 9 IIL Konz.
154. ») Das Mandat von J/«t i> hei Horilder S. Hilf.; den häden Bb.
fnit thf'itUchei' Hilfe zuzuziehen^ wird folß.nden bifohkn: dai JxJ)'. ro/j Mainz,
Pfalz und Saclisen ; iJentschineister : Jlz. Johann Friedrich, Hz. Chr. ; Landgf.
Phüipp; Of. Wilhelm von Hcnnehcrg ; Dekan, Kapitel und er wählt jm B. von
Eichstatt: *StaithaUcr und Bat ^:n von Ansbach : Nnrnherg, Both'nhurg, Winds^
heim, Schiceinfurt.
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13() 1553. 15i,—ln6,
Mai IL fnrsten in dem Mandat benannt sind, war er für Verschiebung
auf den so nahe bevorstehenden Frankfurter Tag, wo es in
ihrer aller Beisein oder zuerst durch die Räte erwogen werden
solle; denn ivas sie beiden Parteien im Heidelberger Abschied
erklärt haben, das icolle atich bedacht sein; wenn aber Mainz
für sich den Ksr. ersuchen oder es den andern anzeigen wolle
so stehe es bei ihm, Chr. möge nun der Sache nacMenken
und sich mit den andern vergleicheri.^) — Eltville, UVyü Mai IL
St. Pfalz 9, /, 66. Or.a) präs. StuUgart, Mai 14.
Mai IL toS. Chr. an Hz. Albrecht.
Frankfurter Tag. Markgfl. Schreiben an den Ksr.
schickt ein Schreiben von Mainz, Trier, Pfalz und Jülich an
sie beide, ^) ferner eines von Pfalz an ihn: hat seifien Räten,
die er nach Frankfurt schicken wird, befohlen, ihn dort zu
entschul digefi mit dem Zusatz, dass er, wenn weitere für des
Reichs Wohlfahrt wichtige Sachen vorkämen, zu erscheinen
bereit wäre wenn Um nicht sein Befinden hindere. Wegen
des markgfl. Schreibens an den Ksr., das wohl das Jetzige
Schreiben der Fürsten an sie beide veranlasste, befahl er den
Gesandten, dem Kfen. zu sagen, dass er nicht für ratsam halte,
sich darum anzunehmen, da weder sie beide noch Pfalz darin
erwähnt seien, so dass es beim Ksr. Verdacht erregen würde,
als ob sie sich schuldig wüssten. — Stuttgart, hVh> Mai IL
St. Brandenhiinj 1 d. Konz. von Btr.
Mai u, IS 6. Gf. Kon r ad von Castell, Gerhard von Bödigheim,
Ludwig von Frauenberg an Chr.:
Bericht vom Wetihetmer Tag.
kamen am 7. d. M. hier in Wertheim an. wo sie die beil. ver-
a) Aufseht:: von disem ist lierzog Albrerht«n copeion zugenundt.
^) Stuttyaii, Mai /.> antirortd Chr., er hahe seUtst noch kein fto1che?i
Mandat erhalten : die im Jleidelb. Ahaehied den I'arteien gegebene Erklärung
sei icohl zu bedenken ; sobald das Mandat komme, trolle er den Ksr. schriftlich
um Abschaffung oder doch um Einstellung bis zum Ende des Frankfurter
Tages bitten; dann es ie nit by ainandor sein und l)est('en kan, das wir zwischen
inen, den parthyen, underhandlunir i)fleiren und niclitz destweniß^er dem aim teil
mit der that zuziehen und uns iretren dem andem in vhed und kriegsnistung begeben
selten; e/t könntfi nichts schaden, wenn alle gemahnten Fürsten dies besonders an
den Ksr. schreiben würden. — *S7. Pfalz Ü, /, 6bi. Konz. : rgl. nr. 16t und WJ.
Ji>5. ^) Mai 6 mahnen dieselben nocheinmal zum Besuch des Frankfurter
Tagts. — Ebd, Abschr. jrräs. Stuttgart^ Mai 10.
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156.^107. 155B. 137
zeichneten Gesandten *) trafen. Noch am gleichen Abend sandte Mai uj.
der B. von Würzburg den Endres vom Stein samt einigen
weiteren Adeligen mit 20 gerüsteten Pf, viit einer Schrift laut
Beil,^ Gleich am andern Morgen beschloss man eine Antwort
an den B,, die nebst weiteren mit dem B, gewechselten Schriften
beiliegt. Obwohl man bisher täglich in den Rat ging, konnte
noch nichts weiter erreicht werden, da Markgf. Albrecht ihnen
noch keine Antwort gab, obwohl sie durch einen reitenden
Boten sc/iriftlich nach seiner Gelegenheit fragten. Hierauf
icarten sie noch stündlich und bitten nm Befehl für den Fall,
dass sich des Markgfen, Antwort bis zum Frankfurter Tag
verzieht und die Gesandten alle oder zum grossen Teil hier
bleiben oder abreiten. — Wertheim, hVhi Mai 12,
St, Brandmhury Id. O/-.*») prds, Stuttgart j A/ai 13.^)
IS 7, Chr. an Hz, AI brecht: Mai 12,
Kardl. von Augsburg; kais. Bund. Aufnahme de^ Kys. und den
Kfcn. Monz in den Heidelh. Bund. Franzf'ts. Werhung,
Antwort auf dessen Schreiben von Mai h. Will, wenn er
hier sein Baden vollendet hat,^) sich gerne mit dem Kardl. von
Augsburg besprechen und an einen diesem gelegenen Ort
kommen; glaubt, die Aufnahme des Kardls. werde den anderen
Fürsten nicht zuwider sein, an die er es gelangest lassen will.
Billigt Albrechts Vorschlag, die Memminger Bundeshandlung
auf einen Reichstag oder eine andere ansehnliche Fürsten-
Versammlung zu verschieben : denn er ivüsste nicht, wozu eine
Einigung mit höclistens 7<U)0 z, F. und UiOO z. li, gut wäre:
kann nicht spüren ^ dass die .schwäb. Heichsstädte ausser Augs-
a) 2 cito.
156, ^) V'on Mainz, Trier, l^alz und Jülich,
') Beglaubigung für Endreg vom Siein : ReauUat der weiteren Schreiben :
dfa Markgfen. liesoluiinn int ahzuirarten,
^) eodem antwortet ihnen Chr., da sich die Sache so in die Lange ziehe,
solle L. von Krauenberg sogleich nach Frankfufi aufbrechen, die beiden andern
in Wertheim bleiben, wenn die sonstigen Gesandten dies auch thun. — Ebd.
Konz. — Naclidem dann am 16. Mai von Mainz die Nachricht über die ab-
Uhnenfle Haltung des Markgfen. eingtlaufcn trar (nr, 16S), wurde d.r Wert-
htimer Tag beschlossen, der über bedeutungslose Vorrerhandlung* n nicht hinaus-
gekommen irar. — rrotokoll St. Jleidelb. Verein 9, Beifasz.
157, ') Obwohl Chr. in Wildbad ist, tragen seine Briefe den Ausstellungs-
ort .Stuttgart: rgL nr. I4o n. 1, 166 n, 1, 174,
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i;^8 1553. 157.
Mai rj. burij und lUm Lust haben, sich in das Bündnis zu begeben :
vielmehr sind einige entschlossen, bei den Fürsten um Schutz
und Schirru anzusuchen, um was wohl auch Albrecht ange-
gangen werden wird,
Dass Albrecht seinem Gesandten befahl, mit dem Kg,, nach
Abschluss des Vertrages zwischen diesem und Chr., über seinen
Beitritt zu ihrem Verständnis mit seinen oberen Landen zu
verhandeln, ist nicht undienlich, ebenso wenn damit auch Hz.
Moriz hineinkäme.
Kann den Kardl. von Augsburg als Propst von FAlwangcn
wohl leiden, kann aber nicht zustimmen, dass derselbe vor
ergangenem Endurteil Besitz ergreift: dies widerspräche seinem
Heidelberger Vertrag mit dem Deutschmeister, aurh könnte er
des Schutzes ivegen leicht wieder in Händel kommen; wenn der
Kardl. in Rom die Sache betreibt, kann er in kurzem ein
Eyidurteil erlangen, und hat keinen anderen Nachteil, als dass
er hernach Kasten und Keller um so besser gefüllt findet.
E. 1. will ich auch vertrauter niainun^ uit ber^^en, (la>s «estern
morgen ainer vom adel von des kunigs von Franckreich wehren
mit einer credenz bei mir ist ^ewest und ist in somma sein
Werbung- gestanden: naclidem der kunig glaublich bericht, wie die
kei. mt. mit marggr. Albrechten zu Hi-andenburg und mir handeln
haben lassen, damit wir den kunig durch das Elsass in Frank-
reich angreifen solten, so wurde ir mt. mit aller macht aus dem
Niderland auch angreifen, damit der kunig genötigt wurde, sein
krieg der enden und aus Italiam ze wenden, und also verhindert
wurde, das dem prinzen der pass in Italiam nit gewert wurde,
mit vilen bitten und erbieten, mich dahin nit zu begeben; dann
s(dte das beschehen, wurde den Schweitzern ursach gegeben,
herausser in mein land ze fallen und auch verners zu gi-eifen.
Darauf ich ime nn't kurzen woiten geantwort, mir were von dem
nit b(Mvisst; dann mit mir dei'wegen noch der zeit nichtz gehandelt.
Darauf er replicieit, ob aber was mit mir gehandelt wnnle.
w(»s ich mich verhalten W(dlte; ich ime geantwurt: der gebui*;
sein herr were mir aiu nandmft soma geltz schuldig; wo ich dit*
billiehait bei ime fende, wurde ich mich auch darnach zu halten
wissen, ist also abgeschieden; hab ine sonst allerlei gefrairt
(die weil er nnr bekant), und s(mderlich ob sich sein herr nit
woltc» vertragen lassen, item der dreier stett halber, iletz, Tliul
und Verdun. Daiauf er geantwort, das im wol bewisst were.
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Iö7.—jrt9. 1558. 139
(las ^;ic•ll sein lierr mit der kei. mt. iiit vertragen wurde, es wurde Mai i^.
inie dann gregeben das, so ir nit. im occupierte ; der dreier stett
halber achtet er, wo sich das reich in billiche vtTstendnus mit
seinem herrn einliesse, das er nit allein die stett dem reich
widenimb zustellen wurde, sonder dasselbip: mit allem seinem
vermögen in seiner libertet erhalten helfen; und fraget mich von
dem tag zu Franckfort, ob der sein furgang haben wurde; item
wo herzog Moritz were, ob er auch darauf komen solte, ob er in
keiner rustung were und wie starck er sein möchte ; ob auch der
tag zu Eger sein endschaft eiTaicht, was daselbst beschlossen.
Welches alles E. 1. ich freuntlicher, vertrauter w(dmainung auch
vei-stendigen wellen. - Stuttgart l-'y^y-i Mai /V.
St. Bayr, Miss. 3. Abschr.
138, Erzb, Sebastian ron Mainz an Chr.: Mai ii,
Verhandlung in Wetihtim.
schickt in Abschr. ein ihm von Kf. Friedrich nebst den Ant-
icorten com B. in Würzburg tind Markgf. Albrecht zugekommenes
Schreiben, V Schickte sogleich Abschr. davon an seine Räte in
Wertheim mit dem Befehl, falls, wie aus des Markgfen.
Schreiben zu sehest ist und wie auch Pfalz meint, nichts er-
reicht wirdj sich mit den andern Bäten über den Abzug zu
vergleichen. — Mainz, 1553 Mai 14.
St. Heidelb. Verein 7 a, :2. Or. /jräs. Slattyart, Mai 17.
1>9. Chr. an Ksr. Karl: Mai i4.
Vertrag mit Gf. (ieorg.
hat sich mit Gf. Georg dahin verglichen, \) dass er ihm die
Gfsch. Mömpelgard, die von Ksr. und Beich, sowie die Herr-
schaften GraJige, Clerval und Passavant, die von Karl als Hz.
und Gf. von Burgund zu Lehen gehen, erblich für ihn und
seine ehelichen männlichen Erben abtritt. Bittet deshalb, ihm
selbst diese Lehenspflichten zu erlassen. Gf. Georg mit Gfsch.
lob. *) Während B. Melchior April 30 die auf Mai 7 nach Werihciin
naageschriebtne gütliche Verhandlmig zuschreibt j wenn der Markgf. von wdferem
thätlichin Vorgehen abgehalten wird, lehnt der Markgf. dieselbe, Mai 6, mit
Rücksicht auf den Frankfurter Tag ab.
159. *) Der Vertrag zwischen Chr. und Gf. Georg bei liegsclur :*, 104/111.
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140 1553. 169.— 160.
Mai 14. lind Herrschaften zu belehnen und zu gestatten, dass er die-
selben sogleich einnehme. — Stuttgart, 75'}3 Mai 14.
iSL Hamarchiv K. 4 F. 3, Äbschr.
Mai lö. 160. Kf. Friedrich an Chr.:
'Klagen über Marhgj\ Albf'echt.
schickt für Chr. und Hz. Albrecht voin Erzb. von Mainz Abschr.
der Antworten, welche Markgf. Albrecht zu Brandenburg und
der B. ron Würzburg wegen der gesuchten weiteren Unter-
handlung ihnen allen gegeben haben. Schickt ausserdem, was
der Markgf. auf einem Zettel ihm /Kf./ allein zur Bescliwernng
angezogen und begehrt hat.^) Wusste von all dem gar nichts:
als er gestern abend von dem Tag zu Bacharach nach der
Unterliandlung zwischen Köln und Jülich ivieder nach Heidel-
berg kam, traf er hier seinen Statthalter in der oberen Pfalz,
Hz. Wolfgang, und erfuhr, dieser sei vor seinem Herabreisen
persönlich bei Markgf. Albrecht gewesen und habe freuiidlich
bei ihm Abschied genommen; legt weitere Verhandlungen
zwischen beiden über das in dem Zettel erwähnte bei.
Dies hat ihn noch mehr befremdet; auch soll er, abge-
sehen von den nürnbergischen böhmischen Reitern, beim
Markgfen. noch in tveiterem Verdacht sein. Er will deshalb
dem Markgfen. nach beil. Konzept freundlich schreiben, und
da morgen ihrer aller Räte bis zu ihrer persönlichen Ankunft
wo. *) Der Markgf. klagt [Stein, Mai t>], dass trotz der Ileiddhergtr
Jtewilliyung der Kf. seinen Feinden Vorschuh leiste und den Xürnhei'gfrn den
I'ass durch sein Land gestattet habe: so seien 400 höhm. Reiter darin beher-
bergt worden, denen die Nürnberger 600 Hakenschätzen zum Entsatz entgegen"
s-andten. Kr habe deshalb auch durch des Kfen. Land seinen Feinden nach-
ziehen müssen^ habe sie auch samt den Reitern alle erlegt und verjagt, ihnen
auch ihr Geschütz genommen. Hofft, der Kf. werde seinen Gegnern keine solche
Hilfe mehr leisten und bittet um schriftl. Antwort, wessen er sich zu ihm und
fiduen Freunden zu versehen habe. — Vgl. Voigt ^, öl. — Auf die Bitten
Wolfgangs um Schonung dtr pfälz. Lande wies Markgf. Albrecht wiederholt
auf dis Verletzung des Heidelberger AIjschieds durch den Durchzug böhmischer,
dann auch sMesischtr Heiter hin, wogegen Wolfgang erklärte, es sei unmöglich
gewesen, die unerwarteten Durchzüge zu hindern. — Dies sagt der Kf. auch
in d^m Konz. der Antwort, und weist unt. and. darauf hin, dass er sich auch
durch KammergericJitsmandate nicht gegen den Markgfen. habe bewegen lassen,
— Leizters zu schreiben widerrät Chr., Mut 17, da es eine Blossstelhing wäre
— Ebd. Konz.
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mK^Ißl. 1553. 141
in Frankfurt eintreffen, will er die Räte von Bayern, Jülich Mm i:,.
und Wirtbg, utn eine Beratung dieses Schreibens ersuchen.
Bittet auch Chr. tim seinen Rat; kommen Hz. Alhrecht und
Chr. persönlich nach Frankfurt, k(}nnten sie vertraulich darüber
sprechen. — Heidelberg, LV>:i Mai /;>.
St. Pfalz. Mhs. 0. <h\ präM, StuHgnrt, Mai 17.-)
161. Clir. an seine Räte in Frankfurt, H. D. von Plie- Mni 15,
ningen. Ludwig von Frauenberg und Dr. Kaspar Ber.:
Festhalien des Passauer Vertrags. Mandat des K.Gs. Schreihen
Chrs. an Mainz etc.
.schickt mit, was Kf. Friedrich tmd Hz. Wilhelm an Hz.
Albrecht und ihfi wegen der Visitation des K. Gs. unter Bei-
legung eines Berichts des pfälz. Kanzlers gesclirieben liaben.
Da man hienach von dem Fassauer Vertrag abweichen will,
weis flicht nur beschwerlichy sondern auch schimpflich wäre,
so sollen sie dies mit den anwesenden Fürsten und Ge.sandtfm
beraten und es dahin bringen helfest, dass von dem Vertrag
nicht abgegangen, sondern ihm nachgelebt und die Visitation
vorgenmnmen wird, wie nötig ist. Hierin sollen sie mit Pfalz.
Bayern und Jülich gute Korrespondenz halten. Schickt zu
diesem Zweck ein yieulich dem Pfalzgfen. übersandtes Bedenken.
Schickt ferner in Abschr. ein Schreiben von Kf. Friedrich
sowie ein solches von Mainz und ein K.G.-Mandat, an Pfalz,
andere Kff. und Stände und auch an Chr. ausgegangen, den
Bö. von Bamberg und Würzburg wider Markgf. Albrecht mit
t/iütl icher Hilfe zuzuziehen. * i Da sich dieses Mandat, das ihm
jioch nicht insinuiert ist. aber nicht lange ausbleiben wird,
nicht mit gütlicher Unterhandhing zusammenreimt, sollen sie
mit Kf. Friedrich und den andern Fürsten und (resandten
darüber verliandeln und besonders, ob nicht die mandierten
Stände von Frankfurt aus eine gemeinsame Botschaft ans
KXr. senden und von diesem Mandat an den Ksr. appellieren
.sollten, damit es dieser kassiere oder wenigstens bis zum Ende
df.'i Frankfurter Tags einstelle.
-) eodem schickt Chr. Ahschr. hievon an Hz. Alhrecht. — St. Bayr. Miss. 3.
Konz, — Ztigleich schickt er Abschr. an seine Räte in J^'rankfuii und hefiehlt,
dartthtr beraten su helfen, — Khd. ()r. priis. Frankfurt^ Mai 20.
Wl. ') Vgl, nr. 164 n. 1.
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142 1553. 161.—lts:>
Mai j;\ Beil leg eiule Schreiben sollen sie an Mainz, Trier. Pfalz
U7id Jülich übergeben.-) — Stuttgart^ hV)H Mai 15.
Ced.: Da sich der Ksr. in einem ihm zu Heidelberg am
2H. April überantworteten Schreiben^) entschnldigt, dass er
noch nicht dem Passauer Vertrag gemäss einen Reichstag
atisgeschrieben habe, so sollen sie bei seiften Einungsrerw.
dahiii wirken, dass der Ksr., da er sich selbst auf die Passatier
Verhandlung bezieht, diese auch in allen anderen Punkten
einhält
6X Heidelb. Verein ad B. 9. Beifasz. 13. Or. präft, Mai 18.
Mai 1.5. 162. Chr. an Hz. Albrecht:
Kammergerichtsmandat. Gesandte zum Frankfurter Tag.
schickt in Abschr., was ihm gestern Abend 8 Ufir Kf. Friedrich
unter Beischlnss der Abschr. eines kais. K.G.-Mandats ge-
schrieben hat; fürchtet, das letztere werde auch bei ihm nicht
ausbleiben; bittet um Albrechts Meinung, wie sie sich nach
der in Heidelberg beiden Teilen gegebenen Erklärung, kein ein
Teil Hilfe zu leisten, gegen das K.G. halten sollen. Vwi\ unsers
era(*.htens so will die Sachen schier dahin gespilt werden, den
chur- nnd fursten die haar zesanienzeknipfen, damit wir all under-
einander selbst nit wissen wa hinans.') — Stuttgart, IßoH Mai /."i.
Ced.: Seine ttnd Albrechts Gesandte sind gestern von hier
abgereist: gab den seinigen eine mit der bayrischen fast über-
einstimmende Instruktion, so dass er hofft, sie werden mit
Pfalz. Bayern, Jülich und anderen gute Korrespondenz halten.
St. Btnndenburg 1 h. Abschr.
*) Chr. entschuldigt sein Ausbleiben, — Kbd. Konz.
«) = Druffel IV, 70. Or, St. Heicl^tagsakten 14 a, mit der fehlerhaften
Auf sehr.: präs. Heidelberg, April 23, statt März 23. Diese Auf sehr, ist oben
übernommen.
1Ö2. *) Darauf München, Mai 18 Alhrecht an Chr.: Das K,G. -Mandat
ist ihm auch wegen ihres Heidelberger Vorltehalta bedenklich ; ihm zu folgen,
würde auch der Frankfurter Verhandlung Eintrag thun und zu Weiterungen
im Reiche führen: ist mit des Kfen. Friedrich Vorschlag einverstanden, die
Verhandlung über das Mandat auf den Frankfurter Tag zu bringen, obgleich
nicht unratsam wäre, den Ksr. vorher nach dem Rat des Kfen. von Mains um
Kinstellung des Mandats zu ersuchen. — Figh. Ced.: Xach beü, Zeitungen
stärkt sich Markgf. Älbrechi immer mehr: hält für nötig, dass Chr. und die
anderen Einungsff. der Sache wohl nachdenken nnd sich in guter Rüstung
halten : denn niemant weiss, nber wen das spil an^'-eselieu ist. — Fbd. Or. j^räs.
Stuttgart, Mai 20, mit 4 cito.
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16*^. Dr. Kasipar Her an Chr,:^) Mai w.
Anaekhige gegen dm FrankfurUr Tag : Kurdl. von Augsburg; Marhgf.
Gemg Friednch, Hcftften, Kf. Moriz zum Heldelh, Jhmd.
auf Anbringen der geheimen und vertraulichen Werbung
heim Kf, Pfalzgfen, dankte dieser arifangs für das Zuentbieten
und die Eröffnung^ und sagte, es stehe wahrlich seltsam Ufui
gefährlich^ alles sei tcohl zu bedenken: er habe sich aber mit
Mainz und Trier verglichefiy dass sie am nächsten Freitag
(die an einem Tag zu Frankfurt eiiitreffen wolle?!, und er
hoffe, da*ss Chr. samt Bayern auch kommen uwrden ; durch
persänliche Gegenwart könne man viel Gutes ausrichten. Ir
chuif. o;. samt den andern lietten ir ^ehaime kuntscliaft zum
besten dermassen gemacht oder bestellt, darzu ire v(*rsehung mit
den schiften gethon, das sie auf soh'hen fal eines zuzieliens, ehe
sie bei 10 meilen ge^en Franckfurt kennen, sie darvon sein wollten:
des bette ir chui'fi. ^. zum ji:ehaimsten, also das allein ein pei'son,
irchurf. g. diener, darvon wysste; derft nun demselbi*ren vertrauen,
deshalben E. f. ^. sollichs bei ir veitraulich behalten würde; sie,
die churf., würden auch one glait nit ^en Franckfurt, und Franck-
fui1 hett ein fendlin knecht zur custodi bestellt; marg-^raf Albrecht
hette ir churf. g. den besten und spitzigsten traulichen brief ge-
schrieben, des ich nit glaubte; denselbigen brief wellt ir churfl.
g. mich zu Franckfurt sehen lassen, dieweil ire reth heut den
mit hinweg auf Franckfurt genumen. Auch der Kf. habe von
seltsamen Praktiken gehört; der Kardl. von Augsburg habe
ihm geschrieben, dass er zu ihm herabkommen wolle; der Kf.
hielte für gut, wenn Chr. denselben hörte: wollte er in das
Verständnis^ wäre er aufzunehmen. Chr. möge sich auch be-
mühen, ob der Bruder seiner Gemahlin, der Junge Markgf.,
und Hessen zum Beitritt gebracht werden könnten; auch Kf.
Moriz sei hiezu zu bewegen. Nach vielen Reden, die sich
diesmal nicht schreiben lassen, schloss der Kf.: und sollten sie
mit ir practic sanct Veitin haben, sie miessten uns zu FranckfuH
nit finden, obsidione vel nn'litibus. Schreibt dies in Eile und
schickt die ihm von Franz zugestellte}^ Briefe zurllck. — Heidel-
berg, ir>.'>;i Mai 16.
Ui3. *) Kredenz für her, dat. Stuttgart, Mai 12, St. Pf ah U, I, fj7. Konz.
Seia Auftrag war offenbar 1. den Kfcu. vor (fdieimtu Anschlügen des Markgfvn.
Alhnht gegen den Frankfurter Tag zu warnen; :J. über die franzö>i. Werhung
bti Chr. (nr. 157) zu benchien.
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144 155B. 163,— lai.
Mai KL P, S.: Als ich anch anregt, E. f. g. nit ibel beraten sein
gewesen, das principiis obstiert were worden mit weren, sagt ir
churt'. g., sie wollt, es were geschehen, und das best gewesen sein.
St. Pfalz, Miß». 6. Oi\ pro», Stuttgart, Mai 2(K
Main. 164, Kf, Friedrich an Chr,:
Praktiken; Zeitungen: Markgf, ÄlbreclU: französ. Werbung,
hörte die vertrauliche Anzeige Dr. Bers; dankt für die neue
Zeitung und die treue Warnung; ist noch entschlossoi, mit
den drei geistlichen Kff. am 26. d. M. zusammen einzutreffen:
hofft, Gott werde Gnade geben, dass die Praktiken zu nichte
werde?}, Ber wird dies und was er ihm sonst gesagt hat, ge-
schrieben haben, so dass er Chr, mit seiner schlechten Schrift
nicht länger aufhalten tvill. Nur erhielt er, kurz nachdem die
Gesandten nach dem Nachtessen geschieden waren, beil, Zeitung
von einem glaubhaften Ort,^) Clir, wird noch in frischem
Gedächtnis haben, was sie beide und Bayern mit dem Markgfen,
redeten,'^) wie sie ihn vo7i seinem Vorhaben und seinen Prak-
tiken abmahnten, und wie weit er es von sich warf, aber auch
wie es sich zu dieser Zeitung verhält; hält für nötig, dass es
Chr, auch in besonderem Vertrauen an Hz. Albrecht schicke.
Was nun der gesant des konigs von Franckreich anbrocht, acht
ich, hab nier draudt dan er dun kan; drum ime E. 1. ain solche
statliche Antwurt geben, das er wol dahaim wer bliben. —
Heidelberg, 1553 Mai 17,
St. Pfalz. Miss. 6, Eigh, Or.
164. ') [Kardl, von Augsburg] kam neulich aus Italien und liom heim.
In Italien stehen des Ksrs. Sachen sehr iihel, schier ärger als in Deutschland ;
man erwaiiet die Ankunft des Prinzen in der Lombardei, der mit Hufe vieler
tausend Maranen sich soll ins Reich eindrängen wollen. Markgf, AJbre4:JU hat,
wie ihm ein Adeliger berichtete, gesagt, er wolle den Primen zum Ksr, machen
und icenns dem Teufel leid wäre. Ist dies wahr, so ist leiclU zu sehen, dass
er des Prinzen Vorkämpfer ist, und es ist zu fürchten, dass er, wenn er mit
den Bb, fertig ist, auch die Weltlichen nicht vergisst. — Sprach unterwegs in
Trient mit dem Kardl, über die Laufte, und klagte, dass der Ksr. diesem
wüsten Verderben also zusehs: der Kardl. antwortete, was der Ksr. den
Markgfen. zugelassen habe, dazu sei er gezwungen gewesen: er habe aus der
Not eine Tugend machen müssen. — NamenÜich die Kff, mausen aufmerken ;
denn wenn difi Gewalt drängt, gelten ihre jurn electionis wenig mehr. Vgl. nr. J5u,
^) nr. tSr n. 6.
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166.— 167. 155B. 145
166, Hz. Albrecht an Chr.: Mai ir.
Antwort an Mainz etc. Marhgf. AUtrecht, Ratifikation von Trier.
Kar dl. von Augsburg.
erhielt dessen Schreiben von Mai 11. Ist mit Chrs. Vorschlag
zu einer Antwort an Mainz, Trier, Pfalz itnd Jülich icetjeu
des Frankfurter Tages einverstanden; Chr. möge sie für sie
beide abschicken. Wegen des Schreibens von Markgf. Albrecht
an den Ksr. ist das Bedenken der Fürsten zu ertvarten, dann
kann man sich weiter vergleichen. — Die Trierer Ratifikation
will er zum besten verioahreii. — München, l')o3 Mai 17.
Ced.: Erhielt Chrs. Antwort auf sein Schreiben wegen des
Kardls. von Attgsburg; bittet, diesen mit Firrderung zur
Propste i Elhvangen in bestem Befehl zu haben; kann ivcgen
Katarrhs nicht eigh. antworten.^)
St. Bayr. Miss. 8. Or. präs. Stuttgart, Mai 19.
166. Chr. cm den Keller zu Göppingen: Mai n.
Pfalzgf. Wolf gang ist im Scliloss zu Göppingen eingezogen.
Befiehlt, demselben, solange er im Bade ist. Brennholz und
Wein zu verabreichen, an den Vogt zu Nürtingen wegen Wild-
preis zu schreiben und für die Pferde zu sorgen.^) Stuttgart,
hViH Mai 17.
St. Pfalz 9e Ia,4. Konz.
167. Kf. Friedrich an Clir.: Mai m.
Pfälz.'hayr. Erheinigung.
wäre dem Heidelberger Abschied vom 2H. März^j in der Sache
zwischen ihm und seinem Bruder und Vettern Ottlieinrich,
Wolfgang, Johann, und Wolfgang. Graf zu Sponheim und
Veldenz, auch Herrn Johann Jörg, einerseits, Hz. Albrecht
von Bayern andrerseits trotz der Kürze der Zeit nachzukommen
165. ^) Dies ist wohl auch der Grund dafür, dass Hz. Albrecht auf die
in nr. 1Ö7 })erichtete französ, Werbung bei Chr. hier nicht Bezug nimmt.
166. ') Stuttgart, Mai 30 schreil)t Chr. an den Pfalzgfen., er habt heute
ron hieraus die erste Jagd gehalten: das Glück brachte nur einen Hirsch:
darans abzenemen, welchermassen die Spanier haus gehalten. ^Schickt daran ein
trenig Wüdpret nebst einem starken, guten Trunk zu guter HadJ'ahrt. — J*jltd.
Kon:.; vgl. nr. 167 n. 1.
Wi. ») Vgl nr. OS n. 6.
Krnat, Briefw. doa Hz«. Christoph. 11. 10
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14(> 1553. 167,— k;^,
Mai 19, bereit (jewesen. Allein infolge der jetzigen gefährlichen
Kriegsübimgen, welche die Oberpfalz sehr nahe berühren, dann
wegen eines Verhandlungstages in Bacharach und wegen des
jetzigen Tags in Frankfurt konnte er, obwohl seine Vetter
dieser und anderer Vergleichungen loegen vorher berufen waren,
doch nichts Fruchtbares vornehmen. Da er nicht weiss, wann
der Frankfurter Tag endet, bittet er, bei Hz. Albrecht dahin
zu wirken, dass dieser bis nach Schluss des Frankfurter Tages
Prorogation bewilligen und, da es zu Berching oder Ber7igriess
zu tagen jetzt wegen des Kriegs gefährlich ist, den zur Ver-
handlung über das Hirschberger Landgericht angesetzten Tag
um einen Monat verschieben inöchte. Will selbst alles voll-
ziehen, was ihm der genannte Abschied auflegt. — Heidelberg.
hV)}^ Mai liK
St. r/als 9, I, 09, Or, präs. Stuthjart, Mai :2().
Mai 19. 168. Die wirtbg. Räte in Frankfurt an Chr.:
Berkhl iiher den Beginn der Verhandlungen.
soweit sie vofi Stuttgart ausritten, kamen sie am IS. morgens
um s Uhr, Ludwig von Frauenberg am Abend zuvor hier an.
Alsbcdd wurde ihnen nebst den Bayern vo7i den Gesandten in
den Rat angesagt und sie erfuhren dann, dass die Gesandten
der abwesenden Fürsten beschlossen hätten, bei den kais. und
kgl. Kommissarien die Entschuldigung ihrer Herrn gemeinsam
vorzubringen, was auch alsbald geschah. Ihrer Instruktion
nach trugen sie Chrs. Entschuldigung bei den kais. Kommis-
sarien cor, welche begreiflich fanden, dass Chr. nicht sogleich
erscheinen könne, aber hofften, da.'^s Chr.. da der Ksr. zu Htm
besonderes Vertrauen trage, nötigenfalls auch selbst erscheinen
werde. Sie erschiejien dann neben anderen Gesandten im Rat.
wo von kais. und kgl. Gesandten zwei Punkte proponiert
wurden.
L. Solle?! sie mit der Proposition vorgehen oder noch
länger warten, da 7ioch keine Fürsten und von einigen beschrie-
benen Fürsten auch noch keine Gesandten erschienen sind?
2. Markgf. Albrecht hat wegen Geleites geschrieben : viel-
leicht könnten sie und die (resandten ihm gemeinsam anttvorten.
Xach gehabter Unterredung gaben die Gesandten den
Kanmiissarien folgende Antwort:
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IGfi. 155:i 147
/. S/e kötniten den Komm/s.san'en nicht Md^ss yehett, Mai w.
hielten aber für gut, die Sache wegen der Kriegsigefahr zu
b( schleunigen,
^. Das Geleite zu geben, stehe ihnen nicht zu: auch ver-
lange es Markgf. Albrecht nur vom Ksr, und von seinen Korn-
nissarien; doch könne es niclit wolil abgeschlagen werden.
Darauf erklärten die Komviissarien den Gesandten weiter
und es wurde dahin beschlossen, es sollten die kais. Ko^mmiss,
an Markgf. Albrecht scJireiben, sie liätten deswegen vom Ksr.
keinen Befehl, doch unlrde von diesem auf einen solc/ien Wunsch
gnädigste Antwort fallen; in dem kais. Ausschreiben, das der
Markgf. erhalten, sei solches Geleite tacite enthalten ; auch
hätten des Markgfen. Gesandte von den Fürsten und Herren,
durch deren Länder sie reisen, nichts zu befürchten, auch nicht
von Bamberg und Würzburg. Die kais. Räte verlasen ein
dementsprechefides Kanz. an den Markgfen. und erklärten, dass
sie inzwischen auch an den Ksr. schreiben, damit für alle
Fälle auch das Geleite inzwischen herauskomme.
Sodann Hessen kais. imd legi. Komviissarien^) ihre Kredenz
übergeben und verlesen und es wurde hierauf durch Heinricli
Mass laut Abschr.^) proponiert, worcmf jeder Gesandte Bedaclit
nahm; man beschloss, morgen wieder zusammenzukommen und
über eine Antwort an die Kommissarien zu beraten. Soviel
sie bis Jetzt bedacht, wollen sie neben den Gesandten von Pfalz,
Bayern und Jülich dahin votieren, dass sie von den Kommis-
sarien des Ksrs. und Kgs. Meinung und Vorschläge begehren
wollen.
Heute abend um ;> Uhr wurde ihnen vom Mainzer Kanzler
wieder in den Rat angesagt und ein 2. Schreiben des Markgfen.
an die kais. Kommissarien verlesen: da hienach die markgfl.
Gesandten schon unterwegs sind und der Markgf. bittet,
etwa 2 Tage Verspätung zu entschuldigen, so hätten sich die
kais. Kommiss. entschlossen, das vorhin beschlossene Schreiben
einzustellen und die Markgp. zu erwarten. Ausserdem wurde
begehrt, dass, tiachdem nun der Tag zustande gekommen, die
168. ^) Kais. Kommisft.: Gf. Reinhard von AV>/;w.v, 0/. Ludtrü/ von StoU
}ßei'g, Heinrich Ilass : kgl. Koimnisa. : X. [Hans] FreiU. zu Walkt nsl ein, Philip)!
Sdiad zu MitteUnherach, Dt\ Zasins. - Vgl. Druff, l I\\ 1:^0 n. ;J.
•) Die Projnmlion gieht defi Znrrk des Tag^s an nnd rcrlangf, anf
Mittel zum l>'ncdrn hrdnrhf zu .sein.
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1 48 15o^. ^^*^'
«
Mni 19. (Tpsandten ifwen Herrn schreiben sollten, persönlich zu er-
scheinen, was von grossem Nutzen wäre. Ferner habe sich
der Stadt Braunschweig Sekretär angezeigt und gefragt, oh
Hz. Heinrich vo7i Braunschweig oder Gesandte von ihm auf
diesem Tag erschienen seien, um es den Verordneten seiner
Herren, die unterwegs seien, berichten zu können. Weiter
wurde von den kais. Kommissarieii der b7'aun schweig. Junker
Schreiben zur Erwägung übergeben.^)
Zwischen Hz. Albrechts von Bayern und Hz. Johann
Friedrichs Gesandten entstand Streit wegen der Session ; jeder
wollte den ersten Sitz und Stimme nacJi den kfl. Gesandten
haben, Bayern als Verwandter der Pfalz, die unter den Welt-
liehen erste Stimme habe, Sachsen, weil sein Herr geborner
Kf. und zuvor wirklich Kf. gewesen sei. Obwohl allerlei Mittel
versucht wurden, auch der Sachse sich erbot, im Vorsitz ab-
zuwechseln und deshalb den Bayern einen Revers zu geben,
wollten doch diese nicht darein willigen und es kam dahin,
da SS der Sachse erklärte, er teer de nicht in den Bat gehen,
aber trotzdem hier bleiben und wolle sein Gutdünken, so oft
man es begehre, mitteilen.
Schliesslich wurdest von den Pfälzerti den bayrischen und
jill. Gesandten und i/inen allerlei Schriften vorgelegt, tras ihrem
Herrn von Markgf. Albrecht begegnet sei, nebst einer Antwort
an diesen, welche sie in einigen Punkten korrigierten.
Schicken ein Verzeichnis der zu diesem Tag beschrie-
benen Stände und der erschienenen Gesandten. — Frankfurt.
J:V)H Mai W.
Ced.: Behalten den Boten zurück, weil erst morgen früh
die Proposition abgeschrieben wird. ~- Mai 20.
(■ed. von Frauenberg: Konnte in ganz Frankfurt keinen
grünen Seidenatlas bekommen : hätte gar nicht geglaubt, dass
es in Frankfurt, wenn nicJit Messe ist. so viele Dinge nicht giebt.
St. Heidelb. Verein ad B. 9. Jieifasz. 13. Or. präs. Stuttgart,
Mai ^>/V)
•'') Dat. ^fai 2. Sie bitten, zu entftcliuldiyen, dass Me^ fttait den Frank'
finter Ta(f zu hesufhen, an den ihnen rom Kftr. gcftetzten Komtnisauneii festhaften.
*) eodem antwortet Chr. unt. and., er schreibe ihnen hiejwben, dass der
bcal>sichtif/tf Erfurter Tatj [vgl. nr. 1<)7] nicht stattfinde: II. ]). von Plieningen
solle deshalb nach Stuttgart zuriichhthrcn. - - FJtd. (Jr. jträs. Mai ;>;,
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IfSlK 1558. 141)
169. C/tr, an Hz. Alhrpcht: Mm -j,
Kardl.von AafßHfntrg; Zusammenkunft; Nottrendigkfit von Hn^tunycn;
Kiir. und Heidelh. Band,
Antwort auf '^ SchvHbeii von Mai 1.7. und is,^) Ist wpf/en
persänlichen Gesuchs des Frankfurter Tages mit Altjrecht ein-
mstanden. Wird mit dem Kardl. ron Auf/sburr/ riel/eir/it
bald zusammentreffen und. will dann nieht nur wegen der
Propstei Ellwangen, fiondern aueh wegen der hesehwerlielien
Läufe mit ihm spreehen und dies an Alhrerht mitteilen. Wünseht
Besserung für Athree/its Katarrlt.
Was das '2. Selirei/jen betrifft, so dankt er für den Hat
wegen des K.d. -Mandats: erhielt ein solelies noeh nieht und
glaubt, dass es wegen des Frankfurter Tages unterblieben ist.
Hess den eigh. Zettel rertraulieh an Ff<dz gelatnjen und schlägt
cor, dass sie beide in J'2 14 Tagen in Lauingen. Mem-
Illingen oder dort herum zu einer liespreehung zusammen-
kommen. Dankt für Zeitungen und sehiekt mit. W(fs ihm ron
Kf Friedrich, ebenso ron seinem (resandten, neulieh ganz
(jeheim gesehrieben worden ist.'^j Raseiie Beratung der Kinungs-
rerw. über Zuzug ist nötig, und er hielte für gut. dass Jenseits
des Rheins i)i eines anderen Namen Kriegsrolk ge.sammelt und
erst, wenn man gefasst ist. dem Kind der Name gegeben wird:
denn ge.schieht das hin und her zertrennt, so könnte Markgf.
Albreeht. der schon auf den Füsse/i ist. die Mu.sterplätze zer-
trennen. Man kann nicht zu lange in der Armbrust liegoi
und sich da und dort bedrohen lassen.^)
Bittet um rertrauliehe Mitteilung, was auf dem Tag zu
Eger über den berorstehenden Bund rerhandelt und rerab-
sehiedet wurde. Obwohl der Ksr. sich frü/ier den Heidelberger
Bund nicht missfallen Hess, erhielt er doch ron demselben
wegen des berorstehenden Bundes und des Tages zu Meminingen
neulich ein Schreiben laut beil. Abschr.. das zeigt, wie dem
Ksr. jetzt der Heidelberger Bund gefüllt;^) wird seine Antwort
169. *) nr. ItSii und Ifi:* n. l.
*) nr. 163 und 164.
*) Dieser und der folrjende Brief zritfen in iiherraMvUcnder Jkntlichkeit,
irie der längtd vtrhandene Verdacht gegen den Markgf en, (nr. 67 n. 6) zum
Durchbrach gelangt int und nun sofort zur WeiUrentwirklung dr.s Heidelberger
Bandes treibt.
*) Drußd IV, 130 Einladung zum zweiten Memmingcr lag.
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loO 1558. Ifitß.-^no.
Mai ji. darauf mitteilen. Ist aus den Albr, m und lieh erzählten Ur-
sachen und aus anderen Gründen entschlossen, sich nicht in
den Bund zu begeben, — Stuttgart, /.>.'>.^ Mai 21.
st, Brandenburg 1 h, Konz, Auszug hei Dtuß'el iK, J4(J.
Mai :*i, 170. Clir, an Kf, Friedrieh:
Kardl. von Augsburg ; Frankfurier Tag: Notweiidigknt von Rtistungen :
Markgf. Albrecht; Ksr.
erhielt dessen eigh, Schreibe7i nebst der Antwort an Dr, Ber:
dankt für Zeitungen: erhielt sie kürzlich von derselben Person
in fast gleicher Weise: dieselbe begehrt dabei, zu Clir. zu
kommen . er entschuldigte sich aber mit seinem Baden, Ver-
traut dein Betr. sehr wenig, hält auch seine Aufnahme in das
Verständnis aus allerlei Gründen nicht für gut. Der Kf, wird
sich erinnern, icas er vor 7 Jahren praktiziert und wie er mit
anderen das Vaterland bedacht hat; was er erführt, wissen
auch andere: will dies auf des Kfen, Wunsch an Bayern ge-
langen lassen.
Wünscht Glück zur Reise; kann nicht denken, was man
dort umhrend dieser Empörungen erreiclien will: man darf ainoii
ta?:laisteii lassen und ino dieweii des lands verjap:en; darumbeii
ich warlich acht(»t, das man demnechsten ad scopum freschi'itten
were, wie ich dann meinen gesandten bevfdchen, in den umbtragen
sich vernemen zu lassen.
Schickt ein Schreiben, das er letzte Nacht nebst Zeitungen
von Bagern erhielt. Den eigh. Zettel dabei betr,^) hält er auch
ernstliehe Beratung über den Zuzug für nötig: mit einem zer-
streuten Zuzug wird die Sache nicht gefördert, da man auf
der (regenseite überall auf den Beinen ist: man muss einen
gemeinsavuni Lauf auf einen bestimmten Ort und Tag machen
auf einen fremden N(tmen. bis man gefasst ist: dann er.^t
kann man dem Kind den Namen geben: auch muss erste und
ztreite Hilfe miteinander gehen. Liegt man zu lange in der
Armbntst und lässt sich da und dort bedrohen, irie dies .schon
beim Kfen. geschieht, so entsteht nur Zertrennung und Nicht-
halten : es könnte nichts schaden. wen)i sie gemeinsam dem
Markgfen. schreiben würden, was uns von s. !.*> anofelanjrt liett^
A) ". 1. irohl :it It.-ifn M(,,/f, irie >iU Ahs-hr. hat, \\. 1.
r,o. ') ur. 16:* n. 1.
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170.- 17 J, 1553. löl
und ZU inie zu versehen lietten: wolte er <lanii anders nit r ei Mai 2t.
wol her in dem uanien des herren.
Schickt ein Schreiben des Ksrs. wegen des Memmi)i(/er
Bundes. Der Anhang über ihr Verständnis ist zn beuchten,
obwohl dasselbe dem Ksr. gefalle.^) - Stuttgart, l'h'hi (auf d<'ni
hailiofen pfin^sta^»:) Mai 21.
Ced.: Will dem Ksr. antworten und dem Kfen. davon
Abschr. schicken; dann ich in disen nieniin^schen bund keines-
weprs zu kommen gedencke.
.SY. Pfalz. ^fiMA. (j. Ahsvhv. (ich.)
171. Hz. Alb recht an Chr.: Mai 22.
Zusammenkunft in Htidenltchn.
erhielt dessen Schreiben, die jetzigen Läufe betr., nebst Beilagen.
Hält aus allerlei Gründen für gut, dass sie beide so bald als
möglich in der Stille zusanwienkommen, wo sie die Sache be-
raten und allerlei Unrat abwenden könnten.^) Schlägt Heiden-
heim als Malstatt vor : ist Chr. einverstanden, so möge er einen
Tag bestimmen. Will, wenn Chr. zu kommen verhindert ist,
einen oder viehrere seiner geheimen Räte alsbald zu ihm
schicken^ um das zu verhandeln, was er gerne selbst thun
würde: Chr. an seinem Hof aufsuchen, will er bei diesen
Läufen nicht, da man Jetzt nicht gerne zu weit vom Haus geht.
- München, hV>H Mai V<>.^)
Eigh. P. S.: Schlägt, wenn Chr. die Malstatt niclit gefällt.
Günzburg vor: liält Chr. für ratsam, (Gesandte ilirer Mit ver-
wandten zu erfordern, so Hesse er es sich auch gefallen.
iSV. Bayr. Miss. :l Or.o» prüs. ^'intff/art, Mai :>i.
a) 4 cito, citisfimo.
') HeideUfity, Mai :*3 antwortet da' Kf, er woUe dtm nachdcriktUy auch
mit anderen sprechen und Chr. seine Meinunfj mitteilen. — eodem svhivkt er
Zeitung. — Ebd. Or. präs. Mai :J().
171. *) Dieser Vorschlag ist noch rollständif/ anahhätnjig von dem Chrs.
in nr, 169j den Älbrecht erst am :J3. abends erhielt : vgl. nr. 173.
-) eodem schickt Albrecht auch Zeitungen über Kriegsgewerbe. -- Ebd.
Or. präs. iStnitgari, Mai :Jo. — Mai :J(} dankt hiefiir Chr. und teilt mit, das,><
ncidich der Marhgf. alle (Jff.^ Herrn und vom Adel, die den Bb. ron Wiirzburg
nnd Bamberg lehenverwandt sind^ an ihrer Ehre antastete und sich mit Blün'
derung und sonst gegen ihre Uuterthantn wie gegen die der Bb. halte. — SvhicH
f^ine Antwort auf das letzte kais. Schreiben in der Bundessache jnr. I77j.
tlhd. Kam.
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152 IßöB. n:».-~17i,
Mai 23. , 172. Hz. AlbrecM an Chr.:
überschickt Ihm auf seine Bitte durch einen Jägerknecht einen
Lelthundy der das Blut suchte und 8 BluthnndCy die gerne mit
dem wunden Wildpret laufen. — München, looH Mai ^/>*.
St. Bayern 12h I, 68. Or.'^) präs. Stutigati, Mai 30.
Mai 24. 173. Hz. Albreckt an Chr.:
Zusammenkunft.
erliielt von ihm gestern Abend ein Schreiben nebst Abschr. und
Zeitungen.^) Hat ivegen ihrer Zusammenkunft schon an Chr.
geschriebell unter Benenmmg der Malstatt U7id ist dessen Ant-
wort gewärtig: will sich bei der Zusammenkunft über die in
Chrs. Schreiben genannten Punkte und andere Sachen be-
sprechen.
Weiss nichts von der egerischen Handlung. — Münclien,
1553 Mai 24.
6% Heidelb. Verein 9 III. Or.»») präs. StuttgaH, Mai 27.
Mai 24. 174. Chr. an Hz. Albrecht:
Zusammenkunft : Marhgf. Albrecht.
Antw>ort auf dessen Schreiben von Mai 22. Hat schon
in seinem Schreiben vom 21. bei Hz. Albrecht auch wegen einer
persönlichen Zusammenkunft angeregt. Hat nun an Kf. Friedrich
vertraulich gelangen lassen, dass die Einungsverw., die nächsten
Freitag zu Frankfurt ankommen und zweifellos ihre vertrauten
Räte bei sich haben, diesen Sachen auch nachdenken, da sie
sie auch angehen, und nötigenfalls ihre vertrauten Bäte im
geheimen zu ihnen nach Heidenheim senden. Da er seines
Badens wegen vor II Tagen dort nicht erscheinen kann, so
will er am 4. Juni in Heidenheim eintreffen und Albrecht.s
Ankunft in aller Stille erwarten. Wäre geneigt, eine andere
Malstatt zu bestimmen, kann aber wegen der Läufe und un-
mittelbar nach dein Bad nicht weiter reiten.^} — Stuttgart^
I55H Mai 24.
Ced.: Weiss von Zeitungen niclits, als dass Marhgf.
a) Aufurhr. von Chr.: dunksiij^mitj der huiid halber s. I. zu i^cbreibon.
b) 3 cito.
173. ') nr. 109.
174. *) Starnberg, Mai 27 sarjt Hz. Alhrecht zu, Juni 4 in Heidenheim
Zfi erscheinen. — :St. Uddclh. Verein y III. (Jr. prcut. StiUtgai% Mai 30.
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m-Ih'K 1558. 153
Albrecht mit seinem Kriegsvolk um Kitzimjen, Markyf. (ieonj Mai :ji.
Friedrich zuständig, liegt: er soll es getrennt haben, so dass
die Hälfte defi Main hinabzog: was das bedeutet ^ kann
Albrecht wohl denken:^) erhielt ausserdem beil, Zeitungen aus
Frankfurt,^)
St, Bayr, Miss, 3. Konz., von Chr, korrig,
17 o. Die wirtbg. Räte in Frankfurt an Chr.: Mai U4.
Bericht über die Verhandlungen.
seit ihrem letzten Schreiben bis gestern Abend wurde nichts
anderes verhandelt, als dass die kais. und kgl. Kommissarien
sich beharrlich weigerten, Mittel zum Frieden anzugeben, und
darauf beharrten, sie seien abgefertigt, um die Fürsten oder
Gesandten darüber anzuhören und hernach ihr Bedenken zu
eröffnen. Nach gehabter Umfrage wurde ihnen gesagt, man
wisse keinen anderen Weg, als dass vor allem beide Teile die
Rüstung gänzlich ablegen oder doch ein Stillstand zwischen
ihnen gemacht und die K.(x. -Mandate wegen Zuzugs inzwischen
(d)yeschafft werden. Die Kommissarien antworteten, sie seien
mit dem Friedstand einig und wollten den alsbald bei den
bmnberg. und würzburg., dann auch bei den brandenburg.,
wenn die ankommen, oder beim Markgfen. selbst suchen. Werde
derselbe erlangt, so falle das Mandat von selbst. Man müsse
jedoch auch sehen, wie, falls die (jüte sich zerschlage, der
Empörung zu begegnen sei.
Man beschickte also die bamberg. und würzburg. Räte
und Hess ihnen gestern morgen im Beisein der Komnu'ssarien
durch den Mainzer Kanzler wegen Abschaffung oder doch
fjustellung des Kriegs und ebenso des Mandats vorhalten.
Darüber nahmen sie Bedacht und gaben bis jetzt keine Antwort.
*) Chr. miint ojfinhar den in ur. Ui3 enrahnfe.i Aufidday gegen den
Frankfurter Tag.
•) Zugleich schickt Chr, an Kf. Friedrich Ahschr. von nr. 171 und 174;
Beratung ütter die Läufe und wie ihnen zu begegnen wäre, xei f<ehr nötig; die
Fürsten sollten dies in Frankfurt vornehmen, auch einen oder mehrere zu Hz.
Älbrechi und ihm nach Heidenheim schicken, um so heim Ksr. um so weniger
Verdacht zu erregen. — Darauf antwortet der Kf, Frankfurt, Mai X^6', tr hohe
sofort mit Mains, Trier und den jülichschen Räten hierüber gesprochen und
*i> hätten beschlossen, bis zum 4. Juni Gesandte nach HeidenhHm zu schicken.
— Ebd. ()r. präs. »Stuttgart, Mai 30.
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154 if>^«^- 175.- '176.
Mut :*4. Als sie heute morgen um (i Uhr wieder im Rat erschienen,
wurde im Beisein der Koniviissarien von dem hessischen
Kanzler vorgetragen, sie hätten von ihrem Herrn Befehl er-
halten, den Kommissarien die grossen Rüstungen beider Par-
teien anzuzeigen. Hz. Philipp Magnus von Braunschweig ziehe
den Bb. mit 2000 gerüsteten Pf, und 20 wohlbesetzten Fähnlein
zu, von einem andern - wie sie merken, vom Kfen. von Sachsen
— erwarten sie auch 1400 Pf. und Fussvolk. Tiefstetter sei
darüber Oberster. Hans von Heideck (reneraloberster : des
Kriegsvolks Musterung dehne sich auf 2 Meilen um Fulda
herum: sicher sei grosses Blutvergiessen zu erwarten. Ihr
Herr rate deshalb, den hiesigen Platz zu verlassen, sich mehr
den ParteieJi zu nähern und einige jeder Partei angenehme
Männer schleunigst zur Vermittlung abzuordnen.
Darauf umrde nach gehabter Unterredung beschlossen,
die Ankunft der Fürsten zu erwarten, die am Freitag persön-
lich hier eintreffen sollen^ und dann mit ihnen über Platz-
verlegung zu beraten, namentlich aber den Landgfen. zu er-
suchen, dass er selbst, als bei beiden Teilen angenehm, zur
Vermittlung hieherkomme. Da auch die markgfl. Bäte letzte
Nacht hier angekommen, solle mit ihnen ebenso wie gestern
mit Bamberg und Würzburg über Ablegen der Waffen oder
Friedstand verhandelt werden: ausserdem solle dem Landgfen.
für seine Mitteilung gedankt werden. Dabei bleibt es: nur
sagten noch die kais. Kommissarien, die markgfl. Gesandten
hätten eine Kredenz ihres Herrn übergeben und um Verhör
gebeten: sie hätten ihnen für heute Nachmittag Zeit bestimmt:
soviel sie merken, wollen dieselben nocheinmal (leleite beyeliren
und, wenn sie es erhalten, sich weiter erklären, andernfalls
abreisen: man beschloss, vor dem Verhör nicht zu ihnen zu
schicken. Allgemein wurde für nötig angesehen, dass die
beschriebenen Fürsten selbst hieherkommen, um dem drohenden
Jammer abzulielfen. — Frankfurt, hVh'i Mai 24. Mittag.
-Sf. Heidvlh. Verein ad B.if. lieifasz. 13. O/-.«) präs. Mai :i(i.
Mai -5. ^^«- <^V/r. an Hz. Albrecht:
l[fiih.'haifr. Ki'hnniyntig. KardL von Auy^hary.
wfts ihm Kf. Friedrich geschrieben liat, zeigen beifolgendr
a) *i cito.
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i;n-n7. 1553. 155
:i Schreiben, Rittet um Alörs, MeiuuiKj we(jm HinaiiHschiehonH .i/««mv>.
den Tages über die Erbein igtfUf/. Schickt auch mit, was der
Kardl. und B. zu Augsburg ihm weiter geschriel)en hat: würde
für Albr., da der B. in H^k Stunden Heidenheim erreichen
kann, dahin Tag und Malstatt festsetzen, so dass dann zu
dem Abschied auch der B. von Augsburg kommen könnte:
würde dies aber unterlassen, wenn es Albr. nicht angenehm ist,
und sich mit dem B. wegen Tag und Malstatt sonst vergleichen,^)
— Stuttgart, l'yöH Mai 2'),
iSV. Bayern l'J h /, 6'^^. Konz,
177. Chr. an Ksr. Karl: Mai :.^o.
Kais. Bund. KreiscerfaHHnng.
erhielt dessen Schreiben von Mai //) die Bu)ideshandlung in
Memmingen betr., am lU.: erkennt daraus des Ksrs. väterliches
Gemüt: ivill selbst Ruhe und Frieden im Reich nach Kräften
befördern ; allein solange niclit das Misstraucn zwischen hohen
und niederen Ständen beseitigt ist, wird es schwerlich zu be-
ständiger Vergleicfnmg kommen, wie er dem Ksr. sc/ion in Ulm
sagte: wenn der Ksr., der Kg. und einige andere Stände ein
besonderes Verständnis mit einigen oberländ. Kreisen und
Ständen für hiezu dienlich halten, nach dem Muster des (dten
Schwab. Bundes, so hat er hierin allerlei Bedenken, von seinen
persönlichen Ungelegenheiten — kgl. Ungnade, Verarmung seiner
Lamlschaftj Erschöpfung seines Kammerguts, beschwerlicher
Zufuhr auf den Asperg, Missverstand mit einigen Städten und
andern beschiverlichen Anliegen -- abgesehcft. Das Misstrauen
zwischen den vornehmsten Ständen ist Hauptursachc des bis-
Iwrigen Unrats: wird es nicht auf gemeiner Ueichsversammlung
beneitigt, so ist von Partikularverständnissen wenig Nutzen zu
hoffen, die in der Regel nur einen (iegenbund im Gefolge haben.
Zudem ist bedenklich, die Handhabung des Landfriedens zur
Sache eines Verständnisses zu machen: auch könnte dadurch
dein Reichsrecht und dem K.G. Abbruch geschehen, wenn die
I7b'. *) Mai ;^6' anttrortct Hz. Aufrecht j die Krhtiniyunfjsaavlie mit Pfalz
kiinnr bis zu ihrer Zuftammmknnft einffesteUt werden. Kv hohe nichts duf/eyen,
trenn Chr. den Kardl. von AuffsJuirg auch nach Heidenhfiin h scheide. — *S7.
Htidelb. Verein 9 III. <)r. prüft. SiuUgari, Mai St.
117. *) Kinladung ea einem neuen Tag in Memmingen auf Mai 28 s.
Drujfel IV, 130.
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15(j 1553. 177.— 1} 8,
Mai :J5. Aiiströf/e iKich der elfjährigen Eimuiy ijemacht werden; sodann
würden die Fürsten unbedeutendere Ständen gegenüber mit
der Hilfe im Nachteil sein, wozu noch die grossen Kosten
kommen. Hat sich auch hei Konstanz und Baden erkundigt
und fiitdetj dass sie ebenfalls allerlei Bedenken und sich bis
jetzt noch nicht zum Beitritt entschlossen haben. Besonders
beschwerlich wäre es für ihn, we7in dann in der Einung der
Religion wegen Missverstand entstünde.
Glaubt, dass all dem nicht besser abgeholfen werden kann,
als durch eine allgemeine Keichsrersammlung, (\s wollen sich
dann ain iedei* krais insonderliait ander inie selbst nnd nüt s(M*n<»n
an^eliorijren trlidern frenntlicli nnd nachberlich dergestalt in
sondere, doch nf den landfriden, verstentnns begeben, das wo
dieselbi<?en sambt iien zuo^ehorigen glidern von andeni enipori-
sch(»r weis mit feld- oder herznjren angregi*iffen, zn <leclaration,
brandschanznng oder von E. kai. mt. nnd des reichs gehorsam
nnd ordnnng getrnngen wolte werden, sie getrenlich znsamensetzen
nnd einander mit allen guten trenen mainen, retten nnd zeti-etten
wolten, darans dann auch ferner erfolgen nn'khte, das sich ander
genachberten krais auch in solche veigleichnng gegen den andeni
begeben nnd die hilf der kiais etwaz ansehenlicher, stattlicher nnd
sterker sein wurde, dann die in der eilfjärigen verstentnns ange-
lotfen.-) ]Ven/i er sich auch nicht in das geplante Verständnis
begeben sollte, will er sich doch gegen seinen Kreis und andere
benachbarte Stände dem Landfrieden gemäss halten. - Stutt-
gart, liV)-} Mai V >.
iV/. Kinumjen 7, :JS. Ahschr.; Wiru, WürUt-mhcrgira U E, Or. VffL
Stalin 4, 544 f.
Mai 25. /^^. l>i^ wirtbg. Räte in Frankfurt an Chr.:
litricht iihcr die Verhandluntjai. Ankunft der rhiin. Kff. Marhjf.
AWrahf.
am 24. Mai nachmittags Icamen Kommissarien und Gesandt*'
wieder zitsainmen: die Kommissarien eröffneten, die branden-
•) Die^e Stelle ist, soviel ich sehe, die erste Spur von der aus Chrs.
Initiative hervorgef/an(/enen Kreisexekutionsordnung; die Grundzüye seiner sjtti-
teren Pläne liegen schon jetzt fertig vin". Verständnis der einzelnen Kreütf
unter sich: dann gegenseitige Vergleichung verschiedener Kreise. Schon auf
dan zireiten Memminger Tag deutet^ wie es scheint, Chr. seine Ahsictden an,
irenn die Wirthger, zur Ablehnung des kais. Projektes vorbringen: „ein Verein
der h'r.isr konnte nuhr IcfsfeK."* Druffel IV, ICtO.
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17S. 155B. 157
bury, Gesa7ulte?i haffm ihre Verspäfurif/ mtf^chuldiyt. da sie M,ii •.>.-
unterwegs vor den Bischöflichen geicarnt wordeyi seien : ferner.
da die Bb, samt Nürnberg am K.G. ein Mandat ausgebracht
hatten, wornach in t'^i Tagen die Deklaration dei Acht zu er-
warten sei, hätten sie für jedermann Geleite und Assekuration
bei den Kommissarien begehrt: letztere baten darüber um den
Rat der Gesandten. Man antwortete, die Entschuldigung sei
anzunehmen, der Prozess des Mandats am K.G, einzustellen
und den Markgfl. Geleite oder Versicherung zu geben. Da
Geleite für jedermann zu geben vor allem Sache des Ksrs. sei.
sollten die Kommissarien selbst nachdenken und, wenn sie es
nicht geben, dem Ksr. schreiben. Gründe hiefür könnten sie dem
unterbliebenen Schreiben a7i Markgf Albrecht entnehmen. Die
Kmnmissarien Hessen sich das gefallen mit zwei Anhängen:
/. wenn die Markgfl. sich nicht überreden lasse7i, sollen die Ge-
mndten neben ihnen das Geleite in gewöhnlicher Form geben,
auch könnte mit der Stadt Frankfurt deshalb verhandelt werden,
t Änderung des Mandats wäre nur auf einetn Reichstag mög-
lich. — Die Gesandten replizierten, es sei Sache der Kommis-
sar ien. diese Antwort zu geben. Geleite zu verschreiben, seien
ftie nicht befugt. — Schliesslich gaben die Kommissarien den
Abschied, dass sie in der gehörten Weise mit den Markgfl.
verhandeln wollten.
Am 2'). morgens berichteten die Kommissarien den Ge-
mndten über ihre Verhandlung mit den Markgfl., die schliess-
lich einwilligten, Geleite vom Ksr. in den im K.G. -Mandat
genannten 12 Tagen zu erwarten.
In der gleichen Sitzung erschienen die bamherg. und
wiirzburg. Räte und Hessen ihre Antwort auf die ihnen vor-
gestern vorgehaltenen zwei Punkte verlesen.^) Man beschloss,
nun die Markgfl. zu beschicken, von Urnen ebenfalls Abschaffung
oder Einstellung des Kriegs zu begeliren, und hernach die
Bamberger und Würzburger nocheinmal zu ermahnen, und
dann, auch wenn der Friedstand nicht erlangt wird, die Unter-
handlung zu beginnen.
Die Markgfl., die nun vorbeschieden wurden, lehnten nach
kurzem Bedacht Niederlegung der Waffen oder Friedstand ab
17ö. ^) Dksdhen lehnen BeiPilli(jan(i dt^M Fn'edsiandx und Einst elhnnj
der Mandate ah.
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158 1553. i;6.
Mai :jj. und .schlugen ror, in der Hauptsache mit der Vnterhandlunfj
vorzugehen.
Nachmittcigs wurden den Bambergern und Würzburgern
nochehimal wegen Abstellung des Kriegs oder Friedstands
Vorstellungen gemacht, die sich bereit erklärten, wenn ihnen
ein schriftliches Verzeichnis gegeben werde, wie dieser Fried-
stand sein solle, wollten sie dasselbe annehmen, ihren Herrn
schicket} und sich Bescheid Jiolen, In der Hauptsache wollten
sie Vorschläge anhören imdy wo nötig, an ihre Herrn schicken.
Darauf verglichen sich die Kommissarien abermals mit
den Gesafidten, morgen wieder mit den Markgfl. wegen Fried-
Stands zu verluindeln und auch mit den Bambergern und
Würzburgern weiter zu traktieren : im Fall der Abweisung des
Friedstandes aber mit der Hauptsache zu warten, bis am
Freitag die Fürsten ankommen. — Bis jetzt sieht es nicht aus.
als ob der Friedstand erlangt würde. - Frankfurt, 1553 Mai ^j.
Ced.: Heute Abend kamen die Kff. von Mainz, Trier, Köln
und Pfalz hier zusammen an; nachdem sie auf den Schiff^}
am Gestade geblieben waren und ge^neinsam zu Nacht geges.sen
hatten, zogen sie zu Fuss mit Fac/cehi in ihre Herberge.
Ced. von Ber: Hat von einigen Gesandten gehört, wie
auch von den Markgfl. vernommen wurde, Markgf. Albrecht
habe dem Kaiser angetragen, wenn ihm der Vertrag gehalten
werde, ihm 7000 Pf und 50 Fähnlein Kn. gegen Frankreich
zuzuführen.^) Vertraulich sagten auch die Markgfl.. ihr Herr
würde sich mit 4 bamberg. Ämtern und einem Abtrag für das
Übrige begnügen. - A\'ie mich bedunckt, . . ., so würdet warlidi
von einem strick zn einem ^arn gehetzt ; derwe^en mein g. f. und
her marg. Albrecht sicli wol nmzusehen nnd gi'oses zu befarn liat.
67. Ueidelb. Verein ad B. 9. Beifasz. 13. Or. präs. SiuUgari, Mai :?IK
-) ÄhnUcli berichten am gleichen Tag die kgl. GcsandteUj daz sich «lie
margtj^rävisclien gesandten sf^i^en den kais. comissarien und an» iinder andenu
auch clärlicli haben Teraemen lassen, sobald ir herr, der mar^graf, immer mit
den bischofen zu cudschaft kombe, daz er der kai. mt. den nechsten 7000 guter
gfeilistter pferde und in die 90 guter vendl knecht, welche er auch in weni^
tagen gewisslich beieinander hal)en werde, zufueren und von irer mt. weder
lauf- noch rüst^elt heueren, sonder auf die ploss angeende besoldung am ersten
ta^f des angeenden niouats auszielieu und den neclisten darmit in Frankreich
rucken, aucli bald zu Paris sein und irer rat. j^fross sachen ausrichten wollte,
wie er sich dan dessen alles geilen irer kai. mt. schon albereit ang:eboten hette.
— WiiH, E.'A. in gen. 'Ji). Dr.
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nt^. 1558. 159
179. Instruktion Chrs.fUr Liz. Eisslincfer an den knis, Hof: Mai :y;.
Belehnumi des Ofen, Georg mit Mümpelgard, Asjicrg. ZoUjn'ivilegium.
L Er soll sich an den B. von Arras^) wenden und ihn
an die i'on Chr, dem Ksr. geschriebene Bitte erin?iern, ihn der
Lehenspftieht für MömpeUjard, Orange, Clerral tind Passavant
zu entheben und den Gfen. Georg in gleicher Weise damit zu
belehnen.
2. Er soll dem B. mitteilen, als Chr. an Ostern mit Hz.
Albrecht von Heidelberg heimgezogen sei am Asperg vorüber,
habe letzer er den Asperg zu sehen gewünscht. Chr. habe des-
wegen dem dortigen Oberst geschrieben, er wolle mit Hz. Albrecht
und 10 — 1:^ Pf. auf den Asperg reiten, nr(s er fiach der im
letzten Jahr mit dem Ksr. in Augsburg geschlossenen Kapitu-
hdion, von der er Abschr. schicke, wohl thun könne. In Ab-
wesenheit des Obersten sollte der Hauptmann das Schreiben
erbrechen. Dieser habe hierauf den Schnltheissen und Schreiber
zu ihm geschickt mit vielen Entschuldigungen, weshcdb er den
lVu7isch nicht erfüllen kl'mne, und also was schiiupflicli mit
ob^edachtein imserni vettern turiiberziehen muesseii, darzu für-
nemblicli aber der eommissari derwe^en vil verwandter böser red
ausofestossen und getriben. Der Oberst, dein er dann die Sache
mitgeteilt, sei persönlich zu ihm gekommen und habe erklürt.
dass er trotz wiederholten Anhaltens beim Ksr. und seinen
Räten keinen Bescheid erhalten habe, wie er sich hierin gegen
Chr. halten solle. Auf Chrs. Frage, wie er sich mit dem Asperg
halten würde, falls der Ksr. vor dessen Rückgabe sterben würde,
habe der Oberst erklärt, er habe deswegen keinen Bescheid:
doch lasse sich vermuten, dass er als Lehewmann des Kgs.
leicht zu bewegen wäre, diesem den Asperg einzuhändigen. —
Der B. möge nun beim Ksr. sorgen, dass Chr. stets mit der
genannte?! Anzahl Pf. auf deyn Berg eingelassen werde, dass
der Oberst ihn nach des Ksrs. Tod an niemand als an Chr.
übergeben, und nie Jemand, der nicht dem Ksr. oder Chr. zu-
gcthan ist, einlasse7i solle.
^i. Er soll für Erlangung des Privilegiums wirken.^)
St. Zollfiai-hen 5 B. (>r.
17 U. *) Kredenz an diesen von Mai :J5 - ehd. Koiiz. — Kisttlinyer traf
Mehon am 31. Mai in Brüssel ein : nr. W:J.
*) Über weitere Aufträge Eiatilingers^^ in denen vielleicht der Hauptgrund
far seine Altsendung lag, vgl. nr. li)^f.
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160 1553. hs^K-^lbl.
Mai ::G, ISO. Die wlrtbg, Räte in Frankfurt cm CIrr,:
Bericht über die Verimndlungen,
im heutigen Rat umrde den Markgfl. nach dein gestrigen Re-
schluss vorgehalten, Sie erklärten sich bereit, wegen des Fried-
Stands an ihren Herrn zu schreiben, verlangten aber Sicherheit
für ihre Boten und Einstellung des Prozesses am K.G, wenig-
stens bis zum Ende dieses Tages. Nach gehabter Unterredung
wurde zunäclist den Bfl. vorgehalten, wie der Friedstand nötig
sei und darin bestehen solle, dass alle thätlichen Handlungen
ruhen, kein Teil den andern inzwischen beleidigen und alles
in dem jetzigeii Stand bleiben solle: die Restitution seitens des
Markgfen. wäre nicht zu erlangen; ferner sollten die Boten
gegenseitig gesichert sein und sie den Prokuratoren ihrer Herrn
am K.G. schreiben, mit fernerem Prozess stillzustehen. In
ähnlicher Weise wurde mit den Markgfl. verhandelt und schliess-
lich ein Schreiben an das K.G. beschlossen.^) Beide Parteien
nahmen auf dieses Vorhalten Bedacht. Die Markgfl. erboten
sich dann zur Beförderung bei ihrem Herrii und zur Ver-
sicherung der Boten, verlayigten aber bestimmt Abschaffung
der Mandate am K.G. und protestierten dagegen, dass durch
ihr Erscheinen irgendwie von den Verträgen ihres Herrn ab-
gewichen sei. Die Bfl. bewilligten schliesslich, wegen Fried-
stands und Prozess ihren Herren zu schreiben, protestierten
aber, dass dadurch den K.Gs.-Mandaten irgend etwas abge-
brochen werde.
Ausserdem ivurden Gesandte von Nürnberg gehört, die
nach kurzem Vortrag ihre Werbung schriftlich übergaben'^ )
und Restitution, Hilfe und Zuzug begehrten, -- Frankfurt.
1:1:13 Mai 26.
St. Heidelh. Verein B. 9. Beifasz. 13. Or. präs. StuUgart, Mai :2y.
Mai ;is. 181. Hz. Albrecht cm Chr.:
schickt ifi Eile heute angekommene Zeitungen, die CJir. gerne
hören wird. — München, i.>.>.V Mai 'JS.
Eigh. P. S.: Chr. möge in der Zeitung nr. 2 den Punkt
180. ') Bitte, die Mandate einzHftteUen oder doch dem Markgfen. einen
andern Termin zu setzen.
^) Klagen iiher Marhjf. AUirecht.
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181,-183. 1668. 161
mit dem Landfrieden beachten^) und dem bis zu ihrer Zusammen- Mai 28.
kunft nachdenken.
St. Heidelb. Verein 9 IIL Or.») präs. Stuttgart, Mai 29.
182. Die wirtbg. Räte^) in Frankfurt an Chr.: Mai 30.
Bericht über die Verhandlungen.
am 27. und 28. wurde nur über das Schreiben an das K.G.
beraten. Am 29. berieten nur die 4 Kff. von Mainz, Trier,
Köln und Pfalz neben dem sächs. Franz und dem kurbranden-
bürg. Gesandten. Darauf kamen heute Kff. und Gesandte im
Rat zusammen, Mainz repetierte die bisherige Verhandlung
und man beschloss, den in Heidelberg den Bb. und dem Mark-
gfen. gegebenen Abschied zu verlesen. Ausserdem beschloss
man eine Gesandtschaft an Landgf. Philipp mit Instruktion
laut beil. Abschr.^) Sodann vmrde einhellig Chr. neben dein
Landgfen. und einigen Räten zu einer Sendung an den Mark-
gfen. und die Bb. bestimmt und eine Schickung an ihn be-
schlossen.
Nachmittags beschloss man, an Hessen auch nur 2 Gesandte
wie an Chr. zu schicken^) und begehrte von den kais. Kommis-
sarien ihre Meinung zu hören, wie in der Hauptsache Ver-
gleichung zu suchen sei. Diese nahmen bis morgen um 7 Uhr
Bedacht und übergaben noch 2 Schreiben vom fränk. Adel
wegen des Markgfen. Bedrohung. — Frankfurt, 1553 Mai 30.
St. Heidelb. Verein B. 9 Beifasz. 13. Or.^) präs. Lorch, Juni 2.
183. Kf. Friedrich an Chr.: Mai 30.
Vermittlung in Sachsen,
schickt mit, was Hz. Johann Friedrich d. Ä., geb, Kf. in Sachsen^
ft) 4 cito, cititBime.
b) 3 cito.
ISl. ') Zeitungen über den Krieg: in einer von Mai 24, von bischöfl.
SHtCj ist gesagt, es werden gegen den Markgfen. ÖOOO Ff. und 52 Fähnlein
zusammenkommen; auch Hz. Moriz sei hart im Handel bemüht, der Kg. mustere
in Böhmen viele Ff. und dann möcht etwan noch ainer ins spil komen, der des
iezt kainen sinn het, die anch des landMedens ie haben Tergessen wollen.
182, *) Von jetzt ab ohne H. D. von Flieningen, der inztvischen, wohl
dem Befehl nr. 168 n. 4 gemäss^ abgeritten war.
*) Der Landgf. möge neben Chr. eine Gesandtschaft an die Farteien
fihernehmen,
•) Vormittags war eine Gesandtschaft von 6 Köpfen beschlossen worden.
Krnst, Briefw. den Hzh. Chr. II. 11
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162 1553. 183.^185.
Mai 30. auf sein letztes Schreiben wegen dessen Irrungen mit Kf. Moriz
geantwortet und was er ihm darauf wieder geschrieben hat.^)
— Frankfurt, 1553 Mai 30.
St. Heidelh. Verein 5, 11. Or. präs. Lorch, Juni 2.
Mai SO. 184. Hz. Albrecht an Chr.:
Verlegung des Heidenheimer Tages.
Da einige Reiter Markgf. Albrechts in der Gegend von
Heidenheim um Hohentrüdingen und Wassertrüdingen liegeti, die
neulich auch zvnschen Donauwörth und Kaisheim gesehen
umrden, da ferner wegen der Nördlinger Messe dort und um
das Härdtfeld viel Hin- und Herreiten zu erwarten steht, so
ist ihm beschwerlich, nach Heidenheim zu kommen; schlägt
statt dessen Günzburg vor. — München, 1553 Mai 30.
St. Bayr. Miss. 3. Or.*) präs. Stuttgart, Mai 31.^)
Mai 31. ISS. Die wirtbg. Räte ifi Frankfurt an Chr.:
Bericht tt&er die Verhandlungen.
Die Kommissarien Hessen sich heute Vormittag gefallen,
dass an Landgf. Philipp wie an Chr. zwei Personen geschickt
und Kredenz und Instruktion auch in ihrem Namen gestellt
werden. Nachdem sich die Kommissarien beständig geweigert,
in der Hauptsache zuerst ihren Befehl oder ihr Bedenken zu
eröffnen, umrde ihnen vorgeschlagen, nachmittags die Bamberger
u) 8 cito, citissime.
183. ^) Vgl. nr. 110, 112, 122. Weimar (montag nach dem hailigen pfings-
tag) Mai 22 hatte Joh. Friedr. gefragt, ob Friedr., Albrecht, Wilhelm und
Chr. persönlich nach Frankfurt kommen und ob dieser Tag so lange währcy
dass die GüÜichkeit zwischen ihm und Morit noch dort angebracht werden
könnte, falls ein auf Juni 18 angesetzter Verhandlungstag fruchtlos verliefe.
— Frankfurt, Mai 29 cmtwortet ihm Kf. Friedrich, er erwarte die persönUche
Ankunft von Bayern^ Jülich und Wirihg. nicht; doch soüe, wenn am 18. Juni
nichts zu siande komme, durch ihre Bäte verhanddt werden.
184. *) eodem 9 Uhr abends erwidert Chr., da ihre Einungsverw. auch
Gesandte nach Heidenheim schicken, die Zeit kurz und dort schon ailes ge-
richtet ist, und nichts von Beiterei gehört wurde, vielmehr keine andern Beiter
dort sind als die, welche auf den Tag nach Lauingen den Gff. von öttingen
zu Ehren und Beistand ritten [vgl. nr. 109 n. 2], so bitte er nocheinmal, nach
Heidenheim zu kommen; andernfalls würde er in Heidenheim die Gesandten
der Einungsverw. erwarten und mit ihnen über die Weiterreise nach Grünzburg
verhandeln. — Ebd. Konz. von Fessler, von Chr. korrig.
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185.-187. 1653. 163
und Würzburger zu beschicken und nach ihrem Befehl zu fragen, Mai sl
auf welche Mittel sie sich einzulassen bedacht wären; damit
waren die Kommiss. einverstanden, — Von den Hessen wurde
ein Schreiben ihres Herrn vorgelegt^) — Frankfurt, 1653
Mai 31/)
8L Heidelb, Verein B, 9. Beifasz. 13. Or. präs. Larch, Jum 2.
186. Die wirtbg. Räte in Frankfurt an Chr.: Mai 3i.
Berieht After die Verhandlungen.
heute Nachmittag wurde den bamberg. und würzburg. Gesandten
die Frage, von der sie berichteten, vorgelegt. Dieselben baten,
ihre Herrn vor Verheerung durch Markgf. Albrecht zu schützen
und bei den ausgegangenen Mandaten zu handhaben, und
erklärten, Befehl zu haben, Mittel von den Kommissarien und
den Fürsten anzuhören. Man beschloss nun, sofort den Markgfl.
die gleiche Frage vorzulegen und je nach ihrer Antwort die
Gelegenheit zu benützen, von den kais. Kommissarien eine runde
Erklärung zu verlangen, ob die Konfirmation oder die Kassation
des Ksrs. Wille sei. Die Markgfl. nahmen auf die Frage bis
morgen Bedacht. — Es wurde dann noch Kredenz und Instruk-
tion an Chr. und den Landgfen., und abermals eine Supplikation
von Nürnberg verlesen. Ausserdem erhielten sie vrie andere
von einem Kammerboten beil. Brief, der einen im August in
Ulm zu haltenden Reichstag betreffen solV) — Frankfurt, 1553
Mai 31.
SU Heidetb. Verein B. 9. Beifasz. 13. Or.^) präs. Heidenheim, Juni 4.
187. Der B. von Arras an Chr.: Mai 3i.
Seine eigenen guten Absichten. Chrs. Angelegenheiten am kais. Hof;
der Ksr.; kais. Bund.
MonsigTieur! J'ay entendu de Peukel k son retour en la
court') ce qu'il vous a pleu luy dire pour me tesmoigner la rou-
») 8 dto.
185. *) Allerlei Kriegsnachrichten enthaltend,
*) Ein Bericht des Zasius vom gleichen Tag bei Druffel IV, 146.
186. ») Or. St. Reichstagsakten 14 a dat. Brüssel, Mai 24 ; übereinstim-
mend mit Neudecker, Neue Beiträge 1, 22 ff.
187. *) Chr. hatte offenbar die Anwesenheit Böcklins (nr. 30) benutzt,
Mm dem B. von Arras von der gegen ihn herrschenden Verstimmung Mitteilung
zu machen. (Vgl Zasius bei Druffel IV, 241 : dohin ist es komben, wem Arras
Teind ist, der wierd geliebt, et e contra.)
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164 15Ö3. 187.
Mai 31, lent6 et affection que de votre gräce il vous plait me pourter; et
de respondre pour moy ; et ces les princes, qui souvent surpriment
mal contre les ministres de sa ma. sans leur subport et de cela
vous puis je bien asseurer, que vous pouvez, monsigneur, respondre
pour moy, que je n'ay fin ny intention aultre particuli^re que de
procurer le repoz publique et faire plaisir ä ceulx que je pis, et
tenir pour certain que vous n'avez personne qui avec son debvoir
soit plus d^sireux de vous faire humble Service que souvent je
vous en ay asseurö, et si bien j'apperQois, bien que aulcuns m'en
veullent calumnier, si ce passe je tort; puisque vous sqavez que
je n'excede en ce ny mon debvoir ny Thonnestet^ et que je ny
ay aulcung fin interessable que Ton m'a voulsu imputer et en ce
mesme me trouvera tonte la Germanie et me tiens infiniement oblig6
ä votre excellence pour ceste bonne voulonte, dont je vous remercye
tr^s humblement, vous suppliant me Commander voz bons plaisirs,
dösirant tres fort vous veoir d'accord avec le roy et certes vous
ne sgavies, monsigneur, mieulx faire que de regarder d'en sortir
avec quelque bon moyen et vous avez celluy du duc de Baviere
qui k mon advis sera tousjours anstaut ä propoz que nul aultre.
Vous avez ici faict soliciter tant par voz gens que par letres
troys affaires votres, sur quoy je vouldroys vous eussies bonne et
briefve responce, Tung le fort lieu, Taultre Tongelt, et le troisiesme
la concession du fief de Montbeliard au conte George, votre oncle ;
mais les indispositions de sa ma . ne donnent lieu pour negocier
avec eile tont ce que bien conviendroit; il commence se beaucop
mieulx pourter et de sorte que j'espöre il poiirra tost entendre
la relation de tont et je le soliciteray, vous asseurant d'une chose^
qu'est, que je treuve tant bonne d'aflfection de sa dite ma. en
votre endroit, que vous la sgavies dösirer, et qu'elle confie enti^re-
ment de vous, reboutant tousjours tont ce que . . . •^ veullent dire
au contraire, et n'oblie jamais de dire, comme vous vous estes
bien et vertueusement conduyt Tan pass6, lors que toutes choses
estoient en plus grand trouble. Et Dien veuUe que par la n^go-
ciation de Franckfort tout se puisse appaiser, afin que la povre
patrie ne demeure desolöe et destruicte, pouvant plus contre icelle
les propres membres que nulle force estrangi^re, et vous jure que
sa ma. le sent plus, et les maulx que si fönt par la suscitation
des Fran^ais, que non ce qu'ls procurent le descente du Turq et
aultres mill maulx, jugeant ceste dissention interne plus pernicieuse
a) Etwa 1-2 H^orU sind abgt9chnUUn.
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187.-^189. 16Ö8. 165
et pour donner apr^s chemin k la rayne absolute du st. empire, Mai si.
contre quoy il fault obvier par liges et commune intelligence ; que
me persuade que taut plus vous layrez vous attraire ä celle de
Suabe, sur laquelle Ton retoume ä traicter ä Meminghe. Et me
recommande trös humblement i votre bonne gräce pour achever
ceste et non vous fascher de plus de prolixit6. Je prie le cr6a-
teur qu'il vous doint tr^s bonne et longne vie. De Bruxelles, le
dernier de may 1553
de votre excellence humble serviteur
r^vesque d'Arras.
St, Spanien 1. B, Eigh. Or, präs. Stuttgart ^ Juni 10.
188. Die wirtbg. Räte in Frankfurt an Chr.: Juni i.
Bericht über die Verhandlungen.
Markgf. Albrechts Räte gaben heute zur Afittvort, sie hätten
von ihrem Herrn keinen Befehl, als bei den Verträgen zu
bleiben, wollten aber in den nach den Verträgen entstandenen
Streitigkeiten Mittel anhören. Die bfl. Gesandten, de7ien dies
mitgeteilt wurde, erklärten darauf, dass nach dem gewaltthätigen
Vorgehen des Markgfen. ihre Herrn auch ihrem Heidelb. Er-
bieten nicht mehr nachkommen könnten, und baten, auf andere
Mittel bedacht zu sein. Man benützte dies, um von den Korn-
missarien eine Erklärung über Konfirmation oder Kassation
zu verlangen, da man ohne eine solche nicht weiter handeln
könne. Dieselben ermderten, sie hätten hiezu keinen Befehl;
würde man ihnen den Wunsch nach Deklaration schriftlich
übergeben, wollten sie ihn auf der Post dem Ksr. schicken.
Kff. und Botschaften nahmen darauf bis morgen Bedacht. —
Vom K.G. kam eine Antwort laut beil. Abschr.^) — Frankfurt,
1553 Juni 1.
St. Heidelb. Verein B. 9 Beifasz. 13. Or.^) präs. Heidenheim, Juni 7.
189. Die wirtbg. Bäte in Frankfurt an Chr. : Juni 2.
Bericht iiber die Verhandlungen.
als heute die Kff. und Botschaften wieder bei einander waren,
a) 2 cito.
188. *) Die Parteien werden von selbst geneigt sein, während der Unter'
Handlung am K.G. stillzustehen ; sie und der kais. Fiskal würden sich inzwi-
sehen zu haUen wissen.
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166 1B6B. 1S9.--190.
Juni 2, wurde nach gehabter Beratung den Kommissarien vorgehalten,
1. es solle ihnen der Heidelb. Abschied und das Schreiben an
den Ksr. zugestellt werden; 2. man nehme ihr Erbieten, den
Wunsch wegen Kassation und Konfirmation an den Ksr. ge-
langen zu lassen, an, halte aber für unnötig, ihnen denselben
schriftlich zuzustellen; denn er sei kurz und gut zu behalten;
3. sie hätten bedacht, ob in der Hauptsache nicht das ein Weg wäre,
dass von den verschriebene?! bambergischen Städten und Ämtern
2, 3 oder 4 dem Markgfen, erblich bleiben, doch so, dass er sie
von Bamberg zu Lehen trage, während für die übrigen Bamberg
eine Geldsumme zahlen oder dafür ein Unterpfand einsetzen
oder an markgfl. Gläubiger überwiesen werden solle. Dies
solle den Bambergern vorgehalten werden und zugleich den
Würzburgern, dass sie dem Markgfen. die Vertragssumme zur
Verhütung weiteren Verderbens versichern sollten. Ferner wurde
von den Kommissarien, namentlich den kais,, begehrt, entweder
nach ihrer Instruktion oder nach ihrem Gutdünken Mittel und
Wege zur Vergleichung der Parteien vorzuschlagen. Diese
nahmen hierauf Bedacht Inzwischen erwählten die Kff. und
Botschaften einige Räte, nämlich je einen von den 4 anwesen-
den Kff, und 4 von der Fürstenbank, Salzburg, Eichstätt,
Bayern, Brandenburg, um zu erwägen, welche Mittel ferner zu
gebrauchen und den Parteien gradatim oder sonst vorzuschlagen
seien. Hierauf traten die Kommissarien wieder vor, nahmen
den Heidelberger Abschied und das Schreiben an und erboten
sich, wegen Kassation und Ratifikation an den Ksr. zu schreiben,
doch wollten sie das Konz. davon sehen lassen; die genannten
Mittel und die Erwählung Hessen sie sich wohl gefallen. Nun
wurde den Bambergern und Würzburgern obiger Vorschlag
gei7iacht, die bis morgen Bedacht nahmen. Die Erwählten
schritten zur Beratung weiterer Mittely während die übrigen
mit den Kommissarien ein Schreiben an Hz. Heinrich von
Braunschweig und die braunschweig. Junker beschlossen, um
sie zu ersuchen, zur Unterhandlung hieherzukommen oder
Anwälte zu schicken. — Frankfurt, 1553 Juni 2.
St. Heidelb. Verein B. 9 Beifasz. 13. Or. pras. Hddenheimy Juni 7.
Juni 2. 190. Chr. an Kf. Friedrich:
Kais. Rüstungen.
als er heute auf dem Weg nach Heidenheim in Schorndorf
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190.— 191. 1668. 167
ankam, ^schien Komelius von der Ee bei ihm und legte ihm juni 2.
ein offenes Patent des Ksrs. und ein Schreiben der Kgin. Maria
an alle Fürsten und Stände des Reichs vor, mit detn Begehren^ ihn
in Wirtbg. umschlagen zu lassen, da er für den Ksr. 10 Fährt-
lein, über die Konrad von Bemelberg Oberster sein soll, anzu-
nehmefi habe; er bescheide sie auf 15. d. M. nach Rheinhatisen,
Schlug dies ab, da er vom Ksr. besonderen Befehl habe, nie-
mand Kn. annehmen zu lassen, ohne dass ihm der Ksr.
besonders darum schreibe; auch seien bei der Belagerung von
Metz nicht wenige seiner Unterthanen erlegen, und viele noch
jetzt in des Ksrs. und des röm. Kgs. Dienst; auch könne er
bei diesen geschwinden Lauften sein Land nicht so von Kriegsvolk
entblössen. Teilt dies mit, weil der Platz dem Kfen. nahe ist.
Erfuhr heute auch glaublich, der Ksr. habe in Burgund
500 Pf. annehmen lassen; weiss nicht, ob dieselben durch
Luxemburg oder den Rhei7i hinab in die Niederlande ziehen,^)
— Lorch, 1553 Juni 2.
St. Pfalz. Miss. 6. Konz.
191. Die wirtbg. Räte in Frankfurt an Chr.: Juni s.
Bericht über die Verhandlungen. Kais. Mandat an de Pari den.
Johann Friedrich von Sachsen.
Die Bamberger und die Würzburger übergaben heute beil.
schriftliche Antworten.^) — Die hiezu Verordneten legten beil.
Mittel vor,^) über die man bis morgen nachdenken soll.
Von einigen Botschaften hörten sie glaublich, der Ksr.
Iiabe heute beiden Kriegsparteien ernstliche Mandate überschickt,
von Thätlichkeiten abzustehen; er wolle dem gehorsafnen Teil
wider den ungehorsamen beistehen. — Frankfurt, 1553 Juni 3.
Ced. : Hz. Johann Friedrich von Sachsen hat 150 Pf hier
einfourieren lassen; ob und wann er selbst hier ankommt,
konnten sie nicht erfahren.
St. HeideJb. Verein B. 9 Btifasz. 13. Or. präs. Heidenheim, Juni 7.
190. *) Frankfurt, Juni ö dankt hiefär der Kf. — Ebd. Or. präs. Juni 8.
— Heidelberg j Juni 9 schreibt der Kf.y er sei von der Kgin. Maria und ihrem
Verordneten um Lager und Proviant für die von Ee gtworbeneti Kn. gebeten
worden j habe aber wie Chr. geantwortet. — Ebd. Or. präs. Stuttgart j Juni 10.
191, *) Beide ablehnend.
*) Als äusserstes Mittel wird Sequestration durch den Ksr. oder durch
Fürsten angeregt.
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168 1568. 192.
Juni 4. 192. Liz, Eisslinger an Chr. :
Verhandlung mit dem B, von Ärrcts ; üngeld; kais.Bund; Zeitungen.
kam letzten Mittwoch früh hier an und konnte an diesem Tag
den B. von Arras nicht ansprechen. Als er dann vorkam und
nach Übergabe seiner Kredenzschrift ihm eine Stunde anzusetzen
begehrte, um seiner Instruktion nach ?nit ihm verhandeln zu
können, gab ihm der B. beil. Schreiben an Chr,^) und sagte
ihm, er wolle ihn besonders rufen lassen. Sagte dem B, femer ,
der Franzose mache einen Lauf nach Chatillon sur Seine und
gebe 3 oder 4 Kronen Laufgeld; der B, meinte, bei der Ent-
fernung sei das flicht zuviel, Chr. thue aber dem Ksr. einen
Gefallen, wenn er den Lauf soweit möglich hindere. Die Ant-
wort, welche Chr, dem Adeligen gab, der mit einer Kredenz-
schrift aus Frankreich zu ihm kam, hat dem B, besonders gut
gefallen;'^) es solle auch dem Ksr, gerühmt werden. Da der
B. von Arras von ihm [EissL] erfuhr, dass Chr, gerne einige
Stunden persönlich mit ihm zusammen wäre, und da der B.
selbst viel darum geben würde, so tvill er, wenn es Chr. nicht
zuwider, morgen eine vertraute Person, seinen Sekretär, auf
der Post zu Chr. schicken und allerlei mit ihm sprechen lassen.
Wurde deshalb auf morgen in der Frühe vorbeschieden, wo
der B. seinen Befehl anhören und sich weiter darauf vernehmen
lassen will.
Der Vizekanzler sagte ihm vertraulich, der B. von Arras
habe schon mit ihm geredet, er glaube, dcLss CJir. der Ungeld-
pfennig wie dem Hz. Albrecht von Bayern zugelassen werde.
Bittet, ihm unverzüglich Abschr. der bayr. Konzession, die der
Vizekanzler wünschte, zuzuschicken.
Chrs. Schreiben an den Ksr. wegen des Memminger Bünd-
nisses^) hat der B. von Arras schon gelesen. Als er es bei
der Übergabe erwähnte, sagte der B., es wäre gut und dem Ksr.
ein besonderes Wohlgefallen, wenn Chr. sich in dieses Bündnis
begeben würde.
Neue Zeitung: Der Ksr. ist wohl auf, lässt aber niemand
vor; sein niederländ. Kriegsvolk samt den Spaniern liegt t^or
TMrouanne. Das Regiment Landsknechte, das unter dem von
192. ») nr. Ib7.
») nr. 1Ö7.
») nr. 177.
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192,-193. 1558. 169
Eberstein zu Trier lag, hat dort gemeutert und Gf, Eberstein J^^ ^•
samt dem kais, Kommissar Johann Sabatter, einem Kreuzherrn,
von den Landsknechten Hans Salat mit der roten Hirschzunge
genannt, in die Eisen geschlagen; um beide zu befreien, vrar-
den die Knechte ganz bezahlt und beurlaubt und Gf, Hans
von Nassau mit 6 Fähnlein Kn, nach Trier gelegt. — Die
Ulmer haben gestern beim Ksr, gebeten, den Reichstag zu ver-
legen und sie nicht damit zu belasten ; der Vizekanzler glaubt,
es werde ihnen tvillfahrt und der Reichstag vielleicht nach
Augsburg verlegt werden. Heute kamen Zeitungen hieher, dass
die Nürnberger samt ihrem Anhang dem Markgfen. einige
Schlösser verbrannt haben; dieser habe schon den Hasen im
Busen und ziehe auf Schwein furt zu. — Brüssel, 1558 Juni 4.
St. Chr. I. 8 b, 36. Or. präs. Stuttgart, Juni 10.
193. Liz. Eisslinger an Chr.: *^«*»»« 5.
Verhandlung mit dem B. von Atras über Belehnung Gf. Georgs,
Asperg, Privilegium, Markgf. Albrecht und Prinz Philipp, Memminger
Bund.
Der B. von Arras hörte ihn heute an und sagte ihm wegen
der Belehnung des Gfen. Georg von Wirtbg., er habe Ohrs, und
Georgs Schreiben erhalten und den kais. Räten geschickt, um
es nach deren Meinung an den Ksr. gelangen zu lassen und
beiden zu antworten; er halte zwar für unnötig, dass Chr.
wegen Erlassung der Lehenpflicht einen Schein begehre, wolle
aber mit den kais. Räten darüber sprechen.
Dass Chr. samt Hz. Albrecht nicht auf dem Asperg ein-
gelassen wurde, sei ein Versehen des Obersten; man habe ge-
glaubt, derselbe habe Abschr. der Kapitulation^) bei sich, von
der der Ksr. nicht um ein Haar abweichen wolle. Dass, wie
Chr. begehre, der Ksr. dem Obersten auf dem Asperg Befehl
geben lasse, im Fall dass der Ksr. sterbe, den Asperg niemand
als Chr. einzuhändigen, halte er für unnötig, da er des Ksrs.
Willen wohl kenne; verzögere sich der Vertrag zwischen Chr.
und dem Kg. noch länger, so wolle er sorgen, dass Oberst und
Befehlsleute deshalb und dass sie keine Fremden zulassen, Be-
fehl erhalten. Nun habe ihm aber des Kgs. Gesandter sagen
lassen, er wolle mit ihm wegen einiger Sachen, besonders wegen
193. *) J, 251 h.
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170 1Ö68. 193,
Juni 6, des mrtbg. Vertrags j sprechen; er hoffe deshalb, dass Chr. von
obiger Beschwerde bald ganz befreit werde.
Als er diesen Bericht an Chr. schrieb, schickte der kgl,
Orator zu ihm und sagte, der Kg, habe ihm ein framös. Schrei-
ben an den Ksr. und Befehl geschickt; er Hess ihn auch Ab sehr,
davon in seinem Beisein lesen, aber nicht abschreiben; der
Inhalt war etwa, Hz, Albrecht von Bayern habe seinen Kanzler
Dr. Hundt auf dem jüngst gehaltenen öhringer Tag zu ihm
abgefertigt und ihm berichten lassen,'^) Chr. habe auf Albrechts
loeitere Unterhandlung die Vertragsnotel, deren Abschr, dem
Ksr, mitgeschickt wird, dem Kg, vorgeschlagen und dieser habe
dem Ksr, zu Ehren angenommen; Hz, Albrecht habe durch
seinen Kanzler auch begehrt, dass der Kg. nun nach Vergleich
der Sache den Ksr. zur Rückgabe des Aspergs an Chr. bewege,
was der Ksr. der Billigkeit nach nicht weigern könne.
Der B. von Arras riet dem kgl. Gesandten, dies dem Ksr.
mündlich vorzutragen, was er thun will; er [Eissl.J hält für
sehr nützlich, dass Chr. ebenso an den Ksr. um Rückgabe des
Aspergs suppUziere.
Wegen des Privilegiums sagte ihm der B. von Arras, der
Ksr, werde den Zoll ohne Zustimmung der Kff, nicht verleihen,
sondern nur Clir, eine Fürschrift an diese geben ; da sich aber
auf dem kommenden Reichstag mündlich mehr erreichen lasse,
rate er, die Fürschrift bis zu besserer Zeit ruhen zu lassen.
Wegen der Accise habe er vor 6—7 Tagen dem Vizekanzler
befohlen, Chrs. Supplikation zu ersehen Ufid ein Privilegium
zur Vorlage an den Ksr. abzufassen; dass das so langsam
gehe, entschuldigte der B,
Als er dann dem B. im Gespräch sagte, es sei im Reich
lautbar und Chr. von einer ansehnlichen Person gesagt worden,
was dem Markgfen, Albrecht von dem Prinzen und dem Hz,
von Alba versprochen worden sei, antwortete der B, lachend,
er solle kecklich an Chr. schreiben, dass an dem allem nichts
sei. Er habe des Ksrs. Meinung wohl vernommen, besonders
als sich einige stattliche und vornehmste Fürsten des Reichs
demselben aus eigenem Antrieb anboten, ihm behilflich und
rätlich zu sein, dass der Prinz als Ksr. bestätigt werde; da
habe der Ksr. dies dem Prinzen direkt widerraten und gesagt.
«) Vgl nr, 146.
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m. 1568. 171
es sei dem Prinzen bei der Lage im Reich nützlicher, sich in jum 0.
die Sache zu schicken, damit er seine Erblande in Wesen und
Frieden erhalte. Chr. werde vielleicht gut wissen, was der Ksr.
deshalb den Kff. geschrieben habe. Auch als der Papst durch
seinen Nuntius vor der Zeit sich erbot, dem Prinzen hierin
nützlich zu sein, habe der Ksr. dem Nuntius schlechtes Gehör
gegeben. Dass Markgf. Albrecht sich dessen rühmCy geschehe
dem Hz. von Alba Unrecht. Denn seit der vor Metz mit dem
Marlcgfen. aufgerichteten Kapitulation sei er, der B., bei aller
Verhandlung geivesen. Der Markgf. sei nur deshalb beim Ksr.
zu Gnaden gekommen, weil dieser fürchten musste, dasSy wäh-
rend er vor Metz liege, der Markgf. an den Rhein ziehe und
die Bb. und andere Fürsten überfalle. Der Ksr. habe in diesem
ganzen Krieg weder seinen noch seines Sohnes Nutzen gesucht,
wie der Kg. sich wohl erinnere, was der Ksr. zu Villach wegen
des Passauer Vertrags mit ihm geredet habe. Hätte der Ksr.
damals nicht Deutschland mehr als sein eigenes Wohl bedacht,
so hätte er sich nicht heraus, sondern nach Italien begeben
und den Franzosen und seinen Anhang an Geld und Volk er-
schöpfen und ausmergeln lassen. Ausserdem, als der Markgf.
dem Hz. von Alba und ihm, dem B., nach seinem Abzug von
Metz wegen seines Kriegsvolks schrieb, sei ihm kein Buchstabe
geantwortet worden und der Ksr. habe nie gerne gesehen, dass
der Markgf. sich in diesen Krieg begebe, wie die ausgegangenen
Mandate zeigen. Kurz, der B. glaubt, dass der Markgf. dies
fingiert, um in seinem Vornehfuen besser fortschreiten zu können.
Dem allem nach schickt der B. zu Chr. seinen Sekretär
Albrecht Römer, dem dir., was sich der Feder nicht vertrauen
lässt, mitteilen soll. Der B. sagte ihm auch, dass der Ksr.
sich Chrs. Antwort an den Franzosen gnädigst habe gefallen
lassen, und [B.J möchte wohl leiden, dass der Franzose Chr.
eine stattliche Summe zur Befriedigung seiner Ansprüche gebe.
Wegen des Memminger Bündnisses sagte der B. von Arras,
der Ksr. dringe nur deswegen darauf, um allerlei Empörung
zu verhüten, und habe keinen andern Weg benützt, als den,
welchen Hz. Albrecht von Bayern ihm vorschlug, wie er in
Wirtbg. auch zu Chr. allerlei gesagt habe. Der B. meint des-
halb, Chr. sollte noch einmal darauf bedacht sein, und das, was
der deutschen Nation und dem Vaterland zu gut komme, be-
fördern.
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172 1553. 193,-195.
Juni 5, Was an neuer Zeitung vorliegt, wird Chr. von dem Se-
kretär hören, — Brüssel, 1553 Juni 5,
St, Chr, I. 8 h, 37, Or, präg, Stuttgart, Juni IL Teilweise ahgedr.
hei Druffd IV, 152.
Juni 5. 194, Der B. von Arra^ an Chr. :
Sendung eines vertrauten Sekretärs.
Liz. EissUnger kam mit Briefen und Instruktionen von
Chr, hier an; will ihm zu rascher Antwort verhelfen. Hörte
von ihm Chrs, Wunsch, ihn [den B,J zu sprechen, wünschte
das selbst ebenso dringend, und entschloss sich deshalb, einen
seiner Vertrauten, seinen deutschen Sekretär Albert Römer, mit
der Post zu Chr, zu schicken, um ihn von des Bs, wegen zu
besuchen, ihn anzuhören und nach seiner Rückkehr darüber
an den B. zu berichten. Hat auch EissUnger über einige ver-
gangene Sachen informiert, afin que Ton congnoisce rintention
de sa dite ma., et que Ton la veult charger de choses k quoj-
Celle ne pensa onques, n'ayant aultre plus principale fin en ce
monde que de procurer le bien, repoz et tranquillitö du s. empire :
EissUnger wird dies an Chr, berichten,^) — Brüssel, 1553 Juni 5.
St, Spanien 1, B, Eigh, Or,
Juni 5. 193. Clir, an seine Räte in Frankfurt:
Ablehnung des Frankfurter Auftrags,
am 4, Juni erschienen hier bei ihm die Gesandten der Frank-
furter Versammlung, Peter Echter zu Mespelbrunn, Amtma?in
zu Prozelten, und Kun Eckprecht von Türkheim, Burggf. zu
Alzey,^) mit einer Werbung des Inhalts, er solle sich neben
Landgf, Philipp in der Vermittlung zwischen den Bb, von Barn-
berg und Würzburg und Markgf, Albrecht in eigener Person
gebrauchen lassen. Er antwortete ihnen, dass er ohne Kenntnis
der Instruktion keine endgültige Antwort geben könne, was die
Gesandten hiemit hinter sich schreiben. Befiehlt, sogleich Kf.
Friedrich Chrs. Antwort mitzuteilen und ihm zu sagen, dass
194. *) Es ist selbstverständlich, dass der Sekretär den Auftrag hatte^
die von Chr. mit grosser Offenheit mitgeteilten Vermutungen über die Absichten
des Ksrs. und des Markgfen. gründlich zu zerstören; vgl, Bucholtz 7,633;
Chr, berichtet darüber an Bayern, nr, 206.
195. *) Kredenz f&r dieselben dat, FrankfuH, Mai 31 ebd.
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m.—196. 1563. 173
Chr. keinen besonderen Wert seiner persönlichen Verhandlung jum 5.
einsehe; eine solche allgemeine Verhandlung ohne vorausgehende
Deklaration über Kassation oder Konfirmation wäre nutzlos
und es Messe dies vonn hamen fischen; Chrs. Bedenken sei,
dass wenig erreicht werde, wenn man nicht beiden Parteien
erkläre, es werde dem Teil, der die Waffen niederlege, Beistand
geleistet, der andere für einen Reichsfeind erklärt werden. Und
in somma, so wellend die sachen bei Pfaltz dahin richten und
freuntlich bitten, das wir diser Schickung halber femer unange-
fochten bleiben. Auch sollen sie bei den hess. Gesandten er-
kundigen, was ihrem Herrn dieser Schickung wegen gelegen
sei. — Heidenheim, 1553 Juni 5.
St. Heidelb. Verein B. 9 Beifttss. 13. Or. pras. Juni 8, mitt4ig8.
Kone. von GiUÜingen beil.
196. Die wirtbg. Räte in Frankfurt an Chr. : juni 5.
Bericht über die Verhandlungen, Metz. Pfalz. Bitte um Bescheid.
am 4. und 5. wurde über weitere Mittel verhandelt und da beide
Parteien auf dem alten Trapp bei den Extremen bleiben, ihnen
nocheinmal ein Vorhalt gemacht. Die Bamberger und Würz-
burger erklärten hierauf, wenn die Markgfl. auf den Verträgen
verharren, sei alle Mühe umsonst, während die letzteren erklär-
ten, sie hätten keinen Befehl, davon abzugehen. Darauf wurde
jedem Teil des anderen Antwort mitgeteilt und zugleich folgen-
des Mittel vorgeschlagen: Markgf. Albrecht räumt alle einge-
nommenen Städte und Flecken, die nicht in seinem Vertrag
enthalten sind, den Bb. wieder ein ; die im Vertrag genannten,
jetzt strittigen, kommen, ausser Forchheim, das dem B. von
Bamberg als Residenz bleibt, sequestersweise in die Hand des
Ksrs. und einiger Fürsten ; das Kriegsvolk wird beurlaubt und
über alle strittigen Punkte auf dem jetzt angesetzten Reichstag
verglichen oder erkannt; dabei soll auch Forchheim mit ein-
geschlossen sein. — Diesen Vorschlag lehnten die Markgfl. ab,
während die Bfl. zuvor die Meinung der Markgfl. über Ein-
halten oder Aufgeben des Vertrags hören wollten; doch er-
innerte man sie nocheinmal, sich über Sequestration oder andere
Mittel zu erklären. Sodann Übergaben beide Teile auf Befehl
ihrer Herrn ihre Antwort tvegen Friedstands und K.Gs. Mandats;
die Markgfl. boten, falls die Bfl. auch einwilligten, auf 14 Tage
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174 1563. 196,^197.
Juni 5. oder 1 Monat Friedstand an, während Bamberg und Würzburg
denselben und die Einstellung des K.Gs.Prozessee ablehnten;
dies wurde jeder Partei eröffnet, worauf sie bis morgen Bedacht
nahmen, Kff, und Botschaften beschlossen, morgen sogleich
eine Instruktion und Mittel für eine Botschaft an die Prinzp-
palkriegsff. zu beraten.
Wegen der Stadt Metz ivurden die beiden beil. Schriften
verlesen.^) — Von den Jülichern erhielten sie beil. 2jeitungen.
Die kais. Kommissarien teilten im Rat mit, sie hätten
heute vom Ksr. Schreiben erhalten, bei der Wichtigkeit der
Sache erwarte er, dass alle beschriebenen Fürsten persönlich
eintreffen; sie teilten dies mit, weil sie gehört hätten, dass
einige Kff, wieder wegziehen wollen. Kff. und Botschaften soll-
ten au^h erwägen, was zu thun sei, v>enn kein Vergleich zu
Stande komme. — Frankfurt, 1553 Juni 5.
Ced.: Wie der pfälz. Grosshofmeister^ gestern Ber erklärte,
will Pfalz von hier wegziehen und den von Ber angeregten
Weg einer Entschuldigung beim K.G. und beim Ksr. gegenüber
dem Mandat einschlagen. Wie sollen sie sich auf Fragen der
kais. Kommissarien verhalten? Zwar lautet ihre Instruktion
auf Acht und dann auf Zuzug, sie glauben aber, Chr. könnte
versuchen, sich zu entschuldigen und der Last überhoben zu
bleiben.
St. Heidelb. Verein B. 9 Beifasz. 13. Or. ») prüs. Juni 9, 7 Uhr vorm.
Juni 6. 197. Heidenheimer Abschied.^)
Als heute Hz. Albrecht von Bayern und Chr. hier zusam-
menkamen — wozu auch Mainz, Trier, Pfalz und Jülich als
a) Auf§ckr. ton Chr.: goll mir Tolg«iiB widemmben sugettelt werden s&mbt den dorlaaeB
▼erleipten schiiften.
196. ') Die Tom adel und geschlechten geborne, aber letzt entsetzte Ton
magistrat der stat Metz und andere ire barger und diener bitten um deren
Befreiung.
197. *) Die Situation ist folgende: Der Glaube an die Verbindung zwischen
Markgf. und Ksr. ist siegreich durchgedrungen (nr. 163, 164, 169, 170, 193).
Unter diesen Umständen f rühren die von allen Seiten einlaufenden bedrohlichen
Nachrichten über die Rilsiungen des Markgfen. su der Erkenntnis, dass das
jeder Organisation entbehrende Heidelberger Verständnis zum Schute nicht mehr
ausreicht^ und unabhängig voneinander entsteht an drei verschiedenen Orten
gleichzeitig der Wunsch, die Einung der augenblicklichen Notlage entsprechend
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m. 1568. 175
Einungsverwandte beschrieben wareHr die, da sie von dem Frank- juni 6.
furter Tag nicht abkommen küfmen, den Kun Eckprecht von
Türkheim und Peter Echter von Mespelbrunn mit Kredenz und
Instruktion schickten ^ — , haben die beiden Fürsten samt den
Gesandten die Gefährlichkeit der jetzigen Zeit beraten, beson-
ders durch welche Mittel die Einungsfürsten sich selbst samt
Land und Leuten vor unbilligem Überzug und Verderben be-
hüten könnten. Zwar ist in der Heidelberger Einigung die
Hufe und die Zeit derselben bestimmt, allein wie die Stände
in der Eile zusammenkommen und sich wirklich fruchtbare
Rufe leisten können, ist nicht genügend und ausdrücklich vor-
gesehen.
Nun ist aber augenscheinliche Gefahr vorhanden; nicht
nur Markgf. Albrecht und die Bb. von Bamberg und Würzburg
samt Nürnberg, sondern, wie man sagt, auch Böhmen, Ober-
und Niedersachsen, Braunschweig, Oldenburg und die Seestädte
sind in merklicher Rüstung, meist schon auf den Beinen und
im Feld. Einige der Einigungsff. sind mit Durchzügen und
sonst mit Schriften schon beschwert und bedroht worden und
haben täglich mehr zu besorgen; namentlich könnte der siegende
Teü sich Über versagten Zuzug kraft des Landfriedens und
K,Gs,Mandats beschweren und gegen einen oder mehr von den
Einungsff. Ursache suchen. Dabei ist zu besorgen, dass bei
diesen Spaltungen, wie voriges Jahr und heuer schon geschah,
vielleicht einige fremde Nationen mit Oetcalt in die deutsche
eindringen und die Reichsstände zu ewigem Spott und Schaden
einen nach dem andern erdrücken.^)
weitereubildeH, so bei Wirtbg. (nr. 169), bei Bayern (nr. 171) und in der rhei'
nieehen Gruppe (nr, 198), Bei der Dringlichkeit der Gefahr und um nicht den
Verdacht des Ksrs, zu erregen (nr. 174 n. 3), sieht man jedoch von einer ge»
ordneten Beratung ab, und in hastiger Weise werden nun wenigstens vorläufige
Beschlösse gefasst, toie sie sur Erhöhung der Aktionsfähigkeit der Einung
dienlich erscheinen. Es ist zu beachten, dass dieser Ausbau keineswegs von
Anfang an in Aussicht genommen ist, sondern erst durch die Gestaltung der
Situation im Verlauf des Monats Mai aufgedrungen wird. Dies spricht auch
der Abschied selbst deutlich genug aus,
*) Kredenz für diese von den drei Kff, und den Jülich, Gesandten in
Frankfurt, dai, Mai 29, ebd, Or. präs, Heidenheim, Juni 6,
*) Dass hier kais. Kriegsvolk gemeint ist, ergiebt sich ebenso sicher aus
der ganzen Situation, aus welcher der Heidenheimer Abschied allein zu verstehen
ist, wie aus den direkt darüber vorliegenden Stellen; vgl. nr, 08 n. 2. — Druff el
IV, 140 n, 4 sind in ganz verkehrter Weise die Befürchtungen Triers vor
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176 1563. 197.
Juni 6. Hiegegen ist in rathschlegen furkommen, es sei nicht nur
nützlich, sondern auch hochnötig j sich der Einung gemäss aufs
stärkste ins Feld zu rüsten und dahin zu trachten, dass man
nicht nur vor jähem Überfall gesichert sei, sondern auch, wenn
gütlich nichts erreicht mrd, der Friede durch solche ernstliche
Wege vneder erlangt xoerde, namentlich da bei ÜberfaU eines
oder mehrerer der Bundesstände die andern solcher gerüsteten
Gewalt gegenüber nicht wohl aufkommen könnten.
Allein die Fürsten und Räte beschlossen einhellig, diese
scharfen, ernstlichen Wege bis zu weiterer Verursachung eiii-
zustellen, da noch keiner der Einungsff. angegriffen oder be-
fehdet sei und die strittigen Kriegsff, in ungutem nichts mit
ihnen zu schaffen haben, auch weil solche Rüstung erst recht
zu thätlicher Handlung Anlass geben könnte und bei der Stärke
beider Parteien mit einer kleinen Macht zum Frieden nichts
auszurichten ist, während eine grosse Macht ohne Zuthun von
Ksr., Kg. und den andern Ständen für sie zu schwer und zu
teuer ist; es hätte dies am Anfang der Sache geschehen müssen
oder müsste durch Ksr. und Kg. und die jetzige Frankfurter
Versammlung ein anderes beschlossen sein; auch wäre es dem
Heidelberger Abschied, worin man sich beider Teile entschlägt,
und der noch andauernden Frankfurter Unterhandlung zu-
wider, sich in solche Rüstung zu begeben, die nicht geheim
bleiben könnte; die Kriegsstände, die sclwn auf den Beinen
sind, würden es gewahr werden und zu thätlicher Handlung
oder doch zu ernstlichem Ansuchen um Deklaration und Ver-
sicherung verursacht, was den friedlichen Ständen Unkosten
und Verkleinerung brächte. Weicht ein Teil dem andern und
berührt das Land eines der Einungsff., so urird keine grosse
Überlast zu fürchten sein, da der weichende Teil nicht noch
weitere Fürsten auf sich laden wird. Landfriede, kais. Man-
date und andere Aufmahnungen geben fden Kriegsständen J
keine billige Ursache zu thätlicher Geumlt; denn der Landfriede
hat des Zuzugs wegen sein Mass; in diesem Fall bei der kais.
Kassation von Verträgen und Konfirmation liegt es ganz an-
ders; die erforderten Fürsten haben sich rechtmässig entschul-
digt, auch im Heidelberger Vertrag sich gegen dieselben erklärt.
so dass sie meist wohl zufrieden warefi; es ist also zu hoffeti,
Frankreich heiangezogen, welche die Kinung erst im folgenden Jahre heschitftigen :
vgl, nr. 594.
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m, 1663. 177
dass sie nicht weiter auf den atisgegangenen Prozess dringen juni.
oder sich zur Unfreundschaft gegen die friedliebenden Stände
bewegen lassen.
Um aber doch die Gefahr nicht ganz zu verachten, um
soviel als möglich in der Sache zu thun und die Heidelberger
Einigung mit Ermöglichung schleuniger Exekution weiterzu-
führen (auch die haidelbergisch ainigung etwas weiter mit schlei-
niger execution in daz werk gerichtet werd), haben die Fürsten
und Gesandten, doch diese nur auf Hintersichbringen an ihre
Herren, für ratsam gehalten:
1. Die Einungsff, sollen sich, soweit es noch nicht geschah,
nicht nur mit der einfachen, sondern auch mit der doppelten
Hufe unverzüglich gefasst machen.
2. Da die Stände im Fall der Not mit ihren Hilfen viel-
leicht nicht so eilends zusammenkommen können, soll sogleich
mit einem, tapferen und erfahrenen Kriegsmann und mit 2 bis
S Rittmeistern verhandelt werden, dass dieselben für die Einungs-
stände gegen ein ziemliches Wartgeld auf ein starkes Regiment
Knechte und etwa 900 Pf. auf 2—3 Monate bestellt werden, so
dass sie mit Knechten und Pf. auf der Stände Ermahnen schleu-
nigst gefasst sind. Hiezu sind Claus von Hattstatt*) und
Bernhard von Virmont als Oberst über das Regiment und als
Rittmeister über die Pf., Geispitzen im Elsass als geeigneter
Musterplatz in Aussicht genommen.^)
3. Die Hzz. von Bayern und Wirtbg. sind von den Einungsff.
einhellig zu Generalobersten und Hauptleuten bis auf weitere
Verordnung von Bundeshauptleuten, Räten und Obersten, die
auf der nächsten Versammlung erfolgen soll, erbeten worden,
und haben eingewilligt und zugesagt, mit dem genannten Oberst
und Rittmeister auf ziemliche Mittel zu verhandeln, den Erfolg
den andern mitzuteilen.
Von dieser Abrede vmrden drei Abschr. gemacht und von
den Fürsten von Bayern und Wirtbg. unterzeichnet, doch, wie
*) Dieser war schon in Heidenheim anwesend; vgl. nr. 214.
^ Chr. hatte schon vor dem Heidenheimer Tag die Verhandlungen mit
eineeins» Kriegsleuten begonnen; schon Mai 26 schreibt ihm Gf. Wolf von
Löwenstsin, er wisse einen, der für den Verein 100 Vf. zu bestellen bereit sei,
wenramf Chr. Mai 30 den Jakob Christoph Schenk von WintersteUen zur Ver^
handlung nach Frankfurt abfetiigt. — St. Heidelb. Verein 8; ebd. weitere
Verhandlungen.
£rDft, Brtefw. des Hzt. Cbr. II. 12
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178 1553. IQr.—lSS.
Juni 6. gesagt, vmi den Gesandten nur auf Hintersichbringen ange-
nommen. Ist sie ihren Herren auch gefällig^ soll sie von aüen
Bundesständen in gebührlicher Form gefertigt werden; halten
dieselben aber für nötig, wegen dieser und anderer Punkte
persönlich zusammenzukommen oder Räte zusammemuschicken,
so soll das den Fürsten von Bayern und Wirtbg. auch nicht
zugegen sein ; mit dem Oberst und Rittmeister soll aber alsbald
verhandelt und dieselben auf Zu- oder Abschreiben der andern
Einungsff, binnen 14 Tagen bestellt werden, da die Bewerbung
gross ist und Provisioner nicht immer zu bekommen sind.
Beim Ausschreiben oder Festsetzen der künftigen Ver-
sammlungen sollen, soweit möglich, die Ursachen und die Mal-
statt angegeben werden, damit die Stände sich besser bedenken
und dann abschliessend handeln können.^) — Heidenheim,
1553 Juni 6.
6t. Heidelb. Verein 2, Or. mit Untersehr, von Albrecht und Chr. —
Vgl. ZeUschr. f. Baytm 2, S. 162-64.
Juni. 198. Verzaichung etlicher punct, so durch Trier, Pfalz und
Gulich zu Pacherach gedacht, darnach sy alle ainigung- chur- und
fursten, so schierskunftigen tag zu Frankfurt, damit sovil möglich
ain gleichmessige bestellung ufgericht wurdt, miteinander ver-
gleichen möcht.^)
Anfenglich sollen die punct der ainigung für hand genomen
und wol bedacht werden.
Am andern dieweil die erfarung gibt, das sy vil bevelchs-
leut sollten, nit einander vergleichen konden, [!] daraus dan auch
oftmals vil Schadens und unrats sich zuetregt und begibt, so will
zu gedenken sein, im fall da die notturft ervordert, das man daz
kriegsvolk zusamenschicken und unter ainen häufen verordnen
sollt, wer zu ainem obersten zu gebrauchen sei und bevelch haben
•) Eine Ergänzung dieses Abschieds giebt nr. 233. — D<us auch der
Kardl. von Augsburg in Heidenheim war und hier die Bitte um Aufnahme in
die Einung vortrug, ergiebt sich aus Druffel /F, 196.
198. ') Na4;h einer Auf sehr, wurde dieser „Anschlagt am 11. Juni den
bayr. Gesandten in Frankfurt übergeben; er passt am besten eum Heidenheitner
Abschied, weil er wie dieser dem Gefühl der UnetUänglichkeit der bisherigen
Vereinbarungen entsprungen ist. Dabei liegt, im eimdnen mannigfach abwei-
chend, ein jülichsches Bedenken über BeiterbestaUung, ebenfalls am 11. Juni
den Bayern in Frankfurt zugestellt.
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298.-199, 166a 179
^llte, die andern unterbevelchsleut ans und von solchem kriegs- juni.
Volk anzonemen und zu eiTordern.
So mag ein ieder chnr- und forst sein kriegsvolk zu ross
und zu fuess am ort und end, da es sein bösser gelegenhait sein
wül, für sich selbs annemen lassen ; doch das derselbigen, im fall
die manung gesicht, ire bestallung sovil möglich auf und dergleichen
nachvolgende mass und puncten aufgericht werdt: 28 Tage auf
einen Monat; ein gerüstetes Pf. zu 12 fl. ä 15 Bazen monat-
lich; auf 12 gerüstete Pf. ein Wagen mit 4 starken Pf., darauf
ein halber Haken und ein Schweinspiess, zu 24 fl.; auf 12 Pf.
an Trosser mit ganzem Sold; auf 6 Pf. auch ein Trosser, da-
gegen soll keinem, der 6 Pf. hat, ein halber Wagen bei der
Musterung zugelassen werden; in einem Geschwader oder Fähn-
lein nicht weniger als 250; auf ein Geschwader ein Rittmeister
mit 100 fl. monatlich, wovon er den Unterrittmeister zu unter-
halten hat; der Rittmeister, der das Geschwader führt, erhält
25 fl. zum Sold eines Fähnrichs ; einen Trompeter, Feldscher er,
zwei Fouriere, zwei Schmiede je mit doppeltem Sold; jedem
Reitergeschwader werden 60—65 Schützen zugelassen; die übri-
gen sollen mit starken Pf. und guter Rüstung, auch Haupt-
hamisch und Spiessen, wohl versehen sein; beim Anzug zum
Musterplatz, ebenso beim Abzug nach Hause für das Pf. 6 Bazen
im Tag. Nun da zu bedenken, ob man für redlichen, beweislichen
pferdsschaden, so von den feinden geliden, steen wollt.
München St. A. 220111. Abkehr.
199. Chr. an Ksr. Karl: juni 8.
Vertrag mit dem Kg. Asperg.
teüt mit, dass durch des Ksrs. und des Hzs. Albrecht von
Bayern gnädigste Vermittlung die Sache mit dem Kg. zu end-
gültigem Vertrag gekommen ist, dessen Abschr. Albrecht hie-
neben sendet; sagt dem Ksr. unterthänigsten Dank.^) Bittet,
da er mit dem Kg. ganz vertragen ist, ihm dem früheren Ver-
sprechen nach d^n Asperg einzuhändigen.*) — Heidenheim,
1553 Juni 8.
8L Chr. I. 9, 11t. Konz.: Or. Wien, WüHtembergica 8 b.
199. ') Heidenheim, Juni 7 teiU auch Albrecht dem Ksr. den Vertrags-
abscMuss mit und schickt Abschr. des Vertrags. — Ebd. 110 Abschr.
*) Über den AbscMuss der langwierigen Verhandlungen mit Kg. Ferdinand
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180 165^- ^OO.
Juni 8. 200. Die wirtbg. Räte in Frankfurt an Chr.:
Bericht über die Verhandlungen. Schreiben Chrs.
es tourde Instruktion ^) und Kredenz für die Gesandten an die
Kriegsff. gefertigt. Die Bamberger übergaben ihre Antwort
wegen der Sequestration schriftlich;*) von Nürnberg murde die
3. Supplikation übergeben und beschlossen, die Stadt auch in
die Unterhandlung zu ziehen. — Der Landgf. schickte eine
abschlägige Antwort. — Von den Pfälzern vmrde eine Suppli-
kation der Stadt Schweinfurt an ihren Herrn übergeben; man
beschlosSy durch ein Schreiben und durch die Gesandten nicht
nur beim Markgfen., sondern auch bei den Bb. auf Schonung
der Reichsstädte hinzuwirken. — Die vertriebenen Bärger von
Metz wurden an Ksr. und Kg. und an den Reichstag geunesen.
— Die Kommissarien begehrten nocheinmal, angesichts des
Schicksals von Schweinfurt auf Wahrung des Landfriedens
bedacht zu sein. — Frankfurt, 1553 Juni 8.
1. Ced. : Erhielten soeben Chrs. Befehl wegen eines Anbringens
bei Kf. Friedrich und ein Schreiben an Mainz und Pfalz. Da
Kf. Friedrich am letzten Montag nach Heidelberg abgereist ist^
übergaben sie das Schreiben dem Kfen. von Mainz und teilten
den Inhalt von Chrs. Auftrag den pfälz. Räten mit, die um
Abschr. für Kf. Friedrich baten und dessen im Rat eingedenk
zu sein versprachen. Wenn Chr. mit der Instruktion weiter
angesucht würde, sich zu den Kriegsff. zu begeben, wüsste er
sich in der Antwort wohl zu halten. — 3 Uhr nachm.
sind wir im einzelnen nicht unterrichtet. Der Kg. nahm die auf Grund einer
Besprechung zwischen Hz. Albrecht und Chr. vorgeschlagenen Bedingtmgen
(nr, 134 n. 2), welche ihm dtr hayr. Gesandte W. Hundt überbra^e (nr. 146jy
an, was Chr. offenbar in Heidenheim mitgeteilt wurde. — Juni 28 gewährt Kg.
Ferdinand W. Hundt 1500 ft. Verehrung für seine Bemühung um den wirtbg,
Vertrag, ebenso der bayr. Kanzlei 200 fl. — Am gleichen Tag verwendet er sich
beim Ksr. für Rückgabe des Aspergs. — Wien, Wärttembergica ö b : vgl nr. Ä29.
— Die wirtbg. Landschreibereirechnung von 1553164 enthäU 1000 Gol^fl» Ver^
ehrung für Dr. Hundt, 100 Goldfl. für den bayr. Kammersekretär Leanhard
Zirer. — Der endgültige Vertrag steht bei Reyscher, Sammlung 2, 99 — 104, —
Juli 8 spricht der Ksr. Ferdinand gegenüber seine Befriedigung aus. — Liine,
3, 575 f
200. ') Dat. Juni 5. Sie sollen einen Stillstand zu erwirken s%u:hen und
es mit den hier beratenen Mitteln auf alle Weise probieren.
*) Sie wollen bei ihrem Herrn darüber Bescheid holen.
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m.-SOl. 1668. 181
2. Ced. : Alexander von der Tann, der von der Fürsten- Juni 8.
bank erkoren wurde, lehnte ab.
St. Heidetb. Verein B, 9 Beifase, 13. Or.
201. Die wirtbg. Räte in Frankfurt an Chr.: Juni 9.
Marhgfl. Werbung,
heute gegen Abend kamen die drei markgfl. Gesandten zu ihnen
in die Herberge und teilten mit, dass sie von ihrem Herrn aus
besonderem Vertrauen, das dieser zu Chr, habe, ihnen etwas
zu eröffnen haben, was sie ihnen samt einigen Kopien schrift-
lich zustellten.^) Sie antworteten, sie toüssten, dass Chr. dem
Markgfen. als seinem nächsten Blutsverwandten mit allem
vetterlichen und brüderlichen Willen geneigt und ihm zu raten
und zu helfen immer bereit sei, wie er schon in Heidelberg
betv^iesen habe; sie wollten das Anbringen samt den Kopien an
Chr, überschicken und hier sich ihrer Instruktion nach halten;
sie fügten bei, dass nicht schaden dürfte, auch anderen Bot-
schaften dies zu berichten, worauf jene antworteten, sie seien
zuerst zu ihnen gekommefi, wollten jetzt zu den Bayern und
dann auch zu anderen gehen. Sie ermahnten dieselben, sich
mit etwas Nachgeben und sonst in die Handlung zu schicken,
worauf jene dankten und mitteilten, der Ksr. habe ihrem Herrn
geschrieben, es hätten einige ohne Befehl in des Ksrs, Namen
Kn. angenommen, auch habe sich der Markgf. in Heidelberg
nicht gebührlich oder schiedlich gehalten, worüber der Ksr.
grosses Missfallen trage. Nun habe aber der Ksr. ihrem Herrn
nach der Ratifikation und Konfirmation der Verträge beim
Abzug von Metz und sonst versprocheji, dass sie ihm gewiss
gehalten werden sollten; jetzt müsse sich ihr Herr vorsehen.
Mit dem Verdacht wegen des Ksrs. Sohn geschehe ihrem Herrn
gewiss Unrecht; dieser habe deshalb neulich dem Kg. eine Ent-
schuldigung geschickt, dass er nach des Ksrs. Tod dem Kg.
und seinen Söhnen, sonst niemand, dienen wolle. — 15^53 Juni 9.
St. Heidelh. Verein B. 9 Beifasz. 13. Or. präs. StuUgart, Juni 12.
201. *) Beü. ein Schreiben des Markgfen. an seine Bäte in Frankfurt
WH Jum 4 mü Klagen Ober die Pfaffen und das K.G.; femer ein Schreiben
WM Pfinzing an den B. von Bamberg von 1652 Okt. 13 (schickt Mandate) ;
das Sehrmben Viraüs an den B. von Bamberg von 1562 Des. 10 (HorÜeder
8. 1379) und ein Schreiben von Nürnberg an den B. von Würzburg van 1553
Mai 22 f Kriegskosten betr.).
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182 15B3. 202.^iM.
Juni 10. 202. Die mrtbg. Räte in Frankfurt an Chr.:
Bericht über die Verhandlungen.
gestern und heute wurde folgendes verhandelt: 1. Es wurden
Instruktion, Mittel und Kredenz mit den Kommissarien ver-
glichen; 2. das Schreiben an Chr. beschlossen^^) der von Möck-
müht nach Bischofsheim nur 4 Meilen habe; falls er nicht
selbst kommen könne, möge er wenigstens Räte schicken; 3. an
die Bb.y den Markgfen. und Nürnberg um Geleite geschrieben;^
4. die hier erwählten Räte sollen nebst den kais. Kommissarien
nach Bischofsheim ziehen und dort auf das Geleite warten.
Endlich wurde allen Teilen wegen der Stadt Schweinfurt vor-
gehalten und von den Kommissarien abermals gemahnt, zu er-
wägen, vne beim Scheitern des Vergleichs der Sache zu helfen
wäre. — Frankfurt, 1553 Juni 10.
Ced.: Die Kff. von Mainz, Trier und Köln sind heute
morgen von hier weggezogen. ^ Markgf. Albrechts Gesandte
haben die gestern ihnen gezeigten Kopien, ausser ihrem Befehl,
im Rat vorgelegt.
St. Heiddh. Verein B. 9 Beifasz. 13. Or. präs. StuUgart, Juni 12^
Juni 11. 203. Chr. an seine Räte in Frankfurt:
Die Parteien sind zum Frieden zu zwingen, Vertrag mit dem Deut^ch^
meister.
Da die kais. Kommissarien begehrten, darauf Bedacht zu
sein, wie im Fctll des Scheiterns der Verhandlungen dem Krieg
abzuhelfen wäre, lässt er es bei der ihnen gegebenen Instruk-
tion ^) mit dem, Anhang, dass beiden Parteien ernstlich geboten
werden soll, die Waffen niederzulegen und Frieden zu halten,
dergestalt, dass jeder Teil bis zum Austrag der Sache im jetzigen
Stand bleibt und auf der kommenden Reichsversammlung durch
Ksr. und Stände, oder, wenn diese nicht zu stände kommt, in
einer bestimmten Zeit von 2—3 Monaten in der Sache entschie-
den wird. Wer hierin nicht folgt, vrird mit der That dcusu
angehalten. Darnach sollen sie votieren. — Sequestration der
202. ^) Ebd. Or. präs. SUäigaH, Juni 15. Kais, und kgh Kommissarim^
die Kff. von Maina, Trier und Köln sowie die Botschaften in FVanItfuri biUen^
sieh zu der Sendung gebrauchen su lassen ; da Landgf. Philipp ableknle, u^erde^
mit Hz. Ottheinrich und Wolfgang unterhandelt.
203. *) nr. 147.
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m,—205. 1553. 183
Güter ist nicht so wichtig; denn sie sind so ausgesogen, dass juni 11.
sie in der kurzen Zeit doch nicht viel tragen. — Stuttgarty
ms Juni 11.
Ced.: Sie sollen bei den maim. und pfälz. Gesandten an-
halten, dass ihm die Ratifikation des Deutschordens über seinen
Vertrag mit dem Deutschmeister^ unverzüglich zukommt
Si. Heidelb. Verein B. 9 Beifase. 13. Or. präs. Juni 16.
204. Kf. Friedrich an Chr.: Juni 11.
Markgf. AJbrecht und die Oberpfalz.
schickt die Verhandlungen seiner Räte in Amberg mit Markgf.
Albrecht von Brandenburg wegen Rothenbergs und Verschonung
seines Landes;^) Chr. wird daraus sehen, wie freundlich, vetter-
lich und gut es marggrave Albrecht mit uns und unserer land-
schaft gemeinen sei; bittet, dies auch an Hz. Albrecht gelangen
zu lassen. — Heidelberg, 1553 Juni 11.
8t. Pfalz. Miss. 6. Or. präs. Stuttgart, Juni 16.
20s. Des Markgfen. Georg Friedrich von Brandenburg Juni 11,
Regenten und Räte an Chr.:^)
Wahrung der Interessen Georg Friedrichs in den Kämpfen gegen
Markgf. Albrecht.
Dem Markgfen. Albrecht sind von seilten Gegnern 6—7
Schlösser, eine Stadt, Neustadt an der Aisch, 2 schöne Flecken,
Burgbemheim und Berget, und viele andere Dörfer, wo auch
JJnterthanen Georg Friedrichs miteinbüssten, ebenso die Klöster
Frauenaurach und Birkenfeld verbrannt worden. Nun ist aber
Markgf. Albrechts Land dem Markgfen. Georg Friedrich für
bezahlte Herrschaftsschulden verhaftet, auch sollte das Ungeld
von Albrechts Land hiefür verwendet werden, wurde aber von
Albrecht vorenthalten; an den Stiftern in Albrechts Teil hat
Georg Friedrich gleichen Schutz und sonstiges Recht wie Albrecht,
während die Hälfte ihres Einkommens ihm einige Jahre vor-
enthalten umrde. In Albrechts Schloss Plassenburg werden der
*) Vgl nr. 92 n. 3.
204. ') Der Markgf. verlangte Besetgung von Boihenberg; andemfaüa
wölk er es hesetBen; die kurpfäie. Bäte sagten die Besetzung su.
205. *) Über weitere Schritte zu Gunsten des jungen Markgfen. vgl. Druffel
IV, 164; auch unten nr. 208.
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184 1668. 205.— 2ü6.
Juni 11. ganzen Herrschaft Brandenburg und der beiden Markgif. vor-
nehmste Privilegien^ Freiheiten und Urkunden verwahrt, an
denen der Gesamtherrschaft viel liegt Dazu ist Georg Fried-
rich Albrechts nächster Erbe. Da also für ihren Herrn in dem
Krieg soviel Schaden und Nachteil liegt, so wollten sie dies an
die Kff. und Fürsten, Obervormünder und Erbeinigungsver-
wandte der Häuser Sachsen, Brandenburg und Hessen, sowie
an Chr. mitteilen und bitten diesen, Georg Friedrich samt Land
und Leuten in gnädigem Befehl zu haben und es an nichts
fehlen zu lassen, was zur Äbtvendung des Schadens dient. —
Ansbach, 1553 Juni 11.
Ced. : Erhielten postscr. beil. Schreiben des Bs. von Würz-
burg an ihres Herrn Amtleute zu Uffenheim.^
St. Deutscher Krieg 5. Or. präs. Juni 14. •)
Juni 11. 206. Chr. an Hz. Albrecht:
Kais. RUstungen, Schreiben vom kais. Hof. Aussprache mit dem
B. von Ärras und seinem Sekretär über die Pläne des Ksrs.
hat, als er gestern meder hier ankam, vom Kfen. von der Pfalz
ein Schreiben samt Kopien eines Patents der Königin Maria
und eines Schreibens des von der Ee erhalten; schickt dies mit,
ebenso ein Schreiben vom B. von Arras, Wilhelm Böcklin und
Lizentiat Eisslinger;^) namentlich au>s letzterem wird Albr.
ersehen, wie der B. von Arras die beumsste Sacfie verantwortet.
— Stuttgart, 1553 Juni 11.
*) Sie sollen Haber in sein Lager vor Schweinfurt zufuhren lassen ; dat.
Juni 10.
') Stuttgart y Juni 16 antwortet Chr., er wolUe, dass dem Rat, den er
dem von Knöringen jüngst zu Heidelberg gab, und dem, was der Kf. von Sachsen
ihnen schrieb (vgl. nr. 106), gefolgt worden wäre; er rate, nach Frankfurt und
zu des Kfen. von Sachsen Obersten zu schicken, damit bei einem Angriff auf
Flassenburg Georg Friedrichs Privilegien, Freiheiten und Urkunden gesch<mt
oder entfernt werden. Von der Frankfurter Versammlung zu weiterer Ver-
mittlung bei den Kriegsff. aufgefordert, wolle er dabei selbst oder durch seine
Räte für Georg Friedrich thun, was er könne, — Ebd. Konz. — Darauf
schreiben, Juni 21, Regenten und Räte, ein Schreiben von Kf. Moriz dieser
Kriegsläufe halber hätten sie nicht erhalten. Was den Rat beireffe, den Chr.
dem von Knöringen in Heidelberg gab, so toerde er sich erinnern, welche hock'
bedenklichen Gründe s(^ort dagegen vorgebracht wurden. — Ebd. Or. präe^
Stuttgart, Juni 24.
206. ») Vgl. nr. 187, 193.
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m.-rWt, 1668. 185
Ged.: Auch freuntlicher, lieber vetter, was ursach mich be- Juni ii.
wegt habe, dem von Arras des piinzen halber Vermeidung ze thun,
ist die gewest: nachdem die kei. mt. durch Wilhelm Becklin bei
4 monaten zuentboten,*) das ir mt. bericht werden, wie ir von
deren widerwertigen aufgelegt welle werden, als ob ir mt. gedachte,
das kaisertumb erblich an sich ze bringen, derwegen ir mt. beger,
wo ich selbes vememe, ir mt. zu dem besten zu entschuldigen,
wie dann ich £. 1. selbigen mals nach der leng geschriben habe,
was sein. Becklins, Verrichtung bei mir sei gewest. Derwegen
ich bei Eislinger dem von Arras zuemboten habe, ich wiss schier
nit, wie im seie ; dann selbes in dem reich so laut lem [! ?] werde,
das auch die pauren in den wirzheusem darvon reden; weite
deren und anderer Sachen wegen gern bei ime sein, vertreulich
mit ime zu conversieren. Darauf er mir sein secretarium, in deren
schreiben vermeldet, geschickt, mit dem ich vermelter reden, auch
des marggrafen unbillichen handlungen halber, und dann warumben
ir mt. nit wellen bewilligen, das die ro. ku. mt, chur- und fursten,
zwischen ir mt. und Frankreich fridshandlung phlegten, confersiert,
und befind sovil, das sie an dem keis. hof gar irr, dieweil sie
sehen, das ire anschleg nit mer iren furgang nach irem sinne
haben wellen;') hat sich auch gegen mir sovil vememen lassen,
was der marggraf und duca de Alba mit ainander des prinzen
halber zu handien haben, seie seinem hem unbewisst; aber die
kei. mt. gedenke den churfursten nit zu prerogieren oder inen die
waal ze nemen; das ich E. 1. freuntlicher, vertrauter wolmainung
nit hab wellen verhalten. Actum ut in literis.*)
St. Bayern 12 h I, 71. Konz, ; Ced, Ähschr.
207. Kf. Friedrich an Chr.: Juni 13.
Zeitung Ober den Zug des Markgfen. Italien.
schickt Zeitungen, die seine Räte in Frankfurt von Wilhelm
vom Stein erhielten;^) bittet, sie an Hz. Albrecht mitzuteilen.
«) Vgl nr. 30.
*) Dieser Satz beumst, dass die Sendung des Sekretärs Römer erfolglos
geblieben ist.
*) Juni 12 schickt Chr. auch an Kf. Friedrich Abschr. der Briefe des
JBt. von Arras und Eisdingers, mit gleichem Bericht wie auf obiger Ced. —
8U Ff alz 9, /, 72.
207. *) Dat Juni 12. Markgf. Aibrecht sei an Erfurt vorbeigezogen,
woüe Leipzig erobern; hier solle der Gf. von Oldenburg mit 4000 Pf. und
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186 185B. 207.— 2ü8.
Juni 13. Man muss sich wohl erkundigen und auch die Händel in
Italien,^ wohin jetzt ein Regiment Kn. aus Deutschland ziehen
soll, im Auge behalten, damit nicht das deutsche Vaterland
urplötzlich mit Verwüstung überzogen tcird. — Heidelberg,
1553 Juni 13.
St. Pfäle. Miss. 6. Or. präs. Nürtingen, Juni 14.
Juni u. 208. Die wirtbg. Räte in Frankfurt an Chr.:
Bericht über die Verhandlungen.
auf die Frage, was im Fall der Nichtvergleichung zu thun sei,
vmrde den Kommissarien geantwortet, man sei darauf nicht
angefertigt; auch lasse sich das in solcher Eile und in Gegen-
wart so weniger Stände nicht beraten, sondern gehöre var einen
Reichstag; der Ksr. werde diesen Dingen wohl zu begegnen
tvissen. — Darauf kam bis jetzt keine Antwort; da Heinrich
Hass kurz darauf in seine Herberge ging, glauben manche, es
sei dies sogleich dem Ksr. auf der Post geschrieben worden. —
Von der Regierung in Ansbach kam ein Schreiben und ebenso
wurde von sächs., brandenburg. und hess. Räten gebeten, diesem
Einfall der Nürnberger und Bamberger durch schriftliches Er-
suchen oder sonst abzuhelfen; es vmrde beschlossen, deshalb
an Bamberg und Würzburg zu schreiben.
Letzten Sonntag wurden die Gesandten von Mainz, Trier,
Pfalz, Jülich, Bayern und Wirtbg. zusammenberufen und beil.
Verzeichnis^) zur Beratung vorgelegt; sie entschtddigten sich
mit Mangel an Befehl.
Die Pfälzer baten sie heute um Unterstützung in Sachsen
von Schweinfurt; bewilligten dieselbe.
Femer wurde ein Schreiben der Bb. von Barnberg und
Würzburg an die Kommissarien verlesen,^ doch nichts darüber
beschlossen. — Die Markgfl. legten dem Rat wieder einen Zettel
vor.^) — Die in der Instruktion genannten Kommissarien und
60 FähtU. Kn. zu ihm atosam; er hofft, dass Hch Wittmharg und andere» von
adbet dem aUen Kfen. ergebe, und wolle auch Dresden in »wei Tagen erobern,
«) Vgl nr. 98 n. 2.
208. ») Wohl nr. 198.
') Klagen iiher den Marhgfen., beeondera die Einnahme von Sdiweii%fm%
enthaltend.
•) Ein Sehreiben des Ba. von WürMburg an [Nürnberg?], Anachidge
gegen den Marhgfen, betr.
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M.-aiO. 1B68. 187
Botschaften vereinigten sich, nächsten Samstag von hier nach Juni u.
Bischofsheim zu reisen. Da die hier anwesenden Räte und
Botschaften weiter nichts zu handeln ha^en, sprachen sie die
Kommissarien um Urlaub an; letztere nahmen darüber bis
morgen Bedacht — Frankfurt, 1553 Juni 14.
St. Heiddh. Verein B. 9 Beifasz. 13, Or. präs. Stuttgart, Juni 21.
209. Die Räte in Stuttgart an Chr.: Juni u.
Schreiben van Frankfurt: Mandat gegen Markgf, AXbreclU: Äbfor-
derung der Kn, von diesem.
schichen 2 Schreiben der Räte in Frankfurt. Aus allerlei Ur-
sachen und namentlich da die drei geistlichen Kff. von Frank-
furt verreist sind, wissen sie nicht zu raten, dass Chr. die
angemutete Vermittlung persönlich übernehme, doch möge er
einige Räte dazu schicken.^)
Gestern kam ein Bote vom K.G. hieher und brachte ein
Mandat, den Zuzug wider Markgf. Albrecht betr.^) Raten, sich
mit den anderen Fürsten, besond^ers mit Pfalz, zu vergleichen,
was darauf zu thun ist.^) — Stuttgart, 1558 Juni 14.
Ced.: Beil. Berichte von Lauffen und Nagold zeigen, wie
der Bote, der nach Chrs. letztem Befehl die Kn. in Markgf.
Albrechts Lager abfordern sollte, behandelt unirde.
St, Htidelb. Verein B, 9 Beifasz. Or.^) präs. Nürtingen, Juni 14.
210. Chr. an Hz. Albrecht: Juni lö.
Zusammenschickung der Bäte.
schickt Zeitungen von Kf. Friedrich sowie von Statthalter und
Regenten zu Ansbach, auch ein Mandat vom kais. K.G. wegen
des Zuzugs gegen Markgf. Albrecht. Hielte bei dem Ernst der
Lage für gut, dass die Einungsff. bald ihre Räte zur Beratung
zusammenschicken und sie, bis man den Verlauf der Sache
a) t olto.
209. *) Eandbem. von Chr. : soll der Ton Hewen und Gerhard von Bidick-
buB geoidnet und inen ain ne^ninstmetion meines jnngen Schwagers halber
[vgl nr. J905] gegeben werden.
«) nr. 154 n. 1.
^ Ebenso: soll gesnecht werden, was ich derwegen PfUz and Bayern
geschriben.
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188 1568. 210.— 211.
Juni 15. sieht, bei einander lassen.^) Bittet um Albrechts Meinung
hierüber.*) — Stuttgart, 1553 Juni 15.
St. Bayr. Miss. 3. Kanz.
Juni 15. 211. Kf, Friedrich an Chr.:
Schreiben des Ba. von Arras. Marhgf. Albrecht. Chra. Vertrag mit
dem Kg.
dankt für dessen Schreiben,^) Kopien von 2 Missiven des Bs.
von Arras an Chr. und einige Zeitungen. Wolten auch nichts
liebers künftig erfarn, dan das den Sachen, wie Arras berichten
und erbitens lautet, im werk allenthalb also nachgesetzt wurde;
das möchte wol zu guten rügen erschiessen, wiewol under anderm
vom duc de Alba auch etwas anregen beschicht, das noch aller-
hand bedenckens auf sich dregt und darumb ain gut aufmerckens
sein wil. Hat Chr. neulich geschickt, was von Wilhelm vom
Stein zu Frankfurt Über des Markgfen. Albrecht Zug gehört
wurde.*) Teilt nun demselben zu estiment ein Schreiben mit,
das gestern Ottheinrich von einem glaubunlrdigen Adeligen er-
hielt und das auch sagt, der Markgf. sei mit seinen Truppen
durch die Herrschaft Koburg gezogen und wende sich gegen
des Hzs. Erich von Braunschweig, auch das Oldenburg. Kriegs-
Volk, um es an sich zu ziehen. So dürften also Wilhelms vom
Stein Zeitungen doch richtig sein. — Hat ein Schreiben des
Hzs. Albrecht von Bayern an die Erzbb. von Mainz und Trier,
an den Hz. von Jülich und an ihn gemeinsam zuerst erhalten
und daraus ersehen, dass die Rechtssache zwischen dem Kg.
und Chr. nun endgültig verglichen ist; freut sich darüber:
hofft, es werde nicht bloss Chr., sondern dem ganzen Reiche
210. ^) Man wird die pfälz. Zeitungen (nr. 207 n. 1) als entscheidenden
Grund für Chra. Wunsch ansehen müssen. Denn die Nachricht vom Zug des
Markgfen. nach Sachsen konnte nur als eine Bestätigung der bisher schon ge-
liegten Befürchtung aufgefasst werden, dass der Markgf. im Dienst des Kers.
stehe und in erster Linie Kf. Moriz niederzuwerfen hohe, — Das Mandat bei
Hortleder S. Hilf.
') München, Juni 19 antwortet ATbrecht, er^ürchU, dass eine ZusamtHen-
kunft der Bäte wenig nütze; Chr. möge es den anderen müteüen, van deren
Gutachten er sich nicht absondern würde. — St, HeideXb. Verein 9 HL Or.
präs. Stuttgart, Juni 23.
211. ») nr. 306 n. 4.
») nr. 207.
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211.— 213. 1568. 189
ZU gut kommen. Wird das Schreiben den anderen weiterschicken, juni i5.
die sich auch darüber freuen werden. — Heidelberg , 1553 Juni 15.
St. F/alg 9, /, 73. Or. präs. Stuttgart, Juni 16.
212. Instruktion Chrs. für von Hewen und von Bödig- Juni 16.
heim zur Vermittlung zwischen den Bb. von Bamberg und
Würzburg und Mar kg f. Albrecht:
sie sollen die Frankfurter Instruktion verlesen, sich damit nach
Bischofsheim verfügen und dort Chrs. Ausbleiben entschuldigen.
Wenn die Botschaften von den Kriegsff. Geleite erlangen, sollen
sie mit ihnen die Sache verrichten helfen.
Bei Kf. Moriz sollen sie mit höchstem Fleiss für Schonung
des Markgfen. Georg Friedrich wirken, besonders dass bei et-
waiger Einnahme von Plassenburg demselben die die ganze
Markgrafschaft betreffenden Urkunden übergeben werden.
Würde man von ihnen verlangen, mit nach Frankfurt zu
ziehen, so sollen sie es nicht abschlagen.^) — Stuttgart, 1553
Juni 15.
St. Heidelb. Verein B. 9 Beifasz. 14. Or. — Konz. von Feasler ebd.
213. Hz. Albrecht an Chr.: Juni i6.
Erlegung des Vorrats.
erhielt von seinem Prokurator am kais. K.G. ein Schreiben,
dass der Fiskal wegen Erlegung der zweiten Frist des zu Nürn-
berg ergänzten Vorrats streng anhalte; fragt, wie es Chr. seit-
her damit gehalten habe und künftig zu halten gedenke. —
München, 1553 Juni 16.
St. Heidelb. Verein 7 b, 2. Or. präs. Stuttgart, Juni 21.^)
212. ') Zugleich befiehlt Chr. seinen Bäten in Frankfurt, bei der dortigen
Versammlung sein Ausbleiben zu entschuldigen mit der Gefährlichkeit der Läufe
und der Aussichtslosigkeit der Gütlichkeit, zumal da Markgf. Albreckt sein
Land verhissen habe; doch habe er heute Bäte zur Teilnahme an den Ver-
handlungen nach Bischofsheim geschickt. — Ebd. Or. präs. Speyer, Juni 23.
Auf sehr.: ist zu spat komen.
213. *) eodem antwortet Chr., er habe bisher weder vom kais. Fiskal noch
von seinem Prokurator am kais. K.G. deswegen ein Schreiben bekommen, habe
deshalb das zweite Ziel auch noch nicht erlegt ; bedenklich scheine ihm, bei der
jetzigen gefährlichen Lage von Nürnberg den Vorrat dahin zu erlegen: würde
deshalb Prozess gegen ihn vorgenommen, so wäre er entschlossen, seinen Anteil
zu erlegen, da er nicht wilsste, wie er sich widersetzen könnte. — Ebd. Konz.
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190 IW». ^14.
Juni 16. 214, Claus von Hattstatt an Chr. :
Allerlei Werhtingen.
nachdem er von Chr. in Heidenheim abgeschieden war und
nach Stuttgart kam, fand er hier ein Schreiben der Ensisheimer
Regierung vor, das er dann zur Übergäbe an Chr. zuräckliess.
Als er nach Strassburg kam, fand er seine Knechte sehr un-
lustig, so dass sie, hätten es nicht die Herren von der Stadt
gehindert, die Hauptleute mit Gewalt aus der Herberge geholt
hätten; es war das durch französ. und trierische Knechte an-
gerichtet; schliesslich zogen 300 von ihnen nach Frankreich,
200 zu dem von Trier. — Geld erhielten sie [vom Ksr.] keines,
doch wurde es auf 24. nach Speyer versprochen. Hauptleute
und Knechte sind noch überflüssig vorhanden. Die auf beü.
Zettel verzeichneten haben sich bereit erklärt und rüsten sich
aufs beste ;^) kommt kein anderer Eintrag, hat er keine Sorge
um Knechte; nur fürchtet er, es werden der guten Leute zuviel
sein. Die gemeinen Knechte sind fast verlaufen, Befehlsleute
und Doppelsöldner haben getvartet, so dass man ihrer ein ganzes
Regiment aufbringen könnte, auch viele Adelige. Bittet um
Bescheid, wie er sich hierin halten soll.
Berichtet über eine Verhandlung in Ensisheim von Juni 14
mit der dortigen Regierung über eine Kapitulation mit dem Kg.;
da er merkte, dass sie ihn nur ausfragen und verstricken woll-
ten, erklärte er schliesslich, er verstehe ihre Meinung wofü; das
sei, als wenn man einem brod und kes und alle speys us dem
haus neme und schlüeg im ein schloss für thüren, das er nit us
möcht, etwas zu forderen; musst er nit hungers sterben? Er
habe nun so lange gewartet und Schaden genug erlitten; er-
halte er nicht in wenigen Tag&ti Bescheid vom Ksr. Über Be-
zahlung, so sei er schon einem andern Herrn zu dienen ver-
pflichtet und könne sich deshalb nicht weiter verstricken. Auf
die Frage, wer der sei, nannte er den Hz. von Bayern.
Hat das Wartgeld noch alles bei sich; es werden woM
bald noch vielerlei Werbungen angehen. Ginge der Lauf erst
in 14 Tagen an, könnte man so lange das Geld sparen; andem-
214. ^) Dis sind die namen der haabtluten: Wolf von Hoeneck^ oomatir
zu Friburg; WiUielm von Wilsperg; H. Cristof von Bolwiler; Hans Michel von
Baden; Asmus Beckle von Bectüissau; U. Jacob von GranwiUer; Erhart von
Wangen; Jeronimus I^Vanck; Peter Sot; Peter von Bodmar.
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211-215. 1ÖÖ8. 191
faUs ist es noch Zeit, es auszuteilen. Es sind noch nicht viele juni w.
Knechte aus dem Land; der Kg. lässt sein Kriegsvolk der
Pikardie zuziehen; in der Schweiz ist es auch still geworden.
150 burgund. Pf. sind nach Brabcmt gezogen. Die Franzosen
bauen ernstlich zu Marsal und haben in der vorigen Woche
8 Stück Büchsen hineingeführt. Der Ksr. und der von Aren-
berg haben ihm soeben, doch unter dem Datum Mai 25, ge-
schrieben, dass sie grosse Empörung in Friesland hatten, des-
halb habe man sie nicht bezahlen können, auch seien die er-
warteten Schiffe aus Spanien noch nicht angekommen; er solle
am 24. d. M. etwas in Speyer erhalten, das andere am letzten
August; sie hoffen ihn also im Land zu halten.
Da er von Chr. hörte, dass er zu Wilhelm von Wilsberg
Willen hätte, hat er mit diesem verhandelt; er willigte ein,
wenn er an keinem Angriff auf Ksr., Kg. und dm Haus Öster-
reich teilnehmen muss, da er sich hiefür verschrieben. Es sind
sonst noch viele Leute da, die er ungern zuräckliesse ; bittet
um Bericht, welche Besoldung er denen versprechen darf, die
zuvor hohe Ämter hatten.^ — Hattstatt, 1553 Juni 16.
St. Heidelb. Verein 2. Or. präs. Stuttgart, Juni i&») Auszug Drt^f-
fd IV S. 185 n. 1.
216. Kf. Friedrich an Hz. Albrecht und Chr.: Juni 16.
HMenheüner Abschied, SchtrmvertpasuUe,
hat den Heidenheimer Abschied gelesen und in Or. an Erzb.
Sebastian gesandt mit der Bitte, ihn an Trier und Jülich auch
gelangen zu lassen, was dieser that. Bei der Weite des Wegs
lässt sich nicht innerhalb der bestimmten 14 Tage zu- oder ab-
*) HattsiaU legt em Verseichms seiner AufenthaUsiMrts vom 20. Juni an hei.
*) eodem schickt Chr. obiges Schreiben in Abschr, an Hm. Albrecht und
bittet ihn um seine Meinung ; teilt zugleich mit, dass er von den Einungsff. auf
den Heidenheimer Abschied noch keine Antwort erhaUen habe. — Stuttgart,
Juni 21 teilt er HattsiaU mit, dass er sein Schreiben an Hz. Albrecht geschickt
habe; nach Eintreffen von dessen Besolution wolle er ihm durch eigenen Boten
Beseheid schicken; bittet, sich den kleinen Verzug nicht missf allen zu lassen.
—• Ebd. Kons. — Mühlburg, Juni 22 berichtet dann Hattstatt über die Vet^
handlung mit eitlem Freund, der ihn im Auftrag des Bs. von Metz /lAr französ.
Dienst zu gewinnen suchte; darnach sei neue Werbung zu erwarten, — Ebd.
Or, präs. Stuttgart, Juni 23. — eodem vertröstet ihn Chr. nocheinmal auf die
BisoluUon Hz. Albrechts. — Ebd. Konz.; vgl nr. 223.
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192 1658. 2J5.—J916.
Juni 16. schreiben; sie sollen deshalb eine etwaige geringe Verzögerung
entschuldigen. — Heidelberg, 1553 Juni 16.
Ced.: Nahm bei der Aufrichtung der Einung an, dass
dabei die Schirmverwandten eines jeden Fürsten auch einge-
schlossen sind. Bittet, ihm ihre Auffassung hierüber mitzuteilen.
St. Heidelb. Verein 2. Abschr. präs. Juni 22.
Juni 17. 216. Chr. an das kais. K.G.:
Entschuldigung wegen des Mandats.
weist gegenüber dem ihm am 13. Juni überbrachten Mandat,
den Bb. von Bamberg und Würzburg zuzuziehen, auf das in
Heidelberg gegebene Versprechen der Neutralität, auf die Frank-
furter Verhandlung und eine Juni 15 an ihn gekommene Auf-
forderung der Kff., kais. und kgl. Kommissare und der Bot-
schaften zur Vermittlung hin, auch darauf, dass man noch
nicht weiss, ob der Ksr. die Kassation oder die Konfirmation
der Verträge gehalten wissen will, und bittet, ihm gegenüber
das Mandat zu kassieren oder zu suspendieren. — Stuttgart,
1553 Juni 17.^)
St. Brandenburg 1 h, Konz,'*)
216. ') eodem befiehlt Chr. dem Liz. Breunlin, dieses Missiv an Kam$ner-
rickter und Btiwtser zu übergeben und um Antwort anzuhalten; wollen sich
Kammerrichter und Beisitzer der Sache nicht extrajudizialiter annehmen^ soll
er in der nächsten Audienz die beü, Exzeption und Petition gerichtlich über-
geben, — Ebd, Konz. — eodem schickt Chr, Abschr. davon an den Ksr, und
bittet um dessen Meinung, — Ebd, Abschr. — Speyer, Juni 21 berichtet dann
Breunlin, dass er von einem Beisitzer auf das Schreiben die Antwort er kielt,
Chr. habe sich des Mandats nicht zu beschweren, und dass ihm abgeraten wurde,
Chrs, Entschuldigung, Exzeption und Petition gerichtlich zu übergeben, ehe das
Mandat gerichtlich produziert sei, — Ebd, Or, präs, Juni 23, — Isartck,
Juni 23 billigt Hz, Albrecht die Schreiben Chrs, an Ksr, und K,0. ; Chr, schickt
ihm darauf Juni 27 den Bericht Breunlins, dem er darauf gesehriehen habe^
die Sache gerichtlich vorzuhängen, — Ebd, Or, bezw, Konz, — Speyer, Juli 3
berichtet Breunlin, dass er dies heute thun wolle und dass die Bb, das Mandat
noch nicht reproduziert haben : vgl, Sattler 4 Beil. 22,
•) Zugleich schickt Chr. an Mainz und Pfalz Abschr. der Schreiben an
das K.G. und an den Ksr. und regt eine Verständigung Über ihr Verhalten
in dieser Sache an, — St. Pfalz 9, 1, 75. — Kf, Friedrich erwidert Juni 2f},
es sollte dies nochmals von allen mandierten Fürsien oder doch von Mains Mnd
ihnen beiden am K.G. judicialiter vorgebracht werden: auch sollte man den
Ksr, gemeinsam unter ausfuhrlichem Hinweis auf die Heidelb, und Frankfurier
Verhandlung bitten, sich über Kassation und Batifikation zu erklären; auch
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217.-218, 1653. ] 93
217. Liz. EissUnger an Chr.: Juni 18.
Asperg. Seine Briefe.
hat sich beim B. von Arras, der Kgin. Maria und dem kgl.
Gesandten toegen Rückgabe des Aspergs bemüht. Der B. ver-
sprach ihm soeben, dass die drei Punkte der mömpelgard. Be-
lehnung, Restitution des Aspergs und des Privilegiums zusam-
men erledigt werden sollen.
Entschuldigt sich, dass er einige Briefe nicht eigh. schrieb;
es geschah nur, damit sie besser gelesen werden können und
schneller fortkommen. — Brüssel, 1553 Juni 18.
St. Zollsachen ö. B. Konz.
218. Die wirtbg. Räte in Frankfurt an Chr.: Juni 18.
Bericht über die VerhancUangen.
obwohl die Kommissarien anfangs die Abreise der Botschaften
widerrieten, einigte man sich zuletzt doch auf einen Abschied
und ein Nebenschreiben an den Ksr., deren Abschr.^sie mit-
bringen werden.^) Des Markgfen. Hans von Brandenburg Ge-
sandter ist schon vor dieser Vergleichung, die Räte der drei
Kff.y von Jülich und andern sind auch meist abgereist, doch
Hess jede Botschaft einen oder ztvei zurück. — Auf das Schrei-
ben der Bb. von Würzburg und Bamberg ivurde eine Antwort
beschlossen. Von Hz. Ottheinrich wurde ein Entschuldigungs-
schreiben verlesen. — Frankfurt, 1553 Juni 18.
St. Heidelb. Verein B. 9 Beifase. 13. Or. präs. Stuttgart, Juni 21.
könnten sie die beiden Bb. selbst unter Hinweis auf ihre Unterhandlung um
Verschanung mit Kammergerichtsprozessen und Abschaffung der Mandate er-
suchen und deren Antwort dann am K.G. benützen. — Ebd. Or. präs. Stuttgart,
Juni 22. — Der Erzb. von Mainz rät .in einem Schreiben an Kf. Friedrich
von Juni 27, auch die anderen Einungsverw. beizuziehen. Die Mandierten
unter ihnen sollen sich dann gerichtlich mit einer schriftlichen Entschuldigung
an das K.G. wenden, worin zuerst die Gründe jedes einzelnen, dann die allen
gemeinsamen aufgeführt werden. Nützt das nichts, so hält es doch auf: ist
auch mit einem Angehen der Bb. selbst und einer Erinnerung des Ksrs., für
Ruhe und Frieden im Reiche zu sorgen, einverstanden, jedoch nicht mit einer
Bitte um Erklärung über Kassation oder Ratifikation. — Ebd. Abschr.
218. *) Der Abschied dat. Juni 16 bei Druffel IV, 162. — In dem Schrei-
ben an den Ksr. von Juni 16 bitten die Botschaften und Räte, falls die Güte
nichts nützt, eiligst dem inneren Krieg Einhalt zu thun. — Ebd. Abschr.
Kroist, Bricfw. de« Hzs. Chr. II. 13
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194 1553- :il9.—22(K
Juni 19. 219. Die wirtbg. Räte in Frankfurt an Chr.:
Schiusa der Verhandlungen,
Den bamberg,, würzburg.y brandenburg. und braunschweig.
Gesandten wurde heute beil. Abschied gegeben.^) Darauf dank-
ten zuerst des Markgfen. Albrecht Gesandte allen für die Mühe
und versprachen, bei ihrem Herrn den Frieden zu fördern.
Die Bf. dankten ebenso und baten, ihre Herrn mit Hilfe und
Rettung nicht zu verlassen; man gab ihnen zur Antwort, es
wollten dies alle an ihre Herren berichten. — Frankfurt, 155:^
Juni 19.
P. S.: Obwohl heute abend spät durch die Mainzer wieder
in den Rat angesagt umrde wegen der nilrnberg. Gesandten,
die auch um einen Abschied anhielten, beschlossen sie doch
mit den Bayern, da den Nümbergerfi auf ihr vielfaches Suppli-
zieren genügender Bescheid gegeben sei, es bei dem genommenen
Abschied und der geplanten Reise zu lassen.*)
S't. Heidelb. Verein B. 9 Beifasz. 13. Or. präs. Stutigati, Juni Üi.
Juni 19. 220. Chr. an Kf Friedrich, ebenso an Hz. Albrecht:
Zeitungen über Markgf, Albrecht und den Krieg in Franken.
heute gleich nach dem Morgenimbiss kam von Statthalter und
Räten zu Ansbach ein Mitregent bei ihm an^) und berichtete
ilber den Krieg in Franken. Der Markgf. sei letzten Samstag
vor 8 Tagen bei Erfurt vorbeigezogen mit 6 Geschtvadem Reiter
tind SOG Schützeyi; 12 Fähnlein Kn., die er mit durch den
Thüringer Wald genommen, habe er wieder zurückgeschickt
nach Plassenburg. Der gefangene Kf, Hz. Johann Friedrich,
habe an Statthalter und Räte geschrieben, der Markgf. werde
sicher in wenigen Tagen 7000 Pf. und 80 fliegende Fähnlein
219. *) Auf sehr.: mtindlicher abschid. Der an die Kriegsff. ist nichts^
sagend. Der an die Gesandten der Stadt Braanachweig : wegen Ausbleibens
des Hz8. Heinrich habe man nicht verhandeln können^ wolle aber dem Ksn ihr
gehorsames Erscheinen lähmen, und habe die zu den Kriegsff. abgesandte Bot^
Schaft beauftragt, wenn es möglich sei, auch hierin zu verhandeln.
*) Juni 20 berichten dann die Bäte noch von Mainz aus, sie hätten ron
den Gesandten des Kgs. gehört, es sei den Nümbergem auf ihr Ansuchen heiUe
der gleiche Abschied mutatis mutandis bewilligt worden, wie gestern Bamberg
und Würzburg. — Ebd. ()r.
2:^. *) Beglaubigung ron Regenten und Räten für Liz. Kaspar Ktzd,
dat. Ansbach («ambstags nach Viti) Juni 17 — ebd. Or.präs. Stuttgart, JufU 19,
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220.— 222. 1553. 195
zusammenbringen; 12 starke Fähnlein und 2 Geschwader Reiter juni 19.
sollen in Schweinfurt im Zusatz liegen und darin 12 Block-
häuser errichtet haben; Würzburg, Bamberg und Nürnberg
liegen noch vor der Stadt, haben aber zurzeit noch wenig Hoff-
nung, sie zu erobern. — Samstag vor 8 Tagen seien Hz. Philipp
von Braunschweig und Hans von Heideck, der sich einen Kriegs-
herrn nennt, von Schweinfurt nach Plassenburg gezogen. —
Bamberg, Nürnberg und Würzburg haben alle Flecken des
Markgfen. Albrecht unterm Gebirge, auch wenn Markgf. Georg
Friedrich Teil daran hatte, vom Boden weggebrannt. — Stutt-
gart, looS Juni 19.
Ced. an Bayern: Schickt mit, was er auf das kais. Man-
dat wegen des Zuzugs gegen Markgf. Albrecht an den Ksr., das
K.G. und an Kf. Friedrich schrieb.'^)
St. Brandenburg 1 d. Konz.
221. Hz. Albrecht an Chr.: Juni 20.
überschickt ein heute angekommenes Schreiben des Bs. Eberhard
von Eiclistäti nebst 2 Schriften.^) — München, 1553 Juni 20.
St. Heidelb. Verein 9 III. Or.^) preis. Stuttgart, Juni :i5.
222. Liz. Eisslinger an Chr.: Juni 2U
Zeitungen vom kais. Hof.
berichtet über die gestern erfolgte Einnahme von Therouanne
durch das kais. Kriegsvolk.^) Kurz nach Einnahme der Stadt
tcurden 4000 Pf und einige hundert Hakenschützen nach Hes-
din abgefertigt; vermutlich folgt der grosse Haufe in uwnigen
Tagen, um diese Stadt auch wieder einzunehmen. Der Ksr.
soll Therouanne schleifen lassen wollen.
Ausserdem hörte der Ksr.y seine Flotte, die aus Spanien
kommt mit einer grossen Geldsumme, habe sich schon auf der
See gezeigt und werde in wenigen Tagen landen. Auch gab
a) Auffuhr.: ist dem pfftlxgr. clinrf. Bugesandt worden.
*) Vgl. nr. 216 samt n. 1 und 2.
221. *) Derselbe hat auf das Verlangen der fränh. Einung, ihr 60000 fl.
Unterstützung zu gewähren, geantwotiei, er lasse eben in Brüssel durch einen
Rat Bescheid holen, ob die Konfirmation oder Kassation der Verträge gelten
soUe; dieser habe aber noch keine Antwort erhalten können, — Ebd. Abschr.
222. ^) Vgl. Renne lOy 44.
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196 1553. 222.-223.
-^uni 21. der kgl. Gesandte aus, der türkische Ksr. nehme des Kgs. Frie-
densbedingungen an. Gestern soll der Ksr. zur Kgin. Maria
gesagt haben, dass er seit etwa 4 Tagen innerlich so wofU sei
wie seit 10 Jahren nie. — Hofft, da sich alles so günstig zu-
trägt, diese Freude auch zu geniessen und in wenigen Tagen
seiiie Abfertigung zu erhalten. — Brüssel, 1553 Juni 21.
St, Chr. L 8 b, 4KK Or,^) präs. Stuttgart, Juni 26.
Juni 22. 223. Hz. Albrecht an Clir.:
Zeitungen. Markgf. Albrecht. Claus von Hattstatt. Kg. Ferdinand,
Asperg.
erhielt von ihm gestern und vorgestern zwei Schreiben samt
beil. Schriften und Zeitungen. Erhielt am gleichen Tag von
anderem Ort Zeitungen, die er mitschickt und die wegen Hz.
Erichs und der Oldenburg. Rüstung fast mit den ersteren aber"
einstimmen. Darnach ist, wenn es Gott nicht abwendet, nichts
anderes zu erwarten als der deutschen Nation endgültiges Ver-
derben. •
Dass Markgf. Albrecht den Kfen. Friedrich und seine
Unterthanen in der mitgeteilten Weise verschont hat und ohne
Schädigung weiter zog,^) hat er gerne gehört; hofft, derselbe
habe gegen Clir. und ihn die gleiche Gesinnung ; denn sie hohen
ihm zu Unwillen keinerlei Ursache gegeben; jedoch kann ziem-
liches Aufsehen bei diesen Läufen und Geschrei nichts schaden.
Claus von Hattstatt hat sich an seine Abfertigung in
Heidenheim zu erinnern; er soll mit Haupt- und Befehlsleuten
über Wartgeld verhandeln und es austeilen; jetzt einen Lauf
zu machen, scheint ihm bedenklich, namentlich da ihre Einungs-
verw. auf den letzten Abschied noch nicht antworteten; auch
sind, wie Claus selbst schreibt, noch viele Knechte vorhanden;
sodann wäre es gegen den Heidenheimer Abschied. Was Haupt-
und Befehlsleuten für den Fall zu versprechen ist, unrd Chr.
besser bestimmen können. An einem Geringen soll ihm und
den Verwandten nicht gelegen sein.
Dass Claus von Hattstadt sich auf ihn versprochen hat^
ist ihm nicht zugegen ; doch hätte er es auf Chr. ebenfalls thmi
können. Hofft, der Kg. werde mit seinen Oberlanden in die
a) 2 cito, cltlisime.
223. >) Vgl. nr.204.
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2i3.-224. 1663. 197
Einung kmnmeyi. Hat dem böhm. Kg, durch den reitenden juni 23.
Boten^ den er mit den Vertragsbriefen ^) zum röm. Kg. abfer-
tigte, deshalb vertraulich geschrieben. Was er von dort, sowie
vom röm. Kg. wegeji dessen Fürschrift um Rückgabe des Aspergs,
erhält, mrd er mitteilen. Nach dem Schreiben von Chrs.
Mlizitator am kais. Hof dessen Abschr. ihm Chr. geschickt,
hat der Kg. seinem Orator am Hof schon befohlen, wegen
Überlassung des Aspergs zu werben. — Isareck, l'nyH Juni ^V.
St. Heidelb. Verein 2. Or.») präs. StuUgart, Juni :i5. Fehlerh. Auf-
zug bei Druffel IV, 172.
224. Chr. an Hz. Albrecht: j„ni 22.
Schreiben des Kfen, Friedrich. Stellung der Schirm cencandten im
Heidelb. Bund.
schickt des Kfen. Friedrich Schreiben an sie beide wegen der
Heidenheimer Handlung.^) Da die Frankfurter Verhandlung y
im Albrecht nun auch gehört haben wird, fruchtlos verlaufen
ist, die Fürsten und Botschaften von dort abgeritten sind und
der Weg ziemlich weit ist, so ist, wie er glaubt^ der von dem
Pfalzgfen. angegebene Grund des Verzugs richtig.
Was den einl. Zettel betrifft, so können er und seine be-
tätigten Räte sich nicht erinnern, dass in Heidelberg bei Auf-
richtung der Eifiung gesagt wurde, dass die Schirmverwandten
wie andere Unterthanen eingeschlossen sein sollen. Würde es
so ausgelegt, so fürchtet er, der Kf. würde, da Schweinfurt
in seinem Schutz und Schirm ist, hiefür Hilfe und Rettung
begehren, was wohl zu bedenken ist. Alb recht möge, tvas er
antworten unll, seinerseits gefertigt 7iebst einer Abschrift an
Chr. schicken, der es dann auch fertigen und an den Kfen.
schicken würde. — Albrecht möge entschuldigen, dass Chr. das
Schreiben zuerst erbrach, da es nur de?* Beschleunigung wegen
geschah. — Stuttgart, WiVi Juni 22.
St. Heidelb. Verein 2. Konz., von Chr. korrig. Ungenügender Aus-
zug bei Druffel IV, 173.
a) 6 cito.
*) D. h. dem Vertrag zwischen Chr. und dem Kg.
224. *) nr. 215.
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198 155Ö. 225,-227.
Juni 23. 225. Chr. an Kf. Friedrich:
Zusammenschickung der Räte.
schrieb neulich an Hz. Albrecht,^) ob nicht bei der Gefährlich-
keit der Lage gut wäre, dass sie ihre vertrauten Bäte in kleiner
Zahl an einen geschickten Platz zusammenschicken und da
lassen, bis man den Verlauf der Sache absieht. Schickt dessen
Anticort und ist mit dem Rat, es an die anderen Einungsff.
gelangen zu lassen, einverstanden, stellt es aber zu des Kfen^
Bedenken.'^) —
Schickt Zeitungen von Bayern und von seinem Diener am
kais. Hof. — Stuttgart, 1553 Juni 2H.
Si. Ff alz. Miss. 6. Konz.
Juni 24. 226. Chr. an Johann CJiristoph, Gf. und Herr zu Zimmern,
Domdekan des Stifts Strassburg und Probst zu Backnang:
Kauf von Pferden.
hört, dass auf die jetzige Messe einige schöne junge Pf. nach
Strassburg kommen werden; bittet, ihm etwa zwei, von ziem-
licher Stärke, nicht zu schwer und nicht zu hoch, für seine
Person zu kaufen. — Stuttgart, 1553 Juni 24.
St. Zimmern. Konz.
Juni :i6. 227. Chr. an Kf. Friedrich:^^
Zeitungen über den KHeg.
hatte einen Diener im Lager vor Schweinfurt, der heute zurück-
kam und berichtete, das dortige Lager habe sich zertrennt;
Hz. Philipp ziehe seinem Vater zu, der von Heideck wieder
nach Sachsen, das bfl. und nürnberg. Volk nach Würzburg.
a) idem an heraog Älbrechten Ib Baiern.
22Ö. *) nr. 210 : Älbrtckts Antwort ebd. n. 2.
2) StuUgart, Juni 2b schickt Chr, Zeitungen von Hz. ÄlbrecfU und em-
pfiehlt nocheinmal Zusammenkunft der Eäte^ da hei Überhandnehmen der Kriegs-
hischöfe und ihrer KonföderieHen die Einungsff., besonders die mandierteny
angefochten werden könnten. — Ebd. Konz. — Darauf antwortet der Kf. Juni 30,
aus dem Bericht seines Marschalls, der inzuischen bei Chr. angekommen sein
werde [nr. 232] y und aus seinem andeien Schreiben werde Chr. den gleichen
Wunsch ersehen haben: Chr. und Hz. Albrecht, oder, wenn sie nicht woUen,
der Erzb. von Mainz, sollen Tag und Malstatt ansetzen. — Ebd. Or. präs^
Stuttgart, Juli 2.
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2Z^.—Z'^, 1553. 199
Auch habe ihm Wolf vmi Crailsheim und Jörg von Wichsen- juni 26.
stein gesagt, Hz. Heinrich sei aus seinem Lande gewichen,
habe trotz aller Mühe nur HOO Kn. aufgebracht; Markgf. Albrecht
liege ihm mit seinem Kriegsvolk im Land; die beiden haben
ihm auch gesagt, Markgf, Albrecht sei auf Hz. Moriz gestossen.
habe mit ihm scharmützelt und habe Hz. Moriz selbst ver-
wundet und gefangen auf Hohen landsberg geschickt. — Stutt-
gart, 1558 Juni 26.
SL Pfalz. Miss. 6'. Konz.
228. Instruktion Ksr. Karls für Wilhelm Röcklin von Juni 26.
Böcklinsau zur Werbimg bei Chr.:^j
Chrs. BtitHlt zum Bund von Eger, Beichstag.
nach überantwortung der Kredenz soll er Chr. des Ksrs.
gnädigen Wille7i und alles Gute vermelden; was uns junprst
8. 1. für ursacli furj^ebracht und sclu-iftlichen berichtet, darumb
sie für beschwerlich gehalten, sich in die pundshandlung, so wii*
gleichwol aus gnediger, guter wolmeinung und allein zu befridung
teutscher nation und gemeines Vaterlands auf beiden jungst in
unser und des reichs stat Memmingen gehaltnen tagen furgenomen,
einzulassen und zu begeben, das hetten wir aus s. 1. schreiben
und dann auch aus unserer dazumal verordneter commissarien
relation nach lengs vernomen.^) Dieweil dann soliche obgemelte
pundshandlung den ausgang und wurkung, wie wir uns anfenglich
versehen, nit erlangen mögen, so wissen wir s. 1. soliche ire
gethone waigerung und entschuldigung nit allein nit zu verargen,
sonder liessen es auch bei derselben zu diesem mal gnediglich
also beruehen. Da jedoch Chr. die Ursachen kennt, welche die
Errichtung eines Bündnisses dringe^id fordern, so deutete der
Ksr. dies nicht als eine gänzliche Ablehnung und ist nament-
lich infolge der mit Chr. hei seiiiem letzten Zug durch Wirtbg.
228. *) Die Bundesbestrebungen des Ksrs. wechseln nach dem ergebnis-
losen Verlauf des zweiten Memminger Tages ihre Form: die seitherigen Be-
mßkungen um Erneuerung des schwäb. Bundes hören avf; an ihre SteUe tritt
dtr Gedanke, den Bund von Eger dem kais. Interesse dienstbar zu machen,
bis schliesslich der Ksr, gegen Ende des Jahres auch die Aussichtslosigkeit
dieser Verhandlungen einsieht ; vgl. sein Schreiben von Des. 22 an Ferdinand,
G. Wolf, N. Arch. f. sächs. Gesch. 17 S, 331 n. — Vgl. die interessante Dmh^
Schrift Selds ither den egerischen Band, Drufftl IV, 129.
«) Vgl nr.l77; Druffel IV, löO (Relation an dm Kg.).
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200 1663. 228
Juni 26. geführten Unterredung noch der Ansicht, do man soliche ver-
stendnus dalüii richten konnte, das sie zu einer ansehenlichen,
stattlichen wurkun^ gelangen imichte, s. 1. solte und wurde dieselb
ires teils auch also guetwillig einzugehn sich nit widein oder an ir
einichen mangel erscheinen lassen ; dieses Vertrauen beruht nicht
wenig auf der durch Hz, Albrecht überschickten Abschr, von
Chrs, Vertrag mit dem Kg., worin Chr. in einem ausdrücklichen
Artikel zusagt, falls durch Ksr. oder Kg. wieder ein gemeiner
Bund aufgerichtet würde, sich darein zu begeben.*)
Obwohl nun der Ksr. annimmt, Chr. werde gerüchtweise
und sonst erfahren haben, was mit des Ksrs. Rat und Vor-
tvissen neulich wegen eines anderen Bündnisses durch den
Kg. und andere zu Eger verhandelt und abgeredet wurde,
wollte er doch Chr. in gnädigem Vertrauen seine Meinung
hierüber mitteilen. Aus der Notel der Bundeseinigung y^) welche
der Gesandte Chr., falls sie dieser noch nicht kennt, sehen
lassen soll, kann der Ksr. nichts anderes finden, als dass sie
nur auf gebührliche Gegemvehr gegen allen unrechtmässigen
Mutwillen und auf Erhaltung des gemeinen Friedens gerichtet
ist. Und ob gleichwol ietzund ein zeithero sich allerlei widerwill
und misverstand im heiligen reiche ereugt, damit etliche stende
verhaift, etliche aber gar nichts damit zu thun haben, so ver-
stuenden wir doch, das soliche pundseinigung allein auf künftige
handlung gedeutet und gemaint werden solte. Da der Ksr.
weiter bemerkte, dass der Kg. und die anderen Stände das
Zuziehen weiterer friedliebender Fürsten wohl leiden kön7itsn,
und dass die einzelnen Artikel jedem, der Lust zum Frieden
und zu solchem Verständnis hat, keine Schwierigkeit bereitem,
so ist er nicht ungeneigt, sich nicht nur als Ksr., sondern mit
wirklicher Hilfe und mit allem, was einem Bundesverwandten
zu thun gebührt, in das Bündnis einzulassen und zu dem auf
24. Juli wieder nach Eger angesetzten Tag Kommissarien mit
Vollmacht abzufertigen.
Da der Ksr. auch Chr. gerne in dem Bündnis sehen
würde und hofft, derselbe iverde sich davon nicht absondern,
so möge dieser den Ksr. über seine Meinung verstä7idigen ;
falls Chr. beitreten und Gesandte zu dem Tag abschicken xvilL
•) Darauf weist auch Seid in der n. 1 erwähnten Denkschrift hin,
*) Dniffel IV, l:.^8.
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228,-229. 1553. ^iU
SO toill der Ksr. seinen Koimnissarien befehlen, jenen alle juni 26.
Förderung und Anweisung zu erteilen.
Zugleich soll der Gesandte die Verlegung des Reichstags
von Ulm nach Augsburg mitteilen^ welche Chr. auch an die
bena<^hbarten Fürsten, Stände und Städte berichten möge.
Brüssel, 1558 Juni 26.
Wien. Mainzer Reichstagsakten 24. Ahschr. — Konz. Wien E.-A.
in gen. 18.^)
229. Kg. Ferdinand an Hz. Albrecht: juni 27.
Vertrag mit Chr. Beitritt zum Heidelb. Bund.
erhielt dessen Schreiben samt dein gefertigten Vertrag und der
Notel der wirtbg. Investitur; dankt ihm für die vielfache
Mühe U7id Arbeit. Hat mit gnädigem Gefallen gehörty dass
ihm Chr. durch Albrecht für die erwiesene Gnade danken Hess
und dafür das in dem Vertrag genannte vollziehen ivilU mit
der Bitte, einige Arreste in den ober- und Vorderösterreich.
Ländern aufzuheben.^) Hat hiezu schon der ober- und rorder-
österreich. Regierung Befehl gegeben, und schickt zugleich die
Fürbitte an den Ksr. tvegen Rückgabe des Aspergs in Or. und
Ahschr. mit.^) Will die Bezahlung in Ulm gegen gebührliche
Quittung entgegennehmen lassen.
Was dann betiiift d. 1. anmanung, das wir auf derselben
gesandten beschehen anbringen, nachdem sich der memingisch tag
on frncht geendet, bedacht sein wollen, hat uns unser freuntlicher,
lieber son, kinig Maximilian zu Behem, derhalben auch von d. 1.
wegen etwas weiter bericht geben; befahl letzterem, an Albrecht
seine [Ferd.J Meinung zu schreiben und bezieht sich hierauf.^}
— Wien, JooH Juni 27.
St. Chr. I. 9, 123. Ahschr.
*) Ebd. Konz. der gleichzeitigen Kredenzen an Bayern and Salzburg^ in
welchen für BßckUns Namen det jenige Sp<lts konigiert ist : dabei sind die Ab-
weichungen der Instruktion angegeben.
229. *) StuUgartf JuU 3 bittet dann Chr. den Kg. auf Grund eines von
seinem Vater hint erlassenen Verzeichnisses der Arreste um Rückgabe des Ar'
resii^'ten samt dem inzwischen eingenommenen Interesse und Nutzungen. -
Ebd. kass. Or. (In der Adr. fehlt ..Hz. zu Wirtbg.*' : dies war tcohl der Grund,
Atn Brief umzuschreiben.)
2) Vgl, nr. 199 n. 2.
*) V^gl. nr. 251.
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202 1553- 2SO.-'2Hh
Juni 27. 230. Chr. an Claus von Hattstatt:
Ausgabe von Wartgeld.
erhielt gesternt die Antwort Hz. Albrechts von Bayern^) auf
das Schreiben Hattstatts. Sie wünschen beide, dass er seiner
Abfertigung in Heidenheim nachkomme, mit seinen Haupt-
und Befehlsleuten auf ein Wartgeld verhandle, die erhaltenen
1000 fl. angreife und austeile, um dieselben so lang als mög-
lich aufzuhalten. — Stuttgart, 1553 Juni 27.
1. Ced.: Käme ein Lauf unter die Knechte, kann er die
1000 fl. überschreiten und ivilrde von Chr. und Albrecht scliad-
los gehalten. Da sie weder gegen Ksr. noch Kg. zu handeln
gedenken, möge er dies dem von Wilsberg und andern, die
hierin Bedenken haben, anzeigen.
2. Ced.: Erhielt postscr. dessen eigh. Schreiben; bittet
nocJieinmal, sich zu gedulden und inzwischen nicht in andere
Dienste zu begeben. In wenigen Tagen werden sich die Einungs-
verw. resolvieren, worauf er sogleich Bescheid erhalten wird:
wenn es ihm geschickt ist, möge er zu Chr. heran freiten.
St. Heidelb. Verein 2. Konz.
Juni 28. 2S1. Hz. Albrecht und Chr. an Kf. Friedrich:
Heidenheimer Abschied. Die Schirmvencandten.
Antwort auf dessen. Schreiben von Juni 16. Resolution der
Einungsverwandten über den Heidenheimer Abschied in der
bestimmten Zeit wäre namentlich wegen Verhandlung mit Oberst,
Hauptleuten und Rittmeistern erwünscht gewesen; doch lassen
sie es bei seiner Entschuldigung.
Die Schirmverwandten wurden, soviel sie sich erinnern^
in der ganzen Heidelberger Verhandlung mit keinem Wort
erwähnt noch neben den Unterthanen und Vertoandten der
Fürsten genannt; auch in die Abrede selbst wurden sie nicht
gesetzt. Sie fürchten, ihre Erwähnung möchte bei Kff. und
Fürsten allerlei Nachdenken erregen. Der Kf. möge die Mei-
nung der anderen Eiymngsff. einholen, mit denen, wie mit dem
Kfen. selbst, sie sich gerne freundlich vergleichen wollen. —
München, looS Juni V^.
St. Heidelb. Verein 2. Abschr.
230. «) nr. :i:i3.
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'^^.>. 155B. 203
232. Memorial für Ludwig von Fraumberg:^) Juni 29.
Mitteilung einer pfälz, Werbung bei Chr, an Bayern.
Nota der Pfaltz anbringen, den 28. junii durch deren niar-
si-hall gethon.*)
1. Ist sein fumemest anbringen in der instruktion zu sehen,
dergleichen in den beigelegten Schriften.
Volgende mündliche anregung, so beschehen:
2. Nota das die Sachen wichtig und bedencklich, es falle
auf weihe selten es welle.
3. Landgraven halb, ob nit [ime?]»^ selbst ein anlehen zu
thun, [das] derselb für sich selbst hilf th[et?]»> nach seiner ge-
legenheit, damit er gefasst wurde.
4. Nota das nötig, ein zesamenschickung und das Baieni
und Wirtemberg den tag one Verzug ansetzen und ausschreiben,
nemlich gen Ladenberg, daselbsthin ain ieder nur 2 vertraut rethe
ordnen sollte.
5. Auf solhem tag sollt anfangs dise Instruction sambt alhie
beizeichneten Schriften beratschlagt werden, auch daselbst davon
^eredt von ainer Schickung zu kei. mt.
6. Ob nit auch gut, das mer stend in die ainigung gezogen
wurden, sonderlich Sachsen und Hessen.
7. Ob nit auch gut, das Gulch sich auch so bald mit kriegs-
voick verfasst in gleichem wie Baiei-n und AMrtemberg, damit
man daselbst ein gewiss volck auch hett.
a) Am dtr Vorlagt ein kUinea Stückchen abgtri«9$n,
232. *) Kredenz für Frauenberg an Hz, Albrecht , dat. Nürtingen^ Juni 29 ,
in München, St.A. 220113. Or. präs, Juli 3.
*) Frauenberg hat den Auftrag ^ dem Hz. Albrecht über die Werbung des
pfälz. Marschalls bei Chr, zu btrichten, deren Inhalt gewesen war, Chr. über
ein pussisches] Gesuch um Unttrstützung des Kfen. MmHz durch den Heidelb.
Verein zu verständigen. Die pfälz. Instruktion bei Drafftl IV, 176. {Bis ,,6t-
ütmmen zu wolleti^ geht der Bericht über dtn Antrag „der Person^ ; dann folgt
die pfälz. Antwort an r,die Person^, zu der auch noch der Satz .,gut wäre . . .
zu vermitteln^ gehört. Bann folgt : da die Sache hochwichtig ist, wollte der
Kf, nichts versäumen, sondern das mit weiterem BeHcht des Marschalls an Chr.
bringen; dieser möge es an Hz. Albrecht gelangen lassen, wie es der Kf. ebenso
an Mainz, Trier und Jülich berichtete: Kf. hielte für gut, das ire U., Baieni
und Wirtemberg, furderlich auf jüngsten haidenheimischen abschiede ain tag an
gelegen malstatt furgenomen und ausgeschrieben betten, wozu jeder Einungs-
cerw, einen vei-t muten Bai abfertigt. — München, St.A, 220/13 Abschr,) über
die Vorgeschichte der pfälz. Werbung vgl Ih^ffel IV, 147, 154, 161, 170.
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204 1563. 232.-233.
Juni 29, y. t>^r beeden Saxsen halb auf kunftip:em tag auch zu ge-
dencken, was ze thun.
9. Das sich die gebonie fursten etwas nelier zesamentheten
und ire alte, herkomene, erbliche heuser bedechten.
10. Das feurer antreflfen zu besorgen.^)
Si. Heidelb. Verein 3. Memorial von Kurz' Hand, mit der Auf sehr.:
raemorial L. v. Frauenberg gegeben.
Juni 30. 233, Die Kff, von Mainz, Trier und Pfalz und der Hz.
von Jülich an Hz. Albrecht und Chr.:
Zustimmung zu den Heidenheimer Beschlüssen,
ersahen aus dem Bericht ihrer Heidenheimer Gesandten und
aus dern Abschied, was beide E. 1. in personlicher gegenwärtig-
keit mit gedachten unsem abgefertigten der ietzigen vor äugen
schwebender geferlicheit und geschwinder, sorgsamer leuft halben
unser allerseitz land, leut und underthonen, damit sie nach ver-
möglicheit vor beschwerlichem, unversehenlichem infall beschützt
und beschirmbt, zum besten (doch uf hindersichbringen) bedacht,
erwegen und verabschidet, und aus aller sollicher furgeloflFner
und verabschidter handlung bei uns andei-s nichtz finden können,
dan das den sachen allenthalben nach ietziger beschwerlicher
gelegenheit stattlich und also wol nachgedacht, das wir unsers
tails in demselbigen nichtz zu verbessern wissen. Derhalben so
seind wir sollicher durch beid E. 1. mit unsern abgefertigten
gesandten gepflegter handlung ainig und zufriden, das angeregter
abschid neben nachvolgenden puncten, so uns dameben referirt
und angezaigt, gelebt und volzogen werde; nämlich: dass mit
dem Feld' und Anzug bis auf loeitere Not nicht geeilt wird,
sonderii im Vorrat ein Regiment guter Knechte und 900 Pf,
zu warten bestellt werden. Mit Claus von Hattstatt und Bern-
hard von Virmont als Oberst und Rittmeister und Geispitzen^^
als Musterplatz sind sie einverstanden, auch mit dem, was
Albrecht und Chr. mit jenen handelten; ebenso dass Claus von
Hattstatt, der sich so bereitwillig zum Dienst der Einungsvenr,
erbot und für sich kein Wartgeld begehrt. 200 fl. verehrt wer-
den. Auch stimmen sie zu, dass den 900 Pf., wovon Bernhard
a) Or. (iuiHpeltc; rgl. nr. 197.
^) Vgl. damit die icitihg, Artikel zur Beratung in Ladenburg bei Druffe
/r, 163.
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233.-234. 16Ö3. 205
von Virmont schon 500 hat und sicher auch das 6, bekommen Juni 30.
wird, pro Pferd 2 Monat lang 6 Thaler gegeben werden. Dass
Albrecht und Chr. bis auf weitere Verordnung auf der nächsten
Versammlung die Generalobmannschaft übernehmen, hat ihren
Gefallen. Wenn beide, da die Zeitungen so geschwind kommen,
eine Zusammenkunft der Räte wieder für nötig halten, sollen
sie einen Tag an gelegener Malstatt bestimmen.
Darüber, dass der Kardl. von Augsburg an die beiden
gelangen Hess, ihn auch in die Einung kommen zu lassen,
was auch noch durch andere nachgesucht werden möchte, wird
nach ihrer Ansicht am besten erst bei weiterer Zusammenkunft
beraten, was, toie sie hörten, auch der beiden Meinung ist.
Danken Chr., dass er inzwischen Geld für sie auslegte;
wollen es, wann Chr. bestimmt, zurückzahlen.
Entschuldigen sich, dass sie so spät zuschreiben, mit der
Grosse des Wegs. — 1555 Juni HO^)
Ced.: Schicken auch die Schreiben des Kfen. von Trier
und das des Hzs. von Jülich an den Kfen. von Mainz wegen
des Heidenheimer Abschieds in Abschr. mit.^)
St. Heidelb. Verein 2. Abschr. pras. Stuttgart, Juli 4.
234. Kf. Friedrich an Chr.: JuU i.
Kais. Schreiben. Sendung Böcklins.
erhielt am 28. Juni von seinen zu der Frankfurter Schickung
an die Kriegsff. abgeordneten Räten von Würzburg aus ein
kais. Schreiben an ihn, das Gf. Reinhard von Solms denselben ^
233. *) Dieses Schreiben sendet eodem der Kf. von Mainz, seinerseits ge-
fertigt, an Kurpfalz mit der Bitte, es auch zu versekretieren und abzuschicken.
*) Beil. das Schreiben von Jülich an den Kfen. von Trier, dat. Düssel-
dorf Juni 18 ; der Hz. teilt mit, dass er schon bisher in fleissiger Werbung
war, um die in Heidelberg verabredete Anzahl Kriegsvolks zu bekommen. Was
das Heidenheimer Bedenken betrifft, so stellt er den 3 Kff. anheim, ob nicht —
da Markgf. Atbrecht aus Franken abgezogen und mit 1600 Pf in Halberstadt
angekommen, auch Gf Chr. von Oldenburg, der im Stift Münster um WildeS'
hausen sein Kriegsvolk gesammelt, aufgebrochen ist, icie auch die andern im
Namen des Markgfen., des Hzs. Erich von Braunschweig und der Städte an-
genommenen Haufen, denen sich auch die braunschweig. Junker zugesellten, —
die Bestallung auf gemeinsame Kosten in seiner Gegend zu thun am meinten
nötig wäre; doch will er sich von den andern nicht absondern. — Ehrenbreit-
stein, Juni 21 giebt der Kf. von Trier diese Jülicher Bitte an Mainz weiter
und wiUigi zugleich in den Heidenheimer Abschied.
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206 1553. :i84.—235.
Juli 1, zugestellt hatte ; schickt davon in besonderem Vertrauen Abschr})
Da nach dem Eingang der Ksr. dies nur in besonderem Ver-
trauen ihm und den anderen Kff, — diese haben es nach dem
Bericht der Räte auch erhalten — schreibty so bittet er um
strenge Geheimhaltung, Hat dem Kfen. von Mainz, der es
auch erhielt, eine Zusammenschickung der vertrautesten, ge-
heimsten Räte vorgeschlagen ; ^) würde deren Resultat mitteilen.
Hätte nichts gegen eine Mitteilung an Hz, Albrecht; wenn sie
aber nicht in strengstem Geheimnis möglich ist, so ist damit
bis zu guter Gelegenheit zu warten,^)
Vom kais, Hofe wurde ihm heute geschrieben, es sei vom
Ksr, Böcklin von Strassburg zu den rhein, Kff. mit Werbung
abgefertigt und mit Hans Ungelter, Stadtschreiber von Ulm,
schon im Heraufreiten; er werde zuerst Köln, dann Trier,
Mainz und ihn aufsuchen. Kennt die Werbung der beiden
nicht, — Heidelberg, 1553 Juli 1,
St, Pfalz, Miss, 6, Or, präs, Stuttgart, Juli 3,
Juli 2. 235. von Hewen und von Bödigheim an Chr, :
Vermittlung in Franken.
kamen am Sonntag den 18, Juni in Bischofsheim an, wo am
folgenden Tag die Kommissarien samt den anderen Botschaften
eintrafen und sogleich eine Stunde zur Zusammenkunft fest-
gesetzt wurde. Die Mainzischen verlasen ein Entschuldigungs-
schreiben Ottheinrichs, ebenso ein Schreiben von Hz, Wolfgangs
Räten, dass ihr Herr nach Hessen verreist sei und sie ihm
das Schreiben von Frankfurt nachschicken wollen. Darauf
trugen auch sie Chrs, Entschuldigung vor.
Alexander von der Tann trug vor, sein Herr glaube, tvenn
man Frieden machen loolle, so müsse man Weiterungen zunschen
Kf. Moriz und dem Markgfen, zu verhüten suchen. Die Kom-
missarien und Botschaften berieten darauf ein Schreiben an
Hz. Wolf gang, er solle von Hessen aus selbst zu Brandenburg
234. *) Ähschr, ehd. Der Ksr. rechtfetiigt darin sein bisheriges VerhcUt^n.
Vgl. den Abdruck bei Langsnn 2, 364— i>8: auch Druffel IV S. 178 n. 1.
2) Vgl. fir. 300.
•) Nach nochmaliger Anfrage heim Kfen, schickt Chr,, Böblingen, Jtdi 6,
das kais. Schreiben an Hz. Albrecht; dieser werde daraus sehen, tcas man im
Schilde führe, und irerde es geheim zu halten itissen. — St, Heidelb Verein
9, III. Konz.
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:i3o. 1568. 207
reisen, soviel immer möglich zum Vertrag handeln und den juU z
Markgfen. bewegen, dass er seinen Räten hier aussen befehle,
sich in Unterhandlung einzulassen; auf seinen Wunsch wolle
man ihm einige der Gesandten beigeben. Darauf kam noch
keine Antwort
Da nur der B, von Würzburg das begehrte Geleite über-
schickt hat, beschloss man, es sei tveder der Sache noch der
Instruktion zmvider, von Bischofsheim nach Würzburg zu ziehen,
da man ohnedies die Verhandlung bei den Bb, beginnen müsse.
Also reiste man am Samstag nach Würzburg.
Am Sonntag den i^ß. Juni gab ihnen der B. Audienz. Der
Mainzer zeigte ihm den Zweck ihres Kmnmens an und begehrte
darauf, alle thätliche Handlung und den Prozess einzustellen.
Sie beide ersuchten auch die Kommissarien, mit dem B. wegen
Schonung des unmündigen und unbeteiligten Markgfen. Georg
Friedrich zu verhandeln, was Alex, von der Tann unterstützte.
Der B. nahm Bedacht bis Mittwoch und gab dann beil. schrift-
liche Antwort.^) — Die Nürnberger gaben auf die von Regenten
und Räten von Ansbach nach Frankfurt übersandte Suppli-
kation beil. Antwort.*) Bis jetzt ist ivenig und, me sie glauben,
noch nichts Fruchtbares verhandelt. Der B. besteht vor allem
darauf, dcLSS er nichts geben könne und wolle; da er genügende
Kundschaft habe, dass Markgf. Albrecht sich sehr stärke, auch
das markgfl. Volk von Schweinfurt aus ihn täglich beschädige,
80 sei sein Begehren, dass jeder seinem Herrn schreibe, auf
des Bs. weitere Mahnung ihm kraft des Landfriedens zuzuziehen.
Dies wurde als der Instruktion ivider sprechend abgelehnt.^) -
Würzburg, 1553 Juli 2.
Ced.: Am 1. d. M. kam auch Geleite vom B. von Bamberg,
der sich dabei erbot, auf Wunsch seine Räte auch nach Würz-
burg zu schicken.
St. Ueiddb. Verein B. 9 Beifasz. 14. Ot. präs. Stuttgart, JuU 4.
235. *) Der B. lehnt StiUstand und Prozesseinstellung ab, bittet auch,
das Kriegsvolk aus Schweinfurt wegzubringen, und erklärt, dass die Beschä-
digung von Georg Friedrichs Unterthanen ohne seine Schuld erfolgt sei. —
Ebd. Abschr.
') Bringen ihrerseits Klagen vor.
•) Stuttgart, Juli 5 antwortet Chr., wenn man ihre Teilnahme an der
Schickung eu Markgf. Albrecht wünsche, solle von Hetcen mitreiten, ^- Ebd.
Konz. und Or. präs. Würzburg, Juli 7.
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208 1553. :i36.
Juli 2. 236. Liz. Eisslinger an Chr.:
Bescheide und Zeitungen vom kais. Hof.
Wegen des Privilegiums fragte er gestern den B. von Arras,
was er Chr. hierüber schreiben solle; der B. versprach, sobald
der Ksr. vom Tiergarten, wo er keine Audienz bekommen könne,
wieder in den Palast komme, wolle er Chrs. Sachen zuerst aw-
bringen, und fügte bei, er halte für gevnss, dass der Ksr. Chr.
den Asperg zurückgeben werde; ebenso erhielt der kgl. Gesandte
gute Vertröstung, aber noch keine endgültige Entscheidung.
Was von Chr. wegen des ausgegangenen Mandats schrift-
lich an den Ksr. gelangte,^) wurde auf des Bs. von Arras Ver-
ordnung schon im deutschen Rate verlesen; konnte noch keine
Antwort erhalten. Sprach darüber vertraulich mit dem Vize-
kanzler, der auf seine Frage nach Resolutiofi besonders über
Chrs. letztes Schreiben antwortete, die letzten Handlungen in
diesem Schreiben seien kitzeliger als die andern. Glaubt, dass
man diese Sachen gerne mit Stillschweigen umgehen möchte;
denn der Vizekanzler sagte unter anderem, er wisse nicht, wie
Chr. hierauf zu antworten sei; er hielte für gut, dass Chr. und
andere Fürsten, die auf Anhalten der Bb. solche Mandate vom
K.G. erhielten, für sich mit den Bb. verhandeln Hessen, damit
sie hierin unbeschwert bleiben.
Neue Zeitung: Der Markgf. ist zu dem von Oldenburg mit
600 Hakenschützen U7id 1500 Pf. in Braunschweig gestossen;
auch der Hz. von Preussen soll sich mit Reitern gefasst machen.
Der Prinz von Piemont ist zum Generalobersten über das nieder-
länd. Kriegsvolk bestimmt, zieht nächsten Mittwoch ins Feld,
noch vor Th^rouanne, bis diese Festung ganz geschleift ist;
wohin weiter, weiss man nicht; der Prinz von Spanien hat der
Kgin.-Witwe Leonore aus Frankreich Tochter, die Kgin. in
Portugal, zur Gemahlin; der Verspruch ist schon gescliehen;
der Beischlaf soll im September in Portugal sein; der Prinz
wird deshalb wohl nicht bald lieratiskommen. — Böcklifi wurde
letzten Donnerstag von hier mit kais. Befehl zti den rhein. Kff,
abgefertigt; derselbe sagte ihm, dass er ebenso Befehl und Kre-
denz an Chr. habe, — Heinrich Hass kam van dein Frank-
furter Tag hier an. — Brüssel, 1553 Juli 2.
St. Hörn. Kais. 6 c. Or.^)
a) 2 cito.
:^36. ^) nr. 216 n. i.
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m. 1553. 209
237. Licdmig von Frauenberg an Chr.: Juli 9.
Werbung hei Uz. Albrecht. Ladenburger Tag.
gestern abend zeitig in München angekommen, Hess er sich
noch bei Hz. Albrecht ansagen, der ihn auf lieute früh 6 Uhr
in die neue Feste beschied; er hörte ihn zu dieser Zeit allein
ohne Räte an, las in seinem Beisein zuerst die kfl. Instruktion,
dann die anderen Schriften, hörte ihn dann, seinem Denkzettel
nach, tveiter und fragte, was Chr. Pfalz geantwortet habe; er
berichtete, wie es gegangen sei, und besonders dass Chr., weil
die SacJie wichtig, Bedenkzeit genommen habe und baldige Zu-
sammenkunft für notwendig und gut halte. Darauf nahm der
Hz. aUe Schriften und Denkzettel zur Hand, Hess Dr. Hundt
zu sich rufen, ging mit ihm in ein besonderes Gemach und
hiess ihn [Frbg.J warten. Nach 10 Uhr Hess ihn der Hz.
wieder an den Hof zum Imbiss rufen, führte nach dessen Be-
endigung mit ihm ein langes Gespräch über die Sache, wieder .
ohne jemand dazuzunehmen, und gab ihm der Substanz nach
die Antwort, er wolle die Sache weiter bedenken. Den Laden-
burger Tag auf Sonntag nach Margarethe lasse er sich durch-
qus gefallen und wolle denselben auch durch vertraute Räte
mit vollkommener Gewalt besuchen lassen; das möge Chr. an
Pfalz schreiben, damit es den andern auch bekannt werde und
sie sich darnach richteti können; denn es sei an diesem Tag
viel gelegen. Der Hz. gab ihm auch zu verstehen, er wolle seine
Räte zeitig abfertigen und 2—3 Tage vorher zu einer Unter-
redung zu Chr. schicken. Liess dem Hz. auf seinen Wunsch
die pfälz. Instruktion samt den andern Schriften ausser den
Denkzetteln; der Hz. begehrte noch, dass er seinen Bericht,
ohne den er die Schriften nicht hätte verstehen können, auch
Dr. Hundt vortrage.
Wird, was der Hz. weiter im Vertrauen mit ihm redete,
nach seiner Ankunft berichten, da es sich der Feder nicht ver-
trauen lässt. — München, 1553 Juli 3,^) 3 Uhr nachm.
St. Brandenburg 1 d. Or. ») präs. StuttgaH, Juli 5.')
>) 8 cito, citissim«.
287. ') eodem achreiht Hb. Albrecht selbst, er habe mit dem Gesandten
«Ö«rW gesprochen, wie dieser geschrieben Jiabe und mündlich weiter bericfUen
verde; er werde seine Bäte zu Chr. schicken. — Erhielt auch von Chr. ein
anderes Schreiben mit der Zeitung von VerU'ag zwischen dem Kfen. von Sachsen
Ernit, Brief w. des Hxs. Christoph. II. 14
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210 1553- 238.^-239.
JuU3. 238. Hz, Albrechts von Bayern Bedenken, dem L. von
Frauenberg mündlich angezeigt :^^
M. g. hem h. Albrechts bedencken:
Nota wo die endperung nit weit erleschen, das in allweg
ratsam, das die fursten persenlich zusamenkemen. — Heltz nit
gar für unratsam, ob schon herzog Morizen etlich monet mit gelt
wurt hilf thon ; ader aber dem konig ein anlehen mit gelt zn disem
werck; der konig werd herzog Morizen nit lassen; er, herzog
Albrecht, gedenck sich auch nit von herzog Morizen abzuwenden.
Man miess nit an alt Sachen dencken. Man kun auch herzog
Morizen von wegen des pasauischen Vertrags nit verlassen. Der
haidelbergisch abschaid streck sich nit dahin, das man darumb
einem driten man nit helfen solt. In soma, lezstlich nimpt er,
der herzog, all mein gethon anbringen etc. in verrer bedencken
bis uf künftigen tag zu Ladenberg. ^) — 1553 [Juli 3]^^
St. Hddelb, Verein 3, Or, von Frauenbergs Hand. Vgl Drufd
IV, 182 n. 2.
Juli 4. 239. Kf. Friedrich an Hz. Albrecht und Chr.:
Heidenheimer Abschied. Ladenburger Tag. Stellung der Schirmver»
wandten. Ansuchen bei EichstäU.
erhielt gestern abend deren Schreiben.^) Seine und der anderen
Bundesgenossen zusagende Antwort^ auf den Heidenheimer
Abschied werden sie wohl nun stündlich erhalten. Da ihre
Räte am 16. d. M. in Ladenburg zusammenkommen sollen,
könnte hier der Schirmverwandten wegen auch verhandelt wer-
den; tvill seinen Räten deswegen Befehl mitgeben. — Heidel-
berg, 1553 Juli 4.
Ced. an Chr.: Schickt Zeitungen vom Kfen. von Mainz.
Hat diesem geschrieben, dass über den letzten Punkt, dass bei
») Kaeh Ämfwekr. von Kur».
b) Vgl. nr. »S7.
und Markgf. AJbrecht, der er wenig Glauben schenkt. — Ebd. Or. präs. Stutt-
gart, Juli 6.
') Chr. schickt Abschr. dieses Briefes an Kf. Friedrich; es sei nötig,
dass der Kf. auch den andern Müverwandten diesen Tag sogleich eröffne. —
St. Pf die 9el. Kons.
238. ') Vgl. hieeu die bayr. Instruktion nach Ladenhurg, Drugel IV, 182.
239. *) nr. 231.
•) nr. 233.
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W.—242. 1568. 311
einem von ihnen tvie bei Eichatätt angesucht tvürdef^) auch auf juii 4.
dem angesetzten Tag zu handeln sei; jeder soll darauf seine
Bäte abfertigen.
St. HeidM. Verein 2, Abschr. : Ced. Or. praß. Stuttgart, Juli ß.
240. Pfalzgf Ottheinrich an Chr.: JM 4.
Zeitung über Vertrag Mwischen Kf. Mwrii und Markgf. Albrecht:
Besuch in Dülingen, Sessel Ulrichs.
sendet neue Zeitungen, namentlich deshalb, weil daraus hervor-
geht, der Kf. von Sachsen habe den Vertrag vom Markgfen.
begehrt, nicht umgekehrt. — Der Kardl. von Augsburg hat ihn
heute durch einen seiner Räte zu seiner Freundschaft nach
Dillingen rufen lassen; tvill dem folgen und erst nächsten
Sonntag heimkommen; bittet deshalb, den Dr. Krauss^) erst
auf nächsten Sonntag bei ihm erscheinen zu lassen. — Hat
gehört, Chrs. Vater hohe einen Sessel gehabt, in dem man ihn
die Treppe auf- und abtrug und der sogleich stand, wenn man
ihn damit niedersetzte. Bittet, denselben auf Papier malen
und dies ihm zukommen zu lassen. — Heidenheim, 1553 Juli 4.
St. Ffals 9el, 81. Or. präs. StuUgart, Juli 6.
94L Hz. Albrecht an Chr. : jm 5.
Junge Löwen. Elfenbeinerne Trinkgeschirre.
schickt, seinem Versprechen im letzten Schreiben gemäss, durch
seinen LOwenmeister Martin Widmann 2 junge Löwen, die seine
alten Löwen geworfen (geweift) haben. — München, 1553 Juli 5.
Ced.: Erinnert sich, Chr. habe elf enbeinerne Trinkgeschirre
gewünscht; schickt einige seiner schönsten und grössten durch
seinen Löwenmeister mit
St. Bayern 12 b /, 72. Or. präs. Herrenberg, Juli 7.
242. Chr. an Hz. Albrecht: juii 6.
Büsfungen. Ladenburger Tag,
erhielt gestern beil. Schreiben an sie beide,^) das er ihrem
Abschied gemäss erbrach. — Clau^ von Hattstatt war letzten
Sonntag bei ihm hier; er hoffte, im Fall der Not mit 5—6000
«) nr. 221 n. 1.
240. ') Dieser soUte Ottheinrich bei den Verhandlungen mit seiner Land-
Schaft als Beistand dienen.
242. *) nr. 2SiL
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2i2 155a 242.-243.
Juli o. Knechten, gar rechtschaffenem Gesinde, erscheinen zu können,
wenn sonst kein Gewerbe oder Lauf unter sie komme, ivas
zum Teil schon im Werk sei. Hat darauf Hattstatt gestern
abgefertigt mit dem Befehl, die hievor zugestellten 1000 fl. an-
zugreifen und unter die Hauptleute und andere ehrliche Kriegs-
leute auszuteilen; zwar hofft er, dieselben toerden sich damit
2—8 Wochen aufhalten lassen, hat aber Hattstatt befohlen,
wenn inzwischen ein Lauf unter die Knechte käme, weitere
1000 fl. aufzuwenden, inzivischen wieder zu ihm zu kommen
Und zu berichten, wobei ihm das Geld gegen gebührcTide Ur-
kunde wieder erstattet vnlrde.
Wegen der 600 Pf., die auf etwa 2 Monate aufgehalten
werden sollen, hat er von Virmont noch kein Schreiben em-
pfangen. Hofft selbst, nach dein Versprechen seiner Rittmeister ^
200 Pferde mehr aufzubringen, als ihm nach der Einung ge-
bührt. — Über das ausgelegte Geld kann er noch kein Ver-
zeichnis schicken.
Hat sich mit dem pfälz. Marschall, wie Albrecht nun von
seinem [Chrs.] Gesandten gehört hat, über den Tag in Laden-
burg auf der anderen Gutachten verglichen; der Marschall
versprach, sein Herr werde es den andern vereinigten Fürsten
auch zuschreiben; sie beide brauchen es deshalb nickt zu thun.
Will Albrecht wegen der anderen Punkte Antwort geben,
soll er sie nebst einer Abschr. versekretiert an Chr. schicken,
der sie au^h versekretieren und an den Kf. Pfalzgfen. senden
würde. — Stuttgart, 1553 Juli 5.
1. Ced.: Was ihm seine Gesandten schrieben und mit-
schickten, die er wegen weiterer Gütlichkeit zwischen den beiden
Bb. von Bamberg und Würzburg und Markgf. Albrecht nach
IVürzburg abgefertigt hat, schickt er hiebei, da, soviel er weisSr
Albrecht keine Gesandten dort hat.
2. Ced.: Schickt mit, was gestern Kf. Friedrich ihm be-
sonders, vor allem wegen des Kammergerichtsmandats über
den Zuzug, unter Zusendung einiger Zeitungen schrieb und er
antwortete.
St. Heiddh, Verein 2, Abschr. (wir.)
Juli 6. 243. Clir. an Liz. Eisslinger:
Beratung mit dem Landtagaausachuss. Asperg.
erhielt dessen letztes Schreiben wegen Rückgabe des Aspergs.
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U3.—344. 1668. 213
Hatte in der kgl. Vertragssache den verordneten grossen Aus- JuU 6.
schuss der Prälaten und Landschaft auf 28. Juni hieher be-
rufen, Hess ihnen den Vertrag vorlesen und begehrte von
ihnen, darauf bedacht zu sein, dass die ersten 100000 fl.
innerhalb der drei Monate, die am 6. Sept. ausgehen, bezahlt
werden. Hierauf erwiderten die vom Ausschuss unter anderem^
es sei ihnen versprochen, dass, wenn die kgl. Sache vertragen
werde, Prälaten und Landschaft von ihren Beschwerden mit
dem Asperg, die jährlich 8000 fl. ausmachen, erledigt werden.
Er erwiderte darauf, der röm. König habe sich erboten, beim
Ksr. mit allem Fleiss über sofortige Rückgabe des Aspergs
verhandeln zu lassen, so dass Prälaten und Landschaft dieser
Beschwerden enthoben würden; auch habe der Kg. deswegen
an den Ksr. geschrieben und seinem Sollizitator am kais. Hof
befohlen, dies zu betreiben. Auf dieses Versprechen betvilligte
der Ausschuss in der Hoffnung auf baldige Rückgabe, die
100000 fl. als das erste Ziel auf die bestimmte Zeit zu liefern.
Befiehlt deshalb, noch einmal an den Ksr. ein Placet zu stellen,
es ihm selbst oder dem B. von Arras zu übergeben und beim
Ksr., B., auch beim Vizekanzler und sonst um willfährige
Resolution anzuhalten, damit die Erlegung der 100000 fl. nicht
verhindert werde. Daneben soll er die andern ihm befohlenen
Punkte fleissig betreiben. — Stuttgart, 155H Juli 6.
Ced.: Für sich selbst soll er aufmerken, ob er erfahren
kann, was man von der Rückgabe ^es Aspergs sagt; vrie es
mit den dortigen Victualien gehalten wird, ob man sie Chr.
zum Kauf aufdrängt, ob der Ksr. das Kriegsvolk, dem man
den Sold für 7 Monate schuldet, bezahlen wird oder wie er es
sonst hält.
St. Chr. I. 9, 126. Konz. von Fessler ausser der Ced.
244. Chr. an Kf. Friedrich: Juli 7.
Persönliche Zusammenkunft der Heidelb. Kinungsff.
Ludmg von Frauenberg kam heute von München zurück
und berichtete, Hz. Albrecht werde zwar seine Räte nach
Ladenburg schicken, halte aber aus allerlei Gründen, die er
dem von Frauenberg ausführlich erzählte, die sich aber der
Feder nicht anvertrauen lassen, bei dieser gefährlichen Lage
eine persönliche Zusammenkunft der Einungsff. für nötig. Ist
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514 1663. 244.-246.
Juli 7. seinerseits damit einverstanden und stellt dem Kfen. anheim,
es an Mainz, Trier und Jülich gelangen zu lassend) — Böb-
lingen, 1553 Juli 7.
SL Heidelb. Verein 7, 5. Kons.
Juli 7. Ü45. Hz. Albrecht an Chr. :
Heidenheimei' Abschied. Rüstungen. K.G.
erhielt gestern spät von ihm zwei Schreiben samt den Schriften
von Mainz, Trier, Pfalz und Jülich über den Heidenheimer
Abschied. Da diese jedenfalls den Ladenburger Tag beschicken
werden, weiss er ihnen nichts zu antworten, als dass zu den
600 Pf. noch 300 geworben werden sollen; allein da Chr. von
Virmont noch keinen Bericht hat und selbst 200 Übrige Pf.
zu bekommen hofft, so ist dies wohl auch bis zu dem Tag
einzustellen. Er Hesse sich, ivenn es Chr. für rätlich häU,
au^h nicht missfallen, Claus von Hattstatt und Virmont auf
diesen Tag in der Stille zu bescheiden, damit einmal ab-
schliessend mit ihnen gehandelt würde.^) Da die nötige An-
zahl an Knechten und Pf. durch die beiden wohl zu bekommen
ist, hält er für unnötig, sich mit weiteren einzulassen.
Was den Kammergerichtsprozess und das diesbezügliche
Schreiben an den Ksr. betrifft, so will er, obwohl er etwas
derartiges noch nicht erhalten hat, den Einungsverw. zu gut
seinen Räten auf den künftigen Tag au^h Befehl geben. —
München, 1553 Juli 7.
St. HeideW. Verein 2. Ch-.^) präs. Böblingen, Juli 9.
JuU8. 246. Hz. Albrecht an Chr.:
Kredene für gwei Räte.
beglaubigt seine Räte Wilhelm Lösch, seiner Gemahlin Hof-
meister, und Dr. Wiguleus Hundt, die er auf Chrs. Mitteilungen
a) S cito.
244. ^) Heidelberg, Juli 9 antwortet Kf. Friedrich, da Uz. Albrecht wo/ä
besondere Gründe für seinen Wunsch ?iabe, auch Zeit und Läufe so geschaffen
seien, dass um so mehr Aufsehen nötig sei, so hohe er dieses an Maine, Trier
und Jülich mitgeteiH und werde, wenn diese zustimmen, sieh nicht absondern,
— Ebd. Or. präs. Herrenberg, Juli 12.
245. *) Kf. Friedrich, dem Chr. Juli 10 obiges Schreiben schickt, wider-
rät dies, Juli 13; es sei wohl besser, wenn Hz. Albrecht und Chr. mit ihnen
verjiandeln. — Ebd. Or. präs. Juli 15.
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24e,—JH7. 16Ö3. 215
durch Frauenberger hin mit einer Instruktion nach Ladenburg juu 8.
abgefertigt hat, mit dem Befehl, sich vorher mit Chr. Über
aUes zu unterreden und zu vergleichen und mit dessen Räten
nach Ladenburg weiterzuziehen}) — München, 1553 Juli ^.
St, Heiddb. Verein 3. Or, präe. Stuttgart, Juli 14.
247. von Hewen und von Bödigheim an Chr.: Juli 9.
Vermittlung in ^yanken.
Die Kommissarien legten Abschr. eines kais. Schreibens an
sie vor mit dem Begehren, dass es jeder an seinen Herrn
schicke.^) — Am 7. d. M. teilte der kgl. Kommissarius mit,
er habe von dem böhm. Kanzler, von Plauen, Bericht erhalten,
dass sein Herr und Hz. Moriz auf den 1. Juli dem Markgfen.
abgesagt haben, weshalb er sich bei dieser Verhandlung nicht
weiter gebrauchen lassen wolle; da er jedoch vom Kg. noch
nicht ctbgefordert sei, tvolle er cum protestatione weiter teil-
nehmen; doch hoffe er, in 2—3 Tagen bestimmten Befehl zu
bekommen. Hernach erschienen des Bs. von Würzburg Räte
und teilten des Kgs. und des Kfen. Moriz Absage^) mit; jeder
solle sie seinem Herrn übersenden und befördern, dass ihr
Herr nach dem Landfrieden und ausgegangenen Mandat nicht
verlassen werde. Sie antworteten, letzteres sei schon von Frank-
furt aus gescheiten.
Auf ein am 27. Juni beschlossenes Schreiben an Statt-
halter und Räte zu Kulmbach oder Plassenburg kam beil. Ant-
wort.^) Man beschloss darauf, sich nocheinmal an die Kriegsff.,
besonders an den Kg., um Zulassung gütlicher Unterhandlung
und Geleite zu wenden. Vom hessischen Gesandten aufmerksam
gemacht, dass Stift oder Stadt Fulda als Malstatt nicht ent-
legen wäre, fragten sie beim B. an, ob er diesen Platz besuchen
246. *) Die hayr. InsU'ukHon nach Ladenburg bei I>n»ffd IV, 182, Sie
findet die Gründe, welche für die Unterstützung des Kfen. Marie sprechen,
ethMieher als diejenigen, welche dem entgegen sind, und empfiehlt eine geheime
Unterstäteung mU GM.
247. *) Dat. Brüssel, Juni 20. Falls die Güte keinen Erfolg hat, sollen
sie darauf bedacht sein, wie sonst den SchuHerigkeiten begegnet werden könnte.
Haben die Gesandten hiefür keinen Befehl, sollen sie sich Bescheid holen.
Jedenfalls soll auch Nürnberg in die Verhandlung gezogen werden.
•) Vgl. Voigt 2,84f: Hortleder illSff.
■) Sie sollen einen eigenen Boten an Markgf. Albrecht schicken.
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216 1563. 247. -^2i9^
Juli 9. lassen tvürde; derselbe e^'widerte, er müsse sich hierüber mit
seinen Einungsverw. vergleichen.
Da die Sachen ztoeifelhaft aussehen, der kgl. Kommissar
voratcssichüich abberufen mrd und Gf. Reinhard von Solms
erklärte, er wolle auch nicht allein verhandeln, so werden dann
wohl die übrigen Gesandten auch abreisen.^) — Würzburg,
1553 Juli 9.
St. HeideTb. Verein B. 9 Beifasz. 14. Or, jyräs. Böblingen, Juli 12.
Juli 10. 248. Chr. an Hz. Albrecht:
Nachrichten von Kf. Friedrich.
Kf. Friedrich sandte ihm heute ^) beil. Abschr., was ihm
der Erzb. von Mainz wegen der Zusammenschickung der Räte
und wegen einer Exzeption gegen die bfl. Mandate gesandt hat,^)
ausserdem vertraulich, was ihm der Erzb. vo7i Trier über Bock-
lins und Ungelters Werbung bei ihm ^) mitgeteilt hat. — Herren-
berg, 1553 Juli 10.
St. TfoXz 8 a. Konz.
Juli 11. 249. Kf. Friedrich an Chr.:
Ungelters und Böcklins Werbung.
Der Gesandte der Stadt Ulm, Hans Ungelter, traf gestern
abend, der des Ksrs., Wilhelm Böcklin, heute früh hier ein.
Legt Abschr. von Kredenz und Werbung Ungelters bei.^) Böck-
lin wollte zuverlässige Antwort, ob der Kf. den Reichstag, auf
dem der Ksr. trotz aller Hindemisse erscheinen werde und der
von Ulm, wohin er ausgeschrieben, nach Augsburg verlegt sei,
persönlich besiu^hen werde; ausserdem überreichte er ein kais.
Schreiben wegen der Stadt Ulm^) und Abschr. eines solchen.
*) Stuttgart, Juli 13 antwortet Chr., wenn sie sehen, dass die andern
abreisen, soÜen sie auch heimziehen, jedoch nicht den Anfang mit dem Aufbruch
machen. — Ebd. Konz. und Or. präs. Würeburg, Juli 16.
248. ') Dat. Heidelberg, Juli 8. — Ebd. Or.
') Steinheim, Juli 5: er werde den Ladenburger Tag von Juli 16 be-
suchen lassen und seine Räte auch wegen einer geineinsamen Exzeption abfertigen.
•) Vgl. nr. 249.
249. *) Die Werbung, dat. Juni 21, enthält die Bitte, angesichts der von
Ulm erlittenen Beschädigungen in die Erhöhung des Zoüs in Geislingen zu willigen.
•) Kredenz Böcklins dat. Juni 20. Das kais. Schreiben, dat. Mai 3fi,
fordert zur Einwilligung in die Zollerhöhung auf, da Kg. Ferdinand und die
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249,—2ö(J. 1668. 217
wie der Kar. nach erfolgtem Vertrag an Markgf. Albrecht ge- juU ii.
schrieben ha^e^^) um den Kar. von dem Verdacht, die gegen-
wärtigen Empörungen angestiftet zu haben, zu befreien. Er
anhoortete dem Gesandten, er könne persönlichen Besuch des
Reichstags wegen Alters und Krankheit nicht versprechen, toürde
aber im Fall seines Ausbleibens seine Räte schicken. Wegen
Erhöhung des Zolls zu Geislingen wolle er sich mit seinen
Mitkff. besprechen und dem Ksr. schriftlich antworten. Bei
der Verhandlung zwischen Markgf. Albrecht und den Bb. seien
allerdings hier wegen Kassation und Ratifikation der Verträge
allerlei Reden gefallen, aber nicht, dass der Ksr. der Anstifter
dieser Unruhen sei. Dies alles nahm der kais. Gesandte ohne
Replik an und sagte nur, er habe das Schreiben an Markgf.
Albrecht nur von sich aus vorgelegt. — Teilt dies mit, da der
Gesandte morgen früh von hier zu Chr. reisen will, und bittet,
es auch an Hz. Albrecht zu berichten*^) — Heidelberg, 1553
Juli 11.
St. P/äli. Miss. 6. Or.*) präs. StuUgari, Juli 12.
230. Chr. an von Gültlingen: juU ii.
ünterstütBung des Kfen. Moriz.
hat den Memarialzettel, den L. von Fratienberg bei Hz. Albrecht
anbrachte, sourie dessen Bedenken, auch Gültlingens und des
Marschalls Verzeichnis,^) was auf dem Tag zu Ladenburg er-
wogen werden soll, ersehen, und daraus einige Punkte für
diesen Tag ausgezogen.^) Nun ist zu besorgen,^^ dass beschlossen
a) 4 cito, citUaime.
b) Hon i«t sa besorgen M Korrtktur für: nun will uns schier bedanken.
Kff. von Köln und Brandenburg schon eingewüligt haben und auch Kf. Moriz
nach Erledigunfl einiger Privatsachen mü Ulm zugustimmen versprochen habe.
») Vgl. Voigt 2, 39 f.; Häberlin, Neuste teutsche Reichsgeschichte 2, 362 f,
*) JVocÄ Zasius Bericht von Sept. 4 war Böcklin auch dem Verdacht
gegen den Ksr., dass er den Prinzen ans Reich bringen wolle, entgegengetreten.
BucholU 7, 533.
250. ») nr. 232, 23? f., nr. 256 n, 1.
•) Vgl. Druff el IV, 183. Das grösste Interesse verdient der eigh. Schluss-
satz : Nota. Möchte nit schaden, ad partem mit dem Gallo umb den nerfiun belli
za handeln, damit illa pestis m. A. gedempft wurde; acht ich, er wurde willij?
sein. Selbst in die Instruktion für die nach Ladenburg gehenden Räte findet
dieser Gedanke Eingang, nr. 256 n. f. In der Furcht vor Markgf. Albrecht,
dem Werkzeug des Ksrs., fühlt man sich mit dessen Hauptfeind, dem franzffs.
Kg., solidarisch ; selbst bei Chr. schwindet die sonst so entschiedene Abneigung
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218 IWö- 260.'-261.
Juli 11. wird, Hz. Moriz nicht zu verlassetiy sondern ihn mit Geld oder
mit Leuten zu unterstützen. In diesem Falle hielte er für besser,
dass die Hilfe nicht mit Geld geleistet wird, sondern die
Einungsff. sich selbst mit Kriegsvolk zu R. und z. F. gefasst
milchen und zur abtreibung aller nnbillichen undertrackung, atu^h
zfur Verhütung von allerhand Verderben ihm zuziehen. Denn
einem, der nicht in dem Verständnis ist, Geld zu geben, ist
beschwerlich. Dies soU er erwägen und dann eine Instruktion
entwerfen. Wo er in dem Verzeichnis nichts beigeschrieben
hat, ist er einverstanden. — Herrenberg, 1553 Juli 11.
Ced.: Hat einen Überschlag machen lassen, was die Doppel-
hilfe in einigen Monaten kosten würde ;^ hält dafür, dass es
nicht schaden könnte, diesen den Verordneten zuzustellen, da-
mit sie ihn im Notfall auf der Versammlung vorlegen. — Sen-
det ausserdem Kopie einer Kriegsordnung, ^) weihe wir aus der»*
coburgischen ziehen lassen ; er soll sie übersehen und wenn etwas
von namen oder anderm darin ist, das nicht hineingehört, soll
er es tilgen und verbessern, und sie dann sogleich mundieren
lassen ; denn es wird nötig sein, dass die Verordneten sie auch
bei der Hand haben.
St. Heidelb. Verein 3. Korn, Vgl. Druffd IV S. 209 n. 2.
Juli 11. 'ist. Hz. Albrecht an Chr.:
Chrs. Vertrag mit dem Kg.: dessen Äujnahme in den Bund.
vorgestern ist sein reitender Bote, den er in Chrs. Vertrags-
Sache beim Kg. hatte, mit Antwort zurückgekommen; legt eine
Kopie von des Kgs. Schreiben bei, ebenso ein Paket an den
Ksr., Rückgabe des Aspergs betr., das Chr. wohl weiter zu
schicken wissen toird.^) Am gleichen Tage kam der Saclien wegen
auch ein Schreiben von Chr., mit dem Wunsche, Albr. möge
dem Kg. berichten, dass Chrs. Landschaft die Bezahlung des
ersten Ziels an den Kg. bewilligt habe,^) und möge zugleich
») Folgt durehttr,: tchmalktt.
gegen eine Verbindung mit Frankreich, er regt den Gedanken an, mit dtm
frangöe. Kg, über ßnanzieUe Unterstützung der Opposition in BeutsMand m
Unterhandlung zu treten.
») Vgl nr. Ü66 n. 1.
*) Eid. Beil
251. >) Vgl nr. 229.
*) Vgl nr. 243.
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251. 1668. 219
die Bitte anfügeriy der Kg. solle beim Kar. dazu Jielfen, dass juU ii.
Chr. der Asperg tvieder eingeräumt und seine Landschaft der
hieraus erwachsenden Kosten enthoben werde. Wäre hiezu
bereit; allein nach beil. Schreiben des Kgs. will dieser die
Bezahlung vertragsgemäss in Ulm erwarten und wird u>enig
darnach fragen, ob sie von Chr. kommt oder von dessen Land-
schaft; femer ist die Anmahnung beim Ksr. des Aspergs wegen
eben jetzt wieder geschehen, so dass er weiteren Bericht an den
Kg. für unnötig hält; wenn Chr. zur rechten Zeit die Bezahlung
nach Ulm leistet, so wird der Kg. wohl zufrieden sein; hält
Chr. trotzdem einen Bericht an den Kg. für gut, so will er sich
nicht entziehen; bittet um Antwort hierüber. — Des Kgs. Rat
Dr. Georg Gienger hat sich in dieser Sache sehr bemüht; bittet,
ihn gelegentlich zu bedenken ohne Wissen der anderen Räte.
Das dann weiter in der kö. mt. schreiben an mich gemeldet
Wirt, was die buntzhandlung belangt, das ich ir mt. gemuet aus
menis hern und Schwagers, des khonigs von Beheims, schreiben
versten werde, will ich E. 1. freuntlicher und vertreulicher meinung
nit bergen, das mir mein her und Schwager mit eigner band ge-
schriben, und was disen punct betrifft, mit disen Worten:
„was aber die andere sach antrifft, die hab ich seiner mt.
E. 1. begeren nach angebracht; des thuet sich sein mt. gegen E. 1,
ganz freuntlich bedanken des gueten willen und naigung, so E. 1.
gegen seiner mt. tragen thuet; und zweifelt ir mt. nit, das E. 1.
wol ingedenk ist, das sein rat. darumb in dise buntnus füeglich
nit hat künden eingen, wie E. 1. von doctor Hunt verstanden hat.
Dieweil aber der schwewisch bund etwas zertrent ist, und der
saxsisch, wie sich sein mt. versieht, vast am end ist, so wer s. mt.
meinung, derweil die sach etwas wichtig, ein vertrauten ir mt.
diener zu E. 1. zu schicken und alsdan mit E. 1. diser sach halb
handien lassen und von E. 1. ir guetbedunken auch in disem fal
versten, und möchte sein mt. wol leiden, obs die bitt erleiden
möchte, das es auf künftigem reichstag mochte gehandlet werden;
wo aber nit, so wollen es E. 1. mich berichten, so wirt ir mt. aufs
erst zu E. 1. schiken. E. 1. solle auch sehen und spüren, das ich
gern zu dem helfen wil; dan ich wol spür, was daran gelegen
sein wil, und E. 1. gelaub mir, wann es an mir leg, das ich mich
nit lang bedencken wurde."
Dieweil dan E. 1. aus oberzeltem schreiben versten, das die
ko. mt. willens ist, sich in handlung einzulassen, und gleichwol
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220 1558. J^l.
Juli 11. daneben erstreckung bis auf den reichstag begert, welches ich
doch in bedenckung, das der reichstag diser geferliche leuf halber
ganz ungewiss, et periculum in mora, keines wegs raten kan, das
so lang damit verzogen werde, sonder were gedacht, mein her
Schwager wider zu sclireiben und ausfttrlich Ursachen anzuzeigen,
warumben es nit so lang anzustellen sei, so bitt ich E. 1. ganz
freuntlich, sy wollen mir (im fall das ir mt. zu mir schicken wurde)
ir retlich guetbedunken mitteiln, was in der sach zu thon were;
dann ich besorg, ir mt. mochten vileucht allerlei particularia der
hülfen, zeit, eins und anders wissen wollen, wie dann ir mt. nit
zu verargen, was ich mich in dem falle, damit ich wider die
ainigung nit handle, verhalten solle, und ob E. 1. dise ding, doch
in gröster geheim, an mein vetter, den curfursten, hetten auch
langen lassen und ir lieb retlich bedenken darin vemomen; doch
hielte ich darfur, es seilte ratsamer sein, wo es E. 1. auch für
guet ansehe, E. 1. hetten ein vertraute person zu seiner, des cur-
fttrsten, lieb abgefertigt und die Sachen mtintlich handien lassen;
dan mit dem sclireiben wissen E. 1., das die pfalzisch cantzlei etwas
weitschweuf ist. Und was sich E. 1. disfals allerseits beraten,
Wille ich mich von denselben nit sondern; ich hielt aber bei mir
dafür, wenn der kö. gesant zu mir keme, ich hatte mich mit ime
in kein tratation aingelassen, sonder mich erboten, bei meinen
mitainigungs cur- und fürsten fürderlich zu handien umb ein tag
einer personlichen zusamenkunft oder zum wenigist Schickung et-
licher vertrauter ret; welcher tag ir mt. solle zum fürderlichisten
zugeschriben werden, denselben selbst oder durch ire vertraute
ret zu besuchen; doch wo E. und des pfalzgraven 1. ein ander
und bösser bedenken hetten, wille ich des von E. 1. aufs eilendest
gewei-tig sein und mittlerweil mit der antwort an mein her Schwager
verziehen ; meint aber E. 1., das ich mittlerweil mein her schwager
auf die meinung wie oben gemelt sclireiben solt, damit die kö. rat.
nit gedechte, man Verzug den handl sonst so lang, so wille ichs
auch thon ; E. 1. wollen mich allen furderlichen bescheid wissen
lassen.') — Was dann das pfältzisch schreiben an uns bede *) von
•) Stuttgart, Juli 13 schickt Chr, Äbschr, an K/, Friedrich; er möge
sein Bedenken an C1»\ schicken, damit dieser Albrecht antworten könne; soviel
er in der Eile sehe, sei Hz, Mbrecht mit dem, was er bei der Ankunft des kgL
Gesandten thun wolle, auf dem rechten Weg, — St, Pfalz 9, L Konz, : vgl,
nr, 266 n, 1,
*) nr, 239,
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251,-253, 1ÖÖ8. 221
wegen der schirmbsverwanten betriflft, lass ichs mein» teils bei Juli il.
E. 1. guetbedunken auch beruen. — München, 155S Juli 11.
st, Bayern 12 h I, 74, Eigh. Or, Auszug Druffel IV, 189.
252. Wigand, B. zu Bamberg, Melchior, B, zu Würzburg, Juli 12.
und Bürgermeister und Rat zu Nürnberg an Chr.:
Aufforderung zum Zuzug,
fordern, unter Mitsendung der Verwahrungsschrift des Kgs. und
des Kfen. von Sachsen,^) auf Grund des Landfriedens ui\d der
kais, K.Gs.'Mandate zum Zuzug auf}) — Würzburg, 1553 Juli 12.
St, Heiddb, Verein 3. Or, präs, JuU 17, 6 Uhr abends.
253. Regenten und Räte in Ansbach an Chr.: jüii 13.
Besuch des Ladenburger Tages; Bedrängung durch Kriegsvolk,
heute vmrde ihnen das Schreiben Clirs, an H. W. von Knöringen,
den nach Ladenburg angesetzten Einungstag betr., berichtet;^)
nach dem Testament des^ Markgfen, Georg sind sie verpflichtet,
in solchen wichtigen Sachen mit Wissen der Obervormünder
m handeln, ohne deren Geheiss sie also den Tag nicht be-
schicken können; wollen, wenn dies Chr. für nötig und gut
häU, bei denselben Bescheid holen. — Ansbach, 1553 (donnerstag
nach Kiliani) Juli 13.
Ced.: Der Oberst des Kriegsvolks in Windsheim hatte aus
einem niedergeworfenen Schreiben erfahren, dass ein markgfl.
Diener mit 3000 fl. für das Kriegsvolk zu Hohenlandsberg hier
liegt; derselbe schickte nun soeben einige Reisige und Hess die
3000 fl, als feindliches Gut herausfordern; nur schwer Hessen
sich dieselben auf ihr Versprechen ein, sie wollten dies an ihre
Obervormünder gelangen lassen und deren Befehl ausführen.*)
St. Brandenburg 1 d. Or, präs. Stuttgart, Juli 15.
252, *) Beü, mit der Auf sehr, präs, Ladenburg, Juli 17 ; gedr. bei Hort^
Uder S. 1118 ff.
•) In seiner Antwort von Juli 26 weist Chr. auf seine eigenen Unkosten
und auf das in Heidelberg gegebene Versprechen der Neutralität hin und be-
gehrt, dass sie durch ihre Prokuratoren die K.Gs.-Mandate und etwaige weitere
Prozesse unverßüglieh aibschaffen lassen, — Ebd, Kons.
253. *) Chr. hatte offenbar nocheinmal einen Versuch gemacht, Markgf.
Gtorg Friedrich in den Heiddb. Verein zu bringen; vgl. nr. 106 und nr. 205 n. 3.
•) In seiner Antwort von Juli 16 rät Chr., solches an die Obervormünder,
nötigenfalls an das kais. K,Q. zu bringen, — Ebd, Konz, von Knoder ; vgL
Meyer, HohenzoU, Forschungen 4, 187.
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222 IBßB. ^64.-256.
Juli 13, 254. Kf, Friedrich an Chr.:
Schiacht hei Sievershausen.
schickt Zeitungen von Hessen über die Schlacht in den nieder-
sächsischen Lande^O) — Heidelberg, 1553 Juli 13, 10 Uhr nachts.
St. Brandenburg 1 d. Or. ») präs. Stuttgart, Juii 15.^
JuH 13. 2S5. Chr. an Wilhelm von Massenbach:
Wartgeld. Hilfe für Kf Morie ist zu hintertreiben.
schickt ihm durch Sigmund Reihing, den er auf dieser Ver-
sammlung zum Schreiben und sonst benützen soll, für die von
Virmont aufgebrachten 600 Pf. 3600 Thaler Wartgeld in rhein.
Goldfl.; er soll sie womöglich zu 18 Batzen 1 kr. ausgeben und
sie nach Frankfurt in das von Virmont bestimmte Haus bringen
lassen.
Hat einen ungefähren Überschlag machen lassen für 1,
3 und 6 Monate, was zwei Regimenter Knechte und 3000 Reisige
zu unterhalten kosten.^) Er und Frau^nberg sollen diesen vor-
legen, wenn auf Zuzug und Hilfe an Leuten für Hz. Moriz
oder andere gedrungen wird, damit die anderen Gesandten
sehen, wieviel ein solches Kriegsvolk, das bei der Stärke Markgf.
Albrechts nicht kleiner sein darf, in dieser Zeit kostet. Doch
sollest weder du noch der von Frauenberg sich in keinen weg
weder im rath noch sonst vememen lassen, auch mit niehten an-
massen, als ob ir ain Wissens truegen, wie starck unser verainigten
chur- und f. hilf sein soll.
Da der röm. Kg. und Hz. Moriz Markgf Albrecht scJion
abgesagt haben und, vne er hofft, auch ohne ihre Hufe stark
genug sind, hält er für um so weniger nötig, dass sie sich in
einen Feldzug und Rüstung einlassen. Darumb so wellest du
und gemelter von Frauenberg auf die haidelbergisch Vertröstung,
so gedachter marggraf uns, den underhandlungs- chur und fursten,
») 6 cito, citissime.
264. ') Über Moris ist darin gesagt, er sei an der Lende verumndet;
doch trösten ihn alle, es werde ihm nichts schaden. — Die Quellen Ober die
Schlacht bei Sievershausen s. bei Druffel IV, 188 n. 3.
') eodem schickt Chr. die Zeitung an He. Albrec?U, Markgf. Karl und
Gf. Georg weiter. — Ebd. Kanz.
266. ') Die Kosten für 12000 Landsknechte und 3000 Pf. in einem halben
Jahr sind auf 9(J7664 fl. berechnet.
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256.''»56. 1568, 223
letstlich, als die guetlicheit zerschlagen, auf unser aller ansprechen juH ix
gethon, für und für tringen, und»> sovil imer möglich die Sachen
dahin dirigieren, damit wir nit ain mutwilligen krieg anfahen, da
dum nit vemers zu verhoffen, dan nachtail, spott und etwan end-
lichs verderben. Ob aber ir ie nit volg erhalten künden, so wollet
doch die sach auf ain forberaitung künftiger unser aller ainungs-
forsten personlicher zusamenkunft handien, da alsdann von end-
licher Schliessung gehandlet und auch genzlich beschlossen werde.
— Sonst sollen sie sich nach beil. Instruktion halten. — Stutt-
gart, 1553 Juli 13.
St. HeideJb. Vernn 3. Konz. Vgl Drugd IV S. 209 n. 2.
256. Instruktion für Wilhelm von Massenbach, Marschall, juU u.
und Ludwig von Fratienberg, Chrs. Gesandte auf den Laden-
burger Tag:^)
Da sie bei der Umfrage die letzte Stimme haben, sollen
sie sowohl auf die Proposition als auch auf eines jeden Votum
wohl achten; wird einer oder mehrere der in dieser Instruktion
A) FoM kttr kU bMohloflSttn w«rd« «om Chr. Mgh. auf d$n Baitd p499Ut,
266. ^) Mit Spannung vtrfolgU man im Monat Juni den Gang der Er*
eigmsM in Sachsen; dieser ,^Ernst der Lage^ hatte den ersten Anlass sum
Ladenburger Tag gegeben (nr. 310); die Tagung der Bäte betr achtete Chr. offen-
bar als ein notdürftiges Schutemittel gegen Überraschungen, eu deren Abwehr
eine persänUche Zusammenkunft nicht schneÜ genug zusammengebracht werden
iomUe. Femer weist er den Bäten die Aufgabe eu, durch ihre Beratungen die
Umwandlung der provisorischen Bundesarganisation, wie sie in Heidenheim
besMossen worden war (nr. 197)^ in einen planmässigen Ausbau des Bundes
selbst vareubereiten und namentlich dem Bund eine Kriegsverfassung eu geben.
— Demgegenüber steht bei Pfale und Bayern vielmehr die hessische Werbung,
Unterstützung des Kfen. Moriz betreffend, im Vordergrund (nr. 225 n. 2, 232,
237: Druffel IV, 182). — Sowohl der Ksr. wie der französ. Kg. richteten ihr
Augenmerk auf die Zusammenkunft; ersterer schreibt an Beinhard von Solms,
einige V&rsten wollten am 24, Juli in Heidelberg zusammenkommen; so ist unser
gnedig begern an dich, da woUest far dich selbst und durch andere deugliche
mittelperson, wie du wol zu thun waist, aUen eussersten gueten yieis und ernst
mit bester geschicklidiait fiirwenden lassen, damit du erfaren mögest, was ir
forhaben sei und warumben sy daselbst hinkumen und was sy handien werden.
— Konz. Wien, B.A. in gen. 22. Kg. Heinrich trifft erst am 6. August An-
ordnung, um den Dr. Chelius nach Ladenburg zu schicken, kam also jedenfalls
tM zu spät : Mencken II S. 1434 f. — Die unrtbg. Instruktion scMiesst sich
enge an ein Gutachten an, das von Gültlingens Hand geschrieben und wohl von
diesem und dem Marschall verfasst ist (nr, 250), Einige Abweichungen des-
selben füge ich mit dem Vermerk „Gültl."' bei.
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224 1558. 266.
Juli 14. genannten Punkte proponiert, so sollen sie sich folgendennassen
äussern:
1. Das Heidelberger Verständnis soll tvieder vorgenommen,
tvoM erwogen und zu erläutern und zu mehrest gesucht toerden.
Da im zweiten Punkt die Worte über die Hilfe ganz allgemein
sind u/nd dabei leicht Disputation und Verhinderung entstehen
kiynnte, soll alsbald eine Anzahl Stimmräte bestimmt werden,
einer oder zwei von jedem, mit der Vollnmcht, wenn einer der
Stände Hilfe begehrt, durch Majorität zu entscheiden, ob und
wie, mit einfacher oder doppelter Hilfe, demselben zugezogen
werden soll. Diese Hilfe beruft dann der Oberliauptmann, in
dessen Kreis der Anrufende liegt, an einen bestimmten Ort,
ebenso die Kriegsräte, und berät mit diesen das Weitere. Da-
mit dieser Punkt besser beschlossen werde, sollen die Gesandten
Abschr. des schmalkald. Verständnisses vorlegen.^^
2. Da das Verständnis im 13. Art. von Aufnahme einiger
weiteren Stände handelt, sollen die Gesandten vorbringen, es
sei wohl zu bedenken, ob ein weitläufiges Bündnis zu machen
nützlich sei. Denn viele Bundesstände haben auch vielerlei
Händel, viele Händel bringen viel Unruhe und bedürfen vieler
Hilfe. Bei mancherlei Ständen giebfs viele Praktiken, die Ge-
heimnisse lassen sich nicht mehr so leicht wahren und das
gute Vertrauen wird geschwächt. Gewaltige, mächtige Stände
sind wenige mehr im Reich, mit deren Aufnahme man jetzt
nicht sofort auch den Krieg auf dem Hals hätte; geringe
Stände leisten wenig Hilfe und bringen doch bald neue Händel.
Der wegen so möchte ratsam sein, nach gestalt ieziger leuft, sonder-
lich aber die stende, so alberait in kriegshendeln verwickelt, diser
zeit nit einzenemen ; ^> aber mit den geringen, unvermuglichen
stenden, so in die bundnus begerten, möchte diser wege fnrgenomeii
werden, daz sich dieselbigen in des nechstgesessnen chur- oder
fursten schütz und schirm begeben; also kemen die kleinen reidi-
A) Bti GüM. folgt die Forderung tiner Beratung zu AH. 18, wi« man ton dtr Leut 44» kmU.
KrUg9voOe9 btfrMt tcerdtn könnte. Dam Chr. auf dem Band: iit lauter genug, w» »»n ■onst
halten wül.
b) CHiUl. : darumb lolte schier der sicherst weg sein, wie die leuf iesiger seit geetalt, still-
znsizenf nentral su sein und sich doch in simliche rflstung sn schicken, nit gar blose ftn.
den SQ lauen, dann itoh in vil weitemng einsnlassen ; dann lelnd die stende, so tos gvgea
einander in kriegsnebung stenden, für sich selbs starck, so werden sie einander wol eo
müed machen, das hemacher von den geruweten soTil desto leichter ein friden «rlangt
werden mag; und ob gleich bei dem obsigenden tail durch gelt müste etwas abgelaa(n^]
werden, so geschieht es doch mit geringerem schaden und wenigerm verderben tob laad
und leut, denn durch kriegtvermischung.
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2Ö6. 1553. 225
stett, prelaturen und stift wider in der chur- und fursten schirm, juH u.
Wie sie vor jaren und eer der swebisch pund angefangen, auch
gewesen, und möchten im faal furfallender not auch mit gebur-
licher hilf vom schirmherm belegt und doch nit in bundsrath ge-
lassen werden ; also bliben die ratschleg sovil desto mer in gehaim
und wurden allerlei practicken verhuet ; doch so muesste auf disen
faal die verstendnus auch auf die schirms- und verspruchsverwand-
ten extendiert werden.*) Würde jedoch trotzdem einhellig die
Aufnahme einiger weiteren Stände beschlossen^ so sollen sich
die Gesandten davon nicht absondern. Für den Fall des Ab-
schlags sollen sie sich mit den Räten über eine Antwort an
die Stände, die schon in den Verein zu kommen begehrten^ ver-
einigen,
H, Die Gesandten sollen beil. Vorschlag Chrs. zu einer
Kriegsordnung ^) vorlegen; es wäre gut, die Koburger und Nürn-
berger Kriegsordnung dazuzunehmen und daraus, was dienlich
ist, zu ziehen; die Gesandten sollen auch den Überschlag über
die Kosten der Unterhaltung mitnehmen und sich mit den an-
dern darüber besprechen.
4. Die Räte sollen es daliin bringen, dass des pfälz. Mar-
schalls Werbung auch auf dieser Versammlung beraten werde.
Wegen der dem Hz. Moriz zu leistenden' Hilfe sollen sie wohl
aufmerken, was die andern vor ihnen sagen; kommt die Um-
frage an sie, sollen sie folgendes pro und contra vorbringen:
Dafür sprichty dass der Gegner besser gedämpft, beständigerer
Friede erlangt wird; die verborgenen Praktiken, die vielleicht
hinter diesem Krieg stecken, tvürden durch vereinigte Hilfe
leichter verhütet und unterdrückt; man hätte im umgekehrten
Fall auch von Moriz, vielleicht auch vom röm. Kg., Hilfe und
Beistand zu erwarten. Dem stehen aber nicht geringere Ge-
fahren gegenüber: einmal die Stärke des Markgfen.; sodann:
man sagt, er thue das nit für sich selbst, sonder habe das kind
ain grossem namen. Der Ausgang ist ungewiss; ihre Einung
ist defensiv und die Stände umrden vom Markgfen. nicht so
angegriffen, um offensiv gegen ihn vorgehen zu können; es gilt
nicht als weise, sich in fremde Händel ohne Chrund zu mischen;
in der Defensive ist mehr Glück zu erwarten ; die Stände sind
*) Vgl. Sattler 4 8. 56.
^ EbcL beil.
Ernst, Brief w. d«M Hxs. Chr. II. 15
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226 1553. 256,
Juli 11. SO gefasst, das sie sich auf die genottrangte defension aiiis rauhen
windz aufhalten könnden; dazu kommt das dem Markgfen. in
Heidelberg gegebene VersprecheUj sich keines Teils anzunelmhen,
Hz, Moriz als tertium anzusehen,*) Mit auch nicht Stich, da
er sich schon vorher den Bb. gegen den Markgfen. mit starker
Macht angeschlossen hat; sodann konnte man bis Jieute v^>m
Ksr. nicht erfahren, welcher tail pacem publicam turbiert habe;
femer sind die grossen Kosten zu erwägen, die Möglichkeit vofi
Zertrennungen bei längerer Dauer, sodann dass es nicht der
Weg zum Friedstiften ist, sich einem Teil anzuschliessen ; da
der marggrave ubergweltigt, mag er seinen zug wol auf andere
weg richten, bliben dise stend nichtz desto weniger in der gevar
und uncosten des kriegs stecken.
Diese Gründe sollen die Gesandten nur ratsweise vor-
bringen und den andern zu erwägen geben. Werden sie dann
um ihr Votum gefragt, sollen sie erklären, sie hielten hiezu
eine persönliche Zusammenkunft der Fürsten für nötig; Chr,
halte aber für gut, für jetzt noch mit öffentlicher Hufe zu
tvarten und mit allem Fleiss die Giltlichkeit zu suchen.''^ —
Würde einhellig Hilfe für Moriz beschlossen, sollen sie erklärest,
Chr. rate, dass nicht partikulare Hilfe gescheite, sondern dass
sie mit aller Macht zusammenstehen und der Sache womöglich
auf ei7imal ein Ende machen; denn die partikulare Hilfe filhrt
ebenso zum Krieg mit dem andern Teil, wie die ganze und all-
gemeine. Würde im persönlichen Beisein der Fürsten Krieg
beschlossen, dann sollen die vornehmsten Städte, Augsburg,
Strassburg, Köln, Ulm, Frankfurt und andere in den Bund
aufgenommen werden.
6*/> Dass sich Jülich neben seiner ordentlichen Hilfe noch
mit einer Anzahl Kriegsvolks rüstet, ist ihm nicht zuivider.
namentlich wenn der Hz. zum Oberhauptmann im rheinischen
Kreise erwählt tvilrde.
7. CJir, ist einverstanden, dass die Gütlichkeit zwischen
den beiden Fürsten von Sachsen mit allem Fleiss gesucht werde.
o) Qülü.: derwegttn wol der beste weg sein möchte, die sachen Boril immer mOgUoh, wdt
anderhandlang und sonst nfkahalten, bis man befende, nf welche seiten die wag tchlaihen
wOlte.
d) Der 5, Punkt fehlt im Or, Im Kons, lauiet §r: Was da* vom Landgftn. v<m ffeeMM fteyfcrife
Antiken betrifft, §o tolUn e» die Bäte nicht abeehlapen, «rewi die andsm eimoiaigtm, mammtüit. h
da der Landgf, noch nicht in offenw Fehde g^gem den Markgfen, iet; tetgen de» Landgftn. Auf-
nahme in den Btmd bleibt ee bei obiger Meinung,
*) Vgl nr, 238.
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M. 1653. 227
K Chr. will ungefärbte Einhelligkeit der deutschen Fürsten ; jm u.
dazu muss vor allem der gemeine Nutzen dem privaten voran-
gestellt werden; die Fürsten sollen sich versprechen, sich in
Sachen des gemeinen Vaterlandes durch keinen Eigennutz ab-
sondern zu lassen, sondern auf den Reichstagen und sonst sich
über einmütige Stimmen zu vergleichen und sollen die passauisch
tractation (in welher der gemain nutz weisslich, wol und stattlich
bedacht worden) sambt angehenckter assecuration die regel und
richtschnur sein lassen.
9. Zu Markgf. Albrecht soll alsbald eine Botschaft geschickt
und von ihm Erklärung verlangt werden, was die Stände zu
erwarten haben ;^^ hie für soll als Grund angegeben werden, der
Markgf. habe die Oberpfalz beschädigt, sei in Heidelberg un-
wirsch abgeschieden, habe den Erzb, von Köln bedroht, gegen
den er durch Jülich ziehen müsste, auch was er an Bayern
geschrieben und sonst der eine oder andere von ihm zu besor-
gen habe, Giebt^er keine richtige Antwort, hätten die Stände
um so mehr Grund zur Hilfe für Moriz; in dieser Werbung
sollte auch angeregt werden, dass er sich auf billige Wege mit
seinen Gegnern vertragen lasse; gesteht er dies zu, sollte bei
den Bb. eine gleiche Erklärung verlangt und mit ihnen noch-
mals verhandelt werden, dass sie den Markgfen. bei den Ver-
trägen Hessen und ihr Recht dagegen auf dem kommenden
Reichstag vor Ksr. und Ständen darlegten und deren Entschei-
dung erwarteten, — Damit dies alles mit grösserer Autorität
geschehe, müsste man sich mit ansehnlichem Kriegsvolk rüsten,
am Rhein und hieroben, ohne ins Feld zu ziehen, ehe man von
beiden Teilen Antwort hat,
10. Wegen der K,Gs.-Mandate über den Zuzug bleibt es
bei seinem Bedenken, das er dem Pfalzgf, Kfen, zuschrieb; doch
sollen die Räte einem Schreiben an den Ksr, und einer Bot-
schaft an das K,G,, um die Gründe des Nichtparierens, doch
nach des Kfen, von Mainz Rat^) „unterschiedlich^ mitzuteilen,
auch zustimmen.
Ausserdem sollen die Räte über die Verhandlungen mit
Hattstatt und Virmont berichten und anregen, dass zu den
e) BH OüUi, 9€tMt Chr. auf den Rand: man mnest« cnvor dargegon [gemistet lein.
*) Vgh nr, 216 n. 2.
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228 1558. :iü6.—2ö7.
JmU 14. 600 Pf . noch 300 weitere mit Wartgeld bestellt werden.^ Auch
soll über eine Pön für Nichthalten des Verständnisses verhan-
delt werden, dass in diesem Falle Land und Leute verpfändet
sein sollen; und zwar nicht wegen der jetzigen Fürsten, son-
dern weil ein Todesfall grosse Änderungen bringen könnte. —
Da er und Hz. Albrecht sich bisher der Oberhauptmannschaft
unterfangen haben, sollen die Räte dahin wirken, dass er der-
selben entbunden und hieroben Bayern, im rhein. Bezirk Jülich
zu Oberhauptleuten bestimmt werden.
Werden diese Punkte von den Gesandten nicht angeregt,
sollen sie die Räte selbst vorbringen. Bei anderem, was nicht
in der Instruktion steht, sollen sie sich nicht absondern, nur
bei hochtvichtigen Sachen auf der Post um Bescheid schreiben^
— Stuttgart, 1553 Juli 14.
St. Heidelb. Verein 3. Gr., Kons, von GülUingens Hand.
Juii 14. 257. von Hewen und von Bödigheim an Chr.:
Vermittlung in Franken.
gestern übergab der B. von Würzburg beil. Zeitung,^) die er
vom Landgfen. von Hessen erhalten habe.
Am 10. d. M. trafen von Bamberg ein Christoph Stieber,
Landrichter zu Bamberg, und Dr. Jörg Reiter, Kanzler; von
Nürnberg Joachim Haller und Dr. Christoph Kessler; es wurde
ihnen wie dem B. von Würzburg vorgehalten, worauf sie beiL
Antwort gaben.^) Auf einen Vorhalt wegen Schädigung des
jungen Markgfen. und besonders wegen Bedrängnis von Münch-
aurach gaben sie nur geringe Antwort. — Als man ihneti die
Frage vorlegte, ob sie eine Verhandlung in Fulda besuchen
lassen würden, und zugleich wegen des Klosters eine Resolution
wünschte, nahmen sie Bedacht und gaben bis jetzt keine Ant-
wort.^)^) — In Eile Würzburg, 1553 Juli 14.
St. Heidelb. Verein B. 9 Beifasz. 14. Or. präs. StuUgart, JuU 15.
f ) Folfft, im Or. durehatr. : Da G^d das wichtigste beim Krieg ist, sollen die Räte mit
GeeamUen besonders vertraulieh reden, ob nicht im Bat davon gelutndeU werden soll, auf IP'«^
SU denken, ob der könig in Franckreioh mn disem werck wider den marggrafen •in dl« b«xi«
BchieMen wolle. Dabei ist kOnig in Franckreich im Or. unleseHieh gemacht.
257, «) = nr. 254 n. 1.
*) Ähnlich wie der B. von Würzburg : nr. 235 n. 1.
•) StuUgart, Juli 16 antwortet Chr., wenn es mit der Niederlage so stehe^
werde nicht meJir viel verhandelt sein: sie sollen nocheinmal auf SchonHng^
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m,-259. 15Ö8. 229
258. Chr, an Statthalter und Räte in Ansbach: Juli 15.
Fürsorge für Markgf, Georg Friedrich,
schickt soeben angekommene Zeitungen; ^) da man hienach nicht
weiss, toie es mit Mar kg f. Albrecht steht y rät er, dass Markgfin.
Emüie eilends ihrem Bruder, dem Kfen. von Sachsen, schreibe
und ihn bitte, dass er des Markgfen. Albrecht Land, besonders
Plassenburg, wo des fürstlichen Hauses Brandenburg Frei-
heiten und viele andere wichtige Briefe sein sollen, in seinein
Namen als oberster Vormünder einnehmen und besetzen lasse,
damit nicht die Bb. und ihre Verwandten hierin zuvorkommen.^)
— Stuttgart, 1553 Juli 15.
St, Brandenburg 1 d. Konz. von Fesaler.
259. Chr. an seine Gesandten in Ladenburg: J^U ix
Einftuas der Schlacht auf die Beratung ; egerischer und Heiddh, Bund,
Da es zwischen den beiden Kriegshaufen am 9. Juli zu
einer Schlacht kam, worin der Kf. von SacJisen das Feld be-
halten hat, vne sie von den Bayern hören werden, so vnrd in
den Ratschlägen für den Ladenburger Tag grosse Änderung
eintreten, namentlich in dem Punkt über die Hilfe für Moriz.
Hiemit sollen sie innehalten, da er glaubt, es werde deshalb
nichts weiter proponiert werden.
Verhandelt man über Verschmelzung des egerischen und
ihres Bündnisses und es wird von den andern einhellig be-
schlossefn, dass beide ein Bund sein sollen, sollen sie dem, auch
nicht entgegentreten; da aber dieser Punkt wohl Verzug erleidet,
bis jeder von seinem Herrn Bescheid holt, sollen sie dahin
handeln, dass dies gescheite.
Georg Friedrichs durch die Bb, und Nürnberg hinwirken. — Ebd, Konz. von
Knoder. — Or. präa. WOrgburg, Juli 16, 10 Uhr.
*) Nach einigen weiteren Verhandlungen achloee die Sache damit, dass
man am 18. Juli in einem Schreiben an den Ksr. erklärte, bei der durch die
Sehlacht veränderten Lage habe längeres Bleiben keinen Wert mehr. — Nach
dem IVotokoll von Hewens: ebd, — V^gl. auch den Bericht von Gf. Solms und
Zasius an den Ksr. — Druff el IV, 20(K
268. *) nr. 254 n. 1.
*) Ansbcuih, Juli 17 antworten Regenten und Räte, nachdem sie die Zei-
tungen ebenso auch von anderen Orten erhalten, hätten sie Chrs. Bat befolgt
und dem Kfen. eilends ein Schreiben geschickt. — St. Brandenburg lg, 22.
Or. präs. Ffuüingen, Juli 21. Auf sehr, von Chr. : bedarf kainer antwart.
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230 1553. 259—260.
Jiäi 16. Jedenfalls sollen sie nicht voneinander eilen, sondern
2—3 Wochen beisammen bleiben,^) auf die Läufe wohl achten
und inzwischen die Verfassung zur Gegenwehr beraten. —
Stuttgart, l/)o3 Juli 15.
St. Heidelb. Verein 3. Or. jiräs. Juli 17. Konz. von Gültl heil.
Juli 16. 260. Chrs. mündliclie Antwort auf Böcklins Werbung :^>
Bedenken gegen den eger. Bund. Verlegung de« Reichstags.
Chr. hat heute morgen die Werbung gehört, die Notel des
geplanten egerischen Verständnisses^) eilends überlesen. Was
die Hauptwerbung, die egerische Vereinigung, betrifft, ist diese
sach hochwichtig und noch der zeit etwas weitleufig, auch in der
nestelten notel eben vil understrichen und darzu etliche puneten
noch nit verglichen, sonder zu weiterer handlung eingestelt; so
mag auch die schlacht, so bei wenig tagen bescheen sein soll,
hierin allerlai weiter nachgedenkens und villeicht namhafte ende-
Hingen geberen; auch sollen die Bb. von Bamberg und Würz-
bürg, ebenso die Stadt Nürnberg in diese Vereinigung kommen^
während auf dem Heidelberger Tag Chr. neben anderen zusagte^
sich der beiden Bb. und ihrer Mitverwandten gegen Markgf,
Albrecht nicht anzunehmen; die meisten, die in den Bund kom-
men sollen, sind für Chr. ganz weit entsessen; auch weiss der
kais. Gesandte, da^s Chr. und ei?iige andere sich erst neulich
in ein Verständnis zur Handhabung des Landfriedens begeben
haben, das Kosten verursachen wird; ebenso wäre es bei dein
egerischen Verständnis; beide Ausgaben neben den Reichsbe-
schwerden zu erschunngen, wäre für Chr. bei der Erschöpfung
seines Kammergutes ganz beschwerlich. Auch ist Chr. ganz
bedenklich, hinter dem Rücken seiner Einungsverwandten sich
in weiteres Verständnis zu begeben. Welches alles und daneben
andere mehr statliche Ursachen hochstgedachte kei. mt. sonder
allen zweivel allergnedigst erwegen und deshalb laut uberraichter
Instruction allergnedigst begert, dieser sach desto stattlicher und
vleissiger nachzugedenken, welchs auch s. f. g. underthenigst und
gehorsamlich thun und darauf ir kei. mt. zu furderlicher geleg-en-
a) Dei von Wiriembergt mnndliobe Mitwort auf BOckUni Werbung (tir, i9€j.
2ä9. *) Diesen Wunsch hatte Chr. schon bei der ersten Anregung dej-
Zusammenschickung gehabt; vgl. nr, 210.
260, *) Druffel IV, 128.
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260.-261. 1568. 231
heit als ein gehoi-samer fürst underthenigst beantwurten, auch jtdi 16.
also nichts abgeschlagen haben will. Wenn es dem Ksr. gefällt,
so ist Chr. bereit, dies alles seinen Einungsvenvandten mitzu-
teilen, dieweil doch diese egerische vorhabende verstendnus auf
den gemeinen landfrieden, auch den passauischen vertrag gesteh,
auch zu ruhe und wolfart des römischen reichs verhoifenlich fur-
p:enomen.
Was die Verlegung des Reichstags nach Augsburg betrifft,
so gedenkt ihn Chr., wenn nicht erhebliche Ursachen hindern,
zu besuchen. Wenn er die Verlegung den benachbarten Fürsten,
ständen und Städten zu unssen thun soll, so bemerkt er darauf,
dass von alters her neben ihm der B. von Konstanz die Ver-
wandten des Schwab. Kreises auf die Bezirkstage beschrieb und
dass sie dies für die Prälaten dem von Keinpteii, für die Gff.
dein von Fürstenberg und im Namen der Städte denen von Ulm
zu missen thaten; nun weiss Chr. nicht, ob er dies allein oder
neben dem B. von Konstanz thun soll, und bittet um Resolution,
der er gehorsam nachkommen will.^) — Stuttgart, l'}53 Juli IG.
Wien. Mainzer Reichstagsakten 4. Ahschr.
261. Kf. Friedrich an Chr.: juU 16.
Tod des Kfen. Moriz.
schickt in Abschr., was ihm Landgf. Philipp im Vertrauen zu
erkennen gab;^) bedauert den Verstorbenen und bittet, dies ver-
traulich an Hz. Albrecht von Bayern zu schicken,^) sonst aber
des Landgf en. Wunsch gemäss geheim zu halten. — Heidel-
berg, 1553 Juli 16.
St. Sachsen 3. Or.^) präs. Tübingen, JuU 18.
A) 4 cito.
*) Vgl. ZU dieser unribg. Fassung der Antwort an Böcklin, wie sie von
Chr, seinen Einungsgenossen mitgeteilt wurde, den Bericht des Gesandten seihst,
«r. 265 : dann nr. 317 n. 1. — Über den Misserfolg der entsprechenden kais.
Werbung hei Bayern und Sdlshurg vgl. nr. 271 und Druffel IV, 198 n. 1.
261. «) Dat. Honibressen, JuU 12: Wilhelm von Schachten schrieb und
einer seiner Diener, der kam, hericJUete ihm, dass Kf. Moiiz ge^em morgen
«m 6 ühr an dem Schuss gestorben sei; bittet, dies noch geheim zu JuUten.
*) Ansbach, Juli 20 schicken auch Begenten und Bäte Zeitungen über
des Kfen. Moriz Tod an Chr. — St. Brandenburg lg. Or. präs. PfulUngen,
Mi 22.
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232 1553. 362.-263.
Juli 17. 262. Kais, Resolution auf einige Artikel Hz. Chrs. : *)
wegen des Schreibens in der markgfL Sache verweist der Ksr.
auf sein Schreiben an die Kff., die hierin in Frankfurt ver-
mittelten.^ — Wegen der Lehen Mömpelgard u. s. w. soll Eiss-
linger für Resignation und Empfang vollkommene Gewalt
bringen. — Wegen Rückgabe des Aspergs will der Ksr. An-
ordnung treffen, sobald er von seinem Bruder ein Schreiben
und Ratifikation des Vertrags erhält. — Da ohne Bemlligung
der Kff. niemand ein Zoll gegeben werden kann, sollte Chr.
damit bis zum Reichstag warten. Dagegen könnte das Ungeld
ohne den Zoll mit einer Limitation gewährt werden. — Wegen
Öffnung des Doubs muss sich der Ksr. erkundigen, ob dadurch
niemand präjudiziert würde. — [1553 Juli 17.1^^
St. Zollsachen 5. B. Ahschr.
JuU 18. 263. Kf. Friedrich an Chr.:
Persönliche Zusammenkunft. Post. Kardl. von Augsburg. Böcklins
Werbung.
schickt mit, was ihm der Erzb. von Trier wegeyi der von Hz.
Albrecht vorgeschlagenen persönlichen Zusammenkunft, sowie
wegen einer Post schrieb,^) samt Zeitungen. Da der Kf. von
Mainz für gut hielt, dass auch auf dem jetzigen Ladenburger
Tag davon verhandelt werde, hat er [Fr.] seinen' Räten des-
tvegen Befehl gegeben, namentlich dass Sachen, die in ihrer
aller Gegenwart zu verrichten sind, bis zu der Zusammenkunft
verschoben werden. Ist wegen der Post mit dem Vorschlag von
Jülich und Trier einverstanden. — Seine Räte in Ladenburg
teilten ihm gestern mit, sie hätten von den bayrischen Gesand-
ten gehört, dass der Kardl. von Augsburg auf dem Weg zu
ihm sei, vor allem, um der Einung wegen mit ihm zu verhan-
deln.^) Wird demselben sagen, dass er allein hierin nichts
a) Äufttehr. : den 17. jalii a. 53 von Prnisel uf Stutg. —
U62. *) VgL nr. 274. .
«) Bei Langenn 2, 364 ff.
263. *) Dat. EhrenbreUstein, Juli 12: ist mit der peraönliclien Zusammen»
kunft einverstanden und schickt einen Zettel vom Hz. von Jülich mit, worin
dieser vorschlägt, dass er selbst bis Koblene, Trier bis Mainz, Mainz zu Pfalz,
F/alz zu Wirtbg. und dieses zu Bayern Posten legen soll.
") Dass dem Kardl. die Aufnahme in die Einung wichtig war, zeigt auch
sein Schreiben von Juli 17 an Hz. Albrecht , Hrufftl JT, 196.
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263.-265. 1663. 233
ihun könne; er solle bis zu ihrer persönlichen Zusammenkunft jm 18.
warten, oder sich an jeden der Einungsff. einzeln oder aber an
den Ladenburger Tag wenden. — Heidelberg, 1553 Juli 18.
Ced.: Erhielt nach ScfUuss des Schreibens Chrs. Brief mit
der Werbung des kais. Rats Wilhelm Böcklin, Chrs. Antwort
und dem egerischen Bündnis, samt Zeitungen. Bei ihm hat
Böcklin das egerische Bündnis nicht erwähnt, noch viel weniger
ihm davon Abschr. gegeben. — Abends 4 Uhr.
St. HHdtlb. Verein 7, 6. Or.^) präs. PfuUingen, Juli 30.
264. Wilhelm von Massenbach an Chr.: Juli 18.
Reiterbestaüung. Tod des Kfen. Moriz. Vermittlung in Sachsen.
schickt ein Schreiben von Virmont über Bestallung der Reiter.
— Ladenburg, 1553 Juli 18, in der Nacht.
Ced.: Man helt hie ganz geheim des kurfursten von Sagsen
dot; der geistlichen kurfursten ret wisen alhie noch nichs dorvon;
dan wir besorgen, wan sie das erfaren, sie werden mer freud dan
leit dorfon haben. G. f. und h., ich het es für nuz, das so halt
zwuschen dem alden kurfursten und herzok Augusten zu Sagsen,
sie zu ferdragen, gehandelt wurt; dan es werden fil falscher bra-
ticken deshalben einfallen.
St. Heidelb. Verein 3. Or. präs. Ffuilimgen, Juli 20.
265. Wilhelm Böcklin an Ksr. Karl: Juli la.
Bmicht über die Werbung bei Chr.
hat den Befehl bei Chr. ausgerichtet; dieser hat auf die ege-
rische Bundeshandlung geantwortet:^)
er spüre des Ksrs. väterliche Meinung im Reiche, wolle
sich aus Dankbarkeit sein Leben lang in schuldigem Gehorsam
halten; er könne nicht anders erachten, als dass die egeiHsche
Bundeshandlung, wenn sie Erfolg habe, zu allem Frieden im
Reiche dienen würde; er wäre zu sofortiger Antwort bereit ; da
er sich jedoch mit des Ksrs. Bewilligung und Vorwissen in
das Heidelberger Bündnis begeben habe, gebühre ihm nicht,
ohne seiner Bundesgenossen Vorwissen Antwort zu geben; er
wiUs aber kainerlai weg abgeschlagen haben, sonder E. mt. uf das
a) fl cito, citisslm*.
365. ') Vgl. nr. 260: auch nr. 317 n. 1.
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234 1568. 265.^-26$.
Juli 18, furderlichist geschriftlich beantwurten; und so er wist, das er
K. mt. kain ungefallen daran thet, wolt er die Sachen helfen da-
hin furdem, das der heidelbergisch pund zu disem gezogen wurde.
Es seh in auch in allweg für gut an, wo mugUch das E. mt.
die Sachen mit dem egerischen pund bis uf den künftigen reichstag
ufgezogen haben, so zweifelt im gar nit, das E. mt. möchten alle
die darin bringen, die sie begerten; und erachtet, margraf Albrecht*?
niderlag werde ain grose endei-ung im egerischen pund bringen;
dann er wiss fiirwar, das herzog Moriz allain margraf Albrechts
halb so heftig daran getriben hab.
Nach diser handlung hat herzog Cristoffel vil mit mir geredt
und andere reden mich gefragt, was man von der heidelbergischen
puntnus sag; hab ich gelacht und ime geantwurt, das der gemein
mann vil darvon red, und so dem also were, wie der gemein mann
darvon redet, künde man nit spuren, das vil weiser leut darbei
weren gewesen. Daruf hat er mir bei seinem höchsten glouben
behalten, E. mt. seiend irer pundnus mit grund bericht,*) und die-
weil dise niderlag beschehen, also das si die margräfisch auftnior
nit mer besorgen dorfent, werdent si bedacht sein, den merem
teil irer bestelten zu Urlauben.
Der gemein mann in Teutschland behart heftig daruf: dann
alles, das margraf Albrecht bisher gehandelt, hab er thon us E.
mt. anschickung; als ich aber etlichen erliebenden die copei des
Schreibens, so E. mt. an margraf Albrechten gethon haben, sehen
lassen, erkennen sie, das solches bisher auf E. mt. mit der un-
warhait gelegt sei worden.
Chr. meinte, Ulm, Strassburg und Augsburg auch in den
Heidelb. Bund zu bringen; soviel aber er [B.] von den nam-
haftesten Ulmer Ratsherren hörte, wollen sie sich in keinen
Bund begeben ohne Vortvissen des Ksrs. — Ulm, 1553 Juli 18,
Ced,: AUergnedigester keiser! Wiewol herzog Cristoffel mir
anzögt, dieweil margrof Albrecht nidergelegen, so werden er und
sini mitbuntgenossen ire leit urloben, so hab ich doch heit gewis
erfaren, das er noch stetz sich umb leit bewirbt.
Wim, R,'A. in gen. 18. Or. vgl Druffd IV, 198.
Juii 18. 266. Chr. an Hz. Albrecht:
Egerischer Bund. Berichte BöckUns. Schreiben an den Kg. Gienger.
hat dessen eigh. Schreiben vom 11. Juli erhalten, hat seither
«) nr. 99.
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266. 1668. 235
nicht iveiter darauf geanttoortetj weil er auf des Kfeti. von der Jüli 18.
Pfalz Bedenken wartete;^) da sich dasselbe aber verzögert,
will er jetzt nicht länger warten^ da der kgl. Gesandte schon
bei Albr, angekommen sein könnte. Weiss an der Antwort,
die Albr. dem Gesandten geben will, nichts zu verbessern.^)
Und dieweil sich der laidig fall mit herzog Moritzen zugetragen,
acht ich, das die egerisch bundnus aufgezogen werde untz auf
den reichstag, wie ich dann von Wilhelm Becklin inter pocula
vemomen, das man selches gern verlengem weite untz daselbst-
hin, oder gar verhindern, das da nicht daraus wurde, one ange-
sehen, was an uns beede derwegen gelangt ist worden.'*) — Mich
hat auch gedachter Becklin bericht, wie herzog Moriz der kei.
mt. ain schreiben zugeschickt hab, welhes unser vetter, marg-
graf Albrecht von Brandenburg, ime gethon soll haben, under
anderm vermeldende, er solle sich nit wider ine bewegen lassen,
seie nit des Vorhabens, dem printzen zu dem reich zu verhelfen,
sonder die bischof und iien anhang zu demmen und iedermann
bei dem passauischen vertrag handzuhaben ; dann ime wol bewisst,
das die kei. mt. ime, hertzog Moritzen, noch andern weder brief
noch sigel werde halten mit andern mer ungeschickten Worten.*)
— Es sei auch ain franzosische post, so aus den saxsischen
landen ausgangen, nidergeworfen worden, darbei ain brief vom
herzog Hans Albrechten von Meckelburg gefunden, so er mit aigner
hand geschrieben soll haben an den kunig von Franckreich,
darinnen under anderm vermeldet, das er, der herzog, leib, eer
und gut zu der cron franckreich sambt seinen anhengem setzen
266. *) Chrs. Schreiben von Juli 13 (nr, 251 n. 3) beantwortet der Kf.
JuU 16; Albrecht soUe dttn hgl. Gesandten anhören, dann erklären, er könne
ohne der anderen Einungaff, Vortpisaen hierin , nichts thun, sei aber geneigt,
dies auf dem Ladenburger Tag vortragen zu lassen; was er dann mit den
anderen beschliesse, wolle er dem Kg. mitteilen. — St. Pfalz 9, 1. Or. präs.
JuH 17. (Letzteres scheint die Ankunft bei den Bäten in Stuttgart zu bedeuten.)
— TiUnngen, Juli 19 schreibt dann Chr. an Albrecht, Kf. Friedrich wisse an
der Antwort, die AXbrecht dem kgl. Gesandten geben wolle, auch nichts zu bessern.
— SL Bayern 12 b L Konz., von Chr. korrig.
') Juli 26 berichtet Uz. Albrecht an Chr., er habe das — in nr. 251 in
Amsicht gestellte — Schreiben an den böhm. Kg. vor wenigen Tagen abgeschickt ;
bifker sei weder Antwort noch der Gesandte zurückgekommen. — St. Heidelh.
Verein 9 IIL Or. präs. NüHingen, Juli 27.
») Vgl. Selds Denkschrift bei Druffel IV, 129; Böcklin scheint recht
ofaiherzig gewesen zu sein.
*) Es wird das Schreiben bei Di-uffel IV, 155 gemeint sein.
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236 1563. 266.-267.
Juli 18. welle (mir aber dieselbigen nit nennen wollen oder künden) mit
hoher antastung kei. reputatation, welche beede schreiben ir mt.
Vorhabens sei, auf künftigem reichstag den stenden des reichs
furzulegen. Und ist warlich, vetter, den Sachen wol nachzuge-
dencken; ich kan anders bei mir nit vermercken, warumb wir
beed allain one ersucht der andern unser ainungsverwandten
chur- und fursten in den egerisclien bund zu komen angesprochen
werden, dann das man uns bei den andern in verdacht bringen
welle und also discordpjas seminieren.*) Hab sonst allerlei von
ime vermerckt, welhes alles zu schreiben verdrussig. Aber ich
kunte nit underlassen, fraget ine, mit was landschaft die kei. mt.
gedechte zu uns in den egerischen bund zu komen, dieweil der-
selbig nur dem reich zu gutem auf den landfriden gemacht solte
werden, auch kein hilf damit, weder wider den Turcken noch
Franzosen oder andern auslendischen iemands gelaistet solte
werden, nachdem ir mt. nichtz in dem reiche hette; kunte aber
mir darauf kein decision und antwort geben. — WiU die
100000 fl. auf die festgesetzte Zeit erlegen, hält ein weiteres
Schreiben Albrs. an den Kg., des Aspergs wegen, für unnötig,
dankt für die überschickte Fürschrift an den Ksr., und tvill
sich gegen Dr. Gienger bei der ersten Gelegenheit freundlich
erzeigen. — Tübingen, 1558 Juli 18, 4 Uhr nachm.
St. Bayern 12 h I, 76. Abschr. Auszug bei Druffel IV, 197.
Juli 18. 267. Des Markgfen. Georg Friedrich von Brandenburg
Regenten und Räte an Chr.:
Bedrohung durch Kriegsvolb der frank. Kinung.
sie haben schon berichtet,^) dass 3000 fl., dem Markgfen. Albrecht
von Brandenburg gehörig, durch Konrad Bayr hieher gebracht
und dann von etlichen Reisigen, die von Windsheim aus vor
die Stadt zogen, herausverlangt wurden, gegen die sie sich aber
<iuf ihres Herrn Obervormünder entschuldigten. Diese Reisigen
kamen nun letzten Sonntag in aller Frühe in grosser Anzahl
zu Ross und zu Fuss vneder vor die Stadt gerückt, verlangten
Herausgabe des Geldes, das ihrem Feinde gehöre, unter An-
drohung, sonst ihrem Befehl nach handeln zu müssen. Da man
nach ihren früheren Drohworten Brand, und anderes in den
») Diese Stelle bei Stalin 4, 544 n. 1.
267. *) nr. 2oS.
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267,-269. 1658. 237
Vorstädten und offenen Flecken befürchten musste, wie sie juii is.
denn ohnehin in ihrem Wegreiten nach Windsheim den Unter-
thanen nichts für die Zehrung gaben, so mussten sie schliess-
lich mit Vorwissen ihrer Fürstin zur Verhütung weiteren
Schadens das Geld hinausgeben; Chr. kann hieraus sehen, wie
die Einungsverwandtcn gegen ihren jungen Herrn zu Un-
gutem Ursachen suchen wollen. — Ansbach, 15i)S (dinstajfs
nach Margarethe) Juli 18.
St. BrandetHmrg 1 g, 24. Or. präs. Pfidlingen, Juli 21.
268. Markgf. Albrecht an Chr.: JuU 19.
Verlangt Erklärung.
hat im Kampfe mit seinen Gegnern das Feld verloren, auf
der andern Seit£ sind Hz. Moriz, die Hzz. Philipp und Karl
von Braunschweig und, wie man sagt, auch ein Hz. von Lüne-
burg nebst vielen Gff. und Adeligen gefallen. Bedauert ihren
Tod, da er stets Ruhe und Frieden zu fördern bereit war, vne
Chr. und die andern Fürsten, die in Heidelberg unterhandelten,
wohl wissen; die [Chr.] hetten auch dis alles als unsere nechste
plntsfreund neben den andern, wo sie lust gehabt und uns guts
gfindt, wol fnrkumen mögen. Hört nun aber glaubioürdig, Chr.
habe sich in Heidelberg in das Bündnis, worin Hz. Moriz
stand, gegen ihn eingelassen, auch Reiter und Kn. zu seiner
Verjagung sammeln helfen, was der ihm in Heidelberg gege-
benen Zusage widersprechen würde. Er braucht sichere Kunde,
ob dem so sei oder nicht, und bittet daher um endgültigen
Bericht, wessen er sich zu Chr. zu versehen habe. Will nicht
hoffen, dass Chr. und andere Freunde das Wort: frid und
ainikait im reich zu erhalten, dahin deuten, dass sie ihn von
Land und Leuten verjagen helfen sollen. Begehrt schriftliche,
richtige und baldige Antwort.^) — Bremen, L55S Juli 19.
St. HeideU). Verein 9 IIL Or, präs. Münsingen, Aug. 2.
269. W. von Massenbach und L. von Frauenberg an Chr.: Juli 19.
Bencht aus Ladenburg.
sie kamen an dem bestimmten Tag in Ladenburg an und
trafen Gesandte von Mainz, Trier, Pfalz und Bayern; von
268. *) Vgl Druffel IV, 201: die gleiche Anfrage richtete der Markgf.
auch an Pfalz und Bayern.
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238 1553. 269.
Juli 19, Jülich sind bis heute noch keine erschienen. Am Montcig um
2 Uhr erschienen sie in dem angesagten Rat Die Maimer
erklärten^ sie seien auf Beschreiben von Pfalz abgefertigt,
wollten hören und beraten helfen; ebenso die von Trier. Hier-
auf brachten die Pfälzer vor, sie seien von ihrem Herrn ab-
gesandt, um auf den Heidenheimer Abschied weiter zu beraten
oder zu bedenken, was dem Fürsten, der beim Kf Pfalzgfen.
zu Neuschloss die Werbung gethan habe, darauf geanttvortet
werden solle. Es wurden dann die deshalb ergangenen Schriften
verlesen und darauf von allen ein Bedacht genommen bis
gestern morgen um 7 Uhr, wo sie wieder zusammenkamen und
nach wiederholtem Umfragen einhellig beschlossen, dass dem
betr. Fürsten, der im Rat von den Pfälzern genannt wurde,
nur in des Pfalzgfen. Namen nach beil. Abschr.^) geantwortet
werden solle; da dies ganz unvorgreiflich ist, widersprachen
sie nicht.
Ueber das beil. Schreiben *) von Bamberg, Würzburg und
Nürnberg, das sie tvie andere Gesandte erbrachen, vmrde, doch
auf Gutheissen der Fürsten, eine Antwort beschlossen, die sie
schicken werden. Auch vmrde von allen für sehr notwendig
erachtet, auf das von den Bb. ausgebrachte Mandat mit Solli-
zitieren und and. wohl Acht zu geben und keinesfalls zuzu-
gestehen, dass man demselben zu parieren schuldig sei. Vofi
den Mainzern unirde eine auf ihres Herrn, des Pfalzgfen. und
Chrs. Amvälte gestellte, von diesen einzubringende Exzeption
verlesen ; ') sie rieten, das in Heidelberg mit den Parteien Ver-
handelte derselben einzuverleiben, womit man zufrieden war.
Die Mainzer erklärten auch in ihrem Rat, ihr Herr könnte
269. *) Kf. Friedrich an Landgf. Philipp : hat ihm am 3, d. M. geschrie-
ben, er habe das von Landgf, Wilhelm mündlich und schrifUich vorgebrachte
Ansuchen an seine Einungsverto. im geheimen gelangen lassen. Auf der gestrigen
Zusammenkunft ihrer Bäte wurde nun beschlossen, dass Kf. Moris nach dem
neulichen Sieg hierin nun nichts weiter bedürfen werde, — VgL Druff el IV,
199 n. 1.
») nr. 252.
•) Auf die Bückseite derselben schreibt Chr., es könne noch weiter auS'
geführt werden, er sei voriges Jahr auch ohne Hilfe gelassen worden, habe sich
deshalb in grosse Kosten, über SOOOf) fl.j stürzen müssen; sonst habe er und
seine Landschaft durch das Kriegsvolk noch über 120000 fl. Scheuten erlitten:
auf sein Schreiben an den Ksr. habe er Antwort wie die 6 Kff. erhalten und
kimne daraus nicht entnehmen, ob er dem Mandat parieren solle.
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m.—270. 1563. 239
sichy auch wenn die Schlacht in Sachsen nicht geschehen wäre, juU 19.
in keine weitere Hilfe einlassen, als er in der Einung bewilligt
habe, da er und sein Erzstift in den Grund verderbt seien,
Claus von Hattstatt kam letzten Sonntag hier an und
erklärte dem Marschall allein, dass er seine beworbenen Haupt-.
Befehls- und andere Kriegsleute nicht länger aufhalten könne ;
sie brachten dies gestern im Rat vor, tvo die Mehrheit beschloss,
da trotz der Schlacht noch alles ziveifelhaft sei, solle man mit
von Hattstatt über eine Bestallung verhandeln, namentlich für
ihn selbst und einige der besten Hauptleute, Allein derselbe
erklärte, dass er sich in keine Jahresbestallung begeben könne,
sondern noch dieses Jahr ins Feld ziehen wolle, was er etlichen
der Seinigen versprochen habe. Sonst sei er den Einungsff,
vor allen andern zu dienen bereit, — Ladenburg, 1553 Juli li).
Ced. von Massenbachs: Berichtet über seine Bemühungen,
für Stuttgart und andere Ämter Geld aufzubringen,
St. Heidelb, Verein 3, Or,^) präs, PfuUingen, JuU :2(),*)
270. Chr. an Hz, Albrecht: .TuU m.
Markgf. AlhrecM, Post,
schickt in Abschr, ein Schreiben von Kf, Friedrich, soivie was
diesem der Erzb, von Trier wegen der persönlichen Zusammen-
kunft der Einungsff, und einer geplanten Post geschrieben hat.^)
Wenn Margf, Albrecht je nicht gefangen sein sollte, une
beil, Zeitungen von Bernh, von Virmont sagen, so ist rasche
Zusammenkunft der Einungsff, nötig ; dann es ist anders nichtz
zu besorgen, s. l. werde vil unmewiger und verbitterter sein dann
dieselbig iemalen gewesen sei.')
Mit der Post war es seither so, dass Briefe in 3 Tagen
von Bayern an Pfalz und dan von Pfalz an Bayern gebracht
werden konnten. Würden sich die andern auch so vergleichen,
80 wäre eine weitere Post unnötig; hält aber auch Albrecht
») 8 cito; nmb 8 um TonaittaR asgeritten.
*) eodem schickt Chr. dieses Schreiben nebst einem solchen von Hz, Albrecht
ton Bayern, Gf. Ludmg d. Ä. von Öttingen betr., an von Gültlingen, Fesslet^
Kfioder und Ber zur Beratung. — Ebd. Or. präs. Juli 21. — Vgl, auch den
haiifr, Bericht vom gleichen Tage hei Druffel IV, 199,
270. *) nr. 263.
•) Damit hatte Chr. nach nr, 2(S8 nicht Unrecht,
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240 1553- 270.— 272.
Juli 20. eine gemeinsame Post für gut, will er sich auch nicht abson-
dern. — Pfullingen, 1558 Juli 20.
St. Heidelb. Verein 7 b, 4. Abachr. (wir).
Jtdi 20. 271. Hz. Albrecht an Chr.:
Kais. Werbung. Deren Beratung in Ladenburg. Kf. Morit.
erhielt Chrs. Schreiben von Juli 16 und 17 und ersah aus dem
ersteren Böcklins Werbung bei Chr. und dessen Antwort; bei
ihm war letzten Montag der kais. Rat und Oberst Jörg Spät
mit gleicher Werbung; der Unterschied ist nur, dass in der
Werbung bei Chr. die Änderung des Reichta^s erwähnt tvird,
was Spät bei ihm milndlich anbrachte. Da derselbe an den
Erzb. von Salzburg die gleiche Werbung hatte, schob er die
Antwort bis zu seiner Rückkehr von da auf. Schickt Abachr.
der Antwort, die er geben wilU) Wenn Chr. erfährt, dass an
Mainz, Trier, Pfalz und Jülich die gleic/ie kais. Werbung ge-
langt, möge er es mitteilen.
Dass die Gesandten in Ladenburg davon verhandeln,
hält er auch nicht für unrätlich; es könnte dies am besten
von Chr. und Kf. Friedrich bestimmt werden. Da der Ksr.
vorher nicht in dem Bund war und in der Werbung nicht
gesagt wird, es geschehe mp des Kgs. und anderer egerischen
Bundesgenossen Vortoissen, glaubt er fast, es seie uf ein anders
angesehen. Des Markgfen. Niederlage wird eine grosse Ände-
rung bringen.^) — Dachau, 1553 Juli 20.
Ced.: Erhielt postscr. zwei Schreiben von Chr. vom 18. d. M.,
davon eines eigh.; ersah daraus den Tod des Kfen. Moriz;
und wellen E. 1. freuntlich nit bergen, das uns sollicher todfall
zu vememen aus allerlai Ursachen nit wenig zuwider gewest; es
wurdet uns mancherlai nachgedenckens machen; wundert sich,
dass man noch gar nichts vom Markgfen. weiss.
St. Heidelb. Verein 3. Abachr.
Juli 20. 272. W. von Massenbach und L. von Frauenberg an Chr.:
Bericht aus Ladenburg.
gestern morgen um 7 Uhr kam man wieder zusammen und
271. ») md. bül. Dieselbe ist ablehnend. Vgl. Druffel IV, 198 n. 1.
^) Nürtingen, Juli 24 schickt Chr. dieses Schreiben nebst AWrtehts Ant-
wort auf die kais. Werbung an Kf. Friedrich ; wünscht zugleich, dass die Räte
in Ladenburg noch 14 Tage bei einander bleiben.
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^2,—^B. 1553. 241
beschloss, Claus von Hattstatty da er sich nicht länger aufhalten jnU 20.
lüssen wolle, auf das Rathaus zu erfordern. Dies geschah;
man dankte ihm im Namen der Einungsff. und begehrte, da
er. wie er selbst gesagt, auf den 27. d. M, seine Bezahlung
vom Ksr. erwarte, solle er bis dahin sich über eine Bestellung
durch die Eimmgsff, besinnen. Er sagte dies zu, zugleich
auch, dass er und sein Kriegsvolk sich bis dahin keinem Herrn
versprechen tvollen. — hn Rat wurde daiin noch davon ge-
sprochen, ihm eine Kette zu verehren, die ohne Macherlohn
WO Kronen koste. — Auch wurde beschlosse7i, wenn sich je
von Hattstatt nicht bestellen Hesse, nach einem anderen zu
selmi. — Schicken die Antwort an Bamberg, Wiirzburg und
Nür7iberg. nur in des Kfen. von Mainz Namen gestellt; da
Chr. ganz andere Ursachen hat, wird er sich mit seiner Ant-
wort zu halten wissen. — Sie haben den Gesandten auf ihr
Begehren den Ausgabezettel samt Quittungen vorgelegt.
Nachmittags kam man wieder zusammen, verhandelte
aber, da es schon spät war, nur darüber, was ihren Abferti-
gungen^ nach heute vorgenommen werden solle; man fand für
gut, die Heidelberger Vereinigung und die Heidenhei^ner Hand-
lung nebst Abschied vorzunehmen und, was nötig ist, zu beraten.
Hierzu kommt man heute morgen um 7 Uhr wieder zusammen})
— Ladenburg, liV)H Juli 20.
Ced.: Claus von Hattstatt reiste heute von hier ab, nach-
dem er sich gegen den Marschall geäussert, es gehe wie es
wolle, so werde er jederzeit Chr. vor andern dienen.
St. Heidelb. Verein 3. Or. präs. FfuUingen, Juli 22.
27 S. Laiidgf. Philipp von Hessen an Chr.: Juli 20.
Streit mit Nassau.
beklagt sich, dass der von Nassau nicht in die zu Passau^)
verordnete Revision willige?! iirill.^) — Kassel, l'^yH Juli 20.
St. Hessen 4, 11h. Or. prlls. Münsingen, Aug. :^.
:i72. ') Auch dieses Schreiben schickt Chr. zur Beratung an seine Räte
und hefiehlt, weitere Briefe von Ladenburg zu erbrechen und nebst ihrem Be-
denken an ihn zu schicken, damit man Zeit und Kosten spare. — Ebd. Ced.
^73. *) Vgl. Neue Sammlung der Heichsabschiede 3 S. 5 % 3.
') Vgl. SaUler 4 S. 59; von GüUlingen, Fessler und Ber raten darauf
Chr., sich nicht einzulassen, sondern den hessischen Boten mit einer allgemeinen
Antwort abzufei'tigen. — Diese, dat. Münsingen, Aug. 4, ebd. Konz., mit Ced.:
Km et, Britfw. des Hzi. Chr. II. 16
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242 15B3. 274.
Juli 22, 274. Chr. a7i Hz. Alhrerht:
Bef(ckeide und Zeitungen vom kais. Hof.
gestern kenn sein Diener Liz. Eissliiiger auf der Post vom
kais. Hofe hier an und berichtete^ er sei auf Chrs. Schreiben
an den Ksr. wegen des den Bb. von Bamberg und Wilrzburg
mandierten Ziizngs^) vor den kais. Hofrat gerufen worden,
und habe dort die beil. verzeichnete Antivort samt Abschr.
des Schreibens des Ksrs. an die Kff. wegen der begehrten
niarkgft. Deklaration erhalten, aber trotz seines Anhaltens keine
weitere Speziftkation erlangen können.
Wegen Rückgabe des Aspergs habe ihm der B. von Ar ras
eine Antwort laut beil. Abschr.^) gegeben: er habe dieselbe,
namentlich wegen des Wortes Ratifikation, wie auch Chr., nicht
verstanden, habe sich aber damit begnügen müssen. Kann
nicht anders verstehen, als dass das Wort Ratifikation bedeute,
wenn der Kg. die fnit dem Ksr. wegefi Erbteilung eingegangenen
Verträge, in denen ihm Wirtbg. als Erbstück zugeteilt ist, ra-
tifiziere und auf weitere Ansprüche an den Ksr. verzichte
und den Ksr. dessen genügend versichere, dass dann Chr. der
Asperg eingeräumt werden soll, was Chr. nicht ivenig beschwer-
lich wäre; bittet hierin um Albrechts Rat.
Vo7i neuer Zeitung berichtete Eisslinger, vor seinein Ab-
reiten vom kais. Hof sei die Schlacht ztvische?} Sachsen und
Braunschweig emerseits, Brandenburg andererseits ganz be-
kannt geworden: man sage für wahr, Markgf. Albrecht sei
davon gekommen, und es sei deshalb ein nicht geringem Froh-
locken am Hofe gewesen und sei noch; Kf. Moriz. die beiden
Hzz. von Braunschweig, ein Hz. von Mecklenburg und einer
von Lüneburg seien für gewiss totgesagt und, wie er meine,
wenig beklagt worden.^) — Pfullingen, 155.3 Juli 22.
Si. Chr, I. 0, 131. Konz., von Chr. korng.
bittet um Bericht^ icie sich die tSeestädie mit Markgf. Alhr^chi in Vereinigung
und Bündnis eing^lassen hahen, da man davon spi'ichi^ dass auch die ohtrhind.
Städte, Strasshurgy Ulm, Augsburg und andere mit dem Markgfen. in heimlicher
Vetiragshandlung stehen soUen. — Vgl. nr. 277.
^74. ') nr. ;it6 n. 1.
2) nr. 262.
^) Kf. Moriz galt als die Verköiyerung des Widerstands gegen den Ksr.,
deshalb man es überall als selbstverständlich ansah, dass dieser und seine AnJiänger
über den Tod (Icssjben lebhufte Freude empfänden; vgl. Druff el IV S, 2iM) n. 1;
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m.—afre. 1553. 243
27 5, Der B, von Würzburg an Ohr,: juU 2:^.
Misatrauen gegen Chrs, Rüstungen.
versall sich zu Chr. nach seiner frilher zu Worms, dann in
Heidelberg gegebenen Erklärung stets eines freundlichen^ guten
Willens y und hofft, ihm weder vor noch nach dem Heidelberger
Tag Anlass zu Widerivillen gegeben zu haben. Hörte nun,
dass Chr, Reiter und Kn. werbe, dass Claus von Hattstatt sein
Oberst über 15 Fähnlein Kn. sei und dass dieses Kriegsvolk
zum Efitsatz des markgf. Kriegsvolks in Schweinfurt gebraucht
werden solle. Schenkt detn keinen Glajiben, wollte es aber
dir. doch mitteilen und bittet um Antwort.^) — Würzburg,
mn Juli 22.
St. Heidelh. Verein i) III. Or. präs. Nürtingen, Juli 2Q.
276. Gf. Konrad zu Castell an Chr.: JaU 2.^.
Verdächtigung durch Böchlin. Baden. Reichstag.
schickt Zeitungen. Das aber Böcklin sidi femei-s ^e;2:en E. g\,
als ob ich marggraf Albrechts part sein sollte, vernehmen lassen,
bedanke ich mich gegen E. f. g. der gnädigen verv\'arnung ; kan
nicJit gedenken, wo nur solches herkomme, dan das der beschome
S.229 n. 2; Ranke ö, 372: femer Turha 2, 617, 619 f. : Wenck, Arch.f. sächs.
Gesch. N. F. 3, S. 241, auch Th-uffel IV, 290. Der Ksr. hatte in der That
keinen Grund, über die Schlacht bei Sievershausen zu trauern, ausser etwa
darüber, dass sie ihn nicht auch zugleich von dem unbequemen Markgfen. be-
freite. Umgekehrt aber konnte in den Reihen derer, welche vom Ksr. für die
deutsche Freiheit fürchteten^ der Tod des Kfen. nur lebhaftes Bedauern, ja
Besorgnis hervorrufen: vgl. nr. 271, 283, 28S: Druffel IV, 199, vor allem die
Stellen bei Dniffel IV, 2()4 n. 1.
275. ') Darauf, Urach, Juli 29 Chr. an den B.: will seinerseits dei'
Heidelberger Erklärung folgen ; hat sich aber bei der Gefährlichkeit der Lage
^rie andei-c Fürsten für den Fall eines Angriffs in etwas Rüstung begeben:
allerdings hörte er auch, dass der B. und seifte Kinungsverw. erklärt haben,
irenn sie Glück haben, wollten sie auch diejenigen nicht vergessen, welche ihnen
nach Landfrieden und K.Gs. -Mandaten nicht zugezogen seien; dies bringt auch
das gedruckte Ausschreiben mit sich : dies hat ihm billigerweise Nachdenken
'jemacht. Da sich nun aber der B. so nachbarlich erklärt, möge er sich ebenso
^u Chr. alles freundlichen und nachbarlichen Willens getrosten. — Ebd. Konz.
— (Chr. hatte des Bs. Schreiben Juli 26 an von Gültlingen, Knoder und Ber
geschickt mit dem Befehl, angesichts der Drohung des Bs. auf eine Hofantworl
bedacht zu sein, die da weder visch noch flaisch seie. — /SV. Würzburg 3. Konz.:
vgl, Druffel IV S. 210 n. 1.)
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244 1553. 276.— m,
Jiili 22. haiife mir die pfeile schiesse, dem leid, das ich durch Gottes
gfiiade, dem ewiges lob und dank, in allen diesen schweren laufen
in das siebente jähr nach gelegenheit in ziemlicher ruhe sitzen
blieben und mich bis anher keiner partei anhängig gemacht:
möchte derhalben gern bei ihm, Böcklin, sein; mir ist aber, deren
orte zu reiten,^ aus Ursachen des starken täglichen Streifens und
sonst dieser zeit hoch gefährlich. Wenn Böcklin wieder ztt Chr.
kommty möge ihn dieser anhalten, alles vertraulich dem Gfen.
zu schreiben.
Fürs dritte höre ich geni, das marggraf Bernhards seligen
Schriften ab dem wege gethan worden, und schreibt meine haus-
frau, auch die von Oetingen, bei diesem boten marggraf Karin:
auch hat seine gemahlin vor wenigen tagen meiner hausfrau ge-
schrieben, und also ft'eundlich, das ich daraus ganz keinen Un-
willen spüren mögen ; nicht weiss ich, was darhinter steckt ; werde
es bei diesem boten zweifelsohne erfahren.
Letztlich ist an E. f. g. mein unt. bitten, mich gnädig zu
verständigen, ob die vermeinen, das bei diesen schwelu-en laufen
der ausgeschriebene reichstag seinen fortgang gewinnen werde.
— Castell, lor>H Juli 22.
Universitätshihl. Tubingen M. h. 494. Ahschr.
Juli 22. 277. Kf. Friedrich an Chr.:
Hessen und Nassau.
bittet, neben ihm die Vermittlung zmschen Landgf. Philipp
von Hessen und Gf. Wilhelm von Nassau zu übernehmen,
denen er laut beil. Abschr. geschrieben und von denen er beil.
Antwort erhalten hat.^) Zunächst wird nötig sein, jedem des
andern Forderung mitzuteilen und ihn zu ersuchen, ohne Rück-
sicht auf Restitution und Revision frei in die Güte zu willigen,
ohne dass es einer Partei, namentlich in Bezug auf die Zeit
der Revision, für den Fall des Scheiterns der gütlichen Ver-
handlung, zu Nachteil oder Vorteil gereichen sollte. Bittet uvi
277. *) Frankfurt, Juni 5 haUe Kf. Friedrich beiden Teilen seine und
Chrs. Vef^mitUung angeboten. Landgf. Philipp machte deren Annahme, Juni 21,
davon abhängig, dass Nassau vorher gleichfalls o Fürsten zu der im Fas^auer
V^ertrag verordneten Revision des Prozesses ernenne, Gf. Wilhelm Juli 11 davon,
dass ihm und seinem Sohn vorher die entzogenen Güter tcieder restituiert werden.
^- Ebd. Abschr.
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277,-278, 1558. 245
Eröffnung von Chrs, Meinung über Mitunter kandlung,^) — juii
Heidelberg, LVyS Juli 22,
8t, Hessen 4, 8. Or, präs. NüHingen, Juli ^.
278, W, von Masseiibach und L. von Frauenberg an Chr.: jaU
Bericht aus Ladenburg,
am 20, d, M, wurde davon gesprochen, wer von den Fürsten
im Fall der Gegenwehr Hauptmann sein solle; obivohl sie
ihrer Instruktion nach baten, Bayern und Jülich zu ernennen,
und obwohl sie schliesslich sehr auf Bayern drangen, be-
schlossen doch die andern, dass Chr, um Annahme der Ober-
hauptmannschaft ersucht werden solle,^) — Jeder Fürst soll
dem Oberhauptfuann einen Kriegsrat, im Kriegsfall noch einen
weiteren beigeben.
Am 21, d, M. umrde auf dreierlei Weise von der Haupt-
mannschaft gesprochen: 1, CJir. und Albrecht sollen mit einan-
der erwählt werden und sich im Kriegsfall vergleichen, wer das
Amt führen wolle; oder könnten sie halbjährlich abivechseln,
V. Albrecht soll das Amt für die oberländischen Fürsten, der
Hz. von Jülich für die rheinischen überfiehmen ; der, in dessen
Kreis sich die Not erhebt, lutt die Stände oder Kriegsräte zu
weiterer Beratung zu berufen ; doch wollten die meisten statt
Albrechts lieber Chr. im oberländischen Kreise, H, Wenn Jülich
nicht will, soll Chr. das Amt allein nehmen ; trotz ihrer Gegen-
yrilnde wurde beschlossen, dass die Fürsten ihn hierum schrift-
lich ersuchen sollten.
Die Gesandten voji Jülich kamen erst gestern abend hier
^) Juli Üb gehen Hofmeister, Kanzler und Bäte zu Stuttgart Chr. dai
Hui, hei der AussicfUslosigkeit der Sache^ hei seinen Irntngen mit dem Prinzen
CO« Oranien wegen einiger Grafschaften und Herrschaften in Burgitnd, und
«w den Verdacht zu meiden, als hätte er sich seihst zum Unterhändler auf-
geworfen, dies nach beil. Kons, abzuschlagen. — Eltd. Or. pr/ls. Urach, Juli J^S.
~ Urach, Juli 30 bittet demnach Chr. den Kfen , ihn hierin zu entschuldigen :
wurde er jedoch von dem Gfen. von Nassau und seinem 6'ohn, dem Prinzen
von Oranien, verständigt, dass sie ihn trotz seiner rechtmässigen Forderung
«/•« Unterhändler leiden mochten, so wolle er nichts abgeschlagen haben. —
Ebd. Konz,
'J7h. ') In einem »Schreiben von Juli :J4 richten Mainz, Trier, Pfalz und
Jülich an Hz, AlbreefU und Chr. die Bitte, die Oberhauptmannschaft, jif nach
tf Monaten irechselnd, zu übernehmen, — .S7. Heidelb. Verein 3. Or. gedr. hei
^iattler 4, Beil. J23.
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246 i55^- '^^^•
Juli :>2. an; das bisher Verhandelte wird ihnen eröffnet werden. Die-
selben trugen heute vorm, im Rat vor, am 3, Tag nach der
Schlacht habe Markgf, Albrecht zu Brandenburg einen Diener
mit Kredenz und Instruktion zu ihrem Herrn geschickt, um
über die Schlacht nach Beil. 4 zu berichten. Der Gesandte
habe dabei begehrt, seinem Herrn den Durchzug durch das
Land mit 10—20 Kleppern zu gestatten ; mit Widerstreben fiabe
dies der Hz. zugestanden.
Der Markgf. soll auf die Brust in den Harnisch geschossen
worden sein; beim Abspringen habe ihm die Kugel an einem
Arm die Haut ein ivenig geritzt. Doch sei er ivohl auf
und bringe wieder 1500 Pf. zusammen. Er Hess s^ich auch
durch seinen Diener /bei Jülich?] entschuldig eii, man sage ihm
fälschlich nach, er tvolle das deutsche Land verderben mul
praktiziere wider die deutsche Libertät.
Wie sie merken, wollen die Bayern bald von hier abziehen
und vielleicht nicht mehr über 2—H Tage bleiben; von den
andern merken sie das nicht.
Claus von Hattstatt wird, tvenn man ihn nicht bis zum
27. gebraucht, der Zaun aufgeschlagen; es wurde beschlossen,
ihm aus 300 Goldfi. eine Kette machen zu lassen. - Ladenburg
lf>:>3 Juli 22.
Ced.: Soeben wurde auf Veranlassung der Jill icher im
Hat erwogen, dass gut wäre, zwei Schreiben abzusenden, eines
an Jülich, dass er den alten Kfen. von Sachsen bewege, das
andere an den Landgfen., dass er bei Hz. August nachsuche,
dass sie den Einungsff. gütliche Unterhandlung bewilligen;
über den Erfolg sollen Jülich und Hessen berichten.^) Dann
sollen die Einungsff. zwei oder drei erwählen, die sich selbst
neben Jülich und Hessen an eine Malstatt, Schmalkalden.
Fulda oder Gelnhausen, begeben, ivo die Räte der aiidern
Fürsten dabei sein sollen. Die beiden Schreiben sollen alsbald
entworfen und den Fürsten zur Verbesserung vorgelegt werden.
— 5 Uhr nachrn.
St. Heidelh. Vtrein 3. Or.^) 2jrä.s. JuU 143,
ix) 3 cito.
') V(jl. nr. 3^:i.
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279.'-:^80. 155H. 247
279, Markyf. Karl voii Baden an Chr.: Juli:*:*.
Verdacht der Verbindung mit Markgf. Albrecht.
da ihm Chr. neulich sagte, er [KJ sei bei den FürsUm im
Vmloeht, seinen Schwager Markgf. Alhrecht mit (reld und
sonst unterstützt ztt haben, teilt er 7nit. dass ihm heute der
knis. Hofrat Wilhelm Böcklin von Böcklinsau berichtete, dass
er am kais. Hofe ebenso verdächtigt sei; richtete deshalb an
den Ksr. eine Entschuldigung laut beil. Abschr. und bittet,
ihn überall y wo es nötig ist, zu entschuldigen.^) -- Pforzheim.
IfhiH Juli 22.
St. HeideW. Verein 3. (h: prä«. Nntiingen, Juli :JL
2H0. Clir. an Regenten und Räte zu Ansbach: jaU :j:i.
Evipfithlt unpaiiviische Haltung. IHe Vergewaltigung durch Kriegs-
Volk von Windsheim,
Dankt für die Zeitungen über des Kfen. Moriz Tod,^) die er
indes schon vorher erhalten hatte. Da Markgf. Albrecht von
Brandenburg flicht gefangen sein soll, werden sie sich, soviel
dessen Landschaft betrifft, ivohl zu halten ivissen. Rät, sich
nach beiden leiten unparteiisch zu halten, um von keinem
Teil des begangenen Landfriedensbruchs wegen angetastet noch
beklagt iverden zu können. — Nürtingen, l.Vhi Juli v:^.
Ced.: Dir arideres Schreiben^) über deren von Windsheim
Handlung hat er ungerne gehört; rät, die Widersacher am
K.G. auf den Landfrieden anklagen zu lassen und zum Ksr.
mit einer Klage und Bitte um Abstellung zu schicken.
St. Brandenburg 1 g, i*0. Konz.^^) nach Auf sehr. (-hrn. auf den On:
279. *) Auf des Markgfen. Knischuldigungsschrift anfwotiete der Ksr.
Aug. 4, es sei von all dem gar niclUs vorgekommen und es hätte keiner Ent-
f^huldigung bedurft, da sich Karl bisher immer gegen jedertuann unvenveitdirh
gehalten habe. — Auf die Mitteilung hievon antwortet Chr., Ojff'enhausen, Aug. :J1,
es sei dieser Brief wohl des Aufhebens wert, damit ihn Karl, wenn er von den
Bb. und deren Anhang angegriffen wurde, benützen könnte. — Ebd. Abschr.
hezw. Konz. — Vgl. nr. 108 und 130.
280. *) nr, 261 n. 2.
') nr. 267.
^) Unten Chr.: nota aiii clai^^schrift mit ang"ehefter trostunir an mein
j*chwiger von wegen ires bnieders todlichen al)i»:ang zu machen. — Jj/es-e dat.
Nürtingen, Juli 25 ebd. 27 Konz., von Chr. kon-ig,; Ansbach (dinstags nach
Oswaldi), Aug. S dankt hiefiir die Markgßn. Emilie, zugleich für die Pflege
ihrer Tochter Barbara, die in kurzer Zeit wieder heimkehren soll: bittet, Chr.
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248 155B. 2Sl.—:iti2.
Juli 34. 281. Chr. an Pfalzgf. Ottheinrich:
lh\ Kratias. Sorge für die Ruhe des Vaterlandes, Kf. Monz. Brenz.
Antwort auf 3 Schreiben vom 17. und 20. Juli. Kann den
Dr. Hans Krauss dringender Geschäfte iveyen nicht entbehren,
Ist geneigt, alles zu thun, was zu Frieden, Ruhe und Einigkeit
des geliebten Vaterlandes deutscher Nation dient: aber ihm
scheint^ das wenig von denen, so billich änderst darzu thon sollten,
darzu gethon werde. — Dankt für die leidige Zeitung vom Tod
des Kfen. Moriz; schickt mit, was er selbst darüber gehört hat.
— IF/W"> Brenz auf den gewünschten Tag schicken, mit dem
Begehren, ihn sobald als möglich wieder zu seiner Kirche und
seinem Amt abreiten zu lassen, — Nürtingen. 155H Juli 24,
St, Pfalz 9 c I, 85. Konz.
Juli 24, 2H2. Kanzler U7id Räte an Chr.:
Oberhaupt mannachaft, Vermittlung in Sachsen, Kaut. Erklärung tihtr
Konfirmation und Kassation,
was die Ladenburger Briefe betrifft, so widerraten sie, dass
Chr, in die Annahme der Oberliauptmannschaft willige, nament-
lich wenn er selbst ins Feld ziehen müsste. Dass Chr, zur Bei-
legung des Missverstandes von Saclisen contra Sachsen schrei-
ben und schicken helfe, billigen sie, widerraten aber, dass er
sich selbst dazu brauchen lasse. Des Ksrs. Deklaration wegen
der sich ividersprechenden Konfirmation und Kassation haben
sie gelesen; da der Ksr, mit dem Verlangen nach weiterer De-
klaration verschont zu iverden wünscht, soll Chr, es dabei blei-
ben und das die Kff, als die Säulen des Reichs iveiter bedenken
lassen. Schicken das Konz, einer Antwort an Bamberg, Würz-
burg und Nürnberg,^) — Stuttgart, hVh-i Juli 24.
st, HcideW, Verein 3. Or. 2^ ras. Nürtingen, Juli :*4.'^)
a) her AbachniU über lirenz ist »y>« Chr. auf dem Hand fteigtfügt ; vgl. ttr. 132 n. 1.
möge seine Gemahlin hieUer mitziehen lassen. — Ebd. 28 Or, — IAclUeih«tein,
Aug. 18 bittet Chr., den Biiefszeiger, den Wundarzt Sebald, anzuhören, trt^ t^
mit Barbara sieht, und diese den nächsten Winter noch hier bleiben zu la^titn,
da ihr das Fahren nicht gut wäre. »Seine Gemaldin kann jetzt nicht nach Ans-
bach ziehen ans Gründen, die sie hieneben schreibt. — JEbd. ^U Konz. — ^wx-
bach (freitags uach Bartlioloiuei), Aug. 25 stiinmi Markgfin. Kmüie zu, — Khd.
30 Or. präs. Heidenheim, Aug, 27.
262. ^) Vgl, nr. 2r)2 n, 2.
^) eodem abends 5 Uhr befiehlt ihnen Chr. : ir weneud «lie köpf daroh
etwa« mer erbrechen, auch »olhes aUes mit mererm erust und yleis dann letzt
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Ä*o'. -284. 15BB. 249
283, Hz, Albrecht an Chr.: Juli m.
Fersfhdiche Zusamrtienkunft, Vorbesprechung der Bäte. Font.
Antwort auf dessen Schreiben von Juli 20. Hält persön-
liche Zusammenkmift bei der Jetzigen Lage nicht für unnötig:
doch icüre gut, da sie nicht so bald zusammenkommen können,
die Räte in Ladenburg über dies alles, auch wie die Reiter
und Knechte länger aufgehalten werden können, beraten zu
lasseii: denn er fürchtet, es werde pöser, unruewi^er und gevei-
liclier steeii werden als vor nie. Schickt seinen Räten deshalb
Befehl und die Abschriften. — Überlässt die Ordnung der Post
dem Kfen. Friedrich und Chr. — München, lo'yH Juli 24.
St. Bayr. Miss. 3. Or,*) präa. Nürtingen, Juli 26.^)
284. Erclerung und Verfassung etlicher artickel über die juU 24.
aiuignng:M
l. Die verschiedenen Vorschläge tcegen der Oberhauptmann'
scliaft jnr. 278].
a) 7 cito.
srejichehen ist, forderlich erwe«:en und sonderlich hierinnen auch unser reputation,
eer und ander notturftigkeit wol und Htattlich bedencken und nit also stiU-
schweigend urabgeen. — Ehd. Or. mit 4 cito. — Auch von GiUtlingen erklärt
in einem Gutachten über dat Ladenhurger Abschied, dat. Aug. 2^ es wäre besser^
wenn Chr. die Oberhauptmannschaft trotz ihrer Vorteile abschlüge: doch habe
»ie für nur 6 Monate wenig Bedenken: die s actis. Vei-mittlnng billigt er, das
die teutschen filrsten einmal zu besserer vergleicbung geraten und nit einmal
Zugang wie zwischen dem frosch und der maus im Esopus, die sich an einander
knüpften, die maus wollt den frosch in ir hüelin ziehen, der frosch die maus in
•len seo; in solchem zank kam der gejr vel aquila, zugt sie beide miteinander
uf, fleret sie hinweg. - Ebd. Or.
2S3. ') eodem schickt Chr. Abschr. hieron an Kf Friedrich und empfiehlt
\ttrifdnliche Zusammenkunft. — Ebd. Konz. — Zugleich schickt er Abschr. an
mne sowie an die bayr. Räte in Ladenburg : man solle, wenn man noch bei-
sammen sei, über diese Punkte beraten. — St. Heidelh. Verein J. Or.
284. *) Koch am 24. Juli schreibt Chr. an seine Räte in I^adenburg, sie
MoUeti sorgen, dass man noch etwa 14 Tage beisammen bleitte. — Allein nach
Bericht von Juli 26 hatten sich die Bayern nicht länger halten lassen, da
durch die sächs. Schlacht ihr Befehl geändert sei. — Ebd. Or. — Juli 24 hatten
die Wirtbger. auch berichtet, dass die Bayern unterwegs Chr. besuchen wollten.
Chr. schrieb desfuilb den letzteren, Juli 26, er erwarte ihre Ankunft in Urach.
Juli 27 schreibt dann aber von Massenbach an Chr., er habe gehört, die bayr.
Räte seien Esslingen zugeritten : also acht ich, es word iuen zu heis bei E. f. g.
J*€in; ich halt nit vil von irem dagleisten. Ebd. Or. präs Urach, Juli 28.
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250 1553. :,m.
Juli 24. 2. Bedarf einer der Einungsff. der Hilfe, so hat er s/ch
an den obersten Feldkauptmann zu wenden; hofft dieser wie
auch der beschiverte Stand selbst, dass sich die Sache durch
Schriften, Schickung, oder sonst auf erträgliche Weise abwen-
den lasse, soll dies auf gerneinsame Kosten versucht tverden^'
H. Ist aber eine Zusammenkunft der Einungsverw. nötig,
soll diese durch den Hauptmann unter Angabe des Grundes
ausgeschrieben, dabei auf des Hauptmanns Umfrage nach der
im Reich üblichen Ordnung^'^ votiert, doch jedem Stand nur
eine Stimme gelassen werden.
4. Sind die Bedenken gehört, werden die Stimmen zusam-
mengetragen: tcird 7nan nicht einig, entscheidet die Majorität.
.3. Es soll vor allem die Güte versucht werden ; ist damit
der Friede nicht zu erlangen, so ist mit allen Treuen Gegen-
wehr zu leisten.
(). Erweist sich die den Einungsverw. bewusste Hilfe als
zu schwach, so ist auf einer weiteren Zusammenkunft zu beraten.
7. Wer weiter in die Einigung kommen will, soll an den
Hauptmann gewiesen werden; dieser soll es den Einungsverw.
zu wissen thun und auf der nächsten Zusammenkunft darüber
beraten werden.
s. Die Einungsverw., auch der Hauptmann, ordnen je zwei
Kriegsräte, die von ihren Herren aus der Pflicht gelassen
werden.''^
9. Kommt es bei ilirer Beratung nicht zu einer Majorität,
entscheidet der ., Zufall"* des Hauptmanns.
10. — 72. Die Kriegsräte schwören den Einungsverw. Treue,
auch dass sie nach dem Tode ei?ies Hauptmanns die Einungs-
verw. binnen eines Mojiats zu einer Neuwahl beschreiben wollen.
18. Dl Fr iedenszeit erhält der Oberhauptmann keinen Unter-
halt, im Krieg wird ihm eine Bestallung und Staat verordnet."^'
14. Die Kriegsräte werden von denen erhalten, die sie ver-
ordnet haben. ^^
a) Hiezu Chr.: inueste uuc-h leuterer gemucht werden; Feasler : wir wiesen nit, wie dis«r
punct möchte wol lauterer gemacht werden.
b) Chr.: was ist das für aiu gebrauch? Fe-ssler: wir halten dise Ordnung für billich und
ain iipite riohtigkait.
c) Fesslar: benser wäre, Je nur einet» Krieijsrut zu ijeHn; duMn hiitte tier Hauptmann mit Metnem
Krieg»ral zwei Stimmen, die anderen zusammen fünf.
(1) lliezu Chr.: wurdet niemand das hailigc grub veruebena warten und dfn uncoHteu »nf
»«Ich nemeii, was mit auf- und abreißen, auch in andere wege aufuehen wurdet,
e) i^hr. wänsrUt l'nterhatt auf Kinung^koHten.
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1'}. Jeder Stand für tdck und der Hauptnuinn ron Amts juli 24.
weyen sollen gute Kundsehaft halten.
liu Bei Angriffen an verselüedenen Orten entscheidet der
Hauptmann mit den Kriegsräten, wo die Hilfe am nötigsten ist,
17, Bei der Verschieden/ieit der Zahl der Schirrfisverir.
sollen dieselben namhaft gemacht und mit billigen Anlagt n
belegt werden,
IX, Hauptmann und Kriegsräte können von den näclist'
(jesessenen Einungsständen Geschütz nehmen,
PJ, Es soll gegenseitig Öffnung gestattet werden, ""^
20, Irrungen zwischen Einungsverw., Dienern oder Kriegs-
leiden unterliegen der Entscheidung des Hauptmanris und der
Kriegsräte,
21, Gewinn wird nach Anzahl der Hilfe und Anlage aus-
(jeteilt,
22, Verliert einer um gemeiner Not willen Land und
Festen, soll ohne seinen Willen kein Friede geschlossen werden,
ehe ihm das Verlorene wieder erstattet ist,
23, Ebenso steht es mit einzelnen Herrschaften, (refangen-
nähme. Niederlegung,
24, Alle Fälle können nicht vorgesehen werden: es soll
ebeti cor allem Gottes Ehre im Auge behalten werden und jeder
(lern andern mit rechtem Herzen zur Seite stehen.
Dies alles ist von den Räten hier nicht endgültig, sondern
auf Hintersichbringen und auf Verbesserung und Vergleichung
der Fürsten durch Ab- und Zuschreiben derselben so bedacht
worden,^'^ — Ladenburg, I:V):i Juli 24,
St, Ileidelb, Verein 3. Zwei Ahschr,-)
2So, Chr. an seine Räte in Ladenburg: JkH 20,
Hutt stall. Antwort an Bamberg vir. Olterhauptmanuscluift, tSachsrn,
Persönl. Zusammenkunft.
ist mit der Verehrung an Hattstatt einverstaiiden : man soll
fleissig mit ihm verhandeln. Hat an die Bb, von Bamberg
a) Chr.: diter pnnct mueste lm«H ^eleutert werden, wer einzulaBMen seie, von wegeu der
mentereien; nota die ainigangsverwandten persönlich mit ainer ansal und iere gueter.
b) Ftaaltr: dieer beHOliIus« wurd unterlassen bleiben.
*) Von den beiden Abschr. ist die eine von Chr,, die andere ron Fessler
zum Zweck der Vorbereitung des Heilbrunner Tages mit Notizen verseheUj ron
denen die wichtigsten mitgeteiU sind: ihr Verhalt nif< ist leicht erkennbar. —
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252 1553. :.^&5,—:M^J.
Juli 25. und Würzbtirg und an Nürnberg eine besondere Antwort ver-
fassen lassen, da er allerlei besondere Grründe hat; sie sollen
dieselbe im Rat verlesen lassen und, wenn niemand widerspricht,
das Or, abschicken;^) Hesse sich auch gemeinsames Schreiben
der Einungsvertv,, worin eines jeden Not in specie aufgeführt
wird, gefallen. Über die Wahl zum Obersten und die Gesandt-
schaft nach Sachsen kann er noch keinen Bescheid geben. Da
Markgf Albrecht den Kopf wieder heraus streckt, sollen sie
eine persönliche Zusammenkunft der Einungsverw, fördern. —
Nürtingen, looS Juli 25.
St. Heidelb. Verein 3. Or. Nach Konz. Chrs. auf nr. 27b.
Jnli 26. 286. Kf Friedrich an Chr.:
EgeHscher Bund. Fersönliche Zusammenkauft. Zeitungen.
erhielt dessen Schreiben dat. Nürtingen, Juli 24 liebst Abschr.
der Antwort, welche Hz. Albrecht dein kais. Gesandten Jörg
Spät wegen des egerischen Bundes geben will.^) Wäre nicht
ungeneigt gewesen, diese Dinge nach Chrs. und Albrechts Rat
an die Räte in Ladenburg gelangen zu lassen, allein da die
meisten mit ungenügender Vollmacht erschienen waren und
sehr nach jHiause eilten^ musste der Tag enden, obwohl die
Lage längeres Beisammensein erfordert hätt£. Doch billigt er
die im Abschied in Aussicht genommene persönliche Zusaminen-
kunft der Fürsten und will sich mit Chr. und anderen darüber
vergleichen. An der Antwort, tvelche Hz. Albrecht dem kai^.
Gesandten geben wilL iveiss er nichts zu äiidern; nur sollte,
wenn hierin etwas zu thun ist, dies auf der persönlichen Zu-
sammenkunft geschehen. — Die jülichschen Räte erhielten auf
dem Rückiveg von Ladenburg Zeitungen von ihrem Herrn,
dass Markgf. Albrecht sich wieder rüste mid schon 2000 /y.
und 13 Fähnleifi Kn. bei einander habe. Hätte sich die Ver-
Die eine der Abschr. hat von Kurz am Anfang die Notiz : iiota dise Verfassung:
ist aus der lljerii?en swebischen ainiin«^, auch schmalkaldischen verstentnus ge-
zogen worden. — Der Abschied twn Ladenburg selbst bei stumpf S. 159 ff. :
Abschr. ebd. — Eine Ladenburger Reite rbeslallung ebd. mit Aufschr. von Chr. :
halt mer auf Hans Walthers und anderer meiner bestelter rittmaister bestallim^.
:2Sö. ') Da obiges Schreiben nach Ladenbarg zu spät kam, schickte Chr.
die Antwort an Bamberg, Würzburg and Nürnberg seinen Bäten zur Krirägutig,
die si*' dann abschickten. — Ebd. Or. : vgl. nr. :i52 n. :*.
:Hö6. ') nr. :>7l.
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m.-'288. 156B. 2ß3
Sammlung nicht so rasch aufgelöst hätte man bald, besonders juU 26,
aus Hessen, zuverlässige Zeitungen erhalten ; bittet, dies auch
an Hz, Albrecht zu berichten. — Heidelberg, In'yH Juli 26.
St, Pfalz. Mifts. 6. Or. preis. Meizingen, Juli 2S. •)
287. Kg. Ferdinand an Chr.: JuU n.
Rückgabe der artestierten Güter.
Antwort auf dessen Schreiben samt dein Verzeichnis der
arrestierten Güter. ^^ Obwohl er nach dem Vertrag nur vet^-
pflichtet wäre, die wegen des Streites und der Rechtfertigung
mit Ulrich arrestierten Gilter freizugeben, so bewilligt er doch
Chr. zu Freundschaft und Gnaden, dass die in dem Verzeich-
nis genannten Gilter, die er filr sich selbst tind in seinem
tarnen arrestieren Hess, freigegeben werden: dagegen soll der
auf Ansuchen von Parteien verhängte Arrest nicht aufgehoben,
sondern den Parteien ihr Recht gewahrt werden. Hat der
ober- und Vorderösterreich. Regierung schon dementsprechend
befohlen. — Wien, ir)'):-! Juli 21.
St. Chr. I. 9, 133. Or. preis. Aug. .S.
28S. Hz. Albrecht an Chr.: Juli 27.
Rückgabe des Aspergs.
erhielt gestern von Chr. ein Schreiben ^ mit zwei eingeschlossenen
Zetteln, aus denen er ungern ersah, dass die Rückgabe des
Aspergs verzögert und Umstände gemacht werde?}. Hätte dies
besonders nach der Äusserung, welche der Ksr. von sich aus
zu Rosenheim ihm gegenüber that, nicht erwartet, nämlich dass
er Chr. den Asperg zurückgebe?} lassen wolle, wenn er mit
*) Urach, Juli 28 schickt Chr. Abschr. dieses Schreibens an Hz. Albi'echt
utid hütety Tag und MalsiaU zur pei'sönlichen Zusammenkunft anzusetzen,
irorauf er es an Pfalz gelangen Hesse : schickt Zeitungen von Pfinzing mit. —
Kbd. Konz. — Urach, Juli 29 teilt Chr. dem Kfen. sein Schreiben an Bayern
mit und schickt Zeitungen vom kais. Hof. — Ebd. Kons. — Die Zeitung von
Pfinsing, dat. Binlssel, Juli 23, meldet die Einnahme von Hesdin, sowie die
gestern eingetroffene NachHcht, des Ksrs. Muhme, Frau Maria, sei allgemein
als Kgin. von England angenommen worden. — i^^ Chr. L 9, 132, Or. präs,
Urach, Juli 26. Über das Letztere vgl. des Ksrs. freudigen BericfU an /'>r-
dinand, Druffel IV, 205.
:JSr. *) nr. 229 n. I.
2öb. *) nr. 274.
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254 1553. J^8S.—29fJ.
Juli 27, Ferdinand vertrage?! sei, wobei nichts von Ratifikation gesagt
wurde, Wilh tvenn es Chr. gefällt, den Ksr. an diese seifie
Worte schriftlich erinnern: Chr, möge ihn verständigen. Die
von Chr, daneben geschriebene Zeitung und andere Sachen
glaubt er gerne, — Milnchenj Inr^^ Juli 21,
St. Chr. I. .9, 134. Or.^^ priis. Urach, JuH 29.
Juli 27. 289. Kf. Friedrich an Chr. :
Schreiben und Zeitungen von Landgf. Philipp.
von seinen Räten, die in Ladenburg waren, wird Chr, gehört
haben, wie der Kf, mit Wissen der Räte in Ladenburg dein
Landgfen, Philipp auf die geheime Werbung in Neuschloss
durch eigene Botschaft antwortete,^) Schickt 7iun ein iveiteres
Schreiben nebst Zeitnngeii vom Landgfen, i*^) da die UnruJie
immer 7ioch kein Ende hat, müssen die Einungsverw. um so
mehr Acht haben, — Heidelberg, LVhi Juli 27.
Ced.: Schickt die Zeitungen hieneben an Hz, Albrecht.
Chr, möge sie auf der Post überschicken lassen.
St. Ff/ilz. Miss. 6. Or.^) pr^s. Urach, Juli 29.
Juli 30. 290, Kf, Friedrich an Chr,:
Schreiben von Markgf, Albrecht. VermiUlung in Sachsen.
ein markgf. Knabe brachte heute beil. Schreiben von Markgf,
Albrecht. ^) Da die Sache nicht ihn allein berührt und da der
Knabe auch an Chr, und Hz. AI brecht Schreiben hat, gab er
ihm nur eine Vorantwort und bittet um Chrs. Rat, wie er dem
Markgf e7i, endgültig antivorten soll. Chr, möge es auch an
Hz, Albrecht mitteilen, — Heidelberg, 1553 Juli HO,
L Ced.: Liess dies auch an die andern Einungsff, ge-
langen,
2, Ced,: Erhielt postscr, vom Erzb, von Mainz die beiden
in Ladenburg beratenen Missiren an die beiden Hzz. von
a) 2 cito.
h) 3 cito, citiBRime.
:>89. *) nr, 269 n. 1.
*) Dai, Kassel^ Juli 2:i, Dankt für des Kfen, Schreiben ton Juli 18:
will es, wenn Kf, August ins Land kommt y diesem mitteilen, — Markgf, Alhrec/it
kam ohne Schaden aus der Schacht, stärkt sich wieder sehr und soll schon
3000 Pf. im Stift Verden und einige J^Vthnlein Kn. hei sich haben.
290, ') Vgl, nr.2(J<s und J)raffel IV, 201,
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m.-29Z 1553. 255
Sachsen, gütliche Unterhandlung betr. Liess sie mich versekre- juU 3(k
Heren und alsbald durch eigene Botschaft an die beiden Hzz.
abgehen}) Wird durch die 7iächste Post in der Sache, den
KnrdL von Augsburg wegen der Propstei Ellwangen belangend,
seine inid des Erzbs, Meinung schicken,
St. Pfdlz, Miss. 6. Or.^) präs, Urach, Aug. 7.*)
291. Kf. Friedrich an Chr.: juU ai.
schickt eine Mitteilung des Erzbs. von Mainz ^) 7iebst Zeitungen.
— Heidelberg, hV}3 Juli HL
St. Heidelh. Verein 7, 7. Or. fträs. Münsingen, Aug. 3.
292. Chr. an Hz. Albrecht: juU 31
Notwendigkeit persönlicher Zusammenkunft oder weiterer Tagung der
Rf'ite.
las dessen Schreiben von Juli 24. und schickte es sogleich an
seine /Chrs./ Räte in Ladenburg, allein sie tvaren alle schon
abgeritten. Da wenig Ruhe und Friede zu, lioffen ist, so ist
hochnötig, dass entweder die Einungsff. selbst zusammenkommen
oder die Räte zu einer stattlicheren Beratung, als in Laden-
hurg war, abermals zusammenschicken. Bittet um Albrechts
Meinung hierüber sowie was er loegen des Ladenburger Ab-
schieds den anderen Einungsff. zu schreiben gedenkt.^) —
Urach, tVhi Jtdi HL
St. Heidelb. Verein 9 III. Konz.
■) 4 cito, citisnimc.
2) Vgl. nr. 32^.
') eodetn schickt Chr. Ahschr. an Hz. AV)rechi: häU Vei'abredung einer
gkichmässigen Aniwftri für nötig, ebenso persönliche Zusammenkunft der
Kinungsff. oder Zusammenschickung der Rute. Nach des Markgfen. Schreiben
fin Ffah wird derselbe sich auch unterstehen, an uns, die verainigten, zu wachsen.
— Khd. Konz.
291. ') Dieser halte sie von dem Krzh. von Trier, letzterer von Hz. WH-
hHm von Jülich : B. Franz von Münster sei am 15. d. M. gestorben und am
letzten Freitag vom Kapitel Wilhelm Ketteier, Dompropst daselbst, erwählt
worden. — Münsingen, Aug. 4 dankt Chr. und schickt zugleich Abschr, an Hz.
Albrecht von Bayern. — Ebd. Konz.
292. *) Auf das nr. 283 n, 1 erwähnte Schreiben antwortet ancfi Kf.
yriedrich Juli 30, da die Räte nicht mehr in Ladenburg seien, wünsche «• anch
me persönliche Zusammenkunft ; Chr. und Hz. Albrecht sollen Tag und MaU
tiatt htdimmen. — St. Ffälz. Miss. 6. Or. präs, Urach, Avg. L
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256 165B. 293,-^294.
Juli 31. 293. Kf, Friedrich an dir,:
Reise seiner Gemahlin und seines Bruders nach Bayern,
seine Gemahlin ivird mit Pfalzgf, Wotfgang^) am Montag zur
Taufe des am letzten Mittwoch Nacht geborenen Sohnes des
Hzs, Albrecht aufbrechen und am Dienstag Abend in Stuttgart
eintreffen; bittet, sie nicht aufzuhalten; auf ihrem Bückiveg
könnte dann das Vet*säumte nachgeholt werden, — Nussloch.
ir^r^H Juli 31,
St. Pf ah S a, Or. präs. Münsingen . Aug. 2,
Juli 31, 294, Chr. an Hz, Albrecht:
Asperg, Weitere Beratung, Lässige Briefbeförderung.
dankt für dessen Schreibe?!,^) Des Kgs, Fürbitte an den Ksr.
traf seinen Gesandten nicht mehr am kais. Hofe und wurde
ihm am 28. d, M, von Pfinzing unerbrocheyi zugeschickt, dem
er sie sogleich wieder sandte mit dem Begehren, es dem Ksr.
oder dem B. von Ar ras alsbald einzuhändigen. Es ist deshalb
noch nicht nötig, dass Albrecht den Ksr. an seine Rede er-
innert; Chr. will vielmehr die Resolution erwarten. Verzögert
sich aber die Rückgabe länger , dann will er Albrecht bitten,
ihm beim Ksr. behilflich zu sein. — Urach, 1553 Juli Sl.
1. Ced,: Erhält postscr, ein Schreiben Albrechts vom 2f<..
dankt für die Zeitungen. Es tväre wohl gut geivesen, wetin
einige ihrer vereinigten Räte zu Ladenburg flieht so hin weg-
geeilt, sondern länger geblieben loären. Chrs. Bede^iken u>ird
Albrecht nicht nur aus dem beigethanen, sondern auch aus
seinen früheren Schreiben sehen.
2. Ced. : Besserer in Ulm schrieb ihm öfter, die Briefe an
und von Albrecht werden ganz fahrlässig nur durch fuss-
gehende liederliche Boten überbracht, woraus leicht Nachteil
entstehen kann. Albrecht möge eine ra.schere Beförderung d^^r
Briefe anordnen.
St. Chr. I. 9, 137. Kons.
293 ») Des Kfen. Bruder : vgl. Druffel IV, 241. — Chr. beauftragt ftn^
fort den Obervogt von Vaihingen, Moriz von Liebenstein, mit dem Empfang
und Geleite. — Stuttgart, Aug. 9 beichtet er an Hz. Albrecht, die beiden sdai
gestern angekommen und rasten heute hier. Zugleich meldet er sie für 10. Aug.
in Schorndorf zum Morgenimbiss an. — -SY. Pfalz 9 I und Bayern 12 h I.
294. ') nr. 2^S.
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'M,-296. 1653. 9p>7
295. Kf. Friedrich an Chr. : Aug, i.
Persönliche Zusammenkunft Claus von HaitstatU
erhielt dessen Schreiben von Juli 29;^) ist, wenn es den andern
FJmmgsverw, auch gefällt, zu persönlicher Zusammenkunft
bereit; erwartet von Albrecht und Chr, Bestimmung von Tag
und Malstatt, Erhielt heute nachmittag vo7i seinem Rat Fried-
rich von Fleckenstein d. J., was dieser mit Claus vofi Haftstatt
vor wenigen Tagen in Strassburg gehandelt hat, dabei die
goldene Kette, die er /Fr.J bis auf iveitere Verordnung bei sich
behalten will. Schickt davon Abschr,,^) nebst einem Schreiben
Hattstatts an Fleckenstein im Or, Wenn Hattstatt zu Chr,
kommt, wird dieser nach dem Ladenburger Abschied mit ihm
abzuhandeln wissen. Hat Chrs, Meinung auch an Mainz,
weiter an Trier und Jülich gelangen lassen, —■ Heidelberg,
V)')H Aug. 1.
St. Heidelh. Verein 2. Or. präs. Münsingen, Aug, 3. *)
296. Chr. an den Erzb, von Mainz: Aug. 3.
Schreiben an den Ksr, Exzeption am K,G.
lüsst sich gefallen, dass der Ksr, im Namen der Einung sff,
dem Ladenburger Abschied gemäss ersucht ivird,^) Den darin be-
schlossenen Ursachen sollte beigefügt werden, dass, wenn auch der
Reicfistag nicht vorhanden wäre, es doch billig geschehen sollte,
damit innere Kriege in Deutschland verhütet und dem Türken
295, *) nr. 286 n. 2,
*) Dat. (sontagfs nach Jacobi) Juli 30: war am Freitag hei Hattstatt in
Strassburg ; dieser erklärte, es falle ihm beschwerlich, die bewussten 10 Leute
länger aufsuhalten; doch wolle er, sobald er mit den kais. Kommissarien wegen
der Bezahlung abgehandelt, zu Chr. kommen und mit ihm abschliessen. Da
diese seine Meinung auch heil. Schreiben, um das er denselben bat, zeigt, so
hielt er mit der Kette zurUck, die er hiemit zurückschickt. — Das Schreiben
Eattstatls in gleichem Sinn ebd. — Or.
') eodem antwortet Chr., ei' habe wegen einer persönlichen Zusammenkunft
wiederholt an Albrecht geschrieben, ohne bis jetzt Antwort zu erhallten; er thue
es auch jetzt wieder. Mit Hattstatt wolle er gemäss dem Ladenburger Abschied
und was sonst nötig verhandein. Schickt Zeitungen. — Ebd. Konz. — eodeni
sendet Chr. das pfälz. Schreiben an Albrecht; wegen persönlicher Zusammen-
kunft icill er dessen Antwort gewärtig sein. — Ebd. Konz.
296, •) Vgl. Stumpf S, 162 f. Der Ksr, sollte ersitcht werden, seine Au-
torität für Beilegung der Unruhen geltend zu machen : vgl. nr. 315 7i. 2.
Krost, Briefw. des Hse. Chr. II. 17
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258 1558. m.^2BS.
Aug. 3. und andern fremden Potentaten nicht Ursache gegeben werde,
ire gedancken und fuss in Teutschland als das geliebt Vaterland
zu setzen. — Willy wegen der gemeinsamen, Exzeption am K.G.,
sein Bedenken noch vor Ausgang der Feiien an Kf. Friedrich
schicken, — Milnsingeiij l'^yS Aug, H,
St, Heidelb. Verein 3, Konz,
Aug, 4. 297, Kf, Friedrich an Chr.:
schickt mit, ivas ihm auf heute der Kf, r>on Mainz über die
geplante persönliche Zusammenkunft geschrieben hat.^)
Heidelberg, 155.3 Aug, 4.
St. Pf (Uz, Miss, 6, Or, präs, Aug. 7.
Aug, 4, 298, Hz, Albrecht an Chr.:
Persönliche Zusammenkunft. Schreiben wegen der Oberhaupfmann-
scJmft, Brief der kursächs, Räte.
erhielt dessen Schreiben von Urach, Jidi 28^) und August 1.
Billigt die von Kf, Friedrich dem Markgfen, gegebene Antwort
und hat nun auch nichts mehr gegen rasche persmliclie Zu-
sammenkunft der Einungsff.; fürchtet, dass Jülich bei der
Nähe des Kriegsvolks nicht zmn Erscheinen zu beivegen sein
loird; ivünscht in diesem Fall eine für ihn etwas geschicktere
Malstatty etwa Ellivangen, oder, wenn man die Reiclisstädte
nicht scheut, Ghnilnd oder Hall, Erwartet hierüber Nachricht
von Pfalz und Clir. — Was das Schreiben an sie beide ^) be-
trifft, so kann dieser Punkt neben anderen unei'ledigten Laden -
burger Sachen bis zur persönlichen Zusammenkunft eingestellt
werden.
Schickt Abschr, eines Schreibens vo7i Statthalter und
297, *) Dat. Steinheim, Aug, 2, Der Erzh. gieht wegen der persöfUic/ien
Zusammenkunft zu bedenken, oh nicht, da ftie in kurzer Zeit ttiederholt — in
Heidelberg, Neuschloss, zum Teil auch in Bacharach und in Frankfurt — hei
einander waren, und auch ihre Jiäte einigemal — zu Heidenheim, Ladetiburg,
zum Teil auch in Wesel — hei einander hatten, durch die Zusammenkunft Itei
Ksr,, Kg, und Kriegsff, Argwohn etregt würde : will sich aber von den andern
nicht absondern,
298, ») nr, 2b(i n, 2,
') nr. 278 n, 1.
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m,-300, 15B3. 259
Mten des Kfen. Moriz sei; bittet, dies alles auch an K f. Aug. 4,
Friedrich gelangen zu lassen, — Leonsberg, l-Vj-i Aug. 4.
St. Bayr. Miss. 3. Or.^) prfis. Aug. 7.^)
299. Kf. Friedrich an Chr.: Aug.n.
Besuch des Reiclistags.
da der ausgeschriebene Reichstag naht, bittet er um MittHluiig,
oh einige Stände sich in Augsburg zu persönlichein Erscheinen
mfoiirieren, ob und wann Chr. selbst den Reichstag besucht
oder seine Räte schickt.'^) — Heidelberg, /.'>.'>.^ Aug. o.
St. Pfalz. Miss. 6. Or, pväs. Aug. 7.
:tOO. Kf. Friedrich an Chr.: Aug. n.
Ansuchen von Köln und Hessen um Aufnahme in den Heidelh. Bund.
Kfi. Beratung m Obenvesel.
als am 27. Juli die 4 rhein. Kff. ihre Räte zu Oberwesel hatten,
gesellten sich die von Mainz und Trier zu den seinigen, wobei
die von Trier berichteten: der Erzb. V07i Köln habe an den
von Trier Botschaft geschickt, er habe auf den Bericht über
die Einung hin mit seinefn Domkapitel und Landständen ilber
Beitritt zu derselben verhandelt: diese verlangten zuerst Bericht
über die Einung, und er bitte deshalb, ihm ihren Inhalt zu
eröffnen. Sie fdie Trierer] hätten versprochen, es an die an-
dern Einungsff. gelangen zu lassen, und fügten nun bei, dass
nach ihrer Meinung Köln der Einung ivohl anstünde, da der
Erzb. mit Reitern und Fussvolk im Fall der Not besser als
andere gefasst sein könnte.
a) 4 cito, citissime.
^) indem schickt Chr. an Albrecht als Antwort Ahschr. von :i Schreihai
de$ Kfen. Friedrich, die er zugleich erhielt, und von seiner Antwort darauf:
daraus werde Alhrecht Ohrs. Meinung ersehen. — St. Heidelh. Vei'ein 9 V.
Konz. von Fessler. (Die über schichten Schreiben sind nr. 297, 299, 299 n. 1).
299. ') Stuttgart, Äug. 7 antwortet Chr. auf die kurpfälz. Schreiben von
Aug. 4 und 5, er würde wünschen, dass alle Fürsten den Reiclistag persönlich
hemchen und wäre in diesem Fall auch dazu bereit: wer bisher Ha-berge be-
^kUt habe, tvisse er nicht, wolle sich aber erkundigen. — Was das Schreiben
^on Pfalz, Mainz, Trier und Jülich an Hz. Albrecht und ihn wegen des General-
oherstenanUs betreffe [nr. 278 n. 1], so sei ihm die Annahme desselben bedenk-
lich, besonders da zu einem solchen Verständnis noch wenig genug abgehandelt
m: tr wolle sich aber bis zur persönlichen Zusammenkunft weiter besinnen.
- Ebd. Kass. Or.
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260 1558. 300,
Äug, 5. Weiter brachten die Trierer Räte vor, Landgf, Philipp
von Hessen habe ebenfalls einen vertrauten Rat bei ihrem
Herrn gehabt, der für seinen Herrn um Bericht über den In-
halt der Einigung bat. Der Erzb, habe dies veriveigert mit
dem Zusatz, wenn der Landgf. in die Einung toolle, werde es
wohl keinen Mangel haben.
Bald daraufhabe dann der Landgf . an Trier geschrieben
und erklärt, er wolle beitreten; man solle ihn aber wegen des
a. 46 erlittenen Schadens mit der Hilfe freundlich bedenken.
Trier versprach auch ihm Mitteilung an die andern U7id
befahl seinen Räten, es in Oberwesel zu berichten, damit er
[Fr.] es dann an Clir. und Bayern mitteile, während Trier
selbst es an Jülich gelangen lasse; jeder solle dann sein Be-
denken an die Mainzer Kanzlei schreiben.^)
Chr. möge dies also an Hz. Albrecht berichten. Statt die
Meinung nach Mainz zu schreiben, hält er für besser, die
beiden Gesuche bis zur persönlichen Zusammenkunft zu ver-
schieben;^) will dies detn Erzb. von Mainz schreiben, mit dem
Zusatz, dass er sich mit einem abweichenden Beschlu^s der
andern auch vergleichen würde.^) — Heidelberg, L553 Aug. n.
Ced.: Wird in wenigen Tagen schicken, was sonst in Ober-
wesel verhandelt wurde, besonders über das kais. Schreiben
wegen Kassation und Ratifikation, auch Münze und Zollsachen
zu Geislingen.^)
St. Heidelb. Verein 7, 9. Or. präs. Stuttgart, Äug. 9.
300. *) Vgl. das Schreiben des Erzhs. an den Landgfen. von Äug. 14,
Neudecker, Neue Beiträge S. 33 ; von Neudecker irrtümlich auf den eger. Bund
bezogen (n. 45).
*) Äug. 7 schickt Kf. Friedrich an Chr. ein Schreiben des Erzbs. von
Trier dat. Äug. 3, worin letzterer erklärt^ er halte ebenfalls eine Zusammen-
kunft für nötig und wolle womöglich selbst kommen. — Ebd. Or. präs. Slutt-
garty Äug. 9.
') Mit diesem Vorschlag erklärt sich Chr. — Stuttgart, Äug. 10 — ein-
verstanden und schlägt vor, dass, obwohl von gütlicher Unterhandlung zur Bei^
legung des Kriegs wenig zu hoffen sei, doch bei der Zusammenkunft auch davon
geredet werde. — Ebd. Konz. von Fesslet:
*) Das Protokoll des Kurfürstentags zu Wesel (vgl. nr. 234), dessen Be^
ratungen am 26. Juli nachmittags begannen, befindet sich in Wien, Mainzer
Reichstagsakten 86. Es wird ein Schreiben an den Ksr. als Antwort auf dessen
Erklärung von Juni 17 entworfen und auf Hintersichbringen angenommen: die
Sache, der miinzordiuing halben, nerablich verj^leichung des goldes gegen dem
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301. 1563. 261
fWl. Chr. an Mar kg f. Albrecht von Brandenburg : Aug. 5.
Zurückweisung der markgfl. Vorwürfe.
Antwort auf dessen Schreiben von Juli Id. Hätte stets am
liebsten gesehen, tvenn der Markgf. mit seinen Gegnern ver-
tragen worden wäre, und würde es noch an nichts fehlen
lassen, wenn er hiezu Mittel wüsste. Unwahr ist, dass er sich
mit jemand in ein Bündnis wider den Markgf en. eingelassen
oder deswegen Kriegsvolk geworben liabe; er hätte deshalb
gehofft, mit einem solchen Schreiben als der näcliste Bliitsfreund
verschont zu werden. Da indes diese Sache seine Einungs-
verw. mitberührt, so muss er sich zuerst mit ihnen vergleichen
und will dann weiter antworten. — Urach, looli Aug. 5.^)
St. Heidelb. Verein 9 V. Konz.
Silber, wird wegen mangelhafter Abfertigung auf den UeicMag verschoben:
tbeneo die Geislinger Zollsache.
Sonntag den 30. Juli: Trier beruft Mainz und Pfalz besonders und zeigt
an: das Heidelb. Verständnis enthalte einen Artikel, wie es bei Aufnahme toei-
terer zu halten. Nun were durch Cöln etwo anlangens, auch zu Frankfurt mtint-
lich diser ding halben durch die churfursten underredung geschehen; es weren
gleichwol allerhand bedenken fürgefallen und under andern, obe Cöln mit Bra-
bant sich in einige andere pundnis eingelassen. Darauf ftabe sich Trier mit
dem Kfen. selbst in ein Gespräch eingelassen und soviel von ihm selbst ver-
nommeti, das Cöln keine verstendnis mit dem hause Burgund oder Brabant habe,
^nder das er deshalb ganz frei stehe, were auch nit darumb angelangt worden.
Soll nun Köln der Inhalt des Verständnisses mitgeteilt werden? Diese Fra,ge
sollen die Räte an ihre Herrschaft, Pfalz auch an Bayern und Wirtbg. ge-
langen lassen ; Trier halte nicht für unratsam, Köln in genere mitzuteilen, was
ein ieder zu laisten schuldig sei. — Ebenso solle über das Aufnahmegesuch von
Hessen berichtet werden, samt Triers Gutdünken, das neben Cöln als ein churf.
bei fiein auch Hessen als wolgesessener nachbar ufgnomen werde. — Über die
hier erwähnte Frankfurter Besprechung vgl. auch Druff el IV, 220. — Eine
entgegengesetzte Darstellung des Kölners weist schon Zasius zurück ; vgl. Druff el
IV S. 247.
301, *) eodem schickt Chr. Abschr, seiner Voi'antwort an Hz. Albi-echt
ton Bayern, an den der Bote das gleiche Schreiben hat; hält eine gleichmässige
Antwort und zu diesem Zweck eine persönliche Zusammenkunft der] Einung sff.
oder wenigstens Zusammenschickung ihren' vertrauten Bäte für nötig. — Ebd.
Konz. — In gleichem Sinn an Pfalz. — Ebd. Konz. — Aug. 10 schickt auch
Hz. Albrecht seine Antwort auf das markgfl. Schreiben (Druffel IV, 201), worin
er die unfreuntliche zuelag als unbegründet zurückweist. Chr. möge dies auch
an Kf. Friedrich bei-ichten. — Si, Brandenburg 1 d. Or, präs. PfulUngen,
Äug, 14; vgl. nr. 355.
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262 l'^5'^- 302,-305.
Anrj,o, S02. Kar (IL Otto von Augsburg an Chr.:
beglaubigt seinen Kämmerling Gearg von Thierberg zu einer
Werbung}) — Dülingeny 1553 Äug. 5,
St. Stift Augsburg 3 h, Or.
Äug, 7, SOH. Kf, Friedrich an Chr.:
erhielt auf eine Fürbitte für die Schwein furter Unterthanen
zu Stmnfeld und GocJisheim tim Schonung vom B. von Würz-
burg beil. freundliche Antwort.^) — Heidelberg, 1553 Aug. 7.^)
Sf, Pfalz. Miss. 6. Or. präs, Stuttgart, Aug. 9.
Aug,8. fi04, Kf. Friedrich an Chr.:
erhielt heute von ihm 2 Schreiben nebst Zeitungen; schickt mit,
was ihm der Erzb. von Mainz über die Verhandlung zu
Ladenburg und zu Oberwesel geschrieben hat.^) Will den
Passauer Vertrag und die kais. Ratifikation abkopieren lassen
und Chr. zuschicken. — Heidelberg, 1553 Aug. H.
1. Ced.: Erhielt postscr. ein Schreiben Chrs. dat. Xörd-
lingen, Aug. (i samt beil. Zeitungen.
. 2. Ced.: Erhielt postscr. ein Schreiben vom B. von Würz-
bürg laut beil. Abschr.^)
St. Heidelh. Verein 7, 10. Or. prüs. Stuttgart, Aug. 10.
:i05. Kf. Friedrich an Chr.:
Antwort an Marhgf. Albrecht. Zusammenkunft.
ersah aus de^ssen Schreiben, dass Chr. fast wie er dem Mark-
302. *) Bereu InhaU kenne ich nicht.
303. ^) Dat. JuU 31. Der B. versichert seine FHtdeiwliette und ftittet,
auf AbsteUung dtr beschwerlichen Lasten bedacht zn sein.
-) Am gleichen Tage schreibt der Kf. an Chr. über Zeitungen, die ihm
dieser geschickt hat : sie seien ihm meist ganz neu gewesen. Wenn, wie hicttach
zn vermuten sei, Hz. August sich des Krieges annehme, so sei noch keine Itnhe
Zi( hoffen. — St. Heidelh, Verein 2. Or. prfis. Stuttgart, Aug. 9.
304. *) Dieser schickt Schreiben, worin der Erzb. von Trier unt. and.
das in Oherivesel gestellte Konz. einer Antwort an den Ksr. billigt, seine dem
Kf. Pfalzgfen, gegebene Zustimmung zur persönlichen Zusammenkunft miUeilt
und lüünst'ht, dass an die beiden Fürsten von Sachsen, auch an Bayern, iFiHhg,
und an den Ksr, tuxch den in Ladenburg entworfenen Konzz. geschrieben trj^rdc.
-) Derselbe teilt — Würzhurg, Aug. o — mit, dass trotz der hier ge^
troß'enen Abrede, bei diesem Krieg die Untathanen zu verschonen, die Besatzung
von Schtveinfurt seine DfUfer Berg und Gehkrsheim niedergebrannt hab^.
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m.—m. 1553. 263
gfeiu Albrecht geantwortet hat und Beschleuniynmj der persön- Aug. lo.
liehen Zusammenkunft ivünscht; hält für gut, dass sie alle
selbd kommmi ; Chr, und Hz. Albrecht sollen Tag und Malstatt
bestimmen, — Heidelberg, 1553 (dorstags Laurenti) Aug, W,
SL Pfalz. Miss. 6. Or.^^ präs. Aug. U.^)
306, Ksr, Karl an Chr. : Aug. w.
Rückgabe des Aspergs,
da ihm der röm. Kg, berichtet, dass er mit Chr, vertragen sei,
so ist er zur Rückgabe des Aspergs entschlossen und beglaubigt
hiezu den Gfeii. Karl zu Hohenzollenu Obersten auf Asperg,
und seine Kom7nissare Johann Michel Santz und Paulus de
Boria. — Brüssel, 1558 Aug. 10.^)
St. Asperg ö, Or. präs. lleideiüieim, Aug. 30; gedr. hei Ueysclier
19, 1, 67159,^)
307. Chr, an Hz. Albrecht: Aug. lo.
Claus von Haitstatt utid dessen Hauptlente.
hat mit Claus von Hattstatt, der hier bei ihm erschien, nach
(km Ladenburger Abschied verhandelt; da hierin von den
Hauptleuten nicht die Rede ist und diese jährlich 200 fl.
Dienst' oder Wartgeld fordern, konnte er nicht mit ihnen ab-
schliessen; da ihm Hattstatt sagte, sie müssten einem andern
Herrn, der ihre Dienste begehre, bis z. 13. d. M. antworten, ist
er verursacht worden, den Hans Sigmund von Freyberg mit
äner Instruktion laut. beil. Abschr. zu den Hauptleuten zu
schicken. Bittet um Albrechts Meinung hierüber, — Stuttgart,
löoH Aug, 10.^)
st, Heidelb. Verein 2. Kass. Or.
«) 8 cito.
305, *) eodem antwortet Chr., der Kf. solle sich mit Mainz, Trier und
Jtilich über Tag und Malstait vergleichen und ihm Mitteilung machen, —
J^bä. Konz.
Süß. *) Stuttgart, Sept. 10 dankt Chr. dem Ksr. und bittet, wegen Schicie-
rigkeiten bei der ViktuaHmiiber nähme Verordnung zu thun. — Ebd. Konz.
Zugleich schreibt Chr. deswegen an den B. von Arras. — Ebd, Konz. Dabei
ausführliche Akten, die Taxation der ViktaaJien und anderes betr, : vgl. nr, 3tS7.
*) Ebd, Befehl Chrs, an W. von Massenbach, zur Besetzung des Aspergs
40 M. zusammenzubringen ; femer die Instruktion zur Wiedereinnahme S, 60162.
307. *) eodem dass. an Knrpfalz. — Nach der Instruktion bittet Chr. dj^
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2()4 1563. 308.
Aaf/.ji. 308. Chr. an Ksr. Karl:
Rät, die egenscJie Bundessache bis zum Heiclistag zu rerschiehen.
wiederholt seine Antwort auf Böcklins Werbung.^) Die weil
nun, allergnedigster herr keiser, diese sach gehörtonuassen ge-
schaffen und über das alles soliclier furgenoniner tag den 24. julii
seinen furgang nit gehabt und dann auch aus solichen egerischen
pundsverwandten nach höchstgedachter rö. kö. mt. der fui'nenibst,
nemlich herzog Moriz, chuifurst, selig, hiezwischen mit tot ab-
gangen, dannenher sich auch namhafte enderung zugetragen,
zudem solicher egerischer tag, vemer handlung oder tractatiou,
wie ich glaublich bericht, eingestelt, derwegen ich nit wissen mag,
ob semliche verein und pundnus in würkung konien werde. Die-
weil dann E. kei. mt. gnedigst bedacht, deren ausgeschrieben
reichstag auf künftigen october entlich zu halten, daselbst ich
dann auf E. kei. mt. gnedigst bescheen erfordern mit Gottes gnad
auch gehorsamlich zu erscheinen Vorhabens, so were dem allem
nach mein underthenigsts bedenken und wolmeinen, E. kei. mt.
hetten diese sach auch also dahien beruehen und damals auf der
Versammlung des reichstags von dieser oder anderer verpundnus
beratschlagen und schliessen lassen, darinnen ich mich dann in
dem und andemi gegen E. kei. mt. als ein gehoi'samer fürst under-
thenigst erzaigen und demiassen halten will, darob E. kei. mt.
ein gnedigst benuegen und gefallen haben und desto mehr ursach
HauptleatCj zu entschuldigen, dass er ohne Mitwissen seines Mitgenei'alobersts
über ihre Bestallung und Jahrgeld mit Hattstatt nicht handeln konnte : sie soUen
sich noch 14 Tage gedulden. Zeigen sie sich guttvilligj soll Freyberg mit Hatt^
statt und den Hauptleuten über Wart- und Jahrgeld verhandeln: auch, falls
sie im Feld gebraucht würden, über gleiche Bestallung, wie sie im letzten Jahr
im kais. Dienst hatten. — Ebd. Or. — Offenhausen, Aug. 23 berichtet Chr, an
Pfalz und Bayern, H. S. von Freyberg sei gestern zuHlckgekommen und habe
von Hattstatt ein Schreiben nebst kais. Bestallung, Staat und Atiikelbrief /7c-
bracht : die 10 Hauptleute wollen je 200 fl. pro Jahr, Hattstatt selbst wieder
die gleiche Bestallung. Soll er so mit ihnen abschliessen oder zuvor bei den
andern Fürsten anfragen ? — Aug. 29 antwortet Kf. Friedrich, er halte M^it-
teilung an die Einungsff. für nötig, damit man bei der nächsten Zusammen^
kunft um so rascher beschliessen könne; er wolle es alsbald an Mainz, TVier
und Jülich mitteilen. — Ebd. Or. präs. Heidenheim, Sept. 1. — Der oben er-
tcflhnte Staat für Oberst und die übrigen Chargen weicht von dem bei Druffrl
IV, 275 II gedni4ikten ganz wenig ab. Die ebd. gedruckten Kriegsartikel sind
mit den von Hattstatt geschii^kten kaiserlichen identisch,
308. ») nr. 260.
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m,-309, 1B53. 265
emphalieii sollen, mein allerpiodi^stor heiT uud keiser wie bis Aug, 11.
anhero zu sein und zu pleiben. — Stuttgart, 1553 Aug, 11.
Wien, Wütitembergica 2 E. ür, präs. iu cancellariam Aug, 24,
309, Kf, Friedrich an Chr,: Aug, 11,
Schreiben des röm, Kgtf. Nachiichien vom kaitt, Hof,
schickt Abschr, eines Schreibens vom röin, Kg,,^) das er von
diesem neben einein Abdruck der Verwahrungs- oder Abklag-
Schrift gegen Markgf, Albrecht erhielt. Bittet^ dies auch an
Hz, Albrecht zu berichten und über eine Antwort an den Kg,
seinen Rat zu schicken,'^ — Heidelbergy 1553 Aug, IL
Ced,: Erhielt von Brüssel die Nachricht^ Hz, Erich von
Brannschweig sei vom kais. Hof heimgeritten, fiabe schlechten
Bescheid erlangt;^) dagegen sei dort ein markgfl, Hauptmann
angekommen, um wegen Aufnahme des Markgfen, in kais,
Dienst anzuhalten ; am 1, Aug, sei dort auch einer der Söhne
Hz. Johann Friedrichs von Sachsen eingetroffen; kennt dessen
Absicht nicht,*) Schickt weitere Zeitung aus Brüssel,
St, Pfalz. Miss, 6. Or,^) pr/ls. StuUgart, Aug. 12,^)
a) 3 cito.
309, *) Daf. Wien, Jnli 26, Der Kf, soUe kraft der Erheinung zicischen
der Krone Böhmen und Pf ah dem Markgfen, Albrecht keifierlei Vorschub
leiden und sich für den Fall eines Angriffs auf die Krone und die zugehörigen
Lande zu einem Zuzug auf Grund der Erheinung und wegen der Lehen vom
Kg, und von der Krone Böhmen gefasst machen.
•) PfuUingen, Aug. 15 schreibt Chr. dem Kfen,, er soUe dem Kg. zur
Antwort geben : so schwer es ihm faUe, werde er der Lehenspflicht und der Erb-
finung doch nachkommen, wurde aber viel lieber zum Frieden helfen: der Kg.
möge auf Mittel hiezu bed<icht sein. Ebd. Konz.
*) Am gleichen Tag schickt Hz, Albrecht die Insitniktion des Markgfen.
ßr Hz. Erich, Chr, möge der Sache nachdenken bis zu ihrer persönlichen
Zusammenkunft, deren Festsetzung er von Chr. und dem Pfdlzgfen. erwarte,
— St, Brandenburg 1 d, Or, präs, Pfullingen, Aug, 14. — Über die Instruk'
tion selbst und über die kais, Antwort vgl. Voigt, 2, 86, 110 f. : BuchoUz 7, 128 ff,;
Barthold 129 f. Über den Zweck üirer Verbreitung äussert sich Zasius Hz,
Albrecht gegenüber, Druffel IV S. 242 n, l.
*) Über die emestinische Gesandtscitaft an den kais, Hof vgl, Wenck,
m Arch, f, sächs, Gesch. N. F, 3, 100 ff., 238 ff,
•) eodem schickt Chr, Abschr. hievon an Hz, Albrecht, — St, Bayr,
Miss. 3, Konz.
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266 155-^. 31ü,
Aug. 13. 310, Hz. Albrecht an Chr.:
Verhandlung mit einem Gesandten des Kg«, i'ther dessen Aufnahme
in den Heidelb, Bund, Oberland. Städte,
Chr, erinnert sich an den Abschied zu Heidelberg und Neu-
scJdosSy dass jeder mit den ihm benachbarten ansehnlichen
Ständen, besonders er [Albr.J mit dein röm. Kg. ivegeii dessen
Oberösterreich. Ländern^ über Beitritt zur Einung verhandeln
solle. Liess deshalb beim Kg, mit allem Fleiss werben, worauf
gestern ein kgl, Gesandter, Dr. Zasius, mit Kredenz und milnd-
lichem Befehl zu ihm kam, der th?n sagte: Da die Memmin ger
Bundeshandlung ganz zerschlagen, der Traktat von Eger durch
des Kfen. Moriz Tod eingestellt sei tmd der Kg. ohnehin zu den
Einungsverw. besondere Zuneigung trage, so wolle er sich auf
ihr Ansuchen mit seinen oberen Landen in ihre Einung be-
geben; er wünsche deshalb Zeit und Hilfe solcher Einigung
etwas ausdrücklicher zu erfahren, auch müsse er es dem Ksr.
mitteilen und könnte es um so besser thun, loenn ihm des Ksrs.
Antwort auf ihr, der Einungsff., Schreiben wegen des aufge-
richteten Verständnisses vertraulich eröffnet würde,^)
Hierauf gab er zur Antwort, er habe des Kgs. Zuneigung
gerne gehört würde auch gerne die getvünschte Deklaration
über Zeit und Hilfe geben und sich mit dem Kg. der Haupt-
sache wegen in Verhandlung einlassen: allein er müsse es
zuerst an die andern Einungsff. gelangen lassen und, da er
in kurzein eine persönliche Zusammenkunft ihrer aller erwarte,
so ivolle er dein Kg. deren Zeit und Malstatt eilends berichten,
wo dann mit dem Kg. oder seinen Gesandten abgehandelt
werden könnte. — Vom Ksr. sei indes auf ihr Schreiben wegen
der Einung, soviel er wisse, noch keine Antwort gekommen.
Er hörte von dem Gesandten noch vertraulich, da^s er
zu Mainz, Trier. Pfalz, Köln, Jülich, Hessen und zum Deutsch-
meister abgefertigt sei, um von des Kgs. wegen um Zuzt4g
gegen Markgf, Albrecht zu werben ; Chr. und er würden wegen
der nahen Blutsverwandtschaft mit dem Markgf en. diesmal
verschont, — Merkt, dass der Kg., ohne auf de^ Ksrs. Antwort
zu warten, der Einigung beitreten wird. Zeigt dies Chr. und
den andern an: bittet, beil. Schreiben an Pfalz zu seh icke? f.
von wo sie an Mainz und die andern kommen können.
310. ») Intftruktion für Zasius bei Dvuffel IV, 22:i. Dessen Bericht über
die Werhntiy hei Albrecht ebd. :^36.
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310.-311, 1653. 267
Dankt für Zeitungen und Abschr. des viainz, und pfälz. Aug. is.
Schreibens^ die persönliche Zusammenkunft betr. Ist damit
einverstanden; erwartet Benennung von Tag und Malstatt. —
München, 1553 Aug. IH.
Ced. : Teilt auf Chrs. Zettel im letzten Schreiben, das Vor-
haben der Oberland. Städte betr.,'^) mit, dass er bisher tiur von
seinen Gesandten erfuhr, dass die Gesandten von einigen
Städten, so Strassburg, Frankfurt, Memmingen und anderen,
neulich, als die bayr. Gesandten von Ladenburg abzogen, zu
Speyer bei einander waren. Warum, konnten sie nicht erfahren.
— Will sich fieissig hienach erkundigen.
St. Heidelb. Verein 3. Or.») präs. FfuUingen, Aug. 16.*)
Stl. Chr. an die verordneten Kirchenräte: Aug. 13.
Mahnt zu, grösserer Verschwiegenheit über ihre Verhandlungen.
schickt mit, was ihm der hiesige Pfarrer berichtet; hat, ivenn
dem so ist, gar keinen Gefallen daran, das ir kirchendieiier
flennassen gegenaiiiander gesinnet und verbittert seien; denn
dies^^ gereicht zum Ärgernis und giebt dem gemeinen Mann
ein böses Exempel; befiehlt deshalb ihnen allen und jedem be-
sonders, ir wellend es bei euch in allweg abstellen und hinfuro,
was im ratli tractiert, gebandelt und beschlossen, nit also hin und
wider ausbraiten noch ausschreiben, sonder ain ieder bei sich in
ofehaim beleiben lassen, wie dann ir dasselbig one da^ ze thon
schuldig und phlichtig seien, damit uns nit zu andenn ursach
jregeben werde. - Nürtingen. 155H Aug. IH.
St. Beligionssachen 10 /. Konz.
a) 5 cito.
b) KorHp. für: solhet> . . . ÄU>*zugle«8en.
*) Vgl. den Bericht darüber von Zasius an Kg. Ferdinand bei Dmffel
IV, J41,
') eodem schickt Chr. an l^alz Abschr. hievon sowie vier verschlossene
^Schreiben an die andern Einungsjf. ; ztceifelt niclU, dass Alhrecht zur Zusammen-
kunft kommen wird. — Lichtenstein, Aug. 16 schickt er das Schreiben an von
Massenbach, Kessler und Knodcr mit dem Befehl, zu beraten, was deswegen bei
der nächsten Zusammenkunft zu erwarten sei. — Ebd. Or. — Kf. Friedrich
antwortet Aug. 18, da Hz. Albrecht die Sache auf dii persönliche Zusammen-
kunft verschob, habe er an Mainz um schleunigste Benennung von Tag und
Malstatt geschrieben. — St. Pfalz. Miss. 6. Or. prüf*. OJf'enhausen^ Aug. ;J0,
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268 1553. 312,-315.
Aug. 14. 312, Kf. Friedrich an Chr.:
Aufnahme von Köln und Hessen. Claus von Hattstatt.
erhielt dessen Schreiben von Aug. 10 *) in Neustadt a. d. Hardt
und sah daraus, dass dir., wie er selbst die Aufriahme von
Köln und Hessen in die Einung bis zu persönlicher Zusanwien-
kunft zu verschieben wünscht; ebenda kann auch beraten
werden, ob und wie weitere Gütlichkeit zwischen beiden Teilen
zu suchen sei.
Die Handlung mit Claus vmi Hattstatt und den 10 Unter-
hauptleuten betr. wird Chr. seine und der Mitverwandt^n
Fürsten Zustimmung haben, dass 200 fl. jährliches Wartgeld
jedem zu geben sind. Will, wenn es Chr. wünscht, dessen
Schreiben samt dieser seiner eigenen Meinung den andern
Einungsff. mitteilen, oder will' er es mit Chr. bis zu der per-
s'onlictien Zusammenkunft verschieben. — Neustadt a. d. H.,
1553 Aug. 14.
Si. Heidelb. Verein 2. Or.^) präs. Lichtenstein, Aug. 17.
Atig.u. 313. Kf. Friedrich an Chr.:
Mandate des K.Gs.
hat vor wenigen Tagen von seinem Kammergerichtsprokurat^yr
Dr. Ludwig Ziegler erfahren, dass jetzt beim Ausgang der
Ferien die bischöflichen Mandate reproduziert werden sollen.
Teilt dies nach der zwischen ihnen und dem Erzb. von Mainz
getroffenen Abrede mit und hat dem Ziegler befohlen, falls die
Mandate reproduziert würden, von den Handlungen Abschr.
und gereumpte dilation zu begehren, doch sich vorher mit dem
wirtbg. und mainz. Anwalt zu besprechen. Wird seine gestellten
Artikel in wenigen Tagen schicken, damit fnan sich vergleichen
kann, wie und wann sie zu übergeben sind, wie der ladenburg.
Abschied sagt.^) — Heidelberg, 1553 Aug. 14.
Ced.: Hat dessen Schreiben samt den gestellten Artikeln
erhalten; wird die seinigen dazu setzen und sie, wie gesagt,
sobald wie möglich schicken.
St. Pfalz 9, 1, 91. Or. präs. Lichtenstein, Aug. 17.
ik) 8 cito.
312. *) nr. 300 n. 3.
313. *) Vgl. Stumpf S. 159.
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314. 16BB. 269
314. Hz. Albrecht an Chr.: Aug.u.
Zusammenkunft. Friedensvermittlung. Schreiben an den Ksr. Reichstag.
erhielt dessen Schreiben von Aug. 10 am 13. Hat seine Meinung
wegm persönlicher Zusammenkunft schon mehrmals geschrieben ;
da Mainz und Trier auch nichts dagegen haben, wartet er
auf weiteres Zuschreiben. Ist auch, une Chr., der Pfalzgf. und
die andern, der Ansicht, dass das kölnische und hessische
Ansuchen bis dahin einzustellen ist, da auch wegen des Kgs.
verhandelt werden soll; er fürchtet nur, dass durch des Kgs.
Ansuchen beim Ksr., wovon er schon neulich ^) an Chr. schrieb,
vielleicht der Ksr. veranlasst ivird, auf ihre Versammlung,
xcie beim egerischen Bündnis geschah, auch jemand aus allerlei
Gründen abzufertigen; deshalb möge Clir. sorgen, dass Tag und
Malstatt um so mehr geheim gehalten werden, um dies zu verhüten.
Da das Feuer so tveit um sich gegriffen hat und so hohe
Stände wie der Kg., Sachsen, Braunschweig und andere in die
Sacfie verunckelt sind, so kann er nicht denken, wie wegen des
Friedens verhandelt werden könnte, will aber bis zur Zusammen-
binft nachdenken.
Das im Ladenburger Abschied in Aussicht genommene
Schreiben an den Ksr. könnte, da sich die Läufe seither ge-
ändert haben, bis zu ihrer Zusammenkunft aufgeschoben, hier
dann von ihnen allen gefertigt werden.
Erhielt vom Ksr. die gleiche Verschiebung des Reichstags;^)
bittet um Abschr. der Anttvort Chrs. an die Bb. und Nürnberg
auf ihr in Ladenburg übergebenes Schreiben. München,
15:13 Aug. 15.
Ced.: Ist einverstanden, dass Chr. die Benennung von
Tag und Malstatt Pfalz, Mainz und Trier wieder zuschob;^)
fürchtet, man könnte auf Bruchsal kommen, das zu eng wäre;
hielte Speyer oder Worms für das Beste; es ist nicht länger zu
verziehen.
St. Heidüh. Verein 7 b, 5. Or. präs. Lichtenstein, Aug. 19.*) Auszug
bei Draffel IV, 238.
314. «) Vgl. nr. 310.
*) Brüssel, Aug. 1 verschiebt der Ksr. den auf Aug. 16 attsgeschHehenen
Ülmer Reichstag auf Okt. 1. — St. Beichstagsakten 14 a. Or. präs. Stuttgati,
Attg. 10. — Drujfel IV, 236 scheint Hz. Albrechts Antwort an den Ksr. zu sein.
•) nr. 305 n. 1.
*) eodem antwartet Chr., er habe an Kf. Friedrich hievon zur Befinde'
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270 15&3. 5/5.
Aug. 17, SIS. Kf. Friedrich an Chr.:
Reichstag. Schreiben an den Kar.
schickt mity was ihm der Kf. von Mainz ilber die Verschiebung
des Reichstags, wovon er vorher nichts wusste^ mitgeteilt hat^)
samt einem Konz., ivie an den Ksr. dem Ladenburger Abschied
gemäss geschrieben werden soll;^) Chr. möge sein Bedenken
ihm oder Mainz mitteilen; weiss seinerseits'^ nichts daran zu
(Indern.^) — Iggelheim, JiV)3 Aug. 17.
St. Heidell). Verein 7, 11. Or.^^ }yr(ift. Ojftnitawienj Aug. 2(}.
a) 4 cito.
rang der Zusammenkunft Abachr. gesandt und sendet Ahschr. seina' Antwort
an die Bh. und Nürnberg [nr. 25:i n. 2]. — Khd. Konz. — Hiefür dankt AUtrecht
MüncJten, Aug. 23. — Ebd. 6. Or. präs. Aug. 2ö.
315. *) Der Erzb. sandte Aug. 15 ein Schreiben des Ksrs. = nr. 314 n, 2:
und das in n. 2 folgende Konz. : ühei^ dieses sagt er, es entspreche, soweit thun-
lich, dem Ladenburger Abschied mit etwas Ausführung der von Pfalz und
Wirtbg. angeregten Argumente.
") Die Einungsff. an den Ksr,: trotz aller Bemühungen herrschen die
traurigsten Zustände im Reiche : so ist leider für au^en, das die arm, verlassen
teutsch nation [in] onserm gemeinen geliebten Vaterland in solichfim traurigen,
betruebten, elenden stand, angst, not und gefar, auch sorg eussersten verderben^
und entlichen undergangH dennassen steet, als bei viln keisem und konigen, E.
kai. mt. lobliche vorfam, in etlichen hundei-t jam nit bescheen ist ; dan wer kan
erzelen viler armer, unschuldiger leut klagen und rufen, sonderlich der, so iemer-
lich verderbt, in grund verprant und mit iren armen weibem und kindem in
bettelstab und schmelichem elend bevolhen sein? Wer kan die armen, betrübten
und verlassen underthonen verdenken, das sie zu Gott schreien und mit un^dult
sagen, ire von Gott geben obrikeiten thun irem ampt und bevelch nit genug,
verlassen sie mit billichem schutzs und schinn, derwegen sie jamerlich zerrissen
und verderbt werden. Sie wissen das alUs nicht abzuwenden, bitten deshäU»
den Ksr., diesen Beschreitungen endlich einmal mit Gnaden abzuhelfen und auf
gütliche Beilegung der Irrung &n oder Heimstellung an Ksr. und Beichsstündr
bedacht sein. Wo nicht, so fürchten 9ie, dass die deutsche Nation dem fiti^ser-
sten Verderben niciU entgeht, das aucli des gemeinen maus halben, der diser zeit
nf der obrigkeit thun und lassen vleissig achtung hat, allerhand unrats zu be-
sorgen; darunder aber möcht E. kai. mt. und irer erbland (welches uns doch
herzlich leid were) auch nit ganzs verschont werden. Erscheint die^e K rinne-
rang zu heftig, mögt dies der Ksr. nicht ihnen, sondern den jetzigen ^eiitn
zumessen. — Ebd. Abschr., mit abschwächenden icirtbg. Korrekturen : vgl. nr, 332.
Vgl. Dmffel IV, 272.
*) Chr. antwortet dem Kfen. Aug. 21, das mainz. Konz. sei etwas »charf
and weitläufig : er hielte für ratsam, dies bis zu ihrer persönlichen Zusatnfnen-
kunft einzustellen. — Ebd. Ced. Konz. — eodem schickt er alles samt Zeitungen
und seiner Antwort an Bayern, — Ebd. Konz.
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316.-317. 16Ö3. 271
3/6. Bürgermeister und Rat von Nürnberg an Chr.: Aug. /ä.
schicken eine Schrift gegen Markgf. Albrecht.^) — /.>.>.'/ Aug. /.^.
»st, Nürnberg. Or.^^ prüft. Sept.^^ 5, ahends.
317. Ksr. Karl an Chr.: Aug.w.
Mahnt, den EtTUriit des lleidelb. Bundes in den egerischen zu fördern.
Böcklin berichtete Ohrs. Antwort auf die Werbung, die
egerische Bundessache betr.:^) dass Chr. daraus des Ksrs.
väterliche Meinung spilre, sich in schuldigem Gehorsam halten
wolle, den Bund, falls er zu stände' komme, als zu Ruhe und
Frieden dienlich erachte, jedoch ohne Vorwissen seiner Heidel-
berger Bundesvenvandten keine endgültige Antwort geben könne,
sondern es an diese gelangen lassen und dann schriftlich
antworten wolle; so auch d. 1. wiste, das sie uns kein ungefallen
daran thete, wolte sie die Sachen dahin befurdem helfen, das die
haidelber^sch pundnus zu diesem gezogen wurde ; doch sehe d. 1.
in alweg für ^et an, womöglich das wir die sachen mit dem
egrerischen pund bis auf den künftigen reichstag aufgezogen hetten ;
so zweivelte derselben gar niciit, das wir alle dieienigen, so wir
hegerten, darein bringen möchten; dann d. 1. achtet, es wurde
marggraf Albrechten von Brandenburg niderlag ein grosse enderung
im egerischen pund bringen, die weil sie für ge^^iss wiste, das
weilend herzog Moriz churfui-st allain gedachts marggraf Albrechts
halben so heftig daran getrieben hette. Welches d. 1. gehorsam,
nnderthenig und guetwillig erbieten und erzaigen wir zu sondern)
gnedigen und ganz angenemen gefallen verstandeji und konnden
daraus nicht anders abnemen, dann das d. 1. sich gegen uns und
dem heiligen reiche hinfuran nicht weniger, als bishero mit son-
demi derselben memb gescheen, getreu, gehoisamb und guetwillig
zu verhalten und zu erzaigen genaigt ist.
at At*f»rhr. von Chr.: die s«chmen«chiieider linbens wol erdicht: wan fachet mich ir hoU-
hippen an?
b) Ot: hat Augugt.
31ö\ *) Bei Hortleder, 1077—1100.
317. *) Durch obiges Schreiben trfuhr Chr. von Böcklins abweichendem
Bericht, nr. 265. Als die Schriften am 20. Sept. in Ueilbronn verlesen wurden,
erklärte Chr., das Wilhelm Bocklin seine antwnrt anders an die kei. mt. pracht
dan ime beyolhen worden, bat, sich derhalben entschuldigt zu haben und das es
mit seinem wiUen nit bescheen. - Nach dem Protokoll, Wiai, Mainzer Reichs^
tagsakten 24.
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272 156B. BIT.
Aug. 19, Dieweil wir nun, sovil die haidelbergisch pundnus belangend,
d. 1. kein entliche oder gewisse antwort zu geben wissen, nachdem
wir derselben weder von d. 1. noch den andern pundsstenden ie
anders dann allein in gemain berichtet worden, nemlich das die-
selb allain zu schütz und schirmb Euer liebden land und leut
und zu erhaltung des gemeinen landfridens furgenomen were, und
sonst ad partem und wie dieselb in specie gestelt, nie nichtig
grundlichs erfaren haben, und doch unsenn gnädigen und väterlichen
veitrauen nach entlich darfur halten, das soliche pundnus keiner
andern ursach dann wie obsteet und sonst niemand zu schaden
oder nachteil furgenomen und geschlossen worden, auch d. 1. aus
der egerischen pundsnotel guetermassen sehen und spueren mögen,
das dieselb auch allein auf den gemeinen landfrieden und erhaltungr
friden und einigkeit im heil, reiche gegründet und sonst zu nie-
mand angriff, Überfall, beschedigung oder ainziger anderer unrulie
gemaint ist, so mögen wir nit allein gnediglichen und wol leiden,
das d. 1. die sachen dahin richten helfen, damit die haidlbergisch
pundnus zu dieser gezogen werde, sonder wollen soliches auch
d. 1. zu thun und mit allem getreuen ernst und vleis anzurichten
und zu befurdem hiemit ganz gnedigs vleis erinnert und ermant
haben, der gnedigen Zuversicht, so dasselb, wie sich gebuert, in
das werk bracht und also beide pundnus zusamengezogen wurden,
es solten sich nit allein noch andere mehr ansehenliche unsere
und des reichs stende auch darein begeben, sonder auch die Ur-
sachen aller unruhe und schädlicher empörung genzlich dardurch
abgeschnitten und frid und ainigkeit im hail. reiche Wider gepflanzet
und erhalten werden mögen. Obwohl inzwischen Kf, Moriz
gestorben^ hofft er doch die Mitwirkung anderer friedliebender
Stände und begehrt von C/ir,, seinem Erbieten nach die Sache
fieissig zu fördern, — Hätte längst geantwortet, erwartete aber
die in Aussicht gestellte schriftliche Antwort, welche bis jetzt
nicht eintraf,'^) — Brüssel, l-")'")-^ Aug. 19.
Wien, Mainzer Beichstagaakten 24. Ahschr.^) Kons. Wien B.-^. in
genere 19; vgl. Druffel IV, 239.
a) lectnm Hailbroun 20. sept.
-) Chrs. schriftliche Antwm't an den Ksr., nr. SOS, traf erst am 34, Aug.
am kais. Hofe ein.
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818.^319. 1668. 273
318. NikolauSy Hz. von Lothringen, Gf. zu Vaudemont, Aug. i9.
VormündeTy an Chr.:
beglaubigt den Alexander von Braubach zu einer Werbung. —
Vezelise, 1553 Äug. 19.
St. HeideJb. Verein 4, 2. Or.^) iträs. Sept. 9.^)
319. Chr. an Kf. Friedrich: Aug. 19.
Zusammenkunft. Hatteiatt. Schreiben an den Ker.
schickt ein heute angekommenes Schreiben von Hz. Albrecht
von Bayern,^) unt. and. die persönliche Zusammenkunft betr.
Da derselbe, wie auch Chr., Beschleunigung wünscht, möge sie
der Kf. fördern und unverzüglich Tag und Malstatt benennen.
Da wegen Köln und Hessen, auch wegen der widerwärtigen
Stände der Kf. und Albrecht übereinstimmen, so ist er auch
damit einverstanden.
Hattstatt und die 10 Unterhauptleute werden sich nicht
bis zu der persönlichen Zusammenkunft aufhalten lassen; will
nach des von Freyberg Rückkehr mit ihnen verhandeln, was
ihm als das dem Verein Nützlichste erscheint.
Hat kraft des Ladenburger Abschieds dem Erzb. von
Mainz wegen des geplanten Schreibens an den Ksr. schon seine
Meinung geschrieben,^ hat aber nichts dagegen, dass es bis
zur Zusammenkunft aufgeschoben wird. — Lichtenstein, 1553
Aug. 19.^)
St. Heidelb. Verein 2. Kant.
318. ^) Aufseht: von Chr.: der von Vademont begert in unser bondnus;
will heben und legen mit uns und dem reich ; hab ime geantwurt, wa er es möge
leiden an meine ainigungsverwandten zu gelangen, möge er mirs solches zu-
schreiben oder seine gesanten mit sattem bevelch abzufertigen; dan fär mich
selbst mir nit geburen wolle, ine zu verstendigen, wie solohi verstendnus gemacht
und was die in sich halte.
•) VeMelise, Sept. 18 dankt Hm. Nikolaus für den auf Braubachs Werbung
gegeigten guten Willen Chrs. gegen seinen [Nik.] Vetter und dessen Land und
Lernte, und bittet, dem von Braubach, Zeiger dieses, weiteren Glauben zu schenken.
— Ebd. 3. Or. präs. HeHbrann, Sept. 24. — Die toirtbg. Landsehreibereirech'
nung von 1553154 sähU Alex, von Brauhach als Diener von Haus aus mit einem
Jahrgeid von 100 fl. auf.
319. *) nr, 314.
>) nr. 296.
») Am gleichen Tag schickt Kf. Friedrich an Chr. die Instruktion des
Markgfen. Albrecht für He. Erich sowie des Ksrs. Antwort (vgl. nr. 309 n. 3).
£rnat, Briefw. des Hcs. Christoph. IL 18
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274 1W8. 330.-321,
Äug. 20. 320. Pfalzgf. Ottheinrich an Chr.:
Dankt für Überlassung des Brenz. Reformation in Kurpfalg.
das E. 1. uns auf unser beschehens freuntlichs ersuchen mit be-
willigung irs raths und brobsts zu Stuttgarten, des würdigen, unsers
lieben besondern Johannem Brentium, freundlich und bruderlich
wilfart und dardurch die anrichtung des rainen gottesworts, auch
ain christliche kirchenordnung unsers furstenthumbs befurdt haben,
das bedanken wir uns gegen derselben E. 1. ganz vetterlich und
fraindlich, und wellen derselben fraindlich nit bergen, das sich
gedachter Brentius nit allain in begreifung der kirchen- und
anderer gottseliger Ordnung, zu den kirchenamptern nötig und
dienstlich, sonder auch zu anrichtung notwendiger fruchtbarlicher
Visitation kain mühe oder arbait beschwem lassen, sonder in
solchem allem craftlichen und getreuen guten fleis angewendt,
also das wir darab seinthalb ganz gnedigs, guts gefallen und
benugen haben, auch solchs umb E. 1., als welche die sach durch
in fumemlich gefurdert, ganz vetterlich und fraindlich verdienen
und es gegen ine, Brentio, mit sondern gnaden erkennen wollen,
sambt dem zuvoran Gott allmechtigen hierin gedient wurdt. Ferrer
ist auch an E. 1. unser fraindlichs anmanen und bitt, die wellen
ingedenk und zum lob Gottes unbeschwert sein, bei dem hoch-
gebomen fui'sten, unserm fraindlichen, lieben heim und vetter,
pfalzgraf Friedrichen, churfursten, wie sy zu thun wol wais und
one das genaigt ist, zu furdern und zu handien, das s. 1. ii-stails
auch ain christliche Ordnung in der religion fumemen, und also
in der Pfaltz durchaus ain gottselige gleichait und mainung ge-
halten werde. — Neuburg, 1553 Aug. 20.
St. Pfalz 9 c 1,86. Neuere Abschr.y mit dem Vermerk: Geschenk von
Liebenaus in Luzem.
Äug. 21. 321. Erzb. Sebastian von Mainz und Kf. Friedrich
an Chr.:
Ausschreiben des Heilbronner Tages.
setzen die aus allerhand beweglichen Ursachen für nottverulig
erachtete persönliche Zusammenkunft der Einungsff., deren
Da in der Instruktion einige Fürsten ganz beschwerlich angezogen seien, habe
er schon dem Kfen. von Mainz geschrieben^ tr solle Bestimmung von Ta4f und
Malstatt für diu Z ammmenkunft beschleunigen. — St. Brandenburg 1 d. ()r.
präs. Offenhausen, Aug. :i:^.
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m.-sa3. iö5a 275
Bestimmung Ohr. und der Hz, von Bayern ablehnten, auf Aug. 21.
DienstaQy Sept. 12, abends in Heilbronn einzutreffen, an, so
dass an den folgenden Tagen beraten werden kann, was auf
den Ladenburger Abschied und über Aufnahme einiger bewuss-
ten Stände zu erwägen ist; da einige einen weiten Weg haben
und der angesetzte Reichstag sich naht, konnten sie keinen
früheren Tag wählen.^) — Steinheim, 1553 Aug. 21.
St. Heidelb. Verein 4, 1. Or. präs, Heidenheim, Aug. 27.
322. Kf. Friedrich an Chr.: Aug. 22.
Vet'mittiung in Sachsen.
schickt in Abschr. die Antwort, welche der mit dem Schreiben
an Hz. August von Sachsen abgefertigte Bote heute hieher
brachte;^) bittet, sie an Bayern mitzuteilen; glaubt, man
könne dies bis zu der geplanten Zusammenkunft auf sich be-
ruhen lassen und inzvnschen die Antwort von Hz. Johann
Friedrich erwarten. — Friedrichsbühl bei Germersheim, 1553
Aug. 22,
St. Heidelb. Verein 5, 12. Or, priis. Senstetten, Aug, 26.
323. Kf. Friedrich an Clir.: Aug. 22.
Der Titel des Kfen, August,
schickt ein Schreiben von Landgf. Philipp von Hessen;^) hörte
321, *) Heidelberg, Aug. 25 sendet Kf. Friedrich dieses Ausschreiben an
Chr. — UM. Or.
322, *) Ladenhurg, Juli 24 hatten sich PfaU, Bayern, Jülich und Witibg,
an August und Johann FHedrich um Einräumung der Chütlichkeü gewandt. —
Ebd. Abschr, — Torgau, Aug. 11 antwortet August, unter Mitsendung einer
ffom Ksr. zwischen Morie und Joh. Friedrich angeordneten Assekuration, die
auch er zu halten gedenke, dass er ihnen, doch dieser Assekuration unschädlich,
gütliche VerhancUung einräume, wenn sie nicht inzwisclien sonst vertragen wer-
den: doch bitte er, den Kg. von Dänemark und den Kfen, von Brandenburg
auch beizuaiehen. — Zugleich bitte er, da er, wie sie wissen, vom Ksr, neben
seittem Bruder mit dem ErzmarschaUamt und der Kur belehnt wurde, den in
ihrem Schreiben wohl aus Versehen weggelassenen Titel ihm wie andere zu geben,
— Vgl, Druff el IV, 223 n, 1 : Wenck, im Arch,f, sächs, Gesch, N. F, 3, 167 ff.
— In einem Kons, ohne Adr, schickt Chr. Abschr, der Antwort des Kfen,
August [wohl an OUheintich], mit der Bemerkung, da die Assekuration Johann
Friedrichs so scharf, spitzig und hoch sei, so sei wenig oder gar keine Güte zu
erhoffen. — St, Sachsen Sc— Über Johann Friedrichs Haltung vgl, nr. 392 n, 1,
323, *) Friedewaide, Aug, 13, Kf Äugtest habe ihm mitgeteilt, dass in
dem Schreiben der Einungsff, wegen gütlicher Unterhandlung der Kurtitel fehle;
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276 1W8. 323,-324.
Aug. 22. nun, es sei allerdings das Schreiben an Sachsen ohne den
Kur- und Erzmarschallstitel aus der Mainzer Kanzlei gekotn-
men und, ohne dass er dies wusste, so versekretiert und abge-
schickt worden. Nun ist aber Kf. Moriz samt Hz. August mit
der Kur in Sachsen belehnt worden und alle Kff. haben ihren
Konsens gegeben; hat deswegen kein Bedenken, Hz. August den
Kurtitel zu geben, und hält eine gemeinsame Entschuldigung
für ratsam. — Friedrichsbühl, löoS Aug. 22.
St. Pfalz. Miss. 6. Or. präs. Senstett, Aug. 26.
Aug. 23. 324. Kf. August an Chr.:^)
Verhütung von Vergadderungen. Markgf. Albrecht. Johann yritd-
rieh d. Ä,
eilte auf die Kunde von Mori^ Tod so schnell als möglich aus
Dänemark in sein Land. Da Moriz für das allgemeine Wohl
ins Feld gezogen ist und für den Frieden im Reich gestritten
und gesiegt und dabei einen Schuss erhalten hat, wird Chr.
gnädiges Mitleiden haben. Da sich hin und wieder neue Ge-
werbe, Aufwieglungen und Vergadderungen erheben, so ist er
zu allem bereit, was ihm der Landfriede auflegt, und hält für
das Beste, den Vergadderungen beizeiten keinen Raum zu lassen,
da der ausgeschriebene Reichstag noch nicht so bald zustande-
kommen und sich über eine Hilfe vergleichen wird.
Obwohl er mit Markgf. Albrecht vor seines Bruders Tod
in ungutem nichts zu thun hatte, so wurde doch durch Uz. Ja-
hann Friedrich d. Ä., ehe er [Aug.] ins Land kam, seinen Räten
geschrieben, dass, wie er höre, Markgf. Albrecht sich an seinem
[Aug.] Land schadlos halten wolle. Kann das nicht annehmen,
da seine Ritterschaft Moriz nur aus Pflicht und Gehorsam
da dies wohl ein Versehen sei, möge man dies dem Kfen. oder ihm, dem Landgfen,,
erklären. — Über die gleichzeitigen Verhandlungen des Landgfen. Philipp mä
Kf. August vgl. G. Wolf im N. Arch. f. sächs. Qesch. 17, 318.
324. *) Vgl. zum ganzen Brief: Wench, Des Kfen. August Vertoicke-
lungen mit den Emestinem und dem Markgf en. Albrecht . . ., (Archiv f. d. sächs.
Gesch. N. F. 3, 141 ff. ; 238 ff.) ; G. Wolf, Die Anfänge der Regierung des Kfen.
Augitst (N. Arch. f. sächs. Gesch. 17, 304 ff.). Da nach einem Schreiben des
Dänenkönigs (Druff el IV, 244) Kf. August die Befürchtung geäussert hetUe,
dass die Heidelb. Fürsten für die emestin. Ansprücfie eintreten und vieüeieht
mit Markgf. Albrecht unter einer Decke stecken könnten, so ist es nicht eriaubty
mit G. Wolf (S. 319) das Angehen der Heidelb. Fürsten durch August auf ein
Grfühl der Solidarität zurückzuführen. Es kann sich nur um die Absicht
handeln, über deren Stimmung Auskunft zu erhalten. — Vgl, auch Druffel IV, 2B3.
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324, 1668. 277
und zur Vermeidung übler Nachrede zugezogen ist und dem Aug. 23.
Markgfen. auf seine Forderung einer Erklärung, ob sie den
Krieg fortsetzen wolle, nach beil. Abschr. geantwortet hat;*)
auch gehören jetzt Land und Ritterschaft ihm zu, und der
Markgf. hat sich gegen ihn nicht so wie Johann Friedrich
schreibt, vernehmen lassen. Bittet, ihn nicht zu verlassen, wenn
Markgf. Albrecht oder sonst jemand etwas Thätliches gegen
ihn vornimmt.
Ferner hat Johann Friedrich d. Ä. seinen Rat Franz Burk-
hard zu ihm geschickt mit dem Ansuchen, ihm seine früheren
Lande und Leute tvieder zuzustellen, da ihm die Kapitulation
nicht gehalten worden sei und die Assekuration gefallen sein
solle. Fühlt sich durch diese unbefugte Forderung beschwert,
auch macht ihm das viele Postieren ztoischen Johann Friedrich
und Markgf. Albrecht Gedanken. Die Kapitulation ist von
seinem Bruder gehalten worden, die Assekuration wurde vom
Ksr. vorgeschlagen, von Johann Friedrich zugeschrieben und
schon der 26. Juli zu ihrem Vollzug angesetzt, was nur durch
Moris^ Tod verhindert vmrde; dessen Räte haben dann bei Jo-
hann Friedrich um Verlängerung angehalten, bekamen aber
die Antwort, er könne sich deswegen mit ihnen nicht einlassen.
Da die Assekuration auf ihn [Aug.] wie auf Moriz gerichtet
ist, sieht er nicht ein, weshalb sie gefallen sein soll.
Da er sich der gütlichen und rechtlichen Verhandlung der
nach der Assekuration vom Ksr. erlangten Kommissarien, auch
der Entscheidung des Ksrs. selbst unterwirft, da die Kapitu-
lation und kais. Belehnung von den Kff. beivilligt, die Kapitu-
lation von Johann Friedrich mit Brief und Siegel angenommen
worden ist, dieser au^h im Zuschreiben der Assekuration be-
willigt hat, dass dieselbe bis zu ihrem gänzlichen Vollzug so
gelten solle, als wäre sie wirklich aufgerichtet, so hofft er, dass
Chr. dem Ansuchen Johann Friedrichs nicht beistimmt und
denselben, wenn er darauf beharrt, davon abhält, und, wenn
deshalb jemand gegen ihn [Aug.] und sein Land thätlich vor-
geht, ihn mit Rat, Hilfe und Zuzug nicht verlässt.^) — I^eipzig,
ms Aug. 23.')
8t. HeideU). Verein 5, 17. Or. präs. Heidenheim, Sept. 3.
') Dieselbe erklärt Jtdi 28, sie könne sich ohne Augusts Vortcissen nicht
entscheiden. — Vgl. Wenck a. a. 0. S. 165 n. 16.
•) Stuttgart, Sept. 8 antwortet Chr., unter Bedauern mit Morisf Tod und
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278 lBß3. 325.
Äug, 27, 323. Chr. an Hz, AUrrecht:
Vermittlung in Saclisen; Titel des Kftn. August,
schickt mit, was ihm Kf. Friedrichy neben zwei verschlossenen
Briefen an Albrecht, geschrieben hat. Hat zu der weiteren Gilt-
lichkeit zwischen den beiden Hzz. zu SaOisen bei der Schärfe
der Assekuration wenig Hoffnung; obwohl er darin neben
Albrecht, dem Kfen, von Brandenburg und dem Burggfen. von
Meissen von dem einen Teil^) als Mitbürge angegeben wurde,
so gedenkt er sich doch aus allerlei Gründen in diese Bürg-
schaft nicht einzulassen.
Da sich nicht nur Hz, August in dem Zettel wegen des
Titels beschwert, sondern auch der Landgf, von Hessen des-
wegen an Kurpfalz schreibt, so sieht man daraus den Flei^s
der Mainzer Kanzlei^ wo man Hz, Augusts Belehnung und den
Konsens der Kff, kannte und wo jenes Schreiben gefertigt tvurde.
Hält für nötig, dass sie sich auf der flachsten Zusarmnetikunft
gemeinsam schriftlich entschuldigen und dass sie beide dies
dem Kf. Pfalzgfen. gesondert zuschreiben. — Bittet um Albrechts
Meinung. — Heidenheim, 1553 Aug. 27.^
Ced.: Schickt Abschr, von Briefen von Mainz und Pfalz;
ist mit dem Tag und der Malstatt einverstanden.
St. Heidelh. Verein ö, 13. Konz,^
unter GlUckumnsch zur Regierung, er wolle zur Abwendung solcher und anderer
Reichsheschwerden raten und lielfen, was er könne, und sich mit seinen Einungs-
verwandten hei ihrer Zusammenkunft darüber besprechen. — Ebd, Konz. von
E essler, von Chr, kori'ig.
*) Neuschloss, Scpt, 1 schickt Kf, FHedrich an Chr, Kredenz und Werbung
des Liz. Franz Kram, Rats des Kfen, August, der dieser Tage bei ihm fear,
samt seiner Antwort. — Ebd, Or. präs. StuttgaH, Sept, 5 (Kredenz für Kram
dat. Torgau, Aug. 10, Die Werbung stimmt mit obigem Brief überein und
trägt die Auf sehr. : präs. Mannheim, Aug, 28, Des Kfen. Antwort bei Druffel
IV, 248).
325, *) Von Moriz, unter dessen Natnen die Assekuration noch steht,
*) eodem befiehlt Chr, Fessler, die Assekuration namentlich an den von
ihm unterstrichenen Funkten zu beraten, sowie was er auf der nächsten Zu-
sammenkunft vorbringen und votieren soll. — Ebd. 14 Or,
*) Aug, 29 billigt Hz, Albrecht, dass die Beratung über die Antwort des
Kfen, August und das Versehen im Titel bis zur nächsten Versammlung ver-
schoben wird: wegen Assekuration und Bürgschaft sei er noch nicht ersucht
worden; geschehe es, so würde er sich nicht ohne Chrs. Vorwissen einlassen;
er wolle mit Chr. bei der Zusammenkunft davon reden ; zu dieser werde er am
7, Sept, in München aufbrechen und durch Ries und Remsthal siehen. — Ebd.
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326.-327. IB63. 279
326. Hz. Albrecht an Chr.: Aug. 27.
Schreiben an den Kar. HattstcUi und seine Hauptleute.
erhielt am 24. d. M. verschiedene Schreibeii von Chr. in Starn-
berg. Kf. Friedrich hat ihm das auf Chrs. und die trierische
Deklaration entworfene Mainzer Konz. des Schreibens an den
Ksr. geschickt; da sich die Zusammenkunft so lange verzieht,
80 lässt er sich das pfälz. und mainz. Gutachten gefallen, ob-
wohl er sonst mit Chr. für ratsam gehalten hätte, die Sache
bis dahin zu weiterer Beratung einzustellen.^) — Ihm und den
andern Fürsten wird nicht entgegen sein, 7vie sich Chr. mit
Hattstatt über dessen jährliche Pension vergleicht. Staat Be-
stallung und Artikelbrief, worüber in Ladenburg nicht gespro-
chen wurde, können bis zur Zusammenkunft verschoben werden.
Da die Räte in Ladenburg meinten, es sollen keine Unterhaupt-
letite, sondern nur zwei Oberste für das Kriegsvolk bestellt wer-
den, so hält er für bedenklich, da einige Stände die Kosten
scfieuen, sich ohne der andern Vorwissen auf die Forderungen
der Hauptleute einzulassen; rät, dies bis zur Versammlung
einzustellen; da es dem Winter zugeht, können dieselben nicht
viel versäumen. — München, 1553 Aug. 27.
St. Heidelb. Verein 2. Or.»') präe. Heidenheim, Aug. 30.
327. Claude de Rey afi Chr.: Aug. 37.
Schickt Hunde.
bemühte sich seit Chrs. Brief fortgesetzt um Jagdhunde (chiens
courant); konnte einen levrier de Champaipie und einen levrier
Iure nicht bekommen. Ma femme envoye troih; petitz chieiis d'Artois
a madame, qui sont partie de bonne rasse. Will sich weiter um
Jagdhunde bemühen. — Maillot, 1553 Aug. 27.
St. Frankreich 15 c. Or.
a) 9 cito.
Or. präs. Heidenfteim, Aug. 31. — Sogleich antwortet Chr., er woüe Albrecht
in Schorndorf treffen und von da mit ihm nach Heilbronn ziehen. Zugleich
schickt er ein Sehreiben von He. Albrecht an Kf. Friedrich und verspricht,
den angesetzten Tag zu besuchen. — Ebd. Konz.
326. *) Aug. 30 schickt Chr. Abschr. hievon an Kf. Friedrich : Albrecht
habe bei seinem Schreiben Tag und Platz der Zusammenkunft noch nicht ge-
kannt; deshalb haue er [Chr.] noch für ratsam, die Sache bis dahin einzu-
steüen und dann weiter zu beraten; denn das Konz. [nr. 31ö n, 2] sei, obwohl
der Wahrheit gemäss, doch an einigen Punkten scharf genug gestellt. — St,
Pfalz 9, 1. Konz.
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1558. das.— J139.
Äug, 29. 328. Kf. Friedrich an Chr.:
Hessen, Zusammenkunft.
schickt Abschr. von Schreiben von Trier und Jülich;^) da der
Landgf. iviederholt bei Trier tim Antwort anmahnte, schrieb er
letzterem laut Beil}) und Hess auch an Jülich schreiben. Auch
Mainz schickte ihm Abschr. wie Trier und Jülich; fragte, ob,
da Jülich am persönlichen Erscheinen verhindert sei, nicht
deshalb die Räte zuvor zusammengeschickt werden sollten ; ant-
wortete laut Beil.^ Ist der Ansicht, dass trotz des jülichschen
Schreibens die persönliche Zusammenkunft nicht einzustellen
ist.^) — Mannheim, 155S Aug. 29.
St. Pfalz. Miss. 6. Of\ präs. Heidenheim, Sept. ;>.*)
Äug. 29. 329. Markgf. Albrecht an Cli^r.:
Verlangt Antwort. Chrs. Reiterwerb uftg.
Da er auf sein Schreiben von Juli 19 bisher von Chr.
keine Antwort erhielt, bittet er nocheinmal um schriftliche Er-
klärung. — Braunschweig, 1553 Au^. 29.
Ced.: Bemerkte, dass Chr. Reiter in diesen Landen an-
nehme, die offen sagen, dass sie gegen ihn gebraucht werden
sollen. Kann dem nicht glauben, da er Chr. keine Ursache
dazu gab und nie etwas anderes begehrte, als dass ihm die
kais. Briefe und Siegel gehalten werden; hofft also, Chr. werde
sich nicht gegen ihn bewegen lassen.
St. Heidelb. Verein 9 V. Or. präs. Heilbronn, Sept. 15. Ced. St.
Heidelh. Verein 9111.^)
328. *) Jülich schreibt, er könne nicht erscheinen. — Aug. 18; vgL Drufä
IV S. 243 n. 1.
') Er soUe den Landgf en. auf die Zusammenkunft verweisen und bis
dahin erklären, dass Kurpfale seinem Beitritt geneigt sei und auch bei d4m
andern dafür wirken woUe. — Mannheim, Äug. 29; gedr. Neudecker, Neue
Beiträge 1, S. 49 n. 67.
') Er lasse es bei Tag und Malstatt wie ausgeschrieben; dat. Aug. 29.
*) eodem antwortet Chr., der Kf. werde inzwischen gehört haben, dass
Hz. Albrecht am Donnerstag in München aufbreche, und dringt trotz des jiüich-'
sehen Schreibens auf die Zusammenkunft, bei der man in 6 Tagen mehr leisten
könne als die Räte in 14. — Ebd. Konz. — eodem schickt Chr. Absehr. an
Hz. Albrecht und fragt, ob er wegen des jülichschen Schreibens ein Bedenken
habe. — St. Bayr. Miss. 3. Konz.
329. *) Dass beide Stücke zusammengehören, ergiebt sich aus nr. 3öö.
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330.-33:i. 1668. 281
330. Hz. Albrecht an Chr. : Aug. so.
Ksr. und eger. Bund. Gefahr einer Beschickung des Heühronner
Tages durch den Ksr, Zeitungen.
erhielt dessen Schreiben dat. Heidenheim, Aug. 21 nebst Abschr.
von Chrs. Antwort an den Ksr., sowie von dessen letztem Schrei-
ben an Chr. über das egerische Bündnis.^) Kann auch nicht
anders raten als wie Chr. selbst schreibt, nämlich die Antwort
bis zu ihrer Zusaynmenkunft einzustellen und dann mit den
Eimmgsverw. weiter davon zu reden; sonst mecht villeicht dis
ort zu besuechunp: vorsteenden tagrs dardurch ursach gegeben
werden, wiewol wir nij: klaine fÜrsorg tragen', es werde one das
beschehen, auf welchen fall wir dannocht mitlerweil sollen bedacht
sein. — Glaubt den Zeitungen nicht viel; sie sind wohl einigen
zum Trost, andern zum Schrecken gemacht; doch ist wohl zu
vermuten, dass er nicht feiern wird. — München, 1558 Aug. 30.
St. Bayr. Miss. 3. Or. präs. Heidenheim, Sept. 3.
331. Kf. Friedrich an Chr. : Aug. 30.
schickt mit, was in den letzten Tagen ein von Jülich gesandter
Sekretarius bei ihm angezeigt hat.^) — MannJieim, 1558 Aug. 80.
St. Heidelh. Verein 7, 3. Or. präs. Stuttgart, Sept. 5.
332. Kf. Friedrich an Chr.: Aug. 90.
Schreiben an den Ksr.
schickt Schreiben von Mainz und Bayern über das Konz. an
330. ") nr. 260 und 317. Auch Kf. Friedrich schreibt Sept. 1, da in dem
Schreiben des Ksrs. allerlei wohi zu bedenken sei, solle Chr. seine Antwort bis
zur Zusammenkunft der Einungsff. aufschieben. — St. Heidelh. V&rein '5. Or.
präs. StuUgart, Sept. 5.
331. *) Derselbe berichtet unt. and. Über Verhandlung des Hzs. von Jülich
mit Markgf. Albrecht, unter Beilegung eines Schreibens, worin der Hz. dem
Markgfen. auf einen Brief antwortet, in welchem letzterer Chr. und Jiklich
weitere gütliche Verhandlung gestattete. — Sodann teilt er mit, dass sein Herr,
wie ihm zu Heidelberg und NeuseMoss aufgetragen war, mit dem B. von Münster
wegen Beitritts zur Einung verhandelt und dieser sich kurz vor seinem Tod
samt Domkapitel, Ritterschaft, Stadt und Landschaft bereit erklärt habe: zu-
gleich mahnt er unter LobsprUchen auf den neuerwählten B. Ketteier und die
Kräfte des Bistums zu dessen Aufnahme. -- In einem beil. Schreiben dat.
Juli 21 bitten die Stände von Münster den Hz., sobald als möglich mit einer
Hufe von 1300 Pf. und 2 Fähnlein ä ÖOO M. in die Einung aufgenommen zu
werden, und teilen mit, dass sie auch an B. Bembert von Paderborn dieser
Einung wegen geschickt JuAen. — Vgl. Druffel IV, 249.
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282 1553. 332.-334,
Äug. 30. den Ksr. Da sich die sorglichen Läufe nicht bessern y hält er
die Absendung desselben trotz Chrs. Rat, damit bis zur persön-
lichen Zusammenkunft zu warten, für nötig, und hat deslmlb
diesen Rat dem Kfen. von Mainz, der ohnedies etwas zurück-
hält, gar nicht mitgeteilt, damit er nicht auch dieser Meinung
beitrete; da Trier, Bayern und Jülich mit ihm ilbereinstimmen,
bittet er, diese Nichteröffnung zu entschuldigen, und seine wei-
tere Meinung mitzuteilen. — Mannheim, 1553 Aug. 30.
St. Heidelb. Verein 7, 14, Or.»') präs. Heidenheim, JS'epi. 2.^)
Sept. 3. 333. Kf. Friedrich an Chr. :
Werbung des kgl. Rats Zasius.
gestern tvar der kgl. Rat, Dr. Joh. Ulr. Zasius, bei ihm hier,
der nach langer Ausführung schliesslich um Zuzug, dem K.Gs.-
Mandat und dem Landfrieden gemäss, ersuchte, ohne das letzte
Schreiben vom Kg. an ihn ^) zu erwähnen ; da er merkte, d^ss
derselbe gleiche Werbung an Mainz, Trier und Hessen habe,
gab er zur Antwort, er werde dies an seine Einungsgenossen,
besonders die mitmandierten Fürsten, bringen und dann dem
Kg. antworten.^) — Neuschloss, 1553 Sept. 3.
St. HeideU). Verein 7, 16. Or.^) prffs. Stuttgart, S^4. 5.
Sept. 3. 334. Kf. Friedrich an Chr.:
Frage wegen dtr Zusammenkunft.
schickt mit, was ihm der Erzb. von Mainz unter Beilegung
eines Schreibens von Trier geschrieben hat,^) nebst seiner Ant-
wort. Da des Kfen. von Trier Abhaltungsg runde erheblich sind
und auch der Hz. von Jülich nicht kommen kann, beide aber
ihre Räte zu schicken bereit sind, stellt er zu Glirs. und Hz.
Albrechts Bedenken, ob die andern trotzdem persönlich erschei-
a) 3 cito.
b) 3 oito, cititsime.
332. ^) eodem giebt Chr. seine Zustimmung sur sofortigen Ähsendung und
schickt zugleich Vorschläge zu Sireichungen in dem Konz. — Ebd. Kons.: vgl.
nr. 316 n. 2; 326. — Ober die Zurückhaltung des Mainzers klagte auch der
pfälz. Kanzler Zasius gegenüber. Druffel IV S. 255.
333. *) nr. 309 n. 1.
») Vgl, Druffel IV, 261 und Bucholtz 7, 532—536. Ues Kfen. Antwort
erinnert an die auf Ebersteins Werbung : vgl. J, 401 n. 1.
334. *) Dieser entschuldigte sich mit Krankheit.
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334,-^36. 1658. 283
nen und mit d^i Räten der Abwesenden verhandeln^ oder ob Sept, 3,
sie alle wieder ihre Räte nach Ladenburg oder an andere ge-
schickte Orte zusammenschicken sollen, — Neuschloss, 1558
Sept 3,
St, Heidelh, Verein 7, 17. Abschr, preis, Stuttgart, Sept, 6,
fiSy, Kf, Friedrich an Chr. : Sept. 4.
Zusammenkunft in Heilbronn,
erhielt dessen Schreiben von Aug. Hl nebst den beiden Missiven
von Hz. Albrecht, eines an Mainz und ihn, das andere an ihn
allein bestimmt. Dankt für Zeitungen, Da Chr, und Albrecht
den nach Heilbronn ausgeschriebenen Tag besuchen wollen, so
schrieb er dies trotz der inzmschen eingetretenefi Bedenken an
Mainz und ist entschlossen, den Tag auch zu besuclten; bittet,
dies an Hz, Albrecht mitzuteilen und ihfn selbst die Zeit ihrer
Ankunft zu berichten. — Schwetzingen, 1553 Sept, 4,
St, Pfalz, Miss, 7. Or.^) präs, StuUgati, Sept, 6'»»)
336. Hz. Albrecht an Chr. : sept. d.
Persönliche Zusammenkunft ist nötig.
erhielt dessen Schreiben aus Heidenheim. Hält ihre persönliche
Zusammenkunft aus vielen Gründen für hochnötig, namentlich
weil er detn Kg. den Tag schon zugeschrieben und von ihm
erfahren hat, dass er den B. von Passati und Dr. Georg Gienger
dazu verordnen toerde, was inzwischen geschehen sein ivird.
Aus beil. Abschr. eines Schreibens von Kf. August ') wird Chr.
noch weitere Ursachen entnehmen; rät, dass der Kf. Pfalzgf.
den Hz. von Jülich nocheinmal zu persönlichem Erscheinen
ermahne, da dieser sonst bei Kf, August und bei andern in
Verdacht kommen könnte. Will selbst, ob 7iun der Hz. von
Jülich kommt oder nicht, den angesetzten Tag besuchen und
seine Reise nach seinem beil. Schreiben einrichten. — München,
1558 Sept, 5.
St. Heidelb. Verein 5, 19. Or.c) präs. SUdtgart, Sept. 10,
ft) 4 cito, citiseime.
b) Von «mUrtr Hemd: prä«. Sept. 8.
c) 3 cito.
335, *) StuttgaH, Sept, ö, 7 Uhr vormittags teilt Chr. dies an Bayern
mü, — St. Heidelb, Verein 7, 18, Abschr.
336, ^) Bat Aug. 23, gleichlautend mit nr. 324.
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284 1W8- 337.-^338.
Sept.ö. 337. Cht, an Kf. Friedrich:
Zusammenkunft; Kg,; Jülich: Kf, August: FriedfHcha Gemahlin,
erhielt heute um 8 Uhr vorm. von ihm 4 Schreiben.^) Hat we-
gen Verlegung von Tag und Platz alsbald an Hz, Albrecht von
Bayern geschrieben,^ fürchtet aber, derselbe werde schon unter-
wegs sein und dadurch bewogen, nicht mehr persönlich zu er-
scheinen, sondern nur Räte zu schicken, wie es Jülich machefi
will. Rät deshalb, die Zusammenkunft so zu lassest, da der
Platz weit genug ist und kein anderes Sterben dort umgeht als
Fieber und Hauptweh, — Was den vom Kg. begehrten Zuzug
und die Werbung des jülicher Sekretärs betrifft, so rät er, dies
bis zur persönlichen Zusammenkunft einzustellen. — Auf das
vierte Schreiben, Kf. August betr., kann er in der Eile nicht
antworten; will es in wenigen Tagen thun. — Schickte das
Schreiben an des Kfen. Gemahlin dieser sofort nach Plochingen
entgegen und erwartet noch heute deren Ankunft.^) — Stuttgart,
1553 Sept. 5.
St. Heidelh, Verein 7, 15, Konz.
Sept,6. 338. Chr, an Gf. Georg:
Huldigung der Stadt Mömpelgard.
erhielt dessen Schreibest von Aug. 25 ^) in Heidenheim ; konnte
nicht sogleich antworten, weil Pfalzgf. Wolfgang mit Gemahlin
bei ihm war; schickt ein Bedenken seiner Räte wegen der Hul-
digung von Mömpelgard und rät, den Bürgern ihre Privilegien
zu konfirmieren, wie er und seine Vorfahren auch gethan haben.
Ist die Bürgerschaft damit nicht zufrieden, würde er raten, in
aller Stille einige Reisige und Kn,, die der Stadt mächtig wären,
337, ') Vgl, n, 2: nr, 324 n, 4: 331 : 333,
*) Nach heil, Zettel von Mains und Pfale fiatte sich der Heübrontier
Rat beklagt, dass nian ihm die Zusammenkunft nicht angesagt habe, und hatte
darauf hingewiesen, dass die Stadt auch wegen der Bauart der Häuser u, s. w.
ungeeignet und Sterbens halb nicht rein sei. — Neuschloss, Sept. 2 übersehiekte
dies "Pfalz an Chr., der es an Hz. Albrecht, unter Beilegung seiner Antwwi
an Pfalz, mitteilte,
•) Vgl nr. 293.
338. ') Damach hatten die Bürger von Mömpelgard die Huldigung ver-
weigert, weil der Spezialbefehl der Gesandten und die Form der Ratifikation
ihrer Privilegien ungenügend sei. — Ebd. Or.
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338.S40. 1668. 286
ZU werben und sie so lange hineinzulegen, bis sie sich zur sept 6,
Billigkeit weisen lassen, — Stuttgart, 155H Sept 6.
St. Hausarchiv K, 4 F, 2. Kone.
339, Kf. Friedrich an Chr.: Sept, 6,
Zusammenkunft,
Witt, obwohl Mainz aus verschiedenen Gründen Verschiebung
der Zusammenkunft unlnscht, doch auf dem bestimmten Tag
erscheinen, wenn Ohr, und Hz, Albrecht auch kommen. Halten
diese aber für nötig, dass zuerst die Räte zusammengeschickt
werden und dann erst sie selbst etwa zwischen 12, und 20, d. M,
nachfolgen, so vrill er auch zu dieser Zeit erscheinen. Bittet
um Mitteilung von Chrs. und Albrechts Meinung, — Heidelberg,
1553 Sept. 6. 11 Uhr nachts.
Ced.: Schickt Zeitungen, — Hat dies alles an Mainz be-
richtet,
Sl. Ffäls, Miss. 7. Or.^) präs, Stuttgart, Sept. 7, 6 Uhr nachmittags.
340. Landgf. Philipp von Hessen an Chr.: SejH.6.
Streit mit Nassau.
hat schon Juli 20 geschrieben, dass Gf. Wilhelm von Nassau
die 5 Fürsten zu der in Passau verordneten Revision nicht
ernennen vnll. Nun hört er auch, dass, trotz des in der Passauer
Verordnufig bestimmten Aufschubs für alle gegen ihn beim K.G.
oder sonst angebrachten Beschwerden bis zum nächsten Reichs-
tag, gleichwohl gegen ihn und seine Amtsverwalter prozediert
werden soll. Bittet, beim Ksr. und besonders bei den kais.
Kammerrichtern und Beisitzern zu befördern, dass die erwähnte
Konstitution befolgt vrird.^) — Kassel, 1553 Sept. (L
St. Hessen 4, 16. Or. präs. HeObronn, Sept. 16.
a) 7 cito, cidttim«.
340. *) Eeübronn, Sept. 16 antwortet Chr., da Philipp auch um Auf*
^Mihmt in den HeideJb, Verein nachgesucht habe, rate er ihm, eu ihm und an"
deren Fürsten hiehereukommen. — Ebd. 16 Kenz. — Rothenberg, Sept. 21 ant-
wortet Philipp, dies sei bei den Kriegsläuften im Land unmöglich, doch habe
er seinen Oberamtmcmn Alexander wm der Tann nach HeiJbronn abgefertigt ;
^tet, tu befördern, dass er wegen der Aufhallte in den Verein der Pursten
Meinung erfahre und nicht länger aufgehalten werde. — Ebd. 17 a. Or. präs.
Ueübrenn, Sept. 26 mit 3 cito. - Vgl. Druffel IV S. 281 n. 4.
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286 1558. 341.-343.
Sept. 7. 341. Kf. Friedrich an Chr.:
Zusammenkunft.
erhielt von ihm vor dem Essen drei, nachm. ein Schreiben ; ist
wie Chr. aus seinem Schreiben von der letzten Nacht gesehen
haben wird, noch entschlossen, den Heilbronner Tag zu besu-
chen, ungeachtet dessen, was hievor über eine Verlegung nach
Worms geschrieben wurde. Hat Mainz hievon verständigt und
auf dessen heute nachm. angekommenes Schreiben beil. Antwort
gegeben.^) Will Chrs. andere Schreiben, die bfl. Mandate und
das Konz. an den Ksr. betr., bis zur Zusammenkunft ruhen
lassen. — Heidelberg, 1553 Sept. 7, 10 Uhr nachts.
St. Heidelb. Verein 7, 19. Or. präs. StuitgaH, Sept. 9.*)
Sept.s. 342. Erzb. Johann von Trier an Chr.:
Schreiben des Markgfen. Albrecht.
erhielt heute von Markgf. Albrecht ein Schreiben laut beil.
Abschr.^) Da er nicht ohne Vorwissen der Einungsvertv. darauf
antworten wollte, Hess er dem markgfi. Diener eine Urkunde
geben, dass er durch eigenen Boten darauf antworten werde.
Bittet um schleunige Mitteilung von Chrs. Rat^) — Ehrenbreit-
stein, 1553 Sept. 8.
St. Heidelb. Verein 9 V. Or. präs. Heübionn, Sept. 15.
Sept. 10. 343. Chr. an Hz. Albrecht:
Reise sur Zusammenkunft.
Da Mainz ^) vor dem 21. d. M. weder in Heilbronn er sehe i-
nen noch Räte schicken kann und auch Pfalz vor Mittwoch
oder Donnerstag dort nicht zu erwarten ist, möge Albrecht
341. *) Steinheim, Sept. 6 luitte der Erzb. von Mainz nodieinmal für
Verlegung des Tags nach Worms auf 21. gesprochen: Sept. 7 erklärte tkm
Friedrich, doch den Heübronner Tag mit Chr. und Hz. AlbrecJu besuchen zu
woüen, und forderte ihn ebenfalls dazu auf.
*) eodem teüi Chr. dies an Bayern mit. — Ebd. Kass. Or.
342. *) Dat. Aug. 29, der Markgf. verlangt Erklärung.
*) Dasselbe schreibt Sept. 9 der Erzb. von Mainz. — Ebd. Or. Er er-
wähnt des Markgf en. Schreiben um Erklärung auch Zasius gegenüber. Drufd
IV, 266.
343. *) Über eine Verhandlung des Zasius mit dem Erzb. in diesen Tagen
vgl. den Bei-icht hei Druffel IV, 256.
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343,-340. 1608. 287
morgen in Schorndorf stillliegen, wo Chr, gegen Abend eintreffen Sept, lo^
will Schickt seinen Zeugmeister Wilhelm von Janowitz, falls
Albrecht inzwischen die Wehren und Bauten zu Schorndorf be-
sichtigen will. Sollte aber Albrecht nicht warten wollen, ginge
sein nächster Weg über Marbach, das, bei ziemlich schlechtem
Weg, zwei grosse Meilen von Schorndorf ist. Bittet um Nach-
rieht — Stuttgart, 1^)53 Sept. 10.
St. Bayr, Miss. 3. Kons., von Chr. korrig.
344. Hz. Albrecht an Chr. : Svpt, lo.
Klagt über die Verzögerung der Zusammenkunft.
erhielt von ihm hier 2 Schreiben ; bedauert, dass der Erzb. von
Trier verhindert ist, dass auch Mainz weder selbst kommen
noch bis zum 12. d. M. seine Ritte schicken kann und deshalb
an Trier und JUlich Verlegung des Tags, auf den 21. nach
Worms Räte zu verordnen, geschrieben hat. Hat, nachdem
Mainz und Pfalz den Tag ausgeschrieben, dies sogleich dem
Kg. mitgeteilt, der den B. von Passau, Georg Ilsung, Landvogt
in Schwaben, und Dr. Zasius zu dem Tag verordnete. Diese,
jedenfalls der B. von Passau, sind wohl wie er schon unter-
wegs; wilrde nun der Tag verschoben oder nur die Räte ge-
schickt, so wäre das für ihn nachteilig beim Kg.; ohnedies
erfordern viele wichtige Sachen persönliches Erscheinen. Wäre
es ihm nicht wegen des Kgs., würde er wieder zurückkehren,
ein anderesmal aber nicht so leicht aufbrechen, ehe man ganz
verglichen ist. Da Pfalz und Chr. trotzdem den Tag besuchen
wollen, gedenkt er es auch zu thun und mll nächsten Dienstag
in Schorndorf eintreffen.^) — Rain, 1553 Sept. 10.
St. Heidelb. Verein 7 b, 7. Or.^) präs. Schorndorf, Sept. 13.
345. Chr. an Markgf. Karl von Baden : Sept. 17.
Absage einer Einladung zur Jagd. Einladung nach Heilbronn.
obwohl er ihn samt Gemahlin für gegenivärtige Brunft in den
a) S oito.
344. ^) Aalen, Sept. 12 schreibt dann He. Albrecht, er könne erst morgen
in Schorndorf eintreffen» — Ebd. 8. Or. präs. Schorndorf, Sept. 12. — 3far*
hüch, Sept. 14 schreiben Albrecht und Chr. dem Kfen., sie seien diesen Abend
in Marbach angekommen und hofften, morgen seitig in Heilbronn einzutreffen.
— Ebd. Kone. — Sept. 13 schreibt Kf Friedrich an Chr., er könne l^eute nur
his Wimpfen, erst morgen vormittag nfuh Heilbronn kommen. — Ebd. Or.
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1558. 345,-346
Sept. 17. Schönbuch eingeladen hatte, so kann er sie dort doch nicht
empfangen, da seine einungsverwandten Fürsten einen Tag hie-
her verlegt haben, me sie denn schon zum Teil persönlich hier
angekommen sind. Rät Karl, hieherzureiten und sich mit
den anwesenden Fürsten bekanntzumachen, wonach besonders
Hz. Albrecht von Bayern begierig ist.^) — Heilbronn, 1553 Sept. 17.
St. Baden 9 b II, 6. Kons.
Sept. 19. 346. Chr. an seine Kirchenräte .-""^
Beurlina Berufung nach Preusaen.
ünsem grus zuvor, lieben getreuen! Auf heut dato ist der
preussisch gesandt alhie erschinen und hat uns berichten lassen,
wie er neulich bei doctor Beurlin *) gewesen und denselben vei-mög
seines habenden bevelchs weiter angesprochen; der soll sich nun
(auf unser gnedigs zulassen) bewilligt haben, letzt gleich (dieweil
das Wetter noch etwas glimpfig und ime leidenlich sei) mit ime
hineinzereiten und das bewilligt halb jar der kirchen in Preussen
seins besten Vermögens vorzusteen, doch mit dem underschid, mitler-
weil sein hausfrau und kinder die behausung, darin sie letzt seien,
bewonen ze lassen. Were aber sach, das er nach ausgang des
halben jars den preussischen luft gedulden und mit seiner leer
und geschicktlicheit unserm oheim und schwager herzog Albrecht
in Preussen gefeilig sein wurde, so gedechte er alsdann der enden
zu verharren und nach weib und kinder ze schicken ; wa aber nit,
und er, doctor Peurlin, nach verscheinung des halben jars wider-
umb bei uns ankommen, das wir denselben nit Verstössen, sonder
mit diensten widerumben gnediglich versehen lassen sollten. Wie-
wol wir nun gemeltem unserm oheim und schwager sein, doctor
Beurlins, hievor gethon erbieten (wie ir wisst) zugeschiiben und
darauf s. 1. resolution begert,*) aber iedoch und desselben unge-
acht (sover dem also und es an seiner habenden lectur kein mangel
ft) Adr.: onseni rtrordneten rathan lu ▼•rriohtang der kirchendlenst und litben g^irmutn.
345. ^) Mühlburg, Sept. 19 antwortet Karl, er könne jetgt nicht nach Heil-
bronn kommen, da er in einem Streit mit dem Kg, täglich dessen Bäte, »o den
von Pollweüer, zu gütlicher Verhandlung ertoarte; sei dies erledigt und Chr.
und Albrecht wären noch zu Heübronn, würde er zu ihien kommen. — Ehd. 7.
Or. präs. Heübronn, Sept. 20.
346. *) Über Beurlin vgl. vor allem G. Bosserts Artikel in Hertog —
Ha%u:k 2, GTlff.
•) Konz. von Brenz ebd. — Pressel, Anecdota nr. 196.
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m.S48. 1668. 280
geberen noch von den Studiosen kein clag verbanden sein würdet) s^t, 19.
wellen wir ime in dem namen Gottes, dieweil die preussisch kirch
(wie wir bericht) dismals an gelerten und geschickten theologos
nit kleinen mangel leiden soll, biemit gnediglicb erlauben. —
Haben sie ein Bedenken, sollen sie es mitteilen und weiteren
Bescheid darauf erwartend) — Meilbronn, 1558 Sept. 19.
St. B^ligionss<i€hm 10. Or. prä». Sept. 20.
347. Kar dl. Otto von Augsburg an Chr.: Sept. 19.
beglaubigt seinen Rat Christof von Bernnau zu Zineburg zu
einer Werbung.^) — Ellwangen, 1558 Sept. 19.
St. SUft Augsburg 3 b. Or. präs. Heilbronn, Sept. 21.
348. Bamberg, Würzburg, Nürnberg an die jetzt zu Heil- sept. 20.
bronn versammelten Fürsten des Heidelberger Vereins:
bitten um Hilfe, Rat und Beistand gegen Markgf. Albrecht von
Brandenburg.^) — 1553 Sept. 20.
St. Heidelb. Verein 4, 7. Abschr,^)
9) pnl«ot«m StObroHM, 8$pt. 98,
•) Stuttgart, Sept 25 antworten die Ktrehenräte : sie haben den Dr. Beurltn
heeehrieben, der ihnen Über seine Verhandlung mit dem preues. Gesandten laut
Beü. A [nicht vorh.J berichtete. Sie sahen daraus, dass er stets nur Chr. zu
OefaJUn sieh xur Reise nach Preussen bereit erklärte, und h(kten von ihm,
dass er, wenn er frei und ohne Dienst wäre, aller seiner ühgelegenheit nach
ni^t dahin gehen würde. Raten im Einverständnis mit Beurlin, es bei dem
letzten Schreiben [n. 1] und dem Begehren der Resolution zu lassen ; Beurlin
wäre auch bereit, in diesem Sinne selbst <m Hz. Albrecht zu schreiben. — Ebd.
Kern, von Brenz.
347. ^) Nach einem beü. Zettel war die Werbung des Gesandten: sein
Herr sei bloss deshalb nach EUwangen gegangen und habe dort die Possession
eingenommen, weil er gehört habe, dass Hz. Älbrecht von Bayern dort heralh-
ziehe, den er der Gebühr nach traktieren wollte: Chr. möge es ihm nicht ver-
denken; er befehle sich und das Stifl Ellwangen in Chrs. Schutz und Schirm.
— Darauf antwortete Chr. dem Gesandten kurz : das sein herr dahin geritten,
hette 8. f. g. halber nit noth noch mangel. — Heilbronn, Sept, 21.
348. *) Heübronn, Okt. 1 antworten Mainz, Pfalz, Bayern, Wiribg. und
die Gesandten von Trier und Jülich, sie wären bereit gewesen, zur Auflichtung
des Friedens jede Förderung [folgt durchstr. : nnd hilfj zu thun, lassen es aber
wegen des Zuzugs bei ihrer früheren Entschuldigung auf das an sie einzeln
gerichtete Ansuchen [nr. 262]. Da sie aber den Krieg und seine Beschwerden
gerne auf gütliche und friedliche Wege abgestellt sehen, würden sie es an keinem'
Ernst, Britfw. dtt H». Ohr. U. 19
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^0 IMB. SäO,
Sept. 349. Der Räte Bedenken für den Heilbrofiner Tag:^)
sie*^ haben auf seinen Befehl, zu beraten, ivas bei der nächsten
Zusammenkunft der Einungsff. zu behandeln und von ihm zu
votieren sei, die hiezu dienlichen Schriften verlesen, und halten
a) ythen dtn Anfang am Rand, gMehsiht (Um Motto, tckrtibt FeaeUr: bimd trfordert 9«U:
hauptmangchaft noch ril mer; and darEU mir oach Tersoamnut der ordinär! gescheft.
Mittel, das hirfür zu finden ist, fehlen lassen, — Ebd. Konz. prelectum Heilb.,
29. sept. Am Schluss durclistr. : not» unser g. her hat hivor Nürnberg nit ge-
schriben; deshalben ir f. g. abgesundert Bamberg and Wüizbnrg, mntatis nm-
tandis, Inhalt copia geschriben.
349. ^) Das auffükrliche Protokoll des Heilhronner Tages hoffe ich im
dritten Bande gehen zu können: inzwischen vgl. ausser den im Text gegebenen
Stücken: Stumpf S. 166—181; Druffd IV, 266, 274 f., 283, 295; Bucholtz 7,
640—543; über die Verhandlungen mit Hessen ausfüthrlich Neudecker, Neue
Beiträge 1, 46 — 81. — Der Plan einer persönlichen Zusammenkunft der Heidel-
berger Fürsten war der allgemeinen Unsicherheit der Lage entsprungen fnr, 238,
244, 270, 283) ; anfangs nicM überall freudig begrüsst, erhielt er durch dw
anmassende Auftreten des Markgfen. eine sehr wesentliche Unterstützung (nr.
290, 298, 301, 305); doch wurde das Zustandekommen dann gerade noch im
letzten Mofnent, Anfang September, in Frage gesteüt (nr. 328, 334, 344). Die
speziellen Aufgaben, welche der Versammlung gestellt waren, bestanden in der
Erledigung von Aufnahmegesuchen .und in der Fortführung der Bundesorgani-
sation, d. h. in der endgültigen Festsetzung der in Heidenheim (nr. 197) nur
provisorisch, in Ladenburg (nr. 284) nur auf Hintereichbringen gefaseten Be-
schlüsse. — Besondere Beachtung verdient die Aii^nahme des Kgs.; vgl. das
Protokoll darüber bei Druffel IV, 274. War sich der Kg. beim EintrUt in den
Verein über dessen Charakter klar? Man beachte, was ihm Zasiusfortieahrend
über die Gesinnung der beteiligen Fürsten gemeldet hcUte, Druffel IV, 33, 47,
86, 113, 220, 236; wie Hz. Albrecht den neuen Bund im Gegensatz gegen den
vom Ksr. gewünschten ausgenützt hatte, Druffel IV, 138; Kg. MaximiUans
Brief an Hz. Albrecht, Druffel IV, 260; die Stellen ans dem Protokoll der
kgl. Gesandten in Heilbronn : der Kg. solle sich verpflichten, falls der Ker. m
diesen Bund wolle, nicht für ihn zu bitten ; falls der Prinz aus Spanien Kriege-
Volk herausfuhren wollte, so würden ihm die Einungsverw. den Pass €btrch des
Kgs. Land wehren (Drt^el IV, S. 280 und 284) ; den Bericht des Zasius nach
dem Heübronner Tag, dass die Gemüter der Fürsten gegen den Ksr. noch allent-
halben so weitschwaif seien, dass sich um so mehr der Kg. die allgememe JVei-
gung erhalten solle (Druffel IV, S. 299), die Empfehlung des Bundes besonders
für den Fall eines Regierungswechsels (S. 300), den guten Bat des Bs^ von
Passau auf Grund der Heilbronner Erfahrungen [er sehreibt HeiWronn, Okt. T:
mein imterthanigist bedenken steet dahin, dieweil im reich teutsoher nation die
Sachen -allentiialben also unruwig steen, die gemieter gCigen der ro. kaL mt. vmat
verändert seien, die ro. kai. mt. mit aignen saohen, jaren und sehwachhait ntererB
beladen seien, dan doch ir mt. dem reich der notturft nach aussen steai muegen,
£. ro. ku. mt. des reichs wolfart sich erfreien, aber des abfals xu dem höchsten
entgelten muessen imd dan diser pund in einen grossen namen gewacliseii und
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m 1658. 291
dafür, das Status, canse nnd scopus tractationis in ainer gemain Sept.
sein werde, welcher gestalt E. chur- und f. g. deren von Gott dem
hern befolchne und vertraute underthonen im vaal zukunftiger
not mit gnaden des almechtigen vor fererm gwaltigem uberzug,
onwiderbringlicher schmach, schand, verderben an leib und gut
behieten mögen, wie dan E. chur- und f. g. vor Gott dem hern
und der weit schuldig seien. Dies ginge zwar am leichtesten
durch den allgemeinen Landfrieden; allein da dieser im ver-
gangenen und laufenden Jahr von vielen Ständen nicht gehal-
ten ttmrde, so haben Chr. und andere Fürsten ein besonderes
Verständnis, auf den- Landfrieden begründet, aufgerichtet Nach
dem Ladenburger Abschied^ und nach dem, was seither ge-
schah, werden etwa folgende Punkte behandelt werden.
1. Das Anbringen eines namhaften Fürsten bei Pfalz zu
Nemchloss ist gefallen;^) auch dem jetzigen Kfen. von SacJisen
ist, unt. and. wegen des Heidelberger Abschieds, nichts zu be-
wiüigen.
2.-4. Der 2. und 3. Punkt sind erledigt; Claus von Hatt-
statt war seither bei Chr., der mit ihm nach dem Abschied ver-
handelt haben unrd.
5. Sie raten ab, dass Chr. die Oberhauptmannschaft an-
nehme, da es Chr. zweifellos bereuen würde. Wenn Pfalz,
Bayern und Jülich nicht wollen, soll Chr. vorschlagen, dass
nach Reichsordnung und Session Pfalz und Bayern das erste,
dann Jülich und er das zweite ganze oder halbe Jahr Haupt-
noch mehrers wachsen wirt, E. ro. ku. mt. betten dem gemeinen wesen, der ro.
kai. und E. kn. mt und snnderlich E. ro. ku. mt. filgeUebtem sune zu guetem
die Bachen dahin bedacht, das E. ro. ku. mt. bei diser ainignng wie sie vorgehabt,
bdiben weren. Das weUen E. ro. ku. mt., wie ieh« getreulichen und untertha-
nigist gemain, auch nit on sondere Ursachen und starkes yorwissen schreibe,
von mir aUergenedigist versteen .... Wim, R.-A. in genere 19, eigh. Or.],
endiich cUis Schreiben des Kgs. von Okt. 11 an den B. von Paasau [dieser soÜe
nUt Widmannsietter selbst zu ihm kommen, dieweil in diser gephlegnen bunds-
handlung in gemeinen handlungen und sonderlich etwan auch ad partem aUerlai
hin und wider fbigeloffen, welhes uns zu wissen nutz und guet sein, aber durch
n^aihea nit so volkomblich als aus mündlichem bericht und information .yer-
standen werden möcht ebd. Konz.] — nach aU dem wird man annehmen müssen,
dass sich der Kg. über den im Heidelberger Verein herrschenden Geist vöUig
idar war und sich mit vollem Beumsstsein der Opposition gegen den Ksr. an-
sMoss, Vgl. nr. 502 n.
«) Vgl Stumpf S. 168 ff.
») Vgl nr. 232.
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292 1<^- <9^*
Sept. leute seien; entschuldigt sich Pfalz mit dem Alter, soll zuerst
Bayern, dann Jülich, dann Chr. Hauptmann sein; oder sollen
die vier weltlichen Glieder, oder wenigstens die drei Fürsten,
darum losen; oder soll ein Fürst oder fürstenmässiger Oberst
ausserhalb der Einung bestellt werden.
6. Was die gütliche Unterhandlung bei Sachsen gegen
Sachsen betrifft, so sahen sie noch keine Antwort von Hz. Hans
Friedrich. Da die Kff. in die Veränderung der Kur getoilligt
haben, so ist es beschwerlich, sich in diese Sache als Unter-
händler zu mischen; Hz. Johann Friedrich wird nicht verzich-
ten und Hz. August kann man ein Aufgeben der Kur nicht
zumuten. Chr. soll also an sich halten, da sie wenig Hoffnung
auf Vergleich haben. Da Hz. August unt. and. schreibt, er
habe schon dem Kg. von Dänemark die Gütlichkeit bewilligt,
soll Chr. dahin votieren, dass der Ausgang dieser Verhandlung
erwartet werde und dass sie für den Fall, dass dieselbe nichts
fruchtet, allen Fleiss anbieten sollen. Ausserdem mag man
sich gegen Hz. August wegen des VerseJiens im Titel entschul-
digen.^)
7. Die Rittmeister betr. könnte man, da es Winter ist und
Markgf. Albrecht jetzt und vielleicht überhaupt nicht mehr so
stark aufkommt, die Kosten sparen, da sie zweifeln, wie weit
man sich im Fall der Not auf sie verlassen könnte.
8.^10. Der 8.— 10. Punkt des Ladenburger Abschieds haben
iern weg.
11. Die Aufnahme des Bs. von Münster in den Verein
betr., dweil Bartholomei ain tag gehalten nnd aber laut des ab-
schieds Gulch nit geschriben worden, so muss angehört werden,
vrie es steht. Da der B. nach dem Ladenburger Abschied mit
den gartenden Knechten und sonst viele Anstösse hat, ist seine
Aufnahme bedenklich; doch wird dem Bericht nach doch auf
den einen oder andern Weg zu handeln sein.
12. Ebenso steht es mit Paderborn.
18. Von einer Schickung zu Markgf. Albrecht haben sie
wenig Hoffnung; doch kann davon geredet tverden, was auf
seine unfreundlichen, ja bedrohlichen Schreiben an Chr. und
andere zu thun ist.
14. Der 14. Punkt ist erledigt.
*) nr. 32Ü n. 1, 323.
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3i9, 1568. 293
15. Wegen des Feldhauptmanns Staat etc. wird sich Chr. Sept.
nebst seinem Marschall und anderen Sachverständigen zu haU
ten wissen.
Was dann das bayrische Schreiben^) und dass der Kg.
auf Ansuchen Bayerns der Einung beizutreten sich erbot, be-
triffty so wird Chr. hierin wohl zu cunctieren wissen.^) Sie hal-
ten diese Aufnahme unt. and. deshalb für hochbedenklich, weil
Tirol und die Österreich. Herrschaften am Bodensee, am Schwarz-
wald, im Sundgau, Breisgau und Elsass an Schweizer, Vene-
tianer und Franzosen grenzen, mit denen man in einen hoch-
gefährlichen Hauptkrieg geraten könnte. Auch ist zu bedenken,
ob man dem Kg. schon Zeit und Hilfe des Vereins eröffnen
will. Aber Hz. Albrecht schreibt, dass ihm auferlegt sei, mit
dem Kg. zu handeln, und dieser hat schon eingeivilligt ; und
auch wenn dem nicht so wäre, würden doch Mainz, Trier und
Bayern dafür sein; Chr. kann ja als der letzte im Votieren
die Sache an sich kommen lassen. Wäre Treue und Glaube
etwas sicherer, so wäre diese Aufnahme dem Reich nützlich;
80 aber ist es gefährlich, die hend zwischent thier und angel zu
legen.^ — [1553 Sept.J^^
8t. Heiddb. Verein 5, :iO. Kons, von Feasler.
ft) SaA Aufmk»'. von Oramek,
») nr. 310.
^ Auch ein Gutachten des pfälz. Kanzlers spricht sieh entschieden gegen
dk Aufnahme des Kgs. aus. — Stumpf S. 164 ff.
^ Auf dieselben Punkte besieht sich folgendes Schriftstück^ das nach
Punkt 5 und 7 Abschr. einer eigh. Aufzeichnung Chrs, zu sein scheint:
1. im ladenborgischen abschid: ist gefaUen durch absterben herzog Morizen.
2. ist verricht
3. idem der 3. artickel.
4 steet bei den ainigungsverwanten, ob sie Clausen von Hattstatt also
beäteUen wöUen, wie sein beger.
6. artikel den obersten betreffend, würdet darfür gebeten von meinetwegen
werden und das einer von den ainigungsverwanten bestellt wurde, wie in dem
schwebischen pund auch beschehen ist.
6. gttetliche handlung mit Saxsen; steet noch ad deliberandum, und wur-
det dise handlnng bei den churfürsten am maisteu bemwen, dieweil sie iren
consens darin gegeben haben.
Nota! Sich von wegen nitgebens titeis zu entschuldigen.
7. steet darauf, GiUch derwegen zu hören und das mein bedenken, das
ein ieder verainigter seine rittmaister dem verordneten obersten b^ambset hette,
8. 9. 10. haben iren weg.
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294 1563. 350.
Sept. 330, Memorial fChrs.J:^)
Wer in die aiuung ze nemen.
Kunig?; doch nit mit merer stim dann unser ainer; nota
4 land, darumben mer gefar, billich er mer hilf laisten solte, darumb
gehört werden/^
Hessen auch einzenemen.
Cöln, Augspurg, Lotringen, Minster, Paderborn; solhes m
femer bedencken auf künftige zesamenschickung ze nemen, oder
sie in die ainung one stimmen ze lassen oder inen mit ainer be-
nannten hilf zu helfen.
Ich oberster, neben ainem andern; doch des pei-sonlicheu
Ziehens in das veld enthoben zu sein.
Nota unterobersten oder leuttenambt, 2 fuosknechthaubtleut
sambt iren benannten haubtleuten, rittmeister, veldmai-schalh,
kriegsreth, obersten zeugmeister, vicecanzler, Schreiber und andere
zu benambsen, besoldung ze schepfen.
Was des obersten haubtmanns ambt und Verwaltung sein solle.
a) Hit9M auf d$m Ratul: nota nit mer ttlmmen zu an« ze habeo^ dann den kunig und Henen.
11. eisnemung Münster: steet zu bedenken, dieweil er mit Brandenburg,
Braunsohweig und andern in zwainng ist, waz zn thon sein wölL
Idem mit dem römischen könig, Göln, Hessen, Vademont oder Lutringen,
Cardinal von Aagspurg.
12. idem mit dem stift Paderborn.
13. ist nit zu raten, auch verhoffenlich nit zu erhalten, dann sie baider-
seiz auf das ensserst verderbt seind.
14. ist nicht verriebt; steet zu erwegen, ob dermassen der kaL mt. noch
soUe geschriben werden.
16. stad und kriegsordnung zu verfassen, steet bei der ainungsverwanten
erdenmg.
1. Die erclemng über die haidelbergische verainigung und Verfassung zu
beschliessen, ist zu dem ersten zu dem notwendigsten.
2. Ainen stad dem obersten und andern zu verordnen, dergleichen ein
kriegsordnung zu begreifen, ist von nöten.
3. Sich zu resolvieren, wer in die ainigung von den ansuchenden einge-
nommen soUe werden.
4. Kai. mt. schreiben und begeren fürzubringen von wegen egerischer
verainigung.
5. Hessen, idem marggraf Albrechten zu beantwurten.
6. Was Clansen von Hattstatt und seinen haubtleuten zu antwurten sein
wöU. — St. Heidelb. Verein 2.
360. ^) Dieses Memorial gehört wM auch zu dm VorbereituMgen des
Heübronner Tages,
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300,-^51. 1668. 296
Ob der oberst die tag soll ausschreiben, ob zuvor die Sachen Sept.
mit dem lenttenambt, kriegsrethen, zu beratschlagen, oder den
Dechsten in furfallenden sachen die ainungsverwandten zu be-
schreiben.
Wer obvermelte personen jerlichs bezalen solle; nota ain
tresorier derwegen ze haben.
Idem uncosten, so hin und wider auflaufen wurdet, alle jar
die rechnung deswegen ze thon.
Wann obvermelte obersten und kriegsrethe beisamen beschri-
ben werden, in was costen solhes beschehen soll.
Ain anzal allerlei geschtitz zu benennen, sambt zugehörigem
kraut und lot, wie auch solhe zuwegen ze bringen, sambt den
wagen, pferden und anderm, so darzu gehört.
Wie es mit dem anritt- und laufgelt gehalten werden soll,
wievil auf ain fendlin gegeben soll werden.
Ain kriegsordnung zu begreifen, so dar und lauter auch sei.
Nota das ain vorrath an gelt hinderlegt wurde, zu aller vor-
stehendem obligen haben zu gebrauchen.
Nota ob ainer aus den ainungsstenden mutwilligerweis ainem
andern, so nit in der ainung, ursach gebe ze Widerwillen, das der-
selb von ime überzogen und belangt wurde, ob die andern hilf ze
thon schuldig sein sollen.
St. Heidelb» Verein 2. Abachr,, offeiibar von einer eigh. Aufeeich-
nung Chrs,
351, Bedenken Ohrs, über Aufnahme des Kgs.:^) Sept.
Zu bedencken, wie die ku. mt. in dise ainigung einge-
nomen möchte werden und in der obligacion und revers
vermeldet wurde.
Das ir mt. mit deren oberosterreichischen erblanden,"> der
Grafschaft Tirol, Hegau, Hohenperger lendlin, Swarzwald, Preis-
gau, Sunckau, auch Elsass, zugleich wie ir mt. in dem schweb,
band als ain erzherzog zu Osterreich gewest ist, mit allen be-
zü-cken und grenzen, darin specificiert, einnemen thuen, mit dem
beschaid, wa mit sollichen landen ir mt. nit in offner fehte stunde ;
was auch ir mt. sonst für spenen und irrungen mit den genacli-
parten, als Venediger, Grauenpundter und Schweizer, hetten, das
ft) Attf dtm Band von Chr. : nota marggrafsohaft Burgau.
351. *) Daaa dieses Bedenken in die Zeit der Heilbronner Verhctndlungen
tjtkört, ergiebt sich daraus^ dass am Schluss die ^hiesige Deklaration'^ erwähnt wird.
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296 1663. 361.— 362,
Sepu solchi spenne vermag der enden habenden erbainigungen, vertragen
und andern austragen ir mt. sich mit denselben entscheiden liesse;
ob aber dieselben oder andere über billich -rechterbieten und zu-
wider derselben erbainigung vertragen und austragen ir mt. in
denselben landen angreifen wurden, das alsdann wir verainigte ir
mt. hilf zu thun, doch zuvor ergangner erkantnus, wi^ semlichs
in hiegiger declaration begriffen, schuldig sein sollen.*)
St. Heidelh. Verein 18. Eigh. Aufzeichnung Chrs.
Sept. u:i. 332. Bedenken Chrs. wegen Übernahme der Oberhaupt-
mannschaft:
auf das Ansinnen wegen Übernahme der Oberhauptmannschaft
giebt Chr. nach genommenem Bedacht folgende kurze Antivort:
er ist der Einung mit Rat, Hilfe und Beistand nach Kräften
zu dienen bereit, hat aber seine Gründe gegen Übernahme der
Oberhauptmannschaft schon vorgebracht und bittet nocheinmal
ihn für entschuldigt zu halten. Sein Rat ist, dass Hz. Albrecht
von Bayern und Hz. Wilhelm von Jülich die Oberhauptmann-
schuft übernehmen; wenn sie Bedenken haben, so sollen sie in
Friedenszeiten abwechselnd das Amt führen und die Zusammen-
beschreibungen, Verhandlungen, Gesandtschaften und alles an-
dere, was nötig ist, leiten. Wird Gegenwehr nötig, so erhalten
sie einen Unteroberst, d^r hier ernannt werden kann. Dieser
soll das im gemeinen Rat beschlossene mit Rat des um Hufe
anrufenden Fürsten ausführen; er bekommt einen Feldmarschdll
und andere Persmien, loie früher beschlossen wurde, zur Seite,
auch 2 Oberste über 2 Regimenter Knechte, denen von den
Einungsff. die Hauptleute, une dem Unteroberst und seinein
Marschall die Rittmeister, zugeordnet werden. Von jedem Für-
sten sollen 5 Fussknechthauptleute und 2 Rittmeister hier er-
nannt werden; ein Hauptmann soll mindestens 400 M., ein
Rittmeister 250 Pf. haben; in Kriegszeiten sollen beide Fürsten
auch den Namen Oberhauptleute behalten, aber, wenn es nicht
ihr eigenes Land angeht, von persönlichem Auszielien befreit
sein.^) — Heilbronn, 1553 Sept. 22.
St. Heidelb. Verein 4, 5. Ähachr.
») Vollmacht des Kga. für seine 3 Gesandten. St. Heidelb. Verein 16.
Ahschr.
362. 0 i^bd. auch ein ablehnendes Bedenken Hz. Albrechts, mit der
Auf sehr. : perlectum Heilbronn Sept. 22.
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363.-^65. 15Ö8. 297
353. Gf, Wilhelm von Nassau an die zu Heilbronn ver- Se2}t 26.
sammelten Fürsten:
Streit mit Landgf, Philipp,
bittet de7t Landyfen. Philipp zu bewegen, dass er ihm und
seinem Sohn die entzogenen Güter restituiere, die von ihm be-
ivüligte gütliche Unterhandlung vor sich gehen lasse und sich
mit seinem billigen Erbieten, der im Passauer Vertrag erwähn-
ten Revision wegen vor alle Stände des Reichs zu kommen,
begnüge. — Dillenburg, 1558 Sept. 25.
St. Hessen 4, 18. Abschr.*)
354. Mainz, Trier, Pfalz, Bayern, Jülich und Wirtbg. Sept. ^t.
an Hz. Johann Friedrich d. Ä. von Sachsen:^)
bieten sich nocheinmal zur Vermittlung mit Kf. August an. —
ms Sept. 27.
3t. HeideW. Verein ö,21. Abachr.^y
355. Chr. an Markgf. Albrecht: 3ept. Ji'K
Zurückweisung der Vorwürfe des Markgf en.
Antwort auf dessen Schreiben dat. Bremeiiy Juli 19. Bedauert
das Blutvergiessen und weist den Vorumrf ztcrück, als hätte
der Heidelb. Verein, wenn er Lust gehabt, dasselbe verhüten
können; ausserdem hat weder er noch der Hz. von Jülich wider
die in Heidelberg versprochene Unparteilichkeit gehandelt. —
Heilbronn, 155S Sept. 28.
Ced.: Erwidert auf den Zettel in dem Schreiben von Braun-
schweig aus,^) dass er zwar bei diesen gefährlichen Lauften
einige Reiter annimmt, aber ihrer Einung gemäss nur zur
Defension und zur Beschützung von Land und Leuten; wird
9ich nach der Heidelb. Erklärung halten.'^
St. Brandenburg 1 h. Abschr.
a) ÄufKhr.: lectum Hallb. olct. 9. — darauf lit ein urkond dem botten in namen der char*
nad forsten gegeben, diiee eingedenk sn leln.
b) Äuftekr. : perlectom Hailbronn S9. sept. 68.
364. *) Vgl nr. 322, 380, 392.
356. *) nr. 329.
*) Das gemeinsame Schreiben von Heübronn aus an den Markgfen, bei
I>ruffel IV, 266; vgl dazu unten nr. 368.
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298* 1ÖÖ8. SSf.-SdS.
S$pi. 29. 3S€. Mainz, Pfalz, Bayern, Wirtbg. und die trierischen
Gesandten an Hz. Wilhelm von Jülich:
ersuchen ihn um Übernahme der Oberhauptmannschaft neben
Hz. Chr. von Wirtbg. — Heilbronn, 1553 Sept. 29.
St. HeideJh. Verein 21 B, Konz.
Sept. SS 7. Jülichsches Memorial:
Vermittlung zwischen Marhgf. Albrecht und seitun Gegnern.
der Hz. von Jülich hat früher an Chr. geschrieben, was der
Markgf. wegen weiterer gütlicher Verhandlung über sie beide
erklärte;^) darauf hat er noch keine Antwort erhalten, deshalb
sollen die jülicher Gesandten jetzt in Heilbronn um Bescheid
anhalten, was, ob der Markgf weiter ansuche oder nicht, auf
sein Erbieten zu thun und zu lotsen ist; namentlich ist auf
Mittel zu denken, wie der Friede zu erreichen ist; würdeti aUe
die Haufen Reiter und Knechte, die jetzt in der deutschen
Nation auf den Beinen sind, zertrennt, so gereichte dies der
Nation zum Nutzen und den Einungsverwandten zu grosser
Stärkung und Ansehen; das ist leichter, solange das Kriegs-
Volk zusammenläuft, als wenn es schon ganz beisammen ist.^
St. Heiddb. Verein 4, 6. Or.^\
Sept 29. 338. Was am 29. Sept. über weitere Aufnahmen in den
Verein beraten und beschlossen tvurde:
1. Der Erzb. von Köln soll in die Einung genommen wer-
den; will er eine Stimme haben, soll er wie die jetzigen Einungs-
verw. angelegt werden; zuvor soll er sich aller Vereine mit
Brabant und anderen begeben;^) das soll Trier mit ihm ab-
handeln; will er dann in die Einimg, soll er es dem obersten
357. >) Vgl, nr. 331 n. 1.
*) Auf Wunsch des Hzs. Wilhelm wurde auch ein Bittschreiben an Hz.
Heinrich von Braunschtceig erlassen, er möge sich gegen die Stadt Herford —
welche von Hz. Phüipp Magnus dort gelassenes Geld den Gegnern ausgdie/ert
Iwite — freundlich finden lassen und sie mit thäüichem Vorgehet^ verschonen.
— St. Heiddh. Verein 24. Abschr. : vgl. nr. 504.
•) Aufschr. von Chr.: ist mir von Gjolch kain schreiben worden, weis«
auch kain mittel der vergleichang ; möchte Gülch mir die forschlagen. . — Pfalz
were der besten onderhandler ainer. — Vgl. nr. 373.
358. *) Vgl. nr. 300 n. 4.
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3Ö8. 156S. 299
Hauptmann anzeigen unter Mitteilung aller seiner gelegenheit, Sept, ü9,
auch der Einvnlligung von Kapitel, Ritterschaft und Land-
schaft, Der oberste Hauptmann soll es dann bei der nächsten
Zusammenkunft den Einungsverw. zu endgültigem Beschluss
vorlegen.
2. Ebenso wurde die Aufnahme von Münster beschlossen;
da der B. nur 1000 Kn. und 300 Pf. als Hilfe anbietet, soll
ihm Jülich mitteilen, wenn er gleiche Stimme in der Einung
haben wolle, müsse er au^h die gleiche Anlage tragen; wolle
er aber keine Stimme, nehme man ihn mit obiger Zahl auf und
leiste ihm im Fall der Not die gleiche Hilfe loie er den Stän-
den. Seinen Entschluss soll der B. dem obersten Hauptmann
mitteilen, damit dieser auf der nächsten Zusammenkunft be-
richte..
3. Der B. von Paderborn, der sich noch nicht erklärt hat,
soll bei dem obersten Hauptmann ansucJien und sich erklären,
dieser es dann an den Verein bringen.
4. Wenn die Gesandten von Lothringen kommen, soll sie
der oberste Hauptmann anhören und ihnen sagen, ihr Herr
sei in des französ. Kgs. Verwahrung, die Mutter von dem Kg.
ihres Widems und ihres Kindes beraubt, der Hz. von Lothringen
habe allerlei Späne mit Pfalz, Trier und Mainz, und wie er
mit Frankreich stehe, sei bekannt; ifire Antwort soll der oberste
Hauptmann den Einungsverw. berichten, damit man auf der
iiächsten Zusammenkunft weiter davon verhandle.
5. Der Kardl. von Augsburg soll morgen gehört werden
und dann die Einungsverw. beschUessen, wie er aufgenommen
werden soll.
6. Hessen soll zur Antwort erhalten, dass man ihn mit
gleicher Stimme, doch auch gleicher Anlage wie andere auf-
nehmen wolle; er soll sich darüber dem obersten Hauptmann
erklären, der Befehl haben werde, ihm gegen Obligation und
Ratifikation die Anzahl der Hilfe und Einungsnotel zu eröffnen.^)
*) Auf Klagen des Landgfen, Philipp hin wandte man sich Sept. 28 an
Kg. Ferdinand, er soüe beim Ksi\ dahin tcirken, dass die Fassauer Verordnung
sowohl in Beeng auf die darin angeordnete Revision als in Bezug auf den
SUUstand der Progesse am K.G. befolgt werde. — Dem Landgfen. schrieb man^
er müsse seine Klagen auch an den röm. und böhm. Kg. sowie an andere
Passauer Unterhändler gelangen lassen: ein Schreiben an das K.G. um Ein^
Stellung der Prozesse habe man als aussichtslos aufgegeben. — St. Hessen A.,
Absehr. Vgl. Neudecker, Neue Beiträge S. 70.
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300 15^- 358.—36(J.
Sept. 29. 7. Wenn Hz. August ansuchty soll er mit gleicher Anlage
und Stimme tote die andern aufgenommen werden.
8. Über cc. 12 Stimmen sollen nicht in den Verein ge-
nomfnen werden; was weiter aufgenommen tvirdy soll mit Vor-
wissen und Bewilligen aller Einungsverw. geschehen.
9. Weiter kam vor, wa^ man thun solle, wenn die Städte
Strassburg, Augsburg, Köln, Frankfurt und Ulm Aufnahme
begehren. Es tvurde beschlossen, sie an den obersten Haupt-
mann zu weisep., der die Gelegenheit einer jeden anhören und
zur Beschlussfassung auf der nächsten Zusammenkunft den
andern berichten und die Sache dahin dirigieren soU, dass sie
mit Reitern und Knechten belegt, diese zu Geld angeschlagen
und also ihre Gebühr in Geld erlegt werden soll.
St. Heidelb. Verein 4, 9. — Vffl. Stumpf S. 179 ff. die eiUsprechett-
den Punkte im Abschied.
Okt. 3. 359. Chr. an Gf. Sebastian von Helfenstein:
Beruf utig nach Stuttgart.
Wolgeborner, lieber oheim und getreuer ! Unser freundliches
begehr ist, du wollest dich alsbald erheben und dich gen Stutgart
verfügen, also das du gewiesslich auf schierstkünftigen donnerstag
gegen abend bei uns allda erscheinen thuest. — Heilbrofin, 1553
Okt. 3.
üniversitätsbibl. Tübingen, M. h. 499. Abschr.
Okt. 6. 360. Chr. an Ksr. Karl:
Heidelb. und egerisclier Bund.
erhielt vom Ksr. am 25. Aug. ein Schreiben,^) er solle seine
Einungsverw. zum gemeinsamen Eintritt in das Engerer Bünd-
nis oder zur Zusammenziehung der beiden Bündnisse bewegen.
Da ohnedies eine Zusammenkunft in Heilbronn bevorstand, um
über gegenseitigen Schutz und besonders über Handhabung des
Landfriedens, auch über Beayitwortiing anderer ansuchender
Stände zu beraten, so berichtete er ihnen hier den kais. Auftrag.
Hierauf nun von iren 1. und der abwesenden gesandten mir sambt-
lich vermeldet und antwort geben worden, das E. kei. mt. an mich
gethon schreiben und obvermelt ersuchen sie anders nit dann aus
360. *) nr. 317.
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360.-391. 1558. 301
fridliebendem, ganz gnedigistem, wolmainenden gemuet und mai- Okt. 6.
uung beschehen sein, verstanden hetten, dessen auch E. kei. rat.
sie, chur- und forsten sambt der abwesenden gesandten, under-
thenigisten, billichen, hohen dank sagten und das sie derhalber
wolgenaigt weren, wo die egerisch bundnus iren wirklichen fur-
gang hette oder noch erlangen wurde, alsdann onebeswert ze
sein, eines freuntlichen verstandtz (wes sich ain iede ainigung
gegen der andern vertreulichen zu versehen) zu vergleichen, der
andertenigisten Zuversicht, E. kai. mt. wurde dessen ain gnedigsts
benuegen und gefallen haben. Und dieweil ich mit im 1. eben
ains bedenkens und dameben E. kei. mt. liievor auch gehorsam-
lich angezeigt, das mich underthenigist für gut ansehe, dise Sachen
anf künftigen reichstag einzestellen, hab E. kei. mt. ich solhes
biemit abermaln (als deren undertenigister, gehorsamer fürst) nit
unangezeigt sollen lassen und thue E. kei. mt. mich underthenigst
zu gnaden bevelhen. — Heilbronn, 1553 Okt. 6.
Wien. WüHtembergica 2 E. (h-. präs. Okt. 17.
361. Johann Knoder und Johann Fessler an Chr. : okt. 6.
Chrs. Obligation gegen den Kar.
haben dessen Befehl nach wegen der dem Ksr. bei Rückgabe
von Schorndorf und Kirchheim gegebenen Obligation und des
von ihm erhaltenen Reverses nachgedacht.^) Dass jene harte
und gefährliche Obligation zurückgebracht oder doch kassiert
würde, wäre sehr gut; sie raten aber nicht, es durch ein Schrei-
ben oder eine Botschaft anzuregen; dazu, dass es wohl nichts
nützen uilrde, toürde es noch beim Ksr. allerlei Verdacht er-
wecken, namentlich dass Chr. ganz allein kgl., gar nicht kaiser-
lich sein wolle, besonders da erst neulich die Resignation der
Gfsch. Mömpelgard und dazu die der burgund. Herrschaften
geschah, wovon bei der jetzigen Schickung gehandelt werden
soll und worüber am kais. Hofe hievor allerlei geredet wurde.
Es könnte dies bewirken, dass die vielleicht vergessene Obli-
361. *) Die Obligation I, 261b; der Revers bei Beyseher 19, 1, 45f. Heu-
hronn, Okt. 5 hatte Chr. an Kessler geschrieben, da ihm der Ksi'. den Asperg
f^me eine ObUgaiion frei eingeräumt hohe und da er den Liz. EissUnger wegen
Resignation der mömpelgard. und burgund. Lehen wieder an den kais. Hof
abfertigen werde, soüe F. mit Knoder erwägen, ob Chr. den vom Ksr. erhalte-
nen Revers zurückgeben und dafür um Herausgabe der Obligation naclhsuchen,
oder ob er damit noch länger warten solle. — Ubd. Or. — Vgl. übrigens nr. 367.
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302 IBM. 3^1.— Ä?Ä
Okt. 6. gation wieder hervorgesucht und sogleich oder sonst je nach
der Lage allerlei begehrt würde, was sie enthält Raten des-
halb, dieses Ansuchen für jetzt einzustellen. Wenn aber Chr.
auf dem künftigen Reichstag oder sonst an den kais. Hof
kommt, dürfte je nach der Lage weniger bedenklich sein, dass
Ohr. selbst beim Ksr. oder beim B. von Arras dies anregte und
einen Versuch machte. Dann könnte er bei einer abschlägigen
oder aufzügigen Antwort aufs beste mündlich replizieren, unt.
and. auch, was dieser Festungen halb zu Heilbronn und seit-
her oft verhandelt und durch welche Gründe er zu der Obli-
gation gezwungen umrde; dies könnte je nach Gelegenheit zur
Erlangung der Obligation dienlich sein. — Stuttgart, 155S Okt. 6.
St. Rom, Kais. 6 c. Kam.
Okt. 6. 362. Memorial, was dem Erzb. von Köln auf sein An-
suchen um Aufnahme in die Einigung beim Erzb. von Trier
von diesem im Namen der zu Heilbronn versammelten Fürsten
geantwortet werden soll:
er soll sich erklären, ob Kapitel, Ritter- und Landschaft dem
Beitritt zur Einigung zugestimmt haben; ferner dass er in
keiner andern Einigung, Bund oder Verständnis noch sonst
irgendwie verpflichtet sei, sondern unverbunden und frei stehe:
dass er aber von einem andern Bund, wenn er in einem solchen
wäre, sich vor dem Eintritt in diesen ganz zurückziehe.^) Er-
halten die Einungsff. entsprechende Antwort tmd BevHlligung,
wollen sie den Kfen. mit gleicher Hilfe nnd Stimme in den
Verein aufnehmen. Was den vom Kfen. von Köln an Trier
gebrachten Wunsch betrifft, ihn, Kapitel und Landstände vor-
her über die Hilfe und Dauer der Einung zu verständigen, so
haben die Einungsff. noch keinem Stand, der in die Einung
zu kommen tvilnechte, das, worüber sie sich verglichen, mitge-
teilt, ehe derselbe sich erklärte, wie er aufgerwmmen toerden
wolle; die Hilfe sei nicht übermässig hoch, Irrungen und Feinden,
die vor der Aufnahme bestehen, müssten aufgenommen werden.
Bewilligt der Kf. dies alles, soll er es an Chr. aU Haupt-
mann mitteilen, der ihm weitere Antwort geben wird. — Heil-
brorm, 1553 Okt. 6.
St. Heidelh. Verein 4, 13. Abschr.
362. *) Vgl. Mu diesir Forderung nr. 3W n. 4.
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363.-^366. 1568. 308
363. Markgf. Karl von Baden an Chr.: Okt.s.
Besuch bei Chr. und Hg. Alhreeht in Stuttgart.
am 8. Okt. in Stuttgart zu sein und sich mit Hz. Albrecht von
Bayern zu besprechen und bekannt zu machenj wie Chr. in
seinem Schreiben ivill, ist ihm wegen seiner Geschäfte und der
Grösse des Wegs unmöglich; dagegen hofft er, am 9. bei ihnen
einzutreffen. — Mühlburg, 155H Okt. 8.
St. Baden 9 b II, 8. Or. prm. Stuttgart, Okt. 9.
364. NikolaSy Hz. von Lothringen, Vormünder, an Chr. : okt. w.
beglaubigt den Alexander von Braubach zu einer Anzeige.^) —
Nancy, 155S Okt. 10.
St. Heidelb. Verein 23, 28. Or. prOa. Stuttgart, Dez. iß.»)
36o. Markgf. Albrecht an Mainz, Pfalz, Bayern und okt, ih.
Wirtbg.:
Beruhigende Erklärungen.
erkielt ihre Antwort^) auf sein Schreiben von Bremen aus; be-
dauert den Tod so manchen ehrlichen Mannes in den zwei
Schlachten; ist aber dazu gezwungen worden. Er hat seine
Verträge nicht so unrecht erlangt, wie seine Gegner sagen; was
einer in Krieg und Fehden verschreibt, muss er gerade so hal-
ten ioie etwas anderes; toenn es jetzt so steht, dass man nicht
mehr halten loül, was man mit Treue und Glauben beteuert
dann möchte man ebensolieb in der Türkei wohnen. Bittet,
sein voriges Ansuchen nicht unfreundlich aufzunehmen und
sich gegen ihn nicht zu Ungutem bewegen zu lassen; xoie des
von Plauen Schreiben an den Kg., das er niedergeworfen hat
und von dem Abschr. beiliegt,^ zeigt, soll deshalb bei ihnen
364. *) Brackenheitn, Nov. 15 beriehiet van Massenbach an Ohr., Alexan-
der wm Braubach habe ihm geschrieben, er sei mit Kredenz zu Chr. abgefer-
tigt, sei aber unterwegs erkrankt und habe sich zu seinem Schwager nach
Homberg führen lassen: von Massenbach möge zu ihm reiten; dieswoUeer
[von Mass.] am Sonntag thun. — Ebd. Or. präs. Tübingen, Nov. 19.
»J eodem Chr. an den Hz. von Lothringen : er habe von Braubaehs Wer-
bung gehört; eine Entschuldigung, dass der Hz. keine Gesandten nach HeiU
brenn sehiekU, wäre unnötig gewesen, da Chr. wohl wusste, dass es m der kurzen
Zeit nicht möglicJt war. — Ebd. Konz.
365. *) Druffel IV, 266.
, ^) Dat. Lager vor Bayreuth, Okt. 9. Man muss in aller Eüe dazu ^nun,
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304 166B. $65.^366.
Okt. 13. angesucht werden. Man sagt, dass man zu Zeitz jetzt allerlei
praktiziere, um den Bund zu erweitern;^) hofft, dass sie sich
zu dem treulosen Bund nicht bereden lassen; ist mit ihrem
Erbieten zufrieden. Kam gottlob wieder in seinem Lande an
und nahm die ihm abgedrungene Stadt Hof toieder ein.*) WiU
gegen sie alle nichts thun noch ihr Land oder ihre Leute an-
greifen; hofft, dass sie sich ebenso halten und ihre Einung,
welche, me sie schreiben, zum Schutz vmi Land und Leuten
gemacht ist, der anderen der Pfaffen und ihres Anhangs nicht
anschliessen. — Was den Zettel von Pfalz und Wirtbg. betrifft,^)
so sagten zwar die Rittmeister das Gegenteil; da er es nun
aus dem Zettel anders findet, so ist er damit wohl zufrieden.
— Hof, 1553 Okt. i3.«)
St. Heidelb. Verein 9 V. Or. und Äbsehr.*) irräs. Stuttgart, Okt. 23.
Okt. 15. 366. Kf. Friedrich an Chr.:
Kf. August und der Heidelb. Bund.
schickt mit, was ihm Landgf. Philipp von Hessefi unter Bei-
schluss eines Originalschreibens von Kf. August geschrieben
und was er ihm darauf geantwortet hat;^) hofft, damit dem
a) Auf der Abtekr, ttekt, wm Kur»* Hand: das original ist PfaU geschickt wordan.
daas der Markgf. nicht wieder aufkommt ; denn er hat heimUehe Gehilfen : rät,
dass der Kg. an Pfalz sehreibe und sie zur Hilfe ermahne ; da sich des Efen*
von Sachsen Unterthanen jetzt vom Marhgfen. bestellen lassen und der älitre
Reuss ein Bädetführer sein soll^ soU der Kg. dem Kfen. schreiben, dass er du"
selben abfordere — Ebd. Abschr. — Vgl. Wenck, Ärch. f. d. sächs. Gesch.
N. F. B, 261.
») Vgl. G. Wolf, N. Ärch. f. sächs. Gesch. 17, 324 ff.
*) Am 11. Okt.; vgl. den Bericht in Chr. Meyer, Hohm^zolUrisehe h^hT"
schungen 3, 90 ff.
») Vgl. nr. 355.
•) Schon Okt. 12 hatte Kf. Friedrich an Chr. ein Schreiben des Landgf mu
Phüipp, dat. Kassel, Okt. 6, geschickt, worin dieser berichtet, der Markgf. sei
mit 14 Kleppern in sein Land geritten. — St. Ff alz. Miss. 7. Or. präs. Stutt^
gart, Okt. 16.
366. *) Der Landgf. hatte ein Schreiben des Kfen. August, dat. Lichten-
berg, Okt. 6, mitgeschickt, worin dieser auf die Frage, ob er in die Einung
kommen wolle oder nicht, deren Inhalt zu wissen begehrte (Druff el JF, SSO).
Heidelberg, Okt. 15 antwortete Kf. Friedrich dem Landgfen., nach der Mit-
teilung an seinen Oberamtmann Alexander von der Tann werde er an Kf. Aw'
gust den Inhalt der Einung wohl berichten können. Was die Hilfe hetr^Sj
so könne August leicht ebensoviel tragen wie die andern. WSrde dieser oder
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3^.-367. 1668. 305
Heilbronner Abschied und anderen Verhmtdlungen nicht zu- okt. w.
wider gehandelt zu haben}) — Heidelbergy 1553 Okt 15.
St. Heidelb, Verein 7, ^1. Or, präs. Hohenurach, Okt. 19.
367. Instruktion Ohrs, für Liz. Eisslinger zu einem An- oht.ie.
bringen beim Ksr. und auch bei dessen Hof raten:
Chra. Schaden am Asperg. Obligation für Schorndorf und Kirchheim.
Belehnung Gf. Georgs. Wirtbg. Privilegien. Königsbronn. Wolf
Thomans Erben,
er soU sich mit Gf. Georgs verordneten Räten alsbald an den
kais. Hof verfügen, um Audienz bitten, für Rückgabe des
Schlosses Hohenasperg danken, darauf hinweisen, dass Chr.
mit höchster unser ungelegenheit und unstatten zur Bezahlung
der Kn. 9445 fi. dargeliehen und die Viktualien um 4842 fl. 31 kr.,
höher als die Schläge jetzt sind, übernommen und an Hausrat,
Munitio7i, Harnasch, Weinfässern und anderem grossen Scha-
den erlitten habe, auch die Gebäude kaum mit 20000 fl. wieder
in stand setzen könne. Der Ksr. möge sich das zu Herzen
nehmen und auf eine gnädigste ergetzung, auch Rückzahlung
des Geliehenen bedacht sein.
Ferrer und zum dritten^) als in einantwortung beeder stett
Schorndorf und Kirchen ir kei. mt. uns ein revers zugestelt, dar-
gegen wir uns gegen ir mt. obligieren muessen, wie semlichs ir
mt. allergnedigist wissend, so weren wii* underthenigist erbietig,
ierer kei. mt. angeregten revers gehorsamlich hinauszugeben, mit
underthenigister bitt, uns unsere Obligation auch widerumben aller-
gnedigist zu banden zu stellen.
Ferner soll er um Belehnung Gf. Georgs mit Mömpelgard
und den drei burgundischen Herrschaften sollizitieren, um Be-
einer seiner Einungsverw. bei Chr. als oberstem Hauptmann ansuchen, so wür-
den sie mit ordentlicher Session, Stimme und Hufe aufgenommen: toolUe aber
der Kf mit geringerer Hilfe beiireten, so würde es mit Session und Stimme
auch anders gehalten : jedenfalls würde für August dieses Verständnis viel er-
träglicher sein als das von Eger; gedr. bei Neudecher, Neue Beiträge 1, S. 76 f.
<) Die Bemerkungen Über das Verhältnis des Heidelb, Bundes zu Kur»
eaehsen bei Druffel IV S. 294 n. ii sind nicht gutreffend. Schon zu Moris^
Zeiten war mehr als ein äusseres Freundschaftsverhältnis vorhanden ; das Be-
wusstsein der Interessengemeinschaft, die Einheit in der Opposition gegen den
Ksr. verband beide Teile, und auch schon Moriz gegenüber bestand der Wunsch,
ihn in die Einung aufzunehmen; vgl. nr. 103 n. 1, 157, 163.
367. *) Vgl. zu diesem Punkt nr. 361.
Ernst, Brtefw. dM Hm. Obr. U. 20
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306 IßßÖ. 367.-368,
Okt. 16. stätigung der wirtbg, Privilegien mit Ausdehnung auf Gf. Georg,
die Gfsch, Mömpelgard und die Herrschaft Reichenweiher, auch
Horburg, nachsuchen, auch um die jetzige neue Begnadigung
mit gleicher Ausdehnung anhalten, beil. Schreiben dem Ksr.
oder dem B. von Arras oder in den deutschen Rat übergeben,
den verhafteten früheren Abt von Königsbronn betr., für Wolf
Thomans Erben eintreten, dass ihnen das arrestierte Erbe ganz
oder doch teilweise ausgefolgt werde. — Stuttgart, 155H Okt. Iß.
St. Äsperg 5. Or.
Okt. 20. 368. Hz. Albrecht an Chr.:
Gff. von öttingen. Markgf. Älh-echi. Gf. vom Haag.
erhielt von ihm zu Pfaffenhofen zwei Schreiben nebst der kais.
Kommission wegen der Gff. von öttingen; muss hierin, obwohl
er der Sache viel lieber überhoben wäre, der Parteien weiteres
Afisuchen erwarten. — Schickt Zeitungen über Markgf. Alb recht,
Abschr. von Briefen des röm. Kgs. an Kf. August, an den Kfen.
und an Markgf. Hans von Brandenburg, von der Antwort des
Kfen. August und namentlich von der Antwort des Kgs. auf
sein [Albrs.J Schreiben, worin er ihn erinnerte, die übrigen
Kriegsstände auch mit in den Vertrag zu ziehen. Erinnert an
seine Meinung hierüber in Heilbronn, wie wir auch gern ver-
holfen hetten, damit dem marggrafen auf sein scharpf und unsert-
halb unverdient schreiben mit ainer statlichem antwurt begegnet
worden, darin sich dann E. L mit uns freuntlich verglichen ; aber
an wem es erwunden, wissen E. 1. auch.'). Sie, die Einungs-
stände, müssen wohl aufmerken, namentlich wenn der Kg. sich
auch vertragen und die Last von sich weisen würde. Hätte
der Markgf. anderstwo ain verstand und beilag, und die Sache
ginge dahinaus^ wie man sagt, dann wäre es noch beschtver-
licher. Bittet, die kgl. Schreiben an Kf. Friedrich mitzuteilen;
schickt des Kgs. Antwort tvegen des Gfen. vom Haag, das ihm
allerlei Nachdenken macht, namentlich da er vom kais. Hof
hart, dass man dort von seinem Thun und Gewerbe wenig
wissen unll. — München, 1553 Okt. 20.
868. *) Vgl. dts Zasius Bericht von Okt. 9, Druffel IV, 283. ÄMch Za-
8iu8 schreibt hier dem He. Albrecht eine schärfere Richtung su und schiebt die
Schuld vor allem auf den Kfen. von Mainz : doch sollen auch Chr. und die
Jülich. Gemndten es gegen den Markgfen. nicht so gar ernstlich meinen.
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Ced.: Bittet, auf Fertigung der Obligation für den Kg, Oht. 20.
bedacht zu sein.
St, Bayr. Miss. 3. Or.^) präs. Stuttgart, Okt. 24,
369, Chr. an Kf. Friedrich: Okt. 21.
Kf. August; Friedrichs Klage Übtr das bünd, Kriegsvolk: Marhgf.
Albrecht.
erhielt von ihm vier Schreiben vom 15., 17. und 18. d. M., eines
in Hohenurach, eines in Tübingen und zwei hier.
Ist mit des Kfen. Antxoort an den Landgfen. wegen Au-
giists von Sachsen einverstanden; glaubt, derselbe werde bei
ihm ansuchen; er will ihm dann dem Heilbronner Abschied
gemäss antworten.
Hat ungern gehört, dass sich das bündische Kriegsvolk
gegen des Kfen. Verwandte in der Oberpfalz so feindlich er-
zeigt ;^) allein wo der Feind erfährt, dass etwas von seinen
Gegnern zu den Freunden geflüchtet sei, geht es nicht anders zu.
Dankt für die Abschr. des Vertrags zmschen Kf. August
und Markgf. Albrecht,^) Da dieser, vrie die Zeitungen sagen,
sich wieder mit Reitern und Knechten versieht und in sein
Land ziehen soll, so ist gute Kundschaft nötig,^) Hielte in
diesem Fall für gut, bei beiden Teilen um die Gütlichkeit nach-
zustuihen;^) Bamberg, Würzburg, auch Nürnberg werden sich
jetzt wohl eher als vorher dazu bewegen lassen, — Nürtingen,
1553 Okt. 21.
St, HeidtU). Verein 7, 21. Kons,
a) 4 cito.
369. ') Oku 17 hatte Kf. Friedrich bei Chr. Ober Ausschreitungen des
^fündischen Kriegsvolks in seinem Markt Kirchenthumbach geklagt, wo markgfl,
Güter herausgefordert umrden. — St, Brandenburg 1 d. Or, präs. Tübingen,
Okt. 20.
«) Horüeder S. 1144 f,
•) Okt. 20 hatte Chr, den Adam Diemar auf Kundschaft ausgeschickt
und H. W. von Knöringen um dessen Unterstützung gebeten. — St, Heidelb.
Verein 23. Kons. ; vgl. nr. 394,
*) Der Zusammenhang lässt keinen Zweifel ührig, dass die in nr, 373
beginnende neue Vermittlung der Heidelberger als ein Produkt gesteigerter Be*
fürchtungen anzusehen ist, wie sie durch die Rückkehr des Markgfen. nach
Franken jetzt hervorgerufen wurden {nr. 368, 371, 381).
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308 1W8. 370.-^371.
•
Okt. ^2. 370. Chr. an Hz. Albrechtf ebenso an Kf. Friedrich:
Claus von HaUstatt. SteUe des obersten Leutnants.
am 16. d. M. kam Claus von Hattstatt zu ihm, mit dem er wegen
der Oberhauptmannschaft über ein Regiment Fussknechte naeh
dem Heilbronner Abschied verhandelte; derselbe antwortete, er
könne sich ohne seine Hauptleute nicht in Bestallung einlassen,
und blieb dabei, dass er in keinen Herrendienst gehe, wo diese
nicht auch unterhalten werden. Überreichte demselben die gol-
dene Kette, die er mit Dank annahm. Will nwi so schnell als
möglich mit Hans Christoph von Falkenstein unterhandeln.
Hattstatt berichtete noch, wie ihn Nik. von Pollweiler in
kais., die Ensisheimer Regierung in kgl. Dienste bringen wollte;
glaubt, derselbe werde die letzteren annehmen. — Nürtingen^
1553 Okt. 22.
Ced. an Pfalz: Hat an Gf. Friedrich von Fürstenberg
seinen Rat Eberhard von Karpfen geschickt und um Annahme
der Stelle des obersten Letitnants ersuchen lassen.^) Da der-
selbe, laut. beil. Relation, rund abschlug, soll der Kf. nun mit
Heinrich von Fleckenstein, oder, wenn der nicht will, mit den
andern genannten Gff. unterhandeln.'^)
St. Hetdelb. Verein 2. Ahschr. (wir). Auszug Ih-affel IV, 292.
Okt. 22. 371. Kf. Friedrich an Chr.:
Furcht vor Belästigung durch den Markgfen.
Chr. wird aus den letzten Zeitungen gesehen haben, me
es mit Markgf. Albrecht und dem Kriegsvolk, das er aus Sach-
sen herausführt, steht. Nach weiteren Erkundigungen, nament-
lich bei seinen Räten in der Oberpfalz, bestätigen sich diese
Zeitungen. Dagegen ist das fränkische Bundesvolk, das vor
Bayreuth lag, abgezogen^) und soll sich zu dem Würzburger
Haufen nach Schiveinfurt begeben, wie beil. Zeitungen zeigen.
Darnach sind weitere Angriffe und auch Beschädigungen der
Nachbarn, bei denen man noch Proviant zu finden hofft, zu
370. *) Instruktion für den Gesandten sowie dessen Bericht St. Heiddb.
Verein 4. Der Gf. entschuldigte sich mit SchwcLchheit und Verpflichtung gegen
den Ksr.
») Heidelberg, Okt. 26 sagt dies der Kf. zu. — Ebd. Or. präs. Stuttgart,
Okt. 29.
371. ^ Am 10. Okt.: vgl. Meger^ Hohen zolkr. Forschungen 3, 392 ff.; 400.
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37L--373. 1553. 309
befürchten. Zwar hofft er, Markgf. Albrecht werde sich dem 0kU22,
hiesigen Abschied gemäss gegen die Einungsff. halten, fürchtet
aber doch, dass dessen Kriegsvolk bei Mangel an Proviant
auch die Oberpfalz heimsticht. Bittet, bei Zeit nachzudenken,
was bei solcher Belästigung eines Einungsfürsten. die gütlich
zu wenden ist, zu thun wäre. — Heidelberg, 1553 Okt. 22.
St. HeideJh. Verein 7, 22. Ahachr. präs. Stuttgart, Okt. 25.
372. Gf. Georg an Chr.: okt.2S.
Lehensempfang. Ortenburg. Sache. Warnt vor Trinken. Aaperg.
schickt hiemit seine zum Lehensempfang an den kais, Hof ver-
ordneten Räte. Ist damit einverstanden, dass Chr. den Hz.
Albrecht wegen der ortenburgischen Saclie nicht jetzig sondern
erst auf dem kommenden Reichstag ansprechen xvill; sieht nicht
ein, was er persönlich in dieser Sache auf dem Reichstag aus-
richten könnte^ und ist zum Besuch eines Reichstags auch nicht
atisgestattet.^) — Reichenweiher, 1553 Okt. 23.
Eigh. P.S.: ...Warlich, votier, mein meinong ist iiit ge-
wesen, daz by Phalz oder Bayern mit solchem starcken drincken
soltest miner ingedenck sein, daz du die noch empfindest;^) ich
gedenck aber, die vorgende gute dmnckle haben auch gute ursach
geben. Ich wolt vil lieber, daz dus wider noch ein jar oder zwee
mit ernst verödtest; dan du weist und hast oft befunden, dir zu
ibel und unstaten kompt; daz wollest nit zu ibel von mir ufnemen,
bit ich. — Daz du den Asperg widerum hast, darzu geb dir Gott
vil geluck, und verflucht sient die lyt, die darzu raten oder helfen,
daz er wider so dorlich enweg geben werd ; hab vor der zeit wol
gedacht, es werd so eben nit zugen, du werdest der knecht söckl-
meister sein missen.
8t. Hausarchw K. 4 F. 2. Or. präs. Stuttgart, Okt. 26.
373. Chr. an Markgf. Albrecht: Okt. 24.
Rückkehr des Markgf en. in sein Land. Vermittlung.
erhielt gestern dessen Schreiben^) und überschickte es an den
372. *) StuUgarty Okt. 30 antwortet Chr., er habe den Gesandten an den
kais, Hof den Liz. Eisslinger mitgegeben. — Ebd. eigh. Konz. — Kredenz für
letzteren dat. Okt. 26. St. Eöm. Ksr. 6 d. Konz. Am 5. Nov. kamen die Ge-
sandten in BriUsel an. — Lossen, Briefe des Ä. Masias nr. 126.
') Von einem „starken Zechen"^ in Heübronn berichtet auch Zasius;
BuchoUz 7 S. 641.
373. ') nr. 365.
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310 1563, 373.-374,
Okt,24, gebührenden Ort; weiin Antwort nötig ist, icird sie der Markgf,
erhalten. Da der Markgf. wieder zu Land und Leuten gekom-
men ist,*^ möge es der Herr so richten, dass er friedlich und
ruhig dadei bleibe und alle Uneinigkeit im Reiche beigelegt
werde, — Auf ihrem letzten Einungstag zu Heilbronn sagte
ihm der Hz. von Jülich, der Markgf. habe ihm erklärt, dass
er sie beide zu Unterhändlern zwischen ihm und den Bb, Imdefi
möchte; ein Schreiben, in welchem ihm das der Hz. von Jülich,
wie er sagte, vorher geschrieben Imtte, erhielt er nicht; er ant-
wortete damals dem Hz., er sei zu allem friedlichen Wesen
wohl gefieigt, wisse aber bei dieser Lage keifte Mittel.^) Wenn
nun der Markgf, da er wieder im Lande ist, Unterhandlung
zulassen würde, so wären sicher neben ihm nicht nur der Hz.
von Jülich, sondern auch seine andern Einungsverw. hiezu
bereit. Der Markgf. möge ihm seine Meinung hierin berichten.
— Stuttgart, Lo53 Okt. 24.^)
St. Heidelb, Verein 9 V, Eigh. Konz.
Okt. 24. 374. CJir. an Hz. Albrecht:
Vermittlung gwiachen Markgf. AWrecht und Ferdinand.
erhielt dessen Schreiben von Okt. 20; vernahm daraus gerne,
dass der röm. Kg. dem Kfen. von Brandenburg und Markgf.
Hans Vermittlung ztoischen ihm und Markgf. Albrecht gestattet
hat, so dass die vom Kg. bestimmten egerischen Bundesstände
miteingeschlossen sein sollen. Da diese Einräumung des Kgs.
vor dem Vertrag des Kfen. von Sachsen erfolgte, hofft er auf
Erfolg, namentlich nach dem gestrigen Schreiben Markgf.
Albrechts an sie, sowie seiner [ChrsJ Antwort. Will dem weiter
nachdenken und es zur Förderung des Friedens an nichts
fehlen lassen. — Stuttgart, 1553 Okt. 24.
Ced.: Bittet, bei der beschwerlichen Lage bald seinen Kriegs-
rat zu ernennen.
St. Bayr. Miss. 3. Konz. van Fessler.
a) Folgt durekstr.: trügen wir mit derselben ain fnindlichB frolooken.
«) Vgl. nr. 367.
•) Zugleich schickt Chr. an Kf. tMedrich und Hb. Älbrecht Abschr. du
markgfl. Schreibens und seiner Antwort : hoffty dass die andern letztere biUigen.
— St. Pfalz. Miss. 7. Konz. — Zugleich bittet er P/alz, dass alsbald aüe
ihre Kriegsräte eimennen. — Ebd. Kong. — Des Markgf en. Antwort nr. 386.
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37^—376. 1BÖ8. 311
375. Hz, Albrecht an Chr.: Oku 2b.
Die Antwort an Kf. August. Schädigung der pfälz. Unterthanen.
Weiteres Ansuchen um Vermittlung.
AntxDort auf dessen Schreiben dat. Nürtingen, Okt. 21.
Billigt die von Kf. Friedrich dem Landgfen. von Hessen ge-
gebene Antwort,^) den Kfen. von Sachsen betr.; nur könnten
die Worte am Schluss: und wurd doch zuversichtlich s. 1. in all-
weg: solche freundliche verstentnus vil treglicher als die egrisch
sein, wenn die Antwort weiterkommt, so verstanden werden,
als wollte man den Kfen. von Sachsen vom egerischen Bund
abwendig machen.
Bedauert die den pfälz. Unterthanen zugefügten Schädi-
gungen.'^) Da sich die Obersten so sehr entschuldigen, war es
wohl nicht der Wille der Kriegsherrn, sondern ging nur von
den Knechten aus.
Chrs. Vorschlag in seinem Schreiben an Pfalz,^) nicht nur
beim Markgfen., sondern auch bei den Bb. weiter um Güte nach-
zusuchen, unlrde er auch zustimme?!, wenn nur irgend etwas
zu hoffen wäre.
Schlägt als Sekretär seinen früheren Rat Albrecht Reiffen-
stein vor.^) — München, 1553 Okt. 25.
St. Heiddb. Verein 7 b, 9. Or.^) präs. Stuttgart, Okt. 27.
376. Chr. an Kf. Friedrich: Okt. 26.
Verhalten bei Belästigung durch markgfl. Kriegsvolk.
Antwort auf dessen Schreiben von Okt. 22, wonach der
Kf. Weiterungen im markgfl. Krieg und Belästigungen der
Nachbarn, besonders seiner Oberpfalz, mit Zuführen von Pro-
a) S cito.
375. *) nr. 366 n. 1.
«) Vgl. nr. 369 n. 1.
») nr. 369.
*) Stuttgart, Okt. 29 antwortet Chr., wegen weitertr Gütlichkeit mit Markgf.
AJhrechi müsse man dessen Antwort attf sein Schreiben vom 24. d. M. erwarten :
iibrigens hohe er vertraulich gehört, die Ritterschaft und Landschßft von Würz-
hnrg habe dem B. angeboten, wenn er sich in Güte einlasse, die Vei'tragssumme
SU bezahlen, damit das Bistum unzertrennt bleibe; glaubt deshalb, dass zwischen
diesen beiden die Sache gütlich beigelegt werden könnte: aber daneben ist zu
besorgen, dieweil die ku. mt. Termutlich mit nnserm yettem sich auch in ein
Tertrag begeben, es werde letstlich Bamberg und Niemberg herhalten and (wie
man spricht) die scharten aUein auswetzen muessen. — Ebd. Kone., von Chr. korrig.
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312 lößB. 376.-377.
Okt. 26. viant und anderem befürchtet. Der Kf. wird inzwischen des
Markgfen. Erklärung auf ihr Schreiben von Heilbronn aus
erhalten haben; zweifelt nicht, dass der Markgf. dem nach-
kommen werde. Allein wenn sich das Kriegsvolk einer Partei
dem Gebiet des Kfen. oder eines andern Einungsverw. nähert,
wird es ohne Schaden nicht abgehen und wird man Zufuhr
von Proviant und Futter nicht verweigern dürfen, wie er denn
schon in Heilbronn ohne Erfolg anregte, sich für diesen Fall
zu entschliessen. Deswegen die Einungsfürsten zusammemu-
rufen, ist ihm bedenklich, da es bei Markgf. Albrecht Bedenken
erregen würde; sieht man zu, bis deswegen Klagen kommen,
so ist es zu spät. Bittet deshalb, mit dem Kfen. von Mainz,
dem er hieneben auch schreibt, zu erwägen, was er als Ober-
hauptmann in dieser Sache thun soll, und giebt zu bedenken,
ob nicht jeder Einungsfürst seinen Kriegsrat zu ihm schicken
und eine Zeit lang bei ihm lassen soll. — Stuttgart, 1553 Okt. 26.^)
St Brandenburg 1 d. Eigh. Konz.
Okt. 26. 377. Kf. Friedrich an Chr.:
Markgf. LehensverhäUnis zu Böhmen. Frank. Antwort.
erhielt dessen Schreiben samt der schriftlichen Antwort des
Markgfen. und beil. Abschr., was der von Plauen dem Kg. ge-
ratest haben soll.^) Billigt die von Chr. dem Markgfen. ge-
gebene Antwort; will alles nebst Chrs. Verhandlung mit Claus
von Hattstatt und Gf. Friedrich dem Erzb. von Mainz schicken,
damit dieser es an Trier und Jülich mitteile. Zweifelt nicht,
Markgf. Albrechi werde sich gegen die Einungsff. seinem Er-
bieten nach lullten, doch macht ihn Plauens Rat und des
Markgfen. Anregen bedenklich, da er wegen des Lehensverhält-
nisses zur Krone Böhmen leicht zum Zuzug aufgefordert werden
könnte, wie er schon zu Heilbronn den Einungsverw. vorgelegt
hat Bittet, dem weiter nachzudenken. — Heidelberg, 1553 Okt. 26.
Ced.: Erhielt gestern von Mainz ein Schreiben samt der
Antwort der Bb. von Bamberg, Würzburg und Nürnberg;^
bittet, dies auch an Bayern mitzuteilen.^)
St. Pfalz, Miss. 7. Or. präs. Okt. 29.
376. ^) Zugleich schreibt Chr. an Mainz und Bayern um Bat m dieser
Sache. — St. Heidelb. Verein 7. Konz.
377. ') nr. 365 n. 2.
') In Ueübronn hatte man den fränk. Gesandten, welche auf Mittet
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S78.—379. 1663. 313
378. Kardl. Otto von Augsburg an Chr,: okt,26.
Kardl. Polus.
hat Chr. kürzlich geschriebeyi,^) dass der Kardl. von England
als Legat zum Ksr. geschickt werde und durch Wirtbg. direkt
zu diesem ziehen wolle, weshalb ihn Chr. mit Geleit versehen
möge; hierauf erzeigte sich Chr. gutwillig. Inzwischen aber
erhielt der Legat, der sich schon Wirtbg. genähert hatte, vom
Ksr. durch eigenen Boten Briefe, die ihn veranlassten, hieher
zurückzukehren und auf weitere Briefe zu warten. Sobald er die
Reise fortsetzt, vnll er von Chrs. Bewilligung Gebrauch machen
und solches dem Ksr. rühmen.*) — Dillingen, 1553 Okt. 26.
St, Stift Augsburg 3 b. Or. präs. Stuttgart, Okt. 29.
379. Hz. Albrecht an Chr.: Okt.ui.
Markgf. Albrechts Schreiben. Kriegsräte des Heidelb. Bundes. Gf.
Ludwig von ötUngen.
Antwort auf 3 Schreiben; ist mit Markgf. Albrechts Ant-
tVieden bedacht zu sein baten, die Erklärung wiederholt, keinem Teil Beifall
thun zu wollen, hatte aber zugleich auch einen Vorschlag gemacht: wenn man
den Markgf en. nocheinmal anginge, dass er dem Ksr. und den Ständen gütliche
Verhandlung oder endgültige Entscheidung zulasse, so würde er wohl auf Re^
sUtiUion der ihm von den fränk. Einungsvenc. genommenen Städte, Flecken
und Plätze dringen und sich vorher nicht erklären wollen : letztere müssen sich
also hierüber erklären; stimmen sie zu, dann wären die Fürsten bereit, ein
Sehreiben an den Markgfen. zu richten. — Darauf sagt nun die Antwort von
Okt. 16, sie könnten sich darüber nicht enischliessen ohne Vorwissen des Hz».
Heinrich von Braunschweig und des Burggrafen von Meissen : an diese wollten
sie sich alsbald wenden. — St. Heidelb. Vereiti 4 und 7. — Vgl. nr. 424.
*) Stuttgart, Nov. 1 antwortet Chr., tr bleibe wegen der böhmischen Lehen
bei seinem Heilbronner Bedenken, dass der Kf, besonders bei einem Angriff auf
die Krone Böhmtn selbst zum Zuzug aufgefordert, dies nach Lehenbrief und
Bevers nicht wohl abschlagen könnte. Doch soll er, wenn er Hufe schicken
muss, dem Markgfen. mitteilen, dass er durch seine böhmischen Lehen hiezu
genötigt sei, sonst aber sich nach seiner Zusage haUen wolle. Chr, will sich
selbst gegen den Kg. ebenso verhalten, wenn er wegen der böhmischen Lehen
gemahnt würdt. — Ebd. Abschr. — Unter Beifügung einer Zeitung von Amberg
dankt der Kf. Nov. 5 für diesen Bat. — Ebd. 25. Or. präs. Nov. 10.
378. ') Okt. 15 mit dem eigh. P. S. ; ich sag E. 1. firwar, das diser ain
gelerter, friedliebender cardinal ist, und der aller eer werd ist. — Ebd. Or.
präs. StutlgaH, Okt. 17.
») Über die Friedensmission des Kardls. Bolus vgl Druff (H IV, 281 n. 1:
femer den Bericht des Zasius bei Bucholtz 7, 544 und Druffel IV, 312. —
Das Absageschreiben des Ksrs. hatte der Kardl in Heidenheim erhalten.
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314 1563. 379.-381,
okt.jiT. wort und Chrs. Gegenschreiben tvohJ zufrieden; will es seU)8t
mit Schickung oder sonst an nichts fehlen lassen. Wenn Cht,
sagt, dass er die Kriegsräte hiezu beschrieben hätte, wenn sie
emaiint gewese^i wären, so verstand er seitlier die Heilbronner
Verhandlung so, dass der Kriegsräte Bestimmung nur nach
erkannter Hilfe im Feld sei, nur dass die Einungsverw,, wenn
sie vom obersten Hauptmann beschrieben werden, ihre Kriegs-
rate oder andere Räte schicken können; will so auch Chrs,
Schreiben verstehen. — Ernennt zu seinem Kriegsrat seinen
Vitztum zu Landshut, Hans Zenger zu Druftolfing.
Sendet Gf, Ludwigs d. Ä. Schreiben im Or. zurück. Das
letzte kais. Schreiben befiehlt, erst dann weiter rechtlich zu pro-
zedieren, wenn gütliche Unterhandlung der nächsten Freunde
gescheitert ist; er kann also des Gfen. Wunsch nicht erfüllen,
Chr. soll diesen anweisen, dass er sich in die Güte schicke:
wird er nach Scheitern derselben wieder ersucht, mll er sich
mit Chr. Über Tag und Malstatt vergleichen. Die Unterhand-
lung abzuschlagen, würde dem Gfen. bei seinen Freunden Miss-
trauen, beim Ksr. Missfallen erregen. — München, 1553 Okt. 27.
St. Heidelb, Verein 7 h, 10, Or. präs. Okt. 31, Auszug hei Drufel
IV, 298.
0kt,29. 380, Chr. an Kf. Friedrich:
Antwort des Hztt. Johann Friedrich,
einer seiner Boten, den er mit dem Schreiben der vereinigten
Fürsten^) zu Hz. Johann Friedrich von Saclisen abgefertigt
hatte, brachte lieute beil. Antwort,^) an die vereinigten Fürsten
lautend. Da nicht „samt oder sonders'' darauf stand, tvollte
er das Schreiben nicht vor den andern erbrechen und schickt
es ungeöffnet. — Stuttgart, 1553 Okt. 29.
St, Heidelb. Verein 5, 21, Konz.
Oku 29. 3H1. Hz. Albrecht an Chr.:
Furcht vor Beschädigung durch das Kriegsvolk. KriegsrtUe.
Antwort auf 2 Schreiben nebst Abschr. von pfälzischen :
fürchtet nach früheren und jetzt beil. Zeitungen, wie Chr. und
360. ') nr. 3ö4,
«) nr. 392 n, 1,
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S81. 1563. 316
Pfalz, dass man mit der Zeit trotz allen freundlichen Zuschrei- oku 29,
bem ihre Unterthaiien aus neuen Gründen, nicht wegen der
Not, von beiden Seiten wenig verschonen wird, Gott gebe, dass
es bei Forderung von Proviant bleibt und nicht zur Überlage-
rung von Land und Leuten, zu Raub, Brand und Brandschatz-
ung oder noch ärgerem komme; es ist beschtverlich, in solcher
Gefahr zu sitzen, besonders da man, wenn man nur gewollt,
mit einem Geringen hätte zuvorkommen und sich sichern kön-
nen, was er gerne gesehen hätte; allein er konnte weder hier
noch in andern notwendigen Punkten, wie Chr. weiss, etwas
erreichen. So sieht immer einer den andern verderben, bis es
zuletzt auch an ihn kommt. Da jedoch die pfälz. Untertfianen
weder wegen Proviants noch sonst von den Markgfl. bedrängt
sind, während, wenn man sie darum angeht, gute Fürsorge
und Verordnung getroffen werden mu^s — auch er musste dies
thun, als ihm voriges Jahr die Kriegsff. lange Zeit im Land
lagen; und ohne Schaden geht es dabei nicht ab — so hält er
zurzeit eine Berufung der Stände für ganz unnötig. Denn als
oberster Hauptmann kann Chr, auch ohne die Kriegsräte, deren
Geschäft erst im Feld bei Vollziehung einer erkannten Hilfe
ist, von sich aus nach der Heilbronner Deklaration wohl zur
Abwendung von solchen Beschwerden eine Schickung oder Er-
suchen im Namen aller Stände thun, ausser wenn die Sachen
80 wichtig und gefährlich wären, dass die Stände selbst oder
ihre Räte erscheinen müssten. Halten Chr. und die andern das
Zu^ammenschicken je eines Rats jetzt sogleich für nötig, soll
es an ihm nicht fehlen.^) — München, 1553 Okt. 29.
8t. Heidelb. Verein 7 h, IJ. Or.*) präs. StuUgart, Nov. 2. Auszug
bei Druffel IV, 298.
ft) S cito.
381. *) Stuttgart, Nov. 4 antwortet Chr. auf Älbrechts Schreiben von
Okt. 27 und 29, die Schickung der Räte zu ihm sei doch ratsam : er hielte für
gut, dass die Kriegsräte auch im Frieden gebraucht würden, will aber Albrecht
hierin nicht massgeben; bittet, wenn die andern einen Bat schicken, es auch zu
thun. — Hat Älbrechts Antwort in der Öttinger Kommissionssache an Gf. Lud'
wig d. Ä. mitgeteilt, der sie in Bedacht nahm und über den Verzug klagte. —
Schickt Zeitungen aus Franken ; dctss die Einungsstände persönlich zusammen-
kommen oder ihre Bäte tagleisien lassen, wäre bei der jetzigen Lage nicht rat-
sam. — Ebd. Korn, von Fessler, von Chr. korrig. — Auszug bei Druffel IV,
305. — Mitnchen, Nov. 9 erwidert Albrecht, er woUe auf weiteres Zuschreiben
Chrs. einen Kriegsrat oder einen andern schicken, könne es aber, da keiner der
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316 1563. 382.-384.
Okt. 39. 382. Hz. Wilhelm von Jülich an Chr.:
Oherhauptfnannschaft.
Chr. möge die Oberhauptinannschaft ein Jahr behalten,
dann Hz. Albrecht sie ein Jahr führen, ivorauf er sie im drit-
ten Jahr auch übernehmen würde.^) — Cleve, 1553 Okt. 2iK
St. Heidelb. Verein 21 B. Or, präts. NüHingen, Nov. 13.
()kt.3o. 383. Kf. Friedrich an Chr.:
Streifende Rotte.
schickt, ihrer Besprechung zu Heilbronn gemäss, seinen Vogt
zu Mosbach, Philipp von Bettendorf, zur Beratung wegen der
streifenden Rotte.^) — Heidelberg, 1558 Okt. SO.
St. Pfalz. Miss. 7. Or. präs. StuttgaH, Nov. 2.
Okt. 31. 384. Erzb. Sebastian von Mainz an Chr.:
Vorsichtsmassregeln. Besprechung der Räte. Vermittlung.
Antwort auf dessen Schreiben von Okt. 26 *) nebst Abschr.
Bat, sich wohl zu erkundigen, was man von dem einen oder
andern Teil zu besorgen habe, und, wenn etwas Beschwerliches
Stände angegriffen sei noch Hilfe hegehre, nach der Einung nicht mit voükom-
mener Gewalt thun: er versteht dies auch nicht als Chrs. Meinung, sondern
denkt nur an Beratung zufälliger Sachen, einer stattlichen Schickung oder dergl
Andernfalls müssten die Stände mit erzelung Torsteender beschwemns beschrithen
werd^, um selbst zu erscheinen oder Bevollmächtigte zu schicken. — H7Ö sich
bei Augsburg, Regensburg und Wörth erkundigen, ob Markgf. Albrecht dort
um J^nlehen nachsuchte. — Ebd. 12. Or. präs. Nürtingen, Nov. 13. Vgl. Druffel
IVfHOö n. 1: zu dem letgten Satz vgl. nr. 389.
362. *) Nürtingen, Nov. 14 schickt Chr. Abschr. hievon an Hz. Albrecht
und bittet um Resolution; er selbst sei entschlossen, die Oberhauptmannschaft
nicht länger als das halbe Jahr zu behalten, da er seine Privatsachen deshalb
vernachlässigen müsse. — Ebd. Konz.; Druffel IV, 310. — Münc?i^n, Nov. 18
antwortet Albrecht, er hoffe, dass Hz. Wilhelm die Oberhauptmannschaft nd>en
Chr. übernehme und dieser sie ein ganzes Jahr behalte. Zur Unterhandlung
zwischen Markgf. Albrecht und seinen Gegnern sei er wie immer geneigt, habe
aber wenig Hoffnung. Da der röm. Kg. die Einung nun zugeschrieben habe,
erwarte er von Chr. die Obligation zur Fertigung. — Ebd. Or. präs. Pftd-
lingen, Nov. 21 mit 6 cito.
383. ') StuttgaH, Nov. 1 beauftragt Chr. seinen Marschall mit der Be-
ratung [ebd. Konz.], der Brackenheim (Bragenaa), Nov. 10 an Chr. darüber
berichtet. — Ebd. Or. präs. Nikrtingen, Nov. 12.
384. 0 nr. 376 n. 1.
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384.-386. 1M8. 317
eintritt, durch gemeinsame Schickung oder Schreiben dasselbe Okt. 31.
abzuwenden zu suchen. Hat, da Chr. bei ihm und Pfalz hierum
nachsuchte, letzterem geschrieben, ob einige ihrer Räte zur Be-
ratung zusammengeschickt werden sollen. — Stellt Chr. anheim,
ob er nicht, da Markgf. Albrecht dem Hz. von Jülich und ihm
Unterhandlung gestattet hat, nocheinmal bei dem Markgfen.
hierum anhalten wolle. — Steinheim, 1553 Okt. 31.
St. Heidelb. Verein 7 a, 3. Or, präs. Stuttgart, Nov, 4.
385. Markgf. Albrecht an Chr. : Okt. 31.
Gestattet Vermittlung.
hätte ivie Chr. Frieden gewünscht, konnte ihn aber nicht länger
haben als seinen Nachbarn lieb war. Seine Feinde, nicht ge-
nug, dass sie ihm das Land verwüstet haben, haben jetzt von
neuem den unruhigen Aufrührer Hz. Heinrich von Braunschtveig
inn bestelltem Soldaten zum Anzug gegen ihn bewogen und der-
selbe ist ihm schon ganz nahe; hofft, ihn, ehe er sich dessen
versieht, zurückzuweisen. Gütliche Unterhandlung war ihm nie
zuwider, wenn ihm nur seine Verträge gehalten worden wären.
Der Kg. von Dänemark, Kf. Joachim von Brandenburg, Hz.
Philipp von Pommern und Hz. Hans Albrecht von Mecklenburg
haben sich schon in die gütliche Unterhandlung geschlagen ^
ihre Räte sind eben beim Kg. und hoffen die Sache zu ver-
tragen; mll trotzdem, doch unser vertreg halben unvergreiflich,
Chr. und seine Einungsverw. zu Unterhändlern leiden, so j^ass
sie neben den Fürsten, die schon daran sind, oder für ^ich
selbst dieselbe, jedoch so schnell als möglich, unternehmen; denn
er ist schon in anderem, besonderen Gewerbe, wo er viel ver-
schreiben muss, so dass er nachher schwer gütliche Unterhand-
lung einräumen könnte. — Plassenburg, 1553 Okt. 31.
St. HeideJh. Verein 9 V, Or. präs. Nürtingen, Nov. 10. Aaszug bei
Druffel IV, 300.
386. Chr. an Bürgermeister und Rat von Basel: okt.
Wünscht eine Hebamme.
Da seine Gemahlin der Niederkunft nahe ist und zu der
Basler Hebamme Margarethe, die wiederholt bei ihr war, be-
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318 löte. Äötf.— 5S*.
Okt. sonders gnädigen Willen trägt, bittet er, ihr diese auf 2—3 Wo-
chen herauszusenden. — [1553 Okt.J^)
St. Eidgenossen 5. Konz.
Nov. 3. 387. Hz. Albrecht an Chr.:
Beitritt des Kgs. zum Heidelh. Bund.
schickt ein Schreiben des röm. Kgs.^) Da dieser hienach der
Einung beitreten vnll, möge Chr. sorgen, dass ihm die in Heil-
bronn verglichene Verschreibung gegen seinen Revers zugeschickt
werde. — München, 1553 Nov. 2.
St. Heidelh. Verein 18. Or. präs. Stuttgart, Nov. 6.*)
Nov. 3. 388. Kg. Ferdinand an Chr.:
Sagt seinen Eintritt in die Heidelh. Einung zu.
seine Gesandten sind vom Einungstag in Heilbronn zurück-
gekehrt und haben ihm berichtet. Und wiewol wir uns versehen,
es sollt sich die Verhinderung, derhalben ermelte unsere commissari
die Sachen auf hindersichbringen gestellt,') nit zugetragen haben,
sonder uns darinnen von deiner lieb und den andern ainungsver-
wanten chur- und fiirsten willfarung beschehen sein, dieweil es
aber aus den ausgefuerten Ursachen nit sein wellen, und dann
wir daneben nit änderst vermercken, dann das dein lieb, desglei-
chen die andern ainungsverwandten chur- und fursten, in solcher
ainung und pundnus uns freundlich und undertheniglich gern haben
wellen, demnach und damit dein lieb und sy im werck spueren
und befinden, das wir auch freundlich und gnediglich wol genaigt
sein, deiner lieb und den andern iren ainungsverwandten chur-
386. *) 1653 Nov. 4 gewähren dieselben die Bitte. — Ebd. Or. präs.
Stuttgart, Nov. 8, — 1556 Juli ^ wiederholt Chr. seine Bitte. — Ebd. Konz.
— Im ersten Fall handelt es sich um die Geburt von Chrs. Sohn Ludwig
(geb. 1554 Jan. 1), im zweiten um die Gehurt eines bald wieder verstorbenen
Sohnes Maximilian (geb. 1556 Aug. 27) : vgl. Stalin 4, VIL
387. *) Wien, Okt, 18. Ferdinand an Albrecht : hat sich entschlossen,
der Einung beizutreten und toill, sobald er von seinen Kommissarien über die
Verschreibung und den Revers weiteren Bericht erhält^ seinen Fnischluss Chr.
zuschreiben. — Fbd. Abschr,
*) eodem mahnt Chr. die andern Einungsstände zur Beförderung der
Verschreibung. — Ebd. Konz.
388. >) Vgl das Österreich. Protokoll bei Drajfel IV, 274. Das Aus-
nehmen der offenen Fehden hatte den Streitpunkt gebüdet.
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388,-38$, 166B. 319
und forsten alle freundschaft und gnad zu beweisen, so haben Nov. 3.
wir uns gnediglich entschlossen, in solche ainung zu komen, schrei-
ben auch solches deiner lieb als obristem haubtman in craft der
zu Hailprun gemachten vergleichung und unserer commissarien
genommen abschids hiemit zue. Bittet, dies den andern Einungs-
verw. mitzuteilen und die in Heilbronn verglichene Obligation
fertigen zu lassen.^) — Wien, 1553 Nov, H,
St. Ueidelb. Verein 18, Or. präs, Nürtingen , Nov. l:i,*) Ufigenügen-
der Auszug bei Druffel IV, 302,
389. Chr. an Hz. Albrecht :*^ Nor, 4.
Marhgf. AlbrecJUs Bemühung um Geld hei den Reichsstädten.
erfuhr gestern, Markgf, Albrecht habe die Esslinger schriftlich
um ein Anlehen ersucht; ein Rat, den er sofort zur Erkun-
digung absandte, brachte heute Bericht laut beil. Abschr,^) Da
der Markgf, voraussichtlich auch an andere Reichsstädte im
Schwab, Kreis gleiche Schreiben gerichtet hat, befahl er, im
geheimen nachzufragen und womöglich ei7ie Abschr, des An-
suchens zic bekommen. Da der Markgf, vielleicht nur nach-
sucht, um, ivenn ihm nicht willfahrt wird, sich gegen die Städte
nicht nur feindlich zu erklären, sondern auch mit der That
zu erzeigen, so berührt ihn dies besonders und ist ihm auch
als ausschreibendem Kreisfürsten beschwerlich. Teilt dies mit,
da vermutlich auch in den Städten seines Kreises gleiches An-
stichen erfolgt ist. Namentlich ist zu erwägen, was der Punkt
%) In timili nmUti« anUadit ui Mens und Pf als.
') Nürtingen, Nov, 16 antwortet Chr,, die Obligation sei schon in der
Mainzer Kanzlei ingrossiert und den rhein. Einungsverw. zur Besieglung über-
schickt, f?on denen er sie täglich erwarte. — Or. Wien, R.-A, in gen, 19, —
Bes Kgs, Antwort bei Druffel IV, 316,
•) eodem teilt Chr, das Schreiben den Einungsverw, mit und bittet, die
ObUgatian zu fördern, ^ Ebd, Konz,
369. ') Dr, Krauss berichtet: der Bürgermeister Anton Fleining hat ihm
im Vertrauen gesagt, dass letzten Dienstag die Esslinger ein kurzes Schreiben
vom Marbgfen. erhielten, des Inhalts, der Markgf, hohe, wie sie wissen, einen
schweren Krieg zur Rettung der deutschen Nation und Freiheit übernommen,
habe auch seine vornehmsten Eeinde erlegt, und wa er durch die andern seine
widerwertige, denen sein f. g. soUichs nicht getränt, were verhindert, wolt er
one zweifei was treffenlicfas ansgeiicht haben; hiezu brauche er Geld und bitte
im (in Anlehen von 4 — 500 Th, — Die Esslinger antworteten mit einem Hin*
vms auf ihre Armut. — Der Bürgermeister fügte bei, dass, wenn die Esslinger
das Geld gehabt hätten, es der Markgf, wohl im geheimen bekommen hätte.
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320 16<»- sas.—sso.
Nov. 4. bedeutet: „wo er durch die andern seine widerwertige, denen s, 1.
solches nicht getraut, verhindert worden were": schreibt ebenso
an Mainz und Pfalz, damit sie es auch an Trier und Jülich
gelangen lassen.^ — Stuttgart, 1558 Nov. 4.
st Heidelb, Verein 4, Konz,
Nov. 7. 390. Kf. Friedrich an Chr. :
Hattstatt. Weitere Vermittlung gwischen Markgf. und Bh. Erweite-
rung der Einung durch einige Städte, von Sickingen, von Elecken-
stein, Markgf. und die Städte.
erhielt dessen Schreiben von Nov. 3 gestern abend. Da bei der
Lage der Sache guter Rat nötig ist, Hess er es alsbald an Mainz
gelangen, von wo es Trier und Jülich eröffnet werden wird.
Rät zu nochmaliger Verhandlung über Bestallung Hattstatts
mit 12 Unterhauptleuten. Da nach den Zeitungen Markgf.
Albrecht zur Gütlichkeit gegen die Bb. geneigt sein soll, sollte
mit allem Fleiss darnach getrachtet werden, namentlich da er
Chr. und Jülich schon früher das Gleiche bewilligte. Regte bei
Mainz an, Markgf. Albrecht an die früher bewilligte Güte zu
erinnern mit dem Begehren, sie ihm [Mz.J und Chr. noc/iein-
mal zu gestatten.
Früher war davon die Rede, dass gut wäre, diese Einung
zu erweitern und weitere Stände darein zu bringen. Da er
noch nicht hörte, was der Kg., ebenso Landgf. Philipp und Kf.
August erklärten, giebt er Chr. zu bedenken, ob nicht gut wäre,
dass durch Mittelspersonen bei den Städten Strassburg, Köln
und Frankfurt fragweise angeregt würde, ob sie bei der Ge-
fährlichkeit der Läufe nicht auch ifi die Einung kommen möch-
ten; es werden wohl flicht lauter Hasenräte sein.
*) Hz. Albrechts Antwort nr. 381 n. 1, Schluss und nr. 402. — SitUigati,
Nov. 8 beauftragt Chr. den Liz. Eisslinger, dies bei dem B. von Arras nnd
dem Vizekanzler vorzubringen und was sie dazu sagen^ nebst anderen Zeitungen
vom kais. Hof zu berichten. — Ebd. Konz. — Nov. 4 befiehlt er W. von Massen-
bach, sich zu erkundigen, ob ein gleiches Ansuchen an Heilbronn gelangte und
wdche Antwort dem Markgf en. hier gegeben wurde, — - 8t. Brandenburg Ib. —
Nov. 6 schickt Chr. an FfaXz und Bayern dcis gleiche Ansuchen des Meurkgfen.
bei Gmünd und Beutlingen. — St. Heidelb. Verein 4. Konz. Von Gmünd ver-
langte der Markgf., Plassenburg, Okt. 23, 4O(J0 fl. auf ein Jahr oder wenigstens
auf ein haV)es. — Nov. 3 entschuldigte sich die Stadt mit ihrem Unvermögen.
— Vgl. nr. 390, 391.
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390,S91. 1668. 321
Hat mit Franz Konrad von Sickingen des Feldmarschall- Nov. 7.
amts tvegen verhandeln lassen ; nrird dessen Antwort mitteilen ;
ebenso die seines Unterlandvogts Heinrich von Fleckenstein y
den er heute erwartet — Heidelberg^ ITyoH Nov. 7.
Ced. : Erhielt bei Fertigung dieses noch ein Schreiben vmi
Chr. wegen des vom Markgfen. bei Esslingen gesuchten An-
Uhens. Hat im rhein. Kreis ein solches Ansuchen noch nicht
vermerkt, dagegen bei einigen Städten und Prälaten der Ober-
Pfalz, wo er aus Unvennögefi mit Recht abschlägige Antwort
erhielt.^)
St. Heidetb, Verein 2. Or.«) präs, Nürtingen, Nov. 10.
S91. Eitel Eberhard Besserer an Chr. : Nov. 7.
Geldgesuch des Markgfan. Werbungen in Augsburg. Kais. Zahl-
meister in Ulm.
an Ulm tvurde iveder schriftlich noch mündlich von Markgf.
Albrecht ein Ansuchen gestellt; kommt es noch, wird er es er-
fahre?!; ivill sich bei den oberländischen Städten erkundigen.
Zu Augsburg nimmt man Knechte an; iveshalb, weiss er
nicht. In Ulm sind drei Vermutungen; die eine sagt: nimmt
es der Rat an, so thut.er es, weil er seinen gemeinefi Mann
fürchtet, der seine alte Gerechtigkeit gern wieder hätte; nach
der zweiten ist es, um versehest zu sein, tvenn Mqrkgf. Albrecht
käme : nach der dritten ist es eine Praktik, dass die Augsburger
die Knechte als eine Garde für den Ksr. annehmen, damit ihm
auf dem Reichstag die Fürsten nicht viel darein reden. Chr.
kann dies durch den La^igenmantel oder sonst erfahren.
Zu Ulm in der Krone liegen schon über einen Monat von
des Ksrs. wegen zwei Spanier, welche die Reiter, die vor Metz
lagen, bezahlten, ausser derien der Markgff. Hans und Albrecht
von Brandenburg; den Reitern des letzteren gebühren 18000 ß.
Hans Walter von Hürnheifu, der im Namen des Kgs. einige
einspännige Reiter bestellt und jetzt 40 Pf. zusammengemahnt
hat. hielt sich damit etwa 14 Tage im Kloster Elchingen und
a> Aufgehr. ron Chr : Bayern soll auch copi von diaem schreiben und meiner antwurt ge-
schickt werden.
390. *) Steinheim, Nov. 12 antwortet auch der Ersh. von Mainz auf
nr, 3S9; im Kreis der vier rhein. Kff. sei nichts von Städten ausser Gelnhausen,
welche aber durch Pfalz aiiszogfen; von anderen Städten habe er nichts der-
gleichen erfahren, ~ St. Heidelb. Verein 7 a. Or. präs. Tübingen, Kor. tÜ).
Ernst, Briefw. des Uz^. Chr. U. 21
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322 1568. 391.-393.
Xov. 7. Umgegend, wie man sagt, um, wenn Markgf. Albrecht sein Geld
holen lassey es niederzuwerfen. Allein sie sind damit zu laut
gewesen.^) — Ulm, 1553 Nov. 7.
St. Heidelb. Verein 4. Or.^) präs. Stuttgart, Nov. 7.
Xov. 7. 392. Kf. Friedrich an Chr. :
Antwoft des Hzs. Johann Friedrich.
schickt mit, was ihm der Erzb. von Mainz nebst Übersendung
der Vorantwort von Hz. Johann Friedrich^^ von Sachsen auf
die A7imutung der gütliche?} Verhayidlung seitens der Einungsff.
geschrieben hat.^) — Heidelberg, 1553 Nov. 7.
St. Heidelb. Verein 22 a. Or.^) präs. Nürtingen, Nov. lo.
Noius. 393. Heinrich Bulhnger an Clir.:
Moliiiäns. Vergerius. Chrs. Neigung zum Evangelium. Empfehlung.
Petrus Paulus Vergerius hat ihm berichtet, dass er auf
sein [BulUngers] Schreiben, Dr. Karl Molinäus betr.,^) — tcegen
dessen er mit Gf. Georg von Wirtbg. reden sollte, welch letzterer
aber nicht mehr in Tübingen war — mit Chr. gesprochen und
diesen zur Annahme des Molinäus ganz gutwillig gefunden
habe: dankt hiefür. Hat inzwischen gehört, Molinäus sei nach
a) 3 cito.
b) Das Or. hat Kf. August, wom deutlich ein Versehen ist.
c) Aufsehr. von Chr.: soll Bayern geschickt werden.
891. ') Vgl. des Zasius Bericht hei Jh'uffel IV, 293.
392. *) Der Erzh. schreibt an EHedrich, Steinheim, Nor, 2, da dem Kg.
die zu Heilbronn gestellte Obligation erst dann gegeben werden solle, wenn er
sich über den letzten Anhang der offenen Fdhden wegen nach dem in Heilhronn
seinen Gesandten gegebenen Abschied gegen Wirtbg. erklärt und einen Revers
überschickt habe, so wolle er auf die Atimahnungen hin für allseitige Fertigung
der Obligation sorgen und sie dem Hz. von Wirtbg. übergeben, damit dieser
sie nach des Kgs. Deklaration gegen dessen Revers hinausgebe. Zugleich schickt
er des Hzs. Joliann Friedrich Antwort in Or, — Dieser antwortet, Weitnar,
Okt. 21, auf das Schreiben der Finungsff. von Sept. 27, er habe ihr erjttes
Schreiben [nr. 322 n. I] unbeantwortet gelassen, da er sie nicht bemühen zu
müssen hoffte, iveil seit einigen Tagen durch die beiderseitigen Räte und die
LandscJuiff verhandelt werde. Vor Beschluss dieser Verhandlung könne er sich
niciU endgültig erklären, ivolle sich aber hernach durch eigenen Boten vernehmen
lassen. — Ebd. Or.: vgl, nr. 354, 360: Druffel IV, 310 n. 3.
393. *) Über Karl Molinäus vgl. die in Heyd, Bibliographie II 356 und
513 angeführten Werke: auch Kausler und Schott (s. n. 2) S, 51 f. Am besten
charaktetisieren ihn die Briefe Corp, Reform. 42, 1880: 43, 1932, 199(), :2<Mf6,
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393.-394. 1568. 323
Strassbnrg gezogen, doch mit sömlichem embieten in siueni schry- Kov, s
ben an mich, das U. f. g. er sölich gross gut nimmer zu gutem
vergässen, oueh dero gnaden alle zyt willig wolle sin zu dienen
und raten, was im möglich.
(bedachter herr Vergerius*) hat mich ouch giösslich erfröut,
mit dem (»r mir vilfaltig gerümpt V. f. g. geneigt herz zu der
christlichen, unbefleckten leer des heiligen evangeliums, welchs zu
unsem zyten nit allen ftirsten gäben, und dorum in denen, denen
es gäben, als ein besonderbarer schätz zu rümen ist, ouch Gott
donun ernstlich zu danken, den man getruwlich bitten sol, das er
sin göttliche gnad meren und festnen wolle, damit sin gut ange-
fängt werk zu fruchtbarem gewünschtem end usgefürt werde.
Herren Vergerium, der sich, so lang ich in erkent, gar wol
an unser waren christlichen religion gehalten, hätte U. f. g. ich
underthäniklich bevolhen, und das mit underdienstlicher pitt, wo
ich nit bericht, das U. f. g. dem zuvor mit gnaden ser wol ge-
naigt. Truw siner bescheidenheit und redliche, er werde sich ge-
truwlich aller gepür nach erlich halten.
Hiemit langt an U. f. g. min gar d . . "Hmuetig geflissene
pitt, sy wollen mich in gnad ufnemen und bevolhen haben. U. f. g.
herren vattern loblicher gedächtnus bin ich lange zyt in gnaden
wol bevolhen gewest, wie noch us sinen f. g. anerborner frtintlic-
kait mir nit abgünstig ist min g. f. und lieiT, h. Georg, graf zu
Wirtemberg, U. f. g. vetter. Donim in U. f. g. gunst empfangcMi
zu werden, ich so vil lieber und uf das underthäniklichist von herzen
hegärte. Gott der allmächtig wolle U. f. g. in sinen gnaden gnedik-
lidi erhalten. Datum Zürich, den 8. novembris anno domini 1553.
r. f. g. underthäniger, williger diener
Heinrich BuUinger, diener der kirchen zu Zürich.
Si. Beligionssachen 10, Or,
394. Adain Diemars Relation:^) Nov. 9
Zeitungen aus Franken,
Bericht über die Einnahme von Lichtenfels.^) In Plassen-
a) Unkaeriirh.
*) Chfs. Briefwechsel mit Vergetius ist von Kausler und Schott im
124. Band der Bibliothek des Litterarischen Vereins in Stuttgart besonders
herausgegeben worden.
394. «) Vgl, nr. 369 n. 3.
*) Vgl. Chr. Meyer, Hohenzollerische Forschungen 3,97/.; 4, 19Sff,
Voigt 2, 150 f.
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324 155B. 394,-395.
Xov. 9. hurg hat der Markgf. S Fähnlein, die geschworen haben, ihm
H Monate zu dienen und so lange auf die Bezahlung zu warte7\,
ebenso in Schiceinfurt 12 Fähnlein, in Landsberg 1 Fähiilein.
Markgf, Albrecht reitet um Schweinfurt herum und hat den
Windsheimern alles abgebrannt, was sie auf dem Lafid fuiben;
man sagt, er trolle im Stift Würzburg hausen, tvie die Nürn-
berger bei ihm, und dann sich bis zum Sommer in Gewahrsam
bringen. Bei den Bündischen soll allgemeine Sage sein, wenn
man mit Plassenburg, Schweinfurt und Landsberg fertig werde,
wollen sie die fränkischen Städte, die nicht in ihr Bündnis
wollten, und dann diejenige7i, welche ihnen nicht nach dem
Landfrieden zuzogen, heimsuchen, weshalb Rothenburg und
Dinkelsbühl sich schon rüsten, — Ausserdem wurde Clir. von
einem glaubhaften Ort durch seinen Kundschafter zuentboten,
die Bb, von Würzburg und Bainberg hätten den röm. Kg, bitten
lassen, ihnen alsbald seinen zweiten Sohn zu schicken; dann
würden sie ihm [Kg,] die beiden Stifte erblich einhändigen
und sie ihm U7itertverfe?i samt des Bs, von Würzburg Würde
eines Hzs. von Franken; denn sie könnten die Beschwerden
des Kriegs flicht mehr erschwingen und müssten dem Kg, mit-
teilen, dass, wenn er nicht einvnllige, sie alles dem Hz, Hein-
rich zu übergeben gedenken, — 1553 Nov, .9.*>
St. Heidelb, Verein 23, 16. Eigh, Aufzeichnung Chrs.
Nov, 9, 395, Kf, Friedrich an Chr.:
Markgf. Albrecht und A. von Bosenherg.
schickt Abschr, eines Schreibens von Markgf. Albrecht, Albrecht
von Rosenberg betreffend, sowie seiner Antwort,^) Bittet um
Hat, wie er sich halten soll, falls der Markgf. trotz des Berichte
auf seinem Vorhaben beharren würde, — Heidelberg, 155:^ Noi\ 9.
St, Pfalz 9, 1, Or. pi'äs, NilHingen, Nov, 12.
al AVwA Auf »ehr. ron Kurz. — Nach heil. Konz, eine« Sehreihens an Pfalz und Bayern kehfie
der narh Franken abgeschickle Kundarhafter erst Nov, 20 zurück.
395, *) Markgf, Albrecht schreibt, Plassenburg, Okt. 17, er unterhandU
mit Albrecht von Uoseiiberg über Aushilfe mit einigen Reitern und Geld; dieser
.SV'/ bereit, wenn der Markgf, ihn und das Seinige in Schutz nehme, und wollt
euch sein Amt Boxberg als Lehen vom Markgf tn. nehmen, Hai Bedenken,
H (ras gegen den Kfen. zu thun; allein dieser weiss, das wir dieser zeit derienen,
HO uns zu rmsem aufrichtigen vertregen und ro. kai. mt., unsers allergnedigsten
liorni. daniber gegebne confirraation helfen, wol notturftig seien und annemen,
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396. 1663. 325
396. Chr, an Kf, Friedrich: Nov. lo.
Claus von HatUtatt. Markgf, Albrecht. Aufnahme des Kgs. und anderer.
Antwort auf zwei Schreiben von Nav. 5 imd 7. Dankt für
die Zeitungen. — Claus von Hattstatt ist nach Innsbruck rcr-
reist und soll sich dort in Bestallung einlassen, so dass flicht
weiter mit ihm zu handeln ist. Wie Markgf. Albrecht Gütlich-
keit einräumen willy zeigt das Nebenschreiben samt beil. Abschr.^)
Hat dem Kfen. neulich geschickt, was der Kg. gegen Hz. Albrecht
von Bayern auf die Heilbrormer Verhandlung über seine Auf-
nahme erklärt hat.^^) Der Kf. wird es jetzt verno^nmen haben.
Sojist erhielt er noch von keinem der im Heilbronner Absei ii cd
genannten etwas; vo7i den Städten haben, soviel ersieht, nicht
viele Lust, in die Einung zu kommen. Nürtingen, lööS Nov. 70.»*
8t, Heidelb. Verein ^. Kom., grösstenteils nach Bandbem. Chrs. an
nr. 390: vgl. Dniffel IV, :J09.
«) Dtu Or. tcar wohl Nop. 11 datiert, da nr. 399 zmjleich abgeht ntid die Antwort in ttr. 4o:i
die»«9 Datum vorausaetgt.
wer da kompt, damit wir uns der brief- und sigfellosen, ehrlosen leut weren und
aufhalten mögen, nachdem unsere freund pies daher, die uns wol ein anders
.-^chuldi^, wenig- dabei gethan und ie zu erparmen, das alle chur- und fursteii iiu
reich sich sollen einen elenden, zu häufen knüpften ehrlosen, neulosen häufen
pfaffen und pauren dahin dringen lassen, die lender und die chur fürstlichen
tieuser an sich zu reissen und under sich zu thailen. Hai deshalb im Sinn^ d^n
von Rosenberg in Schutz und Schirm zu nehmen ; hofft^ es sd dem Kfen. nicht
zuirider, und erbietet sich, trenn der Kf. daf< Haus Bojlurg nicht gerne in
fremde Hände kommen lässt. mit dem von lioscnherg über einen Vergleich zu
ttrhandeln und dann die Lehenschaft wieder abzutreten^ so dass der Kf. mit
tcenig Kosten und Mühe von dm bisheHgen Irrungen befreit würde.
Nov. 8 legt dann der Kf. dem Markgfen. den ganzen Handel ausführlich
dar^ zum Beweis^ dass es ihm sehr zuwider wäre, wenn der Markgf. den vttn
Rosenberg in Schutz nähme: bittet, das nicht zu thun. Vermittlung wäre nur
möglich, wenn von Rosenberg Schloss, Stä'dtlein und Amt Bo.rberg dem Kfen.
frei zustellte, in welchem Fall sich dieser den Markgfen. neben Bayern und
Wirtbg. als Unterhändler gefallen tiessc', oder wenn es von Ros.nberg beding nn'/s-
los in die Hände der kais. Kommissäre restituieren würde.
über die Sache selbst vgl. I, 815. Im August hatte Ä. von Rosenberg
Chr. um Vermittlung gebeten, welche aber der Kf. nicIU wünschte. - Nov. 1
riet Chr. dem Kfen., zunächst abzuwarten, wie dei' Krieg in Franken endige^
und dann dem von Rosenberg nach Leib und Leben zu trachten. — Kbd. ~-
Nov. 18 macht Zasius von dem markgfl. Schreiben Gebrauch, um auf Hz. Albrulit
Eindruck zu machen ; Nov. 20 dient ihm die Stellung Rosenbergs ah Stütze für
die Annahme einer Verbindung zivischen Ksr. und Markgf. — Drujf'el IV, 313 f.
396. *) nr. 399 mit nr. 385.
«) nr. 387 n. 1.
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326 lBß3. 397,-399.
Xfw, 11, 397, Chr, an Wilhelm Lösch, Hofmeister:
Bittet um Lattwerg,
U. g. zuvor, lieber besonder! Wiewol unser geliebte gemahel
der wittib von Schwarzenburg umb das recept, wie die lattwergen,
so unser vetter herzog Albrecht zu Hailbron gehabt, gemactbt
werden soll, geschriben und auch darauf dasselbig irer 1. von ir,
der von Schwarzenburg, mitgethailt und zugeschickt worden ist,
so will doch solhe lattwerk, man thue gleich derselben wie man
welle, nit gerathen, wie sie sein solle. Deshalber ist unser gnedips
begem, du wellest uns *^ ain gstättelin mit angere^er lattwergen
überkomen und uns dasselbig bei nechster botschaft zuschicken,
damit solhe gute lattwergen auch in dem groben**^ Schwabenland
zu machen gelernet möge werden. Daran erzeigstu unser ge-
mahel*'^ ain angenembs gefallen und steet in gnaden gegen dir zu
erkennen. — Stuttgart, 155S Nov, 11.
ist, Hausarchiv K, 5 F, 1. Kone,, mn Chr, karrig,
Xov, 11, 398, Chr, an Markgf. Albrecht:
Mahnt zum Einlenken.
Antwort auf dessen Schreiben von Okt, 31, Aber gegen
E. 1. vertreulich zu vermelden, tragen wir bei uns nit kleine fur-
sorg, wo von E. 1. die guetlichait änderst nit dann mit der mass,
wie in dero schreiben vermeldet, eingeraumbt solte werden, das
in bedenckung verloffner handlung, empfangens und erlittens Scha-
dens und onkostens, die gutlichait sich stossen mechte. Bittet,
es an nichts zur Erreichung des Friedens fehlen zu lassen:
ivitl die Bewilligung sogleich an seine Einungsverw. berichten,
und ihm, was vorgenommen wird, mitteilen, — Nürtingen, l'hhj
Nov, 11,
ist, Heidelb. Verein 9 V, Abschr,
Nov, 11. 399, Chr, an Mainz, Trier, Pfalz, Bayern und Jülich:
Markgf. Albrecht, Bestallungen, Ernennung von Kriegttrat, Ritt-
meistern und Hauptleuten,
schickt Abschr, von des Markgfen, Schreiben sowie von seiner
a.) Chr. durchstreicht: in »Uer »«tili und gehftim.
b) in dem groben ist eigh. Zunatz Chr».
c) Von Chr, horrig. für: uu«.
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S99.—4O0. 1668. 327
Antwort:^) obwohl kein Erfolg zu hoffen ist will er sieh doch Xov. ii.
von den andern nicht absondern. Über das andere Gewerbe,
von dem der Markgf, schreibt^ ist wohl nachzudenken. — Nür-
tingen, 1553 Nov. 11.
Ced.: Giebt zu erwägest, ob man nicht unverzilglich trotz
der Kondition die Gütlichkeit suchen sollte, auch wenn man
nichts ausrichten würde: man könnte dabei auch' allerlei er-
fahren, da^ zu ivissen nichts schaden würde.
Ced. an Mainz, Trier. Pfalz und Jülich: Sie sollen Kriegs-
räte, Rittmeister und Hauptleute ernennen. — Claus von Hatt-
statt lehiite ab. weil man nicM auch seine 10 Unterhauptleute
mit unterhalten wollte; verhandelt nun mit C/iristoph von Fal-
kenstein. — Wilhelm von Janowitz. gen. Bölieim, überna/im das
Zeugmeisteramt für 150 fl, jälirl. Wartgeld. - Ernennt seiner-
seits zum Kriegsrat: AlbrecM Arbogast Freih. zu Hewen; zu
Rittmeistern : Berntiard von Virmont und Martin von Hanstein;
zu Hauptleutmi: Georg Stiber von Bretten, Gor ins von Faulach,
Jakob Münch von Rosenberg, Hanni von Kupp in gen, Hans
von Stammheini. .
Ced. an Pfalz: Bittet, die beil. Schreiben an die Adressen
zu schicken; hält der Kf. für gut. dass sie ihre Räte zur Unter-
liandlung abfertigen. 7nöge er es an Mainz und die andern
mitteilen, damit der Weiten tsessenste seinen Rat sogleich herauf-
sende. Mit Hz. Alb recht wird es keine Not haben.
St. Heidelb. Verrin 9 V. Kam,
400. Markgf. Albrecht an Chr.: Xov. i:j.
Bitte um Aufnahme eines Dieners.
bittet seinen Diener Hans von Kulmbach, der bei Eroberung
der Stadt Hof von seinen Feinden in Verstrickung genommen
imirde, ihm einige Monate nicht zu dienen, bis zur Bcoidigung
dieser Verstrickung an Chrs. Hof zu erhalfen, wie er diese ?t
Jüngst auch wegefi des Obersten Christoph von Zedwitz. dessen
Leutnant jefier war, ersucht hat.^) — Plassenburg, irjr):i Nov. l'J.
St. Brandenburg 1 g, 31. Or, pi-äs. StntigaH, Bez. 3.
399. ') nr. 385 und 398.
400. *) Dieses erste 6'chreiben dat. Nov. 8; St. Brandenburg 2 d. Or.
präs. Göppingen, 1554 April 17.
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328 1553. 401.-402.
Xov. 13. 401. Eitel Eberhard Bes^serer an Chr. :
Krankheit des Ksrs. Rüstung Augsburgs.
Der grosse Herr, den man nicht nennen darf, ist, wie er
schon früher schrieb, wirklich heftig krank; ma7i schreibt ans
dern Niederland, dass man niemand vor ihn lasse und das}>
er lange nicht gesellen lourde. — Die Augsburger nahmen 2(H)
Landsknechte an und 200 Bürger zur Betvachung der Tliorc:
weshalb, weiss er nicht}) — l'y'vi Nov. 13, 9 Uhr vorm.
St. Heidelb. Verein ^5, 4^6*. Or. präs. Niuiingen, Nov. 13,
Nov. 14. 402. Hz. Albrecht an Chr.:
Markgf. Albrecht zu Augsburg und Uegensburg. Johann I&iedrirh
Schreiben, Bayr.^salzburg. Sache,
Antwort auf 8 Schreiben. Hat bei der Stadt Augsburg
im geheimen erfahren, dass bei ihr Markgf. Albrecht bis jetzt
nicht um ein Anlehen nachgesucht hat; dagegen soll dieser
kürzlich eine Botschaft mit einigen Pf. bei Regensburg gehabt
haben; kennt deren Zweck nitlit.
Was die Antwort des Markgf en. wegen gesuchter Unter-
handlung an Chr. und dessen weiteres Schreiben darauf be-
trifft, so lässt er es dabei und glaubt, dass nun des Markgfen.
weitere Resolution und die Antwort der Bb. und der Stadt
Nürnberg zu erwarten ist, nachdem diese in ihrem letzten
Schreiben^) sich erboten haben, das Ansuchen an den Kg. und
ihre andern Kriegsverw. zu bringen. Kann nicht denken, auf
welchem Weg die Gütlichkeit vorzimehmen oder mit welcher
Partei anzufangen ist. Verharrt der Markgf. auf seinem Vor-
haben, also auf den Verträgen, so ist alles umsonst; die Bb.
werden sich ohne ihre Zugewandten nicht einlassen wollen: es
hängt davon ab, was die Jetzigen Unterhändler beim Kg. er-
reichen; das ist abzuwarten.^) Hält Chr. und die andern ein
Zusammenschicken der Räte für nötig, soll es an ihm nicht
fehlen.
401. *) Vgl. die Vermutungen nr. 391.
iOii. ^) nr. 377 n. 2.
*) In einer Ced. an Pfalz und Bayern von Nov. 14 empfieJUt Chr. noch-
einmal, dass sie, die Einung sverwandten, die Gütlichkeit suchen. — *S^/. HtideVt.
Verein 21. Konz.
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402,-404. 1563. 329
Bei des gewesenen Kfen, voii Sachsen Antwort^) mag es Xov.u.
bleiben bis zu der von diesem angebotenen Schickung.
Erwartet von Chr. ein weiteres Schreiben und Tagsatzung
gegen den Erzb. von Salzburg laut dessen Antwort. Dankt für
Abschr. und Zeitungen. — Manchen, /.>.">.7 Nov. 14.
St. Heidelb. Verein 7 h, 13. Or,^) präs. StuUgart, Nov. 17.
403. Kf. Friedrich an Chr.: Nov. ii
Gennge Aussicht der Vermittlung, Bestallungen.
erhielt gestern nachmittag dessen beide Schreiben dat. Nürtingen,
Nov. 11.^) Hat wenig Hoffnung auf giltliche Beilegung ; einige
Worte in dem markgfi. Schreiben machten ihm allerlei Bedenken.
Hätte Hattstatt gerne im Dierist der Einung gesehen; wird mit
Heinrich von Fleckenstein unterhandeln lassen. Franz Konrad
von Sickingen erklärte sich gestern zur Annahme des Feld-
marschallamtes bereit, wenn er den Ksr. sowie die Off. von
Spanheim und Bitsch, seine Lehensherren, ausnehmen darf und^
vom Kg., dem er schon seinen Dienst zugesagt hat, nicht er-
fordert lüird; fragt, ob Chr. hierauf eingehen will. — Wird
seinerseits Kriegsräte, Rittmeister und Hauptleute in kurzem
ernennen. — Heidelberg, l'>i)H Nov. 14.
Ced.: Hz. Albrecht könnte wohl leicht den Kg. bewegen,
ilass er Sickingen das Feldmarschallamt ilbernehmen lüsst.
St. Ffälz Miss. 7. Or.^) präs. StuHgart, Nov. lü.')
404. Pfalzgf. Ottheinrich an Chr.: Nov. u.
Svhuldf orderung des Gfen, Jos Niklus von Zolhrn.
Gf. Jos Niklas von Zollern hat eine Schuldforderung an
ihn und seine Landschaft, wollte sich aber nicht, wie andere
(Uäiibiger, darauf einlassen, die ausständigen Zinse fallen zu
lassen, sondern schlug nur vor, dieselben erst nach Otthrs. Tod
a) 5 cito, citissime.
b) 3 cito.
») nr. 392 n. 1.
403. ^) nr, 396 und 399.
*) eodem antwortd Chr., mit SicUiitgen könne so ahgeschlo^sen werden:
Wolle sich derselbe ohne Voiirisstn des Kgs. nicht einlassen, sei er erhötig,
UUterem zu schreiben. — Schickt die ihm in Heilbronn von Albr. von Rosen-
berg übergebenen 6'chrifUn, sowie seine Antwort an den röm. Kg. auf dessen
Schreiben wegen der Einuthg [nr, 388 n. 2]. — Ebd. Kons.
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330 1553. 404.-407.
Nor, 14, beanspruchen zu wollen. Da dies seiner Landschaft schaden
mürdey bittet er, Chr. möge denselbeti durch Gf, Karl von Zollern
zu dem allyenieinen Nachlass der ausständigen Zinsen bewegen,
so dass ihm die künftigen, an nächster Lichtmess zum ersten-
mal, gezahlt würden. ~ Neuburg, löoü Nov. 14.
St. Pfalz 9 c I, 94. <h\ preis. StuUgari, Nov. :i9.
Nov. 16, 403. Erzb. Sebastian von Mainz an Chr.:
Weitere VermitUung in Franken.
Antwort auf dessen Schreiben von Nov. IL Da Chr. und
auch Kf. Friedrich nichts dagegen hätten, dass im Namen der
Einungsverw. weiter tim Gütlichkeit nachgesucht werde, will er
auch seinerseits zur Förderung der Gilte es an nichts felüen
lassen. — Steinheim, 1553 (donnerstags nach Martini) Nov. VI
St, Heidelb, Verein 7 a, 4. Or. prätt. PfulUngen, Nov. :J0.^)
Nov. 17. 406. Kf. Friedrich an Chr.:
Religiöse Haltung des Bs. von Passau.
Chr. hat unt. and. vom B. zu Passau geredet des E. 1.
wolt, das alle bischotf des ginütz*^ in der religion wem, als E. 1.
inen befunden und fernierckt; au^h hat Chr. gesagt, das seine
caplen und priester ain underscheid im eanone halten müssen.
Wie dieser ist, hat er nicht bemerken können, oder nicht be-
halten; bittet deshalb, ihm dies mitzuteilen, mich dennoch, wo
es recht geschaifen, mich daniach hette zu richten. — Heidelberg.
1553 Nov. 17.
St. Pfalz 9, I, 114. Abseht', aus neuer Zeit mit der Auf sehr. : f/V-
schenk von Liebenaus in Luzern; vgl. Druffel IV, 311.
Nov. 17. 407. Chr. an Landgf. Philipp von Hessen:
Falken. Neckarwein.
nachdem ihn dessen Oberavit^nann zu Darmstadt, Alexander
ron der Tann, um einige Falken angesprochen hat. schickt er
deren vier, so schön er sie dieses Jahr bekommen konnte. Wenn
a) Absehr. hat: ganntz.
405. *) eodem antwortet Chr., der Erzb. werde inzwischen vom Pfahgf.
Kfen. gehört haben, was WiUielm von Grumbach und Dr. Christoph Sirass ihm
gesehrieben haben [nr.412]; deren Ankunft erwarte er noch; bittet, hei Trier
und Jiilieh die Fertigung der kgl. Obligation zu betreiben. — Ebd. Kons.
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407—409. 1BB3. 331
Philipp wieder Lust zu einem sauren Neckarwein hat, möge er Nov. 17.
seinen Mimdschenk zum Versuchen schicken, — Stuttgart^ 1553
Nov. 17.
St Hessen 12 b I, 6. Konz.
408, Kf, Friedrich an Chr.: Nov. is.
Vermittlung in Sachsen und in Franken.
erhielt von einem glaubhaften Ort die Nachricht dass des Hzs.
August und des Hzs. Hans Friedrich Landschaft und Stände
sich noch emsig um einen Vergleich beifiUheUy und dass, ivenn
sie nichts erreichen, die Fürsten, die sich aiiboten, ersucht
werden sollen. Erhielt ausserdem heute morgen Zeitungen, die
freilich etwas alt sind, dass das biindische und das markgfl.
Kriegsvolk abermals zusammengestossen seien. Hielte für gut,
dass i7i aller Eile zu gütlicher Verhandlung geschritten wird,
so wenig Aussicht \ dieselbe auch zti haben scheint, und wilrde
raten, dass Chr, — sintemaln nunmehr im veld gehandlet werden
mass — neben pfälz. und mai7iz. Räten die Handlung beginne:
Trier und Jülich würden dann ohne Zweifel auch Räte schicken.
Eiltet, wenn Chr. einverstanden ist, um Bestimrnung von Tag
und Malstatt. — Schickt Zeitung aus den Niederlanden. —
Heidelberg, L'joH Nov. IS.
Ced.: Will Chr. die Vermittlung übernehmen, stellt er ihm
anheim, ob er sich deswegen alsbald an beide Teile schriftlich
wenden will. — Hört, um Vellberg sei ein Gewerbe; es sollen
dort 500 Pf. zusammenkommen ; auch Albr. von Rosenberg soll
darunter werben.
St. Pfalz. Miss. 7. Or. präs. PfnUitKjen, Nov. :*L
409. Kf. Friedrich an Chr.:
Oherhauptmannschaft. Vermittlung in Franken.
Antwort auf dessen Schreiben von Nor. 14; bedauert, dass
Chr. verhindert ist die Oberhauptmannschaft länger als ein
halbes Jahr zu führen, da halbjähriger Wechsel nicht im In-
teresse der Einung liegt; hofft Hz. Albrecht werde im zweiten
halben Jahr das Amt übernehmen.
Hat auf Chrs. Wunsch wegen der durch die Ritterschaft
in Franken vergeblich gesuchten Gütlichkeit an Mainz geschrie-
ben mit dem Zusatz, Trier utid Jülich zu veranlassen, dass
Nov. 18.
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332 1553. 409.— 410,
Nov. 18, sie sofort zum Versuch weiterer Gütlichkeit ihren Bat auf den
Weg zu Chr, als dem Hauptmann schicken, der inzwischen
Mainz oder Pfalz Tag und Malstatt benennen würde, Ist mit
Chr. einig, dass trotz der geringen Aussicht die Güte weiter
versucht werden soll. — Heidelberg, 1:V)3 Nov. 18.
6't. Heidelh, Verein 21 B. Or, präs. Siuitgwi, Nov. :il.
Nov. 19. 410. Liz. Eisslinger an Chr.:
Bescheide und Zeitungen vom kais. Hof,
erhielt dessen Schreiben von Nov. 8, Das kais. Dekret wegen
der Ungeldsbegnadigung wird Chr. erhalten haben. Bei der
Filrschrift an die Kff. fehlt nur noch die Unterschrift.
Was das vom Markgfen. bei Esslingen begehrte Anlehen
betrifft, so hatte)} einige wege7i der geringen Summe Beden-
ken, Hessen es Jedoch bei ..den generalibus etc." bleiben. Des
Markgfen. Rittmeister Reckerode war neulich hier und ersuchte
um Bezahlung des dem Markgfen. noch von Metz her rück-
ständigen Geldes; da er aber die vom Ksr. dem Markgfen.
übergebene Obligation nicht bei sich hatte und das Geld nur
auf seinen Glauben tind Bürgschaft des von Holstein haben
wollte, musste er leer wieder abreiten, wobei er viele böse Worte
ausstiess.^) Erschien auf Erfordern am 17. d. M. vor dem
deutschen Hof rat, wo nach seiner Resignation auf die Mömpel-
garder Lehen die Gesandten des Gfen. Georg damit belehnt
wurden; dasselbe wird in der nächsten Woche im burguml.
Rat mit den burgund. Lehenstücken geschehen.
Wegen Rückgabe der bei Zustellung von Scliorndorf und
Kirchheim ei7igegangenen Obligation sagte der B. von Arras,
er werde sie nicht herausgeben noch weiter kassieren, als sich
der Revers erstrecke. Glaubt, dass der Punkt in der Obligation,
die Observation des Interims betr., diese Widersetzung bringe:
doch wird der B. noch zu bereden sein : denn er ist meist an-
fangs schwierig, lässt sich aber weisen. Es schadet auch nichts,
zu warten, bis die andern Punkte erledigt sind, damit nicht
einer den andern hindert.
Die Konfirmation der wirtbg. Privilegien ist noch nicht
in den Händen der Räte; es soll auf dem nächsten Rechtstag dt
darüber verhandelt werden.
410. >) Vgl. Druff el IV, 299 n. 8.
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410,-411, 1568. 333
Hört glaublich, es werde zu Calais eiu Tag gehalten, wo Nor. vj.
über eine Heirat des Prinzeyi von Spanien mit Kyin, Maria
aus England gehandelt werden solle. Denn die zmsrfien der
Kgin, aus Partugal und dein Prinzen kommt nicht zu stände;
man vernmtet, Erzhz. Ferdinand bekomme die letztere, - We-
gen des Reichstags ist es noch ganz still; es sieht aus, als
wäre schon eine andere Prorogation desselben auf der Presse;
denn Sekretär Haller zog neulich einiger Schriften wegen nach
Antwerpen, In der letzten Woche umrden abermals zwei arme
Leute, die dem Evangelium anhingen, mit dem Schwert gerichtet;
morgen soll noch ein weiterer verbrannt oder geköpft werdeyi;
magistri nostri Lovanienses geben vor, es seien garttenbruder oder
Wiedertäufer, weil sie von ihrer Messe und Kirchendiensten
nichts hielten; alle ihre Habe ivird den Witiven und Waisen
nach Form der spanischen Inquisition konfisziert. — BrüsseL
iV)3 Nov, 10,
St. dir. I, 8b, 44, Or.^) Unvolht. Konz. heil.: präs. PfuUingen,
Nov. ^5.^)
411. CJirs. Antwort auf die Werbung des hessischen Ge- Nov, w,
sandten Alexander von der Tann:^)
Aufnahme in den Heidelh. Bund.
Chr. bedauert, dass Landgf. Philipp an der gänzlichen
Ausnehmung der nassauischen Rechtfertigung und anderer
a) 2 cito.
*) PfulUngen, Nov. Ü7 antwortet Chr,, wegen Rückgabe der Obligation
über Schorndorf und Kirchheim soUe Eissl. erat bei seinem Abschied wieder
anhalten und nicht besonders urgieren. Dass die Konfirmation der loirtftg,
Fnihsiten bis zum näclisten Reichstag (!) eingestellt werden sothj sei ihm um
fo beschwerlicher, als man noch gar nicht tcisse, wann dieser zu stände komme:
ffolche Konfirmationen auf Reichstagen zu geben, sei seines Wissens weder nötig
Hfßch gebräuchlich. — Ebd. Konz, von Fessler, von Chr, kortig.
411, *) Kredenz für den Gesandten dat. Kassel, Okt. 25. — Ebd. Or.
präs. Nov. 16. — Äbschr. der Instruktion von gl, Datum ebd. : Dass die Ei-
nungsff, mit der nassauischen Rechtfertigung und alten Sachen nichts zu thun
liahm wollen, würde ihn nicht beschweren, sovem wir des gewiss wissen hetteii,
'la Nassau dem passauischen vertrag . . . nicht volg thun wolte, auch wir recht
auf ire liehden leiden könten und über das er und seine raitverwandten uns über-
ziehen theten, das wir alsdann hilf inhalt der einunge von ir liebde uns getrösten
jMilten. Die übrigen Funkte Hessen sich hieht vergleichen und er wäre bereit,
in Zeiten der Not der Einung monatlich 8(H)if fl., nötigenfalls auch lOiXM) zu
geben. Könnte er nicht aufgenommen werden, möge man ihm nicht verdenken,
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334 1553. 41L—4i2.
Nov. 19. Sachen Anstoss nimmt; liier in von dem Heilbronner Abschied
abzuweichen, steht nicht in seiner Macht. Da dem Kg. und
anderen Ständen die gleiche Bedingung gemacht wurde und der
Kg. schon mit Ausnehmung aller alten Sachen dem Verständ-
nis beitrat, glaubt Chr. nicht, dass bei den übrigen Einungsff.
hierin etwas zu erhalten sein tvird, will ihnen aber des Landgfen.
Wunsch mitteileiiy der sich inzwischen auf den Bericht seines
Gesandten auch tveiter resolvieren kann. — Tübingen, hV)3
Nov. 19.^)
St. Heidelh. Verein 19. Konz. Vgl. Ui-uffel IV, 343 n. 2.
Nov. 20. 412. Wilhehn von Grumbach und Christoph Strass an Chr.:
Melden sich zu einer Werbung an.
sie sind von Markgf. Albrecht mit Kredenz und Befehl zu einer
Werbung bei Chr. abgefertigt und bitten um Bestimmung eines
Ortes, wo sie ganz unbemerkt und im geheimen zu ihm kommen
können. Um Chr. von der Sache einen kleinen Bericht zu geben,
erinnern sie an seine mit dem Markgfefi. gewechselten Schrei-
ben, wonach der Markgf. Chr. und seinen Einungsverw. neben
Dänemark und Brandenburg gütliche Unterhandlung gestattete.
Die letztere hat sich aber wider des Markgfen. Erwarten bisher
verzogen, so dass inztvischen Hz. Heinrich von Braun^chweig
mit seinem Kriegsvolk nach Franken kam ; darauf fertigte sie
der Markgf. zu Chr. ab; unte^'tvegs begegnete ihnen der Ge-
sandte des Kfen. von Brandenburg, Dr. Jung, und berichtete
von der giltlichen Unterhandlung beim Kg., dass nämlich dieser
einen friedlichen Anstand auf 2 Monate bewilligte, falls ihn
die Unterhändler bei den andern Kriegsverw. auch erlangen
würden; zu diesem Zweck zog Dr. Jung ins Lager zu den
Kriegsverw. mit dem von Plauen, der vom Kg. Befelü hat.
hierüber zu verhandeln. Inzwischen aber liegen des Markgfen.
Gegner in seinem Land, er selber brennt in den Stiftern und
steht daneben in einem besonderen Gewerbe, so dass die Sachen
je länger desto beschwerlicher werden; zudem glauben sie.
nachdem der Markgf. gütliche Unterhandhing und Stillstand
wenn er auch Wege sucht, um sich vor unhiUiger Gewalt zu schützen. - Gtdr.
Aeudecker, Neue Beiträge 1, 7.9 — 81.
') eodem teilt Chr. Instruktion und Äntwart dtn übrigen Einungsff. mä.
— Kbd. Konz. Die hess. Antwort nr. 461.
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412.-^13. 1658. 335
bewilligt und sich auch der Kg, hiezii erlwteii hat, dasSy falls Kov, :äj,
es die Gegner abschlagen, dann die Freunde des Markgfefti,
sich seiner annehtnen werden. Unterwegs erst erfuhren sie.
was Chr. und seine Einungsverw. mit den Bb. zu Heilbronn
verlmndelt und ihnen vorgeschlagen haben, sowie dass diese es
an den Kg., Hz. Heinrich und den rmi Plauen zu bringen sich
erboten.^) — Teilen dies mit in der Hoffnung, dass Chr. es an
nichts fehlen lassen werde, tvas ihrem Herrn zum Besten dient,
und bitten um gnädigen Bescheid.^) loryH Nov. 20.
St. Heidelb. Verein 9 V. Or. präs. PfuUingen, Nov. 22.
413. Chr. an Pfalz, ebenso an Bayern: Nov. 21.
Bitte des KardU. Otto um Milderung der Aufnahmebedingungen.
heute waren Gesandte des Kardls. von Augsburg bei ihfu ^) und
hüten um Milderung des dem Kardl. in Heilbronri gemachten
Abschieds, besonders dass derselbe nicht höher belegt werde als
sein Vorgänger B. Christoph im schwäb. Bund, dass ihm Ge-
srhiltz nebst Munition erlassen, Session und Stimme wie andern
bewilligt und auch die ihm sprach- und scMrmverw. Klöster
Pingeschlossen werden. Als er dies mit dem Hinweis auf den
ausdrücklichen Befehl ablehnte, baten sie Chr. allein uni das
Versprechen, dass, wenn weitere Stäiide mit gleicher Anlage
wie der Kardl. aufgenommen würden und Stimme und Session
erhielten, dass dann auch der Kardl. sie haben sollte, und
dann noch, dass ihm das Geschütz erlassen werde. Wieder
lehnte Chr. mit Hinweis auf seinen Befehl ab; schliesslich
Hessen sie Session und Stimme fallen und wollten nur noch
Erlass des Geschützes tmd die Erlaubiiis, dass der Kardl. auf
412. ") Vgl nr. 377 n. 2.
•) P/uUingen, Nov. 23 gieht Chr. ihrem Boten seinen Diener Adam Die»
mar mit, um sie unbemerkt hieherzuführen. — J^Jbd. Konz. — eodem schickt
Chr. Abschr. des obigen an Pfalz und Bayern und rät^ dass sie ihre Gesandten
itach Stuttgart schicken^ um von ihm über die Werbung der Markgräflichen
informiert zu werden und um über Einleittmg der Vermittlung zu beraten. —
Ebd. Konz., von Chr. korrig.
413. *) Kredenz des Kardls. für seine Hüte Marquard vom Stein und
Liz. Wendelin Peeg, dat. Nov. 3, mit etgh. P. S. : Ich bitt E. 1. auf das hoch
vertrauen, so ich zu derselben hab, sie welle mich dises bundz halb in gutem
bevelch haben und wo muglicli mich und mein erarmten stift bedenken; dann
ainmal l)in ich urbitig, alles zu laisten, was mir mug^lich und traglich ist.
A7>rf. f}r.
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336 1553. 413,-415.
Nor. 21. den Einungstagefi ohne Session und Stimme einen Bat haben
dürfe; als Chr. hiegegen wieder seinen Befehl anführte, nah-
men die Gesandten dies auf Hinters ichbringen in Bedacht.
Hält dieses Vorbringen nur fiir welsches Gepränge U7id zweifelt
nicht, da SS der Kar dl. nach der Heilbronner Abrede beitreten
werde.*) Wird dessen weitere Erklärung mitteilen. — Pfullingen.
15r>H Nov. 21.
Ced. an Pfalz: Der Kf. möge dies, wenn efs für gut hält,
deti rhein. Einungsff. mitteilen.
St. Heuleih. Verein 19. Ähschr.
Nov. 22. ^i-^' Kf. Friedrich an Chr.:
Weitere Gütlichkeif in Franken. Befttallungen.
Antwort auf dessen Schreiben dat. Stuttgart, Nov. Vi. Da
sie beide, auch Mainz und Bayern, tveiterer &iltlichkeit zwischen
den kriegführenden Fürsten zustimmen, möge Chr. Tag und
Malstatt bestimmen. — Heinrich von Fleckenstein hat das
Leutnantamt abgelehnt: wird nun mit Gf. Eberhard von Er-
bach verhandeln.^) — Wegen Franz Konrads von Sickingen
möge Chr. sich an den Kg. wenden.''^ "^ — Heidelberg, 1053
Nov. 22.
St. Vfiilz. Miss. 7. Or. pras. P/ulUngefi, Nov. 26.
Nov. 23. 4t5, Kf. Friedrich an Chr.:
Schreiben von und an Zasius.
schickt mit, ivas ihm der kgl. Rat Dr. Johann Ulrich Zasius
dieser Tage aus Nilrnberg geschrieben hat:^) gab zur Anticort.
a) Randbem. rott Chr.: soll dem kunig geschribeu werden.
*) Dillingen y Nov. J^8 sagt der Kar dl. seinen Beitrilt mit der ihm auf-
erlegten Hilfe zu. — Ebd. Or. präs. Stuttgart, Nov. 29. Vgl Druffel IV, 317.
414. ^) Nov. 26 heischtet der Kf. auch defisen Ahlefinung: er werde »ich
nun an Gf. Ludwig von König stein wenden. — Ehd. Or. präs. Stuttgart, Nov.2iK
*) Auf Chrs. Bitte von Nov. 26 tvilligt der Kg. 1554 Jan. :^4 ein, dass
Kr. K. von Sickingen das Amt eines obersten Keldmar schall s beim Hcidelh.
Verein anneJime. — St. Heidelb. Verein 17. Or. präs. Stuttgart, Kel*r. 3.
415. *) Dat. Nürnberg, Nov. 12. Zasius bettelt zunächst um ein seltene.^
Hirschgeweih für Kg. Maximilian^ klagt dann^ dass die laidig"e prinzische
practick wieder blühen will, schickt Abschr. eines Schreibens, das er rorgcsit-rn
an Hz, Albrecht n'chttfe und das die andere spanische Praktik [die Heitxtt drs
Prinzen und der Kgin. t'on England] betrifft, und sendet Zeitungen uher den Krieg.
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415,-416, 1658. 337
dass er tme andere, welche die Dinge angehen y sich aller Ge- Nov. 23.
bühr nach zu halten missen werde}) — Heidelberg , 1558 Nov. V^.
St. Pfalz. Miss. 7. Or. preis. PfulUngen, Nov. 27.
416. Hz. Wilhelm von Jülich an Chr.: Nov. 23.
VerinÜtlung in Ffanken. Assekuration für den Kg.
ersah aus dessen Schreiben von Nov. 11, dass Markgf. Albrecht
den Einungsff. gütliche Unterhandlung gestatten will; will,
wenn ihm Tag und Malstatt angesagt wird, seine vertrauten
Räte schicken. — Cleve, 1553 Nov. 23.
Ced.: Hat die Assekiiratimi der Einung für den Kg., we-
gen der Chr. Nov. H mahnte, schon seinerseits gesiegelt an den
Erzb. von Trier geschickt.
St. UeideJh. Verein 8. Or. jwäa, Stuttgart, Bez. 12.
417. Kgin. Maria an Chr.: Nov. 24.
Falken und Jagdhunde.
da Chr. bei ihr durch seinen Gesandten am kais. Hof umb
steurung waidwercks anhalten Hess, schickt sie ihm 2 Gerfalken
und ß Koppeln Jagdhunde.^) — Brüssel, 1553 Nov. 24.
St. Spanien 1. B. ()r. präs. Stuttgart, Dez. 23.
418. von Gilltlingen, Fessler und Knoder an Chr.: Nor, 25.
Vei-mittiung in Franken. Ober hauptmannschaft. Ffiäz. Schreiben.
Mömpelgard.
obtvohl von gütlicher Verhandlung wenig zu hoffen ist, raten
sie auch, dieselbe nochmals mit allem Fleiss zu suchen; Chr.
möge als Hauptmann laut beil. Konz. an die zwei Bb., aii Hz.
Heinrich, den von Plauen und an Nürnberg schreiben,^) ebenso
2) Die Mitteilungen des Zasius dürften der Anlass zu der pfälz. Werbung
hei Kf. August gewesen sein, die am 1. Dez. in Dresden vwgebracht wurde:
Druffd IV, 321. Dieselbe zeigt, dass das Misstrauen gegen die Absichten des
Ksrs. noch in seinem vollen Umfange und in seiner ganzen Abenteuerlichkeit
in Blute stand.
417. 1) Stuttgart, Dez. 24 dankt Chr. — Ebd. Konz.
418. *) An diese wendet sich dann Chr. Nov. 30 im Namen der Einung
mit der Bitte, die Gütlichkeit zu gestatten und während demselben Thätlichkeiten
einzustellen. Er und seine Einungsverw. haben beschlossen, ihre Bäte bis Dez. 8
nach Bothenburg a. d. T. zu schicken und die Antwort abzuwarten. — Dem B.
von Wursburg schreibt er diese Bitte noch besonders. — Ebd. Konz., von Chr.
Ernst, BrUfw. des Hzs. Christoph. IL 22
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338 1BB8- 418.--419.
Nof\ 35. an den Markgfen. mit einer Änderung je nach der Werbung
seiner Gesandten.
Wegen der Oberhauptmannschaft raten sie nochmals, dass
Chr. nicht mehr bewilligt als er schon gethan hat; er soll ganz
bei der Ordnung bleiben und sich darnach mit wenigen Worten,
doch freundlich, an Jülich oder Bayern um Übernahme wenden.
Was des Pfalzgf. Kfen. eigh. Schreiben an Clir., sowie
dessen eigh. Befehl wegen des mit dem B. von Passau gehal-
tenen Gesprächs betrifft, so verhandelten sie darüber mit dem
hiesigen Propst, der laut beil. Abschr. sein Bedenken stellte.
Liz. Schroteisen hörten sie vor seinem Verreiten nach
Heidelberg in der Mömpelgarder Sache; derselbe berichtet, dass
in dieser Sache guter Rat zu hoffen sei, und versprach, von
Maulbronn aus an Chr. zu schreiben. — Stuttgart, liyryS Nov. ^."5.
St, Heidelh. Verein 9 V. Or. präs. PfuUingen, Xov. 25.
Nor, 36. 4:19. Thomas Naogeorg an Chr.:
Klagt über Schtnälerung seiner Besoldung.
Chr. hat ihm die Prädikatur zu St. Leonhard in Stutt-
gart gnädig zugestellt, wie er zur Besserung seiner Besoldung
wünschte; hab auch in aller undertlienigkeit E. f. g. neben der
scliankunof und Zusendung eines büchlins darumb dank gesagt ; er
hoffte, die gleiche Besoldung zu erhalten wie seine Vorgänger.
was ihm auch Dr. Mattheus und Meister Kaspar versprochen
und worüber sie ihm ein Verzeichnis der Besoldung, durch die
Kirchenräte neu gemacht, haben zustellen lassen. Nun hat er
fast ein Fronfasten darauf gedient UTid jetzt giebt man ihm
eine Besoldung, die nit eins lots pösser denn die vorige, so ich
im spitaldienst gehabt, und wird die bestimbte besoldung auf dise
predicatur ganz aufgehoben und vernichtet, Avider die Stiftung und
langwbigen brauch bisher.
Nu haben mir die von Stuttgart vor die vas aus dem haus
korrig. Vgl. Hortleder 1268 f. — Bamberg (dinstag nach Barbare), Dez. 5 ver-
spricht der B. von Bamberg unter Hinweis auf die erst kürzUch gegebene Ant-
wort auf den HeiWronner Vorschlag [nr. 424], das Schreiben an seine Eintinge^
und Kriegsvetnvandten gelangen zu lassen, doch werde eine Antwort bis zu dem
bestimmten Tag nicht mfiglich sein. — Ebd. Abschr. präs. Bez. 10. — Auch der
B. von Würzburg beruft sich Dez. 5 auf die Antwort auf den Heilbronner
Vorschlag und versichert, es an nichts f etilen zu lassen, was zum Frieden dient
Ebd. Or. präs. Stuttgart, Dez. 8.
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m 1668. 339
genommen/) itz nemen mir auch die kirchenret die besoldung, das Nov. ^6.
sie entweders daruf umbgehn, mich hiemit zu vertreiben und zu
verderben, (denn ich mich mit der besoldung nit kan behelfen)
oder halten mich für einen bachanten und esel, der ich der be-
soldung, so man zuvor andern gegeben, nit werd sei. Ich glaub
nit, das E. f. g. umb den handl wissen, und ist unfonnlich, das
andere der predicanten besoldung ires gefallens one E. f. g. wissen
und bevelch abkürzen, endem und verkeren, als wölten sie E. f. g.
damit reich machen; dem sei nun wie es ist, so bit ich doch E,
f. g. aufs diemutigest, wellen die sach betrachten und die Stiftung
lesen lassen diser predicatur und mich bei der bestimbten und
verordneten durch die kirchenrät selbs besoldung, deren verzaich-
nis hierin ligt, bleiben lassen, aus Ursachen wie volget:
erstlich das ich nichts wenigers bin, auf alle wege gerechnet,
es sei in weltlichen oder gaistlichen hendeln denn die, so vor mir
diese besoldung gehabt und eingenommen; das sage ich ungern,
wo mich nit die hohe Verachtung, so mir hierin widerfart, dazu
notigte; das man aber mein noch nit erfarung hat, und nit ge-
braucht bin, ist nit mein schuld;
zum andern so thue ich auch im kirchen dienst nit weniger
denn sie, sonder mehr; sie haben einen Diakon gehabt^ er hat
keinen, und hat auch die Kinderlehre gehalten, was Herr Mar-
tin'^ nicht that;
3. er ist selbfünft, erwartet noch mehr Kinder, kann vor
Armut keine Magd halten^ so dass sich die Leute darüber
tviindern;
4. Chr. hat ihm diese Prädikatur als eine Begnadigung
vom Rate zuwege gebracht ; was ist das für ein genad? Warumb
hab ich dankgesagt?
.'). es ist nicht richtig, wenn man sagt, Herr Martin habe
die Besoldung erhalten, weil er im Ehegericht sass.
Zum sechsten so mugen E. f. g. mit dem gelt, so den pre-
dicanten abgekurzet und in fiscum gezogen werden, kain gluck
haben, wie das vil exempel beweisen und die^ dienen E. f. g. nit
zum hau noch zum lob, die da den predicanten alle bissen ins
maul zelen, das zuletzt ire kinder müssen an den bettelstab kom-
419, *) Über die Entziehung einiger Weinfässer, die seine Vorgänger im
Harn gehabt und benutzt, klagt er im Okt. 1553,
*) Martin Cless. — Vgl, über ihn die hei Heyd, Bibliogi'aphie 2, 344 er*
wähnten Steüen,
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340 IB^. 419.-421.
Xoi\ 26. men, dieweil E. f. g. des evangelions wollen gerumbt sein, und
nit unbillich. Die pfaffen im pabstunib sind bas versorget gwesen,
wie ich ein gniein clag von vilen höre. Fürstlich ists, miltgebig
sein; dann kargen und sparen gehört gmeinen leuten zu und
Wucherern. Chr. möge das nicht übelnehmen; Chr. hat ihm
auch noch nie etwas verehrt für die übersandten Bilrhlein; er
möge deshalb an der altbestimmten Besoldung nichts abbrechen
lassen. — Stuttgart, 1553 Nov. 26.
München, B.Ä. Literalien 10 J/ö.') ()r. präs. PfiUlmgen, Nov. 20.
Nor. 26. 420. Kf. Friedrich an Chr.:
Chrs. Verhandlung mit Augsburg und Hessen.
Antwort auf H Schreiben i'on Nov. 19 und 21 ; billigt Ckrfi.
Verhandlung mit den Gesandten des Kardls. von Augsburg
und des Landgfen. von Hessen. Machte dem hessischen Ge-
sandten, der gestern hier ankam, ebenfalls Vorstellungen, dass
er den Landgfen. zum Beitritt ohne weitere Bedingungen und
mit gleicher Anlage wie andere bewege. Auf dem Heilbronner
Abschied ist zu beharrefi; glaubt nicht, dass sich der Landgf.
leicht V071 ihnen absondern wird. — Hält des Kardls. Anbringen
auch meist für Schein.^) — Heidelberg, 1553 Nov. 2(1.
St. Heidelb. Verein 19. Or. präs. Stuttgart, Nov. :i9.
Nor.;>(s. 421. Kf. Friedrich an Chr.:
Vennittlung in Kranken. Oherhauptmamischaft.
erhielt nach Fertigung der beiden beil. Schreiben das Chrs. dat.
PfulWigen, Nov. 23 samt Abschr. dessen, was Hz. Albrecht von
Rayern an Chr. wegen der Oberhauptmannschaft, und der markgp.
Statthalter und Kanzler wegen ihre?' Ankunft bei Chr. geschrie-
ben haben.^) Will von Chr. die Ernennung des Tags, an dem
seine und die Mainzer Räte wegen der Güte in Stuttgart ein-
treffen sollen, erwarten. — Weim Chr. meint, dass Pfalz und
^) Ebd. noch weiteres über den eigentümlichen Mann : das HauptungWck
seines Lebens scheint seine JFYau gewesen zu sein, die er dem Hz. gelegentlich
mit den stärksten Ausdrücken schildert. Seine Schicksale berichtet Mschlin.
Memoria theologorum S. 177 — 179.
4:iO. *) Ebenso billigt Sleinheim, Nov. 29 der Kf. von Mainz Chrs. Ant-
ivort an Hessen ; eine Abweichung könnte wohl nur in gemeinsamer Bespreehwig
heschlossen werden. — Ebd. Or, präs. Stuttgarty Des. 6.
421. *) nr. 382 n. 1 und 412.
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m.—422. 1553. 341
Mainz bei beiden Parteien um Einräumung der Gütlichkeit Nor. :>6.
ansticlie7iy so hielte er für besser, dass Chr. als Oberhauptmanyi
dies thun würde; bittet darum, — Ist wie Hz. Albrecht auch
der Ansicht, dass Clir. die Oberhauptmannschaft das ganze
erste Jahr behält, wie er hieneben mit dem Kfen. von Mainz
bittet.'^ Schreibt zugleich an Hz. Albrecht, dass er dann im
zweiten Jahr das Amt übernehme, womit auch der Hz. von Jülich
einverstanden ist. — Heidelberg, 1553 Nov. 2(i.
St. Ffalz. Misa. 7. Or.^) präs. Stuttgart, Nov. 29.
422. Chr. an Kf. Friedrich: Nov. 20.
Oherhauptmannscliaft. Vermittlung in Franken. A. von Bosenherg.
erhielt von ihm 4 Schreibe)}, dat. Nov. 18, 21 imd 22. Kann
die Oberhatiptmannschaft nicht länger als ein halbes Jahr be-
halten; schreibt dies hieneben an den Hz. von Jülich und er-
sucht ihn der Deklaration gemäss, sie nach Ausgang desselben
zu übernehmen. — Schrieb schon am 23. d. M., dass Pfalz und
Mainz zur Unterhandlung zwischen den fränk. Bundesständen
und Markgf. Albrecht ihre Räte nach Stuttgart schicken sollen,
und lässt es dabei. Da dies nicht eine Einungssache, sondern
etwas Besonderes ist, sollen Mainz und Pfalz für sich selbst
und im Namen des Vereins beide Parteien, namentlich Würz-
fnirg und Bamberg, um Einräumung der Gütlichkeit ersuchen.
Schreibt wegen Franz Konrads von Sickingen an den Kg. laut
heil. Abschr. — Pfullingen, 1553 Nov. 2(1
Ced.: Albrecht von Rosenberg warb allerdings 50 Reiter
für den Kardl. von Augsburg gegen den Baumgartner, der in
seiner Obrigkeit mit Gewalt eine Mühle gebaut hat, um diese
n iederzureissen. ^ )
St. Pfalz. Miss. 7. Konz.
a> 2 cito.
•) Nov. 20 hüten Mainz und Pfalz, dans Chr. die Oberhaupimannschaft
ein ganzes Jahr behalte. — St. Heidelb. Verein 2L B. Or. pr/fs. Stuttgart,
Xov. 29, mit Auf sehr, von Kurz: kein aiitwort ist auch ain antwort; aber es
soll nit in vergess gestellt werden, das m. g. f. und her ain monat vor ausgauj?
des halben jars wider angemant werde. - - Ehrenbreitstein, Dez. 5 richtet auch
Trier die gleiche Bitte an Chr. — JtJbd. (h\ präs. Stuttgart, Dez. 13.
422. *) Vgl Druffel IV, 312. — Schwanstein, Dez. 29 berichten Jörg und
David Baumgartner an Chr. ausführlich über ihren Streit mit Kardl. Otto
wegen der Mühle in WaUenhofen in der Herrschaft Hohenschwangau. — ^S'^
Adel F. 1. B. Or. präs. StuUgart, Dez. 31.
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342 1558. 423,-424.
Nov,27. 423. Hz, Albrecht an Chr.:
Vermittlung in Franken. Aufnahme des Kgs., de» Landgfen, und
des Kardls, von Augsburg.
erhielt von ihm 4 Schreiben V07i Nov. 19, 21 und 23, Was das
letzte betrifft, so war er immer bereit, zu Chr. Gesandte nach
Stuttgart zur Beratung über weitere gütliche Unterhandlung
wegen des Markgfen, zu schicken, will aber noch auf Besclieid
warten, ob sich einer der Mitverwandte?i hiezu auch entscJUossen
hat; hält auch für gut, der Stände Antwort auf den Heilbronner
Abschied zu erwarten. — Hält für unnötig, das Mainzer Schrei-
ben wegen der Obligation dem Kg. zu berichten. Lässt es bei
Chrs. Haiidlung mit dem Landgfe)i. von Hessen und erwartet
weitere Nachricht wegen des Kardls. von Augsburg. — Sendet
einige Zeitungen. — Isareck, 1553 Nov. 27.
St, Bayr. Miss, 3. Or.^) präs, Stuttgart, Dez, 1.
Nov. 27. 424. Antwort der fränk, Stände auf den Heilbronner
Vorschlag:
nachdem der Vorschlag in Heilbronn ') dahin geht, dass, falls
gütliche Unterhandlung nichts nützt, die Sache dem Ksr. und
den Ständen zu endgültiger Entscheidung anheimgestellt wer-
den soll, erklären sie sich bereit, nach genügender Versicherung
von Markgf. Albrecht gegen sie, den röm. Kg,, Hz, Heinrich
von Braunschweig und Burggf, Heinrich von Meissen, Krieg
und Kriegsrüstung abzustellen und den ganzen Handel Ksr..
Kg. und Ständen zu gütlicher Unterhandlung, wenn sie nichts
nützt, zu rechtlicher Erkenntnis anheimzustellen, doch derge-
stalt, dass sie vor dieser Versiclierung von ihrer notgedrungenen
Defension nicht abstehen; bitten aber, falls der Markgf. nicht
einwilligt, sie mit gebührlicher Hilfe und Rettung nach dein
kais. Landfrieden nicht zu verlassen.'^) — 1553 Nov. 27,
st, Heidelb. Verein 9 V, Ahschr,
a) 4 cito, citissimo.
424. *) Vgl, nr. 377 n, 2.
•) Würzhurg, Nov. 30 schickt der B. von Würzhur g diese Antvoti an
Mains und Pfalz. — SteinhHm, Bez. 3 schickt sie Mainz an Pfalz. — Ehd,
Ahschr. — Pfalz antwortet, Heidelberg, Dez. 7, den Räten in Hothenburg werde
nun zu befehlen sein, die Sache beim Markgfen. anzufangen. — Ehd. Ahschr.
— eodem schickt Pfalz obige Antworten mit dem gleichen Bat an Chr. — Ebd.
Ahschr. präs, Stuttgart, Dez, 10,
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425, 1563. 343
42S. Aufzeichnung über die Werbung der markgfl, Ge- Nor. 2b
sandten Wilhelm von Grumbach und Dr. Christoph Strass:^) ^i« 29.
Die Gesandten kamen Nav. ^H*"^ zu Chr., überreichten alle
Schriften aus der Unterhandlung des Kgs. von Dänemark und
des Kfen. Joachim mit dem röm. Kg. und erzählten unter allerlei
hitzigen Beden gegen ihre Gegner die Geschichte des bisherigen
Kriegs; derwegen begerte ir gliediger hen* zu wissen, ob mau
sich der underhandlung neben obvermelten undernenieu weite, und
wa semlichs sein solte, das es furderlich beschehe aus obgeh()rteu
ui-sachen, und wa die sach gleich nit zu vertrag geraten niöcht,
das sie doch in anstand gepracht wurde, das kriegsvolck zertrennt,
mit vemieldung etlicher nuttel, darauf man mit dem gegentail
handien möchte, und das der frenckisch adel mit zu der under-
handlung eingezogen solte werden und derwegen ersucht wurde»,
und die personen ernennt laut concepts und aufzaichnus hiebei
signo A und B.
Chr. antwortete, unter Erklärung der bisherigen Verzöge-
rung, Pfalz, Mainz, Bayern und er hätten beschlossen, aber-
mals bei den kriegenden Parteien um Einräumung der Gütlich-
keit und eines Auslands anzusuchen, und ihre Gesandten werden
in kurzem zusammenkommen; allein er halte einen Erfolg für
unmöglich, wenn beide Parteien auf Kassation und Konfir-
mation bestehen bleiben; er wisse keinen a7idern Weg, als dass
die Parteien den Unterhändlern die Sache vollmächtig anheim-
stellen, um was er den Markgfen. bitte; denn die Gegner, tvelche
Jetzt etwas die Oberhand haben, werden sich in keinen Anstand
begeben, viel weniger ihr Kriegsvolk entlassen tvollen. Scheitere
aber die jetzt bevorstehende Gütlichkeit, so würden die Gegner
nicht feiern, um die Helfer des Markgfen. beim K.G. in Acht
zu bringen, und, wenn auch der Markgf. selbst nicht darein
erkannt unlrde, so Hesse sich doch der daraus entstehende Ab-
fall von Leuten wohl denken; auch solle er die verderbliche
Wirkung der Aufgabe von Lichtenfels erwägen. Die Gesandten
mochten ein Verzeichnis der Mittel übergeben, auf denen ihr
Herr zti verharren gedenke.
a) Or. hat 29; der 28. ist tin Dienstag; unten M gesagt, Chr. habe die Sache bis Mittwoch
morgen in Bedacht gwommen; vgl. n. 1 und nr. 429.
425. *) Kredenz für diese an Chr., um allerlei vertraulich mit ihm zu
reden und zu verhandeln, dat. Plassenburg, Nov. 4. Ebd. Or. präs. Nürtingen,
Nov. 2ti.
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344 IBB». 4^5.
Nov. :^ Die Gesandten erwiderteriy von den Verträgen abzugehen,
bis 29, werde ihrem Herrn beschtverlich fallen, noch viel mehr die Acht
über seine Helfer; Potentaten und Herren aber haben ihren
Herrn so vertröstet, dass er seinen Gegnern wohl werde wider-
stehen können, aber die andern, die bisher ihren Herrn ver-
lassen haben, werden auch mit herhalten müssen; im Vertrauen
wollten sie aber nicht bergen, dass sie ihrem Herrn auch ge-
raten hätten, die Sache völlig den Unterhändlern sowie dein
Ksr, anheiynzustellen,
Chr. nahm hierauf die Sache bis Mittwoch morgen in Be-
dacht, verlas die von den Gesandten überreichten Schriften und
die Mittel mit sig, C.,*) erhielt auf zwei Punkte von den Ge-
sandten die daneben geschriebene Erklärung, und gab ihnen
dann folgende Antwort: er danke für des Markgfen. freund-
liches Zuentbieten, bedaure den bisherigen Verlauf, wolle die
Hauptsache an seine Einungsverw, gelangen lassen, und bitte
nocheinmal, sich schiedlich und friedlich zu erzeigen.
Daneben baten die Gesandten um weitere Audienz ad
partem, die ihnen bewilligt wurde. Hier brachten sie vor, ihr
Herr bitte, falls er aus seinem Land iveichen müsste, mit d^n
Seinigen in dem Chrs. sich aufhalten zu dürfen; ferner möge
Chr. ihnen, den Gesandten, jetzt den Aufenthalt im Land ge-
statten, weil sie bei ihrem Herrn nicht sein könnten, auch möge
er diesem 20000 fl. vorstrecken und bei den Einungsff. darauf
himvirken, dass die Prozesse gegen die Anhänger ihres Herrn
am K.G. eingestellt tverden; auch sollten die Einungsff. die
fränk. Ritterschaft bewegen, sich wegen Friedensschlusses zu-
sa7nmenzuthun, und deshalb beim Ksr. ansuchen; auch wäre
der Markgf. zum Beitritt zum Heidelb. Verständnis bereit.
2) r'riedlkher Anstand auf 2—3 Monate : der Markgf. erhält die ihm
ahgedrungcnen Flecken und Städte zurück; das strittige Gebiet kommt in dir
Hand der Unterhändler ; ist dies nicht bei beiden Teilen zu erlangen, ob nicht
dann mit ihnen verhandelt wei'den soll, die Sache endgültig dem Ksr. und den
Unterhändlern heimzugeben, so dass jener eine unparteiische Kommission ufUer
einem schiedlichen Fürsten ernennt: mit Würzburg soll auf eine stattliche Geld-
summe, mit Bamberg auf Wiederlösung der Vertragsflecken gehandelt werden;
diejenigen, welchen das Ihrige wegen des Markgfen. genommen wurde, erhalten
es zurück utid alle diesen Sachen Verwandte sollen ausser Sorgen gelassen wer-
den ; da der Markgf. schwei' zu endlicher Untei'hancUung zu bewegen sein wird,
könnte er vielleicht durch ein unTermerckten verstÄnd [d. h. nach der Erklärung
der Gesandten, durch vorherige, geheime Mitteilung der Vei-gleichsmiitelJ dazu
gebracht werden.
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425—426. 1668. 345
Chr. antwortete den Gesandten sogleich^ die ersten drei Nov. 2ti
Punkte — Aufenthalt des Markgfen,, der Gesandten, das An- &w 29.
leiten — könne er nicht gewähren, da sie dem Heidelb. Ver-
spruch und dem Vertrag mit dem Kg. widersprechen; Ab-
schaffung der Prozesse am K.G. stehe nicht in der Macht der
Einungsff.y und die fränk. Ritterschaft zu bewegen, sei gleich-
falls bedenklich. Die Aufnahme des Markgfen. in die Einung
sei bei seiner jetzigen Fehde unmöglich. — So schieden die
Gesandten mit der nochmaligen Bitte um Beilegung der Sache,
da sonst das Verderben der deutschen Nation bevorstehe und
auch die bisher nicht Beteiligten nicht verschont würden.
St. Heidelb. Verein 9 V.
426. Willielm von Grumbach U7id Christoph Strass an Chr.: Noc. 3ü.
Zurüchhaliung des Markgfen. in der Vermittlungssache.
de erhielten heute morgen von Markgf. Albrecht ein Schreiben
laut beil. Abschr.^) Der Markgf. ist darnach wegen der Ver-
handlung noch ebenso gesinnt, wie sie bisher wussten und Chr.
in Nürtingen berichteten. Da sie von dem brandenburg. Ge-
sandten hörten, er habe in Wien bemerkt, dass, wenn der An-
stand beunlligt unlrde, die Vertragshandlung endgültig den
Unterhändlern anheimgestellt werden^ müsste, so schrieben sie,
sclwn ehe sie zu Chr. ritten, dem Markgfen., ivenn der Anstand
von den Gegnern nicht anders bewilligt werde, die Handlung
in der Güte den Unterhändlern heimzustellen, wie sie auch Chr.
dieses Mittel neben ander7i verzeichnet übergaben. Sie bitten
aber nach dem jetzigen Schreiben des Markgfen., Chr. wolle
die verzeichneten Mittel ihrethalben genzlich uiivermerckt halten,
die gütliche Unterhandlung aber 7ieben seinen Einungsverw.
nichtsdestoweniger befördern; sie hoffen^ tvenn die Sache alleiii
verhandelt würde, sollte sie ohne Frucht nicht abgehen, während
sonst wohl noch grösserer Unrat entstünde. Soviel sie sehen,
wird fast persönliche Verhandlung Chrs. und einiger andern
Fürsten nötig sein. — Chrs. Erbieten ^vollen sie dem Markgfen.
schreiben. — Schlichten, !55:i Nov. HO.
ist. Heidelb. Verein 9 V. Or. präs. Stuttgati, Nov. 30.
4:*6. *) iJat. Nov. 26 : = Voigt 2, 1Ö4 : Hortleder 1574 (hier dat. Nov. 25).
Uer Markgf. lehnt befremdet ihren Bat abj dasn er, wenn die Gütlichkeit
scheitere^ die SacJie seinen Erbeinungsverwandten und Freunden vollmächtig
anheimstellen solle.
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346 1553. 427.^4:^8.
Nov. 30. 427, Gf, Konrad von Castell an Chr.:
Vermittlung in Franken,
wie Chr, sich erinnert, habeii einige neben ihm [GfJ Unter-
handlung zwischen den Kriegsherren begonnen; hätten sie sich
das von sich aus angeinasst, iväre es frech gewesen, das er-
langen zu ivollen^ was Kff. und Fürsten nicht vermochten ; sie
sind jedoch durch die vertrautesten und geheimsten Diener von
beiden Seiten dazu bewogen, ja gezwungen worden ; welche gute
Neigung zum Frieden sie bei den Bb. fanden, hat Chr. gehört:
um den Dank von der andern Seite zu zeigen, schickt er mit,
was ihm gestern zukam,^) Ausserdem schreibt ihm ein guter
Freund lieute früh, das iif angesetzten dag zu Wirzburg er be-
sorg, das Interim wöU anfahen seinen doten oder pfetterich zur
film zu füren. Hätte noch manches wegen des Würzburger
Tages zu schreiben, wo nicht gut angefangen ist; es ist aber
der Feder nicht zu vertrauen; besinnt sich noch, ob er den-
selben besuchen soll,^) — Castell, 1553 (den dag Andreae) Nov, 30.
^H. HeideU). Verein 9 V. Eigh. Or. präs. Stuttgart, Dez. 3.
Dez.i. 428. Kf Friedrich an Chr.:
OberJuiuptmannschaft. Vermittlung. Besetzung der SteUeti des Vertiiix-
Antwort auf dessen Schreiben dat. Pfullingen, Nov. 'Jti
Hat ungern gehört, dass Clir, die Oberhauptmannschaft nicht
über ein halbes Jahr behalten will; bittet, sie das ganze erste
Jahr innezuhaben, — Will seine Räte alsbald nach Stuttgart
abfertigen und hofft von Mainz, Trier und Jülich dasselbe. —
Bittet, als Oberhatiptmann bei den beiden kriegführenden Par-
teien um Einräumung der Gütlichkeit in ihrer aller Namen
anzuhalten, da er es bei den markgfl, Gesandten schon erreicht
hat und es bei den andern auch leicht durclisetzen wird.
Die abschlägige Antwort des Gfen. Eberhard von Erbach
wird Chr, erhalten haben; unterhandelt mm dem Heilbronner
Abschied gemäss mit Gf. Ludwig vo7i Königstein und Stolberg:
a) 2 cito.
427. ^) Beil, ein Schreiben des Markgfen. von Nov. 2ö an Wolf van Ct-aikt-
heim und andere vom Ausschuss der fränkischen Bitterschaft, die jetzt su
Kitzingen versammelt tcaren, worin derselbe unter Vorwürfen die angebotene
Verhandlung der Bitterschaft ablehnt.
*) Zugleich schreibt der Gf Zeitungen, toie er schon Nov. 26 gethan hatte.
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428.''4J29. 1553. 347
da Dr, Peter Preuss aus seinem Jetzigen Dienst nicht zu be- Des, i.
wegen ist, muss man sich nach einer andern Person umsehen.
— Hat die mitgeschickten Briefe an Mainz und Jülich über-
sandt. — Lä^st sich den Opferkann als Schanzmeister und
Zeugwart ivohl gefallen.
Schlägt seinerseits vor zum Kriegsrat seinen Vogt zu Ger-
mersheim Heinrich Riedesel von Bellersheim, als Rittmeister
dm Wild' und Rheingfen, Philipp Franz und den Johann von
Dhaun, Gf. zu Falkenstein ; als Hauptmann über zwei Fähnlein
den Philipp von Kettenheim, als Hauptleute über ein Fähnlein
den Jörg von Nippenburg, Ludurig von Dalberg, Hans von
Salzberg; tvird etwaige Änderungen mitteilest, — Heidelberg,
löoS Dez, 1.
Ced,: Seine Räte sollen tiächsten Mittwoch gegen Abend
in Stuttgart eintreffen.
St, Heidelb. Verein 7, ii7, Or. präa, SUiUgaH, Dez. 4.
429. Chr. an Kf. Friedrich:''^ Des. i.
Markgfl, Werbung, Bothenburger Tag,
y
schickt in Abschr. die von Wilhelm von Gruvibach und Dr.
Christoph Strass, die letzten Dienstag abend bei ihm ankamen,
unter Übergabe ihrer Kredenz angebrachte Werbung, die dabei
überreichten Schriften sowie seine Antwort darauf.^) — Was
des Kfen, Schreiben^ betrifft, dass Chr. als der Hauptmann
im Namen der Stände den kriegenden Parteien um Einräumung
der Gütlichkeit schreibe, so liegt ihm zwar nach der Einung
und der Deklaration dies, da es keiiien Stand besonders an-
geht, nicht ob, er hat aber doch an die fränk. Einungsstände
und an Markgf, Albrecht laut beil, Abschr. um Einräumung
der Gütlichkeit geschrieben,^) Setzt hieynit Tag und Malstatt
auf Dez, 8 nach Rothenburg a, d, T, an, — Stuttgart, 1553 Dez. 1,
Ced, an Pfalz: Wenn er die Kriegsff. um Einräumung
der Gütlichkeit ersuchte, so tvird er deshalb keineswegs au^h
proponieren lassen. Erhielt von ihm 2 Schreiben von Nov. 23
a) Idem an herzog Albrechten in Baiem matati« mutandit«. — St. Heidelb. Verein 9 V ebenso
an Mainz, mit der Bitte, es an Trier und Jülieh gelangen mu lassen,
429. ») nr, 425,
*) nr. 421.
») Vgl. nr, 418 n, 1.
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348 1558. 4J^.--430.
Dez, 1, und 24 nebst Schriften von Zasius und andern Zeitungen:
teilte dies, ausser des Zasius Schriften, an Hz, Albrecht mit:
schickt eine Zeitung aus Venedig, die ihm der Kar dl. von Augs-
burg mitteilte, — Bittet, zu Erlangung eines Vereinssekretärs
behilflich zu sein,
Ced. an Pfalz und Bayern: Da aus der markgfl. Werbung
zu entnehmen ist, was die andern zu erwarten haben, wenn die
Sache nicht gütlich beigelegt werden sollte, so ist wohl nachzu-
denken; da er merkte, dass diese und andere Markgfl. in sei-
nem Land bei dem nicht lehenpflichtigen Adel tmd etwa bei
Reichsstädten ihreti Unterschlupf haben werdest und dass auch
der Markgf. sich liin und her durchzuschlaifen gedenkt, so Hess
er Schorndorf und Kirchheim etwas besetzen und nach Weins-
berg, Murr ha r dt und Scliorndorf streifende Rotten legen, tun
sein Land vor Streifen und Plackereien zu schützen; auf die.
festen Plätze ist tvohl zu achten, damit sticht ein solcher, wie
* es bei Schiveinfurt ging, besetzt werde und allerlei Unrat daraus
erfolge. — Erhielt ''^ postscr, gestern abend spät ein Schreiben
von den brandenburg, Gesandten hiebst Abschr,,^) tvas ihnen
ihr Herr geschrieben hat; obwohl es danach anders ist als sie
versprachen, hält er doch für nötig, die Gütlichkeit vorzunehmen.
St, Bayr, Miss, 3. Konz,
Dtz. L 430. Chr, an Wilhelm von Grumbach und Christoph Strass:
VeitniUlung in Franken,
hat des Markgf en. Schreiben an sie U7igern gehört; begehrt
nocheinmal, demselben zu raten, dass er es an d^r bevorstehen-
de7i Gütlichkeit nicht fehlen lasse: obwohl er, wie er ihnen
gestern sagte, hoffte, die Kff. von Mainz und Trier würden d^n
fränk, Bundesständen um Einräu?nung der Gütlichkeit und
eines Stillstands schreiben, so fand er doch hier bei seiner
Ankunft von einem Teil seiner Einungsverw, Schreiben vor,
dass er als der Hauptmann dies thun solle: richtete deshalb
alsbald an die fränk, Bundesstände ein Schreiben um Ein-
räumung der Gütlichkeit und schreibt hieneben ebenso an den
Markgfen.: bittet, es diesem unverzüglich zu überschicken. ^) —
Stuttgart, l'vy'S Dez, 1.
a) Von hier ab eigh.
*) nr. 426.
430. *) Des, 6 antworten die beiden, sie hätteti Chrs, Sdir^en sowie
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430,-432. 1663. 349
Ced.: Sie sollen sorgen, dass, der Beschleunig^mg ivegetiy Dez. i.
des Markgfen. Antwort seinem Gesandten Albrecht Arbogast
Freih. zu Hewen nach Rothenburg a. d. T. geschickt werde.
St. Ueidelb. Verein 9 V. Kons.
431. Chr. an Gf. Georg: Des. 3.
Streit mit den Bürgern von Mömpelgard.
Antwort auf dessen Schreiben von Okt. 22.^) Schlägt im
Streit mit den Bürgern von Mömpelgard wegen der Huldigtmg
vermittelnde Formeln vor. — Stuttgart, 1558 Dez. H.
St. Hausarchiv K. 4, F. 2. Kons, von Fesalei', von Chr. korvig.
432. Kf. Friedrich an Chr.: Dez. 3.
Rothenhurger Tag. Acht gegen den Markgfen.
(erhielt dessen Schreiben dat. Stuttgart^ Dez. 1 ; dankt für Mit-
teilung dessen, was der markgfl. Statthalter und Kanzler bei
Chr. getcorben haben, und besonders dass Chr. den kriegfüh-
renden Parteien um Gestattung der Gütlichkeit im Namen der
Einung sff. geschrieben hat, obwohl es ihm in der Hmlbronner
Deklaration nicht auferlegt ist.
Wird nach Chrs. Wunsch seine Räte auf H, d. M. nach
Rothenburg a. d. T. schicken, wie zweifellos auch Mainz.^) Da
in der Werbung der markgfl. Gesandten allerlei zu bedenken
ist, 80 könnte dies auch auf der Zusammenkunft der Räte ge-
schehen. Hat, was Chr. auf einem Zettel wegen Proponierens
Berieht über ihre Verhandlung mit Chr. und über das, was Adam Diemar bald
hernach unterwegs mündlich bei ihnen anbrachte, dem Markgfen, nach Schwein-
fart geschickt. Sie wollen es an nichts zum Fneden fehlen lassen und hoffen,
dass die Sache durch Chr. und seine Einungsverw. beigelegt werde. — Ebd.
Or. präs. Stuttgart, Dez. 7.
431. *) Er könne nach den bisherigen vergebliclien BemUJinngen sich mit
dfn Bürgern von Mömpelgard nun in keine weitere Verhandlung einlassen und
hofft, dass Chr. nun auf Mittel sinne, damit solche widerspenstige burger zu
schuldiger gehorsam gebracht und uns die statt Miirapelgart vermöge unser
vetterJichen Tcrglelchung ingeräumet werden mög. — Ebd. Or. präs. Stutt-
gart, Okt. 26.
432. *) Ber Erzb. von Mainz beantwortet Chrs. Schreiben (nr. 429) am
fi. Dez. : er wolle seine Jiäte so bald als möglich nach Rothenburg schicken :
doch reiche es bis zum 8. Dez. nicht : er habe alles an Trier, von da an Jülich
mitteilen lassen. — 4^/. Ueidelb. Verein 7 a. Or. präs. Stuttgart, Dez. 12.
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350 .1568. 432.-433,
Dez. 3. und anderem auf dem Rothenburger Tag geklagt hat, an den
Kfen. von Mainz berichtet, der wohl sorgen loird, dass Chr, in
dieser ausserordentlichen Sache me billig davon enthoben wird.
— Hat noch keine geeignete Person für das Bundessekretariat
gefunden}) — Erhielt gestern von Brüssel beil. Zeitungen.
Erhielt von Speyer glaublichen Bericht, dass letzten Freitag
in offener Audienz am K.G. Markgf. Albrecht zu BrandeTibtirg
auf Anrufen des kais. Fiskals und der Bb. von Bamberg und
Wärzburg, atich der Stadt Nürnberg, in drei verschiedenen
Urteilen in des Ksrs. und des Reichs Acht erklärt worden sei;^)
es ist zu befürchten, dass dies in der geplanten Gütlichkeit ein
nicht geringes Hindernis bildet — Heidelberg, 1553 (sontags
nach Andree apostoli) Dez. 3.
St. Pfalg. Miss. 7. Or. präa. StuUgart, Dez. 6.
Bes. 4. 433. Kf. Friedrich an Chr.:
Sicherung ihrer Länder.
verstand, was Chr. ihm auf eigh. Zettel^) über die markgfl.
Werbung zu bedenken gab ; kann nicht anders finden, als dass
Chr. durch angeregte verordenung und anstellung ires fursten-
thumbs und gebitz nach Lage der Zeit, besonders da Markgf.
Albrecht, ivie er gestern und heute glaublich erfuhr, am 2. d. M.
in des Ksrs. und des Reichs Acht öffentlich erklärt tcurde, ganz
wohlbedacht gehandelt hat; will seinerseits hier unten und oben
in Bayern ebenfalls warnen lassen. Da, wie Chr. schreibt,
weiteres Nachdenken nötig ist, namentlich weil die frank.
Einung sstände die Gütlichkeit noch nicht eingeräumt haben.
so will er seinerseits gerne hierauf bedacht sein; Chr. möge
ihm seine Meinung eröffnen, dann ivill er es auch thun und
sich mit ihm und anderen gerne vergleichen, damit sie aller-
*) Dez. 7 schlägt dann der Kf. den Jörg Fröhlich zu Lauifigen, frühtr
Stadtschreiber zu Augsburg, oder den Hans Melchior Seuther, Stadt schrttber
zu Worms, vor. — Ebd. Or. präs. Stuttgart, Dez. 10.
*) Die drei Formen der Achtpublikation bei HorUeder S. 1149/54. —
Dez. 4, 6 Uhr abends schickt Chr. die Abschr. der Aclit an Hz Albrecht; er
habe sie vor zwei Stunden von seinem Prokurator in Speyer erlialten. Albrecht
möge nachdenken, was zu thun sei, wenn einer oder mehrere der Einungsverw.
um Zuzug ersucht würden. — St. Heidelb. Verein 9 V. Konz. — Zugleich
ebenso an Pfalz. — St. Pfalz. Miss. 7. Konz.
433. 0 nr. 429.
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433.-435. 1663. 351
seits um so ruhiger und friedsamer bei Land und Leuten sitzen Uez. 4.
können.^) — Heidelberg, 1553 Dez. 4.
6'L Pfalz. Miss. 7. Eigh. Or. präs. Stuttgart, Dez. 6.
434. Chr. an Ksr. Karl: nez. 5.
Streit mit den Gff. von Ortenhurg.
am 13. Jan. d. J. hat der Ksr. auf Chrs. Bitten in dem lang-
wierigen Streit zwischen dessen Vater und den Gff. von Orten-
hurg wegen der Flecken und Herrschaften H^ricourt, Chätelot,
Lue und (Mmont den Kfen. Friedrich zum Kommissar er-
imnnt. Da die Gff. von Ortenburg die Sache aufziehen loollen
und auch die Kommission selbst disputiert tvird, ob sie genü-
gend ist oder nicht, so möge der Ksr. dieselbe dahin erweitern,
dass sie omni appellatione remota oder doch usque ad diffinitivam
inclusive gelten soll, und möge zugleich auch die strittigen Güter,
auf die sich die Kommission erstrecken soll, nennen.^) — Stutt-
gart, 1553 Dez. 5.
St. Ghnfen und Herrn insgemein 1. Abschr.
433. Regenten und Räte in Ansbach an Chr.: Bez. 5.
Schädigung des Markgfen. Georg Friedrich durch den Krieg gegen
Markgf. Albrecht.
klagen über die Schädigung ihres Herrn, der am Land des
Markgfen. Albrecht nicht nur die nächste erbliche Ariwartschaft,
sondern auch loichtige Pfaiid Schäften xoegen der gemeinsamen
Schulden der Herrschaft hat, so namentlich die neulich 7'on
Hz. Heinrich von Braunschweig eingenommene Stadt Bayreuth.
Nun droht Plassenburg Gefahr, wo die wichtigsten Urkunden
des Hauses Brandenburg sind, und auch der Landesteil Georg
Friedrichs selbst wird von dem Kriegsvolk der Einungsveriv.
bedroht. Berichteten dies, tvie schon früher wiederholt, an die
Kff. August von Sachsefi und Joachim von Brandenburg und
^ Zugleich schreibt der Kf. noch, da sich jetzt hei den Gegnern des
Markgfen., welche die Gütlichkeit noch nicht ganz einräumten, manches ändern
kfmnte, so steUe er Chr. anheim, ob nicht für ihre zur Verhandlung bestimmten
Räte um Geleite nachgesucht werden solle. — Ebd. Or. präs. Stuttgart, Dez. 6.
434. ^) Stuttgart, Dez. 6 schickt Chr. dieses Schreiben an lAz. Eisslinger
mit dem Befehl, es dem Ksr. selbst oder dem B. von Arras zu übergeben. —
Ehd, Or. präs. Brüssel, Dez. 17. — Vgl. 1,80: II, 15.
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352 1563. 435.-436,
Dez. 5. Markgf, Johann und baten um Verhandlung mit den Kriegs-
herrn. Ersuchen nun auch Chr. um Rat.^) — Ansbach, 1553
(dinstags nach Andree) Dez. 5.
St. Brandenburg 1 d. Or. pi'äa. Stuttgart^ Dez. 8.
Dez. 6. 436. Gf. Oeorg an Chr.:
Markgf. Albrecht. Erweiterung des Heidelh, Bundes. Die Säue in
Wirtbg. und Mömpelgard.
las die Abschr., was Wilhelm von Grumbach und Markgf.
Albrechts Kanzler an Chr. geschrieben haben, und dass die
Einung, in der auch Chr. ist, bald zu weiterer Vermittlung
zwischen dem Markgfen. und den Bb. zusammenkomme^} wird,
wenn atich, wie Chr. selbst sorgt, wenig Hoffnung ist: hofft,
der Markgf. werde, da er vom Ksr. nicht bezahlt ivird und da
er eine Zeit lang so grosse Verluste erlitt, etwas zahmer sein,
er hätte denn etwas vor, wovon schwer zu reden ist und das
einem Bauernkrieg gleichsähe; es lässt sich denken, dass der
Markgf. wünscht, der Wein wäre wieder, im Fass; der Heidel-
berger Vertrag hätte für ihn ein ganz arideres Anselien gehabt,
er hätte grosse Ehre, grossen Namen und grossen Nutzen be-
kommen. Wenn Gott nicht seine Rute mit grosser Barmherzig-
keit abwendet, wird das wütende Feuer nicht leicht zu löschen sein.
Las auch, dass der röm. Kg. die Einung schon zugeschrie-
ben hat, und dass auch der Landgf. von Hessen und der Kardl.
von Augsburg hineinkommen, doch der Kg. und der Kardl.
unter den von Clir. genannten Bedingungen. Wenn solche
schtvere und grosse Potentaten hineinkommen, ist Vorsicht nötig,
dass sie nicht, wie früher auch geschah, das Oberhaupt werden.
Gott gebe, dass es dabei bleibe, dass, wie Chr. schreibt, die
Eifiung nur auf dem La^idfrieden ruht; allein half früher der
allgemeine Land friede nicht, so ist zweifelhaft, wie lange nun
dies Beistand hat. Fürchtet, es werde das Partei gegen Partei
435. ^) In seiner Antwort von Dez. 9 weist Chr. auf die Rothenburg(r
Verhandlung hin: für den Fall, dass sie erfolglos bliebe, wolle er seinen Ge-
sandten befehlen, mit denen von Ansbach bei Hz. Heinrich van Btxiunschtreii}
anzuhalten, dass hei der Erobenmg von Plasaenburg dem jungen Markgf m.
alle Urkunden und sonstige Fahrnis ausgefolgt werde. — Ebd. Konz. von
Fessler. — Der entsprechende Befehl an die Gesandten liegt bei — chd, f>r.,
nebst den nötigen Beglaubigwngen an Hz. Heinrich, Plauen, Bb. von Wtlrelmrg
und Bamberg. — UnerfJffnete Or.
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43e,—437. 1653. 353
gebetiy dass einer in dieser Einung ist und daneben eine andere Dtz. ^,
errichtet vnrd und Gott weiss, ob die zusammenpassen; in summa,
ich glab gänzlich, daz der dag dös heren der lötzst zeit nit weit
sye; Gott verleihe ein sälige stund uns allen. — Daz die seue
by dyr mit hufen us dem land draben, habent die alten nit vor
ein gut zeichen gehapt, es war dan, daz sye so gar nichts zu
essen finden; hie ze land ist gar kein suw; hab eben 3 bachen
und ein schwein gefangen, hie und zu Blamont; muss patiencia
haben; hab glich wol gar spat angefangen, erst vor 14 dagen.
Ein guter Haufen Schweine soll im Neuenbürger Amt^) sein;
ist wohl zufrieden, wenn Chr. davon fangen will; kommt er
dann selbst, wird er leicht auch noch ein Stück finden. —
Blamont, 1553 Dez. 6.
St. Brandenbnrg 1 d. Or.
437. Hz. Albrecht an Chr.: Dez. 6.
Beschickung des Rothenburger Tags. Acht gegen den Markgfen.
Antwort auf 2 Schreiben von Nov. 29 und Dez. 1. Wäre
zur Beschickung des Tages bereit gewesen, obwohl er wenig
Hoffnung auf Erfolg hat. Denn da die Bb. jetzt die Oberhand
habest, werden sie nicht in einen Anstand willigen, viel weniger
ihr Kriegsvolk abschaffen wollen, was man ihnen ohne Verdacht
beim Kg. und bei ihnen auch nicht zumuten kann; dabei be-
harrt der Gegner noch auf den Verträgen und der kais. Kon-
firmation. Bei der Nähe des Tages jedoch und da er seine
Räte bei seiner jetzigen Landschaft nicht entbehren kann,
konnte er niemand schicken; will seine Räte abfertigen, wenn
er hört, dass sich die Parteien in die Güte einlassen woUen.
— Gestern wurde ihm glaubhaft geschrieben, Markgf. Albrecht
sei durch das kais. K.G. in die Acht erkannt; fürchtet, dass
dies die Gütlichkeit vereitelt. — Landshut, io5.3 Dez. 6.^)
486. *) Im Vergleich vom 4. Mai 1653 war Schioas^ Stadi und Amt Neuen-
bürg dem G/en. Georg zur Nutznieasung überlassen. — Reyscher 2, 8. 107.
437. ^) Am gleichen Tag schickt Chr. an Albrecht Abschr. der pfäiz,
Antwort (nr. 432); seine Bäte reiten morgen nach Rothenburg ab, — Ced.:
Schickt ein weiteres Schreiben von Kf. Friedrich, sowie dessen eigh. Antwort
auf einen eigh. Zettel (nr. 433). Kann diesem als einem alten Kfen. nicht vor-
greifen; doch sollten die Räte in Rothenburg darüber beraten; hat auch nichts
gegen eine Zusammensehiekung anderer Bäte an einen anderen Platz. — Ebd.
Konz. -- Landshut, Dez. 13 antwortet Albrecht, er werde seine Räte abfertigen,
Kr nit, Briefw. x1«b Hsa. Chr. II. , 23
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354 1563. 437.-^438.
D€t.$, Ged.: Schickt, ein Schreiben von Kf. Friedrich wegen der
Oberhauptmannschaft neöst seiner Antwort darauf.
S't. Bayr, Miss, 3. Or.^) präs. Stuttgart^ Dez. 9,
Dez, 7, 438. Chr. an Kf. Friedrich:
Bothenfturger Tag. Bundtskuneler, Obii§aUim /Or den Kg.
Antwort auf 3 Schreiben,^) darunter ein eigh. Ist einver^
standen, dass die markgfl. Werbung bei ihm auf der Zusammen-
kunft der Räte erwogen toird; will den seinigen Befehl nach-
schicken.
Hielte statt eines Bundessekretärs für besser, dass jeder
Hauptmann einen besonderen Sekretär hielte und dafür ein
gemeinsamer Kanzler bestellt würde. Ist noch der Ansicht,
dass wegen Markgf. Albrechts Achterklärung wohl nachzudenken
ist, was zu thun ist, wenn die Einungsverw. um Zuzt^ ange-
gangen werden.
Was des Kfen. eigh. Schreiben betrifft, werden E. 1. al>
ain beta^er, erfamer und vernunftiger churturst der sacken wol
wissen stattlich nachzngedencken; hielte der Kf. für gtU, des-
halb den zu der Zusammenkneift verordneten Räten etwas aufz
zulegen oder andere Räte deswegen zusammenzuschicken, so
u^tirde er sich mit ihm gerne vergleichen. Glaubt, man sollte
noch einige Zeit warten,, bis man sieht, was von der Grüüich-
Jceit zu hoffen ist.
Ist der Obligation, die dem Kg. gegen Revers zugestellt
tverden soll, gewärtig; achten,*»> unser brueder, der von G^loh,
muesse zuvor umb consens in Brabant anhalten.^ — Wenn die
Räte in Rothenburg ankommen und die Parteien die OütUch-
a) 4 cito, oititsime.
b) ftchten— anhalten tigh. Zutaiz Chr«.
wenn die fränk. Einungsstände der GütUchkeü wegen auch geantwortet hohen.
— Ebd. Or, präs, Stuttgart, Dez. 18.
438. ') nr. 432, 433, 433 n. 2.
*) Dez. 4 hatte Kf. Friedrich geschrieben, nach Bericht de» Kfen. v^n
Trier an Mainz von Nov. 23 habe erster er die Asstkuration für den K$. ver
14 Tagen an Jülich geschickt, aber n^h keine Antwort erhatten. — J^M. Or,
präs. Dez. 6. — Dagegen schreibt der Erzb. von Mainz am 6. Des. (Ced, zu
432 n. 1), er habe soeben die Assekuration für den Kg. erhalten, von Trier und
Jfüich versiegelt, und schicke sie sogleich, auch von ihm versiegelt, an PfeUn.
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m.—44[). 1653. 355
keit einräumen, klonen dieselben noch von da aus um Geleite Det. 7.
anhalten, — Stuttgart, 1553 Dez. 7.
St. Pfäiz, Mufs. 7. Kone., von Chr. korrig.
439. Kf. Friedrich an Chr.: Dez. 7.
Zusamnunschickung der Bäte wegen der Acht,
schickt mit, was ihm Jieute der Erzb. von Mainz neben Äbschr,
der Acht gegen Markgf. Albrecht geschrieben und was er darauf
geantwortet hat. Da der Erzb. nicht nur wegen der Gütlich-
kdt, sondern auch wegen der Acht eine Zusammenschickung
der Räte für gut hält,^) so könnte, was weiter nötig ist, in
Rothenburg durch die Räte erwogen werden,'') — Heidelberg,
ms Dez, 7.
Ced.: Postscr. insinuierte ihm ein kais. Kammerbote drei
verschiedene Originalmandate auf die ergangene Acht, Will
sich mit Chr., der sie wohl auch erhalten hat, vergleichen,
was darauf bei eben wieder vorgenommener Güte zu thun ist.
St. P/älz. Miss. 7. Of\ präf. Stuttgart, Dez. 10,
440. Hz. Albrecht an Chr.: Dez.s.
Die Acht gegen den Markgfen.
ehielt dessen Schreiben^) nebst Zeitungen und der Acht gegen
Markgf. Albrecht; schickt Zeitungen. Die Acht wird in dem
Krieg eine grosse Änderung bringen; fürchtet, dass sie, wenn
sie durch das K.G. zur Exekution aufgefordert würden, nun
nach ergangenem Erkenntnis sich wenig auf den Heidelberger
Abschied und die bisherige Neutralität stützen könnten.'^) —
Landshut, 1553 Dez. 8.
St. Bayr, Miss, 3. Or.^) präs. Stuttgart^ Dez. 11.
a) 6 dto.
439. *) I>i€s schrieb der Erzb. an Pfalz Dez, 6; ebenso an Trier; Dez. 7
^kläri sieh Kf. Friedrich einverstanden, obwohl er fürchte, dass nichts su er-
reichen sei, ehe man den weiteren Prozess kenne,
*) Über den ersten Rothenburger Verhandltingsteig zwischen Markgf.
JWrecht und seinen Gegnern vgl, Voigt Ü 8. 160, 166, 170 ff. : HorÜederS. 1370 ff,
— Die wiHbg. Akten darüber befinden sich zum grössten Teil in einem Bei-
fassikel zu Büschel 9 der Abteilung „Heidelberger Verein^. Die Vertreter Chrs,
w»vn von Bödigheim, von Hewen und Dr. Krause; um deren Berichte hier
wiederzugeben, dafür schienen mir die Einzelheiten der Verhandlungen nicht
■wieMig gefmg zu sein,
440. *) nr. 432 n. 3.
*) Der Zwiespalt in der Haltung gegen den Markgfen., dem gegenüber
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356 !«»• 44U—U^.
Dez. 8. 441. Regenten und Räte in Ansbach an Chr.:
Gefährdung Georg Friedrichs.
klagen über Beschädigungen von Georg Friedrichs Land durch
das braunschweig. Kriegsvolk und bitten, deswegen an Hz. Hein-
rich und andere Kriegs ff. zu schicken oder zu schreiben; er-
suchen femer um Rat, wie sie sich nun, nachdem gegen Markgf.
Albrecht die Acht ergangen, mit den Markgf. Albrecht und
Georg Friedrich gemeinsamen Stiftern und Klöstern und mit
dem Pass für Albrechts Angehörige halten sollen.^) — Ansbach^
1558 Dez. 8.
SX Brandenburg 1 d. Or.») prOs. StuUgart, Dez. 10.
Dez. 11. 442. Chr. an Hz. Albrecht:
Bothenburger Tag. Beratung über die Acht.
schickt zwei Schreiben von Kf. Friedrich vom 7. d. M. Hielte
für gut, dass sich die Räte in Rothenburg sogleich teilen und
die einen bei den bündischen, die andern beim Markgf en. ver-
handeln und dann beschliessen, wo die Gütlichkeit vorgenommen
werden soll. Da Mainz und Pfalz auch Gesandte nach Rothen--
bürg geschickt haben, m^ge es Albrecht /ebenfalls thun. — HäU
nicht für gut, dass die Gesandten zu Rothenburg wegen der
Acht verhandeln; denn würde ihr Bedenken von einem Teü
niedergeworfen, brächte es Nachdenken und den Gesandten Ge^
a) 4 cito, olttsiime.
Bayern längst eine schärfere Tonart gewünscht hatte (nr. 368, 381 ; BuehotU
7, 540, Bntffel IV IS. 286 n. 1, S. 299), trat nun seit dessen ÄcMwng iwtwur
deutlicher hervor, um schliesslich für den Bestand des Heidelberger Verei9U
verhängnisvoll zu werden; doch vgl zunächst nr. 470 n.
441. ') Ansbach (sambstags nach Nicolai), Deg. 9 klagen dieselben noc^
ikber die Einnahme des Klosters Heilsbronn und des Stifts Wideburg durch
die Nürnberger. — Ebd. Or. präs. Stuttgart, Dez. 11. — eodem antwortet Chr.y^
er habe seinen Bat L. von Frauenberg an die Kriegsff. abgrfertigt; sie eoü&n
selbst am K.G. ein Mandat de non offendendo zu erlangen suchen und wegen
Heüsbronn und Wülzburg an Nürnberg eine Gesandtschaft schicken und da-
gegen protestieren. Wegen des Passes sollen sie bei Markgf. Albrecht selbst
nachsuchen, dass er ihren jungen Herrn verschonen möge. — Ebd. Kons. —
Auf den entsprechenden Brfehl antwortet Frauenberg, er könne wegen eme^s
Unfalls nicht reiten, weshalb Chr. seinen Obervogt zu Leonberg, Werner wm^
Münchingen, sendet. — Dieser berichtet 1554 Jan. 4 Hber seine Audienz bei den
Kriegsräten in Hassfurt und beim B. von Würzburg in Würzburg, wo er Aus-
drücke des Bedauerns und Versprechungen zur Antwort erhielt. — Ebd. Or.
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m.—444. 1563. 367
fahr. Ist deshalb eine Zusammenschickung nötig, muss es an Dte, ti,
einem andern Ort und durch andere Gesandte geschehen.^) —
Stuttgart, 1553 Dez. 11.^)
Ced.: Schickt die Antwort des Bs. von Bamberg.
St. Bayr. Miss. 3. Kam. von Chr. korrig.
443. Markgf. Albrecht an Chr.: Dez.ii.
Bitte um ein Darlehen.
Da der Stadt Schweinfurt, in welcher er bei seinem Kriegs-
Volk ist, eine Belagerung droht und da er bei seinen Kn., denen
er einige Monate Sold schuldet, während derselben Meutereien
befürchten müsste, bittet er um ein Darlehen von 10000 fl. auf
kurze Zeit. Da ihm bald in den Niederlanden 40000 fl. aus-
stehenden Soldes vom Ksr. gezahlt werden sollen und ihm für
den Hz. von Aumale 100000 Kronen sicher zufallen werden,
wird er die Summe bald wieder zurückzahlen. — Schweinfurt,
1553 Dez. 11.
St. Heidelb. Verein 9 V. Or. präs. Stuttgati, Dez. 22.^)
444. Kf. Friedrich an Chr.: hes.ii.
Obligation für den Kg. Acht gegen den Markgfen.
erhielt von ihm vier Schreiben mit vielen Abschr.; hat alles
dem Erzb. von Mainz mitgeteilt. Die Obligation für den Kg.
wird Chr. nun empfangen haben. Ist sonst mit Chr. einver-
standen; wegen der Achterklärung ist allerdings nachzudenken,
442. ') Landshut, Dez. 15 verspricht Albrecht sofortige Abfertigung seiner
Räte und empfiehlt, es den Gesandten zu überlassen, wie sie die Unterhandlung
anfangen woUen und wie man sich wegen der Acht zu halten habe. — Ebd.
Or. präs. Stuttgart, Dez. 18 mit 3 cito, citissime. — Stuttgart, Dez. 19 schickt
Chr. hievon Abschr. an Kf. Friedrieh und an seine Räte in Rothenburg : jenem
sagt er, er hidte noch für besser, in Rothenburg nicht wegen der Acht verhan*
dein eu lassen, diesen b^ehU er, bei diesem Punkt zu erklären, sie hätten
hierüber keinen Befehl, glauben aber nicht, dass man der firänk. Einung nach
dem Landfrieden Zuzug schuldig sei. — Ebd. Kons.
*) Ditss sich die Gesandten teilen sollen, dass sie in Rotfienburg nicht
Über die Acht verhandeln sollen, schreibt Chr. zugleich an Kf. Friedrich ; diesem
ffiebt er auch zu erwägen, ob nicht gut wäre, dass wegen der Acht ihre Pro-
kurcUoren in Speyer gehört werden: seines Erachtens sei man nicht schuldig,
einem Teil zuzuziehen. — St. Heidelb. Verein 9 V. Konz.
443. *) Das Schreiben wurde von den markgfl. Gesandten W. von Grum-
hoch und Chr. von Strass überbracfU; vgl nr. 458.
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358 1<^&B. Ui^—iir
Dez 11. er kann aber nicht finden, was zu thun sein sottUy ehe
weiteres am K.G. oder sonst gegen sie vorgenommen wird; will
sich von den andern ni^ht absondern. — Heidelberg, 1553 Dez. 11.
JS't, Pfäiz. Miss, 7. Or, pr^s, Stuttgart, Dez. 13.
Dez,iu. 445. Erzb. Sebastian von Mainz an Chr.:
Aufnahme des Kardls. Ollo.
erhielt dessen Schreiben von Dez. 2 nebst Abschr. dessen, worin
Kardl. Otto von Atigsburg den Beitritt zum Verein ztisagte;^)
femer die Obligation für Aufnahme desselben; will diese an
Trier und Jülich zur Besiegelung schicken, sie dann auch siegeln
und an Pfalz schicken. — Steinheim, 1553 Dez. 12.
St. Heidelb. Verein 7 a, 5. Or. prfis. Stuttgart, Dez. 2f).
Döz. 12. 446. Chr. an Kf Friedrich:
Acht gegen den Markgfen.
ein kais. Kammerbote brachte heute drei Originalmandate auf
die Achterklärung wider Markgf. Albrecht; obwohl derselbe bat,
sie anschlagen zu lassen, behielt er sie und gab zur Antworte
er wolle sich in aller Gebühr halten. Will sich vom Kfen. und
den andern Eiriungsff. hierin nicht absondern.^) — 155.^ Dez. 12.
st, Htfidelb. Verein 9 V. Ced. Konz.
Diz.16. 447. Kf. Friedrich an Oir.:
ZoÜ in MöcktnüfU. VenniUlung in , Rothenburg. Acht gegen dem
Markgfen.
erhielt gestern von ihm drei Schreiben nebst Zeitungen; dankt
für die Ei?2stellmig des Zolls zu Möckmühl gegen das Stift
Mosbach. Wenn Chr. sagt, es sei den Räten in Botlienburg
nicht zu befehlen, die Gütlichkeit bei dem Markgfen. anzufangen^
so hat er seine Bäte schon nach seinem varigen Schreiben be-
schieden, doch mit dem Zusatz, wenn etwas anderes allgemein
für besser angesehen werde, sich dem anzuschliessen ; will ihnen
nocheinmal, wenn es Chr. für gut Mit, Befehl geben.
Ist mit Chr. tvegen der Gefährlichkeit des Wegs und sonst
einig, dass die Sache der Achterklärufig den Räten in Rothen-
445. •) nr. 413 n. 2.
446. *) Stuttgart, Dez. 13 ebentio an Bayern.
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U7.'-4ÖO. 1Ö68. 359
bürg nicht übertragen wird. Hat deswegen beim Kfen. von Du. le.
Mainz eine andere Zusammenkunft der Räte angeregt ^ Wäh-
rend der Daner der GütUckkeit, die bei den Bündischen schon
erlangt ist, hält er für unschicklich, die Ächtsmandate in ihren
Ländern anschlagen zu lassen. Erwartet hierüber das Gut-
achten des Kfen, von Mainz. — Heidelberg, hVyS Dez. 16.
iSL Heidelh, Vtrein 7, 28. Or, prOs. Stuttgart, Dez, 20. Vgl Drufel
IV, 332.
448. Chr. an Jakob Ride, Stadtwechsler zu Basel: Du. 17.
BeMeUung van Wajjfm.
was ihm der Büchsenschmid zu Basel, Heinrich von Lüttich,
geschrieben hat, zeigt die Beil. Begehrt, zu diesem zu gehen
und ihm zu sagen, Chr. ivolle ihm von einem Rohr, so 4 spannen
lang und inmasBen die vorigen gewesen seien, die begehrten 2 fl.
und 5 Bazen zu manchen, und von jedem Rohr 6 Plappart zu
schiften geben; doch das es gute werschaft seie. Schickt die
Länge und Dicke der vorigen mit, samt einer Kugel; sie sollen
alle zu einer Kugelgrösse gebohrt werden; begehrt, daran zu
sein, dass derselbe so schnell als möglich 200 Rohre mache,
sowie ihm je auf 100 Rohre die 100 fl. auf rechnung, die er
begehrt, auszubezalUen. — Stuttgart, 1553 D^. 17.
St, Eidgenossen 5. Kont,
449. Wilhelm von Crrumbach und Christoph Strass an Chr. : Dez. 17.
erhielten gestern von Mar kg f. Albrecht Befehl und Kredenz mit
dem Auftrag, zu Chr. zu reiten. Wohin und wann sollen sie
kommen?'') — 155H Dez. 17.
St. Htidtlb, Verein 9 V. Or. präs. StuUgart, Dez. 18,
460. Pfalzgf. Ottheinrich an Chr.: Dez. ir.
Titel des Kardls. OUo.
Der Kardl. und B. vofi Augsburg hat durch einen Sekre-
tär an ihn gelangen lassen, er solle demselben den Titel geben,
449. *) Dez. 22 sd^reiben die beiden an Chr., nie seien soeben in Feuer-
back angekowtmen und warten auf Beseheid von ihm. — Ebd. Or, — Kredenz
des Markgfen. fikr die beiden dat. Sehweinfurt, Dez. 11 ebd. Or. präs. SiuU-
garl, Dez. 22 ; vgl. nr. 468.
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360 1653. 450.-451,
Den. 17. wie er ihn von Hz. Albrecht von Bayern und einigen anderen
Kff. und Fürsten des Reichs bekomme. Legt den Titel, den
Hz. Albrecht dem B. giebt, in Abschr. bei;^) hat gegen das
Wort „Vater'' ein Bedenken, da der B. nicht von semer Reli-
gion isty er es gegen niemand bisher im Gebrauch hatte und
besorgt, es könnte ihm Nachrede daraus entstehen. Glaubt, es
genüge, wenn er dem B. den Titel, den er von Bayern bekommt
gebe, doch ohne das Wort Vater und dann auch Gevatter, das
ihm ohnedies nicht zusteht. Bittet um Chrs. Meinimg hierüber.^)
— Neuburg, 1553 Dez. 17.^)
St. Pfalz 9 c I, 99. Or. j/räs. Stuttgart, Dez. 23.
Dez. 18. 4SI. Kardl. Otto von Augsburg an Chr. :
Übernahme der kaia. Kommission auf den Reid^iag.
schickt mit, was ihm der von Schwendi wegen Annahme der
kais. Kommission auf dem künftigen Reichstag zu Augsburg
geschrieben hat. Bei der jetzigen Lage fällt ihm die Annahme
schwer, namentlich weil er geistlichen Standes ist und auch
wegen der Religion und anderem Bedenken hat; schrieb des-
halb an den Hof und bat, ihm die Kommission zu erlassen :
gelangt trotzdem ein weiteres Ansuchen vom Ksr. an ihn, weiss
er nicht, wie er sich halten soll, um weder beim Ksr. Ungnade
noch bei den Ständen Undank zu verdienen. Der Ksr. ist jetzt
eben an der Erwägung der Pensionen, die man den KardlL
und anderen zu geben pflegt; würde er nun auf weiteres An-
stichen und das Versprechen, der Ksr. tvolle dem Vaterland
nichts zuwiderhandeln, die Kommission in einer Stadt seines
Bistums und so nahe Ifii seiner Haushaltung abschlagen, klonte
450. *) Beil. : Dem hochwiirdigisten in GDtt vatter, nnserm besonder lieben
beim, freund nnd gyattem, herm Otto, der heiligen rb. kirchen cardinalen and
bischoven zu Aug:8purg, brobst zn Elwangen.
Unser freundlich dinst und freundschaft zuvor, hochwttrdigister in Gott
vatter, besonder lieber herr, freund und gevatter, £. 1. und fmndtsohaft etc.
*) Dez. 26 schickt Chr. an Ottheinrich den Titel, den sein V(Uer dem
Kardl. gab; hält es selbst ebenso. — Ebd. Konz. von Fessler.
•) Dez. 18 schickt Ottheinrich an Chr, Abschr. eines von ihm Nor. 10
an Kg. Ferdinand gerichteten Schreibens, worin er seine Vermittlung bei Markgf.
Albrecht anbot. Der Kg. verweist demgegenüber Nov. 26 auf seine Verhand"
lung mit dänischen und kfl. brandenburg, Gesandten. — Ebd. Abschr. — Neu-
btirg, Dez. 16 mahnt Ottheinrich auch in der pfalz.-bayr. Erbeinigungssache
wieder an. — Ebd. Or. präs. Dez. 23.
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m,—45U, 165Ä. 361
es ihm zu Scheiden gereichen. Würde er sich aber dadurch Bez, 18.
bei Fürsten und Ständen, besonders denen der Einung, ver-
dächtig machen, so were mir solchs und meiner angeborner, on-
verletzter teutscher treu zuwider. Denn er mag sich weder vom
Ksr. noch sonst jemand weiter gebrauchen lassen, als er gegen
Gott und Welt und in allen Fällen gegen sein Vaterland ver-
antworten kann. Bittet deshalb um Chrs. Rat, wie er sich mit
der Annahme halten soll.
Bittet, die Obligation der Einungsverw. zu befördern und
schickt seinerseits den Revers. — Chr. möge ihm Neuigkeiten
über die schweren Läufe, welche die Gegend hieroben an der
Donau betreffen, mitteilen}) — Dillingen, 1553 Dez. If^.
St. Heidelb. Verein S. Eigh. Or. präs. Stuttgart, Deg. 30. Auszug
bei Druffel IV, 333.
452. Hz. Albrecht an Chr.: Dez. 18.
Assekuration im sächs. Hausstreit.
Des Kfen. August von Sachsen Gesandter, Franz Kram,
kam gestern hier bei ihm an und warb neben Übergabe seiner
Kredenz, dass er die Versicherung zwischen dem Kfen. tmd
Hz. Johann Friedrich als neben andern vom Ksr. vorgeschla-
gener Bürge von des Kfen. Teil au^h fertige. Da er dies schon
dem Kfen. Moriz bewilligt und gefunden hat, dass die Ver-
Schreibungen schon vor ihm durch den Kfen. von Brandenburg
und den Burggfen. von Meissen verfertigt waren, und zur Über-
Schickung derselben schon der 7. Jan. bestimmt ist, unterschrieb
und besiegelte er die Briefe ebenfalls, um die Gütlichkeit in
den Hauptirrungen nicht zu hindern, und fertigte heute den
Gesandten damit ad, der sogleich zu Chr. zu reiten erklärte.^)
~ Landshut, 1553 Dez. 18.
St. Heidelb. Verein 7 6, 16. Or.^) präs. Stuttgart, Dez. 24. .
a) 4 cito, citUsime.
461. *) Stuttgart, Dez. 21 antwortet Chr., er glaube, da» E. 1. mit fuogen
8oUie comission nit abzeschlahen haben; so werden sich £. 1. von wegen des
pnva^nramenta, so sie dem bapst thon mnessen, wol vemunftiglich wissen zu
halten; verspricht, die Obligation so bald als möglich zu schicken: hat, was er
an neuer Zeitung weiss, dem Diener angezeigt. — Kbd. Abschr. (ich). Vgl.
Druffel ebd. n. 3; auch unten nr. 460.
452. *) Stuttgart, Dez. 28 antwortet Chr., am 22. d. M. sei Franz Kram
imt der gleichen Werbung bei ihm hier erschienen; obwohl ihm beschwerlich war,
die Assekuration zu unterschreiben [vgl. nr. 325], so habe er sich doch von
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362 1M3. ^'
Dw. 19. 453. Chr. an Hz. Albrecht, ebenso an Pfalz:
Kg. Ferdmand im HeidM. Vernn.
lieute erschien der kgl. Rat Sebastian Zott von Bemeck bei ihnir
machte auf Grund beil. Kredenz ') in des Kgs. Namen Kriegs-
rat, Rittmeister und Hauptleute namhaft mit dem Zusatz, ob-
loohl die Heilbronner Deklaration von jedem Stand mit Stimme
und Session fünf Hauptleute verlange, habe der Kg. doch nur
vier verordnet, wolle aber jedes Fähnlein 500 M. stark machen.
Sodann wollte der Gesandte des Kgs. Revers gegen die Obli-
gation übergeben und sagte noch, es sei des Kgs. Begehren,
was sich des Vereins toegen zutrage, an seine oberösterreich^
Regierung in Innsbruck zu berichten.
Chr. antwortete: tvegen der Hauptleute könne er keine end-
gültige Antwort geben, wolle es aber an die Einungsverw. ge-
langen lassen. Die Obligation habe er neulich an Albrecht zur
Fertigung geschickt und erwarte sie in 3—4 Tagen zurück:
Zott möge solange warten. Die Einungssachen sollen an die
Oberösterreich. Regierung berichtet werden. — Bittet um Erklä-
rung wegen der 4 Hauptleute. ^) — Stuttgart, loo3 Dez. 19.
Kf. Joachim, He. Albrecht und dem von Plauen nicht absondum wollen. —
Schickt ein Schreiben von Kf. Friedrich und seine Antwort darauf. — Da
Albrecht vom K.G. noch keine Achterklärung erhaUen hat, tvird er aus dem
beil. pfälz. Schreiben [nr. 469] sehen, was schon vom K.G. erkannt und von
ihm demselben wieder geschrieben worden ist. — Klagt über langsame Bef^de-
rung der Briefe: Albrechts Schreiben vom 18. kam erst am 24. an. — Ebd,
Konz. — Die Instruktion für Kram bei Druffel IV, 318. Kredenz an Chr.
St. Sachsen 3. Or. präs. Stuttgart, Dez. 22. Dabei Scfuidlosbrief des Kfen.
August für Chr., dat. Nov. 27. Or, Pg.
453. «) Kredenz, dat. Wien, Nov. 2(), ebd. Or. präs. StuUgart, Dez, 19.
— Die Instruktion für ZoU Wien, R.A, in gen. 19, Konz. : der Kg. benennt
als seinen Ki'iegsrat den Landvogt und obersten Hauptmann im Elsass, Gf.
Georg von Helfenstein, zwei Bittmeister und vier Hauptleute. Aueh soll der
Gesandte die in Heilbronn verglichene Obligation in Empfang nehmen, SOmmU
die Benennung der Lande in der Obligation nicht mit dem Revers 4bereiny »oll
er Chr. sagen, der Kg. habe nur um grösserer Klarheit wiUen in dem Bevers
die Lande so gesetzt; in der Obligation sei dies wohl nur deshaiXb nicht f«-
schehen, weil die Fürsten nicht wussten, welche Lande zu des Kgs. ober* und
Vorderösterreich. Landen gehören; der Kg. hofft auf Zustimmuzig und ent-
sprechende Besserung der Obligation auf dem nächsten Bundestag; gegen Sinhän^
digung der Obligation soll der Gesandte den Revers übergeben, (Sinnlose Wieder-
gäbe dieser Instruktion bei Drtiffel IV, 316). Vgl. nr. 466, Druffel IV, 3Ö4 n. 3.
') Pfalz, Mainz, Ba^ei-n sprechen sich in ihren Antworten gegen «He Be-
willigung von nur 4 Hauptlenten aus. — Kbd. Or. und Abschr.
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463.-464. 1658. 363
Ced. an Pfalz: Bittet , dies an Mainz, Trier und Jülich D^g, 29.
mitzuteilen.
St. Heidelb. Verein 18. Konz.
4S4. Chr. an Kf. Friedrich: Btz.M).
Beratung der Acht. Kf. van Mainz. Franzo9. Praktiken. Kf. Au^
gusL Kardl. Otto.
Antwort auf dessen Schreiben von Dez. 16 und 17.^) Die
Sache der Achterklärung den Räten in Rothenburg zur Beratung
zu geben, kann er nicht raten; wird sich dem anschliessen,
was Pfalz und Mainz deswegen vergleichen. — Billigt die dein
Kfen. von Mainz gegebene Antwort; denn wo Kriegsvolk liegte
müssen die Nachbarn, wenn sie um Zufuhr angegangen werden
und es in der Güte nicht abwenden können, diese leisten, um
Weiterungen zu vermeiden.
Schickt in Abschr. mit, was ihm der Kf. von Mainz wegen
der Obligation des Kardls. von Augsburg^ auch wegen des Konrad
von Hattstein und Philipp Geiling, geschrieben hat. — Stutt-
gart, 1553 Dez. 20.
Ced.:*) Hörte von glaubhaftem Ort, dass der französ. Kg.
in einem Gewerbe und neuen Praktiken im Reiche sei; er soll
schon in einigen vornehmen Reichsstädten seine Gesandten
haben; diese Praktik soll grösser sein als die vor zwei Jahren.
— Hört,*^ Hz. August von Sachsen werde in wenigen Tagen
bei ihm [Fr.] um Aufnahme in den Verein nachsuchen; da
dieser ohne allen Zweifel die französ. Praktiken kennt, vielleicht
dabei beteiligt ist, so müssen das die Einungsff. wohl bedenken,
— Schickt Abschr. eines eigh. Schreibens des Kardls. von Augs-
burg und seiner Antwort darauf.^)
St. Heidelb. Verein 7, 29. Konz.
s) HandHm,: not« diser punct darf Baiern nit geechribtn werden. Vgf, Druffel IV, 839.
4Ö4. *) Der Kf. übersandte darin Schreiben von und an Mainz. — Ebd..
') Die Ced. auch an Bayern, unter Mitsendung der Schreiben von Mainz
ynd Ffaiz: vgl mr, 457.
•) Dez. 26 antwortet Kf. Friedrich, von Kf. August sei noch nichts an
ihn gekitfitmen. Dem Kardl. von Augsburg habe er auf den gleichen Btricht
we^en des Reichstags [nr. 451] laut beil. Abschr. geantwertet. (Dez. 21: er
künne dem Kardl, hierin keinen Rat gebtn.) — Ebd, Or, präs. StuUgart, Dez. 29^
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364 1563. 46S,—456.
Der. 20. 4SS. Hz. Albrecht an Chr.:
Acht gegen den Markgfen. Obligation für dsn Kg, Streit mit Salz-
burg, Rittmeister und HaupUeute.
Antwort auf 3 Schreiben von Dez. 13. Erhielt vom kais.
K.O. bisher noch nichts, hofft, wie zuvor damit übergangen zu
werden, andernfalls wüsste er es nicht wohl zu vermeiden, hierin
den gebührenden Gehorsam zu halten; da er den Inhält der
Mandate und ob es sich nur um das Anschlagen handelt, nicht
kennt, kann er seine Meinung darüber nicht schreibeti, will
sich aber mit Chr. und den andern Einungsverw. gerne ver-
gleichen und Kf. Friedrichs und Chrs. Gutdünken erwarten.
Hat die Obligation seinesteils gefertigt und schickt sie
hiemit zurück; will dies dem Kg. so schnell als möglich schreiben.
Ersah des Erzbs. von Salzburg Schreiben an Chr. und
dessen Antwort wegen der gütlichen Unterhandlung; ist mit
Chrs. Entschuldigung wohl zufrieden, mll dessen Bestimmung
von Tag und Malstatt erwarten.
Überschickt ein Verzeichnis seiner Rittmeister und der
Hauptleute, samt Zeitungen. — Landshut, 1553 Dez. 20.
St. Heidelh. Verein 7 b, 17. Or. präs. Stuttgart, Dez. 26. Auezug bei
Druffel IV, 335.
Dez.^L 456. Kf. Friedrich an Chr.:
Anschlagen der Achtmandate,
schickt seinem Versprechen nach ein Schreiben des Erzbs. von
Mainz wegen der publizierten AchterklärungsToandate, das er
gestern abend erhielt;^) er kann jedoch daraus nicht ersehen,
wie es der Erzb. mit dem Anschlagen zu halten gedenkt. In*
des erschien letzten Samstag abermals ein Kammerbote hier in
seiner Kanzlei und verlangte, die vorher überreichten Original-
mandate anzuschlagen, was er ihm verweigerte mit dem Bescheid,
er wolle sich mit dem Anschlagen der Mandate aller Gebühr
nach halten; allein der Bote schlug am Sonntag nachts oder
in aller Frühe selbst heimlich drei andere versiegelte Mandate
der Acht hier am Rathaus an und entfernte sich, ehe man dies
bemerkte. Dies missfiel ihm sehr, weshalb er nach Entfernung
456. ') Dat. Steinheim, Dez, 17. Der Erzb. rät, sieh beim K.G.
Verzögerung des Anachlagena mit der gütlichen Unterhandlung in Rothenburg
zu entschuldigen.
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4Ö6.—4Ö6. 1568. 366
der Mandate an den Kammerrichter beil. Schreiben richtetet) Des, 21.
Da sich dieses etwas an die Ansicht von Mainz hält, mll er
es dabei lassen und die Mandate vor einer Vergleichung mit
Chr. und andern nicht anschlagen; bittet um Chrs. Meinung.
— Heidelberg, 1553 Dez. 21.
St. Pfälg. Miss. 7. Or. präs. StuUgart, Dez. 24.
457. Chr. an Markgf. Albrecht: Dt».2S.
Warnung vor Frankreich.
Die Antwort an seine Gesandten und Chrs. Rat im Interesse
des Friedens unrd der Markgf. vernommen haben. Hörte erst
vor wenigen Tagen glaublich, der framös. Kg. habe in den
Lagern umschlagen und verkündigen lassen, niemand solle dem
Markgfen. etwas Schimpfliches nachreden, da er wieder fran-
zösisch sei; auch werde deshalb allerlei mit dem Markgfen.
verhandelt. Hai dies aus allerlei Oründen, nicht bloss wegen
des Markgf en., sondern auch wegen des geliebten Vaterlandes,
mit nicht geringer Beschwerde vernommen, da es dem Markgfen.
an allem, was ihm zeitlich verliehen ist, grossen Nachteil bringen,
vom französ. Kg. aber ihm so wenig wie früher Glauben ge-
halten würde. Bittet, dies mit allen Umständen sich zu Oemüt
iu führen, worauf er sich zweifellos zu einem so hochgefähr-
lichen Werke nicht bewegen Hesse}) — Stuttgart, 1553 Dez. 28,
St. Pfalz. Miss. 7. Kam. van Kessler.
458. Chr. an Kf. Friedrich:''^ Dez. 23.
Werbung markgfl. Gesandter. Kompromiss in Franken. Zeitung vom
kais. Hof.
diesen Morgen waren Markgf. Albrechts Statthalter und Kanzler,
a) idem Bfti«ni.
*) Dat. Heidelberg (montags post Lncie), Bez. 18. Unter Klagen über
das Benehmen des Kammerboten giebt der Kf. den Orund der Verzögerung des
Anschiagens an.
467. *) Die Nachricht von neuen französ. Praktiken findet sich schon
in nr. 454, wo jedoch der Markgf. nicht genannt ist ; dass er dort gemeint ist,
ergiebt sich aits obigem Schreiben; Zasius hatte schon Dez. 9 berichtet, dass
der Markgf, in Frankreich praktisiere ; Bucholtz 7, 546, — Näheres Ober diese
Verhandlungen bei nr. 493. -- Dass die Nachricht Ober die neue Unterhand-
lung des Markgfen. mit Frankreich sofort Glauben fand, ist der sicherste Be-
weis, dass die Wahnidee von einer Verbindung zwischen Markgf. und Ksr.
geschwunden ist.
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366 1M3. 468.
Dez. 23, Wilhelm von Grumbach und Dr. Christoph StrasSy bei ihm hier,
brachten ein Misaiv vom Markgfen. laut, beil. Abschr.^) und
trugen auf Orund einer Kredenz wieder den Punkt wegen des
AnlehenSy ausserdem noch folgende zwei Artikel vor: 1. Chr,
solle als Hauptmann des Heidelberger Vereins bei den andern
Einungsff. die Aufnahme des Markgfen. in den Verein beför-
dern, wofür derselbe auf seine Kosten 1000 Pf. und ein Regi-
ment Kn. unterhalten würde. 2, Chr. solle ihm raten, wie er
sich auf die ergangene Achterklärung halten solle.
Er antwortete den Gesandten: auch wenn er, was nicht
der Fall sei, ein Anlehen geben könnte, würde es ihm doch
kraft des bewussten, mit Dank angenommenen Heidelberger
Abschieds nicht gebühren, um so weniger, als der Markgf. in
die Acht erklärt sei; auch wenn diese Gründe nicht wären, so
würde er sich dcuiurch nur bei dem fränk. Bund in Gefahr
bringen. — Was die Aufnahme in den Verein betreffe, so sei
durch die Einungsff. früher beschlossen worden, niemand nUt
einer Fehde in den Verein zu nehmen, wie es denn auch einigen
abgeschlagen tmirde. Aber auch ohne diesen Beschluss wäre
beim röm. Kg., der schon im Verein und des Markgfen. abge-
sagter Feind sei, dessen Aufnahme nicht durchzusetzen. — Als
seinen Rat wegen der Achterklärung sagte er ihnen, dass sich
der Markgf. in der Rothenburger Verhandlung schiedlich und
friedlich und so erzeigen solle, dass jedermann seine Neigung
zum Frieden spüre, und ermahnte zugleich die Gesandten mit
allerlei Gründen, den Frieden mit aller Kraft zu bef^dem.*) ^
Da in des Markgfen. Schreiben auch die 100000 französ.
Kronen erwähnt werden, teilte er den Gesandten mit, was er
wegen einer französ. Praktik mit dem Markgfen. gehört habe,
riet mit stattlicher Ausführung davon ab, dass sich der Markgf.
durch irgend einen Grund hiezu bewegen lasse, und schrieb
zugleich deswegen dem Markgfen. laut beil. Abschr})
Hält aus allerlei Gründen für gewiss, dass, wenn die
Kriegssachen nicht bald vertragen werden, der Markgf. sich
468. *) nr. 443.
•) Vgl über die Werbung den Bericht des Zasius, Drt^ei IV, S96.
*) Dee. 23 richten die beiden markgfi. Gesandten ein Sehreiben <m F^estUr,
sie hätten auf der Heimreise der Sache weiter nachgedacht und hieUen fwr gut,
dass Fessler selbst nach Rothenburg reite. — St. Heideib. Verein 9 F. Or.
*) nr. 457.
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408.-459. 15Ö3. 367
in des französ. Kgs, Dienst und Bestallung begiebt und wieder ihm. 23.
wie vor ü Jahren im Reich neue Unruhe erwe(aht,> so dass diese
letzte Irrung viel gefährlicher würde als die frühere. Der Kf.
^oU bedenken^ loie die Oefahr abgewendet werden kann, wenn
es jetzt nicht zum Vertrag kommt. — Stuttgart. 15o3 Dez. 2H.
1. Ced.: Erfuhr heute durch eine glaubwürdige Person,
dass Bamberg, Würzburg und Nürnberg sich mit Markgf.
Albrecht in einen Kompromiss begeben wollen ; von ihrer Seite
soll Pfalz, Bayern und Chr., von Markgf. Albrechts Seite Kg.
Maximilian, Markgf. Hans von Brandenburg und der Landgf.
von Hessen zu Kompromissarien vorgeschlagen werden.
2. Ced.: Heute kam sein Dien£r vom kais. Hof zurück
und berithtete, nachdem die Achterklärung tcider Markgf.
Albrecht an den Hof hinabgelangt sei, habe er von einigen
Vornehmen gehört, es sei damit zu sehr geeilt worden. — Einige
wollen nicht glauben, dass sich der Kg. zu ihnen in den Verein
begeben werde. Schickt den Bericht des Gesandten wegen des
Prinzen Heirat mit England.^) — Dez. 24.
St. Pfalz. Miss. 7. Konz. von FezaUr, ausser den Ced,
4S9. Kf. Friedrich an Chr.: Dez. 23.
Exekution der Acht
erfuhr heute^ dass Bamberg, Würzburg und Nürnberg auf die
am K.G. ergangene Achterklärung um executores anhielten, die
ihnen laut beil. Zettels am 20. d. M. zuerkannt wurden.^) Da
die Sachen immer weitläufiger werden, stellt er Chr. anheim,
was darauf zu thun ist, mit der Bitte, dies an Hz. Albrecht
zu berichten; vnll es selbst an Mainz, von da an die andern
gelangen lassen. — Heidelberg, 1553 Dez. 23.^)
St. Pfalz. Miss. 7. Or. prOs. Stuttgart, Dez. 26.
*) Heidelberg (dorstags innocentium puerorum)^ Dez. 28 dankt der Kf,
tmd büUft die dm Gesandten gegebene Antwort; haft, es sei dies für die gm-
liehe Verhandlung in Rothenhurg nützlich. — Ebd. Or. präs. Stuttgart, Dez. 31.
469. *) Für WOrzburg: fränkischer, rMnlOndischer und schwäbischer
Kreis: für Bixmberg: fränkischer, ober sächsischer, bayrischer Kreis, auch die
vier Kjf. am 'Rhein: fü^ Nürnberg: schwäbischer, bayrischer und fränkischer
Kreis. — Vgl. Voigt 2 S. 161: Hortleder 1223—27.
') ZmgUieh erklärt sich der Kf. damit einverstanden, dass die Sache der
Acht nicht den. Verordneten in Rothenburg zur Beratung gegeben werde. —
Ebd. Absdw.
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368 1563. 46(J.
Dpg.26. 460. Hz. Albrecht an Chr.:
AttffMhme des Kgs. Mandat wegen Plaekertien. Kardi. von Äugs'
bürg. Markgfl, Werbung.
I. Antwort auf 3 Schreiben nebst vielen Beilagen. Was
den Gesandten des Kgs. und dessen Werbung betrifft, so wird
Chr. die Obligation nun erhalten haben; glaubt, der Kg. sollte
sich mit den 5 Hauptleuten nach dem Heilbronner Abschied
und nach den andern Einungsständen halten und dies durch
Chr. als den Hauptmann nocheinmäl von ihm begehrt werden.
— Hat das hessische Mandat wegen der Plackereien gelesen
wid findet viel gute Warnung darin ; obwohl er selbst in seinem
Land von solchen frei ist, unll er doch seinen Bäten in Rothen-
burg befehlen, mit den andern sich über eine gleichmässige
Ordnung zu besprechen oder dies auf eine andere Zusammen^
Schickung zu verschieben, obwohl er solche weder deswegen noch
wegen der Acht und des darauf erfolgten Mandats für nötig
gehalten hätte; vielmehr Mite es den Räten in Rothenburg be-
fohlen werden können. — Was das Mainzer Schreiben und des
Kf. Pfalzgfen. Antwort wegen Zufuhr von Proviant betrifft, so
billigt er den von Pfalz und Chr. gegebenen Rat. — Erhielt
vom Kar dl von Augsburg gleiches Schreiben une Chr.,^) wollte
aber keinen Rat geben, um, falls es Übel gerät, von Schuld frei
zu sein. — Schickt Zeitungen vom kais. Hof und andere. —
n. Erhielt nach Beschluss des beil. Schreibens einen Brief
von Chr. nebst Abschr. von einem Schreiben von Markgf. Albrecht
und von Chrs. Antwort darauf. Vernahm daraus die ivieder-
holte Werbung der markgfl. Gesandten und Chrs. Antwort, die
er billigt. Würde sich gegen einen Kompromiss niclit sträuben ;
hörte, dass die Bündischen sich nicht weigern würden, die
ganze Handlung den Einungsff. vollmächtig zuzustellen.^) —
München, 1553 Dez. 26.
St. Bayr. Miss. 3. Or. jh-üs. Stuttgart, Dez. 30.^)
460. *) nr. 461: ein zweites Schreiben des Kardls. an Hz. Albreeht in
dieser Sache bei Druffel IV, 341.
*) Dies blatte ihm Zasius geschrieben: Druffel IV, 386.
*) Stuttgart, Dez. 31 dankt Chr. : da wegen der 5 Haupüeutt des Kps.
F/ailz und sie beide einig seien, wolle er noch die Antwort van Mainz, Trier
und Jülich erwarten. Schickt seine Antwort auf 3 Schreiben von Kf. Friedrich,,
sodann ein Schreiben vom Hz. von Jülich wegen der Oberhauptmannschafl :
läset es bei seinem früheren Schreiben lUerOber und bittet, nach Ausgang des-
jetzigen halben Jafirs die Oberhauptmannscliaft zu übernehmen. — Ebd. Konz^
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461.^462. 165S. 369
461. Landgf, Philipp an Chr.: Dtz.iie.
Die nassauische Sache und der Heidelb, Bund,
erhielt durch Alex, von der Tann Chrs. Antwort Wünscht
nicht etwa Beistand in der nassauischen Rechtfertigung, son-
dern nur für den Fall, dass Nassau, der Prinz von Oranien
und ihre Mithelfer ihn under Recht, Landfrieden und passau-
ischen Vertrag überziehen wollten; in diese^n Fall sind die
Fürsten schon durch den Passauer Vertrag und deti Land-
frieden zur Hilfe verpflichtet, während ihn ohne das die Einung
wenig nützen würde. — Kassel, 1553 Dez. 26.
St. Heidelb. Verein 19. Or. präs. StuUgart, Jan. 6.') Vgl. Druffd
IV, 343.
462. Kf Friedrich an Chr.: Dee.se.
Vorgehen in Rothenburg. Beratung der Acht.
schickt in Abschr. zwei vorgestern angekommene Schreibeti des
Kfen. von Mainz.^) Hält den darin vorgeschlagenen Prozess
zur Güte in Rothenburg für sehr zweckmässig und nötig und
hat deshalb trotz der früheren Abrede mit Chr. seinen Räten
in Rothenburg Befehl geschickt, sich mit den Räten von Mainz
und Wirtbg. hierüber zu vergleichen; hofft, Chr. werde dies den
seinigen auch befehlen.'^) Da der Firzb. in beiden Schreiben,
mit ihnen beiden übereinstimmend, erklärt, dass die Achterklä-
461. ') eodem teiU Chr. Äbschr. hievon den übrigen Einungsff. miU —
JSbd. Konz. — Heideiberg, Jan. 10 rät Kf. Friedrich, die hess. Sache bis zur
j^uBOtnnunkunft in Bruchsal — Ladenbttrg ist wegen sterbender Läufe unsicher
— eu verschieben. — Ebd. Or. präs. Stuttgart, Jan. 14. — Steinheim, Jan. 12
spriekt sich auch Maine für Verschiebung der hess. Sache bis skr nächsten
^msammenkuttft aus, während Hz. Albrecht München, Jan. 12 rät, dies mü
IVissen des röm. Kg«, als Haupturhebers des Passauer Vertrags abzuhandeln.
— Ebd. Or. — Wittlich, Jan. 23 spticht sich Trier für die von Hessen ge-
flanschte Ät^nahme aus, hat aber auch nichts gegen eine Besprechung in
Ifr-uehsaL — Ebd. Or. präs. StuUgart, Febr. 1 : vgl. nr. 481.
462. ') Dot Steinheim, Dez. 2(). Der Erzb. wendet gegen das wirtbg.
Grteiaekten [nr. 442] ein, bei einer Trennung der Räte von Anfang an könnten
di^ beiden Teile über ihr Thun und Lassen nicht genügend verständigt werden
itmei vieüeieht umgUieh vorgehen ; er hielte deshalb für besser, an Einem Ort in
JS^isesr Versammlung die Verhandlung zu beginnen und wenn des einen Teils
H^tts einer Beilegung eustimmen, die des a»uUm nicht, dann zu diesem zu
schenken und ihn persönlich zum Vertr<zg gu bewegen.
*) Dies thut er Stuttgart, Dez. 31. — Ebd. Konz.
JSrntt, Bri«fW. d«f Hsf. Chr. II. 24
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370 1553. 462,-464,
Dez. 26. rungssache auf einer andern Versammlung, nicht in Rothen-
burg, beraten werden solle, möge Chr. für diese Tag und Mal-
statt ansetzen. — Heidelberg, 155S Dez, 26,
Si, Pfalz, Miss. 7. Or. präs, StuUgaH, Dez, 29,
Dez. 27, 463, Kf, Friedrich an Chr.:
Klage des Deutschmeistei's über Forderungeil Hfiinrichs von Braun-
schweig und seiner Bundesgenossen.
schickt in Abschr. Kredenz und Werbung von Gesandten des
Deutschmeisters;^) er antwortete denselben, er habe die dein
Deutschmeister und dem Orden zugemuteten Beschwerden un-
gei'n gehört, hoffe aber, dass Hz. Heinrich d. J. von Braunschweig
und besonders seine Bundesgenossen mit der überschickten Ent-
schuldigung zufrieden seien; ausserdem könne der Deutsch-
meister auf sein Erbieten vor Ksr. und Fürsten, sodann auf
das am K.G. erlangte Mandat de non offendendo nicht geringe
Hoffnung setzen; würde aber trotzdem thätlich gegen ihn vor-
gegangen, so könne er ihm keinen Rat geben, da er nach der
hiesigen vergeblichen Verhandlung neben andern Fürsten ver-
sprochen habe, keinem Teil zuwider weder zu helfen noch zu
raten: daran habe er sich bisher gehalten und auch andern
Ständen seinen Rat veriveigert; doch wolle er seinen Räten in
Rothenburg befehlen, dass sie, falls wegen des Deutschmeisters
angesucht würde, neben andern dazu helfen sollen, dass der
Orden dieser Beschtverungen überhoben werde. Diese Antwort
nahmen die Gesandten mit Dank an. — Heidelberg, 15.^)3 Dez. 27.
St. Pfalz. Miss. 7. Or. präs. Stuttgart, Dez. 29.
Dez. 28. 464. Clir. an Kf, Friedrich:
Anschlagen der Achtmandate. Mandate für Schweinfurt, Exekution
der Acht,
Antwort auf 5 Schreiben von Dez. 21—23, Da sich der
Kf. wie Öhr, erboten hat, sich mit dem Anschlagen der Mandate
der Gebühr nach zu halten, der Kammerbote die Mafidate aber
für sich selbst angeschlagen hat, so ist weiteres Anschlagen un-
nötig, vielmehr kann es jetzt stillschweigend übergangen werden.
463. *) Dat, Dez, 13 -und 15. Die Gesandten klagten, dass He. Heinrich d.J.
vom Orden 40000 fl. fordere, tote schon Bamberg, Würzburg und Nürnberg im
letzten August verlangt haben, — Vgl. Druffel IV, 339 n. 1.
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464.-465. 1553. 371
Fürchtet, dass das am kais. Hof ausgebrachte Mandat Dez. 38.
an die Besatssung und Belagerer von Schweinfurt bei diesen
wenig fruchtet, hat aber seinen Räten nach Rothenburg Befehl
geschickt, auf Ansinnen der pfälzischen Räte dies enoägen zu
lielfen.^^
Obtaohl die vom K,G. ernannten Exekutoren sich auf die
Kreise beziehen, hält er doch für nötig, dass die Einungsff, für
ihre Person in Anbetracht ihrer in Heidelberg beiden Teilen
gegebenen Zusage nach Überantwortung der Exekutoriales sich
am K.G, in Recht einliessen, une früher des Zuzugs wegen be-
schlossen vrurde})
Schickt Schreiben und Zeitungen von Hz, Albrecht. —
Stuttgart j l'y'yS Dez. 28,
fSL Pfalz, Miss. 7. Krme.
463. Chr. an Mainz, Trier, Pfalz, Bayern, Jülich: Dez. 29.
Obligation und Revers Kg, Ferdinands,
Hess den kgl. Gesandten die zu Heilbronn verabredete Obligation
besichtigen und erhielt von ihm dagegen des Kgs, Revers. Der
Gesandte brachte darauf laut beil, Abschr,^) vor und setzte aus,
a) Ft^gt dmrehstr.: ist wit dtr Kf. aus d€t$ angtführien Oründsn ^nttehloasen, den Reichstag
nickt »elbat «w besuchm, tiondem wiü, w0$m dtr»$lbe nicht vwaekoben wird, Mine Bäte achieken;
aber erat, trenn er gewiea weite, dae« andere Fürsten den Reichatag aelbat oder durch Räte he-
ancken teerden.
464. ') 1554 Jan. 3 billigt der Kf. Chrs. Bedenken in der Exekutions-
-Sache: glaubt, dctss man fast dai-auf hinauskommen wird, namentlich um beim
Markgfen. den Verdacht zu meiden, als hätten sie ihre Zusage vergessen. Mit
Beratung der Achtsachen und der Exekution bis nach Insinuation der Exe-
kutorialien zu warten, wie Mainz wiU, kann seines Erachtens nicht verlaat
Tverden; will sich jedoch nicht absondern. — St. Heidelb. Verein 7. Or. präs.
Jan, 7.
465. ') Da die Obligation die Fassung habe, der Kg. sei beigetreten mit
irer mt ober- und yorderöst^rreichischen erblanden, der graveschaft Tirol, Hegau,
Hochenberger lendlin, Schwarzwald, Breisgau, Suntgau, auch Elsass, zugleich
wie ire mt. in dem schwebischen bund als ain erzherzog zu Österreich gewest
ist, mit allen gezircken und grenzen, dorin specifidert, doch ofiie yheden etc.,
während der kgl. Bevers sage: mit irer mt ober- und yorderösterreichischen
erblanden und denselben zugehörigen landgrafschaft^n, margrafschaften, graf-
Schäften und herschaften, wie die weilend kaiser Maximilian hochloblichster ge-
•dächtnus hinder sein yerlassen und an ire kun. mt. komen, mit allen bezircken
•und grenzen, doch oSne yehden etc., so müsse er über diese Abweichung an den
Kg, berichten, hoffe aber, dass die Fürsten auf dem nächsten Bundestag die
Obligation dem kgl. Revers entsprechend bessern werden. — Ebd. Or. — Vgl.
nr. 463, 468 und 469: Druffel IV S. 361 n. 3.
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373 1568. 4S6,'-'4$6^
Des. i^. dass die am ScMuss der Obligation genannte eigh. Unterschrift
der Einungsf. fehle. Erwiderte demselben, der Sehers entspreche
nicht der Heilbrunner Abrede; da der Oesandie auch an der
Obligation Mängel finde, wolle er dies an die Einungsff. mit-
teilen, der Gesandte solle es an den Kg. berichten. Giebt nun
dies 9U bedenken und fragt, ob deshalb ihre Räte zusammen-
geschickt oder ob dies bis zur nächsten Zusammenkunft auf--
geschoben oder den Räten in Rothenburg zur Beratung gegeben
werden soll. — Stuttgart, 1553 Dez. 29.
St. Heiddb, Verein 18. Kons. p(m FessUr,
Dez. 31. 466. Chr. an Kf Friedrich:
Ordnung wegen der Plackereien. Ansetzung eines Tages. Rotken^
burger Tag. BestaÜung des Gfen, ron Oldenburg.
Antwort auf 4 Schreiben dat. Dez. 26 und 27. Hat auch
nichts dagegen, dass, wie Pfalz, Mainz und Bayern wotten,
auf der nächsten Zusammenkunft der Räte über eine gleich-
massige Ordnung wegen der Plackereien beraten wird.
Obwohl die Achterklärungssache den Verein und sein Amt
in demselben nichts angeht, setzt er doch den Tag auf Jan. 2S
nach Ladenburg a»;0 hier könnte ^ nicht nur dies, sondern
Qttch die Änderung der kgl. ObligaHon und des Reverses, der
Artikel wegen der Plackereien und dann die hochsehädlichen,
heimlichen französ. Praktiken erwogen werden. Ist der Kf mit
Tag und Platz einverstanden, möge er es an Mainz, von da
an Trier und Jülich gelangen lassen, während er es auf des
Kfen. weiteres Schreiben an Bayern berichten würde.
Giebt wegen der RotJie7%burger Verhandlung seinen Ge-
sandten Befehl wie Mai7iz und Pfalz. — Billigt die vom Kfen.
den Gesandten des Deutschmeisters gegebene Antwort. — Stutt-
gart, 1553 Dez. 31.
(kd.:*^ Schickt einen Zettel von seinen Räten in Rothen-
burg wegen des von Oldenburg;^) hieUe für gut, dieam, wenn
er sich in Bestallung der Einungsstände einlassen vnü, als
4ße. ') Fön Drufftl IV, 33^ n. 3 irriHnüiek aU AHiuH>ifi okif nr. 447
g^fcuai.
*) Der Jüliehscke Ho/tnmtir Wilhtlm von Neutnkcf gm- Lt^ m0t€ ihtmi
im Vertratten, Gf. Christoph von Oldenburg wäre bereit^ eich in ien DitmH des
Heidelb. Vereine zu begeben: sie solhtn Chr. hieoon vereMndiigem. *- ShdL Or.
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496.-467. löM. 373
erfahrenen Kriegsmann aum Generalleutnant anzunehmen. 2)ts.su
Bittet um des Kfen. Meinung, damit, wenn sich der von König-
stein länger weigert, 'weiter verhandelt werden könnte.
St. PfälJt. Miss. 7. Ktme.
467. Markgf. Albrecht an Chr.:^) Du.bi.
Klcigen des Markgfen.
Antwort auf Ohrs. Schreiben, das er heute erhielt;*) E. 1.
weit ich gar vil scbryben und derhalben ausfurung thun; es le8t
sich alle ding über land nit schryben; soll und mus ich von kaiser
and ktinig, chutf . und fursten und stenden im rych auser Teutsch-
land ferjagt sein und nie doch kain blybende Stadt haben, so mus
ich wol in ander land druken; das ich aber soll in franzesischen
practicen gestanden sein, daran geschieht mir ungut und der mild
unrecht; wurd es kein biderman uf mich mit warhait nimmer
bringen mugen.^) Ich hett gehofft, ich hette durch guthe brief
und Siegel nunmehr und kaiserisch aussonung guten ftidten und
das erlangt, das ich meinen frunden mit hett dienen megen; so
sich ich das widerspil und das kein treu mehr oder glauben bei
vilen ist und ich soll und mus verjagt sein, das und kein anders.
So werde ich bei keinem ehrliebenden, der ein aufrecht her^ und
gemut in sinem leib hat, verdacht werden mögen, das ich siehe,
wo ich mich uffenthalten solte, wiewol treu und glauben ring uf
erdrich, so mus dennocht intwo [?] in der weit gelebt sin.*)
467. ^) Das vorliegende Schreiben des Markgfen. ist noch viel schlechter
geschrieben, als man es sonst von ihm gewöhnt ist ; auch die Zeitgenossen waren
meht im stände, es vollständig zu entziffern: eine heil. Abschr, von Kurs hat
viele Lücken und viele ühriehtigkeUen; Zasius sehreibt F^r. 6 an Kg. Ferdi-
nand, dem Hm. von Wnibg. sei ein wildes Schreiben des Markgfen, nugekom-
menj das aber wegen Hbkr Schrift niemand recht habe lesen können (Druffel
IV, 364); Hz. Albrecht schreibt an Chr., er habe des Markgfen. Schreiben
,.soweit er konnte"" gelesen: nr. 489. — Der Sinn ist aus obigem Abdruck im
aUgemeinen tu erkennen, wenn auch die einzelnen Worte nicht selten unsicher sind.
») nr. 4m.
•) Vgl. nr. 493.
*) Den Gedanken, sein Land zu verlassen, spricht der Markgf. noch
deuUieher in einem Schreiben aus, das er am gleichen Tag an den Kfen. von
Brandenburg richtete: er redet hier davon, „ein Geld zu nehmen und unsere
Fegtungen den Feinden setbst zu übergeben und dann davon zu ziehen.^ —
Voigt 2 3. 164 n. 1. Auch an den dänischen Kg. richtete Albrecht zugleich ein
ämefaMiehes Schreiben : Voigt 2 S. 166.
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374 15Ö3. 4ß7.
D€£. 31. Ich beger nichts mer, dan was ich befujs^ bin ; kan ichs haben,
so hett es sein weg ; wo nit, wurd ich mit gewalt davon vertnmgen,
so kan ich ime nit thun, mus es ßot bevelhen, mich mit andern
unschuldigen, die von dem irigen vertrungen und mit gewalt ver-
jagt worden, im elend leben und es für mein kruz achten, das
mir Gott hie zeitlich uflegt, geduldig tragen, und wys wol, wan
ich die ganz weit hett, das ich davon nichts haben kan dan ein
handfol erdrichs; darum mir so hoch an gut nit gelegen, kan ich
mein ehr verwaren; schiig ein gut jar zum guten, behalten es
inen die pfaflfen und pfeflFersecke, die one das ir himelreich uf
erden haben und werden gleich reich mit dem unsem; aber das
wollen wir umb Got nit erbitten, das sie es daby nit blyben lassen,
sondern wyter umb sich greifen, als dan geschehen wurdt, damit
die Schelmen mechten zu tot darob geschlagen werden; do wir
das erleben mochten, weiten wir des unsem desto lieber entsteen,
dan wir haben Gott lob unser wyb und kind erzogen, kunen nun
in einem andern land auch leben; dessen wissen wir uns aber
gegen meniglichen mit grund und warhait zu beklagen, das uns
das unser wider Got, ehr, recht, alle menschlich und gottlich
sazungen genomen, über brief und sigel, keiserlich aussönung und
vertragen; dann ich ratilication, restitution und conflrmation und
mandate an alle stend des reichs darüber erlangt und sunder schütz
und schirmb dazu verschriben gewesen nach aller notturft; auch
als, so dawider zuvor gehandelt, samtlich und genzlich nfgehoben
und alle strafen, so dagegen sein mochten, abgeschafft. Dem allem,
menschlichem und unanfechtlichen treuen und glauben zugegen^
bin ich umb das mein verjagt, verderbt, verhert und verprent
worden, das mein genommen und unter ein häufen erloser Schel-
men, pfaffen und pfeflfersecken, allen weltlichen chur- und fursten
zu Schmach und schänden vertailt unter sie, und dazu alle meine
frund solhs zugesehen, mich in solchs verderben setzen lassen,
ja das ainicher das wenigst wort damit verloren oder sich mein
in dem wenigisten angenomen, sonder meisten dazu geholfen, ge-
raten und noch uf dise stund; dis mus Got klaget und bevolhen
sein. HindeiTi wir iederman im Teutschland, und kan fridt, me
und ainikeyt mit dem meinen und der Turck dadurch vertriben
werden, so nehmen sie es hin und werden reich damit, wir müssen
gleich andern vertrubten und geechten im elend auch leben und ehe
wir nit den ufgrafften stumpfen abziehen [?] und solche gerechte
Sachen uf freind stellen wolten, weihe mich alle so unschuldig
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467. 1663. 375
verjagen lassen, ehe woll ich mit lehren banden davon gehn. Vez, 31.
Ainer hat dazu g-eholfen, das mir das mein genomen
and in die acht dazu zn thun mandirt; ain ander hat treulich
öffentlich dazu geholfen, der dritt haimlich, der virt und fünft hat
es sonst vil gefallen, het zugesehen und gehetzt Derwegen haben
wir über das, so sie uns gute wort geben, wen es uns wol gangen ;
wenn es umbgeschlagen, haben wir uns vor denselben auch forch-
ten müssen, das sie uns auch etwo ein han beissen; und denen
sotten wir es endlich und mechtig heimsetzen ? Inmitls betten wir
nichts; darbei ist Schuldenlast; was man uns widergebe, das weren
wir vorher triffach schuldig; geben sie mehr, behalten sie es gar
und weren reich damit; wir wellen es Gott bevelhen und in das
elend ziehen. Got vergelt es allen denen, so darzu geholfen und
geraten haben ; dis haben wir E. 1. uf ir antwort zu unser notturft
nit verhalten sollen. Und man mag uns nunmehr vollend uflegen,
was man will; was im ain ider denk, das red er fir warheit von
uns, es ist dennoch, wan wir zu verhör knmen mochten, die un-
warheit, des wir darthnn wolten; Got geh, das es mit uns heut
aufher; es wird aber nit besser werden und werden in noch mehr
banden, derwil izund so stehen, als wir vor eim jar gesessen sein,
sitzen [?]. Dan es ist alles bis auf die heuser hinweg, das nehme
man vollends; damit ist im Teutschland schon frid und ainigkait.
E. 1. bit ich als meinen lieben vetter, zu dem ich noch vertrauen
hab, die wellen es wol bedencken, wen sie an mir verjagen lassen.
E. 1. werden die religion nit erhalten; allein es wurd E. 1. punds-
genossen halben bald nnmer einen stos bringen; dann E. 1. izund
noch gedenken ; sie wissen wol, wie sie dem haus Wirtenberg hie-
vor gewogen gewesen. Wolt Got, wir solten eine stund oder zwo
by E. 1. sein, wir wolten noch allerlai mit anander reden, das
E. 1. solten sehen, des ich mehi* wiste, was einstails im schild
füren, dan der gemain man; E. 1. vertrau auch nit iederman zu
weit. Were es E. 1. gelegen, wir wolten gerne bei E. 1. sein,
des verhoffens, es solt vil selzamen practicen gesteuert werden.
Unser religion wirdt, als war Gott lebt, bald zu grund gehen,
unangesehen, wie gut es etlich furgeben izundt. Wir wollen uns
E. 1. als unserm freindlichen, lieben vetter und bruder freindlich
bevelchen ; und versehen uns, E. 1. wurden uns als ein armen frund,
den sie allewegen an uns gefunden, nit lassen hinzihen und das
leste helfen thon. Dan ich beger nichts, dan worüber ich gute
brief und sigel hab; den schaden und Unkosten und veiderben, so
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376 1Ö53. 4Ö7.
IHz^ai, mir zugefügt, do mag ich das ganz reich dann leiden, zu ge-
schweigen die freund; aber mit leerer band zu taglaisten, das
soll und will ich die tag meins lebens nit thun ; ehe will ich mich
verziehen, was ich dismals uf erden hab, und bedencken E. 1.,
das ich mit ernst gegen E. 1. erbotten hab, do der kunig an E. 1.
auch setzen weiten ; verhoff, E. l. haben damals uf ir ausschreiben
nit vil freund funden, die solches erpieten gegen E. 1. thon haben
als ich (doch ungerombt) ; und wir dürfen nit einmalen um E. 1.
wegen, noch ein grossen, do wir wisten, uns gegen E. 1. guter
forderung zu versehen, auch erzürnen; dan wir steen im krig, da
hats hierin deren gestalt; so kompt mir des armseligen, elenden
lebens desto ehr ab, wans nit besser sein mag. Thue mich E. I.
fr. bevelhen und wünsch derselben von Gott ein gluckselig neu»
jar zusampt dero gelihten gemalh und jungen herrsdiaften und
bin derselben iederzeit firenndlich zu dienen geneigt. Datum
Schweinfiirt, den letzten decembris im 53. jar.*)
Albrecht der Jüngere, marggraf zu Brandenburg etc.,
E. 1. allezeit dinstwilliger bruder.
St. Hetdelh, Verein 10 a. Eigh. Or, präs, Stuttgart^ Jan, 9, Awrag
hei Druff el IV, 34r,
*) Schon Dtz. 22 haiU mcA der Mcurkgf. m emem eigh» Schreiben an
swei ftirtbg. Bäte in Bathenburg, von Hewen und von Bödigheim^ gewandt: er
höre, d€iS8 er bei Chr, verleumdet sei, als woUte er etwas gegen ihn vornehmen :'
er bitte sie, Chr, zu ersuchen, solchen Gerüchten nicht zu glauben und von ihm
nichts anderes bu erwarten, als was ihrem alten Vertrauen entspreche. — SL
Heidelb. Verein B. 9, Beifdsz, Or. ^ Dez. 29 sehrsibt Chr, an die beiden Bäte^
sie sollten dem Markgfen, antworten, Chr. danke für das fremmUiehe Znemi-
bieten, habe nie etwas anderes ale alles Gute von ihm erhofft und versichere
fAn auch seinerseits aller Freundschaft. — Ebd. Kons.
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1554.
468. Kf. Friedrich an Chr.: Jan. 3.
Bevers und ObHgation de» Kgs.
findet die verlangten Änderungen in Revers und Obligation
etwas seltsam, hält für besser, es bei den Heilbrunner BescMüs-
sen namentlich in Bezug auf Spezifikation der eingenommenen
Österreich. Lande zu lassen und den Kg. schriftlich hierum zu
bitten.^) — Heidelberg, 1554 Jan. 3.
St. Heidelb. Verein 18, Or. präs. Stuttgart, Jan. 7.
469. Hz. Albrecht an Chr.: Jan. 3.
Atrfnahme dee Kgs.
Antwort auf dessen Schreiben; ^) kann zu keiner Änderung
gegenüber dem Heilbronner Beschluss raten, namentlich nicht
dazu, dass die Länder anders als in den alten schwäb. Ei-
nungen spezifiziert werden; dies könnte auch nicht wohl ohne
persönliche Zusammenkunft erwogen werden; zu einer solchen
oder auch zu einer Schickung nur dieser Sache halb kann er
nicht wohl raten, sondern schlägt vor, dass Chr. den Kg. an
die Heilbronner Vergleichung erinnere und ihn bitte, den Re-
vers demgemäss zu lassen; beharrt der Kg. auf seinem Vor-
haben, so könnte die Sache bis zum nächsten Reichstag oder
bis zu ihrer nächsten Zusammenkunft eingestellt werden.'^) —
München, 1554 Jan. H.
St. Heidett). Verein 18. Or. präs. Stuttgart, Jan, 6.
4Sb. *) Vgl, mr. 465. ^ Maine scMägt Jan. 6 vor, die Sache auf der
ohnedies wohl bedd nötig werdenden nächsten Zuaammenknnfi tu beraten. —
Ebd. Or. präs. Stuttgart, Jan. 15. — Ebenso Trier Jan. 14 in einem Schreiben
«» Mains. — Ebd. Abechr. — Jnlieh hai nichts dagegen, dass die Sache tn
Bsthenbmrg oder aber hei der nächsten Zusammenkunft erörtert wird. (Cleve,
Jan. 15.) — Ebd. Or. präs. Stuttgart, Febr, 1.
4ßB. >) nr. 4ß5.
>) SMtgart, Jan. 7 teilt Chr, diese Antwort den Übrigen Vereinsf. mit :
gefäXU sie ihnen wie ihm, will er dem Kg, demgemäss antworten. — Ebd. Kons.
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378 1564. 470.— 471.
Jan. 3. 470. Hz. Albrecht an Chr.:
Anschlagen der Achtmandate. Post,
Antwort auf dessen Schreiben dat. Stuttgart, Dez. 28.
Wurde gestern durch einen Gesandten der fränk. Bundesstände
auch mit solchen Achtmandaten ersticht, gestattete ihm aber aus
den erwähnten Gründen das Anschlagen nicht, sondern fertigte
ihn so ab, dass er der Sache weiter imchdenken und sich aller
Gebühr nach halten wolle. Ist mit Chr. und den anderen einig,
dass sich das Anschlagen mit der bewilligten und noch an-
dauernden Unterhandlung nicht zusammenreimen will, so dass
man sich auch nach weiterem Ansuchen beim K.G. wohl ent-
schuldigen könnte.^) Kommen ihnen aber die Exekutorial-
mandate bei Pön zu, dann tvird doch nötig sein, dass sie ihre
Räte zur Beratung zusammenschicken, damit man ie nit zu vil
noch zu wenig thue.
Was die Nachlässigkeit der Post betrifft, so beteuerte der
Richter in Friedberg seine Unschuld; vielleicht fehlt es in Ulm
oder weiter abwärts. — München, 1554 Jan. 3.
St. Heidelb. Verein 7 b, 18. Or.»^ pt-äs. Stuttgart, Jan. 6. Vgl. Druffel
IV, 350 n. 1.
Jan. 4. 471. Gf. Georg an Chr.:
Marhgf. Karl von Baden und die Reformation.
hielt sich auf der Durchreise bei Markgf Karl in Pforzheim
auf, kam mit ihm auch wegen der Religion ins Gespräch und
ermahnte ihn, soweit Gott Gnade gab, christlich; haben aber
von s. 1. nicht vernemen künden, daz diser zeit etwas zu ändern,
dann wie es noch ist, zu erhalten sein werd, sondern wolten also
a) 4 cito.
- Kf. Friedrich erklärt sich Jan, 11 einverstanden. — Ebd. Or. präs. Stutt-
gart, Jan. 14. Ebenso Jan. 12 Mainz ; doch soüen dem Kg. die Grande geg^
seine Änderungen vorgetragen werden. — Ebd. Or. präs, Stuttgart, Jan, 17. —
Ebenso Jan. 23 Trier. — Ebd. Abschr,
470, <) Nach nr. 456 hätte man vielleicht erwartet, dass die abweiehsuie
Ansicht Bayerns Hber die Ächtung des Markgfen, schon "bei der Frage des
Anschlagens der Achtmandate zum Aasdruck käme; statt dessen schliesst äcfr
Hz. AlbrecfU hier der von Mainz, Pfalz und Wirtbg. vertretenen Meinung «i,
dass die gütliche Unterhandlung in Rothenburg zur Verweigerung des Anschlags
berechtige: vgl. nr. 446, 447, 4ö6, 404.
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471.-473. 1564. 379
des künftigen reichstags auswarten. — Teilt dies auf die hierüber jan. 4,
mit Chr. geführten Reden hin mit.^) — Reichenweiher, 1554
Jan. 4.
St. Hausarchiv K. 4 F. 2. Or. präA. Stuttgart^ Jan. U.
472. Kf. Friedrich an Chr.: Jan. 5.
Zttsammenschickung der Räte. Gf. von Oldenburg.
Antwort auf dessen Schreiben von Dez. 31. Da Chr. eine
andere Zusammenkunft der Räte am 28. d. M. zu Ladenburg
wegen Achterklärung und Exekutionssachen, wegen der Placke-
reien, Änderung der kgl. Obligation und wegen der französ.
Praktiken für nötig hält, so ist er damit einverstanden, schlägt
aber statt Ladenburg, wo die Luft wegen sterbender Läufe nicht
rein ist, BrucJisal als Malstatt vor; hat davon den Kfen. von
Mainz verständigt, der es auch an Trier und Jülich mitteilt.^)
— Heidelberg, 1554 Jan. 5.
Ced.: Fürchtet, dass wegen Oldenburgs die geistlichen Kff.,
vielleicht auch der Kg., Bedenken haben. Vielleicht ist aber
nicht undienlich, ihm, wenn man ihn auch nicht zum Leutnant
erhäU, ein Wartgeld zu geben, damit er, wenn nicht für sie,
doch auch nicht wider sie gebraucht werde. Es könnte nicht
schaden, die Räte in Rothenburg hierüber verhandeln zu lassen.
St. Heidelb. Verein 7, 32. Or. präs. Stuttgart, Jan. 9.
473. Hz. AlbrecIU an Chr.: Jan. 6.
Oherhauptmannschaft. Gf. von Oldenburg. Zusammenkunft der Räte.
Antwort auf dessen Schreiben von Dez. 31.^) Was die
Oberhauptmannschaft betrifft, die Chr. nicht länger als ein
halbes Jahr behalten will und die dann er übernehmen soll, so
471. *) Vgl. nr. 606 und 606.
472. *) In einer Ced. von Jan. 6 fragt Chr. bei Kf. Friedrich an, ob er
auch den Kg. zu dem Ladenburger Tag als Mitglied des Vereins beschreiben
solle, da dieser die Einung pure zugeschrieben habe [nr. 38S], während Obli-
gaUcn und Revers noch nicht verglichen seien. — Der Kf. ermdert Jan. 10,
die Sache mit dem Kg. sei noch nicht richtig ; in Bruchsal sei ohne dessen Ge-
sandte zu bereiten; nur soUe, um Verdacht zu meiden, ihm mitgeteilt werden,
dass man eben um seiner Seiche wiüen zusammenkomme. — ^S*^. Htieklb. Verein 19.
— Vgl die bayr. Ansicht nr. 461 n. 1.
473. ') nr. 460 n. 3.
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380 VML 4rs.—€r4.
Jan. 6. hat er an Chr. und an den Hz. von Jülich seine Meinung
hierüber geschrieben; hofft, beide seien mit ihm zufrieden, Chr.
werde die Oberhauptmannschaft das ganze Jahr behalten und
nachher der Hz. von Jülich sie übernehmen; bittet nocheinmal
dringend, ihn damit zu verschonen.
Hat wegen des Gfen. von Oldenburg allerlei Bedenken,
namentlich dass er vielleicht dem Kg. zuwider sein könnte;
doch kennt ihn Chr. besser; hätte zu Heideck mehr Lust gehabt
Die Malstatt zu Ladenburg für die Zusammenkunft der
Räte ist zivar für ihn weit, auch ist er noch der Ansicht, dass
dies den Räten in RotherUnirg wohl zu befehlen gewesen wäre,
will aber doch die Seinigen schicken, wenn ihm von Chr. der
Tag geschrieben idrd.^ — München, 1554 Jan. 6.
St. Ueidelh. Verein 7 6, 19. Or.^^ präs. Stuttgart, Jan. 9. ÄusEug
bei Druffel IV, 350.
Jan. 10. 474. Chr. an Kf. Friedrich:
Zuaammeneehiekung. Schreiben an Mainz. Oldenburg,
Antwort auf 4 Schreiben von Jan. 3, 4 und 5.^) Ist nach
dem Outachten von Mainz und Pfalz einverstanden, dass der
auf 28. Jan. nach Ladenburg angesetzte Tag bis nach In-
sinuation des ExecutoriaU eingestellt wird. Die Zusammen-
Schickung wegen Veränderung der kgl. Obligation und des
Reverses hält er ebenfalls für unnötig, da er, vne er am 7.
schrieb,^) sich Hz. Albrechts Bedenken hierin gefallen lässt.
In dem Konz. an Mainz der vielfachen Plackereien wegen
hätten zwar die Thäter mit Namen genannt werden sollen, er
unterliess es aber und schickt es versekretiert zurück.
Glaubt nicht, dass sich Oldenburg von diesen Ständen
bestellen lasse, der geringen Besoldung wegen, da ihm Markgf.
Albrecht jährlich 4000 Thaler Wartgeld gab; will aber seinen
Räten in Rothenburg Befehl geben.^)
a) a cito.
') StuUgari, Jan. 10 antmorM Chr., er habt eckon am 7. geschickt, was
er an Hz. Wühelm der Ob^rhauptwMmMchaft wegen geschriebem habe und laeee
€9 dabei; schickt ein Schreiben an Kf. Friedrich, den Ofen, vm Oldenbmrg
und die Zueammenkmrft der Bäte betr. [nr. 474]. — Ebd. Ced. Kons.
474. M nr. 4S4 n. 1, 468, 472. Das Schreiben ven Jan. 4 käme ich Mcfo,
es hemdeke offenbar von dem Kons, an Maine, der Plackereien wegen.
*) nr. 469 n. 2.
•) Dies thut er Jan. 13 : sie sollen, wenn dies verhandelt werde, teihehmen
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m.-^76. 1554. 381
Schickt ein Schreiben von Hz. Albrecht nebst Zeitungen jan.io.
mit. — Stuttgart^ 1554 Jan, 10.
St. HHdM. Vmin 7, 32. Konz.
47 5. Chr. an Markgf. Albrecht: Jan.io.
9(U SU Vertrag; khtU eine Zt^sarnmenkunfi ab.
Antwort auf dessen Schreiben von Dez. 31 ; bedauert seine
Widerwärtigkeiten, rät nocheinmal, die Sache auf die hie-
vor bedachte Weise oder auf anderem Weg^ wie ihn die jetzige
Rothenburger Unterhandlung geben mag, vertragen zu lassen,
und wiU hiezu thun, was er kann. Da er seit einigen Wochen
mit so starkem Katarrh bejhaftet war, dass er sein Schloss nie,
sein Gemach nur selten verlassen konnte, kann er weder eigh.
antworten noch ist die von Albrecht gewünschte Zusammenkunft
jetzt möglich.^) — Stuttgart, 1554 Jan. 10.
St. Heidelb. Verein 10 a. Konz. von Ftasler. Vgl. Druffel IV S. 3&1 n. J.
476. Kg. Ferdinand an Chr.: jan.u.
Aufnahme in den Heidelb. Verein* Beneimung der HauptlettU,
erhielt von Sebastian Zott Bericht über seine Werbung bei Chr.;
lässt sich Chrs. Erbieten und sonderlich das sy ires thails an
unsenn gefertigten revers und der denselben gemess begerten ver-
endemngen zufriden gewesen, Wohlgefallen.
Da er nach dem Beschluss mit allen ober-' und vorder-
Österreich. Landen in den Bund aufgenommen werden soll,
schickt er ein Verzeichnis, worin nach der Heilbronner Ver-
handlung die Stadt Komtanz nicht einbegriffen ist, und über-
lässt es den Einungsff., die Obligatiofi nach iies Kgs. Revers
oder mit der jetzigen Spezifikation, auch mit oder ohne Unter-
schrift zu fertigen.
Hat die Fähnlein auf 500 M. angesetzt, da er na^ch der
Kriegsordnung auf die erste Mahnung 1000 Kn. schicken soll
und namentiieh erwägen Mfen, was hierin wegen des Kgs. und wegen der hohen
Besoldung, diß der Of. von Oldenburg von Murkgf. Albrech$ hatte, gu thun sei.
— St. Heidelb. Verein 9. Or.
471^ *) Mem wütrde dieser Krankheit Chrs. sihr misstrauisch gegenüber^
stehen, wenn sie nickt wtch an weniger verdächtigen Stellen hueugt wwe: vgl.
nr. 4$6, 488 n. 1, 496, Ö07, 609.
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382 1554. 476.-477.
Jan. 14. und dann zwei Haupfleute mit 400 und einen mit 200 M. haben
milsste, was unbequem wäre.^) — Wien, 1554 Jan. 14.^
St. Heidelb. Verein 18. Or, präs. Stuttgart, Jan. 26.
Jan. 14. 477. Chr. an Pfalz und Bayern:
schickt gestern angekomynene Zeitungen *) von einem glaubhaf-
ten Ort.'^ — Stuttgart, 1554 Jan. 14.
St. Heidelb. Verein 10 a. Konz.
476. *) Vgl, des Kgs. Schreiben an dis Regierung in Innsbruck, hmfd
IV, 354. — Stuttgart, Jan. 27 antwortet Chr., er wolle dies den Einungsvenc.
mitteilen, — ebd. Kons, von Knoder — wcts er eodem thut mit der Frage, ob
jdesroegen ein Einungstag gehalten werden soll. — Ebd, Konz. von Knoder. —
Heidelberg, Jan. 30 antwortet Kf. Friedrich, er fuUte einen Einungstag nicht
fiir unnötig. — Ebd. Or. — Febr. 2 spricht Hz. Albrecht gegen einen solchen
— [s. nr. 489] — eodem scfUiesst sich Mainz dem Bedenken der andern an —
Ebd. Or. präs. Stuttgart, Febr. 10.
') Innsbruck, Jan. 19 schickt Seb. Zott an Chr. die Antwort des Kg«,
auf das Schreiben^ so irer kan. mt. ich auf £. f. g. gned% mondlich gehaimbd
und vertreulich anzaigen und gesinnen aus E. f. g. fürstlichen stat Stutgarten
vor meiner abrais doselbs gethan. — St. Heidelb, Verein 10 a. Or, präs. Stutt-
gart, Jan. 26. — Diese Antwort des Kgs. lautet : wir haben aus deinem vor-
geenden schreiben vom 27. decembris nach lengs gnediglich verstanden, was dir
unser lieber vetter und fürst, herzog Cristof zu Wirtenberg, für ain sacb in ver-
trauen und gehaimbd an uns langen zu lassen muntlich angezaigt, und darauf
an das ort, wie s. 1. begert hat, geschriben und geschickt; dann wie wir bisher
alweg dasienig gefiou'dert, so zu pflanzung gemaines, bestendigen fridens, me
und ainigkait im heiligen reich imer dinstlich gwesen, also haben wir es ieco
auch ganz gnediglich gethan und wellen es noch zu thuen nit minder gnediglich
gnaigt sein. — Wien, löö4 Jan. 14. — Ebd. Abschr. — Die Büschel ^Heidelb.
Verein 10 a^, in welcher diese beiden Stücke aufbewahrt sind, fiandelt ««#-
schliesslich von den französ. Praktiken mit Markgf. Albrecht : man darf des'
halb schon hienach annehmen, dass eben sie das Geheimnis bildeten^ welches
Chr. durch Zott dem Kg. berichten Hess: dies wird durch nr. 486 bestätigt:
nach letzterer Stelle läset sich vermuten, dass der Ort, an welchen der Kg. nadi
Chrs. Wunsch schieb und schickte, die voi'derösterreich. Regierung in Ensis-
heim war.
477. *) Zwei grosse französ. Herren kamen in X an, Hessen ihn [wen /
Scherüin?] rufen und erzählten ihm, ihr Herr würde Markgf, Albrecht, wenn
er sich mit ihm in Vertrag und Dienst einliesse, unterlMdten: der eine der beiden
ritt zurück, der andere zum Markgfen. Dieselben sagten auch, der franst.
Kg. sei mit dem Papst vortragen: der Ksr. habe den Papst und die Venetianer
gebeten, auch zwischen ihm und dem Kg. zu vermitteln : der päpstliche Legat
habe im französ. Rat öffentlich erklärt, dass die kais. Gesandten beim Papst
/üs alleinigen Grund dafür, dass der Ksr. mit Franzosen, Papst und Venetianem
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i7b. 1554. 383
478. Hz, Albrecht an Chr.: Jan.i7.
Markgf, Albrecht und t>ankre%ch.
erhielt glaubtvärdige Nachricht, dass die französ. Praktik ynit
dem Markgfen. in grossem Werk und so weit gekommen sei,
dass man schon über die Bedingungen verhandle; der Markgf.
habe schon an den kais. Hof geschickt und protestieren lassen,
da man ihm seine Verträge nicht handhaben wolle und da er
auch sonst von jedermann verlassen sei, müsse er seine Ge-
legenheit stu^Jien, ivo er könne; dabei habe er dem Ksr. seinen
Dienst aufsagen lassen mit der Bitte, ihn für entschuldigt zu
halten, wenn sich etwas Beschwerliches darüber zutrage. Bittet
um Mitteilung, icas Chr., der in geeigneterer Lage ist und aus
Frankreich gute Nachricht haben wird, hierüber weiss. Hätte
die Praktik mit Frankreich ihren Fortgang, so wäre zu be-
Vertrag und Bündnis annehme, das angegeben haben, dass Kff. und Fürsien
im Beich auch ein Bündnis errichtet hätten ; die Kaiserlichen hätten Papst und
VeneUaner gewarnt, nachzudenken, wie diese Einigung im Beich gedämmt wer-
den könnte. Ein französ. Diener, der dem französ. Herrn eilends jPMifi Markgf en.
nachfolgte, sagte, er habe Befehl, dem Markgf en. zu eröffnen, dass er, wenn er
sich in französ. Dienste begeben würde, die Schwester des französ. Kgs., ein
französ. Fürstentum so gut als das seinige, und 300000 Kronen erfuUten würde;
Gf. Volrad von Mansfeld sei abgefertigt auf ein deutsche» Begiment Kn. und
1000 schwarze Beiter; der Diener sagte auch, er sei dabei am Tisch gesessen,
als der Conndtable dem von Mansfeld sagte, die Engländer hätten dem Kg.
mitgeteilt, dass der Prinz aus Spanien mit 100 Galeeren in England ankommen
werde. — Ebd. Korn. *''
*) Heidelberg, Jan. 21 giebt Kf. Friedlich Chr. zu bedenken, ob nicht
die Zeitungen im geheimen auch an Mainz, Trier und Jülich mitgeteilt wefxlen
sollen: uns will aber sonderlich bedanken, es sei gleich an diesen Zeitungen
etwas oder nichts, das dannocht die heehste notturft erfordern wolle, wie die
ainongsverwanten chur- und fnrst^n uns dieselbige unsere ainung mit gutem
ernst angelegen sein liessen, der ding mit zeitigem aufsehen wol wamemen, da-
mit uns nicht anversehener ding ein solcher last aufwüchse, darab wir alle zu
schimpf und verclainerung auch eins beschwerlichen nachteils gewarten muisten.
— Ebd. Or. präs. Stuttgart, Jan. 23. — Jan. 24 stellt Chr. die Mitteilung an
Mainz, Trier und Jülich dem Kfen. anheim; doch achten wir, das sollichs wol
zu thun seie. — Zugleich schickt er Abschr. der kfl. Antwort an Hz. Albrecht.
— Ebd. Konz. — Jan. 28 schreibt dann Kf. Friedrich an Chr., trotz seines
vorigen Schreibens habe er doch der Sache seither dahin nachgedacht, das noch
ZOT zeit besser sein soll, diese ding bei uns pleiben zu lassen, damit nicht E. 1.
oder uns aini^ weiter verdenken an andern orten daraus thun erfolgen, mit
Jfreandlicher bitt, £. 1. die wollen dis unser geenderte meinunge änderst nit dan
juifler baider halb zum besten vermerken. — Ebd. Or. präs. Stuttgart, Jan. 31.
— Die bayr. Antwort nr. 483.
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384 VS6L 478.— 480.
Jan. 17. sorgen, dass der Ksr. den Markgfen. auch vofi sich aus in die
Acht und Aberacht thun möchte; wenn nun das beschehen solle,
hat E. 1. als der verstendig zu bedenken, zu was beschwernus
und Weiterung es reichen wurde; auch zu besorgen, do die exe-
cution für die band genomen werden solt und wir darüber ange-
halten und uns mandiert wurde, das wenig ausflicht mer zu .suechen
sein möchten, wolte man änderst nit noch ergers gewerten. Bitt
derhalben E. 1. ganz freuntlich, sy wollen mir dis mein schreiben
nit verargen, sonder daselbig freuntlich versten, wie ichs dann
vertreulich mein, mich hiemit zu E. 1. gefeiligen diensten freunt-
lich anbietend. — München, 1554 Jan. 17.
St. Heidelb. Verein 10 a. Eigh. Or. präs, Stuttgart, Jan. 23.
Jan, 17. 479. Gf. Georg an Clir.:
Mahnt sur Schonung. Glüekwunech. Mömpelgard. Sponeck.
Chr. möge sich nicht zu viel mit Geschäften bemühen,
sondern schonen. Gratuliert zur Geburt eines Sohnes. Die Bür-
ger zu Mömpelgard haben noch nicht gehuldigt, doch Iiofft er,
dass es noch geschehen wird. — Wegen Sponeeks^begegnen ihm
fortgesetzte Beschwerden; geht es so fort, so kann er das Häus-
lein nicht erhalten.^) — Mömpelgard, 1554 Jan. 17.
St. Hausarchiv K. 4 F. 2. Or. präe. Stuttgart, Jan. 23.
Jan. 19. 480. Kar dl. Otto an Chr.:
ObUgation des Heidelb. Vereins. Helfenstein und Wiesensteig. Em*
pfMung.
erhielt von diesem Boten ein Schreiben Chrs. nebst der Obli-
gation des Heidelberger Vereins; bittet, ihn um so mehr in
gutem Befehl zu haben.
479. 0 Stuttgart, Febr, 8 antwortet Chr., Georg soüe sich von Spansek
wider das Herkommen nichts entsiehen lassen. Die neuchatüscke und oramiBckt
Sache habe er durch seine Bäte, die Juristefrfakultät zu TUbingen und Dr. Karl
MoUnäus erwägen lassen; schielU deren Bedenken und glaubt, dass der amge-
setste Mechtst4tg su besuchen ist; Georg möge des Dr. Amsrbach Bai hierin
henütsen. ^* Ebd. Absehr. (wir). — In seiner Antwort hierentf, dat. Mimpel
gard, JF^br, 14, sehreibt Georg wU. and. die Nachricht, man hab stt BIbiiu gu
erbar roandatoi iisgken und usriefen lassen, narablich daz man weder in gutitm
noch in bösem von Gk)tt reden soU. Welten derwej^en gern wissen, wie die sn
Bisanz nunmer betten wolten. — J^bd. Or, präs. Stuttgart, Febr. 18.
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idO.'-48Z 1554. 386
Was das andere Schreiben betrifft mit Tagesbenennung jan, 19.
zioiscJien den Off. von Helfenstein und Dekan und Kapitel zu
Wiesensteig, so will er den letzteren den Tag mitteilen. —
Dillingen, 1554 Jan, 19.
Eigh. P. S.: ich befind ainmal, das E. 1. sich ganz freuntlich
und nachberlich in allem gegen mir erzaigt, derhalb ich mich,
womit ich nur kindte, gegen E. 1. in allen meinen ringen vermugen
gern danckbar erzaigen wolt; bitt also, E. 1. welle mich, mein
Stift Äugspurg und Elwangen in frauntlichem bevelch, gnedigem
schütz und schirm hab^n.
St. Heidelb. Verein 19. (h\ pnU. Stuttgart, Jan. i>3.
481. Kf. Friedrich an Chr.: Jan. 23.
Mains und die Aufnahme von Hessen.
obwohl er dem Kfen. von Mainz, nachdem der Bruchsal er Tag
abbestellt, vorschlug, sich über die Aufnahme des Landgfen.
Philipp gegen Chr. schriftlich zu erklären, hielt derselbe doch
dies für unnütz und schlug vor, dass Chr. den kleinen Verzug
bis zur nächsten Zusammenkunft bei Hessen entschuldige.^) —
Heidelberg, 1554 Jan. 23.
St. Heidelb. Verein 19. Or. präs. Stuttgart, Jan. 28.
482. Chr. an Hz. Albrecht: Jan. 24.
Verhandlung mit der Landschaft über Ratifikation des Vertrags mit
dem Kg.
teilt mit, dass er nach dem in Passau aufgerichteten Vertrag,
der ihm auferlegt, in 6 Monaten mit seiner Landschaft über
Ratifikation und Assekuration nach dem Wiener Abschied zu
verhandeln, wegen dieser und einiger anderen Sachen einen
gemeinen Landtag auf 3. Dez. ausschrieb und hielt, den Prä-
laten und Gesandten der Landschaft tvegen der Assekuration
und Ratifikation mündlich proponieren und ihnen dies dann
schriftlich zustellen Hess, worauf sie antworteten, er replizierte,
sie ebenso wieder duplizierten und endgültig verharrten, wie
die beil. Abschr. A— D zeigen. Da er dem Wiener Abschied ent-
sprechend dies dem Kg. berichten muss, bittet er um Albrechts
481. ») Vgl. nr. 461, 474.
KrDBt, Brief w. da« Hxs. Chr. II. 25
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386 1654- 482.-484,
Jan. 24. Rat, ob er das ausführlich wie an Älbrechty oder nur summa-
risch thun soll.^) — Stuttgart, 1554 Jan. 24.
St. Chr. L 9, 150. Kone.
Jan. 24. 483. Hz. Albrecht an Chr.:
Zeitungen übei- Kat-.j Frankreich, Markgf.
Antwort auf 2 Schreiben nebst Zeitungen; glaubt den Zei-
tungen y dass sich der Ksr. über ihre Einung beschwere ^) we-
nig, und hält sie für französ. Erfindung, um den Ksr. und
die Einung zu verfeinden. Glaubt auch nicht, dass der Franzose
dem Markgfen. die vorgeschlagenen Mittel zu halten gedenkt;
aber am Zusagen wird es vielleicht nicht fehlen. Schickt Zei-
tungen vom kais. Hof und sonst.^) — München, 1554 Jan. 24.
Ced.: In der Gfsch. öttingen soll sich eine besondere
Reiterei zeigen; bittet, sich darnach zu erkundigen.
St. Heidelb. Verein 10 a. Or.*) präg. Stuttgart^ Jan. 26.
Jan. 24. 484. Kg. Heinrich an Chr.:
Sendung des Gfen. von Roggendorf.
Mon cousin! J'envoye le conte de Rocguendolf,^) gentilhomme
ordinaire de ma chambre, präsent porteur, en AUemaigne pour
aucunes choses, qui importent ä mon Service, luy ayant commande
de vous visiter de ma part et vous dire aucunes choses, desquelles
je vous prie le croyre et luy adjouster la mesme foy que feriez
k ma propre personne; et pour ce qu'il pourra avoir afaire de
votre faveur pour la levee de quelque nombre de lansquenetz que
je luy ay donne Charge de me faire amener pour mon dit Service,
encores que je m'asseure qu'il l'aura de vous teile que je le puis
esp^rer d'un prince qui m'est entierement amy, si ne laisseray je
de vous en prier de bien bon cueur et de faire en cela pour mon
482. *) Vgl. über diesen Landtag Kugler 1, 292 ff. Dass sich der Land-
tag ablehnend verhielt, entsprach natürlich den Wünschen des Hzs. Chr.
483. *) nr. 477 n. 1.
•) Barauf schickt, Stuttgart, Jan. 2ft, Chr. an Albrecht die Antwort des
röm. Kgs. an Zott [nr. 476 n. 2] ; hofft, dass, wenn man die Sache recht an-
griffe, Bwischen den Kriegsff. in Franken und Markgf. Albrecht doch ein Ver-
gleich zu erreichen wäre. Weiss von der ÖtUnger Beiterei nichts besonderes.
— Ebd. Konz.
484. *) Vgl, über diese Sendung nr. 499,
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484.-486. 1ÖÖ4. 387
respect ainsi que je feray tousjours pour Tamour de vous en toutes Jan. 24.
choses dont me vouldrez requ^rir. Et sur ce, mon cousin, je prie
Dieu qu'il vous ayt en sa saincte et digne garde. Escript k Paris
le 24. jour de janvier 1553
feigh.J: Henry.
Bourdin ss.
St. Heidelb. Verein 10 a. Or. präs. Stuttgart, Febr. 8.
485. Kf. Friedrich an Chr.: Jan. 24.
Insinuation der Achtexekutionsmandate.
gestern nachmittag hat ein kais. Kammerbote bei seiner Kanzlei
einen versiegelten und unterschriebenen Exekutorialbrief wegen
der am kais. K.G. ergangenen Acht tvider Mar kg f. Albrecht
von Brandenburg übergeben, wie der beifolgende Abdruck, den
der Kammerbote auf Verlangen auch bei der Kanzlet Hess,
zeigt. Ausserdem sind ihm auch einige Abdrücke zu Gesicht
gekommen, vrie anderen Kreisen^ die früher zu Exekutoren be-
stimmt wurden, die Exekution befohlen werden soll, also daz
wirs gentzlich darfur haben, dieselbigen executoriales werden auch
nochmaln insinuiert werden. Wollte dies Chr. berichten, wie er
es auch an Mainz gelangen lässt.^) — Heidelberg, 1554 Jan. 24.^)
St. Pfalz 9, II, 2. Or. präs. Stuttgart, Jan. 28.
466. *) Über die Insinuation der Exekutionsmandate bei der wirtbg.
Kanzlei am 24. Jan. berichtet ein Zettel, St. Brandenburg 1 h. Die Bäte gaben
dem Boten des K.Oz. zur Antwort, Chr. könne jetzt nicht damit überlaufen
werden, sie woJUsn es ihm bei baldiger Gelegenheit vortragen, worauf er sich
gegen kais. Mt. wohl zu halten uHssen werde. — Jan. 25 macht Chr. an He.
Albrecht Mitteilung, fragt, ob deswegen ein bayr. Kreistag ausgeschrieben werde
und wie es mit der geplanten Zusammenschickung dsr Bäte gehalten werden
soUe. (Druffel IV, S. 367 n. 1.) — Jan. 26 berichtet Chr. auch an Pfalz und
schickt Äbschr. des Schreibens an Hz. Albrecht. — Ein Gutachten der wirtbg.
Räte von Jan. 27 sagt, es seien zwei Wege vorhanden : entweder solle Chr. dem
B. von Konstanz wegen des Mandats schreiben oder warten, bis dieser ihm
schreibe; letzteres würde die Sache aufhalten, bis man sehe, wie sich andere
Kreise ImUen. Einen Kreistag zu halten, sei wohl zu bedenken, in betrachtung,
wie die bischof, äpt und rychsstett in diser Sachen gesinnet sein mechten. —
St. Brandenburg 1 h. — Eines der Exekutionsmandate, an den fränk., ober-
mchs. und bayr. Kreis für den B. von Bamberg, bei Hortleder 1225.
') Heidelberg, Jan. 31 schreibt dann der Kf, da der Erzb. von Mainz
nach beil. Schreiben nicht zweifle, dass sich Chr. nach der Insinuation ihren
früheren Schreiben [vgl. nr, 474] gemäss halten werde, so halte auch er für gut,
dass Chr. jetzt, wenn es ihm gefällig sei, mit Ansetzung eines Bundestages vor^
gehe. — St. Pfalz 9, IL Or. präs. Stuttgart, Febr. 1.
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388 löW. 486.— 4Sn.
Jan. 25. 486. Chr. an Hz. Albrecht:
Praktiken des Markgfen. Albrecht.
Antioort auf dessen eigh. Schreiben;^) kann wegen .schwe-
ren Katarrhs und Hustens nicht eigh. antworten. Weiss Über
die französ. Praktik mit dem Markgfen. nichts, als was er schon
geschrieben hatJ) Schickt dessen Schreiben von Dez. Hl in Or..
sowie seine Antwort darauf. Redete neulich allerlei über diese
Praktiken mit dem kgl. Gesandten Sebastian Zott, dass, wenn
sich der Mar kg f. dahin begebe, es keinen andern Grund habe,
als vielleicht um mit Hilfe der Eidgenossen das Elsass und
andere Vorderösterreich. Erbländer einzunehmen und so den
Verein auch mit ins Spiel zu bringen, was Zott alles dem Kg.
von hier aus geschrieben hat.^) — Stuttgart, 1554 Jan. 25,
St. Ueidelh. Verein 10 a, Kom,
.Tan.^s, 487. Markgf. Albrecht afi Kardl. Otto von Augsburg
und Chr.:
Beschwerden gegen die Acht
schickt seine gegründeten, rechtmässigen Beschiverden gegen des
K.Gs. Achterklärung und die parteilichen Urteiler;^) bittet
dieses sein Ausschreiben, wenn die Mandate an sie und ihre
Kreisverwandten gelangten, auf ausgeschriebenem Kreistag vor-
lesen zu lassen, oder den Kreisfürsten, dem sonst das Aus-
schreiben oder solches gebührt, darum zu ersuchen. — Schwein-
fürt, 1554 Jan. 28.
Ced.: Schickt zum Beweis, dass die Acht ohne des Ksrs.
Befehl erging, einen Auszug aus einer kais. Antwort, worin
dieser erklärt, er habe dem K.G. hierin nichts vorzuschreiben
und habe die Acht erst nachdem sie ergangen erfahren.^
St. Brandenburg 1 h. Äbschr, präs. Stuttgart, Febr. 10.
486, «) nr. 478,
*) nr. 477.
•) Missverständlich bei Druffel IV S. 367 n. 2. Vgl, eu obigem nr, 476
n, a, — Von Absichten des Markgfen, auf die Vorderösterreich. Länder be-
richtet Fefn; 17 auch Zasius: Druffel IV, 371.
487. ») Vgl, Hortleder 1173 ff.
') Scheer, Febr. 8 schickt Kardl. Otto obiges Schreiben an Ckr, und
hittety eine schriftliche Antwort fertigen zu lassen. — Ebd. Or. — Stuügari,
Fehr, 11 schickt Chr. dem Kardl. die Antwort zur Besiegelung, daL Febr, 11:
der Markgf. hielt wohl den Kardl. für den ausschreibenden Kreisfürsten ndfen
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488.-489. 1654. 389
488. Alexander von der Tann an Chr.: Jan. so.
Aufnahme eines Sohnes des Landgfen,
Landgf. Philipp von Hessen milnscht einen Vijähriyen
Sohn Philipp von Margarethe von der Sälen, vor allein der
Religion wegen bei Chr, unterzubringen; was ist hierin Chrs.
Meinung?^) — 1554 Jan. 30.
St. Adel 7, ä. Or. präs. StuUgart, Febr. 2.
489. Hz. Albrecht an Chr. : Febr. u.
Salßburg. Chr. und der Kg. Bestallung. Markgjl. Schreiben. Be-
ratung über die Exekution. Öttingen. Aufnahme des Kgs.
Antwort auf 7 Schreiben, dat. Jan. 22, 24, 25 und 27.^)
Will in der Unterhandlung zwischen dem Erzb. von Salzburg
und ihm Tag und Malstatt von Chr. und dem B. von Passau
ivoM erwarten; doch ist der Erzb. noch nicht zum Kg. gezogen,
weshalb sich die Sache vielleicht noch länger verzieht.
Hat Chrs. Verhandlung mit seiner Landschaft wegen Ra-
tifikation des Kadauer Vertrags gelesen und deren beharrlichen
Abschlag nicht gern gehört. Fürchtet, es werde dem Kg. miss-
f allen und vielleicht zu anderem Nachdenken Ursache werden;
erwog, ob er diese Sachen aii den Kg. gelangen lassen solle;
da es aber die Passauer Abrede Chr. auflegt, stellt er es diesem
anheim mit dem Rat, es ausführlich mit Übersendung aller
auch an Albrecht geschickten Schriften zu thun,^) damit der
Kg. sehe, dass es nicht an Chr. fehlte und dass auch die Land-
schaft für ihre Weigerung gute Gründe vorbrachte.
Falls der Gf. von Königstein nicht zu bewegen ist, möge
Chr. doch auf Heideck bedacht sein; es soll der Kg. mit ihm
über Dienst verhandeln, der ihn wohl gerne der Einung über-
lassen vnlrde.
Hat des Markgfen. Schreiben,^) soweit er konnte, im Or.
gelesen; findet, dass dasselbe an einigen Orten gegen die
Chr,; da dies aber der B. von Konstanz ist, so teiUe Chr. diesem Äbschr. dett
Schreibens und der Protestation mit, und sie wollen die Sache auf dem näch-
sten Kreistag den Kreisständen vortragen lassen. — Ebd. Konz.
488. *) Für seinen erkrankten Herrn gieht Febr. 3 Fessler abschlägige
Antwort. — Ebd. Kons.
489. *) fw. 476 ff. 1, 482, 483 n. 2, 485 n. 1, 4S6.
«) Dies thut Chr. Febr. 12. — St. Chr. L 9, 156. Konz.
•) nr. 467.
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390 1554. 489.
Febr. 2. Etfiiingsverw, so scharf und bedrohlich ist, dass wohl aufzu-
merken ist. Sendet das Schreiben zurück und will es nicIU
weiter kommen lassen.
Bedauert Chrs. Schwachheit; eine Entschuldigung, weil
er nicht eigh, schrieb, tväre unnötig gewesen, da er Chrs. em-
sigen Fleiss sonst wohl spürt
Erhielt noch kein Exekutor ial vom K.G,; will, sobald es
kommt, sich mit dem von Salzburg wegen eines Kreistags unter-
reden und darüber Chr. berichten. Ohne eine Kreisversamm-
lung wird es weder hier noch sonst abgehen; er glaubt, dass
man die Zusammenschickung der Einungsstände einstellen muss,
bis man die Beschlüsse der Kreise sieht ;^) will den Kamvier-
boten nach Chrs. Rat abfertigen, dass er den Sachen weiter
nachdenken und sich mit den anderen Ständen vergleichen wolle.
Die öttingische Reiterei soll wieder gestillt sein ; gut wäre,
wenn Chr. bei dem alten und jungen Gfen. Ludwig sorgte, dass
sie sich mit ordentlichem Austrag begnügen und sich von tMt-
lichen Handlungen fernhalten.
Hat des Kgs. Schreiben an Chr. und das weitere Ansuchen
wegen der Spezifikation der ober- und Vorderösterreich. Lande
nicht gern vernommen, und hat ivegen der Spezifikation, die
allerlei Pfandschaften enthält, welche der Kg. in vielen Jahren
nicht einzulösen gedenkt, allerlei Nachdenken, namentlich weil,
IV ic Chr. auch schreibt, dies in den schiväb. Einungen nicht
so war. Da Obligation und Revers zu Heilbronn mit des Kgs.
Kommissarien abgehandelt wurden, wozu der Kg. seine Be-
willigung gab, kann er nicht zu einer Zusammenschickung oder
zu irgend einer Änderung raten, sondern nur, dass CJir. den
Kg. in ihrer aller Namen bitte, es dabei zu lassen, du die Ei-
nungsstände nur mit Beschwerde und nicht ohne eine Versamm-
lung zur Annahme der Änderungen zu bewegen wären. Hat
dem B. von Passau, da er des Kgs. Kommissar war, Zotts
Anbringen berichtet unter Ausführung der Gründe, weshalb der
Kg. den Revers seinem Zuschreiben gemäss annehmen sollte:
der B. brachte dies an den Kg. Was das betrifft, was Zott
als des Kgs. Gesandter diesem auf Chrs. Befehl geschrieben.
*) SiuUgaH, Jan. 29 haUe Chr. unter ühersendutig von zwei pf alz. Schrei-
ben um Albrechts Meinung wegen Tag und Malstatt für eine Zusammenkunß
der Bäte gebeten, da die Exekution der Acht und andere Punkte zu erwägen
seien. — St. Brandenburg Ih, Konz.
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489.— 491. 1Ö64. 391
und der Kg, ihm geantwortet hat,^) so loürde er seinesteil s Febr. 2.
nichts lieber sehen als Frieden im Reiche und tvürde auch gerne
dazu helfen; aber uns manglt, wie wir es für uns nenien, am
anfang, mittl und end; der allmechtig well sein gnad geben; dann
sonst ist es warlich ungethan. — Schickt Zeitungen. — München,
1554 Febr. 2.
Eigh. Ced.: Hat des Markgfen. Schreiben aii Chr., soweit
er konfite, gelesen; er und Pfalz müssen sich wohl vorsehen.
Der Markgf. lässt sie tagleisten und von der Exekutimi der
Acht disputieren, um, wenn es ihm gutdünkt, einen nach dem
andern herumzurücken ; ob das abzuwarten ist, hat bei ihm
viele Bedenken. Des Markgfen. Sprichwort heisst: weil er nichts
haben soll, sollen andere auch nichts behalten.
St. HeicMb. Vef-etn 7 h, 21. Or.^) präs. Stuttgart, Febr. 6;*) vgl.
Dniffd IV, 360. — Ced. Heidelb. Verein 10 a.
490. Kf. Friedrich an Chr.: Fehr,2.
Zeitungen über Markgf. Albrecht.
schickt Äbschr. von Zeitungen, die ihm heute von einem ver-
trauten Ort zukamen ; ^) Chr. möge ihnen auch nachdenken und
sich womöglich erkundigen, was daran ist. — Heidelberg, 1554
Febr. 2.
München, St.A. 220121. Abachr.
491. Bamberg, Würzburg, Nürnberg an Chr.: Febr. 3.
beglaubigen den Dr. Johann Baibus zu einer Werbung.^) —
Würzburg, 1554 Febr. 3.
St. Brandenburg 1 h. Or. präs. Stuttgart, Febr. 19.
a) 6 oito, oittssliBe.
») nr. 476 n. 2. ♦
•) eodetn schickt Chr. dieses Schreiben an Pfalz: Aütrechts Vorschlnfj
für eine Antwort an den Kg. sei ihm beschwerUch; er wünsche den Rat von
Pfalz und Mainz. — Ebd. Konz.; vgl. nr. 495.
490. *) Inhalt: es mrd glaublich gesagt, Markgf. Älbrecht habe neulich
6O(J0 fl. nach Piassehburg gebracht und das darin liegende Kriegsrolk bezahlt ;
er soU eine grosse Geldsumme beieinander haben und es soll ihm in kurzer Zeit
viel Volks zu Ross und zu Fuss zukommen: in summa, es woUen etlich schir
onTerholen davon reden, als solte sich der margpgrave wider ins konig:s von
Fnuigkreichs dienst besteUen haben lassen. — Abschr.
491. *) JSr soU die vom K.O. zu Exekutoren der Acht gegen Markgf.
Albrecht verordneten Fürsten ersuchen, ihre Kreisverw. zu beschreiben, für so-
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392 1664 49Z—493,
Febr, 4. 492. B. Christoph von Konstanz an Chr.:
Besprechung Über die Achiexekutionsmandate,
schickt wegen der ihm am 30. 'Jan. übergebenen Exekutions-
mandate der Acht gegen Markgf. Albrecht seinen Rat Dr. Michael
Maler zu einer Besprechung mit Chrs. Räten. ^) — Meersburg,
1554 Febr. 4.
St. Brandenburg 1 h, Or. präs. Stuttgart^ Febr, 8.
Febr. 4. 493. Chr. an Hz. Albrecht:
Schriften über die französ. Praktiken.
erhielt gestern von einem glaubhaften Ort beil. Schriften über
die heimlichen französ. Praktiken;^) hätten diese Erfolg, so
würde es zu schwerer Unruhe und verderblicher Weiterung im
fortige Herstellung des Friedens zu sorgen und darauf bedacht zu sein, das»
ihr bisheriges Kriegsvolk, für das sie die Kosten nicht mehr aUein tragen können,
in Bestallung genommen wird. — Ebd. Äbschr. — Chr. antivoriet darauf
Febr. 19 : er werde diese Werbung, wie er auch bei den Exekutionsmandaten
gethan, an den B. von Konstanz gelangen lassen, und zweifle nicht, dass sic/i
die Kreisstände darauf aller Gebühr nach halten werden. — Ebd. Abschr. —
Meersburg, Febr. M schreibt der B. von Konstanz an Chr,, dass eine Stunde
nach Chrs. Brief über die Werbung des fränk. Gesandten dieser seihst bei ihm
eingetroffen sei und auf etwa dieselbe Werbung gleiche Antwort erhalten habe.
— Ebd. Or. präs. Stuttgart, Febr. 26.
492. ^) Vgl. nr. 485 n. 1. Das Resultat der jetzigen Besprechung fear,
dass am 12. Febr. ein Schwab. Kreistag auf 11. März nach Ulm ausgeschrieben
wurde. — Abschr. Ludwigsburg, Kreishandlungen 3. — Diesen Beschluss be-
richtet Chr. Febr. 12 an Hz. Albrecht, verspricht Mitteilung der Verhandlun/f
des Kreistags und erbittet sich die des bayr. Kreises. — St. Brandenburg Ih.
Konz.
493. *) Das obige Konz. hat jetzt 5 Beilagen, von denen vier folgett, A,
B, C, D ; die fünfte ist eine Übersetzung des bei den folgenden Verhandlungen
in Solothum verabredeten Vertrags (Memoires du duc de Guise 227 ff., hier
datiert April 4), kann also nicht ursprünglich hiehergehören. Beik B, C, D
sind, tüie das Konz. selbst, von Kurz* Hand und sind wohl die jetzt von Chr.
iiberschickten Stücke ; nach Beil. D wird man annehmen dürfeti, dass sie durch
Schertlin an Chr. kamen, obgleich letzterer es darstellt, als hätte er sie eifun
Tag vor Schertlitis Ankunft erhalten (nr. 493 vgl, mit 494) ; Schertlin hatte sie
offenbar von Silvester Baid erfüllten, der auf dem Weg zu den Verhandlungen
in Schaffhausen mit Beil. D zu ihm kam. — Über Beil. A s. die folgende Note.
— Über den Gang der Verhandlungen Raids vgl. die Aufzeichnung in Memoires
du duc de Guise 223 ff.
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4B3. 1654. 393
allgemeinen Vaterlaiide, der deutscJien Nation, führend) — Febr. 4.
Stuttgart, 1554 Febr. 4.^)
St. HMdb, Verein 10 a. Konz.
Beil. A. [Französ. Antwort auf eine Werbung des Fried- Febr. 4.
rieh Spät]:*)
Rex chiistianissimus recipit amicum et servitorem d. marchi-
onem Brandenburgensem et ei in annos singiilos pensionem sex
milium coronatorum promittit.
Item in gratiam eins generositatis animi, qua utitur in libe-
ratione domini ducis Aumale, et ut omnia quae hactenus acciderunt,
prorsus oblivioni tradantur, ei sumam centum milium coronatorum
promittit ; que duobus terminis ei solventur, scilicot sexaginta milia
intra festum natalis Christi, reliqua quadraginta milia mense sep-
tembri proximo, dummodo dictus d. dux Aumale restituatur intra
') Zugleich schreibt Chr. ebenso an Pfalz.
») München, Febr. 8 dankt Hz. Albrecht; halten unsers thails auf vorigs
gemains geschrai dieselben für gewiss, auch dermassen geschaffen, das den sten-
den des heil, reichs von nöten sein wird, wol aufzesehen; dann soU diser gast
widemmb zu uns komen, ain oder mer bevestigung einnemen und also noch ain
faess ins reich setzen, hat meniglich zu erachten, was er sich dem heiligen reich
zu nachtail verrer understeen mecht ; darumb den Sachen wol nachzudenken, auch
auf yorsteender versamblung davon zu reden und ze ratschlagen sein wirdet. -
Ebd. Or. prOs. Stuttgart, Febr. 12.
*) Dieses Stück ist nicht wie die drei folgenden von Kurz geschrieben,
sondern wohl von einer nicM'Wirtbg. Hand, gehört also schon hienach Ursprünge
lieh nicht in diesen Zusammenhang. Doch glaubte ich es unbekümmert um
seine Herkunft hier verwerten zu dürfen, weil über die Neuanknüpfung zwischen
Markgf. Albrecht und Frankreich bisher genügende Nachrichten fehlen. — Das
Stück selbst giebt sich als die Antwort auf eine Werbung des Friedrich Spät;
diese Werbung war wohl, nach dem Anfang des Vertragsentwurfs, Memoires
S. 227, im Namen des Markgf en. vom Hz. von Mecklenburg ausgegangen und
hatte zum Teü eine Erklärung des Markgf en. von Aug. 17 zur Grundlage:
vgl. Schirrmacher, Johann Albrecht II, nr. 66. Über Spät vgl. Barthold 125 ff. :
Lisch, Jahrbücher des Vereins f. mecklenburg. Geschichte I, 183 ff. Aus dem
an letzterer SteUe gedruckten Memorial (schon von Barthold 1553 datiert) er-
giebt sich sein Auftrag in Deutschland, Aus Beil. B ergiebt sich, dass nach
Markgf. Albreehts Meinung Spät schon vor der Schlacht bei Braunschweig wieder
in Frankreich angekommen war, während er in Wirklichkeit am 24. Sept. noch
von Plauen aus schreibt; Lisch, Jahrbücher I, 191. Obige Antwort wird also
hienach und nach ihren eigenen Angaben in den Oktober oder November 1553
zu setzen sein. — Auch Kg. Ferdinand hörte von Spats Praktiken; Druffel
IV, 359.
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394 IBW. 493,
Fehr, 4, illum diem in urbe Chaffuze, eodem tempore, quo ei d. marchioni
vel suis deputatis dicta suma sexaginta milium coronatorum dabitnr
et Omnibus querelis et actionibus, quas adversus suam maiestatera
quavis de causa pretendere potuit, omnia renunctiet.
Item ut dux marchio et dux Me^apolensis promitant, se initio
mensis martii habituros et educturos exercitum quadraginta vexi-
lorum peditum et trium millium equitum, cum quo invadant Im-
peratorem in Frisia, Geldria vel ea natione, qua deputatis nsa
fuerit. Rex ei in menses singulos tres, martium, aprilem et maium,
quibus illum exercitum habebunt, triginta quinque millia c^)rona-
torum se contributurum promittit, item numquam facturum pacem
cum Imperatore, quin*^ illis omnia debita persolvantur et ouinia
ab Imperatore satisfiat vel duci Marchioni Frisia et duci Me^a-
polensi Gueldria pro illorum debitis deutur et fratri ducis Mega-
polensis episcopatus Trajacensis, nisi etiam Imperator Germaniam
in pristinam libeitatem restituat et consenciat, fleri concilium ge-
nerale in utilitatem totius ecclesiae.
Item rex contentus est, ut omnia, quae vel pro branctiatu
vel alio quovis modo in regionibus Imperatoris acquirent, illis per-
maneant neque in contribntionis diminutionem numerentur; dum-
modo proprietas aliarum regionum, quae occupabuntur, regi per-
maneant.
Regi gratissimum erit, ut dux marchio Brandenburgensis et
dux Megapolensis efficiant, quemadmodum Fridericus Spet promisit,
ut duces Prussiae et Pomeranie et civitates maritime veniant in
societatem huius belli et regis amicitiam. Quibus civitatibus se-
curus et utilis aditus in Galliam erit, (juemadmodum regis Fran-
cisci tempore fuit, et illorum magistratibus stipendia dabit capto
super hoc consilio a dictis principibus.
Quantum ad capitaneos Grombach, Dannemborch et Lucerame,
de quibus Fridericus Spet mentionem fecit, deputati regis habebunt
potestatem tribuendi illis stipendia, ({uae illis digna erunt et quibus
content! esse debebunt.
Rex giatissimos habet obsides, quos Fridericus Spet proposuit,
landgravium a Leutemburg et unum ex fiatribus ducis Megapo-
lensis, et principibus hominem nobilem obsidem dabit, cuius virtute
et consilio etiam in ipso hello uti poterint.
Item regi videtur bomim esse, ut d. marchio, quantnm ad
a) quin — Imperator« auf d€m Rand,
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m. 1664. 395
ppiscopos attinet, tempore opportnno rebus suis consulat, ne, cum Febr. 4.
belli gerendi tempus venerit, aliis rebus distineatur.
Ad isla concludenda et omnia alia quae ex ista negotiatione
(lependent, rex mittet suos deputatos in urbem ChafFuze intra vi-
gesimum diem mensis decembris cum potestate et pecunia supra-
dicta, dummodo dictomm principum deputati eodem tempore illic
sint et dominus dux Anmale, etiam omnes, qui ex regis christia-
nissimi hominibus capti sunt et qui ex domini marchionis, ex utraque
parte restituentur.
Rex eodem tempore educet suum exercitum, ita ut dicti prin-
cipes non opus habeant majoribus copiis et quod deliberatum fuerit
in damnum comunis hostis, facile utrinque effici possit.
St. Ueidelh. Verein 10 a. Abschr. mit der Auf sehr.: antrag feldlegers.*)
Beil. B.^) Des gesanten erste anbringung und Werbung bei Febr. 4.
ku. mt. in Frankreich:
Erstlich so lasst der hochgebom, mein g. f. und herr, marg-
graf Albrecht von Brandenburg, dem allerdurchleuchtigisten und
cristenlichisten fursten und herm, hern Hainrichen, kunig zu Frank-
reich, ir f. g. ganz gutmllige und freuntliche dienst anbieten.
Dagegen haben ir f. g. von ir mt. gesandten da sancto Lo-
rentio gern angehört ir ku. rat. gnedig und freuntlich zuembieten,
*) Diese Auf sehr, weiss ich nicht zu erklären.
•) Btil. B und C gehßreti enge zusammen als Abfertigung des markgfl.
Gesandten Silvester Raid, der die Verliandiungen mit den Franzosen führte;
vgl. darüber vor allem Mimoires de Guise 223 ff.: Pierre de Vaissiere, Charles
de MariUac (1896) S. 222 ff.: Druffel IV, 363. -- Der französ. Kg. haUe einen
Gesandten, St. Laurent, zum Marhgfen. geschickt, der für die Freilassung
Aumales 100000 Kroneti geboten hatte und des Marhgfen. Antwort in dieser
Sache nach Hause brachte. In dieser Werbung St. Laurents war schon auf
die Sendung Friedrich Spats Bezug genommen; das ergiebt sich aus der Art
ihrer Erwähnung in Beil. B : neben dem sei nit one, das Friderich Spet . . . ;
Laurents Sendung war also wohl eben durch diejenige Spats veranlasst. Da-
gegen kennt der Markgf bei Abfassung der beiden Stucke B und C die französ.
Antttori auf Spats Werbung (Beil. A) noch nicht, nimmt vielmehr noch an,
dass sein Gesandter am kgl. Hof selbst zu verhandeln haben werde. Offenbar
bekommt nun aber Raid auch zu der Verhandlung mit den französ. Gesandten
in Schaffhausen Beil. B und C mit ; vielleicht war dem Markgf en. Beil. A noch
nicht bekannt, vielleicht fand er es bequem, auf diese Weise die französ. Wün^
sehe in Beil. A zu umgehen. — Die Zeit der Abfertigung Raids wird mit dem
Datum von Beil. D, Dez. 9, zusammenfallen.
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396 1B54. 4$3.
Febr. 4. das sich ir f. g. ganz dienstlich bedankt und mit sondern fröuden
gern angehört.
Und erstlich den gefangen herzogen de Aumal betreffend
wellen ir f. g. auf die bestimbte soma der 100000 krönen ledig
geben, wie dann alberait abgeredt und der kuniglich gesandt son-
dern bevelh habe.
Neben dem sei nit one, das Friderich Spet bei irer mt. et-
licher verbundnus und verainigung halber gehandelt; so haben aber
ir f. g. seider der zeit und Spet bei irer mt. in handlung komen,
die Sachen, wie sie Spet angetragen und bei iren f. g. verlassen,
vil geendert, und nemlich so wern ir f. g. noch ainmal von ir f.
g. feinden geschlagen und von den fursten und stetten über ir
gethone zusagen, ausgenommen herzog Johann von Meckelburg. [!]
Derhalber so weren ir f. g. gesinnet, dieweil sie bei iren f. g.
nicht zugehalten, für dieselben nicht zu versprechen; es hetten
aber ir f. g. iren gegenwurtigen gesanten, Silvester Raid, da es
irer mt. ain gnedigs gefallen, ain sondere instruction geben, ver-
treulich und in aller gehaim mit irer mt. ze handien, und was
der gesandt mit irer mt. seinem gnedigen bevelh nach handeln,
schliessen und machen wurdet, das wellen ir f. g. mit Gottes hilf
volziehen und laisten, dessen zu irer mt. sich auch ungezweifelt
getrösten. Geben.
4^/. Heidelb, Verein 10 a. Ahschr. von Kurz.^)
Vebr.4, Beil. C: Instruction.
Der gesandt soll erstlich der kon. mt. seines g. f. und hem
marg. Alb. zu Brandenburg gutwillige und freuntliche dienst er-
bieten und daneben den credenzbrief ir mt. mit geburender reverenz
antwurten, volgenz in der audienz furbringen:
das ir mt. sich alles gnedigen und fi*. willens gegen dem hoch-
gebornen f. und henken, herren Albrechten, marggraven zu Branden-
burg, durch ir ko. mt. gesanten da sancto Loren tio veniemen
lassen, des bedank sich ir f. g. ganz dienstlich, künden auch daraus
vermerken, das ir mt. ungezweifelt nunmer gnugsam bericht em-
pfangen, wie so gar wider iren f. g. willen sie vergangens jars
mit dem kaiser einen vertrag annemen muessen, und weren ir f. g.
genzlich gesinnet, die tag ires lebens auch also mit sich herge-
bracht, ir fürstlich zusagen, trauen und glauben zu halten; es
a) Aufwchr. von dtHtUbtn: instruction marggraf iübrechts sa Brand«nburgt, 1.
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493. 1554. 397
sollen auch ir mt. sollichs bei iren f. g. vertrösten und genzlich Febr. 4.
befinden, auch durch dise handlung ir f. g. mit nichten vermerken,
das ir f. g. in iren zuesagen wankelmuetig, sonders ist offenbar
und war, das ir f. g. ires ietzigen kriegs befuegt, auch darzu über
habende brief und sigel, des kaisers confirmation ir f. g. durch ire
sigelbruchige widerwertige von land und leuten getrungen, die-
selben verbergt, verderbt, verbrennt und so gar verwuest, das ir
f. g. an denselben nit mer als noch vier bevestigungen betten.
Und wiewol der K. sich gegen ire f. g. verschriben, und die
vertrag, so ir f. g. mit Wurzburg und Bamberg, auch irn capiteln,
aufgericht, confirmiert, sonder- darzu auch sich bei seinen kais.
eern, trauen und glauben verschriben, ir f. g. bei solchen vertragen
zu beschützen, beschirmen und zu handhaben, so ist doch solchs
von irer mt. nit beschehen, sonder ir f. g. betten sovil befunden,
das der K. ir f. g. widerweitige heimlich uf und wider ir f. g.
gesterkt, damit sie ire gegebne brief und sigel nit hielten. Die-
weil dann der keiser also wider seiner mt. versprechen und zu-
sagen die anrichtung und anschiftung thete und ir mt. versprochen
schütz und schirm über vilfeltig ir f. g. ersuchen in dem aller-
wenigisten nit gelaist und solchen merklichen schaden, ver-
derben im f. g. zugefuegt, und ir f. g. von land und leuten zu
verjagen zusehen, so versehe sich ir f. g., ir mt. als ein christ-
licher kunig wurden ir f. g. betrangte not zu gemuet fueren und
in dem zu nachvolgender vergleichung aus nithalten des keisers
befuegt und ein andern hem (als ein kriegsfurst, bei dem ir f. g.
trauen, glauben, schütz und schirm, hilf und beistand uf ir mt.
gnedigist und freuntlichist zuempieten zu befinden) suchen und
annemen muessen. Derenhalben so weren ir f. g. ganz gesinnet,
sich mit irer mt. in pundnus und bestallung einzulassen und von
irer mt. mit nichten zu setzen, sonder leib, gut und blut und alles
ir f. g. vermögen bei irer mt. aufzusetzen.
Es hett auch ir f. g. noch vier bevestigungen, die den fein-
den wol vorzuhalten. Da nun die Convention mit ir mt. und im
gnaden beschehe, so wolten ir f. g. die befestigungen irer mt.,
die zu besetzen, einromen, damit ir mt. einen freien, offnen pass,
welche bevestigungen sich zum teil dis jar zum dritten mal des
feinds erwert; so weren die mit allem Vorrat, munition nach not-
turft versehen und darauf bis in 130 stuck buchsen uf rodera;
so het ir mt. zu erwegen, das die bevestigungen, so ir f. g.. in
irer mt. dienst weren, allein zu underhalten zu schwer sein wurdt.
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398 1554. 493.
Febr. 4. So hetten sich auch ir f. g. schon albereit so weit geworben,
das ir f. g. uf Ostern zum allerwenigisten bis in 4000 pferd und
60 fendlin landsknecht zu häuf bringen wolten; und do ir mt. im
f. g. die soma geltz monatlich wie ir mt. weilund herzog Morizen
vergangens jars erlegen lassen hetten, auch erlegten, weren ir
f. g. damit content und wolten das uberig, so uf reuter und knecht,
geschutz und anders, erlegen. Und wover ir mt. so hoch daran
gelegen, so wolten ir f. g. noch ein andern häufen knecht und
reiter über die obgemelte 60 fendlin und 4000 pferd darzu er-
langen, dem K. an aim sondern ort in das land zu fallen, darauf
ir f. g. kein underhaltung begert. Allein das allweg drei monatz-
besoldungen samentlichen mit einander erlegt wurden, dieweil Un-
sicherheit des wegs halben nit allweg darzu zu komen ist, und
sonderlich die ersten drei monat.
Item ir f. g. wellen auch sich in ir mt. dienst uf obgemelte
conditiones begeben und obligiem uf sieben, acht jar oder so lang
ir mt. gefeilig, nämlich mit der pension jarlichs 10000 krönen und
do aber ir f. g. von kai., ku. oder vom reich von land und leut
und ir f. g. bevestigungen aus dem reich getrungen und verjagt
wurde; das doch mit gnad Gottes und irer mt. hilf nit beschehen
soll, das alsdan ir mt. in Frankreich im f. g. ain residenz und
statliche possession, die järlich bis in 10000 krönen nutzung haben
möcht, neben der jarlichen pension einreimbte, sich und die, so
mit irn f. g. verjagt, zu underhalten, doch nit lenger, bis ir f. g.
wider zu land und leuten komen mag.
Dagegen sollen ir ku. mt. ir f. g. in ir ko. mt. sondere schütz,
schirm, hilf und beistand mit land und leuten aufiiemen und ir
f. g. bei iren habenden brief und sigeln in allwegen handhaben
mit aller irer mt. macht und gewalt.
Da dann ir mt., ir f. g. in schütz, scliirm, hilf und beistand
mit ir f. g. land und leuten, brief und Siegel handzuhaben sich
veiT)inden, wellen ir f. g. mit allem ernst und macht und sobald
ir f. g. irer feinden halben darzu komen mögen, den K. an ort
und enden angreifen und sich wie ein kriegsfurst treulich und herz-
lich erzeigen, darab ir mt. sonder freuntlichs gefallen tragen sollen.
Und nachdem der K. irn f. g. vergangens jars 500000 crona
uf Frankreich für ir f. g. erlitne uncosten zu haben bewilligt^)
so versehen sich ir f. g. zu irer ko. mt., die werden im f. g. zu-
') Vgl HorÜeder S. 1056,
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m. 1554. 399
lassen und verholfen sein, uf des keisers land und leuten sich der ji^^, 4,
obgemelten soma bezalt zu machen.
Ir f. g. wellen sich auch gegen irer mt. in pester form obli-
giem und verschreiben, guten eern, trauen und glauben zu halten,
und sich von irer mt. an gleicher Obligation auch settigen lassen.
Es soll auch in der pundnusverschreibung dar angezeigt
werden, das kein theil one des andern vorwissen und be willigung
mit beider theil feinden oder ir iedes insonderheit feinden vertrag
oder stillstand annemen, es sei dann das baidertheil, als irer kön.
mt. und marg. Alb. zu Brandenburg, will und meinung dabei und
zugleich mit einander einhellig abgehandlet wurde.
So sollen auch ir f. g., da es ir mt. für ratsam ansieht, nit
darwider sein, das herzog Johann Albrecht von Meckelburg, der
dann zu disem werk fast genaigt, ;uit den andern fursten und
stetten am see auch zu handien, damit sie in dise oder sondere
Convention komen mögen.
Da auch ir mt. wolten noch ein merers, als nämlich monat-
lich 100000 krönen, wie ir f. g. bericht, das ir mt. herzog Morizen
heur auch zu geben bewilligt, so welle ir f. g. noch 2000 oder
1500 pferd, das wurde zusamen 6500 pferd, rechtgeschaffen reiter,
zu häuf bringen, da der K. noch gleich so stark, wie er dann dise
beide jar under 14000*^ pferd nit gehabt, wolten ir f. g. mit Gottes
hilf dem keiser nit weichen, sonder stark gnug sein, und möchten
zu meremi abbruch mit zweien dem K. in das land ziehen und
iedesmals wider zu häufen komen.
Dis alles soll der gesandt unser, m. Albrechts, seinem ver-
.stand nach gelegenheit der Sachen bei kön. mt. fleissig handien.
St. Heidelb. Verein 10a. Äbschr. von Kurz.^)
Beil, D. Markgf, Albrecht an Seb, Schertlin: Dez. 9.
wünscht feine, geschickte, adelige Personen anzunehmen, wozu
ihm Schertlins Sohn Hans Sebastian wohl erspriesslich wäre;
bittet, ihm diesen zu überlassen, wie ir von unserm rat und lieben
getreuen Silvester Raiden vememen werden; wenn nicht Hans
Sebastian, dann doch den anderen, jungen Sohn; toürde ihn
gnädig unterhalten.^) — Schiveinfurt, li)oH Dez. 9.
St. Heidelb. Verein 10 a. Ähschr,
a) E« wird 4000 zu Itwen ttin.
b) JLmfKkr, von demHlbeH: instrnction marggraf Albreohti, 2.
*) Das8 Silvester JRaid in Augsburg hei Schertlin war, berichtet auch
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400 1664. 49i.'-496.
Febr. 4. 494. Chr. an Hz. Albrecht:
Verhandlung mit Seh. Sehertlin.
erhielt heute dessen Schreiben dat. Jan. 12, unt. and. Sebastian
Sehertlin betr.^) Dieser erschien heute hier bei ihm, erklärte,
er sei neulich bei Albrecht gewesen, und sei von diesem, als
er wegen Diensts bei den Einungsverw. sprach, an Chr. ge-
wiesen worden; er sei noch bereit, der Einung vor andern zu
dienen. Antwortete darauf, er nehme das Erbieten mit Dank
an, doch seien die zwei Oberstenstellen nun vor wenigen Tagen
besetzt worden. Es werde aber in kurzem ein Einungstag ge-
halten werden, hier wolle er die Sache vorbringen und darüber
verhandeln lassen, wie Sehertlin vom Verein in Bestallung ge-
nommen werden könnte. — Soviel er merkt, würde sich auch
Sehertlin une Hattstatt ohne Unterhaltung von etwa 10 Haupt-
leuten nicht in Bestallung einlassen ; doch urilrde er mit 500 fl.
Wartgeld wohl zufrieden sein. — Stuttgart, 1554 Febr. 4.
Ced.: Was den zweiten Obersten betrifft, so schrieb ihm
Jülich, der von Well habe gegen 400 fl. j. Wartgeld angenommen.
St. Heidelh. Verein 7 b, 20. Rone.
I
Febr. 6. 495. Chr. an Hz. Albrecht:
Antwort auf nr. 489.
Antwort auf dessen Schreiben von Febr. 2. Heideck hat
sich gegen Besoldungserhöhung auf einige Jahre dem Kfen.
August verpflichtet, wird also nicht zu bewegen sein. — Hält
wegen der vom Kg. begehrten Spezifikation einen Einungstag
für nötig; dem Kg. so zu antworten, ist ihm beschwerlich; hat
Pfalz um Rat gefragt.
Hat, sobald er das Exekutorial erhielt, an den B. von
Konstanz geschrieben, ob ein Kreistag gehalten werden solle:
bekam aber noch keine Antwort.
Was die öttinger Reiterei betrifft, so hat er mit Gf Lud-
wig d. J. soviel geredet, dass er hofft, es werde nicht mehr ge-
schehen; derselbe gab als Grund an, es toerde ihm von Gf.
Friedrich unbrüderlich nach- und zugesetzt
Zasius an Kg. Ferdinand; Druff el IV, 364; Sehertlin selbst machte ihm damn
eingehende Mitteilung darüber; Druff el IV, 383.
494. ^) Vgl. über ScheriUn den Bericht von Zasius an Kg. Ferdmand
bei Druffd IV, 383 und Lehen und Thaien Schertlins, ed. Sehönhuth, S. 107.
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496.'-496. 1654. 401
Da er hörte, dass Gf. Lasle vom Haag ein Regiment Kn., F$br. 6.
Hans Walther von Httmheim 12 Fähnlein auf des Ksrs. Be-
fehl annehme, bittet er um Nachricht hierüber.
Schickt ein Schreiben Besser er s der Posten wegen ^) —
Stuttgart, 1554 Febr. 6.
1. Ced.:^^ Die Augsburger Hessen bei ihm von weitem
durch Sebastian Schertlin um Aufnahme in den Verein nach-
suchen; antwortete ihnen, er wisse nicht, was seine Mitverw.
hierüber denken; wenn sie auf einem Einungstag anhielten,
tmlrden sie gebührende Antwort erhalten.
2. Ced.: Glaubt, dass der Markgf., wenn er aufkäme, nicht
nur Pfalz und Bayern, sondern auch ihm und anderen ein
Banket schenken uHlrde, um Geld machen zu können; dies zeigt
Silvester Raids Abfertigung.^) Hält für gut, dass sie, die Ver-
einigten, sogleich ihre Räte zusammenschicken und beieinander
lassen; dass die Kreise den Bb. zuziehen sollen, wird dem
Markgfen. erwünscht sein, um dann unter Fürsten, Gff., Adel
und Städten seine Handlung vornehmen zu können. Derselbe
soll namentlich auf Augsburg und Ulm ein Auge geworfen
haben. — Dankt für das Mitleid mit seiner Krankheit; hat
seit 9 Wochen nicht mehr soviel eigh. geschrieben ; doch bessert
es sich allmählich; und thut mir dise kelte nit wenig ubertrang.
St. Heiddh. Verein 7 h, 21. Konz. — 2. Ced. Heidelb. Verein 10 a
Ahackr.; gedr. bei Druffel IV, 365.
496. Of. Konrad von Castell an Chr.: Febr.s.
Praktik der fränk. Geistlichen mit dem Papst.
letzte Woche zog Markgf. Albrecht mit einigen Pf. von Schwein-
fürt ab, auf Hammelburg und von da weiter. — Als er heute
von Hause wegritt, teilte ihm ein guter Freund mit, es sei bei
den Geistlichen eine neue Praktik vorhanden, um Geld zu be-
kommen und länger bei ihrer Abgötterei gelassen zu werden;
sie wollen nämlich eine Botschaft zum Papst schicken, ihn um
Hilfe bitten und dabei berichten, dass durch Niederwerfung
des Markgfen. um so eher der röm. Kirche wieder zu ihrem
ft) Auch an Pfai».
495. *) Dieser erkl&rt die Missstände; Chr. solle sich an den Bat von
Ulm wenden, dass Briefe von und an Chr. su jeder Zeit zu Besserer in die
Stadi gdassen werden. — Ulm, Febr. 4. — t^d. Or.
») nr. 493 Beil C.
BTait, Britfw. d«s Hss. Ohriitopb« IL 26
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402 Itei 49d.
Febr. 8. vorigen Stand verholfen und die Ketzerei erdrückt werden könnte;
zu dieser Gesandtschaft ivurden erwählt von Bamberg ein gott-
loser Mensch, Dr, Neidecker, von Würzburg ein grosser Christen-
feind, Friedrich von Wirsberg, Dekan; die Sache vmrde eist
heute im Kapitel beschlossen; ') sie haben Herz bekommen durch
Zeitungen, wie der heillose Vater, der Papst, vor kurzer Zeit
zu Rom ein greuliches Exempel der Tyrannei an einigen armen
Christen begangen hat Auch die verjagten brandenburg. Prä-
dikanten werden unter dem Schein weltlicher Feindschaft ver-
folgt, so vor drei Wochen einer im Dorf Castell. Da er der
Ansicht ist, dass die Sachen vom weltlichen zum geistlichen wan-
496, ') Näheres iiber diese Gesandtschaft nach Rom scheint Chr. erst
ifn Mai erhaUen mu haben, als Markgf, Albrecht durch W, von Grumback
einige darauf bezügliche Stücke übersandte: vgL nr, 656. Diese sind 1. eine
Kredenz des Bs. von Würzburg für den Kanoniker Erasmus Neustetter an den
Papst, um diesem iiher den Krieg zu berichten und ihn um Bat und HUfe
anziehen. 2, Ein Schreiben desselben an die Kardinäle, dass sie beim Papst
die Bitte um Bat und Hilfe unterstützen (darin der Satz: et haud dabinm^ quin,
qnod Deus clementer avertere dignetur, nobis expressis, reliqne per Germaniam
episcopales ecclesie meliora sperare non haberent ; deshalb sollsn sie beim Papst
nobis et exinde communi G^rmanie catholicorum ecclesie oppitolari atque inter-
ccdere). 3. Ein ähnliches Schreiben an den Protector Germaniae, worin de
cnidelissimo beUo sanctaeqne catholicae ecclesiae grandi pericolo die Bede ist:
für die Interzession beim Papst wird reicher Lohn von Gott, coius sanctae
ecclesiae negotium agitnr, und der Dank des Bs* in Aussicht gestellt. — Diese
drei Stücke sind datiert: Febr. 12. — 4. Ein Schreiben des Bs., dat. Mars 1,
an Neustetter, nach Augsburg: faüs sein Kollege, der Bamberger Propst iV*f-
decker, nicht komme, solle er allein reisen. . . . Was aber daz ansuchen gelte
halben by bäpstllcher hei. angehört, haben wir, es werde schwerlich faUen, eeit-
lieh gedacht; und sover ir in curia verstunden, das nit zu minzen, es geschehe
dan cum maxima modestia, weUet euch beschaiden lassen, damit nit durch dis
ain anders (so es doch daz flimembst) verhindert [Was diese Hauptsache, die
durch die Bitte um Geld nicht gehindert werden soll, ist, wird nirgends ange^
deutet.] — Dabei liegen zwei Ced., wohl an den Markgfen. gerichtet und ton
diesem im Mai mitgeschickt. 1. Gnediger herr! Das die bischof so auslendische
frembde und welsche hilf suchen, das haisst dem Teutschland nach der gnrgel
gestochen und wurdet gewisslich den cliur- und fnrsten, auch andern stendenzu
sonderm nachgedenken und misfaUen geraichen. — 2. Gnediger herr! £. f. g.
befunden aus den nidergelegten b riefen, das devota creatura ain bischof haisst,
und das sie ainen andern scliopfer dann Got haben, welches £. f. g. meins er-
achtens hievor nicht gewisst haben. [Dies bezieht sich auf die Unterschrift des
Bs. in der Kredenz an den Papst: vestrae sanctitatis devota creatura Melchior etc.7
— Ein früheres Schreiben des Papstes an den B. tron Würzburg, dat. 1^53
März 21 y worin er dessen Bedrohung bedauert und Verwendung beim Ksr. x
sprichtj bei Raynald 14 S. 61Ü.
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m.—49S, 1664 40ä
dein wöU, und obige Praktik gewiss weiss, toollte er es Chr. Febr.s.
als einem christlichen Fürsten, dem es mit der Zeit auch gelten
mrd, mitteilen, — Wertheim, 1554 Febr. 8.
P. S.: Die ehrbare Legation tvird in H Tagen angehen.
Oratuliert Chr. zu einem Sohn.
St. Heidelb. Verein 23, 36. Or.^) präa. Stuttgart, Febr. 14.
497. Heinrich BuUinger an Chr.: Febr. 9.
Übersendet eine Schrift.
. . . Ich hab diser schweren, zwyträchtigen zyt us anregen
viler eerenlüten us den Niderlanden und us christlichem yfer ge-
schriben und in truck gefertigt ein einfalten erklärung us der
heiligen geschrift und den uralten vättem genomen von dem, wie
der mensch alein durch den glouben in Christum, one die guten
werk, from und gerächt gemachet werde, ouch wie es ein gestalt
um den waren glouben und die guten werk habe, guter hoffnung
zu Gott, sölich min arbeit solle zu friden und ruwen dienen. Da
Chr. ein besonderer Förderer der evangel. Lehre ist und er [B.J
hofft, diese Arbeit werde Chr. nicht ungefällig sein, schickt er
ein Exemplar derselben.^) — Zürich, 1554 Febr. 9.
St. Rehgions8ac?ien 10. Or. präa. Bruchsal, März 10.
498. Hz. Albrecht an Chr.: Febr. 9.
Antwort auf nr. 495. Ausachreiben Markgf. Albrechta.
Antwort auf dessen Schreiben von Febr. 6; ersah aus dem
eigh. Zettel, dass sich Chrs. Befinden bessert. Will auf das
Ausschreiben der Zusammenkunft der Räte die seinigen schicken.
Das Kammergerichtsexekutoriale lourde vorgestern abend
seinen Räten überbracht; schrieb sogleich dem Erzb. von Salz-
burg wegen eines Kreistags.
Erfuhr von den Befehlen des Gfen. Ladislaus und des
von Hümheim noch nichts Bestimmtes; gedenkt dem Gfen. ohne
ausdrücklichen Befehl des Ksrs. keine Werbung zu gestattend
Lässt es bei Chrs. Antwort, die er dem Schertlin wegen
der Augsburg er gegeben hat; es verursacht diese wohl die Furcht
») Dtf« 8§tU9H «in gottloser ntnich, ein grosser chrietenfeind, heylo« [tc. Tatter] Hnd whi
Chr. tmttrttriehen und amaw aufgtaehriäben: an Pfals nnd Bayern sovil sa lohreiben.
497. *) Es ist wohl BuUingers Schrift „de gratia Dei justificante libri IV"
getneint.
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404 1564. 498.-^499.
Febr. 9. voT dem Markgfen. ; würde dieser gegen Augsburg oder Ulm
etwas vornehmen, könnten sie beide es nicht wohl leiden oder
stillsitzen und die Schlappe erwarten ; ist mit Chr. einig, dass
wohl aufzumerken ist, und thut dies eifrig. — München, 1554
Febr. 9.
Ced.: Schickt mit, was ihm Markgf. Albrecht durch einen
reitenden Boten gestern neben Abdruck seines Ausschreibens
geschickt hat, samt seiner Antwort darauf.^)
St. Heidelb, Verein 7 b, 22, Or.^) präs. Stuttgarty Febr. 13.
Febr. 9. 499. Chr. an Kf. Friedrich :^^
Werbung eines frawfös. Gesandten.
gestern brachte ihm der von Roggendorf ein Schreiben des
französ. Kgs. laut beil. Abschr.^) und berichtete dabei, er sei
vom französ. Kg. zum röm. Kg. und dessen Sohn, dem böhm.
Kg., abgefertigt, habe Befehl, sich zuerst an den letzteren zu
wenden und gegen die Praktiken des Ksrs. und der Kgin. Maria,
welche den Prinzen aus Spanien zum Ksr. machen wollten,
anzumieten, wenn Kg. Ferdinand zum Kaisertum komme und
Maximilian zum röm. Kg. erwählt würde, so wolte sein herr,
der kunig aus Frankreich, sie mit allen treuen nit verlassen, son-
der dabei helfen handhaben und also neben inen alles das, so ime
Gott gegeben und verlihen, aufsetzen und darraichen, damit ge-
dachter prinz daran verhindert werden sollt. Ferner solle er seine
Vermittlung zu einem 3 — 5jährigen Waffenstillstand mit dem
Türken anbieten; gefalle dies dem böhm. Kg., dann solle er
seine Werbung auch beim röm. Kg. anbringen.
Sodann erklärte der Gesandte, sein Herr habe mit Freuden
gehört, dass sich einige Fürsten zur Unterdrückung der inneren
Kriegsempörungen im Reiche vereinigt haben, und wolle selbst
alles thun, was zur Wohlfahrt und zum Frieden im Reiche
diene, dessen Freund und Verbündeter er sein Lebtag bleiben
wolle; Chr. möge dies an seine Einungsverw. auch gelangen
») 6 cito.
b) Idem Bai«m mutatis maUndU.
498. ») Vgl. Druffel IV, 368 und oben nr. 487.
499. *) nr. 484, — Über Gf. Christoph von Roggendorf und seme gwetfel-
hafte Vergangenheit vgl. Bergmann, in den Sitzungsberichten der kais. Aha*
demie, philos.-hist. Cl.y 7 (1861) S. 565—597. — Zur obigen Geeandtschaft vgL
Trefft z^ Kursachsen und Frankreich S. 121 ff.
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499. 1564. 405
lassen und, da voraussichtlich bald ein Reichstag gehalten Febr. 9.
werde, seines Herrn friedliebende Gesinnung auch den andern
Fürsten mitteilen.
Chr. erbot sich, dies seinen Einungsverw. mitzuteilen ; die
in dem Brief enthaltene Bitte, dem von Roggendorf zur An-
nähme von 12 Fähnlein Kn. und 200 deutschen Reisigen be-
hilßich zu sein, umging er in der Antwort stillschweigend, weil
sie derselbe mündlich nicht erwähnt hatte, und gab ihm auf
seine Bitte wegen alter Bekanntschaft einen mit, der mit ihm
bis zum böhm. Kg. reiten soll.^
Damit schied er ab, kam^^ aber heute tvieder vor seinem
Abreiten und sagte unter anderem, er solle auch wegen einer
Heirat zwischen dem Sohne des böhm. Kgs. und einer Tochter
des französ. Kgs., Katharina, verhandeln; von da solle er nach
Sachsen zu Hz. August und andern Fürsten und Städten reisefi,
dann zu Pfalz und darauf Strassburg zu, wo er sein Regi-
ment Kn. aufzurichten gedenke und schon seine Hauptleute alle
liegen habe.
Stellt dem Kfen. anheim, dies an Mainz und von da an
Trier und Jülich auch gelangen zu lassen.^) — Stuttgart, 1554
Febr. 9.
Ced. an Bayern: Schickt ein Schreiben des Hzs. von Jülich
icegen der Oberhauptmannschaft Und ist darauf unser freund-
lich und vetterlich bitt, E. 1. und gemelter von Gulch wollen mit
irem gebreng der oberhauptmanschaft halber ainest ein ende daran
machen; dann wir gedenken nach ausgang des künftigen monatz
ft) Von Mtr bU „lUg%n habt" im Kons, tigh. ZuMatz Chrt.
*) Ein Schreiben für diesen an den böhm. Kg. — er habe ihm seine BiUe,
ihm jemand mitzugeben, wegen aUer Bekanntschaft nicht abschlagen xoollen —
dat. Stuttgart, Febr. 8 ebd. Or. mit Siegel und Unterschrift : zugleich empfiehlt
Chr. den französ. Gesandten dem B. von Fassau. — Ebd. Konz. — - Der letztere
schreibt an Chr., Fassau, Febr. 16, er habe dem Gfen. Christoph von Boggen*
dorf geraten, seine Reise, die er aus aüerlei Gründen etwas gefährlich finde,
einMustdlen, bis er vom röm. Kg. mit Geleite versehen sei, und zu Chr. zurück-
zukehren; diesen Rat habe er angenommen: hofft, Chr. werde den Mann sicher
weiterbringen. — Ebd. Or. präs, Stuttgart, Febr. 20 — eodem giebt ihm Chr.
jemand an Ff alz mit. — Ebd. Konz. : vgl. Druffel IV, 397 : unten nr. 607 u. 612.
*) Heidelberg, Febr. 16 schlägt der Kf. vor, dass Chr. die französ. TTer-
bung im Ausschreiben der nächsten Zusammenkunft generatim nenne und dann
€mf dieser selbst soweit nötig vorbringen lasse .- solche Dinge particulatim weiter^
zubringen, dagegen werde Chr. jetzt vom pfcUz. Marschall die Gründe gehört
haben. — Ebd. Or. präs. Stuttgart, Febr. 20,
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406 1BÖ4. 499.— öOl.
Febr, 91 martü solhen bevelh entlich von band zu geben und demselben
auf dismal aus hievor eingefierten stattlichen Ursachen nit lenger
zu tragen. — Febr, 10,
Ced. an Pfalz und Bayern: Erhielt ein Schreiben des
Markgfen, Albrecht an den Kardl, von Augsburg und ihn, samt
einer gedruckten Protestation gegen die Acht,^)
St, Heidelb. Verein 10 a, Konz, ; gedr. hei Druffel IV, 367,
Febr. 12. 500. Hz. Albrecht an Chr.:
schickt Abschr. eines Schreibens des Kgs, über Fertigung von
Obligation und Revers, sowie seiner Antwort darauf.^) —
München, 1554 Febr, 12.
St. Heidelb, Verein 18, Or.^) präs. Stuttgart, Febr. 17.
Febr, 14. SOI, Chr. an den Erzb, von Mainz:
Ausschreiben eines Bundestages nach Bruchsal,
in einem Schreiben von Jan, 14 begehrt der röm. Kg. Spezifi-
kation der ober- und Vorderösterreich. Länder^ welche in ihren
Verein aufgenommen werden sollen;
der Heilbronner Deklaration zuwider fiat der Kg. nur 4
statt 5 Hauptleute ernannt;
dem Landgfen, Philipp ist auf sein weiteres Ansuchen
um Aufnahme noch nicht geantwortet;
dem grössten Teil der vereinigten Stände sind die Acht-
exelcutionsmandate gegen Marlcgf. Albrecht insinuiert;
sodann wegen allerlei Praktiken, nicht nur im Reiche,
sondern auch ausländischen, welschen, auch wegen mannig-
faltiger Kriegswerbungen im Reiche;
wegen der Frage, wie es mit dem Einungsgeld auf Asperg,
mit den die Einung betreffenden Briefen und Reversalien tiach
») 4 cito.
^) nr. 487.
500. *) Wien, Fehr. 1 Ferdinand an Albrecht: nimmt jsn GefaUtn an,
dass ihn Albrecht durch den B. von Passau um Förderung der Sache durch
Annahme der Heilbronner Verse hreibung ersuchen Uess [vgl. nr. 469], stdU nmn
aber an Albrecht das Ansinnen, bei seinen Einnngsverw, Anwthme der Fer-
ander ung zu befördern, — Darauf München, Febr. 12 Albrecht an Ferdinand:
will dies gerne befördern, glaubt aber nicht, dass die Einungsff. die Verände-
rungen annehmen, und rät dem Kg., sie fallen zu lassen. — VgL darauf Brw^jfü
IV, 369.
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601.— 602. 1Ö64. 407
Ausgang von Chrs. Oberhauptmannschaft gehalten werden soll; Febr. u.
wer im Fall dass der von Königstein ablehnt, als Oberstleut-
nant zu gebrauchen;
auch sind, falls man sich zur Gegenwehr schicken milsste,
beizeiten Musterplätze zu benennen;
da auch Chr. die Oberhauptmannschaft länger zu behalten
nicht thunlich ist, wer sie nach ihm übernehmen soll:
aus diesen und anderen Ursachen hielt er baldiges Aus-
schreiben eines Einungstages für nötig und setzt diesen auf
Sonntag Lätare den 4. März, abends in Bruchsal einzutreffen,
an; bittet, den Tag entweder persönlich oder durch bevollmäch-
tigte Räte zu besuchen. — Stuttgart, 1554 Febr. 14.
Ged. : Da zu befürchten ist, dass, wenn die Einungsstände,
namentlich Mainz und Pfalz, nicht persönlich erscheinen, durch
die Räte wie auch früher, nichts Fruchtbares erreicht wird,
bittet er, neben Kf. Friedrich persönlich zu kommen; würde
dann auch nicht ausbleiben.
Wien. Mainzer Eeicfistagsakfen 2ö. Or. prM. Steinheim, Febr. 16.^)
502. Chr. an Hz. Albrecht :^)
Notwendigheit einer Beratung über die Reichsbeschwerden.
. . . Wiewol wir iezt ein ainigungstag ausgeschriben und aber
aus bewegenden Ursachen zu vermelden underlassen, da« die not-
Febr. 14.
501. *) Febr. 19 antwortet der Erzb., er werde entweder selbst kommen
oder Räte schicken: €ed.: Ob er selbst komme, werde er in wenigen Tagen durch
eigene Botschaft mitteilen. — Ebd. Konz.
502. *) Wenn man auch durch die Haltung der Heidelberger Fürsten
im Jahre 1553 nicht verwöhnt ist, so staunt man doch über die unverblümte
Offenheil, mit welcher Hb. Christoph hier eitlen durchaus revolutionären Schritt
empfiehlt: der Erzb. von Mainz soll als Kanzler die Kff. und Fürsten zu einer
Versammlung berufen, auf welcher die fundamentalsten Interessen des Reiches
beraten werden sollen, ohne dass vom Ksr. weit und breit die Rede wäre. Wird
dieser Vorschlag auch in n. 2 von Bayern zurückgewiesen, so zeigt dagegen
eine pfälz. Werbung bei Hessen, JOruffel IV, 382, dass Kf. Friedrich damit
einverstanden war und nun auch den Landgfen. Philipp, besonders aber auch
den Kfen. August von Sachsen, beizuziehen suchte, um auf den Mainzer einen
um so grosseren Druck auszuüben ; auch Trier soll dem Plane zugestimmt haben.
[Druffel IV, 382 ist das hessische Schreiben an Kf. August offenbar mit ge-
wohnter Nachlässigkeit wiedergegeben: Alex, von der Tann war wohl der Ver-
mittler der Werbung zwischen Pfalz und Hessen, Sensmschmidt der Überbringer
von Hessen an Sachsen.] Landgf. Philipp empfahl den Plan bei Kf August.
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408 1&&4- ^02'
Febr. 14, turft auch erfordert, das die churfüi^sten zusamenkommen weren,
sampt anderen schidlichen fürsten, nit allein 1) von wegen ob-
ligender gemeinen reichsbeschwerden zu tractieren, sonder auch
— Die Übereinstimmung zwischen Ffale und Wirtbg, war wohl durch eine in
diese Tage fallende Sendung des pfälz, Marschalls [nr. 499 n. 3] hergestellt
worden.
Der hier erscheinende Gedanke wird nach dem Bruchsaler Einungstag
[nr, 529 n. 2] noch einige Zeit weitergesponnen, nimnU aber, vielleicht weil sich
in Bruchsal die Abneigung des Mainzers gezeigt hatte, eine andere Form an.
Jetzt soll, wie Chr. Zasius gegenüber ausführt, Kg, Ferdinand selbst oder an
ssiner Statt der Oberstkanzler von Böhmen einen Fürstentag am Bfiein ah-
halten, zu welchem ausser den Kff, noch Bayern, Jülich, Wirtbg, und der
Landgf. einzuladen wären, vielleicht auch Ffalzgf Wolfgang, Ffalzgf, Hans
von Simmem, sowie die Bb, von Augsburg, Münster und Speyer [Druff el IV,
398, vgl, auch 399], Nachträglich schlug dann Chr, Esslingen oder Gmünd
als Malstatt für den eilenden Konvent der Fürsten vor [Druffel IV, 405] ; zu
beachten ist, dass nun auch Hz, Albrecht von Bayern auf den Plem einging:
Druffel IV, 418, [Druffel IV, 441 gehört nicht hieher; vgl unten nr,654,]
Über die Motive ist man nach nr, 502, 530, 554, 607 mit n., Druffd IV,
382, 418 II, nicht verlegen : es handelt sich um die denkbar schroffste Oppo-
sition gegen die kais, Politik, gegen deren Rücksichtslosigkeit auch das äusserste
Mittel erlaubt und geboten erscheint; offenbar hatten gerade jetzt y,neue Zei-
tungen"^ (Druffel IV, 382) besonderen Anlass zu Befürchtungen gegeben, als
deren Hauptgegenstand immer noch das kais. Successionsprojekt erscheint. Da
man mit diesem jetzt den bevorstehenden Beichstag in Verbindung bringt, so
erscheint zuletzt der Fürstenkonvent als Gegenoperation gegen den vom Ksr.
ausgeschriebenen Beichstag; vgl, nr, 550, 565, 578; Ih-uffel IV, 418 II, 118
[zu 1554 ! : vgl, nr, 607 n,J,
Nun ist aber zu beachten, dass in dem Vorschlag, der Kg, soUe diesen
Tag einberufen, das Bewusstsein zum Ausdruck kommt, dass Ferdinand diese
Opposition gegen die kais, Pläne nicht bloss bilUge, sondern vielleicht sogar
sie öffentlich zu unterstützen bereit sei. Dieselbe Gesinnung des Kgs, setzt Chr.
in einem Schreiben an Hz, Albrecht, Druffel IV, 420, voraus und aufs neue
drängt sich nun die Frage auf: wie war in dieser Zeit die Stellung Ferdinands
zu seinem Bruder ? Schon die Umstände, unter denen sich der Kg, dem Heidel'
berger Verein anscidoss, wiesen darauf hin, dass er mit vollem Bewusstsein der
Opposition gegen die kais, Pläne beitrat; vgl, nr, 349 n, 1. Die Freudigkeit,
mit welcher Zasius fortwährend alle gegen die Succession des spanischen Prinzen
gerichteten Äusserungen und Begungen deutscher Fürsten berichtet, setzt die
Gewissheit voraus, dass dem Kg, diese NachriclUen erwünscht seien; diese
Überzeugung hatte Zasius offenbar auch den süddeutschen Fürsten beizubringen
verstanden, sonst hätten sie ihn nicht auf diesem heiklen Gebiet mit solcher
Offenheit ins Vertrauen gezogen. Nirgends findet sich nun aber eine Spur,
dass Z, hiebei irgendwie desavouiert worden wäre, vielmehr bildet die Selbstän^
digkeit, womit ihn der Kg, fortgesetzt schalten Hess, eine direkte Anerkennung
dieser seiner Bestrebungen. Die darin zu Tage tretende Gesinnung des Kgs,
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ÖOÜ. 1664. 409
2) wie frid und rhuo im reich teutscher nation widerumb angericht Febr, u.
ktinte werden, 3) wie auch den beschwerlichen welschen practiken
allerseitz zu begegnen, 4) desgleichen wie der passauisch vertrag
bestetigt und confirmiert werde, auch dem cammergericht insinuieit
und wie die handhabung desselben geschehen sollte, derwegen
achteten wir gut sein, das auf künftigem ainigungstag die sach
dahin dirigiert wurden, das Meinz als ein canzler des reichs die
chur- und fürsten fürderlich beisamen beschryben thete, von dieser
obgemelten, auch andern des reichs obligenden beschwerlichen
Sachen und sonderlich auch 5) wie Metz, Thul und Verdun wider-
umb zu dem reich gebracht, 6) auch wes man sich bei Frankreich
zu versehen und anders mer, wes zu frid, rhuo und ainigkeit im
reich kommen möchte, stattlich und notturftiglich bewogen und
geratschlagt wurde. Wa nun E. 1. gefeilig, ire rete darauf auch
abzufertigen mit befelch, dahin zu votieren, das Mentz solliche
beschreibung thue (wie wir es dann warlich für die höchste not-
turft zu sein erachten), setzen wir in keinen zweifei, die andere
verainigte chur- und fursten werden inen solches und das es durch
Meintz dermassen in das werk gericht werde, auch gelieben und
bestätigt sein Sohn Maximilian^ wenn er am 26, April 1564 an Hz, Albrecht
schreibty Ferdinand werde nur dann zum Reichstag kommen, wenn man vor
der prinzischen Praktik sicher sei: Druffel IK, S, 459 n,; vgl. auch ebd, S, 310
n, 1, Von Ferdinand selbst liege^i keine unzweideutigen Äußerungen in gleichem
Sintie vor. Doch ist sein Verhältnis zum Ksr, auch äusserlich im Winter
1553/54 schlechter als je, Druffel IV, 325: Lanz 3, S, 596 ff,; 605 ff.: ganz im
Sinne des Heidelberger Vereins ging die Innsbrucker Regierung sogar so weit,
kaiserliche Werbungen für Italien zu verhindern Druffel IV, 414, und der Kg.
kann nicht leugnen, da^s sie das auf seinen Befehl gethan hatte: Ih'uffel JK,
424. Das beste Zeugnis für des Kgs. Gesinnung liegt aber wohl in der Bereit-
Willigkeit, mit welcher er den Bericht des Zasius aber ein Gespräch mit Hz.
Albrecht, dass man den Besuch des Reichstags vor allem aus Furcht voi' dem
Successionsprojekt scheue, zu einem Schreiben an den Ksr. benützt, um diesem
gegenüber, binnen kurzer Zeit zum zweitenmal, mit Befriedigung zu konstatieren,
dass das Successions^projekt in der That die schlimmen Folgen aufweise, die
er, der Kg., schon in Augsburg prophezeit habe; vgl. Druffel IV, 418 und 118 :
Lanz 3 8. 599. — Aus all dem ergiebt sich : die Stellung des Kgs. Ferdinand
ist, wie es in diesem FM natürlich ist, auf Seiten der die kaiserlichen Praktiken
bekämpfenden deutschen Fürsten. Er teilt wenigstens einige der von diesen
gehegten Befürchtungen und geht deshalb mit ihnen soweit zusammen, als es
ohne völligen Bruch mit dem Ksr, möglich ist. Seine Absicht geht hiebei zu-
nächst nur dahin, durch Verstärkung der Opposition den Ksr. zur Aufgabe
seiner Projekte zu zwingen, ohne dass sich erkennen Hesse, ob er wie die andern
auch entschlossen war, dem Ksr. nötigenfalls mit Waffengetmlt entgegenzutreten.
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410 15Ö4. 602.— 503.
Febr. 14. gefallen lassen. Bittet um Albrechts Meinung. — Stuttgart,
1554 Febr. 14.
Münchm. St.-A. 22111. Or.^^ präs. Febr. 17;^ vgl. Druffel IV,
376 n. 1.
Febr. 14. S03. Hz. Albrecht an Clir.:
Französ. Werbung. Oberhcmptmannschaft,
Antwort auf dessen Schreiben von Febr. 9. Des von Rag-
gendorf Werbung an den böhm. und röm. Kg. war ihm fremd
genug; fürchtet, dass derselbe nicht gehört werde, fiafnentlich
nicht vom röm. Kg.; die französ. Versprechungen sind gross,
nachher folgt wenig; glaubt, es ziele alles nur darauf ah, den
Ksr. verhasst zu machen, welhes doch bei mir ein unnotturft;
dann es vorhin zimlich; E. 1. verstet mich wol.
Bei dem ganz aufrührerischen Jahr, bei dem der Verein
kaum ruhig sitzen bleiben wird, kann er die Oberhauptmann-
schaft nicht übernehmen, zumal da die hohen Ämter nocli nicht
besetzt sind; bittet Chr., sie auch noch das zweite halbe Jahr
zu behalten, da er der geeignetste ist; will dann das Amt nach
Jülich im dritten Jahr auch annehmen; anders kann er es
nicht, selbst wenn der Verein ohne Hauptmann dastände; dann
wo es nit recht von statt gieng in disen geschwinden Zeiten und
leufen, so müste ich von meniglich die nachred haben, nnd man
Sprech, ich hette mich vil understanden und hette es nit künden
verrichten ; das wurde mir zu schwer. Schreibt in gleichem Sinn
an Jülich. — München, 1554 Febr. 14.
St. Heiddb. Verein 10 a. Eigh. Or. präs. Stuttgart, Febr. 17.
a) Anftehr. von Htndt: Nota xq Bruoil iit'Misar «rtikl halb nichts furkomen, ona ivali
auf meins g. h. zuTor beschehen widarratan laut inligeudar aniwnri.
*) In seiner Antwort von Febr. 18 lässt sich Albrecht dm Einungstag
gefallen, wird seine Räte auf die im ersten Schreiben /"= nr. 501] genawUm
Artikel abfertigen. Dagegen hat er gegen das sweite Schreiben [nr. 502] aiUrlei
Bedenken. Die Punkte sind hochwichtig, betreffen nicht bloss die Einung, son»
dern alle Stände, sind auf ordentlicher Versammlung zu beraten. Da Ksr.
und Kg. zurzeit im Ueich sind und der Reichstag naht, so ist es dem Erib.
von Mainz nicht wohl zuzumuten: er würde es gewiss auch nicht thun, jedm^
falls ufürden Fürsten und Stände nicht erscheinen; bei ihnen und bei Ksr. uitd
Kg. entstände Unglimpf und Verdacht. Rät deshalb, solche wichtigen, gemeittett
Sachen auf den Reichstag zu verschieben und auf dem Einungstag iwif i^
ausgeschriebenen Artikel zu erledigen. — Ebd. Konz.
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004.-506. 1664. 411
304, Hz. Wilhelm von Jülich an Chr.: Febr. ir.
Braunschweig und Herford»
Da ihm ein Vorgehen des Hzs. Heinrich von Braunschweig
gegen Herford grossen Schaden brächte, bittet er, die Fürschrift
an denselben, die er seinen Gesandten in Rothenburg zu be-
gehren befahl, zu unterstützen. — Clever 15i)4 Febr. 17.^)
Ced.: Die in Heilbromi gegebene Förderungsschrift^) an
denselben wurde nicht abgegeben, weil sie erst nach dem ge-
haltenen VerMrstag zu der Lippe ankam.
St, Heidelb. Verein 24, ii, Or. präa. Maulbronn, März 4.
505. CJir. an das K.G.: Febr. ir.
Gründe gegen das ExekuHonsmandat,
bringt dem Achtexekutionsmandat gegenüber seine besonderen
Entschuldigungen vor: Blutverwandtschaft mit dem Markgfen. ;
wiederholtes Neutralitätsversprechen; die Stellung als Unter-
händler; der Markgf. sagt, er sei des Ksrs, Diener; Bamberg,
Würzburg, Nürnberg sind stark genug,^) — Stuttgart, 1554
Febr. 17,
Ced.: Erwartete seither die in dem Schreiben citierten
Schriften von seinen Räten in Rothenburg; wird sie nach-
schicken. — Febr. 22.
Wien, JR.'A. in gen. 22, Abschr, : präs. in rat Febr, 23 : ponatiir ad
acta Wirzburgensia: in consilio 27, Febr, : vgl, Druffel IV S, 379 n. 4,
506. Chr. an Kf, Friedrich: Febr. 20.
Gefährdung durch das fränk. Kriegsvolk,
gestern war ein Gesandter der Bb, von Bamberg und Würzburg
und der Stadt Nürnberg hier; legt Kopie von dessen Beglau-
504. *) In einem gleichzeitigen Schreibet^ überlässt Hz, Wilhelm Chr, und
den andern Finungsverw. die Entscheidung, ob des Kgs. Latide insgemein oder
nach dessen Verzeichnis spezifizieH aufgenommen werden sollen : gegen einen
Einungstag habe er nichts. — Zugleich ernennt er den Wilhelm von Neuenhof
gen, Ijai, Amtmann zu Steinbach und Neuenberg, zu seinem Kriegsrat. — St.
Heiddb. Verein Or, präs. Maulbronn, März 4.
«) nr. 357 n. 2,
505. *) April 7 schickt das K,G, diese und die Mainzer Entschuldigung
an den^Ksr.l— Ebd. Or.
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412 1554, 506.-667.
Febr.2o. bigung und Instruktion bei}) Da er sah, dass derselbe nicht
nur an ihn, sondern an alle Kff. und Fürsten, auch Kreise,
die zu der Exekution vom K.G. bestimmt worden sind, mit
gleicher Werbmig abgefertigt ist,^) hat er ihm eine Antwort
gegeben, wie beifolgende Abschr. zeigt. Da zu besorgen ist,
dass, wenn den Bb, und der Stadt Nürnberg, besonders dem
Hz. Heinrich von Braunschweig, von dem einen oder andern
nicht willfahrt würde, sie ihr Kriegsvolk zum Teil auseinander
reiten und laufen lassen auf die Nächstgelegenen, und diese
damit beschweren wollen, unter dem Vorgeben, dass dem K.G.
nicht mit Hilfe und Zuzug pariert werde, weshalb sie das Volk
nicht erhalten könnten und es brandschatzen, plündern und
verunlsten lassen müssten, so hält er für nötig, nachzudenken,
was in diesem Fall gethan werden müsste. — Stuttgart, 1554
Febr. 20.
St. Pfalz 9, II, 6. Kone., von Chr. korrig.
Febr. 21. SO 7. Chr. an Hz. Albrecht:
Eoggendorf. Oberhauptmannschaft. BrucJuKÜer Tag.
Antwort auf dessen Schreiben von Febr. 14; der von Bog-
gendorf kam letzten Montag hier wieder an; er kam 7iur bis
Passau, wo der B. ihm abriet, ohne Geleite an den betvussten
Ort zu reiten;^) er schreibt nun um Geleite, reitet aber inzwi-
schen wieder zu seinem Herrn, um sich neuen Befehl und Er-
läuterung seiner Instruktion zu holen.
Die gleichen Gründe, die Albrecht gegen die Übernahme
der Oberhauptmannschaft vorbringt, hindern auch ihn, dieselbe
länger zu behalten. Wenn Albrecht in den Kriegsgebräuchen
nicht besonders erfahren ist, so hat er erfahrene Diener genug;
dazu ist Albrecht gesund und kräftig, Chr. aber ganz baufällig
und wird sich von seiner KrankJieit nicht so bald erholen; die
Ämter sind ausser dem Oberstleutnantamt alle versehen, da er
wegen des Feldmarschallamts mit Franz Konrad von Sickingen
verhandelt und das Pfennigmeisteramt Sixt Weselin vonSchom-
606. ») nr. 491.
*) Sclion Febr. 16 hatte Kf. Friedrich das Gleiche an Chr. abgesthicht.
— St. Ff als 9, II, 5. Or. präs. Stuttgart, Febr. 23.
507. *) Anfang April schreibt Kg. Maximilian an Hz. Albrechi, er hätU
den Gesandten gerne geführt; awer ich haw solichs aus 8. mt. befeldi halwen
nit tuen dörfen. — Druffel IV, 412.
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&)7.— Ä9d. 1664. 413
darf Übernehmen will; dazu tvürde er Albrecht stets unter- Febr. 21.
stützen; bittet nocheinmal dringend um Übernahme; wäre er
gesund und v)ürde von den Einungsff. Erläuterung einiger
Beschwerdepunkte erhalten, xoürde er das Amt das ganze Jahr
behalten.
Der Pfalzgf, schrieb ihm, dass er persönlich nach Bruchsal
kommen wolle, und dasselbe von Mainz hoffe; toill womöglich
auch erscheinen. E. 1. die wolle mir dis mein schreiben zu gut
anftiemen und mer nach dem sinn dann verstand lesen, wann ich
seer geeilt habe. — Stuttgart, 1554 Febr. 21.
St. Heidelb. Verein 10 a. Ahachr. Auszug hei Druffel IV, 373.
308. Chr. an Hz. Albrecht: Febr. 21.
Antwort auf 4 Schreiben, dat. Febr. 8, 9, 12 und 14. Dankt
für Zeitungen. Hat Sebastian Schertlin auf den Bruchsaler
Tag beschieden. Das markgfl. Schreiben an Albrecht ist mit
dem an ihn nicht gleich; kann sich hiefür keinen Grund denken.
Hat wegen der Post an die Ulmer geschrieben. — Stuttgart,
1554 Febr. 21.
Ced.: Erhielt bei Fertigung dieses Schreibens einen Extrakt
des Abschieds der Esslinger Versammlung, die in dem Neben-
schreiben^) erwähnt ist; schickt denselben mit.
St. Heidelb. Verein 7 b, 22. Kon$.
609. Chr. an Mainz, Pfalz und Bayern: Febr. 32.
Rechtferiigt sein Entschuldigungsschreiben an das K.G.
Die Oebotsbriefe auf die Acht gegen Markgf. Albrecht sind
am 24. Januar in seiner Kanzlei präsentiert worden. Darauf
wir nun bedacht gewesen, mit beratschlagung selbiger mandaten
bis auf ain veraintage ober- und stillzuston, und sonderlich in be-
trachtung unser person schwacheit, damit wir nun ain lange zeit
dermassen beladen gewest, das wir uns diser und anderer gescheften
nit underfahen könnden, und docV aus Gottes gnad unser sach
sich itzund widerumb zu etwas besserung geschickt, haben wir
gesterigs tags dise mandata selbs gelesen und erwegen, dameben
606. *) Nicht vorhanden; Chr. scheint darin an Bayern ein Schreiben
von Kf. Friedrich gesandt zu haben, worin dieser das Gerücht von Städtetagen
in Esslingen und Begensburg mitteilte. — Druffel IV S. 379 n. 3; unten
nr. 511, 516.
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414 ißw. ioi.—5it
Febr. 22. in disem fahl die chamergerichtsordnung, constitutiones und ab-
schid ersehen, und also befunden, auch sonst rechtlichen uns be-
richten lassen, das wir unser entschuldigung und Ursachen, die
wir dargegen filrzubringen hetten, vor verscheinung eines monats
an bemelt chamergericht uberschicken oder eingeben lassen sollten.
Da er aus der Präsentation sah, dass dieser Monat am Freitag
zu Ende gehe, konnte er nicht auf die Vergleichung mit dem
Ad/r, (E. 1.) warten, sondern Hess beil. Schreiben ^) fertigen und
heute dem K.G. uberschicken. — Stuttgart, 1554 Febr. 22.
Ludwigsburg. Kreishandlungen 4. Konz. mit Korrekturen vonBer.
Fehr.23. ßlO. Kg. Ferdinand an Chr.:
Kredenz. •
beglaubigt den Hans Philipp Schad von Mittelbiberach zu Wart-
hausen und den Dr. Kaspar Nidpruck; da an dieser Sache
für des Reiches Wohlfahrt viel gelegen ist, möge Chr. sich der
Notdurft nach halten.^) — Wien, 1554 Febr. 28.
St. Rom. KsK und Kg. 6 d. Or. präs. Bruchsal, MOrs 18.
Fehr.H. Sil. Kf. Friedrich an Chr.:
lYänk. Werbung. Roggendorf. Bruchsaler Tag. Stüdtetag. Pfennig-
meiater. Öhrs. Entschuldigung heim K.G.
hat gestern abend spät von ihm 3 Schreiben, dat. Stuttgart.
Febr. 20 und 22, neben einigen Abschriften, von der Werbung
der fränk. Bundesstände, von Chrs. Antwort darauf, von einem
Schreiben des Hzs. Albrecht, vom Extrakt des Esslinger Ab-
schieds und englischen Zeitungen, von dem, was Chr. an das
kais. K.G. zu seiner Entschuldigung gegen das ausgegangene
Exekutorial gelangen Hess, erhalten ; dankt hiefür und teilt mit
dass er das andere beigelegte Paket Briefe an Mainz, Trier
und Jülich sogleich durch einen seiner Boten weiterbefördem
Hess. Chr. hat inzwischen xvohl gelesen, wa3 die bündischen
Stände in Franken bei ihm [Fr.] warben und was er detiselben
antwortete. Ist seither von dem Kfen. von Mainz über das bei
Ö09. *) nr. 505.
510. *) Ihre Werbung, die in gleicher Weise an die vier rhein. Kff.gi^g,
betraf das persönliche Erscheinen auf dem Reichstag. — Druffel IV, 369: Chr*
versprtichy zu kommen : ebd. 400. — Besondere Kredenz Maximilians für N*d'
pruck zur Werbung bei Chr. s. Lebrei, Magazin 0, If.
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5iL itei. 4i6
ihm geschehene Anbringen verständigt worden und legt eine Febr, 24.
Abschr. von der mainzischen Antwort^) bei. Was Chr. über
etwaige Bedrängung der Nächstgelegenen durch das bündische
Kriegsvolk schreibt, ist seiner Meinung nach nicht unzeitig an-
geregt und auf dem künftigen Tag zu Bruclisal bei der Sache
der Exekutorialien zu bedenken; will es inzwischen auch bei
sich beraten und sich dann mit den andern hierin vergleichen.
— Ist mit Chrs. Gutachten, Roggendorfs Werbung zurzeit nicht
weiter gelangen zu lassen, einverstanden, wie er schon vorher
öfter erklärte. — Wird, wie sein gestriges Schreiben zeigte, am
Sonntag Lätare in Bruchsal ankommen, wie .auch Mainz an
diesem Tag oder kurz darnach eintreffen will. Hofft, Chr.
werde auch an dem genannten Sonntag erscheinen. Sieht aus
dem bayrischen Schreiben an Chr., dass Hz. Albrecht mit dem
angesetzten Tag auch einverstanden ist und seine Räte dazu
senden wird. Würde denselben gerne gegenwärtig sehen, doch
wird es tvegen Kürze der Zeit und Länge des Wegs kaum mög-
lich sein, und wenn, so könnte es Chr. am besten befördern.
Hat des Esslinger und Regensburger Tags toegen nachfragen
lassen, hat aber noch nichts erfahren ; tvird, sobald etwas kommt,
es mitteilen. Vermutet, dass die oberländ. Städte vielleicht nicht
aus der einzigen Ursache, die im Extrakt des Abschieds ge-
nannt ist, zu Esslingen versammelt waren, dass vielmehr da-
neben noch anderes, auf wessen Anstiften es sein möge, ver-
handelt umrde. — Den Sixt Weselin, zukünftigen Pfennigmeister
betr., wird Chr. wohl das mainzische Schreiben an Chr. erhalten
haben. Denn der Erzb. hat ihm [Fr.] mitgeteilt, dass er nichts
dagegen habe, dass mit diesem Sixt über das Amt abgeschlossen
werde. Wartet auf Chrs. Erbieten, was dieser mit demselben
aöschliesst. Was das betrifft, dass Chr. seine Entschuldigung
an die kais. Kammerrichter und Beisitzer wider die ausge-
gangenen Exekutorialien nicht länger aufhielt noch vorher des
511. *) Dat. Steinheim, 1554 Febr. 19. Der Erzh. weist darin auf seine
früheren Bemühungen um den J^Yieden, namentlich aber auf die schwere Schä-
digung seines Landes i. J. 1552 hin, woraus zu ersehen, daz nach sollichem
empfanden schaden und gegenwartiger zeit ir churf. g. iemand änderst ans
irem emplossten, erarmbten and verderbten erzstift wenig hilf and beistand leisten
könten oder möchten; soviel aber die verschreibang des kraistags betrifft, was
in sollichem ir charf. g. tragenden anibts scholdigkait nach erkennen mögen,
daz sich za than aignen wolle, darin werden sie sich aller gepur anverweislichen
2a erzeigen wissen. — Ebd. Abschr.
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416 1W4. öll.—ölS.
Febr. 24, Kfeu. Ansicht einholen konnte, so hat Chr. des Kfen. Bat nicht
nötig y wie eben diese Schrift zeigt. Will über diese nachdenken
und an dem kommenden Tag seine Meinung eröffnen, — Hei-
delberg, 1554 (sampstags Mathie) Febr. 24.
St, Pfalz 9, 11, 8. Or, präs. StuUgart, Feltr, 27.
Febr. 24. S12. Gf. Christoph von Roggendorf an Chr.:
Verlauf seiner Beise. Danksagung.
kehrt zum Kg, zurück; tourde durch Chrs, Vermitthmg beim
Kfen. gut aufgenommen;^) schickt den Adeligen zurück, der
ihn überall sehr gut geführt hat; dankt für die vielen ihm er-
wiesenen Ehren und Wohlthaten. — Heidelberg, 1554 Febr. 24.
St. Heidelb. Verein 10 a. Or.
Febr. 25. S13. Instruktion von Stadtpflegern und Geheimen der
Stadt Augsburg für Bürgermeister Joachim Langenmant£U ihren
Gesandten an Chr.:*)
Abfrage wegen des Heidelb. Vereins.
dachten bei der Lage im Reiche längst an einen Bund une den
früheren schwäbischen und hofften auf den Memminger Tagen
das Zustandekommen eines solchen; da jedoch hier nichts aus-
gerichtet umrde, bitten sie um Mitteilung^ ob und wie sie in
das Heidelberger Bündnis kommen könnten, da sie mit niemand
lieber als mit Chr. und Hz. Albrecht sich einlassen möchten.
— Lässt sich Chr. mit dem Gesandten in ein Gespräch ein,
soll dieser fragen, ob auch von einem rechtlichen Austrag ge-
redet und une dieser etwa eingerichtet umrde; ob, wenn noch
weitere Städte in den Bund kämen, sie auch Stimmen im Bundes-
rat hätten, und wieviele; ob sich der Bund nur auf künftige
512. ») Vgl. nr. 499 n. 2. — Heidelberg, Febr. 23 schreibt Kf. FHedriek
an Chr., er habe dessen Schreiben von Febr. 20, dass der von Roggendorf zu
ihm unterwegs sei, erhalten, und werde dessen Anbringen im Vertrauen mitteilen,
— Ebd. Or. präs. Stuttgart, Febr. 26. — Febr. 24 schreibt er dann, der von
Roggendorf sei gestern abend hier angekommen, er habe ihm heute nachm. at^
sein Ansagen Audienz gegeben und werde sein Vorbringen und die sonstigf
gute Konversation mit demselben bei der nächsten Zusammenkunft mündli^
berichten. — Ebd. Or. präs. Stuttgart, Febr. 26. — Vgl, nr. 549.
513. *) Vgl. nr. 495. — Kredenz von Febr. 26 ebd. Or. prOe. Stuttgart,
März 1. Über eine vorausgehende Besprechung der Augsburger mit Scherüin
s. Druffel IV, 383.
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5i3,—5i6. löW. 417
oder auch auf alte Sachen beziehe; ob der Kar. ausgenommen v^, a6.
sei; wie hoch die ganze Hilfe zu Boss und zu Fuss sein werde
und uneviel ihnen davon auferlegt würde; une es mit der Re-
ligion gehalten werde, ob sie jedem Stand freigestellt oder ob
dies ganz ausgeschlossen sei,^ — 1554 Febr. 25.
St. Heidelb. Verein 19. Absehr.
ßl4. Chr. an Hz. Albrecht: Febr. 25.
lAisigarten. BeicheUtg.
bittet, seinen Truchsess Jordan von Breitenbach seinen Lust-
garten, Schiesshütten, Lusthäuser und Irrgärten besichtigen
und durch einen Maler einen Abriss davon machen zu lassen,
da er in seinem Garten auch ein wenig von solchem einrichten
lassen möchte.
Da der Reichstag voraussichtlich zu stände kommt, bittet
er um Mitteilung, ob und wann der Kg. darauf erscheint, ob
Albrecht vor dem Kg. und wann er hingeht, oder ob er auf den
Kg. in München warten will, um sich mit seiner Ankunft dar-
nach richten zu können.^) — Stuttgart, 1554 Febr. 25.
8i. Heidelb. Verein 7 b, 28. Konz.
515. Hz. Albrecht an Chr.: Febr. 26.
Siädtetage. Jb^änk. Werbung. Chra, Entschuldigung beim K.G, Ober'
hauptmannachaft. Bruchsal^' Tag.
erhielt von ihm 5 Schreiben dat. Febr. 20—22, darunter ein eigh.
Hat von den Städtetagen zu Esslingen und Regensburg vorher
nichts gehört; ivill sich zu Regensburg erkundigen.
Die Gesandten der fränk. Einung waren dieser Tage bei
ihm hier mit gleicher Werbung une bei Chr.; Hess ihnen in
*) Auch bei Nürnberg wurde im Februar 1554 der Wunach rege, in den
Heidelberger Bund aufgenommen gu werden; Druffel I V, 363 ; vgl. unt. nr. 544 n. 2.
514. *) Gränwaldy Mär» 6 antwortet Albrecht^ er hohe Breitenbach seinen
Lustgarten zeigen laseeny ihm auch einen Maler beigeordnet und wolle ihm auch
2kßeige von den welschen tVHchten geben, die Chr. auf dem Zettel erwähne. —
F4M» Kg. habe er noch kein Schreiben über sein Heraufreisen, habe aber vom
hgh Hof sicher gehört, dass der Kg. vorher bei einigen Fürsten sich erkundigen
werde, ob und ufann sie den Beichstag besuchen wollen ; ehe der Kg. höre, dass
andere kommen, werde er nicht heraufkommen. WiU seinerseits des Kgs. An-
kunft hier erwarten und dann mit ihm hinüberziehen: sobald er hört, der Kg.
siehe herauf, wird er es mitteilen. — Ebd. 25 Or. präs. Bruchsal, März 10; 3 cito,
frntt, BH«fw. det Hst. Chr. U. 27
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418 16W. 515.'-61€
Febr. 26. der Substatiz tote dieser antioorten, worauf sie zum Erzb, von
Salzburg zogen; ihr Verlangen, das durch einen bamberg. Se-
kretär überreichte Denunciatorial der Acht anschlagen zu lassen^
wies er ab. Was die Furcht vor dem fränk. Kriegsvolk wegen
Weigerung der Exekution betrifft^ so werden sie wohl nicht gerne
weitere Stände auf sich laden, da sie ohnedies mit ihren Fein-
den genug zu schaffen haben.
Chrs. Exzeptionen und Exkusationen am K.G. betr. hätte
er geglaubt, dass dies bis zur nächsten Versammlung Z^ü habe;
lässt es nun dabei, wird aber doch seinen Gesandten deswegen
Befehl geben und sie auf dem Weg mit Chr. und seinen Räten
verhandeln lassen.
Will wegen der Oberhauptmannschaft Chr. nicht weiter
angehen; hofft, Jülich werde sie übernehmen.
Mainz und Pfalz, die den Tag persönlich besuchen, würde
er gerne Gesellschaft leisten, ist aber durch den weiten Weg
und die jetzige Lage verhindert.^) — München, 1554 Febr. 26.
Ced.: Schickt Zeitung vom kais. Hof.
St. Heidelb. V^ein 7 h, 24. (h\^) präs. Märe 1.
Febr. 27. 516. Pfolzgf. Ottheinrich an Chr.:
beglaubigt seinen Rat Christoph Landschad zu Neckarsteinach
zu einer Werbung. — Neuburg, 1554 Febr. 27.
Universitätsbibl Tübingen M. h. 48t. Absckr.^) C. R.
a) 4 oito.
515. *) Bruchaal, März 11 antwortet Chr., er habe mit Exception und
Exkusation beim K.G. nicht länger warten können. Wegen der Oberhaupt-
mannsehafl habe er den anwesenden Filrsten und den Botschaften der c^bweeen»
den seine Meinung schriftiich Übergeben : wülfahre man ihm, dann werde er das
Amt das ganze Jahr hindurch behalten. Was die Verhandlung swisehen dem
Erzb. von Salzburg und Albrecht betreffe, so woüe er sieh in der Woche nach
Ostern auf S — ^Vs Wochen nach Göppingen in den Sauerbrutmen begeben und
sich hernach mit dem B. von Passau über einen Tag vergleichen. — Ebd. 25 Konz.
616. ') Der Absehr. ist folgende, offenbar auf Grrund der zugehörigen
Akten verfasste Anm. beigefugt: Die Werbung ging dem Hauptinhalt nach da-
hin, dass Chr. vor Anfang des bevorstehenden Reichstags etHohea chor- iui4
firsten, »ach den gfutherzigen Städten, ao die religion gern befördert aftheninid
derselben anhSngig wären, schreiben lassen wollte, damit dieselbe, die der rei<A»-
tag anfienge, ihre rate and theologen gen Augsporg znsammenschickten nnd aidi
daselbst einer einhelligen christlichen religion verg^chen nnd was derselben not-
dürft erforderte, beratschlagten, damit, wann auf gedachtem reichstage der reü-
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6lf. 1564 419
S17. Chr. an Kg. Ferdinand: Febr.^.
Beratung des k§l. Reverses auf emem Emungstag.
Da seine Einun^sverw. die Änderung des kgl Reverses auf
einer Zusammenkunft zu beraten für gut hielten, schrieb er
eine solche auf Sonntag Lätare nach Bruchsal aus; bittet, den
Verzug zu entschuldigen. — Stuttgart, 1554 Febr. 28.^)
Ced.: Mehrere Einung sff. werden dort persönlich erscheinen.
8t. HeideTb. Verein 18. Konz.
gion halben etwas vorgenommen werden wollte, das man mit einer einhelligen
antwort, wie man es der religion halben durchaus zu halten bedacht und ent-
schlossen, stattlich gefasst wäre. — Der Hm. war hiezu sogleich geneigt und
befahl, an beide Sachsen, Markgf. Hans von Brandenburg und Hessen Schrei*
ben zu fertigen. Allein die vier Bäte, v. GiUtlingen, v. Massenbaeh, Fessler
und Knoder, denen samt Brenz die Sache zur Erwägung zugeschickt wurde,
die auch hernach hierin vornehmlich gebraucht wurden, stellten dem Hz. vor,
dass ihres Erachtens die Zusammenkunft weder nötig noch nützlich sei, dass
vielmehr vielleicht allerlei Nachteil daraus entstellen könnte. Denn die Stände,
auch die Theologen der wahren christlichen Religion seien goUlob in den Haupt'
punkten auf die A. K. und Apologie verglichen, die Konfessionen zu Trient,
überreicht, die Theologen schon vor dieser Zeit gefasst, um dieselben zu ver-
teidigen ; der Zeremonien halb könne in Abwesenheit der Gegenpartei und wegen
UngeUgenheit der Zeit nichts IVuehtbares ausgerichtet werden ; kämen die Theo-
logen zusammen, so könnte zwischen etlichen, die nicht gar schiedlich wären,
aus I^rivataffekt allerlei vorfallen, was besser vermieden bliebe. Wenn also ein
Konvent nOtzUch wäre, so wäre doch delectus personarum hochnötig, damit die
Sac?ten nicht noch mehr verwirrt würden, und darin könne der Hz. keinem
Stand Mass geben. Im Ausschreiben des Beichstags sei die Beligion gar nicht
erwähnt, und wüsste Gk>tt, ob solcher reichstag seinen fortgang erreichen würde
oder nicht ; wäre es der Fall und es sollte der Beligion wegen etwas verhandelt
werden, so könnte man die Theologen noch zeitig genug zusammenbringen, und
zwar mit vid weniger Verdacht und Gefahr als vorher an anderem Orte. Bei
den Kff. und Fürsten selbst, dann bei Ksr. und Kg. und anderen, würde es
Bedenken erregen, wenn der Hz. hierin jenen vorgreifen würde; auch wisse
man noch nicht, wie der jetzige Kf. von Sachsen hierin gesinnt sei; es sei zu
vermuten, dass die Zusammenkunft doch nicht zu stände kommen würde; ihr
bedenken wäre also, obgemeldte schreiben dieser zeit einzustellen und auf dem
reiohstage oder sonst nur stracks bei der confession zu bleiben, auch vornehmlich
die passauische assecuration an die band zu nehmen, dazu man dann keinen
convent der theologen nötig hätte. — Vgl. nr. 5J^, 528.
617. ^) Vom gleichen Tag eine Kredenz des Kgs. für Zasius cm Chr.,
eine andere von März 2 an die Einungsff., beide Or. präs. Bruchsal, März 13
ebd. Vgl. Druffel IV, 389. Der Kg. woüte sieh mit der Abänderung seines
Reverses immer noch nicht zuf Heden geben. — Am 11. März schickte er dann
seinem Gesandten den Befehl nach, Chr. und die anderen Fürsten in Bruchsal
zum Einschreiten gegen die Vergarderungen und zur Vollstreckung der Acht
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420 lö54. 618.-619
Märe ]. 518. Hz. Wilhelm von Jülich an Chr.:
Erklärung Über das Programm des Bruchsaler Tages, Oberhaupt-
. mannschafU Herford,
erhielt dessen Schreiben von Febr, 14 wegen eines neuen Einungs-
tags erst am 24., so dass es tveder zu persönlichem Erscheinen
noch zur Absendung von Räten reichte. Wegen der Spezifikation
der kgl, Lande lässt er es bei seiner Meinung von Febr. 17^)
und hält auch nicht für so hochbeschwerlich, wenn der Kg.
sein Kriegsvolk unter 4 HaupÜeute stellt. Was die Aufnahme
des Landgfen, in die Einung betrifft, so wollte er schon in
Heilbronn die Sache ivegen der Grafschaft Katzenelnbogen aus-
genommen wissen, und bleibt hiebei auch jetzt noch. Der Punkt
wegen der Achtexekutionsmandate könnte auf den Reichstag
verschoben werden. Geld, Brief und Reversalien sind noch an
gutem Ort; im Faü der Not kann leicht weiter gesorgt werden.
Hat wegen der Oberhauptmannschaft Chr. schon seine
Meinung geschrieben; bittet, sie das ganze Jahr zu behalten:
andernfalls hofft er, Hz. Albrecht werde sich nicht weigern, —
^Düsseldorf, 1554 März 1.
Ced,: Bittet, die Schrift für Herford, von der er neulich
schrieb, zu befördern, dass sie nicht allgemein, sondern etwas
betveglich gestellt tverde,
St. Heidelb. Verein 8. Or.*) präs. März 11. Vgl. Druffel IV S.402n.l.
März 1. ^19' Ohr. an Kf. Friedrich, ebenso an Hz. Albrecht: *)
Frank. Kreistag.
hat glaublich gehört, es sei ein fränk, Kreistag zu Nürnberg
gehalten worden, auf welchem der Deutschmeister, der B. von
Eichstätt, der von Henneberg und die Stadt Rothenburg, sonst
niemand von den geladenen Kreisständen, ihre Gesandten hatten :
dort habe man beschlossen, den Bb, und Nürnberg nicht zu-
zuziehen noch Hilfe zu bringen, was man den beiden Bb. und
Nürnberg erklärte; diese hätten dann den Gesandten geant-
wortet, da sie den Mandaten des kais. K.Gs. nicht gehorchen.
a) S cito.
aufzufordern ; Druffel IV, 391 ; vgl. ebd. n. 6 : Berichte des Zasius Ober seme
Verhandlungen Druffel IV, 396, 398, 399.
618. >) nr, 504 n. 1,
519, *) mhenkirchen, März 9 dankt hiefür Hz. AJbreeht. — Sl. Branden-
burg l h. Or. jiräs. Bruchsal^ März 14.
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519.'-5J20. 1664. 421
SO hätteti sie es, wenn ihnen etwas darob begegnen oder zu- März i.
stossen sollte, niemand zuzuschreiben als sich selbst; so habe
man dieselben bedroht Teilt dies zur Erwägung mit?) —
Stuttgart, 1554 März 1.
St. Pfalz 9, II, 10. Konz.
320. Bürgermeister und Rat von Ulm an Ghr.:^) März 3.
Mängel im Münetoesen.
CJir. wird wissen, wie wenig den neu£n Reichsmünz- und
Probierordnungen von 1551^) nachgelebt wird, also das frenibde
und geringe guldine und silberine münzen, als welsche cronen,
portugalösische und andere ducaten, desgleichen die Schröcken-
berger (welche allain uf 5 Schilling oder 7 für 1 fl. gemünzt, aber
ietzo schier allenthalben zu 10 kreizem ausgegeben und genomen
werden), dann auch die münzen, so im Niderland uf 4 stibergroschen
geschlagen und schaaf genannt, so gleichsfalls umb 10 kreizer
gangbar sein, und andere welsche münzen aus frembden landen
in dise art des Schwabenlands mit treflfenlichem nachtail des ge-
mainen manns überflüssig gefuert und in höherem pröss und werd
weder sie gemünzt worden, vertriben und ausgegeben; dogegen
aber die besserer minzen allenthalben wider die beruert Ordnung
gesaigert, geschmöltzt und gefahrlicher weis ufgewechselt, verfuei-t,
in andere, schwechere minzen, fumemblich auch das rheinisch gold
») Vgl. zu diesem Kreistag Druffel IV, 374 mit n. 1.
520. *) Seit längerer Zeit war die Stadt Ulm eifHg um Besserung des
Münxwesens im Beiche bemüht; schon im Jahr 1543 regt sie bei Ulricli an,
diese Frage auf das Programm eines Kreistages in Beutlingen zu setzen, und
zugleich werden geheime Wege zur Abstellung der Übelstände angedeutet. Unter
ihrem Einfluss kam dann hier das Bedenken eines „gar engen^ Ausschusses
zu Stande, wonach Ksr. und Kg. betoogen werden soUten, das aUe berkwerk und
süberkeuf von den sondern personen geledigt, dieselben auch wideramb in der
henpter oder wo möglich in ain gmaine, als des hailigen reichs, band gepracht,
auch durch zusamenschiessen und furstrecken ainer nambhaften, dapfem und
ansehenlichen summa gelts gelöst, volgends das minzen im reich aUenthalben
bei den sondern stenden abgestrickt und dise zu banden geprachte und abgelöste
Silber aUein in ain gmaine, gute und bestendige minz, so durch das ganz reich
ganghaft, durch sondere darzu verordnete personen gepracht und sonst niendert
hin verwendet wurd. Dies soü angesichts des allgemeinen Nutzens nötigenfalls
mit Gewalt durchgeführt und der Vorschlag auf dem nächsten Beichstag hei
einzelnen Fürsten und Ständen, die ihm vermutlich gewogen sind, angebracht
werden. — Ludwigsburg. Kreishandlungen 1.
*) Vgl, Neue Sammlung der Reichsabschiede 2, 616 ff.
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422 1^64. 5Ä?.
März 3. in ander gold, verwendt, zudem neue portugalösische ducaten, wie
uns anlangt, in diser landsart geminzet werden solten; item das
auch die mindern Sorten under den sechskreizern, obgedacht^r Ord-
nung zugegen, haufenweis einreissen, dadurch die höheren münzen
in aufsteigen gebracht; item das die minzen, so in der Ordnung:
nach verscheinung ainer jarsfrist in ausgeben und einnemen gar
verbotten und abgethan, in vollem gang sein; item das die ge-
setzten prös und Valvation mancherlai sorten thaler, cronen, du-
caten und anderer nit gehalten, sonderlich aber die portugalösi-
schen ducaten, welche vermög der munzordnung allain uf 90 und
92 kreizer valviert, zu 25 bazen überflüssig und in gemamera
schleiss sein ; item das auch etliche stend, so minzfreihaiteu haben,
mder obberurte des reiclis munzordnung und abschid ir gerechtig-
kait andern verleihen, vergönnen oder zustöUen, daher dann nit
geringer schaden entsteet und die minzen dadurch in abfall komen.
Welches alles unsers underthänigen vermutens daraus erfolgt, das
die probaciontäge, deren vermög der minzordnung in ainem ieden
krais des heiligen reichs durch die minzgenossen alle jar zwen
verordnet werden sollten, nit gehalten werden, auch die hievor
verordneten wardein (villeucht aus dem, das ine kain besoldung
meer geraicht) irem bevelch nit mehr nachsetzen. Aus dem dann
nit allain dem gemainen mann durchaus im hailigen reich, sonder
auch fumemblich allen hohen und nidern stenden, auch sondern
Personen, von dem höchsten bis zu dem wenigsten, welche ir jär-
lich geföll und einkommen merernthails an bestimpten und ver-
schribnen renten, zinsen und gulten, oder an zollen, ungelt und
dergleichen haben, hochbeschwerlicher nachtail, abbruch und schmö-
lerung augenscheinlich erfolgt, und dagegen alle victualien und
was, wolzumelden, mentschen und vich geniessen sollen und mnessen,
neben dem, so ain ieder sonst zu seiner hof- und haushaltung von
gewand, specerei und anderer notdurft gebraucht, höchlich verteurt
und in doppelten ufschlag gericht wurt.
Ohne Chr. vorgreifen zu wollen, wollten sie ihn als ober-
sten Kreisfürsten des schwäb. Bezirks hieran erinnern, damit
er auf Mittel zur Abstellung der Mängel sinne, Sie stellen ihm
anheiniy seine Gesandten auf den nächsten hiesigen Kreistag
abzufertigen, dass sie zur Vorbereitung eines künftigen Reichs-
oder Kreistags den Ständen des schwäb. Kreises deswegen ein
Anbringen thun. — 1554 März 3.
Ludwigsburg. Kreishandlungen 3. Or, präs, Märg 5.
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621. 1664. 433
S21. Instruktion Ohrs, für Eberhard von Karpfen und Märe ,
Dr. Hieronymus Gerhard zu dem schwäb. Kreistag von März 11:
sie sollen folgendermassen proponieren:
den Zweck des Tages zeigt das Ausschreiben;^) es wird
deshalb über folgende Punkte zu beraten sein:
1. ob auf angeregte mandata*) dem gemeinen krais mit der
that und hilf zuzeziehen thunlich.
2. Wenn dies für ratsam angesehen wird, in welcher
Stärke u. s. w. ?
3. Wie ist die Kriegsrüstung zusammenzubringen? Oder,
wenn die Kreisversammlung den Zuzug für unnötig hält, wie
könnte dies beim Ksr. und beim K.O. verantwortet werden?
Wäre nicht gut und ratsam, sich mit anderen Kreisen dieser
Sache wegen freundlich und vertraulich zu besprechen?
Zugleich soll mitgeteilt u^erden, dass inzwischen von Markgf,
Albrecht an die ausschreibenden Kreisff. nebst dem Kardl. von
Augsburg eine gedruckte Protestation nebst einer Missive ge-
schickt worden sei;^) dies vor der Umfrage anzuhören, stelle
Chr. zum Gefällen der Versammlung. Wünscht sie es, soll es
vorgelesen werden.
Die Verweisung an einen Ausschuss sollen sie womöglich
vereiteln, insonderheit ee unser umbfi^g gehört und darüber wider-
umb von allen votiert worden.
Gleicher gestalt sollen ouch unsere gesanten als für sich selbs
ad partem vor der beratschlagung oder proposition mit den marg-
grafischen, augspurgischen und costenzischen gesanten disputative
reden und conferieren, auch inen unser schreiben ans cammer-
gericht*) vertreulich eröffnen, das dise Sachen fumemlich dem
schwebischen krais hoch und wol seie zu erwegen, in ansehung
das marggraf Albrecht ein vertribner, verderbter fürst, da nichtz
zu eijagen ; aber hinwider wo s. 1. ursach solte gegeben werden,
mochte s. 1. an dem schwebischen krais, der s. 1. für allen andern
zum gelegnesten were gesessen, sich wol erholen; so betten s. 1.
ein solchen anhang, der alweg genaigter, ein land zu verderben,
dann aufzubringen, und were dennocht der schwebisch krais von
521. *) nr. 492 n, 1.
*) nr. 485 n. 1.
•) nr. 487,
♦) nr. 506.
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424 1B54. 52h
Märt 3. Gottes gnaden noch bisher seiner tatlichen handlungen zum merer-
theil überhebt gewesen. Item die kei. mt. hette sich ercleit, das
on ir mt. vorwissen die acht solt erlangt sein worden.
Sind dann in der Versammlung die Vota zum erstenmal
gehört und die Mehrheit will Zu^zug,^) sollen sie als ihr Votum
folgendes vorbringen:
Chrs. bisherigen Eifer zur Beilegung der Sache kennt die
Versammlung. Sein Schreiben an das K,G. soll ihr unverhal-
ten bleiben. [Nach dessen Verlesung:] dies zeigt Chrs. Bedenkend-
er hofft, die Versammlung werde ihm seine Absonderung nicht
übelnehmen. Sonst ist er für Kreis und Vaterland zu allem
bereit. Bei weiterem Nachdenken findet er, dass namentlich
der Schwab. Kreis sich vor Gefahr und Weiterung zu hüten
hat. Bamberg und Würzburg samt Anhang sind stark genug,
beim Markgfen. ist nichts zu holen; der Ksr. selbst sagt in
den verlesenen Schriften, die Acht sei ohne sein Wissen er-
gangen; es müsste dem Markgfen. leicht sein, Aufhebung der
Acht zu erlangen; da es nicht geschieht, ist um so mehr auf-
zusehen, dass nicht ein Dritter in die Sache komme; auch haben
die Mandate keine andere Pön als die kais. Konfirmationen
der markgfi. Verträge, nämlich die kais. Ungnade. Vielleicht
toäre es das beste, dies alles an den Ksr. zu schreiben, seine
Resolution zu begehren oder ihn um gnädigstes Einsehen zu
bitten, damit die Waffen niedergelegt oder die Sachen auf die
bevorstehende Reichsversammlung verschoben werden. — Dabei
sollen die Gesandten es bleiben lassen.
Und so die sachen uf ein oder andern obgemelten weg weiten
geraten, dardurch der zuzug, hilf oder kriegsriistung ingestellt
und ufzogen möcht werden, sollen unsere gesanten in ierem ferrern
votiem in allweg dahin auch schliessen und mit besten fuegen die
Sachen befui-dem helfen.
Im fall aber durch das nier beschlossen wurde, das der zu-
zug oder hilf inzustellen oder abzuschlagen, alsdann sollen unsere
gesanten abermals unsere sondere Ursachen und entschuldigimg
verlesen, darbei auch die gemeinen bedenken erzelen und sich mit
irem votiem mit gemeinem beschlus vergleichen, aber entlich da-
hin schliessen, auf disen fall hoch von nöten sein welle, mit allem
getreuem fleis und ernst zu erwegen, wie solchs mit besten fuegen
*) Diese Befürchtung war nach dem FrotokoU des Kreistags gans grundlos.
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öJ^l. 1554. 425
und statten bei der kei. mt. und derselbigeu cammergericht, auch Märe 3,
sonst meniglichem zu beschonen, abzutragen und zu verant-
worten.
Darüber dann abermals umbgefragt und wa auf obgenielten
ein oder den andern weg die sachen in ein aufzug wolten gerathen,
sollen unsere gesanten darauf femer vermelden und anregen, das
in diser tractation und ganzen handlung nicht dahin allein zu
sehen und zu trachten sein welle, wie die vorsteende gefar dis-
mals wa nicht gar abzuschaffen, doch etwas aufzuhalten, sonder
dieweil die leuf und praticka im reich teutscher nation (wie leider
vor äugen) dennassen geschwind, unbestendig, gefarlich und seltzam,
als die bei menschengedenkens und vilen jam erhört mögen werden,
were hoch von nöten, nuz und gut, das sich diser kreis under im
selber, desgleichen auch volgentz gegen andern kreisen etwas in
bessere verstentnus, vertrauen und richtigkeit gegen einander zu
statlicher erhaltung fridens ujid einigkeit begeben, also, wa sie
under einander dem gemeinen hochverpenten landfriden zuwider
in gegenwiirtigen obligenden oder auch andern künftigen feilen
mit der that und horeskraft beschwert, vergwaltigt oder angriffen
sollen werden, was sich dises krais gemeine glider under inen
selbst gegen einander mit hilf und beistand erzeigen und halten
wollen. Darzu wir dann für unser person gemeinen kreisstenden
und derselben glidem zu sonderer freundschaft, gnaden und nach-
perlichen willen geneigt, und wiewol wir bei uns leichtlich künden
erachten, das villeicht ein solche beratschlagung dismals entlich
und stattlich nicht ins werk gericht möcht werden, so hetten wir
sie doch hiemit der vorsteenden gefar gnediger und nachperlicher
meinung erinnern wellen.
Und wa sich diser krais under im selbs in ein solch gut-
herzigs, bestendigs, warhafts und aufrechtz vertrauen begebe, auch
im fall einich glid in dem schwabischen krais von einem andern
mit der that oder horeskraft über rechtzerbieten und den land-
friden angriffen oder vergwaltigt wurde, das der von den andern
getreue, furderliche hilf, beistand und rettung sich zu getrösten
und zu gewarten hette, die auch mit der that einander getreulicli
erzeigten und bewisen, auch keiner sich von dem andern abson-
dern, ausziehen oder ad partem vergleichen, und das auch daneben
bei den andern genachberten, als Baiem, Franken und dem rei-
nischen krais, angesucht wurde, sich in gleiche verstentnus under
inen selber und auch mit disem kreis zu begeben, damit also diirch-
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426 16&4* ^^•
März 3. aus mit Gottes gfnad dester mer frid, rhue und einigkeit zu ver-
hoflfen sein möcht.
Und mochte zu einem solchen notwendigen, gemeinem, nutzem
werk villeicht auf ferner der versammelten stend nachdenken nit
ein unratsamer weg und mittel sein, das, wa sich die krais ge-
horter gestalt under inen selber in ein solch vertreuliche ver-
gleichung und verstendnus wurden begeben, auch gegen einander
mit sonderer peen und strafen verpinden, das keiner den andern,
so über den landfriden mit der that oder horeskraft angriffen wurde,
in keinerlei weis noch weg verlassen oder*sich von ime abziehen
weite, das sich darauf auch die kreisglider under einander selbs
irer benantlichen hilf zu ross und fues, auch des geschutz halber
verglichen, auch volgenz mit den andern obgemelten kreisen ge-
treulich veraint hetten, wie und mit was hilf ein ieder kreis dem
andern in furfallenden landfridbruchigen und thätlichen beschw^er-
den und hörzugen erscheinen wolte.
Und damit solche fursehung oder beratschlagung dest forder-
licher zu Verfassung und zu werk gebracht, auch dardurch gemeine
kraisstend sambt und sonders vor besorgten Überzug, beschwer
und verderbnus mit gnaden des allmechtigen verhuet möchte wer-
den, solte ganz ftirstendig und in allweg nutzlich sein, das ieden
stand unsers krais gleich alsbald sein gebür und anzal kriegsfolck
zu ross und fus sambt dem geschutz, auch obersten haubt- und
bevelchsleuten bestimbt und auferlegt, darbei sonderlich verab-
schidet würde, was iedes Stands gebtirend anzal zu ross und fus
an monatlichem gelt sich erlaufen solt, dasselbig an ein benant
malstatt hinder einen stand in etlich tagen oder eines monatz frist
nach gemachten beschluss zu erlegen, und man sich also zu disem
notwendigen fall zu entschüttung gewalts und Überzugs mit gelt,
kriegsfolck und geschutz bei guter und rechter zeit gefest gemacht
oder versehen, auch volgenz dasselbig mit und gegen den andern
obvermelten dreien kraisen gehandlet und wie oblaut mit inen ver-
glichen hetten.
Hierüber sollen die Gesandten umfragen. Wenn einige,
die persönlich zugegen sind, sich ein solches Verständnis ge-
fallen lassen und weiter davon reden wollen, sollen die (Ge-
sandten dies, doch auf Hintersichbringen, thun, und wenn etwcis
Fruchtbares zu hoffen ist, sich Über einen weiteren Tag mit
ihnen vergleichen; die anderen sollen dies dann ihren Herren
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521. 1554. 427
berichten und auf dem verglicheneu Tag ivieder erscheinen, — Märe 3,
Stuttgart, 1554 März 3,
Verzaichnus, warauf die sacheu auf den künftigen oder (März ii)
fursteenden kraistagen zu befttrdern.^)
Erstlichs, dieweil es in vil weg bedenklich, das sich einer
oder etlich krais abgesondert von den andern krais, und ausser-
halb zethun gemeiner »> stend des reichs, auch der kei. mt., der
execution auf ergangne achterclerung und gevolgten denunciatorialen
underziehen solten, und aber nicht destweniger ausser den kriegs-
ubungen, darin die stend der frankischen verein gegen marggraf
Albrechten steen, da dieselbigen also iren furgang hetten und nit
abgeschafft wurden, andern mer stenden noch weiters beschwerlich
erstön mochte, so solte es dannocht ratsam, nutzlich und gut sein,
das die krais, zu diser execution erkannt, wo sich nit alle ein-
lassen wolten, gleichwol dieienigen,*»> so den Sachen zum nechsten
gesessen, sich in gemeinen verstand begeben hetten, dergestalt,
wa einer oder mer stand under inen wolte von eim oder dem an-
dern vemachteilt, übereilt oder zu schaden gebracht werden, das
einer dem andern sein hilf laisten und beistand erzeigten.
Solchs möcht auf tregliche, leidenliche weg one sondere uber-
lestige beschwerden furzunemen sein, dermassen das die kreis, so
sich in ein solche freuntliche, nachberliche verstentnus zusammen-
theten (als da ungeverlich der reinisch, baierisch und der chur-
fursten am Rhein krais anfencklichs sein möchten) ire hilf und
rettung, so sie einander thon wollten, auf ein halben oder ganzen
römerzug vermög reichsanschlag anstellen.
Am andern, das die krais, so zu diser execution erkennt —
nachdem sich dero etlich mit einander, wie obgemelt, da sie iemand
anfechten wolt einander beistand zu thun, verglichen — furter
die andern krais und stend des reichs auch zu sich gezogen und
a) Or.: gemeine.
b) Or.: denienigen.
•) BrucIvscUy März 11 übersendet Chr, an seine Räte in Ulm das [obige]
schriftliche Bedenken und befiehUy ir weUend, als für euch selbs und onevermert,
Inhalt desflelbigen, sonderUch des angehenkten beschluss, euer gatansehen und
bedenken anzeigen, auch darin yermelter gestalt direction zu thon. — Ebd. Or,
tiut 8 cito; präs. März 14, Das Bedenken wird dann mit der Instruktion ver-
einigt. — Die Verwandtschaft dieses Bedenkens mit dem Schreiben, das der
Heidelb, Verein von BnicJisdl aus an den Ksi'. richtete (nr. 530), ist nicht zu
verkennen.
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428 1654. 521.
März 3. sie in dise gemeine rettung des Vaterlands, schütz und schinn der
underthonen und irer selbst sich auch zu begeben bewegt betten,
dardurch allem entstandnen unrath, inlendischen und frembden
gewalt desto stattlicher und mit weniger eines ieden beschwerden
in eim solchen gemeinen werk zu steum, und were darauf laufend
uncost auf disen fall ein ieden nach seim gebärenden anthail desto
leichter und beharrlicher zu tragen und zu laisten, zudem ein
solchs, gemeine Sicherheit zu erlangen und zu erhalten, vil mer
furträglicher als da sich etlich wenig stend allein ains solchen
grossen thons underzugen, welches doch inen zu erschwingen un-
muglich, on das inen hierdurch wol grosser gefar dann iezmals
vor äugen, entsteen möcht.
Am dritten, so etlich krais, wie angeregt, under inen wes
furzenemen verglichen weren, hetten sie uf die ausgangne acht-
erclerung und denunciation der execution an gebürlich ort, was
sie zu thun gemeint, zu gelangen, und nachdem die zeit und leuf
so geschwind, das wol zu befam, es möcht sich ein unversehner
gewalt ereugen, der auch gemeinen stenden wol zu schaffen geben
künt, so solt die kei. mt. durch sie die krais oder stend sament-
lich ersucht werden, das ir mt. als das oberhaubt sich der sachen
auch underfangen und den stenden in dem und anderm behilflich
und beistendig sein wolt.
Am vierten, wann man also gevast und zu allen theiln ver-
glichen und dann alle fursteende gefarlicheit aus den kriegsubungen,
zwischen den stenden der frankischen verein und iren gegentheiln
sich erhalten, herfliessen, so sollten dise strittige parteien mit der
guete dahin zu weisen und anzehalten sein, das sie gegen einan-
der die thatliche handlungen und kriegsrustungeu abschaflFten, die
Sachen von banden geben, der kei. mt. und den stenden mechtig-
lich heimstelten und damit ir mt. und irer erkanntnus gewertip:
und ftirter zu ruw weren. Da aber ein theil solchs nit thon ein-
geen, sonder vilmer ob seim gewaltthätigen fursatz beharren würde,
alsdann solten die kei. mt. und andere stend und krais dem gegen-
teil, so sich willfarig erzeigte, ein beifall thon und den andern
mit gewalt von seinem unzimlichen fumemen abhalten.
Am fünften, wann nur durch die abgesonderten kraistägdie
gemein vergleichung nit ze treffen, sonder auf disen fall die not-
turft erfordern will, das sich die krais in ein gemeine versamblung-
zusamenthuen oder etlich aus inen und ein ieden kreis zusammen
ordnen, damit dann solche gemeine beratschlagung und vergleichung
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521. 15W. 429
(als die verlengten verzug nit erleiden mögen) onverhinderlich be- Märe 3,
fürdert, so solt ein ieder krais in diser execution begriffen, was
in demselbigen beratschlagt und verglichen, gleich alsbald den an-
dern in dise execution zugeordneten kreisen vertreulich und sovil
müglich in geheim zu halten, dasselbig und furter ie einer dem
andern sein bedenken zu erkennen geben, darauf sie sich vor [!] zu
gemeiner beratschlagung einer gemeinen beikunft under inen auch
unverlengt in schriften zu entschliessen, daselbst die Sachen sa-
mentlich uf obgesetzte weg zu richten.
Femers würdet auch bedacht, der Sachen fast furstendig
und gut sein, das bei den mandierten kraisen beratschlagt und
dahin dirigiert werde, nemlich dieweil one das die kreis und der-
selben underthonen bei disen schweren und theum jam eröst und
mit keinem Vorrat versehen, das derhalb, auch aus ob- und andern
vor in ieder beratschlagung vermelten Ursachen, die kei. mt. under-
thenigist zu bitten sein solt, gemeinem wesen zu gutem und zu
verhuetung weiter unrats aus kaiserlichem ambt die am cammer-
gericht ergangne acht und executorial (inmassen hievor in andern
dergleichen feilen, als mit herzog Magnussen von Saxsen, Christoffen
von Landenberg, Claus von Rottdorf, N. bischoffen, Christoffen von
Venningen und andern mer von ir mt. auch beschehen) bis nach
schieristkunftigen reichstag zu suspendieren und darbei beiden
kriegsparteien zu befelhen und aufzulegen, mit irer kriegsubung
und thätlicher handlung baiderseit hiezwischen in allweg still und
zu ruwen zu sein, und das in der haubtsach baid kriegsstrittige
Parteien hinder ir kei. mt., chur-, fursten und stend des reichs
sambt oder sonders zu guetlicher vergleichung oder entlichen ent-
scheid furkommen und hindersetzen solten.
Was dann also auf den ein oder andern weg in iedes krais
Versammlung hierin entschlossen, das dasselbig an den nechstge-
sessen andern, als vom schwebischen an den reinischen und baie-
rischen, von dannen an die saxsischen krais und so fort, furnemb-
lich aber den mandierten, schriftlich gebracht und sie ersucht
würden, in solchem sich zu vergleichen und uf letzt angeregten
und dergleichen mittel oder weg an die kei. mt. zugleich under-
thenigist zu schreiben und zu bitten.
Es solte auch notwendig und furdersam sein, das bei iedem
krais etlich ersucht wurden, die in namen und an statt des krais
volmacht betten, dise handlung gehorter massen zu verrichten,
und sonderlich da ein gemeine zusamenkunft der mandierien und
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4a0 160^ Ä2/.— to.
März 3. anderer krais entschlossen werden solt, bei denselbigen zu er-
scheinen, femer zu ratschlagen und zu schliessen, was die notturft
erfordert und gemeinem friden, auch den kraisstenden zum besten
kommen möcht; und das hierauf alsobald in den versamelten und
sonderlich dem schwebischen krais etlich benent und deputiert
würden, zu den vier churfursten am Rhein und der rheinischen
schierstktinftigen kraisversamlung zu vorreiten, die sach anzu-
bringen und mit inen zu vergleichen und das von dannen fortan
dise vergleichung und beschlus an alle ander des reichs krais ge-
bracht und ein einhellige vergleichung gesucht würde.')
Ludwigsburg. Kreishandlungen 3, Or,
März 5, 522. Kf. Joachim und Markgf, Hans von Brandenburg
an Chr.:
Fortsetzung der Rothenburger Verhandlung.
Markgf. Albrecht kam jetzt zu ihnen und bat um Rat und
Hilfe.^) Zur Beilegung des Kriegs geneigt, finden sie, das in
der handlung zu Rottenburg die mittel und wege vorgewesen,
auch volgenz von der ro. kai. mai. unserm vetter das vorgeschlagen
^) Auf dem Ulmer Kreistag hatte niemand zur Exekution der Acht irgend-
weicht Lust gezeigt, vielmehr war nur ein recht gewundenes und nichtssagendes
Schreiben an den Ksr. beschlossen worden. Diesen Beschluss liess man jedoch
auf Grund eines Vortrags der Wirtbger., wich Eintreffen obiger Nachinstruk-
Hon, wieder fallen, und fertigte statt dessen eine Gesandtschaft an du vier Kf.
und die [ober-] rhein. Kreisversammlung ab, mit der Instruktion, alles beraten
zu helfen, was nicht allein für den jetzigen, sondern auch für alle zukünftigen
FäUe zu einem Einvernehmen zwischen dem hfl., schwab. und rJiein., womöglieh
auch bayr. Kreis fährt. — Am 18. März in Bruchsal eingetroffen, trafen die
Gesandten nur noch den Erzb. von Mainz persönlich, von Pfalz und Trier
Räte; von allen wurden sie an den auf April 2 nach Worms ausgeschriehenen
Tag, neben dem zugleich auch ein [ober-] rhein. Kreistag stattfinden sollte^ ge-
wiesen. — Am 3. April in Worms eingetroffen, konnten sie ihre Werbung tcegen
des Ausbleibens der Trierer auch hier nicht vorbringen, übergaben aber den
Gesandten von Mainz, Köln und Pfalz Abschr. ihrer Instruktion, die auf Hinter-
»ichbringen angenommen wurde. — Der erwartete gleichzeitige [ober-] rhein,
Kreistag fand nicht statt. — Mainz, Apnl 12 teilt dann Erzb. S^>astian an
Chr. mit, der neue, von den Gesandten des schwäb. Kreises gewünschte k/L
Kreistag sei auf 7. Mai nach Bacharach angesetzt. — Or. präs. Göppingen.
April 16. Sofort schickt Chr. dies an E. v. Karpfen und Ber nach Ulm. —
Ebd. Or.
522. ') Über die Bemühungen des Markgfen. Albrecht bei semen Ver-
wandten vgl Voigt 2, 177 ff.; Druffel IV S. 4()1 n. 1.
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63^.—6ä3. 1664. 431
wurden, das zu solcher gutlicher hinlegung und vergleichung nicht Mars &
muchte undinstlich sein. Sie rieten ihm deshalb, des Ksrs. Efr-
bieten und der Unterhändler Wohlmeinung nicht auszuschlagen
und brachten ihn schliesslich dazu, das s. 1. sich uns als irem
freunde vertrauet und ire Sachen zu uns gestalt. Sie beschlossen
darauf y dass der Kf, seinen Sohn Johann Georg nach Rothen-
burg schicken, Markgf. Johann sich selbst dahin begeben und
dass sie neben den Räten die Unterhandlung fortsetzen und
zu gutem Ende befördern wollen. Sie teilten dies durch den
Briefszeiger auch an die Räte in Rothenburg mit, mit der Bitte,
die Ankunft Johann Georgs und Johanns auf Osterabend in
Rothenburg zu erwarten. Da sie aber nicht sicher sind, ob
dieselben noch beisammen sind, teilen sie ihren Entschluss zu-
gleich an Chr. als den Bundeshauptmann mit und bitten, falls
die Räte schon auseinandergegangen sind, die Unterhändler
zu ersuchen, auf Osterabend auch persönlich nctch Rothenburg
zu kommen oder doch ansehnliche Räte dahin zu schicken;
auch Chr. möge den Tag persönlich besuchen. Auch dem röm.
Kg., den Bb. und andern ihrefii Verw. haben sie den Tag zuge-
schrieben. — Köln a. d. Spree, 1554 (montags nach letare) März 5.
Ced.: Markgf. Johann schiebt den Termin seiner Ankunft
auf März 28 (nutwoch in heiligen osterfeiertagen) hinaus.^
St. Heiddb. Verein B. 9. Beifaaz. 16. (>r. präs. Stuttgart, Märg 19.
523. Hz. Albrecht an Chr.: Märze.
Mappe des FürHerUums Wirthg.
Chr. hat ihm, als er bei ihm in Heidelberg war, eine Be-
schreibung und Mappe seines Fürstentums, von Hand gemacht,
gezeigt. Wünscht sein Land auch in dieser Weise particulariter
von Hand malen, daraus dann eine gemeine Beschreibung ziehen
und dies neben des Aventinus Chronik oder für sich allein
drucken zu lassen. Hat deshalb mit seinem Mathematiker zu
Ingolstadt, Phüipp Appian, Petrus Appians Sohn, gesprochen,
sich der Arbeit zu unterziehen, und bittet nun Chr., diesen seine
mappa einsehen zu lassen.^) — Schloss Orünwald, 1554 März 6\*)
St. Bayern t^b 1,80. Or.
*) Vgl, dae entsprechende Schreiben an Kg, Ferdinand vom gleichen Tag,
bei HorÜeder 1282 f.
523. *) Näheres über diese älteste wirtbg, Landkarte weiss ich nicht;
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432 1664. 6iU.--m,
Märe 9. 524. Chr. an v. Gültlingen, v. Massenbach, Fessler und
Knoder:
Zusammenschickung der Theologen. Verehrung in die kais. KansUi.
erhielt ihr Bedenken, die Zusammenschickung der Theologen
betr.^) Da der Passauer Vertrag zulässt, zu beraten, une dem
Zunespalt der Religion abgeholfen xoerden könnte, sollen sie das
Ausschreiben sogleich laut Chrs. eigh. beiliegenden Dekrets ab-
fassen und ihm zuschicken.
Lässt sich gefallen, dass zu den hievor dem Obernburger
verehrten 100 Dukaten weitere 500 fl. in Gold in die kais,
Kaiizlei verehrt werden.^) — Bruchsal, 1554 März 9.
Ced.: Ir habt euch auch wol zu erinnern, wo die augspnr-
gischen confessionverwandten zur zeit, als das laidig Interim ge-
schmidet worden, sich zuvor zesamen gethon und ainhelliglich mit
ainander verglichen hetten, es were darzu nit komen.
St. Religionssachen 10 c. Konz.: Ced. bei T^ol/, Augsb. Religifmsfr.
S. 29 n.
März 11. 52 S. Markgfin. Sabine an Chr.:
ihr und der andern Herrschaft geht es gut; wünscht einen für
sie geeigneten Zelter. — Köln a. d. Spree, 1554 (sontags judica)
März 11.")
St. Brandenburg 2 d. Or. j^räs. Schorndorf, April 27.
auch Regelmann (Würti. Jahrb. 1893) scheint sie nicht zu kennen, da er sagif
die aüerälteste Landkarte Wirtbgs. sei erst lü59 in THibingen erschienen
(S. 20).
*) Göppingen, April 2 antwortet Chr., er habe Appian die Beschreibung
und Mappe besichtigen lassen, obwohl sie nur eine Abkonterfeiung und nidU
nach gosmographischer art und weis gemacht sei. — Ebd. Konz. — April 2
schickt Hz. Alhreclvt an Chr. einige IVuchtbäundein, wie er sie jetzt hat: Oliven-,
DatteU und Lorbeerbäume habe er nicht, nur ein Adamsbäumlein, das aber
vom Reif verderbt sei. — Ebd. Or. präs. Göppingen, Aprü 7.
524. ») nr. 616 n. 1.
*) Die kais. Sekretäre Wolf Hallet' und Paul Pfinzing hatten durch Lix.
Eisslinger für sich und zwei Kanzleiverwandte um eine Verehrung fUr ihre
viele Mühe und Arbeit in Chrs. Sache mit dem Kg. gebeten. — St. Chr. L 9, 167.
Or. Vgl. Stalin 4 S. 539 n. 3: nr. 564.
525. *) April 28 antwortet Chr., er habe keinen, wolle sich aber darnach
umsehen. — Ebd. Konz.
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5J26. 1564. 433
S26. Chr. an Statthalter und Räte in Stuttgart: März 13.
Cht 8. Entschuldigung heim K.G, Entstehung der Exekutionsmandate.
Schreiben an den Ksr,
wegefi der von ihm dem K.G. überschickten Exkusation *) sagte
ihm der Erzb. von Mainz im Vertrauen, es hätten ihm einige
K.Gs.'Assessoren, welche in den letzten Tagen hier waren, auf
Befragen gesagt, dass jene Exkusation nicht ^heblich sei; auf
Befragen hätten sie dem Erzb. erklärt, dass die von diesem
mitgeteilte Beschädigung im letzten Krieg zur Entschuldigung
relevierlich wäre.
Darauf Hess er seinen Prokurator Liz. Breunlin aus Speyer
berufen, der der gegenteiligen Ansicht war, das unser in solcher
excusationi angezogen gegen beiden kriegsfttrsten beschehen ver-
sprach relevans, aber der vermelt punct des unvermugens halb
nit relevans seihe. Weiter berichtete er, die Bamberger und
Würzburger Prokuratoren am K.G. samt den Nürnberger Ad-
vokaten hätten, gleichwol wider sein als nümbergischen procura-
tors gut ansehen, um mandata cum clara comminationis [!] banni
suplicirt und angerufen, es seien ihnen aber nur mandata auf
otlich mark golds cum clausula justiflcatoria erkannt worden; das
hätten sie nicht annehmen wollen und hätten um andere Acht-
exekutionsmandate angerufen; so seien schliesslich nach langem
Bedacht die überschickten Mandate erkannt und fttmemlich durch
die gelertsten und erfamen advocaten mit stattlichem rat erwegen
worden, das Inhalt des reichs chamergerichts Ordnung und abschid
die beisitzer weiters nit zu erkennen noch zu procediem, sonder
inen die hand beschlossen, also, wa die execution der acht iber
solch ausgangen mandata nit ervolgte, das solchs an die kais.
mt. gelangt und von ir mt. weiter beschaids und einsehens er-
langt werden mieste. Breunlin wolle, was er weiter erfahre,
berichten.
Dieweil dann locus preventionis am kais. hof erschiesslich
und gut und da auch Breunlin rät, dass Chr. seine Exkusation
an den Ksr. schicke und dadei zu merer ansehens au^h sein
Unvermögen beifüge, sollen sie das erwägen, und einen Ent-
imirf an den Ksr. mit Ausführung von Chrs. Schuldenlast, der
Kriegskosten in den letzten zwei Jahren, des kgl. Vertragsgeldes,
526. *) nr. 505.
Kmit, Briefw. des Hh. Chr. II. 28
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434 1564. 526.-528.
März 13. Schädigung der Uiiterthaneti durch die Spanier und ähnlichem
hieher über schicken}) — Bruchsal, [1554] März TS.
8t. Kammergerichtssachen 3. Konz. von Ber.
März 14. ß27. Chr. an Ksr. Karl:
Geleite zur Frankfurter Messe.
erhielt ein Schreiben vom Ksr., dat. Brüssel, März 2, er solle
die Kaufleute, wie von alters Herkommen, zu und von der Frank-
furter Messe geleiten. Hat seither den oberländ. Kaufleuten,
so von Augsburg, Ulm, Memmingen, auf ihr Ansuchen stets
das Geleite gewährt, ausserdem auf der letzten Herbstmesse den
Nürnbergern, welche von alters her nicht die Strassen durch
sein Land benützten, obwohl sie in besonderer Kriegsrüstung
standen. Hat es ihnen nun für die jetzige Fastenmesse abge-
schlagen, weil für sein Land allerlei Gefahr daraus zu erwarten
wäre und tveil die Nürnberger beim Rückweg andere Strassen
benützten. Das alte Herkommen jedoch lässt er unverändert
bestehen.^) — Stuttgart, 1554 März 14.^)
Wien. Württembsrgica 2 E. Or. präs. März 30.
März 14. S28. Chr. an Kf. August von Sachsen:^)
Notwendigheit einer Vorbesprechung in der Religionrfrage.
lüie der Kf. sich erinnert, bestimmt der Pa^sauer Vertrag unt.
and., dass wegen Religion, Frieden und Rechts und anderer
Punkte binnen V2 Jahrs ein Reichstag gehalten und hier dar-
über verhandelt werden soll, auf tvelchem Weg, ob durch ein
General' oder Nationalkonzil, Kolloquium oder Reichsversamm-
lung dem Zwiespalt der Religion abgeholfen werden soll, auch
dass am Anfang des Reichstags ein Ausschu^s von einigen
schiedlichen, verständigen Personell von beiden Religionen in
gleicher Anzahl verordnet werden soll, um zu beraten, wie am
füglichsten zur Vergleichung zu kommen wäre, ohne doch den
«) Vgl nr. 537.
527. *) Äprü 4 antwortet der Ksr., er versehe sich, dass sich Chr. gegtn
Nürnberg und andere nach aUer Gebi'thr haUe. — Ebd. Konz. ; vgl. nr. 579.
*) Es ist selbsive^'ständlich, dass dieser Wechsel in der Behandlung der
dem Marhgfen. feindlichen Nürnberger, den Chr. hier selbst zugeben muss, mit
dem Umschtcung in der wirtbg. Politik überhaupt susammenMngt.
628. ') Desgl. mut. mut. an herzog Johann Fridrich zu Saxsen, gewesaien
ehorfürsten, marggraf Hansen zu Brandenburg und den landgr. Philipp zu HeBsen ;
vgl nr. 516, 524.
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538.-609. 1554. 435
Kff. sonst des Ausschusses loegen in ihrer Hoheit vorzugreifen. März u.
Nun ist vor guter Zeit ein Reichstag ausgeschrieben, auch
etlichemal^ und jetzt uneder auf Sonntag Miserikordias, pro-
rogiert worden. Dieweil dann auf solchem reicljstage sonder allen
zweifei der religion halber allerlei vorfallen wird, so wäre zu ein-
mundiger und beständiger erhaltung der A. C. verwandten stände
wahrer, christlicher religion unser gutansehen, das solcher A. C.
verwandte stände, vornehmlich aber E. 1., desgleichen herzog Hans
Fridrich zu Saxsen und marggraf Hans zu Brandenburg, auch
herr Philipp, landgraf zu Hessen, und die Stadt Strassburg, unser
allerseits geschickte, schiedliche und ftriedliebende theologos und
rate auf einen gelegenen platz (als unsers erachtens Weimar oder
daselbst um ungefährlich sein möchte) fUrderlich (dann die sache
von wegen des vorstehenden reichstages den Verzug nicht erleiden
mag) zusammengeschickt und inen mit ernst auferlegt hätten, alle
der religion halber hievor bis auf heutigen tag verlaufene hand-
lungen, auch was dem allem nach auf solchem reichstage zuver-
sichtlich weiter vorfallen mag, stattlich und mit allem möglichen
fleLss zu erwägen und sich einer schiedlichen, einhelligen meinung,
wie man doch mit gnaden des allmächtigen zu solcher langbegerten
und höchstnützlichen vergleichung der religion kommen und was
sonst die notdurft dieses höchstwichtigsten grossen handeis fördern
möchte. Wir haben auch dergleichen aus getreuer wohlmeinung
vorgemeldten fürsten auch zugeschrieben und was alle Ee. 11. hierin
für ratsam und gut ansehen, darin wollen wir uns mit denselbigen
freundlich vergleichen. — Stuttgart, 1554 März 14.^
UmveraitiUsbibl Tübingen, M. h. 478. Abschr. C. E. : gedr. (mit Da-
tum: Mars 19) bei Neudecker, Neue Beiträge 1,85 f.
529. Mainz, Pfalz, Wirtbg., trier. und bayr. Gesandte März u.
an Jülich:
Aufnahme von Hessen.
mahnen, in die Aufnahme des Landgfen. Philipp in der im
') Zugleich schreibt Chr. an von Gültlingen, von Massenbach, Fessler
und Knoder, er habe das Kons., die Zusammenschickung der Theologen betr.,
ingrossieren und fertigen lassen und einen Boten damit abgeschickt; sie sollen
verordnen, dass, ihrem Bedenken entsprechend, der Propst zu Stuttgart deswegen
vertraulich an Dr. Marbach in Strassburg schreibe. — St. Religionssachen 10 c.
Konz. Das entsprechende Schreiben von Brenz an Marbach bei Fecht, Eist,
eccl. sec. XVI. suppl. S. 41; Hartmann und Jäger 2 S. 232: Marbaehs Ant-
wort tbd. S. 233: Presse!, Anecdota S. 375.
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436 1564. d29.~Ä30.
Märe 14. Abschied *) genannten Weise unter veränderter Obligation und
Revers zu vnlligen. — Bruchsal,'^) 1554 März 14.
Wien. Mainzer Beichstagsakten 26. Abschr.: teilweise gedr. Xeu»
decker, Neue Beiträge i, 92 f.
Mars 16. SSO. Mainz, Pfalz, Wirtbg., trierische und bayr. Räte an
Ksr. Karl:')
Ihre eigene Sorge für Buhe im Beieh. Bitte an den Ksr.
den Abschluss eines Verständnisses haben sie dem Ksr. seiner-
zeit mitgeteilt,^) die auch E. mt. auf solchen weg ir allergnedigst
haben gefallen lassen. Ebenso weiss der Ksr. von der vergeb-
lichen Vermittlung zmschen den Bb. von Bamberg und Würz-
bürg und Markgf. Albrecht d. J. zu Heidelberg, die sie zu der
Erklärung veranlasste, sich keines Teils anzunehmen. Auch
an die Fruchtlosigkeit der Frankfurter Unterhandlung brauchen
sie nicht zu erinnern, wogegen sie die Rothenburger Verhand-
lung mitschicken.
Und so wir aber nit allein in derselben zu Rotenburg ge-
pflognen underhandlung zeitlich vermerkt, das sie zu abermaln
ringer frucht gedeien wölln, sonder daneben in vil weg gespürt,
waz noch mer sorglicher Weiterungen und unrue im reich teutscher
uation sich leichtlich dahin anzettlen, wa es mit gnaden des al-
629. *) Stumpf 268 f.
^) Ein ausführliches ProtokoU des Bruchsaler Tages vom Märt 1554
kenne ich nicht; doch würde es vieUeicht über den wichtigsten Teil der Ver-
handlungen keine Auskunft gehen. Die Aufgaben des Tages zeigt das Auf-
schreiben, nr. 601 : aus der Vorgeschichte (nr. 462, 464, 466, 474, 486 n. 2) et-
giebt sich, dass die Achtexekutionsfrage im Vordergrund stand : (vgl. auchhiezu
Drtiffel IV, 391). Die Gesinnung, mit welcher man zusammenkam, zeigt nr. 5o2
und Druffel IV, 362: ihr entsprang das Schreiben an den Ksr., nr. 530. —
Die bayr. Instruktion bei Druffel IV, 376; einzelne Berichte hei Druffel IV.
387, 396, 398; Neudecker, Neue Beiträge S. 68; die Beschlüsse im Abschied bei
Stumpf S. 367—274, auch unten nr. 632. — Persönlich zugegen waren ausser
Chr. die Kff. von Mainz und Pfalz; Trier und Bayern hatten Räte geschickt.
Ji'dich war nicht vertreten (nr. 618) ; die Resolution von Bayern und Jiilich auf
den Abschied nr. 644 and 666.
630. *) Den besten Kommentar zu diesem Schreiben giebt die mehr als
deutliche Antwort des Ksrs., nr. 664. Ferdinand gegenüber äussert er : laqnelle
[nr. 630] (k vous dire la v6rit6) j'ai trouv6 estrange, actendu que, comme vous
verrez par la copie, quoiqu^ eile soit conceue avec mots modestes, leur pr^tension
se peult juger assez clörement. Druffel IV, 414.
') nr. 99.
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530. 1554. 437
mechtigen nit zeitlich underbauet, daraus ein noch merere zer- März w.
rüttung, abfall und endlichs verderben unsers geliebten vaterlandtz
jrewisslich ervolgen wurde, seind wir noch femer und abermals
verursacht worden, uns zum tail in der personen, zum tail durch
verordnete rete vertreulich hieher gen Pruossel am Bruorein zu-
samenzu verfliegen, neben sonst andern unsern fridlichen ainigungs-
saehen auch von disem hochwichtigen handel zu underreden und
zu rati?chlagen, wie mit E. kai. mt. als des obersten ordenlichen
hauptz allergnedigstem einsehen, hilf und zuthun disen schweren
des reichs obligen nochmaln möchte fruchtbarlich gesteurt, die
schädliche krieg abgewendet, der armen underthanen femer ver-
derben verbietet und also fi'id und me erhalten werden, darzu
dann E. kai. mt. allerg*^ genaigt, wir oftermaln vernommen und
gespürt haben, auch daran keinen zweifei tragen.
Und weil uns dann von allerhand gewerben und practiken,
die ietzo in und ausser teutscher nation vor äugen sein sollen,
angelangt, als fttraemlich daz eegemclter marggraf Albrecht zu
Brandenburg wider in treffenlichem kriegsbewerb steen, hergegen
Bamberg, Wtirzburg, Braunschweig, Niemberg und andere mit nit
geringer kriegsrüstung auch verfasset sein, daneben an vilen an-
dern orten teutsches landtz, sonderlich in Nidersachsen, treffliche
gewerb, wie auch zum tail umb Augspurg, nach kriegsvolk für-
laufen, beraitz auch an etlichen orten sich versamlen sollen und
etwas rede erschollen, als ob der könig zu Frankreich sich under-
steen wollte, auf teutsche land** musterpletz zu richten, daneben
bestendiglich gesagt will werden von etlichen heufen italienisch
kriegsvolks, so derselben ort von neuem versamlet und vermutet,
das sie in teutsche nation gefüert werden sollten. Wiewol wir
nun von allen disen anlangungen kein gewissheit vernemen, vil
weniger wem eines oder daz ander zuwider oder zu gutem ge-
mainet, wissen, doch nit zweifeln, E. kai. mt. werden aller diser
gewerb und gelegenhaiten vil mer erfarung haben, danebens aber
wol betrachten könden, waz sorglicher gefaar und Verderbens dem
hai. reich und allen desselben stenden, auch einem ieden besonder-
lich seinen landen und armen leuten zu beschwerlichstem under-
gang darauf beruwen wellte, wa es durch zeitlich und stattlich
einsehen nicht abgewendet wurde, aus^> dem wir auch unver-
meidenlich bewegt werden, femere unversehene uberfal, unbillicheu
a) Folgt durchHr, : als das Eltasi.
b) — b) ZwkUz auf dem Rand von der Sand de« pfälz, Schreibers.
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438 1554. 530.
März 16. gewalt und beschwerungen so vil muglicli von uns selbs, unsern
landen und armen undertanen abzuwenden, ietzt mit etlichen reu-
tern und hackenschützen, doch nit in grosser anzal, in beraitschaft
zu schicken und dieselben auf die grenzen unsrer lande zu legen,
sie vor ietwederseits andern kriegsfolk ein- oder überfalle, wo die
understanden werden weiten, bewaren zu lassen.^> Derhalben ans
schuldiger gehorsam und damit E. kai. mt. reputation sampt de.s
hai. reichs wolfart gebürlich erhalten, einmal bestendiger friden
und rhue widerumb gepflanzt werde, so setzen wir, die personlicli
alhie anwesenden chur- und fiirsten für uns selbst und wir, die
verordnete rhet von der abwesenden unserer gnedigsten und pe-
digen herm chur- und fursten wegen, in keinen zweifel,*"^ E. kai.
mt. werden auf die freuntlich unser mit einander habende ver-
stentnus ab disem unserm conventu und getreuem bedenken, so
E. kai. mt. und dem hai. reich zu wolfart, auch uns und unserii
landen und underthanen zu befridung im besten beschehen, ein
gnedigst, guts gefallens schöpfen, und thun demnach E. keis. mt.
wir ganz underteniglich ersuchen, höchstes fleis bittend, sie ge-
ruchen allergst. solch fürderlich einsehens und Verordnung ze thuiu
auf daz in teutscher nation alle kriegstibungen nochmaln ein- und
abgestellt, wir und ander stende und glider des hai. reichs sampt
unsem allei-seitz landen und underthonen mit keinem teutscben
oder auslendigem kriegsvolk übei-füert, femer beschwert oder be-
trüebt, sonder bei rhuo und friden, also auch bei recht und de.s
hail. reichs Ordnungen gehandhapt, geschützt und beschirmt, die-
ienen auch, so zu oder gegen einander onvertragne spenn haben,
derselbigen halb, fiimemlich die bischove und marggrave neben'*'
abschaffung der waffen auf gietliche oder sonst gebürliche austrep
vermocht und angewisen werden, wie zu E. kai. mt. wir under-
thenigste, gute Zuversicht tragen, auch andere weg, dardurch disen
beschweruftgen zu steuni, hailsamlich nit wol zu betrachten wissen,
sonderlich zwischen eegemelten kriegsfürsten keine verf engliche
mittel bisher erheben haben künden. Daran thun E. kai. mt. ein
cristenlich, milt, gut werk, und dem hai. reich besondere gnad,
so one zweifei der almechtig nit unbelonet wirdt lassen, das aucli
umb E. kai. mt. wir und andere stende in underthenigster ge-
c) Dtr gan*€ Sats ist von detn PfiOur korrigiert. Für: „ao getz%n wir in keinen Ztetifel, K. <^
Mt, lotrdttt . . . gut«9 Gefallen »chöpfen" steht urnprünglieh : ^so bitten tcir E. k, M. mtOtrihSnif,
diesen Konvent und getreues Bedenken nicht mit Ungnade noch Missfalltn anfzunthmtn,"
d) neben— waff«n Zusatz des Pfälzers.
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öSO.—öSl. 1664. 439
horsame zu verdieueu uns iederzeit willig befleissen wollen. — Märe 16.
Bruchsal, 1554 März 16.
SL Heidelb. Verein 10 b, i.®) Kom, «) von wirtbg, Hand, mit pfälz.
Korrekturen. Pfalz, Abschr, ebd.^
531. Markgf. Albrecht an Chr.: Märzn.
Weitere Vermüüung. Freilassung des Hzs. von Aumale.
Chr. iinrd vom Kfen. von Brandenburg und dessen Bruder
geJiört haben,^) dass Albrecht ihnen und devi Ksr. alles anheim-
stellte, um endlich einmal aus dem Krieg zu kommen. Da der
Abschluss der Befreiung seines gefangenen Hzs. bevorsteht und
ihm vorgesehlagen umrde, denselben na^ch der Schweiz zu bringen,
möge Chr. seinen Leuteyi mit dem Gefangenen den Pass durch
sein Land gestatteiiy oder, tvenn das zu erlangen wäre, dem
Hz. mit etwa 6 Pf. auf Hohentwiel geheime Unterkunft bis zum
Abschluss der Erledigung gewähren; dieselbe ist fast abge-
schlossen; ivill mit demselben nicht über 24 Pf. schicken, die
sich dnnn inzioischen in der Schweiz aufhalten sollen; kommt
es nicht zu stände, dann möge ihn Chr. vneder fieraufigeben
und den Pass im Rückweg vneder gestatten; kommt es zur Er-
ledigung, sollte er fA.J den Hz. mit Mund und Hand, wie er
sich verpflichtet, ledig sagen, weshalb er ihn auch mit wenigen
Kleppern passieren zu lassen bittet. Hat zu Chr. das Vertrauen,
dass er ihn in dieser Not nicht verlassen unrd. — 1554 März 17.'^)
St. Heidelb. Verein 9 VII. Eigh. Or. präs. Stuttgart, März 26.
e) Da* Kon*, trägt v<m Bera Hand die Äufschr. : coaottpt, welob«nnaHsen dor kais. mt. su
•chreiben Min mecbte. Dann vom demtielbeH mit anderer Tinte : ist also aus Prustel Terfertigt
hingesohickt.
f) Die»$ trägt die Äufeehr. von Chr«. Band: soll das ubertchiokfc ooncept TOn Bottenbarg dar-
gegen uberteben werden, tu vememen, was anderung darinnen gemacht ist worden.
*) Diese Büschel trägt die gleichzeitige Auf sehr.: Etlich Schriften, be-
treffen, als ob kai. mt. des Vorhabens solt sein, den prinzen aus Hispanien, ior
mt. son, zu kaiser zu machen, darbet och ier mt. entschuldigxing, och deshalb
hin- und wider ergangne schreiben; 1654.
531. *) Vgl. nr. 622.
*) Hierauf März 27 Chr. an Markgf. Albrecht: freut sich, dass dieser
die ASache seinen Vettern anheimgestelU hat, und dass er sich beim Ksr. halten
will : denn es umrde, auch durch des Markgf en. Diener j allerlei gesagt, was sie
bei Frankreich angebracht und erreicht hätten ; dan warlich, glauben E. 1. mir,
das der enden E. 1. nit glauben gehalten wurde; ich hab mit meinem schaden
iren trauen und glauben erfaren. — Beglaubigt wegen des Hzs. von Aumafr
und wegen des Markgfen. selbst seinen Diener Adam Diemar (vgl. nr. 641).
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440 1654. d^.
März 17, S32. Verzaichnus, welcher gestalt der ainigungsöberster die
600 pferd und 1000 knecht bestellen und annemen soU.^)
Mainz, Pfalz und Wirtbg. sollen je 200 wohlgerüstete Pf.
auf die beratene Kriegsordnung annehmen, darüber S Ritt-
meister verordnen, welche die Reiter bis 24, April auf den
Musterplatz nach Münkheim (Munckhen) in die hällische Land-
wehr bringen sollen, wo sie sogleich gemustert und bezahlt wer-
den sollen.
Ebenso sollen 3 Fähnlein Kn. angenommen und am glei-
chen Tag in der hälL Landwehr zu Bubenorbis und Sanzen-
bach zusammenkomm^en, gemustert und bezahlt werden. Die
Hauptleute sollen sich bemühen, Hakenschützen zu bekommen,
wenn sie die nicht bekommen, dann Spiesser und mit andern
Wehren, jedes Fähnlein bis zu 350 M. stark; es soll ihnen von
dem Oberst ein Regiment aufgerichtet werden. Jedem Haupt-
mann sollen 100 fl. Laufgeld gegeben werden; was er mehr
ausgiebt, wird ihm vom Pfennigmeister erstattet.
Gf. Ludung von Löwenstein ist Oberst über die Reiter,
Albrecht Arbogast Freih. von Hewen über die 1000 Hakenscfiätzen.
Zur Musterung sollen die Kriegsräte von Mainz, Pfalz
und Wirtbg. kommen, nach derselben jeder Kriegsrat die Reiter
und Kn. seines Herrn an die bestimmten Orte ins Lager führen;
der von Mainz nach Neudenau, Stein und Alfeld;
der von Pfalz nach Mosbach oder ins Schefflenzer Thal;
der vmi Wirtbg. nach Möckmühl und Neuenstadt;
dort sollen sie so gelegt werden, dass sie an einem Tag in
Mosbach oder im Schefflenzer Thal zusammenkommen können.
Der Einungsoberst soll verordnen, dass gutes Regiment
gehalten werde. Von den S Kriegsräten soll immer einer beim
Oberst bleiben und mit ihm sorgen, dass soviel möglich die
Unterthanen nicht beschädigt werden. Bei Amtleuten und auch
bei den benachbarten Freunden soll vorgesorgt werden, dass es
nicht an Proviant fehlt; in allen Lagern sollen freie Märkte
umgeblasen werden.
Am 18. Tag soll wenigstens die Hälfte der Geldanlage^
— Wenn sich seine Gesundheit gebessert häUe, ehe der Markgf. wieder von
Schweinfurt abßog, so wäre er zu einer Besprechung geneigt gewesen. — Ebd.
Abschr. — Vgl. Voigt 2, 198.
632. *) Auf Grund des Abschieds; vgl. Stumpf S. 270, 5.
') Vgl. dm Abschied bei Stumpf S. 272.
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532.-^633. löM. 441
jedes Fürsten in den Händen des kfi. Kammermeisters zu Hei- März 17.
delberg sein, die andere Hälfte nach weiteren 6 Wochen.
Bei gefährlichen Durchzügen oder Gewerben in Trier,
Bayern oder Jülich kann der Einungsoberst den dritten Teil,
die Hälfte oder das ganze Kriegsvolk zu Hilfe schicken, ivenn
es ohne Gefahr für die andern möglich ist. Wo nicht, soll er
mit den nächstgesessenen Kriegsräten beraten und eventuell
weitere Reiter und Knechte im Namen der Einung annehmen.
— Beim Kg. und Kardl. von Augsburg soll der Oberst auch
um Erlegung ihrer Kompetenz anhalten. Stände, die während
der Besoldung eintreteny haben ihren gebührenden Anteil zu
zahlen.
Die Reiter- und Fussknechtfahnen soll der Oberst auf
Einungskosten machen lassen. — Bruchsal, 1554 März 17.
Si. Heidelb. Verein IL Or. mü Unterschriften und Siegel von Krzb.
Sebastian, Kf. Friedrich, Ch\, Philipp Frhr. von Winnenberg, Hans
Zenger.
S33. Hz. Albrecht an Chr.: März 19.
Bayr. Kreistag. Städtetag. Braunschweig.
auf dem Regensburger Kreistag des bayrischen Kreises konnte
icegen Streites zwischen Bayern und Salzburg über Präsidenz
und Direktion die Hauptsache gar nicht vorgenommen werden.
Liess wegen des durch Chr. erwähnten Städtetags in Re-
gensburg sich erkundigen und erfuhr, es sei allerdings allge-
mein das Gerücht gegangen, Hz. Heinrich von Braunschweig
habe wegen einer Geldforderung vom schmalkald. Krieg her
an einige Städte angefordert; von einer Versammlung von Ge-
sandten Oberland. Städte hört man jedoch nichts; Hz. Heinrich
soll auch an Nürnberg seiner Unkosten wegen eine besonders
schwere Forderung gestellt haben. — Landgf. Christoph von
Leuchtenberg ist am IS. d. M. gestorben.^) — München, lö54
März 19.
St. Heidelb. Verein 7 b, 28. Or.*) präs. StiUtgaH, März 23.
s> 4 cito, dtlMime,
633. *) Stuttgart, März 24 schickt Chr. Abschr. hievon an Kf. Friedrich
— ebd. Kons. — und schickt eodetn an Älbrecht die Beschlüsse des schicäb.
Kreistages in Ulm und die des Bruchsaler Tags. — Kbd. Kons.
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442 1554. 634.'-5Sh.
März:io, 334, Chr, an Kf. Friedrich:
Weitere Vermittlung in Rothenburg,
erhielt gestern abend spät ein Schreiben von Kf. Joachim und
Markgf. Johann von Brandenburg laut beiL Abschr,;^) ausser-
dem richteten dieselben ein Schreiben an die RätCy die in Rothen-
burg beisammen waren, das er erbrach. Da hienach Markgf.
Albrecht beeden iren 11. vertrauet und die sachen zu denselbig^en
v()llig gesteh U7id da die Markgff. Johann und Johann Georg am
Mittwoch nach Ostern persönlich in Rothenburg ankommen
werden, so dass ein Erfolg zu hoffen ist so wäre ratsam, dass
sie, die vereinigten Unterhändler, auch persönlich daselbst er-
scheinen und zur Herstellung des Friedens mithelfen. Bittet
um des Kfen, Meinung, — Stuttgart, 1554 März 20.
Wien, Reichsakten in genere 24, Abschr,
Miirz22, 535, Pfalzgf, Ottheinrich an Chr.:
Mandat atis Salzburg, Theohgenkonvent, Kreistage, Brachsakr Tug.
Markgf, Albrecht,
schickt Abschr, eines im Stift Salzburg publizierten Mandats:^)
die Zusammenschickung, von der er durch seinen Gesandten
bei Chr, anregen Hess, ist deshalb nötig; Chrs. Gutbedünken
entsprechend, das ihm sein Gesandter mitteilte, hat er schon
an Sachsen und Hessen^) Anzeige gelangen lassen.
Wünscht Bericht über die Verhandlung des schwäb. Kreises
in Ulm, besonders darüber, was ivegen Exequierung der Acht
beschlossen wurde. Auf dem baijr, Kreistag wurde wegen
Irrungen zwischen Bayern und Salzburg über Session und Pro-
poniereji gar nichts gehandelt, — Wünscht ferner Nachricht
über die Verhandlung in Bruchsal, — Zeitungen giebt es nicht:
nur sagt man allgemein, der Markgf, sei in grosser Rüstung
f)on Reitern und Kn,^) — Neuburg, 1554 März 22.
St, KeligiomsacJien 10 i, Or, präs, Stuttgart, März 28,
634, >) nr, 622.
636, *) Dat. 1663 Des, 8, Verbot des Alf aus von der Kitxhf, besonderf
des Abendmahls unter beiderlei Gestalt, mit Androhung der Exkommunikation
für den Übertreter,
-) Das Schreiben an Hessen bei Neudecker 1, 87, Die Hess. Antwort an
Ottheinnch bei Druffel IV, 406: vgl oben nr, 616, 628,
•) Göppingen, April 3 dankt Chr,; hofft, trotz des Mandats werde Gott
um so mehr die Lehre seines Evangeliums ausbreiten; a%rf dem schwäb. Kreistag
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536.^538. 1654. 443
536. Landgf. Philipp an Clir.: März 23.
^ Verschiebt seine Antwort auf nr, 628.
Antwort auf dessen Schreiben von März 14, Wollen dai-
auf E. 1. hinwieder freundlich nicht beiden, das wir uns versehen
thun, das vielleicht in kurzem die chur- und fttrsten Saxsen und
Brandenburg (davon E. 1. schreiben) und wir zusammenkommen
werden; wann das beschicht, wollen wir nicht unterlassen, mit
ihren IL dieser sachen halben zu reden und was alsdann hierin
allenthalben für gut angesehen wird, das soll E. 1. unverhalten
bleiben.*) — Kassel, 1554 März 23.
Universitätshihl Tübingen M, h, 4b6. Ahttchr, C. R.
537. Clir. an den Ksr.: März 23.
Chrs. Entschuldigung heim K.G.
schickt seine Entschuldigung beim K.G. wegen der Achtexekution
gegen Markgf. Albrecht^) Auch wenn die darin angeführten
Gründe ihn nicht entschuldigen würden, so läge es doch nicht
in seinem und seiner Landscliaft VermögeUy den Zuzug zu
leisten. Schildert die ScMdigungen seines Landes und bittet,
ihm nicht zu Ungnaden aufzunehtneiiy dass er an der Exekution
wider seinen Vetter, Markgf. Albrecht, nicht teilnimmt.^) —
Stuttgart, 1554 März 28.
St. Brandenburg Ih. Konz., von Chr, korrig,
538. Hz. Albrecht an Chr.: März 23,
Fortsetzung der Vermittlung in Rothenburg,
Antwort auf dessen Schreiben von März 20 nebst Abschr,
zu Ulm wurde nur beschlossen^ Gesandte auf den rhein, Kreistag n€ich Worms
zu schicken. Auf dem Bruchsaler Einutigstag hat man mit dem Kg, vollendn
abgeTutndelt und die Aufsteüung von 600 Reisigen und 3 Fähnlein Kn, be-
schlossen, — Ebd. Konz. : vgl. nr, 521 n. 7 und nr, 529 n, 2.
636. *) In seinem Schreiben an Ottheinrich von März 30 geht der Landgf.
Höher auf dessen Anregungen ein: vgl. Druffel IV, 406. — Die Zusammen-
kunft, auf welche der Landgf, verweist, sollte in Zeitz stattfinden und über die
Erbeinigung von Sachsen, Brandenburg und Hessen beraten: vgl, Druffel IV,
415 ; Neudecker, Neue Beiträge 1, 94,
637. *) nr, 505; vgl. nr. 526.
*) Brüssel, April 4 antwortet der Ksr., er woüe der Entschuldigung zu
ieder Torsteender gelegenhait ingedenck sein. — Ebd. Or. präs. Göppingen,
Aprü 13. Vgl Druffel IV S. 379 n. 4.
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444 1554. 538.
März 23. von 2 Schreibeii des Kfen, Joachim und des Markgfen. Johann
an Chr. und die Räte in Rothenburg. Wenn er irgend einen
Erfolg hoffen könnte, sollte es an seinem Fleiss nicht fehlen.
Wenn Chr. sagt, Markgf. Albrecht habe die Sache den beiden
obengenannten Markgff. vertraut und vöUiglich haimbgestellt, so
kann er das aus den Kopien nicht deutlich seheii. Denn Clir.
weiss, da^s Markgf. Albrecht die Verträge nie disputieren Hess
noch davon im geringsten abweichen wollte. Steht es noch so,
dann wäre keine Vergleichung zu hoffen, auch weiss er nicht,
ob die fränk. Einungsstände in weitere Unterhandlung willig-
ten. Dass er nicht persönlich kommen kann, wird Chr. von
seinen fAlbrsJ Räten in Bruclisal gehört haben, da er samt
besser diesen Tag besucht hätte. Hätte jedoch Gir. bestimmtere
Nachricht, dass Markgf. Albrecht die Sache seinen Vettern an-
heimgestellt hat, möge er dies sowie die Absichten der andern
Einungsff. an Hz. Albrecht schicken, der dann auch seine Bäte
zu schicken bereit wäre.^) — München, 1554 März 28.
St. Heidelb. Vei-ein B. 9. Beifasz. 16. Or.^)
a) 4 cito, citissime. Aufaehr. von Chr.: toll das ■chreiben /«*. März SJ besichtiget werden,
ob nit das worttlin „ToUig haimgestelt'* begriffen darinnen seie, nnd daranf mein rettcr
"widerumben auf sein tohreibou und begeren beaatwurt werden.
63ti. *) Stuttgart, März 26 antwortet Chr.: da die beideti Markgff. in
ihrem Schreiben an ihn und an die Bäte in Bothenburg sagen, Markgf, AJbredU
wolle ihnen als seinen Freunden vertrauen und die Sache zu ihnen stellen, uwl
dabei anfügen, das sie seiner 1. zu aller billicheit mechtig seien [steht in nr. ö:JJ
nicht], da ferner Markgf. Albrecht selbst heute an Chr. schreibt, dieser werde
von seinen Vettern gehört haben, welher gestalt dieselbig iren 1., auch ro. kei.
mt. . . . alle sachen haimgestellt [nr. 631], so kann er aus all dem nicht anders
entnehmen, dann das s. 1. solhe sachen völlig und mechtig hindersetzt und über-
geben hab ; wie aber, kann er nicht berichten. — Da nun Uz. Albrecht aus dem
Schreiben von Pfalz und Mainz sieht, dass sie drei ihre Bäte auf den Tag
schicken werden, möge er es auch thun. — Ebd. Konz. — Dieburg, März 23
verspricht Mainz, Münstermaifeld, März 26 verspricht Trier, Bäte zu schicken.
— Ebd. Orr. — Heidelberg, März 27 wiedei'holt Kf. Friedrich eine Mahnung
aus seinem letzten Schreiben, dass Chr. persönlich mich Bothenburg gehen soUc
— Ebd. ihr. — Stuttgaii, März 30 antwortet Chr., er müsse sich in den Sauer-
brunnen begeben. — Pressburg, April 4 schreibt ifim Kg, Ferdinand, er habt
auf ein gleiches Ersuchen von Kf. Joachim und Markgf. Hans hin schon seint
Kommissarien nach Bothenburg abgefertigt. — Ebd. Or, jyräs. Göppingen,
Aprü 19.
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539.— 54(). 1664. 445
o5.9. Die Dreizehn von Strassburg an Chr.:^) März 24,
Anfrage wegen der Zusammenkunft von Theologen und Räten,
schon nachdem der Ksr, a. 1553 auf den 16, Aug, einen Reichs-
tag ausgeschrieben hatte, den er aber dann einigemal verschob,
hielten sie für gut, dass die Stände der A. K, vor dem Reichstag
ziisammengeschickt und beraten hätten, ivie sie sich mit der
Religion auf demselben halten sollten, was ja der Passauer
Vertrag zulässt; doch regten sie bisher dies nicht bei Chr. an,
in der Annahme, dass er der Sache viel besser nachgedacht
habe als sie; auch sah es aus, als würde der Reichstag nicht
zu Stande kommen. Nachdem nun der Ksr, denselben aufs
neue ausgeschrieben hat und sie glaublich hören, dass Chr,
und andere Gott liebende Fürsten eine Zusammenschickung
ihrer Theologen und Räte zur Beratung dieser hochwichtigen
Sache planen, bitten sie, Chr, möge ihnen soweit thunlich seine
Meinung berichten; würde eine solche Beratung stattfinden,
wären sie, wenn Chr, und die andern Fürsten es zulassen, ge-
neigt, die Ihrigen auch dazu zu schicken,'^) — 1554 März 24,
St. Schmtdl, Koll, 2, 276, Abschr, C. B. Kern. Stadiarch. Strass-
burg AÄ 607,
540, Instruktion Chrs. für Gerhard von Bödigheim, Lud- März 26,
ung von Frauenberg und Dr. Johann Krauss an Markgf. Jo-
hann und Johann Georg von Brandenburg:
sie sollen bestimmt bis Mittwoch abend in Rothenburg eintreffen,
den Markgff. ihre Kredenz überreichen und vorbrifigen, Chr.
wäre nach seinem Schreiben an sie von März 20 zu persön-
lichem Erscheinen bereit gewesen, sei aber durch sein Befinden
und durch Geschäfte verhindert. Auch habe Pfalz, Mainz und
Bayern abgelehnt, und wenn er allein gekommen wäre, so wäre
er wohl besonders der Religion wegen bei den Bb, wenig an-
genehm gewesen. Käme jedoch die Sache nicht bald zum Ver-
trag und die andern Unterhandlungsff, loürden auch alle oder
639, *) Dieses Schreiben entsprang der Anregung von Brenz bei Marbach ;
vgl, nr. 628 n. 2 ; Presset, Anecdota S. 376 f.
') StuUgartf März 30 antwortet Chr., er habe an ihrem chnstUchen Eifer
besonderes WohlgefaUen und werde, wenn die Zusammenschickung stattfinde,
es mitteilen, damit Strassburg und andere gutherzige Städte auch einige Theo-
logen dazu abfertigen können, — Ehd, 277 Äbschr. C, R.
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446 15B4. 640.— 541.
März 26. zum Teil erscheinen, so wollte er es, wenn ihn nicht sein Be-
finden hindere, auch thun. Die Antwort auf diese Werbung
sollen die Gesandten fleissig aufzeichnen und nach beil. Be-
denken ') verhandeln helfen. Da der Obervogt von Lauffen bei
Markgf. Johann bekannt ist, soll er gleich nach obiger Audienz
beil. Schreiben gemäss^ besonders vorbringen. — Stuttgart
irn>4 März 26.
St. Hdddh. Verein B. 9. Beifasz. 16. Or. — Konz, van FtssUr ebd.
März 26. S41. Instruktion Chrs. für Adam Diemar, seinen Gesand-
ten an Markgf. Albrecht :^)
Bedingungen füt/r die ErfiUlung der markgfl. Wünsche, Pose für dm
Hz. von Aumale betr.
was den Pass durch das Land mit dem Hz. von Aumale be-
trifftj so hätte er um so weniger Bedenken, durch die Finger
zu sehen, wenn es geheim und unvermerkt geschehen würde.
Der Auf enthält auf Hohentwiel ist zurzeit nicht möglich, da
Ohr. auf dem Schloss einen trefflichen Bau aufführt, die Be-
hausung zu diesem Zweck bis auf den Boden abbrechen Hess
und täglich 200 deutsche und welsche Arbeiter darauf beschäf-
tigt. Aber auch ohne das würde es Chr. nur Schimpf und
Nachteil bringen, da die künftige Rothenburger Verhandlung
unsicher ist und der Markgf. vielleicht nicht in des Ksrs. Dienst
bleibt, sondern sich, wie das Gerücht geht, mit dessen Gegnern
einlässt; des Markgfen. Feinde würden ihm dann Bruch der
versprochenen Neutralität vorwerfen; als Unterstützung eines
erklärten Ächters wäre es dem Landfrieden zumder; dem Kg.,
der mit des Markgfen. Feinden an der Fehde teilnimmt, ist
Chr. mit dreifacher Lehenschaft verbunden, so dass es ihm als
Infidelität ausgelegt werden könnte; wenn dann der Markgf.
in den Dienst von des Ksrs. Feinden geht, hätte Chr. von diesem
Verjagen und Verderben zu erwarten, und wenn aus dem Ver-
gleich nichts mrd, hätte er selbst vom Kg. von Frankreich
640. *) Beil. ein Bedenken von Fesslere Hand, welches darauf hinaus-
kommt: der marckt wnrdt leren kromen.
') Falls die Markgff. Mittel und Wege zur Abhilfe xDÜssten, möchten «iV
dieselben Chr. im Vertrauen eröffnen.
641. *) Vgl nr. 631. — Nach Druffd IV, 406 erzähÜe Chr. auch Zatiu*
von dem Wunsche des Markgfen.; natürlich Hut Zasius dringend ab. — Vgl,
auch das Schreiben des Markgfen, an die Fürsten des Heidelb. Bundes von
März 26, Druffel IV, 4()4,
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641.-542. 1564. 447
Ungnade und Beschwernis zu befürcläen. Deshalb wäre ihm März 36.
nichts lieber, als wenn der Ma/rkgf. sich namentlich wegen des
Aufenthalts anders besämne und Chr. verschonte.
Wenn jedoeh der Markgf. keine anderen Mittel weiss und
Chr. mit eigh. Unterschrift und Siegel Versicherung giebt, dass
er in des Ksrs. Dienst bleibt, sich nicht in den von des Ksrs.
Gegnern, den des Franzosen,*^ begiebt, und, auch wenn die
Rothenburger Verhandlung scheitert, keine thätliche Handlung
vornimmt, sondern sich an billigem Austrag genügen lässt, so
will ihm Chr. den Pass smvie den Aufenthalt auf dem Schloss
Hmnberg bei Tuttlingen bewilligen; doch soll es in tiefstem
Geheimnis vorgenommen werden. — Stuttgart, 1554 März 26,
Fertigt Markgf. Albrecht die Versicherung laut beil. Abschr."^)
und giebt sie dem Gesandten, soll ihm dieser sagen, er könne
nach seiner Gelegenheit den Gefangenen nach Homberg schicken;
Chr. verspreche, ihn treu zu vertvahren und auf Erfordern
zurückzugeben.^)
St. Heidelb. Verein 9 VII. (h. — Beil. Kons, von v. Giüüingen,
von Chr. korrig.
542. Landgf. Philipp an Chr.: März 27.
Gerüchte über Chrs. Rüstungen.
hart, dass Chr. einige Hessen, besonders Hermanns von der
Malsburg Sohn und andere, auffordert, mit den für Chr. be-
stellten Reitern in einigen wenigen Wochen in Wirtbg. einzu-
treffen. Will Chr. niemand abhalte7i, tvünscht aber zu toissen,
ob E. 1. solche reiter iro zu gutem erfordert, auch aus welchem
Grunde. Hier gehen verschiedene Reden. Ein Teil sagt, es
sollte der von Zorn E. 1. die Wiele habe wollen absteigen ; andere
a) des Franzosen im Konz. wm Chr. auf dem Rand beigefügt.
*) Er soll versprechen : sich nicht wider Ksr. und Kg. mit dem Franzosen
in Dienst oder andere Praktiken einzulassen : wenn die Rothenburger Verhand-
lung scheitert, mit dem Lösegeld keine Kriegshandlung vorzunehmen, sondern
sich an billigem Austrag des Ksrs. und unparteiischer Fürsien genügen zu
Uiftsen. — Ebd. Abschr. und Konz. von v. Gültlingen, von Chr. korrig.
•) März 27 schickt Chr. an Pfalz Abschr. des Schreibens des Markgfen.,
seiner Antwort darauf und der geforderten Versicherung : bittet, die Sache ge-
heim zu hcUten und die Schriften zu verbrennen. — EJbd. Konz. — Heidelberg,
März 3() dankt der Kf. : hofft, der Markgf werde der Versicherung nachkommen :
hat die Schriften verbrannt und wird es geheim halten. — Ebd. eigh. (fr. präs.
Nürtingen, April 1.
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448 1664. U2.—&iL
März ^. sageUj Chr. besorge sich wegen der Italiener, die der Ksr. durch
Wirtbg, in die Niederlande ziehen lassen wolle; einige meinen
auchy der Markgf, sei loieder in grosser Werbung und sei
französ. geworden; deshalb sei Chr. besorgt. Hört auchy die
Markgff. Hans und Hans Jörg seien neulich durch das Land
von Hz. Johann Friedrichs Söhnen gezogen und hätten erklärt,
sie wollten in Rothenburg ztvischen Markgf. und fränk. Einung
unterhandeln. Ist Chr. auch beteiligt? Wünscht über alles das,
auch über den Reichstag und über Prinz Philipp, Zeitungen
von Chr. — Kassel, 1554 März 27.^)
München. St.A. 22112. Absckr.
März 30. S43. Kar dl. Otto von Augsburg afi Chr.:
Geleite für Don Pedro Lasso. Reiter in Mergentheim.
nachdem er gestern an Chr. wegen des Ferrando von Gonzaga
geschrieben, bittet er jetzt um Geleite für Don Peter Lasso de
Castilia, des röm. Kgs. Bat und des böhm. Kgs. obersten Hof-
meister, der von diesen beiden zur Hochzeit des Prinzen von
Spanien und der K. W. zu England abgefertigt ist.^) — Dil-
lingen, 1554 März 30.
Eigh. Ced.: Von Ellwangen tvurde ihm gestern geschrieben,
es seien zu Mergentheim 600 gerüstete Pf. angekommen; doch
konnte man noch nicht erfahren, was sie wollen oder wem sie
zugehören. — Entschuldigt sich, dass er so oft wegen der
Durchzüge schreibt.
Si. Stift Augsburg 3 b. Or. präs. Nürtingen, Aprü 1.
März 30. 544. Hz. Albrccht an Chr.:
Resolution auf den Bruchsaler Abschied,
resolviert sich auf den Bruchsaler Abschied.^) Beim 2. ArHkel.
542. ^) Göppingen, Aprü 3 antwortet Chr., obwohl er und seine Einunge-
genossen in Ungutem mit niemand etwas zu schaffen, woüten sie doch ange-
sichts der Gefahr einige hundert Pf. und einige Fähnlein auf die Grense ihrtr
Länder gegen JfVanken legen, lediglich zur Verteidigung. Zu der Verhtmdlumg
in Rothenburg hohen er und seine JEinungsgenossen Räte abgefertigt. — Über
die Ankunft des Prinzen hört er nur, dass dieser in diesem Monat nach Eng-
land aufbreche. — Der Gubemator von Mailand sieht in diesen Tagen wüt
300 Pf. seines Hofgesindes ungerüstet durch Wirtbg. — Ebd. Absehr.
543. *) Ein Brief von Don Peter Lasso selbst, Donauwörth, März Ä.
liegt bei. — April 1 giebt Chr, beiden zusagende Antwort. — Ebd. Kons.
544. ') Stumpf S. 267 ff.
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544.-545. 1654. 449
der Aufnahme des Landgfen, Philipp, ist nach der Heilbronner März so,
Verhandlung Einstimmigkeit nötig ; die Exzeption der nassaui-
sehen Sache muss deutlich inseriert iverden. Hat nichts gegen
das, was zur gütlichen Beilegung derselben unternommen urird.
Will zur Besetzung der Landesgrenzen seine Gebühr nach Ulm
erlegen, hofft aber im Fall der Not auch für sich Unterstützung.
Hält Pfalzgf. Georg zum Oberstleutnant für zu unerfahren und
rät, eine tauglichere und dazu billigere Perso7i zu bestellen.
Dankt, dass Chr. die Oberhauptmannschaft das ganze Jahr
behält; mll sie selbst nach Jülich im H. Jahr übernehmen.
Will 5000 fl. Vorrat erlegen, wenn die Domkapitel von Mainz
und Trier auch zustimmen. Hat nichts gegen die Kaution
für Chr.
Erhielt ferner 2 Schreiben von Chr. vo7i März 25 und 26,
die Werbung des Zasius bei Chr. für den Verein *) und 2 Muster-
platze betr. Zasius hat gebührende Antwort erhalten. Hörte
gerne, dass an den Musterplätzen in Baden nichts sei.
Will nach Rothenburg alsbald Gesandte schicken.^) —
München, 1554 März SO.
St. Heiddb. Verein 19. Or.^) prüft. Nürtingen, Aprü 1.
^45. Chr. an Mainz, Trier, Pfalz und Jülich, oder an MärsSo.
ihre zu Warms versammelten Räte:
Kaution wegen der Oherhauptmannschaft.
erhielt von seinen in Bruchsal gelassenen Räten den Abschied
samt Konz. der von ihm begehrten Obligation und Kaution.
Mainz, Trier und der jülichsche Gesandte erinnern sich tvohl,
dass er nur für den Fall die Oberhauptmannschaft auf das
ganze Jahr bis Michaelis annahm, dass ihm neben Erklärung
einiger Artikel vom Verein genügende Kaution der Schadlos-
haltung gegeben werde, wie seine Räte bei Fertigung des Ab-
a) 6 cito.
*) Nach einer Ced., München Si.A. 2211 i^, betraf die Werbung des Zasius
die Aufnahme von Nürnhi-rg^ welche Chr., solange die Stadt in offener Fehde
xei, für unmöglich erklärte: vgl. Druffel IV, 363.
') Göppingen, April 4 antwortet Chr., die Exzeption werde beim Landgfen.
wohl nicht zu erreichen sein ; er rate, es beim vorigen Beschluss zu lassen ; mit
Besetz^mg der Landesgrenze toei'de Albrecht auf sein Anbringen auch gebührende
Hilfe geleistet werden. Die Beibehaltung der Oberhauptmannschaft sei noch
von Annahme der Kaution abhängig -~ Ebd. Konz.
Krnst, Briefw. des Ht». Chr. IJ 29
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450 1654. 54Ö.-546.
Mars 30. schieds erklärt haben. Hat 7iun in der Note! ewiges geändert:
erhält er sie von ihnen so gefertigt nebst der Ratifikation der
Kapitel von Mainz und Trier, will er die Oberhauptmannschaft
vollends das Jahr hinaus behalten, die Kaution auch an den
röm. Kg. und Hz. Albrecht zur Fertigung schicken.^) — Stutt-
gart, 1554 März SO.
SU Heidetb. Verein 7 a, 8. Abschr.
Mars 30. 546. Kf. August an Chr.:
Zusammenkunft der Theologen.
erhielt dessen Schreiben vom 14. d. M.; von Landgf. Philipp
gelangte fast das Gleiche an ihn ; was er diesem unt. and. ziir
Antwort gab, zeigt beil. Abschr.^) Da nun E. 1. dessen audi
also mit uns einig, so werden uns E. 1. solches fiirderlich zu er-
kennen zu geben wissen, darnach wir uns zu achten.-) — Dresden,
1554 März HO.
UniüersitäUhibl. Tübingen. M. h. 47ä. Abschr. C. R.
545. *) Stuttgart, April 9 schreibt Hiei'onymus Gerhard, es seien [in
Wm^ms] nur Räte von Pfalz und Mainz erschienen, welche Chrs. Wunsch an
ihre Herren zu bHngen versprachen. — Ebd. Or. präs. Göppingen, April lo.
— Über den Hauptzweck dieser Reise nach Worms vgl. nr. 621 n. 7.
646. *) Dat. Dresden, März 30. Soviel aber die Zusammenkunft der theo-
logfen, davon herr Christof, herzog zu Wirtenberg, schreibt, belangt, ist es an
dem, das wir die vergleichung lang gern gesehen. Wir sind auch berichtet, das
weUand herr Moriz, herzog zu Sachsen, churfurst, s*el. gedächtnis, solche ver-
g-leichung zum liebsten gefördert, das auch ihre 1. mit ihren theologen davon
reden lassen. Es ist aber ihrer 1. angezeigt, das sich ihrer 1. der zeit, ietio
unsere theologen besorgt, wann sie mit etUchen, sonderlich mit den theologeu
in den sächsischen Städten, zusammenkämen, das sie sich nicht allein nicht vei'-
gleichen, sondern zweiläufiger dann zuvor werden möchten. Aber wie dem allem,
wo E. 1. neben herzog Christofen von Wirtenberg solches für gut ansehen, s<^
wollen wir daran nicht mangel sein lassen, sondern etliche unsere theologo.'« ab-
fertijo:en, das sie sonntags cantate zu der Naumburg einkommen und folgende
tage fieiss haben sollen, sich mit den andern zu vergleichen. Und im fall <U
solches nicht geschähe und wir dessen, auch woran es haftet, berichtet würden,
so könnten wir sie alle oder eines teils zu uns gegen Zeitz bescheiden und niit
ihnen die notdurft reden. Wo es nun E. 1. also gefäUig, so wolle sie es herzoff
Christofen zuschreiben und dann die briefe an unsere vettern, die herzojje w
Sachsen, auch an marggraf .Joachim, churfürsten, marggraf Hansen und maig-
graf Georgen söhn in unser beeder namen fertigen lassen und uns zu verseeretirn
und zu unterschreiben zuschicken. Hätten aber E. 1. ein anderes bedenken, »
wolle sie uns dessen freundlich berichten. — Ebd. Abschr.
») Kf. August zeigt hier von Anfang an wenig Entgegenkommen gegen
Chr. : statt ihtn selbst zu antworten, überschickt er nur Abschr, eines für den
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647,-649. 1654. 451
o47. Die ivirtby. Räte in Rothenburg an Chr.: M^irz3i.
Ankunft d^.r Gesandten. Hohenlandsherg,
kamen am Mittwoch abend hier an ; von den Markgff. Johann
und Johann Georg nnd weiteren Filrste7i des Heilbronner Bun-
des kam bis jetzt niemand als Dr. Timotheus Jung, kurbranden-
burg. Rat, und die j)fiilz. Gesandten Gf. Eberhard ron Erbach
und Dr. Philipp Hailes. Dr. Jung sagte ihnen heute, dass es
wegen des Geleites Schwierigkeiten gebe.
Die frlink. Bundesstände haben vor Hohenlandsberg ge-
schanzt und es wird aus- und eingeschossen. — Bitten, ihnen
einen reitenden Boten beizugeben.^) — Rothenburg, l'uyi März HL
St. Htidelb. Verein B. 9. Beifasz. 76*. Or. präg. G(7ppm(/en, Apnl 2.
54H. Erzb. Sebastian an Chr.: 4pHl 2.
Bitte um Geschütz.
da er im letzten Krieg all sein Geschütz verlor, kann er die
ihm auferlegte Zahl jetzt nicht aufbringen; bittet, ihm im Not-
fall eine Feldschlange und eine Kartaune mit aller notwendigen
Munition auf seine Kosten zu leihen. — Mainz, 1554 April 2.
St. Htiddh, Verein 7 a, 9. Or.^) in'äs. Göppingen, April 8.
ß49. Kf. Friedrich an Chr.: Aprils.
Niederwerfung von Hoggendovfs Hofmeister.
erhielt heute glaubliche Nachricht, dass des ron Roggendorf
a) Aufarhr.: . . . wolliches a. chf. g. im fall der not bewilliget, doch Roll 8. eh. ff. das pulver
B«lbs darEuo trachten.
Landgfen. heaiimmten Schreibens : bei dem Ausschreiben des Tages soU Chr.
ganz vf^ergangen werden, obgleich gerade er ttei Sachsen dtn Plan angeregt hat,
und ebenso bestimmt der Kf. von sich aus die Adressen, an welche die Ein-
ladungen ergehen sollen; vgl. nr. 680. — Am gleichen Tag übersendet Melanch'
fhon an Kf. August sein Bedenken in dieser Sache: JUnds^il, Phil. Melanch.
Epistolae S. 357 : Corp. Reform. VIII, 5576.
547. *) Göppingen, April 3 schickt ihnen Chr. die Schreiben von Trier
(nr. 538 n. 1] und von Bayern [nr. 544], worin diese versprechen, alsbald ihre
(it^tandten abzuschicken. — Ebd. Or. präs. Rothenburg, Apnl b'. — Göppingen^
April 4 schickt er ihnen ei.i Schreiben von Markgf. Albrechl an die Einung
[dat. Märe 26; tbd. 0/-. = Druffel I V, 404] und ein Ent schuldig u)igsschreit)en
der Markgff. Johann and Johann Georg [ebd. Or. dat. Steinach, März 3ü],
dass sie wegen GeUiisdifferenzen mit den fränk. Knegsräten noch nicht in
Rothenburg eintreffen konnten, und befiehlt, beide Schreiben im Rat vorzulegen.
~ IJhd. Or. prfis. Rothenburg, April 6.
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452 1564. 549.— 550,
April 3. Hofmeister, den derselbe vor wenigen Tagen zum Bericht über
sein Werben in Deutschland zum französ. Kg. abgefertigt hatte,
auf dem Rückweg von burgund. Reitern in einem Strassbnrger
Dorf niedergeworfen und dass, als der dortige Strassbnrger
Vogt sich deshalb beschwerte, Hofmeister samt Reitern nach
Strassburg geliefert wurden, wo sie noch sind ; der Hofmeister
soll Schreiben an Chr. und Pfalz bei .sich haben.^) — Heidel-
berg, 1554 April H.
St. Heidelb. Verein 10 c. Or. präs. Göppingen, April 6.
Aprils. SSO. dir. an Kf. Friedrich:
Landgf. Philipp. Kardl. von Aiigshurg über hais. Praktiken.
erhielt dessen eigh. Schreiben von März 30;^) schickt mit was
in den letzten Tagen Bayern und Hessen^) geschrieben haben:
gab dem Landgfen. eine allgemeine Antwort^ glaubt aber, dass
dieser, wenn man einen Vertrauten zu ihm schickte, namM-
lieh über die französ. Gewerbe allerlei eröffnen würde; dann
Avie ich s. 1. erkenn, will mich ansehen, als sollte s. 1. zu aineni
handel zu helfen nit unlustig sein; will wegen des bayrischen
549. *) Göppingen, Aj)ril 7 dankt Chr.; er habe sofort seinen dorligen
Vertrauten geschrieben, sich genau hienach zu erkundigen. Der Bote, den ron
Hoggendorf an den böhm. Kg. abgefertigt hatte [Druffel IV, 397], kam ror
einigen Tagen mit einer schriftlichen Antwort, an den von Hoggendorf adressiert,
zurück : glaubt deshalb nicht, dass der Hofmeister an sie beide einen Brief bei
sich halte. — Ebd. Kone. — eodem teilt Chr. die Nachricht an Bayern mit.
— Ebd. Kone. — eodem wendet sich Chr. an Gf. Joh. Christoph von Zimmern,
Probst zu Backnang [und Domdekan zu Strassburg, vgl. nr. 2H6] um Auskutrft.
der, Strassburg, April 10 die Nachricht bestätigt und mitteilt, dass bei dem
Hofmeister' zwei französ. und ein deutsches Schreiben gefunden wurden, aber
alle an unbekannte Personen. — Ebd. Or. präs. Gö/rpingen, April 13. — Zu-
gleich schreibt Johann Sturm an Chr.: literas habet Actis nominibas, et qui«
in Charta qnadam memoriae causa preter alia etiam meum nomen babnit »um
ego acccrsitus a nostro magistrata; ubi me purgassera, metuens ne quid manda-
torum haberet ad aliquos imperii principes — nam ego homini non sum locutas -
curavi haue rem iUustrisshno principi electori palatiuo indicari, ut, si plaoeret,
efliicerct, ut ne gravius interrogaretur, aut adversariis plus concederetor quam
conveniret, id quod facile et absque periculo fieri potuit. — Ebd. Or.
65(J. *) nr. 541 n. 3.
*) nr. 54:^ und 544. Kf. Friedrich schreibt dann April 6 an Chr., dieser
solle Hz. Albrecht mit den besten Gründen bewegen, sich nicht so sehr gegen
die Aufnahme von Hessen zu sträuben, da sie nützlich wäre. Was Besetzung
der Grenzen betreffe, so verstehe er den Bruchsaler Abschied wie Hz. Albrecht.
St, Heidelb. Verein 19. Or. präs. ApHl 8.
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5öf). 1664. 453
Schreibens, betr. Ablehnung der Oberhauptmannschaft und Auf- April 3,
nahfne von Hessen, thun, was er für nötig hält.
Hatte neulich einige Räte zu Dillingen in einer Tagsatzung
cor dem KardL, die gestern hieher zurückkehrten.^) Einem von
ihnen hatte der Kardl. aufgetragen, Chr. im Vertrauen zu be-
richten, wie die kei. mt. noch des entlichen Vorhabens seie, den
prinzen zu kaiser (nach dero absterben zu sein) zu machen; der
jetzige Reichstag habe vor allem den Zweck, um Kff., Fürsten
und auch die Städte hiefür zu gewinneti, durch Zusagen, Oekh
Drohung und alle Mittel; des röm. Kgs. Soh?i samt Gemahlin
werden vom Ksr. auf den Reichstag berufen, um mit ihrem
Konsens zu handeln: Widerstand werde der Ksr. mit Getvalt
beseitigen. Der Kardl. habe dies von den vertrautesten Dienern
des Ksrs. und des Kgs. gehört, auch habe es ihm an eben dem
Tag des röin. Kgs. Rat und des böhm. Kgs. oberster Hofmeister,
Don Peter Lasso de Castilia, auf dem Weg zur Hochzeit in
Engkmd, auch angezeigt, mit dem Zusatz, das Reich müsse
den Prinzen zum Ksr. haben, es sei mit lieb oder per fortz.
Dies möge Chr. dem Kfen. mitteilen. Der Kardl. fügte bei, alle
Bestallungen des Ksrs. im Reich seien darauf gerichtet, da der
Ksr. dieses Jahr keinen Feldzug gegen Frankreich thun werde ;
wenn es mit der That angelten solle, so werde nicht mit Einem
angefangen, sondern an vielen Orten, damit man nicht zusam-
men kommen könne. — Hält für gut, weim der Kf. dies an
Mainz, Trier und Jülich mündlich gelangen Hesse, und teilt
es selbst an Bayern und dadurch an den Kg. mit. Bittet,
dieses Schreiben dem Feuer zu übergeben}) — Göppingen, 1554
April 8.^)
St. Heidelb. Verein 10 b, 2. Abschr. (ich.)
') Die Tagaatzung betraf die Sache Ulrichs von Rechbery^ der tsich an
zwei vHrthg. Unterthanen vergriffen hatte; Sattler 4, 65 f. berichtet aiufführlich
darüber.
*) Heidelberg, April 6 antwortet dtr Kf.j er habe die gehsimen Sachen
mit besonderen Beschwerden vermerkt, fürchte aber von der Mitteilung au die
anderen Weitläufligkeit ; er wolle nachdenken, und wenn ir finde, dass es den
andern ohne Nachteü mitgeteilt werden könne, wolle tr es mit Chrs. Vorwissen
thun. — Ebd. Or. präs. Göppingen, April 8.
^) Göppingen, April 4 schickt Chr. die Mitteilung über die Successions-
frage auch an Bayern, wiewol ich solchem nit gar glauhen gib, dann das etwan
die hofdiener sich mer berilemen als an ime selbst ist, oder irer herm willen
und befelch; AlbrecM möge sich erkundigen. Zugleich empfiehlt er die Auf-
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454 16B4. 551,-652.
Aitril 4. 351. Seb, Schertlin an Clir, :
Frthik. Gesandtschaft zum Papst, Kriegsmann. Schreiben (Us rom. Kgs.
fragte nach den Personen, die zum Papst ritten,^) und erfuhr
tcohly dass vorlängst etliche hineingeritten sind ; von ihrer Rück-
kehr aber ivill niemand etwas wissen. - Lässt sich nach dem
bewussten Kriejsmann erkundigen ; hält ihn für französisch.
— Der r'&ni. Kg. schreibt ihm ganz gnädig, er solle sich in
den Dienst des Heidelb. Vereins einlassen. — Augsburg, LIU
April 4.
St. heidelb. Va'ein 23, 67. Or. präs. Göppingen, April 9.
April 4. 352. Gf. Georg an Chr.:
Kf. Friedrich. Besuch des Bothenburgev Tags. Plan eines König-
reichs für Maximilian.
Antwort auf dessen Schreiben von März 24. Dankt für
die Nachricht, dass Kf. Friedrich auf dem Weg ins Wildbad
nach Neuenbürg kommen wird. Auf den brandenburg. Tag
nach Rothenburg zu konwien, ist ihm unmöglich, da sein Statt-
halter und die meisten seiner Räte abwesend sind und der
von Rye wiederholt und erst neulich wieder den burgund. Adel
zu sich nach Neuchätel beschrieben hat, so dass ihm öfter War-
nungen zukommen, das Haus Blamont in guter Acht zu haben.
— Mömpelgard, l'h)4 April 4.
Ced.: Hörte vertraulich, dass der röm. Kg. aus dem Elsass.
Breisgau, Sundgau und der Grafschaft Burgund samt dein
Herzogtum für seinen Sohn Maximilian ein Königreich zu
machen mit dem Ksr. verabredet habe.^)
St. Hansarchic K. 4 F. 2. Or.
nähme des Landgfen. in die Kinung^ da er ihr sonst Schwierigkeiten bereikn
könnte. - Ebd. Ab sehr. — Mfinchtn^ Ajtril 7 antwortet Albrecht ^ er habt zu-
gleich auch vom Kai dl. ein gleiches Schreiben erfüllten^ glaube aber nicht, da»
vtwafi daran sei: dann es were mir ein Hclzani ding-, das man so hochwichtig
Sachen also weit ausbreiten solt ; bttr. Aufnahme des Landgfen. sei er noch (h*'
Ansicht, dass die nassauische Sache ausdrücklich auszunehmen sei. da es beim
Kg. und sonst auch so gehalten wurde; habe der Landgf. son,st Lusl^ in die*f
Einung zu kommen^ so werde ihm dieser Punkt nicht hart sein: auch trrrdf
ihn der vo7i Nassau langsam überziehen. — Ebd. eigh. Or. jtrds. Gojfpingcn.
ApHl 10.
551. ') Vgl. nr. 496.
5i)2. *) Letztere Nachricht giebt Chr. April JfJ an Hz. Albrcchi weiter;
Druffel IV, 4:J0.
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555.— 554. 1B64. 455
553, Bamberg, Würzburg ^ Nürnberg an den B, von Kon- Apnl 6.
stanz und Chr.:
Gemeinsame Beratung def zur Exekuiim mandietien Kreise.
um weiteres Blutvergiessen zu verhmdern und den Praktiken
des Ächters zu wehren, wandten sie sich an die Kff. von Mainz
und Pfalz mit der Bitte, sie möchten als der vornehmste Kreis
die andern Exekutionskreise, den ober sächsischen, fränkischen,
rheinischen, schwäbischen und bayrischen, zu einer Beratung
über die Vornahme der Exekution zusammenberufen, und bitten,
sich auf die Einladung hiezu so zu verhalten, wie sie es im
gleichen Fall auch wünschen würden.^) — l')54 April o.
*S'i. Brandenburg 1 h, Or. präs. G&ppingen, April l'J.
554. Ksr. Karl an Mainz, Trier, Pfalz, Bayern und AjirU ?
Wirtbg.:^^
Entschiedene Zurückweisung der it^m in nr. 530 gemachten Vorwürfe.
erhielt ihr Schreiben vom Kl. März aus Bruchsal samt den Bei-
lagen über den Rothenburger Tag. Hat ihre Unterhandlung
in den Krtegsübungen stets mit gnädigem Gefallen angenom-
men, dankt dafür und bedauert die Erfolglosigkeit.
iSovil nun die vilfältigen practiken, gewerb und kriegsver-
sauiblungen belangt, so diser zeit im hailigen reich teutscher nation
im gang und wesen sein sollen und davon in gemeltem E. 1.
schreiben meidung beschicht, ist nit one, sovil erstlich uns hierin '
betreffen mag, das uns von vilen orten und in manich wege glaub-
haftig furkombt, welcher gestalt im hailigen reiche teutscher nation
a) DU Adr. lautet: Den crwirdi^cn und hochgcbornen Sohftstian, zu Mainz, Johan, zu Trier
ersblfchoven, Friderichen und Albrechton, pfalzgravon bei Rlioin, herzogen in Bayern, und
CThristofen, herzogen zu Wirtemberg und Teck, graven zu Mumpelgurt, dn^ hailigen römi-
schen reiohs erzoanzlern durch Oerraanien, (rallien und da» Iconigreicli Arelat, und erz-
truchseSt unscrn lieben neren, votter, »chwägern, öhaimen, chur- und fursteu, eampt und
i^onderlicb.
Ö53. ') Göppingen^ April 13 schickt Chr. das /Schreiben an den B. von
Konstanz: er habe nicht nur dem Ksr., sondern auch dem K.G. seine JMge
ausführlich berichtet und vom Ksr. gnädigste Antwort trhalten [nr. 537] : da-
von gedenhe er nicht zu weichen: rät, eine aUgemeine Antwort eu geben, wenn
nicht der B. für sich allein antworten will: denn nach seiner Meinung will
man nichts anderes, als diesen Kreis ansei nan der reissen, — Ebd. Kons. —
Meersburg, Ajml 16 antwortet der B,, er habe schon seine Gesandten auf den
jetzigen Kreistag nach Ulm abgefertigt : ehe er dessen Abschied wisse, könne er
den Bb, utul Nürnberg nicht antworten. — Kbd. Or. präs, Göppingen, April 18.
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456 1654. 554.
April 7. allenthalben aus^eprait und furgeben werde, als ob wir ain stat-
lich anzal welsch oder italienisch kriegsvolks (das man dan wol
uf funfzehen oder sechzehen tausent *) man anschlagen wolle) in
die teutsche nation zu fueren und villeicht unsem geliebten sun,
den prinzen in Hispanien, derselben zu ainem haubt mit grewalt
einzutringen und ufzusetzen oder doch anders zu schaden und
nachtail dem hailigen reiche damit furzunemen und zu handien,
des entlichen furhabens sein sollen.
Damit aber E. 1. im ^und wissen und erkennen mögen, wie
die sach dizfals gestalt und das uns in solchem so wol als in vil
andern Sachen die unwahrhait zugemessen wurdet, so wollen und
mögen wir E. 1. uf den kais. trauen und glauben, den Avir uns bei
E. 1. als unsem und des hailigen reichs gehorsamen chur- und
fursten zu haben billich versehen und getrösten sollen, g^nedi^ei*
und freundlicher mainung mit der warhait nicht verhalten, das
uns nit allein an solchem allem otfentlicher gewalt und unrecht
beschicht, sonder das wir auch solches für ain ganz ungeginndt,
unverschempt und unwarhaftig gedieht, so sonder zweifei allain
von unsern widerwerti^en, uns dardurch bei meniglichen zu ver-
unglimpfen, und insonderhait bei der leiblichen teutscheu nation
ainen abfall und Widerwillen zu verursachen und zu erwecken,
den leuten also falschlich eingebildet und furgemalet wurdet, achten
und halten muessen. Dan wir uns erstlich kaines welschen oder
italienischen krie^volks, so wir in oder durch das hailig reiche
teutscher nation zu fueren bedacht, mit dem wenigsten zu erindeni
wissen; darumb dan, und wo die beraitschaft, darein sich E. 1.
begeben, allein zu Verhinderung und ufhaltung desselben ange-
schickt, so solte und were unsers erachtens vil ratsamer gewesen,
zuvor und ehe solches durch E. 1. furgenomen, das sy sich der
Sachen grund und warhait (wie sy leichtlich thuen mögen) mit
vleis erkundiget oder doch uns deshalben angelangt betten, so
solte E. 1. nicht allein in solchem, sonder auch allem andern alle
guete richtigkait zu iederzeit befunden haben und noch. So ge-
denken wir auch noch vil weniger, der löblichen teutscheu nation
löbliche, wolhergeprachte libertet und freihait in dem allergering-
sten zu schmelern oder zu schwechen, sonder sind dagegen andei-st
nit gesint oder gemaint, dan dieselb, sovil uns immer mensclüirh
und möglich, zu schützen und handzuhaben, auch obgemelten unsem
ÖÖ4, ') Diene Zahl neniyt Cht; Zasius gegcnubef'} Draffel IV ^ 390.
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ÖÖ4. 1664. 467
geliebten sun, den prinzen zu Hispanien, und andere unsere nach- Aphl
kommen mit allem vleis und ernst dahin zu ziehen und zu weisen,
da« sy sich gegen dem hailigen reich und teutscher nation als
irer aller geliebtem Vaterland alles gepurlichen, auch freundlichen
und nachpaurüchen willens iederzeit ires höchsten Vermögens er-
zaigen, verhalten und bevleissen sollen.
Do nun uns und gemeltem unserm lieben son, dem prinzen
in Hispanien, dergleichen ungereumbte Sachen und ding zugemessen
werden und wir insonderhait in verdacht komen solten, das wir
gemaint weren, seiner lieb halben etwas, ja auch das allerwenigest,
\\ider die ordenliche weg mit der that oder gewalt furzunemen
und hinauszutrucken (so doch weder wir noch s. 1. in unsern syn
noch gedanken nie genumen, zu geschweigen uns in das werk zu
richten unterstanden haben oder nochmals unterfahen sollen), be-
schehe uns an solchem nit allain ganz unguetlich, sonder auch vor
Gott und der weit gewalt und unrecht, und wiewol wir wol wissen,
das uns und gedachtem unserm geliebten sone ie zu Zeiten der-
gleichen Sachen durch unsere widerwertigen allein aus neid und
mit ungrund ufgelegt werden, so haben wir doch solches bizher
allein aus der ursach bei E. 1. und andern unseni und des reichs
gehorsamen stenden zu verantworten oder mit grund abzulainen
unterlassen, das wir unserer Unschuld, gerechtigkait und kaiser-
lichem ufrechtem, frid- und rechtliebendem gemuet vertraut, und
deshalben ie und alwegen gehofft, die warhait soll und werde
selbst zu seinef zeit den gi'und, das widerspil und das uns durch
solches und dergleichen angeben ganz unguetlich und unrecht be-
schehe, augenscheinlich an tag bringen, offenbaren und beweisen,
wie man dan nun etlich mal im werk befunden, do uns durch
unsere widerwertigen und abgunstigen allerhand unglimpf mit der
unwahrhait zugemessen worden, das hemacher die zeit und das
werk w^eit ein anders und ganz das widerspil bezeugt hat.
So haben wir dieser zeit in der ganzen christenhait kaineu
andern uns bewuesten veind, dan eben den konig aus Frankreich,
dessen allain wir uns dan mit hilf des almechtigen und unserer
getreuen unterthanen zu erwehren und vor seinem muetwillen und
ubermuet, so weit sich unser macht und vermögen erstreckt, wol
ufzuhalten verhoffen und gedenken. Derhalben und wiewol wir
ietzo etliche geschwader reuter, auch regiment landsknecht im
hailigen reiche teutscher nation in unsern dienst und besoldung
an- und ufnemen lassen, so sind wir doch nit gemaint, dieselben
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458 1554. 554.
April 7. andei-s dau oiie menigflichs schaden und nachtail durchzufueren
oder anders wahin dan wider gedachten unsern offnen veinde, den
konig von Frankreich, und zu rettung diser unser gehorsamen,
unschuldigen Nidererbland zu geprauchen. Was nun dem hailigeu
reiche selbst daran und das dieselben bei der venvandtnus, so sy
mit dem hailigen reiche haben und also ain vormaur desselben
erhalten werden, das auch das hailig reich diz orts kainen so be-
schwerlichen, sorglichen nachpaum als den konig aus Frankreich
bekome, allenthalben gelegen, das werden E. 1. als die versten-
digen selbst gnuegsam und nach notturft zu ermessen und be-
denken OTSsen.
Zudem haben wir uns durch unsere hervor ausgangne und
ietzo widerumb erneuerte mandata gegen meniglich gnuegsam er-
klert, das unser mainung nit sei, das iemand im hailigen reicli
teutscher nation in unserm namen ainich kriegsvolk zu werben,
bestellen, ufzuwiglen oder zu versamblen nachgesehen, gegönt oder
gestattet werden solle, so dessen von uns gnuegsamen und vol-
konmen schein nit furzulegen und ufzuzaigen habe, l^nd wollen
uns derwegen aller billichait nach genzlich versehen, was wir also
zu unser unvermeidenlichen notturft ufrichtiglich, ungescheuclit
und mit offnem fueg fumemen, das uns als ainem romischen kaiser
an solchem E. 1. und andere unsere und des reichs gehorsame
stende nit allein kain Verhinderung oder eintrag thuen, scmder
auch darzu alle gepurliche hilf und furderung treues, gehoi-sambs
vleisses erzaigen und beweisen sollen und werden, wie wir dan
hiemit an E. 1. gnediglich begern, was also in unserm oder unserer
freundlichen, lieben schwester, frau Marien, zu Hungern und Be-
haim konigin, wittib, gubernantin und regiererin unser Nidererb-
land, namen uf unsere mitgetailte patenten und schriftlichen schein,
den man deshalben in alweg furlegen soll, von kriegsvolk geworben
und angenomen wurdet, E. 1. wollen ires thails zu durchbringimg
desselben alle guetwillige, getreue hilf und furderung beweisen.
^\'as aber sonst andere gewerb, so dem hailigen reich teut-
scher nation schädlich und gefarlich furfallen möchten und sonder-
lich das obgemelter unser veind, der k(mig aus Frankreich, (E. 1.
schreiben nach) sich in Teutschland musterplätz anzurichten nuter-
stehn soll, belangen thuet, halten wir solches nit weniger als E. I.
selbst für ain ganz sorglich, bös, gefarlich, unleidenlich und solch
ding, so zu ainer hochverderblichen, schädlichen und ärgerlichen
nachvolg und beschwerlichem eintrag raichen und gelangen thuet,
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554. 1664. 459
und solle derhalbeii billich von E. 1. und allen andern ehr- und April z.
fridliebenden und denen der teutschen nation gluck und wolfart
von herzen angelegen ist, mit höchster macht und eussei-stem ernst
irem vesten vermögen nach gewehret und abgetriben werden. Dan
das ainem ieden frembden auslender, furnemblich aber ainem sol-
chen, wie gemelter konig aus Frankreich sich iederzeit im grund
gegen diser löblichen nation bewisen und erzaigt, freistehn und
erlaubt sein solte, seines willens und gefallens im hailigen reiche
zu fahren, zu handien und zu leben, das teutsch kriegsvolk (so
billich allein mder ine selbst und seinen türkischen, tückischen,
ufnirischen anhang gebraucht werden solte), zu sclaven und knechts-
knechten wider ir aigen Vaterland zu erkaufen und daneben allen
frommen, gehorsamen und fridliebenden stenden, welche doch mit
ime nichts zu schaffen, allen muetwillen, schimpf, spott und uber-
drang uf zuladen und mit mord, brand und raub zu beschweren,
da.s soll und wirdet sonder allen zweifei ainem ieglichen ehrlichen,
ufrichtigen bidennan teutsches gemuets und gebluets zum aller-
hr>chsten zu herzen gehn und angelegen sein. Derhalben uns dan
das E. 1. zu Verhinderung und abwendung solcher besorglicheu
gefahr und beschAverden, auch zu befridung irer selbst land und
leute sich iezund in etwas beraitschaft geschickt, nicht allain nit
zuwider ist, sonder wir haben auch solches von E. 1. zu ganz
gnedigom und freundlichem gefallen verstanden.
Letzlich die abschaffung der vor äugen schwebenden kriegs-
handlungeu im hailigen reich teuts(!her nation und widerufrichtung
und erpauung des gemainen fridens betreffende wollen und mögen
wir wol mit Gott dem almechtigen, so aller herzen kent, und selbst
die ainich warhait ist, bezeugen, das wir dieselb bizher unsers
tails heizlich und ganz treulich gemaint und was wir zu solchem
immer dienstlich und furtreglich sein wissen und belinden mög(»n,
dasselb unsenu höchsten vermögen nach zu befurdern genaigt ge-
wesen. Die weil aber unsere und anderer gepflegnen Unterhand-
lungen bizher allenthalben unfruchtbar entstanden und wir doch
laider sovil sehen und befinden, das unsere mandaten, bevelch und
gebotsbrieve ie zu Zeiten in kleiner achtung und ansehen gehalten
werden, so haben wir, als uf das letzt, kainen andern weg, wie
solchem obligenden last und beschwerden fueglich abgeholfen wer-
den möcht, zu erdenken oder furzunemen gewuest, dan das solches
mit Verleihung götlicher gnaden durch die vorstehende künftige
reichsversamblung geschehen mueste, und darauf unsern connnis-
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460 1BÖ4. 564.-555.
April 7. sarien und gesaiiteu, so Avir darzu verordnet, alberait allen bevelch
gegeben, was sy in solchem fall von unsenitwegen bei gemainen
stenden thueu und handien sollen, wie wir dan noch uf dise stund
nicht wissen mögen, was wir anders und mehrers mit verhoffen-
licher frucht fumemen oder thuen sollen noch können. Soferr
aber E. 1. als die verstendigen und der sachen bas erfarnen-)
ainichen forsten digem oder schleunigem und austreglichem we^r
bedenken könten, ist unser gnedig begem an E. 1., sy wollen uns
denselben zum wenigsten in gehorsamen vertrauen entdecken; so
wollen wir denselben auch in gnedigem vertrauen und gehairab
(wa von nöten) guetwilliglich ufnemen und uns unserni eussersieu
vermögen nach also gnediglich darauf erzaigen und verhalteu,
das E. 1. und meniglich gleichmessigs Verstands und naigung unser
kaiserlich fridliebend gemuet gnuegsam daraus spuren und ver-
merken sollen. Welches alles wir E. 1., denen wir mit allem
freundlichen willen und gnaden genaigt, gnediger wolmainuug uf
ir schreiben zu antwort nicht wollen verhalten. — Brüssel, 1554
April 7.
St. Heidelb. Verein lob. Or.») yräs. Göppiiiget^ April 13, Vgl,
Druffel IV, 413,*)
April ö, 555. Ksr. Karl an Chr. :
Warnung vor Roggendorf.
hörte glaublich j^) dass sein früherer Diener Christoph von Bog-
(lendorf vom französ. Kg. zu Chr. abgefertigt sei, um sich von
da auch an andere Orte im Reiche zu begeben und durch seine
gefährlichen Praktiken allerlei Empörung und Zerrüttung im
Reiche anzustiften. Da Chr. wohl Thun und Wesen, auch das
Vorleben desselben kennt,^) namentlich wie er ohne Grund die
r) Mit Unttrachrift des Ksrs., des B«. von Arra«, Seid». Ad mandatam cai'». et cath. raS^
proprium P. PAntaing. — Eine beil. Abtchr. hat den Vennerk, das Or. imi den wHibp. R&t»
nach Rothettburg überaehickt worden, um mü dtn anderen Räten des Vereins tu beraten, k«#
darauf zu antworten ttei, samt Abkehr, de» Srhreibena an den Ksr. (nr. 580).
-) Man beachte den Hohn!
") Vgl, SU diesem Brief auch die misstrauische Äusserung Kg. Maximi-
lians darüber in einem Schreiben an Hz. Albrecht : awer es was auer schier nit,
was er i^lauwen sol; dan man oft ;i^ete wort gibt, awer wenig darhinder ist;
(Tott welle, das des gemuet sich mit den wollen verglaich ; ; dan unter
disem schain, den Franzosen zu bekriegen, lil schteken mag, das ich doch nit
gewis was. - ~ Druffcl JF, 43 L
665. •) Vgl. Druffel IV, 397.
^') Vgl. nr. 499 n. 1.
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555.^657. 1664. 461
Christenlieit verlassen und sich zum Türken geschlagen, wie er Apni s.
durch offenkundige Rebellion kais. Hoheit beleidigt hat und
noch darin verharrt, so vertraut er zu Chr,y er werde demselben
nicht nur nicht glauben, sondern ihn behandeln, wie er es ver-
dient, und ihn so abweisen, dass der Ksr. sein Missfallen daran
deutlich spüren kann. — Brüssel, h')54 April H,
St, Heidelb, Verein 10 c. Or. prffs. Göppingenj Apnl /5.')
55 6. Landgf. Philipp an Chr.: ApHl s.
Naumburges Tag.
schickt 7nit, was ihm der Kf. von Sachsen auf Ohrs. Schreiben
hin, die Zusammenkunft der Theologen betr., geschrieben hat.^)
Schlug dem Kfen. vor, dass der Tag am 26. April in Naum-
burg sein solle; ist Chr. einverstanden, möge er auch seine
Theologen schicken, allda von sacheii, wie E. 1. hievoriges schrei-
ben, an uns gethan,*) ausweiset, zu reden. Bedächten auch K. 1.
jnit sein, da herzog Ottheinrich, pfalz^af, s. 1. theologen, auch
etliche E. 1. benachbarte Städte die ihren dahin zu schicken willig
wären, stellen wir in E. 1. gefallen. — Ziegenhain, ir)r)4 April fi.^)
Ced,: Die Erbeinigungsverwa7idte7i werden auf Himmel-
fahrt in Zeitz zusammenkommen.
üniversitätsbibl. Tübingen^ M. h. 486. Abseht: C. R.
55 7. Johann Friedrich d. M., Johann Wilhelm. Johann Aprils.
Friedrich d. J., Hzz. zu Sachsen, an dir.:
Die geplante Theologenzusammenkunft.
ein reitender Bote Chrs. überreichte unlängst in ihrer Kanzlei
ein Schreiben an ihren verstorbenen Vater, das sie erbrächet}.
•) eodem schickt Chr. Abachr. an Pfalz und Baytrn und bittet um Rat,
wie er dem Ksr. antworten soll: zugleich schickt ei' Abschr. von des Ksrs. Ant-
wort auf seine Entschuldig ung^ dass er dem Exekutionsmandat nicht paneren
kann [nr. 537 n. 2]. — Ebd. Konz. — Vgl. Drnffel IV, S. 449 n. 1. Chrs.
Antwort nr, 579.
556. «) nr. 546 n. 1.
«) nr. 528.
*) Göppingen, Aprü 15 antwortet Chr., er habe seine Räte den nächsten
naeli Naumburg abgefertigt, auch an den Landgfen., Saclisen und Brandenburg
savU und sonders nach beil. Abschr. fnr. 572] geschrieben und damit einen
eigenen Boten nach Zeitz geschickt. — Ebd. Abschr. C. R. — Vgl. des Landgfen.
Schreiben an Ottheinrich, Druff el IV, 406.
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462 1BÖ4. 567,
April 6'. Hätte Chr. von dem Tode ihres Vaters gewusst, dann hätte er
das Schreiben wohl auch an sie gerichtet^ weshalb sie, ihrem
neulichen Erbieten nach, darauf antwortend) Ihr Vater war
schon vor den Beschwerungen durch die verlaufenen Kriege
stets entschlossen, und hat das auch während seiner Gefangen-
schaft dem Ksr, mündlich und schriftlich ungescheut erklärt,
dass er bei der im Jahr HO übergebenen A. K. bis in die Grube
verharren wolle, vrie er auch sie väterlich ermahnte, dabei und
bei den von den Theologen in Schmalkalden verglichenen Ar-
tikeln, dabei E. 1. herr vater seeliger selbst gewesen*) und die
neulich im druck ausgegangen, beständig zu bleiben; in diesem
Glauben ist ihr Vater verschieden und gewiss ein Kind der
ewigen Seligkeit geivorden. Auch sie haben, ehe ihr Vater ent-
lassen war, auf ein Verlangen des Ksrs,, das Interim anzn-
nehmen, sich init ihren Unterthanen verglichen und durch einen
öffentlichen Druck verkündigt,^) bei obiger Konfession und
Artikeln unverändert bleiben zu wollen, wie CJir, wohl erfahre^}
hat. So sind sie noch gesinnt und hoffen, Gott werde sie dabei
schützen, Sie sind entschlossen, ihre Gesandten, soviel die Re-
ligion belangt, mit keinem anderen Befehl auf den Reichstag
zu schicken, ohne sich durch die Gefahren hindern zu lassen,
die durch Anhetzung des Teufels hieraus entstehen könnten:
denn sie achten ihrer Seelen Heil höher als alles andere. Wo
nun E. 1. ihre theologen an einen gelegenen ort verordnen und
sich hierin mit uns freundlich vergleichen und solcher nieinuno:
auch sein wollen, so hören wir es ganz gern, wollen auch unseiv
theologen derwegen mit ihnen und andern zusammenkommen lassen,
auf zeit und stelle, wie E. 1. und die chur- und fürsten, an welche
E. 1. gleichergestalt wie an unsern herrn und vater seeligen ge-
schrieben, solches für gut ansehen und beschliessen werden. I)a^
wir aber den unsern auflegen sollten, von milderung und ver-
ändenmg der A. ('. und vorangezogenen sclmialkaldischen ailikel
oder einer neuen vergleichung in sachen, die religion belangend.
wi(» solches vielleicht bedacht werden möchte, zu ratschlagen, in
557. *) Vgl. nr, 528, Grimmenstein, Ajnil 4 hatten sie Bunächst geant-
woHet, da die Sache mehlig sei und sie sich jetzt duf der Reise zur Entgegen-
nahme der Erbhuldigung befänden, wollten sie ihre Antwort durch eigenen Boten
schicken, — Ebd, Abschr, C, E,
*) Vgl, Heyd 3, 310 ff,
») Vgl, Dntffel /, 282,
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567,-568, 1564. 463
dem bitten wir, unser freundlich zu verschonen, sintemal wir es April s.
dafür gänzlich halten, das solche Vereinigung, die der heil, schrift
gemäss sei, nicht ist zu finden. Und das wir unser herz also
gegen E. 1. eröfnen, das wollen E. 1. von uns in keinem unguten
aufnehmen.^) — (rrimtnenstmi, hV}4 (sonntags misericordias do-
mini) April ^.
UniversitäUhiftl Tübingen, M. h. 478, Abftehr. C, H,
S58. Markgf, Johann von Brandenburg an Chr.: Ajml 9.
Zusammenkunß von Theologen und Bäten.
Antwort auf dessen Schreiben von März 14, Lässt sich
Ohrs, Gntansehen, dass die Theologen und Räte der A. K. ver-
wandten Stände zusammengeschickt tverden, um sich zu beraten
und über eine einhellige, schiedliche Meinung zu vergleichen,
wohl gefallen, Ist, wenn er über Zeit und Ort verständigt wird,
auch bereit, die Seinigen zu schicken; tvürde er durch Kürze
der Zeit hieran verhindert, so tvürde er sich doch die Beschlüsse
der anderen gefallen lassen; will sich hierin von Chr, und
♦) Göppingen, April 17 antwortet Chr., er habe den Tod ihres Vaters
mit betrübtem Gemüt vernommen ; eine freudenreiche Auferstehung desselben sei
(:* internal s. 1. die tage ihres leben« als ein christlicher fllrst jfelebt und auch
bei der reinen, wahren lehre des heilsamen worts (totte« s« beständiglich bis in
die gnibe hinein geblieben) wohl zu hoffen : wünscht ihnen Glück zur Regierung
und zu ihrem christlichen Vorhaben, — Was die Zusammenkunft der Theologen
betrifft, so hat ihm Landgf, Fhüipp berichtet [nr. 556], dass dieselbe am
:i6. d, M, in Naumburg stin solle: hat deshalb Bäte und Theologen abgefetiigt,
in det* Hoffnung, dass sie zu der bestimmten Zeit oder wenig später in Nnum-
ffurg eintreffen iverden, deshalber Ee. 11. freundlich bittend, sie wollen zu erhal-
timg und beförderung der ehre Gottes und seines heilmachenden wort« die ihren
dahin auch absenden und helfen von einer einhelligen vergleichung, im fall da
auf dem vorstehenden reichstage von wegen unsers lieben herm Christi einigen
und seligmachenden ^orts, das da der augspurgischen, auch zwischen den theo-
logen zu Wittenberg und den unsem verglichenen, auch einander unterschriebenen
confession zuwider, etwas sollte vorgenommen werden, tractiren und erwägen
lassen, was darwider endlich beschlossen, auch wie wir mit göttlicher, gnÄdiger
Verleihung aUerseits einhelliglich und beständiglich dabei bleiben und einander
handhaben möchten, wie wir dann unseres teils in dieser sache von £e. U. und
andern A. ('. verwandten uns mit nichten ziehen noch absondern wollen, sondern
gedenken bei unserm lieben herm Christo und seinem einigen, ewigen worte,
auch der obgemeldten confession, endlich zu verharren und zu bleiben. — JtJbd,
Abschr, C, R, — Vgl, auch die Schilderung der Sfihne Johann FriedHchs in
einem gleichzeitigen Brief Öhrs, an Vergerius : Kausler und Schott S, 66 f.
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464 1554. 5U8.-529.
Aprü 9. anderen Ständen nicht absondern,^) — Rothenburg a. d. T.,
1554 April 9.
Ced,: Wir stellen auch in E. 1. freundliches bedenken, ob
nicht der churfürst von Brandenburg zu solcher Schickung" auch
ei-sucht werden sollte.
Univerftitätshibl Tübingen. M. h. 493. Abschr. C. R.
April 9. 559. Die tvirtbg. Räte in Rothenburg an Chr.:
Beginn der Verhandlungen.
nachdem die beiden Markgff. am 7. d. M. gegen Abend um 4 Uhr
hier angekommen waren, Hessen sie sich ansagen, umrden am
8. vorberufen und trugen ihrer Instruktion nach vor. Dr. Krauss
fügte dem mündlichen Befehl nach bei, Chr. sei von Ksr. und
Kg. dringend ermahnt worden, den Reichstag, der um Pfingsten
beginnen solle, persönlich zu besuchen und müsse deshalb seine
Badfahrt jetzt vornehmen. Die beiden Markgff. dankten per-
sönlich.
Zwischen 1 und 2 Uhr nacMnittags umrden die Gesandten
zusammenberufen; Markgf. Hans berichtete persönlich über die
Entstehung dieses Tags und entschuldigte ihre Verspätung.^)
Gleich darauf wurde proponiert, wenn etwas Nützliches erreicht
werden solle, so müsse zuerst bei den Parteien wegen eines
Stillstands der Thätlichkeiten und wegen Geleites für die markgf.
Gesandten Wilhelm von Grumbach und Dr. Strass verhandelt
568. *) Göppingen, April 12 schickt Chr. an den Markgfen. in Abschr.,
was Kf. August an Landgf. Philipp^ dieser an ihn [Chr.] hfiute wegen der
Zusammenkunft geschrieben hat [nr, 546 n. 1 und 556] : wird seine Theologen
auf den bestimmten Tag nach Naumburg abschicken. — Ebd. Äbschr. C. R. —
Darauf antwortet, Rothenburg^ April 14, Markgf. Johann, bis sum 26. April
die Seinigen zu schicken, sei die Zeit zu kurz: Chr. möge ihn entschuldigen:
er sei ohnedies bereit, was der A. K. und christlichen Lehre gemäss beschlossen
werde, für seine Person anzunehmen, und wolle es, wenn es ihm zugescftickt
werde, bei den benachbarten Ständen und Städten befördern. — Ebd. Abschr.
C. R. — Darauf, Göppingen, April 17, Chr.: er habe dieses Schreiben seinen
Räten und Theologen nach Naumburg nachgeschickt, um es nötigenfalls vorzu-
legen; sein Bedenken in Religionssachen habe er seinem Rat Ludwig von Frauen-
berg angezeigt und ihm auferlegt, es dem Markgfen. zu eröffnen. — Ebd. Abschr.
r. B. Zu letzterem vgl nr. 583.
659. *) nr. 540.
*) Sie tcar durch Geleitsfragen verursacht : nr. 541 n. 1 ; Druffel I K, 44iS,
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Ö09.—Ö60. 1664. 465
werden; sei man anderer Ansicht^ möge man es berichtest. Die Api-iis,
Gesandten einigten sich mit den Markgff. auf diesen Vorschlag;
sobald die Gesandten des fränk. Bundes erscheinest — von
Würzburg sind schon Reinhard von der Kher, Hans Zobel und
Liz. Valentin Gotthart eingetroffen — , so wird hierüber die Ver-
handlung begonnen werden})
Hohenlandsberg ergab sich nach schwerer Belagerung arrt
Sonntag Miserik, Domini. Der Markgf. soll 70 Stack Büchsen
samt anderem Vorrat damit verloren haben. — Rothenburg,
1554 April 9.
St. Heidtlb. Verein B. 9. Beifasz. 16. Or. präs. Göppingen y April 11.
Konz,^) heil.
560. Ludwig von Frauenberg an Chr.: Apnlo.
Verhandlung mit Markgf, Hans in Rothenburg.
brachte dem Befehl nach heute bei Markgf. Hans ohne eines
andern Beisein vor ; dieser sagte, es lasse sich hierin nicht
alles schreiben ; wenn aber er [Frbg.] selbst zu Chr. reite, wolle
er ihm mündlich berichten. Er und Markgf. Hans Georg seien
entschlossen, sobald sie können, Chr. in Göppingeri oder wo
sie ihn treffen können aufzusuchen, und werden ihm deswegen
schreiben. Antwortete, er wolle dies Chr. berichten. Der Markgf.
hielt ihn noch lange auf und eröffnete ihm allerlei, das er
mündlich berichten toird. — Ein Schreiben der Markgff. folgt
mit^) — Rothenburg, l/)'>4 (montags nach misericordi domini)
April ff.
St, Heidelh. Verein B. 9. Beifaaz. 16. Or. irr äs. Göppingen, April IL
») Jm KoHM. int »tau ApHl $ ApHl 10 korrig.
•) Vgl. über den zweiten Rothenburger Verhandlungatag Voigt 2y 190 ff,,
Hortleder 1282 ff. Die von Voigt erwähnte Forderung, dose dem Markgfen,
GOOOOO fl. samt dem abgedrungenen Geschütz gegeben werden sollen, wurde erst
gegen Schluss der Verhandlung erhoben. Dass diesmal die Gegner des Markgfen.
die Zurückhaltenden waren, entsprach der Situation. Nach einem Bericht von
April 15 wünscJUe Chr., dass auch Markgf. Karl von Baden, der Schwager
des Kulmbachers, beigezogen werde, April 17 befahl Chr. seinen Gesandten,
mit den Räten der anderen Einungsff, zu verhandeln, dass die geringe Neigung
der Bb. und Nürnbergs zum Frieden beim Ksr. und K.G. zur Entschuldigung
gegen die Exekutionsmandate verwendet werde, damit inen [Bb. und Nürnberg]
der unglimpf zugemessen werde, auch wir, die verainigten, dises fazwerks ain-
mal abkomen. — Ebd. Or. Vgl. auch nr. 617.
560. *) Dat. April 9: bitten, ihnen einen Ort zu bestimmen, wo sie vor
ihrer Abreise zu Chr. kommen können. — Ebd. Or. — Göppingen, April 12
Ernst, Briefw. des Hzt. Chr. 11. 30
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466 1554. 56L—562.
April 9. 361. Hz. Albrecht an Chr.:
Aufnahme des Landgfen, Oberstleutnant. Kaution für Chr, Ver-
handlung in Rothenburg.
h'isst es Über die Aufnahme des Landgfen. bei seiner Chr. sclion
eigh. belichteten Meinung.^) Rät nocheinmal, einen kriegs-
erfahrenen, wenn auch nicht so hochgebornen Oberstleutnant,
nötigenfalls Seb. Schertlin, zu nehmen. — Obwohl er in der
Kaution einige Änderungen findet, soll es doch seinethalb keine
Mühe haben. Hat seine Gesandten schon am 29. März nacli
Rothenburg abgefertigt; da Markgf. Albrecht noch auf den
Verträgen beharrt und der Ksr. den beiden Markgff. die Sache
nicht durchaus mit Vollmacht anheimstellte, fürchtet er, es werde
so we7iig wie früher etwas ausgerichtet.^) — München, l'M
April 9.
St. Heidelb. Verein 19. Or.^) j)räs. Göppingen^ April 10.
April 9. 562. Markgf. Albrecht an Chr.:
Ablehnung der von Chr. geforderten Versicherung.
die begehrte Versicherung^) ist ihm sehr bedenklich und er
kann sie, besonders da er mit dem röm. Kg. noch nicht ver-
tragen ist, ivie aus andern Gründen, nicht bewilligen ; hat eine
solche Obligation weder dem Ksr. ?ioch sonst jemand je gegeben,
ireshalb es ihm Chr. auch nicht verdenken möge. Nun ist ihm
aber bedenklich, den Gefangenen in jene Gegend zu liefern, da
er, loie gesagt, init dem röm. Kg. nicht vertragen ist; er dankt
deshalb für Chrs. gutwilliges Erbieten. — 1554 April 9.
St. Heidelb. Verein 9 VII, Or. präs, Göppingen, Apt^ 14.
b) 4 cito.
antwortet Chr., wenn sie 2 oder 3 Tage nach Georgi noch in Rothenburg seien,
wolle er kommen, wohin sie ihn bescheiden ; häUen sie etwas Veriraidicltes su
berichten, was keinen Verzug leide, sollten sie es Ludwig von Fratunberg imt*
teilen oder zu ihm nach Göppingen kommen. — Ebd. Konz.
561. *) nr. 550 n. 5.
2) Göppingen, April 11 berichtet Chr. an Pfalz den entschiedenen Wider-
spruch Hz. Albrechis gegen die Aufnahme des Landgfen. ohne Exzeption der
nassauischen Sache, wogegen er nichts weiter machen könne ; stellt das Weiitre
dem Kfen. anheim. — Ebd. Konz.
562. *) Vgl nr. 541 n. 2.
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663.— 564, 1654. 467
563. Hz. Albrecht an Chr.: AprüQ.
Kais. Werbungen. Roggendorfs Hofmeister.
Antwort auf 2 Schreiben dat. Göppingen, April 7. Gegen
den unzeitigefi Lauf der Knechte nach Hall hat Cfir. gute Vor-
sehung gethan. — Hat mit Konrad von Bernelberg über seine
Werbung selbst gesprochen;^) derselbe sagte, der Ksr. wolle
20 Fähnlein Kn. und einige Pf. hieroben anwerben; er und
Georg Spät seien Oberste über die Kn., Albrecht von Rosenberg
über die Reiter; es sei mit ihm von tvegen der Kgin. Maria,
doch im Namen des Ksrs., verhandelt worden; er habe sich
gegen den Befehl gesträubt, tveil man sage, der Ksr. wolle das
Volk gegen die deutsche Nation gebrauchen, die Kgin. Maria
habe aber dies entschieden verneint und gesagt, der Ksr. werde
sich in kurzem gegen die Fürsten deswegen erklären; bis jetzt
habe er noch keinen endgültigen Bescheid; er wolle sich ohne
sein [Hz, Albr.J Vorwissen in keine feste Abmachung einlassen;
mit den Gewerben des Walther von Hürnheim und des Gfen.
Ladislaus vom Haag sei es nichts.
Will tvegen der Verstrickung von Roggendorfs Hofmeister
CJirs. weiteres Schreiben erwarten. — München, 1554 April 9.
St. Heidelb. Verein 7 b, 29. Or. präs. Göjjpingen, Äpi'il 13.
564. Instruktion Chrs. für Florenz Graseck, seinen Ge- Apnl lo.
sandten an den kais. Hof:
1. Er soll dem B. von Arras Chrs. Brief ^) übergeben und
um förderliche Resolution auf die darin enthaltenen Punkte
anhalten, mit dem Zusatz, Chr. übersende hieneben die begehrte
ausführlichere Supplikation tvegen Öffnung des Wassers Doubs.
2. Der Ksr. hat ihm früher bewilligt, den Neckar, soweit
sich seine Obrigkeit erstreckt, schiffbar zu machen; doch erhielt
er aUrS allerlei Ursachen noch kein schriftliches Privilegium
563. *) Nach einem Bericht des Obervogts von Urach, dat. April 6, fan-
den diese Werbungen Bemelbergs in der Gegend von Ehingen und Biberach
statt. — St. Heidelb. Verein 23. Or.
564. ^) Bat. Göppingen, April 14. Unter Dank für die Fürschrift an
die Kff. wegen des ZoUpiHvilegiums empfiehlt ihm Chr. obige Punkte wegen
■Öffnung des Doubs, BezafUur^ des rückständigen Geldes und Befriedigung von
Wolf Thomas Erben. — Ebd. Korrig. Or.
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468 1554. 564—565.
Äprü 10. hierüber, Graseck soll vor allem bei Pfinzing um ein solches
anhalten})
3. Von den dem Kriegsvolk auf dem Asperg geliehenen
9445 fl, erhielt Chr. erst 4842 fl, SO kr. zurück. Graseck soll
die Bezahlung des Rests betreiben; ist der Erasso nicht zu be-
tveyeUj es in Augsburg oder Ulm zu erlegen, will er es vielmehr
in Brüssel zahlen, so soll Graseck davon 500 fl. in Gold dem
Pfinzing für die Mühe in der kgl. Rechtfertigung geben, damit
er es an gebührendem Ort austeile. Graseck soll das Geld nur
so nehmen, wie es hieroben geht, nämlich die gemeinen italie-
nischen Kronen zu 90 kr., Sonnenkronen zu 92 kr., Crosaden
oder portugies. einfache Dukaten zu 100 kr., Goldgulden zu 73 kr.
4. Er soll um Herausgabe des arrestierten Erbes des Wolf
Thomas anhalten.
5. Er soll den Gegenbericht der Gff. von Ortenburg auf
Ohrs. Supplikation an den Ksr. von wegen begerter extension
und erclärung gegebner commission zu erlangen suchen.^) —
Göppingen, 1554 April 10.
St. Rom. Kais. 6 c. Konz.
ApHl IL S6o. Chr. an Hz. Albrecht:
Kais. Praktiken. Landgf. FhiUpp. Vei^mittluiig ztcischen Bayern
und Salzburg.
erhielt gestern dessen eigh. Schreiben;^) glaubt des Kardls.
Anzeige, \va man anders andere obligen halber ssovil der muess
konnte bekomen. Es lässt sich nicht alles schreiben. — Hält
für gewiss, dass der Landgf. nicht mehr zu ihnen in die Ei-
nigung will; hört glaubhaft, dass in der kommenden Woche
zu Zeitz nicht nur tvegen Konfirmation der Erbeinigung zwi-
schen Sachsen, Brandenburg und Hessen beschlossen, sondern
auch ein Bdndnis aufgerichtet werde, zu dem auch andere bei-
gezogen werden.^)
') Vgl J, 763,
') Vgl. nr. 434. Weitere Aufträge Grasecks ergeben sich ans nr. 607.
565. *) nr. 550 n. 5.
*) iSchon am 10. April hatte Chr. an Alhrecht geschrieben, die hess. Ge-
sandten zum Reichstag seien bei ihm eingetroffen; sie sagten nichts vom Bätritt
zum Bunde y gaben aber zu verstehen, dass Kf. Joachim, Kf. August, Hessen
und andere ihre alte Erbeinigung demnächst persönlich in Zeitz erneuern und
wohl auch andere Handlungen dabei pflegen würden. — Druffel IV, 415; vgl.
zu dieser hess. Gesandtschaft Bommel 2, 572.
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^65.-567. 1654. 469
Hofft y bis Himmelfahrt auszubaden. Wünscht Albrecht, Aprä ii.
dass der B, von Passau und Chr. für Albr, und den von Salz-
burg auf Freitag oder Sonntag darnach einen Tag ansetzen,
möge er es mitteilen; Donauwörth wäre am geeignetsten zur
Malstattj da Hz. Ernst nicht leicht in Albrs. Land zur Tag-
ieistung kommen tvird, — Göppingen, 1554 April 11.
B.A. München Wirtbg. 7, /. 99. Eigh. Or.
566, Hz. Wilhelm von Jülich an Chr.: Aprü ii.
Bruchaaler Abschied. Verwendung seines Beitrags für eigene Rüstung.
Oberhaupt mannschafL Aufnahme des Landgfen.
hat seine Erklärung über den Bruchsaler Abschied an seinen
Rat Dr. Karl Harst nach Rothenburg geschickt, tan sie Chr.
beziv. seinen Räten dort mitzuteilen}) Da er bei den Werbungen
und Versammlungen in seiner Gegend notwendig ein ansehn-
liches Fähnlein Reiter nebst etlichen Hakenschützen haben inuss,
hofft er, das Geld, das er zum Unterhalt von Pf. und Haken-
schützen nach Heidelberg liefern soll, hiefür verwenden zu dürfen,
will aber dann die andere, bis Pfingsten zu erlegende Summe
bezahlen.
Dankt, dass Chr. die Oberhauptmannschaft bis Michaelis
behalten wHll; lässt es seinerseits bei seiner früheren Erklärung.
— Düsseldorf, 1554 April 11.
Ced.: Hat nichts gegen die Aufnahme des Landgfen. in
die Einung, mit dem Vorbehalt, dass er selbst der katzejielnbog.
Sache wegen nicht verbunden ist.
St. Heidelb. Verein 19. Or.^) präs, Göppingen, Ajptü 21.
567. Kf. August an Chr.: Apt-ü lu
Verschiebung des Naumburger Tages.
E. 1. weis sich sonder zweifei der antwort, so wir E. 1. auf
derselben nächstes schreiben ^e^eben, die zusannnenkunft der
theologen belangend, und das lien* Philipp, landgraf zu Hessen,
derhalb auch an E. 1. gelangen lassen, freundlich zu erinnern.^)
a) 3 cito.
566. *) St. Heidelb. Verein 11 ein Auszug aus dem Bruchsaler Abschied
mit den Erklärungen Jülichs: in den wichtigsten Punkten wird nur auf das
obige Schreiben verwiesen.
567. *) Vgl, nr. 546 und 556.
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470 1554. 567.— 569.
Äprü 11. Als dann dieselbe vermag, das wir unsere theologen auf nächsten
Sonntag cantate zur Naumburg einzukommen verordnen wollten,
und da es E. 1. gefällig, die ihren auf die zeit auch dahin zu
schicken, so mögen wir doch E. 1. freundlich nicht bergen, das
solche Zusammenkunft der theologen aus etlichen vorgefallenen
erheblichen Ursachen auf gemeldte zeit nicht kan geschehen, wie
wir dann solches obgedachtem landgrafen auch berichtet und s. 1.
gebeten, E. 1. einen andern tag, nemlich den sonntag trinitatis,
sofern es andern fürsten auch gefällig, zu solcher Zusammenkunft
gen Naumburg zu vermelden, ungezweifelt, es werde also von s. 1.
förderlich erfolgen. — Dresden, 1554 April 11.
üniveraitätsbibl Tübingen. M. h. 478. Abschr. C. R.
April 12. 568. Chr. an Pfalzgf. Ottheinrich:
Naumburger Tag.
Als E. 1. jüngstlich zu Bruchsal Christof Landschaden bei
uns gehabt und in religionssachen allerhand anregung thun lassen,
haben wir gleich darauf den chur- und fürsten Saxsen, Branden-
burg und Hessen geschrieben, auf welches ihre 11. uns beantwortet,
wie E. 1. hiebei freundlich vernehmen werden.^) üieweil dann s.,
des landgrafen von Hessen, 1. uns auf heut dato wiederum ein
schreiben, laut beigelegter copei mit A. gemerkt, zugesandt und
dieselbige für gut ansieht, das E. 1. ihre theologen der enden auch
abgefertiget hätten, haben wir solches E, 1., dieweil wir sie in-
sonderheit auch zu forderung der ehre Gottes und seines heil-
machenden Worts des evangelii geneigt wissen, freundlicher meinung
nicht wollen verhalten, damit dieselbige bedacht, ihre gesandte
auch abzufertigen, das sie auf bestimmten tag und platz ankommen
mögen, wie wir dann entschlossen sind, unsere theologen dahin
abzusenden. Wir tragen auch keinen zweifei, E. 1. werde solches
an herzog Wolfgangen wohl wissen gelangen zu lassen und s. 1.
dahin freundlich zu vermögen, das s. 1. die ihren gleichergestalt
dahin abfertigen thue. — GöppingeUy 1554 April 12.
üniversitätsbihl. Tübingen. M. h. 481. Abschr. C. E.
April 12. 369. Albrecht von Rosenberg zu Boxberg an Chr.:
schickt Patente vom Ksr. und von der Kgin. Maria, und bittet^
568. ') Vgl. nr. 516, 528, 546, 556.
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569,-570. 1654. 471
ihm und seineri Befehlshabern freien Pass zu gestatten und April 12.
gute Förderung zu leisten,^) — 1554 April 12.^
St Heidtlh, Verein 8. Or. präs. Göppingen, April 17.
570. Chr. afi v. Gültlinge?} und Brenz: April 12.
Be^irlins und Dürrs Berufung nach Preussen, Vergerins, Molinüas.
erhielt ihr Schreiben; niimnt Dr. Beurlins Erbieten zu gnädi-
gem Dank an: sie sollen an den Hz. in Preussen ein Konz.
machen und darin unter anderem erwähnen, Chr. habe zwar
keinen Überßuss an gelehrten Theologen y habe aber doch Beur-
lin bis Michaelis oder Martini beurlaubt. — Hat nichts da-
gegen, dass mit Rupert Dürr ihrein Bedenken nach verhandelt
wird: sie sollen es thun, und wenn Dürr einwilligt, es dem
Hz. in Preussen auch berichten.^) — Was den Vergerins betrifft,
so lässt ers bei ihrer Antwort, sowohl was des Kardls. Polus
Buch *) als was die zwei Büchlein des Sekretärs betrifft. Hat
gerne gehört, dass Vergerins seinen Glauben de ceiia domiiii
so bekannt und dasselbe in dieser Osterzeit so empfangen hat.
Will des Vergerins Erbietens, sich während des Reichstags nach
Augsburg zu begeben, eingedenk sein. Da Vergerins die an-
fangs verordneten 100 fl. und den Wein schon verbraucht hat,^)
sollen sie mit ihm über ein Jahrgeld vo7i 2—HOO fl. verhandeln,
ebenso über Wein und Früchte, die ihm nach Herrengült an-
geschlagen und davon abgezogen werden sollen. — Die Für-
569. *) Chr. schreibt auf den Brief, Pass durch sein Land wolle er ge-
staüen, doch müsse das Kriegsvolk gebührend bezahlen; dass sich das Kriegs-
Volk in seinem Land auficickle, könne er nicht zugehtn; dtnn er habe eine
besondere Abmachung mit dem K»r.
*) Über seine Rüstungen äussert sich der Ksr. selbst J^\rdinand gegin-
aber, Druffel IV, 447 f. — April 5 wendet sich Kgin. Maria an Chr. mit der
Bitte, Konrad von Bemelberg und seine Unterhauptleute in Wirtbg. Fussvolk
werben zu lassen und ihnen alle Hilfe zu leisten. — Ebd. Or. präs. Goppingni,
April 21. — Chr. schreibt dann, April ^^6, an Gf. Bastian von Helfenstein, (r
habe dies abgelehnt, wolle aber demselben die Knechte, die auf seinem Muster-
platz zu Sanzenbach [nr. 532] übrig seien, etwa 2 Fähnlein, zukommen lassin.
— Ebd. Konz. ; rgl. nr. 622.
570. ') Über Beurlins und Dürrs Berufung nach Preussen vgl. Schnurrer,
Erläuterungen S. 226.
*) Vgl. darüber Kausler und Schott S. 68.
•) Über diese erste Anweisung vgl. Kaushr und Schott S. 63 f.
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472 1564. 570,-572.
April 12. Schrift für Molinäus^) sollen sie französ., oder, da die zwei
Legaten der latein. Sprache kundig sind, lateinisch stellen lassen
und ihm zuschicken. — Göppingen, 1554 April 12.
St. Rdigionssachen 10 k. Konz,
ApfH 12. 371. Gf Christoph von Roggendorf an Chr.:
Gefangennahme seines Hofmeisters.
sein Hofmeister, den er mit je 2 levriers de Bretaigne für Chr.
und den Pfalzgfen. abgesandt hatte, wurde ^U Meile vo7i Strass-
bürg von Räubern und Bieben aus Thionville gefangefi;^) da-
von benachrichtigt, bemächtigten sich die Strassburger des gan-
zen Trupps und legten alle ins Gefängnis; am gleichen Tag
erlitten die 4 Hunde einen Unfall; wird sogleich nach anderen
schicken und bittet, für sie Geleite zu senden. Bittet ausser-
dem, an Strassburg zu schreiben, qu'ilz fussent contens de re-
lächer mon homme, le(iuel ne leurs a jamais faict desplaisir. —
Baccarat, 1554 April 12.
St. Heidelh. Verein 10 c. Or. präs. Wildbad.
April 13. 572. Chr. an die Kff. August von Sachsen und Joachim
von Brandenburg, an die Hzz. Johann Friedrich d. M., Johann
Wilhelm und Joha?in Friedrich d. J., Gebrüder, an Markgf,
Johami von Brandenburg und Landgf. Philipp von Hessen,
samt und sonders:^)
Abfertigung von Gesandten auf den Naumburger Tag.
Wir haben Ee. 11. antwort, belangend die zusaramenscliickunf^
nnserer zu allen teilen verordneten rate und theologen, empfangen,
belangend einliellige vergleichnng, wo auf ietzt vorstehendem reichs-
tage von wegen des einigen, heiligen und seligmachenden worts
Gottes augspurgischer, auch zwischen den theologen zu Wittenberg
und den unsern verglichener, auch einander unterschriebener con-
fession^) demselben was sollte zuwider vorgenommen werden,
*) Wohl dessen Abzug aus Frankreich und den freien Verkauf seiner
Guter betr.: vgl. Corp. Reform. 4:*, ItiW.
571. ») Vgl. nr. 549.
57 :i. *) Chr. nahm an, dass die hier genannten Fürsten gleichzeitig mit
dem Naumburger Konvent in Zeitz über Erbauung ihrer Häuser verhandeln:
allein auch disse Beratung war verlegt worden : vgl. Neudecker, Neue Beiträge 1, 94.
') Vgl. I, nr. 247 n. 7.
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572.-573. 1554. 473
worauf endlich beschlossen, auch beständiglich dabei mit göttlicher, April 13.
gnädiger Verleihung allerseits einhellig und beständig geblieben
.soll werden. Und haben demnach unsere rate und theologos auf
den weg mit befehl und Instruction abgefertiget und solchs Ee. 11.
hieniit freundlich zu wissen thun wollen, damit Ee. 11. die ihren
gleichergestalt dahin verordnen wollten. Und ob von ferne des
wegs die unsem nicht eben auf cantate Naumburg erreichen könn-
ten, das Ee. 11. und der andern dahin verordnete etliche wenige
tag-e geduld hätten, ihrer ankunft zu erwarten. Dann wir uns
vei-sehen, das auch andere gutherzige A. ('. verwandte fürsten
und Städte ihre gesandte auch dazu abfertigen werden. Wie dann
E., des churfürsten zu Sachsen, 1. in deren schreiben an herrn
Philipp, landgrafen zu Hessen, deren copias sie uns zugeschickt,^)
vermelden, das ¥j. 1. füi'sorge tragen, unsere theologen sich mit
den andern nicht vergleichen möchten, können wir nicht erachten
(wie T\ir auch zu dem lieben Gott hoffen), das allei-seits die theo-
log-en sich über vor verglichene und unterschriebene confession
zweien sollten; wie dann wir auch unsers teils in religionssachen
von Ee. 11. uns mit nichten abzusondern gedenken. — Göppingen,
l'>r)4 April IH.
üniversitätsbibl Tübingen, M. h. 478. Abschr,») C. li,
373. t\ GültUngen, Knoder, Ber an Chr.: April 13,
Anmahnung bei Markgf. Karl wegen der Refoitnation.
Liz. Eisslinger hat ihnen mündlich berichtet, es habe an
E. f. g. glaublich gelangt, das der durchleuchtig, hochgepom fürst
und herr, herr Carolus, marggiaf zu Baden, seiner f. g. under-
thonen von wegen des heiligen evangelii etwas beschwerlich sein
wöll, und darauf bevolhen, wir sollen ein schriftlich copei begreifen,
wie E. f. g. dem hochermelten marggraven diser handlung halben
schreiben und dehortieren möcht.
Sie haben hierüber folgendes Bedenken: nachdem der hoch-
genannt marggraf Carolus der rechten leher des evangelions nicht
bericht und sein babstlicheu glauben für den rechten glauben haltet,
es werde die schrift gestellt als gut sie sein könde, so werde doch
s. f. g., was vom rechten glauben gesagt, auf seinen bäbstlichen,
») Dtr Abschreiber fügt bei: ist, wie es scheint, nicht Übergeben worden: e»- hatte also tcohl
da* OHgituü vor »ich.
») nr. 546 n. 1.
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474 1554. 573,-574.
Apnl 13. und was vom falschen glauben gesagt, uf E. f. g. und uosern
glauben und leer deuten und auslegen, fürnenüich auch diser ur-
sach halben, das s. f. g. nicht vil zeitlichs glucks uf deren Seiten,
so sich bis anher zu dem heiligen evangelio bekannt, gesehen hat.
Sie rateriy dass Chr. irgendtvie persönlich mit dem Markgfen.
ins Gespräch kommen und die Sache mit ihm ohfie seine Räk
verhandeln sollte; eine Schrift würde derselbe seinefi Räten vor-
legen; wie nun, onangesehen das der canzler mit tod verschiden,
irer f. g. fürnembste räth noch gesinnet, wurd sich E. f. g. wol
wissen zu erinnern.
Trotzdem schicken sie das Konz. der befohlenen Schrift:^)
sollte Chr. diese oder eine ähnliche an den Markgfen. richtm
wollen, so raten sie, noch einige Tage damit zu tvarten, damit
nicht der Argwohn auf den Gesandten falle, der netdich bei
Chr. ivar. — Stuttgart, 1554 April 13.
St. Religionssachen 10 k. Or.-)
April 13. 574. Chr. an Mainz, Trier, Pfalz, Bayern und Jülich:
Kais. Antwort. Hz. Georg als Oberstleutnant.
schickt Abschr. der kais. Antwort;^) giebt zu bedenken, ob nicht
das Or. den Räten in Rothenburg überschickt und diesen Be-
fehl gegeben werden soll, eine Antwort an den Ksr. zu beratm;
bittet zugleich um Nachricht, ob er dem Kg. und dem Kardl.
zu Augsburg auch Abschr. des kais. Schreibens schicken soIV)
— Göppingen, 1554 April 18.
573. ') Nicht btil.
') Auf sehr, von Chr. : er und sein geinahel sind dem wort Gottes gewogen,
verstehen auch das wol; hat inner 14 jaren aUwegen er sub utraque specie
comuniciert, mit mir ettJich mal darvon geredt, auch in lebzeiten seins Tattere
und darnach, und das er gedenke, ain reformacion in der kirchen furzunemen,
aber werde ime von seinem canzler und anderen raten, so noch papistisch, wider-
raten und sonderlichen dieweil er selbstmalen noch die lehen nit entpfangen ge-
habt; wie ich acht, er sie numer aUe entpfangen zu haben; dan er von dem
churfui'sten dieselbige personlich for 14 tagen enti)fangen hat ; darumben es nur
ain exhortacion und anmanuugssclirift sein soll. Eislinger hat mich nit recht
verstanden, das er seine underthonen von wegen der religion übel soUe tractierfn;
darumben heiligend concept geendert soll werden. Vgl. nr. 605 und 606.
574. ») nr. 554.
2) Vgl. Druffel IV, S. 444 n, 2. Mainz, April 19 stimmt der Kf. ton
Mainz der Beratung in Rothenburg zu, falls sie den andern nicht zuwider ist,
und rät, dem röm. Kg., nicht aber dem Kardl. von Augsburg Abschr. der kai^*
Antwort mitzuteilen. — IJbd. Or. pr^is. Göppingenj Apfil 26. — Wildbad.
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574.— 675, 1554. 475
Ced. : Schickte das Or, des kais. Schreibens an seilte Räte April is.
in Rothenburg. — Hz. Georg von Simmern war in diesen Tagen
bei ihm; er schloss 7nit ihm wegen des Oberstleutnantamts ab.
Ced. an Bayern: Die Besorgnis, ob Hz. Georg auch die
nötige Kriegserfahrung besitzt, ist unbegründet.
St. Heidelb. Verein 10 h. Konz,
o 73. Kf. Friedrich an Chr. : Apnl u..
Belästigende Schreiben.
sagt in dem beil. Schreiben, dass er die von Chr. gesandten
Zeitungen nicht an andere mitteilte: er that dies vor allem,
weil er namefitlich eine weitere Verbreitung des Schreibens in
französ. Sprache fürchtete, das Chr. ihm geschickt hat^) Teilt
min mit, dass er vor wenigen Tagen ein gleichlautendes Schrei-
ben erhielt, womit er wenig zufrieden war ; er wünscht, mit
solchen iceitläufigen Händeln verschont zu werden. Da er auch
das Rühmen und Glorieren dieser Leute kannte, wollte er sich
um so weniger in schriftliche Antwort einlassen und Hess nur
durch einen vertrauten Diener demselben eine allgemeine schrift-
liche Antwort geben, dahin gehend, ihr Verein sei auf den
Landfrieden und die Defensive gerichtet, mit dem Zusatz, es
haben dazu die jüngst im Reich trotz aller Vertröstungen ein-
getretenen Beschwerungen und Spolierungen, denen noch keine
Restitution folgte, den Anlass gegeben; er werde dies Chr. jetzt
auf seiner Badereise durch eine vertraute Person mitteilen..
Da nun Chr. ein gleichlautendes Schreiben erhalten hat, wollte
er dies auch berichten. — Heidelberg, 1554 April 14.
St. Heiddb. Verein 7, 33. Or.^) pr^s. Göiypingen, April 20.
Ajjril :^3 »pricht sich Kf. Friedrich auch für Beratung in Rothenburg und
Mitteilung an den Kg. at^, hat auch nichts gegen Mitteilung an den Kardi,
doch hält er sie nicht für so sehr nötig. — Ebd. Or. prüs. Göppingen, April 25 :
vgL nr. 600. — - Pfalzel, April 24 [Or. hat 14., tcas unmöglich] stimmt auch
Trier für Beratung in Rothenburg. — Ebd. Or. priis. Stuttgart, Mai 3. —
April 26 gitbt Chr. seinen Räten in Rothenburg entsprechenden BefM; vgl.
nr. 601.
Ö7Ö. *) Da^s es sich hier um ein Schreiben französ. Agenten handelt, ist
deutlich. Nach Druff el IV, 385 hatten die französ. Gesandten in Solothurn,
die mit Silvester Raid verhandelten, beruhigende Schreiben ^an ihre Freunde"
im Meiche gerichtet; diese Schreiben dürften wohl gemeint s%in.
*) Aufschr. von Chr.: es ist disen weitleufigen leuten nit zu vertrauen,.
auch wenig warhait bei inen; darumben sein lieb wol bedechtlich gehandelt;
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476 1564. 576,'-577.
April 16. 576. KardL Otto von Augsburg an Chr.:
schickt mit, tvas ihm vom kais. Hof wegen des Reichstags ge-
schrieben wurde,^) sotvie andere Mitteilungen der Läufe wegen.
— Dillingeriy 1554 April 15.
St. Heidelb. Verein 23, 74 a. Or. prä^. Göppingen, ÄpHl 16.
Aprüiö. 577. Kf. Friedrich an Chr.:
Kfl, Kreistag. Translation des K.Gs. Kaution.
als er neulich zu dem ausgeschriebenen Kreistag zur Beratung
der insinuierten Mandate und der Exekution gegen Markgf. Alb-
recht zu Brandenburg seine Räte nach Worms abgefertigt, ersah
er aus deren Bericht, dass zwar die Gesandten von Mainz und
Köln, auch der des Komthurs der Bailei Koblenz, dagegen keine
von Trier und anderen Ständen erschienen tvaren, so dass, wie
Chr. auch von den Gesandten des schwäb. Kreises gelwrt haben
wird,^) eine neue Zusammenkunft angesetzt werden musste.
Was wegen des K.Gs. Translation und wegen einer Antwort
an Kammerrichter und Beisitzer auf die Bruchsaler Werbung
in Worms auf Hintersichbringen verglichen wurde,^) schickt
er mit. Wegen der von Chr. überschickten Notel der Kaution
schrieb er in einem andern Brief. — Heidelberg, 1554 April 15.
St. Heidelb. Verein 7, 34. Or.^)^) präs. Göppingen, April :20.
a) 8 cito.
b) Auf sehr, VOM Chr. : der Kf. möge um Verfertigung der Kaution bei Mainz, TiHer und Jülich
anhalten, da er sieh ohne dieselbe des Amtes gänzlich entschlagen werde,
-mueste inen auch etwan dennasseu entscheid gegeben werden, das sie ain ander
inol nit wideruraben kernen.
576. *) Brüssel, April 8. Seid an KardL Otto : die Instruktion auf den
Eeichstag war von den Räten aus schon vor 4 Monaten fertig : allein mit der
Relation an den Ksr. und der Mitteilung an den Kg., die man einigemal machen
musste, verging viel Zeit, so dass die endgültige Fertigung bisher unterblieb;
doch wurde seiner Ansicht nach damit nicht viel versäumt, da der Kg. woM
in vielen Tagen nicht nach Augsburg kommt und der Reichstag vorher nicht
beginnt. Dr. Felix Hornung ist in den Osterfeiertagen von hier abgerückt und
wird bald beim KardX. sein; Lazarus von Schwendi ist, vom Ksr, erfordert^
neulich auf der Post hier angekommen. Instruktion nebst Gewalt soU noch
diese Woche durch eigene Post dem Kardl. zugeschickt werden. — Ebd. Abschr. ;
jvgl Druffel IV S. 411 n. 1, 8. 445 mit n. 1.
577. ») Vgl. nr. 521 n. 7.
^) Auf die in Bruchsal an Mainz und Pfalz gebracMe Werbung nm
Verlegung des K.Gs. von Spei/er nach Köln geben sie, Mainz, Trier, Köln und
2^ falz, zur Antwoti, dass sie für gut hielten, noch einige Zeit lu warten : halte
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578.-579. 1654. 477
678. Hz. Albrecht an Chr.: Aprü lö^
Mitteilung des Kardls. von Augsburg. Aufnahme des Landgfen.:
Wert ewder Bündnisse. Bayern und Salzburg.
ersah aus Chrs. Schreiben vom 11,, dass CJir. der Sache in des
Kardls. von Augsburg Schreiben glaubt; welches ich mit E. 1.
eing;*) aber die zeit wirts zu erkennen geben. Glaubt immer
noch, dass der Landgf. nicht wohl anders aufgenomme^i tver-
den kann, wenn gleich Sachsen, Brandenburg und Hessen samt
anderen auch einen Bund machen ; er hält dies für besser, als
ivenn sie alle in einer Einung wären, da sie zum Teil tveit
von einander sind; auch könnte leicht ein guter Verstand zwi-
schen beiden Bündnissen gemacht werden, was besser wäre,
als wenn alles ein Werk wäre.^)
Dankt, dass Chr. gleich nach dem Bad den Sachen zwischen
ihm und seinem Vetter nachgehen will; wäre 7nit beiden Mal-
Stätten wohl zufrieden; da aber der Reichstag nahe bevorsteht
und er die Plätze wegen Durchzugs des Kgs. nicht wohl be-
suchefi kann und der Erzb. von Salzburg den Reichstag selbst
besuchen wird, schlägt er vor, die Sache bis dahin einzustellen.
— München, 1554 April 15.
St. Heidelh. Verein 10 b. Eigh. Or. Vgl Druffd IV S. 450 n. 2.
579. Chr. an Ksr. Karl: April 15..
Kais. Schreiben. Roggendorf.
Antwort auf 4 Schreiben von April 4, 7 und 8.^) Liess
die Antwort an Mainz, Trier, Pfalz, Bayern und ihn an den
gebührenden Ort gelangest und wird sich jederzeit als gehor-
samer, getreuer Fürst halten. — Dankt für die gnädigste Ant-
wort auf seine Entschuldigung tvegen der Achtexekutio?i. —
Will sich mit dem Geleiten der Kaufleute nach des Ksrs. Wunsch
und altem Herkommen halten.
aber dcis K.G. auf Grund guter Kundschaft die Verlegung an einen sicheren
Ort für unvei*meidUch, so woUen sie nach Mitteilung der Gründe demselben
hierin nicht massgeben. — Vgl. Harpprecht, Geschichte des Beiclishammei'gerichts
VI, S. 305 ff.
678. >) Dies bestätigt die Angaben des Zasius, bei Druffel IV, 418 II:
vgL oben nr. 550.
') Chrs. Mitteilungen in nr. 565 und ebd. n. 2 hatten also ihren Zwech
verfehlt.
579. ») nr. 527 n. 1; 537 n. 2; nr. 554; nr. 555.
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478 1554. 579.— 580.
Aprü 15. Wusste von Roggendorfs Vorleben nichts Bestimmtes; der-
selbe kam vor etwa 8 Monaten, als er eben sehr krank lag,
nach Stuttgart und Hess um Audienz bittefi; er Hess antworten,
r, R. kenne Chrs. namhafte Forderung an den Kg.; er könne
ihm deshalb für eine Werbung seines Herrn kein Gehör geben;
V. R. Hess ertvidern, er ivolle nur Chr. aus alter Bekanntschaft
einsprechen, da ihn der Weg herführe. Hierauf erschien er,
sprach ihn nur in dieser Weise an und schied sogleich vneder:
Chr. tveiss nicht, ivohin er ritt, da er sich nicht mit ihm in
ein Gespräch einlassen wollte tmd auch seines Befindens wegen
nicht konnte, hörte aber hernach, v. R. sei nach Metz gegangen
tmd sei nur deshalb in Deutschland gewesen, um Hauptleuie
anzunehmen und ein Regi^nent Kn. anzurichten. Bittet, Ver-
leumdungen, dass er mit dem französ. Kg. in Praktiken stehe,
keinen Glauben zu schenken.'^) — Göppingen, 1554 April 15.
St. Heidelb. Verein 10 c. Konz.
April 15. S80., Pfalzgf. Ottheinrich an Chr.:
Die Besprechung der A. K.-Verw. in der Beligionsfrage.
Wir können E. 1. vertraulich und brüderlich unvermeldet
nicht lassen, dieweil gottlob zwischen uns, der A. ('. verwandten,
in den hauptartikeln unserer christlichen religion kein streit oder
misverstand vorhanden und also durch uns nicht sonderlicher dis-
putation halb oder das wir uns allererst etwas wichtiger artikel
vergleichen sollen, die Versammlung und freundliche, vertrauliche
besprechung gesucht und anzurichten gebeten worden, sondern
voiTiehmlich darunter, das von uns gemeint und von nöten geachtet
ist, zu einer beständigen erhaltung und beschützung unserer reh-
gion und deren anhänger zu trachten, wie dann unser rat, Chrktof
Landschad, solches gegen E. 1. lauter zu vermelden befehl ge-
habt,*) das wir anders nicht gedacht haben, weder es werde E. 1.
aniichtung dahin gehen und verstanden werden, das man nicht
allein theologen, sondern auch vornehmlich vertraute weltliche
rate, und die ohne das auf den reichstag geschickt, ordnen, oder
da eine besonderliche Versammlung statt hätte, dieselbe hieaussen
zu land vornehmen sollte, unter anderem angesehen, das sie in
Saxsen, Hessen und der Mark mit dem pabstum und widerwältigen
*) Vgl. hiezu nr. 499, 512, dann auch nr. 585.
580. *) Vgl nr. 516.
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öSfJ. 1654. 479
leuteii in religionssachen dermassen nicht wie wir, E. 1. und andere Aprä 15.
hieaussen, umgeben und beschwert sind, denen sie auch billig rät-
lich und hülflich zu sein nicht unterlassen sollen und werden.
Und da also in der nähe bei uns ein tag angesetzt worden wäre,
hätten wir besser statt und gelegenheit gehabt, iemand der unsem
d?izu auch zu verordnen, dieweil wir unserer rate und diener von
geistlichen und weltlichen, als der wir, wie E. 1. wissen, nicht
viel haben, nicht w^ohl oder lang entbehren können ; gedenken, es
sollte sich noch auf dem reichstage oder sonst eine beredung und
handlung in disem fall zutragen, und wir die unsern auch dabei
haben oder selbst dazu kommen mögen. Dann wie wir den chur-
fiirsten zu Saxsen und marggraf Hansen von Brandenburg aus
den übersandten copieen ihrer schreiben und dann auch die drei
junge herzöge zu Sachsen, gebrüder, so uns laut beiliegender copie
über unser vertraulichs anregen und ersuchen wieder geschrieben,
verstehen, wird auf dem naumburgischen tage wenig oder nichts
fruchtbares oder austrägliches, sonderlich in dem wir die ver-
scimmlung, als vorstehet, von nöten geachtet und noch halten, ge-
handelt oder ausgerichtet w^erden, aus Ursachen, das der churfürst
die Sachen zu führen und, wo not, s. 1. gefallens oder gutachtens
bescheid und Ordnung zu geben, also auch in diesem fall das haupt
zu sein vermeint, welches vielleicht andem nicht gelegen sein
möchte.*) So wollen die drei gebrüder sich, von dem ihr vater
hievor angenommen und ihnen hinterlassen, nicht weichen oder
sich in etwas begeben.^) Beschliesslich so gehet marggi-af Hans
in .seinem schreiben*) oben hin, und lässt sich dasselbe eben an-
sehen, die Sache und handlung gewinne einen w^eg wie sie wolle,
so werde sich s. 1. ihres gefallens auszuziehen und zu entschul-
digen haben, wie dann hievor geschehen zu sein, als E. 1. wissen,
nicht ohne sein möchte. Dem allem nach wir soviel desto weniger
von nöten achten, mit so grosser ungelegenheit, als es dieser zeit
geschehen müsste, unseres teils zu diesem tage zu schicken ; zwei-
feln gar nicht, E. 1. werden uns im fall der not, wie wir dann
ganz brüderlich und freundlich bitten, entschuldigen lassen, uns
gehandelter Sachen zu berichten freundlich unbeschwert sein und
in allwege dieses unser vertrauliches schreiben bei ihr in geheim
bleiben lassen. — Neiibiirg, l-lßl (sonntags jubilate) Apn'l 15,
2) Vgl. nr. 546 n. 2.
») Vgl. nr. 557.
*) nr. 558.
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480 1564. 580— ÖSU
April 15, Ced. : Den Fall von Hohenlandsberg kennt Chr. wohl schon ;
ob nun das, so Nürnberg des orts gehandelt, ihrenthalb gut sein
wird, wissen wir nicht.*) Markgf. Hans von Brandenburg soll
noch in Rothenburg sein; möchten wol wissen, ob der fiir sich
selbst oder von gesuchten Vertrags wegen noch allda wäre; Chr.
möge, was er davon weisSy mitteilen. Erhielt jetzt Schreiben
vom kais. Hof, dass Botschaften des Kfen. von Brandenburg
und des Markgfen. Hans,^) dann Moriz Marschall, der Hof-
marschall des Markgfen, Albrecht, am kais, Hof eingetroffen
seien; über deren Werbung erfuhr er nichts,
üniversitatsbibl Tübingen, M, h. 481, Äbschr, C, R,
April 16. 581. Pfalzgf. Ottheinrich an Chr.:^)
Vorbesprechung in der Religionsfrage, Naumburger Tag.
erhielt dessen Schreiben^) samt den Antworten von Sachsen ,
Brandenburg und Hessen auf Chrs, Anregen in Religionssachen,
Seiner Meinung nach sollte nicht bloss davon verhandelt werden,
wie dem leidigen Papsttum, so in unserer landsart hieausseu
noch gewaltig vorhanden ist, Abbruch zu thun, Gottes Ehre zu
fördern wäre und wie sie bei der ivahrefi Religion der A. K.
gemäss bleiben könnten, sondern auch und vielmehr (weil doch
gottlob in den hauptpuncten zwischen uns, den religionsverwandten,
kein streit ist) von dem, wie wir im fall der not geschützt und
gehandhabt werden, was derhalb an die röm. kais. und kön. mai.
und die stand des reichs einhelliglich zu bringen sein möchte, ver-
traulich und gutherzig zu reden und zu schliessen eine hohe not-
turft ist; er hätte deshalb gemeint, dass nicht bloss Tlieologen,
sondern vornehmlich weltliche Räte zusammengeschickt und die
Versammlung nach Augsburg vor Beginn des Reichstags so
zeitig angesetzt worden tväre, dass sich die Stände der A. K.
hätten dazu gefasst machen können. Da nun aber von Chr.
und anderen, wohl nicht ohne Gründe, die Sache anders be-
dacht und eine Theologenversammlung nach Naumburg auf
26, d, M, angesetzt wurde, vielleicht um dort in der Sache einen
*) über die Einnahme, Plünderung und Schleifung von Hohenlandsberg
vgl, Meyer, Hohemollerische Forschungen 4, 2()8,
«) Vgl, Druff el IV S, 446.
öSl, *) Das Verhältnis von nr, 5bO und nr, 581 wird man sich so :a
denken haben, dass jenes das geheimzuhaltende, dieses das ostensible Schreiben ist.
*) nr, 568.
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5bl.—öS2, 1564. 481
Anfang zu machen, so lässt er sich das auch gefallen, und April le,
wäre auch jemand do^zu zu schicken bereit, tvenn ihn nicht die
Kürze der Zeit und der Mangel an geeigneten Personen hindern
würde; zudem auch mit den theologen nicht also über land zu
eilen ist. Auf diesem Naumburger Tag wird, wie er glaubt,
nur von der Religion und deren einhelliger Vergleichung in
Ceretnonien der A. K. gemäss — bei der er ohnedies zu bleiben
gedenkt, was auch seine Kirchenordnung, wie die Chrs, zeigt —
verhandelt und auf Hintersichbringen an die Oberen und Herr-
schaften gestellt werden, wie nach den Schreiben des Kfen, und
der Hzz, von Sachsen zu vermuten ist, so dass dann, wie er
Chr. schon durch Landschad anzeigen Hess, erst zu Augsburg
vor Anfang des Reichstags darüber beschlossen und dann auch
davon geredet wird, wie der handel weiter anzubringen, zu er-
halten und wir alle und die unsem dabei geschützt und gehand-
habt würden sein mögen. Chr. möge also seinen Theologen zu-
sprechen, oder, wenn sie schon abgefertigt sind, ihnen nach-
schreiben, dass sie Ottheinrich nötigenfalls entschuldigen, ihm,
wenn »ich Gelegenheit giebt, über die Verhandlung berichten,
oder möge das Chr. thun, damit er bei weiterer Verhandlung
auch mitraten oder reden kann. — Neuburg, 1554 April 16.
Ced.: Wird, was ihm dir. geschrieben hat, alsbald an
Pfalzgf. Wolf gang nach Amberg mitteilen; doch wird diesem
wohl auch die Zeit zu kurz sein.
üniversitätsbihl Tübingen, M, h. 481. Abschr. C, ü.
582. Landgf. Philipp an Chr.: April iö\
Verschiebung des Naumburger Tages.
der Kf. von Sachsen schrieb ihm, dass der für die Theolog efi-
Zusammenkunft bestimmte Tag, 26. April in Naumburg, aus
vorgefallen Verhinderungen nicht zu stände kommen werde und
dass er denselben auf Sonntag Trinitatis ^) verschoben habe,
wie der Kf. in beil. Schreiben wohl auch an Chr. mitteilt'^) —
Kassel, 1554 April 16.
Universitntsbibl Tübingen, M. h. 486. Abschr. C. IL
582. *) Mai 20.
*) Göppingen, April 22 antwortet Chr., er habe seinen Räten und Theo-
logen y die nun tcoM schon halbwegs seien, einen eilenden Boten nachgesandt,
um sie zurückzurufen, und werde sie dann auf Sonntag Trinitatis wieder ab'
schicken. — Ebd. Abschr. C. R.
£ r n fl t, Briefw. det H28. Christoph. IL 31
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482 1554. 583,-584.
ApriliG, 583, Ludwig von Fraumberg an Chr.:
Auftrag von Markgf. Hans.
Markgf, Hans trug ihm auf, sogleich zu Chr, zu gehen
wegen Sachen, wie dieser hören wird. Ritt deshalb gestern von
Rothenburg ab und hofft, noch diesen Abend nach Göppingen
zu kommen}) — Lorch, 1554 (niontag nach jubilati) April 16,
mittags.
St. Heidelb. Verein B. 9 Beifasz. 16. Or. präs. Göppingen, April 16,
April 18, S84, Seb, Schertlin an Chr,:
Geheime Erkundigungen. Augsburg. Oberland. Städte.
schickt durch den Hauptmann Hans Vogel Briefe van dem
beivussten Ort, wonach sich Chr. in allen jetzigen Händeln
besser zu halten wissen vrird; Chr. möge Zäsium dazu beruf efiy
der sie von ihm lesen hörte, da sie schlecht geschrieberi sind.^)
So schick ich auch heut ain ander hotten der orten mit be-
schaid und gutbeduncken, wie sich der gross kaufmann in disen
reichstag, so künftig ist, schicken sol, auch sonst wie heni doctor
Zasien für gut und notwendig angesehen hat und auch Baiem
flr nutzlich ansieht, in solhem nit zu feiren sein. Wann ich nun
in dem und dergleichen recht thue, das mugen mich E. f. g. wissen
lassen, so sol in solhem unverdrossen gehandelt und nachgesetzt
werden.^)
Die von Augsburg fürchten künftige Unruhen und eilen
deshalb in das rhein. Verstmidfiis ; sie schicken auf den Kreis-
tag nach Ulm und tvollen daneben auch mit der Stadt Ulm
handeln, ob sie mit ihnen beitreten wolle7i.
Die Oberland. Städte iverden sich wohl bald des Schirms
583. *) Vgl. nr. 558 n. 1 ; 592. Nach ersterer Stelle erhielt Frauenberf/
von Chr. einen Auftrag in der Eeligionsfrage, ohne dass deutlich wäre, dans
darin seine Hauptaufgabe lag.
584. *) liandhem. Chrs.: schickhe ime die schreiben wideramben; ist oft
von noten, der enden weiter erfarung zu haben; dan es nur briUen sind.
*) Ebenso: mochte besser sein, die sach einzusteUen; dan was der enden
gehandelt, wurdet die kai. mt. bericht, dardurch dan der ainigung aUerhand ver-
dacht und ime, Schertlin, verdacht, ungnad und gefar ervolgen möchte. — Z>i>
Erklärung dieser Stellen ergiebt sich aus einem Bericht des Zasius an Kg,
Ferdinand, wo gesagt ist, dass Schertlin den markgft. Ptxtktiken, d. h. sein^n^
VerJtandlungen mit Frankreich, nachspüre. Druffel IV, 418: vgl. unten nr, 5BU^
Der Gi'osskaufmann ist der französ. Kg.
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Öd4.—Ö86, 1ÖÖ4, 483
wegen an Chr. wenden, den sie wegen der Religion Hz. Albrecht April la.
vorziehen,^) — Burtenbach, 1554 April 18.
St. Heidelb. Verein 33y 76. 0/\ präs. Göppingen, April 19.
585. Hz. Albrecht an Chr.: April 18.
Roggendorf. Kais. Schreiben.
Antwort auf 2 Schreiben von April IH}) Wegen von Rog-
gendorfs könnte sich Chr. durch offene Anzeige dessen, was
dieser über seine Reise zum Kg. und über seine geplante Werbung
Chr. mitgeteilt hat, wohl verantworten; denn der Ksr. wird dies
von anderen Orten doch erfahren; Chr. soll beifügen, jener
habe sonst bei ihm nichts tvider den Ksr. geworben, auch würde
Chr. dem wenig Glauben gebend)
Billigt die Beratung der kais. Verantioortung durch die
Räte in Rothenburg, doch soll ihr Bedenken, ehe die Antwort
all den Ksr. geschickt wird, an die Fürsten kommen. — Mäfichen,
1554 April 18.
Ced,: Hält für gut, dass Chr. auch dein röm. Kg. und
dein Kardl. von Augsburg die kais. Antwort mitteilt.
St. Heidelb. Vei'ein 10 c. Or.^) präs. Göppingen, April 20.
686. Markgf. Albrecht an Chr.: Aprüia,
Zusammenkunft. Seine Stellung zu Ksr. und Frankreich. Vertrag
mit dem röm. Kg. Erbieten gegen Chr.
Pfalzgf. Georg sagte ihm, Chr. habe ihm den Adam Diemar
ivegen einer Zusammenkunft mit dem Markgfen. nachgeschickt;
wäre zu einer solchen geneigt, allein im Land dadr innen sind
ft) 3 cito.
') Am Schluss schreibt Chr.: ich vememe, wie er der statt Augspurg
diener were worden; wa deme also, triege ich nit wenig fursorg, ime bei der
g^eniainen verain zu Ungnaden und verwiss geraten möchte, wölches alles ich
ime gn. mainung nit wolte bergen.
585. ») nr. 555 n. 3; 574.
•) Kf. FHedrich riet, Wildbad, April 23, dem Ksr. zu schreiben, von R.
sei unerwartet nach Wirtbg. gekommen, um Geleite zum böhm. und röm. Kg.
SU erbitten; Chr. habe ihn ohne Geleite weiterziehen lassen, habe aber hernach
gehört, dass derselbe schon in Passau umkehrte; doch sei er nicht mehr zu
Chr. gekommen. — Kbd. Or. präs. Göppingen, April 25 mit 3 cito. — VgL
-dazu nr. 679.
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484 16W. 586^
April 18. Überall seine Reiter und Kn. im Anritt und Anlauf, auch naht
die Zeit, für die er seinen Leuten in den Festungen Entsatz
versprochen hat; Chr. möge ihn also entschuldigen. Pfalzgf.
Georg sagte ihm auch, er sei vielleicht bei Chr. und desseti
Bundesverw. verleumdet, da ihn die einen für kais., die andern
für französ. halten und ihn verdächtigen, dass er, wenn er
aufkäme, auch Chr. und andere angreifen würde, besonders
wegen des Prinzen, denselben durch die land zu geleiten. Daruf
mögen wir E. 1. nit pergen, das wir weder kaiserisch oder fran-
zösisch seien, sondern ganz frei steen; er will gegen Chr. und
andere unparteiische Stände nichts vornehmen, vielmehr sie
mit Leib und Blut bei ihrer althergebrachten Freiheit beschützen.
Bittet also, solchen Verleumdungen gegenüber ihn zu entschtü-
digen und überzeugt zu sein, da^s er, wenn Chr. vom Ksr.,
von Frankreich oder andern angegriffen würde, alle Kraft ein-
setzen würde, wogegen er aber bei einem Angriff des Ksrs. oder
des französ. Kgs. ebenfalls Hilfe erwartet.
Schickt Abschr. des Vertrags, vde er mit dem röm. Kg.
vertragen sein soll,^) worüber Chr. auch durch Markgf. Johann
und Johann Georg mündlich gehört haben wird, so dass er
keinen Argwohn haben darf. Da er hofft, der Vertrag werde
nun publiziert sein, so ivird Chr. keift Bedenken haben und
bei ihm mehr Hilfe finden, als bei den elenden Pfaffen und
Pfeffersäcken. Und do wir bei E. 1. stattfinden mögen, so ist uns
nit zugegen, E. 1. und dero pundsstend nochmaln anzubieten, oder
aber unser gelegenhait selbst nachzusuchen, doch in alle weg wider
E. 1. nicht.2) — 1554 April 18.
St. Brandenburg 1 e. Or. präs. Göppingen, Api'il 21.
566. *) Vgl. Druffel IV, 4()7. Der Kg. äusseti sich selbst über duse
markgfl. Fälschung bei Lanz 3, 612 ff.
2) Göppingen, Aprü 22 antwoHet Chr., er wolle das freundliche Erbiäen
seinen Einungsverw. mitteilen, und versichert deren freundlichen und vetUrlichen,
Willen: von Markgf. Johann und Johann Georg hörte er von der Vertrags--
Sache mit dem Kg. noch nichts : denn diese werden erst in etwa 8 Tagen zu
ihm kommen ; würde gerne sehen, toenn Albrecht auch käme. Hofft, dass dieser
irieder zu Land und Leuten kommen und ruhig dabei bleiben könne, und uiil
seinerseits zum Frieden thun, was er kann. — Ebd. Konz. — Mainz, April 26
dankt de^- Erzb. von Mainz für Mitteilung des markgfl,. Schreibens von Aprü 18
and verspricht, es an Trier und Jülich gelangen zu lassen. — Ebd. Or. präs,
Stuttgart, Mai 1.
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Ö87.—Ö88. 1Ö54. 485
387. Pfalzgf. Georg an Chr.: Apnljy,
Markgf. Albf-echt.
begab sich, wie Chr. weiss, zu Enzweihingeii auf die Post und
kam am Montag den 16. April hieher nach Simmern, wo er
den bewussteii Mann zu finden hoffte; da dies nicht der Fall
war, musste er noch an demselben Tag weiterreiten an den
andern Ort, wo der andere welsche Mann ^) nun eine Zeit lang
war; hier fand er ihn und trug ihm Chrs. Bitte "^ vor; er a7it'
tvartete, er unlrde dies sehr gerne thun, es sei ihm aber jetzt
unmöglich; doch wolle er Chr. schriftlich antworten. Schickt
dieses Schreiben mit.^} Der Mann sagt, dass er lieber dem
französ. Kg. als dem Ksr. dienen und letzterem seinen Dienst
aufschreiben wolle; auch wäre er bereit, in diesem Sommer deii
Einungsff. zu dienen; er sei ohnedies dem röm. Kg. zu dienen
verpflichtet. Derselbe meint auch, der Ksr. werde die Einungsff.
dieses Jahr wegen ihrer Einung nicht unangefochten lassen,
und wenn dieselben nicht die Hilfe des französ. Kgs. hätten,
würden sie vor des Ksrs. Macht nicht bestehen können. Ver-
nahm soviel wohl, dass derselbe selbst noch nicht entschlossen
ist, welchem Herrn er dienen soll; doch wird er sicher das
Reich ausnehmen.^) — Simmern, 1554 April 19.
St. Heidelh. Verein 10 a. Eigh. Or. präs, Göppingen, April 21.
S88. Hz. Albrecht an Chr.:^) Aprilw.
Gerüchte über Werbungen des Kgs., Übergabe der vorderöstei'reich.
Länder und Burgunds an den böhm. Kg.
Antwort auf dessen Schreiben von April 16. Hörte nichts
von Werbungen des röm. Kgs., Besetzung der tirolischen Grenze
und Annahme von 30 Fähnlein Kn., und glaubt dem auch
587. *) Hz. von Aumale.
*) Eine Zusammenkunft mit dem Markgfcn. betr. : vgl. nr. Ö86.
») nr. 586.
*) Göppingen, April 23 antwortet Chr. dem Hz. Georg auf sein Schreiben,
d€is er gestern samt dem Markgf. Alhrechts erhalten habe; bittet, letzterem datf
heil. Schreiben [nr. 586 n. 2] zu überantworten. — Ebd. Kons.
586. *) Die in diesem Schreiben encähnten Kachrichten hatte Chr. April 16
an Albrecht mitgeteilt und zugleich berichtet, er habe seine Räte wieder von
Augsburg zunlckgerufen, nachdem der Kardl. ihnen mitgeteilt hatte, dass Lazarus
von Schwendi, der andere Kommissar, nach Brahant gezogen sei und er selbst
weder Instruktion noch Befehle habe. — Druffel IV, 420.
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486 1564. 588,— ÖS9.
April 19, nicht; der Kg, soll nur sein Kriegsvolk, das er bei den franko
Einung sständen hat, mit einigen böhmischen Reitern stärken
loollen,^) Noch viel weniger glaubt er der an Chr, geschriebenen
Nachricht von der Übergabe der vorderen oberösterreichischen
Lande und der Grafschaft und des Herzogtums Burgund an
den böhm. Kg,; denn Chr, weiss, wie es mit dem Herzogtum
Burgund steht; es wäre dies der englischen Kapitulation^) direkt
zuunder und der Ksr. wird sich nicht so weit einlassen. —
München, 1554 April 19.
St. Heidelb, Verein 23, 79, Or. pi'äs, Göppingen, April 22,
April 19. 389. Kf, Friedrich an Chr,:
Danksagung, Bosenberg, Aufnahme von Hessen. Bezahlung des
Vereit^svorrates,
dankt für den Glücktvunsch zur Badfahrt, Anstellung von Hut
und Wacht, Verehrung von Wein, Haber und Wildpret und
freundliches Erbieten, — Hat tvegen der Reitertverbung des
von Rosenberg dem Ksr, seine Entschuldigung schreiben lassen
mit der Bitte, den Kommissarien schleunigen Prozess aufzu-
legen. — Da sich der Hz. von Jülich über Aufnahme des
Landgfen, von Hessen noch nicht resolviert hat,^) so ist darauf
zu warten; er wünschte nichts lieber, als dass der Landgf,
und Gf, Wilhelm von Nassau einmal in der Güte verglichefi
ivürden ; denn er hielte die Aufnahme von Hessen für nützlich ;
bittet, ivenn Chr, von Jülich die nassauische Antwort und Jü-
lichs Resolution erhält, dies ihm mitzuteilen.
In Ellmendingen stiess der Gesandte des röm, Kgs,, Gabriel
de Taxis, zu ihm und sagte, er habe Befehl, von des Kgs, Re-
gierung der Oberösterreich, Lande ihm die 6648 ß, 42 kr. aus-
zubezahlen, und zwar einen Salzburger Dukaten zu 103 At.,
einen Goldgulden zu 7H kr,, ivas er nicht bewilligen konnte:
wies ihn an seinen Statthalter und Räte in Heidelberg, damit
*) Dass die Innsbtmcker Megiei*ung kais, Werbungen in Tirol auf tie^
Kgs, Befehl verboten Iiatte, tnuss der Ittziere dem Ksr, gegenüber selbst rit-
geben; vgl, Druffel IV, 414 und 424.
•) D, h, dem Heiratsvertrag stoischen Pnnz Philipp und der engUsirhtn
Kgin. Maria, worin dem Erstgeborenen dieser Ehe unier gewissen Umständen
die Nachfolge in Burgimd und den Niederlanden zugesichert war; vgl. LutnfPnt^
Corps universel diplomatique IV, 3 S, 107.
5S9. *) Vgl. nr. 566.
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589.— 590. 1554. 487
sie dern Bruchsaler Abschied nach handeln.^) Da Chr. für sich April 19.
und Hz, Albrecht auch nicht mehr zu erlegen gedenkt, will er
sich auch so halten; die andern werden es auch so machen;
genügt es nicht zur Unterhaltung , kann man sich rasch über
Weiteres vergleichen. — Wildbad, 1554 April 19.
St Heidelb. Verein 7, 35. Or. i>rä8. Göppingen, April 21.
390. Chr. an Pfalzgf. Ottheinrich: April 20.
Naumburger Tag. Verhandlung in Rothenburg.
erhielt heute von ihm 2 Schreiben, dat. Sonntag Jubilate und
16. d. M.^) Und wollen darauf E. 1. nicht bergen, das solche Zu-
sammenkunft nicht dermassen, wie E. 1. in ihrem schreiben ver-
melden, sondern vornehmlich allein darum angesehen, wo auf künf-
tigem reichstage etwas wider die A. V. wollte geratschlagt und
vorgenommen werden, wessen sich dagegen derselben verwandte
stände verhalten sollten, wie wir dann neben anderem E. 1. ge-
santen, Christof Landschaden, vermeldet, das unseres erachtens
von nöten sein werde, das sich chur- und fürsten, so gemeldter
A. (\ anhängig, zusammen versprechen und obligiren sollten, bei
gemeldter confession und dem lieben Christo, auch seinem heil-
machenden Worte zu verharren und dabei endlich zu bleiben und
sich von einander in keinen weg abpracticiren noch erschrocken
zu lassen, inmassen dann wir nicht allein unsere theologen, son-
dern auch die politische rate albereit mit befehl und Instruction
abgefeitiget haben. Dieweil dann dem also und ohne das auf
bestimmten tag zu Zeitz (welches nur 3 meilen von der Naumburg
ist) der churftirst von Saxsen, churfiirst von Brandenburg, die
3 junge herzöge von Saxsen, gebrtider, auch der landgraf zu Hessen
pei-sr>nlich beisammenkommen sollen, hielten wir in allwege für
ratsam, E. 1. hätte die ihren von theologen und weltlichen raten
unverzüglich nach der Naumburg auch abgefertiget, damit, wo
derwegen etwas geschlossen, das von E. 1. wegen auch iemand
zugegen wäre. — Markgf. Hans und Hans Georg von Branden-
bürg sind noch zu Rothefiburg a. d. T. ivegen der Vertragssache
zwischen den Bb. von Bamberg und Würzburg, auch Markgf.
Albrecht; es ist darin noch nichts Besonderes gehandelt, als
dass Markgf. Albrechts Räte von den fränk. Kriegsständeii ge-
-) Vgl. Stumpf S. 272.
590. ') nr. 580 und 581.
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488 1554. 590.^591.
Ainil 20, nügend ver geleitet werden sollen. Die Werbung der branden-
bürg, Gesandten am kais, Hof kennt er nicht.^) — Göppingen^
1554 April [20].^^
Universitätshibl Tühingm, M. h. 481. Ahschr, C. Ä.')
April 20, S91, dir, an Trier, Pfalz, Mainz, Jülich; ebenso mut.
mut, an Hessen, Baden, Pfalzgf, Wolf gang und Hz, Ottheinrich:
Mahnt zu persönlichem Besteh des Reichstags,
ersucht — auf die kgl, Werbung durch Zasius hin,^) der ihn
hiezu aufgefordert hat — bis 12, Mai persönlich zum Reichs-
tag nach Augsburg zu kmnmen, — Göppingen, 1554 April 2(K
Ced, an Hz, Ottheinrich und Hz, Wolf gang: Da ohne allen
Zweifel auf dem Reichstag die Religionssache auf die Bahn
gebracht wird, sollen sie womöglich bis zu dem genannten Tag
erscheinen, furnemlich neben anderm clarumb, ob wir, di aup^-
purgischen confessionverwandten, ain bene erlangen und davon
bringen möchten,
Ced, an Pfalz: Bittet, Hz, Ottheinrich und Hz, Wolf gang
van Ziveibrücken zum persönlichen Erscheinen auf dem Reichs-
tag zu ermahnen ; ziveifelt nicht, dass sie, als die zu dem lieben
aristo und seinem heilsamen wort ain herzlichen eifer haben und
tragen, erscheinen werden; der Kf, tvürde dadurch ein gott-
gefälliges Werk thun,^)
St. Beichstagsakten 14 a, Konz., das Hauptstück von Chr, korrig.
a) Tage«tahl fehlt in der Ahschr., offenbar tceil sie im Konz, au»gelaMtitn war; obiges Ihitum ist
die Mitte stri^Khen April 16 (nr, 581) und Otthtinrieks Anttoort von April Si fn. 2t,
*) Xtuburgy April 24 antwortet Otthr,, er könne jetzt niemand entbehre.ty
habe aber an die Stände in Naumburg ein Schreiben laut heil, Ahschr, ge-
richtet, [Dat. April 24; entschuldigt seine Nichtbeschickung ; was der A, K,
gleichförmig und zu deren Erhaltung beschlossen wird, tcird er seinesteils gerne
annehmen,] Zugleich schickt er an Chr, die Ahschr, von Pfalzgf, Wolfgangs
Antwort mit, [JJat, Amherg, April 18: kann jetzt niemand mehr schicken;
tcUl sich, was die anderen heschliessen, gefallen lassen,] — Ebd. Ahschr, C, E^
*) Göppingen, April 22 schickt Chr, an Markgf, Hans von Brandenburg,
was ihm der Kf, von Sachsen sowie der Landgf, von Hessen [nr, 682] Obtr
Verschiebung dir Naumburger Theologenzusammenkunft geschrieben haben; tr
habe seine Räte und Theologen, die schon unterwegs seien, eilends zurückrufen
lassen, werde sie aber auf Trinitatis wieder abfertigen; Markgf. Hans möge
dies auch thun. — Tübingen, M. h. 493, Ahschr, C, R.
591, *) Über die Werbung des Zasius vgl. dessen Bericht an den Ä>-,
Druffi^l IV, 421,
'-') Neuhurg, April 24 antwortet Hz. Üttheinnch, er könne zu der be-
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Ö92. 1554. 489
592. Ludwig von Frauenberg an Chr.: April 3o.
Zusammenkunft Chrs. mit den Markgff, von Brandenburg,
die beiden Markgff. von Brandenburg , die hier sind, trugen
ihm auf, Chr. zu schreiben, ob er nächsten Mittwoch oder Don-
nerstag zu ihnen nach Gaildorf kommen könnte. Sodann möch-
ten beide vnssen, wann etwa der Maiin, der auch nach Georgi
bei Chr. erscheinen will, bei diesem eintreffen wird. In der
Sa^he, wegen der er [Frbg.] neulich bei Chr. war,^) scheint
Markgf. Johann mit der freundlichen Antivort ganz wohl zu-
frieden zu sei7i. — Rothenburg, 1554 (freitags nach jubilati) April 20.
St. HeideJb. Verein B. 9 Beifasz. 16. Or.^) präs. Göppingen, April 21.^)
a) 3 cito.
stimmten Zeit nicht erscheinen, da er notwendig ins Markgrafenbad müsse;
sollte in Beligionssachen verhandelt werden, wie Chrs. Ced. sagt, möge Chr.,
wenn er es für nötig halte, an Otthrs. Hofmeister und Bäte schreiben, worauf
einige der Seinigen erscheinen würden; nötigenfalls würde er nach dem Baden
noch persönlich kommen. — Ebd. Or. präs. Stuttgart, Mai 1. — Mainz, Aprü27
-antwortet Erzb. Sebastian, er könne sich wegen seines Befindens und wegen der
liäufe noch nicht entscUiessen. — Ebd. Or. präs. Stuttgart, Mai 1. — Pforz-
heim, April 26 antwortet Markgf. Karl von Baden, er sei bereit, zu der be-
stimmten Zeit zu erscheinen, wenn er nicht durch die Werbungen in den vorder-
österreich. Landen gehindert werde. — Ebd. Or. präs. Schorndorf, April 29.
— Amberg, April 26 schreibt Pfalzgf. Wolfgang, er könne wegen eigener Ge-
schäfte, wegen der Statthalterschaft in der Oberpfalz, wegen Schwangerschaft
seiner Gemahlin, die um Pfingsten niederkommen werde und die er namentlich
wegen des am 21. April erfolgten Todes seiner Tochter Elisabeth nicht verlassen
dürfe, nicht seihst erscheinen, werde aber zu der bestimmten Zeit Gesandte
schichen; den Kg. wolle er womöglich auf dem Anzug etwa in Regensburg
treffen und sich bei ihm entschuldigen. — Or. präs. Stuttgart^ Mai 1. — Wild-
bad, April 26 schreibt Kf. Friedrich, er könne Alters halb nicht kommen, werde
Räte schicken. — Or. — Altendorf a. d. Werra, April 29 schreibt Landgf.
JPhüipp von Hessen, wegen drohender Kriegsversammlungen und wegen seines
Seßndens möge ihn Chr. beim Kg. entschuldigen : er habe schon Bäte nach
Augsburg geschickt und werde bald noch einen hinsenden. — Ced.: Erhielt
auch Chrs. Schreiben der Theologen halb [nr. 582 n. 2 ?] : wird dem Kfen. von
Sachsen davon Absehr. schicken. — Or. präs. Aspe/i'g, Mai 5. — Dinslaken,
Mai 4 schreibt Hz. Wilhelm, er habe dem Kg. durch einen Gesandten, der in
derselben Sache bei ihm war, mitteilen lassen, weshalb er vorerst nicht erscheinen
könne. — Or. präs. Stuttgart, Mai 12. — Ehrenbreitstein, Mai 5 entschuldigt
sich der Kf. von Trier mit seinem Befinden ; tvird Räte schicken. — Ebd. Or.
präs, Stuttgart, Mai 12. — Mai 1 und Mai 13 schickt Chr. Abschr. der Ant-
7üorten an Kg. Ferdinand.
592. ^) Vgl. nr. 583.
•) eodem antwortet Chr., er sei jetzt so ausgeschlagen, dass er erst am
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490 1564. 593.— 594.
Apiil^i, 593. Erzb. Sebastian an Chr.:
Kaution für Chr. Oberhauptmannschaft.
hat mit seitiem Domkapitel die von Clir. gewünscfite Kaution
zu fertigen verabredet; schickt diesbezügliche Schreiben von
Trier, Pfalz und Jülich;^) bittet, die Hauptmannschaft das Jahr
hinaus zu behalten, auch wenn die Obligation nach dem Jülich-
sehen Vorschlag geändert würde. — Mainz, 1554 April 21.
St. Heidelh. Verein 7 a, 12. Or. präs. Göppingen, April 24.
April 22. S94. Erzb. Johann von Trier an Chr.:
Vereinbarung mit Landgf. Philipp. Bedrohung durch französ. Trup-
pen. Bitte um das Vereinskriegsvolk.
schickt mit, was Landgf. Philipp ihm geschrieben und darauf
von ihm begehrt hat.^) Erhielt sonst dieser Tage noch andere
Zeitungen, es habe der französ. Kg. 4000 gerüstete Pf. nach
Metz geschickt, die jetzt nicht weit davon seien und teilweise
Samstag oder Sonntag den 28. bezw. 29. d. M. erscheinen könne. Schickt heute
angekommene Schriften von dem betr. Mann, welche er den Markgff'. eröffnen
soll. — Ebd. Konz. nach eigh. Randbem. Chrs. — Der ,^Mann'^ ist offenbar
Markgf. Albrecht, dessen Schreiben fnr. 566] Chr. an eben diesem Tage erhal-
ten hatte.
593. *) Pfalz icilligt in die von Chr. vorgeschlagene Kaution : Trier trilt,
wenn eine Andemng bei Chr. nicht zu erlangen ist, sich nicht absondern; Jülich
erklärt sie für sehr bedenklich und beschwerlich, und verlangt, dass die Unter-
thanen nicht auch mitverpflichtet werden, sondern dass nur der Fürst bei seinen
fürstlichen Ehren und wahren Worten gelobt und versichert, sodann dass der
Zusatz wegfalle, dass, wenn ein Stand seinen Anteil an des Obersien Ausstund
nicht gleich bezahlt, derselbe auf die andern umgelegt werden soll. — Die^f
Bedenken weist Chr. in einem Schreiben an Mainz als unberechtigt zurück. —
Ebd. Konz, — Mai 3 schreibt der Erzb., er habe die Kaution trotz einiger
Bedenken wörtlich, me sie gestellt, ingrossieren lassen und April 27 an Trier,
von da an Jülich ztir Fertigung geschickt. — Ebd. 13 Or. präs. Stuttgart.
Mai 10. — Mai 11 dankt hiefär Chr. — Ebd. Konz. — Auf ein weiteres, vcm
Mainz überschicktes Schreiben des Ilzs. von Jülich schreibt Chr, diesem selbst
und bittet den Erzb. — Mai 13 — , deri Hz. zur Annahme der Kaution zu
b<itcegen, da er sonst die Oberhauptmannschaft demnächst aufkündige. — Ebd.
14 Konz. — Mainz, Mai 13 schickt der Erzb. die Einwilligung seines Dom-
kapitels zur Kaution. — Ebd. 15 Or. preis. Stuttgart, Mai 19: die Zustimmung
Jülichs nr. 621.
594. *) Dat. April 16. Fragt, was der Erzb. gegen die beeorstthenden
Musterplüize in seinem Land thun will: wenn er sie nicht leiden iciÜ, möge er
den Seinigen befehlen, sich mit Philipps Leuten zu vergleichen: rgh nr. 596;
Druffil IV, 419.
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694.'-ö95, 1654. 491
den Befehl haben, von Metz gegen die deutsche Nation zu rücken ApfH 2ii
und Kriegsvolk, das dem Kg. aus dem Reich zuziehen werde,
zu geleiten. Schrieb darauf dem Lafidgfen., dass er sein Vor-
haben billige, und an die Orte, ivo Lauf und Musterung sein
soll und die ihm, dem Landgfen, und Gf, Wilhelm von Nassau
geineinsam zustehen, eine Anzahl Reisige schicken und den-
selben befehlen wolle, sich mit des Landgfen. Volk zu vergleichen
und Lauf und Musterung nach Kräften zu verhindern, und
dass er dies Chr. und den andern Einungsverw. unverzüglich
mitteilen wolle. Bittet Chr. als den Obersten des Vereins, falls
er um Zuzug nachsuchen tvürde, ihm die auf Vereinskosten
angen^mmeneji Reiter und Kn., welche morgen zur Musterung
beschieden werden, ganz oder zum Teil, wie das nötig ist, zu^
ziehen zu lassen, um diesem Vorhaben mit Hilfe des Lafidgfen.
und anderer benachbarten Stände, die er auf Grund des Land-
friedens und der Reichsordnung erfordern will, ivehren zu
känfien. — Pfalzel, 1554 April 22.'^)
St. Heidelb. Verein 20. Or.^) präs. ^Stuttgart, Mai 1.
SOS. Kf. Friedrich an Chr.: April -^2
Zeitungen.
dankt für Schreiben und Zeitungen. Wie die beil. von Trier
an Mainz geschickten Zeitungen zeigen,^) ist den Sachen trohl
nachzudenken. — Wildbad, 1554 April 22.
St. Heidelb. Verein 7, 37. Or. jträs. Göppingen j April ^4.
a) 7 cito, citisHima.
') Dieses Schreiben ist die erste Spur der „m den Heidelberger Verhand'
langen so oft encähnten Befürchtungen Trias vor Frankrtieh,'^ welche bei
Druffel IV S. 158 n. 4 schon im Juni 1563 zur Missdeutung des Heidenheimer
Abschieds verwendet werden.
Ö9Ö. ^) Ffalzel, April 13 berichtet Trier ^ der Kg, von Frankreich habe
vor etwa 3 Tagen das Haus Kriechingen in Luxemburg eingenommen; Weite'
rungen seien zu besorgen: schickt Zeitungen über Markgf. Albrecht von Bran-
denburg, der toieder in Werbung stehe^ einige Tage zu Simmem auf dem Hunds^
rück gtwesen sei und sich jetzt zu Rheingraf endhaun befinde : zu Simmem habe
er den gefangenen franzfis. Fürsten bei sich gehabt, Ffalzgf. Johann und seine
sahne Friedrich und Georg seien dort gewesen, abends auch ein junger Fürst,
der abends am Tisch den Vorsitz hatte, angekommen, uHe man vermute, ein junger
Mecklenburger. In der BheingrafsclMft und auf dem Hundsrikk sammeln sich
Fussknechte. — Zugleich schickt Trier die Antwort des Gfen. Wilhelm von
Wittgenstein mit, der wegen des Fddmarschallamts sobald als möglich sich zu
Chr. zu verfügen verspricht.
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492 1654. 596.^597.
April 22. 596. Kf. Friedrich an Chr.:
Kais, Mandat über Waffenverkauf. Herberge in Wildbad.
nach Heidelberg kamen 2 Leute mit Vidimus von einem kais.
Mandat und baten um Zollbefreiung für 5 Fass Harnisch und
8—12000 fuerstangen. Konnte dies nicht abschlagen; dagegen
ist der Anhang des Mandats, dass die Unterthanen nur an
den Ksr. und sonst niemand Harnisch und Kriegsrüstung ver-
kaufen, wohl zu erwägen; bittet um Chrs. Rat. — Wildbad,
1554 April 22.
Ced.: Entschuldigt sich, dass er hier Glicht samt Gemahlin
Chrs. Behausung eiufiahm, da er in der Herberge zum Christoffel
mit seiner Gemahlin und seinem Gesinde zusammenwohnen
kann.^)
St. HeideJb. Verein 7, 36. Or. präa. Göppingen, April 24.
April 23. 897. Chr. an Hz. Albrecht:
Jülich über Hessens Aufnahme. Bayern und Salzburg. Anzug zttm
Beichstag. Zusammenkunft in Gaildorf.
Antwort auf dessen eigh. Schreiben dat. April 15. Schickt
über die Aufnahme des Landgfen. von Hessen Jülichs Reso-
lution;^) weiss nicht, me er demselben antivorten soll und
schreibt deshalb auch an die andern Einungsff. Hofft, ehe von
allen Antwort kommt, persönlich sich mit Albrecht zu unter-
reden. — Hat auf Albrechts Gutachten dem von Salzburg und
dem B. von Passau laut beil. Abschrift geschrieben.
Bittet um Nachricht, wann der Kg. in München eintrifft,
da er auch dort erscheinen und den Kg. ansprechen will. Markgf.
Karl von Baden entbot ihm, er wolle mit Chr. auf den Reichs-
tag reiten; Hess ihm sagen, er tvolle am 5. oder 6. Mai auf-
brechen ; fragt, ob er recht thun würde, we7tn er denselben nach
München mitbrächte. Markgf. Hans und Markgf. Hans Georg
wollen zu ihm : hat ihnen auf nächsten Samstag oder Sonntag
einefi Tag nach Gaildorf nur 6 Meilen von Rothenburg, an-
596. *) Göppingen, April 35 antwortet Chr., solche kais. Patente seien
schon oft gegeben und darauf dei- Fass zugelassen worden. Die Klausel mit
den Unterthanen sei unbedenklich und gelte nur den Reichsstädten, wo diese
Waffen m^ist gemacht werden; solche Mandate können stillschweigend über*
gangen werden. — Ebd. Konz,
597. ») nr. 566.
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597.— 599, 1ÖÖ4. 493
gesetzt; hofft, dass die Sache in Rothenburg vertragen werde}) April 23^
— Göppingen, 1554 April 23.
St Heidelb. Verein 7 6, 30. Abschr. (ich).
598. Kf. Friedrich an Chr.: April 23^
Hessische Befürchtungen.
schickt ein Schreiben von Landgf. Philipp und seine Antwort
darauf.^) Da es für ihn nicht thunlich ist, in diesen Dingen
zu raten, und noch viel beschwerlicher, den Zuzug zu bewilligen,
so teilt er es in tiefem Geheimnis an Chr. mit und bittet um
dessen Rat}) — Wildbad, 1554 April 23.
St. Heidelb. Verein 20. Or.^) präs. Göppii^en^ April 24.
599. Seb. Schertlin an Chr.: April 25^
Einstellung der Erkundigung [über den Märkgfen.]. Schertlins Be-
stellung durch Augsburg.
Ans E. f. g. schreiben/) den 20. aprilis mir durch hauptmann
Hans Vögeln nberantwurt, und doctor Zasij mündlichem anzeigen
a) 2 cito.
*) München, Api'il 26 antwortet Albrecht, er habe noch keine Nacl^'icfU
über des Kgs. Ankunft, glaube auch nicht, dass derselbe hieherkomme, sondern
über Prag und Eegensburg nach Augsburg ziehen wolle. Chr. möge ihn trotz-
dem mit Mar kg f. Karl vor dem Reichstag besuchen ; er hörte gerne, dass Chr.
so gute Hoffnung auf Vertrag hat; hält selbst wenig davon; wenn der Markgf.
an Chr. geschrieben hat, er sei mit dem Kg. und Plauen vertragen, so mag das
wohl sein, er glaubt es aber nicht. Bittet um Nachricht über die JRothenburger
Verhandlung, da er nun in die 3. Woclie von seinen Bäten nichts mehr erhalten
hat. — Ebd. 31. Eigh. Or. präs. Schorndorf, April 28. Auszug bei Druffd
IV, 425.
598. *) Der Landgf berichtet Airril 16 von allerlei Werbungen : fragt
den Kfen. um Rat, tcas er hierin thun soll, und ob er ihm, falls die Vei'samm-
lungen so stattfinden, einige Reiter und Kn. schicken wollte. — Wildbad, April 22
antwortet der Kf., er wisse bei den sorglichen Läufen keinen nützlichen Rat
zu finden und könne des Landgfen. Wunsch nicht erfüllen. — Vgl, auch
nr. 594 n. 1.
«) Göppingen, April 25 antwortet Chr., er wisse des Kfen. Antwort nicht
SU verbessern und glaube^ dass der Landgf. bei der Unsicherheit der Nach-
richten damit zufrieden sein werde. Kämen jedoch bestimmte Zeitungen, dass
der französ. Kg. dort dem Vaterland zutvider Musterplätze anrichten wollte,
so ipässten sich wohl der Kf. und alle rhein. Fürsten, die mit dem Landgfen..
in Erbeinigung stehen, zu verhalten. Soll ein Spiel wie vor 2 Jahren gemacht
werden, so ist ratsamer, zeitig dazu zu thun. — Ebd. Konz.
699. ') Vgl. nr. 584 mit den in den Noten gegebenen Bemerkungen Chrs..
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J
494 1364. 5^^.
Jjiml ^5. neben uberantwuitung der bewusten Schriften, unvonnötten sei,
itn bewusten orten weiter erfaning zu haben, und das der gross-
kauftnan ain person auf künftigen reichstag schicken sollte, E. f. g.
bösser sein achtet, die sach einzustellen, aus wichtigerer Ursachen
und insonderhait, das sollichs den ainungsverwandten allerhand
verdacht und auch mir gleichergestalt verdacht, ungnad und ge-
fare ervolgen möchte, hab ich verstanden, und thue E. f. g. under-
theniglich hiemit zu wissen, das ichs und der ander im hosten
.gemeiner Sachen und allen tauen zu guetem also bedacht haben;
aber dieweil es allenthalben, wie ich merck, dermassen beschaffen
Ist, so will ich dero bevelch gewislich nachkomen und mich der
orten und in disen Sachen zu handien entschlachn, und wais mit
gueter beschaidenhait alles wol widerumb abzustellen, und ist
hierinnen noch gar nichts versaumpt, wie ich mich meine obem
und herm vor verdacht und unrat zu verhueten schuldig erkeue.
Wenn^) Chr. meinte es könnte ihm beim Verein zu Un-
gnaden gereichen, dass er derer von Augsburg Diener geworden
sei, so teilt er nun mit, dass ihm die Augsburger seit 1530
200 Goldgulden Leibgeding auf Lebenszeit verschrieben hatten.
Dieses zahlten sie ihm nicht, solange er beim Ksr, und Kg, in
so hoher Ungnade stand, erneuerten es aber jetzt und richteten
ihm daneben eine Bestallung auf 8 Pf. auf. Dafür soll er
ihnen nötigenfalls seine Behausung öffnen, wie schon seine
Vorfahren zu Burtenbach und er früher ebenfalls gethan haben,
und ihnen mit 8 Pf, dienen; man lässt ihn die Stände der
Heidelb. Einung, Ksr, und Kg,, und alle seine Lehenherren
ausnehmen; auch kann er in Burtenbach wohnen und mit den
Pf, einen seiner Söhne schicken; er ist, wenn der Heidelb.
Verein ihn braucht, gar nicht gebunden. Hat zweimal mit Chr,
in Stuttgart, und dann auch mit Hz. Albrecht davon gesprochen,
dass er sich tvieder mit Augsburg einlassen wolle, und es wurde
ihm 7iicht abgeschlagen. Hat auch auf dem Bruchsaler Rat-
haus, wo 7nit ihm die Bestallung des Vereins abgeschlossen
nmrde, vor Ludwig von Frauenberg, dem kurpfälz. Land^chad.
dem Mainzer Marschall und einem Trierer offen erklärt, er
werde sich gegen Augsburg auch in Bestallung einlassen, und
erhielt zur Antwort, icenn er diese Stände ausnehme und vor-
behalte, teer de es niemand missfallen. Glaubt, dass ihm die
^) Von Jiier ah an Pfalz und Bayam Abschr. übet'schickt.
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Ö99,—601. 1554. 495
Augsburger das Dienstgeld iveniger wegen seines Dienstes gaben, April 25.
als um ihn für seine grossen Ansprüche, die er an sie hatte,
ganz zu befriedigen. Hofft, mit Chr. bald auf dem Reichstag
oder sonst zusammenzusein und will dann die Bestallung mit-
bringen und sehen lassen.^) — Burtenbach, 1:')54 April 25.
St. Heidelb. Verein 20. ()r. präs. Göpjnngen, April Ü6.
600. Kardl. Otto von Augsburg an Chr.: ApriUö.
Kais. Instruktion und Vollmacht zum lieichstag.
dankt für neue Zeitung und die Orr. der Rothenburger Hand-
lung; wollte heute eben einen Boten zu Chr. schicken, um für
die Übersendung der kais. Antwort zu danken und mitzuteilen,
dass ihm der Ksr. Instruktion, Gewalt und Kredenz überschickte
und ihn ersuchte, sobald als möglich 7iach Augsburg zu ziehen.
Schickt die Orr. zurück und sendet Abschr. des kais. Schreibens
ivegen des Reichstags.^) Versichert dass er nach der Instruk-
ticm den Ksr. in allen Punkten zur Wolfahrt des Vaterlandes
geneigt findet, es sollte denn hinter den guten Worten etwas
anderes stecken. Gott gehe, dass auf diesem Reichstag be-
ständiger Friede für die deutsche Nation erreicht werde. Hat
keine Zeitungen zum überschicken. Empfiehlt sich ganz dienst-
lich von treuem teutschem ^emiet.^) — Dillmgen, 1554 Apr. ^5,
St. Heidelb, Verein S. Eigh. ()r. jjräs. Göppingen, April 26.
601. Chr. an seine Räte in Rothenburg: April 26.
Kais. tSchreihen. Klagen des Erzbs. von Mainz.
befiehlt, des Ksrs. Antwort^) auf das Schreiben der Bundesff.
') Wüdhad (montags nach exaudi), Mai 9 schreibt Kf. Friedrich an
Chr., er glatte, dass aus Schertlins Bestallung durch Augsburg für die Ei-
nung kein i^chaden, sondern, da in Augsburg stets aus allen Nationen Zeitung
zu finden sei, eher Nutzen zu erwarten sei; er trage kein Bedenken^ ihm diesen
Dienst zuzulassen. — Ebd. Or. präs. Stuttgart, Mai 9.
600. *) Bat. Brüssel, April 10. — Dillingen, April 24 antwortet der Kardl^
da der Kg, erst an Pfingsten in Augsburg eintreffe, wolle er dessen Anzug ah-
warten und vor ihm in Augsburg eintreffen. — Über die kais. Instruktion vgl.
nruffel IV, 401 mit n. 1.
') Stuttgart, Mai 4 entschuldigt sich Chr., dass er so spät antworte: er
fürchte, dass nur wehige Fürsten zum Reiclisiag erscheinen, denn Reichstag
und Krieg im Vaterland passe niciU zusammen und aus dei' Mothenburger
Vertragssacl^e dürfte wohl niciUs werden: hofft, dies in kurzem dem Kardl. in
Augsburg darzulegen. — Ebd. Abschr. (ich) / vgl. nr. 6:26.
601. ') nr. 554.
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496 1654. 601.— ms.
April 26. von Bruchsal aus den Räten zur Erwägung vorzulegen, da
sich die Einungsff. grösstenteils damit einverstanden erklärt
haben. ^ — Göppingen, 1554 April 26.
Ced.: Schickt Klagen des Erzbs. von Mainz über Be-
schwerung durch Kriegsvolk des Kgs. und der fränk. Stände
mit;^) befiehlt, es den Gesandten des Kgs. und des fränk.
Vereins vorzuhalten.
St. Heidelb. Verein B. 9 Beifasz. 16. Or. präs. Rothenburg, April 28.^)
Aprü 26. 602. Kg. Ferdinand an Chr.:
Belehnung Chrs.
erhielt dessen Bitte von März 24, ihm dem Passauer Vertrag
gemäss einen Tag zum Empfang der böhmischen und öster-
reichischen Lehen anzusetzen;^) da er demnächst iii Böhmen
ankommen tvird, wo die böhm. Lehen zu empfangen sind, so
tvill er dann hiefür einen Tag festsetzen; wegen der Österreich,
will er sich noch weiter erkundigen.
Da Chr. nach dem Passauer Vertrag binnen Jahresfrist
von ihm als regierendem Erzhz. zu Österreich das Fürstentum
Wirtbg. persönlich nach der verglichenen neuen Investitur und
dem Eid empfangen soll, und das Jahr seit der Abrede des
Vertrags verflossen ist, und auch seit der Besiegelung desselben
dem Ende naht, so wird Chr. selbst wissen, was er wegen des
Lehenempfangs zu thun hat. — Wien, 1554 April 26.
St. Böhmen 3. Or. präs. Stuttgart, Mai 11. Darüber: nt credo
praes. Mai 17.
Api'ü28. 603. ü. Grültlingen und Knoder an Chr.:
Strassburg tmd der Naumburger Tag.
vor drei Tagen war Dr. Johann Marbach als Gesandter der
Stadt Strassburg hier; da sich Chrs. Ankunft verzögerte, er-
brachen sie auf des Gesandten Wunsch seine Kredenz, worauf
er etwa folgende Werbung vorbrachte:
•') nr. 574, 585.
^) Bat. ApHl 19: ebd. Gr., die Gegend von Erfurt betr.
*) eodem antworten die Bäte, es solle über eine Antwort auf des -fi>r#.
Schreiben morgen nachmittag beraten, und es sollen tcegen des Erzbs. von ATain^
Sehreiben die fränk. Bundesstände um Abschaffung ersucht werden. — i*6rf.
Or. präs. Gaildorf, April 29.
602. ^) Vgl über diese Lehen I, 275.
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eoa.'-eod. liu. 497
Bretiz habe im März seinen Herren geschrieben,^) dass April 28.
am 26. April zu Naumburg ein Konvent von Theologen und
Räten einiger Kff. und Fürsten dieser christlichen Religion
sein werde, um zu beraten, was auf dem Reichstag der christ-
lichen Religion halb von diesen Ständen zu handeln sei und
wobei man bleiben wolle; seine Herren hielten es für ganz
nützlich, dies auf den Passauer Vertrag hin zu thun; wäre
ihnen der Tag zeitig angezeigt worden und hätten sie gewusst
dass Kff. und Fürsten die Ihrigen bei der Verhandlung leiden
würden, wären sie bereit gewesen, die Ihrigen auch abzuferti-
gen und alles zur Förderung der Ehre Gottes verhandeln zu
helfen, me sie ja auch auf dem Konzil zu Trient neben Chr.
ihre Gesandten hatten. Chr. möge ihnen nach Rückkehr seiner
Gesandten von Naumburg soweit möglich berichten, was im
Punkt der Religion dort verabschiedet worden sei. —
Sie erboten sich, dies an Chr. zu bringen, dessen Antwort
ihm mitgeteilt werden solle. Marbach fügte noch bei, na^^h
Meinung seiner Herren sollten auch die unnützen Streitschriften
einiger Theologen abgestellt werden. — Von sich aus teilten
sie ihm die Verschiebung des Tages mit; sie glauben, es loürde
nichts schaden, wenn Chr. in seinem Namen die Strassburger
auf den künftigen Tag beschreiben Hesse, da sie ihrer Meinung
nach der religion nit übel ansteend und da Chr. auch vom
Landgfen. von Hessen in einem Schreiben ermahnt vmrde,^)
auch einige gutherzige Städte zti beschreiben.^) — Stuttgart,
15.54 April 28.
St. Religionsmchen 10 c. Konz. von Knoder, mit Koi*rekturen v. Onlt"
Imgens.
604. Kf. Friedrich an Chr.: April 28,
Kaution für Chr. Resolution von Jülich über den Bruchsaier Ab-
schied. Aufnahme von Hessen. Kriegsräte. Markgf. Albrecht. Klsdss.
Abschied. Brief an Zasius.
Antwort auf dessen 4 Schreiben, dat. April 21, 22, 23; dankt
für Abschr. des jülichschen Schreibens, des brandenburg. Ver-
603. *) Vgl wr. 528 n. 3: dazu nr. 539.
*) fw. 556.
') Stuttgart^ Mai 2 schreibt dann Chr. an Strassburg, der Naumburger
Tag sei bis Trinüatis verschoben worden : er haUe für gut, dass sie die Ihrigen
auch dazu schicken. — St. ScJmidl Koll. 2. Abschr. C. R.
Ernit, Bri«fw. d«s Hti. GYki. U 32
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498 1564. e04,
April 28. trags und and, Clirs. Bitte betr., um Fertigung der Kaution
für Chr. wegen Annahme der Oberhauptmannschaft bei Mainz.
Trier und Jülich anzuhalteriy vnrd es bei Mainz rmch dessen
Schreiben keinen Mangel ha^en.
Was die von Chr. berichtete Resolution *) des Hzs. Wilhelm
von Jülich auf den Bruchsaler Abschied, namentlich wegen
Erlegung der dreimonattichen Unterhaltung des bestellten
Kriegsvolks, Annahme der Oberhauptmannschaft und Aufnahme
Hessens betrifft, so hätte er nicht erwartet, duss der Hz. die
Erlegung der Unterhaltung verweigerte; hätte derselbe seine
Räte auf dem Bruchsaler Tag gehabt, würde er sich wohl
nicht weniger gutvnllig erweisen als Hz. Albrecht von Bayern ;
nnll ihn darum ersuchen.
Wenn Hz. Albrecht nun einigemal die Aufnahme des
Landgfen. Philipp ohne Exzeption der nassauischen Sache
vertveigerte, U7id Chr. hierüber sein Bedenken vninscht, so er-
innert er sich des Bruchsaler Nebenabschieds, dass, wenn der
Hz. von Jülich dem versiegelten Abschied nicht zustimmen
könne, Chr. ihm in dem Sinn schreiben solle, dass er in der
nassauischen Sache zur Hilfeleistung für den Landgfen. nicht
verpflichtet sein soll. Da nun von Jülich ohne ihr Ansuchen
eben dieses Mittel auch kommt, so sollte von den Einungs-
verwandten, die in Bruchsal waren, um so weniger das einmal
Beschlossene abgeschrieben werden. Chr. möge dies an Hz. Albrecht
berichten und noch einmal auf den Nutzen der Aufnahme des
Landgfen. hinweisen.'^)
Lässt sich den durch Chr. und die Kriegsräte wegen des
bestellten Kriegsvolks gemachten Abschied wohl gefallen. Hofft.
Chr. werde sich nicht missfallen lassen, wenn er seinen Kriegs-
rat auf einige Zeit zum Streifen und anderem von dem Kriegs-
Volk abruft und inzioischen durch einen anderen ersetzt.
Die von Markgf. Albrecht an Chr. geschickten Schriften^)
haben wahrhaftig ein seltsames Ansehen; er weiss nicht, was
604. «) nr. 566.
*) Mai 3 ertüidert Chr., da sich Bayern mdersftu, könne er das Bruch*
säler Nebenverzeichnis nicht benutzen, da nach der Heilbronner DeJdaratiam
niemand aufgenommen werden könne, toenn ein Stand widerspreche; er rate,
dass man dies auf den kommenden Reichstag verschiebe und hier mit Hz. Albrechi
verhandle. — Ebd. Konz.
») Vgl. nr. 586.
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604.S06. 1564. 499
ihnen zu glauben ist Wünscht dem Markgfen, toie seinen ÄpHl^s.
Gegnern einen beständigen Frieden, — Wildbad, 1554 Apr, 28.
1. Ced.: Räty dass Chr. den andern Einungsff. die jülichsche
Resolution wegen Aufnahme Hessens nach dem Bruchsaler
Memorialzettel mitteile mit dem Zusatz, dass er nun an den
Landgfen. nach diesem Memorialzettel endgültige Antwort
schicken wolle,
2. Ced.: Schickt den Abschied der Stände im Elsass auf
dem Strassburger Tag, des Streifens und der Plackereien
wegen.*)
3. Ced.: Bittet, beil. Brief dem kgl. Rat Dr. Johann
Ulr. Zasius auf der Post oder sonst zuzuschicken.
St. Eeidelb. Vetein 7, 38. Or.*> präs. Backnang, Apnl 30.
605. Chr. an Walther Senft: April 29.
Markgf. Karl und die Reformation. Reise zum Reichstag.
Senft hat neulich, als er bei Chr. in Göppingen war,^) unt.
and. gesagt, er glaube, dass Chr. wohl etwas ausrichten xvürde,
wenn er bei Markgf. Karl wegen einer Reformation in Reli-
gionssachen ansuchte und anmahnte. Liess nun beil. Konz.
an den Markgf en. entwerfen; Senft möge seine Meinung
schreiben, ob Chr. es so an den Markgfen. fertigen könnte.
Senft sagte damals auch, tvie er hoffe, werde Markgf
Karl sich mit Chr., auf den Reichstag begeben und dem röm.
Kg. bis München entgegenreiten; schrieb deswegen an Hz,
Albrecht und erhielt beil. Antwort.*) Ist entscMossen, heute,
morgen oder spätestens übermorgen nach Augsburg aufzu-
brechen, und wünscht Senfts Rat, ob er dies Markgf. Karl
eröffnen solV) — Schorndorf, 1554 April 29.
St. Religionsaachen 10 k, Konz.
ft) 8 cito.
*) Beü. dat. Aprü 19.
605, 0 Kredenz für Senft von Markgf. Karl an Chr., dat. April 13,
Universitatsbibl. Tübingen, M. h. 489 Abzehr.
*) nr. 537 mit n. 2.
») Pforzheim, Mai 1 billigt Senft das Schreiben an den Markgfen. [nr. 606] y
zweivels one, mein g:nediger herr werde sollich E. f. f^. christenlich schreiben
und anmannng mit freuntlichem gemaeth annemen nnd die sachen zu lob gött-
licher mayestet, aach irer f. g. und derselben armen underthoneu seien heil nnd
Seligkeit ins werk zu richten geneigt sein werden ; der Markgf. war schon früher
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500 1554. 606.
Apnl29. 606, Chr. an Mar kg f. Karl von Baden :^)
FordeH zur Durchführung der Reformation auf,
Freuntlicher, lieber schwager! Nachdem wir E. 1. nicht
allein mit guter nachbarschaft, sonder auch mit schwagerschaft
dermassen zugethon, das*^^ wir diser freuntlichen Zuversicht sind,
E. 1. werde dis unser schreiben, dahin uns nichts änderst dann
die christlich lieb verursacht, mit freuntlichem gutem gmüet uf-
nemen ; dann wir uns hinwider gegen E. 1. ganz freuntlich ver-
sehen, wo uns oder den unsem etwas nachtail an zeitlichem oder
ewigem begegnen möcht, E. 1. wurde auch ein freuntlich, schwäger-
lich mitleiden mit uns tragen und so vil ir müglich, uns darin
christlich lieb erzeigen.
Und dieweil E. 1. uns verschiner zeit zu versteen geben,
sie aus Gottes gnaden die warheit des heiligen evangelions hette
erkant, so gedenke sie mit Verleihung gottlicher gnaden mit der
zeit^^ ire kirchen vennüg der rechten gottlichen leer zu refor-
mieren,*) wiewol wir nun trostlicher hoffnung seind, E. 1. under-
lasse nicht für sich selbs on unser anmanung bequeme weg und
mittel zu suchen, welcher gstalt ein christliche reformacion in
Vj. 1. kirchen fürgenommen werden möcht, damit das himelisch
liecht der rechten, warhaftigen, gottlichen leer auch E. 1. under-
thonen erscheine, so haben wir doch, in ansehung allerlai gfar,
so sich zu diser zeit zutragen, aus freuntlichem, schwagerlichem
gemüet nicht umgehen können, E. 1. zu erinnern, das sie ir
christlich vorhaben in reformierung irer kirchen in das werk
ziehen und mit hilf des almechtigen zu volnstrecken fürnemen wöU.
a) dermaBsen . . . da» wir . . . sind ist Korrektur von Chr. für: so seindt wir, wodttrck dit
KoiuttruTcHon zeraUirt wird.
b) mit Verleihung bis zeit Zusatz Chrs.
gesinnt, dies zu thun, stellte es aber ein bis zur Belehnung durch den Ksr, —
Eätj von dem Schreiben Hz. Albrechts dem Markgfen. Abschr, zu schicken : da
der Markgf. am 27. d, M, auf etwa 10 Tage in die obere Herrschaft nach
Hachberg gereist ist, mrd er zwar zu der von Chr, genannten Zeit noch nicht
aufbrechen können, er würde aber doch aus der Abschr. Chrs. und AlbrechU
freundlichen Willen sehen, — Chr. möge die beiden Schreiben an Senft schicken^
der sie dem Markgfen. auf der Post nachsenden loürde. — Ebd. Or. prwf.
Stuttgart, Mai 2. Auf sehr, von Chr.: soll also baide .schreiben laut dis ät^
Senften bedenken gefertiget werden. — Dies geschieht Mai 4. — Ebd. Konz.
vgl, nr. 606 und 615.
606. ») Vgl hiezu Vierordt, Gesch. der ReformaUon in Bade» 4äOf..
auch oben nr. 471 und 673.
') Vgl nr. 573 n, 2,
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606, 1654. 501
Dann dweil E. 1. die warheit frettlichs worts durch Gottes April 29.
jaiad erkannt und E. 1. underthon uf dieselb als uf inen von Gott
verordneten angebomen herm*'^ gohorsamlich ufsehen haben, will
die nodturft erfordeni, das E. 1. denselben mit pfferlichem ver-
zog der refonnacion nicht lenger für das liecht stehe, sonder
inen zu dem rechten weg des ewigen heils ires vermtigens ver-
helfe, damit es nicht E. 1. vor dem gericht Gottes zugerechnet
werde, so hiezwischen durch den langwirigen ufzug \il E. 1. under-
thon an irer seel und Seligkeit versaumpt wurden.
So wollen auch sich zu diser zeit allerlei bschwerliche secten
und verfüerische leer zutragen, das zu besorgen, wo den einfeltigen
leuten die recht göttlich warheit in der kirchen nicht offenlich
verkündiget, sie werden durch die heimlichen umschleicher im
schein der warheit dermassen hindergangen und betleckt, das sie
hernach nimer oder ganz schwerlich zu rechter erkantnus der
warheit gebracht werden mögen.
E. 1. getreuen underthon wie auch die unsem seind sonst
allerlai leiblich Unfalls halben, so sich tägHcli zutregt, arbeitselig,
bekümmert leut; sollten sie nun darüber aus unser versaumnus
in Sachen irer sei Seligkeit belangend nachteil entpfahen, so wur-
den wir darob vor dem richterstuel des allmechtigen, vor dem
E. 1. und wir alle gewisslich zu seiner zeit — und wer weisst
wie bald? — erscheinen werden, ein harten stand thun müesseu.
Und wiewol der glaub der rechten gottlichen leer allerlei
gfar und Unfall hie uf erden erwarten muss und dargegen den
andern gross weltlich glück zusteen mag,^) so hat doch der all-
mechtig Gott sein richterstuel im himmel noch nicht abgethau
noch hingeworfen, sonder gleich wie er allwegen die beschirmer
und handhaber der unrechten leer und gottesdienst nach irem
grossen weltlichen glück unversehenlich mit grossem ernst beid,
zeitlich und ewiglich, gestraft, wie die historien der heiligen
schiift und andere clironik bezeugen, also hat er auch die ftir-
derer und handhaber rechter gottlicher eer und leer nicht allein
in irem zeitlichen Unglück gnediglich erhalten, scmder auch zu
grossem glück und heil, wo nicht allwegen zeitlich, iedoch on
zweifeis ewiglich gefüeret. Nachdem nun derselb warhaftig Gott
noch lebt und regiert, so ist sich gewislich zu versehen, er werde
c) angebomen herm ist Korrektur Chrs. für: landsfUrsten.
^) Damit acheint auf nr, 573 Bezug genommen zu sein, wo gesagt ist^
das s. f. g. nicht vil zeitlichs glucks uf deren selten . . . gesehen hat.
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502 15^- 606.-607.
Aprü39. nach seinem alten gebrauch auch in künftigen zeiten zu handleu
fortfaren.
Neben dem so hat dennocht E. 1. auch disen menschlichen
trost, das veimtig des passauischen Vertrags E. 1. ire kirchen
nach Inhalt augspurgischer confession on meniglich Verhinderung
und on allen E. 1. zeitlichen nacht^il, so vil menschlicher, orden-
licher weis zu firkommen müglich, reformieren und anrichten mag.
Hierauf seind wir guter hoffnung und Zuversicht, E. 1. werde die
rechte erkantnus der warheit nicht bei ir selbs allein behalten,
sonder auch als ein gutiger, christlicher fürst mit allem müglichen
fleiss dahin arbeiten, das ir underthon mit rechter leer gottlichi?
Worts versehen werden, auch dise unsere wolmainend anmannng
nicht änderst dann freuntlich und schwägerlich ufnemen; dann
E. 1. nachbarlichen, schwägerlichen willen zu erzeigen seind wir
ZU ieder zeit \villig und geneigt. — Schorndorf, 1554 April 29.^^
St. Religionasachen 10 k, Konz. von Brenz.
April 29. 607. Florenz Graseck^) an Chr.:
Audienz beim B. von Arras: Chrs. VerhäUnis zum Ksr., Succes9ioH
des Prinzen, französ. Praktiken. Gespräch mit Seid.
erhielt vom B. von Arras die erbetene Audienz letzten Mittwoch
zwischen 11 und 12 Uhr; trug ihm nach Chrs. Befehl münd-
lich vor und Hess ihn, damit er eher glaube, auch die ihm
von Chr. mitgegebene Handschrift sehen und las sie ihm auf
sein Begehren von Wort zu Wort vor. Darauf gab der B.
zur Antwort, er vernehme aus Chrs. Anzeige und Schreiben
soviel, dass dieser auf des Ksrs. jüngstes Schreiben an die
Einigungsstände^) für seine Person antworte und sich über
seine Gesinnung gegen den Ksr. erkläre, daran thue er recht
und wohl; bei nächster Gelegenheit wolle er [der B.J Chrs.
gutherziges Vertrauen dem Ksr. berichten, obwohl dieser gar
kein Misstrauen in Chr. setze; das habe Chr. gleich am An-
d) Datum von anderer Hand beigefügt,
607. ") Graseck [vgl. nr, 564] fiaUe schon am 22. April berichtet, er sei
gestern nachmittag in Brüssel angekommen und habe den B, von Arras wm
BezaMung des rückständigen Geldes ersucht, zugleich gebeten, der B. möge ihm
(Ulein in seinem Gemach eine Audienz gewähren. Dieser habe ihm versprochen^
ihm sobald als möglich eine Stunde festzusetzen. — Ebd. Or. präs. Schorn-
dorf, April 29.
*) nr, 554.
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607. 1664. 503
fang seiner Regierung gespürty besonders an der raschen Ab- April ay.
Schaffung des spanischen Kriegsvolks, auch der Rückgabe des
Aspergs und an des Ksrs. und des Bs, angelegentlicher Be-
förderung eines Vertrags zmischen Chr. und dem Kg. Er, der
B.y habe das um so lieber gethan, als er Chrs. gutherziges Ver-
trauen zum Ksr. wohl kannte, während zu Lebzeiten Ulrichs
weder der Ksr. noch der B. eines solchen Vertrauens sicher
icaren; welchen Dank er bei den Kglen., besonders bei Dr.
Jonas, davontrug, wisse er wohl, da dieselben na^Ji einigen
Dörfern Wirtbgs. trachteten, une man wohl wisse. Smoohl
seinem Vater als ihm sei zu Augsburg dieser Sache wegen
eine ziemliche Geldsumme angeboten worden, aber er habe
nichts nehmen wollen, da er Chr., nicht um Geldes willefi,
sondern aus freiem Herzen, zu dienen geneigt gewesen; er
versicherte, Chr. sei beim Ksr. in mehr Vertraueii als irgend
ein Stand des Reichs.
Furs ander, gnediger fürst und her, sovil den prinzen aus
Hispania antreffe, schwüre er bei seiner conscienz, auch dem al-
mechtigen Gott und allen himelischen engein, das der kei. mt.
dises zulegens halb gwalt und unrecht geschehe; dan ir mt. ge-
dechten nichts wenigers, stunde auch bei sein trauen und glauben
auf dise stund deshalb in keiner practik; dan wa ir mt. ie eines
solchen gesinnet gwesen, hetten ir mt. ein gueten vortel gehabt
an dem, das der churfurst zu Brandenburg, auch herzog Moriz
seliger, gleich nach belegerung der stat Magdenburg an ir mt.
gelangen und werben lassen, ir mt. welle den princen zu dero
successom am reich noch ir mt. absterben verordnen und sie
baide darumb sorgen lassen; sie wellen es on ir mt. ainicheu
uncosten zuwegen pringen. 8o were auch neulich d. Strass,
brandenburgischer gesandter, alhie gwesen, und deshalb auch
wider angesucht und sich der kei. mt. gemuets erholen wellen;
aber ir mt. ime kein andere antwort gegeben, dan wa die chur-
fursten dishalb etwas an ir mt. zu gelangen hetten, mechten sie
es auf künftigem reichstag anbringen; wurde alsdan ir mt. sich
ie nach gelegenhait auch dero gemuets wissen zu ercleren. Er,
her von Arras, zeigt mir auch an, als ir kei. mt. zu Augspurg
so krank und schwach gelegen, das ir mt. sich dero lebens selbs
verwegen, hab ir mt. (als under anderm deshalb des princens
auch meidung beschehen) mit disen Worten in französischer sprach
gesagt: wan mein son mier am reich succediern und mich deshalb.
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504 1<^- ^^*
April 29. ob ers annemeü oder nicht thun solte, raths fragt, so wiste ich
ime bei Gott und seinen himelischen engein nicht zu raten,
welches ime an dem nutzlichsten, darvon abzust^en oder nicht,
sein möchte ; dan ir mt. wiste, was inen solches zu erhalten gegen
Franckreich gecost und noch heutigs tags. Sovil nun die prac-
tichen mit Franckreich belangt, wiste ir mt. wol, das der konig
aus Franckreich nicht in deiner practichen were; ir mt. wist«
auch herwiderumb wol, das er anders nichts practicier, dan wie
er ein solchen beifall im reich (damit er dasselbig ime mit der
zeit ziun eigentumb machen kunte) haben möcht; da ime dan die-
selbigen solten angeen, so wiste ir mt., als die ein solchs in er-
farung betten, sovil, das weder die rom. kon. mt. noch kein chur-
furst oder fürst im reich, so nach absterben irer kei. mt. zum
keiser bestetigt wurde, starck und gwaltig gnug sein, gemelt«n
konig von Franckreich in disem seim vorhaben widerstand zu
thun; dan ir mt. wisten wol, was es dieselbig bisher gecost hett.
— Nach solchem fragte er mich, ob ich nicht Avissens het, were
dise sein möchten, so solchs von irer mt. des princen halb usgeben :
daruf zeigte ich ime an vermög E. f. g. mier deshalb gegebnen
bevelchs, wer dieselbigen weren, dessen er sich verwundert mit
anzeig wie hieoben, das es der kei. mt. gedancken nie gewesen.
Und sovil den Beckle belangt, das er sich ains solchen gegen
E. f. g. vememen lassen, das werde er gewisslich allein auf beider
hieoben hochgedachter churfursten Saxsen und Brandenburg an
die kei. mt. beschehen anlangen des princen halb gethan haben,
welches gleich nach der belegerung Magdenburg beschehen und
er desselbigen anbringens wissens gehabt. Sovil aber den von
Rosenberg und die andem belangen thet, das sich gemelter von
Rosenberg, wie ich dan ime, von Arras, anzeigt hette, vememen
lassen, da schritt er zu weit, hette auch dessen kein bevelch;*)
dan gewisslich, wa ir mt. eines solchen gesinnet were, wie sie
dan nicht ist, so wurde es gewisslich ir mt. diser pei-sonen keiner
entdecken. Aber wie dem allem, welle er dis E. f. g. treuhei-zigs
und wolmeinend anbringen ierer kei. mt. anzeigen, und ir mt.
wurd sonder zweifei ein gnedigst gefallen darab tragen und E.
f. g. gemuet ie lenger ie gutherziger gegen ierer mt. spueren ;
es wurde auch ir mt. hierin gewisslich insehens haben. Der B.
■) Über BöckUna und Rosenbergs Äusserungen vgl. Chrs. Gespräch mit
Zasiiis, Druffel IV, 396.
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m. 1664. 505
befahl ihm noch, Ghr, seinen freundlichen Dienst und alles April 2y.
Liebe und Gute zu schreiben})
Teilte diese Sache auch dein Vizekanzler Seid ausführlich
mit, der für das Vertrauen Chrs. zu ihm dankte und sagte,
es seien allerdings über der Kff. und Fürsten Verständnis
allerlei Reden gegangen, aber der Ksr. sei seither besser in-
formiert, dass dasselbe nicht gegen ihn gerichtet sei; doch
thue Chr. gut daran, dies dem Ksr. zu berichten. Was den
Prinzefi betreffe, so msse er, dass dem Ksr. damit Unrecht
gescheite, und als Gras, ihm die Personen nannte, sagte er
me der B., dass der Ksr. solchen Personen nie seinen Sinn
eröffnen würde; auch seien sie im äussersten Rat. — Was
den Confessor betreffe, hätte man ihm eine gute Bastonade
geben sollen;^) hätte er geklagt und man hätte dein Ksr. die
*) Das Gerücht von kais. PmkUken zur Durchsetzung der Succession
des Prinzen hat im Winter 1563154 nie ganz aufgehört, schtoiUt dann aber
schon im yehruar, dann auch im April 1554 nocheinmal mäcIUig an, so dass
im JfVühjahr 1554 tvieder monatelang die ganze deutsche Politik davon be-
herrscht ist : vgl. nr. 477 n. 1 und 2, 495, 499, 502, 530, 542, 550, 554, 565y
607 .• Druffel IV, 321, 396, 408 n. 2, 418 mit n. 2, 427 n. 3. Selbst Kg. Per-
dinand bemächtigt sich jetzt der Sache und weist den Ksr. auf die dadurch
verursachte Gefährdung des ausgeschriebenen Reichstags hin: Druffel IV ^ 118.
[Die Einreihung unter 1553 ist falsch. Das Datum lautet Wien, April 26.
Nun ist aber der Kg. im April 1553 auf einem Tag in Ödenburg, Druffel IV,
118 n, 1, wo er auch noch am 4. Mai weilt, Di-uffel IV, 126. Am 8. Juli 1553
hat der Ksr. kgl. Schreiben vom 18. und 27. April, keines vom 26. April ei'hcUteUj
Lanz 3, 571 : dagegen beantwoHet ei' 1554 Juni 8 des Kgs. eigh. Schreiben^
dessen Inhalt völlig mit Druffel IV, 118 üben' ein stimmt ; Lanz 3 S, 624, worauf
der Kg. in seinem Schreiben von 1554 Juni 24 nocheinmal auf diesen scnipule
Bezug nimmt, Lanz 3 S. 631. Abgesehen daron ist die ganze Situation diejenige
des Frühjahrs 1554 ; der Kg. hat schon Gesandte wegen Besuchs des Reichstags
ausgeschickt und deren Bericht erhalten; das that er 1554, nicht 1553; sein
jetziges Schreiben ist deutlich durch den Bericht aber die bayi-ische Antwort
veranlasst, Druffel /F, 118 vgl. mit 418; die Angst vor den Praktiken auf dem
Reichstag findet sich auch sonst im Fnihjahr 1554 ; Frühjahr 1553 wusste man
davon noch nichts.] Wie nun im Vorjahre auf dem Höhepunkt des Verdachts
gegen den Ksr. eine Aussprache zicischen Chr. und der kais. Regierung statt-
findet (nr. 193, 206), so führt Chr. auch jetzt eine solche herbei, offenbar mit
der Nebenabsicht, dadurch die Spuren der scharfen Auseinandersetzung in
nr, 530 und 554 wenigstens für seine Person zu verwischen. Dabei ist es für
die Veränderung der Situation bezeichnend, dass Chr. wohl im Jahr 1553, nicht
aber 1554 an Bayern von seinem Vorgehen Mitteilung macht, während er Pfalz
vieUeicM bei seinem Besuch in Wildbad am 8. Mai (nr. 616 n. 1, 617 n. 3) ins
Vertrauen zog ; eine sichere Spur findet sich auch davon nicht.
^) Auf wen sich das bezieht, weiss ich nicht sicher. Auf einem aus der
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506 1B54. 607,-609.
April 29. Gründe dafür berichtety so hätte dieser kein Miss fallen gehabt;
er zweifle nicht, der B. von Arras werde dies vor den Ksr.
bringen und dieser werde daran Gefallen Jiaben. — Brüssel,
1554 April 29.
St. Rom. Kais. 6 c. Or. präe. Stuttgart^ Mai 3.
April so. 608. Chr. an den Erzb. vo7i Mainz:
Persönlicher Besuch des Rothenburger Tages.
war hier mit den Markgff. Johann und Johann Georg von
Brandenburg zusammen; dieselben fürchten, es möchte die jetzige
Rothenburger Verhandlung fruchtlos verlaufen, und Italien für
ratsam, dass der Erzb. und Chr. unverzüglich selbst dahin
kommen. Hat ihnen sein Erscheifien zugesagt, falls der Erzb.
auch kommen würde. Bittet um Nachricht, ob und wann dieser
dort einzutreffen gedenkt^) — Gaildorf, 1554 April 80.^
St. Heidelb. Verein B. 9 Beifasz. 16. Abschr.*) (wir).
April 30. 609. Chr. an von GültUngen, Knoder und Ber:
Protest gegen die Ächtung des Markgfen. Albrecht.
die Markgff. Johann und Johann Georg von Brandenburg waren
hier bei ihm, berichteten ihm über die jetzige Verhandlung und
begehrten unter anderem seinen Rat über beil. Protestatiofi.
Nahm dieselbe in Erwägung mit den Worten, er habe nicht
wenig Bedenken, dass sie darin die Acht so direkt zugestehen
gleichen Zeit stammenden Zettel des Zasius über Punkte, welche er dem Kg.
im geheimen mündlich berichten will, findet sich folgendes: 1) Don Pietro Ltaso
reden halb, den prinzen belangend ; item seines Schalksnarren lieder halben 1. in-
massen Spangnier Germaniam bezwungen 2. wie sie mit iren wirten bansen.
Dies oder etwas ähnliches wird hier gemeint sein. — Wien.
608. *) Vgl. nr. 617. — Mainz, Mai 3 antwortet der Er Mb., er halte für
ratsam, dass alle ihre Einungsverw., besonders aber Pfals und Bayern, bei-
gezogen werden : würde er verständigt, dass diese samt Chr. kommen, würde er
trotz aller Hindernisse auch erscheinen. — Ebd. Or. präs. Stuttgart, Mai 6.
— eodem schickt Chr. dies an die Markgff. nach Rotlienburg und fragt nach
ihrer Meinung. — St. Brandenburg 2d. Konz.
*) Stuttgart, Mai 1 schreibt Chr. seine Absicht auch an den Kg., ihm
zugleich bittend, er möge entschuldigen, wenn Chr. deswegen oder wegen seines
Amtes einige Tage nach Pfingstabend in Augsburg eintreffen würde. — ^t.
Beichstagsakten 14 a. Abschr.
») Rothenburg, Mai 5 dankt Markgf. Hans Georg Chr. für einen dem
Gaildorf er Abschied gemäss überschickten Leithund — St. Brandenburg 2 d. Or.
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609.— 611. 1564. 507
wollten; denn dieselbe sei flieht rechtmässig und der Ordnung April so.
nach ergangen, weshalb Markgf. Albrecht sich derselben mit
Recht wohl entledigen könnte; versprach, darüber sein Bedenken
zu schreiben. Da Dr. Ber hierüber neulich in Bruchsal mit
Breunlin konversiert liat, sollen sie erwägen, was dieser nich-
tigen Acht wegen in der Protestation gesagt werden könnte;
das Bedenken soll morgen bis zu seiner Ankunft fertig sein.^)
— Gaildorf, 1554 April 30.
St. HHdeJb. Verein B. 9 Bei/asz. 16. Or.^)
610. Kg. Ferdinand an Chr.: Mai :i.
Antwort des Kars. PfalBgf. Georg. Aufnahme des Landgfen.
Antwort auf 2 Schreiben von April 21 und 28. Hatte von
des Ksrs. Antwort an den Verein schon vom Ks^r. selbst Abschr.
erhalten.^) Hörte gerne, dass mit Pfalzgf. Georg wegen des
Oberstleutnantamts abgeschlossen ist.
Ersah über die Aufnahme des Landgfen. von Hessen das
Schreiben Hz. Albrechts an Chr.;^ obwohl er sich früher mit
der Aufnahme einverstanden erklärte, sollte es doch, da andere
Bundesverw. sich aus ansehnlichen Gründen dagegen sträuben ^
dabei gelassen, die nassauische Sache ausdrücklich ausgenom-
men und der Landgf. zum Beitritt unter dieser Bedingung be-
wogen werden.^) — Wien, 1554 Mai 2.
St. Heidelb. Verein 19. Or. präs. Nürtingen, Mai 17.
611. Kf. Friedrich an Chr.: Mai 2.
Belästigung durch kais. Werbungen.
als er schon früher zeitungsweise hörte, dass um Speyer und
a) 3 cito.
609. *) Stuttgart, Mai 2 schiebt dann Chr. an die beiden Markgff. das
im Gaüdarfer Abschied versprochene schriftliche Verzeichnis seines Büts, —
Ebd, Konz. — Dieser geht dahin, statt die Acht anzuerkennen und nur gegen
Exzesse bei der Exekution zu protestieren, die Eechtmässigkeit der Acht seihst
auf Grund der von Markgf. Albrecht in seinem dagegen erlassenen Ausschreiben
[vgL nr. 487] angtführten Gründe zu bestreiten. — Ebd. Abschr.
610. ') Druffel IV, 414.
*) «r. 676.
') Stuttgart, Mai 30 schickt Chr, darauf dem Kg. die Erklärung des
Gfen. Wilh. von Nassau gegen Kf. Friedrich über die CHitlichkeit [vgl. nr. 636]
und hofft Erledigung der Sache auf dem nächsten Einungstag. — Ebd. Konz.
— eodem teilt er des Kgs. Schreiben den übrigen Einungsff. mit. — Ebd. Konz.
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508 1554. 611,-612,
Mai :*. Worms ein Lauf mid Miisterplatz für Kn. angestellt werden
solle, teilte er dies den beiden Bb, und Städte7i mit; der B.
von Speyer antioortete nur, er wisse nichts davon. Nim Hess
dieser aber durch seilten Vogt am Bruhrain am 27. Ajrrtl sei-
nein [des KfenJ Statthalter und Räten berichten, es habe Kgin,
Maria durch ihreii Kommissar Ruprecht Haller ihm anzeigen
lasse)!, dass Ritter Konrad von Bemelberg von ihr ilber ein
Regiment Kn, angenommen sei mit dem Befehl, hin und her
im Reich zu toerben;^) der B, solle ihn im Stift Speyer um-
schlagen lassen und ihm darin den Musterplatz gestatten. Trotz
seines Widerstrebens habe er den Musterjjlatz gestatten müssen,
und zwar in Schifferstadt, Waldsee und Otter Stadt.
Diese 3 Dörfer stehen nun allerdings dem B. von Speyer
zu, liegen aber mitten in der pfälz. Obrigkeit und bei des Kfen.
besten Wildfuhren und bei seinem Amt Neustadt, das sclwn
durch des Franzosen, Markgf. Albrechts und des Ks^rs. Durch-
züge nicht gering e7i Schaden gelitten hat. Will deshalb neben
einigen Amtleuten und Dienern noch eine ziemliche Anzalü
Reiter und Kn. in diesein Amt und seinen Wildfuhren ver-
stecken, um Mutwillen gegen seine armen Leute nötigenfalls
mit ernster Gegenhandlung abzuwehren. Bittet, seinem Statt-
halter und Räten vo7i des Vereins Reisigen, die im Amt Mos-
bach liegen, soviel Pf. als nötig sind, alsbald zuzuordnen, da der
Lauf schon angeht. — Wildbad, 1554 Mai 2.^)
St. Heidelb. Verein 20. Of\&) präs. StuügaH, Mai 3.
Mai 2. 612. Chr. an Erzb. Johann von Trier:
Bedrohung durch französ. Kriegsvolk.
Antwort auf dessen Schreiben von April 22. Falls der
Franzose weitere Thätlichkeiten gegen das Reich vornehmen
wollte, müssten der Erzb. und andere bald dazu thun, damit
das Feuer gedämpft würde, ehe es zum Ausbruch kommt. Doch
werden die Jetzt gemusterten Heiter und Kn. nicht genägeii,
sondern es tvird mit mehr Ernst dazu gethan werden müssen.
u) 2 cito.
611. ') Vgl. nr. 669 n. 2.
^) eodem bittm Statthalter und Bäte selbst um 100 Pf. von den Reisigen
im Amt Mosbach. — Ebd. Or. präs. Stiätgart, Mai 3. Aufschr. von Chr.:
soll mibeantwurt behalten werden, bi» die kriegsräte komen. Vgl. nr. 616.
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612.— 613, 1564. 509
Weiss sich des Bruclisaler Abschieds wegen Zuzugs wohl zu Mai u.
erinnern und wird deni auf des Erzbs. weiteres Schreiben mit
Rat der jetzt amvesenden Kriegsräte nachlcommen. Giebt je-
doch zu bedenken, dass, wenn man mit so geringer Hilfe Pass.
Durchzug und Musterplatz hindern und trennen will, während
der Gegner schon gerüstet ist, dies nicht nur den benachbarten
Ständen, sondern auch den andern Einungsverw, beschwerliche
Weiterung bringen könnte. Deshalb dürfte geraten sein, dass
die Einungsverw, bald ihre Räte zur Beratung dieser Sachen
ziisammenschicken, und dass jeder Einungsstand noch tveitere
lOOOo fl, nach Heidelberg erlegt, damit man sich nötigenfalls
besser rüsten kann. — Stuttgart, 1554 Mai ,<^.^)
iSY. Heidelb. Verein 20. Eigh. Konz.
H13. Kf. Friedrich an Chr.: Mai 'j.
Schreiben des Ksrs. Landgf. Jülich und Herford.
Antxcort auf 4 Schreiben. Hat seinen nach Rothenburg
abgesandten Räten wegen des Ksrs. Antwort auf das Schreiben
der Einung sff. Befehl gegeben. Chr. hat wohl daran gethan,
dass er des Ksrs. Anttvort dem röm. Kg. mitteilte, der grossen
Gefallen daran haben wird. — Was Chrs. Bedenken betriff ty^)
wie der Kf. dem Landgfen. gegenüber sich nach ihrer Einung
halten müsscy so hat ihn der Landgf. nicht auf Grund der
Einung ersucht, er hält deshalb für unnötig, sich weiter ein-
ztdassen. — Will in Betreff des jülichschen Schreibens für
Herford^) seinen Räten in Rothenburg Befehl geben. — Wild-
bad, 1554 Mai 2.
St. Heidelb. Verein iä). Or, präs. Stuttgart, Mai 3.
612. *) eodem schickt Chr. das trierische Schreiben nebst seiner Antwort
an den röm. Kg,, Mainz, Ffalz, Bayern und Jülich und scJdägt atich ihnen
eine haldige Zusammenkunft der Räte vor. — Ebd. Konz. — Mai 8 empfiehlt
ilarauf Kf. Friedrich eingehende Kundschaft über die Zeitungen ; wenn sie sich
erfüllen, soll Chr. die Räte der Einungsstände zusammenbeschreiben. — Ebd.
(hr. präs. Wildbad, Mai 8. — Der Erzb. von Mainz schlägt Mai 12 Ver-
schiebung auf den bevorstehenden Reichstag vor, würde sich aber auch bei einer
Zusammenkunft der Räte der Gebühr nach halten. — Ebd. Or. präs. Stuttgart,
Mai 19. — Kg. Ferdinand empfiehlt, Wien, Mai 13, dass Chr. bald eine Zu-
sammenkunft der Räte ansetze. — Flbd. Or. präs. Stuttgart, Mai 21. Die bai/r.
Antwort nr. 625.
613. ») Vgl. nr. 598 n. 2.
«) April 25 hatte Chr. an seine Einungsgenossen ein Schreiben des Hzs.
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510 1554. 614,-^16.
Mai 3, , ' 614, Chr. an den Vogt zu fMarkJgröningen :
Aufnahme des Gfen, Ludwig von ÖUingen.
Gf, Ludwig* d. J. von öttingen hat ihn gebeten, da er aus
einigen Gründen zu Bietigheim nicht länger hausen könne, ihn
samt Gemahlin und Gesinde einige Zeit nach Groningen in
das Schloss ziehen zu lassen und ihm die Gemächer, Stallung
und anderes einzuräumen, welche hievor Gf, Karl von Zollem
innehatte. Befiehlt, ihn dort einzulassen und ihm womöglich
auch ain aiges kellerte einzuräumen. — Stuttgart, 1554 Mai 3.^)
St. öttingen 17. Konz.
Mai 3. 615. Chr. an Markgf. Karl von Baden:
Plan eines gemeinsamen Rates nach München.
als neulich Walther Senft bei ihm in Göppingen war,^) sprach
er mit ihm davon, dass er, wenn Markgf. Karl den Reichstag
persönlich besuchen wolle, geneigt wäre, mit ihm Hz. Albrecht
in München zu besuchen und dem Kg. bis dahin entgegemu-
reiten. Schrieb deswegen an Hz. Albrecht und erhielt beil. Ant-
wort.*) Da der Markgf. verhindert ist, am Pfingstabend zu
von Jülich überschickt, dat. Düsseldorf, April 13, worin letzterer bittet, den
Hz. Heinrich von thätUehem Vorgehen gegen Herford abzuhalten oder, wenn
das nicht zu erlangen sei, ihm zu raten, was er U^un soUe. Chr. haUe vorge-
schlagen, hierüber die Bäte in Rothenburg beraten zu lassen. — April 28 hatte
sich mit letzterem schon Hz. Albrecht einverstanden erklärt, doch mit dem Hin^
weis, da die Heübronner Deklaration der Schirmverioandten wegen ganz deutUek
seif so werde man sich der Herforder nur gütlich und mit Schriften annehmen
können. — Mai 2 stimmte auch Mainz, Mai 5 Kg. Ferdinand, Mai 8 Trier
Ohrs. Vorschlag zu. — St. Heidelb, Verein 24. (Das bayr. Schreiben Heiddb.
Verein 22.)
614. ^) Juni 10 beauftragt Chr. den Eberhard von Karpfen, an seiner
Statt dem Gfen. ein Kind aus der Taufe zu heben. — Ebd. Konz. — Oki. 15
schreibt er an den Vogt zu Böblingen, Gf. L. d. J. habe jetzt das Schlössleim
Ehningen gekauft; der Vogt soUe bei Schultheiss, Gericht und Gemeinde rer^
ordnen, dass sie sich gegen ihn friedlich und schiedlich haUen. — Ebd. Korns,
615. «) Vgl. nr. 605.
«) nr. 597 mit n. 2. — Schon Ap^Hl 29 haUe Chr. dem Hz. Albreeht auf
sein Schreiben vom 26. geantwortet, er könne über seinen Bitt nach Milnehen
noch nichts Bestimmtes sagen, worauf ihn Mai 3 Albreeht nocheinmal aufforderte^
nach München zu kommen; dann sy [E. L] kommen, wann sy wollen, sein sj
mir ein lieber gast; von der Bothenburger Verhandlung, fugt er bei, habe er
noch so wenig Hoffnung wie zuvor, da dei' Markgf. weder Becht noch BiUig^
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615,— €16, 1664. 511
Augsburg einzutreffen, und da der Kg. von Prag nach Regens- 3fcit a.
bürg, von da nach Augsburg zieht und gar nicht nach München
kommt, so kann dies bis zu ihrer aller Zusammenkunft in
Augsburg eingestellt werden. — Stuttgart, l0'')4 Mai 3,
St. Reliffionssachen 10 k. Kons,
616. Chr. an Kf. Friedrich: Mai s.
Abwehr des kais. KHegsvolks. Herford. Of. Ludwig von Königstein.
Antwort auf 2 Schreiben von Mai 2. Bedauert, dass die
Musterplätze so nahe bei seiner Obrigkeit sind, kann aber nicht
raten y von des Vereins Reisigen eine Anzahl dahin zu schicken.
Denn der Ksr. Hess sich nach seinem Schreiben ihr Vorhaben
mit Annahme von Reitern und Kn. nicht missfallen, sofern
dieselben nicht loider ihn und zur Abstrickung seines Kriegs-
Volks gebraucht werden; würde man nun von diesen Reitern
einige dahin legen und es gäbe Händel zwischen ihnen und
den geworbenen Kn., so könnte der Ksr. dies so verstehen, als
tväre das Kriegsvolk ausdrücklich ihm zuwider geworbeii. Des-
halb wäre besser, ivenri der Kf. von seinen Amtleuten und Pro-
vi»ionem jemand dazu benützen unlrde; *) bleibt er bei seinem
Vorhaben, will Chr. mit den Kriegsräten, die er stündlich er-
wartet, darüber beraten.
Hat seinen Räten auch befohlen, die Herforder Sache er-
wägen zu helfen. — Gf. Ludwig von Königstein hat die zu
Bruchsal verglichene Bestallung zugeschrieben. — Stuttgart,
1554 Mai 8.^)
St. Heideib. Verein 20. Äbschr.
ktü leiden könne. — 8t. Heideib. Verein 7 b. Abschr. (ich) beztv. eigh. Or,
präs. StuUgari, Mai 10.
616. *) WÜdbad, Mai 8 antwortet der Kf., er habe die Beiter nicht zur
Verhinderung des kais. Kriegsvolks, sondern zur Abwehr mutwillige?' Buben
gewünscht : da nun aber Chr. für besser halte, diese Verordnung der bestellten
Beisigen zu unterlassen und AmÜeute und Provisioner zu verwenden, so wolle
er dies0m Bat Folge leisten. — Ebd. Or, präs. Wildbad, Mai 8(!).
*) Zugleich regt Chr. bei Kf. Friedrich an^ zu Beginn des Beichstags
die pfälz.'bayr, Erbeinigung zu Ende zu bringen. — Mai 10 verspricht der Kf.
hierüber endgültige Antwort, sobald er von seinen Vettet'n Besolution habe. —
SL Ff alz 9 IL — Mai 16 schreibt Ottheinrich an Chr., er glaube, dass des
Kfen. Antwort nur aufhalten solle ; würde dieser die Sache ernst meinen, käme
sie bald zu stände. — St. Pfalz 9 c I: vgl. nr. 624.
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j
512 1654. 617.
Maid. 617. Chr. an Kf. Friedrich:^)
AusaichUlosigheü der VermitÜung in Franken.
tvar am 29. April bei den Markgff. Hans und Hans Georg vm
Brandenburg in Gaildorf; findet die Sacfie so, dass er irenig
auf Vertrag hofft. Denn die beiden Markgff. haben keinen
weiteren Befehl^ als, wenn die Bb. die Verträge halten, dann
die Sache wegen der Beschädigung und der Kriegskosten dem
Ksr., den 6 Kff.y Hz. Albrecht, Jülich, Markgf. Hans und ihm
vollmächtig anheimzustellen, darin gütlich oder rechtlich zu
sprechen. Darauf hat der Ksr. ihnen schriftlich geantwortet,
es sei ihm bedenklich, über Konfirmation und Kassation dis-
putieren zu lassen; er könne deshalb hierin nicht willigen,
sondern begehre, dass die ganze Sache vollmächtig „in princi-
pali" anheimgestellt werde. Obwohl er mit ihnen noch über
allerlei Mittel und Wege redete, fand er schliesslich doch, dass
Markgf Albrecht nicht weiter nachgeben will; nur meinten sie.
wenn man ihm die Stützen seines Landes samt 600000 fl. gebe,
würde er auf alle seine Ansprüche verzichten. Ausdrücklich
erklärten sie dabei, wenn die Sache nicht zum Vertrag käme,
würde Markgf. Albrecht sicher französisch werden ; sie könnten
nicht zusehen, dass den Bb. und Nürnberg sein Land bleibe,
sondern würden trachten, es meder an das Haus Brandenburg
zu bringen, es gehe, wie es wolle. Zugleich baten sie ihn aufs
dringendste, der Sache zu gut nach Rothenburg zu kommen:
er willigte ein, falls Mainz, als der nächstgesessenen Einungsff.
einer, auch käme,^ und bat ausserdem, die Sache nicht ganz
zerschlagen zu lassen, auch wenn dort nichts erreicht ivürde.
vielmehr dieselbe auf den Reichstag zu verschieben; hiezu waren
sie bereit, wollen auch auf dem Rückweg von Rothenburg den
röm. Kg. persönlich besuchen. Hört,""^ dass sonst allerlei Prak-
tiken juitunterlaufen, die sich nicht schreiben lassen. — Hätte ^'
über dies alles sogleich berichtet, hatte aber die Absicht, selbst
zu Friedrich zu reiten; dies war ihm wegen der vielen Geschäfte
noch nicht möglich.^) — Stuttgart, 1554 Mai 4.
a) Dienr StUz ist in dem Ktmz. an Baytm durchtUHckem.
b) DcM Folgende und die Ced. fehlt in dem Kom, an Bayern.
617. *) Einen gleichen Bericht sendet Chr. mit wenigen Abtreichungen am
Schluss, jedoch nicht eigh., an Bayern. — Ebd. Konz. Vgl. Druffel IV, 433.
*) Vgl. nr. 6()S.
") Wildbad, Mai S dankt Kf. Fi-iedrich für den eigh. Bericht: es ist
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617.— 618, 1664. 513
Ced. : Fürchtet, man werde bald geschwinde Praktiken mit Mai 4,
der Belagerung von Schioeinfurt hören.
8t, Heidelb, Verein B. 9 Beifasz. 16, Ahschr, (ich). Ganz ungenü-
gender Auszug bei Druffel /T, 433.
618. Dr. Johann Ulrich Zasius an Chr. : Mai 4.
Besuch des Heiclistags, Vermittlung in Franken.
erhielt dessen Schreiben von April 28 am HO. in Augsburg samt
den beil. Abschriften und dein Sendschreiben und der Anttvort
des Kfen, Friedrich auf die jüngst geworbene Sache ;^) dankt
dafür, will es dem Kg. rühmen und zweifelt nicht, es werde
zmschen dem Kg., dessen Sohn und Chr. zu Vertraulichkeit
und gutem Einverständnis führen. Konnte nicht früher ant-
worten, da er am 1. Mai den Befehl erhielt, eilends zum Kg.
zu kommen.
Findet die Entschuldigungsgründe des Kfen. Friedrich
und des Hzs. Ottheinrich wegen persönlichen Erscheinens auf
dem Reichstag erheblich und zweifelt nicht, der Kg. xoerde da-
mit und mit den von beiden a7igebotenen Gesandtschaften zu-
frieden sein. Obwohl ratsam ist, dass die Gesandten der nicht
selbst erscheinenden Fürsten zu der angesetzten Zeit erscheinet!
und Kg. und Fürsten ertvarten, so wird sich doch des Kgs.
Ankunft einige Tage über den Pfingstabend hinaus verzieheih
doch wohl nicht länger als bis zur Trinitatiswoche ; wird, wenn
er an den kgl. Hof kommt, weiteres darüber schreiben.
Hörte gerne, dass Chr. am 29. April mit den unterhandeln-
den Markgff. zusammenkomme; zweifelt nicht, dass dort Mittel
bedacht wurden, wie der Krieg beigelegt oder der sich nicht
entsetzlich, dass die Sache immer noch nicht zu einem fHedUchen Ende kommt :
hätte es diesmal um so fnehr erwartet, als die beiden Markgff. selbst zur Ver-
handlung kamen und auch vorher schrieben, die Sache sei ihnen von Markgf,
Albrecht vollmächtig heimgestellt; er und andere Stände Hessen sich hiedurch
um so mehr bewegen^ und es ist deshalb jetzt sehr befremdlich, dass sie nicht
weüer gehen können, als wie Chr, schreibt. Auch ihr Vermittlungsvorschlag ist
so, dass die Gegner ihn sicher nicht annehmen, zumal da sie wohlgetüstet sind
und eine solche Summe gar nicJU aufbringen könnten. Obwohl er glaubt, dass
es ohne weiteres Blutvergiessen schwerlich abgehen wird, so will er der Sache
doch weiter nachgehen, und wenn Chr, seinen Räten in Rothenburg befiehlt, die
Seiche dahin zu dirigieren, dass sie auf einen Reichstag verschoben mrd, so
wiü er den seinigen gleichen Befehl geben. — Rbd. Or, preis. Wildbad, Mai 8,
618. *) Vgl, nr. 591.
KroBt, Britfw. des Hss. Chr. U, 33
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514 1B54. 618.-^19.
Mai 4, fügende Teil mit aintrechtigem, billichen gewalt dazu gebracht
werden könnte, — In Eile, München y 1554 Mai 4.
Eigh. Ced,: Was die Rothenburger Verhandlung betrifft.
80 hofft er, dass, wenn Assekuration gegen Assekuration geht,
die fränk. Stände alles den 4 Kff, am Rhein und dem zu Sach-
seUy dem KardL zu Augsburg, dem Erzb, von Salzburg, femer
Bayern, Jülich, Chr, und Hessen samt den Bb. von Passav.
Speyer und Konstanz in die Hand geben werden. — Die von
Augsburg fürchten ihn [M. Albr.J grausam und werden tvteder
des Bundes wegen zu Chr, Gesandte schicken. Sie ufollten
() Fähnlein Kn. annehmen, er verhinderte dies aber im gehei-
men wegen des Reichstags; teilt dies geheim mit.
St. Htidelh. Verein 23, 89. Or. präs. Wildbad, Mai S.
Mai 5. 619. Pfalzgf. Georg an Chr.:
Hz, von Anmale. Marhgf. AJhrecht und der Ksr. Hz. Erich. Kg-
inont in Spanien wegeti der englischen Heirat. Frankreich.
Markgf. Albrecht hat den Hz. von Aumale am 28. April
selbst mit 60 Pf. zu S. Trief ure, 5 Meilen von Saarbrücken und
ebensoviel von Metz, dem Leutnant des Obersten in Metz aus-
geliefert, der ihn mit 3 Geschwadern Reiter und 5 Fähnlein
Landskn. in Empfang nahm und 60000 Kronen Lösegeld bor
entrichtete, wozu dem Markgfen. noch 40000 Kronen für Un-
kosten vom französ. Kg. bezahlt werden sollen. Sofort nach
der Ablieferung ritt der Markgf. zu seinen Reitern, deren er
4000 am Thüringer Wald haben soll. Vernahm vom Markgfen..
dass er am 21. April dem Ksr. schriftlich den Dienst aufge-
kündigt habe mit der Begründung, dass er dadurch beim
Heidelb. Verein und sonst in Verdacht komme, dem Reich zu-
ivider dem Prinzefi zum Kaisertum verhelfen zu wollen.^) Er-
fuhr glaubhaft, dass Hz. Erich vmi Braunschweig im Namen
des Ksrs. 1000 Pf. und ein Regiment Landskn. annehme. Seine
Schwester Sabine, Gfln. zu Egmont, schrieb ihm kürzlich aus
Brüssel, ihr Gemahl sei am 14. April gesund in Spanien an-
gekommen, mit einem Auftrag des Ksrs. wegen der Heirat
zunschen der Kgin. von England und dem Prinzen.
Da er an der Grenze sitzt und die Franzosen täglich
6—7 Meilen von hier streifen, bittet er um Mitteilung, ob die
619. «) Vgl. nr. 640 w.
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619,-620. 1654. 515
Glieder des Heidelb. Vereins vom französ. Kg, irgend eine Mai ö.
Turbierung zu erwarten haben. — Birkenfeld, 1554 Mai 5.
Ced.: Erfuhr post dato, Markgf Albrecht sei nicht über
den Rhein gegangen, sondern bei Saarbrücken gesehen worden.
St Heidelb. Verein 33, 91. Or. präs. Böblingen, Mai 10.^)
620. Johann Friedrich d. M., Johann Wilhelm, Johann Mai 6.
Friedrich d. J. an Chr. :
Theologenhonvmt.
erhielten sein Schreiben hier am 25. April; danken für die Teil-
nahme am Tode ihres Vaters und ihrer Mutter,^) sowie für den
Glückvninsch zur Regierung. — Ehe Chrs. Schreiben eintraf
wussten sie nicht, dass Landgf. Philipp an Chr. geschrieben
habe, dass die Theologen am 26. April in Naumburg beisam-
men sein sollten, tveshalb sie hiezu gar nicht gefasst waren;
sie loaren jedoch entschlossen, loenige Tage später auch ihre
Räte und Theologen nach Naumburg zu schicken, auf die mei-
nnng, wie E. 1. ans unserer ersten antwort verstanden. Allein
gleich darauf sandte ihnen der Landgf. Abschr. eines von ihm
anderer Sachen wegen an Kf. August gerichteten Schreibens.
darin ein anhang gestanden, das die Zusammenkunft der theologen
erstreckt werden mtisste ; darum wir unsere Schickung auch unter-
lassen, ist uns auch verborgen, was Ee. 11. allerseits sich disfalls
weiter vereiniget ; hören sie von einer anderen Tagesbestimmung,
wollen sie den Ihrigen, inmassen wie obstehet, zu erscheinen
befehlen. Dann was zu wiederanrichtung und ausbreitung der
reinen, wahren und unverfälschten religion, in der A. C. und
schmalkaldischen artikeln verfasset, fürträglich und wir dazu raten
und fördern helfen können (ausserhalb einiger verbindnis), in dem
wollten wir unserthalben ungern an etwas lassen erwinden, haben
auch mit freuden vernommen, das E. 1. bedacht, bei unser\n lieben
herm Christo und obgemeldter confession auch endlich zu ver-
harren und zu bleiben, welches der allmächtige, barmherzige Gott
durch seinen heiligen geist, dessen werk es allein ist, in E. 1. und
*) eodetn versichert Chr. den Pfalzg/en., dass weder er noch irgend ein
Stand im Verein mit Frankreich in Ungutem etwas zu schaffen habe. — Ebd.
Kons.
620. *) Von der Mutter enthäU die Abschr. von Chrs. Brief (nr. 567 n. 4)
nichts; es war dies wohl dem Or. noch eingefügt worden, während die Abschr.
vom Konz. genommen ist.
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516 1664. 6JX}.--6Ü2,
Mai 6*. uns, auch vielen andern, also bekräftigen und E. 1., sie und uns
bei solchem christlichen, seeligen vorsatz unerschrocken mit gnaden
bis ans ende erhalten wolle. Dan der es angefangen und sein
kleines häuflein bis daher geschützt und gehandhabt, der wird es
auch ohne menschliche Versicherung zu seinem lobe und der seinen
heil mit pracht und herrlichkeit hinausführen und alle, die auf
ihn warhaftiglich und von herzen vertrauen, nicht lassen zu schän-
den werden; zu dem das E. 1. und männiglich bewusst, wie es
über vorigem Verständnis ergangen, das unser seliger herr vater
und wir vor allen andern am meisten und beschwerlichsten em-
pfunden. — WeimaTy 1554 (sonntags exaudi) Mai 6.
Universitätsbibl Tübingen M, h, 478. Äbschr, C. R.
Mai 7. 621. Hz. Wilhelm von Jülich an Chr.:
Kaution für Chr. Herberge in Augsburg.
obwohl er wegen der Obligation für Chr. allerlei Bedenken hat,
namentlich weil, wenn ein Stand seine Zusage vergisst, dies
auf die andern, auch wenn sie ihren Anteil gezahlt haben,
umgelegt werden soll, so hat er sie doch, um die allgemeine
Sache nicht zu stören, unterzeichnet und besiegelt. — Benroth.
1554 Mai 7.
Ced.: Befiehlt hieneben seinem Sekretär in Augsburg, Chr.
seine fW.s/ alte Herberge einzuräumen.
JS^. Heidelb. Verein 8. Or. präs. StuttgaH, Mai 13.^)
Mai 7. 622. Hz. Albrecht an Chr.:
Schertlin. Besuch in München. Kais. Werbung.
erhielt dessen Schreiben von AjytHl 26 am 6. Mai.*^ Vernahm
daraus Schertlins Entschuldigung wegen seiner bei Augsburg
afigenommenen Bestallung; vielleicht kann dies bis zu persön-
licher Zusammenkunft auf dem Reichstag eingestellt werden.
Hoffte, Chr. werde vor Pfingsten in München erscheinen:
ivill ihn nun, da er durch die markgfl. Sache verhindert ist.
beim Kg.y wenn dieser durch sein Land zieht, entschuldigen.
Erhielt von der Kgin. Maria ein Sendschreiben, worin
begehrt ist, Konrad von Bemelberg in seinem Lande Ftissvolk
a) Am Band Chr.: beleibt aUo darbei, su wissen, wie das Bchreiben 10 tag ander wefren
beliben.
6:ü1. *) eodem dankt Chr. — Ebd. Kom. : vgl. nr. 593.
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622.— €2i. 1664. 517
anwerben zu lassen. So bedenklich es ihm ist, detn zu will- Mai 7.
fahren, so bittet er doch um Mitteilung y was Chr., wenn an
ihn das gleiche Ansinnen kam oder noch kommen tvürde, thun
wtlU) — München, 1554 Mai 7.
Si. Heidelb. Verein 7 6, 32. Or.^) präa. Stuttgart, Mai 10.
623. Kf. Friedrich an Chr.: Mais.
Gesehüte und Munition.
erhielt Bericht, dass des Vereins Zeugmeister Wilhelm von
Janowitz gen. Böheim bei Besichtigung seines Geschützes und
Munition einen Mangel an eisernen Platten zu Kartaunen-,
Not' und Feldschlangen-Sperrschuhen, ebenso an Kartaunen-
kugeln fand; bittet, ihm das Fehlende aus der Waldschmiede
in Heidenheim zukommen zu lassen.^) — Wildbad, 1554 Mai 8.*)
St. Heidelb. Verein 7, 41. Or. präs. StuUgart, Mai 12 (!).
624. Kf. Friedrich an Chr. Mai 9.
Antwort an den Ker. Erbeinigung zwischen Pfalz und Bayern. Auf-
nahme von Augsburg, Reiter und Kn. Reichstag.
erhielt das in Rothenburg beschlossene Konz. einer Antwort an
a) a cito.
622. *) Stuttgart, Mai 11 Chr. an Albrecht: Schertlin hat zu Bruchsal
die Augsburger ausdrücklich vorbehalten [vgl. nr. 599], deshalb lOsst sich die
Sache bis zum Reichstag verschieben; erhielt von Kgin. Maria am 21. April
ein gleiches Sendschreiben [nr. 569 n. 2], schlug die Werbung ab, gestattete aber
Pass und Durchzug. Schickt auch Abschr. von der Antwort der kurpfälz. Räte
auf das gleiche Sehreiben : da dem B, von Speyer ein Musterplatz zu Schiffer-
Stadt u. s. w. abgedrungen wurde, wollte der Kf., da dies mitten in seiner Obrig-
keit ist, 100 Pf. von den Reisigen des Vereins zu Mosbach in die Umgegend
legen: er ioiderriet es aber, da der Ksr. meinen könnte, es sei ihr Kriegsvolk
überhaupt ihm zuwider angenommen [nr. 616]. — Schickt Abschr. eines Schrei-
bens von Jörg von Simmem [nr. 619] und Zeitungen vom kais. Hof. — Der
röm. Kg. hat neulich seinen Anteil von 7500 fl. und die 5000 fl. Vorrat ganz
erlegt. — Ein Bote, der gestern vor 14 Tagen von Wien abritt, berichtete, es
sei noch ganz still wegen des Kgs. Anziehen zum Reichstag. — Ebd. Konz.
(IHe beiden letzten Punkte auch an Pfalz.)
623. •) Mai 11 sagt dies Chr. zu. — Ebd. Konz.
*) Ehrenbreitstein, Mai 14 schreibt auch der Erzb. von Trier, von Jano-
tcitz habe in Trier das Geschütz samt Munition gemustert : er woUe die Mängel
soweit möglich verbessern lassen: Chr. möge ihm im Notfall ztcei Schlangen
nebst Zubehör leihen. — St. Heidelb. Verein 8. Or. präs. Stuttgart, Mai 20.
Nach Aufschr, von Kurz war Chr. bereit, zwei Feldschlangen und Kugeln,
nicM aber Pulver zu leihen; vgl. nr. 643.
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-518 1564. 6H.—e^.
Mai 9. den Ksr.;^) wird sich darauf resolvieren. Wegen der Erb-
einigung zwischen Pfalz und Bayern unll er seinem Statthalter
und Räten befehlen, den darüber ergangenen Abschied zu voll-
ziehen, damit man auf dem bevorstehenden Reichstag mit
Chrs. Hilfe zu raschem, tvirklichem Vergleich komm£, —
Wegen Aufnahme derer von Augsburg wird sich Chr, nach
dem Bruchsaler Abschied wohl zu verhalten wissen, — Dass
seine Reiter und Knechte sich knauserig erzeigten und seine
Reisigen fast am schwächsten beritten, auch am nachlässigsten
gerüstet waren, bedauert er, — Da er, une er Chr. letzte Nacht
schrieb, seine zum Reichstag abgesandten Räte wieder abrufen
lässt, bittet er um Mitteilung, wenn Chr. von Zasius des Kgs.
Anzug und Eintreffen in Augsburg hört}) — Wildbad, 15 '}4
Mai 9.
St, UeiMh. Verein 7, 39. Or.^) piäs, Stuttgart, Mai 10,
Mai 10. 62S. Hz. Albrecht an Chr.:
Unterstütsung des Kfeti. von Trier durch den Verein. Ztutammen-
Schickung der Bäte. Vereinsvorrat.
dankt für 3 Schreiben von Mai 2 und 4. Hält des Kfen. von
a) cito.
624. *) Die Heidelb. Einung an den Ksr. : Antwort avif nr. öö4. Wegen
italienischen Kriegsvolks, das zum Nachteil der deutschen Nation geführt wer-
den soÜf oder dass der Ksr. seinen Sohn eindrängen wolle, hatten sie keinen
Verdacht; eine Entschuldigung wegen der in dem kais. Schreiben erwähnten
Verleumdungen wäre also ihretwegen unnötig gewesen ; dies war auch nidU der
Grund ihrer Büstungen, die vielmehr nur gegen die drohenden Kriegsgewerbe
gerichtet waren. Unbeschwerlichen Durchzug kais. Kriegsvolks zum Schutz der
Niederlande wollen sie nach Kräften fördern und würden friedliche Ver-
gleichung zwischen dem Ksr. und dem französ. Kg. wünschen, wozu sie ihrer-
seits, wie sie können, zu helfen bereit sind. Dass die Kriegshandlungen im
Reich, besonders die zwischen dem fränk. Bündnis und Markgf. Albrecht, im
Falle des Scheiterns der Bothenburger Verhandlung vor den Beichstag gekrackt
werden, billigen sie, ebenso dass beide Teile zum Ablegen der Waffen bewogen
werden, und wollen selbst hiezu keinen Fleiss sparen. — Konz. Heidelb. Verein
lob mit Aufschi', von Chr.: concept von Rott«nbarg bedacht, wie kai. mt. be-
antwurtet möchte werden. — Mai 2ü schickt Kf. Friedrich seinem eigenen Ver^
besserungsvorschlag zu diesem Konz. einen solchen von Mainz nadi, worauf
Chr., Mai 27, vorschlug, mit dem Schreiben bis zum Einungsiag zu warten. —
Ebd. — In Worms Uess man dann das Schreiben ganz fallen ; Stumpf S. :^6 f.
^) Stuttgart, Mai 11 antwortet Chr., die Verhandlung tnit denen von
Augsburg Ober ihre Aufnahme in den Verein sei noch nicht abgeschlossen: über
die Ankunft des Kgs. in Augsburg icisse er noch nichts.
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625.-626. 1664. 519
Trier Begehren, ihm für den Fall eindringender Not des Mai lo,
Vereins geviusterte Reiter und Hakenschützen zur Hälfte oder
ganz zuziehen zu lassen, um sein Land zu schützen und den
französ. Musterplatz zu verhindern,^) nach dem Bruchsaler
Abschied, falls der Kf. seinen Anteil an dem bewilligten Geld
erlegt, für billig und für nützlich: auch würde es dem Heidel-
berger Verein beim Ksr. zu gnädigem Willen dienen; falls die
andern Stände angesichts dieser und anderer sorglichen Läufe
auf Chrs. Schreiben eine Zusammenschickung der Räte für
gut achten, hat er auch nichts dagegefi und hält namentlich
für gut, dass ein grösserer Geldvorrat als jetzt nach Heidel-
berg oder an einen andern sichern Ort zusammengebracht
würde; wenn jeder Stand Chrs. Gutachten nach 10 000 fl. be-
willigt, soll es an ihm nicht fehlen. — München, J554 Mai 10.
Ced.: Hält für billig und für Pflicht, den Erzb. von
Trier, falls er weiter bedrängt werden sollte, nicht zu verlassen.
St. Heidelb, Verein 22, 4L Or.^) yräs, StuUgart, Mai 12.^)
626. Kardl. Otto von Augsburg an Chr.: Mai lo.
Besuch des Reichstags. Niederlage des Marhgfen.
Antwort auf dessen Schreiben von Mai 4;^) konnte wegen
Einnahme von Arznei nicht sogleich eigh. antworten.
Da nach einem Schreiben des Kgs. dieser nicht so bald
auf den Reichstag kommt und da bei diesen sorglichen Läufen
wenig Fortgang desselben zu erhoffen ist, tvill er sich ohne
weiteren Befehl des Ksrs. noch iiicht nach Augsburg begeben,
da er im Notfall immer in 6 Stunden hinkommen kann.
Da Chr. in seinem Schreiben sagt, er wolle in kurzem
selbst zu Augsburg sein, möge er mitteilen, ob er wegen des
Reichstags kommt, damit er [Otto] nicht beim Ksr. Ufidank
verdiene, wenn er nicht zuvor dort wäre. Wäre es die Reise
zum Tag wegen des von Salzburg, möge Chr. über Dillingen
ziehen und seine alte Herberge nicht ausschlagen ; schickt des-
halb den Eck von Reischach, um hierüber Bescheid zu holen.
») 3 cito.
625. *) Vgl. nr. 694.
*) eodem antwortet Chr., er lasse einen Einungstag ausschreiben. — Fragt
nach Albrechts Meinung wegen der Salshurger Gütlichkeit für den FaU, dass
sich der Reichstag verzieht. — Ebd. Konz.
626. *) nr. 600 n. 2.
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620 1554. eae.—ezr.
Mai 10, Schickt mit, was er Neues hat. Dem Markgfen. Albrecht
sollen abermals viele hundert Pf. erlegt sein. — DiUingen,
1554 Mai 10.
St. Heidelb. Verein S. Eigh. Or. präs. Stuttgart, Mai 13.*)
Mai (10). 627. Pfalzgf. Ottheinrich an Chr.:
Nachricht über die Beligion in Bayern. Die BcUgionssache auf dem
BeicJuiag. Aufnahme seiner Diener in Heidelberg.
Hochgebomer fürst, fruntlicher, liber vetter und bruder!
Ich schick E. 1. hieneben ersclirockenlich neu zeitung aus den
land zu Baiem;^) bit Gott den allmetigen, well Wendung be-
schern. Bitt, E. 1. wellen den Sachen fleisig nocligedencken, ob
im allso wer, das Wendung geschehen mocht und in all weg dring
E. 1. auf den itzigen reichsdag dorauf, das die religionsachen am
ersten vor anderer Sachen vor band genumen wurd, dan ich drug
fursorg, so r. k. und k. m. irem beger stat geben wurd, wenig
in der religionsachen gehandelt werden mocht. E. 1. wurd sich
on zweifei als ein cristelicher fürst wol wisen in die sach zu
schicken, zu furdern, was Götz er bedrift. Ich kunt auch uit
*) eodem dankt Chr. für die Einladung; nach Augsburg werde er nicht
kommen, ehe er des Kgs. Ankunft erfahre; wann die gütliche Unterhandlung
zwischen Bayern und Salzburg stattfinde, wisse er nicht; soUte er vor Beginn
des Beichstags dahin kommen, würde er den Kardl. besuchen. — Ebd. Abschr. (ich.)
627. *) Beil. ein Schreiben ohne Unterschrift, dat. 1654 Mai 6 : In Bayern
geht es gar Übel zu. Hat von ehrliebenden Leuten ein Schreiben erhalten, thtn^o
ein anderer ein solches von München. Im Bentmeistet^amt Burghausen hai man
bis 800 Personen verzeichnet, die das Abendmahl nicht unter einetiei Gestalt
empfangen wollen. Hz. Albrecht und der von Salzburg schickten ihre Bäte und
Theologen dahin, die Leute hievon abzubringen, und einige Hessen sich aus
menschliclier Furcht bewegen ; die meisten aber blieben felsenfest : deshalb icmt-
den einige der Ansehnlichsten gefangengesetzt und der Bischof soll die betei-
ligten Geistlichen strafen. Dr. Ferbinger, ain greulicher papist, ist mit einer
Instruktion beauftragt, wie man auf dem kommenden Beichsiag zur Erhaltung
der päpstlichen Tyrannei verhandeln soll. — Dies wurde alles ohne Beisein der
Kammerräte verhandelt, doch wurden sie zuletzt auch gertifen, da man «oA,
dass die Sache nicht so glatt abgehen werde: die Kammerräte haben sich als
eltrliche Leute gehalten, aber wenig Dank geemtet ; doch haben sy den wiet%«ii,
fraidigen des heiligen vatter pabsts vorfechtem ain sorg eingejagt. Die f?on
der Bitterschaft sind im Herzen unmutig, zum Handeln desto freudiger, Zht
von Augsburg wollten 12 Fähnlein Knechte in die Stadt legen, mit grosser Mühe
hat es Sebastian Schertlin mit guten Gründen abgewendet. -— Vgl. zum letzteren
nr. 618, Schluss ; zum ganzen Bericht auch Ottheinrichs früheres Schreiben in
derselben Sache, nr. 9,
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637.-^628. 1664. 521
^edencken, wie frid und rüg im heiigen reich zu erhalten werdt, Mai(io).
wan die religion vorhin nit verglichen ist, dorumb E. 1. gut ur-
sach hat, dorauf zu dringen, die religionsachen die am ersten
vor die hand zu nemen. Das hab ich E. 1. bruderlicher mainung
iiit wellen verhalten ; dan E. 1. zu dinen bin ich genaiget. Datum
und in literis.
Otthanrich pfalzgrave.
fP, SJ Ich kan E. 1. auch nit bergen, wie ich den zettel
geschriben hab, bin ich bericht, nochdem ich mein gesind gen
Haidelburg geschickt und sie gen hof beschiden und futer und
raol do zu nemen, das mir ist abgeschaft worden, also das mein
gesind an ein wirt zert. Was das vor freuntschaft bedeut über
das vorig bewiligen, mir geschehen, fuder und mol zu nemen,
gib ich E. 1. zu erkenen; E. 1. wellen im nachdencken wie im
zu don sei; dan ich wurdt in die har die undreu gegen meiner
bewisenen gutdot nit leiden kunen.^
St. Pfalz 9 c I, 104. Or. präs. Stuttgart, Mai 12.^^
628. Landgf. Philipp an Chr.: Mai lo,
Entschuldigung des Landgfen. Wilhelm beim Ksr.
schickt seigres Sohnes Wilhelm Entschnldigtmg beim Ksr. wegen
der Verleumdung, dass er für Frankreich Kn. anneh^ne.^) —
Kassel, 15o4 Mai 10.^)
St. Heidüh. Verein 10 d. Or. irräs. Tübingen, Mai 16.
a) Ikhmach das Datum.
•) Chr. antwortet Mai 13, er hoffe, dass die Sache nicht so schlimm sei :
sein Diener Andreas von Schwarz enstein Jiabe ihm geschrieben, auf 10. April
seien bei 400 Unterthanen, die das NacMmahl unter beiderlei Gestalt empfangen
hatten, nach Burghausen gemahnt worden; hier habe man aUerlei Bedrohliches
mit ihnen verhandelt und geredet, doch seien sie bis auf sechs oder sieben stand-
haft geblieben und am andei'n Tag wieder heimgelassen worden mit dem Befehl,
sich hinfürter wesentlicher zu halten. — Ob seither etwas weiteres geschehen sei,
wisse er [Chr.] nicht. Wol schreiht mir mein diener, daz sich die sach etwas
einer aufnior gleich ansehen lasse; dann in etlichen flecken die prediger mit
gewerter hand auf die canzeln heglaitet worden; er wolle hierin gei-ne thun,
icas er könne. — Die Sache von Heidelberg höre er nicht gerne; es werde ohne
Wissen des Kfen. geschehen sein. E. 1. muessen, wie ich auch g:anz freuntlich
bitten thue, noch ein zeit gedult tragen; hab warlich sorg, die Sachen mit dem
chnrfursten mochten sich etwan liederlich enden. — Ebd. Abschr. — Nach dieser
Schüderung der Zustände in Bayern (vgl. auch nr. 629) ist es kein Zufall,
dass gerade jetzt Hb. Alhrecht sich um Riickgetoinnung der Jesuiten bemüht:
vgl Druff d IV, 439.
628. *) Vgl, Lanz 3, 616 ff. ; Duüer, Neue Beiträge S. 302 ff. — Stutt-
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522 1Ö54. 629.^630.
Mai 11, 629. Seb. Schertlin an CJir,:
Nachricht vom Markgfen. Evangelium in Bayern. Werbungen.
Der bewusste Mann von Schaffhausen schickte ihm das
beil. Brießein, mit A bez.,^) doch under dem verstand, den mir
gegen Einander haben, sodann mit B bez., was ihm von einem
nicht geringen, der die gemeine Sache wohl meint, zukam.
Sodann ritt einer ihm zu lieb einige Meilen, um ihm mündlich
viel Unrat anzuzeigen, der in B. (!) des geliebten Evangeliums
wegen angerichtet werden soll;^) bat denselben, es z. T, bei
Nacht in Eile zu verzeichnen; derselbe ersucfite, ihn und
andere nicht weiterzunennen, weshalb Chr. zur Vermeidung
grossen Unrats die Briefe verwahrt zurückschicken möge. Gute,
ehrbare, fromme Leute Hessen ihm jenes im Vertrauen berich-
ten, um es Chr. ynitzuteilen ; dann man hat alle hofiiiang und
trost uf ¥j. f. g., sie werden als ain freunt an dem ort und ain
liebhaber cristenlicher religiou ain guter mitler sein; hofft, Chr.
werde dies gnädig aufnehmen; ich gemains redlich und gut.
Der Augsburger Gesandte wird nun bei Chr. gewesen sein.
— Burtenbach, 1554 Mai 11.
Utz von Rechberg fiel ihm ab; der B. von Eichstätt
machte ihm Christoph Marx von Wöllwarth abwendig; die
pfaffen gönden uns nichts guts.^)
St. Heidelb. Verein 8. Or. präs. Stuttgart, Mai 14 (!).
Mai 12. 630. Kf. Friedrich an Chr.:
Beratung über einen elsäsa. Abschied.
schickt ein Bedenken des Kfen. von Mainz anf den neulich
gart, Mai 19 antwortet Chr., er habe auch toiederholt gehört, dass Landgf.
Wilhelm dort mit Diensten verwandt sei, und billigt deshalb sehr die Entschul-
digung beim Ksr.; er habe dies selbst auch erfahren und kmne den Brauch
der Franzosen, die über den, welcher ihnen nicht willfährig ist, Gerüchte ver-
breiten, um ihn bei ihren Gegnern in Ungnade zu bringen. — Ebd. Kons.
*) Landgf. Wilhelm sandte zur Bekämpfung der Gerüchte, dass er üoh
dem franzos. Gewerbe etwas wisse, noch einen Gesandten an Kf. Friedrich, der
dies, Wildbad, Mai 18, an Chr. mitteilte. — Ebd. Or. präs. Stuttgart, Mai 21.
629. *) Dat. Strassburg, Aprü 20. X. an Schertlin: der Markgf. tcar
selbst bei der Abhandlung : X. reitet zu ihm, und schrieb ihm, einen Vertrauten
zu Schetilin abzufertigen: hofft, übermorgen zum Markgfen. zu kommen.
*) Vgl nr. 627.
') Stuttgart, Mai 13 (!) dankt Chr. für die Zeitutigen ; mahnt, bei cUesen
sorglichen Läufen die schuldige ZaJd von Hauptleuten zu bestellen, — Ebd. Koni.
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630.--632, 1664. 523
von einigen Ständen zu Strassburg gemachten Abschied.^) Ist ^«* ^^^
damit einverstanden; will seinen zum Reiclistag verordneten
Räten deswegen Befehl geben, dass sie sich mit Chr. und
andern Einungsständen oder deren Botschaften beraten. Hofft,
Chr. sei damit einverstanden, er hätte denn wegen Verzögerung
des Reichstags ein anderes Bedenken. — Wildbad, Llöi Mai 12.
St. Heidelb. Verein 7, 42. Or. präs. Stuttgart, Mai 14.*)
631. Chr. an Kf. Friedrich: Mai 12.
Evangelium in Ungarn und Österreich.
Uns hat glaublich angelangt, das die ro. ku. mt. auf ietzi-
gem rackosch zu Pressburg den bischeflfen, prelaten und land-
schafft auf ir streng und embsig anhalten frei bewilligt haben
soll, das heilig ewangelium pure und rhein zu verkundigen, auch
das nachtmal, wie solhes Cristus selbst eingesetzt, subtraque
specie zu empfahen und die priesterehe zuzulassen, wie dann des-
halber irer mt. sone, erzherzog Ferdinandus, bei inen zu Pressburg
beliben und ir ku. mt. nach Wien verruckt sein soll. Als nun
die österreichisch landschafft (so alda auch beisammen) solhes in
erfarung gebracht, hab dieselbig auch umb gnedigiste zelassung
dessen, wie obsteet, underthenigist gebeten, deshalber sich irer
nit. heraufraisen verziehen thut.^) — Stuttgart, 1554 Mai 12.
St. Pfalz 9 II, 16. Konz.
632. Chr. an Erzb. Johann von Trier . Mai u.
Vorsichtsmassregeln gegen Beschädigung durch Kriegsvolk,
hat mit den Kriegsräten, die jetzt bei den Reitern und Kn.
sifid, beschlossen, dass der Erzb. so gut als möglich erkundigen
soll, von wem diese Musterplätze eingerichtet werden, ob vom
Ksr., vom französ. Kg. oder anderen; dabei fürchtet man, dass,
wenn das Kriegsvolk schon auf den Beinen ist, die Schickuiig
630. *) Vgl. nr. 604 n. 4. — Det- Erzb. schlug angesichts der Lage eine
Beratung der Gesandten mit den Hzz. von Bayern und Wirtbg., die am Pfingst*
abend zum Beichstag in Augsburg ankommen soÜen, vor.
*) eodem erklärt sich Chr. einverstanden, dass auf dem Beic/istag, oder,
wenn er sich verzögert, auf dem von ihm auf 10. Juni ausgeschriebenen Einutigs-
tag diese Beratung vorgenommen wird. — Ebd. Konz.
631. ^) WHdbad, Mai 16 antwortet Kf. Friedrich, er habe diese Nach-
richten ganzs gern gehört — St. Heidelb. Verein 7, 43. Or. präs. Nürtingen,
Mai 17,
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524 15Ö4. 632.-^33.
Mai 12. eines Teils der angenomvienen Reiter und Kn. nichts nützen,
sondern mehr schaden würde. Zieht das Kriegsvolk in einein
Haufen durch, so könnte dem nicht wohl gewehrt werdend-
ratsamer wäre, auf gütlichem Weg zu versuchen, dass dieser
Durchzug mit möglichst geringer Beschwerde stattfinde. Muster-
platze oder Durchzüge von kais. Seite zu hindern, wäre hoch-
bedenklich. Der Erzb. möge mitteilen, was er thun vnll; Chr.
wäre bereity neben demselben zu den dortigen Obersten zu
schicken und um Abschaffung der Beschwerden anzuhalten.
Für den Fall, dass der Erzb. weiter um Zuzug anhält, ist
beschlossen, ihm 200 Pf. und ein Fähnlein Kn. zuzuschicken,
dann aber sogleich ein weiteres Fähnlein Kn. für den Verein
anzunehmen, da man nach Scheitern der Rothenburger Ver-
handlwig die Gegend, wo Reiter und Kn. jetzt liegen, nicht
entblössen kann. — Stuttgart, 1554 Mai 12.
St. Heidelb. Verein 20. Äbachr.
Mai 13. 633. Erzb. Johann von Trier an Chr. :
Bedrohung durch Frankreich.
erMlt Tag für Tag Kundschaft, ivie ihm auch der Ksr. durch
seinen Hofrat Hans Wilhelm Nothaft berichten Hess, dass der
französ. Kg. in grosser Rüstung sei und einen gewaltigen Zug
yeyen die deutsche Nation, von Metz nach Diedenhofen, dann
auf Luxemburg und Trier plane, um letztere Stadt wie kais.
Land zu behandeln, den Moselstrom anzugreifen und sich des
Passes am Rhein 7M bemächtigen. Fürchtet, dass nach Er-
oberung von Trier auch Ehrenbreitstein sich nicht auf die
Dauer halten könnte, namentlich wenn er nicht von den
Einungsverw. und anderen Reichsständen Hilfe erhält. Brachte
dies diese Woche auf dem Kreistag der 4 rhein. Kff, in Bacha-
räch vor und Hess daneben die Mainzer und Pfälzer der
Einung gemäss ersuchen, bei ihren Herrn auf einen baldigen
Bundestag hinzuwirken. Die Gesandten verwiesen ihn an Chr.
als den Oberst. Da er allein einem solchen Potentaten nicht
den nötigen Widerstand leisten kann, und da, wenn der Kg.
den Pass am Rhein einnimmt, dem ganzen Reich und atidern
Ständen weitere Beschwerungen ertvachsen, so bittet er Chr.,
schleunigst einen Bundestag auszuschreiben und dies erwägen
zu lassen, wie denn auch der Ksr. ihn an das Heidelberger
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6SS.—634, 1664. 525
Verständnis erinnerte und begehrte, sich demselben gemäss mit Mai 13.
Hilfe gefasst zu machen.
Giebt ferner Chr. zu bedenken^ ob er nicht die 5000 fl.,
die in den Vereinsvorrat gehören, und das, tvas er noch zum
Unterhalt der angenommenen Reiter und Kn. zu erlegen hat,
bei sich behalten soll, da er fürchtet, dass bei ihm zuerst und
am dringendsten Hilfe nötig sein wird. — Ehrenbreitstein,
LV>4 Mai 13.
St Heidelh. Verein 20, Or. prrlft. Stuttgart, Mai 20, Auftzug hei
l/ruffel IV S.474 n. 3,
634. Chr. an den röm. Kg., Mainz, Trier, Pfalz, Bayern Mai 14.
und Jülich:
AtMschreihen eines Einungatages nach Wimpfen.
nachdem Reiter und Kn. gemustert, bezahlt und in die be-
stimmten Lager geführt waren, berief er die drei ernannten
Kriegsräte zu sich und verabredete mit ihnen wegen der Nach-
richten von allerlei gefährlichen Praktiken im Reich, alsbald
einen Einungstag auszuschreiben. Den bei der Beratung ge-
machten Vorschlag, die Sache bis zum bevorstehenden Reichstag
aufzuschieben, Hess man fallen wegen der Ungewissheit, wann
der Kg. und die Kff. und Fürsten und ob alle zum Reichstag
kommen, da man unverzügliche Beratung der folgenden Artikel
für nötig hielt:
1. Soll man Reiter und Kn. über die 3 Monate noch
länger behalten, und wie und wohin soll man dann das Geld
erlegen?
2. Wie ist es zu machen, dass die Einung von den beiden
Parteien in Franken nichts weiter zu besorgen hat und fernere
Unkosten erspart tverden?
S. Allerlei französ. Gewerbe sind Deutschland nahe, wie
des Kfen. von Trier und des Landgfen. von Hessen Schreiben
zeigen;^) tvas ist nun zu thun, wenn die Anhänger des Fran-
zosen im Stift Trier Musterplätze anrichten und der Kf. des-
wegen Hilfe und Zuzug begehrt, und wie können solche Be-
schwerden abgewandt werden?
4. Es wäre möglich, dass der französ. Anhang oder
andere bald .einen oder mehrere der Einungsverw. zu unbilliger
634. *) Vgl. nr. 594 und 598.
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526 1654 634.
Mai 14, Deklaration drängen und ihnen Land und Leute mit Durch-
zügen, Brandschatzungen und Plünderungen angreifen; was
ist hiegegen zu thun? Sollte man sich nicht besser rüsten,
und wenn, wohin sollen dann die Musterplätze gelegt, urie tind
wohin soll das Geld bezahlt werden?
5. Was ist zu thun, wenn der Ksr, ernstlich mandiert.
Durchzügen des französ. Anhangs mit Gewalt entgegenzutreten,
sie mit des Ksrs. oder anderer Stände Zuthun zertrennen zu
helfen, ihnen die Post zu wehren und einen ZusammenscIUuss
der diesseits und jenseits des Rheins befindlichen zu ver-
hindern ?
6. Nachdem der Zwiespalt über Aufnahme Hessens auf
dem letzten Bruchsaler Tag wegen Abwesenheit Jülichs nicht er-
örtert werden konnte, hat sich dieser Hz. inzwischen erklärt, dass
er Hessen gerne in dem Verein sehe, lümin er selbst wegen der
nassauischen Sache Hessen gegenüber exempt bliebe. Nun ist
aber an Hessen nicht wenig gelegen, da nach seiner Aufnahme
vermutlich auch der Kf. von Sachsen beitreten würde, was der
Einung nützlich wäre.
7. Auf Trinitatis werden die Häuser Sachsen, Brafidefi-
bürg und Hessen in Zeitz ihre Erbeinigung erneuem und
sollen auch eine Einigung aufrichten. Was ist zu thun, wenn
diese sämtlich in ihren Verein aufgenommen werden oder eine
Korrespondenz mit diesem machen wollen?
8. Ulm, Frankfurt und Strassburg werden vermutlich
neben dem schon aufgenommenen Augsburg auch beitreten, und
es ist ihnen schon bewilligt, dass sie bei gleicher Bürde taie
die andern auch Session und Stimme haben sollen. Was ist
nun zu thun, wenn sich mehrere Städte zu gleicher Hilfe zu-
sammenlegen und Sitz und Stimme begehren vnlrden?
9. Nachdem das in Rothenburg verglichene Konz. einer
Antwort an den Ksr. von den Gesandten hinter sich gebracht
isty^) muss man sich darüber endgültig vergleichen.
10. Was ist wegen Herford an Hz. Heinrich von Braun-
schweig zu schreiben oder sonst mit ihm zu verhandeln?
11. Soll nicht, da mit den Besiegelungen so viel Zeit ver-
geht, ein Einungssiegel gemacht werden?
Bittet, zur Beratung dieser teiliveise hochwichtigen Punkte
womöglich persönlich am 10. Juni abends in Wimpfen einzu-
*) nr. 624 n. 1.
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634,-'636. 1554. S27
treffen oder im Falle der Verhinderung vertraute Räte mit ^^i 14.
voller Gewalt, über diese Artikel ohne Hintersichbringen zu
beschliessen y abzufertigen. Bittet um baldige Antwort —
Stuttgart, 1554 Mai U.
Ced. an Mainz, Trier, Pfalz, Bayern und Jülich: Der
Tag wurde nach Wimpfen angesetzt, weil des Vereins Kriegs-
Volk nur S Meilen davon entfernt ist, so dass man es stets
mr Hand hat.
St. Heidelb. Verein 12. Äbschr.
Ausserdem sollen folgende, im Aussehreiben nicht genannte
Punkte beraten werden:
12. Rittmeister und Reiter verlangen ihre Lehensherren
auszunehmen ; 13. wollen Ersatz für erweislichen Pferdeschaden
vor dem Feind; 14. die Rittmeister wollen einen Leutnant
und einen Wagen zu ihrem Amt; 15. die Reiter sollen wegen
Futtermangels verlegt werden; lf).»> Aufnahme der Stadt Augs-
burg; 17. es soll begehrt iverden, des Pfennigmeisters Rechnung
von 2 Monaten anzuhören; 18, copi an Braunschweig sambt
Schwendi schreiben niitzunemen, im fall der notturft haben an-
zuzaigen.
St. Md. Äbscltr.
ßSS. Pfalzgf. Ottheinrich an Chr. : Mai 15.
ReUgion. Verhältnis zu Kf. FHedrich.
Mein fruntlichen dinst zuvor, hochgebomer fürst, fnintlicher,
über Vetter und bruder! Ich hab E. 1. schreiben mit aigener
hant^) enpfangen u^d gelesen und hof zu Got, er werd gnad
verleihen durch Jesum Christum, sein anigen sun, nit allain die
Verfolgung, wie angefangen im land zu Baiern und an allen orten,
sollich Verfolgung der armen Cristen abschafen und gnad geben,
sein helliges wort ofenlich an allen orten gebrediget und on scheu
angenumen werden, derzu ich p]. 1. zu furdern genaiget, so will
ich auch don mit mein ringen verstand, so vil Gott gnad gibt.
Sovil mein hern, pfalzgrafen Friderich curfursten, bedrift,
wollt ich E. 1. red gern folgen, sover mir solliches an meinen er
nit schedlich wer, auch nun doller laut mer ist, der curfurst hab
a> 1€. — 18. tinh. ZumUz Chrt., etunu »päier, da »ich 18. auf nr. 661 bezieht,
636. ^) nr. 627 n. 2.
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528 1554. 636.'-^S6.
Mai 15, mir die hofliferung und das hoffuter abkundt; kunen E. 1. ge-
dencken, das man allerlai derzu reden wurdt. Ich will E. 1.
auch nit bergen, das der curfurst mir, itzund ain jar, bewiliget
hat, mir die hofliferung zu raichen, doch das ich nit stetz do
mein wonung hab; auf ein 4 oder 6 wochen hab es kain not,
und soll sein zusagen so bald vergesen und derwider handell?
Es gedünkt mich auch, es ge sunst in andern handelung also zu,
das man etwas zusaget und erst darnoch dispetim will, ob man
es halten soll oder nit. Darumb bin ich bedacht, dem curfursten
fruntlich zu schreiben und anzaigen auf das glimpfigest, was mir
itzung zu Haidellburg begegen sei. Will heren, was der curfurst
vor antwort geben will. Das hab ich E. 1. fruntlicher mainung
nit verhalten wellen; derselben fnmtlich zu dinen bin ich ge-
naiget.
Liber bruder! E. 1. kunen leichtlich erwegen, wan der
curfurst sein neid gegen mir gefast, das ich mit Got bezeugen
will, kain ursach derzu geben hab, vielmer ursach geben hab,
mir billich alle freunschaft zu beweisen, wie E. 1. wol wais.
Ein erbainung zwischen uns kun gemacht werden, auserhalb ete-
licher nachbarlichen irung; darin miesten und noch mit [!] erörtert
sind. Derhalben wollen E. 1. nachgedencken, wie anickait zwischen
uns erhalten mocht werden ; dan an mir soll kain bilickait mangell.
Das will ich umb E. 1. verdinen. Datum margraf Baden den
15. may 1554.
Otthanrich pfaltzgrave subscr.
St. Pfalz 9 c I, 106. Eigh. Or. präs. Urach, Mai 18,*)
Mai 15. 636. Kg. Ferdinand an Chr.:
Besuch des Reichstags,
dankt für die Mai 1 überschickten Antworten;^) da er aus den
Anttvorten der von ihm beschickten Kff. und Fürsten sah, dass
nur loenige persönliches Erscheinen zusagten, will er mit seiner
Ankunft atif dem Reichstag warten, bis so viele kff. und Fürst^}
zu kommen versprechen, dass er eine erfolgreiche Verhandlung
') Stuttgart, Mai 20 schreibt Chr. nocheinmal, es sei vietteicht aües ohne
Geheiss des Kfen. geschehen; und wenn nicht, so tnüsste OUheinrich mä dessen
Alter, Schwachheit und mühsamen Geschäften Nachsehen haben : er wolle auch
selbst eine vertraute Person an den Kfen. schicken und aUes thun, um du
Freundschaft ewischen beiden gu fördern. — Ebd. Äbschr. (ich.)
636. ') Vgl. nr. 591 n. 2.
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636.S36, 1664. 529
hofft Chr, soll kommen, wenn ihm der Kg. seinen Anzug mit- Mai lo.
teilt}) — Wim, 1554 Mai 15.
St. Reichstagsakten 14 a. O.») präs. Stuttgart, Mai 25.
637. Kar dl. Otto von Augsburg an Chr.: Mai w.
Reichstag. Bayern und Salzburg,
Antwort auf dessen Schreiben.^) Will nach beil. Schreiben
des Kgs. spätestens am Montag nach Trinitatis sich nach Augs-
burg begeben und sich umsehen, wie es sich mit dem Reichstag
anlässt; zieht er sich hinaus, will er wieder weggehen. — Bittet,
die gütliche Verhandlung zwischen Bayern und Salzburg nicht
aufzuschieben, quia periculum est in mora; viele glauben nicht
ohne Grund, der von Salzburg rüste sich zum Verlassen des
Stifts.^ — Dillingen, 1554 Mai 16.
St. Heidelb. Verein 8. Eigh. Or. präs. StuttgaH, Mai 19.
638. Kf. Friedrich an Chr. : Mai i€.
Hessen und Nassau.
schickt mit, was Gf. Ludwig zu Stolberg, Königstein und Roche-
fort auf sein Schreiben hin bei Gf. Wilhelm von Nassau wegen
dessen Irrung mit Hessen gehandelt und vHe sich Gf. Wilhelm
schriftlich erklärt hat}) — 1554 Mai 16.^^)
St. Hessen 4. Or.^) präs. Stuttgart, Mai 19.
a) 4 cito.
b) DftTon Ist ro. kn. mt. und Baiem oopei sngesandt.
*) Letsteres verspricht Chr. Mai 29. — Ebd. Kons.
637. >) nr. 626 n. 2.
') Stuttgart (sontag trinitatis), Mai 20 antwortet Chr., er wolle seine Räte
morgen auch nach Augsburg abfertigen und, sobald er von der Ankunft des
Kgs. höre, selbst hinkommen, Bas erwähnte hgl. Schreiben lag nicht bei. Will
alles thun zur Beilegung des Streits zwischen Salzburg und Bayern : hofft, sein
Mitunterhändler, der B. von Passau, werde dies auch betreihen. Von Zeitungen
weiss er nur, dass man auf Frieden zwischen Ksr. und Frankreich hofft. —
ICbd. AJbschr, (ich.)
638. *) Durch Vermittlung des Gfen. Ludwig, der auf Anregung von
Kf. Friedrich zu Gf. Wilhelm geritten war, erkläH sich Gf. Wilhelm April 30
zu einer unvorgreißichen und gütlichen Handlung ohne vorherige Eestüution
bereit. — Ebd. Abschr. Druffel IV, 429.
') In seiner Antwort von Mai 20 schlägt Chr. vor, dass der Kf. das
Schreiben auch an Landgf. Philipp mitteile, oder, wenn es ihm gefälliger ist,
auf den Beichstag, Einungstag oder sonst beiden Parteien Tag und Malstatt
ansetze. — Ebd. Konz. : vgl. nr, 661.
•) Am gleichen Tag übersendet der Kf. an Chr. die Akten des Kreistages
Ernst, Brief w. des Hxs. Chr. n. 34
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530 15B4. 6S9.S40.
Mai 17, 639. Hz. Albrecht an Chr.:
SchertUn. Verhalten gegen kais. Rüstungen.
Anttvort auf dessen Schreiben von Mai 11.^) Ist einver-
standen, dass wegen Schertlins Bestallung durch die StMt
Augsburg bis zur Zusammenkunft in Augsburg gewartet urird.
Billigt Chrs. Antioort an den Gesandten rfer Kgin. Maria, hat
dagegen wegen der schriftlichen Antwort von Pfalz allerlei Be-
denken, namentlich wegen des in dem Rothenburger Konz. an
den Ksr. enthaltenen Erbietens, des Ksrs. Kriegsrüstung in
diesen Oberlanden zu fördern; wird dieses Schreiben an den
Ksr. gefertigt, so muss es so geschehen, dass Handlungen und
Versprechen übereinstimmen. — Billigt auch Chrs. Verhalten
gegen den Kfen., als dieser wegen der nahen Musterplätze
einige der bestellten Reiter haben wollte. — München, 15.54 Mai 17.
St. Heidelb. Verein 20. Or.^) präs. Stuttgart, Mai 20.
Mai 18. 640. Markgf. Albrecht an Chr. :
Kündigung des kais. Dienstes. Beruhigende Versicherung. BiUe um
Hilfe. Verhältnis zu Frankreich.
Chr. weiss, dass es der Markgf. in den bisherigen Ver-
handlungen an keiner Billigkeit fehlen Hess, ohne dass es bei
seinen Gegnern ein Ansehen gehabt hätte, die in all den Unter-
handlungen, welche jetzt iV« Jahre währen, nie einen Stillstand
beioilligten, vielmehr ihre unerhörte Buberei allen Kff. und
Fürsten zu Schanden in Deutschland mit Gewalt durchführen
wollen. Da er nun findet und auch alle kais. Mandate und
Schreiben es beweisen, dass seine Feinde, wie von Anfang dieser
Sache an, von des Ksrs. Hof und vornehmen Räten zu ihrem
unbilligen Vornehmen angewiesen und darin bestärkt werden.
dass des Ksrs. Brief und Siegel disputierlich gemacht und, wie
man sieht, gar nicht gehalten werden, und daßs er beim Ksr.
Hilfe und Schirm, was ihm genugsam verschriebest ist, nicht
findet, ferner um den Verdacht zu zerstören, der Chr. und seinen
Einungsverwandten und fast jedermann im Reich von seinen
Gegnern eingebildet worden ist, als würde er sich gegen Chr.
a) 4 cito.
zu Bacharach, nebst einigen Zeitungen. — Ludwigsburg, KreishandUmgen 3.
Or. präs. Nürtingen, Mai 17.
639. ") nr. 622 n. 1.
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640. 1664. 531
und seine Bundesgenossen der deutschen Freiheit [zuwider Mai 76.
gebrauchen lassen] j^^ so hat er, unter Aufzählung der Beschwer-
den, die ihm wider Schutzfoer Schreibung, Brief und Siegel be-
gegneten, seinen Dienst aufgeschrieben}) Ohr, und sein Land
dürfen also von seinem Kriegsgewerbe nichts befürchten, wie
er gegen Chr. besonders und gegen seine Einungsverioandten
mehrmals erklärt hat; sonder wo wir E. 1. dinen können, auch
der loblichen teutzschen freihaiten neben derselben, dieweil wir im
werk befinden, das durch die anhetzung vom kais. hof aus die-
selbig unterdrückt und gleich heut mit uns, morgen mit ainem
andern angefangen werden will, erhalten helfen können, daran
wollen wir als ein deutzscher, gebomer fliist und ein mitglied
des reichs unsem leib, guet und bluet darstrecken; des mögen
sich E. 1. gewisslich zue uns verlassen, wie wir uiis dan darumb
aller hemdinst entledigt und uf dise stund noch zur zeit kainem
verpflicht seien. Dagegen hofft er auch von Chr. und dessen
Einungsverwandten, dass sie ihn als Blutsfreunde mit Hilfe
und Rat gegen seine siegelbrüchigen Feinde nicht verlassen
und nicht dieser siegelbrüchigen Leute wegen seine Vertreibung
gestatten werden; dann es ie in Deutzschland onerhört, das ein
a) Im Or. ein gfSsaeres Stück vermodert; der Sinn tat nicht ewetfelhaft.
640. *) Ahachr. ebd.: dat. ApHl 21. Vgl. Voigt Ü, 195. Der Marhgf.
ftchont in diesem Schreiben auch den Kar. nicht ; nach Hinweis auf seine eigene
treue Haltung sagt er: wie mir aber dagegen von E. kai. int. gehalten würdet,
das mnss ich . . . Gott und der zeit bevhelen. . . . Aus den ei'zelten beschweningen,
betranguus und obliegendem verderben ist mir ganz beschwerlich, mich in E. mt.
dinst dergestalt lenger zu erhalten, dieweil ich befinde, das der mistrau mir
durch meine misgunstige so gar uf den hals unschuldiglich geladen, das ich
weder ainich vertrauen, weder hulf, rat oder trost noch schütz oder schirm er-
langen oder haben mag, zu geschweigen zu vertrösten hab, wie ich mich dann
desselben meines diensts zu erledigen E. mt. aufschreiben mus. Er erkenne,
das E. mt. selbst viel mehr ursach zue mir suchen und gern das angefangen
vertreiben an mir zu exequim glimpf und ursach schöpfen weiten. Der Ksr.
möge nun Brief und Siegel zurückziehen und gleich also voUends feierabent
mit mir machen ; er selbst wolle dann diese Handhabung von Schutz und Schirm
rühmen und dass ihm alles in des Ksrs. Dienst und zugesagter Chmde geschehen
sei. Er bitte um Verständigung, ob ihm künftig seine Verträge undisputierlich
gehalten werden soüen, ob der Ksr. ihm seine Besoldung unverzüglich zukommen
lassen wolle, ob der Ksr. die Acht abschaffen oder doch suspendieren woüe, ob
er wegen Aufkündigung seines Dienstes Ungnade zu erwarten habe, welch letztere
doch nur erfolgt sei, um bei seinen Freunden den Verdacht zu zerstören, das
ich der nit sei, der Teutschland mit Spaniern und andern frembden nationen
uberfftren und verderben wöUe.
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532 16W. 640.-641.
Mai 18, deutzscher flirst in ainer so gerechten sachen von seinen bluets-
freunden und allen stenden des reichs mit hülf und rat also ver-
lassen werden sollt.
Was dann die, auf Anstiften seiner Gegner auch t^om
kais. Hof verbreitete Nachricht betrifft, er sei französisch ge-
worden, so versichert er bei fürstlicher Treue und Glauben,
dass ihm damit Unrecht geschieht. Findet er aber bei Chr.
und anderen Freunden nicht Hilfe, Rat oder Trost und taird
unschuldig aus dem Reiche verbannt und geächtet, dann
müsste er seinen Schirm bei Frankreich [ suchen], ^^ oder wo
er ihn auf Erden finden oder haben kann. Müsste er aber
auch notgedrungen französisch werden oder sonst sich in eines
christlichen Potentaten Dienst begeben, so hätten sich doch Chr.
und seine Bundesvertvandten nichts Arges zu ihm zu versehen,
sofern sie nicht die vermeinte Acht und des Ksrs. untrer-
diente Ungnade ivider ihn exequieren helfen. — loo4 Mai 7^^.
Ced.: Chr. und seine Bundesverwandten mögen ihn als
Freund etwas mehr bedenken als diese treulosen Leute. Denn
er hat jenen zu keiner Unfreundlichkeit Anlass gegeben, scm-
dern zu seinem höchsten Schaden stets gütliche Unterhandlung
eingeräumt Was heute an ihm geschieht, kann morgen an
Chr. oder andere kommen. So hat es nach dem Schreiben
Hz. Heinrichs das Ansehen, von dem Chr. wohl Abschr, hat
und von dem oMch sein Statthalter^) berichten wird.
St. Heidelb. Verein 9 VI. Beschäd. Or. pras. Stuttgart, Mai 27.*)
Mai 18. 641. Der Erzb. von Mainz an Chr.:
Einungstag und Beichstag.
Antwort auf dessen Schreiben von Mai 14 wegen Besuchs eines
Einungstags. Die meisten und ivichtigsten der darin genann-
ten Punkte sind von der Art, dass sie nicht bloss die vereinig-
ten Stände, sondern das ganze Reich berühren und deshalb
mit Rat und Zuthun von Ksr. und Kg. zu bedenken sind:
b) Beaehädiffie SUUe. Sinn nicht ganz Hckt.
•) Wilhelm von Grrumhach; vgl. nr. 656 n. 2.
') Vgl. des Markgfen. gleichzeitige Schreiben an Kgin. Maria, Drujfid
IV ^ 436 [in der drittletzten Zeile ist jüngste zu lesen statt ümigstej, und am
Hz. Albrecht, Druffel IV, 437; auch an Landgf. Philipp, Duüer, Keue Bei*
träge 8. 312 f.
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641.-642. i664. 533
Tmmentlich wäre eine Abwendung der jetzigen Praktiken und Mai ib.
Gewerbe nicht in der Macht des Vereins, und es könnte von
solchen Dingen nirgends besser gesproche^i werden, als auf dein
Reichstag zu Augsburg, wo der Kg., kais. Konimissarien, CJir.,
Bayern und andere Stände persönlich anwesend sind und wo
vielleicht vom Kg. und von den kais. Kommissarien dies ohne-
hin angeregt wird, während die den Verein allein betreffenden
Punkte nebenher beraten werden könnten. Ist Chr. und die
andern einverstanden, vnll er seinen abgesandten Räten auf
alle Artikel Befehl zukommen lassen, und toünscht für den
Fall, dass der Reichstag sich verzögert, für ihren Bundestag
bequeme Malstatt in dieser Rheingegend, die auch für Trier
und Jülich zu persönlichem Erscheine^i geschickt ist.^) — 1554
Mai 18.
St. Heidelb. Verein 24, 8. Absehr.
642. Kf. Friedrich an Chr.: Mai la.
Bedrohung durch Kriegsvolk.
luxtte am 16. d. M. einen Gesandten bei Konrad von Benielberg
zu Speyer und Hess um ernstlichen Befehl zur Schonung seiner
Unterthanen bitten. Derselbe erwies sich gutwillig und meldete
weiter, er tverde in wenigen Tagen die Kn. mustern und be-
zahlen, und sie dann schleunigst zum Anzug richten. Denn
Hz. Heinrich von Braunschweig werde mit 2000 Pf. und 25
Fähnlein Kn. da herabziehen, ebenso Albrecht von Rosenberg
mit seinen geworbenen Reitern. Wäre dem so, so würde es
seinen armen Leuten neben den früheren Lasten sehr schwer
fallen; bittet deshalb um Rat, wie er sich bei weiteren Zügen
auf sein Land halten soll. — Wildbad, lor)4 Mai 18.
Ced.: Kann nicht denken, dass Hz. Heinrichs Kriegsvolk
da herabzieht; es muss das fränk. gemeint sein; kann dem
von Rosenberg den Durchzug kei7ieswegs gestatten; bittet, sich
wohl darnach zu erkundigen.^)
St. HeideUf. Verein 20. Gr. präg. StuUgart, Mai 19.
641. *) Wildbad, Mai 17 hatte Kf. Friedrich geschrieben, er werde wegen
seines Befindens den Etnungstag nicht selbst besuchen können; würden sich
jedoch andere Einungsverw. dazu entscJdiessen, dann soU es an ihm womöglich
auch nicht fehlen. — St. Heidelb. Verein 7 ; die Antworten von Trier und Jülich
nr. 650, die des Kgs. nr. 668.
643. *) Stuttgart, Mai 2() antwortet Chr., er glaube nicht, dass He. Hein-
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534 15W. 643.-644.
Mai 20, 643. Chr. an Erzb. Johann von Trier:
Bezahlung des Vereinsgeldes. Geschütz und Kugein.
Anttoort auf 3 Schreiben von Mai TS und 14. Hat schon einen
Einung stag ausgeschrieben. Da die meisten Vereinsglieder
ihren Anteil am Geld schon erlegt haben und dasselbe zum
Unterhalt des Vereinskriegsvolks bestimmt isti wird sich der
Erzb. damit auch zu verhalten wissen. — Aus Ghrs. Schreiben
vom 12. wird er vernommen haben, was Chr. und die drei
Kriegsräte hierin weiter bedachten.
Will ihm auf seilten Wunsch ^) 2 Feldschlangen, obwohl
er sie auch nicht im Überfluss hat, samt Kugeln im Notfall
vorstreckest; Pulver kann er jedoch nicht versprechen, da er
damit nicht besonders versehen ist. — Stuttgart, 1554 Mai 20.
St. Heidelb. Verein 20. Konz.
Mai 20. 644. Chr. an die 3 Hzz. von Sachsen, Gebrüder:
Besuch des Naumburger Tages.
erhielt ihr Schreibert von Sonntag Exaudi,^) die Zusammen-
kunft der Theologen in Naumburg betr. Nachdem sein Schreiben
an sie abgegangen war, teilte ihm Landgf. Philipp mit,^ dass
der Tag bis Sonntag Trinitatis verschoben sei. Da der Landgf.
zugleich von allerlei Bestallungen, grossen Versammlungen von
Reitern und Kn. in jener Gegend berichtete, so fürchtete er
[Chr.], wie auch noch, der Tag machte der Unsicherheit wegen
abermals nicht zu stände kommen; schrieb dies dem Landgf en.
und erhielt von ihm heute die Antwort, dass er nicht anders
wisse, als dass der Tag zu Naumburg stattfinden soU;^)
schickte deshalb sogleich seine Gesaitdten wieder ab.*) — Stutt-
gart, 1554 Mai 20.
üniversitätsbibl. Tübingen, M. h. 478. Absckr. C. R.
rieh bei den fransös. Praktiken um und an seinem Land sich davon entfernen
werde. Will sich am Mittwoch persönlich zur Musterung des Vereinskriegsvolks
begeben, — Bernhard von VirmotU ist mit 263 Pf. angekommen; rät, auch dit
63 Pf. in des Vereins Bestallmig zu nehmen. — Ebd. Konz.
643. 0 Vgl. nr. 623 n. 2.
644. *) nr. 620.
•) nr. 562.
*) Chrs. Anfrage beim Landgf en., dat. Mai 7, bei Neudecker, Neue Bei-
träge 1, 96 f., mit dem Konz. der Antwort.
*) Der Naumburger Tag fand nun in der That statt; vgL den Bericht
bei Neudecker, Neue Beiträge 1, 102— lOb; das Material in Corp. Beform. VIII:
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64ö.-'646. 1564 535
645. Pfalzgf. Ottheinrich an Chr.: Mai 21.
Naumhurger Tag,
schickt ein Schreiben, das er an die Religionsverwandten, die
sich in Naumburg versammeln sollten, gerichtet hat;^) der Bote,
den er damit abschickte, hat niemand daselbst gefunden. Da
Chr. den Inhalt wohl kennt, schickt er keine Abschr. desselben
mit. Hört, es sei ein anderer Tag nach Zeitz angesetzt, der
aber wegen Erkrankung des Kfen. August von Sachsen voraus-
sichtlich auch wieder verschoben wird. Bittet, Chr. möge das
Schreiben entweder durch seine Gesandten zu dem Religionstag
oder sonst den Religionsverwandten, bei denen er sich wegen
des Nichtschickens entschuldigt und sonst erbietet, zufertigen.
— Baden, 1554 Mai 21.
St. Beligionssachm 10 i. Or. präs. WiddetTi, Mai 34.*)
646. Instruktion Chrs. für Werner von Münchingen, Mai 21.
Obervogt von Leonberg, und Hier. Gerhard auf den Reichstag:
sie sollen sich bei dem Kardl. von Augsburg und anderen kais.
Kommissarien anzeigen; Chr. werde persönlich erscheinen,
wenn der Kg. eintreffe. Die Antwort sollen die Gesandten
mitteilen, wenn in den Reichsrat angesagt wird, ersclieinen,
was proponiert wird, berichten und weiteren Bescheid darüber
erwarten. — Wird nicht sogleich proponiert, sollen sie im ge-
heimen Abschr. oder doch capita der Proposition zu erhalten
suchen. — Stuttgart, 1554 Mai 21.
St. EeiehatagmkUn 14 a. Or.^) <)
Druff d IV, S. 460 n. 4; vöUig verfehlt ist: Heppe, Der Convent evang. Reichs-
stände su Naumburg im Mai 1554 (Glückwunsch für Wilhelm Scheffer). Über
Namen und Schicksal der Gesandten Cf^rs. vgl. nr. 724; auch SatÜer 4, 68 f.;
Heppe a. a. 0. S. 19 f.
645. *) Vgl nr. 590 n. 2.
') eodem erwidert Chr., die Theologen und Hüte der Religionsverwandten
seien schon auf vergangenen Sonntag Trinitatis wiedei' in Naumburg eingetroffen,
die Seinigen schon dahin abgefertigt; deslialb ufid damit es nicht niedergelegt
werde, schicke er Otthrs. Schreiben zurück. — Ebd. Kons. — Baden, Mai 2d
antwortet OUhr., er lasse es dabei und schicke das Schreiben nicht ab; spreche
man von seiner NicMbeteHigung, so möge ihn Chr. entschuldigen. — Ebd. Or.
präs. Stuttgart, Mai 30. — Vgl. auch Otthrs. Antwort an Landgf. Philipp,
bei Druffd IV, 443.
646. *) Konz. der Kredenz an den Kardl. ebd.
') Am 24. Mai in Abwesenheit des Kardls. in Augsburg angekommen,
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636 1BÖ4. 647.
Mai 22. 647. Hz. Albrccht an Ohr.:
Aufnahme der Stadt Augsburg in den Verein.
während ihm Chr. neulich schrieb, die Stadt Augsburg sei wie
der Kardl. in den Verein aufgenommen, hart er jetzt, dass
der innere Rat daselbst auf den Bericht der Gesandten über
die Verhandlung mit Chr.^) hin einige Bedenken habe. Dar-
nach soll sich der innere und der ganze äussere Rat in dem
Revers verschreiben, was bei dem jetzigen Regiment nicht üb-
lieh ist, wo Stadtpfleger und geheime Ratgeben auch in den
wichtigsten Sachen allein gesetzt werden; rät, hierin zu will-
fahren. Sodann sollen sie Abschr. der Heidelb. Einung und
der Heilbronner Deklaration begehren und Auskunft über die
Dauer der Einung; rät, Einung und Deklaration ohne die
Nebenverschreibung zu geben, da sie doch nicht geheim sind,
und, da sich die Einungsstände die Zahl der Jahre allein
vorbehalten haben, sich mit denselben auf 2, 3 oder mehr Jahre
so zu verschreiben, dass bei früherer Auflösung der Einung
beide Teile frei sind. Ausserdem sollen sie auf Ausnahmen
des Ksrs. in ihrem Revers dringen, was sie wohl fällen lassen ^
wenn man ihnen obige Abschr. giebt oder Chr. ihnen sagt,
dass dies in der Heidelb. Einung deutlich stehe. Wollte dies
mitteilen, da die Augsburger bald wieder Gesandte zu Chr.
schicken werden.^) — München, 1554 Mai 22.
St. HeideW. Verein 19. Or.^) präs. Laufen, Mai 24.
a) 4 cito.
erhielten sie dann am 37. hei letzterem Audienz; die Antwort sprach von der
Freude über ihr Erscheinen und der Ungevnssheit Ober das Erscheinen des
Kgs. — Ehd. Bericht. Or. von Gerhards Hand. — Mai 29 beruft dann Chr.
zunäcf^t den Werner von Münchingen wieder ah [vgl. nr. 636] und schreibt
Mai 30 an Gerhard, wenn die anderen Gesandten wieder ßbreisen, solle er auch
heimkehren. — Ebd. Or, und Konz. Nach einem Schreiben Gerhards von Juni 5
waren in Augsburg noch Gesandte von Mainz und Hessen sowie Sekretäre von
Trier und Jülich. — Ebd. Or. präs. Jjeonberg, Juni 7. — Juni 9 [9 Zahl ver-
wischt] beruft Chr. Gerhard wieder ab ; dessen letzter Bericht aus Augsburg
dat. Juni 12.
647. ^) Mai 2 hatte die Stadt wieder 3 Gesandte an Chr. geschickt^ die
nach einem Bericht von Chrs. Räten von Mai 7 um Eröffnungen Über die Einung
baten. Die Räte antworteten ihnen zunächst, sie wollten dies Chr. bei senter
Rückkehr berichten, worauf die Gesandten sich bereit erklärten, zu warten. —
Ebd. Or, pi'äs. Wüdbad, Mai 8. — Mai 18 entschuldigen sich dann I^eger
und Geheime von Augsburg, dass sie nicht sogleich eine weitere Oesandtschafl
schicken. — Ebd. Or. präs. Stuttgart, Mai 20.
') Mai 22 wurde Seb. ScherÜin von der Stadt abgefertigt, der einen im
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648.-649. 1664. 537
648. Kardl. Otto von Augsburg an Chr.: Mai 22.
Reichstag. Besuch hei Hz. Albrecht
erhielt dessen Schreiben^) beim Ausreiten von Augsburg; freut
sich, dass Chr. seine Gesandten auch schicken unll ; Hess schon
an den Hof schreiben, toie toillig und beflisse7i sich Chr. in
allem zeige, was der Ksr. gerne hören wird. Schickt die
Abschr. des kgl. Schreibens. Kam gestern nach Augsburg;
vermochte heute die Mainzer Gesandten zu längerem Bleiben.
— Hz. Albrecht forderte ihn so dringend zu einer Kutschen-
fahrt von hier nach München auf dass er es nicht wohl ab-
schlagen konnte; hofft, bis nächsten Freitag oder Samstag
wieder in Augsburg zu sein, wo er Chrs. Gesandten gute Ge-
sellschaft leisten urill.*) — Friedberg, 1554 Mai 22.
St. HeideW. Verein 8. Eigh. Or.^)
649. Pfalzgf. Georg an Chr. : Mai 22.
Marhgf. Alhrechi. EinfaÜ in Mecklenburg,
Markgf. Albrecht ritt allerdings, wie er das letztemal ' ) in
einem Zettel schrieb, tvieder rückwärts, aber nur eine Meile
von Saarbrücken auf ein Schloss Forbach, dem Edlen Joh.
von Hohenfels gehörig, wo er etwa 8 Tage vergeblich auf die
noch ausstehenden 40000 Kronen von Frankreich wartete; er
fertigte deshalb den Silvester Raid ab, kam dann wieder nach
a) Auftehr, von Chr.: wan imc sonst geschrihen wirdct, soll ime gcdanckt und goaotwurt
werden was von noten.
obigen Sinn abgeänderten Revera überbrachte, — Chr, erklärte, er könne die
Änderungen nicht von sich aus annehmen, wurde aber wegen des Titels, wegen
dessen die Gesandten das letztemal allein auf Hinter sichbriiigen Bedacht nah'
men, den Anfang : „ Wir Stadtpfleger, Bärgermeister und Rat der Stadt Augs-
burg^ biüigen und wolle den Vorschlag zur Verhandlung auf dem nächsten
Einungstag dem Verein mitteilen, wo die Stadt weiter ansuchen möge. — Stutt-
gart, Mai 29. ebd, — eodem berichtet Chr, den Einungsverw. über die Ver-
Imndlungen mit Augsburg. — Ebd, Konz, — Juni 6 fertigt die Stadt den Seb.
ScherÜin und Seb, Seitz zum Abschiuss des Reverses nach Worms ab. — Ebd.
Or. präs. Worms, Juni J6.
648. *) nr. 637 n. 2.
^) Dillingen, Mai 26 sendet der Kardl. an Chr. seinen Anteil zur Be-
Zahlung der Kn. (nach beü. Quittungsenttmtrf 611 fl. 2 kr.) und 100() fl. Vor-
ratsgeid. — Ebd. Or. präs. Nürtingen, Juni 22.
649. *) nr. 619.
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538 IN^- 649.'-651.
Mai 22. Simmern und ritt am 13. d, M, zu seinen Reitern ab.*) — Hz.
Heinrich von Braunschweig soll mit Hz. Ulrich von Mecklen-
burg dem Hz. Hans Albrecht ins Land gezogen sein;^) um so
leichter*^ wird deshalb Markgf. Albrecht die zertrennten 900
Reiter wieder zusammenbringen können. — Birkenfeld, 1554
Mai 22.
St. Heidelb. Verein 23, 97. Or.^) präs. Stuttgart, Juni 2.
Mai 22. 650. Erzb. Johann von Trier an Chr.:
Kais. Kriegsvolk f&r Trier. Stadt Augsburg. Einungsiag.
dankt für das Angebot von 200 Pf. und 1 Fähnlein Kn.^)
Bis jetzt wurde noch nichts von Läufen und Musterplätzefi
bemerkt. Doch schrieb ihm der Ksr. vor wenigen Tagen, er
habe dem Gfen. Hans von Nassau-Saarbrücken befohlen, ein
Regiment Kn. von 10 Fähnlein anzunehmen und es zu dem
andern Kriegsvolk in die Stadt Trier zu legen; der Erzb. möge
dafür einen Musterplatz in seinem Erzstift bestimmen. Konnte
dies nicht abschlagen.
Billigt Chrs. Verhandlung mit der Stadt Augsburg. Ist
mit dem nach Wimpfen ausgeschriebenen Einungstag einver-
standen, kann aber wegen seines körperlichen Befindens Glicht
persö7ilich erschei7ien.^) — Pfalzely 1554 (dinstags nach trinitatis)
Mai 22.
St. Heidelb. Verein 20. Gr. präs. Stuttgart, Juni 3 ; präs. in oonsilio
Worm. 18. jiini.
Mai 22. 6S1. Kf. Friedrich an Chr.:
Hessen und Nassau.
schickt die vor wenigen Tagen angekommene Antwort des
a) Chr., der den Brief für die Weitersendung zureeMmaeht, Hizt dafür: nit mer »o bald!
I>) Äufaehr. von Chr. : soll kn. mt. und Bayern copias diser zeltnng sngeachickt werden.
') Voigt scheint sich Ober den Aufenthalt des Markgfen. m dieser Zeit
nicht klar gewesen zu sein; er lässt Um ununterbrochen in Niederdeutschltmd
mit Werbungen beschäftigt sein. — 2, 197, 201.
») Vgl. Schirrmacher, Johann Albrecht I. i, S. 244.
650. *) nr, 632.
*) Mai 30 schreibt auch Hz. Wilhelm von Jülich, er könne wegen der
gefährlichen Kriegsläufe nicht selbst zu dem Einungstag nach Wimpfen kommen,
werde aber seine Räte schicken. — 8t. Heidelb. Verein 12. Or. präs. Stutt^H,
Juni 11. Auf sehr, von Chr. : soll den raten gen Worms geschickt werden ; be-
darf kainer antwurt
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651.— 653, 1664. 539
Landgfen. Philipp auf das Anlangen um Einräumung gütlicher Mai 2Z
Handlung zwischen ihm und Nassau}) Hielte für gut, baldigste
Tagung zu stände zu bringen.^) — Weingarten, 1554 Mai 22.
St. Hessen 4. Or. präs. StuUgart, Mai HO.
6S2. Markgf. Johann von Brandenburg an Chr. : Mai 26.
Besuch des Naumburger Tages.
haty ihrem Verlassen nach, angeordnet, dass seine Theologen
den jetzigen Tag zu Naumburg auch besuchen sollen. Nun
hiehergekommen, erfährt er, dass der Bote mit seinem Schreiben
noch gar nicht angekommen, also tvohl unterwegs niedergelegt
worden ist; nun ist die Zeit zur Verordnung zu kurz. Er hat
Chr. schon hievor erklärt, dass er bei dem auch bleiben wolle,
was Chrs. und anderer Theologen auf diesem Tag der A. C.
gemäss beschliessen. Nun wider Verhoffen an der Beschickung
verhindert, teilt er mit, das wir, wie E. 1. vor von uns vermerkt,
bei der A. C. zu bleiben und zu halten bedacht, und was uns
darüber weiter begegnen oder widerfahren möchte, dem lieben
Gott befeien wollen, ganz zweifelsfrei, E. 1. solches gleichfalls
auch thun werden. — Torgau li)i)4 (freitags nach corporis Christi)
Mai 25.
Ced.: Erhielt hier einige Zeitungen, wie es daraussen bei
uns geschaffen; schickt sie im Vertrauen mit.
Universitätsbibl. Ttlbingen, M. h. 493. Abschr. C. R.
663. Ksr. Karl an B. Christoph von Konstanz und Mai 27.
Hz. Chr.:
Ächtung des Markgfen. durch den Ksr,
wie er den schon durch das K.G. erklärten und öffentlich
denunzierten Ächter, Markgf. Albrecht d. J., durch kais. Aus-
651. ") Kassel, Mai 10 erklärt sich Philipp bereit, Hch in gütliche Hand-
lufig einzulassen, wenn ihm für den Fall des Scheiterns der Güte die Revision
durchaus vorbeliaUen wird. — Ebd. Abschr.
») StuUgart, Mai 30 antwortet Chr., der Kf. solle jedem Teil das Schrei-
ben des andern [vgl. nr, 638] zusenden und daneben jeden ersuchen, auf dem
bevorstehenden Einungstag persönlich einzutreffen; hat nichts gegen eine K«r-
legung der Malstatt von Wimpfen nach Worms oder an einen andern Platz
am Rhein. — Hessen und Nassau könnten etwa auf Juni 20, wo die Einunga*
Sachen teilweise erledigt sind, oder 2 — 3 Tage früher oder später berufen wer-
den. — Ebd. Konz.
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540 1654. 653.-655.
Mai 27, schreiben atich erklärt und ihnen und anderen Ständen die
Exekution befiehlt, zeigt beil. offenes Ausschreiben.^) Befiehlt,
dies den Ständen des schwäb. Kreises vorzuhalten und über
unverzügliche Exekution zu beraten. — Brüssel, 1554 Mai 21.
Ludifiigshurg. Kreisvefhandlufigen 3. Or.
Mai 28. 6S4. Chr, an Erzb. Ernst von Salzburg; ebenso an Hz.
Albrecht:
beglaubigt seinen Obervogt zu Leonberg, Werner vonMünchingen,
zu mündlicher Werbung. — Stuttgart, 1554 Mai 28.^)
3t. Bischöfe insgemein 7. Konz.
Mai 28. 665. Hz. Wilhelm von Jülich an Chr. :
Hessen und Nassau.
nachdem eine Zusammenkunft hessischer und nassauischer
Räte fruchtlos geblieben, weil die hessischen Räte die Revision
ausdrücklich, der nassauische Gesandte nur jedem allgemein
sein Recht vorbehalten wollten, giebt er zu bedenken, ob nicht
gut wäre, dass Chr. den Landgfen. bewege, sich mit dem all-
663. ») Ebd. (geschriebenes) Or. dat. Mai 18. Vgl. Hortkder 13o8ff. —
Meersburg, Juni 10 schickt B. Christoph von Konstanz obiges Schreiben sawU
Mandat an Chr. — Ebd. Or. präs, Stuttgart, Juni 12. — Jani 13 antwortet
Chr., der B. solle das Ausschreiben eines Kreistags — etwa in einem Monat nach
Ulm — gefertigt an Chr. schicken. — Als Antwort hierauf sendet der B. Juni 17
des Ksrs. zweites Schreiben (nr. 662) und schickt zugleich seinen Hofmeister
Büppelin vom Stein^ der die Ausschreiben des Kreistags fertigen helfen solL
— Ebd. Or. präs. Juni 19. — Darauf wird Juni 21 ein schwäb. Kreistag auf
Juli 15 nach Ulm ausgeschrieben. — Ebd. Konz.
654. ^) eodem befiehlt Chr. dem Gesandten, mit beil. Instruktion su den
beiden abzugehen, und, wenn er tnit beiden Tag und Platz verabredet hat, dies
sogleich dem B. von Passau zu berichten. Dr. Hieronymus [vgl. nr, 646] soll
er befehlen, bis auf weiteren Bescheid in Augsburg zu bleiben und in den Beicks^
Sachen sich seiner Instruktion nach zu halten. — Ebd. Konz. — Die beiL /«-
Htruktion [s.d.] enthält den Befehl, einen Tag Zioischen Salzburg und Bayern
nach Begensburg oder Donauwörth zu stände zu bringen, trägt aber die Auf sehr. :
ist nit ansgangen, sonder auf des bischofs zu Passan jungst schreiben eingesteltt
worden. — Ebd. Konz. von Fessler. — Ebenso ivird ein gleichzeitiges Schreiken
Chrs. an den B. von Passau [St. Bischöfe 10. Konz.] unterblieben sein, worin
er diesem seinem Mitunterhändler die Absendu^g Werners ankündigte. (Gans
sinnlos ist, wenn Druffel IV, 441 hier vom Plan eines Eürstentages redet.)
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655,— €56. 1554. 541
gemeinen Vorbehalt ohne Erwähnung von Retision und Resti- Mai 28.
tution zu begnügen.^) — Düsseldorf, 1554 Mai 28.
St. Hessen 4. Or. jträs. Stuttgart , Juni 11.
666. Chr. an Markgf. Albrecht: Mai 29.
Mahnt zu einem fnihigeren Schreiben an den Ksr. und andere; Ei-
nungstag.
erhielt dessen Schreiben von Mai 18 nebst Abschr.^) von seinen
Briefen an den Ksr. und an Kgin. Maria, sowie von denen
seiner Gegner an Papst und Kardll. in Rom, und hörte Wilh.
v^on Grumbach an ; *) hat mit ihm brüderliches Mitleid, vernahm
gerne, dass er sich nicht in französ. Dienst begeben hat; findet
das Schreiben an den Ksr. etwas scharf und hitzig, rät, ein
glimpfliches, kaltsinniges nacltzuschicken, etwa mit dem Inhalt:
er versichere, dass er sich mit dem Franzosen weder in Dienst
noch andere Praktiken eingelassen habe, sei überhaupt jetzt
keinem Herrn auf Erden mit Eid oder Dienst verpflichtet; er
sei bereit, die Sache dem Ksr. und den bestimmten Fürsten
anheimzustellen, doch solle der Ksr. ihm Rückgabe von Land
und Leuten, schriftlichen Gewahrsamen, Kleinodien, Silber-
geschirr, Geschütz und anderem, sowie Abschaffung des beider-
seitigen Kriegsvolks, besonders auch zu Schweinfurt, Kassation
der Acht und Begnadigung der beiden Teilen Verwandten er-
wirken; nach 3—4 Monaten sollten dann der Ksr. und die
benannten Fürsten über die beiderseitigen Ansprüche entschei-
den; hernach wäre er dem Ksr. zu dienen bereit; und sein
letztes Schreiben sei aus bewegtem Gemüt geschehen. — Ratsam
wäre, wenn der Markgf. der Kgin. Maria, dem von Arenberg,
dem von Boussu und anderen, die wohl auf seiner Seite sind.
in gleicher Weise schreiben und damit eine geschickte Person
an den kais. Hof senden tvürde.
665. *) Stuttgart, Juni l!i schickt Chr. Ahschr. hicvon an Kf. Friedtich
und rät, einen haldigen Tag anzusetzen. — Ebd. Konz. — Zugleich schickt
Chr. Ahschr. von letzterem an Jülich und erklärt sich bereit, es an nichts fehlen
zu lassen, was er zur Beilegung thun kann, — Ebd. Konz.
666. *) Die Beilagen : Das Schreiben an den Ksr. von April 21 (nr. 640
n. t); Schreiben an die Kgin. Maria von April 20 (Voigt, 2, 196) und Mai 18
(Druffel IV, 436); die Stücke an Papst und Kardll. oben nr. 496 n. 1.
•) Kredenz für diesen dat. Mai 17 ebd. Or. präs. Stuttgart, Mai 27.
JCr überbrachte nr. 640, samt den weiter et^ Stücken.
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542 IßW. 656.-657,
Mai 28. Am 10. Juni werden die Fürsten des Heidelb. Vereins in
Wimpfen zusammenkommen y des Markgfen. Gegner tverden
tüohl ivegen der Acht und and. au^h Gesandte schickefi; des-
halb sollten es Kf. Joachim und Markgf. Johann auch thun,
ebenso Markgf. Albrecht durch Personen, die sich nicht an der
Fehde beteiligten; dort sollten dann die oben genannten
Schreiben an Ksr. und Kgin. Maria und des Markgfen. Bjnt-
schuldigung der Versammlung, doch im tiefsten Geheimnis,
eröffnet und gebeten werden, mit des Markgfen. Gegnern auf
diesen Vorschlag zu verhandeln. Zweifelt nicht, dass seine
Einungsvenv. neben ihm hieratif mit allem Fleiss handeln
würden, und will selbst alles thun, was er kann, wie der
Markgf. von Wilhelm von Grumbach weiter hören irird. —
Stuttgart, 1554 Mai 2H.^)
St. Heidelb. Vet-ein 9 VI. Korn, und Ahschr.*)
Mai 29. 657. Ksr. Karl an Chr.:
Besuch des Reichstags.
erfuhr mit gnädigem Gefallen vom Kg. Chrs. Erbieten zu
persönlichem Erscheinen auf dem Reichstag.^) Hat, selbst am
Erscheinen verhindert, seinen Bruder gebeten, ihn zu vertreten,
und ihm zugelassen, das s. 1. mit rat, hilf und zuthuen chur-
fursten, fursten und gemainer stende als ain römischer könig und
nach uns das nechst und oberst haupt des hailigen reichs absolut«
und one alles hindersichpringen alles dasienig fumemen, handien
und schliessen solle und möge, das dem hailigen reiche zu ehr,
nuz, aufnemen, wolfart und guetem gelangen mag und der sachen
notturft erfordern wirdet. Würde selbst kommen, sobald er kann.
•) Am gleichen Tag sendet Chr. an Pfalz und Bayern Äbschr, der markgfi.
Schreiben an ihn (nr. 640), an den Ksr., an Kgin. Maria: an PfaU auch
Abschr. von dem, idos des Markgfen. Gegner wegen Hufe nach Born geschrieben
haben : an Bayern zugleich ein verschlossenes Schreiben des Markgfen. (=• I>rufei
I K, 437) und an beide Zeitungen vom kais. Hof. — Ebd. Konz. — HeideU^erg^
Juni 1 antwortet der Kf., er wolle dem nachdenken. — St. Heidelb. Verein 7.
Or. präs. Stuttgart y Juni 3. — Hz. Albrecht erwidert Juni 3 durch Übersendung
des vom Markgfen. an ihn gerichteten Scftreibens. — St. Heidelb. Verein 7 h^ 36.
Or. präs. Leonberg, Juni 6.
*) Am 2ö. Mai hatte Chr. vom B. von Würzburg die Verantwortung gegen
die Schmähschriften des Markgfen. Albrecht erhalten. — St. Brandenburg 1 h.
Vgl Hortleder 6. B. 21. Kap. S. 1183 ff.
657. ») Vgl Dt^ffellV, 421.
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667.S59. 1664. 643
doch soll man nicht auf ihn warten, — Mahnt zu persönlichem Mai 29.
Erscheinen, Dan wa d. 1. und anderer niterscheinens halben
angestelte reichsversamblung in ferrem aufzug gepracht werden
und dem hailigen reiche ainicher weiter unrat, wie zu besorgen,
erfolgen solte, so wollen wir für unser person deshalben vor Got
und der weit entschuldigt sein. — Brüssel, 1554 Mai 29.
St. Reichstagsakten 14 a. Or, präs. Nürtingen ^ Juni 24,
658, Kg, Ferdinand an Chr,: Mai 29,
Einungstag, Reichstag, Kriegsvolk der Einting,
Antwort auf 2 Schreiben vom 14,, 2 vom 20. Mai, Hat zu
dem Bundestag schon den Erbtruchsess Wilhelm von Waldburg
und Dr, Joh, Ulr, Zasius abgefertigt und ihnen auf die im
Ausschreiben genannten Punkte seine Meinung eröffnet
Konnte, loie Chr. aus einem früheren Schreiben^) gesehen
haben wird, nicht für ratsam halten, auf den Reichstag zu
kommen, solange eine so kleine Zahl von Kff, und Fürsten ihr
Erscheinen zugesagt hatte. Will erscheinen, sobald so viele
eintreffen, dass eine fruchtbare Verhandlung zu hoffen ist.
Chr. möge darauf bedacht sein, dass ohne besondere Not
nicht mehr Kriegsvolk angenommen wird, als im Verein be-
schlossen ist.*) — Wien, 1554 Mai 29.
St. Heidelb. Verein 12. Or. präs. Leonberg, Juni 7.
659. Pfälzgf. Ottheiiirich an Chr.: Mai 30.
Anfrage wegen Verlegung gestifteter Messen und Besetzung von
Pfarreien durch kath. Patrone.
hat mit einigen Adeligen Streit wegen gestifteter Messen;
uyünscht nun über Folgendes Auskunft: wenn jemand eine
ewige Messe, Vigilie und Jahrtag in Wirtbg. in eine Kirche
gestiftet hat, mit dem Vorbehalt, dieselbe, wenn sie nicht mehr
der Stiftung gemäss gehalten wird, an einen anderen Ort zu
658. *) nr. 636.
') Wien, Juni 12 beantwortet der Kg. Chrs. Erbieten, den Reichstag su
besuchen [nr. 636 n. 2], das er mit gnädigem Gefallen annimmt; zugleich schickt
er die Kaution für Chr. unterschrieben und besiegelt zurück. — St. Heidelb.
Verein 20. Or. präs. Nürtingen, Juni 27. Auf sehr, von Chr. : soU darauf ain
danksagnsg besoheches. — Vgl. auch ein Schreiben des Zasius an Chr. in der
Saclie des Reichstags, Druffel IV, 440.
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544 1564. 659.-661.
Mai 30, verlegen oder an sich zu nehmen, gestattet dann dies Ohr. ?
Sodann wenn in einem wirtbg. Dorf einer j der der päpstlichen
Religion angehört, das Recht hergebracht hat, eintretenden*
Falls den Pfarrer nach Gefallen zu ernennen, lässt Chr. dies
zu? — Baden, 1554 Mai 30.
St. Religionssachen 10 i. Or.
Mai 30. 660. Gf. Sebastian von Helfenstein an Chr. :
Bemelbergs Muslerplatz. Zuweisung überflüssiger Kn.
auf Chrs. Frage, wo sein Schwager, Konrad von Bemelberg,
seinen Musterplatz haben werde, hätte er schon frülier geant-
wortet, erhielt aber erst heute Nacht die Mitteilung, dass der
Musterplatz um Speyer sein werde und er [Gf. Seb.] selbst
mit seinen zwei Fähnlein in dem Dorf Schifferstadt eintreffen
solle so, dass die Kn. um 15.— 17. Mai [!] gemustert werden.
Chr. möge (seinem neulichen Erbieten nach) diesem Diener
behilflich seilt, damit ihm von meinetwegen die knechte, so E. g.
auf dem musterplatz im Rosengarten bleiben stehen, vor andern
werden und bleiben mögen. ^) — In Eile, Wiesensteig, 1554
Mai 30.
Universitätsbibl. Tübingen^ M. h. 499. Ahschr.
Junii. 661. Chr. an Hz. Heinrich von Braunschweig :^)
Bitte um fnedlicJie Haltung.
obwohl er sich zu dem Hz. nur eines freundlichen, schwäger-
lichen Wille7is versieht, wie e?* denn auch nie in Ungutem mit
ihm zu handeln hatte, so hl>rt er doch, der Hz. habe vor einiger
Zeit geäussert, er habe noch mit Chr. abzurechnen; auch habe
er neulich gegen den kais. Gesandten Lazarus von Schwendi
geäussert, dass er mit Chr. noch unvertragen sei. Dies be-
fremdet ihn, da er nie in Widerwillen mit Heinrich stände
wie denn dieser auch a. 50, als ihm Chr. durch Ludung vofi
660. «) Vgl nr. 569 n. 2.
661. *) Vgl. zu diesem Schreiben Sattler 4, 69171: Häberlin, Ni
teutsche Reichsgeschichte 2, 459 ff. — Es ist sehr leicht hegreiflich, tUtss^ wie
SatÜer berichtet, Chrs. Bäte gegen obiges Schreiben Bedenken hatten; die hoch-
fahrende braunschweig. Antwort (nr. 670) gab ihnen Becht. Die Briefe Södt-
lins und Schwendis^ welche für Chr. der Änlass waren und deren Inhalt SiaitUr
angiebt, kenne ich nicht.
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661.— 662, 1554. 545
Frauenberg Ulrs. Tod anzeigen Hess, allen freundlichen Willen juni i,
gegen Chr. äusserte und die Absicht vernehmen Hess, selbst zu
Chr. zu reiten und sich in aller Freundschaft mit ihm zu be-
sprechen.^) Allerdings hat dann a. 51 Heinrichs Prokurator
zu Speyer Chr. wegen der Beschädigung des Hzs. durch Hz.
Hans Friedrich und andere verklagt; Chr. war aber stets der
bestimmten Ansicht und ist es noch, jener habe dies ohne
Heinrichs Geheiss gethan, wie denn auch vom K. G. ein Urteil
laut beil. Abschr. ergieng, dass Chr. zu antworten nicht schuldig
sei. Dieweil dann unser sinn und gemuet dahin gericht, das wir
mit meniglichem im reich in friden und ruhen unsere tage hinzu-
bringen gedenken, so bitten wir E. 1. freuntlich und schwägerlich,
die wellen sich wider uns niemend verhetzen lassen; ob auch
E. '1. was von uns were angezeigt worden, das derselben zu
Widerwillen bewegt, was semlichs, bei disem unserm allein des-
halben abgesanten boten verstendigen ; werden E. 1. bei uns guten,
ufrichten und warhaften bescheid befinden, daran E. 1. billichen
wol zufriden sein wurdet; dann derselben wir mit freuntlichem
willen zu dienen geneigt. — Stuttgart, 1554 Juni 1.
München. St.-Ä. 22111. Ahschr.
662. Ksr. Karl an B. Christoph von Konstanz und juni 2.
Hz. Chr.:
Geldhilfe zur Exekution gegen den Markgfen,
hat ihnen vor wenigen Tagen wegen der Achtexekution gegen
Markgf. Albrecht geschrieben.^) Da die Sache eilt, ist lange
Beratung unmöglich und deshalb nichts besser, als dass sie
beide und andere Kreisstände eine ansehnliche Geldsumme zur
Unterhaltung des schon versammelten Kriegsvolks erlegen, da-
mit die Acht gebührend exequiert und sonstige Unruhe verhütet
wird. Begehrt deshalb, auch bei anderen Kreisständen hiefür
zu wirken, dass wenigstens eine stattliche Geldsumme, urie man
sich mit den fränk. Bundesständen vergleicht, vorgestreckt
mrd. Verspricht, auf dem bevorstehenden Reichstag dahin zu
arbeiten, dass ihnen und den Kreisständen das Geld ent^veder
durch Reichshilfe wieder erstattet oder an künftigen Reichs-
anlagen abgezogen wird. — Brüssel, 1554 Juni 2.
Ludwigsburg. Kreishandlungen 3. Or.
») Vgl. I, 16.
662. *) nr. 653 ; vgl. auch ebd. n. 1.
Brnst, Briefw. des Hss. Christoph. IL 85
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J
546 15B4. 663,-^65,
Juni 2. ß63. Markgf. Karl von Baden an Chr.:
Zusammmkunfl.
erhielt dessen jetziges Schreiben, dass er nächsten Dienstag
früh zu Leonberg eintreffen werde und dass er [K.J auch
kommen solle, um sich seinem Zuentbieten durch Senft gemäss
mit Chr. zu besprechen; toird an dem bestimmten Tag zu
Leonberg erscheinen. — Mühlburg, 1554 Juni 2.
St. Bdifftonssachen 10 k. Or. präs. Stiitigari, Juni 3.
.Juni 3. 664. Kf. Friedrich an Chr.:
erhielt soeben beil. Zeitung von einer vertrauten Person ;^) teilt
sie mit, da sie zum Teil Chrs. Unterthanen berührt.^) — Heidel-
berg, 1554 Juni 3.
St Heidelb. Verein 7, 47. Or.^) präs. Leonherg, Juni ö.
.Tunis. 665. Kf. Friedrich an dir.:
Aufnahme der Stadt Augsburg. Hessen und Nassau.
erhielt von ihm 4 Schreiben von Mai 29 und .30.^) Rät, die
Beratung über Aufnahme der Stadt Augsburg, über die hei
der Musterung gefundenen Mängel und über die nassauische
Handlung auf dem angesetzten Einungstag vorzunehmen. Dass
er allein Tagsatzung vornehme, schien ihm nicht thunlich.
und auch die Übersendung der beiderseitigen Schriften ist
wohl zu bedenken ; tvill hierüber seinen Räten zum Eimingstay
Befehl geben. — Heidelberg, 1554 Juni 3.
St. Hessen 4. Or. präs. Juni 4.
a) 8 cito.
664. *) Dat. Juni B, Im Schüpfergrund geht die Sage, Albrecht von Rcsen*
herg habe die Heiter, die er um Tauberbischofslieim und an anderen Orten liege»
hat, auf 4. Juni zu sich beschieden, ioolle am 5. Juni in einen Flecken bei
Möckmühl ziehen, wo noch viele Ffei'de zu ihm kommen soüen und wo er die
Heiter, die mit ihm vor Metz lagen, bezahlen werde. Auch die Heiter, die im
Ballenberg lagen, sind bei demselben viel ab* und zugeritten,
*) Chr. schickt dies sofort an [die Befehlshaber des Bundeskriegsvolks,
LfHoenstein, Hewen, Kottwitz und Hiedesel, mit dem Befehl, gute Kund^ch^ft
zu haben und, wenn von Hosenberg etwas mit Gewalt vornimmt, es sogleich mit-
zuteilen : auch sollen sie sorgen, dass an den drei Lagern gute Wacht gehalten
werde. — Ebd. Konz. — Zugleich teilt er dies an Kf. Friedrich mit. — Ebd.
Konz.
665. ') nr. 647 n. 2 und 651 n. 2.
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666.-667. 1564. 547
666. Kf. Friedrich an Chr.: Juni 6,
Ächtung des Markgfen. durch den Ktr,
erhielt vorgestern Abend ein Schreiben vom Kar. nebst Mandat
worin er den Markgfen. Albrecht für seinen und des Reichs
Ächter erklärt und die Exekution befiehlt, laut beil. Abschr.,
Chr. tvird wohl dasselbe erhalten; Chr. möge mitteilen, was
seiner Meinung nach hierauf zu thun ist.^) — Heidelberg,
1554 Juni 6.^
Ludwigsburg. Kreisverhandlungen 3. Or.^) präs. Leohberg, Juni 7.
667. Regenten und Räte des Markgfen. Oeorg Friedrich Juni lo.
an Chr.:
Mctssnahmen zur Sicherung der marhgfi, Urkunden auf Plassenhurg,
Antwort auf dessen Schreibend) Sobald die frünk. Kriegs-
stände die Belagerung von Plassenburg begannen^ wandten sie
[Regenten etc.] sich mederholt an die Kff. und Fürsten von Sach-
sen und Brandenburg als ihres Herrn Obervormünder und Bluts-
freunde mit der Vorstellung, wie viel dem ganzen Haus Branden-
a) 4 oito, citissime.
666, ') Juni 14 schreibt Chr, an den Kfen., er habe heute vom B, von
Konstanz ein mut. mut. gleiches kais. Schreiben und Mandat erhalten: schickt
seine Antwort an den B, (vgl, nr, 653 n, 1), Und wissen E. 1. irem freundlichen
begeren nach ietzmolis kein ander bedenken anzezeigen, dann das die 6 mandierte
krajs oneverzogenlich Ire gesandten zesamengeschickt und sich ainhelliglich mit
ainsnder auf ain oder den ander weg, als den zozug oder ain nndert^nigist
schreiben an die kei. mt., verglichen betten. — Ebd, Konz, In Wirklichheit
wollte Chr. nur die letztere Seite dieses Dilemmas; vgl, nr, 666, 2,
') Heidelberg f Juni 14 teilt der Kf. ferner mit, dieser Tage habe ein Bote
des K,Gs, ein dem neulich überschickten gleiches, gedrucktes Mandat zu seinem-
Kanzlei gebracht: wünscht Chrs. Bat, ob dies sogleich angeschlagen icerden
muss oder ob bis zum nächsten Kreistag gewartet werden kann, — Ebd, Or,
mit 3 cito; präs. Stuttgart, Juni 16. — eodem antwortet Chr., vorgestern sei
auch in seiner Kanzlei ein Kammergerichtsbote mit dem gedruckten Mandat
erschienen, ohne etwas von Anschlagen zu sagen: dabei lasse er es auch be-
wenden, — Ebd. Konz,
667. *) Chr. hatte ihnen, Leonberg, Juni 7, das kais, Ächtmandat gegen
Markgf, Mbrecht geschickt mit dem Rat, alsbald auf Mittel zu sinnen, me sie
Plassenburg für Georg Friedrich eintiehmen und das Kriegsvolk für diesen
verpflichten könnten, selbst %oenn man letzterem für den rückständigen Sold gut
sein müsste; denn es sei sonst zu besorgen, dass das Kriegsvolk, wenn es die
Konfirmation der Acht erfahre, die Burg den Gegnern einhändige; sie sollten
keine Stunde feiern, — Ebd. Konz.
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548 1564. 667.-668,
Juni 10. bürg wegen der Privilegien und anderer schriftlichen Urkunden
in dem Schloss an der Sache liege. Sie thaten dies auch gegen die
Markgff. Johann und Johann Georg, als diese auf dem Weg
zur Verhandlung in Rothenburg hier durchkamen, und stallten
ihnen wegen dieser und anderer Sachen ein Verzeichnis zii.
Die Markgff. verhandelten nun mit den Gesandten cter fränk.
Kriegsstände in Rothenburg hierüber und erlangten, dass die
Gesandten im Namen ihrer Herrn und im Beisein der kgl
Kommissarien darein unlligten, dass im Falle der Übergabe
von Plassenburg die Gewölbe, worin Briefe und Urkunden sind,
in Gegenwart eines Bevollmächtigten des Hauses Brandenburg
geöffnet, inventiert und alle diesem zugestellt werden; dies be-
richteten ihnet% die beiden Markgff. auf dem Rückweg von
Rothenburg und fertigten auch für diesen Fall einen Rat ab.
Deshalb können nun sie als Diener nicht andere Wege mit
Plassenburg einschlagen. Zudem wäre zu besorgen, dass, wenn
auch bei dem Kriegsvolk auf Plassenburg, so doch bei den
Kriegsständen dies nicht zu erlangen wäre, namentlich nicht,
dass Plasse7iburg samt Zugehör an Markgf. Georg Friedrich
übergeben loerde, während ohne das ihrem Herrn nur Schaden
entstünde. — Doch wollen sie Chrs. Rat an die genannten Kff.
und Fürsten berichten und deren Antwort mitteilen. — Ans-
bach, 1554 Juni 10.
St. Brandenburg 1 e. Or. präs. Stuttgart, Juni 13.
Juni 10. 668. Instruktion Chrs. für Ludwig von Frauenberg, Ober-
vogt zu Lauffen, und Dr. Kaspar Ber auf den Einungstag zit
Worms :^)
sie sollefi samt dem Einungskanzler am 10. Juni abends in
Wor7ns eintreffen, noch am selben Abend durch den Einungs-
ka72zler erkundigen lassen, welche Botschaften da sind und
diesen für Montag eine Stunde aufs Rathaus ernennen; bei
Bürgermeister und Rat sollen sie um Platz und Vergünstigung
auf dem Rathaus nachsuchen lassen.
668. *) Stuttgart, Juni 9 schickt Chr. den Gesandten diese Instruktion,
mit dem Auftrag, gradatim zu handeln, zttgleich ein Schreiben an seine Einungs-
verw. und auch die kgl. Gesandten, mit dem Brfehl, es nötigenfalls jenen beste.
ihren Gesandten zu übergeben. — Ebd. Or. präs. Worms, Juni 12. — Das
Schreiben an die Einungsstände und die kgl. Gesandten bittet, Chrs. Ausbleiben
zu entschuldigen und seinen Räten zu glauben. — Ebd. Abschr,
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668. 1554. 549
Auf dern Rathaus sollen sie wie andere Gesandte Chrs. Juni lo.
Schreiben vorlegen und erklären, sie seien von Chr. abgefertigt,
um in dessen Namen dem Einungstag vorzustehen; an persön-
lichem Erscheinen sei Chr. verhindert, da er wegen eines Un-
falls bei der Musterung in Widdern, wo er neulich war, nicht
gut zu Fuss sei; würde sich der Einungstag in die Länge ziehen
und inzmscfiefi andere Fürsten erscheinen, gedächte er auch
zu kommen.
Die Gesandten sollen am Montag durch den Einungs-
kanzler proponieren lassen, dass zuerst die Verlegung der Lager
wegen Mangels an Praviant und Futter vorgenommen und bis
zur Ankunft der Gesandten des Kgs. und Bayerns behandelt
werden soll.
Der Einungskanzler soll immer umfragen, nach dem Rat
die Protokolle kollationieren und sich mit den andern in votis
vergleichen.
Bei Beratung der ausgeschriebenen Punkte *) sollen sie die
Vota der Vorsitzendefn anhören und wenn das Beraten an sie
kommt,
1. beim ersten Punkt dafür stirnmen, dass man sich zu
weiteren 3 Monaten entschliesse und je 15 000 fl. an die vorige
Legstatt bezahle.
2. Beim zweiten Punkt sollen sie die Sache wohl an sich
kommen lassen, da one zweivel Meinz, Trier und Pfalz auf vorige
zu Hailbron und sonst abgeredte bedencken sich ziehen und die-
selbige mit votieren werden. Diesen Votis sollen die Räte nach-
stimmen und unt. and. pro confirmatione auf die Vertreibung
des Markgfen. aus seinem Land und damit schon erfolgte Exe-
kution hinweisen, weshalb die Einung zu keiner Hilfe ver-
pflichtet sei. Wird jedoch Exekution und Zuzug beschlossen,
sollen die Räte auf das frühere Versprechen, auf Chrs. Ent-
schuldigung beim Ksr. und K.G., auf des Ksrs. gnädigstes
Schreiben und das des Bs. von Würzburg hinweisen, auf die
zu Heidelberg, Rothenburg und sonst vorgeschlagenen Mittel
hiinairken und im Vertrauen ein Schreiben von Markgf. Alb-
recht nebst 2 Abschr. und Chrs. Antivort darauf^) vorlesen.
wozu noch Wilh. von Grumbach Chr. in Aussicht gestellt habe,
T Vgl. das Ausschreiben, nr. 634.
•) nr. 640 und 666.
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550 1554- ^^•
Juni 10. dass sein Herr dessen Bedenken nachkommen werde. Deshalb
ist mit allem Fleiss dahin zu arbeiten, dass wenigstens die
Waffen niedergelegt und die Sache hinter die Stände des Reichs
oder erkorene Fürsten nebst dem Ksr. gebracht werde; die Räte
sollen deswegen für ein Schreiben an den Ksr. stimmen. Wird
beschlossen, den kais. Mandaten der Exekution zu parieren,
sollen sie conclusive votieren, dass das Bruchsaler Bedenken^)
vorgenommen und die sechs mandierten Kreise zusamnwfibe'
schrieben werden, um sich auf Hilfe an Leuten, keineswegs an
Geld, zu vergleichen; auch müsste ein gemeinsames Haupt zur
Direktion des Werkes bestimmt werden.
3. Der dritte Punkt ist inzwischen gefallen.
4. und 5. Die Räte sollen erklären: Da sich Markgf. Alb-
recht in der gehörten Weise erklärt hat und zudem geschriebefi
wird, Markgf. Albrecht, der von Mansfeld, dessen Sohn Volrad
seien auf des Ksrs. Seite, Hz. Hans Albrecht von Mecklenburg,
Gf. Christoph von Oldenburg seien auch nicht französisch, da
ferner sich der Landgf. von Hessen beim Ksr. entschuldigt hat,
so hat der Verein von französ. Adhärenten nichts zu besorgen ;
damit fällt auch der 5. Punkt; wird dann beraten, was bei
einem Angriff des französ. Kgs. auf Trier zu thun ist, sollen
die Räte au^h für ein Schreiben an denselben mit der Bitte
um Schonung der Stadt stimmen; würde aber Trier trotzdefn
angegriffen oder sonst beschwert und begehrte Hilfe und Zuzug,
so wäre der Verein hiezu verpflichtet.
6. Sie sollen für Aufnahme von Hessen stimmen, da Hessen
und Nassau inzwischen Pfalz, Jülich und Ohr. die Güttichkeit
bemlligt haben und auch Jülich bedingt zustimmt.
7. Die Sache, die säcJis. Erbeinung betr., soll eingestellt
werden, weil aus dem damals angesetzten Tag nichts wurde.
'S. Ausser den vier zu Bruchsal bestimmten Reichsstädten
sollen keine weiteren eingenommen werden.
9. Bei der Antwort an den Ksr. sollen sie nach Clirs.
Korrektur des Rothenburger Konzepts^) votieren.
10. Herford betr. sollen sie zustimmen und eine BotscJmft
an Hz. Heinrich anregen.
IL Wegen des Siegels sollen sie mit der Majorität sUm-
*) Stumpf S. 369 f.
*) nr. 624 n. 1.
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668.-669. 1654. 551
men und dass nach Chrs. Meinung ein Vereinssiegel zu machen Juni lo.
sei. — Dabei sollen sie anregen, dass Bayern und Jülich zur
Resolution wegen Übernahme der Hauptmannschaft veranlasst
werden.
12. und TS. Den Reitern soll Ausnehmen der Leliensherren
und Ersatz für Pferdeschäden bewilligt werden.
14. Die Räte sollen gegen Bewilligung der Leutnants für
die Rittmeister y dagegen für einen Wagen, wenn man zu Feld
liegen muss, stimmen.
Auf den 12.— 14. Punkt sollen die Räte baldige Resolution
begehren, damit man bei der Musterung am 22. den Reitern
antworten kann. Dabei sollen sie vorschlagen, dass Hauptleute
und Rittmeister vom Verein in Bestallung genommen werden
und sich nicht auf einzelne Fürsten berufen.
15. Da es Sommer ist und man zu Feld liegen kann,
sollen Reiter und Kn. zusammengeführt und dort für Proviant
gesorgt werden.
16. Wegen Aufnahme der Stadt Augsburg sollen die Räte
mit der Mehrheit votieren.
17. Sie sollen Abhören der Rechnung des Pfennigmeisters
über die zweimonatliche Besoldung begehren.
18. Sie sollen Schwendis und Chrs. Schreiben an Braun-
schweig^ mitnehmen.
19. Da das jährliche Dienstgeld 6050 fl. beträgt, soll jedem
die ausgesetzte Summe um 2—800 fl. erhöht werden, so dass
er 12 — 1300 fl. zu zahlen hat.
Die Gesandten von Trier, Pfalz, Jülich und Bayern sollen
zur Erlegung des Vorrats angemahnt werden. — Stuttgart,
1554 Juni 10. "^
St. Heidelb. Verein 12. Gr.
669. Hz. Albrecht an Chr.: Juniio.
Kais. Acht gegen den Markgfen.
erhielt soeben des Ksrs. Deklaration und Mandat über die hie-
«) nr. 661.
') C7tr. halte getoünscht, dass die bayr. Gesandten zum Bundestag vorher
SU einer Besjyrechung zu ihm kommen und hatte ihnen das durch den Obervogt
von Göppingen mitteilen lassen. Juni 14 entschuldigten sie sich bei ihm von
Worms aus, sie häUen Befehl gehabt^ pOnktlich in Wimpfen eimutreffen, wes-
halb es ihnen unmöglich gewesen sei, — Ebd. Gr. präs. Nürtingen, Juni 17.
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552 1BB4. 669.-670.
Juni IL vor ^kannte Acht gegen Markgf. Albrecht; schickt dies in Or.,
damit Chr. auf deni jetzigen Einungstag davon Gebrauch maclieji
kann;^) bittet j das Or. an die bayrischen Räte in Worms zu
schicken. — München j 1554 Juni 11.
St. Hetddb. Verein 7 h, 39. Or. präs. StuttgaH, Juni 14.
Juni 11. 670. Statthalter und Räte zu Wolfenbüttel an Chr.:
Ansprüche Hz. Heinrichs an Chr.
erhielten Chrs. Schreiben von Juni 1 an Hz. Heinrich in dessen
Abwesenheit und trugen es ihm nach seiner Rückkehr vor. Das
nun E. f. g. hochermeltem unserni g. f. und hern zu keinem un-
freuntlichen willen ursach gegeben haben, das lassen s. f. g. auf
im selben beruwen; aber Hz. Ulrich hat ihn mit dem schmal-
kald. Bund ohne Ursache überzogen und ihm Land und Leute
geschädigt, was Heinrich nicht hintansetzen kann. Dieser er-
innert sich wohly wie er bei Chrs. Räten a. 1550 in Augsburg
deswegen gütliche Unterhandlung anbieten Hess; als nichts
darauf erfolgte, wandte er sich an das kais. K.G., tmd wenn
auch Chr. von der Forderung wegen des Landfriedens entbun-
den wurde, so kann Heinrich doch noch ad restitutionem dam-
norum weiter handeln und er zweifelt nicht, dass ihm dies nicht
aberkannt würde. Tritt nicht gütliche Unterhandlung ein, wozu
Heinrich wohl geneigt wäre und wozu er Hz. Albrecht von
Bayern als Unterhändler wohl leiden könnte, so wird er mit
gebührlichem, ordentlichem Recht gegen Chr. prozedieren. Dieser
möge sich deshalb an Hz. Albrecht wenden und es dann an
Hz. Heinrich mitteilen. Sonst haben sie nicht bemerkt, dass
Heinrich in Ungutem mit Chr. etwas zu thun hätte oder dass
er ausserhalb des Rechts und der nach dem Landfrieden zu-
gelassenen Mittel gegen Chr. etwas Unfreundliches geäussert
hätte; auf diese aber kann er nicht verzichten.^) — Wolfen-
büttel, 1554 (donnerstags Barnabe) Juni 11.
St. Heidelb. Verein 14. Ähschr.
669. *) StiUtgart, Juni 15 antwortet Chr., er habe vor wenigen Tagtn
vom B. von Konstanz ein geschriebenes, inhaltlich gleiches Mandat erhalten,
und demselben laut beü. Abschr. geantwortet [vgl. nr. 653 mit n. t] ; seinen
Räten in Worms habe er befohlen, dies neben den anderen Gesandten su er-
wägen und dahin zu helfen, dass die 6 Kreise alsbald ihre Räte susammen-
ischicken, um Zuzug oder ein Schreiben an den Ksr. zu besckliessen. — Ebd. Kons.
670. ») Über Chrs. Antwort vgl. nr. 736 n. 1.
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671.-672. 1664. 553
671, Pfalzgf. Johann von Sirnviern an Chr.: Junii3.
Nichibeteüigung an der Exekutioii ffegen den Markgfen. icegen Ver-
wandUehaft
tiatte angesichts seiner und seines Sohnes Friedrich Verwandt-
sctiaft mit Markgf. Albrecht bisher Bedenken^ an einer gegen
diesen gerichteten Beratung teilzunehme?}, schon damit seine
Gesandten nicht die Freiheit der Verhandlung der anderen
beeinträchtigen. Hat deshalb den letzten Kreistag zwar als
mitau^schreibender Kr eis für st des rhein. Bezirks mitausgeschrie-
ben, sein Ausbleiben jedoch mit seiner Verwandtschaft schrift-
lich entschuldigt und zugleich protestiert, damit irgendwie gegen
den fränk. Bund zu handeln. Statt sich damit zu begnügen,
gingen die Anioesenden ohne etwas zu thun auseinander, da
er als ausschreibender Fürst nicht erschienen sei. Dies ist ihm
befremdlich, auch fürchtet er Unglimpf beim Ksr. und bei den
Bundesständen. Er hatte vorher gehört, dir., mit Markgf.
Albrecht ebenso nah verwandt, habe beim schwäb. Kreis sich
ebenso entschuldigen und protestieren lassen, weshalb er dieses
Mittel auch benützen ivollte. Nun erhält er aber vom Ksr. ein
Mandat, dass die beideti ausschreibenden Fürsten unverzüglich
über die Exekution beraten lassen sollen, deshalb steckt er wieder
in der gleichen Verlegenheit. Bittet deshalb um Nachricht, wie
Chr. sich hievor hat entschuldigen lassen und was er auf die
neue Mahnung hin thun will. — Simmern, 1554 Juni 12.
Ludwigsburg. Krtiahandlungen 3. Or. j)räs. Nürtingen, Juni 17.^)
672. Chr. an Regenten und Bäte zu Ansbach: Juniis.
Wiederholte Mahnung zur Einnahme von IHassenhurg.
bleibt trotz ihrer Gegengründe ^) bei seinem Rat. Hütten sie
Plassenburg in der Hand und würden dies dein davorliegenden
Kriegsvolk kundthun, so könnte dieses nichts weiter dagegen
vornehmen noch hätte Markgf. Georg Friedrich etwas zu be-
fürchten; auch wäre dieser der Exekution gegen Markgf. Alb-
recht, der an Land und Leuten nichts mehr hätte, überhoben,
671. *) eodem antwariet Chr., ein Protist sei seinerseits nicht erfolgt,-
wegen der neuesten Mafidate habe er den B. von Konstanz ersucht und gedenke
sich mit ihm über einen etwa in Monatsfrist zu haitetiden Kreistag zu rer-
gleichen. — Ebd. Konz.
672. ') nr. 667.
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554 1554. 672,-674.
Juni 13. und 80 die Unkosten, loenn man auch dem Kriegsvolk den rück-
ständigen Sold zahlen müsste, bald erspart; auch hätte inan
eine Stütze in Markgf. Albrechts Land, von wo man hernach
auch zum übrigen wieder kommen möchte. Äucli hi}rte er glaub-
lich, Markgf. Albrecht habe ihnen letztes Jahr sagest lassen,
wenn er nicht bei seinem Lande bleiben könne, wolle er es lieber
seinem Vetter als dem fränk. Verein gönnen. Das Versprechen
der fränk. Einung wegen der Urkunden Hesse sich bei einer
Erstürmung der Burg nicht halten und auch bei anderer Auf-
gabe derselben wäre der fränk. Verein vielleicht anders gesinnt.
Glaubt deshalb, dass die Vormünder nichts gegen seinen Rat
hätten, wie denn Markgf. Johann und Johann Georg, als er
kurz vor ihrer Abreise von Rotlienburg mit ihnen zusammen
war und mit ihnen darüber sprach, gleicher AnsicJU waren.
— Stuttgart, 1554 Juni 13.^)
St. Brandenburg 1 e. Kane.*)
Juni 14. 673. Markgfin. Emilie von Brandenburg an Chr.:
da sie ihre Tochter Barbara ivieder hier haben und auch Clirs.
Gemahlin' wieder einmal sehen möchte, möge Chr. beide mit-
einander hieher fahren lassen. — Ansbach, 1554 Juni 14.^)
St. Brandenburg 2d. Or. pi'äs. Nürtingen, Juni 17.
Juni 16. 674. Gf Konrad von Castell an Chr.:
Niederlage des Markgfen.
als er heute nach Neuenstein kam, sagte ihm sein Vetter, er
habe heute nacht Schreiben erhalten, Markgf. Albrecht sei letz-
^) Zugleich wendet sich Chr. an die Markgfin, Emilie, schickt die Schreiben
von und an die Regenten und versichert, dass er, wenn es seine eigene Sache
w^re, nicht anders handeln würde. — Ehd. Konz.
*) Als Antwort weisen Regenten und Räte Juni 19 auf ihren GesandUn
[vgl. nr. 691 n. 1] hin. — Ebd. Or. präs. Nürtingen, Juni 21.
673. *) Kirchheim, Juni 18 antwortet Chr., die Lage, sowie aüerlei Ur-
sachen bei seiner Gemahlin hindern, diese reisen eu lassen, und auch für Barbara
wäre es, wie das heil. Schreiben seiner Gemahlin zeige, gut, wenn sie bis sur
völligen Heilung noch 4^5 Wochen hier bliebe. — Ebd. Kons. — Ansbach,
Sept. 3 lädt Emilie wieder Chr. mit Gemahlin dringend ein, nach Ansbach su
kommen, wobei sie Barbara mith-ingen könnten. — Ebd. Or. — Stuttgart,
Sept. 10 antwortet Chr., da Barbara die Kindsblattem habe, auch aus andern
Gründen sei es unmöglich. — Ebd. Konz.
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674.-670. 1664. 555
te7i Mittwoch vor Schweinfurt geschlagen worden utid mit Juni u.
4 Kleppern entritten. Schweinfurt wurde verbrannt; es streifen
einige Ansbach zu, in dessen Gegend noch HOO markgfl, Reiter
liegen; die Braunschweiger sind wohl empfangen worden; wo
sie weiter hinaus wollen, wird die Erfahrung zeigen; fürchtet^
sie werden nach diesem Sieg alles plündernd) — Neuenstein,
1554 (freitag) Juni 15, 9 UJir,
St. Brandenburg 1 e. Eigh, Or.») jjräif, Stuttgart, Juni 15,^)
675. Kf. Friedrich an Chr.: Junii6.
Vermittlung zwischen Hessen und Nassau.
Antwort auf dessen Schreiben von Juni 12.^) Für sich
allein nach Hz. Wilhelms oder Chrs. Vorschlag vorzugehen, ist
ihm bedenklich. Hessen will alle Einungsverw., Nassau nur
Chr., Jülich und ihn als Unterhändler: das will er auf der
jetzigen Wormser Versammlung vortragen und weiter beraten
lassen; auch der Vorbehalt des Rechts jeder Partei, ohne spe-
zielle Nennung von Restitution und Revision, ist zu ordnen,
ehe Tag und Malstatt angesetzt wird. Des/mlb muss auf dem
jetzige7i Wormser Tag weiter beraten werden; er gab seinen
Gesandten Befehl, sich hierüber mit denen Chrs. zu besprechen.'^)
— Heidelberg, 1554 Juni 16.
St. Hessen 4. Or.^*) präs. Kirchheim, Juni W.
a) 8 cito.
b) 3 cito.
674. *) Über die Schlacht hei Schwarzach, tcelche der Macht des Markgfen.
den Todesstoss gab, vgl. Voigt 2, 206: Druffel IV, 449. — Ansbach, Juni 14
schickt auch H. W. von Knöringen an Chr. Nachricht von der Niederlage, hei
welcher der Markgf. sein Geschütz und sein Fussvolk verloren hcibe, selbst aber
mit defi meisten seiner Reiter entronnen sei. — St. Heidelb. Verein 23. Or.
präs. Stuttgart, Juni 16.
*) eodem schickt Chr. dies an seine Räte in Worms mit dem Befehl, dies
in gemeiner Versammlung zu verlesen. Zugleich schickt er Abschr. an Pfalz
und Bayern. — Stuttgart, Juni 16 dankt er Gf. Konrad und bittet um weitere
Nachrichten über das beiderseitige Kriegsvolk. — Ausserdem befiehlt er Löwen"
stein und von Hewen, sodann Ober- und Untervogt von Schorndorf und Kirch-
heim erhöhte Vorsicht. — Ebd. Konz.
676. ') nr. 655 n. 1.
*) Chrs. Antwort nr. 688.
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556 1554. 676
Juni 16. 676. von Frauenberg und Ber an CJir.:^)
Sessionsstreit zioischen Östen-eickem und Bayern. Beginn der Be-
ratungen.
bei der Zusammenkunft heute früh um 6 Uhr war zunäe/ist
Streit zwischen den österreicliern und Bayern über Session
und Stimme; zwischen welchen die churftirstlichen gesaaten
dahin gehandlet, das letstlichs die österreichische, gegen bedeu-
tung gaistlichs bancks, der pfälzischen zur rechten und die bayer-
ische nach den pfalzischen, menzischen und trierischen zur lincken
gesessen, desgleichen ist die unibfrag abermals nach der dreu
ei-stvemielten churfursten gesanten vor Bayern auf Österreich
beschehen. Die Bayern protestierten, da nach der Einung Session
und Stimme des Reichs massgebend sein soll, und baten, dies
zu protokollieren.
Darauf proponierte der Einung skanzler auf ihr An-
sprechen abermals die Beratung von Punkt 12— lo, und dcis
Ansuclien des fränk. Vereins und der Augsburger Gesandten.
Die Kgl. entschuldigten ihre Verspätung und Hessen sich ge-
fallen, dass zuerst Punkt 1 und 12 — 15 vorgenommen werde.
Die Umfrage kam zuerst an die Trierischen, welcJie für
längeres Behalten der Reiter und Kn. über die 3 Mona4e
stimmten und dies mit dem Schreiben ihres Herrn an Chr.
von Mai TS und mit einer Anfrage des Ksrs., was für Hilfe
der Kf. von der Einung zu erwarten habe, begründeten. Ihr
Herr bitte, dass der Verein 3 Fähnlein Kn. oder seine jetzigen
Hakenschützen als Besatzung nach Trier lege, damit der französ.
Kg. die Stadt verschone. Man beschloss trotzdem, Art. 12—1'j
676. *) über den für den Bestand des Heidelb. Vereins verhängnisvollen
Wormser Bundestag das wirtbg. Protokoll St. Heidelb. Verein 12: das tUs
Zasius, Druff el IV, 451; letzteres ist vielleicht nur eine nachträgliche Aufzeich-
nung, da es von dem wirihg. Protokoll und von den Briefen der tcirtbg. Ge-
sandten um volle Tage differiert. Das Ausschreiben des Tages nr. 634, die
ivirtbg. Instruktion nr. 668: der Abschied bei Stumpf S. 276—281. Charaktt-
nslisch für die Verhandlungen ist das enge Zusammenhalten von Österreich
und Bayern, die sich schon vor Beginn des Tages gefunden haben (Druffel Il\
445), und ihr gemeinsamer Gegensatz besonders gegen Wirtbg., aber auch gegen
Mainz und Pfalz: dieser Gegensatz geht fast durch alle I^Yagen hittdurch.
Vgl. namentlich die bayr.-wirtbg. Korrespondenzen, nr. 700, 716, 723, 730, 732,
736, auch den Bericht der Österreicher, Druffel IV, 465, und die nachfolgenden
Berichte an Chr. und dessen Antworten.
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fyrs.—en, 15B4. 557
zu beraten und über die trierische Bitte inzwischen Bescheid Juni 16
zu holen.
Was dann bei der Umfrage über die Art /, 12 — i.> be-
schlössen vmrde, soll Chr. ausführlich geschickt werden. Beim
1. Art. beschloss man, weitere Bestallung einzustellen ; beim /^.,
die Reiter davon abzubringen, während sie andernfalls Chr.
die Namen ihrer Lehensherrn überschicken sollten; beim 1H„
sie davon abzubringen oder es auf Pferdeschäden zu beschrän-
ken, wenn sie nicht im Feld oder im Sold wären; beim 14.
schloss man sich dem ivirtbg. Votum an; beim 15. beschloss
man ein Schreiben an die von Rothenburg a. d. T., dass das
Kriegsvolk in die dortige Landwehr gelegt iverden solle.
Beim 2. Art., der Achtexekution gegen Markgf. Albrecht,
wiesen die kfl. Gesandten darauf hin, es sei dies Sache der
mandierten Kreise, nicht der Einung, während die Österreicher
erklärten, dass sie das anders ansehen und morgen ihre Mei-
nung erklären wollten. Die Mainzer brachten dann 3 Schriften
vor *) und baten um der Einungsverw. Rat, da nach der Einung
und der Deklaration keiner der Einungsverw. ohne die andern
sich erklären solle. — Worms, 1554 Juni 16.
St. Heidelb. Verein 12. Or. präs. KirchJmm, Juni 19.
677. Markgf. Albrecht an Chr.: Junin.
Abzug von Sckweinfuri. Zusammenkunft.
erhielt von seinem Statthalter Chrs. Schreiben^) nebst einigen
Handlungen. Ausserdem erhielt er von seinem Obersten in
Schiveinfurt ein kais. Mandat, das diesem durch die Räte des
Kfen. am Rhein neben mündlicher Werbung insinuiert worden
war und worin das Kriegsvolk zu freiem, sicherem Abzug von
Schweinfurt aufgefordert wird.^) Nachdem sein Oberst 5 Tage
Aufschub erbeten hatte, um dies an ihn gelangen zu lassen,
zog er [A.J am 2. Tag nach Ablauf des Aufzugs mit all seinem
Kriegsvolk dem Ksr. zu Gehorsam und dem genannten Kfen.
zu Gefallen von Schweinfurt ab, infolge des Mandats keine
Gefahr besorgend. Wie es ihm aber ging, wird Chr. gehört
») 8 cito.
*) Die Befehle zur Achtexekution gegen Markgf. Albrecht.
677. 0 nr. 656.
') Ober cUis kctis. Mandat von Mai 12, Bäumung von Schweinfurt betr.,
vgl. Voigt Ü, 196. — Äbschr. ebd.
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568 1564. 677.S79.
Juni 17, haben. — Wenn er sicher zu Chr. kommen könnte und dieser
ihm für ihn und die Seinigen ein genügendes Geleite schickte,
2vürde er unbemerkt an einen von Chr. bestimmten Ort kommen
und sich mit ihm über diese und andere Sachen unterreden.
Bittet, ihm seine Meinung mitzuteilen und Briefe und Geleite
nach Vellberg zu schicken, 2vo er hinterlassen mll, wo er zu
treffen ist. — 1554 Juni 17.
St. Heidelb. Verein 9 VI. Beschädigtes Or,^) präs, Kirchheim, Juni tS.
Juni 17. 678. von Frauenberg und Ber an Chr.:
Die Bedrohung Wirtbgs. durch Braunschweig.
schicken das Konz. der Meinung der Gesandten über Punkt 1
und 12 — 15. Bei Verhandlung über Punkt 1 brachten sie
ihrer Instruktion nach vor, wie sich Hz. Heinrich t^on Braun-
schweig gegen Lazarus von Schwendi geäussert hat und was
Chr. dem Hz. hiegegen schreiben liess;^) sie fügten bei, es
könne so bei jedem eine Ursache gefunden iverden und die
Sache sei keineswegs sicher. Gleich erwiderte der Österreicher,
es sei das nicht die Acht, die fränk. oder 7narkgfl., sondern
es sei eine alte schmalkald. Sache und gehöre deshalb nicht
hieher. Sie entgegneten: es sei ganz anders; Chr. habe mit
dem Hz. von Braunschweig nichts zu thun, habe auch das
ergangene Urteil für sich und es seien solche Drohungefi gegen
andere Stände auch von den übrigen fränk. Einungsverw. aus-
gestossen worden; unter einem solclien verdeckten Schein könnte
man gegen jeden etwas vornehmen; es sei der Einung Funda-
ment, jeden bei Recht und Urteil nach Landfrieden und Reichs-
Satzungen zu schützen.
Sie verlasen die Zeitungen über Schweinfurt und den
Markgfen. und erhielten auch solche von den Kglen. — Worms.
1554 Juni 17.
St. Heidelb. Verein 12. Or.^) präs. Kirchheim, Juni 20.
Juni 17. 679. Chr. an seine Räte in Worms:
Berufung der mandierten Kreise durch die rhein. Kff.
wie er erfährt, loerden die 4 rhein. Kff. bald einen Kreistag
ausschreiben zier Beratung, ob sie die andern mandierten
a) 4 cito. *
678, >) Vgl. nr. 661 ; Sattler 4 8. 70.
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€79.-'6S0. 1564. 559
Kreise zu sich beschreibefi wollen oder nicht Leicht könnten jum ir,
sie Bedenken haben, dies als Kff. zu thun; befiehlt deshalb,
mit den Gesandten von Mainz, Trier und Pfalz zu reden mit
dem Begehren, zu befördern, dass die andern Kreise von
ihren Herren bald zusammenbeschrieben werden; er tvolle
sorgen, dass bevollmächtigte Anwälte seines Kreises an der
Malstatt, wo die 4 rhein, Kff. zusammenkommen, auch eintreffen.
— Nürtingen, 1554 Jurn 17.
Eigh. P.S.: Sie sollen deswegen auch mit den bayr. öe-
sandten sprechen^ damit sich Hz. Albrecht mit den bayr. Kreis-
ständen auch so vergleiche.
St. Heidelb. Verein 12. Or.») präs. Juni 20, 7 Uhr abends.
680. von Frauenberg und Ber an Chr.: juni ts.
bei der 3.^ Umfrage stimmten nach langer Begründung durch
die Österreicher, welchen die Bayern in langer Ausführung
zustimmten, die Österreicher, Bayern und Trierer für unver-
zügliche Exekution, die Mehrheit blieb bei der Verweisung an
die Kreise.^) — Worms, 1554 Juni 18.^)
St. Heidelb. Verein 12. Or.^) präs. NüHingen, Juni 23.
681. Kf. Joachim an Chr.:^) Junii9.
hat auf Chrs. Bitte dessen Gesandten den erbetenen Konsens
zur Erhöhung einiger Zölle gegeben.^) — Köln a. d. Spree,
1554 (dinstags nach Viti) Juni 19.
St Zollsachen 5. B. Or. präs. Urach, Juli 15.
a) 3 cito.
b) Auf »ehr. von Kurt: sie tollen ditet pancteni halber bebarrllch bei der instraction beleiben.
680. ») Vgl. das Protokoll des Zasius hei Ih-uffel IV, S. 475.
*) Asn gleichen Tage sendet Chr. an seine Haie in Worms ein Schreiben
des Ksrs. an den B. von Bamberg und Markgf. Georg Friedrich (== nr. 662)
und befiehlt, dies den 1^. und fürstlichen Räten im geheimen mitzuteilen. Dieses
Schreiben hatte Chr. wohl von dem ansbach. Gesandten (vgl. nr. 691 n. 1) er-
halten, während das an den schwäb. Kreis gerichtete (nr. 662) erst am 19. Juni
bei Chr. eintraf: vgl. nr. 653 n. 1.
681. *) Vgl. I, 855. — Mit kais. Fürschrift von 1553 Nov. 24 hatte Chr.
mit Instruktion von 1554 Mai 14 den Liz. Eisslinger an Mainz, Köln, Trier
und Pfalz, Wolf von Dinstetten an die Kff. von Brandenburg und Sachsen
geschickt, zugleich an alle ein Schreiben gerichtet und sie um Zustimmung zur
Zollerhöhung gebeten. Ausser Brandenburg antworteten sämtliche, es lasse sich
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560 1564. 682.— €83.
Juniw, 682. Regenten und Räte zu Ansbach an Chr.:
Beratung über die Exekution gegen Markgf. Albrecht.
bitten um Mitteilung, wie sich wohl der schwäb. Kreis auf das
kais. Mandat hin verhalten, ob er mit Geld oder mit Kriegs-
Volk die Exekution vollziehen helfen wird. Wollen selbst ihrem
Gesandten auf den vom B. von Bamberg auf Mittwoch nach
Joh. Bapt. nach Windsheim ausgeschriebenen Kreistag befehlen,
auf eine gemeinsame Beratung der mandierten Kreise hinzu-
wirken, wenn dies nicht zu erreichen ist, dafür einzutreten,
dass jeder Kreisstand selbst Kriegsvolk z. R. und z. F. an-
nimmt; fürchten aber, dass, ivenn man auf Geldhilfe beharrt,
sie sich auch nicht absondern können. — Ansbach, in grosser
Eile, l.')54 Juni 19.')
St. Brandenburg 1 e. Or.
Juniw. ^'*''- ^^- ^^ Markgf. Albrecht:
Ablehnung der Zusammenkunft. Plassenbnrg.
Antwort auf dessen Schreiben von Juni 17; erwartet
stündlich Botschaft, die ihn auf den Einungstag na^h Worms
ruft, kann deshalb seinen Wunsch einer Zusammenkunft nicht
erfüllen. Der Markgf. möge einen seiner Vertrauten, der Chr.
bekannt ist, nach Stuttgart schicken und dort bei seinem
dies nur im gemeinen Kurföratenrat erledigen, und versprachen, ihren Gesandtem
auf den Reichstag Befehl mitzugeben. Schlieaslieh erreichte jedoch Chr. bei
Mains, dass er sich an den rhein. Kurfurstentag in Worms, der fiU* die Kff,
auf Juli 31, für die andern zur Exekution mandierten Kreise auf Äug. 4
angesetzt war, wenden konnte. Datiin sandte er mit Instruktion von Juli 2:i
Ludwig von Frauenberg und Liz. Eisslinger ah : es wurde jedoch Aug. 7 tue
Beratung wegen Abwesenheit von Sachsen und Brandenburg abgelehnt. Darauf
ersuchte Chr. Sept. 6 den Ksr. nocheinmal um Fürschrift an die Kff. hezw,
deren Räte auf dem Frankfurter Tag. Diese — dat. Sept. HO — schickt
P. Pfinzing am 30. Okt. 9 sucht Chr. auch nocheinmal beim röm. Kg. a«, der
wegen seiner Wirthg. benachbaHen Unterihanen Bedenken hat. Dann sendet
er in dieser Sache den Liz. Eisslinger mit Instruktion von Okt. 12 nach I'Yank-
fürt; aüein auch hier wurde die Verhandlung wegen Abwesenheit von Branden^
bürg auf den Reichstag verwiegen.
*) Man wird die Bereitwilligkeit des Kfen. vielleicht mit der freufHUichen
Haltung Chrs. gegen Markgf. Älbrecht in ZusammenJunng bringen dürfen.
682. *) Nürtingen, Juni 23 antwortet Chr., er wisse nicht, was auf dem
auf 15. Juli nach Ulm ausgeschriebenen Kreistag beschlossen werde, woüe eher
auch darauf hinwirken, deiss die Hilfe mit Volk, nicht mit Geld geleistet werde.
— Ebd. Konz.
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683.-684, 1664. 561
Landhofmeister fragen lassen, wo er Chr. treffen könnte ; will juni 19.
ihm raten, so gut er kann; rät nocheinmal, seinem letzten
Schreiben^) bald zu folgen.
Da zu besorgen ist, dass Plassenburg sich auf die Dauer
nicht halten werde, was nicht nur Markgf. Albrecht, sonderii
Stamm und Namen Brandenburg besonders wegen der brief-
lichen Gewahrsame hochbeschxcerlich wäre, so rät er, dass
Albrecht dasselbe durch Markgf. Georg Friedrich einnehmen
lasse. Dadurch würde die Gefahr abgeschnitten und Albrecht
unirde die Burg, wenn er aus dieser Lage kommt, weniger
zerrissen und geschleift zurückerhalten, als wenn seine Gegner
sie bekommen. Ist Albrecht einverstanden, möge er dies Chr.
mitteilen und Mittel und Wege hiezu eröffnen. — Kirchheim,
1554 Juni 19.*)
St. Heidelb. Verein 9 VL Äbschr.
684. Chr. an seine Räte in Worms: Juni 19.
Hufe für den frank. Verein. Plassenburg. Zuzug für Trier. Lager
des Vereinskriegsvolks. Schreiben von Markgf. Albrecht.
die Beantwortung des Schreibens des fränk. Vereins^) betreff,
sollen sie mit der Mehrheit stimmen, dass dies Kreis-, nicht
EinungssacJie sei; daneben könnte nicht schaden, sich hei den
Gesandten des fränk. Vereins zu erkundigen, ob dieser zulassen
unirde, wenn zur Vermeidung weiterer Unkosten einer der ge-
mahnten Stände Plassenburg an sich brächte; da in diesem
Fall Markgf. Albrecht nichts mehr hätte, würde der Zuzug auf
die Acht hinfällig.
Lässt es wegen der vom Kfen. von Trier begehrten Hilfe
bei der Instruktion; hielte für gut, dass sich derselbe an den
Ksr. um Entfernung des kais. Kriegsvolks aus der Stadt Trier
wende, da er von dem Verein Besatzung zu erhalten hoffe.
683. *) nr. 666.
') eodem schickt Chr. Abachr. van des Markgf en. Schreiben an Pfalz;
er habe geantwortet, er könne dem aiM allerlei Gründen nicht nachkommen;
der Markgf. möge einen Vertrauten eu ihm schicken und Chrs. früheren Rat
befolgen» — Ebd. Konz.
684. *) Dat. Juni 11. Bitte um Exekution gegen den Markgf en,: St.
Heidelb. Verein 20, Abschr, ; die Antwort, dat. Juni 20, lautete : man sei darauf
nicht abgefertigt, die Sache geftöre vor die Kreise; man woUe es den Herrschaft
ten berichten, Abschr, ebd,: vgl. Stumpf 8, 280,
Ernst, Briefw. dea Hst. Chr. II. 36
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562 1554k 684.— ÖÖff.
Juniw, Sodann sollen sie sich wegen Verlegung der Lager nicht
so leicht abweisen lassen; in die Rothenburger Landwehr kann
das Kriegsvolk nicht gelegt werden.
In eine Geldhilfe zur Unterhaltung des Kriegsvolks des
fränk, Vereins sollen sie keinesfalls unlligen. — Kirchh^im.
1554 Juni 19.
Ced.: Schickt Abschr. eines Schreibens von Markgf.
Albrecht vom 17. d. M.; befiehlt, es die Gesandten, abgesehen
von den kgl., lesen, aber nicht abschreiben zu lassen.
St. Heidelb, Verein 12. Or,^) präs. Juni 21, nachts,
Juni 19. 685. Kf. Friedrich an Chr. :
Bedrohung durch Bretunschweig,
ein braunschweig. Adeliger äusserte, Hz. Heinrich wolle mit
seinem Kriegsvolk auf Kurpfalz dem Rhein zu ziehen und den
Pass einnehmen. Da sie beide nach einer von den jülichscJien
Räten erhaltenen Abschr. ivegen des Franzosen und des Mark-
gf en. Albrecht im Land Jülich und sonst verleumdet sind^)
und da es aussieht, als würde es dem einen heute, dem andern
morgen gelten, bittet er, zu erwägen, ob nicht das Kriegsvolk
des Vereins zu behalten ist, bis die Sachen anders atisseheru
damit man zutreffenden Falls nicht so gar bloss und unge-
rüstet gefunden wird. — Heidelberg, lr>o4 Juni 19.
St. Heidelb. Verein 12. Or,^) präs. Kirchheim, Juni 21.^)
Juni 19. 6H6. Adam Diemar an Chr. :
Zeitung vom fränk. Krieg.
kam am 18, Juni mit Wolf von Vellbe^-g zu Crailsheim an;
de)* dortige Bürgermeister sagte ihm, das mirzburg. Kriegs-
Volk sei samt seinem Anhang vor Kitzingen gekommen und
habe Einlass begehrt; allein der Amtmann habe sie nicht ein-
a) 4 cito, oitissime.
b) 4 cito, citissime.
685, *) Danach hatten sich EdeUeute bei Werbungen für den Markgfen,
darauf berufen, dass dieselben mit VoruHssen des Kfen, J^Yiedrich und Chrf.
geschehen.
') Nürtingen, Juni 21 antwortet Chr., er könne das GetücfU unter dem
fränk. Kriegsvolk, dass es Wirtbg, überziehen woUe, nicht in den Wind sclüagen
und wolle sich etwas gefasst machen, um mit Hilfe des Kfen. und anderer
Einungsverw. demselben zu begegnen : er halte auch für ratsam, Reiter und Kn.
noch eine Zeit lang zu behalten. — Ebd. Kone,
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686.'-687. 1664. 563
lassen wollen, sei aber auf Verlangen gegen Geleite zu ihnen Juni ly,
hinaus und dann Ansbach zu geritten; am 18, sei es in Uffen-
heim angekommen, das Markgf. Georg Friedrich gehört
Bürgermeister und Rat Hessen sich dann weiter erkundigen:
ihr Bote kehrte am 19. um ^ Uhr nach Crailsheim zurück
und sagte, die Rothenburger haben 10 Wagen mit Proviant
ins Lager geschickt; ob es angenommen teer de, wisse er
nicht; der Bürgermeister sagte ihm, man wisse noch nicht,
wohin sich das Kriegsvolk wende; die einen sagen nach
Rothenburg, die andern nach DinkelsbüM.^) — 1554 Juni 19.
St Heiddb. Verein 13, Or. präs, KirchJieim, Juni 20.
687, von Frauenberg und Ber an Chr.: Juni 20,
Bericht über die Beratungen auf dem Einungatag in Worms,
als gestern der 8,-5, Hauptartikel zur Beratung vorgenommen
tüurde, traten die Trierischen ab und baten dabei xüie hievor
um Antwort Pfälzer und Mainzer stimmten für gütliches An-
suchen beim französ. Kg.; ihrer Instruktion nach thaten sie
durchaus deduction ; trotzdem blieb die Mehrheit dabei, dass die
Gesandten auf Bescheid von ihren Herrn warten sollen. Wie
sie merken, gehen Österreicher und Bayern darauf aus, dass
man sich vnder den französ. Kg. mit der That einlassen und
ein gemeinsames Werk daraus machen solle, da derselbe dem
Reich die Bistümer entzogen habe und der Ksr. von Reichs
wege7i mit ihm kriege.^)
686. *) Kirchheim, Juni 21 schickt Chr. an Gf. Ludung von Löwenstein,
Bemh. von V'irmant und Hans Jakob von Berlichingen Befehl, Kundschafter
auszusenden, — Ebd. Konz. — Nürtingen, eodem befiehlt er dem Seb. Schertlin,
wenn er in Worms abkommen könne, sogleich zu ihm zu kommen und auch
seinen Hauptleuten zu schreiben, dass sie sich gefasst machen: eodem befiehlt
er Hofmeister und Bäten, die Ausschreiben an die Ämter zu machen, doch darin
für Tag und Ort Baum zu lassen, auch die Ursachen des 2juzugs und der
lAindesreUung anzugeben und nicht bloss die erste und zweite, sondern auch die
dritte Mahnung aufzubieten. — Ebd. Konz. — Nürtingen, Juni 22 beruft er
Hz. Georg von Simmem, Gf. Ludwig von Königstein, den Gfen, von Wittgen"
stein und den Freih. von Falkenstein zu sich. — Ebd. Konz. — Worms, Juni 24
schreibt Schertlin, er werde heute aufbrechen und schicke inzwischen zu seinen
Hauptleuten auf dem Schwarzwald, dass sie sich zu Hause und gef<issi halten.
— Ebd. Or. präs. Nürtingen, Juni 2ö.
687. ') Bandbem. von Chr.: sie sollen sich darauf keineswegs einlassen,
da es Beichssache sei und nicht auf den Einungstag gehöre; vgL Df^uffel IV
S. 477 n. 1.
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564 1664. 687.
Juni 20, Die Trierer übergaben einige Verzeichnisse, Köln betr.
Wegen Aufnahme von Augsburg vmrde mit Mehrheit eine
Notel beschlossen,*)
Der Aufnahme von Hessen, wofür die Mehrheit war,
widersetzten sich die Österreicher und besonders die Bayern
beharrlich, unter Berufung auf die Heilbronner Vergleichung,
Man beschloss endlich, an den Kg,y den Hz. von Bayern und
Landgf, Philipp zu schreiben.
Beim 7. Art, blieb es bei der Einstellung,
Obwohl sie beim ^. Art. nach Chrs, Meinung votierten,
stimmte die Mehrheit dafür, die mit Geld, Geschütz und Kn,
wohl versehenen Städte nicht auszuschliessen und ihnen 2 Stim-
men zu lassen, zumal da sie sonst einem Gegenbund beitreten
könnten,^)
Beim 9, Art, tvurde durch die Mehrheit beschlossen, das
Schreiben zu unterlassen, da der Ksr. keinen Bericht des Ro-
thenburger Tages begehrt habe,^)
Beim 10, Art, übergaben die Jülicher Schriften betr, Her-
ford und baten um ein Schreiben an Braunschweig.
Ein Einungssiegel umrde von der Mehrheit abgelehnt. Als
sie ihrem Befehl nach wegen der Oberhauptmannschaft anreg-
ten, erklärten die Bayern, keinen Befehl zu haben; die Jülicher
bezogen sich auf ihres Herrn Schreiben an Chr,^)
Der fränk, Gesandte erhielt auf seine Werbung eine schrift-
liche Antwort,^)
Da der Tag dem Schluss entgegengeht, soll ihnen Chr.,
was er ihnen tveiter befehlen uill, alsbald schreiben, — Worms,
ir>r>4 Juni 20,'^)
St, Heidelb, Verein 12, Or, präs, Nürtingen, Juni 23,
«) Die VerzeicJmisae, Köln betr,, bei Druffel IV, 393: die Notd «fter
Augsburg wurde am 21, Juni wieder ahgeändeH,
') Randbem, von Chr,: sie sollen ktinesfaüs in die Aufnahme wHiertr
Städte als der vier in Bruchsal genannten — und dieser nur mit einet- Stimwu
— willigen; kämen Köln, Sachsen, Salzburg und Hessen w den Verein, wäre
nur noch eine Stimme übrig, da man früher beschloss, nur zwölf zu haben,
*) Ebenso : Chr, hält ein Schreiben, wie es in Rothenburg beraten wurde,
für nötig ; vgl nr, 624 n, 1,
*) Ebenso : sie sollen ^klären, dass Chr, sie sicher- nicht länger bekalten
werde als bis Michaelis»
•) nr. 684 n. 1,
') Nach dem wirthg, Protokoll fand die erste Verhandlung über Augs-
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688,-669. 1564. 665
688. Chr. an Kf. Friedrich: Juni 20.
Hessen und Nassau. Zusug für Trier.
hat nichts dagegen, dass die hessischrnassauische Sache vor
die Wormser Versammlung gebracht wird.^)
Der Kf. von Trier sollte vor allem beim Ksr. um Ent-
fernung des kais. Kriegsvolks anhalten, mit dem Zusatz, dass
er dann mit der Einung über Besetzung der Stadt verhandeln
loürde; wäre gewiss, was die Kglen. neulich zu Worms ver-
sicherten, dass ihr Verein weder von Hz. Heinrich noch von
dem fränk. Verein etwas zu fürchten habe, so könnte das Kriegs-
volk nach Trier abgeführt werden. Würde Trier angegriffen,
dann wäre auch der Verein verpflichtet, Trier, nicht dem Ksr.j
Hilfe zu bringen. -— Kirchheim, 1554 Juni 20.
8t. Heidelb. Verein 12. Kone.
689. Gerhard von Bödigheim an Chr.: Juni;io.
Zeüung über das braunschweig. Kriegsvolk.
I. ein ausgesandter Kundschafter, der heute um 3 Uhr
nachm. zurückkehrte, erfuhr vom Städtemeister von Hall, Len-
hard Fencher, Hz. Heinrich sei gestern Dienstag Nacht Ph Mei-
len von Rothenburg gelegen, um sich heute vor Rothenburg zu
lagern ; 3 Wagen Proviant, welche ihm die Rothenburger schick-
ten, habe er nicht angenommen. Nach einer anderen Nachricht
hat Hz. Heinrich von Braunschweig die Stadt berannt, ihr
abgesagt, und gedroht, es ihr zu machen wie den Schweinfur-
tern. — 1554 Juni 20.
St. Heidüb. Verein 13. Or. präs. Stuttgart, Juni 22.
II. ein ausgesandter Fussbote kam soeben zurück mit der
Nachricht, er habe Wachfeuer um Rothenburg gesehen; Hz.
Heinrich sei gestern Dienstag mit 11 Geschwadern Reiter und
einigen 100 Hakenschützen in die Stadt gekommen. — 1554
Juni 20, 10 Uhr abends.
Ebd. Or. präs. SttUtgart, Juni 22.
barg am 19. vormittags, diejenige Über Trier und Hessen am 19. nachmittags
statt : letsttere wird am 20. fortgesetzt, vormittags noch Art. 7 und 8, nachmit-
tags Art. 9 — 11 samt Oberhauptmannschaft und fränk. Schreiben vorgenommen;
am 21. das Schreiben an die fränk. Einung abgehört, sonst über Augsburg
verhandelt.
688. *) Vgl. nr. 675,
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566 1664. 690.-^1.
juni2o, 690. KardL Otto von Augsburg an Chr.:
Gefährdung durch das braunschweig. Kriegsvolk.
Chr. wird von des Markgfen. Niederlage wissen ; die inarkffß.
Reiter und Kn. verbreiten sich, von den Feinden verfolgt,
überall auf der Flucht, einige kamen in das Stift Ellwangen,
wurden aber abgewiesen. Die braunschweig. Reiter haben Ro-
thenburg eingenommen. Hofft bei Beschädigung des Stifts
Ellwangen von Chr. als dem Schutzherrn Rat und Hilfe, bei
Beschädigung des Stifts Augsburg hofft er auf Chr. als den
Hauptmann ihres Bundes.^) — Dillingen, 1554 Juni 20.^
St. Ueidelh. Verein 13. Or, präs. Nürtingen, Juni 22.
Juni 21. 691. Instruktion Chrs. für Gerhard von Bödigheim, Ober-
amtmann zu Weinsberg, und Werner von Münchingen, Ober-
vogt zu Leonberg :^)
Unterstützung der Regierung in Ansbach.
sie sollen sich nach Ansbach verfügen, sich bei Regenten und
Räten anzeigen, wenn sie in den Rat gerufen werden, stets er-
scheinen und alles beraten helfen, was dem Markgfen. zur
Wohlfart dient; ebenso sollen sie sich zu einer Gesandtschaft
an die fränk. und braunschweig. Kriegsstände gebrauchen
lassen und sich wegen der Plassenburg so halten, wie Chr.
dem Werner von Münchingen mündlich befohlen hat. — Nür-
tingen, 1554 Juni 21.
St. Brandenburg 1 e. Konz.
690. *) Nürtingen, Juni 22 schickt Chr. Abschr. hievon an seine Räte im
Worms mit dem Befehl, dies im Bat verlesen zu lassen und su fragen, was
dem KardL ßu antworten sei. Sie sollen sorgen, dass die Gesandten noch länger
bei einander bleiben. — Ebd. Or. präs. Juni 24 nachm. — eodem befiehlt er
dem Hofmeister, Marschall und Knoder, das Schreiben des Kardls., der um
Schutz und Schirm für Ellwangen, auch tacite um Ausschreiben eines Kreisiags
wegen des Zuzugs anhafte, zti erwägen und eine Antwort zu entwerfen. — Ebd.
Konz.; vgl. nr. 704.
•) Über die Verhandlungen des Kardls. mit Mar kg f. Albrecht vgl Voigt
2, 212 f. ; Dtniffel IV, 458.
691. *) Mit Kredenz von Juni 16 hatten Begenten und Bäte von An^nteh
den Sekretär, Magister Andreas Juni\4s, zu einer Werbung bei Chr. abgefertigt.
— Ebd. Or. präs. Kirchheim, Juni 18. Dieser hatte gebeten, Chr. möge ihnen
jemand schicken, der ihnen bei den beschwerlichen Läufen mit Bai und Hüft
beistehe, worauf Chr. sofort an G. von Bödigheim Befehl ergehen liess mü dem
Zusatz, die Instruktion werde er durch W. von Münchingen tMchschieken. —
St. Brandenburg 2d. Konz.
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692. 1564. 567
692, Chr. an seine Räte in Worms: Juni 21.
Vereinshilfe gegen Braunschweig,
ein KundschafteTy den er zu dem fränk, und braunschweig,
Kriegsvolk ausgesandt hatte, kam gestern abend zurück mit der
Nachricht, der ganze Haufe sei gegen Rothenburg gezogen
und wolle nach Abbrennung der dortigen Landwehr gegen
Hall ziehen; allgemeine Rede in den Lagern sei, dass sie alle
heimsuchen wollen, die ihnen nicht bisher nach den K,G,man'
datoi zuzogen. Da er von Hz, Heinrich, ohne dass er etwas
mit ihm zu thun hätte, allerlei zu fürchten hat und da das
Kriegsvolk sich gegen Hall wenden soll und er einen Überfall
besorgen mu^s, sollen sie im gesamten Rat vortragen, Chr, be-
gehre von dem Verein, dass er alsbald zu dem braunschweig,
Kriegsvolk und den fränk, Vereinsständen schicke und sie von
solchem Plan abbringe, für den Fall der Weigerung aber sich
noch auf diesem Tag über Zuzug entschliesse. Denn er hat,
wie gesagt, mit Hz, Heinrich und dem fränk. Verein in Un-
gutem nichts zu thun und hat ihren Feinden keinen Vorschub
geleistet; er erbietet sich, von dem Verein hierin Recht zu
nehmen. Wird gesagt, Hz, Heinrichs Forderung sei eine alte
Sache, vom schmalkald, Krieg herrührend, so sollen sie erklären,
Hz. Ulrich habe zu Hz, Heinrichs Verjagen nicht geholfen,
sei deswegen auch vom K,G, freigesprochen ivorden, und Hz,
Heinrich habe sich bisher gegen Chr, freundlich gehalten.
Deshalb könne der Plan gegen ihn bloss wegen Verweigerung
des Zuzugs gefasst sein, was auch die andern Einungsverw,
angehe, es were dann, daz sie uns wider den landfriden von
wegen der religion betrangen wollten, wie wir dann nit erachten,
daz sie gegen denen von Rotenburg und Hall andere Ursachen
auch nit haben fürzewenden. Sie sollen fleissig befördern, dass
Chr. über die bestelltefi Reiter und Kn, bestimmte Resolution
erhalte.
Für die Nachricht über die Verleumdung mit den Wer-
bungen^) sollen sie den Jülichern dafiken und dieselbe als er-
logen zurückiveisen, — Kirchheim, looi Juni 21,
Ced.: Sie sollen die Räte noch länger bei einander halten
692. *) Vgl nr, 685 n. 1.
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568 1554. 692.-694.
Juni 2L und nicht abreiten lassen. Sein Schreiben sollen sie in der
Versammlung öffentlich vorleseti.^)
SL Heidelb. Verein 12. Or,^) präs, Juni 22, 8 Ühr abends. Vgl
Druffel IV, S. 479 n. 1.
Juni 21, 693. Chr. an Kf. Friedrich:
Bitte um Voraichtsmassregeln gegen Braunschweig.
schickt ein Schreiben seigrer Räte in Worms sowie Zeitungen
über das fränk. und braunschweig. Kriegsvolk. Da dasselbe
von Rothenburg nach Hall zu ziehen planen soll, so ist zu
besorgen, dass sie sich dann gegen Wirtbg, wenden; hat des-
halb seinen Lehenleuten geschrieben, sich gerüstet zu Hause
zu halten. Erinnert an ihre Erbeinigung und bittet, auch
solche Vorbereitung zu treffen, um ihm bei einem solch unge-
rechten Angriff sogleich zuziehen zu können, tvie er umgekehrt
auch thun will. — Kirchheim, 1554 Juni 21.
St, HeideUf. Verein 13. Konz.
Juni 21, 694. Kf. Friedrich an Ohr.:
Massregeln zum Schutz gegen Braunschweig,
schickt Zeitungen [betr. den Überzug von Rothenburg]. Das
Vorgehen der fränk, Bundesstä?ide ist seltsam und wohl zu
bedenken; Braunschweig, der sich wegen Chrs, äusserte, hat
auch gegen Mainz und Pfalz noch einen Groll; rät, dass dir.
das Bruchsaler Bedenken wegen Stärkung des Kriegsvolks als-
bald durch den bündischen Kanzler in Worms proponieren
lasse, und dass das Kriegsvolk an einen sicheren Ort möglichst
nahe zusammen gelegt wird.
Fragt, ob nicht gut wäre, dass Chr., Mainz und er ihre
Lehen- und Dienstleute und besonders die Diener sogleich er-
fordern lassen und sich auch mit dem Landvolk bereit machen
und dann in des Vereins Namen zu den fränk, Bundesständen
schicken und fragen, was sie von ihnen zu erwarten haben;
erhält man billige Antwort, ist es gut; wo nicht, so weiss man,
was zu thun ist. Bittet mn Chrs, Meinung: dan wir gedencken
uns neben E. 1. und andern unsem mitvereinigten uf den fall der
a) 4 oito, citissime.
') Worms, Juni 23, miUags, berichten die Räte, dass sie das heute morgen
yethan haben, woi-auf die Gesandten sich erboten, nachmittags weiter darüber
zu beraten. — Ebd. Or,
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694.-696. 1ÖÖ4. 569
notturft dahien zu richten und vergleichen, das E. 1. spurn und Juni 21.
befinden sollen, das wir in einer oder der andern wege an mug-
licheit bei uns nicht erwinden lassen wollen. - Heidelberg, 1554
Juni 21, 5 Ulir nachm.
St. Heidelb. Vei-em 12. Or. präs. NüHingen, Juni 22.^)
695. H. W. von Knöringen an Chr.: Juni 21.
Rothenburg. Braunschweig.
Die Rothenburger vertrugen sich gestern mit dem braun-
schweig. Kriegsvolk auf Bezahlung von SO 000 fl. Sie nehmen
alles zu ihnen geflüchtete Geld als Anlehen auf und tragen
das Silbergeschirr zusammen, um jene Summe zu entrichten ;
das Kriegsvolk soll bei vertrauten Personen nach dem nächsten
Gebiet und Städten Chrs. fragen; es soll 8000 M. stark sein,
wozu heute Nacht noch 4 Geschwader Reiter und 600 Haken-
schützen aus Braunschiveig kamen, deren sie vielleicht nicht
bedürften, tvenn sie nicht etwas planten. — Ansbach, 1554
Juni 21.
St. Heidelb. Verein 13. Or. präs. Nürtingen, Juni 22.^)
696. Instruktioji Markgf. Albrechts für Jakob von Oss- juni22.
bürg und Wilhelm votti Stein zu mütidlicher Werbung bei
Chr.:')
») cito.
694. *) eodem erkläfi sich Chr. mit edlem einverstanden. — Ced. : Ks ist
Jwchnötig, dass Pfalz und Mainz sich mit schleuniger Aufmahnung de?' Lehen-
letUe, Provisioner und der Landschaft und Annahme von Kn. gefasst machen,
da SU besorgen ist, dass die Einungsräie in Worms wegen des Zuzugs Hinter^
sichbringen beschliessen. Eine Botschaft von Mainz und ihnen beiden zu dem
braunschiveig. Kriegsvolk und dem fränk. Verein um Deklaration könnte nichts
schaden. — Ebd. Konz. ; Ced. Abschr. (ich.)
695. *) eodem schickt Chr. Abschr. an Kf. Friedrich. — Ebd. Konz. —
eodem schreibt er an denselbetij es sei nötig, dass sich Pfalz und Mainz auch
gefasst machen, damit entweder ein Schwert das andere in der Scheide halte
oder das tyrannische Vornehmen mit Gewalt abgewehrt werde. Die Ausschreiben
an seine HaupÜeute, Provisioner, Lehenleute und Landschaft liegen zum Ab'
schicken bereit. Wül sein Kriegsvolk nicht zu dem des Vtreins stossen, son^
dem in seinem Land liegen lassen, bis er hört, was Mainz und Pfalz thun
woUen. — Ebd. Konz.
696. ^) Kredenz für die beiden Gesandten ebd. Or. präs. Kirchheim,
Juni 24. — StuUgartj Juni 23, 3 Uhr nachm. zeigen v. GHiltlingen und v. Massen^
hoch die Ankunft der Gesandten Chr. an. — Ebd. Or. präs. Nürtingen, Juni 23.
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570 1B54. 696.
.Juni 22, Der Markgf. hat Chrs, Schreiben von Juni 19 gestern
erhalten; er kann sich wohl denken, dass Chr. nach der neu
ausgegangenen kais. Acht Bedenken trägt, ihn zu sich zu beschei-
den, schickt deshalb seine Räte zu Chr. und zugleich zu den
andern Einungsverw. Nimmt Chrs. Erbieten in seinem Schrei-
ben mit Dank an; das wir aber demienigen nachkomen solteii,
wie Ulis sein lieb jungst bei unserm stathalter geschriben und
berichten lassen hett,*) dafür weiten wir sein lieb freuntlich ge-
petten haben, die weiten uns sollichs nicht rathen noch derglei-
chen kleinmuetigkeit zuwenden, demnach wii' weder keiser oder
kihüg, chur- und fursten und nieniglich im reich darzu nicht ur-
sach geben, das sich idennan über uns dergestalt heimlich und
ottenlich rathet.
Plassenburg an Markgf. Georg Friedrich zu übergeben.
ist ihm bei den vielen Irrungen mit demselben, die er nur bis
zu seinem Heranwachsen ruhen Hess, nicht gelegen. Liegt
den Markgff. von Brandenburg so viel an diesem Haus, hättet
sie längst etwas thun sollen. Denn es ist in Deutschland un-
erhört, dass ein Fürst so von seinen Freunden verlassen wer-
den soll, die nur immer eine Tagleistung über die andere
ansetzen, solange 7wch ein Haus oder ein Bauer unverderbt
ist; hat er sein ganzes Land verloren, kann er auch dieses
Haus bis zu seiner Zeit entbehren, und sucht es lieber in der
Hand seiner Feinde, als bei einem seiner Freunde. Wird es
zerrissen oder nicht, es war ja hievor atich ungebaut und wer
weiss, wer das letzte Haus baut auf Erden. WolfenbiUteL
Kassel, Gotha waren auch zerrissen und sind wieder gebaut.
Er hat schobt seinem Kriegsvolk auf Plassenburg Befehl ge-
geben, wie es sich halten soll, und kann das nicht mehr ändern:
Chr. möge ihn also hierin entschuldigen.
Sodann sollen die Gesandten an die im letzten Jahr
durch den Kfen. von der Pfalz, der ihm den Hermann Riedesel
bis nach Throneken (Thi'onnik) im Stift Trier nachschickte,^)
angeregte und auf dem Heidelberger Ta^ vorgenommene Ver-
handlung erinnern; ob dieselbe den Werbungen RiedeseU
entsprochen habe, lässt er auf sich beruhen; da jedoch kurz
nach jenem Tag der Ksr. sich bei den Bb. für ihr friedlieben-
des Gemüt bedankte und am kais. Hof und sonst das falsche
«) Vgl nr. 656.
») Vgl. nr. 47.
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696, 1664. 571
Gerücht ging, der Markgf. habe ein Angebot von 7oOOOO fl. Jmi22,
seitens der Bb. zurückgewiesen, so wünscht er von den Unter-
handlungsfürsten, an die es Chr. mitteilen oder zu denen er
die Gesandten geleiten lassen möge, zu erfahren, ob sie gemein-
sam oder einzeln die Sache in dieser Weise an den kais. Hof
berichtet haben, da er diesen Bezieht keinesfalls auf sich liegen
lassen kann}) Ausserdem sollen die Gesandten auf den durch
das vom Kfen, am Rhein für Schweinfurt ausgebrachte Man-
dat ihm verursachten Schaden hinweisen.^)
Da nun zu all dem der Ksr, neben dem r'&nu Kg. sich an
ihn Ivängt und Exekution der neuen, unerhörten Acht durch-
setzen mit, wie er denn schon an die vornehmsten Kreise ge-
schrieben haben soll, so bittet er um Verständigung, wessen er
sich zu Chr. und seinen Einungsverw, zu verseilen hat, nach-
dem er doch in seinem ausgegangeneu Druck gegen die Acht
protestiert und ihre Nichtigkeit vor allen unparteiischen Stän-
den aufzuführen sich erboten hat Würde er jedoch keine
Hilfe oder Rat bei ihnen finden und müsste die Saclw ohne
Bedingung dem Spruch seiner wo nicht öffentlichen, so doch
heimlichen Feinde anheimstellen, und wider Gott, Ehre und
Recht vertrieben sein, so Hesse er dieses unschuldige Verjagen
nicht in Vergessenheit kommen, sonder7i öffentlich im Druck
ausgehen an alle fremden Nationen und christlichen Poten-
taten; und wenn er sich hierüber in den Schutz eines solchen
einliesse, woraus Weitläufigkeit entstünde, so will er sich hie-
mit gegen Gott und jedermann entschuldigt liaben.
Schickt mit, tvas der röm. Kg, sovne die Bb. von Bamberg
und Würzburg bei der fränk. Ritterschaft, die am 16. Mai in
Mergentheim bei einander war, iverben Hessen.^) Der Vorwurf,
dass er die Bb. von ihren Stiften verjageti, dem Adel etwas
an seiner Gerechtigkeit entziehen wolle, ist ungerecht; von den
Stiften wollte er nie mehr, als was ihm nach seinen Verträgen
zustand; die Drohung gegen den Adel in seinem Ausschreiben
*) Der Bericht der Heidelberger war aUerdings dem Marhgfen. sehr un-
günstig gewesen; vgl. nr. 87.
*) Vgl. die Darstellung des Marhgfen. in nr. 677.
•) 2>cf Kg, sucht die Ritter auf seine Seite zu bringen unt. and. durch
den Hinweis, dass der Markgf. die Stifte Bamberg und Würzburg, das Ho-
spital der Bitterschaft, in seine GetoaU zu bringen suchte und auch das alte
Herkommen der adeligen Bitterschaft gefährdete.
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672 1554. 696.-698.
Juni 22. gilt vor allem den Anhängern seiner Feinde; ebenso ist un-
wahr, dass es bei der jüngsten Verhandlung in Rothenburg
an ihm fehlte, wie Chr, und die andern Fürsten, die dabei
tvaren, wohl wissen; haben doch die Bb. geäussert, wenn sie
den Frieden um 3 Heller kaufen könnten, so wollten sie die
nicht ausgeben;"^ er bittet also Chr. und seine Einungsverw.,
solchen Verleumdungen nicht zu glauben, und erbietet sich,
ihre Nichtigkeit vor ihnen darzuthun.^) — 1554 Juni 22.
St. Heidelb. Verein i) VIII. Gr.; Auszug bei Druffel IV, 455.
Juni 22. 697. Die vier rhein, Kff. an B. Christoph von Konstanz
und an Hz. Chr.:
Getneinsamer Tag der mandietien Kreise in Worms.
wie sie wissen^ hat der Ksr. an einige Kreise, darunter auch
an die 4 Kff., gegen Markgf. Albrecht seine Achterklärung und
Gebotsbriefe vom 18. Mai ausgehen lassen. Das ist eine sehr
wichtige Sache und mit gemeinsamem Rat aller gemahntefi und
mandierten Kreise zu erwägen. Wie sie hören, ist schon in
einigen Kreisversammlungen beschlossen worden, hierin auf
den kfl. Kreis zu achten. Sie ersuchen deshalb, ihre Kreis-
verwandten dahin zu ermahiien, zwei Personen auf 4. August
mit Vollmacht nach Worms abzuordnen, um mit den Kff. oder
ihren Räten über die Sache zu beraten.^) — 1554 Juni 22.
Ludwigsburg. Kreishandlungen 3. Or. präs. Juni 28.
Juni 22. 698. Chr. an die Kriegsräte:
Verhalten gegen das hraunschweig. Kriegsvolk.
Antwort auf des Gfen. von Löwenstein Schreiben.^) Hält
für gut, dass Reiter und Kn. zusammen in ein Lager geführt
und dieses verschanzt werde; die Reiter sollen von da täglich
in der Stärke von 100—200 Pf. streifen; nähern sich die
') Gegen diesen Vorwurf wandte sich der fränh. Verein später in einem
besonderen Ausschreiben: vgl. Hortleder S. 1367 ff.
*) Ein weiterer Wunsch, den die markgfl. Gesandten vorzubringen hatten,
crgiebt sich aus nr. 706.
697. *) Erst Juli 7 schickt Chr. [obiges] Schreiben der rhein. Kff. an
den B. von Konstanz. — Ebd. Konz.
698. *) Dieser lialte ScheffletiZj Juni 20 um Bescheid gebeten, wie sie sich
hei einem Eingriff der Braunschweiger auf Gebiet der Einungsverw. und wif
beim Streifen halten sollen. — Ebd. Or. präs. Nürtingen, Juni 22.
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698.-699. 16Ö4. 573
Braunschweiger dem Land der Einunysverw.y soll einer der juni 2a.
Kriegsräte samt zweien vom Adel dieselben abmahnen mit dem
Hinweis, dass sie nicht ruhig zusehen könnten. Fällt das
Kriegsvolk doch ein, so wellend alwegen gewarsamlichen desselbig
understeen abzuschaffen, auch die leger nach ieder zeit gelegen-
heit endern und umb zuzug bei Pfalz und Mainz ansuchen; uill
nötige7ifalls Feldgeschütz schicken und auch bei Mainz und
Pfalz darum bitten; hofft, wenn das Kriegsvolk den Kopf
hereinstreckt, in wenigen Tagen 6 oder 8 Fähnlein guter Kn.
und 700—750 Pf. zusammenzubringen, hiezu nötigenfalls ein
bösen bauren zehen oder fünfzehentausent darzu, samt weiterem
Geschütz, alles auf seine Kosten ; wenn Mainz und Pfalz auch
das Ihrige thun, hofft er, das disem gottlosen kustenfegerischen
häufen ir bracht und stolz wol wurdet widerstand gethon mögen
werden. — Nürtingen, 1554 Juni 22.
8t. Heiddb. Verein 13. Konz.
699. von Gültlingen mid Knoder an Chr.: Juni 22.
Mahnen zur Zurückhaltung gegenüber Braunschtoeig.
wollen die Ausschreiben unverzüglich fertigen lassen und an
Chr. schicken. Zeitige Vorsorge ist in solchen Fällen nützlich;
allein es ist wohl zu beachten, damit solches mit bester beschai-
denhait gescheche, also das nit dem unruwigen (der one das gern
ein zanck vom zäun reyssen) merer ursach gegeben werde; sie
raten deshalb, mit Aufmahnen der Reiter und des Kriegsvolks
nicht allzusehr zu eilen und nicht auf jede neue Zeitung eine
Kriegsrüstung vorzunehmen; die Kriegsleute bringen immer
gerne neue Zeitungen über beschwerliche Kriegsläufe auf, um
entweder länger in Besoldung erhalten zu werden oder zu ihrer
Pracht mehr Kriegsvolk anzunehmen. Der Zug des fränk.
Bundes vor Rothenburg hat seinen besonderen Grund und be-
weist nichts für andere Stände ; hätte das braunschweig. Kriegs-
volk eine solche Absicht, so würden, wie sie glauben, weder der
Kg. noch die Bb. noch Nürnberg dasselbe unterstützen, es were
dann sach, das kaiser und könig ein heimlichen beschluss mit-
einander gemacht, us dem teutschen reich ein erbland zu machen
(welches man sich doch billich nit solt versehen). Da das fränk.
Kriegsvolk jetzt bei d^m Zug var Rotheiiburg die markgfl.
Unterthanen schonte und nur die Rothenburger plündert, wollen
sie wohl bei Rothenburg Geld inachen, das braunschiceig.
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574 1554. 699.-700.
Juni :»2. Kriegsvolk damit abfertigen und sich dann mit der Kreishilfe
begnügen. So erklärten auch die kgl. Räte in Worms, man
dürfe von Hz. Heinrich nichts besorgen.
Deshalb halten sie auch noch nicht für nötig, den grossen
Au^schtiss zu beschreiben, zumal da der Meine Ausschuss am
nächsten Sonntag abends hier eintreffen ivird; der grosse ist
nötigenfalls bald beisammen und es braucht kein unnötiger
Schrecken in die Landschaft gebracht zu werden. Sie bitten.
E. f. g. wollen uns dis unser einfalt nit zu Ungnaden vermercken.
— Stuttgart, 1554 Juni 22.^)
St. Heiddb. Verein 13. Or. präs. Nürtingen, Juni 22.
Juni 22. 700. Chr. an Hz. Albrecht:
Notwendigkeit des ZusammenhaUs. Bitte um Hufe. Zeugmeitter.
. . . Welhergestalt die sachen bei mir und diset landart geschaffen,
das haben E. 1. in der eil hiebei zu vernemen. Dieweil es sich
dann die sach ansehen lasst aus allerhand ain zeit her ainkomen
Zeitungen, als das man dis entliehen Vorhabens seie, dise lobliche
ainigung zu zertrennen und etwan falsch wirfei under der ainung
selbst eingestreit sein möchten, wie ich dann bericht, das eben
Wilhelm Truchsess und Zasius das maul ze weit aufgeen lassen,')
so ist uns andern zu bedenken, ob wir ainander trauen und glauben
halten wellen. Und für mein person sollen sich E. 1. des zu mir
getrösten, das ich mich nicht abschrecken will lassen, wiewol mir
das feur vor der thur, sonder mein eusserst vermögen dabin
setzen, das ich E. 1. und andern trauen und glauben halt^jn will
und mich nit abtringen oder schrecken will lassen, ob ich schon
darob ain harte nuss beissen muesste; wie ich dann im werk,
699. *) eodem, 6 Uhr abends, schickt Chr. an den Landhofmeister^ Mar^
scfiall und Knoder Ahschr. von nr. 695; der MarschaU soü sogleich die be-
lüussten Hauptleute beschreiben, sie in Wirtbg. umschlagen und die Kn. nach
Winterbach bescheiden lassen; auf der Rentbammer soll ein Überschlag amf
1()00 Ff. zu Geschütz und Munition gemacht werden. — Ced.: Trotz der wm
V. GiUtlingen und Knoder gemachten Einwände soll sogleich der grosse ^«t-
schuss nach Stuttgart beschrieben werden, — Ebd. Konz. — In einem Sehreibem
von Juni 23 sagen v. Gültlingen und Knoder, dass sie den gi'ossen Ausschuss
beschrieben haben, sogleich hieher zu kommen, und ihm die Zeitungen über das
braunschweig. Kriegsvolk verlesen wollen. — St. Heidelb. Verein 12.
70(). *) Es wird dies darauf zu beziehen sein, dass die Österreicher Ohrs.
Verhältnis zu Braunschweig für eine alte schmalkaldisehe, den Heidelbergs
Verein also nicht berührende Sache erklärt hatten; vgl, nr. 678.
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700. 1554. 575
und mit Verleihung gütlicher gnaden innerhalb 10 oder 12 tagen Juni 2^.
die anzal des gesindlins, wie ich dem von Lowenstein und kriegs-
reten geschriben,^) beisamen haben will, nemlich von 7 bis in die
750 pferd, 6 bis in 8 fendlin knecht und wo von noten ain bösen
pauren [10] oder 15 000 sambt ain 40 stuck auf rödem, so alberait
versehen und geordnet. Bitt derhalber E. 1. freuntlichen, wo
gleich andere nit halten wellten, E. 1. wellen mich als den freund
und vetter nit verlassen, sonder mit einem pferd 600 auf ferner
zeschreiben und bitten mir auf meinen (wo nit auf der ainung
costen) zusenden, zu beschirmung mein und meiner land und
leut. Das will ich umb E. 1. freundlich verdienen, und wo E. 1.
mein bedörfen, auch mit allem vermögen zu E. 1. setzen.^) —
Nürtingen^ 1554 Juni 22, 9 Uhr abends.
Ced.: Wenn des Vereins Zeugmeister, Wilhelm von Jano-
imtZy bei Albrecht ist, möge er ihm sagen lassen, das er sich
on allen Verzug so tags so nachts zu uns verfuegen thue. — Er
und der B. von Konstanz haben auf das kais. Schreibe?! und
Mandat der Acht einen Kreistag laut beil. Abschr. ausge-
schrieben.
St. Heiddb. Verein 7 fe, 40. Abschr.: fehlerhaft bei Druffel IV, 456.
*) nr. 698.
«) Mit voUem Recht ist bei Druffel IV S. 503 n. 3. darauf hingewiesen,
dass gerade die vörtratdiche Korreepondem der Hzz. von Bayern und Wirthg.^
welche jetzt beginnt (nr. 700, 716, 723, 730, 732, 736) die Scheidung ihrer
Politik gang besonders deutlich macht. Der Gegensatz zwischen beiden, der
nur in der Zeit des aügemetnen Verdachtes gegen den Markgrafen im Früh-
jähr und Sommer 1553 annähernd ganz verschwindet, lässt sich seit Herbst
1553 in seiner Entwicklung leicht verfolgen und tritt bei der Ächtung des
Markgrafen zum erstenmal scharf hervor [vgl. schon Druffel IV, 182 mit oben
nr.256; nr. 349 (Wirtbg. gegen Aufnahme des Kgs. in den Verein), nr. 368,
381, 440 mit n. 2, 442 n. 1 und 2, 465] ; er vertieft sich immer mehr, je ent-
schiedener die markgfl. Frage im politischen Leben des Jafires 1554 das Über-
gewicht behauptet und toird noch besonders verschärft dadurch, dass sich
gleiclizeitig auch mit Hilfe der markgfl. Frage der konfessionelle Gegensatz
aufs neue emporarbeitet (vgl. besonders Druffel IV, 445); während Hz. Chr.
dem Markgfen. gegenüber eine immer wohlwollendere Haltung einnimmt und die
Exekution demgemäss immer entschiedener ablehnt, ist Hz. Albrecht immer mehr
von deren Notwendigkeit durchdrungen, so dass jetzt zunäc?ist auf dem Wonnser
Bundestag, dann bald auch auf den verschiedenen Kreistagen (nr. 736 und 741)
die Spaltung zum erstenmal offen zu Tage tritt, um fortan eine immer tiefere
Kluft zwischen den verbündeten Vettern zu bilden.
Den Anlass zur jetzigen Aussprache giebt die Besorgnis Wirtbgs. vor
Hz. Heinrieh von Braunschweig; es wird nicht zu bezweifeln sein, dass das
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576 1554. 701.— 702.
Juni 23, 701. Jakob Hof SÜSS, Vogt zu Murrhardt, an Chr.:
Zeitung vom frank. Kriegsvolk.
ritt mit Adam Diemar nach Hall; Haller Kundschafter melden,
dass das Kriegsvolk noch in der Rothenburger Landwehr liege
lind plündere; die Stadt sei mit 90000 fl. vertragen; ein Kund-
schafter, der heute aus dem Lager kam, sagt, er sei im Lager
hin- und hergezogen; es seien 8 Geschwader Reiter und 18
Fähnlein Kn.y aber nicht stark und viel liederliches Volk dar-
unter; sie haben nur 14 Stück Büchsen und kein grosses
Geschütz; sie fragten auch hin und her, wie weit es von Hall
in Chrs. Fürstentum sei; als einige antworteten, eine Meine
halbe Meile, sagten sie, dann wollten sie nicht dahin.^) —
1554 Juni 23.^)
St. Heidelb. Verein 13. ()r. prne. Juni 25.
Juni 23. 702. Chr. an von Gültlingen, Marschall und Knoder:
Landesauf gebot gegen Braunschweig.
schickt eine7i Auszug der 1., 2. und 3. Wahl; will zunächst
hraunschweig. Heer im Siegesübermut Drohungen ausgestossen hatte, welche
nicht bloss den abgefallenen Gliedern des fränk. Bundes, sondern auch den
früheren Schmalkaldenem galten fnr. 661, 670, 666 n. 2, 602, 695, 701, 709 f,
und Chr. hatte nach dem, was ihm aus zuverlässiger Quelle bekantU war, allen
Grund, auf der Hut zu sein : dabei fällt nun aber an seinem Bendimen eine
ihm sonst fremde nervöse Erregung auf, die sich weder durch Warnungen der
Räte (nr. 699, 718 n. 1) noch durch die Schreiben des bayr. Vetters beschwich"
tigen Hess : es wäre verfrüM, daraus scfwn auf das Bewusstsein zu schlie^^etL,
dass er sich durch seinen Eigensinn seihst in eine schiefe Lage gebracht habt:
denn zunächst denkt er noch lange nicht daran, seine Haltung aufzugeben
(vgl. nr. 735), sondern wird erst im August auf dem erweiterten Kreistag in
Worms zur Nachgiebigkeit gezwungen. Eher möchte man deshalb vermuten,
dass sich hiei' ein Einfluss der Krankheit geltend macht, mit welcher der Hr.
schon seit Anfang des Jahres behaftet war und für welche er in Göppingen
Heilung gesucht hatte.
701. *) Juni 24 schickt derselbe an Chr. den Brief eines Hdüer Frettndee :
nachdem sich Rothenburg mit dem fränk. Kriegsvolk auf SOOOOfl. verglichen,
brachten die Braunschweiger noch eine neue Forderung vor wegen des schmuMl-
kald. Bundes ; es haben deshalb alle früheren Glieder desselben von dem braun^
schweig. Kriegsvolk nichts Gutes zu erwarten ; morgen soll das Kriegsvolk attf-^
brechen : leider ist zu fürchten, dass das Unglück Hall treffen soll. — Or. prSs,
Juni 25.
«) Am gleichen Tag berichtet auch von Frauenberg aus Worms, Burk-
hard von Weiler, früherer pfäh. Hofmeister, habe ihm eine Äusserung des
Hss. Heinrich mitgeteilt: er habe an Chr. Ansprüche: das wöUe er verrichtoi,
weil er sein kriegsvolk bj a inander habe. — Ebd. Or. präs. Nürtingen, Juni 25,
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702.— 703, 1654. 577
nur die 1. und 2, gebrauchen^ aber jetzt alle mahnen^ um die juni 03,
Kriegsleute und die besten auszuwählen und sie in einige
Städte zu legen. Sie sollen erwägen, welche Städte besetzt
werden sollen, — Stuttgart, 1554 Juni 2:i^)
st, Heidelh, Verein 13. Or, priis. Nürtingen, Juni 23,*)
703. Chr. an seine Räte in Worms: Juni 23,
Drohende Forderung der Vereinshüfe.
schickt einschreiben des Kfen. Friedrich,^) befiehlt, es sogleich
im Rat zu proponieren und schleunigen Entschluss zu ver-
langen; werde ihm kein Zuzug geleistet, so gedenke er sich mit
Gottes Hilfe und seiner Landschaft Beistand soweit möglich
unbilliger Gewalt zu erwehren. Will man sich weigern oder
die Sache lange hin und her disputieren, sollen sie an den
Verspruch in dem Nebenverständnis erinnern, das sich keiner
von dem andern declarieren sollte;*) darumb, wo wir ietzt von
einem oder mer stend auf den fall der not verlassen, so wurden
wir verursacht, zu gelegner zeit uns unsers Schadens bei dem
oder denselben nithaltenden fueglicherweis wider zu erholen. —
Nürtingen. 1554 Juni 2H.
St. Heidelh. Verein 12, ()r.*) präg. Juni H, 4 Uhr nachm. Konz, hetl,^)
a) 4 eJto, oitlisime.
70^: *) eodmn antworten dieselben^ die gum Krieg tauglichen Kn, wei'den
ftich Jetzt wohl aUe ^anwerben lassen^ da sie wohl wisseny dass /He nachher ohne
Sold und auf Lieferung aufziehen milssen : da das Einungavolk zu Neuenstadt
und Möckmühl liegt, raten sie, die erste und zweite Wahl dtr Ämter Lauffen
und Weinsberg nach Weinsberg, und ebenso die von Murrhardt und Backnang
nach Murrhardt mu: legen. — Kbd. Or. präs. Nürtingen, Juni 23, — Über das
wirtbg. Landesaufgebot vgl. Sattler 4 S 72. Die erste Wahl hatte 7837 M.,
die zweite 706t M., die dritte 9163 M,, zusammen 24(J61 M.
') Am gleichen Tag schreibt Chr. an den Wild- und Rheingftn. Philipp
Franz, er soUe, wenn ihn Kf. Friedrich nicht brauche, sogleich mit seiner An-
zahl Pf. kommen und sich bemühen, andere gute Gesellen mitzubringen. — Ebd.
Konz, mit Auf sehr.: idein Alexander von Broupach, idem Johan Euprecht von
Badingen. — Der Rheingf. antwortet Juni 26, er werde in 8 — 10 Tagen mit
40—50 Pf. erscheinen, — Ehd, Or, präs. Juni 2S. — Am 24. Juni gestattet
Markgf. Karl von Baden Chr, die Annahme von Kn. in seinem Gebiet. — St.
Reis, Folg, Musterung 19, Or.
703, •) nr, 694,
*) Diese Bestimmung steht nicht, me Chr. meint, im Nebemerst^ndnis
(Druffeil IV, 87), sondern im IlaupthHef des Heidelberger Bundes, nr. 98, 10,
') Im Konz. noch Ced, : Sie sollen den Gesandten von Trier und Jülich
Ernst, Brlefw. des Hss. Chr. U. 37
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578 15M. 704.'-7O6.
Juni:i3. 704, Chr. an den Kardl. von Augsburg:
Kreistag, Rat iti der Kriegsgefahr,
da?ikt für dessen Schreiben ; ^) hat neben dem B. von Konstanz
der markgflen. Handlung wegen einen Kreistag nach Ulm
ausgeschrieben, tvo der Kardl, und jeder Schwab. Kreisverw,
sein Anliegen vorbringen kann. Glaubt nicht, dass das kgl.,
oder das bamberg., wilrzburg, und nürnberg. Kriegsvolk den
Kardl, oder sonst einen Reichsstand beschweren oder die Braun-
Schweiger y wenn diese dies beabsichtigten, unterstützen toerde:
doch möge der Kardl, Schloss und Stadt Ellwangen bewahren
lassen, wie es Chr, in seinem Lande au^h ma^ht. — Liess das
Begehren wegen des Zuzugs sogleich an die Versammlung in
Worms gelangen, — Nürtingen, lo54 Juni 23.
St, Heidelb, Verein 13, Kone,
Juni 23. 7 OS. von Frauenberg und Ber an Chr.:
Bedrohung Triers durch den fransös. Kg,
unter Widerspruch von Österreich ivurde heute beschlossen, d^ss
an den französ. Kg, wegen Triers ein Schreiben zu richten
sei, und zwar in des Vereins Namen, während die Pfälzer es
von Trier allein haben wollten.
Wegen der Besatzung beschloss man, es solle die Stadt
vom Kriegsvolk der Feinde des Kgs, befreit und dann vom
Verein und vom Kfen, von Trier besetzt werden; doch wurde
hierüber nicht endgültig beschlossen.
Für den Fall) dass Trier wider Recht und Landfrieden
von Frankreich angegriffen unlrde, wurde einstimmig be-
schlossen, ihm Hilfe und Zuzug zu leisten, — Worms, 1554
Juni 23,^)
St. Heidelb, Verein 12, Or.^) präs, Nürtingen, Juni 25.
a) 4 cito, citiBBime.
sagen, ihre Herrn sollen der Läufe wegen sogleich ihre Kriegsräie tu Chr,
schicken: Wilh. Truchsess und Johann Zenger sollen sie sagen, dttss sie s^
gleich nach Beendigung dieses Tages zu Chr, kommen möchten, — F*^ xw
obigem Schreiben nr, 720,
704, •) nr. 690.
705, ') Vgl, des Zasius Protokolly Druffel IV, S. 479 f.
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706.— 7üS. 1664. 579
706. Cht, an von Gilltlingen, Marschall und Knoder: Juni 24.
Einberufung der Kriegsleute,
hat die Erforderungen der Hauptleute und Provisioner unter-
schrieben; da es in der Sache mit dem braunschweig. Kriegs-
Volk ganz still ist und vielleicht ganz ersitzen bleiben möcht,
sollen sie die Ausschreiben noch nicht abschicken; erst wenn
weitere Zeitungen wie die vorigen kommen^ sollen sie dieselben
überbringen lassen. — Nürtingen^ 1554 Juni 24.
St Heidelb: Verein 13, Kone.
707. Anttvort Chrs. auf die markgfl. Werbung.^) Juni ^4.
Chr. bedauert das Missgeschick des Markgfen.; die Haupt-
sache, den Bericht über die Heidelberger Verhandlung und das
Verhalten auf die neue kais. Achterklärung betr., muss er an
seine Einungsveriv. gelangen lassen. Ausserdem macht er
darauf aufmerksam, dass der schwäb. Kreis am IG. Juli in
Ulm zusammenkommt, um besonders hierüber zu verhandeln;
was dort beschlossen urird, wei^s er nicht, und da er nur eine
Stimme hat, so steht es auch nicht in seiner Macht. Er rät
aber nocheinmal, dass sich der Markgf. vor dem Ksr. als
seinem ordentlichen Haupte demütige^ und sich gegen ihn
und die mandierten Kreise zu einem billigen Austrag erbiete,
wodurch zum mindesten die Acht suspendiert und der Markgf.
um so eher zu billigem Verhör zugelassen tvilrde. Chrs, Stimme
allein nützt gegenüber allen andern nichts, bringt nur ihm
selbst Schaden. Ausserdem möge der Markgf. seinen Verdacht
gegen den Kf. Pfalzgfen. aufgeben, der sich seinem Versprechen
nach stets unvenveislich gehalten hat. — Auch die Gesandten
.sollen des Markgfen. Gemüt dahin mildem, dass er sich des
Vaterlandes Wotfahrt mehr als einen Privateffekt angelegen
sein lasse. — 1554 Juni 24.
St. Heidelb. Verein ^ VIII. Konz. von GUUlingens Hand. Vgl.
Druffel IV, 456 n. 1.
708. von Gilltlingen, von Massenbach und Knoder an Chr. : juni 25.
Antwort auf die markgfl. Werbung. Unterftchlupf für den Markgfen.
haben auf den von Franz Kurz überbrachten mündlichen Be-
707. *) nr. 696.
«) Vgl. Chrs. Rat in nr.656.
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580 1BB4. 708.^-709,
Juni :j5. fehl beil. Antwart auf die Instruktion der markgfl. Gesandten
verabredet; die vielen Punkte, über die man streiten könnte,
zu disputieren, hielten sie für unnötig. Chr, spürt wohl, wie
der Markgf. gar bald einen Punkt aus Riedesels Werbung
herausgreift, um Ursache gegen den Pfalzgfen. zu schöpfen.
Was den Unterschlupf betrifft, so wäre nach menschlichem
Mitleiden nicht unbillig, einem, nächstgesippten vertriebenen
Freunde billige Hilfe zu erzeigen; allein bei Chr. liegt die
Sache anders als sonst; er ist mit seinem ganzen Land des
Kgs. Lehenmann, der Markgf. aber ist des Kgs. Feind und
dazu in schwerer Acht; der Kg. könnte daraus mehr Ursache
schöpfen als gegen Ulrich und das K.G. tcird gegen alle, die
den Markgf en. unterstützen, vorgehen; auch liegt Karpfen
mitten unter kgl. und zollerischem Gebiet, so dass der Markgf.
nicht verborgen bleiben könnte. Ob es vielleicht Chr. dem
Markgfen. Karl zuwenden könnte, der dem Haus Österreich
nicht so sehr mit Land und Leuten verbunden ist me Chr..
und auch geeignete Häuser zum Unterschlupf hat? — Kann
es aber je nicht umgangen werden, so müsste es in aUer
stille zugehen, so dass ein Markgfl. den Hans von Karpfen
selbst anspricht und Chr. einem Vertrauten befiehlt, dem Hans
von Karpfen als für sich selbst zu sagen, er stehe ihm dafür ein.
dass er damit nicht wider Chr. handle. — Stuttgart, 1004 Juni 2o.
St. Heidelb. Verein 9 VIII. Or.^) präs. NüHingen, Juni 26.
Juni 25. ^^^- Jakob Hof SÜSS, Vogt zu Murrhardt, an Chr.:
Zeitung über das fränk. und braunschweig. Kriegsvolk.
erhielt heute von einem Freund ein Schreiben, das fränk.
Kriegsvolk werde noch etwa 2 Tage in der Rothenburger Land-
wehr bleiben; wenn es aufbreche, trenne sich das bfl. und
nilrnberg. Kriegsvolk von den Braunschtveigem ; das letztere
erklärt, es wolle umherhausieren und die früheren Glieder des
schmalkald. Bundes heimsuchen. Fuhrleute, die in der letzten
Nacht von Nürnberg nach Hall gekommen, versichern, Flössen-
bürg habe sich am letzten Freitag ergeben.^) — 1554 Juni 25.-)
St. Heidelb, Verein 13. (h. präs. Nürtingen, Juni 25.
«) oitissime.
709. *) Über den Fall von Plassenburg vgl Voigt 2, 20S. — Die Ge^
schichte der ganzen Betagernng bei Meyer, Hohenzolleriaclie Vorsehungen 5, 332 f.
'') Am gleichen Tag schickt der Vogt noch ein anderes Schreiben nach,
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710.— 711. 1554. 581
710. Kf. Friedrich an Chr.: Jmi25.
Erbietung zur Hilfe. Ansuchen bei dem fränk. Verein um Erklärung.
Antwort auf dessen Schreiben von Juni 21;^) auf den
fall sichs also anitzt zudragen solt und dan E. 1. Wissens haben,
waz der erbeinung halb in der hailpronischen declaration ver-
sehen,*) so seind wir genaigt, uns craft angeregter declaration
mit der hilfleistung neben andern stenden dermassen zu erweisen,
darab dieselbig unsem getreulichen beistand und hilf wol zu
spuren haben werden; im fall aber die erkantnus sollicher hilf
sich bei gemeiner verain, des wir uns doch nit versehen wöln,
etwas verweiln wölte, so seind wir nicht minder freuntlichs er-
bietens, E. 1. alsdan vermog berurter unser habenden erbainung,
soviel uns in eil immer möglich, mit hilf nit zu verlassen, wie
wir auch alberaits im werck, uns mit unsern lehen- und dienst-
leuten in beraitschaft zu schicken und gefasst zu machen. —
Heidelberg, 1554 Juni 25.
Ced.: Antwort auf Chrs. Schreiben von Juni 22. Hat
schon einige Haupt- und Befehlsleute zu sich erfordert. Was
die Erklärung betrifft, welche Mainz und sie beide bei dem
fränk. Verein und dem braunschweig. Kriegsvolk suchen sollen,
so hält er für besser, dass dies vom gesamten Verein geschieht
und zu Worms darüber beschlossen wird; wenn man es aber
dort nicht für gut hält, will er seine Vertreter mit denen von
Mainz und Wirtbg. weiter davon reden lassen.
St. Heidelb. Verein 13. Or.^^) präs. Nürtingen, Juni 26.
711. Chr. an Kf. Friedrich: Juni 26.
Braunschweig. Mandat de nou offendendo. Rüstung.
Antwort auf 2 Schreiben von Juni 25. Hat Hz. Heinrich
a) 3 cito, citissime.
mit der Nachricht, die Haller hätten heute nacht um 4 Uhr durch einen Trom-
peter ein Schreiben des braunschweig. Obersten erhalten, sie sollten sogleich
einen Gesandten zum Vergleich über die Schädigung durch den schmalkaliL
Bund ins Lager schicken oder anderes erwarten. — Er könne nicht anders
finden als dass das, was er heute um 1 ülir schrieb, wahr sei. — Ebd. Or.
präs. Nürtingen^ Juni 26.
710. «) nr. 695 n. 1.
') Vgl. Stumpf S. 176. Es war bestimmt worden, dass die aus besonderer
Erbeinigung herrührenden Verpflichtungen während der Dauer des Vereins auf
sich beruhen, aber in Kraft und Würde bleiben sollten.
•) nr. 694 n. 1.
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582 1654. 7 IL— 713.
Juni:i6, unter seinevi eig. Handzeichen geschrieben, der durch seine
Räte antworten Hess, wie beil, Abschr. zeigt ;^) lässt dies eine
Hofantwort sein und traut Heinrich tind seinem Kriegsvolk
nicht weiter dann bis zu irer gelegenheit. Liess beim K.G. um
2 Mandate de non ofFendendo an Heinrich und sein Kriegsvolk
anhalten;^) bekommt er sie und dieselben parieren, ist es gut:
inzwischen rüstet er sich und lässt 5 Fähnlein Kn, annehmen.
Dankt für das freundliche Erbieten und die Zeitungen.
Halten Pfalz ufid Mainz für gut, dass sie allerseits sich rüsten
und sich dem Kriegsvolk des Vereins anschliessen, so hat er
au^h nichts dagegen. — Nürtingen, 1554 Juni 26.
St. Heidelb. Verein 13. Kons, von Chr. kort-ig.
Juni 26. 712. Gf. Ludwig von Löwenstein an Chr.:
Zeitung vom frank. Kriegsvolk.
erhielt soeben Kundschaft, die würzburg. Bundesveriv., die in
und um Rothenburg lagen, seien heute um 4 Uhr in der Rieh-
tung gegen KircJiberg a. d. Jagst aufgebrochen, wie man sagt,
um Hall zu brandschatzen. Sein Diener begegnete auch 2(Hl Pf.
unweit Schönthal; dieselben ziehen streifend umher, haben aber
noch niemand belästigt. — Schefflenz, 1554 Juni 2(>, 12 Uhr.
St. Ueiddh. Verein IS. Or.^)
Juni 26. 7t3. Pfalzgf. Ottheinrich an Chr.:
Gef (Uhr düng durch das hraunschtoeig. Kriegsvolk.
schickt 2 Schreiben, das braunschweig. Kriegsvolk betr. ; bittet
um Rat, was er bei einein Überzug thun soll; weiss keine
andere Ursache, als dass er wie andere die Acht gegen Markgf.
Albrecht nicht exequieren half oder dass er sich der 3 Flecken
Heideck, Hilpoltstein und Allersberg, welclie sein eigen und
der Nürnberger Pfandschilling sind, so ernstlich annaJm.
Bittet, ihn mit Hilfe und Rat nicht zu verlassen. — Ala, 15'A
Juni 26.
iSt. Heidelb. Verein. Or. präs. Stuttgart, Juni ;?7'J)
a) 3 cito.
711. ') nr. 661 und 670.
2) Vgl. Sattler 4, Beilage 27.
7 IS. *) eodern schicken die Räte das Schreiben an Chr. — I^bd. Or. prS$'
Nürtingen, Juni 27 — mit dem Konz. einer Antwort von Juni iiS : Chr. glaubt
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714.^716. 1664. 583
714. von Frauenberg und Ber an Clvr.: Juni 26.
Beschläsae des Veitinstaga in Worms.
teilen auf ihr heutiges Schreiben noch mit, dass heute noch
folgendes verhandelt wurde:
1. Es wurde ein Schreiben an Chr. wegen der Reiter und
Kn. beschlossen.^)
2. Schreiben an den Kg. und Bayern wegen Aufnahme
von Hessen abgehört.
8. Wegen Herford wurde eine Antwort an Jülich und ein
Schreiben an Hz. Heinrich beschlossen.
4. Den Trierischen wurde ein Verzeichnis gegeben, was mit
Köln auf weiteres Ansuchen zu verhandeln sei.
5. Es wurde beschlossen, die Steigerung der Anlage um
2 — 300 fl. an ihre Herrn zu bringen.
6. Des Pfennigmeisters Rechnung soll bis zur näclisten
Zusammenkunft aufgeschoben werden.
7. Auf ihr vielfältiges Anhalten wegen der Oberhauptmann-
Schaft beschloss man ein Schreiben an Bayern.
8. Mainz und Pfalz neben dem Einungskanzler sollen den
Abschied alsbald entwerfen und sich zur Beschleunigung auf
die beschlossenen Schriften und Schreiben beziehen; in summa,
sie eilent hinweg. — Worms, 1554 Juni 26.
St. Heidelb. Verein 12. Or. pro«. Tübingen, Juni 2y.
715. Antwort des Wormser Tags an Wirtbg.: juni^ü.
Den wirtbg. Räten soll angezeigt werden, dass die Schreiben
von Wirtbg. mit allerlei Warnungen wegen des fränk. Kriegs-
Volks verlesen unirden; man beschloss: soweit die Warnungen
den ganzen Verein betreffen, soll ein Schreiben an die fränk.
nicht, dass OUheinrich und sein Land überzogen werden, doch soU er wegen
der 3 Ämter sieh nieht in die äussersU Gefahr begeben und mit Bz. Albrechtn
Bäten das Kriegsvolk aufsuhalten stachen, und sich selbst in Sicfierheit, ettca
nach Ingolstadt, begeben, — Auf sehr, von Chr. : placet — Neuburg, Juli 3
dankt Otth. für den Rat ; das KHegsvclk wandte sich, ohne ihn anzufechten,
rückwärts. — Ebd, Or. präs. Stuttgart, Juli 8.
714. *) Er möge verordnen, dass sich das Kriegsvolk des Vereins mit
dem fränkischen nicht thätlich einlasse. — Ebd. Or. präs. Nürtingen, Juni 29
mit der Auf sehr, von Chr.: was mir der pmslisch abschid meines tragenden
amptfl halber auferlegt sambt den anwesenden kriegsrathen, deme wurdet gelebt.
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1
584 1554. 715.— 716,
Juni ;>6. Bundesstände und ihre Befehlsleute im Namen der anwesenden
Botschaften gerichtet tverden,^)
Wegen Chrs, eigener Besorgnis vor dem Hz. von Braunschweig
ist des letzteren Resolution auf Chrs. Schreiben abzuwarten.^)
Auf Chrs. Ansuchen wegen längerer Unterhaltung des
Kriegsvolks wurde beschlossen, dasselbe unverstärkt noch einen
Monat y nicht länger, zu behalten; doch sollenden Reisigen die
Pferdeschäden abgeschlagen und ihnen, wenn sie in der ersten
Hälfte des 4. Monats beurlaubt werden, für den Abzug nichts
als eben der ganze Monatssold gegeben werden; ist dies nic/U
zu erlangen, kann ihnen der Oberst ganzen Monatssold samt
Abzug geben.
Änderung der Lager für das Fussvolk betr. wird Chr.
samt den Kriegsräten überlassen, wie es möglichst nalie bei
den Reitern untergebracht tverden kann.
Erlegung weiteren Vorratgeldes zur Unterhaltung des
Kriegsvolks halten die anwesenden Räte z. Z., besonders vor
Abhör der Rechnung des Pfennigmeisters, für unnötig. Der
Herr Oberst soll zunächst über Belegung der inzwischen ein-
getretenen Vereinsglieder einen Überschlag machen.
Dass die anwesenden Räte noch etwa 14 Tage hier bei-
sammen bleiben sollen, wurde für unfruchtbar gehalten, da die
Einungsräte nur auf die ausgeschriebenen Punkte abgefertigt
sind. — Worms. löo4 Juni 26.^)
St. Heidelb. Verein 12. Or.
Juni 26. 716. Hz. Albrecht an Chr.:
Sucht Chr. zu beschwichtigen: empfiMt eine Gesandtschaft an den
fränk. Bund : wiü dem kais. Mandat gehorchen : verspricht Hüft bei
unberechtigtem Angriff.
erhielt gestern spät dessen eigh. Schreiben^) samt Beilagen und
715. *) Rand bim. von Chr.: Da sich das fränk. Kriegsvolk von den
Braunschweigem trennt, wird das wenig nützen. — Das Schreiben bei Nea*
decker, Neue Beiträge 1, 96. Juni 30 giebt der fränk. Verein eine beruhigende
Erklärung: St. Heidelb. Verein 20. Äbschr.
^) Ebenso : es soll nocheinmal ernstlich um Erkenntnis atigehaUen werden .
Jiaben die Gesandten hierüber keinen Befehl, soü begehrt icerden, dass sie tfick
solchen kommen lassen und inzwischen bei einander bleiben.
•) eodem senden von Frauenberg und Ber diese Antwort an Chr. mt der
Nachricht, dass die Räte zum Ende eilen und schon einige beauftragt haben,
heute den Abschied zu entwerfen. — Ebd. Or. mit 5 cito, citissime.
716. ') nr. 700.
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716, 1564. 586
Zeitungen über das braunschweig, und bündische Kriegsvolk; Juni 26.
vernahm nicht ohne Beschwernis, dass dir. oder die anderen
Bundesstände deswegen in Gefahr stehen. Nun sollen sich E. 1.
und die andern zu uns gwislich versehen, das an uns in allem
dem uns die ainigung auflegt, nit mangln soll, und so es schon
on dise ainigung, das wir E. 1. als unsem negstgesipten, auch
hochvertrauten frund, do sy wider recht und die billichait ver-
gweltigt werden solten, in der not nit gedechten zu verlassen,
dergleichen wir uns zu E. 1. auch getrösteten. Es haben sich
aber E. 1. frundlich und wol zu erinnern, was wir etlich mal
diser sachen halb gar vertreulich und wolmainend mit E. 1. selbs
pei-sonlich geredt, was misfallen wir iederzeit ab diser kriegs-
handlung und unserm langen zuesehen getragen, gesorgt, uns
mecht mit der zeit, des wir uns dann iez befahm, daraus ervolgen,
wie getreulich wir auch geraten, das zur sach mit merenn ernst
gethon; an wem das aber erwunden, das haben sich E. 1. selbs
frundlich zu berichten.
Aber ^\de dem, wir wellen nochmalen nit vermueten, das
sich die puntischen oder iemants von irentwegen one sondere hohe
verui-sachung und verwaigening jüngster kai. mt. ausgangner
dedaration und mandaten untersteen werden, E. 1., uns oder
andere unsere zugewonte, welche dem feur auch zunegst gesessen,
wider den gemainen landfriden anzegreifen oder ichts unzimblichs
zuezemueten ; dann es mit Rotenburg, Teut^chen maister und Eystet
irer gegebnen Obligation halb vil ain andere gestalt.*) So berueht
es nunmehr nit so vast auf den alten camergerichtsmandaten und
beschehner verwaigerung als auf der jüngsten kai. mt. dedaration
und bevelhen, den darauf ausgeschribnen kraistegen und hand-
lungen, welcher, wie billich, erwartet werden soll und muess;
dann das sich die kunigischen gesandten allerlai reden veimemen
lassen, will uns so hoch nit bekomem, dieweil E. 1. wissen, das
man etwan mit reden frei, auch zu zeiten mehr dann man be-
velch hat.
Dieweil wir dann aus erzelten und andern melu* bewegnussen
uit glauben kttnden, das die frenkischen puntsstend, filrnemblich
in betrachtung durch sy erlangter jüngster kai. mt. dedaration
*) Diese drei hatten sich zunächst der fränk. Einung angeschlossen
(Ij 831), waren dann aber, als der Angriff des Markgfen. AlbrecfU drohte,
Anfang 1663 wieder zurückgetreten : vgl. Meyer, Hohenzollerische Forschungen
5, 318 ff., 331 f.
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586 1564. 716
Juni 26, und maiidat an die krais, mitleiweil gegen E. 1. oder andern
ichts tatlichs ftirnemen oder andern gestatten und also dise löb-
liche ainigung leichtlich auf sich laden, sonder der kraishandlmig
erwarten werden, wie sy dann an E. L, uns und die andern noch
zur zeit kain anlangen gethan, will uns nit für ratlich ansehen,
uns itz alsbald in so offenbare und beschwerliche gegenrustung
einzelasseu und damit villeicht zu ainem andern ursach geben.
Dann do E. 1. und wir von inen bis auf die kraisteg und villeicht
noch lenger unangesuecht beliben, haben E. 1. zu bedenken, mit
was merklichem nachtail und schaden solche rttstung zu erhalt^in,
vil beschwerlicher, untunlicher, gegen kai. und ku. mt., auch ge-
niainen reichsstenden und unser iedes selbs underthanen unver-
antwurtlicher es sein wurd, etwas gegen inen am ersten anze-
fahen und sy zu noch mererm des heiligen reichs und unsei-s
selbs land und leut schaden und verderben anzeraizen. Damit
aber dannocht nit gar still gesessen, Hessen wir uns neben unser
allerseits gehaimen, gueten fursehung und verwarung, die wir
unsers tails mit pöstem vleiss thun wellen, das, so E. 1. vemunf-
tiglich bedacht und der versamblung zu Wormbs zugeschriben.
zum pösten gefallen, nemblich das die ptintischen durch etliche
unsere stattliche rete von unser aller wegen alsbald beschickt
und ersucht wurden, wes wir uns sambt und sonder bei inen zu
vei^sehen; dann wiewol wir mit inen in unguetem nichts ze thun
kain ursach gegeben, uns bei inen nichts args versehen, sonder
urbitig weren, kai. mt. jungst ausgangnen mandaten mit haltung
der kraisteg, auch laistung schuldiger gehorsam zu geleben und
uns in dem aller gebür ze halten, so hette dannocht (dieweil sy
mit irem kriegsvolk so nahent an uns, auch uns allerlai selzamer
reden und Verwarnungen teglichs zukomen) unser hohe, unver-
meidenliche notturft erfordert, solche Schickung und suechuug bei
inen ze thun, mit angehengktem begern, solches anderer gestalt
nit zu versteen noch aufzenemen. Darauf werden die Stände
oder ihre Kommissarien eine Antwort geben müsse?!, woraus
man ihr Vorhaben ersieht, so dass man sich darnach richten
kann. Sofern sie nun, wie er bestimmt glaubt, ihre Forderung
bis auf die bevorstehenden Kreistage einstellen und hier um
Exekution und Kontribution anhalten werdest, wellen wir E. 1.
vertreulicher mainung nit verhalten, das wir unsers thails nit
bedacht, uns kai. mt. in dem mit gewalt zu widersetzen, niLs
unser land und leut gegen irer mt., desgleichen gegen der ku.
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716. 1664. 587
nit. imd ileii freukisclien puutsst enden in ungimd und gefahr ze Juni 26.
stellen. Dann wie E. 1. selbst wissen, haben nit allein wir, son-
der auch E. 1. und andere sich hievor des oftermalen gebetneu
Zuzugs halb fümemblich mit dem erwört, das die Sachen am kais.
camergericht noch rechthengig, item nach ergangner acht, das
wir kai. mt. gemuet nit wissen. Dieweil dann die baide, acht
nnd kai. mt. declaration, auch weitere mandaten nunmehr ervolgt,
wissen wir uns mit kainem giiind mehi* zu entschuldigen und also
der schuldigen gehorsam zu entziehen. Da dann von ainem oder
mehr kraisen oder dero stenden, welchen die execution bevolhen,
solchs beschehe, und inen ichts darüber, wie zu besorgen, wider-
wertigs begegnet, hetten wir allerlai bedenken, dem- oder den-
selben ainiche hilf oder zuzug ze laisten, hielten auch darftir,
solches vermög der ainigung nit schuldig ze sein, vil weniger als
do ainer von gethoner execution und also gelaister schuldiger
gehorsam wegen in last kome, in welchem fall sich E. 1. gegen
den unsem jungst zu Pruessl selbst erclert, da sy sorg triegen,
man wurd denselben kain hilf laisten oder schuldig sein.'*)
Schliesslich sollen E. 1. von uns des lauter vertröst sein,
soverr E. 1. von wegen der schmalkaldischen oder dergleichen
alten handlungen, auch von wegen hievor gewaigerter execution
und zuzug unerwartt, auch unangesehen unser schickung und vor-
steender kraisteg und handlung von iemauds, wer der seie, wider
E. 1. rechtpot und den gemainen landfriden angegriffen und ver-
gweltigt wolten werden, des wir uns aus vorermelten Ursachen
zu den frenkischen stenden mit nichten versehen, das wir E. 1.
mit unser hilf und zuzug unsenu pösten veimögen nach zesetzen
und dieselb kains wegs verlassen wellen, dergleichen wir uns zu
E. 1., dieweil wir vast in der gleichen gefahr seien, ungezweiflt
auch getrösten. Giebt wegen der Schickung hienebeti seinen
Räten in Worms Befehl, sich mit den andern oder doch mit
den Wirtbgern, und Pfälzern zu den fränk, Bundesständen
oder deren Kommissarien zu begeben, dir. möge diese Antwort
gut aufnehmen. — Manchen, li)54 Jufii 26, 8 Uhr nachmittags.
Eigh. Ced.: Chr. möge beil. Schreiben nicht anders ver-
stehen, dann wie es mein hohe notturft erfordert. Dann E. 1.
mag niir warlich glauben, das ich dessen lang sorg gehabt, und
bevorab E. 1. halber; dann mich immerzu gedeucht, E. 1. wollen
») Vgl. Druffel IV, 387.
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588 1564. 716,-718.
Juni^. sich ZU vil arkwenisch in dem handl erzeigen; Chr. möge sich
80 in die Sache schicken, damit er sich und andere vor Nach-
teil behüte. Dann was E. 1. aus disem handl gegen kaiser und
könig ensteen mag, haben E. 1. selbs vemunftiglich zu ermessen.
St. Heiddb. Verein 7 6. Gr.») präs. Niftiingen, Juni :ib. Vgl Druffü
IV, 469.
Juni 27. 717. Kg. Ferdinand an Chr.:
Östeif'eich. Lehen Chrs.
hat nun wegen der Lehen von ihm als regierendem Erzliz. von
Österreich,^) die Chr. ausser Wirtbg. selbst zu empfangen hat
weiteren Bericht geholt, und findet, dass Clirs. Vorfahren die-
selben persönlich empfangen haben; ist bereit, sie Chr. auch
so zu leihen, kann aber jetzt keinen Tag für diesen persön-
lichen Lehensempfang bestimmen und gewährt deshalb hiefür
V« Jahr Urlaub; in dieser Zeit soll dann Chr. xoieder afisuclien.
— Wien, löoi Juni 27.
St. Blauheuren W. Or. präe. Urach, Juli 18.
Juni ü7. 718. Chr. an von Crültlingen, von Massenbach und Knoder:
Beginn von Werbungen. Schutz von Esslingen und Beutlingm,
Grosser Ausschuss.
nach beil. Zeitungen von Kf. Friedrich und dem Vogt zu Murr-
hardt hat sich das braunschweig. Kriegsvolk von dem fränk.
getrennt und erklärt, die früheren Mitglieder des schmalkald.
Bundes heimsuchen zu toollen; befiehlt, die 5 Hauptleute Hans
von Stammheim, Degenhard Wieland, Lienharf von Göppingen.
Hanne von Kuppingen und den Schlerfer von Böblingen dem-
nächst abzufertigen, ihnen beil. Patente zu geben und sie
.7 Fähnlein zur Bewahrung seiner Festungen in- und ausserhalb
Wirtbgs. annehmen und nach Winterbach bescheiden zu lassen.
Da Reutlingen und Esslingen i7i seinem Schutz sind ufid auch
nicht unangefochten bleiben werden, ivas ohne seinen grossen
Schaden nicht wohl abgienge, so sollen sie erwägen, was er
thun soll, wenn das Kriegsvolk ihm wegen der beiden Städte,
besonders ivegen Reutlingens, schreiben oder mündlich ansuchen
würde.
a) 8 cito, oitiftBime.
717. >) Vgl. /, :^6.
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718.— 7S0. 1Ö54. 589
Dem grossen Ausschuss sollen sie kurz summarisch vor- junior,
Iwlten, angesichts obiger Warnungen habe er für nötig gehal-
ten, sie zu erfordern, um, falls sich etwas Thätliches zutrüge,
sie stets bei der Hand zu haben; deshalb sollten sie bis
auf weiteren Bescheid beieinanderbleiben. — Nürtingen, ]5:'i4
Juni 27.')
SL Braunsehweig 6. Or. jn-äs, Nürtingen, Juni 27; IJeidelb, Ver*
Hn 13. Konz.^)
719. Kardl. Otto von Augsburg an Chr.: Juni 28.
schickt seinen Rat und Pfleger zu Pfaffenhausen, tim Chr. um
ein Anleiten zu bitten.') — Dillin gen y 1:V)4 Juni 2H.
St. Stift Augsburg 3 b, £igh. Or. iträs. Stuttgart, Juli 4.
720. von Frauenberg und Ber an Chr.: Juni 28.
SMusa dtr Beratungen.
als sie gestern und heute bemerkten, dass alle Gesandten sich
zum Abschied anschicken, baten sie schliesslich zum H. Mal
im Rat. doch wenigstens morgen noch zu bleiben, bis von Chr.
Bescheid komme; als dieselben trotzdem zur Fertigung des
Ab.schieds schreiten wollten^ um morgen abzuziehen, erinnerten
.9/> sie an den Verspruch der Einung, iiamlicli das sich kainer
von dem andern declarieren sollt; Chr. werde verursacht, sich
gelegentlich wegen des Schadens an die zu halten, die ihn jetzt
verlassen.^) — Nach genommenem Bedacht blieb man bei der
Chr. gegebenen Antwort.
716. ') eodem raten die 3 Bäte, mit Annahme der KnecMe nicht zu eilen
oder wenigstens nur 2 Hauptleute umschlagen zu lassen; in einem weiteren
Settreiben vom gleichen Tag warnen von GiÜtlingen und von Massenbach noch-
einmal vor grösserem Aufwand. — St. Heidelb. Verein 13. Or.: vgl. nr, 699.
•) Hiebei ein Zettel von Ohrs. Hand: nota die yersamlang der landschaft
soJl an 3 orten beschehen und die weil laut der verzeichnus fil proviant in die
1>esazungen gefüert nnd aber man inen den grossen kessel iiberhenken muess,
so soll erwogen werden, wa sie am bequemsten hinbescheiden möchten werden;
doch sollen die Ausschreihe^i noch nicht abgeschickt werden.
719. ') Stuttgart, Juli 6 antwortet Chr., er könne die 6000 fl. Anlehen
nicht gewähren j da er ausser löOOfX) fl.^ die seine Landschaft gehe y seihst noch
KMßOOO fl. in 15 Monaten an kgl. Vertragsgeld zahlen mUsse, jetzt zum Unter-
halt der hestelUen Reiter und Kn. viel brauche, und die mandierte Exekution
gegen Markgf. Albrecht, wenn sie auf die Dauer geleistet werde, viel erfordern
würde. — Ebd. Abschr. (ich).
730. *) Vgl, über dieses wirtembergisch valete (nr. 7o3) die entsprechende
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590 1B54. 730.-^721.
Juni 2H, Hierauf wurde der Abschied unterschrieben und besiegelt
mit dem Pfennigmeister über seine Rechnung verhandelt und
alles gerichtet, um morgen abzureisen, — i.^^^f Juni 28, 10 Uhr
nachts.
St. Heidelb. Verein 12. Or.*) präs. Tübingen, Juni 3fJ.
Juni 28. 721. Chr. an seine Räte in Worms:
Schreiben an den fränh. Bund. Braunschweig, Antwort. Aufnahmt
des Markgfen. Karl in den Verein. Unzuverlässigkeit des Vereins.
Botschaft nach Franken.
ein Schreiben an die fränk. Bundesstände und ihre Befehls-
leute ivird wenig nützen, da sich das fränk. Kriegsvolk von
dem braunschweigischen trennt.
Schickt Abschr. von der Antwort von Hz. Heinrichs Räten
auf sein Schreiben, sonne von einem Brief des Vogts von Murr-
hardt über Heinrichs Kriegsvolk.^) Kennt Hz. Heinrich tvohh
der ihm aus einem besonderen Grund nicht selbst antworten
wollte; auch kommen ihm noch täglich Warnungen zu. Sie
sollen deshalb nocheinmal unter Berufung auf das Nebenver-
ständnis und die Einungsnotel um Erkenntnis anhalten, mit
dem Begehren, dass diejenigen, welche keinen Befehl zu haben
erklären, sich solchen kommen lassen und inzimschen bei ein-
ander bleiben.
Bemerkte von Markgf. Karl von Baden, der hier war, dass
er der Einung beizutreten bereit wäre, wenn er nach Massgabe
von Land und Leuten aufgenommen würde. Da in Heilbronn
des Markgfen. Karl und der Vormundschaft in Bad^i Auf-
nahme in Aussicht genommen wurde, sollen sie dies in der
Versammlung vorbringen und erklären, dass Chr., wenn er ein
Verzeichnis der Bedingungen erhielte, mit demselben weiter zu
verhandeln bereit wäre. — Nürtingen, 1554 Juni 2R.
Eigh. P. S.: Wir befinden aus aller verloffner und bisher
zukomner handlung sovil, wa der verainigten stende herz und
gemueter nit bass zusamenstimen werden dan die beratschlagnngen
a) 6 cito.
Steüe in dem Brief von Wilhelm Tmehsess und Zasius an Kg. t^erdinamd:
sie raten, diese Drohung, die nur dem Kg., Trier und Bayern gelten kihme^
nicht stillschweigend hinzunehmen. — Druff el IV, 466. (Hier ist irrtümmck
auf nr. 461 Beeug genommen.)
721. *) nr. 670 und 709.
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721. 1654. 591
i
der rette, das die ainigung auf scliraufeu gesetzt wurdet, kain Juni 28.
nuss gebissen werde, auch trauen und glauben, brief und sigel
disputiert werden und in summa meniglichem zu spott und schand
werden muessen; darumben wir wol leiden möchten, das wir aus
der ainigung alberait weren, wolten mit Gottes hilf sehen, wäe
wir uns for unrechmessigem gewalt entschutten kunten;*) das
mögt ir gut rund in offnem rat nit allain sagen, sonder diz unsere
handschrift verlesen lassen; aber das gemain sprich wart stehet
warhaft: quid mea interest, dum aries proximi ardet;*) stehet
aber, so lang es Gott gefeit.
Ced,: Beflehltf nach beil. Schreiben von Hz. Albrecht^)
mit den pfälz. und bayr. Räten die Absendung einer Botschaft
des Vereins zu den fränk, Ständen und den braunschtveig.
Kommissarien anzuregen; geht dies nicht durch, soll einer von
ihnen mit einem von Pfalz und Bayern, auch Mainz, das auch
einverstanden war, hinreiten, eventuell auch ohne Mainz.^)
St. Heidelb. Verein 12. Or. präs. hei Speyer unterwegs^ Juni 29.
Auszug hei IM-uffel IV, 461.
*) Es ist zu heachten, dass Chr. am 12, April 15Ö6 eine hayr. Werhung
um Verlängerung des Heidelb, Bundes ausschliesslich mit dem Hinweis auf die
jetzige Hilfsverweigerung abldini; wäre das braunschweig, Kriegsvolk voi-gerücki,
sagt er, dann wäre er van der Einung niclU bloss trost- und hilflos, sondern
auch rechtlos gelassen worden; da wir nan solches gesehen, hetten wir uns zu
(lern höchsten yerlopt, so balt die zeit der einigung ans, das wir weiters in der
ainigung zu sein mit nichten uns begeben wolten. — St. Bayern 12 h 1, 116.
Eigh. Konz. — In der That war der Bruch jetzt offenkundig geworden ; auch
die Österreich. Gesandten bericHen nach detn Wormser Tag: dan wie erstlich
aUe ietzige gelegenhait unser verain ein ansehen hat, so ist sich langer, bestcn-
digkait solicher bnntnus nicht zu getrösten; Druffel IV, 466, auch 490.
*) Diese Stelle erinnert an einen Vers, welchen am 3. Juli von Stuttgart
aus P/alzgf. Friedrich in einem Schreiben an den Hz. von Preussen anführt:
Es greift itzt mancher mit der Hand,
Ob noch kalt sei sein Mauer und Wand,
Denkt nit, dass er zuvor lösch aus
Das Feuer, ehe es ihm komm zu Haus;
Und geschieht gleich wie den Ochsen geschah,
Da je einer dem andern zusah,
Bis dass der Wolf sie all zetTeiss,
Erst Hess der letzt einen grossen Schioeiss,
VgL Voigt 2, 215. Die Auffassung der Lage, welche Pfalzgf. Friedrich, der
Schwager Markgf, Albrechts, in diesem Schreiben ausspricht, deckt sich über-
haupt vielfach mit der Chrs,
♦) nr. 716.
*) Zugleich richtet Chr. an Kf Friedrich die Bitte, seinen Räten in
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592 1654. 722,— 7Q3.
Juni 29, 722. Jakob Hofsäss, Vogt zu Murrhardt, an Chr.:
Hall. Aufbrach des braunschweig. Kriegsvolks.
Der Rat von Hall vertrug sich mit dem braunschweig.
Kriegsvolk über die Anforderung vom schmalkald. Bund; me?
weiss er nicht Gestern brach alles reisige Volk, da^ in der
Rothenburger Landwehr lag^ in dei* Richtung auf Uffenheim
(l^ffnau) auf;^) das Fussvolk wollte anfangs nicht aufbrechen,
ehe man es ganz bezahle, besann sich aber anders und zieht
den Reisigen nach. — 1554 Juni 29.
Si. Heidelb. Verein 13. Or. präs. Tiibingen, Juni 30.
Juni 30. 723. Chr. an Hz. Albrecht:
Gegenseitige Hilfe. Exekution gegen den Markgfen. Braunschweig.
Iniriguen gegen die Einung.
Antwort auf dessen Schreiben ; *) dankt für die freund-
liche Erklärung und verspricht, wenn Albrecht vHder Billigkeit
vergewaltigt würde, ebenfalls Hilfe, Beistand %md Zuzug. Wenn
Albrecht sagt, er hätte gerne gesellen, dass man zeitig zu der
Sache gethan hätte, und glaubt, Chr. habe sich parteiisch ge-
halten, so ist dagegen an die in Heidelberg beiden Partien
gegebene Zusage zu erinnern, nach der er nicht wohl anders
handeln konnte. Auf den Kreistagen, die jetzt in allen man-
dierten Kreisen angesetzt sind, wird man sich ivohl bedenken
müssen, denen zuzuziehen, die selbst den Landfrieden brechen :
und wenn man gleich ins Feld kommt, was man nicht wird
verweigern können, so fürchtet er grosse Zerrüttung unter den
mandierten Kreisen, da alle Geschädigten sie bei Recht und
Landfrieden zu schützen begehrest werden.
Kann nicht sehen, was man gegen Markgf. Albrecht als
den Ächter vornehmen mll, da er nicht nur nichts mehr an
Land und Leuten, sondern auch kein Kriegsvolk mehr im Felde
hat. Würde man mit grossen Kosten im Felde liegen, so ent-
ständen daraus allerlei Beschwerde^i uider den Landfrieden,
y^orms entsprechenden Befehl zu gebeft. Dieser erwidert Juli 3, «? sei £U spät
geufesen. — St. Heidelb. Verein 7.
722. *) Ähnlich berichtet am gleichen Tag Bernhard r(m Mrmont, Aw
Kriegsrolk sei in der letzten Nacht zu Uffen gelegen und wolle diese Nacht in
Cistangen liegen. — A7>J. Or. präs. Stuttgart, Juii 2.
723. ') nr. 716.
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72S. 1664. 593
namentlich wenn diesem gottlosen braunschweig. Gesinde ge- juni so,
stattet würde, nach Gefallen jemand zur Exekution der Acht
zu drängen; denn dessen Vorgehen a. 36 und jetzt ist offen-
kundig. Dass das fränk. Kriegsvolk sich von dem braunschweig,
getrennt hat und das letztere nach Belieben rauJ>t und plündert,
mrd Albrecht wissen; ob man ihnen hiezu Hilfe leisten oder
Geld geben soll, ist wohl zu bedenken. Will auf dem Kreistag
gerne zu allem helfen, was zu Wohlfahrt und Frieden im Reich
dient. — Schickt sein Schreiben an Hz. Heinrich von Braun-
schweig und die Antwort von dessen Statthaltern und Räten. '^
Würde Hz. Albrecht hierin gerne als Unterhändler leiden, mll
ihn aber nicht bemühen; Hz. Heinrich soll ihn am K.G. be-
langen; dort will er ihm sein Lebtag Recht geben ;^) aber wir
tragen warlich sorg, das kind hab ein andern namen, es werde
gleich geteuft wann es wöU.*) — Tübingen, 1554 Juni 30.
Ced.: Will sich so halten, dass niemand über ihn zu kla-
gen hat oder seinetwegen in Nachteil kommt; es werden auch
die Fränkischen und Braunschweigischen nicht erweisen kön-
nen, dass er sich in dieser Sache argwenisch benommen; will
ihn jemand wider Gott, Recht und Billigkeit vergewaltigen, ist
ihm die Gegenwehr erlaubt; ich sihe wol, wo die sach hinaus
\iill, und briefe von tag zu tag mer, wie man alle renck under-
steen wurdet zu suchen, dise ainung, in was weg das gesein mag,
zu zertrennen oder uns in ein bad ze fieren, daran unsere kindz-
kinder, wie man sagt, zu dehen werden haben. Albrecht wird
von seinen Gesandten hören, was dem Hz. von Jülich jetzt
begegnete,^) der nicht mandierter Kreisstand ist. Solche eigen-
mächtige Vergewaltigungen entsprechen nicht den Reichsabschie-
den und Ordnungen. Wenn sie meinen, sie hätten sich Ruhe
und Frieden verschafft, dann wird erst das grösste Verderben
kommen. Würde der Ksr. sterben, Hz. Heinrich ebenfalls, oder
unlrde dieser sein Kriegsvolk verlaufen lassen, wurden K. 1.
bald widerumb scheuen scherz sehen; ain ieder nimbt von dem
«) nr. 661 und 670.
•) In der Thai erging schon am 6. Juli vom K.G. ein Mandat an Chr.,
sich wegen des dem Haus Braunschweig zugefügten Schadefis, woran Chr.
SOOOfX) fi. fragen solle, in Klage einzulassen: vgl. Stalin 4 S. ööü n. 1.
*) d. h. Chr. fOrchttt, die Religion sei der eigentliche Grund seiner An'
feindung durch Braunschweig: vgl. nr. 692.
*) Vgl. darüber nr. 734.
KroBt, Brletw. d— Hii. Chr. II. 3B
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594 1654. 723.''7U.
Juni SO. andern ain exempel, steet dem das wol ane, ist es ime gerathen,
warumben mir auch nit . . . Und in somma, bei mir halte ich fur
gewiss, das es bei dem lieben Gott beschlossen seie, uns Teutschen
von wegen der undanckberkeit greulichen ze strafen; der herr
verleihe uns nur sein geduld darzu/)
St. Heidelb. Verein 7 fe, 41. Kons, ; Ced, Abschr, Ced, gedruckt hei
Druffel IV 8. 5()7 n. 1.
Juni 30. 724. Chr. an Kf. August:
Naumburger Tag und Abschied. Massregeln gegen die ündnigkeU
der Theologen. Weitere Zusammenschickung vor dem Reichstag.
Synode Mörlins in Braunschweig,
E. 1. hat sich freundlich zu erinnern, nachdem wir verhofft,
der vorgenommene reichstag zu Augspurg werde auf angesetzte
zeit seinen fürgang haben, das wir neben herm Ottheinrichen und
Wolfgangen, beeden pfalzgrafen, auch herm Philippsen, landgrafen
zu Hessen, E. 1. um fl)rderung einer Zusammenkunft beeder, welt-
licher rate und theologen etlicher der vornehmsten A. C. verwand-
ten stände freundlich ei-sucht und angelangt.^) Dieweil nun darauf
¥j. 1. sich ganz freundlich erzeigt und anfangs die zeit der Ver-
sammlung auf den sonntag cantate und die malstatt Naumburg
ernennet,*) haben wir auf das fürderlichste unsere gesandte von
weltlichen rät^n und theologen*) dahin abgefertiget, welche auch
zu rechter, bestimmter zeit zu Naumburg angekommen. Nachdem
aber unsere gesante sonst niemand der andern stände rate da-
selbst gefunden und die Zusammenkunft bis auf den sontag trini-
tatis erstreckt war, sind sie anheim verritten. Wiewol wir nun
bedacht, sie alsbald wiederum abzufertigen, so waren wir doch
noch nicht berichtet, ob die erstreckung auf trinitatis gewiesslich
bestehen oder aus zufallenden Ursachen verändert würde. Sobald
wir aber verständiget worden sind, das die bemeldte erstreckung
also, wie vorgenommen, beruhe, haben wir ohne Verzug wiederum
unsere beedes, weltliche rate und theologen, dahin abgefertiget.
^) Vgl. zu dieser Antwort das Schreiben von Massenbachs und Knodm
an von GiMingen, Druffel IV, 462.
724. *) Vgl. nr. 528.
2) nr. 546 und 556.
') Die Abschr. hat am Band: diese waren Hans Dieterich von PlienlngeB.
(1. Hieronymus Gerhard, d. Jacob Heerbrand zu Herrenberg, und Heinrich Weiker»-
reute r, pfarrer zu Calw ; über ihre Absendung vgl. nr, 572.
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7U. 1654. 595
welche auch albereit, den angesetzten tag zu besuchen, bis gen Jnniso.
Erfurt gekommen. Und nachdem sie daselbst gewiesse kundschaft
empfangen, das E. 1. und anderer gesante theologen wiederum von
dem tage zu Naumburg einen tag davor verreiset, auch copei des
abschieds derselben Versammlung bekommen, haben sie sich auf
die reise wiederum anheim zu uns begeben.*) Demnach so wollen
E. 1. uns, das unsere gesante den angesetzten tag, wie wir gern
gesehen und mit allem fleiss gefördert, nicht erreichet, freundlich
entschuldiget halten. Und lassen uns demnach den zur Naumburg
durch die theologos gemachten abschied in dem wohl gefallen,
das beständiglich bei der A. C. ohne hintersichsehen verharret
werde, wie wii* dann auch gleichfalls durch gnade und hülfe des
allmächtigen endlich bedacht sind, auf angeregter A. C, so a. 30
kais. majestät, auch unserer confession, so dem concilio zu Trient
a. 52 übergeben, beständiglich zu verharren, und keine andere
fremde lehre darwider nicht zu approbim noch zu bewilligen. '
So sind wir tröstlicher, unzweifelicher hoifnung, E. 1. sei auch,
wie bis anher, nicht anders gesinnet, dann das sie auf der oft-
bemeldten A. C. beharrlich durch Gottes hülfe beruhen und sich
nichts zeitliches davon abfttren lassen, auch nichts dei-selben
widerwärtiges immer, sovil E. 1. belangt, einräumen wolle. Und
dieweil die einhelligkeit der rechten, wahren christlichen lehre
dennassen so hoch von nöten, das dadurch nicht allein das ewige,
himmlische heil der kirche Gottes geistlich gefördert und erhalten,
sondern auch die herzen deren, so einhelliger, christlicher lehre
beifall thun, gegen einander mit rechter, warhaftiger, beständiger
liebe und freundschaft entzündet und zusammen verfügt werden,
und hingegen die gemüter der menschen sich von wegen der zwie-
spaltigen lehre der religion diesergestalt von einander zertrennen,
das sie weder in geistlichen noch weltlichen sachen gleich mit
einander einhellig bleiben und allerlei Weiterung anrichten, so
bitten wir den allmächtigen, barmherzigen Gott, er wolle E. 1.
und uns alle in rechter, christlicher einigkeit der heiligen gött-
lichen Schrift und A. C. gnädiglich bestätigen und bis ans ende
erhalten.
Nachdem sich aber der zwispalt in der religion nicht allein
mit uns und den Widersachern der rechten christlichen lehre be-
*) Einige weitere Nachrichten übei' das Schickaal der wirtbg, Gesandten
bei Heppe, Der Convent evang. Reichsstände zu Naumburg S, 19 f. : vgl.
nr. 644 n, 4.
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596 1554. 7^
Juni 30. geben, sondern auch sich unter der A. C. verwandten stände theo-
logen selbst allerlei erweiterung zutragen, und aus dem unordent-
lichen mancherlei bücherschreiben, particular-condemniren und
excommuniciren viel schädlicher unrat diesergestalt entstehen und
einreissen will, das die theologi und andere Privatpersonen zu
merklicher grosser ärgernis, beides bei den einfältigen Christen
und den Widersachern des heiligen evangelions, einander mit öffent-
lichen Schriften schmählich angreifen, dadurch viele unruhen, Ver-
wirrung und Unrichtigkeit bei hohen und niedem ständen in welt-
lichen und geistlichen sachen erweckt werden, so haben wir guter,
freundlicher und christlicher meinung nicht umgehen können, E. 1.
zu erinnern, ob es nicht nützlich und zu erhaltung der einigkeit
christlicher lehre dienstlich sein möchte, das eine iegliche herr-
s(^haft, der A. C. verwandt, ihren theologis und Universitäten mit
ei-nst verböte, das flirohin derselben keiner wider den andern
dieser oder anderer herrschaft theologen oder sonst hohen oder
niedern Standes personen einige invectiven, pasquille oder andere
Schmach-, schand- oder sonst solche Schriften, so unruhe anrichten
möchten, bei hoher, namhaftiger strafe nicht schreiben, publiciren
noch ausgehen lassen solle; doch da sich missvei-stand oder irr-
thum in der lehre wider die heilige, göttliche schrift und wider
die A. C. bei oder zwischen etlichen diesergestalt zutrfige, das
der oder dieselbe ohne Widerlegung und Verantwortung mit gutem
gewissen nicht geduldet werden möchte, sollte dieselbe Widerlegung
in schrift verfasst, keinem für sich selbst gestattet werden, im
druck zu publiciren, sondern der herrschaft, deren der theologns,
so die schrift gestellt, zugethan, überantwortet werden, damit die-
selbe herrschaft stattlich nach gelegenheit aller sachen erwägen
und den andern unserer religion verwandten herrschaften zu
l)edenken überschickt und beschlossen möchte werden, ob die
publicirung der schrift zu rechtem bericht christlicher lehre dienst-
lich und gestattet, oder was sonst hierin durch verhör oder in
andere wege dagegen vorzunehmen oder zu thun sein woUe. Wo
auch E. 1. nochmals bedacht wäre (wie wir dann unsers teils für
gut und notwendig achten) eine zusammenschickung allerseits
religionsstände weltlicher rate und theologen vor aufang des reichs-
tages vorzunehmen, so sind wir für uns hiezu erbietig und ganz
wolil geneigt, der ends dann auch von einem einhelligen beschluss
und vergleichung geredet und geratschlagt werden möchte, welcher
weg (vennög passauischer tractation) ein concilium, nationalver-
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7Z4. 16Ö4. 697
Sammlung oder reichstag, zu erhaltung Gottes ehre und Christ- Janiso.
lieber religion an die hand zu nehmen der fftrständigste wäre.
Was nun E. 1. hierin gutes, christliches und zu förderung gött-
licher ehre, auch erhaltung friedlicher einigkeit in der lehre des
evangelions bedenkt, wollen wir gern hiezu unseres teils und
fleisses mit göttlicher hülfe nichts erwinden lassen.
Es hat auch uns herr Albrecht der ältere, marggraf zu Bran-
denburg und herzog in Preussen, schriftlich berichtet, das einer,
genannt d. Mörlin, so vorhin neben andern allerlei unruhe in der
kirche zu Preussen erweckt haben soll, zu dieser zeit Vorhabens
sei, einen synodum in der stadt Braunschweig zu halten und darauf
decreta, unsem christlichen glauben belangend, zu machen; und
bedenkt hochgemelter unser Schwager, dieweil s. 1. vorhin von
d. Mörlin schmählich angetastet, er werde auch in seinem ver-
meinten synodo nicht nachlassen, sondern s. 1. in hochbeschwer-
lichen verdacht, wie auch vorhin beschehen, gegen männiglich zu
bringen sich unterstehen. Nachdem nun ermeldter herzog in
Preussen sich mit grossem ernst und christlichem eifer unsers
Wissens bearbeitet, wie die einigkeit rechter christlicher lehre in
der kirche, bevorab in Preussen, erhalten werde, auch sich aus-
drücklich zu der A. C. bekennt und ganz beschwerlich fallen will,
iedem zu gestatten, seines eigenen gefallens vermeinte synodos
versammeln, und darin nicht allein ihresgleichen, sondeni auch
hohe fiirstliche persohnen ohne ordentliche verhörung und recht-
mässige ausffthrung der Sachen mit calumniis zu verkleinem und
mit freventlichen decretis zu condemniren vornehmen, daraus her-
nach folget, wo eine christliche herrschaft nicht allerdings auch
in weltlichen billigen Sachen ihrer theologen eigenen gefallens
handelt, das die andere theologi synodos anrichten und die hen-
schaft für verdammte ketzer ausschreien würden, so ist an E. 1.
unser freundliches gesinnen, sie wolle auf bequeme, gebürliche
wege bedacht sein, wie und welchergestalt nicht allein dem braun-
schweigischen vermeinten synodo, sondern auch allen andern un-
ordentlichen Versammlungen und condemnim der theologorum in
religionssachen zu begegnen sei, daran gleichergestalt an uns auch
nicht mangel erscheinen soll. — Tübingen, 1554 Juni 30,
üniversitätsbibl, Tübingen, M, h, 478 Äbschr, C. E, : gedr. Neudecker,
Neue Beiträge 1 S.98ff. (an Lan<lgf. Fhilipp).
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598 1554 720.--727,
Juni3<j, 72S. dir. an Pfalzgf. Ottheinrich, ebenso Pfalzgf. Wolf-
gang, Markgf, Hans von Brandenburg und die jungen Hzz.
von Sachsen:
Wettere Besprechung über die Beligumsfrage vor dem Reicheiag.
schickt mit, was neulich zu Naumburg durch die Theologen
verabschiedet wurde,^) und was er darauf an Kf. August und
Landgf. Philipp schrieb,^) Und halten in allwege zu beförderung
der ehre Gottes und seines heilniachenden worts für nützlich und
gut, das noch vor anfang des ietztvorstehenden reichstags die
A. C. verwandte stände nicht allein ihre rate, sondern auch theo-
logen zusammengeschickt und von einem einhelligen beschluss und
vergleichung geredet und beratschlagen lassen hätten, welcher
weg, in dem passauischen vertrag bestimmt, an die band zu neh-
men sein möchte ; wessen sich nun hierauf E. 1. mit dem chur-
fürsteu zu Saxsen und andern der A. C. verwandten vergleichen,
wollen wir uns von demselben auch nicht absondern. — Tübingen,
1554 Juni 30.
UnwersitäUbibl. Tübingen, M. h. 4bl. Abschr. G. B.
Juli 1. 726. Chr. an den Rheingfen.:
Zurücknahme der Einbet^ufung.
Da sich das braunschweig. Kriegsvolk von Rothenburg
rückwärts auf das Henneberg ische wenden soll, ist sein Er-
scheinen unnötig; will ihm Unkosten, welche er zur Aufbring-
ung guter Gesellen hatte, ersetzen; dankt für die gezeigte Gut-
willigkeit^) — Tübingen, 1554 Juli 1.
St. Heidelb. Verein 13. Konz.
Juli L 727. Gerhard von Bödigheim und Werner von Mänchingen
an Chr.:
Fränkischer Kreistag tu Windsheim.
auf dem fränk. Kreistag zu Windsheim von Juni 27 begeJirten
726. ') Vgl nr. 644 n. 4.
*) nr. 724.
726. ') eodem schreibt Chr. auch dem Uz, Georg von ifimmsm, dem Gfem.
von Wittgenstein, detn BrauHtach und Büdingen ab. — Ebd. Konz. — Zugleich
ergeht an die Hauptleute der B^ehl, die Werbungen einzustdlen; an Ober' und
Untervogt von Schorndorf, die von einigen Hauptlettten nach Winterbach 6f-
schiedenen Kn. wieder wendig zu machen, da er ihrer nicht bedürfe, — St.
Braunschweig 6.
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727.-728. 1554. 599
die Bundesstände von den Übrigen Kreisständen eine Geldhilfe juU i.
gegen Markgf. Albrecht Obwohl nun alle Stände ausser detn
Deutschmeister und Hohenlohe diese Geldhilfe bemlligten, woll-
ten Markgf. Georg Friedrichs Gesandte nur eine Anzahl Volks
zusagen, oder, als die Bundesstände auf der Geldhilfe beharr-
ten, sich dem anschliessen, was die Mehrzahl der Kreise be-
willige. Als aber die Bundesstände eine bestimmte Erklärung
verlangten, baten die Gesandten um Erlaubnis, sich bei Re-
genten und Räten Bescheid zu holen, was ihnen schliesslich
eingeräumt vmrde. Regenten und Räte berieten nun mit ihnen,
was zu thun sei, und verglichen sich, für ihre Person die Geld-
hilfe zu bewilligen, namentlich weil man im geheimen erfahren
hatte, dass der Anschlag leidlich seiy doch auf Hintersichbringen
an die Obervormünder, oder, wenn dies nicht zugegeben würde,
mit einer Protestation, irem heren damit wider der formunder
besser bedencken keinen eingang ze machen.*) — loo4 Juli 1.
St. Brandenburg 1 e. Or, präs. Stuttgart, Juli 3.
728. Cfir. an Bamberg, Würzburg, Nürnberg: juU 3.
Erklärung seiner Rüstung und Zusicherung guter Nachbar tfchaft.
erhielt heute ihr Schreiben;^) war von verschiedenen Seiten ge-
warnt worden, dass das ihnen verwandte braunschweig. Kriegs-
Volk gegen ihn und sein Land etwas Thätliches vornehmen
woUe, was ihn zur Rüstung veranlasste. Da er aus ihrer jetzi-
gen Erklärung sieht, dass er von ihnen nichts zu befürchten
hat, ist er wohl zufrieden und verspricht auch seinerseits Freund-
schaft und gute Nachbarschaft'^) — Stuttgart, 1554 Juli 8.
St. Heidelb. Verein 13. Konz.
737. *) Sitil. ein Schreiben von Regenten und Räten mit fast gleichem
Inhalt. — Or. präs. Juli 3. — Diesen antwortet Chr, Juli 4, es sei sonst im
Reich nicht Herkommen, die Stimmen so eineein zu erpraktizieren; zugleich
schreibt er seinen beiden Räten, nach dem Fall von Plassenburg und da sich
das Kriegsvolk anderswohin wende, sollten sie bitten, sie zu beurlauben: wün-
schen Regenten und Räte, dass sie bleiben, sollen sie es thun. — Ebd. Konz.
728. *) Dat. Juni 30: sie versichern, dass sie gegen Chr. und andei-e,
welefte mit dieser Sache nichts zu thun haben, nie etwas geplant haben. — St,
Heidelb. Verein 20. Äbschr.
') Dieselben antworten Juli 6 unter nochmaliger Versicherung ihres nach-
barlichen WiUens. — Ebd. Konz,
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600 15W. 729,-730.
Juli 3. 729. Kf. Friedrich an Chr.:
Die Wei*hung des Marhgfen. hei Chr.
Antwort auf dessen SchreibeUy dat. Nürtingen, Juni 27.^)
Die Räte in Worms waren schon vorlier auseinandergegangen.
Chr. möge es an die andern Einungsverw. gelangen lassen.^)
Weist gegenüber den Vorwürfen des Markgfen. auf seine treu-
gemeinten Bemühungen um leidlichen Vertrag hin; auch zu
dem, was er für die arme Stadt Schweinfurt that, war er vor
Gott und Welt verpflichtet und ist bereit, die Verhandlungen
hierüber auf dem nächsten Einungstag zu seiner Entschuldigung
vorzulegen. — [ Heidelberg , Juli S./*^
St. Heidelb. Verein 9 VIII. Beschädigtes (h\ präs. Stuttgart, Juli 6.
Juli 6. 730. Hz. Albrecht an Chr.:
Verdacht der Parteilichkeit gegtti? Chr. Exekutiotiasache. Hz. Hein-
rich. I'l^rschrift für Herford.
Antwort auf 3 Schreiben von Juni 30 und Juli 1 mit
Zeitungen über die vom braunschiveig. und fränk. Kriegsvolk
drohende Gefahr. Sein Bedenken in jener Sache schrieb er nur
unserer hochvertreulichen, vetterlichen und freundlichen ver^ant-
nus nach aus herzlicher wolmainung; dann wir ie aus allerhand
schreiben, kuntschaften und bericht, so uns diser Sachen halber
einkomen, anders nit abnemen mögen, dann das E. 1. in sonderm
verdacht ungleichmessiger handlung bei vilen hochs und nidei>
Stands weren, ganz unerwegen, was E. 1. des haidlbergischen ver-
spruchs halben bedacht haben möchten; dann seither die sachen
durch die örterung des rechtens und ergangen urtl am kai. camer-
gericht und darauf ervolgte mandat der execution merkliche Ver-
änderung empfangen,*) daraus man guet und hochfuegig Ursachen
a) Xaeh tpäf^rer Aufaehr.
729. ') Chr. hatte die markgfl. Werbung nebst seiner Anttcort [nr. (^96
und 707] übei'schickt : wenn der Kf. für gut haltty es vor die Vereinsversamm-
lang in Worms zu bringen, möge er es an die tcirtbg. Bäte dahin schicken mit
dem Befehl, es im gemeinen Bat zu proponieren. — Ebd. Konz.
*) Urach, Juli 12 teilt dann Chr. die markgfl. Werbung, die ihm in (>r.
übergeben wurde, some seine Antwort darauf an Mainz, Trier, Bayern und
Jülich mit. — Ebd. Konz.
730. 0 Damit haUe Hz. Albrecht vöUig recht: die Art, wie sich Chr.
unter ganz veränderten Verhältnissen an das Heidelberger NeutraUtätsver'
sprechen vom März 1653 festklammert, hat etwas Künstliches und Erzwungenet,
and war nur eine sehr mangelhafte Verhüllung seiner ganz andersartigen Motive.
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7SO. 1664. 601
gehebt hette, das, so doch aniez von wegen bemelter execution jtdi 6,
vüleieht nit on nachtailigen verdacht voriger verwaigerung halben
zum werk gericht werden muss, mit erhaltung des glimpfens und
weniger beschwerden zu verrichten. Er hofft jedoch, die Exe-
kufionssa^he lasse sich, wenn man sich ihr nicht länger wider-
setzt, ohne besonderes Verderben der Unterthanen und ohne
Kriegswaffe7i ausrichten, wie man aus den kais. Mandate7i an
die ausschreibenden Fürsten des fränk. und westfäl. Kreises
entnehmen kann.
Chrs. eigene Irrungen mit Hz. Heinrich betr., würde er
doch raten, gütlicher Unterhandlung stattzugeben; deim auch
wenn nichts Thätliches vorgenommen und nur der Rechtsweg
beschritten vrird, so bringt es doch Misstrauen und Entzweiung
ziüisclien den beiden Parteien; erbietet sich zu schiedlicher,
gleichmässiger und freundlicher Verhandlung.
Kann nicht einwilligen, dass der Entwurf der Fürschrift
für Herford mit der angehängten Bedrohung in der Einungs-
stände Namen und unter ihrem Siegel ausgeht, in erwegung,
das unsere, der stand, schutzverwonten solchermassen zu ver-
sprechen und sich deren so hoch anzenemen unserer verainigung
und derselben Inhalt stracks entgegen und zuwider; zudem so ist
es in gleichen fällen bis anher nit beschehen.*) Eine dem Bru^h-
saler Konzept entsprechende Fürschrift ohne Drohung Hesse er
$ich nicht missfallen. — Aibling, 1554 Juli 5.
Ced.: Antwort auf den eigh. Zettel; hat Chr. keineswegs
selbst im Verdacht der Parteilichkeit, sondern wollte ihn nur
na^h Berichten von anderen in bester Meinung warnen; hofft,
es werde Chr., da er sich unschuldig weiss, nicht von ihnen
unbilligerweise angelangt werden, bittet aber dringend, Chr.
möge zu thätlicher Handlung weder mit Drohung noch sonst
iveüere Ursache geben, da hinter Franken und Braunschweig
Ksr. und Kg. und vielleicht noch weitere stehen, welche auch
sie gerne ins Spiel brächten. Da er aus einem Nebenschreiben
sieht, dass Wege zum Vergleich Chrs. mit Braunschweig vor-
handen sind, bietet er sich zur Vermittlung an. Und lestlich
dieweil herzog Heinrichen sein ieziger handl so hoch wille ver-
wisen werden, so gedunckt mich, es sei des margraven handlung
') Vgl. Stumpf S. 173, 10. In der Heilbi-onner Deklaration war aus-
drücklich bestimmt, dctss den SchutZ' und Schirmverwandten der einzelnen Bundes-
fürsten von Seiten des Bundes keine Hilfe zu leisten sei.
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602 15W. 730.— 732,
Juli ö, uichts bösser, sonder ee heiloser, welchem man imerzu hett zu-
gesehen und den andern will man gar tot haben ; hätte man bei-
zeit dazu gethan, so wäre man beizeiten dieser beiden losen
Handlungen überhoben gewesen; Mite dies seinerseits immer
gerne gesehen, wenn es bei andern durchgegangen wäre; denn
es wäre Zeit, dass man einmal toieder Frieden im Reiche hätte,
St. Heidelb. Verein 7 6, 42. Or.^) präs. Juli 8. Ätu/zug bei Druffd
IV, 467.
Juli 6. 731. Kf. Friedrich an Chr.:
Der f rank. Kreis und die Exekutionssache.
erhielt dessen Schreiben nebst Abschr., was die ansbach. Re-
genten, auch die fränk. Bundesstände an Chr. geschrieben haben,
nebst dessen Antwort^) Und ist gleichwole nit wenig uns be-
frembdlich gewest zu vernemen, das in dem fränkischen krais
also ernstlicher weis auf erlegung des gelts gedrungen wurdet,
auch von denselben kraisstenden dermassen bewilligung geschehen
sein soll, in ansehen solchs andern kraisen nit wenig praejudicim
mage und daneben auch im reich dergestalt nicht herkommen ist.
Chr. wird die Sache auch stattlich zu erwägen und demnach
an andern ortem nach muglichait dahin zu richten wissen, damit
hierunder solcher beschwerlicher eingang nicht leichtlich einge-
raumpt werde.*) — Heidelberg, 1554 Juli 6.
Ludmgsburg. Kreisfiandlungen 3. Or.^) präs. Stuttgart, JuH 8.
Juli 10. 732. Chr. an Hz. Albrecht:
Verdacht der Farteilichkeü. Exekution. Streit mit Braunschweig.
Fürschrift für Herford.
Antwort auf dessen Schreibest von Juli 5. Bittet um Mit-
teilung, worin er sich verdächtig halten sollj da er sich ganz
a) 4 cito.
))) Aufaehr,: daroii ist Baii'ni ain uxtraot zugeschickt wurden.
731. *) nr. 727 und 728.
*) Chr, antwortet, Leonhe^^g, Juli 10, auch er halte es für ain beschwer-
lichen, ungebreuchigen und prejudicial actum, welher knnftiglich gememen sten-
den und kraisen des hl. reichs sambt und sonders zu nachteiliger Weiterung.
volg, neuerung und beschwerd reichen möge. — Ebd. Konz. — Juii 13 daniu
der Kf, hiefür sowie für Mitteilung des Befehls, den Chr. seinen GesamdUn
zum Schwab. Kreistag gegeben hat [nr. 736] : wird bei Abfertigung semer RäU
lunch Worms dessen eingedenk sein. — Ebd. Or. präs. Urach, Juli 19.
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7^2. 1664. 603
unschuldig weiss. Was afifangs sein Bedeuken war, damit die juU to.
Parteien nicht so ineinander geraten wären, weiss Albrecht})
Allein nachdem auf Begehren beider Parteien der Verspruch
gescheiten war, musste er demnachleben; wenn Albrecht meint,
derselbe sei durch die Acht und besonders die kais. Erklärung
geändert und die Exekution auf andern Weg zu richten, sq
wird dies nach Albrechts eigener Anregung auf den Tagen der
ynandierten Kreise beraten werden müssen.
Aus beil. Aufzug eines vertraulichen Schreibens von Pfalz^)
wird Albrecht sehen, dass es beschwerlich und hochhedenklich
wäre, wegen der erkannten Acht auf die mandierten Kreise
eine Kontribution zu legen, da die Konstitution des Landfrie-
dens Zuzug, nicht Geld, verlangt, eine solclie Geldzahlung im
Reiche unerhört ist und böse Konsequenzen hätte; auch würden
die fränk. Stände wohl einen hohen Anschlag ihrer gesamten
Kriegskosten machen. Deshalb ist viel ratsamer, zur Exekution
einen Zuzug zu bewilligen, selbst wenn er mehr Jcosten sollte.
Dies alles ist auf den Kreistagen und bei der auf 4. August
nach Worm^ von den 4 rhein. Kff. ausgeschriebenen Zusammen-
kunft der mandierten Kreise zu beraten.
Dankt für dcts Anbieten der Vermittlung mit Braunschweig.
Da er sicher weiss und beweisen kann, dass sein Vater die
Vertreibung des Hzs. vmi Braunschweig nicht nur nicht unter-
stützt, sondern vnderraten und dagegen protestiert hat, auch
auf den folgenden schmalkald. Einungstagen, wenn Braun-
schweig erwähnt wurde, seine Protestation erneuern und seine
Räte abtreten Hess, wie denn auch a. 48 Hz. Heinrich vor dem
B. von Salzburg, den der Ksr. mit dieser Sache beauftragt
tiatte, Unrecht behielt, während er [Chr.], nachdem auf die
gegen Ulrich wie gegen andere Schmalkaldische am KG. aus-
gebrachten Mandate der Prozess gegen denselben begonnen hatte,
nach dessen Tod absolutoria erhielt, so lehnt er die angebotene
Vermittlung ab, da er nur Hz. Heinrich in seinem Vorhaben
bestärken würde.
732. *) Bei der Verhandlung in Heidelberg im März 1553 über Vermitt-
lung des Streites zwischen Markgf, und Bb. hatte Witibg. die Anschauung ver-
treten, bei dem Ausbruch des Kampfes nicht unthätig zu bleiben, sondern dem
Teil, der den Frieden wiU, gegen den andetm Beistand zu leisten ^ da es nicht
angehe^ solchem Mutwillen zum Verderben des Reiches zuzusehen, — Protokoll
8, 3. Band.
2) nr. 731.
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604 1564. 732.-734.
Juli 10. Die Herforder Fürschrift betr. möge sich Albrecht an die
Einung und die Deklaration erinnern, wonach in solchen Fällen
der Majorität zu folgen ist; das Schreiben gilt nicht den
Schirmsverw. zu Herford, sondern dem Hz. von Jülich, den
man, xoenn ihfn beim Gebrauch seines Schutzes etwas begegnete,
nicht verlassen könnte. Damit es der Hz. von Jülich nicht
falsch versteht, möge Albrecht dieselbe siegeln, zumal da die
kgl. Gesandten im Rat erklärt hal)en, dass sie vom Kg. aus-
drücklichen Befehl haben, das Schreiben mit der Bedrohung
fertigen zu helfen; hätte Albrecht der Österreich. Besieglung
wegen ein BedenJcen, möchten sie fAlbr.J herr Wilhelm Trucli-
sessen versiglung herabthun lassen, semlichs versiglen, uns zn-
senden, wellen wir mit wideiTersiglung von ime den Sachen w(»l
recht zu thon wissen. Gedenkt Albrecht nicht zu siegeln, möge
er Chr. mitteilen, me er sich mit dem Schreiben und dem Be-
richt darüber an die andern, auch an Jülich, halten soll. —
Leonberg, 1554 Juli 10.
Ced. (ich): Dankt für den eigh. Zettel; will niemand zu
Widerwillen Ursach geben und bittet um Mitteilung, wie ihm
die Verdächtigung, Chr. sei parteiisch, zukam. Bittet, ihm
nicht zu verargen, dass er die Vermittlung mit Braunschweig
ablehnt; er hat auch des Markgfen. Vorgehen nie gelobt. Dass
jedem nach Belieben gestattet sein soll, einen Stand zu Geld-
hilfe, besser gesagt zu Schätzung, zu drängen, ist ihm absclim-
lich und hätte böse Konsequenzen.
St. HeideJb. Verein 7 b, 42. Abschr. Auszug hei Drufftl IV, 471.
Juli 10. '^^^' Chr. an Landgf. Philipp:
Verzögerung der Aufnahme des Landgfen.
obwohl er auf dem jetzigen Einungstag zu Worms durch seine
Räte den Abschluss mit dem Landgfen. betreiben liess, war es
doch einiger Hindernisse wegen nicht möglich, wie der Landgf.
vom Kfen. von Trier hören wird;^) will weiter darauf hin-
wirken. — Stuttgart, li)54 Juli 10.
St. Ueidelh. Verein 19. Kone. von Ber,
Juli 13. 734. Hz. Wilhelm von Jülich an Chr. :
Bedrohliche Forderungen Hz. Heinriche.
Chr. wird sich erinnern, was er wegen der durch den Ksr.
738. *) Vgl. Neudecker, Neue BeUräge S. 109; Stumpf S. 377.
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734.-735. 1654. ^5
und Hz. Heinrich von ihm imd dem erwählten B. von Münster juii is.
begehrten Kontribution an den letzten Einungstag in Worms
geschrieben hat. Berief deswegen die Stände dieses niederländ.
und westfäl. Kreises auf nächsten Mittwoch nach Köln; in-
ztvischen erhielt der B. von Münster weitere Schreiben von Hz.
Heinrich wegen des Hilfgelds und gestern klagte ihm derselbe,
dass das Kriegsvolk in sein Stift gezogen sei und Hz. Heinrich
ihm deshalb nochmals geschrieben habe.
Die Stände mit solchen Neuerungen zu beladen^ dass man
nur auf einen zugeschickten Zettel hin ohne gemeinsamen Be-
schluss solche ansehnliche Steuern leisten soll, ist hochbeschwer-
lieh; da in den braunschweig. Schriften namentlich die fränk.
Einungsverw. erwähnt sind, giebt er Chr. als dem Obersten
ihres Vereins zu bedenken, ob nicht er neben andern ihrer
Einung dies den fränk. Bundesständeti vorhalten und sie fragen
solle, ob auf ihren Befehl diese beschwerliche Neuerung vorge-
nommen sei, mit dem Hinweis, dass es für diesen niederländ.
und westfäl. Kreis angesichts des Einfalls der Franzosen be-
sonders schwer sei. Sollte sich Hz. Heinrich mit dem Stift
Münster nicht begnügen, sondern auch seine Lande belästigen,
erwartet er von Chr. und den andern Einungsverw. treuen Rat
und Hilfe. — Jülich, 1554 Juli 13.
Si. Heidelb. Verein 24. Or. präs. Nürtingen, Jfdi 26.^) Vgl, J>ntffel
IV, 472.
735. Instruktion Chrs. für Eberhard von Karpfen und j^i^ 23.
Dr. Hieronymus Gerhard auf den Kreistag von Juli 10:
Vergleichung der Kreisstände unter sich und der Kreise gegenseitig.
Kein Geldbeitrag zur Exekution. Besuch des Wormser Tages.
in der Proposition sollen sie auf das Ausschreiben, die kais.
734. *) eodem rät Chr. dem Hz., die Sache vor den auf Aug. 7 nach
Worms ausgeschriebenen Einungstag zu bringen. Zugleich teilt er mit, dass
der bayr. und fränk. Kreis neulich den fränk. Einungsständen den einfachen
Romzug auf 3 Monate an Geld zu erlegen bewilligten und dies auch von dem
Mchtoäb. Kreis begehrt wurde; dieser aber schlug es rund ab, da eine solche
Bewilligung nicht nur dem Landfrieden, sondern auch der goldenen Bulle und
den Reichsabschieden widerspricht und im Reich nicht Herkommen ist; dies
soll am 4. Äug. auf dem Kreistag der vier rhein. Kff. in Worms durch den
Gesandten des sckwäb. Kreises ausgeführt und so vorgetragen wei'den, dass
hoffentlich sowohl dieser wie andere Kreise die Hilfe nicht bewilligen. —
Ebd. Konz.
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606 1554. 735,
Juli 13, Mandate, das Schreiben der vier rhein. Kff. hinweisen,^) Kommt
dann nach der ersten Umfrage das Votum an sie, sollen sie
erklären, dass die kais, Mandate befolgt werden, sei an sich
billig, auch seien zweifellos alle Glieder des Kreises hiezu ge-
neigt; bei der jetzigen Lage Markgf. Albrechts sei jedoch Gegen-
rüstung, Hilfe und Zuzu^ unnötig; es handle sich darum, wie
künftigen Übergriffen und Gewaltthaten des Markgfen. oder
eines andern zeitig begegnet werden könne. Hierüber habe sich
Chr. schon wiederholt auf Kreistagen vernehmen lassen und
hoffe, dass die Gesandten so angefertigt seien, dass in diesem
Kreis die vertrauliche Vergleichung eingerichtet, dies in Worms
den anderen Kreisen mitgeteilt und die Sache dahin gerichtet
werden könne, dass die sechs mandierten Kreise sich mit ein-
ander über beständiges, gutherziges Vertrauen vergleichen und
solches Verderben und Empörung in der deutschen Nation end-
gültig verhütet und abgeschafft werde; darzu dan nicht allain
ieder krais under ime selbs (wie diser kreis im werk were) sich
mit aller notwendiger rustung und hilf vergleichen, sonder die
6 auch ein oberst haupt under inen benennen und erwelen möch-
ten, auf welches alle andere in disen landfridbruchigen feilen und
empörungen ir ufsehen selten haben ; dem volgends auch von einem
ieden kreis die ieren zugeordnet und mit rat derselbigen iederzeit
notwendig insehen möchte geschehen.
So dan ein solche gleichmessige, vertrauliche, gutherzige und
bestendige ainigkeit privatim zwischen iedes kreis glidem angericht
und dan auch mit den andern mandierten kreisen getroffen soh
oder möcht werden, inmassen dan alle glider vermög des land-
fridens und desselbigen hochverpeenten strafen zuvor gegen ein-
ander schuldig, auch der kei. mt. gnedigst begem ist, mechte
solchs volgends an die kei. mt. underthenigst von allen kreisen
in gmein gelangt und also mit Gottes gnad künftiger Unfall ver-
huet und bestendiger frid und ainigkeit im reich teutscher nation
angericht und erhalten werden.^
Bei diesem Votum sollen die Gesandten bleiben und die
Sache auf den angeregten Weg richten; ist sie dahin gebracht.
735. ») Vgl nr. 663 mit n. 1; 662 < 697.
*) So von den Whibgern. wörtlich vorgetragen am ScMuss der L Vn-
frage am 16. Juli vormittags; darauf wird ein Äusachuss benimmt : KonsUmi.
Kardl., Wirtbg., Baden: Kempten, Elchingen, Weiasenau, FUrstenberg, Moni-
fort: Augeburg, Eselingen, Ulm.
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735. 1664. 607
sollen sie die auf dem letzten Kreistag wegen des Zusammevr juii i3.
Schlusses dieses Kreises selbst verabschiedeten Punkte proponie-
ren,^) und, wenn sich bei der Umfrage zeigt, da^s alle Stände
dieses Kreises zu dem vertraulichen Zusammenschluss geneigt
sind, sich folgendermassen vernehmen lassen:
1. Diese ganze Handlung und Beratung soll nur auf das
Fundament des Landfriedens gegründet sein, um Vergewal-
tigungen eines Gliedes mit gütlicher Unterhandlung und nötigen-
falls mit der That zu verhindern, auch Vergarderungen und
unbekannte Kriegsrüstung unmöglich zu machen.
2. und 3. Ein vornehmes Haupt, Fürst oder namhafter
Gf., ist zum Obersten zu erwählen; ihm werden von jeder Bank
2 Räte zugeordnet, und zwar von geistlichen und weltlichen.
Fürsten zwei, von Prälaten und Gff. zwei und von den Städten
zwei. Diese haben die Kreissctchen mit einander zu beraten,
nötigenfalls an die Kreisfürsten oder durch sie an die Kreis-
Versammlung zu bringen. Oberst und Räte erhalten keine be-
sondere Besoldung ausser bei einer Expedition mit der That;
sonst nur Auslagen für Zehrung.
4. Die Hilfe kann nicht bestimmt angegeben iverden; sie
soll für jeden Stand auf den römerzug dermassen angestelt wer-
den, das dieselbig hilf noch gelegenheit begegnender sachen und
o]>ligender notturft von dem obersten und den 6 zugeordneten
reten auf ein einfachen, halben, mher oder minder, oder auch vier-
theil iederzeit moderiert und gemessiget solte werden; das auch
die hilf und anlagen alwegen an geld beschehen und nit Schickung
des volcks, auch nit minder dan auf 3 monat bald anfangs die
hilf an geld erlegt wurde, das auch von dem kreisobersten ritt-
raeister und hauptleut mit järlicher provision und dienstgeld er-
halten sollen werden. Da^ Geschütz ist zu ergänzen. Auf dieser
Versammlung oder durch Oberst und Räte soll beraten werden,
loas hierin zu thun ist, ob jedem Stand Stellung von Geschütz
und Munition auferlegt oder ob die Kosten der Vermehrung
umgelegt werden sollen; das Geschütz ist vne bisJier bei der
Stadt Ulm zu lassen.
5. Die Mässigung der Hilfe wird durch Obersten und Räte
*) Für die Vergleichung des schtoäb. Kreises unter sich war auf dem
Kreistag im April eine Ämahl von Punkten aufgestellt worden, über welche die
Gcs€mdUn bis zum nächsten Kreistag Resolution mitbringen sollten j vgl, künftig
Wfh-ttbg. Vierteljahrsh. 1901 (Beü. III).
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608 1564. 735.
Juli 13. bestimmt; soviel als möglich soll der Kreisstände Unvermögen
bedacht werden.
6. Zum sexsten, mit was mass der stillstand des beschwerten
•4ialben gesucht solte werden? Dweil diz notwendig, vertraulich
bedenken und fumemen allein, wie erbar, recht und billich, dahin
trericht solt werden, damit durch gnad des almechtigen der minder
bei dem mheren und hinwider der mherer bei dem mindern in
frid und einigkeit bei recht und gerechtigkeit sovil imer muglicb
gehandhabt, geschützt und geschirmbt werden möcht, so wui'de
zuversichtlich kein stand diz löblichen schwebischen kreis weder
ietz noch kunftiglichen des ungetreuen, unbillichen gemuets, willens
oder furhabens sein, den andern und sein mitverwandten stend
mit unbillichen instellen oder in ander weg zu beschweren, sonder
vil mher muglichs vleis sein obligend beschwerden helfen wa nicht
gar ufheben, doch zu ringem und zu erleuchtem; derenthalben
diz punctens halben gleichwol kein mass mag endlich furgenomen
oder angestelt, aber doch mechte solchs der erkantnus des obersten
und der 6 verordneten reten auch heimgestelt werden.
Aber den letsten puncten, die assecuration der stend under-
einander betreffend, ist gleichwol an ime selbs nichts erbarers,
billichers, auch der naturlichen vemunft mher gemes, dan das in
einem gmeinen heilsamen und so hochnötigen werk dermassen be-
stendiger, gewisser, unzweifenlicher trau und glaub gehalten werde,
das nicht allein kein suspition und zweivel bei den vereinbarten
einfallen, sonder vil weniger mit dem werk erwisen soll werden;
so künde doch nit schad sein, das sich in einem solchen notwen-
digen werk die kreisstend etwas engers und dermassen zusamen-
theten, das sie obgehorte liilf und rettung, auch handhabung des
landfridens, bei ieren treu, eehr und glauben, auch verpfendung
ierer gueter, wirklich gegen einander erzeigen und beweisen solten
und wolten, wa sich auch in einem gmeinen obligen oder fui^ge-
nomen expedition ainer von dem andern ad partem ausziehen,
absondern oder sonst vergleichen, und also nicht halten wurde,
das die andern einander so lang getreuen beistand, hilf und ret-
tung erzeigen solten, bitz durch Schickung des almechtigen dem
vergwaltigten wa muglich geholfen, auch der, so sich gehörter
gestalt abzogen hett, zu gepurlichen, billichen und statlichen ab-
trag angehalten und bracht werde, darwider inen auch kein dis-
pensation, absolution oder einich menschlich fiind, macht oder gwalt
helfen, schützen, schirmen noch in einich weg entschuldigen sollte.
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^^^- 1564. 609
Was auch kunftiglichen von wegen diser getreulichen zu- juii 13^
samensetzung auf den kaiserlichen confirmirten landfnden disem
kreis iederzeit weiter werde furfallen oder zu erwegen sein, das
solchs durch den obersten und die 6 ret auf gmeines kreis costen
fiirgenomen und gehandelt oder aber obgehörter gestalt an gmeine
kreisversamlung bracht werden.
Also mechte auch dises kreis oberstem haupt und desselbigen
zugeordneten reten bevolen werden, wa mit den andern kreisen
inhalt des ersten puncten ein gmein haupt erwölt wurde, das als-
dan in furfallenden Sachen dieselbigen mit dem gmeinen haupt
alle notturft noch gelegenheit der zeit beratschlagen, handien und
schliessen mecht.
Wa das die Sachen allen kreisstenden»> gehörter gestalt ge-
feUig, auch sie also von ieren gnedigsten und gnedigen fursten,
herren und obern abgevertigt sein wurden, mecht durch ein us-
schutz zu einem concept auf obgestelte articel griffen und dasselbig
volgends in gmeiner versamblung verlesen und abgehört werden.
Dieweil aber, wie zu besorgen, die gsandten nit alle mit
endlichem bevelch abgevertigt, auch veleicht sich etlich stend us-
ziehen und absondern wurden, soll nichts desto weniger zu einem
concept gegriffen, dasselbig ververtigt und den gsandten auf
hindersichbringen zugestelt, auch ein bestimpte zeit des zu- und
abschreibens oder auch wirklicher aufrichtung und volnziehung
dessen angesezt werden.
in.^> Was das letzte schriftliche Verlangen des Ksrs. be-
trifft, dass die Kreisstände eine ansehnliche Geldsumme den
fränk. Einungsverwandten erlegen sollen, und besonders den
Fall, dass die letzteren, urie zuvor auch, durch ihre Gesandten
darauf dringen sollten, so sollen Chrs. Gesandte hierin die
Sache dahin dirigieren, dass kein Geld bewilligt tvird. Wollen
die fränk, Gesandten hierüber Disputationen hervorrufen und
die schon aufgelaufenen Kosten erwähnen, so soll ihnen, doch
nichts schliesslichs, sonder allein disputative, entgegnet werden,
des Ksrs. Schreiben und Mandate lassen sich keineswegs auf
die früheren Unkosten beziehen. Dan wiewol von dem keiser-
lichen camergericht hievor mandata erlangt und ausbracht, so ^
hetten doch dorauf dises kreis stend an inen gar nichts erwinden
lassen, sonder die Sachen .ieres teils bests vleis vor andern kreisen
a) Or.: kriegistenden.
b) / und II 9ind nicht gtnwtnU
ErnBt, Briefw. d«B Hsi. Christoph. II. 89
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610 15B4. 736.
Juli 13, befurdert, bei andern mitmandierten kreisen vermög des reichs
Ordnung mit ernst sollicitirt und angehalten, auch weder für sich
selbs noch bei den andern kreisen noch der zeit ainich abschlegig
antwort geben. Atich habe der Ksr, atcs kais. Amt die Sache
imd Achtexekution auf den Reichstag verschoben und einge-
stellt, auch im jetzt ausgegangenen Mandat erklärt, dass er die
Verhandlung zu Rothenburg wohl gestatten könne und deren
Ausgang erivarten wolle. Neben dem auch des reichs Ordnung
den stenden kein mass geb, ob mit geld oder in ander weg die
hilf zu erstatten sein solt, sonder stunde die hilf vil mher auf den
zuzug dan geld oder aber bei einem oder mher mandieiten kreisen
beratschla^ng und gutansehen. Es vermechte auch der landfrid,
das dan erst die hilf und der zuzug geschehen solt, wa der land-
fridbrecher sterker und mechtiger dan der betrangt were, also
erzelter und anderer Ursachen halber mit keinen fuegen einicher
bitzher aufgelofner cost ervordert oder begert werden möge. Das
jetzige Verlangen sei auch unnötig, da der Feind nicht mehr
da, sein Land in der Einungsverwandten Gewalt, der Gegner
Kriegsrüstung zerstört sei. Auch seien solche Kontributionen
des Reichs altem Herkommen, Landfrieden und Ordnungen
zuurider, aus allerlei ansehnlichen Ursachen zum höchsten be-
schwerlich; dan nicht allein leuchtlich zu erachten, sonder auch
mher dan zuvil exempla vorhanden, wa frembdes kriegsvolk er-
halten wurdt, das solchs, als das sich nicht regieren last, ohn ver-
derben [von] land und leuten nicht beschehen kan. Wie man aber
künftiger Offension und weiterer Gefahr und Unruhe begegnen
und sie verhüten kann, das ist nicht Sache eines, soridem aller
mandierten Kreise, mit welchen sich auch dieser Kreis, beson-
ders auf die Einladung der vier Kff, nach Worms, wohl zu
halten und zu vergleichen wissen wird, so dass ihm weder vom
Ksr, noch von der anrufenden Partei noch sonst von jemand
Ungehorsam oder anderes vorgeworfen werden kann.
Hiebei sollen es die Gesandten lassen, bei ihrem weiteren
Votieren auch auf die Konsequenzen hinweisen, wie das Bei-
spiel des Vorrats zeige; dies alles sei zu erwägen, damit keine
Neuerung gemacht werde. Au^h sollen die Gesandten mit an-
deren hierüber verhandeln, dass unter allen Umständen so be-
schlossen werde, auch ihnen mitteilen, dass man wofd icisse.
dass die anderen Kreise in keine Geldhilfe willigen werden,
abgesehen von dem, was der fränk, Kreis gezwungen thun musste.
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735.-736. 1554. 611
Sind beide Punkte in der genannten Weise verglichen jüii 13.
und in einen Abschied gebracht, so sollen von den Kreisständen
einige verordnet werden, zu dem kfl. Kreis nach Worms zu
reiten, und ihnen Kredenz und Befehl gegeben werden, den
Beschluss dieses Kreises dem kfl. Kreis vertraulich zu eröffnen
und aufenglichs bei demselbigen kreis dise Sachen auch auf die
weg zu richten, wie sie bei disem kreis beschlossen weren, und
das volgends mit dem churfurstlichen kreis und derselben guetem
ansehen noch alle handlung der andern kreis gesandten auch fur-
gehalten und endlich dahin gehandlet wurde, damit also ein ge-
meiner, ainhelliger beschlus gemacht, auch volgends in aller kreis
namen an die kei. mt. schriftlich gelangt wurde.
Was die anderen Punkte im Ulmer Abschied von April 18
betrifft, so mögen die nach Gelegenheit auch angeregt werden.
In den zwei ersten Punkten musste die Sache inzwischen auf
andere Wege gerichtet werden, auch sind sie in obigen Punkten
enthalten. Die Gesandten sollen deshalb in Kürze die Gründe
mitteilen, iveshalb der letztbestimmte Kreistag abgeschrieben
ivurde, auch Chr. entschuldigen, dass es nicht früher geschah;
dabei kann der Versammlung die Relation über die Verrich-
tung in Bacharach auch verlesen werden.
Die Mängel mit den Münzen sind auf einen Reichstag zu
verschieben; inzwischen sollen die bestellten Quardin ihrem Be-
fehl nachkommen, diesen ihre Besoldung bezahlt werden.
Die geschenkten Handwerke sind in Wirtbg. abgeschafft.
Im übrigen lässt es dir. bei den im letzten Abschied be-
schlossenen Punkten.*) — Urach, 1554 Juli 13.
Ludwigshurg. Kreiahandlungen 3, Or.
736. Hz. Albrecht an Chr.: juU 15.
Aufnahme des Markgfen. Karl Verdacht gegen Chr. Exekution.
Braunschweig. Fürbitte für Herford.
Antwort auf dessen Schreiben dat. Juli 3, 7 und 10. Ver-
nahm, dass Markgf. Karl bei Chr. als dem Obersten um Auf-
*) Das Besultat dieses Kreistages war, dass der schwäbische Kreis auf
seiner Ablehnung der Exekution beharrte und Gesandte mit entsprechender In*
struktion nach Wof*ms abfertigte. Ch'össere Bedeutung hat das Bedenken über
die Handhabung des Landfriedens, welches hier, obiger Instruktion entsprechend,
ahgefassi wurde, um ebenfalls dem erweiterten Kreistag in Worms vorgelegt gu
tcerden: vgl. darüber Württbg. Vierteljahrshefte 1901.
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61ä 1564. 736,
Juli 15, nähme nachsuchte, weiss aber nichts Über die vielleicht von
ihm gewollte Ausnahme, über die von ihm angebotene Kontri-
bution some über Stimme und Session; mll sich nach Bericht
hierüber sowie über die Meinung der andern Einungsff. aller
Gebühr nach halten.
Was den Verdacht gegen Chr. betrifft, so ist jetzt nichts
Nachteiliges mehr daraus zu fürchten, weshalb er die Sache
bis zu ihrer persönlichen Zusammenkunft einstellen mll.
Über den mandierten Achtvollzug kennt Chr. aus seinen
letzten Schreiben seine Meinung, dass dem Ksr. aller gebüh-
rende Gehorsam geleistet werden soll; hat so auch seine Ge-
sandten auf den am 10. Juli in Regensburg begonnenen Kreis-
tag abgefertigt und tvird dessen Beschluss mitteilen.
Hätte Beilegung des Missverstands mit dem Hz. von Braun-
schweig gewünscht, entweder durch Bericht Chrs. an denselben
oder durch Vermittlung.^)
Hat wegen der Fürschrift an den Hz. von Braunschweig
für Herford Chr. sein Bedenken geschrieben. Da dieselbe von
den andern Ständen der Einung zum Teil gar nicht, zum Teü
wider den Gebrauch gefertigt ivorden und ihm damals der
Wormser Abschied 7ioch nicht zugekommen war, wollte er sie
nicht fertigen; wenn ihm aber die Fertigungen der andern an
den geivöhnlichen Orten gebracht werden,'^) will er es an ge-
bührender Handlung nach Einung und Deklaration nicht fehlen
lassen. — Reichenhall, 1554 Juli 15.
Ced.: Bittet, beil. Schreiben, das ihm von der Post aus
Venedig zukam, an Pfalzgf. Friedrich zu schicken.
St. Heidelb. Verein 7 b, 43. Or. präs. Urach, Juli 19.
736. *) Münsingen, Juli 24 antwortet Chr., er habe von Markgf. Karl
nicht gehört, dass dieser ausser Ksr. und Kg. jemand ausnehmen oder SUwtme
und Session haben wolle ; wenn ihm auf dem nächsten Einungstag Verhandlung
mit demselben aufgetragen werde, wolle er dem nachkommen. — Vor einigen
Tagen habe er durch seine Räte auf das Schreiben von Statthalter und Bäten
zu WolfenbüUel ablehnend antworten lassen mit solcher Ausführung der Gründej
dass Hz. Heinrich hoffentlich zufrieden sei. Die Hetforder Fürschrift habe er
an Pfalz, Mainz und Trier zur Besieglung geschickt und werde sie dann an
Albrecht senden. — Ebd. Konz., von Chr. korrig,
*) Es handelt sich hier um einen Rangstreit zwischen Bayern und Östsr^
reich; vgl. nr. 676 und 732.
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737.-739. 1664. 613
737. Seb. Scher flin an Chr.: Juli le.
Braunschweig, und fränk. Kriegsvolk. Kais. Truppen.
Das braunschweig, und fränk. Kriegsvolk hat sich so ent-
fernt, dass kein Überzug zu erwarten ist; doch kommen immer
noch Warnungen, dass Hz. Heinrich mit seinem Kriegsvolk
etwas gegen das Oberland vornehmen wolle.
Die 10 Fähnlein zu Ravensburg sind gemustert und ziehen
nach Italien. Gf. Lasle vom Haag wartet in Augsburg auf
sein Wartgeld für 25 Fähnlein Kn.
St. Heidelh. Verein 23, 107. Or. präs, Urach, Juli 17.
738. Pfälzgf. Wolf gang an Chr.: juU le.
Naumburger Tag und Abschied. Weitere Zusammenkunft.
dankt für dessen Schreiben von Juni 30 samt Abschr.; hat
gerne gehört, dass sich Chr. dieses hohe Werk so emsig an-
gelegen sein lässt; Gott wird es ihm nicht unbelohnt lassen.
Hat am 14. Mai an die zu Naumburg versammelten Stände
der A. K. geschrieben, wie beil. Abschr. zeigt ;^) nach Vollendung
des Tags hat ihm Philipp Melanchthon auf seinen Wunsch
Kopie des Abschieds geschickt; findet denselben christlich und
der A. K. gemäss und will ihn seinesteils annehmen, halten
und vollziehen ; will sich auch, auf Chrs. jetziges Schreiben hin,
mit Pfalzgf. Ottheinrich wegen der weiteren Zusammenkunft
über eine einhellige Antwort vergleichen, sie an den Kfen. von
Sachsen und an den Landgfen. von Hessen schreiben und die
Antwort an Chr. mitteilen;^) denn er gedenkt, bei der wahren
christlichen Religion und A. K. beständig zu bleiben. — Amberg,
1554 Juli 16.
UniversitäUhihl. Tübingen, M. h. 487. Abschr. C. R.
739. Kf. Friedrich an Chr.: JuU le.
Französ. Schreiben,
als er samt Gemahlin sich zu Neuschloss belustigte und die
738. •) Wäre bereit gewesen, den Naumburger Tag zu beschicken, hat
aber keine Leute, die er hiezu gebrauchen könnte, und von Theologen nur seinen
Hofprediger bei sich: kann andere nicht in solcher Eile aus seinem Fürstentum
kommen lassen : wird, was sie der A. C. gleichförmig und za heilsamer erklärang
derselbigen dienstlich beschliessen, seinesteils gerne annehmen, — Ebd. Abschr.
*) Vgl. nr. 776.
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614 1554. 739.— 740.
Juli 16. meisten seiner vornehmen Räte bei sich hatte, wurde leidsten
Freitag einem seiner Kanzleischreiber zu Heidelberg beil. Schrei-
ben übergeben, der es annahm, weil darauf stand, es solle im
Fall, dass die Wormser Versammlung schon geschlossen sei,
nach Heidelberg gebracht werden; wünschte, der Bote wäre da-
mit an einen andern Ort gezogen; allein da es ohne sein Wissen
angenommen, bis zu seiner Rückkehr behalten wurde und der
Bote nicht mehr da ist, so schickt er es Chr. als dem Einungs-
obersten verschlossen zu, damit er, da es nach der Versekre-
tierung vom Kg. in Frankreich ist, erwäge, ob man es eröffnen
und allen Einungsständen davon Abschr. schicken, oder ob man
es auf dem nächsten Einungstag uneröffnet proponieren solU)
— Heidelberg, 1554 Juli 16.
St. Heidelb. Verein 7, 60. Or. 2)rä8. Urach, Juli 20.
Juli 18. 740. Kf. Friedrich an Chr. :
Französ. Schreiben. Henneberg.
hat der Sache mit dem beil. noch verschlossenen Brief weiter
nachgedacht;^) würde er erst auf dem Wormser Tag vorgelegt,
so würden sich die Räte der andern Einungsver wandten, da
sie keinen Befehl hätten, nicht darauf einlassen wollen, sondern
sich Besclieid holen, so dass es lange dauern würde. Hält des-
halb für besser, dass Chr. als Vereinsoberster das Schreiben
sogleich erbricht und ihm Abschr. davon mit seinem Bedenken
schickt; er würde dann Chr. auch seine Meinung mitteilen,
wie es den aridem Einungsff. zu kommunizieren ist, damit sie
ihre Räte mit Befehl abfertigen.
Beil. Schreiben zeigt die landf riedbrüchigen Handlungen
gegen Gf. Wilhelm von Henneberg.'^) Chr. soll sich auf Vereins-
739. *) Urach, Juli 21 schickt Chr. das französ. Schreiben w%erhrochen
zurück; es gebühre ihm xceder dasselbe zu öffnen noch auf dem künftigen Tag
zu Worms den Einungsständen zu proponieren, da es nicht an den Heidelberger
Verein, sondern an alle Beichsff. und Stände gehe, also dem Erzb. von Mainz
als Erzkanzler zustehe. — Dankt für das hennebergische Schreiben und hat
mit dem alten Gfen. Mitleiden. — Ebd. Konz. — (In einem Schreiben, dai.
Schleusingen, Juli 10, hatte Gf. Wilhelm von Henneberg dem Kfen. über Feind-
seligkeiten des fränk. KHegsvolks geklagt : vgl. nr, 740, Voigt 2, 210.)
740. *) nr. 739 und 740 werden vom Kfen. offenbar gleichzeitig abgt*
schickt, uHe sich auch aus der Ankunft bei Chr. ergiebt.
«) Vgl. nr. 739 n. 1.
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740.— 741. 1664. 616
kosten über die jetzigen Kriegsübungen erkundigen ; entschul- juU is.
digt sein schlechtes Schreiben, da es an seinen Augen und
Fingern fehlte) — Heidelberg, 1554 Juli 18,
St. Heidelb. Verein 7, 61. Eigh. Or. präs. Urach, JuU 20.
741. Hz. Albrecht an Chr.: Juli 21.
Entlassung des Vereinskriegsvolks.
Antwort auf dessen Schreiben, dat. Urach, Juli 12. Da
der fränk. Kreis die Exekution mit Geld zu thun bewilligt
und dies jetzt nach beil. Abschr.^) auch der bayr. Kreis be-
schlossen hat, und er deshalb keinen Grund zu längerer Unter-
haltung des Kriegsvolks einsieht, besonders da man weder zu
Worms noch auf andern Einungstagen beschliessen wollte, ob
ein Stand, der wegen Befolgung der Acht oder wegen Verwei-
gerung der Exekution beschwert würde, Hilfe und Zuzug von
den Einungsständen zu erwarten hätte, so will er zwar seinen
Anteil auch auf den 4. Monat nach Ulm bezahlen, schlägt aber
vor, das Kriegsvolk nach einem halben Monat zu beurlauben
und den Rest des Geldes auf Abritt und Abzug zu verwenden.
— Salzburg,^) 1554 Juli 21.
St. Heidelb. Verein 7 6, 44. Or. präs. Stuttgart, Juli 27. Auszug hei
Druffel IV, 476.
') Urach, Juli 21 weist Chr. noch einmal darauf hin, dass er das franeös.
Schreiben nicht erbrechen könne, da es an alle Fürsten und Stände des Reichs
gehe ; Fr, solle es an Mainz schicken. Mit Anstellung von Kundschaft feire
er nicht. — E^d. Abschr. (ich). — Dilsherg, Juli 24 berichtet der Kf, dass er
das franeös. Schreiben an Mainz gesandt habe. — Ebd. 52. Or. präs. Mün-
singen, Juli 31.
741. *) Dat. Regensburg, Juli 13. Der Kreis hatte beschlossen, auf
6 Monate nach dem Reichsanschlag eine Kontribution auf den einfachen Römer-
zugy auf ein Pf. 12, auf einen Knecht 4 fl. zu rechnen, zur Hälfte nach einem,
zur andern Hälfte nach zwei Monaten zu bezahlen. Die Gesandten von Salz-
burg nahmen dies wegen mangelnden Befehls nur auf Hintersichbringen an. —
Abschr. ebd.
') Dieser Aufenthalt erinnert daran, dass sich Hz. Albrecht gerade jetzt
eitle sehr empfindliche Niederlage bei der Wahl des Erzbs. von Salzburg holte ;
vgl. Druffel IV, 470, 474, 475, 477, 478, 483, 487 etc. : G. Wolf, Die bayr.
Bistumspolitik (Beiträge z. bayr, Kirchengeschichte VJ, 0 S, 213 f)*
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616 1554. 742.— 74S.
Juli 21. 742. Johann Friedrich d. Af., Johann Wilhelm und Jo^
hann Friedrich d. J. an Chr.:
Besuch eines weiteren Tages in der Beligionssache.
Wir haben gelesen, was die theologen, so jüngst zu Naum-
burg beisammen gewesen sind, verabschiedet, auch was E. 1. darauf
an herm Augusten, churfürsten zu Saxsen, und herm Philipp,
landgrafen zu Hessen, von welchem allem uns E. 1. copei zuge-
sant, desgleichen auch an uns geschrieben.^) Und stellen in keinen
zweifei, E. 1. werden ab vorigen unsem gegebenen antworten,*)
Vereinigung der religion betreffend, genugsam haben verstanden,
wobei wir mit hülfe des allmächtigen Gottes zu verharren gedenken,
dabei wir es auch nochmals lassen wenden. Wir sind aber nichts-
destoweniger freundlich erbietig, wann uns zeit und malstatt be-
nannt wird, unsere theologen und rate mit befehl und instruction
abzufertigen; dann wir erkennen uns schuldig, nach unserm ver-
mögen fördern zu helfen, das die wahre christliche lehre der A. C.
erhalten und erweitert werde, sind es auch zu thun und E. L
freundlich zu dienen geneigt und willig. — Weimar ^ 1554 (sonn-
abends nach divisionis apostolorum) Juli 21.
Universäätsbibl. Tübingen, M. h. 478. Abschr. C. R.
Juli 21. 743. Kf. August an Chr.:
Naumburger Tag und Abschied. Zwietracht der evang. Theologen.
erhielt dessen Schreiben vom 30. Juni am 20. ds. M. ; und wissen
uns allenthalben zu erinnern, welchergestalt sich die Zusammen-
kunft etlicher theologen geursacht, nach beschehener erstreckung
auch zur Naumburg fürgängig gewesen und geendet Und wiewol
wir zum liebsten erfahren hätten, das E. 1. gesandte wiederum
allda angekommen, von anfang bis zum ende der handlung, so
allda gepflogen worden, den anwesenden beigewohnet wären, so
haben wir doch aus E. 1. schreiben wohl vermerkt, wie fem E. 1.
gesante gekommen und warum sie an solche malstatt zu bestimmter
zeit nicht gelangen können, derwegen es E. 1. entschuldigung nicht
bedürft. Wir wollten auch solchen tag geni was geraumer er-
streckt haben, damit E. 1. geschickte den sovil besser erreichen
mögen; so hat es doch darum nicht beschehen können, das man
sich dazumal auch etlicher chur- und fürsten Zusammenkunft nahe
742. *) Vgl. nr. 724 und 725.
•) nr. 557 und 620.
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743.-^7U. 1664. 617
dabei zu Zeitz gewiesslich versehen, welche Zusammenkunft dann Juli 21,
auch im fall der notdurft und da sich die theologen nicht ver-
glichen hätten, zu beförderung ihrer naumburgischen handlung
hätte gereichen können, darum E. 1. uns auch freundlich entschul-
diget wissen wollen. Das nun E. 1. gesante copei des abschieds
derselben Versammlung bekommen, E. 1. ihr auch darin gefallen
lassen, das beständiglich bei der A. C. ohne hintersichsehen ver-
harrt werde, wie dann E. 1. endlich bedacht, durch gnade des
allmächtigen darauf beständiglich zu verhaiTen, haben wir gern
vernommen. Wir sind auch bis anher anders nicht gesinnet ge-
wesen und auch noch endlich entschlossen, mit Verleihung Gottes
bis an unser ende bei obberürter A. C. zu bleiben, und lassen uns
solchen abschied Wohlgefallen. Gott wolle allergnädigst diese ein-
helligkeit der rechten, wahren christlichen lehre pflanzen und er-
leuchten lassen, damit es zu erbauung und erweiterung seiner
allgemeinen christlichen kirche und heiligung seines namens alhie
und dort ewiglich gereichen und gelangen möge.
Als uns E. 1. dann ir gemüt wegen der zwispalt, so sich in
religionssachen nicht allein mit uns und unserer warhaften christ-
lichen religion Widersachern, sondern auch mit unserer religion
verwandten zutragen, vermelden und zu erkennen geben, erfahren
wir solche zwispalt ganz ungeiii; da es auch in unserem vermögen,
dieselbe zu vorkommen oder abzuwenden, sollte an uns nichts er-
winden, und lassen uns bertirtes E. 1. bedenken Wohlgefallen.
Wiewol wir uns aber nicht zu berichten wissen, das von unsem
theologen oder in unsem landen disfalls was ungemässes vorge-
nommen, E. 1. auch leichtlich zu erachten, das wir ausserhalb
unserer lande derhalb wenig zu verschaffen und vielleicht nicht
viele folge haben würden, wollen wir doch dem und anderem, so
E. 1. uns von dem nationalconcilio und vorstehenden braunschweigi-
schen synodo schreiben, soviel an uns, nachdenken und wollte Gott,
wir vermöchten dieses und anderes allenthalben auf gebührliche,
christliche wege zu befördern, wollten wir an uns keinen mangel
sein lassen.^) — Lichtenhain, 1554 Juli 21.
UniversitatsbibL Tübingen, M. h. 476. Abschr. C. E.
744. Pfalzgf. Ottheinrich an Cfir,: juU 22.
Naumburger Abschied, Weitere Zusammenkunft,
dankt für den Abschied der Theologen zu Naumburg und Abschr.
743. *) Dass Chr. diese Antwort verstafid, ergiebt sich au^ nr. 790,
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618 1564. 744.-74S.
Jvii 22. dessen, was Chr. darauf an Kf. August von Sachsen und
Landgf. Philipp von Hessen geschrieben hat; hat Ohrs. Eifer
um die wahre Religion und die Ehre Gottes daraus erkannt.
Lässt sich Chrs. Schreiben an Sachsen und Hessen, soune den
Beschluss der Theologen, beständig bei der A, K. und Apologie
zu bleiben, ganz wohl gefallen und weiss auch nichts Besseres,
als dass die A. K. verwandten Stände zu einer Zusammenkunft
ihrer Botschaften von Laien und Theologen beschrieben werden,
um darüber zu beraten, was zu thun sei, dass sie ihrer wahren
Religion wegen sticht in stäter Sorge sein müssten. Was die
Theologen betrifft, so ist es nicht ohne Anstoss, dass sie sich
selbst so sehr entzweien und den Gegnern Freude nmchen; er
glaubt aber, dass bei der angeregten Versammlung sich hierin
auch Rat finden Hesse, öffentlich gegeneinander zu dispu-
tieren, zu schreiben oder zu predigen, müssen sie gehindert
werden, damit ihr Christentum nicht als ein zerteiltes Reich
verschrieen werde. Berichtet zur Förderung der Sache seine
Bereitwilligkeit an Sachsen und Hessen. Wenn Chr. und er
von diesen Antwort bekommen, können sie weiter zu einander
schreiben und schicken. — Neuburg, 1554 Juli 22.
Ced. : Hält für ratsam, die Zusammenschickung etwa auf
den nächsten Reichstag und in die Stadt d-es Reichstags fest-
zusetzen, so dass die Stände vor Anfang der Reichshandlung
im geheimen sich unterreden könnten, wie er auch an Sachsen
und Hessen geschrieben hat und was auch Chr., wenn es ihm
gefällt, fördern möge. Wäre in kurzem kein Reichstag zu er-
hoffen, sollte die Zusammenkunft sonst an einem gelegenen Ort
stattfinden.
St. Pf ah 9 c I, 110. Or. präs. Stuttgart, Juli 28.
Juli 25. 745. Markgf. Albrecht von Brandenburg an Chr. :
Bescheid auf seine Werbung. Vermittlung des Kardls. Otto.
in der Antwort auf die Werbung seiner Gesandten Jakob von
Ossburg und Wilhelm vom Stein ^) sagte Chr. mündlich und
schriftlich zu, die Werbung an seine Einungsverw. gelangen
zu lassen und ihm dann schriftlich zu antworten. Da dies
bisher nicht geschah, so bittet er, es sobald als möglich zu thun
und ihm dann Antwort zukommest zu lassen. Andernfalls
745. *) nr. 707.
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745.-747. 16B4. 619
müsste er keine Antwort auch für eine Antwort luilten. — 1554 juU 25.
Juli 25.
Ced.: Schickt Ab sehr, seiner Antwort an den Kar dl von
Augsburg auf das Erbietefi abermaliger Unterhandlung, auf
die er so tvenig hält wie auf die früheren.^ Bittet, neben den
Einungsverw. darauf bedacht zu sein, dass ihm die Billigkeit
zu Teil toerde und sich nicht das ganze Reich wider ihn dem
treulosen Haufen anschliesse, damit er nicht veranlasst tverde,
eins bei dem andern zu suchen.
SL Heidelb. Verein 9 A. Or. präs. Stuttgart, Nov. 12 (!).^)
746. Landgf. Philipp von Hessen an Chr.: Juli 20.
Hessen und Nassau.
klagt über die Verhinderung der Revision durch Nassau und
über eine Klausel in einem nassauischen Brief an ihn, das er
[Nassau] wolle diese sache der zeit und, da ers nicht erleben
wurde, seinen nachkommen bevehlen; bittet, seines Fleisses um
Fortgang der Revision eingedenk zu sein und ihn nicht von
dieser abdrängen zu lassen. — Kassel, 1554 Juli 25.
St. Hessen 4. Or. präs. Münsingen, Aug. 7.*)
747. Kf. Friedrich an Chr.: Juli 27.
Das braunschweig. Kriegsvolk.
hörte, dass das Kriegsvolk noch in der Gfsch. Henneberg und
zu Meiningen liegt und ganz unchristlich haust; auch soll
Hz. Heinrich von Braunschweig noch mit eifiem grösseren
Haufen dazu stossen, alles zu Herrenbreitungen mustern und
auf das Stift Fulda, Gelnhausen und dem Rheinstrom zu ziehen
wollen. — 1554 Juli 27.
St. Heidelh. Verein 7, 54. Or. präs. Münsingen, Juli 31.
*) ygl Voigt 2, S. 213 f.
') Vgl nr. 815.
746. *) eodem schickt Chr, dies an von GüUlingen, Fessler, Knoder und
Ber mit dem Befehl, eine Antwort zu entwerfen ; er glaube nicht, dass die Gät^
lichkeit staUfinde, noch weniger, dass ein gütlicher Austrag ei-reicht werde. —
Ebd. Or, — In seiner Antwort, Grafeneck, Aug. 14, rät Chr. noch einmal, die
Sache zu gütlicher Unterhandlung vor den Vei'ein oder vor die schon ernannten
Unterhändler Pfalz, Trier, Jülich und ihn kommen zu lassen. — Ebd. Kons.
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620 IBß^ 7i8.—749.
Juli 27. 748. Markgfin. Anna von Baden, Witwe, an Kanzler
F essler:
Streit mit Markgf, Karl über ihren Witwensitz,
wegen des ihr von Markgf. Ernst von Baden verordneten
Witwensitzes zu Sulzburg erheben sich unerwartete Irrungen
ztvischen ihr und Markgf. Karl, welcher trotz ihres Ansuchens
und trotz Unterhandlung auf seinem Vorhaben beharrt. Dies
hat sie veranlasst, sich hierin schriftlich an Chr. zu wenden,^)
damit er sich der Sache annehme, nachdem dieser früher gegen
Markgf. Ernst und sie sich erboten hat, bei etwaigen Irrungen
der Witwe mit Markgf. Bernhard Mittel und Wege zu suchen.
Schickt das Schreiben an Chr. samt der bisherigen Handlung
hiemit an Fessler durch des Johannitermeisters und -ordens
Sekretär, Sixt Marggraf d. J., bittet diesen anzuhören, die
Schriften einzusehen, Chr. bei der nächsten Gelegenheit vorzu-
tragen und in ihrem Namen um Erledigung der Sache zu bit-
ten, sowie dessen Meinung durch ihren Gesandten mitzuteilen.
— Sulzburg, 1554 Juli 27.
St. Baden 8 b, 1), B. Or.
Juli i:8. 749. Kg. Ferdinand an Chr.:
Belehnung Ghra.
setzt zum Empfang der böhmischen Lehen Tag und Malstatt
auf Montag nach Michaelis^) nach Prag an, wo Chr. in eigener
Person erscheinen soll. Nachdem er in seinen Schreiben von
Mai 26 und Juni 28^) für den Empfang des Afterlehens des
Fürstentums Wirtbg. und der Österreich. Lehen ein halbes Jahr
Urlaub bewilligt hat, ist er bereit, um Chr. neues Ersuchen in
den Österreich. Landen und überflüssige Kosten zu ersparen,
ihn mit beidem auch zu gleicher Zeit zu belehnen. — Wien,
1554 Juli 28.
St. Böhmen 3, 17. Or, präs. Aug. 8, 8 Uhr morgens.
748. *) IHeses Schreiben ist dat. Juli 4, wird aber auch jetzt erst c^m
der Markgfin. mitgeschickt. Zur Sache selbst vgl. Sattler 4, 73. Der Streu
drehte sich vor allem um den Judenschutz in Sulzburg. Es beginnt nun eim
sich sehr lange hinziehende Vermittlerthätigkeit Chrs., über welche sich bei oW-
gem Schreiben ausführliche Akten befinden.
749. ') Okt. 1.
') nr, 717^ das allerdings im Or. Juni ^7 datiert ist^
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7aO. 1664 621
750. Markgf. Johann von Brandenburg an Chr. : juU 28.
Naumbwrger Abschied. Festhalten an der A. K. Weitere Zusammen-
kunft, Erbeinigung von Brandenburg, Sachsen und Hessen,
erhielt dessen Schreiben samt Abschr. dessen, was durch die
Theologen zu Naumburg verabschiedet tvurde und was Chr.
darauf an Kf. August und den Landgfen. von Hessen geschrie-
ben hat;^) sah gerne, das sich Ee. 11. auf die A. C, bei derselben
zu bleiben, mit einander verglichen ; hat Chr. wiederholt erklärt,
bei der A. K. bleiben zu wollen, lässt es dabei und billigt die
Vergleichung. Was aber die andere confession anlangt, so neben
der augspurgischen beratschlagt und beredet worden ist,*) Hessen
wir uns gefallen, da die auch gleich der A. C. im eflfect gemäss
und nirgends zuwider, das man sich dannoch vor allen dingen
befliesse, damit man stark bei der A. (-. bliebe und an sonderliche
häufen zertrennt nicht traben dörfte, damit unsern widertheilen
nicht Ursache gegeben würde zu sagen, das man heut eines und
morgen ein anderes vorbrächte. Und ob es wohl ein ungrund
wäre, so wissen doch E. 1., wie die leute ihrer art nach zu thun
pflegen. So ist auch die A. C, inmassen sie vorhin durch chur-
und fürsten, auch die städte, erkannt, bekannt und übergeben,
unseres erachtens nicht zu verbessern.
Was Chrs. Meinung wegen Zusammenschickung von Räten
und Theologen der A. K. vor dem Reichstag betrifft, um zu be-
schliessen, wie und welchergestalt auf ein vorstehendes concilium
der religion und A. C. halben zu handeln sein möchte, so ist er
damit einverstanden und bereit, Räte und Theologen dazu ab-
zufertigen, — Wir, die chur- und fürsten, der erbeinigung ver-
wandt, sind jetzt zum viertenmal zusammenbeschrieben, der Tag
jedoch abermals wieder abgeschrieben worden. Was weiter aus
disem werden will, wird die zeit geben ; darum wir dem abschied,
mit E. 1. genommen,*) noch zur zeit nicht haben geleben mögen.
Der David sagt: sie haben äugen und sehen nicht, bände und
greifen nicht. — Falkenburg, 1554 (sonnabend nach Jacobi apostoli)
Juli 28.
Universüätsbibh Tübingen, M. h. 493. Abschr.
750. >) nr. 724 und 725.
*) Der Naumburger Abschied nahm in Aussicht, dem Ksr. die Augsburger
oder die damit gleichlautende wirtbg. oder sächs. Konfession zu überreichen ;
Neudecker, Neue Beiträge 1, 103.
■) Bei der Zusammenkunft in Gaildorf; nr. 608, 617.
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622 i&5^ 751.— 78t
Julias. 751. Chr. an Pfalzgf. Friedrich:
Brenz* Katechismus. Räte des Markgfen. Alhrecht, FärschstahL
schickt seiner jüngsten Zusage gemäss^) zwei Exemplare von
Brenz' Katechismus; bittet, das eine davon dem Hz. Georg zu
geben. Er hätte Fr. gerne ein deutsches Exemplar geschickt,
hat aber jetzt keine solche, nur eines, so ich teglichs brauch und
geschmutzt gnug ist. — Wenn Markgf. Albrecht Räte — Adelige
oder Doktoren — hätte, die er nicht bedarf, so icürde er, wie
er Fr. sagte, gerne einen oder mehrere davon annehmen; wenn
Fr. taugliche weiss, die auch gute Christen sind, möge er es
mitteilen; ebenso vMrde er auch aus den Amtleuten, die viel-
leicht den jetzigen Landesinhabern ^) nicht dienen wollen, einen
tauglichen Hofmeister für seinen älteren Sohn nehmen. Seine
Gemahlin lässt Fr. und die ganze Gesellschaft, die jetzt bei
einander ist, grüssen, ebenso er. — Stuttgart, 1554 Juli 28.
Ced.: Erhielt nach Fertigung des Schreibens diese zwei
ungebundenen [deutschen] Exemplare des Katechismus, die er
mitschickt; schickt ebenso den stahel sambt der winden und kocher
mit strähel; Fr. möge viel Kurzweil und Lust damit haben.
St. Pfalz 9f 4. Abschr. (ich).
Juli 28. 752. Pfalzgf. Friedrich an Chr.:
Markgf . Albrechts Räte. Ch'usse. Zeitung. Markgf , Karl zur Hir seh-
jagd.
hat dessen Schreiben nebst zwei lateinischen und zwei deutschen
Exemplaren von Bren^ Katechismus sowie einem Pürschstahl
nebst Zubehör erhalten. Will den Katechismus bei seiner An-
kunft an Hz. Georg schicken. Markgf. Albrechts Räte und
Amtleute betr. empfiehlt er zum Hofmeister den Vater des jungen
Schaumburgers, der ein gar guter Christ und auch sonst red-
lich ist. Sollte dieser nicht annehmen, käme noch Rochius von
Streytberg in Betracht, der einige Jahre an Markgf. Albrechts
Hof, auch bei einigen Zügen dessen Feldmarschall gewesen ist;
doch hat er den grössten Teil seines Lebens in Kriegshändeln
zugebracht und ist wenig an Fürstenhöfen gewesen; er ist fromm.
751. *) pfalzgf. Friedrich war am 3. Juli in Stuttgart: vgl. nr. 721 n. 3.
'*) Am 7. Juli gestaUete der Ksr. der fränh. Einung den Besitz und die
Nuiznieasung der Güter des Markgfen. Alhrecht bis zum Beichstag; Druffä
IV, 468.
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fS2.—76S. 16M. 623
aufrichtig, seines Wissens auch ein guter Christ und auch auf juU 28.
einem Amt wohl zu gebrauchen. Als Räte toären Hans Sig-
mund von Luchau, den Chr. auf dem letzten Au^gsburger Reichs-
tag gesehen haben wird, und Dr. Lorenz Weigle zu empfehlen ;
er unll an Markgf. Albrecht um Bewilligung dazu schreiben,
dass sie in Chrs. Dienst treten. — Hat Chrs. und seiner Ge-
mahlin Zuentbieten bei dem ganzen hier versammelten Haufen
ausgerichtet; erwidert es. — Markgf. Karl hat ihm mitgeteilt,
es sei ihm von einem Landschad geschriebefi worden, Hz. Hein-
rich von Braunschweig sei in einer Schlacht mit den jungen
Hzz. von Sachsen geschlagen und gefangen worden. Ein Lands-
knecht aus einem Dorf bei Tübingeii, der sich in T. einen
Schuss verbinden Hess, soll, wie ihm der alte Oschayraer be-
richtet, gesagt haben, er habe den Schuss in der Schlacht zwi-
schen de7i Hzz, von Sachsen und Landgf. von Hessen einesteils,
dem alten Heinz andernteils erhalten; der alte Wolf sei aber
nicht selbst dabei gewesen. Fürchtet, die Zeitung sei zu gut,
da Chr. nichts davon wusste, als Fr. van ihm schied. — Der
Carle will auf das Hirschgeschrei kommen, sagt aber, er thue
vor Mitte Sept. nichts auf der Hardt, denn die besten Hirsche
kommen erst 8 Tage vor Michaelis. — Pforzheim, 1554 Juli 28.
St. Pfalz 9f I, 5. JtJigh. Or. präs. Münsingen, JuU 30.
753. Kf. Friedrich an Chr.: JuU so
Die Anforderung an Jülich. Markgfi. Werbung hei Chr.
billigt dessen Vorschlag, dass Jülich die Sache tvegen der be-
gehrten Kontribution auf dem nächsten Einungstag vorbringen
solV) Hat nichts dagegen, dass, tote Chr. anregt, die markgfi.
Instruktion auf dem Einungstag auch beraten wird;^) glaubt,
es wäre nicht so viel daran gelegen gewesen, wenn Chr. sie
dem Kg. auch zugeschickt hätte; da man sie Ksr. und Kg. doch
nicht wohl verschweigen kann, möge Chr. auf dem nächsten
Einungstag durch seine Gesandten entschuldigen lassen, dass
die Instruktion in dem Ausschreiben vergessen tvtirde, und als-
bald auch diesen Punkt in Abwesenheit der kgl. Gesandten pro-
ponieren und über ihre Mitteilung an Ksr. tmd Kg. beraten
lassen. — Mosbach, 1554 Juli 30.
763. *) Vgl. nr. 734.
*) nr. 696.
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624 165^ 75B.—7U,
Juli 30. Ced.: Erfuhr glaublich, dciss schon des Ksrs. Gesandte
Wilhelm BöcJdin und Dr. Mepsch zu Worms angekommen seien.
St. Heidelb. Verein 24. Or. präs. Münsingen, Äug. ^.»)
Juli 30. 754. Hz. Albrecht an Chr.:
Resolution Ober die für den Einungsicig vorgeschlagenen Punkte.
Antwort auf dessen Schreiben von Juli 21.^) Da der bayr.
Kreis die Exekution schon bewilligt hat, hielt er mit Salzburg
für unnötig, jemand auf den rhein. Kreistag na^ch Worms zu
verordnen. Da zu diesem weder der röm. Kg. noch der Hz.
von Jülich beschrieben sind, glaubt er nicht, dass die für ihre
Einung vorgeschlagenen Punkte dort erledigt werden können;
er will aber doch seine Meinung darüber mitteilen.
1. Das Kriegsvolk ist nach Ausgang des 4. Monats zu
beurlauben und zu sorgen, dass es ohne Schaden abzieht und
nicht des Ksrs. Gegnern zukommt.
2. Hat wegen Aufnahme des Markgfen. Karl schon seine
Meinung geschrieben, dass auf weiteren Bericht das Gesuch
ertvogen und die Aufnahme einhellig beschlossen werden soll.
3. und 4. Zwischen Hessen und Nassau ist zu der Gütlich-
keit Tag und Malstatt anzusetzen; werden die Irrungen hier
beigelegt, bedarf es auch wegen der Aufnahme von Hessen keiner
weiteren Disputation.
') eodem erklärt sich Chr. mit des Kfen. Vorschlag einverstanden. —
Eigh, Ced.: Das Wilhelm Becklin und d. Mepbs albereit zn Worms einkomai,
halten wir genzlich darfur, das sye aus der kai. mt. beveich heftig auf die con-
tribucion des gelds, wie der bayerisch und frenckisch krais alberait bewilliget
haben, dringen werden ; geschieht nun das, so tragen wir warlich grosse ftirsorg,
das ain böse consequenz Yolgen werde und man hinfiiran nit mer yon wegee
bewilligung der reichshilfen reichstäge ausschreiben und taglaisten darfe, »onder
nur ain unnuz, los gesind zusamenlaufen lassen und yolgenz chur- und Ainteo,
auch stenden des- reichs nur claine zettele oder dicketten schicken — gib di
sovil, der sovil ! wa nit, denselben den nechsten herumbgeruckt — das halst als-
dan den landfriden handhaben. Bitten wir freundlich, semllchs in bestem tm
uns zu verstehen und dis dem feur zu befelchen. — Ebd. Konz. — eodem giebt
er seinen Gesandten in Worms Befehl, die Sache mit der markgfl. Instruktion
im Rat ohne die Kglen. vorzubringen und dessen Entscheidung zu folgen. —
Ebd. Or. präs. Worms, Äug. 6.
754. *) Juli 21 hatte Chr. unter Benennung der obm folgenden 5 Punktt
einen Einungstag ausgeschrieben, mit der Begründung, dass doch wohl atit
Einungsstände ausser dem Kg. und Jülich Gesandte auf den Wormser Kreistag
von Äug. 4 schicken würden. — Kons. Heidelb. Verein 14.
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754.-766. 1554 625
5. Hat wegen der Fürschrift für Herford schon sein Be- juU 30.
denken geschrieben. Da wegen der Besiegelung infolge der
scharfen Drohung vermutlich auch andere Einungsstände Be-
denken haben, hält er um so mehr bedächtiges Vorgehen für
nötig, damit sie nicht wider Willen wegen der Schirmverw, in
Nachteil kommen.^ — München, 1554 Juli 30.
Ced.: Fragt, ob die andern auch wie er ihren Anteil zum
Unterhalt des Kriegsvolks bezahlt haben.
St. Heidelb. Verein 14. Ahachr.
755. Pfalzgf. Georg an Chr.: Juli 3o.
Markgf. Albrecht.
erhielt auf dem Rückweg von Urach in Speyer beil. Zeitungen.
Als er noch eine Tagreise von Hause entfernt war, erfuhr er^
dass Markgf. Albrecht hier unten im Land sich aufhalte und
in seines [Ggs.] Vaters Landschaft an einem zwischen diesem
und Trier strittigen Ort 3 Meilen von Simmern selbst 4 Land-
wagen niedergeworfen habe. Von einem Rat des Markgfen.
erfuhr er, dass derselbe sicher mit den Pferden, die er bei sich
habe, zum französ. Kg. ziehen werde und schon einige Pferde
in Metz habe. — Birkenfeld, 1554 Juli SO.
St. Heidelb. Verein 28, HO. Or, prds. Münsingen, Aug. 5.
766. Instruktion Chrs. für Ludivig von Frauenberg, Ober- juU 31.
vogt zu Lauffen, und Liz. Balthasar Eisslinger zu dem nach
Worms auf Aug. 7 angesetzten Einungstag:
1. Trennung des Kriegsvolks ist nicht zu raten, solange
man nicht weiss, wie jeder Einungsstand mit Braunschxveig,
dem fränk. Verein und anderen steht. Beim fräfik. Verein
und bei Braunschweig ist um bestimmte Erklärung nachzu-
suchen; erst wenn man diese hat, können Reiter und Kn. be-
urlaubt werden. — Dabei sollen die Gesandten Hz. Heinrichs
Resolution auf Chrs. Schreiben eröffnen und die Unrechtmässig-
keit seiner Forderungen darlegen; wenn Chr. trotzdem vo7i
Braunschweig etwas zustiesse, vnlrde er auf des Vereins Hilfe
rechnen.
*) Münsingen, Äug. 1 antwortet Chr., er wolle diese Resolution in Worms
mitteilen, hielte aber für gut, wenn Albrecht den Tag auch besuchen Hesse; zu-
gleich bejaht er die Frage der Ced. — Ebd. Äbschr.
Krnst, Brief w. des Ust. Chr. II. 40
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626 IßW. 75^.
Juli 3 L 2, Markgf. Karls Aufnahme ist zu empfehlen; doch soll
ihm ausser dem Ksr, niemand vorgegeben werden. Über die
Art der Aufnahme sollen die Gesandten mit der Mehrheit stim-
men; doch wird er sich nicht höher als mit 250 bis 300 z. F.,
100 Pf., 1 Feldschlange und 2 Falkonettlein belegen, lassen.
3. Sie sollen mit den Pfälzem stimmen, dass die gütliche
Unterhandlung zwischen Hessen und Nassau nicht aus der
Hand gelassen werde.
4. Wegen der Aufnahme von Hessen sollen die Räte des
Kgs. und Hz. Albrechts Antwort anhören und für die Auf-
nahme von Hessen stimmen, nötigenfalls unter Ausnehmen der
nassauischen Sache.
5. Das Schreiben für Herford ist zu befördern.
6. Des Pfennigmeisters Rechnung kann in 1—2 Stunden
fertiggemacht werden.
7. Sie sollen für eine Erhöhung der bestimmten jährlichen
Anlage um 200—300 fl. eintreten. Wird beschlossen, das Vorrat-
geld nicht anzugreifen, sondern auf dem Asperg beisammen-
zulassen, sollen sie darauf hinarbeiten, dass es dem nächsten
Obersten samt den Schriftlichkeiten und dem andern Geld zu-
gestellt wird.^)
8. Denen, welche in den Verein aufgenommen zu werden
wünschen, soll ein summarischer Auszug der Einung gegeben,
sonst es bei der Heilbronner Erklärung gelassen loerden.
9. Sie sollen eine baldige persönliche Zusammenkunft be-
fördern.
10. Sie sollen unter Hinweis auf die bisherigen Missstände
bei den Beratungen anregen, ob nit deshalben das ein weg, näm-
lich das etliche gottsförchtige, geschickte, erfarne und fromme
menner erkiest, zu gemeiner einigungs rat mit gebürlicher beeidi-
gung verordnet und deputiert würden, welche in allen furfallenden
Sachen uf des obersten erfordern zusammenkommen und alles ihenig
bests fleis und Verstands zu beratschlagen, zu handien und zu
schliessen macht haben sollen, des sie getrauten, gemeiner einignng
furstendig, nutzlich und erschiesslich sein, wie man sich dann uf
den und ander weg femei-s zu vergleichen hette und sie, gesandten,
Wissens triegen, solchs in den alten schwebischen und andern bünd-
766. *) Zasius hat also mit seiner Behauptung, Chr. habe den Vorrat
auf dem Asperg behalten wollen, völlig unrecht; Druffel IV, 494.
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^56.-^76B. 1554.
627
nussen auch also gehalten und in denselbigen also gemeine räth Juli 3t.
verordnet, die gehörtermassen verpflicht und gebraucht worden.
11. Die markgfl. Instruktion betr. hält Chr. für gut, auf
Mittel und Wege zu sinnen, um es zwischen den Fränkischen
und dem Markgfen. zu einem Vergleich zu bringen.
12. und 13.^) Hier sollen die Gesandten mit der Mehrheit
stimmen. — Stuttgart, 1554 Juli 31.
Ced.: Bei jedem Punkt, zu dem eine Erklärung Hz. Alb-
rechts vorliegt,^) sollen sie diese verlesen.^)
St, Heidelb. Verein 14. Or.
757. Kg. Ferdinand an Chr.: JMsi.
da es ihm unmöglich ist, seine Räte bis Aug. 7 nach Worms
abzufertigen, bittet er, den Bundestag bis Aug. 16 zu verschieben.
— Wien, 1554 Juli 31.
St. Heidelb. Verein 14. Or.^) präs. Stuttgart, Aug. 8,^) 8 Uhr morgens.
768. Chr. an Bamberg, Würzburg und Nürnberg: Aug. i.
bittet, Wolf von Truppachs Witwe, welche seine Gemahlin zur
Hofmeisterin wünscht, das Ihrige unentgeltlich wieder zustellen
zu lassen. — Stuttgart, 1554 Aug. 1.
St. Würshurg 3. Kone.
«) 4 cito, cifeifsime.
') Die beiden Punkte handeln nach der Proposition von dem Beitrag gur
Unterhaltung des fränk. Kriegsvolks und vom Verhalten wegen der Zeitungen
über das hraunschweigische Heer.
») Vgl. nr. 754.
*) tfber den zweiten Wormser Einungstag vgl nr. 763 f., 768, 771, 778:
des Zasius Bericht Druffel IV, 494; Abschied bei Stumpf S. 282—86; Proto-
hall St. Heidelb. Verein 14. Die Verhandlungen kreuzten sich vielfach mit
denen des gleichzeitigen erweiterten Kreistages (vgl. Druffel IV, 490 mit n,J
tittd zeigen noch deutlicher als der Vereinstag im Juni die im Heidelb. Bunde
eingetretene Spaltung.
767. *) eodem antwortet Chr., da sich der Tag nicht mehr verschieben
hisse, hohe er seinen Gesandten befohlen, des Kgs. Schreiben zu eröffnen und
zti begehren, mit der Beratung der ausgeschriebenen Punkte bis zum 16. zu
MXirten und inzwischen den Artikel über Beurlaubung des Kriegsvolks, über den
sich der Kg. schon resoMert, vorzunehmen. — Ebd. Konz. — eodem teilt Chr.
diese Antwort an Dr. Zasius mit. — Ebd. Konz.
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62Ö i5W. 7B9.
Äug.i. 759. Markgf. Karl von Baden an Chr,:
Die Bedingungen seiner Aufnahme in den Heidüh. Verein,
Antwort auf dessen Schreiben,^) wonach er sich Über seine
Aufnahme in den Verein erklären soll. Markgf. Christoph^ der
die ganze Markgfsch. Baden und andere Herrschaften, die er
mit seinen jungen Vettern teilen mu^s, allein besass, war in
dem 12 jähr, schiväb. Bund nicht höher als mit 60 Pf. und
300 M. z. F, belegt, und auch dies fiel ihm so schwer, dass er
vor Ausgang von 8 Jahren aus dem Bund austrat. Da er
weiss, dass die Lage im Reich vielleicht stattlichere Hufe als
früher erfordert, erbietet er sich, mit 100 Pf., aber keiner Hilfe
z. F., in den Verein einzutreten, doch so, dass er nicht nur
mit seinem Teil der Markgfsch. Baden, sondern auch mit der
Markgfsch. Hachberg und anderen oberen Herrschaften —
Sausenberg, Röteln, Badeniveiler — eingenommen werde. Bittet,
auf dem nächsten Einungstag dieses Erbieten vorzubringen
und seine Aufnahme mit solcher Hilfe zu befördern. Lemt£
auf dem letzten Landtag die Armut seiner Unterthanen so ken-
nen, dass er alle Bundesbeschwerden aus seinem Kammer gut
erstatten muss; bittet um Mitteilung, auf wieviel Jahre das
Verständnis geschlossen ist, ob es erblich ist, ob ein Stand,
dem es beschwerlich ist, darin zu bleiben, wieder austreten darf.
Was Hz. Albrecht in seinem Schreiben^ von der Ausnahme,
Kontribution, Stimme und Session sagt, versteht er nicht, da
er Abschied und Ordnung der Einungsff. nicht kennt. Ist Aus-
nehmen erlaubt, will er ausser dem Ksr. seinen Schwager
Markgf. Albrecht vorbehalten. Mit Session und Stimme will
er nach der Einung sordnung me andere gehalten werden. Wird
er aufgenommen, so wünscht er einen bestimmten Termin, in
dem er sich um seine Anzahl Pf. bewerben kann. — Mühliurg,
1554 Aug. 1.
St. Heidelb. Verein 14. Or.^) präs. Münsingen, Äug. 4,
a) 3 cito.
769. *) Münsingen, Juli 35 hatte ihn Chr, aufgefordert, entweder jewumd
nach Worms zu schichen oder sich ihm gegenüber zu erklären; zugleich hatit
er die Antwort von Pfalz und Bayern [nr. 736] über Kafis Aufnahme müge-
sandt. — Ebd. Abschr.
«) nr, 736.
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760.— 761, 1664.
760. Chr. an Kf. Friedrich: Äug, 2.
Framds. Schreiben, Hessen und Nassau, Braunschweig, Kriegsvolk.
erhielt von ihm 5 Schreiben, dat, Juli 24, 25, 27 ; billigt die
Übersendung des französ, Schreibens an Mainz,^) Was die
2 Schreiben wegen der katzenelnbog. Sache betrifft, so hat sich
Landgf, Philipp noch nicht erklärt, ob er alle Einungsff. zu
Unterhändlern leiden will, da derselbe, soviel Chr, weiss, nur
Pfalz, Jülich und ihm die Gütlichkeit gestattet hat; deshalb
ist seine Antwort zu erwarten. Da dieser Punkt auch auf dem
Einungstag proponiert werden soll, hat er die beiden Schreiben
von Pfalz an den Einungskanzler geschickt mit dem Befehl,
sie bei diesem Punkt vor der Versammlung verlesen zu lassen.
Hat auch wegen der Punkte, die ihm Fr, nach dem Ausschreiben
des Tags schrieb, den Einungskanzler angefertigt, — Wegen
des Zugs des braunschweig, Kriegsvolks ^) werden Fr, und Mainz
sich wohl zu halten unssen, dass man erfahre, was von dem-
selben zu erwarten ist, — Schickt einige Zeitungen von Hz.
Albrecht, — Münsingen, 1554 Aug, 2,
St. Heidelb. Verein 7, 54. Konz,y van Chr, korrig,
761, Chr, an Markgf Karl von Baden: Aug. 5,
Aufnahme in den Heidelb, Verein,
Antwort auf dessen Schreiben, Wird es auf dem bevor-
stehenden Einungstag vorbringen lassen. Die Einung ist erb-
lich; die Anzahl von Jahren, auf die er sich verpflichten will,
kann Karl selbst bestimmen. Ausgenommen werden in der Einung
nur Ksr, und Kg, und alle alten Sachen. Wegen des gewünsch-
ten Termins zur Werbung der Pferde kann er nicht genügeiid
berichten; denn jeder Stand ist verpflichtet, im Fall der Not
sich so schnell als möglich in der vom Oberst zugeschriebenen
Zeit verfasst zu machen; glaubt, dass von Karl auch Geld an-
genommen würde. Aber und dieweil E. 1. uf den fall die hilf
sibenfächig von den stenden, so starck E. 1. in di verein ange-
nommen, gelaist werden würdet und also die nur mit reuter one
ftiessvolck und geschutz beschehen wurde, hielte er für Karl und
sein Land für besser, sich mit Fussvolk und Reitern zu be-
760, *) Vgl. nr, 739 f.
«) Vgl. nr. 747.
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630 1654. 761.^763.
Aug. ö. legen, damit sie um so mehr Schutz von der Einung hätten. —
Bittet um Karls Meinung in diesen Punkten. — Münsingen,
1554 Aug. 5.^)
St. Heiddb. Verein 14. Ahachr.'^)
Aug. 6. 762. Chr. an Pfälzgf. Ottheinrich:
Ansprüche an das Dorf Siaufen.
erhielt dessen Schreiben samt Abschr., das Dorf Staufen betr.,
das er für Lehen angesprochen hat, das aber Otth. als un-
lehenbares Eigengut seinem Fürstentum einverleibt haben will.
Hat besiegelte Urkunden, dass Staufen sein Eigentum ist und
von der Herrschaft Hellenstein zu Lehen geht; dass es in Otthrs.
Fürstentum liegt, ändert daran nichts; hofft, Otth. werde kein
Befremden tragen, wenn Chr. diesen Anspruch mit dem ordent-
lichen Recht sticht. — Münsingen, 1554 Aug. 6.
B.A. München, Wiribg. F. 24. Ahachr,
Aug. 6. 763. Chr. an seine Räte in Worms:
Kg. Ferdinand. EniUiasung des Kriegsvolks.
schickt mit, was ihm der Kg. über die Beurlaubung des Kriegs-
Volks und die Aufnahme des Markgfeii. Karl ^) geschrieben hat;
befiehlt, diese 8 Schreiben sogleich durch den Einungskanzler
im Rat verlesen zu lassest. Da der Kg. so sicher weiss, dciss
der Heidelb. Verein von den fränk. Einungsständen nichts zu
761. ^) eodem schickt Chr. Karls Schreiben [nr. 769] und seine Antwort
darauf an seine Bäte in Worms, mit dem Befehl, beides bei der Beratung dieses
Punktes vorlesen zu lassen. — Ebd. Or. präs. Worms^ Aug. 8. — Kg. Ferdi-
nands Antwort über die Aufnahme des Markgfen. nr. 763 n. 1. — Jülich, Juli ^
schreibt Hz. Wilhelm an Chr., er scMiesse sich hierin dem an, was den andern
gefalle. — St. Heidelb. Verein 8. Or. präs. Grafeneck, Aug. 13.
*) Um dieselbe Zeit finden auch beachtenswerte Verhandlungen statt, w^cKe
den Zweck haben, Sachsen in den Heidelb. Bund zu bringen: die Anregung
hiezu ging wohl von einem Glied des Bundes aus, da die Biiziehtmg Sachsens
von jeher als wünschenswert erschien (nr. 157, 163, 634 § 6): den Vermitthr
machte Christoph Arnold; Druffel IV, 484, 466, 499. Nach Druffel IV, 4(^
hatte Kf. August zunächst nähere Mitteilutigen über die Vereinigung gewünscht.
Die pfälz. Instruktion für Arnold (Druffel IV, 484) giebt auch sonst weH^ofk
Aufschlüsse über die augenblicklichen politischen Anschauungen ihrer Urheber.
763. *) Wien, Juli 28 schrieb Ferdinand an Chr., wegen Aufnahme dm
Markgfen. Karl werde er seinen Räten zum Bundestag Befehl geben, — Ebd.
Or. präs. Münsingen, Aug. 6.
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763.-^765. 1564. 631
furchten hat, sollen sie auch dafür stimmen, dass das Kriegs- Aug. e.
Volk sofort oder nach Ausgang des 4. Monats beurlaubt werde.
Der Beschluss soll sofort an Oberst und Kriegsräte mitgeteilt
werden, da man einiges, vielleicht fast den ganzen Abzug,
sparen kann. — Münsingen, 1554 Aug. 6.^
St. Heiddb. Verein 14. Or.^) präs. Worms, Aug. 8.
764. von Frauenberg und Eisslinger an Chr.: Aug. 9.
Bericht vom Einungsiag.
erhielten dessen Schreiben von Aug. 6 gestern abend; sie brach-
ten es dahin, dass von den Einungsgesandten trotz der arideren
Geschäfte ein Ausschuss gemacht und heute früh die Proposition
angehört wurde. Wegen Beurlaubung des Kriegsvolks erklärte
der pfälz. Grosshofmeister, es seien auf dem jetzigen rhein.
Kreistag allerlei Drohungen gefallen und sehr zu besorgen,
dass ein Stand, der die von Hz. Heinrich und dem fränk.
Verein geforderte Kontribution abschlage, mit Geivalt dazu ge-
drungen werde; sie [die Pf.] wollten deshalb heute aufbrechen,
bei ihrem Herrn Bescheid holen und morgen oder übermorgen
damit im Rat erscheineii.
Von den Einungsräten insgesamt wurde beschlossen, beim
nächsten Ratstag die markgfl. Instruktion in Abwesenheit der
Kglen. vorzunehmen. — Worms, 1554 Aug. 9, 11 Uhr mittags.
St, Heidelb. Verein 14. Or.^) präs. Qrafeneck, Äug. 11.
765. Instruktion Chrs. für H. D. von Plieningen und Liz. Aug. 10.
Balthasar Eisslinger, seine Gesandten an den röm. Kg.:
Nachläse am Vertragsgeld. Zoll. Belehnung Chrs.
1. sie sollen unter Hinweis auf die vielen Schulden des
Landes den Kg. bitten, an den auf Sept. 6 verfallenden 75 000 fl.
25000 soivie das Ziel des nächsten Jahres ganz nachzulassen
und deswegen auch mit dem böhm. Kg., Marschall Trautson
und Hans Hof mann, verhandeln. Will der Kg. die 100 000 fl.
*) 8 oito, citisRim«.
b) 8 cito, citiftime.
*) eodem befiehlt er dem Marschall, auf das Schreiben der Bäte von Worms
zu warten und, wenn es auf Urlauben laute, dem Kriegsvolk abzudanken; auch
soll er sich bemuhen, demselben den Abzug ganz oder doch die Tage, welche sie
noch £u dienen hätten, abzurechnen. — Ebd. Kong,
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632 IBW. 765.-766.
Aug. 10. nicht nachlassen, sollen sie stufenweise von 100000 auf oOOOii
herabhandeln. Ist hier nichts zu erreichen, sollen sie den Kg.
bitten, für das nächste Ziel von 75000 fl, Schuldbriefe des Ksrs.
Maximilian und des Hzs. Sigmund gegen Hz. Ulrich im Betrag
von 90000 fl. anzunehmen oder Chr. das ihm nach dem Ver-
trag von 1520 noch ausstehende Unterhaltsgeld abzielten zu
lassen und für den Rest leidliche Ziele mit je 8—10000 fl. zu
gewähren; oder aber des Kgs. Schulden bei Prälaten, Städten
und Ämtern Wirtbgs. abziehen zu lassen. Ist mit all dem kein
Nachlass zu erreichen, sollen sie wenigstens für die Sept. 6
verfallenden 75 000 fl. oder doch für 25 000 davon Verlängerung
bis Weihnachten erbitten.
2. Sie sollen den Kg. um seine Einwilligung in die Er-
höhung des Zolls bitten.^)
3. Sie sollen mitteilen, dass Chr. trotz aller Hindemisse
zum Empfang des Afterlehens kommen toolle und bitte, von der
böhm. Grenze an bis Prag geleitet zu werden. Zugleich sollen
sie bitten, dass die böhm. Lehen, die Clir. selbst zu empfangen
nicht schuldig ist, seinen Anwälten geliehen werden, ebenso die
Österreich. Lehen.
Nach ihrer Werbung beim Kg. sollen die Gesandten so-
gleich beim böhm. Kg., dann bei Hans Hofmann und Marschall
Trautson um Unterstützung beim Kg. bitten. Treffen sie den
röm. Kg. nocfi in Österreich, sollen sie den 1. und 2. Punkt
und vom 3. nur das die Afterlehenschaft Betreffende vorbringen,
die Sache mit den böhm. und Österreich. Lehen aber erst in
Böhmen werben, wohin sie mit dem Kg. reisen sollen. Sie
sollen bis zu Chrs. Ankunft am kgl. Hof bleiben. — Münsingen.
155i Aug. 10.
St. Österreich 7 d. Or. ~ Konz. St. Böhmen 3, 18.
Aug. 10. 766. Hz. Albrecht an Chr.:
Beschickung dts Einungatags in Worms.
da er seit seinem letzten Schreiben noch weitere Artikel ver-
nahm, die auf dem Einungstag beraten werden wollen, und da
auch der röm. Kg. seine Bundesräte dazu schicken u>ird, will
765. «) Vgl. nr. 681 n. i.
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766.-767. 1654. 633
er den Tag auch besuchen lassen und die Absendung so weit Aug. m
als möglich beschleunigen.^) — Schloss Leonsberg, 1554 Aug. 10.
St. Heidelh. Verein U. Or. präs. Grafeneck, Aug. 16.^)
767. Markgf. Karl von Baden an Chr.: Aug.ii.
Aufnahme in den Heidelh. Verein.
Antwort auf dessen Schreiben.^) Da er fürchtet, es wer-
den ihm die mit der Einung verbundenen Beschwerden zu gross
sein, und da inzunschen der Kg. die in dem Streit über seine
oberen Herrschaften vorgeschlagenen Mittel ganz abgeschrieben
hat und der Ausgang des Prozesses nicht sicher ist,*) kann er
sich nur auf 3 Jahre verpflichten.
Ist mit der Ausnahme von Ksr. und Kg. zufrieden. Da-
gegen wäre ihm beschwerlich, wenn die Ausnahme der alten
Sachen bedeuten würde, dass, wenn ein Einungsstand um alter
Sachen willen, obwohl er sich deswegen Recht zu nehmen und
zu geben erbietet, thätlich angegriffen würde, die Einung dann
nicht zur Hilfe verpflichtet wäre. Denn Chr. weiss, weshalb er
vor allem in diese Einung will. Würde er von jemand be-
schuldigt, Markgf. Albrecht in der vergangenen Fehde unter-
stützt zu haben, und die Einung ivürde ihm bei einem deswegen
erfolgten Angriff nicht beistehen, so hätte sie für ihn keinen
Vorteil.
Will sich wegen des Termins mit den Einungsständen
vergleichen. Dachte auch daran, sich ausser mit Reitern auch
mit Geschütz und Fussvolk einzulassen, allein es fehlt ihm an
Mannschaft und es müsste dann jedenfalls die Zahl der Pf.
verringert werden.^) — Hachberg, 1554 Aug. 11.
St. Heiddb. Verein 14. Or. präs. SteinhiWen, Aug. 17.
766. *) Man wird hier den Einfluss des Zasius zu erkennen haben, der
am 9. August und an den folgenden Tagen persönlich bei Hz. Albrecht war;
vgl. Druffel IV, 4S7f.
*) eodem antwortet Chr., der Kg. wei'de seine Bäte bis Aug. 16 schicken ;
Alhrechi möge sich beeilen. — Ebd. Kone.
767. 0 nr. 761.
«) Vgl. nr. 779.
•) Darauf Steinhilben, Aug. 18 Chr. an Markgf. Karl: die Einung wird
mit den 3 Jahren zufrieden sein: bedauert, dass der Kg. die güüiche Untet^
Handlung nicht annahm: der Fall mit Markgf, Albrecht würde nicht als alte
Sache gehen. Der Kg, schrieb ihm neulich, was von den andet^n Ober Markgf,
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634 1554. 768.-^769,
Aug, 1 1. 768. von Frauenberg, von Münchingen, Eisslinger an Chr.: *)
Bericht vom Einungstag.
heute wurde von den Einungsräten die Beurlaubung von Reitern
und Kriegsvolk beraten; obwohl sie dufür eintraten, die Reiter
mit 4 — 5 Thalern pro Monat in Bestallung zu nehmen, stimmte
ihnen doch nur Pfalz bei; sonst wurde bei der zweiten Umfrage
gänzliche Abschaffung nach Ende des vierten Monats gemäss
dem Bedenken des Kgs. und des Hzs. Albrecht beschlossen, so-
wie ein Schreiben an Chr. bezw. dessen Marschall samt andern
Obersten und Kriegsräten bedacht.^), — Man beschioss, die an-
dern Punkte bis zur Ankunft der kgl. Bundesräte am 16. d. M.
einzustellen; die markgfl. Instruktion soll noch vorher erledigt
werden. — Worms, 1554 Aug. 11.
St. Heidelb. Verein 14. Or.^) präs. Grafeneek, Äug. 14.
Aug. 14. 769. Chr. an di 4 räthe:^)
Die eingelaufenen Antworten über die Zusammenkunft in der ReU"
gionsfrage.
schickt mit, was ihm Kf August, die 3 Hzz. von Sachsen, Ge-
brüder, Hz. Wolfgang von Zweibrücken, Markgf. Hans von
a) S cito, oitisBime.
Karls Aufnahme beschlossen werde, dem wolle er sich anschliessend — Ced.:
Kann mit seiner Gemahlin der Einladung ins Hirschgeschrei nicht folgen, da
er für diese Zeit zum Kg. nach Böhmen erfordert ist. — Ebd. Kons. — eodem
teüt Chr. den Inhalt des markgfl. Schreibens und seiner Antwort den Bäten m
Worms mit und befiehlt^ dies zu seiner Zeit im Bat vorzutragen. — Ebd. Or.
präs. Aug. 22.
768. *) Münsingen, Aug. 6 hatte Chr. Werner von Münchingen nach
Worms geschickt mit dem Befehl, dass Eisslinger, den er sonst verwenden woüe
[nr. 765], zurückkehren solle, wenn die Sache mit dem Privilegium [nr. 681 ff. 1]
ausgerichtet sei. Dabei hatte er seine Gesandten beauftragt, im Bat vorgubringm,
ob nicht die Beiter noch etwa 3 Monate von Haus aus auf Wartgeld in Be-
stallung behalten werden sollten, wozu sich die Bittmeister bereit erklärt hatten.
— Aug. 12 schickte er ihnen den Befehl nach, sich nicht abzusondern, wenn
angesichts der neuen Drohung der frank. Stände [nr. 764] beschlossen würde,
Beiter und Knechte noch länger zu unterhalten. — Ebd. Or. präs. Aug. 18.
») Dat. Aug. 11. Es wird darin der BescMuss mitgeteilt. — Ebd. Or.
präs. Grafeneck, Aug. 14; 3 Or. — Darauf sandte Chr. den Marschall zur
Entlassung des Kriegsvolks ab und teilte dies Aug. 14 an Kg. Ferdinimd miL
— Ebd. Konz. Dessen Bericht Heidelb. Verein 11. Vgl. Wesdins Bemerkung
bei Druffel IV S. 652 n. b.
769. *) V. GüUlingen, v. Massenbach, Fessler und Knoder; vgL nr. 616 n. 1.
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769.-770. 1664. 636
Brandenburg auf seine neulichen Schreiben, die Religion betr., Aug. u.
geantwortet haben ;^ befiehlt, dies alles, namentlich auch Hz.
Ottheinrichs letztes Schreiben,*) zu erwägen, Antworten zu entr
werfen, und zu berichten, ob nicht dem Hz. von Preussen auch
eine Äbschr. von Hz. Augusts Schreiben geschickt werden solle.
Von dem Landgfen. von Hessen, dem er ebenso geschrieben
hat, kam bisher noch keine Antwort; der Bote brachte nur eine
Urkunde, dass das Schreiben abgegeben worden sei; befiehlt,
zu erwägen, ob nicht trotzdem obige Schreiben auch an den
Landgfen. geschickt werden sollen. Glaubt, es sollte jedem die
Antwort der andern mitgeteilt werden. — Grafeneck, 1554 Aug. 14.
St. Beligionssachen 10 c. Kons.
770. Chr. an Pfalzgf. Ottheinrich: Aug.u.
Pfdh.-'hayr. Erbeintgung. Sessiongtreii gwischen Ottheinrich und Hz.
Albrecht. Frangös. Schreiben.
hat dessen Brief samt dem Schreiben an Kf. Friedrich, die
Erbeinung betr., durch Dr. Veit erhalten.^) Teilt mit, dass un-
längst Hz. Friedrich vom Hundsrück bei ihm war, der diese
Sache zu fördern versprach und erklärte, dass seines Vaters
wegen die Sache schon richtig sei, denn dieser habe sie dem
Kfen. Friedrich anheimgestellt. Ist bereit, auf des letzteren
Ersuchen sich weiterer Handlung zu unterziehen, da es ihm
nicht gebührt, die Sache unersucht zu betreiben. — Der zwischen
Otth. und Albrecht strittigen Session wegen glaubt er sich zu
erinnern, dass der Heidelberger Abschied einen Punkt darüber
enthalte;^) wenn es der Erbemung wegen zur Verhandlung
kommt, möge Otth. auch dies zur Sprache bringen. — Dankt
für die übersandte Abschr. von dem bewussten Schreiben; teilt
mit, dass ihm ein verschlossenes Schreiben, jedenfalls mit dieser
Abschr. gleichlautend, zugekommen ist, welches er aber, da es
an die Stände des Reichs, besonders an die zu Worms ver-
*) nr. 738, 742, 743, 750.
«) nr. 744.
770. ') Neuburg, Aug. 2 hatte Otthr. an Chr. Abschr. eines Schreibens
geschickt, worin er Kf. FHedrich dringend zur Förderang der Erbeinigung
ermahnte und sein Recht des Vorsitzes Bayern gegenüber darlegte. — Ebd.
Or. präs. Grafeneck, Äug. 13.
«) Vgl. nr. 98 n. 5. Chr. täuscht sich hier.
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636 1554. rro.—^77t.
^ug. 16, sammelten, lautete, an den Ort, von dem es kam, zurückschickte;^
er weiss nicht, ob es dort abgegeben oder erbrochen tourde.
Hat aus der übersandten Abschr. ersehen, es solle der Ksr. an
die Stände, die neulich in Worms bei einander waren, geschrie-
ben und von diesen eine abschlägige Antwort erhalten haben;
weiss sich zu erinnern, dass weder der Ksr. den Ständen noch
die Stände dem Ksr. deswegen geschrieben haben.''^ — Grafeneck,
1554 Aug. 15.
St. Pfalz 9cl, 112. Konz.
Äug. 16. 771, von Frauenberg und von Münchingen an Chr.:
Beratung des Einungstags über die markgfl Instruktion. Ähherufung
des hess. Gesandten.
die kgl. Bäte sind noch nicht hier erschienen; obwohl sie tät-
lich durch den Bundeskanzler bei den Botschaften des Vereins
anmahnen lassen, einige Punkte auf Ratifikation der Kglen.
zu beraten, entschuldigen sich dieselben mit ihren anderen Ge-
schäften. — Worms, 1554 Aug. 15.
Ced.: Auf ihr vielfältiges Anhalten kamen heute die Ge-
sandten der Einung wieder zusammen, um über die Mitteilung
der markgfi. Instruktion an den Kg. zu beraten; es wurde ein-
stimmig beschlossen, sie den kgl. Gesandten zu eröffneti, tras
sie nach deren Ankunft ausserhalb Rats thun wollen.^)
Der Landgf. von Hessen hat seinen Gesandten, welcher
der rhein. Kreissache wegen bei ihnen in der Herberge war,
gestern von hier abgefordert mit dem Befehl, zu erklären, dass
sein Herr nicht nur das jetzt begehrte Geld zum Unterhalt des
fränk. und braunschweig. Kriegsvolks bezahlen, sondern auch
weiterhin ein Kriegsvolk unterhalten helfen wolle. Der Bundes-
kanzler, Dr. Rochius, hat diesen Befehl, der eigh. unterschrieben
tvar, selbst geseheti. Sonst wird Chr. über die Kreissache durch
a) Folgt dHrekttr. : Darurob laflsen wir eolhes ein erdicht diog tein und bleiben.
•) Daraus ergiebt sich, dass das in nr. 739 f. erwähnte fransö». Schreibem
gemeint ist.
771. *) Scheer, Aug. 17 schreibt Wilhelm Truchsess an Chr., er habe hemU
abend wegen des Besuchs des Bundestags Bescheid erhalten, werde morgen turf^
brechen, am Dienstag mit Zasius und den bayr. Gesandten in Speyer zusammk^%^
treffen und sieh von da sogleich nach Worms begeben. — Ebd. Or. präs. Stetm-'
hilben, Aug. 18. — Erst am 23. Aug. melden dann Chrs. Bäte, Wilhelm Truch*
s^ss sei letzte Nacht eingetroffen, Zasius werde heute ert^artet^
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771.-^3, 1654. 637
Dr. Hieronymtis genügend Bericht erhalten. — Worms, 1554 Aug. 16.
Aug. 16.
St, Heidelb. Verein 14. Or.^) präs. SteinhUben, Aug. 19.
772. Chr. an Balth. von GülÜingen: Aug. 16.
Of, Heinrich von Castell. Wolf von Schaumburg.
sprach mit Gf. Konrad von Castell, der bei ihm war, über
allerlei Sachen und bemerkte, dass dessen Bruder Heinrich,
wenn er nur einen Unterhalt vnlsste, von dem Stift Würzburg
wegzugehen und die Pfründe zu übergeben bereit wäre. Da
Gf. Heinrich ihm wohl bekannt, der wahren Religion ganz ge-
neigt ist, dazu ziemlich studiert hat, die französ. Sprache wohl
kennt und in vorfallenden Sachen gebraucht werden könnte,
so dachte er daran, ob demselben nicht auf die Propstei Tübingen,
die mit einem alten kranken Mann besetzt ist, Exspektanz ge-
geben iverden könnte, um ihn dem Stift Würzburg zu entziehen
und an die Propstei und an das Kanzleramt der Universität
zu bringen. Befiehlt, dies zu erwägen, zugleich, ob sich Wolf
von Schaumburg zu einem Hofmeister für Hz. Eberhard eignen
würde.^) — Steinhilben, 1554 Aug. 16.
St. Castell 3. Konz.
773. Chr. an Pfalzgf. Ottheinrich: Aug. 19.
Die Antworten in der Religionsfrage.
schickty seinem jüngsten Schreiben in Sachen der Religion nach,
vertraulich die Antivorten von Kf. August, der 3 Hzz. von Sach-
sen, Hz. Wolfgang von Zweibrücken und Markgf. Hans von
Brandenburg.^) Daraus werden E. 1, vernehmen, das ihi^e 11. und
wir in dem hauptpuncten der rechten evangelischen, katholischen,
christlichen lehre des heiligen, allein seligmachenden worts Gottes
zu allen teilen durch vorgehende und ietzige schriftliche über-
schickte, unterschriebene und besiegelte Zeugnisse, Gott habe lob,
auf die wahre christliche religion der A. C. mit einhelligem, gott-
seellgem zusammenstimmen dermassen vereiniget und verglichen,
das ihre IL und wir mit Gottes segen und Stärkung bis in unsem
tod dabei zu bleiben und zu verharren, auch dieselbige mit Gottes
a) 2 cito, ciüssime.
772. *) Vgl nr. 752.
773. *) nr. 738, 742, 743, 750.
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638 15W. 773.-71^5.
Aug. 19. wort ZU verteidigen, zu beschirmen und auszubreiten christlich
entschlossen, inmassen wir dann E. 1. des orts auch gutherzig
wissen. Von Landgf. Philipp, dem er wie den obigen schrieb,
kam noch keine Antwort; der Bote brachte nur eine Empfangs-
Urkunde. Hz. Wolfgangs Schreiben bezieht sich auf eine weitere
Antwort, die zu erwarten ist.^ Ottheinrich möge der Sache
auch christlich nachdenken. — Steinhilben, 1554 Aug. 19.^)
üniversitätsbibl Tübingen, M. h. 481. Absehr. C. B.
Aug. 20. 774. Kar dl. Otto von Augsburg an Chr.:
Besuch des Ulmer Kreistags. Braunschweig. Kriegsvolk. Gefahr
eines Aufruhrs in Würeburg.
loill diese Gelegenheit durch den von Seckendorf benütsen, um
Chr. mitzuteilen, dass er sich einiger Geschäfte wegen in die
Propstei Ellwc^ngen begeben hat; doch bleibt er bei dem Ent-
schluss, Chr. zu Ehren und Gefallen auf dem angesetzten Ulmer
Kreistag zu erscheinen; freut sich darauf, Chr. zu sehen und
sich mit ihm zu besprechen.^)
Dankt für Chrs. Schreiben, dass sie in dieser Gegend
einen Überzug des braunschweig. Kriegsvolks nicht besorgen
dürfen. Erhielt gestern von Würzburg die Nachricht, dass
man wegen der Anlagen und Schätzungen einen Aufruhr gegen
Geistliche und Adel besorgen müsse; da auch sonst der gemeine
Mann ziemlich schwierig ist, könnte ein Aufruhr in Franken
leicht weiter greif en ; Aufsehen ist nötig. Willy was er hierüber
weiter hört, schreiben. — Ellwangen, 1554 Aug. 20.
Ludvngshurg. Kreishandlungen 4. Eigh. Or. präs. Steinhilben, Aug. 23,
Aug. 21. 775. Chr. an die zum Kirchendienst verordneten Räte
von Strassburg:
Unterstützung der vertriebenen Engländer.
hat glaublich gehört, dass einige fromme Christen, wegen des
«) nr. 776.
') Neuburg, Aug. 24 dankt Otth. : er habe den Inhalt von Herten gern
vernommen, werde durch eigenen Boten wieder schreiben. — Ebd. Abschr. C. R.;
vgl. nr. 764
774. *) Da auf dem im September stattfindenden schwäbischen Kreistag
über die von Chr. vorgeschlagene Kreisorganisation [vgl. nr. 735] endgültig 6e-
schlössen werden sollte, hatte Chr. Juli 29 das persönliche Erscheinen der Krei^
genossen angeregt. — Ebd. Kons. — Schon Aug. 10 hatte sich der KardL h'esm
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776.-776. 1664, 639
aUetnseligtnachenden Wortes Gottes aus England verjagt, zur- Aug. 21.
zeit in Strassburg wohnen. Da dieselben, nachdem sie alle ihre
zeitliche Nahrung verlassen, ohne Zweifel der Hilfe und Hand-
reichung bedürfen, schickt er hiemit 200 fl. zur Verteilung an
die Bedürftigsten und bittet um Nachricht, vneviel es solcher
armen Christen sind, wieviel jeder Kinder hat, was sein Her-
kommefi, Thun und Lassen ist, und anderes.^) — Stuttgart,
1554 Aug. 21.
Stadtarchiv Strassburg AA 638. Gr.*') prod. vor den 21. am 27.^) Aug. 64.
776. Pfälzgf. Wolf gang an Chr.: Aug. 26.
Weitere Zusammenkunft in Beligionssachen.
hat sich, seinem Schreiben von Juli 16 gemäss, mit Hz. Ott-
heinrich verglichen; sie beschlossen, gesondert an Kf. August
und Landgf. Philipp zu schreiben, was geschah.^) Schickt Abschr.
der heute angekommenen Antworten. Wenn sich Chr. und an-
dere über eine Zusammenkunft vergleichen und es ihm mitteilen,
will er gerne auch jemand schicken.'^) — Amberg, 1554 Aug. 26.
üniversUätshibl. TObingen, M. h. 487. Abschr, C. R.
a) Mit Untersckr. von QÜUUngen und Femter,
h) 80 itt wohl Mu Usen für 17., tri« gewhrieben ist.
bereit erklärt, schreibt dann aber auf die Nachricht hin, dass Chr. nicht kom-
men werde. Äug. 26 ebenfalls ab.
775, ^) Beil. ein Verteilungsplan von 1554 Bez. — nach gehapter gnng-
samer erkundigimg. (Vgl. WüHt. Vierteljahrsh. 1892 S. 443.)
776. *) Das Schreiben Wolfgangs an Kf. August, ebenso an Landgf.
Phüipp, ist dat. Äniberg, Juli 29: tvill beim Naumburger Abschied bleiben;
billigt Chrs. Vorschlag einer weiteren Zusammenkunft vor Beginn des Reichs-
tag»; voird der Reichste^ bald gehalten, so wäre es am besten, sie am Ort des
Reichstags vor Beginn der Reichshandlungen abzuhalten. Wird nicht in kurzem
ein Reichstag gehalten, so ist die Zusammenkunft trotzdem nötig; bittet, das
Werk zu fördern, und ist seinerseits bereit, den Tag besuchen zu lassen. —
Dresden, Aug. 6 antwortet Kf. August, Chr. habe in gleichem Sinn an ihn ge-
scJ^^ben, er habe ihm nach beil. Abschr. [nr. 743] geantwortet. — Meldungen,
Aug. 19 schreibt Landgf. Philipp, Wolf gang werde auch an Kf. August ge-
schrieben haben; da nnn wieder ein reichstag aasgeschrieben und der chnrfürst
auch für gat ansehen wird vor demselben oder sonst solche znsammenknnft, so
soll an ans anch nicht mangeln. — Ebd. Abschr.
') Chrs. Antwort, dat. Waidenbuch, Sept. 18, war (nach beü. Verweis)
mit dem gleichseiHgen Schreiben an Ottheinrich [nr. 790] itbereinstimmend. —
£bd. Absehr. CR.
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640 1654. 'in.—tfB.
Aug. 29. 777. Chr. an Kf. Friedrich, ebenso Hz. Ottheinrich:
SchatBung in Würeburg.
welche Schätzung der B. von Würzburg von Prälaten, Ritter-
schaft, Bürgern und Bauern, ebenso von den Lehensleuten seines
Bistums auf 5 Jahre verlangt, zeigt beil. Abschr.^) Da dies
im Fall der Bewilligung eine grosse Summe geben würde, und
da dem B. und seinen Mitverwandten auch von den Ständen
des Reichs eine solch stattliche Summe geleistet werden soll,
so können wir nicht erachten, wozu s. 1. eine solche stattliche
summa geldes gebrauchen möchten. Darum haben wir E. 1. solches
zu einem nachgedenken freundlicher und vertraulicher wolmeinung
nicht verhalten mögen. — Steinhilben, 1554 Aug. 29.
Universitätsbibl. Tubingen, M. h. 481. Abschr.
Aug. 31. 778. von Frauenberg und von Münchingen an Chr.:
Bericht über den Einungstctg.
als am Samstag den 25. d. M. die kgl. und die bayr. Gesandten
hier ankamen, hielten sie bei dem Bundeskanzler um baldige
Verhandlung an, allein es tvurde erst am Montag den 27. Aug.
begonnen, ein Punkt nach dem andern vorgenommen und dar-
über laut beil. Abschied ^) beschlossen. Trotz ihrer Bemühungen
imirden sie in den Hauptpunkten überstimmt. Bis heute umr-
den sie mit der Antwort betr. Hz. Heinrich von Braunschweig
aufgehalten; dieselbe liegt bei,^) ebenso das Schreiben an den
Ksr. wegen der markgfl. Instruktion, das an Hessen und an
Nassau wegen der katzenelnbog. Irrung, und die Antumrt an
Hessen wegen der Aufnahme in den Verein.^) — Worms, 1554
Aug. 31.
777. >) Vgl auch nr. 774:.
778. *) Stumpf S. 282—286.
*) Dat. Worms, Aug. 29. Obwohl die Gesandten über diesen Punkt lUitun
Befehl haben, vernahmen sie die Antwort der braunschweig. Bäte an Chr,; sie
zweifeln nicht, Hz. Heinrich werde sich mit dem Becht und dem Landfrieden
begnügen, und glauben nicht, dass Chr. von Heinrich etwas zu b^HrckUn habt :
würde ein der Einigung und der Heilbronner Deklaration entsprechender I>^aH
eintreten, so würden sich alle Stände des Vereins aller Gebühr nach hauen, —
Ebd. Abschr.
') Dat. Aug. 31. Die Aufnahme des Landgfen. ist ohne Atunehmen des
Streits mit Nassau unmöglich. — Ebd. Abschr.; gedr. Neudecker, Neue Bei^
träge 1, 110 f.
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778.-778 a. 1664. 641
Ced, : Die Jülichschen Räte sagten ihnen, 2 Schreiben von Aug. 3i,
Clir, an Jülich seien von Mainz erbrochen worden; obwohl man
es als Versehen entschuldigte, sei es ihrem Herrn doch unan-
genehm; Chr. möge künftig durch eigene Boten schicken.
St HeidtW. Vei-ein 14. Or.^) präs. Schönbuch, Sept 2.
778 a. [Mitteilung Clirs. an Pfalzgf. Ottheinrich] :^) (Sept)
Sondere verzaichnus was zu handien.
• Wiewol diser handel und gemachte abschid') ainen schein
des fridens haben, welher dem reich niemals nötiger und nuzlicher
gewesen, so ist doch aus vilerlei bedencklichen Ursachen der eusserist
unfiid gegen Gott und der weit darunder zu besorgen; dann ob
man gleich nit disputim wolt, welher theil im grund fuog oder
unfuog hette, da doch von m.,^) wie die kaiserischen selbst be-
a) 8 cito, citisBime.
778 a. *) Lange habe ich mich besonnen, was mit dem vorliegenden Stück
anzufangen sei, ehe ich seinen Platz mit annähef*nder Sicherheit bestimmen
konnte. Dass es sich um eine Mitteilung an Ottheinrich handelt, ergiebt sich
ans der Art seiner Erwähnung. Nun befindet sich aber das Stück unter Akten
des Jahres 1552, wo es natürlich keine Stelle hat. Einen Fingerzeig geben die
Drohwarte Böcklins, von welchen die Bede ist; sie sind auf dem erweiterten
Kreistag in Worms im August 1554 gefallen und nachher viel besprochen wwden
(vgl. Druffel IV, 499; auch 490; dann unten nr. 788 n. 2). Unzufrieden mit
dem Verlauf der Wm'inser Verhandlung ringt nun Chr. noch mit sich selbst,
ehe er sich widerwillig zum Nachgehen entschliesst und in nr. 781 der Geld'
bewiüigung für den fränk. Verein zustimmt; das Stück ist also in die erste Zeit
nach dem Wormser Tag zu setzen, womit auch alle anderen darin enthaltenen
Anzeichen stimmen. — Wenn nun in eben dieser Zeit Ottheinrich in geheimnis^
voller Weise auf Mitteilungen Chrs. Bezug nimmt, welche offenbar den unsrigen
ähnlich gewesen sein müssen (nr. 787), so toird man annehmen dürfen, dass wir
gerade in nr. 778 a das Stück haben, von welchem in nr. 787 die Bede ist. Zu
beachten ist auch die Übereinstimmung unseres Stücks mit den Nachtichten,
welche Christoph Arnold am 29. Sept., wohl von Neuburg aus, an Kf. August
mitteilt; Druffel IV, 499, vgl, mit 486. Diese Nachrichten Arnolds sind ganz
dem toiribg. Gesichtskreis und der wiribg. Auffassung entnommen.
Unser Stück ist, neben vielen anderen, ein hervorragendes Zeugnis darüber,
bis zu tvelcher Schärfe sich schon jetzt der konfessionelle Gegensatz in Deutsch-
land wieder enttoickelt hat und wie auch die Frage der Achtexekution gegen
Markgf, Albrecht von Hz. Chr. ganz unter diesen Gesichtspunkt gestellt toird,
obwohl das charaktenstische Produkt der konfessionslosen Politik des Jahres
1553, der Heidelberger Verein, wenigstens äusserlich noch sein Dasein fristet.
2) Des erweiterten Kreistags in Worms.
*) Majestät, d. h. vom Ksr. (nicht = Markgf.).
Krnat, Brlefw. des Hzs. Chr. II. 41
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642 15B4. 776/1.
(Sept.) kenneil muessen, weder trauen noch glauben, brief oder sigel ge-
halten worden, so ist doch wider Gott, das man den gotlosen gelt
und das schwert in die hand geben soll, die warheit Gottes und
die amien cristen zu veifolgen, wie dann die ausgangen schritten,
und das man das ander werck volziehen,*) das babstumb restituiem
und also die ewangelisdien undertrucken welle, gnugsam beweis(^n.
Zudem will unsers erachtens vil zu frue geloffen sein, sich
in ainem solhen wichtigen liandel dergestalt eilen ze lassen nnd
dem ganzen reich, also zu reden, ain erbkrieg auf den hals ze
laden, da man doch wol ander weg gehabt, zu geschweige!!, da>
sollie Sachen one mittel für gemeine reichsstende auf ein reiclistag
gehören. Und ist daneben spötlich und verclainerlich, da^ man
auf der comissarien und sonderlich des Pocklins trowort alsbald
in irer gegenwart stimmen und schliessen, sie auch der vota be-
richtwerden sollen. Dann bei uns were ordenlicher und ratsamer
gewesen, den comissarien zu sagen, das man kei. nit. in allem^
was zu frid und ruw im hl. reich dienstlich sein möcht, under-
tenigste willfarung zu beweisen geneigt were; es wollt aber die
unvermeidenlich notturft ervordern, den handel mit enistlichem
vleis zu erwegen und in allweg von der kraisstend wegen iemands
zu der kei. mt. selbst abzuvertigen und in religion, auch andern
Sachen gute richtigkeit ze machen, damit man fridlich und nie
wiglich beiainander sitzen möcht. Damit auch furtallender exe-
cution oder unrue halb die notturft möchte gehandelt werden, so
wellt man sich mit gelt und sonst dermassen in die sach schicken
und berait machen, das man iederzeit in der eil den ungehorsamen
begegnen möcht; aber andern leuten gelt zu geben und sich noch
zui- zeit zu emplössen, das wellt bedencklich furfallen und die
notturft ervordern, ain solhes auf ainen gemainen reiclistag zu
verschieben. Und obgleich die kei. mt. unserm vettin- und bruder
h. 0. ani gnedige antwort gegeben, so hat doch s. 1. aus allerlei
umbstenden leichtlich zu erwegen, das nicht destminder Perkel
•») Nach Arnolds Bericht (Druffel IV, 499) haue der Ksr, an du Bk
von Bamberg und Würzhurg geschrieben, sie sollten das Werk mit Bezahlung
und Unterhaltung dzS Krieysvolhs fleissig unterstützen, dann wolten i. mt. 20
dem andern werk auch gnedigst verholten sein. — Dies wird auch bd Arnold
auf die alte practic im reich, der religion und in gemein der geistlichen resti-
tution, bezogen, dabei zugleich auf die Bitte der Bb. an den Paj^i (ohtn
nr. 490 u. 1) verwiesen, wo auch gesagt ist, dass durch das Ansuchen um Gdd
ain anders (so es docli daz furnembst nicht gehindert werden soll.
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778 a.— 779 1664. 643
(las bene erhalten und gesterckt wurdet, das er die stend dahin (Sejit.)
bringen kan, das sie sich entschuldigen und befurchten, auch thun
muessen, was man will.
Wie uns nu der handel ansihet, so ist sich wol zU i\irseheii,
was heut an dem, das es morgen an ainem andern sein raöcht,
das auch der pfaffen vorhaben endlich dahin gerichtet ist, die
ewangelischen auszerotten; derhalb bei uns nochmals von nöten,
den gegenthailen nit zu vil einzereumen, sonder guten verstand
zu erlangen, wie man im wort Gottes und sonst beiainander sitzen
und dem vorhabenden pfaffenwerck und betrug im fal der noth
begegnen muge.
So ist auch bei uns vil daran gelegen, das man weder Franck-
reich, m. A. oder andere auf das reich laden und also frembden
hader verui*sachen oder sich parteilich machen soll, da man doch
nach gelegenheit und herkomen der sachen ursach und weg hat,
beede parteien mit suspendierung der acht (die nit vor den churf.
ergangen) guetlich zu verhörn und ains ieden fueg oder unfueg
zu erw egen, der Zuversicht, unser lieber vetter und bruder werde
sambt andern chur- und fursten aus cristenlichem eifer und ver-
stand diser gi'osswichtigen handel mit allen umbstenden notturftig-
lich erwegen und nit für billich erachten, ain fursten des reichs,
der seine sachen und gerechtigkeiten furlegen, auch darin nach
erbern, gleichmessigen dingen unparteiische erkantnus leiden mag,
auszetilcken, noch vil weniger zuzesehen, das darob Gottes wort
und alle cristenliche stend schaden und nachteil gedulden sollen.
Das wirdet s. 1. bei Gott und der weit zu eeren und aller wolfart
geraichen.
6't. Deutscher Krieg 4. Ahschr,
779. Markgf, Karl von Baden an Chr.: Sept. 4.
Streit mit Kg. l*\rdinand.
Cfir. wird den zwischen dem röm. Kg. und seinem Vater,
Markgf. Ernst, tvegen etlicher Ansprüche des Kgs. an seine
oberen Herrschaften entstandenm Streit kennen, auch wie beide
zu rechtlichem Entscheid vor de7i B. Philipp von Speyer kamen,
wie dann nach dessen und Markgf Ernsts Tod der Prozess
sich auf ihn [K.] vererbte und dem B. Rudolf von Speyer über-
tragen wurde. Nicht gewillt, in solch ireitläuflger Rechtfertigung
mit deni Kg. zu stehe?!, suchte er zu gütlicher Vergleichung mit
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644 1554. rio.'-rso.
Sept. 4. ihm zu kommen und schlug ihm einige gütliche Mittel vor, deren
Annahme er hoffte, da er dadurch dem Kg, und dem Haus
Österreich seine oberen Herrschaften, die sein freies Eigentum
sind, zu Lehen machte. Allein der Kg, schrieb die Mittel ab,
drang vielmehr bei dem B. zu Speyer auf den gerichtlichen
Prozess und Publikation des Urteils und forderte ihn [KJ auf
das Gleiche zu thun, ohne ihm eine Änderung seiner Mittel
oder neue Vertragsartikel vorzuschlagen. Glaubt, dass der Kg.
von sich aus in dieser für ihn so geringen Sache nicht so hart
wäre, vielmehr nur durch seine [Karls] Feinde dazu verhetzt
ist, und dass er, wenn er guten Bericht hätte, seinen gehorsamen
Willen und seiner Vorfahren Verdienste um das Haus Öster-
reich kennen würde, sich anders erzeigen würde.
Da nun Chr., na>ch dessen letztem Schreiben, vom Kg.
nach Böhmen erfordert ist und wohl hingehen, auch dem Kg.
angenehm sein und freien Zugang zu ihm haben vnrd, bittet
er, beim röm. Kg. der genannten Irrungen wegen Anregung 2w
thun, ihn um Annahme der vorgeschlagenen Mittel zu ersuchen
mit dem Hinweis, dass dem Kg., wenn er alle seine rechtlichen
Forderungen erhielte, dies wenig nützlich, ihm aber sehr nach-
teilig wäre, und dass der Kg., wenn ihm Karls Mittel unan-
nehmbar seien, doch andere vorschlagen möge. Zweifelt nicht,
dass Chrs. Bemühen beim Kg. ihm nützen würde.^) — Müht-
bürg, 1554 Sept. 4.
St. Baden B, 8a; 6/1. Or. präs. StuUgaH, Sept. 7.
Sept. 6. 780. von Plieningen und Eisslinger an Chr.:
Verschiebung der Äfterbelehnung.
heute nachmittag um 4 Uhr schickte Dr. Jonas nach ihnen
und sagte ihnen im Auftrag des Kgs., wegen der sterbenden
Läufe gedenke dieser nicht länger hier zu bleiben, wolle auch
Chr. nicht in Gefahr bringen und deshalb die Äfterbelehnung
779. >) Vgl. Sattler 4, 73 f. — Chr. teilt Sept. 11 Karl mü, nach einrn
gestern eingetroffenen Schreiben vom hgl. Hof sei seine Reise zum Kg. verschf^-
ben ; Karl solle sich an He. Albrecht und dessen Mutter wenden. — Ebd. Kons.
— Zugleich lädt Chr. Karl zur Hirschbrunft in den Schönbuch ein; dieser
lehnt aber wegen Werbungen in seiner Gegend ab. — Sept. 15 erbittet Kari vom
Chr. ein Rezept für füchs- und wolfspillulen ... zu verderbung der wolf und
etlicher wilder hund, so uns das wildpret umb Mülbcrg etwas vertreiben. -
Ebd. Or.
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78(K—78L 1664. 645
auf den näclisteii Reichstag oder, wenn er nicht zu stände Sept. 5.
komme, auf einen anderen Termin verschieben}) — Prag, 1554
Sept. 5^)
St. Österreich 7 d, Or,^) präs. Stuttgart, Sept, W.
781. Instruktion Chrs. für Eberhard von Karpfen wid Sept. s.
Dr. Hieronymus Gerhard zu dem auf 9. Sept nach Ulm an-
gesetzten Kreistag:^)
sie sollen Chrs. Ausbleiben entschuldigen. Die Gesandten, die
in Worms wäre?}, sollen Bericht erstatten, den Abschied und
andere Schriften verlesen; Chrs. Gesandte sollen daraus die
Hauptpunkte hervorheben.
Wa sie dan anfenglichs auf den puucten der handhabung,
wie zuversichtlich geschehen wurd, gmeinlich abgevertigt, sollen
unsere gesandten vermelden, wir hetten gleichwol in dem wormb-
sischen gestelten abschid diz punctens halben kein sonder noch
femer bedenken, dan allein das dieselbigen auf alle kreis in genere
gestelt, darbei aber in specie nit ausgefuert were worden, welcher
a) 3 cito.
760. ') Sept. 4 hatten die Gesandten berichtet, dass sie, Aug. 31 hier an-
gekommen, am 1. Sept. vom Kg. im Beisein Trautsons und des Dr. Jonas ge^
hört worden seien und dann auf Verlangen einen Auszug aus ihrer Instruktion
übergeben, bis jetzt aber keine Antwort erhalten hätten. — Ebd. Or. präs. Stutt-
gart, Sept. 12. — Über die Abreise des Kgs. aus Frag vgl. Druffel IV 8. 520 n. 4.
*) Die Verhandlungen der Gesandten dauerten noch bis 19. Sept. Der
Kg. lehnte NacMass des Vertragsgeldes ab und verlangte persönlichen Empfang
der Österreich, und böhm. Lehen. — St. Österreich 7 d und Böhmen 3, 26. Or.
781. *) Der schwäb. Kreistag im September 1654 hat die Aufgabe, die
schon wiederholt beratene Kreisorganisation der Vollendung entgegeneuführen
und in der Exekutionssache gegen Markgf. Albrecht der veränderten Lage, wie
man sie auf dem erweiterten Kreistag in Worms kennen geleimt luitte, Rechnung
SU tragen, mit beidem den in Worms vei*abredeten allgemeinen Kreistag in
Frankfurt vorzubereiten. Die Grundlage für das erster e ist das Bedenken des
schwäb. Julikreistages (Württ. Vierieljahrsh. 1901, Beil. IV). Obwohl dieses
Bedenken in Worms, wo man i'iber die unmittelbare Behandlung der markgfl.
Vragc nicht hinausging, im Grund recht tcenig Beachtung gefunden hatte, sucht
nun Chr. trotzdem in dieser Instruktion wenigstens äusserlich an den Wormser
Abschied anzuknüpfen, offenbar um die Aussichten für seinen grossartigen Plan
günstiger erscheinen zu lassen als sie in Wirklichkeit waren. — In der Haupt-
frage, der Exekutionssache, giebi nun unter dem in Worms geübten Druck end-
lich auch Chr. den das ganze Jahr hindurch mit grosser Zähigkeit festgehal-
tenen Widerspruch auf und stimmt für Bemlligung des vom Ksr. [nr. 062]
geforderten Geldbeitrags für den fränk. Verein,
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646 15^ ''^^•
iStpt. 8. gestalt zuvor die kreis uuder inen selbst und gegen einander in
ainem solchen notwendigen werk sich erzeigen und beweisen solten
und wolten;^ dan ob gleich die kreis in furfallenden feien und
beschwemussen einander geholter gestalt getreulich inainen, zu
einander setzen und vor gegenwurtiger oder besorgter gfliar helfen
und retten solten, so wurden doch zuversichtlich nit alle feil so
beschwxulich furfallen, das alwegen anderer kreis hilf von noteu,
sonder das die krers*stend under inen selbst in vil weg einander
zu statten, hilf und abwendung besorgtes gwalts kommen möchten.
Derhalben dieweil furnemlich diser kreis under ime vil glider het,
were desto mher vonnöten, von solchen puncten zu reden; die
Gesandten sollen Chrs, Annotationen^) wieder anrege?! und an
gepuerenden orten in künftigem endlichem abschid mit der andern
kreis stend ferner gutansehen den hievor gestelten puncten an-
heften.
1. Und anfenglichs Hessen wir uns den gestelten ingang, so
sich auf der kei. mt. ausgangne mandata und nebenschriften, des-
gleichen allein zu handhabung des landfridens thete erstrecken,
gefallen ; dan auch dise ganze tractation auf kein abgesonderte
verstendnus, bundnus oder particularainigung, sonder allein welcher
gstalt der hievor hochverpönt und von der kei. mt. confimn'ert
landfrid etwas schieiniger, furderlicher und hailsamer ins werk
gericht, auch iedes kreis stend und also meniglichen vor unge-
purlicher vergwaltigung, trangnus und beschwerung geschützt,
geschirmbt und bei der billichkeit gehandhabt werden möcht. Und
dan das dem ersten puncten nu. 1 volgende wort hinzugethon
wurden: auch ein ieder den andern bei seinen freiheiten, her-
komen, inhabung, besitz, reichsordnung und ordentlichen rechten
pleiben und ausserhalb desselbigen in künftigen feien keiner den
andern bevheden, bekriegen, berauben oder sonst unbillicher weis etc.
2. Soda7in soll auf diesem Kreistag der Kreisoherst be-
stimmt loerdeiL Die Gesandten sollen vortragen, dir, könne
anderer Geschäfte ivegen das Amt nicht übernehmen; es seien
andere vornehme Stände zu finden, die dafür geeignet wären;
CJir, würde es an nichts fehlen lassen, worin er den Verord-
2) In Wirklichkeit hatte man nur von einem Defensivbündnis der Kreise
gegen weitere Unruhen des Markgfen. Albrecht, aber nicht von einer dauernden
Organisation, wie Chr, sie wollte, gesprochen,
^) Chrs, Eandbemerkungen zu dem Bedenken des Julikreistags (^yörU,
Vietieljahrsh, 1901 Beil. IV), welche den Kreisgtnossen mitgeteilt worden waren.
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781, 1554. (^47
neten unterstützen könnte. Sie sollen fitr Mark(/f, Karl, Hein- Sept. s,
rieh Truelsess oder Gf. Wilhelm von FMerstein stimmen.
Anclf über die Kriefjsräte soll endgültig besehlossen und
dem Oheryt von den geistliehen Fürsten zwei, von den welt-
liehen Fürsten zwei, von Prülatnu Off. und Herrn zwei und
von den Städten zwei, also im ganzen ((cht. zugeordnet werden,
welclie auch auf eins oder uiher bctran^ten, ver^nvalti<rten kreis-
stands ersuchen und berichten durch den kreisobersten zusanien-
lieschriben und erfordert, auch von denselben sanientlich oder, im
fal die nicht all erscheinen mr>chten, durch die erscheinende und
das merer tail die fur«-efalne sachen bests v1(ms beratschlagen und
wie den obligrenden beschwernussen zu begegnen und abzuhelfen
sein möcht, mit allen treuen erwegen und beratschlagen, doch im
fal etwas mit der tbat furgenomen muste oder solte werden, das
solchs mit einhelligem rat und beschlus aller ret bedocht und be-
schlossen Avurde, auch im fall die stimen under den reten gleich,
von dem obersten das mer und beschlus gemacht soll werden;
und dieweil sie gehörter gestalt dem gmeinen kreis zu gutem
warten, dienen und verptlicht sein muesten, das inen järlichen von
gmeinen kreisstenden ir gepurlich wartgeld, aber sonst in zugen
schuldige besoldung gereicht wurde; zu welcher erkantnus neben
dem obersten auch steen solte, iedt^rzeit noch gelegenheit der vor-
steenden oder obligenden gfhar mass und Ordnung zu geben, wie
von den kreisstenden dem beschwerten, wa der seinem gegenteil
ftu' sich selbst zu schwach und vergwaltigt were oder anders
nichts zu gewarten hett, mit hilf zu begegnen sein solte.
Und wiewol von den stenden bedocht und angesehen m(k*ht
werden, das die hilf auf den zuzug und wal gestelt und angericht,
auch dardurch uncost verhuet werden möchte, nochdan dieweil
aus solchem zuzug allerhand Unrichtigkeit, verhindernus, indem
ein stand zeitlicher, der ander spöter die ieren schicken, auch wa
die schon zusamenkommen, ausser Ungleichheit der zalung und in
ander weg haimliche mentereien, widerwill und zerspaltungen,
auch also Verhinderung des ganzen werks, schimpf und spott er-
volgen möchte, zudem dem obersten und bevelchsleuten ganz be-
schwerlich und bedenklich sein wurde, dermass(»n eim zerdeilten
häufen ob- und vorzusteen, und auch etlich mal die erfarung geben,
was Unrichtigkeit ausser solchem gesambleten gesind erwachsen,
zudem dennocht solch hilf und volk von iedes Stands angepur er-
halten werden mueste, und also am costen dardurch nichts bevor-
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H48 1Ö54. 78L
Sept 8. sein wurde, so were in alweg dahin zu trachten, das ieder stand
sein gepuer an geld zusamengeschossen und dorvon kriegsvolk
von dem obersten und hauptleuten bestelt wurde, und das der-
wegen drei rittmeister und zwölf hauptleut zu bestellen, und da-
mit man derselbigen iederzeit in furfallenden Sachen gewiss sein
möcht, inen von gmeines kreis wegen järlich ein genant wartgeld
zu geben, wie sich dessen die verordnete kriegsret zu vergleichen
und den Sachen ferner, auch anderer notturft halben, mit annemung
eins gmeinen pfenningmeisters und bestellung anderer ampter nach-
zudenken hetten, und was auf disen tag der hauptleut und anderer
ämpter endlich nicht geschlossen möcht werden, das solchs den
kreisreten zu furderlicher und endlicher vergleichung auferlegt,
heimgestelt und auf disem tag dieselbigen ret benänt, auch be-
aidigt wurden, und soll von unsertwegen Ludwig von Frauenberg
anzeigt werden.
Item das in dem gestelten bedenken bei dem puncten „und
dieweil aber ohne gmeine darlegung der stend" das solche zu-
samenlegung zu anfang des werks auf ein ainfachen römerzug
drei monat gestelt, auch zu des obersten und verordneter ret er-
kantnus iederzeit steen solte, noch gelegenheit solche hulf zu er-
höhen und femer mass und Ordnung darinnen zu geben.
Item das bei dem andern puncten, die plackerei und ver-
garderung, auch weiter vermeldet wurde, das solche argwenische
versamblungen in eins ieden Stands oberkeiten fenglich angenomen
und inzogen wurden, das auch bei dem puncten des sturmschlagi>
und nocheilens ferner bedacht wurde, das solches mit gueter onl-
nung und mass bei eines ieden oberkait geschehe und das iede
oberkeit iere sondere darzu verordnete aufrechte, vertraute menner
bestimbt, solchem werk vorzusteen, damit kein aufrur oder ander
zusamenlauf und unrue darus erwachsen möcht.
Sachdienliche Bedenken der anderen Botschaften soUen
die Gesandten anhören und dann alle Punkte in eine ordent-
liche Form und schliessigen, entlichen abschid bringen helfen.
So aber nicht alle kreisstend, dessen wir uns doch nit ver-
sehen, schliesslichen auf ein solchen abschid handien oder sich
obgehörter gestalt inlassen, sondern lediglichen absondern wolten.
aber doch der nierer teil dahin willigen, soll under und von deu
andern nichtsdestoweniger beschlossen und den andern abgeson-
derten stenden zu versteen geben werden, das sie sich auf unser
abveitigung gen Wormbs und den alda gemachten abschid nicht
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781, 1654. 649
mer abziehen kunten, und wa inen hierüber was gfhar oder un- 6'ept. 6,
rats entsteen wurde, das wolten die andern stende sie verant-
worten lassen, auch wa die furgenomene vergleiehung zu P>anck-
fort mit andern oder aber allein zwischen den niandierten oder
auch dem merer tail der nestgesessenen niandirten kreis (wie sich
dan dieselbigen zu Worms zum teil schon daliin erclert und re-
solviert) ins werk gericht und endlich auf obgemelte handhabung
geschlossen werden solte, wurden die iez verglichne dises kreis
stend die andern an gepurlicher volnziehung und obgemelter hand-
habung auf der kei. mt. gnedigsten bevelch, biz das auf einem
gmeinen reichstag durchaus ein anders bedocht, angesehen, be-
schlossen und verabschidet möcht werden, durch gepurliche weg
zu ierer gepuerenden hilf und handhabung wol wissen harzu-
zebringen oder an inen zu erhalten.
Und sollen die kreisstend, so hierauf lediglichen abgeveiligt,
in specie dem abschid angehenkt und vermehlet werden.
Ist der Punkt der Handhabung in der gehörten Weise
verglichen, verabschiedet und in Form gebracht, dann ist über
Abfertigung der Botschaften nach Frankfurt zu beraten.
In der Kredenz ist die Handlung der vorigen Kreisbotschaft
zu ratifizieren und anzugeben^ welcher gestalt und mit was mass
sie femer zu disem tag abgevertigt weren.
Was die Nebeninstruktion auf die hievor^) gestellten Punkte
betrifft, so ist von den Gesandten^) vorzubringen, dass im Ein-
gang nicht bloss von Markgf Albrecht und dem jetzigen Fall,
sondern allgemein von Landfriedensbrechern überhaupt zu
reden sei.^)
Am Anfang oder am Schluss ist durch einen allgemeinen -
Punkt zu bestimmen, das ausserhalb diser vergleichung und hand-
habung des landfridens, aucli denen darin begriffen puncten, sonst
ein ieder kreis, auch eins ieden kreis stend und glider, durchaus
bei ierer hochheit, Privilegien, freiheiten, augspurgischer confession
und religion, ordentlichen rechten und austregen frei lediglidi
pleiben und gelassen werden solt.
Ferner ist zu sagen :'^) Die Proposition handle nur vom
■•) seil, in Woiins,
*) Hcil. in Frankfurt,
•) Das beweist, dass sich Chr. über den grossen Unterschied zwischen
dem Wormser Abschied und seinem Plane völlig klar war,
^) seil, in der Instruktion nach Frankfurt.
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650 1554. 7bl.
SepUb, Verhalten eines Kreises geyen den andern: die Kreise müssen
sich aber zuerst unter sich darüber schlüssig maclien, wie ein
Stand dem andern, dann erst, wie ein Kreis dem andern Hilfe
leisten' soll. Im letzteren Fall haben der Generaloberst und
die Obersten der andern Kreise samt ihren Kriegsräten zu ent-
scheiden, — Hilfe der Kreise unter sich und gegeneinander
ist nicht von des K. Gs. Acht und erlangtem Prozess abhängig
zu machen; da dies der Ordnung des K. Gs. und dein Land-
frieden etwas widerspricht, soll dem Abschied beigefügt werden,
dass es sonst bei der Ordnimg des Landfriedens bleiben soll.
Und dan des generalobersteii halben,^) dem man auch zwo
stimmen solt<^ auf der andern kreis verbessern und gut ansehen
lassen, möchte von dem schwebischen kreis auf Pfalz, Bayeni,
Gulch oder landgi-aven gestimbt werden.
Item das auch solclie handhabung allein biz auf eins gmeinen
reichstags vernern beschlus und einhellige enderung gericht und
verstanden möcht werden.
Erscheinen nicht alle Kreise oder wollen einige besondere
Disputationen oder Privatnutzen suchefi, so sollen sich die
Schwab. Gesandten mit ihnen nicht in Weiterung einlasseti,
sondern mit den in Worms erschienenen Kreisen stimmen und
in Frankfurt endgültig abschli essen.
Was den zweiten Hauptpunkt betrifft, so sollen Ohrs. Ge-
sandte auf die Haltung der anderen Kreise und diejenige der
kais. Konwiissarien hinweisen tmd dann die Kreisgesandten
sich über ihren Befehl in diesem Punkt erklären lassen.^) Als
. Chrs. Votum sollen sie erklären, dass sich aus den angeführten
Gründen der Kreis der Hilfe nicht wohl entziehen könne; viel-
leicht Hesse sich für diese?! Kreis längeres Ziel erhalten. Da
die anderen Kreise sich die Assekuration gefallen Hessen, kann
der Schwab, allein keine Neuerung vornehmen.
Es soll den Kreisgesandten anheimgestellt werden, den
Beschluss vor dein Frankfurter Tag entweder nur dem kfl. Kreis
oder auch d(m fränk. Ständen mitzuteilen.
®) Die SteUe einest Generalobersten, zundchst der 6 mandieHen Kreifte,
findet sich schon in Chrs. Instruktion für den Julikreistag, vr. 735.
^) Hitr ist noch nachträglich ein Funkt ühör das Abziehen der Kon-
tribution am lieichsvorrat durch die mit Besahlung des letzteren rückständigen
iStände eingefügt: die Gesandten des schwäh. Kreises sollen sich desfregen mit
den kfl. ins Benehmen setzen.
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TS L— 783. 1554. 651
Über die in Worms in Aussicht ijenoimnene streifende Stpt. s.
Rotte auf allgemeine Kosten lässt sich auf dein Kreistag nicht
beraten ; die Fränkischen werden da?m alsbald auch eine solche
haben wollen,
Chrs. Gesandte sollen bei aller Verhandlimg darauf sehen y
dass vorn Landfrieden nicht abgegangen wird.
Dem Ksr. ist der Beschliiss des Kreises mitzuteilen^ die
etwas verspätete Erklärung zu entschtddigen. Beschliesst man
einhellig über die Handhabung, kann auch dies dem Ksr,
speziell oder allgemeiii mitgeteilt werden.
Da in Frankfurt womöglich abgeschlossen werden wird,
si7id vom schtväb. Kreis dahin mehr Gesandte als nach Worms
abzufertigen, — Stuttgart, 1554 Sept, s,^^)
Ludmgshurg, Kreishandlungen 4. Or.
782, Chr, an Hz, Albrecht: Sept. y.
Übergabe der Oberhauptmannscliaft,
Da nach dem Bericht seiner Räte^ die er auf dem Einungs-
tag in Worms hatte, Albrecht nach ihm die Oberhauptmann-
Schaft übernehmen wilh^) wünscht er sich mit demselben hier-
über zu vergleichen. Ist bereit, Albrecht die gewünschte Kaution
zu geben und auch sonst zu thun, ivas ihm der Wormser Ab-
schied aufträgt; hat deshalb schon wegen des Markgfen, Karl
zu Baden, wegen der hessischen Resolution und wegen des
Pfennigmeisters Rechnung Befehl gegeben; Albrecht wird ihn
stets bereit finden, wo er seiner der Oberhauptmannschaft halb
bedarf, Liess der Einung Vorratgeld, Briefe und Urkunden
schon zusammenbringen und darüber ein Register machen.
Da er am 18. d. M. nach Böhmen zu reisen entschlossen ist,
möge Albrecht vorher jemand zmn Empfang derselben schicken
und auch die Oberhauptmannschaft am If^. übernehmen. -—
Stuttgart, 1554 Sept, .9.
St. Heidelb. Verein 14. Konz. von Her,
783, Pfalzgf. Ottheinrich an Chr. : Sept. lo,
Behandlung der Klönier.
bittet um Mitteilung, wie es Chr. mit den Klöstern in seinem
*®) über das HemiUai dieses Kreistages vgl. Württ. Viert eljahrsh, WOl^
Peil. Vund VI.
782. *) Vgl. Stumpf S. 286.
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652 1664. 783.— 784.
<Sept. 10, Lande hälty ob sie die evang. Predigt besuchen milsseii oder
davon frei sitid, ob sie sich verschlossen halten dürfen, ob Chrs,
Amtleute jederzeit Zutritt haben, und besonders wie es Oir.
hierin mit den Frauenklöstern hält — Neuburg, 1554 Sept. KK
St. Ordensleute. Or.
Sept, 10. 784. Pfalzgf. Ottheinrich an Chr. :
Notwendigkeit einer Zusammenkunft der A. K.- Verw. vordefu Reichstag.
Antwort auf Chrs. Schreiben von Aug. 19, das er samt
den Antworten mit höclister Freude las. Und wiewol die er-
kenn tnis und das bekennen des nahmens Christi und des göttlichen
Worts die rechte grundveste und anfang zu erbauung des hauses
(jottes ist, so will doch nicht genug sein, das gebäu einmal auf-
zurichten, sondern auch das zu unterhalten und immerdar zu
bessern, wie auch nicht fürträglich, das der hirt zu abschröckunp
des wolfs den stab allein in der band trage, sondern er muss und
soll auch fleissig wachen, vorstehenden schaden zu vorkommen.
Demselben nach achten wir unsers und aller christlichen obrigkeit
amts sein, allen emsigen und emstlichea fleiss anzukehren, wie
wir neben einander im hause des hemi bleiben und dazu unsere
von Gott befolene unterthanen und arme schäflein bei der rechten
seeligmachenden und ins ewige leben speisenden waide mit hülfe
des allmächtigen bleiben mögen, wie es dann die notdnrft nicht
wenig erfordert, weil die widerwärtige nicht feiren, sondeni ietzl
da, letzt dort eine säule nach der andern von dem bau Gotte>
zeireissen und den schäflein die waide entweder gar zu entziehen
oder mit unkraut zu untermischen unterstehen, als dann thätlich
otfentUch am tage ligt, was geschwindigkeit bisher wider göttliche
warheit vorgegangen, was beschwerlichen abfalls sich auch zu-
getragen und wie listiglich der satan noch auf heutigen tag ie
länger ie geschwinder sucht und nachgreift. In betrachtung dieses
alles und dieweil der gegentheil seinen ungrnnd sowohl zu ver-
teidigen als zu erhalten und das reich Gottes zu schwächen unter-
stehet, warum sollte dann uns, die von den gnaden Gottes mit
der reinen, wahren, unzweifeligen, unverfälschten apostolischen
lehre begabt, nicht gebüren und von amts wegen zustehen, auf
billige wege und mittel zu denken, wie wir und die unsem ver-
niittelst göttlicher gnaden bei der warheit bleiben möchten? Sähe
uns hierauf, doch auf E. 1. Verbesserung, in allwege für ratsam,
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notwendig und gut an, das E. 1. als der eifrige, gutherzige und .sept. lo.
mehr verständige, es wäre durch Schickung oder vertrauliches
schreiben, bei ernannten christlichen fürsten um eine stattliche
Zusammenkunft, wo nicht eigener persohn, doch durch eines ieden
vertrauteste, dem vaterlande und wahren religion gewogene rate
an ein ort, da es am wenigsten vermerklich, anhielte und dieselben
verursachte. Und wäre unseres bedenkens anfänglich der theo-
logen nicht von nöten dabei, aus etlichen und sonderlich dieser
Ursache, damit wii- unsere heilige, gewisse religion nicht in zweifei
oder verdacht bei dem gegenteil zögen, als müssten wir uns aller-
erst darin vergleichen, und wären der nicht einig. Dann die einig-
keit wollen wir vorsetzen und in allwege für gewiess und un-
zweifelich halten und verteidigen vor allermänniglich ; wollte dann
der theologen von nöten sein, die möchten allezeit zur band ge-
bracht werden. Und wäre unseres Verstands durch angeregte
Versammlung vor allen dingen zu beratschlagen, was bei kais. und
kön. mai., desgleichen bei anderen fiirsten und herrn, auch bei
gemeinen reichsständen, auf einen gemeinen reichstag oder im fall
das sich derselbe verlängern wollte, sonst durch botschaft oder
in Schriften anzubringen, zu bitten, zu begehren, und zu handeln
wäre, damit wir nicht unter solcher practik in stäter sorge und
gefahr, wie lange zeit her, stehen und bleiben müssten, sondern
einmal einen beständigen ja oder nein herausbringen möchten,
wessen man sich doch zu getrösten hätte. Wir stellen auch zu
E. 1. freundlichem, vernünftigen bedenken, ob und was deshalb
bei Dänemark, Preussen, Pommern, Lüneburg, Mecklenburg etc.
zu suchen sein wolle, zu erkundigen, ob sie diesem wichtigen,
notwendigen handel anhängig und fördersam sein wollten. In dem
allem und iedem unser ringes vermögen, woit und werk zu er-
zeigen, sind wir so willig und bereit als schuldig, freundlich bit-
tend, uns dieses unser eifriges schreiben vetterlich und brüderlich
zu vermerken und was E. 1. hierin für ratsam und gut ansehen
und erwägen, uns wiederum in Schriften zu unsern banden ver-
traulich zu eröfnen. — Neuburg, 1554 Sepf, 10,
Universüätshihl. Tübingen, M. h. 4SI. Ähschr, C. R.
786. Kardl, Otto von Augsburg an Chr. : Sept. 12.
bittet, 6—7 Reiter, welche in der Herrschaft Ellwangen und
Umgegend Plackereien und Rauh verüben und in der Markgfsch.
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_i
654 1554. 785.''787.
Sept. 12, Brandenburg zu lagern pflege?!^ niederwerfen zu lassen. —
Dillingen, 1554 Sept. 12.
St. Stift Augsburg 4. Or. j^räs. Schönbuchy Sept, 18.
Sept. 13. 786. Hz. Albrecht an CJir.:
Übernahme der Oberhauptmannschaft.
Antwort auf 2 Schreiben dat. Sept 8 und 9 ; will über das,
was der Kg. ivegen Markgf. Albrechts bei Chr. anbringen Hess,
nachdenken.^) Dankt für den Glückwunsch zur Oberhaupt*
mannschaft Schickt zur Übernahme des Vorrats an Geld.
Briefen, Urkunden und Register der Vereinigung den Hofmeister
seiner Gemahlin. Wilh. Lösch, nach Stuttgart, der morgen früh
aufbrechen soll. Wünscht Glück zur Reise nach Böhmen; will
deshalb die Oberhauptmannschaft sogleich nach dem 18. Sept.
übernehmen und hofft, Chr. werde inzwischen alles, was ihm
der Wormser Abschied auflegt, erledigen; bittet, namentlich auf
der Post Aliordnung zu treffen, dass ihm fAlbr.J die Briefe
der Oberhauptmannschaft wegen zukommen.^) — München, 15')4
Sept. 13.
Ced.: Seine Gemahlin hat ein besonderes Verlangen nach
tipflingen; bittet Chr., vor seiner Abreise zu befehlen, damit
solche bestellt und hiehergeschickt tverden.
St. Heidelb. Verein 7 6, 46. Or.^) präs. Stuttgart, Sept. 16.
Sept. 14. 787. Pfalzgf. Ottheinrich an Chr.:
Mitteilungen Chrs. BereitwiUigkeit zum Eintreten für RtUgion und
Vaterland.
erhielt Chrs. vertrauliches Schreiben und Anzeigen, uns ietzo
über unsers rats, d. Veit Polands, bescliehenes ansprechen bei dlsem
poten gethan/) ebenso das Paket der Wormser Verhandlung:
will es mit Fleiss erwägen und unvermerkter Weise an die Orte.
a) 4 cito, citissime.
786. *) Zasius hatte Chr. ein Schreiben des Kgs. ilberbracht, das zum
Einschreiten gegen die markgfl. Musterplätze ermahnte, — Druffd IV^ 491
mit n. 4. — Eine pfälz. Entschuldigung in der gleichen Sache bei Lam 3 S. 641.
*) Stuttgart j Sept. 18 d^nkt Chr., sagt das Gewünschte zu ; wie er schon
am 11. d. M. geschrieben, unterbleibe seine Reise für diesmal. — Ebd. Koni.
— Sept. 20 dankt Hz. Albrecht für übersandte tüpfling: in seinem und seiner
Gemahlin Namen. — St. Bayern 12 b I. Or. präs. Sept. 26.
787. *) Vgl. nr. 77b a.
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787.— 7S8. .1654. 655
WO es sich gebührt^ weiter gelangen lassen ; wird sein Bedenkest ,Sept. 14.
Chr. mitteilen ; dann was wir unserer wahren, unzweifeliclien re-
ligion, jiuch deren vei-wandten ständen reputation und endlich
j^emeinem vaterlande teutscher nation zu förderung und gutem
immer raten und helfen können, zu demselben sind wir iederzeit
nach allem unserem vermögen herzlich erbietig und geneigt, wollen
auch E. 1. der sache halb in allweg unvennt^hrt lassen, den hattdel
in geheim behalten. — Ncnbnrg, 1554 Sept. 14.
Ced. : Bittet wiederholt, Chr. möge auf der Reise nach Prag
zu ihm hieherkornmen, oder riach Monheim, da er mit ihm etwas
zu reden hat, das sich der Feder nicht vertrauen lässt.
Umversitätsbibl Tübingen, M. h. 481. Äbschr. C. U.
788. Kf. Friedrich an Chr.: Sept.u.
Werbung des Gfen. von Löioenstein. Frankfurter 7'ag. Chrs. Reise.
seine Antwort auf die Werbung Chrs. durch den Gfen. Ludwig
von Löwenstein wird dieser berichtet haben ; *) seine Räte, denen
er dies vorlegte, erklärten ihm aber, dass die Handlungen für
den Frankfurter Tag anderer Geschäfte wegen 7ioch nicht be-
raten werden könnten. Will mit Chr. 7iach aller Möglichkeit
gute Korrespondenz halten und seinen Räten befehlen, dass sie
sich mit den von Chr. nach Frankfurt abgefertigten Gesandten
vergleichen, wie Chr. auch thun soll; fürchtet aber, es tverden
die Sachen dort durch das Überstimmen ungerat genug hinaus-
laufen, besonders tvenn sich die Weltlichen wie bisher auch
ivieder teilen; tmll es an nichts fehlen lassen, was zur Erhal-
tung der Wohlfahrt und Reputation des Reichs und beständigen
Friedens dient; auch was er zu Chrs. Entsclmldigung^) thun
kann, soll nicht unterbleiben. — Da ihtn Chr. Land und Leute
788. *) JJcv Gf. hatte wohl den Auftrag, zur Vorbereitung des Frank-
furter Tages über die dort zu verhandelnden Fragen eine Finigung mit Vfalz
herzustellen, vielleicht besonders den Kfen. für die Kreisorganisation zu gemtmen,
2) Wohl gegen die Vorwürfe, die ihm in Worms Böcklin gemacht hatte:
dass er auch die anderen von der Bexoilligung des Geldbeitrags abhalte, den
Ksr, verdächtigi etc. — Steinhilben, Aug. :J3 hatte sich Chr. auch an den Ksr.
gewandt mit der Bitte, solchen Behauptungen keinen Glauben zu schenken,
worauf dieser Sept. 13 antwortete j eine Fntschuldigung wäre unnötig gewasen,
da er bisher hievon nichts gehört habe; mit der Wormser Verhandlung sei er
wohl zufrieden j zweifle nicht, dass auch Chr. das Beste dazu gethan habe, und
hoffe, dass er auch bei dir Frankfurter Verhandlung getreulich raten und for-
dern helfe. — Or. prf'is. Schönbuch, Sept. 22; Ludwigsburg, Krdshandlungen 5.
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656 15B4 788.-^90.
Sept. 14. während seiner Abivesenheü empfiehlt, ivünscht er Glück zur
Reise und will dessen Statthalter und Räten auf ihren Wunsch
mit Rat und sonst beistehen, — Neuschloss, 15o4 Sept. 14.
St. Heidelb. Verein 7, 67. Or. präs. Schönhuch, Sept. 19.
Sept. 16. 789. Hz. Albrecht an Chr. :
Übernahme der Oberhaupimannschaft. Albrechi und Hz. Ernst.
Da nach Chrs. Schreibe?! vom 11. seine Reise nach Prag
eingestellt ist, will er seine Gesandten erst auf Michaelis zur
Übernahme schicken und dann erst die Oberhauptmannschaft
übernehmen. Da Chr. uneder zwischen Hz. Ernst und ihm
[Albr.J neben dem B. von Passau Vermittlung anbietet, so will
er durch seine Gesandten darauf antworten lassen.^) — Mün-
chen, 1554 Sept. 16.
St. Heidelb. Verein 7 b, 47. Or. präs. Schönbuch, Sept. 20.
Sept. 16. 790. Chr. an Pfalzgf. Ottheinrich:
Weitere Zusammenkunft der A. K.- Veite. Klosterordnung. Gdeit^streit.
erhielt dessen Schreiben vom 10. d. M., die Zusammenkunft der
A. K. 'Verwandten Stände oder ihrer Räte betr. Ottheinrich
erinnert sich, was auf unsere deshalb hievor beschehene ausführ-
liche schreiben für antworten gegeben worden. Würde jedoch
von den genannten Ständen die Zusammenkunft für ratsam
angesehen und ihm beizeit mitgeteilt^ dann will er die Seinigen
auch schicken und es an nichts fehlen lassen. Das aber vdr
femer um zusammenschickung an bewussten orten anhalten sollten.
789. *) Schönbuch, Sept. 21 antwortet Chr., er werde dessen gewärtig sein.
— Ced.: Dankt für Zeitungen; ein Diener, den er beim Ksr, zu Ärras hatte
und der erst gtsttrn zunickkam, benchtete ebenso. Schickt die Antwort, die
ihm der Ksr. auf seine Entschuldigung wegen eines Bezichts [vgl. nr. 786 «. :i]
gab, sowie ein Schreiben des Kardls. von Augsburg. — Erhielt Zeitung auf
Frankfurt, es habe der Kg. von England und Prinz von Spanien 100000 Kranen
dahin geschickt, welche durch einige Verordnete dem braunschweig. KriegsvoH
zugeführt worden seien, um es in des Kgs. Bestallung zu bringen; glaubt das
nicht. — Ebd. Konz. — München, Sept. 26 beglaubigt dann Hz. Albredtt dm
Hofmeister seiner Gemahlin, Wilhelm Lösch, zu mündlicher Werbung bei Ckr,
— Ebd. Or. präs. Stuttgart, Okt. 2. — (7Ar. antwortet darauf Okt. 3, er habe
dem Gesandten das Geld überliefert bis auf 3007 fl., die zur Abfertigung de*
Vereinskriegsvolks an Jülich geliehen worden seien ; die Beorderung auf dem
Wasser von Ulm an habe er ihm widei-raten, und ihm über Einungssachen itnd
anderes sein Bedenken erfiffnet. — Ebd. Konz.
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790.-79^, 1654. 657
will uns aus etlichen ui-sachen, in jüngstem unserem schreiben Sept. is,
E. 1. veimeldet, bedenklich fallen.^) — Waldenbtichy 1554 Sept. 18.
Ced.: Schickt auf Ottheinrichs Wunsch die Ordnung j die
er mit den Klöstern in seinem Land vorgenommen haty beil.
verzeichnet. — Wird über den Geleitsstreit zwischen ihnen bei-
den und den durch ihre Räte neulich gemachten Abschied in
kurzem seilte Meinung eröffnen.
IJniversiUitshihl. Tubingeny M. h. 481. Äbschr, C. R.
791. Hz. Wilhelm von Jülich an Chr.: Sept. 21.
erhielt dessen Schreiben nebst Abschr. dessen, was der Kg. an
seine Räte Wilhelm Truchsess und Johann Ulrich Zasius wegen
neuer Werbung Markgf. Albrechts geschrieben hat;^) dankt für
diese Warnung. — Rodt, 1554 Sept. 21.
Ced.: Es würde ihn freuen, wenn Chr. zur Hirschbrunft
zu ihm käme.
St. Heidelb. Verein 8. Or. präs. StuitgaH, Okt. 1.«)
792. Chr. an Kf. Friedrich: Sept. 24.
Of. Ludwig von Löwenstein. Eeise nach Prag. Zettungen.
erhielt dessen Schreiben von Sept. 14. Gf. Ludwig von Löwen^
stein ist noch nicht zu ihm gekommen. Was er für Frieden
und Reputation des Reichs thun kann, will er gerne fördern
helfen und sich von Fr. und andern nicht absondern.
Dankt für den Glücktvunsch zur Reise nach Frag; doch
Imt ihm der Kg. dieselbe eingetretener Hindernisse wegen für
diesmal erlassen. — Im Schönbuch, 1554 Sept. 24.
790. *) Da auf Chrs. Schreiben von Juni 30 (nr. 724) von Kf. August
nur eine sehr kühle, von Landgf. Philipp, wie es scheint, überhaupt keine Ant'
wori einlief (vgl. nr, 743 und 773), so ist begreiflich, dass die fortgesetsten Mn-
erfreulichen Erfahrungen seinen Eifer in der Einigungssache abschwächten ;
waren doch die Verhandlungen über den Naumburger Tag für ihn nur eine
ununterbrochene Kette von Demütigungen gewesen : vgl. nr. 546 n. 2, 567, 572,
582, 644, 724.
791. *) Vgl nr. 786 n. 1.
*) eodem antwortet Chr., er wisse über Markgf. Albrechts Hüstung zurzeit
nichts : es sei jedoch zu besorgen, man werde abermals zn lang stiUsitzen und
ine wider wie vor auf die fuess kommen lassen. -- Dankt für die Einladung
zur Hirschbrunft. — Ebd. Konz.
Krntit, BHefw. des H». Chr. II. 42
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658 1664. 792,-794.
Sept. 24. Ced. : Schickt Zeitungen von Hz. Albrecht in Bayern, Abseht,
eines eigh. Schreibens vom Kardl. in Augsburg, und eine Ant-
wort des Ksrs, auf seine Entschuldigung wegen unwahrer
Beziehte.^)
St. Heidelb, Verein 7, 57. Korn.
Sejii.26. V93, Kf. Friedrich an Chr.:
Nachricht über das braunschnceig. Kriegsvolk.
schickt mit, was ihm Landgf. Philipp nebst Beil, geschrieben
hat.^) Da hienach das braunschweig. Kriegsvolk den Kopf
. wieder heraus nach Franken wenden soll, so ist um so ßeissi-
geres Aufmerken nötig. — Schwetzingen, 1554 Sept. 26.
St. Heidelb. Verein 23, 112. Or. präs. Herrenberg, Sept. 30.^)
Sept. 27. 794. Markgf. Albrecht d. Ä. an Chr. :
Restitution Markgf. Albrechts d. J.
Chr. wird Markgf. Albrechts d. J. Lage kennen; bedauert
792. *) Heidelberg, Sept. 30 dankt hiefür der Kf. und schickt die Ve»^
handlungen seines Vogts zu Hagenau und seines Marschalls mit den Reisigen
zu Ehnheim mit. Zugleich dankt er für die Mitteilung der Verhandlungen auf
dem letzten Kreistag und sendet die Instruktion des rhein. Kreises, wie dessen
Verordnete sich auf dem Frankfurter Tag halten sollen; erhielt sie von einem
Strassburger Syndikus. — Md. C8. Or. präs. Stuttgart, Okt. 6. — Bei leU-
terem Schreiben zugleich Zeitungen Ober Markgf. Albrecht: Der Markgf. über-
nachtete am 17. d. M. in Blankenburg, zog dann Dienstag morgens mit ettea
8 Pf. auf Saarburg und daselbst neben für auf Diemaringen, wo er mit einigen
Kleppern einkehrte, während er seine anderen Reiter zu Metting^en und in anderen
Döifern umherliegen Hess. Der Markgf. hat im ganzen in dieser Landsart
nicht 70 Pf., kein Fussvolk, ist auch noch in keiner Rüstung . Seit 6 Wochen
odei' länger habe er von seinem Sekretär, Silvester Raid, den er zum Kg. ab-
fertigte, kein Schreiben erhalten, der Kg. habe vielmehr denselben gefangenlegtn
lassen, weil sich in einigen seiner Briefe^ die von den Franzosen niedergelegt
wurden, Praktiken vorfanden; der Markgf. habe sich deswegen entschuldigt;
doch sei er bis jetzt vom französ. Kg. nicht angenommen ; vgl. nr. 811.
793. *) Fürstenberg, Sept. 16 schreibt Hz. Heinrich d. J. von Braunschweig
an Landgf. Philipp, das Kriegsvolk in Niedersachsen, das von den fränk.
Einungsverw. nicht bezahlt werde, wolle demnächst nach Franken ziehen und
seine Bezahlung selbst holen. — Ebd. Abschr.
*) eodem antwortet Chr., die Sache sei nicht in den Wind zu schlagen;
er habe sie deshalb sofort dem Hz. Albrecht als jetzigem Oberhauptmann mit»
geteilt. — Ebd. Konz. — Letzterer erundert, München, Okt. 5, er glaube nichU
dass es die fränk. Stände mit dem westfäl. Kriegsvolk so weit kommen lassen;
Chr. möge sich auch nach der Sache erkundigen. — St. Heidelb. Verein 7 b. Or.
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794.-796. IbM. 659
dieselbe; für das ganze Haus Brandenburg wäre schimpßich, Sept. 27.
wenn Markgf. Albrecht so an Land und Leuten beraubt würde
und das Haus dieser Herrschaft entbehren müsste; so gelangt
an E. 1. unser freuntlich bitt, sie wollen unbeschwert sein, daran
zu sein, ob irgent durch E. 1. zuthat mittel und wege mochten
gefunden, dardurch unser veter und son zu derselben land und
leut wider restituirt und der erlitenen scheden halben gutliche
entscheidung mochten vorgenomen werden. — Königsberg^ 1554
Sept. 21.^)
St. Brandenburg 1 h. O/-.«)
795. Ksr. Karl an den Heidelb. Verein : oku i.
Dank für Übersendung der markgfi. Werbung bei Chr.
dankt für das Schreiben der Räte von Worms und die Abschr.
der markgfi. Instruktion an Chr.^) Lässt die Behauptungen
des Ächters auf ihrem Unwert beruhen und schickt die letzten
Schreiben desselben an ihn sowie seine Antwort darauf. Ist
auch der Ansicht^ dass es wegen des Ächters keiner Antwort
bedürfe, und hofft, es sei durch die Wormser Verhandlung zur
Wiederherstellung des Friedens und Vertrauens zwischen den
friedliebenden, gehorsamen Ständen ein guter Anfang gemacht
worden.^) — Arras, 1554 Okt. 1.
St. Heidelb. Verein 14. Abschr., präs. Donauwörth, Okt. 21.
796. Kf. Friedrich an Chr.: Okt. 3.
Braunschweig. Kriegsvolk.
Landgf. Philipp von Hessen schickte ihm abermals 2 Schrei-
hen nebst Zeitungen laut beil. Abschr. Da der Landgf. neben
seinem Rat, das jüngst zu Worms bewilligte Geld so schnell
794. *) Beü. ein Schreiben desselben vom gleichen Datum, er wolle seinen
Unterthanen, Hans von der Gablenz, auf Chrs. Fürbitte hin sich um so mehr
befohlen sein lassen. — Ebd. Or.
') Auf sehr, von Chr. : soU iine bei Thimotheo [Jung] darauf widenimben
jtfeantwurt werden.
795. >) Vgl. nr. 696, 778 und Stumpf S. 286.
3) Beil, in Abschr. Schreiben des Markgfen, Albrecht an den Ksr. von
1654 Jan. 21, März 6, März 9; Antworten des Ksi's. von Febr. 8, ApHl 4;
sodann die Antwort des Ksrs. an Kf. Joachim von Brandenburg und Markgf,
Johann von April 4
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660 1554. 796,-797.
Okt, 3. als möglich zu erlegen^ auch empfiehlt^ das braunschweig. Kriegs-
Volk von der Kreise und Stände wegen anzunehmen und zu
unterhalten, bis man sieht, dass von dem Markgfen. nichts
mehr zu fürchten ist, so gab er demselben beil. Antwort.^) Die
Sache ist ihm befremdlich; doch fürchtet wohl der Landgf..
dass das Kriegsvolk seine Bezahlung suchen könnte, wo es die-
selbe findet. Bittet, dem bei sich nachzudenken und es nicht
iveiter kommen zu lassen. — Heidelberg, 1554 Okt. S.
St. HHdelb. Verein 23, 113. Or. präs. StuUgaH, Okt. 7.«)
Okt. 7. 797. B. Christoph von Konstanz an Chr.:
Besuch des Frankfurtei* Tages.
erhielt Chrs. Schreiben nebst dem der fränk. Einung; Clir.
schickt es, damit der B. seine Gesandten zum Frankfurter Tag
abzufertigen wisse. Ihm fällt jedoch schwer, den Frankfurter
Tag besuchen zu lassen; denn wie er schon auf dem Kreistag
zu Ulm erklären Hess, kann und will er sich bei der Armut
seines Stifts U7id tveil er auf deyn Reichsboden fast nichts be-
sitzt, wegen Handhabung des Landfriedens nicht anders ein-
lassen dann auf sonderbare conditiones, auch ain anzal jar oder
uf ain reichversamlung; da^ haben die Kreisstände gehört, aber
tveder angenommen noch abgeschlagen. Da die Instruktion den
nach Frankfurt Verordneten Vollmacht giebt, hierin ohne Hint^r-
sichbringen abzuschliessen, so könnte man ans der Teilnahme
seines Gesandten ein Aufgeben seiner früheren Bedenken ent-
nehmen; Chr. möge wissen, so wir schon auch schicken, das wir
unsem gesandten dises puncten halben one sondere vorbeheltliche
conditiones und niitel schliesslich zu handien nit abfertigen kiinten,
solten noch würden.
Was Chrs. Anregung betrifft, ob nicht gleich nach dem
Frankfurter Tag loieder ein Kreistag gehabten tverden soll.
796. *) Okt. 4. Er wolle dem bis zum Heidelb. Tag vmter nachdenken,
*) eodem antwortet Chr. : das aber dermassen zugesehen und gedoldt wer-
den soll, das ain seUich kriegsfolck, des über 4 oder 5000 zu ross und fheas nit
starck ist, im reich hin- und widerziehen und soins gefaUens die stend desselben
zu vergwaltigen understeen soU, ist schier zu erbarmen ; darumb hielten wir mer
für ratsam, das nach mittel und weg getracht, wie dasselbig in craft des land-
friedens zertrennt, dann das es erst in der krais bestallung auf- und angenonieii
werden sollt. - Ebd. Kons.
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7y7.''79y. 1664. 661
wartet man besser y bis man über die Frankfurter Verhaiidlimg okt, 7.
Bericht erhält. — Meersbiirg, 1554 Okt. 7.
Ludwigsburg. Kreishandlungen 4, Or, präs, Stuttgart ^ Okt, 13,^)
798, Hz. Albrecht an CJir.: Okt. 8.
Erziehung von Buchsenschützen.
hat gehört, da^s Chr. in seiyiem Fürstenttwi mit guter Ordnung
eine ansehnliche Zahl Rilchsenschützen angericht habe, die sich
im Fall der Not zur Beschützung von Land und Leuten ver-
wenden lassen. Er möchte dies in seinem Fürstentum gerne
ebenso einrichten, befürchtet aber, dass hiedurch nur viele heim-
liche Wildschützen grossgezogen werden. In der Annahme, Chr.
habe hiegegen Vorkehrungen getroffen, bittet er um Mitteilung
derselben.^) — München, 1554 Okt. 8.
St. Bayern 12 b 1, 86. Or. präs. StuUgmti, Okt. 15.
799. Instruktion, was Chrs. Gesandter Dr. Hieronymus okt. w.
Gerhard auf dem Frankfurter Tag van Okt. 14 neben des schwäb.
Kreises Instruktion^) weiter thun soll:
797. *) Nürtingeuj Okt. 14 schickt Chr. dies an v. Gültlingen, Fessltr
und Ber mit dem BefeU, zu erwägen, was deshalb an Gerhard zu schreiben
und wie dem B. eu antworten sei. — Stuttgart, Okt. 14 schickt er Äbschr. an
Gerhard [nach Franirfurt] : er habe dieser Weigei^ng halb allerlei Bedenken:
Gerhard soll mit den Gesandten des schwäb. Kreises trotzdem weiter handeln.
— Ebd. Or. präs. Okt. 18. — In der Antwort an den B. wird gesagt, er fürchte,
die schwäb. Kreisstände, dessen abgeschickte Räte und alle andern mandierten Kreise
werden, zumal bei der Wichtigkeit der Verhandlungen, allerlei Bedenken haben,
wenn der B. als mitausschreibender Kreisfürst niemand schicki. Aber wie deme,
haben wir unsenu geHandten alsobald gfesohriben, den andern mitgesauten E. 1.
nitschirkens zu vermelden, damit sie von wegen gemaines krais vermög habender
instrnction furschreiten thuen. - Konz. von Fessler ; der Satz: Aber wie dem etc.
ist Zusatz Öhrs.: 8. d. — Meersburg, Okt. 9 (!) schreibt der B. an des schwäb.
Kreises Gesandte in Frankfurt, trotz der Lage seines Stifts schicke er auf ein
Anmahnen Chrs. statt seine^t Rates Michael Maler, der verhindert sei, unsers
gaistlichen gerichts Costenz merem procurator und lieben getreuen Hierimias
Weissen, um neben ihnen des schwäb. Kreises Sachen vorbringest zu helfen. —
Or. iwäs. Okt. 19 ; vgl. nr. 808.
798. *) Stuttgart, Okt. 15 berichtet dann Chr. an Albrecht, dass er hiezu
angeordnet habe, dass keiner eine BücJise mit einem FeuerscJüoss geladen, oder
ein lebendes Feuer mit sich zur Zielstatt tragen, keiner bei seiner Behausung
oder anderswo als auf der Zielstatt schiessen, jeder auf dem Weg zur Zielstatt
nur die freie offene Strasse, keinen Abweg benutzen solle. — Ebd. 67. Kone.
— Vgl. Druffel IV, 505 mit n. :i.
799. ') Vgl. Württ. Vierttljahrsh. 1901 Beil. VI.
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662 1554. 799.
Oku 10. i. Es soll kein Stand vor dem anderen beschwert werden.
2. Kommt gemäss der Instruktion des schwäb. Kreises und
der kfi. Proposition^) ein Vergleich über die Handhabung zu
Stande, so soll der Vorrat künftig nicht mehr von allen Kreisen
zusammengeschossen und an einer oder mehreren Legstätten
hinterlegt werden, sonder das der bei einem ieden kreis insonder-
heit ingehalten und anderer gestalt nicht dan zu eines ieden kreis
aigen oder sonst gmeiner reichshilf auf die bedachte weg und
gmeine handhabung des landfridens noch erkantnus iedes kreis-
obersten und demselbigen zugeordneten reten angriffen und ver-
wendt wurde. Denn würde der Vorrat in der bisherigen Weise
weitererhoben, die Kreise aber müssten sich gegenseitig ?nit be-
sonderem Geld schützen, so hätten sie doppelte Kosten zu tragen.
3. Um künftig Ungleichheit zu vermeiden, soll der Kreis-
oberste samt Räten dik Stände zur Bezahlung anhalten; auf
ihren Beschluss sollen die ungehorsamen Stands detn Fiskal
angebracht und von ihm wider sie am K.G. prozediert, dessen
Urteil von den gehorsamen Ständen vollzogen iverden.
4. Vermöge des Wormser Abschieds ist vor allem auf die
Assekuration der fränk. Stände zu sehen.
5. Die streifende Rotte soll nach der Kreisinstruktion wo-
möglich abgelehnt werden; doch soll sich der Gesandte einem
anderen Beschluss nicht widersetzen.
6. Zum sexsten, wa auch die bedacht handhabung des land-
fridens gmeinlichen von allen kreisen vermög der churfurstlichen
proposition und des schwebischen hievor und iezigen gestelten be-
denken bedacht und angesehen, auch daruf schliesslich gehandelt,
wier aber zu einem generaloberisten ement und bedacht wolten
werden, solle unser gesandter für sich selbs vermelden, wier oder
er betten uns dessen nicht und keins wegs zu versehen gehabt,
darumb er auch daruf nicht abgevertigt worden; hette aber für
sein person darfur, das es unser gelegenheit, dweil wir nicht lang
bei unser regierung gewesen und sonst mit allerhand gescheften
überladen weren, gar nicht sein wurde, uns eins solchen zu under-
ziehen; soll auch solchs auf hindersichbringen nicht bewilligen,
sonder wa ie daruf getrungen wolt werden, gegen den standen
vermelden, das er den kreisstenden kein mas zu geben hette, solchs
durch andere weg an uns gelangen zu lassen, üarbei auch femer
*'') Auf dem erweit etien Kreistag zu Worms im Äugtet.
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799, 1564. 663
vermelden, das, nachdem wir in des schwebischeu kreis bedenken Okt, lo.
befenden, das die hilf und zuzug der kreis nit mit besteltem kriegs-
volk und geld, sonder au iedes kreisstand volk geschehen solte,
das wir in dem aus sonder hohen und grossen Ursachen volgende
bedenken betten, ivie dies in Chrs. Instruktion auf den Ulmer
Kreistag^) auch ausgeführt toird. Vielmehr soll jeder Stand
Geld zahlen, im Fall der Not eine gemeinsame Werbung von
Reitern und Kn, vorgenommen und eine Kriegsrerfassung fest-
gestellt werden,^)
7, Zum sibenden abenuals gesetzt, das alle oder die mandierte
krais allein die bedacht handhabung bewilligen wurden, so wurd
von den andern kreisen auch dahin gesehen muessen werden, die-
weil solche handhabung ain gmoin werk, darinnen billiche gleich-
heit durchaus gehalten sol werden, das in künftigen und allen
andern feien, beratschlagungen, zusamenkunften und sonst in votis
gleichheit gehalten, das auch iederzeit die sachen in gmeinom rat
nnabgesöndert verriebt und in disem fall der churfurstlich kreis
sein preeminentiam wie bei den reichstägen geschieht, in dem das
sie iere rät von den andern kreisstenden abgesondert haben, fallen
lassen, und wie durchaus die hilf aller kreis gleichmessig iederzeit
angesehen und bedacht, auch ein gleiche und gmeine consultation
sein und pleiben solte.
8, Wird über Markgf Albrechts La7id verhandelt, soll der
Gesandte für Verwaltung durch gemeine Kreise sequestersweise
sprechen,
9, Der Gesandte soll stets zuvor bei anderen Kreisen, Chrs.
Einungsverwandten, das negotium auf die weg dirigirn und so-
weit möglich nach Verabredung mit den anderen Gesandten
des Schwab. Kreises handeln.
Wenn die Kreise den kais. Kommissarien, die voraussicht-
lich auf dem Tag erscheinen, den Abschied zustellen und in
einzelnen Punkten des Ksrs, Deklaration und Konfirmation für
notwendig halten, soll der Gesandte auch dahin helfen, dass
alles an den Ksr. gebracht und dessen Konfirmation erlangt
wird, dabei des Ksrs, von Arras aus, Sept. 17 an Chr. gerich-
tetes Schreiben ertvähnen, das ir kei. mt. an uns giiedigst ge-
langt, solche Sachen der handhabung mit allem vleig neben andern
«) nr. 781.
*) Dieser Abschnitt ist von hefvorragendem Interesse, weil er zeigt, wie
weit 4ie Hoffnungen Chrs. hei seinen Projekte der Ji^reisorgßnisßtion gingen.
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664 1554. 799.— WO.
Okt. 10. stenden zu befurdern helfen. Lässt der Ksr. etwas proponieren,
soll es der Gesandte unverzüglich mitteilen.
Kommt es zu der Kreisvergleichung nach dem Ulmer Be-
denken, soll der Artikel der Religion expresse wie der gesteh
darin bleiben; anders könnte sich Chr. nicht einlassen. —
Stuttgart, 1554 Okt. 10.
Ludwigsburg, KreisTuindlungen 4. Or.
OkL lt. 800. Instruktion Chrs. für Albr. Arbogast, Freih. zu Heweti,
Werner von Münchingen und Dr. Hieronymus Gerhard in der
hessisch-nassauischen Sache auf den Frankfurter Ta{f von
Okt. 24:
die Gesandten sollen die beil. Schriften feissig lesen, dann dein
Liz. Helfmann beil. BefehP) nach Worms bringen, dessen Be-
richt entgegennehmen, arn 28. d. M. zeitig in Frankfurt ankom-
men und sich bei den Verordneten von Trier, Pfalz und Jülich
ansagen. Am 24. sollen sie die Hessischen und Nassauisch^n
besonders oder miteinander, wie man es für das beste Mit.
verhören helfen. Würde aber Trier als nassauischer Freund.
Pfalz als Nachbar, Jülich als das, das sein Anrecht an Katzen-
einbogen an Nassau übergeben hat, für gut halten, sogleich
mit der Gütlichkeit zu beginnen, sollen die Gesandten auch
zustimmen und zuerst die andern von den Mitteln reden hören
und dann fleissig zur Beilegung handeln helfen: der marckt
wird leren kromen. Kann die Sache trotz allen Fleisses dies-
mal nicht vertragen werden, sollen sie auf einen schleunigen
Kompromiss, auch auf des vofi Nassau Begehren auf Sequestra-
tion der strittigen Güter durch vertraute Hände oder, wenn
dies nicht zu erlangen, nur auf Kompromiss hinwirken, oder
andere Wege einschlagen, um jedenfalls thätliche Handlungen
bis zu weiterer Gütlichkeit zu verhüten.^) — Stuttgart, 1554
Okt. 11.
St. Hessen 4. Or.
800. *) Er soll den Gesandteti Bericht über den bisherigen Verlauf und
seinen Rat zur Beilegung der Sache geben. — Ebd. Kons, von FessUr. —
Worms, Okt. 14 antwortet Helfmann, er sei von Landgf. Philipp zum Fratüi-
furter Tag neben dessen anderen Verordneten berufen und wolle Chrs. GesandU
in Frankfurt im geheimen beraten. — Ebd. Or. präs. Stuttgart, Okt. 17.
*) Die ziemlich farblos gehaltene Instruktion entspricht dem ZurückhaUeu
Chrs. in den vorausgehenden Verhandlungen in dieser Sache.
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801. 1664. 665
801. Nebeninstruktion Chrs. für von Hewen, von Mün- oku iL
chingen und Gerhard auf den Frankfurter Kreistag:
Zurückweisung von Verleumdungen.
wenn der Frankfurter Kreistag schier zu Ende gehen will,
sollen die Gesandten bei dem Mainzer um Audienz vor der
Versamvüung anhalten und in der ihnen bestimmten Stunde,
womöglich im Beisein der kais. und kgl. Gesandten, vorbringen:
Markgf, Albrecht habe früher zu Chr. als dem Hauptmann des
Heidelb. Vereins eine Botschaft geschickt, mit einer Instruktion,
deren Original sie bei sich hätten, neben der von Chr. gegebenen
schriftlichen Antwort^) Beides sollen die Gesandten der Ver-
sammlung vorlegen. Bald darauf habe es Chr. seinen Einungs-
verw. in Worms vorlegest lassen, wo beschlossen ivurde, dem
Ksr. Abschr. der Instruktion zu schicken, was geschah. Nun
habe aber Chr. von einer glaubwürdigen fürstlichen Person vor
wenigen Tagen einen Zettel erhalten laut beil. Abschr.,'^) tvorin
er erdichteter und giftiger Weise angegriffen werde ;^) er heisse
den Urheber einen ehrlosen, verlogenen Mann und würde sich,
wenn er denselben erfahre^ vor ihm weiter verantworten. Die
Gesandten möchten das Original der Instruktion, die Hand-
schrift, Pitschier und Handzeichen besichtigen, auch den Stil
erwägen und die den Eimtngsvertv. zugestellten Abschriften
801. >) nr. 696 und 707.
*) Dem Ksr. icurde die Schrift, welche Markgf. Alhrecht nach der letzten
Niederlage hei Kitzingen an Chr. richtete und ivorin er sich so sehr über seine
Blutsfreunde beklagt [nr. 696], zugeschickt mit der Glosse : es gebe der stilus
lind handlang, das bemalte schrift nit von marggf. Albrechten ausgangen, sonder
zu Stuttgarten in der canzlei geschinit worden; und sei der alt pfalzgraf der-
halben so heftig darinnen angezogen, damit niemant arckwone, das es aus Stutt-
garten komen. Der Hz. habe die Schrift heimlich unter die Gesandten in Worms
austeilen lassen, um dem Ksr. Ungehorsam zu erwecken und die bemHigte Kon-
tribution zu verhindern; es sei zum Erbarmen, dass immer eine so hohe Person
im Reich Meutereien ei'toecke, zuerst der Landgf. von Hessen, dann der Markgf,
jetzt dieser Hz.; zu besorgen, er werd es hoch bringen, dann er den beiden
andern zu weiss und fnrsichtig und erfaren sei; dise schrift ist von dem kai.
itz zu Wurms, dem B. [BöcklinJ, gesandten geantwort worden, der sie als neue
Zeitung lesen Hess und gar nicht geheim hielt. Wurd vermutet, solliche gloss-
schrift sampt m. Albrechten schreiben hab . . . dem kaiser uberschickt ; aus was
Ursachen aber, hab nit herftir gewollt ; man acht aber, die religion die fumembste
sein. — St. Heidelb. Verein 9 VJI.
") Nach einem Schreiben Chrs. an Gf. Konrad von Castell von Okt. bf
— ebd. Konz. — fuitte d^ssm Gemahlin die Zeitung an Chr. übersandt.
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666 1554J aoi,^b03,
Okt, 11, vergleichen, um Chrs. Unschuld zu erkennen, — Wenn die kais,
Gesandten dabei nicht zugegen sind, so sollen s^ie bei ihnen
besonders um Audienz anhalten und die Sache vortragen, —
Stuttgart, loo4 Okt, 11,
St, Ueidelb, Verein 9 VIII Or.*)
Okt. 13, 802. Pfalzgf. Ottheinrich an Chr,:
Klagen über den B, von Augsburg.
auf ein Schreiben an den B. von Augsburg um Abstellung
einiger widerwärtigen Handlungen in Religionssachen, deren
sich der B, und die Seinigen in Ottheinrichs Fürstentum an-
gemasst haben, antwortete derselbe, das s. 1. ire lehenbare i)faiTen
und pfrundeii unsers lands irer religion gemes zu besetzen und
ire alte kirchengebreuch und ceremonien der ende zu erhalten
befuegt ze sein gedecht, auch der passauisch abschid in solchem
nier für sy weder ir widerwertig oder verhinderlich, dieweil in
demselben expresse verleibt wer, das auch sie als der alten reli-
gion stende irer religion, kirchengebreuch, Ordnung und ceremonien,
auch irer hab und gueter halben niebig bleiben und gelassen
werden sollen, mit meidung, das gleich wol solcher passauisch ab-
schid mit den furnembsten seinen puncten zu wurklichem beschluss
allain uf ainen noch unvolstreckten reichsabschid gieng. TeiU
dies mit, weil hienach der Kardl, und seine Religionsverw, deti
Passauer Abschied für unvollkommen und disputierlich halten
und es ohne Zweifel an nichts fehlen lassen, um ihn mit der
Zeit umzustossen.^) — Neuburg, 1554 Okt. 18,
St. Bayern 10, Or, präs. Stuttgart, Okt. 17.
Okt, 14. 803. Kf. Friedrich an Chr, :
Rechnungstag. Braunsehweig. Kriegsvolk, Kreisordnung. V^erleum-
düngen,
erhielt von ihm einige Schreiben nebst Zeitungen und der Rech-
*) Auf sehr, von Gerhard: den 23. tag novemb. ist in gegen wartikeit der
ro. kai. und kg. mt., auch aller krais bottschaften dise instruction yerricht worden.
— Am 24, Nov, berichten die Gesandten darüber an Chr, Kais, und kgf. Korn-
missarien erklärten, sie seien durch dieses Gerücht befremdet. Weder der Ktr.
noch der Kg, hätten einen solchen Verdacht, Eine gleiche Antwort gab die
Kreisversammlung. — St. Hessen 4. Kons.
S()2. *) In gleicher Weise wandte sich Ottheinrich an -JT/. August (nr. S2fn
und an Landgf, Philipp (Druffel IV, 504),
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S03.—SO4. 1554. 667
nuny des FfennigmeisterSy besonders gestern ein Schreiben dat. okt, u.
Stuttgart, Okt. 7. Will zum Rechnungstag seine Räte schicken.
Billigt Chrs. Bedenken, dass zur Abstellung der Beschwerden
das braunschweig. Kriegsvolk einmal wieder beurlaubt werde;
will seinen nach Frankfurt dejmtierten Räten befehlen, dass
sie mit CJirs. Räten darauf hinwirken, wie dies auch bei dem
obersächs. Kreis für gut angesehen wurde.^) Fürchtet aber,
dass, wenn das im schwäb. Kreis beratene Werk^) auf die
Bahn kommt, dadurch nicht nur weitere Unterhaltung des
Kriegsvolks verursacht, sondern auch ein ganz beschwerliches
Bündnis, wie es hievor zu Augsburg und sonst oft gesucht
wurde, hervorgerufe^i wird. Chr. kann ermessen, welche Last
und Beschwerden hieraus für die Stände entstehen toürden.
Chr. soll den Seinigen befehlen, dass sie sich destvegen mit den
Pfälzern verständigen.
Bedauert, dass Chr. und er in den Zeitungen so sehr an-
gegriffen werden;^) tröstet sich aber mit seiner Unschuld; die
Sykophanten bekommen mit der Zeit wohl auch ihren Lohn;
stellt Chr. anheim, ob er auf dem Frankfurter Tag etwas da-
von sagen will. — Heidelberg, 1554 Okt. 14.
6t. Ueidelb. Verein 7, 59. Or, präs. Stuttgart, Okt. Ib.
804. Chr. an Gf. Ludwig d. Ä. von Öttingen: okt.iö.
Beteiligung an der Hochzeit seinei- Tochter,
hört von Hz. Friedrich und andern, dass gut wäre, wenn der
Gf. auf der Heimführung seiner (L.) Tochter mit Friedrichs
Vater erscheinen würde. Rät auch hiezu, da er sich hier
mit seinem Tochtermann, Hz. Johann, und andern besprechen
könnte, wie die Sache mit seinen 2 Söhnen zum Austrag ge-
bracht werden könyite. — Stuttgart, 1554 Okt. 15.
St. öttingen 17. Konz.
803. *) Eine Beratung des obersächs. Kreises hei Druffel IV, Ö03. —
Nov. 2 schickt dann Kf. Friedrich an Chr. weitere Nachrichten über das braun^
schweig- Kriegsvolk, die er von Landgf. Fhilipp erhieU ; sie meldeten Okt. 25,
dass sich das Kriegsvolk, das eine Zeit lang in Erfurt war, verlaufen hohe. —
St. Ueidelb. Verein 23, 114. Or. präs. Stuttgart, Nov. 5.
*) Nämlich die Kreisexekntionsordnung . vgl. Wihtt. Vietieljahrsh. 190:1.
') V^gl. nr. 801,
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668 1BÖ4. 605,— W6.
übt, 15, 805, Chr, an Bürgermeister und Rat zu Donauwörth:
Tagleisiung in Donauwörth,
will die Tagleistung einiger Fürsten am 20, d, M. in Donau-
ivärth besuchen; bittet um Unterstützung seines Fouriers,^) —
Stuttgart, 1554 Okt, 15.
St. Bischöfe insgemein 7. Konz,
Okt, 18. S06, Chr, an Kf, Friedrich:
Rechnungstag. Braunschweig. Kriegsvolk. Kreisordnung. Verleum-
dungen.
Antwort auf dessen Schreiben von Okt. 14. Will sich we-
gen eines Rechentags mit Bayern besprechen. Hat seinem Kreis-
rat Dr. Hieronymus Gerhard auf den Kreistag in Frankfurt
in einer Nebeninstruktion befohlen, auf Beurlaubung des braun-
schweig. Kriegsvolks hinzuwirken, — Was auf dem schwäb.
Kreistag beraten wurde, ist nur auf den Landfrieden und auf
den Notfall gerichtet; keineswegs ist die Sache so gemeint ^ daz
dadurch einiche pundnus in ander weg zu fürstand, damit ein
gemein werk daraus gemacht wurde, gesucht oder fürgenomen
werden sollte; das will keiner der Kreisstände, Hat seinein
Kreisrat befohlen, sich mit den Gesandten der andern Einungsff.
zu ufiterreden, tva^ zur gemeinen Handhabung und zum Frieden
dient. — Hat wegen der ummhreii Beschuldigung seinen Räten,
die er in der hessischen und nassauischen Saclie nach Frank-
furt schickte, befohlen, wenn die Kreishandlung fast zu Ende
geht, um Audienz anzuhalten und der Versammlung icomöglich
m Beisein der kais. und kgl. Kommissarien die falschen Be-
ziehte vorzulegen und sie so zu entschuldigeti, dass jedermann
die Unwahrheit sieht. — Schorndorf, 1554 Okt. 18.^)
St. Heidelb. Verein 7, 59. Kons.
605. *) jy« handelt sich um die Auseinandersetzung zwischen Hz. Ernst
und Hz. Albrecht wegen der Ansprüche des ersteren. Der Vertrag, der am
26. Okt. in Donauwörth zu stände kam, in kurzem Auszug hei Druff d IV, 5ifl.
Christoph scheint sich nach Schluss der Verhandlung zu Kardl, Otto nach
Diüingen begeben zu haben und von hier am 31. Okt, abgezogen zu sein. (Nach
einem Schreiben des Kardls, an Chr. von Nov. 1. St. Reichstagsakten 14 a.) —
Dass bei Druffel IV, 6()2 mit n. 1 dieser bayr.-salzhurg. Streu mit dem Itayr.-
neuburg. Sessionsstreit zusammengeworfen wird, ist bei diesem Buch nicht ^m
verwundem. — Neben Chr. war der B, von Passau Unterhändler in der Sacht,
ausserdem war Hz. Ottheinrich erschienen; vgl, nr, 81t, 812, 818,
806. *) Zugleich schickt Chr. an Qerliard Abschr, von nr, 803 und nr. 8tM>
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807,— 808. 1654. 669
SO 7, Markgf. Karl von Baden an Chr.: okt. w.
Bedrohliche Gerüchte. Heiratsgut seiner Gemahlin, Rezept.
ein von ihm angenommener Diener, der seinen Dienst noch
nicht angetreten hat, schickte einem seiner Hofräte beil. Schrei-
ben.^) Giebt wenig auf des Syndikus von Nürnberg Reden,
glaubt auch nicht, dass gegen Chr. oder ihn solches vorgenmn-
men werden könne, teilt es aber mit, um zu zeigen, welche ge-
fährliche Reden die gegen sie verbreiten, denen sie mit andern
Fürsten Hilfe zu bringen bewilligten, und bittet um Nachricht,
wenn Chr. auch etwas dergleichen hört.
Seiner Gemahlin Heiratgut ist von Markgf. Albrecht im-
mer noch nicht erlegt; will es nun von den jetzigen Inhabern
von dessen Land fordern und bittet um Ohrs. Rat hiezu.^) —
Pforzheim, 1554 Okt. 19.
Ced.: Bittet abermals um ein Rezept, wie die wolf- und
füchs pillulen zu machen sein.
St. Baden 9 b I, 16. Or. präs. Donauwörth, Okt. 23.
808. Hieronymus Gerhard an Chr. : Okt. w.
Ankunft der Gesandten. Schreiben Hz. GUheinrichs.
am 15. Okt. sind sie hier angekommen und trafen die kais.
Kommissarien, den B. von Speyer, Wilhelm Böcklin und Dr.
Johann Mepsch, vom Kg. Herrn Wilhelm Truchsess, ferner
Botschaften von Mainz, Köln und Trier; doch ist bis jetzt noch
nichts gehandelt worden, vielleicht weil vom obersächs. Kreis,
mit dem Befehl, darauf zu achten, dass es nicht so, tote der Kf meine, ver-
standen werde, — Ltidtoigsburg. Kreishandlungen 4. Or. präs. Okt. 24. —
Den Befehl, sich mit den Pfalzern zu verständigen, erteilt er nicht, obgleich es
der Kf. (nr. 803) getoHnscht hatte.
807. *) JCin Nürnberger Syndikus, der heute zu Guneenhausen über-
nachtete, Hess sich öffentlich höi'en, es sei im geheimen gewiss, dass man Markgf.
Karl und Chr. nicht nur wie Markgf. Albrecht von Brandenburg in die Acht
erklären, sondern auch in kurzer Zeit überziehen werde; da er in dieser Woche
d€is gleiche Gerücht auch sonst von Nürnberg hörte, woUte er es mitteilen. —
Gunzenhausen, 1654 Okt. 6.
2) Donauwörth, Okt. J^4 antwortet Chr., er schenke den Reden des Nürn-
berger Syndikus keinen Glauben : denn auch wenn man mit der Acht gegen sie
vorgehen wollte, würde man sie doch vorher citieren und nichts unverhört vor-
nehmen. — Wegen des Heiratguts seiner Gemahlin soll Karl diese vorher ver-
weisen und dann erst seine Fm-derung anbringen. — Ced. : Schickt das Rezept
fftr die Wolfskugeln. — Ebd. 10. Konz.
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670 1654. S08,-W9,
Okt. 19. namentlich von den Kff, von Brandenburg und Sachsen, noch
niemand erschienen ist. Deshalb hat auch Pfalz ihre Gesandten
noch nicht geschickt, um nicht im kfl. Rat, wie es auch zu
Worms geschah, von den Geistlichen überstimmt zu werden.
Heute oder morgen sollen die sächsischen ankommen. Erst
gestern kamen die Gesandten des bayr. Kreises, der von Treu-
beck (!) und Langenmantel ; heute schickte auch der B, von
Konstanz einen Gesandten}) . . .
Schickt ein Schreiben von Hz. Ottheinrich,^) das er, wie
der Bote sagte, erbrechen sollte. Da an andere Botschaften
und die ganze Versammlung gleiche Schreiben ergingen, sagte
er nur, er werde sich gebührend halten.^ — Frankfurt, tV)4
Okt. 19.
Liidwigahurg. Kreishandhmgen 4. Or. präs. Okt, 24.
Okt. 26. S09. Hieronymus Gerhard an Chr.:
Schreiben wegen des Reichstags. Beginn der Verhandlungen.
am 24. d. M. brachte ihm ein Kammerbote beil. Schreiben an
Chr., mit dem Bericht, es betreffe den Reichstag ;^) man schicke
es hieher an die Kreisbotschaften, da man nicht mehr alle
Stände einzeln beschreiben könne; er solle es deshalb seinen
Mitgesandten anzeigen. Eröffnete deshalb das Schreiben und
machte seinen Mitgesandten Mitteilung.
Obwohl vom ober- und niedersächs. Kreis noch niemand
hier war, vmrde am 24. d. M. von den kais. Kommissarien der
Sachen ein anfang gemacht und die beil. kais. Proposition ver-
lesen; sogleich erklärten die kgl. Kommissarien mündlich des
Kgs. Zustimmung zum Wormser Abschied. — Hierauf wurdeti
von den Ständen die kais. und kgl. Kredenz, die kais. Prä-
position und die Berichte der Städte Nürnberg und Speyer über
den Vorrat abzuschreiben begehrt.
808. *) Vgl. nr. 797.
*) Von Okt. 12 : Büte, zu seiner Befreiung von der Hüft für dm frank.
Bund mitzuwirken. — Ebd. Or. — Ein Schreiben Ottheinrichs an den Ksr.
vom gleichen Tag bei Ih'uffel JF, 502; der Erfolg davon ebd. n. 3.
') Über den allgemeinen Kreistag in Ei'ankfurt vgl. ausser den folgendtn
Berichten noch Druffel /K, 5iÖ, 514y 515 und vor allem die Frankfurier Ord-
nung, Württ. Vierteljahrsh. 1901 Beilage VIII, auch Beüage VII.
609. *) Utrecht, Okt. 1 teilt Ksr. Karl an Chr. mit, der Kg. tvolle hi*
Martini in Augsburg ei'scheineti, und mahnt ihn, ebenfalls zu kommen. — *"<?.
RHckstagsakten 14 a. Or. prätt, Okt. 24. Vgl. nr. 813 n. 2.
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809. 1B64. 671
Am ^.>. kam ein Gesandter von Kf. August, Franz Kram, okt. :^6.
den man inzwischen von seines Herrn wegen zuzulassen he-
schloss.
Am gleichen Tag wurde vom kfl, Kreis weiter proponiert:
1, Nachdem auf den Wormser Abschied hin die Mehrzahl
der Kreise erschienen, die andern unterwegs sind, so wollen die
kreis zu der Sachen schreiten und, welcher gestalt auf angeregten
abschid sie abgevertigt, sich vernemen lassen ; und weren sie von
wegen des churfurstlichen kreis urbietig, auf mergemelten abschid
femer auch zu handien und zu schliessen.
2, Der mainz. Kanzlei sei^ einige Tage ein fussgehender
Bote nachgelaufen, der ein Schreiben vou französ. Kg. an ge-
meine Versammlung haben solle; ist die Schrift anzuhören und
zu eröffnen?
S. Von wegen des Landgrafen Philipp ist auch besondere
Audienz vor der Versammlung begehrt loorden.
Auf diese 3 Punkte sollen die Kreise ihr Bedenken ver-
nehmen lassen.
Unter den Kreisständen sagte man nun, das Begehren des
kfl, Kreises sei eine Neuerung, indem er zuerst der anderen
Kreise Vota hören, dann erst sich selbst erklären wollte; es
wurde für nötig angesehen, solcher Neuerung nicht stattzugeben.
Dies wurde, ohne weitere Erklärung über die obigen Punkte,
dem kfl, Kreis vorgehalten ; es wurde von ihm nicht sonderlich
bestritten und über obige 3 Punkte sein Bedenken summarisch
mitgeteilt:
Über die Geldhilfe müssen die Kreise zuerst einig werden.
Über die anderen Punkte im Wormser Abschied wollen sie sich
bei der Einzelverhandlung erklären; der hess, Gesandte ist zu
fuhren, das Schreiben von dem französ. Boten zu eröffnen.
Die beiden letzten Punkte tourden von der Mehrheit an-
genommen und also der französ. Brief verlesen; der hess. Ge-
sandte erklärte, obwohl sein Herr vom rhein, Kreis zum Besuch
des Tages bestimmt sei, schicke ihn derselbe doch nur für
sich selbst.
Es vmrden einige Schriften verlesen und davon, name7it-
lich von dem französ. Brief, Abschr, begehrt. Die anwesenden
Kreise beschlossen, heute alles abschreiben zu lassen und ge-
sondert zusammenzukommen, um sich über die kais,, auch kfl.
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672 1664. 809.— Sit.
Okt. 26. Proposition zu besprechen und sich gegenseitig über ihren Be-
fehl etwas zu verständigen, — Frankfurt, 1554 Okt. 26.
Ludwigsburg. Kreishandlungen 4. Or. präs. Heidenhetmj Okt. 31.
Okt. 26, 810. Hieronymus Gerhard an Chr.:
Bedenken gegen die Exekutionsordnung. Beginn der Verhandlungen.
obwohl in gemeiner Versammlung noch nichts weiter verhandelt
ivurde, als was sein beil. Bericht zeigt, so hat es doch aus^ser
allerhand conjecturis bei ihm das Ansehen, das die furgenomne
handhabung des landfridens von etlichen stenden für ein solche
reichsverstendnus oder sondere buntnus angesehen wolle werden,
welche lange zeit von der kai. und ku. mgten. gesucht worden;
das auch solcher verstand villeicht bei dem churfurstlichen krais
in sonderhait furgefallen, wie die von Chr. übersandten kurpfälz.
Schreiben zeigen; daher kommt es wohl auch, dass der kfl. Kreis
in der Proposition mit der Sprache nicht herauswollte, obwohl
sie vielleicht auch auf die Gesandten des ober- und niedersächs.
Kreises warten.
Vom Österreich. Kreis ist niemand hier; die kgl. Gesandten
haben seinetwegen noch keiner Beratung beigewohnt. Die Ge-
sandten des burgund. Kreises erscheinen stets mit den andern
in der Versammlung; doch konnte man noch nicht merken,
was ihr Befehl sei. — Anderen Kreisständen will es Nachdenken
bringen, dass sich der Landgf. vom rhein. Kreis absondern wilL
Also seien noch der zeit die Sachen ganz irrig und weitlenfig,
auch zu besorgen, dass vor vorstendem reichstag wenig fruchtbar-
lichs verriebt werden möge.
Die fränk. Einungsverwandten haben ihre Botschaft hier:
sie wird eben wegen des Geldes anhalten.
Berichtet den Inhalt des französ. Schreibens, das er noch
nicht schicke?} kann.^) — Frankfurt, 1554 Okt. 26.
Litdmgsburg. Kreishandlungen 4. Eigh, Or. präs. Heidenheim, Obt, 3!.
Okt. 30. 811. Pfalzgf. Ottheinrich an Chr.:
Silvester Baid. Titel eines Buches. Briefe. Zusammenkunft Chrg.
mit Markgf. Alhrecht.
neulich kam ein Adeliger aus Putirs in Frankreich zu Seh.
810. ') Am 28. Okt. berichtet er über Sessionsstreit zwisdien dem ot^er-
sächx., fränk. und hayr. Kreis. Gesandte des Österreich. Kreises soUen untere
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Slt-Sia. 1664. 673
Schertlin nach Burtenbctch, der Über Silvester Raid mitteilte, oht so.
dieser sei zwar auf Anstiften des von Roggendorf wegen eines
Schreibens an den von Nassau, worin er begehrte, beim Ksr.
des Markgfen. in Güte zu gedenken, gefangengehalten worden ;
allein nachdem man den Markgfen, gefragt, ob es mit seinem
Vortoissen geschehen sei, was dieser bejahte, habe man ihn
ohne Bntgelt freigelassen; bittet, was Chr. hierüber Sicheres
erfährt, ihm mitzuteilen, — Chr, erinnert sich wohl noch, dass
der B. von Passau ihnen neulich zu Ingolstadt den Traum
eines Mönchs erzählt und das Buch, worin derselbe beschrieben
ist, summaria Antonini genannt hat; fragt, ob er diesen Titel
recht behalten habe, — Schickt ein Päcklein mit Briefen mit
der Bitte, sie seinem Diener Wilhelm Roskolanus in Heidelberg
entweder durch die Begleitung des Hzs. Ernst oder, wenn dieser
nicht nach Heidelberg geht, sonst irgendwie übermitteln zu
lassen. — Neuburg, 1554 Okt. 30,
Eigh. P. S. : Hat vergessen zu fragen, wo der Märkgf. bei
Chr. gewesen und wo er jetzt zu finden ist.
St. PfalM 9cl, 116, Or. präs. Heidenheim, Okt. 31.
812. Chr. an Pfalzgf. Ottheinrich: ^{ov i
Silvester Raid. Titel eines Buches. Markgf. Albrecht. Schreiben
Otthrs. an den Kreistag.
Antwort auf dessen Schreiben von Okt. 30. Silvester Raid
betr. weiss er nicht weiter, als was er neulich mündlich erzählte.
Den vom B. von Passau in Ingolstadt erzählten Traum eines
Mönchs betr. weiss er nur, dass St. Benedikt ihn erdichtet haben
soll; in welchem Buch er steht, weiss er nicht, da er nicht
darauf achtete. — Will das Paket mit Briefen weiter befördern
lassen. — Wo Markgf. Albrecht von Brandenburg jetzt anzu-
treffen ist, weiss er nicht; ist selbst neulich unweit Tiefenbronn
auf der Grenze der Markgrafschaft Baden auf dem Feld mit
ihm zusammengewesen. — Heidenheim, 1554 Nov. 1.
P. S.: Sein Gesandter auf dem Kreistag zu Frankfurt hat
ihm Otthrs. Schreiben von Okt. 12, dessen Anteil an der be-
willigten Kontribution betr., zugesandt.^) Hat wenig Hoffnung,
wegs sein; vom ober- tind niedersächs. kam ausser Kram noch niemand. —
Nassauische Sacht. -— Ebd. Eigh. Or. präs. Nov. 1, abends.
812. ^) Vgl nr. 608 n. 2.
Ernst, Briefw. des Hss. Gbristoph. II. 43
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674 ißW. süi.^aid.
Nov, 1, dass Otth, etwas erreichen werde, mll aber seinem Gesandten
befehlen, dessen eingedenk zu sein.
St. Pf ah 9cl, 117. Kons.
Nov. 8. 813. Hz. Albrecht an Chr.:
Kais. Schreiben. Reichstag.
hat auf Chrs. Gutachten die Antwort des Ksrs. den andern
Einungsverw. in Abschr. zugeschickt.^)
Da er von des Kgs. baldiger Ankunft in Augsburg hörte*)
ermahnte er auch die andern Einungsff. zu persönlichem Er-
scheinen.^) — München, 1554 Nov. 8.
St. Heiddh. Vtrein 7 h, 50. Or. präs. Böblingen, Nov. 16.
Nov. 11. 814. Hieronymus Gerhard an Chr.:
Beratung Ober den Generalobersten. Konfutatum der wirlbg. Konf.
schickt das Protokoll. Darbei kan und soll E. f. g. ich miver-
halten nicht lassen, dass, wiewol von allen kreisen gemeinlich dem
schwebischen bedenken beifall geschehen, das doch in der fnrge-
nomnen beratschlagung der zusamenzognen puncten von wegen
des generalobersten der österreichisch gesant d. Zasius herzog
Albrechten zu Bäiem anstatt herzog Hainrichen zu Braunschweig
furgeschlagen.
Von den Burgundischen wurde hierauf votiert, dass ihre
Kgin. hierin Bedenken habe, dass Ein General nicht genüge.
Zwei seien nötig, der eine für die burgund. und sächs. Krmse,
wo sich die Kgin. den Hz. Heinrich gefallen Hesse, der andere
für die oberländ. Kreise, wobei die Kgin. an Chr., als kriegs-
erfahrenen Mann, gedacht habe; beide mit durchaus gleichem
Befehl, doch so, dass Je nach Lage der Kreise die Exekution
813. *) nr. 796.
') DiUingen, Nov. 1 schrieb Kardl. Otto an Chr., er habe heute wm Jonoi
und Gienger Schreiben von Okt. 23 erhalten, dass der Kg. 14 Tage nach Martim
in Augsburg eintreffen werde. — Nürtingen, Nov. 4 antwortet Chr., er werde
erscheinen, sobald er von des Kgs. Ankunft höre. — St. Reichstagsakten 14 a.
— Über die Verzögerung vgl. Druffel IV, 608 n. 3.
•) Böblingen, Nov. 18 antwortet Chr., er werde auf dem Beiehsiag nsdä
der letzte sein. — Der Altist und Tenorist, die,*toie er bei ihrem letzten Zu-
sammensent sagte, bei ihm um Ditnst anhielten, wurden mzwischen m Dofioti-
wörth abgewiesen. — Ebd. Kon». — eodem schickt Ohr. obigee Schreiben Alb»
rechts an Kf Friedrich. — Ebd. Konz.
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614.— 816. 1664. 675
jedem besonders befohlen würde, — Dieser Gedanke der Teilung Nov. ii.
der Kreise gefiel allen anderen Kreisen, auch die beratschlagung
dorauf gestellt worden. Die Benennung der beiden General-
obersten tvurde verschoben, bis die Punkte der Handhabung
und die Sonderbedenken aller Kreise in eine Ordnung zusammen-
gebracht sind und des kfl. Kreises Bedenken darüber gehört
wird. Stimmt man beim General der oberländ. Kreise für Chr.,
so will er sich nach Ohrs, besonderer Instruktion halten.
Hat wegen der Konfutation von Chrs. zu Trient übergebe-
ner Konfession ruLchgefragt, aber noch nichts erfahren.^) —
Frankfurt, 1554 Nov. 11.
Ludungsburg. Kreishandlungen 4. Eigh, Or. präs, Stuttgart, Nov. 16.
8 IS. Chr. an Mar kg f. Albrecht: Nov. 12.
Des Markgfen. Werbung bei Chr. vor Einungstag und Ksr. Güt-
liche Beilegung.
hat dessen Schreiben von Juli 25 gestern hier empfangen. Die
Werbung, welche von Ossburg und vom Stein in Albrechts Na-
men bei ihm anbrachten,^) hat er auf dem letzten Wormser
Einungstag den Gesandten der Kff. und Fürsten vortragen
lassen, wo für gut angesehen und verabschiedet wurde, dies an
Ksr. und Kg. gelangen zu lassen, wie beil. Auszug des Ab-
schieds^) zeigt. Da damals keine endgültige Resolution erfolgte
und der Ksr. erst vor wenigen Tagen dem Verein antwortete,^)
— nemlich das es des echters halber gar keiner antwort bedörfe
— (Jhr. auch nicht vmsste, wo Albrecht anzutreffen wäre, hielt
er für unnötig, diesen hievon zu verständigen. — Was den
einL Zettel, die darin erwähnten und mitgesandten Schriften
und die Antwort, welche Albrecht dem KardL von Augsburg
814. *) In einem Scfireiben von Nov. 4 an von Hewen^ von Münchingen
und Gerhard haUe Chr. unter anderem geschrieben, er glaube nicht, das auf
disem frankfortischen kraistag etwas fruchtbarlichs oder endlicbs geschlossen,
sonder bis auf vorsteenden reichstag remittiert und verschoben werde. — F<mer
habe er gehört, des Kers. Beichtvater Soto^ der »ich jetzt zu Dillingen beim
Kardl. aufholte, habe gegen Chrs. zu Trient ühergebene Konfession ein schand« .
Widerlegung geschrieben, die zu Göln getruckt und uns intituliert worden sein
solL Dr. Hieronymus soll im geheimen nachfragen und wenn er denselbigen
schandtmck bekommt, 8 — 10 Exemplare ^avon schicken. — Ebd. Or. präs. Nov. 9.
816. *) nr. 696.
^ Vgl Stumpf S. 265.
») nr. 796.
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676 1B54. 816.'-817.
Nov. 12. der ferneren Gütlichkeit toegen gegeben hat, betrifft, dankt Chr.,
obwohl er die Schriften meist schon vorher hatte, und rät wie
schon mehrmals schriftlich und mündlich, die Sache durch
unparteiische Kff. und Fürsten gütlich beilegen zu lassen^ vne
auch der KardL in stattlicher Ausführung unlL'^ — Stuttgart,
1554 Nov. 12.')
St. Heidelb. Verein 9, A. Kmz. Ahschr.
Nov. 12. 816. Chr. an den B. von Ar ras:
Ofienburg. Abt von Neresheim.
am 10. d. M. wurde ihm eine von denen von Ortenburg gegen
ihn ausgebrachte Ladung des K.Gs. laut beil. Abschr. insinuiert.
Da er früher deswegen an den Ksr. geschrieben und darauf-
noch keine Antwort erhalten hat, bittet er, ihm hierauf wie auf
seine Supplikation wegen des Abts von Neresheim sfwr Antwort
zu verhelfen.^) — Stuttgart, 1554 Nov. 12.
8t. Spanien 1. B. Konz.
Nov. 26. 817. Kanzler Fessler an Chr.:^)
Bitte um Enthebung von dem Kantleramte.
hatte Bedenken, das Kanzleramt anzunehmen, hat auch andere
Konditionen ausgeschlagen, die ihm, seiner Hausfrau und 11 le-
benden Kindern vorteilhaft gewesen wären. Übernahm dann
Hz. Ulrich zu Gefallen das Amt auf 6 Jahre, konnte aber
nach deren Ablauf wegen des schmalkald. Kriegs und der darauf
folgenden kgl. Rechtfertigung nicht um seine Entlassung bitten.
a) Folgt durehstr. : wtnn Chr. stibat ettotu zur Btütgung NiUtUchu Ikwt tatm, iHB v m am
keinem Fleies fehlen laeeen,
^) Zugleich schickt Chr. Abschr. van nr. 746 und 816 an Hg. Albre^.
— St. Heidelb. Verein 9, A. Konz.
816. ^) Zugleich wendet sich Chr. mit der gleichen Bitte an I^nsittg. —
Ebd. Konz.
817. *) Über Fessler vgl die bei Heyd, Bibliographie II S. 369 emge-
führten Stellen. Da er bis eu seinem Tod im Jahr 1672 Kanzler blieb, so ¥fird
das Hauptgewicht in obigem Gesuch auf den Satz: so ist mir ouch nit ieder-
mann . . . genaigt zu legen sein. In der That ergiebt sich, dass in den Ver-
handlungen öder die Kreisorganisation, welche seit längerer Zeit im Vordergrund
des wirtbg. Interesses standen, sein Einfluss hinter dem Gerhards und Bers
vollständig in den Hintergrund tritt, und es ist nicht unwahrscheinlidky ia$s
gerade das ihm seine Stellung eniUidete,
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817,--818. 1B64. 677
Hat nun das Amt 12 Jahre geführt; inzwischen haben seine Nov. 25.
Leibeskräfte, auch sein Gedächtnis, abgenommen, die Geschäfte
haben sich gemehrt, so dass der Landhofmeister und er oft
Befehle unterschreiben müssen in Sachen, bei denen sie nicht
waren, ebenso vnrd er in solchen um Audienz, Bescheid und
Abfertigung ersticht, also das mir (der ich nunmer aus den gna-
den Gottes im 54. jar meins alters und 31 jar doctor gewesen bin
und in obgemelten 12 jaren meiner geringen studiorum halber mer
vergessen dann gelesen hab) zu notturftiger gepurlicher Verrich-
tung sollichs alles geschicklichait, leib und zeit zerrinnen will,
wie er Chr. schon vor einem Jahr und seither etlichemal münd*
lieh berichtete.
Auch möchte er das Wort Gottes fleissiger hören und selbst
lesen, auch mehr zu seiner Nahrung sehen, seinen Verwandten
in Liebe und Leid mehr beistehen ; so ist mir euch nit iederman
(und gleichwol one mein aigen verschulden) genaigt. Chr. möge
ihn also spätestens bis Georgi dieses Amtes entheben, und ihn
mit der Ratsbesoldung, die ihm Ulrich für die Zeit nach Ab-
lauf der 6 Jahre bestimmte, als ain ringverstendigen, ouch ab-
nemenden rat, bei deren canzlei, ouch meins underthenigen Ver-
trauens (in betrachtung meiner langwirigen mieseligen dienst) als
schür ain veteranum et emeritum gnediglich gebrauchen und möge
auch künftig wie bisher sein gnädiger Landesfürst und Herr
sein. — Stuttgart, 1554 Nov. 25.
8L Kamleisacken 4. Or. prä8. Nürtingen, Nov. 37.^)
818. Chr. an den B. von Passau: Nov. 26.
Ketzerhataloge. Schrift des Vergerius. Plan zur BeUgionseinheit.
Neue Sekte.
schickt nach seinem Versprechen bei ihrem Abschied den dieses
Jahr in Mailand publizierten catalogu^ hereticorum, samt des
Vergerius Antwort darauf; vmsste nicht anders, als dass
Markgf. Hans Albrecht von Brandenburg, gewes. B. zu Magde-
burg, und die Bb. von Passau und Würzburg auch darin ge-
nannt seien; dies ist aber unrichtig; doch sagte ihm Vergerius,
dass in einem andern Katalog, worin der Autor nicht genannt
') Chr, schreibt auf das Gr.: Fessler eoüe noch das Beste thun; er woUe
sich nach einem tauglichen Mann umsehen; wenn er einen finde, wolle er F,
mU Gnaden des Amtes entlassen; auch F. solle nach einem geschickten Mann
Nachfrage hohen.
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678 1«W. 816.— 819.
Nov. 26. und der wohl zu Löwen verfasst sei, obige drei und andere
gutherzige Bischöfe im Reich angeführt seien.^) Schickt auch
des Vergerius Schrift wegen der Wallfahrt in Loretto und
bittet, nicht zu vergessen, ihm das Rezept gegen die Pest und
den index librorum zu schicken.
Zu Donauwörth zeigte ihm au^h der B. ein kurzes Ver-
zeichnis, das ihm zugeschickt worden sei, une eine Einheit in
Religionssachen zu machen wäre; bittet um Abschrift und würde
dann seine Meinung darüber dem B. vertraulich eröffnen.
In Lothringen und Burgund entsteht unter vornehmen
und gelehrten Leuten eine neue Sekte, die auch, wie er hört,
schon im Druck ausgehn soll; darin vnrd unverschämt gesagt,
dass jedermann zuletzt selig werde, auch die Teufel; jedem
Menschen, auch den bösen Geistern sei von Gott eine bestimmte
Pönitenzzeit in der Hölle zur Büssung der Sünden angesetzt;
welches bei uns abominabile, das also das laiden und sterben Jesu
Christi, unsers ainigen haillands, so schendlich veracht und zu
sagen mit fuessen getretten werde. — Nürtingen, 1554 Nov. 26.
St. Bischöfe insgemein 10. Eigh. Kong.; gedr. bei Druffel IV^ 613.
iVow. x>6'. 819. Chr. an Eustachius von Lichtenstein, Pfleger zu
A\'endlingen :
Frage nach geeigneten Mönchen.
teilt mit, dass sich gottlob die Prälaten und Mönche seines
Landes dem Wort Gottes etwas geneigter erzeigen. Da er hört,
dass sich auch in Hz. Albrechts Land das Wort Gottes ziem-
lich ausbreite und namentlich in etlichen Klöstern gottesfürch-
tigCy verständige Ordenspersonen sich finden, und da in einigen
seiner Prälaturen nach Absterben der alten Prälaten Mangel
an geeigneten Personen ist, so bittet er, nachzudenken und zu
erkundigen, ob und wo in Mannsklöstern des Ordens der Bene-
diktiner, der Bernhardiner und der Propstei Ranshofen ob
Braunau geeignete Leute zu finden wären, die sich innerhalb
ihres Ordens zu einer Prälatur verwenden Hessen und geschickt
818. *) Über den Mailänder Index von 1554 vgl. Beusch^ Der Index,
I S. 215 ff. : über die Löwen (r Indices von 1546 und 1550, die übrigens ihren
Ursprung nicht verbergen, ebd. S. 113 ff. ; Vergerius^ Schrift gegen den MtUUmdtr
Index vgl. Hubert, Vergerios publizistische Thätigkeit 8. 293 f.; die Schift
über Loretto ebd. 8. 133 und 291 f.
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819.— 821. 1664. 679
wären, die Ehre GotteSy reine christliche Lehre und Zeremonien^ Nov. se.
auch ehrbare Zucht, der ersten Stiftung gemäss, zu schaffen
und zu pflanzen; namentlich auch zu berichten, was für ein
Propst und Konventspersonen zurzeit in der Propstei Ranshofen
sind. — Nürtingen, 1554 Nov. 28.'^)
St. Beligionssaehen 10 i. Kong. teüweise von Chr.
820. Pfalzgf. Ottheinrich an Chr.: Nov. 29.
Gefährdung des Passauer Vertrags.
hat über des Kardls. von Augsburg Schreiben, den Passauer
Vertrag betr.,^) vom Kfen. von Sachsen Antwort bekommen laut
beil. Abschr.,^ daraus wir versteen, das dem also sei, wie E. 1.
mit uns zu Thonauwerd geredt. *) — Neuburg, 1554 Nov. 29.
St Bayern 10. Or. präs. Nürtingen, Des. 2.
821. Gf. Georg an Chr.: Nov. 20.
Erkrankung auf der Reise.
als er am 23. d. M. von Chr. aus Stuttgart abgeritten war und
am folgenden Tag nach Heidenheim kam, erkrankte er, so dass
er sich eine Ader sprengen liess. Reiste deshalb erst am 2. Tag
weiter und kam am 28. in Neuburg an, von wo er an den be-
wussten Ort reiten will. — Neuburg, 1554 Nov. 29.
8t. Hausarehiff K. 4 F. 3. Or.
819. *) Vgh auch das in diese Zeit fallende Eingreifen Chrs. in einen
Kirehsnsireä in Ansbach, Druffel IV, 609 n. 2.
820. *) Vgl. nr. 802.
•) Dat, Dresden, Nov. 9; Kf. August will Ottheinrichs Beschwerden in
Beligionssachen nachdenken ; hält nicht für unratsam, dass auf einer gemeinen
Bcichsversammlung von diesen Dingen geredet wird ; steUt ihm anheim, oh nicht
diese Dinge an den röm. Kg., den Kfen. von der Pfalz und den Hz. von Bayern
als Unterhändler des Passauer Vertrags zu bringen sein solUsn. — Ehd, Abschr.
•) Urach, Dez. 6 dankt Chr, für die Antwort des Kfen. August, den
Passauer Vertrag betr. Und dieweil zu besorgen, es werd mit disem yertrag
die gelegenheit gewinnen, inmassen £. h yon uns yerstanden, so will daromb
desto mer yon nöten sein, das wir, die A. C. yerwandten, auf gegenwertigem
reichfltag die angen recht und woi auf, auch mit zeitigem, ainheUiglichen rath
haadlen thuen, (damit die zertrennung yerhuet werden mög), wie dann wir unsers
theils^ was zu befordemng der eer Gottes und seines lebendigen, hailmachenden
Worts dienstlich und ersprieslich sein mag, an uns nichts ersitzen lassen wellen.
-> ICbd. Kons.
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680 1664. 822,-^823.
Dez, 3, 822. Kf. Friedrich an Chr.:
Schreiben von Bayern, Besuch des Beichetage,
erhielt dessen Schreiben dat. Böblingen, Nov. 18 nebst Zeitungen
und den Briefen von Hz. Albrecht von Bayern an Mainz, Trier,
Jülich und ihn, welche er in Frankfurt den Räten von Mainz,
Trier und Jülich überreichen Hess. Hz. Albrecht hat ihm fast
ebenso tvie Chr. wegen der kais. Antwort und Besuchung des
Reichstags geschrieben, worauf er ihm laut beil. Abschr.^) ant-
wortete. Hofft, auch Chr. werde sein Wegbleiben vom Reichstag
bei seinem Alter entschuldigen. — Schwetzingen, 1554 (montÄgs
nach Andreae apostoli) Dez. 3.
Ced.: Bittet, beil. Brief an Hz. Albrecht zu schicken.
St. HeideU). Verein 7, 60. Or, präs. Urach, Dez. 11.^
Dez. 8. 823. Gf Hans Georg zu Mansfeld an Chr.:
Schickt eine Schrift des Sarcerius.
Nachdeme numehr mit Gottes hulf ain gute zal jar das heilige
evangelium rein, lauter und dar, wie ich beromen höre, nit ohne
sondere gefahr und widerwertigkeit von E. f. g. jungst auf dem
vormainten trientischen concilio bekant und in deren furstentunib
embsig gefordert und gepflanzet, als ich dan weiter glaubwirdig
berichtet, das durch sigreiche mittel E. f. g. theologi der osian-
drischen irthumb nicht wenig geschwecht sei, und aber mein, auch
meiner brueder und vettern vorordenter Superintendent unserer
pfarren und gebiet, Erasmus Sarcerius, bei diesen sorglichen
letzten und geferlichen Zeiten unter andern sein buchem ein ge-
treu arbeit auf vorbesseren meniglichs der frommen, gotseligen
Christen teutsch, einfeltig und verstendlich neulich in druck ge-
fasst, auch lassen ausgehen, thu E. f. g. ich hirmit ein exemplar
822. ^) Er erklärt sich Dez. 3 mit Hz. Albrecht einverstanden, dass, nadk-
dem der Ksr. auf das in Worms beschlossene Schreiben der Räte der Einun^s^
vencandten geantwortet, derselbe mit keinem weiteren Schreiben zu bemOhen m,
und bittet zugleich, wegen seines Alters sein Nichterscheinen beim Beichsiag mu
entschuldigen. (Vgl. nr. 813.)
') eodem antwortet Chr., er habe den Brief an Hz. Älbrecht geeckickl
und entschuldige des Kfen. Ausbleiben ; zugleich schickt er den Brirf an Aibredkt
und bittet, die Einung sgenossen zu erinnern, dass sie ihren Bäten nicht nur zu
den noch unerörterten Sachen, sondern auch zur Abhörung der Beekmmg dm
Ffennigmeisters Befehl geben. — Ebd. Konz.
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a:^.-S24. 1664. 681
darvon, wie hoch dieselb E. f. g. mit dergleichen und mehrern Dee. 8.
vorsehen, im besten übersenden. 0 — BHsleben, 1554 Dez. 8,
St, Chrafen und Herrn 6, Or, präa. 1555 Jan. 19,
824. Chr. an von Gilltlingen, von Massenbach, Fessler, Des. lo.
Knoder, Ber und Gerhard:
Erwägungen über den IVanJtfurter Abschied.
schickt die Akten des Frankfurter Tages. Von jedem Kreis
sollen im Januar wieder besondere Tage gehalten werden,^) ivo
sich jeder Kreis endgültig resolvieren soll, um entweder auf
einem Kreistag zu Augsburg an Invokavit oder, wenn dies rat-
samer wäre, im Reichsrat weiter verhandeln zu können. Be-
fiehlt, zu erwägen, was er als aussehreibender Kreisfürst thun
soll, ob im Januar ein Kreistag gehalten oder ob er auf 8 Tage
vor Invokavit nach Augsburg verschoben werden soll, wo dann
die meisten Kreisstände vwhl persönlich zugegen wären. Be-
sonders sollen sie erwägen, dieweil etliche der mainung, das da
nit zu thun, das die krais solliche vergleichung der handhabung
nnder einander machen, dann dardurch die kai. mt. bald iren vor-
tail ersehen, den gutherzigen und rechtgleubigen flirlass und mole-
stationes geben, das die Sachen bald in zwaiung gegen eim und
dem andern stand kommen möchten, alsdann die andern vermög
landfridens gebieten, den gutherzigen stand zu überziehen, und
also alle religionssachen landfridbruch genent werden wurden.
Dargegen aber auch vermaint will werden, das durch solliche
vergleichung under den kraisen das mittel getroffen, damit die
evangelischen gegen dem widertail gesichert, und expresse pro-
mittiert und auch caviert wurde, das von wegen der religion nichtz
thetlichs angefangen sollte werden, wie dann in solchem bedenken
und vergleichung die sachen stattlich und der notturft nach wol
künte ausgefuert werden.
Femer so befinden auch wir in dem abschid an den orten,
da derselbig mit strichlen bezaichnet, die sachen dermassen ge-
schaffen, das dieselbig stattlich und wol zu erwegen und sonder-
lich dieweil sich unsers verstandz die sachen lassen ansehen, das
diser frankfurtisch abschid dem wormbsischen etwas entgegen, das
833. *) Augeburg, Jan. 23 dankt Chr. — Ebd. Kons.
624. ^) So nach einer Separatvergleichung der Gesandten des schwäb.
Kreises.
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682 1554. 824,-825.
Dee, io. auch der churf. krais etwas dem schwebischen krais entgegen
und an ine geritten sein will.
So befinden auch wir, das ein grosse ungleichait mit dem
anlehen der frenkischen stend, item der churf. beger, das wir
andere kraisstend inen den straifcosten im Elsäss zu bewarung
der Weintrauben mit helfen solten tragen., Deshalber hielten wir
unsers erachtens darfür, das ein ieder krais under sich selbst und
dann sie under einander ein gute vergleichung uf den landfriden
ausserhalb dem reichsrat wol zu treflfen were, in welcher die Ver-
sicherung der religion dermassen precaviert und versehen möchte
werden, wa gleich alsdann auf dem reichgtag der religion halber
was beschwerliche enderungen wollten einfallen, das desto weniger
gemaine stend darein bewilligen und gehelen theten, sonder sich
auf die vergleichung zügen und auch einander dabei handhieben.
Sollte dann solche vergleichung an dem vermainten gaistlichen
häufen erwinden, so were aber zu erlernen und daraus abzunemen,
wes man sich zu inen zu versehen, und alsdann desto f&rsichtiger
in dem reichsrat von den gutherzigen und rechtgläubigen gehandlet
werden mögen.
Dies alles sollen sie wohl erwägen und Chr. nach seiner
Ankunft ihr Bedenken vorlegen; inzwischen sollen sie verord-
nen, dass den schwäb. Kreisständen die Schriften dem Abschied
gemäss zugesandt werden, — Urach, 1554 Dez. 10.
Ludmgsburg. Kreiahandlungen 4. Or. präs. Dez. 10.
Dez. 11. **^- Pfcilzgf' Ottheinrich an Chr.:
SessionsHreit mit Bayern.
Hz. Albrecht von Bayern hat auf die Anregung Chrs. in
Ingolstadt hin seinen Hofmarschall Pankraz von Freyberg auf
Nov. 6 der Session wegen mit einer blossen Beglaubigung zu
ihm geschickt, demselben aber gar nichts zu werben oder vor-
zuschlagen, sondern nur Otthrs. Vorschläge entgegenzunehmen
befohlen, was ihm etwas seltsam erschien.^) Erlegte ihm dar,
dass Hz. Albrecht ihm billig den Vorgang, Vorsitz und die
Vorstimme zugestehen und ihn auch einen regierenden Herrn
von Bayern sein lassen müsse, da er zwar in Hz. Albrechts
825. ') Hiezu Chr. eigh. auf dem Rand: er, h. Othainrich, hat jnch selbst
erbotten, mittel forzaschlagen, und begert, den marschalcken zu un zu schidcoi.
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835. 1654. 683
Teil von Ober- tmd Niederbayern nichts zu thun habe, dagegen Dsz. it.
einen Teil des Landes Ober- und Niederbayern innehabe und
(US Fürst und Glied des. Reichs unverhindert regiere und aller-
seits vertrete. Doch wolle er, um nicht unfreundlich zu erschei-
nen, folgendes Mittel vorschlagen. In allen Versammlungen,
wo Otth. selbst zugegen, solle er Vorgang, Vorsitz und Vor-
stimme haben; dagegen sollen, wenn er nur seine Räte schicke
tmd Hz, Albrecht persönlich anwesend wäre, jene diesem nach-
sitzen und nachstimmen; sind beiderseits nur Gesandte da,
sollen diese täglich, wöchentlich oder monatlich mit dem Vorsitz
abwechseln, jedoch immer die Räte Otths. dabei den Anfang
machen. Auf den bayrischen Kreistagen sollen Albrechts Räte
die Proposition dem Herkommen gemäss haben, die Räte Otths.
aber Vorsitzen und vorstimmen, unter anderem auch weil es
sich nicht zieme, dem Proponierenden gleich auch die erste
Stimme zu lassen. — Auf diesen Vorschlag kam von Albrecht
eine Antwort, die er nicht erwartet hätte und die er samt sei-
nem Schreiben darauf, mit A und B bezeichnet, mitschickt.'^
Bittet, dies geheim zu halten und fragt, was zu thun sei, damit
keine Unfreundschaft daraus entstehe. Findet sich kein anderes
Mittel, will er die Sache an den Kg. oder wenn nötig an die
«) A, dat. München, 1554 Nov. 14 Hz. Albrecht an Otth. : hat den Bericht
des Pankras van Freyherg vernommen : hätte geglaubt, es handle sich um andere
Sachen, an denen dem Haus Pfalz und Bayern mehr gelegen gewesen wäre;
denn den Streit über die Session bttr. habe Otth. seine Meinung zur Genüge
gehört. Dann obwol £« 1. laut cölnischen spnichs [a. 1605] etliche flegken yom
forstenthnmb Bayrn haben und dessen ein regirender forst sein, könnden wir
doch mit nichten gesteen, das £. 1. oder iemands anderer im rechten haus Bayrn
ain besitzer oder regirender fürst sei, sonder allein wir, als dem alle hanbtst^tt
und regiment des rechten furstenthumbs obem und nidem Bayern allain zue-
stendig. Hitraus ergiebt sich für ihn Präeminenz und Vorsitz in allen Reichs-
und Kreis Versammlungen, nämlich vom Haus und Fürstentum Bayern her, das
er allein innehat, repräsentiert und v^fitt, nicht aber von der Pfalz oder vom
AUer her. Hofft, Otth, werde demnach von seinen Vorschlägen abstellen und
keinen weiteren Streit machen.
B: Otth. an Hz. Albrecht: kann die Sache nicht so geringschätzig an-
sehen ; hätte eine solche Zurückweisung seiner Vorschläge nicht erwartet, da sie
einen guten Anfang zu weiteren Verhandlungen gegeben hätten. Nimmt nun
seine Mittel zurück, kann aber nichts von seinem Recht wegnehmen oder still'
schweigend umgehen lassen. — Ced.: Der Bote wurde so lange aufgehalten,
weil er [Otth.] an einem Schenkel krank ist; gedencken, sich hab etwas von
dem abschidtnmckh, jungst bei £. 1. zu Inglstat geschehen, als di grössten becher
umbgiengen, daher gesamblet haben. — Vgl. Druff el IV, b02.
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684 IßW. 825.-837,
Dee. 11. Reichsstände kommen lassen, bittet aber zunächst um Chrs. Rat.
— Neuburg, 1554 Dez. 11.^)
Ced.: Da Hz. Albrecht die ihm in der Stille vorgeschlage-
nen Mittel nicht annahm, ist Otth. entschlossen, sich auch nicht
mehr auf dieselben einzulassen, selbst wenn die Sache vor den
Kg. käme, da er soweit nachzugeben nicht schuldig ist
St. Pfalz 9cl, 119. Or.
Dez. 12. 826. Pfalzgf. Ottheinrich an Chr.:
Donation von Neubw*g an Ffalzgf. Wolf gang.
teilt mit, dass er aus guten Ursachen und mit Wissen des Ksrs.,
auch einiger Kff. und Fürsten, dem Hz. Wolfgang, Pfalzgf.
und Gfen. zu Veldenz, für künftige Fälle eine Donation seines
Fürstentums gemacht und auf 1555 Jan. 3 einen Landtag aus-
geschrieben hat, um demselben durch die gemeine Landschaft
huldigen zu lassen. Bittet, Chr. möge ihm wie schon öfters
einen seiner Räte auf diesen Tag zur Unterstützung schicken,
und ersucht zugleich um Geheimhaltung des oben Gesagten.^)
— Neuburg, 1554 Dez. 12.
St. Ff alz 9cl, 120. Or. präs. Stuttgart, Dez. 18.
Dez. 12. 827. Chr. an Kar dl. Otto von Augsburg:
kann seine Fürbitte für die drei Gebrüder WöUwarth, mit der
Ablösung von Heubach stillzustehen, nicht erfüllen, da er mit
seiner Landschaft die Einlösung des von seinem Fürstentum
verpfändeten verabredet und den WöUwarth schon gekündigt
hat. — Urach, 1554 Dez. 12.
St. Stift Augsburg 3 b. Konz.
*) Aussen Chr. eigh. : Die vier Bäte soÜen erwägen, was hierauf tu onl-
worten sei: er selbst meine, man solle schreiben, dass er die Irrung mehi gern
gesehen habe ; da die Sache aber Otthrs. Schreiben nach vor die Kff, und Fürsten
des Beichs kommen könnte, sei es ihm bedenklich, hierin dem einen oder andern
Teü zu raten. Otth. sei von Gott mit solchem Verstand begabt, dass er sieh
wohl selbst zu entsehliessen wisse.
826. *) Auf der Rückseite bemerkt Chr. eigh , er könne dem nicht nach-
kommen wegen des bevorstehenden Beichstags, auch wegen der Einigung, m der
er mit Pfalz und Bayern stehe, da er nicht wisse, ob es mit Zulassen dieser
beiden geschehe. Die vier Bäte sollen das auch erwägen und dementsprechend
schreiben.
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838,-330. 1554. 685
828. Der B. von Passau an Chr.: Dez.ie.
Index. BejBept. Rdigions8<iche.
Antwort auf dessen Schreiben.^) Und ob wir in disem ca-
talogo nit begriifen, so ist unserer doch anietzo durch die pöse
leut und meuler in der salzburgerischen expedition, wie wir be-
richt, Romae wenig verschont worden. — Sendet hiemit den In-
dex, auch das ihm mitgeteilte kurze Konz. sowie das Rezept
gegen die Pest, womit er schon vielen geholfen hat. — Passau,
1554 Dez. 16. -
Eigh. P. S.: Musste den Boten wegen des Index einige
Tage hier aufhalten. Hat, die Religionssache betr., über das
beil. Konz. allerlei Bedenken. Da er aber findet, dass in die-
sem Handel weder auf dem kommenden noch irgend einem
Reichstag etwas Abschliessendes zu erreichen sein wird, wollte
er Chr. nicht mit denselben bemühen. Da aber ich zu dem reichs-
tag oder anderer gelegenhait bei E. g. mich finden wurd, will ich
ausfurung meines bedenckens, das wir in der religion nit sollen
zusamenkummen, und dan diser notl halben mein verpesserung
E. g. dienstlichen geni vermelden.
Si. Bischof € insgemein 10. Or. — Auszug bei Bruffel IV, 520.
829. Hz. Albrecht an Chr. : j)^^ 2s.
Änkttr\ft des Kgs. Geburt eines Sohnes.
erhielt beil. Schreiben des röm. Kgs., dessen Ankunft betr.^)
Zudem können wir auch E. 1. mit freuden hieneben nicht unan-
gezeigt lassen, das der allmächtige unsere gemahlin an gestern
um 4 uhr nachmittags ihrer geburt mit gnaden glücklich erlediget
und uns einen schönen söhn auf erdreich geschickt; die beede
noch bei gutem gesund; Gott sei lob! Der wolle es lang fügen
mit seinen göttlichen gnaden, Ungezweifelt, E. 1. tragen dessen
mit uns auch eine freude, als uns dann gleichfalls wäre, wos E. 1.
in freuden und ergötzlichkeit zustünde. — München, 1554 Dez. 18.
üniversitäishibl. Tübingen, M. h. 499. Abschr.
830. Chr. an Hz. Albrecht: Des. 21.
Sendet Wein.
schickt 2 Wagen Wein, vne er im letzten Herbst gewachsen ist;
828. >) wr. 818.
829. *) Vgl nr. 831 n. 1.
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686 iftW, 530.-SÄ?.
Dez, 21. die Namen giebt der heil, Zettel; konnte ihn wegen des Wetters
nicht früher schicken; schickt den Wein nur bis Augsburg in
der Annahnte, Albrecht werde bald dahin kommen und ihn dort
benützen. Hätte gerne von dem Brackenheimer Gewäcfis, wie
es Albrecht vor 2 Jahren bei Chr. getrunken hat, geschickt;
allein dort ist in diesem Jahr kein Tropfen von jenem Wein
gewachsen, vielmehr sind die Reben, die Rotwein trafen, aUe
erfroren; hofft, der Metzinger werde fast der gleiche Trunk
sein. — Stuttgart, 1554 Dez. 21.
St. Bayern 12 b 90, 2. Konz.
Des. 22. 831. Chr. an Hz. Albrecht:
Besuch des Reichstags,
erhielt gestern vom röm. Kg. ein Schreiben von Melk aus, worin
der Kg. begehrt, er solle sich rasch auf den Reichstag begeben.^)
Nun hat er sich allerdings gerüstet, nach dem Christtag nach
Augsburg zu ziehen, glaubt aber, da noch niemand von den
Kff. und Fürsten dort ist, auch deren Botschaften noch nicht
angekommen sind, der Reichstag werde nicht so bald angehen.
Der ersten einer zu sein und dann dem Reichstag dauernd aus-
zuwarten, ist ihm sehr beschwerlich; bittet um Albrechts Rat.
ivie er es hierin halten soll.^ — Stuttgart, 1554 Dez. 22.
R.A. München, Wiribg. 7 f. 164. Or. präs^ Vee. 21. — Bi^h. K<mz.
St. Beichstagsakten 14 a.
Dez. 26. H32. Instruktion Chrs. für Werner von Münchingen und
Liz. Eisslinger auf den Reichstag nach Augsburg:
sie sollen am 30. Dez. in Augsburg ankommen; sich am 3t
831. ») Dat. Mdk, Dez. 12. Der Kg. schreibt, er sei am 10. f>on Wi^n
aufgebrochen, wolle Weihnachten in München feiern und dann sogUieh «acA
Augsburg ziehen; Chr. solle auch sogleich erscheinen, — St. Reichstagsakten 14 a.
Or. präs. Stuttgart, Dez. 20.
*) Dez. 26 antwortet Hz. Albrecht, er habe für Chr. und sich beim röm.
Kg. bis Jan. 6 Verzug et'langt und werde selbst nm Mittwoch nach Dreiköm§
in Augsburg eintreffen. Der Kg. wünsche, dass Chr. auch die Kff. von Mams
und Ff alz zu persönlichem Besuch des Reichstags veranlasse. — Ebd. 173. Kam.
— Am gleichen Tage schreibt Chr. an Albrecht, dass er wegen eines Geschwürs
am Schenkel noch nicht kommen könne und heute inzwischen Bäte nach Angp-
bürg geschickt hab^. — SU Beicfistagsakten 14 a. Konz. — Dez. 30 schreibt er
dann an Albrecht, er hoffe in 10 — 12 Tagen nach Augsburg reisen zu könne».
— IsJbd. Konz. — Zugleich teilt er des Kgs. Wunsch an Pfalz mit, dem Sfe»
anheimstellend, ihn auch an Mainz gelangen zu lassen. — Ebd. Konz.
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$$^.-333. 1564. 687
beim Kg. anzeigen und mitteilen^ Chr. habe sogleich selbst er- j)n. 26.
scheinen wollen; so were uns doch mittlerweil unsere leibs halber
was zugestanden; er werde kommen, sobald er könne.
Ist der Kg. noch nicht da, sollen sie ihn erwarten. Ebenso
sollen sie bei den kais. Kommissarien Chrs. Verzug entschul-
digen.^)
Die Antwort sollen sie mitteilen, wenn in den Reiclisrat
angesagt toird, erscheinen, die Proposition berichten und wei-
teren Bescheid darüber erwarten; wird nicht sogleich proponiert,
soUen sie im geheimen Abschr. oder capita der Proposition zu
ehalten suchen. — Stuttgart, 1554 Dez. 26.^
St. Reichstagaakten 14 a. Kone.
833. Pfälzgf. Ottheinrich an Chr.: Dez. 29.
Gefährdung ihrer Sicherheit auf dem Reichstag. Haltung der Ä. K.-
Veno.
hörte, der B. von Würzburg wolle ausser seinem Hofgesinde
noch 200 Pf. auf den Reichstag mitbringen und dieselben in
der Nähe von Augsburg behalten; ebenso soll Hz. Heinrich von
Braunschweig viele seiner bestellten Reiter ausser seinem Hof-
gesinde mitbringen ; der alte Landgf. soll nicht selbst kommen,
sondern seinen Sohn Wilhelm mit dem von Braunschweig herauf-
schicken. Ist dem so, dann wäre es für Chr. und ihn bedenk-
lieh, uns allain unter den bäpstischen häufen pereonlich auf den
reichstag zu begeben.
Znedem achten wir alsdann nit ratsam sein, das wir, die
stend der A. C, in religionssachen was sondere machen oder handien,
sonder wurd der nechst weg sein, das wir uns zesamentheten und
ainhellig begerten, uns ungeirrt bei unserer religion der A. C. und
dem passauerischen vertrag gemes furohin ruig bleiben ze lassen ;
dann da man bei solhem wesen die Sachen etwas weitleuflger (wie
gleichwol von nöten were) bedenken und handien wollt, wurd zu
besorgen sein, man gäbe zu disputation, auch darzue ursach, das
man es on ainiche sichere Vertröstung auf ain andere zeit und
63J^. *) Kredenz an diese ebd. Kons., grösstenteils von Fessler,
*) In einem Schreiben von Augsburg, Dez, 17 versichert Zasius, dass der
Kg. durch sein Heraufziehen die Kreistage^ die vor März 3 gehalten werden
BolUn, nicht hindern woUe, dieselben vielmehr für hochnhtig halte. — Ebd, Or.
prä^. Stuttgart, Bez. 20.
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688 1564. 833.-834.
Dee. 29. handluüg aufzfige, welhs alsdann uns etlichen schwer fallen möcht,
wie E. 1. selbs auch zu bedenken. — Bittet um Ohrs. Meinung.
— Neuburg, 1554 Dez. 29.
St. EeichHagsakten 14 a. Or, präs. Stttttgart, Jan, 1.
Das. 31. 834. Werner von Münchingen und Liz. Eisslinger an Chr.:
Werbung heim Kg. und hei Kardl. Otto, Chrs. Ausbleiben betr.
der Kg. hörte heute ihre Werbung ^) und Hess durch Dr. Jonas,
den er nebst dem Marschall Trautson zu sich gezogen hatte^
antworten, er hätte getvilnscht, dass Chr. zugleich mit Hz.
Albrecht kommen loürde, und hoffe, dass sich Chrs. Befinden
bessern werde; andernfalls loolle er einige Tage nicht ansehen.
Während Jonas redete, sagte der Kg. selbst, E. f. g. weren ain
starkr fürst und gueter complixion, versehen sich derohalben, die
krankheit*) wurde nit also gevarlich sein, sonder bald wieder vor-
mittel gottlicher gnaden zur gesundheit gelangen; inzwischen
sollten die Gesandten zur Wohlfahrt des Reichs handeln helfen.
Als sie sich dann beim Kardl.^) als kais. Kommissar an-
sagen Hessen und hier Chrs. Entschuldigung vorbrachten, ant-
wortete er, unter Widerurilnschung eines glilcklichen neuen Jahrs
und Bezeigung seines Mitleids, dass Chr. zurzeit noch nichts
versäume; man vrisse noch nicht, ob man so bald proponieren
werde; zudem sei noch niemand hier, nur der mainz. Kanzler,
von Trier und Pfalz zwei Sekretäre, welche jedoch erklären,
dass ihre Herren in wenigen Tagen weitere Räte schicken
wollen. — Augsburg, 1554 Dez. 31.
St, Beichatagsakten 14 a. Or. von Eisslinger präs. Stuttgart, Jan. 2.^
834. >) Vgl. nr. 832.
*) Vgl. nr. 831 n. 2. Chr. hatte ein Geschwür am Schenkel.
") Dem B. von Augsburg.
*) eodem antwortet Chr., er werde am Ende der nächsten Woche oder
etwa zwei Tage später in Augsburg ankommen; sie sollen es dem Kg. dmr^
dessen Marschall mitteilen mit der Bitte, ihn eu entschuldigen, wenn er wegen
seines Befindens etwa drei Tage länger ausbleiben würde. — Eigh. P. S.: Bi^
Ärzte stellen ihm Heilung in 10—12 Tagen in Aussicht; wiü, sobald er heü o^,
zum Kg. kommen. — St. Chr. I. 12, 1. Or. präs. Augsburg, Jan. 5.
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Register
zu Band I und U.
Adelberg, Abt Ludwig von 1, 134 n., 159.
Adrian, Kammerdiener Karls V. I, 9,
11 n., 24, 47, 60, 72 n., 112, 117,
132, 162, 169, 183, 285, 366, 390,
683. — n, 78 n^ 83 n.
Ägidienkloster in Nürnberg I, 180 n.
Alba, Ferdinand, Hz. von I, 66, 88, 108,
112, 113, 116, 117, 127, 131, 162 f,
166, 176, 182, 236 n., 256, 303, 361,
604, 683, 686, 782, 784, 797, 816,
824. — n, 7, 16, 71, 78 n., 83, 193,
206, 211.
Alber, Dr. Mathias, kgL Bat I, 66, 142.
— D. Matthäus, wirtbg. Theologe I,
125 n., 172, 179. — II, 419.
Albrecbt, Hz., s. Bayern.
— Markgf., d. J., s. Brandenburg —
Kulmbach.
— d. Ä., s* Preussen.
Alesius, Alexander, in Leipzig I, 180 n.,
291.
Alpirsbach I, 375.
_ Kloster I, 366, 368, 877, 886.
Altenstadt b. Geislingen I, 611.
Ajnand, Leutnant de, s. Renard.
Ambacb, Melchior, Prediger in Frank-
furt I, 180n.
Amberg in der Oberpfalz I, 664, 671.
Amerbach, Bonifatius, Jurist in Basel
I, 1, 14, 126, 223, 226 n. — II, 479 n.
Amöneburg I, 604 n.
Andelot, Johann von, kais. Vizestall-
ineister I, 764 n.
Andrea, wirtbg. Theologe I, 631 n.
Brnst, Briefw. des Hzs. Chr. II.
Anhalt, Georg von 1, 180 n., 247.
Anhausen, Kloster I, 121, 162 g.
Ansbach, s. Brandenburg — Ansbach.
Anweil, Hans Kaspar von, Obervogt
von Balingen I, 101, 242, 369.
Appian, Philipp, Mathematiker zu Ingol-
stadt n, 523.
Arenberg, Gf. von n, 46, 214, 666.
Arnold, Christoph, Kanzler Ottheinrichs
I, 619n., 788 n., 761 n., 778 an.
— Gabriel, BentmeisterOttheinr. 1,740,
749.
Arras, B. von, (Granvella, Anton Perre-
not) I, XVI n., 64, 85, 131, 227, 269,
279, 291 n., 326 n., 364 n., 378 n.,
379 n., 412, 463, 666, 688 n., 815.
— n, 21, 60, 83, 123, 134, 564 n.
— zu Chr. I, Xm, 3, 4, 7, 8, 9, 17,
18, 19, 20, 24, 26, 26, 27, 31, 40,
42, 44, 62, 66, 60, 65, 7b, 76, 80,
82, 83, 88, 98, 108, 112, 116, 117,
120, 123, 127, 131, 134, 137, 142,
143, 164, 159 n , 162, 162 a, d, e, 167,
170, 171, 176, 177, 183, 199, 200 n.,
201 n., 212, 214, 216, 219, 222, 224,
226, 226, 235 n., 236, 241, 246, 250,
261, 251 d, 263, 264, 255, 262 n.,
266 n., 266, 269, 270, 272, 274, 286,
288, 295, 298, 303, 308, 317, 318 n.,
820, 329, 331, 333, 340, 348, 366,
868, 372, 376 n., 377, 386, 390, 397,
899, 406, 412, 413, 414, 418, 419,
429, 440, 633, 656, 568, 682, 689,
603, 672, 697, 761, 770, 784, 786,
44
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690
Register tu Band I und IT«
789 n., 790, 797, 885, 855, 863. —
n, 7, 15, 60, 61, 71, 78, 80 n., 83 n.,
95, 114, 179, 187, 192, 193, 194, 206,
211, 217, 236, 243, 274, 294, 306 n.,
361, 367, 389 n., 410, 434 n., 564,
607, 816.
Arze, Don Diego de, span. Oberst 1, 303.
Asperg, wirtbg. Festung I, XXI, XXX i V,
23 n., 28 n., 93, 117, 127, 162, 162 f,
164, 175 n., 175 a, b, 261, 251 a, b, d,
253, 255, 266, 267, 318, 329, 331,
377, 393, 397, 406, 412, 414, 417,
418, 447, 462, 481, 530 n., 559, 570,
583, 610, 616, 618 n., 622, 627, 661,
672, 681, 731, 750, 794. — II, 80,
85, 131 n., 177, 179, 187, 193, 199,
217, 223, 229, 236, 243, 251, 262,
266, 274, 288, 294, 306, 361 n., 367,
372, 501, 565, 607, 756.
Astenay I, 555, 600.
Au, Jörg von I, 84.
Aufseher = Kg. Heinrich von Frank-
reich I, 358.
Augsburg 8. Reichstag.
— Stadt (s. Heidelb. Verein) I, XXVI,
XXVIII, 6 n., 105, 165 n., 167, 251 n.,
314, 402, 413, 419, 429, 455, 461 n.,
469, 474, 481, 493, 501, 539, 560,
586, 755, 761, 764 n., 770, 837 n.
— n, 74, 85, 146 n., 157, 273 n.,
381 n., 391, 401, 402, 496, 527, 599,
618, 622, 626, 627 n., 736 n.
— zum Konzil I, 165, 172 n., 173, 209 n.
— Vertrag zwischen Chr. und Karl V.
1, XXXin, 251b, 317, 318, 329,
391, 392, 494, 610. — H, 179, 361,
367, 410.
— B. Christoph von A. I, 121, 221. —
n, 413.
— B. Otto von A., Kardl. (s. Benznau,
Heidelb. Verein, Kaltenthai, Kellner,
Peeg, Stein, Thierberg) I, 19, 20, 26,
29, 30, 34, 41, 61, 117, 121, 137,
162 g, 181, 251, 253, 285 n., 366 n.,
402, 411, 412, 413, 431, 434, 438,
448, 566, 604, 610, 647, 818, 822 n,
— n, 23n., 74, 98 n., 146 n., 150,
164, 166, 169, 240, 290, 302, 347,
378, 422, 429, 450, 451, 487, 496 n.,
499, 521, 543, 565, 576, 588 n., 600,
618, 637, 646, 648, 690, 704, 719,
735 n., 745, 774, 785, 789 n., 802,
805 n., 813 n., 815, 820, 827, 834.
Anmale, Hz. von I, 649, 842, 854, 860,
868 n., 885. — n, 443, 493, 631, 541,
562, 587, 595 n., 619.
Aurifaber, Johann, sächs. Theologe I,
180 n.
Avila, Don Luis I, 885 n.
Bacharach, Besprechung der rhein. Kff.
n, 140, 145, 146, 147, 148, 149, 160,
167, 198, 297 n., 633.
Baden, Hans Michel von II, 214 n.
— im Aargau 1, 111 n.
Baden (s. Heidelb. Verein) I, 140, 796.
— Vormundschaft I, 717. — II, 23 n.,
91 n., 118, 137 n., 521, 691.
— Ernst, Markgf. (s. Senft) 1, 110, 116,
140, 269, 290, 306, 341 n., 356 n^
369, 382, 424 n., 461, 534, 676, 717,
724, 798 n., 810. — H, 46, 673 n., 779,
zu Chr. I, XXVn, 6, 23, 140,
335 n., 369, 437, 448 n^ 454, 606,
534, 575, 601, 676, 724, 731, 804,
886.
— Anna, Markgfin. n, 748.
— Albrecht, Markgf. I, 140.
— Bernhard, Markgf. I, 6n^ 110 n^
116, 140, 463 n,, 634, 724, 798 n.,
832, 866 n., 863. — II, 276, 738.
dessen Streit mit Kmst und Ead
1, 140, 306, 369, 424, 453, 634,
663, 676.
— Karl, Markgf. 1, 110, 116, 140, S44,
341 n., 406, 424, 463 n., 634, 676,
806, 886, 886. — II, 46, 91 n^ 108,
118, 126, 130, 146, 177, 254 n., 276,
279, 345, 363, 471, 673, 691, 597,
606, 606, 615, 663, 702, 708, 735 n^
748, 752, 779, 781, 807.
Badenhom, Leonhard, kursächs. Ge>
sandterinTrient I, 316 n^ 327, 381,
427.
Baersdorp, Cornelius, Arzt Karls V.
I, 167.
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Hegister zn Band I und Ü.
691
Bagoet, Franz, von Genf, Dolmetsch
I, 729.
Baidenhänder = Montmorency I, 358.
Baibus, Dr. Johann, fränk. G^andter
n, 491.
Balingen, Hans von I, 376.
— Obervogt s. Anweil.
Bamberg U, 124.
— B. von (s. Neidecker, Reiter) 1, 136 n.,
143 n., 866 n., 869 n. — II, 6n., 6,
14, 19, 21, 24, 28, 31, 85, 42, 47,
51, 56, 62, 64, 69, 71, 76, 81, 87,
154 n., 285, 257, 260, 375 n., 894,
442, 496.
— zu den Eriegsff. und Markgf. Alb-
recht i. J. 1552 I, 344, 401, 429,
585, 622, 762, 807, 819, 822, 826,
831, 837 (8. Franken).
Basel, Stadt I, 2n., 107 n., 435 n., 458,
690. — n, 152, 386, 448.
— Theologen 1, 179.
— Bischof I, 435.
Bassefontaine, französ. Gesandter 1, 861.
— II,94n.
Baumgartner, Hieronymns, in Nttmberg
I, 180n.
— David und Jörg in Augsburg II, 422 n.
Bave, Jodokus, kais. Sekretär I, 175,
241, 294.
Bayern I, 110 n., 166, 395, 764, 775,
812. — n, 9, 17, 89, 44, 627, 629,
635, 819.
— Albrecht V., Hz. (s. Heidelb. Verein,
Hundt, Keck, Langenmantel, Lich-
tenstein, Lösch, Memmingen, Per-
binger, Reiffenstein, Schad, Stock-
hammer, Trainer, Trenbach, Zenger,
Zirer) I, 6, 7 n., 20, 23 n., 35, 41, 73,
110, 131, 137 n., 145, 162 b, 185,
191, 205, 282, 252, 317, 413, 819,
826, 827, 887 n., 839, 856 n., 859,
879. — n, 10 n., 24 n., 49, 73, 74,
88 n., 86, 87 n., 95, 96, 109, 116,
118, 155, 168, 172, 189, 193, 213,
216 n., 221, 228 n., 241, 260 n., 268 n.,
288, 294, 363, 514, 523, 615, 618,
627 n., 648, 670, 779 n., 781, 798,
814, 820, 829, 830.
Bayern, Albrecht V., Hz., Gemahlin I,
154 n., 163, 187 n., 198, 222. — II,
786, 829.
Sohn n, 293, 829.
zu Kg. Ferdinand I, 147, 187,
193, 213, 222, 484, 538 n., 639,
691 n., 746 n., 747, 834, 840. —
II, 23, 676, 736.
zu der Erhebung von 1552 I,
XXVII, xxvm, XXIX, xxx,
XXXVII, 341 n., 358, 879 n.,
890 n., 891, 393 n., 403, 409, 412,
416, 419, 424, 429, 430, 433, 448,
449, 454, 464, 470, 471, 472, 477,
479, 481, 486, 487 n., 490, 491,
492, 496, 512, 519, 525, 538,
540 n., 580, 586, 591, 597 n., 600,
604, 606, 609, 638, 647, 667, 671,
767, 834. — n, 381.
zum Streit zwischen Chr. und Kg.
Ferdinand I, XI n., XV, XXH,
XXXn, XXXIV, XL, 38, 42, 52,
63, 64, 65, 69, 74, 77, 80, 81, 83,
91, 92, 94, 95 n., 97, 100, 102,
103, 106, 106, 108, 188, 145, 146,
154, 158, 160, 161, 163, 164, 167,
176, 178 n., 183, 186, 187, 193,
200, 213, 214, 215, 222, 224, 225,
237, 246, 248, 252, 253, 254, 257,
261, 266, 271, 288, 297, 307, 313,
321, 323, 334, 416, 484, 509, 538,
550, 558, 659, 565, 570 n., 572,
584, 594, 696, 602, 605, 614, 615,
616, 617, 618, 621, 622, 626, 627,
628, 634, 635, 636, 639, 643, 644^
651, 654, 666, 661, 663, 668, 669^
672, 673, 675, 677, 678, 681, 692,
694, 697, 698, 700, 701, 711, 712,
713, 714, 719, 721, 737 n., 746,
750, 761, 758, 764, 771, 772, 776,
779, 789, 791, 794, 795, 797, 800,
803, 808, 809, 814, 828, 835, 844,
847, 848, 851, 853, 867, 859, 879.
— U, 3, 10 n., 19, 23, 26, 31,
53, 56, 80. 102, 134, 140, 146,
160, 187, 193, 199, 211, 223, 229,
251, 482, 489.
Zasammenschluss mit Chr. I,
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692
Register zu Band I and n.
xxrv, xxvn, xxvin, xxix,
XXX, xxxm, XXXV, xxxix,
XL, 302, 307, 313, 321, 323, 334,
387, 388, 395, 396, 416, 430, 437,
439, 448, 454, 472, 478, 490, 491,
492, 494, 496, 600, 501, 507, 608,
609, 514, 516, 524, 564, 666, 584,
588, 595, 606, 608, 612, 622, 630,
631, 632, 633, 636, 638, 640, 641,
647 n., 648, 649, 652, 659, 662,
664, 665, 666, 670, 679, 680, 684,
687, 702, 703, 707, 708 n., 709,
716, 718, 727, 737, 741, 762, 754,
762, 763, 764, 766, 767, 769,
771 n., 774, 777, 782, 799, 802 n.,
814, 817, 821, 834, 839, 840, 846,
847, 850, 851, 865, 877, 880. -
II, 3, 8, 17, 101, 131, 141, 147,
161, 237, 284 n., 716.
Bayern, Albrecht V., Hz., zu Pfalz s.
Pfalz (pfälz.-bayr. Erbeinignng)
I, XXIV, 166, 182, 211, 801,367,
369, 396, 430, 448, 538. — U, 44,
770, 825.
zu Salzburg (S.Donauwörth) 1,709.
II, 402, 455, 489, 515 n., 533,
636, 665, 678, 597, 626 n., 626,
637, 664, 741 n., 789, 805.
Wahl zum Ksr. I, 192.
— Ernst, Hz. s. Salzburg.
— Ludwig, Hz. I, 120, 185, 408, 855.
— WUhelm IV., Hz. I, 20 n., 121, 136,
145, 163, 156, 162 b, 163, 185, 234,
362, 812, 828, 855.
— Hzin. Jakoba, Wilhelms Gattin I,
164 n., 168, 163, 187, 193, 222, 408.
— n, 161, 779 n.
— Mechtild, Albrechts Schwester 1, 222,
764.
Beilstein I, 275 n.
Bellersheim, Hans Jörg von, Komtur zu
Winnenden I, 831 n.
Belvoir, Herr von I, 625 n.
Bemelberg, Konrad von, kais. Truppen-
führer I, 376 n., 429, 612 n., 742,
752, 762, 863. — H, 16, 190, 663,
669 n., 611, 622, 642, 660.
Benignus, Prof. in Tübingen I, 386 n.
I Benznau, Christoph von, bfl. aogsborg.
Rat n, 347.
Ber, Dr. Kaspar, wirtbg. Rat I, 54n^
179, 214, 222, 226, 235, 241, 245,
787, 788 n., 828, 836, 841, 856 n. -
n, 65 n., 102, 147, 161, 163, 164,
170, 178, 269 n., 273 n., 276 n., 609,
521 n., 630 n., 573, 609, 668, 676,
678, 679, 680, 687, 705, 714, 715 n.,
720, 746 n., 797 n., 817 n., 824.
— in Passau (s. Passau) I, 661.
Berg bei Schweinfurt n, 304 n.
Bergel (in Franken) n, 205.
Berhans = Salzburg (?) I, 368.
Berlichingen I, 872.
— Hans Jakob von n, 686 n.
Bern I, 384, 418.
Bemdorfer, Kaspar, bayr. Kammermei-
ster I, 812.
Besan^on I, 131 n., 458. — n, 479 n.
— Administrator zu I, 120, 123, 127,
131.
ßesold, Hieronymns, in Nürnberg 1, 180 n.
Besserer, Eitel Eberhard, von Ulm I,
129, 166, 311, 314, 331. — U, 293 n.,
391, 401, 495.
— Georg I, 444 n., 525, 888. — H, 54.
Bettendorf, Philipp von, Vogt zu Mos-
bach I, 607, 720. — n, 383.
Beurlin, Dr. Jakob, wirtbg. Theologe
I, 179, 238, 247, 289, 296, 311, 315,
327, 328, 330, 370 n., 427, 428. —
n, B46, 570.
Biberach, Reichsstadt 1, 165, 272, 281 n.,
380 n., 811.
Bingen, Beratungen von Räten der rfaem.
Kff. I, 401, 464, 476, 481, 483, 496,
505, 509.
Birkenfeld, fränk. Kloster II, 205.
Bischöfe, deutsche I, XVIn., 20n., 358,
515, 692. — n, 31, 61.
Bitsch n, 403.
Blamont, burgund. Lehen Chrs. I, 422,
436, 446, 833. — n, 436, 552.
Blaubeuren I, 275, 48a
— Abt und Kloster 1, 134 n., 276.
— Obervogt s. Stein.
Blauenstein bei Blaubeuren 1, 275.
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Register sa Band I und II.
693
Bleihanse = Bischöfe I, 868.
Böcklin, y. Böcklinsau, Erasrnns, Haupt-
mann, n, 214 n.
— Wilhelm (kais. Hofmarachall) I, 167,
347 n., 361, 674. — ü, 11, 96 n.,
236, 248, 249, 263, 266, 279, 763,
778 a, 801 n., 808.
— zu Chr. I, Xm, 3 n., 4, 6, 7, 19,
20, 26, 36, 42, 63, 66, 67, 62, 76,
76, 80, 82, 83, 88, 123, 133, 162,
272, 674, 614, 866, 863. — H, 7,
11, 14, 30, 34, 41, 187, 206, 228,
234, 260, 266, 271, 276, 308, 317,
607, 788 n.
Bodenaee I, XXXVI, 612 n.
Bödigheim, (Gerhard von, Oberamtmann
zu Weinaberg n, 144, 166, 209 n.,
212, 236, 247, 267, 439 n., 467 n.,
640, 689, 691, 727.
Bodmann, Hans Wolf Ton I, 162, 162 e.
Bodmer, Peter von, Hauptmann n, 214 n.
Böhmen I, XXXVI, 198, 220. — H,
309 n.
— Kg. Yon 8. Maximilian.
— Oberstkanzler s. Plauen.
— böhmische Lehen Ohrs. I, 268, 274,
288, 672, 681, 721. — U, 377 n.,
602, 749, 766, 780 n.
Bonvalot, Fran^ois I, 308 n.
Boria, Paulus de, kais. Kommissar II,
306.
Bottwar, Stadt I, 276 n.
Botzheim, Dr. Bernhard, aus Strassburg
I, 162 n., 166, 172, 173, 180, 209 n.,
291, 613.
Bonrges, Juristenfakultät I, 4 n.
Bonssu, Johann yon, kais. Rat I, 66, 76,
167, 184, 199, 272, 413, 770. —
n, 666.
Boxberg I, 816, 846. — II, 7, 395 n.
Brabant II, 300 n., 368.
Brackenheim, ünteryogt zu I, 23 n.
Brandenburg n, 206, 680.
— Joachim IL, Kf. (s. Hofmann, Jung,
Konzil, Strassen, Trott) I, 6, 38, 68,
76, 103 n., 168, 198, 201, 202 n.,
210, 229, 247, 249, 266, 269, 280,
286 n., 290, 429, 496. 496. 681, 826 n..
838 n., 849. — n, 21, 147, 182, 249 n.,
322, 326, 368, 874, 386, 412, 426,
436, 460 n., 462, 467 n., 6^, 631,
634, 538, 640, 646 n., 647, 668, 672,
680, 690, 607, 666, 667, 681, 796 n.,
806.
— Johann Georg, dessen Sohn II, 622,
634, 638, 640, 642, 647, 669, 660,
686, 590, 692, 697, 608, 609, 617,
667, 672.
— Sabine, Markgfin., Johann Georgs
Göttin, Ohrs. Schwägerin U, 626.
Brandenburg— Küstrin
— Markgf. Johann (s. Grünrode, Konzil,
Minkwitz) I, XXXVI, 6, 96, 129,
168, 169, 173, 189, 202, 210, 247,
267 n., 290, 347, 368, 670, 686, 797,
816, 826, 827, 828, 863. — n, 7,
21, 30, 218, 368, 374, 391, 468,
616 n., 622, 628, 631, 634, 638, 642,
646 n., 647, 656 n., 658, 669, 660,
672, 680, 683, 686, 590, 692, 697,
608, 609, 617, 662, 666, 667, 672,
726, 760, 769, 778, 796 n.
Brandenburg— Ansbach (s. Heidelb. Ver-
ein, Junius, Knoblochsdorf, Knörin-
gen, Musslohe, Rechenberg)
— Georg Friedr., Markgf. 1, 6, 37, 136 n.,
144, 228, 260, 347 n., 663, 668, 686,
819, 822, 826. — n, 21, 69 n., 90,
106, 209 n., 212, 220, 236, 257, 441,
646 n., 683, 696, 727.
dessen Regierung I, 260, 408,
766, 837, 856 n. — II, 106 n.,
164 n., 189, 206, 208, 210, 220,
263, 258, 261 n., 267, 280, 435,
441, 667, 672, 682, 691, 727, 731.
— Georg, Markgf. I, 144. — n, 253.
— Emilie, Markgfin. I, 568, 766 n. —
n, 32, 90 n., 106, 130, 268, 267,
280 n., 672 n., 673.
deren Tochter I, 667, 766, 885.
— n, 32, 280 n., 673.
Brandenburg — Kulmbach
— Markgf. Albrecht d. J. (s. Dalwig,
Grumbach, Hack, Heidelb. Verein,
Luchau, Marschall, Ossburg, Raid,
Rjethmtmer, Stein, Strass, Truppach,
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694
Eegister zu Band I und II.
Weigle) I, 37, 136 n., 140, 166 n.,
228, 249, 312 n., 805. — U, 12, 18, 51.
Brandenburg — Eulmbach : ICarkgf . Alb-
recht d. J.
— zu Chr. I, XXIV, XXK, XXX, 6,
22, 23 n., 38, 68, 69, 80, 81, 83,
110, 148, 222, 308 n., 341, 344, 345,
347, 367, 358, 378, 389, 398 n., 400,
407, 447, 449, 457, 475, 499, 604,
508, 509, 511, 515, 516, 617, 521,
525, 530, 631, 636, 544, 646 n., 609,
611, 624, 631, 648, 727, 744, 817,
833, 863, 868, 871, 879, 882, 883.
— II, 13, 15, 31, 36, 40, 41, 42, 43,
46, 49, 60, 58, 62, 65, 67, 68, 69,
87 n., 92, 93, 97, 104, 108, 110 n.,
116, 117, 121, 126, 127, 129, 139,
201, 209, 250 n., 268, 301, 329, 331 n.,
356, 357, 365, 368, 373, 385, 389,
398, 400, 412, 425, 426, 430, 443,
446, 447, 467, 468, 467, 475, 487,
495, 499, 508, 509, 521, 531, 541,
642, 562, 686, 687, 692, 640, 649 n.,
656, 668, 674, 677, 681 n., 683,
684, 686, 696, 700 n., 707, 708, 730,
732, 735, 746, 761, 752, 778 a, 781,
786, 791, 794, 799, 801, 811, 812,
816.
— i. J. 1552: I, XXVI, XL, 326, 331,
336 n., 341, 344, 363 n., 369, 373,
378, 379 n., 395 n., 401, 402, 404,
409, 410, 413, 418, 423, 424, 429,
430 n., 431, 433, 438, 444, 447, 448,
472, 487, 493, 495, 600, 505, 512,
621, 623, 544, 646, 665, 666, 661,
562, 680, 586, 688, 691, 693, 608,
611, 622, 647, 649, 652, 669, 661,
664, 671, 674, 679, 683, 685, 688,
691 n., 695, 702, 706, 710, 716, 723,
724, 734, 736, 736, 738, 746, 766,
767, 762, 767, 768 n., 769, 770, 777,
781, 786, 796, 797, 799, 802 n., 803,
807, 813, 815, 817, 819, 822, 826,
837, 864, 856 n., 860, 884, 886. —
n, 64.
— im fränk. Streit 1663/54: II, 14, 19,
24 n., 25, 28, 41, 42, 46, 49, 60,
66, 66 a, 58, 62, 63 n., 66, 66, 67,
69, 73, 76, 81, 87, 90, 96, 97 n^
113, 116, 140, 153, 160, 162, 163 n.,
168, 171 n., 174, 178, 181, 188, 189,
192, 204, 207, 211, 220, 223, 227,
233 n., 236, 236, 237 n., 242, 247, 270,
273, 278, 279, 280, 286, 286, 289,
290, 298, 306, 324, 330, 349 n., 365,
369, 371, 374^ 389, 390, 394, 396,
426, 427, 436, 496, 622, ^6, 559,
596 n., 617, 619, 626, 629, 640, 656,
674, 677, 682, 690, 745, 765, 767,
778 a, 791, 792n., 794
Brandenburg — Kulmbach : Markgf. Alb-
recht d. J.
— zum Ksr. und Prinz Philipp nach
dem Passauer Vertrag I, 826, 827,
842, 849, 850, 851, 861. — H, 5n^
6, 7, 14, 15, 21, 80, 33, 46, 47, 60,
60, 62, 71, 87 n., 103, 120 n., 123,
129, 134, 138, 146, 149, 157, 164,
165, 169, 170, 178, 193, 194 n^ 201,
206, 210 n., 249, 250 n., 256, 265,
274, 278, 309, 319 n., 368, 391,
396 n., 410, 436, 443, 467 n., 467,
478, 487, 493, 506, 622, 531, 541,
680, 586, 587, 607, 619, 640, 653,
656, 696, 707, 795, 811.
— Acht n, 432, 433, 437, 439, 440,
442, 444, 446, 447, 464, 456, 456,
468, 459, 464, 466, 470, 478, 485,
487, 489, 621, 609, 663, 662, 666,
671, 682, 778 a.
— Neuanknüpfung mit Frankreich 1553
bis 1564 n, 443, 454, 457, 458,
466, 467, 476 n., 477 n., 478, 483,
486, 490, 493, 531 n., 641, 542, 584,
586, 687, 617, 640, 649, 656, 696,
765, 792 n.
— Kunigunde, Albrechts Schwester I,
110, 116; Maria I, 140. — n, 807.
Braubach, Alexander von n, 818, 364,
702 n., 726 n.
Braunschweig I, 633, 556, 710. — H,
6, 125, 147, 168, 197, 219.
— Erich, Hz. I, 76. — n, 147, 211, 2^
233 n., 309, 319 n., 619.
— Heinrich, Hz. und sein EriegSTolk
I, 16, 37, 61, 76, 180 n., 819 n^ 843,
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Register zu Band I und ü.
695
868, 867. — n, 4, 5ii., 6, 10, 14,
17, 19, 21, 30, 31, 83, 87, 95, 103,
124, 125, 130, 136, 140, 147, 149,
168, 189, 219 n., 227, 314, 349 n.,
35711., 37711., 385, 394, 412, 424,
435, 463, 604, 506, 533, 613 n., 634,
640, 642, 649, 661, 668, 670, 678,
685, 687, 688, 689, 690, 691, 692,
603, 694, 698, 700 n., 701 n., 706,
709, 711, 713, 714, 716, 721, 723,
726, 728, 730, 732, 734, 736, 737,
747, 762, 766, 760, 774, 778, 793,
796, 803, 806, 814, 833.
Brannschweig
— Karl, Hz. 11, 267, 274.
— Philipp, Hz. I, 81911. — II, 130,
133 n., 176, 220, 227, 267, 274, 367 n.
— Wilhelm, Hz. I, 626. — n, 31.
Breisach I, 422, 627.
Breitenbach, Jordan von, wirtbg. Truch-
sess I, 59, 389, 663, 668. — U, 614.
Bremen, Stadt I, 37, 43, 85.
— Erzbistum I, 128, 831.
Br^iz, Johannes, wirtbg. Theologe,
Propst zu Stuttgart I, XIV, 21 n.,
99 n., 120 n., 169 n., 175 n., 179, 183,
199, 221 n., 223 n., 232, 261 an.,
266, 680 n. — n, 132 n., 281, 320,
418, 516 n., 628 n., 639, 670, 603.
— zum Konzil und wirtbg. Konfession
I, XVHn., XIX, 21 n., 166, 172, 208,
209, 231, 238 n., 247 n., 261 bn.,
258, 279, 291, 316 n., 326 n., 362,
364, 370 n., 380 n., 386, 394, 408,
427, 428, 441, 489, 602, 639.
— Katechismus II, 751, 762.
Breonlin, Moriz, Liz., Prokurator am
Kammergericht I, 357. — II, 216 n.,
526, 609.
Brief, Dr. Johann, wtlrzburg. Kanzler
I, 646.
Broll, Johann, von Stuttgart 1, 169.
Bruch, Eberhard von 1, 367, 358 n.
Bruchsal s. Heidelb. Verein.
Bucer, Martin, Theologe I, 166, 172,
380 n.
Büdingen, Johann Buprecht von II,
702 n., 726 n.
Bufler, Sachs. Gesandter in Trient I,
247, 279, 296, 300.
Bulach, Bergwerk 1, 137.
Bullinger, Heinrich, Züricher Theologe
n, 893, 497.
Burgbemheim n, 206.
Burghausen, bajr. Bentmeisteramt n,
627 n.
Burgund I, 308, 309, 367, 894, 387,
416, 416, 422, 641, 742, 762. —
n, 30, 179, 277 n., 300 n., $18.
Burgundische Lehen Ohrs. I, XX, 11,
32, 112, 118, 127, 183, 241, 317,
340. — n, 169, 361, 367, 410.
Burkhard, Franz, köln. Rat I, 588.
— Franz, emestin. Rat II, 324.
Calvin in Genf I, 173 n., 180 n., 218 n.,
291 n.
Calw I, 16 n., 63.
Camajano, Pietro, päpstl. Gesandter
zum Ksr. I, 327 n.
Cambray II, 83.
Camerarius, Joachim, Prof. in Leipzig
I, XVn, XVm, 169n., 180, 216,
' 217, 281, 238, 240, 247, 320, 331 n.
Cannstatt s. Vannius.
— Pr&dikant 1, 110, 126.
— Vogt 1, 126.
Carondelet, Johann, kais. Rat I, 699,
781.
Castaldo, Johann Baptist, kais. Truppen-
führer I, 134n., 162, 162 f.
Castell, Konrad von, Gf. I, 140, 249,
261 bn., 284, 383 n., 686, 837. —
n, 14, 67, 121, 140, 144, 166, 276,
427, 496, 674, 772, 801 n.
— dessen Gemahlin n, 149 n., 801 n.
— Friedrich, Gf. von I, 204, 249, 614,
729.
— Heinrich, Gf. von, Domherr in Würz-
burg n, 14, 772.
Cham, Stadt II, 98 n.
Chambord, Vertrag zu I, 456 n., 516 n.
Champaigney, Bruder des Bs. von Arras
I, 7, 127.
Chantonnay, Bruder des Bs. von Arras
1,7.
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696
Register zn Band I und IL
Chanlx, de la, kais. Bat I, 11 n., 47,
134, 233.
Chelias, Dr., französ. Agent II, 266 n.
Chiemsee, Hieron jmas, B. Ton I, 6n.,
35, 77, 91, 97, 103, 110, 124.
Chono, Kaspar, Assessor am Kammer-
gericht I, 356.
Chur, B. von I, 296.
Clömont I, 80 n.
Clercq, kais. Rat I, 19, 120, 241.
Clerval I, 80, 241. — n, 169, 179.
Cless, Martin, Prediger in Stuttgart
II, 419 (8. Uliinger).
Coccias, Sebastian, Lehrer des Prinzen
Eberhard I, 196.
Consennuwerin, bayr. Dienerin n, 9.
Crailsheim, Wolf von n, 227, 427 n.
Crescentio, Kardl., päpstl. Legat in
Trient 1, 279, 300, 310, 343, 427, 441.
Cusano I, 272.
Dalberg, Ludwig von, Hauptmann 11,
428.
Dalwig, Jobst von, Tmppenftthrer
Markgf. Albrechts I, 648n., 842.
Damvillers, Festung I, 626.
Dänemark (s. Leuck) I, 267 n., 269, 288^
290, 336, 394, 401 n., 473, 483. —
n, 322 n., 349, 385, 412, 425, 450 n.,
467 n., 784.
— zum Konzü I, 165, 172, 176, 247,
362, 429.
— Christian IL, Kg. I, 336, 688 u.
DarmsUdt I, 647.
Dautenstein, Werner Pleuss von I, 549.
Deben, Ludwig von I, 278 n., 360 n.
Degenfeld, Martin von, Obervogt in
Göppingen I, 523, 611 n., 762.
Degenhard, Hauptmann s. Wieland.
Delinns, Michael, Basler Theologe I,
291 n.
Demier, Alexander, wirtbg. Rentkammer-
rat I, 255 n.
Denkendorf, Kloster I, 390, 406.
Deutschland
— deutsche Nation I, 393, 449, 454,
456, 468, 510, 511, 515, 563, 565,
578. — n, 85, 223.
Deutschland, deutsche Nation
deren Beschwerden (s. Beiclis-
beschwerden) I, XXV, 179, 433,
466, 537.
gegen Rom I, 279, 287.
Deutschmeister: in Meigentheim (Wolf-
gang) I, 6 n., 76, 135 n., 417, 447,
462, 756, 831, 887. — II, 5 n., 14,
69 n., 154 n., 310, 463, 466, 519,
716, 727.
— Streit mit Chr. wegen Ellwangens
(s. Ellwangen) I, XLI, 856, 861,
862, 864, 868, 869, 870, 872, 873,
874, 875, 878, 879, 882, 885. -
n, 1, 2, 3, 4, 6, 7, 9, 10, 11, 13,
14, 17, 19, 34, 38, 39, 66, 61, 64 n.,
67 n., 70, 83 n., 92 n., 129, 213.
— zu Livland I, 138.
Dhaun, Johann von, Rittmeister II, 428.
Diemar, Adam I, 447 n., 449. — n, 369,
394, 412 n., 429, 681 n., 641, 586,
686, 701.
— Hans I, 368.
Dienheim, Johann von, Amtmann za
Kreuznach I, 576, 739.
Diepholz, Gif. H, 82 n.
Dillingen I, 655.
Dinkelsbühl I, 402, 424, 431, 444. -
n, 394.
Dinstetten, Wolf von, wirtbg. Diener
I, 167 n., 168, 169, 173, 176, 180 n.,
188, 189, 198, 202, 210, 348, 356.
360, 368, 383 n. — n, 88, 681 n.
Döle in Burgund I, 415, 458. - n, 7.
Donauwörth I, 604. — 11, 381 n-
— Besprechung wegen einer Fürbitte
für Landgf. Philipp I, 259, 264^ 267,
269, 272.
— kgl. Musterplatz I, 351, 397, 398,
402, 405, 412, 418, 424, 429, 430 n.
— Tag zwischen Bayern und Salzboig
II, 565, 626, 654 n., 806, 811, 818,
820.
Donzdorf I, 523.
Dona, Andreas de I, 846.
Dornstetten I, 376.
— Zusammenkunft wegen des Konzils L
165, 172, 173, 174, 179, 180, 263, 386.
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Register zu Band I and II.
697
Domstetter Konfession s. Konfession,
wirtbg.
Doubs, Flnss U, 262, 564.
Drechsel, Dr. Melchior, pfälz. Rat I,
576, 746.
Dresden II, 207.
— Besprechung in der Konzilsftrage
I, xvin.
— Daniel, Prediger I, 247 n.
Daarte, Franz, kais. Proviantmeister I,
798, 313, 816.
Dürr, Rupert, wirtbg. Theologe 11, 670.
Eber, Paul, in Leipzig I, 180 n.
Eberstein, Gff. U, 23 n.
— Philipp, kais. Rat I, XXVn, 379,
388, 391, 893, 396, 401, 406 n., 406,
411, 412, 413, 416, 420, 433, 440,
448, 674, 610, 612 n., 797, 876. —
II, 46, 192.
— Wühelm, Gf. n, 781.
Ehingen, kais. Kriegsvolk in I, 162,
242, 265 n., 272.
Ebleben, von, pfälz. Rat I, 676.
Ebner, Nlimberger Btlrger I, 331.
Eck, Leonhard von, bayr. Kanzler 1, 362.
— Oswald, dessen Sohn I, 362.
Ee, Komelius von, kais. Oberst I, 42.
— n, 190, 206.
Eger, Bund von 11, 228, 261, 269, 260,
263, 266, 266, 271, 308, 310, 314,
317, 330, 349 n., 360, 366 n., 374,
376.
Egmont, Qt von I, 770. — n, 619.
Ehinger, Hans Walter, von Ulm 1, 626.
— n, 164.
Ehningen bei Böblingen n, 614 n.
Ehrenberger Klause I, 61.
— Erstürmung 1662 1, XXXn, XXXIH,
XXXIV, 674, 682, 583, 686, 609,
649, 729.
Ehrenbreitstein I, 401. — n, 633.
Eichstätt I, 604, 638 n., 648.
— B. von I, 279, 762, 831, 866 n., 867.
— n, 69n., 164 n., 189, 221, 239,
519, 629, 716.
Eidgenossen I, 310, 369 n., 391, 416,
433, 436, 468. — H, 96, 167, 361, 486.
Ei^Unger, Balthasar, Liz. jur., wirtbg.
Rat I, 3, 4, 6, 7, 9, 18, 19, 24, 26,
27, 31, 39 n., 40, 42, 46, 46, 49, 60,
62, 66, 60, 66, 72, 73, 76, 76, 82,
99, 100, 106, 108, 112, 114, 115,
117, 120, 123, 127, 131, 134, 146 n.,
162, 169 n., 162, 167, 170, 171, 176,
177, 183, 199, 212, 219, 226, 236,
241, 246, 251 a n., 266, 268, 262 n.,
265 n., 267, 269, 272, 274, 278 n.,
286, 288, 290, 294, 298, 314, 825,
361, 363, 373, 378, 386, 391, 399,
402, 413, 419, 440, 447 n., 631, 639,
658 n., 603, 616, 672, 683, 750,
757 n., 760, 779, 790 n., 809 n., 856,
863, 868, 871, 879, 882 n. — ü, 7,
11, 16, 41, 63, 60, 66, 70, 71, 78,
80 n., 83, 87 n., 96, 102, 113, 138,
179, 192, 193, 194, 206, 217, 222,
236, 243, 262, 274, 361 n., 367, 372,
389 n., 410, 434, 468, 624 n., 573,
681 n., 766, 764, 766, 768, 780, 832,
834.
— dessen Vater, früher Chrs. Leibarzt
I, 4n.
Elchingen, Kloster n, 391, 736 n.
Eleonore, Witwe Kgs. Franz I. I, 106,
826. — II, 83, 236.
Ellwangen, Propstei I, 53, 402, 626,
646. — II, 150, 167, 166, 169, 290,
347, 480, 690, 704, 774, 785.
— Überfall durch den Deutschmeister
I, XLI, 856, 861, 863, 864 n., 869,
872, 873, 874. — n, 70.
Elsass I, 416, 416, 422, 483 n., 502, 613.
— n, 11, 30, 138, 486, 530 n., 604,
630, 824.
Eltingen bei Leonberg I, 63 n.
Engadin I, 416.
Engelin, Hang, kais. Diener I, 266.
Engen, Besprechung Chrs. mit Baden
und Konstanz II, 137, 146, 177.
England I, 166, 172, 204, 362, 368,
394, 401 n., 586. — n, 83, 138,
775.
— Maiia, Kgin. II, 286 n., 410, 415 n.,
458, 543, 588, 619.
— Somerset, Protektor I, 368.
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698
Register zn Band I und IL
Ensisheim, Österreich. Begiemng zn I,
422, 527. — n, 214 370, 476 n.
Erasso, Franz Yon, kais. Schatzmeister
I, 265, 377.
Erhach, Grafen I, 180, 887.
— Eberhard, Gf. n, 414, 428, 547.
Erfurt I, 326. — n, 601 n.
— Plan eines Theologenkonvents IT,
107, 132 n., 168 n.
Esch, Ludwig y., pfftlz. Grosshofineister
I, 676.
Esslingen L 165 n., 209, 385, 413, 498,
608, 522. — n, 63, 86, 91, 101,
389, 390, 410, 718, 736 n.
— StÄdtetag zn n, 608, 611, 615.
— znm Konzil I, 166, 180, 281 n.
Etobon, wirtbg. Herrschaft I, 833.
Etzdorf, Heinrich von, emestin. Bat
I, 581, 614.
Etzel, Liz. Kaspar, ansbach. Begent
n, 220.
Exekutionsordnong von 1565 [Vorge-
schichte] n, 177, 521, 735, 774 n.,
781, 788 n., 799, 803, 806, 810, 814,
817 n., 824.
Falkenstein, Hans Christoph von II,
370, 399, 686 n.
Fanlach, Gorins von, Hauptmann n, 399.
Ferdinand, röm. Kg. (s. Bayern, Heidelb.
Verein) 1,21, 142, 161, 198 n., 296,
329, 331, 339 n., 340, 344 n., 791.
— n, 249 n., 499, 631, 779.
— FamiUe I, 85, 154 n., 528, 555, 574,
644.
— Räte I, 164, 175, 222. - H, 26 (8.
Alber, Gamez, Gienger, Gussmann,
Hassenstein, Hofmann, Hsung, Jo-
nas, Lasso, Nidpmck, Plauen, Prast-
berger, Schradin, Taxis, Trautson,
Widmannstetter, Wolkenstein, Za-
sius, Zott).
— Vorderösterreich. Länder I, 376. —
n, 229, 349, 351, 767 (s. Ensisheim,
Innsbruck).
— Rüstungen (s. Donauwörth) I, 101,
361, 368, 390, 397, 398, 406, 412,
432, 686, 710, 747, 791. — n, 688.
Ferdinand, röm. Kg.
— zu Christoph I, X, XII, XV, XXI,
XXn, XXXI, XL, 1 n., 6, 8, 9, 10,
11, 20, 24, 26, 26, 27, 31, 86, 87,
40, 42, 44, 46, 49, 60, 61, 52. 53,
62, 63, 64, 67, 69, 72, 73, 76, 80,
81, 83, 89, 91, 96, 99, 106, 108,
109, 112, 116, 118, 124 n^ 132, 136,
162, 160, 176, 178, 187, 193, 201,
214, 261, 267, 266, 274, 276, 288,
341 n., 384, 393, 405, 447, 448, 462,
494, 640 n., 566, 670, 683, 694 n^
627, 747, 776, 778, 791, 828, S41,
844. — n, 28, 86, 101, 180, 223,
243, 261, 287, 349, 361, 476, 482,
489, 610, 641, 691,597, 602, 606 n.,
618, 636, 681 n., 708, 716, 717,
719 n., 749, 766, 767 n., 779, 780,
782, 786, 791, 792, 831, 834.
— Vermittlung im Streit mit Chr. (s.
Bayern) I, XV, XVn, XX, XXII,
XXXn, XXXIV, XL, 7, 64, 66, 69,
74, 77, 83, 92, 96, 1(», 112, 120,
123, 127, 134, 137, 143, 161, 154,
168, 159, 160, 161, 162—162 h, 163,
164, 167 n., 170, 171, 175, 176 a,
176 c, 177, 178, 187, 193, 200, 212,
214, 215, 220, 222, 224, 229, 280,
267, 261, 266, 821, 323, 484, 588,
657, 668, 563, 676, 602, 606, 618,
621, 623, 626, 634, 639, 648, 644,
651, 664, 666, 661, 663, 667, 660,
676, 677, 678, 681, 694, 697, 700,
711, 714, 721, 746, 761, 768, 764,
771, 772, 776, 788, 791, 794, 796,
803, 828, 836, 844, 847, 848, 858.
— n, 19, 26, 65, 102, 193, 199,
211, 229.
— zu Karl V. (s. Karl V.) I, XXXVI,
3n., 131 n., 176 a, 193, 260, 261,
266, 269, 340, 666, 566, 770, 821,
826, 840. — n, 21, 65, 229, 251,
294, 349n., 502n., 562, 688, 607 n.
— zu den Kriegsftlrsten von 1662 (s.
Linz, Passau) I, XXIX, XXXIH,
368, 373, 379 n,, 381, 391, 418, 429,
432, 468, 495, 612, 615, 627, 686,
561, 666, 574, 591, 694 n., 596, 606,
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Register zu Band I und TL,
699
614, 626, 633, 660, 651, 662, 666,
670, 674, 680 n., 683, 686, 691, 699,
704, 756, 757.
Ferdinand, röm. Kg.
— zum frSnk. Streit 11, 113, 181 n.,
238, 247, 262, 266, 309, 310, 314,
333, 337, 365, 368, 374, 376 n., 402,
412, 460 n., 622, 586, 588, 697 n.,
601 n., 617, 696, 699, 730.
— zu Beichstag und Fürsten I, 135,
138, 142, 481, 667, 709. — H, 21,
26, 510, 614, 676 n., 697, 600 n.,
606, 618, 622 n., 624, 626, 636, 658,
813, 820, 829, 831, 834.
— zu Wirtbg. (s. Böhmen, Kadauer
Vertrag, Rechtfertigung, Wirtem-
berg).
Ferdinand, Erzhz. I, 85, 86, 131 n. —
n, 394, 410, 631.
Ferrara I, 310.
Fessler, Johann, wirtbg. Kanzler I, 3,
13, 18, 21, 23 n., 28, 36, 37, 39, 43,
45, 48, 53, 54, 68, 63, 64, 67, 69,
71, 77, 79, 80, 81, 83, 85, 86, 87,
88, 90, 91, 92, 94, 97, 98, 100, 102,
103, 110, 111, 117, 119, 124, 162,
169 n., 175, 178n.,220,223n.,224n.,
226 n., 246 n., 268, 261 n., 297, 306,
337 n., 339 n., 342 n., 364 n., 369,
372 n., 411 n., 416, 424, 437, 459,
482, 494, 624, 664, 690 n., 619 n.,
633 n., 646 n., 666 n., 665 n., 676,
681, 725, 726, 746 n., 746 n., 758,
766, 800, 820 n., 827 n., 841, 849,
866, 880. — n, 21, 42 n., 57 n., 84,
101, 102, 104, 117 n., 212, 258,
269 n., 273 n., 277 n., 282, 284 n.,
298 n., 310 n., 325 n., 349,361,381,
410, 418, 460 n., 457, 468 n., 488,
616 n., 624, 628, 640 n., 746 n., 748,
775 n., 797 n., 817, 824, 832 n.
Fleckenstein, Heinrich von, Landvogt
in Hagenau I, 493, 606, 507, 612,
619. — n, 370, 390, 414.
— Friedrich von, pfölz. Rat U, 296.
Fleining, Anton, Bürgermeister von
Esslingen n, 389 n.
Fontenay, Herr von I, 422, 493.
Forchheim I, 684. — H, 196.
Forster, Georg I, 176 n., 238 n., 261 b n.
Franck, Hieronymus, Hauptmann 11,
214 n.
Franken I, 808.
— Fränkischer Verein (s. Brandenburg
—Kulmbach, Ferdinand, Frankfurt,
Heidelb. Verein, Karl V., Nürnberg)
I, 831, 837, 840, 849, 860, 851,
862 n., 856 n., 861, 862, 866, 881,
888. — U, 6n., 8, 10, 14, 19, 33,
40, 78 n., 83, 92, 93, 104, 113, 153,
175, 220, 221, 252, 260, 269, 348,
369, 394, 427, 441, 458, 459, 463,
491, 496, 506, 616, 619, 622, 647,
661, 663, 669, 666, 686, 691, 696,
696, 699, 700 n., 701, 704, 709, 712,
716, 722, 727, 737, 739 n., 747, 758,
777, 810.
— Ritterschaft in Fr. I, 586, 837. —
n, 408, 425, 427, 696.
— Chr. und die Unruhen in Franken
(s. Brandenburg— Kulmbach) I, 831,
881. — II, 28, 31, 40, 68, 69, 97,
125, 144, 154, 160, 161, 162, 182,
185, 196, 200, 202, 203, 209, 212,
216, 227, 242, 262, 256, 258, 259,
260, 272, 276, 282, 286, 314, 316 n.,
426, 436, 491, 606, 621, 626, 637,
540, 653, 559 n., 679, 684, 685, 692,
723, 728, 731, 732, 736, 778 a, 781,
796 n.
Frankfurt (s. Heidelb. Verein) I, XXXVI,
180 n., 281 n., 342 n., 403 n., 418,
423, 592, 607, 642, 647, 688, 702,
706, 716 n., 734, 746, 752, 765, 786,
801. — n, 310, 627.
— ünterhandlungstag im fränk. Streit :
II, 119, 120, 122, 123, 124 n., 125,
128, 129, 131, 132, 133, 134, 135,
136, 138, 141, 142, 144, 146, 146,
147, 149, 163 n., 154, 165, 166, 157,
160, 161, 162, 163, 164, 165, 167,
168, 169, 174, 175, 178, 180, 182,
183 n., 185, 186, 187, 188, 189, 191,
195, 196, 197, 198, 200, 201, 202,
203, 205 n., 207, 208, 209, 212, 218,
219, 224, 235, 247, 297 n., 300n., 530.
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700
Register zu Band I und n.
Frankfurt
— Allgemeiner Kreistag 11, 681 n.,
781, 788, 792 n., 797, 799, 800, 801,
806, 808, 809, 810, 812, 814, 822,
824.
Frankreich (s. Bassefontaine, Branden-
barg—-Kulmbach, Fraxineus, Heidelb.
Verein, Karl V., Kriegsfürsten, Lau-
rent, Montmorency, Bicher, Späth,
Roggendorf, Virail) I, XXI, XXIV,
XXX, XXXVm, 167, 183 n., 187 n.,
199, 204, 266, 278 n., 279, 300 n.,
303, 308, 310, 327, 331, 333, 340,
341, 360, 362, 367, 369, 372, 382,
384, 394, 401, 403 n., 411 n., 414,
415, 416, 419, 422, 424, 433, 447,
449, 454, 458, 483, 493, 495, 602,
607, 612, 516, 617, 619, 627, 531 n.,
633, 536 n., 661, 654, 665, 660, 564,
666, 567, 570, 574, 678, 695, 600,
613, 614, 622, 649, 674, 683, 686,
690, 691 n., 706, 715, 726 n., 743,
747, 756, 781, 786, 797, 799, 803,
806, 807, 813, 816, 816, 821, 861,
863, 869, 877, 886. — H, 6, 7, 84 n.,
41 n., 66 n., 67 n., 61, 94, 138, 187,
192, 214, 266, 368, 464, 466, 477 n.,
483, 493, 499, 602, 603, 630, 640,
664, 594, 595 n., 698, 699, 628, 633,
642 n., 739, 740, 770, 778 a, 809.
— zu Chr. I, XV, XXI, 83, 91 n.,
261b, 272, 286, 358, 360 n., 372,
376, 376, 389, 393, 406, 426, 494,
537, 641, 686, 609, 626, 631, 646,
773, 797 n., 799, 836. — U, 30,
157, 163 n., 164, 165, 192, 193,
260 n., 484, 499, 541, 676, 679, 685.
Franquemont, Q^org von I, 117, 422.
Frauenaurach II, 206.
Frauenberg, Hans Konrad von, Ober-
vogt zu Rosenfeld I, 376 n., 779.
— Ludwig von, wirtbg. Rat, Obervogt
von Lauffen I, 3, 13, 16, 18, 21,
23 n., 28, 36, 37, 39, 43, 46, 48, 54,
58, 67, 69, 71, 77, 79, 86, 86, 87,
90, 92, 94, 97, 98, 110, 117, 119,
164, 178 n., 201 n., 220, 230, 449,
476, 620, 686, 692 n., 693 n., 695,
753, 828, 834, 835, 840, 841, 845.
— n, 42, 49, 60, 66, 144, 147, 166,
161, 167, 232, 237, 238, 244, 246,
250, 266, 266, 272, 278, 441 n^
658 n., 660, 683, 692, 699, 661, 668,
676, 678, 679, 680, 681 n., 687,
701 n., 706, 714, 715 n^ 720, 756,
764, 768, 771, 778.
Frauenberg, Ludwig von
— in Passau I, 670, 672, 573, 684,
695, 623, 636, 644, 667, 680, 7a3,
708 n.
Fraxineus, Johann, B» von Bayonne,
französ. Delegierter I, 702 n., 703,
729, 886.
Frecht, Martin (Ulmer, dann wirtbg.
Theologe, Vorstand des Tübinger
Stifts) I, XIV, 165, 172, 176n., 179,
238 n., 251 bn., 265, 316, 386 n. —
n, 132.
Freising, B. von IT, 9, 17.
Freyberg, Hans Sigmund von I, 883 n.
— n, 807, 319.
— Eberhard von n, 14.
— Pankraz von n, 9n., 825.
Friedewalde (Besprechung der Kriegs-
fürsten im Febr. 1562) I, 368.
Friedrich, Kf. s. Pfalz.
— Hz. s. Pfalz.
Frizlar, Amt I, 604 n.
Fröhlich, Jörg, zu Lauingen n, 432 n.
Fuchs, Hans, Ritter I, 156, 576.
Fugger, Anton I, 674, 689.
— Hans Jakob I, 639.
— Jörg I, 539.
Fulda I, 592, 604. — ü, 257, 747.
Fürsten, deutsche I, 43, 66, 85, 167,
368, 570, 679, 700, 733, 738, 818,
836. — n, 1, 86, 86, 232.
— geistliche I, 387, 670, 671, 738, —
n, 31, 824.
— Misstrauen gegen den Ksr. I, XV.
— n,6n., 14, 21, 85, 87n.,349n.,
416 n., 550, 824.
Fürstenberg, Gf. Friedrich von 1, 36,
59 n., 318 n., 329. — II, 8n., 74,
83, 260, 370, 877, 736 n.
— Egon, Gf. n, 83.
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Begister ca Band I und n.
701
Fttntenbnnd yon 1662 8. Eriegsfttrsten.
FQrstenkonvent (geplant 1664) ü, 602.
Füssen I, XXXVL
€}ablenz, Hans Ton der n, 794 n.
Gaildorf, Zusammenkonft Ohrs, mit
Markgf. Hans und Hans Georg von
Brandenbarg U, 660, 666 n., 692,
697, 608, 609, 617, 618, 662, 672, 760.
Gaispitzin I, 684.
Galler, Dr., Arzt I, 787.
Gamec, Lis^ Vertreter Ferdinands am
kais. Hof I, 167, 212.
Gamerias, Theologe I, 218 n.
Geüing, Philipp H, 464.
Geislingen I, 618, 611.
— Besprechong Chrs. mit Markgf. Alb-
recht I, XXIX, XXX, 610, 511, 615,
624, 681, 681, 727.
— Pfleger zn G. I, 482 n.
— ZoU n, 249, 300.
Geldersheim bei Schweinfart U, 804 n.
Gelnhaasen U, 890 n., 747.
— Plan einer Zasammenkanft U, 83.
Gemar im Elsass ü, 80.
Gremmingen, Philipp von, pfälz. Rat
n, 106.
Genevray, Vogt zn Clerval I, 628.
Genua I, 840.
Georg, Gf. s. Wirtemberg.
Georgias, Dr., Arzt in Angsborg 1, 167.
Gerhard, Dr. Hieronymas, wirtbg. Rat
I, 16, 17, 38, 45, 66, 67, 70, 78, 132,
186, 138, 142, 143, 161 n., 179, 441,
811. — n, 20, 101, 621, 646 n., 646,
664 n., 736, 771, 781, 797 n., 799,
800, 801, 806, 808, 809, 810, 814,
817 n., 824.
— in Trient I, 370, 427.
Gerhaosen, Feste I, 276.
Geroldseck U, 96.
G^rsdorf, Joachim von, sächs. Rat I,
266, 269, 266 n.
Giengen, Reichsstadt I, 266.
Gienger, Georg, kgl. Rat I, 24, 222,
694 n., 606, 618, 660, 661, 669, 699,
706, 791 n., 863. — U, 261, 266,
836, 813 n.
Giessen II, 83.
Gingen bei Geislingen I, 611.
Glnnk, Georg, in Domstetten I, 376.
Gmttnd I, 866 n. — n, 389 n.
Gochsheim bei Schweinfart U, 303.
Göler, Bernhard I, 162 g.
Gonzaga, Ferrando von, Statthalter von
Mailand n, 642 n., 643.
Göppingen I, 376, 636.
— KeUer n, 166.
— Obervogt s. Degenfeld.
— Lenhard von I, 744. — II, 718.
Goslar U, 147.
Gotha II, 696.
Gk>tthart, Liz. Valentin, wfirzbarg. Rat
II, 669.
Gottwald, Andreas I, 356.
Götz, Peter, wirtbg. Zeugwart I,338n.
Grafen and Herrn I, 143 n., 613, 738.
— II, 31, 74.
Grafeneck, Clans von, Obervogt in Urach
I, 679.
— Wilhelm, Freih. zn G. und Burgberg,
Pfleger za EttUenthal I, 29, 41.
Grammont, Herr von I, 324.
Granada, Erzb. von I, 441.
Grange, burgund. Lehen Chrs. I, 241,
324, 416, 435, 446, 833. — II, 169,
179.
Granvella, Vater I, 4 n., 8 n., 20, 26,
44, 176. — n, 607.
— Sohn s. Arras, B. von.
Granweiler, H. J. von, Hauptmann II,
214 n.
Graseck, Florenz, wirtbg. Sekretär 1, 9,
24, 32 n., 43, 46, 49, 97 n., 151 n., 286,
293, 294, 295, 298, 803, 808, 310 n.,
313 n., 317, 320, 331, 33B n., 340, 348,
360 n., 366, 360 n., 368, 372 n., 377,
390, 397, 398 n., 406, 412, 414, 418,
429, 440 n., 447 n., 463, 583, 540 n.,
565, 574, 582, 689, 683. — U, 103 n.,
564, 607.
Gräter, Kaspar, m., wirtbg. Theologe
I, 179, 316.
Gray in Burgund I, 415.
Greifswalde I, 247 n.
Grossfürst = Karl V. I, 358.
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702
Register zu Band I und ü.
GrosBhofineister, kais. I, 412.
Graibingen I, 523.
Grambacb, Wilhelm von, Stattiialter
Markgf. Albrecbts I, 580, 593, 674.
— n, 405 n., 412, 425, 426, 429,
430, 436, 443 n., 449, 457, 458, 493,
496 n., 569, 640, 666, 668.
Guevarra, Johann von, kais. Oberst I,
131, 212, 224.
Güglingen, Prftdlkant zn I, 272.
— Untervogt zu I, 23 n.
Gundelsheim I, 872 n., 875, 878, 879.
— n, 17.
Guise, Franz von I, 324, 543.
Gültlingen, Balthasar von, wirtbg. Land-
hofmeister I, 84, 104, 131 n., 174,
232, 245 n., 258, 259, 261 n., 309,
315 n., 326 n., 331 n., 376 n., 424 n.,
459, 482, 656, 665 n., 681, 711, 713,
725, 726, 745 n., 746 n., 750 n., 758,
841, 849 n., 861, 870. — n, 62 n., 84,
85, 86, 102, 116, 196, 260, 266 n.,
269 n., 273 n., 276 n., 277 n., 282 n.,
418, 616 n., 624, 628 n., 570, 573, 603,
609, 688, 686 n., 690 n., 696 n., 699,
702, 706, 708, 718, 723 n., 746 n.,
772, 775 n., 797 n., 817, 824.
Gunzenhaosen I, 431.
Gassmann, Martin, kgl. Gesandter n, 96.
#
Haag, Ladislaus, Gf. vom 11, 368, 495,
498, 563, 737.
Habacht = Kf. Moriz I, 358.
Hack, Jost, Diener Markgf. Albrechts
I, 716, 717, 864.
Hafenberger, wirtbg. Landschreiber 1, 26.
Hagenan I, 512 n., 517
— Landvogt in I, 434, 483, 493. —
n, 11, 792 n.
Hailes, Dr. Philipp, pfälz. Bat I, 446,
464, 456, 460, 464, 769, 769, 777,
782, 861. — n, 647.
Halesius s. Alesius.
Hall, Reichsstadt I, 165. — II, 689,
692, 693, 701, 709, 712, 722.
Haller, Joachim, von Nürnberg H, 257.
— Ruprecht, Sekretär der Kgin. Maria
I, 151. — n, 410, 611.
Haller, Wolf, kais. Schatzmeister I, 325,
647, 649, 685. — H, 78, 524 n.
Hanau I, 180, 218, 277.
Hansest&dte I, 686. — U, 31, 273 n^
493.
Hanstein, Konrad von, kais. Tmppen-
fUhrer I, 391, 412, 419, 429, 592,
604, 642, 647, 649, 659, 660, 666,
679, 688, 801, 842. — II, 16.
— Martin von H, 399.
Harst, Dr. Karl, jttlich. Rat I, 412, 556,
877. - n, 3, 666.
Hartmann, Prediger in Fnuikibit I,
180 n.
Hartmann Hartmanni, Dr., pfälz. Rat
n, 82 n.
Härtung, Barthol., Rat Markgf. Alb-
rechts n, 43, 46, 49.
Hass, Heinrich, kais. Rat I, 18, 42, 76,
90, 108, 115, 117, 120, 123, 127,
162, 166, 199, 219, 235, 236, 241, 272,
314, 326, 331, 347, 373, 402, 683,
770, 802, 816, 818, 830, 838, 840,
876, 877. — n, 85 n., 96 n., 168.
Hassenstein, Chr. von, kgl. Rat 1, 378 n.
Hattstatt, Claus von, Truppenföhrer
I, 422, 627, 764, 863. — H, 16, 197,
214, 223, 233, 242, 246, 266, 269,
272, 276, 278, 285, 295, 307, 812,
319, 326, 349, 370, 377, 390, 396,
399.
Hattstein, Konrad von IT, 454.
Hauben, Erasmus von I, 391, 649, 659,
685.
Hang, Hans, von Brackenheim I, 255 n.
Hauprecht Schreiber, kurpf&lz. Diener
I, 220.
Hecklin von Steineck, Hans Heinrich,
wirtbg. Rat I, 25, 35, 179, 258,
268 n., 273, 274, 462, 554 n., 779,
800. — n, 102.
— nach Trient I, 262, 272, 279, 287,
289, 293, 296, 800, 310, 316, 817,
319, 327, 328, 830, 381, 332, 343,
350.
— in Passau s. Passau.
Hedio, D. Kaspar, Ideologe I, 14n^
165, 179 n., 209 n.
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"Reguter su Band I and n.
703
Heerbrand, Dr. Jakob, wirtbg. Theologe
I, 179, 427, 428.
Heideck, Hans Ton, Trappenführer 1, 7,
266 n., 401, 481, 487, 488, 604, 531,
723, 744. — n, 175, 220, 227, 473,
489, 495.
Heidelberg, Besprechung im Januar 1552
I, 885 n.
— Zusammenkunft im Juli 1552 I,
XXXVI, xxxvn, xxxvm,
XXXIX, 612, 615, 622, 680, 631,
632, 638, 636, 687, 638, 640, 647,
648, 649, 652, 659, 662, 664, 670,
671, 680, 684, 687, 691, 692, 693,
696, 707, 708, 709, 716, 716, 718,
720, 725, 726, 727, 728, 732, 733,
734, 735, 736, 737, 739, 740, 741,
744 n., 745, 749, 764, 769, 775, 784,
786, 815, 842 n. — n. In., 98 n.
Heidelberger Verein [Vorgeschichte s.
Bayern (Zusammenschluss mit Chr.) ;
Jülich (Zusammenschluss mit Chr.);
Pfalz (Zusammenschluss mit Chr.);
Heidelberg (Zusammenkunft im Juli
1562); Pfalz (pfttlz.-bayr. Erbeinig-
ung)] I, xxxvm n. — n, 98, 127,
135, 197, 198, 233, 256, 284, 349,
360.
— Einungssiegel n, 634, 668, 687.
— Geldvorrat U, 532, 544, 566, 612,
622 n., 625, 633, 643, 668, 715, 782,
786.
— Kriegsordnung n, 250, 256, 259,
349 n., 350, 352, 476.
— Kriegsräte H, 256, 278, 284, 350,
373 n., 374, 876, 379, 381, 399, 428,
604 n., 582, 604, 611 n., 616, 632,
634, 643, 664 n., 698, 716, 763, 768.
— Post n, 263, 270, 288, 294.
— Schirmverwandte n, 216, 224, 231,
239, 261, 266, 284, 613 n., 730, 764.
— Ämter:
Oberhauptmann n, 197, 233, 266,
278, 282, 284, 286, 299 n., 307 n.,
349, 350, 352, 366, 368, 362, 376,
379, 382, 388, 409, 418, 421, 422,
428, 429, 430, 437, 460, 473, 499,
501, 503, 507, 616, 518, 544, 646,
650, 561, 666, 677, 5^, 604, 620,
633, 668 n., 668, 687, 714, 716,
786, 782, 786, 789, 793 n.
Heidelberger Verein, Ämter
Oberster Leutnant n, 370, 390,
414, 466, 489, 601, 607, 644,
561, 674, 610.
Sekret&r und Kanzler ü, 376,
428, 429, 432, 438, 668, 676, 694,
714, 760, 768, 771, 778.
FeldmarschaU H, 890, 403, 414,
428, 696 n.
Schanzmeister und Zeugwart H,
428.
Pfennigmeister n, 607, 611, 634,
668, 714, 720, 756, 782, 803,
822 n.
Zeugmeister II, 399.
— Augsburg, Stadt U, 266, 266, 358,
496, 498, 513, 684, 624, 629, 634,
647, 660, 665, 668, 676, 687.
B. Otto, Kardl. U, 98 n., 160,
157, 163, 170, 176, 197 n., 233,
263, 349 n., 360, 368, 413, 420,
423, 436, 445, 451, 454, 480,
502 n., 532, 674, 686, 647.
— Baden 11, 98 n.
Markgf. Karl H, 130, 137, 345,
721, 736, 754, 756, 759, 761, 763,
767, 782.
— Bayern II, 1, 3, 6, 6, 10, 12, 14,
19, 21, 22, 24, 26, 29, 31, 33, 34,
36, 37, 48, 53, 56, 67, 58, 63, 64,
68, 72, 73, 75, 76, 79, 82, 84, 98,
112, 113, 127, 162, 168, 164, 166,
169, 171, 173, 176, 179, 181, 184,
197, 206, 210, 211, 214, 216, 220,
223, 224, 226, 230, 281, 232, 233,
237, 238, 239, 242, 244, 246, 248,
261, 266, 261, 263, 266, 269, 270,
271, 278, 283, 286, 290 n., 292, 296,
298, 304 n., 307, 310, 314, 319, 326,
326, 330, 332, 334, 336, 336, 337,
344, 362, 375, 376, 379, 381, 382,
389, 402, 408, 421, 428, 437, 440,
442, 453, 465, 458, 460, 469, 470,
473, 476 n., 477, 478, 483, 485 n.,
486, 493, 494, 496, 496 n., 498, 499,
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704
Begister zu Band I und IL
600, 602, bOd, 607, 508, 611, 629 n.,
532, 544, 647 n., 650, 652 n^ 655 n.,
561, 663, 666, 578, 685, 597, 599,
604, 607 n., 608 n., 610, 613 n., 617 n.,
622, 626, 639, 647, 666 n., 668, 669,
676 n., 680, 687, 700, 714, 716, 720 n.,
721, 723, 730, 732, 736, 741, 754,
766, 769, 766, 778, 782, 786, 789,
793 n., 806, 813, 822.
Heidelberger Verein
— Brandenburg— Ansbach IT, 106, 130,
163, 206 n., 263.
Culmbach H, 425, 458, 686.
— Ferdinand, Kg. U, 98, 100, 130, 146,
160, 157, 223, 229, 238, 251, 266,
266, 297 n., 310, 314, 336, 344, 349,
360, 351, 368, 382 n., 387, 388, 390,
392 n., 396, 403 n., 411, 414, 416,
423, 436, 438, 444, 453, 455, 458,
460, 465, 466, 468, 469, 472, 473,
474, 476, 486, 489, 496, 500, 501,
502 n., 604 n., 517, 518, 532, 535 n.,
638, 551, 574, 586, 589, 610, 612 n.,
613, 622 n., 658, 676, 678, 680, 687,
705, 714, 720 n., 721 n., 732, 763,
764, 756, 757, 761, 763, 764, 766,
768, 771, 778, 815.
— Frankfurt n, 266, 368, 390, 634.
— Hessen n, 163, 232, 266 n., 278,
289, 300, 312, 314, 319, 328, 340 n.,
349 n., 350, 368, 369, 390, 411, 420,
423, 436, 461, 481, 501, 602 n., 618,
529, 644, 550, 561, 565, 666, 678,
589, 697, 604, 610, 634, 687, 714,
764, 766, 778, 782.
— Jülich n, 1, 6, 12, 14, 19, 21, 57,
64, 72, 78 n., 82, 88, 98, 103 n., 124,
133, 215, 232, 233, 244, 266, 263,
269, 278, 291, 295, 298, 300, 328,
331, 332, 334, 836, 337, 356, 357,
358, 368 n., 382, 384, 416, 422, 438,
460 n., 468 n., 473, 494, 499, 602 n.,
503, 504, 515, 518, 529, 532, 566,
589, 593, 597, 604, 613 n., 621, 634,
650 n., 655, 668, 686, 687, 703 n.,
714, 732, 733, 734, 763, 754, 761 n.,
778, 789 n. 1
— Köln (Stadt) n, 256, 358, 390. '
Heidelberger Verein
— Köln n, 98 n., 300, 312, 314, 319,
349 n., 350, 358, 362, 687, 714.
— Konstanz, B. 11, 98 n., 137.
— Lothringen ü, 318, 349 n., 358, 364.
— Mainz II, 82, 89 n., 98, 99, 108 n^
106, 110, 120, 121, 122, 127, 128,
163, 215, 216 n., 225 n., 233, 239,
244, 248, 256, 263, 269, 278, 290,
291, 295, 296, 297, 300, 307, 310n.,
314, 315, 319, 321, 332, 334, 335,
339, 341, 342n., 343, 344, 368n^
376 n., 377, 384, 390, 392, 406, 420n.,
421, 432, 439, 442, 446, 453 n., 454,
456, 460, 462, 468 n., 472, 481, 485,
601, 602, 507, 511, 515, 526, 638,
644, 574, 586 n., 593, 601, 604, 608,
612 n., 617, 624 n., 641, 687, 694,
695 n., 698, 710, 711, 778.
— Münster ü, 98 n., 124, 130, 331 n.,
349, 350, 358.
— Nürnberg H, 613 n., 544 n.
— Paderboni H, 331 n., 349, 360, 358.
— Pfalz n, 1, 5n., 6, 12, 14, 16, 19,
21, 22, 24, 26, 29, 34, 37, 41, 61,
63, 64, 66, 69, 72, 75, 76, 82, 98,
106, 113, 163, 164, 170, 174, 183,
206, 215, 216 n., 220, 224, 225, 231,
232, 233, 237, 239, 242, 244, 248,
251, 254, 256, 261, 263, 266, 269,
270, 283, 286, 289, 290, 291, 292 n.,
296, 297, 298, 300, 304, 305, 310 n^
312, 319, 321, 322, 323, 328, 330 n.,
331, 332, 334, 336, 336, 337, 339,
341, 343, 344, 371, 375, 376, 377,
380, 383, 390, 392, 396, 4GS, 406,
414, 415, 420, 421, 422, 428, 429,
432, 433, 438, 442, 444, 463, 456,
468, 469, 460, 462, 464, 466, 468,
474, 476 n., 477, 481, 486, 490,
496 n., 499, 602 n., 606, 507, 611,
616, 529, 638, 641 n., 648, 649, 565 n.,
574, 576, 686 n., 593, 596, 598,
699 n., 604, 607 n., 608 n., 612 n^
613, 616, 617, 622 n., 623, 624, 628 n^
630, 638, 639, 641 n., 642, 661, 666 n^
664, 666, 666, 675, 676 n., 683 n^
686, 687, 688, 693, 686 n^ 698, 706,
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Register zu Band I und U.
705
710, 711, 714, 721, 729, 731, 739,
740, 747, 763, 760, 764, 768, 803,
806, 822.
Heidelberger Verein
— Keichßstädte IT, 19, 31, 266, 298,
368, 396, 668, 687.
— Sachsen ü, 31, 87 n., 98 n., 103, 106,
147, 167, 163, 232, 238, 246 n., 250,
266, 256, 269, 269, 358, 366, 369,
376, 390, 464, 502 n., 634, 687 n.,
761 n.
— Salzburg 11, 687 n.
— Strassburg n, 256, 265, 368, 390, 634.
— Trier n, 82, 89 n., 98, 99, 103 n.,
106, 110, 124, 163, 166, 215, 233,
244, 263, 269, 270, 278, 291, 296,
300, 304 n., 314, 332, 334, 342, 344,
358, 362, 416, 421 n., 468 n., 472,
476 n., 602 n., 629, 532, 638, 644,
547 n., 674, 693, 594, 696, 612,
623 n., 626, 630, 632, 633, 634, 643,
660, 668, 676, 680, 684, 687, 688,
703 n., 706, 714, 720 n., 733.
— Ulm n, 256, 265, 358, 584, 634.
— Wirtemberg I, 880. — H, 5n., 12,
14, 19, 21, 22, 26, 29, 34, 72, 75,
76, 82, 98, 166, 169, 170, 171, 173,
174, 176, 197, 210, 211, 214, 216,
220, 223, 224, 225, 230, 231, 232,
233, 237, 239, 242, 244, 248, 251,
256, 269, 261, 270, 283, 284 n., 292,
296, 296, 297, 300, 304 n., 307, 319,
325, 337, 341, 349, 350, 351, 352,
368, 380, 381, 382, 383, 421, 422,
429, 437, 438, 442, 446, 468, 469,
462, 464, 466, 466, 474, 476, 477,
493, 494, 496, 499, 501, 602, 606,
507, 508, 609, 529, 646, 560, 666 n.,
566, 612, 616, 617, 622 n., 638, 639,
643, 668, 676 n., 684, 687 n., 688,
692, 693, 700, 703, 710, 711, 714,
716, 716, 720, 721, 723, 729, 730,
731, 732, 733, 736, 739, 763, 756,
760, 761, 763, 778, 782, 786.
— Rüstungen II, 169, 170, 197, 214,
223, 230, 233, 242, 246, 265, 256,
269, 272, 278, 295, 307, 326, 349,
370, 399, 494, 530, 532, 635 n., 542,
Ernst, Briefw. des Hsa. Chr. II.
544, 563, 666, 594, 604, 612, 616,
624, 629, 632, 634, 642 n., 668, 660,
664, 668, 676, 684, 686, 692, 694,
698, 716, 741, 764, 763, 768.
Heidelberger Verein: Zusammenkünfte
und Zusammenschickungen (Juli 1552
s. Heidelberg, Hilsbach)
— in Heidelberg März 1653, fortgesetzt
in Nenschloss I, 877, 880. — II, 1,
3, 5n., 6, 10, 11, 12, 14, 19, 21,
22, 24, 26, 29, 31, 33, 34, 37, 41,
44, 48, 51, 52, 63, 66, 66a, 67, 63,
64, 67 n., 68, 72, 74, 75, 76, 78, 82,
83, 87, 88, 89, 92 n., 93 n., 94, 98,
102, 103, 116, 123, 147, 164, 179,
182, 188, 189, 197, 199 n., 201, 206 n.,
216, 224, 238, 249, 262 n., 276, 297,
310, 849, 623, 530.
— Wertheim, April 1553 H, 113, 121,
126, 136, 139 n., 141, 144, 146 n.,
149, 166, 168.
— Heidenheimer Tag, Juni 1663 U,
169, 171, 173, 174, 176, 184, 190,
197, 214, 215, 223, 224, 230, 231,
233, 289, 246, 266 n., 269, 272, 297,
349 n.
— Ladenburg, Juli 1653 ü, 210, 225,
232, 233, 237, 238, 239, 242, 244,
245, 246, 248 n., 250, 263, 256, 266,
269, 263, 269, 271, 272, 278, 283,
284, 286, 286, 289, 290, 292, 294,
296, 296, 297, 304, 307, 313, 316,
319, 326, 349.
— Heilbronn, Sept. 1663 ü, 238, 244,
261, 266, 263, 270, 283, 284 n., 286,
286, 290 n., 292, 295, 297, 298, 300,
301 n., 304 n., 306, 309 n., 310,312,
314, 317 n., 319, 321, 322, 325, 328,
330, a34, 336, 336, 337, 339, 340 n.,
341, 343, 344, 345, 348, 349, 350,
351, 362, 363, 354, 356, 367, 360,
362, 364 n., 366, 368, 370, 372, 373,
376, 377, 387, 388, 397, 411, 412,
413, 424, 489, 721.
— Ladenburg (bezw. Bruchsal geplant
für Jan. 1554) n, 438, 439, 442,
447, 460, 461 n., 462, 466, 468 n.,
472, 473, 474, 481.
46
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706
Register zu Banii I und Ü.
Heidelberger Verein: Zusammenkünfte
und Zusammenschickungen
— Bruchsal (März 1554) n, 485 n., 489,
494, 495, 498, 499 n., 501, 502, 507,
508, 511, 515, 517, 518, 521 n,, 526,
529, 530, 532, 533 n., 535, 544, 545,
554, 599, 604, 634, 716.
— Worms (Juni 1554) H, 612, 624 n.,
625, 630 n., 633, 634, 641, 64 i,
647 n., 650, 651, 656, 658, 665, 668,
669, 674 n., 675, 676, 678, 679, 680,
683, 684, 687, 688, 690 n., 692, 693,
694, 699, 700, 701 n., 703, 704, 705,
710, 714, 715, 716, 720, 721, 729,
733, 734, 741.
— Worms (August 1554) 11, 734 n.,
739, 740, 753, 754, 756, 757, 760,
761, 763, 764, 766, 767 n., 768, 771,
778, 782, 795, 801, 815.
— zum Ksr. U, 6, 12, 14, 19, 21, 22,
29, 30 n., 31, 33 n., 37, 41, 48, 52,
56, 56 a, 63, 82 n., 83, 87, 88 n., 94,
98, 99, 100, 103, llOn., 112, 116,
119, 120, 122, 129, 142, 147, 155,
161, 162 n., 169, 170, 197 n., 245,
256, 265, 296, 297 n., 304 n., 310,
314, 315, 317, 319, 326, 330, 332,
341, 360, 438, 477 n., 483, 502, 513,
521 n., 530, 554, 574, 578, 579, 585,
587, 601, 607, 610, 613, 616, 622 n.,
624, 625, 633, 634, 668, 676, 687,
753, 756, 761, 778, 795, 813, 815,
822.
— zum fränk. Streit II, 19, 31, 37, 38,
41, 42, 47 n., 50, 56, 56 a, 57, 58,
59, 62 n., 63, 64, 66, 68, 69, 73, 75,
76, 79, 81, 82, 87, 92, 93, 97, 98,
103, 104, 111, 112, 113, 116, 117,
119, 121, 123, 125, 128, 131, 134,
136, 141, 142, 144, 145, 147, 154,
156, 158, 160, 161, 162, 163, 165,
168, 169, 170, 197, 216 n., 232, 238,
246 n., 250, 255, 256, 269, 270, 272,
297 n., 314, 342, 348, 349, 365, 368,
371, 376, 377, 381, 382 n., 384, 385,
390, 396, 398, 399, 402, 403, 405,
408, 409, 412, 418, 421, 422, 423,
424, 425, 426, 428, 480, 433, 440,
446, 459, 460, 464, 466, 472, 483 n.
489, 498, 501, 506, 511, 515, 517 n.
530, 534, 601, 634, 640, 656, 666,
668, 676, 678, 680, 684, 687, 688,
692, 693, 694, 696, 700, 710, 715,
716, 720, 721, 723, 730, 734, 741,
756, 763, 768 n., 793 n., 815.
Heidelberger Verein: Zusammenkünfte
und Zusammenschickungen
— 1. Vermittlungstag in Rothenburg
II, 369, 373, 375, 399, 408, 409,
414, 416, 418, 421, 424 n., 429, 490,
432, 433 n., 435 n., 437, 439, 442.
447, 454, 456, 458 n., 459 n., 460,
462, 463, 464, 466, 468 n., 470, 472,
474, 475, 504, 530.
— 2. Tag 8. Rothenburg.
— zum Streit zwischen Albertinem und
Emestinem 11, 31, 88, 89, 105, 110.
122, 124, 129, 183, 232, 256, 264.
278, 282, 285, 290, 304 n., 322, 323,
325, 349, 354, 380, 392, 402, 40a
— zu Frankreich 11, 250 n., 256 n,, 499,
i 587, 612, 619, 625, 633, 634, 668,
676, 687, 705, 739, 740, 760.
Heidenheim I, 523, 535, 784.
— Forstmeister I, 117.
— Herrschaft H. I, 162 g.
— Hüttenwerk I, 525. — n, 54, 623.
— Zusammenkunft s. Heidelb. Verein.
Heilbronn (s. Heidelb. Verein) I, 498,
606, 744, 753, 806. — U, 337 n.
— zum Konzil I, 165, 172, 180 n.
— Heilbronner Vertrag I, IX, 12, 81.
99, 132 n., 135 n., 162 a, c, d, ^ 175,
220, 251b, 494, 559, 570, 610, «U,
661, 677, 697.
Heilsbronn, Kloster n, 441 n.
Heiminger, Philipp, wirtbg. Sekretär
I, 129.
Heiningen bei Göppingen I, 518.
Helfenstein, Schloss I, 611, 752, 761.
— Gfsch. I, 516 n., 523. — U, 480.
— Georg, Gf. I, 405, 412, 770. - II.
453 n.
— Sebastian, Gf. I, 9, 24, 31, 40, 43,
45,46, 49, 50, 72, 73, 148, 235,241,
322, 418, 770. — H, 359, 569 n.. 660.
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Register zu Band I und IT.
707
Helfenstein, Ulrich, Gf. I, 322.
Helfmann, Liz. I, 220 n. — II, 8(K).
Hellenstein, Herrschaft II, 762.
Helmstädt, Jörg von I, 59 n.
Henneherg I, 185 n., 180 n., 887. — II,
69 n., 154 n., 519, 726, 789 n., 740.
Herhes, von, Hofmeister der Kgin. Marie
I, 116, 120, 134.
Herbrechtingen, Propstei I, 121, 162 g.
Herbrot, Bürgermeister von Augsburg
I, 770.
Herford H, 367 n., 504, 618, 618, 616,
634, 668, 687, 714, 780, 782, 786,
754, 756.
Hericourt I, 80 n., 415, 888. — II, 434.
Hermann, Jakob, strassburg. Gesandter
I, 165 n.
Herrenberg I, 494.
Herter von Herteneck, wirtbg. Haus-
hofmeister n, 126.
Herzogenaurach I, 585.
Hesdin, Festung I, 863. — II, 222,
286 n.
Hessen I, 6, 881, 451. — H, 205, 580.
— Philipp, Landgf. (s. Heidelb. Verein,
Lersner, Schacht, Tann) I, 308, 852,
700, 820, 869 n. — U, 61, 87 n.,
88 n., 98 n., 108 n., 107, 145, 164 n.,
175, 182, 186, 196, 200, 202 n., 232,
285, 254, 267, 261, 269 n., 310, 823,
383, 349, 866 n., 366, 376, 417, 468,
488, 616 n., 628, 582, 586, 686,
542, 546, 666, 567 n., 667, 572, 682,
591, 594, 598, 608, 618, 618, 620,
628, 644, 646 n., 724, 725, 738, 742,
744, 746, 750, 752, 769, 771, 773,
776, 781, 790 n., 793, 796, 800 n.,
801 n., 802 n., 803 n., 809, 810, 838.
— — Gefangenschaft und Befreiung
I, IX, XXm, XXVI, 181 n., 164,
256, 269, 269, 272, 280, 286 n.,
288, 290, 294, 308, 881, 342,
401 n., 413, 438, 495, 516, 666,
670, 571, 699, 704, 706, 778,
791, 797, 820, 825. — U, 83
(s. Donauwörth).
— zum Konzü I, 180, 194, 218, 247.
— Wilhelm, Landgf. I, 266 n., 842,
:^44n., 849, 357, 858, 868, 372, 373,
401, 409, 418, 419, 428, 424, 426,
429, 457, 508, 509, 525, 526, 533,
536, 537, 544, 656, 604, 648, 674,
706, 716 n., 729, 789, 749, 786, 819 n.,
826. — II, 269 n., 628, 668, 888.
Hessen
— Landtag zu Giessen I, 419, 429.
— Streit mit Nassau s. K atzeneinbogen.
Heuring, Sebastian, pfälz. Rat I, 284 n.,
243 n., 292 n., 720. — II, 16, 21, 25.
Heubach II, 827.
Hewen, Albrecht Arbogast, Freiherr von
I, 132, 135, 188, 142, 143, 161, 196,
201, 202, 216, 217, 229, 259, 264,
269, 454, 459, 466, 470, 477, 479,
487, 488, 490, 491, 497, 618, 621,
523, 525, 685 n., 686, 646. ~ U,
21, 31, 83, 41, 54, 209 n., 212, 235,
247, 257, 899, 480, 489 n., 467 n.,
6ft4n., 674 n., 800, 801, 814 n.
Hieronymus, Dr., s. Gerhard.
Hildesheim I, 303.
Hilsbach, Zusammenkimft im Juli 1662
I, XXXVI, XXXVII, 720, 726, 726,
727.
Himmelstädt I, 129 n.
Hirsau, Kloster I, 675, 601, 804, 810.
— CJhronik H, 86, 39.
Hirschberg II, 98 n., 167.
Hochstedt I, 685.
Hof, in Franken 11, 366, 400.
Höfingen bei Leonberg I, 68 n.
Hofmann, Hans, kgl. Rat I, 24, 65, 73,
76, 83, 97, 175, 178, 186, 214, 215,
222, 224, 606, 660, 664, 656, 663,
863. — n, 765.
— Hans, brandenburg. Sekretär 1, 279 n.
— in Jena I, 180 n.
Hohen-Asperg, -Urach etc. s. Asperg,
Urach etc.
Hohenberg, Österreich. Herrschaft 1, 7 n.,
684, 681, 712.
Hoheneck, Wolf von, Hauptmann II,
214 n.
Hohenlandsberg II, 547, 559, 580.
Hohenlühe I, 679. — II, 727.
— Gf. Albrecht I, 196.
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708
Register zu Band I und U.
Hohenlohe, Gf. Kasimir I, 196 n.
Hollfeld I, 431.
Holstein
— Adolf, Hz. I, 294 n., 317, 483, 633,
566. — n, 16, 83.
— Friedrich, Hz. I, 303.
— Ernst, Gf. zu H. und Schaumburg
I, 874.
Holtzmann = Landgf. Wilhelm von
Hessen 1, 358.
Homberg bei Tuttlingen II, 541.
Honstein, Gf. von I, 264.
Horburg, Gfsch. II, 30 n., 367.
Homeck I, 876, 878, 879. — II, 17.
Homung, Felix, kais. Bat n, 95 n.,
676 n.
Huberinus, Prädikant in Augsburg I,
314.
Hundeishausen, Hermann von I, 715,
740.
Himdt, Wiguleus, bayr. Kanzler 1, 292 n.,
602, 606, 621. 627, 639, 643, 644,
654, 656, 667, 661, 663, 669, 675,
677, 681, 697, 698, 703, 708 n., 721,
746, 747, 791 n., 835. — H, 3, 26,
98 n., 102, 146, 193, 199 n., 237,
246, 261, 602 n.
Hümheim, Eberhard von, Dompropst in
Salzburg I, 283.
— Hans Walther von, kais. Rat I, 28,
36, 143, 326, 666. — H, 284 n.,
391, 495, 498, 563.
Hus, .Johann I, XVH, 198, 209.
Jäger = Hz. Chr. I, 376 n.
.Tametz, Herr von I, 451.
.Tanowitz, Wilhelm von, wirtbg. Zeug-
meister n, 343, 399, 623, 700.
Jantet, Humbert, aus Besanc^on 1, 131 n.,
628.
Jena I, 180 n.
Jestetter I, 366, 377.
Jesuiten n, 627 n.
Ilsung, Jörg, kgl. Rat, Landvogt in
Schwaben I, 66. — II, 344.
Index n, 818, 828.
Indien, Geldsendung für den Ksr. 1, 279.
Ingolstadt I, 402, 413. — H, 131.
Innsbruck, Regierung zu I, 268 n., 273,
274, 276, 688 n. — II, 453, 476 n.,
602 n., 588 n., 589.
— Stadt I, 574, 604.
Interim I, XVI n., 21 n., 165 n., 238,
247. — n, 427, 524, 567.
— Chr. und das Interim I, XTTI, XIV,
XL, 20 n., 46, 63 n., 88, 99, 110,
112, 117, 120, 127, 131, 232, 251,
251 b, 265. — n, 410, 524.
Johanniterorden I, 340.
Jonas, Dr. Jakob, kgL Vizekanzler I,
24, 47, 54, 67, 76, 78, 79, 108, 109 n.,
117, 127, 133, 213, 222, 260, 265 n.,
661, 663. — n, 607, 780, 813 n.,
834.
— Justus I, 180 n.
Isenburg, Grafen I, 180.
Isenmann, Johann, wirtbg. Theologe
I, 179, 238, 247, 316.
Isny I, 368.
— zum Konzil I, 165.
Italien I, XX, 165, 183, 268, 674, 686.
— n, 57 n., 150, 157, 164, 207, 737.
— Italienisches Kriegsvolk des Ksrs.
I, XXXVI, 131, 721, 764, 770, 7&4,
793, 863. — n, 5n., 41, 57 n., 98 n.,
630, 642, 654, 624 n.
Jülich
— Hz. Wilhelm (s. Harst, Heidelb. Ver-
ein, Neuenhof, Plettenberg, Vlatten)
I, XX Vn, 135 n., 143 n., 341 n., 412,
496, 625, 544, 551, 671, 579 n., 588,
606, 607, 656, 67Ö, 704, 725 n.,
736 n., 738 n., 739, 807 n., 842. —
n, 96, 140, 147, 149, 160, 161, 218,
310, 591, 618, 646n., 781, 791.
— Zusammenschluss mit Chr. etc. I,
XXVn, XXXV, XXXVI, 335 n., 387,
393 n., 416, 433, 448 n., 449, 454,
464, 564, 570, 576, 604, 612, 615,
629, 630, 631, 632, 633, 636, 637,
641, 647, 648, 649, 662, 659, 662,
665, 666, 670, 679, 684, 687, 691,
692, 693, 694, 695, 696, 702, 707,
715, 716, 718 n., 725, 726, 727, 728,
733, 735, 736, 737, 739, 740, 741,
745, 749, 752, 754, 763, 777, 786,
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Kegister zu Band I und II.
709
801, 802 n., 816, 821, 829, 834, 840,
851, 865, 877, 878, 880. ~ H, 3,
147, 161.
Jülichsche Artikel I, 670, 671.
Julius lU., Papst (s. Camajano, Cres-
centio, Kardinäle) I, XFV^ XVI n.,
110, 177, 188, 204, 327, 381, 337 n.,
340, 401, 433, 633, 826, 846. — II,
71, 77, 83, 138, 451, 477 n., 496,
551, 656, 778 a.
— zum Konzil I, 279, 300, 316, 319,
327, 343, 354 n., 361, 370, 394, 427.
Jung, Benedict, von Waiblingen 1, 255 n.
— Dr. Timotheus, kurbrandenbnrg. Rat
I, 264, 340, 429, 686. — II, 412,
426, 547, 794 n.
Junius, Andreas, ansbach. Sekretär II,
691 n.
Junker = Hz. Albrecht von Bayern (?)
I, 368.
Jurisdiktion, geistliche I, 167, 179, 188,
198, 247, 387, 571, 738.
Kadauer Vertrag I, X, 1 n., 68, 81,
132 n., 162, 230, 771 n. — H, 26, 55.
— Chr. und der Kadauer Vertrag I,
XI, xn, XV, xxxrv, lo, 12, 25,
69, 99, 162 a, c, g, 164, 175 b, 222,
288 n., 494, 553 n., 559, 563, 668,
570, 672, 676, 584, 587, 602 n., 610,
621, 622, 634, 661, 661, 663, 669,
676, 677, 678, 681, 682, 697, 698,
700, 709, 711, 712, 713, 714, 721,
730, 746 n., 835, 863. — II, 102,
489, 602, 749, 766, 780.
K alten thal, Kaspar von, Scholaster des
Stifte Augsburg I, 30, 61, 121 n.
Kammergericht I, 162 g, 175, 213, 226,
236, 251 a, 356, 385, 387, 409, 433,
456, 485, 570, 671, 738, 747, 763,
862, 877, 879. — U, 4, 13, 17, 20,
39, 44, 53, 69 n., 154, 161, 162, 177,
178, 180, 182, 188, 196, 201 n., 209,
210, 213, 216, 220, 242, 245, 252,
256, 269, 296, 313, .340, 358 n., 425,
432, 439, 440, 444, 452 n., 456, 470,
486, 487, 489, 498, 505, 509, 611,
516, 621, 626, 537, 577, 661, 668,
670, 692, 708, 711, 716, 723, 732,
781, 816.
Kapfenburg, Deutschordenskommende
I, 6, 882.
Kardinäle U, 496 n.
Karl V. (s. Adrian, Alba, Andelot, Aren-
berg, Arras, Baersdorp, Bave, Böck-
lin, Boria, Boussu, Brandenburg—
Kulmbach, Carondelet, Chaulx,(1ercq,
Duarte, Eberstein, Egmont, Engelin,
Erasso, Haller, Hass, Heidelb. Ver-
ein, Homung, HUmheim, Könneriz,
Mepsch, Montfort, Neser, Obembur-
ger, Passau, Pfinzing, Ryc, Schwendi,
Seid, Soto, Späth, Sy, Tisnac, To-
ledo, Vargas, Veltwyk, Wirtemberg)
I, XUI, 76, 354 n.
— Persönliches, Reisen 1, 19, 81, 131 n.,
134, 142, 143, 167, 175, 177, 182,
183 n., 199, 235, 271, 272, 294, 296,
325, 340, 413, 419, 533, 574, 586,
591, 604, 683, 699, 721, 752, 755,
758, 764, 767, 770, 781, 782, 784,
789 n., 793, 796, 802, 807, 815, 816,
818, 822, 863. — II, 5, 6, 15, 41,
61, 71, 187, 192, 222, 349 n., 401,
607, 723.
— Kanzlei I, 738. — U, 70, 624.
— Hofrat I, 7n., 39, 120, 133, 165, 219.
— burgund. Räte I, 286, 317, 348. —
II, 410.
— deutsche Räte I, 286, 797. — 11, 71.
— deutscher Hofrat I, XXXVII, 433.
— n, 95, 236, 274, 367, 410.
— Praktiken und Pläne (s. Sucessions-
projekt) I, IX, XIV, XV, 162 n.,
401 n., 836. — II, 5 n., 12, 17, 21,
30, 71, 85, 87 n., 98, 99, 103, 130 n.,
150 n., 164, 193, 194, 206, 211,
234 n., 256,266, 274 n., 349 n., 391,
416 n., 477 n., 499, 601, 502, 521,
530, 550, 654, 563, 565, 578, 600,
607, 624 n., 634, 640, 699.
— Fremdes Kriegsvolk (s. Italien,
Spanien) I, 738. ~ II, 98, 99, 192,
197, 256 n., 601, 530, 554.
— Kriegsvolk in Wirtbg. (s. Spanien)
I, XXI, 42, 86, 112, 115, 117, 136 n.,
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710
Kegist er zu Band I und II.
152, 162 f, 175, 183, 235, 248, 250,
251 a, b, d, 252, 255, 286, 318, 331,
494, 501.
Karl V.
— Rüstungen (s. Bemelberg, Castaldo,
Ee, Hanstein, Marignano, Bossem)
I, XXXV, XXXVI, 199, 230, 232,
272, 279, 317, 331, 368, 387, 391,
402, 405, 432, 483, 536 n., 547, 555,
574, 589, 599, 612 n., 620, 631 n.,
646, 656 n., 671, 672, 683, 686, 687,
692, 699, 721, 752, 755, 764, 770,
791, 801, 815. — n, 15, 46, 57 n.,
61, 83, 190, 214, 495, 498, 502 n.,
550, 554, 563, 569, 611, 616, 619,
622, 624 n., 632, 639, 642, 650, 660,
737.
— zu Ferdinand (s. Ferdinand) I, X,
XIV, XV, XXI, xxn, XXXVI,
XXXVII, In., 162 n., 175, 175a,
251 an,, 402, 403 n., 447, 555, 583,
672, 681, 848 n., 863. — H, 30, 41 n.,
71, 74, 95, 100 n.. 274, 502 n., 657.
— zur kgl. Rechtfertigung I, X, Xn,
XV, XVn, XXXIV, 1 n., 7, 71, 72,
100, 118, 123, 127, 133, 143, 159,
162—162 h, 163, 167, 170, 171, 175,
175 c, 183, 200, 201, 215, 222,224,
225, 226, 229, 230, 248, 252, 416,
447, 462, 557, 558, 572, 582, 583,
599, 602, 603, 627, 672, 677, 697,
700, 711, 729, 750, 772, 776 n., 779,
780, 785, 788, 789, 794, 795, 797,
809, a35, 848, 858. — 11, 26, 55,
80, 96, 199.
— zum Protestantismus (s. Konzil) 1,
XVI, XXXIV, 438 n., 495, 699, 704,
723, 733, 770, 790, 885. — II, 20,
778 a, 784, 824.
— zu Frankreich I, XXI, 278 n., 327,
331, 333, 340, 351, 360, 372, 402,
414, 429, 483, 818, 821, 824, 826,
827, 830, 834, 836, 840, 846. — U,
5n., 30, 71, 83, 94, 100, 105 n.,
138, 157, 192, 206, 222, 378, 477 n.,
493, 550, 554, 607, 624 n., 637 n.,
687.
— zu den Kriegsfürsten von 1552 I,
XXVI, xxvn, xxxn, xxxiii,
XXXVI, 295, 298, 317, 347, 358,
379, 381, 391, 396, 411, 438, 447,
453, 462, 464, 468, 484, 495, 515,
551, 567, 581 n., 614, 633, 643,
650, 652, 656, 672, 680 n., 683, 693,
699, 725, 733, 750, 757, 768 n.,
825 n. — II, 30, 193.
Karl V.
— zu Kf. Moriz I, XXVI, XXXIX,
285 n., 303, 310, 331, 340, 342, 351,
368, 373, 378 n., 413, 429, 574, 625,
764 n. - n, 5n., 83, 210 n., 266,
274 n.
— zu den deutschen Fürsten und Reichs-
tag I, XXXIV, XXXIX, 21, 43, 48,
66, 85, 153, 264, 290, 387, 402,
411, 419, 420, 513, 551, 554 n., 571,
656, 815, 838, 840, 877, 878. — U,
77, 600, 657, 770.
— Bundesplan (s. Schwäbischer Bond)
n, 228, 260, 265.
— zu dem Streit Markgf. Albrechts
mit Bamberg und Würzburg I, 819,
822, 884. — n, 6, 14, 19, 21, 30,
31, 33, 41, 47, 50, 60, 61, 87, 140,
147, 148, 154 n., 186, 188, 193, 195,
196, 197, 201, 216, 218 n., 221, 249,
256, 262, 265, 274, 282, 300, 493,
521, 617, 640, 653, 662, 666, 696,
716, 730, 735, 778 a, 816.
— zu Wirtbg. :
— zu Chr. I, X, XII, XIII, XIV, XV,
XVI, XX, XXI, XXII, xxni, xxv,
xxvn, XXIX, XXXII, xxxul
XXXIV, XXXV, XXXVU, XXXIX,
6n., 8, 9, 10, 11, 19, 20, 24, 25,
26, 27, 32, 35, 40, 42, 44, 46, 47,
50, 51, 52, 53, 56, 57, 62, aS, 64,
67, 68, 72, 73, 74, 75, 76, 83, 91,
95, 97, 100, 103, 108, 112, 115, 117,
118, 120, 124 n., 127, 132, 142, 152.
159, 162, 175, 175 b, 181 n., 183 n^
199, 200, 201, 215, 224, 232, 235.
241, 245, 246, 248, 250, 251, 251a.
251 b, 254, 256, 259, 265, 267, 209.
295, 308, 317, 318, 331, 333, 340,
348, 349 n., 356, 360, 362, 368, 372,
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Kegister zu Band I und II.
711
375, 376, 379, 384, 385, 388, 390,
392, 393, 396, 397, 398, 399, 405,
406, 411, 412, 413, 416, 419, 420,
429, 433, 440, 444 n., 447, 448, 449,
454, 462, 463, 476, 494, 506, 514,
520, 528, 533, 540, 547, 561, 5^,
557, 558, 561, 563, 572, 574, 576,
582, 583, 586, 587, 589, 599, 602,
603, 609, 610, 616, 620, 627, 631,
642, 646, 663, 666, 672, 673, 677,
694, 697,700, 737 n., 744 n., 746 n.,
747, 750, 758, 760, 762, 770, 772,
776 n., 779, 780, 781, 783, 784, 785,
786, 793, 797, 798, 800, 809, 813,
846 n., 848, 852, 856, 86611., 868,
863, 879, 881, 883. — H, 2, 3, 7,
12, 13, 14, 19, 30, 31, 34, 55, 71,
74, 80, 84, 91, 95, 101, 113, 154 n.,
155, 157, 159, 168, 170, 177, 179,
187, 192, 193, 199, 206, 216 n., 220,
228, 236, 243, 260, 262, 265, 269 n.,
274, 288, 294, 306, 308, 317, 330,
360, 361, 367, 434, 526, 527, 537,
542, 55311., 556, 659, 564, 665, 569,
579, 585, 607, 648, 657, 668, 681 n.,
716, 736, 781, 788, 789 n., 799, 801,
809 n., 816.
Karl, Markgf. s. Baden.
Karlowiz, Christoph von, sächs. Rat I,
10 n., 391, 651, 705. — II, 70, 83.
Karpfen, Eberhard von, wirtbg. Rat
I, 122, 230n. — II, 370, 621, 614 n.,
735, 781.
— Hans von 11, 708.
Kassel U, 83, 696.
Katzenelnbogen, Streit zwiscJien Hessen
und Nassau I, 303, 495, 594 n. —
II, 21, 103, 273, 277, 340, 353, 358 11.,
411, 461, 518, 544, 566, 589, 610,
638, 651, 656, 665, 668, 675, 688,
746, 754, 756, 760, 778, 800, 806.
Keck, Karl, bayr. Kammen-at II, 9.
Keller, Andrea», wirtbg. Theologe I,
179.
Kellner, Bartholomäus, augsburg. Se-
kretär I, 30, 61, 121 n.
Kempten, Reichsstadt I, 165, 272, 368.
— Abtei n, 8n., 260, 736 n.
Kessler, Dr. Christoph, von Nürnberg
II, 257.
Kettenheim, Philipp von, Hauptmann
n, 428.
Kindsvatt^r, Bonifatius, in Stuttgart
I, 376. — n, 30.
— Jakob, in Schorndorf I, 376.
Khcr, Reinhard ?on, würzburg. Rat II,
569.
Kirchheim, wirtbg. Festung I, XX, XXI,
28, 36, 47, 56, 85, 93, 152, 162,
162 f, 164, 175, 175 a, b, 199 n., 236,
261, 251a, b, 253, 256, 258, 266,
278, 303, 317, 340, 372, 376, 383 n.,
392, 394, 397, 412, 513, 530 n., 559,
583, 744, 760 n. — ü, 361, 367,
410, 429.
— Burgvogt I, 338 n. — U, 674 n.
Kirlach, Hans von, Arzt II, 51.
Kitzingen U, 686.
Kniepass am Lech I, 686.
Knoblochsdorf, Friedrich von, ansbach.
Statthalter I, 144, 228, 260.
Knoder, Johann, wirtbg. Rat I, 2 n., 3,
30n., 63n., 99n., 104, 106, 131 n.,
174, 232, 245 n., 268, 261 n., 309,
390 n., 459, 667, 633 n., 666 n., 665 n.,
681, 711, 714, 745, 746 n., 768, 800,
841. — II, 84, 80, 86, 101, 102, 115,
253, 257 n., 269 n., 275 n., 310 n.,
361, 418, 476 n., 516 n., 524, 528,
573, 603, 609, 690 n., 699, 702, 706,
708, 718, 723, 746 n., 824.
Kuöringen, Jörg von I, 89, 744, 882.
— H. W. von, ansbach. Statthalter II,
106 n. 153, 205 n., 253,' 369 u., (574 n.,
695.
Koch, Arnold, von Caub, pfälz. Rat I,
292 n.
Kochenburg I, 862.
Koller, Wolf, kursächs. Rat I, 264,
316 n., 327, 331, 427.
Kolmar I, 422, 527. — U, 30.
Köln (s. Heidelb. Verein) I, 387.
~ Erzb. Adolf (s. Burkhard, Heidelb.
Verein) I, XXVID, 201 n., 230, 300n.,
316, 391, 412, 413, 414, 418, 419,
426, 427, 428, 431, 433, 442, 446 n..
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712
Eegister zu Band I und n.
447, 449, 450, 464, 471, 485, 631 n.,
533, 536, 644, 677, 602, 630, 714,
802, 818, 829. — H, 21, 83, 131,
140, 145, 149, 160, 234, 249 n., 256,
310, 521 n., 677, 681 n., 808.
Köln
— Erzb. Hermann von Wied I, 341 n.
Konfession, sächsische I, XVII, XVIII,
XIX, XX, 169 n., 179, 180, 188,
202, 209, 231, 238, 240, 247, 263,
279, 281 n., 287, 291, 327, 330, 332,
351, 760.
— wirtembergische I, XIX, XX, 169,
179, 180, 190, 194, 202, 208, 209,
218, 221, 231, 238, 240, 247, 249 n.,
263, 270 n., 279, 281 n., 284 n., 287,
289 n., 291, 293, 299, 300, 305, 310,
330, 332, 343, 361, 364, 365, 370,
386, 403, 421, 427, 428, 602, 689.
II, 616 n., 557 n., 572, 724, 760, 814.
— deren Konfatation U, 814.
Königsbronn, Kloster I, 681, 721. —
n, 7, 60, 61, 71, 95, 114, 367.
Königstein, Ludwig, Gf. von I, 576,
662. — II, 414 n., 428, 466, 489,
616, 638, 686 n.
Könneriz, Nicolaus von, kais. Rat I, 7,
39 n.
Konstanz (s. Konzil) I, Hin., 667,811.
— n, 476.
— B. von (s.Heidelb. Verein) I, 317 n.,
366 n., 441, 800, 808, 840, 866 n.,
866 n. — II, 8, 91 n., 118, 146, 177,
260, 485 n., 487 n., 491 n., 492,495,
521, 653, 653, 662, 666 n., 669 n.,
671 n., 697, 700, 704, 736 n., 797.
Konzil
— zu Konstanz I, XVII, 165, 169, 188,
198, 209.
— zu Basel I, 247, 316, 370.
— zu Trient (s. Augsburg, Brenz, Däne-
mark, Esslingen, Heilbronn, Hessen,
Isuy, Julius III., Kraichgau, 3Ie-
lanehthon, Memmingen, Nürnberg,
Preussen, Ravensburg, Schweden,
Ulm) I, xxm, XXV, xxvm, 21 n.,
177, 188, 198, 220, 221, 230, 247,
263, 279, 291, 293, 300, 310, 316,
401 n., 427, 429 n., 433, 441, 602,
666. — n, 616 n., 724.
Konzil
— die Protestanten und das Konzil I,
XIV, XVI, XVn, 166, 169, 172,
" 179, 180, 198, 270, 291, 296 n., 319,
413.
— Ohr. und das Konzil (s. Brenz, Dom-
stetten, Konfession, Langensalza,
Sachsen) I, XVI, XVU, XVm, XIX,
XXin, XXV, 157 n., 166, 168, 169,
172, 173, 179, 180, 188, 189, 194,
198, 202, 208, 209, 216, 231, 238,
247, 268, 262, 263, 270, 272, 279,
284, 286, 287, 289, 293, 294, 296,
300, 303, 308, 309, 310, 311, 314,
315, 316, 317, 319, 320, 326, 327,
328, 330, 331, 332, 343, 360, 361,
362, 363, 364, 366, 366, 370, 371,
374, 380 n., 386, 394, 402, 403, 408,
' 412, 419, 421, 427, 428, 441, 443 n.,
I 469, 467, 489, 602, 823.
, — Karl V. und das Komdl I, XVI,
XVn, 169, 170 n., 188, 198,. 209,
230, 247, 270, 279, 291, 300, 327,
343, 361, 362, 386, 387, 390, 403,
413, 427, 438 n.
— öeleit^frage I, XVQ, XX, 166, 169,
170 n., 179, 180, 188, 198, 209, 221,
231, 238, 247, 258 n., 263, 272, 279,
288, 291, 315, 327, 330, 343, 361,
370, 402.
— Pfalz und das Konzil I, XVH, 167 n.
169 n., 172, 194, 208,218,221,279,
299, 365, 403, 421, 443, 467.
— Sachsen nnd das Konzil : Kf. Moriz
I, XVn, XVm, XIX, XX, 165, 169,
172, 173, 176, 180, 188, 189, 194,
202, 208, 209, 210, 216, 217, 238,
240, 247, 258 n., 263, 272, 279, 287,
291, 296, 300, 306, 310, 315, 316,
319, 320, 326, 327, 330, 343, 361,
363, 364, 366, 366, 370, 374, 386,
391, 408, 427.
— Brandenburg und das Konzil: Kf.
.Joachim I, XVII, 165, 169, 172, 173,
189, 198, 202 n., 210, 279, 300 n^
316 n.
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Kegister zu Band I und U.
713
Eonzü
— Strassburg und das Konzil I, XIX,
165, 172, 173, 179, 180, 190, 194,
208, 209, 217n., 231, 238, 240n.,
247, 262 n., 263, 270, 281, 289 n.,
291, 305, 316, 326, 330, 343, 364,
371, 374, 380, 386, 394, 402, 412,
421 n., 441, 502. — n, 603.
Kozlig, Georg, zu Jagatschütz ü, 27.
Krafft, Hans von Ulm I, 888.
Krafter, Hieronymus I, 330.
Kraichgau, Adel im K. zum Konzil I,
166, 180.
Kram, Franz, kursächs. Rat I, 258, 267,
272, 290n., 294, 310, 320, 331, 351,
368, 373, 391. — U, 182, 324 n.,
452, 809, 810 n.
Krauss, Dr. Johann, wirtbg. Rat I, 71,
lB7n., 169 n., 170, 171, 194,208,
209, 218, 227, 236, 359 n., 370. —
n, 240, 281, 389, 439 n., 540.
Kreise I, 838 n. — U, 42, 520, 521,
680, 684, 716, 723, 731, 732, 781,
808, 832 n.
— bayrischer I, 395, 826, 838 n., 852.
— U, 5n., 8, 12, 13, 74, 84, 459 n.,
485 n., 489, 492 n., 498, 515, 521,
533, 535, 553, 679, 734 n., 736, 741,
753 n., 754, 808, 810, 82^.
— burgundischer II, 810, 814.
— fränkischer I, 588, 831, 837, 838 n.,
852. — II, 459 n., 485 n., 519, 521,
553, 680 n., 682, 727, 730, 731,
734 n., 735, 741, 753 n.
— kurfürstlicher I, 815, 816, 838. —
U, 8, 10, 390, 459 n., 485, 511 n.,
521, 553, 577, 633, 638 n., 679,
681 n., 697, 734 n., 735, 781, 799,
809, 810, 814, 824.
— niedersächsischer I, 838 n. — II, 21,
82 n., 521, 809, 810.
— obersächsischer I, 180 n., 838 n. —
n, 21, 485 n., 521, 553, 803, 808,
809, 810.
— oberrheinischer I, 838 n., 852. —
n, 459n., 521, 535 n., 553, 671,
792 n., 810.
— österreichischer II, 810, 814.
Kreise
— schwäbischer I, 162 h, 317 n., 356 n.,
444, 468, 482, 506, 508, 522, 555,
583, 586, 588, 771, 776 n., 800, 808,
815, 821, 826, 828, 840, 844, 866,
888. — U, 5n., 8, 74, 84, 91 n., 260,
389, 459 n., 485 n., 487, 491 n., 492,
495, 520, 521, 533, 535, 553, 577,
653,' 662, 666 n., 671, 679, 680n.,
682, 697, 700, 704, 707, 723, 731 n.,
735, 774, 781, 792 n., 797, 799, 803,
824.
— westfälischer I, 387, 838 n. — II,
730, 734.
Kreisexekutionsordnung s. Exekutions-
ordnung.
Kriegsfürsten von 1552 1, XXH, XXIV,
XXVI, XXX, XXXI, xxxn, xxxvi,
XXXVII, xxxvm, XL, 310, 331 n.,
341, 342, 347, 353, 357, 358, 373,
379 n., 394, 403, 423, 425, 431, 432,
434, 437, 442, 444, 455, 461 n., 468,
475, 480, 498, 501, 508, 515, 531,
544, 646, 549, 550, 555, 574, 591,
604, 606, 613, 619, 622, 633, 6.38,
648, 671, 679, 692, 697, 702, 706,
715, 723, 725, 732, 733, 734, 736,
737, 739, 740, 745, 749, 826 (s. Bam-
berg, Bayern, Brandenburg, Ferdi-
nand, Karl V., Lochau, Nürnberg,
Pfalz, Sachsen, Ulm, Wtirzburg).
— zu Chr. I, XXII, XXIII, XXV,
XXVI, XXVIII, XXIX, XXX, XXXI,
XXXin, XL, 189, 208, 266 n., 286 n.,
295, 298, 308, 309 n., 317, 333, 334,
344, 345, 347, 354 n., 357, 358, 372,
375, 376, 383, 384, 385, 389, 390,
393, 397, 398, 404, 405, 407, 410,
416, 425, 429, 438, 447, 449, 454,
456, 457, 459, 464, 465, 466, 470,
472, 475, 477, 481, 482, 487, 488,
490, 494, 495, 497, 508, 510, 511,
512, 513, 514, 515, 524, 525, 526,
535, 537, 553, 558, 564, 565, 582,
583, 584, 586, 588, 597, 598, 601 n.,
605 n., 606, 609, 610, 616, 620, 627,
630, 631, 638, 647, 660, 672, 706,
717, 740, 786. ~ U, 26.
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714
Register zu Band I und II.
Kriegsfürsten von 1652
— zu Frankreich I, XXIV, 341, 358,
389, 425, 430, 461, 466, 493, 495,
616, 574, 885.
— Unterhandlungen (s. Linz, Passau)
I, XXVn, XXIX, XXX, 393, 406,
411, 416, 418, 429, 430, 433, 438,
447, 448, 449, 464, 459, 462, 464,
466, 468, 472, 477, 478, 479, 481,
484, 486, 486, 487, 490, 495, 496,
506, 616, 624, 631, 561, 604, 633,
638, 647, 660, 652, 692, 699, 725,
728, 733, 786.
— Ausschreiben I, 403, 408, 414, 416,
419, 425, 430, 447, 456, 475, 496,
516, 738 n., 799.
Kuchen bei Geislingen I, 611.
Kulmbach, Hans von, Diener Markgf.
Albrechts II, 400.
Kupferberg I, 431.
Kuppingen, Hanni von II, 399, 718.
Kurfürsten 1, 43, 66, 86, 135, 163, 162 n.,
162 a, 169, 188, 200 n., 201, 234,
454, 486, 496, 640 n., 663 n., 569,
672, 663, 666 n., 669 n., 675 n., 677,
681, 682, 697, 700, 713, 844. — D,
7, 61, 83, 164, 206, 234, 262, 269 n.,
282, 323, 324, 410, 602, 528, 664 n.,
607, 618, 799, 808, 809.
— rheinische I, XXX, 201 n., 230, 387,
433 n., 437, 460, 471, 478, 480 n.,
481, 493, 496, 609, 612, 616 n., 619,
626, 664 n., 670, 687, 604, 606, 613,
714, 802, 806, 816, 818, 821, 830,
834, 838, 840, 846. — U, 18, 83,
178, 182, 189, 234, 236, 510 n., 677,
697 (s. Bacharach, Bingen, Ober-
wcscl, Kreise, Worms).
- geistliche I, 220, 230, 441, 471, 474,
481. — II, 164, 202, 209, 264, 808.
Kurz, Franz, wirtbg. Kammer Schreiber
I, 2n., 296 n., 398n., 671 n., 625n.
— II, 26 n., 30 n., 84, 163, 284 n.,
394 n., 421, 467, 493, 623 n., 708.
Ladenburg s. Heidelb. Verein.
Landenberg, ('hristoph von II, 521.
- Jakob von I, 383 n.
Landenberg, Sigmund von I, 89.
Landschad von Neckarsteinach II, 752.
— Christoph von, Hofmeister Hz. Ott-
heinrichs I, 107, 136, 147 n., 182,
195 n., 208 n., 211, 299, 586, 597 n.
— n, 88 n., 516, 536, 568, 580,
581, 590.
— Hans Pleiker, kurpfälz. Marschall
I, 220, 243 n., 423, 520. — U, 143,
226 n., 232, 242, 266, 499 n., 502 n.,
599, 792 n.
— Hans n, 108.
Langenmantel, Joachim, von Augsburg
I, 6n., 17, 19, 42, 80, 142, 169, 167,
238, 282, 314, 639, 591. — U, 513.
— Ulrich, bayr. Bat U, 808.
Langensalza, Besprechung sftchs. und
wirtbg. Theologen (Aug. 1661) I,
XIX, XX, 202, 216, 217, 231, 240,
247.
Lasso, Don Peter, de Castilia, kgl. Rat
n, 643, 560, 607 n.
Lauffen I, 376.
— Neckarschiffahrt bis I, XL, 753, 870.
— Obervogt s. Frauenberg.
Lauingen, Verhandlungstag im Streit
der Gff. von Öttingen U, 109, 184 n.
Laurent, St., französ. Gesandter 11, 493.
Leberthal I, 308.
Leipheim I, 480.
Leipzig I, 180 n., 247, 291. — U, 207 n.
Lele, Hieronymus, von Memmingen L
402.
Lemlin, Volmar I, 410 n.
Lenglin, Johann, strassburg. Theologre
I, 179 n., 209 n.
Leonberg I, 16, 63, 63, 376.
— PrÄdikant I, 110.
I — Obervogt s. Münchingen.
I Lersner, Heinrich, hess. Kanzler L 740.
: Leuchtenberg, Christoph, Landgf. von
I, 303, 674, 710, 868, 885. - n,
; 493, 633.
Leuck, Jörg, Ritter, dän. Gesandter am
Kaiserhof I, 294 n.
Leutkirch, Eeichsstadt I, 368.
Libertät, deutsche I, XXXVII, 3B8,
401 n., 414, 425, 468, 495, 515, 553^
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RegiHter zn Band I und II.
715
568, 670, 613, 704. — II, 157, 278,
493, 554, 586, 640.
Lichtenberg I, 275 n.
Lichtenfels U, 394, 425.
Lichtenstein, Eustach von, bayr. Rat
I, 74, 237 n., 292 n., 297, 302, 307,
323, 334, 336, 337 n., 367 n., 369,
395, 454. — II, 9n., 819.
Liebenatein, Moriz von I, 410 n.
Liegnitz, Friedrich, Hz. 1, 339, 531, 690.
Limburg I, 837.
Lindau, Reichsstadt I, 166, 281 n., 811.
Lindeck, Kaspar, Sekr. Maximilians 11.
I, 109.
Linz, Verhandlung Ferdinands mit den
Kriegsfürsten I, XXIX, XXX, XXXI,
XXXU, 484, 495 n., 508, 509, 512,
614, 515, 524, 531, 533, 536, 538,
640, 650, 653, 565, 566, 568, 570,
574, 602, 680, 755, 786.
Lipomano, B. von Verona, Nuntius in
Trient I, 279.
Lippa in Ungarn I, 303.
Lochau, Besprechung der Krieg-sfürsten
I, 266 n., 341 n., 347 n.
Lösch, Marx, hess. Diener I, 604 n.
— Wilhehn, bayr. Rat I, 448, 460, 472,
639, 644, 661, 697, 698, 836. -
II, 9, 17, 246, 397. 786, 789 n.
Lothringen I, 747, 830. — II, 818.
— Hz. (8. Heidelb. Verein) I, 517. —
II, 318, 358.
— Hzin. von I, 336, 411 n., 600. — II,
86, 358.
Löwen, Universität II, 410.
— Index ft, 818.
Löwenstein, Friedrich, Gf. von 1, 396 n.,
416, 430.
— Ludwig, Gf. I, 505, 590, 753. — II,
532, 664 n., 674 n., 686 n., 698, 700,
712, 788, 792.
— Wolf, Gf. I, 148. — II, 147, 197 n.
Lübeck I, 247.
Lucerame, Hauptmann II, 493.
Luchau, Hans Sigmund von, Rat Markgf.
Albrechts n, 752.
Lulius, Johann, in Frankfurt I, 180 n.
Lüneburg II, 61, 268, 784.
Lüneburg, Otto Franz, Hz. H, 80.
Luther, Martin I, 247.
Lüttich, Heinrich von, Büchsenschmied
zu Basel II, 448.
Lützelstein, Amtmann zu I, 517.
Luxeuil, Kloster I, 452.
Macedonien, IMnz von I, 300.
Magdeburg, Stadt I, 538.
— Verhandlung und Belagerung I, 7,
19, 36, 37, 43, 48, 63, 66, 73, 76,
85, 86, 90, 91, 101, 128, 131, 136,
143, 169 n., 177, 180 n., 189, 235,
249, 258, 285, 290, 303, 351, 368,
876.
- Erzbistum I, 43, 48 n. — II, 818.
Mailand, Gubemator von s. Gonzaga.
— Index II, 818.
Mailänder, Johann Ottmar, wirtbg. Theo-
loge I, 179.
Mainz I, 700, 717, 723, 745, 755, 767.
— II, 30.
- Erzb. Sebastian (s. Heidelb. Verein,
Preuss, Rudt) I, XXVIÜ, 143 n.,
201 n., 230, 279, 310, 391, 401, 412,
413, 414, 418, 419, 426, 427, 428,
431, 433, 442, 446 n., 447, 449, 460,
464, 471, 486, 493, 496, 636, 544,
545 n., 551, 664, 556, 662, 669, 592,
593, 594 n., 604, 606, 633, 649, 665,
668, 679, 685, 691 n., 696, 704, 705,
714, 730, 738, 760, 762, 763, 802,
816, 818, 8:^4, 861, 869, 870, 876.
— II, 8n., 10, 21, 48, 92 n., 96,
102, 142, 149, 164, 176, 182, 200,
284, 310, 313, 333, 521 n., 577, 691,
646 n., 648, 681 n., 739 n., 760,808,
831, 834.
Major, Georg, Theologe I, 180 n., 247
291, 320.
Maler, Michael, konstanz. Rat II, 492,
797 n.
Malsburg, Hermann von 11, 542.
Malvenda, kath. Theologe in Trient I,
300 n.
Manlich, Mathias, in Augsbui-g I, 314.
Mansfeld I, 76, 683, 837. — II, 668.
— Hans Georg, Gf. II, 823.
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716
Kegister zu Band I und n.
Mansfeld
— Volrad, Gf. I, 686, 831, 840, 843,
863. — n, 5n., 10, 14, 24, 30, 56 n.,
58, 63, 82 n., 477 n., 668.
Marbach, Johann, Strassbnrger Theologe
I, 173, 174, 179 n., 180, 209, 247 n.,
263, 315 n., 326 n., 380, 386, 394,
401 n., 628 n., 639 n., 603.
Marck, Jean de la, Marschall I, 451.
Marburg, Universität I, 291.
Marchthal, Kloster I, 626.
Maria, Kgin. von Ungarn, Statthalterin
der Niederlande I, 106, 107 n., 116,
120, 131, 167, 171 n., 176 n., 200n.,
206, 252 n., 265, 295 n., 340, 378 n.,
379 n., 401, 432, 468, 531 n., 565,
674, 600, 666, 737 n. — H, 190,
206, 222, 564, 663, 669, 611, 622,
639, 656, 814.
— zu Chr. I, Xm, 130, 133, 134, 137,
142, 143, 151, 154, 162, 167, 187 n.,
222, 722, 788 n., 823. — U, 416.
— zum Successionsprojekt I, XIV. —
II, 499.
Mariemont, niederländ. Festung I, 340.
Marignano, Marquis von, kais. Oberst
I, 784.
3Iarkgröningen 11, 614.
Marsal II, 214.
Marschall, Moriz, Kommissar Markgf.
Albrechts I, 688. — ü, 680.
Marte, Sebastian, aus Frei bürg I, 339.
Martin, kais. Hauptmann I, 175.
Martinuzzi, Georg, in Siebenbürgen I,
331, 333 n., 340.
Massarelli, Angelo, Sekretär des Trien-
ter Konzils I, 343.
^[assenbach, Wilhelm von, wirtbg. Mar-
schall, Obervogt im Zabergäu I, 3n.,
23, 64, 147, 184, 220, 232, 245 n.,
258, 261 n., 301 n., 312, 3a3, 686,
591, 697, 610, 692, 706, 717, 723,
746, 746 n., 758, 820 n., 841, 849 n.
— n, 250, 255, 266, 264, 272, 278,
284 n., 306 n., 310 n., 349, 364 n.,
383 n., 389 n., 616 n., 624, 628, 690 n.,
696 n., 824.
— Hans von, gen. Theflacker I, 770,
Maulbronn I, 469, 763.
— Streit des Abts mit Chr. I, 39, 53,
63, 90, 100, 108, U5, 117, 123,
162 g, 199.
Maximilian I., Ksr. I, 81. — ü, 765.
Maximilian H., bdhm. Kg. (s. Lindeck)
I, 86, 86, 89, 96, 105, 108, 109,
120, 181 n., 142, 214, 222, 248, 253,
264, 290, 296, 300, 302, 307, 310,
313, 317, 321, 323, 331, 334, 340,
367 n., 368, 373, 395, 448, 484, 609,
644, 733, 791 n. — H, 80 n., 160 n.,
223, 229, 261, 349 n., 358 n., 416 n^
468, 499, 602 n., 503, 507 n., 510 n.,
549 n., 650, 652, 654 n., 588, 618,
765.
— dessen Gemahlin I, 323, 840, 560.
— dessen Sohn n, 499.
Mecklenburg 1, 222, 290. — H, 274, 7&4.
— Christoph, Hz. I, 451.
— Georg, Hz. I, 303, 394, 614, 717.
— Johann Albrecht, Hz. I, 426, 487,
508, 625, 526, 537, 564 n., 691, 605,
702, 738 n. — II, 266, 385, 493,
649, 668.
— Ulrich, Hz. n, 649.
Meissen I, 180.
— Burggraf s. Plauen.
Melanchthon, Philipp 1, 279. — E, 107 n.,
646 n., 738.
— zum Konzil I, XVIIn., XVm, 165n^
169 n., 173, 180, 209,231,238,247,
291, 300, 320, 343, 351, 361, 364,
394, 402, 408.
Memmingen I, 272, 368. — H, 310, 527.
— zum Konzil I, 165.
— Besprechung zwischen (Tir. und Hz.
Albrecht I, 764, 765, 767, 771, 772.
774, 776, 778, 780, 785, 788, 795,
800, 809, 826, 844. — H, 12, 26.
' — Verhandlung über Erneuerung des
I Schwab. Bundes: 1. Tag II, 71,84,
j 86, 91, 98 n., 101, 115, 118, 126 n.,
137, 145.
2. Tag n, 146 n., 169, 177, 187,
228, 310, 613.
Menius, Justus, in Gk)tha I, 180 n.
Mepsch, Dr., kftis. Rat II, 96 n,, 753, 80a
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ttegister zu Band I und II.
717
Mergentheim n, 643.
Merseburg, B. I, 165, 248.
Mespelbrunn, Peter Echter zu, Amt-
mann zu Prozelten IT, 195, 197.
Metz I, 424, 483 n., 502, 617, 636 n.,
566, 747, 773, 830, 836, 851, 863,
885. — n. In., 4, 5n., 6, 7, 10,
15, 24, 72, 157, 190, 196, 200, 602,
694.
— B. von IT, 214 n.
Minden H, 82 n., 124 n., 149.
Minkwitz, Erasmus von, emestinischer
Kanzler I, 180 n.
— Hans von, Rat des Markgfen. Hans
von Brandenburg I, 347 n.
MöckmüM n, 447.
— kais. Kriegsvolk in M. 1, 134, 152.
Molina, kais. Truppenführer I, 176.
MolinÄus, Dr. Karl, Jurist U, 393, 479 n.,
570.
Molter, Heilbronner Theologe I, 180 n.
Mömpelgard, Gfsch. I, XX, XXI, 2,
4n., 8n., 15 n., 20, 22 n., 56, 112,
120, 131, 162, 183, 199, 241, 416,
422, 436, 446, 448, 452, 458, 641,
609, 833. — II, 159, 179, 187, 217,
262, 338, 361, 367, 410, 418, 431,
479.
Montmorency, Anne de, Connetable I,
368, 493, 602, 612 n., 517, 625 n.,
646, 885. — n, 477 n.
Montfort, Haug von, kais. Rat und
Kommissar zu Trient I, 262, 272,
279, 287, 291, 300, 311, 316, 327,
330, 343, 366, 366, 427, 428, 441,
689, 612 n., 770. — H, 96 n., 735 n.
M5rlin, Theologe II, 724, 743.
Mosbach, Stift H, 447.
Mordeisen, Dr. Ulrich, kursächs. Kanz-
ler I, 247, 661, 663, 705.
Mörsberg, Franz Freiherr zu, Obervogt
im Schwarzwald I, 376 n., 376, 779,
886.
Moskowiter I, 138 n.
Mtinch, Jos. I, 69 n. — 11, 399.
Mttnchaurach 11, 257.
Münchingen, Werner von, Obervogt zu
Leonberg I, llOn., 546 n., 779. —
n, 20, 441 n., 646, 654, 691, 727,
768, 771, 778, 800, 801, 814 n., 882,
834.
Münchingen, Werner von
— in Trient I, 370, 427, 441.
Mundeisheim II, 108.
Münsingen, Jos. I, 84.
Münster II, 82, 233 n.
—- B. von (b. Heidelb. Verein) I, 765.
~ n, 133 n., 139 n., 149, 291 n.,
502 n., 784.
Münsterberg, Hzz. II, 27.
Münze I, 219, 251 d, 266, 294 n., 303,
317, 386, 387, 408, 413, 444, 458,
571. — n, 78, 300, 620, 664, 735.
Murrhardt H, 429.
— Jakob Hofsäss, Vogt H, 701, 709,
718, 721, 722.
Musculus in Bern I, 173 n., 291 n.
Musslohe, Heinrich von, ansbach. Rat
I, 260.
UTantuoü, Gf. I, 451.
Naogeorg, Thomas, Prediger in Stutt-
gart n, 419.
Nassau I, 180, 272.
— Adolf, Gf. von H, 14.
— Balthasar, Gf. von, Deutschordens-
komtur in Kapfenburg I, 6n.
— Hans, Gf. von I, 612n., 770. — II,
46, 192, 650, 811.
— Wilhelm, Gf. von (s. Katzenelnbogen)
n, 694.
Nationalkonzil I, 495, 553, 670, 571.
Naumburg, Julius Pflug, B. I, 166, 296,
427, 441. — n, 96 n.
— Tag zu N. (Mai 1551) I, 189.
— Tag der A. K.-Verw. 1664 H, 616,
524, 628, 635, 636, 639, 546, 556,
657, 658, 667, 668, 572, 680, 581,
682, 590, 603, 620, 644, 646, 662,
724, 726, 738, 742, 743, 744, 750,
769.
Neapel I, 310, 691, 846. — H, 71 n., 83.
Neckarschiffahrt I, XL, 753, 870. —
n, 96, 564.
Neckarsulm I, 870, 878, 879, — n, 17.
Nef, Endris I, 180 n.
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718
Register zu Band I und ü.
Neidecker, Dr., bamberg. Rat II, 496.
Neithart, Wolf, Bllrgermeister von Ulm
I, 6n.
Neobolus, Jodocus, Pfarrer in Entringen
I, 289, 296, 311, 327, 328, 370n.
Neresheim, Kloster n, 816.
Neser, Peter, kais. Rat II, 95 n,
Neuchatel I, 80 u.
— Anspruch Chrs. auf die Neuchateller
Herrschaften I, 80, 83, 88, 183, 286,
294, 429, 761, 863. — H, 7, 479 n.
Neuenar, Gf. von n, 96 n.
Neuenbürg I, 276 n. — H, 436.
Neuenhof, Wilhelm von, gen. Lai, Jülich.
Hofmeister I, 671, 576, 704, 739. —
n, 82, 466 n., 504 n.
Neuenstadt I, 410.
Neuffen, wirtbg. Feste I, 37, 214, 494,
613.
Neuschloss, Zusammenkunft in, s. Hei-
delb. Verein.
Neustadt, hess. Amt I, 604 n.
— a. d. Aisch II, 206.
Neustetter, Erasmus, Kanoniker in Würz-
burg n, 496 n.
Nidpruck, Dr. Kaspar, kgl. Rat II, 510.
Niederlande I, 512n., 516, 656, 671,
600, 877. — n, 60, 71, 83, 410.
Niedersachsen I, 842, 843, 867. — n,
98, 197, 530.
Nippenburg, Jörg von, Hauptmann II,
428.
Nordhausen, Reichsstadt I, 180 n.
Nördlingen I, 43, 444. — H, 184.
Nordweü I, 886.
Nothaft, Sebastian, bayr. Marschall I,
430 n., 644.
— Wilhelm, Komtur zu Mergentheim
I, 770. — II, 14, 19, 47, 96 n., 633. |
- Wolf, wirtbg. Lehensmann I, 169.
Nürnberg (s. Heidelb. Verein) II, 527, |
809. I
— zu den Kriegsfttrsten von 1562 I,
314, 317, 419, 555, 685, 691, 697 n.,
647, 648, 649, 669, 683, 770, 831,
837.
— zu den fränk. Unruhen n, 5 n., 69 n.,
97 n., 104, 117 n., 126, 131, 139,
164 n., 160 n., 186, 192, 197, 200,
213 n., 219, 235, 247 n., 267, 260,
316, 375 n., 394, 441 n., 633, 580.
Nürnberg
— zum Konzil I, 165, 180 n.
Nürtingen, Pfarrer zu n, 311.
Oberdeutschland I, XVnin., XX, XXH,
XXXVI, 341.
— Oberdeutsche Städte I, XIX, 180,
190, 209, 671, 692, 749, 825 n. —
n, 91, 115, 273 n., 310, 390, 511,
627, 633, 684.
Obemburger, Johann, kais. Sekretfir
I, 7, 40, 42, 64, 78, 79, 119, 152,
227 n., 241, 255, 286, 303, 317, 391,
574, 604, 643, 683. — H, 624.
Oberpfalz I, 369, 382, 400, 423, 60a
— n, 98 n., 167, 266, 369, 376, 390.
Oberwesel, Zusammenkunft der rfaein.
Kff. 1652 I, 387, 519.
— Zusammenschickung Juli 1553 II,
297 n., 300, 304.
Ochsenhausen II, 86.
Oldenburg, Christoph, Gf. I, 401, 592,
604, 609, 631, 688, 695, 702, 715 n.,
717 n., 727 n., 842. — II, 197, 207 n.,
211, 223, 233 n., 236, 466, 472, 473,
474, 668.
Omey, St., französ. Hauptmann I, 649,
669, 685.
Opferkann, Schanzmeister II, 428.
Oppenheim, pfälz. Stadt I, 716, 716, 717.
Oranien, Prinz von I, 80, 83, 88, 183,
286, 294, 761, 770, 863. — II, 7,
277 n., 479.
Orleans, Juristenfakultät I, 4n.
Ortenburg, Landvogtei I, 36.
— Gff. von I, 56 n., 80n. — II, 7, 16,
83 n., 372, 434, 664, 816.
Oslander, preuss. Theologe, dessen
Rechtfertigungsstreit I, 326, 337. —
n, 107, 823.
Osnabrück II, 82 n., 124 n.
Ossa, Dr. Melchior, knrsächs. Bat I,
331, 674 n.
Ossburg, Jakob von, Rat 3(arkgf. Alb-
rechts II, 696, 745, 816.
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Kegriflter zu Band I und ü.
719
Österreich, Evangelium in ö. II, 631.
Otho, Hans, Schultheiss ra Echzell 1, 373.
Öttingen, Stadt I, 424.
— Grafen I, 413. — n, 23 n., 71, 83,
95, 109, 184 n., 368, 483 (a. Lau-
ingen).
— Friedrich, Gf. I, 429, 556, 787. —
n, 95, 495.
— Loth II, 95.
— Ludwig d. Ä. I, 219, 413, 414, 429,
447 n., 463, 548, 555, 667, 787, 883.
— n, 7, 16, 61, 96, 269 n., 379,
381, 489, 804.
— Ludwig d. J. I, 219 n., 414, 463,
548, 565. — II, 83 n., 489, 495, 614.
— Wolf I, 665, 676. — U, 276.
Pacens, Theologe in Leipzig I, 180 n.,
361.
Paderborn s. Heidelb. Verein.
Pappenheim, Georg Ton, Reichsmarschall
I, 28, 66, 138.
Papst 8. Jnlius lU.
Parma I, XX, 177, 204, 272, 279, 300,
310, 433.
Paasau, B. von I, 573, 602, 614, 644,
657, 663, 680 n. — D, 336, 344,
349 n., 406, 418, 489, 499 n., 500 n.,
507, 511, 566, 697, 637 n., 654 n.,
789, 805 n., 811, 812, 818, 828.
— Passaucr Tag (Sommer 1562) I,
XXXI, xxxn, xxxni, xxxiv,
XXXV, 303 n., 638, 640, 550, 651,
552, 653, 565, 557, 560, 666, 667,
668, 670, 671, 574, 576, 678, 579,
681, 582, 583, 586, 588, 691, 594,
595, 596, 604, 605, 606, 607, 608,
609, 610, 613, 614, 616, 618, 622,
626, 631, 632, 637, 643, 650, 651,
652, 653, 658, 669, 660, 661, 665,
667, 674, 680, 684, 687, 691, 692,
693, 695, 699, 704, 706, 708 n., 709,
710, 716, 728, 733, 747, 751, 755,
756, 757, 770, 786, 821.
— Wirtbg. Sache 1, XI n., XXXI,
XXXIV, 650, 567, 658, 559, 660,
663, 664, 566, 568, 569, 571, 672,
676, 677, 678, 587, 594, 596, 605,
614, 616, 617, 618, 621, 622, 623,
626, 627, 6g4, 636, 639, 643, 651,
654, 665, 658, 661, 667, 668, 669,
672, 673, 675, 677, 678, 680, 682,
694, 697, 698, 700, 701, 709, 711,
712, 713, 721, 746, 750, 758, 776.
Passau
— Kais. Räte I, XI n., XXXIV, 572,
574, 593, 602, 605, 616, 622, 626,
627, 634, 639, 658, 668, 672, 675,
677, 694, 697, 698, 700, 701, 709,
712, 721, 750.
— Wirtbg. Räte I, 570, 572, 576, 579,
581, 582, 583, 587, 594, 596, 698 n.,
602, 606, 614, 616, 616, 617, 618,
621, 623, 626, 627, 628, 632, 634,
639, 643, 650, 651, 654, 655, 65(5,
658, 661, 663, 666, 667, 668, 669,
670, 673, 674, 675, 677, 678, 682,
684, 686, 694, 695, 697, 698, 699,
701, 704, 710, 711, 712, 721, 746,
747.
— Passauer Vertrag I, XXXVI,
XXXVII, XXXIX, 622, 662, 653,
671 n., 674, 680n., 691, 699, 704,
710, 723, 733, 734, 735, 736, 737,
738, 740, 745, 749, 752, 755, 757,
769 n., 786, 791, 815, 825 n., 831,
841. — II, 85, 147, 161, 193, 2:i8,
256, 260, 266, 304, 461, 602, 524,
528, 539, 603, 606, 725, 802, 820,
833.
Passavaut, burgund. Herrschaft I, 241.
— II, 159, 179.
Peeg, Liz. Wendelin, bfl. augsburg. Rat
II, 413 n.
Perbinger, Dr., bayr. Rat II, 627 n.
Pfak, Reichsvikariat I, 192.
— Friedrich, Kf. (s. Bettendorf, Dien-
heim, Drechsel, Ebleben, Esch,
Fleckenstein, Gemmingen, Hailes,
Hartmann, Hauprecht, Heidelb. Ver-
ein, Heuring, Koch, Konzil, Land-
schad, Probus, Riedesel, Schwarz,
Thum, Ttirkheim, Weiler) 1, 6, 10 n.,
20 n., 23, 143 n., 175, 194 n., 195,
201 n., 220, 225 n., 234, 256 n., 269,
277 u., 286 n., 290, 309, 336, 342 n.,
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720
Register zu Band t und It.
366, B68, 755, 756, 792, 795, 801,
802, 806, 814, 816, 818, 819, 821,
826 n., 834, 837, 842, 854, 856 n.,
876, 878, 879, 887. — H, 4, 7, 11,
18, 56, 69 n., 70, 87 n., 96, 102, 154,
160, 163, 200, 204, 268 n., 276, 293,
299, 309, 310, 313, 320, 365, 406,
434,463,499, 512, 521 n., 552,589,
591, 596, 611, 615, 627, 631, 635,
677, 681 n., 707, 729, 777, 781, 793,
796 n., 808, 820, 831, 834.
Pfalz
— Friedrichs Gemahlin II, 293, 337,
739.
— Zu8ammenschlu88 mit Chr. I, XXIV,
xxvn, xxvm, xxix, xxx,
XXXin, XXXV, XXXVI, 304, 312,
335, 346, 355, 369, 382, 387, 388,
396, 430, 433, 437, 439, 446, 454,
460, 464, 470, 476, 481, 485, 486,
490, 491, 492, 494, 496, 500, 501,
603, 607, 608, 509, 611, 512, 616,
517, 563, 664, 666, 570, 576, 684,
688, 604, 606, 608, 610, 612, 614,
622, 629, 632, 633, 636, 637, 638,
640, 641, 647, 648, 649, 659, 662,
664, 666, 666, 670, 671, 679, 684,
687, 691, 692, 693, 694, 696, 696,
702, 707, 709, 714, 716, 720, 726,
727, 733, 737, 740, 745, 749, 752,
759, 767, 774, 777, 786, 814, 815,
821, 834, 840, 846, 861, 866, 876,
877, 880. — n, 31 n., 161, 693, 694,
710, 788, 792.
— Pfaiz.-bayr. Erbeinigfung und Streit
über die Kur l, XXIV, 136, 141,
146, 146, 147, 160, 163, 166, 167,
166, 182, 184, 186, 191, 192, 195,
197, 203, 207, 211, 226, 234, 237,
239, 243, 246, 261, 292, 301, 336,
337, 367, 369, 382, 395, 401 n., 416,
433, 448, 460, 486, 662, 741, 762,
767, 774, 846, 850, 851, 857, 860.
— n, 39 n., 44, 61, 57, 77, 98 n.,
167, 176, 460 n., 616 n., 624, 770
(s. Bayern).
— zur Erhebung von 1652 I, XXVII,
XXIX, 804, 345, 349, 363, 358, 378,
382, 388, 391, 393 n., 400, 401, 404,
407, 409, 416, 417, 419, 423, 431,
434, 442, 448, 449, 450, 464, 470,
472, 473, 474, 477, 481, 484, 486,
486, 491, 492, 493, 496, 503, 512,
517, 619, 520, 524, 529, 536, 538,
544, 546 n., 550, 551, 552, 654, 562,
564, 572, 679 n., 680, 586, 598,
597 n., 606, 607, 608, 609, 613 n.,
638, 664, 665, 685, 688, 695, 702,
703, 704, 708, 715, 716, 717, 718,
723, 739, 749, 755, 767, 762, 768,
783, 784, 786, 813, 815, 825.
Pfalz
— Wolfgang, Hz., Bruder des Kfen.
I, 6, 184, 192, 234. — H, 166, 167,
293.
— Wolfgang, Hz., von Zweibrücken,
Administrator in der Oberpfialz I, 6,
135 n., 143 n., 166, 169 n., 180,192,
194, 208, 218, 240, 270 n., 290, 299,
312 n., 382, 421, 443, 454, 467, 496,
664, 717. — n, 63, 160, 167, 202n.,
235, 338, 602 n., 568, 581, 590 n.,
691, 724, 725, 738, 769, 778, 776,
826.
— Ottheinrich, Hz., von Pfalz-Neuburg
I, 6, 107, 130, 136, 147, 157, 166,
182, 186, 191, 192, 194, 195, 197,
203, 207, 208, 211, 220, 221, iS4,
239, 277, 337 n., 366, 403, 408, 461,
616, 668, 797, 826 n., 866 n. - H,
9, 17, 18, 35, 89, 44, 77, 110 n.,
132, 151, 167, 202n., 211, 218,236,
240, 281, 320, 404, 450, 616, 535,
636 n., 656, 668, 680, 581, 590, 591,
616, 618, 627, 635, 645, 659, 713,
724, 725, 738, 744, 762, 770, 776,
777, 778 a, 783, 784, 787, 790,802,
805 n., 808, 811, 812, 820, 825, 826,
833.
-— zu den Kriegsfürsten von 1652 I,
403, 408, 531, 632, 555, 586, 591,
697, 609, 610, 619, 692, 706, 717,
723, 740, 746, 749, 752, 786, 815
(s. Arnold, Landschad, Pollant, Kos-
colanus).
— Kudolf I., Pfalzgf. I, 15a
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Register zu Band I und H.
721
Pfak
— Johann ü., Ton Simmern II, 602 n.,
696 n., 671, 770, 804.
— Friedrich, H«., „Tom Hundsrtick**
I, 6, 110, 140, 143, 406, 464, 717,
796, 883, 886. — ü, 595 n., 671,
721 n., 761, 752, 770, 804.
— Georg, Pfalzgf. II, 644, 674, 686,
687, 696 n., 610, 619, 622 n., 649,
686 n., 726, 761, 762, 765.
Pfefflnger, Johann, Theologe in Leipzig
I, 180 n.
Pfennig, gemeiner I, XXXVI, 136, 138,
251 a, 321, 485, 583, 656, 665, 666,
670, 709, 710, 726, 733, 746, 747,
752, 755, 756, 762, 764, 767, 770,
771, 772, 776, 777, 778, 791, 800,
802, 806, 807, 808, 815, 826, 828,
836, 837, 844. — II, 23, 26, 66.
Pilnzing, Paul, kais. Sat I, 4n., 7, 26,
47, 76, 108, 120, 123, 183, 199 n.,
251, 261 bn., 255, 262 n., 286, 303,
373, 406, 413, 440. — ü, 114, 201 n.,
286 n., 294, 524 n., 554 n., 564,
681 n., 816.
— dessen Vater I, 325.
Pflog, Julius s. Naumburg.
Pfoi^eim, Verhandlung im bad. Haus-
streit I, 424 n.
Pfiülingen I, 376.
— Kloster I, 219.
Philipp, Prinz Ton Spanien (s. Successions-
Projekt) I, 25, 62, 73, 85, 131 n.,
162, 167, 176, 175 c, 177, 182, 183,
351. — n, 71, 103 n., 157, 236, 410,
416 n., 458, 477 n., 542, 643, 588,
619, 789 n.
Piemont, Prinz Ton II, 236.
Pighino, pftpstl. Nuntius in Trient 1, 279.
Pistorius, Superintendent in Nidda I,
180 n.
Plassenburg II, 205, 220, 258, 394, 435,
490, 667, 672, 683, 684, 691, 696, 709.
Planen, Heinrich y., böhm. Kanzler I,
268, 614, 699, 704, 717, 723, 728,
733, 734, 735, 737, 745, 749, 752,
786. — n, 247, 325, .%5, 377, 412,
424, 435 n., 452, 502 u.
Krnit, BrS«fw. d«8 Hxs. Chr. II.
Plauen, Heinrich von
— dessen Sohn I, 657.
Plettenberg, Bertram von, Jülich. Ge-
sandter II, 82 n.
Plieningen, Hans Sigmund von I, 15.
— Hans Dieterich, wirtbg. Rat I, 258,
268 n., 273, 274. — H, 84, 85, 86,
101, 147, 161, 168, 182 n., 765, 780.
— nach Trient I, 262, 272, 279, 287,
289, 293, 296, 300, 310, 316, 317,
319, 327, 328, 330, 331, 332, 340,
343, 350.
— in Passau s. Passan.
Polen I, 247, 279, 288, 290, 394, 401 n.,
754, 775, 782, 792, 819 n., 826. —
II, 17 n., 39, 44.
Pollant, Dr. Veit, Rat Hz. Ottheinrichs
I, 182. — II, 770, 787.
Pollweiler, Christoph von II, 214 n.
— Nikolaus von I, 89, 360 n. — II,
345 n., 370.
Polus, Kardinal, pfipstl. Le^at II, 378.
Pommern I, m, 135 n., 247, 656, 570,
674, 681. — II, 385, 493, 784.
Pommersfelden, Treffen bei 11, Hin.
Ponickau, Friedrich von, emestin. Mar-
schall I, 574.
Porsberg, Hang von II, 4.
Porte, Louis I, 461.
Portugal I, 427.
— Maria, Kgin. I, 85, 131 n. — II, 236,
410.
Post I, 279, 287, 300, 325, 831, 429,
555, 814, 879. — ü, 194, 587.
— von Wirtbg. nach Bayern und Pfalz
I, XXVm, XL, 454, 464, 471, 472,
490, 660, 652, 560, 588, 591, 596,
741, 853 n., 860, 861.
Prastberger, kgl. Rat (?) I, 76.
Preuss, Dr. Peter, mainz. Rat II, 428.
Preussen I, 312 n.
— Albrecht d. Ä., Markgf. von Branden-
burg I, 6, 326, 341 n. — II, 107 n.,
236, 346, 493, 670, 724, 769, 784, 794.
— zum Konzil I, 165, 172, 247.
Probus, Dr. Christoph, pfälz. Kanzler
I, 243 n., 292 n., 304, 312, 496, 576,
726. — II, 98 n., 161, 332 n., 349 n.
46
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722
Register zu Band I und II.
Pyramius, Sekretär der Kgin. Maria I,
567 n.
Radziwill, Nikolaus Uz. I, 792.
Raid, SÜTCSter, Rat Markgf. Albrechts
n, 493, 495, 575 n., 649, 792 n.,
811, 812.
Ranshofen, Propste! II, 819.
Rappoltst^in, Herr von I, 422.
Ravensberg, Herrschaft n, 133 n.
Ravensburg I, 272, 811.
— zum Konzil I, 166, 281 n.
Rebitz, Karl von, Amtmann zu Main-
berg n, 47.
Rechberg, Konrad von I, 46. — II, 74.
— Ulrich von II, 560 n., 629.
Rechenberg, Balthasar von, Statthalter
zu Ansbach I, 563.
Rechtfertigung, königliche (s. Karl V.)
I, X, XI, XII, XV, XX, XXI, XXIII,
XL, 1, 7n., 13, 18, 38, 42, 43, 54,
66, 61, 64, 67, 68, 71, 72, 78, 79,
81, 85, 87, 98, 100, 104, 109, 111,
119, 127, 137, 154, 162 n,, 163, 167,
176 a, 193, 201, 212, 213, 220, 222,
224, 227, 229, 280, 236, 260, 263,
266, 266, 267, 294, 303, 494, 670,
674, 606, 618 n., 661, 663, 672, 676 n.,
677, 697, 719, 721, 729, 836. — H,
26, 66, 664, 817.
— Chr. und die kgl. Rechtfertigung
I, X, XI, Xn, 1, 3, 4, 6, 6, 10 n.,
12 n., 13, 16, 17, 22, 23, 33, 37, 64,
66, 68, 61, 69, 70, 78, 79, 91, 126,
162, 176, 216, 216, 219, 226, 286,
416, 676, 618 n., 729.
Reckerode, (reorg, Truppenführer I,
331, 401, 493, 797. — H, 410.
Regensburg I, XXXVI, 674 n., 622,
797. — II, 53, 381 n., 402, 608, 611,
516, 533.
Rehlinger, Anton Christoph, von Augs-
burg I, 6n.
Reichenweiher, wirtbg. Herrschaft 1,
422, 436. — U, 367.
Reichsbeschwerden (s. deutsche Nation)
I, XXXIII, XXXVm, 387, 456, 486,
496, 636, 666, 698, 699, 700, 704,
719, 738. — II, 37, 102, 324 n.,
602.
Reichssiegel I, 738.
Reichsstädte (s. Esslingen, Heidelb.
I Verein, Speyer) I, 80, 468, 689, 556,
613. — U, 31, 86; 200, 454, 508,
611, 616.
Reichstag I, 387, 671, 738.
— zu Augsburg 1648 I, XIV, 6, 20n^
llOn., 160, 153, 188,220, 234,261b.
— zu Augsburg 1550/61 I, Xm, 8,
6n., 21, 23, 28, 37, 43, 48, 63, 66,
76, 86, 86, 90, 132, 136, 138, 142,
143, 151, 166, 169, 188, 198, 319,
485.
— zu Augsbuig 1655 [Vorgesdiichte]
I, 733, 826, 877, 880. — II, 44, 71,
86, 101, 107, 138, 146 n., 147, 161,
177, 186, 192, 193, 196, 200, 228,
249, 251, 266, 260, 266, 266, 270,
276, 296, 299, 308, 314, 316, 821,
324, 360, 372, 391, 410, 461, 464 n^
460, 464 n., 469, 471, 499, 602 n^
610, 514, 616 n., 518, 521, 528, 639,
642, 650, 564, 657, 659, 670, 672,
676, 678, 680, 681, 584, 688 n., 690,
591, 597, 699, 600, 604 n., 606, 6a7,
608 n., 616, 617, 618, 621, 622, 624,
626, 627, 630, 634, 636, 637, 641,
646, 648, 654 n., 657, 658, 662,
681 n., 724, 726, 736, 744, 750,
776 n., 780, 784, 809, 813, 814, 820.
822, 824, 828, 831, 832, 833, 834.
; Reichsvorrat I, 48 n., 66, 76, 85, 86,
\ 90, 162 g, 261 a, 340, 456, 481, 496,
6a3. — II, 213, 781 n., 799, 809.
I Reiifenberg, Friedrich von I, 331, 401,
i 740, 749, 842.
Reiffenstein, Albrecht, bayr. Rat U, 375,
Reihing, Sigmund, wirtbg. Schreiber I.
494. — II, 256.
Reischach, Eck von II, 626.
— Ruf von I, 101, 148, 347, 521, 87h
882.
Reiter, Jörg, bamberg. Kanzler n, 257.
Religion (s. Interim, Konzil, Wirtem-
berg) I, 494, 616, 625, 632, 666,
668, 670, 571, 613, 699, 704, 723.
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Begister zu Band I and II.
723
733, 738, 770. — n, 21 n., 450, 451,
467, 470, 496, 613, 516 n., 624, 628,
535, 540, 546, 551, 556, 657, 578,
580, 581, 583 n., 584, 603, 605, 606,
620, 627, 629, 636, 692, 700 n., 723,
724, 726, 743, 760, 769, 773, 776,
778 a, 784, 787, 802, 818, 820 n.,
828, 824, 828, 833.
Remchlingen, Hans. Ton, Hauptmann I,
389.
Renard, Simon, Leutnant dWmand I,
390, 391, 863. — H, 7.
Rena, Ulrich, Keller zu Weinsberg 1, 410.
Renas, kursächs. Diener IT, 365 n.
Reutlingen I, 43, 93 n., 166, 180, 281 n.,
498, 811 n. — II, 389n., 718.
Rej, Claude de n, 327.
Rhein I, 671.
Rheineck, Grafen I, 837.
Rheinfelden, Hans Hamann, Truchsess
I, 422, 436, 445 n., 458, 527.
Rheingraf, Johann Philipp 1, 204, 360 n.,
401, 414, 419, 423, 429, 626, 743,
797.
— Philipp Franz I, 864. — II, 428,
702 n., 726.
Richer, französ. Diener I, 389.
Riedesel I, 419.
— Heinrich, pfälz. Rat I, 607, 727 n.
— n, 47, 49, 428, 664 n., 696, 708.
Riethmüller, Christoph, Diener Markgf.
Albrechts I, 882.
Ritterschaft II, 31, 74.
Rochius, Dr., Kanzler s. Heidelb. Verein.
Rodemachem I, 824.
Roggendorf, Christoph von, Gf. II, 484,
499, 603, 607, 611, 512, 549, 665,
663, 571, 679, 686, 811.
Rolles, Baron von, französ. Truppen-
führer I, 333, 435.
Rommeishausen, Wiedertäufer von I,
126.
Römer, Albrecht, Sekretär des Bs. von
Arras H, 193, 194, 206.
Rongnac, Herr von I, 543, 585.
Rörach, Hans I, 779 n.
Roscolanus, Wilhelm, Diener Otthein-
richs II, 811.
Rosenberg, Albrecht von I, 121 n., 391,
412, 419, 429, 647, 815, 860. — H,
7, 396, 403 n., 408, 422, 663, 569,
689, 607, 642, 664 n.
Rosenfeld I, 375.
I — Obervogt s. Frauenberg.
— Markgfin. von Baden I, 140.
I Rossem, Martin von, kais. Truppenführer
I, 387, 401, 636 n., 555, 600, 863.
[ Rot, Wolf, kais. Hauptmann I, 547.
j Rothenberg (Oberpfalz) 11, 204.
' Rothenburg I, 444, 831, 837. — H, 69 n.,
154 n., 394, 619, 676, 684, 686, 689,
690, 692, 693, 694, 695, 696, 699,
701, 709, 712, 716, 726.
— 1. Yerhandlungstag im fi*änk. Streit
I 8. Heidelb. Verein.
— 2. Verhandlungstag 11, 622, 631,
634, 638, 540, 541, 542, 544, 547,
552, 564 n., 659, 560, 661, 574, 580,
585, 690, 697, 600 n., 601, 608, 613,
616 n., 617, 618, 624, 667.
Rottdorf, Claus von 11, 621.
Rottweil, Reichsstadt I, 369, 861 n.
Ruck bei Blaubeuren I, 276.
Rudt, Eberhard, mainz. Hofmeister I,
230.
Ruprecht, deutscher Kg. I, 163.
Rüstungen und Werbungen I, 23 n., 28,
36, 317, 333, 363, 401, 419, 423. —
II, 14, 72, 98, 103, 108, 197, 214,
617 n., 630, 664 n., 779 n. (s. Ferdi-
nand, Heidelb. Verein, Karl V.,
Wirtbg.).
Rye, von I, 56n. — II, 652.
— Joachim von, kais. Rat I, 379 n.,
391, 429, 674, 693, 602, 605, 677.
— 8. Passau, kais. Räte.
fl^abata, Johann, kais. Truppenführer
I, 162 f. — n, 192.
Sachsen I, 38, 129, 238, 247, 272, 317,
326, 331, 700. — H, 197, 205, 580.
Albertiner :
— Georg, Hz. I, 247, 700.
— Moriz, Kf. (s. Badenhom, Birfler,
Gersdorf, Heidelb. Verein, Karl V.,
I Karlowiz, Koller, Konfession, Konzil,
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724
Register zu Band I und IL
Kram, Mordeüeu, Ossa) I, 7, 38,
48 n., 66, 68, 76, 86 n., 148, 180,
228, 269, 286 n., 290, 303, 495, 756,
791 n., 826 n., 838 n., 839 n. — II,
5n., 14, 19, 21, 31, 56 n., 61, 70,
83, 87 n., 113, 154 n., 167, 175, 181,
20511., 210 n., 212, 227, 235, 237 n.,
238, 240, 247, 249 n., 262, 254, 256,
258, 259, 261, 264, 265, 266, 267,
271, 274, 280, 281, 298, 308, 310,
317, 323, 324, 349, 493, 546 n., 607.
Sachsen
— Pläne und Erhebung gegen den Ksr.
(8. Kriegsfursten) I, XVIII, XXVI,
XXXVI, xxx^^II, xxxdc, 247 n.,
295, 303, 317, 340, 341 n., 342,
344 n., 361, 357, 358, 368, 378, 379,
394, 401 n., 413, 425, 432, 437, 444,
472, 484, 493, 608, 509, 612, 616,
524, 631 n., 636, 539, 566, 666, 571,
574, 583, 591, 596, 604, 605, 606,
614, 618, 622, 639, 643, 644, 648,
650, 662, 666, 674, 675, 679, 680,
686, 687, 704, 717, 734, 739, 744,
745, 749.
— zu Chr. I, XXXI, 128, 139, 201, 216,
256, 280, 285, 341 n., 367, 358, 429,
663, 568, 676, 686, 687, 661. — II,
90, 106, 107, 130, 325.
— zu Chr. in der Konzilsfrage I, XVII,
XVm, XIX, XX, 166, 168, 169,
172, 173, 180, 188, 189, 194, 202,
210, 216, 217, 238, 248, 258, 287,
291, 305, 315, 316, 319, 326, 343,
361, 363, 365, 866, 370, 373, 378,
386, 391, 402.
— August, Hz. I, 168, 172, 176, 189,
210, 631 n. — II, 264, 289 n., 303 n.,
314, 322, 323, 324, 325, 336, 337,
349, 365 n., 368, 369, 374, 415 u.,
435, 495, 499, 516 n., 628, 536, 546,
566, 567, 672, 680, 581, 682, 620,
645, 667, 681 n., 724, 726, 738, 742,
743, 744, 750, 769, 773, 776, 778 a,
790 n., 808, 809, 820.
Emestiner :
— Johann Friedrich d. Ä. (s. Burkhard,
Etzdorf, Minkuitz, Ponickau) I,
820 n., 837. — II, 14, 21, 80, 66 n^
58, 63, 69 n., 83, 103 n., 154 n., 168,
191, 207 n., 220, 324, 516 n., 528,
546 n., 557, 661.
Sachsen, Johann Friedrich d. Ä.
Gefangenschaft und Befreiung
I, IX, XXXV, 164, 312 n., 314,
390 n., 401 n., 412, 440 n., 533,
666, 670, 571, 674, 681, 604,
614, 631 n., 632, 644, 783, 825.
dessen Söhne 1, 180 n., 247, 401 n.,
656. - n, 309, 557, 572, 680,
620, 644, 725, 742, 762, 769, 778.
-^ Albertiner und Emestiner (s. Heidelb.
Verein) I, 247. — II, 21, 30, 56 n.,
83, 88, 89 n., 96, 126, 264, 324, 452.
— Johann Ernst in Koburg I, 837.
— Magnus, Hz. II, 621.
Sachsenheim, Bernhard von I, 59 n.
Sainsheim, Jörg Ludwig von, ii-tirzburg.
Rat I, 645 n.
Sälen, Margarethe von der II, 488.
Saloman = Hz. Albrecht von I*reussen
I, 341 n.
Salzberg, Hans von, Hauptmann 11, 428.
Salzburg I, 841 n., 358.
— Ernst, Erzb^ Hz. von Bayern (s.
Bayern, Heidelb. Verein) I, 6, 20 n.,
28n., 30n., 36, 61, 63, 69, 76, 77,
80, 81, 83, 91, 97, 110, 122, 137,
138, 142, 147, 150, 163, 156, 164 n.,
176, 222, 253, 283, 391 n., 412, 413,
419, 441, 602, 614, 617, 626, 627,
639, 651, 681, 682 n., 709, 869 n.
— n, 8, 12, 27, 74, 101, 118, 146 n.
189, 228 n., 260 n., 270, 489, 498,
615, 536, 618, 627 n., 637, 732, 741 n.,
764, 811.
— Dompropst s. Hiimheim.
Santz, Johann Michel, kais. Kommissar
n, 306.
Sarcerius, Erasmus, in Leipzig I, 180 n..
291, 361. — II, 823.
Schacht, Wilhelm von, hess. Rat 1, 266 n.
— n, 261 n.
Schad, Philipp, zu Mittelbiberach IL
168 n., 610.
— bayr. Rat H, 9, 17.
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Register za Band I und II.
725
Schalkstetten I, 611.
Schanmbiirg, Wolf Ton II, 752, 772.
— Jörg von, wirtbg. Hauptmann I,
383 n., 523.
— Gf. von n, 14.
Scheer, Jakob, zweibriick. Rat I, 208.
Schein feld, bamberg. Amt I, 585.
Schertlin, Sebastian I, 76, 128, 199,
266 n., 331, 353 n., 376 n., 384,422,
438, 435, 436, 446, 448, 452, 493,
499, 527, 541, 797. — II, 477 n.,
493, 494, 495, 498, 513 n., 551, 561,
583, 599, 622, 627 n., 629, 639, 647 n.,
686 n., 737, 811.
— Blasius I, 278, 814.
— Hans Ludwig I, 376, 499.
— Hans Sebastian n, 493.
Schlerfer von Böblingen, wirtbg. Haupt-
mann n, 718.
Schlettstadt I, 422, 512 n., 517, 527. —
n, 30.
Sclimalkaldischer Bund I, IX, 80, 581 n.
— II, 284 n., 620, 661, 692, 700 n.,
701 n., 716, 718, 722, 732.
— Krieg I, IX, X, In., 2, 20 n., 30 n.,
80, 135 n., 165 n., 175 b, 190, 209,
393, 402 n., 494, 579, 605, 704, 705,
811. — n, 91, 533, 817.
— Artikel H, 557.
Schnabel, Hans I, 89.
Schnepf, Erhard, Theologe I, 180 n.
Schorndorf, wirtbg. Festung I, XX,
XXI, 28, 36, 42, 47, 85, 93, 131 n.,
162, 162 f, 164, 175 n., 175 a, 175 b,
199 n., 235, 251, 251a, 251b, 253,
255, 258, 259 n., 266, 278, 303, 317,
340, 372, 376, 383 n., 392, 394, 397,
398 n., 412, 461 n., 513, 530, 559,
583, 750 n. — H, 343, 361, 367,
410, 429, 674 n., 726.
Schottland I, 394.
Schradin, Dr., kgl. Rat I, 73.
— m., wirtbg. Theologe I, 370 n., 531 n.
Schroteisen, Lukas, Mömpelgarder Kanz-
ler I, 1, 12, UOn., 126. — II,
418.
Schult, Hans, in Pfullingen I, 376.
Schwäbischer Bund I, 121. — II, 31,
85, 256, 284 n., 349 n., 351, 413,
465 n., 613, 759.
Schwäbischer Bund
— Plan der Erneuerung (s. Memmingen)
I, XXX Vm, XXXIX, XL, 618n.,
746 n., 784, 788 n., 839, 841, 845,
847, 851, 876, 877, 880, 888. — U,
1, 3, 10, 11, 14, 19, 21, 26 n., 31,
74, 84, 85, 86, 98 n., 101, 115, 118,
146 n., 149, 157, 177, 192, 193, 228,
251, 803.
Schwarz, Dietrich, pfälz. Stäbler I, 355,
369, 387, 388, 401, 431.
— Hans, Arzt Chrs. I, 804.
Schwarzenburg, Gff. I, 429.
— Witwe n, 397.
Schwarzenstein, Andreas von, wirtbg.
Truchsess I, 820 n. — II, 627 n.
Schweden I, 143, 386, 401 n.
— zum Konzil I, 165, 172.
Schweinfurt I, 837. — II, 69 n., 154 n.,
200, 202, 205 n., 208, 220, 224, 227,
236, 275, 303, 304n., 371, 394, 429,
443, 464, 496, 617, 666, 674, 677,
678, 689, 696, 729.
Schwendi, Lazarus von, kais. Rat I,
XXXVI, 290, 325 n., 351, 368, 379 n.,
390 n., 391, 409, 412, 413, 429, 430,
633, 627, 770. — U, 46, 95 n., 451,
577, 588 n., 634, 661, 668, 678.
Seckendorf, von n, 774.
Seiseneck, kais. Oberst I, 272, 310.
Seitz, Sebastian, von Augsburg n, 647 n.
Seid, Georg Sigmund, kais. Rat und
Vizekanzler I, 18, 24, 42, 60, 72,
73, 76, 85, 90, 108, 114, 115, 117,
123, 127, 143, 152, 159, 162, 219,
232, 290, 303 n., 356, 368, 377, 390,
397, 406, 414, 418, 419, 447, 463,
533, 555, 574, 593, 602, 605, 621,
761, 770, 778, 784, 785, 789 n., 815,
855, 863. — n, 7, 61, 70, 78, 83,
95, 114, 138, 192, 193, 228 n., 236,
243, 389 n., 554 n., 676 n., 607.
— s. Passau, kais. Räte.
Senft, Walther, bad. Rat I, 116, 294,
437. — n, 605, 615, 663.
Sennfeld, Dorf bei Schweinfurt II, 303.
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726
Register zu Band I und ü.
Senther, Hans Melchior, Stadtschreiber
zu Worms n, 432 n.
Sichard, Johann, Jurist, Professor in
Tübingen I, 54 n., 67, 104, 152, 162,
175, 178, 222, 223 n., 251 n.
Sidlien I, 591. — II, 83.
Sickingen, Franz Eonrad von I, 429.
— n, 390, 403, 414, 422, 507.
Siebenbürgen I, 666, 674, 744.
Siena I, 846. — ü, 83.
Sieyershaasen, Schlacht bei n, 254, 257,
259, 260, 265, 268, 274.
Sindelfingen, Kloster I, 265.
Sleidan, Johann, aus Strassburg 1, 106 n.,
279 n., 281, 291, 296, 305, 316, 330,
331, 343, 364, 374, 427, 441, 502.
Soll, Christoph, strassborg. Theologe
I, 179 n., 380, 386, 394, 401 n.
Sohns, Beinhard, Gf. I, 373, 414, 419.
— n, 168, 234, 247, 256 n., 257 n.
Sot, Peter, Hauptmann n, 214 n.
Soto, Beichtvater des Esrs. H, 814 n.
Spanheim, Gff. von 11, 403.
Spanien (s. Philipp, Prinz von) I, 309.
— n, 214, 222.
Spanier ü, 83, 640 n.
Spanische Truppen in Deutschland I,
XXXVI, 43, 368, 671, 683, 686, 721,
764, 770, 793, 863. — II, 5n., 7,
83, 98 n., 103 n., 192.
— in Wirtbg. I, IX, XX, XXI, 4n.,
28, 42, 56, 76, 81, 85, 93, 99, 112,
117, 127, 131, 135 n., 162 n., 162 f,
163, 167, 175, 212, 235, 242, 245,
248, 260, 251 a, b, d, 253, 255, 258,
266, 286, 318, 393, 530 n., 558, 570,
672, 683, 631, 654. — ü, 166 n.,
526, 607.
Späth, Späthischer Streit mit Hz. Ulrich
I, 39.
— Georg, kais. Oberst I, 784 n., 839,
841, 846. — II, 95 n., 228 n., 271,
286, 563.
— Friedrich, französ. Agent II, 493.
Speyer I, 555, 649, 685, 716, 717, 723,
724, 735, 756, 768. — ü, 611, 809.
— B. I, 765, 763. — H, 502 n., 611,
622 n., 779, 808.
I Speyer
1 — Weihbischof I, 441.
— Städtetag n, 310.
Sponeck, wirtbg. Schloss am Rhein I,
7n., 634, 681, 712, 746 n., 771, 779.
— n, 26, 479.
Stalin (Eheinschranke) I, 671.
Stammheim, Hans von, Hauptmann H,
399, 718.
Staudt, Michel, üier. Bat I, 230.
Staufen, Dorf n, 762.
Staufenberg, Hans Jakob Widergrin
von, Meister von Strassburg 1, 190.
Stein, Bernhard vom, wirtbg. Rat, Ober-
vogt in Blaubeuren I, 16, 17, 33,
43, 45, 60, 55, 67, 70, 72, 78, 465,
488, 504, 608, 512, 525, 626, 637,
620 n., 779.
— Büppelin vom, konstanz. Hofmeister
n, 663.
— Endres vom II, 156.
— Marquard vom, bfl. augsburg. Rat
n, 413 n.
— Wilhelm vom, Diener Markgf. Alb-
rechts I, 854. — II, 207, 211, 696,
745, 815.
Stibar, Daniel, Dompropst zu Würzburg
I, 331 n., 546.
Stickel, Burkhard, wirtbg. Rentkammer-
rat I, 255 n., 779 n.
Stieber, Christoph, Landrichter zu Bam-
berg n, 257.
— Jörg, Hauptmann I, 383. — n, 399.
Stigel, Johann, Theologe I, 180 n.
Stockhammer, Georg, bayr. Rat I, 7,
20, 36, 42, 52, 53, 63, 64, 65, 69,
73, 74, 76, 80, 83, 92, 94, 97, 100,
105, 110, 112, 124, 136, 140, 145,
146, 147, 182, 185, 186, 191 n., 222^
237, 246, 248, 252, 253, 261 n.,
292 n., 644, 835. — H, 82 n., 150.
Stoffeln, Pankraz von, Obervogt in Tutt-
lingen I, 36 n., 375 n., 376 n., 761 n.,
871, 882.
Stolberg, Graf I, 180, 218. -> II, 168.
Stolzius, Johann, sächs. Theologe I,
180 n.
Stotzingen, Hans von I, 242.
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Bester zu Band I und IT.
727
Strass, Christoph, Kanzler Markgf. Alb-
rechts I, 38, 68, 69, 77, 83, 91, 92,
97, 100, 108, 110, 124, 674. — U,
405 n., 412, 425, 426, 429, 430, 436,
443 n., 449, 457, 458, 559.
Strassberg bei Ehingen I, 242.
Strassburg (s. Heidelb. Verein, Konzil)
I, 165 n., 217 n., 419, 483, 498, 517,
527, 531, 533, 549, 552, 564, 574,
613, 630, 796. — U, 273 n., 310,
499, 528, 539, 549, 571, 608, 775.
— B. von I, 427, 428, 493, 502, 507,
527. — n, 7.
Strassen, Dr. Christoph von der I, 279,
290 n. — n, 607.
Streitberg, Bochius von, Feldmarschall
Markgf. Albrechts I, 664. — D, 752.
Stumpf, Balthasar, kgl. Bat I, 25, 178.
Sturm, Jakob, aas Strassbnrg I, 209 n.,
531, 613, 630.
— Jobann I, 386, 394, 402 n., 549 n.
— Peter I, 527.
Stuttgart I, 6, 65, 134 n., laS, 376,
383, 494. ~ n, 269, 419.
— Stift I, 53.
— St. Leonhard II, 419.
— Spital n, 419.
— Beratung wirtbg. Theologen über
die Konf. I, 179.
Stygelmajer, Hieronymus, Bürger von
Trient I, 279.
Successionsprojekt I, XIV, 131 n., 143,
162 n., (175), 826 n., 835, 836. — U,
21, 30, 34 n., 85 n., 87 n., 103 n.,
145, 164 n., 193, 201, 206, 249 n.,
266, 349 n., 415 n., 499, 502 n., 530 n.,
550, 554, 586, 607, 619, 624.
Sulz n, 96.
— Budolf, Gf. I, 383 n.
— Wilhelm, Gf. I, 383n.
Sulzburg n, 748.
Sundgau I, 415, 416, 422. — II, 11, 30.
Silssen bei Geislingen I, 611.
Sj, de la, kais. Kämmer] ing I, 391.
Tann, Alexander von, hess. Bat I, 740.
— n, 87 n., 200, 235, 340 n., 366 n.,
407, 411, 420, 461, 488, 502 n.
Tann S
— Eberhard von, in Eisenach I, 180 n.
Tannenbeig, Hauptmann n, 493.
Taxis, Christoph von, Postmeister zu
Augsburg I, 325.
— Gabriel von, Gesandter Kg. Ferdi-
nands II, 589.
Teben, Ludwig von s. Deben.
Tecklenburg, Gff. II, 82 n.
Thannenburg I, 862.
Th^ouanne, niederländ. Festung II, 192,
222, 236.
Thierberg, Georg von, hfl. augsburg.
Kämmerling n, 302.
Thoma, Wolf II, 367, 564.
Thum, wirtbg. Adel I, 84.
Thttngen, Ott Wilhelm von I, 874.
Thüringen 1, 180, 247, 303, 309, 312 n.
Thum, Hans Jakob von, pflUz. Bat I,
234 n.
Tiefstetter, Truppenführer II, 175.
Tiemar s. Diemar.
Tisnac, Karl, kais. Bat I, 241.
Toledo, Francisco de, kais. Orator in
Trient I, 800, 311, 316, 327, 348,
354 n., 365, 366, 427, 428.
Torgau I, 189, 429. — H, 83.
Toul I, 536 n., 747, 773, 880, 836. —
n, 157, 502.
Toumon, Kardl. von I, 331.
Trainer, Wolf, Mautner zu Braunau I,
186, 193 n., 213, 215, 222, 225, 252 n.
Trautmann, kursächs. Jurist I, 247 n.
Trantson, Hans, kgl. Marschall I, 24,
49, 52, 72, 73, 95. — II, 765, 780 n.,
834.
Trenbach, bayr. Hofmeister II, 808.
Trient (s. Konzil) I, 279.
— KardL und B. I, 35 n., 800, 310,
311, 316, 386, 403, 427. — U, 164 n.
Trier, Stadt I, 401, 574, 781. — II,
192, 633, 650, 684, 705.
— Erzb. Johann (s. Heidelb. Verein,
Staudt, Winnenberg) I, 46, 149 n.,
201 n., 208, 230, 310, 354, 391 n.,
401, 402, 403, 419, 428, 450, 464,
471, 536, 544, 551, 554, 578, 679,
714, 718, 738, 799, 802, 807, 816,
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728
BegiBter zu Band I und ü.
818, 821 n., 830, 834, 869. — H, 4,
18, 21, 47 n., 48, 49, 96, 102, 149,
197, 214, 284, 248, 810, 333, 621 n.,
591, 646n., 681 n., 808, 834.
Trott, Adam, brandenburgf. Marschall
I, 704.
— Eya I, 820 n.
Truchsess, Heinricb I, 255, 267, 331,
377, 397, 412, 414, 418, 612 n., 620.
— II, 16, 781.
— Wilhelm d. J. U, 74, 668, 700, 703 n.,
720 n., 732, 771 n., 791, 808.
Truppach, Wolf von, Hauptmann Markgf.
Albrechts I, 817, 819, 822, 824, 826,
827. — n, 158.
Tübingen, Stadt und Schloss I, 6, 56,
64 n., 99, 134 n., 183,214,378,494.
— Besprechung Chrs. mit Markgf. Alb-
recht I, 841J1., 346n., 357, 858, 727.
— Besprechung von Bayern, Pfalz,
Wirtbg. I, XXVIII, 454, 469, 464,
471, 472, 481, 484, 485, 494, 550,
560, 688 n., 604, 692 n.
— Vertrag I, 175 n., 175 a, 175 b.
— Universität I, 99, 104, 291. — U,
346, 772.
— Juristenfakultät I, 54 n., 67, 87, 104.
— n, 479 n.
— Stift I, 117, 120, 123, 258, 772.
— Stipendium I, 176 n., 265, 887.
— Angustinerkloster I, 265.
— - Konrad, Gf. von I, 383 n.
Türken I, 135, 177, 279, 300, 310, 340,
351, 390, 393, 401, 429, 672, 691,
643, 656, 661, 674, 683, 686, 687,
691 n., 693, 710, 733, 747, 770, 791 n.,
816, 839. — II, 31, 83, 85, 222,
266, 499.
Tärkheim, Run Eckprecht von, Burggf.
zu Alzey II, 196, 197.
Tussanus, Petrus, Theologe in Mömpel-
gard I, 179.
Tuttiingen I, 375, 376, 521.
— Obervogt s. Stoffeln.
Twiel I, 162, 162 e, 164, 176 n., 176 a,
176 b, 177, 214, 222, 246, 276, 278,
286, 381, 461, 513, 669, 672, 684,
618 n., 621, 622, 634, 661, 663, 668,
676, 677, 678, 682 n., 711, 746, 794.
— U, 631, 641, 642.
Tyrol I, 290, 310, 416, 489.
— Tyrol. Lehen Clirs. I, 268 n., 273,
274, 276, 288, 672, 681, 721. —II,
602, 717, 766, 780 n.
IJhinger, Martin, Theologe 1, 126 n., 179.
Ulm I, XXXVI, XXXIX, 121, 162 g,
165 n., 624, 783. — II, 7, 8n., 74,
132, 146 n., 167, 192, 249, 260, 273 n.
390, 496, 498, 786 n.
— zu Chr. I, 6n., 80, 156, 314, 469,
474, 480, 482, 516, 661, 742, 748,
888. — U, 496 n., 608, 620, 627.
— zu den Kriegsförsten von 1562 I,
XXVI, 419, 444 n., 461 n., 469, 474,
480, 481, 482, 488, 491, 493, 494,
497, 601, 502 n., 604, 608, 611, 613,
515, 616, 617, 618, 626, 666, 560,
561, 691, 611, 619, 666, 742, 748,
767, 762, 770, 837 n.
— zum Konzil 1, 166, 172 n., 173, 209 n.
— Tag zu Ulm (März 1661) Beichs-
vorrat betr. I, 340, 396, 444.
Ungarn (s. Maria, Kgin.) I, 177, 303,
427, 674, 686, 710, 747, 770, 778,
806, 834. — II, 631.
— Baugeld I, 162 g, 261a, 456, 481,
486, 496, 672, 583, 776, 791.
Ungelter, Eucharius I, 383 n.
— Hans, Stadtschreiber zu Ulm II, 234,
248, 249.
Urach I, 64 n., 134 n., 376, 613.
— Plan einer Zusammenkunft^ 1552 I,
XXXIX, 737, 738, 741, 752, 754,
768, 763, 764, 767, 771 n., 774, 777,
786. — n, 1 n., 12, 98 n.
Utrecht, Bistum II, 498.
Vaihingen I, 134 n., 846, 860, 860. —
Vannius, Valentin, Pfarrer zu Cannstatt
I, 126, 179, 427, 428.
Vargas, kais. Fiskal I, 279, 291 d.,
300 n.
Vaudemont, Nikolaus, Qf. (s. Heiddb.
Verein: Lothringen) I, 617.
VeUberg, Wolf von H, 686.
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Register zu Band I und n.
729
Veltwyk, Gerhard, kais. Rat I, 162 f,
531 n.
Venedig I, 686, 683. - II, 351, 477 n.,
736.
— Venetianische Gesandte I, 106 n.,
643. — II, 56 n., 83.
Venningen, Christoph von II, 621.
Verdun I, 536 u., 747, 778, 830, 836.
— n, 157, 502.
Vergerius, Petrus Paulus, Konvertit
II, 393, 670, 818.
Vermittlungspartei von 1552 (s. Worms)
I, XXIII, XXXI, XXXV, XXXVII,
XXXVin, XXXIX, 416, 426, 433,
450, 464, 471, 531 n., 551, 554, 556,
562, 670, 693, 836.
Vergy, Claude de I, 308 n.
Victorinus in Jena I, 180 n.
Viglius von Zwichem, Präsident der
uiederl&nd. Regierung 11, 95.
Villach, vermeintlicher Überfall des
Hofes I, 683.
Virail, französ. Gesandter II, 201 n.
Virmont, Bernhard von, Rittmeister n,
197, 233, 242, 245, 256, 256, 264,
399, 642 n., 686 n., 722 n.
Vlatten, Johann von, Jülich. Kanzler
I, 387.
Vogel, Hans, Hauptmann II, 584, 599.
Vogelsberg, französ. Diener I, 414, 555.
Volland, Ambrosius, wirtbg. Rat I, 12,
17, 20 n., 33, 43, 70, 78, 84, 86, 97,
110, 116, 131 n.
— Kaspar, Prof. in Tübingen I, 169 n.
Vorrat s. Reichsvorrat.
Wallerstein, Schloss I, 548.
Waltenhofen (Streit um die Mühle) II,
422 n.
Wangen, Reichsstadt I, 368.
— Erhard von, Hauptmann II, 214 n.
Wasseralfingen I, 862.
Weigle, Dr. Lorenz, Rat Markgf. Alb-
rechts II, 752.
Weü, Reichsstadt I, 265, 498, 531 n.
Weiler, OA. Blaubeuren I, 488.
— Burkhard von, pfölz. Grosshof meist er
I, 292 n. — II, 701 n.
Weilerthal im Elsass I, 422.
Weingarten, Abt von I, 143. — II, 74.
Weinsberg (s. Bödigheim) I, 251 bn.,
255, 410. — n, 429.
— Keller zu W. s. Renz.
Weiss, Jeremias, konstanz. Prokurator
II, 797 n.
Weissenau, Kloster II, 736 n.
Weisscnburg im Elsass I, 666, 664.
— im Nordgau I, 837. — II, 69 n.
Well, Oberst von II, 494.
Weller, Leonhard, wirtbg. Theologe I,
179.
Wemding I, 424.
Wemsdorf, Nikolaus von, wirtbg. Diener
I, 12 n., 128, 139, 169 n., 287 n.,
315 n., 445 n., 462.
' Wertheim, Gff. (s. Heidelb. Verein) I,
180, 837.
I Weselin, Sixt, von Schorndorf II, 507,
' 511.
' Westernach, Hans Georg von, Chorherr
! in EUwangen I, 856.
Westerstetten, Jakob von, Propst zu
Stuttgart I, 53, 63, 856.
— Christoph von, Dekan zu Ellwangen
I, 862.
— Friedrich Dieteg von I, 242.
Westhausen, Joachim von I, 22, 383 n.,
422.
Westphalen II, 103 n.
Wetterau, Gff. und Herrn I, 180, 429.
Wichsen stein, Jörg von IT, 227.
Widmann, Martin, bayr. Löwenmeister
II, 241.
Widmannstetter, Johann Albr., nieder-
österreich. Kanzler IT, 349 n.
Wiedertäufer I, 125, 770. — II, 410.
Wieland, Degenhard, >virtbg. Diener
I, 303, 376 n., 718.
Wiener Vertrag zwischen Hz. Ulrich
und Kg. Ferdinand I, 675 n. — II, 56.
Wiesensteig II, 480.
Wiest, Dr. Christoph, Jurist I, 104.
Wigerich, Hans, von Basel IT, 152.
Wüd, Hans I, 4a5, 436, 645.
— m. Kaspar, wirtbg. Rat I, 159. —
U, 419.
46*
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730
Register zu Band I und n.
Wildbad I, 167, 233, 354, 564, 574,
766. — n, 596.
Wilsberg, Wilhelm von, Truppenföhrer
II, 214, 230.
Wüten, Kloster I, 368.
Windsheim I, 831, 837. — U, 69 n.,
154 n., 253, 267, 280, 394.
Winnenberg, Philipp von, trier. Land-
hofmeister I, 230. — II, 632.
Winterstetten, Jakob Christoph, Schenk
von n, 197 n.
Wirsberg, Friedrich von, Dekan in Würz-
bnrg n, 496.
Wirtemberg I, 20, 162 f, 162 g, 251 a,
672, 583, 793.
— nach dem schmalkald. Krieg I, IX,
494, 669, 672, 583. — n, 26.
— Afteriehensverhältnis zu Österreich
8. Kadauer Vertrag.
— Amtleute I, 99, 112, 162 g, 199 n.,
265, 542, 808 n., 828, 860, 870.
— Bergwerke I, 137.
— Ehegericht 11, 419.
— Ehegerichtsordnung I, 223.
— Forstordnung I, 752.
— Geleite I, 314, 627, 579, 790.
— Herzogsbrief von 1495 (Erektion)
I, XII, 10 n., 81, 99, 132 n., 162 n.,
162 g, 175 n., 201, 220, 222, 230,
553, 568, 570, 572, 621, 634, 661,
663, 675, 677, 828, 836.
— Hofordnung 11, 126.
— Kanzleiordnung n, 36, 39, 44, 132.
— Kirchenordnung I, 126. — II, 39,
44, 581.
— Kirchenräte II, 311, 346, 419.
— Klöster s. Prälaten.
— Wirtbg. Konfession s. Konfession.
— Landständc I, Xni, 53, 63, 134,
159, 160, 162 b, e, h, 170, 175, 175 b,
183, 235, 309, 312, 321, 467, 469,
481, 494, 609, 610, 771, 772, 776,
785 n., 790, 794, 795, 797, 800, 808,
809, 814, 826, 828, 835. — II, 26,
55, 61, 243, 261, 482, 489, 699, 718.
— Landsteuer I, 162 g.
— Mappe des Landes 11, 523.
— Prälaten I, XUI, 20, 37, 63, 63, 99,
I 108, 117, 134, 159, 160, 175, 175 b,
i 183, 251 a, 309, 485, 572, 609, 681,
689, 721, 790, 794, 808, 828. - U,
i 242, 482, 765, 783, 790, 819.
Wirtemberg
— Ritterschaft I, 134, 159, 160, 457,
494, 586, 609, 667, 712. — E, 429.
— Schlossgeld I, 162 g.
— Schulden I, 176 n., 176 b, 251a, 572.
— Theologen I, 169, 265, 279, 287,
361. — n, 823.
— üngeld I, XL, 199, 268. — II, 83,
96, 113, 179, 187, 192, 193, 236,
262, 410.
— Zoll I, XL, 855, 863. — U, 7, 61,
95, 193, 262, 410, 447, 664 n., 681,
766, 768 n.
— Anna Maria, Hzin., Chrs. Gemahlin
I, 38, 59, 68, 110, 140, 162 g, 208,
222, 226, 283, 494, 625, 631, 766 n.,
885. — II, 32, 280 n., 386, 397,
467, 673, 751, 758.
— Anna, Chrs. Schwester I, 828, 835,
847. — II, 26.
~ Christoph (s. Arras, Augsburg, Ba-
den, Bayern, Böcklin, Böhmen, Bran-
denburg, Burgund, Deutschmeister,
Engen, Exekutionsordnung, Ferdi-
nand, Franken, Frankreich, Gaildorf,
Geislingen, Heidelberg, Heidelb. Ver-
ein, Jülich, Kadauer Vertrag, Karl V.,
Konfession, Konzü, Kriegsförgten,
Maria, Neuchatel, Passan, Pfalz,
Rechtfertigung, Sachsen, Spanien,
Tübingen, Tyrol, Lim).
— vor dem Kegierungsantritt I, X, XI,
3n., 4n., 20 n., 83, 91 n., 100, llOn.,
162 b, 175 n., 214, 294 n., 352, 425,
828, 836. — II, 26, 65, 765.
— Einnahme des Landes I, XI, XII,
3 n., 4, 6, 6, 8, 10, 23, 31, 55, 61,
81, 84, 99, 132, 201, 229, 661.
— Kinder I, 38, 69, 68, 162 g, 208, 494,
625, 700, 835. — II, 386 n., 467,
496.
— Rüstungen I, XXIII, XXV, 56, 76,
266, 282, 317, 322, 338, 368, 372,
378, 390, 391, 392, 394, 397, 404.
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Register zu Band I und ü.
731
412, 419, 440, 447, 469, 568, 672,
66611., 744, 760, 866 n., 863, 870.
— II, 197 n., 242, 265, 276, 329,
355, 429, 433, 542, 685 n., 686 n.,
692, 696 n., 698, 699, 700, 702, 706,
711, 718, 719 n., 726.
Wirtemberg, Christoph
— Bimdesplan für 1662 I, XXIV, XXV,
XXVII, xxvm, XXIX, xxx,
xxxiii, XXXV, XXXVI, xxxvm,
XXXIX, XL, XLI, 302, 307, 312,
»13, 321, 323, 334, 335, 341 n., 368,
369, 382, 383, 387, 388, 393, 396,
433, 437, 439, 446, 448 n., 449 n.,
464, 469, 464, 466, 478, 486, 486,
487 n., 491, 492, 496, 600, 684, 688,
604, 606, 615, 786, 834, 839, 840, 846.
— zum Reich und Reichssachen I, 23,
28, 48, 62, 63, 81, 83, 85, 90, 91,
124, 182 n., 136, 138, 142, 151 n.,
162 g,h, 321, 393, 485, 671 n., 824.
— n, 646, 778 a.
— zur Religion und Kirche (s. Brenz,
Interim, Konfession, Konzil, Langen-
salza) I, XIV, XXn, XL, 14 n., 19,
20, 26, 29, 34, 36, 41, 42, 63, 67,
63, 76, 99, 110, 112, 127, 131, 166,
169, 175, 178 n., 183, 261 b, 263,
265, 284, 496, 663, 670, 571 n., 677 n.,
689, 770, 790, 820, 841, 888. — H,
9, 17, 20, 85, 132, 177, 311, 320,
346, 393, 406, 419, 467, 470, 496,
497, 540, 561, 670, 673, 5aSn., 584,
691, 605, 606, 627, 629, 631^ 636,
669, 692, 723, 761, 762, 772, 776,
778 a, 783, 799, 818, 819, 823,824,
828, sas.
— Bemühungen um Zusammenschluss
der A. K.-Verw. II, 107, 616, 624,
628, 636, 636, 639, 646, 666, 667,
658, 567, 668, 572, 680, 581, 682,
590, 691 n., 603, 620, G44, 646, 662,
724, 726, 738, 742, 743, 744, 760,
769,- 773, 776, 784, 790, 820 (s.
Naumburg).
— Hofhalt I, 76, 149 n., 162 g, 205,
436, 468, 746, 770, 832 n., 879. —
II, 78, 168, 225, 241, 397, 614, 523.
Wirtemberg, Christoph
— Kanunergut I, 86, 90, 136 n., 162 c,
162 g, 261a, 672, 621, 631, 664,
661, 776, 828, 836. — II, 27 n., 177,
260.
— Schulden I, 176 b, 186, 219, 261a,
659, 683, 812, 828.
— Hausapotheke I, 244, 283. — II,
818, 828.
— Räte I, 8n., 16, 30 n., 131, 134, 173,
176, 178 n., 222, 309 n., 338, 341,
386, 394, 494, 610, 648, 667, 681,
697, 761 n., 806 n., 847. — II, 91,
96, 98 n., 129, 209, 277 n., 282, 285 n.,
349, 479 n., 626, 686 n., 769, 790,
826."
-^ (Räte und Diener s. Alber, Andrea,
Ber, Beurlin, Bödigheim, Breiten-
bach, Brenz, Demier, Diemar, Din-
stetten. Dürr, Eisslinger, Fessler
(Kanzler), Frauenberg, Frecht, Ger-
hard, Graseck, Gräter, Gültlingen
(Landhofineister), Hecklin, Heer-
brand, Heiminger, Herter Ton Herten-
eck (Haushofmeister), Hewen, Jano-
witz (Zeugraeister), Isenmann, Kar-
pfen, Keller, Knoder, Krauss, Kurz,
Mailänder, Massenbach, Mörsberg,
Münchingen, Plieningen, Reihing,
Schanmburg, Schradin, Schroteisen,
Schwarz, Schwarzenstein, Sichard,
Stein, Stickel, Stoffeln, Volland,
Wcmsdorf, Wieland, Wild).
- Eberhard, Hz., Chrs. Sohn I, 10 n.,
12, 59, 132 n., 177 n., 196,222,628,
644, 667, 751, 772.
— Ludwig, Hz., Chrs. Sohn und Nach-
folger L 196.
— Sabine, Hzin. I, Xm, 29, 36, 41,
42, 67, 62, 84, 91 n., 106, 122, 137,
162 g.
— Ulrich, Hz. I, 25 n., 30 n., 39 n., 61,
106, 121, 137, 144, 162 g, 164, 175 a,
176 b, 214, 219, 261 b, 277, 352, 359,
384, 469, 480, 530 n., 581 n., 613,
663, 677, 678, 697, 820 n., 828, 841.
— n, 85, 240, 460 n., 620 n., 661,
670, 692, 732, 765, 817.
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732
Register zu Band I nnd 11.
Wirtemberg
— zum. Ksr. I, IX, 4n., 60, 73, 162 f,
241, 251a, 265 n., 425, 429, 570. —
n, 607.
— zn Kg. Ferdinand I, IX, X, 1 n., 10,
31, 78, 108, 109, 288 n., 661, 700,
771. — n, 26, 55.
— znr Religion I, 20 n., 76, 265. —
n, 393.
— zu Chr. I, X, XI, Xn, XIV, 1 n.,
20 n., 25, UOn., 779.
— Tod nnd Begräbnis I, In., 2, 3, 4,
5, 6, 7, 9, 10, 14, 15, 16, 18, 19,
20, 22, 23, 25, 29, 30, 32, 37, 41,
44, 46, 46, 47, 55, 96, 98, 99, 139.
— Ulrs. Räte I, XI, XU, 13, 39 n., 54,
70, 71, 78, 79, 87, 98, 99, 111, 119,
131, 132 n., 222, 227, 236.
— Kriegsscbatz I, XI, 64, 677.
— Georg, Gf., Ulrichs Bruder I, 2, 14,
34 n., 59, 60, 73, 108, 112, 117, 120,
160 n., 162 g, 177, 199, 265 n., 276,
278, 341, 381, 414, 419, 422, 436,
439, 440, 527, 531, 567, 572, 579,
587 n., 634, 675, 682 n., 690, 697,
704, 705, 711, 712, 746 n., 747 n.,
758, 761, 770, 771, 779, 787, 833,
842 n., 876. — II, 26, 30, 84, 86,
159, 179, 187, 193, 254 n., 338, 367,
372, 393, 410, 431, 436, 471, 479,
652, 821.
Wittenberg 11, 207 n.
— UniversitÄt I, 172, 247, 291.
Wittgenstein, Wilhelm von, Gf. II, 696 n.,
686 n., 726.
Wizel, Georg n, 20.
Wolfenbtittel H, 696.
Wolkenstein, Hans von, kgl. Rat 1, 413.
— II, 168.
Wöllwarth H, 827.
— Hans Konrad von I, 624.
— Christoph Marx von 11, 629.
Worms (s. Heidelb. Verein) I, 655. —
II, 611.
— B. von I, 6. — n, 611.
— Beratung der Neutralen im Mai 1562
I, XXX, XXXI, XXXVU, 433 n.,
450, 496, 505, 508, 509, 515, 519,
520, 625, 529, 531, 532, 533, 536,
537, 538, 544, 645 n., 650, 651, 552,
555, 556, 557, 660, 562, 664, 570,
571 n., 686, 613, 656 n., 714, 716,
717, 718, 723, 735, 818. — U, 102,
276.
Worms
— Besprechung der rhein. Kff. I, 818,
830, 838, 840, 846.
— Beratung der zur Achtexekution
mandierten Kreise H, 666 n., 668,
669 n., 679, 681 n., 697, 700 n., 732,
735, 739, 753, 764, 756 n., 764, 770,
771, 778 a, 781, 787, 808, 809.
Wülzburg, Stift H, 441 n.
Wtirzburg, Melchior, B. (s. Brief, Fran-
ken, Gotthart, Kher, Neustetter,
Sainsheim, Stibar) I, 135 n., 143 n.,
279, 310, 866, 863, 869 n., 870. -
n, 1, 4, 5n., 6, 10, 11, 14, 17, 19,
21, 28, 31, 34, 35, 36, 38, 40, 41,
42, 46, 47, 48, 49, 61, 52, 56, 58,
59, 61, 62, 64, 68, 69, 70, 71, 76,
81, 87, 92, 98, 111, 128 n., 131,
138, 146, 164 n., 166,205,235,247,
257, 260, 276, 303, 304, 375 n., 394,
441 n., 496, 656 n., 774, 777,818,
833.
— zu den Kriegsflf. und Markgf. Alb-
recht 1562 I, XXX, 344, 353, 401,
409, 429, 431, 434, 441, 442, 493,
496, 544, 546, 666, 562, 580, 585,
593, 622, 661, 762, 819, 822, 826,
831, 837, 843, 867, 872 n., 874, 879,
884.
— Hz. von Franken II, 394.
Yvoy, Festung I, 625, 683.
Zack, Lukas, kais. Kommissar I, 360,
368.
Zaisskheimer, Hofmeister Hz. Wolfjßrangs
von Pfalz-Zweibriicken I, 208.
Zasius, Johann Ulrich, kgl. Rat 1, 531 n.,
565, 557, 648 n., 729 n., 744 n., 828 n.
— U, 21 n., 33 n., 95 n., 98 n., 103 n.,
168, 249, 267 n., 300 n., 309 n^ 310,
333, 342 n., 343 n., 344, 349 n., 378 n.,
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Begister zu Band I und IL
733
396 n., 415, 429, 467 n., 486 n., 493 n.,
502 n., 517 n., 641 n., 644, 584,591,
699, 604, 607 n., 618, 624, 668,
676 n., 700, 720 n., 766 n., 757 n.,
766 n., 771 n., 786 n., 791, 814, 832n.
Zedwitz, Christoph von, markgfl. Oberst
II, 400.
Zeitblum, Hans, Maler I, 832 n.
Zeitz (Verhandlung über Erbeinigung
der Häuser Sachsen, Brandenburg
und Hessen) II, 636 n., 546 n., 666,
565, 572, 678, 690, 634, 645, 743,
760.
Zellinger, Meister Sebald, Arzt II, 32,
280 n.
Zenger, Hans, bayr. Rat, Viztum zu
Landshut I, 602, 044. — H, 379,
632, 703 n.
Zid, Niklas, Spanier I, 265, 272.
Ziegler in Leipzig I, 180 n.
— Dr. Ludwig, pfälz. Kamniergerichts-
prokurator U, 313.
Zillenhard, Wolf von I, 405 n.
Zimmern, Johann Christoph, Gf., Dom-
dekan in Strassburg, Propst zu Back-
nang n, 226, 649 n.
Zirer, Leonhard, bayr. Kammersekretär
II, 199 n.
' Zitzewitz, Joachim von, Truppenführer
Markgf. Albrechts I, 744.
I Zobel, Haus, von Würzburg IT, 669.
Zollem II, 542.
I — Friedrich, Gf. I, 406 n.
— Jos Niklas, Gf. I, 101, 242, 383 n.,
I 612 n., 620 n., 646. — II, 16, 404.
I — Karl, Gf. I, 406, 424, 432, 463, 534,
663. — n, 131 n., 306, 404, 614.
I Zott, Sebastian, von Bemeck, kgl. Rat
1 n, 453, 476, 483 n., 486, 489.
I Zürich I, 359 n., 367.
Zusmarshausen I, 660.
t Zweibrücken s. Pfalz.
Zwiefalten, Kloster I, 681, 721.
Zwingli I, 20 n.
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APR 2 8 1952
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